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Full text of "Acten und urkunden der Universität Frankfurt a.O"

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Acten  und  Urkunden 


der 


Universität  Frankfurt  a.  0 


Herausgegeben 


von 


Georg  Kanftnaim  und  Oastav  Baach 

unter  Mitwirkung  von 

Panl  Reh  und  Emmy  Vosberg 


Erster  Band 

(umfassend  die  bisher  erschienenen  Hefte  I— VI) 


Breslau 

Verlag   von    M.    &   H.    Marcus 

1907 


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ii.   U 


Vorwort 

Es  bestand  der  Plan  bei  Gelegenheit  der  400jährigen  Jubelfeier 
der  Universität  Frankfurt  a.  0.  die  bisher  erschienenen  Hefte  der 
Akten  und  Urkunden  durch  eine  Titelausgabe  zu  dem  ersten  Bande 
eines  ürkundenbuches  dieser  ältesten  preussischen  Universität  zu  ver- 
einigen und  ihm  einen  zweiten  Band  durch  Herausgabe  weiterer  Akten 
und  Urkunden  hinzuzufügen.  Leider  Hessen  sich  die  Mittel  zu  dem 
zweiten  Bande  nicht  beschaffen  und  wir  mussten  uns  darauf  beschränken, 
wieder  nur  ein  einzelnes  Heft  —  das  sechste  —  erscheinen  zu  lassen. 
Um  so  notwendiger  aber  wurde  es,  die  bisher  veröffentlichten  6  Hefte, 
von  denen  die  beiden  ersten  nur  als  Sonderabzüge  aus  den  Jahres- 
berichten der  Schlesischen  Gesellschaft  für  vaterländische  Kultur  er- 
schienen waren,  durch  eine  Titelausgabe  zu  einem  geschlossenen  Bande 
zu  vereinigen,  um  sie  so  besser  vor  dem  Untergang  zu  schützen  und 
ihre  Benutzung  zu  erleichtem. 

Wir  bezeichnen  den  Band  als  ersten,  weil  wir  die  Hoffnung  nicht 
aufgeben,  dass  ihm  in  günstigerer  Zeit  ein  zweiter  folge.  Denn  es 
wäre  sehr  zu  bedauern,  wenn  das  reiche  Material,  das  nicht  nur  für 
die  Geschichte  der  Universitäten,  sondern  auch  für  andere  Zweige  der 
Geschichte,  besonders  für  die  Verwaltung  einer  grossen  Grundherrschaft 
und  für  die  Beziehungen  der  Universität  zu  der  Stadt  und  die  Ge- 
schichte der  Stadt  vielfältige  Auskunft  gewährt,  unbenutzt  liegen 
bleiben  sollte.  Ein  grosser  Teil  des  Materials  bedarf  aber  der  Be- 
arbeitung eines  Herausgebers,  ehe  es  mit  Erfolg  benutzt  werden  kann. 
Das  5.  Heft  hat  dies  für  die  Bechnungsbücher  gezeigt  und  von  den 
Protokollen  und  anderen  Beständen  gilt  das  Gleiche.  Zu  den  Heften 
1,  2,  3,  4  und  5  sind  einige  Berichtigungen  nachgetragen,  sie  sind 
mit  wenigen  Ausnahmen  ohne  sachliche  Bedeutung  und  mehr  nur  Be- 
lege fär  Eigentümlichkeiten  der  Schreiber. 


Register 


1.  Heft 

Das  älteste  Dekanatsbach  der  philosophiflchen  Faknlt&t  a.  d.  UniTersität  Frank- 
furt a.  0.  Erster  Teil.  Die  artistisch-philosophischen  Promotionen  Ton  1506 — 1540. 
Herausgegeben  von  Gustav  Baach. 

2.  Heft 

Die  allgemeinen  Statuten  der  Universität  Frankfurt  a.  0.  1510—1610.  Heraus- 
gegeben von  Paul  Beh. 

8.  Heft 

Die  Fakult&tsstatuten  und  Ergänzungen  zu  den  allgemeinen  Statuten  der 
Universität  Frankfurt  a.  0.    Herausgegeben  von  Paul  Beh. 

4.  Heft 

Das  Dekanatsbuch  der  philosophischen  Fakultät  1540-^1 596.  Herausgegeben 
von  Gustav  Bauch. 

6.  Heft 

Urkunden  zur  Gnterverwaltung  der  Universität  Frankfurt  a.  0.  Herausgegeben 
von  Emmy  Yosberg. 

6.  Heft 

Aus  dem  ersten  Jahrzehnt  der  Universität  und  die  ältesten  Dekanatsbücher 
der  Juristen  und  Mediziner.    Herausgegeben  von  Gustav  Bauch. 


Beriehtigrungren  zum  ersten  Hefte 

8.    3  Z.  20   lies  far  M.  Caleb  Trjgophoras:   M.  Christoph  Neander    aus  Krossen. 

8.    5  Anm.  1        Z.    4  streiche:  Johannes  Friderich  da  Berlin. 

8.  86  Kolamn.  2  Z.    5  lies  für  Bredakow:  Bredekow. 

8.  37  Kolumn.  2  Z.  10  lies  für  Udabrici:  Udalrici. 

8.  60  Kolümn.  1  Z.  25  beniht  der  Nachtrag  Relatns  etc.  auf  einem  chronologisehen 

Fehler  in  der  Matrikel.    Yergl.  Heft  lY  S.  125  unter  1518. 

8.  68  Kolumn.  2  Z.  12  lies  für  Wcrsfelt:  Wersfelt. 


Beriehtigrungen  zum  zweiten  Hefte 

8. 11  Abs.  2  Z.  10  SUtt  1509  ist  zu   setzen:    wahrscheinlich  1510. 

-  16  lies  14.  Februar  1509. 
'80  -    6  1.  durebgängig  st.  nteht  durchg&ngig. 

-  80         I      -    4  1.  eleeeio,   ebenso   XXXYI,   Z.  8   u.  XLIY,   1.  Z.   eeiam,   S.  40, 

1.  Z.  notieiam,  S.  41,  Z.  3  senteneia. 
Z.  5  Testras  verbessert  aus  urspr.  nostras. 
«  84       XYI    1.  Z.      1.  publicls  u.  privatls. 

-  86      XXYI        -   7  1.  vel  st.  aat. 

•  87     XXXIV  Es  steht  da :   eziverit,  violaverit,  transportaverit,  aber   fkierint,   illi, 

puniantnr,  exclndantnr.  Darnach  ist  bei  den  ersten  Formen  der 
Strich  für  das  n  vergessen.  Es  muss  also  heissen :  exiveriiit,  fkierint 
violaverint,  transportaverint,  ilU,  puniantur,  ezcludantur. 

XXXY  Z.  Iff.  1.  penam  u.  inflictam  st.  penas  u.  inflictas. 
«   3     1.  volt  8t.  vult. 

XXXYI  «  4ff.  1.  inmatriculatum(o),  n.  inmatriculado. 

XLYII    «2     1.  obstricti  ae  matricule. 

XLYm  '   6     1.  ipsae  st.  ipse. 
«39         L        -2     1.  Magistrum,  Doctorem  st.  Magistrorum,  Doctorum. 

•  40        LI       '2     1.  consueverunt  st.  consuerunt. 

vorl.  Abs.  Z.  1    1.  Theodoricus  (so  auch  S.  4). 

•  40  '         ««21.  Francophordlani  st.  FrancophordanL 

1.  Abs.         '   8    1.  academie  st   academiae. 


49 

II 

51 

55 

XI 

57 

Anm 

57 

XIV 

58 

xvin 

60 

62 

XXX 

—     6     — 

S.  48  l       Z.  3    q  ist  in  quae  aufzulösen ;   e  für  ae  kommt  sonst  nur  noch  Tor- 

einzelt  vor;  p  meist  in  Abkürzung  ist  auch  als  prae  ausge- 
schrieben ;  danach  mnss  auch  8.  58  in  XX  aufgelöst  werden 
praeceptoribus,  praeceptores. 

•  2    1.  Paraedri  st.  Paroedri. 
'   3    1.  vocant  || ;   Z.  5  ist  ||  zu  tilgen. 
>   3    ist  nach  negocH  tl  tix  setzen. 

Anm.  2   Eine   Festschrift   zu    ^ner   bei   Erteilung    dieses   Privilegs    Ter- 
anstalteten  Feier  nennt  die  Bibliographie  Erman-Hom  11  Nr.  3565. 
Z.  4    1.  causae. 
'   3     l.  academle. 

•  4    1.  eommunicetnr. 

•  2    1.  aUtores. 

•  6  a.R.  20  11  st.  20  p   (so  auch  an  den  anderen  Stellen). 

•  3    aedat   nachtr.   verbessert    in    edat,    so    auch   öfters   faecerit 
(XLUI,  XLVI). 

63  XXXII    Z.  6       1.  hyeme. 

1.  Z.  II  erst  hinter  der  nftchsten  Überschrift  (pravorum  || ). 

64  XXXVIII  «eu.lO  1.  moleU  st.  mnlta,   ebenso  S.  66   Z.  2,   dagegen  LIII,   Z.  3 

multato. 

'    5       nach  quotqnot  id  ist  ||  zu  setzen  von  Z.  4;   a.  B.  2  fl. 

•  6       1.  vulnus. 

•  15       1.  eum  st.  eundem. 

•  8  a.R.  De  niveis  globis. 
Anm.  c  1.  novembris. 
A.  3   a.B.  bezieht  sich  auf  semoto  dolo  et  fraude. 
Jur.  Synd.  vorl.  Z.  1.  reip(ublicae)  quam  privatae  st.  private. 
Jur.  de  n.  V.      Z.  5         l.  meynen  st.  meinen. 

90  Z.  8         1.  do  bey  st.  dobei. 

Jur.  purg.       1.  Z.  l.  helligen. 

Jur.  purg.  II      Z.  4         1.  kein. 

90  vorl.    «  1.  laesero. 

91  Jur.  fam.  •   3  v.u.    1.  alls. 
D.  V.  a.               -    8         1.  verordenten. 

'16         1.  trewlich,   a.  R.  ein  Kreuz. 

92  Abs.  2  '11.  donerstag. 

•    2         1.  nit  st.  nicht. 


65 

XLin 

67 

XLVI 

68 

89 

—     7     — 


n,4 

•    4 

m,i 

.    7 

19       TTT,6 

-    5 

20  111,6  a.  7 

Beriehtigrungren  zum  8.  Hefte 

S.  16        1,1    A.  1   Kb.  steht  vor  anterstrichenem  instar  aliarum  facultatam. 

1,2        Z.  8  per  schedalam    Decani    mit    feinen   Federstrichen    (um 

1700?  Tgl.  S.  2  nnt.)  eingeklammert. 
«17  «5  l.  decanatam  In  eam  transferre. 

«18        n,l       «3  exolevit    bei    zwei    unterstrichenen    Stellen:    praesente 

Decano  und  in  sua  —  clectionis. 
«    6  A.  3   Nb.    gehört    erst    zu    dem    unterstrichenen    imminutum 

qnidam. 

1.  chirothecis. 

1.  quocunque. 

4.  vor  non  concedat   mit   der  Tinte  des  Zusatzes. 

Mit  der  Tinte  des  Zusatzes  zu  6  ist  1656  doppelt  unter- 
strichen  und   die   Stelle   nee    theses   (111,7)   am   Bande 

angezeichnet. 
111,6  A.  1    Die  Verfügung  ist  zu  finden  6.  St.  Arch.  Rep.  51  No.  94 

Fol.  75.    Sie   richtete   sich    gegen  Placentinus,   der   die 

cartesische   Philosophie   verteidigte.     PI.    erwirkte   aber 

eine  Verfügung  des  Kurfürsten  selbst,  die  ihm  Recht  gab. 

1.  eruditionl. 

1.  ncc  dum  (2  Wörter;  ebenso  111,17,  Z.  10). 

1.  publice. 

I.  caetcri  extra  professores;   erst  später  ist  mit  anderer 

(stumpfer)  Tinte  ein  Komma  und  ein  Kreuzchen  vor  extra, 

ein  Bindestrich  zwischen  extra   und  professores   gesetzt. 
22       111,14     «1  1.  poterit  st.  peterit. 

1.  excuso  st.  excusso. 

1.  supromam  st.  supremam. 

Vgl.  Hörn  im  Paed.  Arch.  42,  S.  589.  —  1586  a  beschloss 

die  Fakultät,  dass  keinem  Lehrer  den  Bamns  zu  dozieren 

gestattet  sein  solle.    Erwähnt  6.  St.  Arch.  Rep.  51  No.  94 

Fol.  75. 

1.  primo  st.  prius. 

1.  viribus. 

1.  nuneiantur. 
A.  2   1.  die  gesonderte  Erwerbung. 

1.  senatores  alios  (ohne  Komma). 

1.  priuiam  und  secundam  st.  1  u.  2. 

1.  meuib.  3  et  memb.  18. 

1.  vellt  st.  vult. 

Urspr.  ex  libris  authenticis  docet. 

1.  voluerit,  Is  hoc. 

das  Ende  der  Klammer   hinter  fuerint  ist  ausgestrichen 

und  hinter  distributa  wiederholt. 
29      S.  Abs.     «    3  1.  M(artin)  D(aniel)  Johrenius  (1718  b  Rektor,   hat  also 

erst  nach  Liht  unterzeichnet.) 


111,8 

«    8 

, 

«    8 

in,9 

«    4 

111,13 

«    5 

111,14 

-    1 

*    7 

m,i7 

«  11 

1TI,17 

.  23 

m,l8     -    7 

«24 

«    7 

«  19 

.  25 

TI1,20     «  15 

Tn,22     -    2 

-27 

Ul,25  1.  Z. 

ni,27      .    5 

.    9 

«28 

m,28      .    4 

«  29 

'    6 

—     8     — 

8. 80  Z.  2  1.  F.  W.  Roloff  sUtt  Ew.  Zoloff. 

•  80  Die  Matrikel   gibt  die   Daten   der  Immatriknlation   als 

Professor  für:    J(ch.)  O(eorg)  Schütz   (1725.  20.  9).   — 

Ueineccias  (1727.  29.  10). 

F.W. Roloff  (1786.  13.  10.).  —  Banmgarten  (1740.  U.  G.). 

-  Steinwehr  (1741.  21.  11.).  -  G.  S.  Nicolai  (1758.  6.  2.). 

—  TöUner  (1756.  5.  7.).  —  Darjes  (1763.  19.  10.).  — 
Hansen  (1772.  24.4).  —  Zobel  (1773.  4.4.).  —  Schneider 
(1776.  16.  10.).  —  Mönnich  (1778.  7.  7.). 

Die  Anfieichnang  der  Nationes  Decanornm  auf  den  letzten  Blättern  des 
Statntenbnches  konnte  ich  zur  Zeit  der  Heraasgabe  der  Statuten  nicht  genügend 
erkl&ren;  daher  wurde  der  Abdruck  zurückgestellt.  Inzwischen  habe  ich  zu  den 
dunklen  Stellen  den  Schlüssel  gefunden  in  dem  Aktenstück  des  G.  St.-Arch.  Bep.  51 
No.  94  Fol.  75.  Der  Abdruck  wird  demnächst  in  einer  besonderen  Abhandlung 
erfolgen,  zumal  die  Liste  die  Hs.  1 7  a  als  Originsl  erweist  nnd  auf  die  Entstehungs- 
zeit ein  Licht  wirft. 


Berichtigung  zum  4.  Hefte 

S.  50  Z.  24  lies  für  filius  alias: 
Pfileus  (für  Pileus,  er  hiess  Pfeil)  alias. 


Beriehtigungren  zum  5.  Hefte 

S.  22  Anm.,  lies  Münze  statt  Münze. 

8.  26  Z.  13  T.  u.  1.  Freihufen. 

S.  29  Z.  11  T.  u.  L  Schock. 

8.  80  Z.  22  V.  u.  1.  Einnehmer  statt  Einnehmern. 

8.  40  Anm.  Z.  1    1.  Notars. 

8.  42  Z.  2  T.  0.   I.  Einnehmer  st.  Einwohner. 


Das 


jiltdste  DecanatsbQch  der  pbilosophisclieD  Facoltät 
an  der  UniYmität  zn  Frankfurt  a.  0. 


^^_~  ^    -  / 


Erster   Theil 

Die  artistisch  -  philosophischen  Promotionen 

von  1506  bis  1540. 


Herausgegeben 
von 

Gnstay  Bauch, 


Breslau. 

Commissions-Verlag  von  M.  &  H.  Marcus. 

1897. 


„^.^.A  *  .^s^^^^,^  ■ 


Sonderabdruck  aus  dem  LXXIV.  Jahresbericht  der  Schles.  Gesellschaft  für  vater- 
ländische Cultur.    Abth.  III,  Historische  Section. 


Einleitung. 


his  bedarf  keiner  besooderen  Darlegung,^)  dass  die  DeeanatsbUcher 
der  Haupifacaltät  der  alten  Universitäten,  der  Facultas  artiam,  als  ur- 
kandliche  Grundlagen  für  die  Universitätsgeschichte  wie  fUr  die  allge- 
meine Gelehrten-  und  Literaturgeschichte  von  hervorragender  Wichtigkeit 
sind.  Als  daher  von  1887  bis  1891  die  Matrikel  der  ehemaligen 
Universität  in  Frankfurt  a.  0.  in  den  Publicationen  aus  den  königlich 
preussischen  Staatsarchiven,  unter  Mitwirkung  von  Georg  Liebe  und 
Emil  Theuner  von  Ernst  Friedlaend er  bearbeitet,  erschien,  wurde 
eine  Bezugnahme  auf  die  Promotionen  schmerzlich  vermisst.  Die 
Herausgeber  waren  jedoch  hierin  frei  von  jeder  Schuld,  da  die  Decanats- 
bOcher  verschollen  waren  und  als  verloren  galten. 

Bevor  man  an  diese  Publication  dachte,  hatte  ich  im  Anfange  der 
achtziger  Jahre  schon  selbständig  Versuche  gemacht,  den  urkundlichen 
Quellen  zur  Geschichte  der  Universität  Frankfurt  nahezutreten,  aber 
auch  mir  war  es  damals  nur  gelungen,  bis  zu  den  Matrikelbänden,  die  da- 
mals im  Universitätssecretariat  aufbewahrt  wurden,  vorzudringen,  und  ich 


^)  Diese  einleitende  Abhandlung  und  die  hier  folgende  Edition  bildeten  die 
wissenschaftliche  Unterlage  eines  Vortrages,  der  am  22.  Februar  1897  unler  dem 
Vorsitze  des  Professor  Dr.  Kaufmann  in  der  historischen  Section  über  ,.Die 
Anfänge  der  Universität  zu  Frankfurt  a.  0."  von  Herrn  Professor  Dr.  6.  Bauch 
gehalten  worden  ist. 

Weil  der  Raum  es  gestattete,  erfolgt  der  Abdruck  schon  an  dieser  Stelle. 

l 


habe  daraus  im  Jahre  1886  in  L.  Geiger's  Vierieljahrsschrift  für  Caltur 
und  Literatur  der  Renaissance  (I,  487),  wovon  die  Herausgeber  der 
Matrikel  keine  Eenntniss  erhalten  haben,  den  Bekanntenkreis  Ulrich's 
von  Hütten  veröffentlicht.  Das  Vorhandensein  anderer  Universitäts- 
bOcher  in  Breslau  wurde  mir  von  dem  damaligen  Httter  der  „Fraak- 
furter  Registratur^'  in  Abrede  gestellt.  Erst  als  6.  Kaufmann  an  die 
Breslauer  Universität  berufen  worden  war,  konnte  ich  mit  ihm,  dessen 
eigenstes  Gebiet  in  Frage  kam  vereint,  die  Nachforschungen  von  Neuem 
aufnehmen,  und  unterstützt  von  dem  lebhaften  Interesse  des  damaligen 
Rectors  Professor  Dr.  Nehring  und  des  Universitätssecretairs  Herrn 
Richter  gelang  es,  die  in  einem  ungünstigen  Räume  verborgene 
„Frankfurter  Registratur'^  wieder  aufzudecken  und  im  Allgemeinen  zu 
ordnen.  Ein  glücklicher  Griff  führte  mir  bei  gemeinsamem  Suchen  das 
älteste  Decanatsbuch  der  Artisten facul tat  in  die  Hand.  Leider  blieb 
dieser  älteste  Band  auch  der  einzige;  aber  wenn  auch  der  Verlust  der 
folgenden  zu  beklagen  ist,  so  ist  die  Facultät  bei  der  Wichtigkeit  gerade 
des  erhaltenen  Restes  doch  immer  noch  nicht  so  schwer  getroffen,  wie 
z.  B.  die  theologische,  für  die  man  aus  dieser  ersten  Zeit  nichts  mehr 
von  ihren  Aufzeichnungen  aufweisen  kann. 

Studien  über  die  Entwickelung  des  wissenschaftlichen  Lebens  an 
der  Universität^)  nöthigten  mich  zu  einer  genaueren  Durchforschung  des 
ehrwürdigen  Bandes,  und  ich  entschloss  mich  bald  zur  sofortigen  Heraus- 
gabe, zunächst  des  Abschnittes  bis  1540.  Hoffentlich  wird  es  mir  ver- 
gönnt sein,  auch  die  Fortsetzung  in  nicht  zu  langer  Zeit  zu  liefern. 

Die  sogleich  bei  Begründung  der  Universität  angelegte  und  im  All- 
gemeinen gut  erhaltene  Handschrift,  jetzt  Band  VHI  der  Frankfurter 
Registratur,  ist  durchaus  auf  Papier  geschrieben  und  bildet  einen  massig 
starken  Folioband  von  145  unpaginirten  Blättern,  von  denen  das  100. 
und  101.  schon  in  alter  Zeit  absichtlich  zusammengeklebt  worden  sind. 
Das  erste  Blatt  ist  leer.  Auf  der  dritten  Seite  fängt  unmittelbar  der 
Text  mit  den  von  Wolfgang  J.obst  übergeschriebenen  Worten  an: 
^jAnnus  Academiae  L  Decan'\nB  L\  Anno  domini"  etc.,  er  schliesst 
fol.  140b  mit:  Hagistri  vero  —  620.  Die  drittletzte  Seite  trägt  die 
Gopie  eines  Briefes,  die  mit  vier  Zeilen  noch  auf  die  nächste  Seite 
reicht.  Im  Uebrigen  sind  die  letzten  Blätter  leer.  Irgendwelche  anderen 
Schriftstücke,  soweit  solche  nicht  in  den  Tenor  eingeschaltet  sind,  die 
sonst  ähnlichen  UniversitätsbUchern  noch  ausserdem  als  erwünschte  Bei- 
gaben Interesse  zu  verleihen  pflegen,  Statuten,  Eide,  Promotionsgebühren- 
ordnungen oder  dergleichen,  fehlen  hier  gänzlich. 


^)  Mein  Aufsatz  „Die  Anfänge  der  Universität  zu  Frankfurt  a.  0.  und  die  Ent- 
wickelung des  wissenschaftlichen  Lebens  an  der  Hochschule*'  wird  hoffentlich 
bald  im  Druck  erscheinen. 


8 

Die  offenbar  alte  Hülle  besteht  aus  einem  balbsteifen,  gelben,  mit 
einem  schräg  quadrirten  Muster  verzierten,  gepressten  Schweinsleder- 
bände  von  32  cm  Höhe  und  21,05  cm  Breite,  der  den  Eindruck  eines 
sogenannten  Schnallenbandes  macht.  Der  Hinterdeckel  Ist  nämlich  um 
den  vorderen  geschlagen  und  deckt  diesen  etwa  mit  13,05  cm,  und  um 
die  Mitte  des  Ganzen  l^g  ehemals  ein  upgefähr  5,05  cm  breiter  Gurt, 
der  jetzt  auf  der  Vorderseite  abgerissen  ist. 

Das  ganz  in  der  Weise  der  Leipziger  artistischen  Matrikel  ange- 
legte Buch  umfasst  die  Decanate  von  1506  bis  zum  Schlüsse  des  Winter- 
semesters 1596/97.')  Die  Decane  haben  in  der  Regel  die  Berichte  über 
die  Vorkommnisse  ihrer  Amtszeit  eigenhändig  eingetragen  und  bureau- 
kratisch  genau  sind  sie  keineswegs  immer  dabei  verfahren,  ein  Um- 
stand, der  nicht  unerheblich  zu  den  Schwierigkeiten  der  Bearbeitung 
beitrügt.  Zu  diesen  officiellen  Eintragungen  sind  später  von  verschie- 
denen Händen  Bemerkungen  hinzugefügt  worden,  von  denen  die  Mehr- 
zahl auf  zwei  fleissige  Männer  zurückgeht,  die  auch  in  anderen  Büchern 
der  Universität  ähnliche  Spuren  hinterlassen  haben.  Die  meisten  dieser 
Nachträge  haben  den  bekannten  Frankfurter  Historiographen  Wolf- 
gang Jobst  (Justus),  ein  zweiter  Theil  von  ihnen  in  unserem  Zeit- 
räume den  Decan  des  Sommers  1593  M.  Ca  leb  Trjgophorus,  der 
1606  eine  Säcularrede  hielt,')  zum  Verfasser.  Jobst  hat  planmässig 
den  ganzen  Band  bis  auf  die  Zeit  seiner  Decanate  (1548  b,  1556  b,  1562  b) 
durchgearbeitet,  die  Reihenfolge  der  Nationen  bei  den  Decanaten  fest- 
gestellt, Lücken  angedeutet  und  irgendwie  ergänzt  und  auch  persönliche 
Notizen  über  spätere  akademische  Grade,  Lebensstellungen,  Tod  u.  ä. 
zugesetzt,  und  er  hat  hier  mit  seiner  freiwilligen  Mitarbeit  nicht  so  viel 
Unzuträglichkeiten  verewigt,  wie  mit  den  Lückenergänzungen  in  der 
Matrikel.  Alle  diese  kleinen  Züge  geben  wir  im  Drucke  cursiv  wieder, 
Dur  ivo  die  Bezeichnungen  für  die  Angaben  über  den  Tod  blos  durch  S-,  O 
oder  6  angedeutet,  undatirt  und  undatirbar  sind,  haben  wir  sie  als 
werthlos  nicht  mit  aufgenommen.  M.  Galeb  Trygophorus,  sonst 
im  Besitz  einer  sehr  zierlichen  Handschrift,  hat  leider  bei  seinen  Ein- 
schaben,  die  auch  persönlicher  Art  sind,  bisweilen  schändlich  flüchtig 
gescbrieben. 

Bei  der  Herstellung  des  Textes  habe  ich  möglichst  wenig  ge- 
ändert,  nur  die  wilde  Orthographie  und  Interpunction  sind  einiger- 
maassen  eingedämmt^  und  nach  dem  Vorgange  von  Th.  Muther  bei 
seinen  Wittenberger    Publicationen  habe   ich  die    akademischen    termini 


*)  Ich    bezeichne   nach  Zarncke's   Vorgang  die  Sommersemester  mit  a,   die 
Winterhalbjahre  mit  b. 

*)  Abgedruckt  in:  Solemnia  anni  secularis  sive  centesimi  Sacra,  Frankfurt  a.  0. 

1* 


technici  gross  geschrieben.  Die  Hauptschwierigkeit  lag  natttrlich  in  der 
Behandlung  der  Eigennamen,  nicht  bios  nach  ihrer  Lesung,  sondern  auch 
nach  der  Identiflcirung  mit  den  Eintragungen  in  der  Matrikel.  Die 
Friedlaen de  rasche  Ausgabe  der  Matrikel  reichte  allein  hierzu  nicht 
aus,  da  sie,  was  sich  trotz  aller  Sorgfalt  bei  der  Behandlung  von 
Namen  sehr  leicht  einschleichen  kann,  mancherlei  Lesefehler^)  zeigt. 
Ausserdem  istnach  Friedlaender^s  Publication  der  von  ihm  noch  vtr- 
misste  erste  Band  der  eigentlichen  Rectoratsmatrikel  wieder  aufgefunden 
worden ,  der  vielfach  Ergänzungen  und  bessere  Lesarten  bietet, ')  auch 
dieses  Manuscript  durfte  natttrlich  nicht  bei  Seite  gelassen  werden. 

In  recht  störender  Weise  versagte  sehr  oft  der  Fried laender^scbe 
Index,  da  die  Leichtherzigkeit  der  Zeit  in  der  Schreibung  der  Eigen- 
namen proteusartig  mannigfaltige  Formen  in  der  Matrikel  und  in  dem 
Decanatsbuche  hervorgebracht  hat.  Hier  wäre  es  eine  grosse  Erleich- 
terung gewesen,  wenn  ein  nach  Vornamen  geordnetes  Register  zur  Ver- 
^gung  gestanden  hätte.  Wie  will  man  z.  B.  im  Decanatsbuch  und  in 
der  Matrikel  zusammenbringen:  Negelin — Neydell,  Lubolt — Libalt,  Junck- 
ling — Genckelein ,  Curcius — Kurschick ,  Effendorff — Effenmert ,  Körten- 
becke — Garttenbergk,  Martini — Lindholz?  Oft  genug  noch  vertritt  die 
Bezeichnung  des  Berufs  oder  des  Standes  des  Vaters  den  Familien- 
namen, z.  B.  Rothgiesser — Held  und  Scultetus — Hoffmann^  und  wie  haben 
bequeme  Deoane,  die  die  Promovenden  nur  mit  dem  Namen  des  Herkunfts- 
ortes   bezeichnen,    deren    Feststellung    erschwert!     So  z.  B.  1514  a   bei 


')  Solche  Lesefehler  sind  z.  B.:  3,7  Johannes  Bibell—Babell,  5,27  Wolfgangus 
Äugst— Angst,  9,34  Andreas  Bude— Rüde,  10,43  Petrus  Hersse— Heisse,  16B,29 
Petrus  Peirsvogel— Petrus  Petri  Vogel,  16B,30  ürbanus  Snider— Sander,  566,20 
Georgias  Zucher— Rucher,  29,46  Petrus  Zekel— Jekel,  32,3  Cristianus  Fuckibrfif- 
Fuck[s]dorff,  42,26  Petrus  Brym— Grym,  65,27  J.  HofTemann  de  Refersdorf  alias 
Hekental — Lybental. 

*)  Durch  diesen  Fund  ist  der  Werth  von  Friedlaender's  Ausgabe,  besonders 
für  die  ersten  Jahre,  ohne  Zuthun  der  Herausgeber  recht  empfindlicli  beeinträchtigt 
worden.  Am  aulTallendsten  ist  die  Divergenz  im  Jahre  1506,  wo  beide  Exemplare 
der  Matrikel  ganz  selbstfindig  nach  der  vorläufigen  InscriptionsUste  gearbeitet  sind. 
Es  müssen  zum  Mindesten  die  Abweichungen  der  beiden  Exemplare  gedruckt 
werden.    Ich  bezeichne  den  ungedruckten  Band  mit  A^,  den  gedruckten  mit  A*. 

Schreibdiflferenzen  zwischen  A*  und  A*  sind  1506  z.  B.  Nagelen— Negelin, 
Henricus  Koch — Johannes  Koch,  Petrus  Sutoris — Petrus  Storch,  Jomer — Jamer, 
Adalbertus  Radtman  (6,48)— A.  Pulman,  Duyman— Duxman,  Gartitz— Gartzek, 
Alefeit— Alf  et,  Taberer — Tabart,  Phreck — Phrege,  Deidoner — Deidtmar,  Springe- 
bley — Springenkle,  Posenow — Paseman,  Vatebant— Vitebant,  Velin— Velingk, 
Schonewerder— Schonreder,  Dravel— Dromel ,  Gebinden  (Gelinden)— Glindeman, 
Hasch— Hack,  Trefflun— Treppelin,  Girtell  -  Guttel,  Butger— Kuchler,  Gerhardi— 
Gothardi  u.  a.  Bisweilen  weicht  auch  die  Heimathsangabe  ab.  Solche  Differenzen 
giebt  es  in  vielen  Jahren. 


Jacobus  Wustraw,  1516a  Simon  Luberass,  1518a  Valentinus  de  Bernaw, 
Sebasiianas  de  Bernaw,  Oregorius  Quilicz,  1522  a  Johann  Oransse, 
Michel  de  Strigonia.  Hierzu  kommen  nun  noch  die  zahlreichen  alten 
Bör-,  Schreib-  und  Lesefehler  in  beiden  BUchern,  wie  z.  B.  Kepnitz — 
Kitzing,  Heusseken — Henssigken^  Hocher  —  Rochher,  Ebres  — Elers, 
Laobess — Haubiss,  Preczler — Bertzell,  Reinigke — Reibe,  Berbulo — Wer- 
blow,  Schoam— ^Tham,  Szederwitz — Szeckerwitz,  Schorach — Zschoherj 
Bolder — Waler  (Walter),  Crimstein — Climstein,  Brech — Phreck  (Phrege), 
Zcensener — Teuschener,  Ber — Beyger,  Poppe — Koppe,  Dousal — Dossau, 
Bchaffener — Schuffener  u.  ft.  Gross  in  Lesefehlern  ist  in  der  Matrikel 
Wolfgang  Jobst.  Er  hat  wohl  nach  den  Goccepten  der  alten  Auf- 
nahmelisten  in  viel  späterer  Zeit  (1551?)  die  von  weniger  sorgsamen 
Reetoren  gelassenen  Lücken  ausgefallt,  so  1519a,  1519b,  1522,  und  da 
liest  er  z.  B.  Klinge  für  Kluge,  Bunz  (Bung?)  für  Buge,  Remberg  für 
Kjmberch  (Keroberg?),  Ryssenbach  fOr  Rychenbach,  Hangoltt  für  Man- 
haldt,  Rjncker  für  Brucker.  Und  das  sind  nicht  etwa  alle  Dunkel- 
heiten und  Schwierigkeiten! 

Es  sind  aber  auch  sonst  nicht  alle  Promovenden  in  der  Matrikel 
nachzuweisen;  dass  manche  Studenten  versehentlich  ausgelassen  sind,  ^) 
ist  Jedem  bekannt,  der  darin  zu  suchen  hat.  Wenn  auch  berufene  und 
besoldete  Lehrer  wie  Publius  Vigilantius  Bacillarius  Axungia  und  Jo- 
hannes Rhagius  Aesticampianus  fehlen,  so  hat  das  wohl  einen  sachlichen 
Grand,  es  waren  Poeten,  die  man  weder  zu  den  Studenten  rechnen 
konnte,  noch  zu  den  Universitätsdocenten  rechnen  wollte.  Einen  kleinen 
Aohalt  zur  Bestimmung  von  zwar  Eingetragenen,  aber  für  uns  aus  irgend 
einem  Grunde  nicht  ohne  Weiteres  Erkennbaren  könnte  das  den  Oe- 
bohren  in  der  Matrikel  beigefügte  „totum''  gewähren,  denn  dieses  steht 
io  ursächlichem  Zusammenhange  mit  den  Examen,  und  man  darf  an. 
nehmen,  dass  es  bei  den  Schlussverrechnungen  dei^  Decane  vor  dem 
Rector  in  der  Matrikel  als  Zeichen,  dass  die  Examinanden  zu  der  Ein- 
Bcbreibegebühr     von      10     Groschen    6     Groschen     zugezahlt   hatten,  ^ 


')  So  fehlen  z.  ß.  in  dem  Exemplar  der  Matrikel,  nach  dem  Friedlaender 
dntckte,  allein  im  Jahre  1506  9  Studenten,  die  im  zweiten  Exemplar  stehen,  und 
in  diesem  2.  Exemplar  etwa  20,  die  in  dem  anderen  verzeichnet  sind !  In  A*  fehlen : 
bei  den  Franken  Urbanus  Funck  de  Gninaw;  bei  den  Märkern  Johannes  Friderich 
de  Berlin,  Joachim  Lussow  de  Perleberg,  Cristianus  Heyniss  de  Brück,  Henricus 
de  Knesbicke;  bei  den  Schlesiem  Martinus  Vberrein  de  Kotbuss,  Johannes  Pilia- 
toris  de  Kotbuss,  Petrus  Thune  de  Lucko,  Dominus  Caspar  Schleppki  de  Glogouia, 
1517  fehlt  Egidius  Apel  Kolbucensis.  Nach  1517  steht  in  A':  Gregorius  Seywert 
de  Quilitz  10,  Mathias  Bardelewe  de  Brandenborg  2,  Gregorius  Bescher  de 
Graossoghe  2,  hij  tres  in  Reppin  inlitulati  sunt  a  magistro  [Antonio  Paschedach] 
Brandenburg  1516  in  peste. 

*)  Von  1528  an  findet  man  bei  Promovirlen  statt  des  „totum":  10,  dedit  ad- 
huc  6,  1546b   beisst  es   einmal:    10   et  in  baccalaureatu  addidit  sex.    Die  YoUe 


nachgetragen  worden  ist.  Aber  das  Nachsehen  in  der  Matrikel  und 
damit  das  Zusetzen  von  „totum"  ist  leider  nicht  gleichmässig  in  allen 
Rectoraten  geschehen,  sonst  würden  dann  doch  wohl  auch  zugleich  die 
in  der  Matrikel  aus  Versehen  Fehlenden  nachgeholt  worden  sein,  wie 
man  das  z.  B.  1506  bei  Michael  Könike  de  Gedano  sehen  kann.  Auf 
der  andern  Seite  kann  man  aus  dem  „totum^^  erkennen,  dass  auch  das 
Decanatsbuch  hin  und  wieder  eine  Lücke  haben  muss  (eine  grosse  ist 
vielleicht  das  fehlende  Decanat  des  Matthäus  Zimmermann^)  1510a), 
wie  u.  a.  die  1506  immatriculirten  und  mit  dem  „totum^'  versehenen 
Johannes  Krämer  de  Trebin  und  Wernherus  Wiiekopp  de  Soltwedel 
dort  vermisst  werden.  Solche  Promovenden,  die  in  der  Matrikel  in 
keiner  Weise  nachzuweisen  sind,  sich  hinter  anderen  Namen  nicht 
ßnden  lassen  und  wohl  eben  ausgelassen  sind,  haben  wir  z.  B.  noch  in 
den  Baccalaren  1507  b  (1508)  Wolfgangus  Lang  de  Kirsberg,  1516  a 
Stanislaus  Stobler  Schweydniczensis,  1517  Ericus  Brockenhussen,  1521a 
Johannes  Dnger  de  Nyssa^  Nicolaus  Kynscherff  de  Rathenow,  Johannes 
Vibick  de  Lygenitz,  1518a  Paulus  Becz  Bombergensis,  1520b  Conradus 
Moller  de  Ammerbach,  1534b  Gregorius  Matthiae  Grunenbergensis  und 
in  dem  Magister  1514  b  Bernhardus  (Bernhardinus)  Fagilucus  (Buchwald 
aus  Löwenberg). 

In    der    Schreibung    gebe    ich    selbstverständlich    alle    Eigennamen 
diplomatisch  genau  nach  den  Originalen  ohne  jede  Correctnr  wieder. 

Der  Text  des  Decanatsbuches  beginnt  mit  dem  Bericht  über  die 
Wahl  des  ersten  Decans  Johann  Lindholz  aus  Müncheberg.  Wie  Wim- 
pina  schon  in  seiner  ersten  Intimatio  vom  10.  Februar  1506  seine 
Greirung  zum  Rector  ankündigen  konnte,  so  ist  auch  Lindhole  vor  der 
officiellen  Inthronisation  der  Universität  (26.  April  1506)  am  23.  April 
zum  Decan  gewählt  worden.  Der  Wahl  ging  eine  Versammlung  aller 
Magister  der  Universität  bei  dem  Kanzler  und  Gonservator  der  Univer- 
sität Dietrich  von  Bülow,  Bischof  von  Lebus,  dem  ersten  Rector  Conrad 
Wimpina  und  „den  übrigen  Herrn",  d.  h.  bei  der  Organisations-Commission, 
voran.  Im  Auftrage  dieser  Commission  begab  sich  dann  die  Univer- 
sitas  Magistrorum  in  das  Haus  der  Kalandsbrüder  und  wählte  dort  den 
ersten  Decan  der  Artisten  gemeinsam,  der  darauf  feierlich  dem  Kanzler 
zur  Bestätigung  präsentirt  wurde. 

Wenn  es  nun  weiter  heisst,  dass  dem  Decan  nach  seiner  Bestätigung 
zwanzig    Magister    aus    den    vier  Nationen    als  Gonsilium   der  Artisten- 


Einschreibegebühr  von  16  Groschen  zahlten  z.  B.  die  fremden  Promovirten:  1538  a 
Georgias  Sabinus,  1540a  Alexander  Alesius,  Caspar  Widderstadt,  1540b  Christo- 
phorus  Preyss  etc. 

')  Wenn  auch  später  Wolfgang  Jobst   an  dieser  Stelle  einschrieb:    in  quo 
(Decanatu)  nulla  promotio  habita. 


facalt&t  zugesellt  worden  seien  und  dann  diese  zwanzig  Magister,  nach 
den  Nationen,  Harchitae,  Francones,  Slesitae,  Pruteni,  gruppirt,  aufgezählt 
folgen,  80  vollzog  sich  die  Bestellung  dieses  Consiliums  nicht  etwa  im 
Sehoosse  der  Artistenfacultät,  sondern  in  einer  am  27.  April  dazu  be- 
rufenen Versammlung  der  Universität  der  Doctoren  und  Magister  im 
Anscbiass  an  die  Bestellung  der  zwölf  Collegiaten  des  Collegium  malus, 
ein  deutliches  Zeichen  dafür,  wie  auch  hier  in  Frankfurt  die  Artisten- 
facultät, obgleich  sonst  änsserlich  der  theologischen,  juristischen  und 
medicinischen  gegenüber  an  Rang  die  niedrigste,  doch  das  eigentliche 
Uoiversitätsleben  in  sich  umschloss.  Bei  der  Einrichtung  der  Gonsilien 
der  andern  Facultäten  ist  die  Theilnahme  der  'Universitas  Doctorum  et 
Magistrorum  nicht  nachzuweisen. 

Bei  der  Einrichtung  des  Senats  der  Universität  wie  bei  der  Besetzung 
des  Coll^ium  malus  und  bei  der  Bestellung  des  Consils  der  Artisten- 
facultftt  wurden  die  vier  Nationen  gleichmässig  berücksichtigt.  Aber 
schon  damals  wie  in  der  Folge  war  diese  Eintheilung  eine  künstliche, 
es  waren  von  den  ordentlichen  Universitätslehrern  nicht  blos  in  der 
eioen  Nation  viel  und  in  einer  andern  wenig  Magister  vorhanden,  die 
scblesische  und  die  preussische  Nation  besassen  ursprünglich  selbst  nach 
den  supponirten  Nations-Grenzen  gar  keinen.  Man  glich  den  Mangel 
aus,  indem  man  den  schwächeren  oder  vielmehr  ausfallenden  Nationen 
„Condeputati^^  aus  den  beiden  zahlreicheren  zutheilte.  Ganz  unnöthig 
erscheint  uns,  da  wir  die  entscheidenden  Rücksichten  nicht  kennen,  die 
Versetzung  des  Märkers  Gregorius  Guntheri  aus  Frankfurt  zu  den 
Francones  und  die  des  Franken  Johannes  Negelein  aus  Guntzenhausen 
ZQ  den  Marchitae.  Schwer  zu  erklären  ist  auch,  weshalb  Conrad  Wim- 
pina,  der  sich  von  der  Gründung  der  Universität  an  Collegiat  des 
Collegium  malus  nennt,  nicht  bei  der  Besetzung  des  Collegium  malus  und 
ebensowenig  bei  dem  Consil  der  Universität  mit  aufgeführt  wird. 

Ueber  diese  Einrichtung  nach  dem  Princip  der  Nationen  haben 
wir  noch  den  ofßciellen  Bericht,  den  J.  C.  Beckmann  in  seiner  Notitia 
Universitatis  Francofurtanae  (Frankfurt  1707),  33,  zuerst  abgedruckt  hat. 
Weil  dieses  Actenstück  so  wichtig  ist  und  der  Abdruck  bei  Beckmann 
mehrere  Lesefehler,  besonders  in  den  Namen,  enthält,  gebe  ich  den 
Bericht  hier  nochmals  nach  der  ofßciellen  Niederschrift  in  extenso.  Er 
steht  in  den  für  die  erste  Entwickelung  der  Universität  so  inhaltsreichen 
ältesten  Acta  Rectorum,  Berlin,  Geh.  Staats- Archiv,  Rep.  86,  VI.  Nach- 
trag, Fascikel  27,  fol.  9.  Am  Rande,  von  derselben  Hand:  Deputantur 
collesiati  et  diuuiduutur  nationes  pro  consiliariis  etc. 

^  Anno  domini  millesimo  quingentesimosexto  altera  die  post  intronisa- 
tionem  Vniuersitatis  Francofordian^,  hoc  est  vicesimaseptima  mensis 
Aprilis,  Collegiati  Collegii  maioris  constituti  sunt  per  quatuor  Nationes, 


vtpote  de  Natione  Marchitarum  Magister  Lindholtz'),  Magister  FuDck'), 
Magister  Weyman');  de  Natione  Franconum  Magister  Sommerhaussen  ^), 
Magister  Petrus  Dhurn*),  Magister  Joannes  Bachen');  de  Natione  Slesi- 
tarum  constituti  sunt  Magister  Rappin ^),  Magister  Ambrosius  Lacher*), 
Magister  Oosslaria*);  de  Natione  vero  quarta  Pratenorum  Magister 
NicolauR  Neydell  de  Forchem^^),  Magister  Baltazar  Eittell  de  Firnis  et 
Magister  Saltza**).  Itaque  illi  representent  quatuor  illas  Nationes  in 
Omnibus  rebus  tam  grauantibus  quam  promouentibus  ^ ')  Vniuersitatis  et 
Facultatis  artiuro,  donee  et  quousque,  his  mortuis  vel  defieientibus,  alii  de 
his  Nationibus  orti  aut  his  condeputati  haberi  aut  eligi  possint.  Et  quia 
ad  hos  Magistros  duodecim  ordinati  sunt  ad  Consilium  Facultatis  artium 
adhuc  octo  Magistri  ita,  ut  in  Consilio  viginti  existant,  quatenus  ^qualitas 
emolimentorum  seraaretur  et  pr^iudicialia  ^qualiter  distribuerentur^ 
cuique  Nationi  ex  illis  octo  additi  adhuc  sunt  aliqui  Magistri,  quo  sie 
qu^libet  Natio  haberet  quinque  personas  in  Facultate  artium. 

Pertinent  itaque  ad  Nationero  Franconum  in  Consilio  Facultatis 
artium  hi  Magistri  quinque  subsequentes:  Magister  GregoriusOunther*'), 
Magister  Petrus  Dhurn^^),  Magister  Johannes  Buchen  ^^)^  Magister  Summer- 
haussen ^'),  Magister  Michael  Rysch  de  Firnis;  ad  Nationem  Marchitarum 
Magister  Funck^^),  Magister  Lindholtz'*),  Magister  Wejm an ^ ^),  Magister 
Zcymmerman'^),    Magister    Joannes    Negeleyn    de    Guntzenhaussen ;    ad 


')  M.  1506:  magister  Johannes  Lindtfaoltz  de  Munchpergk,  utriusque  iuris 
baccalarius. 

*)  M.  1506:  magister  Blasius  Funck  de  Francofordio. 

•)  M.  1506:  magister  Joannes  Weynman  de  Francofordio. 

*)  M.  1506  (A*):  magister  Georgius  Koberer  de  Summerhausen. 

*)  M.  1506  (A*):  magister  Petrus  Meyer  de  Dhuren  (Thurn),  theol.  baccalarius. 

^)  M.  1506:  magister  Johannes  Pistoris  de  Buchen. 

^  M.  1506:  magister  Paulus  Predekow  (Bredekow)  de  Ruppin. 

')  M.  1506:  magister  Ambrosius  Lacher  de  Morssburg  (Meersburg)  Constanci- 
ensis  diocesis. 

•)  M.  1506:  magister  Joannes  Tylingk  de  Gosslaria. 

***)  M.  1506:  magister  Andreas  (Nicolaus  ist  ein  Irrlhum)  Neydell  (oder 
Negelin)  de  Vorcheim. 

")  M.  1506:  magister  Fridericus  Bopp  (Poppe,  Pupp)  de  Saltza. 

")  Hier  fügt  Beckmann  ein:  commoda.    Wäre  nicht  rem  oder  res  besser? 

*•)  M.  1506:  magister  Gregorius  Guntheri  [de  Francofordio]  utriusque  iuris 
baccalarius. 

'*)  Petrus  Meyer,  s.  o. 

**)  Johannes  Pistoris,  s.  o. 

*•)  Georgius  Koberer,  s,  o. 

*')  Blasius  Funck,  s.  o. 

^")  Johannes  Lindholtz,  s.  o. 

'•)  Johannes  Weyraan,  s.  o. 

»**)  M.  1506:  magister  Matheus  Zcymmerman  de  Francofordio, 


Nationem  Prutenoram  Magister  Saltza^),  Magister  Nicolaus  Neydell  de 
Forchem'),  Magister  Baltazar  Kitteil  de  Firnis,  Magister  Ebell'),  Ma- 
gister Sporn^);  ad  Nationem  Slesitaruin  Magister  Oosslaria^),  Magister 
Roppin*),  Magister  Ambrosius  Lacher,  Magister  Michael  de  Arc^ 
draconis,  Magister  Nicolaos  Barteil  de  Rochlitz. 

Post  hoc  in  die  Trinitatis ''),  placuit  domino  Rectori  et  Doctoribus 
similem  facere  in  Vniuersitate  distributionem,  vtpote  quod  cuique  Nation i 
Doctorem  non  haben ti  vnus  Doctor  deputaretur,  qui  per  vit^  suq  tempora 
debeat  de  illa  Natione  censeri  irrefragabiliter  tarn  in  prerogantibus  quam 
pr^iudicialibus.  Factum  est^)  concordi  sorte,  vt  dominus  Mathias 
Molner ^),  plebanus  Francofordiensis,  Nationi  Prutenorum  condeputaretur, 
Doctor  vero  Johannes  Eberhart  de  Luckow*^)  Siesitarum  Nationi,  apud 
Nationem  Marchicam  Doctore  Plankefelt'^)  manente  et  Doctore  Eberhardo 
Hallis'^),  medico,  apud  Nationem  Franconum.  Quae  distributio  tanquam 
^qualitati  amica  et  tranquill itati  omnium  Nationum  accomodata  omnibus 
placuit  et  in  ipsa  statutorum  lectione,  die  scilicet  sanct^  Trinitatis,  in  praxi 
est  habita. 

Vnaquaque  Natione  suos  in  electione  Consiliariorum,  Assessorum  et 
Judicialium  habente,  fuerunt  itaque  electi  ad  Consilium  Vniuersitatis  de 
Natione  Franconum  Consiliarii  dominus  Doctor  Hallis^'),  Magister  Oeorgius 
Koberer  de  Sommerhaussen,  Assessor  Magister  Gregorius  Guntheri, 
ofücialis,  ludiciales  Magister  Petrus  Meyer  de  Dhurn,  predicator,  Magister 
Joannes  Februarii  de  Bernheim '^);  de  Natione  Marchitarum  Consiliarii 
dominus  Johannes  Blankenfeld,  Ordinarius,  et  Magister  Joannes  Negelin 
de  Guntzenhaussen,  Assessor  Magister  Blasius  Funcke,  ludiciales  Magister 
Jobannes  Wejman,  Magister  Matheus  Zcymmerman ;  de  Natione  Slesi- 
tarom  Consiliarii  dominus  Doctor  Joannes  Eberhardt  de  Luokow,  Magister 
Joannes  Tylingk    de  Gosslaria,    Assessor    Magister   Nicolaus  Bartell  de 


')  Fridericus  ßopp,  s.  o. 

*)  Andreas  Neydell,  s.  o. 

^  M.  1506:  magister  Jacobus  Ebel  de  Berlin. 

*)  M.  1506:  magister  Matheus  Sporn  de  Francofordio. 

*)  Johannes  Tylingk,  s.  o. 

•)  Paulas  Bredekow,  s.  o. 

^  Trinitatis  fiel  1506  auf  den  7.  Juni.     Man  sieht,  dass  sich  die  Constituirung 
der  Universität  ziemlich  langsam  vollzog. 

')  Beckmann  itaque. 

*)  M.  1506:    dominus  Matheus  (Mathias  ist  ein  Irrthum)  Molner  [Molitoris] 
de  Brandeburgk,  artium  magister  et  canonum  doctor  etc. 

"^  M.  1506:  dominus  Johannes  Eberliart  de  Lucko,  doctor  [utriusque  iuris]. 

")  M.    1506:    Johannes   Blanckenfeldt    de    Berlin,    utriusque    iuris    doctor 
ordlDarius. 

")  M.  1506:  dominus  Eberhardus  Guttenberger  de  Hallis  Sueuie,  doctor  med 

")  Eberhardus  Guttenberger,  s.  o. 

")  M.  1506:  magister  Johannes  Hornung  de  Meynbernheym. 


10 

Rochlitz,  ludiciales  Magister  Ambrosius  Lacher,  matbematicus,  de  Morss- 
bargk,  Magister  Paulus  Bredekow  RuppiueDsis;  de  Natione  Prutenonim 
dominus  Doetor  Matheus  Möller^),  plebanus  Francofordiensis,  dominus 
Magister  Fridericus  Popp  de  Saltza,  Assessor  Magister  Baltazar  Eittell 
Pirnensis,  ludiciales  Magister  Jacobus  Ebell,  Magister  Matheus  Sporn. 

Die  Reihenfolge  der  vier  Nationen  im  Consil  der  Artisten-Faeultät 
lautet  im  Decanatsbuche:  Marchitae,  Francones,  SIesitae,  Pruteni,  und 
diese  Reihenfolge  M.  F.  S.  P^.  ist  dann  in  den  ersten  Decennien  auch 
bei  den  Wahlen  zum  Decanat  von  der  FacuUät  als  maassgebend  betrachtet 
worden.     Es  begegnen  nur  geringe  Unregelmässigkeiten. 

Gegen  Ende  der  dreissiger  Jahre  dringt  der  Turnus  der  Rectoribiiitfit 
F.  M.  S.  P.  ein  und  verursacht  Verwirrungen. 

Bei    der    eben   erwähnten  Constituirung    des  Collegium  malus    war 
far  die  vier  Nationen  die  Reihenfolge  M.  F.  8.  P.  wie  bei  dem  Decanat, 
bei  dem  Consil  der  Artisten-Facultät   die  Ordnung  F.  M.  P.  S.   und  bei 
dem  Consil  der  Universität  F.  M.  S.  P.  wie  bei  dem  Rectorate.     Es  ist 
wohl   nur    ein  Versehen   gewesen,    wenn  hier  an  zweiter  Stelle  die  un-' 
regelmässige  Anordnung  F.  M.  P.  S.  erscheint,   denn   sie  ist  sonst  ganz 
ungebräuchlich  und  vor  allem  von  der  Facultät  selbst  niemals  angewendet 
oder  recipirt  worden.     Und  so  bliebe  denn  nur  noch  zu  fragen^  welche 
von    den    beiden  andern  Zusammenstellungen    als  die  officielle    für  die 
Universität  galt.     Ein  anderer   in    demselben  Buche  ^)   erhaltener  Erlass 
des   Kanzlers   Dietrich    von   Bülow  an   die  Universität  vom  Jahre  1509 
(die  Mercurii   infra  octauas   corporis   Christi)  giebt  darüber  Aufschluss. 
Es  heisst  dort :  ordinauit  ac  constituit  Reuerendissimus  Cancellarius  noster 
dominus  presul  Lubncensis^  vti  in  candelis  deferendis  ante  diuinissimam 
eukaristiam  amodo  non  Rectoratus  sed  Nacionum  ordo  seruetur 
hoc  ordine,   ut  proximo  anno  futuro  sc.  1510  Nacio  Prutenorum   primo 
loco  et  vicinissimo  ad  sacramentum  cum  suis  candelis  incederet.     Quam 
insequerentur    secundo  loco  Francones,   et  hos   tercio  loco  Marchite   et 
quarto  Slesite.     Hinc  vero  ad  annum  1511  primi  et  vicinissimi  sacramento 
Slesite    incederent,   hinc  Pruteni,    hinc  tercio   loco  Francones   et  quarto 
Marchite.     Qui  eciam  Marchite  anno  deinde   futuro  1512  primi   et  vici- 
nissimi sacramento  incederent,  quos  insequerentur  secundo   loco  Slesite, 
hinc    Pruteni   et  vltimo   Francones.     Insuper    anno    1513    primi    essent 
Francones,   sequentibus   Marchitis,   Siesitis,   Prutenis,  ordinem  Nacionum 
hoc  modo  semper  obseruando. 

Stellen  wir  hiernach  die  wechselnde  Reihenfolge  der  Nationen  schematisch 
fest,  so  haben  wir:  1510  P.  F.  M.  8.,  1511  S.  P.  F.  M.,  1512  M.  8.  P. 
F.,   1513   F.  M.   S.  P.,  d.  h.  an  Stelle  der  bis  1509  gebrauchten,  aber, 


^)  Oder:  Molner  (Molitoris),  s.  o. 
*)  Acta  Rectorum,  fol.  33. 


II 

wie  sich  au8  der  Nothwendigkeit  des  Erlasses  ergiebt,  aDgefochtenen 
nach  dem  jedesmaligen  (halbjährigen)  Rector  sich  richtenden  Reihenfolge 
tritt  schon  von  1510  ab,  wie  deutlich  zu  ersehen  ist,  aus  dem  Wechsel 
der  jedesmal  ftlhrenden  Nation  die  von  dem  augenblicklichen  Rectorate 
unabhängige  Normalfolge  F.  M.  8.  P.,  d.  h.  der  bei  der  Rectoribilität 
geb4uchliche  Turnus,  hervor. 

^  Die   erste  Wahl   zum   Decan   erfolgte  am    23.  April,  am  Tage  des         Ji^ 


Ihl.  Georg,  für  später  wurde  der  Normaltag  der  Wahl  für  das  Sommer 
Semester  der  Sonnabend  vor  St.  Georg.  Der  Sonnabend  vor  dem  Feste 
des  hl.  Adalbert  (23.  April),  der  1524  und  1535  als  Wahltag  genannt 
wird,  ist  damit  identisch.  £ine  kleine  Abweichung  von  der  Regel 
geschah  1512,  wo  die  Wahl  schon  am  Sonnabend  vor  Euphemia 
(13.  April)  vorgenommen  wurde.  Für  das  Winterhalbjahr  wurde  ebenso 
der  Sonnabend  vor  St.  Hedwig  (15.  October)  die  Regel/^Das  Fest  des 
hl.  Gallus  (16.  October),  nach  dem  1518  der  Wahltermin  bezeichnet 
wird,  ist  damit  gleichbedeutend.  1537  und  1538  findet  man  als  Herbst- 
wahltermin den  14.  October.  Die  Wahlen  zum  Reotorat  pflegten  an 
beiden  Terminen  den  Decanatswahlen  zu  folgen,  und  zwar  ipso  die 
sancti  Georgii  und  ipso  die  sancti  Galli.  Der  neue  Decan  gehörte  bei 
der  Rectorwahl  statutengemäss  ^)  zu  dem  letzten  engeren  Ausschuss  der 
drei  Doctoren  oder  Magister  von  den  drei  Nationen,  die  nicht  zum 
Rectorat  heranwaren  ^(ut  de  essentia  electionis  in  sua  Natione  semper 
existat),  durch  deren  Votum  der  neue  Rector  bestimmt  wurde.  Man 
könnte  hierin  mit  einen  Grund  sehen,  weshalb  der  Turnus  der  Nationen 
bei  der  Rectoribilität  und  der  bei  dem  artistischen  Decanate  principiell 
verschieden  waren. 

Der  übliche  Modus  der  Wahl  des  Decans  war  der,  dass  analog  dem 
letzten  Scrutinium  bei  der  Rectoratswahl^  aus  den  Magistern  der  vier 
Nationen  mit  passivem  Ausschluss  der  Nation,  die  zum  Decanate  an  der 
Reihe  war '),  durch  das  Loos  drei  Magister  als  Wähler  des  Decans 
ausgesondert  wurden.  Zum  ersten  Male  wird  dies  1513a  ausdrücklich 
gesagt  :y/^x  quatuor  Nationibus  per  sortem  deputaii  sunt  tres  Magistri, 
qui  concordi  voto  et  canonice  in  Decanum  Facultatis  areium  elegerunt"  etc^  ' 
Sonst  heisst  es  gewöhnlich  nur:  concordi  voto  Magistrorum  quatuor 
Mationum  in  Facultate  artistica  canonice  ac  rite  electus  est''  etc. 

Wie  es  einmal,  1510  a,  vorgekommen,  dass  der  Decan  der  Juristen- 
facultät,    1518    der   Decan    der  Theologen    und    1537  b   der   Decan    der 


')  Vergl.  die  Universitäts- Statuten  von  1510. 

^  Vergl.  hierzu  noch  aus  späterer  Zeit  G.  Kaufmann,  Die  Geschichte  der 
deutschen  Universitäten  II,  66,  Anmerkung  1. 

^)  Vergl.  die  Wahlbestimmungen  der  Universitätsstatuten  von  1510,  die  wohl 
unverändert  aus  den  ersten,  verlorenen  Statuten  von  1506  obemommen  sind. 


12 

Mediciner  zugleich  Rectoren  wurden,  so  ist  es  später,  1573  a,  einmal 
geschehen,  dass  der  philosophische  Decan  Matthaeus  Host  zum  Bector 
erwählt  ward. 

Wie  wir  angegeben  haben,  sollten  die  Decane  halbjährig  wechseln, 
es  hing  wohl  mit  dem  Rückgange  der  Universität  zusammen,  dass  von 
1522  an  die  Decanate  die  Neigung  zeigen,  halbjährig  zu  werden:  wenn 
keine  Promotionen  in  Aussicht  standen,  schenkte  man  sich  wohl  wie  im 
Winter  1516/17  die  Wahl  eines  Decans  ganz. 

Für   die     Vornahme     der     Promotionen     bedurfte     man     bei     den 
Magistranden   wegen   der  Ertheilung  der  Licentia    der   Mitwirkung   des 
Kanzlers,    dieser  liess  sich   jedoch    fast   stets  hierbei   von   einem  Vice- 
kanzler  vertreten.    Der  erste  Vicekanzler  1506  a  war,  „per  Theodoricuiu 
de  Bulo,  Lubucensis  ecclesie  presulem. . .  FrancofordiensisAchademie  Con- 
seruatorem  vnicum,  speciali  gratia  electus'^,  der  erste  Decan  M.  Johann 
Lindholz.     Aber  während  in  Wittenberg   der  erste  Kanzler  Ooswin  von 
Orsoy,    Praeceptor    des    Antoniterklosters    in    Lichtenberg,    den    ersten 
Rector  Martin  Polich  von  Meilerstadt  zum  stfindigen  Vicekanzler  bestellte, 
erfolgte    in   Frankfurt    die   Aufstellung    eines   Vicekanzlers    im  Anfange 
stets    von    Fall    zu    Fall,    nämlich    immer,    wenn    eine    Promotion    von 
Magistern  in  Aussicht  stand.     In  unserm   Zeiträume  ist  nur   1522a    ein 
Vicekanzler    nicht    nachzuweisen    und    1532    ist    er    aus    Versehen    im 
Decanatsbuche    weggelassen    worden.      Einmal,    1519  b,    ist   der  Decan 
wieder  zugleich  Vicekanzler,  eine  Functionszusammenstellung,  die  1543  b 
sich    wiederholt    und    von    1545  a    feststehende   Einrichtung    wird.     Die 
Vicekanzler   unseres   Gebietes  sind:    1506a/b  Johann  Lindholz  (zugleich 
Decan),   1507  b  Petrus  Meyer  de  Dhurn  (Thurn),   1508  b   Georg  Koberer 
aus  Sommershausen,   1509  b  Paul  Bredekow  aus  Ruppin,    1510  b  Blasius 
Funck    aus    Frankfurt,    1511b    Johannes    Pistoris    aus    Buchen,    1512b, 
1514,  1515a  Johann  Lindholz,    1517b  Wieprecht  Schwab    aus  Buchen, 
1518  b  Johann   Menckel   aus  Velburg,  1519  b  derselbe   (zugleich  Decan), 
1520  b    Johann  Nägelein    ans  Guntzenhaussen,    1522  a    deest    (vielleicht 
versah   der  Kanzler  sein   Amt  selbst),    1522  b  Johann  Nägelein,    1524  a, 
1525  a    Johannes    Pistoris,    1527  a    Johann    Nägelein,    1529  a    Heinrich 
Eggeling  aus  Braunschweig,  1532  deest    (aus  Versehen),    1534  b  Johann 
Lindholz,  1537  b  Caspar  Marsilius  aus  Liegnitz,    1540  a  Joachim  Zieren- 
berg  aus  Danzig. 

Das  zum  ersten  Male  im  Wintersemester  1508  und  dann  weiter  erwähnte 
Decret  des  Kanzlers  Dietrich  von  Bulow,  wodurch  der  jedesmalige  Decan 
bevollmächtigt  wurde,  den  Licentiaten  der  Artes  in  einem  Acte  die 
Magisterinsignien  zu  ertheilen,  ist  dem  Wortlaute  nach  nicht  bekannt. 
Ebenso  das,  wonach  im  Sommer  1509  alle  Baccalaureanden  unter  dem 
Decan  Paul  Bredekow  aus  Ruppin  determinirten. 


13 

Die  Frankfurter  Universitftt  hatte  nicht  wie  die  Wittenberger,  die 
sich  nach  dem  Huster  von  Bologna  darin  richtete*),  ständige  Reformatoren 
(nach  der  Reformation  vom  9.  September  1540  hatte  Frankfurt  vier 
Superintendenten,  aus  jeder  Facultät  einen'),  darum  ist  es  interessant, 
zu  beobachten,  dass  doch  der  erste  Rector  Konrad  Wimpina  auch  später- 
hin noch  wie  eine  Autorität  in  Universitätsangelegenheiten  betrachtet 
wurde*).  Ais  die  Universität  schwer  unter  den  „geschwinden  Zeit- 
läaften^'  litt,  fühlte  sich  1523  a  die  artistische  Facultät  zu  folgendem 
charakteristischen  Beschlüsse  veranlasst:  Sub  cuius  (Martini  Oirbigk 
Haynouiensis)  Decanatu  die  Martis  post  Petri  et  Pauli  ferias  (30.  Juni) 
vnanimi  omnium  consensu  tum  eonsilio  egregij  D.  Wimpine  decretum 
est,  ipsa  cogente  temporis  racione,  vt  inpresens  statuta  (que  de  leccionibus 
complendis,  circulis  examinandis,  iuramentis  hactenus  mordicus  seruata 
erant)  accommodarentur  temporibus  presentibus,  vnde  et  loco  repeticionum 
temtamen  iterum  placuit,  quod  in  profesto  seu  vigilia  visitationis  Marie 
(1.  Juli)  primum  cum  Baccalaureandis  attentatum  est.  Die  Statuta,  auf 
die  hier  Bezug  genommen  wird,  sind  Übrigens  nicht  bekannt,  da  alle 
älteren  Statuten  der  Artisten  mit  Ausnahme  der  für  das  CoUegium  maius 
geltenden  verloren  gegangen  sind. 

Wenn  bei  den  Promotionen  bisweilen  ein  recht  grosser  Raum 
zwischen  dem  Baccalaureat  und  dem  Magisterium  liegt  ^),  so  erklärt 
sich  das  meistens  daraus,  dass  die  Betreffenden  inzwischen  irgendwo 
eine  Stellung  als  Schulmeister,  Unterlehrer,  Stadtschreiber  etc.  übernommen 
hatten,  in  Frankfurt  fällt  es  auf,  dass  zjiweilen  eine  recht  lange  Zeit 
zwischen  der  Immatriculation  und  dem  Baccalaureat  verfloss,  so"  ist 
z.  B.    der    1506    inscribirte    Bernhard    Rottermund    aus    Frankfurt    erst 


^}  Christoph  Scheurl  schrieb  am  5.  Januar  1509  (Briefbucfa,  ed.  Soden  und 
Knaake,  I,  55)  an  Wolfgang  Polich:  „Faciem  reipublicae  nostrae  litterariae  muta- 
viinas,  more  Bononiensis  omnem  potestatem  ad  doclores  reformatores  rcdigentes." 
Näher  liegende  deutdche  Analogien  bei  G.  Kaufmann,  Die  Geschichte  der  deutschen 
UnlYersitäten  II,  120. 

•)  VergL  E.  Friedlaender  in  Forschungen  zur  ßrandenburgischen  und 
Prenssischen  Geschichte,  VIII,  I,  219.  Das  Datum  14.  September  1542  dieses 
Actenstflcks  der  Visitation  halte  ich  für  unrichtig,  wahrscheinlicher  ist  das 
Jahr  1541. 

')  Als  am  27.  Januar  1509  der  erste  Syndicus  Laurentius  Schreck  von  der 
Universität  gewählt  worden  war,  wurde  er  von  dem  Rector  Matthaeus  Molner  und 
Konrad  Wimpina  dem  Kanzler  präsentirt    Acta  Rectorum,  28b. 

*)  So  ist  z.  B.  der  im  Jahre  1506  immatriculirte  und  im  Februar  1509  zum 
Baccalaureus  promovirte  Sebastian  Ulrich  aus  Hirschberg  erst  am  28.  Mai  1527 
Magister  geworden. 


14 

1520  und  der  1509  b  eiogetragene  Balthasar  Hundertmark  aus  Prankfurt 
erst  1521  Baccalar  geworden.  Die  Erklärung  für  die  lange  Pause  ist 
wohl  darin  zu  suchen,  dass  die  Itnmatriculation  hier  schon  im  Knaben- 
alter geschehen  war.  Erst  später,  etwa  von  1532  ab,  schrieb  man  in 
der  Matrikel  zu  solchen  Kinderstudenten:  non  iurauit.  Eine  zu  kurze 
Frist  liegt  1526  bei  Heinrieh  Barsohampe  aus  Hamburg  zwischen  dem 
Baccalaureat  und  dem  Magisterium  vor;  er  erlangte  septimo  Idus 
Augusti  (7.  August)  das  Baccalaureat,  und  im  Wintersemester,  nachdem 
sich  im  Herbste  die  Universität  wegen  einer  Seuche  zerstreut  hatte,  von 
den  zurückgebliebenen  Magistern,  „qui  tarnen,  ne  nihil  agerent,  famamque 
adhuc  ezistentis  Vniuersitatis  roordicus  quasi  retinerent,  Baccalaureum 
Henricum  Barschampe  Hamburgensem  in  Magistrum  promouerant." 

Als  Examentermine  erscheinen  ursprünglich  im  Sommersemester 
für  Baccalaureanden  Pfingsten  und  Michaelis;  im  Wintersemester  pflegten 
die  Dispensationen  für  Magistranden  von  Vigilia  Thomae  bis  Innocentum 
(21.  bis  28.  December)  zu  liegen,  und  daran  schlössen  sich  Tentamen 
und  Examen.  Baccalaureanden  wurden  im  Winter  im  Februar  oder 
März  examinirt.  Später  sind  jedoch  die  Termine  nicht  ängstlich  inne- 
gehalten worden.  — 

Den  Schluss  für  diese  unsere  Vorbetrachtungen  mag  eine  schematische 
Zusammenstellung  bilden,  die  über  die  Dauer  der  Decanate,  den  Turnus 
der  Nationen,  die  Reihe  der  Decane  und  die  Zahl  der  Magistranden  und 
Baccalaureanden  übersichtlich  Auskunft  giebt.  Bei  den  Decanen  ist  zu 
beachten,  dass  recht  viele  Magister,  die  durch  Examina  und  Grade  in 
die  höheren  Facultäten  übergegangen  waren,  doch  Mitglieder  der 
Artistenfacultät  blieben').  Sehr  lehrreich  für  die  Abschätzung  des 
Gedeihens  oder  Zurückgehens  nicht  nur  der  Artistenfacultät,  sondera  der 
ganzen  Universität  sind  die  schwankenden  und  dann  allmählich  stetig 
rttckwärtsschreitenden  Zahlen  der  Promovenden,  besonders  der 
Magistranden.  Die  zwölf  Magistranden  von  1506  a  gehören  eigentlich 
zu  1506  b»). 


^)  So  findet  man  z.  B.  den  Licentiaten  der  Theologie  Johannes  Pistoris  aus 
Bachen  noch  1522  a  als  Decan  und  noch  1524  und  1525  als  Examinator  und  Vice- 
kanzler;  der  Doctor  utriusque  iuris  Heinrich  Schwarz  aus  Mölln  bei  Ratzeburg  ist 
1532  und  1533  Examinator  bei  den  artistischen  Prüfungen;  der  Licentiat  der 
Medicin  Ambrosius  Lacher  ist  1535  noch  einmal  Decan, 

■)  Vergl  u.  d.  Text. 


15 


No. 

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D  e  c  a  n  e 

Magie  trän- 
den 

Baccalau- 11 
reanden   | 

1. 

1506a 

M. 

Johaii  Liidhob  ans  Mflicheberg,  A.  M.,  u.  i.  B., 
1509  b  u.  i.  Dr.,  1518  Pfarrer  in  Frank- 

furt    t  1535 . 

12 

19 

2. 

1506b 

F. 

Petras  Meyer  aus  Thara,  A.  M.,  tb.  B.  form., 
1508  theol.  Dr.,  Plebanus  in  Dettelbaeh 

et  Vicarius  8.  Udalrici  in  Würzburg     . 

0 

18 

3. 

1507a 

S. 

Nlcolaas  Barthel  ans  Rochlltz,   A.  M.  th.  B., 

1514a  th.  Lie 

0 

109 

4. 

1507b 

P. 

1.  Johaan  Negeleln  ans  GanIzenhanseD,  A.  M. 

1508a 

M. 

t  1539 

14 

42 

5. 

Blasios  Funek  ans  Frankflirt,  A.  M.,  th.  B.  form., 

1509   th.  Dr.     Goneionator  Francofordi- 

anus.     t  1515 

0 

37 

6. 

1508b 

F. 

Petras  Elbla  aus  Coistanz,  A.  M.,  med.  B.  . 

8 

36 

7. 

1509a 

S. 

Paolos  Bredekow  aos  Kuppln»  A.  M.,  1514a 

• 

i.  u.  Lic.^  Ecciesiae  collegiatae  Tanger- 

mundensis  Ganonicus 

0 

20 

8. 

1509b 

P. 

Gregorlns  Kopp  ans  Kalbe,  A.  H.,  med.  B.  . 

6 

15 

9. 

1510a 

H. 

Matthaeus  Zimmermann  aus  Frankfurt,  A.  M., 

später  med.  Dr 

0 

0 

10. 

1510b 

F. 

I.  Johann  Pistoris  aus  Buchen,  A.  M.,  th.  B. 

form.     1513  a  th.  Lic.     f  1526     .     .     . 

2 

8 

11. 

1511a 

8. 

I.  Ambrasitts  Lacher  ans  Meersburg,   A.  H., 
1506    decretorum   B.,    1522    med.    Lic. 

1511b 

P. 

+  1540      

0 

16 

12. 

Bernhard   Piluckritter  ans  Forehhelm,   A.  M., 

th.  B.  form.     1514b  th.  Lic.     f  1516  • 

6 

3 

13. 

löl2a 

M. 

Franz  Kransse  ans  Frankfurt,  A.  M.,  th.  B.  form. 

1512b 

F. 

1514a  th.  Lic 

0 

13 

14. 

I.  Johann  Menckel  aus  Yelbnrg,  A.  M.,  1515a 

•  %^ 

th.  B.  form,     f  um  1524 

3 

7 

15. 

151da 

8. 

Fabian  Funck  aus  Haynau,   A.  M.,   u.  i.  B., 
1514b   u.  i.   Lic.      1511    Secretär   der 

Universität 

0 

20 

16 


No. 

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D  e  c  a  n  e 

Magistran- 
den 

Bacoalaa- 1 
reanden    | 

16. 

1513b 

P. 

Simon  Spilner  tos  Drossen,  A.  H.,  th.  B.      . 

0 

7 

17. 

1514a 

M. 

GregorlHs  (MtitlDj)  Lindholz  ans  Mflncheber^, 

1514b 

F. 

A.  M 

0 

13 

18. 

Wleprecht  Schwab  ans  Buchen,  A.  M.    1518 

Secretär  der  Universität.    Später  i.  u.  Dr. 

5 

21 

19. 

1515a 

S. 

II.  Paul  Bredekow  ans  Rnppln,  A.  M.,  u.  i.  Lic. 

0 

27 

20. 

1515b 

P. 

I.  Ambroslus  Hoffenann  ans  Marlenbnrg,  A.  M. 

8 

12 

21. 

1516a 

M. 

I.  Geor^lns  Creblclns  (Engelhard)    Croellianns 
ans  Frankfurt,    A.  M.     Später  vielleicht 

th.  Lic 

0 

22 

22. 

löl6b 

Kein  Decan  gewählt.     Seuche      .... 

— 

— 

23. 

1517a 

M. 

ir.  Georgitts  Creblclns  Croellianns  etc. .     .     . 

0 

14 

24. 

1517b 

F. 

IL  Johann  PIstoris  aus  Buchen,  A.  M.,  th.  Lic. 

4 

0 

25. 

1518a 

S. 

I.  Matthias  Fnnck  aus  Haynau,  A.  M.  .    .    . 

0 

22 

26. 

1518b 

P. 

II.  Simon  Splitter  aus  Drossen,   A.  M.,  th.  B. 

form 

7 

8 

27. 

1519a 

M. 

L  Andreas  HoAiann  ans  LIebenthali   A.   M., 

1519b 

F. 

+  1549      

0 

2 

24 

28. 

IL  Johann  Menckel  aus  Velhurg,  A.  M.,  th.  B. 

13 

29. 

1520a 

S. 

IL  Matthias  Funck  aus  Haynau,  A.  M. .     .     . 

0 

33 

30. 

1520b 

P. 

IL  Ambroslus  Hoffemann  aus  Marlenbnrg,  A.  M. 

4 

8 

31. 

1521a 

M. 

Antonius  Paschedach  aus  Brandenburg,  A.  M. 

0 

25 

32. 

1521b 

— 

Kein  Decan  gewählt 

— 

^^^^ 

33. 

1522a) 

M. 

IIL  Johann  PIstoris  aus  Buchen,  A.  M.,  th.  Lic. 

3 

10 

34. 

1522bi 

F. 

Vicedecan  Johann  Menckel  aus  Yelbnrg,  A.  M. 

1 

3 

35. 

1523a) 

S. 

Martlnus  Girbig   aus  Haynan,   A.  U.,    später 

i   ' 

7 

36. 

1523b| 
1524a) 
1524bi 

P. 

med.  Dr 

io 

i: 

3 

37. 
38. 

IL  Johann  Negeleln  aus  Guntzenhausen,  A.  M. 

1 
2 

39. 

1525a) 

M. 

I.  Nlcolans   Meissner   aus   Frankfurt,    A.  M., 

i  ° 

0 

40. 

1525b| 

1523  Secretär  der  Universität.     .     .     . 

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0 

17 


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41. 


42. 
43. 
44. 
45. 

46. 
47. 


48. 
49. 
50. 
51. 
52, 
53. 
54. 
55. 
56. 
57. 
58. 

59. 
60. 
61. 

62. 

63. 

64. 


1526a 


1526b 
1527a) 
1527b( 
1528a j 


1528b 
1529a 


1529b 

1530a 

1530b 

1531a 

1531b 

1532a| 

1532bi 

1533a) 

1533b I 

1534a) 

I534b| 

1535a 
1535b 
1536a 

1536b 

1537a 

1537b 


F. 


8. 


P. 


M 


P. 


M. 


F. 


S. 


P. 


F. 


M 


8. 


Gregorias  Telesinns  (Tliisdi)  aus  flirsehberg, 
A.  M.  1527  bumanioris  litteraturae  pro- 
fessor.     t  1537 

Vacat.     8euche.     NothezameD     .... 

U.  Andreas  Hoffnano  aos  Liehenllial,  A.  M.  . 

Vacat 

I.  Jodoeus  Willldillis  aus  Rdssel,  A.  M.,  Graecae 
linguae  professor.    1540  med.  Dr.  f  1552 

Vacat 

flelarleh  Eggeling  aos  Brausdiweig,  A.  M., 
1536  b  med.  Dr.  f  um  1556.  Gaoonicus 
in  Halberstadt 

Vacat 

Vacat 

Vacat 

Vacat 

Vacat 

II.  Jadoeas  WllUdiius  aus  Rftssel,  A.  M.   .    . 

Vacat 

II.  Nicolaos  Melssoer  aus  Fraokhrt,  A.  M.    . 

Vacat 

? 

I.  Caspar  Marslllos  aos  Liegoltz,  A.  M.,  1537  a 

i.  u.  Lic.     t  Pastor  in  Kottbus  1559     . 

IL  Anbroslos  Lacher  aos  Meersborg,  A.  M., 
med.  Lic 

L  Joadtim  ZIereoberg  aos  Daozig,  A.  M.,  1545 
med.  Dr.     1547  Phjsicus  in  Kolberg    . 

I.  Matthaeos  Host  aus  Wllnersdorf  bei  Berlin, 
A.  M.     t  1587 

I.  Caspar  Scoltetl  (Scholz)  aos  Liegoiiz,  A.  M., 
u.  i.  B.,  später  Lic 

Jacobus  Jodscus  (Jockisch)  aus  LiegoliZy  A.  M. 


0 
1 
3 


0 


0 


3 
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«^  5 


65. 
66. 

67. 
68. 
69. 


153da 

P. 

1538b 

F. 

1539a) 

M, 

1539bi 

1540a 

8. 

Name  unbekannt    

II.    Caspar   Marsiltas    aus   LIegiltz,    A.    M., 

1.  u.  Lic 

Werner  Elerdes  aus  Brannschweig,  A.  M.,  später 

Prediger  in  Stade.     Seuche 

I.  Johann  HoAiann  ans  Liebenihal  (oder  Be- 
fersdorf),  A.  M.,  Prof.  hebr.  linguae. 
t  1563      


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O 


DieDecanate  1527  a/b,  1528a/b,  1529a/b,  1532a/b,  1533a/b,  1534a/b 
sind  thatsftchlich  als  ganzjährig  aufzufassen.  Ich  habe  sonst  nur  da,  wo 
die  Decanate  als  das  Jahr  durchdauernd  im  Text  selbst  angegeben  sind, 
oder  wo  das  aus  den  Promotionsterminen  hervorgeht,  in  der  Uebersicht 
die  Ganzjährigkeit  zum  Ausdruck  gebracht.  Für  den  Sommer  1534 
darf  man  wohl  annehmen,  dass  auch  schon  fUr  dieses  Semester  Caspar 
Marsilius  Decan  war,  es  ist  blos  nicht  ausdrücklich  im  Kopfe  aus- 
gesprochen. 

Es  folgt  nun  der  Text  des  Decanatsbuches.  Für  das  Verständnias 
des  Abdruckes  ist  noch  zu  bemerken,  dass  bei  den  Namencolonnen 
die  linke  das  Original  (einschliesslich  der  cursiv  gedruckten  späteren 
Nachträge)  wiedergiebt,  während  die  rechte  Controldaten  aus 
der  Matrikel  und  anderen,  auch  fremden  Universitätsquellen  bietet. 

Annus  AccLdenUae  L 

DecanuB  L 
Anno  domini  millesimo  quingentesimo  sexto  die  vigesima  tercia 
mensis  Aprilis  ante  Vniuersitatis  Francofordiensis  intronisationem,  facta 
conuocatione  omnium  Magistrorum  dicte  Vniuersitatis  apud  reueren* 
dissimum  dominum  dominum  Theodoricum  de  Bulo,  Lubucensis 
ecclesie  presulem  ac  eiusdem  Vniuersitatis  Conseruatorem  *)  dignissimum, 
et  Gonradun[i  Wimpinam  de  Buchen,  sacre  theologie  professorem, 
Achademie  quoque  antedicte  principem  ac  primum  Rectorem  benemeritum, 
ceterosque  dominos,    quorum    mandato   ac  commissione    sub  salute  con- 


^)  Es  ist  auflfallend»  dass  hier  Dietrich  von  Bülow  nur  als  Conservator,  nicht 
auch  als  Kanzler  bezeichnet  wird. 


19 


scieoiie  dicte  Vniuersitatis  MagiBtri  ad  domum  fratrum  calendarum^) 
pro  primi  Decani  eleclione  profecti,  habito  maturo  consilio  ac  delibe- 
ratione  pro  tali  electione,  canonice  ac  rite  elegerunt  Magistrum 
Johannem  Lintholtz  de  Moncbeberg,  vtriusque  iuris  Bacca- 
laureum,  quem  sie  eleclum  ac  canonice  promulgatum  magna  solemnitate 
dictis  dominis  in  presentia  plus  quam  ducentorum  suppositorum  in  curia 
domini  gratiosi  astantium  confirmandum  presentarunt.  Cui,  ut  tunc 
conOrmato,  condeputati  sunt  viginti  ex  quatuor  Nalionibus  pro  Consilio 
Facultatis  Magistri.  Ex  NaUone  Marchitica, 
Ex  Natione  Marcbitarum : 

(Joannes  Lintholtz    de   Moncheberg, 
Dr,  tu.  Doctor  decretorum. 


Biasius  Funck  Francofordiensis. 
Joannes  Negelein  de  Euntzenhausen. 


Joannes  Weymann  Francofordiensis. 
Mattheus    Tzimmerman    Francofor- 
[  diensis.     Dr,  Medieine, 

De  Natione  Franconum: 
Gregorius  Guntheri.  Francofordiensis. 
Doetor  juris  ponlificij, 
S  ]  Petrus  Meyer  de  Thurn. 


'§)]  Joannes  Pistoris  de  Buchen. 

OB    1 

S  /  Georgius  Koberer  de  Sommerhusen. 

Michael  Risch  de  Pirnis. 
De  Natione  Siesitarum: 

Michael  de  Arce  draconis. 

Nicolaus  Bartel  de  Rochelitz. 

Joannes  Tiiing  de  Goslauia.  (!) 
J  ]  Paulus  Bredeko  de  Reppin. 


j  Ambrosius  Lacher,  mathematicus. 
])  praedixU. 

De  Natione  Prutenorum: 

iFriedericus  Poppe  de  Saltz. 
Baltazar  Kittel  de  Pirnis. 
Jacobus  Ebill  de  Berlin. 
Andreas  Negelin  de  Forchen. 
Mattheus  Sporn  Frankfordiensis. 


Das  „Doctor  decretorum^^  ist  un- 
richtig, Lindholz  war  nach  Aus- 
weis des  juristischen  Decanats- 
buches  Doctor  iuris  utriusque. 

M.  1 506 :  m.  J.  Nagelen  de  Guntzen- 
hausen. 

M.  1506:   m.  J.  Weynmann  de  F. 


')  Kalandsbrflder.      Die   Universität 
Bruderschaft. 


M.   1506:  m.  G.  G.  utriusque  iuris 
baccalarius      de      Francofordio. 
M.    1506:  m.  P.  M.  de  Dhuren. 

M.   1506:  m.  Gregorius  (!)    K.  de 
Summerhausen.     A^  Georgius. 

M.  1506:  m.  M.  de  Arce  Draconis. 
M.  1506 :  m.  N.  Bartell  de  Rochlitz. 
M.  1506:  m.  J.Tylingk  deGosslaria. 
M.   1 506 :     m.    P.    Predekow    de 

Ruppin. 
M.     1506:     m.    Amb.    Lacher    de 

Morssburg      (Meersburg)      dioc. 

Constanciensis. 

M.   1506:  m.  F.  Boppe  de  Saltza. 

M.   1506:  m.  J.  £bel  de  B. 

M.  1 506 :  m.  A.  Neydell  de  Forcheim. 

erhielt    später    das    Vermögen    dieser 


2* 


iö 


Temtamen  priuatum  celebratum  est  ad  festum  ascensionis  Domini^) 
Temtatores  eiosdem: 


Nicolaus  RocheKtz. 


Nicolaas  Barthel  de  Rochlitz. 


a  j  Blasius  FuDgk. 

^]  Fredericus  Pupp  de  Saltz. 

'^  \  Paulus  Bredeko  de  Rupin. 

Examen  primum  celebratum  est  ad  festum  Penthecostes.') 

Examinatores : 
u  l  Nicolaus  Rochelitz. 


a> 


«  j  Blasius  Funck. 

^1  Mattheus  Sporn. 

'^  '  Blichael  Riss  de  Firnis. 


Cum 
Decano. 


Baccalauriandi  eiusdem: 

1.  Leonardtts  Gresser  de  Schwobach. 

2.  Jaoobus  Richart  de  Buchen. 


M.   1506:  L.  Grosser  de  S. 

M.  1506 :  J.  Reichart  de  B.  famulus 

rectoris. 
M.   1506:  A.  Stompff  de  B. 
M.   1506:  E.  Gninsfelder  de  B. 


3.  Adam  Stump  de  Buchen. 

4.  Erasmus  Orunfelder  de  Buchen. 

5.  Joannes  Mekelein  de  Wellerssdorff.     M.  1506:  J.  Menckell  de  Feldorff, 

später  stets:  de  Yelbarg. 

6.  Leonardus  Gomestoris  de  Heustadt.     M.  1 506 :  L.  Frass  de  Hoechstet. 

Examen  seoundum  celebratum  est  ad  festum  exaltationis  s.  Crucis. ') 
Examinatores : 


u  I  Nicolaus  Rochelitz. 
«  j  Blasius  Funck. 
0^]  Mattheus  Sporn. 
^  l  Michael  Ris  de  Firnis. 


Cum 
Decano. 


Baccalariandi : 

1.  Baltazar  Biber  de  Vuldaw. 

2.  Petrus  Federauff  de  Hallis. 

3.  Gregorius  Kepnitz  de  Leisnik. 

4.  Vdalricus  Hütten   de  Buchen,  poeia 

5.  Gregorius  Martini  de  Monchberg. 

6.  Jacobus  Scholtz  de  Franckfordis. 

7.  Joannes  Bobaw  de  Francfordis. 


Leipzig    1504  b:    P.   Wederoff    de 

HaUls. 
M.   1506:  G.  Kitzlngk  de  L. 


Als  Decan   1514a  Gregorias  Lind 
holz  genannt. 

M.   1506:  J.  Bubonis  F. 


•)  21.  Mai.    «)  31.  Mai.    »)  14.  September. 


21 


6.  Albertus  Glindel  de  Stettin. 


M.  1 506 :  A.  Gebinden  de  S.  Doch 
kann  dort  auch  Gelinden  gelesen 
werden.  A^:  Glindemann.  In 
Rostock  1501b:  Albertns  Glind 
de  Stettin. 

M.   1 506 :  J.  Gross  de  Brunsswigk. 

M.  1506 :  J.  Libalt  deD.  A* ;  Libolt. 


M.   1506:  y.  Nicolai  de  Barchwitz. 


9 


9.  Joannes  Orote  de  Bruntzweig. 

10.  Joannes  Lubolt  de  Drossen. 

11.  Andreas  Arnt  de  Blesouia. 

12.  Valentinus  Jeschke  de  Parchewitz. 

13.  Petrus  Nicolai  de  Schwetia. 

Vicecancellarius  per  reuerendissimum  in  Christo  patrem  dominum 
dominum  Theodoricum  de  Bulo,  Lubuoensis  eoolesie  presulem  dignissi* 
mum,  Francofordiensis  Achademie  Conseruatorem  vnicum  ^),  speciali 
gratia  electus 

Magister  Joannes  Lintholtz  deMonchberg,  vtriusque  iuris 
Baocalaureus. 
Tentamen    priuatum    Magistrandorum    celebratum    est     ad    festum 
Egidij^  ante  principales  Magistrandorum  sessiones. 
Temtatores: 
Nicolaus  Rochelitz.  Nicolaos  Barthel. 

Petrus  Meyer  de  Thurn. 
«'/Joannes  Negelin  de  Kuntzenhusen. 
Baltazar  Kittel  de  Pirnis. 
Dispensatio   prima  Magistrandorum    facta    est   in    vigilia   Thome,') 
rltima  Ycro  in  die  Puerorum/)    et  die  sequenti  exorsum   est  temtamen 
eorundem  cum  examine  sequenti. 
Examiuatores : 

!  Vicecancellarius. 
Paulus  Bredeko  de  Rupin. 
Georgius  Koberer  de  Summerhusen. 
Joannes  Negelin  de  Kuntzenhusen. 
Mattheus  Sporn  Francfordiensis. 
Magistrandi: 

1.  Wolffgangus  Redorffer  Oanonicus 
ecdesieFurstonwaldensis.  Doctor 
JuriM  potUifidj,    ohijt.  Anno  1559 


2.  Michael  Michelis  de  Oedano. 

3.  Simon  Martini  de  Monchberg. 


M.  1506:  W.  R.  de  Herzogkaurach. 
In  A  ^  ist  er  oanonicus  Lnbncensis 
genannt ,  gleichbedeutend  mit 
Fürsten  waldensis.  Leipzig  1 488a : 
W.  Reddorffer  deHertzogawerach. 

In  der  Matrikel  nicht  festzustellen. 


^)  Das  „vnicas"  ist  nicht  bedeutungslos.  *)  1.  September.  ')  21.  Döcember, 
Thomas  ap.  *)  Innocentum:  28.  December.  Nach  diesen  beiden  Daten 
gehört  dieses  erste  Magisterexamen  also  eigentlich  in  das  Winter- 
semester 1506/7. 


22 


4.  Petrus  Elbia  de  Constantia. 


5.  Gregorius  Koppen  de  Kaluis. 


6.  Bernhardus  Pioohrichter  de  Furchen. 


7.  Conradufl  Ottonis  de  Buchen. 

8.  Joannes  Spangeberg  de  Stolberg. 

9.  Achatius     Andree    Kretschmer     de 

Wratislauia. 
10.  Joannes  Junckling  de  Elbang. 


M.  1506:  P.  Elblein  de  C.  bacca- 
larius  Lipsensis.  Leipzig  1497b: 
P.  Elble  de  CSonsUt  (f). 

M.  1506:  G.  Koppe  [Kopp]  de  K. 
baccalariuB.  Leipzig  1500  a:  6. 
Koppe  deK.    Wittenberg  1502. 

M.  1 506 :  B.  Pflugkritter  de  Forch- 
heym.  Leipzig  1501a,  Witten- 
berg 1502. 

Leipzig  1500  b:  C.  Otthe  de  Ba- 
cheym. 


11.  Henricus  von  Aschen  de  Schwetia. 


12.  Magnus  Eroldi  Nurbeia. 


M.  1506:  Johannes  Genckellein  de 
Elwang.  Leipzig  1497b:  J.  6en- 
kelingen  de  Elwangen. 

Kölner  Baccalaorens.  M.  1506: 
Henricus  von  Asken  de  Suecia, 
in  A^  de  Findlandia.  Rostock 
1505b:  H.  van  Asken  deAbonw. 

M.  1506:  Magnus  Horaldi  de 
Swetia. 


1506. 


Anno  Doroini  millesimoquingentesimosexto  Sabatho  ante  festum 
Sancte  Hedwigis^)  ex  consensu  Magistrorum  de  quatuor  Nationibus 
electus  est  in  Decanum  Facultatis  arcium  venerabilis  vir  Magister  Petrus 

Meyer  deDhurn,  sacre  theologie Baccalaureus  formatus,  plebanus  in 
Detelbach*)  et  vicarius  Sancti  Vdalrici  in  Wirzburg,  Collegiatus  Vniuer- 
sitatis.     Ex  Natione  Franeonica, 

Ann.  1507.     Acad.  IL 
Temtamen  Baccalauriandorum    celebratum    est  ad   dominicam   Sep- 
tuagesime.') 
Tentatores: 
Paulus  Bredecko  deRupin. 


[Georgius     Koberer     de 
Sumerhaussen. 
«^  I Joannes     Weymann     de 
/         Franckofordis. 
'Michael  Risch    de  Birnis. 


Cum 
Decano. 


*)  10.  October. 

«)  Hiemach  ist  bei  Friedlaender  2,  B  12,  die  Note  fälschlich  zu  M.  Johannes 
Pistoris  de  Buchen  gesetzt.  In  A^  fehlt  die  Note,  dort  steht  nur  theologie 
baccalarius.  ")  31.  Januar,  auch  „D.  circumdederunt  me"  genannt. 


23 


Examen  Baccalauriandorum  celebratum  est  in  die  Cinerum.^) 
Examinatores: 


Cum 
Decano. 


i  Paulus  Bredeeko  de  Rupy  n. 
Baltasar  Kittel  de  Pyrnis. 
Joaones     Wejeman     de 
Franckofordis. 
Michael  Rische  de  Pirnis. 
Baccalauriandi : 

1.  Caspar  Stenbauß  de  Pirnis. 

2.  Arestoteles  Zerhauff  de  Wompina. 


3.  Wendelinus  Hauck  de  SchipS. 

4«  Steffanus  Jorij  de  Dreßen. 

5.  Joannes  Seiler  de  Delicz. 

6.  Henricus  Ruger  de  Gulmbach. 

7.  Blasius  Muekemn  de  Dolen. 


8.  Joannes  Huttig  de  Strinez. 


9.  Wolffgangus  Anst  de  Kesserberg. 


10.  Petrus  Hartwick  de  Jutterbock. 

11.  Paulus  Daborsen  de  Perleberg. 

12.  Bnrckardus    Laurencij     de    Franc- 
kordis  (!) 

13.  Petrus  Heyße  de  Stetyn. 


14.  Oregorius  Kruger  de  Cottbuß. 

15.  Laurencius  Schuhes  de  Treuprisna. 

16.  Georius  Schräm  de  Wratislauia. 

17.  Leoarndus^l)  Kreczmer  de  Sorauia. 

18.  Joannes  Bick  de  Budyssyn. 

*)  17.  Februar. 


M.  1506:  A.  Zerhaffe  de  Wimpina. 

Leipzig    1505  b:    A.    Zcirhawif 

de  Wympina. 
Leipzig     1505  b:    W.    Hawck    de 

Schoepif. 
M.   1506:   S.  Georgii  de  Dresden. 


M.   1506:    B.  Meckeren   de  Dein. 

Leipzig  1505  a:  B.  Meckeren  de 

Dolen. 
Leugnete    später    in    Leipzig    sein 

Baccalaureat    ab.       Archiv    für 

Litteraturgeschichte  XII,  362. 
M.    1506:  W.  Angst  (im  Druck  5, 

A    27,    unrichtig:     Angst)    de 

Keysersberg     (Wolfgangus    An- 

gustus). 
M.   1506:  F.  Hertwigk  de  Qutter- 

bogk. 
M.   1506:    P.  Dobertzin  de  Berle- 

bergk.    Rostock  1504  b.    P.  Du- 

bertzynn  de  Perlebergh. 
M.   1506:  B.  L.  de  Francofordio. 
M.    1506:    P.     Hersse    de   Stetin. 

So  falsch  im  Druck  für  Heisse. 

A  * :  Heyse.    In  Rostock  1504b: 

P.  Heyse  de  Stett3m. 

M.    1506:  L.  Sculteti  de  Prisna, 
Lies  Leonardus  K. 


24 

Ordo  Magie trorum,  sub  quibus  determinatterant: 

Sub  Decano  determinauerunt  Wolffgangus  Angst  de  Kessersberg, 
Joannes  Huttig  de  Strinez  et  Blasius  Muckernn  de  Dolen. 

Sub  venerabili  viro  Magistro  Joanne  de  Ooslana  determinauerunt 
Gregorius  Scram  de  Wratislauia,  Leonardas  Kreozmer  de  Sorauia, 
Gregorius  Gruger  de  Gottbuss. 

Sub  venerabili  viro  Magistro  Joanne  Pistoris  de  Buchen  deter- 
minauerunt Arestoteies  Zerhauff  de  Wompina,  Wendelinus  Hauck  de 
Schipfif,  Steffanus  Jorij  de  Dresen,  Gaspar  Stenbauß  de  Firnis,  Henricus 
Buger  de  Gulmbach,  Joannes  Seiler  de  Delicz. 

Sub  venerabili  viro  Magistro  Joanne  Wyeman  de  Franckofordis 
determinauerunt  Burckardus  Laurenoij  de  *  Franckofordia ,  Laurencius 
Schuhes  de  Treweprisna,  Paulus  Dabersein  de  Perleberg,  Petrus  Hejße 
de  Stetjn,  Petrus  Harthwick  de  Jutterbock. 

Sub  venerabili  viro  Magistro  Paulo  Bredecko  de  Rupyn  deter- 
minauit  Joannes  Bick  de  Budissen. 

Anntis  Acadetniae  11. 

Christi  1507. 

Anno  domini  septimo  supra  millesimum  et  quingentesimum  Sabbatho 
ante  festum  sancti  Georgij^)  canonice  ac  rite  electus  est  in  Decanum 
Facultatis  artistie^  venerabilis  vir  Magister  Nicolaus  Bartell  de 
Roc blitz,  sacr^  theologi^  Baccalaureus.    Ex  Natiane  SMesitica. 

Tentatores  ad  examen  Penthecostes:^) 

I  Paulus  Bredekow  deRuppin.l 
Joannes   Koberer  Sommer-/  Lies:  GeorgiuB. 

hausensis.  l     ^°^ 

Baltasar  Kitteil  de  Firnis.  [     ^"™ 
Mattheus     Gzjmmerman      ]  ^^^^^^ 
Francfordiensis. 

Examinatores : 
^  l  Paulus  Ruppin.  Bredekow 

«  1  Joannes  Buchen.  Pistoris. 

a^]  Baltasar  Kittel  de  Firnis. 
'^  \  Matheus  Zcjmmerman. 

Sub  quibus  determinauerunt  Baccalaureandi  post  admissionem  et 
presentätionem,  sequitur  nunc.  Indicatque  numerus  singulis  Bacca- 
laureandis  prescriptus,  quotus  in  ordine  fuerit  ac  mansurus  sit. 

Sub  venerabili  viro  Magistro  Nicoiao  Bartell  etc.  Decano  deter* 
minauerunt  scripti  in  tergo  folij: 

>)  17.  April.    «)  23.  Mai. 


25 


Nicolaus  Scheptz  de  Lewenbergk. 
Joachimos  Czirisß  de  Hirßpergk. 


e 


Jacobus  Hocher  de  Lobben. 


M.  1 506 :  N.  Schopps  de  Lembergk. 

M.    1506:    J.   Rochher   de  Loben. 
In  A*:  Hochler. 


M.   1506:  H.  Lobel  de  F. 


M.    1506:  T.  Gotsch  de  G. 

M.    1506:  G.  Boldicke  de  K. 

M.   1506:  G.  Wilke  de  G.  pauper. 


Jacobas  Snaßenbach  de  Hirßbergk. 
HieroDimuB  Lobell  de  Fridelant. 

Sub  venerabili  Magistro  Joanne  Lindholtz: 

Martinas  Lucko  de  Franckfordia. 
Paulus  Lutgebeker  de  Konigßbergk. 
Joachim  Gobell  de  Konigsbergk. 
Thomas  Götz  de  Outterbogk. 
Georgius  Boldeke  de  Konigßbergk. 
Gregorius  Willeke  de  Granßoe. 
Hartinus  Gabrielis  de  Frienwaldis. 
Petrus  Pauli  de  Schiwelbejn. 

Sub  venerabili  Magistro  Kittel  de  Firnis: 
Albertus  Deutzschman  de  Regiomonte.     M.  1 506 :  A.  D.  de  Gdano«    In  A^ 

richtig:  de  Monteregio. 

Sub  Magistro  Joanne  Pistoris  de  Buchen: 

Wipertus  Seitz  de  Buchen. 

Conradus  Stoltz  de  Heidikenn.  M.   1506:  C.  S.  de  Hedickenn. 

Gristoferus  Libenaw  de  Naustadt. 

Sub  Magistro  Joanne  Negelen  de  Guntzenhausen : 
Martinus  Mejer  de  Stargardia. 
Georgius  Aderpull  de  Pritzwalk. 

Sub  Magistro  Petro  de  Dhurn: 

Nicolaus  Konigk  de  Egra. 

Sub  Magistro  Paulo  ^)  de  Ruppin: 
Joannes  de  Haugwitz. 

Sub  Magistro  Joanne  Weynman: 
Valentinus  Wendt  de  Lantzbergk. 

Sub  Magistro  Ambrosio^  de  Merßburgk: 

Fabianus  Hau  de  Brux.  M.  1506:  [Ürbanns]  F.  H.  de  Pritxs. 

Fälschlich  nnter  den  Prateni.  In 
A^  unter  den  Slesitae.  Leipzig 
1505  a:  F.  Hane  de  Brox. 

Tentatores  ante  examen  Michaelis')  sub  Decanatu  eiusdem  Magistri 
Nicolai  Barteil  de  Rochlitz: 


M.   1506:  G.  Aderpol  de  P. 


M.  1506 :  J.  Haagwitz  deSwibitzen. 


*)  Bredekow.    *;  Lacher.    •)  29.  September. 


26 


»4 


Blasius  FuDok  Francfordiensis. 
Paalus  Bredekow  de  Ruppin. 


u 
0) 


«')  Joannes  Pistoris  de  Bachen. 

Baltasar  Eittell  de  Firnis. 
Examinatores  in  examine  Michaelis: 

Jacobus  Ebell  de  Berlin. 

Joannes  Wejman  de  Francfordia. 
^]  Ambrosius  de  Merßburgk.  Lacher. 

Michael  Rischius  de  Firnis. 

8ub  quibas  determinauerunt  Baccalaureandi  et  quem  ordinem  sor- 
titi  sunt. 

Sub  spectabili  viro  domino  Magistro  Nicoiao  Bartell  de  Rochlitz 
Decano. 


1.  Joannes  Mostichen  de  Radewitz. 

2.  Joannes  Lehner  de  Wratislauia. 

3.  Joannes  Tham  de  Wratislauia. 

4.  Joannes  Janisch  de  Monsterberch. 

5.  Joannes  Dhier  de  Freienstadt 

6.  Martinus  Gotfridi  de  Sorania. 

7.  Fetrus  Falkenhagen  de  Oleßkaw. 


M.   1506:  J.  Mostgen  de  Radwitz. 

A*:  Mostigen. 
M.   1506:  J.  Lehener  de  W. 


8.  Clemens  Grunßberger  de  Crosßen. 

9.  Symon  Mergk  de  Crosßen. 

10.  Georgius  Wirth  de  Lembergk. 

11.  Donatus  Eriegk  de  Lauben. 

12.  Mathias  Funck  de  Hanouia. 

Sub  Joanne  LindhoUz,  tunc  Vicerectore: 

13.  Melchiar  Buchholtz  de  Bernow. 

14.  Martinus  Bacho  Francfordiensis. 

15.  Laurentius  Martini  Monchbergensis. 

16.  Jacobus  Lopponow  Stargardiensis. 

17.  Jacobus  Dicko  de  Fredebergk. 

18.  Borchardus  Fabri  Francfordiensis. 

19.  Henningus  Corower  de  Jericho. 

20.  Joachim  Koster  Arnßwaldensis. 

21.  Bartholomeus  Floß  de  Bernow. 
23.^)  Michael  Krieger  de  Bernow. 

24.  Laurentius  Schultze  de  Bernow. 

25.  Michael  Holandri^  de  Sehußenn. 


M.    1506:  J.  Tyre  de  F.     In  A»: 
Thier. 

M.    1506:  P.  Falkenhayn  de  Gloss- 

ka  baccalarias  (?). 
M.   1506:  0.   Gruneberg  de  C. 


M.    1506:  D.  Krick  de  Laubin. 


M.  1506 :  J.  Lobnaw  de  Stargardia. 

M.  1506:  B.   Schwartz  de  F.? 

M.  1506:  H.  Kurober  de  J. 

M.  1506:  Joachim  Kaster  de  A. 

M.  1506:   B.  Pletz  de  B. 

M.  1506:  M.  Kruger  de  B. 


M.  1506:  M.  Holander  de  Sehussen. 


^)  Eine  Zahl  übersprungen. 


27 


26.  Lucas  Holner  de  Bernow. 

27.  Caspar  Czaltz  de  Bernow. 

28.  Andreas  Steyn  de  Brandenburgk. 

29.  Bartholomeus    Eronhower    de   Sto- 
wenfleith. 

SO.  Symon  Tyle  de  Bemwaldis. 
31.  Joannes  Ebres  de  Vltzen. 
S2.  Steffanus  ThoniQ  de  Drosßen. 

33.  Mathias  Tlow  de  Tlow. 
Sab  Blasio  Funck: 

34.  Paulas  Faigkenhagen  de  Dolgelyn. 

35.  Joachim    Birschroder    de    Tanger- 
mundis. 

36.  Joannes  Kosten  de  Tangerroundis. 
Sab  Paulo  Ruppin: 

37.  Georgias  Borgk  de  Guben. 

38.  Anthonius  Kune  de  Guben, 

39.  Oregorius  Petzk  de  Lyberaß. 

40.  Bartholomeus  Saltzenbroth  de  Cot- 
buß. 

41.  Gregorius  Laubeß  de  Sommerfeldt. 

42.  Joannes  Knobilsdorff  de  Crossen. 

43.  Adam  Reyman  de  Briga. 

44.  Caspar  Jorden  de  Lignitz. 

45.  Petrus  Iser  de  Glotz. 


46.  Melchior  Langwentzell  dcHirßpergk. 
Sub  Mattheo  Czymmerman: 

47.  Sebastianus  Martini. 

48.  Jacobus  Friderici   de  Francofordia. 

49.  Jacobus  Biege  de  Drosßen. 

50.  Franciscus    Smedigken    Francfordi- 
ensis. 

51.  Jacobus  Berndiß  de  Soltwedell. 

52.  Jodocus  Succo  de  Stargardia. 

53.  Joannes  Heli^  Francfordiensis. 

54.  Andreas  Duuendriuer  de  Ruppin. 

55.  Nicolaus  Mestmaker. 

56.  Franciscus  Reinigke  de  Kiritz. 

57.  Dionisius  Forke  de  Pritzwalk. 


M.   1506:  C.  Suis  de  B.     In  A*: 
Zuls. 

M.  1 506 :  Bartholomeiis  Krumhewer 

de  Königsbergk. 
M.    1506:  S.  Tyll  de  B. 
M.    1506:  J.  Elers  de  Oltzen! 


M.   1506:  Jorias  Burck  de  Gu. 

M.  1506  :  Jorias  BetzkadeLobruBSc. 
M.   1506:  B.  Salzundbrot  de  K. 

M.  1506:  G.  Haubiss  [Laubiss]  de  S. 
M.    1506:  J.  Knabelsdorf  de  C. 
M.   1 506 :    A.  Reynmann  de  Prega. 
M.    1506:  C.  Jordan  de  L. 
M.    1506:    P.    Eyser    de  G.     A^: 

Eiserer.       In   A'    fölschlich    als 

Prutenus. 


M.  1506:    S.  M.  de  Francofordio. 

M.  1506:  J.  Fridrich  de  F. 

M.  1506:  J.  Blay  de  D. 

M.  1506:  F.   Schmedichen  de  F. 

M.    1506:  J.  Bemis  de  S. 
M.    1506:  J.   Sucko  de  S. 
M.    1506:  J.  Elie  de  F. 
M.    1506:  A.  Tuwentriver  de  R. 
M.  1 506 :  N.  Metzmaker  de  Ruppin. 
M.    1506:  F.  Reibe  de  K.    In  A^: 
Reybe. 


28 


58.  Petras  Lutter  de  Bernow. 

59.  Gristianus  Stripe  de  Soltwedell. 

60.  Jaeobus  Kluth  de  Wusterhußenn. 

61.  Joannes  Losße  de  Soltwedell. 

62.  Henningus  Drypiatz  deWusterhußen. 

63.  Joachim  Wulkow  de  Ruppin. 

64.  Jaeobus  Outiar. 

Sub  Ambrosio  Merßburgk,  alias  Mathematico: 

65.  Mathias  Kalo  de  Hoerßwerdis. 

66.  Nicolaus  Gabeler  de  Freystadt. 

67.  Marcus  Czymmermann  de  Seyden- 
bergk. 

68.  Hartinas  Kirch  man  de  Lembergk. 
67.*)  Joannes  Leffeler  de  Gamentz. 
68.*)  Georgius  Haugwitz  de  Sagana. 

69.  Georgius  Reichknecht  de  Grieffen- 
bergk. 

Sub  Michaele  Rischio  Pirnensi: 

70.  Pancracius  Weiß  de  Gulmbach. 

71.  Nicolaus  Kommerstadt  de  Misna. 

72.  Joannes  Strobell  de  Gulmbach. 

73.  Wolffgangus   Hutzeliman  de  Gulm- 
bach. 

74.  Petrus  Siritz  de  Bolschwardia. 


M.   1506:  Cerstianafl  Stribb  de  S. 

M.  1506:  J.  Los  deS.  Li  A*:  Lobs. 
M.   1506:  H.  Triplatz  de  W. 
M.   1506:  J.  Wolke  de  Reppin. 
M.  1506:  J.  G.  de  Torgaw. 


M.     1506:    M.    Josnnis     Kirckman 
de  L. 

M.  1506:  G.RcydknechtdeGreiffen- 
berg. 


M.    1506:  J.  Stroball  de  C. 


M.    1506:    P.    Cirici   (Ciriaci)    de 
Bolswardia. 


75.  Georgius  Opitz  de  Neustadt. 

76.  Wolffgangus  Köler  de  Kemnitz. 
78.^)  Mathias  Petzoldt  de  Pirnis. 

Sub  Petro  Elbla  de  Gonstantia: 

79.  Georgius  Drogiß  de  Drosßenn. 

80.  Gaspar  Schweigeil  de  Pfarkirchenn. 


M,  1506:  G.  Ernick[e]  de  Dressen 
baccalarias. 

M.  1506:  0.  Schwinger  de  P.  Nach 
den  Zügen  könnte  man  hier 
allenfallB  Schwengell  lesen. 


Sub  Gregorio  Galuis: 

81.  Nicolaus  Michaelis  de  Lentzenn. 

82.  Benedictus  Schulte  de  Bernow. 

83.  Laurentius  Vitebandt  de  Bernow. 

84.  Martinus  Zcuden  de  Bernow. 


M.   1506:    L.  Vatebant  de  B.     In 
A*:  Vitebant. 


^)  Falsch  gezählt.  *)  Falsch  gezählt  Da  hier  die  Zahl  77  wie  oben  22 
übersprungen  ist,  67  und  68  aber  doppelt  gebraucht  sind,  stimmen  die  Zahlen 
von  nun  ab. 


29 

85.  Andreas  Wildelow  de  Brandenborgk.     M.    1506:    A.    Wildcnlew    de   B. 

In  A*:  Wildenlaw. 

86.  Joannes  HoIIer  de  Lüchow.  M.  1506:  J.  Molner  de  Luckou. 

Sab  eiusdem  domini  Magistri  Nicolai  Bariell  [de]  Rochlitz  Decanatu 
translatus  est  venerabilis  dominus  Magister  Joannes  Neglen  de 
Gunzcenhanßenn  ex  Natione  Harchitarum  in  Nationen)  Protenorum 
ex  consensa  et  ordinatione  reuerendissimi  etc.  Cancellarij  Vniuersitatis 
et  totius  Facultatis  artinm. 

Decanus  IV.     Anno  1507. 

ANNO  DOMINI  SEPTIMO  Supra  millesimun)  et  quingentesimuro 
Sabato  ante  festum  Sancte  Hedwigis  ^)  concordi  voto  Magistrorum 
quattuor  Nationum  canonice  ac  rite  electus  est  in  Decanum  Facultatis 
arcium  Tenerabilis  vir  Magister  Joannes  Negellein  ex  Ountzen- 
hausen,  maioris  Collegij  Collegiatus.     Ex  Natione  pruißnica. 

Tentamen  priuatam  Magistrandorum  prorogatum  fuit  et  celebratum 
ante  festum  Simonis  et  Jude.^ 

Tentatores: 

!  Nicolaus  Rochlicz. 
Joannes  Ljndholtz  de  Munchperg. 
Balthasar  Kitteil  de  Pirnis. 
Joannes  Pistoris  de  Puechaim. 
Ambrosius  de  Mersburg. 

Dispensacio  prima  Magistrandorum  facta  est  in  vigilia  Thome.') 
VItima  nero  in  die  Puerorum/)  Et  die  sequenti  exorsum  est  tentamen 
eorandem  cum  examine  sequenti. 

Examinatores: 

i  Petrus  Maier,  sacre  theoiogi^  Licen- 
ciatus,  Vicecancellarius. 
Nicolaus  Rochlitz* 
Blasius  Funck. 
Joannes  Pistoris  de  Buechaim. 
Conradus  Ottonis  de  Buechaim« 
« 

Magistrandi : 

1.  Oregorius  Jan  Francfurdensis.  M.    1506:  Leipzig  1497a:  G.Jan 

2.  Franciscus  Grauß  Francfurdensis.  de  F. 

6 

3.  Joachimus  Gruger  Berlinensis. 

4.  Joannes  Faick  de  K[r]amitz.  M.   1506:   baccalarius  J.  Falk   de 

Camentz.     Das  r  ist  gestrichen. 


')  9.  Ociober.  «)   Simon  et  Judas:  28.  October.  ')   20  Dezember. 

*)  28.  Dezember. 


30 


5.  Caspar  Punck  Francphordensis. 

6.  Andreas  Heiiicz  Perlinensis. 


Licfi  Heincz.  M.  1506:  baccalarius 
A.  Henrici  de  Berlin,  doctor  med. 
Leipzig  1 50 1  b.  Andreas  Heyncze 
de  B. 


7.  Joannes    Hunderimarek    Francofur- 
densis.     @  via  communi, 

8.  Joannes  de  Monte  Cemnicensis. 


9.  Bartholomeus  Schleyf  de  Lauben. 

10.  Grisiianus  Gerick  de  Pricenaw. 

11.  Fabianus  Funck  Hanoniensis. 

12.  Joannes  Dretiin  Franefurdensis. 


13.  Andreas  Muller  de  Kossenplath. 

14.  Symun  Spilner  de  Drossen. 


M.  1506:  J.  d.  M.  de  Kemniiz. 
Leipzig  1503  a:  Job.  de  Honte 
de  Kemnitz. 

M.    1507:    C.  Geriken  de  Britzen. 
Für  Hanouiensis. 

M.  1506:  baccalarius  Johannes 
Trettin  de  Francofordio.   Leipzig 

1501a. 
M.   1506:  A.  Holitoris  de  K. 
M.    1506:  S.  Spillner  de  Blesovia. 


00 


Anno  1508. 
Tentamen  Baccalaureandorum  celebratum  est  die  Jouis  ante  dominicam 
Sexagesime.  *) 
Tentatores: 

Joannes  Weinmann  Franefurdensis. 
Ambrosius  de  Mersburg. 
^]  Johannes  Hornung  de  Bernheim. 
Conradus  Ottonis  de  Buechaim. 
Prima  dispensatio   Baccalaureandorum   habita  est   quinta   feria  post 
Cinerum,')  et  examen  exorsum  est  die  Lune  post  Inuocauit.') 
Examinatores : 

Johannes  Pistoris  de  Puechaim. 
Matheus  Cimerman  Francfordensis. 


kl 


tu 

08 


Ambrosius  de  Mersburg. 
{  Conradus  Ottonis  de  Puechaim. 

Sub  quibus  determiuauerunt  Baccalaureandi  post  admissionem  et 
presentationem,  sequitur  nunc.  Indicatque  numerus  singulis  Baccalaureandis 
prescriptus,  quotus  in  ordine  quisque  fuerit. 

Sub  venerabili  uiro  Magistro  Paulo  Repinensi  determiuauerunt  sub- 
scripti : 

29.  Heinricus  Hennick  de  Senfiftenburg. 
27.  Sebastianus  Hofman  de  Lemberg. 
31.  Valentinus  Rennftel  de  Lemberg. 


*)  16.  Februar.       ^)  9.  März.      )  13.  März. 


31 


33.  Vrbanus  Sander  de  Grossen. 


M.    1506:  Ü.    Snider    de    C.      Im 

Original:  Sander.    ' 
G.  Finck  de  Wratislavia. 


Fehlt  in  der  Matrikel. 


26.  Georgias  Fjnck  de  Vlatislauia.  (!) 

22.  Andreas     Hoffman      de      Libenta). 
9  obiß  Anno  1549, 

S4.  Franciscus  Bisehoffwerder  de  Zi ttauia. 

24.  Wolffgangus  Lang  de  Kirsberg. 
8ob  venerabili  Magistro  Ambrosio  de  Mersberg: 

30.  Joannes  Schremer  de  Nouoforo.  M.  1506:  J.  Schremme  de  N. 

23.  Michael  Anesorg  de  Nouoforo. 

25.  Caspar  Furman  de  Bresin.  M.   1506:  C.  F.  de  Presen. 
28.  Georgias  Stertz  de  Schweideniiz. 

32.  Bernhardus  Schleyfif  de  Lauben. 

Sub  venerabili  Magistro  Jacobo  Ebel: 
35.  Augustinus  Lobde  de  Loebaw.  Leipzig  1 507a:  A.LobbededeLobaw. 

Sub  venerabili  viro  Magistro  Hatheo  Zymerman: 
2.  Johannes  Berbulo  de  Konsberg.  M.   1506:  J.  Werblow  de  Konigs- 


bergk.     In  A*:  Werbdlaw. 


11.  Johannes  Ooslauus  [de]  Regens wald. 
13.  Benedictus  Jeronimi  de  Belitz. 
U.  Jacobus  Gralo  de  Soldin. 
17.  Thomas  Mecho  de  Briczenaw. 
16.  Thomas  Leman  de  Lucken  bald. 

10.  Joachim  Sehoam  Francfurdensis. 

4.  Mathias  Oladow  de  Oransoeg. 


12.  Johannes  Tyle  de  Lunenburg. 
15.  Yalentinus  Vitkob  de  SoUwedel. 
21.  Johannes  Premer  de  Gransoe. 
5.  Andreas  Rode  Francfurdensis. 


M.   1506:  T.  Lenmann  de  Lucken- 

waldis. 
M.   1 506 :  J.  Cham  de  F.    In  A  M 

Tham. 
M.   1 506 :  M.  Glodo  de  Granssow. 

Rostock  1508  b:  M.  Gladow  de 

Gransoye. 
M.   1506:  J.  Tyll  de  L. 
M.   1506:  V.  Wittenkop  de  S. 
M.   1507:  J.  Bremer  de  G. 
M.   1506:    Andreas    Bade    de    F., 

im  Original:  Rade. 
M.   1506:  J.  Bolkow  de  0. 


e 


M.    1506:    fr.    Constancias    Suring 
de  Broda! 


18.  Joachimus  Belkou  Osterburgius. 

19.  Jacobus  Curdis  Osterburgius. 

20.  Frater  Constantinus  Furig  de  Bran- 
denburg. 

Sub  venerabili  Magistro  Gregorio  Koepp  de  Calbis: 
1.  Joachim  Aleuet  de  Clincka.  M.   1506:  J.  Alfelt  de  Klinck.    In 

A^  Alfet. 
3.  Petrus  Volchko  de  Schiuelbein.  M.   1506:   P.  Voltzkov  de  S.     In 

7.  Fredericus  Bernfeit  de  Furstenwald,         A  ^ :  Yolcktzkaw. 


32 


Sub  venerabili  Magistro  Berohardo  Porchen: 


36.  Augustinus  Wilde  de  Hirsfeldia. 

37.  Johaooes  Baier  de  Eemnicz. 

38.  Valentinus  Obeler  de  Neuburg. 

39.  Martinus  Scriptoris  de  Buochaim. 

40.  Jacobus  Ruos  de  Haoaw. 

41.  Johannes  Gjlch  de  Deckingen. 

42.  Johannes  Schlesinger  de  Vrsel. 


M.   1506:  A.  Wild  de  Hersfeidia. 
M.    1506:  V.  0.  de  Neumburg. 

M.   1506:  J.  Ruß  de  H. 

M.    1506:    J.    Qilg    de    Docking. 
A^:  Decking. 


Sub  venerabili  viro  Magistro  Joachimo  Crueger  Perlinensi: 


6.  Petrus  Liezman  de  Rebeel. 


8.  Clemens  Hensseken  de  Trebein. 


M.   1 506 :  P.  Litzemann  de  BAbell. 

Man    könnte    hier    auch    lesen: 

Leiczman. 
M.  1506:  C.  Heassigken  de  Trebin. 

In  A^:  Heusken.     S.  Einl. 


9.  Caspar  Jesse  de  Lanczberg. 

Sub  eiusdem  domini  Magistri  Joannis  Negellein  ex  Ounczcn- 
hausen  Decanatu  translatus  est  Magister  Hatheus  Sporn  ex  Natione 
Brutenorum  in  Nationem  Marchitarum.  Et  subscripti  Magistri  recepti 
sunt  ad  ConBilium  Faoultatis  arcium.  TranslaHo  ex  und  naUone  in  cMatn,  ^) 
Balthasar  Lüneburg  ad  Nationem  M.  1506:  Baltazar  de  Luneburgk, 
Brutenorum.  magister  Parlsiensis.     Nach  der 

juristischen  Matrikel  B.  Zwedorff. 
M.   1506:  m.  J.  H.  de  Meynbem- 
heym  (auch  J.  Febniarii  genannt, 
8.  0.). 


M 
« 


Joannes  Hornung  de  Bernahaim  ad 
N.  Franc. 


ä^NConradus  Ottonis  de  Buochaim  ad 
N.  Brut. 

Petrus  Elbla  ad  Nationem  Franconum. 

Gregorius  Coepp  de  Calbis  ad  Nati- 
onem Brutenorum  propter  defectum 
Magistrorum  Brutenice  Nationis. 

Anno  1508. 

Anno  domini  octauo  supra  millesimum  et  quingentesimum  Sabato 
ante  festum  diui  Georgij  in  vigilia  Sancte  Pasee')  naoionaliter  ac  rite 
electus  est  in  Decanum  Facultatis  arcium  venerabilis  vir  Magister  Blasius 
Funck  Francophordianus,  sacre  theologie  Baccalaureus  formatus.  Vni- 
uersitatis  CoUegiatus.     Ex  NcUione  ManAitica. 

Tentatores  ad  examen  Pentheoostes  :^ 


^)  Caleb  Trygophonis,   der    diese  Note  schrieb,  hat  oben,  1507a,  denselben 
Vorgang  übersehen.    *)  22.  April.    *)  11.  Juni. 


33 

Joannes      Lintholtz       de 

Monchbergk. 
Paulus  Bredekow  de  Rep- 

Si     '^^"°'  [     Cum 

Sq\  Joannes  Pistoris    de   Bu-) 

£  1     nk»««.  f  Decano. 

^  l     cnjnn. 

[Mattheus       Zcynieraiann  \  Durchgestrichen. 

Franeophordensis.] 

Jacobus  Ebell  de  Berljnn. 

Examinatores : 

!  Paulus  Bredekow  de  Reppyn. 
OeorgiusEoberer  deZommerhaußenn. 
MattheusZcjmmermann  Franeophor- 
densis. 
,  Gregorius  Eoppenn  de  Kaluis. 

8ub  quibus  determinauerunt  Baccalaureandi  Magistris  post  admissionem 
atque  presentacionem,  sequitur  ordinanti  (!). 

8ub  venerabili  domino  Magistro  Joanne  Lintholtz: 

Petrus  Warnholtz  de  Berlin.  M.  1506:  Georgiua  Varnholt  de  B  ? 

Janaar  1511  Magistrand:  Geprg 
Vamholcz  (N^arnholcz).  Leipzig 
1 500  a:  Petrus  Farnholt  de  Berlin. 
Sub  Magistro  Joanne  Buchin: 

Joannes  Rode  de  Ttsthenn.  M.  1506:  J.  Rod  de  Etzstein.   A^: 

J.  Rode., 

Sub  domino  Magistro  Gonrado  Ottonis  de  Buchim: 
Thomas  Grosß  de  Rjßell. 

Joannes  Engelbrech  de  Gdann.  M.  1506:  J.  Engelbrecht  de  G. 

Simon  Eoffmann  de  Gedann. 

Sub  domino  Magistro  Bernhardo  Forchym: 
Wolgangus  (!)  Quejß  de  Storoko. 

Sub  domino  Magistro  Fabiano  Funck: 
Joannes  Szederwitz  de  Ligenitz.  In  der  M.  steht  150da  und  1508  b, 

das  erste  Mal  gestrichen:  Szecker- 

witz. 
Wolgangus  (!)  Gabelitz  de  Szorauia.     M.  1506:  W.  Gablentz  de  Soravia. 

A^:  Gabelentz. 

Tentatores  ad   examen  Michaelis'')  sub  Decanatu  eiusdem   domini 
Magistri  Blasij  Eunck  sunt  hy  domini  Magistrj  (!): 


»^  29.  September. 


84 

ä  [  Paulus  Bredeko  de  Reppjnn. 
^.Joannes    Negeleynn     de    Ountzen- 
*        haußenn. 

S  ]  Mattheus  Zcjmmermann  Francphor- 
densis. 
Petrus  Elbla  de  Gonstancia. 

Examiuatores  ad  examen  Michaelis  pro  Baccalaureandis; 
u  I  Joannes  Negeleynn  de  Guntzenhaußen 
»  1  Joannes  Pistoris  de  Buchym. 
«  <  Ambrosius  Lacher  de  Merßburgk. 
Afatheus  Zoymmermann  de  Franco- 

phordio. 

Ordo  Baccalaureandorum  sequitur  cum   determinacionibus   suis   sub 
Maglstris  posi  admissionero. 

Sub  domino  Magistro  Blasio  Funcke  tunc  Decano,  sequentes  determi- 
nauerunt  Baccalaureandi  per  eundem  promoti: 

18.  Joannes  Hanttel mann  de  Brunßwick. 

20.  Joannes    Hylle     de  Francophordia, 
organista. 

15.  Martinus  Kegeil  Francophordianus.      In  A^:  Kogel. 

13.  Georgius  Kreuitz  vel  Engellardt.  M.   1506:    G.  Krebitz   de  Franco- 

21.  Ambrosius  Molitoris  de  Zcoßna.  fordlo  [Croellianas]. 

Sub  domino  Magistro  Lintholtz: 

16.  Petrus  Brucker  de  Stettynn.  M.   1506:  P.  B.  de  Vogelsangk. 

Sub  domino  Magistro  Bredeko  de  Reppynn: 
1.  Joannes  Metzcer^de  Glagouia.  M.   1506:   J.  Metzer  de  Glogovia. 

3.  Jacobus  Kümmel  de  Gubbynn.  A^:  Metzler. 

4.  Steffanus  Kruße  de  Cotbus.  M.  1506:  S.  Graus  de  Kotbuss. 
27.  Joannes  Schorach  de  Nouoforo.            M.   1508a:  J.  Zschoher  de  N.    In 

A*:  Zschoer. 
6.  Matthias  Kretzmer  de  Sorauia.  M.   1506:   M.  Kretzeschmer  de  S. 

Sub  domino  Joanne  Pistoris  de  Buchym: 
9.  Erhardus  Queyß  de  Storko. 
10.  Wipertus  Swab  de  Buchim. 

29.  Joannes  Pytheußer  de  Menningenn.     M.  1508a:  J.ßitteheser  de  Menigin. 

In  A^:  Bittehesser. 
Sub  domino  Magistro  Mattheo  Zcymmermann: 

14.  Joannes  Richno  de  Zcilentz.  M.1506:J.RychnawdeZcelen8sigke. 

19.  Erasmus  Gademann  de  Witsthock.     M.  1506:  Erasmus  Godenman  dcW. 

24.  Jacobus  Barßcko  de  Granßoge.  M.   1507:  J.  Bars  de  Granssoi. 

25.  Joachym  Molitoris  de  Szoltwedel.        M.   1507:  J.  Möller  de  Saltzwedel. 

26.  Hinricus  Wintherfelt.  M.   1507:  H.  Winterfeldt  de  Saltz 

wedel. 


35 

17.  Wynandus   Peterßdoiff  Francophor-     M.  1506:   W.  Petersdorffer  de  F. 
densis. 
Sab  domino  Magistro  Petro  Elbia: 

11.  Jeorgias  Tremp  de  Hertzoaurach. 

Sub  domino  Magistro  Oregorio  Kaluis: 
23.  Adrianus  Tjeß  de  Monteregio.  M.  1507:  A.  Teis  de  MR. 

22.  Thomas  Fabri  de  CulmeDO.  M.  1507:  Th.  Colinen  Zcech. 

Sub  domioo  Magistro  Conrado  Ottonis  ex  Buchjnn: 

7.  Michaeli  Konnigk  ex  Oedano.  M.  1506:   M.  Konigke  de  G.     In 

A':  Konig. 

8.  Jacobus  Gartzer  ex  Oedano.  M.  1506:  J.  Gardser  de  G. 

Sab  domino  Magistro  Andrea  Hinrici  Berlimensis  (!): 

12.  ValentinnsMissachkFrancphordensis.     M.  1506:  Y.  Myschack  de  F. 

Sab  domino  Magistro  Fabiano  Funck: 
28.  Ambrosius  Kreusick  de  Fratislauia.     M.  1508a:  A.  Ereusingk  de  Wratis- 
2.  Franciscus  Lemann  de  Sorauia.  layia. 

5.  Mattheus  Baudach  de  Swibyßenn.        M.   1506:    M.   Saudach  [Daudach] 

oder    Baudacli    de    S.      In    A^ 
richtig:  Baudach. 
Sub  eodem  Decanatu  domini   Magistri   Blasij    Funck  electus  est 
atque   receptus  in  Facultate  arcium  dominus  Magister  Bernhardus  de 
Forchym')  ad  Nacionem  Prutenorum. 

Tentatores  pro  primo  Magistrandorum  tentamine  priuatim  celebrato 
ante  festum  Egidij^  ante  apparicionem  subsellys  (1)^)  dominorum  Ma- 
gistrandorum: 

Paulus  Bredekou  de  Reppynn. 
u  \  JeorginsKoberer  exSzommerhaußenn. 
«  I  Blattheus  Zcymmermann  Francphor- 

c 

Bernhardus  Plichrichter  de  Forchym.     Pflugrittcr. 
vna  cum  Decano,  vt  tunc  Funcko- 
ne  (!). 

1508. 
Anno  domini  octauo  supra  millesimum  et  quingentesimum  Sabato 
ante  festum  Sancte  Hedwigis^)  concordi  voto  Magistrorum  quattuor  Na- 
cionum  canonice  ac  rite  electus  est  in  Decanum  Facultatis  arcium  venera- 
bitis  vir  Magister  Petrus  Elbia  de  Constancia,  vtriusque  medicine 
Baccalaureus.     Ex  NcUiane  Prtäenica. 

Dispensacio  prima  Magistrandorum  facta  est  in  vigilia  Thome,^) 
vltima  vero  in  die  Puerorum.^)  Et  die  sequenti  exorsum  est  tentamen 
eorundem  cum  examine  sequenti. 

M  B.  Pflnckritter  aus  Forchheim.  *)  S.  Egidius:  1.  September.  •)  So  steht 
im  Original.     *)  14.  October.     *)  20.  December.      •)  28.  Deceinber. 

3* 


36 

tixaminatores : 

Oeorgius  Koberer  de  Zornerhaossen, 
vicecanoellarius. 
%  y  Blaeius  Funck. 

-|^/ Paulus  RuppineDsis.  Bredakow. 

^  J  Joannes     Negellein     de     Gunizen- 
haussenn. 
Joannes  Pistoris  de  Buchenn. 
Magistrandi : 

Ex  decreio  reuerendissimi  in  Christo  patris  ac  domini  domini 
Theodorioi,  ecclesie  Lubucensis  presulis  dignissimi,  alme  Vniuersitatis 
studij  Prangfordiani  Gancellarij,  Magister  Petrus  El bla,  Facultatis  artis- 
tice  Decanus,  die  vicesima  tercia  Januarij  anno  domini  milleaimoquin- 
gentesimo  nono*)  dominis  Licenciatis  insimul  magistralia  arcium  insignia 
tradidit.     Quorum  nomina  sequuntur: 

Johannes  Stil  canonicus  Freibergensis.     M.   1506:    J.   Styll   de    Friber^a. 

In   A'    steht   noch:   Baccalarias 

Jacobus  Biese  Frangfordensis.  Llpsensis. 

Leuinus  Emden  Madeburgensis.  Docior     Wittenberg  1503  b,  Baccal.  1505a. 

Juris  ei  syndicuB  Magdehurgensium, 
Johannes  Pirenesser  de  Bucheim.  M.   1506:    J.  Pimesser  de   B.  fa- 

mulus  rectoris.    Leipzig  1500  a. 
Ghristianus    Schurack  Frangfordensis.     M.  1506:  baccalari^us  C.  Schyrach 

Nunc  Medicinae  Doetor  ei  professor,         de  F.  Leipzig  1503  b. 
Johannes  Menckel  de  Velburgk. 
Burcardus  Lost  de  Scheningen.  M.   1507:  Borchardus  Leesch  oder 

Leesth  de  Schönonge. 
Martinus  Fruauff  de  Sweidenicz.  M.   1508  b:  M.  Fruuff  de  S. 

Tentamen  Baccalaureandorum  celebratum  est  in  die  Scolastiee.  ^) 

Tentatores: 

!  Paulus  Ruppinensis. 
JohannesNegelleindeGunczenhaussen 
Georgius  Koberer  de  Somerhaussen. 
Mattheus  Zimerman.    Medicine  docior 
postea. 
Prima  dispensacio  Baccalaureandorum    habita    est  in  die  Ginerum.^) 
Et  examen  exorsum  est  die  Lune  post  Inuocauit/) 
Examinatores : 


^  I  Blasius  Funck. 


to  )  Paulus  Ruppin. 

oPj  Johannes  Homung  de  Bernheim. 

^  (  Georgius  Kop  de  Galbis. 

»)  1509.     •)  10.  Februar.     »)  21.  Februar.     *)  26.  Februar. 


37 

Ordo  Baccalaurcandoram  Sequilar  cum   determinaoionibus    suis    sub 
Hagifltris  post  determinacionem. 

Sub  venerabili  viro  Magistro  Blasio  Funck: 
7.  Bartholomeus  Martini  de  Strausburck.     M.   1506:  frater  Martinus  Bartho- 

lomei !     In  A  ^ :  frater  Barptho- 
24.  Andreas  Zcimerman  de  Berlin.  lomeus  Martini  de  Strussberg. 

36.  Johannes  Meskau  de  Borck.  M.   1507:  J.  Messkaw  de  Borch. 

22.  Petrus  Güssen  de  Lübeck.  M.  1508  a:  P.  Gleys  de  L. 

Sub  venerabili  viro  Magistro  Paulo  Ruppinensi: 

15.  Sebastianus  Vdalrici  de  Hirsberck.      M.  1506:  S.  Georgii  Udabrici  de  H. 

16.  Baltasar  Doberswicz  de  Grossen.         M.  1506:  B.  Doberschutz  de  C. 

19.  Andreas  Friderici  de  Sweidenicz. 

29.  Martinus  Seiich  de  Greiffenburck.        M.  1507:  M.  Sziligk  de  Grifenberg. 

34.  Valentinus  Herman  de  Pilensdorff.       M.  1508  a:  V.  Herman  de  Pilmanns- 

dorff. 
Sub  venerabili  viro  domino  Magistro  Joanne  Negellein: 

1.  Nicolaus  Spareiser  de  Borndicz.  M.  1506:  N-SperelsserdeWormedit. 

2.  Mathias  Thirbach  de  Gdano.  M.   1506:  M.  Dirbach  de  G. 

35.  Johannes  Meisner  de  Monteregio. 

Sub  venerabili  viro  domino  Magistro  Johanne  Pistoris  de  Buchenn: 

21.  Nicolaus  Thil  de  Cemnicz.  M.   1507:    N.    Tilo    de    Eemnitz. 

Leipzig    1499  a:    N.    Thül    de 
Kemnitz. 

23.  Adam  Roda  de  Birczsdorfif.  M.   1507:  A.  Res  de  Wirstoff. 

Sub  Magistro  Matheo  Zcimerman: 

10.  6eorg[i]us  Butau.  M.   1506:  G.  Laban  de  Bltii.     In 

A*:  Bitu  (Bütow). 

11.  Andreas  Schulczs.  M.    1506:    Andreas    Sculteti    de 

Kuppln  pauper. 

12.  Nicolaus  Naw  de  Stargardia.  M.  1506:  K.  Kowe  de  S. 

13.  Nicolaus  Mulner  de  Priczbalck.  M.  1506:  N.  Molner  de  P. 

14.  Johannes  Falokhan  de  Priczbalck.       M.  1506:  J.  Falkenhayn  de  P. 
31.  Johannes  Bolder  de  Stolp.  M.   1508  a:  J.  Waler  [A»:  Woler] 

de  Stolpen  ex  Pomerania. 
Sub  Magistro  Johanne  Hornung  de  Bemheim: 

4.  Wemherus  Kintlein  de  Drisen.  M.  1506:  W.  Kindlein  de  D. 

5.  Melchior  Kittel  de  Pimis. 

6 

30.  Johannes  Zerottus  de.Fallesio.  M.  1508:  Joannes Rubing alias  Col- 

latlnas  Vallesiensis  in  Schwltzea. 

Sub  Magistro  Petro  Elbla  de  Constancia: 

3.  Johannes  Falcknaw.  M.  1506:  J.  Falckenaw. 

20.  Georgius  Ber  de  Calb.  M.  1507:  Georgius  Ber  Sveuus. 

22.  Leonhardus  Climstein  de  Mulberck.     M.  1507:  L.  Crimstein  de  Mnlberch. 


38 


Sub  Magistro  Andrea  Henrici  de  Berlin: 


6.  Georgius  Brech  de  Stetin. 

8.  Johannes  Posenaw  Frangfordensis. 

9.  Nicolaus  Qotschalck  de  Piricz. 
25.  Martinas  Begner  de  Angermundis. 
27.  Symon  Balter  de  Munchberck. 
33.  Tiburcius  Gesnich  de  Damis. 


M.  1 506 :  G.  Phreck [A  ^ Phrege]  deS. 
M.  1506:  J.  Posen ow  F.     In  A': 
Paseman. 

M.   1507:  M.  Wegner  de  A. 

M.   1507:  S.  Wolter  de  M. 

M.  1 507 :  T.  Gesenigk  deD.  pauper« 


Sub  Magistro  Fabiano  Funck  de  Hanouia: 


17.  Georgias  Surman  de  Lignicz. 

18.  Petras  Fogel  de  Hanouia. 

28.  Martinus  Rodeman  de  Gorlicz. 

36.  Franciscus  Herdan. 


M.  1506 :  G.FnrmandeL.  Richtiger 

Surman. 
M.  1506:  P.  Peirsvogel  deH.  Lies: 

Petrus  Petri  Vogel  de  Hanouia. 

M.  1508  b:  F.  Pauli  Herdensis  (?) 
In  A*:  Fr.  Pauli  Herden. 


9) 


3 


Cum 
Decano. 


[1509.] 

Anno  domini  nono  supra  millesimum  et  quingentesimum  Sabbato  ante 
festum  Diui  Georgij^)  canonice  ao  rite  eleotus  est  in  Decanam  Facultatis 
artium  venerabilis  vir  Magister  Paulus  Bredekow  Ruppinensis,  Vni* 
uersitatis  GoUegiatus.     Ex  Natione  ScklesiUca, 
Tentatores  ad  examen  Penthecostes :  ^) 
Joannes  Goslariensis.         \  J.  Tyling. 

Joannes   Koberer   Samer-f     ^  Lies:  Georgius. 

husen. 
Georgius  Koppen  de  Calbis. 
^  Mattheus  Zimmerman. 
Examinatores: 
Ambrosius  de  Mersburg. 
Bemhardus  de  Forchem. 
g^)  Petrus  Elbla. 

Mattheus  Cimmerman. 

Ex  decreto  reuerendissimi  in  Christo  patris  ac  domini  domini 
Theodorici,  ecolesie  Lubuoensis  episcopi  dignissimi,  alme  Vniuersitatis 
studij  Francophordiani  Cancellarij,  sub  venerabili  viro  Magistro  Paulo 
Bredekow,  Facultatis  artium  Deeano,  omnes  Baccalaureandi  infra  scripti 
determinauerunt  ac  ab  eo  promoti  sunt. 

1.  Joannes  Frederich  de  Kongesberch.     H.  1506:  J.  Friderich  de  K. 

2.  Baltizar    Koler     de     Franckensten.     M.   1506:  B.  Martini  de  Francken- 
Pauper  ienelur  j  F/.')  steyn? 


s 


Cum 
Decano. 


')  21.  April.    «)  27.  Mai.    »)  Ein  Fl.  oder  V,  Fl.? 


39 


gestat. 
M.   1507:  Kretzmer  de  Loben. 


Cum 
Deoano. 


Lies:  Georgias. 


3.  Conradus  Scarf  de  Düren.  P.  ten^ur  M.   1507:  C.  Scharf  de  Jaren  nach 
j  Fl,  facuÜaii  ad  fiseum.  Friedlaender,    richtiger    Düren. 

In  A^  aber  auch:  Juren. 

4.  Valentinus    Möller    de    Helgenstad.  M.   1507:  D.  Molitoris  de  Helin- 
P.  tendur  j  Fl,  ad  ßscum, 

5.  Bartholomeus  Eresmer  de  Luben. 

6.  Nicolaus  Bimir  de  Luben.    P.  tenelur  M.  1507:  Bimir  de  L. 
j  Fl.  ad  ßseum. 

7.  Mattheus  Varenholt  de  Berlin.  M.   1508  a:  M.  Farenholt  de  B. 

Tentatores  ad   examen  Michaelis*)  sub  Decanatu  eiusdem  Magistri: 

!  Nicolaus  Bartel  deRochlitz. 
Joannes   Koberer  de   Sa- 
merhusen. 
Joannes  Pistoris  de  Buchen. 
\  Oregorius  Jan. 
Bxaminatores : 
Licenciatus  Blasius  Funck 

Franphordensis.  (!) 
Joannes   Koberer   de  Sa- 
merhusen. 
^\  Joannes  Negelin  de  Kun- 
^  '     senhusen. 

Fabianus  Funck  Hanouien- 
sis. 

Sab    eodem   Decano  infra  scripti   Baccalaureandi    post   admissionem 
determinauerunt  ac  ab  eodem  promoti  sunt, 

1.  Andreas    Wynß    Francophordensis. 
Doetor  medicinae, 

2.  Gregorius  Francke  de  Fryenstad. 


Aus  Frankfurt. 


u 

9 


Lies:  Georgias. 


Cum 
Decano. 


M.  1506:  JoriusFrangk  de  Freien- 
stadt. 

3.  Georgius  Zcensener  (?)  de  Swybsen.     M.  1507:  Georgias  Teuschener  de 

4.  Franciscus  Prochus  de  Laubin. 

5.  Martinus  Glotz  de  Glogouia. 


6.  Joannes  Oericke  de  Hannouia. 

7.  Bernardns  Newmann  de  Hirsberg. 

8.  ErasmuB  Wolff  de  Somerhusen. 

9.  Jacobus  Schultz  de  Stendal. 

10.  Petrus  Tabematoris  de  Cotbisse. 

11.  Joannes  Gotzschel  de  Cotbuß. 


Swebessen. 
M.   1507:    M.  Glos  de  G.  Leipzig 

1513a:  M.  Cloes. 
M.    1507:    J.  Girke    [A*:   Girck] 

de  H.  mit  c  über  i. 
M.    1507:  B.  N.  de  Hertzberg. 


M.    1508  a:  P.  T.  de  Cotwitz. 
M.   1508  a:  J.  G.  de  Cotwitz, 


')  29.  September. 


40 


12.  Jacobus  Koßnagk  de  Luberitz. 


13.  Anthonius  Hoffmeister. 


M.  1508  a:  J.  Rassack  de  Laberosse. 

In  A*:  J.  Rasack  de  Lnberus. 
M.    1508  b:    A.    HoTemeister    de 

Wympina. 


1509. 

Anno  domini  nono  supra  millesimum  ei  quingentesimam  Sabaio  ante 
festam  Heduigis  *)  concordi  voto  Magistrorum  quattuor  Nationum  canonice 
ac  rite  electuB  est  in  Decanum  Facultatis  ariium  venerabilis  vir  Magister 
Gregorius  Koppe  Calbensis,  medicine  Baccalaureus.  Ex  Natione 
PrtUemca. 

Dispeneatio    prima    Magistrandorum    facta    est   in    vigilia  Thome,^) 
seeunda  Sabatho   post  Thome  festum,')  Tercia   in    die    Pueroram/)     Et 
die  sequenti  tentamen  est  exorsom  cum  examine  sequenti. 
Examinatores: 
/  Paulus  Bredeko  Reppinensis,  Vice- 
l      cancellarius. 
9  j  Mattheus  Zcjmmerman  Francofordi- 
'&(      <^U8.     Dodor  medieinae. 
3  1  Petrus  Elbla  de  Constantia. 

f  Bemardus  Plochrichter  de  Forchem. 
.  Fabianus  Fnnck  de  Hannouia. 
Ex    decreto    reuerendissimi    in    Christo    patris    ac    domini    domini 
Theoderici^   ecclesie  Lubucensis  presulis  dignissimi,   alme  Vniuersitatis 
Francofordiane    Cancellarij,  Magister    Gregorius    Koppe    Calbensis, 
Facultatis  artium  Decanus,  quarto  kalendas  Februarij^)  dominis  Licenciatis 
simul  insignia  Magisterij  tradidit.     Quorum  nomina  sequuntur. 
Magistrandi : 
Henricus  Ruger  de  Kulnbach.  M.  1506:  H.  R.  de  Culmbach. 

Fabianus  Kuchenmeister  de  Luben. 
Martinus  Luckaw  Francofordiensis. 
Albertus  Deutzcsman  de  Koningesberck. 
Mathias  Ylo  de  Ylo. 

Georgius  Hauguitz   de  Forstenwaldis.     M.     1506:      6.    H.     de    Sagana. 

Baccal.   1507  a. 
Sub  eodem  Decanatu  infrascripti   Baccalaureandi    post   admissionem 
determinauerunt  et  ab  eodem  simul  promoti  sunt. 

1.  Erasmus    Roch    de    Brandenborgk. 
Consul  Francophordinus, 

2.  Nicolaus  von  derHagen  deStendalia.     M.  1506:  N.  v.  d.  Hoge  de  S.  In 

A^:  Hage. 


»)   13.  October.       «)   20.  December. 
•)  29.  Januar  anno  1510. 


*)   22.  December,      *)  28.  December. 


41 


3.  Sebastianus  Kolo  de  Gubben. 

4.  Liborius  Rastenborgk deNewenbergk. 

5.  Joannes  Pliß  de  Karstadt. 

6.  Vincentius  Olandt  de  Briga. 

7.  Caspar  Flejscher  de  Pilmanstorff. 

8.  Thomas  Arndt  de  Luckaw. 

9.  Joannes  Dornicht  de  Thoronia. 

10.  Paulus  Giemen  de  Holland t. 

11.  Matthias  Wemeke  de  Hilspergk. 

12.  Joannes  Bertoldt  de  Besßka. 

13.  Joannes  Seldenvoger  de  Brunswick. 

14.  Martinus  Scheppel  de  Brebiß. 

15. 


M.   1506    steht,    aber   nur  in  A^, 

fälschlich  Griben  für  Guben. 
M.   1507:  Libnrius  Rustenborg  de 

Newberg.     Rastenburg? 
M.   1507  b:  J.  Ples  de  K.  pauper. 
M.   1508a:    V.  Olendt    de  Brega. 

In  A^:  Olant. 
M.   1508  a:  Th.  Amoldi  de  L. 
M.    1508  a:  J.  Dornnich  de  T.  In 

A  ^ :  Darunnck. 
M.   1508  a:  Paulus  HoUandt. 
M.   1508  a:  M.  Wemigk  de  Monte 

Salatis. 
M.   1508a:  J.  B.  de  Bessko. 
M.   1508  b:  J.  Seidenwog  de  B. 
M.   1508  b:    M.  Zcepel  de  Prtwiß, 

i.  e.  Priebus. 
M.   1508  b:  A.  Ruter  de  B. 


Gam 
Decano. 


tu 


Adam  Reuter  de  Bomberga. 

Tentatores  ad  eomndem  Baccalaureandorum  tentamen: 
Joannes  Negelin  de  Eunt- 

zenhausen. 
I  PetrusElbla  de  Gonstantia. 
Gregorias  Jan  Francofor- 

diensis. 
Fabianas  Funck  Hannoui- 

ensis. 

Examinatores : 
Paulus  Bredekow  Ruppi- 

nensis. 
I  Joandes  Pistoris  deBuchen. 
Bernardus  Forcham. 
Joannes  Dratin  Francofor-  \  Trettin. 

diensis. 


Gnm 
Decano. 


ISIO. 

Änno  1510   Sabbaio   ante  /estutn  Oeorgij^)    in  Natiane  Marchüiea  De- 
canatus  M.  Mathei  Zimmermans  desideratur^  in  quo  nulla  promotio  habita. 

1510. 

Anno  domini  decimo  supra  millesimum  quingentesimum  Sabatho  ante 
festum  Hed wigis  ^  concordi  voto  Magistrorum  quatuor  Nationum  canonice 


»)  20.  April.    •)  12  October. 


42 

ac  rite  electus  est  in  Decanum  Facultatis  artium  venerabilis  vir  Magister 
Joannes  Pistoris  de  Buchenn^  sacre  theologieBaccalaureas  formatus, 
etc.     Ex  Nalione  Franconica. 

Dispensatio  prima  Magistrandorum    facta  est    in    vigilia    Thome.*) 
Secunda  in  Sabatho  post  Thome  festum.')     Tertia  in  die  Puerorum.') 
Et  die  sequenti  tentamen  est  exorsum  cum  examine  sequenti. 
Examinatores: 
Blasius  Fonck,  sacre    theologie    pro- 

fessor,  Vicecancellarius. 
Magister  Nicolaas  Rochlioz. 
Magister  Joannes  Negelejn  de  Gunczen- 

hausenn. 
Magister  Michael  Riß  de  Pirniß. 
Magister  Gregorius  Jan  Franckofordi- 
ensis. 

Ex  decreto  reuerendissimi  in  Christo  patris  ac  domini  domini 
Theodorici,  ecclesie  Lubucensis  presulis  dignissimi,  alme  Vniuersitatis 
Franckofordiane  Cancellarij,  Magister  Joannes  Pistoris  de  Buchenn, 
Facultatis  artium  Decanus,  quarto  Kalendas  Februarij  *)  dominis  Licenciatis 
in  artibus  simul  insignia  Magisterij  tradidit,  quorum  nomina  sequuntur. 
Magistrandi : 
Georgius  Narnholcz  de  Berlin.  Lies:    Vamholcz.      1508a    Bacca- 

Erhardus  Quejß  de  Storko.  laureand:  Petrus  Wamholtz? 

Sub  eiusdem  Decanatu  infrascripti  Baccaiaureandi  post  admissionem 
determinauerunt  et  ab  eodem  simul  promoti  sunt. 

1.  Valentinus  Benedicti  de  Monchbergk.     M.  1506:    Nicht    zu    verwechseln 

mit    y.     B.     de     Brandenbarg 

2.  Joannes  Brandt  de  Buchenn.  M.  1509  a. 

3.  Erhardus  Menckel  Nouoforensis.  M.  1507:  £.  Henkeln  de  N. 

4.  Joannes  Lintholt  de  Monchbergk.        Verbessert  aus  Lintner.  M.   1506: 

J.  Lintholtz  de  Straußpergk? 

5.  Joannes  Belkener  de  Prebis.  M.   1509  a:  J.  Polkener  de  P. 

6.  Nicolaus  Forster  de  Lubenn.  M.   1509  a:  N.  Purster  de  L. 

7.  Erasmus  Albern  de  Glogouia.  M.     1509b:     Erasmus    Wenczlaw 

de  G.? 

8.  Michael  Strigonia.  M.   1509  b:  M    Buel  de  S. 

Examinatores : 
^  /  Joannes  Gunczenhausenn. 
^  1  Bernhardus  Forchem. 
'^j  Fabianus  Fungk. 
'^  [  Gregorius  Jann, 

**)  20.  December.     **)  D.  h.  am  Tage  des  hl.  Thomas  selbst:  21.  December. 
")  28.  December.      *0  29.  Januar  Anno  1511. 


43 


151t 

Anno  domini  millesimo  quingentesimo  undecimo  Sabbato  ante  festum 
dioi  Oeorgij^)  canonice  ac  rite  io  Decanum  Facultatis  artium  eleetus  est 
▼eoerabilis  vir  Magister  Ambrosius  Lacher  de  Merspurgk  Constan- 
ciensis  diocesis,  Stodij  nostri  Collegiatus  et  mathematicus.  Ex  Natione 
SchleiUiea, 

SequQntur  Baccalaureandi  ab  eodem  post  eorum  admissionem  promoti 
ad  festum  Pentecostes.  ^) 
Lodwicus    Werncz     Franckfordensis 

(alias  Swab). 
Joachim  Mollitoris  de  Soltwedel. 


Verbessert  ans  Werner. 

Von  derselben  Hand  nachgetragen. 

M.   1509  b:  J.  Moliatoris  de  S.  In 

A^:  Molitoris. 
M.    1509  b:  A.  Paschedach  de  B. 
M.    1509  b:  V.  Hesse  de  R. 
M.  1509  b:  B.SzonnewaltdeLubben. 
M.  1509  b:  M.  Boteher  de  Rissel. 


Im 


Anthonius  Pascatag  Brandeburgensis. 
Vincencius  Heysse  Ruppinensis. 
Bartholomeus  Sonwaldt  de  Leben. 
Michel  Beticher  de  Ryssel. 

Examinatores : 

I  Joannes  Pistoris  de  Buchenn. 
Gregorius  Jan. 
Bernhardus  Forcheym. 
Fabianus  Funck  Heynouius. 

Ad   festum  vero  Michelis  archangeli')    examinati    sunt  admissi    ab 
eodemqne  insimul  promoti  Baccalaureandi  subscripti: 

M.  1508  a:  M.  Bocks  de  Manchbcrg. 
M.    1509  a:  F.  R.   de  Thorania. 
M.    1509  b:  J.  Czernoko  de  M. 
M.   1509  b:  T.  Koschnbu  de  S. 
M.   1509  b:    A.  Wittick    de   Hirs- 

perck. 
M.  1509  b:  M.  Mallewenn  de  R.? 
M.  1510  a:  J.  Beyger  de  Lubania. 
M.  1510a:  M.  Schonbegk  de  S.? 
M.  1510a:  C.  Michel  de  Britzna. 
M.    1511a:  J.Lampe  de  Grunow. 


Matheus  Bnck  de  Monchbergk. 
Paulus  Rumpier  de  Dorn. 
Jacobus  Zernioko  de  Mitwaldis. 
Theodricus  Cossobuch  de  Soltwedel. 
Andreas  Wyttich  de  Schmidbergk. 

Michel  Waldisleb  de  Ruppin. 
Jacobus  Ber  de  Luben. 
Matheus  Schenck  de  Strausberck. 
Christianus  N.  de  Britzna. 
Johannes  Lamp  Qranawensis.  (!) 

Examinatores: 
Nicolaus  de  Rochlitz. 
Johannes  Trettin  Franckfordensis. 
Symon  Spulner  de  Trossen. 
Johannes  Menckel  de  Velburgk. 


Spillncr. 


»)  19.  April.      ")  8.  Juni.      »)  29.  September. 


44 

1511, 

Anoo  domini  vndecimo  supra  millesimam  quingentesimum  Sabatho 
ante  festum  Hedwigis*)  concordi  voto  Mi^iBtrorum  qaatuor  NacioDam  in 
Facultate  artistica  canonice  ac  rite  electus  est  in  Decanum  Facultatis 
arcium  venerabilis  vir  Magister  Bernardus  PHuckritter  de  Forchem, 
sacre  theologie  Baccalaurias  formatus,  etc.  (ac  CoUegiatus,')  Ex  NaUone 
PnUenica, 

Dispensacio    prima  Magistrandorum    facta    est    in    vigilia    Thome.^) 
Secunda  in  Sabatho  post  Thome/)    Tercia  in  die  Puerorum  innocentum,^) 
et  die  sequenti  tentamen  est  inceptum  vna  cum  examine  sequenti. 
Examinatores : 
Joannes   Pistoris   de  Buchem,  Vice- 
cancelarius,  sacre  theologie  Bacea- 
lanrius  formatus. 
S  ]  Barthel  de  Rochlicz,  sacre  theologie 
'§)(      Baccalaurias  formatus. 
^  JAchaoius   Freundt  Elbingensis  Pru- 
tenus. 
Joannes  Tretin  Franoophordensis. 
Joannes  Menckel  de  Welburgk. 
Ex    decreto    reuerendissimi    in    Christo    patris    ac    domini    domini 
Theodorici,   ecciesie  Lubucensis  presulis  dignissimi,   alme  Vniuersitatis 
studij   Francophordiani  Cancellarij,  Magister  Bernardus  Pfluckritter 
de  Forchem,  Facultatis  artistice  Decanus,  die  vicesima  quinta  Januarij 
mensis   anno   domini   quo  supra  vndecimo®)    dominis  Licenciatis   vna  in 
promotione  magistralia  arcium  insignia  tradidit.   Quorum  nomina  sequuntur. 
primus)  Oregorius  Martini  de  Monich-     Gregorius  Lindholz  s.  u.   1514a. 

pergk. 
vÜimu»)  Oregorius  Erebicze  Franco-     Lies:  Georgias, 
g  1      phordensis  vel  Engellardt. 
S  ]quartu8)  Andreas  Liebental,  morluua     A.  Hoffmann  de  L.  Bacc.   1508. 

anno  domini  1549  mense  Februarij. 
.S  \terciu8)  Mathias  Funck  Hajnouiensis. 
g  j  quiniu»)  Wipertus  Swob  de  Puchem, 
Doctor  Juris, 
aecundus)  Gregorius  Orosoensis.  G.  Willcke    (Wilke)  de   Granssoe 

\  Bacc.   1507. 

Sub  eodem  Decano  infra  scripti  Baccalaureandi  post  admissionem 
determinauerunt  ac  ab  eodem  promoti  sunt  anno  quo  supra  vndecimo^) 
die  Veneris  post  Reminiscere. 

*)  11.  October.  *)  Das  „ac  Collegialus"  ist  von  der  Hand,  die  unten  mit 
„Ex  decreto"  eintritt,  wohl  der  des  Decans  selbst,  nachgetragen.  ■)  20.  De- 
cember.  *)  27.  Deceraber.  *)  28.  December.  *)  Vielmehr  25.  Januar  1512. 
^)  Lies  auch  hier  duodecimo:  12.  März. 


45 


1.  Gregorius  Crauß  Stargardensis  Pru- 
tenus. 

2.  Petrus  Heinrici  de  Strauspurgk.  M.  1510b:  P.  Heincz  de  S. 

3.  Mathias  Osterbargk.  M.  1510a:  M.Hestorff  de  Osterberg. 

In  A^:  M.  Hessorb. 

Eodem  die,  quo  Baccalaureandi  supra  scripti  recepti  sunt  in  Facul- 
tatem,  Baccalaureus  Ambrosius  Hoffeman  Marienburgius  itidem 
SMumptus  est. 

Bxaminatores  in  Baccalauriandorun)  examine: 
Dominus  Decanus   Bernardus   Pflück- 
ritter  de  Forchem. 

!  Joannes  Pistoris  de  Büchern. 
Andreas  Heinrici  de  Berlin.    Doctor 
Medidnae, 
Fabianus  Fungk  Hanouiensis. 
Simon  Spiler  (!)  de  Dressen. 

1512. 

Anno  domiui  duodecimo  supra  millesimum  et  quingentesimum  Sabato 
ante  Ewfemie^)  virginis  concordi  voto  Magistrorum  quatuor  Nationum 
in  Facultate  artistica  canonice  ac  rite  electus  est  in  Decanum  Facultatis 
arcium  venerabilis  vir  Magister  Franciscus  Krawße  Franfordien- 
sis  (!),  sacre  theologie  Baccalaureus  formatus.     Ex  NaUane  Marchitica. 

Sequuntur  Baccalaureandi  ab  eodem  post  eorum  admissionem  promoti 
ad  festum  Michaelis.^ 


Simon  Borhart  de  Kotbis. 

Jorgius  Kartz  de  Madelitz. 
Jorgius  Reiher  de  Ischen. 


Joannes  Schaurike  Glogouiensis. 

• 

Mauritius  Lopf  Lubeckczensis. 
Valentin  US  Sti  weihen  de  Lantzeberck. 
Melchior  Remschel  de  Forsth. 
Thomas  Junchans  de  Strigonia. 
Joannes  Brisen  de  Budissen. 
Gristianus  Reppinensis  cognomine  Mi- 
chaelis. 


Die  Matrikel  kennt  1506  einen 
Simon  Bernhart  de  Hanovla. 

M.   1506:  Georgias  Gartitz  de  M. 

M.  1509  b:  Georgine  Zucher  de 
Issel.  Lies:  Rucher,  in  A^: 
Reicher.  M.  1509b:  Wolffgangus 
Reycher  de  Yschel. 

M.  1510a:  J.  Schanegk  de  G., 
lies:  Schaurgk. 

M.   1510a:  M.  Lauff  de  Lobeck. 

M.   1510b:    V.  Schivelpeyn  de  L. 

M.   1511a:  M.  Rempchel  de  F. 

M.   1511a:  T.  Jungnickel  de  S.? 


*)  10.  ApriL    •)  29.  September. 


ThomaB  Czjnunerman  Stargardensie. 

Rodolfus   TOD   dem  Damme  Hambor-     M.   1511a:   R.  Damis  de  Boxten- 

gensis.  hadis. 

Petrus  Hilges  Reppinensis.  M.  1511a:  P.  Millias  de  Rapin. 

Examinatores: 

(Joannes    de   Buchem    Baccalaureus 
theologie. 
5D«  Gregorius  Jan  Franfordiensis. 
;aJ  Simon  Spiller  (!)  de  Drossen. 
[  Fabianus  Funck  Hannoviensis. 

1512. 

Anno  domini  millesimoquingentesimoduodecimo  Sabbato  ante  festum 
Hedwigis^)  concordi  voto  Magistrorum  quattuor  Nacionum  canonice  ac 
rite  eleotus  est  in  Decanum  Facultatis  artistice  venerabilis  vir  Magister 
Joannes  Menckel  Velburgensis  Colleglj  maioris  Collegiatus  etc. 
Ex  Natione  Franconica. 

Dispensatio   prima   Magistrandorum   facta   est  altera  die   post   Rpy* 
phanie   domini.^)      Secunda    et  tertia  sabbato  post,*)    et  feria    secunda 
sequenti^)  tentamen  est  exorsum  cum  examine  sequenti. 
Examinatores: 

Joannes    Lintholtz    de    Munchberg, 
Vicecaucellarius. 
HS    Joannes  Pistoris  de  Buchem. 
3^  I  Franciscus  Krauße  Francophordensis. 
Fabianus  Funck  de  Hannouia. 
Simon  Spilner  de  Drossen. 
Ex    decreto    reuerendissimi     in    Christo    patris    ac    domini    domini 
Theodorici,   ecciesie  Lubucensis  presulis  dignissimi,   alme  Vniuersitatis 
Francophordianae  Cancellarij,  Magister   Joannes    Menckell    Velbur- 
gensis, Facultatis  artium  Decanus,  anno  quo  supra  (tredecimo) '^)    tercio 
Nonas  Februarij')    dominis  Licenciatis    simul  insignia  Magisterij  tradidit, 
quorum  nomina  sunt  subscripta. 
Magistrandi : 
Martinus  Marianam  de  Görlitz.  M.  1506:  baccalarias  M.  Marienani 

de  G.     In  A*:  Marlenen. 
Georgius  Stercz  de  Queicz.  M.   1506:  6.  S.  de  Schweydcnitz, 

Ambrosius  Hoffeman  de  Marienburgk.         Bacc.    1508. 

In  quorum  presentacione  Facultati,  que  celebrata  est  Nonis  Februarij, ') 
assumptus  est  iuxta  disposicionem  statutorum  ad  Facultatem  artium  bono- 
rabilis  frater  et  Baccalaureus  in  Liptzig  promotus 


»)  9.  October.     «)  7.   Januar  1513.    »)  8.  Januar.    *)  10.  Januar.     *)  1513  ist 
richtig?.     •)  3.  Februar.    ^)  5.  Februar. 


47 

Jacobos  Narstede.  Leipziger  Matrikel  1508  a:  Jacobus 

Narstet  de  Stendalia. 

Sub  eiasdem  Decanatu  infrascripti  Baccalaureandi  post  eorundem  ad- 
miasionem  determiDarunt  ac  ab  eodem  Tno  contextu  sunt  simul  promoti 
octauo  Idas  Marcij.*) 

Baccalaureandi: 

1.  Kilianus  Hartwich  de  Luckenwaldie.     M.  1506:  K.  Herttwick  de  L. 
Solait.      [Qui    facultati    in    duobus 

tenetur  aureis,  quos  se  infra  bien- 
nium  8ue  promotionis  eidem  faoultati 
soluere  stipulata  mann  sub  iuramento 
prestito  facultati  in  presentacione 
eiusdem  promoeit.] 

2.  Andreas  Jhan  de  Mittwedis.  M.   1507:  A.  Jagen  de  M.,  in  A* 

Adrian  genannt. 

3.  Nicolaus  Sejdelitz  de  Swejnicz.  H.  1509  a:  N.  8.  de  Sweidnitz. 

4.  Paulus  Bpitzwicz  de  Spenden.  M.   1511a:  Paulus  de  Spanda. 

« 

5.  Wolfgangus  Smede  de  Strusberg. 

6.  Petrus  Jeckel  de  Swibusßen.  M.  1511a:    P.  Zekel    de  S.     So 

falsch  im  Druck  für  P.  Jekel. 

7.  Martinus  Cribeluske  de  Swibussen.        M.   1511a:    M.  Cribuliscaw  de  S. 

In  A*:  Cribnlisco. 

Bxaminatores  in  Baccalaureandorum  examine: 

Joannes    Pistoris    de  Bu- 

chenn. 

9  \  Fabianus    Funck    de  Ha- 1      ^ 

V     Cum 
•gj^     nouia.  ; 

Ij  Joannes    Drettin    Franco-'   ^««»"ö- 

phordensis. 

Simon  Spiller  de  Dressen. 

1513. 

Anno  doonini  millesioioquingentesimotredecimo  Sabbato  ante  festum 
d'mi  Georgij  ^  congregato  frequenti  Facultatis  artistice  Consilio  ex  quatuor 
Nacionibus  per  sortem  deputati  sunt  tres  Magistri,  qui  concordi  voto  et 
canonice  in  Decanum  Facultatis  arcium  elegerunt  venerabilem  virum 
Fabianum  Fungk  Haynouienseoi,  arcium  Magistrum  ac  vtriusque 
iaris  Baccalaureum  ac  CoUegiatum  etc.     Ex  Natione  SchleaUica. 

Sub  quo  feria  sexta  ante  festum  Margarethe  ^)  premisso  rigore 
eiaminis  infrascripti  Baccalaureandi  sunt  promoti. 


•;  a  Mftrz.       «)  16.  April.     »)  8.  Juli. 


46 


CO 

08 


Bzaminatores: 

Nieolaus  Bartell  de  Rochlitz. 
Andreas  Henrici  de  Berlin,  licenciatus 

mediciDae.     Medicinae  Docior, 
Bemhardus  Pfflugritter  de  Forchem. 
Johannes  Henckel  de  Welburg. 

Baccalaureandi : 

1.  Johannes  Theodorici  de  Greifenberg* 

2.  Jacobus  Palen  de  Francfordia. 

3.  Johannes  Volkmar  de  Rottenburg. 
Mu9iee  professor  in  hex  Academia. 

4.  Jacobus  Crummendorff  de  Thoronia. 

5.  Nicolaus  Sohonermargk  de  Stendalia. 

6.  Cristofforus  Schonsieben  de  Forst. 

7.  Joachimus  Spandaw. 

8.  Jacobus  Spandaw. 

9.  Baltazar  [Walsleben  de]  Bemaw. 
In  iudicio  hmu8  civitatis  scabinua  fuit 
muUiB  annÜB,  et  iudices  et  aca&int  reliqui 
in  decretis  ipsius  aententiae  pkrumque 
acquieverunt.  Retulü  haec  cotisul  Be- 
nedictua  &ummeliu$,  qui  ad  tempus 
aecum  fuit  acabinus, 

10.  Nico  laus  Cesareus  de  Cranach. 

11.  Johannes  Wilssnach  de  Wilssnagk. 

12.  Hermannus  [de]  Wistogk. 


M.  1509  a:  J.  [Falkenaw]  Volcmer 

de  R. 
M.  1510a:  Johannes  (!)  Krnmmers- 

dorf  de  T. 


M.   1511b:  Joachim  Ebel  de  Sp., 

Jacobus  Meyn  de  Sp. 
Hier  muss  es  offenbar  hoissen:   B. 

Lise  (M.  1512  a)  de  B.,  B.  Wals- 

leben  ist  erst  1517  immutriku- 

lirt. 


M.    1509  b:  N.  Cesar  de  Kranocb. 


M.    1512a:    Hermanos    Edler    de 

Wistock. 

Sub  eiusdem  Magistri  Fabiani   Fungk  Haynouiensis  Decanatu 

feria    quarta    post    festum    Fräncisci,^)     prehabito    iuxla    consuetudinem 

examine  rigido,   octo  Baccalaureandi   infrascripti  vno  actu  sunt  promoti. 

Quorum  examinatores  fuerunt: 

Johannes  Pistoris  de  Buchen,  Licen- 
ciatus. 
Nicolaus  Barthel  de  Rochlitz. 
Bernhardus  Pflugritter  de  Forchem. 
Franciscus  Crauße  de  Francofordia. 
Baccalaureandi : 

1.  Georgias  Brandt  de  Dantzk. 

2.  Gregorius     Tilisch     de     Hirsbergk. 
Theleainua. 


Kl 

•*» 

CO 

tu 

08 

:5 


*)  5.  Oetober. 


4d 


3.  Joachimus  Aiberii  de  Pritzwelk. 

4.  Andreas  Hoppener  de  Freienwaldt 

5.  Georgias  Bischoffwerder. 

6.  Georgias  Dilweyn  de  Dantzk. 


M.  1 5 1 1  b :  J.  Albrecht  de  Priczbalg. 

M.   1511b:  A.  Heppener. 

M.  1512a:  G.  Schuentner  de  Bi- 
schofwerder. 

M.  1 5 1 2  a :  G.  Dalewynne  de  Gedano. 
In  A*:  Dalewin. 

M.  1512a:  J.  Mcseberch  de  0.  In 
A  * :  Meisseberch. 


7.  Joachimus  Messwergk  de  Osterburg. 

8.  Franciscas  Merckel  de  Sorauia. 
Hoc  tempore  Magister  Johannes   Hundertmargk   de   Franco- 

fordia  in  Consilium  Facultatis  artium  est  susceptiis. 


[1513.] 
Anno  domini  millesimo  quingentesimo  decimo  tertio^)   sub  Decanatu 
reoerabilis  viri  Magistri  Simonis  Spilner,  sacre  theologie  Baccalaurij, 
mutacione    hjemali  subscripti  Baccalaurej  sunt  promoti  sc.     Ex  Natione 
PnUenica. 

Joannes  Mekeler  Turoniensis. 

Joannes  Appel  de  Ligenicz. 

Paulus  Scttltetus  de  Magdeburgk. 

Conradus  von  Oere  Tangermundensis. 

Aothonius  Oerberch  Tangermundensis. 

Jacobtts  Keuter  Marienborgensis. 


Joannes  Oden  de  Helprunn. 


M.  1 509  a:  J.  Mergkler  de  Thnronia. 

In  A*:  J.  Megkler. 
M.  1 5 1 1  b :  P.  Schultz  de  Meydeburg. 
M.   1512a:  C.  Gere  de  T. 
M.    1512a:  A.  Gebercht  de  T. 

M.  1513  a:  J.  Oeden  de  Hailprun, 
J.  Odaniis,  1520/21  Secretär 
der  Universität. 


V 

» 
•  mm 

s 


Examinatores: 

Ambrosius  Mathematicus.  Lacher. 

Gregorius  Jhan.. 
Fabianus  Funck. 
Menkel. 

IIlo  tempore  recepti  sunt  ad  Facultatem')  Magistri  Viper tus 
Schwob,  Gregorius  Martini,  Georgius  Crebicius  Groellianus. 

1514. 

Anno  domini  14  supra  millesimum  quingentesimum  per  Magistros 
qaatuor  Nacionum  electus  est  in  Decanum  Magister  Gregorius  Lint- 
holcz^  in  profesto  diui  Georgij^).     Ex  Naiione  MarcMUca, 

Sequuntur  Baccalaureandi  ab  eoden)  post  eorum  admissionem  pro- 
moti feria  prima  post  Margarete '^). 

')  Ursprünglich  stand  hier:  quarto.  *)  D.  h.:  ad  Consilium  Facultatis  artium. 
')  Einen  Gregorius  Lindholz  kennt  die  Matrikel  nicht.  Dieser  dürfte  wohl  mit 
dem  am  S5.  Januar  1512  zum  Magister  promovierten  Gregorius  Martini  aus  Münche- 
borg  eine  Person  sein«  der  soeben  in  das  Consilium  der  Facultät  aufgenommen 
worden  war.    *)  22.  April.    *)  16.  Juli. 

4 


50 


1.  Joannes  Koelhoße  de  Miinchberch. 


2.  Joannes  Newstat. 

3.  Benedictus  Newstat. 

4.  Joannes  Ruppin. 

5.  Joannes  Soltwedel. 


Nicht  festzustellen. 


Franciscus  K. 


M.    1512  b:    Johannes  Monchbergk 
Kolhase. 

M.  1512b:  Johannes  Essen  )    de 
Benedictus  >  New- 

Wanssdorff  ]  stadi. 

Etwa  M.    1512  b:  Johannes  Liven- 

berg  Reppinensis? 
Vielleicht    M.     1512  b:     Johannes 
Ebel  de  S. 

6.  Tbomas  Santd reger  de  Margenburek.     M.  1512:  T.  Sandtreyger. 

7.  Jacobus  Wustraw. 

8.  Michael  Springer  de  Margenburek. 

Examinatores : 
Licenciatus  Krause. 
Licenoiatus  Nicolaus  Rochlicz. 
Magister  Simon  Spilner. 
Magister  Joannes  Menkel. 

Sub  Decanatu  eiusdem  Magistri  Gregorij  Lintholcz  quinque 
Baecalaureandi  infrascripti  vno  sunt  promoti  actu.  Quorum  examinatores 
fueruni: 

Licenciatus  Johannes  Pistoris  de  Büchern. 
Licenciatus  Nicolaus  Rochlicz. 
Magister  Simon  Spilner  de  Drossenn. 
Magister  Georgias  Krewicz. 

Baecalaureandi : 

1.  Michael  [Costttcttts]  Finsterwaldensis.     M.  1507:  M.  Kosswigk  de  F. 

2.  Liburgius    von  dem  Felde  Margen-     M.  1511b:  Liborius  v.  d.  F. 
burgensis. 

3.  Nicolaus  Meysiner  Francofordianus.     M.   1511b:  K.  Misner  de  F. 

4.  FabianuB  Eckel  de  Ligenicz. 

5.  Joannes  Nouoforensis.  M.   1513a:  J.  Ulrich  de  N. 


Ä.  1514. 

Anno  domini  decimo  quarto  supra  sesquimillesimum  in  vigilia 
Hedwigis  ^)  concordi  Magistrorum  voto  quattuor  Nationum  canonice  ac 
rite  electus  est  in  Facultatis  arcium  Decanum  venerabilis  vir  Vipertus 
Schuob  de  Buchenn,  arcium  Magister.     Ex  Natiane  Franconica. 

Sub  cuius  Decanatu  in  vigilia  diue  Catharine  virginis^  Henricus 
Cobaltinus '),  Baccalaureus  Tubingensis,  post  legittimam  pro  loco 
responsionem  ad  Facultatera  est  assumptus  iuxta  statutorum  dispositionem. 


^)  14   Octüber.       ^)  24.  November.       ')  M    1514a:  baccalarius  H.  Cobaltinus 
Ulmensis. 


&1 

Dispensatio  prima  Magistrandorum  oelebrata  est  Sabaiho  ante  natalem 
Domiüi ').     Secunda   et   tercia    in    die  Innoeentum^),    et    secunda    feria 
sequenti*)  inchoatam  est  teotamen  cum  examine  sequeoti. 
Examinatores: 
Joaoaes  Lintholcz  de  Manchbergk,  Vicecancellarius. 
Joannes  Pistoris  de  Buchem. 
Nieolaus  Bochlioz. 
fiernhardus  Pflagritter  de  Forchem. 
Georgias  Grebicius. 

Ex  deoreto  reuerendissimi  in  Christo  patris  ac  domini  domini 
Theoderici,  ecclesie  Lubucensis  presulis  dignissimi,  alme  Vniuersitatis 
Frankofordiane  Cancellarij,  Magister  Vipertus  Schuob,^)  Facultatis 
arcium  Decanus,  anno  decimo  quinto  die  ipsa  conuersionis  sanoti  Pauli*) 
dominis  Licenciatis  vna  insignia  Magisterij  contulit.  Quorum  nomina 
sequuntur. 

Magistrandi : 
Bemhardus  Fagilncus.  Fehlt  in  der  Matrikel.     Richtiger 

Bemhardinus    Fagilucus    (Bach- 
wald) aus  Löwenberg  in  Schlesien. 
Krakauer  Baccalaureus. 
Joachimas  Soltwedel.  Joachim     Moller     aus     Salzwcdel. 

Bacc.   1511. 
Anthonias  Brandeburgk.  Anthonios  Paschedach  (von  Suevus 

Paschasius  genannt)  de  Branden- 
burg.    Bacc.   1511. 
Jacobua    Narsthede    (Religiosus     de 

Lenin). 
Henrieas  Cobaltinns  Vlmensis. 

In  quorum  presentacione  ad  Facultatem  iuxta  dispositionem  statutorum 
honarabilis  frater  et  Baccalaureus  Lipsig  promotus  est  assumptus 
Laurentias  Tannenbergh.  M.    1514b:     dominus     frater    L. 

Dannenbergh. 

Eciam  hoc  tempore  Magister  Ambrosius  Brutenus^^)in  Consilium 
Facultatis  arcium  est  susceptus. 

Sab  eiusdem  Decanatu  infra  scripti  Baccalaureandi  determinauerunt 
et  ab  eodem  simul  sunt  promoti. 


*)  23.  December.  «)  28.  December.  •)  1.  Januar  1515.  *)  W.  Schwab 
t^t  die  Promotionen  seines  Decanates  besungen  in:  Viperti  Sueui  Fagij  Philo- 
sophicus  triumphus,  in  Academia  Frankfordiana  ad  Oderam:  cum  philosophiae 
insignia  conferret:  celebratus.  Anno  Christiano  supra,  sesquimillesimum  decimo 
<piinlo.  Idus  Jniy  Joannes  Hanaw  calcographus,  ciuis  Frankofordianus  impressit.  4®. 
^)  25.  Januar  1515.      *)  Das  ist  Ambrosius  Hoffmann  aus  Marienburg. 


52 


CS 


a 


cum 
Decano. 


Bxaminatores : 

Joannes  FistorisdeBuchem 

Bernhardus  Pflugritter  de 

Forchem. 

Fabianus  Funck. 

Magister  Georgias  Crebicius. 
Baccalaureandi: 

1.  Sebastianus     Rotgisser     Franeofor- 
dianns. 

2.  Georgias  Schwanez  de  Briezena. 

3.  Cristoferus  Steinkeller. 

4.  Nicolaus  Hawenschildt. 

5.  Franciscus  Hiller  de  Gorlicz. 

6.  Georgius  Rhate  de  Marienburgk. 

7.  Frater  Joachimus  Pfui  de  Lenin. 

8.  Frater  Franciscus  Roloff  de  Lenin. 

9.  Joannes  Hincze  Brandeburgensis. 

10.  Sjmon  Salomon  de  Custrin. 

11.  Valentinus  Schonßleben  de  Forst. 

12.  Mathias  Laubenbusch  de  Kotwlß. 

13.  Martinus  Kruger  de  Gubenn. 

14.  Laurencius  Schachiss  de  Sagana. 

15.  Valentinus  Barth  de  Crossen. 

16.  JacobusThummeraxtdeGrunenbergk. 

17.  Martinus  Effendorff  de  Libental. 

18.  Jacobus  Vnrw  de  Schwibischenn. 


Diesen,  der  auch  in  der  H.  1508  b 

als   S.   Roetgisser    steht,    nennt 

Schwab  S.  Heldt. 
M.      1510a:       G.     Schwantz     de 

Britzenaw. 
M.   1511b:    N.    H.    de   Lawnberg^ 

d.     h.    Lauenburg     in     Hinter- 

pommem. 


9 

M.    1512b:  Symon  Gostrinensis. 


M.    1512b:   M.   L.  Kodtbuzcensis. 


19.  Jacobus  Gerhardt  de  Schonborn. 

20.  Burkhardus  Preozler  de  Bornaw. 

21.  Martinus  Hank  de  Lignis. 

Ex  bis  quattuor  pauperes  fuere: 


M.  1513a:  Martinus  EfTenmert  de 
Libental. 

« 

M.  1513  a:  Jacobus  Unra  de 
Klemptzik.  In  A*:  J.  Vnrwe 
de  Klemcze. 

M.  1513  a:   Burghardus  Bertzeil  de 

Bemow. 
M.    1514  a:    M.  Hanke  de  Lignicz, 

in  A^:   M.   Hauck. 


Simon  Salomon  de 

Custrin. 
Martinus      Effen- 

dorflF. 
Jacobus  Gerhardt 

de    Schonborn. 


Hij  cum  ad  meli- 
orem  fortunam 
peruenerint  facul- 
tati  se  satisfac- 
turum  (!)  promi- 
serunt. 


53 

Jacobus  Thumeraxt   de  Grooebergk, 
bic  se  in  daobus  annis  facaltati  ij  flor. 
daturum  stipulata  manu  promisit. 
Sab    eiusdem   Decanatu    Mathias    Funck    in  Consilium  Facultatis 
susceptos  eat. 

1515. 
Anno  domini  decimo  quinto  eupra  millesimum  et  quingentesimum 
Sabbato  ante  festum  diai  Georgij^)  canonice  ac  rite  electus  est  in 
Decanom  Facultatis  artium  venerabilis  vir  Paulus  Bredekow  Rup- 
pioensis,  artium  Magister  ac  vtriusque  iuris  Licenciatus,  Collegij  maioris 
Collegiatus,  ecciesie  quoque  collegiate  Tangermundensis  canonicus.  Ex 
Ncüione  ScMesitica. 

8ub  cuius  Decanatu  infrascripti  Baccalaureandi  promoti  sunt. 
Ad  exaaien  Margarete:^) 
ExaminatoreF : 
Licenciatus  Büchern  \ 

Licenciatus  Forchem  f       Cum         Bernhard  Pflagpritter. 

Licenciatus  Rochlitze  [    Decano. 

Magister  Kreuitze  ) 

1.  Joannes  Resel  Prutenus  pauper  ten€^tir     M.   1509  a:  J.  Glitte  de  Ressel. 
t;  fl,  ad  ßseum. 

2.  Joannes  Cresmer  de  Sorauia.  M.  1512a:  J.  Kreczmer  deSarow! 

3.  Petrus  Hancke  de  Sorauia.  M.   1512  a:  P.  Hainicke  de  S. 

4.  Andreas  Raphun  de  Spandow. 

5.  Simon  Wilke  de  Kongesberch.     In     M.  1512b:    S.   Willichius    Regio- 
PruUa,  montanus. 

6.  Benricus  Eggelinck  de  Brunswich. 
Doctor  Medicinae. 

7.  Jacobus   Rehaynn  pauper  tenetur  ij     M.   1518a:  J.  Ragen  de  Rehan. 
fl.  ad  fiacum, 

^.  Bartholomeus  Boldeman  de  Ruppin. 

9.  Paulus  Werchmeister  de  Ruppin.         M.   1514a:  P.  Werckmeister  de  R. 

10.  Benedictus  Funck  de  Berlin. 

11.  Petrus  Wegener  de  Printzlauia. 

Ad  Examen  Michaelis:') 

Examinatores: 
Licenciatus  Buchem. 
Licenciatus  Rochlitze.         .       ^ 
Magister  Lintholtz.  )  Gregorius  L. 

Magister  Ambrosius  Pru-  \  I^^cano. 

tenus. 


')  21.  April.      •)    13.  Juli.       »)   29.  September. 


54 


1 .  FraDciscus  Jeneschk  de  Hoierswerdis. 

2.  Franciscus  Snjder  de  Gorlitze. 

3.  Christopherus  SchonkDecht  de  Spro- 
tauia:  pauper  ienetur  ij  fl,  adfiscum, 

4.  Bartholomeus  Poppe dePürstenberek. 
pauper  tenetur  ij  fl,  ad  fiscfim. 

5.  ÄDthonius  Stangk  de  Weissenfeldis. 

6.  Wolfifgangu«  Selcho  de  Drossen. 

7.  Melchiar  Hofeman  de  Libental. 

8.  Oeorgius  Lo£f  de  Labeck. 

9.  Fabianus  Theuerckorm  (!)  de  Frjen- 
8tadt. 

10.  Wenceslaas  Wolf  de  Swidenitz. 

1 1 .  Joannes  Bergholtz  de  Oubben :  pauper 
tenetur  ij  fl,  ad  fiscum, 

12.  Nicolaus  Glogaw  de  Kongesberch. 
In  Pnäia, 

13.  Cristoferus  Brugkner  de  Thelejno. 

14.  PancratiuaHinczelmandeCulbach  (!). 

15.  Joannes  Thegernße  de  Culbach. 

16.  Petrus  Knoth  de  Swidenitze. 


M.  1 506 :  F.  Jhenichs  de  Hewersch- 
werdis.     In  A^:  Jhenick. 


M.   1508  a:  B.  Koppe  de  F. 

M.   1512a:  A.  Stange  de  W. 
M.   1512a:  W.  Seiecho  de  D. 
M.   1512b:   M.  Libenihael  Hirsch- 
bergensis. 

M.   1513a:  G.  Lof  de  L. 

M.  1513b:  F.  Teurkom  de  Freyen- 

stadt. 
M.   1514a:  M.  Wulf  de  S. 
M.   1514a:  J.  Bercholtz  de  G. 


M.   1514a:  C.  Prachner  de  Thela. 
M.   1514a:  P.  Huczelman  de  C. 
M.  1514a:  J.  Gütlicher  de  Degense. 


1515  tfii<tttm.  ^) 

Anno  Domini  millesimoquingentesinio  decimoquinto  Sabbato  ante 
festum  diue  Hedwigis^  congregato  frequenti  Facultatis  artistice  Consilio 
ex  quattuor  Nacionibus  per  sortem  deputati  sunt  tres  Magistri,  qui  con- 
cordi  voto  et  canonice  in  Decanum  Facultatis  arcium  elegerunt  Tenerabilem 
▼irum  Ambrosium  Hoffeman  de  Marienburgk,  arcium  Magistrum, 
Collegij  maioris  Collegiatum  etc.     Ex  Natione  Prutenica, 

Dispensacio  prima  Magistrandorum  celebrata  est  in  vigilia  Thome 
apostoli.')  Seounda  et  tercia  in  die  Innocentum.^)  Et  secunda  feria 
sequenti*)  inchoatum  est  tentamen  cum  examine  sequenti. 

Examinatores : 
Doctor  Joannes  Lintholcz  de  Munch- 

bergk,  Vicecancellarius. 
Licenciatus  Bernhardus  Forchem. 
Licenciatus  Nicolaus  Rochlicz. 
Magister  Joannes  Menckel. 
Magister  Oeorgius  Groelius  Crebicius. 


*)  Das  .,inilium"  hier  hat  keinen  Sinn.       ^  13.  October.      ')  20.  December. 
*)  28.  December.       *)  31.  December. 


55 


Anno  1516. 

Ex  decreto  reuerendissimi  in  Christo  patris  ac  domin i  domini 
Theodorici,  Ecclesie  Lubucensis  preeulis  dignissimi,  alme  Vniuersitatis 
FrancophordiaDe  Canoellarij ,  Magister  Ambrosins  Ho f f e man  de 
Harienburgk,  Facaltatis  arcium  Decanus,  vndecimo  Kalendas  Fe- 
braarij^)  dominis  Licenciatis  simul  insignia  Magisterij  tradidit.  Quorum 
Domina  sequuntur. 

Magistrandi : 

1.  Joachim  Cziris  de  Hirsbergk. 

2.  Andreas    Wins    Francophordiensis. 
Doeior  Medicinae, 

3.  Bartolomeus  Sauer  de  Greififenbergk. 

4.  ValeDtinus  Benedicti  de  Munchbergk. 

5.  Lndouicus  Wernicz  Francophordien- 
sis. 

6.  Georgias  Reycher  de  Jstel. 

7.  Joannes  Oden  de  Helbron. 

8.  Michael  Koswigk  de  Finsterwalt. 

Sub  eiusdem  Decanatu  infrascripti  Bacoalaureandi  post  admissionem 
determinauerunt  et  ab  eodem  simul  promoti  sunt  in  die  Hilarij.^ 

Baccalaureandi : 

1.  Gregorius  DuchschererdeBruxpattper 
ienetur  ij  fl.  ad  fiBcum. 

2.  Gregorius  Sommerfeit  pauper  tenetur 
ij  fl,  ad  fiscum, 

3.  Mauricius  Stendaliensis. 

4.  Cristianas  Voxdorfif  Gedanensis. 

5.  Joannes  Mejsener  deLigeniczpatiper 
tenetur  ij  fl.  ad  flseum, 

6.  Fabianns  Curcius  de  Guben. 

7.  Martinas  Böldeke  Brandenburgensis. 

8.  Joannes  Karge  Brandenburgensis. 

9.  Bartolomeus  Lunge  Brandenburgen- 
sis. 


M.  1508  a:  B.  Schower  de  G.  Im 
Original  steht :  Schawer.  In  A  M 
Schober. 

Oder  G.  R.  de  Iscel  (Ischl).  S.  o., 
wo  er  nach  A^  aach  Racher 
(Zucher)  genannt  ist. 


M.   1510  a:    Georgias    Scherer    de 

Brixen. 
M.   1512a:  G.  Krager  de  S.,  oder 

M.   1511b:  G.  Samerfelt. 
M.  1 5 1 1  b :  Maaritias  Kremkaw  deS. 
M.    1512a:    C.   Fuckibriff    de    G. 

nach  dem  Druck,  lies:    Fack[s]- 

dorff. 
M.   1512b:  F.  Knrschick  de  G. 
M.   1514a:  M.  Boldeke  de  B. 
M.    1514  a:  J.  Karche. 
M.   1514a:  B.  Runge  de  B. 


10.  Joannes  Peuczener  de  Gorlicz. 

11.  Nicolaus  Dousal  de  Grabaw. 

12.  Gasperus  MuUenbecke, 


')  22.  Janaar. 
16.  Mftrz. 


M.   1514b:  J.  Peyczinger  de  G. 
M.    1514b:    Nicolaus    Dessau    de 

Grabau.     A*:  Dessaw. 
Nicht  festzustellen.  In  der  Matrikel 

steht  1513a  ein  Caspar  Mulner 
de  Gardagen. 

*)    Hilarius  ep.  m.  Mog.  26.  Februar,    Hilarius  ep.  Aquil, 


56^ 

Examinatores : 
Licenciatus  Berohardus 

Furchen). 
Licenciatufi  Paulus  Reppiu.  l      Cum 
Magister    Gregorius   Lint-  (    Decano. 

holez. 
Magister   Matthias  Funck. 

[1516.] 

Anoo  domiui  millesimo  quingeutesimo  decimosexto  Sabbato  ante 
festum  Diui  Georgij  ^)  collecto  Facultatis  arcium  Senatu  more  soHto  non 
discrepautibus  suffragijs  electus  est  in  Decanum  Facultatis  artistic^ 
Georgius  Crebicius  Croellianus,  arcium  Magister  et  maioris 
Gollegij  Collegiatus  etc.     Ex  NcUione  Marchüica, 

Die  Saturni  post  Margaret^^  premisso  examiue  infrascripti  Bacca- 
laureandi  sunt  promoti: 

1.  Mauricius  Schacht  ßerlinensis.  M.  1506:  M.  Schach.  (A*:  Schacht) 

Franckfordianus. 

2.  Albertus  Weyße  Nauenburgensis  M.  1510b:  A.  Weise  de  Naumberg. 
pauper  tenetur  ij  fl, 

3.  Franciscus  Herezberg  Sorauiensis. 

4.  Joannes  Blomenaw  Gedanensis.  M.   1514b:  J.  Blumenan  G. 

5.  Martinus  Meyo  Spandawensis.  M.  1514b:  M.  Mayo  de  S. 

6.  Jacobus  Kortenbecke  Ruppiuensis.  M.       1514b:      J.       Gartienbergk 

Ruppinensis. 

7.  Mathus  (!)   Meßeberg   Beruawensis.     M.  1515a:  MatheasMerssberg  de  B. 

8.  Joannes  Berger  de  Czernicze. 

9.  Petrus  Grün  de  Czulch;  M.   1515  a:    P.  Brym    de    Chulgk. 

nach  dem  Druck,  richtiger:  Grym. 
Examinatores  illius  examinis  fuerunt: 
Licenciatus  Nicolaus  Rochlicz. 
Magister  Gregorius  Martini. 
Magister  Ambrosius  Hoffmann. 
Magister  Matthias  Fungk. 
Cum  Decano. 

Die   Veneris    ante   Bartholomei    apostoli^)   consensu    reuerendissimi 
propter  pestem  promoti  sunt  infrascripti  Baccalaureandi: 

1.  Simon  Luberaß.  Nicht  festzustellen. 

2.  Simon  Glogouia.  Vielleicht  M.   1514a:   P.  Kastencr 

de  Magna  Glogovia. 

3.  Vuolfgangus  PJauensis.  M.    1514a:  W.  Haler  de  Blawen. 

*)  19.  April.       *)  17.  Juli.       »)  ^2.  August. 


57 

4.  Franciscus  Budissensis  paiiper  tefie^tif     Wohl  M.  1514b:  F.  Lapicida  B. 

ifi. 

5.  Joannes  Schonhanß  Herczbergensis.     M.    1514b:     J.    S.    de    Hersberg 

(Hirschberg). 

6.  Erasmus  Konigsbergensis.  M.   1514b:    E.   Beczer    de  Monte 

Regio  (Natio  Marchitica). 

7.  Stanislaus  Stobler  Schweydniczensis.     Fehlt  in  der  Matrikel. 

8.  FranciscQS  Jüterbog.  M.  1515  a:  F.  SchulczdeGatterba^^. 

9.  Vuolfgangas  SteiDicz  Hellbrunoensis.     M.   1515a:  W.  Stemitz  de  H.  A^ 

Stennecz.   M.  1519  als  W.  Stein- 
mecz  de  H. 

10.  Mattheus  Konigßbergensis.  M.  1515a:    Matheus  Reisman    de 

Kunsperck. 

11.  Michael  Zittauia.  M.   1515b:   Michael  Kroloff  de  Z. 

12.  Melch[i]ar  Zagan.  M.    1515b:    Malchior    Heyder    de 

Sagano. 

13.  Micolaus  Zagan.  M.  1515b:  Nicolaos  Peyserich  de 

Sagano. 
Examinatores  illius  examinis  fuerunt: 
Lieenciatos  Nicolaus  Rochlicz. 

Magister  Gregorius  Martini.  Gregorius  Lindholz. 

Magister  Ambrosius  Hoffmah. 

Magister  Matthias  Haynouiensis.  M.  Funck  H. 

Et  Decanus. 

[niGh.    1517.] 

Anno  Domini  millesimo  quingentesimo  deeimosexto  circiter  Kalendas 
Septembres  Vniuersitas  studij  Francofordiani  propter  seui entern  pestem 
anouente  illastrissimo  principe  marchione  etc.  reuerendissioioque^)  presule 
Lubucensi  Gotbusium  Lusaci^  est  translata.  Reuocata  vero  est  ad  Kalendas 
Marcias.  Per  hyemem  nullas  est  electus  Decanus,  quia  null^  erant  pro- 
mociones  futur^.  Sed  vigesimo  Kalendas  Maij ')  prope  festum  Diui 
Georgij  collecto  Facultatis  Goncilio  suffragijs  omnium  electus  est  in  Decanum 
denuo  Georgius  Crebicius,  arcium  Magister  etc,  anni  decimiseptimi. 
Anno  1517.     Ex  Natione  Marchitica, 

Circa  festum  Margaret^ ')  nullum  est  celebratum  examen  propter 
paucitatem  Baccalaureandorum.  Sed  die  Saturni  ante  Michaelis') 
promoti  sunt  sequentes  Baccalaureandi. 

In  preaentacione  Baccalaureandorum  receptus  est  ad  Facultatero 
Baccalaureus  Ericus  Brockenhussen,'^)  promoius  Rostochij. 


')  Im  Original  verschrieben:  ReuerendiGrque.  ')  12.  April  1517.  Aufifailende 
Daürung  statt:  Pridie  Idus.  •)  13.  Juli.  *]  24.  September.  *)  In  der  Matrikel 
nicht  nachzuweisen.  Die  Rostocker  Matrikel  hat  15r3a:  Ericus  Bradenhus  de 
Bonegel.    Als  Baccalaureus  1514a:  Ericus  Prada! 


58 


M.    1512b:  G.  8chulteti  Lig. 


pauper     InA'  1514b:S.  Sawerman  genannt. 


M.   1515b:    M.  Sorc    de  S.,    A^: 

Sore. 
M.    1515b:  M.  Schymmel  de  W. 
M.    1516:  M.  Schuffener  H. 

M.   1516:  H.  B.  de  Sagana. 
M.   1516:  M.  Gerwigk  H. 

WillichiuB.    M.  1516:  Wylke,  A  ^ : 
Wüd. 

M.    1517:  J.  Liwelt  de  Buntzl. 

Johannes  Lindholz. 


1.  Caspar  Schulcz  Lignicensis.    Licen- 
ciatua  Juris  nunc, 

2.  Simon     Sauer     Laubensis. 
tenetur  ij  ß, 

S.  SimoQ  Leman  de  Gubenn. 

4.  Joannes  Bogner  Laubensis. 

5.  Michael  Szore  Schwibicensis. 

6.  Melchiar  Lange  Hajnoniensis. 

7.  Michael  Schimel  de  Wimpina. 

8.  Martinus  Schaflfener  Hajnouiensis. 

9.  Franciscus  Kanath  Laubensis. 

10.  Hieron jmus  Beyer  Sagensis. 

11.  Martinus      Gerbick     Haynouiensis. 
Doüor  Medicinae, 

12.  Jodocus  Wilcke  de  Reßel.    Doctor 
Medidnae  hoc  tempore, 

13.  Stephanus  Schmersaw  Sehusensis. 

14.  Joannes  Liuolt  Boleslauiensis. 

Examinatores  fuerunt: 

Doctor  Lintholcz. 

Magister  Vipertus  Schnob.  Doctor  Juris. 

Magister  Ambrosius  Houemann. 

Magister  Mathias  Funck. 

Et  Decanus. 

[1517,] 

Anno   domini   millesimo  quingentesimo  decimo  septimo  ante  festum 

diue  Hedwigis^)    concordi  voto  Magistrorum    quatuor  Nacionum   canonice 

ac  rite  electus  est  in  Decanum  Facultatis  arcium  venerabilis  vir  Magister 

Joannes  Pistoris  Buchenn,  sacre  theologie  Licenciatus. 

Dispensacio  Magistrandoruro  more  solito  facta  est  in  vigilia  Thom^ 

apostoli^).    Secunda  et  tercia  dispensaciones  facte  in  die  Innocentum'), 

et  de  hinc  sequenti  die  iuxta  consuetudinem  temtamen  apertum  est  per 

Vicecancellarium,  qui  tunc  temporis  fuit  venerabilis  vir  Magister  Wiper- 

tur  Schwabe  de  Buchenn. 

Examinatores : 

Simon  Spilner  de  Trossen. 

Joannes  Menckel  de  Velburgk. 

Georgias  Crewicz. 

Mathias  Funck  Hanouiensis. 

Ex    decreto    reuerendissimi    in    Christo    patris    ac    doniini    domini 

Theodrici,    ecclesie  Lubucensis  presulis  dignissimi,    alme  Vniuersitatis 


»4 

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^)  10.  October.    Sabbatho  fehlt,  ist  aber  ohne  Zwang  zu  ergänzen.    *)  20.  De- 
cember.         *)  28.  December. 


59 


FraDCophordiane  Cancellarij  dignissimi,  Magister  Joannes  Buchenn, 
Facaltatis  arcium  Decanus,  anno  quo  supra  in  die  diui  Pauli  ^)  dominis 
Licenciatis  simul  insignia  Magisterij  tradidit,  Quorum  nomina  sunt 
sabscripta. 

Magistrandi: 
1.  Paulus  Falkenhagen. 


2.  Oeorgius  Dolwin  de  Oedano. 


3.  Jacobus  Keuter  de  Lichtenaw. 


4.  Petrus  de  regno  Suecie. 


M.   1506:   magister  P.  Falkenhain 

de  Dolgelin. 
S.    oben    1513a,    M.   1512a:    G. 

Dilweyn ,        oder       Dalewynne 

(Dalewin). 
S.  oben  1513  und  M.  1512b:  G. 

Keuter  aus  Marienburg. 
M.   1515  a:  dominus  Petrus  Upso- 

lenns  de  Suecia. 


11518.] 

Anno  domini  supra  sesquimillesimum  deciroooctauo  Sabatho  ante 
festum  diui  Oeorgij^  coacto  frequenti  Facultatis  artistice  Concilio  vna- 
nimi  (electorum  per  soriem  ad  id  muneris  deputatorum  ex  quatuor 
Nacionibns)  eonsensu  canonice  ac  rite  electus  est  in  Decanum  Facultatis 
arcium  Mathias  Fungk  Hajnouiensis,  arcium  et  philosophie  Magister 
maiorisque  Collegij  Studij  Francofordiani  Gollegiatus  etc.  Ex  NaUone 
SchUaUiea. 

Sub  quo  die  Lune  post  Margarethe')  subscripti  Baccalaureandi 
sunt  promoti: 

1.  Valentinus  Marienbergk  Prutenus. 

2.  Mathias  Cotbus  Lobuka. 

3.  Petrus  Gzernigk. 

4.  Johannes  Behemhans  Hirsbergensis. 

5.  Martinus  Lode  Schwibucensis. 

6.  Valentinus  de  Bernaw. 

7.  Johannes  Owilhelmus  Prutenus. 


M.  1515a:  V.  Paul  de  Marienborg. 
M.  1516:  M.  Lobetka  de  Cotbus. 
M.  1516:  P.  Zernigk  de  Teybitz. 
M.   1517:  J.  Behme  Hirsbergensis. 


8.  Jacobus  Günther  Thoroniensis. 

Examinatores : 
Licenciatns  Nicolaus  Rochlicz. 
Magister  Simon  Spilner. 
Magister  Johannes  Menckel. 
Magister  Oeorgius  Grebitius. 


In  der  Matrikel    nicht  aufzufinden. 
Vermuthllch    M.    1518:    J.  Wilke 

Regiomontanus. 
M.   1518:  J.  Günther  Gdanensis. 


Eine    hierauf    folgende    Zeile    ist 
wegradiert. 


»)  25.  Januar  1518.     Pauli  conversio.      «)  17.  April.      »)  19.  Juli. 


60 


Ad  festum    diui  Maaricij^)    anno  quo    eupra   post   exameo  habitam 
cum  Bacoalaureaodis  promoti  sant  sabscripti: 
1.  Vitu8  Bartel  de  Rochlitz. 


2.  Venceslaus  de  Forst. 

3.  HermaDDus  Gronach, 

4.  Caspar  PfSuger  Ologouiensis. 

5.  Iheronimus  Torooiensis. 

6.  Caspar  Scheps  StrigODiensis. 

7.  Jodocus  Schemer  Herbipolitaous. 

8.  Paulus  Becz  Bombergensis. 

9.  Sebastianus  de  Bernaw. 

10.  Georgius    Helmrich    Goltbergeosis. 
&  Cos.  OoHpergensis. 

11.  Jacobus  Struczbergk. 

12.  Frauciscus  Buder  de  Bauczen. 

13.  Gregorius  Quilicz  (octauus  ordine). 

14.  Mathias  Hillebranth  Sweidniczeosis. 

Examiuatores : 
Licenciatus  Nicolaus  de  Rochlicz. 
Magister  Joannes  Menckel. 
Magister  Georgius  Crebicius. 
Magister  Ambrosius')  Prutenus. 


M.    1512b:  W.  Richter  de  F. 
H.  1 5 1 2  b :  H.  Schmidt  [de]  Kranach. 
M.    1515b:  C.  Flager  de  0. 
M.    1514a:  Hieronymos  Steger  de 

Thoronia. 
H.    1516:    J.    Scheyner    de    Lor. 

Hier  also  wohl  Scheincr  zu  Icscd. 
Nicht  nachzuweisen. 
Nicht  nachzuweisen. 


M.   1517:  J.  Hentz  de  S. 
W^rscheinlich :  M.  1 5 1 7 :  F.  Stann 

de  Badissin. 
Nur    in  A^    vorhanden,     1516    in 

Ruppin  immatrikulirt :  Gregorius 

Seywert  de  Quilitz. 


Hoffmann  aus  Marienburg. 


Sub  hoc  tempore  sunt  ad  Facultatem  artisticam  recepti: 


Venerabilis  Gregorius  Schmidt  Swi- 
tensis,arcium  Magister,  Relatus  tarnen 
in  alhum  aliquanto  poat^  Redore  tarn 
iterum  D.  Cunrado  Vimpina. 


Baccalaurei  insuper  subscripti: 
Gregorius      Jerschigk      Cotbusianus, 
Lipsiae  promoius. 


Johannes  Pffeyl  Drestiensis,  0  Doctor 

Medicinae. 
Adalbertus  Rober  Helbrunnensis. 


M.  1518:  magister  G.  S.  Werden- 
bergensis,  professor  grece  lingue. 
Wittenberg  1514  b:  G.  Sraidt 
de  Werdenberg  Artium  magister 
Coloniensis,  Curiensis  diocesis 
20.  novembris. 

M.  1517:  G.  Gresick  Crabat.  S. 
die  Randnote  bei  den  Hagistran- 
den des  Jahres  1519.  Leipzig 
1511  a:  G.  Gersyck  de  Kotwytz. 

M.  1518:  b.  J.  Pfeill  de  Dresden. 
Leipzig   1512  b. 

M.  1518:  b.  Albertus  Kober  de 
Heilpronna. 


»)  !22.  September.       »)  S.  Gallus  lö.  Oclober. 


61 

Ann.  1518. 
Cristi  Jhesu  saluatoris  nostri  poet  incarDaciooem  millesimo  quingente- 
8imodeciiDOOctauo  ciroiter  festum  Galli^)  electos  est  in  Decanum  artis- 
tice  Faoultatis  Magister  Simon  Spilner,  sacre  theologie  Baccalaureus 
formatus.  Sub  ouius  Decanatu  examine  tentamineque  premissis  promoti 
sQDt  ab  eodem  sequentes  Magistrandi  vij  existente  Vicecancellario 
Hagistro  Johanne  Menckei.     Ex  NcUiane  Pnäenica,^) 

Ann.  1519. 

Nomina  Magistrandoram  promotorum  anno  1519: 
Primus    Thomas    Gzimmerman    Star- 

gardensis. 
2as  Gregorias  TjHsch  Ceruimontensis. 
ThelesinuB. 

3u8  Martinus  Kruger  de  Schiddelaw.       M.   151 2b:  M.  Krüger  Gnbenensis, 

4.  Valentinas  Barth  Croßnensis.  Bacc.  1514  b. 

5.  Wolffgangus     Stejnmecz     Helprun-     S.  oben  Bacc.   1516  a. 
nensis. 

6.  Gregorius  Jerschig  Cotbusianus. 
Docior  medidnae  Bononiae  creatus^ 
Franeofurdiae  professor  Physices,  a 
regione  8ui  aüatti  Crabaius  uoealus. 

7.  Joannes  Pfeyl  Dreßnensis.  @  Doctor 
Medidnae  Lipsensis. 

Quorum  examinatores  erant: 
Johannes  Menckei  Vicecancellarius. 
Licenciatus  Joannes  Büchern  Pistoris. 
Licenciatus  Nicolaus  de  Rochlicz. 
Magister  Georgius  Crebicz. 
Magister  Ambrosius  Prutenus. 

Promocio  autem  facta  est  feria  5ta  post  conuersionis  Pauli ^). 
Eodem  die  et  anno  recepti  sunt  omnes  ad  Facultatem  arcium.    Eciam 
eodem  die  et  anno  receptus  est  ad  Gonsilium  Facultatis 
Magister  Anthonius  Brandenburg.  Antonius  Paachedach  aus  Branden- 

burg. 

Ann.  Chri.  1519.*) 
Exhinc  anno  sequenti,  puta  millesimo  quingentesimo   decimo    npno, 
circa  medium  Jeiunij^)   idem  prefatus  Decanus  hoc  subsequentes  promo- 
uit  Baccalaureos,  quorum  Examinatores  erant: 


')  St  Gallus  16.  October.  *)  Gehört  zu  Simon  Spillner.  *)  27.  Januar  1519. 
^)  Diese  Datierung  müsste  vor  dem  vorangehenden  Absätze  stehen.  ^)  Medium 
JeiuDÜ  =:  Dominica  Laetare  =  3.  April. 


62 


Licenciatus  Bartel  de  Rochlicz,  cod- 
stitutus  pro  Hagistro  Hathia  Fungk. 

M.  Joannes  Henckel. 

M.  Jeorgias  Grebicz, 

M.  Ambrosius  Hofeman. 

Et  Decanus  H.  Simon  Spilner. 
Nomina  Baccalaureorum : 

1.  Georgius  Schultetas. 

2.  Felix  Wriezna. 

3.  Franciscus  de  Tarbato  Liuoniensis. 

4.  Benedictus  Vlrici. 


M.  1 5 1 2a:  GeorgiiuSchulcze  )     de 

Felix  Otto  ^Briczen 

M.   1513b:  F.  Witte  de  Derpte. 
Itf.    1515a:    Benedictus  Ulrich    de 

Gdano. 
K.   1517:  J.  Balhome  de  Prentzlo. 
M.    1518b:  G.  Wilke  de  Eibingo. 
M.   1518b:  A.  Heintz  de  Berlin. 
K.   1514b:  J.  Gercz  de  N.   B. 


5.  Joachim  Prenczlauia. 

6.  Georgius  Gwilke. 

7.  Andreas  Berljn. 

8.  Joachim  de  Noua  Brandenbargk. 

Quorum  promocio  et  receptio  ad  Facultatem  facta  est  quarta  feria 
post  Letare  aut  feria  quarta  post  Ambrosij.^) 

Ann.  1519. 

Anno  domini  millesimo  quingentesimo  decimonono  Sabato  ante 
festum  diui  Georgij  *)  conuocato  frequenti  Facultatis  artistic^  Consilio  ex 
quatuor  Nacionibus  per  sortem  deputati  sunt  tres  Hagistri,  qui  canonice 
et  concordi  suffragio  in  Decanum  Facultatis  arcium  elegerunt  venerabilem 
Andream  Libental'),  arcium  et  phiiosophie  Magistrum  et  maioris 
Collegij  Studij  Franckofordiani  Collegiatum  etc.     Ex  NaUone  MarehiUca. 

Sub  quo  Sabato  post  Margarethe  *)  infrascripti  promoti  et  ad 
Facultatem  recepti  sunt  Baccalaureandi  etc. 

1.  Andreas  Stummel  Franckofordensis 
G  Senator  FVancophor, 

2.  Baltasar  Krockau  de  Bartenstein. 

3.  Franciscus  Schmidt  Lignicensis. 

4.  Joannes  Hersei  Lignicensis. 

5.  Jacobus  [de]  Gubbenn. 

6.  Adamus  Wolff  Saganensis. 

7.  Gregorius  Rejman  Lembergensis. 

8.  Franciscus  Schurtener  Lembergensis. 

9.  Donatus  Pfeyflfer  de  Prybeß. 
10.  Jacobus  Testenberg  Bauczeueusis. 


M.  1517:  B.  Crokaw  de  Barczlen. 

M.  1517:  J.  Morsel  de  L. 

M.  1517:  J.  Carpentarii  de  Gubin. 

M.  1518:  G.  Reynmann  de  L. 

M.  1518:  F.  Schurttner  de  L. 

M.  1518:    D.  Pfeiflfer  de  Perwiss. 

M.  1518:     J.    Tasschenberg     de 
Budissin. 


*)  6.  April  (Ambrosius  i.  April).      ')  16  April.       •)  Andreas  Hoffmann  aus 
Liebenthal.    *)  16  JuH. 


63 


11.  Volfgaogus  Beter  dchaebergensis. 


M.   1518:    W.  B.    de    Montemiis. 

Lies:  Monteniais. 
H.   1518:  6.  R.  de  Stolpea. 


Paschedach. 


12.  Bernhardus  Rasch  de  Stulpeno. 

Examinatores : 
Liceociatas  Joannes  Buchen. 
Licenciatus  Nicolaus  Rochlicz. 
Magister    Joannes     Negelin     Gunczen- 

hausen. 
Magister  Anthonius  Brandenbuigk. 

Die    vero  Veneris    post  Michaelis^)    sub    eodem    Decanatu  promoti 
et  a  Facultate  recepti  sunt  Baccalaureandi  subscripti: 

1.  Laurencius     Wolmenicz     Francko-     M.   1512b:   L.  WUnitcz.     In  A^: 
furdensis.      &    Camerarius    Senaius 
FraneophordeMts, 

2.  Petrus  Messerschmidt  Gotbusiensis. 

3.  Sjmon  Robott  de  Fridelant.  is  tenetur 
facuUaü  duo8  aureoSj  quos  intra 
triennium  slipulata  manu  ei  sub  iura- 
mento  promisü  se  daturum. 

4.  Joannes  Freys tadt. 


L.  Welnicz  Francofordianas. 


H.    1517:  S.  Robota  de  F. 


M.    1517:    J.  Silinck  de  F.     A»  : 

Sylinck. 
M.  1517:  F.  Wcrsfelt  Branssburck. 
M.  1517:  A.  Gras  H.  oder  Yras  H. 

Nach  A^:  Grab. 
M.    1518:  N.   Back  de  Sehasen. 
M.    1518:   C.  Bartz  de  Britzena. 


5.  Franciscus  Bersuelt  de  Bransbeck. 

6.  Ambrosius  Grosch  Herbibolensis. 

7.  Nicoiaus  Sehusenn. 

8.  Christianus  Vritzena. 

9.  Joannes  Keller   de  Büchern.     Nunc 
pincema  ceUarij  Franeophar. 

10.  Caspar  Girlach  de  Strigonia. 

11.  Joannes  Sulm. 

12.  Joannes  Voratislauia. 

Examinatores: 
Lieenciatus  Rochlicz. 
Magister  Simon  Spilner. 
Magister  Joannes  Henckel. 
Äotbonius  Brandenburck. 

Ann.  1519. 

Anno  natiuitatis  Domini  ac  Saluatoris  nostri  Jesu  Cristi  millesimo- 
quingentesimodecimo  Sabbato  ante  festum  diue  Hedwigis'),  euocato 
freqaenti  Facultatis  artistice  Gonsilio,  ex  quatuor  Nacionibus  per  sortem 


M.   1518:  C.  Gerlach  de  S. 

M.    1518:    J.   Lebkucher   de  Sulm 

Neccaris. 
M.  1519  a?  J.Hanig  de  Wratislavia. 

Nach  A*:  J.  Hanii». 


»)  30.  September.      ")  8.  October. 


64 

depatati  sunt  tres  Hagistri,  qai  canonice  ac  coDcordi  suffragio  et  sen- 
tencia  in  Decanum  Facultatis  artium  elegerunt  ac  electum  denuncianioi 
venerabilem  virum  JoanDem  Menckel  de  Velburgk,  arcium  et 
Philosophie  Magistram,  sacre  theologie  Baccalaareum  maiorisque  Collegij 
Gymnasij  litteratorij  FraDcophordiani  Collegiatum  etc.  Eundem  denique 
et  reuereDdissimus  io  Gristo  pater  et  domiDus  Theodericus  de 
Bulaw,  dei  et  apostolice  sedis  gracia  presal  Lubnsiatius,  Vicecan- 
cellarium  vicesque  eins  gerentem  cum  Hagistrandia  deputauii  ac  consiituit. 
Sub  cuius  Decanatu  et  VicecaDcellariatu,  tentamine  et  examine  premissis, 
promoti  sabsequenies  sunt  Magistrandi  et  Baccalaureandi.  Ex  NaUone 
Franconiea. 

Nomina  Magistrandorum : 

1.  Wolfgangus       Schrojdth        Straus-     S.    oben    die    Baccalaureandi    ron 
bergensis.  1512b:  W.  Smede  de  S. 

2.  Martinus  Girbigk  Haynouiensis. 

Examinatores  eorundem: 

Johannes  Pistoris  de  Büchern,  \     ^ 

T  •  *  i      ^^^ 

Licenciatus.  J  ,,. 

Vicecan- 
cellario 

Georgius     Grebicz,     arcium  f      _ 
.,  ^ .  ,  l     Joanne 

^*«*'^^^-  \  Menckel 

Ambrosius      Hoffmann      de  ^  ' 

Margenburgk. 


Nicolaus  Bartell  de  Rochlicz, 
Licenciatus. 


Decano. 


Ann,  1520. 

Promocio    quorum    celebrata   est  sexto  die  Pebruarij  in  die  Sanol e 
Dorothee  anno  domini.     1.5.2.0. 

Eodem  die  eciam  ad  Facultatem  arcium  sunt  recepti. 

Preterea    eo    die    et  receptus    est  ad  Consilium  Facultatis  artistice 
venerabilis  vir  Ludoi^icus  Werncz,  arcium  et  philosophie  Magister  etc. 

Deinde    eodem    anno    quo    supra    die  vero  nono  Marcij  sub  eodem 
Decanatu  promoti  ac  in  Facultatem  recepti  sunt  Baccalaureandi  subscripti. 

Nomina  Baccalaureandorum  et  examinatorum: 

Johannes  Pistoris  de  Buchem, 

Licenciatus. 
Nicolaus  Bartell  de  Rochlicz, 

Licenciatus.  \      ^""^ 

Johannes  Negellein  de  Gun-  [    Decano. 

czenhaußen,  Magister. 
Georgius     Grebicz,     arcium 

Magister. 


65 


Baccalaureandoram  nomina: 

1.  Petras  Bobist  de  Grossenn. 

2.  Andreas  Metihe  de  Beßkaw. 

3.  Kilianus  Richter  de  Senfiftenbergk. 

4.  Bartolomeus  Heyn  de  Smollis. 

5.  Mathias  Koeckebein  deMonchebergk. 

6.  Petrus  Radehack  de  Lanczbergk. 

7.  Georgius  Meysner  de  Gutterbogk. 

8.  Melchiar  Tilisch  de  Hyrschbergk. 

9.  Jacobus  Schellenbergk  Rlbingensis. 

10.  Oregorius  Welstfal  Prenslauiensis. 

11.  Johannes  Brenner  Prenslauiensis. 

12.  Valentinus  Annbus  de  Costan. 

13.  Johannes  vom  Holte  Hamburgensis. 


M.  1515a:  P.  Babst  de  G. 

M.  1515b:   A.  Mette  de  B. 

M.  1518:  B.  H.  de  Schmollis. 

M.  1518:  M.  Knegenben  de  M. 


M.  1518:  M.  Tylisch  de  Hirssberg. 

M.  1 5 1 9  a :   G.  WeschfaU  )        de 

J.  Brehemer  \  Prentzlo. 
M.  1519a:  V.  Ambus  de  Kossen. 
M.    1519a:  J.   von  Holtz  H. 


M.    1515b:  V.  Kollrich  de  C. 


Ann.  Christi  1520. 

Anno  domini  supra  millesimuni  quingentesimum  vigesimo  coaeto 
frequenti  Facultatis  artistice  Goncilio  concordi  Magistrorum  de  quattuor 
Nacionibus  suffragio  rite  et  canonice  secundum  electus  est  Decanus 
arcium  venerabilis  vir  Matthias  Fungk  Haynouiensis,  arcium  et 
Philosophie  Magister,  maioris  Gollegij  Gymnasij  Ffancofordiani  Gollegiatus, 
facta  est  autem  hec  eleccio  circa  festum  diui  Georgij.  Ex  Natione 
SchlesiUca. 

Primum  examen  cum  Baccalaureandis  priifte  promocionis  ceptum 
est  post  festum  diui  Johannis^),  in  quo,  admissis  Baccalaureandis,  tan- 
dem  subscripti  sunt  a  Facultate  recepti: 

1.  Valentinus  Golrich  de  Grossenn. 

2.  Baltasar  Fungk  Haynouiensis. 

3.  Jacobus  Schuman  Pirnensis. 

4.  Wolffgangus  Ratler  de  Lyntcz. 

5.  Henricus  Meisner  Hamburgensis. 

6.  Jacobus  Grossei  Grosnensis. 

7.  Valentinus  Hedisch  de  Budissen. 

8.  Georgius  Hennigk  Sorauiensis. 

9.  Thomas  Leroan  Sweidniczensis. 

10.  Franciscus  Nisser  Sittauiensis. 

11.  Mathias  Wilko  Spandensis. 

12.  Liborius  Brucker  Bricznensis. 

13.  Valentinus  Becker  Arnswaldis. 

14.  Petrus  Lindeman  Bemwaldis. 


15.  Erasmus  Schulcz  Soltwedelensis. 


M.    1518:   W.  Radler  de  Lyntz. 
M.    1518:  H.  Meissner  de  H. 
M.    1518:  J.  Krossell  de  C. 
M.    1518:   V.  Hediss  de  B.,  Leipzig. 
M.  1520  b:   V.  Heidisch  Badissinus 
bacc.  Franc fordensis. 

M.    1519a:   M.   Wyllike  de  S. 

M.  1519a:  L.  Ryncker  de  Wyrczan. 

In  A  * :   de  Wryczno. 
M.    1519a:    P.   Lyndeman   de   Ber- 

waldo. 
M.    1519a:     E.    und    H.    Sculteti 


')  Johannes  Baptista  24.  Juni. 


66 


16.  Henricus  Schulcz  Soltwedelensis. 

17.  Vincencius  Walter  Sprottauiensie. 
18    Jacobus  Engelbergk  LubeneDsis. 


nach  A*. 

AI.     1519  a:     J.      Engelberch     de 

Lobauia. 
M.    1519a:  J.  Mangoltt   G. 


M.    1519a:  J.  Kyrcke  Uanoviensiä. 

M.    1519a:  C.  Affe  de  S.   [pauper, 
Senator  Francophordiensls]. 


Cum 
Decano. 


19.  Johannes  Manhaldt  Glogouiensie. 

20.  Laurencius  Newman  Sittauiensis. 

21.  Johannes  Winckler  Hyrspergensis. 

22.  Johannes  Gyrke  Hajnouianus. 

23.  Anthonius  Leman  Aldenburgensis. 

24.  Conradus  Äff  Sulmensis.  Camerarius 
Senatus  Francophordensis. 

Exaroinatores  fuere: 

D.  Licenciatus  Rochlicz. 
D.  Licenciatus  Büchern. 
D.  Magister  Spilner. 
D.  Magister        Anthonius 
Branden  burgk. 

Hoc  tempore  receptus  est  in  Facultatem  Magister  Petrus  Swecus^). 

In  hebdomoda  (!)  Rogacionum  ^)  receptus  est  in  Facultateai  Magister 
Odanus   Helbron[nen8is] '). 

Eodem  tempore  receptus  estaFacultate  Baccalaureus  Geppfferdi^) 
Ooltbergeneis,  Lipcig  promotus. 

Secundum  examen  ceptum  est  post  natiuitatis  festum  diue  Virginis^), 
quo  exacto  sequentes  Baccalaureandi  sunt  Facultati  presentati  ac  tandem 
promoti. 

1.  Bernhardus  Rottermundt  Francofor- 
dianus. 

2.  Marcus  Mochunger  de  Thoronia. 

3.  Sigismundus  Stier  üelpronnensis. 

4.  Caspar    Botker    de   Oriphenhagenn. 

5.  Mattheus  Büschel  de  Arnsdorff. 


M.   1506! 


6.  Martinus  Gabel  Logauiensis. 

7.  Johannes  Kubo  de  Forst. 

8.  Johannes  Kluge  Haynouiensis. 

9.  Lucas  Hertel  Haynouiensis. 


M.    1517:  M.  Mochinger  de  T. 
M.   1518:  S.  Styer  de  Hailpronna. 
M.    1518:   C.  Botticker  de  Greifen- 

hiigen. 
Etwa    M.     1519a:     M.    Gobel    de 

Mallutkendorp? 
M.   1519a:  J.  Klinge  Hanoviensis. 

A  * :  Klynge. 


•)  Mgr.  Petrus  üpsolenus.  Das  ursprünglich  für  den  Vornamen  gesetzte  N 
ist  gestrichen.  *)  Hogationes  sind  die  drei  Tage  vor  Himmefahrt.  Ascenslio 
doniini  17.  Mai.  ')  Mgr.  Joannes  Oden  aus  Heilbronn.  *)  M.  1519  b:  baccalarius 
Fabianus    Gebbart   de  G.     Als  Magister    15:21    Geppert.  ^)    Natiuitas   Mariae 

8.  September. 


67_ 

Examinator  es: 
D.  Johannes    Negelen    de 

Kunczen  hausen. 
D.  Licenciatus    Bartel    de 

Rochlicz.  l       Cum 

D.  Magister  Johannes  /    Decano. 

Menckel. 
D.  Magister  Ludouicus 

Sebuob  Francofordianus.    ' 

[1520.] 

Anno  domini  1520  Sabbato  ante  festum  Hedwigis  ^)  congregato 
frequenti  Facultatis  artistice  Consilio  ex  quatuor  Nationibus  per  sortem 
deputati  sunt  tres  Magistri,  qui  concordi  voto  et  canonice  elegerunt  in 
Decanum  Facultatis  artietarum  venerabilem  virum  Ambrosium  Hoffe- 
mann  Margenborgensem  artium  et  pbilosophie  Magistrum  maioris 
Collegij  CoUegiatum  etc.     Ex  Natione  Prutenica. 

Dispensatio  Magistrandorum  prima  celebrata  est  in  vigilia  Thome 
apostoli.^  Sec^nda  et  tertia  in  die  Innocentum.')  Et  secunda  feria 
seqaenti^)  inchoatum  est  tentamen  cum  examine  sequenti. 

Ann.  Christi  1521. 

Ex  decreto  reuerendissimi  in  Christo  patris  ac  domini  domini 
Theodorici,  ecclesie  Lubucensis  presulis  dignissimi,  alme  Vniuersitatis 
Franckofordianae  Cancellarij,  Magister  Ambrosius  Hoffemann  Mar- 
geoborgensis, Facultatis  artistice Decanus,  vndecimo Kalendas Februarij ^) 
anno  1521  dominjs  Licenciatis  simul  insignia  Magisterij  tradidit,  quorum 
oomina  sequuntur. 

1.  Thomas  Junghans  de  Strigonia. 

2.  Nicolaus  MeyschnerFranckfordianus.     Baccalaureus   1514. 
^  anno  1542. 

3.  Pranciscus  Hertzenberg  Sorawiensis.     M.   1510b:  F.  Herezberg  de  S. 

4.  Fabianus  Oeppert  Goltbergensis. 

Eodem  die  etiam  ad  Facultatem  artium  recepti  sunt. 

Sebastianus  Heller  de  Swabach,  Baccalaureus  Lipcensis,  eodem 
die  assumptus  est  ad  Facultatem  artisticam. 

Examinatores : 
D.    Magister    Johannes    Negeliu     de 

Guntzhaußen,  Yicecancellarius. 
D,  Magister  Simon  Spiller. 
D.  Magister  Joannes  Menckel. 


*)  13.  October.         *)  20.  December.        *}  !28.  December.       "*)  31.  December. 
*}  i'2.  Januar. 

5* 


68 

D.  Magister  Mathias  PuDck. 

D.  Magister  Petrus  de  Swetia.  Petrus  Upsolenus. 

Anno  152L 

Eodem    anno,    scilicet    1521,    die     vitimo    Februarij  ^)    sub    eodem 
Decanatu  promoti  et  in  Facultatem  recepti  sunt  Baccalaureandi  subscripti: 

1.  Petrus    üundertmargk    Franckfordi-     M.  1509b! 
ensis. 

2.  Gonradus  Moller  de  Ammerbach.         Nicht  nachzuweisen. 

3.  Martinus  Smjdt  Berlinensis. 

4.  Matheus  Hoffeman  Franckford ensis. 
nunc  Senator  Francoford, 

5.  Mathias  Heynisch  de  Reichenbach.      M.   1519a:  M.  H.  de  Ryssenbach. 

6.  Valentinus  Buge  Elbingensis.  M.   1519  a:  V.  Bunz  [A*:  Bunge] 

de  Elbing. 

7.  Martinus  Tauchericz  de 8 wybisschen.     M.  1517:  M.  Tawchritz  und  1519b: 

M.  Tunchritz  de  Schwibis. 

8.  D.  Joannes  Weidisch  de  Bamberga.     M.     1520:     dominus    J.    W.    de 

Bomberga. 
Examinatores : 

D.  Licenciatus  Joannes  de 

Büchern. 
Magister  Spilner,  f       Cum 

Magister  Mathias  Funck.    [  Decano, 
Magister  Anthonius  Bran- 
denborg. 

Ann.  1521. 
Anno  domini  millesimoquingentesimo  vigesimoprimo  Sabbato  ante 
festum  Georgij')  congregato  frequenti  Facultatis  artistice  Goncilio  ex 
quattuor  Nacionibus  per  sortem  deputati  sunt  Magistri  tres,  qui  concordi 
voto  et  canonice  elegerunt  in  Decanum  Facultatis  arcium  venerabilem 
virum  Anthonium  Brandenburgensein,^)  arcium  et  philosophie 
Magistrum,  maioris  CoUegij  CoUegiatum.     Ex  Natione  Marchüica, 

Primum  examen  cum  Baccalaureandis  promocionis  prime  ceptum  est 
ante  Johannis    festum,^)   in    quo,  admissis  Baccalaureandis,    tandem  sub- 
scripti sunt  a  Facultate  recepti. 
Examinatores  fuere: 
Licenciatus  Rochlitz. 
MagisterJohannesMenckel.  /      ^ 

Magister  Ambrosius  Hoff-  \ 

^„ Decano. 

mann. 

Magister  LudouicusSwabe. 


^)  28.  Februar.        *)  20.  April.        *)    Antonius  Paschedach  aus  Brandenburg 
^)  Johannes  ßaptista  24.  Juni. 


69 


1.  Gregorias  OegeljD  de  Beskow. 

2.  Valentinus  Weber  FraDCofordianus. 

3.  Michael  Schulcz  de  Fryestadt. 


4.  Johannes  Vdalrici  de  Brandenburgk. 

5.  Franciscus  Marolth  de  Sweydeniez. 

6.  Johannes  Poppe  de  Berljn.     Scriba 
et  Notarius  vrbis  Francophor.  ei  Senator. 

7.  Johannes  Mow  de  Prentzlaw. 

8.  Johannes  Mejder  de  Sweynfordia. 

9.  Johannes  Vnger  de  Nyssa. 
10.  Johannes  Kymberch  de  Ljgenicz. 

U.  Bartholomeus  Ljndeke  de  Nwestadt. 
iam  ibidem  scriba  publictu. 

12.  Nicolaus  Kynscherff  de  Rathenow. 

13.  Valentinus  Molner  de  BerLyn. 

14.  Joachimus  Wolterstorff  deWitstock. 


M.    1514b:   G.  Oglan  de  B. 

M.    1514a:  V.  Wever  F. 

M.    1518:    31.   Stoltz    de    F.      Im 

Original  steht  Stholtz  oder  Schultz. 

A*:   Stoltz. 
M.    1518:  J.  Ulrich  de  B. 
M.    1518:  F.  Marlet  de  S. 


M.    1519a:  J.  Mawe  de  P. 

In  der  Matrikel  nicht  festzustellen. 
M.  1519b:  J.  Remberg  de  Lignitz 

[F. :   Litznitz]. 
M.  1 5 1 9  b :  B.  Lindecke  de  Newstad. 

Fehlt  in  der  Matrikel. 
M.    1520:  V.   Molner  de  B. 
M.     1520:     J.     Waltersdorp.       In 
Rostock  1 5 1 4b :  Joachim  Wolters- 
dorp  de  Wistock. 
Examen  secundum  ceptum  est  feria  quarta  ante  festum  exaltacionis 
Crucis,^)    quo  exacto  Baccalaureandi   sequentes  Facultati  presentati  sunt 
ac  tandem  promoti. 
Examinatores : 
D.    Johannes    Pistoris    de 

Buchem. 
D.    Johannes  Negelen    de 

Guctzenhausen. 
M.  Mathias  Fungk  Hayno- 

wiensis. 
M.  Ludouicus  Swab  Franc- 
fordensis. 

1.  Martinas  Eusebius  Sweynfordeusis. 

2.  Andreas  Poppe  Sweynfordensis. 

3.  Jacobus  Brether  Glagouiensis. 

4.  Andreas  Cracow  Lanczbergensis. 

5.  Joachimus  Bartholomei  de  Stargardia. 

6.  Thomas  Engel  de  Stendalia.  pauper 
tenetw  ij,  fl, 

7.  Albinas  Schmidt  de  Gotbyß. 


Cum 
Decano. 


M.    1519a:  A.   Pop  de  S. 

M.  1519a:  J.  Bretor  Glogoviensis. 

31.   1520:   A.  Craco  de  L. 


^)  11.  September. 


70 


8.  Ludouicus  Wellifelth  Braunspergen-     M.  1520;  L.  Wersfelth  de  B. 
sis. 

9.  üieronimus  Ghran  Ligenitzensis.  M.  1520:  H.  Grran  L. 

10.  Laurentius  Molitoris  de  Soltwedel. 

11.  Johannes  Vibick  de  Lygenitz.  Nicht  festzustellen. 

Per  hymem  nullus  elecius  Decanus  propter  paucitatem  promouendorum, 

Ann.  1522. 

Anno  Domini  1  :  5  :  22:  in  vigilia  Pasce^)  Johannes  Büchern,^ 
Licenciatus,  electus  est  eanonice  in  Decanum  artistice  FaculfAtis.  £x 
Natione  Murchüica. 

Ex  consensu  reuerendissimi  in  Christo  patris  ac  domini  Theodorici, 
Lubusiane  ecclesie  presulis  ac  nostre  Vniuersitatis  Cancellarij,  vnice  pro- 
moti  sunt  tres  Magistrandi  5ta  feria  post  visitationis  Marie/) 

Eggelingua  Brunawiczensis. 
'g  1.    HenricusAeggledePrauenschweig. 
2      \      Nunc  Doctor  Medicinae» 
-|  2.]jodocus  Wylgke  de  Reßell.  & 
o  Mortuus  Anno  1552  die  12  No- 

g       J      uembriSj  medicinae  Docior. 
g  3.f  Lucas     Grepidarius     de     Colber- 

&  ga- 

8ub  Decanatu  eiusdem  Decani  post  Margarethe  festum^)  promoti 
sunt  quinque  Baccalaureandi, 


M.      1511b: 
Colberga. 


Lucas     Sutoris     de 


'S  l.f  Johannes  Angermendeß. 


OD 

06 

C 


•g  2.   Johannes  Granße. 
g  8.^  Johannes  Finstenwaldiß. 
g  4.  J  Johannes  Kunspergk. 


9 
O 


Vielleicht    M.    1520:    J.   Sager  de 

Newen  Angermund. 
Nicht  festzustellen. 
M.    1519b:  J.  Finsterwald. 
M.  1 522 :  J.  Tornaw Königspergensis 

(Neumark)  ? 
Nicht  festzustellen. 


(^  5.[  Michel  de  8trigonia. 

Examinatores  illorum 

'  Johannes  Büchern  Decanus. 
S  .-  \  «Johannes  Neigeleyn   de  Kuntzen- 
-S  'S  ]      husen. 
^  gp\  Johannes  Mangkell. 

3  Ja  1 

i^      I  Mathias  Fungk. 

«2      y  Ludouicus  Schuab. 

Circa    festum    exaltationis     sancte    Crucis  ^)     anni    eiusdem    fnerunt 
quinque  Baccalaureandi, 


*)  19.  April.      ^)  Johannes  Pistoris  aus  Buchen.       ')  3.  Juli.      *)  Margaretha 
13.  Juli.     *)  Exaltatio  crucis  14   September. 


71 


Benedictus  Olauus  Schuecz. 


g|  Johannes  Raßdenburg. 

OB 


•^    Laurentius  Scbachcz. 

S 
c 

B 

g  I  Petrus   Sohwibiscbenn  loco  pauperis 
ingressus. 


3 


Tbomas  Lembergk. 


M.     1516:     6.    Olavi     Upsalensis. 

Lies:  Suecus? 
Vielleicht  M.    1518:    J.  Greber  de 

Rastenburg. 
M.    1520:    L.    Schachitz    Francko- 

fordensis. 
Vielleicht  M.  1 520 :  Petrus  Scheitner 

de  Crossen,  der  auch  als  pauper 

eingetragen  ist. 
Vielleicht  M.  1520:  T.  Schöps  de 

Hartliwensdorff. 


Examinator  es 

Johannes  Buchen,  Decanus. 
fuerunt  \  Johannes        Neigeleyn       de 

domini 


Kuntzenhausen. 


]  Johannes  Mejngkeli. 

Ludouicus  Schwabe. 

Anno  1523. 
Sub  Vicedecanatu  venerabilis  viri  Johannes  Menckeln  Velbur- 
gensis     anno     domini     1523     promoti     sunt     subscripti.      Ex    Natione 
Franconica, 

Gonsensu  Reuerendissimi  in  Christo  patris  domini  domini  Theoderici, 

presulis  Lubusiani,  Gymnasij  huius  Cancellarij,  promotus  est  vnus  Magi- 

strandus,    qui  primo   receptus  est  ad  Facultatem,    eo  quod  alibi,    vtpote 

Rostochij,  in  Baccalaureum  arcium  promotus,  die  Lune  post  conuersionis 

Pauli  ^).     Hie    vero    insignia  Magisterij    in   artibtis  suscepit  tercio  Nonas 

Marcij^)  anno  quo  supra. 

Nomen  Magistrandi: 

Henricus  Schwarcze  Raceburgensis.       M.  1518:  baccalarius  H.  Schwarthe 

^  Jurium  Dodor  anno  1539  obijL ')  Ratzburgensis     pedagogus     pre- 

scriptorum  nobilium,  nämlich  von 
Wernerus  und  Vigko  de  Bulow 
de  Wenigen.  In  Rostock  1511a: 
Hinricus  Swarte  de  Mollen.    Bac- 
calaureus   1513b. 
Sub  eiusdem  Magistri  Vicedecanatu  Baccalaureandi  promoti  sunt  tres 
die  eodem,  quo  Magistrandus. 
Quorum  nomina  sunt: 
Gregorius  Tide  Gedanensis. 


*)  26.  Januar  1523.        ^)  5.  März.        ^)  Die  Zahl  ist  durchstrichen,    aber  eiue 
andere  darunter  geschriebene  ist  auch  wieder  radirt     H.  S  starb  1539  „ex  peste". 


72 


Jodocus  Olaum  Dreßdensis. 

Henricus  Stulbarß  Rigensis,  qui  pauper 
tenetur  ij  fl, 

Examinatores  Magistrandi : 
Johannes    Gunczenhausenn,    Vicecan- 

cellarius. 
Johannes  Menckeln  Velburgianus. 
Ludouicus  Schuob,  Magister. 
Jacobus  Keutherus,  Magister. 
Martinus  Girbirgk,  Magister. 

Baccalaureandorum : 
Johannes  Menckel,  Decanus. 
Ambrosius  Lacher,  Malhematicus. 
Ludouicus  Verncz,  Magister. 
Jacobus  Keutherus,  Magister. 
Martinus  Girbirgk,  Magister. 


M.   1521:    Jodocus   Clamandh    de 

Dresteen. 
M.  1522:  H.  Stalbeis  R.,  nach  dem 

Druck.     Eher:     Stulbeie.      A^: 

Stulbars.    Rostocker  M.  1517a; 

Hinricus  Stulbars  Rigensis. 


L.  Seh  wob. 


Anno   1523, 

Anno  a  natali  christiano  1523  decimoquarto  calendas  Maij  ^),  eoacta 
frequenti  Facultatis  artistice  Consilio,  electus  est  concordi  omnium  voto 
et  suffragio  in  Decanum  eins  Facultatis  Magister  Martinus  Girbirgk 
Haynouiensis  etc. 

Sub  cuius  Decanatu  die  Martis  post  Petri  et  Pauli  ferias')  vnanimi 
omnium  consensu  tum  consilio  egregij  D.  Wimpine  decreturo  est,  ipsa 
cogente  temporis  racione,  vt  inpresens  statuta')  (que  de  leccionibus 
complendis,  circuiis  examinandis,  iuramentis  hactenus  mordicus  seruata 
erant)  accomodarentur  temporibus  presentibus,  vnde  et  loco  repeticionum 
tentamen  iterum  placuit,  quod  in  profesto  seu  vigilia  visitacionis  Marie ^) 
primum  cum  Baccalaureandis  attentatum  est. 

Tentatores : 
Decanus. 

Magister  Joannes  de  Gunczenhaußen. 
Magister  Joannes  MenckeL 
Magister  Ludouicus  Schwab. 

Dispensacionem  instituimus  die  Veneris  post  visitacionis  Marie 
solennia^),  subsequenti  vero  die  Lune^)  examen  inceptum. 


*)  18.  April.       *)  30.  Juni.      ')   Diese  Statuta   sind   nicht   bekannt,    da   alle 
Älteren  Statuten  der  Artisten  verloren  sind.      *)    1.  Juli.       *)    3.  Juli.      •)   6.  Juli. 


73 


Nomina  Baccalaureandorum : 

Cristophorus  Ender  de  Lembergk. 
Bic,  quia  pauper,  dehei  facuUaii  ij  fl.^ 
quos  nie  se  datuntm  intra  triennium 
promisitj  kabutique  ßdeiussorem  D. 
Franciscum  Doberke,  Soluii  in  prepo- 
situra  M.  Henrici  Eggelingij  anno  28., 
ut  in  iüius  racione  paiet. 

Helmoldus  Meier  Hamburgensis. 

Ludolphus  Holttorp  |  ^^  g^,^j, 

Tbeodoricus  Njeggelingk     ; 

Joannes  Trippelnoth  (!)       ) 


wedel. 


M.      1522:     L.     HoltdorfF     Sal[t] 

vedelensis. 
M.     1522:     J.     Trippelsaet    Solt- 

vedelensis. 
M.    1522:    P.  Betzern  de  Treplin. 
M.  1521 :  GregoriuB  (!)  Glocke  de  S. 


Petrus  Poczerne  de  Templin. 
Georgius  Glocke  de  Swibisßen.     Hie 

item  pauper^  vnde  et  ij  fl.  se  daiurum 

intra  triennium  promisity  pro  quoßdem 

dedit  D.  magister  Libental,  tunc  recior 

vniuersitatis.     (Oestriehen.) 

Hos  duos  florenos  soluit  magistro  Henrico    Eggelingo,  preposito  CoUegij 
anno  etc.  1528. 

Examinatores : 
M.  Joannes    de    Gunezen- 

haußen. 
M.  Joannes  Menckel. 
M.  Ludovicus  Swab. 
M.  Jacobus  Eeutherus. 

Promocio  autem  facta  est  die  Joais  post  Margarethe  ferias^). 

Anno  1524, 

8ub  Decanatu  eiusdem  dispensatum  est  com  subscriptis  Baccalau- 
reandis  die  Veneris  post  Esto  michi'),  et  die  Jouis  precedenie  tentamen 
habitum. 

Tentatores : 
Decanus. 

M.  Joannes  Ounczenbaußen. 
M.  Joannes  Menckel. 
M.  Ludouioas  Swob. 

Examen  inceptum  est  die  Mercurij  post  Inuocauit'). 


•)   16.  Juli.      *)  12.  Februar.       »)  17.  Februar. 


74_ 

Examinatores : 
D.      Licenciatus      Mathe-  ]  Ambrosius  Lacher. 

maticue.  f      ^"™ 

M.  Gonczenhaußen.  \        d. 

M.  Menckel.  l  Decano. 

M.  Swob.  ] 

Nomina  Baccalaureandoruin : 
Martinus  Scultetus  Oedanensis. 
Joachimus  CirenberguB  Oedanensis.        M.   1522:  J.  Zsirenbergius  G. 

Nunc  medicinarum  doctor, 
CristophoruB  Scho]cz  de  Franckstein.     M.   1522:  Chrißtophorus  Schultet!. 

Promoti  sunt  die  Martis  post  dominicain  Oculi*). 

Anno  1524. 
Anno  post  Christi  natiuitatem  M.  D.  XXIIII,  Sabbato  ante  ferias 
diui  Alberti  ^)  de  more  unanimi  omnium  uoto  atque  calculo  eorum,  qui 
sunt  a  Facultatibus')  huius  Collegij  electus  est  in  Decanum  professionis 
artium  venerabilis  Magister  Joannes  Negellein  de  Gunczenhausen, 
maioris  Collegij  collega.     Ex  Natione  Pnüenica. 

Tempore  Margareth^  nulli,  quia  aberant,  promouebantur. 
D.     Henrieus     Thobingh     Lünen-     M.    1523:  Die  Rostocker  M.  kennt 
burgensis  in  album  Baccalaureorum         einen  Hinricas  Tobinck  de  Lnne- 
nostrorum  cooptatus  est.  horch  1511a,   der  1512b  Bac- 

calanreus      ward     und      1514a 
einen    andern    der    1515a  Bac- 
calaureuB  wurde. 
Ciroiter  ferias  Michaelis^)  cum  consensu  Facultatis  assumpti  hi  sunt 
in  codicem  dominorum  a  Facultatibus'): 
M.  Gregorius  Telesinus  Hirspurgensis 

in  Nationem  Franconicam. 
M.Nicolaus  Meyßner  Francophordianus. 
M.    Henrieus    Eggelingus    Brunßwic- 

zensis. 
M.  Jodocus  Willich  Prutenus. 
M.  Henrieus  Suarcz  Raceburgensis. 

Ex  hiB  singull  in  suam  asciti  sunt  Nationem. 

Sub  idem  tempus  institutum  est  examen  Baccalaureandi,  Baltha- 
zaris  Aldegolsin^),  marchitic^  Nationis,  et  duorum  Magistrandorum, 
Albini   Fabri  Cotbusiani '),  Henrici  Thobing  Lunenburgensis. 


>)  I.März.  *)  Lies:  Adalberli  (ep.  Prag,  23.  April.)  Also  hier  16.  April. 
»)  Nationibus  oder  a  Facultate?  *)  Michaelis  29.  September.  *)  Facultate? 
•)  M.  1522:  Balthasar  von  Altingosen  (Natio  schlesitica).  In  A*:  Altengolsen. 
^)  Albinus  Schmidt  s.  oben  die  Baccalaureanden  von  1521a. 


75 

Examinatores : 
D.  Licenciatus    Joannes    de    Buchen, 

Vicecancellariub. 
M.  Martinas  Oirbich. 
M.  Gregorius  Telesinus. 
M.  Mejsner. 
Hcnricus 
M.  Gregorius  Eggelingus. 
M.  Jodocus  'Willich. 

Anno  1525, 

Post  nundinas,    qu^    in  Dominica  sunt  post  Reminiscere  *),    promoti 
hi  dao  Baccalaureandi : 
Andreas  Hincze  Dantiscus.  M.   1522:  A.  Heintze  Gedanus. 

Joannes      Hejtschotius      Coloniensis,     M.   1523:  J«  H.  Coloniensis  (Köln 

pauper.  a.  d.  Spree). 

Examinatores : 
D.  Decanus  Joannes  Negeleyn. 
M.  Martinas  Girbick. 

M.  Gregorias  Hirspargk.  Telesinus  aus  Hirschberg. 

M.  Uenricus  Eggelingas. 
M.  Jodocus  Wiilich. 

Anno  1525. 

Anno  post  Christi  incarnacionem  millesimo  quingentesimo  vicesimo 
qaioto  decimo  Kalendas  Maij^)  coacto  Facul[ta]tis  arcium  Consilio 
omnium  eorum,  qui  votis  preerant,  sufifragijs  in  Decanum  eiasdem  pro- 
fessionis  electus  Nicolaus  Mejßner  FrancophordianuSy  Magister 
etc.     Ex  Naiione  Marchüica. 

Rstate  nalla  facta  promocio,  cum  aberant  promouendi. 
In  profesto  diui  Thom^')  Thomas  Opiczias/)  concionator,  Gra- 
coaie  promotus,  in  album  nostrorum  Baccalaureorum  assumptus,    Eodem 
die  prima  celebrata  dispensacio  cum  Magistrandis  subscriptis: 
D.  Joannes  Weidisch,  alias  Spangen- 
berg, de  Bamberga. 
D.  Thomas  Opiczius  deSchwibuschenn, 
vierque  concionator. 

Examinatores : 
D.    Licenciatus    Joannes    Pistoris    de 
Buchen,  Yicecancellarius. 


')  Dominica  Reminiscere  12,  März,  Sonntag  nach  Reminiscere,  Oculi,  19.  März. 
*i  17.  April.         •)  20.  December.    *)  M.  1513a:  Thomas  Opitz  de  Swibissheym. 


76^ 

D.  Licenciatus  Ambrosius  Lacher,  Ma> 
thematicus. 

M.  Johannes  Neggelejn  de  Ganczen- 
haußen. 

M.  Gregorias  Thelesinus  de  Hirsch- 
berg. 

M.  Henricus  Eggelingus  de  Brun- 
schweig. 

Anno  1526, 
Promocio  facta  decimotercio  Kalendas  Februarij^)  anno  etc.    xitvj. 

Anno  1526, 

Anno  a  Christo  nato  supra  sesquimillesimum  vigesimosexto  vndecimo 
Kalendas  Maij')  celeberrima  Francofordian^  Academi^  arcium  Facultatis 
coeunte  sjnodb,  Decani  eleccionem,  qu^  tunc  confieri  solita  erat,  medi- 
tante,  constitutisque  post  reliqua  omnia,  qu^  semper  obseruata  sunt, 
tribus  Nacionum  vota  habenciom  Magistris,  Decanus  vno  eonim  ore 
consensuque  declaratus  est  Magister  Gregor  ins  Telesinus  Elaphurus, 
Collegij  Francofordiani  collega.     Ex  Natione  Franconica. 

Septimo  Idus  Augusti  ')  Baccalaureorum  insignia  vere  studiosis 
iuxta  ac  doctis  collata  sunt  adolescentibus  tribus,  quorum  subscribere 
Visum  est  nomina,  ne  illorum  memoria,  qu^  merito  esse  debeat  longissima, 
facile  intercidat. 

Primus   Henricus    Barschampe,    Ham-     Die  Matrikel   hat  1524:    Henricus 
burgensis.     Doetor  Juris  hodie,  Barschampe    Hamburgensis    und 

1 522  nach  F. :  Heinricus  Berzamb 
Hanburgensis.  1 5 1 8  ain  Rostock : 
Hinricus     Barschamp      Hambur- 
gensis.    1522  ißt  nach  A^  eher 
zu    lesen:    Emilius  (Cornelias?) 
Berschampe. 
Alter  Pancracius  TyleHirschbergensis,     M.  1524:  F.  Tholl  Hirschburgensis. 
Tercius    Petrus     Joannis     Helsingus,         Im  Original  steht:    Thill,    nach 
Suecus  nacione.  A',  A*  hat  Tholl. 

Examinatores^  eorum  erudicionem  diligentissime  expiscantes,  fuere 
subscripti: 

Decanus  Gregorius  Telesinus,  d.  Licenciatus  Büchern/)  M. 
Gunczenhausenn,')  Magister  Henricus  Schwarcz,  M.  Nicola  us 
Meysnerup. 


»)  20.  Januar  1526.       *)    21.   April.      »)   7.  August        *)  Johannes  Pistoris. 
^)  Johannes  Negelin. 


_   77 

Appetente  autumoo,  appetebat  eciam  pestile^s  insalubrieque  aura, 
qae  in  fugam  omnes  ferme  compellens,  quolibet  saluti  su^  consulente, 
paucos  admodum  ibi  reliquit,  qui  tarnen,  ne  nihil  agerent,  famamque  ad- 
huc  existentis  Yniuersitatis  mordicus  quasi  retinerent,  Baccalaureum 
Henricam  Barschampe  Hamburgensem  in  Magistrum  promouerunt. 
Hoc  tempore  Jurium  Doctor. 

Anno  1527. 

Anno  a  Christi  natiuitate  1527  Sabbato  ante  diem  diui  Georgij/) 
freqaenti  Facultatis  artium  Consilio  congregato,  Magister  Andreas 
Hoffman  de  Libental,  Studij  Franckofurdiani  Coliega,  legittime  et 
ioxta  obseruatam  bucusque  eonsuetudinem  electus  est  in  Facultatis  artistic^ 
Decanum.     Ex  Naiione  Schlesüica. 

Sub  quo  vnamini  omnium  consensu  ad  Facultatem  receptus  est 
Petrus  Gercke  de  Lubeco,')  Baccalaureus  Rostochensis. 

Sub  quo  itidem  infrascripti  promoli  ad  Facultatemque  recepti  sunt 
Magistri  die  tercia  post  Vocem  iocunditaiis : ') 

Sebastianus  Virich  de  Hirspergk.  M.      1506:      Sebastianus     Georgii 

Simon  Willich  de  Konigispergk.  Udalrici  de  H.  Bacc.   1508  b. 

Petrus  Gercke  de  Lubeco. 

Examinatores  fuere: 
Magister  Johannes  Negelejn  de  Gun- 

zenhaußen,  Vicecancellarius. 
Ambrosius    Lacher     de     Mersburgk^ 

medicin^  Licenciatus. 
Jodocus  Willichr 
Gregorius  Telesinus  fiirß- 

pergensis. 
Nicolaus  MeyßnerFrancko-  [  Magistri. 
furdianus. 

Anno  152S. 
Anno  Christi  M.   D.  XXVIII  M.   Jodocus  Willich  in  Decanum  de 
more  huius  Academi^  delectus  est.     Sub  quo  in  Baccalaureorum  classem 
relati  sunt.     Ex  Naiione  Pruienica, 

Caspar  Marsilij.  M.   1519b:    Caspar  Marsilius.     Er 

war    aus    Liegnitz,    s.    die    Ma- 
gistranden  von   1529. 
Joannes  Hoflfman  de  Libental.  M.  1526:  magister  Johannes  Hoffe. 

mann  de  Refersdorff  alias  Heken- 
tal.  Lies:  Lybental  oder  Libental. 
Henningus  Oldau.  M.   1527:  H.  Oldou  de  Czelle. 


artium 


»)   20.  April.        •)  M.  1523:    P.  Gericken   de    Lubecko    und    1527:    P.  Gerke 
magistrandus.    Baccalaureus  in  Rostock   1519b:  Petrus  Gherkens.        »)  28.  Mai 


78 

His  Examinatoribus: 
M.  Joanne  Neglen, 

M.  Andrea  Libental,  HofTmann. 

M.  Gregorio  Thelesino, 
M.  Henrico  Suartz. 

Anno  1529, 

Anno  Christi  1529  decimo  quinto  kalendas  Maij')  Sabbato  proximo 
sub  diem  diuo  Georgio  sacrum  M.  Hinricus  Eggelingus  Bruns- 
wiczensis  in  artistic^  Facultatis  Decanum  legittime  electus  est.  Ex 
Natione  Marchitica, 

Sub  cuius  Magidtratu,  eodem  Magistro  Henrico  Eggelingo  ab  re- 
uerendissimo  Lubusiano   pr^sule  in  Vicecaneellarium  constituto,  in  artium 
liberalium  Magistros  promoli  sunt: 
Petrus    Johannis     Elsingus,     natione 

Swecus, 
Caspar  Marsilius  Lignicensis   Silesius. 

Quorum  examinatores  erant: 
M.  Hinricus  Eggelingus,  Vicecancella- 

rius, 
M.    Johannes    Negeljn    de    Guntzen- 

hausen, 
M.  Gregorius  Telesinus  Hirsbergensis^ 
M.  Nicolaus  Meysnerus  Francophordi- 

anus, 
M.     Hinricus     Swartze     Lubeccensis, 
Ratzeburgensis  prope  Lubecam, 

Insignia  vero  11.  die  Octobris  candidatis  Magistrandis  collata  sunt 
anno  ut  supra  1529. 

[1530.     1531.] 

Hie  duo  DecancUus  deaiderantur  de  Anno  30  et  31  ex  Natione  Franconica 
ei  Seklesiticay  quia  nullae  factae  promotiones. 

Anno  1532, 

Anno  Domini  M.  D.  XXXII  Sabbato  ante  ferias  Georgij^)  canonice 
electus  est  in  artistic^  Facultatis  Decanum  M.  Jodocus  Willichius 
Resellianus.  Sub  cuius  Decanatu  primum  promoti  sunt  in  Magistros. 
Ex  Natione  Prutenica. 

Joachimus     Czirenbergius     Dantiscus, 

Post  [Docior  Medicin§  et]  Professor 

Gr.  (fj  linguq  etc.  Docior  Medicinae. 

Collebergam  vocatus.     [1547.] 


')  17.  April.      *)  20.  April. 


79 

e  e 
Ericus  Suecus.  M.    1531:    £.    Koore,    baccalarius 

Examinatores  fuere  (vacat).  Upsaliensis,  Sweoas. 

In  eadem  quoque  promotione  bacca  laurei^)  donati  sunt  (!): 
VerDherus  Elerdesus  Brunswicensis,        M.   1527:  magister  W.  Elerdes  B. 
Matthaeus  Hostbus,  M.   1527:  magister  Matthaeus  Host 

Teltowianas    Marchita.      In    A' 
steht  voD  Jobst:  Coloniensis  ad 
Sueaum. 
Johannes  Schlegel  Vratislauiensis.  M.   1529:  J.  Slegil  de  V. 

Nunc  doctor  iuris. 

Examinatores  fuerunt: 
Decanus, 
Henricus   Schwarcze,    vtriusque   iuris 

Doctor, 
Ambrosius  Lacher,  Mathematicus,  Li- 

cenciatus, 
M.  Simon  Willichins, 
M.  Caspar  Marsilij. 

Änno  1533, 

Anno  Christi  MDXXXIII  a  Collegis  professionis  ac  Facuitatis  artistic^ 
in  DecaDum  eiusdem  professionis  canonice  eleotus  iterum  M.  Nicolaus 
Meyßnerus.  Eodem  anno  die  Jouis  a  ferijs  diui  Matthei  apostoli') 
ad')  classem  Baccalaureorum  relati  sunt.  Ex  Natione  Marchitica. 

1.  JacobusJockischLignicensisSjlesius,     M.  1528:  J.  Jokissus  L. 

2.  Gregorius  Wagner  Resselensis  Pru-     M.    1530:    G.    Wagner    Prutenus 
tenus,  doctor  theologiae. 

3.  Johannes  Gutteke  Guistectensis  Mar-     M.   1530:  J.  Gutteke  Wistoccensis. 
chita. 

4.  AlbertusPiechnoCosminensisPolonus.     Nicht  festzustellen. 
Examinatores : 

Decanus, 

Heynricus  Schwarcz,  Juri  um  Doctor. 
Jodocus  Willich    1 
Simon  Willicli      l    Magistri. 
Caspar  Marsilij      \ 
Eodem    die    ad  Facuitatis    CoUegium    receptus  est  M.   Joachimus 
Ozjrenbergius. 

[1534.] 

Anno  Domini  MDXXXIIII  solenni  more  in  Decanum  artistic^  Facuitatis 
electus  Caspar  Marsilij   de  Legnicz,   sub  quo  in  Magistros  promoti 


*)  Lies:  lauri.       •)  ad  steht  zweimal  da.       •)  26.  September. 


80 


sunt    (Anno  1535)   XIII.  Kalendas  Februarias.  ^)     Ex  Natione    Franconka. 
Gaspar  Schulteti  Silesius, 

Matthäus  Hosth  Goloniensis  ad  Sueuum,     S.  oben    1532.      Dort   wird   nach 

der  Matrikel  Host  als  Teltowianas 
Marchita  bezeichnet.    Er  war  aus 
Jacobus  Jokisci  Silesius.  Wilmersdorf. 

Examinatores  fuerunt: 
Dominus   doctor   Johannes   Lintholtz, 

Vicecancellariufi, 
M.  Johannes  Negelin  de  Guntzenhausen, 
Ambrosius  Lacher  de  Mersburgk,  me- 

dicine  Licenciatus, 
M.  Jodocus  Vuillich, 
M.  Joachimus  Cyrenbergius. 

Sub  eiusdem  magistratu    lauri  bacca  donati  sunt  anno  0.  MDXXXV. 
deeimo  quinto  Kalendas  Apriles:^) 
Gregorius  Matthi^  Grunenbergensis. 


Nicht  festzustellen  (Gregorius  Reich- 

nau?  M.    1527). 
M.     1528:     H.     SchwoU 

Magr.    1540. 


de     B. 


M.    1528:  J.   Warneke  H. 

M.    1529:  H.  Plonies  L. 

M.    1533:   A.   Bleyss  Ligenicius. 


Hieronjmus    SuoUius    Berolinensis, 

Concionaior  Berlinenais.     [f  1564.] 
Bartholomeus  Rademan   Frankophon., 

J,  F.  D,  et  hie  profeasor. 
Joachimus  Vuernike  Hauelbergensis, 

Hermannus  Plonis  Lubecensis, 
Alexius  Plevs  Silesius. 

D.  D.    Joannes  ZindhoUz  extremum 

diem    obijt  Anno   1535    circa  ferias 

Penteco8lis<i    ut  notauit  M.  Matthaeus 

HosluB, 

Examinatores : 
Decanus, 

M.  Johannes  Negelin  deGuntzenhausen, 
M.  Andreas  HofTemann  de  Libental, 
M.  Simon  Willich  de  Konigispergk, 
M.  Joachimus  Cirenbergius. 

1535. 

Anno  a  Christo  nato  M.  D.  XXXV  Sabbato  die  ante  festum  Ada!- 
barti,')  solenni  more  in  Decanum  artistic^  Facultatis  electus  est,  Am- 
brosius Lacher  de  Merspurg,  Mathematicus  et  vtriusque  Medieinae 
Licenciatus.     Ex  Natione  Schlesitica. 


')  ^20.  Januar.     ')   18.  März.     »)  17.  April 


81 

Sub  quo  omoium  consensu  Gasparus  Lantsidel^)  Lipsensis, 
promotus  Magister,  ad  nostram  Facaltatem,  quo  sibi  legendi  potestas  da- 
retur,  receptus  est,  qua  de  re  persoluit  Collegis  tres  fl. 

Item  sub  eiusdem  Decaoi  Decanatu  recepti  sunt  in  artisticam  Facul- 
tatem  huius  Gjmnasij  promoti  Magistri 
Caspar  Schultet!  de  Lignitz, 
Matthaeus  Host  Coioniensis, 
Jacobus    Jokisci    Silesius,    medicinae 
Dodor. 

Sub  eodem  Decano  lauri  bacca  donati  sunt  anno  domini  M.  D.  XXXVI 
decimo  sexto  Calendas  Aprilis.     17  Martij. 

1.  Christophorus  Corneri  de  Buchen,        M.   1533:    C.  Korner  de  Buchen, 

2.  Ericus  Petri  Svecus  Lincopensis,  Os-         duperattendeusgenerallsMarchiae. 
tergotus,  .   .   .  magister  et  professor. 

3.  Johannes  Mews  de  Wistock  (!),  M.   1534a:  J.  Mewes  de  Wiczstak. 

Mgr.    1543  b. 

4.  Johannes  Titius  Fabri  de  Lignitz.        M.   1534b:  J.  Tyttze  Lignitzensis. 

Mgr.    1543  b. 

Anno  1536. 

Anno  millesimo  quingentesimo  tricesimo  sexto  canonice  electus  est 
io  artisticae  Facultatis  Decanum  M.  Joachimus  Cirenbergius  etc. 
Ex  Natione  PnUenica. 

[1536.] 

ANNO  DN.  M.  D.  XXXVI.  MENSE  OCTOBRI  DECANV8  DE  MORE 
[I]  DESIGN  AT  V8  EST  MATTHAEV8  HOSTVS  ARTIVM  AC  PHI- 
LOSOPHLäl  MAGISTER.     Ex  Natione  Franconica. 

Anno  1537. 

Anno  post  Christi  natiuitatem  M.  D.  XXXVII.  Rabbatho  ante  ferias 
diui  Georgij  ^)  de  more  omniuoi  calculo,  qui  sunt  a  Facultatibus')  huius 
CoUegij,  electus  est  in  Decanum  professionis  arcium,  Caspar  Sculteti^) 
Legniczensis,  arcium  Magister  et  iuris  utriusque  Baccalaureus.  Ex 
yaiione  MarckiUca. 

Sub  quo  lauri  bacca  sunt  donati  sexto  Kalendas  Octobres:') 

1.  Geoi^us  Belitz  de  Vuerben,  M.   1531:    G.  Bellcze  de  Werlicz. 

2.  Jacobus  Fabricius  Stargardiensis,  M.  1532:  J.  Smidt  de  S.  pauper. 

Mgr.  1542  a.    Medicinae  Doctor. 

3.  Joannes  Fromholtz  Stargardiensis,       M.   1532:  J.  Framholt 


*)  M.  1528:  G.  Landsydel  alias  Scheerschleifer  Lipsensis,  magister,  professor 
olim  hie.  Leipzig  1527  a.  C.  Schersleiflfer  Lipsicus.  *)  21.  April.  •)  a  Nationibus? 
*)  Als  Baccalaureus  1517  a  C.  Schulcz  genannt.      ^)  26.  September. 

6 


82 

4.  Basilius  Barthius  Reseliensis,  M.  1534a:  Blasius  Barcz  [Bartsch] 

de  Kessel  magister.    Mgr.  1542  a. 

5.  Eustathius    Enobelsdorff    Hejlsper-     M.   1536  a:    Eustachius    K.  H.  in- 
gensis.  sign,     poeta     et     canonicus    in 

Examinatores :  Decanus,  Prussia. 

M.  Simon  Willich, 
M.  Joachimus  Cyrenbergius, 
M.  Matthäus  Ho8t, 
M.  Jacobus  Jokiscus '  Legnitzeneis. 

Anno  1537. 

Addo  a  nato  Christo  supra  sesquimillesimum  tricesimo  septimo  pridie 
Jdus  Octobris^)  solito  more  in  Decanum  electus  e8t  venerabilis 
Jacobus  Jokisch  Hegitmatianus,  liberalium  artium  Magister.  Ex 
Natione  SchksUica. 

Sub  eius  magistratu  in  Magistros  promoti  sout: 

1.  Johannes  Hofifman  de  Libentall, 
Silesius, 

2.  Vernhcrus  Elerdesus  ßrunswicensis, 

3.  Barptholomaeus  Rademan  Franck- 
fordensis.  Nunc  Juris  Doctor  et  hie 
Professor. 

4.  Christophorus  Korner  de  Fagis 
Franco.     S.  Theologie  D.  et  professor. 

Exaoiinatores  fuerunt: 
Dominus   Caspar   Marsilij,    Vtriusque 

iuris  Licenciatus,   Vicecancellarius, 
M.  Andreas  Hoffmann  de  Libentall, 
M.  Simon  Willichius, 
M.  Joachimus  Cyrenbergius, 
M.  Matthaeus  Hosth. 

Anno  1538. 

Desideralur  hie  annus  1538,  in  quo  vnus  Decanus  ex  Natione  Prutenica 
electus j  forsUan  Jodocus  Willichius  Resellianus^  aut  M.  Simon 
Willichius^  cuius  magistratus  in  integrum  annum  durauit,  quia  nuUae 
habitae  promotiones.     Ex  Natione  Prutenica. 

(Andere  Hand:)  Videtur  fuisse  Decanus  Joachimus  Cirenbergius, 
ut  ex  proximis^)  paginis  huius  libri  colligere  est. 


*)  14.  Ociober.      ^)  Das  von  Caleb  Trygophorus  geschriebene  Wort    schwer 


lesbar.    Diese  Notiz  ist  ausserdem  unrichtig. 


83 


[1538,] 
Aqdo    a    nato  Christo   M.  D.  XXXIX ^)    pridie    Idus    Octobris')  de 
recepta    conaaetudine    in  Decanum   electus  Caspar  Marsilius  Ligius, 
per    quem  Nonis  Martijs^)    io   Baccalaureos  promoti    sunt.      Bkc    Natione 
Franconica. 
I.  Georgios  Licht  Frankofordensis, 


2.  Georgius  Tschwirezke  Legniczensis, 


M.    1533:  G.  L.  F.   magister,  pro- 

fessor.     Mgr.   1542  a. 
M.      1534:       magister      Georgius 

Lignitzensis.       Mgr. 


3.  Joannes  Prosenhaber  Hamburgensis, 


J.     Bruschawer     de 


Tzwirtzke 

1545  a. 
M.     1534  b: 

Hamburg. 
M.   1536  a:  B.  Mulner  de  F.     Mgr. 

1544  b  als  B.  Moller  F. 
M.    1537  b:  C.   Geberdes  H. 
M.  1538  a:  magister  L.  P.  Garlevi- 

ensis.      doctor    theol.    et    miser 

procurator    et     apostata.     Mgr. 

1544  b. 


4.  Benedictus      Mollner      Furstenwal- 
densis. 

5.  Conradus  Geuerdes  Hamburgensis^ 

6.  Laurentius       Pascha      Garleuensis. 
Tkeologiae  Doctor. 
Examinatores  fuerunt : 

1.  Decanus, 

2.  M.  Simon  Vuillichius, 

3.  M.  Jacobus  Jokisci, 

4.  M.  Vuernerus  Elerdesus, 

5.  M.  Christo phorus  Kornerr. 

Sub  huius  Decanatu  recepti  sunt  ad  artisticam  Factdtaiem  v.  d,  Magisiri 
Johannes  Hoffman,  Vernherua  Elerdesus,  Bartholomäus  Rade- 
man  et  Christophorus   Cornerus, 

Anno  1539. 
Anno  a  Christo  nato  millesimo  quingentesimo  tricesimo  nono  V 
Idibus  *)  Octobris  omnium,  qui  sunt  de  Facaltate  artistica,  sufifragijs 
electus  est  in  Decanum  eiusdem  Facultatis  Yernherus  Elerdesus 
Brunsuicensis,  artium  Magister.  Sub  cuius  Decanatu  nulla  fuit 
promotio,  neque  Baccalaureorum,  neque  Magistrorum,  eo  quod  tunc 
tetnporis  pestis  grassari  incipiebat.  Cuius  contagium  professores  omnium 
FacuUatum  et  scholastici  fugientes  hinc  recesserunt.  Illaque  pestis,  a 
ferijs  Pentecostes  incepta,  durauit  usque  ad  ferias  d.  Martini.^)  Ideoque 
illius  magistratus  in  annum  perdurauit.     Elx  Natione  Marchitica. 


»)  M.  D.  Lies:  XXXHX.  «)  14.  October.  •)  7.  März  1539.  *)  Original 
11.  October.  Das  wäre  wieder  der  Sonnabend  vor  S.  Hedwig.  Die  Angabe 
ist  jedoch  unrichtig,  wie  aus  dem  Texte  selbst  hervorgeht.  Wahrscheinlich 
muss  man  lesen:  Aprilis,  11.  April.  Das  folgende  Decanat  ist  das  Decanat 
des  Sommersemesters  von  1540.  Der  Irrtum  erklärt  sich  wohl  aus  gedanken- 
losem Abschreiben  des  vorhergehenden  Kopfes.  *)  Pfingsten:  16.  Mai,  Martini 
11.  November. 


84 

Illud  quoque  non  iodignum  scitu  iudicatur,  quod  8ub  illius  Decanatu 
XII.  Galendas  Junij^)  Aano  M.  D.  XXXIX  ^)  bona  Carthusiaca  ad 
Academiam  Francophordianam  peruenerint. 

Änno  1540. 

Anno  Christi  MDXL  more  solito  huius  celeberrim^  Academi^  electus 
est  in  DecaDum  Joannes  Hoff  man,  artium  liberalium  Magister.  Sub 
cuius  Decanatu  in  Magist ros  promoti  sunt.     Ex  Nalione  SeMesüiea. 

1.  Gregorius  Vuagnerus,    Nunc  Doetor 
Theologiae, 

2.  Andreas  Bochou  Brandenburgensis.     M.  1538  b:  Andraeas  (!)  Bochow  B. 
Examinatores  fuerunt: 

M.  Joachimus  Cjrenbergius,  Vicecan- 

cellarius. 
M.  Simon  Wilichius, 
M.  Jacobus  Jokisci. 
M.  Bartholomäus  Rademan. 
M.  Christophorus  Kornerr. 

Nee  hoc  obliuioni  tradendum,  sub  idem  tempas  instauratam  fuisse 
Academiam.^) 


*)  21.  Mai.  *)  Die  Zahl  ist  wohl  von  derselben  Hand  später  nachge- 
tragen. Die  urkundliche  Ueberweisung  der  Karthäuser-Güter  datirt  vom  3.  April 
1540.  Riedel  Cod.  dipl.  Brandenburg  I,  XX,  123.  Wie  ist  die  Discrepanz  zu 
erklären   und  zu  lösen?        •)  Reformation  vom  9.  September  1540. 


Druck  vjn  Gra^s,  Barth  &.  Cuinp.  (W.  FriiLiich)  in  Breslau. 


Die  allgemeinen  Statuten 


der 


Universität  Frankfurt  a  0. 


(1510—1610). 


Herausgegeben 


von 


Paul  Reh. 


Breslau. 

Commissions- Verlag  von  M.  <S:  H.  Marcus, 

1898. 


*^'N^W^/N^S^^^F^^^^^^M^^V^AM^^^«^^I^^«AM^MMA^^^N^^^W^^^^«^^^^'^^^M^I^ 


Sonderabdruck  aus  dem  LXXV.  Jahresbericht  der  Schles.  Gesellschaft  für  vater- 
ländische Caltar.    Abth,  DI,  Historische  Section. 


Einleitung. 


Ad  der  Universität  Frankfurt  an  der  Oder  haben  während  der  drei 
Jahrhunderte  ihres  Bestehens  nicht  mehr  als  drei  Hauptausarbeitungen  der 
allgemeinen  Statuten  nach  einander  Geltung  gehabt.  Davon  waren  die 
beiden  ersten  lateinisch  verfasst.  Schon  vor  der  feierlichen  Einsetzung 
der  Universität  am  25.  April  1506  waren  Statuten  vorhanden;  der  grosse 
Freiheitsbrief  der  LandesfUrsten,  Joachims  und  A 1  b  r  e  c  h  t  s,  vom  22,  Februar 
desselben  Jahres  nimmt  bereits  auf  einö  Bestimmung  der  Statuten  Bezug: 
„Dieweil  dan  in  den  Statuten  der  universitet  under  andern  begri£fen,  das 
kein  Student  lange  meßer  und  freveliche  where  tragen  soll  bei  verlust 
des  wapens  und  eins  halben  gülden  poene*'  u.  s.  w.^)  So  konnte  denn 
auch  bereits  am  15.  März  desselben  Jahres  der  Rektor  Konrad  Wimpina 


1)  Acta  Rectorum  (A.  R.)  I  (nach  der  von  Herrn  Professor  Bauch  gebrauchten 
Bezeichnung;  zwar  scheint  nach  einigen  Stellen  die  officielle  Bezeichnung  dieses, 
sowie  der  beiden  andern  Acta  Rectorum  enthaltenden  Codices  „Liber  universitatis" 
gewesen  zu  sein,  indes  ist  dieser  Titel  zu  allgemein;  auch  der  in  No.  13  der 
Akten  gebrauchte  Titel  „Liber  privilegiorum"  trififl  nur  einen  Theil  des  Inhalts.) 
K.  SL-Arch.  Berün.  Rep.  86.  VI.  Nachtrag  Fasp,  27.  fol.  12.  Riedel,  Cod.  dipl. 
Brandenburgensis  I,  23.  Berlin  1862,  S.  325  unten  (aus  Teymlers  Copialbuch  des 
Frankfurter  Stadtarchivs).  Auf  dasselbe  Statut  nimmt  in  einem  Anschlag  vom 
il  Mai  der  Rektor  Eonrad  Wimpina  Bezug:  Non  deferant  gladios  sub  pena 
statuti  1.  c.  fol.  6b,  abgedruckt  von  Friedlaender  in  den  Forsch,  z.  brandenb. 
und  preuss.  Geschichte  VIII.  207  ff.  No.  8.  Vgl.  in  den  Statuten  von  1510  No.  XIX. 
S.  auch  Bauch  in  B.  Kehrbachs  Texte  und  Forschungen  zur  Geschichte  der  Er- 
ziehung und  des  Unterrichts.  IL  B.'s  Abhandlung  nimmt  an  verschiedenen  Stellen 
auf  die  Statuten  Bezug. 

1 


die  Angehörigen  der  Univeraität  durch  einen  Anschlag  auffordern,  sich 
in  seiner  Wohnung  zu  versammeln,  um  einiges  zu  vernehmen,  was  die 
Angehörigen  der  Universität  betreffe.') 

Die  Fassung  von  1506  hat  einige  Jahre  später  das  Universitäts- 
konsil  einer  Revision  unterzogen,  indem  es  einige  Bestimmungen  abschaffte, 
andere  abänderte,  einige  neue  hinzufügte.')  Ueber  diese  Revision  hat 
am  1.  Januar  1510  das  Plenum  der  Universität  berathen.  Die  Beratung 
des  Plenum  vollzog  sich,  wie  die  erhaltenen  Berichte  aber  alle  Ver- 
handlungen aus  denJahren  1507 — 1510^)  zeigen,  in  jener  Zeit  nach  den 
vier  Nationen  der  Universität.  Die  Berichte  über  alle  diese  Verhand- 
lungen bringen  auffallender  Weise  nur  die  Placita  der  einzelnen  Nationen; 
ein  zusammenfassender  Beschluss  fehlt.  In  diesem  Falle  verlangten  je- 
doch die  einzelnen  Nationen  in  der  Hauptsache  dasselbe,  nämlich  dass 
die  Statuten  dem  Kanzler  zur  Bestätigung  vorgelegt  werden  sollten.  Nur 
^fordert  die  schlesibche  Nation  noch  eine  Bestimmung,  dass  kein  Magister 
dem  andern  seine  Schüler  entfremde.  ^V/Die  aus  dieser  Revision  hervor- 
gegangenen Statuten  können  nun  keine  andern  sein  als  die  uns  erhaltenen 
ältesten  Statuten,  welche  von  dem  Kanzler  Dietrich  von  Bttlow, 
Bischof  von  Lebus,  bestätigt  sind  und  das  von  der  schlesischen  Nation  ge- 
forderte Statut  haben.  ^)  Die  Bestätigung  ist  nicht  datiert,  darfte  jedoch 
wohl  nicht  lange  nach  dem  1.  Januar  1510  erfolgt  sein. 

Auch  in  dieser  neuen  Fassung  war  der  ersten  Ausarbeitung  der 
Statuten  kein  langes  Leben  beschieden.  Schon  im  Rektorat  des  Ch  ristoph 
Corner,  im  Sommer  1544,  wurden  sie  neu  ausgearbeitet  und  den  weiter- 
gehenden Bedürfnissen  der  neuen  Zeit  gemäss  umgestaltet.  In  Leipzig 
geschah  dasselbe  um  diese  Zeit.     1543  ist  durch  Moritz  von  Sachsen 


^)  Ad  audiendam  nonnnlla  universitatis  nostre  supposita  concementia,  ne  pre- 
textu  ignorantie  possit  quispiam,  ubi  penas  inciderit,  excusationem  quoquo  modo 
pretendere  aut  allegare  1.  c.  fol.  5^.  Friedl.  No.  1. 

2)  Secundum  super  statutorum  universitatis  revisione  pridem  per  Consilium 
universitatis  habita,  ubi  quedam  ex  statutis  abrogata,  quibusdam  derogatum  est  ac 
nonnulla  usui  universitatis  profutura  veteribus  adiecta  sunt.    A.  R.  I  fol.  31. 

8)  In  den  A.  R.  I. 

^)  Quod  Statute  novo  caveatur,  ne  amodo  Magister  quispiam  alteri  'discipulos 
suos  studeat  alienare. 

5)  No.  XLV. 


eine  neue  Staiaienredaktioo  für  Leipsig  bestätigt  worden/)  Dase  sich 
an  beiden  Universitäten  nahezu  gleichzeitig  das  Bedürfnis  geltend  machte, 
darf  nicht  auffallen,  denn  die  Statuten  beider  Universitäten  gehen  auf 
die  Ober  ein  Jahrhundert  älteren  Prager  Statuten  zurück,  wie  noch  zu 
zeigen  ist.  Der  Wortlaut  der  Ausarbeitung  von  1544  ist  ziemlich  un- 
verändert übergegangen  in  die  Statuten  von  1588  und  1610.  Von  diesen 
briogen  nur  die  letzteren  wesentliche  Umordnungen  und  Zusätze.  An  sie 
sind  auch  die  besiegelten  Originalbestätigungen  der  Kurfürsten  von 
Joachim  Friedrich  bis  einschliesslich  des  grossen  Kurfürsten  angefügt.^) 
Beck  man')  citiert  noch  im  Jahre  1707  nach  ihnen;  sie  waren  also  damals 
Doch  in  Geltung.  Allerdings  waren  die  Bestimmungen  für  die  Studierenden 
damals  schon  in  einem  Auszuge  umgearbeitet  und  nur  dieser  wurde  ihnen 
vorgelegt;*)  auch  dieser  war,  wie  ein  vorhandener  Druck  zeigt,  im 
Jahre  1732  umgearbeitet.*^)  Endlich  gab  es  noch  zahlreiche  ergänzende 
Verordnungen;  bereits  im  Jahre  1611  gab  Johann  Sigismund  eine 
gaoze  Reihe  davon  auf  Grund  einer  Visitation  der  Universität,  andere 
tbeilen  Beckmann  und  Hausen*)  mit. 

Doch  wissen  wir  von  einer  grundlegenden  Aenderung  erst  im 
Jahre  1796,  im  Anschluss  an  die  Einführung  des  preussichen  Landrechts 
1794.  Damals  wurde  nach  vorausgegangenem  Gutachten  der  preussischen 
Universitäten,  also  auch  der  Frankfurter,  vom  Oberkuratorium  ein  ausführ- 
liches Statut  ausgearbeitet  und  als  „Gesetze  für  die  königl.  preussische 
Universität  Frankfurt  an  der  Oder.    1796.    4^'  gedruckt.^ 

Von  den  lateinischen  Statuten  der  Universität  sind  die  von  1506 
aicht  erhalten,  die  von  1510  und  1544  befinden  sich  in  No.  12,  die  von 


^)  Zarncke,  Die  Statntenbttcher  der  Universität  Leipzig.    Leipzig  1861.  S.  76. 

s)  Die  Statuten  von  1610  mit  den  Bestätigungen  sind  abgedruckt  im  Corp. 
eoostitutionum  Marchicarum  I,  S  col.  31—50. 

^  NoUtia  universitatis  Francofurtanae.  Francofnrti.  1707.  p.  41  sqq. 

*)  Statuta  discentes  apud  nos  attinentia  in  hanc  epitomen  redacta  hactenus 
exhiberi  soUta  fuerunt.    Ib.  p.  41. 

&)  Leges  academicae  a  studiosis  in  regia  Francof.  univ.  observandae.  Francof. 
ad  V.  Lit  Tobiae  Schwartzii  1732.  4.  (Sammelband  4  T.  54  der  Breslauer  SUdt- 
bibliothek,  No.  4a) 

«)  Geschichte  der  Stadt  und  Universität  Frankfort  a,  0.  1800.  S.  |48  CT. 

T)  Hansen  S.  148. 


1588  in  No.  13,  die  von  1610  in  No.  14  der  auf  der  Regisiraiar  der 
Breslauer  Universität  aufbewahrten  Originalakten  der  Frankfurter  Uni- 
versität. 

I.    Die  Statuten  von  1510. 

Die  Handschrift. 

No.  13  ist  ein  etwa  2  Finger  dicker,  gut  erhaltener  Papierband  in 
kl.  Quart.  Der  Deckel  ist  bezogen  mit  braunem  gepressten  Leder  wie  bei 
vielen  andern  Codices  der  Frankfurter  Akten.  Der  Einband  ist  alt.  Be- 
nutzt ist  dabei  ein  Streifen  einer  Handschrift  des  15.  Jahrhunderts. 
Drei  Blätter  am  Anfang  sind  frei.  Dann  folgen  auf  13  Blättern  die 
Statuten  von  1510  in  sauberer  Schi  ift.  Die  Ueberschriften:  Universitatis 
florentissimi  Studii  Francophordiensis  (fol.  1),  Sequitur  iuramentum  inscri- 
bendorum  (fol.  3),  Jurisdictio  Rectoris  (fol.  5),  Officium  Sindici  (fol.  11), 
Statuit  insuper  (fol.  12.  No.  L),  Nos  Theodericus  dei  et  apostolice 
sedis  (fol.  13)  sind  in  verlängerter  Schrift  gegeben.  Das  Alter  der 
Handschrift  ist  nicht  sicher  festzustellen;')  da  jedoch  die  Schrift  der  fol- 
genden Eintragungen  sicher  dem  Anfang  des  16.  Jahrhunderts  angehört, 
muss  die  Niederschrift  gleichzeitig  geschehen  sein.  Sie  schliesst  mit  der 
Bestätigung  durch  Dietrich  von  Balow  auf  fol.  13^. 

Die  Rückseite  des  Blattes  1 3  enthält  in  sehr  abkürzungsreicher  Schrift 
(b),  die  sicher  dem  Anfang  des  16.  Jahrhunderts  angehört,  das  Juramentum 
Notarii  und  wieder  in  sauberer  Schrift,  die  auf  Bekanntschaft  mit 
italienischer  Schrift  hinweist  (c),  das  Juramentum  Syndici.  Ein  An- 
hang auf  fol.  14  ist  ebenfalls  in  sorgfältiger  Schrift  (d)  und  sicher 
am  Anfange  des  16.  Jahrhunderts  eingetragen.  Fol.  15  Juramentum  Famuli 
und  die  nicht  mehr  foliierten  beiden  nächsten  Blätter  enthaltend  „des  Vogts 
ayde  anno  1548^'  sind  von  einer  Hand  (e)  und  sicher  gleichzeitig  ein- 
getragen. Auf  ein  leeres  Blatt  folgt  nun  das  Titelblatt  der  Statuten  von 
1544,  dann  mit  neuer  Foliierung  1  —  23  die  Statuten  in  einer  sorgfältigen 
gleichzeitigen  Niederschrift  (f)  bis  fol.  23a,  von  da  an  bis  auf  die  Vorder- 
seite des  nächsten  nicht  mehr  foliierten  Blattes  in  jüngerer  Handschrift 
(g.).  Der  grösste  Theil  des  Bandes  besteht  aus  leerem  Papier,  und  nur 
die  letzten  Blätter  enthalten  noch  Formulare.  Die  Rückseite  des  letzten 
Blattes  trägt  in  der  Handschrift  b  eine  deutsche  Eidesformel  für  die  aus 
dem  GefUngniss  Entlassenen,  die  Vorderseite  eine  gleiche,  ^  aber  wie  alle 


1)  Hinsichtlich  des  Alters  der  Handschriften  hat  mich  Herr  Prof.  Dr.  Harkgraf 
in  gütiger  Weise  mit  seinem  Urteil  unterstützt 

2)  Den  aufgenommenen  Namen  Martinus  Hack  habe  ich  sonst  nicht  finden 
können. 


noch  zu  erwähnenden  in  wesentlich  jQngerer  Handschrift.  Rück-  und 
Vorderseite  des  vorletzten  Blattes  enthalten  je  eine  Formel  für  einen 
Reioigangseid,  die  Rückseite  des  vorhergehenden,  ein  Jaramentum  eoruoi, 
qai  e  caoere  dimittuntur.  Von  der  Benutzung  des  Bandes  zeigen  die 
zahlreichen  Unterstreichungen  und  Randbemerkungen,  sowie  die  Schmutz- 
flecke auf  den  Kreuzen  unter  den  Eidesformeln,  von  denen  aus  sich  Fett- 
flecke durch  einen  grossen  Theil  des  Bandes  verbreitet  haben. 


.Zusammenhang   mit  Leipzig. 

Bei  der  Gründung  der  Universität  Frankfurt  waren  in  erster  Linie 
Dozenten  aus  Leipzig  berufen  worden.  Daraus  erklärt  es  sich,  dass 
auch  ein  grosser  Theil  der  Statuten  von  dort  nach  Frankfurt  übernommen 
wurde.  Noch  in  den  Statuten  von  1510,  welche  doch  schon  gegen  die 
von  1506  abgeändert  waren,  entspricht  ein  gutes  Drittel  wörtlich  den 
Leipziger  Statuten ;  andere  Artikel  zeigen  wenigstens  wörtliche  Anklänge 
oder  lehnen  sich  inhaltlich  an;  endlich  ist  die  Reihenfolge  im  Ganzen 
Qbemommen. 

Die  Anordnung  der  ältesten  Leipziger  Statuten  ist  bestimmt  durch 
ihre  Ableitung  aus  den  ältesten  Prager  Statuten.  Von  diesen  behandeln  die 
allein  uns  erhaltenen  ersten  15  Artikel'):  1. — 5.  Wahl  und  Ein- 
setzung des  Rektors,  6.  und  7.  Gerichtsbarkeit,  8.  Pflichten  des  Rektors, 
9.  Universitätschrein,  10.  Einkünfte  des  Rektors,  11.  Wahl  des  Vice- 
rektors,  12.  die  Nationen,  13.  Wahl  der  Konsiliare,  14.  und  15.  Notar. 
Der  Grundstock  der  Leipziger  Statuten  vom  Jahre  1410  entspricht  den 
ersten  13  Prager  Artikeln.  Sie  kehren  hier  grösstentheils  wörtlich  in 
folgender  Reihenfolge  wieder:  1—5,  9  (=  6),  8  (=  7),  6—7  (=  8—9), 
12  (=  10),  13  (=  11).  Es  fehlen  10  und  11.  Es  tritt  hinzu  als  12: 
De  jaramento  servitorum  universitatis. 

Auf  diesen  Grundstock  der  Leipziger  Statuten  folgen  ZusatzbeschlOsse 
ao8  den  Jahren  1412a — 1490,  zum  grössten  Theil  Vorschriften  und  Ver- 
bote für  die  Studierenden  enthaltend,  welche  durch  die  Gelegenheit 
herbeigeführt  scheinen. 

Der  7.  Artikel  schrieb  für  den  Rektor  vor,  dass  er  innerhalb  eines 
Monats  nach  dem  Amtsantritt  die  Statuten  verlesen  solle.  Man  hat  nun 
uiDftchst  durch  Randbemerkungen  diejenigen  Statuten  als  legibilia  aus- 
gesondert, welche  auf  die  Studierenden  Bezug  hatten. 


i)  Der  Rest  ist  im  Codex  herausgeschnitten.    Hon.  historica  univ.   Pragensis. 
Ol  Pragae.  s.  a.  p.  12. 


Der  Anfang  war  bei  dem  aweite«  Absebaitt  vod  7  dor^  eia  Primum 
liegalur^)  gekeiMuieichiiet,  dasa  waren  la^al  die  nldil  aa  lesemdeu  durch 
ein  non  kgeli»,  selleQ  die  au  leeenden  darek  ein  legeiitr  auage- 
•onderL 

Vom  Jahre  1500  besitzen  wir  nun  eine  Dmarbeitung  dieser  Fassung, 
welche  die  legibilia  als  zweiten  Theil  ausscheidet,  und  die  Zusatzbe- 
stimmungen an  passender  Stelle  einordnet,  einige  Artikel  weglässt  und 
einige  neue  bringt.  Am  Ende  des  Codex,  welcher  diese  Fassung  der 
Statuten  enthalt,  sind  5  Artikel  über  den  Gebrauch  des  Konservatoriums') 
eingetragen;  dieselben  stehen  auch  in  der  Matrikel.') 

Vergleichen  wir  nun  die  Frankfurter  mit  den  beiden  Fassungen  der 
Leipziger  Statuten.  In  der  folgenden  Uebersicht  sind  die  Ueberschriften 
der  mit  Leipzig  wörtlich  übereinstimmenden  Artikel  kleiner  gedruckt, 
mit  a  anklingende,  mit  i  inhaltlich  ähnliche  gekennzeichnet.  Die  nicht 
näher  bezeichneten  sind  die  nach  Form  und  Inhalt  verschiedenen  und  die 
Frankfurt  eigenthümlichen, 

Frankf.  Leipz.  1410.       Leipz.  1500. 

I.  Halbjährige     Dauer    des 
Rektorats. 

II.  Berufung    zur    Wahl     des 

Rektors.  Lib.  form.  1. 

III.  Zusammentritt  zur  Wahl. 
IV-V.  Wahl  und  Einsetzung.  1—5  1—5  i. 

Eid. 
VI.  Strafe  für  das  Fehlen  bei 
der  Wahl. 

VII.  Berufung  des  Konsilium. 

Legibilia. 
Vm.  Eid  der  Immatrikulierten.  23  XXVU. 

IX.  Nichtzahlung    der    Strafe 
gilt  nicht  als  Meineid. 

X.  Wiederwahl    zum     Rek- 
torat.    . 

XI.  Regelmässige     Univer- 
sitäts-Versammlungen. 7,2  I  a 
Wohnung    der  Studie- 
renden. 


1)  Zarncke  S.  51.  A.  1. 

^)   d.  h.  des  Rechtsschutzes  des  Konservators  der  Universität 

3)  Zarncke  73  Z.  26  ff. 


Fraakf. 

Leipz.  1410, 

Leipz.  1500. 

lUiHXVI  Gerichtsbarkeit  des  Rektors. 

&9 

n—ni. 

XVli.  Eintreibung  der  Strafen. 

14,16«) 

XVIIT.  Wirthshauabesuch. 

18,2 

XX       Strafe  gleich 

XIX.  XX.  WaSengebrauch. 

13.1 

IV 

XXI.  Unfug  auf  der  Oder  etc. 

XXII.   Schiesswaffen. 

XXIII.  NftohÜioher  Lärm. 

13,2 

(V) 

XXTV.  Spiel. 

13,4 

VI 

XXV.  Reinigungseid. 

13,9 

IX 

XXYI— XXIX.  Körperverletzung. 

14,  1-8 

^n 

XXX.  Iiy'urien. 

14,11 

XIV 

XXXI.  Schadenersatz. 

14,12 

XV 

XXXn.  Unzucht 

18,4 

XXI 

XXXIII.  Kapitalverbrechen. 

19 

XXIV             i.  a. 

XXXIV.  Arresibruch. 

XXXI 

XXXV.  Verzicht   auf  die    Privi- 

legien. 

xxxn 

XXXVI.  Aufenthalt  Nichtimmatri- 

kulierter. 

XXVI 

XXXVII.  V\^iederholung8fUUe. 

18,5  a.  b. 

XXII             i.  a. 

XXXVIIL  Wiederkehr  Relegierter. 

21 

XXIX 

XXXIX.  Selbsthilfe  gegen  Strafen. 

13,6 

VIIT 

XL.  Hilfe  anderer  dabei. 

XLI.  Disciplin  in  Versammlungen. 

Ref.  1496 

XUI-XLni.  Konservatorium. 

Anhang  2.3. 

Hatr. 


XLIV.  Kleiderordnung. 
XLV.  Entfremden  von  Schülern. 
XLVL  Zeagnisse  für  Juristen. 
XLVII.  Nichtimmatrikulierte 

dürfen    an     Universitäts- 
einriohtungen   nicht  ^\ 
nehmen. 
XLVIU.XLIX.  Syndikus. 

L.  Schmähschriften. 
LI.  Nachschlüssel. 
UL  Formel  für  den  Reinigungseid. 
LIII.  Eid    bei    der   Entlassung 
aus  dem  Arrest 
Bestätigung. 


1)  Von  hier  an  in  der  Handschrift  nicht  mehr  numeriert 
^  Dabei  am  Rand  in  Non  legetur. 


8 

Die  ZuBammenstelluog  ergiebt,  dass  aus  den  Leipziger  Statuten  eine 
gewisse  Auswahl  getroffen  ist.  Dabei  ist  ihre  Reihenfolge  soweit  beibehalten, 
als  es  der  allgemeine  Plan  zuliess.  Dieser  scheint  ursprünglich  folgender 
gewesen  zu  sein:  Der  Rektor  (I — VI.  X.  XL).  Gerichtsbarkeit  des  Rektors 
(XII — XVII).  Ausschreitungen  der  Studierenden  im  Einzelnen  (XVIII 
— XXXVI).  Allgemeine  Bestimmungen  in  Bezug  auf  die  Strafen  (XXXV. 
XXXVII— XL).  Nach  diesem  Plane  haben  XVII,  XIX  und  XXI  ihre  Ein- 
ordnung gefunden. 

Welche  Faissung  der  Leipziger  Statuten  ist  nun  benutzt?  Die  Reihen- 
folge giebt  keinen  Anhalt  dafür.  Wo  der  Wortlaut  abweicht,  stimmen 
die  Frankfurter  Statuten  fast  durchweg  mit  der  älteren  Redaktion.^) 
Einige  Bestimmungen  haben  zwar  die  Frankfurter  Statuten  (XXXIV  bis 
XXXVI)  mit  der  späteren  Redaktion  der  Leipziger  (XX  XI;  XXXII,  XXVI) 
gemeinsam  gegen  die  ältere.  Doch  zeigt  gerade  hier  der  Wortlaut  eine 
bei  der  sonstigen  Anlehnung  durchaus  auffällige  Verschiedenheit.  Die 
Frankfurter  Statuten  dürften  also  mit  grösserer  Wahrscheinlichkeit  der 
älteren  Fassung  entstammen. 

AuSilllig  ist  nun,  dass  die  grossen  wörtlich  mit  den  Leipziger 
Statuten  übereinstimmenden  Stellen  der  Frankfurter  mit  dem  Anfange 
der  Leipziger  legibilia  beginnen.  In  dem  vorhergehenden  Theile  sind 
ausser  einem  ganz  unbedeutenden  Anklänge')  nur  zwei  Eidesformeln 
wörtlich  übernommen,  und  eine  derselben,  die  für  den  Rektor,  ist  stark 
umgearbeitet.     Dazu  kommt  der  merkwürdige  Anfang  der  Bestimmungen 


1)  Das  übereinstimmende  Dicatis:   ego  iure   am  Schluss   des  Rektoreides   bei 
Frankf.  V.  und  Leipz.  1500  beweist  nichts. 


Fr. 

Prag 

L.  1410  ff. 

L.  1500 

XL  Marie 

Marie 

beatae  virginis 

Marie 

faciat 

faciet 

faciat 

faciet 

XTV.  diffmiat 

diffiniat 

diffiniat 

diffiniet 

XXXn.  scortatoris 

scortatoris 

lenonis 

XXXVIII.  convocacione, 

ebenso 

convocacione 

citacione  ac 

monicione. 

Die  Anklänge  von  XXIII  gehen  nur  auf  Leipz.  1410  ff. 

>)  Frankf.  V.  Infra  quindenam  proxime  sequentem  debet  Rector  sie 
electus  se  facere  Universitati  commendari. 

Leipz.  4.  Rector  electus  postquam  acceptaverit  officium  rectoratus,  infra 
quindecim  dies  proxime  sequentes  aliquo  die  festivo  sc  faciat  universi- 
tati re commendari.    Zarncke,  Stat.  S.  50. 


aber  die  Wahl  des  Rektore:  Der  alte  Rektor  bemfb  die  Versamtnlung. 
Die  Formel*  dalür  ist  wörtlich  aus  heiptAg  übertiominen,  wo  sie  im 
Pormelbttohe  des  Jobabnes  Fabri  de  Werdea  von  1495  als  No;  1  ein- 
getrageD  ist^).  Dann  tritt*  die  Versammlung  zusammen,  der  Rektor  betritt 
mit  den  Seeptem  die  Aula,  und  der  Pedell  verliest  die  Bestimmungen 
aber  die  Eigen»chaften<  des  zu  Erwählenden.  Das  klingt  ganz^  als  hätte^ 
einer  der  nach  Frankfurt  berufenen  Leipziger  Professoren  bei  der  Be- 
intnog  aber  die  Statuten-  einen  Bericht  gegeben,  wie  es  in  Leipzig  bei 
der  Rektorwahl  zugegangen  sei  und •  als  htttte  man  diesen  dann  fixiert. 
Ferner  sind  als  letzte  aller  aus  Leipzig  benutzten  StUeke  UbernommeD  eine 
Bestimmung  über  die  Disziplin  in  Versammlungen  (XLI)  aus  der  Reformation 
von  1496  und  zwei  Bestimmungen  Ober  den  Gebrauch  des  Konservatorium, 
weldie  im  zweiten  Statutenbuoh,  aber  auch  in  der  Matrikel  eingetragen 
waren.')  Es  ist  kaum  anzunehmen,  dass  die  ganze  Reformation  von  1496 
und  das  ganze  Formelbuch  in  Frankfurt  eingesehen  wurden.  Dass  nur 
jene  einzelnen  StOeke  in  Frankfurt  wörtlich  tlbemommen  sind,  würde 
sieh  sehr  einfach*  erklären  bei  der  Annahme,  dass  nur  die  Statuta 
legibilia?  und  die  ^wähnt-en«  einzelnen  Bestimmungen  und  Formeln  nach 
Frankfurt  kamen;  vielleicht  waren  sie  zum  Hkndgebraueb  in  einem' 
Codex  vereinigt,  der  vt>li  den  nach-  Fmnkfurt  berufenen  Leipzigern  mfil- 
gebmebt  wurde.  Jene  Formeln  und  Binze^bestimmungen  sind  ja  ihrer 
Natur  nach  solche,-  die  Öfters-  gebraucht  seini müssen.  Was  sich  dagegen 
im  ersten  Theil  der  Statuten  au  Leipziger  Verhältnisse  nur  sachlich 
anlebntjkönnte  sebr^  wohl  auf  mündliche- Angaben  der  herüberg^ommenenr' 
LeipÄger  aus  dem'  Gadäobtniss  zurückzufahren  sein,  wobei  man  die 
Foimelu'  vererbeitete.«  Von  jenen  Leipiagem>  bat'  Btankenfrid  bereits 
ftlr  die-  Laodeshermi  das:  Binladungssebreibea«  zum  Besuche-  der  Uni- 
versitüt  vom^  4.  October  1^05  verfasse. ')^  Wiiftpina  eriiess  am 
10.  Februar  1606  seine  erste^^  Einladung;  /^b  könivte  wohl  bei  der  Afo- 
fassung  der  Statuten  die  Atiwielsung'  des  kaiserlichen  Freibettsbriefes 
Maximilians  L  vom  26.  October  1500,  der  sich  nahezu  gleichlautend  in\ 
den  BnUeoi  Juliur  IL  von  15.  Mftrzrlö06  und'Vom^lO/  Bl«i>  1^07  wieder*  J 
findet^  befolgt  worden*  sein;  dantfoh  sollte  der  HMizler  oder  sein  Stell- 
vertreter; der  ftektor  und  die  atrsässfgen  Doktoren  unter' Zuziehung  einiger  1 
Lizenziaten  und  Scholarender  zu  errichtenden  Universität  im  Anfange  dieserj 
Gründung  oder  nachher  Statuten  für  sie  entwerfen^)*/  1 


1)  Zamekev  Stet  S?  97*. 

^  S.  ob.  S.  6  A.  3. 

>)  Baueh,  in  Kehrb.  T.  m  P.  ü. 

*)  V.  Bt*  qued'  ipse  Ganoellarras-  seu  viearius  et  qui  pro  tempore  foerit  dietl 
stndii  Rector  et  Doeteres  inibi  residente«,  vocatis  secum  (in  competenti  numero,-  pro- 
Qt  eis  videbitur,  de  qodibet  Facultate;  Julius  IL  1506.  1607)  aliquibus  Lieendatis  et 
Seholaribtts  providis  dicti  erigendi  (erecti  1506.  7)  studii,   quaeeunque  salubria  ao 

2 


10 

Neben  Leipzigern  sind  vorzugsweise  Wittenberger  Dozenten  nach 
der  neugegrflndeten  Universität  gekommen.^).  Von  ihrer  Mitarbeit  bei 
den  Statuten  könnten  zwei  Stellen  herrühren,  welche  allerdings  nicht  sehr 
deutlich  an  die  Tübinger  Statuten  sich  anlehnen,  in  Artikel  V  und  IX'); 
denn  aller  Wahrschemlichkeit  nach  sind  in  Wittenberg  vor  1508  die 
Tübinger  allgemeinen  Statuten  von  1477  an  Stelle  der  noch  fehlenden 
eigenen  benutzt  worden.')  Doch  abgesehen  davon^  dass  die  Anklänge  sehr 
undeutlich  sind,  lässt  sich  auch  nicht  bestimmen,  ob  sie  schon  1506 
oder  1510  in  die  Statuten  hineingekommen  sind. 

Die  eben  konstruierte  Entstehungsgeschichte  der  Statuten  von  1506 
soll  überhaupt  nicht  mehr  als  eine  Möglichkeit  des  Entstehens  klarlegen. 
Abweisen  lässt  sich  auch  eine  andere  nicht,  nämlich  dass  Blankenfeld 
und  Wimpina  nach  ihrer  Berufung  schon  in  Leipzig  sich  an  die  Aus- 
arbeitung  der  Statuten  gemacht  haben. 

Inhalt  der  Statuten  von  1506. 

Auf  jeden  Fall  aber  waren  die  Leipziger  Statuten  bereits  in  die 
Frankfurter  Statuten  von  1506  hineingearbeitet.  Darauf  läset  sich 
sohliessen,  trotzdem  wir  fttr  das,  was  diese  enthielten,  nur  wenige  Zeugnisse 
haben,  die  sich  alle  in  den  ältesten  Acta  Bectorum  finden.  Am 
14.  October  1508  übersandte  der  Kanzler  der  Universität  Statuta 
tangentia  Rectorem.  Er  nimmt  darin  an  verschiedenen  Stellen  auf  die 
allgemeinen  Statuten  Bezug.  Nicht  ganz  sicher  ist,  ob  er  sie  auch  meinte, 
wenn  er  auf  das  früher  erlassene  Statut  hinsichtlich  der  Rechnungs- 
ablage hinwies,  zu  der  der  abtretende  Rector  verpflichtet  war  und  die 
hier  von  ihm  näher  geordnet  wird').  Ein  Versprechen  der  Art  steht  zwar 
im  Rektoreid  der  Statuten  von  1510,  könnte  aber  doch  nachträglich 
hineingekommeu  sein;  es  stand  nicht  im  Leipziger  Rektoreid  ebenso  wie 
das  folgende,  nicht  innerhalb  eines  Monats  nach  dem  Ablauf  des  Rektorats 
fortzugehen,    das  auch  auf  eine  Bestimmung  in  den  St.  t.  R.  Bezug  hat. 


honesta  ac  iuri  consona  statuta  et  ordinationes  in  initio  erectionis  ipsius  studil 

sive  post concedere  possunt,   eadem  auctoritate  (nämlich  nostra  regia) 

etiam  statuimus  et  ordinamus.  Urk.  Maximilians.  Beckman,  Notitia  universitatis 
Francofurtanae.  1707.  p.  10.  (hinter  dicti  erecti  studii:  pro  felici  directione  eiusdern 
studil,  quaecunque  salubria  et  honesta  statuta  et  ordinationes  condere  possint. 
Julius  II.  1506.  1507.    Beckman  p.  12.  13. 

1)  S.  die  üebersicht  S.  101.  »)  S.  u.  S.  31  A.  1  u.  33  A.  1. 

s)  Bauch,  N.  Arch.  f.  sächs.  Gesch.  und  Altertumskunde  Bd.  XVIII.  1887. 
S.  299  flf. 

*)  A.  R.  I.  fol.  26,  No.  L  Rector  iuxta  disposicionem  statuti  desuper  editi  et 
per  eum  iurati  debet  infra  mensem  de   perceptis   et   expositis.  universitati   (hoc 

est )  realem  facere  computacionem  et  effectualem  solucionem.   Vgl.  in  dem 

Rektoreid:  infra  mensem  post  finitum  of^cium  de  perceptis  et  expositis  racionem 
legittimam  facere.    Stat  V. 


11 

Mit  grösserer  Bioherheit  weist  St.  t.  R.  XI:  „Rector  in  difßniendis  punieDdis 
aat  monendis  statuta  insequatur'^  auf  Strafbestimtnungen  der  Statuten  im 
Allgemeinen  hin,  St.  t.  R.  V:  „ut  sie  iuxta  statutorum  disposicionero,  si 
quis  incorrigibilis  inveniatur,  amodo  ne  pecuniaria  sed  relegacionis  pena 
mulotetur^'  auf  Artikel  XXXVII  der  Statuten  hin. 

Einigen  Aufschluss  geben  uns  Nachrichten  über  die  Universitäts-  i 
gerichtsbarkeit.  Leider  sind  in  den  ältesten  Acta  Rectorum  fast  nur  I 
Verhandlungen  vor  dem  Plenum  mitgetheilt,  und  diese  scheinen  schon 
damals,  wie  es  die  Stat.  lang.  Rect  von  1508  bestimmen,  so  selten  als 
möglich  stattgefunden  zu  haben  und  immer  erst,  wenn  sich 
mehrere  in  den  vorigen  Instanzen,  vor  Rektor,  Rektor  und  Gonsilium, 
Dicht  erledigte  Rechtsfälle  gehäuft  hatten.  Dazu  wird  noch  häufig  ohne 
Angabe  der  Sache  und  Strafe  bestimmt,  dass  nach  den  Statuten  vorge- 
gangen werden  soll.  Die  Ausbeute  ist  also  gering.  Wimpina  droht 
in  einer  Vorladung  vom  23.  Mai  1506  die  Strafe  des  Statuts  gegen 
Arrestbruch  an.  ^)  Auch  in  einer  Universitätsversammlung  vom  14.Februarl  509 
wird  im  Falle  eines  Arrestbruches  Vorgehen  nach  den  Statuten  be- 
schlossen.^ In  den  Statuten  von  1510  ist  es  Artikel  XXXIV,  der  hiervon 
bandelt  Am  7.  Juni  1506  droht  Wimpina  2  Excedenten  im  Kontumaz- 
falle  „ueque  ad  exclusionem  secundum  universitati^  nostr^  statuta  proce- 
datür'^');  damit  wird  auf  Artikel  XVI  verwiesen./Am  22.  Februar  1509 
wird  beschlossen,  dass  der  Lizenziat  F  erb  er,  der  den  Lizenziaten  Funk 
4  mit  Wort  und  Schrift  beschimpft  hat,  ausser  der  Abbitte  die  statuten- 
mässige  Strafe  zu  leisten  hat.^)  >^8  ist  nun  ungewiss,  ob  damit  Art.  XXX 
oder  L  der  Statuten  gemeint  fst  oder  beide.  Von  diesen  ist  L  sicher 
ein  Zusatzbeschluss  zu  den  Statuten  von  1506.  Die  schon  erwähnte  Be- 
sißmmung  des  grossen  Freiheitsbriefes  Joachims  von  1506  endlich  zeigt, 
(lass  damals  schon  Artikel  XIX  bestand. 

Mit  einiger  Sicherheit  können  wir  also  schliessen,  dass  in  der  Fassung 
von  1506  bereits  Artikel  XVI,  XIX  (nebst  anderen  Strafandrohungen)  und 
XXXVII,  mit  weniger  Sicherheit,  dass  auch  V,  XXX  und  XXXIV  in  ihr 
vorhanden  war.  Die  Statuten  von  1506  enthielten  also  bereits  Artikel, 
die  wörtlich  aus  Leipzig  übernommen  waren  (XVI^  XXX),  solche,  die 
sich  an  Leipziger  Bestimmungen  anlehnten  (XXXVII)  und  solche,  die 
selbstständig  gefasst  waren  (V,  XIX,  XXXIV). 

Nicht  ganz  sicher  ist  es  ferner,  ob  eine  Reihe  von  Strafandrohungen 
in  der  ersten  Fassung  bereits   vorhanden  gewesen  oder  erst  später  ein- 


1)  in  poenam  statuti  contra  arrestum  universitatis  exeuntes  editi  A.  R.  I  fol.  7 
Friedl.  No.  9  S.  211. 

>)  ib.  fol.  33  b. 

S)  ib.  fol.  7b  Friedl  No.  12  S.  212. 

^)  sahra  pena  reo  per  universitat^m  iuxta  statutorum  disposicionem  infli|;enda. 
fol.  34. 


12 

geschaltet  ist  W-enigetens  scheint  auf  das  letztece  ein  Mandat  ^linzu- 
;weiaen,  das  der  Rektor  Kon-rad  Wiropina  am  21.  Mai  1506  erliess. 
Eb  wendet  sieh  gegen  14  vereohiedene  Artep  ron  Anaschreitungen  der 
Studierenden,  rerweiat  aber  nur  bei  einer,  dem  Tragen  von  fiohwertem, 
auf  die  Strafe  des  Statuts.  Allerdings  könnte  das  auch  eiiie  Inkonsequenz 
des  Wimpina  sein  und  vielleicht  auch  die  andern  Bestiqumnngon  bereits 
in  den  damaligen  Statuten  gestanden  haben.  Der  Brlass')  lautet:  „C. 
W.    mandat   omnibus   et   singulis   baoealaureis    studentibus   et    i^Iiquis 

I)  ut  publicas  tabernas  non  ingrediantur  .aub  poena  unius  floreni,  2)  ut 
in  suburbiis  non  errent  damna  infeventes  sub  eadem  .poeoa.  3)  Nod  de- 
ferant  gladios  sub  poena  statuti.  4)  Mon  globoe  sub  poena  trium 
florenorum.  5)  Non  baliatas  aub  eadem  pena.  6)  Non  bombardas  sab 
pena  decem  florenorum.  7)  Ut  in  aqnis  Oder^  -nauoleris  non  noceant  nee 
navibus  eis  invitis  utantur  «sub  pena  unius  flor^ni.  8)  Dt  nocturnos 
clamoces  non  exerceant  sub  pena  trium  floveno^nm.  9)  Ut  abstineant  ab 
irruptionibus  in  domus  sub  pena  solutionis  et  decem  flovenorum.  10)  Ut 
in  ciroulatorea  et  famulos  civitatis  non  des^viant  aub  pena   relQgationis. 

II)  Ut  eeditiones  non  moveant  neque  concitent  aub  pena  »oluaionia/^ 
Es  handelt  sich  also  um  Strafandrohungen  gegen  Ausscbveitungen  der 
Studierenden,  die  .vorgekommen  au  sein  aoheinen.  Solche  sind  auch  in 
Leipzig  erst  in  ZusatzbeachlOasen  zu  den  idciaten  Statuten  von  ^1410  ge- 
geben worden;  es  wäre  nicht  unwahrscheinlich,  dass  eich  dieses  in 
Frankfurt  .wiederholt  hätte. 

Die  Leipziger  Bestimmungen   sind   ältßr  als    1495^    hfttteo   also   in 
Frankfurt  1506  benutzt  werden  können.      Bei  .der  aonstigen  Ußbereia- 
stimmung  mit  Leipzig  fällt  aber  die  völlig  abweichende  Fassung  der  in- » 
haltlich  fthuliohen  Artikel  auf.     Für  fia^oesse  gegen  Stadt  knechte  bestimmt  i 
das  Mandat   Wimpinas  Relegation«    In   den  Stataten  von   I&IO  finden 
sich   fUr  diese    Vergehungen   wörtlich   die  Leipziger  Beatimipui^en,   die 
die  Strafe  nach  der  Schwere  der  Verletzung  .i^bstufen  und  .von  Relegation 
nichts  wissen.     MQglich  ist  ja  .allerdings,  dass  dieses  ,auch  schon  in  den 
Stauten    von   1506   gestanden   hat   und   dass   es  «ich   in   dem  Mandat 
Wimpinas  pur  um  eine  ausnahmsweise  Verschärfung  handelt.    Möglich 
ist  aber  auch,  dass  alle  diese  Bestimmungen  in  den  Statuten  von  1506 
noch  fehlten  und  erst  später  .te^ilß  im  Aqscblussan  das  Mandat  Wimpinas 
teils  an  die  Leipziger  Statuten  in  die  Statuten  von  1510  hineingearbeitet 
wurden.    Von  den  Bestimmungen  desersteren  kehren  1,  3,  7  in  wörtlichen 
Anklängen  wieder;  die  Reihenfolge  aller  ist  nur  wenig  verändert:  1,  3, 
4  -4-  5,  7  -f-  2,  6,  8  -|-  9.    Bine  Bestimmung,  die  genau  der  elften  des 
Mandats   entspricht,  ist  nicht   vorhanden.     Ausserdem  ist  das  Strafmaass 
für  nächtlichen  Lärm,  gegen  den  sich  noch   ein  besonders  ausführlicheres 


i)  ib,  fol.  6b.  7.    FriedL  No.  8.     Die  Nummern  stehen  nicht  im  Erla^. 


13 

.llaodfti  .Wimpinas  ivooi  2.  Juni  '15(^^)  wendel, 'ia  den  fitdluten  ivon 
lö'IO  TOD  8  auf  2  Gulden,  das  für  EinbrUehe  >von  ilO  auf  6  G.  hevab- 
geselAi,  (Doben  die 'Qeldatrafe  'fast  in  allen  sFällen  die  GeAngniasiftife 
geaetat,  welche  an  deren  Sielle  treten  konnte.  \ 

Nodi  awei  andere  Blandate  >Winipln«6  klingen  in  den  Statuten  iiKin 
1510  an.  Schon  am  9.  Mai  hatte  er  einen  auafllhvlichefen  Ansciilag  ^egen 
Besohädignngen  anaserhaU)  der  .Stadt  erlasaeo  „quatinusnillli  lOppidanomm 
damni  qnii^piam  inferan^;  in  Qalictis,  in.qaeccetis,  hortis,  vineis,  pratis,  aquis 
et  piscinis,  immo  inviüs  dominis^V^  ^^  ^"^^^  ^^'  einen  Onhlen  Strafe 
dafür  angedroht.  Unter  dem  21.  Mai  machte  W  Impiira  ausaerdem  nooh^ 
bekannt,^  das«  alle  Doktoren  und  Magister  die  noch  nicht  lounatrikulierten, 
die  ihnen  unterständen,  binnen  ,3  Tagen  .veranlassen  solUen,  daas  sie 
flieh  einßchreiben  Hessen  oder  .aber  sie  fartweisen  sollten  hei  Strafe 
eines  Guldens,  und  denen,  welche  sich  nicht  immatcikuliDren  lassen,  wird 
Verweisung  aus  .der  Atadt  angedroht.  Die  Statuten  haben  nur  den  ersten 
Theil  dieser  Bestimmung  und  setzen  die  :Fjriat  auf  14  Tage  .fest.  Es 
handelt  sich  bei  diesem  Srlass  Wimpinas  wohl  nur  um  eine  v^er&chärCte 
M;iaseregel;  darauf,  dasjBauchio  den  damaligen. Statuten  «chon  eine  Frist 
»von  .14  Tagen  :vorge8ehen  gewesen  sein  nxö.chte,  deutet  die  Bestimmung  / 
des  grossen  Priyilegs.der«l4andesfllrstenrMom22.  Februar  .1506  hin:. „Wurden  / 
auch  .auß  andern  universiteten  Studenten  geiu  Franekfurdt  in  die  nnlver- 1 
sitet  komm.en  und  als  studeuteu  .si^ih  halten,  «ich  doch  nicht  wolten  ein-j 
fichreiben  oder  intitulUeu  loßen,  der  uniyersitet  abedientz  tzu  thunde,  uudl 
also  in  einem  «achein  der  stndenten  Privilegien  .sich  .gebrauehen^  die  fiolnl 
bey  nymands  über  funffscehn  tag  erhalden  werden.^' ^) 

Wir  müssen  bei  Statut  JLYIIl,  ZK— XXIU  und  XZXVI  dafaingeatellt 
sein  lassen,  ob  .aie  sqhon  1&Q6  vorhanden  waren  oder  erst  später  ein- 
geschaltet sind. 

Aenderungen  im  Jahre  1509. 

Andere  ^Verändefungen  bei  der  Revision  von  1509  können  wir 
sicherer  bestimmen.  Zu  den  abgeschafften  Artikeln  gehörte  der  gegen 
Aufruhr  (No.  11  in  dem  erwähnten  Mandat  Wimpinas).  Als  Zusatzbe- 
Schlüsse,  die  1509  eingereiht  wurilen,  sind  folgende  cu  erkennen:  an  der 
planlosen  Reihenfolge  Statut  X  gegen  Wiederholung  des  Rektorats.    tEs  ist 


1)  L  ü.  fol.  7b.    Friedl.  Wo.  11. 

^  Ib.  fol. '6b.  Frisdl.  'N0..5.  Vgl.'in  den.Staiuten:  aut  ligna  quicrcina  ressoet 
ant  viueas  siye  hortos  in-vitis  dominis  eorum  nocte  vel  die  subintrenl 

')  1.  c.  fQl.  -et»  iFriedl.  No.  7.  C.  W.  mandat  omnibus  et  singulis  (huius 
alm^  aohademi§  doctpribus  mc^gisiris  et  reUquis,  quatinus  quotquot  sUb  se  non 
intitulatos  habßut  In  matricem  no8tr§  universitetis  insciibi  faoiant  aut  a  se  infra 
triduum  eiiciant  sub  poena  floreni  rhenensis  irremissibüiter  universitati  nostr^ 
porsoWendi. 

«)  A.  R.  I  fol.  13b  Riedel  I,  23.  S.  326.    Vgl.  in  den  SUtuten  Art  XXXVI. 


14 

ein  Plaeitam  des  Plenum.  *)  Das  Statut  gehört  offenbar  hinter  VT,  mit  dem 
die  andern  Bestimmungen  über  die  Rektorwahl  sohiiessen,  ist  aber  ganz 
planlos  von  ihnen  getrennt  durch  die  vorhergehenden  Bestimmungen.  Ob 
die  Bestimmung  über  die  Berufung  des  Consilium  nicht  erat  in  Anlehnung 
an  No.  IV  der  Stat.  tang.  reot.  aufgestellt  ist,  muss  zweifelhaft  bleiben. 
Artikel  IX  der  Statuten  ist  eine  Erläuterung  zu  dem  vorhergehenden  Eid 
der  Immatrikulierten  und  klingt  an  ein  Tabinger  Statut  an. 

ZusatzbeschlOsse  erkennen  wir  ferner  in  den  Bestimmungen,  die  auf 
Artikel  XLIII,  den  letzten  aus  Leipzig  herttbergenommenen  folgen.  Die 
Kleiderordnung  (XLIV)  muss  vor  dem  14.  Februar  1509  eingefQhrt  sein. 
In  einer  Versammlung  des  Plenum,  die  an  diesem  Tage  gehalten  wurde, 
wird  teils  Nachsicht  für  diejenigen  Universitfttslehrer  gefordert,  welche 
sie  Oberschritten  haben,  da  sie  noch  nicht  daran  gewöhnt  gewesen  wären, 
teils  werden  Milderungen  für  die  Zukunft  verlangt.^  Die  folgende  Be- 
stimmung gegen  das  gegenseitige  Abjagen  von  Schülern  ist  nach  dem 
1.  Januar  1510  festgestellt.')  Ueber  die  Einführung  der  nächsten  Be- 
stimmung wissen  wir  nichts.  Die  folgende  dagegen,  dass  studentische 
Akte  nur  von  Immatrikulierten  vorgenommen  werden  dOrfen,  ist  offenbar 
auf  Grund  der  Verhandlungen  des  Plenum  am  1.  Hai  1507  geiksst.^) 
Das  Amt  des  Syndikus  ist  am  37.  Januar  1509  in  einer  Versammlung 
des  Plenum  eingerichtet  worden;  Laurentius  Schreck,  der  erste  Syndikus, 
wurde  noch  an  demselben  Tage  dem  Kanzler  zur  Bestätigung  präsentiert,^) 
und  dieser  hat  selbst  das  Statut  über  die  Pflichten  des  Syndikus  fest- 
gestellt.^ Die  folgenden  Bestimmungen  gegen  Schmähungen  und  den  6e 
brauch  von  Nachschlüsseln  weisen  schon  durch  die  V7endung  „Statnit 
insuper  (Jniversitas  super  hoc  specialiter  consiliariter  convocata"  darauf 
hin,  dass  es  sich  auch  hier  um  nachträglich  gefasste  Beschlösse  des 
Plenum  handelt.     Die  letzte  Bestimmung  wendet  sich  ausserdem  geradezu 


1)  Schon  1515  führte  indes  den  Mangel  an  geeigneten  Kräften  zu  einer  teil- 
weisen Aufhebung  der  Bestimmung.  Am  17.  September  fasste  das  Konsil  den  Be- 
schluss,  dass  der  Wechsel  der  Nationen  gewahrt  werden  sollte.  Könnte  aber  keine 
geeignete  Person  gefunden  werden,  so  dürfte  das  Rektorat  (innerhalb  der  Nation?) 
wiederholt  werden.    No.  18.  fol.  55  b.     Vgl.  S.  33  A.  2. 

»)  A.  R.  I  fol.  33b  sqq. 

»)  s.  o.  S.  3  A.  2. 

^)  A.  R.  I.  fol.  21.  Märkische  Nation:  ne  quis  ingrediatur  illotis  roanibus  uniyer- 
sitatem,  priusquam  deponetur,  habeat  authoritatem  Rectoris  facto  iuramento  atque 
Solutions  debita  iuxta  morem  ceterarum  universitatnm.  Frank.  N.:  quod  nuUum 
suppositorum  ante  intitulationem  a  quovis  magistro  deponatur  sub  pena  unius 
floreni.  Preuss.  N.:  ut  magister  deponens  a  beano  prius  de  intitulatione  inquirat  ac 
non  intitulatum  sub  pena  deputanda  aliquem  beanum  secum  foveat. 

ß)  A.  R.  L  fol.  28.    S.  u.  S.  39  A.  1. 

6)  et  si  necessarium  iudicabitur,  nobis  velut  Cancellario  significetur;  cnrabimus 
tunc  nos  etc. 


15 

gegen  eine  eiDgerissene  Unsitte.^)  Nun,  folgen  nur  noch  Eidesformeln 
und  dann  die  Bestfttiguog  Dietrichs.  Die  meisten  der  erwähnten  Stücke 
sind  also  als  Oelegenheitsbestimmungen  zu  erkennen,  die  in  die  neue 
Fassung  der  Statuten  mit  aufgenommen  wurden,  ähnlich  wie  die  Leipziger 
Statuten  von  1500  BeschlQsse  einordnen,  die  nach  der  ersten  Abfassung 
der  Statuten  von  1410  gefasst  sind. 

Die  Anhänge  zu  den  Statuten  von  1510,  die  auf  die  Bestätigungs- 
formel  folgen,  bestehen  zum  grössten  Theil  aus  Eiden.  Unter  ihnen  be- 
findet sich  aber  auch  eine  Bestimmung  Ober  die  Privatlehrer  der  Studenten, 
die  auf  den  ersten  Blick  ein  späterer  Zusatz  zu  sein  scheint.  Sie  ist  in 
derFarragoHiscellaneorum  Wimpinae,  die  der  Dominikaner  Romberch 
aas  Kirspe  herausgab,  zusammen  mit  der  zweiten  Einladung  Wimp in as 
zum  Besuche  der  Universität  abgedruckt.  Eingeleitet  ist  das  Fragment 
hier  durch  ein  Distichon  „Ad  lectorem^',  worin  der  Leser,  der  etwas  über 
den  Ursprung  der  Universität  Frankfurt  wissen  will,  auf  dieses  Stück 
als  Beweis  hingewiesen  wird,  dass  dort  dgr  wahre  Tempel  der  MinervA , 
zu  finden  sei.')  Dann  folgt  die  fragliche  Bestimmung  unter  der  be- 
aonSeren  Ueberschrift :  „Rectoris  et  Goncilii  universitatis  Francfordianae 
ad  acholasticos  suos  eorumque  parentes  ex  statutis  desumpta  admonitio, 
hie  ea  propter  nuncupatius  invulgata,  quo  noscunt  universi  hanc  ipsam 
deinceps  observandam  et  nequaquam  impune  praetergrediundam.'^  Un- 
mittelbar angeschlossen  ist  die  intimatio  W i  m  p  i n  a s.  Nun  ist  die  Farrago 
erst  1531  gedruckt,  könnte  also  auch  eine  Bestimmung,  die  nach  1510 
gefasst  ist,  aufgenommen  haben.  Doch  wird  Romberch  sein  Material 
doch  wohl  von  Wimpina  selbst  erhalten  haben,  und  dieser  dürfte  ihm 
dann  zum  Unterricht  über  die  Anfänge  der  Akademie  kaum  ein  Stück 
aus  so  später  Zeit  übersandt  haben.  Der  Eingang  der  Bestimmung 
Ceterum  deutet  übrigens  auf  ein  Heran sreissen  aus  dem  Zusammenhang. 
Sehr  grosse  Wahrscheinlichkeit  spricht  also  dafür,  dass  die  Statuten,  aus 
denen  das  Stück  nach  Bomb erchs  Angabe  entnommen  ist,  die  von  1506 
sind.  Wir  hätten  es  also  mit  einem  Fragment  zu  thun,  das  man  anfangs 
bei  der  Revision  vor  1510  ausgeschieden,  dann  aber  und  zwar  nach  der 
Schrift  zu  schliessen,  die  auf  den  Anfang  des  16.  Jahrhunderts  hinweist, 
nicht  lange  nachher  hinter  den  neuen  Statuten  nachgetragen  hat. 

2.    Sie  Statuta  tangenda  Beotorem  oniversitatii  vom  31.  Ootober  1608. 

Die  kaiserlichen    und    päpstlichen  Privilegien  hatten    dem  Kanzler, 
dem  Bischof  von  Lebus,    einen   Anteil  an  der  Festsetzung  der  Statuten 

1)  Quatenus  clandestina  fiirta,  que  in  non  modicam  universitatis  infamiam  a 

plerisque  noctumo  tempore  fieri  consuerunt.    Stat.  LI. 

^  Farrago  Miscellaneorum  Wimpinae.    Coloniae.  1531.    Orationes  f.  S6: 
Gymnasii  faustam  quicunque  poposceris  ortum  —  Noscere,  quod^Francfort  civica 

terra  colit,  —  Me  lege,  tum  dices;  en  huc  venera  Mlnervae  —  Templa,  simul  magni 

qoicqud  in  orbe  viget 


1« 

der  UniveMiUlt  augewieeem  Wiß  gross  dieser  bei  denen  von  1'506  war, 
Ittssti  sich  nioht  festBtißlleiii  Bei  denen»  von  1510  besehritokie  er  sieb, 
wie'  es  sebeint,  daramf^  dass  er  die  ibm  von  der  (Jniversititt  vorgelegt^ 
Redaktion,  iw  we]cbe,  wie  \v4r  saben,  mehrere  von  der  Uniirersität  s^bst- 
thttiig  gefasste  Beschlüase  aufgenommen«  waren,  mit  seiner  BeetflUgung 
versah.  Doch  hatten  wir  hierbei  bereit»  einer  von  ihm  selbsii  edierten 
Besiimmong^  der  über  die  BeAignisse  des  Syndikus  au  gedenken«  Für 
andtere  Universitätspersonen  hat  er  von  sieh»  aus  besondere*  Stalnten'  edieit, 
für  den  Etektor  und  fttr  die  Kollegiaten'  des  AitistenkollegBi  Die  letitereo 
stehen  in  einem  saehlicfaen  Zosammenbang  mit'  den>Statutetr  der  Artlsten- 
faikttltM;  die  ersteren  enthalten»  Bestimmungen^  nwlehe  an  anderen*  Uni«* 
versttüiten  in  den«  aligeraeinen  Statuten  gegeben  wurden  und  stellen  sieh 
in'  Frankfoit  als«  eine  ErgftnuiDg  der  a;llgemeineni  Stetaten  dan 

Die  Handschrift. 

Dae  Original  dieser  Statuten,  1508  vom  Kanzler  der  Universität  zu- 
geschickt, ist  unseres  Wissens  nicht  mehr  vorhandent  Wir  haben  nur 
2  Abschriften,  darunter  eine  gleichzeitige  sohon  erwähnte  in  den  Acta 
Reotorum  I  (Berlin,  Geb.  Staats-Archiv.  Rep.  86,  VL  Nachtrag.  Fascikel  27), 
und  eine  viel  spätere  in  einem  Eopialbuch,  das  sicher  erat  dem  nächsten 
Jahrhundert  angehört  (No.  23  der  Frankfurter  Akten  auf  der  Breslauer 
Univ.'Begistr»  fol.  29^ — S4^).  Die  Aota  Rectorum  sind  ein  starker 
Papierfascikel  in  Folio.  Er  wurde,  nach  der  Handschrift  den  ersten 
Eintragung  zu  sohliessen,  wohl  noch  im  Rektorat  des  Wimpin a  mit 
einer  Aufzeichnung,  der  erst  en  Elvlasse  der  Landesherren,  des  Rektors 
Wimpina  undi  der  wichtigsten  Privilegien  der  Uni versitfiit  begonnen 
und  bringt  im  ersten  Teile  in.  ofifenbar  gleichzeitigen  Eintragungen  von 
verschiedenen  Händen  grösstenteils  Verhandlungen  der  Universität  bis 
zum  Jahre  1518,  im  zweiten  Teile  meistens  Privilegien  bis  zum 
Jahre  1572,^)  woher  der  Band  denn  wohl  auch  seine  Bezeichnung  als 
Liber  privilegiorum  an  der  erwähnten  Stelle  des  zweiten  Statutenbuched 
(:So.  13)  erhalten  hat.') 

Auf  foU  24  ist  in  sehr  sauberer  Handschrift  bereits  der«  Eingang,  zu^ 
den  erwähnten  Statuten  niedergeschrieben.  Dann  hat  der  Schreiber  aber 
die  Statuten  selbst  vergessen  und  die  nachfolgenden  Nachrichten  über  die 
Wahl  von  Tertretern  für  die  Universität  und' die  Einsetzung  d^s  ersten 


^)  Unter  einer  ganzen  Reihe  derselben  steht  der  Vermerk,  dass  sie  von  dem 
Notar  eingetragen  sind.  Die  Acta  Rektorum  bilden  also  den  „codicem  certum  et 
ad  posteritatem  constitutum,"  in  den  nach  Stat  VI  von  1544  der  Notar  Eintragungen 
zu  machen  hat 

>)  Publiciert  sind  daraus  von  Friedlaender  die  Mandate  Wimpinas  und  die 
Reform  der  Universii&t.  Forschungen  z.  brandenb.  u.  preuss.  Geschichte  Bd.  Vi II 
S.  207—220. 


17 

Syndikus    angeschlossen,    daher    das  Oanze    wieder  ausgestrichen,    und 
auf  fol.  26  Ton  vonie  begonnen. 

Auf  die  Nachricht  von  der  Wahl  des  Mathaeas  MoloQr  zum  Rektor 
am  14.  October  1508  folgt  hier: 

„Sab  coius  magistratu  acta  suo  ordine  infra  sunt  annotata. 

Anno  quo  supra  die  ultima  mensis  octobHs  r(eyerendi88imus)  in 
Christo  pater  et  dominus  Theodericns  sancte  Lubucensis  ecdesie  presul, 
GaQcellarius  noster  observandissimus,  auctoritaie  ouiusdam  brevis 
statuta  tangenoia  rectoratum  universitatis  remisit  sub  mandato,  quoram 
omoinm  tenor  sequilur  et  est  talis. 

Wir  schicken  euch  auch  hie  in  verschlossen  statutt  und  artickel 
betreffend  das  ampt  reotoris.  Die  selben  wollet  noch  ubersehung  also 
vorschaffen  und  halden,  vorlassen  wir  uns  zu  geschende.  Datum  ut 
s(upra)." 

Dann  folgen  die  18  Artikel^  die  von  4  an  am  Rande  numeriert 
siod. 

Inhalt. 

Ihr  Inhalt  ist  in  folgender  Uebersicht  gegeben,  welche  gleichzeitig 
diejenigen  Universitäten  kenntlich  macht,  an  denen  ähnliche  Bestimmungen 
ausdracklich  gegeben  sind: 

1.  Abrechnung    am    Schlüsse  des 

Rektorats.  Rost.,  Tüb.,  (Witt.),  Wien,  (Köln). 

2.  Schlüssel  zum  Fiskus  der  Uni- 
versität. 

3.  Trinkgeld    ftlr    die     Mitglieder 
des  Consilium. 

4.  Berufung  des  Consilium  und  der 

Universität.  Tüb.,  (Witt.),  Wien,    Köln. 

5.  Uebergabe  nicht  erledigter  Straf- 
verfahren an  den  neuen  Rektor.     Leipz. 

6.  Kosten  ftlr  Prozession  und  Uni- 
versitätsmesse. 

7.  Auftreten  des  Rektors.  Wien,    Köln. 

8.  Anteil   des   Rektors  an   Imma- 

trikulations-    und    Strafgeldern.     Rost.,  Tüb.,  (Witt.), 

9.  Belohnung  der  Btadtknechte  für 
den  Studenten  abgenommene 
Waffen. 

10.  Täglicher  Betrag  für  Einge- 
kerkerte. 

11.  Die  Instanzen  im  Strafverfahren.  Tüb.,  (Witt.), 

12.  Zweifelhafte  Fälle  und  Appel- 
lation. 


18 

13.  Entscheidong      bei       Abstim- 
mungen. Tüb.,  (Witt.),  Wien,  (Köln). 

14.  Visitation  der  Bursen. 

15.  Lesung  der  Statuten. 

16.  Abvfresenheit  des  Rektors.  Tab. 

17.  AufKeichnung    der     Acta    und 

Conclusa,  Tüb.,  (Witt.),  Köln. 

18.  Eid  der  Universitätsdiener. 

19.  Unterhandlungen     der    Fakul- 
täten über  Prozession  und  Messe.    , 

Ein  Plan  ist  in  dieser  Anordnung  schwer  heraussufinden.  Es  könnte 
ungefähr  folgender  sefin  A.  Uebernahme  des  Rektorats  (1.  2).  B.  Berufung 
des  Consilium  (3.  4).  G.  Repräsentation  der  Universität  (6.  7).  D.  Ein- 
nahmen und  Ausgaben  des  Rektors  (8 — 10).  E.  Strafverfahren  (11 — 13). 
F.  Einzelne  Pflichten  des  Rektors  (14—17).  6.  Verschiedenes  (18.  19). 
Aber  auch  so  ist  Artikel  5  nicht  unterzubringen,  der  dann  vielmehr 
unter  11 — 13  oder  bei  17  hätte  stehen  müssen,  und  die  Trennung  der 
beiden  über  Procession  und  Universitätsmesse  handelnden  Artikel  6  und 
19  ist  schwer  zu  begreifen. 

Vermutliche  Entstehung. 

Weniger  auflfiällig  wird  die  Planlosigkeit  der  Anordnung,  wenn  man 
sich  gegenwärtig  hält,  dass  es  sich  in  diesen  Artikeln  um  Ergänzungen 
zu  den  allgemeinen  Statuten  handelt,  auf  welche,  wie  schon  angeführt, 
in  Artikel  1  und  11  hingewiesen  wird  und  zu  deren  Bestimmung  Artikel  1 
geradezu  einen  Ausführungsmodus  giebt.  Die  meisten  dieser  Statuten 
sind  doch  wohl  zu  Folge  von  Bedürfnissen  gegeben  worden,  die  sich 
allmählich  herausstellten.  Eine  Zusammenstellung  der  Punkte,  über  die 
Unklarheit  herrschte,  könnte  unseren  Statuten  zu  Grunde  liegen.  Nächst- 
dem  scheinen  mehr  oder  weniger  zufällige  Gedankenverbindungen  die 
Anordnung  beeinflusst  zu  haben.  Bei  der  Besprechung  der  Rechnungs- 
legung dachte  der  Verfasser  gleich  an  die  Kasse  und  ähnlich. 

Von  den  Bestimmungen  anderer  Universitätsstatuten  klingen  die 
Tübinger  am  häufigsten  und  deutlichsten  in  den  Frankfurter  Rektorats- 
statuten an.  Das  könnte  wohl  wieder  auf  dem  Eiofiuss  der  aus  Witten- 
berg herübergekommenen  Universitätslehrer  beruhen.')  Es  Hesse  sieb 
denken,  dass  der  Kanzler  die  von  anderen  Universitäten  her  Berufenen 
befragt  hätte,  wie  es  in  den  zweifelhaften  Fällen  bei  ihnen  gehalten  sei. 
Ebenso  gut  wäre  es  aber  auch  möglich,  dass  er  sich  bei  den  benachbarten 
Universitäten  Rath  erholt  hätte,  sich  etwa  an  die  Konservatoren  der  be- 


1)  Fast  alle  Bestimmungen  der  Tübinger  Statuten,  an  welche  unsere  Statuten 
anklingen,  kehren  auch,  wenn  auch  in  völlig  anderem  WoiHaut,  in  den  Wilten- 
berger  Statuten  von  1508  wieder.    S.  ob.  die  Übersicht. 


19 

treffenden  Universitttten,  seine  Amtsgenossen,  den  Bischof  von  Branden- 
bai^  f&r  Wittenberg,  den  Bischof  von  Schwerin  für  Rostock  gewendet 
hätte.  Schwer  wären  dann  nur  die  Anlehnungen  an  Wien  zu  erklären. 
Doch  könnten  sie  auch  über  Tübingen -Wittenberg  oder  über  Köln,  wo- 
her auch  Besucher  der  Frankfurter  Universität  kamen,  geschehen  sein.^) 
Id  Wittenberg  könnte  auch  Blankenfeld  bei  seinem  Freunde  Scheurl 
Erkundigungen  eingezogen  haben.  ^) 

Auf  jeden  Fall  ist  jedoch  die  Entstehungsart  dieser  Statuten  eine 
andere  gewesen,  als  die,  welche  das  kaiserliche  und  die  päpstlichen 
Privilegien  vorsahen.  Sie  sind  nicht  von  Universität  und  Bischof  im  Verein 
festgestellt.  Höchstens  hat  der  Bischof  die  Vorschläge  der  Universität 
dazu  entgegengenommen.  Dann  aber  erlässt  er  sie  sub  mandato  d.  h. 
unter  der  Anweisung  sie  zu  beobachten.  Der  Brief,  auf  dessen  Autorität 
er  sie  erlässt,  kann  deshalb  auch  nicht  eines  jener  Privilegien  gewesen 
sein.  Es  Hesse  sich  wohl  denken,  dass  die  Ermächtigung  vom 
Landesberrn  ausgegangen  ist.  Dass  die  Landesherren  selbst  An- 
ordnungen für  die  Universitäten  treffen  und  die  Kanzler  dabei  heran- 
ziehen, kommt  schon  in  früherer  Zeit  auch  bei  anderen  Universitäten  und 
vor  allem  auch  bei  dem  Vorbilde  von  Frankfurt,  bei  Leipzig,  vor.') 
Auch  für  andere  Universitätspersonen  ediert  der  Frankfurter  Kanzler  Voi;-; 
Schriften,  für  den  Syndikus,  für  die  KoUegiaten.  Er  wäre  wohl  möglich, 
dass  der  Landesherr  ihm  einen  umfassenden  Auftrag  zur  Regelung  der 
Stellungen  aller  offiziellen  Universitätspersonen  gegeben  hat  und  die  er- 
wähnte Ermächtigung  in  dieser  für  uns  verlorenen  Urkunde  stand. 

3.    Die  Statuten  von  1544  und  1588. 

Zusammenhang  mit  der  Reformation. 

Die  Neuausarbeitung  der  Statuten  fkllt  wenige  Jahre  nach  der  Ein- 
iuhrung  der  Reformation  in  der  Mark  Brandenburg,  und  das  ist  nicht 
blosser  Zufall.  Gleichzeitig  mit  der  Visitation  der  Kirchen  hatte  der 
Kurfürst  Joachim  II.  auch  eine  Visitation  der  Universität  angeordnet, 
„nachdem  gemelte  universitett  eine  zeit  langk  in  diesen  leufften  auch 
aus  etlichen  manglen,  der  sich  die  Visitatores  erkundigt,  fast  abge- 
nommen,"*) damit  sie  „wieder  angerichtet  und  frequentirt  werden  mochte."^) 


>)  S.  die  Uebersicht  S.  102. 

^  communis  amicus  noster  Johannes  Blanckefeldus.  Christoph  Scheurls 
Briefbuch  ha.  v.  Soden  u.  Knaake,  Potsdam  1867.  S.49  (an  Ernst  von  Schleinitz). 
Vgl  auch  Bauch,  Zu  Chr.  'Scheurls  Briefbuch.  N.  Mitt  d.  thür.-sächs.  Vereins. 
XIX,    S.  437,  No.  75a  (vom  22.  Mai  1513),  S.  408,  No.  33  d  (Winter  1508). 

^)  6.  Kaufmann,  Geschichte  der  deutschen  Universitäten.  U.  Stuttgart  189C. 
S.  110  ff. 

*]  Ada  Rect.  I.  fol.  65.  Forsch,  z.  brb.  u.  prss.  Gesch.  VIII.  S.  214. 

5)  Riedel,  Codex  dipl.  Brandenburgensis.   I,  23.    Berlin  1862.  No.475  S.  485. 

3» 


Diese  Visitaioren,  Georg  von  Biumenthal,  Bischof  zu  Lebus  und  Ratze- 
burg, Lizenziat  Johann  Heiler  und  Johann  Weinleben*),  werden  von 
Joachim  II.  am  22.  Februar  und  noch  am  19.  Juli  1540  der  Universität 
angekündigt  und  sind  am  27.  August  1Ö40  bereits  am  Werk;  sie  berufen 
den  Christoph  Pannonius  „in  yetzgehaltener  Visitation"  zu  einer 
Lektur  der  Poetik.')  „Mit  rathe  etlicher  person  auss  jeder  facnltet^^') 
arbeiten  die  Visitatoren  ihre  Erfahrungen  zu  einer  Verordnung  aus,  die 
alle  Missstände  abstellen  soll.  Es  ist  dies  ,ydie  Verordnung  und  be- 
stellung  auch  besserung  der  besoldung  der  universitet  des  gemeinen 
studii  zu  Franckfurt  an  der  Oder"  vom  9.  September  1540^);  sie  ist 
uns  in  einer  Abschrift  vom  Jahre  1560^)  und  einer  viel  späteren') 
erhalten. 

Zur  Beaufsichtigung  über  die  Aufrechterhaltung  dieser  Verordnung 
bestellen  die  Visitatoren  am  Schlüsse  des  Schriftstückes  die  Doktoren 
Christian  Schirach,  Georg  Sabinus  und  Kaspar  Widerstadt 
auf  Anordnung  des  Kurfürsten  als  Superintendenten  und  fügen  diesen 
dann  aus  eigener  Gewalt  noch  den  Doctor  Alesius  aus  Schott- 
land hinzu.  Vor  der  Publication  dieser  Reformation  haben  die  Vis!- 
tatoren  das  Schriftstück  noch  dem  Bischof  von  Lebus,  der  also  damals 
nicht  mehr  unter  den  Visitatoren  gewesen  sein  muss,  als  Konservator 
und  Kanzler  der  Universität  vorgelegt  und  ihm,  da  er  darüber  „etlicb 
zustehende  gerechtigkeit''  habe,  die  darin  vorgenommene  Herabsetzung 
der  Promotionsgebtthren  ans  Herz  gelegt.^) 

Diese  Reformation  der  Universität  handelt  im  Ganzen  von  ganz 
anderen  Dingen,  als  die  Statuten,  von  Vorlesungen,  Disputationen  und 
Deklamationen,  Promotionen,  Wohnungen,  Küche  und  Keller  im  Kolleg. 
Nur  eine  Bestimmung  der  Stat.  tang.  Rect.  wird  durch  die  Reform  ab- 
geändert. Die  Statuten  sollen  darnach  einen  Monat  nach  Amtsantritt 
des  Rektors  verlesen  werden,  während  dies  nach  den  St.  t.  R.  zweimal 


1)  Geh.  St  Arch.  Rep.  86  VI.  Nachtr.  Fase.  2.  Schreiben  Joachims  IL  vom 
22.  März  1540. 

2)  Riedel,  Ebenda  No.  466.  S.  473.  Die  Einsetzung  der  Visitatoren  folgte  also 
wirklich  auf  eine  Zeit,  in  der  die  Universität  abgenommen  hatte,  das  Winter- 
semester 1539/40  mit  der  Pest.  Es  scheinen  aber  doch  nach  der  Aussage  der 
Visitatoren  noch  andere  Ursachen  für  den  Niedergang  der  Universität  massgebend 
gewesen  zu  sein. 

3)  Riedel,  No.  475  S.  485. 

4)  Das  Datum  ist  festgestellt  von  Bauch  in  seiner  ausführlichen  Behandlung 
der  Reformation  in  Kehrbach,  Texte  und  Forschungen  II. 

5)  A.  R.  I.  fol.  65  sqq  Veröflfentlicht  von  Fried laender.  Forsch,  z.  brb. 
u.  prss.  Geschichte  VIII  S.  213  ff. 

6)  Copialbuch  No.  24  auf  der  Registratur  der  Bresl.  Univ.  fol.  71—78. 
"^  Riedel,  l.  c.  No.  475  S.  484  nach  einem  undatierten  Konzept 


21 

im  Semester   zu    geschehen  hatte.      Demgemäss  ist  in  die  Statuten  von 
1544  auch  die  neuere  Bestimmung  eingesetzt  worden. 

Aber  es  besteht  doch  ein  tieferer  Zusammenhang  der  neuen 
Statntenredaktion  mit  der  Reformation.  Hinter  den  Einzelbestimmungen 
setzt  diese  am  Schlüsse  fest:  ,,Was  sonst  der  Universität  mehr  mocht 
Dotslich  sein  und  in  dieser  eile  nicht  bedacht  werden  konen,  sollen  der 
her  Rector  und  die  andern  glidmass  ferner  naohdengken  und  eintrechtig 
also  bestellen,  domit  die  Universität  widderumb  in  eine  Ordnung  bracht 
Qod  von  tage  zu  tage  gebessert  werde^^  Dadurch  wurde  der  Universität 
die  Verpflichtung  auferlegt,  auch  an  ihrem  Teil  zur  Besserung  beizu- 
tragen, und  dieser  Verpflichtung  nachzukommen,  war  offenbar  die  neue 
Au8arbeitung  der  Statuten  bestimmt,  die  im  Jahre  1544  nach  dem 
29.  November  erfolgte  (S.  u.  S.  68  c), 

Zusammenhang  mit  den  Statuten  von  1510. 

Die  Redaction  von  1510  ist  dabei  so  vollständig  umgearbeitet,  dass 
nur  wenige  Spuren  daraufhindeuten,  dass  sie  bei  der  Abfassung  der  neuen 
Statuten  zu  Grunde  gelegt  sind.  Die  einzelnen  Artikel  haben  lieber- 
Schriften,  sind  aber  nicht  numeriert.  I— IV,  VI,  VII,  X,  XI,  XLI— XLIII 
der  alten  Statuten  sind  spurlos  verschwunden,  VIII  und  IX  erst  später 
aufgenommen.  *)  Die  übernommeneu  Bestimmungen  sind  zusammen  mit 
den  zahlreichen  neuen  nach  einem  neuen  Plane  geordnet,  wobei  nament- 
lich die  Zusatzbestimmungen  XLIV — LI,  in  den  Statuten  von  1510  nur 
aogereiht,  an  der  durch  den  Inhalt  geforderte  Stelle  eingereiht  sind.  Aber 
auch  diese  übernommenen  Bestimmungen  sind  selbst  da,  wo  sie  inhalt- 
lich dieselben  geblieben  sind,  in  auffallend  absichtlicher  Veränderung 
des  Ausdruckes  so  umgeändert,  dass  man  nur  mit  Mühe  die  Bestimmungen 
der  Statuten  von  1510  erkennt,  die  denen  von  1544  zu  Orunde  liegen. 
Die  geringen  wörtlichen  Anklänge,  die  trotzdem  geblieben  sind,  werden 
in  dem  unten  folgenden  Abdruck  durch  Petitdruck  hervorgehoben. 

Inhalt. 
Der  Anordnungsplan  der  neuen  Statuten  ist  folgender:  1.  Pflichten 
der  offiziellen  Universitätspersonen.  2.  Die  Gerichtsbarkeit  der  Universität. 
3.  Die  Pflichten  der  Studierendeu.  Die  ersten  beiden  Abschnitte  sind 
nicht  durch  besondere  Ueberschriften  getrennt.  Dies  geschieht  dagegen 
am  Schluss  der  ersten  17  §§,  indem  die  folgenden  37  §§  zusammengefasst 
werden    durch    die  Ueberschrift:    „De   bis,    quae   membris   universitatis 

M  Die  Eidesformeln  in  No.  LH  u.  LIII  sind  ebenfalls  nicht  in  die  Statuten 
von  1544  aufgenommen,  sondern  hinten  im  Statutenbuche  eingetragen  auf  der 
vierten  und  fünften  Seite  von  hinten.  Die  hier  stehenden  Formeln  gehören  er. 
sichtlich  zu  den  Statuten  von  1544.  Der  Reinigungseid  hat  die  Worte  „al6  mir 
?oU  helff  und  sein  heiliges  euangelion",  die  offenbar  nach  der  Reformation  für 
den  früheren  Schwur  bei  Gott  und  allen  Heiligen  eingeführt  wurden,  der  Eid  der 
ans  dem  Gefängnis  entlassenen  weist  auf  die  „vetustiora  statuta**  hin.     Vgl.  S.  90^ 


22 

facienda  vel  fugienda   sunt'^    Sie   handeln   also  von  den  Pflichten  der 
Studierenden. 

In  dem  ersten  Teil  sind  nur  3  Artikel  der  Statuten  von  1510  be- 
nutzt, V,  XLVIII  und  XLIX.  Einzelne  der  Versprechungen  des  Bektoreides 
(V)  der  alten  Statuten  sind  umgearbeitet^)  und  um  neue  Bestimmungen 
vermehrt  zu  dem  Artikel  ,,De  officio  Reotoris'^  Die  Verlesung  der  Statuten 
ist  dabei  nach  der  schon  erwähnten  Bestimmung  der  Reformation  fest- 
gesetzt. Aus  XLVIII  und  XLIX  der  alten  Statuten  (Officium  Sindici)  ist 
nur  eine  Bestimmung  herObergenommen  und  um  eine  neue  vermehrt. 
Neu  sind  die  Artikel  über  das  Amt  der  Senatoren,  die  an  die  Stelle  des 
Gonsilium  der  alten  Statuten  getreten  sind,  der  Dekane,  des  Prftpositas, 
des  Notars,  des  Pedells,  aller  Vorsteher.  Von  ihnen  waren  Dekane  und 
Pedell  1510  vorhanden;  nur  fehlen  in  den  allgemeinen  Statuten  Bestim- 
mungen fUr  sie.  Die  Aemter  des  Notars  und  Präpositus  scheinen  erst 
später  eingeführt  zu  sein.  Das  Juramentum  Notarii  ist  später  in  das 
Statutenbuch  eingetragen  als  die  Statuten  von  1510,  jedoch  vor  dem 
Juramentum  Syndici,  dessen  Handschrift  deutlich  noch  auf  den  Anfang 
des  16*  Jahrhunderts  hinweist.  Zuerst  finde  ich  1511  einen  Notar  ge- 
nannt. Es  ist  der  Magister  Fabian  Funck,  der  am  26.  Juli  an  einer 
Verhandlung  der  Universität  mit  dem  Rate  teil  nimmt').  Der  Präpositus 
ist  wohl  gleichbedeutend  init  dem  Praepositus  GoUegii,  für  den  noch 
Dietrich  von  Bulow  (f  1523)  eigene  Bestimmungen  in  den  schon  er- 
wähnten Statuten  ftlr  das  Artistenkolleg  erlässt,  der  also  vor  1523  ein- 
gesetzt sein  muss.  Nach  den  Statuten  von  1544  hat  er  die  Aufsicht  über 
die  Bauten  und  Wohnungen.  Nach  den  erwähnten  Statuten  für  das 
Artistenkolleg  sind  gerade  fUr  die  Beaufsichtigung  der  Bauten  und  Woh- 
nungen dem  Präpositus  2  Magister,  die  sogenannten  editui  beigegeben.^ 
Diese  Befugniss  ist  aber  trotz  des  Wortlauts  der  Statuten  von  1544 
nicht  auf  den  Präpositus  allein  übergegangen,  denn  nach  der  Reformation 
von  1564  bleibt  die  Obhut  über  die  Bauten  den  acht  Senioren  des 
Artistenkollegs.  ^) 

Der  zweite  Theil  der  Statuten  von  1544  lehnt  sich  am  meisten  an 
die  alten  Statuten  an.  Artikel  XII — XVII  derselben  kehren  als  IX— XV 
in  derselben  Reibenfolge  wieder,  in  der  oben  charakterisierten  Weise  um- 
gearbeitet. Dazu  ist  XXV  der  alten  Statuten  über  den  Reinigungseid 
gestellt  und  eine  Bestimmung  über  die  Aussagepflicht  hinzugefügt. 

Der  dritte  Theil  der  Statuten  enthält  eine  ganz  neue  Gruppe  von 
Bestimmungen,  solche,  die  den  Studienbetrieb   zu  regeln  und  den  Fleiss 


1)  Auf  die    Herkunft   dieses  Statuts   weist   schon  der  Eingang  hin:    Rectoris 
academiae  nostrae  partes  sunt,  ut  primum  iuret 

2)  Frankf.  Akten  auf  der  Registr.  d.  Bresl.  Univ.  No.  18  fol.  4. 

3)  Frankf.  Akten  No.  17  fol.  9. 
*)  S.  u.  S.  86  ob. 


2S 

d^r  Stadierenden  unter  Aufsicht  zu  stellen  bestimmt  sind.  Die  verein- 
zelten einschlägigen  Artikel  der  alten  Statuten,  XXXVI,  XLV— XLVII  sind 
dabei  eingeordnet,  jedoch  auch  bedeutend  erweitert  (XVIII,  XIX,  XXIII). 
Die  überwiegende  Zahl  der  Artikel  dieses  Abschnittes,  nämlich  6,  sind 
ganz  neu.  In  dieser  Gruppe  von  Bestimmungen  spricht  sich  am  meisten 
das  durch  die  Visitation  angeregte  Bestreben  aus,  die  Bedeutung  der 
Universität  wieder  zu  steigern. 

Die  zweite  Gruppe  des  dritten  Theiles  beginnt  mit  dem  zusammen- 
fassenden Artikel  XXVII:  „De  vitiis  scholarium  quorundam'^  und  enthält 
Strafbestimmungen  gegen  Ausschreitungen  der  Studierenden.  Bei  ihnen 
sind  von  den  alten  Statuten  zu  Grunde  gelegt  XLIV  (=  XXVIII  der 
neuen  Statuten),  L  (=  XXX),  XVIII  (=  '  XXXI  und  XXXIII)  XIX,  XX, 
XXII  (=  XXXVIIl),  XXI  (=  XL  und  XLI),  XXIIl  (=  XLII— XLIII),  XXX 
(=  XLIV),  XXXII  (=  XLIVI»),  XXVI- XXIX  (=  XLVI)  XXXIII— XL 
(=  XLVIH — LIV).  Kur  die  an  letzter  Stelle  genannten  Artikel  stellen 
also  wieder  eine  zweite  Reihe  dar,  welche  im  alten  Zusammenhange  aus 
den  alten  Statuten  —  natürlich  wieder  mit  den  schon  charakterisierten 
Veränderungen  —  herübergenommen  sind.  Es  sind  dies  die  allgemeinen 
Bestimmungen  in  Bezug  auf  die  Strafen.  Bei  den  übrigen,  den  besonderen 
Bestimmungen  sind  die  Veränderungen  grösser.  Die  Artikel  gegen 
das  Kneipen  (XXXI— XXXV)  und  gegen  nächtlichen  Unfug  (XLIU)  sind 
bedeutend  erweitert.  Sie  sind  sicher  durch  die  trüben  Erfahrungen  ver- 
anlasst, welche  die  Universität  nach  Ausweis  der  Acta  Rectorum  II  (No.  18 
der  Prankf.  Univ.-Akten)  nur  zu  oft  gemacht  hatte.  Durch  sie  ver- 
anlasst waren  sicher  auch  die  Verschärfungen  der  Strafen  für  das  Tragen 
von  Degen  um  das  Vierfache,  sowie  die  ganz  neuen  Artikel  gegen  Auf- 
ruhr (XXIX),  gegen  Herausforderung  (XLV),  gegen  Ausschreitungen  im 
Karzer,  gegen  Bedrohung  mit  dem  Degen  und  Belästigung  der  am  Kolleg 
Vorübergehenden  durch  Werfen  (XLVII),  gegen  Ausschreitungen  bei 
öffentlichen  Lustbarkeiten  (XXXVI  und  XXXVII).  Neu  ist  auch  der 
Artikel  „De  lavacro  Ödere''  (XXXIX).  Die  Strafen  sind  vielfach  anders 
festgesetzt  als  in  den  Statuten  von  1510. 

Die  ursprüngliche  Niederschrift  der  Statuten  von  1544  schliesst  mit 
der  Bemerkung^  dass  ein  grosser  Theil  der  Vorschriften  in  dem  Eide 
der  Immatrikulierten  enthalten  sei.  Von  einer  bedeutend  späteren  Hand 
ist  dann  zunächst  der  Inhalt  dieses  Eides  angeführt,  von  dem  nur  der  Anfang 
sich  an  den  Eid  in  den  älteren  Statuten  anschliesst.  Dazu  kommt  die 
Erläuterungsbestimmung  zum  Eide  aus  den  älteren  Statuten  (IX)  und  der 
Eid  des  Rektors,  beide  mit  stärkerer  Anlehnung  an  die  älteren  Statuten. 

Die  Statuten  von  1544  habenden  Eingang:  Hoc  ins  emendatum  ac  appro- 
batuoi  est  Rectore  Christophoro  Gornero  anno  a  Christo  nato  1544.  Wer 
diese  Approbation    vorgenommen  hat,    ist    weder   hier    noch    an    einer 


24 

anderen  Stelle    gesagt.     Möglicherweise    bezieht   sich    das    approbatum 
lediglich  auf  eine  Beschlussfassung  der  Universität, 

4/    Das  iweite  Btatntenbnoh  der  Universität  (1688.) 

DieHandschrift.  Im  Jahre  1 588  hat  man  ein  prächtiger  ausgestattetes 
Exemplar  der  neuen  Statuten  angefertigt  und  dabei  gleich  eine  ganze  Reihe 
in  der  Zwischenzeit  entstandener  ergänzender  Stücke  eingetragen.  Es  ist 
dies  Band  13  der  Frankfurter  Universitätsakten  auf  der  Breslauer  Uni> 
versitätsregistratur,  ein  Papierband  in  Quart  mit  2  unfoliierten  und  185 
foliierten  Blättern.  Der  Deckel  ist  mit  Schweinsleder  überzogen  und 
kunstvoll  gepresst.  In  der  Mitte  der  Vorderseite  trägt  er  ein  Hüftbild 
des  Kurfürsten  Johann  Georg  in  Harnisch  mit  Scepter  und  Schwert 
mit  der  Unterschrift  Johannes  Georgius  d.  g.  princeps  elector  Branden- 
burg, et  dux  Pruss.,  in  dem  Felde  darunter  die  Zahl  1588^  das  ganze 
mit  allegorischen  Figuren  umgeben.  In  der  Mitte  der-  gleich  ausge- 
statteten Rückseite  befindet  sich  ein  Engel  mit  einem  Scepter,  darunter 
„Goelitus  heroes  splendida  sceptra  gerunt''.  Messingecken  mit  Nägeln 
dienen  zum  Schutze,  2  Messingbände,  von  denen  eines  abgebrochen  ist, 
zum  Verschluss  des  Bandes. 

Die  Innenseite  des  Vorderdeckels  hat  von  sehr  viel  späterer  Hand 
die  Bemerkung:  „Ex  bibliotheca  Mellmanniana^^  Es  handelt  sich  dabei 
wohl  um  den  Professor  Georg  Mellemann,  der  1649^,  während  er  das 
Rektorat  verwaltete,  gestorben  ist.  Bei  der  Gelegenheit  kann  wohl  die 
Rückerstattung  des  der  Universität  gehörigen  Bandes  vergessen  und  er 
so  in  seine  Bibliothek  gekommen  sein.  Er  muss  aber  später  wieder 
an  die  Universität  zurückgelangt  sein,  da  wichtige  Aktenstücke  aus  den 
Jahren  1651  und   1653  eingetragen  sind. 

Dazu  trägt  das  erste  unfoliierte  Blatt  einen  Index  contentorum,  der 
nach  dem  25.  October  1653  eingeschrieben  ist,  da  er  noch  eine  Eintragung 
von  diesem  Datum  registriert. 

Das  zweite  unfoliierte  Blatt  trägt  den  Titel:  „Statuta  academiae 
Francofordianae  descripta  Rectore  reverendo  et  dariss.  viro,  dn.  Christoph. 
Albino,  sacrae  theol.  doct.  et.  prof.  publico.  Anno  1588.'^  Die  Be- 
zeichnung im  Index  „Extractus  statutorum^'  entstammt  offenbar  nur  der 
irrtümlichen  Auffassung  des  weit  jüngeren  Verfassers  desselben,  der 
die  Statuten  ftir  einen  Auszug  aus  den  erweiterten  Statuten  von  1610 
hielt. 

Veränderungen  der  Statuten  gegen  1544. 

Von  fol.  1  bis  fol.  20  Ende  sind  Artikel  I — LVI  der  Statuten  von 
1544  mit  geringfügigen  Veränderungen  eingetragen,  von  denen  die  meisten 
auch  in  der  Niederschrift  von  1544  durch  Ueberschreiben  oder  am 
Rande    getroffen    sind.      Die   sonstigen   sind    fast    nur   orthographische; 


25 

für  Q  ist  fast  Überall  ae  eingetreten,  für  das  sb  in  Wörtern  wie  feecerit  e. 
Der  Eid  der  Studierenden  ist  um  ein  Versprechen  erweitert. 

Auf  Artikel  LVI,  der  durch  einen  Zusatz  erweitert  ist,  folgen  unter 
der  Ueberschrift  „De  electione  novi  Rectoris^^  Wort  für  Wort  Artikel  VI 
aod  VII  der  Statuten  von  1510,  vielleicht  vom  Schreiber  irrtamlich  ab- 
geschrieben statt  der  Artikel,  die  wirklich  über  die  Wahl  des  Rektors 
bandeln.  Es  folgt  das  „Juramentum  novi  Rectoris'^  der  Statuten  von 
1Ö44  nur  mit  dem  neuen  Versprechen,  die  Pflichterfüllung  der  Pro- 
fessoren zu  beaufsichtigen.  Auf  fol.  23  folgen  unter  der  hier  richtigen 
Ueberschrift  „De  electione  novi  Rectoris^'  Artikel  I — IV  der  Statuten 
von  1510. 

Die  Ga4)ita  reformationis  von  1564  und  andere 

Eintragungen. 

Hit  den  Statuten  gleichzeitig  sind  mehrere  andere  Stücke  eingetragen, 
die  die  Statuten  in  gewissen  Beziehungen  ergänzen,  fol.  27 — 30  eine 
Verordnung  Johann  Georgs  vom  27.  Juli  1573  gegen]Ausforderungen  und 
Schlägereien  der  Studierenden,  foK  31 — 47  Eidesformulare  (die  Eides- 
formulare auf  fol.  48  und  49  sind  später  eingetragen.)  Fol.  52 — 70 
folgen  „Capita  reformationis  instituendae  in  academia  Francofordiana  cum 
confirmatione  eiusdem^^  Zufolge  dem  Eingange  dieser  Gapita  sind  sie 
verfasst,  um  dem  Auftrag  des  Kurfürsten  Joachim  II.  nachzukommen, 
das  durch  Streitigkeiten  gesunkene  Ansehen  der  Universität  zu  heben. 
Die  ersten  Artikel,  welche  von  der  Einheit  des  Bekenntnisses  und 
Hassregeln  bei  theologischen  Glaubensstreitigkeiten  handeln,  zeigen,  dass 
Joachim  II.  dabei  den  Streit  der  Theologen  Andreas  Musculus  und  Abdias 
Prätorius  (1558 — 1562)  über  die  guten  Werke  im  Auge  hatte  ;^)  in  den 
Jahren  1563  und  1564  tritt  in  der  That  eine  auffallende  Abnahme  der 
Studierenden  in  Frankfurt  ein.  ^  Das  Kapitel  „De  pri  vilegiis  academiae"  weist 
auf  die  vorhergegangenen  unaufhörlichen  Streitigkeiten  mit  der  Stadt  Frank- 
furt hin.  Noch  mehr  aber,  als  diese  beiden  ersten  Gapita  waren  die  übrigen, 
welche  noch  eingehendere  Vorschriften  für  den  Studienbetrieb  gaben, 
als  die  Statuten  von  1544,  dazu  bestimmt,  das  gesunkene  Ansehen  der 
Universität  zu  heben.  Diese  Capita  wurden  von  dem  Rektor  und  den 
Professoren  aller  Fakultäten  dem  Kurfürsten  Joachim  II.  unterbreitet  und 
von  ihm  am  10.  October  1564  bestätigt. 

Fol.  75  ff.  bringt  eine  Reformation  Johann  Georgs  vom  31.  October 
1572.  Darnach  hatten  die  bisherigen  Reformationen  der  Universität  nicht 

»)  Beckmann  (1707)  p.  275  ff. 

*)  Hausen  a.  a.  0.  S.  11.     VergL   in  der  Matrikel  die   Zahlen   der  Imma- 
trikulierten: 

1560a:  150,  b:  131,  1561a:  158,  b:  102,  1562a:  161,  b:  110,  1568a:  91, 
b;  80,  1564a:  75,  b:  76,  1565a:  61,  b:  50.  1566  ist  die  Krisis 
wieder  überwunden.    1566a:  165,  b:  151,  1567a:  201,  b:  80. 


26 

viel  geholfen,  da  man  ihnen  doch  nicht  nachgekommen  war.  Er  erlaset 
daher  verschiedene  den  Fieiss  der  Professoren  unter  Aufsicht  stellende 
Bestimmungen  und  ernennt  4  Professoren  zu  Inspektoren. 

Alles  dieses  ist  mit  derselben  sehr  schönen  und  sehr  sorgfältigen 
Handschrift  eingetragen,  sowie  auch  noch  auf  dem  letzten  Blatte  Artikel  Y 
der  Statuta  tangencia  rectorem,  aus  den  ältesten  Acta  rectonim  (hier  als 
Liber  privilegiorum  bezeichnet)  übernommen.  Die  lateinische  Schrift 
dieser  Aufzeichnungen  ist  in  der  Art  kursiver  Druckschrift  gehalten. 
Nach  der  Sitte  der  Zeit  setzt  der  Schreiber  Accente.  Die  lieber- 
Schriften  sind  mit  sauber  gemalten  lateinischen  Druckbuchstaben  ge- 
geben. 

Später  sind  in  den  Band  von  verschiedenen  Händen  in  sehr  bunter, 
jedenfalls  nicht  chronologischer  Reihenfolge  allerhand  f&r  die  Universität 
wichtige  Aktenstücke  aus  den  Jahren  1589 — 1653  eingetragen,  darunter 
eine  Abschrift  der  Visitation  der  Universität  durch  Johann  Sigis- 
mund  vom  8.  Mai  1611,  deren  besiegeltes  und  mit  eigenhändiger 
Namensunterschrift  versehenes  Original  No.  30  der  Frankfurter  Universitäts- 
akten bildet. 

ö.  Das  dritte  Statutenbuch  der  Universität. 
Die  Statuten  von  1610. 

Veränderungen    der  Statuten    gegen  1588. 

Während  im  Jahre  1588  die  Statuten  von  1544  nur  durch  einige 
Zusätze  am  Ende  erweitert  wurden,  sind  in  der  1610  bestätigten  Redaktion 
grössere  Aenderungen  vorgenommen  worden.  Die  capita  reformationis 
sind  entweder  in  die  Artikel  gleichen  Inhalts  der  Statuten  hineingearbeitet 
(IV  in  VIII  der  Statuten,  X  in  XX  der  Statuten)  oder  an  passender  Stelle 
eingefügt  worden  mit  mehr  oder  weniger  grossen  Veränderungen,  die 
namentlich  dadurch  nötig  geworden  waren,  dass  das  Kanzleramt  aufgehört 
hatte  und  die  Befugnisse,  die  dem  Bischof  von  Lebus  übertragen  waren, 
auf  Joachim  Friedrich  übergegangen  waren,  während  er  noch  Kur- 
prinz war  und  seitdem  er  Kurfürst  geworden  war,  mit  der 
landesherrlichen  Macht  vereint  blieben.*)  III,  IX,  XVII  und  XVIII  der 
capita  sind  ganz  weggefallen.  Einzelne  der  Artikel  der  Statuten  sind 
umgestellt  worden.  Die  zuerst  unter  der  Ueberschrift  „De  electione 
novi  Rectoris^'  gegebenen  Artikel  sind  weggefallen,  dafür  der  letzte  Ab- 
schnitt „De  electione  Rectorum'^  an  diese  Stelle  gerückt  vor  das 
„Juramentum  Rectoris^^  Der  erste  Hauptteil  hat  hinter  der  Einleitung 
eine  Art  von  Ueberschrift  in  den  Worten:  „Quae  ad  Docentes  sive 
Professores  eorumque  Officiarios  spectant,  haec  sunt'^ 


»)  Vgl.  Beckmann  (1707)  p.  30.  31. 


87 

Die  naehfotgende  Tabelle   zeigt  die  Zusammensetzung  der  Statuten 
ron  1610.    Die  erste  Kolumne  giebt  die  Nummer  der  Artikel  von  1610, 
die  zweite"  der  von  1544(88)  bezw.  der  Capita  reformationis: 
Einl. 


I. 
IL 

m. 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XI. 

XII. 

XIII. 

XIV. 

XV. 

XVI. 

XVII. 

XVIII. 

XIX. 

XX. 

XXI. 

XXII. 

XXIII. 

XXIV. 

XXV. 

XXVI. 

XXVII. 

XXVIII. 

XXIX. 

XXX. 

XXXI. 

XXXU. 

XXXIII. 

XXXIV. 


Cap. 


Stat. 


Gap. 


Stat. 


i. 


Cap. 


Stat. 


I. 

XXXV. 

Stot. 

XXII. 

II. 

XXXVI. 

» 

XXIII. 

I. 

XXXVII. 

s 

XXIV. 

II4-Cap.XlV 

XXXVIII. 

s 

XXVII. 

IV. 

XXXIX. 

? 

XXVIIL 

III. 

XL. 

* 

XXIX. 

V. 

XLI. 

s 

XXX. 

VI. 

XLII. 

tf 

XXXI. 

VII. 

XLin. 

■i 

XXXII. 

Vlll+Cap.  IV 

XLIV. 

^ 

XXXIII. 

V. 

XLV. 

9 

XXXIV. 

VI. 

XLVI. 

S 

XXXV. 

VII. 

XLVII. 

« 

XXXVI+XXXVII 

VIII. 

XLVIII. 

« 

XXXVIIL 

XIV. 

XLIX. 

S 

XXXIX. 

XV. 

L. 

S 

XL. 

XVI. 

LI. 

9 

XLI. 

IX. 

LH. 

9 

LXII. 

XXV. 

LIIl. 

? 

XLlll. 

XXVI. 

LIV.  , 

S 

XLlV4-XLlVa 

X. 

LV. 

S 

XLV. 

XI. 

LVI. 

S 

XLVI. 

XII. 

LVIl. 

S 

XLVII. 

XVIII. 

LVIII. 

9 

XLVIII. 

XIII. 

LIX. 

« 

XLIX. 

XIV. 

LX. 

9 

L. 

XV. 

LXI. 

9 

LI. 

XVI. 

LXII. 

9 

UI. 

XVII. 

LXllI. 

S 

LIIl. 

XIX. 

LXIV. 

S 

LIV. 

XX+Cap.X 

LXV. 

S 

LV. 

XI. 

LXVI. 

9 

LVIII  (1588) 

XIII. 

LXVII. 

9 

LVI  (LVII). 

XXI. 

Die  Handschrift. 

Die  Aufzeichnung  der  Statuten  von  1610  ist  in  sehr  sauberer  Schrift 
erfolgt*);  die  Ueberschriften  der  einzelnen  Artikel  sind  in  sauber  gemalten 


1)  Accente  wie  in  der  Niederschrift  von  1588. 


28 

Druckbuchstaben  gegeben.  Hit  derselben  Hand  sind  eingetragen  ein  Erlass 
Joachim  Friedrichs  vom  28.  Juni  1605  gegen  Ausforderungen  der  Stu« 
dierenden  (fol.  50.  51),  foL  52 — 59  eine  Eidesformel  und  Gesetse  für 
die  Teilnehmer  am  Freitisch,  unter  der  letzteren  ist  das  Siegel  Johann 
Sigismunds  aufgedrückt,  dahinter  und  zum  Teil  auf  dem  sohrägliegenden 
viereckigen  Papierstück,  auf  dem  das  Siegel  aufgedrückt  ist,  steht  die 
eigenhändige  Namensuntersohrift.  Darauf  folgt  die  Bestätigung  durch 
Johann  Sigismund  mit  dem  Datum  Göln,  den  13.  April  1610. 
Daran  sind  angeschlossen  die  Bestätigungen  der  Nachfolger  Johann 
Sigismunds  bis  auf  Friedrich  Wilhelm,  alle  mit  der  eigenhändigen 
Namensunterschrift  und  dem  Siegel  der  Kurfürsten  versehen. 

Die  Papierlagen,  auf  denen  sich  die  Statuten  von  1610  befinden, 
sind  erst  später  mit  verschiedenen  anderen  Stücken  in  einem  Bande 
vereint  worden,  dem  dritten  Statutenbuch  der  Universität  (No.  14  der 
Frankfurter  Universitätsakten  auf  der  Breslauer  Universitätsregistratur). 
Es  ist  ein  Papierband  in  Oross-Quart.  Der  Deckel  ist  mit  braunem 
Leder  bezogen,  der  noch  Spuren  der  Goldpressung  zeigt  wie  der  Rand 
von  dem  Goldschnitt.  An  dem  vorderen  Deckel  ist  der  Registraturzettel 
angeklebt  mit  der  Aufschrift:  „Statuta  universitatis  electoralts  Viadrinae." 
Unter  den  Stücken,  welche  mit  den  Statuten  vereint  sind,  ist  besonders 
hervorzuheben  Seite  1 — 81  von  Beckmanns  Memoranda  Francofurtanae 
universitatis  notitia  vom  Jahre  1676,  ohne  das  Titelblatt  besonders  auf 
Papier  von  dem  Formate  des  Bandes  14  gedruckt.  Seite  81  führt  das 
Verzeichniss  der  Rektoren  bis  1650.  Von  Seite  82  an  ist  dieses  zunächst 
von  derselben  Hand  und  mit  derselben  Feder  bis  1680,  dann  mit  anderer 
Feder  und  endlich  von  verschiedenen  Händen  bis  1804  fortgesetzt. 

Den  Statuten  vorher  geht  eine  Abtheilung  Juramenta,  welche  auf 
eingeklebten  und  zum  Theil  aufgeklebten  Blättern  gedruckt  sind. 

Der  Gesammttitel  des  ganzen  Bandes  Statuta  universitatis  electoralis 
Viadrinae,  sowie  die  Titel  der  einzelnen  Abteilungen  Juramenta, 
Statuta,  Notitia  universitatis  sind  auf  besonderen  Blättern  in  sehr 
grossen  Majuskeln  nach  Art  von  Druck,  wie  es  scheint,  mit  Schablonen 
aufgemalt. 

Das  Blatt  hinter  dem  Gesammttitel  trägt  eine  Inhaltsangabe  von 
derselben  Hand  und  mit  derselben  Feder  eingetragen  wie  die  Fortsetzung 
des  Gatalogus  Rectorum  bis  1680.  Hinter  den  Statuten  sind  Aktenstücke 
aus  den  Jahren  1610 — 1674  eingetragen  und  Drucke  von  Erlassen  der 
Universität  1669—1681  eingeklebt,  hinter  der  Notitia  einige  Schrift- 
stücke aus  den  Jahren  1682  und  1691  eingetragen.  Die  Inhaltsangabe 
berücksichtigt  die  Stücke  von  1681  und  82  nicht  mehr,  ist  also  vorher 
angefertigt. 

Der  ganze  Band  mues  nach  1676,  dem  Druckjahr  von  Beckmanns 
Notitia  und  vor  1681  in  seiner  wesentlichen  Zusammensetzung  angelegt  sein. 


29 

Die  Visitation  Johann  Sigismunds  vom  8.  Mai  1611  gab  bereits 
wieder  neue  Ergänzungen  zu  den  Statuten,  doch  bestimmte  der  Kurfürst 
sasdrQcklich :  ^^Zufbrderst  sollen  die  statuta  academiae,  wie  sie  un- 
längst von  newem  revidirt  undt  von  unß  conflrmirt  worden,  soviel  deren 
bierinneo  nicht  geendert,  in  gnter  und  stetiger  observantz  gehalten  werden." 

Wie  schon  erwähnt,  ciftiert  Beckmann  noch  in  seiner  Notitia  von 
1707  (p.  41  ff.)  die  Titel  dieser  Statuten.  Nur  giebt  er  durchweg  eine 
am  3  hinter  den  jetzigen  Folionummern  zurückbleibende  Folionnmmer 
(bei  ihm  pag.)  an.^)  Die  jetzt  vorhandene  Foliierung  ist  also  erst  nach 
1707  vorgenommen. 

Die  Statuten  von  1610  sind  bereits  von  Mylius  im  Corpus  constitutionum 
Marchicarum  (Berlin,  Halle  s.  a.),  II.  Theil,  II.  Abtheilung  No.  VIII, 
eol.  31 — 50  abgedruckt. 

Grundsätze  beim  Teztabdruck. 

Was  den  Abdruck  der  Statuten  angeht,  so  werden  im  Folgenden 
Dar  die  Statuten  von  1510  und  von  1544  und  die  Gapita  reformationis 
von  1564  in  extenso  abgedruckt.  Die  Zusätze  und  Abweichungen  von 
1588  sind  über  dem  grossen  Strich  gegeben.  Unter  dem  grossen  Strich 
sind  die  Abweichungen  der  Statuten  von  1610  vermerkt  und  die  vollständig 
abweichenden  Artikel  abgedruckt.^)  Im  Anhange  sind  die  Eidesformulare 
aus  sämmtlichen  StatutenbUchern  vereint  und,  soweit  sich  feststellen 
lässt,  in  chronologische  Ordnung  gebracht. 

In  den  Statuten  von  1510  sind  die  Entlehnungen  aus  den  Leipziger 
Statuten,  in  den  späteren  die  Anklänge  an  die  älteren  Statuten  durch 
Petitdruck  kenntlich  gemacht.  Offenbare  Fehler  der  Schreiber  sind  im 
Text  verbessert,  die  Originalschreibung  dann  inFussnoten')  gegeben.  Dem 
8iQDe  nach  notwendige  Aenderungen,  welche  in  der  Handschrift  vor 
genommen  waren,  sind  in  den  Text  aufgenommen,  das  ursprOnglich 
Dastehende  mit  eckigen  Klammern  in  Fussnoten^)  gegeben.  Später  in 
der  Handschrift  vorgenommene  Aenderungen  sind  in  Cursivdruck  je 
nach  ihrer  Bedeutung  für  den  Sinn  entweder  in  den  Text  aufgenommen 
oder  in  die  Fnssnoten  gesetzt.  Wörter,  die  ausgegestrichen  sind,  ohne 
dass  sie  den  Sinn  gestört  haben,  und  für  welche  kein  Ersatz  eingetreten 


1)  Die  Numerierung  begann  damals  mit  dem  ersten  Blatte  der  eigentlichen 
Statuten.  Nach  1707  liat  man  ein  Pergamentdoppelblatt  mit  2  Eidesformeln  vor 
den  eigentlichen  Statuten  angefügt  und  durch  Rasur  und  Verbesserung  über  den 
alten  Folionummem  eine  neue  Foliierung  durchgeführt,  bei  welcher  mit  dem  ersten 
Pergamentblatte  begonnen  ist  Das  Titelblatt  Statuta  ist  dabei  mitgezählt,  so  daß 
dadurch  eine  um  3  höhere  Folionummer  herauskommt    Vgl  unten  S.  97  Anm. 

^  Um  das  störende  Umblättern  zu  vermeiden,  sind  auch  die  nahezu  wörtlich 
flbemommenen  Artikel  aus  den  Capita  reformationis  und  die  wenigen  umgestellten 
Artikel  der  Statuten  von  1544  auch  an  dieser  Stelle  vollständig  abgedruckt 

')  Mit  den  kleinen  lateinischen  Buchstaben  bezeichnet 


30 

ist^  sind  im  Texte  in  eckige  Klammer  eiDgeschlossen.  Ergänzungea 
des  Herausgebers  siod  in  runde  Klammem  eingeschlossen.  Die  Rand- 
bemerkungen von  späterer  Hand  sind  mit  Gursivdruck  am  Rande  gegeben, 
die  Unterstreichungen  durch  Sperrdruck  kenntlich  gemacht.  Substantiva, 
welche  termini  technici  sind,  werden  der  Übersichtlichkeit  wegen, 
nicht  durchgängig  mit  grossen,  alle  anderen  mit  kleinen  Anfangsbuch- 
staben gegeben  auch  da,  wo  dies  nicht  in  der  Handschrift  der  Fall  ist. 
So  ist  Universitas  gedruckt,  wo  es  deutlich  die  beratende,  beschluss- 
fassende  Körperschaft,  die Plenar Versammlung  der  Universität^) bedeutet, da- 
gegen univ  er  sita8=academia;inzweifelhaftenFällen8tehtuniversita8*, 
so  ist  Rector  gedruckt,  um  die  Stellen  kenntlich  zu  machen,  an  denen 
der  Rektor  mit  seinen  Amtsbefugnissen  hervortritt,  dagegen  rector, 
magistri  et  doctores  als  Vertreter  der  Universität.  Die  Haiores 
facultates  sind  der  facultas  Artistarum  entgegengestellt. 

Diese  Behandlung  der  Anfangsbuchstaben  gilt  für  die  lateinischen 
wie  die  deutschen  Texte  (mit  Ausnahme  der  gedruckten  deutschen  Eides- 
formel aus  dem  dritten  Statutenbuch,  welche  buchstabengetreu  wieder- 
gegeben ist).  Im  Übrigen  ist  die  Orthographie  der  deutschen  Texte  mög- 
lichst beibehalten  worden.  Getilgt  sind  nur  die  zahllosen  Verdoppelungen 
des  n  in  den  Endungen  und  in  Wörtern  wie  unnd,  unns;  dagegen  ist 
undt  beibehalten,  v  und  u,  die  in  den  Handschriften  fast  ausDahmslos 
nach  An-  und  Inlaut  unterschieden  sind,  werden  im  Drucke  nach  kon- 
sonantischer und  vokalischer  Aussprache  unterschieden,  ebenso  j  und  i 
in  den  deutschen  Texten;  dagegen  ist  das  vokalische  w  (trew)  bei- 
behalten. 

1.   Die  allgemeinen  üniversitätsstatuten  vom  Jahre  1610. 

(fol.  1.)  I.  Universitas  florentissimi  studii  Francophordiensis  instar 
aliarum  universitatum  duos  anno  habere  debet  Rectores  et  eosdem 
omnium  eiusdem  studii  membrorum  in  omnibus  causis  tarn  civilibus 
quam  iniuriarum  ordinarios  iudices,  quorum  unius  electio  esse  et  fieri 
debet  in  die  sancti  Georgii,  alterius  in  die  sancti  Galli  immediate 
sequenti,  et  debet  fieri  eleccio  canonica  secundum  modum  infraecriptum* 
II.  Rector  existens  pro  tempore  veniente  die  eleocionis  novi  Rectoris 
debet  in  profesto  eiusdem  diei  ante  prandium  publice  mandato  insinuare 
Omnibus  tam  graduatis  quam  non  graduatis  [suppositis],  quatenus  cras  ad 
horam  diei  septimam  in  Collegium  conveniant  ad  eligendum  et'^)  eligi  videndum 
audiendumque  novom  universitatis  Rcctorem. 

UI.  Itaque  hora  diei  eleccionis  septima  Rector  cum  sceptris  in 
aulam  universitatis  proficiscatur,  ubi  famulus  modum  eligendi  tunc  pro- 
nunciabit  simulque  qualitates  et  electoris  et  eligendi. 

a)  [etjoc. 

1)  Kaufmann,  Gesch.  d.  deutsch.  Univ.  IL  158   IT. 


Bl 

(fol.  Ib.)  IV.  Debet  aatem  eligendas  in  Reotorem  esse  membrum 
Quiversitatis  [iaraium]  clericus  non  coniagatus  nee  professus 
de  nnllü^)  crimine  convictus  aut  infamia  legittime  notatas.  Quod  si 
qaispiam  eontra  saam  ipsius  personam  obicere  aut  exeipere  habeat, 
debet  illad  faeere  coramReotore  antiquoet  in  continenti,^)  sipoterit,  probare, 
et  si  in  eontinenti  non  probaverit,    non  est  ille  pro  illa  vice  audiendus. 

Divisis  itaqne  Naoionibns  quelibet  pro  prima  eleeeione  per  sortem 
unum  eduoet,  quijper  seniorem  iliius  naeionis  d.^)  Reetori  presentetur^ 
qaem  Rector  exoipiens  promissum  ab  illo  requirat  de  non  eommittendis 
JD  eleeeione  dolo  et  frande.  Hü  qaatuor  sie  eleeti  habent  et  debent 
infrannam  boram  sub  pena  unius  aurei  alios  septem  eligere  de  qualibet 
qaatoor  naeionum  Magistros  ßive  Doetores  duos,  preterquam  ad  quam 
Rector  eligendns  pertinet,  ex  qua  unus  dunitaxat  eligendus  est.  Quos 
sie  electos  et  in  cartam  descriptos  senior  de  quatuor  eleetoribus  publice 
presente  et  assistente  Rectore  pronunoiabit  (in)^)  hanc  que  sequitur  formam: 

(fol.  2.)  Ego  N.  nomine  coelectorum  meorum  et  meo  elegi  et  electos 
pronuncio  septem  venerabiles  dominos  'S.  et  N.,  qui  ulterins  ista  vice 
alios  tres  eligere  habent  futuri  Rectoris  electores.  Septem  aiUem  pre- 
dicti  sie  eleeti  prestito  iuramento  Reetori  in  manus  de  frande  non  com- 
mittenda,  eligere  habent  et  debent  tres  alios  Magistros  sive  Doetores. 
Qui  ulterius  habent  et  debent  futurum  Rectorem  eligere,  utpote  de  qua- 
libet nacione  unum  et  de  nacione,  ad  quam  rectoratus  pertinet,  nullum, 
ita  tarnen  quod®)  Decanus  facultatis  arcium  de  essentia  eleccionis  in  sua 
nacione  semper  existat.  Hii  tres  sie  eleeti  prestito  in  manus  Rectoris 
iuramento  Rectorem  eligant  ad  regendum  rem  scolasticam  [meliorem] ;  quo 
electo  pronunciari  debet,  hincque  dominus  Rector  cum  eleetoribus  ad  sie 
electuro  debent  proficisci  et  illi  eleccionem  insinuare  eiusque  consensum 
desttper  inquirere;  qui  et  suk  pena  triginta  florenorum  debet  consentire.  poena 
Ubi  Tero  non  consentiret,  deftet  Rector  cum  suis  eleetoribus  ad  looum 
eleccionis  redire  et  alium  eligere  penamque  renitentis  exigere,  nisi 
egritudinem  aut  loci  absenciam  aut  expressam  privatorum  negociorum 
impedicionem  vel  consimiles  causas  legittimas  habuerit  illum  excusantes. 
Nee  expirat  ||  (fol.  2b.)  officium  Rectoris  antiqui,  nisi  eleotus  de  assumendo 
explicaverit  consensum. 

V.  Infra  quindenam  proxime  sequentem  debet  Rector  sie  eleotus  se 
faeere  UniTersitati  commendari  illicque  sibi  ab  Universitate  Consiliarios, 
Assessores  et  ludiciales  faeere  assignari.  ^)  Ubi  et  Rector  antiquus  iura- 
menti    capitula    illi    publice    preponat   in    hec  verba  magnifico  domino 

»)  [non(?)dej  ullo.  b)  [üiud].  c)  =  domino.  ^  Nach  den  Stat.  v.  1588. 
•)  [quod]  ut, 

i)VergL  Tübingen  1477:  quod  rector  noviter  electus  post  factam  elec- 
Üonem  mox  petat  sibi  assignari  consiliarios.  Urk.  z.  Gesch.  d.  Univ.  Tab. 
Tüb.  1877.    S.  47. 


82 

Jwr  Rectori:  Jnnbitis,  (1)  qnod  sitis  membram  nniveraitatis  iuratudo,  clericns  non 
conjagatos  nee  professus,  (2)  et  qttod  statuta  et  statuenda,  qae  per  maiorem 
partem  sant  vel  erant  approbata,  velitis  diligenter  obseirare  et  ea  ibcere  ab 
Omnibus  pro  posse  et  flösse  obsenrari,  (3)  item  qnod  pecunias,  si  qne  in  manns 
vestras  venerunt'*),  fideliter  velltis  dispensare  et  infra  mensem  post 
ünitnm  officium  de  perceptis^)  et  expositis  raeionem  legittiitiam  facere 
et  infra  mensem  post  rectoratum  non  recedere^)  aut  saltem  proonratorem 
in  loco  relinqttere,(4)et  inpenissolvendis  vestro  obedire  velitis  successori 
aut  Universität!,  (5)  item  quod  nnllum  describatis  in  matriculam, 
nisiprius  fecerit  iuramentum.  Dicatis:  Ego  iuro.  Post  hoc  iuramentum 
Rector  antiqnus  novo  Rectori  offerat  sigillum  rectoratns  et  librum 
atatatorum  alia  pro  suo  tempore  promittens  offerenda. 

(3.)  VI.  Item  quicumque  in  eleccione  novi  Rectoris  non 
interfuerit  et  absque  racionabili  causa,  quam  juramento  suo  ostendere 
debet,  se  absentaverit,  in  uno  floreno  irremissibiliter  pnniatur,  quam  penam 
Rector  tenetur  ewigere  sub  pena  trium  florenorum  universitati  tempore 
computi  solvendorum,  quos  neque  computatores  dimittere  habent  sine 
consensu  universitatis  sub  pena  periurii. 

VII.  Item  Consiliarii,  Assessores  et  ludiciales  vocentur  sub  pena 
et  hoc  non  nisi  in  arduis  negociis')  sabbatis  diebus,  ad  quos  causarum 
et  negociorum  actiones  differantur,  quominus  magistri  per  septimanam  a 
leccionibus  suis  continuandis  impediantur,  nisi  qualitas  ao  celeritas  cause 
aliter  postularet.  Debet  autem  Rector  Consiliarios  sub  pena 
convocare  ac  eandem  irremissibiliter  exigere,  nee  habet  Rector  aliquem 
excusare  sine  consensu  Consilii. 

VIII.  Sequitur  iuramentum  inscribendorum :  Ego  N.  iuro  vobis  Rectori 
vestrisque  successoribus  obedienciam  et  reverenciam  in  licitis  et  honestis  et 
servare  statuta  et  statuenda  pro  posse  meo,  eV  quod  bonum  huius  universitatis 
velim,  ad  quemcumqae  statum  deven(ero)^),  {|  fldeliter  procurare  et  quod  in- 
iuriam  propriam  non  velim  per  meipsum  aut  aliom  vindicare,  sed  super  hoc 
officium  Rectoris  implorare,  item  quod  non  velim  uti  universitatis 
conservatorio  nisi  prius  obtento^)  Rectoris  signeto.  Item  iuro 
vobis  Rectori,  quod,  si  in  aliquo  excessu  publice  et  notorio,  quod  absit,  depre« 

^)  [untjint.       i>)  9U8  Aber  per  herübergeschrieben,  doch  wieder  ausgestrichen, 
c)  Vom  Ha.  ergänzt;  die  Ecke  fehlt         d)  [oplento]. 


1)  Vergl.  Rostock  1419:  Et  quod  infra  octo  dies  post  diem  pubÜcationis 
novi  rectoris  exclusive  immediate  computando  mei  ofßcii  reddam  rationem  cum 
effectu  et  quod  per  mensem  proxime  sequentem  non  rece dam  a  loco  Rostochiensi 
nisi  etc.  Westphalen,  Mon.  inedita  rerum  Germanicarum  IV.  (1745).  coL  1011. 
Heidelberg  1460:  Item  ut  infra  mensem  proxime  sequentem  finem  sui  rectoratus 
de  receptis  et  expositis  in  officio  suo  plenum  reddat computum.  Winkelmann, 
Urkundenb.  d.  Univ.  Heidelb.   (1886)  I,    159. 

2)  Vergl.  Wittenberg  1508:  Si  res  fuerit  ardua,  cogat  senatum  Universum. 


33 

»  ■  ^ 

heoras  foero  et  monitus  ab  eo  desistere  noluero,  quod  tunc  ad  tlectoris  requi- 
flcionem  in&a  tempus  michi  assignatum  ab  hac  universitate  absque  contra- 
diceione  et  more  dispendio  velim  recedere  meqae  ad  domum  parentam  vel 
amicoram  presentare  et  inde  infra  mensem  non  recedere.  Sic  me  deus  adiuvet 
et  sancta  evangelia. 

IX.  Nolumus  per  iuramentam  prestitum  alicui  periuriii  reatum 
imprecari,  nisi  ille  penam  ob  excessum  in  statutis  penalibus  expressam 
noiit  ad  reqaisioionem  Rectoris  vel  Dnivereitatis  dissolvere '). 

X.  Placuit  Universitati  concordi  voto  et  sentencia,  quod  rectoratus 
Don  reiteretur  in  eandem  personam,  nisi  in  aliqua  nacionum  persona 
graduata,  generosa  aut  maior  illis  reperiri  inveniri  non  possit  neo 
habeat. ') 

(4.)  XI.  Rector  infra  tempus  sui  rectoratus  tenetar  bis  congregare 
UniTersitatem,  in  estate  circa  festam  sancti  Urbani  et  circa  festnm  nativitatis 
Marie,  in  hieme  yero  circa  festam  sancte  Catarine  et  circa  festam  Gregorii,  in 
qua  brevem  faciat  exhortacionem  pro  correctione  excessuum,  uti  tunc  sibi 
videbitur  expediens  et  necessarium,  ibique  mandet,  quod  nollum  universi- 
latis  suppositum  alicubi^)  preterquam  in  collegiis  aut  bursis 
aut  domibus  approbatis  habitet  aut  mensam  ponat,  salvo  eo, 
quod  Magistri  et  Doctores  iurisque  Baccalaurei  cum  fami- 
liaribus  suis  dumtaxat  extra  predicta  loca  habitare  et  mensam 
parare  possunt,  nexo,  quod  pauperes  vel  qui  totaliter  vel  pro  maiori 
parte  expensas  in  ci vitale  gratis  habuerint,  obtenta  Decani  facultatis 
arcium  suorum  seniorum  accedente  ad  hoc  consensu  ad  dominum  ßectorem 
recognicione,  signetum  de  stando  extra  predicta  loca  libere  obtlneanl; 
Ordinarius  tarnen  juris  scolasticis  suis  diligenter  doclorum  lecciones  con- 
tinne  visitantibus  recognicionem  ad  Rectorem  pro  signeto  huiusmodi  simi- 
liter  dare  potest,   quo  illis  liceat  extra  predicta  loca  approbata  morari. 

a)  alicui. 


1)  Vergl.  Tübingen  1477:  Volumus  et  declaram'us,  ut  faciens  contra  statuta 
aniversitatis  periurium  non  incurrat,  nisi  statutum  violatum  hoc  contineat  expresse, 
noD  obstante,  quod  quilibet  intitulatus  statuta  et  statuenda  pro  posse  et  nosse 
iuraverit  observare.  Sed  eo  casu  solum  penam  in  Statute  contentam  aut  si  non 
exprimitur,  incurrat  arbitrariam  (IJrk.  S.  61). 

^  1515.  17.  Sept.  fasste  das  Consilium  einen  neuen  Beschluss  Über  diesen 
Punkt:  Anno  XV  die  lune  post  festum  exaltacionis  crucis  Consiliarii  universitatis 
congregati  de  reiteracione  rectoratus  concorditer  concluserunt  [rect]  fet  de- 
creverunt  omnes  doctores  et  magistros.  et  licenciatos  abiles  iudj  rectoratum  pro 
veteri  iamque  diu  observata  consuetudine  [quarumlibet  personanim]  de  nacione 
ona  in  aliam  pervenire  debere  ordine  nacionum  priore  observato.  Quod  si  in 
aliquo  naciooe  persone  non  adeo  usque  abiles  pro  tempore  reperiantur,  debeat 
rectoratus  reiterari  et  ad  abiliorem  in  ea  nacione  devolvi.  Frankf.  Akten  No.  18. 
fol.  25  b.  '.  :      . 

4 


34 

larisdictio  reotoris. 

XII,  lorisdicionem  ordinariam  Rector  habet  in  omnia  univeraitatis  sapposiu, 
naciones  et  facultates  in  cauBis  civilibos  et  ininriamm. 

XIII.  Item  Rector  sumarie  ao  de  piano  sine  figura  et  strepitn  iadicii 
cognoscat  cansas  et  infra  octo  dies  debet  causam  tri  um  grossoram  et  infra 
decidere*),  et  poterit  Rector  ooiDibus  feriis  in  utilitatem  ac  necessitatem 
hominum  introductis  procedere  ao  in  festis  eciam  ad  honorem  dei  et 
sanetorum  institutis,  ubi  id  evidens  necessitas  postulat,  iadicium  exereere. 

XIV.  Item  non  possunt  membra  universitatis  iadicium  Rectoris  qnomo- 
dolibet  in  prima  instancia  declinare.  8i  autem  persona  in  iudicium  tracta 
dixerit  ex  certa  causa  se  Rectorem  habere  suspectum  causamque  suspicionis 
exprimat  prestito  de  eo,  quod  maliciose  non  excipiat,  juramento,  ex  tanc 
Rector  causam  principalem  deleget  persone  non  snspecte,  que  sit  membrom 
universitatis  sive  aliquis  vicerector  detur,  qni  de  causa  suspicionis  iudicet  et 
ipsam  (5.)  diffiniat  infra  octo  dies,  qua  probata  vicerector  idem  de  principali 
causa  cognoscat,  illa  autem  non  probata  remittat  vicerector^)  illam  causftm 
ad  iudicem  recusatnm,  id  est  Rectorem. 

XV,  Rectoris  convocacionibns,  citacionibus  et  iudiciorum  sentenciis  et  Uni- 
versitatis concordatis  et  mandatisracionabilibus  omnia  universitatis  membra  tenentur 
obedire,  et  si  qnis  gravatum  se  reputaverit,  U,niversitatis  auxilium 
imploret  super  illo, 

Citatus  XVI.     Item  citatus  iterum  si  contnmax  füerit,    solvet  unum  grossam,    si 

tercio,  solvet  duos  grossos,  si  qnarto,  in  quinque  grossis  puniatur.  Poteat  aatem 

Rector  secundnm  exigenciam  cause  in  citacionibus  unum  terminum  peremptoriam 

pro  Omnibus  illis  deputare.     Quod  si  adhuc  comparere  noluerit  vel  sentenciam 

contra  se  latam  servare  monitus  spreverit,    de  communi    consilio   per  edictum 

publice    in  valvis    moneatur.      Quod    si    ante    sentenciam    comparuerit^) 

contumacie  penam  quinque  grossorum  dabit.     Quod  si  ||  jiec  illud  curaverit, 

sed  per  quindenam  in  contumacia  permanserit,    extunc   aduc  (!)   trium  diernm 

monicione  modo  infrascripto  premissa  a  Rectore  cum    Consilio   universitatis 

in  absenciam  et  contumaciam  eius  contra  eum  prout  de  iure  procedatur. 

Qui    si   Processus    aut    eius    execucio   looum   habere  non  potuerit,    tunc 

secundum  decretum  Consilii  vel  Universitatis  relegetur  vel  si  id  necesse 

fuerit,  tanquam  membrum  putridum  ab  universitate  excludatur  inhibeatarque 

Omnibus    suppositis,    ne    cum    tali    quomodolibet  in  accionibus    scolasticis   tarn 

publice  quam  private  conversentur. 

NB,  De  exi'  XVII.     Item  Rector  et  sui  Assessores  tenentur  sub  suo  iuramento  penam, 

genda  pe-   in  quam  quis  per  suum  excessum  ad  eos  deductum  incidit,  exigere  et  extor- 

fifO  8%vej    quere  primo  verbo  tenus  excedentem  monendo,    ut  infra  quinqu^ 

.   ,    ..^  .  .dies  penam  solvat  vel   carceres   intret,    et  si  huiusmodi  monicioni  non 
scholasttCets)  ^  ' 

paruerit,   moneat   cum  publice  in  hostiis  ecclesiarum  vel   coUegiorum,    ut  infra 
alios  tres  dies  Universität!  in  penis  solvendis  satisfaciat.    Quod  si  (6)  hanc 
a)  decindere.         ^)  vicerector[em]  c)  comparaveriL 


3& 

monicionem  non  ouraverit,  premissa  mooicione  iuxta  quali- 
tatem  facti  et  contumacie  secuDdum  Consilii^)  aut  Univer- 
sitatis  decreta  relegetur  aut  excludatar. 

XVIII.  Item  nullum  universitatis  suppositan»  publicas  tabernas  extra  JV6. 
Decessitatem  illuc  convivando  aut  personis  inhonestis  sese  associando  ingre- 
diatur  sub  pena  uniuB  floreni  aut  incarceracionis^)  per  octavam.  Nee 
debent  universitatis  supposita  ad  thonnas  in  yel  extra  collegium  com- 
manem  cerevisiam  aut  alium  quemvis  potum  coemere  aut  comparare  sub 
pena  unius  floreni  a  quolibet  eo»  qui  huie  statuto  eontumaciter  non 
paroerit,  irremissibiliter  persolvendo. 

XIX.  Item  nullum  suppositum  gladium  aut  alia  arpna  deferat  Nb,  gladius 
sub  pena  dimidii  floreni  et  amissionis  eorum. 

XX.  liem  nullum  suppositorum  ^lobos  plumbeos  deferat  aut  balistas   De  globis. 
sub  pena  trium  florenorum  aut  incarceracionis  per  mensem. 

XXL  Item  nullus  ^tudencium  in  aquis  Ödere  aut  naucleris  noceat 
Daves  devehendo  aut  ||  ligna  queroina  resecet  aut  vineas  sive  hortos  invitis 
dominis  eorum  nocte  vel  die  subintret®)  sub  pena  unius  floreni  aut 
incarceracionis  per  octavam.^) 

XXII.  Item   nullus  deferat  bombardas  sub  pena  decem  florenorum  j)e  bombar- 
nee  tricuspides  aut  secures  proiectiles    aive  lapides  sub  pena  trium  flore-     dU. 
norum  aut  incarceracionis  per  mensem. 

XXIII.  Item  nollnm  suppositum  nocte  post  pulsam  campane  clamores  Defenesiris, 
horribiles  excitet,  vas  aliquod  aut  currus  transportet,  ad  ianuas  vel  fenestras 

proiieiat,  ligna  rapiat  aut  quodcumque  aliud  violencie  citra  tamen  rupturam 
ioferat   sub    pena  duomm  florenorum  aut  incarceracionis  per  quindenam. 

Siverojanuam  aut  fenestras  violenter  ruperit,  in  sex  florenos   Janua   ant 
poniatur  premissa  tamen  parcium  sie  lesarum  satisfaccione  iuxta  dictamen  fenestra 
ßectoris  aut  Assessorum  suorum.  fracta, 

XXIV.  Item  ludens  in  tabemis  publicis  ad  taxillas  vel  Chartas  et  de  [Atdus,  De 
hoc  conyictns  solyet  unum  florenum,  si  secandario  (7.)  solvet  duos,  si  tercio,  alealoribus, 
triplom  solvet;  si  nee  adhuc  se  emendaverit,  citabitur  ad  Consiliam  universitatis, 

et  illad  dictabit  penam  exclasionis  vel  aliam,  prout  videbitar  plus  expedire. 

XXV.  Item  quilibet  de  universiate  Rectori  de  excessa  Purgare  eo- 
comisso  (!)  legittimis  preeedentibus  indiciis  suspectus  aat  denunciatus  tenetur  gitur, 

se  de  eodem  cum  suo  iaramento  expurgare,  alias  tanqoam  convictus  de  eodem 

A)  consilia.  ^)  incarceracionera.      c)  diu  subintrent. 


*)  Vergl.  Tübingen  1477:  Nullus  studeniium  nomine  et  re  orios  domos  vel 
areas  cuiüscunque  sine  permissione  aut  consensu  huius,  ad  quem  spectat, 
ingrediatur  .  .  .  sub  pena  medii  floreni  (Urk.  S.  53). 

Wittenberg  1506:  Nemo  ingrediatur  orlus  alienos  nee  damnum  inferat  alicui 
eo  invito  (nach  der  Kollation  von  Herrn  Professor  Dr.  Bauch). 

4* 


36 

puniatar    et    ad    reqoisicionem    Rectoris  tenetnr  revelare  ezcedentes.    si  saltem 
Bibi  constent,  sub  suo  juramento. 

De  percus*  XXVI.      Item  percuciens   vel   alio   modo   iniariose  corporaliter   olfendens 

«onftiM.  in  lupanari  aliquem  alium  citra  tarnen  Baoguinis^)  effosionem  aat  offensam 
enormem  solvet  unnm  florenum  pro  pena  vel  sedeat  inturri  per  dies  octo. 
Item  offendenfi  in  loco  predicto  inioriose  ad  sanguinis  effosionem  ant  offensam 
enormem^)  citra  tarnen  mutilacionem,  solvat  daos  florenos  pro  pena  vel  sedeat 
in  turri  per  quindenam.  Si  vero  aliquem  in  minimo  membro  mutilaverit  sive 
in  loco  suspecto  |{  sive  extra,  solvat  pro  pena  quataor  florenos  ant  sedeat  in 
turn  per  mensem. 

XXVII.  Item  extra  locum  predictum  percuciens  vel  aliquo  modo 
iniuriose  corporaliter  offendens  citra  tamen  sanguinis  effusionem  vel 
offensam  enormem  solvet  similiter  florenum  pro  pena  vel  sedeat 
in  turri  per  dies  octo.  Offendens  vero  aliquem  corporaliter 
iniuriose .  extra  locum  predictum  ad  sanguinis  effusionem  vel  offensam  enormem 
citra  tamen  mutilacionem,  solvat  duos  florenos  pro  pena  vel  sedeat  in  tarri 
per  quindenam. 

XXVIII.  Item  in  domo  prostibulana  percuciens  alio  quo  modo  iniuriose 
corporaliter  offendens  citra  tamen  "sanguinis  effusionem  vel  enormem  offensionem 
aliquem  circulatorem  vel  famulum  civitatis  in  negocio  civitatis  vel  famulum 
universitatis  in  negocio  imiversitatis,  solvat  duos  florenos  pro  pena  vel  sedeat 
in  turri  per  quindenam.  Si  vero  in  loco  prescripto  aliquem  de  predictis 
iniuriose  offenderit  ad  sanguinis  effu8io(8)nem  vel  offensam  enormem  citra 
tamen  mutilacionem,  in  quataor  florenis  puniatur  vel  sedeat  in  turri  per  mensem. 

XXIX.  Extra  vero  locum  predictum  aliquem  de  circulatoribus  vel 
famulis  civitatis  in  negocio  civitatis  iniuriose  corporaliter  offendens  vel  percuciens 
citra  tamen  sanguinis  effusionem  et  offensam  enormem,  solvat  unum  florenum 
pro  pena  vel  sedeat  in  turri  per  dies  octo.  Si  vero  ad  sanguinis  effu- 
sionem vel  offensam  enormem  citra  tamen  mutilacionem  extra  locum  predictum 
aliquem  prefatum  offenderit,  in  duobus  florenis  puniatur  vel  sedeat  in  turri  per 
quindenam.  Si  vero  aliqnis  aliquem  de  circulatoribus  in  negocio 
civitatis  vel  famulos  universitatis  in  negocio  universitatis  mutilaverit,  in  octo 
florenis  puniatur  vel  sedeat  in  turri  per  duos  menses. 

XXX.  Item  vocans  aliquem  iniuriose  nequam,  ribaldum,  spurium,  men- 
dacem  vel  consimili  modo  solvat  pro  pena  sex  grossos,  nisi  qualitas  persone 
ad  maiorem  penam  exigendam  Rectoreni  induxerit.  Qui  vero  aliquem 
talium  circulatorem  ^)  |.  vel  famulum  civitatis  vel  universitatis  dixorit,  in  medio 
floreno  puniatur. 

Nb,     Leso  XXXI.    Et  sciendum,  quod  in  omnibus  et  singulis  prescriptis 

saUa/aden'  casibus  ultra  penas  taxatas  tenebitur  offendens  satisfacere  parti  lese  iuxta  dictamen 
dum, 

a)  Durchweg  steht  saguinis,        ^)  enormen  überall  da,   wo  die  Endung  nicht 

durch  Abkürzung  gegeben  ist.  c)  Leipzig:  in  circulatorem. 


37 

Rectoris  et  Booram  Assessorum  vel  muoris  partis  ipsomm  '^),  si  offendens  et 
lesoB  non  poterant  aliter  concordari. 

XXXIL     Item   nollam   soppositnm    in    loca  suspecto  more  public!  scorta-  Ifb, 
toria  per  dies  et  noctes  continue  demoretar  nee  bnrsam  inibi  vel  in  propinqno 
ponat    ant    habitacionem    conveniat    tanquam    tnrpitadinis    inqnilinns   sub  pena 
daomm  florenonun  tociena  qnociens. 

XXXIII.  Item  quilibet  in  homicidio,  furto  aut  capitali  crimine,  ob 
quod  iura  suppremum  (!)  supplicium  iofligunt,  reus  repertns  excludi  debet 
et  ultra  ad  episcopum  puniendus  remitti. 

XXXIV.  Item  quicumque  de  intitulatis  arrestum  per  con-  Arrestum, 
temptum   exiverit,  cuiuscumque  fuerit  emineoeie  vel  dignitatia,    aut  res 
arrestas  violaverit  aut  transportaverit,  ille  premissa  debita  monicione  ob 
iemerariam    inobedienciam    secundum  persone  et  rei  qualitatem  puniatur 

vel  excludatur. 

(9.)  XXXV.     Item  non  potest  aliquis,    cum  iam  penas  ob  excessum   Nb. 
inciderit,    privilegiis  universitatis  renunciare,    sed   debet    antea  penas  ob 
excessum  inflictas  solvere  effectualiter,  quo  pacto,  si  vult,  potest  renunciare. 

XXXVI.  Item  nullum  suppositorum,  cuiuscumque  eminencie  fuerit,  Nb,  Non 
teneat  secum  in  habitacione,  ad  suam  leccionem  publicam  sive  privatam  inseriptus, 
admittat  ultra  quindenam  aliquem  externe  universitatis  aut  etiambeanum 

nostre  universitati  non  immatriculatum  sub  pena  unius  floreni  universitati 
irremissibiliter  persolvendi.  Nee  debet  tali  sie  noq  immatriculato  tempus 
aut  complecio  aut  immatriculacio^)  in  aliqua  facultatum  pro  gradu 
compatari. 

XXXVII.  Item  nullus  semel  et  iterum  et  tercio  pro  excessu  eodem 
punitus  debet  quarto  pro  eodem  puniri,  sed  tanquam  incorrigibilis,  si 
monicionem  non  receperit,  debet  ad  parented  relegari,  unde  et  Rector  debet 
huiosmodi  pnnitos  in  scriptis  suis  suo  presentare  snccessori. 

XXXVIII.  Item    quilibet    ab  nniversitate  ad   certum   tempus    Relegati. 
relegatus,    qni    infra    terminum    sibi   per  Rectorem    et   suum  Consilium  pre- 

tixam  non  recesserit  ||  aut  infra  tempus  sue  relegacionis  redire  ad  greminm 
nniverBitatis  presumpserit,  moz  sine  ulteriori  convocacione,  citacione  et  moni- 
rione  per  Rectorem  pro  tunc  existentem  tanquam  membrum  putridum  a  corpore 
aniversitatis  resecetur. 

XXXIX.  Item  nullum  suppositum  universitatis  debet  impetere  accione 
vel  nldone  per  se  vel  per  alium  directe  vel  indirecte  verbo  vel  facto  infli- 
gentem  vel  infligentes  sibi  penam   vel    penas   pro  suis  excessibus  aut  illam  vel 

nias  dictantes  aut  extorquere  iuvantes    sub    pena    ccntum   florenorum,  100  floreni. 
qnoram    medietatem    ultra    reatum     periurii,     quod     contrafaciens     ipso     facto 
incorrit,    solvet    illi    vel    illis,    quem  vel  quos  sie  impedit  vel  molestat,    aliam 
medietatem  universitati  solvet. 

*)  maiorem  partem  ipsarum.  ^)   talis  sie  non  immatriculato   tempus  aut 

complecio  aut  immatriculacionem  . .  . 


38 

XL.    Item  oon  debet  quispiam  de  oniversitate,  cuiuscumque 

fuerit  eminencie  aut  dignitatis,  aliquem  ob  säum*)  excessum  per  Reetorem 

puniendum  contra  Reetorem  A6(10)6e86ore8  aot  DDiversitatem,  quo  minus 

secundum    statuta   puniatur,    ullatenus  temere  et  de  facto  defensare  sub 

3  ßoreni,    pena  trium  florenorum  univereitati  irremissibiliter  persolvendorum. 

XLI.  Item  DuUum  8uppo»torum,  cuiuscumque  eminencie  aut  digoi- 
tatis  fuerit,  facile  existat  et  pronum  ad  dandam  vota  pungitive  contameliosa, 
inioriosa  aut  conviciis  permixta  in  aliqua  Universitatis  convocacione.  Qu  od 
si  quispiam  universitatis  Reetorem  iuxta  prestitnm  loramen.tum 
non  docenter,  quod  absit,  honoraverit  vel  alicui  Doctornm  con- 
dignum  honorem  non  impenderit,  ininriam  irrogaverit  aut  con- 
vicium  aliquod  inverecunde  dixerit  vel  etiam  snpposita  ad  rebellioneni) 
20  floreni,  inobedienciam  et  irreverenciam  indoxerit,  ille  in  viginti  florenis  per 
Universitatem  puniatur,  qua  pena  fisco  applicetur. 

XLII.  Item  pro  usn  conservatorii  Rector  nulli  debet  dare  signeiom 
nisi  audita  qualitate  et  causa  persone,  contra  quam  est  agendum,  que  si  caasa 
est  levis,  ex  tunc  Rector  ex  seipgo  potest  dare  ||  signetum,  sed  si  causa  fuerit 
ardua,  cessionaria  vel  non  cessionaria,  ex  tunc  Rector  tenetur  cum  CoDsilio 
universitatis  audire  causam  et  condici'ones  cause  et  qualitatem  persone,  contra 
quam  est  agendum,  de  cuius  consensu  Rector  concedat  vel  neget  signetum  pro 
causa  eadem. 

XL III.  Item  quilibet  volens  obtinere  signetum  pro  causa  intentanda 
virtute  conservatorii,  iuret  Rectori  velle  cedere  liti,  quando  per  universitatem 
ad  resignandum  fuerit  requisitus. 

Nota,  XLIV.      Quatenus    maior    honestas  Universität!  illuceat  et  personis 

reverencia  maior  exhibeatur  ab  externis,  debent  omnia  supposita  tarn 
graduata  quam  non  gradaata,  quantum  eorum  facultas  suppetit,  decenter 
habituata  incedere.  Itaque  nemo  sine  caligis  absque  racionali  causa 
discinctus  publice  incedat  sub  pena  decem  grossorum  Universität!  irre- 
missibiliter  persolvendorum,  adiecto  quod  Magistr!  et  Doctores  in  publicis 
actibus,  quociensque  interdiu  in  publicum  longius  ab  habitacione  digredi 
(11.)  voluerunt,  rotundis  birretis  birretati  ac  scapulario^)  seu  capucio  per 
humeros  posito  et  quantum  confieri  potest,  famulis  oomitat!  iocedant 
sub  pena  decem  grossorum  quociens  tociens.  Et  iurium  Bacoalaurei 
decenti  habitu  ac®)  honesto  pro  condicione  sua  utantur  et  nisi  eorum 
expressa  obstiterit  paupertas,  absque  famulis  in  publicum  non  procedeant  (!) 
ad  honorem  suum  et  universitatis  sub  eadem  pena  tociens  irremissibiliter 
persolyenda,  quociens  et  hü  (!)  contra  fecisse  deprehensi  fuerunt  Reliqua 
vero  universitatis  supposita  pro  sua  quisque  condicione  honestiori  habitu 
honesto  induti  incedant  nee  tuuicas  solum  per  humeros  positas  deferant 
sed    etiam    manicam    utramque  inducent,  ne   illis  dependentibus  ipsi  vel 

a)  sui.         b)  scapularii.         c]  ab. 


3^ 

otraque   vel   altera  manu .  muiilati   esse  yideaniur  sub  pena  uoius  dimidii 
fioreni  tociens,  quooieos  excesserint,  contamaciter  persolvendi. 

XLY.  Item  non  debet  aliquis  Hagisirorum  alleri  quovis^)  colore 
queaito  discipulos  suos  absirahere  ac  ad  se  vementer  (1)  suscipere  ||  nisi 
id  sciente  et  consencieote  Magistro  priori  nisique  subait  racionabilia  ac 
legiitima  eauaa  et  bec  per  Consilium  uoiveraitatia  cognita. 

XLVL  Item  Scolastici  iuris  debent  effectualiter  testimoiiium  ad 
minus  duorum  Doctorum  legencium  ordinarie  lecciones  continuare,  ita 
quod  si  quis  tercio  negligens  repertus  fuerit,  moneri  debet  ut  lecciones 
ingrediatur,  quo  non  obsequente  debet  pro   non-scolastico '  iuris    repütari. 

XLVII.     Item    quicumque    actus    scolasticos    in   universitate    volunt  ^6.    Valens 
exercere,  debent  iuramento  universitatis  esse  obstricti,  matricule  inscripti.   leciionea 

Officium  Sindici.^) 

XLVIII.  Habet  Sindicus  universalem  comissionem  (!)  ad  respioiendum 
omnium  facultalnm  atque  professorum  negligencias ,  defectus,  atque 
iDcommoda  universitatis  agatque  apud  singulos,  apud  quos  defeetus  rerum 
intcllexerit  (12.),  ut  quisque  pro  officio  sibi  credito  curiosius  operetur 
et  si  quispiam  adhortacioni  monicionique  sue  haud  paruerit,  tunc  res 
ipse  ad  reliquos  ordines  pro  statutorum  tenore  deferentur  et  si  necessa- 
rium  indicabitur,  nobis  velut  Cancellario  significetur;  curabimus  tuno  nos 
pro  officio  nobis  iniuncto,  ut  cuncta  modestiori  utiliorique  modo  moderan- 
tur  (sie!)  atque  disponentur. 

XLIX.  Et  si  quispiam  rem  universitati  detrimentosam  atque  per- 
viciosam  intellexerit,  referat  eam  ad  universitatis  Sindicum;  aget  ille 
tone,  ut  pro  facti  qualitate  ad  reliquos,  quibus  rerum  ipsarum  cura  esse 
poterit,  deferatur, 

L.  Statuit  insuper  Universitas  super  hoc  specialiier  consiliariter 
convocata,  ut  quicumque  aliquem  Hagistrorum,  Doctorum  aut  Licenciatum 
iniuriosis  ac  infamativis  scriptis  insinuaverit  occulte  aut  manifeste  quo- 
cumque    modo    proiiciendo    aut    scribendo    carmina    famosa    aut    aliam 

a)  [quociens]. 

')  Ober  die  Einsetzung  des  ersten  Syndikus  berichten  die  A.  R.  I.  fol.  28b: 
Placuii  eciam  in  eadem  sessione  atque  convocacione  (1509.  27  Januar),  ut  rebus 
nniTersitatis  plenius  consuleretur,  quatenus  specialis  Sindicus  eligeretur. 

Electo  itaque  concordi  voto  in  Sindicum  Universitatis  egregio  ac  preclaro 
viro  domino  Lanrencio  Schreck  utriusque  iuris  doctore,  qui  pro  consensn  requisitus, 
licet  sese  diligenter  excusaverit,  tandem  tarnen  premissa  protestacione  legittimi 
stipendii  eleccioni  de  se  facte  consensit,  eadem  die  prima  hora  pomeridiana 
ex  voto  Universitatis  idem  dominus  doctor  sie  electus  per  magnificum  dominum 
Rectorem  ac  praeclarissimum  dominum  Conradum  Wimpinensem  de  Buchen  arcium 
sacre  quoque  theologie  professorem  etc.  r(everendissi)mo  in  Christo  patri  et  do- 
mino, sancle  Lubucensis  ecciesie  episcopo,  Cancellario  nostro  dignissimo,  presen- 
Uius  per  suam  r(everendissi)mam  paternitatem  nobis  in  Sindicum  universitatis  plene 
assumptus  fuit  atque  confirmatus. 


40 

quamvis  scripiuram  famosam  afBgendo  aut  faoienii  aut  facientibus  talia 
coDsiliis  aut  opera  assiBtendo,  ultra  reatum  periurii,  quem  ipso  facto,  si 
intitulati  fueriut,  incurrunt,  infames  ipso  facto  habeanlur. 
Clavesadul-  LI.  Quatenus  olandestioa  furta,  que  in  non  modicam  uolversitatis 
terine.  infamiam  a  plerisque  Docturno  tempore  fleri  coDSuerunt,  severiori  censura 
in  posterum  coerceantur,  statuit  Universitas  super  hoc  consiliariter  con- 
vocata,  ne  aliquod  membrum  universitatie  eiusmodi  cJaves  adulterinas 
sibi  parari  faciat^)  aut  penes  se  habeat^)  abutaturve  sub  pena  Infamie 
aut  relegacioois. 

LH.     Ego  N.  iuro  me  conflictui  vel  huic  negocio,    de  quo   ioterro- 

gatus    Bum,    non    interfuisse    nee   cuiuspiam  noxii  esse  conscium.     Sicut 

me  deus  adiuvat  et  sancta  evangelia. 

Juramentum         LIIL      Ego  N.  iuro,  quod  nee  accione  nee  ulcione  verbo  aut  facto 

eorumj  ^titnec  per  metipsum  (!)  aut  alinm  (13.)  nee  directe  nee  indirecte  aut  quovis 

ex   f^areere^y^Q    modo    me    vindicare  volo  de  pena  delicti,    de  quo  incarceratus  fui 

per    universilatem ,    sub    pena    periurii    et    centuni    norenorum,    quorum 

medietas  cedat  illi,    quem  sie  lesero  vel  offendero,    alia  medietas  cedat 

universitati.     Sicut  me  deus  adiuvat  et  sancta  evangelia. 

Nos  Theodericus  dei  et  apostolice  sedis  gracia  eppiscopus  (!)  Lubucensis, 
eadem  ac  cesarea  auctoritate  Cancellarius  studii  Francophordani  privi- 
legiorumque  et  iurium  eiusdem  Conservator  suprascripta  statuta  ratifi- 
camus,  conBrmamus  atque  approbamus.  Nolumus  tamen  per  hanc  confir- 
macionem  nobis  ac  nostris  successoribus  in  iurisdicione  ordinaria  atque 
lege  diocesana  in  quemquam  derogasse. 

Vermutliches  Bttlck  der  ältesten  Statuten  von  1506.^) 
(14.)  Geterum  ut  omnis  discolie  et  negligentie  scolasticis  nostris 
licentia  adimatur,  constitutum  est,  ut  praeter  generalem  maiornm  de 
facultatibus  quibuslibet  academiae  Francophordiane  in  discipulos  curam 
et  intendentiam  ({uisque  scolasticorum  preceptorem  quendam  sibi  del^at 
specialem,  qui  illum  studii,  morum  et  officii  admoneat,  excitet  torpentem 
vel  eciam  per  devia  tendentem  revocet  deque  sua  diligentia,  si  artista 
fuerit,  Prepositum  collegii  cum  suis  senioribus  vel  Decanum  et  Doctores, 
si  alterius  facuUatis  fuerit,  immo  Consilium  universitatis  certiores  red- 
dat;  qui  et  pro  illo  ipso  discipulo,  si  forte  delinquere  aut  negligentius 
agere  discipulus  deprehendatur,  preceptor  respondere  teneatur,  quo  sie 
excussis  Omnibus  latebris  cogatur  aut^)  invitus  literis  invigilare  aut,  ubi 
incorrigibilis  fuerit,  patriam  relegatus  revidere,  hortantes  eapropter 
parentes  ac  quoslibet  alios,  qui  adolescentes  Francophordium  mittendos 
exceperint  aut  constituerint,  ut  hos  ipsos  solertibus  (!)  preceptoribus  destineot 
et  consignent.  ||  Quorum  si  forte  notitiam  non  habuerint,  cum  commen- 
*  a)  faciant         b)  habeant.  c)  ut  Hs.  Farrago  erat.  Wimp.  fol.  26:  vel. 


»)  S,  oben  S.  15. 


41 

datieiis  literis  adolesceotes  ad  Rindicum  vel  Prepositum  coUegii  univer- 
sitatis  Dostre  tranamittant.  Curabit  CoDsilium  univeraitaiis ,  ito  tuto 
locentur,  ut  nequaquam  miUentea  apeaque  et  aenteniia  fallat,  verum  iilia 
ipsia  committautur  .  aolertibua  accuratiaque  preeeptoribua,  eub  quibua 
boDia  applicati*)  et  educati  artibua  parentum  expectatioai ,  ubi  in 
patriaa  redierint,  habunde  aatiafaciant.  Noatri  equidem  inatituti  eat 
Demioem  in  achademia  perpeii  acolaaticorum,  qui  apecie  quidem  atudioai, 
revera  autem  diacolus  per  deeidiam  et  luxum  impenaaa,  etalem  neaeiia 
parentibna  disperdat,  de  quo  praesentibua  literis  quoalibet  admonitoa 
habere  volumua  atque  certiorea  effectoa^). 

2.     Statuta  tangenda  Bectorem  nniveraitatia  (1608). 

I.  Rector  iuxta  diapoaiciooem  atatuti  deauper  editi  et  per  eum 
iarati  debet  infra  meoaem  de  perceptia  et  expoaitis  univeraitati ,  boc 
eat  oovo  Rectori  una  cum  duobua  de  Cooailio  antiqui  Rectoris  et 
duobua  conailiariia  Conailii  novi  Recioria  realem  facere  computacionem 
eteffectualem  aolucionem^)  nihil  penitua  in  creditia  relinquendo  eub  penaXX 

^)  Hs.:  applacati,  Farrago:  applicaii. 


1)  Vgl.  dazu  folgenden  Beschluss  des  Konsilium  vom  28.  Juni  1514,  A.  R.  II. 
(No.  18)  fol.  15  b:  Vult  reverendissimns  (der  Kanzler),  ut  nullus  inscribatur  in 
matricnlam  universitatis,  nisi  sunm  preceptorem,  quem  delegerit,  secum  adduoat, 
qui  pro  eo  caveat,  ut  velit  eum,  eins  mores  et  studia  respicere  et  ubi  d(iscipu)lus 
a  preceptore  abierit,  quod  velit  id  preceptor  Rectori  intimare,  2.,  ut  Sindicus, 
Preposiius  cum  duobus  aliis,  quos  delegerit  Consilium,  dominicis  diebus  et  quociens 
alias  expedierit  et  necessariumfuerit,  conveniant  et  de  negligencia  eorum,  quos 
perspexerint,  eosdem  commoneant  aut  suos  preceptores  adhortentur,  ut  eos  com- 
moneant,  ut  honestas  publica  et  privata  servetur. 

Conclusum  est,  ut  duo  de  Consilio  universitatis  per  ordinem  suum  et  (ter)cius 
extra  Consilium  pro  audiendis  scholasticorum  negligenciis  deputentur.  Primi  autem 
de  Consilio  se  obtulerunt  d.  doctor  Wimpina,  d.  doctor  Ordinarius  (wohl  der 
Ordinarius  der  Juristen)  et  extra  Consilium  d.  magister  mathematicus  (das  ist 
Ambrosins  Lacher).  Illi  debent  maxime  in  principio  mutacionis  precipue  per  sex, 
Septem  et  octo  septimanas  dominicis  et  festis  diebus,  quociens  opus  fuerit,  videre, 
quales  ei  quos  habeant  preceptores .  et  quibus  studiis  intendant;  pro  alia  mutacione 
debent  per  primum  quartale  eiusdem  mutacionis  iterum  alii  Consil(iar)es  eligi  et 
postea  pro  fine  mutacionis  iterum  alii. 

2)  Vgl.  Rostock  1419:  Infra  octo  dies  posl  diem  publicationis  (14  Tage  nach 
der  Wahl)  novi  rectoris  fiat  compulatio  de  perceptis  et  expositis  per 
iintiquam  rectorem  praesente  consilio  Universitatis  ad  hoc  convocato.  West- 
phalen,  Monuroenta  inedita  rerum  Germanicarum.    IV.  1746  col.  1011. 

Tobingen  1477:  Infra  quatuordecim  dies  post  iuramentum  per  novum 
Heclorem  prestitum  fiat  computus  ab  antiquo  rectore  de  receptis  et 
expositis  presentibus  antiquis  etmodernis  Consiliariis.   Urk.  S.  45.  (Witten- 


1 


42 

florenoram.  In  hac  compaiacione,  si  quinque  prenominati,  uipote  novos 
Rector  et  quatuor  seniores  de  novo  veterique  Consilio  in  aliqao  per 
antiquum  Rectorem  calciilaio  discordaverint,  debet  id  novus  Rector  ad 
suum  Consilium  deducere,  coius  Coneilii  dicianriini  antiquus  Rector  stare 
tenetur.  Nee  habet  Rector  antiquus  poat  functum  officium  |  aliquod  ios 
exponendi  de  pecuniia  univerRitatis,  nisi  id  de  conaenau  et  iaaau  novi 
Rectoria  fecerit.  Qui  novua  Rector  inauper  nuHi  nomine  uaiveraitatis 
quilquaro  propinabit  niai  requiaitia  et  conaencientibua  quatuor  Decania 
univeraitatia.  ^)  8i  quicpiam  aliter  erogaverit  de  publica  pecunia,  non 
aolvatur.  In  hoc  computo  univeraitatia  antiquua  Rector  ex  private 
pecunia  computatoribua  propinabit,')  ita  tarnen,  quod  auper  quartam 
floreni  expendere  non  tcneatur  aub  arbitrio  relinqucndo,  ai  quid  supra 
erogare  voluerit.  Item  ad  interlocucionem  auper  computo  facto  anti- 
quua Rector  cedere  tenetur  et  pacifice  computatorum  aentenciam  auper 
racione  aua  facta  audire,  alioquin  ad  Conailium  univeraitatia  computi 
aui  approbacio  eat  remittenda  per  novum  Rectorem  dabitque  percep- 
torum  atque  expoaitorum  aub  auo  officio  novo  Rectori  annotacionem. 

De  pecunia         II.     Rector  novua  pecuniam  univeraitatia  in  fiacum  mittat,  ad  quem 

• 

tn     arcam  clavea  habeat,    ipae  unam  et  duaa  aliaa  clavea  duo  aeniorea  de  Conailio. 
ponenda. 

III.  Rector  ad   prandium    non   tcneatur,    ne    pretextu    prandii  ali- 

quando  non  poaaint  Rectorea  facile  inveniri.  Debet  tamen  Rector  in 
vicem  prandii  Conailiariia  auia,  Aaaeaaoribua  et  ludicialibua,  dummodo 
acceraiti  fuerint  pro  cauaarum  cognicione,  propinare.  Que  propina  sue 
diacrecioni  eat  relinqaenda  nemini  iure  cogendi  conceaao. 

IV.  Rector  Conailium  in  CoUegio  habeat;  poterit  tamen  ludiciales 
et  Aaaeaaorea  aliquando  in  edea  auaa  vocare,  quamquam  honeatiua  hos 
quoque  in  Collegium  vocare  decernamua.     In  sentenciia  ferendia  et 


herg  1508:  (Recloris  muneris  esto)  in  fine  officii  reformatoribus  rationem  reddere. 
Muther,  die  Witt.  Univ.  u  .Pakultätsstat.  v.  Jahr  1508.  Halle  1867,  S.  5.) 

Wien  1385:  Hector  tempore  Rectorie  transacto  infra  mensem  computum 
faciat  de  omnibus  receptis  et  expositis  coram  rectore  novo,  quatuor 
decanis  et  quatuor  procuratoribus  et  aliis  regentibus,  quibus  interesse  placuerit 
Kink,  Geschichte  der  Universität  Wien.  U.  1854.  S.  82. 

Köln  1392:  Ante  elapsum  trium  septimanarum  coram  rectore  novo  vocatis 
ad  hoc  quatuor  decanis  etc.  faciat  computum  et  rationem  de  omnibus  per 
Ipsuro  in  sua  Rectoria  receptis  et  expositis.  Bianco,  Die  alte  Universität 
Köln.  I.  1855.    Anlagen  S.  17  No.  43. 

1)  Rostock  1419:  Item  nullus  rectorum  quidquam  de  fisco  vel  de  pecunia 
universitatis  eroat  vel  exponat  sine  scitu  et  consensu  Universitatis  consilii 
isto  sub  moderamine  etc.    1.  c.  col.  lOH  No.  V. 

«)  Ibidem:  Et  si  voluerit  rector  bis,  qui  presenles  fuerint,  propinam  faciat, 
cuius  summa  valorem  floreni  rhenensis  non  excedat.    col.  1011  No.  II. 


48 

caasis    audiendis    Reotor    neminem    extraneum    boc    est    ab 
Universitate  nondeputatum  adhibeat,  ne  cuiqaaro  iu^)dicium 
sQspectum  reddatur.     Debet  Rector curare,. ut,  quoad  confieri  poterit,  Xfota:   Non 
rarias    et    bis    damtaxat    horis  Conailium    cogat,    dummodo   doctores   et  adhibeanlur 
magistri  minus  impediantur  in  scbolasticis.     Nee  debet  totam  vocare   Scnatores., 
(27)  Uoiversitatem,    nisi    id    antea  per  Consiliarios   fuerit  deoretum  ^^6. 
aut   haiusmodi    causa    obtingeret,     que    aiiter   versari    non    possit   aut 
deberet.  *) 

V.  Reclor,  quoscunque  per  moniciones  tociens  in  valvis  publicavit, 
ut  non  nisi  relegacio  supersit  aut  exciusio,    debet  illos  sub  suo    officio 
reiegare    aut    exciudere   iuxta   Consilii    et    Universitatis    conclusa   nee  N  //. 
illos  subsequenti  relinquere.     Si  quos  vero  habet  pro  pena  monen« 

dos,  quos  temporis  brevitate    aut    neglexerit   aut    noluit  monere,  Cui    debeai 
hos  sequenti  Rectori  in  scriptis  offerat  monendos  sie  ta men,|>oenaeonim, 
quod    emonita    pena     non    aniiquo     sed     novo    et    emonenti     ^^*  ,^^ 
approprietur.      Debet    quoque    Rector    in    computo    nomina  ^     /i /' 
per     cum     punitorum     in     librum    ad     hoc    ordinatum     novo   (luemn^    et 
Rectori  presentare,^)  ut  sie  iuxta  statu torum  disposicionem,  novoAedore 
si  quis  incorrigibilis   inveniatur,    amodo    non  pecuniaria    sed   rele-  exi^rquenie 
gacionis  pena  mulctetur.  solvurU. 

VI.  Rector  pro  candelariis  nacionibus  omnibus  non  nisi  ilorenum 
exponat,  item  famulis  civitatis  pro  xeniis  quartam  floreni,  item  euilibet 
famulo  universitatis  unum  grossum  tempore  missarum  universitatis,  item 
pro  missa  universitatis  dentur  capellanis  et  ministris  duodecim  grossi, 
predicanti  vero  quatuor  grossi.  Debet  auiem  Rector  predicantem  talem 
anlea  inslituere,  ut  ad  hoc  se  disponere  velit  atque  possit  et  hunc 
theologie  baccalaureum,  nisi  is  haberi  nullo  modo  possit.') 

•)  Kein  u-Bogen. 


1)  Tübingen  1477:  Rector  universitatis  interrogationem  non  faciat  nee 
consilia  celebret,  per  quam  aut  que  actus  scholastici  Doctorum  vel 
Magistrorum  impediantur,  nisi  necessiias  vel  evidens  utilitas  illud  exposcat. 
ürk.  S.  46.    Vgl.  unten  zu  XI. 

Wittenberg   1508:    Hora   et   die   congruis    ita,  ut  nihil  negligatur.     Muther 

S.  4. 

'i  Leipzig  1458.  20.  Dec:  Rector  sit  astrictus  illos,  quos  sub  suo  rectoralu 
punierit  et  quare,  ad  praesentandum  in  scriptis  suo  successori.  Zamckc. 
Slatutenbacher  S.  59.  No.  18.  5b. 

^  Ttibuigen  1477  und  Wittenberg  1508  geben  auch  die  Ausgaben  für  die 
UnJTersitfttsmesse  an,  jedoch  andere. 


44 

VII.^)  Rector  in  habitu  incessu  et  statu  honestatem  ser- 
vet  sioe  faronlis  in  publicum  ivon  progrediendo  nee  utatur 
sceptris  publice  nisi  honesta  caterva  et  sußicienti  stipatus  stetque  in 
boc  loeo,  quem  honestum  et  Rectori  dignum  et  universitas  iudicent  et 
cives  salvo  tarnen  solito  loco  plebano  constituto  sitque  presens  in 
\'  ..  '  actibus  publicis  pro  honore  universitatis,  quocienseunque  J 
invitatus  fuent,  illic  cum  sceptns  locum  et  ordinem  tenendo,  curando 
eciam,  ut,  si  qua  dubietas  in  ordine,  loco  aut  quo  vis  alio  contingat, 
compendiurio  partes  ad  pacem  vel  saltem  ad  quietem  per  mandatum  sive 
hortaoionem  compellat. 

VIII.  ^)  Reotor  de  intitulatis  a  se^  similiter  et  de  punitis  per  ipsum 
habeat  terciam  partem  reliquas  duas  partes  univerbitati  ßdeliter  asser- 
v^)ndo,  ne  de  bis  quippiam  in  quemcunque  usum  eciam  universitati  ne- 
cessarium  sine  scitu  et  consensu  quatuor  Decanorum  exponat  sub  pena 
nonapprobacionis  per  computum. 

De     armis  IX.     De  armis  a  circulatoribus  Rectori  oblatis   det  de  privata 

oblatis  p^peeunia,  quantum  Rectori  videatur  pro  quaiitate  armorum  equum  ita 
jamwos.  tarnen,  quod  nunquam  arma  ex  circulatoribus  oblata  sine  propina  re- 
cipiat,  quo  sie  famuli  ad  arma  presentanda  sint  paraciores,  ob  quas 
propinas  arma  ipsa  Rectori  relinquantur.  Quod  si  hoc  facere  Rector 
noluerit,  de  pecunia  universitatis  propina  detur  et  arma  universitati 
applicentur. 

X.  Rector  incarcerato  in  turri  universitatis  per  diem  non  nisi 
quatuor  denarios  ius  dandi  habeat  ex  publico. 

XI.  Rector  in  diffiniendis  puniendis  aut  monendis  statuta  inse- 
quatur.     Quod   si   per   se  difBnire  nequit,  vocet  primo  Judiciales,  qui  si 

a)  Kein  u- Bogen. 


1)  Wien  1385:  Rector  studii  in  habitu  honesto,  decenti  et  clericali  et 
cum  honesta  comitiva  incedat  per  vicos  precedentibus  pedelUs  Universitatis 
cum  virgulis.    Kink  II,  82. 

Köln  1392:  Rector  Universitatis  incedat  in  decenti  et  honesto  epilocbio 

et  habeat  hon  es  tarn  comitivam  et  ad   minus   unum  Bedellum   cum   virga  prae- 
cedentem.    Bianco  S.  16.  No.  42. 

2)  Rostock  1419:  Rector  pro  tempore  existens  habeat  tertiam  omnium 
proventuum  . . .  de  sigillo,  de  intitulatis  et  aliis  proventibus  excepta  cera . . . 
excepta  etiam  poena  pecuniaria  deliquentium  quae  dividetur  in  tres  partes  (Vs  der 

•  Universität,  V»  dem  Rektor,  Vs  dem  Promolor).    Westph.  1.  c.  col.  J012,  III. 

Tübingen  1477:  Rector  Universitatis  pro  tempore  duos  solidos  hallenses  de 
matricula  et  tertiam  aliornm  omnium  ex  penis  et  transgressionibus  provenien- 
tium  .  .  .  habeat  partem.     Urk.  S.  47. 

(Wittenberg  1508:  (Hectoris  muneris  esto)  sibi  pro  labore  suo  intitulaturae 
unam  tertiam  retinere.    Muther  S.  5.) 


45 

neqoeant  diffinire,    aut    eorum  seotencie   non  stetur,    vocetur  Consilium.  ^<^  semper 
Qoo  neqaiente  diffinire  vel  ei  eias  seDtencie  non  stetur,  expectare  faciat  ^ ' 

partes,  donec  coatervatis   multis    aliis   caueis   necessitas  ingruet  Univer-   gm^f^^ 
Ritatem  de  consensu  Consilii  vocandi. ') 

XII.  Rector  si  punire  velit  excedentes  et  pena  in  statutis  ex- 
pressa  aut  liquida  non  fuerit,  Assessores  vocentur.  Quod  si  ab  illis 
ippelletor,  deferatur  appellacioni,  ne  penaiis  ille  iniuste  se  panitum 
ealomniari  poaait. 

XIII. ^  Rector  in  sentenciis  et  conclusis  tenetur  sequi  ma- 
iorem  partem  ita,  quod  si  due  Naciones  contra  duas  senserint,  poterit, 
cui  velit  et  eidem  equius  videtur,  assentire  et  cum  illis  concludere,  quod 
et  conclusum  tocius  Universitatis  dici  debet  et  pro  eo  teneri  pre- 
monendo  tarnen  anteu,  ut  se,  si  Velint,  conforment.  Quod  si  fecerint, 
fiive  non,  concludat  et  sentenciam  talem  Universitatis  diffiniat. 

(28)  XIV.*)  Rector  cum  suis  Assessoribus  post  CoUegii  et  bur-  De  inquisi- 
sarom  clausuram  visitare  teneatur  bursas,  illic  accersendo  scholasticos  ^f^^  ^^' 
et  requirendo,  quas  lectiones  audiant  eosque  ad  Studium  iiterarum  co- 
hortari,  ut  sie  illi  ad  literas  incendantur  et  melius  internoscantur.  Quod 
si  quempiam  nihil  ordientem  offenderit,  admoneri  debet  ut  aduc  (!)  lectio- 
DJbus  et  exerciciis  scholasticis  se  dedat;  alioquin  pena  illi  dictetur  aut 
a  bursa  relegetur. 

XV.  Teneaturque  bis  qualibet  mutacione  statuta  legere,  ut  in  sta- 
tutis universitatis  continetur. 


1)  Tübingen  1477:  Item  statuimus  et  ordinamus,  quod  rector  facultatem 
babeat  corrigendi  excessus  studencium  universitatis  cum  direciione  suorum  con- 
siliariorum  ad  minus  duorum  rite  deputatonim  . . .  Rector  nunquaro  sine  universi- 
tatis decreto  .  .  universitatem  eandem  convocet,  nisi  ardua  necessitas  evidensque 
aliud  exposcat  utilitas,  quam  per  dominos  facultatum  decanos  vel  ipsorum 
vices  gerentes  tunc  convocatos  volumus  approbari  (Urk.  S.  48). 

(Wittenberg  1508:  Si  Rector  solus  negocium  absolvere  non  polest,  convocet 
qualuor  decanos.    Si  res  füerit  ardua,  cogat  senatum  Universum.    Muther  S.  4.) 

^  Wien  1385  (Kink  II  S.  79)  und  daraus  wörtlich  Obemommen  Köln  1392 
(Bianco  S.  16  No.  41)  und  Tübingen  1477  (Urk.  S.  44)  haben  ausführlichere  Be- 
stimmungen über  die  Leitung  der  Versammlungen,  darunter:  (Rectoris  officium 
Sit)  .  .  .  ex  deliberationibus  maioris  partis,  quid  agendum  concludere. 

(Wittenberg  1508:  (R.)  ex  votorum  pluralitate  concludat.    Muther  S.  4.) 

*j  In  Tübingen  hat  der  Rektor  mit  dem  Dekan  der  Artisten  oder  zwei  älteren 
Magistern  die  Bursen  innerhalb  eines  Monats  nach  der  Wahl  zu  revidieren  (Urk. 
S.  46),  in  Wittenberg  der  Rektor  mit  einem  der  Reformatoren  die  Kollegien 
Mutber  S.  11). 


46 

Quamdiu  XVI.  ^    Rector   si    per  quindenam   aut  amplius  abesde  voluerit  et 

posiit  abesse  egredi  ciyitatem,  debet  presente  Consilio  et  coDsenciente  alium  idoneum 
liector  eon- ^^^   oaeionis  substituere  snb    peoa  trium   fioreDOram  pro  qualibet  heb- 
....  domada  qaindeDaiii  insequente.     Si   vero    quispiam  longius  quartali  ab- 

esse voluerit,    alter   Rector    per  ConBilium    eligatur,    ne    tanto    tempore 
legittimo  pastore  universitas^)  privetur. 

N.     V^).  XVII.')     Rector  notabiliora  acta,  condusa  et  acticata  infra  mensem 

Ul    acta   functi    officii    fideliter    libro    universiiatis    inscribat    et    tarnen    prius  in 

scnbamur   geriptis  Consilio    suo    aut  saltem  computatoribus  e^Lhibendo.     Quibus  si 

6<  auomodo  ^4^^™    visum    fuerit,    poterint   per   Rectorem  tunc  ante  flnem  computi 

sive^)  approbacionis    eiqs   inscribi.     Si  vero  quiddam  viderint,  quod  in 

dubium    yerti   possit,    inscribendumne    existat,    Consilio    novo 

proponatur,  priusquam  inscribatur;  eius  auctoritate  inscribi 

poterit  aut  relinqui. 

2V.  VL  XVIII^     Item    Famuli    universitatis    teneantur  promittere    in    manas 

De  famtdis  cuiuslibet    Rectoris     novi     similiter    et    Decani    se    iuxta    iuramentum 

publieis.      prestitum    universitati    fidelitatem    et    taciturnitatem    in   couimissis   ser- 

yaturos   spedulasque    convocacionis    nullis  äliis  exhibere  videndas,    nisi 

quibus  destinantur. 

XIX.  Item  Rector  universitatis  in  estate  ante  festnm  corporis 
Christi  aut  tempore  lectionis  statutorum  ante  Pentecostes  admoneat 
quatuor  seniores  quatuor  nacionum,  ut  illi  acceritis  sae  nacionis  ma- 
gistris  computum  de  Magistris  candelariis  ||  accipiant,  quo  sie  nacionum 
mutua  internoscencia  perseveret  et  candele  ad  corporis  Christi  ordinentur 
et  mortuorum  ex  nacionibus  exequie  per  nacionales  non  negligantur. 

•)  universitatis.         b)  s.  oben  Nb,  N  II,  N  III  .  -  N  IV  fehlt 
c)  Kein  u*  Bogen. 


^)  Tübingen  1477:  Rector  ex  causa  proponens  se  ab  universitate  absentare 
cum  scitu  et  consensu  dominonim  de  secreto  consilio  id  attemptet  aut  ad 
minus  pedellis . . .  insinuet  (Stellvertreter  ist  dann  der  Vorgänger).    Ürk.  S.  49. 

^)  Tübingen  1477:  lila  quoque  die  (am  Tage  der  Abrechnung)  ab  eo  signata 
et  registrata  publice  coram  eis  legat,  ut,  si  qua  digna  memorie  censeantur, 
universitatis  libro  conclusionum  maiori  per  notarium  inscribantur.   (Jrk.  S. 45. 

(Wittenberg  1508:  (Rectoris  muneris  esto)  omnia  in  suo  magistratu  acta  me- 
moratu  digna  accurate  in  monumenta  publica  referre.    Muther  S.  5.) 

Köln  1392:  (R.)  tempore,  quo  electores  deliberant,  legat  publice  coram  aliis 
magistris  ea,  quae  in  sua  Rectoria  registravit.    Bianco  S.  16  No.  43. 


47 


3.    Die  Statuten  von  1544  und  1588. 

Statuta    et   legee    academiae    Francofordianae. 

Hoc  iu8  emendatum  ae  approbatum  est  Rectore  Christophoro  Cornero 
anoo  a  Christo  nato  1544. 


Statuta  academiae  Francofordianae  descripta  Rectore  reverendo 
et  clarri8s(imo)  viro  dn.  ChriBtoph(oro)  Albino,  sacre  theolog^e  doctore  et 
professore  pablico  anno   1588. 


4.    Die  Statuten  von  1610. 
Statuta  universitatia  electarcUis  ViadritMe, 
(4)  Prooemium  statutorum  academ(iae). 

Cum  sine  legibus  earumque  observatione  et  in  traosgressores  aoim- 
adversione  severa  nulla  diu  stabilis  esse  respublica  possit,  recte  a 
maioribus  nostris  proyisum  est,  ut,  quid  ab  unoquoque  requiratur,  certis 
statutis  inclusuin  bis  quotanuis  loco  publice  recitaretur,  ne  quis,  quod 
familiäre  est,  erratis  suis  ignorantiam  iuris  praetexere  possit. 

Quae  ad  Docentes  sive  Professores  eorumque  Officiarios  spectant, 
baec  8unt. 


I.*)    De  consensu  in  religione.') 

Primum  omnium  volumos  propter  gloriam  dei,  cuius  prima  et  praecipua 
cora  Sit,  inter  omnes  tam  sacrae  theologiae  quam  rellquaram  doctrinaram  pro- 
fessores onum  et  perpetanm  esse  consensum  in  puritate  evangelii  et  doctrinae 
eatholicae  ecclesiae  dei,  coias  capita  ex  fontibus  Israel,  ex  propheticis  nimirum 
et  apostolicis  scriptis  hausta  tam  in  Augustana  anno  30  imperatori  romano 
Aogostae  Vindelicomm  exhibita,  quam  in  recepta  Marchicarum  ecciesiarum 
coofessione  comprehensa  habentur,  et  non  ferantur  in  nostro  coetu,  (5)  qui 
baereses  in  piis  synodis  olim  damnatas  serunt,  revocant  et  mordicus  tuentur, 
Ac  si  forte  inddet  controyersia  de  capite  quodam  doctrinae  Christionae  aut 
aliquo  dogmato,  de  ea  Superintendeos,  si  in  loco  sit,  et  Decanus  collegii') 
theologici  Rectorem  atque  Senatum  commonefaciat,  ut  li  Collegio  theologorum 
eam  examinandam,  diiudicandam  componendamque  committant.  Ulis  etiam,  si 
videbitur  esse  opus,  alii  quidam  ex  toto  professorum  numero  idonei  iudices 
adiiciantor.  Si  vero  per  hos  controyersia  ea  componi  non  potent/)  tandem 
iUustrissimo  principi  nostro  significetur.  {|  Necesse  est  enim  in  talibus  contro- 
versÜB  veram  sententiam  agnosci,  approbari  et  defendi,  falsam  antem  perspicne 
refatari,   reiici  atque  damnari. 

In  eos  vero,  qui  contnmaciter  in  errore,   de  quo  sint  conyicti,  persistent, 


^)  Die  Numerirung  nicht  im  Original.        2)  =  Cap.  ref.  I.  S.  75, 
^  collegium  hier  =  facultas.    S.  u.  S.  79  A.  2.         *)  Vgl.  S.  76. 


48 

Statuten  von  1588. 

(1)  I.     De  officio  Rectoris. 

Rectoris  academie  Dostrae  partes  sunt,  at^)  primum  iuret  se  omni 
fide,  prudentia  et  diligentia  omnia,  que  ad  utilitatem  et  conservationem 
noBtrae  universitatis  spectant,')  facturum. 

Statuten  von  1610. 

severiore  coerciono  opus  erit  ad  puritatem  doctrinae  et  veros  cultos  dei  in 
ecclesia  nostra  et  schola  conservandos. 

Deinde  sit  inter  omnes  professores  concordia  constans  tarn  in  doctrina 
quam  vita,  et  ea  sint  omnes  gravitate  et  modestia,  qni  vel  in  schola  (6)  vel 
,  in  templis  docent,  ne  in  concionibus  aut  praelectionibus  publicia  vel  pri- 
vatis  in  eum  iuvefaantar  aut  eum  perstringant,  quem  de  doctrina  suspectum 
habent,  sed  ipsum  quidem  ut  coUegam  et  fratrem  primum  de  errore  sus- 
pectum commonefaciant.  Quo8  si  non  audiet,  utantur  ea  ratione,  quam  modo 
perpetuo  servandam  praescripsimuB. 

Atque  ut  firmier  concordia  constituatur  et  mentes  omnium^)  facilius  re- 
concilientur  et  certiores  reddantur,  rogandus  est  Serenissimus  princeps  noster, 
ut  oam  controversiam  sinat  dicudicari  a  theologis  veris,  ||  doctis  et  bonis  et 
ipsius  celsitudinis  iudicio  ad  illud  negotium  accersitis.  Sic  enim  speramos 
fore,  ut  et  academia  nostra  a  multis  suspicionibus,  quibus  gravari  possit^ 
liberetur  et  puritatis  doctrinae,  quae  in  nostra  schola  traditur,  manifestum 
testimonium  extet  et  mentes  omnium  de  vera  sententia  hnius  controversiae 
erudiantur  inque  ea  confirmentur. 

IL     De  privilegiis  academiae.') 

(7)  Necesse  est  quoque  ad  conservandum  aoademiae  statum  et  bonorum 
studiorum  dignitatem,  ut  immunitates  et  privilegia  academiae  a  summis  ma- 
gistratibus  ipsi  concessa  et  data  salva  atque  firma  permaneant  neque  feren- 
dam,  ut  ab  huius  oppidi  senatu  amplius  vielen tur,  quod  iam  aliquoties  ab 
ipso  temere  factum  est,  sive  ea  ad  Universum  corpus  academiae  sive  ad  do- 
centium  atque  discentium  personas  et  bona  pertineant,  ac  si  quid  iterum  in 
ea  commissum  fuerit,  id  Ganeellariü  academiae,^)  iilustriBsimo  principii 
electori  significetur  —  erit  enim^)  celsitudinis  ipsius  ea  benigniter  tueri  et  con 
servarc  —  ||  deinde  ut  omnia  bona  omnesque  reditus  munificentia  illustrissi- 
morum  principum  electorum  Joachimi  primi  pie  hac  vita  functi  et  clementissi- 
iiiorum  successorum  academiae  donati  atque  constituti  ipsius  benignitate  integri 
nobis  maneant  et  potius  amplificentur,  quam  diminuantur. 

III.    De  officio  Rectoris. 
Gleich  oben  I  nur  i)  primum  iuret  se  fehlt.         ^)  procuret 


1)  Vgl.  S.  76.        2)  =  Cap.  ref.  II.    S.  u.  S.  77.        »)  Vgl.  S.  77. 


4^ 

Statuten  von  1544  und  1588. 

Deinde^)  quod  summa  integritate  et  studio')  velit  leges,  quas  a 
maioribus  sibi  tradiias  vel  aeceperit  vel  adhuo  tradendas  accepiurus  sit, 
servare  et,  ut  serventur,  dare  operam. 

Debet')  quoque  in  puniendo  et  ius  dicendo  statuta  alque  aequilatem 
sequi,  poenas  etiam  in  staiutis  expressas  citra  ullam  condonationem  vel 
miligationem  ab  exeedentibus  ||  exigere,  nisi  id  fiat  ob  gravissimam 
causam^),  que  etiam  a  toto  Concilio^)  fuerit  approbata. 

Est  quoque  eiusdem  officium^  ut  ea,  quae  sibi  a  Concilio  toto  in- 
ioncta  sciat')  queque  rei  pub(lice)  utilia  esse  videat,^)  diiigentissime  exe- 
qaatur,  et*)  ut  ex  aequo  omnes  in  negoeiis  ad  suam  funetionem  spec- 
tantibus  pari  diligentia  et  fide  iuvet. 

Gurabit  quoque*)^)  post  mensem,  quam  cieatus  est,  statuta  recitari 
per  Notarium,  ut  scholastici*)  statim  sciant,  que  sibi  vel  facienda  vel 
fugienda  sint  ei^**)  in  timore,')  studio  pietatis  et^®)  honestatis  con- 
lineanturJ*) 

II.     De  officio  Senatorum  academiae. 

(2)  Universi  et  singnli  academie  Senatores  et  Parcedri***)  Rectoris  ndosigoc 
iurati^  debent  maiorem  in  Senatu  publicae  quam  privatae  utilitatis  assessor, 
caram   suscipere,    et    in  Concilium  iudicium    et    rationem  potius,    quam 

*)  canssam       b)  [Consilio]        c)  ut       ^)  debent  iurati 

1588  •)  post  mensem  quam  creatus  est  fehlt        **)  ut       ***)  ndpeöpot 

Statuten  von  1610. 

1)  ut.  ^  leges  universitatis  servet  et,  ut  serventur,  det  operam.  S)  autem 
für  qaoqae.         ^)  seit.  ^)  videt.  ^)  in  omnibus  negotiis  erga  quoscunque 

parem  fidem  et  diligentiam  praestet.  7)  etiam  statuta.  S)  studiosi.  ^)  domini, 
*^)  modestiae.  ^i)  Der  zweite  und  vierte  Abschnitt  des  Artikels  (Deinde  ut 
Est  qnoque)  sind  nnters  tri  eben. 

IV.    De  officio  Senatorum  academiae. 
Universi  et  singuli  academiae  Senatores  et  napeSpot  Rectoris  iurati  debent 
maiorem  in  Senatu  publ}(9)cae   quam  privatae   utilitatis    curam  suscipere  et  in 
Concilium  iudicium  et  rationem  potins  quam  affectus  afferre. 

Camprimis  vero  taciturnitatem  sancte  omnes  et  singuli  praestent 
Quodsi  quis  vel  decreta  Concilii  vel  Senatorum  suffragia  ante 
publicationem  eorundem,  cui  non  oportet,  revelaverit,  Con- 
cilii poenam  subeat.  liidem  quoque,  cum  domi  sunt,  recitationi 
slatutorum,  electioni  Rectoris  et  actibus  publtcis,  nisi  adversa  valetudine 
ftut  alHs  publicis  negotiis   impediantur,  intersint. 

Ad')  publicas  etiam  deliberationes  vocati  sine  excusatione  accurrant,  maxime 


»)  Aus  Cap.  ref.  XIV.    S.  u.  S.  83. 


so 

Statateo  von  1544  und  1588. 

affectus  afferre,  sint  morum  severi  censores  ei  carent,  ut  nallum  flagitiam 
designatum  maneat  impunitam. 

III.    De  officio  Syndici. 
Ad  Syndicum  nostrum  spectat,  ut  luralus  publica  nostraiia  negotia  a 
Reclore    vel  Concilio    sibi  delegala^)    fideliier   et   diligenter    exequatur. 

Statuten   yon    1610. 

si  cognOYerint  de  gravibus  ||  et  arduis  negotiis,  qaae  toti  Senatui  sint  propo- 
nenda,  deliberationes  esse  habendas. 

Ac  qiii  sub  iureiarando  vocatus  non  venerit  in  Senatum  sine 
gravissimis  causis,  afficiatur  a  Rectore  certa  mulcta. 

Ac  qui  publica  gerunt  officia,  ut  Syndicus  *)  et  Notarius,  ii 
somper  vocati  Rectori  adesse  debent,  de  quocunque  tandem 
negociorum  genere  sit  agendum.  Quibus  etiam  interdum  Decani 
adiungantur,  si    causarum  magnitudo  postulabit. 

8i  quis  vero  horum  peregre  abit  (10)  vel  per  alia  negocia  ad  Rectorem 
accedere  non  potest,  is  yicarium  constituat  eumque  Rectori  significet,  ut 
sciat  Rector,  si  ipsomm  opera  indigebit,  quem  vocare  debeat. 

Cum  etiam  omnes  in  republica  nostra  iurati  dves  simus  et  eam  opera  et 
consilio  iuvare  debeamus,  non  iudicamus  alicui  professori  concedendum  esse, 
ut  se  a  deliberationibus  publicis  et  conyentibus  reipublicae  ne- 
cessariis,  si  yocetur,  seiungat. 

lisdem  quoque  de  causis  minime  ferendum  est,  ut  qui  maxime  consilio  et 
prudentia  praestant  et  ad  gerenda  officia  et  administrationem  reipublicae  sunt 
donei,  Impetrent  immunitates  et  priyilegia,  ne  |{  communibus  oneribus  gra- 
ventur,  nisi  aut  aetate  aut  valetudinis  incommodo  se  excusare  possint.  Hoc 
enim  exemplo  in  republica  nostra  permisso  futurum  est,  ut  aliquando  ea  bonis 
et  idoneis  gubernatoribus  careat  et  destituatur. 

Hoc  autem  malum  sie  caveri  posse  yidetur,  si  nulius  in  Professorum  et 
Senatorum  numerum  admittatur  aut  prius  recipiatur,  quam  in  toto  conveiitu 
commonefactus  fuerit  de  suo  officio,  de  praestanda  fide,  sedulitate  et  diligentia 
in  docendo,  de  curanda  publica  utilitate,  de  concordia  inter  nos  studiose  co- 
lenda  et  de  non  divulgandis  iis,  quae  arcana  esse  volumus,  et  iuramenti  loco 
promissione  solenni  se  ad  illa  adstrinxerit.  ^) 

In  caeteris  denique  ein^  morum  severi  censores  et  curcnt,  ut  nulluni 
flagitium  designatum  maneat  impunitum. 

V.    De  officio  Decanorum.^) 

VI.    De  officio  Syndici. 
1)  sine  Ulla  procrastinatione. 


1)  Vgl.  S.  83.  2)  =  Stat.  IV  von  1544. 


Stataten  von  1544  und  1588. 

Deiode  videat,  ne  ullum  deirimentam  iu)stra  respublica  capiat,  ut 
acribendo  et  consulendo  academiae  suam  locet  operam,  omnium  literarum 
alio  mittendaram  exemplum  in  codiceai  copiarum,  ut.  vocant,  referat, 
et  ea  diligenter  prohibeat,  quae^)  vel  aliquid  privilegiis  noetris,  vel 
aatoritati  magietratus^  et  subditorum  derogare  posse  videntur.  || 

IV.     De  officio  Decanorum. 

Decaoorum  est  omnium  professionum ,  üt  ipsi  diligenter  legant 
Caeterosque  professores  singulos  in  8uo  officio  contineant.  Dent  operam, 
ut  certis  diebus  pubiicae  disputationes  habeantur  declamationeeque  reci- 
tentur,  ut  denique  magnam  promotionum  et  officiorum  scbolasticorum 
caram  gerant. 

V.     De  officio  praepositi. 

lurati*)  praepositi  est,  ut  sedulam  curam  aedificiorum  huius  gymnasii**) 
et  culinarum  habeat,  prudenter  et  fideliter  habitationes  elocet.  Sit  dili- 
gens  in  (3)  exigendis  pecuniis  pro  habitationibus.  Suo  etiam  tempore 
rationem  acceptorum  et  expensorum  Rectori  et  caeteris  Assessoribus 
reddat.      Videat  quoque,  ne  bibliotheca  negligatur, 

VI.     De  Notario.***) 

Notarius  debet  sub  iureiurando  nuUa  secreta  Concilii  divulcrare, 
deinde  illas  literas,  quarum  exemplum  vel  a  Rectore  vel  Syndico 
acceperit,  diligenter  et  tacite  describere.  Tertio  debet  ea,  quae  in 
Senato  nostro  acta  sunt^  studiose  in  codicem  certum  et  ad  posteritatem 
constitutum^)   referre,   Rectori   etiam  vel  Syndico  vocanti  statim  adessc. 

VII.     De  Famulo. 

Famuli  est,  ut  faciat  boni  et  fidelis  ministri  officium  in  negociis 
sibi  {{  iuiunctis  efficiendis  et  in  rebus,  que  arcanae  esse  debenl,  reticendis. 


1588:  *  Juraii  fehlt        **  ei  culinarum  und  prudenter  —  reddat  gestrichen. 
Daneben  a.  R.:  Haec  inscio  aenatu  deleta  sunt.        ***  De  oHicio  Noiarii. 


Statuten  von  1610. 
1)  aliqnid  vel        ^)  academiae. 

YII.    De  officio  Praepositorum. 
Praeposiiorum  est,  ut  sedulam  curam  aedificiorum  huius   gymnasii    et  oeco- 
nomiae  habeant.     Sint   diligentes   in  exigendis   pecuniis   pro   habitationibus.    Suo 
etiam  tempore  rationem  acceptorum  et  expensorum  Rectori  et  ctjeteris  Assessoribus 
reddant.    Yideant  quoque,  ne  bibliotheca  negligatur. 

Vm.    De  officio  Notarii. 
1)  aeque  ac  Syndicus. 

IX.    De  officio  Famuli. 


5* 


52 

Statuten  von   1544  und  1588. 

YIIF.  De  officio  omnium,  qui  praesunt. 
Est  quoque  omnium  eorum,  qui  aliquam  in  hac  academia  autoritatem 
habent  vel  ofBcium  vel  aliquo  praestanti  titulo  sunt  ornati  et  aucii,  ut 
haec  nostra  statuta  diligenter  servent.  Omnes  eo^)  iotendant  nervös 
6U08,')  ut  nostrae  rei  publicae  bene  consulatur.  Jurati  singuli  8uum 
ofBcium  quam  diligentissime  faoiant*)  in  docendo  publice  et  priYatim*) 
inque  curandis  rebus  ^)  omnibus  publicis.*) 

Statuten  Yon  1610. 

X.    De  officio  omnium,  qui  praesunt  et  disciplina  scholastica. 

1)  Eoque  omnes.        *)  suos  fehlt. 

')  tarn  für  in       ^)  quam  in  fQr  inque        ^  aliis  für  omnibus. 

^)  Opus  est  autem  gravi  castigatione  in  eos,  qui  academiae  leges  habent 
ludibrio  et  illis  contemtis  ac  magistratus  autoritate  neglecta  quidvis  sibi  Heere 
putant,  saepe  dant  turbas,  otio  et  luxui  indulgent,  tranquillitatem  commuDem 
perturbant,  pessimo  vitae  exemplo  multis  recte  institutis  nocent.1) 

XI.     De   diligentia   docentium.') 

üt  yero  discentes  in  officio  contineantur,  (14)  necesse  est,  ut  ab  illostrissimo 
principe  constituti  professores  omnium  ordinum  statis  et  ordinatis  diebus 
sedalo  ac  diligenter  legant  ac  doceant  et  sua  diligentia  et  indostria  adoles- 
ecntes  ad  audiendi  Studium  invitent  atque  alliciant,  ab  otio  et  luxu  honestissima 
occasione  avocent. 

Ac  si  quidam  professores  in  hoc  docendi  munere  fuerint  negligentiores, 
hos  Inspectores  academiae  observent  et  autoritate  Rectoris  et  sua  cogaot 
esse  in  officio.  81  vero  manifesta  eaque  inezcusabilis  eorum  fuerit  negligentia, 
cogantur  singuli  Doctores  trium  facultatum  et  Professores  philosophiae  nnulctani)  |{ 
de  qua  inter  nos  est  conventum,  pro  qualibet  temere  neglecta  lectione  fisco 
academiae  persolvere  et  quidem  sub  finem  anni  die  ad  eiusmodi  inquisitionem 
et  rationes  consilio  Rectoris  et  Senatus  constituto. 

Ad  haue  vero  assiduitatem  docendi  nolumus  astringi  aca- 
demiae Rectorem;  ipsi  enim  per  negocia  publica  et  varia  saepc 
non  est  integrum,  ut  doceat;  docere  tamen  debet,  quando  licebit.') 

XII.     De  Inspectoribus.^) 
Volumus  autem  quotannis  constitui  (15)  quatuor  Inspectores 
academiae     viros     diligentes     ex     quatuor     facultatibus    a    Senatu    electos, 
quonim    oflicii    erit   curare,    ne   quod   docendi,    disputandi   aut   aliud   ezercitü 
munus  mittatur,  sed  quaeque  suo  tempore  et  loco  sedulo  diligenterque  fiant. 

XIII.     De  exercitiis  publicis.*) 
Praecidetur  autem  discipulis  oecasio  ocii  et  luxus,  si,  ut*)  constitutum  est, 
certis   temporibus   exercitia  publica   disputationum   et  declamationum   habeantur 


1)  Aus  Cap.  ref.  IV.    S.  u.  5.  78.  «)  =  Cap.  ref.   V.    S.  u.  S.  78. 

«)  Vgl.  S.  78.        *)  =  C.  r.  VI.    S.  78.        6)  =  C.  r.  VII.    S.  78.      6)  Vgl.  S.  78. 


53 

Statuten   von    1610. 

et  Ulis  addantur  aDatomiae^  demonstrationes  herbarnm,  ||  explicatio  doctrinae 
arboris  consangninitatis  et  affinitatis,  sacceMionum  ex  teatamento  vel  ab  in- 
testato,  aliqaando  etiam,  si  viaum  fnerit,  actiones  comoediarum  latinarum  et 
similiam  stadiorom  exercitia»^) 

XIV.     De   disputationibas.^) 

Ad  disputationes  quoque  publicaa  Haiomm  facultatom  professores  fre- 
qaentes  accedant,  amice  atque  diserte  sententiaB  conferant  et  docendi  disse- 
rendique  modeBtia  et  induBtria  studioBos  literamm  ad  bona  (16)  exercitia 
üiTitait. 

Neqne  ferendnm  pntamna  esse,  ut  vel  doctor  promoveatnr  yel  quisqnam 
in  lüjquod  coUeginm')  adsciscatur  vel  ad  publicom  docendi  mnnos  admittatnri 
qai  non  piios  ex  sna  professione  dispatationem  pro  licentia  ant  pro  loco  vel 
docendi  facoltatem  pnbUce  habnerit.  Quod  nt  fiat,  sedulo  Decani  omniom 
faeiütatam  corabunt. 

Quomm  est  qnoqne  adhibere  cnram,  ut  in  qualibet  trium  Haiorum  facul- 
tatom singnlis  annis  ad  minimum  una  disputatio  ordinaria  et  circularis  habeatur 
praeter  eaa,  quae  propter  promo||yendo8  institui  solent.  Excudantur  quoque 
typiB  eorum  themata  et  tarn  praesidentibus  et  respondentibus  quam  argumenta 
dppooentibuB  praemia  laborum^)  ab  academiae  Quaestore  persolvantur. 

Cum  autem  disputationes  in  collegio  Philoaophico  fre- 
^uentiores  sint  et  in  eo  collegio')  sint  doctores  et  Magistri  duo- 
decim,  sie  eorum  oporas  distribuat  Decanus,  ut  de  ipsorum  numero  ad 
minimum  quatuor  vel  quinque  ad  disputandum  accedant  praeter  reliquos,  qui 
in  Cacultatem  nondum  sunt  recepti. 

(17)  Theses,  quae  hodie  fere  otnnea  typis  excuduotur,  inter  pro- 
fessores saltem  disiribaantur,  studiosi  easdem  nummo  uno  atque  altere 
redimant. 

Statuimus  autem  nihil  in  disputationem  esse  proferendum  vel  alias  typo- 
grapho,  ut  excudat,  dandum,  quod  impium,  absurdum,  suspectum  et  puriori 
receptaeque  ecclesiarum  et  scholarum  doctrinae  adversum  et  non  prius  a 
Reotore   vel    suae    facultatis   Decano    inspectum    et    approbatum 

Bit.») 

XV.  Loco  publice  praelegenduin||") 
Videtur  quoque  ex  dignitate  et  usu  academiae  esse,  ut  constituti  pro- 
fessores omnium  ordinum  in  lectoriis  usitatis  et  notis  profiteantur,  non  domi 
Boae,  nisi  valetudine  aut  aetate  aut  in  byeme  nimio  firigore  impediantur. 
Dum  enim  multi  in  aedibus  suis  docent,  deseruntur  lectoria  et  peregrini  eorum 
Bolitodinem  videntes  desertam  academiam  putant. 

Denique,  qai  docent,  deligant  sibi  de  coUegarum  snorum  consilio  authores 


i)  Vgl.  S.  79.      «)  =  C.  r.  VIIL  S.  79.       »)  =  facultatem(e).  S.  u.  S.  79  A,  ?, 
*)  Vgl  S.  79.         ß)  Vgl.  S.  80.       ß)  Aus  C.  r.  XIV.  S.  83, 


54 

Statuten   von    1610. 

et   materias    utiles   discentibas   et  ntantur   ratione,   qna  prosint  neqae  in  rebus 
intricatis  et  paryi  momenti  (18)  nimis  diu  inhaereant. 

XVI.     De   electione  novi  Professoris.*) 
Cum  etlam  vacayerit  aliqua  lectio,  sit  penes  eos,  qui  sunt  in  collegio,')  in 
quod  Professor   est  adsciscendns,    unum    ant    plnres,    quos   idoneos  indicabaot, 
Rectori  et  Senatui  proponere,  ut  omnium  suifragiis  et  consensu  docend    mnnufi 
illi,  cuins  vita  et  doctrina  ipsis  probabitor,  concedatur. 

In  electione  autem  non  tarn  successionis  qnam  pnblicae  ntilitatis  ratio  est 
habend a.  ||  Ac  si  in  ordine  succedentium  is  est,  qui  ad  yacantem  lectionem  idonens 
videtur,  non  erit  causa,  cur  alii  extra  ordinem  ipsi  praeferantur.  Si  vero  talis 
non  est,  sit  integrum  Senatui  ex  toto  ordine  maxime  idoneum  assumere  ant 
etiam  ex  alia  academia  vel  schola  accersere.')  Vacante  autem  aliqua^)  lectione 
in  Haioribus  facultatibus,  si  doctor  aliquis  peregriuus  eam  ab  illustrisaimo 
principe  petet  vel  ipsius  celsitudini  fuerit  ab  aliis  commendatus,  roganda  est 
ipsius  illustrissima  gratia,  ut  iioc  primum  cum  academia  conununicet  eiusqne 
de  illo  iudicium  cognoscat  (19)  ita,  ut  vir  ille  ad  docendum  idoneus  et  laboribns 
scholasticis  assuefactus  simul  et  autoritate  celsitudinis  eins  et  academiae  iudicio 
ad  aliquam  docend  i  partem  admittatur. 

XVII.     De  numero  Professorum,    lectionum   et  eornm   stipendiis.^) 

Constitutus  autem  est  certus  lectionum  et  professorum  numerus  in  omni 

facultate   et  coUegio,    qui  semper   plenus  et   integer  conservabitur,   ac  stipendia 

iuxta  iUum  ex  bonis  et  reditibus  academiae  distribuentur.  *)  {| 

in  Theo-  Sintque   in   Theologia    docenda    quatuor  Ordinarii   professores,    in  luris- 

logia  4.     prudentia  quinque   —   sed  ex  illis   unus   elementa   iuris  civilis   continue  tradat 

in  Iuris-     — >    '^^  Medica  facultate   duo  Ordioarii,   in  Artium   et   philosopbiae  professione 

prud,  5.     octo  Ordinarii  et,  qui  nunc  sunt,  duo  Elxtraordioarii,  quibus  decedentibus 

in  Medica   integrum  erit  Senatui,  utrum  alii  substituendi  sint  neene,  constituere. 

fac.  2.  His   debentur    stipendia  liberalia    et   iusta    certoque   tempore,    ut  ex  illis 

in  Art,  et    commode    hie   vivere   et  tantum    suis     lectionibus   vacare   possint,     ne    vel   ob 
philosoph.  8,  tenuitatem    stipendiorum  aut  (20)    ob   solutionis  dilationem  aliis   ratlonibus  sibi 
victum  quaerere  cogantur. 

Cum  autem  in  Maioribus  facultatibus  sint  difliciliores  lectiones,  poterant 
Decani  et  Ordinarii  professores  cuiusque  collegii  ^)  ita  docentium  operas  partiri, 
ut  in  iis  singalis  ad^)  minimum  quotidie  duo  Ordinarii  professores  doceant,  cum 
in  facultate  Artistica  singuli  ordinato  quatriduo  ad  docendum  obligati  esse 
debeant  una  cum  Professore  elementa  iuris  proponente. 

Poterit  autem  hoc  commode  fieri,  si  nemini  dabitur  a  docendi  labere 
immunltas    et  singulis    professoribus  11  certus    numerus    toto    anno    habendanun 


1)  =  C.  r.  XV.     S.  84.  «)  =  facultate.        »)  Vgl.  S.  84.        *)  aliq  über 

alia  verbessert.  5)  =  C.  r.  XVI.    S.  84.  6)  Vgl.  S.  84.  7)  =  faculUüs. 

9)  ut  Hs.  Verschrieben  für  ad,  das  in  C.  ref.  steht. 


55 

Statuten  von  1544  und  1588. 

IX.     De  Rectoris  autoritate  et  jurisdictione. 
(4)  Rector  universitatis   habet  plenam   et   ordinariam  iorisdictionem  et 
auiorilatem  .in    omnee    sabditos    quarumlibet    nationum    et  profeasionum 
in  caaais  (um  civilibus  tum  iniuriarum  diiudicandis  et  componendis. 

X.     De  foro  scholastico. 
Rector    in    negociis    cognoscendis    et   iudicandis    non    debet    sequi 
actum'),  proceBsum   et  strepitum  forensem,   sed  commodissimam  viam  in- 
gredi  debet *),  ut  boni  et  iusti  defendantur  tueanturque,')  mali  autem  iuxta 
statuta  impune  non  evadant. 

XI.     De  iudicio  in  diebue  festis. 
Potest  etiam   Rector  in  quovis   die  festo   urgente   ad  id  faciendum 
Degocii  magnitudine   et  necessitate  citra  omnem  forensem   exceptionem 
libere  causas  cognoseere. 

—  —  j  I  II  III  ij__Aj _  ■ 

Statuten   von    1610. 

lectionum  ut  Superiorum  facultatum  doctoribus  100,  Philosophiae  autem 
profe880ribu8  150  assignabitnr  ant  etiam  dies  certi,  quibus  legere  eos  oporte^t, 
nominabuntar. 

XVIII.     De   Rectoris   autoritate   et  iurisdictione. 
Der  ganze  Artikel  unterstrichen. 

(21)  XIX.  De  honore  Rectori  et  caeteris  exhibendo.^) 
Cum  Rector  in  academia  sit  summus  magistratus,  non  est  ferendum 
ipsius  autoritatem  ab  uUo  contemni  aut  violari.  Sed  sciant  omnes  aca- 
demiae  nostrae  alumni  se  Rectori  subiectos  esse  omnesque  suum  Rectorem  iusto 
hooore  prosequantor  et  illi  vel  monenti  et  obiurganti  aut  etiam  poenas 
exigenti  non  obmurmurent  et  |{  rebelies  sint  sub  poena  decem  aureorum. 

XX.  De  observantia  in  Professores.') 
Tribaant  quoque  caeteris  Doctoribus,  Licenciatis  Magistrisque  singulis  suum 
et  debitum  honorem  neqne  aliquid  vel  vere  vel  falso  in  eorum  vitam,  mores, 
facta  aut  eruditionem  in  vulgns  spargant,  sed  onmium  famam  et  existimationem 
diligentissime  defendant  nee  aliquem  eorum  quovis  modo  derideant  aut  eludant 
6ub  poena  decem  aureorum  rhenanorum  (22).  Ac  si  quis  cum  aliquo  horum 
negotium  habet,  non  eins  dehonestandi  causa  in  conviviis  vel  etiam  pro  concione 
et  pablicis  locis  aliis  aliquid  dicat,  sed  id  coram  Rectore  et  Concilio  expediat. 
Admouitus  etiam  stndiosus  ab  aliquo  horum  non  modo  non  reluctetur,  sed 
potius  cogitationem  de  se  emendando  suscipiat,  boni  consulat  eins  admoni- 
tiooem  et  cogitet  id  vitium,  cui  se  turpiter  dederit,  emendare. 

(22)  XXI.    De  foro  scholastico. 
1)  actum  fehlt    *)  debet  fehlt.    »)  tueanturque  fehlt.  Der  Artikel  unterstrichen, 

XXII.    De  iudicio  in  diebus  festis. 
Der  erste  Absatz  unterstrichen. 


1)  =  unten  XXV.    (1544.)       «)  =  unten  XXVI.    (1544.) 


56 

Stataten  von  1544  und  1588. 

Nemo  subditoram  primum  vocatus  potest  ob  ullam  causam  nostrum 
forum  declinare. 

XII.  Quid  agendum,  ei  oui  Rector  est  suspectus. 

Si  tractoB  in  iadiciom  de  gravi  quadam  causa  dixerit  sibi  in  eo  negocio 
Rectorem  venire  in  soBpicionem,  is')  potest  primum  causam  suspidoms^) 
pronunciare  sub  iuramento  se  nullo  dolo  et  fraude')  transferre  iudiciuni 
ad  alium.  Tum  potest  Rector  in  ea  causa  alium*)  et  universitati  iuratum 
et  hac  suspicione  vacantem  in  suum  locum  surrogare  (5);  qui  vicarius 
Rectoris  primum^)  causam  translationis  cognoscat  et  iudicet  infra  octidiium; 
quam  ubi  convenientem  et  sufficientem  cognoverit,  poterit  ad  principalis 
negocii  tractationem  accedere,  ubi  vero  non  probaverit  eam,  debet  causa 
ad  reiectum  ludicem  tractanda  iterum  deferri. 

XIII.  De  obedientia  omnium. 
Omnes  subditi  debent  gerere  morem  Rectoris  convocationibas,  citationibus, 
eententiis  latis  et  edictis.  At  si  qois  in  aliquo  horum  sibi  vim  fieri,  vel 
se  gravari  senserit,  poterit  id  Concilio  exponere,  et  ab  eo  opem  petere, 
quamquam^)  Rector*)  pro  statutis  oitans  vel  puniens  non  videri  potest 
alicui  vim  facere. 


Statuten  von  1610. 

XXIII.    Quid  agendum,  si  cui  Rector  est  suspectus. 
1)  debet  für  potest  *)  nisi  ea  per  se  manifestum  sit,  pronunciare. 

s)  postulare,  ut  transferatur  ad  alium  iudicium.        *)  etiam  für  et        5)  fehlt 

XXIV.  De  inscriptione  et  iuramento  studiosorum. ') 
Primum  omnium  nemo  ferendus  est  Id  studiosorum  numero  nee  uti  froique 
debet  privilegiis  universitatis,  qui  non  iuramento  academiae  est  astrictus  et  in 
codicem  studiosorum  relatus.  Nee  debet  quisquam,  cuiuscunque  sit 
ordinis,  (24)  aliquem  ultra  quatuordecim  dies  in  aedibus  suis 
ferro,  nedum  ad  publicas  aut  privatas  lectiones  admittere  nondom 
inscriptum  et  iuratum  sub  poena  aurei,  cuius  duplum  exolverint  (!)  ilii  quoque, 
qui  ab  hospite  aliisve  moniti  nomen  suum  intra  illud  tempus  non  profi- 
tentur  aut  alio  modo  latent  ac  tergiversantur. 

Nee  tollimus  morem  receptum  de  deponendis  beanis,  ut  yocant,  ut  omnes 
a  professoribus  hac  occasione  statim  initio  ad  hunc  actum  peculiariter 
vocatis  admoneantur  de  vitae  genere,  quod  sunt  ingressuri  et  de  omni  officio 
sno.  Nemo  etiam  hie  praelegere  debet,  qui  non  est  academiae  iuratuB  et 
inscriptus  quique  non  certum  gradum  in  studiis  suis  fecit  et  autoritatem  legendi 
hie  est  consecutus. ') 

XXV.    De  oboedientia  omnium. 
1)  quanquam.        >)  secundum  statuta  für  pro  st. ;  a.  R.  provocoHo  a  Bectore  ad 
Consilium, 


1)  =  unten  XVIII.        ^)  Dazu  am  Rand:   Hac  tarnen  lege  serenias.  princeps 
tkctor  ac  dominuSf  dn,  Oeorgiua  WUhehnua  prid,  Kai.  quincHlia  anno  poat  Christum 


57 

Statuten  voo  1544  und  1588. 

XIV.  De  contumaoibus. 
8i  citatuB  in  tempore,  non  petita  emanendi  facultate  contamaciter 
emanserit,  pendat  aerario ')  didraohmum,  si  iterum'),  tetradrachmum, 
81  lertio,')  aureum  rhenanum,  si  quarto,  tandem  debet  pro  cause 
magnitudine  semel  peremptorie  citari.  At^)  sl  non  paruerit*  huic  citationi, 
mooendos  erit  consensu  Coneilii  publicis  literis.  Monitus*^)  publice,  ei 
emanserit  quatuordecim  dies,  est  iterum  ei  dandum  spacium  trinm  dierum 
Postea  pro  hac  contumacia  in  eum  animadvertendum  vel  mulcta  vel 
relegatione  aut  etiam,  si  opus  fuerit,  exclnsione. 

XY.  De  penarum  ezactione. 
(6)  Debent  quoque  Rector  et  Assessores  eins  iureiurando  astringi,^) 
ut  poenam  de  aliquo  ob  flagitium  constitutam  et  in  statutis  expressam 
bona  6de  exigant  primuro  humaniter  eum  monendo,  ut  intra  spacium 
qninqne  dierum  eam  solvat  vel  in  custodiam  nostram  se  dari**  patiatur- 
Qui  si  moram  aliquam  interposuerit^  moneatur  publice  mandato.  Et  mos, 
obi  nee  illo  movebitur,  iuxta  facti  et  poene  magnitudinem  vel  publice 
consensu  relegetur  aut  excludatur. 

XVI.     De  purgatione  per  iuramentum. 

Si  quis  in  suspicionero  facti  alicuius  devenit  et  negat  se  ei  crimini 
obnozium  esse,^)  si  sufBcientia  et  legittima^)  indicia  adsint^  poterit||  iuramento 
ad  purgationem  cogi.  Quod  si  recusaverit,  pro  confesso  et  noxio  haberi 
debebit. 

XVIL     De  indicandis  flagitiosis.^) 

Ac  si  cui  ex  officio  iniunget  Rector,  ut  coeteros  eiusdem  facinoris 
sodos  sub  iureiurando  indicet,  debet  boc  minime  subterfugere  uec 
aliquam  proditionis  notam  praetexere,  alioqui  ipse  solus  in  causa  h^rebit 

«)  Verbessert  fttr  indicando  flagitioso. 

1588:  *  comparuerit  ♦*  dari  se 

Statuten  von  1610. 

XXVI.    De  contumacibus. 
1)  dimidium  florenum  rhenanum         ')  duos         ^)  aureum  ungaricum.     Bis 
peremptorie  unterstrichen.        4)  At  si  neque  huic  citationi  paruerit        s)  ita. 

XXVII.    De  poenarum  exactione. 
1)  Rector  quoque  et  Assessores  eius  iuramento  adstricti  sint, 

XXVÜI.    De  purgatione  per  iuramentum. 
1)  potent  si.       >)  adsint  indicia,  iuramento. 

XXIX.    De  indicandis  flagitiosis. 

natum  1622  (30.  Juni)  TJngaros  et  Transsylvanos  studiorum  gratia  hie  vivmtes  atU 
viäuro8  certis  de  causis  Uaque  graviasimia  BolvU  atque  iüi8  ab  hoc  scholasticae  depo- 
niim8  onere  imtmmUatem  tribuü.  Cuiua  indiüH  et  privÜeffü  formula  tertio  tuh 
wmm  aertüis  (3.  Aug.  1622)  dicti  modo  anni  ex  hoc  ipso  hco  recUata  et  publiccUa 
^  ä  in  archivia  nostris  ciutoditur,    (Die  Verfügung  ist  mir  nicht  bekannt.) 


58 

Statuten  von  1544  und  1588. 

Nee  ullus  eimulata  quadam  religione  addoei  debet,  ut  eum  se 
ionocentem  sciat  et  sibi  iurameDtum  a  legittimo  magistratu  deferatur,  ad 
ezplorandam  veritatem  dabitet  iarare,  caveat  modo,  ne,  ei  in  culpa 
h^rens  iuraverit,  et  (7)  vitam  et  aoimam  suam  peierando  contamiDet 

De    bis,    quae   membris    universitatis*    vel    fugienda  vel 

facienda  sunt 

XVIII.     De  inscriptione  et  iuramento  etudioeorum. 

Primum  omnium  nemo  ferendus  est  in  studiosorum  numero  nee  uti 
fruique  debet  privilegiis  universitatis,  qui  non  iuramento  academiae  est 
astrictus  et  in  codicem  studiosorum  est  relatus. 

Nee  debet  quisquam,  cuiuscunque  8Ü  ordinis,  aliquem  ultra  quatuordecim 
dies  in  aedibus  suis  ferre,  nedum  ad  publicas  aut  privatas  lectiones  admittcre 
nondum  inscriptum  et  ||  iuratum,  sub  poena  aurei. 

Nee  tollimus  morem  reeeptum  de  deponendis  beanis,  ut  vocant,  ut 
omnes  a  professoribus  admoneantur  de  vite  genere,  quod  sunt  ingressuri 
et  de  omni  ofRcio  suo. 

Nemo  etiam  hie  praelegere  debet,  qui  non  est  academiae  iuratus  et 
inscriptus  quique  non  certum  gradum  in  suis  studiis  fsecit  (!)  et  hie 
autoritatem  legendi  est  consecutus. 

XIX.     De  lectionibus  studiosorum. 

Volumus,    ut  omnes   studiosi  sint  non   nomine   tantum,  sed  re  ipsa 

Studiosi,   hoc  est,  ut  diligenter  et  continue  publicis   lectionibus  intersint 

etminimum*)  singulis  diebus')  ternas  suorum  preceptorum  consilio  audiant. 

Iuris       (8)  Iuris  quoque  studiosi  vocati  ad  Inspectores  academiae  debent  afferre 

Studiosi,     iuris  professorum  testimonia  se  diligenter  in  dies  singulos  duos  ordiharios 

professores  audire,   alioqui  pro  scholasticis  non  sunt  habendi. 

Vocati  ad  Rectorem  et  coeteros  Inspectores  debent  illis  libere 
exponere,  quam  rationem  studiorum  ingressi  sint,  quo  preceptore  utantur 
et  quas  lectiones  publica^  in  dies  audiant. 

XX.     De  privatis  preceptoribus. 
Habeant  etiaro   siuguli  suos   privatos  preceptores,    quorum  opera  et 
studio  auditas  lectiones  publicas  repetant  siudiosius  et  intelligant  rectius, 


1588:  *  academiae. 


Statuten  von  1610. 
Die  Oberschrift  De  his,  quae  membris  etc.  fehlt 

XXX.  De  lectionibus  studiosorum. 

^)  Von  diligenter  bis  minimum  unterstrichen.  ')  binas  vel. 

XXXI.  De  privatis  praeceptoribus. 

Habeant  etiam  singnli,  qui   eius  aetatis   aut   eruditionis   non   sunt,  ut 
sine    cortice    natare    possin t,    ßuos   privatos   praeceptores,    quorum   opera  et 


59 

Statuten  von  1544  und  1588, 

quique  eorom  singularein    ||    quandam    curam*)    suseipiant,    ne    euiquam 
divagandi  et  ociandi  oocasio  permittatar. 

Volumus  quoque  ut  studiosi,  qui  domi  sue  pueros  docent  et  erudiunt, 
se  in  Baccalaureorum  album  referri  curent,  ut  labores  scholaeticos  una 
cum  caeteris  Baccalaureis  ex  aequo  perferant.  Alioqui,  si  plures  quam 
hos,  a  quibuB  habent  gratis  viotum,  habuerint,  non  ferentur.  Nee  pati 
debent,  ut  pueri,  quod  fit,  per  totum  diem  in  area  nostra  circumcursitent 
ei  vagentur  non  sine  professorum  publicorum  molestia. 


1588:  *  curam  quandam. 


Statuten  yon   1610. 

iudicio  11  auditas  lectiones  publicas  repetant  studiosius  et  intelligant  rectius 
qniqae  eorom  singularem  quandam  curam  suseipiant,  ne  euiquam  divagandi  et 
otiandi  permittatur  occasio. 

Plorimum')   autem  errant  adolescentum  parentes  aut  patroni,   qui   eos  ad 

nostram  scholam  proficisci  sinunt  et  non  alicui  spectatae  doctrinae  et  fidei  viro 

conmiendant.     Nihil  sane  adolescentibus  est  gratius  libertate  vivendi,  qui  saepe 

pecnniolam,  quae  praeceptori  iussu  parcntum  loco  praemii  danda  erat,  in  malos 

!  usus  convertunt  et  tamen  falso  eam  praeceptori  expensam  referunt. 

(28)  Haec  quoque  ratio  co  proderit,  ut,  cum  discipulorum  aliquis  pecca- 
verit,  ex  praeceptore  eins  tota  vitae  eins  ratio  cognoscatur  et  in  ipso  puniendo 
Rector  nunc  severiori,  nunc  mitiori  castigatione  utatur.  Hoc  si  non  fiet,  erunt 
mnlti  ignoti,  qui  per  oppidum  soluti  vagabuntur  et  multas  turbas  dabunt. 

Ac  Rector,  cum  sua  nomina  in  codicem  studiosorum  referri  petent,  serio 
ipsos  admoneat,  ut,  si  videbuntur  indigere  praeceptore,  intra  paucos*  dies 
alicnius  privatae  institutioni  sese  subiiciant.  *) 

Non  est  autem  ferendum,  ut  Publicis  professoribus  qnarumcunque 
facultalum  legenlibus  Privati  praeeeptores  doeeant  nisi  de  consilio  et 
voluntate  Professorum.  ||  Noiumus  enim  discentes  lectionum  multitudine  obrui 
et  propterea,  quod  illi  privatis  lectionibus  domi  detincntur,  deseri  Icctoria  et 
professores  destitui  auditoribus. 

XXXIl.  De  collegio  eoncludendo.') 
Ad  coercendam  quoque  petulantiara  iuvenum  et  prohibendas  noctumas 
discursiones  constitutum  est,  ut  CoUegium*)  a  ministro  publico  una  cum  reliquis 
contubemiis  claudatur  et  aperiatur.  Idem  quoque  minister  diebus  ad  praele- 
gendum  constitutis  dato  (29)  signo  aperiat  lectoria  et  sub  vesperum  claudat 
pablica  conductus  mercede. 


1)  Aus  Cap.  ref.  X,    S.  81.  «)  Vgl.  S.  81.  »)  =  C.  r.XI.  S.  81. 

*)  Vgl.  S.  82. 


60 

Statuten  von  1544  und  1588. 

XXL.     De  poena  negligentium. 
Ac  si  quis  delatus  est  ad  Rectorem  vel  (9)  Inspeclores  coeieros  de 
negligentia,  moneatur  primum,    ut  vitae  suae  rationem  emendet,  quod  si 
monitus  perget,  puniatur  carcere*),  et  id  parentibus  eins  eommunicetur*, 
et  postea  hinc  removeatur. 

XXIL  De  mutatione  preceptorum« 
Cautum  etiam  hoo  volumas  ne  discipulas')  certi  preceptoris^)  fidei 
datus,')  habeat  facultatem  deserendi  eum  et  se  ad  alium  quendam  coofe- 
rendi,  nisi  6at  id  ^*)  ob  gravissimas  causas.  Alias  dabitur  Ulis  ansa, 
ut  nunc  huno,  nunc  illum^)  sibi  preceptorem  querant.  Sub  poena 
arbitraria. 

^)  Urspr.  id  nisi  fiat 


*  ut.  (Sinnlos.  In  den  Statuten  von  1544  steht  über  der  Abkürzung  der 
Endung  ur  die  Auflösung.    Das  scheint  der  Schreiber  für  ut  gelesen  zu  haben.) 

Statuten  von  1610. 
XXXIII.     De  iis,  qui  stipeudiis  et  bonis  ecclesiaticis  aluntur.^) 

Cum  autem  constet  in  Harchiae  civitatibus  aliqua  esse  constituta  stipendia 
de  reditibus  ecclesiasticis,  quibus  certi  adolescentes  in  academiis  alantur,  con- 
stitutum est,  ut  ii  in  nostra  academia  dent  operam  literis  et  abituri  auferant 
secum  testimonia  vitae  et  studiorum.  Patron!  vero  horum  nobis  significent, 
II  ut  maiori  cura  a  nobis  observentur,  ad  theologiae  Studium  accendantur,  ad 
examen  doctrina^  et  morum  prae  caeteris  vocentur  et  cognita  ipsorum  eruditionc 
scholis  et  ecclesiis  Marchiacis  aliquando  possint  praefici. 

Observetur  quoque  eiusdem  nostri  principis  clectoris  edictum')  quo  man- 
datur,  ut  qui  in  tota  Harchia  concionatoribus,  medicis,  ludimagistris,  S3mdici8, 
scribis  et  aliis  ministris  scholarum  indigent,  primum  a  nobis  eos  postulent, 
exposita  officii  et  ministerii  conditione.  Frastra  enim  cogeremus  adolescentes, 
ut  hie  in  literis  versarentur,  si  non  spem  aliquando  consequendi  ministerii 
alicuius  facero  ipsis  possemus. 

XXXIV.    De  poena  negligentium. 
*)    quod    si    hunc    quoque    aspemari    visus    fuerit,    parentibus    eins 
indicetur,  ut  hinc  removeatur. 

XXXV.    De  mutatione  praeceptorum. 
1)  Studiosus  für  discipulus.      ^)  aut  inspectoris.      ^)  commendatus  für  datus. 
*)  nisi  id  fiat.        ^)  praeceptorem  sibi. 


1)  Aus  Cap.  ref.  XIII.    S.  82.  >)  Verfügung  Joachims  II  1564.  1.  Nov. 

Beckmann  (1707)  p.  26.  Corp.  const.  March.  I,  2.  No.  2.  Verfügung  Johann  Georgs 
von  1572.  3.  Dec.  Corp.  const.  No.  4  und  1590.  1.  (4.)  Juni.  Beckmann  p.  27.  Corp 
const.  No.  6.  Das  eiusdem  nostri  principis  electoris  ist  gedankenlos  aus  den 
Cap.  ref.  herübergenommen. 


61 

Statuten  von  1544  and  1588. 

XXin.     De  Hagistrorum  officio  in  recipiendie  alienis 

discipulis.ll 

Iniunctum  quoque  sit  Magistris  sab  poena  duoram  aareorum*)  ne 
ullam,  qui  sab  alterius^)  iugo  est,  in  suam  fidem  recipiant  citra  prioris 
praeceptoris  eonsensum  et  iustissimas  causas  etiam  a  Reclore,  Deoano  et 
caeteris  Inspectoribus  approbatas.  Videmus  enim  hanc  licentiam  multas 
aemulationes  et  contentiones  gignere.  Et  hac  ratione  inobedientes 
poterint  quoque  aretius  teneri  et  melius  regi. 

XXIV.     De  pietate  et  moribus  scholastioorum. 

Monendi  sunt  quoque  adeoque  cogendi  omnes  scholastici '),  ut  in- 
primis  stadeant*  pietati  et^  bonis  mo(10)ribus  se  exornent.  Mali  enim 
mores  multum  de  estimatione  doctorum  et  eruditorum  hominum  de- 
trahunt.*^ 

XXV.     De  honore  Rectori  et  caeteris  exhibendo. 

Quare  cum  sciant  omnes  academi^  nostrae  alumdi  se  Rectori 
subiectos  esse,  ^)  omnes  suum  Rectorem  iusto  honore  prosequantur  et 
illi  vel  monenti  vel  obiurganti  aut  etiam  poenas  exigenti  non  obmur- 
murent  et  rebelies  siot  sub  poena  decem  aureorum.  Ifb»  10  fl. 

XXVI.     De  observantia  in  Professores. 

Tribuant  quoque  caeteris  Doctoribus,  Licentiatis  Magistrisque  sin- 
gnlisll  suum  [licitum]  et  debitum  honorem  neque  aliquid  vel  vere  vel 
falso  in  eoram  mores,  facta  aut  eruditionem  in  vulgus  spargant,  sed 
omnium  famam  et  aestimationem  diligentissime  defendant,  nee  aliquem 
eomm  quovis  modo  derideant  aut  eludant  sub  poena  decem  aureorum.  10  fl, 
Ac  si  quis  cum  aliquo  horum  negocium  habet,  non  eins  dehonestandi 
causa  in  conviviis  vel  etiam  pro  concione  et  puhlicis  locis  aliis  aliquid 
dicat,  sed  id  coram  Rectore  et  Concilio  expediat. 

Admonitus  etiam  studiosus  (11)  ab  aliquo  horum  boni  ^)  consulat 
eius  admonitionem,  et  oogitet  id  vitium  emendare  cui  se  turpiter 
dederit  c)**». 

XXVII.     De  vitiis  scholarium  quorundam. 
Vitia  autem  sunt  securitas  vitae,   ebrietas,  contemptus  verbi  dei  et 
»)  ut     b)  gen.  obj.  zum  Guten?      e)  [emendare]  cui  se  turpiter  dederit,  emmäare, 

1588:  *  et  **  Mali-detrahunt  durch  gn^Ossere  und  steilere  Schrift  her- 
Torgehoben.        ***  cui  se  turpiter  dederit,  emendare. 

Statuten  von  1610. 
XXXVI.    De  Magislrorum  officio  in  recipiendis  alienis  discipulis. 
^)  rhenanorum.       >)  inspectione  aut  disciplina  fUr  iugo. 

XXXVII.    De  pietate  et  moribus  Schoiasticorum. 
^)  Studiosi  fOr  scholastici.  s)  professionem  suam  bonis  moribus  exornent 

XXXVni.    De  vitiis  scholarium  quorundam. 


62 

Statuten  von  1544  und  1588. 

magistratus,    perpotationes  quotidianae,  somni  indulgentia/)  discursus  io 
plateis')  et  alia  multa,  a  quibus  studiosi  sunt  retrahendi. 

XXVIII.     De  habita. 

Cupimus  etiafti  nostros  honesto  habita  incedere,  quo  aliquod  ||  inter 
literarum  humanitatis  studioeos  et  rüde  vulgus  iateresse^)  conspiciatur. 
Devitetur  nimius  luxue*)  vel  in  caligis  dissecandis  vel  ornandis,  non  sint 
vestes  admodum  breves,  pilei  decentes.  Breviter,  videant  omnes,  quid 
literarum  studiosum  deceat,  quid  item  deformet  plurimum. 

Credimua  autem  maiarem  de/ormüaiem  esse  non  posse^  quam  quae  con- 
spicüur^)  in  caligarum  inepUssima  laxUcUey  quam  dicdtoU  instinctu  sola 
castrensis  leviias  excogikwü,  Tales  igitur  caUgas  sedulo  prolMemus  ei  severe 
puniemus^  primum  quidem  aureis  trU>uSy  postea  carcerey  si  pecuniariae 
muUae  contemptae  videaniur.^) 

XXIX.     De  factiosid  et  turbatoribus. 

Edicimu8  quoque,    ne  qui  sint    faetionum    aut    seditionum    auctores 

neque  quaedam  vel    coneiliabula  contra  rectorem   aut  alios  professores 

et  incolas  (1 2)  habeant,  neve  se  mutuo  ad  inobedientiam  et  turbas  dandas 

vel  sermonibus  vel  literulis  publicis  exarment^)  *  ^)  sub  poena  vicenorum 

20  r.  aureorum  rhenanorum. 

XXX.  De  famosis  libellis. 
Inhibemue  etiam,  ne  quie  in  aliquem  profesfiorem  aut  alium  quendam 
nobis  iuratum  vel  non  famosos  libellos^)  aedat  (!)  in  nostra  academia, 
palam  vel  occulte  ei  obiieiat,  affigat,  vel  affigendos  curet,  in  quocumque* 
genere  et  forma  scripti,  veP)  cantilenam  deformantem  concinat,  vel  alium 
in  hie  confioiendis  luvet,  sub  poena  periurii  {|  et  infamiae,  qua  iure  optitno 
tales  nebulones  notantur.') 

ft)  Am  Rande  zweimal  hinzugefagt,  einmal  flachtig  und  mit  Verbesserungen 
am  linken  und  untern,  dann  saui>er  am  obem  und  linken  Rande.         b)  <iccendant. 


1588:  ♦  accendant.     **  quocunque. 


Statuten  von  1610. 
1)  clamores  ac        ^)  irruptiones  in  alienas  domos  ac  choreas  publicas  et  alia. 

XXXIX.  De  habitu. 
1)  discrimen  far  Interesse.  ^)  luxus  in  vestibus  novo  modo  vel  omandis 
vel  variandis,  pallia  non  sint  admodum  curia,  pilei  decentes.  *)  con- 
spicitur  in  capillo  illo  hirsulo  et  villoso,  quo  adolescentes  sese  contra  naturam 
et  praeceptum  apostoli  quasi  in  alium  sexum  transformani.  Tales  igitur  deformi- 
tates  et  ineptias  sedulo  prohibemus  ei  severe  puniemus. 

XL.    De  factiosis  et  turbatoribus. 

1)  accendant 

XU.    De  famosis  libellis. 

1)  in  nostra  academia  edat  eosque  palam.        *)  etiam         ^)  Eandem  eliam 

poenam  incurrent,  quicunque  famosos  huiusmodi  libellos  inventos  divulgaverint  el 

non  confectim  laceravehnt. 


63 

Statuten  von  1544  und  1588. 

XXXI.     De  potatoribus. 

Ad  publica  diversoria  potandi^)  citra  necessitatem  et  honestam 
rationem  nemo^  aecedat,  ne  studiosi,  qui  sobrii  esse  debent,  pro  poia- 
toribus  habeantur;  sub  poena  aurei. 

Puniendi')  sunt  quoque  sioguli  in')  aureo*  qui  vel  in  Collegio  ipso 
▼el  in  caeteris  suis  aediculis  vas  aliquod  vini  aut  cerevisiae  coemplum 
ebiberint,  aut  etiam  in  area  Collegii  suis  combibonibus  praebiberint. 

XXXn.     De  cellario. 

(13)  Mandamus  etiam ,  ut  studiosi  in  ^)  apotheca  nostri  Collegii 
bibentes  abstineant  a  clamore,  risu  nimio')  et  ludo  nee  se  voluptatis  sed 
necessitatis  caussa**  accessisse  ad  eam')  putent,  deinde  ut  singuli  pincernae 
debitum  sjmbolum  pro  exhausta  cerevisia  statim  exolvant  (!),  tertio,  ut 
sab  vesperuoi  in  hieme  hora  octava,  in  aestate  autem  nona^)  hora  singuli 
excedant*)  ex  ea  neque  impediant  pincernam,  quominus  occiudat,  sub 
poena  duorum  aureoruoi  a  singulis  solvendorum.  || 

XXXIII.     De  conversatione  pravorum. 

Fugiant  etiam  in  similibus  et  aliis  locis  turpium  et  iDhonestorum 
hominum  conversationem  sub  poena  eadem. 

XXXIV.     De  lusoribus. 

Duplicabitur  etiam  ei  poena,  qui  in  illis  tabernis  vinariis  vel  eere- 
risiariis  taxillis  vel  chartis  luserit,  sine  omni  illius  laxatione. 

XXXV.     De  noctu  potaotibus  et  clamantibus. 

*)  Dimidium  aureum  pendant  quoque  singuli,  qui  in  aedibus  Collegii 
noctu  aut  interdiu  potaverunt  et  clamarunt.  Ipsi  (14)  enim  sua,  quae 
sunt  studiosorum  exercitia,  negligunt  et  vicinis  dormientibus  aut  operam 
adbac  literis  danttbus  sunt  molesti. 


1588!    *  Pnniendi  quoqae  in  aureo  sunt  sincnili       **  causa. 


Statuten  von  1610. 

XLII.    De  potatoribus. 
^)  Ad  publicas  tabernas.        ^  potandi  causa.        s)  Mulctandi.        ^)  in  fehlt. 

XLIII.    De  cellario. 
1)  cellario  ffir  apotheca.        ^)  nimio  iocoque  petulantiore  et  immodesto,  nee. 
^  ad  eam  fehlt        ^)  hora  fehlt        ^)  abeant  neque. 

XLIV.    De  conversatione  pravorum. 

XLV.    De  lusoribus. 

XLVI.    De  noctu  potantibus  et  clamantibus. 
^)  Aareum  quoque  ungaricum  pendant  singuli. 


64 

Statuten  von  1544  und  1588. 

XXXVI.     De  inodestia  in  pubiicis  conviviis. 
Accedentea  ad  nuptias    aut  similia    convivia*),    quae    inter    indoctos 
versantur,    non    deforment  suum  nomen  nimia  potatione,  rixis  et  clamo- 
ribus;  eub  poena  arbitraria.^) 

XXXVII.     De  fugienda  circumgyratione. 

Servabunt  quoque   edieta    senatus  literarii   et  forensis,  de   non  ||  in 

gyrum  ducendiB  puellis,  vel  statim  solvant  eo  die  singuli  sedeeim  grossos 

marchiticos,  •  •) 

XXXVIII.     De  armis. 

Nnllum  item  gladium  aut  simile  genus  armorum  qualiumcunqae  sub 
2  r^^  poena  duorum  aureorum  et^)  amissionlB  eorundem  deferant  aut  per  famulos 
deferri  curent.') 

Interdicimus  etiam  omnibuB  usum  aeneorum  globorum,  plumba- 
tarum^**')  et  balistarum,  lub  multa  triam  aureorum,  veP)  in  carcere 
per  tres  septimanas  contineantur* 

Volumus  etiam  omnes  abstinere  a  gerendis  bombardiB,  tricuspidibus^ 
(15)  securibufl,  proiectilibua  aut  aliis  telis,  nisi  ^)  procul  ab  urbe  sint  re- 
cessuri  vel  alio  iter  facturi,  Bub  multa  arbitraria. 

Nemo  intra")  vel  extra  Col  legi  um  iaeuletur  bombardis,  neque  volatilem 
ignem  mittat  propter  periculum  ingens  et  terrorem  sub  poena ^)  aurei.*** 

XXXIX.     De  lavacro  Ödere. 
Nemo    fitudiosorum  in  Viadri  ullo  fluento  quam  vis  leni  aesiivo  tem- 
pore lavet,  sub  poena  tetradrachmi.  ^) 

a)  duos  aureos        b)  =  rhenani         c)  [plumbatarum] 

1588:  •  vel  —  marchilicos  fehlt.  **  plumbatarum  fehlt  ***  Legaiur 
hie  mandatum  Electaris  de  non  gerendis  armia  fol.  90  (Verf.  Johann  Georgs  1591. 
17.  Juli.) 

Statuten  von  1610. 

XLVn.    De  modestia  in  pubiicis  conviviis  et  choreis  servanda. 

1)  convivia  sive  lileratorum  sive  civium  non  deforment. 

2)  In  choreis  vero  non  tarn  consuetudini  pravae  in  puellis  in  gyrum  ducendis 
indulgeant,  quam  modestiae  et  decoro  studendum  esse  meroinerint. 

Am  Rande:  Vide  extr(actufn)  interdictß)  acad(emiae)  de  fnt(andia)  nupt(Ü8)  ab 
ii8  qui  non  vocaii,  (Der  erwähnte  Auszug  aus  dem  Erlass  vom  17.  September  1654 
steht  auf  f.  112  von  Nr.  14.) 

XLVIII.    De  armis. 

1)  amissione.         *)  nisi  hanc  potcstatem  a  Rectore  et  Senatu  impetraverint. 

3)  plumbatarum  fehlt.  *)  vel  iis  usi  in  ^)  procul  fehlt         ®)  intra  urbem 

iaeuletur.        "0  quinque  aureorum  ungariconim,  am  Rand:  Legantur  literae  elect(oriB) 

pag,  69  et  51  (Erlass  Joach.  Friedr.   1605.  28.  Juni  und  Job.  Sig.  1610.   24.  Sept.) 

item  Notitia  universit.  pag.  61;  (gemeint  ist  Beckmanns  Notitia  von  1676). 

XLIX.    De  lavacro  Ödere. 
1)  aurei 


65 

Statuten  von  1544  und  1588. 

XL.     De  vim  nautis  facientibus. 
Nemo    quoque    nancleris    damhum    ||    inferat  vel   naves    avehendo  ant 
ligna  qnercina  resecando  8ub  poena  dimidii  aurei. 

XLl.     De  hortis  et  similibus  locis  civium. 

Nemo  hortos  aut  vineas  insciis  atque  invitis  eonim  dominis  ullo  tem- 
pore ingrediatur,  et  maxime  hoc  *)  *  ')  tempote,  quo  fructus  maturi 
sunt,  8ub  poena  aure].*) 

Nemo")  civibus  hisce  sepes  confringat  nee  apibus  et  caeterfs  rebus 
extra  urbem  positis  aut  etiam  in  ipsa  urbe  obsit,  sub  poena  arbitraria 
pro  magnitndine*)  damni  illati  et  aestimatione. 

(16.)     XLn.     De  clamoribus  nocturnia. 
Contineant  se^)  omnes  nocte  ab  horrendis  clamoribus,  boatibus  et  post 
pnlsum  nolae    singuH  se  ad  aedes   suas  recipiant  sub   poena  arbitraria. 

XLIII.     De  vi,  quae  fit  in  aedes  privatas  vel  publicas. 

Non  vas  aliquod,    non    currus,    non   res   similes    civium    spolient  aut   Currus 
transportent  sub    poena    tetradrachmi  ^)*)  a  singulis  pendendi.    Nee  petant 
civium  aedes  vel  fenestras  saxis  aut  aliis  telis.     Quod  si  id  ||  fsecerint  (!) 
sine  ruptura  aut  fractione,  solvant,  quotquot  id  feoerint,  binos  aureos  aut 
sedeant  in  carcere  nostro  duas  hebdomadas.  ^) 

Qui  violenter  alicui  ianuas  aut  fenestras  infregit,  is  primum  damnum 
illatum  resarciat,')  mox  se  cum  eo  eui  vim  feeit')  componat,  tandem 
oniversitati  pro  poena  solvat  VI  aureos,  nee  locus  dabitur  illi  excu- 
sationi,  quum  quis  pr^texere  poterit. 

Qui  vim  fecerit  aedibus  privilegio  sanctife  sive  urbis  sive  Gollegii 
nostri,  ei  propter  gravitatem  flagitii  et  violentie  duplicanda  est  poena, 
ant  hinc  ablegetur. 

•)  iüo  ^)  darüber ;  16  gr 

•  illo 

Statuten  von  1610. 

L.    De  vim  nautis  facientibus. 
Nemo   quoque   naucleris   damnum  inferat  vel   naves  avehendo,  ut  anatibus 
feris  insidiae  fiant,  sub  poena  dimidii  aurei. 

LI.    De  hortis  et  similibus  locis  civium. 
1)  illo        s)  et  restitutione  damni.        ^}  etiam  für  civibus  hisce.        ^)  et  illati 
dämm  aest 

LH.    De  clamoribus  nocturnis. 

^)  Abstineant    quoque    omnes    nocte    ab    horrendis    clamoribus, 

boatibus,  musica  opilionum  et  alia  inepta  et  a   studiosis  aliena    sub 

poeaa  aurei.    Cumprimis  vero  sibi  temperent  a  miuis  et  actionibus  cootumeliosis 

sab  quinque  aureorum  mulcta,  et  iusto  tempore  singuH  se  ad  aedes  suas  recipiant. 

LDL    De  vi,  quae  fit  in  aedes  privatas  vel  publicas. 

h  aurei  *)'  Der  Absatz  unterstrichen.  S)  post  für  mox  se  ^)  in  gratiam 
redeat  für  componat. 

6 


66 

Statuten  von  1544  und  1588. 

^)Nemo  ledat  aut  effringat  cannales  (17)  aut  tuboB  neque  alveum 
ipsum  aut  fontem  sub  multa  sex  aureorum. 

Nemo  item  temere  fenestram  aliquam  in  aedibua  CoUegii  nee  la- 
pillo^  nee  alio  telo  frangat  sub  poena  oeto  grossorum')  et  damni 
restitutione. 

XLIV.     De  conversatione  mutua. 

Subditi  etiam  nostri  ita  humaniter  et  amice  conversari  invicem 
debent,  ut  sibi  non  mutuo  obiioiant  vel  exprobrent  geueris  et  ortus 
obseuritatem,  humilitatem  neque  se  nebulones,  mendaces,  *)  sparios  aot 
homines  nequam  appellitent  neque  se  convieiis  mutuis')  petant  ||  neqoe 
abutantur  nomine  divino,  neque  alicui  ignominiosa  nomina  affingant,* 
sub  poena  arbitraria. 

XLIV».     De  scortis.»)**  *) 
10  r  Absit  a  castarum  musarum  cultoribus,   ut  sinant  scorta  aut  infamia 

notatas  mulieres  in  suas  aedes  ingredi  vel  in  illis  eas  teneant  aut  ad 
talium  mulierum  aedes  ipsi  *)  aceedant  sub  pena  binorum  ^)  ^***  *) 
aureorum. ") 

Nemo  quoqne  eonducat  sibi  habitationem  turpibus  et  infamibus  locis 
vicinam,  ne  propter  viciniam  in  suspicionem  malam  forte  incidat 

(18)     XLV.    De  mutua  provocatione. 
1  r  cj  ****  Provocans  aliquem  ad  conflictum  puniatur  in  aureo  **),  provo- 

oatus,  si  congreditur  eum  adversario  et  id  non  prius  significat  magistratui, 
non  minori  poena  dignus  iudicari  debet.  ^) 

A)  Später  durchstrichen.  b)  deoem  c)  uterque  et  <i)  {puniatur  in 

aureo]  et        •)  Für  [et  id  —  debet]  poena  relegationis  affid  ddbet 


1588:  *  neque  —  affingant  fehlt.  **  Die  Ueberschrifl  fehlt.  *♦*  decem 
****  Uterque  et  provocans  aliquem  ad  conflictum  et  provocatus,  si  congreditur 
cum  adversario,  poena  relegationis  affici  debet 

Legantur  litterae  electoris  l(iter)a  (?)  27.  (Auf  f.  27  flf.  steht  die  Verfügung 
Johann  Georgs  gegen  Ausforderungen  der  Studierenden  von  1573.  27.  Juli.) 

Statuten  von  1610. 

S)  Nemo  laedet  aut  evertat  iuxta  puteos  posita  in  publico  vasa  neque  puteum 
ipsum  sub  mulcta  sex  aureorum.        ^  lapidibus       ^  aurei. 

LIV.    De  conversatione  mutua. 
1)  poencdea  a.  R.    ^)  mutuis  aliisve  contumeliosis  nominibus  proscindant  neque 
abuntantur  nomine   divino   sub   poena  arbitraria.  3)  fehlt  *)  ipsi  fehlt 

5)  decem        ^)  Quod   si   cum   huiusmodi   prostibulis   et   famosis  mulieribus  rem 
habere  (39)  deprehensi  fuerint  aut  alioqui  vagis  et  edicto  divino  vetiüs  libidinibns 
sese  poUuerint,  gravissimas  academiae  poenas  dabunt 
Nemo  quoque... 

LV.    De  mutua  provocatione. 
Uterque  et  provocans   aliquem   ad   conflictum  et  provocatus,   si  congreditur 


67 

Statuten  von  1544  und  1588. 

XLVI.     De  percu86oribu8. 

Qui  percusserit  vel  leserit  aliquem  citra  Banguinis  tarnen  profusionem 
vel  gravem  plagam,  solvat  Rectori  aureum,  atque  iudicandum  est,  utrum 
gravis  ansa  percussori  a  leso  sit  data,  et  uterque  in  iustam  poenam 
iDcidat. 

II  Qui  vero  punctim  ^)  *  ^)  alicui  vel  coesim  aut  a]io  modo  volnus 
ioflixerit,  Bolvat  duos  aureos.') 

Si  eum  mntilaverit,  solvat  quatuor  vel  sedeat  in  carcere  integrum 
mensem.  Est  tamen  liberum  Rectori  et  caeteris  AssesspribuB  pro  magni- 
tadine  facti  nunc  poenam  minnere,  nunc  etiam  augere. 

Si  vero  haec  in  locis  privilegio  munitis  et  sanctis  ut  in  Collegio  et 
similibus  contingent,  tum  in  eum  qui  commisit  poena  duplicari  debet 

Qui  famulum  universitatis  vel  ministrum  senatuB  vel  (19)  vigilum 
Doctnrnorum  aliquem  singulos^'^'jin  negotiis  publici8^),]eviplaga  afijBecerit(!),b) 
det  duos  aureos,  si  vero  cruenta,  det  quatuor,  si  eundem  mutilaverit, 
det  8.  Excrescet  iterum  poena,  si  quis  haec  in  locis  sacris  et  privi- 
legiatis  commiserit. 

XLVn.     De  carcere. ") 

Ac  sciendum  quod  pro  dimidio  aureo,  qui  solvere  illum  uon  potest, 
semper  quatriduum,  pro  integro  aureo  octiduum  in  carcere  universitatis 
sedere  cogendus  est.  ^)  ****) 

Cooiecti  avA&nn  in  carcerem  sint  taciti  ||  neque  älios  ad  se  admittant, 
neque  potent,  sub  poena  arbitraria. 

Ac  si  nobis  defuerit  carcer  propter  improborum  copiam,  sumi  etiam 
potest  carcer  civitatis  aliquis,  ut  tandem  improbi  rectius  et  durius 
coerceantur. 

Facta  est  quoque**^*  copia  publicis   ministris,  vel  vigilibus  privilegiis 

«)  [punctim]  b)  qb  zu  e  radirt.  c)  Die  Ueberschrifl  bat  urspranglich 

erst  Aber  dem  nächsten  Absatz  gestanden.         ^)  sit 


1588:  *  punctim  fehlt.        ♦*  singulos  fehlt        ***  sit.        ****  quoque  est. 


Statuten  von  1610. 

cum  adversario,  poena  arbitraria  eaque  gravissima,  etiam  relegatione  puniatur. 

Legamiwr  literae  ekctoris  pag.  47  (,  von  anderer  Hand :)  et  50  (Gemeint  ist  der 
Erlass  Joachim  Friedrichs  von  1605.  28.  Juni,  der  auf  fol.  47  der  früheren,  auf  fol.  50 
der  späteren  Foliiemng  —  vgl.  oben  S,  29  A.  1  —  steht). 

LVI,    De  percussoribus. 
1)  punctim  fehlt.        ^)  ungaricos.        &)  singulos  fehlt«       4)  versantem. 

LVn.    De  carcere. 
1)  sit    Ac  sciendum  '—  semper  unterstrichen. 

6* 


_1 


68 

Statuten  von  1544  und  1588. 

nostris  etiam  permittentibus,  ut  si  aliquem  noctu  clamantem  ^)  vel 
facientem  vim  deprehenderint  vel  ')  in  theatro  se  minuB  honeste  et 
pudenter  ^)  *  gerentem,  ut  eum  in  civitatis  carcerem  ducant,  donec 
Rector  (20)  causa  cognita  eum  liberari  iusserit.  Gravi  poena  erunt 
quoque  afficiendi  hi  Studiosi,  qui  hoc  prohibere  nitentur. 

Qui  in  GoUegio  vel  apotheca')  Gollegii  insecutus  fuerit  aliquem 
10  ß,   nudo  gladio,  puniendus')  est  in  decem  aureis/) 

Qui  praetereuntes  *)  aedes  Gollegii  vel  lapidibus  vel  niveis  globis 
petierit,  solvat  dimidium  aureum  aerario. 

XLVIII.     De  criminibus  capite  plectendis. 

Qui  de  capitali  crimine  fuerit  ||  convictus^  a  Cancellario  nostro 
punietur. 

Nemo  habeat  quoque  adulterinas  claves  aut  alia  furum  instrumenta 
nee  sibi  facienda  cur  et,  sub  poena  infamiae  et  relegationis. 

XLIX.     De  aresto. 

Quicuuque  per  contemptum  neglexit  arestum  vel  vadimonium  deseruit 
publicis  literis  de  more  revocetur  et  admoneatur  de  errore,  puniaturque 
poena  decem  aureorum  vel,  si  malit,  poena  carceris  triginta  dierum. 
Idem  statuentes,  ^)  **  ^)  si  negligens  per  se  absque  publica  vocatione  (21) 
redierit,«)  ***  *)  ac**)  si  monitioni  non  parebit,  excludatur. 

Qui  res  arestatas  Tiolaverit,  vel  alio  transportaverit,  cogatur  res  eas 
restituere  et  puniatur  in  decem  aureis.^ 

Nemo  etiam  pati  debet,  ut  eaedem  res  apud  se  arrestatae  ab  aliis 
alio  ferantur,  alioqui  oportebit  permittentem  solutione  teneri. 

L.     De  renunciatione  privilegiorum. 

Nemo  peccans   polest    prius    renunciare    privilegiis   universitatis,     quam 

poenam  debitam  exolverit  (Ij  {| 

•)  pudice  b)  atatuimua  c)  dahinter,  später  ausgestrichen  [Acta  penultima 
novembri  anno  MDXLIIII]         d)  sed 

*  minus  honeste  et  pudice  se        *♦  statuimus        ***  sed  fflr  ac 


Statuten  von  1610. 

1)  clamantem,  actione  contumeliosa  cum  complicibus  alium  exagitantem  vel 
facientem.  <)  vel  in  foro  ac  plaleis  se  minus  honeste  et  pudice.  ')  cellario 
für   apotheca.  *)  mulctandus   für  puniendus;  in   fehlt.  ß)  Qui  —  aureis 

unterstrichen.        6)  praetereuotem. 

LVIII.    De  criminibus  capite  plectendis. 

Qui  —  punietur  unterstrichen. 

LIX.    De  arresto. 
1)  statuimus.        >)  sed. 

LIXb.    De  rebus  arresto  nexis. 

Qui  res  arrestatas  etc.  i)  mulctetur  decem  aureis  ungaricis. 

LX.    De  renunciatione  privilegiorum. 


69 

Statuten  vX)n  1544  und  1588. 

LI.     De  idem  flagitiuni  iterantibus. 
Nemo  de  eodem    orimine    bis    aut    ter    commisso    pari  poena  affici 
dcbet.     Qui  enim   saope  in    idem    flagitium  illabitar,    adfmit    nobis  spem 
melioris  vitae  suae;^)  idcirco  debet  potiu8  ablegari,    quam    ferri  ampliua. 

LII.     De  relegatione. 

Relegatio  nuila  fieri  debet  sine  piiblico  consensu  omnium  Pro- 
fessorumj) 

Relegatus  hinc  publica  sententia,  si  recusat  certo^)  tempore  abire, 
vel*)  ante  elapsum  tempus  audacia  quadam  fretus  redit,  (22)  debet  ab 
ipso  Rectore  totus^)  e  studiosorum  codice  extingui. 

Lin.     De  defensoribu^  punitorum. 

Si  quis  studiosorum  dixerit  apud  condiscipulos  suos  vel  apud 
vuigus  ipaum,  alicui  multato  vei  *  relegato  aut  etiam  excluso  vim  et 
iniuriam  esse  faetam,  is  cogatur  exponere  Rectori  causam  iniuriae,  quod  *) 
si  probare  non  poterit,  incurret  idem  in  eandem  poenam. 

Nemo  iuratorum  academiae  aliquem  merito  et  iure  puniendum  defen- 
dere  debet  sab  poena  trium  aureorum.  || 

LIV.     De  non  vindicando. 

Nemo  etiam  a  Rectore  et  caeteris  Consiliariis  punitus,  vel  in  ^)  aere 
▼el  carcere,  debet  ullo  modo  aut  ratione  nee  per  se  nee  per  alium,  nee 
claro  nee  aperte  se')  uicisci,  sub  poena  centum  aureorum.  Talibus 
etiam  nota  periurii  merito  inuri  debet.  Aeris')  autem  huius  multatitii 
altera  pars  illi,  quem  ulciscens  lesit,  altera  aerario  nostro  danda  est. 

Ac  si  quis  in  carcerem  est  datus,  priusquam  dimittatur,  debet 
Kectori  iurare  de  non  yindi(23)eando  in  haue,  quam  diximus,  sententiam. 

LV.     De  studiosorum  iuramento. 
Bona  autem    pars    iam    enumeratarum    legum    in    iuramento,    quod 
faciunt,   qui   primum  a  Rectore   in    album    studiosorum   referuntur,   con- 


Statuten  von  1610. 

LXI.    De  idem  flagitium  iterantibus. 
1)  suae  fehlL 

LXII.    De  relegatione. 
1)  Bis  Professorum  unterstrichen.*        *)  constituto  für  certo.         ^)  rt^legatus. 
^)  prorsus  fOr  totus. 

LXIII.    De  defensoribus  punitorum. 

^)  quam. 

LXIV.    De  non  vindicando. 
^)  in  fehlt  >)  sese.  ')   Mulctae   autem   huius   für   aeris   auten^  huius 

mulUütii. 

LXV.    De  studiosorum  iuramento. 


70 

Statuten  von  1544  und  1588. 

Cuiu8  summa  oapita  haeo  sunt. 

lurat  primum  se  obediturum  Rectori  et  bis,  qui  succedent  ei  in 
faciendis  iis,  quae  honesta  sunt  et  decent  et  in  statutis  ||  et  statnendis 
*)9erYBndi8  diligenter  pro  virili  sna. 

Deinde  in  quacunque  conditione  fuerit  positus,*  ')  semper  factunim, 
quae  ad  commodum  et  laudem  nostrae  academiae ')  pertinent.  Ae  si 
resciscat  aliquid,  per  quod  res  publica  nosira  detrimentum  oapere  posset, 
se  id,  si  possit,  prohibitiirum  aut  ad  Syndicum  nostrum  delaturum,  ut 
Uli  male  in  tempore  subveniatur  et  res  publica  nostra  stabilia  et  firma 
maneat. 

Tertio,  quod  offensus  ab  (24)  aliquo,  se  ipsum  ulcisci  non  veli^ 
sed  ad  publicum  vindicem  accurrere. 

Postremo,  quod  si  in  aliquod  ipsigne  flagitium  illapsus  fuerit  et^) 
ab  eo  monitus  vitam  suam  alienare  noluerit,  quod  relegatus  hinc  certo 
tempore  velit  abire  seque  ad  suos  recipere. 

NolumuB  autem  ei,  qui  in  horum  aliquo  labitur  periurii  reatum  im- 
pingi,  si  iuxta  statuta  nostra  cuiuslibet  excessus  iustas  poenas  dederit"^  ^) 

LVI.  (LVII.)     luramentum  novi  Rectoris. 

I.  Inrabitis  vos  esse  membmm  universitatis  inratam. 

II.  ***  Quod  statuta  et  leges  academiae  cum  nova  reformatione 
velitis  servare  et  dare  operam,  ut  omnes  debitam  obedientiam  ipsis  praestent« 


1588:  *  se        **  Quod  si  poenas  sibi  irrogatas  subire  detrectaverit,  periurii 
reus  permanebit 

1588:  LVI.     De  electione  novi  Rectoris.)^) 

Quicunque  in  electione  novi  Rectoris  non  interfüerit  et  absque  rationabili 
causa,  quam  iuramento  suo  ostendere  debet,  se  absentaverit,  in  uno  floreno 
irremissibiliter  puniatur.  Quam  poenam  Rector  tenetur  exigere  sub  poena 
triam  florenorum  nniversitati  tempore  computi  solvendorum,  quos  neque  com- 
putatores  dimittere  possunt  sine  consensu  universitatis  sub  poena  periurii. 
Item  Consiliarii,  Assessores  et  Indiciales  yocentnr  sub  poena  et  hoc  non  nisi 
in  arduis  negotiis  sabbathis  diebus,  ad  quos  causarum  et  negotiorum  actiones 
differantur,  quo  minus  magistri  per  septimanam  a  lectionibus  suis  continuandis 
impediantur,  nisi  qnalitas  ac  celeritas  causae  aliter  postularet.  Debet  autem 
Rector  Consiliarios  sub  poena  convocare  •  ac  eandem  irremissibiliter  ejugere« 
Kec  habet  Rector  aliquem  excusare  sine  consensu  Consilii. 
♦**  Secundo,  tertio  etc.  ausgeschi  ieben. 


1)  Vgl.  oben  S.  25. 


Statuten  von  1610. 
1)  diligenter  et   pro  virili  servandis.  s)  se.  ^)  academiae  nostrae. 

^)  et  monitus  se  abstrahere  ab  eo  noluerit  5)  Quod  si  poenas  sibi  irrogatas 

detrectaverit,  periurii  reus  permanebit 


71 

— 

Statuten  von  1544  und  1588. 

in.  Qnod  fideliter  velitis  expendere  pecanias,  quae  in  vestrafl  manus 
perveneriDt. 

IV.  Quod  infra  menBem  a  finito  inagifitratu  de  acceptis  et  impensis 
reddere  rationem  et  non  discedere  hinc  aut  saltem  procuratorem  buo*  loco 
relinquere.** 

V.  Quod  in  poenis,  quas  accepistis,  yelitis  parere  yestro  Baccessori. 

VI.  Postremo***  quod  nuUum  velitis  inscribere,  nisi  legitimum  fecerit 
iaramentum.**** 

Dicatis:  Ego  iuro. 


1588:  *ve8tro.  ♦♦»eWia.  ***Sexto.  •**♦  Postremo,  quod  pro  virili  velitis 
facere  et  curare,  ut  professores  universi  et  singuli  fideliter  ac  diligenter  legant  et 
contra  negUgentes  iuxta  teuerem  confirmationis  illustrissimi  principis  ac  domini, 
domini  Johannb  Georgii,  marcbionis  Brandenburgensis,  sacri  romaui  imperii  archi- 
camerarii  et  electoris  etc.  reformationis  academiae  una  cum  Inspectoribus  cohor< 
taüonibus  et  poenis  severe  procedere. «) 

Dicatis:  Ego  iuro. 
(23.)  LVill.     De  electione  novi  Rectoris. 

Universitas  florentissimi  ^)  studii^  Francophordiensis  instar  aliarum  uni- 
yersitatum  duos^  anno  habere  debet  Rectores  et  eosdem  omnium^)  eiusdem 
studii  membrorum  in  omnibus  causis  tarn  civilibus  quam  ininriarum  ordinarios 
iodices.  Quorum  unius  electio")  esse  et  fieri  debet  ^  in  die  S.  (}eorgii^)  alterius 
in  die  8.  Galli  immediate  sequenti,  et  debet  fieri  electio  canonica  secundum 
modom  infirascriptum. 

Rector  existens  pro  tempore  veniente  die  electionis  novi  Rectoris  debet  in 
profesto  eiusdem  diei  ante  prandium  ||  publice^)  mandato  insinuare  omnibus 
tarn  graduatis  quam  non  graduatis,^  quatenus  cras  ad  horam  diei  septimam 
in  Collegium  conveniant  ad  eligendum  et  eligi  videndum  audiendumque  novum 
oniversitatis  Rectorem. 

Itaque  hora  diei  electionis  septinui  Rector  cum  sceptris  in^^)  aulam  uni- 
▼ersitatis  proficiscatur,  ubi^^)  famulu8^)modum  eligendi  tunc  pronunciabit  simulque 
qnalitates  et  electoris  et  eligendi. 

«)  Die  letzte  Verpflichtung  war  dem  Rektor  zuerst  durch  die  Reformation  Johann 
Georgs  von  1572  auferlegt  worden.    Nr.  13  fol.  81  Vgl.  Einleitung  S.  25  unt 
b)  [famulus]  lector. 


Statuten  von  1610. 

LXVI.    De  electione  novi  Rectoris. 
1)  academiae  für  studii.  ^)  Francofordiensis.  ^)  quotannis  fUr  anno. 

*)  academiae   subditorum    für   eiusdem    studii  membrorum.  &)  esse  et  fehlt 

^)  in  fehlt  f)  altera  fQr  alterius  in.  ^  programmate  significare  für  mandato 
insinaare.  ^  ut  sequente  die  ad  horam  septimam.  ^^)  aream  Collegii  descendet 
1^)  leetor  Ober  Rasur. 


72 


StAtnten  yoih  1  588. 

Debet  aatem  eligendas  in  Rectorem  esse  membram  aniversitatis  de  nnllo 
crimine  convictus  aut  infamia  legritime  notatus. 

Quod  bI  quispiam  contra  ipsius  personam^)  obiicere  ant  excipere^ 
babeat,  de(24)bet  illud  facere  coram  Rectore  antiqao  et  in  continenti,  si  potent, 
probare,  et  si  in  continenti  non  probaverit,  non  est')  iUe  pro  '  illa  Yice 
aüdiendus. 

Divisis  itaque  Nationibus  quaelibet  pro  prima  electione  per  sortem  unnm 
educet,  qui  per  seniorem  illins  nationis  domino  Rectori  praesentetur,  quem 
Rector  excipiens  promissam  ab  illo  requirat  de  non  committendis  in  electione 
dolo  et  fraude. 

Hi  qnatnor  sie  eleeti*)  *)  habent  et  debent  infra  unam  horam  sub  poena 
nnins  aurei  alios  Septem  eligere  de  qualibet  qnatnor  nacionum  Magistros  sive 
Doctores  duos,  praeterquam  ad  qua^)m  Rector  eligendas  pertinet,  ex  qua  nnas 
dun  tax  at  eligendas  est. 

Quos  sie  electoB  et  in  chartam  descri|lptos  senior  de  qnatuor  electoribus 
publice   praesente    et   assistente   Rectore    pronunciabit  in   hanc,    qnae   sequitnr, 

« 

formam : 

Ego  N.  nomine  coelectorum  meoram  et  meo  eligo  et  electos  pronuncio 
Septem  venerabiles  dominos  N.  et  N.,  qui  ulterins  ista  vice*)  alios  tres  eligere 
habent  futuri  Rectoris  electores. 

Septem  autem  praedicti  sie  electi  praestito  iuramento  Reotori  in  manus  de 
fraude  non  committenda  eligere*)  *)  habent  et  debent  tres  alios  Magistros  sive 
Doctores.  Qui  ulterins*)^)  habent  et  debent  eligere  futurum  Rectorem,  utpote  de(25) 
qualibet  natione  unum  et  de  natione,  ad  quam  rectoratus  pertinet,  nullum  ita 
tamen,  ut  Decanus  facultatis  artium  de  essentia  electionis  in  sua  natione  semper 
existat.  Hi  tres  sie  electi  praestito  in  manus  Rectoris  iuramento  Rectorem 
eligant  ad  regendam  rem  scholasticam.')  Quo  electo  pronunciari  debet,  hincque 
dominus  Rector  cum  ^)  electoribus  ad  sie  electum  debent^)  proficisci  et  Uli  electionem 
Jnsinuare  eiusque  consensum^)  desuper  inquirere.  Qui  et  sub  poena  triginta 
florenorum  debet  consentire.  übi  vero  non  consentiret,  debet  Rector  cum  suis 
electoribus  ad  locum  electionis  redire  et  alium  eligere  poenamq[ue  renitentis 
exigere,  nisi^)  aegritutidem    aut    loci    absentiam   aut    ||    expressam    privatorum 

a)  [habent  et.]  b)  a  über  e  verbessert.  c)  cum  vom  Schreiber  aus- 
gelassen.  - 


Statuten  von  1610. 

1)  quid.  «)  pessit  aut  vefit.  8)  yie  fehlt.  *)  habent  et  fehlt  5)  eligere 
debent  alios  tres  futuri.  6)  Electus  autem  novus  Rector  publice  per  antecessorem 
pronunciari   debet   ipseque   cum   electoribus.  ')   se   conferre  far  proficisci. 

•8)  super  ea.      *     *)  invaletudinem. 


73 

Slatttten  von  158  8. 

aegotionun ')   impeditionem   vel    consimiles  caueas  legitimas  habuerit  illam  ez- 
cosantee. 

Nee  expirat  offidam  Rectoris  antiqui,  nisi  electuB  de  assumendo  explicaverit 
coiuenram. 


Statuten   von    1610. 
1)  impedimentum. 

LXVIL     luramentum  novi  Reotoria. 

Reetor  in  electionem  consentiens  iurabit. 

l.     Se  esse  membrum  universitatis  inratnm. 

(49)  U.  Se  sine  cuiusquam  respectu  curaturum,  ne  quid  re9pub(lica) 
Dostra  detrimenti  oapiat. 

III.  Se  statuta  et  leges  aoademiae*)  servare  velle  et  dare 
operam,  ut  omnes  debitam  obedientiam  ipsis  praestent. 

IV«    Se  fideUter  expeosuruiii  pecunias,  quae  in  ipsius  manus  pervenerint. 

V.  Se  infra  mensem  a  finito  magistratü  de  acceptis  et  impensis  velle 
reddere  rationem  et  non  discedere  hinc  aut  sältem  procuratoi^m  suo  locb 
relinquere. 

VI.  Se  ob  male  gestam  officium  aut  alia  de  causa  punitum  parere 
Felle  saccessori. 

VII.  Se  nullum  excepto  principe  patriae  et  quos  aetas  aliaeque 
legitimae  causae  excusant,  velle  Inscribere,  nisi  legitimum  fecerit  iuramentum. 

VIII.  Postremo  se  pro  virili  sua  velle  facere  et  curare,  ut  professores 
universi  et  singuli  fideliter  et  diligenter  l^gant  et  contra  negligentes^  cohorta- 
tionibus  et  poenis  severe  procedere. 

Dicaf.  Ego  iuro. 

(59)  Aufgedrücktes  Siegel. 

lohannes  Sigismundus  elector 

manu  propria  subscripsit. 

Nos  lohannes  Sigismundus  Dei  gratia  marchio  Brandenburgensis, 
8ac(ri)  rom(an])  imperii  {|  archicamerarius  et  elector,  in  Prussia,  Juliae^ 
Gliviae,  Montium,  Sedinorum  (!)  Pommeranorum,  Cassuborum,  Vandalorum 
nee  non  in  Silesia  Crosnensium  et  Carnoviensium  dux,  burggravius 
Norimbergensis,  princeps  Rugiae,  comes  Marcae  et  Ravensburg!,  dominus 
in  Ravenstein  etc.  hasce  universas  et  singulas  academiae  nostrae  Franco- 
furdianae  leges  et  statuta  approbamus  et  confirmamus  eisque  plenum 
robur  et  autoritatem  tribuimus  serio  mandantes,  ut  ab  universo  collegio 
sedulo  fideliterqüe  serventur.  Quod  sigilli  nostri  electoralis  appositione 
maDasque  subscripfione  testatum  facimus.  Actum  Goloniae  ad  Spream 
Xin.  die  Aprilis  anno  HDCX. 


i)  Vgl.  S.  70  Art  LVI.  No.  ü.        «)  Vgl.  S.  71  zu  158a 


74 

Statuten  von   1610. 

(60)  Obtttlere  nobis  Oeorgio  Wilhelmo  dei  gratia  Brandenburgenri 
marchioni  eto.  (folgen  die  übrigen  Titel  wie  oben)  rector,  doctores 
magistri^)  professoresque  oommaniter  academiae  Dostrae  Prancofortanae 
leges  et  statuta,  qnae  antecessores  ipsorum,  ut  publice  utiles  ewent, 
Bciverant  atque  condiderant,  humiliter  a  nobis  petentes,  ut  haec  rata 
flrmaque  esse  iuberemus. 

Nos  itaque  auditis  desuper  consiliariis  nostris,  quotquot  collegio 
secretiorum  consiliorum  allegiinus,  nihilqne  invenientes,  quod  nobis 
scrupulum  aliquem,  quominus  petitioni  huio  locum  daremus,  iniiceret, 
praefatis  rectori  doctoribus  magistris«)  et  professoribus  ea,  quae 
petierunt,  vigore  praesentium  conoedimus  inandantes,  ut  leges  hae  ab 
Omnibus  et  singulis  ad  corpus  academicum  vel  nunc  vel  in  postenim 
pertinentibus  sedulo  custodiantur  utque  omnium  honim  vitam  constringant, 
prout  leges  semper  et  ubique  facere  solent.  Volumusque  |  praeterea, 
ut  in  earundein  temeratores  et  transgressores  severe  nulla  personae 
temeratoris  et  transgressoris  ratione  habita  animadvertatur.  Ita 
enim  demum  rei  literariae  in  academia  nostra  Viadrina  constabunt 
decus  atque  ornamenta.  Quod  ut  flat,  Deum  ter  opt(imum)  max(imum) 
sedulo  veneramur  atque  precamur.  Atque  ut  id  testatum  omnibus  face- 
remus,  nomen  nostrum  propria  manu  ascripsimus  sigillique  nostri  maioris 
impressione  conflrmationem  haue  communivimus.  Fiebat  hoc  in  aula 
nostra,  quae  Coloniae  ad  Spream  sita  est  sexto  calendarum  deceoibris 
anni  millesimi  sexcentesimi  vicesimi  seeundi  ^)  post  salutem  per  Christum, 
humani  generis  redemtorem  et  servatorem,  partam. 

Siegel. 

Oeorgius  Ouilelmus  eleotor. 

(61)  Nos  Fridericus  Ouilelmus  Dei  gratia  marchio  Brandenbur- 
gensis  etc.  (folgen  die  übrigen  Titel)  notum  facimus  omnibus,  quorum  hoc 
scire  interest,  quod  rector,  magistri,  doctores  professoresque  academiae 
nostrae  Francofurtanae  leges  et  statuta,  quae  antecessores  ipsonim  in 
academiae  commodum  utiliter  et  considerate  sciverant  atque  condiderant, 
nobis  obtulerint  humiliter  petentes,  ut  haec  rata  flrmaque  esse  iuberemus, 
confirmaremus,  auditis  itaque  desuper  consiliariis  nostris  secretioribus  et 
cum  nihil  obstare  videretur,  cur  petitioni  huic  locum  non  daremus,  prae- 
fatis rectori,  magistris,  doctoribus  et  professoribus  ea,  quae  petierunt, 
vigore  praesentium  concedimus,  mandantes  (etc.  wie  oben  bis :)  {|  precamur. 
Quamvis  autem  in  capite  de  consensu  religionis  mentio  fiat  Augustanae 
confessionie  anno  1530  imperatori  romano  exhibitae,  attamen  per  ea  verba 

&)  Ueber  doctores  ma^^tri  2.  1. 


1)  1622.    26.  Nov. 


75 

Statuten  toh    1610. 

repetitam  et  declaratam  sequentibus  annis  eandem  confessionem  miDime 
reiectam  volumas  neque  aliam  praeterea  ab  hac  in  doctrina  fidei  ad  salutem 
neoessaria  diversam  ecolesiarum  Marchicarum  confessionem  agnoscimus, 
multo  minus  reformatas  in  Germania  ecclesias,  quarum  nos  quoque 
membram  esse  profltemur,  ab  Augustanae  confessionis  societate  et  pacis 
pablicae  beneficio  excludendas  censemas.  Atqae  ut  id  testatum  omnibus 
faceremus,  nomen  nostrum  propria  manu  adscripsimuB  sigillique  nostri 
maioris  impressione  confirmationem  haue  communivimus.  Fiebat  hoc  in 
fortalitio  nostro  Custrinensi  vigesimo  octavo  die  mensis  Aprilis  anni 
millesimi  sexcentesimi  quadragesimi  tertii  post  salutem  per  Christum 
humani  generis  redemptorem  et  servatorem  partam. 

Friderious  Wilhelmus  elector. 

Siegel. 

(52)  6*    Capita  reformationis 

instituendae  in  aoademia  Francofordiana  cum  confirmatione 

eiusdem 
de  anno  1564. 

Cum  illustrissimus  princeps  et  elector  Joachimus,  marohio  Brande- 
bargensis  etc.  dominus  noster  dementissimus  nobis  serio  iniunxerit  et 
mandarit,  ut  ineamus  rationem,  qua  academia  nostra,  quae  propter 
dissidia  quaedam  et  alias  causas  nonnihil  coUabi  et  minui  coepit,  pristino 
statin  et  flori  restituatur,  iudicavimus  nihil  prius  esse  faciendum,  quam 
in  hoc  pio  et  necessario  negotio  ad  multorum  utilitatem  atque  salutem 
spectante  ||  summa,  qua  possimus,  flde  et  industria  ipsius  clementissimae 
celsitudini  obtemperaremus.  Requirit  enim  ofBcii  nostri  ratio,  cum  ab 
iDclyto  principe  ad  academiae  gubernationem  et  docendi  officia  simus 
adhibiti  et  intelligamus  optimo  principi  salutem  academiae  magnae  curae 
esse,  ut  omnes  conatus  et  studia  nostra  ad  ipsius  amplificationem  et 
cooservationem  conferamus.  Nos  itaque  rector  et  omnium  facultatum 
professores  per  multam  deliberationem  consideratis  statu  academiae  et 
tarn  docentium  quam  discentium  in  ipsa  ofBciis  haue  iudicavimus  esse 
omnium  optimam  et  ipsi  instaurandae  ornandaeque  accommodatissimam 
viam,  quam  consenti%ntibus  omnium  voluntatibus  et  suffragiis  hoc  scripto 
explicare  atque  complecti  visum  fuit.  Petimus  autem  obnixe^  ut 
illustrissimus  princeps  hoc  consilium  nostrum  cognoscat  et  prO'Sapientia 
atque  iudicio  singu(53)Iari  diiudicet,  atque  si  celsitudini  suae  probabitur, 
eonfirmet  atque  tueatur. 

I.') 

Primum  autem  omnium  volumus  propter  gloriam  dei,  cuius  prima  et 
praecipua  cura  sit  inter  omnes  tam  sacrae  theologiae  quam  reliquarum 

1)  Die  Numerierung  nicht  im  Original. 


76 

doctrinarum  professores  uDom  et  perpetaum  esse  consensum  in  puritate 
evangelii  et  doetrioae  catholicae  ecciesiae  dei,  cuius  oapita  ex  foDtibus 
Israel,  ex  propheticis  Dimirum  et  apostolicis  scriptis  hausta  tarn  in  libello 
confessionis  piae  anoo  30.  imperatori  romano  Augustae  Yindelicorum 
exhibita  quam  in  principis  eiectoris  nostri  ordinatione  ecclesiastica  anno  40 
edita  comprehensa  habentur;  et  non  ferantur  in  nostro  coetu,  qui  haereses 
in  piis  synodis  olim  damnatas  serunt,  revocant  et  mordicus  tu  ||  eotur. 
Ac  si  forte  incidet  controversia  de  capite  quodam  doctrinae  Christianae 
nut  aliquo  dogmate,  de  ea  Decanus  aut  Ordinarius*)  collegii  theologici 
Rectorem  atque  Senatum  commonefaciat,  ut  ii  CoIIegio  theologorum  eam 
examinandam,  diiudicandam  componendamque  committant.  Ulis  etiam,  si 
videbitur  esse  opus,  alii  quidam  ex  toto  professorum  numero  idonei 
iudices  adiiciantur. 

Si  vero  per  hos  controversia  ea  componi  non  poterit,  deferatur  ea 
ad  d.  Cancellarium  et  Superintendentem.  Ac  tandem  etiam  illustrissimo 
prineipi  nostro  significetur.  Necesse  est  enim  in  talibus  controversiis 
veram  sententiam  agnosci,  approbari  et  defendi,  falsam  autem  perspicue 
refutari,  reiiei  atque  damnari. 

In  eos  vero,  qui  contumaciter  in  errore,  de  quo  (54)  sint  convicti, 
persistent,  severiore  coercione  opus  erit  ad  puritatem  doctrinae  et 
veros  cttltus  dei  in  ecclesia  nostra  et  dchola  conservandos. 

Deinde  sit  inter  omnes  professores  concordia  constans  taai  io 
doctrina  quam  in  vita;  et  ea  sint  omnes  gravitate  et  modestia,  qui  vel 
in  schola  vel  in  templis  docent,  ne  in  concionibus  aut  praelectiooibus 
publicis  vel  privatis  in  cum  invehantur  aut  cum  perstringant,  quem  de 
doctrina  suspectum  habent,  sed  ipsum  quidem  ut  collegam  et  fratrem 
primum  de  errore  suspectum  commonefaciant,  quoe  si  non  audiet,  utantur 
ea  ratione,  quam  modo  perpetuo  servandam  praescripsimus. 

Atque  ut  firmior  concordia  constituatur  et  mentes  omnium,  quae 
sunt  controversia  mota  inter  primarios  theologos  et  professores  no|{strae 
Bcholae  offensae,  facilius  reconcilientur  et  certiores  reddantur,  rogandus 
est  idem  princeps  noster,  ut  eam  contruversiam,  quam  ad  se  recepit, 
sinat  diiudicari  a  theologis,  viris  doctis  et  bonis  et  ipsius  celsitudinis 
iudicio  ad  illud  negotium  accersitis.  Sic  enim  speramus  fore,  ut  et 
academia  nostra  a  multis  suspicionibus,  quibus  gr%vata  est,  liberetur  et 
puritatis  doctrinae,  quae  in  nostra  schola  traditur,  manifestum  testimoninm 


^)  Die  allg.  Statuten  von  1610  und  die  theologischen  Statuten,  welche  1599 
bestätigt  wurden,  aber  vor  159S  abgefasst  sein  müssen  (Original  im  Archiv  der 
theologischen  Fakultät  zu  Breslau,  spätere  Abschrift  in  No.  24  p.  1  ff.  der  Akten 
auf  der  Breslauer  Univ.-Reg.)  kennen  den  Ordinarius  der  theologischen  Facultät 
nicht  mehr.  Colleglum  ist  hier,  wie  an  vielen  Stellen  =  facultas ;  in  den  Statuten 
von  16tO  steht  an  der  entsprechenden  Stelle  nur  Decanus  collegii  theologici. 
Vgl.  S.  79  A.  2. 


77 

extet  et  mentes  omniam  de  vera  senteotia  huios  controversiae  erudiantur 
inque  ea  confirmentur. 

IL     De  privilegÜB  aeademiae. 

Necesse  est  quoqae  ad  conBervanduin  aeademiae  statom  et  bonorum 
studiorum  dignitatem,  ut  immuoitates  et  privilegia  aeademiae  a  (55) 
summis  magistratibus  ipsi  conceesa  et  data  salva  atque  firma  permaneaot. 
Neque  fereodum,  ut  ea  ab  huius  oppidi  senatu  amplius  violentur,  quod 
iam  aliquoties  ab  ipso  temere  factum  est,  sive  ea  ad  Universum  corpus 
aeademiae  sive  ad  docentium  atque  disoentium  personas  et 
bona  pertineant.  Ac  si  quid  iterum  in  ea  commissum  fuerit,  id 
Cancellario  aeademiae  vel  etiam  illustrissimo  priucipi  electori  significetur. 
Erit  enim  horuio  celsitudinis  ea  benigniter  tueri  et  oonservare. 

Deinde,  ut  omnia  bona  omnesque  reditus  muniflcentia  illustrissimorum 
principum  electorum  Joaohimi  primi  pie  hac  vita  functi  et  domini  nostri 
clementissimi  adhuc  viventis  aeademiae  donati  atque  constituti  ipsius 
benignitate  integri  nobis  maneant  et  potius  amplificentur  quam  dimi- 
Duantur. 


III.     De  statutis. 

Kon  est  opus  hie  repeti,  quae  aeademiae  statuta  ante  aliquot  annos 
renovata  de  authoritate  et  ofBciis  Reetoris,  Deeanorum,  Syndici  et  Pro* 
fessorum  praecipiunt;  sed  pro  more  illa  publice  recitentur,  ut  singnli 
de  suo  officio  commoneantur,  ut  summa  cura  et  studio  in  id  incumbant, 
quod  ex  usu  atque  dignitate  aeademiae  videbitur  esse. 

Praelegantur  vero  statuta  et  leges  publice  bis  quotannis  et  quidem 
eerto  tempore,  ut  in  aestate  mense  iulio,  in  hyeme  in  de- 
cembri,  ad  quae  tempora  novi  Rectores  sese  facile  apparare  possunt, 
ac  scholastici,  qui  per  aestatem  aut  hjemem  hie  permansuri  sunt,  tunc 
potissimum  videntur  confluxisse. 

Statuatur  quoque  poena  unius  ioachimici  grossi  in  omnium  ordinum 
vires  et  sex  argenteorum  (56)  grossorum  in  discipulos  aeademiae  iuratos, 
qui,  cum  domi  sunt,  et  a  Rectore  nominata  poena  vocantur,  recitationi 
Blatutorum  interesse  reousant,  nisi  ad  versa  valetudine  aut  publicis  ne- 
gocLis  impediantur.  Decet  enim  et  est  utile  docentes  atque  discentes  in 
academia  subinde  officii  sui  commonefieri,  et  ut  illi  praesentia  sua 
aatoritatem  legum  confirment,  ii  vero  ad  obediendi  Studium  et  erga 
leges  observantiam  ipeorum  exemplo  excitentur. 

Eadem  quoque  mulcta  cogendi  sunt  omnes  et  singuli,  ut,  si  non 
peregre  abierint  aut  invaletudinis  excusatione  utantur  Reetoris  electioui 
intersint.  Hodie  enim  fit,  ut  praeceptorum  exemplo  discipuli  putent 
parom  referre,  sive  magistratum  novum  renunciari  audiant  sive  non. 


78 

rV.    De  disciplina  scholastica  et  officiis  Professoram. 

Opus  est  autem  gravi  castigatione  in  eos,  qai  aoadeioiae  lege« 
habent  ladibrio  et  illis  contemtis  ac  magistratas  auctoritate  neglecta 
quidvis  sibi  licere  putant,  saepe  dant  torbas,  otio  et  luxui  indolgenl, 
tranquillitatem  commanem  pertarbant,  pessimo  vitae  ezemplo  multis  recte 
institutis  Docent.  Est  profecto  ad  revocandam  disciplinam  et  petalantiam 
multomm  ooercendam  opus  gravioribus  exemplis,  quae  in  inobedientes  et 
contumaces  edantur;  quod  si  non  flet,  frustra  nobis  quicquam  pollice- 
bimur  vel-  de  scholastioorum  obedientia  vera  vel  de  academiae  feliei 
successu  et  incremento. 

Qua  autem  in  eos  aoimadversione  sit  utendum,  leges  noatrae  in 
multis  et  variis  casibus  di8er(57)te  docent,  quae  etiam  pro  temporam 
varietate  et  moribus  hominum  necessario  mutari  poenaeqne  in  illis  ex- 
pressae  acui  possunt  atque  debent. 

V.     De  diligentia  docentinm. 

Ut  vero  discentes  in  officio  contineantur,  necesse  est,  ut  ab  illustnsaimo 
principe  constituti  professores  omnium  ordinum  statis  et  ordinatts  diebos 
sedulo  atque  diligenter  legant  et  doceant  et  sua  diligentia  et  iüdustria 
adolescentes  ad  audiendi  Studium  invitent  atque  alliciant,  ab  ocio  et 
luxu  honestissima  occasione  avocent. 

Äc  si  quidam  professores  in  hoc  munere  fuerint  negligentiores,  hos 
Inspectores  academiae  observent  et  autoritate  Rectoris  et  sua  cogant 
esse  in  officio.  Si  vero  ||  manifesta  et  inexcusabilis  eorum  fuerit  negli- 
gentia cogantur  singuli  Doctores  trium  facultatum  et  Professores  philo- 
sophi^  mulctam,  de  qua  inter  nos  est  conventum,  pro  qualibet  temere 
neglecta  lectione  fisco  academiae  persolvere  et  quidem  sub  finem  anni 
die  ad  eiusmodi  inquisitionem  et  rationes  consilio  Rectoris  et  Senatua 
constituto. 

Ad  hanc  vero  assiduitatem  docendi  nolumus  astringi  academiae 
Rectorem.  Ipsi  enim  per  negocia  publica  et  varia  saepe  non  est  in- 
tegrum ut  doceat.  Docere  tamen  debet,  quando  licebit,  ne  officium 
legendi  penitus  intermittat. 

VI.     De  Inspectoribus« 
Volumus  autem  quotannis  constitui  qna(58)tuor  Inspectores  academiae, 
viros    diligentes    ex     quatuor    facultatibus    electos;    quorum    offieii    erit 
curare,  ne  quod  docendi,  disputandi  aut  aliud  exercitii  munus  omittatur, 
sed  quaeque  suo  tempore  et  loco  sedulo  diligenterque  fiant. 

VII.     De  exercitiis  publicis. 

Praecidetur  autem  discipulis  occasio  otii   et  luxus,  ^i,  ut  in  priore 

reformatione  constitutum  est,  certis  temporibus   exercitia  publica  dispn- 

tationum  et  declamationum  habeantur;  et  illis  addantur  anatome,  demon- 

strationes   herbarum,    explicatio    doctrinae   arboris    consanguinitatis    et 


79 

afBnitatis,  successionum  ex  testamento  vel  ab  intestato,  actiones  comoe- 
dianim  latinarom  et  similium  studiorum  exercitia.  Quique  Ulis  ||  prae- 
saDt  vel  intersunt  certis  honorariis  donentur  et  ornentur. 

yni.     De  disputationibus. 

Ad  disputatioDes  quoque  Maioruin  faeultatum  professores  frequentes 
accedant,  amice  atque  diserte  seDtentias  conferant  et  docendi  disseren- 
dique  modestia  et  industna  studiosos  lilerarum  ad  bona  exercitia  in- 
?itent. 

Neque  ferendum  putamus  esse,  ut  vel  doctor  promoveatur  vel  quis- 
quam  in  aliquod  collegium  adsciscatur  vel  ad  publicum  docendi  munus 
admittatur,  qui  non  prius  ex  sua  professione  disputationem  pro  licentia 
aut  pro  loco  vel  docendi  facultatem  publice  habuerit;  quod  ut  flat, 
sedulo  Decani  omnium  faeultatum  curabunt. 

Quorum  est  quoque  adhibere  curam,  ut  in  qua(59)libet  trium 
Maionim  faeultatum  singulis  annis  ad  minimum  una  disputatio  ordinaria 
et  circularis  habeatur  praeter  eas,  quae  propter  promovendos  institui 
8olent.  Excudantur  quoque  typis  eorum  themata,  et  tam  praesidentibus 
et  reapondentibus  quam  argumenta  opponentibus  praemia  laborum  in 
priori  reformatione  *)  decreta  vel  etiam  maiora  ab  academiae  Quaestore 
persolvantur. 

Cum  autem  disputationes  in  collegio')  Philosophico  frequentiores  sint 
et  in  eo  collegio  sint  doctores  et  magistri  sedecim,  sie  eorum  operas 
distribuat  Decanus,  ut  de  ipsorum  numero  ad  minimum  sex  ad  dispu- 
tandum  accedant  praeter  reliquos,  qui  in  facultatem  nondum  sunt 
reeepti.  Quod  etiam  ut  facilius  fiat,  curet  Decanus  eo  die,  quo  themata 
scripta  publice  proponuntur,  ut  eorum  singulis  aut  certe  senioribus,  quos 
adesse  oportebit,  ||  exemplum  thematum  descriptum  exhibeatur  et,  ut  ad 


1)  Nämlich  der  von  1540.    Vgl.  Forsch,  z.  brb.  u.  prss.  Gesch.  VIII.  S.  215. 

*)  An  dieser  Stelle  ist  am  deutlichsten  der  Gebrauch  von  collegium=  facultas 
zu  erkennen.  Im  Gegensatz  zu  den  16  Doktoren  und  Magistern  im  Kolleg  stehen 
die  flbrigen,  die  noch  nicht  in  die  Fakultät  aufgenommen  sind.  Vgl.  unten 
Cap.  XV  und  XVI:  Decani  et  ordinarii  cuiusque  collegii  und  besonders  Stat  I  von 
1610:  Decanus  collegii  theologici.  Auch  in  den  Statuten  der  Artistenfakultät 
(iwischen  1611  und  1656  abgefasst)  wird  mehrfach  die  Fakultät  als  collegium 
bezeichnet 

Es  gab  noch  1610  in  Frankfurt  nur  ein  Kolleg  im  alten  Sinne  (als  eine  neben 
den  Fakultäten  bestehende  Körperschaft  und  das  dieser  zugehörige  Gebäude).  Vgl. 
in  den  Statuten  von  1544  (und  den  entsprechenden  Artikeln  von  1610)  XXXII  u. 
XLIII:  Collegii  nostri  XXXV:  in  aedibus  Collegii  und  so  vielen  anderen  Stellen. 
In  den  Capita  vgl.  u.  u.  Cap.  XI,  XVIII,  in  den  Statuten  von  1610  noch  be- 
sonders die  abgeänderte  (nicht  wiederholte)  Stelle  in  aream  Collegii  Stat.  LXVI 
n.  10.  Collegium  in  diesem  Sinne  habe  ich  daher  überall  mit  grossem  Anfangs- 
buchstaben gegeben. 


80 

di«nii  Satarni  proximam  ad  disputatioDem  veniant,  per  famalam  signi- 
ficetar. 

Ac  ne  quis  de  describeodi  difBcultate  conqaeratur,  iniangatnr  die- 
putataris,  ut  in  philosophia  tantam  et  artibus,  quaa  profitentur,  themata 
brevia  et  pauca  in  uoam  disputationem  afferant,  ne  eorum  prolixitas 
tarn  argumentaturis  sit  molesta  quam  auditorib(u8)  ad  iDtelligendum 
difBcilis. 

Censemus  autem  nihil  in  disceptationem  esse  proferendum  vel  alias 
typographo,  ut  exeudat,  dandum,  quod  impium,  absurduoii  suspectum  et 
puriori  receptaeque  ecclesiarum  et  scholarum  doctrinae  adversum  sit; 
et  non  prius  a  Rectore  vel  suae  facultatis  Decano  inspectum  et  appro- 
batum  sit.  Scholastici  quoque  non  promoti  iubeantur  interdum  (60) 
Deelama-  extra  ordinem  diebus  Mercurii  a  prandio  declamationes  earmine  vel 
tiones,  soluta  oratione  scriptas  recitare  et  ad  disputationes  argumentandi  exer- 
eitiique  gratia  accedere. 

IX.     De  inseriptione  scholasticorum. 

Necessario  hie  repetendae  sunt  duae  leges  et  firmiter  servandae, 
quarum  prior  praecipit,  ne  quis  hie  feratur  inier  studiosos,  qui  non 
Rectori  suum  nomen  dederit  et  iuraverit.  Si  etiam  intra  dies  quatuor- 
deeim  ab  eo,  quo  primum  advenit,  non  accesserit  Rectorem,  certa 
afficiatur  muleta. 

Puniantur  quoque  praeeeptores  et  seholastiei,  qui  tales  in  aedibus 
suis  aut  eontuberniis  ferunt  et  eos  non  de  inseriptione  admonent  vel 
etiam  Reetori  per  universitatis  famulum  ||  indieandum  eurant.  Nam 
plerique,  qui  inscriptionem  fugiunt,  eo  animo  videntur  adesse,  ut  libere 
divagentur  neque  magistratum  ullum  agnoseant,  fruantur  tamen  bene- 
ticiis  rei  publicae  nostrae,  et  ea  libertate  multos  sedueant  atque  turpiter 
abutantur.  Hinc  fit,  ut,  cum  contra  leges  aliquid  admiserint,  nolint  a 
senatu  huius  oppidi  puniri,  accersiti  ad  Rectorem  iidem  refugium,  quod 
non  sint  inscripti,  quaerant.  Sed,  ut  hoc  malum  devitetar,  potest 
quilibet  Rector  publico  scripto  de  eadem  lege  scholasticos  eommone- 
facere. 

X.     De  privatis  praeceptoribus. 

Posterior  lex  est:  Quilibet  studiosus  privatum  praecepiorem  sibi 
deligat,  qui  et  vitae  eins  sit  inspector  ac  moderator,  studia  eius  regat 
atque  (61)  discendi  exercendique  stili  rationes  ipsi  praescribat,  nisi 
constet  aliquem  esse  eius  aetatis  eoque  eruditionis  pervenisse,  ut  prae- 
ceptoris  opera  non  indigeat. 

.  Sunt  vero  multi  etiam  primarum  artium,  qui,  ne  certi  praeceptoris 
iugo  committantur,  dicunt  se  ad  iuris  Studium  adiecisse  animum.  Isti 
apud  Rectorem  et  academiae  Inspectores  cogantur  suorum  studiorum 
reddere  rationem  seque  ipsorum  iudicio  totos  submittant  et  consilium 
sequantur. 


81 

Id  horum  aatem  praeceptoribus  requiratUr,  qüod  in  aiunmam  cutam 
pieiatis,  morain,  diligentiae,  dieceodi  et  discipulorum  gerant,  sedulo  ipsos 
ab  otio,  potationibuB,  luüia  et  discursionibus  avocent  mooiciooibas  assi- 
dttitate  doeendi,  euo  ipsorum  sobrietatis,  roodestiae,  gravitatis  st  dili- 
gentiae studio  atque  exemplo.  Non  est  ||  enim  ferendum,  ut  quorundam 
praeceptorum  vitiosis  exemplis  discipuli  ad  illicitas  actiones  adducantur 
et  deteriöres  reddantut-, 

Piuiimum  quoque  errant  adolescentum  parentes  aut  patroni,  qui 
eos  ad  nostram  scholam  proficisei  sinunt  et  tioo  alicui  spectatae  doctriuae 
et  fidei  viro  commeodant.  Nihil  sade  adoleseeotibus  est  gratius  libertate 
vivendi;  qui  saepe  pecuniolam,  quae  praeeeptori  loco  präeoiii  danda 
erat  iussu  parentum,  in  malos  usus  convertunt  et  tarnen  falso  eam 
praeeeptori  expiensani  i-eferunt.  Haee  quoque  ratio  eo  prodeHt,.  ut,  cum 
discipulorum  aliquis  peccaverit,  ex  praeceptore  eins  tofa  vitae  eius 
ratio  cognoscatur  et  in  ipso  punieudo  Rector  nunc  severiori  nunc  mi- 
liori  castigatione  utatur.  Hoc  si  non  flet,  erunt  multi  ignoti,  qui  per 
oppidum  spluti  vagabuntur  et  multas  turbas  dabunt. 

(62)  Ac  Rector,  cum  sua  noroina  in  codioem  studiosprum  referri 
petent,  serio  ipsos  admoneat,  ut  si  videbuntur  indigere  praeceptore, 
intra  paucos  dies  alicuius  privatae  institutioni  ses^e  subiiciant  et  pecu- 
niam,  quam  afiferunt,  in  eius  tradant  manus. 

Cum  audiamus  quoque  plerosque  Professores  laborem  alendi  dis- 
cipulos  subterfugere,  cogantur  omnes,  qui  non  aetatis  aut  nimiorum 
laborum  e%  oceupationum  excusatione  iusta  possunt  uti,  ut  recipiant 
adolescentes  in  suas  aedes  ad  mensam  suam  et  privata  institutione  quam 
fidelissime  ipsis  praesint,  praescribant  eis  certos  autores,  quos  ab  ipsis 
veliot  audiri  et  ipsorum  ingeniis  cpnyenire  intelligant,  ad  publicas 
denique  lectiones  ducant,  ut  sint,  quorum  praeßentiam  revereantur. 
lisdem  praeceptoribus  fiat  copia,  ut  cum  discipulis  publice  auditas 
le|jCtiones  certis  horis  domi  suae  repetant  et  illis  repetitionem.  elemen- 
torum  primarum  artium  adiungant. 

Non  est  autem  fereddum,  ut  in  philosophia  aut  Unguis  graves 
autores  privatim  hoc  quatriduo  aut  horis,  quibus  publice  legitur,  ipsi 
enarrent,  nisi  de  consilio  et  vpluntate  Professorum  ordiois  philosophici 
eertae  borae  ad  illas  praelectiones  illis  fuerint  concessae.  De  qua  re 
consilium  .dicti  Professores  inibunt.  Nolumus  eniAi  discentes  lectionum 
multitudise  obrui  et  propterea,  quod  illi  privalis  lectionibius  domi  de- 
tinentur,.  de^eri  lecloria  et  professores  destitui  auditoribus. 

XL     De  Gollegio  cpnclude.ndo.^) 

Ad  coercendam  quoque  petulantiam  iuveuum  et  (63)  prohibendas 
nocturnas     discursationes ,     non    parum     faciet,    si     dabitur    opera,*    ut 

^J  Am  Randep.  IJ^b.  Damit  wird  auf  den  Aitikel  De  cellarlo  der  Statuten  von  1588  ver- 
wiesen, bei  dem  mit  p.ßJSb  von  demselben  Schreibet*  auf  unsere  Stelle  verwiesen  wird. 

7 


S2 

Collegium  muro  ciogatur  et  a  mioistro  pablico   una  cum  reliquis  coota- 
bernüs  claudatur  et  aperiatur. 

Idem  minister  quoqae  diebas  ad  praelegendum  constitatis  dato  signo 
aperiat  lectoria  et  suh  vesperum  claudat  publica  cooductus  mercede. 

XII.     De  sessionibus. 

« 

Ut  vero  scholastici  professoribus  fiant  notiores  et  ab  ipsis  facilius 
observentur  et  aliquando  vera  probitatis  et  eruditionis  suae  testimonia 
consequi  possint,  putamus  rationero  sessionum  in  scholam  revocandam 
esse^  ut  maxime  ii,  qui  videntur  divagari  et  otium  sequi  coram  Rectore 
et  publica  ofßcia  gerentibus  suorum  studioruro  et  vitae  rationem  reddere 
cogantur.  || 

XIII.  De  iis,  qui  stipendiis  et  bonis  eoclesiastiois   aluntur. 

Cum  autem  constet  in  Marchiae  oivitatibus  mnlta  esse  eonstituta 
stipendia  de  reditibus  ecclesiasticis,  quibus  certi  adolescentes  in  acä- 
demiis  alantur,  repetatur  illustrissimi  principis  edictum,  quo  praecipitar, 
ut  ii  in  acadeinia  nostra  dent  operam  literis  et  abituri  auferant  secum 
testimonift  vitae  et  studiorum. 

Prima  enim  academiae  nostrae,  ad  quam  omnes  civitates  aliquid 
pecuniae  conferunt,  ratio  est  habende.  Nee  dubitamus,  quin,  si  ctves 
Marchiae  cognoverint  nostraro  in  disciplina  el  docendo  diligentiam, 
libenter  liberos  suos  ad  nos  sint  missuri.  Indeque  maior  discentium 
multitudo  est  hie  futura,  quam  modo  est. 

Itiprimis  vero  cogendi  sunt,  ut  ad  nos  profici(64)scanlur,  qui  vivunt 
ex  certis  reditibus  ecclesiae  Stendaliensis  traditis  benignitate  domiai 
electoris  nostrae  academiae. 

Petatur  quoque  a  civibus  in  Marchia,  ut  nomina  stipendiatorum 
nobis  significentur,  ut  maiori  oura  a  nobis  observentur,  ad  theologiae 
Studium  accendantur,  ad  examen  doctrinae  et  morum  prae  oaeteris 
Tocentur  et  cognita  ipsorum  erudilione  scholis  et  ecclesiis  Marchiacis 
aliquando  possint  praefici. 

Repetatur  quoque  eiusdem  nostri  principis  electoris  edictum,  quo 
mandatur,  ut  qui  in  tota  Marchia  concionatoribus,  ludimagistris,  syo- 
dicis,  scribis  et  aliis  magistris  scholarum  indigent,  primum  a  nobis  eos 
postulent,  exposita  ofßcii  et  ministerii  conditione.  Frustra  enim  coge- 
remus  adolescentes,  ut  hie  in  literis  versarentur,  si  non  spem  aliquando 
con||8equendi  ministerii  alicuius  facere  ipsis  possemus.  Ac  multi  ea  de 
causa  hinc  abeunt,  quod  in  aliis  aoademiis  facilius  et  citius  ad  huius- 
modi  ofßcia  adhibeantur,  quam  in  nostra. 

XIV.  De  Professoribus  et  iis,   qui   publica  officia  sustinent. 

Cum  Rector  sit  in  academia  summus  magistratus,  non  est  ferendum, 
ipsius  autorilatem  ab  ullo  contemni  aut  violari.     Sed  par  est,  ut  omnes 


83 

ab  ipso  ad  publicas  deliberationes  quovis  tempore  et  modo 
vocati  sine  exeaslfttione  aoourrant,  maxime  si  eognoverint 
de  gravibus  et  arduis  negoeiis,  quae  toti  Senatui  sint  pro- 
ponenda,  <leliberationes  esse  habendas. 

Ae  qui  sab  iureiurando  vocatus  non  venerit  in  Senatum 
sine  gravissimis  causis,  afficiatur  a  Rectore  certa  muleta. 

(65)  Ac  qui  publica  gerant  of&cia,  ut  Syndicus,  Decanus,  Praepo- 
Situs  et  Notarius,  li  semper  vocati  Rectori  ad  esse  debent,  de  quocunque 
tandem  negociorum  genere  sit  agendum;  quibus  etiam  ioterduiA  Decani 
adiungantur,  si  causarum  magnitudo  postulabit. 

8i  qais  vero  herum  peregre  abit  vei  per  alia  negocia  ad  Rectorem 
aecedere  non  potest,  is  vicarium  constituat  eumque  Rectori  significet, 
Dt  sciat  Rector,  si  ipsorum  opera  indigebit,  quem  vocare  debeat.  *) 

Cum  etiam  omnes  in  repub(lica)  uostra  iurati  cives 
si  mos  et  eam  opera  et  consilio  iuvare  debeamus,  non  iudi- 
camos  alicui  professorum  concedehdum  esse,  ut  se  a  deli- 
berationibus  publicis  et  conventibus  reipub(Iicae)  neces- 
aariis,  si  vocetar,  seiungat. 

lisdem  quoque  de  causis  minime  ferendum  est,  [|  ut,  qui  maxime 
consilio  et  prudentia  praestant  et  at  gerenda  officfa  et  administrationem 
reipublicae  sunt  idonei,  impetrent  immunitates  et  privilegia,  ne  commu- 
nibus  oneribus  graventur,  nisi  aut  aetate  aut  valetudinis  incommodo  se 
excnsare  possint.  Hoc  enim  exemplo  in  repub(lica)  nostra  permisso 
futurum  est,  ut  aliquando  ea  bonis  et  idoneis  gubernatoribus  careät  et 
destituatur. 

Hoc  autem  malum  sie  caveri  posse  videtur,  si  nullus  in  Professorum 
et  Senatorum  numerum  admittatur  aut  prius  recipiatur,  quam  in  toto 
conventu  commonefactus  fuerit  de  suo  officio,  de  praestanda  fide,  sedu- 
litate  et  diligentia  in  docendo,  de  curanda  publica  utilitate,  de  concordia 
ioter  nos  studiose  colenda  et  de  non  divulgandis  iis,  quae  arcana  esse 
voiumas  et  ioramenti  loco  promissione  solenni  se  ad  illa  adstrinxerit. 
Quae  etiam  in  Sonata  fuerint  (66)  constituta,  ea  fideliter  et  diligenter 
exequatur  Rector  et  Syndicus,  prout  ipsorum  officia  requirunt  in  statutis 
descripta. 

Videtur  quoque  ex  digoitate   et  usu    academiae   esse,  ut  eoDstitüti£oco|)u6/ico 
professores    omnium  ordinum   in   lectoriis   usilatis    et  notis  profiteantur,     praele- 
non  domi  suq,  nisi  valetudine  aut  aetate  aut  etiam  nimio  frigore  impediantor.     9^^^^^* 


1)  Ein  dahin  zielender  Beschluß  wurde  schon  1511  (vom  Konsilium  ?)  gefasst: 
Visum  est  non  praeter  rem,  ut  ex  aliqua  causa  absente  vel  Sindico  vel  Notario  aut 
quolibet  alio  magistratu  ac  ofßciali  universitatis,  ut  id  de  scientia  et  consensu 
Recloris  faciat  cum  substitutione  alterius,  qui  absentis  munera  obeat  sub  pena 
defalcacionis  aliquote  sui  stipendii  per  universitatem  dictande.    (No.  18.  fol.  4). 

7* 


84 

Dum  enim  molti  in  aedibn^  suis  docent,  döseruntur  lectoria  ei  peregrini 
eorum  solitudiaem  videotes  desertam  academiam  patant. 

.  Denique')  qui  docent,  deligant  $ibi  de  collegarum  suorum  consilio 
autores  et  materias  utjles  disceutibus  et  utaotur  raiione,  qaa 
prosjut,  neque  in  reh(u8)  ioiricatis  et  paryi  momeBti  nimis  diu  in- 
haere^nt.  . 

XV.     De  electione  novi  Profeseoris. 

Cum  eiiam  vaoaverit  aliqua  lectio,  sit  penes  ||  eos,  qui  sunt  in 
collegio,^)  in  quod  professor  est.adsciscendus,  ünuun  aut  plures,  quoe 
idoneos  iudicabunt,  Rectori  et  Senatui  propo.nere,  ut  om/iium  suflfragiis 
et  cpnsensu  doeendi  munus  illi,  cuiua  vita  et  doctrina  ipsis  probabitar, 
concedatur. 

In  electione  autepi  non  tarn  successionis,  quam  publicae  utiliUtis 
ratio  est  adbibenda.  Ac  si  in  ordine  suceedentium  is  est,  qai 
ad  vacantem  lectiouem  idoneus  videbitur.  non  erit  causa,  cur 
alii  extra  ordinem  ipsi  praeferantur.  Si  vero  talis  non  est,  sit 
integrum.  Senatui  ex  toto  ordine  maxime  idoneum  assumere  aut  etiam 
ex  alia  academia  vel  schola  accersere. 

.  Et  hoc  potissimum  fiat,  si  graviores  lectiones  vacant.  Kam  ad  eas, 
quae.  paedagogii  sunt  et  pueris  aptae  semper  idonei  in  nöstra  academia 
invenientur. 

(67)  Vacante  aütem  aliqua  lectione  in  Maioribus  facultatibus,  si 
doclor  aliquis  peregrinus  eam  ab  illustrissimo  principe  petet  vel  ipsius 
celsitudini  fuerit  ab  aliis  commendatus,  roganda  est  ipsius  ifluslrissima 
gratia,  ut  hoc  primum  cum  academia  communi(^et  eiusque  de  illo 
iudicium    agnoscat  ita,    ut   vir  ille   ad   docendum    idoneus   et    laboribus 

scholasticis  assuefactus  simul  et  autoi^itate  celsitudinis  eius  et  academiae 

■  '.-'.,'  .        ■  .        .•      •  .    •     .        ■  . 

iudicio  ad  aliquam  doeendi  pärtem  adnaittatur. 

XVI.     De  nUmero  Professorum,  lectionUro  et  eorum 

stipendiis«') 
Constituatur  ccrtus  lectionum  et  professoruin  nume)'uj3>  in  omni 
•facuitat^  et  coliegio^)  illeque  semper  plenus  et  integer  c^oservetur  ac 
siipendia  iuxta  illMm  ex  boois  et  reditibus  academiae  distribuanluc 
Quorum  etiam  catalojjgus  principi  electori  exhibeatur,  ut  sciatur,  qualia 
et  quanta  stipeadia  singulia  debeantur  et  q^ania  peouniae  aüoima  in 
aiinos  singulos  ad  communem  eorum  solutionem  requiratuf  et,  num  anoi 
iK);»tri  reditus.  ad  ea  süfficiant. 


1)  Am  Rande  inf.  p.  81,  (Der  Hinweis  geht  auf  eine  Stelle  der  Reformation 
:yon  157^,  welche  einen  Lektionsplan  enth^t.)        ^)  S.  oben  S.  79.  A.  2. 

3^  a.  R.  p.  78  (bezieht  sich  auf  die  Reformation  von  1573;  die  Zahl  der 
ordentlichen  Professoren  der  philosophischen  Fakultät  wird  hier  auf  8  festgesetzt, 
so  auch  in  den  Statuten  von  1610.    Vgl.  S.  54.) 

4)  S.  oben  S.  79,  A.  2.  . 


8S 

Sini  inTheologia  docenda  tres'Ordinarii  professorea,  iü.Iurieprudentia 
quinque,  sed  es  illis  ahas  elemenCa  iuris  civilis  contioue  iradat,  ia  Medica 
fbcaltate  dao,  in  Artium  et  philosophiae  professione  decem.  .  His 
praebeantur  stipendia  liberalia  et  iusto  certoqae  tempore^  ut  ex  illis 
commode  hie  viTere  et  tanlam  fiuis  lectionib(a9)  vacare  pussint,  ne  vel 
ob  teouitatem  stipendioniin  aat  ob  solationis  dilationem  aliis  -rationibas 
bibi  victam  quaerere  cogantur. 

Cum  autem  in  Maioribus  facultatibus  sint  dif(68)ficiIiore8  lectiooes, 
poterint  Decani  et  Ofdioarii  cuiusque  coliegii  ita  docentium  operas 
partiri,  ut  in  iis  singulis.  ad  minimum  quotidie  dno  Ordinarii  professores 
doceant,  cum  in  facultate  Artistioa  singuli  ordinato  quatriduo') 
ad  doeendum  obligati  esse  debeant  una  cum  Professore  elementa  iuris 
propooente. 

Poterit  autem  hoc  commode  fieri,  si  nemini  dabitur  a  docendi  labore 
iiDinanitas'  et  singulis  prdfessoribus  certus  numerus '  toto  anno  habendarum 
lectionum')  assignabttur  aut  etiaro  dies  certi,  quibus  legere  eos  oporteat, 
Dominabuntur. 

XVIL     De  fisco. 

Censemus  quoque  non  parum  prodesse  ad  alendam  concordiam  inter 
Professores,  si  ineatur  ratio,  ut  fiscus  academiae  praesenti  pecunia  ita 
sit  instrüctus^  ut  omnibus  et  singulis  stipendia,  J|  quibus  ad  doeendum 
▼el  ad  alias  operas  sunt  conducti,  eodem  tempore  persolvantur  neque 
eaiquam  ulla  cum  aliorum  detrimento  aut  molestia  in  hac  re  detur 
praerogativa  nisi  omnium  eonsensu  et  voluntate,  deinde,  ut  omnem 
pecuniam,  quae  ad  alendos  Professores  pendi  varieque  colligi  solet,  ipse 
Quaestor  exigat  ac  si  magnae  sumroae  certis  temporibus  fnerint  allatae^ 
id  Quaestor  Rectori  signiflcet,  ut  sciatur,  quantum  pecuniae  quo  vis  tempore 
acceptum  sit,  Ao  si  in  tempore  peciinia  debita  non  fuerit  missa, 
faciat  ^)  Rectorem  et  Sjndicum  de  mora  certiores,  ut  ipsi  publico  nomine 
literis  eos,  qui  solutionem  diEferunt,  moneant  et  urgeant,  ne  retardata 
nimiam  (ut  prius)  cumulentur. 

Nullae  etiam  quittantiae,  nisi  sub  Rectoris  sigillo,  super  magnis 
summis  a  Quaestore  dentur. 

«)  facia[n]t 


1)  a.  R.  p.  78h,  (Nach  der  hiermit  bezeichneten  Stelle  der  Rc^formalion  von 
1572  sollen  die  Professoren  der  oberen  Fakultäten  jährlich  mindestens  100,  die 
Artisten  wöchentlich  je  5  Vorlesungen  halten.) 

>)  Am  Rande  die  hier  einzufügenden  Worte;  ut  Superiortm  facuUaium 
doctorOms  100,  Phiiosophiae  a{%Uem)  professoribus  150.  Sie  sind  von  derselben 
Hand  wie  der  Vermerk  Stat.p,  17  am  Rande,  also  offenbar  erst  aus  den  Statuten 
von  1610  hier  nachgetragen,  da  in  ihnen  auf  fol.  17  (nach  der  alten  Zählung; 
rgl  Einl.  S.  29.  A.  1)  die  Stelle  steht. 


86 

(69)  AedificioTum,  foDtis  et  cellarii  oura  maneat  apud  collegti  philo- 
sophioi  seniores  octo,  iqui  pecunias  ex  localis  habitationitms  collectas  in 
eain  rem  conferant  ac  si  illa  noo  suffecerit,  post  iditaa  rationes  ab  aliis 
facultatibas  vel  ab  aeademiae  fiaco  aubaidium  petaot. 

Neque  omittatur  conaoetudo,  quatuor  anni  aolemoiboa  featia  offerendi 
honorarittm  paatori  eccleaiae  et  circumferendi  pjzidefn  ad  colligeDdam 
atipem  aegrotia  et  egenis  acholaaticia. 

XVIIL    De  Oeoonomia, 

Orandua  eat  qooque  illuatriaaimaa  prineepa,  ut  ex  booia  eocleaiamin 
Harchiae  quotannia  certam  pecuniae  aammam  ordinet  ad  alendum  in  hac 
academia  certam  Dumerum  acholaaticorum  pauperum  et  theologiae 
potisaimum  ||  atudioaorum  et  qaidem  apud  oecooomum  Collegii.  Et  ordi- 
netar  vir  aliquia,  qai  eam  pecuniam  oolligat,  qoae  poatea  de  Rectoris  et 
Seoataa  conailio  ita  diatribaatur,  ut  multi  et  certi  acholaatici,  cum  de 
auo  aliquid  addiderint,  commodiaaime  htc  vivere  et  aemper  aliqua 
acholaaticorum  multitudo  conaervari  poaait. 

Sit  autem  OecoDomua  homo  diligena  et  bonua  paterfamiliaa  et  invi- 
tentur  atudioai  mundicie  et  diligentia  eiua  et  aumtu  tolerabili,  ut  maliot 
apud  oecoDomum  quam  alibi  vivere. 

Servetur  aliqua  diaciplina  menaae  ita,  ut  aemper  uoua  atque  alter 
profeaaor  aut  magiater  adsit  in  prima  menaa,  cui  etiam  ex  publico 
aliquod  adminiculum  ad  aumtus  addatur. 

(70)  Conducatur  aliquia  publico  pretio,  qui  ante  mensaa  atana  oret 
reliquia  adatantibus  et  inter  edendum  aliquod  acriptum  aacrum  aut 
prophanum  praelegat,  de  quo  a  prandio  vel  coeua  aliquantisper  con- 
victorea  colloquantur  et  confabulentur. 

Iniri  deoique  ratio  debet,  ut  cum  multi  acholaatici  in  civium  et 
doctorum  aedibua  ^vivere  et  habitare  aoleant,  moderati  aint  aumtus 
tam  menaae  quam  habitationia  conducendae,  ne  utraque  re  praeter  modum 
acholaatici  aggraventun 

Poatremo  aubmiaae  rogamus  illu8tri8a(imum).  principem  electorem, 
ut  pro  8U0  erga  liberaiia  atudia  amore  aummo  hoc  musarum  aacrarum 
domicilium  et  totiua  Marchiae  insigne  ornamentum  eiuaque  eccleaiarum 
aeminarium  |{  sibi  benigniter  commendatum  habeat  et  protegat  ad  aeterni 
dei  gloriam  et  honorem  et  ad  multorum  aalutem. 

Iniungat  quoque  illuatri  principi  filio  auo,  Conaervatori  et  Gan- 
cellario  aeademiae,  ut  nobia  in  conaervandis  privilegiia  aemper  adsit, 
nos  ad  consequendas  eas  pecuniaa,  quaa  tum  alii  tum  monaateriorum  et 
collegiorum  praefecti  pendere  deberent,  in  hac  peraolutionis  difScultate 
clementer  adiuvet,  ut  eo  maturiua  et  facilius  profeasorea  aua  aalaria 
consequantur,  deinde  ad  legum  et  aeademiae  conservatiouem  suam 
autoritatem  et  atudia  communis  utilitatia  causa  benigniter  conferat 


87 

1564.     10.  October.     Cöln.     Joachim   II.   bestätigt   die  Reformation   der 

UiuTersit&t,  beauftragt   die   Umyersität,   dem   Christoph    Corner    eine  Professur 

der  Theologie  anzutragen,  giebt  erweiternde  Bestimmungen  zu  dem  Artikel  De 

diligentia  docentium  und    untersagt   das  Treiben  der  Mönche  in  der  Carthause. 

(71.)  Beformatiims  confirmatio.    1564. 

Joachim  von  gottes  gnaden  marggrafe  zu  Brandenburg  und  cabr- 
rarst,  Unsem  gras  zuv^)orn.  W]rdige[n]  und  hochgelarte[n]  rhete  und 
liebe[n]  getrewen!  Wir  haben  die  reformaüon,  so  ihr  auf  unser  gnediges 
begehren  zue  Vermehrung  und  aufnehmen  unserer  universitet  unter  euch 
selbst  angestalt  und  uns  durch  eure  gesandten  zuegeschickt,  lesen  hören, 
Tormercken  doraus  ewren  hierinnen  angewandten  vleiß  und  sonderlich, 
daß  ihr  die  ding,  die  zue  kegenwertigero  fall  und  abnehmen  unserer 
universitet  nicht  die  wenigste  ursach  gewesen,  selbst  in  gebttrlicbe 
anderung  zu  bringen  Vorhabens  ||  seit,  zue  ganz  genedigem  gefallen. 
Begehren  auch  gnediglich  und  ernstlich,  wollet  solche  reformation  zum 
allerförderlichsten  ins  werck  richten  und  mit  allem  ernst  und  vleiß 
darüber  halten.  Wann  wir  dann,  das  dasselb  also  von  euch  beschiet, 
befioden,  wollen  wir  uns  in  deme,  daß  zue  fortseczung  eczlicher  artickel 
derselben  reformation  wir  befördern  sollen  und  was  wir  sonsten  mehr 
EU  erhaltung  und  aufnehmung  unser  universitet  thuen  können,  uns  auch 
mit  allen  gnaden  erzeigen. 

Nachdem  aber  bißhero  der  wenigste  mangel  doran  nicht  gewesen, 
dasz  nun  ein  gutte  zeit  her  niemandt,  dann  der  wirdige  vno  hoch- 
gelarte,  unser  pfarrer  zue  Franckfurth  und  lieber  getrewer  (72)  doctor 
Andres  Musculus  in  theologia  gelesen  und  die  notturft  wol  erfordert, 
daß  in  derselben  profeßion  vor  andern  vleißig  gelesen  werde,  so  be- 
gehren wir  genediglich,  wollet  mit  dem  wolgelarten  unserm  lieben  ge- 
trewen magistro  Christophoro  Cornero  unsertwegen  handeln,  daß  er 
sich  zue  einem  Profeßore  theologiae  bestellen  lasse,  demselben  auch 
dorauf  die  bestallung,  davon  ihr  uns  berichten  laßen,  verordenen  und 
ihnen  aUbaldt  zue  lesen  laßen  anfahen.  Alß  wollen  wir  weiter  zu 
ooth  einem  vornehmen  Profeßore  theologiae,  und  wie  derselbe  möge 
undterhalten  werden,  vordacht  sein,  damit  dieselbe  profeßion  nach 
Doturft  bestalt  werde.  ||  Dieweil  dann  auch  ferner  unserer  universitet 
daß  nicht  die  wenigste  nachrede  macht,  daß  ezliche  vornehme  Pro- 
feßores,  welche  die  grösten  besoldungen  haben,  nicht  allein  unfleißig, 
Boodern  auch  zum  teil  gar  nicht  lesen,  so  haben  wir  aus  dem  artickel 
De  diligentia  docentium  vorstanden,  was  ihr  zue  abwendung  solches 
uofleißes  statuiret.  Wir  achten  aber  darvor,  es  bedörfife  deßwegen 
wol  einer  mehrern  Vorsehung.*) 

a)  V  später  ausgestrichen. 

1)  a.  R. :  p.  84  (Reformation  von  1572.  Johann  Georg  droht  an  der  bezeich- 
neten Stelle  Strafen  bis  zur  Amtsentsetzung  fUr  säumige  Professoren  an.) 


88 

1 

Und  ist  darumb  unser  befehl,  wollet  denselben  artiokel  also  er- 
kleren,  daß  die  Inspeetores  aeademiae,  so  baldt  sie  selbst  vormereken 
oder  durch  andere  berichtet  werden,  daß  ein  Profeßor  in  acht  tagen 
nicht  gelegen,')  denselben  vor(73)sich  fordern,  der  Ursachen,  warumb  er 
sein  lection  underlaße,  sich  bej  ihme  erkundigen  und  wo  sie  befinden, 
daß  ihnen  doran  nicht  seines  leibes  echwacheit  oder  unsere  geschefte 
verhindert,  daß  sie  ihme  ernstlich  undersagen,  daß  er  des  nehesteo 
tages  wider  zue  lesen  anfahe. 

Wurde  er  dann  dasselbe  nicht  thuen  und  der  Inspectoren  befehl 
verachten,  so  sollen  dieselben  solches  dem  Rectori  anzeigen  und  der 
Rector  unseumlich  ein  Concilium  zusammen  fordern  und  denselben  un- 
fleißigen Profeßorn  seines  unfleißes  halben  im  Goncilio  öffentlich 
straffen  und  ihme,  daß  er  wider  zu  lesen  anfahe,  mit  gancsem  ernst 
uflegen.  Würde  sich  dann  einer  oder  mehr  an  solche  der  Inspectoren! 
auch  des  Rectoris  und  Consilii  vermahnung  auch  nicht  keren,  den-  oder 
dieselben  sol  der  Rector  unß  unseumlich  zuschreiben,  so  wollen  wir 
derwegen  einsehen  zu  thuen  wissen. 

Eß  soll  aber  nichts  weniger  denselben  unfleißigen  Profeßoribus, 
so  ofle  sie  ohn  ehrhafft  Verhinderung  ihres  leibes  schwacheit  oder  unserer 
gescheffte  nicht  gelesen  haben,  wenn  es  theologi,  Juristen  oder  medici 
sein,  vor  jeder  verseumbte  lection  ein  taler,  wann  es  aber  artisten  sein, 
ein  halben  taler  an  ihrer  besoldung  abgezogen  und  so  viel  ein  jeder 
vorseumet,  durch  die  Inspectoren  und  den  Rectorem  alle  quartall  oder 
so  offt  die  Professores  besoldet  wer(74)den,  berechnet,  der  universitet 
einnehmern  verczeichnus  davon  zugestaltt  und  von  demselben  an  eines 
jeden  besoldung  zue  anderer  der  universitet  notturft  innen  behaltten 
werden. 

Und  auf  diesen  Inhalt  wollet  obgemelten  artickel  andern,  so  seind 
wir  sonsten  mit  den  andern  allen  genedigklich  zuefrieden. 

Alß  unsz  dann  auch  leczlichen  angelangett,  daß  der  Cartheuser 
bej  euch  junge  münche  einnehmen,  in  dem  Carthietuß  predigen  laßen 
und  meß  halten  soll,  und  wir  ime  das  hiebevorn  zu  mehrmaln  verbieten 
laßen,  so  ist  an  euch  unser  befehlich,  wollet  ihme  vorig  unser  verbott 
auch  wider  |{  vornewen  und  ernstlichen  auflegen,  daß  er  vorgemelte 
bäpstische  grewel  in  dem  Garthauß  zue  treiben  abstehe,  damit  wir 
zue  anderem  ernsterem  einsehen  wider  ihnen  nicht  bewogen  werden. 

Doran  thuet  ihr  unsere  zuvorleßige  meinung  und  seindt  euch  mit 
gnaden  geneigt.  Datum  Cöln  an  der  Sprew,  dinstags  nach  Francisci 
anno  LXIIII. 


1)  a  R.:  p.  125a  (Bezieht  sich  auf  eine  Stelle  der  Reformation  Johann  Sigis- 
munds  von  1611,  worin  die  Verfügung  des  Gehaltsabzuges  für  Säumige  wieder- 
holt ist, 


89 

Den  wirdigeii  und  hochgelarten  uns^rn  reihen  und  liebe«  getrewen, 
ern  rectori,  magisiris  und  doctorib(us)  unser  universitet  zu  Franck- 
forih  an  der  Oder. 

Anliang. 

Eidesformeln. 

I.    Aas  den  beiden  ältesten  Statuienbüchern  (No.  12  und  13) 

luramentum  Rectorip. 
S.  oben  S.  32.  V.  und  S.  70.  LVI. 

luramentum  inscribendoruni. 
8.  oben  S.  32.  VIII.  und  8.  70.  LV. 

(No.  12  Fol.  13  b.  No.  13  fol.  32.)  Nach  1510. 

luramentum  Notarii. 
Ego  N.  iuro,  quod  acta  et  secreta  atque  alia  quaeque  negoeia 
DDiveraitaiis  fidel iter  scribere  volo,  prout  mihi  propositom  est  per 
roagnificum  d(ominum)  Rectorem  et*)  Sindicum  secretaque  Gonsilii  nullo 
modo  manifestare  volo,  eroque  ad  manus  domino  Reotori  et  8indico 
onirersitatis  et  ad  nutum  eqrum  ad  eos  veniam  negoeia  universitatis') 
fideliter  expediendo')  semoto  dolo  et  fraude,  sicut  me  deus  adiuvet 
et  sancta  dei  evangelia. 

(No.  12  fol.  13b.  No.  13  fol.  31.)  Nach  1510. 

luramentum  Syndici. 
Ego  N.  juro  Rectori  eiusque  successoribus  totique  Concilio  obe- 
dientiam  atque  prudentiam  et  fidelitatem  gymnasii  et  officiorum  omnium 
ad  Syndicum  spectantium  exequendorum  ei  quod  maiorem  semper 
reip(ublice)  quam  private!  habiturus  sum  raiionem  semoto  dolo  et  fraude, 
sieut  me  deus  iuvet  et  sancta  dei  evangelia. 

(No.  12.  Letzte  8eite.)  Anfang  16.  Jh. 

(luramentum  de  non  vindicando).^)  Vgl.  8.  40.  LIII. 
Ich  N.  schwere  zu  got  [und  den  heyligen]  das  ich  die  gefengkniß  und 
anders  ßo  an  mir  begangen(und  erkandtwardi)^)  nicht  rechen  will,  durch  mich 
selbst  oder  imandt  anderß,  geboren  oder  ungeboren,  die  mir  verwandt  oder 
Dicht  verwandt  sein,  gegen  meinen  gnedigsten  hern  den  churfürsten  zu 
Brandenburg,  gegen  gemeyner  universitet  allen  iren  glidmassen,  auch 
ejnem  ersamen  wolmegensten  radt  und  allen  iren  verwandten  weder 
mit  werten  oder  mit  wercken,  denn  ich  solches  mit  außschlagung  der 
feoater  und  anderm,  wie  ich  bekandt  hab,  woU  verdini  hab,  alß  mir 
got  helff  und  alle  heyligen. 

1)  ea  non  volo  ausgestrichen;  dafür  am  Rande  Sindicum  -^  modo. 

^  [expediendo]  ^)  am  Rande 

*}  Die  Bezeichnung  nach  S.  40.  LIII.  u.  69.  LI  V.       S)  am  Rande;  erkandt  wurdt? 


90 

(No.  12.  Vorletzte  Seite.)  Anfang  16.  Jahrh. 

Ein  gleicheB, 
loh  Martinas  Hack  schwer  zu  got  und  allen  heiigen,  das  ich  noch 
durch  mich  oder  meine  verwanten  oder  durch  jemands  anders  well 
rechen  gegen  der  uuiversitet  und  allen  ieren  glidmassen  auch  nicht 
gegen  ^)  dem  erßamen  radt  dißer  Stadt  Pranckfurt  oder  iren  mitburger 
und  verwanten  noch  mit  worten  noch  wercken  des  gefencknia,  so  ich  aß 
verargwonung  boßer  geselschafft,  dobei  ich  in  der  collatz  und  nicht 
vemer  geweßt,  do  Heze  mit  seiner  geselschafft  vil  gewalt  mit  auß- 
schlagung  der  fenster  geübt,  bin  verdacht  worden,  als  mir  got  helffund 
all  heiligen. 

(No.  12.  Drittletzte  Seite.)  Zwischen     1510  und  1540. 

luramentum  purgationis.  ^)  Vgl.  S.  40.  LU. 

Ich  N.  schwere  zu  got  [und  den  hejligen],  das  ich  die  geschieht 
und  that,  die  mir  vorgehalten  seyn,  selbst  nicht  gethan,  auch  nicht 
weiß,  wher  es  gethan  hat,  das  ich  auch  keyn  radt  noch  tadt  darzu 
geben,  noch  zuschub  gethan,  auch  nicht  gehört  hab,  wer  es  gethan, 
auch  keyn  anzeigung  weiß  oder  gehört  hab,  dardurch  solchs  zu  erfaren 
stund t,  als  mir  got  helffe  und  alle  seyn  heiligen. 

(No.  12.    Viertletzte  Seite.     No.  13  fol.  36.)  Nach  1540. 

luramentum  purgationis. 

Ich  N.  N.  schwere  zu  gott  und  seinem  heyligen  wortt,  das  ich 
die  geschieht  und  thadt,  so  mir  vorgehalten  sein,  selbst  nicht  gethan, 
auch  nicht  weis,  wers  gethan  hat,  das  ich  auch  keyn  ratt  noch  Ibadt 
darzu  gegeben,  noch  zu-  oder  beyschub  gethan,  auch  nicht  gehört  habe, 
wer  es  gethan,  auch  kein  anzaigung  waiß  oder  gehört  habe,  dadurch 
solchs  zu  erfahren  stunde,  als  mir  gott  helff  und  sein  heiliges  euangelion. 

(No.  12.    FUnftletzte  Seite.     No.  13    fol.  37.)         Nach  1544.') 

luramentum    eorum,  qui  e  carcere  dimittuntur,  ex  statutis 
vetustioribus  folio  12.  13.    Vide  quoque  nova  statuta    capite  De  non 

vindicando  folio  22. 

« 

Ego  N.  iuro  quod  nee  actione  nee  ultione,  verbo  aut  facto  nee  per 
me  ipsum  aut  alium,  nee  directe  nee  indirecte  aut  quovis  alio  modo 
me  vindicare  volo  de  poena  delicti,  de  quo  incarceratus  fui  per  univer- 
sitatem,  sub  poena  periurii  et  centum  florenorum,  quorum  medietas  cedat 
illi,  quem  sie  lesero  vel  offendero,  alia  medietas  cedat  universitali, 
sicut  me  deus  adiuvet  et  sancta  dei  evangelia. 

a)  [gegen]  an 

^)  Die  Ueberschrift  nicht  in  der  Handschrift 

c)  S.  oben  S.  21.  A.  1. 


91 

(No.  13  fol.  15.     No.  13  foh  35.)  Um  1548. 

luramenium  famull. 
Ich  N.  lobe  vnd  schwere  den  erwirdigeo  hochgelerten  und  acht- 
baren herra  rectori,  magistris  und  doctoribus  dieser  universitet  Frangkfort 
getrew  und  gehorsam  zu  sein  und  zu  jeder  zeit,  so  mir  waß  von  wegen 
')gemeUer  universitet  beuolhen,  vleis  zu  haben  und  dasselbige  noch 
meynem')  höchsten  und  besten  vermögen  außzurichten.  Wo  ich  auch 
ye  zu  Zeiten  yhn  gescheften,  handlungen  oder  radtschlegen  derselbigen 
etwas  boren  oder  durch  ander  wege  erfaren  und  mercken  wurde,  daran 
gelegen  und  das  gemeynen  der  universitet  glidmassen  und  andern  leuten 
sieht  anzuzeigen  oder  zu  eröffnen  sein  wolte,  daß  will  ich  bey  mir  in 
geheim  bergen  und  vorschwigen  halten  helffen.  Ich  will  auch  sonst 
alles  thuen  und  lassen,  waß  eynem  getrewen  diener  gegen  seyner 
herschaft  rechts  halb  geburen  und  zustehen  will,  getreulich  und  un- 
geverlich,  alß  royr  gott  helfif  vnd  seyn  heyliges  wort. 

(No.  12  fol.  16.    No.  13  fol.  33.)  *)Anno  1548. 

Deß  Vogts  ayde. 

Alß     mich    dan    hievom     die    erwirdige    und    hochgdarten     herr 
rector   und     andere    der   löblichen    universitet    legenten    und    doctoren 
zu    irem    vogt    zu    Jacobsdorff    und    heidenreyter    Inhalts    meyner    be- 
stallung  mir    derhalben    zugestalt   auff-  und  angenommen    und    ich   aber 
ioeo  solch  diensts    und    ampts  halben  noch  zur  zeit  kein  pflicht  gethan, 
oder  wie  sichs  geburt  voreydet  worden,    demnoch    lob  und    schwer  ich 
vorgenanten   dem  herrn  rector  sampt  andern  der  universitet  verordneten 
legenten    und    doctorn     in    allen    yhren  Sachen    getrew,    wilfarig    und  || 
gehorsam    zu    sein,    mich    auch  jeder    zeit    ires  gebots    und   bevhelchs 
and   keynes    andern,    wie    und    von    wem    auch    derselb    hinder     irem 
willen   und  bewust  in    eynerley    weyse  gescheen   mohte,    zu  vorhalten, 
ir  bests   zu    wissen,    und    allen    iren    schaden,    nochteyl   und   unglimpif, 
yhn    waß    wege    der    imer    geursacht    werden    mochte,    noch    meynem 
höchsten  vermögen]  abzuwenden   und    zu   widerkeren,    auch   der  beiden, 
doraofif  ich  dan  in  Sonderheit    bestalt,    selbst    zu  ieder  zeit    treulich  zu 
warten    oder    dieselbtige    auff   vhall,    da    ich    meyner    gescheft    halben 
daran   vorhindert,    keynen    andern,    dann    dem    so    ihnen    leidlich    und 
(17)vormalß  angezeigt  worden  zu  bevheln.    Zu  dem  will  ich  mich  yhn  Son- 
derheit des  holtzverkauffens    und  anders,   davon    der  herschaft    gelt   ge- 
fallen  und   einkommen    muchte,    gentzlich  enthalten   und    mich  deß,    so 
in  andere  empter  vnd  bevelch  gebort,    keynes    weges    underziehen  oder 
aooemen,    auch    nichts  newes  an  iren  vorbewust  auffbringen,    oder    waß 


^)  No.  13:  mehr  gemelter.  ^)  besten  und  höchsten.  s)  Anno 

1548  fehlt. 


92 

Doeh  alter  igewooheit  hergebrocht,  abkommen  laasen,.  soiider  mich  in 
dem  und  dergleichen,  alß  ejnem-  getrewen  Diener  wol  anstet,  erbar- 
liehen,  auffrichtig  und  unverweyslich  alzeit  halten,  alß  mirgott  helff 
und  sein  heiliges  wort.  || 

')Den  Torgestelten  aydt  hat  Brosi  Schults  den  hern  heut  donnerstag 
nach  trium  regum  anno  etc.  48^)  geleistet,  doch  nicht  anders,  den  das 
er  desselbigen  widerumb  uf  zukünftig  ostern  will  loß  und  erleddigt 
sein,  nach  dem  er  lenger  nit  am  dienst  eu  bleyben  verdacht. 

Aus  No.  13.         (Nach  1544.)>) 

Fol.  38.     luramentum  des  Hoffmeisters  zue  Jacobsdorff. 

Demnach  die  ehtwirdige,  ehrnveste,  hoch-  und  wolgelarte  herreo, 
rector  und  profeßoren  der  löblichen  nniversitet  zue  Franckfurth  an 
der  Oder  mich  N.  N.  zue  ihrem  Hofmeister  des  vörwercks  im  schulzen- 
gericht  zue  Jacobsdorfif  inhalts  meiner  bestaliunge,  so  mir  derhalben 
zuegestaldt,  auf-  und  angenommen  und  ich  aber  ihnen  sorches  dienste« 
und  ampts  halben  noch  zur  zeit  keine  pflicht  gethan  oder  voreydet 
worden,  der  wegen  gelobe  und  schwere  ich  vorgenandten  hern  rectori 
und  profeßoren  in  allen  ihren  {|  Sachen  getrew,  willfährig  und  gehorsam 
zue  sein,  mich  auch  ihres  befehlichs  und  keines  andern  wie  und  von 
wehme  auch  derselbige  hinder  ihrem  willen  und  bewust  in  einerlei 
weise  geschehen  möchte,  zu  vorhalten,  ihr  bestes  zu  wißen  und  allen 
ihren  schaden,  nachteil  und  unglimpf,  in  was  wege  der  immer  geursaclit 
werden  möchte,  nach  meinem  höchsten  vermögen  abzuewenden  vnd 
zu  wiederkehren,  in  Sonderheit  aber  mit  wartunge  des  acker-  vnd  feldt- 
bawes,  dazue  ich  in  Sonderheit  bestalt,  deßgleichen  der  bienstöcke, 
baumgfirte  und  viehes,  auch  mit  Verwahrung  des  fewerwercks  mit 
bestem  (39)  vleiß  und  treweii  darob  zue  sein,  darmit  den  herren  der 
nniversitet  kein  schade  doran  zugefügt  werde. 

Zue  dehme  will  ich  auch  in  erlegung  und  uberschickung  der 
jerlichen  pechte,  schweine,  rindtviehes,  hüner  und  eyer  ohne  alle  seumnus 
und  sonsten  in  allen  stücken  laut  meiner  bestallung  mich  vorhalten  und 
wan  die  sechs  jar  meiner  bestallung  verfloßen,  alßdann  will  ich  den 
herreo  der  nniversitet  das  schulczengerichte  sambt  allen  zugehöreuden 
undt  mir  eingethanen  stücken  mit  geschehener  und  volbrachter  Winter- 
saat und  ablegung  des  versprochenen  und  zugesagten  roggens,  gersten 
und  hawern  |{  ohne  einigen  behelf,  außflucht  und  Widerrede  abtreten, 
einreumen  und  zuestellen.     Alß  mir  gott  helfif  und  sein  heiliges  wort. 


1)  Der  Passus  fehlt  in  No.  13.  «)  1548.  12.  Januar. 

S)  Die  Eidesformeln  aus  dem  zweiten  Statutenbach  sind  aller  Wahrschein- 
lichkeit nach  erst  nach  1544  in  Gebrauch  gekommen,  da  sie  sonst  wohl  scheu  im 
ersten  Statutenbuch  aufgezeichnet  sein  müssten.  Das  luramentum  subditomm  und 
der  Freischlächtereid  lauten  auf  Johann  Georg,  sind  also  erst  nach  1571  in  Gebrauch 
gekommen. 


93 

(40)  laramentom  sabditorum. 

Ich  N..M.  schwere  sue  gott  dem  allmechtigeo,  daß  ich  dem  durch- 
lauchtigaten  «hochgeboroen  fürsten  und  herren,  hern  Johannes  Georgen, 
marggrafen  zile  Brandenburg,  des  heiligen  römischen  reichs  ercz- 
cämmerern  und  cuhrfürsten,  meinem  genedigsten  herren,  ihrer  ouhrf.  gn. 
Dachkommenden,  den  ehrwirdigen,  ehrenvesten,  hoch-  und  wolgelarten 
herren  rectori,  magistris  und  doctoribus  der  löblichen  universitet  zue 
Franckfurth  an  der  Oder  und  ihren  befehlhabern,  meinen  lieben  erb- 
herren,  wil  getrew,  gehorsam,  holdt  und  geweriig  sein,  ihren  schaden 
Dach  meinem  höchsten  ||  vermögen  helfen  abwenden,  wissendtlich  keinen 
zaeHigen  und  wil  das  nicht  nnterloßen  weder  umb  liebe,  freundtschaft, 
gift  oder  gaben,  sondern  mich  jeder  zeit  alß  ein  gehorsamer  undterthan 
getre>ylichen  erzeigen.     Alß  mir  gott  helfe  und  sein  heiliges  euangelion. 

(41)  Balthasar  Grapens  eidt. 

Demnach  ich  Balthasar  Grape  etlicher  irrung  und  zenkischer  sachen 
halben  meines  Tioariats.  zum  theil  ein  Zeitlang  entseczt  gewesen  und 
aber  aus  gunsten  der  herren  magnifici  rectoris  und  anderer  herren  der 
löblichen  universitet  zue  Franckfurt  an  der  Oder,  meiner  gebietenden 
herren,  daezue  genczlich,  doch  auf  ein  jar  zur  proba  widergeseczt,  dev- 
wegen  schwere  und  globe  ich  Yorgenandtem  hern  Rectori  und  Profeßorn 
getrew  and  gehorsam  zue  sein,  ihr  bestes  zu  wissen  und  allen  ihren 
schaden,  nachteil  und  unglimpf,  in  was  wege  der  immer  geursacht 
werden  möchte,  nach  meinem'  vormügen  zu  widerkehren,  in  Sonderheit 
aber  mich  {|  zue  bemühen,  alle  und  jeder  vicarien  einkommen  in  gemeinen 
uod  besondern  ;zu  erkündigen  und  zu  erfahren  und  nichts  dem  herren 
Rectori  und  Senatui  academiae  oder  ihren  abgesandten  zu  vorschwejgen, 
was  ich  ieczo  weis  oder  künftig  erfahre,  so  zum  einkommen  der 
dechanei  und  Stifts  S,  Nicolai  zue  Stendal  gehörigk,  auch  so  viel  mir 
möglichen  ein  register  der  vicarien  einkommen  in  gemein  und  in 
Sonderheit  zu  machen.     Alß  mir  gott  helf  und  sein  heiliges  wort.. 

(42)  luramentum  Hansen  Kessels,   pusch-  und  heidenleuffers 

zue  Wrieczig  und  Lindau. 

Ich  Hans  Kesjsell  lobe  und  schwere,  nachdem  mir  meine  herren  der 
löblichen  universitet  meine  .  besoldung  mit  vier  fl.  vorbeßert,  daß  ich 
dagegen  auf.  die  gemeine  freihe  beide,  das  Herreuheidichen,  auch  auf 
die  erlene  pusche  bei  Lindo  hin  furo  trewlich  und  vleißig  sehen,  die- 
selben wöchentlich  eczlich  mal  belaufen,  undt  .domit  niemaudts  der- 
selbigen  .mißbrauche,  zu  ßchawen  und  so  viel  an  mir,  verhüten  wolle, 
auch  denen  von  Losso  so  wenig  als  denea  von  Wrieczig  und  Lindo  zu- 
^alaß^n,  daß .  sie  der  gemeinea  freyen  beide  sich  ferner  als  zue  ihrer 
Doturft  gebrauchen.  Ich  gelo||be  auch,  keinem  menschen  zuzugeben, 
etwas  aus   der    gemeinen    freien    beide    zu  verkaufen,    so   wol   auch  zu 


94 

Yorsohaffeo,  daß  meiner  herreo  ecker  zue  rechter  zeit  mflgeo  gepflüget, 
besehet  und  treulich  bestellet  undt  alles,  was  «ue  meiner  herren  besten 
und  fromen  gereichet,  gefordert,  derselben  schaden  aber  verhüttet  und 
abgewendet  werde.  So  war  als  mir  gott  helff  und  sein  heiliges 
evangelium. 

(43)  Der  Fischereidt. 

aliam  formulam  vide  in/ra  foL  48, 
Ich  N.  N.  gelobe  vnd  schwere,  daß  ich  dem  hern  rectori,  ma- 
gistris  und  doctoribus  der  löblichen  universitet  zue  Franckfurth  an  der 
Oder  und  ihren  befehlichhabern  in  vorwaltung  ihrer  fischereien  zue 
Wrieczig  und  Doberin  und  sonsten  vieißig  vnd  trewiichen  vorstehen 
will,  ihnen  jeder  zeit  getrew,  gehorsam,  und  wie  einem  aufrichtigen 
diener  zuestehet,  gewertig  zue  sein,  ihren  schaden  nach  meinem  besten 
vermögen  vorkommen,  selbst  keinen  zufügen;  und  in  Sonderheit  wil  ich 
die  herrenfische  als  hechte,  karpen  und  bleige  oder  was  sonsten  an- 
Schliches,  so  zue  jeder  zeit  gefangen,  klein  vnd  groß  irem  Quaestori 
überantworten,  keine  ohne  deßelbigen  verordnungk  ||  auf  öffentlichem 
fischmarckt  verkauffen  weder  zue  Loßo,  alhie  oder  jemandts  anders 
heimlichen  zuekommen  laßen,  in  außteilung  derselben  gleichheit  halten 
und  einem  sowol  als  dem  andern,  was  die  reige  und  Ordnung  giebet, 
zueschicken  wil  und  das  geldt,  so  von  den  fischen  und  andern  großen 
Stücken  alß  rappen,  tzander  und  ander  gemeine  stücken,  so  über  12  /^ 
wirdig,  will  ich  alles  vor  vol  ungezalt  in  die  verschloßene  bflxen  ein- 
stechen, dauon  den  geringsten  heller  nicht  unterschleifen  noch  des  jemandes 
zue  thuen  gestatten,  alß  mir  got  helf  und  sein  heiliges  evangelium. 

(44)  luramentum  derer,   so  des  gefengnusses   entlediget 

werden. 
Ich  N.  N.  zue  N.  schwere,  demnach  mich  meine  herren  der  löb- 
lichen universitet  aus  genügsamen  Ursachen  wegen  meiner  vorbrechung 
in  gefengliche  hafft  nehmen  laßen  und  auf  geschehene  vorbiett  derselben 
aus  geneigtem  guetten  willen  entlediget,  ich  solche  genugsamb  vorwirckte 
straff  und  gefengnus  an  wolgemelter  universitet  so  wol  auch  einem 
erbaren  rath  alhier,  alle  ihre  gliedmaßen  und  eingeleibte  personen  auch 
derselben  diener,  unterthanen,  dörfer,  gerichte  vnd  gerichtszwang,  wo 
und  an  welchem  ort  sie  die  haben,  weder  durch  mich  noch  jemands 
anderes,  geborn  oder  ungeborn  mit  werten,  wercken,  heimlich  oder 
öffentlich,  viel  weniger  |{  aber  ohne  recht  keines  weges  eifern,  rechnen 
noch  jemandts  anders  meinetwegen  solches  zu  thun  und  zu  vorbringen 
bestellen  oder  vorhengen  wil,  bey  vorlust  meines  leibes  und  lebeos, 
auch  alier  meiner  habe  und  guter,  so  ich  in  dieser  weit  habe,  alles 
ganz  getrewlich  und  ungefehrlich,  so  war  mir  gott  helff  und  sein 
wares  wort. 


95 

(45)  Frei  sohl  echter  ei  d. 

Ich  N.  N.  schwere  zue  gott  dem  allmechtigen,  daß  ich  dem 
durchlauchtigsten  hochgebornen  fUrstcD  und  herren,  hern  Johanni  Oeorgio, 
marggrafeo  zae  Brandenbarg,  des  heiligen  römischen  reichs  ercz- 
cämerern  und  cuhrfürsten,  meinem  genedigsten  herren,  ihrer  cuhrfürst- 
lichen  gn.  nachkommenden,  den  wirdigen,  ehrenvesten,  hoch-  und 
wolgelarten  herren  rectori,  magistris  und  doctoribus  der  loblichen 
uoiversitet  zue  Franckfurt  an  der  Oder,  meiner  lieben  obrigkeit  wil 
getrew,  gehorsam,  holdt  und  gewertig  sein,  ihren  schaden  noch  meinem 
höchsten  vermögen  helfen  abwenden,  wißentlich  keinen  zuefügen,  kein 
uDgesundt,  unrein  ||  oder  tadelhaftig  vieh^  l^aufen,  schlachten  und  auf- 
wegen,  jederman  volkommen  recht  gewicht  geben  und  mich  sonsten 
allenthalben  der  gerechtigkeit  und  aufrichtigkeit  befleissigen  vnd  der- 
maßen, wie  einem  ehrliebenden  christlichen  bieder  man  zuestehet, 
eneigen  und  vorhaldten,  so  war  mir  got  helff  und  sein  heiliges 
evaDgelium. 

(46)  luramentum  Quaestoris. 

Ich  N.  N.  zuesage,  gelobe  und  schwere,  demnach  mich  der  magni- 
Heus  dominus  rector,  magistri  und  doctores  der  loblichen  universitet 
zue  Franckfurt  an  der  Oder  ftirn  Quaestorem  alhier  bestaldt  und  an- 
geocmmen,  daß  ich  durch  gottes  genad  und  des  heiligen  geistes  bei- 
standt  ihnen  trew,  holdt  und  gehorsamb  sein,  der  universitet  hendel 
and  Sachen  nebenst  dehme,  so  mir  vertrawet  wirdt,  heimlich  und  stille 
halten,  die  hauptbriefe,  register,  schuldtvorschreibungen  undt  was  mir 
soDsten  untergeben  wirdt,  in  vleissiger  trewer  Verwahrung  halten,  die 
gefelle,  Zinsen,  pechte,  zehend^n  und  alle  andere  gemeiner  universitet, 
auch  der  praepositur  ||  und  communitet  einkommen  mit  höchstem  und 
bestem  vleiße  zue  rechter  zeitt  einmahnen,  mit  den  gelden,  so  ich  zue 
meinen  banden  bekomme,  redlich  und  ungeferlich  umbgehen,  alle  wege 
ond  in  allen  dingen  mehr  gemeiner  universitet  und  meiner  lieben  herren, 
dann  meinen  eigenen  nucz  und  vorteil  suchen,  endtlich  auch  alles  und 
jedes,  so  meine  bestallunge  und  derselben  angehalTte  artickel  besagen 
Qod  innehaldten,  nach  meinem  besten  vermügen  und  verstände  ins 
werck  richten  und  bestellen  wil,  so  war  mir  gott  helffe  und  sein 
heiliges  evangelium. 

(47)  luramentum  Scabinorum. 

Ich  N.  N.  schwere,  nachdem  ich  von  meinen  herren  der  löblichen 
Qniversitet  zue  Franckfurth  an  der  Oder  zum  schöppenstui  erwehlet  und 
hestetiget  bin,  daß  ich  neben  dem  schulczen  und  schöppen  alle 
irrnngen,  so  vor  uns  komen,  nach  meinem  höchsten  verstände  wil  helffen 
der  billigkeit  nach  richten,  dem  armen  als  dem  reichen  gleich  und  recht 
sprechen.      Wil    das   nicht     underlaßen   weder    umb   liebe,   neidt,    haß, 


S6 

freuDdtschafft  noch  feindtschafift  noch  einigerlei  ander  Ursachen  willen, 
dodurch  die  gerechtigkeyt  untergedruckt  werden  möchte,  alß  mir  goU 
helffe  und  sein  heiliges  wort. 

^)  luramentum  civium  academiae. 

Ich  N.  N.  schwere  sue  gott,  daß  ich  dem  hern  magnifico  rectori 
und  andern  professoribus,  als  meiner  rechten  obrigkeyt  gebUr4ichen  und 
schuldigen  gehorsam  und  ehrerbietung  leisten  und  erzeigen  und  wider 
diese  universitet,  ihren  standt  und  wirden  böslicher  und  lesterlicher 
weise  nichts  thuen  noch  handeln  will,  sondern  mich  viel  mehr,  ich  sej 
alhie  oder  anderswo,  befleißigen,  auf  daß  der  gesecse  und  dieser 
ganczen  universitet  ansehen,  gewalt  und  wirdigkeyt  erhalten  und  ge- 
mehret werde.  Und  ob  mir  von  jemandts  möchte  unrecht  geschehen, 
wil  ich  mich  weder  selbst  noch  durch  andere  rechen,  besondern  alle 
zeit,  so  viel!  ||  immer  müglich,  des  herren  Rectoris  httlff  imploriren  und 
begehren  und  ihm  die  räche  heimstellen  und  befehlen.  Im  fall  ich  aber 
selbst  —  welches  gott  der  allmechtige  mitt  gnaden  verhütten  wolle  — 
mißhandeln  würde,  will  ich  mich  deqi  gefengknuß,  der  relegation  und 
anderen  straffen^  so  mir  vormUge  der  gesecze  oder  auch  sonst  mügeu 
zuerkandt  werden,  mit  gehorsamb  und  ohne  alles  wiedersprechen  undt 
verwiederung  untergeben.  Und  ich  bleib  alhie  oder  begebe  mich  von 
hinnen,  wil  ich  je  und  alle  wege,  zue  was  standt  vnd  wirden  ich  auch 
künftig  kommen  müge,  der  wolthaten  dieser  universitet  eingedenck  und 
derselben  mit  allen  gunsten')  zugethan  und  gewogen  sein,  alß  mir  goU 
helff  und  sein  heiliges  evaugelium. 

(48)  Fischereydt  in  anderer  form,  so  den  16.  Februarii  anno 
1604  bey  annehmung  Hausen  Kupfers  gebraucht  worden. 
Ich  N«  N.  schwere  undt  gelobe,  das  ich  meinem  ßscherampt,  daraue 
ich  von  den  herrn  dero  universitet  zue  Franokfurt  an  der  Oder  bestaldt 
bin,  wil  getreu  und  gewarsam  sein,  ihrem  schaden  nach  meinem,  besten 
vermögen  vorkhommen,  selbst  kheinen  zuefuegen.  In  Sonderheit  wil  ich 
des  ßschens  vleißig  abwartten  und  die  herrnßsche,  als  nehmblich  so 
über  einen  silbergroschen  werth  und  zue  jeder  zeit  gefangen,  klein  und 
groß,  ihrem  Einnehmer  uberautwortten,  von  denselben  wie  auch  von  den 
seifischen  nichts  entwenden,  vorgeben,  vorschencken  oder  andern  solches 
vorstatten,  |{  auch  in  außtheilung  der  herrnßsche  gleichheit  haltten  undt 
einem  so  wol  als  dem  andern,  was  die  reige  undt  Ordnung  giebet, 
zueschicken,  kheine  fische  vor  mich  verkheuffen  undt  mich  an  d^n  ge- 
buerenden  speisefischen,  so  von  den  seifischen  zue  iiehmen,  benagen 
loßen,  in  bewahrunge  der  fische  treu  und  vleißigk  sein,  das  geldt,  so 
von  seifischen  gelöset  wirdt,    alles  vor  volle,    baldt  in  die  verschloßcne 


1)  Das  Blatt  hat  man  bei  der  Numcrirung  anscheinend  überschlagen. 

2)  dienstlichem  willen  für  gunslen  am  Rande. 


97 

bachse  einstecken,  dabeneben  die  garne,  wie  sichs  gebühret  und  nicht 
zue  enge  haltten,  wil  auch,  da  jemandt  von  meinen  mitverofdtneten  etwan 
uoderschleif  mit  den  herrn-  und  seifischen  oder  fischgeldern  begehen 
wurde,  den  herrn  oder  ihrem  befelchhabem  anmelden  und  solches  nicht 
unterlaßen  weder  umb  freund tschafft,  feindtschafft^  geschencke  oder  anderer 
Ursachen  willen.  So  wahr  mihr  gott  helffe  durch  seinen  söhn  Jehsum 
Christum. 
(49)  Der  Außrichtereydt.  Nach  1604. 

Ich  Lucas  Rutenstnich  schwere  zu  gott,  das  ich  der  löblichen 
aniversitet  zu  Franfurdt  (!)  an  der  Oder  treuw,  gehorsam  und  gewertig 
sein,  ihre  bestes  und  nutz  fordern  und  wissendtlich  keinen  schaden  zu- 
fügen will,  auch,  waß  ihnen  zum  nachtheill  gereichen  köndte,  nicht 
vorschweigen  will.  Sonderlich  aber  will  ich  in  executionsachen,  fuhr- 
bestellung,  bodtenloffen,  hier-  und  weineinlagen  und  dergleichen  mich 
getreuw,  vorschwigen  und  fleißig  erzeigen,  so  war  alß  mhir  gott  helfe 
dorch  Christum. 

II.     Aus  dem  dritten  Statutenbuch  (No.  14).*) 

luramentum  academiae  Francofurtanae. 
Ego  N.  N.  sancte  promitto^)  magnifico  domino  Rectori  me  ipsi  et 
Senatui  eins  obedientiam  et  reverentiam,  quae  legitimo  magistratui 
debentur,  sedulo  et  semper  praestiturum  nee  facturum  aliquid  contra 
academiae  huius  dignitatem  et  statum  improbe  ac  scelerate,  sed  hoc 
potius,  sive  hie  versor,^  sive  hinc  discessero,  operam  daturum,  ut  legum 
et  totius  academiae  auctoritas  salva  sit  et  augeatur,  nee  velle  me 
illatam  iniuriam  aut  per  me  ipsum  aut  per  alios  quoquo  modo  vindioare, 
sed  semper,  quantum  fieri  potest,  Rectoris  officium  implorare  et  vin- 
dictam  ei  commendare,  velle  me  etiam,  si  quod  insigne  flagitium  —  quod 
deus  prohibeat  --  commisero,  poenam  carceris  vel  relegationis  vel  aliam 
quamcnnque  ex  statutis  vel  alioqui  irrogatam  absque  contumacia  et 
recusatione  subire;  quodsi  etiam  vel  hie  mansero  vel  hinc  discessero, 
semper  tarnen  me  beneficiorum  ^ academiae    memorem   et  fautorem   eius. 


*)  Vgl.  Einleitung  S.  29.  A.  1.  Hinter  dem  Titelblatt  luramenta  stehen  die  Formeln 
bei  der  jetzigen  Zurichtung  des  Bandes  in  folgender  Reihenfolge:  lusiurandum  Pro- 
fessoris.  Promissio  obsequii.  luramentum  Academiae  Francofurtanae.  Bürger- 
Eyd.  Doch  sind  zuerst  nur  die  beiden  letzteren  im  Bande  vorbanden  gewesen. 
Sie  sind  jeder  auf  ein  Blatt  eines  starken  Pergamentbogens  gedruckt,  der  ursprüng- 
lich wohl  für  sich  allein  im  Gebrauch  war,  da  die  Ränder  zum  Schutze  mit 
Streifen  bunten  Papieres  beklebt  sind.  In  dem  Bande  haben  sie  die  Folionummern 
1  und  3  bekommen. 

Auf  dem  luramentum  ist  oberhalb  iuro  ein  kleiner  Streifen  geklebt,  auf  dem 
in  Druckbuchstaben  ^)promitto  steht,  s)  Sic  me  deus  adiuvet  ist  überklebt.  Beide 
Aenderongen  zeigt  das  Papierblatt  mit  einem  Jüngern  luramentum  academiae,  das 
nut  dem  Titelblatt  luramenta  zusammengeklebt   und  dann  eingeheftet  ist.    Ueber 

8 


98 

ad    queincuuqua    djgDitafcis    gradum   perveoero,    futurum    esse.     Sio  me 
deus  adluvet.*) 

(2)  Bürger-Eyd 

Bey  der  löblichen  Ghur-BraDdeoburgischen  Universität  Frankfort 

an  der  Oder. 

Ich  N.  N.  schwere  zu  Gott,  dass  ich  dem  Herrn  Magnifico  Rectori 
und  anderen  Herren  Professoribus  als  meiner  rechten  Obrigkeit  schuldigen 
Gehorsap  leisten  und  wider  dise  Universität,  ihren  Stand  and  Würden 
nicl^ts  bösliches  vornehmen  wil,  sondern  mich  stets,  an  welchem  Ort  ich 
sey,  befleissigen  der  Universität  Vortheil  zu  befordern  und  ihren  Schaden 
^u  verhüten.  Im  Fall  ich  auch  von  jemand  beleidiget  wflrde,  wil  ich 
ipioh  selbst  nicht  rächen,  sondern  so  viel  möglich  des  Herrn  Rectoris 
Schutz  und  Hülffe  suchen  ^  wil  mich  auch  denen  Straffen,  so  mir  vermöge 
dpr  Gesetze  zuerkannt  werden,  gehorsamst  unterwerffen.  So  wahr  mir 
Gott  helffe  durch  seinen  Sohn  Jesum  Christum. 

Ittsiurandum  Professoris. 

Ego  iuro  me  serenissio^o  et  potentissimo  regi  Prqssiae  et  succes- 
soribus  eins  fidelem  fi^turum,  comofoda  regiae  maiestatis  eiusque  domus 
pro  viribus  promoturum,  (jamna  vero,  in  qifantum  mihi  possibile,  aver* 
sqrum,  iurisdictionem^)  Rectoris  et  Senatus  academici  agnitnram,  quae  ad 
^cf^demiae  fiuius  incremer|tum  et  stcdipsae  iuventutis  emolumentum  per* 
tinent,  fideliter  observaturum  et  partes  functionis  professoriae,  publice 
privatimque  docendo  et  disputando  pro  conscienti^  me^  et  vjribus  a  deo 
cpncessis,  diligeqter  expleturum,  opeiramque  iippensurum,  ut  ubique 
gloria  dei,  salus  ecclesiae  et  rei  publicae  augeatur,  studiosa  iuventu»  a 
yitiis  avocetor  et  ad  iptegritatepi  vitae  morumque  honestatem  dedqcatur. 
Qppdsi  etiam  hinc  coqsensu  serenissimi  ac  poteatissiipi  regis  discessero, 
oihiloipinus  beneficiorum  a  supradict^  maiestate  et  hac  academia  accep- 
torum  me  memorem  futurum  nep  quidqpam  quociiipque  tempore  cpntra 
faaac  inaies|;^(em  regiam  eiusque  domum  et  emoluffieqtum  huius  academiae 
admissurum,  ad  quemcunque  statum  postea  promotus  fuero.  Ita  me 
dpus  adiuypt;  per  Ghris^um.^) 


dieses  Blatt  ist  wieder  eiq  Blatt  geklebt  mit  der  Ueberschrift  Promissio  o^sequiL 
Der  \f^ortlaut  ist  sonst  derselbe  wie  der  des  jQngern  iuramentum;  nur  bat  er 
9)yerser  für  versor.  Das  Blatt  mit  dem  lusiurandum  Professoris  stammt  aus  der 
2eit  nach  1701.    Es  ist  nachträglich  an  das  Titelblatt  angeklebt. 

a)  Darüber  ein  Streifen  Papier  geklebt,  auf  dem  geschrieben  steht:  authoritatem 

b)  Für  [per  Christum]  geschrieben:  et  8acro8anctum  eku  Evangelimn, 


99 


Beilagre. 
Die  Herknnf^  der  ersten  Frankfurter  Universitätslehrer.^) 

I.     Aus  Leipzig. 


In  Leipzig 

An 
ande- 

In Frankfurt 

1        T~ 

Art 

All 

ande- 

ren 

Art. 

Imm. 

Uni- 
vers. 

Imro. 

Bacc. 

Mag. 

ren 
Fak. 

Bacc.  Mag. 

1 

»«    t    -  • 

• 

Tueol. 

Lic. 

. 

l  Konrad  Koch  aus  Wimpfen  . . . 

1479b 

1481a 

1485b 

1502 

D. 

1503 

Rek- 
tor 
1506 

1  Johannes  Blank enfeld  aus  ßerlin 

1504a 

1506 

1 

Ordi- 

utr.  iur.  D.  Bonon. 

nari- 

t 
1 

^^ 

US 

1506 

1 

1 1  R«fe- 

• 

tor 

■ 

1507 

'■i  Eberhard      Guttenberger      aus 

Oh 

C 

Schwäbisch  Hall 

1482b 

1485b 

1488 

1506 

1 

i  Georg   Koberer    aus    Sommer- 

s-1 

CA       1 

hansen  

1497a 

1498b 

1502b 

1506 

o 

5.  Gregor  Günther  aus  Fran)cfurt. 

1480a 

1481a 

1483b 

1506 

. 

o    , 

a    1 

6.  Petrus  Meyer  aus  Thuru 

1506 

g. 

(Maff.) 

)  ^ 

(Dhom  de  Ebermanstadt) . . . 

1494a 

theol. 

B. 
1497b 

G 

p 

(Petrus  Cerdonis  de  Dbum). 

Cur- 
sor 
1504 

< 

1 

<  Johannes  Negelein  aus  Guntzen- 

hansen 

1491a 

1499b 

1499b 

1506 

% 

^.  Blasius  Funck  aus  Frankfurt  . . 

1487b 

1496b 

1506 

^.  JohaonesWeymann  ausFrankfurt 

1498a 

1499b 

1503b 

1506 

r* 

10.  Mathaeus     Zimmermann      aus 

Frankfurt 

1497a 

1498b 

1504b 

1 

1506 

i 

J)  Für  die  obige  Tabelle  hat  mir  Herr  Professor  Bauch  seine  aus  den  veröffentlichten 
Matrikebi  zusammengestellte  MateriaUensammlung  in  gütigster  Weise  zur  Verfügung  gestellt. 
Eimehie  der  auf  Frankfurt  bezügüchen  Notizen  entstammen  den  Frankfurter  Originalakten. 

Nicht  festzustellen  war  die  Herkunft  folgender  der  ersten  Frankfurfer  UniversiUtslehrer: 
M.  Johannes  Homung  aus  Bemheim 


M.  Nicolaus  Bartel  aus  Rochlitz 
D.  Mathaeus  Molner  aus  Frankfurt 
M.  Mathaeus  Sporn  aus  Frankfurt 
M.  Michael aus  Trachenburg 


1506  ins  Cons.  univ.  gewfthlt. 
I     1506  ins  Cons.  fac.  art.  gewählt. 


100 


In  Leipzig 


Imm. 


Art. 


Bacc. 


Mag. 


In 

ande- 
ren 

Fak. 


An 
ande- 
ren 
üni- 
vers. 


11.  Johannes  Eberhart  aus  Luckow 

12.  Jobannes  Tylingk  aus  Goslar.. 

1 3.  Ambrosius  Lacher  aus  Merseburg 


14.  Paul  Bredekow  aus  Ruppin 

Bacc.  Colon 

15.  Friedrich  Poppe  aus  Salza 

16.  Balthasar  Kittel  aus  Pirna 

als  Bacc.  Colon 

17.  Jacob  Ebel  aus  Berlin 

18.  Johannes  Pistoris  aus  Buchen  . 

19.  Michael  Risch  aus  Pirna 

20.  Johannes  Lindholz  aus  Manche- 
berg 

21.  Andreas  Neidel  aus  Forchheim 

22.  Albert  Radmann  aus  Frankfurt 

23.  Laurentius  Schreck  aus  Landen 


24.  Georg  Danrode  aus  Weissenfeis 

25.  Nicolaus  Brunner  aus  Münche- 
berg 

26.  Wolfgang  Winkelmann  aus  Eger 

27.  Blasius  Hentzel  aus  Mittweida. 

28.  Balthasar  Zwedorf  aus  Lüneburg 

Mag.  Paris. 


29   Wolfgang  Redorfer  aus  Herzog- 
aurach   

30.  Simon  Martini  aus  Müncheberg 

31.  Konrad  Otto  aus  Buchen 

32.  Johannes  Genkelingen  aus  Ell- 
wangen   

33.  Petrus  Elbla  aus  Constanz 


1493a 

1494a 
148Sa 


1497a 

1490b 
1493a 
1496a 
1489a 

1481a 

(1483D) 


1487a 
1492b 
1484a 

1491a 


1488a 

1492b 
1497b 
1491a 
1505b 


1495a 

1496b  1498a 
1490 


1492a 


1494b 
1499b 


1486a 
1498 


1495b 

1485a 


1489b 

1495a 
1500a 
1498a 


1497b 
1500b 
1487b 


1488a 
U98a 
1500b 

1497b 


1491b 
1499a 
1503b 

1505a 


1493b 

1503b 
1504b 
1505b 


1497b  1500b 


s. 
Wit- 
ten- 
berg 


s. 
Witt. 


In  Frankfurt 


Imm. 


Art. 


Bacc!  Mag. 


1506 
(Dr.) 
1506 
1506 


1506 

(laiO 

1506 

1506 
1506 

das.) 

1506 
1506 


1506 

1506 

1506 

(Dr.) 

1506 

(utr.  i. 

Bacc.) 

1506 

1506 
1506 
1506 
1506 


1506 
1506 
1506 

1506 
1506 


ti 


iu.i.D 


1506a 
1506a 
1506a 

1506a 
1506b 


Ins 

Con- 

sil.  f. 

art: 

1507b 


(i.p.I). 


1507b 


1507b 


101 


In  Leipzlsr 

An 
ande- 

In Frankfart 

1 

In 
ande- 

Art 

ren 

Art. 

Imm. 

Uni- 

Imm. 

Bacc. 

"*e-   Fak. 

vers. 

Bacc.  Mag. 

U,  Gregorius  Kopp  aus  Kalbe 

1500a 

■ 
1 

s. 

1506 

1506a 

1507b 

Witt 

Dem: 

1509b 

So.  Bernhard  Pflugritter  aus  Forch- 

s. 

C.f.a. 

heim  

1501a 

Witt. 

1506 

1506a 

1508a 

3^.  Fraoz  Krause  aus  Frankfurt . . . 

1499b 

1506 

1507b 

Dekai 

1 

i 
1 

(Bacc.) 

1512a 

37.  Andreas  Heintze  aus  Berlin  . . . 

I50lb 

1506 

(Bacc.) 

1507b 

De- 

term. 
1508b 

m.  D. 

?»^.  Gregor  Jan  aus  Frankfurt .... 

U97a 

1498b 

1506 

1507b 

Tent 
1509a 

Eiam. 

1510b 

yi  Johannes  Drettin  aus  Frankfurt 

1501a 

1502b 

1506 

1507b 

Tent 
1509b 

i*)  Mcolaus  Amsteig  aus  Freiberg 

1498a 

1499b 

1507b 
i.  p.D. 

i/.  Christian  Schyrach  aus  Frankfurt 

1503b  1505a 

1 

1506 

1508b 

m.  D. 

1 
1 

1519 

II.     Aus  Wittenberg. 


l  .Ambrosius  Lacher  aus  Merseburg 
Bacc.  s.  Leipzig.  13 

-  Itichael  Risch  aus  Pirna 

Bacc.  s.  Leipzig.  19 

,    ^'  Gregorius  Kopp  aus  Kalbe 

j  s.  Leipzig.  34 

^  Bernhard  Pflugritter  aus  Forch- 
heim 

s.  Leipzig.  35 

^  LeTinus  Emden  aus  Magdeburg 

^  -Johannes  Wendland  aus  Prenzlau 
■ 

I 


In  Wittenberg 

1502bj 

1504a 

1505a 

1502 

1504a 

1502b 

1503b 

1 

1503b 

1505a 

lo03b 

1506 


1506 


1506 


1506 
1506 
1506 


Cons. 
univ.  I 
1506  ! 

Cons. 
f.  Art. 
1506 


1506a  1507b 


1506a  1508a 
1508b 


i.u.D. 
'  i.  u. 

Schol. 

1506 


102 


III.     Aus  Köln  (Rostock). 


In  Köln 

An 
ande- 
ren 
Uni- 
vers. 

In  Frankfürt 

1mm. 

Art. 

In 
ande- 
ren 
Fak. 

Imm. 

Art. 

1 
( 

Bacc;  Mag. 

1 

Bacc. 

Mag. 

1.  Balthasar  Kittel  aus  Pirna 

zwi- 
schen 
1493a 

und 

s. 
Leip- 

«g 
16 

1496a 

14 

2.  Paul  Bredekow  aus  Ruppin  . . . 

vor 
1497a 

s. 
Leip- 

1 

1 

(3.  Heinrich  von  Aschen  aus  Schwe. 

* 

zig 

1 
1 

den 

vor 

1505b 

1506 

1506b ^ 

• 

1505b 

in 
Ro- 

/ 

stock 

1 

1 

1 

imm. 

1 

1 

1 

Druck  ton  Orass,  Barth  A  Comp.  (W.  Friedlich)  in  Breslau. 


Die  Fakultätsstataten 


und 


Ergänzungen  zu  den  allgemeinen  Statuten 


der 


Universität  Fraiil[fart  a.  0. 


Herausgegeben 


von 


Paul   Beh« 


Breslau. 

Verlag  von  M.  &  H.  Marcus. 

1900. 


Vorwort 


Die  beiden  ersten  Hefte  der  Acten  und  Urkunden  waren  Sonder- 
drucke aus  den  „Jahresberichten  der  Schlesischen  Gesellschaft  far  vater- 
ländische Cultur"  für  1896  und  1897,  dies  dritte  Heft  erscheint  selbst- 
ständig. Der  grösste  Teil  des  Inhalts  erscheint  hier  zum  ersten  Male 
gedruckt,  nur  die  Statuten  der  philosophischen  Fakultät  nebst  Ein- 
leitung sind  bereits  im  Jahresberichte  des  Kgl.  Gymnasiums  zu  Gross- 
Strehlitz  fOr  1899  abgedruckt,  aber  auch  hieran  ist  im  vorliegenden 
Hefte  manches  gebessert  worden. 

Es  bleibt  mir  noch  übrig,  denjenigen  Archiven  und  Behörden,  welche 
durch  Übersendung  ihrer  Originale  mir  die  Herausgabe  dieses  Heftes 
ermöglicht  haben,  sowie  dem  Secretär  der  Breslauer  Universität,  Herrn 
Bichter,  für  ihre  gütige  Unterstützung  zu  danken. 


Gross-Strehlitz. 


Dr.  Panl  Reh. 


Inhaltsverzeichniss. 


L  Die  Fakultätsstataten. 
Einleitung 1 

1.  Die  Statuten  der  philosophischen  Fakult&t  (Zwischen  1640  u.  1648) .    .    16 
la.  Die  Statuten  des  grossen  Kollegs  (Zwischen  1506  und  1534)     ....    31 

2.  Die  Statuten  der  medizinischen  Fakultät  (Zwischen  1524  und  1550).     .    39 
Anhang.    Aus  den  Dekanatsbüchem. 

De  iocalibus  conventio  inter  theologos  et  medicos  (1577.  15.  Juni)  .  42 
Der  dritte  Professor  der  Medizin  (1586.  5.  Sept.,  1588.  14.  Okt.) .  .  42 
Statutum  facultatis  de  candidatis  medicinae  (1677.  5/15.  April)     .     .    45 

Juramentum  doctoribus  medicinae  (Um  1677) .45 

Erlass  des  Kf.  Friedrich  Wilhelm  über  Ermässigung  der  Promotions- 
kosten   in    der   juristischen    und    medizinischen    Fakultät  (1633. 

14.  Juli) 46 

Die  medizinische  Promotion  im  18.  Jahrhundert 47 

3.  Die  SUtuten  der  juristischen  Facultät  (1606) 49 

Anhang.    Zugehörige  Eintragungen  im  Statutenbuch. 

Vertrag    der   Juristen    mit   den   Theologen  über  Geschenke  bei  der 

Promotion  (1623.  1.  Okt.) 65 

Conventio  doctorum  de  Gonsüio  concemens  dcclarationem  paragraphi  5. 

Si  quis  in  privatis  negotiis  (1652.  23.  Juni) 65 

De  iurium  studiosis  privatim  docere  cupientibus  (1654) 67 

Eidesformehi 67 

Aufzeichnungen  über  Promotionskosten  (Nach  1701,  zw.  1722  u.  50, 1766)    67 

4.  Die  Statuten  der  theologischen  Fakultät  (1599) 69 

n.  Ergänzungen  zu  den  allgemeinen  Statuten. 

1.  Die  Reformationen  von  1572  und  1611. 

Einleitung 81 

Die  Reformation  von  1572 83 

Die  Reformation  von  1611 88 

2.  Nachträge  zu  den  allgemeinen  Statuten. 

Gesuche  der  Universität  wegen  Bestätigung  der  revidierten  Statuten 
(1606.  7.  27.  Sept.) , 98 

Neuregelung  der  Nachfolge  im  Rektorat  (1667.  14.  April,  1671.  18.  Aug., 
1674.  14.  April) 98 

Juramentum  Syndici  academici 100 


L  Die  Fakultätsstatuten. 

Einleitung. 


Von  den  Faknltätsstatnten  der  Prankforter  Universität  sind  uns  mit 
Ausnahme  der  medizinischen  die  ältesten  Redaktionen  nicht  erhalten  i). 
Anch  die  ältesten  medizinischen  Statuten  sind  erst  von  dem  zweiten  Kanzler 
der  Universität,  Georg  von  Blumenthal,  bestätigt.  Ihre  Erhaltung 
rerdanken  wir  wohl  dem  Umstände,  dass  sie  im  ältesten  medizinischen 
Dekanatsbuch  eingetragen  waren.  Gerade  hier  aber  ist  der  Gewinn  sehr 
gering,  die  späteren  Statuten  sind  eine  einfache  Abschrift.  Grösser  sind 
die  Veränderungen  in  den  andern  Fakultätsstatuten  gewesen,  vor  allem 
den  theologischen.  Gerade  von  den  Statuten  dieser  3  anderen  Fakultäten 
sind  nur  die  späteren  Redaktionen  erhalten,  die  anscheinend  bis  zum  Ende 
der  Universität  in  Geltung  geblieben  sind  ^):  die  erhaltenen  theologischen 
Statuten  haben  als  erste  Bestätigung  die  von  1599,  die  juristischen  sind 
bestätigt  1606,  die  gar  nicht  bestätigten  philosophischen  entstammen  der 
Zeit  zwischen  1640  und  1648.  Einen  geringfügigen  Ersatz  für  die  ältesten 
philosophischen  Statuten  bilden  die  Statuten  des  philosophischen  Kollegs  ^). 

1.  Die  Statuten  der  phllosophlsehen  Fakultät. 

Die  Handschrift. 

Die  Handschrift  (No.  17  a  der  Frankfurter  Registratur  auf  dem 
Sekretariat  der  Universität  Breslau)  ist  ein  Papierband  in  kl.  Quart 
(19,3  X  15,5  cm)  mit  Originaleinband.  Der  Bezug  des  Deckels  besteht 
aus  braunem  gepresstem  Leder;  vorderer  und  liinterer  Deckel  zeigen 
dieselbe  Pressung  mit  einem  Ecce  homo  in  der  Mitte.  Auf  der  Innen- 
seite des  Vorderdeckels  sind  Notizen  eingetragen  in  zwei  Handschriften, 


*)  Die  geringfügigen  Überbleibsel  der  jur.  u.  theol.  S.  u.  S.  50,  61,  76,  77unt. 

■)  Pilr  die  phil.  bezeugt  dies  Hausen,  Geschichte  der  Universität  und  Stadt 
Fnnkfoit  a.  0.     1800.    S.  96. 

*)  Ober  ihr  Eingreifen  in  die  Fakultät  s.  u.  ^.  6  u  8. 
Acte»  oDd  UrkoBden,  Heft  HI.  ^ 


welche  auch  in  Randhemerkungen  zu  den  Statuten  erscheinen  Mit  der 
ersten  sind  Citate  aus  dem  Corpus  iuris  eingeti*agen.  Die  entsprechen- 
den Titel  beziehen  sich  auf  das  Erbrecht.  Die  zweite  bringt  eine  Notiz 
über  die  Gründung  der  Universität,  die  nichts  Neues  enthält,  und  be- 
ruft sich  dafür  auf  ein  Buch,  das   1()24  erschienen  ist. 

Von  den  45  Blättern  sind  die  ersten  14  mit  alten  Seitenzahlen 
versehen.  Die  Niederschrift  der  Statuten  beginnt  gleich  auf  dem  ersten 
Blatte,  sodass  die  Innenseite  «des  Vorderdeckels  Abdrücke  von  diesem 
zeigt.  Die  Statuten  sind  bis  Nr.  30  mit  derselben  Handschrift,  einer 
Kurrentschrift  des  17.  Jahrhunderts,  eingetragen.  Es  zeigt  sich  in  der 
Niederschrift  Sorge  für  Sauberkeit  und  Übersichtlichkeit.  Die  Blätter 
sind  mit  einem  gebrochenen  Rande  versehen.  Die  Artikel  sind  am 
Rande  numeriert.  Die  erste  Zeile  der  Überschrift,  die  Kapitelüber- 
schriften und  die  ersten  Zeilen  der  Eidesformeln  p.  4.  il.  25.  27.  sind 
mit  Majuskeln  gegeben.  Die  Formeln  sind  eingerückt,  ebenso  auch  die 
Stelle  über  die  Promotionskosten. 

Die  folgenden  Zusätze,  der  erste  mit  Bezugnahme  auf  ein  kurfürst- 
liches Reskript  vom  21.  August  1700,  der  zweite  von  1775,  sind  zu  den 
entsprechenden  Zeiten  eingetragen.  Die  Namensunterschriften  der  Pro- 
fessoren, welche  sich  auf  die  darin  enthaltenen  Bestimmungen  verpflicliten 
mussten,  sind  eigenhändig.  Sie  gehen  bis  zum  Ende  der  Frankfurter 
Universität.  Auf  der  Rückseite  des  vorletzten  und  der  ersten  Seite  des 
letzten  Blattes  sind  die  Dekane  nach  Nationen  eingetragen.  Diese  Ein- 
tragungen sind  lf)46  oder  48  begonnen  und  mit  Unterbrechungen  bis  57  fort- 
gesetzt.. Vereinzelt  ist  eine  Eintragung  von  74a  und  76b.  (S.  Jahresber. 
d.  K.  Gymn.  zu  Gross-Strehlitz.     1899.     S.  19  f.) 

Die  Statuten  zeigen  Spuren  von  verschiedentlichen  Durcharbeitungen 
nach  der  Niederschrift.  Einige  Unterstreichungen  heben  augenscheinlich  in 
der  Praxis  wichtige  Punkte  her\^or.    Sie  sind  im  Abdruck  gesperrt  gegeben. 

Dieselbe  Hand,  mit  der  die  erwähnten  Citate  aus  dem  Corpus  iuris 
auf  dem  Vorderdeckel  gegeben  sind,  hat  namentlich  die  Zusätze  zu  IH, 
G  und  25  geliefert.  Die  Handschrift  ist  der  der  Statuten  nahe  verwandt 
und  stammt  nach  FT,  6  aus  der  Zeit  nach  dem  28.  März  1636. 

Mit  einer  sehr  kleinen  und  feinen  Handschrift,  die  höchstens  dem 
Anfange  des  18.  Jahrhunderts  angehören  könnte  und  mit  der  auch  die 
zweiteNotiz  auf  dem  Deckel  eingetragen  ist,  sind  die  zur  Zeit  des 
Uberarbeit43rs  schon  veralteten  Artikel  durch  exolevit  u.  ähnl.,  besonderi^ 
wichtige  Stellen  durch  N.  b.  bezeichnet.  Mit  derselben  Feder  sind 
zahlreiche  Unterstreichungen  ausgeführt,  die  anscheinend  grösserer  Über- 
sichtlichkeit beim  Lesen  dienen  sollten;  fast  jedes  vel  —  vel  ist  unter- 
strichen. Die  neuen  Ansätze  für  die  Beteiligung  bei  den  Disputationen 
(m,  13)  hat  der  Schreiber    als  von    1650  an   geltend  bezeichnet.    Er 


hat  ziemlich  lange  nach  1()7()  geschrieben;  denn  bei  der  Übersicht  übor 
die  Dekane  steht  die  Randbemerkung  iamdudum  exoleverunt,  der  Dekan 
vom  Wintersemester  1676  ist  aber  noch  bei  seiner  Nation,  der  märkischen, 
aufgeführt.  Der  Bearbeiter  gehört  augenscheinlich  der  Zeit  an,  in 
welcher  nur  noch  5  Professoren  sich  in  die  Einkünfte  und  das  Dekanat 
teilten,  denn  die  Achtzahl  der  Mitglieder  des  Bat  es  der  Fakultät  (I,  4) 
bezeichnet  er  als  abgekommen.  Die  Berechtigung  der  5  bestand  aber 
gewohnheitsgemäss  schon  ab  aliquot  annis,  als  nach  dem  21.  August 
1700,  dem  Datum  des  herangezogenen  kurfürstlichen  Reskripts,  die  Fa- 
kultät sie  in  eine  statuteiimässige  verwandelte.  (Art.  31).  Die  Be- 
merkungen dürften  also  um  1700  gemacht  sein. 

Abfassungszeit. 

Die  Angabe  der  Bandbemerkung  über  die  Einführung  der  neuen 
Sätze  bei  den  Disputationen  hoc  aevo  a  1650  (III,  13)  giebt  uns  einen 
temiinus  ante  quem  für  die  Abfassung  der  Statuten.  11,  1  nimmt  auf 
ein  Privileg  des  verstorbenen  Kurfürsten  vom  Jahre  1635  Bezug.  Die 
Statuten  sind  also  nach  dem  Tode  Georg  Wilhelms  und  nach  dem 
Regierungsantritt  des  grossen  Kurfürsten  abgefasst,  also  nach  dem  1. 
Dezember  1640.  Die  kriegerischen  Bewegungen,  deren  Aufhören  in 
III,  14  erhofft  wird^),  können  in  der  Zeit  zwischen  1640  und  1650 
kaum  andere  sein,  als  die  des  dreissigjährigen  Krieges.  Die  Statuten 
sind  also  zwischen  1640  und  1648  in  der  jetzigen  Fassung  hergestellt. 

Spuren  älterer  Statuten.     Der  Zusammenhang  mit  Leipzig. 

Von  älteren  Statuten  der  philosophischen  Fakultät  erfahren  wir  zu- 
erst etwas  durch  eine  Bemerkung  im  artistischen  Dekanatsbuch  zum 
Wintersemester  1512*).  Im  Sommersemester  1523  werden  die  Statuten 
in  einigen  Bestimmungen  über  die  Baccalariatsprüfung  der  damaligen 
Zeit  angepasst*). 

Aus  diesen  älteren  Statuten  müssen  alle  diejenigen  Stellen  der  er- 
haltenen   Statuten  stammen,  die  an  die  Statuten  der  Leipziger  philoso- 

')  Cossantibus  bcUicis  motibus  mos  pristiniis  renovari  potorit. 

•)  Assnmptns  est  iuxta  disposicioTiem  statutornin  ad  Facultatera  artium  hoiio- 
rabilis  frater  et  Baccalaurens  in  Liptzig  promotus  Jacobns  Narstcdc.  A(kten)  u(nd) 
ITrkimden  der  Universität  Frankfurt  a/0.)  Hft.  1.  S.  4G. 

')  Sab  cuius  Decanatu  (Mg.  Martinas  Girbirgk  aus  Haynau  1523a;  30.  Juni) 
<iio  Martis  post  Petri  et  Pauli  ferias  unanimi  omnium  conseusu  tum  consilio  egrv- 
irii  I).  Wimpine  decrctum  est  ipsa  cogento  tomporis  racione,  ut  inpresens  statuta 
(que  de  leccionibus  complendis,  circulis  examinandis,  iuramontis  hactenus  niordicus 
a'r>-ata  erant)  accomodarentur  temporibus  prosentibus,  unde  et  loco  repeticionum 
tentamen  iterum  placuit,  quod  in  profosto  seu  vigilia  visitacionis  Mario  (1.  Juli) 
phrnrnn  cum  Baccalaureandis  attentatum  est  A.  u.  U.  H.  1.  S.  72.  Vgl.  Gr.  Streb- 
ütxer  Grmn.-Progr.  1899,  S.  5.  6. 

r 


phischen  Fakultät  vom  Jahre  1499*)  (die  vierte  Redaktion  der  Leipzi- 
ger philosophischen  Statuten)  anklingen.  Auch  die  Einteilung  in  capita 
ist  in  Anlehnung  an  die  Leipziger  Statuten  vorgenommen,  allerdings 
sehr  dürftig  gegenüber  der  reichen  Gliederung  hier,  wie  denn  überhaupt 
unsere  Statuten  den  Leipziger  an  Ausdehnung  bedeutend  nachstehen. 
Statt  der  16  capita  bei  den  Leipziger  Statuten  haben  die  Frankforter 
Statuten  nur  3.  Das  erste  behandelt  wie  das  erste  Leipziger  die  Wahl 
des  Dekans,  ähnlich  nach  Fonn  und  Inhalt.  Dem  zweiten  entspricht 
kein  besonderes  Kapitel  in  Leipzig.  Das  dritte  bringt  im  Anschluss 
an  die  Obliegenheiten  des  Dekans  alle  übrigen-  Bestimmungen  nach  der 
in  in,  1  angegebenen  Ordnung.  Die  anklingenden  Stellen  beziehen 
sich  auf  die  Wahl  des  Dekans  (I,  1.  3.  6.  7),  Leitung  der  Fakultätsver- 
sammlungen (in,  2.  5.),  Erwerbung  der  Grade  (III.  17.  18.  20.  27). 
Namentlich  sind  es  wieder  wie  bei  den  allgemeinen  Statuten  Eidesformeln, 
welche  übernommen  sind. 

Gehören  also  einige  Bestandteile  der  Statuten  ursprünglich  den 
Leipziger  Statuten  an,  so  ist  in  anderen  Fällen  eine  Entwickelung 
wahrzunehmen  derart,  dass  gewisse  Leipziger  Bestimmungen  anfänglich 
auch  in  Frankfurt  beobachtet,  später  aber  durch  andere  verdrängt  wer- 
den*). Die  Eintragungen  im  Dekanatsbuch  der  Frankfurter  Artisten- 
fakultät ermöglichen  uns  darin  einen  bald  ergiebigem,  bald  weniger  er- 
giebigen Einblick  und  legen  uns  die  Vennutung  nahe,  dass  die  ältesten 
Frankfurter  Statuten  sich  näher  an  die  Leipziger  angelehnt  haben;  es 
wäre  das  eine  Analogie  zu  der  deutlicheren  Erscheinung  der  Art  bei  den 
allgemeinen  Universitätsstatuten. 

Spätere  Zusätze  und  weggefallene  Bestimmungen. 

Die  späteren  Zusätze  zudem  ursprünglichen  Bestände  der  uns  erhaltenen 
Statuten  sind  zmn  Teil  schon  bei  der  Aufzeichnung  selbst  bemerkbar 
gemacht;  andere  sind  nach  der  Niederschrift  dazu  gekommen. 

Die  Formel  des  Magistereides  wurde  in  einer  Sitzung  am  17.  Sep- 
tember 1562  festgestellt  (III,  22). 

Statut.  III,  29  ist  ein  Fakultätsbescliluss  vom  18.  April  1582. 
Der  liier  festgelegte  Gebrauch  wird  jedoch  teilweise  schon  am  27.  April 
15GG  gehandhabt:  Peter  Ri  van  der  wird  wiederum  in  die  Fakultät  auf- 
genommen unter  der  Bedingung,  dass  er  wieder  pro  loco  disputiert.  Der 
Goldgulden   Aufnahmegeld    wird    ihm  jedoch    erlassen.     Der  Kern    des 


^)  F.  Zarncke,  Die  Statutonbüchor  der  üniversit&t  Leipzig.  Leipzig  1861. 
R.  432  ff. 

■)  Im  Jahresberichte  des  Kgl.  Gymnasiums  zu  Gross-Strehlitz  1899,  wo  die 
pliilosophischeu  Statuteu  bereits  abgedruckt  sind,  ist  diese  Entwickelung  behandelt. 


Beschlusses  von  1 582  berührt  die  Stellenfrage.  Ein  Mitglied  des  Bates 
der  Fakultät,  Jacob  Bergeman,  der  zugleich  Dr.  med.  war,  wurde  15G2 
an  den  Hof  berufen,  1581  auf  Grund  eines  kurfürstlichen  Schreibens 
zwar  wieder  als  Professor  der  Mathematik,  jedoch  nicht  in  den  Bat 
aufgenommen.  Das  geschah  erst  am  18.  April  1582  bei  dem  Ausscheiden 
des  Magisters  David  Görlitz.  B.  zahlt  damals  1  Gulden  und  hält  eine 
Disputation.  Bei  dieser  Gelegenheit  ist  augenscheinlich  der  Beschluss 
gefasst  worden.  1586  wird  Magister  Hilden  Bergemans  Nachfolger; 
er  erhält,  wie  ausdrücklich  hervorgehoben  wird,  nicht  die  letzte  Stelle, 
sondern  die  vor  5  andern,  also  die  Bergemans.  Bergeman  war  also  vor 
1586  wieder  an  seinen  früheren  Platz  gerückt.  Die  Milderung,  welche 
der  Artikel  HI,  29  am  Ende  erwähnt,  ist  augenscheinlich  schon  vor 
ir)8(i  eingetreten^). 

Der  Beschluss  vom  22.  September  1582  (IE,  25),  bestätigt  vom  Senat 
der  Universität  am  25.  September*),  bezweckte  wohl  in  erster  Linie  die 
Vermehrung  der  Disputationen,  auf  welche  man  damals  auch  sonst 
ausging.  Gleich  im  Anfang  des  nächsten  Semesters  wird  ein  dement- 
sprechender  Fakultätsbeschluss  gefasst.  Die  Begrenzung  der  Zeitdauer 
der  Disputationen  in  HI,  10  beruht  auf  einem  Beschlüsse  von  1588. 

Ein  Zusatz  zu  HI,  7  ist  infolge  einer  Verfügung  Johann  Sigismunds 
vom  28.  Mai  1611  (s.  u.  S.  96.  A  2)  angefügt.  In  H,  1  ist  eine  Ver- 
fügung Georg  Wilhelms  angezogen. 

Wie  die  Zusätze,  so  hat  man  auch  früher  geltende  Bestimmungen, 
die  nicht  mehr  in  (Gebrauch  waren,  kenntlich  gemacht,  so  die  gegen  die 
Kamäer  (HI,  17,  4),  die  nach  1543,  dem  Jahr  des  Erscheinens  von 
Petrus  Ramus'  Aufsehen  erregendem  Werk  gegen  Aristoteles,  geschaffen 
sein  muss,  so  in  HI,  13  die  Bestimmungen  über  Honorare  für  Dispu- 
tationen, ni,  18  über  das  Magistertentamen,  UI,  20  über  die  Empfehlung 
der  Aufnahme  in  die  Fakultät.  Es  ist  dabei  von  einer  Zeit  die  Rede, 
in  der  sie  noch  aus  einer  grossen  Zahl  von  Magistern  bestand. 

Entstehung  der  Statuten. 

Einzelne  Bestimmungen  der  Statuten  sind  schon  lange  vor  1()48 
geltend  gewesen.  Eine  ganze  Reihe  von  Zusätzen  ist  durch  Angabe 
^on  Zeit  und  Art  der  Entstehung  als  solche  kenntlich  gemacht  (II,  1, 
in,  7.  10.  22.  25.  29);  anderes  wird  als  veraltet  bezeichnet  (III,  13. 
n.  18.  20). 

Der  früheste  Zusatz  stanmit  aus  dem  Jahre  1562.  In  ihrem  Haupt- 
bestande, über   dessen  Entstehung   allerdings    nichts   zu    ermitteln  ist, 


0  Dekanatflbach  der  ArtiBten.    (Akten  auf  der  Bresl.  Reg.  YIII.) 

')  Ueber  derartige  Bestätigungen  Kaufmann,  Gesch.  d.  dtsch.  Univ.  U,  S.  18^. 


werden  die  Statuten  also  schon  vor  ir)()2  fertig  gewesen  sein.  Bei  der 
lockeren  Anfügung  der  Zusätze  liegt  die  Vermutung  nahe,  dass  die 
üeberarbeitung,  deren  Besultat  uns  vorliegt,  im  wesentlichen  darin  bestand, 
jene  Zusätze  aufzunehmen  und  die  nicht  mehr  geltenden  Bestimmungen 
kenntlich  zu  machen.  Nach  der  Fassung  der  Zusätze  zu  schliessen,  ist 
sie  von  der  Fakultät  vorgenommen.  Die  Zusätze  waren  vielleicht  in 
der  früheren,  uns  nicht  erhaltenen  Statutenhandschrift  am  Bande  eingetragen, 
ähnlich  wie  die  späteren  Nachträge  in  der  unsrigen.  Vielleicht  unt^rliess 
man  es  wegen  der  Geringfügigkeit  der  Veränderungen  auch,  für  die  neue 
Niederschrift  der  Statuten  die  landesherrliche  Bestätigung  einzuholen. 
Deren  Mangel  fällt  um  so  mehr  auf,  als  unsere  Handschrift  sich  durch 
die  erwälinten  Namensunt^rschriften  als  offizielles  Exemplar  der  Statuten 
darstellt. 

Eine  spät<»re,  sehr  unzuverlässige  Abschrift  der  philosophischen  Statuten  enthält 
(■opialbuch  No.  25  der  Frankf.  Akten  auf  der  Breslauer  Registratur.  Sie  enthält  noch 
den  Artikel  31,  von  den  Namen  jedoch  nur  die  bis  Polack,  ist  also  vor  1743  b  angefertigt. 

la.  Die  Statuten  des  grossen  Kollegs« 

Mit  der  philosophischen  Fakultät  steht  in  einem  engten  Zusammenhange  das  grosse 
Kolleg,  collegium  malus,  so  genannt  zum  Unterschiede  von  dem  JuristenkoUeg,  von 
dessen  Vorhandensein  wir  nicht  mehr  wissen,  als  in  einer  kurzen  Notiz  bei  Beck- 
mann steht  ^).  Die  Kollegiaten  des  grossen  Kollegs,  nach  den  Statuten  nur  Artisten, 
wurden  am  27.  April  15<)6  von  den  4  Nationen  eingesetzt,  3  aus  jeder  Nation. 
Zu  diesen  wurden  aus  jeder  Nation  2  hinzu  gewählt,  und  die  20  Gewählten  bildeten 
den  Rat  der  philosophischen  Fakultät*).  Die  Statuten  des  Kollegs  fanden  also  nur 
auf  Mitglieder  der  philosophischen  Fakultät  Anwendung. 

Die    Handschrift. 

No.  17  der  Frankfurter  Universitätsakten  auf  der  Registratur  der  Hreslauer 
Universität  ist  ein  Papierband  in  kl.  C^uart  (20.5X1.')  cm)  mit  altem  Deckel  vtni 
gepresstem  braunen  Leder,  31  Blätter  stark,  die  nicht  numeriert  sind.  l>a.s  erj^tc 
trägt  vonic  von  späterer  Hand  die  Aufschrift  SUituta  Praejiositi.  Die  Aufzeichnung 
der  ebenfalls  unnumcrierten  Statuten  geht  vom  2.  bis  31.  Blatt,  jedoch  finden  sich 
dazwischen  mehrfach  unbeschriebene  Seiten:  nach  Stat.  2  (1),  vor  den  Statuta  con- 
ceniencia  magistros  exen-entes  3,  vor  den  Statuta  communia  3,  vor  dem  Abschnitt 
De  conventoribus  5,  vf)r  dem  Schlussartikel  3.  Ofl'enbar  hat  man  Raum  gelassen 
zu  Ergänzungen  des  jedesmal  vorausgehenden  Abschnitts. 

Die  sehr  saubere  und  sorgfältige  Schrift,  die  man  als  gothische  Kursive 
bezeichnen  kcinnte,  hat  den  Habitus  der  Eintragungen  der  ersten  Semester  der 
Originalmatrikel  und  der  ersten  Eintragungen  der  Juristenmatrikel  (No.  9  d.  Frankf. 
Registr.),  gehört  also  sicher  den  ersten  Jahren  des  IG.  Jahrhunderts  an;  Nummern  für 
die  Artikel  und  (inipj)en  fehlen.  Die  Eingangsworte  Quandoquidcm  bonum  omne  in 
modo  und  die  (iberschriften  sind  in  vergrrisserter  Schrift  gegeben,  daneben  durch  einen 
grösseren  Zwischenraum  zwischen  den  einzelnen  Artikeln  für  Übersichtlichkeit  gesorgt. 


*)  p.  ')b  (lG7r>),  ]).  38  (1707).   B.  spricht  nur  vor  den  (iebäuden,   sowohl  beim 
phil.  wie  beim  jur.  Kolleg. 

«)  A.  u.  U.  H.  1.  S.  7.  8. 


Entstehnng. 
Die  Htatuten  des  Kollegs  sind  der  Fonn  nach  ein  Erlass  des  Kanzlers  der 
Universität,  des  Bischofs  von  Lebas.  Seine  Yolkaacht  dazu  war  wohl  in  demselben 
uns  nicht  bekannten,  ohne  Zweifel  kurfürstlichen  „breve^  enthalten,  auf  das  er  bei 
Krlass  der  Statuten  für  den  Rektor  Bezug  nimmt  und  auf  das  sich  vielleicht  auch 
(He  Bestinunung  der  Ptliehten  des  Syndikus  in  den  allgemeinen  Statuten  gründete^); 
<ltT  oder  die  Landesherren  scheinen  ihm  darin  ganz  besondere  Rechte  bei  der 
Organisation  der  Universität  übertragen  zu  haben.  Im  ersten  Artikel  setzt  der 
Kanzler  das  Kolleg  ein,  im  letzten  beauftragt  er  den  Probst  des  Kollegs  mit  der 
Handhabung  der  Statuten.  Die  meisten  Artikel  enthalten  in  einem  volumus  die 
Willenserklärung  des  Kanzlers.  Datiert  hat  er  seinen  Erlass  nicht.  Wir  müssen 
also   Dach   andern   Anhaltspunkten    für   die    Entstehung    der  Statuten    suchen. 

Die  Mitglieder  des  Kollegs  wurden  bereits  am  27.  April,  am  Tage  nach  der 
feierlichen  Eröffnung  der.  Universität,  eingesetzt').  Das  konnte  natürlich  nicht 
IfCHciiehen  ohne  die  Eimächtigung  des  Kanzlers,  der  in  den  Statuten  als  zur 
Gründung  des  Kollegs  bevollmächtigt  erscheint.  Doch  braucht  deshalb  unser 
Erlass  am  27.  April  noch  nicht  vorhanden  gewesen  sein.  Es  genügte  die  mündliche 
Willenserklärung  des  Kanzlers,  der  bei  der  Eröffnungsfeier  anwesend  war'). 

Nur  aus  Struktur  und  Inhalt  der  Statuten  selbst  lassen  sich  einige  unsichere 
Schlüsse  auf  die  Entstehungszeit  wie  überhaupt  auf  die  Entstehung  ziehen. 

Auch  die  Statuten  des  Kollegs  zeugen  von  Benutzung  von  Leipziger  Statuten, 
nämlich  der  des  grossen  Kollegs  von  1439 '').  Von  diesen  entlohnt  ist  zunächst  die 
Kapitcleinteilung.  Allerdings  sind  die  Leipziger  Abschnitte  nicht  als  Capitula 
bezeichnet  wie  3  der  Frankfurter;  doch  klingen  von  den  7  Frankfurter  Uberschrif- 
ten  (die  erste  Gruppe  von  Artikeln  ist  durch  keine  gemeinsame  Überschrift  zusam- 
mengefasst,  könnte  aber  wie  in  Leipzig  lY  als  statuta  concemencia  omnes  ma- 
dstros  indifferenter  bezeichnet  werden)  3  an  die  6  Leipziger  Überschriften  an^). 
Fast  oder  ganz  wörtlich  übernommen  sind  von  den  Frankfurter  Artikeln  12  und  13, 
Anklänge  zeigen  3,  14,  19,  24,  29. 

In  sehr  wesentlichen  Punkten  unterscheiden  sich  aber  unsere  Statuten  von 
<lenon  des  Leipziger  grossen  Kollegs.  Die  letzteren  waren  in  ihrem  nauptbestando 
im  Jahre  1416  durch  Beschluss  des  Kollegs  festgesetzt  und  1439  auf  Grund  eines 
ebensolchen  Beschlusses  mit  Erweiterungen  neu  aufgezeichnet  worden.  Die 
Frankfurter  Kollegstatuten  sind  vom  Kanzler  erlassen,  und  dass  die  Formulierung 
mit  volumus  nicht  etwa  nur  eine  Äusserlichkeit  ist,  scheint  daraus  hervorzugehen, 
dass  er  sich  in  den  Statuten  selbst  einen  besonderen  Einfluss  im  Kolleg  wahrt. 
Xn  ihn  sind  alle  Statutenverletzungen  zu  bringen,  welche  der  Probst  und  das 
Kolleg  nicht  entscheiden  können  (52).  Er  bestimmt  den  Probst  dazu,  über  die 
Befolgung  der  Statuten  zu  wachen,  und  zu  dieser  allgemeinen  Aufsichtsbefugnis 
kommen  besondere,  die  um  so  auffälliger  sind,  als  sie  bei  dem  Leipziger  Vorbilde 
nicht  vorhanden    sind,    vielmehr   in    den     Statuten    der   Leipiger    philosophischen 

»)  A.  u.  U.  H.  2.  S.  19. 

^  S.  ob.  S.  6.  A.  2. 

*)  Beckmann  1707.    Auctuarium  8. 

*)  Zamcke,  Statutenbücher  S.  188  ff. 

•)  Vcrgl.  Frkf.  11  mit  Lpz.  IIi  Statuta  sequencia  specialiter  praepositum 
coUegii  concemunt,  Frkf.  IV  mit  Lpz.  I.  Sequuutur  statuta  novum  coUegiatum 
concemencia,  Frkf.  VIII  mit  Lpz.  VI.  Statuta  respiciencia  conventores  et  combur- 
sdles.  Allerdings  hat  das  letzte  Kapitel  durchaus  verschiedenen  Inhalt  an  beiden 
Universitäten. 


8 

Faktilt&t  behandelt  und  von  dieser  auggeiibt  werden.  In  Leipzig  stand  die  Aufsicht 
über  die  Yorlesnngeii  der  Artistenfafcnlt&t  bezw.  ihren  Bevollm&chtagien  zu:  der  Dekan 
mit  den  zwei  Exekutoren  der  ßtatnten  hatte  über  die  statatenm&ssige  An^obnng 
der  Vorlesungen  and  Übungen^)  und  die  Yisitatoren  nbor  den  Flciss  der  Lehrer 
und  Lernenden  zu  wachen'):  in  Frankfurt  hat  der  Probst  die  Vorlesongcn  (Wj 
und  Übungen  (35)  zu  besuchen  und  Ycmachlftssigung  derselben  durch  die 
Kollogiaten  zu  bestrafen.  Auch  hat  er,  wenn  die  Konventoren  die  ihnen  vorge- 
schriebenen Strafgelder  (47)  nicht  eintreiben,  dieses  selbst  zu  thun  und  den  sonst 
jenen  zustehenden  dritten  Teil  der  Strafgelder  für  sich  zu  behalten  (49).  In  Leipzig 
wie  in  Frankfurt  darf  ein  Lehrer  sich  nicht  nach  Belieben  in  einer  Vorlesung 
vertreten  lassen,  aber  in  Leipzig  hat  die  Fakultät')  für  einen  Vortreter  zu  sorgen: 
in  Frankfurt  ist,  falls  ein  Kollegiat  am  l^sen  verhindert  ist,  dem  Probst  und  Senior 
Mitteilung  zu  machen,  und  diese  haben  für  Abhilfe  zu  sorgen  (5).  Beido  entischei- 
den,  ob  eine  Vorlesung  wegoh  zu  geringer  Schälerzahl  ansf&llt  (7) :  der  Probst  giebt 
die  Genehmigung  zur  zeitweiligen  Abwesenheit  eines  KoUogiaten  aus  Frankfurt 
und  der  dadurch  erforderlichen  Vertretung  (6).  Dass  überall  in  den  Statuten 
der  Probst  hervortritt,  hat  wohl  auch  den  Anlass  zu  der  von  Leipzig  abweichen- 
den Benennung  Statuta  Praepositi  gegeben.  Im  Interesse  der  Frankfuiter 
Kollegiaten  —  meist  früherer  Leipziger  —  lag  es  nicht,  sich  in  dem  Probst  eine 
solche  Aufsichtsperson  zu  setzen  und  gar  Übergriffe  in  den  Wiricungskreis  der 
Fakultät  gesetzlich  festzulegen.  Dagegen  sind  die  Bestimmungen  leicht  erklärlich 
als  Massnahmen  des  Kanzlers^  um  eine  Aufsicht  über  das  Kolleg  zu  behalten. 
Dabei  muss  dahin  gestellt  bleiben,  wieviel  von  den  Vorschriften  wirklich  ausgeführt 
wurde ;  damit  nahm  es  die  damalige  Zeit  nicht  genau.  Jene  Absicht  wirft  indes 
ein  Licht  auf  die  Entstehung  der  Statuten.  Sie  sind  trotz  der  Leipziger  Entleh- 
nungen, die  auf  eine  Zuziehung  der  Kollegiaten  bei  der  Feststellung  hinweisen, 
im  wesentlichen  Verordnung  des  Kanzlers. 

In  den  vom  Kanzler  ausgehenden  Erlass  passen  nicht  so  recht  hinein  einige 
Artikel,  welche  auf  Formuli ernng  durch  die  Kollegiaten  hinw^eisen  (visnm  est  colle- 
giatis  17.  25.  visum  est  non  pretor  rem  ac  frugi,  quod  habito  consensu  rcveren- 
dissimi  24,  coi^cnsu  domini  Cancellarii  10,  visuni  est  domino  Cancellario  20,  visum 
est  Cancellario  23).  Auch  ein  anderes  Anzeichen  spricht  dafür,  dass  diese  und  ähn- 
liche Artikel  später  in  den  ursprünglichen  Erlass  hineingekommen  sind,  die  Ab- 
weichung von  der  ursprünglich  vorhandenen  Ordnung.  Wenn  man  auch  bei  einem 
derartigen  Schlüsse  für  die  damalige  Zeit  nicht  ganz  sicher  gehn  wird,  weil  auch  schon 
das  nachträgliche  Zusammenflicken  dafür  sprechen  würde,  dass  der  Ordnungssino 
nicht  gerade  stark  ausgeprägt  war,  so  ist  die  Anordnung  hier  doch  gar  zu  auffällig, 
um  allein  aus  jenem  Mangel  an  Ordnungssinn  erklärt  zu  werden. 

Scheiden  wir  durch  Klammem  diejenigen  Artikel  aus,  deren  spätere  Einfügung 
aus  diesen  Ursachen  wahrscheinlich  ist,  so  ergiebt  sich  folgende  Übersicht:  I,  1 — 7 
(D),  10,(11)11,  12  bis  15,  m,  l(i,  (17,  18),  IV,  19,20,(21—25),  V,  26,  (27— 29),  IV, 
30  —  Ende.  Von  den  letzten  ist  aber  bei  34  an  einem  noch  zu  besprechenden 
Umstände  die  spätere  Entstehung  nachzuweieon. 

Die  planlose  Einordnung  der  übrigen  lässt  sich  am  besten  erklären,  wenn'Jsie 
später  geschah  und  zwar,  wenn  die  vennutliche  ältere  Handschrift  ebenso  zu  Nach- 
trägen eingerichtet  war,  wie  die  unsrige.  Man  schrieb  die  Nachträge  hin,  wo 
gerade  Platz  war;  damit  Hesse  sich  auch  die  Einfügung  des  Artikels  34  mitten  unter 


*)  Stat.  d.  phil.  Fak.  Zamcke  S.  434  c  II,  2 
*)  Ebenda,  S.  463  c.  XII,  1. 
»)  Zamcke,  S.  455  c.  VUI,  6. 


9 

die  einschl&gigen  Artikel  erkl&ren.  80  mosste  man  vielleicht,  weil  hinter  der  ersten 
Gruppe  kein  Ranm  mehr  übrig  war,  Artikel  23  und  24  zu  dem  Kapitel  über  die 
Nfueintretenden  stellen,  und  da  nun  hier  auch  der  leere  Raum  gefüllt  war,  wurde 
29  über  die  Neueintretenden  hinter  das  nAchste  Kapitel  gestellt.  Unsere  Handschrift 
war  dann  nur  eine  mechanische  Abschrift  dieses  Flickwerkee.  Die  Anfügungen  ge- 
schahen wohl  zu  yerschicdenen  Zeiten,  da  sie  sowohl  in  Verordnungen  des  Kanzlers 
als  Beschlüssen  der  KoUegiaten  bestehen.  Auch  unter  den  letzteren  ist  24  ent- 
schieden Tom  Kanzler  becinflusst,  denn  obwohl  die  KoUegiaten  in  eigenem  Interesse 
sich  möglichst  lange  Fristen  für  die  Rückkehr  bestimmen,  machen  sie  die  Ge- 
nehmigung zum  Urlaube  doch  vom  Kanzler  abhängig,  beides  abweichend  von  den 
Leipziger  Gepflogenheiten. 

Zu  einer  unsicheren  Zeitbestimmung  der  zwei  vermutlichen  Fassungen  unserer 
Statuten  geben  zunächst  9  und  34  einen  Anhalt.  In  9  wird  bestimmt,  dass  die 
KoUegiaten  bei  der  Disputation  habituati  pro  consuetudino  schole  Lipccnsis  erscheinen 
sollen;  nach  34  sollen  Magister,  welche  die  Übungen  leiten,  bei  der  Disputation 
nach  Art  der  KoUegiaten  verpflichtet  sein  ad  incedendum  honeste,  prout  universitatis 
statutum  de  habitu  disponit.  Artikel  9  stammt  danach  anscheinend  aus  der  Zeit 
Tor  der  Einführung  der  Klciderordnung  der  Universität,  welche  nicht  lange  vor  dem 
14.  Februar  1509  geschehen  ist,  da  sie  damals  noch  neu  und  ungewohnt  war'), 
Artikel  34  gehört  erst  der  Zeit  nachher  an.  Die  Bestimmung  über  die  Repetition 
dor  Baccalariandon  (8)  ist  vermutlich  nach  1510  eingeführt.  Die  Repetitionen  werden 
1023  wieder  abgeschafft  und  dafür  das  Tentamen  für  die  Baccalare  wieder  eingeführt. 
Nachrichten  über  ein  Tentamen  der  Baccalare  fehlen  aber  im  artistischen  Dekanatsbuch 
1510—23*),  damals  bestanden  wahrscheinlich  die  Repetitionen. 

Damach  haben  wir  anscheinend  zu  unterscheiden  1)  einen  nach  Leipziger 
Vorbild  planmässig  geordneten  Erlass  des  Kanzlers  aus  der  Zeit  vor  1509,  dessen 
Handschrift  wir  nicht  mehr  haben,  2)  eine  mechanische  Abschrift  desselben  mit  Auf- 
nahme der  eingeflickten  Nachträge  aus  der  Zeit  nach  1510,  nach  der  Schrift  zu 
schliessen,  nicht  lange  nachher;  das  ist  unsere  Handschrift 

In  voller  Geltung  sind  die  Statuten  des  KoUegs  wohl  nicht  sehr  lange  geblieben. 
Schon  Art-  V  der  Statu t<'n  von  1544  gicbt  dem  Propste  des  Kollegs  einen  weit  ge- 
ringeren Wirkungskreis.  Im  Rektorat  des  Jodocus  WiUich  des  jüngeren  (1582  S). 
'far  der  Propst  von  Rektor  und  Senat  „auß  erheblichen  Ursachen"  überhaupt  abge- 
schafft worden.  Doch  hoffen  vor  Ostern  1588  die  artistischen  Professoren,  der  Senat 
w«'rdc  wieder  einen  Propst  einsetzen,  und  in  den  damals  von  Jodocus  WiHich  ent- 
worfenen Statuten  de  olectione  novorum  professorum  wird  für  den  Fall,  dass  der  Dekan 
nicht  Professor  ist,  dem  Propst  des  Kollegs  oder  dem  Senior  die  Befugnis  zur  Be- 
nifung  der  Wahlversammlung  erteilt').  Indes  haben  diese  Statuten  nie  rechte 
Geltung  erlangt  In  die  Abschrift  der  SUtuten  vom  S.  S.  1588  ist  dann  der  Artikel 
ftkcr  den  Propst  aus  den  Statuten  von  1544  nbemonimen,  in  den  Statuten  von  1610 
erscheinen  mehrere  Pröpste.  Das  philosophische  KoHeg  bestand  auch  1588;  wir 
böTfn  von  3  Professoren,  welche  Mitglieder  sind;  dem  Jodocus  Willich  werden  60  Th. 
jährliche  Einnahme  aus  der  KoUegiatur  nachgerechnet.  Die  Rechnung  für  die  Präpo- 
sitw  führte  nach  den  uns  erhaltenen  Rechnnngsbüchem  von  1601 — 4  (Frank! 
Regist  No.  32—34)  der  Universitätsquästor. 


»)  A.  u.  ü.  H.  2.  S.  14. 

■)  S.  oben  S.  3.  A.  3.  und  Heft  1. 

■)  Geh.  St  Arch.  Berlin  Rep.  51  No.  94. 


10 

2.  Die  Statuten  der  medlzlnlsehen  Fakultät. 

Die  erste  Aufzeichnnng  der  medizinischen  Statuten  geschah  auf  den 
B  ersten  der  mit  alten  Seitenzahlen  versehenen  Blätter  des  ersten  medi- 
zinischen Dekanatshuches  (No.  10  der  Frankfurter  Registratur).  Dieses  ist 
ein  Papierband  in  kl.  Quart  ('20X16  cm)  mit  Schweinslederhülle,  die  nach 
den  erhaltenen  Spuren  ähnlich  eingerichtet  war,  wie  die  des  philosophischen 
Dekanatsbuches  *).  Der  Band  enthält  ausser  den  Statuten  auf  S.  33 — 1 13 
Aufzeichnungen  von  1519 — 1597  und  einige  Copien  von  1642 — 44. 
Die  Schrift  .der  Statuten  ist  der  der  allgemeinen  Statuten  von  1544 
ähnlich,  jedoch  nicht  so  sorgtältig;  wir  finden  eine  ganze  Reihe  Flüchtig- 
keitsfehler. Jesus  Christus  und  die  ersten  Zeilen  der  Überschriften  sind 
mit  roter  Dinte  gegeben. 

Die  Statuten  sind  unter  Berufung  auf  päpstliche  und  kaiserliche 
Autorität  bestätigt  von  Georg  von  Blumenthal,  Bischof  von  Lebus 
imd  Ratzeburg.  Er  vereinigte  beide  Episkopate  1524 — 1550.  Eine 
engere  Grenze  für  die  Abfassung  der  Statuten  habe  ich  nicht  feststellen 
können.  Der  ebenfalls  unterzeichnete  Sekretär  Lucas  Wultzk  ist  wohl 
bischöflicher  Sekretär  und  identisch  mit  dem  gleichnamigen  Canonicus 
von  Lebus,  der  aber  auch  erst  in  einer  Aufzeichnung  von  1550  erscheint^. 

Nach  dem  15.  Oktober  1588  unter  dem  Dekanat  des  Dr.  Bergeman 
wurde  ein  neues  Dekanat«buch  angelegt,  No.  11  der  Frankfurter 
Registratur,  ebenfalls  ein  Papierband  in  kl.  Quart  (22,5X17,5  cm).  Er 
wurde  begonnen  mit  einer  neuen  Niederschrift  der  Statuten,  bei  welcher 
man  die  früher  schon  in  der  alten  Handschrift  ausgeführten  Veränderun- 
gen übernahm  und  die  Orthographie  zeitgemäss  umgestaltete  (ae  für  e, 
ti  für  ci).  Die  Statuten  nahmen  mit  dem  Titelblatt  die  (5  ersten  Blätter  des 
zweiten  Dekanatijbuches  ein,  sind  aber  früh  herausgenommen,  sodass 
das  Dekanatsbuch  auf  der  nunmehr  ersten  Seite  pag.  11  stehen  hat. 

Die.  Statuten,  mit  einem  besonderen  Rückenstreifen  zusammengehal- 
ten, bilden  jetzt  No.  15  der  Frankfurter  Registratur.  Die  Sclirift  und 
die  Behandlung  der  tJberschriften  ist  dieselbe  ^vie  die  im  vorhergehendeu 
Semester  angefertigte  Niederschrift  der  Universitätsstatut-en  im  zweiten 
Statutenbuch  (No.  13).  Als  den  Schreiber  lernen  ^vir  in  der  angefügten 
zweiten  Beglaubigung  vom  2.  Juni  1589  Boiiaventura  Rösler,  kais. 
Notar  und  Notar  der  Universität  Frankfurt,  kennen.  Ihr  geht  vorher 
die  eigenhändige  Beglaubigung  durch  den  kaiserlichen  Notar  M.  Johann 
Schosser.  'i 


1)  S.  A.  u.  U.  H.  1.  S.  3. 

«)  Riedel,  Codex  dipl.  Brand.  L  20,  336. 


11 

8«  Die  Statuten  der  Jurlatlsehen  Fakultät. 

Die  Handschrift.  . 

Das  Statutenbuch  der  Juristen,  No.  16der  Frankfurter  Registratur,  istein 
^'tarker  Papierband  in  gross  Quart  (27x19  cm),  vom  Format  des  dritten 
Statutenbuches,  in  Orginaleinband.  Die  Deckel  sind  mit  gepresstem  gelbem 
Leder  überzogen.  Die  Mitte  jedes  Deckels  zeigt  je  ein  verschiedenes 
Wappen,  darunter  auf  dem  Vorderdeckel:  Statatorum  buch  facultatis 
iuridicae,  auf  dem  Rückdeckel   27.  Aprilis  anno  1606. 

Die  Aufzeichnung  der  Statuten  geht  von  pagina  1  (so  mit  alter 
Schrift  dastehend)  —  37.  Die  sorglältige  Schrift  ist  verwandt  der  im 
zweiten  Statutenbuche.  Der  Eingang  Nos  |  Jöachimus  Frideri  |  cus  ist 
mit  Majuskeln,  N  und  J  nlit  sauber  gemalten  Initialen  gegeben.  Sonst 
stehen  Majuskeln  in  den  Kapitelüberschriften,  für  die  Namen,  fast  durch- 
weg für  Decanus  und  häufig  für  Ordinarius.  Die  Unterschrift  unter 
der  landesherrlichen  Bestätigung  ist  eigenhändig. 

Andere  Eintragungen  im  Statatenbuch. 

Ausser  den  Statuten  hat  das  juristische  Statntenbuch  die  folgenden  Eintragungen, 
wpicbe  Ergänzungen  dazu  bilden;  s.  u.  S.  65  ff.  Sic  stehen  auf  S.  39 — 54  und  den 
letzten  24  Seiten.     Der  gross tc  Teil  des  Pap i eres  ist  unbeschrieben. 

1)  Beschlüsse  u.  ähnl. 

p.  63.  1623.  1.  Oktober.  Vereinbarung  zwischen  Theologen  und  Juriston 
über  die  Geschenke  bei  den  Promotionen. 

p.  65.  1652.  23.  Juni.  Vereinbarung  des  Rates  der  Fakultät  über  die  Gebühren 
für  abwesende  Mitglieder,'  unterzeichnet  von  den  Mitgliedern  des  Rates,  dem  Syn- 
«likus  der  Universität  und  dem  Notar  Christian  Crügor,  der  auch  den  Bcschluss 
oingetragcn  hat. 

p.  67.  1654.  Aufzeichnung  der  üblichen  Bedingungen,  unter  welchen  den 
Studiosen  gestattet  wird,  privatim  zu  lesen.  Angefügt  sind  Mitteilungen  über  die 
(ii-wäbning  einer  derartigen  Erlaubnis  von  1654 — 1663,  von  denen  die  erste  von  1654 
von  demselben  Schreiber  wie  die  Bestimnmng  eingetragen  ist. 

2)  Eidesformeln.  Die  Veränderungen  an  diesen  lassen  zum  Teil  eine  Ent- 
wickelung  'ii\ncrhalb  der  Fakultät  erkoimcn.  Kleinere  Veränderungen  an  den  Fonneln 
hatte  man  in  den  Statuten  selbst  angebracht.  Den  Anfang  des  Doktoreides  hat 
jemand  mit  dem  Schluss  des  Lizenziateneides  zu  einer  neuen  Fonnel  für  einen 
Liienziatcneid  verschmolzen  (s.  u.  S.  60  A.  1)  und  zwar  anscheinend  nur  für 
einen  einzelnen  Fall,  da  die  Änderung  nur  mit  Bleistift  vorgenommen  ist  und  noch 
vor  1701,  da  electoris  Brandeburgici  unverändert  ist.  1701  oder  später  hat  man 
beim  Doktoreide  sacrae  regiae  maiestatis  Prussicae  für  das  ilL  electoris  Brand. 
eingesetzt.  Beim  Lizcnziateneide  scheint  für  eine  derartige  Änderung  kein  Bedürf- 
nis vorgelegen  zu  haben. 

Die  Formel  für  den  Aufnahmeeid  jn  caj).  XIX  hat  man  nach  p.  89  der  Hs.  für 
den  1723  vom  Kurfürsten-  (dement issime)  von  Leipzig  als  Ordinarius  berufenen 
I)r.  Gottfried  Christian  Hof  mann  durch  Bleistiftveränderungen  passend  gemacht;  am 


12 

Rande    ist   s.  reg.  m.  Boruss.  eingosoizt,   und  die  &uf  den  Junior  der  Fakult&t  be> 
züglichen  Stellen  sind  eingeklammert.^) 

Zwischen  1723  and  1750  ist  dann  die  letztere  Formel  mit  denselben  Abände- 
rungen und  einem  veränderten  Eingang  auf  S.  93  und  anscheinend  gleichzeitig  der 
Doktoroid  mit  einigen  Auslassungen  auf  S.  95  von  dem  damaligen  Sekret&r  der 
Fakultät  Johann  Bernhard  Lehmann*)  eingetragen.  Beim  Doktoreide  ist  charakte- 
ristisch das  Fehlen  der  Bestimmung  über  die  Wiederholung  des  Grades  und  über 
Promovierung  von  Unwürdigen;  die  letztere  beschworen  von  jetzt  an  nur  die  Pro- 
fessoren. Der  Eid  für  den  Sekretär  der  Fakultät  war  schon  1676  erweitert  und  in 
der  neuen  Fassung  auf  p.  105  eingetragen. 

S.  94  ist  eine  Formel  für  den  Eid  des  Extraordinarius  oder  Adjunkten  der 
Fakultät  eingetragen,  welche  am  27.  Mai  1773  auf  Grund  eines  Fakultätsbeschlusses 
vom  20.  Mai  Ludwig  Gottfried  Madihn  beschwor,  und  welche  für  diesen  Fall  beson- 
ders festgestellt  und  vom  damaligen  Dekan  von  Hackeman  eingetragen  zu  sein 
scheint,  der  sie  unterzeichnet  hat  Sie  hat  nur  zwei  Abweichungen  vom  Profeasoren- 
eid.  Ob  noch  später  Gelegenheit  zu  ihrer  Anwendung  war,  mnss  zweifelhaft 
bleiben;  weitere  Eintragungen  über  Eidesleistung  fehlen. 

Solche  liegen  dagegen  vor  für  Leistung  des  Professoreneides  (S.  89 — 92)  von 
1723 — 63  an  Zahl  6,  (angeschlossen  sind  einige  Bemerkungen  über  die  Vereinigung 
des  Dekanats  in  2  Fakultäten  auf  dieselbe  Person,)  ferner  für  Leistung  des  Doktor- 
eides (p.  96)  von  1784—97  (an  Zahl  4)  und  für  die  Eidesleistung  von  Sekretären 
S.  105—108)  von  1632—1769  (17  an  Zahl)»). 

3)  Aufzeichnungen  über  Promotionskosten,  S.  101  von  einem  Unbekannten  (nach 
1701),  S.  102—3  von  dem  Sekretär  Lehmann  (1722—50«)),  8.  104  von  dem  Dekan 
Ludwig  Uhl  am  20.  November  1766. 

4)  p.  39 — 54  Abschriften  von  Erlassen  des  Landesherm  i^d  Auszüge  aus 
solchen,  die  juristische  Fakultät  betreffend,  von  1750,  172b— 1785,  die  letzteren  von 
dem  Professor  Johann  Ludwig  Uhl  eingetragen,  der  1786  Dekan  war. 

p.  100  findet  sich  ein  Verweis  auf  die  Nachrichten  über  die  Privilegien  der 
Fakultät  in  Beckmanns  Notitia  von  1707. 

Wie  sich  aus  dem  Vorigen  ergicbt,  haben  die  Eintragungen  weder  eine  chro- 
nologische noch  eine  sachliche  Ordnung. 

Copien  der  Statuten 

sind    enthalten    in    den  Copialbüchem  No.  24  und  25  der  Frankfurter  Registratur. 

Li  25  sind  hinter  der  Bestätigung  noch  die  Beschlüsse  von  1623,  1652,  der  Eid 

des    Sekretärs    von   1626,   der   Bcschluss   über  die  Studiosen  von  1654,  nicht  mehr 

die  Eidesformeln   aus   dem  18.  Jahrhundert  eingetragen.    Die  Eide  sind  in  der  auf 


*)  Die  zweite  derselben  scheint  aber  schon  früher  eingeklammert  und  gelegentlich 
also  weggelassen  zu  sein,  da  die  Klammem  schon  in  die  zwischen  1651  und  1701 
zu  setzende  Abschrift  in  No.  25  übernommen  ist.  S.  u.  S.  62  A.  1,  L  Schon  1611 
bestimmt  der  Kurfürst  Johann  Sigismund  das  Aufhören  der  Obliegenheiten  des 
Juniors.     S.  u.  S.  93,  N.  27. 

")  Er  ist  nach  p.  108  d.  Hs.  am  11.  Dezember  1722  vereidigt;  die  nächste 
angemerkte  Vereidigung,  die  des  Christian  Friedrich  Lincke,  also  vermutlich  seines 
Nachfolgers,  ist  datiert  vom  28.  Mai  1750. 

^)  Die  Veröffentlichung  dieser  Notizen  soll  im  Anschluss  an  das  Dekanatsbuch 
der  Juristen  geschehen. 


13 

den  KnTfanten  lantenden  Fassung  abgeschrieben.    Somit  ist  die  Abschrift  anschei- 
nend zwischen  1654  tbid  1701  angefertigt. 

Aach  die  Abschrift  in  24  ist  wohl  vor  1701  angefertigt.    Die  Eide  lauten  auf 
den  Knrfoisten.    Die  Zns&tze  sind  nicht   vorhanden. 

Geschichte  der  Statuten. 

Die  ältesten  Statuten  der  Juristen  waren  nach  der  Angabe  Joachim 
Friedrichs  in  unseren  Statuten  (s,  u.  S.  64)  am  29.  September  1506 
von  dem  Kanzler  gegeben  und  bestätigt  worden.  Aus  dieser  Ausdrucks- 
weise darf  nicht  gefolgert  werden,  dass  der  Kanzler  sie  auch  abgefasst 
hatte.  Die  Bestätigung  der  alten  Statuten  enthielt,  wie  es  scheint,  die 
Anerkennung  des  Rechtes  der  Fakultät,  statuta  et  ordinationes  cum 
consensu  Cancellarü  condere,  eadem  revocare,  mutare  vel  conigere  etc. 
Dieses  Becht  war  der  Universität  und  damit  indirekt  den  Fakultäten 
durch  die  kaiserlichen  und  die  päpstlichen  Freiheitsbriefe  verliehen  worden 
Der  Ausdruck  Statuta  et  ordinationes  condere  entstammt  den  Urkunden 
Julius'  IL  von  1506  und  1507.  Es  ist  nicht  wahrscheinlich,  dass  der 
protestantische  Kurfürst  sie  daher  nahm,  sie  werden  also  wohl  in  der 
Bestätigung  durch  Dietrich  von  Bülow  gestanden  haben.  Darnach 
hätte  auch  bei  den  ältesten  juristischen  Statuten  eine  Zusammenwirkung 
von  Universität  und  Kanzler  stattgefunden  ähnlich  wie  bei  den  allgemei- 
nen Statuten. 

Eine  Abschrift  aus  diesen  älteren  Statuten  haben  wir  wahrschein- 
lich vor  uns  auf  einem  DoppelbLatt  im  Fascikel  B.  51  n.  1  des  Berliner 
geheimen  Staats-Archivs.  Es  enthält  auf  den  ersten  anderthalb  Seiten 
zwei  in  den  späteren  Statuten  nicht  zusammenstehende  Artikel  in  einer 
Schrift,  die  noch  dem  Ende  des  16.  Jahrhunderts  angehören  könnte. 
Bei  irgend  einer  Oelegenheit  wird  diese  Abschrift  als  Beleg  eingeschickt 
sein.  Zu  der  Abschrift,  welche  sich  1577  Johann  Georg  von  sämmt- 
lichen  Statuten  und  Privilegien  der  Universität  einschicken  Hess,  um  sie 
dem  Herzog  Julius  von  Braunschweig  als  Vorlage  für  die  neue 
Universität  Helmstedt  zu  übersenden  *),  kann  sie  ihrer  Beschaffenheit  nach 
nicht  gebort  haben. 

Nach  Joachim  Friedrichs  Erklärung  genügten  diese  alten  Statuten 
im  neuen  Jahrhundert  der  Fakultät  nicht  mehr,  und  sie  fasste  daher 
anf  Grund  jenes  (hier  nochmals  vom  Kurfürsten  anerkannten)  Rechtes 
die  neuen  Statuten  ab.  Der  Kurfürst  bestätigt  sie,  indem  er  ausdrück- 
lich diese  Bestätigung  mit  der  früheren  durch  den  Kanzler  gegebenen 
in  Parallele  setzt  (s.  u.  S.  64  u.).  Da  auch  der  Stil  der  alten  Statuten  Anstoss 
erregt  hatte,  dürfen  wir  wohl  annehmen,  dass  eine  vollständige  stilisti- 


^)  Dieser  Schriftwechsel  befindet  sich  in  demselben  Fascikel. 


14 

sehe  Umarbeitung  vorgenommen  wurde.  Ein  Stück  ist  jedoch  in  der 
ursprünglichen  Fassung  herübergenommen,  Cap.  24,  ein  Zusatz  zu  den 
alten  Statuten,  den  der  kaiserliche  Notar  Johann  Schosser  am 
10.  Oktober  1604  eingetragen  hatte. 

4.  Die  Statuten  der  Theologischen  Fakultät. 
Die  Handschrift. 

Das  Statutenbuch  der  Theologen  befindet  sich  im  Besitz  der  evan- 
gelisch-theologischen Fakultät  der  Universität  Breslau.  Es  ist  ein 
Papierband  in  gross  Quart  (30x20  cm)  mit  181  numerierten  Seiten  und 
2  unnumeriei  ten  leeren  Blättern.  Der  jetzige  Einband  stammt  wohl  erst 
aus  dem  18.  Jahrhundert.  Der  Peckel  ist  mit  braunem  Leder  mit 
Goldpressung  überzogen.  Der  Rücken  trägt  in  vergoldetem  Druck  die 
Aufschrift:  Statuta  facult.  theol.  Viadrin.  Der  Schnitt  ist  rot  gefärbt. 
Die  Niederschrift  der  Statuten  geht  von  S.  1 — 52.  Handschrift  und 
Anlage  sind  ähnlich  wie  im  dritten  Statutenbuche  der  Universität. 
Die  Bestätigungen  durch  Johann  Sigismund  und  Georg  Wilhelm 
sind  mit  derselben  Handschrift  gegeben  wie  die  entsprechenden  im 
dritten  Statutenbuch.  Vor  der  Bestätigung  hat  Johann  Sigismund 
übereinstimmend  mit  seiner  Erklärung  (s.  u.  S.  80.  A.  1),  gewisse  Ände- 
rungen im  Texte  eigenhändig  vorgenommen,  die  sich  auf  das  Dogma 
beziehen  (s.  u.  S.  80  A.  1).  Von  fol.  71  an  sind  Abschriften  und  Auszüge 
(1614 — 1722)  eingetragen,  die  aber  auf  die  Statuten  der  Fakultät  keinen 
Bezug  haben. 

Auf  S.  179  und  180 — 181  sind  Drucksachen  eingeklebt  und  zwar 
ein  Ordinationsformular  von  1G30  und  ein  gedruckter  Anschlag,  ent- 
haltend den  Freiheitsbrief  Joachims  U.  vom  1.  November  1564  betreflfend 
die  Bevorzugung  der  an  der  Universität  Frankfurt  Vorgebildeten  in  der 
Mark.  Der  Erhaltungszustand  des  Papiers  ist  ein  schlechterer  als  bei 
den  andern  Handschriften.  Es  ist  brüchig  geworden  und  hat  schon 
Lücken  bekommen. 

Copieen. 

Geh.  St.-Arch.  Berlin  Rep.  51  n.  ()8,  ein  Fascikel  in  foüo  enthält  fol.  8 — 15 
eine  Abschrift  bis  einschliesslich  der  Bestätigung  durch  Georg  Wilhelm  und  fol.  IC 
einige  aus  den  Statuten  von  1541  übernommene  Eidesformeln.  Der  Schreiber  hat 
1(K)  Jahre  nach  der  Abfassung  dieser  Statuten,  also  1641  geschrieben.  Die  Be- 
stätigung durch  Friedrich  Wilhelm  ist  auf  einem  eigenen  Doppelblatt  mit  anderer 
Handschrift  angefugt  (fol.  5.  C),  ausserdem  die  von  gleicher  Hand  geschriebenen 
Concept^^  für  die  Bestätigungen  der  allgemeinen  Statuten  von  1510  und  der  theolo- 
gischen Statuten  durch  Georg  Wilhelm  (fol.  1—4). 

Copialbuch  24  der  Frankfurter  Registratur  enthält  eine  andere  Abschrift  ein- 
schliesslich der  Bestätigung  durch  den  grossen  Kurfürsten:  der  Handschrift  nach 
ist  sie  wohl  lange  nach  164f),  vielleicht  erst  im  18.  Jahrhundert  angefertigt.  Beide 
Abschriften  berücksichtigen  die  Veränderungen,  doch  hat  die  erste  im  Lizentiaten- und 
Doktoreide  zwar  nicht  sacramentariorum,  aber  auch  nicht  ubiquetariorum.    S.  u.  S.  76. 


15 

Geschichte  der  Statuten. 

Anscheinend  sind  nacheinander  3  Redaktionen  im  Gebrauch  gewe- 
sen 1)  bis  zur  Eefonnation,-  2)  von  1541  an,  .8)  die  uns  erhaltene,  1591) 
bestätigte.  Von  der  ersten  haben  wir  nicht  einmal  eine  Nachricht,  von 
der  zweiten  giebt  uns  der  Abschreiber,  von  1641  3  Eidesformeln.  Beck- 
mann S.  35,2  macht  gar  keinen  Unterschied  zwischen  den  letzten  beiden 
Redaktionen.  Er  sagt  über  die  Theologen:  Statuta  eorundem  sub  Joa- 
chime U  electore  primum  concepta,  a  Johanne  Georgio  deinde  et  Joachi- 
mo  Friderico  roborata,  a  Johanne  Sigismundo  emendata,  cui  negocio  ma- 
num  propriam  adhibere  non  dedignatus  fuit  et  rursus  a  Georgio  Wilhel- 
me, Friderico  Wilhelmo  gloriosae  memoriae  ac  denique  ab  hodierno 
potentissimo  rege  Prussiae  clementissime  confirmata  ^).  Während  er  also 
die  von  Johann  Sigismund  vorgenommenen  Veränderungen  hervorhebt, 
erwähnt  er  nicht  einmal  den  Umstand,  dass  nach  1571  i|nd  vor  1599 
ein  neues  Statutenbuch  angelegt  ist.  Denn  unser  Statutenbuch  ist  nicht 
das  von  1541,  da  es  die  Bestätigungen  durch  Joachim  11  und  Johann 
Georg  nicht  hat,  die  Schrift  ebenfalls  auf  das  Ende  des  Jahrhunderts 
weist.  Bei  B.'s  sonstiger  Unzuverlässigkeit  müssen  wir  uns  hüten, 
aus  seinen  Worten  einen  Schluss  auf  das  Verhältnis  der  Redaktionen  von 
1541  und  1599  zu  ziehen.  Es  war  nicht  eine  blosse  neue  Niederschrift, 
denn  die  Eidesformeln  zeigen  starke  Veränderungen;  die  Grenzen  der 
Rechtgläubigkeit  werden  darin  näher  bezeichnet,  die  massgebenden  Schrif- 
ten und  die  verworfenen  Sekten  aufgeführt.  Vielleicht  bestanden  aber 
gerade  in  den  Eidesformeln  die  grössten  Abweichungen  und  nahm  sie 
gerade  deshalb  der  Abschreiber  von  1641  mit  auf.  In  der  Einrichtung 
der  Fakultät  war  vielleicht  weniger  zu  ändern  gewesen  als  an  den 
Glaubensvorschriflen.  Wir  müssen  die  Frage  unentschieden  lassen, 
ebenso  die,  ob  die  Statuten  von  1541,  die  dem  Abschreiber  von  1641 
noch  vorgelegen  zu  haben  scheinen,  zu  Beckmanns  Zeit  noch  vorhanden 
waren. 

Elnrlehtung  des  Druckes. 

Die  Fakultätsstatuten  sind  in  gewö^hnlichem  Drucke  gegeben,  alles 
Übrige,  was  nur  als  Anhang  dient,  ebenso  die  darauf  bezüglichen  Stellen 
der  Einleitung  in  Petitdruck.  Dieser  hat  also  einen  andren  Zweck  als 
im  vorigen  Hefte.  Die  Zahlen,  sowohl  Grund-  als  Ordnungszahlen,  sind 
der  Übersichtlichkeit  wegen  in  Ziffern  gegeben,  auch  wo  im  Original 
Wörter  stehen.  Die  Randbemerkungen,  welche  eine  kurze  Inlialtsangabe 
bringen,  sind  vor  die  betreffenden  Abschnitte  gestellt,  unwesentliche 
weggelassen.  Im  übrigen  sind  die  im  2.  Heft  (S.  29  f.)  angegebenen 
Grundsätze  befolgt. 

^)  Diese  Bestätigung  ist  mir  nicht  bekannt. 


16 


Text  der  Statuten. 


1.  statuta  faeultatis  pUlosophieae  In 
aeademia  FraneoftartaBa. 

(Zwischen  1640  und  1648.) 
Caput  1. 

1.  De  «lectione  Decani  einsque  tempore^). 

Facultas  pbflosophica  sen  aitinm  instar  aliaram  facoltatmn  duos 
qnolibet  anno  debet  habere  Decanos,  qnoniin  unns  die  sabbathi  ante  b. 
Georgii  equitis,  alter  die  sabbatt^iA  b.  Oalli  oonfessoris  festmn  canonice, 
(n)isi  angnertns  coUegarum  numerus  successi(o)nem  imperaverit,  eligendus 
est2). 

« 

2.  De  loco  electionis. 

Eligitur  autem  vel*)  in  loco  publice,  auditorio  (n)empe,  quod  vo- 
cant,  medicorum  in  coUegio  philosophico  ^),  quo  coUegae  singuli  per 
sche(d)ulam  antiqui  Decani  ad  horam  12.  convocantur,  vel  in  privatis 
Decani  aut  Senioris  alteriusye  re  sie  flagitante  aedibus. 

(pag.  2)  3.  Qui  in  electione  Decani  vocem  habeant. 

Nullus,  nisi  sit  de  Consilio  faeultatis  et,  ut  olim  vocabant,  actu 
regens^),  hoc  est,  qui  omnium  eorum,  qui  Collegium^)  constituunt  et 
in  urbe  tum  praesentes  sunt,  consensu  in  Consilium  faeultatis  receptus 
sit  et  minimum  duas  ordinarias  disputationes  pro  gradu,  et  unam 
extraordinariam  pro  loco  habuerit  aut  hanc  intra  mensem  se  habiturum 
promiserit,  sie  ut,  quamdiu  disputationes  suaa  non  absolverit,  habeatur 
pro  non  recepto. 

4.  A  quot  personis  eligatur  Decanus. 

Cum  nationes  completae  et  in  singulis  bini  sunt  philosophiae  pro- 
fessores  in  facultatem  recepti,  ^)  ex  singulis  nationibus  preterquam  ex  ea, 
ad   quam    decanatus    pertinet,    singuli    per    sortem  eliguntur,  (3)  qui 


»)  N.  B.  «)  Zamcke  a.  a.  0.  S.  432.  c.  I,  1.  Georgii  =  28.  April,  GaUi  = 
16.  Okt. 

■)  Exolevit  a.  R.  Die  von  dem  Schreiber  des  exole^it  unterstrichenen  Stellen 
sind  nur  da  durch  Sperrdruck  kenntlich  gemacht,  wo  wie  an  dieser  Stelle  dadurch 
bezeichnet  sein  könnte,  worauf  das  exolevit  sich  bezieht. 

<)  Vgl.  darüber  Beckmann.     1707.    p.  38. 

^)  Zamcke  S.  433.  o.  1,4. 

^  =  Consilium,  wie  durch  das  artist.    Dekanatsbuch  belegt  ist. 

^  Professores  8  exoleverunt  a.  B. 


17 

potestatem  eligendi  noynm  Decanmn  habent,    eo  adtento,  ut  ab  uno  ad 
alium  ordine  decanatns  devolvatur.     Qnod  si  certus  et  indubitatns  est 
succesflor,  absque  conventu  antiquxis  Decanus  futuro  sigillum  cum  hoc 
libro  statatomm  et  aciuum  fac,  philosophicae,  epomide,  pileo  et  sistro  *) 
transmittere  atque  ita  decanatom  transferre  potest. 

5.  Quot  sint  nationes  in  philosophica  facultate. 

Tot,  quot  in*)  academia,  nempe  quatuor:  Franconica,  Marchica,  Slesi- 
tica,  Prutenica.  In  hanim  nna  qnilibet  professorum  est,  sie  tarnen,  nt 
necessitate  urgente  ex  nna  in  aliam  transferri  possit,  si  sciUcet  in  una 
natione  per  mortem  aut  discessum  plures,  in  aliis  pauciores  supersint^). 
Sunt  antem  hae  nationes  Decanomm  a  nationibus  Bectomm  distinetae, 
potestqne  philosophiae  professor  in  alia  natione  esse  Decanns,  in  alia 
Rector^). 

(4)  6.  Qualis  persona  eligi  in  Deeannm  debeat. 

Nnllus  in  Decanum  facultatis  artium  eligi  debet,  nisi  de  Consilio 
sit  facultatis^)  vitaeque  et  famae  honestae  nee  ullius  criminis  convictus 
ant  infamia  legitime  notatus.     (supra  n.  3), 

7.  De  inramento  novi  Decani,  quod  Senior   facultatis  ipsi  ' 

praelegit^). 

Decanus  novus  electus,  postquam  de  adsumendo  decanatu  suum 
eiplicavit  consensum,  iuramentum  praestat  in  hanc,  quae  sequitur, 
formam: 

Ego  iure,  quod  statuta  vigentia  et  statuenda  pro  bono  facultatis 
artium  velim  firmiter  observare  et  quantum  in  me  est,  sine  dolo  et 
fraude  ab  onmibus  facere  observari'^  omnemque  dare  operam,  ne  quid 
facultas  detrimenti  capiat,  sicut  me  deus  per  Christum  adiuvet. 


*)  exolevit;  bezieht  sich  vieUeicht  auf  pileo  et  sistro,  welches  der  Überarbeiter 
mit  1.  n.  2  bezeichnet  hat. 

«)  N.  b. 

•)  Eine  solche  Versetzung  aus  einer  Nation  in  die  andere  scheint  1507  zum 
ersten  Male  vorgenommen  zu  sein  und  war  damals  wohl  noch  nicht  in  den  Statuten 
Torgesehen,  da  sie  ex  consensu  et  ordinatione  reverendissimi  Cancellarii  universitatis  et 
U)tiu8  Facultatis  artium  geschah.    A.  u.  U.  H.  1.  S.  29. 

^  a.  R:  Hi  duo  soll  tanquam  magistratus  legitimus  iudicantur;  (de  rcjliquarum 
facultatum  decan(is)  nuUum  verbel(uin)  (=^  verbulum?).    Vgl.  II,  1. 

*)  Zamcke  S.  432  c.  1,2.  Professor  brauchte  der  Dekan  nach  III,  28  und  einer 
Bemerkung  ron  1588  nicht  zu  sein.  Jodocus  WiUichs  Statuten  (Vgl.  ob.  S.  9)  1,2  Si  ex 
profossomm  ordine  Decanus  non  fuerit,  Praeposito  nostri  coUegii  vel  Seniori  ea  con- 
TO(randi  cura  incnmbito. 

«)  eiolevit,  ')  Zamcke,  433  c.  1,6.  7. 

Acten  and  Urkunden,  Heft  HI.  «2 


18 

(5)  Caput  2. 

De  anetorltate  Decanl. 

1.  In  electionibus  Rectorum. 

Nulliis  academiae  Rector  eligi  potest,  nisi  praesente  Decano  ^),  qnippe 
qui  in  sua  hoc  est  decanatus  natione  de  essentia  electionis  semper  exi- 
stat  ut  est  in  statutis  acad.  de  electione  novi  Rectoris  p.  45*). 
Qnae  faoultatis  philosophicae  non  exigua  dignitas  est  a  fandatoribns 
academiae  concessa').  Quam  cum  imminutum  quidam  irent,  Serenissimus 
inclytae  recordationis  elector  imploratus  est,  a  quo  tempore  praerogativa 
illa  nobis  sarta  et  tecta  mansit.    (d.  23.  April  an.  1635).*) 

2.  In  decidendis  causis. 

Decanus  inter  coUegas  caussas(!)  ad  facultatem  pertinentes  et  eius 
oecasione  ortas  controversias  cognoscit  et  legitime  decidit. 

(6)  3.  In  disputationibus. 

Decanus  in  disputatione  audiendus  est  et  mandata  eius  custodienda. 
Quae  si  quis  forte  contemserit,  si  quidem  in  facultate  sit,  ab  ea  ad  tempus 
suspendi  debet,    sin  extra  eam,   ^g  floreni  mulctam  persolvit. 

4.  In  promotionibus  doctorum. 

Decanus  prae  caeteris  coUegis  honoratur,  eique  vel  ulna  integra  vel 
dimidia  serici  viUosi  vel  pretium  pro  candidatorum  numero  et  liberali- 
tate  una  cum  chirotecis  offerri  solet, 

Caput  8. 
1.  De  officio  Decani  in  genere. 

Officium  Decani  est,  1.  ut  ipse  diligenter  legat  et  bono  exemplo  collegiii 
praeeat,^)  2.  ut  coUegas  ad  diligentiam  in  legendo  (7)  praestandam  excitet 
et  singulis  semestribus,  quid  quisque  publice  lecturus  sit,  cum  iis  con- 
stituat,  3.  ut  sedulam  suscipiat  publicorum  exercitiorum  h,  e.  dedama- 
tionum  et  disputationum  curam  easque  in  libro  decanatus*)  consignet, 
4.  ut  de  promotionibus  quocumque  tempore,  si  usus  ferat,  maxime  ta- 
men  in  fine  decanatus  habendis  sit  sollicitus,  5.  ^)  ut,  si  quid  inciderit,  quod 


^)  exolevit. 

«)  fol.  45  der  alten  Zählung.  S.  A.  u.  Urk.  2.  H.  S.  72,  letzter    Absatz.    Vgl. 
S.  29.  A.  1. 
»)  Nb. 

*)  Nb.  Erwähnt  von  J.  C.  Beckmann.     1707,  p.  38  col.  1. 
*)  a.  R. :  ac  cxolevere  publicae  praelectiones. 
^  a.  R.:  ubi  i\\^? 
^)  Am  Rand  eine  anvorständliche  II. 


19 

facultatis  vel  dignitatem  vel  commodum  concernat,  non  ipse  solns  ar- 
bitrata  suo  aliqnid  statuat,  sed  cnm  coUegis  communicet  eosqne  ob  id 
convocet,  6.  nt  finito  officio  de  decanata  recedat  et  rationem  gesti  mn- 
neris,   peconiae  item,  si  quam  acceperit  vel  expenderit,  coUegio  reddat. 

2.  De  modo  convocandi  et  poenis  in  convocatione  apponendis. 

Decanus  in  ardnis  causis  convocare  Concüium  debet  et  in  convo- 
cando  apponere  (8)  debitum  praestiti  inramenti,  in  gravioribus  et  magis 
ardnis  poenam  perinrii,  in  commnnibns  et  levioribus  debitnm  obedien- 
tiae,  qnandoqne  poenam  non  contradicendi  vel  carentiae^)  pro  negotii 
cuiüsque  qnalitate,  salva  legitima  excusationis  exceptione. 

3.  De  parendo  convocationibus  Decani. 

Decano  Yocanti  onmes  coUegae  adesse  sub  poena  debent.  Adversa 
tarnen  valetudo,  si  sit  notoria,  nt  gratiam  facit  absentiae  et  a  poena 
contnmaciae  ezcnsat,  ita  temporibns  dispensationnm,  receptionum  vel 
aliis,  qnibns  pecuniolae  in  conminne  onmibns  einsdem  facnltatis  distri- 
bnendae  veninnt,  a  distribntionibns  non  exclndit,  quod,  qni  absnnt,  non 
soa  Yoluntate,  sed  morbo  coacti  officio  suo  desint.  Omnino  antem  in- 
instnm  est,  nt  si  molestia  corporis  ingmit,  honore  ant  lucello  sno  prive- 
tar  aegrotns. 

(9)  4.  De  modo  dicendae  sententiae. 

Placnit,  nt  coUegae  in  facnltate  loca  et  voces  habeant  eo  ordine, 
quo  sunt  in  facnltatem  recepti,  atque  nt  vota  minime  pnngentia  sine 
aspera  mordacitate  et  acerbis  facetiis  dicant  nee  nigro  Momi  sale  consper- 
gant,  sub  poena  reprehensionis  aut  etiam  suspensionis.  Quod  si  quis- 
piam  alteri  convitiatus  fuerit  aut  comminatus,  cedere  iussu  Decani  debet, 
eoqne  absente  de  tempore  suspensionis  eins  a  caeteris  coUegis  deliberari 
et  concludi. 

5.  De  modo  concludendi. 

In  conyentibus  facultatis  Decanus  concludere  debet  secundum  maiora 
aut  per  plura*)  vota. 

6.  De  officio  Decani  circa  lectiones  publicas  et  privatas. 

1.  Decanus  iubeat  singulos  in  electione  novi  Decani  vel  alio  publice 
conventu  dicere,  (10)  quid  semestri  ülo  lecturi  sint,  2.  eosdem  ad  con- 
tinuandas  lectiones  excitet,  3.  disputationibus  et  declamationibus,  si  quae 
habebuntur,  nisi  legitime  impediantur,  Interesse  iubeat.  Non  concedat 
etiam  cuiguam  docentium,  ut  a  philosophandi  genere  apud  nos   recepto 


»)  Zarncke  S.  436.  11.  13. 
^  Zarncke  S.  436.  II.  11. 


20 

recedat  modumve  et  terminos  phüoaophandi  inusitatos  infroducat  aut  prin- 
,  cipia  phüosophiae  Peripateticae  convellat,  aicut  a  aenatu  augusto  Coloniae 
ad  Stiemim  die  28,  Martii  anno  1656  rescriptum  eet^J, 

7.  De  privatis  lectionibus 
Magistris  hie  promotis  vel  ius  magistomm  nostrorum  consecutis  cum 
consensu  collegarum  potestatem  faciat  privatim  legendi  ita  tarnen,  ut, 
quid  lecturi  sint,  prius  exponant  nee  aliis  horis,  nisi  quibua  publice  non  legi- 
tur,  acroasin  faciant,  nee  theses,  de  quibus  publice  privatimque  disputa- 
turi  sunt,  sine  Decani  aut  eins  professoris,  ad  quem  materia  disputati- 
onis  pertinet^,  censura  et  subscriptione  typogiapho  excudendas  tradant 
aut  distribuant,  prout  Serenissimus  elector  Joannes  Sigismundus 
(Cttstnni  28.  Man  161 IJ  reseripsit.  Non  graduatis  autem  non  permittat, 
nisi  (11)  Omnibus  collegis  requisitis  et  consentientibus  sancte  promise- 
rint  se  prima  quaque  occasione  vel  alterutrum  baccalaureattis  vel 
magisteril  vel  utrumque  gradum  hie  petituros  esse. 

8.  De  officio  Decani  circa  declamationes. 

Moneat  Decanus  promotos,  vel  baccalaureos  vel  magistros,  ut  sa- 
cram  vel  profanam  aliquam,  scd  eruditione  augendae  vel  moribus  for- 
mandis  materiam  sibi  eligant,  quam  vel  numerorum  moderatione  et 
pedum  adstricta  vel  poetarum  legibus  soluta  oratione  tractent  et  die  sab- 
bathi  hora  9.  in  publico  sive  ex  charta  sive,  quod  melius,  ex  memoria, 
prius  tarnen  Decano  visam  et  censam  recitent.')  Permissum  etiam  non 
ita  pridem  est  studiosis  uecdum  gradu  aliquo  omatis  in  publico  decla- 
mare;  qui  tamen  simul  monendi  sunt,  ut  gradum  suo  tempore  petant. 

9.  De  officio  Decani  circa  disputationes. 

(12)  Magistros  et  baccalaureos  hie  promotos  aut  baccalaureorum  et 
magistrorum  iura  hie  adeptos,  si  cessent,  publico  programmate  adhortari 
potest,  ut  ex  sineeriore  phüosophia  materiam  certam  sibi  publico  dispu- 
tandam  sumant,  sive  ea  sit  ex  philosophiae  instrumentis  sive  ex  par- 
tibus  eiusdem. 

Statum  autem  disputationum  philosophicarum  tempus  est  feria 
septima  sive  dies  Saturni  in  qualibet  septimana,  qui  non  temere 
migrandus.^) 

NuUi  magistrorum  vel  eorum,  qui  in  facultate  sunt,  concedendum, 
ut  iiiconsulto  inscioque  Decano  tempus  disputandi  pro  lubitu  sibi  sumat 
et  absque  eins  scientia  et  consensu  theses  distribuendas  curet. 


*)  Am  Rande  von  nicht  viel  spätorrr  Hand  nachgetragen.  Von  anderer  Hand 
Nb.  Nach  gütiger  Mitteilung  des  Herrn  Geh! Archivrats  Dr.  Friedla  endi^r  ist  sena- 
tus  augustus  der  kurfürstliche  gi^heimo  lliit,  Suevus  die  Spree.  Die  erwähnte  Ver- 
fügung ist  mir  nicht  b«'kannt. 

2j  a.  R.  :  Nb.  «)  Vgl.  Forscli.  z.  brb.  u.  jirrss.  Gesch.  8  (181*5;.     S.  215. 


21 

10.  Qnamdiu  praesidi  dispntandum. 

Omnes  dispntantes  in  coUegio  philosophico  in  hyeme  num'erando  ab 
autmnnali  aequinoctio  ad  vernum  nsque  hora  8.  matutina,  (13)  in  aes- 
tate  vero  a  verno  aequinoctio  ad  auctumnale  vicissim  nnmerando  7.  ma- 
tutina initium  disputandi  faciant;  nemoque,  nisi  sponte  velit,  responsionem 
in  hyeme  ultra  12.,  in  aestate  ultra  11.  producere  teneatur,  sicut  anno 
1588  decretum  est. 

11.  Quamdiu  Decano  in  disputatione  manendum. 

Decanus  a  principio  ad  finem  usque,  nisi  legitima  impedimenta 
maturius  ipsura  egredi  iubeant,  disputationi  intersitet  nimias  disputan- 
tium  contentiones  vetet  ac  conipescat  et,  ne  convitiis  aut  iurgiis,  sed 
potius  rationibus  rem  agant,  severe  mandet.  Quod  si  quis  eum  audire 
noluerit  aut  mandatum  eius  neglexerit,  poenam  supra  (cap,  2  n.  3.)  ex- 
positam  subibit. 

12.  Quot  argumenta  opponens  proponere  debeat. 

(14)  Nemo  oppositurus  plura,  quam  par  est,  argumenta  proponat, 
nisi  forte  unum  saltem  praesentem  videat,  qui  post  ipsum  opponere  velit 
aut  plures  non  venturos  sciat,  ne  ob  unum  reliquos  excludi  aut  ultra 
tempus  respondentem  detineri  necesse  sit. 

13.  De  praesidis  et  opponentium  praemio. 

Olim  quidem,  cum  fiscus  academiae  in  lauta  et  bene  aucta  adhuc 
erat  parte,  praeses  a  Quaestore  8  grossos  misnicos  %  respondens  1  gros- 
sum,  *)  opponens,  si  doctor  erat  aut  niagister  professoriae  stationi  prae- 
erat,  4  argenteos^),  caeteri  extra- professores  2*),  studiosi  6  numulos(!) 
misnicos^)  praemi(i)  loco  accipiebant^).  Hodie,  quia  academiae  fiscus  defe- 
cit,  nee  praeses  nee  opponentes  quicquam  capiunt,  ideoque  etiam  rari- 
ores  sunt  disputationes ;  quam  liberalitatem  meliora  tempora  forte  nobis 
reducent. 

(15)  14.  De  officio  Decani  circa  promotiones. 

Decanus  sedulam  habeat  promotionum  curam,  et  si  quos  in  coetu 
discentium  aut  alibi  etiam  studiorum  suorum  philosophicorum  fiduciam 
habere  noverit,  eos  non  dubitet  amanter  et  humaniter  sive  coram  sive 
per  literas  compellare  et  ad  petendos  bonorum  gradus  invitare.  Cessantibus 


')  Am  Bande:  hoc  aoro  a  1650  imperialem  1. 

")  3  grossos.  ■)  Vs  imperialem  sc.  doctor  aut  magister. 

*)  6  grossos.  *)  6  temarios.    Die  neuen  Sätze  nicht  in  No.  25. 

•)  Exolevit.     Vgl.  Forsch.  8.  S.  215. 


22 

etiam  bellicis  motibns  mos  pristmns  revocari  peterit  et  qui  semestri 
hibemo  decanatuin  gerit,  in  festo  purificationis,  quod  vocant,  Mariae, 
(2.  Febr,)  qui  vero  aestivo,  in  nundinis  Margaretae  (13.  Julii)  programmate 
publico  primnm,  tum  alter  horum  paulo  ante  Paschalis  festom  seu  in 
nundinis  Beminiscere,  alter  ^)  paulo  ante  festum  d.  Michaeli  saermu 
brevi  alio  scripto  sive  poetarum  stilo  cantilenoso  sive  prosario  opere 
confecto  et  vel  manu  exarato  vel  typis  excusso  candidatos  evocabit. 

15.  Quid  faciendum  Decano,  si  candidati  sese  obtulerint. 

(16)  Decanus  pridie  eins  diei,  quo  examen  futurum  est,  aut  si 
dies  dominicus  interveniat,  biduo  ante  examen  coUegas  convocet  hora 
12.,  candidatos  in  conspectum  eorum  producat,  et  an  illis  copiam  exa- 
minis  facere  velint,  exquirat,  Qui  si,  ut  fieri  solet,  annuerint  et  candi- 
dati in  dispensatione  suum  praestiterint,  Exaniinatores  eligantur. 

Tempestive  etiam  scribat  ad  serenissimum  electorem,  academiae 
Cancellarium*)  et  Conservatorem  eique  numerum  et  nomina  candidatorum 
intimet  et  commissionem  seu  licentiam  candidatos  promovendi  ab  eo 
summisse  petat.^) 

IG.  De  numero  Examinatorum. 

Examinatores  regulariter  sunt  5,  nempe  praeter  decanum  ex  qua- 
libet  natione  unus.  Quod  si  plures  sunt  candidati  aut  in  una  natione  collegae, 
vel  sortiuntur,  (17)  quis  examini  interesse  debeat,  vel  unus  eorum 
primo,  alter  secundo  examini  interest.  Licet  autem  Examinatori  alterum 
subdelegare  ex  causa  et  in  suum  locum  substituere. 

17.  De  qualitate  promovendorum  seu  quinam  promovendi 

et  ad  honores  publicos  admittendi. 

Nemo  admittitur  ad  magisterii  gradum,  nisi  qui  1.  moribus  commen- 
dabilis  sit,*)  et  cui  non  solum  sit  literarum  scientia,  sed  etiam  vitae 
meritum  et  honestas  sufifragetur ^)  2.  et  ex  legitimo  toro  natus  sit 
3.  et  primum  ac  vicesimum  annum*)  egressus  aut  etiam  ingressus 
fuerit;  quem  si  non  ingressus  aut  egressus  sit,  dispensatur  cum  Ulo 
et  pecunia  modica,  quod  deest  aetati,  suppletur,  (18)  4.  et  si  in  alia 
academia  non  didicerit,  minimum  annum  hie  in  studiis  vixerit,®)  et  si 
baccalaurei  iam  sint  hie  promoti,  necdum  debitas  disputationes 
pro  baccalaureatu  habuerint,  ad  supremam  philosophiae  gradum 


^)  paulo  —  alter  am  Rand  von  derselben  Hand. 

')  Irrtümlich  hat  der  Überarbeiter  von  ca.  1700  vor  sereniss.  1,  Tor  Can- 
cellarinm  2  gesetzt.  Cancellarium  ist  Apposition  zu  electorem.  Seit  1598  war  der 
Landesherr  zugleich  Kanzler.    Beckmann  p.  30.  31.      ")  Vgl.  Forsch.  8,  216  f. 

*)  Zamcke  S.  469  c.  XIII,  20.  «)  Zamcke  S.  447  c.  II,  9. 

6)  Vgl.  Forsch,  ö,  217. 


23 

nonadmittantur,  nisi  prius  ioachimicnm  collegio  philosophico, 
cum  tentamen  ingrediuntur,  exsolverint,  alterum  deinde,  cum  in  facul- 
tatem  reciplimtnr.  Sin  vero  alibi  sint  primo  gradn  ornati,  etiam  3  flore- 
nos  marchicos  pro  redimenda  facultate  et  ioachimicum  pro  disputatione 
nomerant,  quo  casu  a  caeteris  baccalaureorum  oneribus  liberantur.  Olim 
etiam  gliscentibus  inter  Aristotelicos  seu  Philippicos  et  Bamaeos  seu,  ut 
ipsi  dici  volebant,  Socraticos  de  genere  et  modo  philosophandi  acerrimis 
contentionibus  Bamaeis  portae  bonorum  pbilosophicorum  non  patebant. 
Sed  hodie,  cum  odia  illa  deferbuerint  et  contentionum  faces  deflagrarint, 
non  ita  stricte  (19)  decretura  hoc  servatur;  monentur  tamen  omnes 
candidati,  ut  fontes  magis  videaiit,  quam  rivulos  consectentur  et  Aristo- 
telem  et  Platonem  cum  recentioribus  scriptoribus  coniungant. 

18.  De  modo  et  processu  examinandi. 

Qui  gradum  alterutrum  vel  utrumque  petunt,  1.  nomina  sua  citius 
seriusve  apud  Decanum  profitentur,  2.  adveniente  examinis  tempore 
candidatonmi  qui  ordine  inscriptionis  in  matriculam  —  hie  enim 
spectatur  —  primus  est,  nomine  reliquorum  competitorum  et  suo  Senatui 
philosophico  eam  ob  causam  a  Decano  per  schedulam  conyocato  desi- 
derium  suum  exponit  et  se  ad  tentamen  et  examen  prius,  inde  ad  ho- 
nores  admitti  petit,  (20)  3.  catalogum  lectionum  philosophicarum, 
quibus  hie  et  in  aliis  academiis  interfuerunt,  iussu  Decani  confectum 
et  superstitum  professorum  testimonio  corroboratum  exhibent,  ut  intelli- 
gatur,  an  cyclicum  artium  orbem  confecerint  vel  an  dispensatione  opus 
Sit,  4.  sub  iurisiurandi  religione  confirmant,  ut  paulo  ante  dictum,  se 
tum  ex  legitime  matrimonio  natos,  tum  contra  leges  annarias  in  peten- 
dis  honoribus  non  peccare;  tandem  numerant  certam  pecuniam, 
qnae  inter  praesentes  distribuitur,  ita  ut,  qui  reipublicae  causa 
Tel  per  adyersam  valetudinem  vel  alia  legitima  impedimenta  absunt, 
non  excludantur. 

Hinc  admittuntur  ad  examen  pro  primo  gradu  et  1.  quidem  ad 
tentamen,  quod  vocant,  grammaticum  ex  poeta  aliquo  Latino,  Virgiüo 
inaxime,  Horatio,  Lucretio,  Juvenale  aliisque  classicis  sumtum;  sed 
prius  praestant  iura(21)  mentum  de  se  non  vindicando,  si  post  tentamen 
ad  examen  non  admittantur  vel  post  examen  reiiciantur,  in  hanc  quae 
sequitur  formam: 

Ego  N.  iuro,  quod  nee  actione  nee  ultione,  nee  per  me  nee  per 
alium,  directe  vel  indirecte,  verbo  vel  facto  vel  quovis  aHo  modo  veüm 
lue  vindicare,  si  ad  examen  non  admittar  vel  post  examen  reiiciar,  sub 
poena  periurii,  quod  contrafaciens  ipso  facto  incurro,  et  100  florenorum. 


24 

quorum  altera  modietas  cedat  illi,    quem  sie  offendo,  altera  vero  facul- 
tati,  sicut  me  deus  per  Christum  adiuvet^). 

Quod  si  candidatorum  aliquis  repulsam  tulerit  et  contra  fidem 
datam  ezaminatorem  siye  in  continenti  sive  ex  intervallo,  sive  nnum 
sive  plures  innocenter  impetierit  (22)  et  molestaverit,  ei  caeteri  collegae 
realiter  et  cum  effectu  adsistere  et,  si  opus  fuerit,  etiam  sub  expensis 
facultatis  propriis  summis  viribus  defendere  debent. 

Post  tentamen,  si  in  eo  bene  steterint,  admittuntur  2.  ad  examen 
logicum,  3.  hinc  ad  rhetoricum  oflferentes  epistolam  vel  oratiunculam, 
quam  iussu  Decani  de  certo  themate  ex  tempore  scripserint, 
4.  denique  ad  astronomicum  seu  sphaericum. 

Quibus  ita  peractis  et  problematis,  quae  'vocant,  ad  corrigendos, 
qui  vel  inter  examinandum  aut  in  eruditione  aut  in  pronmitiatione  seu 
gestu  aut  in  moribus  deprehensi  vel  alias  Examinatoribus  noti  sunt, 
defectus  et  excessus  pertinentibus  propositis,  si  consentientibus  omnium 
Examinatorum  suffragiis,  quae  Decanus  requirit  et  Examinatorum  quis- 
que  sub  fide  coUegio  data  ferre  debet,  probati  et  gradu  primo  digni 
habiti  fuerint,  bona  illis,  (23)  quae  vocant,  nova  ordine  ab  exami- 
natoribus nuntiantur  et  spes  fit  de  consequendo  primo  gradu.  *)  Illi 
gratias  agunt  et  pretium  pro  labore  examinis  numerant. 

Postmodum  acceditur  ad  alterum  pro  gradu  magisterii  examen.  Et 
cum  olim  mutatis  praesertim  Examinatoribus  et  quod  profundior  in  ma- 
gistris  quam  in  baccalaureis  eruditio  desideretur,  examen  logicum  et 
rhetoricum  primo  repeteretur,  hodie  id  fieri  desitum  est"^  et  mox  acce- 
ditur 1.  ad  thema  grammaticum  Graecum  ex  Homero  vel  Hesiodo  vel 
alio  illustri  poeta  desumtum,  tum  2.  ad  physicum,  3,  ad  ethicum,  4.  ad 
geometricum,  et  demonstrantur  a  candidatis  propositiones  Euclidis 
ordine,  a  primo  prima,  ab  altero  secunda  et  sie  deinceps.  Tandem 
illis  post  problemata  bona  vicissim  nunciantur  nova  et  promittitui* 
magisterii  gradus  primo  quoque  tempore  a  Decano  con(24)ferendus 
Monentur  tamen  etiam  in  utroque  examine  de  resarciendis  iis,  quae 
sibi  desunt,  et  de  taciturnitate,  et  certum  numerant  pro  examinis  labore 
pretium. 

19.  De  completione. 

Jubeantur  candidati  a  Decano  ad  Rectorem  se  conferre  et  complere, 
si  forte  minus  quarii  12  grosses  misnicos  pro  inscriptione  dederint.  Si 
dederint,  nuUa  completione  opus;   opus  tamen  est,  ut  se  sistant,  ut  an 


1)  Zamcke  S.  478.  c.  XIV,   18. 

*)  primo    gradu    unterstrichen;    a.  R.:     oxolevit.    Gemeint    ist    wohl    die    Er- 
werbung des  ersten  Grades. 
^)  Exolevit. 


25 

in  matrlcTÜam  inscripti  sint,  et  qnis  eorum  primus  iDScriptns,  quando- 
qüidem  secundum  inscriptionis  momenta  locxun  sortiuntur,  certo 
constet^). 

20.  De  receptione  in  facnltatem. 

Pridie  eins  diei,  qni  promotioni  destinatus  est,  candidati  hora  9. 
antemeridiana  recipiuntur  in  pleno  coUegarum  consessu  in  facultatem, 
nun  tarnen  in  Consilium  facultatis,  sed  inter  magistros,  quos 
Tocant,  nostros;  (25)  et  olim  quidem,  cum  maior  erat  coUegarum 
numerus  nee  examini  omnes  interesse  poterant,  ab  infimo  Examina- 
tore coUegio  commendabantur;  quod  hodie,  quia  omnes  fere  collegae 
examini  intersunt,  in  desuetudinem  abiit^). 

Praestant  autem,  quod  sequitur,  iuramentum: 
Ego  N.  iuro  vobis  Decano  et  vestris  successoribus  revereiitiam  et 
obedientiam  in  licitis  et  honestis^)  et  quod  statuta  et  statuenda,  quae 
sunt  pro  bono  universitatis  et  facultatis,  velim  firmiter  observare '*)  et 
quod  bonum  huius  universitatis  et  facultatis  artium,  ad  quemcunque 
statum  devenero,  velim  procurare*),  sicut  me  deus  per  Christum  adiuvet. 
A  prandio  professores,  consules,  senatores,  alios,  interdum  etiam 
uiores,  filias  vel  ad  actum  (26)  et  convivium  simul  vel  ad  actum  solum 
invitant. 

21.  De  tempore  promotionum. 

Ordinaria  tempora  promotionum  sunt,  quae  antecedunt  electionem 
no^i  Rectoris,  nempe  circa  d.  Georgii  et  Galli  festum.  Quod  si  tamen 
intermedio  tempore  unus  vel  plures  accesserint  et  gradu  se  ornari  petie- 
rint,  Decanus,  si  velit,  illorum  rationem  accedente  coUegarum  consensu 
habere  poterit. 

22.  De  actu  promotionis. 

Die  promotionis  veniente  horis  pomeridianis  1.  ciroiter  vel  2.  candi- 
dati a  Rectore,  Decano  et  caeteris  professoribus  in  coUegium  inter  musicos 
concentus  seu  tubarum  sonos,  nisi  pubUcus  vetat  luctus,  deducuntur, 
ubi  Decanus  oratiunculam  praemittit  et  postea  ad  actum  promotionis 
transit.  Ubi  notandum,  posse  quidem  alicui  gradum  primum,  qui  a 
baccalauri  nomen  habere  videtur,  seorsim  et  uno  actu,  seorsim  (27) 
etiam  et  altero  actu  summum  magisterii  gradum  conferri,  at  licentiaturam 
et  magisterium  in  artibus  uno  actu  et  die  conferri  oportere  nee  licen- 
tiataram  solam  posse  decerni.  Ante  vero  quam  gradus  candidatis  su- 
premus  confertur,  tactis    academiae    sceptris   iuramentum  praeeunte  ve) 


*)  Exoleyit;  primus  unterstrichen. 

«)  Zarncke  S.  478.  c.  XIV,  22.  »)   S.  479.  Z.  15.  *)  Z.  18. 


26 

Notario  Tel  depositore  vel  famnlo  verbis  conceptis  inrant  in  hanc,  qnae 
sequitor,  formam  anno  Christi  1562  die  17.  sept.  decano  m(agistro) 
Gaspare  Hofinano  concordi  suifragio  constitutam. 

Vos  domini  candidati,  ita  ut  praeeo,  verbis  conceptis  iuretis: 
Ego  N.  iuro  vobis  liberalinm  artium  ac  philoso^hiae  Decano  restris- 
qae  successoribns  et  toti  deniqne  ordini  philosophico  obedientiam  et 
debitam  reverentiam,  deinde,  quod  hunc  gradom  nnnqnam  (28)  sim 
alibi  iteratnrus.*)  Postremo  profiteor  me  abhorrere  a  fanaticis  opini- 
onibus  et  sancte.  promitto  iuroque  me  consensum  et  doctrinam  ecclesiae 
vere  catholicae  in  scriptis  propheticis  et  apostolicis  traditam  ac  patnun 
nostrorom  memoria  superiore  seculo  in  confessione  Angnstana  somma- 
tim  repetitam*)constanter  retenturum  perpetuoque  defensnrmn;  sicnt  me 
dens  per  Christum  adinvet.     Dicatis:  ego  iuro. 

Post  factam  rennnciationem  nltimns  candidatormn  gratias  agit  et  ex 
coUegio  magistri  novelli  in  domum  Decani  vel,  onde  exierant,  re- 
ducuntur. 

23.  De  distribntione  peenniae  in  actu  promotionis. 

Pro  nnmero  candidatorom  et  illatae  in  fiscnm  (29)  nostmm  peen- 
niae qnantitate  distribnontur  doctoribus  facnltatum  et  coUegii  philo- 
sophici  professoribns  modo  temi  modo  quatemi  grossi  misnici,  caeteris 
a  magistris  nnnqnam  nisi  bini.  Bectori  autem  et  Decano  panio  mains 
offertur  pro  praesentia  honorarinm. 

24.  De  convivio. 
Convivinm  pro  nnmero  magistromm  aliquando  lantius,  aliquando 
parcius,  semper  tamen  frugaliter  instniendnm  et  qnidem  apnd  De- 
canum,  si  ipse  velit  ant  possit,  sin  ille  nolit  ant  non  possit, 
apnd  alium  philosophiae  professorem,  ne  lucellnm,  si  quod  inde 
sperari  potest,  ad  extraneos  transferatur. 

25.  Snmtus  promotionum:') 

In  dispensatione  12  gross,  misn.  baccalanreandns 

1  tal.  magisterii  gradum  petens. 

(30)   Proexamine  1°»^    1  tal.     6  arg. 
Pro  2.       1  tal.  18  arg. 

Pro  nnmero  tamen  candidatomm  augetur  vel  minuitur  praemium 
pro  labore  examinis  et  inter  Decannm  et  Examinatores  aequis 
partibns  distribnitur. 

Pro  bellariis  seu  iocalibus  videlicet  conditis,  vino,  cerevisia,  libo 
piperato  inter  examinandum  appositis  incertum. 


>)  Vgl.  Zarncke,  S.  479,  Z.  17. 

^)  ac  patruin  bis  repotitam  mit  Bleistift  eingeklammert. 

»)  Vgl.  Forsch.  8,  217. 


27 

Pro  receptione  ^)         12  gross. misn.,  qoiinterpraesentes distribnuntur. 

In  fiscnm       4  tal.    cum  semisse. 

Pro  2  disputationibns,  ut  decretum  a.  C.  1582  die  22.  septemb.  sab 
d.  Barthol.  Bademanno  et  25.  sept.  a  toto  Senatu  rectore  Jod(oco)Willi- 
chio  confirmatom. 

(31)  2  tal.,  qui  tarnen,   ubi  primom  dispn- 

tant,  vidssim  ipsis  cedont. 

12  gross.  Notario 

12  gross.  Famulis  academiae. 

Priores  duae  summae  1.  in  fiscum  et  2.  pro  disputationibns  ante  actum 
promotionis  numerandae  sunt,  nee  candidati  prius  ad  honores  publicos 
admittuntor,  quam  collegii  debitum  exsolverint. 

Ex  hac  in  fiscum  illata  pecunia  sumitur,  1.  quod  in  actu  promo- 
tionis distribuitur  consensu  collegarum.  2.  Decanus  pro  universis  ma- 
gistris  accipit  florenum,    pro    singulis  baccalaureis    2  misnicos  grosses. 

Beliquum  quod  est,  inter  collegas,  etiam  eos,  qui  examini  non  inter- 
faerunt  —  adversa  videlicet  valetudine  ecique  notoria  impeditiy  ut  supra 
meinb.  «?'),  memb.  lt<  num.  4^)  —  aequis  partibus  distribuitur.*) 

26.  Quid  promoti  magistri  Decano  offerant. 

Honorarium  Decano  quisque  pro  facultatibus  (32)  et  libera- 
litate  of  ferre  solet,  cum  in  statutis^)  quidem  gratitudinis  loco  1  aureum 
largiri  iubeantur. 

27.  De  recipiendis   in    facultatem    seu    inter   baccalaureos    et 

magistros  nostros  peregrinis. 

Si  peregrinus  alibi  vel  primo  seu  inflmo  vel  etiam  summo  in  philo- 
sophia  gradu  omatus  inter  baccalaureos  vel  magistros  nostros  seu  hie 
promotos  recipi  et  eomm  iuribus  ac  privilegiis  uti  frui  vult,  baccalaureus 
qnidem  3  flor.  misnicos  numerat  et  1  pro  disputatione  talerum 
deponit,  magister  vero  6  flor.  misn.,  2  tal.  pro  2  disputationibns,  ubi 
diaputaverit,  recipiendos. 

1.  Prius  tamen  promotionem  suam  literis  authenticis  doceat^)  (33)  vel 
duos  sponsores  aut  testes  fide  dignos  habeat,  qui  sub  iuramento  confirment 
eumtali  gradu  esseomatum,  2.  praestetiuramentumnostrorummagistrorum'), 


*)  a.  R:  mcmb.  20  (ob.  S.  25). 

«)  S.  19.  3.  »)  S.  23.  18,4. 

*)  Die  Promotionskosten  im  J.  1800  ^obt  Hausen  S.  97  an. 

•)  Wohl  in  den  alten  Statuten,  die  nicht  erhalten  sind.       •)  Verb,  ans  docet. 

^)  Zarncke  S.  487.  c.  XYI,  4. 


28 

(sup,  §  20)  3.  promittat  dispntationes  primo  quoqne  tempore  haben- 
das,  4.  locnm  occupet  post  magistros  nostros  iam  promotos,  5.  con- 
cordiam  tueatur  cum  caeteris  et  consensum  doctrinae  Peripateticae  nee 
in  theologicis  quicquam  periculose  moveat,  6.  nee  legat  privatim  in 
pnblicis  academiae  auditoriis  [aut]  —  nee  Ugaty  nist  ante  eapostterü  De- 
cano,  quid  lecturu8  eit  nee  (ex  capite  3.  §  1)  ^)  —  iis  horis,  quibns 
publici  professores  legunt  nee  disputationem  nisi  a  professore  visam  et 
subscriptam  t3rpis  mandet. 

28,  De  redpiendie  in  Collegimn  seu  ordinem  senatorium  factUtatis, 

Si  quis  magistrorum  nostrorum,  vir  exiniius  et  nonnullius  auto- 
ritatis,  in  Senatum  seu  Consüium  facultutis  cooptari  atque  Decanatus 
officio,  etiamsi  professor  non  sit,  fnngi  voluerit,  hoc  ipsum  seorsim 
quaerat  et  CoUegio  (34)  fidem  datam  stipulata  manu  repetat,  tum  animi 
grati  tesseram^Senatoribus  pro  praesentia  florenum  misnicum  h.  e. 
21  grossos  numeret  et  disputationem  pro  loco  habeat,  qua  de  re 
cap.  1  §  3*). 

29.  De  abeuntibus  et  revertentibusad  Concilium  facultatis. 

Si  quis  rerum  suarum  statu  exigente  cum  consensu  reliquorum 
coUegarum.  aliquandiu  a  Concilio  facultatis  peregre  absit  et  elapso  tem- 
pore, quod  absenti  concessum  fuit,  revertatur  et  de  novo  recipiatur, 
decretum  quidem  fuit  anno  1582  die  18.  Aprilis  a  Collegio  decano 
m(agistro)  Joanne  Fontane,  ut  non  tantum  denuo  praestet  iuramentum, 
numeret  florenum,  promittat  disputationem,  sed  etiam,  ut  ultimum  inter 
caeteros  locum  habeat.  Sed  postremum  hoc  durius  videtur,  max(ime)  si 
consensu  serenissimi  electoris  aliquandiu  a  professione  et  facultate 
abfuerit  et  alibi  egerit.  Beversus  enim  locum,  quem  prius  habuit,  iure 
merito  recuperat^. 

(35)     30.  De  peregrinis  ad  professionem  philosophicam  vocatis. 

Si  poregrinus  ad  professionem  aliquam  vocetur,  ultimum  post  reli- 
quos  professores  locum  occupabit,  nisi  aut  magni  alicuius  nominis  vir 
sit  aut  aetatis  provectioris  aut  alibi  in  officio  splendidiori  vixerit;  quo 
casu  ipsi  iuniores  non  quidem  iure,  sed  ex  humanitate  iure  suo  tamen 
salvo  cedere  poterunt. 

31.  De  quinario  numero  participantium  de  accidentibus 

facultatis  et  honore  ^Decanatus. 

« 

Placuit  praesenti  Collegio  facultatis  philosophicae  universo,  ut  illud, 

quod  consuetudine  et  usu  iam   inde    a   pluribus    annis  receptum  atque 


>)  8.  20.  2)  s.   16.  »)  Vgl.  ob.  S.  4. 


29 

rescripto  electorali  infra  memorando  firmatum  est,  statutis  facultatis 
hüius  tum  ad  memo(36)riam  posterorum  tum  ad  evitandas  lites  in- 
seratur  scilicet  ut,  cum  accidentia  facultatis  per  se  exigua  sint,  ad 
eum  modum,  prout  in  aliis  coUegiis  fieri  consuevit,  tantum  certus  coUe- 
garum  numerus  de  iisdem  participet.  Porro  cum  iam  inde  ab  aKquot 
annis  —  licet  plures  professores  ordinarii  in  facultate  fuerint  —  tarnen 
inter  5  tantum  accidentia  facultatis  fuerint  distributa,  placuit,  ut  illud 
quoque  in  posterum  perpetua  lege  observetur  et  ille,  qui  6.  vel  ulte- 
riorem  locum  in  facultate  occupaverit,  non  prius  ad  Decanatum,  qui  partem 
praecipuam  accidentium  nostrorum  constituit,  promoveatur  vel  alia  ex 
(37)  facultate  accidentia  participet,  quam  ubi  5.  locum  fuerit  sortitus. 
Quo  vero  hoc  facultatis  decretum  eo  magis  sanctum  firmumque  sit,  pla- 
cuit illud  et  praesentium  coUegarum  facultatis  philosophicae  sub- 
sriptione  munire  et  in  posterum  neminem  in  consessum  facultatis  philo- 
sophicae recipi,  nisi  qui  huic  statuto  nomen  suum  consensus  sui  testandi 
ergo  subscripsisset.  Extract  auß  dem  Churfurstl.  Bescript  an  die 
Universität  de  dato  Colin  an  der  Sprew  d.  21.  Aug.  1700:  Daß  in 
künftigen  lallen  es  in  der  philosophischen  facultet  allerdingß  bey  der 
participation  der  5  professorum  so  woU  ratione  accidentium  alß  Deca- 
natus  gelaßen  werde. 

A.  W.  Am  andern  ende  von  Eunckel,  facultatis  senior{i680).  *)  — 
Christianus  Grüneberg  m.  p.  (1688).  —  Arnoldus  Wesenfeld  (1692).  — 
J.  Q.  von  Bergen  (1698).  —  (38)  H.  S.  Plesman  (1^99).  —  M(ed.) 
d(r.)  Johrenius  m(anu)  p(ropria)  (1698).  —  Tido  Henrich  von  der 
Liht  (1700  Sept.)  —  J.  C.  Dithmar  (vor  1714  b.)  —  N.  Westermann 
(vor  1716).  —  J.  Herman  (vor  1716  b.)  —  Fr.  S.  Bing  (vor  1720).  — 
P.  E.   Jablonski  (vor  l725b.)2)   —    J.  D.    Grillo  (vor  1727;.  —  Hei- 


^)  In  dor  Hb.  stehen  die  Namen  in  2  senkrechten  Reihen  untereinander.  Der 
Sperrdruck  dient  hier  nur  der  Übersicht.  Erst  von  Wünsch  an  sind  die  Unter- 
schriften in  der  Hs.  datiert.  Die  eingeklammerten  Jahreszahlen  sind  für  die  Zeit  — 
1700  aus  Beckmann,  Notitia  universitatis  Francofurtanae.  (1707),  für  1772  bis 
76  aus  C.  R.  Hausen,  Geschichte  dor  Universität  und  Stadt  Frankfurt  a.  0. 
Ftankf.  1800  entnommen  und  geben  das  Jahr  an,  in  welchem  die  betreffenden 
ordentliche  Professoren  wurden.  Unvereinbar  mit  der  Thatsache,  dass  Christian 
Grüneberg  den  obigen  nach  dem  21.  Aug.  1700  eingeschriebenen  Artikel  unter- 
schrieben hat,  ist  Beckmanns  Angabe,  dass  er  im  April  1700  gestorben  sei.  Der 
Widerspruch  dürfte  wohl ^ mit  einer  Ungenauigkeit  Beckmanns  zu  erklären  sein. 
Bei  Dithmar-Daijes  giebt  die  Universitätsmatrikel  einen  Anhalt  (her.  von  Fried- 
lacnder  Bd.  ü.  Publ.  a.  d.  k.  prss.  Staatsarch.  Bd.  36).  Die  Zahlen  geben  die 
Jahre  an,  ii^  denen  die  betr.  zum  ersten  Mal  als  Rektoren  und  bei  dieser  Gelegenheit 
^i  ordentliche  Professoren  z.    T.  schon  in  den  obem  Fakultäten  erscheinen. 

■)  1725  b:  8.  theol.    dr.  et  prof.  publ.  ord. 


30 


neccius  (vor  1731b.*).  —  G.  (?)  Schütz  in(ann)  propria.  —  J.  C. 
Hermann.  —  J.  F.  Polack  (vor  1787)*)  —  Ew.  Zoloff.  —  A.  G. 
Baum  garten  (vor  1743b).  —  W.  B.  A.  de  Steinwehr  (vor  1745b).  — 
G.  V.  Nicolai.  —  G.  Fr.  Curts  (vor  1766).  —  Joh.  Gottl.  Töllner. 
Joachim  Georg  Darjes  (vor  1772)^).  —  Carolus  Renatas  Hansen 
(1772).  —  Rudolf  Wilhelm  Zobel.  —  Gotthilf  Samuel  Steinbart 
(1774).  —  Johann  Gottlob  Schneider  (1776).  —  Bernhard  Friedrich 
Mönnich.  —  Christianus  Emestus  Wünsch  d.  5.  Augusti  1784.  — 
Josias  Frider.  Christian  Loeffler  d.  3.  April  1788.  —  J.  S.  G. 
Huth  d.  2.  Maij  1789.  —  Georgius  Henr.  Borowski  d.  24.  Octobr. 
1789.  —  Fridericus  Benedictus  Weber  d.  21.  April  1802.  —  Carolus 
Dietricus  Hüllmann  d.  15.  Jun.  1808.  —  Gabrielus  Godofredus  Bre- 
dow  d.  26.  August  1809.  —  J.  L.  C.  Thilo  26.  Aug.  1809.  —  J.  L. 
C.  Gravenhorst  14.  Octobr.  1810. 

Unter  dem  23.  December  1775  ist  eine  löbliche  Philosophische 
Facultaet  überein  gekommen  und  hat  secundum  unanimia  beschloßen, 
daß  von  nun  an  die  Wittwen  derer  Professorum  Philosophiae  wahrend 
des  Gnaden-Jahres  alle  Emolumenta  derer  Magister-Promotionen  und 
Nostrificationen  geniesen  sollen  so  wie  ihr  verstorbener  Eheherr,  es  mag 
nun  während  des  Gnaden-Jahres  Daur  quintus  locus  besetzt  werden  oder 
nicht,  oder  aber,  wenn  der  sextus  Professor  bereits  vorhanden  und  als- 
bald post  mortem  in  quintum  locum  rücket,  so  soll  er  dem  ohnerachtet 
die  Emolumenta  der  Promotionen  und  Nostrificationen  nicht  ehr  geniesen 
als  nach  Ablauf  des  Gnaden- Jahres  und  selbige  so  wie  die  übrigen  Emo- 
lumenta der  Facultaet  den  Wittwen  ertheilet  werden.  Dieses  Pactum 
soll  allen  Professoribus  bey  ihrer  Aufnahme  in  die  Facultaet  sowie  die 
Compactata  vom  Decanate  zur  eigenhändigen  Unterschrift  vorgelegt 
werden.  So  geschehen  Franckfurt  in  consessu  Facultatis  den  23.  De- 
zember 1775. 

Carl  Renatus  Hausen  ordinis  philosophorum  h.  t.  decanus.  — 
Curts.  —  J.  G.  Darjes.  —  G.  F.  Steinbart  —  J.G.Schneider.  — 
Bernhard  Friedrich  Mönnich.  —  Christian  Ernst  Wünsch  den 
5.  August  1784  etc*). 


')  1731b:   pandectarum  et  philosophiae   moralis  et  rationalis  prof.  publ.  ord. 

•)  1737:   dr.  et  prof.  iuris,  mathcseos  et  physices  publ.  ord. 

')  1772:   phil.  et  i.  u.  d.  et  prof.  publ. 

^)  Die  weiteren  Namen  und  Daten  wie  oben  unter  Artikel  31. 


31 
la.    Die  Statuten  des  grossen  Kollegs. 

(Zwischen  1506  and  1534.) 

Inhalt. 

I. 

1.  Emsetznng  des  Kollegs  n.  Ankündigung  der  Statuten. 

2.  Glcichberechtigang  der  KoUegiaton.    Die  beiden  Exspectanten. 

3.  Verhalten  der  KoUegiaton  zu  einander. 

4.  Rcgelmässigkeit  der  Yorlesangen. 

5.  Stellvertretung  nur  mit  Genchmigang  des  Frohstes. 

6.  Abwesenheit  nur  mit  Erlaubnis  des  Frohstes. 

7.  Verhalten  beim  Mangel  Ton  Zuhörern. 

8.  Bepetition  der  Baccalaureanden. 

9.  Zahl  und  Kleidung  bei  der  ordentl.  Disputation. 

10.  Austritt  aus  dem  Kate  der  Fakultät. 

11.  Verpflichtung  zur  Disputation. 

U.  Capitulum  de  Preposito  collegii  arcium. 

12.  Eid. 

13.  Versprechungen  dei*  Kollcgiaten  an  den  Probst. 

14.  Rechnungslegung  des  Frohstes. 

15.  Die  Bsuaufseher  als  Gehilfen  des  Frohstes. 

m.  De  modo  visitandi  lectiones  per  Frepositum. 

16.  Tägliche  Revision  der  KoUegiaton.    Strafen. 

17.  Aufwendungen  der  KoUegiaten  für  den  Bau  von  Wohnungen. 

18.  Vermächtnisse  der  KoUegiaten. 

IV.  Capitulum  de  intrantibus  noviter  collegium. 

19.  Eid. 

20.  Eintrittsgeld. 

21.  Abgabe  vom  ersten  Biergeld. 
23.  Der  jüngste  ist  der  Bierwart. 

33.  Abzug  vom  Bier  bei  Abwesenheit. 

34.  Urlaub  der  KoUegiaten. 

25.  Gebühr  für  die  Benutzung  des  neuen  Hauses. 

V.  Capitulum  de  ordine  collegiatorum. 

26.  Reihenfolge  nach  dem  Eintritt. 

27.  Abgabe  bei  der  Wahl  der  Wohnung. 

38.  Ausscheiden  aus  der  Zahl  der  Lehrenden. 

29.  Verlesung  der  Statuten.    Frandium  des  neu  Eintretenden. 

VL  Statuta  concernencia  magistros  exercentes. 

30.  Verpflichtung  der  Exercenten  zum  Tischhalten. 

31.  Kleidung. 

33.  Register  der  H5rer  beim  Dekan. 

33.  Einrichtung  der  Uebungen. 

34.  Verpflichtung  der  Exercenten  zur  Teilnahme  an  den  Disputationen. 


32 


85.  Aufsicht  des  Probates  über  die  Exercenten. 

36.  Regelmässigkcit  der  Uebnngen. 

37.  Stellvertretung  nur  mit  Genehmigung  des  Frohstes. 

YU.  Statuta  communia  collegii. 

38.  Ehrbares  Verhalten. 

39.  Holzfortschleppen. 

40.  Lärm. 

41.  Tisch  im  Kolleg. 

42.  Schliessung  des  Kollegs. 

43.  Herein-  und  Herausschleichen. 

44.  Der  Probst  und  die  Bauaufseher. 

Vm.  De  conventoribns. 

45.  Verpflichtung  des  Conventors  zum  Opponieren.    Stellyertretnng. 

46.  Stellvertretung  für  einen  Exspectanten. 

47.  Strafen  für  l^nterlassen  des  Lateinsprecheus. 

48.  Zeit  der  Disputationen. 

49.  Rechenschaft  über  die  Strafgelder  und  Anteil  der  Conventoren. 

50.  Geld  für  Heizung. 

51.  Der  Stellvertreter  des  Conventors. 

52.  Aufsicht  über  die  Innehaltung  der  Statuten. 


Statuta  Praepo^Ua. 

L 

1.  Quandoquidem  bonum  omne  in  modo,  specie  et  ordino  consistit,  nti  ex 
adverso  malum  est,  quicquid  a  modo,  specie  et  ordine  deficit,  nos  Thcodoricns 
dei  et  appostolice  (!)  sedis  gracia  sancto  Lubucensis  occlesie  episcopus,  studii 
Francophordiani  Cancellarius  pro  institutione  studii  Francofordiensis,  velut  Uli 
scholastice  rei  bonum,  nocessarium  et  expediens,  liberalium  arcinm,  hoc  est  arti- 
starum  Collegium  12  ex  4  Germanie  nacionibus  utpote  Marchitamm,  Franconum, 
Siesitarum  et  Prutenorum  coUegiatis  instituimus  et  perpetuis  duratumm  temporibos 
ereximus  et  ordinavimus,  quo  illud  Collegium  bonum  et  accomodum  sit  atque 
pormaneat  nequc  a  modo,  specie  et  ordine  ullo  unquam  tempore  deficiat,  hec 
sequencia  statuta,  ordinaciones  et  moderacioncs  volumus  ab  prefatis  collegiatis  et 
in  suis  suorumque  scholasticorum  personis  irrefragibiliter  observari,  manuteneri 
et  continuari. 

(3)  2.  Volumus,  quod  Collegiati  de  4  nacionibus  nunc  electi  in  emolumentis, 
proventibus  et  honoribus  pcnitus  sint  equalos  nee  quavis  racione  alten  se  alter 
occasione  nacionis  suc  quomodolibet  preponat  demptis  2  Collegiatis,  quos  exspectantes 
sive  de  minoribus  coUegiaturis  decreviraus  appellari,  qui  stipendio  camere  nunc 
carentes  primas  vacaturas  de  10  participantibus  coUegiaturis  indubie,  ut  primum 
vacaverint,  sint  et  esse  debent  asscquentcs. 

(4)  3.  Volumus  predictos  magistros  charitative  se  mutuo  observare;  iunior 
seniorem  pro  officio  estimare  nullusquc  alteri  crimen  vel  convicium  debet  obicere, 
nisi  illud   coram   iudice  et   domino   Preposito   faciat  pro   criminis   expiacione.  ,Si 


33 

quis  antem  talimn  quiddam  egcrit^),  inxta  dictamen  maioris  partis  Gollegii 
realiter  paniatnr  eundem  aliqua porcione snoram proventanm aliquandin pro  qnali- 
tate  demeriti  priTando*).  8i  vero  talc  qnid  contigerit,  debet  Prepositas  coUegi  id 
ipsnm  CoUegiatis  denanciare.  Qni  convocati  eosdem  quam  primum  debeant  omni 
modo,  qao  fieri  poterit,  ad  reanionem  pertractare.  Qnod  si  quispiam  induratas 
animo  obseqni  nolaerit  parti  maiori,  condigna  pena  pro  contnmacia  puniatar. 
Debent  autem,  dammodo  haiusce  modi  vertitur  qnestio,  ad  mandatnm  vel  reqai- 
sicionem  Prepositi  et  seniomm  cedere  partes  interloqaentibas  aliis  sub  pena 
1  floreni. 

(5)  4.  Yolnmns,  qnod  qaisqne  ez  dnodecim  snpradictis  qnolibot  die  legibüi 
hora  et  loco  sibi  per  Prepositam  deputatis  diligcnter  legat  in  anditornm  comodi- 
tatem  (!)  snb  pena  caroncio  2  grossomm  marchicorum,  qaociens  id  facere  neglexerit. 
b.  Item  non  debet  qnispiam  lectionem  sne  collegiatore  per  alium  snb- 
sidiarinm  inconsnlto  domino  Preposito,  qnantnmyis  logittimam  habnerit  cansam, 
legere  et  continnare  nee  locum  et  horam  mntare,  si  qnempiam  egritndine  impediri 
obtigerit.  Debet  id,  no  qua  negligencia  intercidat,  qnantocins  Preposito  et  Seniori 
significare,  qni  causa  inspecta  provideant  ad  comoditatem.  (!) 

6.  Item  non  poterit  quispiam  extra  nrbem  Francofordianam  sine  scitu  et 
concessione  Prepositi  proficisci  lectione  sua  per  alium  ordinata,  ymmo  debet  de 
consensu  id  agere  (6)  Prepositi,  ut  sie  abitus  vel  reditus  eins  nibil  pariat  negli- 
gencie  in  legendo. 

7.  Item  esto,  quod  obtingat  aliqnando  lectorem  huinsmodi  non  habere 
audientes;  nequaquam  tamen  debet  hanc  lectionem  ulla  hora  inconsnlto  Preposito 
et  Seniore  intermittere,  sed  et  desuper,  quid  illi  visum  fuerit,  audire  iUique 
aoscultare. 

8.  Item  Tolumus,  ut  loco  grammatices  habeatur  repeticio  baccalanreandorum, 
ita  quod  pro  tempore  existentes  baccalaureandi  sint  astricti  ad  eandem  repeticio- 
nem  snb  pena  non-admissionis  tempore  dispensacionis,  de  quo  reparator  faciat 
fidem  sub  iuramento  prestito. 

9.  Item  Tolumus   omni   sabbato,   quo   agetur   disputacio  ordinaria,   ad  minus 
6  de   predictis    12  .una    cum   Decano   facultatis    arcium   snbire   di8(7)putacionem 
illicque*)  habituati  pro  consuetudine  schole  Lipcensis  opponere  atque   argumentari 
donec  et  quousque  ex  magistris  non  collegiatis  tot  affuturi  sint,  qui  pro  huinsmodi 
dispataeione  ad  3  horas  continuando  (!)  sufficiant. 

10.  Item  nullus  exeat  Consilium  facultatis  nisi  per  doctoratnm  aut  certa 
sciencia  et  consensu  speciali  domini  Cancellarii. 

11.  Item  debet  quisque  in  ordine  suo  ordinarie  opponere,  ad  hoc  quoque 
libi  respondentes  disponere. 

n.    Gapitulum  de  Preposito  collegii  arcium^). 

12.  Item  Prepositus  collegii  tenetur  dare  iuramentum,  ut  sequitur: 

Ego  N.  inro,  si  que  pecunie  ad  manus  meas  devenerint,  velle  easdem  fideliter 
dispensare,   equalitatem   quoad   magistros   observare   in  illo    scilicot,   quod  nullius 

')  Gemeint  ist  die  Beleidigung,  wie  der  Vergleich  mit  der  Stelle  der  Leipziger 
Statuten  ergiebt. 

")  Vgl.  Zamcke  S.  195,  c.  IV,  32. 

*)  illique  Hs. 

*)  Auffällig  ist  das  Fehlen  jeder  Bestimmung  über  Wahl  und  Amtsdauer 
des  Probstes.  Aus  14  und  der  Anologie  von  Leipzig  könnte  man  schliessen,  dass 
«iie  letztere  ganzj&hrig  war.     Vgl.  Zarnckc  S.  190,  II,  7. 

Aetn  und  Urkunden,    Heft  m.  3 


34 

magistri  de  collegio  personam  pre  alio  volo  acceptare,  sed  tan  quam  persona 
conmmnis  collegii  volo  administraro  et  ad  cuinscunquc  magistri  de  collegio  (8) 
requisicionem,  quocienscunque  per  eum  requisitus  fuero,  velle  GoUeginm  infra 
diem  naturalem  convocare,  bonnm  collegii  procurarc,  statuta  et  statucnda  respi- 
cientia  statum  Prepositi  firmiter  observare,  ita  quod  ex  levi  negligencia,  que  non 
Sit  ex  proposito,  periurium  non  incurram^). 

13.  Item  facto  iuramento  prepositi  quilibet  magister  promittat  Preposito, 
quod  velit  ad  convocacioDOS  ipsius  Prepositi  venire  ant  penas  solvcre  aut  se  penis 
submittere  in  tenore  convocacionis  expressis  et  revcrenciam  tenere  erga  Prepo- 
situm  in  mensa  collegii,  in  convocacionibns  et  in  aliis  factis  collegii  et  fidelitcr 
Preposito  assistere  in  bis,  que  bonum  collegii  concemunt'). 

14.  Item  Prepositus  tenctur  bis  in  anno  faccre  racionom  de  expositis  et 
perceptis  sue  prepositurc,  ita  quod  tempore  estatis  mox  post  electionem  Rectoiis') 
faciat  racionem  de  expositis  ac  perceptis  tempore  hiemali  preterito,  et  in  hieme 
post  festum  Galli*)  faciat  racionem  pro  expositis  (9)  ac  perceptis  estivali  muta- 
cione  preterita. 

15.  Item  Preposito  collegii  debcnt  condcputari  quolibet  anno  duo  magistri  de 
eodem  collegio,  qui  Editui  nuncupantur,  qui  nonnunquam,  ubi  necessitas  exigit,  et 
habitaciones  et  totnm  collegium  habebunt  auctoritatem  visitandi  structuramque  et 
alia  hnic  rei  accomoda  (!). 

III.  De  modo  visitandi  lectiones  per  Prepositum. 

16.  Item  Prepositus  collegii  quolibet  die  legibili,  quando  videbitur  expedire, 
visitet  magistros  collegiatos  in  suis  ordinariis  lectionibus.  Quod  si  quis  negligens 
repertus  fuerit,  eidem  pro  sua  negligencia  2  grosses  signabit  tociens  quociens, 
et  tempore  solucionis  stipendii  sui  tenctur  Prepositus  sub  suo  iuramento  revelare 
uniuscuiusque  magistri  negligoncias.  Tunc  pecunia  illa  pro  negligenciis  (10)  cuius- 
libet  magistri  defalcata  debet  cedere  in  usum  collegii. 

17.^)  Item  ne  pretextu  impensarum  magistri  coUegiati  possint  a  snperioribus 
habitacionibus*^)  eorum  impcnsis  extruendis  (!)  deterreri,  visum  est  Collegiatis 
Omnibus,  quod,  posteaquam  collegiatus  aliquis  supra  habitacionem  suam  Constru- 
xisset  contingeretque  ipsum  vel  per  mortem  vel  alia  via  ab  universitate  et  Collegio 
discedere,  quod  tunc  Collegium  debet  illi  magistro  duas  partes  snamm  impensarum, 
quas  ipse  fecissct,  refundere,  ita  quod  ipse  extruens  (!)  debet  terciam  partem 
factarum  impensarum  collegio  gratis  relinquere,  ut  sie  tandem  habitationes  extructe  (!) 
in  publicum  coUegiatorum  usum  perveniant  et  in  omnes  collegiatos  censns  inde 
proveniens  distribuatur. 

18.  Item  si  quempiam  ex  collegiatis  mori  contigerit,  debet  in  testamento  de 
aliquo  prefato  collegio  legato  curare.  Quod  quantum  esse  debeat,  suo  debet  arbitrio 
penitus  relinqui. 


^)  Der  Eid  in  12.  ist  mit  geringen  Änderungen  entnommen  aus  den  Statuten 
des  grossen  Kollegs  in  Leipzig,  c  I,  8,  der  ganze  Art.  12  wörtlich  gleich  c  I,  9  in 
Leipzig.    Zamcke  S.  190.  191. 

")  Entnommen  ebendaselbst  aus  cap.  I,  10.  Die  Termine  sind  hier  anders 
bestimmt. 

*)  a.  R.  von  anderer  Hand:  (die  lune)  post  Georgii,  (die  lune)  post  Galli. 
Der  Wochentag  ist  durch  die  Mondsichel  bezeichnet. 

«)  a.  R:  Nb. 

*)  \g\.  In  supcrioribus  partibus  olim  habitacula  Studiosorum  fuere.  Beckm. 
(1707)  p.  38.  S.  d.  Aum.  am  Ende  der  Stat.  d.  Koll. 


35 


(11)  lY.  Capitalum  de  intrantibus  noviter  collegiam. 

19.  Item  quilibet  de  novo  collegium  intrans  iurabit  secundnm  hunc  modam: 
Ego  N.  inro,  quod  volo  procurarc  bonum,  honorem  et  famam  collegii,  ad  qaem- 
canqae  statum  devencro  et  servarc  statuta  et  statuenda,  qae  per  maiorem  partem 
('oilegii  sunt  et  erunt  conclusa  et  approbata^),  item  quod  in  lectione  legenda  et 
actibus  scholasticis  omnino  velim  me  statutis  a  reverendissimo  super  hoc  editis 
conformare;   sie  me  dcus  adiuvet  et  sancta  dei  ewangclia. 

20.  Item  Visum  est  domino  Canccllario,  quod  collcgiatus  noviter  collegium  in- 
trans tenetnr  dare  infra  primum  quartale  anni  3  florenos  renenses  et  ubi  corpus 
collegiature  habebit,  debet  collegio  superaddere  3  florenos,  sitque  divisum;  solvai; 
pro  statutis  6  florenos  in  usum  fabrice  collegii.  Et  si  voluerit  esse  parti- 
ceps  in  aliis  proventibus,  puta  in  pecuniis  ccrevisie*),  detprimo  colle- 
giatis  refectionem,  qua  prehabita  erit  sie  collegium  noviter  intrans  particeps 
in  proventibus,  nee  antea  debet  (12)  quis  vocari  ad  convocaciones  neque 
vocem  habere. 

21.  Item  collegium  noviter  intrans  relinquat  1  fiorenum  reneusem  in 
ct'IIario  ex  prima  divisione  pecunie  cerevisie. 

22.  Item  collegium  noviter  intrans  et  iunior  pro  tempore  sit  illo  anno  Cere- 
visiarius;  cogitetur  tamen,  ne  negligencia  iuniorum  atque  impericia  rerum  cunc- 
tis  detrimentosa  siet. 

23.  Item  visum  est  Cancellario,  nc  quis  sc  ultra  mensem  ab  universitate 
nostra  absentet.  Si  quis  autem  collegiatorum  ultra  prefatum  tempus  abesse  vellet, 
debent  sibi  pro  qualibet  septimana  dcfalcari  4  grossi  marchitici  de  cerevisia.  Que 
pecunia  sie  collecta  debet  reservari  in  collegii')  cellario. 

24.  Item  visum  est  non  esse  prcter  rem  ac  frugi,  quod  habito  consensu 
reverendissimi  daretur  cuilibet  collegiato  quandoque  pro  tempore  congruo  gracia 
exercitacionis  aliavc  legittima  de  causa  tempus  absencic,  quantumque  (13)  id  esse 
dobeat,  sit  in  voto  ac  voluntate  reverendissimi.  Et  ubi  quis  tempus  absencie  a 
reverendissimo  obtinuerit,  debet  Collegium  habere  facultatem  disponendi  pro  lec- 
tione sua  cum  eodem  stipcndio  desciencia  et  voluntate  Cancellarii  ita  tamen,  quod 
absens  sibi  retineat  habitacionem  suam  pro  arbitrio  suo.  Tenetur  tamen  coUegi- 
atus  sie  absenciam  obtinens  procuratorem  relinquere  in  loco,  alium  scilicet 
collegiatum  procuracionis  onus  in  presencia  Collegii  in  sc  recipientem;  alioquin, 
nbi  procuratorem  non  reliqucrit,  post  mensem  sit  ipso  facto  collcgiatura  privatus^). 
Procurator  vero  suus  tenetur  illi  notificanda  notiiicare  expensis  suis  et  etiam 
rerocacionem  suam,  ita  quod  infra  6  hebdomadas  post  diem  revocacionis  sue 
ad  literas  sui  procuratoris  redeat.  Quod  si  talis  6  hebdomadis  non  redeat, 
debet  collegium  illnm  adhucper  1  mensem  exspectare,  quo  finito  collegia- 
tora  sua  de  facto  vacet  et  poterit  alius  in  illam  cligi,  prioris  collcgiati  sie  pri- 
vati  (14)  reluctacione  minima  obstante. 


*)  Vgl.  Zamcke,  S.  189  c.  I,  1.  Es  folgt  hier  die  Verpflichtung,  in  der  Reihe 
die  Präpositnr  zu  übernehmen. 

')  Da«  Kolleg  hatte  das  Privileg,  jährlich  200  Fafs  Bier  einzuführen.  Riedel, 
Cod.  d.  Brand.  I,  23. .  S.  334  flf. 

•)  Verbessert  für  collegio. 

*)  Zu  vgl.  die  ganz  andere  Leipziger  Bestimmung,  der  dieser  Artikel  nach- 
gebildet ist,  Zamcke  S.  195  c.  IV,  36. 


36 

25.  Item  Tisum  est  CoUegiatis,  qaod  collegiati  non  ezercentes  in  nora  domo  *) 
contribuent  6  florenos  pro  usn  istias  nove  domas  eareantqne  omnibus  proTenti- 
bns,  donee  et  qnoasqüo  in  principio  mntacionis  proventunm  illonim  eandem  pe- 
coniam  procnratori  illins  domus  vel  saltem  domino  Preposito  exsolverint. 

Y.  Gapitnlnm  de  ordine  collegiatorum. 

26.  Yolnmns,  collegiati  ordinem  sue  electionis  in  eollegio  obtineant,  nt,  qni 
postremo  electos  est,  postremom  locnm  habeat,  donoc  alter  successerit,  nullo 
gradn  ant  senio  curato,  dcmpto  Doctore  thoologie,  qni  Decanus  in  cadem 
eztiterit,  qni  primom  ante  alios  videlicet  [locum  sempor  obtinebit. 

27.  Item  quilibet  eligens  nnam  habitacioncm  dabit  pro  olectione  4  grosses 
in  nsmn  collegii  servandos. 

(15)  28.  Gonstitaimns  eciam,  quo  collegium  ai*tistaram  melins  in  vigore 
persistat,  ne  qnispiam  eligatnr,  qui  Doctor  qaaramcunquo  facoltatum  existat,*)  sed 
domtaxat  Magister  arciom,  de  quo  mclior  est  doctrinandi  spos,  fama  et  experi- 
mentmn.  Qnod  si  qnispiam  eciam  ex  talibas  magistris  coUegiatis  tandem  in  aliqua 
facnltatnm  Doctor  effectas  fuorit  et  in  aliamm  facnltatum  una  stipendinm  pro 
lectione  in  ea  nactns  fnerit,  debet  ille  doctor  sie  in  alia  facnltate  stipendiatus 
lectnram  suam  arcinm  nna  com  aliis  scholasticis  oneribns  per  alinm  magistmin 
idonenm  per  Collegiatoa  ad  hoc  electnm  snb  corta  pcnsione  a  suo  stipendio  defal- 
cando  expedire  et  per  se  in  artibus  amodo  non  legere,  nisi  de  consensn  nostro  et 
GoUegii  speciali.  Qnod  si  qnispiam  ex  coUegiatis  uxorem  duxerit,  illins  collegia- 
tnra  vacabit,  debetque  in  eins  locnm  aüus  eligi  magister,  quam  primnm  de  eo  yeri- 
dice  constiterit*). 

(16)  29.  Cetemm  ne  pretextn  ignorancie  posset  qnispiam  collegiatorom  ex- 
cnsacionem  pretendere^),  decemimns,  nti  Prepositus  qnolibet  anno  semel  et  tociens, 
qnociens  collegiatns  novus  prandium  snum  dedcrit,  nna  hora  ante  prandinm  statnta 
seriatim  legat  ipsaquo  novo  collegiato,  nt  infra  mensem  eadem  adhuc  semel  legendo 
se  ipsnm  de  illis  ad  plenum  informet,  exhibeat.  Alioquin  nisi  Icctis  et  anditis 
prins  statntis  et  inramento  a  novo  coUegiato  excepto  prandinm  non  incipiatnr. 

Qnod  eciam  prandinm  ita  moderari  volumns,  nt  supra  nnam  horam  post 
hniusmodi  prandinm  acceptum  bibendo  ad  expensas  novi  collegiati  non  consi- 
deant  snb  pena  Va  florcni  a  qnolibet  tempore  solucionis  a  stipendio  defalcandi. 
Qnod  et  Prepositus  et  Senior  manutcnere  debent  effectnaliter  abenndo  sub  pena 
I  floreni  nobis  et  coUegio  dissolvendi. 

(18b)  VI.  Statuta  concernoncia  magistros  exercentes. 

30.  Constituimus,  ut  cxerciste  ad  mensam  tenendam  sint  astricti  et  si  quis, 
posteaqnam  nactus  est  exercicium,  queratur  so  commcnsalos  non  habere,  defalcetor 
Uli  aliqua  pars  stipendii,  quoadusquc  de  altero  provideri  poterit,  qni  mcnse  cins- 
modi  se  aptaverit  obtinende. 

31.  Item  sint  ciusmodi  exercentes  scholasticis  snis  exemplo  in  habitn,  ita 
qnod  habitu  magistrali  sint  induti,  dummodo  exercere  voluerint,  hoc  est  cappa  et 
bireto  magistrali. 


^)  S.  die  Anm.  am  Ende  der  Stat.  d.  KoU. 

')  a.  R.  von  späterer  Hand:  Doctor  non  debet  eligi  in  coUeginm. 
*)  a.  R.:  CoUegiatus  a  coniugio  abstinerc  debet. 

*)  Zamcke    S.   193    c.   11,   25.     a.   R.    Collegiatns   nobis    det    prandinm,    sed 
moderate. 


87 

(19)  33.  Item  inscribi  faciant  infra  primam  mensem  anditorcs  et  unam 
registnmi  Decano  oifcrant  schojasticos  tales  in  libnim  facnltatis  scripturo,  quo  de 
scholasticomm  diligoncia,  presencia,  complecione  facilins  constare  possit. 

33.  Item  legant  registra  in  cxerciciis  suis  et  per  modmn  resompcionis  exer- 
ceant,  anditoribns  aliqaando  argnmententur  ant  illis  qaestionem  moventes  (!),  qno  sie 
attenciores  et  andenciores  ad  respondendam  prodeant. 

34.  Item  predicti  magistri  sint  instar  coUegiatomm  ad  dispatacionem  ordina- 
riam  astricti  et  ad  incedcndum  honeste,  prout  mÜTersitatis  statatmn  de  habitn 
disponit. 

35.  Item  predictomm  ezercencinm  negligenciam  Prepositos  signare  debet  et 
tempore  sno  pnncta  Cancellario  solncionis  tempore  ezbibere,  pro  qnomm  punctomm 
nnoquoqne  3  grossi  illis  defalcari  debent.  Debet  antem  sicnt  et  in  lectionibas  ad 
predictam   signatiiram   diligcntem   Preposi(20)tus  sub  ioramento  sno  esse  obligatos. 

36.  Item  nnllus  exercencinm  assignatam  partem  ante  finem  legittimi  temporis 
finiat,  exerceantqne  diligenter  nollam  diem  legibilem  intermissori  non  obstantibns 
festis  coUegii  et  aliis  minoribns. 

37.  Item  debent  exercere  ^)  per  se  ipsos,  nisi  legittimnm  interveniret  ad  aliqnod 
tempns  parmm  impedimentom ;  tunc  enim  et  de  sciencia  et  consensu  Prepositi 
aÜmn  idonenm  snbstitnere  poterint. 

(22)  YU.  Statuta  communia  coUegii. 

38.  Statnimus,  ut  qnisque  inhabitans  collegium  imprimis  servet  honestatem 
non  indncendo  inhonestam  personam  Tel  scortum  aliqnod  sub  pena  1  floreni  tociens, 
quociens  convictus  fuerit. 

39.  Item  nemo  scholasticorum  subtrahat  ligna  tam  intra  quam  extra  collegium 
sab  pena  ^/g  floreni. 

40.  Item  serotinis  temporibus  nemo  ezerceat  damores  horribiles  inquietando 
collegium.    Contrarium  faciens  dabit  Vs  florenum. 

41.  Item  nemo  presumat  habere  mensam  extra  collegium  sub  pena  8  gros- 
Boram  omni  septimana  persolvendorum  non  obstante  pena  Rectoris. 

(23)  42.  Item  statuimus,  ut  collegium  nocturno  tempore  post  pulsum  utriusque 
campano  clandetur  et  nulli  ad  favorem  aperietur  nisi  urgente  necessitate.  Extunc 
Prepositns  informatns  de  necessitate  tenetur  aperire.  Putatur  autem  necessitas 
infirmitas  vel  simile  quippiam. 

43.  Item  nemo  post  clausuram  temtet  per  muros  aut  fenestras  vel  quovis  alio 
modo  coUegium  intrare  vel  exire.  Contrarium  faciens  et  convictus  dabit  florenum 
pro  pena  tociens  quociens. 

44.  Item  Prepositus  cum  duobus  sibi  coadiunctis  magistris,  qui  Editui  vocan- 
tor,  aliquando  tenetur  visitare  habitaciones  et  corrigere  excessus  manuque  teuere 
statuta  collegii. 

(26b)  Vm.  De  Conventoribus. 

45.  Constitnimus  quoque,  ut  deinceps  iunior  coUegiatus  Conventor  existens  per 
seipsun  qualibet  nocte   opponat  et  nequaquam  per   substitutum  baccalaureum,  nisi 


*)  Verb,  für  exercencinm. 


38 

forte  es8e(ii)t  qoidaDi  baccalaureoram  seniores  magistrandi  aat  alioquin  in  scholasti- 
cis  famigerati.  Tales  possit  talis  Conventor  in  hebdomada  ad  maximmn  bis  aut 
ter  pro  se  snbstitncro  magistro  tarnen  prcsentc  et  quod  disputacio  legaliter  dispo- 
nator  curante  snb  (27)  pcna.4  grossorum,  ubi  aliter  actum  fuerit.  Pro  qaa 
difipntacione  Conventoii  dissolventur  4  ilorcni  ioxta  statuta.  Inviccm  vero  scrotine 
disputationis  debent  baccalarii  in  capito  quadragcsimc  lectiones  quasdam  pro  concar- 
rente  ad  instar  canicularium  legere  ad  usquo  novarum  inccpcionem  lectionum.  ündc 
non  debent  deinceps  ad  serotinam  cogi  opposicioncm^  sed  dumtaxat  ad  argumenta- 
cionem,  quam  qnilibct  a  Conventore  ordinatus  faccre  tenetur  sub  pena  4  de- 
nariorum. 

46.  Item,  si  quis  ex  coUcgiatis  expectantibus  per  seipsnm  conventuram  collegii 
regere  nollet,  ille  debet  cum  consensu  et  sciencia  aliorum  (.'ollcgiatomm  omnium  in 
prcsencia  collegii  alium,  in  quem  maior  pars  Collegii  consenscrit,  in  Conventorem 
assumi  procurarc  ad  1  vel  2  mutacioncs,  ut  sibi  libuerit.  Qui  sie  assnmpti  Conven- 
tores  dabunt  fidem  de  diligcnter  officio  cxcquendo  dabitque  nihilominus  (28)  fidem 
pro  eo  collegiatus  exspectans,  ut,  si  quid  neglcctum  fuerit,  ipse  coUcgiatus  velit  ad 
requisicionem  collegii  penam  solvere,  perindc  ac  negUgencia  esset  per  eum 
commissa. 

47.  Item  domini  Conventores  tenentur  subordinare  lupos  vel  secretarios  scholasti- 
cos  signantes  latinitatem  non  observantes  et  quintis  feriis  in  stuba  communitatis 
publice  legere  huiusmodi  excessus,  ubi  quisque  pro  tribus  punctis  solvet  denarium. 
Quam  penam  Conventor  colliget  et  in  fme  mutacionis  in  usum  sociorum  et  communis 
coquine  administret. 

48.  Yolumns,  ut  Conventores  disputacioncm  in  vigilia  Simonis  et  Jude  incipiant 
et  Reminiscere  dcsinant,  in  cstate  vero  dominica  Misericordias  domini  ad  nsquc 
baccalaureandorum  ingressum. 

49.  Item  volumus,  Conventoses  faciant  racionom  Preposito  (20)  collegii  de 
penis  et  tcrciam  parteui  pro  labore  habeant,  alie  duc  in  usum  sociorum  conver- 
tantur.  Si  vero  non  onionuerint,  Prepositus  collegii  cmonoat  et  terciam  partem 
pro  labore   sibi  obtineat. 

50.  Item  Conventores  de  stuba  diligcnter  curent  et  in  tempore  pro  floreno 
aut  2  ligna  comparent  emoncantque  tempore  examinis  ab  unoquoque  bacca- 
laurcando  12  dcnarios,  a  magistrando  vero  2  gr.  Pro  qua  pecunia  sie  collecta 
Conventores  nna  cum  Preposito  collegii  tempore  congruo  provideant  de  liguis. 

51.  Item  substitutus  Conventoris  habcat  cerevisiam  absentis,  licet  hec  collegi- 
atis  absentibus  participantibus  ncgctur. 

31b)  52.  Ad  omnium   prescriptoruni   cxccucionom  constituiraus  Prepositum  collegii 
in     eflfectum,    ut    si    quippiam    vidorit,     quod    contra    superiorcm     disposicionem 
vel  goratur   vel    negligatur,    cui    ipso    medcri  noquoat,    ad  Collegium  reforat.     Per 
quod    si    neque    rebus    consuli    possit,    ad    Canccllarium    referatur,    quod    illi    sub 
prestito  iuramento  committimus. 

*)  Anm.  Nova  domiis  ist  wohl  das  neuo  Kollcggcbäude,  an  welchem 
1498—1506  gebaut  wurde  (Riedel,  C.  d.  ßrb.  IV,  1.  S.  321  ff).  Vor  1707  be- 
fanden sich  über  dem  Erdueschoss  mit  seinen  Hörsiilon  Studontenwohnuugon  (Beckm. 
1707  p.  38.  Hausen  S.  75),  leider  wisson  wir  nicht,  in  wieviel  Stockwerken. 
Mindestens  2st<)ckig  war  es  wohl  schon  1506  (domus  ardua  atquo  sublimis. 
Bockm.  Auct.  p.  4).  Es  könnte  sich  also  in  lU,  17  um  ein  noch  zu  bauendes 
drittes  Stockwerk  handeln.  Oder  supra  geht  auf  in  anderm  Sinne  „oberhalb'*  ge- 
legene neuo  Baustellen.  In  dm  I'repositnrri'  lnuin«;»'n  (ß.  ob.  S.  9)  finden  sich 
Mietszinse  für  mehrere  Häuser. 


39 
8.  Die  Statuten  der  medlzinlsehen  Fftknltftt. 

Jesas  Christus. 

Statuta  medice   facultatis   Francofordiane   academie. 

(Zwischen  1524  and  1550.) 

1.  Placuit,  ut  medica  facultate  ant  auctoritate  nullus  uteretur 
(vtrbcssert  aus  utetur),  nisi  ad  minus  in  ea  in  bacc(alauri)um *)  sit  in  aca- 
(lemia  presenti  promotns,  si  autem  in  alia  universitate  promotus  fuerit,  non 
admitteretur  (vorb.  aus  admittetnr)  ad  practicam,  nisi  prius  solutis  statutis 
medioe  facxQtatis  et  cum  hoc  honorifica  facta  responsione. ') 

Statuta  in  assumptione  baccalaurii  sunt,  quod  det  6'"^)  aureos 

fisco  et  doctoribus. 

2.  Promovendus  in  baccalaurium  medicine  placuit  ut  sit  magister 
arcium  doctus  vel  dato  communi  testimonio,  in  philosophia  esse 
bene  instructum,  leccionesque  compleverit  diligenter  sequentes,  vide- 
licet  fen^)  primi  canonis  Avicenne,  aphorismos  Hipocratis  et  tegni 
Galeni,  insuper  et  per  medium  annum  aut  plus  cum  aliquo  doctore 
practicam  visitasse. 

i>^)  Cum  vero  in   leccionibus  fiat  negligencia,   placuit,  ut  pro 

baccalauriatu  medicine  dispensetur  in  6  fl.  in  auro  dandis  pro  laboribus 
recompensandis  doctorum,  et  suum  gradum  assequetur  baccalauriandus 
i)  fl.,  quorum  medietas  cedat  fisco. 

Statuta  baccalaurii  promoti. 

3.  Placuit,  quod  baccalaurius  in  medica  facultate  promotus  pro 
complecione  ad  doctoratum  medicine  legat  per  annum  ad  minus  in  medi- 
cina  has  leccioncs,  s(cilicet)  unum  ex  tractatibus  prime  primi  canonis  Avi- 
cenne aut  aphorismos  Hipocratis  aut  libros  de  locis  affectis  Galeni, 

Statuta  modicae  facultatis  dcscripta  anno  1588  menso  Octobri  decano  cla- 
riii8{iiiio)  v(iro)  d(omino)  doctoro  Jacobo  Bergcmanno  (et  observata  deinceps,  quae 
ab  eo  tempore  in  facultate  sunt  acta  vel  quoquo  modo  acciderunt  ad  eam  perti- 
nentia)»). 

Statuta  medice  facultatis  academiae  Francofordianae. 


*)  Die  fast  überall  abgekürzte  Form  ist  ergänzt  aus  baccalauriandis  in  Art.  2. 

*)  a.  R.:  infra§10  fine.  Siehe  S.  41.  Der  Satz  Si  autem  —  responsione  in  den 
Stat.  Ton  1588  durchstrichen. 

')  Verbessert  in  8,  so  auch  1588. 

*)  arab.  Bezeichnung  für  die  Unterabteilungen  der  Werke  des  Avicenna.  Du 
Gange. 

*j  Der  letzte  Teil  dor  Üborschrift  bezieht  sich  auf  die  Eintragungen  im 
Dekanatöburh.    S.  ob.  S.  10. 


40 

preterea  visitetdoctornm  lecclonesaddoctoratumlegendas  s(cilicet) 
primam  4ti,  Oalenum  de  acc(ede)nti  et  morbo  vel  tegni,  nonnm  librum 
Almansoris. 

4.  In  diebns  yacanciamm  plkcuit  ut  baccalaurius  medicine  ad 
reqnisicionem  domini  Decani  medicine  facultatis  disputet  in  publico 
semel  ex  materia  sue  leccionis  (3)  formando  proposiciones,  cni  dispu- 
tacioni  Decanos  saus  intersit  sub  pena  3  fl. 


5.  Nullus  sive  baccalaurius,  licenciatus  aut  medicine  doctor 
disputare  presumat,  nisi  questio  disputanda  prius  Decano  suo 
fuerit  presentata  et  admissa. 

6.  (Herbatio)^).  Placuit,ut  dominus  Decanusmedice  facultatis  requisitis 
tamen  specialiter  singulis  doctoribus  in  estate  bis  convocare  faciat  medice 
facultatis  pramotos  et  scolasticos  ad  visitandum  prata,  montes  aut  yalles 
pro  cognicione  herbarum  ad  singulas  qualitates  coinvitato  vel  coinvitatis 
apotecario  vel  apotecariis  et  rogatis  eo  tempore  veris,  auctumni  vero 
tempore  secunda  vice  ad  recognoscendum  radices.  Scolastici  colla- 
cionem*)  contribuunt  iuxta  consuetudinem. 

7.  Placuit,  quod  facta  dispensacione  pro  baccalauriatu  aut  licenciatura 
medice  facultatis  potest  petere  apercionem  ^)  examinis,  quando  placet,  et 
tunc  Decanus  tenetur  convocare  doctores,  ut  peticioni  satisiiat. 

(4)  Statutum  pro   licenciando. 

8.  Cum  licenciandus  medicine  ad  maiorem  vergat  dignitatem,  pluries 
in  sua  leccione  pro  complecione  et  audiendo  lecciones  ordinarias  negli- 
gens  fuerit,  secum  dispensetur  in  10  fl.'*)  ad  doctorum  divisionem,  ut  ali- 
qualis  laborum  fiat  recompensacio,  et  tandem  suum  gradum  assequetur 
14  fl.,  quorum  medietas  cedat  fisco. 

9.  In  aula  doctorali  iterunudet  15  fl.,  quorum  medietas  fisco  incor- 
poretur,  reliqua  cedat  doctoribus  ad  divisionem  ad  satisfaciendum  labo- 
ribus  habitis  in  aula,  disputationibus  et  ceteris. 

Statutum  pro  receptione  doctorum  ad  facultatem. 

10.  Placuit,  ut  doctor  noviter  promotus  in  hac  achademia  det  pro 
recepcione  ad  Facultatem  medicam  et   ad    Concilium  eiusdem  facultatis 


^)  spät.  Randbem.  zu   1588. 

*)  verbessert  zu   coUacioni;    1588:    coUatioiiem. 

•)  verbessert  ans  operacioncm. 

*)  rhen.  später  übergeschrieben  1588. 


41 

6  aureos.  In  alia  autem  (5)  Tmiyersitate  promotns  volens  hie  assuini  ad 
practicam  et  medicam  facnltatem  pro  dispensacione  det  tantom,  quantam 
doctor  fnedicine  hie  promotas  exposuerit  pro  liceneiatara  et  doctorata,  et 
sunt  35  fl.,  et  respondeat  honorifiee  pro  loeo.    (§  1  a.  R.) 

Jnramentam  medice  faeultatis. 

11.  Ego  N.  iure  vobis  domino  Decano,  mediee  faeultatis  utriusque 
Professor!  nee  non  et  eeteris  einsdem  faenltatis  doetoribns  obedieneiam 
et  reverenciam  in  omnibus  lieitis  et  honestis  et  quod  servare  velim 
statuta  et  stataenda  hnius  alme  mediee  faeultatis,  et  ad  quemeumque 
statnm  devenero,  bonum  eius  velim  proeurare;  sie  me  deus  adiuvet  et 
saucta  dei  evangelia. 

(6)  12.  Nos  Georgius,  dei  et  apostoliee  sedis  gratia  Lubueensis  ae 
Ratzeburgensis  ^)  eeelesiarum  episeopus,  apostoliea  ae  imperiali  auctori- 
tatibus,  quibns  in  hae  parte  fdngimur  tanquam  Caneellarius  ae  Con- 
serrator  privilegiorum  ahne  universitatis  studii  Franekfordensis,  hee 
supra  scripta  mediee  faeultatis  statuta  approbamus,  ratifieamus  et  eonfir- 
mamus  volentes  et  deeementes  hee  per  unumquemque  inantea  et  in  fu- 
tomm  inviolabiliter  observari. 

Nos  Georgius  episeopus,  qui  supra  manu  propria  in  testimonium 
et  fidem  subseripsimus.^) 

De  mandato  domini  gratiosi  ego  Lueas  Wultzk,  seeretarius  sub- 
scripsi.*) 


Statuten   von  1588: 

Haec  medicae  faeultatis  acadcmiac  Francofordianao  statuta  cgo  M.  Johannes 
Sehosserns  Iscnaccnsis,  imperatoria  auctoxitato  publicus  notarius,  diligentcr  et 
accarate  legi  ot  originale,  ex  quo  transscripta  sunt,  tarn  in  scriptura  quam  in 
sobscriptione  sanum,  illaesum,  integrum  et  incomiptum  minimequo  suspectum,  ot 
hoc  exemplum  sive  transsumtnm  facta  collatione  in  omnibus  et  per  omnia  cum 
ohginali  concordans  doprehendi.  Id  quod  hae  manus  meae  subscriptione  tcstor 
ad  hoc  speciatim  requisitus.    Francofordiae  ad  Oderam  2.  Junii  anno  1589. 

Ego  Bonaventura  Röslerus,  YratislavieHsis,  auth.  Caesarea  et  academiae  Franco- 
fordianae  notarius,  hae  manu  mea  similiter  attestor,  suprascripta  medicae  faeultatis 
statuta,  nt  a  me  ez  vero,  indubitato,  et  incorrupto  originali  exarata  et  descripta 
sunt,  ita  cum  eo  eoUata  et  relata  de  verbo  ad  verbum  convenire.  In  cuius  rei 
fidem  Signum  meum  legale  apposui  ad  omnia  requisitus.  Actum  Francofordiae, 
2.  Junii  anno  1589.    Notariatszeichen. 


')  Georg  T.  Blumenthal,  B.  v.   Lebus  und  Ratzeburg  seit  1524.  2  Oct.,   gest. 
1550  25.  Sept.  Matrikel.  Dek.  d.  Art. 

")  Jede  der  beiden  Unterschriften  von  anderer  Hand. 


42 
Anhang. 

Aus  den  Dekanatsbüchern. 

(No.  10.  p.  17.)     De   iocalibus  conventio  inter  theologos  et  medicos. 

(1577.  15.  Juni.) 

Cum  facultatis  nostre  legibus  honoraria,  quibus  vetcri  et  recepto  more  or- 
nantur  ii,  qui  publice  gradus  doctorum  rcnuntiationi  intersunt,  non  toUantur,  non 
autem  conveniat  hoc  tempore  hunc  gradum  potentes  nimiis  sumptibus  onorari,  sciendam 
est  inter  doctores  ordinis  thcologorum  et  medicorum  hanc  modcrationem  inrentam 
et  conventionem  de  illis  muneribns  factam  esse.  Promisemnt  doctores  theologic« 
facultatis  se  post  hoc  effccturos  esse  apud  eos,  quibus  gradum  doctömm  decement, 
ut  non  tantum  sui  ordinis  scd  etiam  medice  artis  doctoribus  et  professoribus  et 
presentibns  in  actu  publice  prctor  chirothecas  singulis  1  ulnam  serici  villosi  nigri 
pileorum  loco  dandum  curont:  idem  reccperunt  se  quoque  et  yicissim  medicine 
doctores  in  iisdcm  actibns  facturos  et  senraturos  esse,  ut  paria  dona  theologie 
doctoribus  et  professoribus  et  presentibns  offerantur  et  ita  aequalitas,  que  est 
institia,  et  beneyolentia  mutua  conservctur.  Hoc  decretum  volunt  esse  ratum  et 
firmnm  decani  Chris tophorus  Albinus  theologU£  et  Jacobus  Jokissus  medi> 
cus;  in  quod  etiam  utriusquc  ordinis  rcliqui  doctores  et  professores  consenserunt 
et  subscripserunt.    Actum  15.  Junii  anno  Christi  nati  1577. 

Johannes  Cnobloch,  d(r),  facultatis  Senior, manu  propria  scripsit. *) 

Der  dritte  Professor  der  Medizin. 

a)  1586.   Verhandlungen  des   Senats   wegen   der   dritten   Professur  der 

M,edizin. 

(No.  10.  p.  65.)  Cum  autem  anno  Christi  1582,  22.  die  NoTembris  in  pleno 
Senatu  academiac  nostrae  rcctore  Johanne  Cnobloch  propositum  fuisset  de  con- 
ducendo  tertio  profcssore  in  medica  facultate  atque  eo  tempore  Senatus  academiae 
frequens  conscnsissct,  ut,  si  dominus  doctor  Christophorus  Stjmmelius  vocationem 
oblatam  rccusarot,  totum  Stipendium,  quod  erat  300  ü.,  in  aequalos  partes  tunc  divi- 
dcretur,  ita  ut  una  pars  thcologicae,  (ßG)  altera  vero  mcdicae  facultati  assignarctur, 
factum  est  tarnen,  ut  postea  hoc  idem  senatus  consultum  a  theologis  potissimum 
irritum  fieret  atque  sie  res  in  aliquot  annos  protraheretur.  Verum  currente  hoc 
anno  rectorc  doniino  doctorc  Martine  Bcnckondorff^  cum  Senatores  academiae 
animadvertercnt  mcdicam  facultatem  duobus  tantum  professoribus  consistere  amplius 
non  posse,  decretum  fccorunt,  ut  tortius  quoque  adiungorctur  professor,  atque  in 
huius  locum  dominum  doctorem  Jodocum  Willichium  nominarunt.  Verum 
postquam  hie  ob  stipcndii  inaequalitatem  professionem  mcdicam  repudiavit  et  tunc, 
sicut  antca  conclusum  simul  erat,  ad  eloctionem  domini  doctoris  Jacobi  Berg- 
mann i  (67)  transcundum  esset,  Kector  senatus  consultum  ita  flexit,  ut  tertius  pro* 
fessor  in  locum  viventis  et  adhuc    pracsentis    professoris    domini    doctoris  Jacobi 


*)  Der  Artikel  ist  von  Cnoblochs  Hand  geschrieben.  Dazu  von  anderer 
Hand:  De  iocalibus  transactionem  inter  iuroconsultos  et  medicos  vide  librum  novuni 
sub  decanatu  d.  Gcorgii  Seileri  anni  1604.  S.  u.  Statuten  d.  Jur.  S.  64.  Im 
zweiten  Dekanatsbuch  der  Mediziner  ist  die  Eintragung  nicht  Torhanden.  Gerade 
an  dieser  Stelle  sind  bei  der  Plünderung  durch  die  Kaiserlichen  die  Eintragungen 
vm'lorcn    gegangen    und  spiilor    aus   der  Erinnorung  notdürftig  ersetzt. 

«)  1586a.  Matrikel  (Friedlaender,  Publ.  a.  d.  prss.  St.  Arch.    Bd.  32.) 


43 

Jokissi  snbstitiieretar  salvis  [interea]  tarnen^)  ipsitis  doctoris  Jokissi  tum 
i>tipendio  tnin  accidentiis  omnibas.  Interea  antcm  ex  academiae  fisco  domino 
doctori  Bergemanno  liberal! ter  satisfactam  est  in  eo,  qnod  ipsi  a  Rectore  et 
Senatoribns  tantum,  quantnm  Jokissns  habet,  sit  promissum  et  stipnlatnm. 

Verum  qoia  dao  facultatem  conservare,  non  autem  consüiam  constitaere  pos- 
buot,  ob  id  medicae  facultatis  collegae  operam  dabont,  ne  posthac  numerus  collegarum 
in  hac  facultate,  quod  antca  (68)  factum  est,  contrahatur,  verum  ut  ad  minus  ter- 
nario  numero  conservetur  idque  autoritate  etiam  illustrissimi  electoris  et  academiae 
(.'ancellarii   fieri  studebunt. 

Scriptum  ame  Johanne  Cnobloch  facultatis  Decano  (nach  dem  15.  Okt. 
1586)  et  Seniore. 

b)  1586.  5.Sept.Göln.  LandcsherrlicheBestätigung  zweierProfessoren. 
■No.  10.  p.  69)  Praesentatio  d.  doctoris  Jacobi  Bergmanni. 

Johannes  George  Churfurst.  U..  g.  g.  z.  Wirdige  hochgelarte  rhäte  und  liebe 
fjetrewen,  wir  haben  cwer  schreiben,  dorinnen  ihr  daß  zu  erkennen  geben,  weil 
doctor  Jacobus  Jokissus  seines  hohen  alters  und  Icibsschwacheit  halben  nicht 
mehr  lesen  kondte  und  darumb  an  seine  stadt  ehm  Jacobum  Bergeman  fum 
nrdinarium  professoiem  medicinae,  chrn  magister  Wilhelm  Hilden  aber  zum 
professore  mathematum  supcriore  angenommen  bettet  und  unß  underthenigst  er- 
sacht, daß  wir  dieselben  auch  gnedigst  dorzu  bestetigen  und  confiimiren  wolten, 
entpfangen. 

Wan  wir  dan  nicht  zweiffeln,  bemelte  beide  perschonen  werden  zu  solchen 
lecturen  der  studirenden  Jugend  zum  besten  nicht  undinstlich  sein,  alß  laßen  wir 
Ulli}  ewcre  in  dehme  gehabte  handelung  gnediglich  gefallen  und  wollen  dorauff 
doctorem  Bergeman  zum  ordinario  professore  medicinae,  m.  Hildenium  aber 
zum  professore  mathematum  supcriore  hiemit  confirmiret  und  bcstetiget  haben 
mit  gnedigen  begehren  und  befhclich,  ihr  wollet  d.  Bergeman,  wan  d.  Jokissus 
abjjinge,  doßelben  stelle  und  wie  ihr  mit  ihme  einigk  worden,  (70)  und  wan 
iit.  Rivandri  sehliger  withwen  ihr  annum  gratiae  erlanget,  magister  Hilden 
auch  das  auif  die  supcriorcm  Icctioncm  mathematum  vorordcnte  Stipendium  und 
iQ^ehorigen  locum  geben.  Doran  etc.  Datum  etc.  Coln  den  5.  Septcmb.  anno  86. 
An  die  Universitet  zu  Pranckfurt  an  der  Oder.  (Original  unbekannt.) 

<■}  1588.  14.  Okt.  Die  beiden  überlebenden  Professoren  der  Medizin 
präsentieren  Rektor  und  Senat  den  von  ihnen  für  die  dritte  Professur 
Erwählten  und  schlagen  ab gcstuftcBcsoldungfür  die  3  Professoren  vor 

No.  10  p.  74.)  Deliberatione    habita     de    tertio  professore    medicae  facultatis 

die  6.  Uctobris  inventus  est  [autem]  a  Senatoribus  nostrae  facultatis  idoneus 
loniinus  doctor  Sebastian us  Möller  Furstcnwaldensis,  quem  gravi  deliberatione 
babita  magnifico  domino  Rectori  et  Senatui  eligendum,  autorisandnm  et  confirmandum 
obtttlimus  sequenti  forma,  ut  sequi tur. 

"5)  Magnificc  domine  Rector,  revercndi  clarissimi  doctissimique  viri,  amici  et 
''oUogae  observandi!  Weill  jedem  faculteten  Decano  undt  collcgis  geburet,  daß  sie 
d<^n  nutz,  dignitet  undt  frommen  ihrer  facultot  betrachten,  suchen  und  so  viel  an 
ihnen  ist,   vleißig  fordern    helffen,    alß  habe    ich    Johannes    Cnobloch,   medicae 


^}  interea  ausgestrichen,   tamon   übcrgfschriebeii. 


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facultatis  Decaniu,  auch  nicht  mnbgehen  können,  mit  meinem   coUega,  dem  hem 
doctore    Jacobo   Bergeman   den  nntz,   dignitet  und  frommen  unser  facnltet  za 
betrachten   und   e.    magnif.   undt   gunsten   zu   insinoiren,  weill  wir    beide   allein, 
nndt  e.  magnif.  nndt  g.   selbst  vomnnfftigk   wißen,   da6  ihrer  zwo    keine  facultet 
bestellen  mögen,  auch  derer  nrsach  halben  undt  da6  medica  doctnna  in  hac  nostn 
academia  celebrior  werden  mochte,  nicht  allein  in  meinem  Johannis  Gnoblochs 
rectoratu  die  dritte   profcssion  in   medicinls  zu   bestellen   eintrechtigk  beschlossen, 
besondem   auch   von    e.   magnif.   undt  a.   g.   rectore   Bcnckendorff  selbst  der 
tertius    in    ordine  nostro    professor    einsmalß    genandt   undt    adjungiret    worden, 
deßen  wir   uns  dan   vmb    e.  magnif.    und  a.  g.    zu  bedanken,   weill   aber    indeßen 
der  herr  doctor  JacobusJokissus  in  gott  vorschieden  und  also  der   herrdoctor 
Jacobus   Borgern  an    in    defancti   locum    undt    Stipendium,    welches    ehr  schon 
acqualc  hatt,    auch  mit  chnrf.    gnaden  confirmation    succediret,    also  will    numehr 
wiederumb  die  bürde,    wie   vormalß,    auff  uns   beyden,    (76)  so    da  bei   zimlichen 
hohen     alter,     alleine  legen,     welches     doch     uns    forder   zu    tragen     unmugUch 
und    auch    der  aeadcmien     nicht  rumlichen,    daß    hinforder    unser    facnltet   mit 
zwo  perschonen   allein  solte   bestellet  bleiben.     Demnach   haben  wir  de  snccessore 
nndt  tcrtio,  inferiore    facultatis   nostrc  professore  under  uns  reden  und  deliberiren 
wollen,  wie  wir  dan  auff  den  vahll  auf  den  hcrm  doctoremSebastianum  Möller 
eins  sein   worden,   daß   dersclbige    uns  in  nostra  facultate  zum   dritten   professore 
vestra  gratia  et  favore    conjungiret   werden   mochte,  wie  wir  ihnen  dan  e.  magnif. 
und  a.  g.  hiemit  nominirot  undt  vorgeschlagen  haben  wollen,  dan  wir  ihnen  durch- 
aus also  qualilicirt   befinden,   daß   ehr  vor  einen    professom    in   medica  arte  woU 
bestehet.    Weill  aber  nicht   gebrouchlich    in   academiao   huius    ordinibus,  daß  die 
professorcs    gleiche   besoldangk   haben  ^)  musten    und  die  iuniores  sich  billich  mit 
einem  geringem  zu  dulden,  alß  sehen  wir   vor  gutt  an,  daß  dem  Seniori  in  ordine 
nostro,  so  da  nu  30  jähr   fideliter    profitiret,  von  deß  herm  doctoris  Jokissi  be- 
soldnng  noch   100  thaler   zugelegt   wurden,  daß  ehr  also  gleich  den  Senioribus  in 
andern  faculteten  hinforder  300  thaler   haben  undt  genießen  mochte,  wie  dan  auch 
der  herr  Doctor  Bergeman  seine  bewilligte  200  thaler  billigk  behelt,  der  tertius 
aber  et  infimus   in    nostro   ordine  sich   mit    100  thaler  (77)  genugn  ließe,  wie  ehr 
dan  in  diesen,   wo   ferne    es    vestra  pace  et  favore    sein  kan,   woU  wirdt  zufrieden 
sein,  sintemahl  ehr  selber  nach  dem  willen  deß  almechtign  ex  successione  augmentum 
zu  gewarten.    In  diesen  allen,  wie  wir  der  aeadcmien  —  weil  wir  allein    daßelbige, 
so    der  facultet    einsmahll  gcwilliget,  vortedign  undt  erhalten  —  nichts  entziehen, 
sondern  ihren  nutz,  dignitet  undt  frommen  suchen  und  fordern,  in  deme  wir  unsere 
medicin    facultet   gleich    andern   auch   einsmahlß    constituirt   gerne   wißen  weiten, 
hoffen  wir  e.  m.  undt  a.  g.  werden  es   mit  belieben  und  solches  alles,  wiees'trew- 
hertzigk  woluieinent    gesucht,  pnblico    decrcto  in  academiao  salutem  et  dignitatem 
confirmircn    undt  autorisiren.     Zu    disen   allen    wißen    e.  magnif.    undt  a.  g.,  daß 
die  andern  facnitetcn  alle  mitfroyen  heußem  undt  stuben  so  woll  auch^mit  anzall 
des  hier-  undt  wcinschcnckons    berechtiget,    alß  wollen   wir  gleichfalls  hoffen,  die- 
selbe werden   auch  dicsfalß   unsere    facultet   vorsehen   und   der   gleichen   genießen 
lassen;  daz  alles  sinndt  umb  e.  magnif.   undt  a.  g.  wir  collegae  undt  senatores  zu 
vorschulden    gantz    willigk.    E.  magnif.  und  a.    g.  willige    Johannes    Cnobloch 
doctor,  Senior  et  Decanus,  Jacobus    Bergeman    doctor.     Praesentiret  14.  Octo- 
bris   anno  88.    dem  herm  magnlfico   Rectori    Ghristophoro  Albino,  theol.  doct. 
(Original  unbekannt.) 


^)  [mochten]   ausgestrichen. 


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Aas  No.  11. 

Wihrend  der  erste  Teil  des  Bandes  die  fortlaufenden  Acta  der  Fakultät 
enth&lt,  bringt  der  letzte  Teil  die  nachfolgenden  Ergänzungen  zu  den  Statuten. 
Das  Statninm  de  candidatis  mit  der  Formel  ist  zweimal  eingetragen,  die  Formel 
ausserdem  noch  einmal.  Die  erforderlichen  Unterschriften  (im  ganzen  334  bis  zum 
21.  April  1770)  sind  zum  teil  an  der  einen,  z.  t.  an  der  andern  Stelle  gegeben. 
Der  Doktoreid  ist  mit  derselben  Hand  eingetragen  wie  die  erste  Aufzeichnung  des 
Statuts,  demnach  wohl  auch  um  1677. 

155  ft)  Statatam  facnltatis  de  candidatis  medicinae 

factum  anno  1677  d.   5/15.   Aprilis. 

Quandoqnidem  eiperientia  facultatem  edocuit,  quod  aliquando  medicinae 
caadidati,  qoi  hie  ad  examina  non  solum  sed  ad  disputationem  quoque  publicam, 
quam  vocant,  pro  ücentia  admissi  sunt  atque  eis  ad  colophonem  perduetis 
facultati  fidem  snam  dedenmt  Teile  se  in  nulla  alia  universitate  quam  in  hac 
Viadrina  petitos  honores  doetorales  a  facultate  medica  suscipere,  nihilominus  tamen 
Tiriis  de  caoais  et  saepins  frivolis  inducti  se  —  religione  hac,  qua  se  facultati 
obstrinzerant,  susque  deque  habita  —  illis  honoribus  in  aliis  universitatibus  omari 
coneesserant.  Cum  vero  hoc  et  contra  facultatem  hanc  ignominiose  et  iniuriose  fiat 
et  aniTersitati  ipsi  in  detrimentum  cedat  nee  minus  ipsorum,  qui  ita  exorbitant, 
booam  famam  et  consdentiam  laedant,  idcirco,  ut  eiusmodi  humanae  imbecillitati 
facultas  obicem  aliquem  ponat,  bonum  visum  ipsi  fuit  huic  vitio  lege  firma  et 
immobiliy  quantum  poterit,  obyiamire,  nimirum,  ut  posthac  nemo  candidatorum  ad 
eumen  pximnm  admittatur,  quin,  postquam  honorarium  dominis  examinatoribus 
eonstitutiim  exsolyit,  se  sequenti  formula  manu  sua  propria  subscripta  et  sigillo 
suo  mumto(!)  facultati  ad  doetorales  honores  ab  illa  capessendos  sancte  obstringat. 

b)  Formula  a  candidatis  medicinae  subscribenda.  (1677). 
Ego  infraacriptns  manus  meae  propriae  et  sigiUi  usitati  indicio  notum  et  cortum 
facio,  quod  —  tit(ulns)  —  gratiosissimae  facultati  medicae,  quae  est  in  alma  universi- 
Ute  Francovadana  me  sancte  obstrinxerim,  uti  bis  me  Uli  sancte  obstringo  eique 
promitto,  quod,  quandoqnidem  me  facultati  praelaudatao  ad  examina  iUius  sustinenda 
obtoli,  ut  ab  ea  examinibua  et  disputatione  solenni  pro  licentia,  uti  vocant,  praemissis 
honores  doetorales  debite  et  legitime  suscipiam,  ab  hoc  meo  proposito  nnnquam 
messnros  aat  a  nnlla  alia  facultate  medica  quam  hac  ipsa  illos  petiturus,  multo 
minus  illos  mihi  unquam  conferri  admissurus  sim,  imo  licet  —  quod  tamen  deus 
nertat  et  ego  non  ominor  —  ab  hac  praelaudata  facultate  ob  nondum  satis  bene 
peraetam  et  bene  gestam  rem  ad  unum  aliumve  annum,  in  quo  studia  mea  melius 
wlidare  et  ad  iostam  maturitatem  perducere  queam,  remitterer,  ut  hac  obtenta  de 
BOTo  fseoltatia  praelaudatao  examinibus  me  subiicerem. 

^'^  c)  Juramentum    doctoris  medicinae.   (Um  1677.) 

Ego  N.N.  iure  vobisDecano,  Seniori  caeterisque  medicinae  doctoribus  et  professori- 
bni  me,  quantom  yiribus  et  iudido  valuero,  quod  nunc  iure  et  spondeo,  plane  observaturum 
1.  me  gradnni  doctoratus  in  hac  academia  adeptum  nullibi  repetiturum, 
3.  me  professores  huius  academiae  instar  praeceptorum  veneraturum  et  eorum 
benoTolentiam  grato  semper  animo  depraedicaturum, 

3.  me  Tictus   rationem,  quantum   facultate  et  iudicio  consequi  potero,  aegris 
utflem  praeecripturom  eosque  ab  omni  noxia  et  iniuria  yindicaturum, 

4.  me  nullius  precibus  aut  pretio   addud  patiar,  ut  alicui  venenum  lethale 
piopinem  nee  me  hniuB  rd  anthorem  futurum, 


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5.  neqne  simili  ratione  molieri  pesBom  subdititium  adfoetnm  corrumpendam 
adhibitumin,  sed  castam  et  ab  omni  scelere  puram  tarn  yitam  tum  aetatem  meam 
perpetuo  praestitoram, 

6.  me  magica,  superstitiosa,  diabolica  praesidia  et  quae  praeter  rationem  saut 
nonquain  praescripturom,  sed  ea  tantam,  qaae  sana  ratio  et  experientia  dicUtat 
et  comprobat 

7.  neque  etiam  calcolo  laborantes  me  secaturum,  sed  magistris  eins  artis  peri- 
tis  id  muneris  concessumm; 

8.  in  quamcnnque  domom  ingressns  fuero  ad  aegrotantinm  salutem  ingrediar, 
omnemque  iniuriae  inferendae  et  cormptelae  suspicionem  procul  fugiens  tum  vel 
mazime  rerum  venerearum  cnpiditatem  erga  mulicres,  iozta  ac  vires  tum  ingennos 
tum  servos; 

9.  qaae  inter  curandum  aut  etiam  medicinam  maxime  factens  in  communi 
hoioinum  vita  tcI  videro  vel  audiero,  quae  minime  in  vulgus  edi  oporteat,  ea  arcana 
esse  ratus  silebo; 

^  10.  pauperem  et  divitem,  nobilem  et  ignobilem  eodem  loco  habcbo  nee  cuiquam 

operam  meam  medicam  noctu  interdiuque  exposcenti  denegabo  christianae  cumpiimis 
caritatis  memor  futurus; 

11.  et  postremo  hoc  iusiurandum  si  religiöse  obscrvavero  ac  minime  irritnm 
fecero,  mihi  liceat  perpetuo  fclicem  vitam  ducere  et  artis  aberrimam  fructuin 
percipere.  Quod  si  illud  data  opera  violavero  et  peieravero,  contraria  mihi 
contingant. 

Dicat:  ego  iaro  duobus  digitis  sceptro  impositis. 

d)  1683.  U.  Juli.  Potsdam.  Kf.  Friedrich  Wilhelm  l&sst  die  Universit&t 
anweisen,  die  Promotionskosten  in  der  juristischen  und  medicintschen 

Fakultät  zu  ermässigen. 

150).  Von  gottes  gnaden  Friderich  Wilhelm,  marggraff  zu  Brandenborgk  etc^ 
Unsem  gnädigen  gruss  zuvor.  Wirdige  und  hoch-undt  wollgelahrte  liebe  getrewe! 
Auß  was  uhrsachen  wir  veranlaget  worden,  die  gar  zu  hohe  bi^hcro  in  gebrauch 
gewesene  Unkosten  bej  denen  promotionibus  der  licentiaten  undt  doctoren  zu  redn- 
ciren,  solches  habet  ihr  aus  dem  beigeschlossenen  original  mit  mehr  zu  ersehen,  ondt 
befehlen  wir  euch  hiermit  gnädigst,  über  diese  unsere  Verordnung  lehdiglich  nndt  ohne 
alles  einwenden  gebuhrendt  und  unverbrüchlich  zu  halten,  dessen  wir  unO  also  zn 
euch  gnädigst  versehen  undt  sein  dt  euch  mit  gnaden  gewogen.  Geben  zu  Potsdam 
den  14.  July  anno  1683.    Friderich  Churprintz. 

Nachdem  seine  churfürstliche  durchlenchtigkeit  zu  Brandcnburgk  etc.,  unser 
gnädigster  herr  vernahmen,  waßgestaldt  bey  denen  promotionibus  licentiatorum  et 
doctorum  in  der  Juristen-  und  medicinischen  facultät  zn  Frankfarth  an  der  Oder 
durch  die  kostbahre  convivia  vielle  der  studierenden  jugendt,  ob  sie  gleich  den 
grundt  ihrer  Studien  aldar  geloget,  sich  an  frombde  und  aa^ländische  ohrter  wenden^ 
woselbst  sie  mit  geringeren  kosten  die  honores  academicos  erlangen  können,  andere 
aber,  welche  die  mittel  an  andere  ohrter  zu  rejsen  nicht  haben,  den  gradam  des- 
halb unterlassen,  weil  sie  so  hohe  kosten  nicht  ertragen  können,  alß  haben  höchstge- 
dachte  seine  churfürstliche  durchlenchtigkeit  der  nohturfft  erachtet,  die  promotions- 
kosten  bej  denen  promotionibus  licenciatorum  et  doctorum  nachfolgender  gestaldt 
zu  reduciren  undt  zwar 

1.  wenn  eine  solennis  promotio  doctoralis  in  den  kirchen  celebriret  wirdt, 
daß  das  convivium  dergestaldt  eingezogen  werde,  daß  1.  solches  nur  bej  einer 
abendtmahlzeit    bleibe    undt    des    andern   tages    niemand    invitiret,    2.    daß   kein 


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friaeniimmer   dana   gebethen,  3.  daO   nicht   mehr    als    10   speisen,  das  gebackne 
mitgerechnet,  zugerichtet  andt  4.  das  confcct   gänzlich   weggelassen  werde, 

2.  wenn  einer  oder  zwey  candidati  vorhanden,  so  den  gradnm  doctoris  ver- 
langet, ihnen  aber  die  (151)  sumptns,  so  bey  einer  solennen  promotion  in  der 
kirchen  nndt  sonsten  nach  anleitnng  der  Statuten  aufgewandt  werden  müssen,  her- 
zugeben beschwehrlich  feit,  daß  alßdann  einer  jeden  obgesagten  facultät  frey 
stehn  soll,  solche  candidatos  in  dem  auditorio  maiori  nach  oingehohlter  churfurst- 
liehen  confirmation  undt  resolution  der  bey  solennen  promotionon  gewöhnlichen 
speciminum  publice  in  doctores  zu  renunciren  dergestaldt,  daß  denen  anwesenden 
professoribus  in  allen  facultaten  nur  die  helfftc  von  denen  sonst  üblichen  muneribus 
offeriret  werden  dürffe,  jedoch  daß  in  diesem  fall  die  anßtheilunge  der  handtschuch, 
ingleichen  das  convivium  doctoralo  nachbleibe,  c6  wollten  denn  die  doctorandi 
etliche  von  denen  professoribus  auf  eine  gar  eingezogene  mahlzeit  invitiren,  welches 
in  ihrer  discretion  gestellt  bleiben  soll, 

3.  daß  die  renunciationes  licentiatorum  nach  außgestandenen  examinibus  undt 
abgelegter  disputatione  publica  inaugurali,  wie  seither  in  facnltatc  iuridica  üblich 
gewesen,  künfftigk  in  facultate  medica  privatim  in  consessu  facultatis  geschehen 
mögen,  damit  dergestald  das  kostbahre  convivium  verhütet  werde,  jedoch  daß  alle- 
zeit die  churfürstliche  confirmation  wegen  eines  jeden  candidati  vorher  gesuchet 
verde.  Befehlen  derowegen  mehr  höchstermelte  seine  churfürstliche  durchleucht, 
dero  Universität  zu  Frankfurth  an  der  Oder  hiermit  gnädigst  und  zugleich  ernstlich 
über  diese  dero  gnädigste  Verordnung  steifT,  fest  und  unverbrüchlich  zu  halten 
Sipatum  Potsdam  den  14.  July  1683.    L.  s.  —  Friderich  Churprintz. 

(Original  unbekannt.) 

Die  medizinische  Promotion  im   18.  Jahrhundert. 

Copialbuch  No.  24  der  Frankfurter  Akten  beim  Sccrctariat  der  Universität 
Breslau  enthält  auch  auf  S.  63  f.  eine  Aufzeichnung  über  Promotionen  frühestens 
aas  dem  18.  Jahrhundert: 

Der  Actus  Promotionis  wird  in  folgender  Ordnung  vollzogen: 

1.  Der  Promotor  hält  anfänglich  seine  Oration  über  ein  beliebiges  Thema 
oder  führet  sonst  durch  eine  Anrede  an  das  Auditorium  die  Doctorandos  auf,  deren 
ilir  Yitam  und  Studia  er  nach  Belieben  beschreibet. 

2.  Nach  geendigter  Oration  proponiret  der  Promotor  dem  Doctorando  das 
Thema  pro  Baccalaureatu. 

3.  Nach  der  Resolution  dieses  Thematis  creiret  der  Promotor  den  Doctorandum 
solemni  formula  zum  medicinae  Baccalaureum  auf  der  untersten  StufTen  gegen  den 
oben  Catheder, 

4.  Proponiret  femer  Promotor  dem  Doctorando  das  Thema  pro  Licentiatura,  und 
wenn  dieses  der  Doctorandus  resolviret  hat,  creiret  Promotor  den  Baccalaureum 
nun  medicinae  Licentiato  formula  solcnni  auf  der  zwoyton  untersten  Stufen  gegen 
den  Ober-Catheder, 

5.  Wird  dem  Medicinae  Licentiato  der  Locus  Ordinarius  extra  cathedram  an- 
gewiesen, dafs  er  denselben  unter  den  übrigen  Honoratis  occupiren  solle,  da  unter- 
deßen  mnsiciret  wird. 

6.  Nach  geendigter  Musique  ruffet  der  Promotor  den  Medicinae  Licentiatum 
»d  cathedram  wieder  zurück  und  redet  den  Knaben  zu,  welcher  dem  medicinae 
Licentiato  muß  das  Thema  Doctoralo  proponiren. 


n  n 

m  9 


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7.  Wenn  dieses  geschehen,  wird  die  KOnigl.  Gonfirmation  durch  den  8ecre- 
tarinm  UniTersitstis  publice  yerlesen  nnd  mnß  femer  der  Doctorand  das  gewöhnliche 
inramentam  in  denen  Statutis  enthalten  abschweren  Yor  sich  nnd  in  animain  ab- 
sentinm. 

8.  Wenn  dieses  Tollbracht,  raffet  der  Promotor  den  medicinae  Licentiatum 
auf  die  oberste  dritte  Stuffe  anßer  den  Ober-Gatheder  und  creiret  denselben 
formnla  solenni  zum  medicinae  Doctorem. 

9.  Erdifoet  dem  Doctori  medicinae  Promotor  Gathedram  Snperiorem  nnd  in- 
trodnciret  ihn  zugleich  mit  Vorlegung  1.  eines  offnen  Buches,  2.  eines  yerschlosseiien 
Buches,  8.  Verehrung  eines  güldnen  Ringes,  4.  Aufsotzung  des  Doctorhuts,  5.  empf&ngt 
und  recipirt  Promotor  den  Doctorem  osculo  et  amplezu  in  ordinem  Doctorum  und 
giebet  Ihm  die  Benediction  mit  der  Erinnerung,  den  Actum  Promotionis  mit  einer 
gratiarum  actione  zu  schließen. 

10.  Verrichtet  der  Doctor  medicinae  die  gratiarum  actionem,  nach  welcher 
das  Te  Deum  landamus  gesungen  und  der  Actus  Promotionis  mit  der  Mnsiqae 
geendigt  wird. 

In  actu  Promotionis  zweyer   Doctorandcn  bekomt  an  praesent-Geldem 

Rect.    Magnif. 2  spec.  Rthlr. 

Promot.  Ton  jegl.  Doctoranden  2  spec 4 

Jegl.  Professor  trinm  super,  facult 1 

Der  Profess.  Med.  Ord.  Ton  jegl.  Doct  1  spec.    ...    2 

Der  Prof.  Phil.  ord.  jeglicher -—     ,  „      4  gr. 

Der  Decanus  Fac.  Phil 1      „         .„ 

Sjndicus  ünivers „  »      4gr. 

Notarius  von  jegl.  16  gr 1      ,  „ 

Nb.  Er  praetendiret  sonst  vor  jegl.  1  r. 
Alle  Promoti,  Doctores  u.  Magistri,  so  viel  deren  praesentes, 

jeglicher ,  ,      4gr. 

Der  Knabe,  so  das  Thema  proponiret I      »  » 

Musicus 8„  ^ 

Kau  dieser  mit  3  rthl.  behandelt  werden,  gehet  es  auch  an. 

Gantor 1 

2  Pedellen  jegl.  16  gr 1 

In  actu  Promotionis  von  4  oder  mehr  Doctoranden  bekommt  an'praeaent-Geldcni. 

Rect.  Magnif. 2  Duo.   spec. 

Promotor  von  jegl.  Doctor.  2  = 8 

Jegl.  Prof.  trium  super,  fac 1 

Der  Prof.  med.  ord.  von  jegl.  Doctor.  1  =      ....    4 
Sind   mehr   als   4   Doctor.,    mehr    oder  weniger. 

Decanus  fac.  philos 1 

Die  übrigen  Prof.  Philos.  jegl —     »  „      4  gr. 

Das  übrige  ist  obigem  in  allen  gleich. 

Dem  Koch  pro  Gonvivio  Doctorali 8  rthlr. 

Holtz,  Kohlen  etc.  werden  tazirt  nach  gefallen. 

Bey  dem  Gonvivio  der   Paranymphen   werden    aufgesetzt  6  Schüßeln  confect. 
Ich  habe  folgende  gegeben :  1  Schüßel  Macronen,    1  Schüßel  Znckerbrodt,  1  SchüBel 


n  » 


9  n 

m  n 

m  » 


49 

Rosinen    and   Mandeln,    1    Schnßel    Zucker-Zwieback,    1    Schüßcl     Kuchen-Krause, 
1  Schüssel  Zucker-Hömcr,  Frantzwein  4  biß  5  qnart. 

Nb.  Ich  habe  allezeit  vor  gut  befunden,  dafs  dieses  Convivium  in  aedibus 
Promotoris  geschehe,  weilen  anders  die  Consumtion  von  Wein  größer  zu  sejn  und 
die  jungen  Leute  sich  zu  berauschen  pflegen.') 


8.  Die  Statuten  der  JUFlstlsehen  Fakult&t. 

(1606.) 

Nos  Joachimus  Fridericns,  dei  gratia  marchio  Brandeburgensis  etc.*); 
Omnibus  et  singulis  praesentia  inspecturis  post  clementissimam  salutis 
nostrae  impertitionem  notum  facimus,  quod  considerantes,  qualiter  sine 
legum  ac  statutonun  vincnlis  nulla  respublica  diu  incolumis  esse  possit, 
alia  vero  aliis  temporibus  magis  accomodata  sint,  quaedam  autem  dies  et 
usus  ipse  abroget  et  in  melius  reformari  suadeat,  cum  itaque  gratia  dei 
aeademia  nostra  Francofortana  a  maioribus  nostris  pia  devotione  et 
studio  a  fundamentis  extructa  (!)non  sine  teiTarum  nostranmi  ac  vicinarum 
(2)  provinciarum  insigni  emolumento  in  hunc  usque  diem  incolumis  per- 
manserit  iamque  primum  feliciter  clauserit  seculum,  animadverterit 
porro  pro  industria  sua  facultas  iuridica  in  dicta  aeademia  nostra  statuta, 
quibus  usa  hactenus  fuit,  hisce  temporibus  in  quibusdam  miaus  accom- 
modata  et  stilo  ipso  horrida  et  obsoleta,  consilium  coegit  de  eo  delibera- 
tura,  ut  haec  praeseutis  ac  cultioris  seculi  moribus  et  observantiae  rectius 
accommodari  possent,  quod  ipsum  quoque  deo  dante  feliciter  peregit. 
Intelligens  autem  haec  vim  et  robur  suum  non  habitura,  nisi  celsitudinis 
nostrae  autoritas  accessisset,  submissis  a  nobis  precibus  contenderunt 
Tiri  clarissimi  consiliarii  nostri  et  fideles  nobis  dilecti  dn.  d.  Andreas 
Sartorius,  facultatis  iuridicae  decanus,  d.  Matthaeus  Cuno,  Ordi- 
narius, d.  Martinus  Benckendorfius  (Ben(e)kendorfius;  sp&t.  verb.), 
d.  Maximilianus  a  Strassen  et  d.  Hieremias  Setserus  i(uris) 
u(triusque)  professores,  ut  statuta  haec  facultatis  reformata  et  nitori  suo 
restituta  officii,  quo  fungimur,  ratione  confirmare  et  sigillo  nostro  maiori 
et  confirmationum  usibus  destinato  nee  non  subscriptione  quoque  nostra 
roborare  non  dedignaremur.  Quae  ipsorum  petitio,  cum  iustissima  sit  et 
ad  publicam  vergat  utilitatem,  (3)  hon  potuimus  pro  ea,  quam  erga 
iusticiae  cultores  et  studia  literarum  gerimus,  affectione  benevola  illi 
hac  in  parte  deesse. 

Habent  autem  statuta  ipsa,  ut  sequitur. 


*)  üeb.  d.  Promotionskosten  i.  J.  1800  s.  Hausen  S.  97. 
*)  Die  übrigen  Titel  an  dieser  und  den  andern  Stellen  sind  im  Abdruck  fort- 
{Ti'lasscn. 

Arten  und  Urkunden,  Heft  111.  -l 


50 

Statatam  I^). 
De  numero  professomm  iuris  et  eorum  ordine. 

In  facultate  iuridica  constituti  erunt  5  professores  et  non  plures. 
Inter  quos  Decanus,  qui  quolibet  tempore  fuerit,  tanquam  caput 
facultatis  semper  primum  locum  obtinebit.  Seeunduin  autem  locmn 
habebit  Ordinarius.  Beliqui  doctores  eo  ordine  sequentur,  quo  in  Facnl- 
tatem  sive  Consilium  sunt  recepti  et  asciti  sine  uUa  cuiusquam  contra- 
dictione. 

(4)  Statutum  II. 

De  Decano  et  eins  officio. 

Decani  singulis  annis  ex  doctoribus  Consilii  constituuntur  '2  secun- 
dum  ordinera,  quo  sunt  in  facultat^m  recepti,  unus  die  Georgii  post 
electionem  ßectoris,  alter  die  Galli  etiam  novo  Rect^re  electo.  Huic 
Decano  omnes  reliqui  doctores  consilii  et  facultatis  sub  iura- 
mento  facultati  praestito  asstricti  esse  debent.  Eins  quoque 
officium  exigit  et  postulat  promovere  eos,  qui  gradum  in  utroque  iure 
postulant,  si  nimirum  idonei  ex  censura  omnium  professorum 
de  collegio  habiti  et  confirmatio  principis  electoris  Branden- 
burgici,  domini  nostri  clementissimi  subsecuta  fuerit. 

(Casus  impedimenti  et  quod  tunc  agendum;  sp&t.  Rsndbem.)  Quod 
si  vero  Decanus  iustis  causis  impeditus  fuerit,  poterit  facultatem  et 
partes  promovendi  ex  suo  voto  uni  ex  coUegis  demandare,  cui  volet. 

Habet  etiam  Decanus  potestatem  lites  et  iurgia  inter  doctores, 
licentiatos  iurisque  baccalaureos  et  studiosos  exorta  componere,  praet^r- 
quam  criminales  ac  cont^ntiosas  actiones,  quae  iurisdictioni  Rectoris 
reservantur. 

Porro  Decanus  omnes  casus  et  quaestiones  ad  facultatem  delatas, 
super  quibus  sententia  petitur,  perlegere  debet  et  primo  iudicium  seu 
vo(5)tum  suum  vel  voce  coUegis  praesentibus  vel  in  scriptis  exponere, 
postea  reliqui  secundum  ordinem  supra  in  statuto  primo  expressum  sen- 
tentiam  suam  aperient.     Quo  facto  Decanus  sententiam  secundum  plu- 


>)  Statuten  von  1506?     (Vgl.  oben  S.  13.) 

De  ordine  locorum. 

Doctores  eo  ordine,  quo  ad  (.'onsilium  facultatis  fuerint  recepti,  et  sedeant  et 
iucedant  non  attento  altoro  vel  utroque  gradu  ita  tarnen,  quod  Decanus  iuris  pnj 
tempore  primum  locum  semper  habeat,  insu))er  Ordinarius  locum  post  Decanmn, 
alii  tamen  intra  et  extra  Consilium  facultatis  constituti  locum  et  sessionem  habeant 
secundum  ordinem  rc(M'i)tionis  ad  facultatem  hoc  addito,  quod  doctores  (Consilii 
existentibus  extra  Consilium  semper  praeferantur. 


51 

ralitatem  votorum  concipere  debet.  Quod  si  tarnen  dablum  aliqnod 
circa  vota  reliquomm  vel  etiam  quaestionem  propositam  reliquum  fuerit, 
Decanns*)  integram  potestatem  habebit,  antequam  formet  senten- 
tiam,  snos  collegas  vel  convocandi  vel  super  dubiis  istls  de  novo 
vota  et  consilia  ipsorum  requirendi  (verb.  aus  requirere),  ut  re  ple- 
nins  discussa  sententia  inri  magis  consona  ferri  queat. 

Quoties  autem  Decanus  ad  facultatem  collegas  vocabit,  omnes  sub 
iuramento  convenire  debent,  nisi  forte  quis  vel  raorbo  vel  aliis  publicis 
academiae  vel  illutrissimi  electoris  negotlis  specialiter  ipsi  impositis 
impeditus  vel  horum  nomine  profectus  fuerit;  quibus  casibus  sportularum 
pro  quota  et  rata  sua  particeps  fieri  debet.  Si  quis  vero  in  aliis 
privatis  negotiis  abfuerit  vel  alias  se  absentaverit,  sportulae 
collectae  inter  praesentes  distribui  debent  absentibus  exclusis. 
Alias  autem  Decanus  in  distributione  sportularum  aequalitatem  fideliter 
servabit  et  singulis  mensibus  sportulas  acceptas  literis  consignabit  et 
(listribuet  nuUam  prae  reliquis  praerogativam  expectaturus,  nisi  quando 
quaestiones  consulentium  sigillo  facultatis  in  fidem  corroborari  petuntur. 
«I  Tunc  enim  pro  sigillo  et  subscriptione  qualibet  6  argenteos  solus 
pereipiet;  pariter  ea,  quae  pro  testimoniis  a  iurium  studiosis  vel  pro- 
motis  in  quolibet  gradu  exolvuntur  (!),  Decani  praecipua  esse  debent,  ad 
qnae  ipse  quoque  papyrum  et  ceram  suis  impensis  comparabit. 

Porro  •  Decanus,  cum  labores  satis  duros  et  graves  in  perlegendis 
casibus  et  quaestionibus  ac  formandis  et  concipiendis  sententiis  impen- 
dere  teneatur,  relevabitur  ab  onere  conficiendorum  consiliorum,  quae  a 
facnltate  petuntur,  nisi  Decanus  simul  Junior^)  fuerit. 

Hunc  enim  laborem  semper  Junior  et  ultimo  in  facultatem  receptus 
subire  tenebitur  ita  tamen,  ut  casus  et  quaestiones,  super  quibus  con- 
silimn  formandum  erit,  prius  in  facultäte  a  Decano  proponatur  et  om- 
nium  dominorum  vota  et  cohclusiones  super  singulis  quaestionibus 
Jimiori  communicentur.  Conscripto  vero  secundum  conclusiones  domi- 
norum consilio  Junior  in  pleno  coUegio  facultatis  consilium  confectum 
praeleget.  Quo  facto  Decanus  omnium  dominorum  vota  ad  approbationem 
vel  reformationem  postulabit,  antequam  illud  sigillo  facultatis  et  subscriptione 
corroberetur.  Quod  si  consilium  a  Juniore  conscriptum  maioribus  votis  Decani, 
Ordinarii  et  reliquorum  approbatum  fuerit,  postea  demum  facultatis  (7) 
nomine  subscribi  sigilloque  facultatis  firmari  debet  hac  tamen  addita 
cantione,  ut,  si  Junior  alterius  consilio  vel  opera  in  conficiendis  et  con- 
j^cribendis  consiliis  facultatis  uti  velit,  non  debeat  aliquem  extra  Con- 
nUnm  facultatis  consulere  vel  cum  eo  rem  communicare  sub  poena  30 


')  a.  R.  N.  b. 

•;  a.  K.  Jnnior  infra  fol.  9.    Gemeint  ist  p.  9,  S.  52.  A.  3.  wo  a.  R.  iuiiior  quis  ?  steht. 

4* 


5-2 

florenorum  aureorum  fisco  facultatis  applieaiidorum.  Si  vero  dominoruni 
de  facnltote  consilio  uti  velit,  id  utique  ei  liberum  erit,  et  ut  liavc 
exacte  observentur,  Decanus  dabit  operam*). 

Ad  eius  quoque  officium  pertinet,  ut  nullum  ex  doctoribus,  licen- 
tiatis  vel  baccalanreis  alibi  promotis  ad  lectionem  vel  disputationem 
publicam  sine  consensu  facultatis  admittat,  nisi  prius  locum  in  facul- 
tate  redemerint*)  et  publicam  disputationem  habuerint. 

(Decollegiis  privatis;  spät.  Randbem.)  Jurium  autem  studiosis 
privatim  docendi  potestatera  Decanus  non  concedet,  nisi  prius 
eorum  profectum  exploratum  et  cognitum  habuerit.  Theses  vero, 
quae  vel  a  doctoribus  non-professoribus  vel  a  licentiatis  vel 
baccalaureis  ad  disputationem  publicam  conscribuntur,  ante- 
quam  publici  iuris  fiant,  prius  Decano  offeri  et  ab  eo  appro- 
bari  et  subscribi  debent.  Studiosis  autem,  qui(8)bus  Decanus 
potestatem  privatim  legendi  et  disputandi  dederit,  theses 
nullas  '"publicare  permissum  erit  sine  speciali  commissione 
et  ratificatione  Decani.  Hi  tamen,  quibus  privata  lectio  et 
disputationes  concessae  sunt,  instituere  eas  debent  iis  horis. 
quae  a  pu1}licis  lectionibus  vacant. 

Statutum  IIL 

De   officiis    et  lecturis  professorum  in  genere,    quid    singulis 
semestribus  a  quolibet  iuris  professore  studiosi  iuris 

expectare  debent. 

Decanus  singulis  officii  mutationibus  cum  reliquis  facultatis  docto- 
ribus de  materia,  quam  quisque  sub  illius  officio  tractaturus  est,  con- 
sultabit  et  arbitrabitur,  quodque  sie  constitutum  fuerit,  Decanus  studiosis 
Scripte  publico  significabit.  Ordinarius  autem  lectiones  suas  ex  decre- 
talibus  hora  matutina  0.  usque  ad  10.  instituet  vel  processuni  iuris 
publice  tractabit  et  forraabit.  Professor  vero  codicis  leget  hora  8.  matu- 
tina usque  ad  i).  (O)  Reliqui  '2  professores  pandectarum  sive  digestorum 
pomeridianis  horis  oporas  suas  expedient,  quonim  alter  tempore  aestivo 
vel  hora  1.  usque  ad  2.,  vel  hora  2.  usque  ad  3.,  alter  vero  vel  hora  3. 
usque  ad  4.,  vel  hora  i.  usque  ad  5.  Junior *)  autem  seu  institutionum 
Professor  hora  7.  matutina  aesHvo  k'mpore  institutiones  Justinianeas  pro- 
fitebitur,  hyenialibus  autoni  diebus  propter  tenebras  inatutinas  horam  7. 
matutinam  cum  consensu  illius,  cui  alioquin  hora  illa  destinata  fuerat, 


*)  Dieso  Vorpilichtungcn  des  Junior  hob    bereits  Johann  Sigismund  1611  auf. 
(S.  u.  Kt'forniation  Kill.     Art.  27.) 

«)  R.  R.  von  a.  H.  Nl).  conf.  p.  gi^    (S.  u.  S.  63.  c  XXI)    , 
')  a.  R.  von  a.  H.  Junior  quis? 


53 

rautare  poterit  vel  in  horam  1.  vel  2.  pomeridianam.  Hi  professores  5 
omnes  et  singuli  secundum  iuramentum  facultati  et  universitatl  praestitum 
lectiones  suas  diligenter  continuabunt  antecessonun  vestigiis  insistentes, 
ut  non  solum  theoriae  iuris,  qnin  potius  praxi  foroque  ipsi 
inservientia  pro  captu  studiosorum  pertractent^). 

(10)  Statutam  IV. 

De  OoUegio  et  consilio  CoUegiatorum. 

In  Collegio  facultatis  iuridicae  professores  vocati  a  Decano  in  facul- 
tatera  ad  consilium  et  diiudicationem  actonun  transmissorum  non  sine 
gravi  causa  aut  impedimento  emanere  debent,  assidue  consiliis,  votis  ac 
laboribus  suis  dignitatem  facultatis  conservare  et  fideliter  ac  diligenter 
acta  ad  facultatem  transmissa  tarn  coUegialiter  quam  privatim,  prout 
causae  gravitas  postulabit,  perlegere  debent,  ut  ita  sententiae  ex  maiori 
parte  votorum  recte  concipi  et  formari  possint.  Quilibet  autem,  qui  in 
numenim  professorum  ascitus  fuerit,  tempore  receptionis  12  florenos 
rhenanos  aureos  facultati  numerabit,  qui  inter  praesentes  super  recep- 
tione  distribui  debent,  nisi  unus  ex  coUegis  vel  reipublicae  causa  ab- 
fuerit  vel  morbo  laboraverit,  quibus  casibus  participare  debet.  Doctores 
quoque  ConsiUi  sive  Facultatis  aliis  doctoribus  extra  Consilium  semper 
praeferri  debent  in  processione  ac  sessionibus. 

(De  novo  professore  eligendo.  De  assensu  et  confirmatione  illu- 
>trissimi;  spät.  Randbcm.)  Si  quis  autem  ex  professoribus  facultatis 
vel  (11)  alio  vocatus  vel  ultro  ab  academia  recesserit,  tunc  Decanus  pro 
tempore  coUegas  suos  intra  mensem  convocare  et  cum  illis  de  novo 
professore  eligendo  consulere  et  deliberare  debet,  ita  ut  recens  electus 
accedente  super  electione  assensu  et  confirmatione  illustrissimi  semper 
inferiorem  locum  obtineat. 

(De  professore  discedente  et  revertente;  sp.  R.)  Si  vero  contingat, 
quod  Professor  ille,  qui  antea  discessit  ab  academia,  ad  eandem  rever- 
tatur,  ad  priorem  tamen  locum  non  redibit,  nisi  denuo  vacante  aliquo 
loco  ex  consensu  facultatis  receptus  fuerit,  quo  casu  etiam  inferiorem 
locum  secundum  novam  receptionem  occupabit. 

(De  electione  novi  professoris;  sp.  R.)  Similiter  mortuo  uno  ex* 
professoribus  facultatis  Decanus  intra  mensem  proximum  coUegas  de 
novo  professore  eligendo  convocare  debet,  et  si  plures  in  academia 
doctores  iuris*)  conditionem  illam  affectent,  ex  bis  magis  idoneus  est 
eligendus;  reliqui  tamen  praesentes  nominatione  honorari  possunt.     Sin 


')  a,  R.  Nb. 

*)  dortores  iuris  übergeschrieben. 


54 

vero  in  hac  nostra  academia  eiusmodi  idonei  doctores  non  inveniantiir, 
utique  ex  aliis  academiis  vel  locis,  in  quibus  degant,  eligi  et  vocari 
possunt,  ita  tarnen,  ut  promoti  in  hac  academia,  si  idonei 
fuerint,  aliis  peregrinis  praeferantur. 

(12)  Statatam  V. 

Quae  causae  in  facultate  decidi  debent  vel  super  quibus 
causis  pronunciandi  potestatem  habeat  facultas. 

Facultas  habebit  potestatem  pronunciandi  in  omnibus  et  super  Om- 
nibus causis  civilibus.  In  criminalibus  autem,  quae  poenam  sanguinis 
et  corporis  afflictivam  ingerunt,  erit  exempta,  uti  hucusque  receptum  et 
observatura  fuit.  Si  tarnen  eiusmodi  causae  criminales  ad  facultateni 
transmissae  fuerint,  ut  vel  absolutoria  a  poena  mortis  vel  a  tortura  fern 
vel  mulcta  aliqua  pecuniaria  pro  delicto  vel  relegatio  imponi  possit, 
pronunciandi  potestatem  facultas  habebit,  prout  etiam  eo  casu,  quando 
plures  ad  facultatem  acta  vel  casus  criminales  transmissos  ad  se  reeipere 
et  de  iis  sententiam  nomine  facultatis  concipere  voluerint,  liberum  hoc 
ipsis  relinqui  debet.  Pariter  facultas  exempta  erit  a  formatione  libel- 
lorum,  exceptionum,  duplicationum,  triplicationum,  quadruplicationuro, 
quae  per  partes  et  supplicant^s  peti  possunt,  et  poterit  facultas  partes 
istas  (13)  ad  alios  privatos  doctores  remittere. 

Caput  VI. 

De  iurium  studiosis. 

Omnes  iurium  studiosi  sive  nobiles  sive  ignobiles^)  volentes  privi- 
legiis,  praerogativis  et  lectionibus  ac  consequenter  promotionibus  in  amplis- 
sima  hac  facultate  uti  fruique,  debent  nomina  sua  Decano,  qui  quolibet  tem- 
pore fuerit,  dare,  ut  in  matriculam  facultatis  inserantur  et  inscribantur.  De- 
bent quoque  lectiones  pu  blicas  frequen tare  —  alioquin  pro  veris  iurium  studiosis 
minime  censebuntur  nee  privilegiorum,  quibus  alias  studiosi  iuris  gaudent 
participes  fieri  debent —  emolumentum  hoc  inde  expectantes,  quod  ipsis  post 
compertum  profectimi  ad  privatas  lecturas  et  disputationes  a  Decano 
•potestas  dari  possit,  quam  tarnen  eo  non  conferent,  ut  suos  privatos 
discipulos  a  publicis  lectionibus  revocent,  sed  potius  ad  has  audiendas 
eos  cohortabuntur;  alterum  inde  fructum  habebunt,  quod  ipsis  deinde 
testimonia  publica  profectus  et  eruditionis  ac  vitae  bene  actae  com- 
municari  poterint,  per  quae  ad  officia  honesta  promoveri  et  evehi  possint. 
(U)  Denique    hanc    quoque    inde    praerogativam  consequentur,    quod  eo 


*)  a.  K.  von  aiHlcrcr  Hand:  civici  ordinis. 


55 

ordine,  quo  fuerunt  secundum  prioritatem  temporis  inscripti,  etiam  locum 
in  promotionibiis  obtinebunt.  Pro  intitulatione  autem  Deoano  ordinarie 
tantnin  12^)  argenteos  nnmerabunt.  Si  quis  tarnen  sponte  et  ex  libe- 
ralitate  sua  plusculiun  addere  velit,  permissnin  ei  hoc  erit. 

Caput  VII. 

De  promotione  in  genere. 

Omnes  proraovendi  sive  in  baccalaureos  sive  in  licentiatos  sive  in 
doctores  ante  orania  natäles  snos,  quod  ex  legitimo  thoro  sint  procreati, 
probare  debent,  et  si  de  eo  constiterit  sique  horum  parentes  aliqua  no- 
tabili  et  insigni  infamia  iuris  non  laboraverint,  Decanus  nomina  pro- 
movendorum  una  cum  testimoniis  exhibitis  facultati  offerre  et  cum 
collegis  suis  consultare  et  deliberare  debet  super  admissione  et  legalitate 
promovendorum.  Quo  peracto  Decanus  decretum  facultatis  candidatis 
publicabit. 

(15)  Caput  vm. 

De  examinatione  et  promotione  eorum,  qui  gradum 

baccalaurei  petunt  in  iure. 

Quilibet  petens  gradum  baccalaurei  sive  in  iure  canonico  sive  civili  sive 
coniunctim  in  utroque  debet  ante  omnia  edere  testimonium  natalium, 
uti  et  praecedente  capite  constitutum,  deinde  exhibere  testimonium  vel 
nostrae  vel  aliarum  iuridicarum  facultatum,  quod  per  triennium  publicas 
lectiones  in  iure  audiverit  hisque  diligenter  interfuerit.  Eo  peracto  cen- 
snrae  et  examinationi  Decani  et  facultatis  se  submittere  et  subiicere 
(lebet,  et  si  in  rigoroso  examine  idoneus  inventus  fuerit,  gradus  bacca- 
laurei ipsi  conferendus  erit.  Facultati  autem,  si  in  uno  iure  promo- 
vendus  erit,  5  florenos,  si  in  utroque  iure,  8  florenos  rhenanos  aureos 
pxsolvet.  Promotori  vero  suo,  si  in  uno  gradu,  1,  si  in  utroque  2  flo- 
renos rhenanos  aureos  numerabit.  Post  obtentum  vero  gradum  bacca- 
laurei nihilominus  *)  excepto  institu(i6)tionum  professore  reliquos  supe- 
riores  doctores  profitentes  audire  debet.  Habebit  autem  potestatem  pri- 
vatim institutiones  legendi  et  disputandi,  ac  si  vires  iudicii  patiuntur, 
in  foro  et  praxi  se  exercendi.  Quod  si  se  solertem  et  diligentem  prae- 
i'titerit  et  gradum  licentiati  petierit,  mos  ei,  si  idoneus  repertus  fuerit, 
gerendus  erit. 


*)  Ans  duos  ist  duod.  verbessert,  aber  anscheinend  von  derselben  Hand    duod 
nnterstrichon,  dazu  am  Rand  von  derselben  Hand  12. 

')  Bezeichnend  für  den  Schreiber  ist  die  Schreibung  nihil-ominus,  so  auch  u.  S.  57. 


5ß 

Caput  IX. 

De  impensis  in  promotione  baccalaureorum. 

Baccalanrcus  in  coUegio  iurisconsultomm  promotus  peracto  acta 
sive  promotione  in  coUegio  iuridico  ad  domnm  suam,  in  qua  habitat, 
per  Decannm  promotorera  cum  reliquis  professoribus  et  doctoribus  iuris, 
licentiatis,  baccalaureis  et  iurium  studiosis  deduci  debet  invitatis  quoque 
ad  actum  promotionis  et  deductionis  aliis  professoribus  et  studiosis  reli- 
quarum  facultatum.  Ad  prandium  aut«m  solummodo  asstrictus  erit 
invitare  magnificum  dominum  Rectorem,  dominum  Decanum  promotorem 
et  reliquos  iuridicae  facultatis  professores  hosque  solummodo  pro  modo 
suarum  facultatum  excipere.  Si  autem  praeterea  ex  aliis  facultatibus 
professorem  (i7)  unum  vel  alterum  invitare  voluerit,    permissum  ei  erit. 


Capat  X. 

De  promotione  licentiatorum. 

Si  quis  baccalaureus  antea  promotus  licenciati  gradura  specialiter 
petierit,  aeque  uti  in  ])riori  statuto  de  baccalaureis  provisum,  debet  com- 
pellare  Decanum  pro  impetrando  licentiatu.  Quo  facto  Decanus  convo- 
cato  Consilio  facultatis  super  admissione  deliberare  debet,  et  si  admissus 
fuerit,  debet  licentiandus  antea  promotus  baccalaureus  facultati  numerare 
20  thaleros,  si  in  uno  iure  ])rümoveri  volit,  sin  vero  in  utroque,  facul- 
tati 30  thaleros  numerabit,  promotori  vero  suo  in  uno  sive  in  utroque 
5  thaleros  et  Ordinario  aiu'eum  ungaricum.  In  actu  autem  examinationis 
assü'ictus  esse  debet  dominis  examinatoribus  exliibere  vinum  malvaticum 
vel  alias  generosum  et  cerevisiam  vel  Zen-estanam  vel  Bemovianam 
una  cum  placentis  et  confectionibus  de  saccaro. 

(18)  Examine  perfecto  publice  pro  consequendo  gradu  licentiatus 
disputare  debet.  Disputatione  illa  publice  habita  certus  dies  ad  publicam 
renunciationem  in  coUegio  iui*econsultorum  illi  assignandus  est.  Finito 
vero  actu  promotionis  et  honorifica  facta  deductione  ad  domimi  conviviuin 
sive  prandium  apparabit  pro  modo  focultatum  suarum  eritque  obli- 
gatus  invitare  magnificum  Eectorem  cum  coniuge  et  decanum  ac 
omnes  reliquos  professores  iuris  una  cum  suis  uxoribus.  Similiter  vero 
liberum  atque  integrum  ei  erit,  si  velit,  plures  ex  aliis  facultatibus 
professores,  doctores,  licentiatos,  magistros  et  baccalaureos  vel  etiam  ex 
oppidanis  consules,  c^merarios,  senaton^s  aut  cives  invitare,  quos  voluerit 
nulla  euni  iiecossitato  astitringi-nti*. 


57 


:19)  Capnt  8lye  statutum  XI. 

De  iarinm  studiosis  petentibns  gradnm  baccalaurei  et 
licentiati  simul  et  horum  promotione. 

Studiosi  inrinm,  qtd  nnlluin  antea  gradnin  in  inre  consecuti  fue- 
rnnt,  petentes  simul  gradum  baccalaurei  et  licentiati  ante  omnia  per- 
sona» suas  legitimare,  uti  supra  capite  VII  et  ym  sancitum.  In  exa- 
minatione  autem  et  convivio  ad  omnia  adstricti  esse  debent,  de  quibus 
in  praecedenti  statuto  X  actum  fuit. 


Caput  slve  statutum  Xn. 

De  petentibus  gradum  doctoralem  et  ad  quae  obligati  esse 

debent  facultati,  ut  praestent. 

Petens  gradum  doctoralem,  si  antea  fuit  promotus  baccalaureus  et 
Ucentiatus  in  hac  academia  Fran(20)cofurtana,  facultati  ultra  ea,  quae 
pro  consequendo  gradu  Ucentiatus  persolvit,  nihil  amplius  quam  5  tha- 
leros  numerabit,  qui  in  distributionem  publicam  seu  praesentiae  honoraria 
impendi  debent.  Decano  vero,  promotori  suo,  10  thaleros  numerabit, 
quos  ille  praecipuos  habebit.  Ordinario  autem  pro  lectionibus  et  labo- 
ribus,  ut  statuta  antiqua  habent,  florenus  ungaricus  dependi  a  candi- 
datis  singulis  debet. 

Quod  si  vero  doctorandus  in  alia  academia  Ucentiatus  creatus  fuerit 
et  gradum  doctoralem  in  hac  academia  assumere  cupiat,  nihilominus 
tantum  facultati  persolvere  debet,  quantum  aUus  iurium  studiosus,  qui 
nullum  gradum  antea  impetravit,  sed  omnes  tres  gradus  in  uno  eodemque 
actu  sibi  decemi  curat.  Etenim  antequam  ad  examinationem  admittatur, 
debet  facultati  numerare  50  thaleros  et  1  florenum  hungaricxmi.  Hi 
50  thaleri  ita  distribuendi  erunt,  ut  Decanus  vel  promotor  10  tha(2i)leros 
loco  promotionis  praecipuos  habeat  et  Ordinarius  ungaricum  florenum 
supradicto  modo;  reUqui  40  thaleri  detractis  praesentiae  honorariis  inter 
omnes  facultatis  professores,  qui  examinationi  interfuerunt,  distribui  de- 
bent, ita  ut  Decanus  seu  promotor  simul  participet.  In  examinatione 
autem  dominis  professoribus  et  examinatoribus  ea,  quae  proximo  capite 
sive  statuto  de  licentiatis  dicta  et  disposita  sunt,  praestare  et  exhibere 
debet. 


58 

Caput  xm. 

Quod    quilibet,    qui  vel    in  baccalaureum  vel  licentiatum  vel 

doctorem  promoveri  cupit,  ante  actum  promotionis  consensum 

illustrissimi    electoris    Brandeburgici    impetrare  et  quid   pro 

consensu  praestare  moris  est,  exolvere  debeat. 

Quilibet  promovendus  in  licentiatum  vel  doctorem  iuris  ante  actum 

promotionis  specialem  consensum  illustrissimi  electoris  impetrare  debet 

et   pro    consensu   impetrato  10  tbaleros   illustrissimae  suae    celsitudini 
more  hactenus  observato  ac  consueto  persolvet^). 

Caput  ny. 

De  ipso  actu  promotionis  et  de  munusculis  sive  iocalibus 
(22)  exhibendis. 

Doctorandus  pridie  ante  promotionem  per  quatuor  nobiles  et  quatuor 
magistros  sive  studiosos  iurium  famulis  publicis  in  omatu  praeeuntibus 
ad  actum  doctoralem  invitare  debet  omnes  professores  non  tantum  iuri- 
dicae  verum  etiam  reliquarum  facultatum,  omnes  quoque  alios  doctores, 
licenciatos,  magistros,  baccalaureos  et  iurium  studiosos,  denique  etiam 
consules,  camerarios  ac  senatores  civitatis.  Ipso  autem  die  praefixo  ad 
doctoratum  hora  8.  matutina  per  magnificum  Bectorem  et  promo- 
torem  suum  una  cum  omnibus  invitatis  ad  templum  cathedrale 
superius  s.  Mariae  solenni  pompa  deduci  debet  et  coram  altari  flexis 
genibus  et  precibus  ad  deum  pro  felici  inauguratione  fusis  „te  deum 
laudamus"  publice  cantandum.  Quo  peracto  in  cathedram  publice 
erectam  et  ornatam  promotor  doctorandum  deducet  habebitque  pro(23)inotor 
orationem.  Qua  finita  publice  candidato  sive  doctorando  proponet  legem 
aliquam  in  iure  cinli  resolvendam.  Quo  peracto,  si  antea  candidatus 
gradum  baccalaurei  non  fuerit  consecutus,  in  baccalaureum  iuris  publice 
servatis  solennibus  creabitur.  Deinde  candidatus  ad  locum  rediens  resol- 
vat  capitulum  aliquod  ex  iure  canonico  per  promotorem  propositum. 
Quo  peracto  in  licentiatum  iuris,  si  antea  gradum  hunc  assecutus  non 
fuit,  publice  creabitur  et  renunciatus  subsellia  licentiatorum  occupabit. 
Tandem  ad  cathedram  reverso  puer  quidam  quaestionem  iuris  proponet. 
quam  cum  rationibus  dubitandi  et  decidendi  et  refutatione  contrarioruin 
resolvet.  Eo  expedito  iuramentum  a  doctorando  impositis  duobus  digitis 
ex  dextera  manu  super  argentea  sceptra  academica  praestandum  erit  in 


')  Dazu  am  untern  Kande  von  a.  H. :  Hurum  10  thalerorum  remissio  facta  est 
ex  gratia  oh'rtorali  (a.  H. :)  jior  rrsrriptum  6.  Au^usti  anno  Ifill.  I>io  Verfügung 
ist  mir  nicht  bekannt. 


59 

forma  seqüenti  capite  praescripta.  Postea  publice  in  doctorem  iuris  in 
superiori  cathedra  perlecto  prius  publice  consensu  illustrissimi  electoris 
creabitnr  proposito  1.  libro  clause,  2.  aperto,  3.  rubro  biretto,  4.  annulo 
aureo,  5.  osculo  et  complexu  dato.  £o  peracto  puer  ali(24)quis  öden 
sapphicam  a  professore  aliquo  conscriptam  concinit.  Qua  finita  per 
doctorem  novellum  oratio  et  gratiarum  actio  publice  erit  instituenda. 

In  ipso  autem  actu  gratiarum  actionis  distribuenda  erunt  munus- 
cula  sive  iocalia,  ita  ut,  si  vel  unus  doctoratus  sive  plures  candidati 
faerint,  hie  unus  vel  omnes  simul  magnifico  dn.  ßectori  praeter  chyro- 
thecas  1  ulnam  serici  villosi  nigri  exhiberi  et  offerri,  promotori  vero 
2  ulnas  eiusdem  serici  nigri  una  cum  chirothecis  donari  curant.  Simi- 
liter  et  reliquis  4  professoribus  iuris  et  quidem  singulis  1  ulna  serici 
praedicti  cum  chyrothecis  exhibebitur,  sive  illi  praesentes,  sive  morbo 
vel  negotiis  electoris  vel  academiae  impediti  absentes  fuerint,  similiter 
et  professoribus  medicae  facultatis  secundum  depactionem  et  conven- 
tionem  inter  iurisconsultos  et  medicos  infrascriptam  ^)  ulnam  serici  cum 
chyrothecis.  Theologiae  autem  professoribus  singulis  cum  chyrothecis 
^/,  ulna  serici  vel  parva  mitra  ex  serico  confecta  donari  debet,  sive  unus 
sive  plures  candidati  fuerint.  Reliquis  autem  doctoribus,  licentiatis, 
magistris,  consulibus,  camerariis  et  senatoribus  sicuti  et  aliis  praesen- 
tibus  nihilo  plus  quam  chyrothecas  donare  vel  offere*)  asstrictus  erit. 
(25)  Si  tamen  vel  libros  vel  pileos  inter  praedictos  vel  peregrinos  invi- 
tatos  donari  velit,  ipsi  permissum  erit.  Deinde  chyrothecae  etiam  ali- 
quot'publice  inter  astantes  et  praesentes  proiici  debent  more  solito  et 
consueto.  Quo  peracto  doctor  iam  creatus  solenniter  per  magnificum  et 
promotorem  ad  altare  deducendus  ibique  flexis  genibus  gratiäe  deo 
agendae  pro  actu  feliciter  consummato  et  „te  deum  laudamus"  in  vocali 
et  instrumentali  musica  iterum  cantandum.  Quo  peracto  solenniter 
doctoratus  ad  domum  destinatam  deducitur  sicuti  in  ingressu  etiam  in 
egressu  pulsis  (korr.  pulsatis)  omnibus  campanis. 

Caput  XV. 

De  convivio  doctorali. 

Ad  convivium  doctoratus  seu  prandium  invitari  debet  magnificus 
Bector,  promotor  ac  reliqui  omnes  iuridicae  facultatis  professores  uti  et 
reliqai  doctores  omnium  facultatum,  item  licentiati,  magistri  et  bacca- 
laurei,  consules  quatuor  et  camerarii  quatuor,  senatores  autem  civitatis 


^)  S.  u.  S.  63. 

■)  afferre  Hs.,  wohl  vom  »Schreiber  verlesen  für  oflfere,   vgl.  oben    exhiberi  et 
offerri. 


60 

solummodo,  quos  Toluerint  sicnti  et  nobiles  et  studiosi,  qni  ipsi  placu- 
erint.  (26)  In  convivio  autem  in  prandio  vinum  malvaticum  vel  aliud 
generosom  una  cum  ungarico  et  rhenensi  dominis  exhibere  debet,  stu- 
diosis  vero  vel  provinciale  vel  aliud,  quod  voluerit.  Hora  vero  vesper- 
tina  ad  coenam  invitare  debet  praeter  iam  dictos  omnium  professorum 
uxores,  filios  et  filias  nee  non  consulum  et  camerariorum.  Quibus  sie 
peractis  sequenti  die  non  erit  obligatus,  nisi  forte  ultro  sumptum  facere 
velit,  praeter  promotorem  et  examinatores  suos  convtvio  ulteriori  excipere. 

Caput  XVI. 

De  iuramento,  quod  publice  a  doctorato  praestandum  erit 

secundum  formulam  sequentem. 

Ego  N.  N.  vobis,  iuridicae  faeultatis  Decano,  omnibusque  successo- 
ribus  vestris  et  coeteris  eins  ordinis  professoribus  iure  obedientiam  et 
reverentiam  et  me  iuris  et  sacrosanctae  iusticiae,  cuius  sacerdotium  in 
praesentia  reeipio,  perpetuum  fautorem,  culto(27)rem  et  propugnatorem 
futurum  et  scientem  et  volentem  contra  ins  legum  non  facturum  aut 
innocentes*^  oppressurum,  item  quod  insignia  doctoralia  nullibi*)  sim 
reiteratunis  et  indignos  ad  huismodi  honores  atque  dignitatem  non  pro- 
moturus^'\  denique  omnibus  aliis  statutis  et  consuetudinibus  inclytae 
faeultatis  iuridicae  obsequens  sira  futurus,  cumprimis  vero  me  facturum 
curaturumve*^)  ea,  quae  ad  honorem  emolumentumque  [illustrissimi  electoris 
Brandeburgici]  (sacrae  reg(iae)  maiestatis  Prussicae)  successorumque 
eiusdem^)  celsitudinis  illustrissimae  pertinere  videbuntur,  ad  quod- 
cunque  dignitatis  fastigium  post  deinde  evectus  fuero,  sicuti  me  deus 
adiuvet  per  Christum*). 

Caput  xvn. 

De  iuramento  licentiati,  quod  praestare  tenetur,  quando 
solummodo  gradum  licentiatus  consequitur. 

Ego  N.  im*o  et  promitto,  quod  hunc  gradum  licentiati  non  resumam 
aut  iterabo  nee  insignia  doctoralia  alibi,  quam  in  hac  alma  uni(28)ver- 
sitate  recipiam  et  quod    honorem   illustrissimi    electoris    Brandeburgici, 


')  Ein  nicht  viel  späterer  Schreiber  hat  sim  reiteraturus  mit  Bleistift  ausge- 
strichen und  in  jetzt  schon  ^  verwischter  Bleistiftschrift  am  Rande,  so  viel  zu  er- 
kennen, mit  folgenden  dem  "n^ichsten  Eide  ähnlichen  Worten  fortgefahren:  quam  in 
hac  acadcmia  recipiam  et  quod  honorem  .  .  .  Durch  ein  Zeichen  ist  der  Schluss 
des  nächsten  Eides  von  illustrissimi  electoris  an  als  Fortsetzung  bezeichnet.  (Vgl. 
oben  S.  11.  2.) 

')  Formula  iuramenti  doctorandi.  p.  95  (s,  unten  S.  67;  vgl.  ob.  S.  12)  hat  folgende 
Abweichungen  (ausschliesslich  der  orthographischen) :  a)  innocentem.  b)  item  quod  in- 
sigiiia-proiiioturus  fi-hlt.  c)  curaturuinquo,  d)  sacrae  rcgiae  maiestatis  Prussicae 
successorumque  eins  pertinere. 


ßl 

(iomini  Marchiae  hereditarii,  et  almae  huius  universitatis  ac  amplissimae 
iuridicae  facultatis  et  horum  professorum  iure  procnrabo,  ad  quemcnnqTie 
dignitatis  gradum  pervenero  ^)  et  scienter  indignum  ad  aliquem  gradnm 
nuUo  modo  promovebo  nee  eins  promotioni  dabo  assensum  nee  promo- 
vebo  aliquem  ad  gradum,  nisi  quem  totum  coUegium  doctorum  appro- 
baverit,  sicut  me  deus  adiuvet  per  Christum. 

Caput  xvm. 

De  iuramento  baccalaureandi,  quando  solummodo  gradum 
baccalaurei  consequitur,  in  sequenti  formula. 

Ego  N.  iuro  vobis  domino  Decano  reliquisque  iuridicae  facultatis 
(loctoribus  et  professoribus  honorem,  obedientiam  et  reverentiam  debitam 
oxhibere  et  quod  statuta  et  statuenda  eiusdem  (29)  facultatis  diligenter 
et  pro  posse  velim  servare  gradumque  susceptum  alibi.  non  reiterare, 
sicuti  me  deus  adiuvet  per  Christum. 

Caput  XIX. 

De  iuramento  eins  doctoris,  qui  in  facultatem  est  recipiendus 

et  qualiter  ille  iurare  debeat. 

Ego  N.  iuro  et  promitto,  quod  velim  bonum,  concordiam,  pacem 
ac  honorem  tum  [illustrissimi  electoris  Brandeburgici]  (sacrae  regiae 
maiestatis  Borussicae)^)  tum  facultatis  et  eins  membrorum  procurare, 
ad  quemcunque^)  statum  pervenero,  et  indignum  et  a  toto  coUegio  vel 
maiore  eius  parte  non  approbatum  nuUo  modo  promovere^\  corisilia 
quoque  et  consultationes,  si  quae**)  ad  requisitionem  et  petitionem  partium 


')  Ein  Zoichen  weist  auf  anleserliche  Bleistiftschrift  am  Rande. 


SUtotcn  Ton  1506?    (S.  o.  S.  13.) 

Inramentnm  doctoris  ad  Colleginm  recepti. 
Statim  post  snam  reccptionem  infrascriptum  iuramentuin  tenetnr  iurare: 
Ego  N.  ioTo  et  promitto,  quod  bonum,  unitateni,  pacem  ac  honorem  doctorum 
iacnltatis  et  membrorum  procurabo,  ad  quemcunquo  statum  pervenero,  et  scienter 
indignum  seu  etiam  dignum  et  per  doctores  Collegü  approbatum  sine  oorum  cou- 
sensu  ad  aliquem  gradnm  non  promovebo  quodque,  quaecunque  consilia  et  consul- 
tationes ac  scntentias  per  doctores  Collegii  ad  scripta  sive  requisitionem  cuiuscunque 
rivc  quoromcnnqno  conficienda  et  complcnda  seu  coniiciendum  et  conripiendum 
absquo]  cxactionis  specialis  salani  et  sub  aequali  portione  et  salario  aliornm  docto- 
nim,  iutorim  quod  novissimus  et  quoad  receptiouem  iunior  doctorum  ('ollegii  sum 
et  alius  post  nie  ad  CoUegium  non  fuerit  receptus,  velim  per  mo,  si  Collegio  docto- 
nim  placnerit  ant  me  legitime  impcdito  vel  absente,  per  alium  Facultatis  aut 
<oIlcgii  doctorem  concipero  et  sie  concepta  ad  consnltationem  et  consilium  doctorum 
ponerc  et  praesentare,  contradictione  quacunque  ac  dolo  et  fraude  in  praemissis 
<?t  circa  oa  cossantc;  sie  iuro  et  promitto,  sicut  me  dous  adinvet  et  sancta  doi 
evangeUa. 


62 

conscribenda  erunt*>,  quamdiu  inferiorem  locum  in  collegio  obti- 
nebo'\  summa  diligentia  et  studio  conficere  absque  ullo  speciali  salario 
extra  ratam,  quae  mihi  ex  eo,  quod  pro  studio  facultati  exoMtor  (!),  ob- 
veniet,  consi(30)lia  quoque  facultatis  non  revelabo  neque  aliorum  docto- 
rum  extra  facultatem  in  conscribendis  consiliis  opera  utar.  Si  vero 
morbo  impeditus  vel  absens  fuero,  consilium  et  operam  unius  vel  alte- 
rius  de  facultate  requiram.  Conscriptum  autem  et  ad  priorayota  colle- 
garum  confectum  consilium  in  facultate  perlegam  et  approbationem 
vel  correctionem  domini  Decani,  Ordinarii  et  reliquorum  dominorum  non 
moleste  feram^\  omnia  sine  dolo  et  fraude,  sicuti  me  deus  adiuvet  per 
Christum  ^). 

Capat  XX. 

De  iuramento  Secretarii  vel  Notarii  iuridicae  facultatis. 

Ego  N.  iure,  quod  velim  commissas  sententias  et  alia  facultatis 
negotia  fldeliter  conscribere  et  absque  speciali  consensu  Decani  nulli 
copias  communicare,  secreta  quoque  et  acta  facultatis  neque  verbo  neque 
signo  (31)  aliis  manifestare,  (nee  quidquam  a  tabellariis  vel  aliis,  quiacta 
vel  casus  decidendos  ad  facultatem  afferunt,  pro  me  exigere  vel  efflagi- 
tare,  denique  omnia,  quae  ad  concordiam  dominorum  in  facultate  per- 
tinent,  quantum  in  me  est,  curare)  2),  sicuti  me  deus  adiuvet  per 
Christum. 


^)  Von  dieser  Formel  giebt  es  ansserdem  noch  3  Redaktionen: 

I.  Dnrch    Yerbesserangen    mit    Bleistift    an    dieser    Stelle    (s.    oben   S.    13) 

a)  s(acrae)  reg(iae)  m(aie8tatis)  6oruss(icae),  f)  qnamdin-obtineboo  und  g)  Con- 
scriptum-feram  eingeklammert,  g)  ist  auch  in  der  Abschrift  in  No.  25  einge- 
klammert. 

II.  p.  93.    Formala   iaramenti   professoris.    (S.    oben  S.  14.)    Abweichungen: 

b)  Ego  N.  N.  iure  et  promitto,  quod  velim  curare  ea,  quae  ad  honorem,  iura  atque 
emolumentum  sacrae  regis  Prussiae  maiestatis  successorumque  eins  qnaeque  ad 
bonum,  concordiam  ac  honorem  tum  facultatis  iuridicae  tum  membrorum  eins  per- 
tinent,  ad  quemcunque  ....  d)  qua,  f)  quamdiu-obtinebo  fehlt,  g)  Conscriptum- 
feram  fehlt. 

lU.  p.  94.  Juramentum  Assessoris  Extraordinarii.  (S.  oben  S.  14.)  Ab- 
weichungen: b,  d,  f,  g  wie  n,  c)  et  indignum-promovere  fehlt,  e)  hinter  erunt: 
mihique  ad  elaborandum  data  et  concrcdita  summa  .  .  .  Am  Ende:  Ex  concluso 
facultatis  die  20.  Mali  1773  iuramentum  hoccc  praestitit  die  27.  Mail  1773  dominus 
Ludovicus  Gothofredus  Madihn.     De  Hacke  man,  facultatis  h.  t.  Dccanus. 

')  Zusatz  von  1626.  Am  Rande  ist  durch  die  Bemerkung  Haie  iuramento 
inserta  est  qnaedam  clausula,  quam  vide  infra  auf  diesen  späteren  Zusatz  verwiesen, 
welchen  die  S.  105  der  Hs.  stehende  Fo^mula  iuramenti  secretarii  vel  notarii 
enthält. 


68 


Caput 

De  doctoribus  alibi  promotis  et  receptione  eorum,  pro 
consequendo  loco  inter  doctores  huius  facultatis. 

Omnes  doctores  alibi  promoti,  si  locum  hie  inter  doctores  ipsis 
assignari  petant,  ante  omnia  facultati  16  florenos  rhenanos  aoreos  nume- 
nire,  deinde  publicam  disputationem  instituere  debent.  Quibus  peractis 
locus  Ulis  inter  doctores  pro  tempore  receptionis  assignari  debet,  ita  nt, 
qui  prius  fuerit  receptus,  etiam  sessionem  prae  reliquis  habeat  exceptis 
doctoribus  de  Consilio,  uti  supra  capite  IV.  siEtncitum. 

32)  Caput  xxn. 

De  licentiatis  alibi  promotis  et  hie  recipiendis. 

Licentiatus  alibi  promotus  petens  sibi  locum  in  hac  universitate  et 
facultate  iuridica  assignari  debet  inprimis  fidem  facere  de  sua  promo- 
tione  et  deinde  iuridicae  facultati  numerare  pro  receptione  10  florenos 
aureos  rhenanos  et  insuper  publicam  vel  disputationem  instituere  vel  per 
mensem  publice  legere  vel  profitm  repetendo  aliquam  legem  vel  capi- 
tulum. 

Caput  XZIU. 

De  baccalaureis  alibi  promotis  et,  ut  hinc  recipiantur, 

petentibus. 

Baccalaureus  alibi  promotus  petens  se  in  consortium  et  locum 
baccalaureorum  recipi  similiter  docere  debet  se  gradum  baccalaurei  (33) 
rite  consecutum  fuisse,  deinde  per  2  menses  privatim  hie  legere  et 
disputare.  Quibus  peractis  locus  ipsi  assignandus  est  inter  baccalaureos 
ita  tarnen,  ut  locus  non  a  tempore  promotionis,  sed  faetae  receptionis 
Uli  assignetur. 

Caput  XXIV. 

De  conventione  et  depactione  iurisconsultorum   cum  facultate 
medica  super  honorariis  in  promotionibus  distribuendis. 

De  honorariis  illis,  quae  veteri  eoque  recepto  more  porrigunfur  iis, 
qni  publice  gradus  doctorum  renunciationi  intersunt,  facta  est  inter 
doctores  ordinis  iurisconsultorum  et  medicorum  talis  conventio: 

Promiserunt  doctores  iuridicae  facultatis  se  eflfecturos  esse  apud  eos, 
quibus  dignitas  in  iure  doctoralis  fuerit  tribuenda,  sive  unus,  sive  plures 
Aierint,  ut  non  tantum  iuridici  ordinis,  sed  etiam  medicae  artis  doctoribus  et 
professoribus  praesentibus  (34)  vel  etiam  propter  morbum  aut  aeademiae 


64 

vel  etiam  electoris  Brandeburgici  negotia  absentibus  praeter  chyrothecas 
singulis  1  ulna  serici  villosi  nigri  pileorum  loco  porrigatur  et  donetur. 
Vicissim  receperunt  medicinae  professores  et  doctores  se  curaturos,  ut 
in  promotione  medica  iuridicae  facultatis  doctoribus  et  professoribus 
praesentibus  vel  etiam  propter  morbum  aut  academiae  vel  etiam  elec- 
toris Brandeburgici  negotia  absentibus  paria  dona  offerantur,  et  sie 
aequalitas,  quae  est  iusticia,  et  benevolentia  mutua  conservetur.  Quae 
conventio,  ut  magis  rata  et  flrma  esset,  in  librum  statutorum  utriusque 
ordinis  relata  est  per  me  Johannem  Schosserum  imperatoria  autoritate 
publicum  notarium  ab  utroque  ordine  speeiatim  ad  hoc  requisitum. 
Actum  Francofurti  10  Octobris  anno  a  nato  Christo  1604. 


(35)  Caput  XXV. 

De  sportulis  Secretarii  vel  Notarii  iuridicae  facultatis. 

Secretarius  vel  Notarius  facultatis  iuridicae  pro  conficiendo  testi- 
monio  baccalaurei  promoti  habebit  ^/2,  pro  testimonio  autem  licentiati 
vel  doctoris  integrum  florenum  ungaricum  non  attento,  an  in  uno  vel 
utroque  iure  promotus  fuerit,  pro  sententiis  autem  describendis  et 
iramatriculandis  et  quidem  pro  qualibet  3  grosses  argenteos. 

Quemadmodum  autem  primo  seculo  doctoribus  Consilii  sive  Facul- 
tatis iuridicae  plena  autoritas  data^)  fuit,  qua  potuerunt  statuta  et  ordi- 
nationes  cum  consensu  Cancellarii  condere,  eadem  revocare,  mutare 
vel  corrigere  et  attentis  temporum  circumstantiis  ac  personarum  quali- 
tatibus  vel  propter  varietatem  casuum,  si  necessitas  vel  utilitas  publica 
ista  postulet,  in  melius  reformare,  ita  et  in  hoc  secundo  seculo  eadem 
potestas  (36)  doctoribus  (^onsilii  sive  Facultatis  integra  et  illibata  per- 
manebit.  Quod  si  tarnen  vel  mutatio  vel  reformatio  statutorum  ex 
praedictis  causis  instituta  fuerit,  nemo  ex  antiquatorum  seu  abrogatonmi 
neglectu  periurii  reus  erit,  cum  sublato,  mutato  vel  reformato  statuto 
qualitas  quoque  eins  videlicet  iuramentum  super  statuto  derogato,  mufcato 
vel  in  melius  reformato  praestitum  vires  suas  obtinere  nequeat. 

Quapropter  ad  petitionem  et  instantiam  Decani,  Ordinarii  et  reli- 
quorum  professoi-um  iuridicae  facultatis,  consiliariorum  nostrorum 
suprascripta  statuta  facultatis  ex  certa  scientia  et  iure  superioritatis  con- 
firmamus  et  sicuti  in  primo  seculo  die  s.  Michaelis  archangeU^)  anno 
1506  statuta  per  Cancellarium  academiae  data  et  confirmata  ita  in  hoc 


^)  Nämlich  durch  die  Privilegien  von  Kaiser  und  Papst.    Vgl.  A.  u.  U.  H.  "2. 
S.  9.  A.  4. 


65 

novo  et  secundo  seculo,  qnod  sub  gubernatione  nostra  electorali  incepit, 

suprascripta  et  ex  veteribüs  in  melius  refonnata  statuta  valere  volumus 

cum  libera  tarnen  (37)  potestate,  ut  liceat  nobis  et  nostris  successoribus 

eadem  statuta  tractu  temporis,  utilitate  et  necessitate  publica  exigente 

et  postulante,  vel  in  totum  vel  pro  parte  revocare,  annullare  vel  corrigere 

et  in  melius  reformare.  Atque  in  pleniorem  fidem  statuta  haec  propriae 

manus  subscriptione  et  sigillo  secretiore  firmavimus  die  ipso  Michaelis 

arcliangeli  anno  1606^). 

Kleines  Siegel 

Manu  propria  subscripsi. 


Anhang:. 

Zugehörige  Eintragnngcn  im  Statatenbnch.  (S.  oben  S.  llf.) 

1.  Beschlüsse  u.  ähnl. 

1623.  1.  Oct.  Vertrag  der  Juristen  mit  den  Theologen  über  Geschenke 

bei  der  Promotion. 

(63)  Orta  inter  theologos  et   iureconsnltos  disceptatione  de  iocalibus,  qnae  in 

solennibus  rcnuntiationibns  doctomm  publice  in  templo  distribni  solent,  ac  praecipne 
de  scrico  tüIoso,  cuins  Vs  dnntaxat  nlnam  theologis  singulis  dari  consnevisse  isti 
aiebant,  illi  negabant,  res  amice  transaeta  et  inter  eos  ita  tandem  fait  composita, 
nt  imposternm  ntriqnc  alteris  integram  ulnani  serici  memorati  in  singn^os  professores, 
qui  praesentes  cmnt  aut  publicis  serenissinii  electoris  aut  acadcmiae  negotiis  Tel 
Taletndine  adversa  impcditi  fnerint,  distribnendam  sese  curatnros  sponderent,  praeser- 
tim  cnm  medici  erga  iureconsnltos  (64)  cadem  lege  iam  pridem  utantnr  nee  hi  erga 
iUos  alia  sese  Tivere  velle  fateantur,  ut  inter  superiorum  facultatum  doctores  seu 
professores  ordinarios  nulla  prorsus  diversitas  hac  in  parte  imposterum'^sit  futura* 
Hoc,  nti  ad  animorum  mutuam  coniunctionem  plurimum  momenti  est  habiturum,  ita 
a  Decanis  utriusque  facultatis  propriae  manus  subscriptione  roboratum  fuit  et 
confirmatum  librisque  statu torum  memoriae  canssa  (!)  insertum.  Actum  kalendis 
Oetobribus  anno  1623.  —  Gregorius  Fr ancus  d.  facultatis  theologicae  pro  tempore 
Decanus  subscripsit*).  —  Cyriacus  Herdesianus  i.  u.  d.  et  pro  tempore  facultatis 
ioridicae  Decanus. 

:^65)  (1652.  23.  Juni)  Conventio  doctorum  de  Consilio  concemens  declarationem  para- 
graphi  5.     Si  quis  vero  in  privatis  negotiis  (Statuti  11  pagina  5.)') 

Sciendnm  inter  dominos  doctores  de  Consilio  in  academia  Yiadrina  tempore 
infra  expresso  circa  intellectum  et  cxpositionem  capitis  11  statutorum  facultatis 
ioridicae  hanc  initam  esse  conventionem  pcrpetuo  valituram. 

Postqnam  vir  clarissimus  et  excellentissimus  dominus  Matthaeus  Coldebacius 
i.  u.  d.,  decretalium  professor  publicus,  facultatis  iuridicae  Senior  et  Ordinarius  coram 
domino  Decano  et  coeteris  dominis  doctoribus  de  Consilio  saepius  de  defectu  yirium 


»)  29.  Sept.  1606. 

■)  Von  derselben  Hand  wie  der  ganze  Artikel,  daher  wohl  vom  Schreiber 
geschrieben.  Jeder  Dekan  hat  wohl  nur  im  eignen  Statutenbuch  eigenhändig  unter- 
schrieben.   Das  xms  erhaltene  theologische  Statutenbuch  enthält  den  Vertrag  nicht. 

•)S.  ob.  8.  51. 
Acten  und  Urkunden,  Heft  IIL  5 


66 

conqucsins  et  scrio  atquc  serio  obtestatus  est,  qnod  ob  mgravescentem  senectutfiii 
qaae  per  se  morbus  est,  laboribus  in  oxpediondis  actis  se  impareni  scntiret  et  qnod 
sibi  religionis  ducerot  acta  et  quaestioiies  huc  tranMiiissas  fugitivo  oculo  perleg»'ro  et 
ardua"  facultatis  (66)  negotia  levi  tractare  brachio,  ideoque  petiit,  ut  sibi  liceret  ab 
hisce"  laboribus  vacare  et  nihiloniinus  dimidiam  portionis  sibi  ex  qnalibet  distributione 
[debitae]*)  partem  percipere:  tum  coeteri  domini  doctores  de  Consilio  opposuerunt 
qnidem')  vcrba  statuti  in  cap.  II,  quod  is,  qui  se  absentaverit,  sportulis  carere 
debeat,'  idque  aequitati  ob  regulam  Salomonis :  „Qui  non  laborat,  non  mandnc«t' 
convenientissimum  esse  dicebant,  sed  tamen  tandem  in  eam  descendemnt  sententiam. 
qnod  praedicto  domino  Seniori  et  Ordinario  de  qnolibet  thalero,  qui  deductis  dedu- 
cendis  ex  sportulis  distribuendus  veniet,  1  gr.  et  9  d.*)  assignare  et  pro  residuis  3 
grossis,  quos  ex  singulis  thaleris  pro  ratione  snac  quintae  partis  capere  debebat, 
eins  vices  in  expediendis  actis  et  qnaestionibus  subire  velint  atqne  adeo  domionA 
(67)  Senior  et  Ordinarius,  si  forsan  praesenti  anno  800  thaleri  inter  doct4)res  de 
Consilio  essent  distribuendi  —  quippe  maiorem  summam  pace  iam  redncta  quotannis 
deo  daute  distributum  iri  speramus  —  perceptnrus  esset  58  thalcros  5gr. 

Quod  attinet  examina  et  promotiones  candidatonim,  sc  noUe  frivole  subtrahere,  seil 
pro  ratione  valetudinis  se  velle  iis  constanter  interesse  promisit,  ideoque  de  lucris  istiii 
ratam  suam  sartam  tectam  servabit,  quae  onmia  praenominatus  dominus  Ordinarius 
acccptavit  et  grata  rataque  babuit. 

Coeterum  solenniter  sibi  domini  doctores  de  Consilio  banc  conditionem  depacti 
sunt,  quod  eandem  sortem  et  propensionem  velint  habere  expectandam  semperqne 
ita,  uti  iam  cum  domino  Ordinario  conventum  est,  cum  cocteris  dominis  de  Consilio 
observari  dcbeat,  si  forsan  contigeret,  ut  unus  atque  alter  apoplexia  sene(68)ctute 
aliisqne  affectibus  correptus  non  in  totum,  sed  ex  parte  ad  subeunda  facultatis 
negotia  inhabilis  fieret,  si  tamen  nihilo  secius  rebus  suis  domesticis  snperesse  posset 
Nam  de  sontico  morbo,  qui  aliquem  prorsus  prostemit  et  lecto  affigit  aut  qui  omni 
iudicio  et  memoria  aliquem  privat  adeoque  doctorem  de  Consilio  prorsus  inhabilem 
facit,  satis  clare  disponnnt  statuta,  scilicet,  quod  tali  integra  debeatur  sportulamm 
rata,  utut  nihil  collaborare  poterit. 

Insimul  circa  abscntiam  nnins  atque  alterins  doctoris  in  declarando  Statute  11 
conventum  est,  quod  absens  ab  Ulis  tantum  excludi  debeat  sportulis,  quae  de  actis 
et  quaestionibus  in  ipsius  absentia  et  transmissis  et  ante  reditum  eins  expeditis 
atque  sigillo  (69)  munitis  perceptae  suut.  De  coeteris  sportulis,  quae  ex  actis  et 
quaestionibus  ante  eins  abitum  allatis  et  in  absentia  eins  expeditis  debentur,  parti- 
cipabit  aoqualiter. 

Atque  haec  conventio  ut  magis  rata  et  ürma  esset  perpetuaeque  legis  naturam 
indueret,  in  librum  statutorum  relata  est  per  nos  Tobiam  Lindholtz  i.  u.  1., 
academiae  Sindicum,  Chris tianum  Crugerum,  notarium  publicum  caesareum  et 
snbscriptione  omnium  et  singulorum  facultatis  iuridicae  professorum  confirmata  est 
die  23.  Junii  anno  1652. 

Joachimus  Dec^herus  d.,  pandectarum  professor  publicus,  facultatis  iuridi- 
cae p.  t.  Decanus.  —  Matthaeus  Coldebacius  iuridicae  facultatis  Ordinarius 
et  Stmior  manu  propria.  —  Johannes  Brunneman  i.  u.  d.  et  p.  p.  m.  p.  — 
Philippus  Jacobus  Wolfius  i.  u.  d.  m.  p.  —     Friedrich  von  Jena  m.  p.  — 


^)  Mit  derselben  Dinte  ausgestrichen. 

^)  Verbessert  aus  quidam. 

")  1  Thaler  =  24  Groschen,  1  Groschen  =  12  Pfennige. 


67 

Tobias  Lindtholtz,  i.  n.  lic  et  acadeiniae  Syudicas  iu  fidem  m.  p.  —  Christian 
Crfiger  not.  publ.  caesar.    m.  p. 

(111)  De  inrium  stndiosis  privatim  docere  capientibus.    (1654.) 

Moris  fnit  hactenas,  ut  is,  qni  petiit  sibi  dari  potestatcm  docendi  institntiones 
iuris  privatim,  necessum  haberet  probare  se  per  triennium  studio  iuris  navasse  ope- 
ram,  idquc  fandatam  est  in  statntis  pag.  15*).  Et  si  non  in  hac  academia,  sed 
alibi  triennium  sedulamqne  operam  in  studio  iuris  posuerit,  non  tantum  dominis 
professoribus  facultatis  iuridicae  debet  constare  de  eius  profectibus,  sed  etiam  eins 
emditio  et  qnod  facnitate  docendi  poUcat,  innotescat  caeteris.  Quo  fine  hactenus 
illum,  qui  peregrinns  ad  nos  venit  et  privata  collegia  aperire  gestit,  oportuit  prins 
sab  praesidio  doctoris  de  Consilio  publicam  habere  disputationem,  antequam  colle- 
ginm  privatum  continuare  potuerit. 

2.  Eidesfopmeln. 

n05)  Formulae  (!)  iuramcnti  secrctarii  vel  notarii  iuridicae  facultatis 
ut  supra  in  cap.  20.  libri  statu torum  reperitur.  Inserta  fuit  clausula  ex  decreto 
dominorum  omnium  et  singulorum  praesentium  April(i)  1626  Decano  Cyriaco  Her- 
desiano  i.  u.  d.  et  p.^p.     S.  oben  S.  62,  cap.  XX,  A  2. 

(93)  Formula  iuramcnti  professoris  (ordinarii)*). 
(Eiogefuhrt  zwischen  1623  und  1650).    S.  oben  S.  62  A  1,  II,  vgl.  S  12. 

(95)  Formula  iuramonti  doctoran'di. 

(Eingeführt  zwischen  1623  und  1650).    S.  oben  S  59,  A  2,  vgl.  S.  12. 

(94)  Jnramentum  assessoris  extraordinarii  seu  adiuncti  facultatis 

iuridicae.     (1773). 
S.  oben  S.  62.  A  1,  m,  vgl.  S.  12. 

8.  Auftelehnonfiren  über  PromoUonskosten. 

(101)  Honoraria  a  doctorandis  praestari  solita. 

(Nach   1701.) 

Inscriptio  in  matriculam  universitatis  per  se  necessaria  est  et  praecedit. 

Pro  binis  examinibus  52  t.  in  speciebus.  Hinc  Decano  competunt  10  et 
d.  Ordinario  2  praecipni;  reliqui  inter  onmes  dividuntur  facultatis  ordinarios 
professores  aequaliter. 

Pro  praesidio  10  t.  vel  alind  mnnus. 

Pro  consensu  suae  regiae  maiestatis  ducatus  in  auro  mittitur  Berolinum 
Qua  cum  3  grossis  pro  charta  signata.     (Jura  expeditionis  consucta  hactenus). 

Pro  actn  promotionis  in  auditorio  promotor  obtinet  2  t.  in  spec.  et  quivis 
Professor  trium  snperiorum  facultatum  1  t.  in  spec,  singuli  ex  philosophica 
facultate  4  grossos,   secretarius    facultatis   1  t.  spec,  singuli   pedellorum  1  t.  spec 

Pro  actu  promotionis  in  consessu  facultatis  promotor  2  t.  spec,  singuli  reliqui 
professores  ex  facultate  iuridica  1  t.  spec.  et  pro  diplomate  Decanus  sigillatini 
2  t.  spec,    secretarius    1    t.    spec,  ut   et   pro    scribcndo    diplomate    sigillatim. 


*)  oben  S.  54.  cap.  TEII. 

*)  ordinarii  hat  der  Schreiber  der  Formel  für  den  Extraordinarius  hinzugefugt. 

5' 


68 


(102)  Consignatio  eorum,  qnaea  candidatis  summornin  in  iure  bonorum 
ante  examen  Decano  ordinis  inrisconsultornm  sunt  solvenda. 

1)  Pro  examine  solvuntur  52  uncialcs,  qui  valent 69    thllr.  8  gr. 

2)  pro  praesidio   10   unciales 13      „      8   „ 

3)  pro  consensu  regio  et  impensis  hoc  nomine  faciendis    ...      4      «    —   , 

4)  pro  bellariis 10      ,    —   , 

5)  pro  renuntiatione  in  doctorem 6      ,     16   , 

6)  pro  secretario 4      ,    —   , 

7)  pro  aifixione  et  sigillo 1       ^      8„ 

8)  pedellis  pro  opera  et  vino 2      ,     18  , 

9)  pro  bibliotheca 2      9—   , 

10)  inscriptio  in  matriculam,  quae,  si  nondum  praecesserit,  necessaria 

quoque  est,  et  universitati  pro  hoc  debentnr 2      ^    —   ^ 

Summa   115  rth.  10  gr 

Dominus  Decanus  ex  bis  accipit 54  rth. 

Dominus  Ordinarius 17     ,    8  gr 

Quilibet  reliquorum 14    ,  16  « 

In  fidcm  J.  B.  Lehmann,  secretarius. 

(103)  Hae  impensae  sequentem  in  modum  dividuntur,  quippe 

I.  52  imperiales  in  speciebus;  hinc  competunt 

Decano 20  rth.  16  gr 

Ordinario 16    »    —  9 

Cuilibet  reliquorum    duorum 13    ^      8  » 

13    ,      8  . 
Summa  69    ,      8  „ 
yel  52  unciales. 
Quod  si  vero  Ordinarius  una  fungitur  Decanatu,  ipsi  debentur  29  rth.  8  gr 

II.  6  thllr.  16  gr.,  qui  solvuntur  pro  renuntiatione,  ita  distribunntur,  ut  solus  pro- 
motor  duplicem  accipiat  portionem,  nimirum  2  rth.  16  gr.,  quivis  yero  ceterorum 
trium  1  rth.  8  gr., 

in.  reliqua  singula  singulis  speciali  nomine  iam  expressis  sunt  exsolyenda. 

(104)  Pro  memoria. 

Bey  der  im  August  1763  vorgenommenen  Promotion  des  Herrn  Doctoris  ond 
Advocati  Herrn  Köhlers  aus  Dresden  ist  auf  Antrag  des  Herrn  G.  R.  (Geh.  Rats 
und  Ordinarii  Böhmers  beliebet  worden,  daO,  weilen  die  löbl.  Medicinische  Facultät 
bey  ihren  Promo tionibus  in  doctorem  130  Thaler  nähme,  die  Juristen-Fakult&t  nicht 
detcrioris  coiiditionis  soyn  könne  und  man  also  ebenfalls  130  Th.  nehmen  wolle. 

Den  25.  October  1766  hat  ein  Uckermäikischer  von  Adel,  Herr  Albrecht 
Heinrich  von  Arnim,  sine  praeside  disputirel  und  vor  diese  Erlaubniß  30  Th.  er- 
leget, welche  in  4  gleiche  Theile  getheilet  worden,  und  haben  Herr  G.  R.  Böhmer, 
Herr  Senior  Facultatis  von  Hackmann,  Herr  G.  R.  Daries  und  der  Decanus 
Uhl  jeder  ihre  ratani  erhalten. 

Und  da  eben  dieser  Herr  von  Arnim  sich  nachher  pro  Gradu  Doctoris  exa- 
miniren  lassen,  ob  er  gleich  den  Gradum  noch  nicht  angenommen,  hat  er  130  Tb. 
davor  erleget,  welche  dergestalt  distribuiret  worden,  daß  pro  Examinibus  der  Deeanus 
26  Th.  16  gr.,  der  Herr  G.  R.  Böhmer  als  Ordinarius  16  Rthlr.  und  die  Herrn 
Senior  Facultatis  von  Hack  mann  13  thl.  8  gr.  wie  auch  Herr  G.  R.  Daries 
13  thl.  8  gr.  erhalten.  Der  Secretarius  hat  pro  sigillo  erhalten  1  thl.  8  gr.,  welcher 
aber  2  thl.  16  gr.    prätendiret  und  die  Pedellen    16  gr.,  welche  auch  2. thl.  18  gr. 


69 

rerianget.    Das  übrige  Greld  ist  anter  die  4  Herren  Professores  decanabiles  in  gleiche 
Theile  getheilet  worden. 

Es  ist  nachher  ein  gcdmcktes  Patent^)  angeschlagen  nnd  beliebet  worden, 
daB  es  in  Zukunft  eben  so  solle  gehalten  werden.  Frankfurt  den  20.  Nov.  1766. 
Johaan  Ludwig  Uhl,  der  Juristen-Facultät  dermaliger  Decanus. 

4.  Leges  fkeultatls  theologleae  In  aeademla  Franeofordlana. 

(15J)9.) 
Arduum  et  difficile  munus  sustinent  ii,  quibus  doctrinae  coelestis 
diiudicatio,  explicatio  et  conservatio  commissa  est.  Ut  e(2)nim  pura 
evangelii  Christi  doctrina  habens  perpetuum  ecclesiae  dei  consensum  est 
omnimn  maxima  et  aliis  artibns  atque  professionibns  longe  praestat,  ita, 
qni  in  academiis  recte  constitutis  vivunt  et  sacrosanctae  theologiae  pro- 
fessionem  suscepenmt,  sciant  se  in  vocatione  functioneque  divina  versari 
et  in  hoc  totos  esse  debere  seduloque  curare,  ut  hie  thesaurus  et  depositum 
fideli  studio  asservetur,  pia  et  erudita  explicatione  verbi  huius  divini 
ad  ministerii  ecclesiastici  dignitatem  (3)  plurimi  instituantur  et  ut  publica 
doctrinae  et  vitae  testimonia  non  nisi  idoneis  atque  fidelibus  tribuantur. 
Tales  autem  quicunque  sunt,  opus  habent  certis  legibus,  quibus  ipsi  et 
inter  se  utantur  et  de  officio,  fide,  diligentia  et  similibus  moniti  recte 
et  decenter  faciant  omnia  ad  divini  nominis  gloriam  et  ecclesiae  utilita- 
tem  salutemque  perpetuam.  Tametsi  enim  meliores  leges  praescribi 
ipsis  non  possunt,  quam  quae  in  scriptis  propheticis  et  apostolicis  iam 
scriptae  leguntur  et  ecclesiastica  gubematio  magis  (4)  divina  quam 
hnmana  est,  tamen  cum  herum  temporum  mores  et  coUegiorum  in  aca- 
demiis consuetudines  statuta  postulent,  quae  habeant  leges  de  qualitati- 
bas  et  officiis  eorum,  qui  in  coUegium')  theologicum  sunt  recipiendi, 
de  promotionibus,  de  conferendis  testimoniis,  de  universa  denique 
facultatis  theologicae  gubematione,  eiusce  statuta  in  hoc  libro  descripta 
et  illustrissimorum  principum  Brandeburgensium,  romani  imperii 
electorum,  academiae  huius  fundatorum  et  nutritiorum  laudatissimorum 
aa(5)toritate  probata  sunt  et  confirmata.  Quae  ut  ab  omnibus  in  theo- 
logorum  coUegium  receptis  diügenter  et  studiose  observentur,  tum  pietas, 
tum  communis  academiae  et  in  hac  facultatis  theologicae  dignitas  et 
utilitas  quam  maxime  requirit. 

1.  De  facultate  theologica. 
In  facultate  coUegii  theologici*)  esse  qui  volent,  primum  sint  Rectori 
acadeniiae   iurati  et  subiecti.  (6)  Deinde   sint    doctores    promoti  et  pro- 

^)  Nicht  bekannt. 

*j  collegium  in  damaliger  Zeit  allgemein  =  facultas  gebraucht,  so  Ref.  von 
1564  u.  SUt.  1610.    A.  u.  ü.  H.  2.   S.  79.  A.  2. 

*)  Der  merkwürdige  Ausdruck  kann  nach  dem  Obengesagten  wohl  durch  Häu- 
fung erkl&rt  werden. 


70 


fessores  theologiae.  Tertio  recipi  in  facnltatem  possunt  et  alii  theologiae 
doctores,  si  locam  in  ea  petant,  sive  in  hac  sive  in  alia  academia  pnl)lic<) 
gradiLS  testimonio  sint  ornati.  Nemo  autem  recipiatur  in  hoc  coUeginm, 
etiamsi  in  hac  academia  sit  promotus  doetor,  nisi  indicio  facultatis  se 
prius  subiecerit  et  de  argumento,  quod  Detani  iudicio  et  voluntate 
deligendum  est,  semel  disputaverit  publice  et  postea  coUegio  4  aunns 
numeraverit.  (7)  In  alia  autem  academia  creatus  doctor  vel  licentiatus 
maneat  hie  annum,  doceat  et  disputet  publice  ex  praescripto  coUegii  et 
si  locus  in  coUegio  vacaverit,  petat  illum  conditionibus  iis,  de  quibus 
infra  habetur  praescriptum.  At  qui  alterius  facultatis  est  membruni, 
non  debet  neque  potest  in  nostra  habere  locum,  quamdiu  in  illa  (altera 
spät.  Verb.)  manserit. 

2.    De  Decano  praeside  collegii. 

Decanus  est  caput  collegii  the(8)ologici  et  primum  locum  at^jue 
sedem  in  eo  obtinet  et  potestatem  habet  convocandi  coUegas  aüosque 
facultatis  doctores.  J]ius  administratio  non  maneat  perpetuo  apud  unura 
aliquem,  sed  sit  tantum  semestris  et  ordine  semper  suffragiis  coUegaruni 
ad  electionem  a  Decano  missa  schedula  vocatorum  eligatur  ex  ip^^is 
coUegis  et  quidem  pridie  quam  Eector  creatur.  Is  electus  promittat  se 
legibus  collegii  obtemperaturum.  Huic  postea  committatur  sigillum  facul- 
tatis, über  statutorum  et  codex  continens  nomina  collega(9)rum  et  eomni, 
qui  in  hac  academia  ad  gradum  aliquem  evecti  sunt.  Idem  hie  promotis 
publica  det  testimonia  scripta  impresso  sigillo  Decani  iUoque  literas, 
quae  facultatis  nomine  scribuntur,  obsignet  et  nemini  permittat  usum 
sigilli  ad  alias  literas  obsignandas  sine  consensu  praecipuae  partis  doc- 
torum  facultatis.  Electo  Decano  praelegantur  statuta,  et  si  quid  inciderit 
negocii  pertinentis  ad  facultatem,  de  eo  tunc  deliberetur.  Decanus  quo- 
que  det  operam,  ut  professores  publici  officia  dotendi  (lo)  sustinendique 
exercitia  diligenter  et  sedulo  obeant;  negligentiores  incitet  et  commoneat 
de  vitandis  iis,  quae  incommodum  aliquod  coUegio  alferre  queant. 

3.    De  professoribus. 

Professores  theologiae  omnes  in  hoc  toti  esse  debent,  ut  puram 
euangelii  doctrinam  in  scriptis  propheticis  et  apostolicis  compraehensam(!) 
profiteantur,  verum  et  perj)etuum  consensum  ecclesiae  dei  fideliter  et 
pie  tueantur  atque  conservent  monstratum  et  dextre  explicatum  in 
Augustana  confessione  (ii)  [primae  aeditionis(!)]  et  in  eins  Apologia  [et 
Formula  Concordiae  nostrorum  principum  et  Apologia  eiusdera].  Abhorreant 
ab    haeresibus    damnatis   in    Nicaena,    Cunstaiitinopolitana,   Ephesina  et 


71 

rhalcedonensi  synodis  [in  Formula  Concordiae  iam  dicta*]  et  harum 
(iecreta  et  expHcationes  de  tribus  personis  s.  trinitatis,  de  duabus  in 
Christo  naturis  earumque  unione  hypostatica  et  communicatione  idioraa- 
tmn  [deque  maiestate  carnis  Christi  serio]  amplectantur  tueanturque. 
Fugiant  quoque  dogiiiata  suspecta  et  falsa,  quae  hodie  de  peccato  et 
instificatione,  de  lege  et  evangelio,  de  poenitentia  seu  eonversione  homi- 
nis, de  libero  arbitrio,  de  persona  (12)  Christi,  de  coena  domini,  de 
praedestinatione  aliisque  articulis  controversis  sparguntur,  et  in  his 
omnibas  doctrinam  a  Luthero  repurgatam  lideli  studio  sequantur  et 
retineant. 

Vivant  inter  se  animis  coniunctis  et  alendae  istius  coniunctionis  con- 
cordiaeque  causa  nonnunquam  conveniant,  mutuis  tum  monitionibus,  tum 
ufliciisse  iuvent,  a  suspicionibus  et  simultatibus  abstineant,  et  sincere  omnia 
agant.  Quod  si  quae  oflfensio  inter  coUegas  fuerit  enata,  tempestive  eam  et 
tacite  toUant  caveantque  sedulo,  ne  affectibus  indulgentes  criminationibus, 
rixis,  suggillationibus  et  aliis  vitiis  ordinem  scholasticum  et  theolo(i3)gicum 
deformantibus  agant  et  vel  scandali  occasiones  praebeant  vel  in  poenas 
incnrrant  legibus  academiae  decretas  vel  Bectoris  ^et  Senatus  iudicio 
decernendas. 

In  docendi  munere  et  explicationibus  scripturae  publicis  quaerant 
amentque  candorem  et  veritatem  simplicem  ad  dei  mandatum,  utantur 
sennonis  genere  proprio,  perspicuo  et  usitato,  vitent  locutiones  ambiguas, 
flexiloquas,  parum  proprias  et  suspeetas.  Lectiones  et  horas  Decani  et 
totius  Collegii  iudicio  distribuant;  curent,  ne  duo  unam  horam  obtineant, 
nisi  id  fiat  gravi  de  causa,  et  ne  simul  eandem  materiam  idemque 
scriptum  proponant  et  explicentJac(i4)quod  CoUegium*)  facultatis  in  his 
maturo  ac  gravi  consilio  decreverit,  id  placide  recipiant,  probent  servent^ 
que,  ne  tergiversatione  aut  pertinacia  sua  vel  collegio  nostro  vel  inclyto 
senatui  academiae  vel  etiam  illustrissimo  electori  et  consiliariis  ipsius 
molestias  creent  non  necessarias  et  theologo  indignas. 

4.  De  lectionibus. 
Libri  veteris  et  novi  testamenti  perpetuo  enarrentur  et,  si  fieri 
poterit,  in  sua  lingua.  In  iis  saepissime  repetantur  enarrationes  epistolae 
Pauli  ad  Romanos,  evangelii  (15)  Johannis,  genesis,  psalmorum  et  Esaiae. 
Notum  est  enim  his  libris  potissimum  erudiri  scholasticos  de  praecipuis 
doctrinae  Christianae  locis.  His  acceda[n]t  aliquando  Augustana  confessio 
[et  Formula  Concordiae],  cum  in  illa  ecclesiae  nostrae  symbolum,  [in  hac 


*)  Dazu  a.  R.  von  der  Hand  des  Kurfürston  Johann  Sigismund   (s.  ob.  S.  14  u. 
unten  S.  80  ob.):  hanc  prorsus  deletam  et  extinctam  volumus. 
*}  hier  wohl  Consilium,  der  Rat  der  Fakultät. 


72 


vero  controversi  illi  articnli]  dextre  explice[n]tur.  Et  ne  quis  sepulta 
apud  nos  putet  Philippi  scripta  *),  propt^r  nietliodum  et  materiam  theo- 
logicam  etiam  proponantur,  quando  commode  fieri  potest,  lo(  i  commnnes 
Philippi  et  libellus  aliquis  ex  patribus  oioaaxaXixo?  propt^r  consensnm, 
ne  piam  antiquitatera  reiicere  omnino  videamur. 

(16)  Monstrentur  etiam  et  exponantur  inter  docendum  praecipui  loci 
communes  sacrorum  scriptoruiii;  ii  reddantur  studiosis  audifeiribus  fami- 
liäres, ut,  quo  totum  scriptum  se  referat  quaeque  singulorum  locoram 
genuina  sit  t^ententia  eiusdemque  in  quotidianis  fidei,  paenitentiae,  cruci.s 
et  reliquis  pietatis  exercitiis  usus,  intelligant.  Ostendantur  quo(iTie 
initia,  progressiones  et  metae  doctrinae  evangelicae,  quam  salvam  et 
integram  tradi,  cognosci  et  couservari  perutile  est. 

(17)  5.    De  disputationibus. 

Disputationes  sint  frequentiores,  cum  eae  iudicium  acnant  et 
hoc  potissimum  tempore  propter  adversarios  doctos  et  exercitatos  summo- 
pere  requirantur.  Eae  instituantur  sobrie  et  amice  et  non  tam  conten- 
tionum  studio  quam  inquirendae  illustrandaeque  veritatis  causa.  Tales 
enim  intermitt^re  esset  satius,  quam  ad  odiosa  certamina  et  periculosas 
contentiones  occasionem  praebere. 

Materiae  theologicae  verae  ex  verbo  dei  et  ad  erudiendum  utiles 
deligantur.  (18)  Ipsae  vero  theses  sive  propositiones  prius  ostendantur 
Decano  et  ad  huius  iudicium  vel  stent  vel  corrigantur,  quam  publice 
proponantur.  Si  quis  suspecti  argumenti  propositiones  contra  De(*ani 
voluntatem  conatur  proferre,  huiic  iubeat  Rector  et  Decanus  differre  dis- 
putationem,  donec  illae  in  collegio  examinatae  fuerint. 

Si  quoque  rerum  magnitudo  et  disputantium  multitudo  requiret  et 
temporis  ratio  patietur,  poterit  tam  antemeridianum  quam  pomeridianum 
tempus  ad  disputatioiiem  concedi.  (19)  Sit  in  praesidis  arbitrio,  utrum 
doctoribus  atque  magistris  an  vero  scholasticis  priorem  opponendi  locum 
cuncedat. 

Nemini  permittendum  est,  ut  de  rebus  theologicis  disputationeni 
publicam  (et  lectionesj  -)  suscipiat,  nisi  ille  sit  ex  theologorum  collegio  vel 
aliquo  in  theologia  gradu  ornahis  aut  brevi  ornandus.  Ac  si  qui  in 
academia  vivunt  licentiati  sive  doctores,  qui  in  facultatem  non  sunt  recepti, 
debent  tamen  cum  caoteris,  ut  locum  suum  tueantur,  laboros  disputatio- 
num  obire  et  cum  collegio  in  doctrina  consentire. 


2)  a.  R.  p.  56.  S.  u.  S.  80. 

*)  et  lectionos  nbprp<'schnebeii,  vielleicht  erst  nach  1646,  da  es  nicht  in  die 
beiden  Abschriften  übenionniK'n  ist,  die  die  anderen  Veränderunjjen  berücksichtigt 
haben. 


73  

^^)  6.    De  controversiis  dogmatum. 

Si  in(äderit  controversia  de  dogmate  aliquo  ecclesiastico  et  est  qui 
vel  falsa  dogmata  serit  vel  impias  propositiones  spargit,  hoc  si  videbitur 
(oncordiam  turbare,  Decanus  et  coUegae  accersant  eum  ad  se,  dogmatis 
eins  confessionem  et  explicationem  postnlent,  et  si  erroneum  deprehenderint, 
monebunt,  ut  emendet  errorem.  In  viam  si  reduierint,  non  opus  erit 
aliis  remediis.  Qüod  si  vero  audire  eos  noluerit,  deferatur  negocium  ad 
Reitorem,  ut  ipse  et  ali(21)qua  pars  Senatus  atque  coUegae  cum  ipso 
agant,  ne  principis  electoris  autoritatem  interponi  necesse  fuerit. 

7.    De  promotionibus. 

Decanus  praesit  promotionibus,  et  ad  promotionem,  quae  incidet, 
Vicecancellarius  constituatur  d(omini)  Cancellarii  autoritate  et  literis. 

Petantur  et  conferantur  tres  gradus  per  intervalla,  nisi  ita  vel 
tempus  vel  res  postulaverit,  ut  necesse  fuerit  uni  simul  duos  vel  tres  gra- 
dus conferri. 

(22)  Ad  baaalaureatum  requirimus,  ut  biennium  quis  audierit  lectiones 
theologicas,  interfuerit  exercitiis  publicis  et  sit  raagister  artium,  nisi  forte 
ea  sit  eins  aetas,  ea  eruditio  itaque  diu  in  concionandi  usu  versatus,  ut 
primo  hoc  gradu  cum  dignitate  omari  possit,  etiamsi  magisterii  philoso- 
phici  gradum  non  habeat. 

Ad  licentiam  petendam  adinittatur  is,  qui  triennium  doctoribus 
operam  dedit  et  disputationum,  argumentationum,  declamationum  et  con- 
cionum  sacrarum  labores  sustinuit,  interdum  etiam  sacrum  aÜquod  scrip- 
tum ex  Decani  et  collegarum  (23)  iudicio  et  unanimi  permissu  enarravit 
quod  tamen  parce  permittendum  est  et  non  nisi  iis,  quorum  mores,  pie- 
tas  et  studia  tum  cognita,  tum  satis  diu  probata  fuerint  coUegio. 

Ad  doctoratum  non  admittatur,  nisi  qui  quinquennium  doctores  et 
interpretes  scripturae  ordinarios  vel  in  hac  vel  in  alia  academia  continue 
audierit  et  quidem  in  academiis,  ubi  repurgata  doctrina  evangelii  pie 
docetur. 

8.    De  examinibus  privatis  et  publicis. 

In  ordinem  baccalaureorum  (24)  et  licentiatorum  nuUus  recipiatur, 
cuius  doctrinae,  fidei  et  morum  cxploratio  exquisita  non  praecesserit. 
Sunt  enim  examina  eruditionis  et  morum  explorationes,  quae  si  non  prae- 
mittantur,  vera  rectaque  testimonia  earum  rerum  publice  dari  nemini 
possunt.  Ac  cum  petituri  bonorum  gradus  st  iant  examina  esse  sustinenda  et 
doctomm  de  se  iudicia  audienda,  dent  operam,  ut  accurate  exacteque  ea 
discant,  quae  in  examina  potissimum  vocari  sulent.  Qui  ergo  censuram 
Decani  et  doctorum  facultatis  fugiunt,  ii  ad  nulluni  gradum  idonei  sunt  censendi. 

(25)  Sic  autem  baccalaureandi  examinantur.  Proponantur  eis 
Vel  über   vel    caput    aliquod    novi    testamenti  vel    etiam    locus  aliquis 


74 

communis  ex  scriptura,  iubeanturque  illmn  in  Decani  et  doctonun  con- 
sessu  paucis  explieare  et  mox  ordine  ad  singula  examinatorum  interrogata 
modeste  ad  unam  horam  respondere. 

Licentiato  proponantur  duo  sive  libri  sive  capita  sive  loca  veteris  et 
novi  testamenti,  ut  ex  illis  a  toto  coUegio  examen  instituatur  ipseque 
iubeatur  singulis  per  ordinera  interrogantibus  de  ea  materia  respondere. 

(26)  Sed  cum  fiat  examen  explorandae  eruditionis  causa,  agatur  cum 
candidatis  humaniter,  modeste  et  'sirisixco;,  sententiarum  amica  colla- 
tione  sine  omni  sophistica  et  amarulenta  inquisitionenon  necessariorum. 

Examen  vero  publicum  est  disputatio,  qua  baccalaureandorum  et 
licentiandorum  ingenia  disquiruntur  a  professoribus  et  aliis,  qui  ad  oppo- 
nendum  instructi  aocedunt.  Debent  promovendis  certa  themata  proponi, 
quae    etiam    typis    excudi    possunt,    de  materiis  theologicis  praedpuis. 

(27)  Fiat  disputatio  pridie  eins  diei,  quo  promotio  celebrabitur  aut  non  multo 
ante,  et  iubeantur  candidati  publice  ad  3  horas  respondere  ante  pran- 
dium.  Ipsorum  et  Decani  arbitrio  relinquatur,  ut  a  prandio  etiam  2  sibi 
horas  ad  eandem  disputationem  deligant. 

9.    De  apparatu  promotionum. 

Die  promotionis  convocetur  academia  et  producatur  baccalaureandus 
in  auditorium  theologorum,  et  post  praefationem  De(28)cani  iubeatur  in 
publico  consessu  stans  in  inferiore  cathedra  quaestionem  aliquam  gravem 
et  difficilem  explioare  vel  declamare  de  argumento  libri  sacri  eins,  quem 
postea  publice  sit  enarraturus.  Hat*  oratione  finita  baccalaureandus-  iuret 
in  modum  infrascriptum.  Juratum  et  in  infimis  subselliis  consistentem 
Decanus  creet  creatumque  pronunciet  baccalaureum  sacrae  theologiae 
potestatem  ei  concedat  enarrandi  sacra  biblia  et  disputandi 
de  rebus  theologicis  in  academiis  et  ecclesia  dei,  tradat  ei 
librum  et  annulum,  et  si  gradu  philosophico  ante  hac  (29)  nuUo  fuerit 
ornatus,  etiam  laurum,  de  officio  et  studiis  ad  modestiam  et  pietatem 
componendis  moneat  et  iura,  quae  huius  gradus  sunt,  solenniter  tribuat. 
Hinc  agantur  gratiae  deo,  academiae  fandatoribus  et  conservatoribus, 
rectori,  faeultati  theologicae  et  universo  spectatorum  coetui,  hisque  factis 
dimittatur  coetus. 

Licentiandum  et  doctorandum  examinet  Decanus  cum  coUegis  ad 
modum  supra  scriptum.  De  examine  et  stud(iis^)  candidati  per  literai» 
referatur  ad  reverendissimum  episcopum,  academiae  Can  (30)  cellarium, 
candidatus  honorifice  commendetur  et  petatur,  ut,  si  reverendissimus  domi- 
nus episcoi)us  promotionis  actui  publice  ipse  praesens  adesse  non  possit, 
pro    more    tamen    recepto    et  antiquo    has    \'ices  suas  Decano  facultatis 

^)  Lücke,  iis  in  den  AbHchriften. 


75 


theologicae  committat,  Vicecancellarium  eum  constituat  et  renunciationem 
publicum  et  promotionem  cum  ceremoniis  usitatis  ei  demandet. 

Die  promotionis  licentiandus  in  solenni  et  tum  professorum  oranium 
tum  aliorum  etiam  hospitum  ad  hunc  actum  invitatorum  gravi  comitatu 
(leducatur  in  lectorium  theologicum.  (31)  fbi  post  orationem  de  utili  et 
ad  pietatem  profuturo  aliquo  argumenta  a  Vicecancellario  habitam  iubeatur 
lic^^ntiandus  et  ipse  vel  de  laudibus  theologiae  aliquid  dicere  vel  gravem 
quaestionem  enarrare.  Inde  recitentur  domini  Cancellarii  literae,  ex 
quibus  constet  Decano  mandatum  esse,  ut  Cancellarii  vices  gerat  et 
(^ndidato  honores  petitos  conferat.  Postea  candidatus  iubeatur  ad  summa 
subselliaaseendereetpromoveatur  atque  proclametur  licenciatuss.  theologiae, 
detur  ei  facultas  petendi  doctoratum  in(32)tra  ännum  vel  tempus  quod- 
cunque  aliud,  de  quo  cum  coUegio  convenerit,  moneatur  officii  sui,  com- 
mendentur  ei  cathedra  et  bibliä^  sacra,  fiatque  ei  potestas  e  loco  superiore 
docendi  et  disputandi  cum^concessione  omnium  iurium,  quae  sunt  huius 
gradus  propria.    lurabit  vero  etiam  in  formam  infra  scriptam. 

Insignia  doctoralia  sie  conferantur  licentiatis.  Qui  summo  in  theolo- 
gia  gradu  sunt  ornandi,  die  promotionis  ante  prandium  veteri  ritu  pro- 
ducantur  in  templum.  Ibi  post  pias  preces  actum  auspicetur  Vicecancella- 
rius  oratione  aliqua  stantibus  candidatis  in  (33)  cathedra  inferiori,  qui 
deinde  et  ipsi  iubeantur  themata^quaedam  ex  ordine  singuli  in  eo  loco 
doct«,  eleganter  et  clara  voce,  ut  ab  omnibus  exaudiri  possint,  expUcare. 
Inde  cathedram  altiorem  conscendere  iussi  praestent  iuramentum  infra- 
i^criptuni,  renuncientur  doctores  theologiae  praemissis  tarnen  commissionis 
literis,  accipiant  insignia  usitata,  concedatur  eis  cathedra,  imponatur  pi- 
leus,  commendetur  liber  bibliorum  et  detur  osculum.  Quibus  ita  perac- 
tis  canantur  carmina  gratulatoria,  et  is,  qui  doctorum  iam  renunciatorum 
postremus  est,  gratias  agat.  Interim  honoraria  in  gratitudinis  (34)  signi- 
ficationen)  inter  praesentes  professores  et  hospites  (invitatos  übergeschr.; 
dieselbe  Hs.?)  distribuantur. 

Si  quoque  usu  veniat,  ut  vel  duo  superiores  vel  tres  gradus  simul 
et  uno  actu  sint  conferendi,  fiat  hoc  in  templo,  et  labores  explicationum 
inter  candidatos  ita  distribuantur,  ut  pro  singulis  gradibus  aliquid  di- 
catur  et  promotiones  ritus  interserantiir  ita  tarnen,  ut  temporis  et  loci 
ratione  habita  prolixitatis  molestia  devitetur. 

(35)  10.    De  iuramentis. 

Juramentum  baeealaurel. 

Ego  N.  iuro  vobis  Decano  et  toti  facultati  theologicae »)  rae  puram 
et  sinceram  verbi  dei  doctrinani,  cuius  capita  praecipua  in  tribus  sjrm- 
bolis,  in  confessione  Augustana  [et  Formula  Concordiae]  explicata  sunt,  ut 


76 

recte  cognitam  ita  fideliter  traditurum  et  defensurum,  omnia  haeretica 
dograata  dovitaturuni,  statuta  facultatis  fideliter  servaturum  et  Decanum 
meosque  maiores  omnia  re(36)verentia  prosecuturuin  esse,  postremo  me 
hunc  gradum  nuUibi  ropetitunuii.  Sic  nie  deus  adiuvet  per  santtum  suum 
verbura.    Dicat  iuro  duobus  digitis  sceptro  impositis. 

Juramentum  lleentlatl. 

Ego  N.  iuro  et  sancta  fide  promitto  vobis  Vieecancellario  et  facul- 
tati  collegii  theologici  me  sanam*  )  doctrinam  evangelii  et  verbi  Christi, 
prophetarum  et  apostolorum,  cuius  praecipua  capita  in  tribus  symbolis 
et  xjonfessione  Carolo  V  (37)  Augustae  exhibita  comprehensa  et  [in  For- 
mula  Concordiae]  explicata  liabentur,  ut  recte  cognitam  ita  diligenter  et 
fideliter  traditurum  ac  defensurum,  omnia  falsa,  haeretica  et  cum  mani- 
festo  dei  verbo  pugnantia  tam  veterum  quam  novorum  Arrianorum, 
[sacramentariorura]  (ubiquetariorum ;  Joh.  Sigism.  s.  ob.  S.  U)  et  aliorura 
fanaticorum  hominum  dogmata  sedulo  ac  pro  virili  declinaturum  impug- 
naturumque  esse,  servaturum  leges  et  statuta  facultatis  tlieologicae  bona 
fide,  utilitatem  et  dignitatem  huius  collegii  et  facultatis  me  semper 
bona  conscientia  provecturum  esse,  postremo  me  hunc  gradum  nullibi  b) 
repetiturum  et  in  hac  academia  intra  annuui  vel  tempus  mihi  desig- 
natum,  Q^^)  nisi  gravis  causa  obstiterit,  gradum  doctorum  sumturum  esse. 
Sic  me  deus  adiuvet  per  sanctum  suum  verbum. 

JuFamentam  doetorls. 

Ego  N.  iuro  me  sanam  doctrinam  evangelii  et  verbi  Christi,  prophe- 
tarum  et  apostolorum  *),  cuius  capita  in  tribus  symbolis  et  confessione 
Carolo  V  Augustae  exhibita  comprehensa  et  [in  Formula  Concordiae] 
explicata  habentur  ut  recte  cognitam  ita  diligenter  et  fideliter  custwlitam  ^) 
traditurum  ac  defensurum,  omnia  falsa,  *)  haeretica  et  cum  manifesto  dei 
ver(39)bo  pugnantia^)  tam  veterum  quam  novorum  Arrianorum,  [sacraiuen- 
tarionim],  (ubiquetariorum;  s.  ob.  S.  14)  et  aliorum  fanaticorum  hominum 
dogmata  sedulo  ac «)  pro  virili  declinaturum  impugnaturumque  esse,  de 


Statuten  von  1541. 

(luramcntum  baccalaurei)^) 
Wie  oben;  nur  *)  nie  doctrinam  verbi  dei  puram  et  sinceram  perpetuo  amplc- 
xurum  et  tideliter  sccuturum,  omnia  haeretica.  .  .  . 

luramentum  licenciati. 

Wie  oben  nur  *j  sanctam  doctrinam,  quam  nunc  quoquc  doceo,  integre  et  recte 
sccuturum  et  traditurum,  omnia  prava,  impia  et  haeretica  dogmata  pro  viriÜ 
declinaturum  et  sedulo  impujrnaturum  esse  gloriac  dei  et  salutis  nostrao  quaerendae 
atque  tuendae  causa,  servaturum    l>)nusquam. 


^)  Die  Ueberschrift  nach  dem  Inhalt  vom  Ha.  ergänzt. 


77 

iis,  qui  ad  gradns  theologicos  sunt  admittendi  severe  mdicaturum  et 
graviter  pronunciaturum,  hunc  gradum  nullibi  repetitnrum  et  omnia,  quoad 
rivam,  quae  ad  ecclesiae  dei  ntilitatem,  ad  gloriam  Christi  et  ad  hanc 
facultatem  atque  scolam  iuvandam,  ornandam  atque  augendam  videbnntnr 
spectare,  simmia  fide  et  perpetuo  studio  facturum  esse.  Sic  me  deus  noster 
adiuvet  per  sanetum ')  suum  verbum. 

(40)  11.     De  externis  petentibus  aliqueni  gradum  et  locum  in 

hac  scola. 

Qui  in  alia  academia  vixit  et  eruditionis  vitaeque  testimonia  clara 
affert,  si  est  magister  artium  et  petit  gradum  primum,  praemissa  dispu- 
tatione  et  examine  admittatur. 

Qui  alibi  factus  est  baccalaureus  eiusque  rei  documentum  habet 
et  petit   licentiam,  admittatur,  si  se  statutis  nostris  omnibus  subiecerit. 

(41)  Qui  in  alia  academia  doctorum  gradu  ornatus  est  et  hie  vel 
locum  docendi  vel  in  facultatem  recipi  se  petit,  iubeatur  primum  publicae 
disputationi  praeesse,  postea  exhibeat  gradus  sui  diploma,  inde  solvat 
doctoribus  facultatis  tantum,  quantum  pro  singulis  gradibus  hie  promoti 
numerarunt  ad  facultatem,  nisi  ex  gratia  ei  aliquid  remittatur;  et  si  antea 
hie  forte  est  factus  bacalaureus,  non  necesse  erit  pro  hoc  gradu  quicquam 
pendi,  postremo  dato  iureiurando  de  praestanda  obedientia  Decano  et 
successoribus  eins  de  bono  facultatis  et  academiae  perpetuo  curando  et 
de  alen(42)da  inter  omnes  concordia  recipiatur  in  coUegium  et  designetur 
ei  locus  honestus  a  facultate. 

(12)  De  sessonibus  et  locis  theologorum. 

In  sessionibus  doctores,  licenciatietbaccalaureisequanturconsuetudinem 
nostrae  academiae.  Näm  seniori  semper  prior  locus  debetur  in  delibera- 
tionibus  et  publicis  congressibus,  et  inter  magistros  baccalaurei  theologiae 
sedent.  Quo  autem  ordine  singuli  in  facultatem  recepti  sunt,  eo  quoque 
in  facultatis  (43)  actibus  sedere  debent. 

De  licentiatis  vero  hoc  est'addendum.  Qui  factus  est  licentiatus  et 
annuum  spacium  ad  doctoratus  petitionem  impetravit  a  collegio,  si  interea 
alii  doctores  promoventur  vel  adveniunt,  ab  iis  ille  non  praevertitur,  sed 
quo  die  insignia  doctoralia  suscepit,  locum  suum  et  ordinem  accipit  ante 
iUos  non  secus  ac  si  tunc  simul  licentiatus  et  doctor  esset  creatus. 

Statuten^^von  1541. 
luramcntum  doc'tornDi. 

Wie  oben;  nur  *)cnius  —  habentur  fehlt  ^)  custoditam  fehlt  c)vana  d)tam 
▼etenim  —  hominnm  fehlt  <^)  et    ^  sacrosanctum. 


78 

]3.     De  iinpensis  promotionnm. 

(44)  Si  quis  baccalaureatum  petit  et  tempus  auditionis  lectionum  et 
exercitionim  non  complevit  aut  alioqai  in  ipso  defectus  animadvertitur, 
dispensetur  cum  eo,  et  redimat  defectum  aureo  ungarico.  Licentiandus 
vero  2  aureos  solvat  pro  dispensatione  coUegis,  si  quid  in  ipso  desideretur. 

Petens  baccalaureatum  det  pro  gradu  6  aureos  ungaricos  facultati,  licen- 
tiandus pendat  8  ungaricos  et  promittat  intra  annum  gra(du)m  do(ctoris) 
petiturum  esse.  Si  vero  ab  hac  promissione  ^^llt  liberari,  solvat,  quan-{i5) 
tum  doctor  promovendus  solet  solvere  et  postea  quocunque  velit  tempore 
petens  doctoratum  nihil  pendet  facultati.  Doctorandus  numeret^coUegio 
24  ungaricos. 

De  hac  autem  pecunia  pro  singulis  baccalaureis  singuli  aurei,  pro 
licentiando  autem  bini  dentur  Decano,  qui  labores  praecipuos  dispu- 
tationis  et  examinis  sustinuit.  (Post)ea  tertia  pars  pecuniae  datae  reser- 
vetur  fisco  facultatis,  ut  inde  fiat  distributio  usitata  in  promotionibus, 
residua  vero  dis(46)tribuatur  inter  coUegas  facultatis.  Si  quis  autem  ob 
graves  causas  disputationem  obire  non  potest,  pro  eo  remissionis  bene- 
ficio  satisfaciat  coUegis  pro  ipsorum  arbitrio. 

Doctores  quoque  promoti  singuli  suo  promotori  3  aureos  ungaricos 
honorarii  loco  offerant. 

Domino  Cancellario  et  Conservatori  ad  impetrandum  consensum 
promotionis  dentur  a  singulis  loco  vini  dulcis  hungarici^)  aliquot  vallenses. 
Ac  cum  reliquarum  facultatum  licentiati  denos  numerare  soleant,  rogetur 
revereiidissimus,(47)  ut  vel  dimidio  sit  contentus  vel  ex  gratia  in  favo- 
rem  sacrae  theologiae  totam  pensionem  singulis  candidatis  remittat. 

Famulis  academiae  ad  formulam  refomationis^)  det  baccalaureus 
aureum  marchicum  ^/g,  licentiatus  1,  doctor  3. 

14.  De  delectu  habende  in  admittendis  ad  gradum  aliquem. 

Sit  delectus  eorum,  qui  gradus  in  theologia  petunt,  et  si  qui  (48) 
peregrini  advenerint,  afferrent  vitae  et  natalium  testimonia.  Nam, 
ut  ad  d(ivi)  Pauli  praeceptum  non  cuivis  manus  sunt  imponendae,  ita 
gravi  consilio  et  circumspectione  opus  est,  quoties  summi  in  theologia 
tituli  et  dignitates  alicui  petuntur.  Nam  qui  vel  pravis  opinionibus 
pugnantibus  cum  sana  doctrina  nostrarum  ecclesiarum  fascinati  sunt  vel 
sceleribus  et  scortatione  manifesta  infames  sunt,  non  recipiantur  prius 
quam  appareat  eos  errores  agnoscere  et  revocare  moresque  et  vitam 
emendare  talesque  fore  in  ecclesia  dei  et  coetu  docentium,  quales  \Tilt  (^9) 
d(ivus)  Paulus  et  iubet  esse  episcopos  et  presbyteros.     Cum  enim  theo- 


^)  Der  Zusatz  nicht  in  den  beiden  Abschriften,  wohl  erst  nach  1646  gemacht 
«)  mir  nicht  bekannt. 


79 

logi  sint  exemplar  gregis,  vivere  eos  ita  convenit  atque  decet,  ut  vitam 
omnem  pietatemqne  siiam  deo  et  hominibus  probent,  totumque  eollegium 
theologicum    non    sit  nisi  scola  virtutum  digna  honore,  amore  et  oflieiis. 

15.  De  studioßis  theologiae. 

Decanus  quotannis  semel  convocet  eos,  qui  se  praecipue  stu(50)  dio 
theologiae  addixernnt,  et  ecclesiae  dei  aliquando  operam  suam  sunt 
navaturi,  maiame  eos,  qui  in  communi  mensa  vivunt;  horum  nomina 
referat  in  catalogum  studiosorum  sacrarum  literarum,  exploret  illorum 
ingenia,  studia  et  profectus,  ut,  si  pastores  vel  diaconi  petantur  ab 
ecclesiis  vicinis,  haberi  possint  quorum  et  cogniti  sint  profectus  et 
commode  proponi  commendarique  aliis  possint.  Cum  enim  scolae  sint 
seminaria  ecclesiae  et  plurimi  scolasticorum  ad  studia  theologica  invitandi 
sunt  et  tum  monitionibus  tum  convocationibus  huiusmodi  ad(5l)diligen- 
tiam  accendendi  et  acuendi  ^),  facienda  est  quoque  ipsis  spes  promotionis, 
cum  iuita  edictum  electorale^)  ex  hac  potissimum  academia  vocandi  sint 
ecclesiarum  et  scolarum  in  Marchia  ministri. 

Postremo  et  doctores  et  auditores  ipsorum  ita  inter  se  modeste 
hmnaniterque  vivant,  ut  hi  libenter  audiant,  ament,  revereantur,  defen- 
dant,  illi  autoritatem  et  existimationem  praeclarara  obtineant,  vitae  et 
diligentiae  exemplis  insignibus  luceant,  erroribus  occupatos  in  viam 
reducant,  gravibus  admonitionibus  et  praeceptis  (52)  eos  regant,  operam 
et  studia  sua  ipsis  promittant  et  re  ipsa  declarent  sincerae  doctrinae  se 
esse  amantes  et  ambitione  et  contentione  alienos  et  ex  animo  cupere,  ut 
auditores  honeste  et  inculpate  vivant  et  ecclesiae  dei  Organa  salutaria 
evadant. 

Nos  Joachimus  Fridericus  dei  gratia  marchio  Brandenburgensis,  etc.  has 
facnltatis  theologicae  in  academia  (53)  nostra  Francofordiana  Icges  universas  et 
singnlaa  approbamns,  bis  plenam  vim  et  anthoritatcni  tribuimus  atque  a  coUegio 
theologico  fideli  studio  servandas  praecipimus.  Quod  subscriptione  nostra  et  apposi- 
tione  annuli  signatorii  attestamur.  Actum  Coloniae  ad  Sprevam  4  Augusti  anno  1599. 
Kleines  Siegel.  —  ülfann  propria  subscripsit. 

(55)  Nos  Joannes  Sigismundus  dei  gratia  marchio  Branden  bnrgensis  etc.  leges 
ha8  universas  ac  singulas  facultatis  theologicae  in  academia  nostra  Francofurtana 
hac  manns  nostrae  subscriptione  et  sigilli  nostri  appositione  approbavimus,  confir- 
mavimns  et  iisdem  robur  plenum  contulimus  serio  hortantes,  ut  a  praedicto  colI(>gio 
theologico  serio  atque  fideli  studio  observentur,  pariterque  notum  facimus  nos, 
posteaquam  ubiquitatis  dogroate  ecclesiae  dei  misere  imponi  et  veteres  revocari 
haereses  pridem  in  sjnodis  Chalcedonensi  et  Ephesina  damnatas,  inprimis  pigmentis 
realis  conmranicationis  idiomatum  divinorum  cami   assnmtae  factae,  Arii,  veterum 


^)  ursprfinglich  accendi  et  acui,  so  auch  in  No  24;  der  Abschreib,  von  1541  hat 
nachträglich  verbessert. 

«)  Ygl   A.  u.  U.  H.  2.  S.  60  A.  2. 


80_ 

et  novorum  Photinianorum  fovcri  causam  doprehendiinus,  affulgentis  divinae  veritaüs 
luce  ductu  monituquc  dogina  illud  toto  pectore  dctostari.  Ofiicii  itaque  nostri 
duximus  illud  a  scholis  et  eccleBÜs  nostris  prohibcrc.  Quocirca  quao  statutis  et 
legibus  academiae  praedictis  antehae  irrepseruut  deliberato  consilio  manu  nostra 
eipunximus^)  nee  ullum  monstrosis  istis  opinionibus  deinccps  teneri  aut  onerari 
volnmus.  Mandamus  vero  severe  orthodoxam  de  filio  dei  doctrinam  iuxta  oracnla 
Sacra  et  sjmbola  patrumque  scripta  puriora  a  Luthero  puriore  et  orthodoxo  et  a 
Philippe  Melanchthoue  nervöse  et  solide  traditam  summo  studio  addisci  atque  in 
scholis  ac  ecclesiis  doceri,  sentinam  etiam  pontificiam  de  orali  manducatione  camis 
Christi  omni  plane  scripturae  testimonio  destituta  aversamur  atque  ex  scholis  atque 
ecclesiis  nostris  eliminatam  volumus  una  cum  libro  illo,  quem  vocant  Gon(56)cordiae 
Formnlam,  qui  horribilia  ista  dogmata  contra  scripturam  sacram  canonisare  voluit 
et  ecclesiis  atque  scholis  obtrusii.  Sufficiat  scholis  et  ecclesiis  nostris  iuxta  biblia 
Sacra  et  sjmbola  atque  confessionem  Augustanam  corpus  doctrinae  a  Philippe 
traditum,  ad  cuius  normam  ecclesiarum  et  scholarum  professorcs  et  miiüstri  sese 
componant  non  sine  fructu  publico.  Quod  subscriptioue  nostro  et  appenso  annuli 
sigillo  publice  testamur  et  rattim  facimus.  Actum  in  regia  nostra  Coloniae  ad 
Spream  17.  Augusti  anno  1616. 

Grosses  Siegel').  —  Johannes  Sigismundus  elector  subscripsit. 

(57)  Nos  dei  gratia  Georgius  Wilhelmus,  marchio  Brandeburgensis  etc.  testa- 
mur notumque  facimus  omnibus  et  singulis  hoc  lecturis  vel  quod  legatur  audituris, 
quod  precibus  supplicibus  decani  et  reliquorum  theologicae  facultatis  in  academia 
nostra  Yiadrina  professorum  clementer  annuimus  et  legibus,  quas  sibi  modo  dicta 
facultas  praescripserat,  confirmatione  nostra,  quae  vigore  praesentium  fit  et  pera- 
gitur,  robur  addidimus  volentes,  ut  hae  sartae  tectaeque  semper  sint  et  sine  viola- 
tione  vel  depravatione  uUa  fideliter  custodiantur  et  observentur.  Nam  hoc  ex  usn 
reipublicae  futurum  plane  statuimus.  Operam  itaque  dabunt  omnium  temporum 
Decani  theologici  sednlam,  ne  qua  legibus  adversa  tacite  irrepant  easque  tandem, 
quod  absit,  evertant  atque  ita  molientibus  fortiter  sese  opponant  scientes,  quod  sibi 
defuturi  nunquam  simus.  Ceterum,  quae  manu  sua  propria  illustrissimus  princeps 
dominus  parens  noster  pientissimae  memoriae  dogma  ubiquetisticum  Jacob- Andreanum 
et  oralem  manducationem  camis  et  sanguinis  Christi  in  coena  dominica  concementia 
in  hisce  l&gibus  expunxerat  (58)  olim,  etiam  nnm  deleta  et  abolita  sunto.  In  cuins 
rei  fidem  nomen  .nostrum  ipsimet  exaravimus  et  huic  confirmationi  snbscripsimus 
et  praeterea  sigillum  nostrum  uiaius  ut  imprimeretur,  iussimus.  Factum  hoc  est  in 
aula  nostra  Coloniae  ad  Spream  ad  diem  VI  calcndarum')  decembrium  anni  a 
Christo  manifestato  in  came  1622. 

Grosses  Siegel.  —  Georgius  Guilielmus  elector. 

(60)  Nos  dei  gratia  Pride ricus  Wilhelmus  marchio  Brandenburgcnsis  etc.  plenam 
Omnibus  fidem  facimus  probari  nobis  hacc  statuta  facultatis  theologicae  in  acade- 
mia nostra  Francofurtana  nosque  volle,  ut  ab  omnibus  ac  singulis  eiusce  facultatis 
consortibus  ac  membris  serio  observentur  constanterque  retineantur  ac  defendantnr 
adversus  eos,    qui  illis  intercedere  aut  quoquo    modo  sese  opponere  ausi  fuerint. 


»)  S.  oben  S.  71  A.  1,  S.  75  f.  c.  10. 

')  Im  Widerspruch  mit  der  Erklärung  appenso  annuli    sigillo    ist  das  grosse 
Siegel  aufgedrückt. 

•)  26.  Nov.  1622. 


81  • 

Et  qnia  experientia  planum  fecit  ex  scbismaticis  sacramentariornm,  Lutheranomm, 
nbiqaitarioram,  Calvinianorum  et  similibns  aliis  nominibns  maxima  mala  in  ecclesias 
evangelicas,  quae  se  a  papistis  separarnnt  et  in  eandcm  Augustanam  confcssionem 
dei  beneficio  coalnerunt  foederisque  Passavici  compotes  sunt  et  consortes,  re(61)dun- 
dasse,  ideo  illa  omnia  ceu  dissidiorum  fomenta  et  noxiorum  scandalorum  alimenta 
ex  nostris  ecclesiis,  scbolis  academiaque  nostra  Francofurtana  prorsus  abolita  esse 
Tolumus  atque  adco  reducimus  doctrinam  theologicam  ad  pristinam  consensum  pri- 
mornm  nostronim  confessorum,  qui  inter  eos,  qui  Augustanam  confessionemCaroloY. 
exbibuerunt  eandemque  postea  gravibus  de  causis  auctam  et  recognitam  in  colloquiis 
publicis  proposuerunt  et  defenderunt,  denique  repetitam  denuo  et  nervöse  perscriptam 
ad  concilinm  Tridentinnm  miserunt,  viguit  atque  optima  ratione  cor.solidatus  fuit 
inter  evangelicos,  sanctam  dei  veritatem  cum  rharitate  christiana  fratemaque 
concordia  coninngentes,  quia  alieni  sunt  ab  inventione  quorundam  novorum  dogma- 
tarn,  quornm  in  confirmationibus  laudatissimorum  dominorum  praedecessorum  nostro- 
nim expressa  fiat  mentio,  tantum  abest,  ut  reformatas  per  Germaniam  ecclesias, 
quamm  nos  quoqne  membrum  esse  proHtemnr,  ab  Augustanae  confessionis  socie- 
täte  pacisque  publicae  beneficio  excludi  patiamur.  Ita  subscriptione  ac  sigillo  nostro 
iaxta  appresso  publice  ratum  firmumque  esto.  Actum  in  castro  novo  Custrinensi, 
3.  die  Jnnii  anno  reparatae  per  Christum  salutis  1643. 
Grosses  Siegel.  —  Fridericus  Wilhelmus  elector. 


IL  Ergänzungen  zu  den  allgemeinen 

Statuten. 

1.  Die  Reformationen  von  1672  und  1611. 

Einleitung. 

Übersicht. 

Die  Reformationen  stellen  nicht  nur  inhaltliche  Ergänzungen  zu  den  allgemeinen 
Statuten  dar;  sie  werden  offiziell  als  solche  betrachtet.  In  dem  Schlussartikel  der 
Ref.  Ton  1611  (unten  8.  97)  beansprucht  Johann  Sigismund  dafür  dieselbe  Geltung 
wie  für  die  Statuten  und  verlangt,  dass  sie  neben  diesen  verlesen  werden. 

Wir  kennen  4  Reformationen  der  Universität,  von  1540^),  1564,  1572,  1611 
Davon  sind  die  beiden  ersten  bereits  veröffentlicht,  die  von  1540  von  E.  Friedlaen- 
der  im  8.  Bande  der  Forschungen  zur  brandenburgischen  und  preussischen  Ge- 
schichte, die  von  1564  als  eine  Vorarbeit  zu  den  Statuten  von  1610  im  2.  Heft  der 
«Akten  und  Urkunden**^.    An  dieser  Stelle  folgen  die  von  1572  und  1611. 


')  Die  Ref.  von  1611  (unten  S.  89  s.  A.  1)  spricht  von  einer  Ref.  von  1552 
Es  ist  damit  aber  offenbar  die  Ref.  von  1540  gemeint,  die  an  der  Stelle  nicht  aufgeführt 
ist.  Die  irrtümliche  Datierung  1552  (LH  durch  flüchtige  Lesung  von  XLII  hat  auch 
die  Abschrift  der  Ref.  von  1540  in  N.  24  der  Frankf.  Registr.  Die  falsche  Datierung 
U.  Sept.  1542  hat  die  Abschrift  im  K.  St.  Arch.  Berlin  Rep.  86.  VI.  Nachtr.  Fase.  72 
fol.  65  ff.,  die  Friedlaender  mitgeteilt  hat  (s.  ob.).  Es  muss  heissen  9.  Sept.  1540. 
Vgl.  A.  u.  U.  H.  2.  S.  20.  A.  4. 

*)  Nach  einer  gütigen  Mitteilung  vom  Herrn  Geh.  Archivrat  Dr.  Friedlaender 
befindet  sich  eine  (undatierte)  Abschrift  der  Ref.  von  1564  auch  im  geh.  St.  Arch. 
(Pflogsche  Manuskriptensammlung  Bd.  XXVI  Bl.  379—397.) 

AcUb  und  Urkunden,  Heft  m.  Q 


•    82 

Von  einer  Visitation  der  üniyersitftt,  welche  im  September  1661  vorgenommen 
wurde,  berichtet  Beckmann  (1707)  p.  282b.  Bei  dieser  Gelegenheit  wurden  auch 
von  den  Professoren  Verzeichnisse  ihrer  Vorlesungen  im  Laufe  von  5  Jahren  ver- 
langt. Ob  auf  diese  Visitation  ein  Erlass  in  der  Art  der  Reformationen  crfolgto. 
ist  mir  indess  nicht  bekannt. 

Dagegen  besitzen  wir  den  Reformationen  ähnliche  Erlasse  aus  späterer  Zeit  in 
den  sogenannten  Reglements  für  die  Universit&t.  Von  ihnen  finden  sich  in  der 
Frankfurter  Registratur  nur  Abschriften  und  Auszüge  (so  im  juristischen  Statuton- 
buch.    S.  ob.  S.  12.  4);  sie  sind  noch  nicht  druckreif. 

Die  Handschriften. 
1)  Das  Original  der  Reformation  von  1572  ist  das  Fascikel  Rcp.  51  no  1  des 
Kgl.  geh.  St.-Arch.  in  Berlin,  enthaltend  10  Blatt  folio,  geheftet  mit  schwarz-weisser 
Schnur,  deren  Enden  durch  das  grosse  Siegel  Johann  Georgs  befestigt  sind,  and 
mit  der  eigenhändigen  Unterschrift  des  Kurfürsten  versehen.  Die  Rückseite  des 
Fascikels  enthält  von  späterer  Hand  die  Bemerkung:  Churf.  Johann  Georgen 
donation  der  1200  thi.  zur  Erhaltung  der  communitet  actum  72,  von  der  man  in- 
des nicht  weiss,  ob  sie  nicht  eine  missverständliche  Inhaltsangabe  ist. 

Eine  Abschrift  im  2.  Statutenbuch  (No.  13.)  ist  von  derselben  Hand  wie  die 
Statuten,  also  1588  eingetragen.    (Vgl.  A.  u.  U.  H.  2.  S.  24.) 

2)  Das  Original  der  Ref.  von  1611  ist  ein  Teil  des  Fase,  in  fol.  No.  30  der 
Frankfurter  Registratur;  dieses  enthält  ausserdem  noch  die  Originale  der  Visitation 
des  gemeinen  Tisches  vom  28.  Mai  1611,  eine  Ccnsurverordnung  von  demselben 
Datum  und  einige  damit  zusammengeheftete  Papierlagen,  unbeschrieben  bis  auf 
3  Seiten,  welche  eine  Abschrift  der  Bestallungsurkunde  für  den  reformirten  Professor 
der  Theologie,  Conrad  Bergius  enthalten,  ausgestellt  von  Georg  Wilhelm  am 
3.  März  1624.  Jedes  der  Originale  ist  für  sich  mit  schwarz-wcisser  Schnur  geheftet 
deren  Ende  bei  jedem  durch  ein  aufgedrücktes  Siegel  befestigt  ist,  unter  dem  die 
eigenhändige  Namensunterschrift  des  Kurfürsten  steht.  Dann  sind  sie  in  einem  Bande 
vereinigt  worden,  wovon  noch  Spuren  erhalten  sind;  dabei  ist  durch  Beschneiden 
von  dem  zweiten  und  dritten  Original  die  Schrift  am  Rande  mitgenommen. 

Eine  Abschrift  der  Reformation  enthält  ebenfalls  das  2.  Statutenbuch. 

Die  Angabe  Hausens  a.  a.  0.  8.  14,  wonach  1611  nur  ein  Teil  der  EntscheidHn«: 
über  den  künftigen  Zustand  der  Universität  herauskam  (Visitations-Recess),  die  voll- 
ständige erst  1617,  ist  nicht  zu  belegen;  ein  Rccess  von  1617  ist  weder  in  der 
Frankfurter  Registratur  in  Breslau  noch  (nach  gütiger  Mittheilung  des  Herrn  Geh. 
Archivraths  Dr.  Friedlaender)  im  K.  St.  A.  zu  Berlin  aufzufinden. 

Veranlassungen   zu  den   Reformationen. 

1)  Von  einer  Visitation,  durch  welche  vor  1572  Missständc  aufgedeckt  sein 
könnten,  wissen  wir  nichts.  Doch  konnte  der  Kurfürst  von  dem  Stande  der  Uni- 
versität Kunde  erhalten  haben  durch  Markgraf  Georg  Friedrich  (von  Ansbach- 
Baireuth),  welcher  am  4.  April  1571  für  ihn  die  Huldigung  der  Stadt  Frankfurt 
entgegengenommen  hatte'),  bezw.  dessen  Umgebung.  Das  von  Johann  Georg  beton- 
te „Abnehmen"  der  Universität  kommt  in  dem  Rückgange  der  Frequenz  seit  157Üb 
deutlich  zum  Ausdruck^).  Noch  früher  zeigt  sich  dieser  im  artistischen  Dekanatsbueh. 
1569  heisst  es:  propter  raritatem  discentium  nulla  est  facta  promotio.    Auch  1571 

>)  Dek.  der  Artisten  (N.  8). 

«)  Vgl.  A.  u.  U.  H.  2.  S.  25  A.  2  über  die  Krisis  von  1564  und  die  darauf 
eintretende  Hebung  des  Besuches.  Dann  sind  die  Zahlen  der  Immatrikulationen: 
1568a:  171,  b:  121,  69a:  133,  b:  107,  70a:  170,  b:  62,  71a:  32,  b:  72,  72a:90 
b:  107,  73a:  166,  b.  128. 


83 

findet  keine  Promotion  statt,  nnd  auch  1572b  ist  davon  keine  Rede.  Die  Abnahme 
der  Frequenz  spiegelt  sich  in  der  Reformation  selbst  ab  durch  die  Beschränkung 
der  Lehrstellen  auf  9:  (u.  S.  87),  an  andrer  Stelle  ist  gar  nur  von  8  ordentlichen 
Professoren  die  Rede  (u.  S.  84  unt.).  Von  dem  Zwist,  den  dieser  Widerspruch  veran- 
lasste, ist  noch  zu  reden. 

2}  Auffällig  ist  der  Umstand,  dass  Johann  Sigismund  ein  Jahr  nach  Best&ti- 
gang  der  allgemeinen  Statuten,  1611  am  4.  Mai  eine  Visitation  anstellen  lässt. 
Die  Visitatoren  waren  nach  Beckmann  (1707)  p  279  vier  kurfürstliche  Geheimr&te 
Adam  von  Schlieben,  Komthur  von  Liezen,  Thomas  von  Knesebeck,  Haupt- 
mann der  Altmark,  Christian  Distclmeier  in  Malsdorf  und  Simon  Ulrich  Pistoris, 
Diese  Visitation  veranlasste  unsere  Reformation. 

Weniger  auffällig  wird  der  Umstand,  wenn  man  sich  die  oberflächliche  Art  der 
Zusammensetzung  der  Statuten  von  1610  aus  älteren  Stücken  vergegenwärtigt. 
(A.  n.  U.  H.  2.  S.  26).  Ein  Streit  an  der  Universität  aus  dem  Jahre  1588  über  die 
Wahl  zweier  artistischer  Professoren  (Geh.  St-Arch.  Berlin  Bep.  51.  no  94)  zeigt,  dass 
in  der  Ungenauigkeit  und  Zweideutigkeit  mancher  vorhandener  Bestinmiungen 
Gründe  zu  Zwistigkoiten  vorlagen;  es  ist  vielleicht  nur  ein  Beispiel  für  viele.  Bei 
derartigen  Streitiragen  gaben  die  Statuten  keine  Entscheidung,  da  sie  ja  nur  die 
alten  ungenügenden  Bestimmungen  wiederholten.  Die  Reformation  von  1611  aber 
bringt  thatäächlich  die  Entscheidung  für  einige  1688  zwistige  Punkte. 

Artikel  15  stellt  das  aktive  Wahlrecht  des  Senates  fest,  offenbar,  um 
dem  Verlangen  der  Artisten  von  1588  zu  begegnen,  dass  der  Senat  nur  die  von 
ihnen  zu  Professoren  der  Fakultät  vorgeschlagenen  bestätigen  solle. 

In  andern  Punkten  sind  die  Forderungen  der  Artisten  von  1588  durchgedrun- 
gen, so  die  Verpflichtung  zum  regelmässigen  Besuch  der  Versammlungen,  wenn 
keine  Entschuldigung  vorliegt  (Art.  4),  zur  Geheimhaltung  der  Beratungen  (Art.  8). 
Gegen  Entscheidungen  aus  persönlichen  Beweggründen  richten  sich  Art.  15,  10  und 
13:  1588  hatte  sich  der  artistische  Professor  Jodocus  Willich  beklagt,  dass  der 
Rektor  aus  persönlicher  Feindschaft  gegen  ihn  vorgegangen  sei;  das  gegenseitige 
Anfahren  verbietet  Art.  7. 

Eine  weitere  Forderung  der  Artisten  von  1588  war  ein  besondere  Professur  für 
Geschichte;  die  Reformation  von  1572  wies  die  Geschichte  dem  Professor  der  Poetik 
zn  (s.  u.  S.  87);  die  Forderung  war  damals  nicht  durchgedrungen,  in  der  Refor- 
mation von  1611  wird  wenigstens  die  Errichtung  einer  geschichtlichen  Professur  in 
Aassicht  genommen  (Art.  30);  freilich  behielt  der  damalige  Professor  Caminaeus 
beide  Lehrfächer  bis  zu  seinem  Tode;  dann  versah  sie  der  Professor  des  kanonischen 
Rechts  Herdesianus;  sie  blieb  ausserordentlich,  bis  1676  J.  0.  Beckmann,  der 
seit  1670  das  Griechische  und  die  Geschichte  vereinigte,  nach  Eingehen  der  ordent- 
lichen griechischen  Professur  ordentlicher  Professor  der  Geschichte  wurde. 

Die  Refopmatlon  von  1572. 

Reformatio  electoris  Johannis  Georgii  1572. 
Wir  Job  ans  Georg  von  gottes  gnaden  marggraff  zu  Brandenburgk,  etc.  geben 
<ien  wirdigen,  hoch-  und  wolgelarten  unsern  rethen  und  lieben  getrewen,  rectorn, 
magistris  und  doctoribus,  auch  in  gemein  allen  und  jeden  glicdmassen  unser  uni- 
versitet  zu  Franckfordt  ann  der  Oder,  nach  erbietung  unsers  gencdigen  grusses  und. 
willens  gcnediglich  zu  vornehmen,  nach  deme  wir  auf  undcrthenigstc  erinnerung 
unserer  getrewen  landschafft  nnd  vor  uns  selbst  gnediglich  geneigt  unserer  univer- 
sitct  zu  Franckfordt,  welche  aus  allerhandt  Ursachen,  vomemblich  aber  des  über- 
mässigen und  sträfflichen  unfleisses  der  professom  halben  in  ein  solch  abnehmen 
kohmen,  das  sie  auch  fast  kein  ansehen  mehr  einer  universitet  hatt,  widerumb  auff- 


84 

zuhelffen^)  and  zn  der  behueff  dieselbe  aber  yielHLltige  vorbesserang,  so  derselben 
bey  leben  nnd  regic|!runge  weilandt  des  hocbgebornen  forsten,  bem  Joachims, 
marggrafens  and  chnrfarstens  zae  Brandenborgk,  unsers  geliebten  hem  Taters  seli- 
ger and  milder  gedechtnas  mit  vielen  geistlichen  beneficien,  dem  Kalandt,  der 
Carthaus  and  dem  stifth  Stendall  mit  deren  zagehörigen  statlichen  guetom  gantz 
mildiglich  beschehen,  mit  noch  1200  talem  gewisser  jerlicher  zinse  genediglich  b<*- 
gabet  and  begnadiget,  aach  maß  and  ordenang  geben  haben,  wie  dieselben  jerlich 
za  einem  gemeinen  tisch  vor  100  arme  stadenten  sollen  gebrancht  and  angewandt 
werden,  dergleichen  ans  aach  anserer  landtsfürstlichen  gerechtigkcit  der  ablager 
im  stift  Stendal  halben  so  weit  gnediglich  crklertt,  das  ihr,  die  profcssom,  ans 
demselben  stift  und  andern  der  uniyersitet  guetem  hinfaro  so  viel  wol  bekohmen 
sollet,  das  each  eare  stipendia  etwas  richtiger  dan  zavor  erfolgen  sollen,  das  wir 
dameben  auch  die  reformationen,  welche  bey  gedachtes  an(2)sers  hem  vaters  leben 
je  zae  zeitten  za  bcssemng  der  anivcrsitet  verfasset  wnrden,  abgefordert  und  diesel- 
ben abersehen  and  orwegen  lassen,  aach  befanden,  das  dieselben  and  sonderlich  die 
eine,  so  im  verschienenen  64.  jähre  begriffen  and  darch  ansem  hern  vatem  confir- 
mirt  worden,  also  geschaffen,  das  alles,  was  za  nottarft  uaserer  aniversitct  gehört  t, 
dorlnnen  nottnrftiglich  bedachtt  and  geordenet  worden  and  es  alleine  doran  geman- 
geltt,  das  ihr  denselben  nicht  nachgclebet  and  ein  jeder  seinen  eigenen  natz  und 
gaete  bequehmigkeitt  mehr,  dan  der  aniversitet  and  der  scholam  wolfarth,  auch 
das,  was  ihme  seines  ambts  halben  gebnertt  and  rahmlich  wehre,  in  acht  gehabtt 
and  in  denie  ansers  hem  vaters  als  eines  sanfftmatigen  and  frommen  charforstcns 
gueto  and  mildigkeit  beschwerlichen  gemißbraachtt  hatt,  dieweil  ans  aber  demselben 
lenger  also  zazasehen  nicht  alleinc  unsers  fürstlichen  ambts  1 1  halben  kegen  dem  al- 
mochtigen  und  anserer  getrewen  landtschafft  unverandtworttlich,  sondern  wir  auch 
cmstlich  gemeint  sein  solchen  sträfflichen  unfleis  abzuschaffen  und  kegen  deme,  das 
wir  die  aniversitet  mit  gnaden  zu  befoddcrn  geneigtt,  auch  mit  sonderm  ernst  darob 
zn  haltten,  das  diejenigen,  so  zu  professoia  bestaltt,  ihres  ambts  und  beraffs  und 
sonsten  ein  jeder  das,  darumb  ehr  da  ist,  fleissig  und  trewüch  warten  sollen,  so  wollen 
wir  erstlich  die  vorgemelte  vorige  reformationen  unserer  aniversitet  und  sonderlich 
die.  so  im  64.  Jahre  aufgerichtet,  welche  wir  euch  hiemit  zuschigken,  confirmirt 
und  bestottiget,  euch  auch  allen  mit  sondeim  ernst  ^bevohlen  und  auffcrlegtt  haben, 
das  ein  jeder  in  seinem  stände,  profession  und  ambt  derselben  gehorsamlich  nach- 
leben und  diejenigen,  denen  es  veimuege  derselben  gebuert,  auf  die  studiosos  und 
andere,  das  von  ihnen  dergleichen  beschehe,  ein  fleissiges  und  ernstes  aufsehen 
haben  sollen.  (3)  Wiewol  dan  auch  ein  jeder,  der  der  loblichen  faculteten  und 
freyen  kunste  professor,  studiosus  und  nachfolger  sein  will,  aus  erinnemng  derselben 
und  gottes  ernsten  bevehl  billich  vor  sich  selbst  in  seinem  berueff  trewlich  und 
vleissigk  arbeiten  und  daher  mehr,  dan  das  ehr  sich  umb  andere  gewerb  und  han- 
del  anniniet  und  nichts  dan  forth  und  forth  umb  Verbesserung  seiner  besoldong 
schreyen  kan,  von  dem  allmechtigeu  gluck  und  segen  und  auch  von  der  weldt 
rühm  und  ehr  gewarten  und  sich  zu  dem,  das  ehr  zu  thuen  schuldigk,  mit  ernstem 
einsehen  nnd  straffen  nicht  anhalten  lassen  solte,  dieweil  wir  aber  im  wergk  befinden, 
das  dasselbe  von  vielen  weinigk  in  achtt  gehabtt,  seindt  wir  nothwendigk  geursachtt, 
zu  obgcdachten  vorigen  refoi^nalionen  weitere  verordenung  zu  thuen. 

(Numoms  profossorum;  Kaudbeni.  in  No.  13.)  Wollen  demnach,  das  hinfuro  und 
biß  aufunsere  weitere  verordenung  in  theologia  3,  in  iurisprudentia  5,  in  medicina2,  und 
in  philosophia  et  artibus  Sjordinarii  professores*)  sein  und  unterhalten  werden  sollen, 


1)  [geneigt] 

»)  Die  Ref.  von   1564  zählt  10   ordentliche  Professoren  auf.     Es  sind  auch 


85 


dan  wir  dasselbe  nach  kegenwertigcm  der  univcrsitet  zustande  gnugsam  und  dersel- 
bon  nützlicher  und  besser  sein  achten,  das  weinigk  gelarte  und  geschigkte  profes- 
^oros  dosclbst  gehalten  und  von  ihnen  fleissig  gelesen  werde,  dan  das  die  schneie 
mit  einer  grosseren  anzal  zu  beladen. 

(Numerus  lectionum;  Raudbem.  in  No.  13.)  Unddarmitdie  itzo  gemelte  professom  zu 
inebrem  vleiB  ernstlich  angehalten,  ordenen  und  wollen  wir,  das  ein  jeder  professor 
theologiac,  iuris  und  medicinae  des  Jahres  über  zum  weinigsten  100  lectiones^),  die  artisten 
aber  oin  jeder  wöchentlich  5  lectiones  und  dieselben  mit  solchem  vleiß  und  in  denen 
niateriis  thuen  sollen,  das  sie  selbst  rühm  und  ehr  und  darvon  die  auditom  nutz 
and  frommen  haben  mugen. 

(Inspectores  professorura  r(ati)on(e)  locturarum;  Randbom.  iu  No.  13.)  Wir  haben 
anrh  neben  dem  Rectore,  der  jeder  zeitt  sein  wirdt,  unsem  gemeinen  Superintendenten 
und  pfarherm  zu  Franckfurdt,  rath,  Ordinarium  der  juristenfacultet,  professorn  und 
liebe  ge(4)trewen,  doctorcm  AndreamMusculum'),  d.  Ludolphum  Schraderum, 
d.  Uenricnm  Paxmannum  und  magistrum  Christophorum  Cornerum 
iu  Inspectom  verordnet,  das  dieselben  biß  auf  unsere  weitere  verordenung 
bcy  den  ciden  und  pflichten,  darmit  sie  uns  verwandt,  mitt  dem  Rectore 
(in  jeder  in  seiner  facultet  und  sie  semptlich  auff  alle  profcssores  in  gemein  ein 
fieissiges  aulTmergken  und  aufachtung  haben  sollen,  das  dieselben  obgemelte  antzal 
lertionen  thuen. 

(Poenae  negligenter  legentium;  Randbem.  in  No.  13.)  und  welcher  dorin  un- 
floissig  und  seumigk  wurde,  denen  sollen  sie  nicht  alleine  unverzüglich  beschigken 
und  ihme  von  unsemtwegcn  auflegen,  das  ehr  von  solchem  unvleiß  abstehe,  8ondom|| 
es    soll    ihme    auch    vor    die    lectionen,  so    ehr  nicht  gethan,    allewege   pro  rata 


damals  nicht  10  Professoren  nachzuweisen,  die  Zahl  10  bezeichnet  hier  wohl  nur 
den  wünschenswerten  Zustand,  dass  aUe  10  Stellen  —  die  Mathematik  war  damals 
wohl  noch  geteilt,  nicht  zusammengelegt  wie  1572  s.  u.  S.  87  —   besetzt  wurden. 

Unt«n  S.  87  werden  9  Lehrfächer  aufgezählt.  Doch  waren  1572  nur  8  Pro- 
fo>snren  vorhanden.  Heinr.  Paxmann  vertrat  nach  Beckmanns  Angabe  a.  a.  0. 
die  Logik  und  Ethik. 

In  der  Folgezeit  strebt  die  Fakultät  die  Besetzung  aller  Stellen,  auch  die 
Trtnnung  der  mathematischen  und  eine  besondere  Stelle  für  Geschichte  an.  Dies 
kommt  zum  Ausdruck  in  dem  in  der  Einleitung  erwähnten  Streit  von  1588.  Von 
den  9  ordentlichen  Professoren  waren  damals  3  gestorben.  In  den  oberen  Fakul- 
täten gab  es  eine  Partei,  welche  den  Artisten  nur  8  Lehrstellen  zugestehen  wollte. 
Obwohl  die  Artisten  sich  damals  unterwarfen,  erscheinen  doch  1589  wieder  9  or- 
dentliche Professoren.  Die  Statuten  von  1610  sprechen  dagegen  nur  von  8  ordent- 
lichen und  2  ausserordentlichen  Professoren,  qui  nunc  sunt  (A.  u.  U.  H.  2.  S.  54.). 
Hie  Zahl  der  ordentlichen  schmilzt  später  durch  Eingehen  der  Lehrstellen  für  Poesie 
(102.5)  Latein  (1613),  Griechisch  (1676)  und  dauernde  Vereinigung  der  Logik  und 
Kthik  (1692)  zusammen;  dafür  wird  die  Professur  der  Geschichte  eine  ordentliche 
l>.  0.  S.  83).  Seit  1692  bestehen  also  Lehrstellen  für  Rhetorik,  Hebräisch,  Logik 
T  Ethik,  Phjsik,  Geschichte,  Mathematik.  Vgl.  auch  oben  S.  28  f.  Art.  31.  Die 
Zahl  der  Lehrstellen  in  der  philosophischen  Fakultät  soll  an  andrer  Stelle  ausführ- 
li<*her  besprochen  werden.    Vgl.  Beckmann.     1707.     Kap.  Professores. 

*)  Die  Randbem.  in  der  Abschrift  in  No.  13:  p68a  weist  auf  Art.  XVI  der 
Reformation  von  1564  hin  s.  A.  u.  U.  H.  2.  S.  85  al.  3. 

*)  M.  ist  der  Superintendent  und  Pfarrherr,  Schrader  der  Ordinarius  der  Ju- 
ristenfikultät,  Paxmann  der  medizinische,  Corner  der  philosophische  Professor. 


86 

lectionnm  seine  besoldnng  abgetzogen  werden^).  Worden  sich  anch  einer  oder 
mehr  an  ihre  yermahnnng  und  die  gemelte  straff  nicht  koren  oder  sich  ihnen 
frevcnlich  widersetzen,  den-  oder  dieselben  sollen  sie  uns  Tomiclden,  so  wollen 
wir  femer  gebnerlich  einsehen  thucn,  dan  wir  hinfuro  keinen  zu  behalten  be- 
dacht, welcher  das,  darzu  wir  ihnen  bostaltt,  nicht  mit  solchem  yleiQ,  wie  wir  es 
ihme  zuetrawen    und  in  dieser  Ordnung  anfflcgcn,  warten  will. 

Es  sollen  auch  der  Kcctor  und  obbemeldete  vcrordente  Inspectores  ausserhalb 
kundtlichcr  leibesehafft  und  unserer  gcscheffte  —  welche  doch  diejenigen,  die  sich 
damüt  entschuldigen  wollen,  mit  unscm  schrieftlichen  bevehlichen  zu  beweisen 
sollen  schuldig  und  voilesunge  der  acten  oder  commißionsachen  darmit  nicht  sollen 
gemeinet  sein  —  keiner  andern  entschuldigung,  alß  das  einer  seine  besoldnng  zu 
rechter  zcitt  nicht  bekohmen  oder  anderer  seiner  geschcffte  hette  warten  mnssen, 
statt  geben,  es  erbotte  sich  dan  derselbe,  die  versäumete  lectiones  die  negstfol- 
(5)gendo  Wochen  und  so  viel  die  professores  iuris  anlanget,  zum  weinigsten  noch 
dasselbe  jähr  zu  erstatten  und  zu  erfüllen,  darauff  dan  der  Kector  und  Inspcct4)m, 
das  solchem  erbieten  auch  wirglich  folge  bescheho,  ein  sonder  fleissiges  auffnicrg- 
ken  haben  sollen,  und  wue  es  nicht  beschehe,  mit  der  vennahnunge  und  abetzie- 
hung  der  besoldnng  wider  ihnen,  wie  obgemeltt,  unnachlessig  sollen  procediren  und 
forthfahren. 

(Poena  negligenter  legentium  in  refectionem  acdificiorum  publicorum  universi- 
tatis  conyertenda  est;  Randbem.  In.  No.  i:j.)  Auf  das  auch  hierin  desto  mehr  richtig- 
keitt  muege  gehalten  werden,  sollen  der  Rector  und  Inspectorn  alle  virteill  jähr 
derowegen  notturftige  Inquisition  vornehmen  und  was  einem  jeden  seines  unfleisses 
halben  an  seiner  besoldnng  abzuziehen,  zusammen  rechnen,  und  soll  der  Kector 
darvon  dem  Qnaestori  ein  klahr  verzeichnus  zustellen  und  ihme  aufflogen,  das  ehr 
in  der  negsten  bezalung  jedem  das  seine  abtziehe  und  dasjselbe  der  onivcrsitet 
sonderlich  berechne,  welche  solche  straffen  zu  besscrung  der  gemeinen  gebenden 
oder  sonsten  zu  der  universitet  bestem  anwenden  und  dem  Rectori  nichts  darvon 
zukohmen  soU. 

Es  soll  auch  einem  jeden  Rectom,  wan  ehr  wie  gebreuchlich  vereydet,  in  dem- 
selben seinem  eidt  auQdrucklich  mit  einverleibet  werden,  das  ehr  dorauf,  das  die 
professores  getrewlich  und  fleissig  lesen,  achtung  haben  und  wider  die  seumigen 
vormuege  dieser  unser  ordenung  neben  den  Inspectorn  mit  vermahnung  und  strafT 
ernstlich  vorfahren  wolle.') 

(De  consilio  collegarum  autores  deligendi  et  legendi*);  Randbem.  in  No.  la.) 
Nachdeme  dan  auch  die  Artistonfacultct  biß  anher  alle  halbe  jähr  zusammen- 
kohmen  und  sich  verglichen,  was  oin  jeder  professor  das  künftige  semestre  lesen 
solle,  wollen  wir,  das  dasselbe  hinfuro  auch  also  gchalten(^)werde  und  das  in  denic 
keiner  seines  kopfs  sein,  sondern  den  authorem,  welchen  die  facultet  für  guet  an- 
siehet  und  sonsten  keinen  andern  lesen  sol.  Und  dormit  in  deme  so  viel  mehr 
nachrichtung  zu  haben  und  in  allen  facultatibus  der  jugent  was  nutzliches  gelesen 
werde,  wollen  wir,  das  hinfuro  in  unser  uuiversitct  lesen  sollen: 


*)  A.  R.  in  der  Abschr.:  p  73b.  Damit  wird  auf  die  Ref.  von  1564  verwiesen. 
Die  Stelle  steht  A.  u.  U.  H.  2.  S.  88.  al.  3. 

*)  Vgl.  A.  u.  U.  H.  2  S.  71,  Stat.  von  1588,  wo  dieses  Versprechen  zuerst 
in  dem  Eide  des  Rektors  erscheint. 

•)  Dazu  sup.  p.  fiö;  bezieht  sich  auf  die  Ref.  von  1564  Art.  XIV.  A.  u.  U.  H. 
2.  S.  84. 


87 

In  theologia  der  eine  professor  in  testamento  veteri,  die  andern  beide  in 
to^tamento  novo  and  andern  den  stndiosis  theologiue  nutzlichen  buchem, 

In  iure  der  Ordinarius  in  decrctalibus,  der  Senior  in  codice,  der  dritte  pro- 
fesi>or  iuris  abgewcchscltt  in  ff.  novo  et  infortiato,  der  vierde  in  ff.  vcteri,  der 
fünfte  in  institutionibus, 

In  medicina||der  eine  theoricam  ex  Hippocrate  et  Galeno,  der  ander  in  andern 
authoribus,  welche  die  theoriam  ad  praxin  fuhren, 

In  philosophia  et  artibus 

der  phjsicus  physicam  und  de  anima  Philippi  und  Aristotelis,  deßgleichen 
nietheorologiam  Aristotelis, 

der  ethicuB  ethica  Aristotelis  et  Philippi, 

der  niathematicus,  weil  wir  beide  lectioncs  mathematum  zu  hauff  geschlagen, 
arithmcticam,  spheram,  Euclidem,  thcoricas  planetarum,  auch  zueweilen  cos- 
luographica, 

der  orator  oratoria  Ciceronis  et  Aristotelis,  soll  auch  elementa  rhetoricos  et 
»rattones  illustriores  ex  Cicerone  adiungiren  und  in  denselben  den  auditoribus  usum 
preceptorum  weisen, 

der  dialecticus  dialccticam  Philippi  et  quacdam  ex  Aristo  tele, 

der  Hebraeus  grammatica,  psalterium  et  minores  prophetas, 
(7)      der  graecus  Homerum,  [Euripidem,  Dcmosthemem,  aliquid  ex  Aristotele,  auch 
grammaticam  adiungiren, 

der  poeta  Horatium,  de  arte  poctica,  Yirgiliuin,  Ovidium,  auch  etwas  ex 
historiis,  der  grammaticus  grammaticam  Philippi,  Linacri,  Terentium,  epistolas 
Ciceronis,  wie  die  faculteten  und  derselben  professores  solches  alles  durch  ab- 
wechselung  der  lectionen  auf  unterschiedliche  tage  und  sonsten  woll  bescheidentlich 
werden  wissen  auszuteilen  und  es  also  zu  machen,  das  die  jugent  in  weinigk  jähren 
allerley  gnete  materien  und  authores  lernen  und  hören  mugen  und  mit  derselben 
Überdruß  und  vorseumnus  nicht  etwan  alleinc  ad  ostentationem  über  einem  buche 
oder  materi  gahr  zu  viel  zeitt  zugebracht  werde. 

Ob  auch  einer  oder  mehr  aus  den  profcssoren  ||  bestallungen  ausbrachtt,  dorinnen 
ihnen  ihres  gefallens  zu  leben  und  zu  lesen  nachgelassen,  wollen  wir  alß  der 
landcsfurst  dieselben  hiermit  so  weit  cassirt  und  aufgehoben  haben,  das  sie,  wue 
hie  in  unser  Universität  dienen  wollen,  sich  den  obgemelten  reformationcn  und  dieser 
unserer  ordcnung  so  wol  alß  andere  gemeß  halten  soUen. 

So  wollen  wir  es  es  auch  mitt  erwehlung  der  professom  hinfuro  also  gehalten 
haben,  das  dieselben  nicht  ex  succcssione  gehen,  sondern,  wan  ein  professor  abstirbet, 
alle  andere  professores  zusammen  kommen  und  von  einer  andern  tueglichen  person, 
darmit  des  abgegangenen  statt  zu  ersetzen,  deliberiren  und  bey  den  eiden  und 
pflichten,  damit  sie  uns  und  der  universitet  verwandt,  mit  unserm  vorwissen  denen 
darzu  eligiren  sollen,  der  der  universitet  und  studiosis  derselben  profession  am 
nntzlichsten  sein  kann,  (8)  mit  dorne  sie  alßdann  auch  seiner  besoldung  halben 
sich  zu  vereinigen,  dannit  die  grosse  ungleichhcitt  der  Stipendien  widerumb  zue 
gebuerlicher  und  in  andern  universitcten  gebreuchlichor  gleicheit  gebracht  werde 
(aequalitas  servanda;  Kandbem.  in  No.  i3). 

Und  dieweil  alle  studia  billich  zu  gottcs  ehr  und  dahin  gerichtet  sein  sollen, 
das  diejenigen,  so  sich  dorauf  begeben,  zue  dem  kirchen-  und  weltlichem  regiment 
notzlichen  mnegen  gebraucht  werden,  so  sollen  der  Rcctor  und  Inspectorn,  auch 
die  professom  einer  jeden  facultet  selbst  doran  sein,  das  [die  jugent  von  ihren 
privatis  pracceptoribus  zu  den  excrcitiis  styli  [und  privatis  disputationibus  fleissig 
gehalten  und  in  zeitten  darzu  gewehnet  werde,   das  sie  dasjenige,  was  sie  studiret. 


88 


im  schreiben  und  reden  fein  deutlicli  nnd  förmlich  könne  von  sich  geben,  dam  de 
auch  die  publicas  disputationes  in  allen  facultatibus,  deßgleichcn  die  declamationes 
nach  innhalttjdcr  rcformationen  mit  vleiB  treiben  und  doran  bey  vormeydnng  nnsor 
straff  und  nngnad  nichts  unterlassen  sollen. 

Und  weil  ihr  sembtlich  hieraus  befindet,  das  wir  mit  dieser  unserer  ordenang 
und  Verbesserung  der  vorigen  reformationen  anders  nicht  den  unserer  universitet 
gedeyen  und  aufnehmen  suchen,  einem  jeden  auch  selbst  bey  gott  verdienlich  und 
vor  der  weltt  ehrlich  und  ruhmlich  ist,  das  ehr  sich  in  seinem  beruff  fleissigk 
unverdrossen  und  wagker  ertzeige  und  darzu,  das  man  über  seine  nachlessigkeitt^ 
fauligkeitt  und  verseumnus  der  jugent  klage,  nicht  ursach  gebe,  so  wollen  wir  uns 
gentzlich  vorsehen,  bevehlen  euch  auch  sembtlich  und  sonderlich  mit  sonderm  ernst, 
ihr  wollet  euch  derselben  und  anderer  unserer  unversltet  Statuten  und  reformationen 
so  viel  derselben  einen  jeden  berurth,  (9)  gehorsamlich  verhalten;  dan  wir  darob 
ernstlich  zu  halten  und  diejenigen,  welche  denen  zuwider  leben,  mit  den  obaus- 
gedrugkten  straffen  ihres  unfleiß  zu  belegen,  und  wue  sie  sich  daran  nicht  kehren 
werden,  in  unsem  diensten  zu  behalten  nicht  gemeinet.  Darnach  sich  ein  jeder 
wirdt  wissen  zu  richten.  Urkundtlich  mit  unsemi  aufgedruckten  danmenringes- 
secrct  besiegeltt  und  eigenen  banden  unterschrieben.  Geben  zu  Colin  an  der  Sprew. 
Freitags  nach  Simonis  et  Judae^)  72. 

Kleines  Siegel.    Manu  propria  subscripsi. 

Die  RefbFmatlon  von  1611. 

Inhalt. 
Einleitung. 

1.  Vorlesung  der  Statuten  für  die  Lehrenden. 

2.  Desgl.  für  die  Lernenden. 

3.  Zwistigkeiten  zwischen  den  Professoren. 

4.  Besuch  der  Versammlungen. 

5.  Anwesenheit  bei  der  Rektorwahl. 

6.  Verzögertes  Erscheinen  bei  der  Wahl. 

7.  Verhalten  bei  den  Beratungen. 

8.  Geheimhalten  der  Beratungen. 

9.  Art  der  Beratungen. 

10.  Abtreten  des  Interrcssierten. 

11.  Der  Rektor  hat  mit  Zustimmung  des  Senats  zu  handeln. 

12.  Maassnahmen  des  Amtsvorgängers. 

13.  Taugliche  zum  Rektorat. 

14.  Rektorwahl  honoris  causa. 

15.  Wahl  der  Professoren. 

16.  Vermeidung  unnötigen  Wechsels  der  Lehrstellen. 

17.  Aufsicht  über  die  Regehnässigkcit  der  Vorlesungen. 

18.  Berichte  der  Inspektoren. 

19.  Stellvertretung  bei  Krankheit  und  Alter. 

20.  Sonst  keine  Stellvertretung. 

21.  Die  Hörsäle  sind  zu  benutzen. 

22.  Absagung  der  Vorlesungen. 

23.  Gleichmässige  Vertheilung  der  Vorlesungen. 

24.  Stoff  der  Vorlesungen  für  die  Theologen. 


i)  31.  October  1572. 


89 

25.  Predigten  der  theologischen  Professoren. 

26.  Yorlesnngsstoff  der  Juristen. 

27.  .\afhebang  der  besonderen  Pflichten  des  Juniors. 

28.  Die  dritte  ordentliche  Lehrstelle  der  Mediziner. 

29.  Pensum  der  Philosophen. 

30.  Trennung  der  Lehrstellen  für  Geschichte  und  Poesie. 

31.  Circulardisputationen. 

32.  Ordentliche  Disputationen  der  Philosophen. 

33.  Censur  der  Dekane  über  die  Disputationen. 

34.  Disputationen  der  Stndirenden. 

35.  Küne  der  Thesen. 

36.  Vorsicht  in  theologischen  Themata. 

37.  Gensnr  bei  Miscellaneen. 

38.  Verhalten  der  Professoren  bei  den  Disputationen. 

39.  Deklamationen  der  philosophischen  Professoren. 

40.  Deklamationen  der  Stndirenden. 

41.  Lateinische  Reden  der  Theologen. 

42.  Disputationen  pro  loco. 

43.  PriTate  Vorlesungen  und  Disputationen. 

44.  Verwendung  des  Sonnabends  für  Uebnngen. 

45.  Censur  über  die  Druckschriften. 

46.  Ueberwachung  der  Buchdrucker. 

47.  Schriften  über  die  UniTersit&t. 

48.  Disziplin  über  die  Stndirenden. 

49.  Beschränkte  Strafgewalt  des  Rektors. 

50.  PriTatlehrer. 

51.  Meldung  der  im  Kindesalter  Immatrikulirten. 

52.  Auskunft  über  Wohnungen. 

53.  Fechtlehrer. 

54.  Verpflichtungen  der  zur  Communitftt  Gehörigen. 

Von  gottes  gnaden-,  wir  Johann  Sigismund  marggraf  zu  Brandenburg  etc. 
thuen  kundt  und  bekennen  hiemit,  alß  wir  zu  abhelffungc  etzlicher  mengcU  nndt 
gebrochen,  so  in  unserer  universitct  zu  Franckfurdt  an  der  Oder  cingorißen,  eine 
Visitation  angeordent,  in  welcher  sich  befunden,  dass  zwart  crmclte  unsere  univcrsitet 
▼on  unsem  in  gott  ruhenden  hochgeehrten  vorfahren  mit  guten  statutis  und  ver- 
faBungen  nach  notturfft  vorsehen,  sonderlich  aber  in  denen  anno  52^)  64  uud  72 
gehaltenen  Visitationen  und  refonnationen  allcrhandt  nutzliche  anstellung  gemacht? 
denen  aber  nicht  allerding  nachgclebet  worden,  auch  die  itzo  entstandene  mängell 
fernerer  provision  und  verord|;nung  erfordern,  daß  wir  demnach  zu  vorbeßerung 
obberurter  unserer  hochlöblichen  vorfahren  heilsamen  Statuten  und  Ordnungen  — 
die  wir  in  dem,  was  hiermit  nicht  geendert,  anderweit  conlirmirt  und  beste tiget 
biben  wollen  —  auch  corrigirung  der  von  newen  eingeschlichnen  und  itzo  befunde- 
nen m&ngell  nach  folgende  punct  angeordent  und  dieselbe  den  wirdigen,  hoch-  und 
wohlgelarten  unsem  r&thcn,  lieben  andechtigen  und  getreuen  rcctori,  magistris, 
doctoribus  und  professoribus  in  schrifften  übergeben  laßen. 

1.  Znforderst  sollen  die  statuta  acadcmiae,  wie  sie  unlängst  von  newen  rcvidirt 
ond  von  uns  confirmirt  worden,  soviell  deren  hierinnen  nicht  geendert,  in  guter  und 
stetiger  observantz  gehalten,   auch  zu  solchem  ende  alle  halbe  jhar  bcy  antrettung 

')  Mu8s  heissen  40.  s.  ob.  S.  81.  A,  1. 


90 

des  rectoris  (2)  dio  leges,  so  dio  duccntcs  angehen,  in  Oonsilio  abgelesen  und  darauf 
eine  uinbfragc  gehalten  werden,  ob  jemand  etwas,  so  er  darwicder  pcccirt  zn  sein 
vcnneinet,  zu  erinnern,  darauf  dann  ein  jeder  bei  den  pflichten,  damit  er  uns  and 
der  nnivcrsitet  zugethan,  seine  meinuug  frey  und  ungeschewet  zu  sagen  und  die 
befundene  mängell  antzuzcigen  schuldig  sein,  dieselben  auch  alßbald  corrigiret 
werden  sollen. 

2.  Ingloichcn  sollen  auch  diejenigen,  so  auf  die  studiosos  gerichtet,  bei  ein- 
trettung  eines  jedem  rectoris  den  sauibtlichcn  studiosis  publice  vorgelesen  und  die- 
selben ad  observantiain  corundem  brevi  orationc  adhortirt  werden. 

3.  Die  profeßorn  sollen  sich  der  einigkeit  und  gutes  vorstondnus  beßcr  als 
bishero  geschehen  bevleißigen  und  da  si||multatcb  zwischen  einem  und  dem  andern 
entstehen,  soll  der  Rector,  wann  er  gleich  <lcttwegi»n  nicht  ersucht  wird,  ei  officio 
ihm  angelegen  sein  lassen,  denselben  bey  Zeit  abzuhelffen.,  und  da  er  der  partheyen 
nicht  mechtig,  solches  ad  Inspcctores,  auch  wo  not  ad  Consilium  acadcmicum 
bringen,  welches  sich  alsdann  interpcmiren  und  vleis  anwenden  soll,  die  irrungeu 
in  göte  beyzulegen,  da  aber  daßelbe  auch  nicht  staattfunde,  solches  unvorzüglich 
an  uns  gelangen  laßen. 

4.  Ks  sollen  die  profcssores  die  convcntus  publicos,  so  offt  es  angesagt  wirt, 
vleißig  besuchen  und  sich  deren  ohne  sonderbahrc  wichtige  uhrsachen,  so  dem 
Uectori  und  Consilio  anzuzeigen,  nicht  entziehen.  l)o  aber  der  Rector  und  das 
Consib'um  vonnerkcn  würden  (3),  das  solches  von  einem  vorsetzlich  nndt  mehr  als 
eins  geschehen,  soll  ihnen  bevorstehen,  ihn  deswegen  mit  einer  gewißcn  mnlcta 
zu  belegen. 

5.  Insonderheit  sollen  die  profeßores  sich  bcy  den  clcctionibus  rcctoruni 
vleißig  einstellen  und  sich  davon,  wie  bishero  geschehen,  nicht  absentiren,  da  aber 
ein  oder  der  ander  aus  erheblichen  Ursachen  den  conventibus  beyzuwohncn  ver- 
hindert würde,  soll  er  schuldig  sein,  sein  votum  so  wohl  in  eligendo  rectore  als 
andern  vorfallenden  deliberationibus  nichts  dasto  weiniger  schrifftlich  einzuschicken. 

6.  Als  auch  an  etlichen  vomiercket  worden,  das  sie  sich  bcy  den  electionibus 
rectorum  nicht  bald  anfenglich  finden  laßen,  sondern  so  lange  vorzihen,  bis  die 
triumviri  eligiret  werden  sollen,  alsdann  sie  sich  pracscntircn|und  dadurch  desto 
ehe  in  nnmerum  triumviromm  zu  kommen  venneinen,  soll  solches  nicht  mehr  ver- 
stattet, sondern  derjenige,  so  sich  also  langsamb  einstellet,  in  elcctione  triumviromm 
übergangen  werden. 

7.  In  deliberationibus  soll  einer  den  andern  freundlich  vemehmcn,  einander 
nicht  überfahren  noch  in  votis  einfallen,  viel  weiniger  einander,  da  die  vota  nicht 
ad  placitum  gerichtet,  betrawen  sub  mulcta  arbitraria  fisco  acadcmiae  persolvenda. 

8.  Die  Sachen,  so  tractiret  werden,  neben  den  votis  singulorum  sollen  in  guter 
geheim  gehalten  und  mit  den  studiosis  oder  andern  domesticis  nicht  communicirt 
werden  sub  poena,  do  erwiesen  wirt,  das  von  einem  etwas  außkommen,  derselbe  im 
raht  nicht  mehr  geduldet  werdt^i  solle. 

(4)  9.  Zu  den  conventibus  publicis  soll  hinführe  das  haus,  so  bißhero  der  Ordi- 
narius facultatis  iuridicae  zu  veraiiethen  gehabtt,  so  baldt  man  dessen  mit  gclegen- 
heit  mechtig  werden  und  es  anrichten  kan,  gebraucht  und  hinführe  ohne  sonder- 
bahre nhrsach  kein  conventus  in  aedibus  Rectoris  oder  anderßwo  angcstellet  werden. 

10.  Wann  in  conventibus  publicis  etwas  vorfeilet,  so  ein  oder  dem  andern 
profeßorn  oder  seine  negste  freunde  angehet,  soll  derselbe,  wann  die  Sachen  proponirct 
werden,  abtretten  und  den  andern  ihre  vota  libera  lassen. 

11.  Obwohl  autoritas  Rectoris  billig  conserviret  und  erhalten  wirt,  so  soll 
doch  derselbe  in  rebus  arduis  et  commodum  acadcmiae  concementibus  vor  sich  selbst 


91 

etwas  ZD  statniren  nicht  macht  haben,  sondern  anOerhalb  deme,  so  in  {|  statutis 
richtig  docidlrt,  joder  zeit  co(nimun)icatu  Consilio  handlcn  und  alles  ad  Senatum 
academicnm  rcferircn,  demjenigen,  was  per  maiora  beschlossen  wirt,  folgen,  in  Tor- 
blcibunge,  da  er  propria  antoritate  dem  gemeinen  schlus  zuwieder  etwas  tentircn 
wirt,  soll  daßelbe  null  und  nichtig  sein. 

12.  Es  soll  kein  Rcctor  macht  haben  acta  antecessoris  sui  propria  auctoritate 
XU  re^cindiren,  sondern  da  er  etwas  peccirt  zu  sein  vermeinet,  den  vorigen  Rectorem 
darüber  hören,  auch  da  sie  sich  nicht  einigen  können,  ein  solches  ad  Consilium 
academicnm  bringen,  darüber  deliberiron  lassen  und  alsdann  dasjenige  zu  werek 
richten,  was  in  gemein  vor  gutt  angesehen  worden. 

13.  Ad  rectoratum  sollen  idonei  elegiret  werden,  die  in  antoritate  sein  und 
disciplin  zu  halten  wissen,  diejenigen  aber,  so  mit  andern  feindschafft  oder  aomula- 
tiones  haben,  so  lang  sie  darinnen  unversöhnlich  vorharren,  sollen  dazu  nicht 
gebraucht  werden. 

{•))  14.  Obwohll  breuchlich,  das  graffcn  und  herrn,  wann  sie  alhier  in  academia 
sein,  der  rectoratus  honoris  causa  deferiret  wirt,  soll  doch  solches  denen,  so  noch 
kindisch  aut  quorum  vita  alias  non  satis  probata  est,  nicht  geschehen. 

15.  Als  auch  in  electione  professorum  in  den  vacirenden  stellen  offt  exorbitirt 
wirt  und  dahero  viell  simnltates  und  offensiones  entstehen,  soll  ein  jeder,  wann  es 
zu  dergleichen  election  kombt,  bey  den  pflichten,  damitt  er  uns  und  der  academiae 
verwandt,  von  dem  Bectorc  ermahnet  werden,  daß  er  in  electione  novi  profeßoris 
nicht  auf  froundtschafft  noch  foindtschafift,  sondern  allein  auf  des  elcgendi  qualiteten 
sehen  wolle,  wer  die  varirende  stelle  am  besten  vertreten  und  der  academiae  am 
dienlichsten  sein  könne  und  soll  es  mit  solcher  election  hinführe  dergestalt  gehalten 
werden,  daß  der  facultet,  in  welcher  die  stelle  vaciret,  bevorstehen  soll,  vor  sich 
selbst  auf  tüchtige  !|  persohnen  zu  gedencken,  damit  dieselbe  zu  ersetzen,  jedoch 
das  sie  mit  ihren  praeiudieiis  dem  Consilio  nicht  vorgreiffen,  sondern  allein  etliche 
qaalificirtc  persohnen  namhaftig  machen,  darauf  die  election  per  maiora  erfolgen 
möge. 

Es  soll  auch  den  andern  profeßorn  bevorstehen,  da  sie  praeter  nominatos  a 
facnltatc.  andere  tüchtige  persohnen  wüsten,  dieselben  in  ihren  votis  zugleich  mit 
vorzuschlagen,  darauf  praevia  generali  deliberatione  de  qualitatibus  omnium  nomi- 
natomm  die  election  folgender  gestalt  geschehen  soll,  das  der  Notarius  academiae 
die  nahmen  der  candidatorum  auf  unterschiedene  einander  allerdings  gleiche  zettlein 
nach  anzahl  der  profeßorn  schreibe  und  einem  jeden  profeßorn  solche  zctlein  zustelle, 
welchen  nun  ein  jeder  zu  elegiren  vermeinet,  dessen  nähme  soll  er  in  eine  hirzu 
gemachte  schachte!  legen,  die  andern  zcttel  aber  bei  sich  behalten,  darauf  der 
Notarius  (e)  academiae  die  zettel  in  pracsentia  omnium  herausnehmen  und  welches 
candidati  nahm  am  meisten  auf  den  zettehi  gefnndcn  wirt,  der  soll  als  communibus 
snffragiis  cligirt  zur  profeßion  ohne  weitere  contradiction  bestellet  werden. 

16.  Weil  auch  bishero  sonderlich  dadurch  allerhand  confusiones  entstanden,  das, 
wann  eine  stelle  vaciret,  ein  ander  relicta  sua  statione  dieselbe  aflfcctirt  und  also 
seine  profeßion  geendert,  da  doch  oftmals  otzliche  ad  priorem  profeßionem  viel 
dienlicher  gewest  als  zu  der  andern,  soll  solches  hinführe  sine  gravi  causa  et  con- 
sensu  academiae  nicht  mehr  verstattet  werden,  sondern  ein  jeder  bey  dem,  wozu  er 
am  dienlichsten  befunden  wirt,  bleiben,  jedoch  den  philosophis  sich  künftig  in  die 
snperiores  facultates  legitime  zu  begeben  unbenohmen. 

17.  Die  profcßores  sollen  mit  mchrenn  vlois,  als  bißhero  geschehen,  ihre  lec- 
tiones  vorrichten  und  die  in  statutis  pracscribirte  anzahll,  weill  dieselbe  sonderlich 
inlßuperioribus    facultatibus    fast  gering,  compliren  oder  aber  die  unvleißigen    des- 


92 

sen  gewertig  sein,  was  ihnen  von  unserm  in  gott  ruhenden  gross  herm  Tater  chnr- 
furst  Johans  (ircorgcn    christmildcr   gedcchtnas  in  doro  sab  dato  freytags  nach 
Simonis  et  Judac  anno  72  vorfanten  rcforiuation*)  vorlcngst  comminirt  worden,  welches 
wir  nicht  andern,   als  ob    es    von  wort  zu   wort  alhicr   einverleibt,    anhero  repetirt 
haben  wollen.     Und  weill  in  den  statutis  zu  solchem  ende  sonderbahrc  Inspectorcs 
verordenet,  aber  bishero  nicht   gehalten  worden,    wollen  wir  solches  aniezo  hicmit 
dergestalt  renovirt  haben,  daß    in    der  Theologischen  und  Juristischen  facultet  der 
Superintendens  und  Ordinarius  —  welche    den  andern  in  Vorrichtung  ihrer  eigenen 
Icctionen  mit  gutem  exempell  vorzugchen  wißen  werden  —  jederzeit  solche  inspec- 
tion  haben,  aus  den  andern   beiden  faculteten  aber,   die  pro  tempore  Decani  ihnen 
adjungiret  wer(7)den,  und  sie  von  nun  an  auch  hinführe  stettig  ohne  unsere  weitere 
Verordnung  schuldig  sein  sollen,    ingesambt  auf   die    negligentes  und  andere  trans* 
gressores  statutorum  achtung  zu  geben,    dergestalt,  das,  wann  einer  auß  den    pro- 
fessom  innerhalb  8  tagen  nicht  lesen  würde,  derselbe  alßbald  von  ihnen  darumb  zu 
rede  gesatzt  und  die  uhrsach  seines  seumcns  erkundiget  werden  soll,  darauf  dieje- 
nigen, so  ihre  lectiones  ohne  erhebliche    wichtige  Ursache  vorseumen,  decurtationc 
salariorum  auf  jede  Icction  pro  rata  salarii  zu  straffen,  imnaßen   deßwegen  albereit 
in     unsers     herm    eltervaters,   churfnrst   Joachimi    2di    refomiation     sub    dato 
Dinstages  nach  Francisci  anno  64')  Vorsehung  geschehen,  bißhcro  aber  wenig  in  acht 
genehmen  worden.    Es  sollen  auch  den  Inspcctom  künftig  gcwiße  persohncn  unter 
unsem  räthen  zu  Cöln  an  der   iSprew   namhaftig  gemacht  werden,  mit  welchen  sie 
zu  correspondiren  und  der  academie  notjturft  an  sie  gelangen  zu  lassen. 

18.  Und  sollen  die  Inspectores  nebst  dem  Rectore  alzeit  außgangs  des  jhars 
an  unß  oder  die  deputirte  r&hte  in  schrififten  gelangen  lassen,  wass  ein  jeder  aus 
den  professoribus  sowohl  als  sie  selbst  das  jhaar  über  gelesen  undt  wie  viell  lec- 
tiones er  gethan,  auch  was  er  folgendos  jhar  lesen  werde,  welches  letztere  auch 
jh&rlich  in  offenen  truck  gebracht  und  zur  nachricht  in  loco  pnblico  aftigirt  werden 
soll. 

19.  Diejenigen,  so  alters  oder  beharlicher  leibesschwacheit  halber  ihre  lectio- 
nes nicht  mehr  bestellen  können,  sollen  schuldig  sein,  nach  außgang  dreyor  monatt 
einen  tüchtigen  Substituten  an  ihre  staatt  zu  bestellen  und  demselben  partcm  salarii 
abzutretten,  jedoch  das  solcher  Substitut  zuvor  der  facultet  und  dem  gantzen  colle- 
gio  praesentiret  und  mit  dero  willen  verfahren^  auch  unß  solches  notificiret(8)werdc, 
und  soll  sich  der  Substitut  ein  mehres  als  der  Icctionum  und  disputationnm  nichts 
anzumaßen  haben.  Do  aber  diejenigen,  so  es  von  nöten  haben,  mit  bestellung 
eines  substituti  säumig  wurden,  behalten  wir  unß  bevohr,  dieselbe  stelle  in  andere 
Wege  ex  officio  zu  besetzen. 

20.  Andern  aber,  so  neciue  senio  ncque  morbo  contiuuo  sich  zu  entschuldigen, 
soll  Substituten  zu  halten  nicht  verstattet  werden. 

21.  Weill  die  auditoria  publica  dadurch  sehr  desoliret  werden,  daß  etliche 
der  profcßoni  in  heusem  lesen,  dadurch  auch  frembde  leute,  so  bisweilen  lectiones 
publicas  zu  hören  begehren,  oftmals  unibsonst  die  auditoria  besuchen  und  dar^'or 
halten  musten,  als  ob  gahr  keine  lection  gehalten  werde,  soll  den  profeßom  uferlegct 
sein,  das  sie  in  loco  publico  und  nicht  privatim  im  hause  lesen,  sie  haben  den 
deßen  bei  dem  Kectore  und  Inspectoribus  ex  sufficieutibus  causis  erlaubnu8.|| 

'22.  Weill  vemohunncn  wirt,  das  die  studiosi  dadurch  bißweilen  offcndiret  wor- 
den, daß  sie    vorgeblich    kommen,   wann    der   professor  nicht   lieset,    so  sollen  die 


»)    S.  ob.  S.  85  f. 

«)  A.  u.  U.  H.  2.  S.  78.  IV. 


9d 


profefiom  schuldig  sein,  jederzeit,  wann  sie  zu    continuircn  verhindert,  solches  per 
scbeilolam  publice  zu  signiiicircn. 

23.  Femer  hat  sich  befunden,  weill  den  profeßom  ein  gewißc  anzahU  Icctionnm 
in  den  statutis  angesatzt,  das  etliche  sonderlich  in  Superioribus  facnltatibus,  da 
die  anzahl  der  lectionuin  weiniger,  es  also  angcstellct,  daß  sie  ein  ganz  vicrtelljhar 
ohne  einige  lection  hingehen  laßen,  hcmacher  aber  ubcrheufTt  auch  des  tages  wohll 
zwo  stunden  lesende  zu  compliren  vomicinet,  solches  aber  der  studirenden  Jugend 
zu  mercklichem  vcrseumnus,  auch  hemacher  zu  heüfung  und  hinderung  an  andern 
lectionibus  und  exercitiis  gereichet,  indemc  es  eines  jeglichen  stndiosi  gelegenheitt  (10  nicht 
ist,  ein  viertelljhar  auf  eine  lection  zu  warthen,  so  soll  solcher  mißbrauch  abgeschaffet 
and  hirmit  verordnet  sein,  dass  ein  jeder  seine  lectiones,  so  ihm  in  den  statutis 
angesazt,  quartaliter  pro  portione  vorrichte,  dergestalt  und  also,  wofern  einer  ex 
Superioribus  facnltatibus  befunden  wurde,  das  er  ein  quarthall  25  lectiones  nicht 
gptban,  er  der  straffen,  so  auf  die  negligentes  gelegt,  unterworffen  sein  solle,  er 
konto  sich  dann  deßen  bey  dem  Rcctore  und  Inspcctorc  durch  erhebliche  uhrsachen 
pntbrochen,  auf  welchen  fahll  er  nichts  minders  in  folgendem  quarthall  dasjenige 
was  im  vorigen  verseumot,  zu  compliren  schuldig  sein  soll.  • 

24.  Materiam  lectionnm  belangende  bevehlen  wir  hirmit  unsem  theologis,  daß 
sie  in  ihren  lectionibus  —  inmaßen  bißhero  von  etlichen  nutzlich  geschehen  — 
srriptnram  sacram  ||  vomemblich  expliciren  und  die  lectiones  unter  sich  recht  auß- 
teilen  also,  das  einer  libros  Moysis  et  caetera  historica,  der  ander  prophetas  et 
psalmos,  der  dritte  quatuor  cvangelistas  et  acta  apostolorum,  der  vierte  epistolas 
Pauli  et  reliquorum  lese.  Da  aber  einer  seine  partes  in  bibliis  einmahll  absolviret 
eichet  ihm  bevohr,  ein  scriptum  isagogicum  probatum  oder  andern  nutzlichen  commen- 
tarium  vorzunehmen,  doch  daß  er  darinnen  nicht  zu  lange  inhaerire,  sondern  bej 
zcitt  explicationem  scripturae  wiederumb  vor  die  band  nehme. 

25.  Weill  auch  fast  unförmblich,  daß  unter  den  4  theologis  nur  einer  das 
ganze  jhaar  über  prediget,  dahero  die  stndiosi  theologiae  keine  exempla  praecoptorum 
in  hoc  genere  vor  sich  haben,  so  wollen  wir,  das  die  andern  theologi  darauf  bedacht 
ücin,  damitt  sie  zum  weinigsten  gegen  die  hohen  festtage  (10)  eine  predigt  thuen 
darüber  sie  sich  der  stunden  halber  zu  vorgleichen,  auch  den  studiosis  solchs  zuvor 
zn  notificiren. 

26.  Imgleichen  sollen  auch  die  iurisconsulti  in  austeilung  des  corporis  iuris 
richtige  Ordnung  halten  und  einer  dem  andern  ohne  vorwissen  und  sondere  ver- 
gleichung  nicht  eingreiffen,  auch  was  sie  für  Ordnung  halten,  den  studiosis  jeder 
zeit  zur  nachrichtung  zu  wißen  thuen. 

27.  Und  weill  befunden,  daß  in  der  juristenfacultet  dem  jüngsten  große 
arbeitt  auferlegt  wirt^),  da  er  doch  mit  lesen  der  institutionum  und  vleißigen  dispu- 
tircn  vor  andern  billig  mehr  occupirt  sein  solte,  haben  wir  es  anjezo  dahin  ge- 
richtet, daß  die  consilia,  so  nomine  facultatis  zu  vorfaßen,  ihme  nicht  allein  auf- 
getragen, sondern  die  reigeherumb  auch  von  andern  gcstellet  werden  sollen;  jedoch 
bleibet  {|  der  Decanus,  als  welcher  mit  vorfaßung  der  urtheill  occupiret,  damit 
tempore  decanatus  billig  verschonet. 

28.  Ob  auch  wohll  in  facultate  medicorum  bishero  nur  zwccne  profeßores  für 
Ordinarien  geachtet  worden,  weill  aber  dennoch  der  dritte  jederzeit  gehalten  und 
man  denselben  a  corpore  zu  separiren  nicht  uhrsach,  soll  dieselbe  stelle  hinführe  pro 
ordinaria  geachtet   und  der  profeßor,   so    dieselbe    vortrit,  ad  consilium  publicum 


')  Stat.  der  Jur.  stat.  11.  oben  S.  51  unten. 


94 

gleich  andern  admittiret,  ihnic  auch  ex  iisco  acadomiae  150  thalcr  pro  salario  ge- 
geben und  er  zu  den  andern  percoptionibus  ordinariis  verstAttet  werden,  dagegen 
er  neben  andern  partibns  medicinae  sonderlich  anatoniica  und  ad  rem  herbariam 
pertincntia  vlcißig  tractiren  solP). 

29.  In  facultate  philosophica  sollen  die  profeßores,  sonderlich  der  phjsicos, 
ethicus,  logicus  und  rhotoricus,  sich  bc(ll)vlciOigen,  das  sie,  wo  immer  müglich, 
ihre  matcrias  in  V/s  jhaaren  absolviron,  damit  die  studirende  Jugend  nicht  auf- 
gehalten und  der  lectionum  übcrdrüßig  gemacht  werde. 

dO,  Als  auch  in  facultate  philosophica  sonderlich  dahero  grosser  mangeli 
gespuert  worden,  das  profeßio  poesoos  et  historiarum  jezo  conjnngiret')  und  also 
fast  eine  neben  der  andern  negligirt  worden,  wollen  wir,  daß  so  bald  es  die  ge- 
legenheit  geben  und  der  üscus  acadcmiac  es  wirt  ertragen  können,  die  profeßioncs 
separiert  werden  sollen,  also  das  ein  sonderlicher  profeßor  historiarum  und  ein 
sonderlicher  poeseos  et  philologiae  bestellet  werde,  in  maßen  wir  unß  solches 
hinführe  anzuordnen  vorbehalten. 

31.  Disputationes  circularcs  sollen  in  jcderer  facultet  hinführo  unweigerlich 
ge II haiton  «und  den  Inspectorn  hiemit  injnngirt  sein,  auf  die  negligentes  mit  vleiß 
achtung  zu  geben  und  sie  zu  ermahnen,  das  sie  solches  entweder  durch  sich  selbst 
oder  durch  einen  andern  ex  illo  collegio  vorrichten  sub  poena  decurtationis  pro 
rata  salarii  auf  jede  dispntation  doppelt  so  hoch,  alß  auf  die  lection  gesatzt  und 
stehet  den  profeßoribus  frey,  damit  es  in  solchen  disputationibus  desto  ordentlicher 
zugehen  möge,  sich  gewisser  legum  förderlichst  zu  vorgleichen. 

32.  In  Sonderheit  sollen  die  philosophi  in  ihren  disputationibus  ordinariis 
nichts  desto  weiniger  alle  Sonnabend,  wann  nicht  andere  exercitia  publica  gehalten 
werden,  vorfahren  und  den  profeßom  philosophiae  hiemit  auferlegt  sein,  denselben 
vleißiger,  alß  bißhero  geschehen,  bey zuwohnen. 

(1^)  33.  Es  soll  auch  den  magistris,  professoribns  praesertim,  in  andern  faculteten 
pnblicas  disputationes  zu  halten  dergestalt  verstattet  werden^  daß  sie  sich  jederzeit 
bey  dem  Decano  undt  Collegio  facultatis,  da  es  hingehöret,  angeben,  die  theses 
ihrer  censur  unterwerffen  und  sine  unanimi  consensu  Collegii  nichts  attentiren. 

34.  Imgleichen  soll  den  studiosis,  sonderlich  den  nobilibus  nee  non  aliis 
doctrina  praeditis  erlaubt  sein,  sub  praesidc  graduato,  der  ein  membrum  academiac 
und  von  derselben  approbiret  ist,  publice  zu  dispntiren,  jedoch  das  der  respondens 
nebenst  dem  praeside  zuvor  den  Decanum  facultatis  darumb  ersuche. 


*)  Vgl.  über  die  Einrichtung  der  dritten  Lehrstelle  oben  S.  42 — 44.  Die  Stelle  galt 
als  eine  ausserordentliche.  In  den  Reformationen  von  15G4  und  1572  und  den 
Statuten  von  1610  ist  nur  von  2  ordentlichen  Prof.  d.  Med.  die  Rede:  Vgl.  A.  u.  U. 
H.  2  S.  85  u.  54  und  oben  S.  84  .  1611  waren  die  beiden  o.P.  Laur.  Helandus  (s.  1608) 
u.  Christoph  Stymnielius  (s.  1609).  1612  wurde  ex  sententia  visitatorum  et  con- 
firmatione ser.elcctoris Henningns  Arnisaeusox  extraordinario constitututns Ordinarius 
Professor  et  Senator  acadomiae.  Doch  ffigt  der  damalige  Dekan  hinzu:  Quae 
praerogativa  an  sit  transferonda  in  succossorem,  mihi  non  liqnet.  Facultas  autem 
ipsa  in  tempore  providebil  (2.  Dok.  d.  Med.,  No  11  d.  Frankf.  Registr.  p.  34).  Die 
schliossliche  Entscheidung  ist  nicht  bekannt.  Während  der  folgenden  Kriegszeiten 
konnte  bisweilen  mit  Mühe  die  zweite  Lehrstelle  besetzt  werden.  Vgl.  Beck- 
mann (1707)  p.  68. 

^)  So  schon  1572,  vgl.  die  Reformation  obenS.  87;  a.R.:  d. Balthasar  Carainaeus 
(dieser  vereinigte  nach  Beckmann  1589 — 1613  beide  Fächer). 


95 

35.  Die  thcses  sollen  kurz  und  nicht  instar  comuicntarionim  gefaßet  sein, 
joiloch  indnstriae  ciiinsvis  hierunter  nichts  vorgeschrieben  werden. 

36.  In  thoologicis  aber  soll  sonderlich  diejse  beschcidenheit  gebraucht  werden, 
(ianut  durch  dergleichen  dis])ntationes  der  acadcmiae  nicht  mehr  streitt  zugezogen 
oder  andere  wcitlcuflFtigkeit  veruhrsachet  werde,  sinthemall  intor  exercitia  academica 
et  certamina  theologoruin  billich  ein  unterscheid  zu   halten. 

37.  Wiewohll  auch  vor  sich  selbst  am  besten  und  der  Jugend  am  dienlichsten, 
das  die  mat«riac  nicht  confundiret  werden,  sondern  ein  jeder  bey  seiner  profeßion 
bleibe,  so  soll  doch  niemandt  gewehret  sein,  in  die  thcses  auch  andere  materias, 
deren  er  niechtig,  zu  bringen,  jedoch  daß  uf  solchen  fahll,  da  miscellanea  ex  aliis 
facult^tibus  tractiret,  die  thcses  von  den  Decanis  singulannn  (13)  facultatum  revidirt 
werden,  und  wann  der  Decanus  alicuius  facultatis  mit  ein  oder  der  andern  propo- 
sition  nicht  einig,  soll  dieselbe  streitige  proposition  auCgesazt,  die  disputation  aber 
dadurch  nicht  gehindert  werden. 

38.  A\Q  auch  in  opponendo  bishero  breuchlich  gewesen,  daß  die  profeßorcs 
zuerst  invitirt  worden,  wirt  es  dabey,  damit  die  profeßores  solchen  excercitiis  desto 
>lcißiger  bejwohnen,  nochmals  gelassen;  jedoch  sollen  sie  es  damit  also  an- 
»Udlen,  das  die  zeit  mit  ihren  oppositionibus  nicht  gahr  zubracht,  sondern  den 
studiosis,  welcher  halben  diese  exercitia  vornemblich  angestalt,  auch  bequemigkeit 
zu  opponiren  gelaßen  werde. 

39.  Ferner  sollen  die  professorcs  philosophiae  daran  sein,  daß  auch  decla-| 
mationes  publicae  entweder  circulariter  oder  sonst  von  etlichen  ihrer  facultet  ge- 
halten werden;  in  Sonderheit  sollen  sich  deren  diejenige  profeßores  bevleißigen,  die 
t^ntweder  alters  halben  mit  den  dispntationen  nicht  alle  zeit  vortkommon  können  oder 
auch  deren  profeßion  disputationes  davon  zu  halten  nicht  wohl  leiden  will,  alß  da 
sein  mathematum,  hebraicac  et  graecae  linguae  profeßor  und  dergleichen,  welches 
arbitrio  Inspcctorum,  wie  weit  anstaat  einer  disputation  eine  oration  zu  verstatten, 
htdmbgestellet  wirt. 

40.  £ß  sollen  auch  solche  declamationes  publicae  den  studiosis,  nobilibus 
praosortim  nee  non  aliis  doctrina  praeditis,  ob  sie  gleich  keinen  gradum  haben, 
narhgelaßcn  und  ihnen  darzu  die  unterste  catheder  gegonnet  werden,  (i4)  jedoch  das 
>ie  zuvor  die  oration  von  dem  Decano  facultatis    revidiren  lafsen. 

41.  Es  soll  auch  den  theologis,  so  umb  dieselbe  zeit  mit  den  predigten  nicht 
zu  thnen  haben,  obliegen,  auf  jede  hohe  festage  eine  lateinische  oration  de  tem- 
|»oro  circulariter  entweder  zu  halten  oder  durch  andere  qualificatos  halten  zu 
zu  laßen. 

42.  Alß  auch  vermoeg  der  Statuten  ein  jeder  profeßor,  so  von  newen  an- 
!*genohmen  wirt,  eine  oration  und  disputation  publice  pro  loco  zu  halten  schuldig, 
solches  aber  von  etlichen  bißhero  unterlaßen  worden,  so  wirt  denen,  so  bishero 
scumig  gewesen,  hiennit  auferlogt,  den  statutis  nochmals  förderlichst  vor  außgang 
dieses  jhares  ein  gnuegen  zu  thun;  denen  aber,  so  khunftig  zur  profeßion  kommen, 
N'dl  obliegen,  das  erste  jharbeides  unweigerlich  zu  vorrichten,  darauf  auch  die  Inspectores 
2:utt  acht  haben  und  keinen,  er  sey  wer  er  wolle,  ohne  wichtige  und  grosse  ursach 
übersehen  sollen. 

43.  Privata  collegia  lectionum  et  disputationum  sollen  in  theologicis  allein 
•lenen  vorstattet  werden,  so  zum  weinigsten  promoti  magistri  philosophiae  sein  und 
dtren  doctrina  a  facultate  theologica  approbiret  ist,  wie  auch  in  philosophicis 
bolches  allein  den  promotis  zuzulaßen.  In  andern  facultatibus  aber  soll  es  den 
ätudiosis,  de   qnorum  doctrina  constat,  nicht  gewehret  werden,  auf  vorgehende  an- 


96 

meldung    bey    dem   Dccano    facnitatis    collegia  zu  halten,  jedoch  daß  dazn  solche 
standen  genehmen  werden,   die    den  pnblicis  lecti(l5)oniba8  keine  hindemng  thnen. 

44.  Und  damit  obgcdachte  cxercitia  desto  beßer  von  staten  gehen,  soll  am 
Sonnabend  keine  andere  lectio  publica  gehalten  werden,  jedoch  daß  die  Inspectores 
daran  sein,  das  jederzeit  selbiges  tages*  ein  ander  publicum  exercitium  sItc  dispu- 
tando  sive  declamando  vorgehe. 

45.  Weill  eine  zeit  hero  grobe  errata^)  in  scriptis  quibusdam  pnblicis  hnins 
academiae  begangen,  sollen  hinführe  die  intimationes  und  anders  dergleichen^ 
so  nomine  rectoris  und  academiae  außgehen,  allein  von  den  profeßoribus  gemacht 
auch  nicht  ehe  getruckt  werden,  es  habe  sie  dann  der  Rector  oder  Superintendcns 
oder  Decanus  illius  facultatis,  dahin  es    gehöret,  durchsehen  undt  unterzeichnet. 

46.  ündt  weill  anjezo  den  buchtruckern  durch  ein  sonderlich  decret')  vor- 
wiesen, II  das  sie  bißhero  insciis  Decanis  facultatum  etliche  sachen  getruckt,  und 
ihnen  auferleget,  hinführe  weder  intimationes,  programmata  oder  carmina  noch 
etwas  anders  teutzsch  oder  lateinisch  zu  trucken,  es  sey  dann  solches  von  einem 
auß  obbenanten,  in  Sonderheit  vom  Decano  facultatis  approbirct  und  zu  tmckcn 
befohlen,  so  soll  das  officium  academiae  mit  vleis  darauf  acht  haben,  das  demselben 
also  nachgelebt  werde,  auch  uns  die  Verbrecher  alßbald  notificircn,  wollen  wir  wieder 
dieselbe  mit  ernst  zu  vorfahren  nicht  nnterlaßen'). 

47.  Eß  soll  auch  einigem  profeßom,  er  sey  wer  er  wolle,  nicht  erleubt  sein, 
in  negotiis  res  aut  personas  academiae  concementibus  etwas  trucken  zu  lassen,  er  habe 
dann  zuvom  in  consilio  mit  andern  davon  commu(lG)nicirt  und  ihre  approbation 
erlanget. 

48.  Die  profeßores  sambtlich  sollen  schuldig  sein,  über  der  disciplin 
vleißig  zu  halten  und  auf  vitam  et  mores  studiosorum  gute  achtnng  zu  geben,  sie 
privatim  ac  publice  ad  modestiam  et  diligentiam  vormahnen,  ihnen  in  delictis 
nicht  patrociniren.  in  Sonderheit  dasjenige,  was  in  consilio  publico  in  delinquentes 
statuiret  worden,  privatis  aßentationibus  nicht  improbiren  und  also  die  jugendt  in 
ihrem  muthwill  stercken  bey  straffe,  da  solches  |von  jemand  erfahren  wirt,  das  er 
ins  Consilium,  ubi  de  poenis  aut  praemiis  statuendis  agitur,  nicht  mehr  soll  ad- 
mittiret  werden. 

49.  In  Sonderheit  soll  ein  jeder  Rector  iurato  promittiren,  daß  er  mit  nie- 
manden conniviren,  noch  die  straffen  ohne  vorwissen  und  einwilligung||des  Gonsilii 
erlassen  wolle  sub  poena  remotionis  ab  officio. 

50.  Die  junge  Studenten,  so  sich  selbst  noch  nicht  regieren  können  und 
glcichwoll  in  academia  vorbleiben  wollen,  sollen  ehe  nicht  angenohmmen  noch  inscri- 


*)  In  dem  in  der  nächsten  Anm.  zu  nennenden  Dekret  steht:  „grobe  vitia  gramma- 
ticalia  . . ,  also  das  sie  von  inn-  und  auslendischen  nicht  ohne  Verdruß  undt  wiederwillen 
gelesen  und  daher  der  loblichen  univcrsitet  viel  schimpff  und  Verkleinerung  zu- 
gezogen worden,  ob  welchem    .Ucm  i.  churf.  gn.  ein  ungnedigstes  misfallen  tragen. 

^  Die  jetzt  der  Reformation  von  1611  ang  icftete  Verfügung  d.  Gastrin 
d.  28.  Mai  1611. 

■)  Dekret  vom  28.  Mai:  „mit  der  auQtrucklichen  Verwarnung,.  .  .  .  . 
das  nicht  allein  die  gctruckte  schrifften,  sondern  auch  die  ganze  tmckereyen  von 
i.  eh.  gn.  confisciret  und  der  Verbrecher,  wofern  es  nicht  an  gutem,  dennoch  am 
leibe  ernstlich  gestraffet  werden  solle.^  Auch  denjenigen,  „so  die  bnchtrucker  zu 
dergleichen  trucken  ohne  ersuchung  der  superiorum  bewegen",  wird  Strafe  an- 
gedroht. Im  Uebrigen  ist  der  Inhalt  des  Dekretes  derselbe  wie  der  des  obigen  Passus. 


97 

birt  werden,  sie  bringen  dann  einen  privatum  praeceptorem  mit  oder  untergeben 
sich  in  loco  unter  eines  profeßoris  oder  magistri  inspcction,  mit  welchem  man 
seiner  morum  und  studiorum  halber  zu  reden,  und  soll  der  Kector  neben  den  In- 
speetom,  im  fahll  sie  sich  selbst  nicht  versorgen  können,  ihnen  zu  tüchtigen  per. 
söhnen  behulflich  und  daneben  daran  sein,  das  sie  mit  den  honorariis  nicht  über- 
sazt  werden. 

51.  Als  auch  vermerckt  worden,  daß  etliche  eitern  oder  freunde  ihre 
kinder  oder  freunde  in  der  Jugend  in  unsere  universitet  bringen,  sie  einschreiben 
laQcn  und  glcichwoll  mit  sich  hinweg  nehmen,  hemacher  aber  die  knaben,  wann  sie 
erwachsen,  wiederumb  in  academiam  kommen  und  sich  beim  Bectore  weiter  nicht 
angeben,  sondern  sich  uf  ihre  erste  inscription  verlaßen,  dahero  der  Kector  und 
ofticiam  academicuro,  wehn  sie  der  universitet  zustehend  in  loco  haben,  eigentlich 
nicht  wissen  können,  daraus  viel  Zerrüttung  und  allerhand  ungelegenheit  erfolget: 
iät  hiemit  verordenet,  das,  wann  ein  studiosus,  so  in  seiner  Jugend  obgesazter  maßen 
eingeschrieben,  wieder  kombt  und  sich  in  unserer  academia  aufzuhalten  vermeinet, 
sich  bey  dem  Kectore  nichtsdcstoweiniger  angeben  undt  uf  vorige  inscription  das 
gewohnliche  inramentum  leisten,  sonsten  aber  mit  keiner  geldlieferung  weiter  belegt 
werden  solle  mit  der  Verwarnung,  do{!er  sich  jezt  berurter  masseu  bey  dem  Rectore 
nicht  angeben  wurde,  das  ihm  die  vorige  inscription  nicht  zu  statten  kommen 
noch  er  dahero  pro  membro  academiae  gehalten  werden  soll. 

53.  Es  soll  der  Pedell,  wie  auch  der  Inspector  communis  mcnsae  gute 
wiSenschafft  haben,  wo  stnbcn  zu  vcrmieeten  sein,  damit  sie  denen,  so  ankommen,  davon 
nachricht  geben  können,  und  sie  nicht  lange  umblauffen  durften. 

52.  Weill  auch  vermerckt  wirt,  daß  die  Jugend,  durch  die  fechter  sehr  ver- 
fahret wird  and  dahero  in  dieser  universitet  sich  allerhand  unheill  zugetragen, 
soll  hinführe  keiner  in  unserer  universitet  gelitten  werden,  es  sey  denn,  das 
der  Kector  und  Officium  mit  seinem  vorhalten  zufrieden,  wie  er  dann  (18)  auch 
Vormittage  von  6  Uhr  usque  ad  10  und  also  in  wehrenden  lectionibus  kein  exer- 
citimn  halten  soll,  inmassen  wir  dcßwegcn  bey  dem  rathe  gebührliche  Verordnung 
gethan  haben. 

54.  Die  Studiosi,  so  in  die  communitct  gehen,  sollen  schuldig  sein,  alle  tage 
3  lectiones  anzuhören  und  der  inspector  mensae  darauf  acht  haben,  ob  sie  deme 
auch  nachkommen  sub  pena  remotionis  a  mensa;  derowegen  auch  quartaliter  visi- 
tationes  zu  halten. 

Solches  alles,  wie  es  obgesazter  maßen  von  puncten  zu  puncten  vorfaßet  und  begrif- 
ftin,  sczen  und  ordnen  wir  hiemit  kreftiglichund  wollen,  das  darüber  alles  seines  Inhalts 
stciff,  vest  und  unverbrüchlich  nicht  weniger,  als  ob  es  den  statutis  von  wortt  zu 
wortt  einverleibet  wehre,  gehalten  und  denselben  gehorsamblichj  nachgelebet  werde, 
inmassen  diese  unsere  verfaßung  neben  den  statutis  jeder  zeit  abgelesen  und  das- 
jhenige,  so  etwa  darwieder  vorgangen,  mit  vleis  corrigirt  werden  soll,  alles  bey  den 
pflichten,  damit  rector,  magistri,  doctoros  und  sambtliche  profeßorn  uns  und  der 
universitet  vorwandt  und  zugethan  sein,  trewlich  und  sonder  gefehrde. 

Zu  uhrknndt  haben  wir  diesen  reccß  mit  eigenen  banden  unterschrieben  undt 
unser  churfurstlich  secret  darauf  trucken  lassen,  welches  geschehen  zu  Grimniz 
den  5.  Mali  anno  1611. 

Grosses  Siegel.  Hanß  Sigißmundt  (*hurfurst  manu  propria 

Acten  und  Urkunden»  Heft  m.  7 


98 
R.  Naehtr&ge  zu  den  allgemeinen  Statuten. 

160  6.  7.  Sept.  Frankf.  a.  ().    Die  Universität  bittet  den  Knrfn raten  um  BestÄtigunj: 
der  revidierten  Statuten     (A.  u.  U.  H.  2.  S.  47  ff.     4.  Die  Statuten  von  1610). 

Durchlauchtigster,  hochgcbomer,  gnedigstor  churfürst    undt  herr!    E.  churf.  g. 
benebenst  erbietung  unOer  unterthenigsten  und  pflichtschuldigsten  diensten  bcvoren, 
können  wier  in   unterthenigkeitt   zu  berichten  nicht  unterlaßen,    daß  ondt  nachdem 
dieße  von  e.  churf.  g.  löbliche  und  christmilder  gedcchtnus  hcrm  vorfahren  fundirte 
universitet  unhmcr  gott  lob  ein  ganz  seculum  geruhiglichen  gestanden  und  diß  jähr 
ein  newes  sich   angefangen,  wier  nicht  [vorüber  gekundt,   unßere  statuta^  darinnen 
von  unßem  antecessoribus  in    prima  fundatione  huius  academiae  nichtt  aUeß  waQ 
die    tempora    consequentia   et   mores,    quibus    mutatis    mutantur  et   leges,    anders 
gegeben,  vennuchtt  bcdachtt  zu  werden,  |zu  revidiren  undt  ad  haec  nostra  t«nipora 
zu  accommodiren,  auch  dieselbe  ins  reine  zu  schreiben  undt  bringen  zu  laßen  undt 
e.  churf.  g.  hiebey  undt  mit  zu  überschicken  mit  gantz  embsiger  und  nnterthenigstcr 
bitte,  weill  dieselb  von  churf.  zue  churf.  der  academicn  gnedigst  confirmiret,  bcst^tiet 
und  bekrefftigett  worden  und  zu  crhalttnng  gutter  disciplin  bei  nnßcrn  menibris 
unß  merklichen  darann  gelegen,  daß  dieselbige  weiniger  nicht  von  e.  churf.  g.,  alB 
von     dero    löblichen    und    christmilder     gedechtniß    horm     vorfahren     hicbevom 
geschehen,   gnedigst   confirmiret  undt   bestetigt   werden   mügen,    dieselbe    gemhen 
angeregte  dießer  universitet  statuta  nuhmer  auch  gnedigst  zu  confirmiren  und  dero- 
selben    glaubwirdigen    schein    propter  posteros    ihn    beigefügtes    buch    endtwedcr 
vor   oder    zu    endt    der    Statuten    wördtlichen    inscriren    zu   laßen,    dannitt   dieße 
e.  churf.  g.  universitet  dißfalß  dermaleinß  sich  keineß  praeiudicii  zu  befahren  haben 
und  wier  sie  förderlichst    alhier  wieder    abeleßen    laßen  mügen.     Solchs   sindt  umb 
e.  churf.  g.  wier  ihn  unterthenigkeitt  höchsten  vermögenß  nach  zu  verdienen  willig 
undt    beroitt.      Geben  Franckfurdt   an    der  Oder   den    27.  Septembris    anno  1606. 
E.    churf.    g.    unterthenigste     und    gehorsambste    rector,    magistri    undt    doctores 
o.  churf.  g.  universitet  daselbst. 

Or.  G.  St.  Archiv  Berlin.  Rep.  51.  n.  1.  fol.  88.89. 

1606.  27.  Sept.  Frankfort  a/0. 

Die  Universität  an  den  geheimen  Rat  und  Kanzler  Johann  von  Loben  auf 
Bellendorf,  Blum  und  Falkenberg.  Sie  hat  schon  oft  um  Bestätigung  ihrer  Privi- 
legien, Statuten,  Donationen,  Inkorporationen  angehalten  und  solche  auch  zugesagt 
bekommen.  Für  jetzt  hat  sie,  da  das  Durchlesen  aller  Schriftstücke  dem  Korf.  oder 
dem  Kanzler  zu  viel  sein  möchte,  nur  die  Statuten  dem  Kurf.  übersandt  und  bittet 
den  Kanzler,  die  Bestätigung  bei  dem  Kf.  zu  befördern. 

Or.  ebenda  fol.  90.91. 

Aus  dem  3.  Statutenbuch  (No.  14  Fol.  83).   Abschrift  im  Copialbuch  No.  25  (nach  1725) 

Rescriptum  electoris  de  eiectione  novi  Rectori«  *) 
(1667.  14.  April.    Cöln) 

(83)  Von  gottes  gnaden  F  r  i  d  e  r i  c h  Wi  1  h  e  l  m ,  ui argraff  zuBrandenburgk  ctc.rnsem 
gnädigen  grüß  zuvor.  Würdige, hoch- undt  wollgelahrte  liebe  getreue!  Waß  wir  ohnläng.st 
wogiMi  künfftiger  wehlung  eines  Rectoris  bey  unserer  Universität  zu  Franckfnrth  an  der 
Oder  gnädigst   verordnet,    deßen    erinnert  ihr  euch  unterth&nigst.     Wir  haben   unß 


1)  Diese  und  die    folgenden    Ueberschriften    im  Inhaltsverzeichnis  des  BAodes 
No.  14. 


99 

auch  gehorsahmst  vortragen  laße^,  waß  ihr  darauf  wegen  der  Ordnung  in  nnter- 
tbäüigkeit  forgeschlagen.  Undt  dioweiJl  wir  nunmehr  den  anfang  mit  abthunug  der 
sonst  gewohnlichen  election  gemachet  wißcn  wollen,  so  befohlen  wir  euch  hiermit 
gnädigst,  daß  zwar  euren  untcrthänigsten  Vorschlag  nach  demjenigen  das  rectorat 
welcher  eQ  am  längsten  nicht  gehabt,  aufgetragen,  nichtsdestoweniger  aber  eß  nach 
den  facult&ten  eingerichtet  undt  also  izo  der  anfang.  von  der  theologischen  facultät 
^eiuachet,  derjenige,  der  dorinncn  am  längsten  das  reccorat  nicht  gehabt^  darzn  ge- 
nonuucn  undt  dann  femer  eß  also  hiemechst  nach  Ordnung  der  facultät  mit  den 
anderen  gehalten  werden  solle.  Die  neu  ankommende  professores  treteu  an  deren 
üUt^  denen  sie  snccediret  oder  durch  deßen  abgang  die  stelle  eröfnet  worden.  |j 
Jedoch  mögen  sie  das  erste  mahl  übergangen  werden.  Ihr  vollbringet  hieran 
nnäcm  gnädigsten  wiUen,  seindt  euch  mit  gnaden  gewogen.  Gegeben  zu  Colin  an 
der  Spree  den  14.  Aprilis  anno  1667.  Friedrich  Wilhelm. 

An  die  aniversitet  zu  Frankfurth  an  der  Oder. 

Rescriptum  electorale  de  successione  in  rectoratum  academiae, 

(1671.  18.  Aug.  Potsdam.) 

Friderich    Wilhelm   cuhrfürst.    Unsem   gnädigen  grüß  zuvor.  Würdige^  hoch- 

Qnd  wullgelahrte    liebe    getreue.     Demnach    wir   vemehpien ,  daß  wegen  des  modi 

succedendi    in    rectoratn    abermahl    differcntien    unter   euch  vorhanden  sein  sollen, 

nachdem  wir  nnß  aber  erinnern,   daß  wir  albereits  im  jähre  1667  den- auf  den  meisten 

dentzschen   academien  gebräuchlichen  modnm  nach  den  facultäton  in  '  rectoratum 

ücademiae    zu    succediren   verordnet,    eß  anch   bißhero  also  gehalten  worden  undt 

vir  nicht  sehea,  wie  einige  iacuität  sich  darüber  zu  beschwehrcn  uhrsach  habe,  zu- 

mahlen  izo  in  der  philosophischen  facultät  anch  nicht  mehr  alß  4  professore«  gleich 

in  der  theologischen  undt  juristischen  auch  seindt,    vorhanden,    alß  lassen  wir   eß 

allerdings  bei  dem  eingeführten  bißherigen  modo  bewenden.    Sollten  aber  hiemechst 

in  der  philosophischen  facultät    5    oder  6  professores  (84)  bestellet  werden,  sollen 

sie  nach  beigefügten  schemate  im  rectorat  succediren.  Wornach  ihr  euch  gehorsahmbst 

zu  achten   und   seind   euch   mit    gnaden  gewogen.    Geben  Potstam    den  18.  Aug. 

anno  1671. 

An  die  Universität  zu  Pranckfurth  an  der  Oder. 

Schema. 

Theol.  luridic.                  Mcdic.  Philosoph 

1.  1.  1.  1. 

2.  2.  2.  2. 

3.  3.  3.  Philos.  4.  Philos. 

4.  4.  5.  Philos.  6.  Philos. 
Pactum  de  succaaaione  in  rectoratu  sectindum  nerietatem  1674, 

14.  April.  Frankfurt. 
Nachdem  befunden,  daß  die  succcssio  in  rectoratum  academiae  secundum 
facültates  einige  mißhelligkeiten  vemhrsachen  möchte,  so  haben  die  gcsambt^»  hcrrn 
professores  sich  folgender  maßen  verglichen,  daß  hinfüro  allezeit  derselbe  welcher 
znm  längsten  das  rectorat  nicht  verwaltet,  welches  von  der  Zeit  an,  da  er  es  zum 
letzten  auf  sich  gehabt,  zn  rechnen  undt  diejenige,  welche  neulichst  professores 
Worden,  allezeit  demselben,  unter  welches  rectorat  sie  recipiret,  in  besagtes  rectorat 
succediren  sollon.  Daß  nun  solcheß  beständigst  undt  volkomlichst  beliebet,  ist 
Dicht  allein  den  28.  Martii  web||renden  jahrcs   diesoß')  von  denen,  die  dazumahl  in 


')  Disfalls  Nu.  25. 


100 


concilio  gegenwärtig  geweBen,  eigenhftadtlicher  imteTBchrifit  bekr&fftiget  and  anizo 
wiederhohlt  sondern  auch  nnter  der  nniversität  insiegell  zu  mehrer  Tersichening  aas- 
gefertigt worden.    Actam  Franokforth  an  der  Oder  den  14.  Aprilis  des  1674  jalmä. 

L.  s.  Nb.  die  snbscriptiones  scindt  unter  dem  Original,  wclchcß  an!  der 
nniversit&t  archiv  oder  registratur  verwahret  wirdt,  befindtlich. 

No.  25.  p  200:  In  statutis  universitatis  Viadrinae^)  snb  dato  12.  Dec.  des 
1682.  ist  dieses  pactum  nochmals  befindlich  mit  nachfolgender  subscription:  JrenieaB 
Yehr,  med.  dr.  et  p.  p.  Ordinarius  (i682b)  —  Marens  Rhode,  d.  s.  theol.  h.  t 
decanus.  (less)  —  Philippns  Buchins  d.  (i683b)  —  Gottfried  Yaland  (vgm)  — 
Johann  Christoph  Beckmann  d.  (i684b)  —  £.  Grebenitz  d.  (i685)  —  Samuel 
Str7ckd.(i685b)  —  A.W.  Aroandermende  von  Runekel(d6, 92)— Johannes  Simoniä 
d.  (86b,  92b,)  — Bernhard  Alb inu 8  d.  (97,  98)  Joh.  BieBelmann  d.  (87b,  gsb)  ~  Tido 
Heinrich  vonderLith.  (hs,  9i)  — Samuel  Strimesius.  (88b, 04b,  99)  —  Christianos 
Grüneberg  (1698 b.)  —  Irenaeus  Vehrd.  (i689.  1696,  1699 b)  —  Th.  Siegfr.  Ring.d. 
(89b,95bi700)  — Petrus  Schultz  d.  (90,96)  —Marcus  Rhode  d.  (90b,  96b,  i7oob)- 
Heinr.  CoccejuB  (97,  I70ib)  —  Philippus  Buchins  d.  (ie»l)  —  Johann  Christoph 
Bockmann  d.(i69lb,  1697 b,  1702). —  Conrad  Johrenius  d.  (i702b)_A.  Wesenfeld 

(1798  a.  1708).*) 

Juramentnm  Syndici  acadcmici, 

Ego  N.  N.  iure  Rectori  magnifico  eiusque  successoribus  totique  Concilio  ob- 
edientiam  et  tacitumitatem  quodque  pro  posse  et  nosse  pmdentiam  et  fidelitatem 
in  officiis  omnibus  ad  Syndicnm  pertinentibus  exequendis  adhibero  velim  et  deniqae, 
qnod  maiorem  semper  reipnblicae  quam  privatae  ntilitatis  habitums  sim  rationem 
semoto  dolo  et  fraude,  sicut  me  deus  adiuvet. 

Ko.  14  p.  17  von  anderer  Hand  als  die  Statuten  (nach  1610). 


^)  In  den  erhaltenen  Statutenbüchem  ist  diese  Eintragung  nicht  zu  finden. 

*)  Dies  sind  wohl  die  Unterschriften  dos  jedesmaligen  Rectors.  Bis  Samuel 
Strimesius  entsprechen  sie  genau  der  Reihenfolge  der  Rektorate,  von  da  an  nicht: 
das  ist  sicher  die  Schuld  des  Abschreibers.  Die  Jahreszahlen  für  die  Rcctorate  sind 
der  Matrikel  entnommen.  Von  der  Einführung  dieses  Wahlmodus  berichtet  Beck- 
mann (1707)  p.  283  und  fügt  hinzu:  Qui  ordo  adhucin  usu  est.  Die  Unterschriften 
oben  reichen  aber  nicht  über  170da  hinaus.  Die  zum  ersten  Male  Gew&hlten  der 
folgenden  Jahre  fehlen.    Vorher  fehlt  auch  der  Rektor  von  1701a,  Barth.  Holtzfus. 


H.  neikcttm&nn.  Breslau.  Ohl&uantr  A. 


Das 


älteste  Decanatsbacli  der  plnlosophischen  Facoltät 
an  der  üniveniitat  zn  Frankftirt  a.  0. 


Zweiter  Theil. 

Die  arüsüsich-philosophischen  Promoüonen 

von  1540  bis  1596. 


Mit  einem  Anhang:  ErgSozi^ngenzD  E.  Filedlaender's  MatrIkel'Aosgabe. 


Herausgegeben 


Ton 


OnstftY  Bauch. 


Breslau. 

Verlag  von  M.   &  H.  Marcus. 

1901. 


Emloitung. 


Zur  Einführung  in  den  zweiten  und  letzten  Theil  des  ältesten  phi- 
losophischen Decanatsbuches  der  Universität  Frankfurt  sind  nur  wenig 
Worte  erforderlich,  da  bei  seiner  Edition  in  der  Hauptsache  ebenso  ver- 
fahren worden  ist  wie  bei  dem  in  Heft  1  der  „Acten  und  Urkunden" 
gedruckten  ersten  Theile.  Nur  Ergänzendes,  Abweichendes  und  Neues 
ist  zur  Sprache  zu  bringen. 

Die  Behandlung  des  Textes  hat  weder  nach  dem  Corpus,  noch 
nach  der  Interpunction  eine  Aenderung  erfahren,  es  sind  jedoch  als  in 
diesem  Zeitraum  weniger  nothwendig  die  Paralleldaten  aus  der  Universi- 
täts-Matrikel zur  Veriflcirung  der  Eigennamen  weggelassen  worden. 
Sachträge  von  anderer  Hand  als  der  der  jeweiligen  Decane  sind 
'^eder  durch  Cursivschrift  bemerkbar  gemacht,  nicht  nur,  um 
finen  Einblick  in  die  Verfassung  des  handschriftlichen  Originals  zu 
^möglichen,  sondern  auch,  um  dadurch  für  die  persönlichen  und  sach- 
lichen Angaben  im  ursprünglichen  Text  'die  Gleichzeitigkeit  schärfer 
hervortreten  zu  lassen. 

Diese  Nachträge  vertheilen  sich  überwiegend  auf  drei  Hände.  Bis 
1569  a,  wo  er  noch  einmal  als  Vicedecan  thätig  war,  lassen  sich,  zu- 
erst häufig,  dann  immer  sparsamer  werdend,  die  Schriftzüge  Wolf  gang 
Jobst's,  den  offenbar  sein  Interesse  als  Historiograph  und  seine  Ordnungs- 
liebe hier  wie  in  der  Matrikel  dazu  veranlassten,  wieder  in  Ergänzung 
fehlender  Semester,  Bezeichnung  der  Nationen  bei  den  Decanen  und  in 
persönlichen  Notizen  verfolgen.     Schon  mit  1540  b  tritt  dann  ein  zweiter, 

• 

«n  ersten  Theile  nicht  nachweisbarer  Scholiast  hinzu,  der  sich  besonders 

Aeten  nnd  Urkunden,  Heft  IV.  ,     ,  1 

(85) 


in  streng  lutherischem  Sinne  über  die  Apostaten  zum  Calvinismus  und 
zur  katholischen  Kirche  äussert  und  nebenbei  auch  noch  bei  den  Namen 
der  Promovirten  für  deren  Disputationen  und  Declamationen  constatirende 
Zusätze  macht.  Es  ist  dies  der  Magister  und  spätere  Doctor  theol. 
Jakob  Ebert  aus  Sprottau.  Seine  Handschrift  ist  leider  bisweilen 
ebenso  schlecht  lesbar  wie  die  der  Crux  des  Decanatsbuches,  des  dritten 
Glossators,  M.  Christoph  Neander's  aus  Krossen,  der  sich  ausser 
Angaben,  die  sich  auf  ihn  selbst  oder  auf  ihm  Nahestehende  beziehen, 
wesentlich  auf  solche  über  spätere  Lebensstellungen  der  Promovirten 
beschränkt,  aber  die  Ortsnamen  dabei  mehrfach  so  schändlich  zugerichta 
hat,  dass  sie  kaum  zu  erraten  sind.  In  dem  Vorwort  zum  ersten  Theile 
habe  ich,  irregeführt  durch  die  Aehnlichkeit  des  Ductus,  diese  Krähen- 
füsschen  dem  Magister  Caleb  Trygophorus  zugeschrieben,  der  sich 
jedoch  jeglicher  Bemerkungen  enthalten  hat. 

Gehen  wir  zum  Inhalt  des  Buches  über,  so  ist  für  die  Wahlen 
zum  Decanat  von  1540  bis  15H6  Folgendes  anzumerken: 

Die  Reformation  der  Universität  von  1540^)  hatt«  bestimmt,  das^ 
die  Decanate  stets  halbjährig  sein  sollten,  und  diese  Anordnung 
ist  bis  auf  einen  Fall  (15s:)  a/b),  wo  eine  Seuche  das  academisihe 
Leben  störte,  streng  innegehalten  worden. 

Die  Wahltermine  blieben  dieselben  wie  seit  der  Begründung  der 
Universität,  Abweichungen  davon  sind  nur  unbedeutend.  Unklarheit 
bleibt  nur  in  Betreff  des  Anfanges  des  zweit<in  Semesters  von  1543  be- 
stehen. Der  Decan  desselben,  M.  Matthäus  Host,  erscheint  nach  dem 
nur  zweitägigen  Sommerdecanat  M.  Theobald  Thamer's  als  dessen 
Vicedecan,  und  in  dem  mit  seinem  Namen  bezeichneten  zweiten  Deca- 
nate fallt  die  Magisterpromotion  schon  in  den  Monat  August,  d.  h.  in 
die  Sommerzeit.  Eine  Spur  dafür,  dass  das  Decanat  dann  auch  den 
Winter  hindurch  währte,  ist  nicht  zu  erkennen.  Vielleicht  ist  Host  nur 
in  dem  Namen  des  Monats  ein  lapsus  calami  widerfahren. 

Die  Reihenfolge  der  Nationen  im  Decanat  bleibt  durch  itis 
ganze  Buch,  wie  für  immer,  die  ursprünglich  bei  den  Rectoraten  allein 
gültige  F.  M.  S.  P.  Seit  loSGb  hat  sich  die  Festsetzung  dieses  Usus 
vollzogen.  Transferirungen  eines  Decanatscandidaten  von  einer 
Nation  zur  andern  ad  lioc,  wie  sie  bei  den  Rectoraten  zu  beobachten 
sind,  kommen  nicht  vor. 


ij  G.  Bauch,  Die  Anfänge  der  Universität  Frankfart  a.  0.  etc.  in  „Texte 
und  Foischun<(on'*  III,  184  f.  Das  ProtokoU  der  Reformationsverhandlungen  ist 
abgedruckt  von  E.  Friedlaender,  Forschungen  zur  Brandenburgischen  und  Prcussischcn 
(ieschichte  VIII,  I,  213  f.  Das  Datum  des  Protokolls  muss  dort  jedoch  in  9.  September 
\')A0  abgeändert  werden.     Vrgl.     Die   Anfänge  etc.   113,   144. 

(86) 


3 

Im  Modus  der  Wahlen  kann  man  eine  sich  allmälilich  vollziehende 
Veränderung  wahrnehmen,  die  mit  der  Entwicklung  der  ordentlichen 
Professuren  im  Zusammenhang  steht.     Im  allgemeinen  bescheinigen  die 
Decane  nur,  dass  ihre  Wahl  rite,  legitime,  canonice,  omnium  suffragijs 
u.  ä.  geschehen  sei.     1 540  b  heisst  es  de  recepta  consuetudine  in    De- 
(.anum    elertus,    1541a   de    more   nostrae    Scholae    legitime,   1541b  de 
approbata    nostrae  Academiae  consuetudine,   1544b  de  more  et  exemplo. 
l.H6a    wird    gesagt    unanimi    Professorum    consensu,  1546b    de    more 
d  veteri   consuetudine  omnium    Professorum  suffragijs,  1547  b  communi 
suffragio  Professorum  artium  liberalium.     Aber  schon  1550  a  lautet  die 
Formel  consentientibus  literarij  Senatus  suffragijs  und  deutlicher  1554  a 
al)  artisticae    Facultatis    Senatoribus,  ähnlich   1554  b  und,  an  die  ältere 
Aiisdrucksweise  anklingend,   1555  a    communi    suffragio    dominorura   de 
(<nisilio  Facultatis  artisticae,  1556  a  wieder  ab  artisticae  Facultatis  Se- 
natoribus,    1561  b  communibus    suffragijs    Senatorum    Collegij  philoso- 
phici  und   am  ausführlichsten  1562  b    cunetis  suffragijs  Senatorum  Con- 
eilij   Facultatis    de    quatuor   Nationibus.     Die  letzte    Fassung  erinnert 
lebhaft    an  den  §  3  des  ersten    Kapitels    der  einzig  erhaltenen  Facul- 
tätsstatuten  (zwischen  1640  und  1648):     Qui  in   electione  Decani  vocera 
habeant^).     Die    Wahl    geht  sonach   von  der    Gesammtheit  der  ordent- 
lichen Facultätsmitglieder  auf  den  engeren  Ausschuss  der  Consiliarii  der 
Facultät  über.     Das  ändert  aber  an  der  Essenz  der  Wahl  wenig;  der 
Begriff  der  domini  de  Consilio  Facultatis  deckt  sich  allmählich  bei  dem 
Zusammenschmelzen  der  Professuren  mit  dem  alten  Begriff  der  Magistri 
acta   regentes,    d.    h.  der  ordentlichen  Professoren.     Daher    liegt  wohl 
auch  dem    1586  a  gebrauchten    Ausdruck    iuxta  statuta  consensu  totius 
Ordinis  philosophici  kaum  ein  anderer,  retrograder  Sinn  zu  Grunde. 

Beächt^nswerth  ist  in  den  Einträgen,  wie  schon  die  eben  ange- 
gebenen Citate  erkennen  lassen,  die  wechselnde  Bezeichnung  für  Facultas 
artium,  artistica  oder  philosophica.  Man  findet  Profes sio  artistica, 
Ordo  philosophicus  und  Collegium  philosophicum.  Professio  und  Ordo 
^^nd  nur  als  Variationen  des  Ausdrucks  zu  betrachten,  Collegium  phi- 
losophicum jedoch  hat  für  Frankfurt  einen  dreifachen  Sinn,  und  auch 
im  Decanatsbuche.  Als  Terminus  urafasst  es  die  ganze  Fakultät  mit 
tinschluss  der  Scholaren  wie  schon  1508  in  der  Scheurl  sehen  Bedaction 
der  Wittenberger  Statuten*).  Es  wird  aber  auch  gleichbedeutend  mit 
Consilium  Facultatis  oder  Senatus  philosophicus  gebraucht. 
Endlich    hat    es  auch  bisweilen  die    ursprüngliche  Bedeutung  und  be- 


^)  Acten  nnd  Urkunden,  III,  16. 

*)  SchearFs    echte  Redaction    ist   noch    nicht    gedruckt.     Handschriftlich    im 
iierm.  National-Mnsenm  in  Nürnberg. 

(87)  !• 


zeichn  et  d  as  ehemals  C  o  1 1  e  g  i  u  m  m  a  i  u  s  genannte  und  einzig  gebliebene 
CoUegium  und  dessen  Collegiaturen.  Daher  ist  in  jedem  einzelnen 
Falle  des  Vorkommens,  um  Irrthümer  auszuschliessen,  eine  sorgfaltige 
Nachprüfung  der  Bedeutung  des  Ausdrucks  anzuraten. 

Als  neue  Rubrik  stellen  sich  in  den  Decanatsberichten  die  Nach- 
richten über  stattgehabte  Disputationen  und  Declamationen  ein. 
und  diese  Seite  der  Berichte  wird  zu  einer  höchst  bedeutsamen  Quelle 
für  die  Geschichte  des  wissenschaftlichen  Lebens  an  der  ganzen  Uni- 
versität in  der  zweiten  Hälfte  des  XVI.  Jahrhunderts. 

Die  Reformation  der  Universität  vom  September  1540  durch  den 
Kurfürsten  Joachim  II.  hatte  unter  dem  Rathe  und  der  Mitwirkung 
ihres  Urhebers  in  Wittenberg,  Philipp  Melanchthon's,  für  alleFacultäkn 
die  in  Verfall  gerathenen  und  in  Abgang  gekommenen  Disputationen 
als  ständige  Einrichtung  von  Neuem  geschaffen.  Die  artistische  Facultät 
ward  zu  deren  Pflege  vor  den  andern  besonders  berufen  und  sie  sollte 
als  Correlat  dazu  in  etwas  geringerem  Umfange,  aber  ebenso  ständig, 
noch  öffentliche  Declamationen  abhalten.  Das  Protokoll  der  Re- 
formationsverhandlungen, der  gedruckte  Normallehrplan  von  1541*; 
und  die  Universisätsstatuten  von  1544^)  geben  die  darauf  bezüglichen  Be- 
stimmungen wieder.  Eine  vorauszusetzende,  den  üniversitätsstatuta 
entsprechende  Redaction  der  Statuten  der  philosophischen  Facultät  fehlt 
und  erst  die  durch  Zusanmienwirken  des  Kurfürsten  Joachim  II.  und 
der  Universität  entstandenen  Capita  reformationis  von  1564  gedenken 
der  Einrichtung  wieder').  Sie  griffen  auf  die  Reformation  von  154U. 
die  auch  weiterhin  die  Grundlage  für  die  einschläglichen  Bestinmiungen 
blieb,  zurück,  erneuerten  deren  Forderungen,  schufen  neue  Disputationen 
„pro  gradu"  für  die  Promo virten  und  schlössen  die  Peripetie  der 
scholastisch-humanistischen  Studieneinrichtung  durch  die  Wiederein- 
führung von  Disputationen  „pro  loco"  für  alle  Arten  von  Recipirten*). 
Sie  setzten  dann  noch  neben  den  Rectoren  und  den  Decanen  die  den 
früheren  Superintendenten  adäquaten,  jedoch  jährlich  zu  wählenden 
In  Spectoren  als  Aufsichtsbehörde  auch  fürdiese  „Exercitia  publica*)/ 
Die  Reformation  Kurfürst  Johann  Georgs  von  1572®)  bestätigt  aus- 
drücklich die    Satzungen    der  Reformation  von  1540  und  schärft  nach- 


^)  hei    Edictum    llhistrissimi    Principis    Electoris  Joachimi   II.   etc.  Frankfurt 
1541.     Vi^rl.  Die  Anfänge  etc.     150.  155. 

*)  Acten  und  Urkunden  II,  51  §  IV. 

'^)  Acten  und  rrkunden  II,  75  f. 

*)  A.  a.    O.,  79  §§  VII.  VIII. 

^)  A.  a.  0.,78  §  VI. 

^\  Acten  und  rrkniidon   III.  83  f. 

188) 


drucklich  die  der  Capita  reformationis  von  1 5(>4  ein,  nur  das  Amt  der 
Inspectoren  wurde  ein  dauerndes,  bestimmten  Persönlichkeiten  über- 
tragenes^). Die  Universitätsstatuten  von  1588*)  wiederholen  vollinhaltlich 
die  von  1544. 

Es  wäre  auffallend,  wenn  die    Acten  der  philosophischen    Facultät 
diese  für  das  ganze  academische  Leben  so  wichtigen,  satzungsgemässen 
Exercitia    ganz    mit    Stillschweigen    übergingen,   und  doch  geschieht 
dies,  wie  bei   einer    selbstverständlichen  Sache,  bis  zum  Sommer  1563. 
Derselbe  Anlass,  der  die  Capita  reformationis  hervorrief,  bringt  auch  erst 
das  Decanatsbuch  zum  Reden:    der  Verfall  der   Universität  infolge  des 
durch  die  leere,  eigensinnige  Rechthaberei  und    Verketzerungssucht  des 
theologischen  Zeloten  Andreas  Musculus  an  den  Haaren  herbeigezogenen 
und  lieblos  durchgeführte  Streites  mit  dem  gelehrten  Linguisten  Abdias 
Praetorius  über  die  Nothwendigkeit  der    guten    Werke*).     Als  unan- 
frebrachte    Unterhaltung    beim    Becher   an  gastlichem   Tisch  schon  im 
October  1558  angefangen,  von  Musculus  über  die    Kanzel    geschleift, 
unstillbar  für  die  Universität  und  selbst  für  den  Landesherrn,  schleppte 
er  sich  durch  Jahre  fort  und  vertrieb  nicht  blos  den  von  der  Universität 
und  den  Studenten  hochgeschätzten  Praetorius  aus  Frankfurt,  sondern 
erscliütterte  die  ganze  Uni\ersität    in    allen  ihren  Fugen.     Die   Folgen 
traten  besonders  grell  erst  im  Anfange  des  siebenten  Jahrzehnts  hervor: 
15f)2a  zählte  man  161  Immatriculirte,    1562b  110,   1563a  91,  1563b 
}>0,    1564a    75,    1564b    76,  1565a*  61,  1565b  50,    es    kamen    jedoch 
nicht  nur  weniger  Studenten,  die  früher  eingetretenen  zerstreuten    sich 
wieder  wie  auch  ein  Theil  der   Ankommenden.     1563  a  klagt  der  phi- 
losophische  Decan    M.    Franz    Hesse:    „Propter    controuersiam    inter 
Andream  Musculum  et  Abdiam  Praetorium  de  bonorum  operum 
neeessitate  ita  dissipata  fuit  Schola    nostra,  ut  vix  aliqui  hoc  semestri, 
quibas  exercitia  publica  disputationum  et  declamationum  conseruarentur, 
bberi  potuerunt  .  .  .  Quae  vulnera  dissipatae  Academiae  nostrae  horri- 
biliter  inflicta  ut  summus   ille    taxpo^,  filius  dei,  dominus  noster   Jesus 
Christus,  sanet  et  obliget,  toto  cum  pectore  oro."     Noch  schärfer  drückt 
sich  sein  Nachfolger,  Dr.  Johann  Hanau,  aus:  „  .  .  .  nuUa  habita  est 
promotio     propter     nouum     genus     doctrinae     de     bonorum     operum 
ft    nouitatis     vitae     libertate,      studio     magis     contradicendi     quam 
veritatis     amore     a    Musculo     introductum,     sed     hactenus     ab     ec- 
elesijs    purioribus,    consentientibus    propheticis,    apostolicis,    orthodoxis 


')  In  diesem  Punkte  wurden  später,  in  den  Universitäts-Statuten  von  lf>lO, 
<Üe  Capita  reformationis  wieder  erneuert.    Acten  und  Urk.  11,  52  §  XII. 

*)  Acten  und  Urkunden  II,  51  §  IV. 

*)  Pnr  diesen  Streit  vrg).  I.  C.  Beckmann,  Notitia  üniversitatis  Francofurtanae, 
Frankfurt  a.  0.  1707,  Cap.  VUI,  §  IX,  275  f. 

(89) 


6 

et  Augustanae  eonfessionis  scriptoribus,  nondum  receptum,  nee  probatum. 
Aeternus  deus  gubernet  et  confirmet  in  nominis  sui  gloriam  fluctuant^m 
nauiculam    et  misere    quassatam    contentionum  procellis  in  portum  de- 
ducat,  ut  studia  bonarum  artium  et  virtutum  denuo  florere  incipiant* 
Auch  der  Decan  des  Sommers  1564  konnte  aus  demselben  Grunde  nichts 
über    Promotionen,    Disputationen    und  Declamationen  berichten.    Erst 
der  ihm    folgende  M.  Christoph  Albinus   durfte  sagen;    Sub   hmns 
Decanatu    exercitium  disputandi  paulatim  reuocari  coepit,  quod  propter 
dissipationem,    quae    secuta  est    nefastum  (od.  ini'austum)  illud   dogma 
Musculi     de    bonorum    operum    libertate,     prorsus     refrixerat.*'    Di« 
Früchte  der  Capita  reformationis  lassen  sich  dann,  da  15(35  im  Sommer 
und  Winter  eine    Seuche  schon  wieder  störend  eingrifl\  erst  1566  b  im 
Decanat  des  M.  Johann  Schosser  Aemilianus  deutlicher  bemerken, 
„septies",  sagt  er,  „publice  est  disputatum,   septies  item  declamatuiii''. 
Sein  Vorgänger  Dr.  Heinrich  Paxmann  hat  nur  notirt,  dass  dem  zum 
zweiten  Male    von    der    Facultät  recipirten  M.    Petrus    Kiuander  die 
Bedingung  gestellt  worden  war,    nochmals  pro  loco  zu  disputiren,  und 
dass  er  der  Bedingung  genügt  habe,  wie  dass  M.  Abraham  Kocken- 
bach  bei  seiner  Eeception    versprochen    habe,    innerhalb    acht  Wochen 
pro  loco  zu  disputiren.    Auf  Schosser  folgte  im  Amte  M.  Petrus  Ki- 
uander, der  sich  mit  Feuereifer  auf  die  Wiederbelebung  der  kränkelnden 
Institution  warf,  ihm  war  es,  auch  in  der  Folge,  hauptsächlich  zu  danken, 
dass    sie    sich    trotz    der    einfallenden    Hindernisse,    unter    denen   die 
Trägheit  der  dazu  Verpflichteten,  besonders  der  ordentlichen  Professoren, 
die  erste  Bolle  spielte,  schliesslich,  wenn  auch  nicht  immer  in  dem  ge- 
planten und  wieder  angestrebten,    wünschenswerthen    Umfange,  erhielt. 
Bald  im  Anfange    seines    Decanats,   vom  14.  Mai  bis    zum    2.  August 
liielt  er  zweimal  in  der  Woche  publice  et  gratis  Vorlesungen  de  ratione 
disputandi,  um  die  Studenten  zu  befähigen,  mit  Nutzen  die  disputiren- 
den   Docenten  zu  hören    und  sich    selbst  im  Disputiren  zu  bilden.    Er 
setzte  es  auch    durch,    dass    dreizehnmal  von    Magistern    disputirt  und 
fünfmal  declamirt  wurde.    In  einem  Nachtrage  zu  diesen  Einzeichnungen 
sprach  er  sich  tadelnd  gegen  seine  unfleissigen  und  widerwilligen  Col- 
legen  aus.     Diese    spröden    Elemente  scheinen  ziemlich   stark  vertreten 
gewesen  zu  sein,  denn  die    Eedeacte    wollten    trotz  der  ganz  bestimmt 
lautenden  Vorschriften  der  Capita  reformationis  und  trotz  der   zu  ihrer 
Durchführung  berufenen  Aiifsichtsinstanzen  nicht  recht  in  Gang  kommen. 
Auch    äussere   Umstände     müssen    sich    zum    Ueberfluss    wieder    noch 
hindernd  geltend    gemacht    haben.     Die    Semester    1567  b  und    156öa 
melden  nur  fragmentarisch  die  Envählung  der  Decane;  auch  der  Winter 

1568  weiss  nichts  von  Disputationen   oder  Declamationen;   im  Sommer 

1569  wird  nur  kurz  bemerkt,  dass  lünfnial  disputirt  und  viermal  decla- 

(90) 


mirt  worden  sei;    der    nächste  Decan    schweigt    wieder  und  ebenso  die 
folgenden;    nur  ]ü73a  ist  eine  Disputation  pro  loco  envähnt.    Man 
sieht,  dass  auch  die   Reformation    Johann  Georg' s   von  1572,  zu  der 
der  Kurfürst  sich  „aus  allerhand  Ursachen,  vomemblich  aber  des  über- 
messigen  und  sträfflichen  unfleisses    der  professorn    halben"  veranlasst 
gefühlt  hatte,  wenig   Wandel  schuf.     1574:a  sind  eine  Declamation  eines 
Baccalars  und  neun  Disputationen,  unter  diesen  eine  von  einem  Bacca- 
lar  gehaltene,  aufgeführt;    bei  näherem  Hinblicke  erkennt  man,  dass  es 
sieh  in  allen  diesen  Fällen    nur   um    Leistungen    pro  gradu  handelt. 
In  einer    dieser    Disputationen    vertritt   ein   ansässiger    Magister 
einen  abwesenden  von  den  neupromovirten,  und  das  wird  alsbald 
m  einer    Sitte,  deren    Einbürgerung  die  pecuniäre  Entschädigung 
der  Stellvertreter   durch  die  eigentlich  zur  Leistung  Verpflichteten 
erleichterte,  und  die,    wie    der   Decan  des    Winters  1587  M.  Andreas 
Remple r  berichtet*)  und  die  späteren  Statuten  bestätigen,  von  der  Facul- 
tat  im    ersten  Decanat  Bartholomäus  Badtmann's  des  Jüngeren  am 
22.  September  1582    von    der    Facultät   und  am   25.    September   vom 
Cniversitäts-Consil  officiell  gut  geheissen  worden  ist*).  Der  nächste  Decan 
(1574  b)  M.  Joihann  Schosser  Aemilianus,  der  zweite  Sospitator  der 
Exercitia    neben   Einander,    ist  der  erste    genannte  Anwender    dieser 
Neuerung  in  amtlicher  Eigenschaft.     Ei   veranlasste   die   Promovenden, 
Geld  für  diesen  Zweck  bei  ihm  zu  deponiren,  einen  oder  zwei  Joachims- 
thaler  für  eine  oder  zwei  Disputationen;    wer    nicht   mit  Schätzen  ge- 
segnet war,  musste  die  Zahlung  wenigstens  versprechen,  und  die  späte- 
ren Notizen   bei   den   Namen    einzelner    Promovenden  zeigen,  dass  sie 
selbst  disputirt  und   das     Geld  gespart  oder  zurückerhalten  haben  oder 
dass  andere,  aus  der  Schaar  der  Docenten,  xmi  der  Gelder  willen,  für  sie 
eingetreten  sind.     Zwei  Disputationen  pro  gradu  wurden  übrigens 
hiernach  als  erstrebenswerthe    Norm    angenommen.     In  dem  folgenden 
Sommer  1575  kam  wieder  einmal  das  Decanat  an  M.  Petrus  Einander 
und  wieder  legte   sich   dieser  dahinter,  die    Exercitia    in    Schwung   zu 
bringen;    mit  welchem  Erfolge,  berichtet  er  selber;   „Cum  non  ignoraret, 
quot  quantaeque  utilitates  ad  discentes  redirent,  si  pro  veteri  celeberrimae 
Aeademiae  more  exercitia  publice  disputandi  et  declamandi  sedulo  cole- 
rentur  et  frequentarentur,  non  destitit,  eos,  ad  quos  haec  prouincia  horum 
exercitiorum  ex    Magistris    et  Baccalaureis    pertinebat,    vocare,    hortari, 
rogare,  cumque  nihil  hac  ratione  proficere  atque  obtinere  posset,  neque 
inobedientibus    patroni  atque  excusationes  deessent,  faciendum  sibi  pu- 


*)  Der  Decan   M.    Andreas  Remplcr  erwähnt  die  Verrechnung  der  von  da  ab 
ieponirten  Gelder  vor  dem   Facultäts-Consil. 
*)  Acten  und  Urkunden  III,  27. 

191) 


8 

tauit,  ut  ad  externos  confugeret,  qui  certam  pecuniam  snperiori  Deeano 
statim  se  deposituros  promiaerant."  Drei  Promovirte  liessen  sich  zo 
einer  Zahlung  herbei,  und  soschliesst  er  diese  Klage:  „Sequunturergodispu- 
tationes  et  declamationes,  quae  summo  conatu  et  labore  Decani  vix 
haberi  potuerunt".  Als  dann  wieder  ^nemo  obedientiam  praestaref". 
hielt  er  selbst  eine  öffentliche  Declamation,  und  als  er  den  M.  Edo  Hilde- 
rich  recipirte,  ergriff  er  die  Gelegenheit,  um  ostentativ  auf  die  landes- 
herrlichen Bestimmungen  von  1564  und  1572  über  die  Disputationen 
pro  loco  hinzuweisen.  Diese  Disputationen  lebten  sich  nun  auch  ein. 
die  pro  gradu  im  allgemeinen  ebenfalls,  aber  sie  wurden  doch  immer 
noch  ziemlich  mit  Lauheit  von  Seiten  einzelner  Decane  behandelt  un«i 
wurden  nicht  allzu  häufig  erfüllt.  Der  Missstimmung  unter  den  streb- 
sameren Docenten  über  das  lässige  Wesen  in  der  Facultat  verleiht  der 
Decan  von  1578b  Dr.  Jodocus  Willichius  Junior  Worte:  „aliquot  dis- 
putiones  et  orationes  habitae  sunt,  sed  propter  praesentem  dta^av  et 
imminentem  barbariem  nuUa  facta  est  promotio."  Schlimmer  wurde 
es  noch  im  Sommer  1581,  wo  „infausta  secessio  plebis  scholasticae  a 
patribus"  stattfand,  nur  zwei,  ein  Magister  und  ein  Baccalar,  dispu- 
tirten,  „alij  ad  disputationes  compelli  non  potuerunt".  Da  nahm  Magister 
Johann  Schosser  Aemilianus  in  seinem  dritten  Decanate  158:^b 
die  Sache  noch  einmal  thatkräftig  in  die  Hand,  er  begnügte  sich  jedoci 
nicht  mit  der  strengeren  Durchführung  der  Disputationes  pro  locu 
und  pro  gradu,  er  suchte  auch  die  alten  ordentlichen  ölfent- 
lichen  Disputationen  der  Facultätsangehörigen  wieder  herzustellen. 
Es  gelang  ihm,  zu  Beginn  seines  Amtes  den  Majoritätsbeschluss  durch- 
zubringen,  „ut  singuli  in  ipsa  (Facultate)  existentes,  tarn  professores, 
quam  ij,  quos  expectantes  vocant,  singulas  quotannis  ipsimet  habe- 
ant  disputationes,  vel  per  alios,  a  se  conductos,  habendas  curent/ 
Das  waren  nicht  vollkommen  die  Forderungen  der  Reformation  von  1540 
und  ihrer  späteren  Bestätigungen,  insofern  als  nur  die  Magister  dazu 
angehalten  wurden,  aber  immerhin  hatt«  der  Decan  einen  Erfolg  und 
er  konnte  in  seinem  Bericht  eine  stattliche  Beihe  von  Exercitien  auf- 
weisen. Der  Widerstand  der  Gegner  war  jedoch  trotzdem  noch  nicht 
mundtodt  gemacht,  sie  wagten  sich  schon  unter  seinem  Nachfolger  wieder 
hervor,  das  war  nun  aber  auch  dieses  Mal  M.  Petrus  Riuander,  der 
nicht  zögerte,  den  Handschuh  aufzunehmen  und  Schosser 's  Reform  weiter- 
zuführen. Er  trat  mit  dem  Ansinnen  an  seine  Collegen  heran,  »ut, 
quantum  quidem  fieri  potuit,  pristinam  et  laudabüem  Academiae  nostrae 
consuetudinem  reuocarem,  qua  post  binas  disputationes  singulae 
declamationes  sunt  recitatae.**  So  musste  sich  der  obstinaten 
Trägheit  gegenüber  ein  Decan  ausdrücken,  der  doch  mit  dem  Rect^r 
und  den  Inspectoren  beauftragt    war,    auf  die  strenge  Beobachtung  der 

(9  ) 


kurfürstlichen    Bcformationen    zu    halten.     Er    stellte   anch    die  faulen 
Ausreden  seiner   Gegner    zusammen.     Einige   behaupteten,    sie  hätten 
damals  zu  der  beschlussfassenden  Sitzung  unter  Schosser  nicht  kommen 
können  und  daher  seien  ihre    Stimmen   keineswegs    als  zustimmend  zu 
reclmen.     Andere  sagten,  nicht    alle  hätten  im  ersten  Jahre  diese  ihre 
Disputation  gehalten  (manche  hatten  sich  aus  guten  Gründen  dispensiren 
lassen  und  die  Erfüllung  ihrer   Verpflichtung   fe  *t  zugesa^),  daher  sei 
der  ganze  Beschluss  nicht  in    Kraft  getreten.     Wieder  andere  meinten, 
man  bedürfe  solcher  Circulardisputationen  überhaupt  nicht,  da  man 
für  das  von  den  promovirten  Magistern  deponirte  Geld  jederzeit  welche 
dingen    könnte,    die  sich    der    Mühe  des  DL<«putirens  unterzögen.     Ri- 
uander  wies  in  seinem  Expos6    alle   diese  Einwürfe  zurück,  schneidend 
bemerkt    er   zu    dem    letzten    Punkte:    „quod    in    Ordine    nostro  (der 
Facultät)  sint  admodum  pauci,  qui   haec  onera  in  se  recipere  possint." 
Er  erinnerte  daran,    dass   man    „in    statuta   et    statuenda^    heilig  ge- 
schworen habe,  er  sah  aber   doch    keinen    andern    Weg,  zum  Ziele  zu 
gelangen,  als  dass  man  den   Kurfürsten    dringend  um  Bestätigung  des 
Decrets  als  Statuts  ersuchte,  als  ob  die  Bestimmungen  desselben  nicht 
klipp  und  klar  in   allen    Bcformationen    gestanden  hätten.     Eine  Con- 
firaiation  des  Statuts  liegt  nicht    vor,    aber  man  hört  bald  von  Dispu- 
tationen „iuxta  nouum   decretum",    und   wenn  auch  diese  Bezeich- 
nung später  wieder  verschwindet,    so   blieb  die  Sache  selbst  jetzt  doch 
für  die  Folgezeit  bestehen.     Ein    letztes    Aufflackern  des  Widerstandes 
gegen  die  Disputationen,  und  zwar,    wie  es  scheint,  der  Baccalare  und 
Magistri  nostri  gegen  die  zweite  Disputation  pro  gradu,  verbitterte  dem 
Decan  des  Winters  1590  Joachim  Garcaeus  seine  Amtsführung.     Wie 
schon  aus  den  Worten  Riuander's   hervorging,  nannte  man  die  Dis- 
putation es    ordinariae    iuxta    nouum    decretum    auch  in    Wieder- 
erweckung des  alten  scholastischen  Terminus  Disputationes  circulares. 
Da  die  Circulardisputationen  als  ordentliche  galten,  wurden  ihnen  gegen- 
über die  Disputationes  pro    gradu    und    pro    loco  zu  extraordi- 
öariae,  wie  auch  die  freiwillig  geleisteten,  die  hin  und  Avieder  vorkamen. 
Bei  den  zwei  Disputationen    pro    gradu  bildete  sich  der  Gebrauch 
heraus,  dass    man    gern    über    dieselben  Positionen    zweimal  disputirte 
und  allmählich  taucht  die  Einrichtung  auf,  dass,  entsprechend  den  beiden 
Disputationen    pro    gradu    der    Promovenden    der  eigenen  Univer- 
sität, auch  pro  loco  von  recipirten  fremden  Magistern  zweimal  disputirt 
^iirde,  bis  ein  Beschluss    der   Facultät    vom    14.    September  1594  das 
wieder  rückgängig  machte  und  bestimmte,    dass  eine  dieser  Disputa- 
tionen bei  der  Aufnahme  unter  die  Magistri  nostri  und  die  zweite  erst 
bei  der  Aufnahme  in's  Consil  geleistet  werden  sollte. 


(93) 


10 

Petrus  Bill  ander  gebührt  auch  da«  Verdienst,  eine  Neuerung 
bei  der  Verzeichnung  der  Exercitia  publica  in  den  Decanatsberichten 
angebahnt  zu  haben.  £r  giebt  zuerst  in  seinem  zweiten  Decanat. 
1575a,  die  Themata  der  Disputationen  und  der  Declamationen 
an.  Auch  diese  Einrichtung  lebt  sich  erst  nach  und  nach  ein,  wird 
dann  aber  zu  einem  festen  Usus  und  endlich  in  den  Facultätsstatuten 
ausdrücklich  vom  Decun  verlangt  ^).  Erst  diese  Aufzeichnungen  gestatten, 
die  Hand  an  den  Puls  des  wissenschaftlichen  Lebens  in  der  Facultät 
zu  legen.  Es  ist  leider  hier  nicht  der  Ort,  auf  das  Inhaltliche  der 
Exercitia  einzugehen,  und  es  sei  nur  erwähnt,  dass  die  Declamationen 
in  prosaischer  oder  in  poetischer  Form  vor  sich  gingen,  ganz  wie  tfs 
die  späteren  Statuten  codificirten  *),  und  dass  unter  diese  Redeübungen  auch 
die  Antrittsreden  der  Professoren  fielen,  die  über  ihr  Fach  zu 
sprechen  pflegten  und  später  vorschriftsmässig  darüber  zu  reden  hatten, 
während  früher,  im  Anfange  des  XVI.  Jahrhunderts,  solche  Beden 
unter  den  Begrifl'  „praeleotio"  fielen,  und  die  Einleitung  zum  ersten  CoUeg 
bildeten. 

Ein  merkwürdiger  Umstand  bei  der  Auswahl  der  Themata  zn 
den  Disputationen  kann  hier  auch  nicht  mit  Stillschweigen  über- 
gangen werden.  Die  Eeformation  von  1540  hatte  für  die  Facultät 
wie  eigentlich  selbstverständlich  war,  Disputationen  in  artibus  et  phi- 
loßophia  vorgeschrieben.  Als  diese  Circulardisputationen  wieder  ins 
Leben  traten,  war  man,  wie  es  scheint,  froh,  wenn  ein  Magister  überhaupt 
disputirte,  und  liess  die  bunteste  Freiheit  in  der  Wahl  der  Themata 
zu,  jeder  führte  sein  Steckenpferd  vor  oder  griff  in  die  Studien,  die 
ihn  gerade  beschäftigten;  ob  der  Gegenstand  mit  der  Philosophie  zu- 
sammenhing oder  nicht,  darauf  schien  es  gar  nicht  anzukommen.  Und 
so  wechseln  medicinische,  juristische  und  philosophische  Fragen  nait 
einander  ab,  aber  nicht  blos  bei  den  Circulardisputationen,  sondern 
selbst  bei  denen  pro  gradu.  Erst  mit  der  Zeit  erfolgte  auch  hier  wie- 
der eine  Klärung  und  die  Statuten  des  17.  Jahrhunderts  verlangten 
von  den  Promovirten  wiederum,  „ut  ex  sinceriore  philosophia  mate- 
riam  certam  sibi  publice  disputandam  sumant,  siue  ea  sit  ex  philoso- 
phiae  instrumentis,  siue  ex  partibus  eiusdem')." 

Die  Decanatsberichte  führen  dann  auch  noch  Disputationen  auf, 
die  mit  der  philosophischen  Facultät  gar  nichts  zu  thun  haben,  es 
sind  dies  juristische,  medicinische  und  theologische  Disputa- 
tionen, die  zum  inneren  Betriebe  der  betreffenden  Facultäten  gehören 


*)  Faciiltatsstatutcn  zwischen  1640—1648,  Acten  und  Urkunden  III,  18,  Cap.  3  §  !■ 

«)  A.  a.  0.,  20  Cap.  3  §  8. 

»)  Acten  und  Urkunden  111,  20,  Cap.  3  §  9. 

(94) 


11 

nnd  deren  bisweilen  sehr  laconiseh  geführte  Acten  in  nicht  unwichtiger 
Weise  ergänzen.  So  berichtet  Einander  zum  3.  October  1583:  Or- 
natissimus  vir  Maximilianus  de  Strassen  pro  Licentia  in  utroque 
iure  consequenda  disputauit  praesidente  charissimo  viro  i.  y.  Doctore 
(iomino  Hieronimo  Lindnero,  iuridieae  Facultatis  Decano,  Ordinario 
et  Seniore."  Aehnlich  wird  13.  März  1592  die  Disputation  pro  Licen- 
tia in  utroque  iure  des  M.  Martinus  Chemnitius  registrirt.  Zum 
24.  Juni  1592  notirt  der  philosophische  Decan  Matthaeus  Zeysius: 
.,Pro  loco  in  Facultate  medica  consequendo  publice  disputauit  de  abusu 
TTjC  oüpocjxoTnrj^  D.  Georgius  Seilerus."  Und  zum  12.  Juli 
L')l)3  heisst  es:  ^Disputationem  de  peste  instituit  excellentissimus  do- 
minus D.  Joannes  Cnoblochius,  Facultatis  Decanus,  respondentibus 
)l.  Joanne  Fersio  et  M.  Michaele  Dethardingo,  quibus  una  cum 
Lic^ntiato  Matthaeo  Zeisio  summus  in  medicina  gradus  26.  Julij 
cüllatus  est.**  Im  Decanat  des  Winters  1589  vermerkt  Balthasar 
Caminaeus:  ^15.  Octobris  reuerendus  vir  dominus  L.  Christophorus 
Peiargus  publice  disputauit  de  persona  filij  dei  ex  libro  3.  Damasceni; 
30.  Octobris  reuerendus  et  doctissimns  vir  dominus  M.  Hieronimus 
Toxites  de  dubitatione  pontificia  pro  gradu  Doctorum  in  theologia 
consequendo  disputauit,  praeside  reuerendo  benemerito  sene  domino 
Chistophoro  Cornero,  Marchiae  superintendente.  6.  Nouembris  reue- 
rendi  et  doctissimi  viri  dominus  L.  Christophorus  Peiargus  et  do- 
minus M.  Hieronimus  Toxites  Sorauiensis  Doctores  s.  s.  theologiae 
publice  renunciati  sunt."  1590  berichtet  M.  Jacob  Bergemann: 
J.  Maij  reuerendus  vir  dominus  M.  Esaias  Heidenreich  Silesius  pro 
Licentia  in  theologia  consequenda  de  coena  domini  disputauit,  praeside 
reuerendo  viro  domino  Chistophoro  Albino,  s.  s.  theologiae  Doctore. 
-1.  Maij  reuerendus  vir  dominus  M.  Esaias  Heidenreich  Silesius 
s.  s.  theologiae  Doctor  renunciatus  est.  In  cuius  renunciatione  ratione 
Decanatus  ulnam  serici  villosi  accepi/ 

Diese  Proben  mögen  genügen.  Es  sind  noch  manche  Disputationen 
ond  auch  Reden  von  Mitgliedern  der  höheren  Facultilten  gebucht,  ohne 
dass  jftdemals  der  Anlass  näher  angegeben  ist,  einzelne  der  Disputatio- 
nen sind  als  Disputationes  circulares  dieser  Facultäten  anzu- 
sprechen. 

Dass  die  philosophischen  Decane  diese  Vorgänge  in  den  anderen  Facul- 
täten aufgeschrieben  haben,  war,  wie  leicht  einzusehen  ist,  eine  Folge 
davon,  dass  das  Gebäude  des  Collegium  philosophicum,  das  alte 
Collegium  maius,  sich  zum  allgemeinen  Universitätsgebäude  ent- 
wickelte, seine  Aula,  das  grösste  Auditorium,  zur  Universitätsaula. 
Das  erste  Anrecht  der  philosophischen  Facultät  auf  das  Gebäude  zeigte 


12 

sich  in  der  Buchung  durch  sie  wie  durch    die    einmal    erwähnte  Ver- 
eh|rung  an  den  Decan,  die  statuarisch  festgehalten  wurde*). 

Dass  dann  auch  die  Promotionen  der  höheren  Facultäten  in  dem 
Collegium  vorgingen,  ist  zu  bezweifeln,  da  es  wenigstens  von  den  Medi- 
cinern  nach  ihrem  Decanatsbuche  feststeht,  dass  ihre  Promotionen  „in 
publieo  tempio  diuae  Mariae  virginis",  in  der  üniversitätskirche,  voll- 
zogen wurden»). 

Diese  Gastdisputationen  regen  noch  eine  letzte  Betrachtung  an. 
Die  Disputationen  der  höheren  Facultäten  pro  Licentia  und 
pro  Doctoratu  gingen,  wie  die  ausgehobenen  Steilen  erweisen,  den 
Doctorpromotionen  voran,  ja  selbst  den  Examen,  während  die 
Promovenden  der  philosophischen  Facultät  erst  nach  der  Pro- 
motion pro  gradu  disputirten.  Die  medicinische  Facultät  fasst« 
im  Sommer  1595  den  Beschluss,  vielleicht  durch  schlimme  Erfahrungen 
gewitzigt,  dass  fortan  ein  Candidat  der  Medicin  zur  öffentlichen  Dispu- 
tation (pro  Licentia)  erst  zugelassen  werden  sollte,  nachdem  er  das 
Baccalaureatsexamen  abgelegt  hätte,  sodass  sich  dann  die  Promotions- 
vorgänge bei  ihr,  da  die  drei  Grade  zugleich,  „in  una  aula",  vergeben 
wurden,  so  gestalteten:  Vorexamen,  Disputation,  Hauptexamen,  Promo- 
tion. Die  philosophische  Facultät  liess  einen  Candidaten  des  Magiste- 
riums,  der  noch  nicht  Baccalar  war,  obgleich  dies  in  den  Capita  reforma- 
tionis  von  1564  als  wtinschenswerth  hingestellt  worden  war'),  nicht 
einmal  declamiren,  wie  der  Eintrag  aus  dem  Winter  1581  bezeugt: 
„Henricus  Volcerus,  Magisterij  philosophici  candidatus,  (orationem 
habuit)  de  ethica  dignitate.  Quod  tamen  in  posterum  domini  Collegij 
philosophici  non  sunt  admissuri."  In  der  That  enthalten  dann  auch 
noch  die  Statutendes  17.  Jahrhunderts  ein  darauf  bezügliches  Verbot^). 

So  sind  wir  bei  Examen  und  Promotion  angelangt  und  haben 
auch  diesem  Abschlüsse  des  academischen  Studiencurses  noch  einige 
Zeilen  zu  widmen. 

Die  Oberaufsicht  über  die  Examina  und  Promotionen  stand 
dem  Kanzler*)  und  Konservator  der  Universität,  dem  Bischof  von 
Lebus,  zu.  Auch  die  Einführung  der  Lutherischen  Reformation  in  der 
Mark  durch  Joachim  II.     im  Jahre  1539    und  ihre  Durchführung  an 


»)  Acten  und  Urkundou  111,  18,  Cap.  1  §  4. 

■)  Nach  dem  racdicinischen  Decanatsbuche :  Breslau,  Univcrsitätearchiv,  Frank- 
furter Registratur. 

•)  Acten  und  Urkunden  II,  80,  Alinea  3. 

♦)  Acten  und  Urkunden  III,  20,  Cap.  3  §  8. 

*)  lieber  die  Stellung  des  Kanzlers  zur  Universität,  auch  als  Konservators, 
handelt  jetzt:  Otfried  Schwarzer,  Das  Kanzleramt  an  der  Universität  Frankfurt  a.O., 
Breslau  1900. 

(»6) 


13 

der  Landesuniversität  1540  änderte  an  diesem  Verhältniss  nichts,  obgleich 
däsBisthum  bis  1555  in  katholischen  Händen  blieb.  Bis  zu  ihrem  Tode 
hatten  Bisthum  und  Kanzleramt  Georg  von  Blumenthal  (f  24.  oder 
25.  September  1550)  und  Johann  Homburg  (f  9.  Juni  1555). 

Der  Kanzler  hatte,  wenn  er,  was  indess  niemals  nachzuweisen  ist, 
nicht  selbst  zu  dem  Zweck  in  Frankfurt  erschien,  die  Erlaubniss  zum 
Examen  und  zur  Verleihung  der  Licenz  an  die  Magistranden  durch  einen 
speeiellen  Auftrag,  commissio  genannt,  zu  ertheilen.  Es  war  üblich, 
dass  er  sich  in  der  Aufsicht  bei  dem  Examen  und  bei  der  Ertheilung 
der  Licenz  durch  einen  Vicekanzler  vertreten  liess,  von  1543  a  ab 
wurde  es  zur  Begel,  dass  er  dem  Decan  die  Befugnisse  übertrug. 

Im  Falle  der  Sedisvacanz  gingen  nach  Inhalt  der  Stiftungsbriefe 
Aie  Functionen  des  Kanzlers  auf  den  Senior  und  dasCapitel  der 
Lebuser  Kirche  in  Fürstenwalde  über.  Nicht  vorgesehen  war,  dass  der 
Bischof  durch  Abwesenheit  verhindert  sein  könnte,  sein  Universitätsamt 
zu  üben.  Dieser  Fall  trat  im  Sommer  1548  ein,  und  das  Capitel  mit 
meinem  Senior,  an  die  sich  die  Facultät  wendete,  hielten  sich  nicht  für 
befugt,  dem  Decan  die  commissio  promouendi  zu  ertheilen,  weil  sie  kein 
besonderes  Mandat  dazu  vom  Bischöfe  erhalten  hatten.  Die  Universität 
musste  desshalb  erst  an  den  Kurfürsten  gehen,  der  dann  durch  einen  ab- 
schriftlich im  Decanatsbuche  aufbewahrten  Brief  das  Capitel  anwies,  dem 
Ansuchen  der  Universität  zu  entsprechen.  Zur  Zeit  der  Sedisvacanz  nach 
dem  Tode  Bischofs  Georg  im  Winter  1550  gewährten  der  Senior  und 
das  Lebuser  Capitel  auf  das  Ersuchen  der  Facultät  dem  Decan  die 
,commissionem  et  consensum  candidatos  examinandi  et  promouendi"  ohne 
Anstand.  Während  der  nächsten  Sedisvacanz  fand  im  Sommer  1555 
keine  Promotion  statt.  Im  Winter  dagegen  erfolgte  die  Promotion  von 
drei  Magistern,  ohne  dass  in  den  Acten  eines  Consenses  gedacht  wird, 
während  der  Decan  doch  als  Vicekanzler  bezeichnet  wird.  Ebensowenig 
hört  man  etwas  von  einem  Consens  im  Winter  1556.  Erst  1557  a  wird 
bei  der  Magisterpromotion  gesagt,  dass  sie  „permissu  reuerendissimiprae- 
^ulis  Lebusiani,  Cancellarij  Academiae,"  geschehen  sei.  Gleich- 
lautend wiederholt  sich  die  Berufung  auf  die  Oberhand  im  Sommer  15G0. 
Dieser  Bischof  und  vierte  Kanzler  der  Universität  war  der  Enkel  Joa- 
chim's  n.,  Markgraf  Joachim  Friedrich.  Nach  den  erwähnten  Prä- 
cedenzfallen  muss  es  auffallen,  dass  im  Winter  1562  der  Decan  Dr. 
Wolfgang  Justus  in  das  Buch  schreiben  konnte:  „Mihi  concessa  est 
potestas  examinandi  et  promouendi  ab  egregio  viro  Andrea  Czochio, 
i.  V.  Doctore,  vicario  illustrissimi  marchionis  Joannis  Georgij,  nomine 
reuerendissimi  praesulis  Lubusensis  et  domini  domini  Joachimi 
Friderici,  marchionis,  filij  sui  dilectissimi,  Cancellarij  et  Conseruatoris 
Acaderaiae".     Wie   sich    die   Facultät  1548   bei    Abwesenheit    Bischofs 

(97) 


u 

Georg  wegen  der  commissio  an  das  Lebuser  Capitel  gewendet  hatte, 
bat  im  Winter  1568/69  die  Facultät  wieder  den  Kurprinzen  Johann 
Georg  darum.  Da  das  Schriftstück ^)  das  einzig  erhaltene  derartige  aus 
der  Zeit  ist,  mag  es  hier  in  extenso  folgen: 

Salutem  et  felicitatem  a  deo  precamur. 

Illustrissime  princeps  et  domine  clementissime,  nouit  tua  celsitndo, 
non  sine  grauibus  causis  gradus  in  Academijs  institutos  esse.     Ulis  enim 
ordine    iuuentus    ducitur    per    artes    illisque    recte    cognitis    ecclesiae 
dei  et  rebuspubücis  non   parum    prodest.      Cum  vero   vsitatum   sit,  vt 
hoc  tempore  adolescentes  ad  Magisterij    gradum    inuitentur,    obtulimib 
publico  scripto  nostram  operam  Scholasticis    nostris,  inter  quos  quidam 
decem  honesti  et  docti  viri    a  nobis    Magisterij  gradum  et  honorificum 
doctrinae  vitaeque  testimonium    petunt.    Quod  quidem  ipsis  denegaturi 
non  sumus,  sed  pro  more  est  prius  per  examen  publicum  ipsorum  erudi- 
tio  exploranda,  ne  indigni  ad  honorem  hunc  euehantur.     Nouimus  vero, 
nobis  non  esse  integrum,  vt  alicui  hunc  gradum  sine  Cancellarij  Acade- 
miae  consensu  et  permissione   publice   decernamus.     Idcirco,  cum    tuae 
celsitudinis  filius,  illustrissimus  princeps  Joachimus  Fridericus,  admini- 
strator  Magdeburgensis  etc.,  sit  huius  Academiae  Cancellarius,  iam  vero 
absit  et  suis    gubernationibus    occupatus    sit,    vt   ipse    huic  examini  et 
gradus  renunciationi  adesse    non  possit,  petimus    obnixe,  ne  bonis  riiis 
honesta   petentibus  desimus,   vt  tua    celsitudo  clarissimo    ac  doctisstmo 
viro,  domino  Wolffgango  Justo,  medicinarum  Doctori  ac  Decano  Collegij 
nostri,  has  partes  demandet  et  Vicecancellarium  eum  constituat,  vt  matnre 
examen   et    promotio  institui  possit.     Pro   qua  benignitate  nos  vicissim 
gratitudinem  perpetuam  promittimus.  Pollicemur  quoque,  nos  omni  fide 
et  studio,  quae  huius  erunt  negotij,  facturos  esse  et  curaturos,  [vt,]  qoae 
tuae  celsitudini    hoc  nomine  singuli  debeant,  sine  mora  persoluant.  His 
tuam    celsitudinem  benignissimo  deo  commendamur. 

Datae  Francophorti  eis  Viadrum  dominica  Estomihi')  anno  domini 
M.  D.  LXIX. 

Tuae  celsitudinis  obedientissimi  Decanus  et  reuqui  Professores  ar- 
tium  Collegij  philosophici. 

niustrissimo    principi    ac    domino    domino    Joanni    Georgio.    mar* 
chioni    Brandeburgensi,    Stetinensium,    Pomeraniae  etc.  etc. 

Dann    hört  man    von    keiner    Einholung    des    Consenses    bis  zum 
Sommer  15^9,  wo  als  Consensertheiler  der   Kurfürst  Johann  Georg 


*)  Berlin,  Geh.    Staatsarchiv,    Rep.    51,98.     „Etliche  Singularia,  bey  dem  actu 
des  Magist.  sich  zugetragen,  etc.*" 

■)  20.  Februar.     Die  Promotion  erfolgte  am  1.  März. 

(98) 


15 

genannt  ist,  und  mit  geringen  Yeränderungen  im  Ausdruck  bleibt  von 
da  an  die  bezügliche  Formel  bis  zui^i  Winter  1 596,  mit  dem  das  Deca- 
natsbuch  abschliesst.  Demnach  hat  factisch  der  Kurfürst  das 
Kanzleramt  mindestens  schon  von  1589  ab  geübt,  wenn  auch 
rechtlich  erst  durch  die  Thronbesteigung  Joachim  Friedrich's 
15D8  das  Amt  mit  der  Kurwürde  vereinigt  wurde. 

Das  in  früheren  Jahren  so  oft  erwähnte  De  er  et  des  ersten  Kanzlers 
Dietrich  von  Bülow,  das  den  jedesmaligen  Decan  bevollmächtigte,  den 
Licentiaten  der  Artes  die  Magisterinsignien  in  einem  Acte  zu  verleihen, 
uiid  das,  nach  einem  ähnlichen  Vorgange  an  der  Universität  Ingolstadt 
l')07  zu  urtheilen,  vennuthlich  den  Zweck  hatte,  den  Promovirten  zu 
ermöglichen,  ihr  Prandium  für  die  Examinatoren  gemeinsam  zu  veran- 
stalten, um  ihnen  die  Ausgaben  dafür  zu  erleichtern,  oder  ein  ent- 
sprechendes Rescript  fehlt  in  den  Jahren  1540 — 1596  gänzlich.  Auch 
die  üblichen  Prandien    selbst  sind  nicht  ein  einziges  Mal  erwähnt. 

Keine  Spur  findet  sich  auch  in  dem  Decanatsbuche  von  den  Examen- 
bedingungen, sodass  sich  nicht  verfolgen  lässt,  ob  die  Bestimmungen 
der  Beformation  von  1540  im  Laufe  des  XVI.  Jahrhunderts  eine  Modifica- 
tion  erfahren  haben. 

Die  Examen term ine  können  nur  nach  den  Promotionsdaten  beur- 
theilt  werden.     Sie   rücken  allmählich  an  das  Ende  der  Semester.     Da 
dieses  im  Winter  von  der  Lage  des    Ostertermins    abhing,  so    ergeben 
sich  in  diesen  Semestern  mehr,  aber  nur  scheinbare,  Schwankungen  als 
im  Sommer.     Getrennte    Baccalaureatstermine  werden    immer  seltener. 
Aus  dem  Protokoll    der    Reformation  von    1540    geht   hervor,  dass  die 
Examina  in  Tentamenund  Examen  zerfielen.   Im  Decanatsbuch  wird 
das  nicht  ofk  besonders  auseinander  gehalten.     Erwähnt  wird  der  doppelte 
Vorgang  z.  B.  1548  b  bei  der    Prüfung    der   Magister  und  1550  b  bei 
der  von    Baccalaureanden.      In   Betreff  der   Examencommissionen 
ist  zu  bemerken,  dass  keineswegs  immer  zwei  verschiedene  Commissionen 
to  die  Prüfungen  der  Baccalaureanden  und  der  Magistranden  ausgeloost 
worden  sind.     Hin  und  wieder  scheint  die  Veranlassung  zu  dieser  Ab- 
weichung von  dem  Normalen  in  der   geringen    Zahl    der   Examinanden 
gelegen  zu  haben.     Bisweilen  finden  sich,  wenn  doch  zwei  Commissionen 
eingeführt  sind,  nur  ganz  unbedeutende  Veränderungen  in  der  Zusammen- 
setzung, die  bis  auf  eine  Person  zurückgehen.      Zwei    vollkommen  ge- 
schiedene Commissionen  konnten  übrigens  auch  nur  zu  Stande  kommen, 
4a  jede  aus  fünf  Mitgliedern  bestand  und  beiden  der  Decan  gemeinsam 
^ar,  wenn  die  Facnltät  mindestens  neun  ordentliche  Professoren  besass 
nnd  diese  zur   Zeit    alle  anwesend  und  gesund  waren.     Neun  war  aber 
4ie  Zahl,  die  man  als  Bestand  in  der  zweiten  Hälfte  des  Jahrhunderts 

(99) 


16 

anstrebte,  ohne  sie  immer  erreichen  oder  festhalten  zu  können*).  Die 
Neigung,  nur  eine  Commission  zu  wählen,  steht  wohl  aach  damit  in 
Zusammenhang,  dass  es  immer  mehr  gebräuchlich  wurde,  die  Erwer- 
bung des  Baccalaureats  mit  der  des  Magisteriums  zu  ver- 
einigen, und  80  bleibt  auch  diese  Erscheinung  im  Promotionswesen  noch 
zu  berühren. 

Die  Reformation  von  1540  hatte  schon  gestattet,  dass  die  Promo- 
tion zum  Baccalar  und  zum  Magister  zugleich  stattfand.  Die  philoso- 
phische Facultat  hat  diesem  Zugeständniss  in  den  nächsten  Jahren  keine 
Folge  gegeben,  und  als  im  Sommer  1546  doch  ein  Candidat,  Christoph 
Stummel  aus  Frankfurt,  hintereinander  in  demselben  Semester  das 
Baccalaureat  und  das  Magisterium  erhalten  hatte,  suchte  sie  die  Wieder- 
holung der  Coincidenz  möglichst  zu  erschweren.  Sie  fasste  den  Be- 
schluss:  „ne  quis  tum  in  Laureat!  tum  in  Magistralis  honoris  designa- 
tionem  uno  sub  anno  absque  urgentissimis  causis  reciperetur  aut  siniol 
in  Baccalaureum  et  Magistrum  promoueretur."  Doch  schon  die  nächsten 
Promotionen,  1547  a,  zeigen,  dass  dieser  Beschlnss  nicht  streng  auf- 
recht erhalten  und  eine  Dispensation  davon  nicht  allzu  schwer  gemacht 
wurde,  denn  Johann  Sager  aus  Wittstock  wurde  am  21.  Juli  Ba<5calar 
und  am  1.  September  Magister  und  der  Prediger  Wolfgang  Brewer 
aus  Oesterreich  und  Ebellus  MoUendorp  aus  Oartz  wurden  sogar  m 
1.  September  Baccalare  und  Magister  zugleich.  Im  Winter  1548  wurden 
Simon  Tulovius  aus  Stettin  und  Joachim  Selius  aus  Stargard  am 
31.  Januar  Baccalare  und  am  26.  März  Magister,  im  Winter  1531 
wurde  Jakob  Culbunger  aus  Kotbus  in  demselben  Semester  Baccalar 
und  Magister,  im  Winter  1553  ebenso  Matthäus  Kruckmann.  Bei 
den  beiden  letzten  Promovenden  lässt  sich  nicht  entscheiden,  ob  sie 
an  demselben  Tage  beide  Grade  erhalten  haben,  weil  die  Decane  die 
Termine  nicht  angeben,  unter  den  am  28.  März  (1555)  Promovirten 
des  Winters  1554  sind  jedoch  drei,  die  zugleich  das  Baccalaureat  und 
das  Magisterium  erhielten.  In  den  sechziger  Jahren  wird  das  immer 
häufiger  und  weiterhin  wird  endlich  das  Zusammenfallen  der  Er- 
werbung beider  Grade  zur  Regel  und  die  Erwerbung  des 
Baccalaureats  allein  zur  Ausnahme. 

Von  den  112  Semestern,  die  der  vorliegende  Theil  des  Decanats- 
buches  umfasst,  sind  31  ohne  alle  Promotionen  vorübergegangen. 
Nur  in  fünf  Fällen  wird  auf  Seuchen  als  Erklärungsgrund  hingewiesen. 
Während  der  erbitterten  Controverso  zwischen  Musculus  und  Praetorius 


')  Acten  und  UrkuDden  111,  84,  Aniu.  2. 

(100) 


17 

1558— 1564  a  fielen  in  sechs  Semestern  die  Promotionen  aus,  doch  nur 
in  den  Einträgen  von  1563  a  bis  1564  a  beklagen  und  verwünschen  die 
Decane  den  unglückseligen  Streit  als  Ursache.  In  den  übrigen  prüfungs- 
losen Semestern  beschuldigen  die  Decane  den  Unfleiss  und  die  Unzu- 
verlässigkeit  der  Studenten  oder  die  Ungunst  der  Zeit  für  die  Ordnung 
und  die  Studien  an  der  Universität  oder  sie  schweigen  sich  aus.  Bis- 
weilen sieht  man,  dass  bald  nach  solchen  totalen  Ausfällen  die  Zahl 
iler  (Kandidaten  auflfallend  in  die  Höhe  schnellt,  und  erkennt  daraus, 
»lass  dort  das  Manco  nur  als  eine  vorübergehende  Depression  anzu- 
nehmen ist. 

Wie  früher  für  die  Zeit   von    1506    bis    1540  darauf  aufmerksam 
gpmacht  wurde,  dass   unter    den    Decanen,    wie  unter  den  andern  Mit- 
gliedern der  Facultät,  nicht    selten    Männer  waren,  die  Grade  in  den 
höheren  Facultäten,  besonders  in  der  Medicin  und  in  der  Jurispru- 
denz, erworben  hatten,  so  ist    auch    für    die  Jahre  1540  bis  1596  die- 
selbe Erscheinung    zu    registriren.     Sehr    deutlich    offenbart    sich  dies 
z.B.  im  Sommer  1566,  da  sind  unt^r  fünf  Examinatoren  drei  Doctoren 
und  ein  Licentiat,  der  Decan  Dr.  med.  Heinrich  Paxmann,  Dr.  med. 
Wolfgang   Jobst,  Dr.  med.  Caspar  Hoffmann,  Licentiat  i.  v.  Cas- 
par Sculteti,  und  nur  ein  Magister,     Petrus  Kiuauder.     Der  Grund 
zu  dieser  scheinbaren  Anomalie  liegt  zum  Theil  darin,  dass  in  den  oberen 
Facultäten  die  Zahl   der   Ordinariate    und  damit  die  der  Vacanzen  nur 
irering  war,  oder    darin,    dass    diese    Doctores    duplices    kein  Begehren 
darnach  trugen,  in  die    betreifenden    Facultäten    auch  wirklich  überzu- 
gehen.   Beides  triflt  besonders  bei  den  Medicinern  zu.     Nach  den  Be- 
stimmungen von  1540  sollte  diese  Facultät  aus  vier  Professoren  bestehen, 
aber  diese  stattliche  Zahl  ist  wohl  nur  ganz  vorübergehend  thatsächlich 
vorhanden    gewesen:    in    dem    allerdings    recht    nachlässig     geführten 
Decanatsbuche  werden  bis  zum    Winter    1586  nur  zwei  Ordinarien  er- 
mähnt, imd  die  Reformation    von    157"2    bezeugt    diese    Anzahl  als  die 
nonnale.     Einer    dieser    beiden    hatte    theoretische,    der    andere    prac- 
tische  Medicin  zu  lesen*).     15S6   wird   „tertius  Professor"    Dr.  Jakob 
Jockisch  und  mit    einem    Gehalt    aus    dem    Fiscus    der    Universität. 
Nach  dem  Tode  von  Jockisch  (f  1587)  rückte  Bergemann  in  seine 
Stelle,  und  man  ging  1588  endlich  an  die  wirkliche  Einrichtung  eines 
dritten  Ordinariates.  Ein  vierter  Professor  kam  dann  noch  später  hinzu  *^). 


*)  Acten  nnd  Urkunden  III,  87. 

*)  Später,  1610,    hat  die  medicinischo   Facnltiit  wieder    nur  zwei    (Ordinarien. 
Acten  und  Urk.  U,  54.  Cap.  XVII. 

Att«ii  nnd  Urknnden,  Heft  IV.  (101)  2 


18 

Die  in  der  philosophischen  Facultät  verbleibenden  Doctoren  fanden  dadurch 
ihre  Beehnnng,  dass  sie  dun  h  die  äussere  Rec  eption  unter  die  anerkann- 
ten Doctoren  der  Facultät  das  Recht  zur  Privatpraxis  und  zum  Annei- 
kochen  und  damit  eine  zweite  Einnalimequelle  neben  ihren  artistischen 
Gebührnissen  erwarben.  Dr.  Jodocus  Willichius  Junior,  der  sich  1580 
aus  diesem  Grunde  als  Jiaseler  Doctor  unter  die  Frankfurter  Doctoren 
hatte  Jiufnehmen  lassen,  schlug  ir>?<(),  als  auf  ihn  zuerst  die  Wahl  de^ 
Universität^-Consils  für  die  dritte  Professur  in  der  Medicin  gefallen  war. 
diese  Stellung  wegen  „inaequalitas  stipendij''  aus  und  blieb  bei  den 
Artisten,  wo  er  zudem  eine  Lectur  verwaltete,  die  in  Frankfurt  mit 
Vorliebe  einem  Mediciner  übertragen  wurde,  die  Professur  füi-  die  Phv- 
sica  des  Aristoteles.  Seine  Vorgänger  in  dieser  Professur  waren  Dr.  Gre- 
gorius  Grabat  und  Dr.  Wolfgang  Justus  und  sein  Nachfolger 
wurde  Dr.  Matthaeus  Zevsius. 

Die  Acten  der  philosophischen  Facultüt  geben  übrigens  in  den 
Titeln  der  Decane,  bei  Recejjtionen  von  Magistern  und  bei  der  Angabe 
der  Disputationen  auch  bisweilen  Fingerzeige  über  die  Entwicklung  und 
Gestaltung  der  einzelnen  philosophischen  Professuren,  auch 
solche,  die  Beckmann  in  seinen  Arbeiten  zur  üniversitätsgeschichtt *) 
übersehen  hat,  es  soll  aber  hier,  um  nicht  zu  weit  zu  schweifen,  nnr 
auf  eine  derselben  exemplificirt  werden.  Die  Vorlesungsankündigun^eii 
von  1541  machen  den  Lehrer  der  poetischen  Technik,  poeseos  et  poetke> 
Professor  sagte  man,  rühmend  namhaft :  Bernhardus  Holtorpus  Ha- 
gensis.  Dieser  Poet  im  älteren  Sinne  hat  erst  im  Sommer  1541  in 
Frankfurt  das  Baccalaureat  ei  werben  müssen,  wur<le  154H  a  erst  Magister 
und  endlich  1557  b  nahm  ihn  die  Facultät  in  ihr  Consil  auf.  Sein 
Nachfolger  wurde  Michael  Haslob  aus  Berlin,  der  regelrecht  vorher 
den  philosopliischen  Cursus  durchgemacht  und  sich  die  Grade  augeeignet 
hatte.  Als  sehr  verspäteter  Epigone  trat  in  Frankfurt  noch  einmal 
ir)li;Ja  ein  fahrender  Poet,  Michael  Abelus,  poeta  laureatus,  auf  und 
hatte  natürlich,  wenn  auch  nur  zahme,  Reibungen  mit  der  Facultät. 
Merkwürdig  ist,  dass  in  den  Acten  der  Facultät  der  als  Interpret  von 
('lassikern  berufene  berühmte  Dichter  Georgius  Sabinus  weder  als 
Decan,  noch  als  Examinator,  noch    als  Mitglied  der  Facultät  überhaupt 

genannt  wird.   — 

Wie  in  dem  Vorwort  zum  ersten  Theile  des  Decanatsbuches  schliessen 
wir  auch  hier  zum  Zweck  einer  allgemeinen  Grientirung  mit  einer 
scliematischen  Uebersiclit  über  die  Decanate  und  die  in  je(U*m 
vollzogenen  Promotionen: 


*    IS'olitia  rniv4'isitatis   Fi;iiu-ofurtana«',  Cup.    VI. 

(lOi) 


19 


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1541b 


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1546a 

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1548a 

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1549a 
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M. 

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M. 


I.  Simon  WlUieh  aus  Königsberg  1.  P.  A. 

M.  t  1W6 

I.  Christoph  Corner    aus  Buchen.  A.  M. 

Später  Theol.  Dr.  und  Professor.  Superatten- 
dens    generalis   Marchiae  f  1594.     .    :     .    . 

I.  Bartholomäus  Radtmann  aus  Frankftirt 

A.  M.  Später  J.V.  Dr.  und  Professor,  f  1585. 

I.  Christoph  Preyss  Pannonlus  ans  Pres- 

burg»  A.  M.  Begleitet  Kurfürst  Joachim  II. 
nach  Ungarn  als  lateinischer  Sccretär.  Später 
Professor  in  Königsberg.   Yicedecan  GregO- 

rlns  Wagner  aus  Rössel.  A.  M.    .    .    . 
Gregorlus    Wagner     ans  Rössel.   A.   M. 

Stiefbruder  von  Jodocus  Willichins.  f  1557 
in  Danzig  als  Theol.  Dr • 

Theobald  Thamer  aus  Strassburg  1.  E.  A. 

M.  Geht  nach  zwei  Tagen  nach  Hessen  als 
Theologe.  Yicedecan  Matth&us  Host  aus 
Wilmersdorf.  A.  M 

II.  Matth&us  Host  aus  Wilmersdorf.  A.  M. 

III.  Andreas  Hofhnann  aus  Liebenthal.  A.M. 
IL  Simon     Willieh     aus    Königsberg    i. 

P.  A.  M 

Jakob  Fabrieius  aus  Stargard.  A.  M.,  später 

Med.  Dr.  f  1564  in  Stettin 

II.  Caspar  Seulteti  (Schulz)  aus  Liegnitz. 
A.  M.  V.  J.  Lic 

II.  Jacobus  Joeiseus  (Joekiseh)  Hegltma- 

tianus  aus  Liegnitz.  A.  M 

II.  Joaehim   Zierenberg  aus   Danzig.   A. 

M.  Med.  Dr.  Geht  als  Physicus  nach  Kolberg. 

Yicedecan  Matth&us  Host  aus  Wilmers- 
dorf A.  M 

II.  Christoph  Corner  aus  Buchen.  A.  M.    . 

I.  Georg  Lieht  aus  Frankfürt.  A.  M.  f  1565. 

II.  Christoph  Preyss  Pannonius  aus  Pres- 
burg.   A.  M 

I.  Wolfgang  Jobst  (Justus)  aus  Frankfürt 

A    M.    später    Med.    Dr 

III.  Matth&us  Host  aus  Wilmersdorf  A.  M. 
Melchior    Oreger  aus    Perleberg.    A.   M. 

Später   Theol.    Lic.  f  1553. 


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12 


(103) 


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20 


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90. 


91. 


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93. 


94. 


95. 


9G. 


97. 
98. 

99. 

100. 

101. 

102. 

103. 
104. 
10.J. 
lOli. 

107. 
108. 

109. 
HO. 

111. 
112. 


1550a 
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1551a 


1551b 


1552a 


1552b 


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1554a 
1554b 

1555a 

1555b 

1556a 

1556b 

1557a 
1557b 
1558a 
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1559a 
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15(;0a 
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M. 

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P. 

F. 
M. 
S. 
P. 

F. 
M. 

S. 
P. 

F. 
M. 


II.  Johann  Hoffteann  aus  Liebenthal.  A.  M. 
Laurentltts    Otto    aus    Frankfart.  A.   M. 

Später  V.  J.  Dr.  und  Kanzler  Herzog  Barnims 
von  Pommern 

Benedietas  Möller  aus  Fürstenwalde.   A. 

M.  t  1552    a.  d.  Pest   bei    seiner    Hochzeit. 

ri.  Bartholomäus  Radtmann  aus  Frank- 

ftirt  A.  M 

I.  Valentin  Poppe  aus  Berlin  A.  M.  f  1565. 

Seuche 

Ludwig  Gabriel   aus   Rothenburg.   A.   M. 

Seuche 

I.  Hleronymus  Corner  aus  Buchen.  A.  M. 

t  als    Propst    1585 

I.  Bartholomäus  HoUer  Pistorls  ausFrank- 

ftirt.    A.    M.    Später    Dr.    Med.  f  1562    als 
Phvsicus    in  Berlin.     .     , 

III.  Jaeobus  Joelscus  Hegitmatianus.  A.  M. 
Jakob  Bergemann  aus  Bernau.  A.  M.  Spater 

Med.  Dr.    und  Professor,  t  159»^-     .... 

I.  Franz  Hesse  aus  Frankflirt.  A.  M.  Sp&tor 

Pastor  in  Prcnzlau 

I.  Johann  Hanau   aus  Frankflirt.   A.  M. 

Später  Med.   Dr.  t  1566 • 

III.  Christoph  Preyss  Pannonius  aus  Pres- 
burg.  A.  M 

II.  Wolfgang  Jobst  (Justus)  aus  Frankfürt. 
A.  M 

III.  Christoph  Corner  aus  Buchen.  A.  M. 

II.  Georg  Lieht  aus  Frankfurt.  A.  M.    .    . 

III.  Johann  Hofiteann  aus  Liebenthal.  A.  M. 
Joachim    Dancke   aus   Perleberg.   A.   M 

Später   Med.  Dr 

IV.  Matth&us  Host  aus  Wilmersdorf.  A.  M. 
III.  Caspar  Sculteti   aus  Liegnitz.   A.  M. 

V.    J.    Lic.   Quaostor    der   Universität.     .     . 

IL  Valentin  Poppe  aus  Berlin.  A.  M.    .    . 
Michael  Coelius  (Zellien)  aus  Schwedt.  A. 

M.  Notar  der  Universität 

II.  Hieronymus  Corner  aus  Buchen.  A.  M. 

IL  Bartholomäus  Moller  Pistoris  aus  Frank- 
fürt. A.  M.  Med.  Dr.  Geht  als  Physicus 
nach     Berlin: 


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Yiccdcean  Johann   Hanau  aus  Frankfurt. 

A.   M.   Med.  Dr 

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113. 

1562a 

S. 

I.  Caspar  Hofhnann    aus    Löwenberg   i. 

Schi.  A.  M ' 

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8 

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1562b 

P. 

III.  Wolflarang  Jobst(Jttstns)aus  Frankfurt. 

A.  M.   Med.    Dr. 

7 

5 

u:>. 

1563a 

F, 

II.  Franz   Hesse    aus    Frankfurt.    A.    M. 

Controvcrsc  zwischen  Andreas  Mascalus  und 

Abdias     Praetorias 

0 

0 

Ufi. 

1563b 

M. 

II.  Johann   Hanau   aus  Frankfürt.  A.  M. 

Med.  Dr.  Fortgang  der  Controverse.     .     .     . 

0 

0 

117. 

1564a 

S. 

I.  Elias   Cammerarlus  aus  Halle.   A.  M. 

Mathcmatum     Professor,    f    1581.    Fortgang 

der    Controverse. 

0 

0 

118. 

1564b 

P. 

1.  Christoph  Albinus  (Weisse)  aus  Stelnau. 

A.    M.    Später   Professor    Uebraeac   lingnae, 

Thcol.  Dr.  und  Professor 

3 

3 

119. 

1565a 

F. 

y.  Matth&us    Host   aus    Wilmersdorf.   A. 

1565b 

M. 

M.    Seuche 

0 

0 

120. 

Med.  Dr.    Abwesend  erwählt,   für    ihn:     .     . 

0 

0 

Yicedecan  Caspar  Scultetl    aus   Uegnitz. 

1566a 

S. 

Seuche 

8 

(> 

121. 

I.  Heinrieh  Faxmann   aus   Burgwedel.  A. 

*/ 

M.    Med.  Dr.  f  1580   als    Decan 

0 

4 

122. 

1566b 

P. 

1.  Johann  Sehosser  Aemilianus.  A.  M.  Poeta 

laureatus.   Professor    eloquentiae.  t  1585.     . 

4 

6 

123. 

1567a 

F. 

I.  Petrus  Riuander  (Baehmann)  aus  Klreh- 

berg,     Naomontanus.     A.     M.     Professor 

124. 

1567b 

M. 

poeseos  comicae  et    epistolarum    fauiili^rium 

Ciceronis.    +    1586 

0 

0 

Joaehim   HanfT  aus  Frankfurt.    A.  M.  f 

1580  als  Schulmeister   in  Lübeck.     .     .     . 

0 

0 

1-25. 

1568a 

S. 

Martin  BenckendorfT  aus  Krossen.  A.  M. 

Später  J.  V.  Dr.    und    Professor 

10 

15 

I2fi. 

1568b 

P. 

IV.  Wolfgang  Jobst  (Justus)   aus  Frank- 

furt.   A.  M.  Med.  Dr 

0 

0 

127. 

1569a 

F. 

I.  Abraham  Roekenbaeh  Zeapolltanus  aus 

Dinkelsbflhl.  A.  M.  Spätoi'  J.  V.  Dr.    .    . 

0 

0 

Prodecan  Wolfgang  Jobst  aus  Frankfürt. 

A.  M.    Med.   Dr 

12 

11 

(106) 


22 


No. 


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130. 


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132. 
133. 

134. 

135. 

136. 

137. 
138. 
139. 


140. 
141, 

142. 
143. 
144. 

145. 

146. 

147. 
148. 


1569b 


1570a 


1570b 


1571a 
1571b 
1572a 

1572b 

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M. 


Balthasar  Sehröder  aus  Perleberg.  A. 

M.  t  1577.  Spater  liathmann  in  Frankfurt.     . 

II.  Caspar  Hofhnann  aus  Löwenberg.   A. 

M.  "Med.    Dr 

I.  Jodocus  Wllllehius  Jonior  aus  Frankfurt. 

A.  M.  Später  Med.    Dr.    und    Physices    Pro- 
fessor, t  1590 

III.  Hieronymus  Corner  aus  Buchen.  A.  M. 
Wenzel  Franelseus  aus  Troppau.  A.  M.  . 
IL  Heinrieh  Faxmann  aus  Burgwedel.   A. 

M.    Med.    Dr 

IL  Christoph  Alblnus  (Weisse)  aus  Stelnau. 

A.  M.  Hebraeae  linguae  Professor.     .     .     .     • 
VI.  Matth&us  Host   aus  Wilmersdorf.    A. 

M.,  adhuc  Rcctor 

Urbanus  Plerlus  aus  Schwedt.  A.  M.  Später 

Theol.  Dr.    und  Professor    in  Wittenberg.     . 

IL  Ellas  Cammerarlus  aus  Halle.  A.  M  . 
IL  Johann  Sehosser  AemlUanus.  A.  ^1.  . 
IL  Petrus  Rluander   Naomontanus.  A.  M. 

Comicae    poescos,    epistolarntn  Ciceronis    et 

Thoinac  Linacrl  grammaticac  Professor,  f  1 589. 

I.  Michael  Haslob  aus  Berlin.  A.  M.  Poetices 

et  poeseos  Professor  t  1589 

I.  Johann  Schosser  Seeundus  aus  Elsenach. 

A.  M.  1580  Latinae  linguae  Professor.    1587 
Rhetoriccs    Professor,  f  1626    in  Kressen.     • 

Johann  Mltlo  aus  Kressen.   A.  M.   Später 

J.  V.  Dr.  und  Syndicus  der  Stadt  Frankfurt. 

IL  Abraham  Roekenbach  ZeapoUtanus. 

A.  M 

Johann  Cralgus  Seotus  aus  Edlnburg.  A. 

M.  Matheniatum    et   Organi  Anstotclis    Pro- 
fessor.   Spä*er   Med.    Dr 

lü.  Caspar  Hoffknann  aus  Löwenberg.  A. 

M.    Med.    Dr 

IL  Jodocus  WllUchlus  Junior  aus  Frank- 
furt.  A.  M.  Med.  Dr 

IV.  Hieronymus  Corner  aus  Buchen.  A.  M. 
I.  Matth&us   Zeyslus   aus  Cüstrln.  A.  M. 

Später   Med.   Dr.    1590   Physices   Professor. 
1607    Med.    Professor,  f  1607 


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III.  Heinrieh  Paxmann  aus  Bursrwedel.  A. 

M.  Med.  Dr.  f  10.  Juli  1580.  Während 
seiner  Krankheit  Yicedecan  Johann  CralgUS 
SeotUS.  A.  M.  Dann  Prodecan  Matth&US 
Zeyslns   ans  Cüstrln.  A.  M 

I.  Jakob  Ebept  aus  Sprottau»  A.  M.  Hcbraoae 

linguae  Professor.  Später  Theol.  Dr.  und 
Pofcssor.  t  1614 

VIl.  Matth&US  Host  aus  Wllmepsdorf.  A.  M. 
Johann  Pontanus  aus  Cotbus.  A.  M.  Scholac 

particularis  nioderator 

].  Bartholomäus  Radtmann    Junior   aus 

Frankfürt«  A.  M.  Hcbraeae  linguao  Professor. 
Später  Theol.  Dr.   und  Professor,  f  1602. 

111.  Johann   Sehosser  Aemlllanus.   A.   M* 

Eloqnentiae  Professor 

III.  Petrus  Rluander  Naomontanus  A.  M. 

Matheniatum  et  Graecae  linguac  Professor 
inferior 

II.  Michael    Haslob    aus    Berlin.    A.   M. 

Poetices  et  poescos    Professor 

II.  Johann  Sehosser  Seeundus  aus  Else- 
naeh.  A.  M 

III.  Jodoeus  WlUiehius  Junior  aus  Frank- 
furt. A.  M.  Med.   Dr 

III.  Abraham   Roekenbaeh    Zeapolltanus. 

A.  M.  J.  V.    Dr.   Seuche 

I.  David  Origanus  aus  Glatz.  A.  M.  Grae'*ae 

linyiae  und  Matheniatum   Professor   f  1629. 

Andreas  Wenzel  aus  Goldberg.  A.  M.  Th. 

Lic.  Oratoriae  et  historiamm  Professor.  Später 
Theol.  Dr.  und  Professor.  +  1613 

Christoph  Peltirgus  (Storeh)  aus  Sehweid- 

nitz.  A.  M.  Logices  Aristotelicae  Professor 
publicus.  Später  Graecarum  litterarum  Pro- 
fessor und  Theol.  Dr.  und  Professor  Super- 
intendens  generalis,  f  1633 

Andreas   Rempler   aus  Blstrltz  in  Sieben- 
bürgen. A.  M 

I.  Johann  Gnobloeh  Junior  aus  Frankfurt. 

A.  M.  1594.  Latinae  linguae  Professor,  f  1613. 


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II.  Bartholom&us   Radtmann  Junior  aus 

FrankftiFt«  A.  M.  Hobracac  linguac  Professor. 

II.  Jakob  Ebert  aus  Sppottau.  A.  M.  Ethi- 

corum  Professor 

I.  Balthasar  Camlnaens  (Feuerhüter)  aus 

Celle.  A.  M.  Poetices  Professor.  Vorher 
logicac  Professor.  Später   J.  V.  Dr.  f  1613. 

Jakob  Bergemann  Junior  aus  Frankfurt. 

A.  M.  Primaruni  mathescos  artium  et  Graecae 
linguae    Professor,  f    1611 

I.  Joachim  Gareaeus  aus  Brandenburg. 

A.  M.  1591  linguae  Graecae  Professor.  Später 
Theol.    Dr.    und  Superintendent   in  Sohrau. 

I.  Christoph     Neander    (Neumann)    aus 

Krossen.  A.  M.  Organi  Aristotelis  Professor 
publicus  Ordinarius.  Später  philosophiae 
moralis    Professor,   f   1641 

Laurentlus  Heland  aus  Kotbus.  A.  M.  Später 

Med.  Dr.    und  Professor,  f  1622 

U.  Matth&us  Zeyslus  aus  Güstrln.  A.  M. 

Med.    Lic.  Physices   Professor 

III.  Johann  Schosser  Seeundus  aus  Else- 

nach.  A.  M.    Rhctorices    Professor.    .     .     . 

I.  Caleb  Trygophorus  Corbaeensls  Walde- 

cius.  A.  M.  Linguae  Latinae  Professor.  1594 
Logices    Professor,  f    1613 . 

IV.  Abraham    Roekenbaeh   Zeapolltanus. 

A.  M.    J.  V.  Dr 

II.  David  Orlganus  aus  GIi^.  A.  M.  Mathe- 
matnm  Professor 

Joachim    Caruslus  aus   Spandau.   A.   M. 

Später  Syndicus  der  Universität  undRathmann. 
t    1622 

Pancratlus  Crugerlus  aus  Finsterwalde. 

A.  M.  Graecae  linguae  Professor,  f  1614.     . 

II.  Balthasar  Camlnaeus  (Feuerhflter)  aus 

Celle.  A.  M.  J.  V.  Dr.  Poescos  Professor.     . 

II.  Johann  Cnobloeh  Junior  aus  Frankfurt. 

A.  M.  Linguac  Latinae  Professor 

III.  Bartholomäus  Radtmann  Junior  aus 
Frankfürt.    A.  M.  Theol.  Dr 


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1108) 


25 

Es  folgt  nun  der  Text  des  Decanatsbuches.  Von  den  Promo- 
tionen ans  den  Zeiten  nach  1596  giebt  Beckmann  in  den  Lebensbe- 
schreibungen der  Professoren  ^)  einzelne  verstreute  Nachrichten.  Vollzählig 
hat  er  die  Namen  der  zehn  Promovirten  vom  ersten  Jubiläum  der 
Universität  im  Jahre  160(5  aufbewahrt*)  und  die  der  sechs  bei 
Gelegenheit  der  Sesquicentennarfeier,  die  1656  von  der  wegen  einer 
Seuche  ausgewanderten  Universität  in  Pürstenwalde  begangen  werden 
musste,  mit  dem  Magisterbarett  Geschmückten'). 

Ann,    1540, 

M,  lodoctuf   Willivhitis,^    Grece    lingue^  iuridice^J  et  omnium  humu- 
norum  artium  pro/essary  medkive  doctor  factum  est  et  in  coUegium  transijt 
iv»m  iUustrUsimi  lyrincipia  electaris,    InceHum  Uimen,  sub  tUro  Decanatu 
Jtoc  factum  sit.     Notent,  qui  nouerint^). 
[1540b.] 

Anno  a  Christo  nato  1540  Sabbato  ante  festum  Hedwigis®)  de 
mepta  consuetudine  in  Decanum  electus  est  Simon  Wyllich  Regio- 
montensis  (Ejc  natione  PriUenica),  per  quem  in  uigilia  Mathei')  in 
Magistros  promoti  sunt: 

1.  Iheronimus  Schwol    Berlynensis,    concionatar    Berolinensüy  obijt 
anno  1564. 

2.  Georgius  Bonemilius  Lasphe,  ex  opido  Cattorum  originem  ducens. 
Examinatores    fuerunt:    M.    Joachimus    Tzyrenbergius,  Vicecan- 

cdlarius;  M.  Caspar  Schulteti;    M.  Jacobus  Jokyscus;  M.  Bartholomeus 
Hademan;  M.  Christophorus  Korner. 

Nee  hoc  silencio  pretereundum  est,  quod  sub  huius  Decanatu 
Theobaldus  Thamerus,  Magister  Wittenbergensis,  sit  admissus  et 
receptus  ad  Facultatem  artisticam  a  Magistris  eiusdem  Facultatis,  quam 
redemit  tribus  florenis.  Ilic  postea^  in  diocaesi  Minilensi  uagans,  graues 
foiitra  ueram  Euangelij  doctrinum  euomuit  blasphemias. 

[IHla]  Ann.   1541, 

Anno  a  nato  Christo  MDXXXXI.  1().  Calendas  Maias*)  de  more 
nostrae  Scholae  legitime  electus    est  in  artisticae  Professionis  Decanum 

*)  Notitia  Univ.  Francof.  Cap.  VII.     Einzelnes  auch  schon  ('ap.  VI. 
")  A.  a.  0.  Cap.  VUI,  278,  *279. 
•)  A.  a.  0.  Cap.  VIU,  282. 
*)  So  ist  nach  dem  Original  zu  lesen. 

*)  WiUich  wurde    nach  dem    medicinischcn    Decanatsbuch    am    14.    1  Dezember 
^'^  ,in  ona  aala*"  zun»  Baccal.,  Lic.  und  Doctor  med.  promovirt. 
•)  9.  Oktober. 

^  lies:  Mathie,  i.  e.  23.  Februar  1541. 
*)  16.  Aprü. 

(109) 


26 

Magister  Christophorus  Cornerus  de  Buchen  (Kr  Nafhne  Fran- 
conica)^  sub  quo  in  Baccalaureorum  ordinein  relati  sunt  l(i.  Calendas 
Julias  ^). 

1.  Bari)tlioloniaeus  Wagnenis  Konigspergensis,  Pnitenus,  D(xior 
mpilicimip. 

'1.  Oswaldus  Gothfridus  de  Buchen. 

3.  Petrus  Doberkus  Gardelensis. 

4.  Martinus  Stunnius  Legnitius. 

T).  Bernhardus  01dori)ius  Hagensis,  pmia  cehhris. 

().  Anthonius  Gyrthius  Bngensis. 

Examinatoribus:  Decano,  M.  Joachimo  Czyrenbergio,  M.  Johanne 
Libontal,  M.  Vernhero  Elerdeso  et  M.  Tlienbaldo  Thamem. 

Aquo  etiam  Christophorus  Preyss  Pannonius,  Pressburgensk 
Magister  Vitebergae  promotus,  hie  in  album  Professionis  artisticae  r^ 
latus  est;  redemit  3  florenis. 

Deinde  Gregorius  Wagnerus  et  Andreas  Bocchou,  Magi>tri 
in   hac  nostra  Schohi  pronioti,  sunt  in   eandem  Facultat^^m  reeepti. 

[1541  b.J  4t, 

Anno  post  Christi  natiuitatem  M.  D.  XLI.  pridie  Idus  Octobris-I 
de  approbata  nostrae  Academiae  consuetudine  -  et  non  disceptantibQ> 
suflfragijs  in  Decnnuni  artisticae  Professionis  Magister  Bartholoineu> 
Kademannus  electus  est  (£>  imtione  Marchitka).  Sub  quo  in  Bacca- 
laureorum classem  relati  sunt  5.  Calendas  Februarias')  anno  4*2  retsti- 
tute  salutis: 

1.  Petrus  Ripertus       )  „  ...^ 

'2.  Wolfgangus   Jobst  }  ,,  ,      . 

o    X-    1        TT  ^.  I^ rantoi)liordenses. 

3.  ^icolaus  Hunnerus  J  ^ 

4.  Hieronimus  Nostwitz. 

.').  Albertus  Melde  de  Buco. 

H.  Sebastianus  Trentiuannus  Sarouiensis. 

7.  Barth(doniaeus  Grunenberger  Haynouiensis. 

5.  Sebastianus  Heylinannus  Strigoniensis. 
\).  Joannes  Prausnitz  Legnitzensis. 

10.  Ja((d)us  Hubnerus  Bregensis. 

Examinatores  fuerunt:  Decanus,  M.  Theobaldus  Thamerus,  M.  Ja- 
cobus  Jokisei  Hegitniatianus,  M.  Christopherus  Cornerus,  M.  Andiva> 
Buecho. 


«)  16.  Juni. 
«)  U.  Oktober. 
")  *28.  Januar. 


(UO; 


27 

[1542  a.] 

.  Anno  a  Christo  nato  M.  D.  xlij.  ad  x.  Calendas  Maij^)  de  more 
et  consuetudine  recepta  cunctis  suffragijs  Decanus  factus  est  Christo- 
phorus  Preyss  Pannonius,  artium  liberalium  Magister.  {Ex  natione 
SchlemticaJ.  Qui,  inito  hoc  magistratu,  paucis  post  diebus  ab  illustrissirao 
raarchione  Joachinw  secundoy  electore  sacri  Bomani  imperij  et  christia- 
narura  copiamm  in  expeditione  contra  Turcas  id  temporis  duce  et  im- 
peratore  supremo,  vocatus,  unä  in  Hungariam  proficisci  et  in  castris 
pro  Latino  secretario  ab  epistolis  esse  necesse  habuit.  Itaque  vicarium 
suo  loco  venerabilem  Magistrum  Gregorium  Wagnerum  substituit. 
Quo  gerente  magistratum,  titulum    et   graduin  magisterij  adepti 

sunt  subscripti: 

1.  Jacobus  Fabritius  Starkardianus.      Medicinae  doctor. 

2.  Basilius  Bartschius  Brutenus. 

3.  Georgius  Licht  Francofordianus. 

4.  Arnoldus  Bhottus  Suecus. 

Examinator  es  fuerunt:  M.  Joachimus  Cirenberg,  Vicecancellarius ; 
M.  Mattheus  Hosthus;  M,  Jacobus  Jociscus  Hegitmatianus;  M.  Vernerus 
Elerdesus;  M.  Andreas  Bochau. 

Item  bacca  lauri  donati  sunt,  quorum  nomina  sequenti  pagina 
exprimuntur: 

1.  Valentinus  Poppe  Berolinensis. 

2.  Andreas  Signertus  Prutenus. 

3.  Andreas  Günter  Camicianus. 

4.  Martinus  Wegnerus  Silesius. 

5.  Franciscus  Knoch  Prutenus. 

Examinatores  eorum:  Vicedecanus,  M.  Gaspar  Sculteti,  M.  Ja- 
cobus Jociscus,  M.  Theobaldus  Thamerus,  M.  Vernerus  Elerdesus. 

Hoc  anno  postridie  Ascensionis  domini  ^)  ex  nostra  Academia  praeter 
M.  Pannonium,  Detanum,  duo  clarissimi  viri,  dominus  Doctor  Jodocus 
^Villiehius  ßesellanus  et  dominus  Doctor  Gregorius  Crabatus 
unä  cum  principe  electore,  honoris  causa  supra  dicto,  supremo  totius 
«kristianae  expeditionis  duce,  etc.  in  militiam  sunt  profecti,  hoc  nomine 
potissimum,  ut  physici  et  medici  corporis  imperatoris  castrenses  essent. 
Qüibus  ab  imperio  honorifica  stipendia  fuerunt  decreta. 

[1Ö42  b.] 

Anno  a  nato  Christo  MDXLII.  pridie  Idus  Octobris***)  iustis  suffra- 
giji>    de  more    et    exemplo     nostrae    Academiae    Magister     Gregorius 


')  22.  April. 
*)  19.  Mai. 
•)  14.  Oktober. 


(111) 


28      _ 

Wagnerus  Resellanus  Decanus  designatus  kist  (Eu-  natione  Prutentca.) 
sub  quo  in  Baccalaureorum  album  cooptati  sunt  6.  Calendas  Aprilis^) 
anno  domini  43: 

1.  Dominions  Fabri  Pirnensis. 

"2.  Hieronymus  Cornerus  Franco. 

3.  Andreas  Grundtman  Cotbusianus. 

4.  Ludouicus  Gabriel. 

5.  Melchior  Dreger  Perlebergensis. 

6.  Mattheus  Holtzte  Dvrschouiensis. 

7.  Joannes  Panthaleon     |  ^.,    .. 

8.  Joannes  Naeogeorgus   j 

9.  Antonius  Alberti  Boleslauiensis. 
10.  Ambrosius  Konigk  Brüten us. 

Examinatores  fuerunt:  Decanus,  M.  Caspar  Schulteti,  M.  Jacohus 
Jociscus  Hegitmatianus,  M.  Theobaldus  Thamerus,  M.  Vemherus  Elerdesus. 

Circiter  ferias  d.  Martini  *)  ex  Ungaria  noster  elector  cum  exercitu 
redijt.  Bona  pars  militum,  febri  pestilentiali  correpta,  mortua  est.  Pro- 
fessor es  medicinarum  ex  iussu  principis  militem  anatomia  perto- 
trarunt*),  omnia  membra  vitalia  correpta  inuenta  sunt,  caruit  miseniin 
cadauer  pudendis  virilibus.     Cui  deus  optimus  maximus  sit  dexter. 

D.  Jodocus  Vuillichius,  frater*),  ad  regem  Poloniae  nomine 
principis  legationem  cum  episcopo  suscipere  coactus  est. 

[1543  a.]  Ann.    154:J. 

Anno,  postquara  uenit  ('hristus  in  mundum,  ut  peccatores  salat).^ 
faceret  in  corpore  carnis  per  mortem,  millesimo  quingentesimo  quadn- 
gesimo  tertio  X.  Calendas  Maij  *)  iuxta  leges  ac  statuta  huius  celeberri- 
raae  Scholae  omnium  consensu  ac  sutfragijs  Decanus  creatus  est  Theo- 
baldus Thamerus  Argentinensis,®)  artium  liberalium  Magister. 
(ü/-  Natione  Franconua).  Hie  postridie,  quam  hoc  nouo  honore  auctus 
est,  ab  illustrissimo  principe  Philippe,  landgrauio  Hessiae,  uocatur  ad 
praeconium  uerbi,  ut  in  ea  regione  munus  subeat  docendi  theologiani. 
Itaque,  biduum  hoc  magistratu  functus,  resignauit  uenerabili  doniino 
Magistro  Mathaeo  Hostio  eo  ipso  die,  quo  Philippus  Melanchthon. 
bonarum    literarum    lumen    ac    Wittembergensis    Scliolae  ivrsXiysia,  ut 


>)  27.  M&rz. 
■)  11.  November. 

')  Nach  dem  mediciuischen  Decanatisbuchc  nahm  unter  dem  Decanat  Dr.  Christian 
Schirach's  Dr.  Heinrich  Eggeling  die  „anatomia''  vor. 

*)  J.  Willichius  war  der  Stiefbruder  des  Dccans  Gregorius  Wagner. 

B)  22.  April. 

•)  Hier  ist  am  Rande  auf  1540  b  verwiesen:  Vide  pag.  anteced.  tertiam  anno  law. 

(112) 


29 

ita  dicam,  Coloniam  Agrippinam  profectus,  abijt  ad  instaurandam 
Scholam  reuerendissimi  etc.  episcopi  Coloniensis  Hemianni  ^),  qui  hyeme 
superiori,  illustrissimo  principe  Philippe  landgrauio  autore,  papatui 
niortuus,  deo  uera  per  fidem  Jesu  Christi  uiuere  coepit,  cui  Christo  honor 
ac  gloria  in  secula  seculorum.     Amen. 

fi:>4;3b] 

ANNO  DN.  M.  D.  XLIH.  M.  MATTHAEVS  HüSTVS  IL  DECA- 
NVS  EST  FACTVS,  SVB  CVIVS  ADMINISTRATION E  GESTA  SVNT, 
YT  SEQVITVB.     Ew  Marchitica  Natiane, 

I. 
Quo  tempore  M.   Jacobus    Fabritius    Stargardianus    omnium 
con^^ensu  ad  FacuHatis  artium  consilium  receptus  est. 

II. 
MENSE    AVGVSTO«)     MAGISTEBII     TITVLO    SVNT    üßNATI 
QVATVOß  S. 

1.  Joannes  Mewes  Wistochiensis. 
•2.  Joannes  Titius  Silesius. 

3.  Bartholemaeus  WagnemsBorussus.  NuncvteiUcmaeDodoi'  Gedani, 

4.  Sebastianus  Heylmannus  Silesius. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Magistri  Matthaeus  Hostus,  De- 
canus  et  Vicecancellarius;  Joachimus  Czirembergius;  Caspar  Sculteti; 
Jacobus  Jokiseh;   Andreas  Bocho. 

[1544  a.]  Ann.   i544, 

Desidei^atur  Decanatus  anni  1 544  circa  festuvt  Georgij^)  per  aeataiem^ 
«i  bene  vieviini,  electus  erat  Magister  Andreas  Hoffman  de  Lieben- 
Uli  fertio  ex  Natione  Schlesitica ^  sed  nulla  est  habita  promotio, 

11544  b.] 

Anno  a  Christo  nato  1544  Sabbato  ante  festum  Hewigis*)  de  rece- 
pta  consuetudine  in  Decanum  artistice  facultatis  electus  est  Simon 
Willich  Regiomontensis  {E,r  Natione  Pj*utenica\  per  quem  die  Lune 
post  conuersionis  Pauli*),  (awwo  if543.)  in  Baccalaurios  promoti  sunt: 

1.  Paulus  Scultetus^*)  {Praetonus)  Heimmdensis, 

*)  Hermann  v.  Wied. 

*)  Die  Promotion  gehört  also  eigentlich   in  das  Sommenncster  1543,  oder  das 
Monatsdatum  ist  falsch. 
»)  23.  April. 
*)  11.  Oktober. 
»)  28.  Januar. 
•)  Dahinter  gestrichen:  Berlincnsis. 

(113) 


3C^_ 

"2.  Laurentius  Otto  Francophordensis.  J.  V.  Dwior  et  cancelUirm 
Stelineiusis  pHncipi-n  Bemimi  neniori^, 

3.  Martinus  Hoffman. 

4.  Egidius  Lobeil. 

5.  Michael  Cellyn, 

().  Mailinus  Cratander. 

7.  Johannes  Heitzberg. 

8.  Joachimus    Stoltzenhagenn  | 

/  Bernouiensis. 

9.  Jacobus  Berge  man.  j  Afedirhiae  Docfor. 

10.  Paulus  Pretor  Prutenius. 

11.  Johannes  Wrasse. 

12.  Casparus  Scherschmidt   Vratislauiensis. 

Examinatores  fuerunt:  Decanus,  M.  Johannes  Libental,  M.  Wer- 
nerus  Elerdesus,  M.  Chnstoffeias  Cornerus,  M.  Gregorius  Wagiierus. 

Deinde  eadem  septima[na]  die  Mercurij^)  habita  est  prüinücio 
Magistrand orum,  in  qua  promoti  sunt: 

1.  Benedictus  Moller  Furstenwaldensis. 

2.  Laurentius  Pasca.     Docfor  theologiae, 

3.  Wolflfgangus  Jobst  Francophordensis.     Medieiyiae  Doctor. 

4.  Valentinus  Poppe,  ohijt  anno  I66ö  mense  Junio    aefutü-  41 

5.  Melchior  Dreger.     Nunc  Ucentiatus  theologiue. 

G.  Paulus  ScpHetus  {Pruetorivs)  BemonieiiHis,  nunc  prwrepior 
ma/rhionü  Sigi»jnu7idi  et  olim  FridenH^    epwcoporum  etc, 

Quorum  ex  am  in  ator  es  fuerunt:  Magister  Joachimus  Cirenbergm^ 
Vicecancellarius,  7/i^(/?WW/^  Z)or/or;  M.  Caspar  Sculteti ;  M.  Christoffem 
Pannonius;  M.  Bartholomeua  Radevmn  V,  J.  Dortor;'^)  M.  Jacobus 
Fabritius,  rnedicinae  Doctor. 

[1545  a.] 

Anno  ä  Virginis  parlu  M.  DXLV  de  more  ac  consuetudine  hnius 
celeberriine  Academie  Jacobus  Fabricius  Stargardianus  [voi^^^^ 
niedinmie  Doctar,  obijt  Stetinij  anno  64  apopiewia)  electus  est  in  Deca- 
num  artistice  Facultatis  X.  Calendarum  Maij')  (Kr  Katione  Franconm), 
sub  quo  in  classeni  Bacalaureorum  et  Magistroi  um  relati  sunt,  Bacalaurei 
die  Lune  ante  testum  exaltationis  crucis*),  Magistrandi  uero  eadem  septima- 
[na],  die  Mercurij*^).  Idem  quoque  Decanus  electus  (a  reuerendissiim> 
in  Christo  praesule  Lebusiano)  in  Vicecancellarium. 


')  30.  Januar. 

*)  Hier  sIätkI  ursprünglich:   Johannes  Liobental. 

>)  22.  April. 

*)  7.  September. 

")  9.  September. 

^114) 


81 

Bacalauriandi: 

1.  Georgius  Koch  Spandouiensis. 

2.  Andreas  Richeling.  \  v     *. 

3.  Bartolomeus  Wannemacher  / 

4.  Andreas  Misenus,  ro7irianafor  Gorlicenitiit. 
').  Johannes  Sluckwerder  Slesita. 

<).  Gallus  Durbache  Berolinianus. 

7.  Joachinuis  Tancke  Perlebergensis.  Nufw  medicinae  Docfor, 
Examinator  es    fuerunt:     Magistri:    Detanus,    Casparus    Sculteti, 
Cliristophorus  Pannonius,  Matheus  Hostius,  Jacobus  Jocissus, 

Magistrandi: 

1.  Alexius  Pleitz  Lignicensis. 

2.  (ieorgius  Öwirtzike  Lignicensis. 

'i.  Andreas  (lunU'rus  (Mmitianius   Sflcjfiwt, 
4.  Vitus  Bache. 

Eorum  examinatores  tuere:  Magistri:  Vicecancellarius,  (.'asparus 
Srultfti,  Matheus  Hostius,  Cliristophorus  Conierus,  Gregoriils  Wagnerus. 

|i:)4ob.]  Ann.    J646. 

Anno  1646  Saöbafo  anfefeatinn  Heihcif^in^)  e/e<iiia  ran(yniee  in  ar- 
Ustin/e  FaruiiaftM  Deran u ni  [ A 7i il reu .v  // oft'ni n n  </f'  A iebeni al^  artiuni 
MiHjlsier  et  iimioris  volleyij  rnUeyintu.s]^^  Lirefiffatn-s  ('a.sjKt riis  Sruifffi 
Li(j7iiren.fi.s\  t^ennulo  elevtws.  Kr  MuiwhiHra.  Nulla  habita  est 
l'icniofio. 

[i:)4<ia.]  Ann.    I64ß. 

Pr>st  reparatam  a  Christo  salutem  nostram  anno  \h\{\  die  Sabbati 
^intc  festum  diui  (xeorgij^)  in  libcralium  artium  Decanum  vnanimi  pro- 
t^'j'üuruiu  consensu  electus  est  M.  Jacobus  Jokissus  Hegitmatianus 
*K/  Saiione  Scfile-sifica).^  sub  euius  Decanatu  baccata  lauro  coronati 
"iiüt  (leceni,  quorum  nomina  secjuuntur. 

1.  Christophorus     Stummel     j   TheoUnpae  Dodor. 

\  Franckfordenses. 

*2.  Bartholomaeus     Moller       J  Medicinae  Dorfor. 

•J.  Paulus  Andreae  Lobauiensis. 

4.  Valentinus  Moller  Furstenwaldensis. 

.).  Johannes  Tempelhott'  Beroliiiensis. 

^>.  Johannes  Kileman  Leobergen sis,  ronrionafar  in  Fidkenbenj. 

')  10.  Oktober. 

')  Das  cingi^klaiiiinortc  ist  wieder  ^eslrichen. 

';  16.  April. 

(U5) 


32 

7.  Victor    öerken  Franckfordensis  ^ 

8.  Johannes   Zander    Gransogensis  / 

9.  Caspar  Stecker  Hiericosyluanus. 
10.  Andreas  Jerden  Margenburgensis. 

Examinatores  faerunt:  Decanus,  M.  Johannes  Libental,  M.  Bartin 
lomaeus  Radtman  Huliander,  M.  Christophorus  Corner,  M.  Gregoriuji 
Gwanerus. 

Sub  eiusdem  Decanatu  in  philosophiae  Magistros  designati  snut 
sex,  quorum  nomina  et  ordo  sequuntur: 

1.  Laurentius  Otto  Franckfordeneis,  Nunc  V,J.  Docfor  etcanceih- 
rius  PomeranicuH. 

2.  Aegidius  Löbel  Menulanus  Pruttenus. 

3.  Jacobus    Bergeman    Bernauiensis       \   ^.  ...         ^ 

,     -      ,  .  ,„       ,      T^    ,  ,  ,         r  rsunc  medianae   Docfoi'fi. 

4.  Joachimus  laneke  Perlebergensis.      J 

5.  Amoldus  Neylinck  Stendaliensis. 

6.  Christophorus  Stummel  Franckfordensis.  Nuru-  fJieologiae  Docfor. 
Examinatores  fuerunt:  Decanus  idemque  Vicecancellarius,  M.  Christo- 

phoruss    Freys     Panuonius,     M.    Bartholomaeus    Kadtman     Bulianilei\ 
M.  Christophorus  Comerus,  M.  (iregorius  Wanherus. 

Sub  horura  candidatoiiim  dispensatione  ad  artium  Faeultatis  Cod- 
cilium  recepti  sunt  M.  Georgius  Licht  et  M.  Melchior  Dregeraj: 
et  M.  Wolfgangus  Jobstus. 

Quo  tempore  etiam  a  Concilio  Faeultatis  artium  conclusum  ^^y  nt? 
quis  tum  in  Laureati  tum  in  Magistralis  honoris  designationem 
uno  sub  anno  absque  urgentissimis  causis  reciperetur  aut  simul  in 
Baccalaureum  et  Magistrum  promoueretur. 

[1546  b.]  1546, 

ANNO  DN.  MDXLVI  pridie  Idus  Octobris*)  de  more  et  ueteri 
consuetudine  omnium  professorum  suflfragijs  in  artisticae  Faeultatis  De- 
canum  electus  est  Joachimus  Cirenbergius,  artium  et  medicinarum 
Doctor.  (Kv  Natione  Prutmiva),  Qui  non  ita  multo  (Ann.  1547.) 
ante  defunctum  hunc  magistratum  a  prudentissimis  uiris  consulibus  et 
senatoribus  ciuitatis  CoUebergensis  ad  suscipiendam  physici  et  medici 
prouinciam  uocatus  est,  decreto  honorifico  salario.  Ea  propt^r  vicarium, 
qui  Interim  suas  uices  tueretur,  venerabilem  dominum  Magistrum 
Matthaeum  Hosthum  post  so  reliquit  Sabbato  post  dominicam  Üculi 
anno  1547.     2,  April. 

[1547  a.]  Ami.  1547. 

Anno  post  natum  Christum  M.  D.  XXXXVII  die  Aprilis  16.  creatus 
est  iterum  Decanus  CoUegij  plülosophici  M.  Christophorus  Cornerus, 

(116) 


33 

(Ex  Natione  Franconica),  in  cuius  magistratu  haec,  quae  sequuntur,  acta 
sunt. 

In  Baccalanreorum  ordinem    relati    sunt  ij,  quorum  nomina  se- 
quantur,  vndecüno  Calendas  Julias^): 

1.  Franciscus  Hessus  | 

\    Francophordiani. 

2.  Joannes  Hanaw       j     Medicinae  Doctor. 

3.  Joannes  Sager  Witstochiensis.     Postea  mediciiie  Doctor  et  archia- 
trus  lAibeccensis, 

4.  Joachimus  Belitzius  Werbensis. 
.).  Gregorius  Cornerus  ex  Buchen. 

6.  Casparus  Wirtwein  ex  Konigshouen  Franconiae. 
Dmconus  Francophorderms. 

7.  Jacobus  Stenico  Marchita  nouus. 

8.  Matthias  Dobergatzius  Bernouianus. 

9.  Urbanus  Schmolkius  Budissenus,  conctonator  Soivmiensis. 
Examinatores:  Decanus,  M.  Caspar  Scultetus,    M.    Jacobus    Jociscus, 
M.  Jacobus  Fabritius,  M.    Wolfgangus  Justus. 

Postea  Calendis  Septembris  *)  Baccalaurei   facti  sunt; 

1.  Wolfgangus  Brewer  Austrius. 

2.  Ebellus  MoUendorpius  ä  Gartz. 

Calendis  etiam  Septembris  Magisterij  titulo  aucti  et  ornati  sunt, 
quorum  nomina  haec  sunt: 

Magistrandi : 

1.  Wolfgangus  Brewer  Austrius,   concionator. 

2.  Hieronymus  Nostitz  Lobauiensis, 

3.  Hieronymus  Cornerus  ex  Buchen. 

4.  Martinus  Cratander  Lobauiensis. 

5.  Paulus  Praetor  Dantiscanus. 

H.  Andreas  ßicheling  |  ^ 

7.  Barptholomaeus  Wannemaclier     j 

8.  Johannes  Zanderus  Gransogensis. 

9.  Johannes  Sager  Witstochiensis. 

10.  Ebellus  MoUendorpius  ä  Gartz. 

Tentatores  et  examinatores:  Vicecancellarius  idemque  De- 
canus, M.  Matthaeus  Hostus,  M.  Jacobus  Hegitmatianus,  M.  Gregorius 
Wagnerus,  M.  Melchior  Dregerus. 

[1547  b.]  1547. 

Anno  k  Christo  nato  M.  D  XL VII.  XV.  die  Octobris  communi 
siiffiragio   professorum    artium    liberalium    Decanus   artisticae  Facultatis 

*)  21.  Juni. 

")  I.  September. 
AcUq  und  Urkunden,  Heft  IV.  (117)  3 


34_ 

Georgias  Lichtius  Francophordianus  electus  (Ej^  Marchitica  Na- 
tione\  sub  quo  hi  in  numerum  Baccalaureorum  relati  sunt  anni 
M.  D.  XLVni: 

1.  Mattheus  Winsius  Francophordianus 

"2.  Henricus  Jagau  Hildesiensis.  V,  J,  Doctar,  obijt  Beroliyij  annolößö. 

3.  Andreas  Mathias  Reppensis. 

4.  Johannes  Knobloch  Francophordianus.     Medi/^inae  Daior. 

5.  Martinus  Koch  Luberhasianus. 

G.  Martinus   BoUenfrass  Francophordianus.     Doctor  v.  Juris. 

7.  Michael  Bach  Kuburgensis. 

8.  Sebastianus  Brumman  Berlinensis. 

9.  Anthonius   Scheplitz  Witstochius. 

10.  Gabriel  WensechendorflFius  Bernauiensis. 

11.  Mathias  Struue  Perlebergensis. 

12.  Johannes  Griflfenhagen  Cotbusianus. 

18.  Mathias  Seiich  Lubonius. 

14.  Martinus  Sibenhar  \      ^-xi     • 

1'    mi   i.-      T»    i_-    •       )     Sittauiensis. 

lo.  Thobias   Kestaarius  ) 

Examinatores  fuerunt:  Decanus,  M.  Jacobus  Jokiscus,  M.  Barp- 
tholomeus  Badman ,  M.  Christopherus  Cornerus,  M.  Wulfgangn^ 
Justus. 

Sub  harum  camlidniormn  di»pf7hHatione  ad  arfiuvi  Facvltatü  «*llr- 
gium  asfiumptna  ent  M.  BejiedictuH  Moller  Furstenwald ensifi,  fii 
obijt  })este  anno  15d2  in  proprijs  nuptija. 

[1548  a.]  1648. 

ANNO  A  CHRISTO  NATO  M.  D.  XLVIII  {20.  Aprili^)  M.  CHRISTO- 
PHORVS  PANNONIVS  PREYSS  II.  DECANVS  EST  CRFATVS  LE- 
GITIME ET  RITE  CVNCTIS  SVFFRAGIIS  {Ex  Natiorie  SrhlfiHfica\ 
SVB  CVIVS  QVIDEM  ADMINISTRATIONE  ACTA  SVNT  HAEC: 

MAGI8TERII  GRADV,  TITVLO  ET  INSIGNIBVS  ORNATI  SVNT 
IX  BACCALAVREI  VT 

I.     Ludouicus  Gabriel  Eritropolitanus. 

IL     Andreas  Missenus  Cotbusianus,   connomtt&r  Garlix^ensi^. 
III.     Bartholomaeus  MoUerus  Pistoris  Francofordianus.     Medidtuie 
Doctor. 

IUI.     Victor  Gerken  Francofordianus. 
V.     Caspar  Stecker  Hiericosyluanus. 

\\.     Franciscus   Hessus  Francofordianus.     Paator  eeclpsiae  Pnim- 
lauiefm^s. 

(US) 


35 

VII.    Joachimus  Belicz  "Werbensis.     Concionatar  Brand enburgensis, 
Obijt  Brandenburgi,  Obijt  1581^). 

Vin.    Caspar  Wirtwein  Königshouensis.  Dtacontut  Francophordianus. 
IX.     Urbanus    Schmolkius  Budissensis.     Concionator  Sorauiensis. 

EXAMINATOBES  FVERE:  VICECANCELLABR^S  idemque  Deca- 
nus,  M.  Jacobus  Jocissus  Hegitmatianus,  M.  Mattheus  Hosthus,  M. 
Bartholomeus  Bademannus,  M.  Gregorius  Wagnerus. 

Et  quoniam  in  absentia  domini  Cancellarij  et  episcopi  Lubusani 
deeanus,  seniores  et  capitulum,  vt  vocant,  ecclesiae  Lubusanae  commissio- 
nem  Facultati  artium  et  Decano  petentibus  recusarunt  transmittere,  quod 
dieerent,  se  ea  de  re  nullum  ä  domino  Cancellario  et  episcopo  abeunte 
acoepisse  peculiare  mandatum:  ideo  Senatus  Academiae  per  literas  pe- 
tiuit  rescriptum  illustrissimi  electoris  marchionis  ad  dictum  capitulum, 
qao  efficeretur,  vt  commissio  etiam  absente  Cancellario  etc.  in  tempore 
hnc  mitteretur.  Quod  impetrauimus.  Scripsit  itaque  princeps  elector 
ad  dictum  capitulum  hoc  exemplo,  vt  de  verbo  ad  verbum  sequitur: 
Joachim  Churfurst  etc. 

Vnsern   grues    zuuorn.     Wirdigen,    lieben,    andechtigen,  rethe  vnd 
getrewen.     Wir  werden  durch  die  wirdigen,  hochgelarten,    vnsere  rethe 
vnd  lieben  getrewen,  Bector,  Magistros,  Doctores  vnd  Decanum  vnserer 
Vniuersitet  zu  Pranckfurt  angelangt,  wie  Ir  inligend  zu  ersehen.     Wann 
dann  vnser  rhat,  gefatter  vnd  besonder  freundt,  der  bischoflf  zu  Lubuss, 
itzo  nicht  im  stiflfte  Lubuss  anzutretfen  vnd  an  diser  promotion,  das  di 
jelbige   dester   ehr    vnd    forderlicher    befurdert  aus  vrsachen,    in  diser 
Schrift   angezaigt,    sonderlich    irer  Statuten,    der  gesatzten  zeit  vnd  der 
armen  gesellen    halben,    welche    dinst    angenomen    vnd    auf   Michaelis 
von  dannen  ziehen  müssen,  sonderlich  gelegen.    Vnd  do  die  selbige  gleich 
für  widerkunft  gedachtes  vnsers  freunds  in  das  stiflft  Lubus  geschehe,  ime 
daran  auch  seinem  zustande  vnd  gebure,  die  im  dann  angeboten  werden, 
liichts    abgehet,  begeren  wir  dem  nach,    wollet  zu    befurdermig    solchs 
Kutten,  pillichen,  loblichen  wergks,  auch  zu  vnserer  Vniuersitet  mehrerm 
auffhehmen,    damit    di  promouenten  sich  nicht  von  danne  begeben  vnd 
anderswo  promouirn  lassen,  an  stadt  vnd  abwesens  vnsers  freunds    dise 
promotion  dem  Decano  zuthun  comraittirn    vnd    diss  nicht  lenger  auf- 
Wten.    Vnd    ob    Euch    das    von    vnserm    freunde  gleich    nicht  beuelli 
vorlassen,  so  habt  Ir  es  doch  alten  brauche  in  solcher  gelegenheit  nach 
^vol  zu  thun.     So  wollen  wir  Euch  dasselbige  auch  kegen  ime  vnd  sonst 
vortreten   vnd    vorantworten    helfen    vnd    seind    des    in  gnaden    zu  er- 
kennen geneigt.     Datum  etc. 

An  senior  vnd  capittel  zu  Furstenwaldt  etc. 


*)  Obijt  1581  gehört  vielleicht  zu  Caspar  Wirtwein. 

(119)  3* 


_36    _ 

[1548  b.]  1548. 

ANNO  A  NATO  CHRISTO  M.  D.  XLVIII.  DDE  SABBATI  ANTE 
FESTVM  HEDEWIGES  (//A  Ocfobn^)  DE  RECEPTA  CONSVETUDLNE 
COMMVNI  ET  VNANIMI  SVFFRAGIO  OMNIVM  LEGITIME  ELECTVS 
EST  IN  ABTISTICAE  FACULTATIS  DECANVM  M.  GVOLPHOAX- 
GVS  IVSTVS  FRANCOPHORDIANVS  (Kr  Natime  Prutenicd),  SVß 
CVIVS  DECANATV  HAEC  GESTA  SVNT,  QVAE  SEQWNTVR.  AXNo 
M.  D.  XLIX. 

BACCA  LAVRI  CORONATI  SVNT  Xim,  QVORVM  NOMINA  EIE( 
SVNT:    pridie  Calendis  FebruarijO. 

1.  Wenceslaus  WoUmnitz  Francophordianus.     Medi^nnae  Dortctr. 

'2.  Sigismundus  Junior  Grtmebergensis.     Pastor  Suebtunensis. 

:l  Joachimus  Eberhard     \ 

4.  Martinus  Heyne.  l  Francophordiani. 

5.  Lucas  Lesce.  J 

().  Simon  Tulouius  Stetinensis. 

7.  Caspar  Hoffmannus  Leobergensis.     Meclicinae  Docfar  et  Elecfon* 
Brandenburg,  Archiutrus. 

8.  Joachiraus  Belingus  Bernauiensis. 

9.  Joannes  Teckler  Boleslauiensis.     Thcologiae  Licentiatua  et  pagfor 
ecclesie Droffnenftis^),  Eaiinguitur  apoph.ria  anno  80  die20.(ttoöH^. 

10.  Andreas  Scultetus  Prinslauiensis. 

11.  Joachimus  Selius  Stargardiensis. 

\'2.  Stephanus  Schwartz  Halbarstadensis. 

13.  Petrus  Kim  Odenheymensis. 

14.  Joannes  Gerkens  Soldwedel ensis. 

Sub  quorum  candidatorum  dispensatione  in  album  nostrorum  Bacca- 
laureorum  omnium  professorum  consensu  receptus  est  FranciscusCretz- 
mer  ex  Marlisburgo,  extraneus  Baccalaureus,  Lypsiae  promotus. 

Deinde  ad  artium  Facultatis  Concilium  cunctis  suffragijs  recepti 
sunt  M.  Vitus  Bach  et  Laurentius  Otto  Francophordianus  7. 
Calendarum  Aprilis^). 

Examinatores  fuenmt:  Decanus;  M.  Bartholomeus  Rademan, 
R(^ctor  hoc  tempore;  M.  Andreas  Hoffman  de  Libental,  M.  Gregoreus 
Wagnerus,  M.  Benedictus  Mollerus. 

SVB  EODEM  MAGISTRATV  MAGISTERII  GRADV  DONATI  SVNT, 
QVORVM  NOMINA  SEQV^^NTVR.     Octauo  Idibus  Aprilis  anno  1549.*) 


ij  31.  Januar. 

*)  Drosnensis  vorbcssort  aus  Dresdonsis. 

»)  26.  März. 

*)  6.  April. 

(liO) 


37^    _ 

1.  Valentinus  MoUerus  Fnrstenwaldensis. 

2.  Joannes  Hanaw  Franoophordensis.     Medicinae  Doctov. 

3.  Mathias  Dobergatzius  Bemauiensis. 

4.  Matheas  Winsius  Francophordensis. 

5.  HenricQS  Jagaw  Hildesheymensis.     /.    V,  Docfjor. 
().  Simon  Tulouins  Stetinensis. 

7.  Joachimus  Selius  Stargardiensis. 

Tentatores  et  examin atores  fufire:  Vicecancellarius  idemque 
I)e(  anus,  L.  Casparus  Scultetus,  M.  Christophorus  Preyss  Pannonius,  M. 
(iregoreus  Wagnerus,  M.  Benedictus  MoUerus. 

(1549a]  1549, 

ANNO  A  MESSIA  ORBI  EXHIBITO  M.  D.  XLIX.  MENSE 
APßlLI  {20,  Aprilis,)  LEGITIME  AC  OMNIVM  SVFFRAGIIS  III. 
'»KDINIS  PHILÜSOPHICI  DECANVS  MATTE AEVS  HOSTVS  CREA- 
TVS  EST.  {Ex  natione  Fraruxmica).  SVB  CVIVS  ADMINISTRATIONE 
HAEC  GESTA  SVNT: 

Magisterii  titulo  ornati  sunt  mense  Septembri: 

1.  Bernhartus  Holtorpius  Hagensis,  irmgnis  poeta. 

2.  Georgius  Goch. 

3.  Franciscus  Cretzmer  Mersburgensis. 

Examinatores  fuerunt:  Vicecancellarius  idemque  Decanus,  M. 
Jacobus  Jokisch,  M.  Christophorus  Cornerus,  M.  Melchior  Dreger,  M. 
Laurentius  Otto. 

[1549b.] 

Ad  Un.  Idus  Octobris^)  anni  a  filij  Dei,  domini  et  seruatoris 
nnstri  vnici  Jesu  Christi,  aduentu  in  carnem  M.  D.  XLIX.  de  more  fac- 
tus  est  Decanus  Melchior  Dregerus  {Ex  Natione  Marchiticd),  quo 
niagistratum  gerente, 

primo  quidem  bonorum  doctrinae  philosophicae  titulo  ornati  sunt 
adolescentes  hi,  vt 

1.  Andreas  Bruntzlo  Francofordianus. 

'2.  Andreas  Greyss  Bernsfeldianus. 

3.  Wenceslaus  Bentzerus  Hoieruuerdianus. 

4.  Johannes  Weyseman  Aurimontanus. 

5.  Johannes  Poftarsalka  Polonus. 

^.  Wolfgangus   Lindenerus  JJalensis.     Pastor  ecdesme    Caviwmnao 
*«  Lusatia  superiori. 
7.  Michael  Stauenow. 


0  12.  Oktober. 

(Hl) 


_    38 

8.  Samuel  Langenickel  Hirspergensis. 

9.  Petrus  Hafticius  Juterboecensis. 

10.  Johannes  Schonnan  Lignicensis. 

11.  Joachimus  Dam  Regiomontanus. 

12.  Esaias    Heydenreich  Sittauiensis.      Theoloffiae    Doctor   ei   pmior 

Wratisluuiae. 

His  Baccalaureorum  facultatem  redimentibus,  in  eorundem  numemm 
receptus  est  Caspar  Becker,  Vitebergae  promotus  Baccalaureus,  Dee- 
non  Magistrorum  redemit  M.  Jacobus  Bergeman. 

Quorum  examinatores  fueiunt:  Decanus,  L.  Casparus  Schulto 
M.   Jacobus  Jokiscus,    M.  Benedictus  MoUerus,    M.  Wolfgangus  Justü>. 

Vltimo  uero  seu  summo  titulo  insigniti  sunt  hi,  ut 

1.  Michaelus  Zellien. 

2.  Martinus  BoUenfrasius  Francofordianus.      T.  J,  Doctor. 

3.  Wenceslaus  ^)  Wolmnitz  Francofordianus.    Nunc  rnedicinae  Doctor. 

4.  Casparus  Becker  Freistadianus. 

5.  Paulus  Tresko  Belicianus. 

6.  Christianus  Granou  Stargardianus. 

7.  Thomas  Faber,  alias  Smedt,  Hauelbergensis. 

Sub  horum  Magisterij  renunciatonem  in  Senatum  Ordinis  phil•'^(>- 
phici  receptus  est  M.  Valentinus  Poppe. 

Examinatores  fuerunt:  Decanus  idemque  Vicecancellarius  L 
Caspar  Sculteti,  M.  Matthaeus  Hostus,  M.  Jacobus  Jokiscus,  M.  Grego- 
rius  Wagenerus. 

[1550  a.]  1550, 

Anno  a  natali  domini  nostri  Jhesu  Christi  MDL.  (/9.  ApHlis)  con- 
sentientibus  litterarij  Senatus  suflragijs  deelaratus  est  philosophici  Ordinis 
Decanus  M.  Johannes  Hoffman  de  Liebental.  (Air  Natione Svhlemtka,) 

Sub  cuius  magistratu  Baccalaureorum  titulo  insigniti  sunt: 

1.  Mathias  Cretzmer  Francofordensis. 

2.  Lucas  Prentzlo  Solinus. 

3.  Donatus  Leske  Dresnensis. 

4.  Georgius  Bomeke  Brandeburgensis. 

5.  Johannes  Heinrecht. 

().  Michael  Halle  Solinus. 

7.  Johannes  Hindenburg  Lucanus. 

8.  Marcus  Cernitz  Regiomontanus,  Marchita  nouits, 

9.  Joachimus  Werckmeister  Rupinensis. 
10.  Andreas  Human  Prutenus. 


*)  Ursprünglich  stand  hier:    Laurcntius 

(14i) 


39 

Horura  examinatores  fuere:  Decanus,  M.  Matthaens  Hostus,  M. 
Jacobus  Jociscus,  M.  Melchior  Dregerus.  M.  Jaci)bus  Bergeman. 

Georgius  ite  lUutnental,  episcqpus  Ijebwtianiuf  et  RatzeburgeiuiU^ 
{  ancellarius  Academiae^  obijt  anno  1650  die  Septenihrh  24^), 

[1550b.] 

Anno  a  nato  Christo  1550.  11.  Octobris  ex  lege  et  consnetudine 
huius  Academiae  suffragijs  omniura  electus  est  in  Decanum  Facnltatis 
artiüticae  Laurentius  Otto  Francophordianus,  artium  liberalium 
Magister.  (£lr  Natione  Prutenica,)  Nunc  V,  /.  Doctor  et  cancellarius 
Ihicis  Bamirni  Pomeraniae, 

Sub  cnius  administratione  Magisterij  insignijs  condecorati  sunt 
U.  Talendis  Aprüis*)  anno  salutis  humanae  1551: 

I.  Gallus  Dürbachns  Beroliniensis. 

i.  Joannes  Cillemannus  Leomontanus,  Silesius.  Pastor  in  Falkenberg, 

.1  Joannes  Knoblochus  Francofordensis.     Nunc  inedicinanun  Doctor, 

4.  Franciscus  Feld  Konicensis,  Prutenus. 

5.  Sigismnndus  Junior  Grunebergensis.    Pastor  ecclesiae  Swebosiensis, 

6.  Petrus  Kinn  Odenheyraensis. 

7.  Esaias     Heydenreich    Sittauiensis.      Nunc     tJieologie    Doctor    et 
pastor  Suinitie  Silesie, 

Tentatores  et  examinatores  fuerunt:  Decanus  idemque  Vicecan- 
fellarius,  M.  Christophorus  Preys  Pannonius,  M.  fJregoreus  Vuagnerus, 
M.  Benedictus  MoUerus. 

Neque  hoc  silentio  praetereundum,  quod  sub  eiusdem  Decanatu 
piae  memoriae  anno  1550.  18.  Calendis  Octobris  {14.  Septembris^)  reue- 
rendissimus  et  illustrissimus  praesul  Lubucensis  et  Batzenburgensis 
'ieurgius  de  Blumental,  iurium  Doctor,  canonicus  ecclesiae  Fursten- 
»aldensis  et  Cancellarius  atque  Conseruator  Academiae  nostrae 
Francophordianae,  repentina  morte  extinctus  sit,  et  ideo,  uacante  sede 
♦-pibcopatus,  Facultas  artistica  a  capitulo  et  eins  seniore  Doctore  Wolff- 
J^ango  Redorffer  commissionem  et  consensum  candidatos  examinandi 
i't  promouendi   petere    coacta    est,    quem    ei    citra    moram    assecuta. 

[155ia.J  155L 

Anno    ab    instaurata    salute    generis    humani   1551.    15.    Calendas 
*)  canonice  electus  est  in  Decanum  artisticae  Facultatis  Benedictus 


')  Nach  Wohlbrück,  Geschichte  des  ehemaligen  Bistums  Lebus,   II,  320,  starb 
Wnmenthal  am  25.  September. 
*)  19.  M&rz. 
■)  Siehe  oben  Note  1. 
*)  17.  April. 


40 

Mollerus  Furstenwaldensis,  artium  liberalium  et  philosophiae  Ma- 
gister. Ex  Natione  Franconu*a.  Mortuus  marbo  pestilentiali  anno  1552 
mense  Septembfi  die  25,  in  nuptijs  suis. 

[1551b.] 

Anno  domini  M.  D.  Li.  decimo  die  Octobris  legittime  ac  omnium 
suffragijs  in  Decanum  artistice  Facultatis  electus  est  Barth olomeus 
Radtman,  artium  ac  philosophie  Magister  (^Ex  Natione  Marchitica.) 
Sub  cuius  administratione  haec  gesta  sunt: 

Primo  in  artibus  gradu,  qui  ä  lauri  bacca  nomen  habet,  sequentes 
adolescentes  ornati  sunt: 

1.  Lucas  Mollerus  Haierschwerdensis. 

2.  Jacobus  Culbungerus  Cotbusianus. 

3.  Bartholomeus  Benkendorff  Soltuedelensis. 

4.  Christophorus  Habenicht  Lobaniensis. 

5.  Sebastianus  Roscius  Gubinensis. 
ß.  Thomas  Belitz  Witzensis. 

7.  Petrus  Bachmannus  Kirchbergensis.     Riiiander  alias. 

8.  Joachimus  Simecke  Saltzuedelensis.    Superattendens  in  patria  ma, 

9.  Gregorius  Horst  Torgensis. 

10.  Simon  Schaflfer  Budbiciensis. 

11.  Antonius  Moller  Kuticensis. 

Horum  examinatores  ftierunt;  Decanus,  L.  Gregorius,  M.  Joski- 
scus,  M.  Libental,  M.  Licht. 

Sub  eiusdem  Decanatu  in  philosophie  Magistros  promoti  sunt 
quattuor  Baccalaurei,  quorum  nomina  sequuntur: 

1.  Caspar  Hoffman  Lembergensis.     Doctor  viedicinae. 

2.  Andreas  Schnitze  Prentzlouiensis. 

3.  Georgius  Bomicke  Brandenburgensis. 

4.  Jacobus  Culbungerus  Cotbusianus. 

Examinatores    fuerunt:     Decanus    idemque   Vicecancellarius,   L 

Melchior  Dregerus,    M.   Wul[f]gangus  Justus,    M.  Benedictus  Mollerus, 

M.  Valentinus  Poppe. 

1552, 

Sub  huius  quoque  administratione  in  Senatum  Ordinis  philosophici 
recepti  sunt  venerabiles  viri  Hieronymus  Cornerus  et  Ludouicus 
Gabriel,  Magistri,  anno  salutis  M.  D.  Lij.     25.  Februarij. 

Circa  festum  Margarethae  ^)  hie  grauis  pestilentia  orta  est,  sie  vt 
optimi  quique  hinc  aufugerent,  atque  hec  eadem  circa  festum  natalii? 
Christi^)  eiusdem  anni,  M.  D.  Lij.  videlicet,^)  desijt. 

A)  13.  Juli. 

*)  25.  Dezember. 

')  Die  falsche  Jahreszahl  1552  ist  wieder  gestrichen. 

(124) 


41 

12.  Nouembris  eiusdem  quoque  anni  clarissimus  vir  utriusqire  nie- 
dicinae  Doctor  Jodocus  Wilichins  Lubusij  extremum  diem  elausit, 
cuius  funus  Francophordij  celebre  fuit     14,  Notiembt*is, 

[1552a.] 

Anno  post  natum  Christum  1552  die  XVI.  Aprilis  pro  consuetudine 
recepia  in  Decannm  electns  est  Valentinus  Poppius  Berlinensis? 
artium  ac  philosophiae  Magister  (^Ej:  NcUione  Schlesitica.)  Sub  cuius 
Deoanatu  nulla  est  facta  promotio  artisticae  Facultatis,  quia  tunc 
temporis  ingens  pestis  contagium  tum  professores  tum  ipsos  studiosos 
hinc  discedere  coegit. 

11552  b.] 

Anno  domini  M.  D.  lij.  die  XV.  Octobris  communi  suffragio  Sena- 
tum literarij  Ludouicus  Gabriel  Erytropolithanus  in  Decanum 
artisticae  Facultatis  electus  est.  {Ex  Natione  Prutenica.)  Sed  ne  tum 
quidem  promotio  ulla  celebrata  propter  contagionis  vehementiam. 

1555. 
Anno    domini    M.  D.  LUI.    X.    Calendas    Maias^)  recepti  sunt  in 
Facultatem  artisticam  consensu  omnium:   M.  Barptholomeus  MoUerus 
medicinae  Doctor;   M.  Franciscus  Hessus. 

[1553  a.] 

Anno  ä  nato  Christo  M.  D.  LUI.  10.  Calendas  Maias')  de  more 
Äcademiae  nostrae  legitime  et  consensu  omnium  electus  est  in  artisticae 
Facultatis  Decanum  M.  Hieronymus  Cornerus  de  Buchen.  (^Ex 
Natione  Franconicä),  sub  quo  Magist erij  titulo  sunt  omati  V.  Idus 
Julij')  hi  sequentes: 

I.  Martinus  Fleischer  Liberosanus. 
n.  Lucas  Lesch  Francophordianus. 

III.  Joannes   Teckler  Boleslauiensis.     Theologiae  LicenticUus. 
Uli.  Petrus  Bachmannus  (ß.iuander  alias)  Kirchbeigensis. 
V.  Joachimus  Simike  Salczwedelensis.  Superattendens  inpcUria  sua. 
VI.  Matthias  Matthiae,  Prutenus,  Rastenbergensis. 
VII.  Petrus   Fuchsins    Landsbergensis.     Concionatof*  Konigspergensis 

in  Marchia  noua. 
Vm.  Elias  Camerarius  Hallensis. 

Examinatores  fuere:  Vicecancellarius  idemque  Decanus,  M. 
Christophorus  Cornerus,  M.  Guolphgangus  Justus,  M.  Valentinus  Poppius, 
M.  Ludouicus  Gabriel. 


»)  -22.  April. 
«)  22.  April. 
«)  11.  Juli. 


(126) 


42 

[1553  b.] 

ANNODN.  M.  D.  Lin.M.BABPTHOLOMÄEVS  MOLLERVS  IHstom 
IN  DECANVM  ELECTVS  EST.  (Ex  Natime  Marchiticd).  SVB  CVIV8 
ADMIKISTRATIONE  GESTA  SVNT,  VT  SEQVITVB: 

MENSE  MARTIO  MAGISTERU  TITVLO  SVNT  ORNATI  QVATVOB 

SEQVENTES: 

1.  Joachimus  Eberhardus  Francofordianus.     Pastor  ecclesiae  in  Ra- 

thenaw, 

2.  Simon  Proxenus  Budbiceiisis,  Bohemus. 

3.  Thomas  Belitz. 

4.  Matthaeus  Krueckman. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  M.  Barptholomaeus  MoUerus,  De- 
canus  et  Vicecancellarius ;  M.  Wolffgangus  Jobst;  M.  Valentinus  Poppius; 
M.  Hieronymus  Cornerus;  M.  Ludouicus  Gabriel. 

Item  bacca  lauri  donati  sunt,  quorum  nomina  sequuntur. 

1.  Matthaeus  Krueckman. 

2.  Orbanus  MoUerus  P>ancofordianus. 

3.  Andraeas  Gastmeister  Francofordianus. 

4.  Simon  Schröder  Perleber gensis. 

5.  Andreas  Molitor  Prentzlauiensis. 

6.  Christhophorus     Weisse    Silestus,       Posten    theologiae    Doctor  et 
professor  hie, 

7.  Clemens  Kunau. 

8.  Joannes  Leheman. 

Horum  examinatores  quaere  sequenti  pagina. 

Examinatores  Baccalauriandorum:  M.  Bartholomaeus  MoUerus, 
Vicecancellarius;  M.  Wolffgangus  Jobst;  M.  Valentinus  Poppius;  M. 
Hieronymus  Cornerus;   M.  Ludouicus  Gabriel. 

[1554a.]  155i. 

Anno  Christi  M.  D.  LIIII.  die  Sabbati  ante  ferias  diui  Georgij 
(21.  Apnlis)  ab  artisticae  Facultatis  Senatoribus  in  Decanum  electus 
est  tertium  M.  Jacobus  Jokissus  {Ex  Natione  Schlesiti4:a) ^  et  sub 
eins  administratione  promoti  sunt  die  nono  Octobris 

Baccalaurei  hoc  ordine: 

I.  Matthaeus  Lemmichen  Prenzlauiensis. 

II.  Matthaeus  Titze  Furstenbergensis. 
III.  Hieron}Tnus  Scheibner  Hohgerswerdensis. 
IIII.  Valentinus  Boegeler  Zittauiensis  *). 

V.  Christophorus  Winter  Saganensis. 


^)  Zittauiensis  verbessert  für  Grorlicensis. 

(126) 


43 

VI.  Michael  Rettelus  Zittauiensis,  depositor. 

VU.  Matthias  Tillrichius  Gorlicensis.. 

Sorte  electi  examinatores  adiuncti  sunt  I.  Decano:  II.  M.  Valen- 
tinus  Poppe,  in.  M.  Hieronymus  Comerus,  IIII.  M.  Ludouicns  Gabriel, 
V.  M.  Barptholomaeus  MoUerus. 

[1554b.]  155L 

Anno  ab  incarnato  verbo  M.  D.  Lim.  HI.  Idus  Octobris*)  legittimfe 
et  consensu  omninm  philosophicae  Facultatis  Senatomm  electus  est  in 
Decanum  eiusdem  Facultatis  M.  Jacobus  Bergemannus  Bernoensis 
(Ex  Natione  Pi-utenica),  Sub  cuius  administratione  gesta  sunt,  quae 
sequuntur. 

Baccalaurei  promoti  sunt  decem  4.  Calendas  Februarij*): 

1.  Oallus  Werner  Franeophordensis. 

2.  Johannes  Sygel  de  Buechen,  Franco. 

3.  Gregorius  Wülike  Kopenikcensis. 

4.  Blasius  Jesche  Besecouiensis. 

5.  Ertmannus  Gnewekow  Gransoensis. 

6.  Valentinus  Laubick  Reichenbaccensis. 

7.  Dionisius  Steynberg.     )  ^   .    , 

„    ^        .      Tj  r  Guterbaccensis. 

8.  Georgius  Iden  J 

10.  P^chT     }    '^*"'^'  Perlebergensis. 

Horum  examinatores  fuerunt  unä  cum  Decano:  1.  L.  Gregorius 
Wagnerus,  2.  M.  Jacobus  Jokissus,  3.  M.  Johannes  HoflEman  de  Liben- 
tal,  4.  M.  Jeronymus  Cornerus. 

Eodem  quoque  die,  29.  Januarij,  his  Baccalaureis  Facultatem  Bacca- 
laureorum  redimentibus,  receptus  etiam  est  M.  Johannes  Hanow  in 
Concilium  Facultatis  philosophicae. 

Kursus  5.  Calendarum  Aprilis')  promoti  sunt  Baccalaurei  Septem 
sequentes  : 

.    1.  Petrus    Rosendal   Koniggsbergensis,    Marchita    nouus.      Senator 
Francophor dermis.     Postea  consul, 

2.  Thomas  Hubnerus  Berlinensis,  praeceptor  marchionis  primoge- 
niti  Joachimi  Friderici^^, 

3.  Paulus  Frydewalt  Vuratisslauiensis. 

4.  Martinus  Guttenberger  Rotenbergensis.     Medwinae  Doct&r, 

5.  Vitus  Lobenschus  Budbicensis,  Bohemus. 


*)  13.  Oktober. 
•)  29.  Januar  1555. 
^  «)  28.  März. 
*)  Für  Joachimi  Friderici  stand:    Johannis  Georgij. 

(Ii7) 


44 

6.  Joachimus  Schultz  Saltzwedelensis. 

7.  Barptolomeus  Betzow  Bernoensis. 

Horum  examinatores  sorte  electi  et  Decano  adiuncti  fuerunt: 
1.  Jacobus  Jokiseus,  2.  M.  Christophorus  Cornerus,  3.  M.  Georgius  Lichtius, 
4.  M.  Wnlffgangus  Justus. 

Ex  his  eodem  die,  28.  Mai-tij,  priores  tres  cum  alijs  sex  Baccalau- 
reis  Magisterij  quoque  titulo  sunt  ornati,  eo  ordine,  quo  sequitur: 

1 .  Samuel  Langenickel  Hirspergensis.     Pastor  iMwnähae  in  SUen'ia. 

2.  Petrus  Haflf[t]icius    Güterboccensis.      Ludimoderator  Berlinenaii. 

3.  Donatus  Leske  Dresnensis. 

4.  Andreas  Gastmeyster  Francophordensis. 

5.  Johannes  Leheman  Budissensis. 

6.  Matthaeus  Lemmichen  Prenzlauiensis. 

7.  Petrus  Rosendal  Konigesbergensis.     Senator  Francophordemis. 

8.  Thomas    Hubener    Berlinensis.       Praecepior    Joachimi    Friiienci 
marchionis. 

9.  Paulus  Frydewalt  Vuratisslauiensis.     Doctor  Medicinae, 
Horum  examinatores  fuerunt;    1.   M.  Jacobus  Bergemannus,  I)e- 

canus  et  Vicecancellarius,  2.  M.  Johannes  Hoffman  de  Libental,  3.  M. 
Wulffgangus  Justus,  4.  M.  Jeronymus  Cornerus,  5.  M.  Barptolomeus 
MoUerus. 

[1555a.]  A,  1555, 

Anno  Christi  M.  D.  LV.  die  Sabbati  {20,  Apnlü)  ante  ferias  diui 
Georgij  communi  suftragio  dominorum  de  Concilio  Facultatis  artisticae 
electus  est  in  Decanum  Franciscus  Hessus  Francophordianus,  ar- 
tium  liberalium  ac  philosophiae  Magister.  (Kx  Natione  Franconica), 
sub  cuius  Decanatu  nulla  facta  est  promotio. 

Johannes  Hornberg,  episcopus  Lubusianus,  obijt  dominica  Trini- 
tatis  9,  Junij  anno  domini  1555. 

[1555b.] 

Anno  a  nato  Christo,  saluatore  nostro,  M.  D.  LV.  IIIL  Idus  Octobris'^j 
legitime  ac  omnium  suftragijs  de  more  Academiae  nostrae  electus  est 
in  Decanum  artisticae  Facultatis  M.  Johannes  Hanaw  Francophor- 
dianus. (A>  Natione  Marchitica\  sub  cuius  administratione  haec,  quae 
sequuntur,  gesta  sunt. 

Magisterij  titulo  ornati  sunt  XIIII.  Calendas  Aprilis  {19.  Maiiij) 
anno  M.  I).  LVL: 

1.  Joannes  GriflFenhagen   Cotbusianus. 

2.  Michael  Bettelus  Sittauiensis. 


1)  12.  Oktober. 


45 

3.  Nicolans  Schart  Begiomontanus,  vtroque  gradu  ornatus*). 

Horum  examinatores  sorte  electi  .et  adiuncti  1.  M.  Joanni  Hanaw, 
Decano  et  Vicecancellario:  "2,  M.  Matthaeus  Hostus,  3.  M.  Jacobus  Jo- 
kissus,    4.  M.  Joannes  Hofl&nan  de  Libental,    5.  M.  Jacobus  Bergeman. 

[155Ga.]  56\ 

Anno  Christi  M.  D.  LVL  die  Sabbati  ante  ferias  diui  Alberti 
(18.  Aprilis)  ab  artisticae  Fatultatis  Senatoribus  in  Decanum  rite  elec- 
tus  est  tertio  M.  Christophorus  Preyss  Pannonius.  {Ex  Natione 
Sdile^fica),  sub  cnius  administratione  acta  sunt: 

M.  Joachimus  Tanck  Perlebergensis,  nunc  ^nedicinae  Doctor^ 
in  Concilinm  Facultatis  artisticae  omnium  consensu  receptus  est. 
Anno  58  elecftis  est  Decantis.      Vide  infra. 

fl556b.]  5ff«) 

Anno  a  Christo  nato  M.  D.  LVI.  die  Sabbati  ante  ferias  diui  Galli 
(/ö.  Octobris)  legitime  cunctis  suflBragijs  Senatorum  in  Decanum  artium 
creatus  est  secundo  M.  Guolphgangus  Justus  Francophordianus. 
{In  NcUione  Prutenwa). 

Sub  cuius  magistratu  gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

Anno  salutis  1557  die  6.  Aprilis  Baccalaurij  promoti  sunt: 

1.  Jacobus  Horst  Torgensis.     Medidnae  Doctar. 

'2.  Joannes  Sangerhausen  Francophordianus. 

3.  Balthasar  Schrötems  Perlebergensis. 

4.  Simon  Pfilius  Neuburgensis. 

5.  David  Rotenburg  Drosnensis. 

6.  Melchior  Hohenstein  Drosnensis. 

7.  Matheus  Krugerus  Drosnensis. 

8.  Nicolaus  Musculus  Dammensis,  Pomeranus. 

Horum  examinatores  fuerunt:  Decanus*),  M.  Christophorus  Preis 
Pannonius,  M.  Jacobus  Bergeman,  M.  Hieronymus  Cornerus,  M.  Joannes 
Hanau. 

Magister ij  titulo  ornati  sunt  eodem  die  et  anno: 

1.  Christophorus  Weiss  Silesius. 

2.  Jacobus  Tanck  Perlebergensis. 

3.  Martinus  Guttenberger  Rotenburgensis  ad  Duberum.     Nunc  me- 

nicinae  Dodor. 

4.  Jacobus  Horst  Torgensis.    Nunc  medicinae  Dodor. 

Horum  tentatores  et  examinatores  sorte  electi  et  Decano  ad- 
iuncti fuerunt:   Vicecancellarius  idemque  Decanus,  M.  Jacobus  Jokissus, 

^)  Also  Baccalar  and  Magister  uno  actu. 
■)  Im  Original:    57. 

')  Hinter  Decanus  ist  gestrichen :  Spectabilis  dominus  Magister  Guolphgangus 
Justus  est  nominatus. 

(149) 


46 

M.   Joachimus   Tanck,    M.    Hieronyinus    Cornerus,    M.    Bartholomaeus 
Mollerus  Pistoris. 

Sub  horum  candidatorum  receptione  in  Facultatem  omnium  suffra- 
gio  ac  consensu  in  Concilium  Facultatis  artisticae  receptus  est  M.  Bern- 
hardns  Holtorpius  Hagensis. 

[1557a.]  57. 

Anno  ä  Christo  Jesu  nato,  dei  et  Mariae  filio,  1.5.5.7.  Christo- 
phorus  Cornerusin.  rite  et  legitimfe  cunetis  suffragijs  Decanus  CoUe- 
gij  philosophici  creatus  et  declaratus  est  17.  die  Aprilis  {in  viyilia  Pasckf, 
In  Natione  Franconica). 

Sub  cuius  administratione  primura  in  Baccalaureorum  ordinem 
relati  sunt  pridife  Calendas  Octobres^). 

1.  Joannes  Fesserus  Arasteinensis. 

2.  Nicolaus  Lupus  ex  Kouigshouen. 

3.  Lucas  Poyke  Drosnensis,     famulus  Vniversitatis,    ideo  2  fipreni, 
qui  lisco  numerantur,  ipsi  donati  sunt. 

4.  Clemens  Wernerus  ex  Bilgreim. 

5.  Wolfgangus  Pistoris  Collicensts. 

6.  Jacobus  Kolerus  Graicensis. 

7.  Augustinus  Thieme  Pernauianus. 

8.  Nicolaus  Maier  Husensis. 

Horum  examinatores  sorte  facti  sunt:  Decanus,  M.  Valentin\i> 
Poppius,  M.  Jacobus  Bergemannus,  M.  Hieronymus  Comerus,  M.  Jo- 
annes Hanaw. 

Eodem  quoque  die  permissu  reuerendissimi  praesulis  Lebusiani, 
Cancellarij  Academiae,  et  totius  CoUegij  examinatorumque  consensu 
insignia  Magisterij  in  philosophia  acceperunt. 

1.  Qregorius  Willichius  Copaenicensis.     Diaconus  Francophordensis, 
postea  pastof'  Crosnensi^, 

2.  Dionysius  Lithorus  Juterbacensis. 

3.  Joannes  Fesserus  Amsteinensis,  Francus. 

Quorum  tentatores  et  examinatores  sorte  extiterunt:  Decanus 
et  Vicecancellarius  idem,  M.  Joannes  Hofman,  M.  Guolfgangus  Justus, 
M.  Hieronymus  Cornerus,  M.  Joannes  Hanouius. 

[1557  b.]  57. 

Anno  domini  M.  D.  LVH.  XVH.  die  Aprilis  Georgius  Lichtius 
{pbijt  ejc  peste  anno  i/)6/j,  6,  Septembris),  II.  in  Natione  Marchitica  le- 
gitimo  modo  est  Decanus  CoUegij  philosophici  omnium  suflfragijs  creatus 
{Ex  Natiwie  Marchitica),     Sub  cuius  administratione  nihil  actum,  praeter 


1)  30.  September. 

(130) 


47  _ 

quam  qnod  clarissimns  tiir  Godescalcus^)  Praetorius  ab  illustrissimo 
principe  electore  in  professorem  nostrae  Academiae  cooptatus  et  rite 
et  legitim^  Vniuersitati  est  commendatus. 

[1558a.]  58, 

Anno  ä  natali  domini  nostri  Jesu  Christi  M.  D.  Lviij  {16.  Aprilü) 
(onsentientibns  literarij  Senatus  suftragijs  declaratus  est  philosophici 
Ordinis  Decanus  M.  Johannes  Hofraan  de  Libental.  {Kv  Natione 
Schlesitica.) 

Sub  cuius  magistratu  Magister ij  titulo  omati  sunt:' 

1.  Oallns  Werner  Froncophordianus.     Medidnae  Doctar. 

2.  Bartholomaeus  Redslaw  Bernouiensis. 

3.  Martinus  Dobertzin  Periebergensis,  vtroque  gradu  ornatus*). 
Horum  tentatores  et  examinatores  sorte  electi    et  Decano  ad- 

iancti  fuerunt :  Vicecancellarius  idemque  Decanus,  M.  Valentinus  Poppius, 
M.  Jacobus  Bergemann,  M.  Joachimus  Danck,  M.  Bernhardus  Holtorpius 
Hagensis,  qui,  finito  examine,  altero  die  vita  defunctus  est. 

[1558b.] 

Anno  ä  natali  Christi  seruatoris  nostri  1558.  8.  die  Octobris  legit- 
timo  omnium  consensu  electus  est  artisticae  Facultatis  Decanus  M.  Jo- 
achimus Dancke  Periebergensis.  (£.r  Natione  Pnifenica\  sub  cuius 
Decanatu  gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

Mense  Januario  in  artium  Baccalaureos  promoti  sunt: 

1.  Daniel  Wilke  Francophordianus. 

2.  Martinus  Kniekatz,  alias  Leman.     Plehanus  pagamis. 

3.  Gregorius  Myldenerus  Gorlizensis. 

4.  Christophorus  Rodolphus  Pasualcensis. 

5.  Petrus  Steroiebier  Soldinensis.   Pastor  Sornviensis^  tandem  aposfata. 
().  Martinus  Graflfe  Guterbuccensis. 

7.  Martinus  Heclitius  Guterbuccensis. 

8.  Johannes  Hanvich  Pasualcensis. 

Horum  examinatores  fuerunt:  M.  Joachimus  Dancke,  Decanus, 
M.  Johannes  Hoffman  de  Libental,  M.  Jacobus  Bergemannus,  M.  Hiero- 
nymus  Comerus,  M.  Johannes  Hanow. 

Septimo  Aprilis  M.  Michael  Zellien  in  ordinem  Facultatis  ar- 
tisticae omnium  legittimo  consensu  receptus  est. 

Eodem  tempore  iterum  Baccalaureatus  titulo  omati  sunt: 

1.  Michael  Neander     | 

2.  Melchior  Francke    f  Snhebergensis. 

3.  Isaac  Sturmius       j 

^)  Oder  Abdias. 

V  Also  Baccalar  and  Magister  uno  actu. 

(181; 


48 

Ex  quibus  priores  duo  eodem  tempore  cum  alijs  qnibusdam  candi- 
datis  in  artinm  et  philosophiae  Magistros  promoti  sant,  quomm  no- 
mina  sequuntur: 

1.  Balthasar  Schroderus^)    Perlebergensis.    SeneUor  Francofordm- 
sis,  Obijt  anno  1577  in  avtumno, 

2.  Clemens  Wamems  Fürsten waldensis. 

3.  Jacobus  Colerus  Graizensis. 

4.  Michael  }sesLnieT\Olnjtannof563inqppidolMuban.AliniderverbiiH 

ISnhebergensis. 

5.  Melchior  FranckoJ  Ä^ctor  ischclcte  ( 'nstnnemds. 

Horum  examinatores  fuerunt:  M.  Joachiraus  Dancke,  Vicecan- 
cellarius  idemqne  Decanus,  M.  Georgias  Lichtius,  M.  Valentinus  Poppius, 
M.  Jacobus  Bergemannus,  nunc  Doctor  vieüicinae^  M.  Hieronjma? 
Cornerus. 

[1559  a.]  59. 

Anno  ä  Christo  nato  et  orbi  exhibito  M.  D.  LIX.  XXII.  Aprills  ritt- 
omniumque  suffragijs  ac  consensu  creatus  est  Ordinis  philosophiei  De- 
canus nn,  Matthaeus  Hostus.     {E,r  Natione  Franconicd). 

Sub  cuius  administratione  mense  Octobri  primo  honoris  in  artibu5 
liberalibus  gradu,  qui  a  bacca  laurea  nomen  habet,  publice  deciTifi 
sunt  honesti  et  eruditi  adolescentes : 

1.  Joachimus  Pluchmeister  Spandauianus. 

2.  Caspar  Langerfeld  Regiomontanus,  Borussus. 

3.  Johannes  Jeckel  Borussus 

4.  Georgius  Schnitze  Borussus. 

5.  Johannes  Boticherus  Ruppinensis. 

6.  Andreas  Dhuem  Gardelegensis. 

7.  Johannes  Heidenreich. 

8.  Andreas  Gebhardus  Soltwedelensis. 

Eodem  die  amplissinios  in  artibus  liberalibus  honores  Magisterij 
decreti  sunt  quatuor: 

1.  Paschasio  Danckio  Perlebergensi, 

2.  Johanni  Aegoceroti. 

Praetereae  duobus  ex  superiori  Baccalaureorum  ordine: 

3.  Johanni  Bottichero  Ruppinensi, 

4.  Andreae  Duhni  Gardlegensi. 
Quorum  examinatores  fuerunt: 

Matthaeus  Hostus,  Decanus  et  Vicecancellarius, 


^)  Hier  stand  ursprünglich:   Dregerus. 

(13i; 


49 


Jacobus  Bergmann  1  t.-^  ,.  .        t^    i. 

„  °  \  Medicinae  Doctores. 

Johannes  Hanaw       | 

Johannes  Hoffinann  de  Liebental, 

Michael  Cellinns. 


[1359b.]  59, 

Anno  ä  nato  Chriato  1559,  XVI.  Ociobris  rite  onmium  suffragijs 
fledus  est  in  artium  Decaimin  HL  ey^regius  dominius  iutis  vtriusque 
lAcentiatus  dominus  Casparus  Schult eti  Lignicensis^  Academiae 
Quaestor  (Et  Natione  Afarchitica),  sab  cuius  administratione  seniestri 
nulla  facta  est  promotio. 

11560a.]  1560, 

Anno  ä  nato  Christo  1560  ritä  et  legittimö  cnnctis  suffragijs  De- 
ranus  CoUegij  philosophici  creatus  est  Valentinus  Poppius  Berlinen- 
sis  20.  die  Aprilis  (£a:  Natione  Schlesitica).  Obijt  g^rassante  peste 
amio  1565,  22.  Octobris, 

Sub  cnins  administratione  primnm  in  Baecalaureorum  ordinem 
relati  sunt  26.  Septembris: 

1.  Joannes  Pelargus  Preistadiensis. 

2.  Balthazar  Oloxinus  Arnswaldensis. 

3.  Joannes  Musculus  Witebergensis.     D,  Andreae  Musculi  filius, 

4.  Andreas  Prentzlo  Arnswaldensis. 

5.  Bartholomeus  Brandenburck  Cölonensis. 

Horum  examinatores  sorte  facti  sunt:  Decanus,  M.  Wolfgangus 
Justus,  D.  Joannes  Hanouius,  M.  Matthaeus  Hostus,  M.  Michael  Cellinus. 

Eodem  die  permissu  illustrissimi  praesulis  Lebusiani,  Cancellarij 
Academiae,  et  totius  coUegij  examinatorumque  consensu  insignia  Ma- 
gisterij  in  philosophia  acceperunt  honesti  et  eruditi  adolescentes : 

1.  Valentinus  Bocegeler  Zittauiensis. 

2.  Joannes  Sangerhausen  Francophordianus.    Concionator  Crosnensis, 

3.  Joannes  Pelargus  Preistadiensis.     Pastor  Suidniciensis  in  Silesia. 

4.  Balthazar  Qloxinus  Arnswaldensis. 

Quorum  examinatores  sorte  electi  fuerunt:  Vicecancellarius  idem- 
que  Decanus,  D.  Joannes  Hanouius,  M.  Joannes  Hoflfman  de  Libental, 
M.  Christophorus  Cornerus,  M.  Michael  Cellinus. 

Duodecimo  Octobris  M.  Casparus  Hoff  man  in  ordinem  artisticae 
Facultatis  omnium  legittimis  suffragijs  receptus  est. 

[15f)0b.)  1560. 

Anno  a  vero  Messia  exhibito  M.  D.  LX.  XH.  Octobris  rite  et  le- 
gitime Decanus  electus  est  suffragio  et  consensu  omnium  Michael 
Coeliu8  Swetensis  sub  ditione  comitis  de  Viraden  {Ex  Natione  Pru- 
^^«ica),  sub  cuius  administratione  acta  sunt  haec: 

Acten  and  Urkunden,  Heft  IV.  (183)  4 


50 

Hoc  tempore  authoritate  principis,  legibus  nostris  qiiodam- 
modo  renitentibus,  factus  est  publieus  matheseos  leotnr 
Elias  Camerarius,  artium  Magister  {19,  Aprilifi).  Ne  uero  in  poste- 
rum  ordo,  a  maioribus  prudenter  institutus,  turbetur,  publica  \i(leat 
authoritas. 

Porro  in  Baccalaureorum  ordinem  relati  sunt  24.  Martij: 
I.  Jacobus  Praetorium .     Rector  acholae  Magiieburgeiusis. 
II.  Johannes  Ennius.     Medicus  phifudua  Stetineima. 
in.  Philippus  P}Tenaeus.     Medmts  phi/aicn^  in  montibu-s  Rohemh'y. 
Uli.  Petrus  Hiuielricus. 
V.  Dauid  Mulberch. 
VI.  Joannes  Knochius. 

VII.  Jodocus  Williehius,  Docion^  Jodoci  ßlius^   Francopharderm^, 
VIII.  Osuualdus  Scriba. 
IX.  Sebastian  US  Mol  1er  FurstenwaldefmlH.     Posten  med'mnctf  Dofioe 

et  professor. 
Horum   examin atores  fuerunt  praeter  Decanum  sequentes:    I.  D. 
Jacobus  Bergeman,  II.  D.  Joannes  Hano.    III.  M.  Hieronymus  Conieru.^^. 
IUI.  M.  Casj)ar  Hoffman. 

Eodem  die  ornati  sunt  titulo  Magisterij; 

I.    Jacobus  Praetorius.    Et  hie  postremum  locura  habere  debelwt, 
cum  uero  et  homo  doctus  et  pastor  Magdeburge  esset,  pemiit- 
tentibus  candidatis,  ei  primus  locus  est  concessus. 
II.  Simon  Acontius,  ßUm  alias. 
III.  Lucas  Poick  Drosnensis. 
IUI.  (>aspar  Langfeit  Pi-vtentis. 
V.  Joannes  Ennius  Gubinen-si^s. 
VI.  Philippus  P}Tenaeus  Prutemi^, 
VII.  Petnis  Himelricus  Pnäenm. 
VIII.  David  Mulberch. 
IX.  Joannes  Knochius. 

Horum  examinatores  luerunt  praeter  Vicecancellarium  ijdem,  vt: 
D.  Jacobus  Bergeman,  I).  Joannes  Hanov,  M.  Hieronimus  Comerus,  M. 
('as])ar  Hoffman. 

M.  Elias  Camerarius  ad  artium  Faculüitis  collegium  assumptus 
est  \\).  Ai)rilis.  —  ()bserua[ta]  tarnen  quodam  impetratione  et  authori- 
tate electoris  etc. 

fl^^Ua.]  67. 

Anno  a  Christo  Jesu  nato,  dei  et  Mariae  lilio,  millesimo  quingeii- 
tesimo  sexagesinu»  primo  decinio  nono  die  Aprilis  Magister  Hieronymus 
Comerus  de  Buchen    ex  Natione  Fraucunica  secundo  rite   et  legitime 

(134) 


51_ 

cuiK'tis  suffragijs  Detanus  CoUegij  philosophici  creatus  et  declaratus 
est.  {Ex  Natione  Franconkd),  sub  cuius  administratione  nulla  facta 
est  promotio. 

f  1561b.]  61. 

Anno  ä  nato  Christo  M.  D.  LXI.  XII.  Octobris  secundo  electiis  est 
le^time  et  communibus  sutiragijs  Senatorum  Collegij  philosophici  in 
Decanum  artisticae  Facultatis  clarissimus  uir  Bartholomaeus  Mollerus 
Pistoris,  artium  et  raedicinarum  doctor.  {Ex  Marchitica  Natione), 
sub  cuius  administratione  uocatus  est  ä  senatu  Berlinensi,  ut  eius  ciui- 
tatis  luedicum  et  physicum  ageret,  ideo  vicarium  reliquit  Joannera 
Hanouium,  artium  et  medicinarum  Doctorem.  Nulla  autem  hoc 
tempore  facta  est  promotio. 

[15B2a.]  62, 

Anno  a  Christo  nato  M.  D.  LXII.  XVIII.  Aprilis  unanimi  consensu 
electus  est  Collegij  philosophici  Decanus  M.  Casparus  Hoff  man  Leo- 
bergensis.  {Ex  Natume  Schlesitica).  Sub  cuius  administratione  tributi 
sunt  bonorum  tituli  sequentibus: 

Baccalaureorum  numero  asscripti  sunt: 

1.  Joachimus  Eckhard us  Wilsenacensis. 

2.  Kilianus  Weiss  Vratislauiensis. 

3.  Andreas  Gristopius  Brunsuicensis. 

4.  Harduicus    Bryoniger    Memelius.     Prutenm.     Doctor    /nedkinae. 

5.  Joachimus  Phrysius  Belgardensis. 

().  Ambrosius  ßicius  Marienburgensis.     Pristor  ecdcifiue   Thammen- 
sitt  in  Neomarchiä. 

7.  Dionysius  Tragendorpius  Anclamensis. 

8,  Joachimus  Hanffius  Francophordianus.     \).  Lubecae^    ubi  redorem 
Hchole  egit^  anno  15^0, 

Magisterij  titulo  ornati  sunt  17.  Septeiubris: 

1.  Johannes  Heidenreich  Zittauiensis.     Theolog'me  Doctor, 

2.  Joachimus  Eckhardus  Wilsenacensis. 

3.  Kilianus  Weiss  Vratislauiensis. 

4.  Andreas  Gristopius  Brunsuicensis. 

5.  Harduicus  Bryoniger  Memelius. 

6.  Joachimus  Phrysius  Belgardensis. 

7.  Ambrosius  Ricius  Marienburgensis. 

8.  Dionysius  Tragendorpius  Anclamensis. 

Examinatores  horum  fuerunt:  1.  Decanus,  2,  M.  Matthaeus 
Hostus,  3.  D.  Johannes  Hanaw,  4.  M.  Valentinus  Poppius,  5.  M. 
Michael  Cellinus. 

(135)  4* 


__  52 

[1562b.]  62, 

Anno  salutiferi  partns  vel  ä  nato  Christo,  mediatore  nostro,  M.  D. 
LH.  X.  Octobris  ritij  et  legitimä  cunctis  snffragijs  Senatorum  Com-ilij 
Facultatis  de  quatuor  Nationibus  renuntiatus  est  artinm  Decanus  ex  Na- 
tione  Prutenica  DI.  Wolfgangus  Jnstns  Francophordianus,  ar- 
tinm et  medieinarnm  Doctor  (E*c  Natione  Prutenira),  sub  cnius  ad- 
ministratione  gesta  snnt,  qnae  sequuntur. 

X.  Octobris  eodem  anno  post  electionem  noui  Decani  unanüni  cod- 
sensu  totius  Collegii  philosophici  in  Concilium  Facultatis  ari:isticae  re- 
cepti  et  ascripti  sunt  eruditione  et  virt,ute  praestant^s  viri,  hie  promoti 
artium  Magistri,  Petrus  Einander  Naomontanus  et  Christophorus 
Albinus. 

Die  18.  Nouembris  eiusdem  anni  collega  et  frater  noster  dominus 
Bartholomaeus  Möllern s,  artium  et  medicinarum  Doctor,  physicui^ 
ciuitatis  Berlin ensis,  mortem  obijt  Berolinij  ex  difficillimo  casn  et  de- 
fluxucapitis  corrosiuo  et  acri,  qui  peperit  putredines,  griginaram  (?)  et  alios 
prauos  humores  per  uniuersum  corpus. 

A.  1563. 

Die  13.  Martij  communi  consensu  omnium  dominorum  de  conciJfo 
Facultatis  artisticae  anno  salutis  1563  Thomas  Garlippius  Xen- 
brandenburgensis,  in  Academia  Griueswaldiana  promotus  Baccalaiireus, 
receptus  est  in  ordinem  nostrorum  Baccalauieorum  eumque  redenüt 
duobus  aureis. 

156e3. 

Primo  philosophiae  gradu  ornati  sunt  anno  1563  die  2J),  Martij, 
qui  erat  dies  Lunae  a  dominica  Judica,  quinque  adolescentes  sequeutes: 

1.  Joannes  Wecker,  pastor  ecclesiae  s.  Gertrudis  in  suburbio  Franco- 
phordiano. 

2.  Adam  Reck  Pulsnicensis. 

3.  Georgius  Wemerus  Freistadiensis. 

4.  Fridericus  Tiaberus  Jeuerensis,  Phrysius. 

5.  Theodorus  Sorbachius  Bremensis. 

Magist erij  summo  honore  condecorati  sunt  anno  1563  eodem  die 
hi  sequentes  Septem. 

1.  Nicolaus  Maus  Dammensis. 

2.  Thomas  Garlippius  Neubrandenburgensis,  Megalopolitanus. 

3.  Joannes   Weckerus  Bescouiensis,   pastor  ecclesiae  s.  Gertrudis  in 
suburbio  Francophordiano. 

4.  Adam  Reckus  Pulsnicensis. 

5.  Georgius  Wernerus  Freistadiensis. 

(186) 


53 

6.  Fridericus  Tiaberus  Jeuerensis,  Phrysius. 

7.  Theodonis  Sorbachius  Breraensis. 

Honmi  tentatores  et  examinatores  faere:  Decanus  idemque  Vice- 
eancellarins,  M.  Valentinus  Poppius,  M.  Hieronjanus  Cornems,  M.  Elias 
Camerarius,  mathematicus,  M.  Petrus  Biuander,  M.  Christophorus  Albinus. 

Michi  concessa  est  potestas  examinandi  et  promouendi  ab  egregio 
viro  Andrea  Czochio,  v.  i.  Doctore,  vicario  illustrissimi  marchionis 
Joannis  Georgij,  nomine  reuerendissimi  praesulis  Lubusensis  et  do- 
mini  domini  Joaehimi  Friderici,  marchionis,  filij  sui  dilectissimi, 
Cancellarij  et  Conseruatoris  Academiae. 

11563a.]  63. 

Anno  reparatae  salntis  1563.  Aprilis  die  17.  communi  suffragio 
le^'itimä  in  Decanum  artisticae  Facultatis  electus  est  ex  Franconiea  Na- 
tiuue  Franeiscus  Hessus  Francophurdianns,  artium  ac  philosophiae 
Magister  (Franconkä), 

Propter  controuersiam  inter  Andream  Musculnm  et  Abdiam 
Praetorium  de  bonorum  operum  necessitate  ita  dissipata  fnit  Schola 
nostra,  ut  vix  aliqui  hoc  semestri,  quibns  exercitia  publica  disputatio- 
num  et  declaraationum  conserua[re]ntur,  haberi  potuerunt.  Cui  autem 
(lignitates  gradu[ujm  in  Ordine  philosophico  conferri  debuissent,  prorsus 
nemo  extitit.  Quae  vulnera  dissipatae  Academiae  nostrae  horribiliter 
inflictae  ut  summus  ille  iaipo?,  filius  dei,  dominus  noster  Jesus  Christus, 
sanet  et  obliget,  toto  eum  pectore  oro. 

[15H3b.]  63, 

Anno  ä  nato  Christo,  mediatore  et  assertore  nostrae  salutis,  1563. 
10,  Octobris  communi  consensu  et  suflfragio  legittimo  modo  in  Decanum 
Facultatis  artisticae  electus  est  egregius  vir  Joannes  HanawFranco- 
phordianus,  medicinae  Doctor,  ex  Natione  Marchica  {Marchicd),  Ohijt 
armo  1566,  16,  Martij  ex  febri  contintm. 

Sub  huius  ädministratione  nulla  habita  est  promotio  propter  no- 
uum  genus  doctrinae  de  bonorum  operum  et  nouitatis  vitae  libertate, 
studio  magis  contradicendi  quam  veritatis  amore  ä  Musculo  intro- 
dnctum,  sed  hactenus  ab  ecclesijs  purioribus,  consentientibus  propheticis, 
apostolicis,  orthodoxis  et  Augustanae  confessionis  scriptoribus,  nondum 
receptum,  nee  probatum.  Aeternus  deus  gubernet  et  confirmet  in  no- 
minis  sui  gloriam  fluctuantem  nauiculam  et  misere  quassatam  contentio- 
uuin  procellis  in  portum  deducat,  ut  studia  bonarum  artium  et  vir- 
tutum  denuo  florere  incipiant. 

64. 
Eodem  anno  1564.  20.  Aprilis  receptus  est  in  Facultatem  nostram 
artisticam   venerandus  et  doctus  vir  M.  Jacobus  Colerus  Grezensis. 

(187) 


54 

Nufw  Pastor  caieniae  Lmibethsis  in  Sfle.si'a.    Nffnr  praeji^^hiA  Bei^oLinen- 
ais  et  Doctor  theoloyiae.     Autor  Oeconomiae, 

[i:)(Ua,]  64.  . 

Anno  ä  Christo  nato  M.  D,  LXIIII.  Aprilis  XXH.  omnium  suffra- 
gijs  creatus  est  Ordinis  philosophici  Decanus  Hellas  Camerarius 
[Hileftiaca), 

Sub  euius  administratione  in  Scola  nustra,  per  Musculi  et  Ahdiae 
controuersiam  iam  dissipata,  promotio  habita  est  nulla. 

In  die  autem  Johannis  Baptistae,  24.  scilicet  Junij,  honorabilij^  rir 
Magister  Johannes  Schosserus,  Vuitebergae  promotus,  cum  iam  ail 
quartum  annuni  poetica  scripta  in  Academia  nostra  salario  camerae 
electoris  {Nb!)  explicasset,  receptus  est  in  Facultatem  artisticam  ln^ni 
nona  antemeridiana,  ac  dedit  pro  receptione  tres  florenos  nostratis 
monetae. 

Eodem  die  domino  D.  Hanaw  et  M.  Jacobo  Colero  regressus 
ad  Facultatem  nostram  per  annum  resematus  est. 

M.  Petro  Riuandro  autem,  iam  ludimoderatori  in  Perlebergk, 
qui  literis  suis  idem  petijt,  ad  nundinas  Margarethae  responsum  dahitur. 

Tempore  eodem  quoque  omnium  consensu  ius  Collegij  M.  Francisco 
Hesso  et  Christophoro  Weissen  praeseruatum  est,  vt,  loco  vacante, 
domino  M.  Schossero(!). 

Octobris  14.  receptus  est  in  Facultatem  nostram  M.  Gallus  Werner, 
vt,  loco  vacante,  proxiiue  succedat.     Dedit  1  florenum. 

[15G4b.]  64. 

Anno  reniperatae  salutis  M.  D.  LXIITI.  die  Octobris  14.  pro  more 
huius  Academiae  suffragijs  consentientibus  ex  Prutenica  Natione  creatus 
est  Decanus  artium  M.  Christophorus  Albinus  Steinouianns. 
{Pndenicd). 

Sub  huius  Decanatu  exercitium  disputandi  paulatim  reuocari 
coei)it,  quod  ])ro])ter  dissipationem,  quae  secuta  est  infaustum*)  illu<l 
dogma  [Musculi]  ^)  d^,^  bonorum  oi)erum  libertiite,  prorus  relVLxerat. 

In  Baccalaurec^rum  numerum  post  legitimum  examen  relati  sunt: 
I.  Bartholoiuaeus  Albinus,  Diaconus  ecclesiae  Marianae. 
II.  Nicnjaus  Menius  Brizensis,    Marchicus,  pastor    etvlesiae  Gnin- 
beryeims  ( \iMnneihsu. 

III.  Nicolaus  Gonon  Schonhusensis. 

lidem  post  secundum  examen  habiti  sunt  digni,  quibus  supremus 
in  philosophia  gradus  conferatur.  Consecuti  ergo  sunt  Magisterij  ti- 
tulum  XII.  die  Aprilis  anno  LXV. 

')  Hier  stand  vicn eicht  ursprünglich  nefastuni. 

*)  Das  Eingeklamnierte  ist  sorgfältig  ausradirt.     Albinus  war  später  Theologe. 


55 

Examinatores  fuerunt:  I.  Decanus  ac  Vicecancellarius,  IL  Wolff- 
^angus  Justus,  medicinae  Doctor,  III.  M.  Matthaeus  Hostus,  IUI.  M. 
(jcorgius  Lichtius,  V.  M.  Valentinus  Poppe. 

Locum  in  Facultate  nostra  petijt  clarissimus  atque  dociissinius  vir 
Heinricus  Paxmanus,  medicinae  Doctor,  professor  philosophiae  A 
n'ii)ublicae  literariae  qpud  Goltberyemes  rector.  Petijt  autem  i)er  I)o- 
lamim  eo  tempore,  quo  ipse  publica  ad  principem  nostruui  clementissi- 
imim  electorem  Brandenburgensem  fungeretur  legatione.  A  toto  etiam 
1  ollegio  decretum  est,  eum  esse  recipiendum,  quando  reuersus  idem  pe- 
teret  praesens  et  pecunia  solita  facultatera  rediraeret. 

Anno  ä  nato  Christo  1565.  die  Aprilis  21.  ex  Franconita  Natione 
oninium  consensu  electus  est  artisticae  Facultatis  Decanus  Magister 
Matthaeus  Hostus  V.  {Franccnica)^  sub  cuius  administratione  sae- 
uissima  pestis  grassare  coepit.  Itaque  professores  discesserunt  una  cum 
auditoribus  et  nulla  promotio  est  facta. 

[15(>5b.] 

Eodem  anno  18.  Octobris  electus  est  CoUegij  philosophici  Decanus, 
gfrassante  adhuc  peste,  M.  Gallus  Wernerus  Francophordianus, 
absens  (Aatio  Alarchkä).  Ideo  vices  eins  gessit  Casparus  Schultetus, 
iurium  Licentiatus.     Sub  cuius  Decanatu  acta  sunt,  quae  sequuntur. 

In  Facultatem  artisticam  communi  consensu  praesentium  Collegarum 
recepti  sunt  Doctor  Heinricus  Paxmanus,  medicus  et  philosophiae 
inofessor,  Wittebergae  promotus,  postquam  tribus  florenis  eam  redemisset, 
et  M.  Balthasar  Schroderus  Perlebergensis,  apud  nos  promotus, 
qui  dedit  unum  florenum.     Actum  vltimo  Januarij  anno  15(56. 

[1566  a.] 

Anno  ä  Christo  nato  et  orbi  exhibito  M.  D.  LXVI.  XX.  Aprilis  v\ 
Sh'sitica  Natione  rite  oraniumque  suffragijs  ac  consensu  Decanus  cle- 
chis  est  CoUegij  philosophici  Henricus  Paxmanus  (Nafio  SUefiuvca.) 

Sub  cuius  administratione  XXVII,  die  eiusdem  mensis  iterum  re- 
a'ptus  est  in  Facultatem  artium  M.  Petrus  Einander  {rea'pfii.s  priws 
anjio  1562  .sub  Derano  Wolffgango  Juatö)  et  quidem  ea  eonditione 
üt  it«rum  disputaret  pro  loco  in  Facultate.  Quod  etiam  lecit.  Sed 
aureus,  qui  de  more  pro  receptione  in  Facultatem  artium  ab  ijs,  qui 
We  promoti  sunt,  numerari  solet,  ei  remissus  est. 

Quinto  Maij  receptus  est  in  Facultatem  ai-tium  M.  Abraham 
Rochenbach  Dinckelspulensis.  Numerauit  tres  aureos  et  promisit 
inter  caetera,  se  sine  uUa  exceptione  intra  octo  septimanas  pro  loco 
disputaturum. 

(139) 


56^ 

Decimo  Octobris  primo  honoris  in  artibus  liberalibns  gradn,  qui  a 
bacca  laurea  nomen  habet,  publice  oraati  sunt: 

1.  Martinas  Benkendorff  Crossensis         1    .    ,       ^      r^   ^ 

2.  Christophorus  Benkendorit  Crossensis  j 

3.  Jonas  Boticherus  Euppinensis. 

4.  Augustinus  Puchner  Crossensis. 

5.  Franciscus  Stulems  Lobauiensis.     Podca  gcner  Atmeuli. 
(>.  Petrus  Stulerus  Lobauiensis. 

Eodem  die  Magist  erij  insignia  et  nomen  susceperunt: 

1.  Jodocus  Willichius  Francofordianus.     Filius  Jodoci. 

2.  Joachimus  Hanfius  Francofordianus. 
8.  Martinus  Benkendorff  Crossensis. 

4.  Christophorus  Benkendorff  Crossensis. 

5.  Jonas  Boticherus  Ruppinensis. 

6.  Augustinus  Puchner  Crossensis. 

7.  Franciscus  Stulerus  Lobauiensis    \  - 

8.  Petrus  Stulerus  Lobauiensis  / 

Quorum  examinatores  fuerunt:  1.  Doctor  Henricus  Paxmanuj;, 
Decanus  et  Vicecancellarius,  2.  Doctor  Wolffgangus  Justus,  Vicerector. 
3.  Doctor  Casparus^ofman,  4.  Licentiatus  Casparus  Schulteti,  5.  Magister 
Petrus  Einander. 

Duodecimo  Octobris  recepti  sunt  in  Facultatem  artium  unanimi 
consensu  M.  Jodocus  Willichius,  M.  Joachimus  Hanfius,  ^I. 
Martinus  Benkendorff. 

[1566b.) 

Anno  Christi  M.  D.  LXVL  12.  die  Octobris  ex  Natione  Borussiaca 
consentientibus  suffragijs  electus  est  Decanus  Johannes  Schosserus 
Aemilianus,  professor  eloquentiae  {Isatio  Prutmka).  Sub  cuius  ad- 
ministratione  gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

Septies  publice  est  disputatum,  septies  item  declamatum. 

Decima  septima  die  Aprilis  anno  1567.  primo  gradu  philosophitu, 
qui  ä  bacca  lauri  nomen  habet,  ornati  sunt: 

1.  Lazarus  Scherdinger  Tegipagensis,  Bauarus. 

2.  Jacobus  Bergemanus  Bernouianus. 

3.  Hieronymus  Guntherus  Sorauiensis. 
•    4.  Samuel  Corberus  Francofordianus. 

Eodem  tempore  Magist  erij  philosophici  insignia  acceperunt: 

1 .  Petrus  Streuberus  Soldinensis.     Postea  pastar  Soraciensis, 

2.  Johannes  Musculus,  D.  Andreae  Musculi,  pastoris,  filius. 

3.  Lazarus  Scherdinger  Tegipagensis,  Bauarus. 

4.  Jacobus  Bergemanus  Bernouianus.     Garleberms  pastor. 

5.  Hieronymus  Guntherus  Sorauiensis. 

(140) 


57 

Quorum  examin atores  fnerunt:  1.  Johannes  Schosserus  Aemili- 
anus,  Decanus  et  Vicecancellarius,  2.  Doctor  Wolphgangus  Juatus,  3.  M. 
Christophorus  Albinus,  4.  M.  Petrus  ßiuander,  5.  M.  Joachimus  Hanfius. 

[1567a.]  61, 

Anno  salutiferi  partus  castissimae  virginis  Mariae  M.  D.  LXVII. 
XIX.  Aprilis  iuxta  leges  et  Academiae  nostrae  celeberriraae  statuta  fre- 
qaenti  Senatu  cunctis  sulfragijs  ex  natione  Franconica  Decanus  creatus 
est  M.  Petrus  Biuander  Naomontanus,  poeseos  comicae  et  episto- 
larum  Ciceronis,  quas  uulgo  familiäres  uocant,  professor.  Sub  cuius 
quidem  administratione  acta  sunt  haec. 

Primum  cum  animaduerteret,  ä  maioribus  nostris  publica  dispu- 
tandi  et  declamandi  rationem  utiliter  et  sapienter  admodum  esse 
institutam,  cultam  et  ad  nos  transmissam,  ut  per  id  semestre  aestiuum 
optimarum  artium  studiosi  cum  fructu  praeceptores  disserentes  audirent 
et  ipsi  quoque  ad  recte  disputandum  informarentur,  de  ratione  dispntandi 
ab  Aristotele  tradita  et  nostro  tempore  usitata  praecepta  utilissima  diebus 
Mercurij  et  Sabbati  hora  12  in  loco  publico  dictauit  et  explicauit  gratis, 
quae  auspicatus  14.  Maij,  secundo  Augusti  eiusdem  anni  feliciter  flniuit. 

Deinde  tredecies  publica  est  disputatum:  Bis  ä  M.  Joanne  Heiden- 
reich,  bis  ä  M.  Petro  Streubero,  toties  ä  M.  Hieronymo  Gunthero 
et  Baccalaureo  Samuele  Coerbero,  semel  uero  ä  M.  Matthaeo  Hosto 
et  deinceps  una  uice  ä  M.  Jodoco  Willichio,  M.  Joachimo  Hanffio, 
M.  Martine  et  M.  Christophoro  Benkendorffijs. 

Quinque  insuper  declamationes  solennes  sunt  recitatae. 

Haec  exercitia  ita  conseruanda  et  colenda  censuit,  ut  et  Spartam 
suam  pro  uirili  omaret  et  conscientiae  apud  deum  et  homines  rationem 
haberet  et  caeteris  professoribus  et  collegis  quasi  calcar  ad  bene  merendum 
de  discentibus  adderet,  denique  eos  omnes,  qui  uel  alias  in  hoc  officio 
ipsi  negligentes  fuerint,  uel  alias  disputandi  et  declamandi  morem,  cum 
maxima  utilitate  coniunctum,  aut  temere  intermittendum  aut  planö 
toUendum  esse  putauerint,  de  studiosa  iuuentute,  tota  Academia  et  omni 
posteritate  pessime  mereri,  testatum  relinqueret. 

Tandem  sexto  Nonas  Octobris^)  philosophiae  et  artium  Baccalaurei 
declarati  sunt: 

1.  Joannes  Oaper  Polonus. 

2.  (jeorgius  Marrochius  Marchicus.     UaJt  ernach  apafftcUit-t, 

3.  Martinus  Bylauius  Misnensis. 

4.  Wenceslaus  Franciscus. 

5.  Adamus  Langius  Freistadiensis. 

H.  Beniamin  Bonenis  Lignicensis.     Pastor  Braruleburgemus. 


*)  10.  Oktober. 


58 

Eodoni  tempore  Magisterij  gi-iulunu  tihilum  et  iiisignia  aceepeniTit: 

1.  Joannes  Caper  Polonus. 

2.  Georgius  Marrochius  Marehicus. 

3.  Martinas  Bylauius  Misnensis. 

4.  Wenceslaus  Franciscus. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  1.  Petrus  ßiuander  Naoniontaim.<. 
üecanus  et  Vicecancellarius,  2.  Do(  tor  Henricus  Paxmanus,  3.  M.  Ahra- 
hamus  Bockenbach,  4.  M.  Gallus  Wernerus,  5.  M.  Jodocus  Willichm>, 
Jodoci  filius. 

[1567b.] 

Anno  Christi,  Saluatoris  nostri,  M.  I).  XVII.  die  11.  Octobris  eltHtu^ 
est  in  Decanum  ex  Natione  Marchica  M.  Joachimus  Hanff,  ?;ub 
cuius  Decanatu  nulla  est  facta  promotio. 

[15G8a.]  156H, 

Anno  salutis  nostrae  M.  D.  LXVIII.  die  17,  Aprilis  electu:>  t»>t 
in  Decanum  ex  Natione  Silesiaca  M.  Martinus  Benkendorff  Crossen- 
sis,  sub  cuius  Decanatu  nulla  est  facta  promotio. 

[1568  b.]  68"^) 

Anno  ä  nato  Christo  M.  D.  LXVIII.  die  sancti  Galli  *)  unanimi  con- 

sensu  CoUegarum  Collegij    philosophici    electus    est   Decanus    arti&tirje 

Facultatis  HU.    Wolffgangus  Justus,  artium  et  medicinarum  Dudoi 

{NcUio  Pindenicä).     Sub    cuius    administratione    semestri    hybenia  arta 

sunt,  quae  sequuntur. 

Anno  Christi    M.  D.  LXIX.    XXII.  Martij    primo    honoris  gradu 

ornati  sunt  XV  adolescentes,  quorum  nomina  infra  sequuntur: 

I.  Michael  Haslobius  Berlinensis. 

II.  Joannes  Gribius  Schonbergensis. 

III.  Joachimus  Faucius  Werbensis. 

IUI.  Christophorus  Hostus  Francophordensis.    Duqmtauit  semel  ip^ 

aniw  70.  1.  Aprilis  et  semel  Jlastus  8.  Junij  anno  75. 

V.  Joannes  Praeturius  Francophordensis. 

VI.  Jacobus  Langius  Daberensis. 

VII.  Joachimus  Pistor  Arnswaldensis.     Dtxtor  fheolog'uie. 

VIII.  Henningus  Praetorius  Lichensis. 

IX.  Joannes  Guttinerus  Pulsnicensis. 

X.  Jodocus  (xlasbersfius  )  ^         ,      , 
^^    ,  ,  ,,,.,.  .    °        i  Francphordenses. 

XL  Adamus  Iilicms         ) 

XII.  Georgius  Milichius  Falkenpolitanus. 


1)  Im  Original:   69. 
«)  16.  Oktober. 


(U4) 


59 

XIII.  Justiis  Hedio  Schleusingensis. 
Xim.  Jacobus  Stobaeus  Znlchensis. 

XV.  Caspar  Stoltzhagius  Bernouiensis. 

Horum  examinatores  fnerunt:  Decaims,  cui  adiuncti  sunt  per  sortem 

I).  Casparus  Hoifmannus  Leobergensis,  M.  Joannes  Schossems  Aemilianus, 

M.  Hieronymus  Comerus  ex  Fagis,  M.  Joachimus  Hanffius  Francphordensis. 

Eodem    die   doctoralia  insignia  in   philosophia  consecnti  sunt  X, 

quorum  nomina  snbseribuntur: 

I.  Joachimus  Belingius  Bernouiensis,  pastor  ecclesiae  Bastochien- 
sis.     Obijt  päd  pavccui  septimanas, 
II.  Michael  Haslobius  Berlinensis,  insignis  poeta. 
III.  Joannes  Gribius  Schonbergensis.   Pastor  in  iniburbio  Gubinensi, 
Uli.  Joachimus  Faucius  Werbensis. 
V.  Christophorus  Hostus,  M.  Matthaei  Hosti,    professoris  graecae 

linguae,  filius,  Francphordensis. 
VI.  Joannes  Praetorius  Francphordensis.     Diaconus  Crosnensis, 
VII.  Jacobus  Langius  Daborensis. 

Vin.  Joachimus  Pistor    Arnswaldensis.     Postea  theologuie  Dodor  et 
profeasar  hie, 
IX.  Henningus  Praetorius  Lichensis,  Marchicus. 
X.  Joannes    Quttinerus  Pulsnicensis,  gener  D.  Andreae  Musculi. 
Pastor   Gubinensis, 
Horum    examinatores    fuerunt,    quorum  nomina  uersa  pagina  se- 
quuntur:     Decanus    idemque   Vicecancellarius,    cui    adiuncti    sunt    per 
sdrtem:  M.  Matthaeus  Hosthus,  M.  Christophorus  Albinus,  M.  Joachimus 
Hanffius,  M.  Martinus  Benkendorpius. 

[l.')69a.]  69, 

Anno  salutiferi  partus  M.  D.  LXIX.  die  XVI.  Aprilis  ante  ferias 
'iiui  Georgij  legitime  omnium  Senatorum  suflfragijs  ex  Natione  Franco- 
niia  in  Decanum  artium  creatus  est  primö  M.  Abraham  Rockenbach 
Zeapolitanus  {ex  Natione  Franamira),  sub  cuius  administratione  gesta 
J^unt,  quae  sequuntur: 

Quinquies  me  praesente  est  disputatum,  quater  declamatum.  Et 
profectunis  in  patriam  paulo  post  electionem  reliquit  Vicedecanum  D. 
Wolffgangum  Justum,  sub  quo  aliquot  disputationes  et  declamatio- 
nes  Magistrorum  et  Baccalaureoinim  sunt  habitae,  sed  nulla  promo- 
tio  est  facta. 

[1569b.]  69, 

Anno  ('hristi,  saluatoris    nostri,    M.  D.  LXIX.    octauo  die  Octobris 
creatus    est    Decanus    Ordinis    philosophici    ex    Natione    Marchica    M. 

(143) 


^0 

Baldasar  Schroderus,    siil)  cuius  Decanatu  propter  raritatem  discen- 
tium  nalla  est  facta  promotio. 

[1570a.] 

Anno    a  Christo    nato  LXX.  XXII.  Aprilis  electus  est  philosophici 
CoUegij  Decanus  Caspar  Hofmannns,  philosophiae  et  medicinae  Doctor. 
Quo  Deeano  Baccalaureornm  titulis  ornati  sunt: 

1.  Otto  Zanderus  Begiomontanus. 

2.  Petrus  Lischmannus  Osterburgensis. 

3.  Vrbanus  Pierius  Suetensis. 

4.  Bartholomaeus  Goritius  Bemouiensis. 

5.  Nicolaus  Sentzke  Eupinensis. 

6.  Thomas  Brendike  Rupinensis. 

7.  Bartholomaeus  Seilerus  Leobergensis. 

8.  Wolfifgangus  Scheltz  Steynensis. 

9.  Simon  Bublacius  Tribulensis. 

10.  Joannes  Mitio  Crosnensis. 

11.  Syluester  Kalckbrenner  Sittauiensis. 

Magister ij  uero  gradum  consecuti  sunt  sequentes  14.  Septembris; 

1.  Otto  Zanderus  Regioraontanus. 

2.  Samuel  Körber  Francofordianus     1  t^       ,  .'±  i      ^^ 
o    T»     •      •     «             T.     .        .           Baccalaureorumtltuloapra^ 

3.  Bemamm  Bonerus  Limicensis        >     ^    ^.,        rv        •  ^; 
,     ..          mu  1    •      T^       r    j.        (cedentibus    Decanis    oman. 

4.  Adamus  Thylesius  Francofordianusl 

5.  Petrus  Lischmannus  Osterburgensis. 

6.  Vrbanus  Pierius  Suetensis.     Poat^a  theohgiae  Dodar  et  projemr 
Wvttenbergerms. 

7.  Bartholomaeus  Goritius  Bernouiensis. 
«S.  Nicolaus  Sentzke  Rupinensis. 

0.  Thomas  Brendike  Rupinensis. 

10.  Bartholomaeus  Seilerus  Leobergensis. 

11.  Wolffgangus  Scheltz  Steynensis. 

12.  Simon  Rublacius  Tribulensis. 

Horum  examinatores  fuerunt, 
Baccalaureorum:  Magistrorum: 

Decanus.  Decanus. 

M.  Christophorus  Albinus.  D.  Wolfgangus  Justus. 

M.  Petrus  Riuander.  D.  Henricus  Paxmannus. 

M.  Joachimus  Hanffius.  M.  Abraham  Rockenbach. 

M.  Martinus  Benckendorffius  M.  Balthasar  Schroderus. 

Eodem  tempore  ad  Facultatis  Concilium  receptus  est  Wenceslaus 
Franciscus  Oppauiensis  omnium  consensu  et  approbatione. 

(U4) 


61 

[1570b.]  70. 

Anno  a  Christo  nato  LXX.  XV.  Octobris  electus  est  philosophici 
Collegij  Decanus  Jodocus  Willichius,  philosophiae  Magister,  Doctoris 
Jodoci  filius.     Siib  cuius  administratione  haec  acta  sunt: 

Baccalaurei  gradum  assumpsenint: 
1.  Christianus    Sangerhausen    Franeofordianus,    Diaconus    eeclesiae 

Grunebergensis. 
2.-  Jacobus  Lehman,  pastor  suburbanus  Francofordensis. 

3.  Georgius  Hüne  Franeofordianus. 

4.  Martinus  MoUenis  Freistadiensis. 

5.  Georgius  Hirscherus  Pistricensis,  Transyluanus. 

6.  Georgius  Polmannus  Celichensis. 

Magister ij  uero  gradum  consecuti  sunt: 

1.  Caspar  Stoltzhagius  Bemouianus. 

2.  Christianus  Sangerhausen  Franeofordianus. 
'i.  Jacobus  Lehman  Franeofordianus.     Diaconus. 

4.  Georgius  Hüne  Franeofordianus. 

5.  Martinus  Mollerus  Freistadiensis. 

6.  Georgius  Hirscherus  Pistricensis,  Transyluanus.    Pastat*  Furdm- 
ivcUdensut, 

Horum  examinatores  fuerunt, 
Baccalaureorum:  Magistrorum: 

Decanus.  Decanus     idemque    Vicecancellarius. 

D.  Wolflfgangus  Justus.  D.  Henricus  Paxmanus. 

M.  Abraham  ßockenbach.  D.  Wolffgangus  Justus. 

M.  Martinus  Benickendorff.  M.  Abraham  ßockenbach. 

M.  Wenceslaus  Franciscus.  M.  Martinus  Benickendorff. 

[1571a.] 

Anno  ä  Christo  Jesu  nato,  dei  et  Mariae  filio,  millesimo  quingen- 
tesimo  septuagesimo  primo  XXUL  Aprilis  Magister  Hieronymus  Cor- 
nerus  de  Buchen  ex  Natione  Franconica  tertiö  rite  et  legitimö  cunctis 
suffragijs  Decanus  Collegij  philosophici  creatus  et  declaratus  est.  Sub 
c^ius  administratione  nulla  facta  est  promotio. 

[1571b.] 

Anno  ä  partu  Virginis  M.  D.  LXXI.  die  Octobris  XIII.  Magister 
Wenceslaus  Francisci  Oppauiensis  rite  et  legitime  electus  est 
Decanus Ordinis  philosophici,  sub  cuius Decanatu  nulla  est  facta  promotio. 

Anno  1572  die  Aprilis  19.  omnium  suffragijs  reseniatus  est  locus  in 
Collegio  philosophico  Magistro  Baldasari  Schrodero,  licet  sit  cooptatus 
•n  senatum  ciuitatis  huius. 

(U5) 


62_ 

Eodem  die  in  Ordinem  philosopliicum  receptus  est  Münster 
Michael  Haslobius  professor,  poeta  clarissiraus,  qui  promisit,  i^e  fl«»- 
renum  Marchicum  numeratumm. 

[1572  a.] 

Anno  Christi  M.  I).  LXXII.  die  Aprilis  XIX.  ex  Natione  Silesiara 
consentientibus  suflfragijs  electus  est  Decanus  Henricus  Paxmanus, 
artis  medicae  et  philosophiae  Doctor,  sub  cuius  administratione  gt»sta 
sunt,  quae  sequuntur: 

M.  Joachimus  Hanf  Francofordianus,  discessurus,  petijt,  .^ihi 
reseruari  in  Faeultate  locum,  idque  ei  a  Collegio  nostro  proniissum  ^A. 

Die  Octobris  VIII.  est  M.  Vrbanus  Pierius  receptus  in  Farul- 
tatem. 

Nono  Octobris  primo  gradu  in  philosophia,  qui  ä  bacca  lauri 
nomen  habet,  ornati  sunt: 

1.  Mariiinus  Praetorius. 

2.  Johannes  Wolfius  Bescouiensis. 

3.  Matthaeus  Cunow  Francofordianus.     Pasten  u.  i.   Doctor  H  ih- 
ditianus  hie. 

4..Jacobus  Capito  Amswaldensis.     Pastor  Ixmdsbergefisis. 

5.  Vitus  Smalerus  Schoneflitensis.     Pador  Peniaui^nsus, 

6.  Paulus  Beiman  Jurauiensis. 

7.  Hieronymus  Brunnerus  Dobelensis.     Coneionator  nvUrm  d  \m- 
deni  paator  Rratidenburgensus, 

8.  Ambrosius  Lange  Templinensis. 
\),  Dauid  Heinischius  Boleslauiensis. 

10.  Johannes  Ringelius  Ratenouiensis. 

11.  Johannes  Qastius  Francofordianus. 

12.  Joachimus  Steinbrecher   Berlinensis,    Joachimi,    secretarij  illfl- 
strissimi  principis  electoris,  filius. 

13.  Melchior  Schuman  Steinensis. 

14.  Sebastianus  Textoris  drvciburgensls. 
13.  Martinus  Cunradt  Görlicensis, 

16.  Joachimus  Pascha  ßupinensis. 

17.  Christianus  Greiffenhagen  Altenburgensis. 

18.  Sebastianus  Lauben  Grünebergensis. 
li).  Henricus  Bussius  Peinensis. 

20.  Georgius  Jeschke  Lignicensis. 

Eodem  tempore  Magisterij  philosophici  insignia  acceperunt: 

1.  Johannes   Mitio  Crossnensis.      U.  L  Doctor  et  reipublicae  Ff^^' 
cofordiaiiae  ai/mlicmt. 

2.  Martinus  Tornow  Grünebergensis. 

(145) 


Jx3 

3.  Martinus  Praetorius  Francofardianus,  Hat  apodatiH  vnd  schreibet 
füntra  nos. 

4.  Johannes  Wolfius  Bescouiensis. 

5.  Matthaes  Cnnow  Francofordianus.     Jam  Dodor  iuri^. 

6.  Jacobns  Capito  Arnswaldensis.     Jam  pa^sior  iMudsbergerms, 

7.  Vitus  Smalerus  Schoneflitensis. 

8.  Paulus  ßeünan  Jurauiensis. 

9.  HieronjTnus  Brunnerus  Dobelensis. 

10.  Ambrosins  Lange  Templinensis. 

11.  Danid  Heinischins  Boleslaniensis. 

12.  Johannes  Ringelius  Ratenouiensis. 

13.  Johannes  Gastins  Francofordianus. 

Horum  examinatores  fuerunt, 
Bacealaureorum:  Magistrorum: 

Henricus  Paxmanus,  Decanus  Decanus  idemque  Vicecan- 
et  Vicecancellarius.  cellarius. 

1).  Wolfgangus  Justus.  M.  Hieronymus  Cornerus. 

M.  Abrahamus  Rockenbach.  M.  Christophorus  Albinus. 

M.  Balthasar  Schröder.  M.  Baldasar  Scliröder. 

M.  Maiünus  Benckendorf.  M.  Martinus  Benckendorf. 

[ir)72b.] 

Post  salutiferum  beatae  Virginis  partum  anno  1572.  die  sancto 
Gallo  sacro^)  uotis  consentientibus  secundö  Decanus  electus  est  M. 
Christophorus  Albinus,  Ebraeae  linguae  professör,  sub  cuius  semestri 
hyberno  gesta  sunt  haec  soquentia. 

M.  Martinus  Benckendorf,  discessurus,  locum  in  Facultate  sibi 
reseruandura  petijt  dominica  Oculi. 

[lo73a.] 

Anno  domini  M.  D.  LXXIII.  rite  electus  est  Decanus  VI.  Matthaeus 
Host  US,  adhuc  Rector,  XVIII.  Aprilis. 

Sub  cuius  administratione  in  Ordinem  philosophicum  admissus  est 
Johannes  CragiusScotus,  habita  disputatione,  is  promisit,  intra  cer- 
tum  tempus  se  docturum  et  collegas  certiores  facturum  de  sua  Magisterij 
promotione. 

(y^uod  fecit  Decarw  M.  Joanne  Schossero  ei  deiride  Redore  M. 
Klia  CavierariOy  quihus  duobus  frina  testimonia  moji-strauit^  V7iu?n  de  statu 
^^^  et  parentum,  a  rmi^uHbiw  et  senatu  patriae  acceptum^  nlieimm  de 
P^niatione  sua  in  Aradeniia  AndraeapoUtana,  ab  eims  Academiae  Rertare 
^  Decano  tra^ismissum. 


*)  16.  Oktober. 

(147) 


64 

Sub  hoc  Decano  primo  eruditionis  gradu,  qui  ä  bacca  lauri  no- 
men  sortitur,  ornati  sunt  1.  Octobris,  qui  sequuntur: 

1.  Joachimus  Listhenius  Vuitstochianus. 

2.  Nicolaus  Leutiger  Landesbergensis.     Redor   ^fcholete  Cromemsia. 

3.  Johannes  Langius  Hauelbergensis. 

4.  Johannes  Conradi  Tangermundensis. 

5.  Baltasar  Leutiger  Landesbergensis. 

6.  Johannes  Andreae. 

Quorum  examinatores  erant:  Decanus  idemque  Rector,  M.  Chri^t«^ 
phorus  Albinus,  M.  Hieronynius  Cornerus,  M.  Petrus  Biuander,  M.  Yr- 
banus  Pierius. 

Eodem  [tempore]  Magisterij  titulo  insigniti  sunt: 

1.  Jodocus  Glaseberg  Francofordianus. 

2.  Joachimus  Listhenius  Vuitstochianus. 

3.  Nicolaus  Leutiger  Landesbergensis. 

4.  Johannes  Langiu«  Hauelbergensis. 

5.  Johannes  Gonradi  Tangermundensis. 

Examinatores  erant:  Decanus  idemque  Vicecancellarius  et  Rector 
(reüolvio  ad  illum  Redoratu  pod  martern  Erdmann i  Copernicu 
successaris  sui^  qui  duratite  ofßcio  obierat)^  M.  Christophorus  AlbinOi. 
M.  Petrus   Biuander,  M.  Abrahamus  Bockenbach,  M.  Vrbanus  Pierias. 

[1573b.] 

Anno  nati  Christi  M.  D.  LXXIÜ.  die  Octobris  10.  ritfe  et  legitime 
Decanus  electus  est  Vrbanus  Pierius  M.  Sub  cuius  administratione 
gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

M.  Johannes  Craigus  Scotus  communi  consensu  receptus  est 
ad  Concilium  Facultatis  10.  Aprilis  anno  74. 

Gradu  Baccalaureorum  ornati  sunt  15.  Aprilis: 

1.  Dauid  Grasseus  Gruenebergensis.  Tramfuga  ad  papidas^  sfd 
divina  vindicta  ad  poenam  tractus^  mente^  imo  etiam  loquela  r« 
sermonw  usu  pHtuUus  est^  neminem  ad  se  intromittit^  nemiii^f^ 
patitur,  qui  intiieatur,  fere  semper  decumhit  et  pene  cadaver 
ciuum  est, 

2.  Jacobus  Sagittarius  Berlinensis. 

3.  Bemhardus  Fabricius  Westphalus. 

4.  Erhardus  Scheublinus  Begiomontanus. 

5.  Jacobus    Stoppelius    Gransouiensis.       /.    c,    Dodor   et  profes^^ 
Grips  waldensis. 

G.  Thomas  Alberti  Virunensis. 

7.  Heinricus  Achemius  Peinensis. 

(148) 


^5 

8.  Johannes  Bathelius  Cosueldianus.     Postea  rector  scholae  Lune- 
burgenmH  factum  ibidenupie  in  eo  officio  mortuus, 

9.  Dauid  Begius  Sorauiensis. 

10.  Paulus  Engel  Cotbusianus.     Diaconus  ecclesiae  Crosnensh.  Obijt. 

11.  Martinus  Krumkrueger  Viranensis.     Postea  i.  v.  Dodor  et  find 
caesarij  aduocatu^H  /actus  per  utramcfue  Silesiam. 

12.  Franciscus  Sommer  Westphalus. 

13.  Hieronymus  Kuschuitz  Sueldnicensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  M.  Vrbanus  Pierius,  Decanus  et 
Vicecancellarius,  D.  Heinricus  Paxmanus,  D.  Wolfgangus  Justus,  M. 
Hieronymus  Comerus,  M.  Baldasar  Schröderus. 

Eod  em  tempore  titul os  et  in  sign ia  D  o  c  t  o  r  u  m  philosophiae  consecuti  sunt: 
1.  Jacobus     Staius    Zulichensis.      Pro    hoc    disputavit    Johannes 

Craigus  de  humani  cotp&riff  compositione  svh  D.  Casparo. 
•>.  Joathimus  Steinbrecher  Berlinensis. 

3.  Dauid  Grassens  Gruenebergensis. 

4.  Jacobus  Sagittarius  Berlinensis. 

5.  Bemhardus  Fabricius  Westphalus. 

().  Erhardus  Scheublinus  Regiomontanus. 

7.  Jacobus  Stoppelius  Gransouiensis. 

8.  Thomas  Alberti  Virunensis. 

1).  Heinricus  Achemius  Peinensis. 
10.  Johannes  Bathelius  Cosueldianus.     Per  nmltos  annos  fuit  rector 

acholae  Lunebtirgensin,  ibidem  ut  emeritus  mo-rtuus. 
Horum  examinatores  fuerunt;  Decanus  idemque  Vicecancellarius, 
M.  Hieronymus  Cornerus,  M.  Petrus  Kiuander,  M.  Baldasar  Schröderus, 
M.  Johannes  Craigus  Scotus. 

[1574a.] 

Anno  Christi  M.  D.  LXXUII.  Aprilis  17.  legitime  electus  est  De- 
canus Elias  Camerarius,  M.  Sub  cuius  administratione 

Declamationem  habuit:  Balthasar Leutinger,Baccalaureus,  29.  Maij. 
Disputauerun t:  Franciscus  Sommer,  Baccalaureus,  10.  Julij;  Jo- 
hannes Cragius,  M.,  Scotus,  pro  M.  Dauide  Hentscho,  ludimoderatore  in 
Pritzwalck,  24.  Julij;  Thomas  Albertus,  M.,  Angermundensis,  vltimo  Julij; 
Johannes  Conradi,  M.,  Tangermundensis  ad  Albim,  7.  Augusti;  Jacobus 
Stoppelius,  M.,  21.  Augusti,  Jodocus  Glaseberck,  M.,  4.  Septembris,  Mar- 
tinus Krumkruger,  Bac,  18.  Septembris;  Johannes  Mitio,  M.,  2.  Octobris; 
Heinricus  Achemius,  M.,  9.  Octobris. 

Gradu  Baccalaureorum  ornati  sunt: 

1.  Jacobus  Eberdt  Sprottauiensis.     Disputauit  21.  Febr,  anno  79, 
9,  Aprilis  anno  80. 

Acten  und  Urkunden,  Heft  IV  (149)  5 


66 

2.  Laorentins  Ludewich  Bnpinensis. 

3.  Martiims  lilumiken  Brandenburgensis. 

4.  Theodorus  Krugerus  Hamburgensis. 

5.  Martinus    Montagius    Brandenburgensis.     Superirdemlens    Neo- 
brofidenbiirgensut.     Obiji  ibidem,    Declaviauii  anno  15, 

6.  Gerhardus  Sagittarius  Neoburgensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus  idemque  Vicecancellarius, 
D.  Christophorus  Albinus,  D.  Heuricusj  PaxmanuH,  M.  Abrahainus  lUicken- 
bach,  M.  Michael  Haselobius. 

Eodem    tempore  iiisignia  Doctorum  philosophiae  consequuti  sunt: 
1.  Franciscus    Sommer    Baderbomensis,    Westphalus.      Di^qnäauä 

aeviel  J.  Septevibrin  anno  75.     Diaemius  Franco/ordiae, 
"2.  Jacobus  Ebert    Spi-ottauiensis.      Podea  ««.  theoloyiae  DoHov  ä 
Professor, 

3.  Laurentius  Ludewich  Bupinensis. 

4.  Martinus  Blumike  Brandenburgensis. 
T).  Theodorus  Krugerus  Hamburgensis. 

().  Martinus  Montagius  Brandenburgensis. 

7.  Gerhardus  Sagittarius  Neoburgensis. 

Horum  examinatores  fuerunt:  Decanus  idemque  Vicecancellariu>, 
D.  Henricus  Paxmanus,  D.  Wolffgangus  Justus,  M.  Petrus  Biuander, 
M.  Balthasar  Schroderus. 

[1574b.] 

Anno  Christi  M.  D.  LXXIIII.  Oitobris  die  9.  secundum  ueterem 
et  semper  obseruatam  in  hae  A(ademia  consuetudinem,  ut  nimirum  in 
qualibet  Natione  Senatores  Facult^itis  ordine  sibi  inuicem  in  hoc  muiiere 
gerendo  suceedant,  electus  est  legitime  Decanus  ex  Natione  Prutenica 
Johannes  Schosserus  Aemilianus.  Sub  cuius  administratione  gesta 
sunt  quae  sequuntur: 

XIL  die  Aprilis  primo  in  philosophia  gradu,  qui  ä  bacca  lauri 
nomen  accepit,  ornati  sunt: 

1.  Theodorus  Willichius     j    Disputauit  M,  Hostus  senieL 

I   fratres  Francofordiani. 
•2.  Beatus  Willichius  j    Disputauit  M.  Hosttut  semel. 

'6,  Leonhardus  Piperius  Cellensis.     Pro  (fw  di^sputauii  M.  Joannen 

Craigus  bi^s. 
4.  Michael  Dannenwaldt  Custrinensis.    Dedit  2  joarhirnicos  Decano 

M.   Riuandro.      Pa-stor  ecclesiae  Afu/rosensis, 
').  Joachimus  Hehvigius  Bernouianus.    Dedü  1  joachimicum  Decano. 
().  Johannes  SchosserusSecundusIsennacensis.  iJispidauit  MaUhaeius 
lli),\tu.s  .semel^  cum  Sdnhs.sfnts  profectus  esset  in  patriam,  7,  Julij 
(tntKf   76,  et  ipse  pm  .se  etiani   semel  anno   75,     Afrüis   7. 


67 

7.  Viilentinus  Jacobus  Strelensis. 

8.  Matthaeus  Zeisius  Custrinensis.    Diitputauit  20,  Aprüü  anno  77. 
DuHpittavit  ifenini  23.  die  FebruanJ  anno  83, 

9.  Bartholomaeus    Boldichius  Branden burgpnsis.     Huius   loco  (h\s- 
putauH  Ho8tu4i  bü  30,  Julij  anno  75.  et  25.  August i  76. 

10.  Petrus  Thymius  Waltershusanus. 

11.  Antonius  Ichselius  Gothanus. 

12.  Johannes  Fangohr  Brandenburgensis.    Difsputauit  Hostiis  15.  Au- 
f/usti  anno  76. 

1*^-  Christophorus  Zeulsdorphius  Landsbergensis.    Disputauit  Hostwi 
14.  Julij  anno  76. 

14.  Jobannes  Hofman  Calbensis.     Disputauit  semel  Hodus  anno  77 
et  ScotiM. 

15.  Onuphrius  Bosenhain  Gorlicensis. 
IH.  Johannes  Hicelius  Altenburgensis. 

17.  Martinus  Taburnus  Junior  Goltbergensis. 
IS.  Thomas  Cothenius  Brandenburgensis. 

19.  Ludouicus  Leromius  Stendaliensis. 

20.  Cunradus  Erichslebius  Stendaliensis.     Po-stea  diaconm  in  oeteri 
qppido  Brand enburgense^  übt  obijt. 

21.  Caspar  Wiitwein    Franc ofordianus,   qui  viofiuus  ut    Baccalaure 
setfuenii  Octobri^). 

22.  Michael  Hausman  Sundensis. 

23.  Hieronymus  Henricus  Berlinensis. 

24.  Lucas  Mechouius  Berlebergensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus,  D.  Christophorus  Albinus, 
D.  Henricus  Paxraanus,  M.  Hieronymus  Cornerus,  M.  Johannes  Craigus 
Hcotus. 

Eodem  tempore  Magister ij  philosophici  insignia  acceperunt: 

1.  Balthasar  Leutiger  Landsbergensis. 

2.  Johannes  Andreae  Ruppinensis. 

3.  Theodorus  Willichius  \  ^.    ,        ^         x.    j-     • 

4.  Beatus  Willichius      }  ^''^''''  Francofordiani. 

5.  Leonhardus  Piperius  Cellensis.  Pojitor  inStentschprope  Svehusinvi. 

6.  Michael  Dannenwaldt  Custrinensis.     Pastor  in  Muhlrose. 

7.  Joachimus  Helwigius  Bernouianus.     Ijudi  in  pairia  moderator. 

8.  Johannes SchosserusSecundusIsennatensis.  Professor  rhetoricae hie. 

9.  Valentinus  Jacobus  Strelensis. 

10.  Matthaeus  Zeisius  Custrinensis.    Dispntatiit  anno  77,  20.  April is, 
Aledicinae  Doctor  et.  Professor. 


*)  Lesung  des  Monats  unsicher. 

(151)  .5* 


68 

11.  Bartholomaeus  Boldichius  Brandenbnrgensis. 

12.  Petrus  Thymius  Waltershusanus. 

13.  Antonius  Ichselius  (lothanus. 

14.  Johannes  Fangohr  Brandenburgensis. 

15.  Christophorus  Zeulsdoi-phius  Landsbergensis. 

16.  Johannes  Hofman  Calbensis. 

17.  Onuphrius  Rosenhain  Gorlicensis. 

18.  Johannes  Hicelius  Altenburgensis. 

19.  Martinus  Taburnus  Junior  Goltbergensis. 

20.  Thomas  Cothenius  Brandenburgensis. 

21.  Ludouicus  Lemmius     \  ^,     ... 

.^r^        j      T^- 1- 1  i.«      J  Stendahenses. 

22.  Cunradus  Enchslebius  / 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus  idemque  Vicecancellarius, 
D.  Christophorus  Albinus,  M.  Petrus  Einander,  M.  Abraham  Rogken- 
bach,  M.  Balthasar  Schröderus. 

Anno  Christri  1575.  Aprilis  die  16.  unanimi  Senatorum  consensu 
receptus  est  in  collegium  Facultatis  artiuni  M.  Johannes  Schosserus 
Secundus,  Detani  ex  fratre  Theb philo  nepos,  qui  tum  temporis  iura- 
mentum    quoque  Facultati    praestitit    et  aureum  Marchicuni  numerauit. 

[1575  a.]  75, 

Anno  Christi  M.  D.  LXXV.  1().  die  Aprilis,  ut  almae  Academiae 
Francofordianae  coiisuetudo  postulat  et  leges  praescribunt,  unanimi  Se- 
iiatorum  consensu  ex  Natione  Fraiuonic  a  secunda  vice  electus  est  Or- 
dinis  philosophiei  Decanus  M.  Petrus  Einander  Naomontanus, 
(omicae  poeseos,  epistolarum  Ciceronis  et  Thomae  Linacri  librorum  de 
eniendata  structura  Latini  sennonis  etc.  professor,  sub  cuius  administra- 
tione  gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

Cum  iion  ignoraret,  quot  quantaeque  utilitates  ad  discentes  redi- 
rent,  si  pro  veteri  celeberrimae  Academiae  more  exercitia  publice  äis- 
putandi  et  declamandi  sedulo  colerentur  et  frequentarentur,  non 
(lestitit,  eos,  ad  quos  haec  prouincia  horum  exercitiorum  ex  Magistris  et 
Bac(  alaureis  pertinebat,  vo(  are,  hortari,  rogare,  cumque  nihil  hac  ratione 
prolicere  atque  obtinere  posset,  noque  inobedientibus  patroni  atque  ex- 
cusationes  deessent,  faciendum  sibi  putauit,  ut  ad  exteriios  confugerei, 
qui  certaiu  pecuniam  superiori  üecano  statim  se  deposituros  proraise- 
raiit.  Quapropter  scripsit  ad  dominum  Magistrum  Michaälem  Danne- 
balt,  ecclesiae  Mullerasensis  pastorem,  qui  b  uestigio  duos  talerüs 
misit.  Deinde  Magister  Joachimus  Helwigus,  ludimoderator  Bemoui- 
ensis,  literis  admonitus,  vnum  misit  talerum.  Insuper  Magister  Erhar- 
dus  Scheubelinus,  nunc  Academiae  Notarius,  pro  una  disputatione 

(152^ 


69 

soluit  unum  talerum.     Sequuntur  ergo  disputationes  et  declamati- 
ones,    quae  sumino  conatu  et  labore  Decani  uix  haberi  potuerunt: 

Clarissimus  vir  dominus  Magister  Matthaeus  Hostus  de  sex  hy- 
drijs  pro  genero  suo  Joanne  Praetorio  18.  Junij. 

M.  Joannes  Eragius  Scotus,  accepto  talero,  de  mnndo  disputauit 
25.  die    Junij. 

16.  die  Julij,  cum  nemo  obedientiam  praestaret,  M.  Petrus  Ri- 
tt an  der,  Decanus,  orationem  de  multiplicibus  utilitatibus  et  laudibus 
eximiae  poeticae  facultatis  recitauit. 

M.  Johannes  Mitio  Crossensis,  cum  iam  diu  frustra  contendisset, 
Magpstro  Johanni  Schossero  Secundo,  optimo  iure  locum  Magistri 
Jacobi  Bergemanni  occupanti,  eripere,  tandem,  cum  id  se  nuUo  modo 
tacere  posse  animaduerteret  et  Decanum  bis  sine  omni  iusta  causa  coram 
magnifico  domino  Bectore  accusasset  ac  disputationibus  et  declamationi- 
bus  publicis  non  mediocri  impedimento  fuisset,  Senatorum  quorundam 
suffragijs  in  Facultatem  est  receptus,  numerato  tloreno  Marchico  et 
praestito  iuramento^). 

M.  Mattheus  Hostius,  acceptis  duobus  taleris,  conscripsit  et  publi- 
cauit  pia  et  erudita  themata  de  arca  Noe,  de  quibus  bis  disputauit,  de 
prioribus  30.  Julij,  de  restantibus  thematibus  10.  die  Septembris. 

M.  Antonius  Alberti  orationem  recitauit  de  autoritate  uerbi 
diuini  20.  Augusti. 

B.  Martinus  Krumkrugerus  de  verborum  modificatione  ex  Ramo 
disputauit  27.  Agusti. 

M.  Franciscus  Sommer  de  vocabulo  philosophiae  3.  Septembris 
publice  disseruit. 

B.  Melchior  Schumannus  24.  Septembris  de  habitu  publicam 
disputationem  instituit. 

Humanissimus  et  doctissimus  vir  M.  Edo  Hilderichus  Jeueren- 
sis  12.  die  Octobris  ab  Ordine  philosophico  ins  Facultatis,  quod  nuper 
in  Academia  Francfordiana  promotis  Magistris  conceditur,  facile  im- 
petrauit  estque  ei  spes  facta,  ubi  primum  locus  vacauerit,  ipsum  ulterius 
in  collegium  Facultatis  artium  receptum  iri.  Pro  priori  Facultatis  re- 
•ieniptione  numerauit  pro  more  solito  tres  florenos  Marcliicos,  praestitit 
iuramentum  ac  certö  poUicitus  est,  se  intra  breue  tempus,  quemadmodum 
reformatio  ab  illustrissimo  electure  Brandenburgensi,  domino 


^)  £in  groBser  Thcil  dioscä  Absatzes  war  sorgfältig  durchstrichen.  Kiuander 
bat  selbst  alles  ^wiederhergestellt  und  dazu  geschrieben:  Quae  priaatim  deleta 
fnerant,  ita  habuere : 

(153; 


70 

(iumino   clenientissiino,    <  onfirmata  requirit'),    pro  loco  publice  es>e 
disputatunim. 

18.  die  Octobris  primo  philosophiae  gradu,  qui  ä  bacca  lauri 
nomen  habet,  ornati  sunt: 

1.  Johannes  Fabricius  Bescouiensis,  pastor  Sunnenburgensis. 

2.  Joachimus  Schwerinus  Solt<jueilensis. 

3.  Fridericus  Wilhelmus  Schwinicensis. 

4.  Joachimus  Reichardt  Furstenualdensis. 

5.  Joachimus  Radebant  Soltquellensis. 

Quorum  exaniinatores  fuerunt:  Deianus,  D.  Christophoruß  Al- 
binus,  M.  Mattheus  Hostus,  M.  Johannes  Cragius  Scotus,  M.  Johannes 
Sehosserus  Secundus. 

Eodem  tempore  Magisterij  in  philosophia  insignia  et  titulos  om- 
secuti  sunt: 

1.  Cbristianus    Greiffenhagen  Altenburgensis.     hustar  in  Ddbenn. 

2.  Martinus  Krumkrugerus  Virunensis. 

3.  Johannes    Fabritius    Beskouiensis ,     ecclesiae    Sunnenburgeiisis 
pastor. 

4.  Joachimus  Swerinus  Soltquellensis. 

5.  Fridericus  Wilhelmus  Swinicensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus  et  Vicecancellarius,  D. 
Henricus  Paxmannus,  M.  Mattheus  Hostus,  M.  Johannes  Craigus  Scotui«', 
M.   Johannes  Mitio. 

[1575b.] 

Anno  Christi  M.  D.  LXXV.  XV.  Octobris  legitime  ele<  tus  est  ex 
Natione  Marchica  philosophici  Collegij  Decanus  Michael  Haslobius 
Berlinensis,  M.,  poetices  et  poeseos  professor,  sub  cuius  administratione 
gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

M.  Andreas  Praetorius  Torgensis  receptus  est  inter  promüto» 
Francofordiae  Magistros  eique  spes  facta  est,  vt,  si  locus  vacAuerit,  iii 
(ollegium  Facultatis  philosophicae  cooptetur.  Numerauit  tres  florenos 
Marchicos  et,  praestito  iuramento,  promisit,  se  pro  loco  publice  disputa- 
tunim. 

M.  Johannes  Sehosserus  Secundus  pro  loco  in  Facultate  philo- 
sophica  VII.  Aprilis  die  de  fabula  poetica  disputauit. 

Locum  in  Facultate  philosophita  M.  Jacobus  Colerus  Naris- 
cus  et  Henricus  Acheimius  Peinensis  petiuerunt. 


*)  Vergl.  Acten  und  Urkunden,  Heft  II,  79,  S  VIII  der  C&pita  reforuiationU 
von  1564,  Alinea  '2.  In  Erinnerung  gebracht  und  bestätigt  1572  von  Kurfawt 
Johann  Georg,  a.  a.  O.,  84. 

(154) 


71 

Eecitatum  est  de  Christo  Jesu  a  M.  Martino  Montagio  Braiide- 
bargensi  cannen. 

XII.   Aprilis    die  primo  in  philosophia  gradu,    qui  k  bacca  lauri 
nomen  accepit,  ornati  sunt: 

1.  Paulus  Haluepapius  Arnsuualdensis. 

"2.  Daniel  Mraraerus  Sorauiensis.  Jam   Goldhergae  agit. 

3.  Henricus  Griphenius  Helmstetensis. 

4.  Francisous  Simonis  Templinensis. 

5.  Joachimus  Nicenius  Cellensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus,  D.  Christophorus  Albinus, 
D.  Henricus  Paxmanus,  M.  Petrus  Einander,  M.  Vrbanus  Pierius. 
Eodem  tempore  Magist  er  ij  philosophici  insignia  acceperunt: 

1.  Michaäl  Uansemanus  Sundensis. 

2.  Joachimus  Richardus  Furstenvualdensis. 

3.  Paulus  Nicolai  Vallensis,  Danus. 

4.  Paulus  Haluepapius  Arnsuualdensis. 

5.  Daniel  Mramerus  Sorauiensis. 

6.  Henricus  Griphenius  Helmstetensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus  et  Vicecancellarius,  D. 
Henricus  Paxmanus,  M.  Johannes  Craigus  Scotus,  M.  Abrahamus  Rocken- 
bach, M.  Johannes  Schosserus  Secundus. 

Sorte  electus  erat  ad  vtrumque  examen  Doctor  medicinae  Caspar 
Hofmanus,  qui,  grauibus  negocijs  impeditus,  substituit  D.  Paxmanum, 
eui,  morbo  laboranti,  M.  Johannes  Mitio  successit. 

[1576a.J 

Anno  Christi  M.  D.  LXXVI.  21.  die  Aprilis  ex  Slesitica  Natione 
legitime  electus  est  Decanus  CoUegij  philosophici  M.  Johannes  Schosse- 
rus Secundus  Isennacensis,  sub  cuius  Decanatu  gesta  sunt,  quae 
sequuntur. 

Declamationem  habuit  ipse  Decanus  30.  die  Junij. 

M.  Matthaeus  Hostus  7.  die  Julij  disputauit  pro  Decano. 

Idem  M.  Matthaeus  14.  die  Julij  disputauit  pro  M.  Christophe  ro 
Zeulsdorfio. 

Idem  M.  Matthaeus  25.  die  Augusti  disputauit  pro  M.  Bartholo- 
maeo  Boldichio. 

M.  Edo  Hildericus  cosmographica  themata  ad  disputandum  pro- 
posuit  15.  die  Septembris. 

M.  Joannes  Craigus  Scotus  29.  die  Septembris  disputauit  pro 
M.  Leonhardo  Piperio. 

Propter  absentiam  Decani  et  pestis  contagium  hoc  semestri  nulla 
habita  est  promotio. 

(165) 


72 

[1576b.] 

Anno  Christi  M.  D.  LXXVI.  die  Octobris  XIII.  legittim^  ex  Natione 
Prntenica  electus  est  philosophici  CoUegij  Decanus  M.  Johannes  Mitio 
Crossaeus,  sub  cuius  administratione  gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

M.  Petrus  Einander  XXVI.  die  Januarij  de  ventis  disputauit 
pro  [Name  fehlt]. 

Aprilis  die  VI.  communi  Senatus  philosophici  lonsensu  decretum 
est,  M.  Johanni  Schossero  Secundo  absenti  reseniandum  esse  suum 
locuni  usque  ad  festum  Pasehatis  sequentis  LXXVIII.  anni. 

XVni.  Aprilis  die  primo  in  philosophia  gradu,  qui  a  bacca  lauri 
nomen  accepit,  omati  sunt*): 

1.  Christophorus  Kilmannus  Custrinensis. 

2.  Dauid  Kilmannus  Franeofordensis. 

3.  Paulus  Vsaeus  Sorauiensis. 

4.  Johannes  Pontanus  Cotbusiensis. 

5.  Jacobus  Sommerfeldt  Neapolitanus. 

6.  Daniel  Dusterheupt  Soldinensis. 

7.  Christophorus  Gerichius. 

8.  Joachimus  Witte  Ruppinensis.    Pastor  ecclettiue  Furalenwaliiefutu. 

9.  Thomas  Meior. 

10.  Dauid  Schroderus.     Pastor  in  Armdorß, 

11.  Daniel  Goltze  Stetinensis.     Bis  di^putauit, 

12.  Henricus  Papenbui'gerus  Hildesheimensis.     Bis  disputauit. 

13.  Joachimus  Bhan  Arnswaldensis. 

14.  Jacobus  Cuno  Francofordianus.     Di^Uamt, 

15.  Paulus  Winardt  Stetinensis. 

16.  Martinus  Zelerus  Anthmaeiis  ZuUichiensis^), 

17.  Martinus  Storchius  Cellensis.  Difiputacit  sah  Scoto  de  lunae 
eclipsi  et.  svb  D.  (.'aajmro  de  ccnift'ffvrationibus  planefarurn  et 
declamavit  de  Graecae  litujuae  dignitate. 

18.  Casparus  Lichtnerus. 

IJ).  Thobias  Baumeisterus.     Doctor  u.  i. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  M.  Johannes  Mitio,  Decanus 
idemque  Vicecancellarius,  D.  Henricus  Paxmannus,  1).  Jodocus  Willichius, 
M.  Petrus  Einander,  M.  Johannes  Craygus. 

Eodem  tempore  Magisterij  philosoj)hici  insignia  acce])erunt: 

1.  Henricus  Bussius  Peinensis. 

2.  Jochimus  Nizenius  Cellensis. 

3.  Christophorus  Kilman  Custrinensis. 

4.  Dauid  Kilman  Francofordiensis.      Ihn  disputauit  per  alias. 


*)  Bei    den    folgenden  Baccalaiireanden    sind    die  verschiedenen  Bemerkungen 
über  Disputationen    nachträglich  sorfrHiltijr  wieder  gestrichen. 
■)  Dafür  stand  vorher:    Freibtadiensis. 

(166) 


73 

5.  Paulus  Vsaeus  tSorauiensis. 

6.  Johannes  Pontanns  Cotbusiensis.     Disputauit^    ut  ex   stipenoH 
fade  pat£t, 

7.  Jacobus  Sommerfeldt  Neapolitanus. 

8.  Daniel  Dusterheupt  Soldinensis. 

9.  Christophorus  Gerichins  Friedfmrgfinsis  ad  Salam, 

10.  Joachimus  Witte  Buppinensis. 

11.  Thomas  Meior. 

12.  Dauid  Schroderus. 

13.  Daniel    Goltze    Stetinensis.     Di^fputavä    de   consuetudinibus  sub 
D.  Ca^tparo. 

14.  Henricns  Papenburgerus  Hildesheimensis. 

15.  Joachimus  Bhan  Arnsvvaldensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  M.  Johannes  Mitio,  Decanus  idem- 
que  Vicecancellarius,  D.  Henricus  Paxmannus,  M.  Matthaeus  Hostus, 
M.  Johannes  Schosserus,  M.  Balthasar  Schroderus. 

Aprilis  die  XVII.  vnanimi  Senatorum  con  sensu  recepti  sunt  in 
Collegium  Facultatis  artium  M.  Edo  Huldericus  et  M.  Matthaeus 
Zeisius,  qui  tum  temporis  iuramentum  quoque  Facultati  praestiterunt 
et  aureum  Marchicum  numerarunt  et,  se  disputaturos,  poUiciti  sunt. 

Die  Aprilis  XX.  M.  Matthaeus  Zeisius  disputationem  de  directi- 
onibus  astrologicis  habuit. 

[1577  a.J 

Anno  Christi  M.  D.  LXXVII.  die  '20.  Aprilis  ex  Natione  Franconica 
Decanus  Collegij  philosophici  electus  est  ueteri  more  M.  Abraham 
Rockenbacb  Zeapolitanus,  sub  cuius  adniinistratione  ea,  quae  se- 
quuntur,  gesta  sunt. 

Quinquies  est  disputatura,  quinquies  declamatum. 

Die  nono  Octobris  primo  in  philosophia  gradu,  qui  a  bacca  lauri 
nomen  accepit,  omati  sunt: 

1.  Nicolaus  Pascha  Berlineiisis.     /)t\spnt<fn'f  de  Arialotelis(t)  prae- 
dicavienfls  aiih  D,   ( 'a-sparo  ff  de  eutlii/meuiute  ,sub  Craiffo. 

2.  Martinus  Lehmanus  Beskouiensis. 
i\.  Zacharias  Bumanus  Rupinensis. 
4.  Joannes  Zernitius  Teupizensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  M.  Abraham  Kockenbach,  De- 
canus idemque  Vicecancellarius,  M.  MitL),  M.  Kiuandor,  1).  Jodocus 
Wilichius,  D.  Henricus  Faxuiamius. 

Eodem  tempore  Magisterij  philosophici  insignia  acceperunt: 

1.  Zacharias  Bumanus  Rupinensis. 

2.  Joannes  Zernitius  Teupizeusis. 

(157; 


74 

Quorum  examinatores  faerunt:  M.  Abraham  Bockenbach,  De- 
caniis  idemque  Vicecancellarius,  D.  Jodocus  Wilichius,  M.  Joannen 
Schösserus  Junior,  M.  Joannes  Scotus,  M.  Petrus  Riuander. 

[1577b.] 

Anno  redemptlonis  humani  generis  septuagesimo  septimo  supra 
sesquimillesimum  die  1 2.  Octobris  secundum  Collegij  philosophici  statuta 
communi  Senatorum  philosophici  Ordinis  consensu  et  sententia  electiLs 
et  creatus  est  ex  Natione  Marchica  Decanus  Collegij  philosophici  M. 
Joannes  Craigus  Edinburgensis,  Scotus,  mathematum  et  organi 
Aristotelis  professor. 

Sub  cuius  administratione,  quac  sequuntur,  gesta  sunt. 

fiaccalaureus  Nicolaus  Pascha  orationem  habuit  de  vita  Lutheri. 

Baccalaureus  Paulus  Veinart  de  dignitate  Graecae  linguae  de- 
clamauit. 

Disputarunt: 

Baccal.  Nicolaus  Pascha  de  enthymemate. 

Baccal.  Paulus  Veinart  de  causis  primae  apparitionis  lunae  a  d* 

Idem  postea  de  accidentibus  motus  planetarum  per  epicyelum  ex- 
plicatis. 

Baccal.  Martinus  Stork  de  lunae  eclipsi. 

Baccal.  Jacobus  Kuno  Junior  de  astronomia. 

Disputarunt  quoque  hi  Magistri; 

M.  Mattheus  Host  US,  accepto  ioachimico,  vice  Johannis  Hofman 
de  capacitate  decem  kyor. 

M.  Edo  Huldericus  pro  luco  de  conuersione  annorum  Julianorum 
in  Aegyptios. 

M.  Joannes  Pontanus  de  iustitia  et  iure. 

M.  Daniel  Goltz  de  consuetudinibus. 

M.  Joachimus  Nizenius  de  argumentis  primis  et  a  primis 
ortis.  P.  R.i) 

Idem  postea  de  dialecti«  a. 

M.  Henricus  Papenbergeiisis  de  virtute. 

M.  Matthaeus  Hostus,  accepto  ioachimico,  de  pane  Salomonis 
lo(!0  [Name  fehlt]. 

Cum  morte  omni  virtutum  genere  et  eximia  eruditione  ac  digni- 
tate ornatissimi  viri  domini  M.  Balthazaris  Schröderi,  huius  vrbis 
senatoris,  in  Famltate  nostra  lo(Us  vacaret,  petierunt  successionem: 
M.  Joachimus  Nizenius,  M.  Henricus  Papeb  ergensis,  M.Jo- 
annes Pontanus. 

^)  Soll  wohl  heiHsen:    Petrus  Riuauder. 


75 

Communi  omnium  consensn  receptus  est  in  Facnltatem  nostram, 
numerato  debito  precio  et  promissa  altera,  quam  pro  gradu  debet,  dispu- 
tatione,  M.  Joannes  Pontanus,  scholae  huius  vrbis  moderator. 

Die  17.  Aprilis  anni  78.  sequentes  ornati  sunt  priori  in  philosophia 
gradu,  qui  a  lauri  baccis  nomen  habet: 

1.  Gregorius  Gruno  Custrinensis. 

2.  Georgias    Fischems    Berlinensis.     Sub    JD.    Catsparo  declamucit 
de  angelis: 

3.  Joannes  Cremenis  Freistadiensis. 

4.  Joannes  Praetorus  Cruciburgensis. 

Quorum  examinatores  fuenint:  M.  Joannes  Craigus,  Vicecancella- 
rius  et  Detanus,  D.  Henricns  Paxnianus,  D.  Jodocus  Willichins,  M. 
Petrus  Riuander,  M.  Matthaeus  Zeisins. 

Eodem  die  vtroque  gradu,  Baccalaureatus  et  Magisterij,  or- 
nati sunt: 

1.  Tobias  Baumeister,  Baccalaureus,  Brunsuicensis. 

2.  Bartholomaeus  Bhadtman  Junior  Francofordensis.  Declamamt 
sub  D.  Cmparo  de  vtilitute  et  dignitate  Ebraeae  linguae,  iHspu- 
tavit    de    ^vmmo  hono  Decuno  M,  Eberto  anno  82,  11,  Martij, 

3.  Michael  Hannesius.  Pro  hoc  duputavit  Rivander  anno  81, 
Januarij  21, 

4.  Joannes  Kuno  Gubinensis. 

5.  Joannes  Grassouius  Hamburgensis. 

6.  Georgius  Rosenhayn  Gorlicensis. 

7.  Gregorius  Hesius  Marieburgensis,  Prutenus.  Declamavit  de 
hvstoria  früh  Decano  aec/uenfe  D,  Ca^^ro  et  di^itptUaoit  aemel  de 
defensione, 

8.  Marcus  Hasseus  Hauelbergensis. 

9.  Joannes  Schreer  Francosteniensis.  Sub  D.  (aisparo  declamavit 
de  lurispmdentia  et  .mb  eodem  diisputaoit  de  methodo  bvt. 

10.  Hieron3rmus  Gnobloch  Raten ouensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Vicecancellarius  et  Decanus  M. 
Joannes  Craigus,  M.  Matthaeus  Hostus,  M.  Edo  Huldricus,  M.  Joannes 
Schosserus  Junior,  M.  Matthaeus  Zeisius. 

[i:378a.] 

Anno    Christi  M.  D.  LXXVill.   19.  Aprilis  electus  est  philosophici 
(  üllegij  Decanus  Caspar  Hofman,  philosophiae  et  raedicae  artis  Doctor. 
Sub  cuius  administratione  habita  est  promotio  25.  Septembris. 

Baccalaurei  tum  creati: 

1.  Joachimus  Francius,  Diaconus  Custrinensis. 

2.  Martinus  Gerasius  Crusuensis. 


76 

3.  Jacobus  Praetorius  Perlebergensis. 

4.  Nicolaus  Albertus  Naumbergensis. 

5.  Michael  Neuman  Custrinensis.     Diacomut  ibkJem. 
i\,  Joannes  Prüfer  Francofordianus.     U.  i.  Docf(yr. 

7.  Martinus  Eichberg. 

Magisterij  uero  titulo  ornati: 

1.  Joachimus  Francius. 

2.  Bemhartus    Heidenreich    Pomeranus.     Is    Baccalaurei    gradam 
antea  susceperat  alibi. 

8.  Martinas  Gerasius,  alias  Pappelbaum,  CYosnensis. 

4.  Jacobus  Praetorius  Perlebergensis. 

5.  Nicolaus  Albertus  Naumburgensis. 

6.  Michael  Neuman  Custrinensis. 

Examinatores, 

Baccalaureorum :  Magistiiindorum. 

Decanus.  Decanus. 

D.  Henricus  Paxmannus.  M,  Matthaeus  Hostus. 

M.  Abrahamus  Rockenbach.  D.  Henricus  Paxmannus. 

M.  Joannes  Craigus  Scotus.  M.  Joannes  Craigus. 

M.  Joannes  Mitio.     Is,  cum  M.  Joannes  Pontanus. 
incideret  necessarium  iter, 

vicarium  substituit  M.  Joannem  Pontanum. 

[1578b.J 

Anno  salutis  nostrae  M.  D.  LXXVni.  die^)  Octobris  est  electn.< 
philosophici  CoUegij  Decanus  e  Natione  Prutenica  Jodocus  Willicliiusi 
Jodoci  filius,  philosophiae  et  artis  medicae  Doctor  et  professor.  Sab 
cuius  administratione  aliquot  disputationes  et  orationes  habitae  sunt 
sed  propter  praesentem  axajtav  et  imminentem  barbariem  nuUa  facta 
est  promotio. 

DiispiUacit    AI,   Ebertws:    Sitne  fheoloijo   etium   tliscenda  philoitqpkm^ 

21,  Fehtnianj  anno  79. 

Ifem    13.   Deceinhria   M.  Johannen  PonUuius  ea-  pfn^i'is  de  loco  r/?^- 

pntationeni  hahiiit  anno  78. 
[1571)a.] 

Anno  ii  Christ«)  Jesu  nato,  dei  et  Mariae  filio,  M.  D.  LXXIX.  XVIll 
Aprilis  M.  Hieronymus  (■ornerus  de  Buchen  ex  Natione  Franconica 
quarto  rite  et  legitime  cundis  suffragijs  Decanus  Collegij  philosophici 
creatus  et  declaratus  est,  sub  cuius  Decanatu  haec,  quae  sequuutur,  acta  sunt. 

XVn.  Septembris  p r im o  honoris  gradu  quinque  adolescent-es  ornati 
sunt,  quorum  nomina  sequuntur: 

^)  Die  Zahl  fehlt  im  Original. 

(löO) 


77_ 

I.  Christophoras  BaldauflF  Crosnensis. 
n.  Dauid  Gorlicius. 
in.  Georgias  Henczeius  Bernouiensis. 
IIU.  Christophonis  Bach  Francophordianus. 

V.  Valentinus  Becker  Selouiensis. 
Eodem  tempore  Magisterij  in  philosophia  insignia  et  titnlos  con- 
secuti  sunt  hi  quatnor: 

I.  Nicolaus  Pascha  Berlinensis. 

n.  Christophorus  Baldauff  Crosnensis.     ß/W  (UHpkUacit  per  aliuvi. 
III.  Dauid  Gorlicius.     Disputacit  bis. 
Iin.  Georgias  Henczeius  Bernouiensis. 

Examinatores  inutroque  examine  fuerunt:  Decanus  et  Vicecancella- 
rius,  D.  Henricus  Paxmanus,  D.  Jodocus  Willichius,  M.  Petrus  Einander, 
M.  Joannes  Schosserus  iunior. 

M.  Jacobus  Ebertus  Sprottaui'ensis,  Hebraeae  lingaae  professor, 
ins  Facultatis  collegij  philosophici  redemit  floreiio  Marchico. 

[1579  b,] 

Anno  Christi  M.  D.  LXXIX.  10.  Octobris  unami  Senatonini  con- 
sensu  ex  Natione  Marchica  Icgitimä  electus  est  philosophici  Collegij 
Decanus  M.  Matthaeus  Zeysius  Custrinensis,  sub  cuius  admistra- 
tione  gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

Baccalaureus  Georgius  Fischerus  orationeni  habnit  de  gratitudine. 
Baccalaureus  Valentinus  Pistorius  de  natiuitate  Christi  declamauit. 
Baccalaureus  Laurentius  Bruscli  Egranus  de  continentia  Josephi 

declamationem  instituit. 
Disputarunt: 
M.  Petrus  Biuander  de  mundo  5.  Decembris. 
M.  Jacobns  Ebertus  de   forma  statuum  in  politia  Veteris  Testa- 

menti  anno  80.  Aprilüs  9. 
Die  14.  Aprilis  sequentis  anni  80.  promotio  est  habita. 

Baccalaurei  tum  creati: 

1.  Laurentius  Herezberg  Berlinensis. 

2.  Petrus  Gablerus  Landesbergensis.     Zue  Sunnenb[erg]. 
8.  Simon  Musaenius  Lucouiensis. 

4.  Hermanus  Grassouius  Hamburgensis.  Doctor  iuria  olnjf  anno  1588. 

5.  Joachimus  Wollinus  Ratthenouiensis. 

6.  Christophorus  Krugerus  Strausbergensis. 

Magisterij  verö  titulo  ornati: 

1.  Georgius  Fischerus  Coloniensis  ad  Sueuum. 

2.  Laurentius  Bruschius  Egranus. 

3.  Laurentius  Herezberg  Berlinensis. 

(161) 


78 

4.  Petrus  Gablerus  Landesbergensis. 

5.  Simon  MusaeDius  Lucouiensis. 

(>.  Hermanus  Grassouius  Hamburgensis.     Doctor  iuri^s.     (Jbijt  hk 

anno  88.    VIL^)  Martw, 
1.  Joachimus  Wollinus  Ratthenouieasis. 
Quorum  omnium  Examinator  es  in  vtroque  examine  faerant:  De- 
canus    idemque    Vicecanceilarius,    M.    Petrus  Riuander,    M.  Abrahamus 
Rockenbach,  M.  Johannes  Schosserus  Junior,  M.  Johannes  Pontanas. 

[1580  a.] 

Anno  Christi  M.  D.  LXXX.  die  Aprilis  !(>.  ex  Natione  8ilesitica 
rit^  oraniumque  suflfragijs  ac  consensu  creatus  est  Ordinis  philosophiii 
Decanus  III.  HenricusPaxmanus,  artis  medicae  et  phiiosopliiae  Doctor 
qui  sub  hoc  magistratu,  postquam  diuturno  morbo  tabifico  vires  corpcjä*' 
uniuersae  consumptae  essent,  placid^  obijt  10.  die  Julij  anno  aetatb 
suae  51.  Cum  ipse  ante  mortem  propter  aduersam  valetudinem  officio 
8U0  praeesse  non  posset,  absente  etiam  praecedente  Decano,  vices  interim 
suas  commisit  doctissimo  viro  domino  Magistro  Johanni  Craygo,  sub 
quo  aliquot  disputationes  et  declamationes  habitae  sunt.  Sed  post  obi- 
tum  ipsius  Decani  Senior  Facultatis  nomine  totius  collegij  munus  Decani 
iterum  demandauit  domino  Magistro  Matthaeo  Zeysio,  praetedenti 
Decano,  qui  ex  patria  modo  reuersus  erat.  Sunt  autem  ab  eo  tempore, 
quo  is  munus  hoc  denuö  administrauit,  haec  acta,  quae  sequuntur. 

Disputarunt   primum    pro    loco  et  gradu    hi  sequentes  Magistri: 

M.  Johannes  Pontanus  de  mensibus  Romanis. 

M.  Dauid  Gorlicius  de  prudentia. 

M.  Henricus  Papenburgerus  de  meteoris. 

M.  Laurentius  Brus'chius  declamationem  habuit. 

Die    13.    mensis    Octobris    primo    eruditionis    gradu,    qui   a  lauri 
bacca  nomen  habet,  ornati  sunt: 

1.  Petrus  Mollerus  Pritzwaldensis. 

2.  Sebastianus  Bruneman  Coloniensis  ad  Sueuum. 

Eodem    tempore    Magisterij   philosophici  insignia  acceperunt  tres 
sequentes : 

1.  Johannes    Praet^rius   Cruciburgensis.     1*  ruter    doinini    Docf^rui 

Andreae. 
'2,  Valentinus  Pistorius  Selouiensis. 

3.  Petrus    Mollerus    Pritzwaldensis.     Setfiel  düputauü  p&r  alium. 
Examinatores  fuerunt,  sorte  electi:   M.  Matthaes  Zeysius,  Decanus 

idemque  Vicecanceilarius,  M.  Johannes  Schosserus  Senior,  qui  propter 
aduersam  valetudinem  in  examine  non  adfuit,  D.  Johannes  Mitio,  M. 
Petrus  Riuander,  M.  Johannes  Pontanus. 


^)  Lesung  der  Zahl  YII  ist  unsicher:   In?  oder  Mense? 

(16i) 


• 79     _ 

[  1580b.]  Ann,  1580, 

Anno  k  Christo  nobis  in  carne  nato  M.  D.  LXXX.  die  14.  Octobris 
communi  oinnium  consensu  ex  Prutenica  Natione  in  Decannm  Pacnltatis 
artisticae  ritä  eldctus  est  M.  Jacobus  Ebertus,  pablicas  Academiae 
Professor. 

Sub  cuins  administratione  gesta  sunt  haec: 

Anno  eodem  24.  die  Decembris  de  exhibito  filio  dei  declamavit 
Johannes  Pruferus,  Baccalaureus  ex  promotione  D.  Caspari  Hofmanni, 
habita  anno  78. 

Anno  1581.  7.  Januarij  de  Christo  Immanuele,  vero  deo  et  homine, 
declamavit  Gabriel  Arensehe  Bernouianus,  studiosas. 

Annr»  eodem  21.  Januarij  de  mundo  disputavit  M.  Petrus  Bi- 
vander  accepto  ioachimico  k  Michaele  Hannesio,  Magistro  ex  promo- 
tione Scoti,  anno  78.  die  17.  Aprilis  habita. 

Anno  eodem  4.  Februarij  de  sapientia  disputavit  David  Gorlicius, 
Magister  ex  promotione  Jeronimi  Corneri  anno  79. 

Anno  eodem  post  morbum,  et  difficilem  satis  et  diuturnum,  mortuus 
est  M.  Elias  Camerarius  et  sepultus  19.  Aprilis,  quo  ipso  die  in 
Facultatem  artisticam  receptus  erat  ante  annos  20. 

Praeterea  anno  eodem  20.  die  Aprilis  primo  honoris  in  philosophia 
titulo  omati  sunt  hi: 

1.  Abrahamus  Junior  Freistadiensis. 

2.  Georgius  Steinbrecher  Berlinensis. 

3.  Martinus  Nosselerus  Monsterbergensis.     Pastor  FursteriuaUlenitiH 
ei  tandeni  coneionafor  aulim^s. 

4.  David  Origanus  Glacensis.     Professor  tnathenmtum  inferior. 

5.  Johannes  Laurentius  Dragenburgensis. 

6.  Henningus  Stocken!  Hildesius. 

7.  Carolus  Widemannus  Monacensis,  Bavarus. 

8.  Levinus  Winsius  Francofordianus. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  M.  Ebertus,  Decanus,  M.  Johannes 
Schosserus  Senior,  M.  Petrus  Bivander,  M.  Johannes  Craigus,  M. 
Matthaeus  Zeysius. 

Eodem  ipso  tempore  Magister ij  gradu  ornati  sunt  hi: 

1.  Jacobus  Conon  Francofordianus. 

2.  Abraham  Junior  Freistadiensis. 

3.  Georgius  Steinbrecher  Berlinensis. 

4.  Martinus  Nösslerus  Monsterbergensis. 

5.  David  Origanus  Glacensis. 

0.  Johannes  Laurentius  Dragenburgensis. 

7.  Henningus  Stöckem  Hildesius. 

8.  Carolus  Wideman  Monacensis. 


HO 

Quorum  examinatoresfuerunt:  M.  Ebertus,  Decanus,  M.  Matthaeus 
Hostus,  M.  Johannes  Schösser  Senior,  M.  Abraham  R^Krkenbach,  D. 
Johannes  Craigus  Scotus. 

Decimo  nono  die  Aprilis  in  Faoultatem  artisticam  coimnnni  cöü- 
sensu  recepti  sunt  M.  Bartholonieus  Radtmau,  Francofordianus  et 
Ebraicarum  literarum  professor  (II.  Muriij  anno  82  lU^tputuuit  M,  Bar- 
tholomaeus  Raiffman  de  Jtummo  bono)^  et  M.  David  Gorlicius. 

Et  postea,  '2'2.  die  Aprilis,  in  eandem  Facultatem  receptus  est  M. 
Jacobus  Conon  Junior  Francofordianus. 

Eodem  '22.  die  Aprilis  disputavit  Christophorus  Krugerus, 
Baccalaureus. 

[1581  a.] 

Anno  ä  Christo  nato  MDLXXXI.  die  Aprilis  XXII.  legitime  electus 
est  Decanus  VII.  Matthaeus  Hostus. 

Sub  cuius  adniinistratione  seniel  disputauit  Christophorus  Kruger 
Strausbergensis  de  Baccalaureatu  in  Maio. 

Item  M.  Jacobus  Cuno  semel  disputauit  de  Magisterio  Xu.  Augusti. 

Alij  ad  disputationes  compelli  non  potuerunt. 

D.  Jacobus  Bergeniannus  ä  Senatu  Academiae  admissus  est  ad 
literas  electoris,  vt  sit  superior  matheniatum  professor,  sed  ita,  vt  de 
iure  CoUegij  philosoj)hi(  i  vitro  cesserit.     (.'edit  de  iure  coUegiaturae. 

Infausta  quoque  secessioue  plebis  scholasticae  a  patribus  fa<  tum 
est,  vt  non  nisi  vmis  vtrumque  in  philosophia  eruditionis  gradum 
petierit,  nimirum  dominus  Christophorus  Quartus,  in  ecclesia  61a- 
gouiana  verbi  minister.     Actus  promotionis  habitus  est  XII.  Octobris. 

Examinatores  luerunt:  Matthaeus  Hostus,  Dec>anus,  M.  Petrus 
Einander,  eins  vicarius  H.  Corner,  M.  Jacobus  Ebertus,  M.  Johannes 
Pontanus,  M.  Jacobus  Cuno. 

[1581b.] 

Anno  Christi  CD.  LI.  XXCI.  XIV.  Octobris  coramuni  suffragio 
electus  est  philosophici  Collegij  Decanus  M.  Johannes  Pontanus 
Cotbusianus,  scholae  particularis  moderator.  Sub  cuius  adrainistratione, 
quae  seciuuntur,  gesta  sunt. 

Orationes  habuenint: 
B.  Leuinus  Winsius  de  temperantia  4.  Nouembris; 
B.  Paulus  Vinart  de  superbia  10.  Martij  anno  etc.  82; 
B.  Christophorus  Crugerus  de  eloquentia  31.  Martij; 

Henri cus  Volcerus,  Magisterij  philosophici  candidatus,  de 
ethices  dignitate.  ((^od  tarnen  in  posterum  domini  CoUegij 
philosophici  jioii  fiunt  admisjfurij. 

(164; 


81 

M.  Valentinus    Pistorins    de    officio  magistratus  et  subditorum 

16.  Decembris; 
M.  Dauid     Origanus     de     dignitate    astronomiae     27.    Januarij 
anno  1582. 

Disputarunt : 
B.  Leuinus  Winsius  de  temperantia  23.  Decembris,  praeside  M. 

Petro  Riuandro; 
B.  Paulus  Vinart  de  asoensionibus  et  descensionibus  planetarum 

20.  Januarij  anno  82; 
M.  Petrus  Gablerus  de  cometis,  pro  gradu,  2.  Decembris; 
M.  Jacobus  Cuno  de  anno  astronomico,  pro  gradu,  13.  Januarij; 
M.  Petrus    Einander    de    fontibus    et   fluuijs,  pro    M.    Dauide 

Chilmano,  qui  miserat  ioachimicum,  14.  Aprilis; 
Wem,    pro    M.    Petro    Mollero,    ex    ijsdem    thematibus,    accepto 

ioachimico,  21.  Aprilis. 
Plures  adigi  non  potuerunt,  licet  saepius  fuerint  admoniti. 
Anno  1582.  18.  Aprilis  domino  M.  Dauidi  Gorlicio,  ad  rectoris 
munus  in  scholam  Glogouianam  auocato,  qui  substitutus  fuerat  in  locum 
clarissimi  viri  domini  Doctoris  Caspari  Hoffmani,  communi  suffragio 
Collegij  philosophici  in  Facultate  nostra  successit  clarissimus  vir  domi- 
nus Doctor  Jacobus  Bergemanus,  iterum  praestito  iuramento,  nu- 
merato  floreno  Marchico,  promissa  una  disputatione  [das  Folgende  ist 
sorgfältig  ausgestrichen]. 

Die  XIX.  Aprilis  anni  eiusdem  primo  in  philosophia  gradu,  qui  a 
lauri  baccis  dicitur,  omati  sunt: 

1.  Jacobus  Helandus,  Cotbusianus  et  patriae  scholae  conrector. 

2.  Franciscus  Rudelius  Suidnicensis,  ecclesiae  Lubenensis  diaconus. 

3.  Adamus  Bocatius    Suidnicensis,    scholae  Lubenensis  moderator. 

4.  Samuel  Zernicouius  Osterburgensis  Marchicus. 

5.  Henricus    Volcerus    Cellensis,    Brunsuicensis.     U,  i,    Doctor  et 
cancellarius  SoimenbergeTuis. 

Quorum  examinatores  fnerunt:  Decanus  et  Vicecancellarius,  D. 
Jodocus  Willichius,  D.  Johannes  Craigus,  M.  Comerus,  M.  Jacobus 
Cuno  Junior. 

Eodem  die  Magisterij  gradu  sunt  omati: 

1.  Christophorus  Crugerus  Strausbergensis,  Marchicus,  Baccalaureus. 

2.  Jacobus  Helandus  Cotbusianus. 

3.  Franciscus  Rudelius  Suidnicensis,  Silesius. 

4.  Adamus  Bocatius  Suidnicensis,  Silesius. 

5.  Samuel  Cernicouius  Osterburgensis,  Marchicus. 

6.  Henricus  Volcerus  Cellensis,  Brunsuicensis. 

Acten  und  Urkunden.  Ueft  IV.  (165)  (i 


82 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus  et  Vicecancellarius,  D. 
Jodocus  Willichius,  M.  Petrus  Riuander,  M.  Matthaeus  Zeysius,  M. 
Jacobus  Cuno  Junior. 

[1582  b.] 

Anno  vltimi  teniporis  millesimo  quingent^simo  octuagesiino  secundo 
21.  Aprilis  rite  et  legitim^  electus  est  Decanus  Ordinis  philosophici  M. 
Bartholomaeus  Badtman,  Ebraeae  Hnguae  professor,  sub  cuius 
magistratu  acta  sunt,  quae  sequuntur. 

2r).  Julij  de  primis  logices  inventoribus  et  de  veris  Aristotelis 
sectatoribus  deque  vsu  logices  conunodissimo  declamavit  M.  Henningus; 
Stöken  Hildesius. 

27.  Septiimbris  disputationeni  extraordinariam  habuit  Johanuej^ 
Miiio  Crosnensis,  i.  v.  Doctor,  ex  1.  civitas  flf.  si  certura  petatur. 

13.  Octobris    disputavit    M.  Petrus    Rivander,  accepto  a  Decano 
ioachimico,  de  man. 

Quarte  Octobris  primo  in  philosopliia  gradu,  qui  a  bacca  lauri 
nomen  accepit,  omatus  est: 

1.  Nicolaus  Vismarus,  reitor  scholae  Primislaviensis. 

Eodem  tempore  Magister ij  philosophici  insignia  acceperunt: 

1.  Johannes  Pruferus  Franc  ofordianus,  Baccalaureus. 

2.  Christophorus  Bach  Francofordianus,  Baccalaureus. 

3.  Nicolaus  Vismarus  Sehusensis. 

Horuni  examinatores  fuerunt:  Decanus  et  Vicecancellarius,  1). 
Jacobus  Bergemannus,  M.  Petrus  Rivander,  M.  Abraham  Bockenbach, 
M.  Johannes  Pontanus. 

Sequitur  Decanatus  Johannis  Schosseri  Aemiliani. 

[ir)82b.] 

Anno  Christi  M.  D.  LXXXII.  Octobris  die  13.  ex  Natione  Prutenica 
legitime  electus  est  Deeanns  CoUegij  philosophici  Johannes  Schossc- 
rus  Senior,  professor  eloquentiae.  Sub  cuius  administratione  gesia 
sunt,  quae  sequuntur. 

In  princi])io  Decanatus  decretum  est  ä  maxima  Facultatis  philo- 
sophicae  ])arte,  ut  singuli  in  ipsa  exi.stentes,  tam  professores,  quam 
ij,  quos  expectantes  uocant,  singulas  quotannis  ipsimet  h'abeant 
disputationes.  uel  per  alios,  ä  se  conductos,  habendas  curent,  quo 
magis  et  studijs  discentium  consulatur  et  iuniores  Magistri,  exemplo 
senioruni  ine  itati,  huiusmodi  exercitia  (in  quibus  multum  inesse  et  dij(- 
nitatis  et  utilitatis,  onines  sani  intelligunt)  tractent  libentius. 

1.  M.  Petrus  Kiuander  de  mari  disputauit  pro  M.  Nicolau 
Vi{<7naru  '20.  die  Octobris. 


83 

2.  M.  Henricus  Volcerus  pro  gradu  de  defensione  disputauit 
H.  die  Decembris. 

3.  Idem  M.  Henricus  Volcerus  iterum  de  defensione  pro  gradu 
disputauit. 

4.  M.  Johannes  Pontanus  die  24.  Nouembris  de  epopoeia  pro 
rectore  scbolae  Bernouiensis  disputauit. 

5.  Idem  M.  Johannes  Pontanus  l.  die  Decembris  iterum  de 
epopoeia  disputauit,  ut  satisfaceret  decreto  CoUegij  phüosophici,  recens 
facto. 

6.  D.  Johannes  Craygus  Scotus  8.  die  Decembris  pro  Decano 
disputauit  de  generibus  simplicium  morborum,  accepto  ioachimico. 

7.  D.  Johannes  Mitio  iuxta  nouum  CoUegij  decretum  13.  Decem- 
bris ante  et  post  prandium  disputauit  de  exetutione  in  bonis  feudalibus. 

8.  D.  Jacobus  Bergeman  29.  die  Decembris  pro  loco,  in  Facul- 
tate  iterum  sibi  concesso,  themata  proposuit, .  quibus  artis  medicae 
constitutio  methodo  resolutoria  iuxta  Galenum  monstrabatur. 

9.  Anno  Christi  1583.  5.  die  Januarij  idem  D.  Bergemanus  de 
ijsdem  thematibus  iuxta  nouum  decretum  disputauit. 

10.  M.  Dauid  Origanus  12.  die  Januarij  pro  gradu  disputauit 
de  tempore. 

11.  Iterum  de  tempore  idem  M.  Origanus  pro  gradu  disputauit 
11).  die  Januarij. 

12.  M.  Johannes  Schosserus  Junior  de  testamento  solenni  in 
scriptis  disputauit  iuxta  nouum  decretum  26.  die  Januarij. 

13.  M.  Georgius  Steinbrecher  de  summo  bono  pro  gradu  dis- 
putauit   1.  die  Februarij. 

14.  Idem  M.  Steinbrecher  9.  die  Februarij  de  ijsdem  themati- 
bus iterum  pro  gradu  disputauit. 

15.  M.  Petrus  Einander,  accepto  ioachimico,  pro  M.  Christiano 
Greiffenhagen  de  fluxu  et  refluxu  maris  disputauit. 

16.  M.  Matthaeus  Zeysius  de  temperaraentis  pro  gradu  dispu- 
tauit 23.  die  Februarij. 

17.  Idem  M.  Zeysius  2.  die  Martij  de  ijsdem  thematibus  iuxta 
nouum  decretum  disputauit. 

18.  D.  Johannes  Craigus  Scotus  iuxta  nouum  decretum  dispu- 
tauit de  tumoribus  praeter  naturam  9.  die  Martij. 

19.  Idem  D.  Craigus,  accepto  ioachimico,  de  eadem  mat^ria  pro 
M.  Johanne  Pruefero  disputauit  16.  die  Martij. 

20.  M.  Henningus  Stöcken  de  artiura  principijs  earuraque  legi- 
tima  conformatione  et  usu  pro  gradu  disputauit  23.  die  Martij. 

21.  Idem  M.  Henningus  iterum  de  eodera  argumento  pro  gradu 
disputauit  30.  die  Martij. 

(167)  6* 


84 

22.  M.  Jacobus  Turnetus  Scotus  (l  die  Aprilis  de  purgatione 
exercitij  causa  disputauit. 

23.  D.  Johannes  Craigiis  Scotus,  accepto  ioachiuiico,  pru  M. 
Johanne  Pruefero  de  epilepsia  disputauit  18.  die  Aprilis. 

M.  Henricus  Volcerus  anno  15^2.  22.  die  Decembris  orationeni 
recitnuit  de  qnaestione,  an  anima  sit  ex  traduie. 

Anno  Christi  M.  D.  LXXXIII.  1 8.  die  Aprilis  primo  in  philosophia 
gradu,  qui  a  bacca  lauri  nomen  accepit,  oniati  sunt: 

1.  Christophorus    Stymmelius  Franeofordianus.     AMieinae  Doctor 
et  jyrofesaar  hie, 

2.  Martinus  Fabritius  ZuUichensis. 

H.  Joachimus  Carusius  Spandouiensis.     St/mlknut  Academioe  et  se- 
natar  reipuhlirne, 

4.  Melchior  Redlichius  Suibusianus.     Pastm-    in  Matlichen  et  tan- 
dem  cliacomus  Gurauietiai^s, 

5.  Martinus  Praetorius  Suidnicensis. 
t).  Melchior  Grimmius  Lignicensis. 

7.  Adanius  Sturmius   Vratislauiensis. 

8.  Leonliardus  Oentzheniius  Lignicensis. 
i).  Tobias  Andreae  Hallensis. 

10.  Johannes  Bresko  Bescouiensis. 

11.  Christophorus  Teclerus^     ,.    ,         ^         ^    ,.     . 
,,.,..'„,  i    Iratres,  Francofordiani. 

12.  Michael  Teilerus  J 

13.  Adrianus  Albinus   Silesius. 

Quorum  exaniinatores  fuerunt:  Decanus,  D.  Johannes  Mitio,  D. 
Johannes  Craigus  Scotus,  M.  Hieronymus  Comerus,  M.  Johannes 
Schosserus  Junior. 

Eodem  tempore  Magisterij  philosoidiici  gradu  ornati  sunt: 

1.  Paulus  Winardus  Stetinensis,  B. 

2.  Christophorus  Stymmelius  Franeofordianus. 

3.  Martinus  Fabricius  ZuUichensis. 

4.  Joachimus  Carusius  Spandouiensis. 

5.  Melchior  Bedliehius  Suibusianus. 
().  Martinus  Praetorius  Suidnicensis. 
7.  Meldiior  Grimmius  Lignicensis. 
s.  Adamus  Sturmius  Vratislauiensis. 

iL  Leonhardus  Crentzemius  Lignicensis. 

U).  To])ias  Andreae  Hallensis. 

Quorum  exaniinatores  fuerunt:  Decanus,  D.  Johannes  Mitio,  D. 
Jacobus  Beificman,  M.   Hieronymus  Cornerus,  M.  Mattbaeus  Zeysius. 

AiiiK»  Christi  M.  1).  LXXXm.  20.  die  Aprilis  M.  Jacobus  Cuiiu 
Junior    im}>efiauit,    ut   locus  sihi,  studiorum  causa  in  alias  Academias 

ll6») 


85 

profecto,  ad  aniium  reseruaretur.  Quem  locum  petenti  M.  Dauidi 
Origano  tanquam  Substitute  responsum  est,  prae  ceteris  haberi  oportere 
rationem  professoris  historici  M.  Andreae  Wencelij,  quo  in  Faculta- 
teiii  retepto,  locum  deinteps  uacaturum  certö  ipsi  ooncessum  iri. 

[i:>83a.] 

Anno  a  Christo,  vnico  humani  generis  saluatore,  nato  et  mundo 
exhibito  M.  D,  LXXXIII.  XX.  Aprilis  ex  Natione  Franconita  legitime 
iiixta  statuta  totius  Ordinis  philosophici  consensu  tertium  electus  est 
Decanus  M.  Petrus  Einander,  mathematum  et  Graecae  linguae  pro- 
fessor  inferior,  sub  cuius  Decanatu  haec,  quae  sequuntur,  gerebantur. 

Ä  maioribus  nostris  in  hanc  celeberrimam  Academiam  sicuti  in 
alias  bene  tonstitutas  recte  et  utiliter  disputationes  et  declamatio- 
nes  introduetas,  in  huno  usque  diem  summo  studio  lonseruatas  et  pro- 
pagatas  esbe,  ApoUinis  oraeulo  verius  est. 

Quapropter  ante  omnia  faciendum  mihi  putaui,  ut  haec  exercitia 
sedulö  et  diligenter  tam  ä  iunioribus  quam  maioribus  culerentur.  Maxi- 
me uerö  in  id  unice  incumbendum  esse  censui,  ut  quantum  quidem 
fieri  potuit,  pristinam  et  laudabilem  Academiae  nostrae  consuetudinem 
reuocarem,  qua  post  binas  disputationes  singulae  declamationes  sunt  re- 
<  itatae.  Hoc  enim  pacto  qui  recte  exercentur,  habitum  et  facultatem 
de  rebus  grauibus  in  republica  et  ecclesia  disserendi  et  dicendi  sibi 
parare  consueuerunt,  autoribus  Aristotele,  Cicerone  et  coeteris  eruditiss-i 
rais   quibusque. 

4.  Maij  M.  Samuel  Cernicouius  trium  principalium  lingualem 
ilfxttjjiiov  recitauit. 

11.  Maij  M.Petrus  Einander  priorem  partem  thematum  suorum 
de  motu  terrae  iuxta  nouum  decretum  disputauit. 

18.  Maij  idem  M.  Einander  reliqua  de  terrae  motu  themata,  ta- 
lero  accepto.  ad  examinandum  proposuit. 

Calendis  Junij  M.  Tobias  Andreae  Saxo-Hallensis  declamatione 
sua  satis  euidenter  causas  recitauit,  cur  ab  Aristotele,  principe  philoso- 
phorum  peripateticorum,  homo  jiixpoxoajxo?  sit  dictus. 

15.  Junij  Heinricus  Volcerus  Brunswicensis  de  coniugio 
priori  uice  sese  exercendi  causa   disputauit. 

19.  Junij  M.  Andreas  Wencelius,  historiarum  professor,  nuraera- 
tis  tribus  florenis,  in  Facultatem  est  receptus,  cui  iuxta  retbrmationem 
sine  uUa  ulteriori  dilatione  pro  loco  est  disputandum. 

22.  die  Junij  iterum  M.  Heinricas  Volcerus  de  coniugio  restan- 
tes  theses  in  publicam  disputationem  exercitij  causa  obtulit. 

"29.  Junij  Leuinus  Winsius,  Baccalaureus ,  eloquentiae  laudes 
publica  decantauit. 


86 

6.  Julij  Paulus  Weinhart  Stetinensis  de  encliticis  dictionibus 
apud  Graecos  pro  gradu  dispatauit,  repetito  talero. 

20.  Julij  M.  Joannes  Pontanus,  ludimoderator,  irepl  crrop^at? 
'füffixaic  disputauit,  talero  petito. 

27.  Julij  M.  Joachimus  Carusius  oratione  erudita  et  graul 
studiosam  iuuentutem  ab  otio  est  dehortatus. 

3.  Augusti  Joannes  Bresco  Bescouiensis  ebrietatem  tanquam 
perniciosissimam  pestem  fugiendam  suasit. 

10.  Augusti  M.  Matthaeus  Hostus  ex  libro  suo  secundo  de 
re  numaria  veteri  capite  4.  de  sestertio  et  numnio  materiam  disse- 
rendi  publico  examini  subieeit  ac  suam  circularem  disputationem  iuxta 
nouum  decretum  impleuit. 

17.  Augusti  M.  Matthaeus  Hostus  ex  (i.  capite  eiusd«ni  libri 
de  denario  disputauit,  ioachimico  vallensi  accepto. 

24.  Augusti  M.  Adamus  Sturmius  de  exercitij  styli  utilitatibu> 
et  necessitatibus  erudita  declamauit. 

31.  Augusti  M.  Matthaeus  Hostus  ex  libro  3.  historiae  rei  nu- 
mariae  veteris  de  drachma,  nummo  Graeco,  disputauit  pro  talero. 

14.  Septembris  M.  Joan'nes  Pontanus  historiam  inuentae  sanctae 
crucis  loco  declamationis  recitauit. 

28.  Septembris  Adrianus  Albinus,  ßaccalaureus,  de  sanctis  angelis 
oratiunculam  eruditam  recensuit. 

3.  Octobris  omatissimus  vir  Maximilianus  de  Strasen  pro  Li- 
centia  in  utroque  iure  consequenda  disputauit,  praesidente  clarissirao 
viro  i.  V.  Doctore  domino  Hieronymo  Lindnero,  iuridicae  Facultatis 
Decano,  Ordinario  et  Seniore. 

5.  Octobris  Christophorus  Tecklerus,  Baccalaureus,  linguam 
Graecam  commeudauit. 

12.  Octobris  Michael  Tecklerus,  Baccalaureus,  amicitiam  omni- 
bus  hominibus  sancte  colendam  esse  certis  et  firmis  rationibus  probaiiit. 

Secundum  nouum  decretum,  quod  ab  omnibus  approbatura  et  re- 
ceptum  est,  ex  Collegij  philosophici  professoribus  disputarunt  hoi-  ordine: 

Pro  Joanne  Schossero  Seniore,  Decano,  Doctor  Joanne^; 
Craius  Scotus. 

Pro  seipso  Doctor  Joannes  Craius  Scotus. 

M.  Joannes  Schosserus  Junior. 

M.  Petrus  Einander. 

M.  Matthaeus  Hostus. 

Ex  numero  eorum,  qui  in  Facultate  i)hilosophica  expectantes  uocan- 
tur,  nouo  decreto  Collegij  philosophici  satisfecerunt  hoc  ordine: 

M.  Joannes  Pontanus,  Doctor  Joannes  Mitio,  M.  Matthaeus 
Zeysius. 

(170) 


87 

Circularem  disputationem  quotannis  ä  quolibet  nostnim  habeu- 
dam,  mäxima  pars  nostrae  Facultatis,  superiori  domino  Decano  magistra- 
tum  gerente,  non  solnm  decreuit,  uerum  etiani  sine  ulla  conditione 
pure  promisit.  Maxima  autem  pars  in  omnibus  Collegijs  et  Concilijs 
decernendi  et  statuendi  potestatera  plenam  habet,  neque,  quod  semel 
placuit,  deinceps  displieere  debet.  Ergo  hinc  necessario  sequitur,  hoc 
nonum  decretum  proxime  antecedentis  domini  Decani  firmum  et  ratum 
semper  esse  habendum,  cum  praesertim  ad  publicam  uergat  utilitatem. 
Siquidem  nulla  alia  ratione  exercitia  illa  publica,  longe  utilissima,  (onseruari 
.possnnt,  sine  quibus  neque  docentes  neque  discentes  in  studiorum  suo- 
mm  curriculo  felices  esse  et  cum  fructu  uersari  queunt  ex  sententia 
omnium  eruditorum. 

Quod  nonnulli  obijciunt,  se  tunc  temporis,  uocatos,  non  potuisse 
ades8e  ac  propterea  non  consensisse;  attamen  cum  illi  grauamina  sua 
ad  Decanum  et  Facultatem  philosophicam  tempestiu6  non  detulerint, 
decretum,  a  maiori  parte  Facultatis  philosophicae  approbatum  et  recep- 
tmn,  quis  non  uidet,  id  ualere  et  robur  suum  iam  habere? 

Deinde  quod  quidam  dicunt,  non  omnes  primo  anno  hanc  suam 
disputationem  absoluisse  et  ideo  irritum  esse  decretum,  etsi  autem  ali- 
(^ui  tantum  disputauerunt,  tamen  cum  coeteri,  hactenus  certis  impedi- 
mentis  prohibiti,  id  hactenus  non  fecerint,  sancte  sint  polliciti,  se  cir- 
iularum  suam  disputationem  paulö  post  habituros  esse,  quantum  uota 
doniinorum  Collegarum ,  ä  me  per  sedem  coUecta ,  satis  abunde 
testantur. 

Neque  etiam  illi  audiendi  sunt,  qui  circularibus  disputationibus 
minimc  opus  esse  contendunt,  quod  pro  pecunia,  ä  Magistris  promotis 
deposita,  qui  disputandi  labores  subeant,  conduci  possin t;  his  etiam  at- 
que  etiam  perpendendum  est,  quod  in  Ordine  nostro  sint  admodum 
pauci,  qui  haec  onera  in  se  recipere  possint. 

Quamobrem  aequum  esse  censuerim,  ut  omnes  nos,  iuraraenti,  quo 
Decano  et  Facultati  philosophicae  obligati  sumus,  memores,  in  id 
unic6  incumbamus,  ut  circulares  disputationes  (cum  in  statuta  et  statu- 
enda,  quae  publice  prosunt,  sanct6  iurauerimus)  studiose  conseruemus 
et  8U0  quisque  tempore  obeamus. 

Atque  nihil  amplius  restare  uidetur,  quam  ut  huius  statuti  ab 
illustrissimo  electore  Branden burgense,  domino  nostro  clementissimo, 
supplices  petamus  confirmationem.  (ßandnoten:  De  hoc  decreto,  quando 
factum  8Üy  nemini  constat.  Anno  82.  in  pnncipio  Decanatius  Johannia 
Schosaeri  Senioris). 

Anno  reparatae  salutis  1.5.83.  10.  die  Octobris  Baccalaureorum 
Dumero  asscripti  sunt: 

(171) 


88 

1.  Johannes  Hentzeus  Bernauiensis. 

•2.  Joachimus  Diddenus  Brandeburgensis.     U.  i.  Doctor  et  ctduvca- 
tu8  camet^ae  electoratM. 

3.  Dauid  Geisleruß  Sittauiensis. 

4.  Dauid  Krautuogelius  Fribergensis. 

5.  Tobias  Hentzelius  Leobergensis. 

().  Matthias  Orthlenius  Braussnizensis. 

7.  Mattheus  Hertelius  Brigensis. 

8.  Tobias  Seilerus  Leobergensis. 

9.  Johannes  Hartardus  Goltbergensis. 

10.  Bartholomeus  Pistor  Francofordianus. 

11.  Paulus  Fendius  Francus. 

12.  Dauid  Eichlerus  Budissinensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus,  Doctor  Joannes  Mitio, 
Magister  Hieronymus  Comerus,  M.  Joannes  Schösserus  Junior,  M. 
Mattheus  Zeysius. 

Eodem  tempore  doctoralia  seu  Magisterij  philosophici  insignia 
acceperunt: 

1.  Leuinus  Winsius  Francofordianus,  Baccalaureus. 

2.  Joannes  Hentzeus  Bernauiensis. 

3.  Joachimus  Diddenus  Brandeburgensis. 

4.  Dauid  Geislerus  Sittauiensis. 

5.  Thobias  Henzelius  Leobergensis. 

6.  Dauid  Krautuogelius  Fribergensis. 

7.  Matthias  Orthlenius  Brausnicensis. 

8.  Mattheus  Hertelius  Brigensis. 

9.  Thobias  Seilerus  Leobergensis. 
10.  Joannes  Hartardus  Goltbergensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus;  Doctor  Jacobus  Bergeman, 
Rector;  Doctor  Joannes  Mitio;  M.  Mattheus  Hostus;  M.  Michael  Hasslobius. 

[1583b.] 

Anno  Christi  M.  D.  LXXXIH.  XH.  Octobris  legitime  electus  est 
ex  Natione  Marchica  philosophici  CoUegij  Decanus  Michael  Haslobiuö- 
Berlinensis,  Magister,  poetices  et  poeseos  profesöor,  sub  cuius  admini- 
stratione,  quae  sequuntur,  gesta  sunt. 

21.  Decembris  anni  1583.  M.  Petrus  Kiuander  disputauit  <ie 
eclypsibus. 

XL  Januarij  anni  1584.  M.  Henricus  Volcerus  de  exercitij!^ 
.     dialectices  disputauit. 

18.  Januarij  eiusdem  anni  carmen  recitatum  [est]  ä  Decano  phi- 
losophicae  Facultatis  de  radice  lessea  et  beneficijs  dei  filij. 


89 

!25.    Januarij    recitauit    M.    Andreas    Vuencelius    orationem   de 
natali  Christi. 

1.  Februarij  M.  Matthias  Ortlenius  recitauit  orationem  de  fe- 
licitate  reipublicae. 

22.    Februarij    M.  Tobias  Andreae  Saxo-Hallensis    disputauit 
de  aflectione  luminum. 

29.  Februarij  idem  eadeni  de  re  disputauit. 

7.  Martij     de    iustitia     disputauit     M.     Joachimus    Carusius 
Spandouiensis. 

14.  Martij  idem  eadem  de  re  disputauit. 

21.  Martij  disputauit  M.  Joachimus  Diddenius  de  statutis. 

28.  Martij  idem  de  re  eadem  disputauit. 

Eodem  die  quatuor  docti  et  honesti  adolescentes  vtrumque  in 
philosophia  gradum  petiuerunt: 

1.  Stephanus  Nachtigal  Brandeburgensiö. 

2.  Jacobus  Eeinfeldt  Pomeranus. 

li.  Andreas  Kemplerus  Transyluanus. 
4.  Christophorus  Pelargus  Suidnicensis. 

30.  Martij.  Quorum  examinatores  fuenint  in  primo  gradu,  qui 
ä  bacca  lauri  nomen  accepit:  Decanus,  M.  Hieronymus  Cornerus,  M. 
Jacobus  Ebertus,   M.  Matthaeus  Zeysius,  M.  Bartholomaeus  Bademanus. 

4.  Aprilis  anni  1584.  disputauit  M.  Andreas  Vuencelius  de 
Organo  Aristotelis,  tum  2.  Aprilis  pro  summo  in  philosophia  gradu 
consequendo  superiores  adolescentes  examinati.essent 

ä  Decano  eodemque  Vicecancellario,  M.  Petro  Riuandro,  M.  Jacobo 
Eberto,  M.  Johanne  Pontano,  M.  Bartholomaeo  Rademano. 

8.  Aprilis  receptus  est  in  Facult-atem  M.  Andreas  Vuencelius, 
nnmeratis  tribus  florenis  Marchicis. 

Eodem  die  M.  Dauidi  Origano  spes  facta  est  loci  in  philosophico 
CoUegio  occupandi,  nisi  D.  Scotus  reversus  fuerit.  (juem  rtiam  locuvi 
in  posteruvi^  D.  Scofo  non  /nleunfe,  retimiif.  Numerauit  autem  flo- 
renum  Marchicum  M.  Origanus. 

\).  Aprilis  anni  1584.  utroque  in  philosophia  gradu  publice 
omati  sunt: 

1.  Stephanus  Nachtigal  Brandcburgensis. 

2.  Jacobus  Reinfeldt  Pomeranus. 

3.  Andreas  Remplems  Transyluanus. 

4.  Christophonis  Pelargus  Suidnicensis,  Silesius. 

Qui  dominis  examinatoribus  se  dignos  plane  probarunt,  quibus 
publici  honores  decernerentur,  cum  ail'errent  eruditicmem  praeclaram 
morumque  et  vitae  suauitatem  atque  integritatem. 

(173) 


90  

18.  Aprilis  idem  M.  Andreas  Vuencelius  de  Organo  Ari8t<jtdi< 
disputanit. 

[1584  a.]  84. 

Anno  Christi  M.  I).  LXXXIIII.  18.  die  Aprilis  ex  Slesitica  Nation»* 
legitime  electus  est  secundo  Decanus  CoUegij  philosophici  M.  Johannec^ 
Schosserus  Isennacensis,  sub  cuius  Decanatu  gesta  sunt,  quae  sf- 
quuntur. 

25.  Aprilis  anno  1584.  M.  Christophorus  Pelargus  recitauit 
orationem  de  astrologia. 

2.  Maij   Paulus  Fendt,  Baccalaureus,  orationem  habuit. 

9.  Maij    M.    Christophorus    Pelargus    disputanit    de  doctrina 
etbica. 

16.  Maij  idem  de  re  eadem  disputanit. 

30.  Maij  M.  Petrus  Riuander  de  lunae  deliquio  disputauit  pn* 
M.  Matthaeo  Hertelio  Brigensi. 

6.  Junij  M.    Andreas    Remplerus  de  laudibus  astronomiae  de- 
clamauit. 

18.  Junij  M.  Matthaeus  Ortlenius  disputauit  de  felicitate  practica 
hominis. 

20.  Junij  M.  Andreas  Remplerus  disputauit  de  zonis. 

27.  Junij  Paulus  Fendt,  Baccalaureus,  disputauit  de  horizonte. 

4.  Julij  orationem  habuit  Gabriel  Rotstock  de  partitione  iu^i^. 
18.  Julij  de  labore  solis  disputauit  M.  Petrus  Riuander  pro  M* 

Mattheo  Hertelio  Brigensi. 

25.  Julij  idem  de  re  eadem  disputauit  pro  M.  Tobia  Seilero. 
Hoc  tempore  M.  Joachimus  Specht  consecutus  est  ins  nostrorum 

Magistrorum,  numeratis  tribus  florenis. 

8.  Augusti  M.  Christophorus  Pelargus    disputauit  de   fortitu- 
dine  et  accepit  ioachimicum. 

15.  Augusti  idem  disputauit  de  temperantia  et  actepit  ioachimicum. 

21).  Augusti  M.  Jacobus  Ebertus  iuxta  nouum  decretum  dispu- 
tauit de  ethica. 

5.  Septembris  M.  Joachimus  Specht    disputauit  de  liberalitate. 
12.  Septembris  M.  Jacobus  Ebertus  iterum  disputauit  de   ethini 

et  accepit  ioachimicum. 

U).  Septembris  M.  Jacobus  Ebertus  disputauit  de  eo,  quod  non 
tantum  intellectuales,  uerum  etiam  materiales  uirtutes  indigent  experi- 
entia  et  tempore,  et  accepit  ioachimicum. 

26.  Septembris  Joachimus  Specht  recitauit  orationem  de  tem- 
perantia. 

3.  Octobris  M.    Andreas    Remplerus    disputauit  de  climatibus. 

(174) 


91 

Eodem  die  [19.  Septembris]  quinque  docti  et  honesti  adolescentes 
doctrinae  gradus  honorumque  titulos  petiuerimt: 

1.  Franciscus  Simon,  Baccalaureus.KT.     i_^  ^.  .  , 

o    n    1      t;i    ji.   T5       1  Hl     tres    petmerunt    gradum 

2.  Paulus  Fendt,  Baccal aureus.        \  m    "  f    *• 

3.  Dauid  Eichlerus,  Baccalaureus.  j  ^       ^' 

4.  Joachimus  Goltzen,  qui  utrumque  gradum  petijt. 

5.  Joachimus    Anschuz.     Hie    gradum,    qui    a   bacca  lauri  nomen 
habet,  petijt. 

Quorum  examinatores  in  utroqe  examine  fuerunt:  Decanus, 
I).  Jacobus  Bergeman,  M.  Petrus  Riuander,  M.  Jacobus  Ebertus,  M. 
Johannes  Pontanus. 

1.  Octobris  anno  ]r)H4.    primo  in  philosophia  gradu,  qui  a  bacca 
lauri  nomen  accepit,  ornati  sunt: 

1.  Joachimus  Goltzen. 

2.  Joachimus  Anschuz. 

Eodem  tempore  Magister ij  philosophici  insignia  acceperunt: 

1.  Franciscus  Simon. 

2.  Paulus  Fendius. 

3.  Dauid  Eichlerus. 

4.  Joachimus  Goltzen. 

[1584b.]  ''i4. 

Anno  ä  nato  saluatore  Christo  M.  D.  LXXXUII.  10.  Octobris  die 
legitime  electus  est  Decanus  ex  Natione  Prutenica  Jodocus  Will  ich  lus 
Jodoci  filius,  philosophiae  ac  medicinae  Doctor  et  professor.  Quo^ 
Decano  haec  gesta  fuerunt,  quae  sequuntur. 

Disputationes  et  declamationes  satis  frequentes  habitae  hoc 
semestri  ä  Magistris  et  Baccalaureis. 

Die  7.  Aprilis  receptus  est  in  numerum  Senatorum  Facultatis  do- 
minus Magister  Christophorus  Pelargus  Suidnicensis. 

Die  15.  Aprilis  gradu  Baecalaureorum  ornati  sunt  tres  sequentes: 
1.  Johannes  Matthesius  Zulichensis. 
.  2.  Daniel  Merman  Bemouianus. 
3.  Bonauentura  Boseler  Wratislauiensis. 

Eodem  die  Magisterij  dignitate  ornati  sunt: 

'  T^-  i^    1  }  Teckleri,  Baccalaurei,  fratres,  (!otbusiani. 

3.  Johannes  Matthesius  Zulichensis. 

4.  Daniel  Merman  Bernouianus. 

5.  Bonauentura  Köseler  Wratislauiensis. 

(175) 


92 

Vtrique  examin i  praefuemnt:  I).  Jodocus  Willichius,  Deeamis,  D. 
Jacobus  Bergeraannus,  M.  Petrus  Riuander,  M.  Michael  Haslobius.  M. 
Jacobus  Ebertus. 

fl58r)aundb.]  15H6, 

Anno  Christi  raiUesimo  (|uingentesimo  octnagesirao  quinto  decinio 
septimo  Aprilis  ex  Franconica  Natione  Decanus  electus  est  Abrahain 
Rockenbach,  iuris  vtriusque  Doctor,  sub  cuius  administratione  ea. 
quae  sequuntur,  gesta  sunt. 

M.  Joachimus  Golzius  Dragenburgensis  binas  disputationes 
habuit  de  nit)tu,  pro  loco. 

M.  Paulus  Fendius  Suinphordianus  binas  disputationes  <le 
qualitatibus  habuit,  pro  loco. 

M.  Christophorus  Pelargus  pro  M.  Reinfeit  disputauit  de 
elemento  aquae,  aicepto  ioachimico. 

Declaniationem  habuit  M.  Michael  T eck  1er  de  fortitudine. 

Declamationem  habuit  M.  Christophorus  Teckler  de  virtute. 

Declaniationem  habuit  M.  (lolzius  de  prauo  sodalitio  vitando. 

M.  (xolzius  disputauit  pro  M.  Christophoro  Bach,  acc^jpto 
ioachimico,  de  ascensione  et  descensione  signorum  astronomiae. 

Anno  158*).  14.  Aprilis  sequentes  in  ordine  studiosi  prirauni  in 
philosoi)hia  gradum  petiuerunt  ab  Ordine  philosophico  eoque  (»r- 
nati  sunt: 

1.  Jacobus  Bergmanns       ^  ,,         ^.    j.     . 

»    i-iv  .  i     1  /M  i  Francotordiani. 

2.  Chnstophorus  Comerus ) 

*1  Simon  Rosa  de  Hilperhausen,  pastor  ecclesiae   Mittewaldensis. 

4.  Carolus  Weber,  natus  in  oppido  Storkaw. 

5.  Daniel  Saxo  Torgensis. 

().  Bertramus  Spangenberg,  natus  in  oppido  Peien,  silo  iu  episco- 
patu  Hildesiensi. 

7.  Mathaeus  Bernewiz  Brandeburgensis. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  D.  Abraham  Rockenbach,  IH- 
( anus  et  Vicetancellarius,  M.  Jacobus  Ebertus,  M.  Petrus  Riuander,  M. 
Joannes  Schösserus,   M.  Dauid   Origanus. 

Eodem  tempore  insignia  Magisterij  philosophici  acceperunt: 

1.  Jacobus  Bergmanns      \  ^         i.    j.     • 
,,„.,,       ^ ,,  \  Francotordiani. 

2.  (.  hristo])horus  (  ornerus  J 

3.  Simon  Rosa   de  Hilperhausen. 

4.  Carolus  Weber  Storkauiensis. 

5.  Daniel  »Saxo  Torgensis. 

().  Bertramus  Spangenberg  de  Peien. 
7.  Mathaeus  Bernewiz  Brandenburgensis. 

(176) 


98_ 

Dignitas  Decanatus  philosophici  per  integrum  annum  noii  fuit  mu- 
tata  propter  pestem  grassantem  Francofordiae.  Incepit  autem  grassari 
anno  1.5.85.  circa  festum  Margretao  et  cessauit  anno  sequenti  circa 
IVstum  trium  regam,  quo  tempore  paulatim  professores  et  seolastici  ce- 
perunt  publice  praelegere  eosque  audire. 

Eodein  tempore  promotionis  Magistrorum  nouus  üecani  ornatus 
.sumptibiis  Collegij  philosophici  tomparatus  est  a  me,  uidelicet  quatuor- 
(lecim  vallensibtts  ioachimicis. 

1 1586  a.] 

Anno  Christi  CIO.  10.  LXXXVI.  Aprilis  die  16.  ex  Natione  Mar- 
ohica  legitime  iuxta  statuta  consensu  totius  Ordinis  pliilosophiei  eleotus 
est  Decanus  M.  David  Origanus  (irlacensis.  Sub  cujus  Decanatu 
liaec,  quae  sequuntur,  gesta  sunt. 

M),  Aprilis  M.  Stephanus  Nachtigal  orationem  habuit  de  cer- 
titndine  doctrinae  Ecclesiae. 

7.  Maij  M.  David  Origanus,  philosophici  Ordinis  Decanus,  dispu- 
tationem  extraordinariam  habuit  de  eclipsibus  lunaribus. 

'2\K  Maij    circa    meridiem    niortuus    est    doctissiraus  vir  M.  Petrus 
Riuander^  professor  mathematum  et  graecae  linguae  inferior. 

4.  Junij  Bartholomaeus  Möllerus,  liberalium  artium  Baccalau- 
reus,  orationem  recitavit  de  Eloquentiae  studio. 

16.  Julij    M.    Paulus  Fendius,    accepto  ioachimico,    disputavit  de 
niagnanimitate. 

27.  Julij  receptus  est  in  numerum  Senatorum  Facultatis  philosophicae 
dominus  M.  Andreas  Bemplerus  Transylvanus,  numerato  floreno  Mar- 
chico  et  praestito  iuramento.  Receptus  autera  est  in  Nationem  Fran(*onicam. 
30.  Julij    Bartholomaeus  Möllerus,  artium  Baccalaureus,  dispu- 
tavit de  dialectica. 

11.  Augusti  M.  David  Origanus  de  Qraeca  lingua  ordtionem  recitavit. 
21.  Augusti  M.  Andreas  Bemplerus  themata  proposuit  de  natura 
ex   physicis,    et    sie    disputationem    suam    extraordinariam    pro  loco  in 
Facultate  absolvit. 

10.  Septembris  M.  Andreas  Bemplerus  vicissim  de  natura,  accepto 
ioachimico,  disputavit. 

l.  Octobris  clarissimus  et  doctissimus  vir  M.  Wilhelmus  Hilde- 
nius,  Professor  mathematum  et  successor  domini  Doctoris  Bergmanni, 
in  Facultatem  et  Nationem  quidem  Marchicam  receptus  est,  numeratis 
tribus  florenis  Marchicis  et  praestito  iunimento.  Locus  quoque  ipsi, 
honorifice  et  modeste  petenti,  superior  quam  statuta  requirere  vi- 
dentur,  quae  recens  advenienti  ultimum  locum  tribuunt,  inter  professo- 
res  humanarum    artium    concessus    est,    cedentibus    ipsi    sponte    et    ex 

(177) 


9^ 

singTÜari  benevolentia,  non  jure,  M.  David  Origano,  M.  Christophoro 
Pelargo,  M.  Bartholomaeo  Radmanno,  M.  Joanne  Sc'hössero  et 
M.  Andrea  Vuencelio,  hac  tarnen  conditione,  ut  ne  quid'haec  spon- 
tanea  cessio  vel  in  stipendio,  vel  alijs  emolumentis  et  Iionoribos,  qnae 
jure  snccessionis  singulis  debentur,  cuiquam  noceat,  neve  alias^quisquam  a«!- 
veniens  sibi  hoc,  quod  M.  Hildenio  concessum  est,  quoqne  jure  vel  consue- 
tudine  deberi,  existimet,  vel  exeniplo  hoc  adducto  in  probationem  contendat. 
Eodem  die  M.  Paulus  Fendius  in  Facultatem  et  quidem  Nati«>- 
nem  Fmnconicam  receptus  est. 

8.  Octobris  M.  Paulus  Fendius  suam  extraordinär iam  disputationem 
pro  loco  in  Facultate  habuit,  affixis  thesibus  de  mundo  eiusque  partibns 
et  partium  motu,  loco  etc.,  renpondenU  Christophoro  Nearuiro. 

13.  Octobris    utroque    in  philosophia    gradu,  et  eo,    qui  a  bacra 
lauri  nomen  habet,  et  qui  Magisterij  dicitur,  ornati  sunt: 

1.  Joannes  Sobolus  Francofordianus. 

2.  Joannes  Cnobloch  Francofordianus. 

3.  Laurentins  Heilandus  Cotbusianus. 

4.  Elias  Francus  Soldinensis. 

5.  Gregorius  Dobelinus  ßupinensis. 
().  Simon  Grunaeus  Lignicensis. 

7.  Joannes  Scultetus  Lubenensis.       ^  Pastores   prope  Lubenatu  Si- 

8.  Joannes  Praetorius  Saxohallensis.  ]  lesiae. 

Quorum  examinatores  in  utroque  examine  fuerunt:  Decanus 
M.  David  Origanus  et  simul  Vicecancellarius;  M.  Michael  Haslobius; 
M.  Jacobus  Ebertus :  M.  Joannes  Schösserus,  cuius  vicem  in  examinan- 
dis  duobus  pastoribus,  qui  extrema  loca  occuparunt  et  biduo  ante  pro- 
motionem  advenerunt,  ipso  absente,  sustinuit  M.  Andreas  Vuencelius; 
M.  Andreas  ßemplerus. 

15.  Octobris  M.  Paulus  Fendius  de  mundo  vicissim,  aocepto 
ioachimico,  disputavit,  reffpondente  Chrütophoro  Neandro, 

[1586  b.] 

Anno  Christi  M.  D.  LXXXVI.  die  15.  Octobris  legitimä  et  omnium 
suffragijs  de  more  Academiae  nostrae  electus  est  ex  Natione  Elysia  Or- 
dinis  philosophici  Decanus  Andreas  Vuencelius,  ss.  theologiae  Li- 
centiatus,  oratoriae  ot  historiarum  professor,  sub  cuius  administratione 
gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

22.  Octobris    recitavit    declamationem    M.   Jacobus  Bergeman  de 
raethodorum  formis. 

5.  Nouembris  clarissimus  et  doctissimus  vir  M.  Guilelmus  Hil- 
den ius  disputauit  magno  omnium  applausu  de  mathematica  et  [eiusj 
dignitate  et  utilitate,  resjxnideiite  Christophoro  Neandro, 

(178) 


95 

2t).  Nouembris  disputauit  dominus  M.  Pelargus  ex  primi  Physi- 
comm  Aristotelis  singulis  capitibus. 

10.  Decembris  ex  secundo  Physicorum  ideni  M.  Pelargus. 

17.  Decembris  declamationem  recitauit  de  incarnatione  Christi  M. 
Johannes  Cnobloch. 

20.  Decembris  e  viuis  excessit  magnificus  dominus  Bector  Andreas 
Praetorius,  s.  theologiae  Doctor  et  professor. 

18.  Februarij  disputauit  M.  Pelargus  de  motu  ex  tertio  Physico- 
rum Aristotelis. 

4.  Martij  disputauit  M.  Pelargus  de  infinito  ex  tertio  Physicorum 
Aristotelis. 

11.  Martij  primö  disputauit  M.  Jacob us  Bergeman:  solum  san- 
gninem  nutrire. 

IH.  Martij  orationem  recitauit  M.  Elias  Francus  de  dicto:  Au- 
rora Musis  amica. 

1.  Aprilis  secundo  \  disputauit    M.    Jacobus  Bergeman  de  solius 

8.  Aprilis  tertio     /  sanguinis  nutritione. 

20.  Aprilis  utroque  in  philosophia,  et  Baccalaurei  et  Magi- 
ll terij,  ut  uocant,  gradu  post  examen  in  Soterijs  institutum  4  philoso- 
phiae  (alijs  multis,  qui  se  aflfuturos  promiserant,  emanentibus,  pai*tim 
aliquibus  extinctis,  partim  morbo  correptis)  candidati  utroque  gradu 
omati  sunt: 

1.  Joachimus  Golzius  Stendaliensis,  inferioris  templi  pastor. 

2.  Bartholomaeus  MoUerus  Francofordianus,  qui  sponte,  cum  Bacca- 
laureus  esset,  primas  concessit  pastori. 

3.  Wenceslaus  Wilmnicius  Gedanensis,  D.  Comeri  gener. 

4.  Baldasar  Ballorophus  Lygius,  scholae  Glogouiensis  conrector. 
Horum    examinatores     in    utroque    examine    sorte    constituti 

sunt:  Andreas  Vuencelius,  Decanus  et  Vicecancellarius ;  Abrahamus 
Kockenbaeh,  i.  u.  Doctor;  M.  Jacobus  Ebertus,  cuius  non  rectfe  ualentis 
vices  sustinuit  M.  Guilelmus  Hildenius;  M.  Christophorus  Pelargus; 
M.  Dauid  Origanus. 

19.  Aprilis  in  Facultatem  receptus  est  M.  Jacobus  Bergeman, 
numerato  floreno  Marchico. 

[1587  a.]  87. 

Anno  Christi,  saluatoris,  M.  D.  LXXXVII.  XXH.  Aprilis  legitim^ 
per  statuta  et  suflfragia  omnium  electus  est  in  Decanum  Facultatis 
philosophicae  ex  Natione  Pruteniea  M.  Christophorus  Pelargus, 
logices  Aristotelicae  professor  publicus.  Sub  cuius  administratione  haec, 
quae  sequuntur,  gesta  sunt. 

(17») 


96 

XXIX.  Aprilis  recitiuiit  orationem  de  fortitudine  bellica  M.  (*hristo- 
phorus  Cornerus. 

Eodern  die  e  viuis  exeessit  venerandus  senex  dominus  Magister 
Matthaeus  Hostus,  vir  clarissimus,  professor  publicus  Graecae  linguae 
et  superioris  Collegij  Senior. 

VI.  Maij  disputauit  de  virtute  in  genere  M.  Joannes  Cnoblochius, 
respwidente  M,  Chrvstophaiv  Neandro. 

Xin.  die  Maij  oratiuncula  recitata  est  de  beneficijs  dei  ä  M. 
Laarentio  Heilando. 

XXVn.  Maij  disputationem  instituebat  ipse  Decanus  M.  Pelargus 
ex  Organo  Aristotelis. 

Calendis  Julij  disputavit  clarissimus  dominus  Doctor  Hermannas 
Grassovius,  memor  fldei,  CoUegio  datae,  ex  10.  Tit.  Jnst.  imper.  de 
nuptijs. 

VIII.  die  eiusdem  mensis  de  ijsdem  iterum  disputabat. 

XV.  Julij  recitauit  orationem  de  mansuetudine ^)  M.  Joannes 
Cnoblochius. 

XXII.  Julij  M.  Elias  Francus  disseruit  de  philosopliia  practica 
in  genere,  retfpondente  Chrütophoro  Neandro. 

XXIX.  Julij  M.  Joannes  Cnoblochius  disputavit  de  fortitudine, 
respondente  Chrüfaphoro  Neandro, 

V.  Augusti  disputauit  M.  Laurentius  Heilandus  in  genere  de 
meteoris. 

XII.  [Augusti?]   Idem  de  ijsdem  propositionibus. 

XVin.  die  Septembris  vir  clarissimus,  philosophus  excellentissirans, 
dominus  M.  Guilielmus  Hildenius  Berlinensis  cum  magno  bonorum 
luctu  obijt. 

XXX.  Septembris  in  Facultatem  recipitur  M.  Laurentius  Heilan- 
dus, ad  Nationem  Franconicam  translatus. 

M.  Jacobus  Herpundus  Scotus,  numeratis  tribus  florenis  Marchi- 
eis,  recipitur  inter  nostros  Magistros,  sed  ita,  ut  intra  anni  quartam 
partem  se  promotionis  suae  testimonium  allaturum  obligat,  aut,  si  non 
posset,  vitro  200  llorenos  poenae  loco  offerret,  per  fratrem  soluendos. 
Non  atfulit,    neque  ewolcit  poetiam^  sed  ejc  Acadeviia  discessit  anno  post. 

XII.  Octobris  post  examen,  quod  '2.  Octobris  inchoatum,  6.  die  ab- 
solutum  est,  ad  vtrumque  in  pliilosophia  gradum  consentiente  Colle- 
gio,  admissi  sunt  ornatissinii  et  in  literis  optime  versati  juuenes: 

1.  Gregorius  Gruno  Custrinensis,  Baccalaureus. 

2.  Casparus  Pelargus  Svidniciensis,  Silesius,  Decani  frater. 

3.  Georgius  Carolus  Svidniciensis. 

')  Hier  stand  ursprünglich:   maguanimitate. 

(180) 


97 

4.  Georgias  Henricus  Bischoffvnerdensis. 

5.  Dauid  Khnens  Nawensis. 

6.  Joannes      \  ^  n      j  i. 

^    T     !_•         r  Qarcaeus,  Brandeburgenses. 
i.  Joachimus  ) 

Hi  Septem  vtroque  gradu,  et  Baccalaureatus  et  Magisterij,  or- 
nati  sunt. 

Primnm  autem  philosophiae  titulum  assecati  sunt: 

1.  Joannes  Khuening  Francofordianus. 

2.  Joannes  Albinus,  Doctoris  Albini  filins,  Francofordianus. 

3.  Samuel  Praetorius  Francofordianus. 

Quorum  examinatores,  sorte  electi,  fuerunt  in  primo  examine: 
Deoanus  M.  Christophorus  Pelargus,  magnificus  Eector  Andreas  Vuen- 
eelins,  M.  Jacobus  Ebertus,  M.  Paulus  Fendius,  M.  Jacobus  Bergemann. 

In  altero:  Decanus  Vicecancellarius,  Rector,  M.  Jacobus  Ebertus, 
M.  Dauid  Origanus,  M.  Andreas  Remplerus. 

Duodecimo  Octobris  in  Facultatem  CoUegij  recipitur  M.  Joannes 
Cnoblochius,  in  Nationem  Marchicuvi^  numerato  floreno  Marchico. 

[1587  b.]  87. 

Anno  ä  nato  Christo,  saluatore,  CIO  10  XUIC.  pridie  Iduum 
Octobris')  iuxta  statuta  et  suffragijs  omnium  Faeultatis  philosophicae 
Assessorum  consentientibus  in  Decanum  eiusdem  Faeultatis  ex  Natione 
Franconica  electus  est  M.  Andreas  Remplerus  Bistriciensis,  Trans- 
syluanus,  sub  cuius  administratione  subscripta  gesta  sunt. 

Anno  ä  Christo  nato  1587.  XXI.  Octobris  recitauit  orationem  de 
origine  cauae  uenae  M.  Joachimus  Garcaeus  Brandeburgensis. 

XXym.  Octobris  disputauit  dominus  M.  Laurentius  Helandus 
de  cometis,  pro  receptione  in  Facultatem  philosophicam,  responderUe 
ChriMophoro  Neandro, 

ITIT  Nouembris  recitauit  oraiionem  de  corruptione  M.  Joannes 
Garcaeus  Brandeburgensis. 

XVin.  Nouembris  disputauit  M.  Joannes  Cnoblochius  de  anima, 
re^spondente  Chrütophoro  Nemidro,  Accepit  pro  prioribus  duabus  dispu- 
tationibus,  sub  Decanatu  domini  M.  Pelargi  habitis,  2  ioachimicos. 

IX.  Decembris  disputauit  de  sensibus  M.  Joachimus  Garcaeus 
et  accepit  1  ioachimicum  7.  Decembris. 

XVI.  Decembris  disputauit  de  putrefactione  M.  Joannes  Garcaeus 
et  accepit  vnum  ioachimicum  17.  Decembris.  Respondente  (.'hristophotv 
Neandro. 


»)  U.  Oktober. 
Acten  and  Urkunden,  Heft  IV.  (ISl) 


98 

XXX.  Decembris  ligata  oratione  de  Magis  declamauit  M.  Baidassar 
Ballorophus. 

Anno  Christi  1588.  Xlll.  Januarij  dispntationem  publicam  habait 
M.  ChristophorusCornerus  de  imitatione  Ciceroniana  ete.,  re^tpon- 
derUe  Chri^tophoro  Neandro, 

XX.  Januarij  secundö  de  imitatione  Ciceroniana  disputauit  M. 
Christophorus  Cornerus.     Respondenf^  eodem, 

XXVn.  Januarij  de  loco  ex  Aristotele  disputauit  M.  Christopho- 
rus Pelargus. 

in.  Februarij  de  astronoraia  disputauit  M.  Elias  Francus. 

X.  Februarij  secundö  de  astronomia  disputauit  M.  Elias  Francus. 
Accepit  ä  me  duos  ioachimicos. 

XVII.  Februarij  disputauit  de  horis  M.  Baldasar  Ballorophui) 
et  accepit  ioachimicum. 

XXIin.  Februarij  disputauit  de  philosophia  M.  Joachimus  Gar- 
caeus  et  ä  me  accepit  ioachimicum. 

XVI.  Martij  disputauit  ex  logicis  Aristoteleis  de  praedicamentis  do- 
minus M.  Christophorus  Pelargus  et  accepit  ioachimicum. 

XXin.  Martij  orationem  habuit  de  passione  M.  Gregorius  Gruno. 

XXX.  Martij  disputationem  de  iustitia  instituit  M.  Joannes  Gar- 
caeus  accepitque  ioachimicum. 

VI.  Aprilis  orationem  habuit  M.  Christophorus  Cornerus  de 
laude  iurium  scientiae. 

XVni.  Aprilis  sex  eruditione  ac  uirtute  praestantes  philosophiae 
candidati  post  ex  amen  in  Soterijs  cum  quatuor  et  XVI.  ac  XVII» 
huius  mensis  cum  duobus,  primo  et  vltimo  (quorum  ille  aliunde  tum 
demum  aduenerat,  alter  uero  tunc  primum  ad  suscipiendos  honores  per- 
suasus  fuerat),  habito  (!),  utroque  in  philosophia  gradu  ornati  sunt, 
cum  pridie  a  toto  Collegio  api)robati  et  in  numerum  Magistrorum  huius 
Vniuersitatis  recepti  essent. 

Quorum  nomina  haec  sunt; 

Besponderunt  publica  ad  has  quaestiones: 

1.  Wenceslaus  Otterus  Leobschucen- f  Anne  ethices  cognitio  necessa- 

sis,  Silesius.  \  ria  sit  iurisperito. 

2.  Martinus    Cnobloch    Francofor-    f  Anne  fontes  sanae  philosophiae 

(iianus,  Marehicus.  l  impediant  cursum  studiorum. 

.,,,..,,         >^       ,    ^  .    (  Anne  medicina  sit  incerta,  quöd 

3.  Christophorus ^eanderCrosnensis,     ,    ..  ,  ..  ,.  . 

^.,    .  <  de  iisdem  saepe  diuersa  medici 

Silesms.  I  j.      i 

[  dicunt. 

4.  Dauid  Prüberus  Francofordianus,  r  Anne  discenti   utilior   sit  au- 

Marchicus.  \  scultatio  quam  priuata   lectio. 

a«8) 


99 

^    ^, .       ,    ,         ci      1   1      .  f  Anne  iudicia   astrorum    plana 

5.  Elias  Andreae  Saxohalensis.  <    .  i.      ..  .     j 

\  sint  reijcienda. 

..    ^ii^m         1.  /^L         .f  Pro  raore  de   gratitudine  ali- 

6.  Caleb  Trygophorus    Corbacensis,        . ,  .^x  «i.      ^  i.    i. 

^     "^  .  '^  ^  quid  promittens,  quibns  debuit, 

I  gratias  egit. 

Quorum  inprimo  examine  sorte  electi  sunt  eniditionis  explo- 
ratores:  M.  Andreas  ßemplerus  Transsyluanus,  M.  Jacobus  Ebertus, 
M.  Dauid  Origanus,  M.  Paulus  Fendius,  M.  Jacobus  Bergeman. 

In  secundo  ijdem  fuerunt,  nisi  quod  domino  M.  Eberto  successit 
M.  Christophorus  Pelargus. 

XX.  Aprilis,  qua  nouus  eligebatur  Decanus  omnium  CoUegij  Assesso- 
rum  consensu  duo  ioachimici,  qui  nomine  M.  Bertram!  ä  uidua  reue- 
rendi  et  clarissimi  uiri  domini  D.  Andrae  Praetor ij,  pastoris  Franco- 
furtensis,  piae  memoriae,  deponendi  erant,  ipsi  remissi  sunt. 

Aliquot  etiam  diebus  in  Februario,  praesentibus  alijs  atque  alijs 
CoUegij  Assessoribus,  ratio  acceptae  et  expositae  pecuniae  ab  antecesso* 
ribus  Decanis,  numerando  ad  M.  Bartholomaeum  Badmannum  usque, 
sub  quo  primum  cepta  est  pecunia  pro  disputationibus  numerari,  in- 
stituta  ac  perfecta  est. 

• 

[1588  a.]  88. 

Anno  a  partu  virgineo  CIO.  10.  XXCVin.  XII.  Calendas  Maij  ^)  ex  Nati- 
one  Marchica  legitime  iuxta  leges  et  inclytae  Academiae  nostrae  statuta 
electus  est  Decanus  CoUegij  philosophici  Johannes  Cnobloch  Franco- 
phordianus,  artium  liberalium  et  philosophiae  Magister,  sub  cujus  ad- 
ministratione  semestri  aestivali  gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

25.  Aprilis  reverendus  vir  Andreas  Vuencelius,  ss.  theologiae 
Licentiatus,  in  Doctorem  creatus  est,  quo  etiam  mense  ad  artium 
Facult^tis  CoUegium  assumptus  erat  ante  annos  quatuor. 

1.  Junij  oratione  erudita  et  gravi  M.  Caleb  Trygophorus  Corba- 
censis studiosam  juventutem  ad  cognoscendas  artes  liberales  excitavit. 

15.  Junij  pro  gradu  disputavit  M.  Christophorus  Neander 
Crosnensis  de  generatione  et  corruptione  ex  libro  1.  Aristotelis  irepi 
7svscj3tt>^  xal  9&opa?. 

22.  Junij  idem  de  eadem  disputavit.  Et  quia  duos  ioachimicos 
pro  disputationibus  non  deposuerat,  ä  me  etiam  nihil  accepit. 

29.  Junij  orationem  recitavit  M.  Martinus  Cnobloch,  frater,  de 
philosophiae  dignitate  et  praestantia. 

6.  Julij  M.  Christophorus  Cornerus  de  amicitia  disputavit. 


«)  20.  April. 

(183) 


100 

8.  Augusti  Magister  Christophorus  Neander  de  liberalitate  iis- 
pntationem  instituit  atque  ä  me  ioachimlcum  accepit. 

10.  Augusti  M.  Joachimus  Garcaeus  de  nutritione,  accept*» 
ioachimico,  disputavit. 

24.  Augusti  secundö  de  eadem  materia  M.  Joachimus  Garcaeus 
disseruit,  ioachimico  vallensi  accepto. 

29.  Augusti  in  Senatoriam  Facultatem  consensu  praesentium  l'oUe- 
garum  recepti  sunt:  M.  Balthasar  Caminaeus,  professor  logices  et 
successor  M.  Christophori  Pelargi,  numeratis  tribus  florenis  Marchi- 
cis  ac  praestito  juramento,  promisit  disputationes  solitas;  M.  Christo- 
phorus Cornerus,  hie  promotus,  numerato  floreno  Marchico.  Vterque 
ad  Nationem  Frauconicam  est  relatus. 

12.  Septembris  humanissimus  vir  M.  Martinus  Uhemnitius 
Brunsuicensis  pro  Licentia  in  vtroque  jure  consequenda  dispu- 
tavit, praesidente  clarissimo  viro  j.  v.  Doctore  domino  Mattheo  Cunone, 
juridicae  Facultatis  Decano. 

1.  Octobris  humanissimo  viro  domino  M.  Martino  Chemnitiu 
summ  US  in  vtroque  jure  ^radus  decernebatur. 

Propter  raritatem  discentium  et  quorundam  inconstantiam  sub  hoi 
Decanatu  nulla  facta  est  promotio. 

[1588  b.] 

Anno  Christi  CIO  10  XIIC.  IV.  Iduum  Octobris  >)  ex  Süesitica  Natione 
legitim^  et  secundum  statuta  electus  est  Deoanus  CoUegij  philosophiri 
M.  Bartholomaeus  Kadtman  Francofordensis,  Ebraeae  linguae 
Professor,  sub  cuius  administratione  gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

Disputarunt: 

M.  Joachimus  Garcaeus  ter  de  nutritione,  acceptis  tribus  k 
Decano  ioachimicis, 

M.  Balthasar  Caminaeus  bis  de  virtute  ethiea,  pro  loco,  iu  Fa- 
cultate  philosophica  consequendo, 

M.  Neander  seiuel  de  passionibus  planetarum,  accepto  similiter  a 
Decano  ioachimico. 

Orationes  recitarunt: 

M.  Balthasar  Caminaeus  de  studijs  literarum, 

M.  Christophorus  Cornerus  de  concordia,  omnibus  hominibus 
sancte  colenda, 

M.  Caleb  Trygophorus  de  festo  natiuitatis  Christi. 
Jus  Facultatis  redemerunt  floreno  Marchico: 

M.  Christophorus  Neander,  M.  Joachimus  Garcaeus,  M. 
Joachimus    Carusius.     Quorum    primus    in  Prutenicam,  reliqui  uerö 

^)   12.  Oktober. 


101^  _ 

du«)    in    Silesiticam    Nationem    unanimi    omnium  praeseiitiam  consensu 
translati  sunt. 

Anno  millesimo  quingentesimo  octuagesimo  nono  XVL  Aprilis 
vtroque  ernditionis  et  honoris  gradu  ornati  sunt  6  honesti  et  docti 
viri,  quorum  nomina  sequuntur. 

1.  Otto  Bötcher,  pastor  ecclesiae  Falcoburgensis  et  dioecesis    istius 
inspector. 

2.  Elias  Hering  Buppinensis. 

3.  Caspar    Irmissus    Crosnensis.      Rector    scholae  Celichiensü^    post 
ecclesiae  dinconiufy  tandefn  Pastor, 

4.  Bariholomaeus  Crogerus,  scholae  Furstenwaldensis  rector. 

5.  Johannes  Stralius  Berlinensis. 

().  Greorgius  Oaebelius  Suidnizensis,  scholae  Iglaviensis  conrector. 

Examinatores  eorom  in  atroque  examine  faerant:  Decanus 
et  Vicecancellarius,  M.  Jacobus  Ebertos,  M.  Balthasar  Gaminaeus,  M. 
Jacobus  Bergeman,  M.  Laurentius  Helandus. 

[1589  a.] 

Anno  nati  Christi  M.  D.  LXXXIX.  19.  Aprilis  ex  Prutenica  Na- 
tione  secundö  in  Decanam  legitime  et  omnibus  consentientibus  electus 
est  M.  Jacobus  Ebertus,  ethicorum  professor.  Sub  cujus  administra- 
tione  haec  gesta  sunt: 

26.  Aprilis  Baccalaureus  Samuel  Praetorius  declamationem  re- 
citavit  de  fortitudine. 

28.  Aprilis  moritur  clarissimus  vir  dominus  M.  Michael  Haslo- 
bius,  poöticae  professor. 

3.  Mali  M.  Joachimus  Garcaeus  pro  redimendo  loco  in  Facultate 
de  nutritione  disputavit. 

10.  Maii  idem  ipse  M.  Joachimus  Garcaeus  iterum  de  eadera 
materia  disputavit  et  Joachimicura  accepit. 

7.  Junii  dominus  M.  Christophorus  Pelargus  fratris  nomine 
disputavit. 

12.  Julij  dominus  M.  Christophorus  Neander  propter  recepti- 
onem  in  Facultatem  disputavit  ex  posteriore  Aristotelis  irepi  ^svaaeo)? 
xal  ^Bopa;  libro. 

16.  Augusti  idem  M.  Christophorus  Neander  ex  eodem  libro 
disputationem  habuit  et  ioachimicum  accepit. 

9.  Octobris  post  exanren  legitimum  ad  Magist  er  ij  gradum,  con- 
sentiente  illustrissimo  principe  electore  evecti  sunt  hi  quatuor: 

1.  Samuel  Gloxinns  Arenswaldensis. 

(186) 


102 

2.  Thomas  Bizius  Thammensis.  Pontpu  tsubronrector  in  sehold  mui- 
tortä.  Moriiur  27.  Septemhris  anno  91.  non  sine  magno  paren- 
tum  et  amicorum  luctu. 

3.  Andreas  Westphalns  Neobrandeburgensis. 

4.  Panltis  Pontanas  Hamburgensis. 

Horum  examinatores  fuerunt  in  utroque  examine:  Decanus 
et  Vicecancellarius  M.  Ebertns,  M.  David  Origanns,  M.  Balthasar  Ca- 
minaens,  M.  Christophorus  Neander,  M.  Johannes  Cnoblochius. 

[1589  b.]  85. 

Anno  post  natnm  Christum  CIO.  10.  XIC.  V.  Idus  Octobris*)  ei 
Natione  Franconica  primum  in  Decanum  legitime  et  consentientibus 
Assessorum  saifragijs  electns  est  M.  Balthasar  Caminaeus,  poetices 
Professor  publicus,  sab  cuius  administratione  haec  gesta  sunt: 

15.  Octobris  reuerendus  et  clarissimus  vir  dominus  L.  Christo- 
phorus Pelargus  publice  disputauit  de  persona  filij  dei  ex  libro  3. 
Damasceni. 

30.  Octobris  reuerendus  et  doctissimus  vir  dominus  M.  Hierony- 
mus  Toiites  de  dubitatione  pontificia  pro  gradu  Doctorum  in 
theologia  consequendo  disputauit,  praeside  reuerendo  et  benemerito 
sene  domino  Christophoro  Cornero,  Marchiae  superintendente. 

6.  Nouembris  reuerendi  et  doctissimi  viri,  dominus  L.  Christo- 
phorus Pelargus  et  dominus  M.  Hieronymus  Toxites  Sorauiensis, 
Doctores  ss.  theologiae  publice  renunciati  sunt. 

1590. 
17.  Januarij-  anno  1590   M.  Joachimus  Garcaeus  disputauit  de 
definitione    ex    libro    7.  Metaphysicorum    Aristotelis    pro    receptione  in 
CoUegium  seu  Facultatem  phüosophicam. 

7.  Februarij  disputauit  reuerendus  et  clarissimus  vir  dominus  ü. 
Christophorus  Pelargus  ex  libro  4.  Damasceni. 

4.  Aprilis  de  jure  disputauit  pro  receptione  in  CoUegium  philoso- 
phicum  dominus  M.  Joachimus  Carusius. 

9.  Aprüis  post  legitimum  examen  permissu  illustrissimi  principis 
et  electoris  Joannis  Georgij  etc.  utroque  in  philosophia  gradu 
ornati  et  in  numerum  Magistrorum  huius  Academiae  recepti  sunt  tres 
honesti  et  eruditi   iuuenes: 

1.  Joannes  Lindenbergius  Arensuualdensis. 

2.  Fridericus  Damius  Holsatus. 

3.  Henningus  Floringius,  Academiae  Notarius. 


»)  11.  Oktober 

(186) 


Quorum  examinatores  in  utroque  examine  fuere:  Decanus  et 
Vicecancellarius  M.  B.  Caminaeus,  M.  Danid  Origanus,  M.  Christophorus 
Neander,  M.  Christophorus  Cornerus,  M.  Joachimus  Garcaeus. 

[1590  a.]  1690. 

Anno  Christi  CIO  10  XC.  18.  Aprilis  ex  Marchica  Natione  legitime 
et  omnium  Assessorum  suifragijs  in  Decanum  CoUegij  philosophici  electus 
est  M.  Jacobus  Bergemannus,  primarum  mathesios  artium  et  prae- 
ceptorum  Graecae  lingvae  professor,  sub  cuius  administratione  gesta  sunt, 
quae  sequuntur. 

"2.  Maij  Andreas  Westphalus,  M.,  de  terrae  motu  disputavit  et 
ioachimicum  accepit. 

7.  Maij  reverendus  vir  dominus  M.  Esaias  Heidenreich  Silesius 
pro  Licentia  in  theologia  consequenda  de  coena  domini  disputauit, 
praeside  reverendo  viro  domino  Christophoro  Albino,  ss,  theologiae 
Doctore. 

9.  Maij  M.  Joannes  Stralius  Berolinensis  de  somnijs  dispu- 
tationem  habuit  et  ioachimicum  accepit. 

16.  Maij  dominus  M.  Joachimus  Garcaeus  Brandenburgensis  de 
logica  demonstratione  ex  primo  Posteriorum  Aristotelis  disputauit  et 
ioachimicum  accepit. 

21.  Maij  reverendus  vir  dominus  M.  Esajas  Heidenreich  Silesius 
SS.  theologiae  Doctor  renunciatus  est.  In  cujus  renunciatione  ra- 
tione  Decanatus  vlnam  serici  villosi  accepi. 

28.  Maij  dominus  M.  Christophorus  Cornerus  recitavit  oratio- 
nem  de  laudibus  Latinae  lingvae. 

30.  Maij  M.  Joannes  Lindenbergius  Arenswaldensis  de- 
clamationem  recitauit  de  vera  nobilitate. 

13.  Junij  M.  Fridericus  Damius  Holsatus  theses  meteorolo- 
gicas  de  vento  publice  exaraini  subjecit  et  ioachimicum  accepit. 

.").  Julij  moritur  clarissimus  vir  Jodocus  Willichius,  Jodoci 
filius,  philosophiae  ac  medicinae  Doctor,  physices  professor  et  Facultatis 
philosophicae  Senior. 

8.  Augusti  M.  Fridericus  Damius  Holsatus  theses  meteoro- 
logicas  de  tonitruo,  fulguratione  et  fulmine  examini  publice  subjecit  et 
ioachimicum  accepit. 

29.  Augusti  M.  Johannes  Lindenbergus  Arenswaldensis  de 
anima,  principali  hominis  parte,  disputauit  et  ioachimicum  accepit. 

28.  Septembris  M.  Caleb  Trygophorus  Corbacensis  de  inaagine 
Bcclesiae,  in  XU.  capite  Apocalypseos  Johannis  proposita,  orationem 
kbuit. 

(187) 


104 

1.  Octobri»  clarissima»  ^ir  domiDus  Matthaeus  Zejsius,  medici- 
nae  Licentiatos,  de  doctrinae  physices  antiqnitato  et  dignitate,  tum  ne- 
cessaria  et  multiplici  utilitate,  cum  somma  svavitate  conjuBcta,  decla- 
mationem  habuit,  initinm  faciens  praelectionum  physicaram^  ad  qnas  ä 
Senatü  academico  in  locom  D.  Jodoci  Willichij  vocatus  erat. 

10.  Octobris  receptus  est  in  Facultatem  philosophicam  dominus 
LicentiatoB  Zeysius  ac  translatus  in  Nationem  Marchicam,  promittens 
dispntationem  pro  loco. 

Exercitia  declamationum  ae  disputationum  satis  fuerant  fre- 
qaentia,  promotio  antem  nulla  foit. 

[1590  b.]  Ann.  169(1 

Anno  christianae  epochae  M.  D.  XC.  H.  Idus  Octobris*)  legitime  et 
omnium  suffragijs  de  more  Academiae  nostrae  ex  Natione  Elysia  Ordi- 
nis  phüosophici  Decanns  electus  est  M.  Joachimus  Garcaeus  Bran- 
denbnrgensis,  sub  cujus  administratione  gesta  sunt  haec: 

1.  Cum  videret,  exercitia  declamandi  et  disputandi  ä  promotis 
omninö  negligi  contra  statuta,  aliquoties  repetita  et  gravissime  sancteque 
confirmata,  fidei  suae  memor,  intimavit  publica  Ifi.  Octobris,  qui  erat 
dies  Galli,  admonens  Baccalaureos  et  Magistros  inramenti,  ante  promo- 
tionem  praestiti,  de  disputationibus  et  declamationibus  pnblicis  instituendis. 

1591. 

2.  Jannarij  1591  de  philosophia  publica  disputavit  M.  Johannes 
Lindenbergus  et  accepit  ioachimicum. 

23.  Jannarij  disputavit  de  nive  publice  M.  Samuel  Gloxinus  et 
ioachimicum  accepit. 

30.  Jannarij  Baccalaureus  Samuel  Praetorius  declamationem  in- 
stituit  de  hac  quaestione:  An  homini  christiano  concessum  sit,  litigare 
in  foro. 

15.  Apriliö  post  legitimum  examen  permissu  amplissimi  nostri 
CoUegij  et  consensu  illustrissiini  principis  et  electoris  domini  Jo- 
hannis  Georgij  etc.  summis  in  philosophia  honoribus  ornati  sunt 
reverendi  et  doctissimi  viri  omatissimique  iuuenes: 

1.  Samuel  Praetorius,  Baccalaureus,  Francofordianus. 

2.  Johannes  Krugerius,  Pastor  ecclesiae  dei  in  Faarlandt.  Huic 
ut  ministro  verbi,  autoritate  et  aetate  conspicuo,  primum  cede- 
bat  locum  dominus  Baccalaureus. 

3.  Joachimus  Pascha,  Archidiaconus  Gubenensis. 

4.  Caspanis  Bach,  Pastor  in   Paren. 

5.  Johannes  Lindener  Francofordianus. 

1)  10.  Oktober.  .       , 


B.  Johannes  Uslenis  Ratzeburgensis. 

7.  Valentinus  Röselerus  Leontinus. 

8.  Marcus  Friderici  Treptoviensis,  Pomeranus. 
SK  Nicolaus  Willebrandus  Megapolitanus. 

Quorum  examinatores  in  primo  examine  fuerunt:  Decanus  et 
Vicecancellarius  M.  J.  Garcaeus,  M.  Jacobus  Ebertus,  M.  David  Origa- 
nus,  M.  Christophorus  Cornerus,  M.  Joachimus  Carusius. 

In  secundo  examine:  Decanus  idemque  Vicecancellarius,  M.  Ja* 
cobus  Ebertus,  M.  Johannes  Cnobloch,  M.  Christophorus  Cornerus,  M 
Joachimus  Carusius. 

Ad  exercitia  declamationum  ac  disputationum  Baccalaurei  et 
Magistri  nostri  nee  precibus  nee  niandatis  excit^ri  potuerunt,  cum  no- 
nulli( !)  illorum,  se  iubere  illud  meum  nihili  facere,  nee  meum  dominium 
agnoscere  (his  enim  verbis  M.  Waestphalus  usus  est,  ut  docuit  scheda, 
mihi  transmissa  et  Collegio  15.  Decembris  exhibita),  rescripserint;  qnae 
ipsa  num  fidei  datae  sint  conformia,  ipsi  viderint. 

[1591  a.J  Ami,  1691. 

Anno  aerae  christianae  CIO.  10.  XCI.  ad  diem  XV.  Kalendas  Maij 
consentientibus  omnium  suflEragijs  legitime  ex  Prutenica  Natione  (Re- 
cej)tu8  in  hatte  Nationeni  sub  Dee.  AI.  Radtmanni  1588)  in  Decanum 
Ordinis  philosophici  electus  est  M.  Christophorus  Neander,  Organi 
Aristotelici  professor  publicus  Ordinarius,  sub  cujus  administratione  haec, 
quae  sequuntur,  gesta  sunt. 

24,  Aprilis  disputationem  de  usura  habuit  M.  Andreas  Westpha- 
lu8  Neobrandenburgensis,  Megapolitanus,  et  accepit  ioachimicum. 

8.  Maij  de  politica  hominis  felicitate  publice  pro  gradu  disputavit 
M.  Nicolaus  Willebrandus  Megapolitanus  et  accepit  ioachimicum. 

15.  Maij  orationeni  s^xcujxtotarixYjv  de  Dialectiea  Jodoci  Vuillichij 
Reselliani  habuit  M.  Joannes  Cnoblochius,  Johannis  Cnoblochij, 
medici  in  Academia  Francofurtensi  primarij,  lilius,  in  (elebri  doctissi- 
morum  virorum  et  studiosissimorum  adolescentum  frequentia. 

22.  Maij  in  vigilia  Pentecostes  orationem  doctam  et  elegantem  de 
spiritu  sancto  habuit  M.  Caleb  Trygophorus  Corbacensis,  scholae 
senatoriae  conrector. 

12.  Junij  de  constitutione  et  natura  logices  publice  pro  gradu  dis- 
putavit M.  Nicolaus  Vuillebrandus  Megapolitanus  et  accepit 
ioachimicum. 

28.  Junij  de  dignitate  et  necessitate  Graei  ae  linguae  orationem 
habuit  M.  Joachimus  Garcaeus,  linguae  öraecae  professor,  recens 
designatus. 

im) 


106 

21.  Augusti  pro  gradn  disputavit  ex  tertio  libro  Bthicorum  ad 
Nicomachum  Tcepi  toö  dvoüatou  xat  Trpoaipsasw?  M.  Caleb  Trygophoru.s, 
ludi  Francofordiani  conrector,  et  aecepit  ioachimicum. 

25.  Augusti  de  quaestione,  an  inter  Calvinianos  et  Lutheranos,  dissi- 
dentes,  cum  in  alijs  fer^  omnibus,  tum  in  articulis  marime  de  persona 
Christi  et  de  sacra  coena,  medium  dari  possit,  contra  dominum  D.  Petrum 
Streuberum    disputavit    dominus    D.    Christophorus    Pelargus. 

28.  Augusti  pro  gradu  irepi  poüXeöieuK  xai  ßf/uXr^oscu;  iterum  dis- 
putavit M.  Caleb  Trygophorus  et  aecepit  ioachimicum. 

7.  Septembris  pro  receptione  in  Facultatem  de  saporibus  disputavit 
Matthaeus  Zeisius,  medicinae  Licentiatus. 

2.  Octobris  de  creatione  mundi  contra  aetemitatem  disputavit 
M.  Fridericus  Damius  Holsatus  et  aecepit  ioachimicum. 

9.  Octobris  de  eadem  materiä  disputavit  idem  M.  Fridericus  et 
similiter  ioachimicum  aecepit. 

Vn.  die  Octobris  post  legitimum  examen  permissu  illustrissimi 
principis  et  electoris  domini  Johannis  Georgij,  marchionis  Branden- 
burgensis  etc.,  utroque  in  philosophiä  gradu  omati  et  in  numerum 
Magistrorum  hujus  Academiae  recepti  sunt  sex  honesti  et  doeti  viri, 
quorum  nomina  sequuntur: 

1.  Valentinus  Zeisius  Marchicus.  Poatea  fuedicinae  Doctor  et  pht/- 
nicua  Soraviensh^ 

2.  Johannes  Gebhardus  Soraviensis,  Lusatus.  Postea  ecclemte  Frei- 
stadiensis  paator. 

3.  Daniel  Pelargus  Suidniciensis,  Silesius. 

4.  Jacobus  Berelius  Namslaviensis,  qui,  quod  de  voluntate  magni- 
fici  et  amplissimi  senatus  Vratislaviensis  serius  certior  fieret, 
5.  die  Octobris  examini  se  subjecit,  cum  eaeteri  praegrcijsa 
septimanä  examinati  essent.     Praepositufi  Vratulavme  in  Neqpoli, 

5 .  Christianus  Neander  Sed inen sis,  Pomeranus.  Pa-siorpastea  Calociemis. 

6.  Benedictus  Schelius  Lubecensi.s. 

Quorum  examinatores  in  utroque  examine  fuerunt:  Decanus  et 
Vicecancellarius  M.  Neander;  M.  David  Origanus,  Academiae  Bector; 
M.  Jacobus  Ebertus;  M.  Joachimus  Garcaeus,  qui  in  primo  examine 
Carusij  ])artes  sustinuit;  M.  Laurentius   flelamlm^), 

G.  Octobris  die  in  Facultatem  CoUegij  philosophici  receptus  est  et 
in  Nationem  Prutenicam  relatus  M.  Caleb  Trygophorus,  scholae  se- 
natoriae  conrector,  nunierato  floreno  Marchico  et  promissä  disputatione 
pro  loco,  proximo  (juoque  tempore  habenda. 


^)  Hier  stand  vorher:   Uellgast. 

(190) 


107 

Eodem  die  M.  Thomas  Bergeman,  Vuitebergae  promotiis,  nume- 
ratis  tribus  florenis  Marchicis,  praestito  juramento  et  promissis  duabns 
disputationibus,  receptus  est  inter  nostros  Magistros. 

[1591  b.]  91, 

Anno  Christi  M.  D.  XCI.  7.  Idus  Octobris  *)  ananimi  omnium  con- 
sensn  legitime  ex  Natione  Franconica  primö  Decanus  Ordinis  philoso- 
phici  electus  est  M.  Laurentius  Helandus  Cotbnsianus. 

Snb  cuias  administratione,  quae  sequuntur,  sunt  acta. 

23.  Octobris  oratiunculam  de  quaestione,  vtrum  virtutes  morales 
sint  praestantiores  intellectnalibus,  recitauit  M.  Christianus  Neander 
Sedinensis,  Pomeranus. 

H.  Nouembris  dispatauit  M.  Valentinus  Roselerus  de  constitu- 
tione philosophiae  naturalis. 

10.  Nouembris  de  cessione  bonorum  disseruit  clarissiraus  dominus 
D.  Abraham  Bockenbach. 

.27.  Nouembris  disputauit  M.  Caleb  Trygophorus  de  fortitudine 
pro  receptione  in  Facultatem. 

18.  Decembris  M.  Benedictus  Schelius  de  natiuitate  Christi  de- 
clamationem  ligatam  habuit. 

24.  Decembris  de  natali  Christi,  saluatoris  nostri,  orationem  reci- 
tauit M.  Valentinus  Böselerus. 

Ann,  92. 

8.  Januarij  anni  92.  de  uita  D.  Adriani  Albini  oratiunculam 
recitauit  M.  Joannes  Cnoblochius. 

26.  Februarij  de  principijs  rerum  naturalium  ex  primo  Trepl  (foai:ir^; 
dxpoaaaiiK  libro  Aristotelis  disputauit  M.  Nicolaus  Willebrandus 
Megapolitanus  et  accepit  ioachimicum,  quem  soluit  clarissiraus  do- 
minus M.  Jacobus  Ebertus. 

4.  Martij  de  natura  disputauit  idem  M.  Nicolaus  Willebrandus 
Megapolitanus.     Accepit  ioachimicum. 

11.  Martij  de  causis  disseruit  idem  M.  Ni  toi  aus  Willebrandus 
Megapolitanus.     Accepit  ioachimicum. 

13.  Martij  de  origine,  subiecto  et  line  iuris  oratiunculam  recitauit 
clarissimus  atque  excellentissimus  dominus  I).  Joannes  Lubecus. 

18.  Martij  orationem  nietricam  de  lapsu  primorum  parentum  reci^ 
tauit  M.  Thomas  Bergeman. 

25.  Martij  ex  3.  Aristotelis  'fuji/?;;  dxpajsio;  de  motu  disseruit 
M.  Nicolaus  Willebrandus.     Accepit  similiter  ioachimicum. 


1)  9.  Oktober. 

{iiii) 


108 

l.  Aprilis  de  infinite  disputauit  ex  eodem  3.  Aristotelis  ^uixt,; 
axpodascoc  libro  M.  Nicolaus  Willebrandus,  accepto  ioaehimico. 

3.  Aprilis  de  lingua  Latina  oratiunculam  recitauit  M.  CalebTry- 
gophorus,  einsdem  exti'aordinarius  designatas  professor. 

8.  Aprilis  M.  Nicolaus  Willebrandus  de  loco  et  vacuo  dispu- 
tationem  habuit. 

15.  Aprilis  vltimo  disputauit  idem  M.  Nicolaus  Willebrandus, 
de  tempore. 

20.  Aprilis  post  legitimum  exanien  permissu  illustrissimi  principis 
ac  domini  domini  Johannis  Georgij,  marchionis  Brandenburgici  etc., 
vnus  tan  tum  vtroque  in  philosophia  gradu  omatus  est: 

reuerendus  vir  dominus  Johannes  Specht,   ecclesiae  Tscheplinen- 

sis  pastor, 
cum  alij  nonnuUi,  qui  sua  quoque  nomina  apud  me  fuerant  professi  et 
mentem  haud  ambigue  declarauerant,  partim  propter  tumultus,  in  prae- 
cedente  hyeme  excitatos,  aliö  se  contulissent,  partim  uero  etiam  morbo 
diutumo  correpti,  promissis  non  stetissent.  Receptus  idem  dominus  candi- 
datus  in  numerum  Magistrorum  huius  Academiae  15.  Aprilis  (!). 

Eiaminatores  huius  fuerunt:  Decanus  et  Vicecancellarius  M. 
Laurentius  Helandus,  M.  Jacobus  Ebertus,  M.  Christophorus  Neander, 
M.  Joachimus  Garcaeus,  M.  Jacobus  Bergeman;  huius  vices  subijt  M. 
Johannes  Cnobloch. 

[1592  a.] 

Anno  Christi  M.  1).  XCII.  die  22.  Aprilis  ex  Natione  Marchica 
legitimä  electus  est  philosophici  Collegij  Decanus  Matthaeus  Zeysius, 
medicinae  Licentiatus,  pliysices  professor,  sub  cuius  administratione  gesta 
sunt,  quae  sequuntur. 

10.  die  Junij  M.  Joannes  Fersius  Strelensis,  Witebergae  pro- 
motus,  numeratis  tribus  florenis  Marchicis,  praestito  iuramento  et  pro- 
missis duabus  disputatioiiibus,  receptus  est  inter  nostros  Magistros. 

17.  Junij  idem  M.  Fersius  publice  disputauit  de  temperamentis 
corporis  humani. 

24.  Junij  pro  loco  in  Facultate  medica  consequendo  publice 
disputauit  de  abusu  'nr^;  oOpoT/oTiiri?  D.  Georgius  Seilerus. 

1.  Julij  de  philosophica  beatitudine  orationem  habuit  M.  Daniel 
Pelargus  Suidnicensis. 

5.  Julij  de  admiranda  et  aeterna  Spiritus  sancti  ä  patre  et  fiüo 
processione  in  magna  doctonim  virorum  et  studiosorum  adolescentum 
frequentia  disputauit  Christophorus  Pelargus,  s.  theologiae  Doctwr 
et  professor. 

(19«; 


109 

16.  Augusti  ideni  D.  Christophorus  Pelargus  publica  dispu- 
tauit  de  persona  Christi  et  communicatione  idiomatum. 

19.  Augusti  pro  gradu  disputauit  de  iride  M.    Daniel  Pelargus. 

^i().  Augusti  disputauit  secundö  M.  Johannes  Fersius  de  modo 
int^Uigendi. 

27.  Septembris  disputabat  D.  Christophorus  Pelargus  de  prae- 
destinatione  hominum  aeterna. 

30.  Septembris  disputauit  de  continentia  et  tolerantia  ex  VII.  Ethi- 
corum  Aristotelis  M.  Nicolaus  Willebrand us,  accepto  ioacUimieo, 
quem  soluit  Decanus  Zeysius  pro  fratre  suo. 

12.  die  Octobris  post  examen  legitimum  ad  Magisterij  gradum, 
consentiente  illustrissimo  principe  electore,  euecti  sunt  hi  quatuor 
sequentes  honesti  et  doctiviri: 

1.  Joannes  Mestnerus  Suidnicensis,  verbi  diuini  minister  Freybergae 
Silesiorum. 

2.  Michael  Nanticouius  Arnswaldensis. 
:^.  Henricus  Nieman  Holsatus. 

4.  Michael  Meierus  Holsatus. 

Horum  examinatores  in  vtroque  examine  fuerunt:  Decanus 
idemque  Vieecancellarius,  M.  Jacobus  Ebertus,  M.  Dauid  Origanus,  M. 
Joachimus  Garcaeus,  M.  Laurentius  Helandus. 

[1592  b.] 

Anno  Christi  M.  D.  XCII.  14.  Octobris  legitime  electus  est  tertio 
ex  Natione  Slesitica  Decanus  philosophici  Collegij  M.  Johannes 
Schosserus  Isennacensis,  professor  rhetorices,  sub  cuius  administra- 
tione,  quae  sequuntur,  gesta  sunt. 

25.  Novembris  publice  disputavit  ex  Physicis  de  vita  et  morte  M. 
Valentinus   Eöselerus  Leontinus.     Accepit  ä  Decano  ioachimicum. 

9.  Decembris  egregiam  disputationem  publice  habuit  dominus  M. 
Christophorus  Neander,  Organi  logici  professor  publicus,  de  moralis 
philosophiae  praestantia  et  fructibus  et  de  vera  et  germana  eins  parti- 
tione.     Respondenfe  Tobia  Freysteter  Iglaviense^  Moravo, 

23.  Decembris  publica  disputavit  de  natura  caloris  dominus  M. 
Johannes  Fersius  Strelensis. 

10.  Februarij  anno  93.  publice  disputavit  pro  loco  M.  Thomas 
Bergeman  de  visu. 

24.  Martij  publica  disputavit  de  sensibus  internis  M.  Michael 
Meierus  Holsatus. 

Pridie  Calendas  Aprilis  publice  disputavit  iterum  dominus  M.  Jo- 
hannes Fersius  de  eo,  quod  ab  Aristotele  sectionis  tertiae  problemate 
32.  statuitur:   parcius  coenandum  quam  prandendum  esse. 

(193) 


uo 

Anno  Christi  M.  D.  LXXXXIÜ.  ]H.  die  Aprilis  primo  in  philoso- 
pliia  gradu,  qui  a  bacca  lauri  nomen  accepit,  ornati  sunt: 
l.  Hieremias  Setzerus  Suuidnicensis. 
•J.  Jacobus  Guntherus  Celichiensis,  Silesius. 

3.  Tobias  Dornkreylius  Iglaviensis. 

4.  Ephraimus   Myhmerus  ölacensis. 

5.  Emanuel  Scribonius  Sprottaviensis,  Silesius. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus,  Licentiatus  Matthaeiu^ 
Zeisius,  M.  Joachimus  Garcaeus,  M.  Laurentius  Helandus,  M.  Caleb 
Trygophorus. 

Eodem  tempore  Magisterij  philosophici  gradu  ornati  sunt: 

1.  Johannes  Albinus  Franeofordianus,  Christophori  filius. 

2.  Hieremias  Setzerus. 

3.  Jacobus  Guntherus. 

4.  Tobias  Dornkreylius. 
f).  Ephraimus  Myhmerus. 
H.  Emanuel   Scribonius. 

Quorum  examinatores  fuerunt:  Decanus,  Licentiatus  Matthaeus 
Zeisius,  M.  Jacobus  Ebertus,  M.  Joachimus  (j^arcaeus,  M.  Laurentius 
Helandus. 


[ir)93a.] 

Anno  a  Christo  nato  M.  D.  XCIII.  die  21.  Aprilis  more  instituto- 
que  Academiae  legitim^  electus  est  ex  Natione  Prutenica  Ordinis  phi- 
losophici Decanus  M.  Caleb  Trygophorus,  linguae  Latinae  professor, 
sub  cujus  Decanatu  gesta  sunt,  quae  sequuntur. 

U).  Maij  orationem  habuit  de  lingua  sacra  M.  Jacobus  Gunterus. 

'2ß,  Maij  de  inventione  et  usu  chartae  declamavit  M.  Ephraimus 
Myhmerus  Glacensis. 

2.  Junij  praecidaneis  Pentecostes  orationem  ligatam  habuit  de  spi- 
ritu  sanct^  Michael  Abelus,  po6ta  laureatus,  quam  publice  dicendi 
potestatem  ipsi  fecerat  Decanus,  ignarus,  quod  nee  gradu  phüosophico  in 
Academia  Francofurtana  ornatus  esset,  nee  inter  Magistros  nostros  re- 
ceptus.  Cum  igitur  ea  de  re  tum  demum  admoneretur,  cum  jam  studiosi 
versibus  publice  adfixis  invitati  essent,  ex  consilio  et  voluntate  dominorum 
Collegarum  refigi  invitationem  noluit,  sed  recitationem  ejus  orationis  in 
honorem  Abeli  in  publicum  admisit,  ea  tamen  conditione,  vt,  si  in 
posterum  tale  quid  cogitaret,  statutis  Collegij  satisfaceret;  id  quod  Abelus 
recepit. 

9.  Junij  de  optimo  statu  reipublicae  orationem  habuit  M.  Hiere- 
S  mias  Setzerus  Suidnicensis. 


I 


U94) 


111 

16.  Junij  de  Philippo  Melanchtone  (!)  orationem  recitavit  M 
Emanuel  Scribonius. 

'28.  Junij  inter  Magistros,  vt  vocant,  nostros  receptus  est  vir  clarissi- 
mus  dominus  M.  Pancratius  Crngerius  Finstrewaldensis,  nume- 
ratis  3  florenis  Marchicis.  Qui  priifem  publi^M  profeHnm*  fuertxt  logicea 
et  poetices  in  Acadefnia  Julia ^  recerw  instttut-a^  in  qua  eculetn  primiM 
omnium  maxister  cna  cum  XII  alijs  emdiiijt  ciri^  creattut  eM  in  ipso 
inauguraiione  Acaileumte  ei  iam,  anfe(fua?/i  prioilegia  ejiut  erant  pro- 
mul(fata, 

30.  Junij  in  magna  professorum  ac  studiosorum  frequentia  de  vita 
ac  laboribus  suis  splendide  dixit  M.  Pancratius  Crugerius. 

5.  Julij  idem  M.  Pancratius  liora  i).  doctrinae  suae  de  particulis 
Latinae  linguae  quasi  (j6vo»}tv  publice  proposuit,  horam  ipsi  concedente 
domino  D.  Andrea  Wenzelio. 

7.  Julij  pro  gradu  disputavit  de  amicitia  M.  Hieremias  Setzerus 
et  ä  domino  M.  Johanne  Scliossero  accepit  ioachimicum. 

12.  Julij  dis])utationem  de  peste  instituit  exeellentissimus  dominus 
I).  Jloannes  Cnoblochius,  Facultatis  medicae  Decanus,  re- 
spondentibus  M.  Joanne  Fersio  et  M.  Michaele  Dethardingo,  qui- 
bus  vnä  cum  Licentiato  Matthaeo  Zeisio  summus  in  medicina 
gradus  26.  Julij  coUatus  est. 

4.  Augusti  iterum  de  amicitia  pro  gradu  disseruit  M.  Hieremias 
Setzerus  et  ä  domino  M.  Johanne  Schossero  accepit  iochimicum. 

8.  Septerabris  de  aqua  disputavit  M.  Thomas  Bergemannus 
ludi  conrector. 

11.  Octobris,  praemisso  examine,  primo  bonorum  philosophicorum 
gradu  ornati  sunt  tres  juvenes  ornatissimi: 

1.  Jacobus  PoUio  Custrinensis. 

2.  Adamus  Moslems  Prancofurtensis. 

3.  Martinus  Greiflfenhagen  Aldenburgensis. 

Horum  examinatores  fuerunt:  Decanus,  D.  Abrahamus  Kocken- 
bach,  M.  Christophorus  Neander,  M.  Joachimus  Garcaeus,  substitutus  ä 
M.  Joachimo  Carusio,  M.  Jacobus  Bergemannus. 

Eodem  tempore  post  examen  legitimum  concessu  illustrissimi 
]>rincipis,  consensu  amplissimi  Collegij  philosophici  supremum  phi- 
losophiae  gradum  consequuti  sunt  4  sequentes  honesti  et  eruditi  juvenes: 

1 .  Leonhartus  Jachnerus  Wratislaviensis,  qui  in  Academia  Lipsensi 
Baccalaureus  creatus  et  inter  Baccalaureos  nostros  receptus  erat. 

2.  Jacobus  PoUio. 

3.  Adamus  Moslems. 

4.  Martinus  Greiffenhagen. 

Homm  examinatores  ijdem  fuerunt,  qui  in  primo  examine. 

(195) 


112 

[1593  b.] 

Anno  a  Christo  nato  millesimo  quingentesimo  nonagesimo  teitio 
die  \H.  Octobris  pro  more  Academiae  huins  vnanimi  consensa  Ordinis 
philosophici  ex  Natione  Franconica  in  Decanum  electus  est  Abraham 
Bockenbach  Zeapolitanus,  i.  v.  Doctor,  sub  cuius  administratione, 
quae  sequuntur,  gesta  sunt. 

IT).  Decerabris  eodem  anno  M.  Hieremias  Sezerus  de  virtutibus 
heroieis  disputauit. 

22.  Decembris  M.  Christophorus  Neander  de  philosophia  dis- 
putauit, reffpondenfe  Georgia  Neandro  Scebosiense,  Sileido, 

U).  Januarij  anno  i>4.  Emanuel  Seribonius  Sprottauiensis, 
Silesius,  de  meteoris  disputauit. 

14.  Aprilis  anno  94.  M.  Jeremias  Sezerus  de  \iro  bonu  dis- 
putauit. 

20.  Aprilis  anno  94.  M.  Jereinias  Sezerus  de  viro  bono  disputauit. 

Propter  tumultus,  motos  in  communitate  scolastica  uel  meusa 
pauperum,  praeter  opinionem  nulla  est  habita  promotio. 

Die  18.  Aprilis  anni  1594.  excessit  e  vivis  reverendus  et  clarissi- 
mus  vir  dominus  Christophorus  Cornerus,  ss.  theologiae  Doctor  et 
Professor,  Marchiae  superattendens  generalis. 

Die  29.  Aprilis  moritur  Accademiae  Syndicus  vir  clarissimus 
dominus  Thomas  Fabricius,  v.  juris  Doctor  etc. 

[1594  a.]  94. 

Anno  Christi  saluatoris  CIO  10  XCUII.  Aprilis  die  XX.  legitime 
et  omnium  suffragijs  ex  Natione  Marchica  secundo  electus  est  Decanos 
Ordinis  philosophici  M.  David  OriganusGlacensis,  mathematum 
Professor  Ordinarius.  Sub  cujus  administratione,  quae  sequuntar, 
gesta  sunt. 

18.  Maij  M.  Emanuel  Seribonius  Sprottaviensis  publice  disputa- 
vit    de  virtutum  omnium  regina  justicia,    accepto  ioachimico  a  Decano. 

25.  Maij  clarissimus  vir  Pancratius  Crugerius  Finsterwalden- 
sis  de  tropis  erudite  disputavit,  cum  ad  professimievi  Grece  lingue  m 
lamm  domini  doctoris  Joachimi  Gare  ei  vocatus  esset. 

1.  Junij  de  eadem  materia  idem  M.  Pancratius  Crugerius  pu- 
blice disputavit. 

29.  Junij  Abrahamus  Bockenbachius,  juris  utriusque  Doctor, 
prolixam  in  corona  professorum  omnium  Facultatum  orationem  recitavit 
de  calendario  Liliano  seu  novo  etc. 

8.  Julij  elegantem  orationem  de  linguae  Graecae  dignitate  et  utili- 
tate  habuit  M.  Pancratius  Crugerius,  Graecae  linguae  reeens  desi- 
gnatus  Professor. 

(1»6) 


1_13  _ 

•i*i.  Julij  M.  Joannes  Cnoblochins,  linguae  Latinae  designatus 
Professor,  oratione  qiiadam  Tullianam  ehxiuentiam  studiosae  juventuti 
rommenclavit. 

17.  Julij  in  ipsis  nundinis  Margarethae  reverendus  et  doctus  vir 
Georgius  Dedekennus  I^ubecensis  gradnm  Magisterij  a  Collegio 
j»hilosoj>hico  petijt,  quem,  praemisso  consueto  examine,  ei  Facultas  am- 
plissinia  extra  tempus  deeemenduni  decrevit,  cum  ut  rationibus  domini 
candidati  consuleret,  tum  ut  reverendissimi  et  lUustrissimi  principis 
Megapolitani  Caroli  etc.,  administratoris  Ratzeburgensis  etc.,  apud 
quem  diaconi  offi(  io  in  Schonenbergk  functus  est,  voluntati  sese  accom- 
modaret. 

Examinatus  igitur  est  18.  et  V,).  Julij  a:  M.  Davide  Origano, 
Decano  et  Vicecancellario,  M.  Johanne  Schossero  Isennacense,  D.  Baltlia- 
jjaro  Caminaeo,  D.  Matthaeo  Zeisio  et  M.  Calebo  Trygophoro. 

Ac  tandem  25.  Julij  utroque  gradu,  et  eo,  qui  a  bacca  lauri 
nomen  habet,  et  qui  Magisterij  dicitur,  publice  exornatus  est,  adhi- 
bitis  consuetis  solennitatibus. 

3.  Augusti  M.  Jacobus  Guntherus  Celichiensis  publice  de 
subjecto  logicae  disputavit,  accepto  ioachimico  a  Decano.  Retfjtornleiitc 
Georgio  Neandiv  Scebosienae^  Sileaio, 

7.  Septerabris  M.  Pancratius  Crugerius  de  tropis  tertio  dis- 
putavit. 

14.  Septembris  idem  de  eadem  materia  disputavit,  acceptis  duobus 
ioachimicis.  Decrevit  enim  Facultas  peregrinis  disputationem 
unam  pro  loco  inter  Magistros  nostros  et  alteram,  si  in  Senatoriuui  or- 
dinem  cooptentur. 

10.  die  Octobris,  praemisso  legitimo  examine,  primo  in  philosophia 
gradu,  qui  a  bacca  lauri  nomen  habet,  ornati  sunt  novem  sequentes 
juvenes,  eruditione  et  virtute  praestantes: 

1.  Zacharias  Casmerus  Francofordianus. 

•2.  Joachimus  VVustelmbius  Furstenwaldeusis. 

3.  Michael  MoUerus  Francofordianus. 

4.  Abrahamus  Papa  Crossaeus. 

a.  Martinus  Messerschmidt  Crossaeus. 

6.  Bartholomaeas  Stirius  Wolaviensis. 

7.  Joannes  Paricius  Olsnensis. 

8.  Urbanus  Kleinwechter  Land8huttanu>. 

9.  Bartholomaeus  Bylovius  Steindaliensis. 

Quorum  examinatores  fuenint:  Decanus  M.  David  Origanus,  D. 
Abrahamus  Rockenbach,  M.  Caleb  Trygophorus,  M.  Joannes  Cnoblochius, 
M.  Joachimus  Carusius. 

Acten  und  Urkunden,  lieft  IV.  (197}  8 


lU 

Eodem  die  post  institntum  legitimum  examen  consentiente  illn- 
strissimo  principe  electore  ad  supremum  in  philosophia  gradum,  (|iii 
Magistrorum  et  Doctorura  nnncupatur,  evecti  sunt  novem  seqnente-? 
juvenes,  doctrina  et  moribus  ornatissimi: 

1.  Silvester  Kalckberner  Sittaviensis. 

2.  Zacharias  Casmeras  Frar  cofnrtanus. 

3.  Joachiraus  Wustehubius  Furstenwaldensis. 

4.  Michael  MoUerus  Francofartanus. 

5.  Abrahamus  Papa  Crosnensis. 

6.  Martinus  Messerschmidt  Crosnensis. 

7.  Bartholomaeus  Stirius  Wolaviensis. 

8.  Joannes  Paricius  Olsnensis. 

9.  ürbanns  Kleinwechter  Landshuttanns. 

Examinatores  vero  faerunt:  Decanus  idemque  VieecancellariB.'. 
M.  David  Origanus,  D.  Abrahamus  B<ickenbach,  M.  Joannes  Scho^senis, 
D.  Matthaeus  Zeisius,  M.  Caleb  lYygophorus. 


[15!)4b.]  i594. 

Anno  Christi,  saluatoris  nostri,  millesimo  quingentesimo  nonagesimo 
quarto  die  12.  Octobris  ex  Natione  Silesitica  legitime  electus  et  decla- 
ratus  est  Decanus  Ordinis  philosophici  M.  Joachimus  Carusi\ii> 
Spandouiensis  etc.,  sub  cuius  administratione  gesta  sunt,  quae  se- 
quuntur. 

19.  Octobris  anno  eodem  Michael  Möllerus  Francofurtannj^ 
quaestionem,  an  uirtus  togata  sit  praestantior  castrensi  uel  bellicji, 
publice  tractauit  oratione  prolixa. 

l).  Nouembris  idera  M.  Michael  Möllerus  quaestionem  phjsicam, 
(juare  animal  in  motu  progressiuo  protendat  pedem  dextrum  sinistri'. 
publice,  et  quidem  prolixe,  explicauit. 

•24.  Decembris  anno  eodem  de  natiuitate  Christi  orationem  habuit 
W.  Bartholomeus  Bylouius  Steindaliensis. 

18.  Januarij  anno  1590.  M.  Bartholomaeus  Stirius  Wolaui- 
ensis  de  anima  eiusque  immortalitate  orationem  recitauit  publice. 

25.  Januarij  eodem  anno  M.  Michael  Möllerus  Franeofurtanus 
de  virtute  ethica  seu  morali  disputauit  publice. 

1.  Februarij  de  eadem  materia  disputationem  publicam  habuit 
idem  M.  Michael  MoUerus. 

19.  Aprilis  B.  Bartholomaeus  Bylouius  Steindaliensis  eclt»- 
giun  de  resurrectioiie  Christi  publice  recitauit. 

Nulla  habita  est  pro!n'>tin 

litt») 


115 

[1595a,] 

Anno  post  natum  Christum  M.  D.  XCV.  XIII.  Calendas  Maij  *)  e 
Natione  Prutenica  philosophici  CoUegij  Decanus  legitime  electus  est  M. 
Pancratius  Crugerius  Finstervaldensis,  Saxo,  Graecae  linguae 
Professor.     Tmn,  quae  annotari  solent,  gesta  sunt  haec: 

XI.  Cal.  Julij  publice  disputavit  ex  Ethicis  de  eo,  quod  sponte  fit 
aut  ab  invitis,  M.  Michael  Mollerus  Francofurtanus. 

in.  Non.  Julij  iterum  publice  disputavit  idem  M.  Michael  Mollerus 
ex  Ethicis  de  electione  et  deliberatione. 

Vin.  Id.  Septembris,  cum,  qui  disputarent  aut  declamarent, 
hortando  excitari  nulli  praeterea  possent,  quöd  Magistri,  superiore  anno 
facti,  fer^  discesserant,  ne  vacaret  cathedra,  ipse  Decanus  orationem 
habuit  adversus  graramaticorum  Graecorura  negligentiam  et  errorem  in 
partiendis  declinationibus. 

Vn.  Id.  Octobris  post  legitimum  examen  illustrissimi  principis 
electoris  permissu  utroque  philosophicorum  bonorum  gradu  ornati 
et  in  Magistrorum  hujus  Academiae  numerum  relati  sunt  quinque  juvenes, 
\itae  honestate  et  doctrinae  eruditione  praestantes: 

1.  Joachimus  Gobbius  Anclamensis,  publicus  Academiae  Notarius. 
Non    muUo   post    i,  a,    Doctor    htc  factutt^    nunc  Syndicus  Glo- 
goüiensis, 
"2.  Bernhardus  Fuessius  Francofurtanus. 
8.  Vrbanus  Sobolus  Francofurtanus. 

4.  Joannes  Voitus   Francofurtanus. 

5.  Georgius  Neander  Suibusiensis. 

Horum  examinatores,  rite  electi,  fuerunt  in  priore  examine: 
Decanus  et  Procancellarius  M.  Crugerius,  D.  Abrahamus  Rockenbach, 
M.  David  Origanus,  substitutus  ä  M.  Johanne  Schossero,  M.  Calebus 
Trygophorus,  M.  Joannes  Cnoblochius. 

In  altero  examine  examinatores  fuerunt:  Ijdem,  qui  in  priore, 
nisi  quöd  in  locum  M.  Calebi  Trygophori  successit  M.  Christophonis 
Neander. 

[1595b.] 

Anno  post  natum  Christum  MDXCV.  die  XI.  Octobris  more  Aca- 
demiae usitato  ex  Natione  Franconica  Decanus  Collegij  philosophici  se- 
cundo  creatus  est  Balthasar  Caminaeus,  i.  v.  Doctor,  poeseos  pro- 
fessor,  sub  cuius  administratione  gesta  sunt  haec: 

8.  Nouembris  M.  Joannes  Voitus  declamationem  habuit,  an  pro- 
banda  sit  potins  Stoicorum  a^ra^sta,  an  veru  Peripateticoruni  ji.eTpio-al>2ta. 

1)  19.  April. 

(198)  8* 


ne 

6.  Marti]  anno  151)6.  M.  Joachimus  ßohbius  eruditam  orati»»- 
nem  habuit,  in  qua  per  comparationem  ieiunij  veri  utilitates  et  barli:i- 
naliorum  foeditatem  luculeiiter  ob  oculos  posuit. 

13.  Martij  M.  Vrbanus  Sobolus  disputanit  publica  de  voluptat»-. 

20.  Martij  M.  Barth olomaeus  Stirius  disputauit  de  logioes  de- 
tinitione  et  subiecto. 

15.  Aprilis  post  accuratum  aliquot  dierum  examen  ])erinis>n 
illustrissimi  principis  nostri  elertoris  Brandeburgici  et  eoiisensu 
CoUegij  philosophid  utroque  bonorum  in  philosophia  orradu  pui)lir'' 
ornati  et  in  numerum  Magistrorum  huius  Acadeniiae  solemni  ritu  relari 
sunt    Septem  viri  ac  iuuenes,    pietate,    dottrina    et    virtute  praestante>: 

1.  Zaeharias    Herniannus,    templi    Mariae    Magdalenae    in    incl.vta 
Vratislauia  diaeonus. 

2.  Andreas  Jonas,  ecclesiae  ad  s.  Barbaram  ibidem  minister. 

3.  Leonhartus  Herraannus  Transsyluanus. 

4.  Petrus  Schmilauuerus  Iglauiensis. 

5.  Christophorus  Flaccus  Hauelbergensis. 
(i.  .Joannes  Fibingus  ßoltbergensis. 

7.  Joannes  Kirchmanus  Lubecensis. 

Quorum  profectum  in  utroque  examin e  explorarunt,  rite  ad  Lm 
ipsum  electi:  I).  Balthasar  Caminaeus,  Decanus,  D.  Abraham  Rocken- 
bach, M.  Christophorus  Neander,  M.  Caleb  Trygophorus,  M.  Joannes 
Cnoblochius. 

[1596  a.] 

Anno  post  natum  Christum  M.  D.  XCVI.  die  Aprilis  17.  secund«» 
ex  Marchica  Natione  de  receptii  consuetudine  legitime  eleetus  est 
artisticae  Facultatis  Decanus  M.  Joannes  Cnoblochius,  linguae  La- 
tinae  professor,  in  cuius  Decanatu  haec,  quae  sequuntur,  act^  sunt. 

4.  Idus  Junij  M.  Petrus  Schmilaver  disputavit  de  geiiere 
logices. 

Pridie  Kalendas  Augusti  M.  Petrus  Schmilaver  de  fine  et 
subiecto  logices  disputavit. 

7.  Iduum  Augusti  M  Joannes  Voitus  de  fortitudine  disput^tiu- 
nem  liabuit. 

Pridie  Nonas  Septembris  de  mundo  M.  Bartholomaeus  Stirius 
disputavit. 

3.  Idus  Septembris  M.  (leorgius  Neander  de  elementis  raundi 
publict*  (lissi»ruit.      Ucspomlenft'  JtHivhitno   PijH'n'o  Sref>osit*fia(*,  Sileifio. 

iOO) 


Siih  hujus  porrö  administratiüne  VII.  die  Octobris  post  legitimum 
examen  permissione  illustrissimi  principis  et  electoris  domini 
Joannis  Georgij  etc.  et  consensu  examinatorum  totiusque  Facultatis 
vtrnque  philosophiae  laurea  ornati  et  in  numerum  Magistrorura 
huju8  Academiae  rece])ti  sunt  quatuor  honesti  et  docti  juvenes: 

1.  Nathan  Gloxinus   Arnsvvaldensis. 

2.  Martinus  Heringns  Ruppinensis. 

3.  Andreas  Fistrizerus  Iglaviensis. 

4.  Paulus  Hanniel   Sundensis. 

Horum  examinatores  soi-te  extiterunt  in  primo  examine:  De- 
r.Muis  et  Vieecaneellarius,  D.  Balthasar  Caminaeus,  M.  Joannes  Schosse- 
nis,  cujus  vices  ob  profectiunculam  in  vtroque  examine  sustinuit  cla- 
rissimus  vir  dominus  M.  David  Origanus,  M.  Caleb  Trygophorus,  M. 
Jacobus  Bergemannus. 

In  altero  ijdem  fuenint,  nisi  quod  domino  M.  Calebo  successit 
Prorector  Academiae  M.  Christophorus  Neander. 


(lo9ßb.] 

Anno  Ultimi  temporis  CIO  10  XCVI.  Mense  Octobris  ex  Natione 
^ilesitica  legitime  tertio  Decanus  Ordinis  philosophici  electus  est  I). 
Bartholomaeus  Badtman,  sub  cujus  administratione  gesta  sunt, 
«inae  sequuntur. 

M.  Petrus  Smilauer  Iglaviensis  bis  disputavit  de  demonstratione. 

M.  Nathan  Gloxinus  Arenswaldensis  duas  habuit  orationes, 
vnam  de  Ebraeae  linguae  dignitate  et  vtilitate,  alteram  [fehltj. 

U.  Aprilis  post  legitimum  examen  permissu  amplissimi  nostri 
l'«»llpgij  et  consensu  illustrissimi  principis  et  electoris  domini 
Johann is  Georgij  etc.  summo  in  philosophia  gradu  omatus  est  vir 
pietate,  doctrina  et  virtute  praestans 

Johannes  Tilicanus  Mittenwaldensis, 

ecclesiastes  in  Wisenthai  et  Buchold. 

Ejus  profectum  in  vtroque  examine  explorarunt:  D.  Bartholo- 
niaeus  B^dtman,  Decanus  et  Vicecancellarius,  I).  Abrahamus  Bocken- 
t^iich,  M.  Johannes  Schosserus,  M.  David  Origanus,  M.  Caleb  Try- 
gophorus. 


(201) 


118 


Baccalaurei,  qui  hie  pn..i.jti 

[Rectins: 

sunt,  in  hoc  libro  continentur 

1342 

1188 

Magistri  vero 

548 

566 

Ädde  usque  ad  annam  1()06., 

primum  secularem,  inclusiue 

Baccalaureos 

70 

70 

Magistros 

72 

72 

Summa  promotorum 

2032 

1896 

In  qnihus  Baccalaurei 

1412 

1258 

Magistri  vero 

(520 

638] 

1538.  Juli  12. 

Frankfurt  a.  0. 

Copia  des  brieffs,  der  do  Annen  Gulmes,  D.  Lintholtz  schwe^^r^/ 
tochk»r,  uon  der  Artisten  Facultet  gegeben. 

Wir,  Joachim  Czyrenberger,  der  Artisten  Facultet  die  zeit  l)e- 
canus  vnd  Prepositus,  sampt  allen  anderen,  so  der  Facultet  iczo  in- 
geleubet  vnd  CoUegaten,  bekennen  alle  eintrechtiglich  vnd  semptlich 
vor  vnss  vnd  vnser  nachkommen,  das  wir  nit  auss  pflicht  ader  ge- 
rechtikait,  sunder  auss  kristlicher  liebe  vnd  barmherczigkait  Annen 
Golmes,  Doctor  Lindtholtz  seligen  Schwester  thochter,  alle  jar  jerlich 
anderthalben  gülden  biss  zum  ende  ires  lebens  von  gemeiner  Facultet 
gelde  an  alle  gefher  vff  gutte  trewe  geben  vnd  treulich  an  ganghafiti- 
ger  muncze  vberreichen  wollen,  also  das  vnser  probist,  der  disse  zeit 
sein  wirt,  alle  quartal  der  obgemelten  Annen  zu  gutte  twelfif  groschen 
merkisch  vorgnugen,  vnd  sal  diesser  contract  auff  das  nechst  quartal  auff 
Michaelis  nach  dato  disses  brifs  angehn.  Derwegen  gedachte  Anne 
Golmes  ires  seligen  omenss  Doctor  Lintholcz  habitation,  welche  sie 
inne  gehabt,  doch  gancz  keine  gerechtikeit  darinne  vnd  angehabt«  ein- 
gereuniet  vnd  der  Facultet  zu  guthe  hat  kommen  lassen. 

Nach  absterben  gemelter  Annen  sollen  solch  anderthalben  floren 
von  niemande  irer  freundtschafft  vnd  erbnemen  mer  erfordert  ader 
eine  gerechtikeit  daran  vnd  von  gesucht  werden,  sunder  ewig  gedaclit^^r 
czins  abe  vnd  thot  sein.  Zum  vrkundt  vnd  mherer  glaubwirdikeit 
haben  wir  vnser  P^acultet  secret  wissenthlich  dissem  briue  andrukken 
hissen,  der  gegeben  zu  Frankfort  an  der  Oder  adij*)  an  12.  Julij  im 
jare  Jesu  Christi  funfzenhvndert  vnd  acht  vnd  dreissigk. 


*)  I).  h.  de  dato,  nach  unklarem  italienischen  Vorbilde. 

(äOij 


Anhang. 

trgänznngen  zu  E.  Friedlaender's  Ausgabe  der  DniYersitiLts- 

Matrikel. 

Als  E.  Friedlaender  1887  den  ersten  Band  der  Frankfurter  Matri- 
kel erscheinen  liess,  hatte  er  für  die  Zeit  von  der  Begründung  der 
Universität  bis  zum  Ausgange  des  Wintersemesters  1552/53  nur  ein  Exem- 
plar des  Albums  (A*)  benutzen  können  (Vonvort,  VII),  weil  ein  „alte- 
rum  Volumen  membranaceum  (A^),  rubeo  corio  obductum,**  damals  als 
verloren  geachtet  werden  musste.  Dieser  Verlust  hatte  u.  a.  die  Weg- 
lassung  der  vom  Herbst  1541  bis  zum  Herbst  1542  Immatrikulirten 
lur  Folge,  weil  deren  Namen  in  A^  zwar  vorhanden  gewesen  waren,  in 
A^  aber  fehlten. 

Der  vermisste  Prachtband,  die  officielle  Rectoratsmatrikel,  hat  sich 
nachträglich  im  Archiv  der  evangelischen  theologischen  Fakultät  ge- 
funden und  steht  jetzt  als  Band  la  in  der  Frankfurter  Registratur  des 
Breslauer  Üniversitäts-Archivs.  Er  hat  keine  alte  Aufschrift.  Genau 
^n  demselben  Format  wie  der  andere  Band  (I),  ist  er  doch  viel  besser 
ausgestattet,  es  ist  ein  neuerdings  sorgsam  wieder  hergestellter  Holz- 
band in  rothbraunem,  gemustert  gepresstem  Leder  mit  je  fünf  Messing- 
Wckeln  auf  jedem  Deckel,  beschlagenen  Ecken  und  Messingresten  von 
vSchliesaen,  110  Blatt  stark,  von  denen  das  erste  leer  ist,  ganz  auf  Perga- 
ment geschrieben.  Das  zweite  Blatt  trägt  auf  ddr  ersten  Seite  den  Anfang 
des  Evangelium  Johannis  mit  rother  Initiale,  der  unten  mit  „Et  uerbu 
caro  fa:*^  abbricht.  Die  Rückseite  enthält  den  Immatrikulationseid  mit 
blauer  Initiale,  unten  befindet  sich  ein  T-förmiges  goldenes  Kreuz, 
auf  das  die  Intititulanden  die  Schwurflnger  legten,  wie  die  Schmutzspuren 
uoch  deutlich  zeigen.  Auf  der  Vorderseite  des  dritten  Blattes  steht  der 
aus  A*  bekannte  Kopf  des  ersten  Rectorates  von  Konrad  Wimpina 
^nd  14  IrMnatrikulirte  „De  nacione  Franconum."  Mit  der  Rückseite 
des  Blattes  108  schliessen  die  Namen  ab.  Die  Vorderseite  von  Blatt  109 
bat  einen  notariellen  Act  vom  3.  September  1508,  in  dem  schon  M.  Fa- 

(903) 


bian  Fiinrk  als  Notarius  Vniuersitatis  fungiert.  Darunter  steht  der 
Kopf  für  das  Sommerrectorat  Ib'iH  des  M.  Christophorus  Prey>> 
Pannonius  mit  dem  Verweis:  „qui  noraina  sua  vniuersitati,  iurati. 
dederint,  in  altero  libro  recjuirantur.  Quorum  nuniero  C.  LXXVL* 
Von  der  Kehrseite  des  Blattes  bis  zur  Mitte  der  Kehrseite  des  Blattes  1  lo 
folgt  \Vim])ina's  zweite  Intimacio  studij  Francophordiani  vom  'iH.  Fe- 
bruar ir)0().  Darunter  liest  man  noch  den  Computus  Wimpin a^s  über 
sein  Vicereetorat  vom  Jahre  1521.  Der  hintere  Deckel  trägt,  jetzt  auf- 
geklebt, eine  kurze  aber  nicht  vollständige  l'bersicht  über  die  Universität.*- 
gründungen  von  140!)  bis  1 .')()(;  mit  den  Namen  der  erst^in  Roctornfi. 
Zum  Schutz  des  alten  Buches  sind  jetzt  vor  das  erst^i  und  hinter  <la- 
letzte  Blatt  je  ein  Papierblatt  gesetzt. 

Da  die  Matrikel-Exemplare  A^  und  A*  ausser  in  den  beiden  sthi'H 
genannten  Semestern  auch  sonst  noch  keineswegs  überall  in  den  Namen 
und  deren  S<hreibung  wie  auch  in  der  Heimathsbezeichnung  der  Stu- 
denten  übereinstimmen  und  sich  durch  die  Vergleichung  von  A*  unl 
A  *  auch  einzelne  bessere  Ijesungen  haben  feststellen  lassen,  wird  es  nirht 
unwillkommen  sein,  wenn  solche  Abweichungen,  mindestens  die  von 
Wichtigkeit,  um  den  Wert  von  Friedlaender's  mühsamer  Edititm  zu  er- 
höhen, hier  als  Corollarium  angehängt  werden. 

Bei  der  Drucklegung  ist  so  verfahren,  dass  in  A^  fehlende  NaJiien 
ohne  weiteres  abgedruckt  sind,  während  Verbesserungen  von  Friedlaender*< 
Text  aus  A^  in  runde  Klammern  eingeschlossen  erscheinen  und  ab- 
weichende Lesungen  aus  A ^  gesperrt  wurden.  Zusätze  des  Herausgebir? 
kennzeichnen  sich  durch  eckige  Khimmern. 

150()  a  b. 

Uectoratus  primus  clarissinii  viri  domini  ('«»nradi  Wimpine  de 
BucIkhi,  arcium  et  sacre  theologie  professoris,  vtriusque  Collegij  Fraiu  o- 
phordiani  (lymnasij  collegiati,  nee  non  kathedralium  ecclesiarum  Branden- 
burgensis  et  Hauelbergensis  etc.  canonici  (A*). 

In  A^  Fehlende. 

De  Nacione  Franconum. 
Vrbanus  Funck  de  (Jrunaw.  \0. 

De  Nacione  Marchitarum. 
Joachim  Lussow  de   Perleberg.  10. 

Christianus  Heyniss  [Pontanus]  de  Brück.  10. 

Henricus  de  Knesbicke.  10. 

De  Nacione  Siesitarum. 
Petrus  Thune  de  Lucko.  10. 

Maiiinus  V])errein  de  Kotbuss.  U), 

^^04 


121 

Johannes  Piliatoris  de  Kotbuss.  10. 

Dominus  Caspar  Schleppki   de  Grlogouia.  10. 

Abweichende  Lesungen. 

Francones. 
Johannes  Josst  de  Steten  —  J.  Joss  de  Stedem. 
Johannes  Bibell  (Kabell)  de  Nurnberga  —  Bacc.  J.  Babel. 
Magister  Johannes  Nagelen  de  Guntzenhausen  —  J.  Negelin. 
Magister  Gregorius  Koberer  de  Suniinerhausen  —  Georgius  K. 
Henricus  Breumannus  Moguntinus  —  H.  Brummannus. 
Ludolffus  Cori  (Coci)  de  Osterwiek. 

Magister  Nicolaus  Brunwer  de  Monchperg  —  N.  Brwnner  [Apollo]. 
Henricus  Koch  de  Leypzk  —  Johannes  Koch. 
Petrus  Sutoris  de  Ruremundis  —  P.  Storch  de  R. 
Johannes  Joraer  (Jamer)  de  Hanaw  —  impressar. 
Wolfgangus  Äugst  (Angst)  de  Keysersberg  fAngustusJ. 

Marchitae. 
Joachim  Cham  (Tham)  de  Francofordio. 

Dominus  Michael  Taberer  de  Francofordio  bacc.  —  M.  Tabart. 
Martinus  Springebley  de  Drossen  —  M.  Springenkle. 
Thomas  Deidoner  de  Gütterbock  —  Th.  Deidtmar. 
Laurentius  Vatebant  (Vitebant)  de  Bernaw. 
Andreas  Bude  (Rüde)  de  Francofordio  —  A.  Rode. 
Dominus  Gregorius  Schonewerder  de  Drossen  —  G.   Schonreder. 
Dominus  Michael  Dravol  de  Drossen  —  M.   Drömell. 
Petrus  Hersse  (Heisse)  de  Stetin  —  P.  Heyse. 
Albert;u8  Gebinden  de  Stetin  —  A.  Glindeman. 
Valentinus  Mitten wald  —  de  Prentzlaw. 
Lodevicus  Hasch  de  Francofordio  —  L.  Hack. 
Georgius  Trefflun'de  Francofordio  —  G.  Trepp el in. 
Frater  Martinus  Bartholomei    de    Strussbergk  —  Fr.    Barptholomeus 

Martini. 
Symon  Heniss  de  Brück  —  S.  Heyniss  [Pontanus]. 
Georgius  Labun  de  Bitii  (Bitu)  —  [BütowJ. 
Wolffgangus  Remer  de   Francophordio  —  W.  Rymer. 

Slesitae. 
Jacobus  Rochher  de  Loben  —  J.  Hoch  1er. 
Nicolaus  Girtel  de  Neumburgk  —  N.  Guttel. 
Sebastianus  Kolo  de  Griben  —  S.  Kalo  de  Guben. 
Dominus  Matheus  Mussich  de  Sommeri'eldt  —  M.  Mus  stich. 
Gregorius  Haubiss  de  Sommerfeldt  —  G.  Labuss. 

£05 


122 

Joannes  Andreae  de  Nanmbuig  --  J.  Anders. 
Johannes  Metzer  de  Glogovia  —  J.  Metzler. 
Matheus  Saudach  de  Swybissen  —  M.  Baadach. 
Petrus  Peirsvogel  de  Hanovia  —  Petrus   Petri  Vogel. 
Vrbanus  Snider  (Sander)  de  Crossen. 

Pruteni. 
Albertus  Deutzschman  de  Gdano  —  A.  D.  de  Monteregio. 
Nicolaus  Spereisser  de  Wormedit  —  N.  Spereysen. 
Clemens  Butger  de  Schölfenburg  —  C.  Kuchler. 
Henricus  von  Asken  de  Suecia  —  de  Findlandia  [Abo]. 
Nicolaus  Sehel  de  Dacia  —  N.  Scheel. 
Augustinus  Dreyer  (Preyer)  de  Dirssovia  —    A.  Breyer. 
Johannes  Gerhardi  de  Marien werder  —  J.  Gothardi. 
Philippus  Cadner  de  Heylsberg  —  Ph.  Kattner. 
Michael  Weisman  de  Dirssovia  —  M.  Weyse. 

1507. 

Marchitae. 
Lucas  Kichelitz  (Richelitz)  de  Drossen. 
Matheus  Rutenigk  de  Reppin  —  de  Drossen. 

Slesitae. 
Jodocus  Remis  de  Camentz  —  J.  Renis. 
Amestus  Cirvus  de  Glotz  —  A.  Cirmis. 

Francones. 
Andreas  Jagen  de  Mitwedis  —  Adrian  J.  [Andreas.] 
Johannes  Kever  de  Herczogaurach  —  J.  Kon  er. 
Henricus  Grefendorf  de  Monchberg  —  H.  Grefenburg. 

1508  a. 

Slesitae 
Bartholomeus  Schower  (Schawer)  de  Greyflfenberg  —  B.  Schober  [Sauer] 

Pruteni. 
Joannes  SchulflF  de  Thoronia  —  J.  Schupf. 
Joannes  Doranich  (l)örnnich)  de  Thoronia  —  J.  Darunnich. 

Francones. 
Joannes  Rendt  de  Schmalkaldea  —  J.  Rewdt. 
Joannes  Wuthner  de  Munchberg  —  J.  Luthner. 

150i)a. 
Marchitae.   - 
Nicolaus  Watzmar  (Natzmar)  de   Stolp. 

(806) 


^123  _ 

Slesitae. 
Cristofems  Nyke  de  Grotkow  —  C.  Meko. 
Caspar  Lauryn  de  Frauenstadt  —  C.  Laurman. 

Pruteni. 
Johannes  Mergkler  de  Thuronia  —  J.  Megkler. 

1509  b. 
Francones. 
Georgias  Zucher  (Rucher)  de  Issel  —  G.  Reicher. 

1510a. 

Slesitae. 
Andreas  Cruger  de  Antwitz  —  A.  Cz  enger. 

Francones. 
Johannes  ürlstorffer  (Velstorffer)  —  J.  Velstroffer. 

Marchitae. 
Constantinus  ünlanta  (Unlanca)  de  Pritzwalck  —  C.  C 1  a  u  c  a  [ClancaPJ 
Mathias  Hestorff  de  Osterberg  —  M.  Hessorb. 

1511b. 
Francones. 
Johannes  Kuel  de  Plaubeuren  —  J.  Knol. 

1512a. 

Pruteni. 
Cristianus  FuckibrflT  (Fuck[s]dorff)  de  Gedano  [VoxdorflF.] 

Francones. 
Johannes  Sulver  (Sutner)  de  Losa. 

1512b. 

Marchitae. 
Laurentius  Wilnicz  —  L.  Welnitz  Franco/ordianus, 
Ewaldus  Blanckenburgk  —  E.  Blanckendorff. 

Slesitae. 
Johannes  Jekelicz  Gubenensis  —  J.  Tekelicz. 

1513b. 
Mai'chitae. 
Johannes  Hodus  (Hadus)  de  Stadis. 
Martinus  Lowke  de  Quedelenburg  —  M.  Kowke. 

1514a. 
Slesitae. 
Martinus  Hanke  de  Lignicz  —  M.  Hauck  [HankJ. 

ti07j 


124 

Marchitae. 
Joannes  Karohe-  —   de  Brandenburg. 

i:)14b. 

Slesitae. 
»Symon  Sauer  de  Lawben  —  S.  Sawerman  [Sauer], 
Sebastianus  RotUMiburgk  de  ('nassen  —  S.  Gottenbur^k. 

Marchitae 
Nieolaus  Dossau  de  (Irabau  —  N.  Dessaw  [DousalJ. 
Kemigius  Voppo  de  (irunling  —  K.  Noppu. 

1 .')  1 .')  a. 

Marchitae. 
Lippoldus  von  Hawe  de  Nawen    —  L.  v.  Hagen. 

Slesitae. 
Petnis  Ikym  ((irymj  de  Chulgk. 

ir)15b. 
Slesitae. 
Simon  Goltmacz  de  Brawu  —  S.  (toltman. 

i:)l(>. 
Slesitae. 
Joacliira  Queys  de  Ct»tbus  —  .1.  de  Queis  in  (-otbus. 

In  A*  fehlend: 

(iregorius  Seywei-t  de  Quilitz.  10. 

Mathias  Bardelewe  de  Brandenborg. 
(iregr>rius  Bresdier  de  Oranssoghe. 

Hij  tres  in  Reppin  intitulati  sunt  a  niagistro  [Antonio  PasehedadiJ 
Brandenburg  l.')l()  in  peste. 

1517. 

Slesitae. 
Jeorgitis  Waltendorl!'  —  J.  Walte rsdorft. 
Simon  Schon  <le  Freistadt  —  S.  Schonborn. 
Bartholomeus  Kave  de  Lubross   —   B.  Kaye. 

Marchitae. 
Krasmus  Mereiss  —  E.  Nereiss. 

In  A^  fehlend: 

Slesitae. 
Egidius  Apel  Kotbucensis. 


125 

1518. 
Bei   dem  Rectonit  Wimpina's   ist  zu  lesen:    »»ipso  die  divi  Geor- 
gij**    ITir    yyGalll/*    wie   aus    der  Angabe    hervorgeht:    „qui  suo  annuti 


«lurante  rectoratu. 


u 


Fraiicones. 
Widfgaiigus  Beler  de  Montemiis  —  Monteniuis. 
Ma^rister  Johannes  Steetmeyer  de  Einbeck  —  J.  Streitmerer. 

Marchitae. 
iierhardus  Mende  (Dhen  de)  Tangermundis  —  <i.  Dlien  de  Tangermundis 
Frater  Johannes  Friseman  Kotbusianus  —  J.  Briseiuan. 

Slesitae. 
Valentinus  Tvbiss  de  Hirssberg  —  V.  Tvlisch. 
.hu'obus  Taschenberg  de  Budissin  —  J.  Tasstlienberg. 

lolila. 

Slesitae. 
Vincentius  Waldt  Sprottaviensis  —  V.  Walter. 
Joannes  Berg  de  Trybel   —  J.  Berg  er. 
Barth<domeus  Weisel  [dej  Sommerfeldt  —  B.  Weisser. 
Joannes  Hanig  de  W^ratislavia  —  J.  Hanis  [Hanisch]. 
Paulus  Berg  Hanoviensis  —  P.  Berger. 
Nieolaus  Seyber  de  Sagana  —  N.  Seybyt.  .  .  pauper. 
Lucas  Keller  de  Lubben   —  L.  Keiner. 
Mathias  Heynisch  de  Ryssenbach  —   [Rychenbach]. 

Francones. 
Dominus  Jeorgius  Karyidt  de  Bamberg  —  J.  Barynder. 

Pruteni. 
Valentinus  Bunz  de  Elboch  —    V.  Bunge  [Buge]  de  [Elbing]. 

ir)ll)b. 
Marohitae. 
Andreas  Saidaw  de  iStrausberg  —   A.  Sandaw. 

Pruteni. 
Kartolomeus  Strantig  de  Helis  —  B.  Strantzig. 

Francones. 
V^>l%angu8  Scheltzner  de  Dresen  —  V.  Steltzner. 

VrlX, 
Marchitae. 
Joachimus  Bvsth  de  Saltwe(kd  ~  J.  Bvsch. 

(209) 


126 

Slesitae. 
Matthias  Glodzs  de  Pwdisseen  —  M.  Glodz  de  Podisehn. 

Prancones. 
Evaldus  Haan  de  Kaftheer  Juliacensis  —  de  Kasther. 
Erhardus  Neuwenhedel  de  Constadt  —  E.  Nemelichedel. 

Slesitae. 
Nicolans  Audas  de  Luben  —  N.  Judas. 
Pabianus  BroUe  (Grolle)  de  Purstenberg. 
Casparus  Borssan  de  Marcklissa  —  ().  Berssan. 

1522. 

Marchltae. 
Jacobns  Plest  —  J.  Kiest. 

Heinricus  Berzamb  Hamburgensis  —  Emilius  [Cornelius?]  Berschampe. 
Zacharias  Gerrer  de  Baruch  —  Z.  Gertner. 
Petrus  Gartz  —  P.  Gratz  Freienwaldensis. 

Slesitae. 
Martinus  Buritz  —  M.  Bauitz. 
Balthasar  von  Altingosen  —  Altengolsen. 

Prancones. 
Joannes  Rungel  —  J.  Tun  gel. 

Pruteni. 
Heinricus  Stalbeis  Rigensis  —  H.  Stulbars. 
Augustinus  Dancto  (Damero)  Gedanus  —  A.  Damero. 

1524. 

Marchitae. 
Joannes  Loffhagen  —  J.  Lotthagen. 
Joachimus  Hartstro  (Harcstro)  Berlinensis  —  J.  Harckstro. 

Silesii. 
Pancratius  ThoU  (Thill)  Hirsehburgensis  —  P.  Tholl  [Tyle]. 

1526. 

Marchitae. 
Bartoldus  Bukewitze  Soltwedelensis  —  B.  Kukewitze. 

Sile«ii. 
M.  Johannes Hofemann  de Referstorff  alias Hekental(Lybental)  — LibentaL 

1527. 
Adolphus  de  Beuthen  —  A.  ä  Benthen  [Bentheim]. 

1530. 

^..    ,        \   Recke  —  Hecke. 
Nicolaus  J 


127 

1531. 
Margwardus  Wildeiberg  de  Büchern  —  M.  Willenbergk. 
Ueorgius  Belicze  de  Werlicz  —  6.  B.  de  Werbenn. 

1532. 
Caspams  Creytraer  —  Kreczmer  Ligeniczius. 
Joannes  Framholt  —  Stargardius. 
Henricns  de  Hentleyn  —  Huthlein. 
J4»annes  Nisius  —  J.  N.  Lanius  Francofordensis. 
CristoflFerus  Lutther  —  C.  Lotther  Lipcensis. 
Sebastianus  Stummel 


Hieronimus  Rephon 
Martinus  Stummel 
Michael  Tylitz  — Tylcz 


^  Francofordenses. 


1533. 
Simon  Freiger  —  S.  Kreiger. 

1534  a. 
Ac'hacius  de  Stember  ex  Selcho  Pomeranus  —  A.  de  St  einher. 

« 

Blasitts  alias  Basilius  Barcz  de  Kessel  [Barthius]. 
Oeorgius  Kulicz  Francofordius  —  Gregorius  K. 

1538  b. 
Lucas  Hintze  ex  Stergerdia  —  L.  Hincke. 

1539a  bis  1541a. 
Für  die  Reihenfolge  der  Rectorate  von  1539  a  bis  1541a  ist  eine 
grosse  Verwirrung  zu  beseitigen,  die  auf  den  Redactor  der  in  A*  ursprüng- 
lich fehlenden  Semester  Wolfgang  Jobst  und  die  von  ihm  vorgefundenen 
Gedankenlosigkeiten  einzelner  Rectoren  zurückgeht.  Friedlaender  (Vor- 
wort, Xin)  ordnet  die  Semester  nach  Jobst,  wie  hier  folgt;  wir  stellen 
die  richtige  Reihenfolge  rechts  daneben: 

1589  b     Georg  Sabinus     1539  a. 

154()a     Simon  Willich     1539b. 

154()b    Lorenz  Schreck     1540a. 

1541a    Melchior  Wins     1540b. 

1541a     Johann  Georg      1541a. 

Der  spätere  Nachtrag  bei  Sabinus,   dass  er  an  St.  Galli  1539  sein 

Amt   angetreten  habe,    corrigirt  sich  durch  das  am  Ende  des  Semesters 

stehende    „Hac  aestate."      Schreck    und    Wins    wollen    beide    (A^)    an 

St.  Galli  1540  begonnen  haben:  rl;j  es  feststeht,  dass  Wins  auf  Schreck 

(411) 


128 

folgte,  so  hat  Sclireck's  Rectorat  an  St.  (ieorgii  1540  angefangen.  Wenn 
nnn  auch  noch  Willich  sein  Rectorat,  das  hinter  dem  des  Sabinus 
folgte,  in  das  Jahr  1540  (ohne  bestimmten  Anfangstenuin)  versetzt, 
so  liat  er  (ahnlich  wie  Schreck  St.  (Jalli  für  St.  Georgii)  bei  dem 
l'herschreiben  der  Immatrikulirten  aus  seiner  Inscriptionsliste  in  die 
Matrikel  am  Ende  des  Semesters  1531)/ 40  in  der  Zerstreutheit  1540 
für  1539  geschrieben. 

1540b  [nicht  a]. 
Johannes  ....  ver  Francophordianus  —  J.  Pruuer. 

1541a. 
103.  Sabellus  Rulow  Marchiticus,  arcium  Baccalaureus.  1^  gr- 

1541b. 
Anno  ä  Christo  nat<)  MDXXXXI.  ipsis  ferijs  diui  Galii  renunctiatn> 
|estj  omnium  voto  Rector  magnificus  illustris  ac  generosus  princeps  et 
dominus,  dominus  Johannes  Albertus,  gracia  dei  dux  Megapolitanu> 
etc.  Huic  adhibitus  est  in  Vicerectorem  egregius  d.  Doctor  JodocD> 
Willichius.  Sub  cuius  hyemali  magistratu  recepti  sunt  in  numeniiii 
«tudiosorum,  quorum  nomina  subscripta  sunt.     Natio  P/mteim^a. 

1.  M.  Paulus  Lauenrodt  de  Soltwedel 

2.  Joachimus  Volgenau. 
/{.  Bartholomaeus  Copflfe  Warbensis. 

4.  Florianus  Daull  Neustadiensis. 

5.  Johannes  Boumgardt,   Prutenus,  de  Neumark, 
(i.  Simon  Schwartz,  Prutenus,  de  Strasburgk. 

7.  Albertus  Steffen  Francophordianus. 

8.  Bartholomaeus  Block  Francophordianus. 

9.  Paulus  Damitz  Kolbergensis,  Pomeranus. 

10.  Qregorius  Schmidt  Mellerstadiensis. 

11.  Andreas  Czveszielskv  Polonus. 

12.  M.  Michael  Cellin  de  Sueth,  Marchiticus. 

13.  Nicolaus  Rambynski. 

14.  Johannes  Jens  Dresdensis. 

15.  Caspar  Pratinus  Polonus. 
1().  Nicolaus  Hortensius  Polonus. 
17.  Johannes  Germettus  Polonus. 
\X.  Andraeas  Lactorouius  Polonus. 
ly.  Author  a  Schuulenberg,  artium  liberalium  ac  iuris  vtri- 

usque  Doctor,  Brunsuicensis,  et  profe.Hftof\ 

20.  Andraeas  Stolpe  Brandemburgensis. 

21.  Gregorius  Thesmer  Kolbergensis,  Pomeranus.  10  gr. 

(212) 


10 

^• 

10 

P. 

4 

gr- 

10 

gr 

1 

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1 

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gr. 

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3 

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10 

gr. 

10 

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10 

gr- 

10 

gr- 

16 

gr. 

129 


22.  Jachimus  Bukowresky  Polonus. 

23.  Albertus  Vrbanowsky  Polonus. 

24.  Johannes  Qrische  de  Frauenstadt. 

25.  Jacobus  Jonas  Crosnensis. 

26.  Matthaeus  Pollen  Crosnensis. 

27.  Thomas  Bronisch  [de]  Aldenstein. 

28.  M.  Andraeas  Meuselius  aliäit  Musculus,     Dodor  theo- 
logiae  d  pastor  ecclesiae  Franoophordianae 

29.  Christophorus  Saltzer  Olmitzensis. 

30.  Gregorius  Gastmeyster  Franckophordianus. 

31.  Nicolaus  Golhen  Storkauiensis. 

32.  Johannes  Seubel  Gorlicensis. 

33.  Johannes  Ziegenhausenn  von  Pritzwalck. 

34.  Henricus  Haubitz  [von]  Cleynobisch. 

35.  Sigismundus  Bottenburgk  von  Gros-Laeslaw. 
36..  Adam  Bilnisky. 

37.  Johannes  Dzybalthowsky. 

38.  Albertus  Turkowsky. 

39.  Johannes  Wlostzeiewsky. 

40.  Adamus  Hertzog  Ascherleuensis. 

41.  Laurentius  Schuldt  de  Predav  prope  Nau. 

42.  Mauricius  Danil  Perlebergensis. 

43.  Casparus  Helvingk  Drossenius. 

44.  Albertus  Rosack  de  Luben. 

45.  Jacobus  Ealckreuter. 

46.  Thomas  Goggius  Nauensis. 

47.  Franciscus  Heusei  Berolinensis. 

48.  Gregorius  Daw  Lubusianus. 

49.  Matthaeus  Dirsoviensis  Prutenus. 

50.  Joachimus  Griben. 

51.  Fabianus  Schulteti  Liuonius,  Derpensis. 

52.  Joachimus  Sculteti,  superioris  frater. 

53.  Stephanus  Buchner  Annaemontanus. 

54.  Christianus  Filitz  Stendaliensis. 

55.  Sebastianus  Krannigk  Francophordianus. 

56.  Stanislaus  Kasick  Posunauiensis. 

57.  Marianus  Sibenburger  Carinthius  [de]  Villach. 

Summa  inscriptorum  quinquaginta  Septem. 


10 

gr. 

10 

gr- 

3 

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10 

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10 

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6 

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1 

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5 

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5 

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10 

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10 

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10 

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10 

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10 

gr. 

10 

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10 

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1 

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10 

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10 

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4 

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gr. 

5 

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10 

gr. 

10 

gr. 

10 

gr. 

totum 


1542  a. 
Anno    a    nato    Christo    milesimo    quingentesimo  XLII.    ipsis  ferijs 
diui  Georgij    renunciatus  est  Rector   magnificus  illustris  princeps  Fri- 

Acten   und  Urkunden,  Heft  IV.  (218)  9 


130 

dericus,  marchio  Brandenburgonsis  etc.,  cui  substitutus  est  Vicerector 
Caspar  Witterstadius,  Licendatus.  Sub  cuius  magistratu  sequent^ 
dederunt  sua  nomina  Vniuersitati.     Ntxtw  Franoonica, 

1.  Mathias  Closius  Hirschbergensis.  10. 

'2.  Joannes  Rinderfeit  Vratislauiensis.  10. 

8.  Thoraas  Walter  Crosnensis.  10. 

4.  Matheus  Trummel  Crosnensis.  10. 

5.  Lucas  Schippingk  Stergardianus.  10. 

6.  Joannes  Martini  Landsbergensis.  1. 

7.  Clemens  Migret  Brisnensis.  10. 

8.  Valentinus  Mörtz  Brisnensis.  10. 
5).  Martinas  Rulle  Arnswaldensis.  10. 

10.  Paulus  Buchmannus  öorlicensis.  10. 

11.  Leonardus  Furstenow  Stetinensis.  10. 
l'i.  Caspar  Schweczensis  Bruttenus.  3. 

13.  Albertus  Therzingk  Dantiscus.  10. 

14.  Lucas  Schwalgoflfzky  Polonus.  IL 

15.  Albertus  ex  Rosenbitzke.  10. 

16.  Mauricius  Hölingk  Fridlandensis.  10. 

17.  Vitalis  Melchior  Wormutensis.  10. 

18.  Georgius  Graflfe  Posnaniensis.  10. 

19.  Joannes  Joseph  Posnaniensis.  10. 

20.  Joannes  Acoscorin  Posnaniensis.  10. 

21.  Joannes  Ferinus  Posnaniensis.  10. 

22.  Caspar  Osnes  Posnaniensis.  10. 

23.  Josephus  Stiuonies  Posnaniensis.  10. 

24.  Stanislaus  Schädel  Posnaniensis.  10. 

25.  Jacobus  Frolich  Posnaniensis.  10. 

26.  Magister  Johannes  Agricola. 

27.  Petrus  Friderich  Fridlandensis.  10. 

28.  I.V.  Doctor  Christophorus  de  Strassen,  Ordinarius. 
H  anvo  1560.  22.  Martij  et  sie  cixit  in  Acndeniia 

lt<  annos.  40*). 

21).  Thomas  ä  Greiflfenbergk.  10. 

30.  Christophorus  ä  Schlyben.  10. 

81.  Caspar  k  Decho  Ponieranus.  10. 

32.  Laurentius  Oflfenberger  Lipsensis.  10. 

33.  Donatus  Zimmermann  Besgouiensis.  10. 

34.  Vitus  Bagk  Cronacensis.  10.  dedU  Mum, 

35.  Daniel  Prignitz  de  Fingka.  10. 

1)  Oder  4? 

(«14) 


131 


36. 
37. 

38. 
39. 

40. 
41. 
42. 
43. 

4-:. 

45. 
46. 
47. 

4«. 
49. 
50. 
51. 
52. 
53. 
54. 
55. 
56. 
57. 
58. 
59. 
60. 
61. 
62. 
63. 
64. 
65. 
66. 
67. 
68. 
69. 
70. 
71. 
72. 
73. 
74. 
75. 
76. 
77. 


Jacobas  Steynigke  Regiomantanus. 

Bartholomeas  Krappe  Francofordianus. 

Anthonlos  Lindigke  Tangermundensis. 

Caspar  Knien  Arnswaldensis. 

Melchior  Priesae  Crosnensis. 

Anthonius  Alberas  Bundslaniensis. 

Martinas  Hoftnan  Linsbergensis. 

Otto  ab  Amsbergk  a  Waldsleben. 

Christophorus  Haubitz  Farstenwaldensis. 

Joannes  Bognir  de  Saro. 

Gordianus  Braytenbacli  Berlinensis. 

Joannes  Panthaleon 

Thomas  Thamisnems  \      ^i 

Abraham  Thuarascow  ( 

Bartholomeas  Amphorenas  ' 

Simon  de  Samorsche. 

Andreas  Schnyder. 

Joannes  Mansterus  Ingelhaimensis. 

Christophorus  Boch  Coloniensis  ad  Spream. 

Eastachius  Steaermeister  Spirensis. 

Christophorns  a  Zemen. 

Jacobas  Schults  Stetinensis. 

Ambrosias  Knnigke  Dantiscus. 

Martinas  Hertel  Sylesios. 

Joannes  Jadas  Labaniensis. 

M.  Sebastianas  Haylmannus. 

Valentinas  Maller  Farstenwaldensis. 

Panthaleon  Thane. 

Lucas  Prentzelow  Soldinensis. 

Martinas  Jacobi. 

Georgias  Wels  Landsbergensis. 

Andreas  Eichholtz  Brandenburgensis. 

Joachimus  Schultz  Soltwedelensis. 

Stanislaus  Seronisky. 

Albertus  Pozyemsky. 

Gregorius  Qrachowitz. 

Joannes  Aletscko. 

Franciscus  Wagouitz. 

(Jeorgius  Posiborofsky. 

Nicolaus  Spremanssky. 

Georgias  Knospel  Crosnensis. 

Joannes  Heringk  Lipsensis. 

(416) 


10. 

10. 

10. 

10. 

10. 

10.  totum. 

10. 

10. 

10. 

5. 
10. 

10.  totum. 
10. 
10. 
10. 
10. 

1.  dedii  totum. 

—   totum. 

10. 

10. 

10. 

10. 

10.  totum. 

10. 

10. 

9. 
10. 
10. 
10.  dedit  U^um. 

1. 
10. 
10. 

1. 
10. 
10. 
10. 
10. 
10. 
10. 
10. 

10. 


j 


1H2 


78.  Bartliolomeus  Kalckreuter.  — 

79.  Martinas  Schyle  Arnswaldensis.  10. 

80.  Erasmus  Moritius  Magdenburgensis.  10. 

81.  Georgius  Klugke  üorlicensis.  10. 

82.  Valentinus  de  Aurea,  Bruttenus.  10. 

83.  Zacharias  Kreuscher  Argentinensis.  10. 

84.  Christophorus  Hesse  Furstenwaldensiß.  1. 

85.  Martinus  Degke  Zulchensis.  4. 

86.  Mathias  NyswastofFsky.  10. 

87.  Stanislaus  Szisky.  10. 

88.  Albertus  Brisskoufsky.  10. 

89.  Martinus  Stubnerus  Begiomontanus.  1. 

90.  Joannes  Mens  Angermundensis.  1. 

91.  Joannes  Meusel  Aurbachius.  1. 

92.  Joannes  Thimisky  Polonus.  10. 

93.  Joannes  Ludwig  Begiomontanus.  10. 

94.  Bartholomeus  Michael.  10. 

95.  Nicolaus  Klotzius  ex  Batenow.  10. 

96.  Gregorius  Tytze.  5. 

97.  Erasmus  Thyle  Begiomontanus.  10. 

98.  Abraham  a  Bredow.  10. 

Summa  inscriptorum  XCVIII. 


Eirata. 

S.  11  Z.  4.  für  charisHimo  lies  clarissimo. 

S.  12  No.  148  für  Magistrandcn  6  lies  7. 

S.  105  [1591a]  ad  diem  XV.  Kai.  Maij  =  17.  April. 


H.  Fl«t»ahmann.  BtmIau,  Ohlauoratc.  •• 


Urkunden  zur  Güterverwaltung 


der 


Universität  Frankfui't  a.  0. 


Herausgegeben 


vou 


Emmy  Vosberg 


Breslau 

Verlag  von  M.  &  H.  Marcus 

1 903 


Vorwort. 


Dies  fonfte  Heft  enthält  eine  Sammlung  von  Aktenstücken,  die  zunächst  als 
Unterlage  für  eine  Untersuchung  über  die  Güterverwaltung  der  Universität  Frank- 
furt a.  O.  dienen  sollte,  welche  die  Verfasserin  in  der  nächsten  Zeit  zu  veröffentlichen 
gedenkt,  die  aber  auch  an  sich  willkommen  ist  und  hoffentlich  zu  ähnlichen  Arbeiten 
anreizen  wird.  Aber  jene  nächste  Aufgabe  bestimmte  die  Auswahl  der  Stücke  und 
bei  dem  umfangreichsten,  dem  Rechnungsbuch  von  1621  —  No.  8  S.  15  bis  78  — 
die  Art  der  Bearbeitung. 

Das  Rechnungsbuch  ganz  abzudrucken  verbot  sich  schon  wegen  der  Ausdehnung, 
sodann  aber  weil  seine  Anlage  nicht  ganz  übersichtlich  ist.  Mit  der  Hauptrechnung 
sind  Nebenrechnungen  verbunden  und  die  Bedeutung  mancher  Posten  ist  nicht  ohne 
weiteres  zu  erkennen.  Neben  Pachtgeldern,  Zinsen  von  Kapitalien,  Dienstgcldern, 
SpoTteln  und  Strafgeldern  werden  Dienste  verschiedener  Art  aufgeführt,  Fuhren 
Ton  Dünger,  Holz,  Steinen  usw.,  Nachtwachen,  Lieferungen  von  Getreide,  Holz, 
Wein,  Mohn,  Fischen,  Hühnern,  Gänsen,  Lämmern,  Schweinen,  dazu  die  Pflicht  Holz 
zu  hauen,  Stangen  zu  bereiten  u.  dgl. 

Auch  ergeben  sich  schon  aus  den  hier  abgedruckten  Fischcreiurkunden  Dienste 
und   Lasten    der   Unterthanen,    die  im  Rechnungsbuch  nicht  erwähnt  aber  bei  der 
Beurteilung  der  Leistungen  doch  zu  berücksichtigen  sind,  wie  die  Pflicht  derKossäthcn 
Netze  zu  ziehen   und  Netze  zu  flicken,  Wasserläufe  und  Seen  zu  reinigen,  die  Hege- 
wasser zu  pflegen  u.  s.  w.  Und  Ähnliches  oi  giebt  sich  aus  anderen  Akten  für  die  übrige 
Gaterverwaltung.  Alle  diese  Berechtigungen  fordern  Untersuchungen,  ehe  man  ihren  Wert 
für  die  Universität  und  die  mit  ihnen  gegebene  Belastung  der  Bauern  beurteilen  kann ; 
auch  begegnen  dabei  noch  mancherlei  besondere  Schwierigkeiten.    Die  Lieferungen  an 
Getreide  sind  zum  Teil  verbunden  mit  den  Pflichten  der  grundherrlichen  Mühlen  und 
ihren  Privilegien,  und  die  Dienste  der  Unterthanen,  die  ohne  oder  für  sehr  geringen 
Lohn  geleistet  werden,  mit  verschiedenartigen  Einnahmen.    Lieferungen  von  Dielen 
werden   Latus  52   als  Einnahmen  gebucht,   aber   zugleich  als  Ausgaben  bezeichnet, 
weil  sie  für  die  Instandhaltung  der  Universitätsgebäude  benutzt  und  also  verausgabt 
wurden.    (S.  32.)    So    konnte   kein    Zweifel    sein,    dass  das  Rechnungsbuch  nur  in 
einer  Bearbeitung  veröffentlicht  werden  durfte,  welche  das  Verständniss  erleichterte.  Es 
boten  sich  für  diese  Bearbeitung  zahlreiche  Gesichtspunkte  dar,  als:  1)  Die  Einnahmen 
der  Professoren.    2)  Das  Verhältnis  ihrer  Einnahmen  an  Geld  und  Naturalien.    3)  Die 
Bedeutung  der  verschiedenartigen  Besitzungen  und  Rechte  für  die  Kasse  der   Uni- 
versität als  Acker,  Wald,  Fischerei,  Jagd,    Sportwesen,    Braugerechtigkeit,    Branntr 
^einkonzessionen,  Mühlen,  Zollfreiheiten  u.  s.  w.    4)  Die  Leistungen  der  einzelnen 
l^orfer  und  weiter  der  einzelnen  Bauern.  5)  Das  Verhältnis  der  Leistungen  der  Kossäthen 


II 

sa  den  Leistangen  der  Bauern.  6)  Die  Aufgabe  der  Schulzen  bei  diesen  Leistungen 
7)  Die  Lästigkeiten,  die  mit  dieser  Art  von  Besoldung  für  die  Empfänger  Ter- 
bnnden  waren.  8)  Die  durch  diese  Gnterverwaltung  bedingten  Aufgaben  der  Poliiei. 
wie  Sorge  für  die  Strassen,  Reinigung  der  WasserUufe  und  Seen.  9)  Das  Yerbiltnis 
der  nicht  geleisteten  zu  den  geforderten  Zahl^tagen,  Diensten  und  Lieferungen. 
10)  Die  Erläuterung  dieses  Verhältnisses  durch  Vergleich  Terschiedener  Jahre  und  weiter 
dieses  ganzen  Systems  der  Nutzung  mit  anderen  Versuchen,  namentlieh  mit  der 
Generalpacht.  Ein  grosser  Teil  dieser  und  anderer  Fragen,  zu  denen  das  Rechnungs- 
buch  auffordert,  ist  nur  in  Verbindung  mit  Untersuchungen  zu  lösen  und  zu  benutzen, 
die  der  Bearbeitung  beigegeben  werden.  Die  Ergebnisse  dieser  Ilnteivuchungai 
lassen  sich  dagegen  —  w^enigstens  zum  Teil  —  in  einer  den  Aufstellungen  d^ 
Bechnungsbuchs  angepassten  Form  zusammenstellen.  Allein  sobald  man  den  Versuch 
macht  mehrere  derartige  Reihen  in  das  Rechnungsbuch  desselben  Jahres  aafzunehmen, 
so  wird  man  sich  der  Übersichtlichkeit  wegen  gezwungen  sehen,  sie  getrennt  zu  be- 
handeln. Man  wird  gewisscrmassen  mehrere  Bearbeitungen  des  Rechnungsbuches  oder 
gewisser  Teile  des  Rechnungsbuches  nach  einander  liefern.  Recht  fruchtbar  feroer 
würden  solche  Tabellen  meist  erst  werden,  wenn  sie  mit  anderen  verbunden  wurden, 
wenn  z.  B.  die  Leistungen  der  einzelnenen  Bauern  bestimmter  Dörfer  aas  mehreren 
Bechnungsbnchcm  —  etwa  von  1621,  1640,  1650,  1670,  1700,  je  nachdem  gewisse 
Jahre  für  gewisse  Verhältnisse  lehrreich  sind  —  verglichen  würden.  Einige  dieser 
Aufgaben  bilden  den  Gegenstand  der  oben  genannten  Untersuchung  der  Yerfasserin, 
andere  sind  für  weitere  Untersuchungen  in  Aussicht  genommen.  Wer  davon  eine  lögen 
will,  wird  niemals  umhin  können,  die  Rechnungsbücher  selbst  einzusehen,  es  kirn 
zunächst  darauf  an,  in  ihre  Benutzung  einzuführen  und  gewisse  Thatsachen 
übersichtlich  zusammenzustellen.  Das  ist  die  Aufgabe,  die  sich  die  vorliegende 
Bearbeitung   gesetzt   und    wie   mir    scheint  nicht  ohne  Erfolg  gelöst  hat. 


Der  Druck  der  ersten  Bogen  ist  durch  äussere  Verhältnisse  stark  gestört  worden 
und  einige  Seiten  wurden  wieder  abgelegt,  ehe  die  späteren  Seiten,  auf  die  in 
den  Anordnungen  verwiesen  wurde,  gesetzt.  Vor  der  Benutzung  sind  deshalb  folgende 
Zahlen  einzustellen:  In  den  Anm.  auf  S.  15:  36  f,  auf  S.  19:  90,  auf  S.  21:  56. 
Auf  Seite  20  A.  2  Zeile  4  lies:  21  u.  22,  letzte  Z.:  28.  Auf  S.  21  A.  2  lies  20, 
auf  S.  28  A.  1:  20  und  S.  45  A    1:  19. 


G.  Kauftaianii. 


Die  vorliegende  ürkundensammlung  aus  den  Akten  der  Universität 
Frankfurt  an  der  Oder  umfasst  das  sechzehnte,  siebenzehnte  und  acht- 
zehnte Jahrhundert.  Sie  ist  unter  dem  Gesichtspunkt  entstanden,  einen 
Einblick  zu  geben  in  die  Art  der  Qüterverwaltung  der  Universität:  ihren 
Wirtschaftsetat,  die  Einnahmen  und  Ausgaben  und  die  Weise  dieselben 
zu  regeln,  die  Aufsicht,  welche  die  Universität  zu  üben  hatte  über 
den  die  Güter  verwaltenden  Bearatenkreis  und  über  ihre  Unterthanen, 
schliesslich  die  Conflikte,  in  die  sie  verwickelt  wurde,  um  ihren  Besitz 
zu  schützen  und  zu  erhalten. 

Die  Urkunden  entstammen  der  Frankfurter  Registratur  an  der 
Universität  Breslau.  Etwa  die  Hälfte  des  Materials  ist  den  Copial- 
büchem  entnommen,  das  übrige  anderem,  zum  Teil  ganz  zerstreutem  Akten- 
material. Soweit  zu  den  Copien  Originale  im  Geheimen  Staats-Archiv 
in  Berlin  vorhanden  waren,  ist  nach  denselben  verglichen  worden.  Nr. 
1  u.  2  sind  von  Wort  zu  Wort  nach  den  in  Berlin  befindlichen 
Originalen  corrigiert. 

Die  Urkunden  sind  teils  im  Wortlaut  teils  im  Excerpt  gegeben. 
Im  letzteren  Falle  ist  der  Versuch  gemacht,  den  Charakter  der  Fassung 
zu  wahren.  Bei  den  wörtlich  gegebenen  ist  die  Orthographie  des  Schrei- 
bers beibehalten  mit  folgenden  Einschränkungen:  Ueberflüssige  Häufungen 
gleicher  Consonanten  sind  beseitigt,  (z.  B.  f  statt  flf,  s  statt  sz  —  in  Worten 
wie  als  etc.  — ,  d  od.  t  statt  dt,  g  od.  k  statt  gk),  die  vokalisch  ge- 
brauchten V  und  w  durch  u  und  die  consonantisch  gebrauchten  u 
durch  V  bezw.  w  ersetzt  desgl.  die  für  i  gebrauchten  j  durch  i. 
Die  ganz  willkürlich  schwankende  Orthographie  bezüglich  der  An- 
fangsbuchstaben ist  dahin  geregelt,  dass  in  den  Urkunden  alle  Eigen- 
namen und  Hauptworte  durchweg  mit  grossen,  alle  anderen  Worte  mit 
kleinen  Anfangsbuchstaben  geschrieben  worden  sind.  Eigennamen  sind 
unverändert  gelassen. 

Die  Signatur  der  Frankfurter  Registratur  ist  am  Kopf  jeder  Ur- 
kunde in  Klammem  vermerkt.  Die  wörtlich  gegebenen  Teile  sind  in  An- 
führungszeichen gesetzt.     Die  Ordnung  ist  chronologisch. 

Acten  and  Urkunden.    Heft  V.  i 


Veraelehnis  der  Urkandeii. 

Nr.  Seite 

1.  Kurfürst  Joachim  II  übereignet  der  Universität  die  Güter  des 
Karthäuser- Ordens  bei  Frankfurt.     1540.  4 

2.  Kurfürst  Johann  Georg  bestätigt  der  Universität  ihre  Kart- 
häuser und  Stendarschen  Güter.     1564.  6 

3.  Vertrag  zwischen  dem  Abt  zu  Neuen  Zelle  einerseits  und  der 
Universität  und  Herrn  von  Beerfelde  zu  Lossow  anderer- 
seits.    1571.  8 

4.  Kurfürst  Johann  Georg  kauft  der  Universität  die  grosse  Kart- 
häuser Heide  ab.     1575.  9 

5.  Kurfürstlicher  Befehl  an  den  Hofrentmeister  wegen  Zahlung  einer 

der  Universität  bewilligten  jährlichen  Pension.     1583.  12 

6.  Kurfürst  Johann  Georg  verbietet  der  Familie  v.  Beerfelde  das 
unbefugte  Holzen    in  der  freien  Heide  der  Universität.     1590.     13 

7.  Kurfürstliches  ßescript  wegen  freien  Brauens  der  Universität 
1590.  13 

8.  Das  Rechnungsbuch  der  Universität  von  1621.  14 

9.  Gesuch  des  Syndicus  der  Universität    an  den  Bat  und  Zöllner 

zu  Wrietzen  wegen  Fisch- Abfuhr.     1622.  7^^ 

10.  Bestallung  des    Georg  Glitzen    zum  Fischer  und    Garnmeister 

für  die  Fischerei  der  Universität  zu  Wrietzig.     1623.  80 

11.  Bericht  über  die  Zustünde  der  Fischerei  zu  Wrietzig.     1624.       84 

12.  Bestallung  des  Georgen  Glitzen  zum  Fischer  und  Garnmeister 

für  die  Fischerei  der  Universität  zu  Wrietzig.     1628.  86 

13.  Bestallung  von  vier  anderen  Fischern  und  Garnmeistern  für 
dieselbe  Fischerei.    1641.  88 

14.  Eid  der  zur  Wrietsfiger  Fischerei  bestellten  Fischer.     1641.  92 

15.  Contract    zwischen    der  Universität    und    zwei  Fischern  wegen 

der  Wrietziger  Fischerei.     1661.  93 

16.  Entscheidung  des  Kurfürsil.  Kammergerichts  über  die  der 
Universität  schuldigen  Dienste  ihrer  Unterthanen  zu  Wrietzig 
und  Lindow.     1662.  95 

17.  Gesuch  der  Universität  an  die  Kurmärk.- Amtskammer  in  Cüstrin 

um  Erlass  einer  Bestrafung  ihres  Oekonomus.     1676.  9(i 

18.  Befehl  der  Neumärkisohen  Regierung  an  den  Rat  von  Cüstrin, 
in  Sachen  einer  Beschwerde  der  Frankfurter  Fischer  zu  be- 
richten.    1704.  97 

19.  Abschliiglicher  Bescheid  der  Neumärk.  Regierung  an  die  Uni- 
versität betreffend  die  Beschwerde  der  Frankfurter  Fischer. 
1704.  99 

20.  Die  Neumärk.  Regierung  ladet  Bürgermeister  und  Bat  der 
Stadt  Cüstrin  in  derselben  Sache  zum  Termin.     1704.  99 


Nr.  Seite. 

21.  Königliche  Verordnung  an  den  Geheimen  Jnstizrat  in  Sachen 
der  Frankfurter    Fischer  gegen  Oberamtmann  Knippel.     1708.  100 

22.  Gesuch  der  Frankfurter  Fischer  an  König  Friedrich  I.  um  Schutz 
gegen  Oberamtmann  Knippel.     1708.  101 

23.  Ferneres  Gesuch  wie  oben.     1708.  102 

24.  Ersuchen')  an  den  Generalleutnant  Freiherrn  v.  Schabberndorf 
wegen  der  Fischerei  auf  der  Oder.     1710.  103 

25.  Konigl.  Entscheidung  in  Con-  u.  Beconventionssachen  zwischen 
der  Universität  und  Friedr.  v.  Beerfelde.     1720.  103 

26.  Commissarischer  Vergleich  der  Universität  mit  Herrn  v.  Bohr 
Holzungsrechte  betreffend.  1720.  105 

27.  Commissarischer  Vergleich  der  Universität  mit  Herrn  v.  Beer- 
felde Holzungs-,  Weide- u.  Jagdgerechtigkeiten  betreflFend.   1720.  106 

28.  Etat  über  die  Einnahmen  der  Universität.     1724.  108 

29.  Konigl.  Verfügung  an  die  Universität  wegen  besserer  Einrichtung 
der  Oeconomie,  Disciplin  etc.     1725.  110 

30.  Contrakt  zmscben  der  Universität  und  Herrn  v.  Hohendorf 
wegen  Hetzens  und  Jagens  auf  der  Döberin'  und  Nieder-Jesar' 
sehen  Feldmark.     1725.  111 

31.  Befehl  der  Universität  an  Schulzen  und  Schoppen  ihrer  acht 
mittelmärk.  Dörfer  wegen  der  Strafengefälle.     1728.  112 

32.  Consil-Beschluss  betreffend  die  Gebühren  des  Bectors  und  des 
Secretairs  der  Universität  von  den  altmärk.  Lehnbriefen.    1729.  112 

33.  Konigl.  Verfügung  an  die  Universität  zweifelhafte  Bechtsfälle 
betreffend.     1733.  113 

34.  Pachtcontrakt zwischen  derUniversitätundHerrn  v.Burgdorf  wegen 

der  Jagd  auf  der  Döberin'  und  Nieder- Jesar'schen  Feldmark.  1 734.   113 

35.  Commissarischer  Vergleich  der  Universität  mit  ihren  Unter- 
thanen  zu  Wrietzig  i.  p.  Fischerei,  Dienste  u.  a.  1736.  114 

36.  Königliche    Verfügung    wegen    der    Zollfreiheit    von     Weizen 

im  Karthaus.     1736.  116 

37.  Pachtcontrakt  zwischen  der  Universität  einerseits  und*  dem 
Weinmeister  zu  Wrietzig  Jürgen  Sandow,  dessen  Sohn  und  dem 
Gerichtsmann  und  Krüger  Jürgen  Ostwald  andererseits,  über 
den  Weinberg  der  Univers,  zu  Wrietzig.     1736.  116 

38.  Generalpachtcontrakt  über  die  neunjährige  Verpachtung  der 
mittelmärk.  Güter  und  Hebungen  der  Universität  an  Ober- 
amtmann Schwartzmeyer.     1739.  118 

39.  Becess  zwischen  der  Universität  und  den  Gemeinden  ihrer  Dörfer 
Jacobsdorf  und  Briesen  einerseits  und  Major  v.  Stranz  anderer- 
seits eine  Triftgerechtigkeit  betreffend.     1749.  122 

^)  Der  Absender  ist  nicht  genannt,  cf.  S.  108  Anm.  1* 


1.  Kurfßrst  Joaehim  H  best&tisrt  die  Universit&t  Frankftirt 
und  vereignet  ihr  die  Gflter  des  Karthäuser-Ordens 
bei  Frankfurt. 
Cöln  a.  S.  8.  April  1540. 

Berl.  Staats-Archiv.     Urk.  Frankfurt  a./O.  Universität,  no.  4. 

(Copial  Buch  Nr.  23.  fol.  52.) 

„Wir*)  Joachim  von  Gots  Genaden,  Marggraf  zu  Brandenburg,  des 
heiligen  Romischen  Reichs  Ertzkhamrer  und  Churfurst,  zu  Stetin  Pomern 
der  Kassuhen  Wenden  und  in  Schlesien  zu  Krossen  Hertzog,  Burggraf 
zu  Nurmberg  und  Fürst  zu  Rügen, 

Bekhennen    hiemit    und  thun    kunth    vor    uns,    qnser  Erben,    und 
Nachkhomen  kegen  meniglichen :  Als  weyland  der  hochgeborn  Purst,  Herr 
Joachim  Marggraf  zu  Brandenburg,  des  heiligen  Romischen  Reichs  Ertz- 
khamrer und  Churfurst,    zu  Stetin  Pomern    der  Kassuben  und  Wenden 
Hertzog,    Burggraf   zu    Nurmberg,    und  Fürst    zu  Rügen,    unser  lieber 
Herr   und   Vater,    ein    gemeine    Universitet  eins    Studio  in  unser  Stad 
zu  Frankfurth  an  der  Oder  gestiftet,    angerichtet   und    fundirt,   welche 
in  disen  Leuften,  an  gelarten  Leuten  etwas  abgenhomen,    aber  wir  vor 
hochnotig  geachtet    und  angesehen,  diselbige  widerumb  anzurichten  mit 
gelarten   Leuten  zuvorsehen,    auch    notturfkige    Besoldungen,    zu  Unter- 
haltung der  Legenten,    dahin  zuwenden,    weil  dan  der  Charthauss,    vor 
gemelter  unser    Stad    gelegen,    an  Ordenspersonen    auch  geringert,  und 
in  disen  Zustenden   des  Ordens  nicht  vil  mher  seind,  und  etliche  stad- 
liche  Dorfer  und  Guter  dazu  gehörig,  haben  wir  mit  Rathe  des  Ordinarien 
des  Orts,   auch  unserer  getreuen  Landschaft,  uf  gemeinem  Landtage  uf 
Letare  des  itzigen  Jhars,    alhie   vorsamlet,   gemelten   Chartauss,    sampt 
allen  seinen  Dörfern,    Gutern,   Nutzungen  und  Einkhumen,  im  Nhamen 
Gottes,    unsern  Landen  und  Leuten  zu  Wolfart,  zu  einem  andern  crist- 
lichern  Werk,    als    zu    gemelter    unser  Universitet  gewandt,  geschlagen 
und  geeygent,    also    das    diselbe    unsere  Universitet  solcher  des  Chart- 
hausos     Dorfer,     Guter    und    aller    Aufhebungen    in    allermassen    mit 
Nutzungen  P^inkhoiuon    und  Recht,    wie    die  Chartheuser  gethan  haben, 
heben,    gebrauchen    und   die  Legenten    daselbs    davon    besolden  sollen. 


*)  Nach  dem  mit  hänj^cndcm  Siogol  versehenen  Original  im  Geh.  Staats-Arch. 
zu  Horliii.  Hei  Ridol,  ()o<lcx  Diplomaticus  Brandenburgensis  I.  23.  S.  468  gedruckt, 
üboroinstinimcnd  mit  unwcstuitlichon  meist  nur  orthographischen  Abweichungen. 
Als  Quelle  giebt  Riedel  an:  ^Aus  einer  Copie".  Ferner  nochmals  ebenda  L  "H), 
8.  123  in  verkürzter  Form,  angeblich  nach  Axungiae  Historia  inaugurationis  Univ. 
Frankof.  Der  Wortlaut  bei  Axungius  —  p.  28  —  dockt  sich  im  Anfang  mit 
Riedel  I.  20.  S.  123,  dann  mit  R.  J.  23.  S.  168.  Der  Wortlaut  dos  Copialbuchs 
der  Frankfurter  Registratur  in  Breslau  stimmt  überein  mit  dorn  des  Originals  und 
also  auch  mit  R.  I  23.  S.   1G8.  Die  Orthographien  sind  verschieden. 


voraigenen    und    bestetigen   mher   gedachter   nnser   Universitet   hiemit 
in  Kraft     dits  Brifs,    gedachten  Charthauss,    sampt   allen    seinen  zuge- 
liori>?en  Dorfern,  insunderheit  mit  Nhamen,  Writzik,  Lindow,.     Jacobss- 
dorff,  Madlitz,  Brisen,  Arnssdorff,   Dobberin,  und  Nidergeser,  mit  allen 
iren  Fechten,  Zinsen,  Dinsten,  Fischereyen,  Malen,  Teichen,  Sehen,  Teich- 
stedten,     Weiden,    Heyden,    Felden,  Puschen,  Wisen,  Heldern,    Garten, 
Weinbergen,   Grenitzen,    Margschiednngen,  Wid erkaufen.  Pfandschaften, 
Obrikeiten,  Gerichten,  und  allen  Einkhomen,  ewiglichen  zubehalten  und 
zuhaben^  inmassen  die  Bruder  des    Chartauser  Ordens,    und   insunder- 
heit am  letzten  Er  Peter  Golitz  Prior,  derselben  Guter  genossen,    inne- 
gehabt   and    gebraucht,  bestettigen    und  voreignen    ine    auch   hierüber 
alle  andere  Weide,   Pusche,  Heyden,    Gehultz,    Nutzung,    Zinse,    Eink- 
homen,   und    wie  das    mher   Nhamen   mag    haben   so  ausser   gemelten 
Dorfern    gelegen    und    die  Karthauser  Bruder    in    Besitz  und    Brauche 
j^ehabt,    desselbigen    soll  sich  von    nhu  an  bestimpte  unsere  Universitet 
unterziehen,  geruglichen  geniessen,  gebrauchen,  Zinse  und  Fechte,  auch 
alle    andere   Nutzungen    davon    aufheben,  Dinste   fordern,  Fischereyen, 
Felde  und  Gehultze    nach    irem  Besten  und  Vorteil  bestellen,  und  was 
daran    nutzlich    ist,    zu    iren  Händen    empfahen    UQd    einnhemen,    und 
die  Legenten    daselbs  davon  jerlichen    versolden,   und  gebieten    darauf 
allen  unsern  ünterthanen,   ernstlichen,  wollet  mehrgemelte  unsere  Uni- 
versitet an  Brauchung  und   Anmassung   gemelts    Karthauses    und  aller 
seiner  zugehörigen  Dorfer,    Fischereyen,    Wisen,   Weyden,  Weiden,  und 
allerley  Nutzungen   und  Guter,    wie  die  Nhamen  gehaben  mögen,  nicht 
hindern  ader  einigen  Eintrag  thun,  sonder   vilmher   befordern,  und  auch 
an  ine,  ader  disen  iren  zugeeygenthen  Gutern,  bey  Vormeydung,    unser 
Straf   und    Ungnade,    nicht    vorgreifen.    Wir   bevelhen  auch    allen  und 
jeden  unsern  Ambtleuten,  und  dene  so  an  Orten,  do  dise  Guter  gelegen, 
oder   die  gedachte  unsere  Universität  sonst  Zinse  ader  anders  ufzuheben 
haben,  Obrikeiten  ader  Gericht   halten,    das  Ir  unser  Universitet  uf    ir 
Ansuchen    bei  diser  Vorschreibung,    und    allen    deme,    so  sie  an  ydern 
Orthe  befugt  sein,    an  unser  Stad  schützt,    handhabt,    sie  keines    wegs 
beschweren  ader  inen    ichts    vorenthalten  ader  abziehen    lassen,    sonder 
zu   dem    iren    schleuniglichen    vorhelfet,    und    in  dem  an  Euch  keinen 
Mangel  sein  lasset,  und  ob  wir,    unser  Universitet  zu  Gute    was  mher 
namhafkigs  hirin  bestetigen  sollen,    wollen  wir  hiemit  am  bestendigsten 
auch   gethan    haben.     Doch    uns    und    unsern  Erben    an    unser    hohen 
fürstlichen  Obrikeit,  Gleidten,    Dinsten,  und  anderer  Gerechtikeit  auch 
dem  Vortrage  von  der  Unterhaltung  der  Cartheuser  unschedlich.    Alles 
treulich  und  ungeferlich.   Des  zu  Urkunth    haben    wir  unser  Ingesigel 
an   disen  Brif  hengen  lassen,   der  do  geben  ist,  zu  Coln  an  der  Sprew 
Sonnabend   nach    Pasche  Christi   unsers    lieben    Hern    Geburt   tausend 
fünfhundert  und  im  vierzigsten  ihare.** 


2.  Kurfürst  Johann  Georgr  best&tigrt  der  Universität  Frank- 
furt ihre  Karthäuser^  und  Stendalsehen  Gflter.  Coln 
a.  S.  7.  Nov.  1564. 

Berl.  St.  Arch.  Urk.  Prankfurt  a.  0.  Universität  no.  17. 

(Cop.  B.  Nr.  23  fol  63). 

„Wir^  Johans  Georg  von  Gotts  Gnaden  Marggraf  zu  Brandemburgk, 
zu  Stettin,  Pommern,  der  Cassuben,  Wenden  und  in  Schlesien  zu  Cros;?en 
Hertzog,    Burggraf  zu   Nurmbergk,    und   Fürst   zu  Rügen, 

Bekennen  und  thun  kund  vor  uns  und  unser  Nachkommen,  und  im 
Nahmen  und  von  wegen  unsers  freundlichen  lieben  Sohns  Hern  Joachim 
Friedrichs,    Markgrafen  zu  Brandemburgk  und  Bischofs  zu  Lubuss  und 
Conservatorn  der  Universitet  zu  Franckfurt  an  der  Oder  mit  diesem  unserm 
ofiFenen  Briefe,  nachdem  und  als  uns  die  wirdigen,  und  hochgelarten  unsere 
liebe  getreuen  Bector,    Magistri  und    Doctores  der  loblichen  Cniversitet 
zu  Franckfurdt    an  der  Oder  umb  Confinnation  und  Bestetigung    aller 
Einkommen,    Hebungen,    Pension    und  Guter,    so    anfenglich    in    prima 
fundatione   zu  Erhaltung    der  Legenten    und  Professorn    genanter  Uni- 
versitet, von  dem  durchlauchten  hochgebornen  Fürsten  und  Hern  Hern 
Joachim  Marggrafen  zu  Brandemburgk  und  Churfursten  weiland  unsers 
freundlichen  und  geliebten  Hern    und    Grossvaters,    hochloblicher    und 
seliger  Gedechtnus,     genanter  Universitet  zugeordnet.     Dessgleichen    so 
unser  geliebter  Her  und  Vater,  der  auch  durchlaucht  hochgeborne  Fürst 
und  Her,  Her  Joachim  Marggraf  zu  Brandemburgk  und  Churfurst  neu- 
licherzeit    in    gehaltener    Visitation    und    hernachmals  mit    reifem  Rat 
und  Vollwort  ir'  churfl:  Gnaden  getreuer  Landschaften,    genanter   Uni- 
versitet zu  Erhaltung  der  Legenten  und  Professorn  donirt,  gegeben  und 
incorporiren  lassen,    alle  dieselben  ire  Einkommen,  in  Stiften,  Clostern, 
Stedten    und    ufm    Lande    als    ein    Landesfurst   und    an    stadt     unsers 
geliebten  Sohns,    Marggraf   Joachim    Friederichs  Bischofen    zu  Lubuss, 
und   Conservatorn-Academiae    zu    confirmiren  und  zubestetigen,    under- 
theniglichen    ersucht    und    bitten    lassen.     Und    ob  es  uns  wol  bewust^ 
das   über  die  alten  jherlichen  Einkommen  und  Pensiones  so  unser  ge- 
liebter Her    und    Grossvater  Joachim  Marggraf  zu  Brandemburgk    und 
Churfurst  hochseliger  und  loblicher    Gedechtnus  in  Stiften  und  Stetten 
gnedigst  verordnet,    unser    geliebter    Her    und  Vater   der  Churfurst   zu 
Brandemburgk,    in  gehaltener    Visitation    genanter  Universitet    etzliche 
geistliche  Lehen,  auch  das  Einkommen  des  gantzen  Calandes  zu  Franck- 
furdt an  der  Oder  sampt  einer    Behausung    das    grosse    Calants-Hauss 
genant   und   dem  Barfusser  Kloster  doselbst   gelegen,    einleiben  lassen. 


^)  Nach  dem  mit  hängendem  Siegel  versehenen  Original  im  Geh.  StaaU-Arch. 
zu  Berlin.  Der  Wortlaut  der  Abschrift  im  Copialbuch  ist  bis  auf  ganz  unwesent- 
liche kleine  Abweichungen  der  gleiche,  die  Orthographie  verschieden. 


Ferrer    auch    Gott    dem    Almechtigen    zu    Ehrn    und    zu    Beförderung 

seines    heilsamen    und    seligmachenden    Worts    und    zu   Erhaltung  der 

reinen    christlichen    Beligion,  guter  Policey,  und  Ausbreitung  d.  freien 

Kuni>ten  mit  Rat    des  Ordinarii    und    getreuer   Landschaft    oftgenanter 

üniversitet  das  Carthaus  vor  der  St^dt  Franckfurdt  gelegen,  sampt  allen 

seinen  Zugehorungen,  Dorfern -und  Nutzungen,  wie  es  die  Cartheuser  vor- 

mhals  innegehabt,  gebraucht  und  genossen,  gebrauchen  und  geniessen  hetten 

können   oder  mögen.     Nemlich  mit    den    Dorfern    Wirtzigk,    Lindenow, 

JacostorflF,  Briesen,  Arnstorf,  Dobberin,   Niederyeser,  auch  die  Fechte  in 

der    Madelitzen    Mulen     mit    allen    iren    Beeilten,    Zinsen,     Diensten, 

Fischereyen,    Mulen,    Teichen,    Sehen,    Teichstedten,    Weiden,    Heiden, 

Felden,  Wiesen,  Heldern,  Gerten,  Weinbergen,  Grentzen,  Margschedingen, 

Wiederkaufen,  Pfand  Schäften,  Oberigkeiten,  Gerichten  anno  der  Minder- 

zal  viertzig,  Sonnabents  nach  pascae  doniret,  gegeben  und  incorporiren. 

Auch  in  die  wirgliche  Possession  vel  quasi  aller  Hebungen  gesetzt,  und 

kommen    lassen ,    hirtzu   noch    einen    Weinberg   an    der    Ecken    neben 

Christof   Wiesen    Weinberg    sampt   dem  Garten    vor   dem  Lubusischen 

Thor  vor  Franckfurdt  gelegen,    durch  die  Visitatores  zuschlagen  lassen. 

Folgends  das  gantze  Stift  Sancti  Nicolaj  zu  Stendall  mit  allen  Dorfern, 

Fechten,    Diensten    und    Zinsen,    Fischereyen,    Mulen,    Teichen,  Sehen, 

Teichstedten,    Weiden,    Heiden,    wüste    Feltmarken,    Wiesen,    Heldern > 

Garten,      Margschedingen,     Wiederkaufen,     Pfandschafteu,    Oberkeiten, 

Gerichten,    und    in    Suma    mit    allen    Herligkeiten    und  ZuT)ehorungen, 

Einkoramen    in    Stedten    und    ufm    Lande    oder    wie  die  Namen  haben 

mochten,     in    allermassen    und    wie    es    die    Thumbhern    doselbst    zu 

Stendall    genossen    oder    geniessen    hetten    können    oder    mögen.     Als 

nemlich    das     Dorf    Boxse ,     Buchholtz,     Schlotz,     Garlip,    Dusedow, 

Newendorff  Staffeidt,  Bosewede,  und  das  dritte  Teil  am  Dorfe  Narstedte, 

sampt    allen  Einkoramen    und    Zubehorungen,    vielgenanter    üniversitet 

zu  Unterhaltung  derselben  Legenten  und  Professorn    a^.  der  Wenigerzal 

finundfunftzig   Montags    nach   Michaelis    gnedigst    zuordnen,    einleiben 

und    incorporiren,    auch    in    die    wirgliche  Possession    vel  quasi  setzen 

lassen,  mit  gnedigster  Vertröstung,    obgenante  Üniversitet   für  und  für 

ewiglich    darbey    zuschutzen  und  handzuhaben.     Weil  uns  dan  als  eim 

Landesfurst    bewust,    das   an  diesem    einigen  Kleinodt  der  üniversitet, 

unsein   Landen    und  Leuten    zu    Erhaltung    der    rechten,    warhaftigen 

christlichen  Beligion    auch    guts  Begiments  und  Policeyen  mercklichen 

gelegen  und  in   derselbigen  die  Leut,  so  den  Kirchen,  Schulen,  Landen 

und   Leuten,    denen    das   Predigampt   und    Begiment  bestellen    helfen, 

erzogen  werden  müssen,    haben  wir  der  Professorn  genanter  üniversitet 

underthenige  und  fleissige  Bitt  gnedigst  geruhen  wollen,    und    alle    ire 

Einkommen,    es    sey    an  geistliche  Lehnen,    Dorfschaften,    oder  wie  die 


8 

Nahmen  haben  mochten  und  genanter  üniversitet  incorporiret  worden, 
zu  confirmiren  und  zubestettigen  gnedigst  gewilligt.  Confirmiren  nnd 
bestettigen  auch  in  Kraft  dieses  Briefs  vor  uns,  im  Nahmen  und 
von  wegen  unsers  geliebten  Sohns  Marggraf  Joachim  Friedericbs 
Bischofen  zu  Lubuss,  alle  diese  obgeschriebene  Guter,  Dorfer,  jerliche 
Fechte  und  Zinse,  in  Stiften,  Clostern,  Stedten  und  ufm  J^ande,  wie 
dieselbige  vom  hochseligen  unserm  geliebten  Hern  und  Grtssvater, 
dessgleichen  von  unserm  geliebten  Hern  Vater  genanter  UniveniM 
gegeben,  eingeleibet  und  incorporiret  worden,  das  wir  genante  üni- 
versitet bey  allen  obgeschriebenen  Einkomen,  Dorfern  und  Gutern 
als  ein  Landesfurst  vor  uns  und  anstadt  unsers  geliebten  Sohns  Marg- 
graf Joachim  Friederichs  als  ein  Conservator  der  üniversitet  gnedigst 
vor  menniglich  Anspruch  schützen  und  handhaben  wollen,  alles  in 
Kraft  und  Macht  dieses  unsers  Briefes,  „Doch  uns  und  unsem  Nach- 
kommen die  Hoheit  und  Oberkeit,  auch  fürstliche  und  andere  gemeine 
Ablager^)  und  was  sonsten  unser  Landschaft  an  denselben  Gütern  bei 
Zeiten  der  Cartheuser  und  Thumbhem  geburet,  vorbehalten,  alles  ge- 
treulich und  ohn  alles  Gefherde.  urkundlich  mit  unserm  hirunten  an- 
hangenden Daumb  Secret  besigelt  und  gegeben  zu  Coln  an  der  Sprew, 
den  siebenden  Monatstage  Novembris,  nach  Christi  unsers  lieben  Hern 
Erlösers  und  Seligmachers  Geburt,  tausent  fünfhundert  und  im  vier- 
ündsechtzigsten  Jahre.'' 


8.  Vertrag:  zwischen  dem  Abt  zu  Neuen  Zelle  an  einem 
und  der  Universität  Frankfürt  und  Herrn  von  Beer- 
felde zu  Lossow  am  anderen  Teile  wegen  einer  ausser 
Landes  in  Böhmen  gelegenen  Wiese. 
9.  Nov.  1571. 

(Cop,  B.  Nr.  23  fol.  130b)*). 
Zwischen  Erhardt,  Abt  und  Herr  zu  Neuen  Zelle,  einerseits  und 
der  Gemeinde  des  Dorles  Wrietzig  und  Friedrich  v.  Beerfelde  zu  Lossow 
wegen  seiner  ünterthanen  andererseits  ist  Zwiespalt  ausgebrochen,  ,der 
Henningk  Zeidlern'  und  einer  Wiese  halber,  die  ünterthanen  der  Uni- 
versität und  des  Herrn  von  Beerfelde  ,aus.ser  Lande  zu  dem  Königreich 
Böhmen  inne  haben  und  gebrauchen'.  Der  Abt  hat  ,wegen  der  Retar- 
daten  und  anderer  Zinspechte'  denen    von  Wrietzig  etliche  Ochsen  ab- 


»)  cf.  Frankf.  Reg.  Nr.  23  f.  67  flf. 

*)  Diese  Urkunde  befindet  sich  im  Geh.  Staats.-Arch.  in  Berlin  unter  Rep.  86. 
IV.  Nachtrag  Fascikel  27.  Cf.  Hierzu  Ridel  Cod.  dipl.  Brand.  I.  20.  S.  30  Vertrag 
vom  7.  Nov.  1438. 


9 

pfänden  lassen.  Diese  Irrungen  sind  heut  am  9.  November  1571 
zwischen  Ihrer  Gnaden  und  den  Abgesandten  der  Universität  —  den 
Herren  ,  Bartholomäus  Bademan  ^),  der  Rechten  Dr.,  und  Jacob  Jocisso*), 
der  Arzney  Doctor*,  —  folgendergestalt  verglichen  und  vertragen: 

^Dass  die  Wiesen    alle   uf   zwey  hundert  Thaler  taxiret,    und  von 
den   Unterthanen  beiderseits  semptlichen  als  hoch  und  nicht  hochen  auf 
das   zu  künftige  72.  Jahr  anzufahen    sollen    versteuert   und  verschetzet 
werden,  auch  solche  Steur  ihrer    Gnaden  dem  Abt  auf  das  Kloster  zu- 
gebracht und  geantwortet  werden ;  so  viel  aber  die  Betardaten  so  albereit 
vortaget,  anlanget,    hat  wolgemelter  unser  gnediger  Herr   der  Abt,    auf 
Unterhandlung   der  Abgesandten    der   Universitet   und  Friderichs   von 
Boerfelde  gewilliget,  das  die  Auslendischen  für  die  versessene  Retardaten 
ein  jeder  einen  halben  Thaler  innerhalb  14  Thagen    erlegen    und  ohne 
allen  Vorzug  in  das  Kloster  Neuen  Zelle  bringen  sollen,  dargegen  ihnen 
die  abgepfendeten  Ochsen  folgendes  Tages  den  10.  Novembris,  wen  sie 
die  holen,  sollen  gelassen  und  gefolget  werden,    doch    also,    das  sia  zu 
Pfandegelde  einen  Ortsthaler  und    den  Kuhhtirten    zwey  sg,  geben  und 
erlegen,  alles  getreulich  und  ohne  alle  Gefehrde.    Actum  d.  9.  Novembris 
Ao  1571   zue  Neuen  Zelle. 

„Ist  registriret  und  vorzeichnet  durch  mich  Carolum  Barth') 
der  Rechten  Doctoren  und  Rectoren  d.  Universitet  zue  Franckfurtt 
an  d.  Oder  am  Tage  Martinj  Ao  lö^l." 


4.  KurfOrst  Johann  Georgr  kauft  der  Universität  Frank- 
fürt die  grosse  Karthäuser  Heide  ab  gegen  einen  Ent- 
gelt von  Jährlieh  200  Thalern  aus  der  ehurfQrstl. 
Hoftentei.    Cöln  a.  S.   Anno  1676,    (Cop.  B.  Nr.  23  fol  73.)*). 

Wir  Johann  Georg  von    Gottes    Gnaden  Markgraf    etc.  thun  kund 
für  uns,  unsere  Erben  und  Nachkommen  menniglich:  Nachdem  weiland 


*)  Wiederholt  Rector:  1548  als  \).  Philosoph.,  1560  als  Dr.  U.  J.,  ferner  1566, 
^5,  1600.  Sein  gleichnamiger  Sohn  war  lioctor  1574  u.  90.  Cf.  Friedlaender,  Univ 
Matrikel  Prankf.  a.  0. 

*)  Cf.  Friedlaender  a.a.O.:  Immatriculicrt  anno  1528  als  Lignicensis,  später 
—  1501  —  als  Uegiuiatianus  bezeichnet.  Ist  Vicerector  1541,  Rector  1549,  61, 
69,  78. 

•)  Cf.  Friedlaender  a.  a.  0.    Rector  1571. 

^)  Im  Geh.  Staats-Arch.  Berlin  befindet  sich  zu  den  Streitigkeiten  zwischen 
l^^niversit&t  und  Adel  um  Besitz  und  Nutzungen  in  der  Grossen  Heide  folgendes 
Material:  Rep.  51.  16:  Irrungen  zwischen  der  Univers.  Frankf.  und  mehreren  Adligen 
^egen  Nutzung  der  Universität   Ueiilc.     De  annis    1563,   64,  65,  66,  67.    Prozess- 


10 

der  hochgeborene  Fürst  u.  Herr  Herr  Joachim  Markgraf  etc.  etc.  nnsem 
Universität  zu  Frankfurt  a.  0.  nebst  anderen  Gütern,  so  damals  zum 
Karthaus  daselbst  gehörig  gewesen,  auch  die  grosse  Karthäoser  Heide 
geschenkt  und  zur  Unterhaltung  der  Legenten  ewiglieh  zugewandt  hattf, 
so  haben  wir  aber  befunden,  dass  gedachter  unserer  Universität  Kector, 
Magistri  und  Doctores,  durch  ihre  Studia  verhindert,  solche  Heidi 
wenig  oder  nur  auf  ein  Geringes  jährlichen  gemessen  können  und  der 
benachbarte  Adel  u.  andere,  deren  die  Universität  sich  nicht  erwehren 
kann,  des  kund  werdend,  mit  Verwüstung  des  Holzes  und  Anmassuni: 
anderer  Gerechtigkeit  dermassen  darin  gewüstet,  dass,  wenn  w^ir  noiii 
länger  zusehen,  die  Universität  um  ihre  Holzung  und  wir  um  un>»^r 
fürstliches  Regal  kommen  können.  Daher  zur  Erhaltung  unseres  BaxW 
und  zum  Besten  der  Universität  und  um  dem  Unwesen  zu  steuern,  soll 
uns  die  Universität  die  Heide  zurücktreten. 

Um  sie  nicht  zu  schädigen,  wollen  wir  ihnen  jährlich  eine  Summe 
Geldes  zustellen  lassen.  Obwohl  nun  die  verordneten  Professoren  der 
Universität  durch  Abgesandte  haben  vermelden  lassen,  dass  diese  Ver- 
wüstungen nicht  von  ihnen  ausgegangen  seien,  sie  auch  durch  Bitt- 
schriften um  Hilfe  an  unsern  sei.  Herrn  Vater  den  Missstand  zu  be- 
seitigen versucht  hätten  und  ihrer  Pflicht  und  ihres  Eides  wegen,  wo- 
mit sie  der  Universität  vereidet  wären,  nicht  in  die  Abtretung  willigen 
könnten  und  sich  zur  Errettung  der  Heide  lieber  des  jährlichen  Geniis^t^s 
an  ihr  enthalten  hätten,  so  haben  sie  doch  nachmals  auf  unser  weiteres 
Begehren  hin  und  in  Ansehung,  dass  sie  sich  der  Nachbarn  nicht  er- 
wehren könnten,  und  in  Unterthänigkeit  und  Gehorsam,  durch  ihre  Ab- 
gesandten mit  uns  verhandeln  lassen  und  sich  auf  etzliche  Conditiones 
erklärt. 

Diese  Abgesandten  haben  namens  und  auf  Instruktion  und  Be- 
fehl der  Universität  ausdrücklich  und  erb.-  u.  eigentümlich  reserviert 
und  vorbehalten: 

1)  Bauholz  für  CoUegien  und  andere  öffentliche  Gebäude,  Vorwerke, 
Schäfereien,  Kirchen  auf  den  Dörfern  und  für  andere  Gebäude,  die  die 
Universität  jetzt  hat  oder  noch   bauen  wird. 

2)  Die  Unterthanen  der  Universität  zu  Jacobsdorf  und  Briesen, 
Schefer,  Meyer  und  Diener,    sollen   ihre  Gerechtigkeit,    freies    Bauholz. 

Schriften  der  Uuiv.  Fraiikf.  gegen  die  v.  Stranz  wegen  der  Nutzung  der  Univ.  Heide 
bei  Jacobsdorf.  de.  a.  li)()8.  (?J).  Stroitigkeiton  der  Univ.  mit  den  v.  d,  Strasscn'scheo 
Erben  wegen  Holzungen  auf  der  Gross.  Heide  und  mit  denen  v.  Eichendorflf  d.  a. 
1565.  BS.  69.  Rep.  51.  25.:  Holzungsanmassungcn  in  der  grossen  Heide  seitens 
der  Stranz,  der  EichendorlT  u.  anderer  1572/73.  Desgl.  1573.  Klagen  der  üniT. 
Frankf.  über  den  gestörten  Besitz  der  Jacobsdorfer  Gross.  Heide.  1574.  Tableau 
der  Erträge  der  grossen  Heide  1559—1572. 


11 

Brennholz,  Zaunrechen,  Backreis  und  ander  Holz  zu  ihrer  Notdurft  un- 
gehindert ohne  Heidezins  oder  Miete  oder  andere  Vergeltung  zu  ge- 
brauchen haben,  alldieweil  dieselben  diese  Gerechtigkeit  ex  contractu 
von  den  Earthäusern  an  sich  brachten  und  dieselbe  bisher  gebraucht 
haben. 

3)  Der  Universität  und  ihrer  ünterthanen  beider  Dörfer  Gerechtigkeit 
der  Hutung,  Mästung,  Weide,  Trift  und  alle  andere  Gerechtigkeiten  in 
der  Grossen  Eartliäuser  Heide,  wie  die  genannt  werden  mag,  wie  der 
Universität  Vorfahren  und  ihrer  ünterthanen  Vorfahren  frei  und  ohne 
alle  Retribution  gebraucht  haben. 

4)  Das  Wiesewachf5  auf  gedachter  Grosser  Karthäuser  Heide,  dessen 
die  Universität  vormals  gebrauchte,  sowohl  die  Schäferei  und  Vorwerk 
und  Aecker,  so  sie  davon  aufgerichtet,  zuwege  gebracht  und  erbaut  hat. 

5)  Die  Gerechtigkeit  des  Wiesewuchses  des  benachbarten  Stückes 
an  der  Karthäuser  Heide,  so  sie  von  Alters  gehabt  und  zum  Teil  in 
der  Zeit,  als  die  Karthäuser  noch  in  esse  gewesen,  an  sich  gebracht 
und  ^insonderheit  anreichend  Arndt  und  Heinrichs  Röbels  zu  Biegen, 
dass  sie  derselben  Wiesen,  so  ihr  seliger  Vater  Joachim  B^bell  mit  Ein- 
willigung unseres  hochseligen  Vaters  und  der  Universität  wollen  zu  ge- 
brauchen bekommen  und  hinfürder  zu  gebrauchen  und  zu  geniessen 
sollen  ungehindert  bleiben*. 

Demnach  wir  diese  Conditiones  nicht  für  unbillig  gehalten, 
haben  wir  uns  gegen  die  Abgesandten  bereit  erklärt  diese  Reservata 
gnädigst  zu  bewilligen,  inmassen  wir  kraft  dieses  Briefes  und  Siegels 
für  uns,  unsere  Erben  und  Nachkommen  für  jetzige  und  künftige  Zeiten 
dieses  fest  und  unverbrüchlich  zu  halten  geraeint  sein. 

Darauf  denn  in  keiner  anderen  Gestalt  die  Universität  sich  unserm 
Ansinnen  zu  fügen  und  die  grosse  Karthäuser  Heide  uns  gänzlich  ab- 
zutreten und  zu  enträumen  sich  entschlossen  hat. 

Um  wegen  der  Abtretung  nicht  unbillig  zu  erscheinen,  haben  wir 
gewilligt  neben  den  Reservationibus  der  Universität  jährlich  und  ewig- 
lich 200  Thaler  auf  N  Tag  jedes  Jahres  und  N  Tag  N  Jahres  anzu- 
fangen*) entrichten  zu  lassen.  Sagen  zu  und  versprechen  ihnen  neben 
obigen  Conditionibus  und  Reservationibus  kraft  dieses  Briefes  für  uns, 
unsere  Erben  und  Nachkommen  ihnen  gedachte  200  Thaler  an  den  be- 
stimmten Tagen  zuzustellen,  womit  sie  frei  schalten  dürfen  (auch  zum 
besseren  Unterhalt  der  Professoren  gebrauchen).  Ausdrücklich  soll  mit 
dieser    Abtretung    nur    die    grosse  Karthäuser  Heide    gemeint  sein  — 


■)  Ich  verstehe  diese  Stelle  so,  ala  sollten  vor  .  .  N  Tag  u.  .  .  N.  Jahr  die 
den  betreffenden  Tag  und  Jahr  näher  bestimmenden  Ziffern  noch  erst  eingefügt 
werden. 


12 

kein  ander  Pusch  und  Holzung  — ,  und  befehlen  unsem  Amtleuten, 
Förstern,  Heidercitern  und  anderen  unseren  Dienern  bei  unserer  hohen 
Strafe  die  Universität  geruglich  und  unbekümmert  zu  lassen  ausserhalb 
der  Karthäuser  Heide,  als  da  ist  der  Briesenische  Puscli  bei  Briesen 
und  der  Ganyn  bei  Arnsdorf.  Selbiger  Kauf  soll  keinen  Nachteil  für 
alle  anderen  Güter  der  Universität  haben. 

Alles  getreulich  und  ungefährlich  zur  Urkund  haben  wir  unser  In- 
siegel  an  den  Brief  hängen  lassen  und  für  uns  und  unsere  Nach- 
kommen eigenhändig  unterschrieben.  Anno  1575. 


5.  KurfÜrstlieher  Befehl  an  den  HofrenUneister,  der  Uni- 
verait&t  zu  Frankfürt  die  ihr  wegen  Abtretung  der 
grossen  Karthäuser  Heide  bewilligte  Jährliehe  Pension 
von  200  Thalem  regelmässig  zukommen  zu  lassen. 
Cöln  a.  S.  20.  Oet  1588. 

(Cop.  B.  Nr.  23  fol.   138b.) 
„  Johans  Georg  Kurfürst. 

Unz.  6n.  ist  bewust,  das  wir  den  wirdigen  und  hochgelarten 
unsem  rechten  und  lieben  getreuen  Hern  Bectori  Magistris  und 
Doctoribus  unser  Universitet  zue  Franckfurt  an  der  Oder  die  grossen 
Cartheuser  Heyde  abgehandelt  und  dafür  wir  ihnen  jehrlichen  200  Thaler, 
jedes  Quartal  50  Thaler,  erlegen  sollen. 

Es  berichtet  uns  aber  gedachte  unsere  Universitet,  wie  das  ihnen 
von  etzlichen  Quartalen  laut  einliegendem  Zetel  aussen  stehen  soll  und 
dieselben  von  dir  auf  vielfeltiges  Anhalten  auch  auf  unser  Schreiben 
nicht  erlangen  können,  und  missfellt  uns  nicht  wenig,  dass  du  von 
Quartalen  zu  Quartalen  also  aufheben  lassen. 

Wir  haben  aber  gnedigst  gewilligen,  das  du  ihnen  von  Quartalen 
zu  Quartalen  50  Thaler  so  retardiret,  und  50  Thaler  so  künftig  Lucia 
betaget,  doch  auf  Luciae  anzufangen,  und  folgig  alle  Quartal  damit 
als  die  Betardaten  abgeleget,  sollst  entrichten,  Wir  wollen  auch  dir 
50  Thaler  in  das  Quartal  oder  Kostgeld  geschlagen  haben  mit  gnedigem 
und  ernstem  Befehlig,  du  wollest  ihnen  dasselbige  als  von  Quartalen 
zu  Quartalen  unweigerich  zustellen  und  folgen  lassen,  daran  geschieht 
unser  zuverlessige  Meinung,  und  seind  dir  mit  Gnaden  gewogen, 
Datum  Coln  an  der  Sprew  Donnerstages  nach  Galli  Ao.  1583. 

An  den  Hofrentmeister    Jacob   Peterichen."     (?  Name  undeutlich). 


18 

6.  Kurfttrst  Johann  Georg  verbietet  der  Familie  derer  von 
Beerfelde  das  unbefugte  Holzen  in  der  freien  Heide 
der  Universität  Frankfürt  und  befiehlt  die  Bezahlung 
der  dureh  solehes  Vergehen  verwirkten  Strafe.  Cöln 
a.  S.  7.  August  1590.  (Cop.  B.  Nr.  23  fol.  182  a.) 

„Johann  George  Churf. 

V.  g.  H.  Liebe  Getreuen,  Was  die  Universität  Franckfurtt  an  der 
Oder  wieder  Euch  und  eurer  ünterthanen  wegen  unbefugtes  und  uber- 
messiges  Houens  und  Heizens  auf  ihrer  freien  Heide  sich  untertheniglich 
berichten,  clagen  und  darauf  pitten  thun,  das  werdet  Ihr  aus  ihrer 
inliegenden  Supplication  weiter  vernehmen. 

Weil  Euch  dan  geburet  wieder  die  dissfals  aufgerichtete  Vertrege 
Euch  solches  unbefugten  Holtzens  auf  den  ihren  nicht  allein  für  Euch 
nicht  zu  unterstehen  sondern  auch  Euren  ünterthanen  davon  abzuhalten, 
so  ist  dennoch  an  Euch  unser  ernster  Befehlich,  Ihr  wollet  die  in  an- 
c^ezogenem  Vertrage  gesagte  und  verwirkte  Strafe,  von  Euren  ünter- 
thanen alsbald  abefordern  und  fär  Euch  selbst  wegen  der  30  Beume, 
so  Heinrich  Bobeil  auf  Euern  Befehlich  abhouen  und  weckführen  lassen, 
die  in  dem  Vertrage  bemelte  10  Schock  der  Kirche  zum  Lossow  inner 
14  Tagen  erlegen,  auch  ferner  bei  Vermeidung  300  Thaler  fischalischer  *) 
Strafe  oder  Verfallung  Euers  an  der  Heyde  habenden  Bechtens  Euch 
der  Verwüstung  und  Verkaufung  der  Geholtze  auf  der  freien  Heide 
gentzlich  enthalten,  damit  es  uf  ihre  weiter  Clagen  ander  geburlich 
Einsehen  nicht  bedürfe.  Daran  etc.  Dat.  Coln  Dinstags  nach  Vincula 
Petri  Anno  1590. 

An  George  den  Eltern  und  Jürge  den  Jüngern  auch  Hansen,  Vater, 
Vettern  und  Sohne  der  Berfelden  zue  Lossow". 


7.  KurfttrstUehes  Reskript  wegen  freien  Brauens  der  Uni- 
versität zu  Frankfürt.    Berlin  27.  Sept.  1690^). 

Cop.  B.  Nr.  23  fol.  18H) 

„Den  erwürdigen  ernvehsten,  hoch  und  wolgelarten  Herrn  Bectori, 
Magistris  und  Doctoribus  der  loblichen  Universität  zue  Franckturdt  an 
der  Oder,  unsere  besondern  gunstigen  lieben  Herrn  unt  guten  Freunden. 

Unser  mitverordenter  Otto  Hake  Heuptman  auf  Cottbus  hat  uns 
vorgetragen    und  berichtet,    was    Ihr    itzo    abermahls  wegen    des    frey 


*)  Fiscalischer. 

')  Dieses    Reskript   ist   offeubar   cntstandeu  auf  Grund   eines  Beschlusses  der 

Stande. 


14 

Brauens  an  ihne  geschrieben,  so  wissen  wir  uns  auch  guter  massen  za- 
erinnern,  was  Ihr  desshalb  auf  jüngst  gehaltener  Biergelts  Rechnung 
gleicher  Gestalt  bei  uns  suchen  lassen. 

Wan  wir  dan  Euch  und  der  gantzen  löblichen  üniversitet  alda 
zue  Franckfurtt  mit  allem  Guten  gewogen  und  ihr  Aufnehmen  und  (k- 
deyen  gerne  sehen,  als  haben  wir  dahin  geschlossen,  das  ein  jeder 
Professor,  sowol  auch  der  Syndicus  und  Notarius  bei  Euch  ierlich  mit 
zwey  gantzen  Freibrauen  Biers  begünstiget  sein.  Doch  derogestalt  und 
also  das  er  dieselben  Freizeichen  keinem  andern  cedire  oder  verkeufe,  viel- 
weniger aber  auch  das  Bier  ander  Leuten  an  gantzen  Pessern  oder 
Tonnen  verkaufe  oder  ausschenke,  sondern  allein  vor  sein  Haus  und 
weiter  nicht  gebrauche. 

Und  wollen  demnach  nicht  zweifeln,  die  Herrn  werden  damit  das 
wir  es  zu  anderer  schedlicher  Einführung  anderer  Gestalt  nicht  willigen 
und  vorantworten  können,  nicht  allein  friedlich  sein,  sondern  auch  vor 
einen  freundlichen  Willen  annehmen.  Dan  wormit  wir  besten  (1.  ana  besten) 
denihem  (sie!  1.  Ihrigen)  vor  unser  Persohn  angeneme  Dienste  erzeigen 
und  beweisen  können,  sollen  Sie  uns  jeder  Zeit  willig  wissen.  Datum 
Berlinn  Donnerstags  nach  Matthaei  Apostoli  Ao  1590. 

Anwesende    und    voUmechtige  Verordneten    allgemeiner  Landschaft 
und  Stedte  des  Churfürstenthumbs  Brandenburgk. 
Zum  Neuen  Biergelde. 

Bx  Die  Michaelis,  anni  praedicti,  Rectore  Dr.  Christophoro  Pelargo  *), 
S  Theologiae  D.  et  Graecae  Linguae  Professore  publice;  Dr.  Thoma 
Fabritio*)  I.  ü.  D.  Academiae  Syndico,  et  M  Henningo  Flöring,  Notario 
qui  haec  manu  mea  subscr." 

Das  Reehnungsbueh  der  Universität  Frankfurt  de  a.  1621. 

Zur  Gewinnung  eines  Einblickes  in  die  Finanzlage  der  Uni- 
versität, ihre  materiellen  Hilfsquellen  und  die  Art  ihrer  Wirtschafts- 
führung bieten  die  Rechnungsbücher  ein  vorzügliches  Material.  Ich 
gebe  hier  folgend  das  Reehnungsbueh  von  1621  im  Excerpt.  Es  voll- 
ständig abzudrucken  habe  ich  nicht  für  zweckmässig  gehalten,  da  all- 
zugrosses  Detail  die  klare  Uebersicht  verwischen  würde.  Doch  sind  bei 
der  Excerpierung  die  leitenden  Gesichtspunkte,  verwaltungsrechtliche 
auch  volkswirtschaftliche  und  kulturhistorische  Interessen  berücksichtigt 
worden. 

Die  erhaltenen  Rechnungsbücher  sind  Hauptbücher,  d.  h.  sie  umfassen 
in  sachlicher  Ordnung  die  Einnahmen  und  Ausgaben  sämmtlicher  Institute 


»)  Rector  1590,  1633  cf.  Friedlaender  a.  a.  0. 
*)  1573  als  J.  ü.  D.  immatrikuliert,  cf.  ebenda. 


15 

der  Universität,  den  flscus  üniversitatis,  den  der  Präpositur,  der  Commnni- 
tikt,  die  Rechnung  der  Stiftungen  etc.,  der  Getreide  und  Zehnten,  welche 
alle  —  wie  aus  den  spärlich  erhaltenen  urkundlichen  Resten  ersicht- 
lich —  für  sich  getrennt  geführt  worden  sind.  Es  liegen  besondere 
Präpositur-Rechnungen  aus  den  Jahren  1601,  05  u.  11  vor,  ein 
,Kegister  vom  Fleischzehnt  auf  allen  Dörfern  der  Universität  um  Frank- 
furt' aus  der  Zeit  von  1585 — 96  und  Getreide-Rechnungen  de  annis  1606 
und  —  anscheinend  —  1611,  12,  14  und  37. 

Aus  dem  16.  Jahrhundert  ist  nur  ein  einziges  Rechnungsbuch, 
allem  Anschein  nach  ein  Hauptbuch,  erhalten.  Dasselbe  ist  fast  ganz 
unleserlich.  Die  nächsten  vorhandenen  Hauptbücher  datieren  von  1603, 
dann  1614  u.  15,  dann  1620.  Von  diesem  Jahre  an  folgen  die  Bücher 
in  fast  geschlossener  Reihe  bis  1811. 

Das  Rechnungsjahr  lief  von  Weihnachten  bis  Weihnachten,  seit 
1670  von  Ostern  bis  Ostern,  seit  1799  vom  1.  Juni  bis  1.  Juni.  Das 
letzte  vom  1.  Juni  1711  bis  1.  October  desselben  Jahres. 

Die  Bücher  wurden  durch  den  Quästor  geführt.  Das  vorliegende 
hat  zum  Verfasser  den  Quästor  Nicolaus  Richter,  der  seinen  Posten 
♦*ine  sehr  lange  Reihe  von  Jahren  hindurch  innegehabt  hat.  Seine 
Bestallung  datiert  von  1582*).  Schon  das  Register  vom  Fleischzehnt 
de  anno  1585 — 96  wie  alle  erhaltenen  folgenden  Rechnungsbücher  bis 
zum  Jahre  1625  inclusive  sind  von  ihm  geführt. 

In  dem  vorliegenden  Rechnungsbuch  erscheinen  als  Münzsorten 
Thaler,  Silbergroschen  und  Alte  Pfennige,  der  Thaler  zu  24  Silber- 
groschen, der  Silbergroschen  zu  15  Pfennigen  gerechnet.  Ausserdem 
begegnen  als  Münzen  noch  Schilling,  Schock,  Gulden  und  Reichsthaler, 
die  aber  nur  im  Text,  nie  in  der  Verrechnung  vorkommen. 

8.  Das  Reehnungrsbueh  der  Unlverslt&t  Frankfurt  de  anno  1621. 

Latus  1. 
,,Ordentllehe  Vortzelchnus 

was  wegen  meiner  Herren  der  Churf.  Universitet  alhier  zu  Franck- 
furdt  an  der  Oder  ich  unten  Benanter  habe  eingenommen  und  wider 
ausgegeben.    Im   1621  Jahre. 

Dameben  auch  die  Einnahme  und  Ausgabe  von  den  HallltatlonUias 
a«8  Collsgj  phüosophlcl. 

Item  die  Communltet  Rechnung. 

Zu  Ende  auch  Bericht  ven  Wolff  von  Closters  auf  Bückow  und 
Heuptman  zu  Zossen  Stlftunge  der  90  f^)  jherliches  Zinses  den 
Lüderizen  und  denen  von   Closter  zum  Studiren  geordnet. 

')  Cf.  Geh.  Staats-Arch.  Berlin  Rcp.  51.  30.:  Bestallung  n.  Instruktion  des 
Nicol.  Richter  xum  Quästor  der  Universität. 

*)  Ich  halte  das  Zeichen  für  ein  Guldenzeichen.  Auf  latus  61  n.  62  des 
Eechnungsbuches   (hier  S.  .  .)    erscheint  das   Zeichen  mehrmals  auch  mit  dem  Zu- 


16 


Item  von  D.    Daniel  Paters  Stlflinge    zu  12  Thal,  jherlieher  Zinse 
Vnd  6  f.  Zins  Geerge  3climMee  Stiftnnge. 

Mehr  von   denen  Nenen  Aeeeeslen  BeMen  aus    dem   Ampi  Lubbu^. 
Nicolaus  Bichter    Acad.  Quaestor.     Manu  ppria..^ 


Lat.  2. 

„Die  Einnahme 

591  Thaler  17  Sg.  2  alte  Pf.  Sein  den  5  January,  an  welchem 
Tage  die  Rechnunge  vom  1620  Jhar  geendiget  worden,  im  Residuu 
blieben  und  davon  doch  292  Thaler  6  Sg.  u.  2  Pf.  dem  fisco  pnie- 
positurae  vorgeschossen  worden.  Besage  der  Rechnunge  des  1620  Jliares 
lat  204.0** 

I  Lat.  3. 


AccepU 

Tlilr.  Sg.  alte  Pf. 


„Einnahme  von  Retardaten. 

NB.  Die  Summe  der  Retardaten  so  Anno  1620  ge- 
blieben lat  67  0  zu  sehen,  ist  gewesai  2531  Tbl.  13  Sg. 
9  alte  Pf.  Darunter  aber  sein  lat  3  vnd  4  392  Thal. 
14  Sg.  9^8  alte  Pf.,  welche  für  ungewiss  zu  halten,  das 
davon  keine  Zahlung  zu  hoffen.  Drumb  die  Herren  im 
Consilio,    so    den    9    January  Anno  1621    gehalten,    ge- 


Thlr.  %  i.'i 


satz  ,Merk:*  (d.  i.:  mftrkisch).  Ein  ,,m&rki8chcr  Guldcn^^  existiert  als  Manie  nicht. 
Doch  glaube  ich  eine  Erklärung  für  die  Bezeichnung  gefunden  zu  haben:  In  einer 
Urkunde  bei  Riedel  C.  D.  B.  I.  20.  S.  119  vom  8.  Jan.  1584,  worin  es  sich  um  da.> 
mittelniftrkischo  Dorf  Madlitz  handelt,  begegnet  der  Ausdruck:  ,125  Gulden  an 
märkischen  GroschenS  Der  Gulden  ist  da  zu  32  Groschen  gercchnot:  Der  Rheini- 
sche Gulden  ist  =  32  Groschen.  Nun  ist  weiter  in  einer  Urkunde  vom  12.  Mai  150i^ 
—  Ried.  I.  20  S.  97  —  über  die  mittelmftrk.  Dörfer  Brieson  u.  Madlitz  der  »gute 
Brandenburgische  Groschen*  zu  8  Pfennigen  angesetzt.  Demnach  hätte  also  ein 
Gulden  25()  Pfennige.  Diese  Berechnung  stimmt  mit  der  des  Rechnungsbuches  über- 
ein: Latus  61  sind  z.  B.  ,l(X)f  Merk:*  =  71  Thlr,  2  Sg.  10  Pf.,  50  f  =  35  Thlr. 
13  Sg.  15  Pf.^  d.  h.:  1  f.  ist  =  17  Gr.  1  Pf.  der  im  Rechnungsbuch  laufenden  Münzsortoo, 
wonach  15  Pf.  auf  den  Groschen  gehen,  oder  =  32  Gr.  der  ält<^ren  Münze  a  Gr.  8  Pf., 
das  ist  ein  Schock.  Ein  ,fmork.*  wäre  also  im  Wert  gleichzusetzen  mit  dem  M&rk. 
Schock  und  dem  Rhein.  Gulden.  Da  die  Stellen  mit  f  im  Rechnungsbuch  auf  äJton* 
Zeiten  zurückweisen,  so  dürfte  meine  Erkl&rung,  ,f  merk.*  als  Rhn.  Gld.  mark.  Pr&giing. 
wohl  richtig  sein.  Uebrigens  anch  behauptet  Friedensburgin  seiner  Neueren  Münz- 
geschieht«»  Schlesiens  ((Jod.  dipl.Schles.  XIX)  S.  19,  dass  Piftgungen  von  Rhn.  Gld.  in  d«*r 
Mark  u.  in  Pommern  sehr  häufig  gewesen  seien.  —  Auf  lat.  230  des  Rechnungsbuches  (es 
handelt  sich  daselbst  um  die  obige  v.  Clodter'sche  Stiftung)  hcisst  es:  ,90  f  a  1 1  m  &  r  k.' 
Hier  ist  der  Gulden  zu  18Grosch.  a  15  Pf.  gerechnet  Denn  90f  sind  da  =  67 Thlr.  12Sg. 

')  Verweis  auf  das  Rechnungsbuch  von  1620,  wo  an  der  bezoichneten  Stelle 
notiert  ist,  dass  diese  Summe  dem  iisco  Universitatis  abgeliehen  sei. 

^)  Im  Rechnungsbuch  von  1620. 


17 


Lcoepta 


s,f.  Alte  Pt 


I  schlössen  worden,  das  derselben  zween  latomm  Retardata 
zasammen    in    einer    Samma    forne    an    in    den    Jhar- 

'  rechnungen  solten  gesetzt  werden  mit  Vormeldunge,  wer 
künftig    die  Nähme   der  Schuldner  wurde  wissen    wollen 

I  und  wieviel  ein  ieder  schuldig,  derselbe  solt  es  in  der 
Jharrechnunge  des  1620  Jhares  lat.  8  tind  4  aufsuchen. 
Referente  (?)  Magn.  Dm.  Rect.  D.  Matthaeo  Coldebacio^ 
drumb  gesetzt  wird. 

Die  Summe  der  Retardaten  so  Anno  1 620  für  unge- 
wiss von  den  Herren  geachtet  worden  ist  gewesen  392  Thal, 
14  Sg.  9^8  alte  Pf.  Ist  den  Summa  derselben  pro 
memoria  forne  an  zuvorzeichnen  befohlen.    Dieselben  von 

,  der  ganzen  Summa  der  Retardaten  so  Ao  1 620  gewesen, 
sein  geblieben  2138  Thlr.  22  Sg.  13»/,  alte  Pf.  an  her- 
nach  gesetzten  Posten.* 

Darauf  folgt    —  lat.  4  bis  13  —  die  Aufzeichnung 

;  u.  Rechnung  aller  Retardaten.     Das  Facit  ist: 

Die   Summe    aller  Retardaten    de  anno  1620  betrug 

2531  Thlr.  13  Sg.  9  alte  Pf.    Darauf  sind  eingekommen 

ü2m'^5V,    i^>6'^    Thlr.    7  Sg.    5%  alte  Pf.     Bleiben    also  ferner   in 
I  Retard:  1869  Thlr.  6  Sg.  SVa  Pf. 

I 

i  Die  Summe  der  Einnahmen  aus  alten  Retardaten: 

662  Thlr.  7  Sg.  57«  Pf. 
D.  Summe  der  Retardaten:  1869  Thlr.  6  Sg.  3»/«  Pf. 


Lat.  15-22. 

»Pereipiendorom   pereepta   et   Retardata   a  Natali 
Christi  Ann!  1621  Inclusive  ad  Natalem  Christi  Anno 

1622  exclusive.' 

,Dle  Summe  des  Trunei  der  Geldzinsen 

so  dies  1621.  Jahr  zu  berechnen,    thut.  841  Thlr.    1  Sg. 
9*/j  alte  Pf.  an  folgenden  Posten.' 

Ich  gebe  diesen  Abschnitt  im  Excerpt,  indem  ich  die 
Einzelposten  zusammengerechnet  habe  und  immer  nur  die 
Hauptsummen  verzeichne: 


Retardata 

Thlr.  8g.  alte  Pf. 


1869^6'.3V8 


1)  Coldebatz  Rector  anno  1620,  1629,  36.  42. 
Acten  und  Urkunden.    Heft  V. 


Accepta 

Tbir.  Sg.  Alte  Pf. 

196=2=14* 


40*     =     « 
28=10=3= 

10*15=  « 
115=11  =  14= 
2(>=20.12= 
23=17=  1)= 
40=  4=12= 
23=  8=  = 
33=19=  3= 
45943=  4= 


93=18=14:^ 


18 


1)  Von  Prälaten  und  Städten, 

2)  Zinsen,    die    die  Karthänser  ausserhalb  der  Dörfer  zu 
heben  gehabt,  nämlich 

Vom  Bat  zu  Straussberg 

Dr.  Maximilianus   von  der  Strassen  vom  Dorfe 

Mantschno 

Vom  Rat  zu  Müncheberg 

3)  Einnahmen    von    geistlichen  Lehen  oder  Benefizien  in 
Frankfurt,  Lehne  der  Kaufleute,  der  Bäcker,  Schuster  etc. 

4)  jährige  Zinsen  des  Kalands 

dito 
dito 

5)  Stendaliensia 

Demnach  sollen  einkcmmen:  841  Thlr.  10  Sg.  2*/2   Pf- 
Kommen  aber  nur  ein  459      „      13    „     4        „ 

und  bleibt  in  Retard.  381      „      20    „  13'/,    „ 

d.  h.  beinahe  die  Hälfte. 

Auf  diese  Rechnung  folgt  eine  ,Bectificirung  des 
Trunci  kegen  das  folgende  1 622.  Jahr'  mit  dem  Resultate 
dass  derselbe  Anno  1622  auf  858  Thlr.  11  Sg.  und 
1 7»  Pf-  zu  berechnen  sein  werde. 

Die  Summe  der  Einnahmen  aus  dem  Truncus  der 
Geldzinsen:  459  Thlr.  13  Sg.  4  Pf. 

Betardaten:  381  Thlr.  20  Sg.  IS^/j  Pf. 

Lat.  23—25. 

Einnahmen  aus  der  Fischerei. 

1)  Einnahmen  von  Seifischen*)  aus  dem  See 
bei  Wrietzig,  so  verkauft  worden. 

Von  den  verkauften  Fischen  bekommen  die  Herren 
von  Ostern  bis  Michael  ein  Drittel  des  Erlöses,    die  zwei 


B«Urdäta 
Thlr.Sf.i4T*  :*• 


5=21^  :i: 
13s  (\\{\- 

34=  2=H^ 

I 

KU  iU  0^ 
8^  2=7^ 

381-20^13*, 


')  Die  Bedoutung  des  Ausdruckes  ,Sellische*  in  diesen  Urkunden  kann  ich  uirht 
entscheiden.  Nacli  dem  mir  zugänglich  gewesenen  Material  sind  ff.  Erklärungen 
möglich:  1)  cf.  Loxer  Mhd.  Wörterbuch  II  S.  863:  ,sel  ein  visch:  Dief.  n.  6.  ISTa« 
Junge  vische  die  man  ncnt  seien.  Mone  Zf.  4.  78  (a  1434.)  Ahd.:  selacfa,  selah: 
ags:  scolh,  seol;  altn.  sola'.  Aehnlich  bei  Sanders  HWB.  d.  dtsch.  Sprache:  ^scele: 
Name  junger  (heuriger)  Fische,  Cyprinus  icuciscus,  Salmo  la?aretu8  etc.  —  2)  Nach 
Schiller-Llibbcn  Mhd.  Wörterbuch  4.  S.  179  ist  seclc  ein  Net«;  (von  Fischnetzen 
gobniuclit):  N«^mant  sal  vischen  in  ecns  anderen  maus  watcr  myt  seien  tot  enigen 
tiden:  Richsh.  2(14  §  1(>.  Darnach  waren  Selfischc  solche,  die  mit  Netzen  getischt 
werden.  —  3)  Möglich    ist    auch    eine    Auffassung   des  Wortes   nach  Analogie    von 


19 


coopta  I  Garnmeister  und  ihre  Knechte  das  übrige.  Von  Michael 
<ir.  alte  Pf.  i  bis  Ostem,  Winter  über,  wird    das  Geld  gleich  geteilt*). 

I  2)  Einnahme  an  Miete    von    den  Seen    bei  Döberin: 

U)'       «  ,  Der  Herr  M.  Tob.  Magims  Seezins  von  dem  See  bei 

Döberin  bis  auf  Weihnachten  thut  8  f.  Merk*): 


lU.  14  = 


Summa  aller  Kinnahmen  aus  der  Fischerei  : 
99  Thlr.  10  Sg.  14  Pf. 

Lat.  26. 

Einnahmen  aus  der  Churf.  Hoft>entei  zu  Berlin. 

Wegen  Nutzung  der  grossen  Charthäuser  Heide. 

Reminiscere 

Trinitatis 

Crucis 

Luciae 

Retardata! 

Lat.  27. 

Einnahmen  aus  der  Schäferei  bei  Jacobsdorf. 

Die  Schäferei  ist  seit  1617  unter  dem  Rectorat  ,D. 
M.  Coldebacy*  dem  Paul  Schröder  zum  dritten  mal  auf 
drei  .lahre  vermietet  worden.  Und  sind  demselben  „mit 
des  Schefers  fünften  Teile  437  Heupter  zugeschlagen  und 
eingethan  an  folgender  Gattunge,  als 

155  alte  Schafe 

45  zwei  zehn  ige  Schafe 

53  tzschibbe  Lemmer 

63  alte  Hammel 

53  zwei  zehnige  Hammel 

59  Hammel  Lemmer 


Retardata 
Thlr.  Sg.  alte  Pf 


50. 

50« 
50« 
50« 


0  « 


200. 


Sftlbad:  Die  Nutzung  dieser  Fische  könnte  dem  Karth&user-Kloster,  von  dem  sie 
auf  die  UniTersit&t  übergegangen  ist,  ursprünglich  vermacht  worden  sein  zur  Speisung 
armer  Leute  der  Seele  eines  Verstorbenen  zum  besten.  4)  Schliesslich  wäre  der 
Ausdruck  noch  in  Verbindung  zu  bringen  mit  dem  mhd.  Verbum  seilen,  cf. 
S<*hillor-Lüben  a.  a.  0.  4,  S.  183  f.:,  seilen  schw.  v.  Alts.:  sellion  seilen;  altfr 
sclla  ursprünglich  einem  anderen  (als  Eigentum)  übergeben,  tradere.  In  alten 
dtsch.  Docnmenten  im  Sinne  von  „verpfandcn^^  gebraucht.  Dann,  in  bestimmtem 
Sinne,  vcr&ussem,  verkaufen,  namentl.  einzeln  oder  in  kleineren  Partien,  engl.: 
to  seil.  Damach  w&ren  Seifische  solche,  die  verkauft  werden.  Doch  möchte  ich 
aus  dem  Umstand,  dass  dieses  hier  thatsächlich  der  Fall  ist,  eine  Entscheidung 
nicht  treffen. 

')  cf.  S.     Punkt  8  der  Fischer-Bestallung  u.  Anm.  dazu. 

*)  cf.  S.  15  Anm.  2.    Es  fehlen  zu  den  5  Thl.  16  Sg.  noch  8  Pf. 

2» 


20 


Acccpta 
Thlr.  Sg.  alte  Pf. 

6()«      «      « 


1'-    8s 


Von    solchen    437  Hcuptem  Nutznnge   sol  der  Hof-|    Bet«nku 
meister    Paul  Schröder   furem  Ausgange    des    Decerabris'TUr.s..*!^! 

iedes  Jhar  zahlen  6(5  Thaler"  

Sind  gezahlt. 

Summe  der  Einnahmen  aus  der  Schäferei  bei 
Jacobsdorf:  66  Thlr. 


Einnahme  aus  allen  der  Universitet  umb  FranekfUrdt 

gfelegfenen  Dörfern  0- 

Lat.  38-42. 
Aus  Jacobsdorf. 

1)  Geldzinsen  auf  Omnium  Sanctorum  fällig: 

Solche  werden  gezahlt: 

a)  Von  l\)  Bauernstellen*).  Mit  einem  der  Höfe 
ist  der  Krug  verbunden,  für  welchen  eine  Abgabe  von 
1  Thlr.  8  Sg.  entrichtet  wird.  Die  Bauern  zahlen  alle 
für  ,Zinshuben'  u.  zwar: 


1»      Ir      [U 

In  2 

Fällen 

för  1 

Hube  ä 

12  Sg.  12  Pf. 

('..    9=    \)-. 
3.20.  12. 

,   6 

7i 

,    3 

,      ä        1 

\(5X:1 

"   /2X:2 

Thlr.  I  ,  9  „ 
»  H  „  0  „ 
»      3    „      3    „ 

4=    ().    (!s 
3'    4-  1 2. 

n    2 

,    4 

„      ä       2 
,     ä       3 

»  3  „  3  „ 
,       4    „     12    „ 

^)  Bei  allen  siobon  Dörfern  sind  sAmmtlichc  ßauorn  und  Koss&thon  namentlich 
aufgeführt  und  Umfang  und  Gegenstand  ihrer  Abgaben  im  Einzelnen  mitgeteilt 
Ich  gebe  hier  nur  eine  zusammenfassende  Darstellung  dieser  Verhältnisse,  die  don 
Bestand  der  Dörfer,  die  Grenzen  ihrer  Abhängigkeit  und  ihren  Nützen  im  Haus- 
halt   der  Universität  erkennen  lässt. 

Im  Kechnungsbuch  finden  sich  zuweilen  Fehler  in  der  Berechnung^,  die  ich, 
da    OS  sich    nur  um  geringe  Differenzen  handelt,  sämtlich  mit  fibemchmc. 

■)  Während  bei  allen  anderen  6  Dörfern  in  der  Reihe  der  Bauern  —  meist 
an  ihrer  Spitze  —  der  Schulz  als  solcher  besonders  genannt  wird,  so  ist  das  in 
Jacobsdorf  nicht  der  Fall.  Indessen  finden  sich  2  Stellen  aus  denen  hervorgeht 
dass  ein  gewisser  Hanss  Panack  ,einge8etzter'  Schulz  ist.  cf.  S.  20  u.  21.  Im 
Ilochnungsbuch  von  H)20  ist  für  Jacobsdorf  ein  anderer  als  Schulze , gesetzt*.  Dieser 
Hanss  Panack  ist  in  dem  vorliegenden  Rechnungsbuch  von  lß21  in  der  Reihe  der 
Hauern  angefahrt.  Doch  fehlt  sowohl  der  Zusatz,  dass  er  Schulze  sei,  als  auch 
die  Notiz  einer  Abgabe  vom  Lehnpferd  und  die  Angabe  etwaiger  Freihufen.  H. 
Panack  scheint  dann  einige  Jahre  ,gosetzter'  Schulze  gewesen  zu  sein.  Im  Rechnangs- 
buch  V.  1624  ist  er  wieder  in  dieser  Eigenschaft  genannt. 

Neben  der  Mitteilung  der  Hufenzahlen  im  Text  findet  sich  bei  den  Dörfern 
Jacobsdorf,  Arnsdorf  u.  Döberin  noch  eine  Berechnung  der  Abgaben  nach  Schilling 
(der  Schilling  =  rund  64  Pf.,  der  Silbergroschon  hat  10  solcher  Pf.).  In  Jacobsdorf 
werden  von  einer  Hube  meist  2  Schilling  entrichtet,  nur  in  2  Fällen  von  3  Hoben 
8  Schilling.  In  Döberin  zahlt  man  durchweg  2  Schilling  u.  in  Arnsdorf  3  Schilling 
für  die  Hube.  cf.  hierzu   S.  27  Anm. 


Accepta 

Thir.  Sg.  Alte  Pf. 
*    12*12'^ 
s        8s        * 

s     8«  8« 

*  2*  2* 

*  12*12:= 


•2= 

3»  3» 

1^ 

10.  2= 

9 

10=  2. 

s 

3.11. 

S 

3.12. 

^ 

19.  3. 

S 

2.  2. 

^ 

2.  2. 

37«     5=13* 


0= 
1* 


14* 


21 


Viermal  sind  auch  Abgaben  von  einem  Kossäthenhof 
dabei,  für  den  in  2  Fällen,  6  Sg.  6  Pf.,  einmal  8  Sg. 
und  einmal  8  Sg.  8  Pf.  abgegeben  werden.  Einmal  er- 
scheint auch  ,1)  i  e  n  s  t  g  e  1  d',    das  2  Sg.  2  Pf.  beträgt. 

Dazu  kommt  noch  eine  Abgabe  von  der  Universität 
selbst,  die  für  eine  einem  Bauern  abgekaufte  Hube  12  Sg. 
12  Pf.  —  also  wie  die  Bauern  —  zahlt*). 

b)  Von  19  Kossäthenstellen.  Diese  Zahlen  durch- 
weg jZins'  u.  zwar: 


in  8  Fällen 

„    1  Fall 

vi 
.  1 


» 


6 

8g.     6 

4 

»      4 

10 

„      2 

3 

»    11 

3 

-    12 

Pf. 


Femer  zahlen  9  Kossäthen  ,Dienstgeld'  und  zwar 
ä  =  2  Sg.  2  Pf. 

Einer  zahlt  vom  Kohlhofe         ==      0—2—2— 

Zwei  zahlen  von  ^j^  Kohlhofe  =  ä         1 — 1 — 

Einer  zahlt  2  Hühner  vom  Hofe 

Einer  zahlt  4       „  „     Garten 

Einer  zahlt  2        „       von    einer  Stelle    vom  Hause. 

Drei  zahlen  je  ein  Bauchhuhn  (bei  Zins  von  0—4 — 4). 

Die  stehenden  Geldzinsen  belaufen  sich  demnach  auf 
37  ThIr.  5  Sg.  0. 13  Pf,  die  alle  gezahlt  sind. 

Um  Martini  zinst  die  Gemeinde  45  Bauchhühner« 

„Wan    aber  Hanss  Panack')   eingesatzter  Schulze    ist,  so 

gehet  den  Herrn  ein  huen  abe." 

An  Boggenpacht  soll.  eink.  jährl.  7  Wisp.  20  Schffl.') 

An  Hafer  »        »         »      8       » 

'^)  ZnflUlige  Einkommen  ^^  Zehnt,    Abschoss  u.  Strafe: 
a)  ImLämmerzehnt  auf  Walpurgis  sind  12  Lämmer 

gefallen.     Es  hatten  abzugeben: 

7  Leute  (Bauern  u.  Kossäthen)  je  ein  Lamm 
Der  Schweiner  2  Lämmer 

Der  Hirt  3         „ 

Ferner  haben    zu    zahlen  3  Leute   für  je  1  Kalb  je 

14  Sg.     Es  zahlt  nur  einer,  zwei  bleiben  schuldig.    Vier 

zahlen    für   ein  Ferkel  je  6  Sg.  (darunter  die  Krügerin.) 


Retardata 

Thlr.  Sg.  alte  Pf. 


U    4«    0^ 


0  cf.  8. 

«)  Cf.  oben.  S.  19  Anm. 

')  An  dicsor  Stolle  befindet  sich  regelmässig  ein  Yerwois  auf  die  Spezialrechnung. 


22 


Accepta 
Thir.  Bg.  alte  Pt 

2'  11=  11. 


2 


2= 


.  21. 
.  21. 

.  10» 


4. 

9< 


«  12.  12= 
s     7«     H» 

-     -2'- 


4'^ 

6'> 


8*    0«     2» 


10. 


b)  Im  Gänsezehnt  auf  Jobannis  sind  gefallen 
25  Gänse. 

c)  Im  Vogtgedinge  zahlt  ein  Bauer  für  1  Ferkel 
«  Sg. 

d)  An  Abschoss 

„Von  28  Schocken  aus  Andres  Nickels  Gute,  so  Peter 
und  Andres  die  Nickel  empfangen,  hat  Hanss  Panack  der 
Schultze  den  25  January  in  die  Stadt  gebracht.^ 

Von  2  Schocken  aus  einem  anderen  Gute,  Urban 
Triebusch,  ein  Knecht,  von  einem  Schock  aus  seines 
Vaters  Gute  etc. 

„Den  4.  Decemb.  Hanss  Panagk  der  Schulze  folgen- 
den Abschoss  in  die  Stadt  gebrachf^: 

Diese  Abschösse  stammen  in  4  Fällen  aus  Gütern, 
2  mal  von  3  Schocken  ä  0  Sg.  6  Pf.,  einmal  von 
8  Schocken  und  einmal  von  18  Schocken.  Ferner  in 
2  Fällen  aus  einem  Hofe,  jedesmal  von  einem  Schock. 
Dann  einmal  ,aus  dem  Krug^  und  schliesslich  ,ausm 
Schul tzen  Gericht  von  3  Schocken'. 

Demnach  Summa  des  Abschosses :  6  Thlr.  4  Sg.  2  Pf. '). 

e)  An  Strafen 

f)  An  Zins  von  Hausleuten. 

Die  Summe  der   zufälligen  Einkommen  beträgt  also 

8  Thlr.  0  8p.  2  Pf.,    der  Retardaten  j  Thlr.  4  8fl. 

Die  Summe  aller  Einkommen    an   Geld   aus 
Jacobsdorf  beträgt  demnach  45  Thlr.  6  Sg. 
Die  Summealler   Retardaten:  1  Thlr.  4  Sg. 

Lat.  33—37. 

Aus  Briesen: 

1)  Qeldzinsen     ^u^     Omnium    Sanctorum    fällig. 

Solehe  werden  gezahlt: 

a)  Vom  Schulzen  u.  ausserdem  von  7  Bauern- 
stellen, darunter  der  Krüger  u.  der  Müller. 

Der  Schulz  hat  4  Freihufen  u.  2  Zinshufen.  Er 
zahlt: 

Für  die  Hüben 21  Sg.     5  Pf. 

Fürs  Lehnpferd '^1     »      •*    n 

„Für  etliche  Laneken  in  der  Sprew"    10    „     10    „ 


Retuilau 

Thlr.  Sc  Al'i  PI 


1-     4= 


')  Der  Abschoss  beträgt  demnach  32  Pf.  vom  Schock,  d.  h.  von  einem  Groschen 
der  Münze  unseres  Rechnuugsbuches  2  Pfennige  derselben  Münze. 


Aecepte 

Thir.  Sg.  alte  Pf. 

»    4* 

4= 

.    8» 

8= 

1=  18= 

10= 

2»  16* 

« 

1=    8= 

s 

»10» 

10= 

'-  12= 

12= 

=   3= 

3» 

1=    1=  9. 

1=11=  3= 

=    3=  3= 

=  12= 12= 

«16«  » 

1=  17=  9= 

=  13=  5= 


2=    2» 


16=23=    7= 


23 


Fflr  die  Fischerei  im  Mühlgraben  .     .     4  Sg.  4  Pf. 

,Vom  Acker,  wen  der  beseet  ist'     .     .    8    „    8    „ 

Die  Bauern  zahlen  alle  von  „Zinshuben"  u.  zwar: 
In  5  Fällen  von  2  Zinshuben,  davon 

2  mal 21  Sg.  5  Pf. 

2  mal 1  ThI.     8    „         „ 

1  mal  eine  Hetze  Mohn  a.  2  Bauchhühner '). 
In  einem  Fall  v.  3  Zinshuben,  näml.  1  Thl.  8  Sg. 
,        ,        „     ,    1  »  »  10    „    10  Pf. 

Vier  Leute  darunter  zahlen  ausser  diesen  Abgaben 
noch  ,vom  Kossäthenhof,  stets  .  .  .  3  Sg.  3  Pf. 
Einer  zahlt  , Dienstgeld'  u.  zwar    .     .     .     3    „    3    „ 

Alle  gehen  ä,  2  Bauchhühner,  von  denen  einer 
eins  dem  Schulzen  liefert.  Fünf  der  Bauern  zahlen  noch 
eine  Motze  Mohn. 

b)  Von  24  Kossäthenstellen 

diese  zahlen  alle  ,Zins'  u.  zwar: 

i  o      i  T^r   (v-  diesen  zahlen  vier 
.     4  Sg.  4  Pf.     ,   .     ^.      .     ,,, 


In  6  Fällen 
.11      . 

3      - 


» 


kein  Dienstgeld). 


3 
1 

6 


3 

9 

6 


7i 


» 


(diese  beiden  zahlen 
kein  Dienstgeld). 


Ferner  zahlen  18  Stellen  ,Dienstgeld'  u.  zwar: 
In  13  Fällen     .     .     3  Sg.     3  Pf. 

„5  y,  .         .         2        ,,         10        „ 

Alle  Eossäthen  zahlen  Rauchhühner  u.  zwar  zahlen 
20  von  ihnen  je  2  (von  denen  in  drei  Fällen  eins  an  den 
Schulzen  geliefert  wird)  u.  4  je  ein  Bauchhuhn. 

20  Kossäthen  zahlen  noch  eine  Motze  Mohn  u.  bei 
einem  findet  sich  noch  eine  Abgabe  von  2  Sg.  2  Pf.  ,vom 
Garten  auszuzeunen*. 

Die  Summe  der  stehenden  Geldzinsen  aus  Briesen 
beläuft  sich  demnach  auf  16  TWf.  28  Sg.  7  Pf.*).  Ist 
alles  eingekommen. 

Bauchhühner  sollen  54  geliefert  werden. 

2)  ZafUlloe  Einkommen  an  Zehnt,  Abschoss  u.  Strafe. 


Retardata 

Tblr.  Sg.  alte  Pt. 


^)  Diese  Abgabe  zahlt  der  Müller  and  zwar  wird  sie  von  2  Zinshuben 
entrichtet.  An  Geld  ist  nichts  gebucht,  aach  nicht  bei  den  Ketardaten.  Abgaben 
,Yon  der  Mähle^    sind   nicht   angeführt. 

')  Rechenfehler  lat.  33  u.  34. 


24 


Aeecpta 
Thlr.  Sg.«u<pr. 


1.    4< 


1.    6.      . 


»19» 


3«    5< 


2.    3. 


« 21» 


9 
• 


a)  Im  Lämroerzehnt  auf  Walpurgis  kommen  ein 
10  Lämmer,  die  von  9  Leuten  geliefert  werden.  (Unter 
diesen  Leuten  ist  einer  ,der  Paur  Schefer'  und  einer  ,des 
Schefers  Knechte 

Es  konunt  ferner  ein  von  2  Leuten  für  je  1  Kalb 
—  ä  14  Sg.  —  zusammen  1  Thaler. 

b)  Im  Gänse  zehn  t  auf  Johannis  sind  gef.  29  (xänse. 

c)  Im  Vogtgedinge  zahlt  einer  für  ein  Füllen 
1  Thlr.  u.  einer  für  ein  Ferkel  (>  Sg. 

d)  An  Abschoss:  nichts. 

e)  An  Strafen:  nichts. 

f)  An  Zins  von  Hausleuten:  19  Sg.  Es  sind  fünf 
Hausleute,  von  denen  vier  je  4  Sg.  4  Pf.  zahlen. 

Die  Summe  der  zufälligen  Eink.  ist:   8  lUlf.  5  Sg« 

Die  Summe  aller  Einnahmen  an  Geld  aus  Briesen 
beträgt  demnach  20  Thlr.  4  Sg.  7  Pf. 
Retardaten  sind  nicht. 


Lat.  38—42. 

Aus  Amsdorf. 
1)  Geldzinson  ^uf  Omn.  Sanct.  fällig. 
Solche  werden  gezahlt: 

a)  Vom  Schulzen  u.  ausserdem  von  19  Bauern- 
stellen, darunter  die  Krügerin,    die  vom  Schank  eine 
3*   ;  Abgabe  von  2  Thlr.  3  Sg.  3  Pf.  entrichtet. 

Der    Schulz   hat    4    Freihufen    u.    2    Zinshufen. 
Er  zahlt: 

Für  die  Hüben ,1  Thlr.  14  Sg.  6  Pf. 

Für's  Lehnpferd      ....  21    „     5    „ 

Die  Bauern    zahlen    durchweg    von  ,Zinshuben^  und 
zwar: 
%  14*    6^   ;  In  3  Fällen  v.  4  Zinshuben,  jedesmal:  3  Thl.     4  Sg.  12  PI. 


6. 
5« 


24*     *      * 

9*14*    6« 
*12*12* 


.10 
-   6 


2 


2 

1 


9 
14 


» 


9 
K 


9. 

9. 

9. 

5-- 

8. 

« 

Einmal    begegnet  noch  12  Sg.  12  Pf.  für  das  Zins- 
getreide.    Andere  Abgaben  sind  nicht. 

b)  Von  18  Kossäthenstellen. 

Von    diesen    zahlen    14  ,Zins',    der   sehr   ungleich- 
massig  ist,  nämlich: 

einmal     .     .     .     .     9  Sg.  9  Pf. 

•      o 


» 
» 


ReUrdaia 

Thlr.  Sf  ibf'l 


Aceepta 


.    18= 


25 


Thlr. 

Sk.  «Ite  Pf. 

« 

7--  9= 

u 

1.  9- 

s 

5«  5= 

^ 

4=  6» 

s 

3«  13» 

s 

7»  7. 

s 

•2»  2» 

1:: 

3»1I. 

s 

4»  4» 

5 

1»  9» 

S 

11»  3. 

S 

1=11» 

9 

2»  2» 

S 

7»  7» 

S 

11»  7» 

9 

10»10» 

^ 

14»  14» 

s 

»12» 

55» 

17»  1» 

1 

Retardata 

Thlr.  Sg.  alte  Pf. 


einmal 
4  mal 
einmal 


2  mal 
einmal 


7  Sg 

6    » 
5 

4 


9  Pf. 


» 


6 


3    „    13    „ 


» 


11 


Fünfzehn  Eossäthen  zahlen  Dienstgeld: 
In  13  Fällen     .     .     .    .     2  Sg.  2  Pf. 
-     1  Fall 4.4. 


1 


1    „     »    , 


Abgaben    ,vom    Acker'    werden    von  9    Stellen    ent- 
richtet: nämlich  7  mal 1  Sg.     9  Pf. 

1     ..... 


1    .     11    . 


1 


2 


Einer  zahlt  von  2  Kossäthenhöfen  7 

Ein  anderer    „    „  „  .11 

Einer  von  einem  ererbten  Kossäthenhof  10 

Einer  von  2  Gärten 14 

Einer  ,vom  Garten  fur'm  Hause'  — 


» 


» 


5> 


H 


» 


7 
7 

10 
14 
12 


» 


J> 


9> 


)> 


>? 


u. 


55 


U 


5) 


»5 


75 


jZween  Hane'. 


55 


55 


Die  Summe  der  stehenden   Geldzinsen    aus  Arnsdorf 
beläuft  sich  demnach  auf  55  Thlr.  17  Sg.  1  Pf) 
Es  ist  alles  gezahlt. 

Rauchhühner  sollen  39  geliefert  werden. 
An  Getreidepacht  giebt  Arnsdorf: 

Boggen 2  Wispel  4  ScheflFel. 

Gerste 2       „       4 

Hafer       4       „       8 

2)  Zuflliloe  Einkommen  an  Zehnt,  Abschoss  u.  Strafe. 

a)  Im  Lämmerz  eh  nt  auf  Walpurgis  sind  19  Lämmer 
gefallen,  die  von  14  Leuten  zu  liefern  sind  (die  Wittwe 
des  Krügers,  der  Hirt  und  ein  Bauer  liefern  je  3.) 

Femer    kommen    ein    für    drei  Ferkel  von  3  Leuten 

ä  6  Sg.  (unter    den  Liefernden    ist  wieder  die  Krügerin) 

Eine  Abgabe  von  14  Sg.  für  ein  Kalb  bleibt  in  Ret. 

b)  Im  Gänsezehnt  auf  Johannis  sind  gefallen 
60  Gänse. 

c)  Im  Vogtgedinge:  für  2  Füllen  je  1  Thlr,  Bleiben 
in  Retard. 

d)  An  Abschoss: 


14* 


>)  I  Rechenfehler  Lat.  39. 


Accepta 
Tbir.  Sg.AltePf. 

•  6s  6» 

*  12^2* 

"     4.7V2 
1*     0.     * 


8«  8s 


4*     4*  0. 


lOdOs 


s 

1-2=  12= 

1= 

8=    = 

1» 

8»     s 

14. 

22s  (i. 

3. 

4sl2s 

7s 

Ils    3s 

1  = 

U.  6. 

26 


„Den  9.  Mai  auf  Lemmerzehnt  ;    Reurlati 

Von  2  Schocken  aus  Rosenbergs  Gute,  Caspar  Nieschen  TWr.sti^ji 
Erben  erlegt. 

Auss  Kniehasens  Gute,    so  Michel  Jütte   empfangen' 

Aus  einem  anderen  Gute  von  3  Schocken. 

,Im  Gensezehnt  vom  Schulz  empfangen: 

Von  6  Schocken  aus  Urban  Wilhelms  Gute,  die 
Märten  Püschel  empfing. 

Von  2  Schock  4Vj  Sg.  Michel  Dienzki  von  Stein- 
höfel  der  Schulze  in  die  Stadt  gebracht  ohne  zu  melden 
aus  welchem  Gute?  , 

Summe    der  Einnahmen  aus  dem  Abschoss:    3  Thlr.  | 
1  Sg.  7  Pf. 

e)  Aus  Strafen:  nichts. 

Aus  Zins  von  Hausleutcn:  von  2  Hausleuten  je 
4  Sg.  4  Pf.  j 

Summe    der    zufälligen    Einnahmen:     4  Thlr.  4  So-     2-  14- 

Retardaten;   2  Thlr.  14  8fl. | 

Die  Summe  aller  Einkommen  an  Geld  aus  Amsdorf : 

59  Thlr.  21  Sg.  1  Pf. 

Die  Summe  aller  Retardaten:    2  Thlr.  14  Sg. 

Lat.  43—44. 
Aus  Döberin. 

1)  Geldzinsen  auf  Onm.  Sanct.  fällig. 

Solche  werden  gezahlt: 

a)  Vom  Schulzen  u.  ausserdem  von  9  Bauern- 
stellen. Mit  einem  derHöfe  ist  der  Krug  verbunden  von  dem 
lOSg.  10  Pfg.  gezahlt  werden.  Kossäthen  sind  nicht  angeführt. 

Der  Schulz  hat  4  Freihufeu  u.  eine  Zinshufe.  Er 
zahlt: 

Hubenabgabe 12  Sg.  12  Pt. 

Für's  Lehnpferd     ....     1  Thlr.     8    „    —    „ 

,Vom  Jhansswaldt'      .     .     .     1     „         8    „    —    „ 

Die  Kauern    zahlen    alle    von  Zinshuben    und  vom 
Jahnswalde.     Sie  haben 
in  7  Fällen  4  Hüben,  zahlen  jeder:  2  Thlr.  3  Sg.  3  Pf. 


n 


?) 


9  ^  }  ^A 

Vom  Jahnswalde  zahl,  sie  in  7  Fällen  1 
in  2  Fäll.  (u.  zwar  d.  m.  d.  drei  Hüben) 

Es  kommt  alles  ein. 

b)  Von  5  Kossäthenstellen.     Diese  zahlen: 


i 
19 


>> 


?5 


5) 


6 
9 
3 


»> 


5? 


1> 


ccepta 
ħr.  alt«  Pf. 

4   «    4« 


*      » 


IJ   .1-2» 


10  -~   -i. 


14  . 


6  <     . 


27 


In  3  Fällen  nur  ,Zins'  und  zwar: 

giebt  einer    .     .     .     4  Sg.  12  Pf. 
einer    .     .     .     4    „      4 
der  Dritte  bleibt  schuldig  4    „      4 
Femer  begegnet  einmal  eine  Abgabe  ,Zins  vom  Garten', 
näml.  IG  Sg.,  die  gezahlt  werden,  u.  einmal  ,vom  Kossäthen- 
hof,  die  in  Retard,  bleibt:  4  Sg.  4  Pf. 

In  3  Fällen  ist  von  Jahnswalde  zu  zahlen  ä  6  Sg. 
H  Pf.     Einer  bleibt  es  schuldig. 

Die     Summe     der    stehenden    Einnahmen:     32  TIr. 

10  So.  Pf. 

Summe  der  Retradaten  14  So.  14  Pf. 
Rauchhühner  sein  zusammen  14. 
Roggenpacht  giebt  Döberin  5  Wisp.  .20  Scheffl. 

2)  ZofUlloe  Einnahmen  an  Zehnt,  Abschoss  u.  Strafe. 

a)  Im  Lämmerzehnt  auf  Walpurgis  sind  10  Lämmer 
gefallen:  Acht  Leute  liefern  je  eins,  der  Schäfer  und  der 
Schweiner  je  2. 

Ferner  sollen  einkommen  für  2  Kälber  je  14  Sg. 
Einer  zahlt,  einer  bleibt  schuldig. 

Desgleichen    bleiben    für  1  Ferkel    (>  Sg.  in  Retard. 

b)Im  Gänsezehnt  auf  Johannis  sind  gefallen 
9  Gänse. 

Im  Vogtgedinge  waren  lür  3  mal  je  ein  Ferkel  u. 
6  Sg.  zu  entrichten.  Es  zahlt  nur  einer;  2  bleiben  in 
Retard. 

d)  An  Abschoss: 

Brose  Menow  von  J6  Schocken,  welche  er  seinem 
Sohne  Klawess  Menowen  zu  Henderssdorf  gezahlt. 

e)  An  Strafe:  kommen  13  Thaler  ein.  Die  Strafe 
ist  verwirkt  für  verweigerte  Dienste  (Holzanfuhr  zum 
Pfarrbau.  Drei  Leute  zahlen  je  1  Thlr.  Strafe.  Dem 
Rädelsführer  ist  ein  Ochs  abgepfändet  u.  für  10  Tlilr. 
verkauft  worden. 

Die    Summe    der    zutälligen    Eink.     beträgt     also: 

15  Thlr.  6  So. 

Die  Summe  der  Retardaten:    1  Thlr  8  So. 

Die  Summe  aller  Einkommen  an  Geld  aus  Döberin: 
47  Thlr.  It)  Sg.  2  Pf. 

Die  Summe  der  Retardaten:    1  Thlr.  22  Sg.  14  Pf. 


Retardata 
Thlr.  8g.  alte  Pf. 


4  «  4« 


*     4^4'. 
«     6  s  6s 


14  *14^ 


*  14  «     . 
«     6  *     s 


*  12  * 


1=     8  = 


28 


Accepta 

Thir.  Sg.  alto  Pf. 


U  8»  * 

*  21*  5* 

s  4*  4» 

10*  16*  < 

2*  1()*  '. 

ß*  16*  * 


2* 


8. 


21*  17^  9* 


1*     4* 


1* 


5V 


2     Jl 


Lat.  45—46. 

Aus  Nieder-Jesar. 

1)  Geldzlnsen  auf  Omn.  Sanct.  fällig. 
Solche  werden  gezahlt: 

a)  Vom  Schulzen  und  ausserdem  von  9  Stellen, 
eine  davon,  ,die  Kirch-Veter'. 

Der  Schulz  hat  4  Freihufen  und  1  Zinshufe  ,giebt 
1  Schock'.     Er  zahlt: 

Hubenabgabe    ....     1  Thlr.  8  Sg. 
Vom  Lehnpferd     ...  21     „    5  Pf. 

de  duobus  iugeribus  agrorum  4     „    4    „ 

Die  anderen  zahlen: 
In  4  Fällen   von  6  Hüben    u.    zwar   je    2  Thlr.    16    Sg 

(giebt  2  Schock.)  0     " 
.  2  Thlr.   16  Sg.' 

I  (giebt  2  Schock.) 
"      'Mbezw.  3  Thlr.   16  Sg. 
^  (giebt  2%  Seh.  15  g.) 
In    1    Fall    (d.    Krüger)   4  Hüben    u.     zwar:     2   Thlr. 

(giebt  IV2  Schock.)    | 

Die  Kirchveter  de  duobus  iugeribus  agrorum:  8  Sg. 

Einmal  begegnet  ,Zins',  der  in  Betard.  bleibt:  4  Sg- 
4  Pf. 

Die  Summe  der  stehenden  Geldzinsen:  21  TMr. 
17  Sg.  9  Pf.  (wenn  all.  einkommt  21  Thlr.  21  Sg.  13  Pf.) 

Die  Summe  der  Retardaten:   4  So-  4  Pf. 

Rauchhühner  sein  zusammen  8. 
Roggenpacht  giebt  Nieder-Jesar  5  Wispel. 

2)  ZufSIlige  Einkommen  an  Zehnt,  Abschoss  u.  Strafe, 
a)  Im  Lämmerzehnt  auf  Walpurgis:    10  Lämmer? 

von  8  Leuten  geliefert.  Der  Schäfer  und  ein  Bauer 
zahlen  je  2. 

Ferner  kommt  ein:  2  mal  für  je  ein  Kalb  14  Sg. 

Es  bleiben  in  Retard  fi^r  ein  Kalb  14  Sg. 

Ferner  kommen  ein:    4  mal  für  ein  Ferkel  je  6  Sg. 

u.  bleiben  in  Retard.   1  mal    „      „        „        »  6    » 

b)Im  Gänsezehnt  auf  Johannis  sind  gefallen 
19  Gänse. 

c)  Im  Vogtgedinge:  nichts. 


ReUrdiu 
Thir.Sf.ilkH 


4=   4^ 


h    h 


w 


H^ 


^)  cf.  S.  19  Anm.  2.  Analog  der  Berechnung  der  Abgaben  nach  Schilling  bei 
Jacobsdorf,  Döborin  und  Arnsdorf  findet  sich  hier  eine  solche  nach  Schock.  Diu>  m&rk. 
Schock  deckt  sich  wieder  mit  dem  rhein.  Gulden  (1  Schock  =  32  Sg.},  cf.  S.  15  Anm.  2. 


29 


Lccepta 
-.  ?i£.  alte  I*f. 


8:12V 


2 


['12=12'/j 


3^     - 


MI 


4.  5.  5^ 


d)  An  Abschoss: 

„Den  6.  May  auf  Lemmerzehnt  hernach  verzeichnete 
9  Posten  vom  Schulzen  empfangen": 

Die  hier  verzeichneten  Abschösse  stammen  zum 
grössten  Teil  aus  früheren  Jahren,  numlich  von  1618, 
11)  u.  20.     Es  sind  zusammen  12  Thlr.  8  Sg.  127^. 

e)  An  Strafen:  nichts. 

D.  Summe  der   zufälligen  Einkommen   beträgt   also 

14  Thlr.  12  Sg.  12V9  Pf. 

Die  Retardaten:  20  „ 

Die  Summe  aller  Einkommen  an  Geld  aus  Nieder- 
Jesar:  36  Thlr.  6  Sg.  6  Pf. 

Die  Summe  der  Retardaten:  1  Thlr.  4  Pf. 

Lat.  47—49. 

Aus  Wrietzigf. 
1)  Celdzinsen. 

Gegen  Ostern  oder  am  Gründonnerstag  zinset  die 
ganze  Gemeinde  fünf  Schock  und  etliche  frische  Eier.  *) 

Auf  Walpurgis  zinst  die  ganze  Gemeinde  2  Schock 
8  Sg.  Davon  bekommt  der  Schulz  1  g  Trinkgeld,  wenn 
er  das  Geld  in  die  Stadt  bringt. 

Auf  Bartholomäi  zinst  d.  ganze  Gemeinde  1  Schock 
3  Sg.  vom  ....(?  unleserlich:  Kraudthubich),  u.  haben 
sie  gute  Fische ,  so  haben  die  Herren  den  Vorkauf. 
Trinkgeld  des  Schulzen  wie  oben. 

Auf  Michaelis  zinst  d.  gz.  Gem.  und  der  Schulze 
3  Sckock  40  g.    Davon  Trinkgeld  des  Schulzen  wie  oben. 

„Noch  auf  Michaelis  oder  bald  hernach  zinset  d. 
gz.  Gem.  —  Hufner  und  Kossäthen  alle  gleich  —  ausser 
dem  Schulzen  und  dem  Hofmeister  piscis  iudiciales 
oder  Quadrigesimates  an  guten  Hechten.  Haben  sie  keine 
guten,  so  hat  jeder  von  alters  b^j^  g  Mark:    gegeben."*) 

Auf  Burkhardi  zinsen  die  Wehrleute: 

Es  ist  der  Schulz  und  10  Leute*). 

Der  Schulz  hat  zu  zahlen  12  Sg.  12  Pf.,  bleibt 
schuldig. 

Die  anderen  zahlen: 


Retardata 
Thlr,  8s.  alte  Pf. 


20 


«  12  *12« 


^)  Die  Einnahme   ist   nnter   Acccpta  nicht    gebucht,   auch    keine   Retardaten 
?eneichnet. 

*)  Darunter  Martin  Haut,  cf.  unten. 


Accepta 
Thlr.Sg.  »lt«Pf. 

1*14«  6* 
U  U  9* 

*  \h  \U 
.19.  3= 

*  2*  2* 

1*11*     * 

3*    «     « 

17=  3«  2* 


.12* 


'^12-     = 
2.10*37, 


U  5.13= 


ö.Kr^lV/ 


/2 


9> 
J9 


9) 


80 


In  4  Fällen  12  Sg.  12  Pf.  einer  bleibt  schuldig 
4       „         0    „      6 

1      „       H   „     y 

In  1  Fall  19  Sg.  3  Pf.  dieser  letztere  zahlt  noch  ,voin 

Kohlgarten    2  „    2  „ 

Ferner  wird  gezahlt  Flachsgeld  von  jeder  Hufe  1  Pf. ') 

Auf  Martini  zinset  d.  gz.  Gem.  1  Schock  3  Sg. 
vom  Tharandt.    Davon  Trinkgeld  des  Schulzen  wie  oben. 

Auf  Nicolai  zinst  d.  gz.  Gem.  2  Schock  8  Sg. 
Trinkgeld  des  Schulzen  wie  oben. 

Die  Summe  der  stehenden  Geldzinsen:  17Thlr.  3  So*  2  Pf.*) 
Betardaten:  1     ,,     1   ^    9    „ 

Gegen  Weihnachten  od.  nach  Michaelis  zinsen  Hufner 
und  Kossäthen  alle  gleich  —  exclus.  Schulz  u.  Hofmeister 
—  jeder  2  Kauchhühuer  =  06  Hühner. 

2)  ZufSllige  Einkommen  an   Zehnt,    Abschoss,    Strafe; 

a)  Im  Lämmerzehnt  auf  Walpurg. :  9  Lämmer. 
Diese  werden  von  7  Leuten  geliefert.  Der  Schäfer  und 
ein  Bauer  geben  2. 

Ferner  sollen  einkoramen  10  Kälber  durch  10  Leute. 
Zwei  bleiben  schuldig  a  14  Sg.  Die  gelieferten  8  werden 
an  Rector,    G  Professoren    und    den   Einnehmern   vert4»ilt. 

Ferner  für  ein  Ferkel  bleiben  in  Ret.  (>  Sg. 

b)  Im  Gänsezehnt  auf  Johannis:  39  Gänse. 
Weiterhin  zahlen  2  Leute  für  je  ein  Ferkel  ä  6  Sg. 

c)  Im  Vogtgdinge: 

In  2  Fällen  für  1  Ferkel  ä  G  Sg.     Bleiben   in  Ret. 

—  dito  —  Kommen  ein  12  Sg. 

Für  2  Füllen  ä  1  Thl.  kommt  ein:  1  Thl.  Einer  bleibt  Ret, 

d)  An  Abschoss: 

Solcher  wird  gezahlt  aus  (>  Posten:  Einer  davon: 
,Von  10  Thalern'  aus  einem  Hofe.  Es  sind  im  Ganzen 
2  Thlr.   10  Sg.  3V2  Pfg. 

e)  Aus  Strafen:  nichts. 

f)  Zins  von  Hausleuten:  Es  sind  9  Leute.  Sie 
zahlen  in  5  Fällen 4  Sg.  4  Pf. 

4  2  2 

Die  Summe  der  zufäll.  Eink.  _:^  5  Thlr.  16  Sg   IVt  Pf. 
die  Retardaten        ^  2     „      12    „  *)  | 


Tlür.S«.k]-4PI 

*  IM: 


h    1=  li 


9    ()i  < 


.  h^ 


*)  Nichts  gebucht. 

■)  Rechenfehler  lat.  47. 

»)  Rechenfehler  lat.  48. 


81 


Lccepta 

.S)c.»ltePf. 


17.   1. 


10=10. 

u;=    . 


=  12d2. 
s  4*  4s 
=  2.  2« 
'  5s  5s 
=    4=  8. 

'    6=  6* 


Die  Summe  aller  Einkommen  an  Geld  aus  Wrietzig: 

2-2  Thlr.  19  Sg.  31/2  Pf. 
Summe  der  Betardaten;  3  Thlr.  13  Sg.  9  Pf. 

Lat.  50—51. 

Aus  Lindow. 
1)  Celdzinsen: 

Auf  Walpurgis,    zinst    die    ganze    Gemeinde   1  f *) 
Davon  gebührt    dem  Schulzen   1   g  Trinkgeld,    wenn 
er  das  Geld  in  die  Stadt  bringt. 

Auf  Michaelis  sind  folg.  Abgaben  fallig: 
Die  Abgaben  sind  zu  zahlen  : 

a)  Vom  Schulzen  u.  ausserdem  8  Bauernstellen. 
Mit  einer  Stelle  ist  der  Krug  verbunden.  Bei  den  Namen 
sind  nur  die  Geldsummen  verzeichnet  ohne  nähere  An- 
gaben, wovon  sie  entrichtet  werden,  ob  Hubenzins  od.  dgl. 
Es  werden  gezahlt: 

Vom  Schulzen:   10  Sg.  10  Pf.     Von    den    Bauern: 
In  6  Fällen  ä  5  Sg.    5  Pf.,  wovon  3  in  Betard  bleiben 
In  2  Fällen  (darunter  der  Krüger)  ä  10  Sg.     2  Pf. 

Ferner  ,vom  Schank' 16    „ 

Davon  1  g  Trinkgeld  des  Schulzen  wie  oben. 

b)  Von  8  Kossäthenstellen.  Auch  hier  neben 
den  Namen  nur  d.  Geldsummen  verzeichnet  ohne  nähere 
Bestimmung.     Es  werden  gezahlt: 

In  3  Fällen    .     .     ä  6  Sg.  6  Pf.  Bleib.  1  x  in  Ret. 


Retardttta 
Thlr.  Sir.  alte  Pf. 


?7 


99 


l  Fall 
1 


99 


•2 
5 


55 


55 


2 


i) 


55 


55 


Derselbe  zahlt  ,vom  Kohlgarten'  4  Sg.  8  Pf. 
c)  Von  dem  Müller  (Adam  Klix). 
Dieser    zahlt    Ostern,    Johann.,    Michael, 
jedesmal    8    Sg.      Ferner    auf    Martini    noch 
Mühle':     6    Sg.  6  Pf.      „Von    dieser    Mühle" 
ausserdem  alle  Quartal  15  ScheflTel  Boggen. 

Auf  Nicolai  zinst  d.  gz.  Gem.   17  Sg.  1  Pf.^) 
D.  Summe  der  stehenden  Eink.;  6  Thlr.  22  Sg.  10  Pf.^) 
D.  Summe  d.  Betardaten:  1  Thlr.    6  Sg.  14  Pf. 


u.  Weihn. 
,von  der 
liefert    er 


IG. 


8'  8* 


1*     6'A4 


')  cf.  Anm.  S.  If». 

^  Die  Abgaben  der  ganzen  Gemeinde  sind  Abgaben  pro  Kopf:  8  Bauern  u. 
9  Kossuth,  zahlen  zusammen  17  Sg.  1  Pf.  also  rund  pro  Kopf  einen  Groschen. 
Cf.   dieselben    Abgaben    in  Wrietzig 

*)  Rechenfehler  lat.  50. 


Accepta 
Thlr.  Sg.  alte  Pf. 


14- 


18* 


3« 


H.     6* 


1'   18=     4* 


82 


Gegen  Weihnachten  zinst  d.  gz.  Gera.  24  Bauch- 
hühner. 

2)  ZofSIlios  Einkommen  an  Zehnt,  Abschoss  n.  Strafen« 

a)  Im  Lämraerzehnt  auf  Walpurg.:  14  Lriuiiner. 
Worden  geliefert  von  10  Leuten.  Der  Schulz  und  ein 
Bauer  liefern  je  2,  der  Schäfer  3. 

Ferner   sollen    einkommen  5  Kälber  von  5  Leuten. 

Einer  liefert  in  Geld,  giebt  14  Sg.  Die  4  gelieferten 
Kälber  werden  an  4  Professoren  verteilt. 

Ferner  von  2  Leuten  für  je  ein  Ferkel  ä  6  Sg.  Einer 
bleibt  schuldig. 

b)  Im  Gänsezehnt  auf  Johannis:  4  Gänse. 
Ferner  soll  eink.  von  4  Leuten  für  4  Ferkel  ä  G  Sg. 

(unter  diesen  der  Schulz  und  der  Krüger).  Einer  bleibt 
in  Ret.  Ein  Ferkel  kommt  noch  in  natura  ein,  wird  einem 
der  Prof.  zugeschickt. 

c)  Im  Vogtgedinge,  d)  Im  Abschoss,  e)  Aus 
Strafen,  f)  Zins  von  Hausleuten:  nichts. 

D.  Summe  der  zufälligen  Einkommen:  1  Thlr  18  Sg.  4  Pf. ') 
D.  Summe  der  Retardaten  12  Sg. 

Die  Summe    aller  Einkommen  an  Geld  aus  Lindow: 

8  Thlr.  IG  Sg.  14  Pf. 
Die  Summe  der  Retardaten:    1  Thlr.  18  Sg.  14  Pf. 

Lat.  52, 
Dielen-Rechnungf. 

Der  Müller  zu  Lindow  hat  12  Fichtenblöcke  zu 
schneiden,  welche  die  Herren  kaufen  und  für  ihr  Geld 
anfahren  lassen. 

Einnahmen  an  Dielen: 

Von  diesen  Blöcken  haben  die  Herren  55  Dielen 
schneiden  lassen.  Ferner  sind  22  Dielen  aus  ,Tzopfenden' 
geschnitten  worden  und  14  geringe  Dielen  noch  aus  dem 
Vorjahr  her  geblieben.     Summa:  91  Dielen. 

Die  Ausgabe: 

Vor  24  Dielen  für  das  Haus  in  der  Junkergasse: 
für  jede  3  Sg. 

Vor  30  SöUer-Dielen  zum  Marstall  daselbst;  für  jede 
6  Sg. 


ReUrdali 

Thlr.5?  1^^ 


(i^ 


(K 


*    Ih 


*)  Rechenfehler  lat.  51. 


j 


Accepta 

r.  S^.  alte  Pf. 

=  (>s         » 

'1   I  -        . 


4==  0^ 


•^  16. 


38 


Vor  25  Söller-Dielen  zum  nenen  Gebäude  zu  Jacobs- 
dorf in  der  Vogtei;  für  jede  5  Sg. 

Für  2  an  einen  Professor  verkaufte  Dielen. 

Für  10  an  Prof.  D.  Pelargus  verkaufte  Dielen  zu  ä 
3V,  Sg. 

Für  diese  9 1    Dielen  eingenommen :  1 6  Thlr.  4  Sg. 

Summe  der  Einnahmen  an  Dielen: 
16  Thlr.  4  Sg. 

Lat.  53. 

D.  Summe  der  stehenden  Geldzinsen  von  allen 
7  Dörfern:  188  Thlr.  7  Sg.  10  Pf. 

D.  Summe  der  Betardaten         3      „      3    „     11    „ 
D.  Summe    aller    zufall.    Eink.  aus  den    7  Dörfern: 

52  Thlr.  14  Sg.  5  Pf. 
Retardaten     8      „       22    „ 
Gesammtsumme    der  Eink.   aus    den  7  Dörfern  plus 
der  Einnahme  von  den  Dielen:    256  Thlr.  22  Sg.  4  Pf. 


Gesammtsumme  der  Betard.:      12 


» 


1    .  11    „ 


Lat.  54. 

Einnahme  aus   dem   alten  Vorwerk  zu  Jacobsdorf 

auf  dem  Sehulzengrerieht. 

Den  5.  Dee.  1620  hat  Paul  Schröder  die  Verwaltung 
zum  dritten  Mal  auf  3  Jahr  angenommen*).  Soll  vermöge 
dieser  Bestallung  jehrlich  geben. 

Jedes  Jahr  vor  Weihnachten: 

Boggen  5  Wisp.  12  Scheffel. 
Gerste     5      „       12        „ 

Item  4  Schweine  jedes  1  Jahr  alt. 

Davon  haben  gekauft: 

Der    Herr    M.    Magirus    am    26.  März    2  Schweine. 

Der  Einnehmer  2  Schweine. 

Summe  der  Einnahme   aus  dem  Vorwerk  zu  Jacobsdorf 

2  Thlr.   IG  Sg. 

Lat.  55. 

Einnahme  an  SehafUns  von  den  Zehntlämmem, 

die    anno    1583    u.  84    um  Zins  ausgethan  worden;  von 
jedem  jährlich  P/^j   Sg.  auf  Michaelis  fällig. 


Retardata 

Tbir.  Sg.  Alte  Pf. 


^)  cf.   Reh,   die   aUgemeincn  Stataton   der   Univ.    Frankf.    —    Heft  2    dieser 

Sammlung  —  S.  9'2  Eid  des  Hofmeislers  zu  Jacobsdorf. 
Acten  und  Urkunden.    Heft  V.  3 


34 


Accopta 
Tblr.  8g.aJte2>f 


337=21*    1'. 


,N.  B.  Michel  Kanzke  hat  anno  1620  82  Zinslemmer 
abgegeben.  Dieselben  sein  auf  Oeoifr  Lehmanns  Burge- 
schaft  und  Gutsagen  für  Lemmer  und  die  jherliche  Zinse, 
hernach  verzeichnet,  an  3  Personen  zu  Lichtenburg 
wieder  auf  Zinse  ausgethan.' 

Lat.  56—59. 

Reehnungr  vom  Wein. 

Die  Einnahme; 

10  Fuder  Rotwein  sind  von  1(520  im  Vorrat  geblieben. 

Einnahme  an  Zuwachs  vom  1621.  Jahr,  wie  er 
in  die  Presse  gefüllt  worden: 

Vom  Weinberg  am  Stadtgraben:  4  Viertel! 
1  Tonne  Rotwein  von  39 7«  Butten  Trauben.  Blanken' 
Weins  war  nur  eine  Bornkanne  voll,  die  zum  roten  ge- ! 
than  ist. 

Vom  Wbg.  beim  Karthaus:  4  Viertel  10  Quart 
Rotwein  von  33  Butten.     Blankwein:  nichts. 

Vom  Wbg.  zu  Wrietzig: 

4V«  Viertel   Blank     von     34  Butten, 
und  1  „     5  Quart  Rot  v.    9         „ 

Demnach  Summa  des  Zuwachses: 

47,  Viertel  Blank 

9  „       1  Tonne  15  Quart  Rot 

Summa  aller  Einnahme  mit  dem  Residuum: 
12  Fuder  2     Viertel  1  Tonne  15  Quart  Rot 

4V2      »  Blank. 


Einnahme  von  verkauftem  und  aus- 
geschenktem Wein: 

10    Fuder    und    ein   Viertel  Rotwein    sind    verkauf! 

worden    für  337  Tbl.    21   Sg.  7  Pf.    an  Professoren  und 

andere    Leute.     Den    2  Pedellen  sind    30  Quart   verehrt 

worden. 

Die  Ausgabe. 

Die  472  Viertel  Blankwein  sind  am  14.  Dec.  iussu 
M.  Dm.  R.  M.  Origani  *)  an  Quartern  den  Herren  zuge- 
messen, wie  jedem  zukommt  (das  Viertel  zu   150  Quart): 


ReUrdaU 
Tblr  s«  *ii. 


»)  David  Origanus  Viccrector  1591,  Rector  ICH,    1621. 


35 


\ccepta 

r.  ?«.  alte  Pf. 


7=21«    7= 


3: 

3. 


6» 

6* 


«=12= 


!  17  Herren,  darunter  der  Rector  a  34  Quart 

3       „  ä  17      „ 

1       .  8      „ 

Dem  Quästor  Nicol.  Richter  30      „ 

Bleiben  im  Bestand:  9  Viertel  1  Tonne  Rotwein 

Die  Summe  der  Geldeinnahme  vom  Wein:  337  Thl. 
21  Sg.  7  Pf. 

Lat.  60. 
Einnahme  aus  dem  Karthause. 

Bericht  von  Obst. 

Im  August  ist  2mal  jedem  Herrn  ein  kleiner  Trag- 
korb ,von  langstielig  und  anderen  früen  Obst- 
b  e  h  r  e  n*  zugemessen  worden. 

Auch  wurden  Goldbeeren,  Aepfel  etc.  zu- 
sammen ein  Scheffelkorb  geerntet.  Ende  September  sind 
Winteräpfel,  Birnen  jederGattung  und  w  e  1  s  ch  e 
Nüsse  ,ingleich'  unter  die  Herren  verteilt  worden.  Jede 
Portion  beinahe  2  Scheffel. 

Spillinge  u.  Haselnüsse  waren  nicht. 

Rohr, 
soweit  es  hat  abgemacht  werden  können,  ist  nach  Jacobs- 
dorf zum  Decten  des  neuen  Gebäudes    auf  dem  Vorwerk 
geschafft  worden. 

Hopfen. 
Die  Einahme: 

1  Wisp.  2  Scheffel  aus  dem  Vorjahr  vorhanden 
1      „     15       „        zugewachsen 
Summa:     2      „     17       „ 

Die  Ausgabe:  Eingenommen: 
Für  12  Scheffel  dem  Herrn  D.  Mart.  Benkendorf 
Zu       GVa  Sg.  pro  Scheffel  verkauft:  3  Thl.  6  Sg. 
Für  12  Scheffel  d.  Einnehm,    verk.:    3     „     (5    „ 

Summe  der  Einnahme  an  Geld  aus  dem  Karthaus: 
6  Thl.  12  Sg. 

Lat.  61—63. 
Gemeine  Einnahme. 
Diese  Rubrik  umfasst: 

1)  ,A  b  g  e  1  e  g  t  e  H  e  u  p  t  s  u  m  m  e  n',  d.  h.  zurück- 
gezahlte Kapitalien,  die  auf  Hypothek  oder  sonst  ausge- 
liehen waren: 


Retardata 
Tblr.  Sg.  tlte  Pf. 


Aecepta 

Thlr.Sg.altePt 

71  r  2=10* 


35.13*  5= 
35*13*  h- 

35*13*  5* 


200* 
450* 


10* 


3*     . 

71*  2* 


555)*  4-J2* 

40*     =     * 
24^12-  4* 


36 


100  f.  Merk,  die  anno  1504  u.  1562  auf  einen 
Weinberg  , vorgeschrieben*  waren:**) 

Georg  Arndt,    Schulze    zu  Briesen,    legt-   an  Haupt- 
summen ab,  wie  er  sein  Schulzengericht  verkauft: 
27  Schock  mit  3—12  g.  verzinsbar.* 
50  f.  Merk,    die  mit  3  f.  verzinst  wurden***) 
50  f.  Merk,  mit  3  f.  verzinsbar.**  — 

Ferner:  ,50  f.  Merk.  Heuptsum  zu  George  Schmiedes 
gewesenem  Famuli  Universitatis  Stiftunge  für  arme  der 
Herrn  Professorn  Witwen  geordnet  und  Petrus  Crusius 
auf  Zinse  gehabt'.  Vom  Magn.  Dm.  Rector  Coldebaci  dem 
Quästor  behändigt  worden  ,von  des  Crusy  Geld,  welches 
beim  Officio  Acad.  eingelegt  worden'. 

200  Thl.  Hauptsum  von  Christ.  Schelius  abgelegt.* 
450  Thl.  wiederkäufliche  Hauptsumme  Joachim  von 
Thuen  auf  Wilmersdorf  abgelegt,  die  er  Ao.  1596  auf- 
genommen und  jährlich  mit  3  Wisp.  Roggen  verzinste. 
10  Thl.  Haups.  , Martin  Bartsch,  der  gewesene  Meyer 
für  der  Heyde  bei  Jacobsdorf  abgegeben,  welche  er  wegen 
des  Viehes  auf  Zinse  gehabt;  hat*s  mit  Vieh  wiedergezahlt, 
welche  Paul  Schröder  wieder    zu  verzinsen  angenommen'. 

9  Mandel  Groschen  Haupts,  abgegeben 
100    f.  Hpts.    der    Bürgermeister    zu  Drossen  abge- 
geben.** 

2)  Dem  fisco  universitatis  aus  anderen 
fisci  der  Universität  zurückgezahlte 
Schuld  e  n ; 

Der  fiscus  Communitatis  dem  fisco  Üniv. 

Der  Rector  Origanus  ex  fisco  Rectoris  dem  fisc.  Univ. 
Herr  M.  Georg  Neander')  auf  Anordnung  des  Rect. 
Origani  ex  fisco  Rectoris  dem  fisc.  Univ. 


BeUidiU 

TWr.&cife?i 


*)  Die  Zinsen  der  mit  *  bezeichneten  Posten  sind  vorn  bei  den  Einnahmen 
aus  den  jährlichen  Zinsen  des  Kalandos  gebucht  (Rechnnngsbuch  )at.  18  u.  19)  nod 
die  dazu  gehörigen  Hauptsumnion  im  Text  verzeichnet.  Beides  ist  daselbst  mit 
roter  Tinte  durchstrichen  und  daneben  mit  roter  Tinte  vermerkt,  dass  diese  Summen 
abgegeben  seien.  • 

*)  Die  Zinsen  der  mit  **  bezeichneten  Posten  sind  vom  unter  Stendalicnsia 
(im  Rechnungsbuch  lat.  21)  gebucht  und  ebenfalls  rot  durchstrichen. 

»)  Rector  1G21,  29,  36 


ecepta 

Sg.  Alte  Pf. 


U  2c  10* 


o^K-IT^G» 


03^  7.7V,: 


61U  2'- 


37 


3)  Strafgeld  erlegt  durch  N.  v.  Nostiz  auf  die 
1500  Thl.  Strafe,  die  er  an  Johan  Haselrodten  verwirkt 
hatte  *). 

In  derselben  Angelegenheit.  (Es  fehlen  zu  der  vollen 
Summe  von   1500  Thl.  noch  219  Tbl.  23  Sg.  8  Pf.) 

4)  Zahlungen  ,aufden  Contrakt  der 
Wohnunge  im  Hause  auf  der  Junckor- 
g  a  s  s  e'  erlegt  von  Johan  Christian  Herzog  in  Schlesien 
zu  Liegnitz  und  Brieg. 

5)  Allerlei:  nämlich 

100  f.  Merk.  Erbgeld  von  der  Mühk  zu  Briesen 
vom    161 7. Jahre    Merten    Borchardt    der    Müller    erlegt. 

Seezins  Adam  Klix  Hammermeister  zu  Lindow  de 
ao.  1 620  erlegt  den  Eisenstein  durch  den  See  bei  Wrietzig 
zu  schiffen. 

Hammerzinse  auch  de  ao.  1620  von  demselben. 

Von  verkauften  Birnen. 

Die  Summe  der  gemeinen  Einnahme:  2756  Thl. 
17  Sg.  6  Pf. 

Die  Summe  aller  Frankfurtischen  Einnahmen  mit 
dem  Besiduo: 

5243  Thl.  20  Sg.  12V2  Pf. 
Die  Summe  aller  Retardaten: 

246  Thl.     4  Sg.   13  Pf. 


Retardato 

Tblr.Sg.altePf. 


Lat.  64—69. 

Accepta  Stendaliensia. 

,Von  Herrn  D.  Francisco  Omichio*)  empfangen  so 
er  in  Legatione  nach  Stendal  nebenst  dem  Herrn 
M.  Tobias  Magiro')  empfangen  u.  d.  20.  Febr.  hier  über- 
reicht:' Es  sind: 

137  f  18  Schilling  für  anno  1619  verborgte  Gerste, 
durch  den  Verwalter  eingeantwortet. 

12  Stück  Prinzen  Thaler  zu  2  Thl.  18  Sg.  Ist 
33  Thl.  und  18  Sg.  Zins  aus  Halberstadt.    . 

Für  bezahlte  Pachte. 


')  Es  war  ein  Sühnogcld,  des  Nostiz  zahlen  nuisste,  weil  er  Job.  Haselrodt, 
einen  Stndcnlen,  entleibt  hatte,  und  das  durch  den  Kurfürsten  der  Universität 
ingcordnet  worden  war. 

')  cf.  unten. 

*)  cf.  ebenda. 


Accepta 
Thlr.  Sg.  alte  Pf 


1106*   * 


1312*3*7»/, 


499*10: 


9<U 
43* 


445*12* 
89*  3* 

1173*1* 


38 


Ferner    3  Posten    aus    Einnahmen 
Roggen,  zusammen  110(>  Thl. 

Summa  1312  Thl.  3  Sg.  7»/,  Pf. 


an    Gerste    und 


BetuiUü 


Hier  folgt  eine  etwas  unklareAuseinandersetzung,  die  ich 
folgendermassen  verstehe:  Die  Academie  hat  ihren  altmärk. 
Roggen  zu  Wasser  von  Stendal  nach  der  neuen  Niederlage 
bringen,  vermessen  und  in  ein  Seihaus ')  aufschütten  lassen. 
Es  waren  90  Wisp.  4  Scheftl.  nach  Stendalsehem  Masse. 
Später  ist  der  Roggen  nach  Frankfurt  gebracht  und  ,vom 
Söller'  den  Professoren  zugemessen  worden  und  zwar 
ä  Wispel  lür  20  Thl.  Einige  Proff.  haben  schon  von 
der  Niederlage  aus  gekauft  und  zwar,  weil  sie  noch  Fuhr- 
lohn zu  zahlen  hatten,  um  einen  Thaler  billiger.  Es 
wurden  an  die  Herren  verkauft: 

26  Wisp.  22  Scheffl.  für  499  Thl.  10  Sg.  Einer 
der  Herren  bleibt  seinen  Wispel  schuldig. 

Femer  sind  jedem  Herrn  iussu  Magn.  D.  Rect.  M. 
G.  Neandri  P/g  Wisp.  Roggen  vom  Söller  gefolget  und 
zugemessen  worden,  welche  nicht  bezahlt  wurden. 
Zusanmien  25  Wisp.  12  Scheffl.  Daran  ist  der  Quästor 
mit  1  Wisp.  und  der  Notar  mit  ^/,  Wisp.  beteiligt. 

Später  werden  auf  Consilbeschluss  jedem  Herrn  noch 
6  Scheffl.  Roggen  zugemessen  gegen  Bezahlung  von 
1  Thl.  pro  Scheffel.  So  werden  gekauft  16  mal  6  Scheffl. 
Zwei  Herren  kaufen  mehr:  12  Scheffl.  für  15  Thl.  und 
1  Wisp.  für  28  Thl. 

Ferner  sind  consensu  des  Rector  Coldebatz  auf  der 
Niederlage  verkauft  worden  für  Baargeld  (20  Sg.  pro 
Scheffel)  und  auf  Borg  (21  Sg.  pro  Scheffel):  29  Scheffel. 
An  diesen  Käufen  bind  beteiligt  Proff.  und  andere  Leute, 
Bauern,  Schäfer  etc.  Es  kommen  ein:  534  Thl.  14  Sg,  I 
und    bleiben  in  Retard  12  Thl.  8  Sg.  ; 

Summa  alles  abgemessenen  Roggens  78  Wispel ' 
13  Scheffel. 

Summa  alles  daraus  gelösten  Geldes :  1 1 73  Thl.  1  Sg. 

Retardaten  32  Thl.  8  Sg. 

Nun  folgt  ein  Bericht  über  die  am  17.  u.  18.  Juli 
im  Hause  des  Rectors  —  Neander  —  durch  den  Ver- 
walter   zu  Stendal  Herrn  Thomas  Hübner    abgelegte  und 


I    20*    '   '- 


12^  8^  '- 


')  Seihaus  ist  hier  offenbar  ein  Speicher. 


39 


Vccepta 
.  --*.  alto  Pf. 


am  19.  Juli  angenommene  Jahresrechnung,  die  bis  Ostern 
UV2]   reicht').     ,I>a  hat  er  den  Herren  zu  zahlen  gehabt 
als    alle  Stendalische  Ausgaben,    so    er  verrichtet,   abge- 
zogen :' 
I:   137  f.  16  Schilling  für  verborgte  Gerste  de  ao.  1620, 

=  103  Tbl.  7V,  Sg. 
II:  212  f.  4  Schilling    2%  Pf.  ,die  üebermass  von  den 
Geldzinsen    an  der  Geldeinnahme  und  dem  Habern', 
=  159  Tbl.  12  Sg.  2V2  Pf. 
ni:  623  f.  4Schillg.  für  Boggen  =    459  Tbl.  3  Sg.  3  Pf. 

IV:    434  „15       « 


V:1470  J7 


„  Weizen  =    336 
=  1103 


1 


9 


17-   5*7»/, 


Von    diesen  Summen    entfielen  —    soweit    ich    das 
I  Bechnungsbuch  verstehen  kann  —    auf  das    zu  dem  hier 
laufenden  Bechnungsjahr    gehörige  Vierteljahr  von  Weih- 
nachten bis  Ostern  847  Tbl.  5  Sg.  l^U  Pf. 

Die  Summe  aller  Stendalschen  Einnahmen    an  Geld: 

3332  Tbl.  6  Sg. 


Betardaten :      32 


»     8     „ 


Retardata 

Thlr.  Sg.  tltePf. 


32*  8»     * 


Summa  Sumraarum  ultima  aller  Einnahmen  mit 
dem  Besiduo  thut  8576  Tbl.  2  Sg.  12VtaltePf. 

Summa  Summanim  ultima  aller  Betardaten: 
2497  Tbl.  12  Sg.  13  alte  Pf. 


Expusita 

riilr.Sg:.aJteI»f. 

Uh2U  3-' 


Die   Ausgrabe: 

Lat.  74-77. 

Ausgabejauf  Disputationes. 

Es  sind  18  Disputationen  gebalten  worden,  die  erste 
am  loten  März,  die  letzte  im  December. 

Gesamtkosten   19  Tbl,  21  Sg.  3  Pf.       

Summa  der  Ausg.  auf  Diputationen 
19  Tbl.  21  Sg   3  PI. 


')  D.  Rechnung   der   Stcndarschcn    Einnahmen    scheint    also    von  Ostern  bis 
Ostern  gelaufen  zu  sein. 


40 


Exposita 

Thlr.Sg.alteFf. 


227.12< 


297*14*4V5 


2158-49*6* 


Lat.  87. 


Ausgrabe  in  SoluÜonem  SUpendiorum. 

Alle  Quartal  beziehen  die  Offizianten  der  Universität 

folgende  Gelder: 

Der  Syndicus  (Dr.  M.  Joach.  Crusius)  25  Thl. 
Der  Notar  (Dr.  Sebastian  Gerstmann)*) 
Der  Quästor  (Nicol.  Richter)  27  —    12  Sg. 

Zwei  Famuli  ä  2  Thl.  4  Sg.  7V.  Pf:    4  —     9  — 
Demnach  betragen  diese  Gehälter  —  exclus.  der  Gehalt 

des  Notars  —  für  das  ganze  Jahr  227  Thl.  12  Sg. 


Summa   der   Ausgaben  in  Solutionem  Stipendiorum: 
227  Thl.  12  Sg. 


Lat.  79—89. 
Auf  der  Herren  Professoren  Besoldung^. 

Die  ersten  6  Seiten  dieser  Rubrik  enthalten  Buchungen 
von  Schuldabzahlungen  aus  früheren  Jahren.  Dieselben 
beginnen  mit  1617.  Da  handelt  es  sich  neben  einigcD 
rückständigen  Gehaltssummen  auch  um  ein  an  Erben 
eines  Dozenten  gezahltes  ,Gnadenjahr'  (pro  Quartal  50  Thlr.). 
Aus  diesem  1617ten  Jahr  her  werden  hier  297  Tlilr. 
14  Sg.  4V2  Pf.  gezahlt. 

Die  Summe  der  gezahlten  Schulden  aus  den  Jahren 
1618—21  beträgt  2158  Thlr.  19  Sg.  6  Pf. 

In  dem  hier  laufenden  Rechnungsjahr  von  1621 
werden  Gehälter  an  20  Posten  —  darunter  Gnadengehalt 
an  eine  Witwe  —  gezahlt.  Alle  Professoren  sind  mit 
ihren  Summen  namentlich  aufgeführt.  Da  diese  aber  z.  T. 
nur  Restzahlungen  von  offenbar  schon  vorgeschossenen 
Summen  repräsentieren,  sehe  ich  davon  ab  die  Höhe  des 
Soldes  bei  jedem  Einzelnen  festzustellen  und  gebe  nur 
einen  üeberblick.  Der  Rector  Coldebatz  erhält  —  laut 
einer    Fussnote    im   Rechnungsbuch    —  eine  Gehaltsauf- 


^)  Die  Gohaltsummo  des  Notar  ist  hier  nicht  angegeben,  sondern  nur  bei 
jedem  Quartal  ein  Verweis  auf  spätere  SU^llen  des  Rechnungsbuches  und  zwar  für 
das  erste  Quartal  auf  Lat.  184  unter  der  Gemeinen  Ausgabe.  Hier  findet  sich  eine 
Notiz,  wonach  das  Gehalt  des  Notars  pro  Quartal  17  Thl.  1  Sg.  7 Vi  Pf.  beträgt, 
incl.  2  Thalern  für  seinen  Famulus.  Für  die  3  andern  Quartale  ist  irrig  auf  Lat. 
149  und  150  verwiesen,  siehe  dafür  lat.  182  u.  183. 


■^-H 


41 


^posita 
Tlilr.  Sg.  alUi  Pf. 


1963*8*77, 


44 19«  18*3* 


besserung  von  50  Thalern  pro  anno.     Im  ersten  Quartal 

werden  ihm  37  Thl.  12  Sg.,  im  zweiten  50  Thl.  zugeteilt. 

Der  folgende  ßector  —  Georg  Neander*)  —  bezieht  wieder 

37  Thl.  12  Sg.     An  nächster  Stelle  unter  demRectorist 

stets  aufgeführt  I)n.  D.  Christ.  Pelargus  *)  ,Superintendent' 

mit    80  Thalern.     Bei  den  anderen  ist  das  Höchstgehalt 

56  Thl.  6  Sg.     Am  Häufigsten  liest  man  37  Thl.  1 2  Sg. 

Nicht  alle  Lehrer  werden  bezahlt:  Elf  bekommen  nichts. 

Diese    sind   meist    an    den  Empfängen  aus  froherer  Zeit 

beteiligt.     Die  Summen  der  gezahlten  Gehälter  betragen: 

im  ersten  Quartal  (Weihn.-Ostern)  682  Thl.  18  Sg.  —  Pf. 

„    2ten      „  587     „     21    „    6V2  „ 

„    3ten      „  451     „      19    „    Vj,  „ 

„    4ten      y,  240     „     21    „    8V2 

d.  h.  in  Summa:  1963     „       8    „    7'/, 

An    M.  6.  Neander    wird  für  das  folgende  Jalir  die 

Summa  von  55  Thlr.  7  Sg.  7^/,  Pf.  vorausgezahlt. 

Weit  über  die  Hälfte  der  in  diesem  Jahre  für  Ge- 
hälter ausgegebenen  Gesamtsumme  ist  also  für  alte  Bück- 
stände aufgegangen.  Ketardaten  sind  nicht  ver- 
zeichnet'). 

Die  Summe  der  Ausgaben  auf  Besoldung  der  Pro- 
fessoren: 4419  Thlr.  18  Sg.  3  Pf. 


51 


»> 


5* 


Lat.  91—96. 

Ausgabe  auf  Dorfi*eisen. 

Der  Einnehmer  ist  nach  Döberin  gefahren,  um 
einigen  ünterthanen  durch  den  Vogt  einen  Ochsen  ab- 
pfänden zu  lassen,  „weil  sie  dem  Pfarrer  sein  ausgelegtes 
Geld  zum  Pfarrbau  im  Guten  nicht  wiederzalilen  wollen". 
Er  macht  dabei  Unkosten  an  Zehrt,  Trinkgeld  an  den 
j  Fuhrknecht  etc. :  5  Sg. 


')  cf.  Priedlftndor  a.  a.  0.  liector  1621.  1629.  1631. 

■)  cf.  S.  14  Anm.  1. 

')  Ob  die  loor  ausgegangenen  Docenten  später  ihren  Sold  nachgezahlt  er- 
halten haben,  konnte  ich  jetzt  nicht  feststellen.  Die  liechnungsbücher  von  1622/23 
—  ;n  einem  Band  zusammengebunden  —  enthalten  nur  die  täglichen  Einnahmen 
und  Ausgaben  des  ganzen  Jahres  in  chronologischer  Folge.  Das  Rechnungsbuch 
Ton  1624  weist  nur  Schuidzaklungen  aus  dem  I623sten  Jahre  auf. 


Exposita 

Thlr.  Sg.  alte  Pf. 


8*14*    0* 


5-6::  14  Vi 


4.7  V, 


2*15.15* 


10*  8* 


4*17* 


4* 


^22*7V: 


•2*  8*7  Va 


11* 


42 


Am  6.  Mai  ist  der  Recfcor  (>.  Neander,  vier  Pro- 
fessoren und  der  Einwohner  auf  den  Lämmerzehnt 
nach  Jacobsdorf  und  Briesen  gefahren;  dadurch  entstehen 
Unkosten  auf  Wagenschmiere,  Wein,  Aquavitt,  Condita, 
Magenpulver,  Geld  an  die  Vogtin  für  Mittagessen,  for 
Spannägel,  Trinkgelder  an  Fuhrleute  und  Almosen  in 
Summa  8  Thl.  14  Sg. 

Aehn liehe  Ausgaben  entstehen  bei  der  Reise  zum 
Lämmerzehnt  nach  Wrietzigund  Lindow  5Thl.  6Sg.  14\^Pf. 

Der  Einnehmer  geht  nach  Lindow  wegen  Dielen  und 
um  nachzusehen,  wie  sich  der  Wein  auf  dem  Wrietziger 
Weinberge  anliesse.     Unkosten  4  Sg.  7^2  Pf. 

Der  Rector  und  ein  Professor  fahren  mit  dem  Ein- 
nehmer nach  Wrietzig,  um  der  Gemeinde  die  Leges  und 
Vergünstigungen  wegen  derFischerei,  so  missbraucht  worden, 
wieder  vorzuhalten.  Den  8.  Juni.  Unkosten:  2Thl.  15Sg.  15Pf. 

Der  Rector,  2  Professoren,  der  Syndicus  und  der 
Notar  fahren  mit  dem  Einnehmer  zum  Gänsezehnt  nach 
Jacobsdorf  und  nach  Briesen,  um  „wegen  Hertzbergs'' 
Zeugnis  aufzunehmen.  Auch  nach  Niedergesar.  Geschieht 
am  25.  Juni.     Unkosten:  10  Thl.  8  Sg. 

Desgl.  zum  Gänsezehnt  fahren  am  4.  Juli  der  Rector, 
4  Proff.,  Syndicus  und  Einnehmer  und  verbrauchen  für 
Wagenschmiere,  Bier,  Landwein,  Semmel  und  Trink- 
gelder 14  Thl.  17  Sg. 

Der  Einnehmer  geht  nach  Wrietzig  wegen  Holzbe- 
stellung und  um  den  Weinberg  zu  besehen.  Ver- 
braucht 4  Thl. 

Am  30.  Juli  lahren  Syndicus  Garusius  und  Notar 
Gerstmann  nach  Briesen  in  Georg  Hertzbergs  Sachen 
die  Zeugen  eidlich  abzuhören.  Unkosten  für  Wagenschmiere, 
Bier,  Wein,   Semmel,  Trinkgeld    1  Thl.    22  Sg.  7V,  Pf- 

Im  August  ist  der  Rector  und  ein  Professor  nach 
Lindow  gefahren,  im  Pusche  nachzusehen,  wo  Erlenholz 
zu  hauen  sein  werde,  und  bei  den  Fischern  in  Wrietzig 
gewesen.     Unkosten:  2  Thl  8  Sg.  7^,  Pf. 

Der  f]innehmer  nach  Wrietzig  gegangen  wegen  Ein- 
setzung eines  Weinhüters  und  wegen  der  Weinpresse  nach- 
zusehen, desgl.  nach  Jacobsdorf,  wie  weit  das  neue  Ge- 
bäude auf  dem  Vorwerk  gediehen  sei.     Unkosten :  11  Sg. 

Den  4.  Oktober  fährt  der  Rector  und  ein  Professor 
zu  der  Gemeinde  nach  Wrietzig  ,des  übermässigen  Holz- 


43 


Expo  Bita 

Thlr.  Sg.  alte  Pf. 


1*22^7  V; 


5^1  r>* 


3*  1 3* 


Varia 


59.12^17,* 


18=    1«  4^ 


4-1 9.7  Vj 


•22*17=  8= 


45*1 4*4 V 


2 


abfahrenszu  Kahn  auf  dem  Wasser  sich  zu  enthalten,  weil  sie 
es  dieblichen  erlangten',  ,oder  es  solle  ihnen  an  der  Wasch- 
bank abgenommen  werden'.  Unkosten:  3  Thl.  10  Sg.  7*/aPf. 

Am  27.  Oktober  fahren  Kektor  Origanus  *)  und  drei 
Professoren  ,auf  Vogtgedinge'  nach  Wrietzig  und  Lindow. 
Unkosten:  1  Thl.  22  Sg.  Tj^  Pf. 

Am  30.  desgl.  zum  Vogtgedinge  nach  Jacobsdorf 
und  Briesen.     Unkosten:  5  Thl.  15  Sg. 

Den  8.  Nov.  fährt  Rector  Origanus  mit  2  Professoren 
und  dem  Einnehmer  nach  Wrietzig  die  Zinsfische  einzu- 
nehmen.    Unkosten:  3  Thl.  13  Sg. 

Am  12.  August  bei  der  Introduction  des  Pfarrers 
auf  Jacobsdorf,  wobei  zugegen  waren  der  Rector  —  G.  Ne- 
ander  —  der  Superintendent  D.  Pelargus,  zwei  andere 
Professoren  und  der  Einnehmer,  wurden  veraus- 
gabt 4  Thl.  15  Sg. 

Und  anderes  mehr. 

Summa  der  Ausgaben  auf  Dorfreisen: 
59  Thl.   12  Sg.   IIVjj  Pf. 


Lat.  97—98. 

Ausgabe  auf  Landreisen. 

Am  15.  Milrz  ist  der  Rector  und  der  Magister  Ebertus 
nach  Berlin  verreist.  Haben  ausgegeben  für  Wagensclnniere 
Wein,  Zehrt  und  Geld,  das  ,in  der  Amtskammer  vor  die 
Befehliche  den  Schreibernverehretworden" :  l^Thl.  1  Sg.  4Pf. 

Den  20.  Milrz  ist  D.  Francizcus  Omichius^)  und 
Seb.  Gerstmann  nach  Cüstrin  gereist  bei  der  Churf. 
Neumärk.  Regierung  an  den  Amtsschreiber  zu  Storko 
(?  unleserlich)  Befehl  zu  erlangen  wegen  Auszahlung  von 
1990  Thalern.     Unkosten  4  Thl.   19  Sg.  7V2  Pf. 

Den  9.  Juli  ist  Herr  D.  Cyjtiacus  Herdesianus^) 
und  M.  Carusius  Syndicus  nach  Berlin  verreist  ,auf 
einen  Vorbescheid  mit  dem  Rat  zu  Stendal".  Unkosten  für 
Zehrt,  Fahr-  und  Quartiergeld:  22  Thl.  17  Sg.  8  Pf. 

Summa  der  Ausgaben  auf  Landreisen:  45  Thl.  14  Sg.  4^2  Pf. 


»)  cf.  Friedländer  a.  a.  ().  Vicercctor  1591.    Rector  1603,  11  u.  21. 
*)  cf.  unten. 

■)  cf.  Friedländer a.  a.  0.  IS.  614  U.  J.  D.  et  dcsignatus  professor historiarum 
publicus  extraordinarias.     Rector:  1622,30. 


44 


£xposita 

ThIr.Sg.  altePf. 
SO'       ^ 


=20. 


-Abi 


1-2*7  Vs, 


2*  7* 
Varia 


8*  4*7  V, 


7*12= 
22*     . 


4 -2.7  Vi 


1 


s»  * 


13: 


2*    1*7  Va 


Lat.  99. 

Ausgabe  auf  Botenlohn. 

Botenlohn  nach  Lebus  wegen  Erlegung  der  Donations- 
gelder  etc.  Aehnliche  Botengänge  in  derselben  An- 
gelegenheit, z.  B.  um  den  Churfürstl.  Befehl  hinzutragen 
wegen  Auszahlung  von  300  Thalern  ,auf  die  1115  Thl. 
retardierende  Donation-Gelder'  u.  s.  w. 

£in  Bote  nacb  Berlin  erhält  als  ganzen  Lohn  hin 
und  her  20  Sg.,  ein  anderer,  der  in  Saciien  des  Siegeis 
der  Juristenfakultät  dieselbe  Beise  gemacht  hat,  nur 
15  Sg. 

Ein  Bote  nach  Müncheberg,  dem  Landreiter  den 
churf.  Befehl  zu  bringen,  Jochim  Thuen  zu  Willmersdorf 
auszupfänden,  bekommt  12  Sg.  7*/,  Pf.  Lohn  und  einer 
nach  Stendal,  wie  er  „die  Churf.  Freien-Pass*'  dorthin  ge- 
tragen wegen  des  nach  Frankfurt  zu  bringenden  Boggens 
incl.  3  Tagen  Brotgeld  und  Fuhrgeld  —  2  Thl.  7  Sg. 
etc.  etc. 

Summa  der  Ausgabe  auf  Botenlohn:  8  Thl.  4  Sg.  7*/,  Pf. 

Lat.  101. 
Ausgrabe  wegen  der  Hadlitz'schen  Mühle. 

Vor     5  Scheftel  jeden  für  1  Thl.  12  Schillg.':  7  Thl.  12  Sg. 
Vor  11       „      Boggen  jeden  für  2  Thl. 

Summa  der  Ausgaben  auf  die  Madlitz'sche  Mühle; 
29  Thl.  12  Sg. 

Lat.   102. 

Ausgaben  auf  die  Schäferei  zu  Jacobsdorf. 

Für  Kacheln  zum  Ofen  in  der  Schäferstube. 
Den  Ofen  zu  setzen. 
Die  Stube  zu  kleben. 

Summa  2  Thl.  1   Sg.  77«  Pf. 

Lat.  103—104. 
Ausgaben  auf  die  Vogtei  zu  Jacobsdorf. 

Die  Ausgaben  sind  entstanden  wegen  Erhaltung  der 
Baulichkeiten.     Es    handelt    sich    um  Beparaturen   eines 


45 


Exposita 

Thli.  Si?.  alt«  Pf. 


1-18. 

2^:1-2= 

-18:: 


1 8'--22« 


U 


Varia 


62*19«7V. 


57* 


2*  3* 


mit  Ziegeln  gedeckten  Wohnhanses,  des  achindelgedeckten 
Vogthanses  und  nm  den  Bau  des  sogenannten  ,Neuen 
Gebäudes'.  Es  wird  dabei  ausgegeben  für  Lieferungen 
und  Anfahren  von  Materialien  (Ziegeln,  Dielen  etc.  etc.) 
und  Arbeitslöhne  an  Meister  und  Gesellen  alles  in  allem 
62  Thl.  19  Sg.  7%  Pf. 

Die  Zimmerleute  erhalten  z.  B.  für  6  Tage  Arbeit 
das  folgende:  der  Meister  1  Thl.  18  Sg.,  zwei  Gesellen 
zusammen  2  Thl.  12  Sg.,  der  Handlanger  18  Sg.  Dazu 
werden  in  den  6  Tagen  für  14  Sg.  Bier  verbraucht. 

Der  ,Hofmeister  Pauele*)'  bekommt  für  Verfertigung 
der  Tischlerarbeit  in  dem  neuen  Gebäude  alles  in  allem 
18  Thl.  22  Sg.  Er  hat  dafür  zu  maclien:  10  Fenster- 
rahmen, 3  Thüren,  die  Bänke  in  der  Stube,  ^die  Reichel*, 
den  Söller  zu  legen,  wobei  er  die  Dielen  noch  behobeln 
und  spunden  muss  und  30  Söllerdielen  (für  die  er  ä  5  Sg. 
erhält)  und  15  ,Wergkdielen'  (für  die  er  ä  3  Sg.  erhält) 
zu  liefern. 

Der  Töpfer  bezieht  1  Thl.  ,Machlohn^  für  den  Kachel- 
ofen etc. 

Die  Summe  der  Ausgaben  auf  die  Vogtei  zu  Jacobs- 
dorf: 62  Thl.  19  Sg.  7Vj,  Pf. 


Lat.  105—106. 

Ausgraben  auf  das  alte  Vorwerk  zu  Jacobsdorf. 

Diese  Ausgaben  werden  fast  ausschliesslich  verursacht 
durch  den  Bau  eines  neuen  Speichers: 

Am  26.  Juli  hat  sich  der  Rector  G.  Neander  mit 
Peter  Arndt,  dem  Zimmermann  zu  Arnsdorf  wegen  Ver- 
fertigung des  neuen  Speichers  geeinigt.  Arndt  verlangte 
erst  70  Thlr.  6  Sg:  „Es  ist  aber  mit  ihm  gedunget  auf 
57  Thl."  Der  Speicher  soll  12  Gebind  lang  und  29  Schuh 
breit  sein. 

Der  Best  des  verbrauchten  Geldes  geht  ebenfalls  auf 
Arbeitslöhne  und  Lieferungen  auf. 

Die  Kossäthen  erhalten  für  Bohrschneiden  von  den 
Teichen  im  Karthaus  zu  dem  Speicher  2  Thl.  3  Sg.  und 
den  Wrietziger  Knechten,  die  auf  24  Wagen  das  Rohr  aus 


»)  Wahrscheinlich  Paul  Schröder,  cf.  8.  18. 


Exposita 
Thir.  Sff.  Alte  Pf. 

5   7s7'/a:= 


Varia 


46 


dem  Karthans  hinbringen,  werden  durch  den  Vogt  24  Quart 
Bier  für  10  Sg.  verabfolgt. 

Her  Hofmeister  erhält  für  Aufsicht  und  Kostgeld  bei  der 
mehrtägigen    Arbeit    des  Rohrschneidens    7  Sg.    7^'^  Pf. 

Der  Kohrdecker  bekommt  pro  Tag  5  Sg. 

Mitten  unter  diesen  und  ähnlichen  Aufrechnungen 
ist  eine  Abgabe  an  Bischofzehnt  gebucht,  nämlich. 
,1(5  Sg.  Bischofzehnt   von    den    Hüben.     Den    21.  Febr/ 

Die  Summe  der  Ausgaben  auf  das  alt«  Vorwerk  zu 
Jacobsdorf:  91  Thl.  7  Sg.  Tj.^  Pf. 


.)5       {.i 


% 


Lat.   107. 

Ausgrabe  auf  das  Vorwerk  fOr  der  Heide, 
des  Heidereiters  Haus  grenannt. 

5  Thl.  (>  Sg.  werden  ausgegeben  wegen  Instand- 
haltung der  Baulichkeiten:  für  Setzen  eines  neuen 
Kachelofens  in  der  Stube  —  incl.  3  Schock  jPaur- 
kacheln'  —  und  für  Reparatur  der  Scheunenwände  und 
Tenne.     Ferner: 

,Vor  Drescher,  die  ein  Wisp.  Roggen  bei  Bartsch, 
dem  Meyer,  ausgedroschen.' 

Summa  der  Ausgaben  auf  das  ,Vorwerk  für  der 
Heide':  7  Thlr.  ü  Sg. 


Lat.  108. 
Aussrabe  auf  Bienenzucht. 

Hier  ist  nichts  gebucht.  Die  Rubrik  scheint  mehr 
eine  Reminiscenz  aus  früherer  Zeit  zu  sein,  die  noch 
einige  Jahrzehnte  mitgeschleppt  zu  sein  scheint.  1640  ist 
sie  aufgegeben. 

Lat.  109—120. 

Aussrabe  auf  die  Weinbersre 

1)  Auf  den  Weinberg  für  Wrietzi^ 
g  e  1  e  g  (^  n : 

Der  Weinmeister  Paul  Budagk  soll  an  Lohn 
pro  anno  erhalten: 

21  f.  Merk  (thut  14  Thl.  22  Sg.  G  Pf.),  3  f.  Merk, 
zu  Kleidung  (=r  2  Thl.  22  Sg.  3  Pf.),  8  Sg.  zu  Schuhen. 


47 


Exposita 

Tülr.Sg.aJtePf. 


11*10^  4* 
2=  3*  3« 

«3«     « 

2=  8^     ^ 


54-12^     . 


8*1 1*7  Va 


6  Sg.  zu  Erbsen,  18  Sg.  in  der  Grünzeit  das  Holz  zu 
verhauen  und  jeden  Tag  2  Sg.,  wenn  er  die  Hacker  be- 
aufsichtigt. Ferner  1  SchefFel  Roggen,  1  Sg.  zur  Oster- 
semmel  und  2  Sg.  zur  Weihnachtssemmel. 

In  diesem  laufenden  Rechnungsjahr  erhält  er:  ,auf 
den  Stock'  —  in  mehreren  Raten  —  zusammen  11  Thl. 
10  Sg.  4  Pf.  (=16  f.  Merk)*). 

Auf  Kleidung  2  Thl.  3  Sg.  3  Pf.  (=  3  f.  merk.),  statt 
des  Scheffels  Roggen:  19  Sg. 

Auf  Erbsen  6  Sg. 

Zur  Oster-  und  Weihnachtssemmel  3  Sg. 

Ferner  bekommt  er  für  das  nächste  Jahr  schon  vor- 
aus: 5  Thl.  16  Sg.  10  Pf.  (=8  f.  merk.)  ,auf  den  Stock' 
8  Sg.  zu  Schuhen  und  2  Thl.  statt  Roggens.  Also  im 
ganzen  22  Thl.  18  Sg.  2  Pf. 

Weitere  Ausgaben  für  den  Weinberg  entstehen  aus 
zur  Instandhaltung  und  Pflege  gebrauchten  Materialien 
und  Arbeitslöhnen.  So  liefern  z.  B.  die  Leute  von 
Lindow  Zinsstebeln,  für  die  sie  einen  geringen  Lohn  er- 
halten, nämlich  der  Schulz  pro  Schock  12  Sg.,  die  anderen 
nur  8  Sg.  An  Wein-  und  Hofmeister  werden  für  ge- 
leistete Extraarbeiten  noch  Vergütigungen  gezahlt.  Des- 
gleichen auch  für  Lieferungen.  Weitere  Löhne  erhalten 
Weiber,  Hacker  und  Kossäthen.  55  Kossäthen,  die  einen 
Tag  lang  ,Mist  auf  den  Berg  getragen,  eingeladen  und 
gespundt'  haben,  erhalten  jeder  7  Pf.!  Zwei  Kossäthen, 
die  ,zeunen'  helfen,  werden  mit  10  neuen  Pf.  pro  Tag 
gelohnt. 

Die  Ausgaben  für  Lieferungen  und  Löhne  betragen 
zusammen  54  Thl.  12  Sg. 

Die  unter  Weinlese  gebuchten  Ausgaben  belaufen 
sich  auf  8  Thl.  11  Sg.  7V2  Pf.  Eine  Reihe  der  ver- 
zeichneten Posten  sind  Nahrungsmittel,  Kochgeschirre  u. 
dgl.:  (Hammelfleisch  9  Pfund  für  7  Sg.  7V2  Pf.!  — , 
Fisch,  Gemüse,  Butter,  Töpfe,  Licht  etc.),  zusammen  für 
35  Sg.  7^/2  Pf.  Die  sonstigen  Ausgaben  sind  Löhne  für 
geleistete  Arbeiten  und  Aufsichten  in  der  Weinlese  und 
Presse.  Darunter  der  Lohn  für  den  Weinhüter,  der  vom 
7.  Sept.  bis  17  Okt.  den  Berg  bewacht  hat, :  3  Thl.  8  Sg. 
Dafür    hat   er    aber    auch    noch    in  der  Presse  geholfen. 


^)  Das   hier   am   Lohn  fehlende  (5  f  merk)  hatte  er  anno  16*20  schon  voraus- 
bekommen. 


48 


Exposita 
Thlr.  S«.  alte  Pf. 


85*1 74>V, 


Die  Bauern  beziehen  als  ,ihr  gewöhnliches  Lohn  den 
Wein  aus  der  Presse  in  die  Stadt  zu  führen  und,  was 
zur  Weinlese  gehört,  mit  der  Fuhre  zu  verrichten*: 
18  Sg. 

Unter  diesen  Ausgaben  ist  auch  noch  das  Nacht- 
lager und  die  Fuhre    für  den  Einnehmer  mit  inbegriffen. 

Die  Summe  der  Ausgaben  für  den  Weinberg 
bei  Wrietzig  beträgt  demnach:  85  Thl.  17  S^^ 
9V2  Pf. 


2240-       '^ 
27*16d3V, 


50=  2-4  3  Va 


2)  Auf  den  Weinbfcrg  am  Stadtgraben: 

Dieser  Berg  wird  von  demselben  Weinmeister  ver- 
sehen.    Sein  Lohn    soll    sein  pro  Jahr:    12  Schock  (thut 

16  Thlr.),  ein  f.  zur  Kleidung  (=.  17  Sg.   1  Pf.),   IS  Si?. 
zu  Erbsen,    2  Scheffel  Roggen    und    ,2  Tonnen  Trinken*. 

Er  hatte  wie  oben  schon  anno  1620  etwas  vorweg 
bekommen  (1  Schock  und  1  Scheflfl.  Roggen)  und  be- 
kommt für  das  nächste  Jahr  ebenfalls  voraus,  nämlich 
5  Thaler,  wobei  ein  Scheffel  Roggen  —  hier  also  auch 
in  Geld  gezahlt  —  mit  inbegriffen  ist.  Ausser  den  vor- 
ausgezahlten 5  Thalern  nimmt    er   in    diesem  Jahr  noch 

17  Thl.  10  Sg.  ein  incl.  des  Geldes  ,für  2  Tonnen  trinken' 
( :  1  Thl.  6  Sg.),  also  alles  in  allem  22  Thl.  10  Sg. 

Die  übrigen  Ausgaben  —  27  Thl.  16  Sg.  13V,  Pf 
—  sind  ähnlich  wie  die  für  den  Weinberg  zu  Wrietzig: 
Materialien,  Arbeitslöhne. 

Von  Weinlese  ist  hier  nichts  berichtet. 

N.B.  Dem  ehrbaren  Rat  haben  jährlich  zu  Martini 
von  diesem  Weinberg  10  Gulden  Mark.  (=7  Thl.  2  Sg. 
10  Pf.)  Grund-  oder  Gartenzins  gezahlt  werden  müssen, 
desgl.  1 3  Pf.  vom  Karthäuser  Garten,  Sefelds  Garten  ge- 
nannt, zunächst  am  Acker  gelegen.  Dieses  Geld  hatte, 
der  Quästor  aufs  Rathaus  zu  tragen.  Im  1621.  Jahr 
wird  der  Zins  von  dem  ehrsamen  Rat  ,einem  jeden,  ge- 
lehrt oder  ungelehrt'  für  alle  Zeit  erlassen,  ,weil  die 
Güter  schon  genügsam  beschwert  wären'. 

Die  Summe  der  Ausgaben  auf  den  Weinberg 
am  Stadtgraben:  50  Thl.  2  Sg.  13V,  Pf- 


3)  Auf  den  Weinberg  am  Karthaus. 
Der    Weinmeister    —    Georg  Schulz   —  erhält  an 
Jahroslohn:  12  Schock  (=  16  Thaler),   16  Sg.  für  Erbsen, 


49 


Exposita 

Thlr.  Sg.  «ItePf. 


lU*   9* 


9^12'-  4* 


28*21«  4* 


8=1 9-1 V2* 


4«23.  5» 


l'^ll 


2'-  5^0' 


8=  2-^2  Va 
24*     «4* 


6  Sg.    zu    Schuhen,     1  Scheffel   Boggen    und    2  Tonnen 
Trinken. 

Er  hat  im  1620.  Jahre  schon  3  Thl.  8  Sg.  vorweg 
bekommen  und  in  diesem  laufenden  ebenfalls  schon  5  Thl. 
auf  die  Arbeit  des  nächsten  Jahres  erhalten,  ausserdem 
14  Thl.  9  Sg.  in  Summa  also  19  Thl.  9  Sg.  an  Lohn 
eingenommen. 

Die  Ausgaben  für  Materialien  und  sonstige  Arbeiten 
in  dem  Weinberge  betragen  9  Thl.  12  Sg.  4  Pf. 

Ausgaben  aus  der  Weinlese  sind  auch  hier  nicht  gebucht. 

Die  Summe  der  Ausgaben  auf  den  Weinberg 
am  Karthaus:  28  Thlr.  21  Sg.  4  Pf. 

4)  Gemeine    Ausgabe  auf  alle  Weinberge 
als  auf  Stäbeln,  Weingefösse,  Schank,  Weinauffüllung  und 
auf  die  Weinlesen  ^). 

Für  Weinauffüllen  werden  8  Thl.  19Sg.  P/^  Pf. 
bezahlt  (tur  31  Quart  Botwein  Füllen  z.  B.  1  Thl.  7  Sg.) 
Ausgaben  zur  Beleuchtung  beim  Füllen  und  Lohn  des 
Schenken  (1  Thal.)  sind  mit  eingerechnet. 

Für  das  Weinlesen  gehen  4  Thl.  23  Sg.  5  Pf.  auf. 
Ein  Teil  davon  wird  auch  hier  —  wie  oben  —  für  Nah- 
rungsmittel ausgegeben. 

Die  beiden  Weinmeister  erhalten  für  allerhand  ge- 
leistete Arbeit  —  wie  abmessen,  Fasser  verquellen,  zapfen, 
in  der  Stadt  einkellern  —  eine  ausserordentliche  Ver- 
gütung von  zusammen    l  Thl.  11  Sg. 

Der  Fuhrmann  für  Fahren  von  Fässern  aufs  Kart- 
haus und  zum  Böttger  etc.  incl.  Trinkgeldern  und  Zehrt 
2  Thl.  5  Sg.  10  Pf. 

Der    Böttger   für    einen    neuen   Zuber,  Tonne,  Band 
etc.  und  Arbeitslohn:   8  Thl.  2  Sg.  2V.2  Pf. 
Summader  gemeinen  Ausgabefür  die  Weinberge :  24  Till.  4  Pf. 


Summa   Summarum    aller    Ausgaben  auf  die  Weinberge: 
188  Thl.  17  Sg.  7  Pf. 


^)  Hiermit   sind    offenbar    die    Weinlesen  auf  dem  Berg  am  Stadtgraben  und 
im  Karthaua  gemeint. 

Acten  nnd  Urkunden.    Heft  V.  4 


50 


Exposita 
Thir.  Sg.  alte  Pf 


248^1« 


2^20*  5* 


4=18-43'^ 


«12= 


Lat.  121—122. 
Ausgrabe  auf  die  Fischer 

nnd  was  verbaut  und  den  Fischern  gebührt  als  von  jeder 
Reise,  wenn  sie  Geld  bringen,  1  G.  Trinkgeld*)  und  von 
jedem  Herrnfisch,  so  verteilt  wird,  2  Pf. 

Es  sind  292  Herrenfische  geliefert  worden,  ein  Weis 
stückweis  unter  die  Herren  verteilt  worden,  (z.  B.  am 
28.  April  14  Herrenfische  eingekoramen  und  2  Sg.  12*/,  Pf. 
plus  1  G.  Trinkgeld  dafür  gezahlt).  Gefischt  wurde  im 
Januar,  dann  von  April  bis  November. 


Summa  der  Ausgaben  auf  die  Fischer:  2  Tbl.  18  Sg.  1  Pf. 


Lat.  123—124. 

Ausgrabe  auf  Diensüohn  und  Gerichts-Expens. 

1)  Auf  Dienstlohn. 

Gebühren  an  den  Schulzen  zu  Wrietzig  von 
den  Gemeindezinsen,  wenn  er  das  Geld  in  die  Stadt 
bringt,  auf  Walpurgis,  Batholomäi,  Michaelis,  Martini 
und  Nicolai  jedesmal  7*/^  Pf.*) 

Den  Wehrleuten  vom  Burkhardizins:  4Sg.  4  Pf 

Dem  Schulzen  zu  Lindow  fQr  dreimaliges  Bringen 
der  Gemeindezinsen  in  die  Stadt,  jedesmal  7^j^  Pf.^ 

Martin  Böhm  Vogt  zu  Jacobsdorf  sein  Jahres- 
sold (ä  Quartal  1  f.)  Und  das  Jahr  4  Scheffel  Boggen 
dazu. 

, Martin  Schulz,  Hofmeister  zu  Wrietzig  seine 
Jahrbesol dünge,  ,dass  er  Acht  giebt  auf  der  Herren 
Heidichen  bei  Lindow'  (ä  Quartal  1  f.): 

2  Thl.  20  Sg.  5  Pf. 
Zum  Rock  sein  altes  Lohn:   1  Thl.    B  Sg.  — 
Zu  Hosen  8  Sg.  8  Pf. 

Zu  Schuhen  6  Sg.  — 

Zur  Oster-  u.  Weihnachtsemmel     2  Sg.  — 

'Peter  Schmiede  zu  Lindow,  dass  er  auf  den  Erlen- 
pusch  bei  Lindow  acht  giebt.'  12  Sg. 


Summa: 
4  Thl. 
18  Sg. 
13  Pf 


')  cf.  unten. 
«)  cf.  S.  29  u.  30. 
geldes  von  1  Sg. 
»j  cf.  S.  31. 


Er  bekommt  also  nur  die  H&lfte  des  ausgesetzten  Trink- 


51 


Exposita 

Tblr.  Sg.ftltePf. 

18^11::     7* 


„Christian  Meyenberge  zu  Berlin  dem  Curatori  seine 
Besoldnnge,  so  auf  dem  27sten  Febr.  folgenden  1622sten 
Jahres  betaget  sein  wird,  d.  14.  Nov.:   10  Thl. 

Summa  18  Thl.  11  Sg.  7  Pf.  auf  Dienstlöhne. 


6 


9  S 


2)  Auf  Gerichts-Expens. 

Dieses  sind  Schreibgebühren,  Botenlöhne  und  dergl. 
z.  B.  „Gebühren  an  Gerichtsdiener  den  Stockvogt  zu 
suchen,  der  einen  Freiwerber  ins  Gefängnis  führen  soll 
etc.:  8  Sg. 

Ferner  sind  es  Auslagen,  die  Christ.  Meyenberg  in 
Berlin  wiedergezahlt  werden.  Auch  hfer  handelt  es  sich 
um  ausgelegte  Schreib-  und  Siegelgebühren,  Botenlöhne 
an  Gerichtsdiener  u.  dgl.,  Befehle  und  Briefe  zu  über- 
bringen. So  erhält  der  Schreiber  des  Kanzlers  als  Ge- 
bühr für  ein  Kurfstl.  Confirmationsschreiben  2  Thaler; 
der  in  derselben  Sache  ausgeschickte  Bote  an  Zehrgeld 
8  Sg.  Die  Summe  der  Auslagen  auf  Gerichtsexpense 
beträgt  6  Thl. 

Die  Summe '  der  Ausgaben  auf  Dienstlohn  und  Ge* 
richtsexpense:  24  Thl.  11  Sg.  7  Pf. 


Lat.  125. 

^»Ausgrabe  auf  die  Rentey  zu  Berlin  uud  was  w^en 
der  Städte  einbringren  greblieben/ 


« 


Y*      » 


Meines  Erachtens  handelt  es  sich  in  dieser  Rubrik 
um  Verluste  an  Zinszahlungen,  die  hier  in  Ausgabe  ge- 
bucht sind.  Es  sind  8  Posten  ä  21  Sg.  Zins  aus  den 
Städten  Templin  u.  Belitz  von  je  4  Quartalen.  Die 
Universität  hat  den  betreflTenden  Städten  diesen  Zins  er- 
lassen, weil  sie  Brandschäden  erlitten  haben.  Templin 
hat  schon  13  und  Belitz  9  Quartale  hindurch  die  Abgabe 
nicht  entrichtet. 

Summa  der  Ausgaben  auf  die  Rentey  zu  Berlin  und  was 
wegen  der  Städte  einbringen  geblieben:  7  Thaler. 

4* 


52 


ExposiU 
TWr.  Sg.  »ItePf. 


9^  6*7  V2 


4--  2*  3* 


4r).14 


l'-19: 


24^12^ 


Lat.  126. 
Ausgrabe  auf  Wagrenwerk. 

Es  scheinen  zum  grössten  Teil  durch  die  Anschaffung 
eines  neuen  Wagens  veranlasste  Ausgaben  zu  sein  (einige 
Posten  wohl  auch  für  Ausbesserungen  an  alten  Wagen), 
die  meist  an  den  Schmied  gezahlt  werden. 

Die  Summe  der  Ausgaben  auf  Wagen  werk  9  Thaler 

6  Sg.  7V,  Pf. 


12^10* 


Lat.  127— 12s. 

Ausgabe  auf  Verehrungen  und  was  die  Herren  ihres 

Gefallens  erlassen  ete. 

Diese  sind: 

1)  2  Posten  Zinsen  von  abgelegten  Hauptsummen, 
die  nicht  mehr  einkommen  aber  vorn  in  der  Einnahme 
—  Lat.  18  und  21  —  gebucht  und  hier  daher  wieder 
in  Ausgabe  gesetzt  sind.     Zusammen  4  Thl.  2  Sg.  3  Pf. 

2)  Almosen  der  Professoren :  1  ThL  10  Sg.  T'/^  Pf. 

3)  Hochzeits  und  Taufgeschenke,  z.  B.  3  Beichs- 
thaler  ä  2  Thl.  14  Sg.  (thut  7  Thl.  18  Sg.),  die  auf 
Erfordern  des  Rector  G.  Neander  nach  Berlin  geschickt 
worden  sind  zur  Hochzeit  der  Tochter  des  G.  D.  (?  Name 
unleserlich).  Desgl.  dem  Herrn  D.  Cyriacus  Herdesianus 
2  Beichsthaler  zu  seiner  Hochzeit.  Ferner  einen  Silber- 
becher für  Summa  32  Thl.  IG  Sg.  ,dem  Heuptman  zu 
Lebuss  und  Fürstenwalde  Herrn  Ludewig  von  Borst^l 
zur  Gevatterschaft'.  Bector  Origanus  und  D.  Frank  sind 
als  Ab*(esandto  zu  dieser  Taufe  geschickt  und  geben  da- 
bei noch  2  Thl.  4  Sg.  aus.  Und  andere  drgl.  Geschenke 
mehr. 

3)  Opfergelder  bei  Introdtiction  des  neuen  Pfarrers 
in  Jacobsdorf:  1  Thl.  19  Sg. 

4)  Geld  zu  Bier  auf  den  Vogtgedingen  an  die 
Gemeinden  von  Jacobsdorf,  Briesen,  Döberin,  Arnsdorf, 
Niederjesar  jedesmal  für  1  oder  2  Tonnen  (3  Thl.  12  Sg. 
bzw.  7  Thaler).     In  Summa  24  Thl.  12  Sg. 

5)  Erlässe  an  Dorfzinsen  in  Döberin  wegen  er- 
littener Brandschaden:  4  Posten  k  8  Thl.  und  einige 
Sg.,    zusammen    12    Thl.  10  Sg.     Und  anderweitige  Er- 


Exposita 
Tblr.  S«.  «ite  Pt 

4  s    (>«      s 


s  1  Oj  1  O^ 


Varia 


105^13mVj 


1-^19*10* 


*  2.2  Vj 
2*2  M  2  V; 


7.12= 


l»10s 


53 


lasse.  Darunter  auch  ein  Verzicht  auf  4  Thl.  6  Sg.  See- 
zins, der  dem  Pfarrer  zu  Döberin  auf  seine  Bitte  hin  durch 
Consilbeschluss  erlassen  wird. 

6)  Hier  ist  auch  der  von  der  Universität  selbst  ent- 
richtete Zins  für  die  Hube  in  Jacobsdorf*)  als  Abgang 
wieder  in  die  Ausgabe  gesetzt.     Und  anderes  mehr. 


Summa  der  Ausgaben  auf  Verehrungen  etc. 
105  Thl.  13  Sg.  7V,   Pf. 


Lat.  129. 

Ausgabe  auf  HolzfUlen  und  Hauen. 

Es  sind  3  Posten  Holzlällgeld  an  Wrietzig'  und 
Lindow'sche  Kossäthen:  für  21  Viertel  Eichenholz  im 
Wrietziger  Pusch,  20  Viertel  ,von  den  Eichen  am  Wege 
beim  Weinberg*  und  Fichtenholz  aus  der  Herren  Heidichen 
bei    Lindow.     Es   werden  jedesmal  rund  22  Sg.  gezahlt. 

Für  Spalten  von  1  Schock  Zaunstacke  werden  ge- 
geben: 2  Sg.  2V8  Pf. 

Summa     der     Ausgaben     auf     Holzfällen      und    Hauen 

2  Thl.  21  Sg.  12  V,  Pf. 


Lat.  130. 

Ausgabe  auf  Dielen^). 

Für  12  Fichten  bäume,  davon  der  Lindowsche  Müller 
den  Herren  Dielen  schneiden  muss,  werden  gezahlt:  fi  Thl. 
für  die  Bäume,  12'  Sg.  Stammgeld,  und  1  Thl.  für 
Fällen  und  Behauen  der  Stämme. 

Für  Aushauen  der  —  lat.  54  —  erwähnten  6  Tschopfen 
zahlt  die  Universität  7  Sg.  7^«  Pf.  Arbeitslohn  und  für 
Fahren  derselben  von  der  Heide  an  die  Mühle  4  Sg. 
7^2  Pf.  Trinkgeld  an  die  Lindow'schen  Bauern.  Der 
Müller  Adam  Klix  schneidet  daraus  22  Dielen  und  be- 
zieht dafür  22  Sg.  Trinkgeld. 


»)  et  8.  21. 

')  cf.  die  Dielen-Rechnung,  S.  32  u.  33. 


54 


Exposita 

Tblr.Sg.altePf. 

9.  2.  0- 


Die  Wrietziger  Knechte  führen  die  Dielen  (77  Stück, 
cf.  S.  32)  in  die  Stadt  und  nach  Jacobsdorf  und  erhalten 
pro  Wagen  4  Pf.  Trinkgeld.  —  Die  Beineinnahme  an 
Dielen  beträgt  demnach  7  Thl.  2  Sg. 

Summa  der  Ausgaben  an  Dielen:  9  Thl.  2  Sg. 


22.20»  5* 


Lat.  181—132. 

Ausgabe  zur  Erhaltung  des  Karthauses. 

Die  Hauptsumme,  nämlich  22  Thl.  20  Sg.  und 
5  Pf.  geht  für  Lieferungen  von  Material  und  für 
Arbeitslöhne  zur  Erhaltung  der  Baulichkeiten  und  des 
Betriebsinventares  in  der  Karthausbrauerei  auf.  Es  sind 
z.  B.  Lieferungen  von  Hopfenstangen  (1  Schock  18  Sg.), 
Schindeln  (3  Schock  12  Sg.),  Stricke  zum  Fässer  auf- 
laden, wofür  der  Seiler  12  Sg.  1%  Pf.  erhält.  Auf  Er- 
haltung der  Seibottige,  der  Strohdeckel  das  Bier  zuzudecken, 
wenn  es  im  Gären  ist,  der  Rohrschippen,  auf  Dielen- 
schneiden zur  Speisekammer  des  Pförtners  (16  Sg.), 
Nägel  etc.  werden  zusammen  5  Thl.  II  Sg.  ausgegeben. 
Für  Leistungen  von  Stein-,  Mist-,  Lehm-  und  Sand- 
führen zusammen  13  Sg.  ^). 

Für  Ausbessern  der  Bohre,  ,da  das  Wasser  ins  Brau- 
haus lauft'  erhält  der  Bohrmeister  14  Sg.  auf  2  Tage 
Arbeit.  Für  Tragen  von  Erde  aus  der  Mistgrube  vor  dem 
Karthaus  auf  die  Hopfenstühle  werden  13  Sg.  gezahlt. 
(Eine  Person  erhält  für  2*/,  Tage  tragen  5  Sg. 

2  Thl.  22  Sg.  werden  für  Arbeiten  in  derObst- 
und  Hopfenernte  ausgegeben.  (Aepfel-  und  Birnen- 
brechen, Nüsse  klopfen),  diese  Löhne  werden  an  den 
Weinmeister  nnd  den  Pförtner  gezahlt.  Der  erstere  er- 
hält für  IV,  Tage  Arbeit  5  Sg.  7  Vi  Pf.  incl.  Biergeld, 
der  letztere    liir  6  Tage  21  Sg. 

FürGärtnerarbeiten,Pfropfenvon42wildenStllmmen 
für  jeden  3  Pf.  und  Setzen  von  Mandelbäumchen:  12Sg.7V«Pf. 

Von  dem  Karthäuser  Garten  zahlt  die  Universität 
27«15*10Va  i  einen    Gartenzins    von  i  Thl.  8  Sg.  an  die  Marienkirche 


2-^22^ 


42.7Vj 


1-    8*13:^ 


^)  In  einem  Falle  ist  diese  Ausgabe  als  Trinkgeld  gebucht,  n&ml.  bei  2  Stein- 
fuhren a  1  Sg.  Ob  die  übrigen  1 1  Sg.  für  Fuhren  Trinkgold  oder  Fuhrlohn  sind^ 
ist  nicht  zu  erkennen. 


55 


Exposita 

Thlr.  Sr.  «It«  Pf. 


für    einen    Teil    und    13  Ff.    an  den  ehrsamen  Bat  für 
einen  anderen  Teil  des  Gartens*). 

Summa  der    Ausgaben    zur    Erhaltung   des    Karthauses: 

27  Thl.  15  Sg.  lOV«  Pf. 


12*  6*10i 


34^ 


Lat.  133—148. 

Gemeine  Ausgrabe. 

Diese  Bubrik  vereinigt  wie  die  ,6emeine  Einnahme' 
ein  buntes  Gewirr  von  Ausgaben,  für  die  man  Einzel- 
rubriken wohl  nicht  hat  schallen  wollen.  Bei  der  Excer- 
pierung  ist  der  Versuch  gemacht  eine  gewisse  Uebersicht 
hineinzubringen : 

1.  Aasgabtn  aus  Anlass  dtr  Rtchnongsabnahiiit. 

Den  3ten  Januar  ist  des  Einnehmers  Jahresrechnung 
zum  ersten  Mal  im  Hause  des  Bectors  M.  Coldebatz  zu 
halten  angefangen,  welches  seine  36  ste  gewesen  ist.  Die 
Abnahme  der  Bechnung  scheint  2  Tage  gedauert  zu 
haben  und  beidemal  ein  Frühstück  dabei  gehalten  zu  sein. 
Es  sind  für  2  Tage  Ausgaben  auf  Condita  (mit  dem 
Zusatz  ,zum  Frühstück'),  Meth,  Bier,  Wein,  ,Kransskuchen' 
etc.  —  zusammen  12  Thl.  16  Sg.  10  Pf.  —  gebucht. 
Ursprünglich  schien  mit  der  Bechnungsabnahme  ein 
grösseres  Festmahl  verbunden  gewesen  zu  sein,  was  aus 
dem  folgenden  Passus  zu  entnehmen  ist:  ,Weil  vermöge 
der  Herren  des  Gonsilii  Gutachten  das  Convivium  nach 
der  Bechnung  eingestellt  worden,  ist  geordnet,  dass  jedem 
Herren,  so  der  Bechnung  beigewohnt,  wie  auch  denen 
Herren,  so  erheblicher  Ursachen  halber  oder  auch  wegen 
Leibesschwachheit  dabei  nicht  sein  können  1  Thl.  12  Sg. 
und  wegen  des  Pfefferkuchen  12  Sg.  also  zusammen 
2  Thaler  entrichtet  wurden.'  So  werden  denn  auch  nach 
der  folgenden  Aufrechnung  34  Thl.  vei-teilt,  wovon  der 
Bector  4,  die  anderen  —  auch  der  Quästor  —  je  2  Thl. 
bekommen.  Vier  Professoren  haben  mit  Entschuldigung 
gefehlt,  zwei  davon  wegen  Leibesschwachheit'.  —  Die 
Ausgaben  bei  der  Jahresrechnung  belaufen  sich  also  auf 
46  Thl.  6  Sg.  10  Pf. 


')  cf.  S.  48. 


56 


Exposita    I       2.  AnsgabtB  zur  Instaadsitzaiig  dts  Havstt  aif  dar  Jukar- 

Thii,  s«.  alle  Pf.  I  Q|g$t  1)  ^Regen  des  Durchlauchtigsten  ete.  Fürsten  und 
'  Herrn  H.  Christian  Herzog  in  Schlesien  zu  Liegnitz  und 
j  Brigk  obersten  Heuptmans  in  Ober-  und  Niedcrschlesien 
vielgeliebten  Gemahlin  Ankunft,  so  den  22.  Februar 
dieses  1621.  Jhares  hier  anlangete 

Es  sind  Zahlungen  an  Lieferanten  und  Handwerker 
ete.  Das  ganze  Haus  wird  von  innen  und  aussen  renoviert, 
desgl;  der  Marstall.  Die  Ausgaben  betragen  alles  in 
allem  138  Thl.  19  Sg.  2  Pf.«). 


138*19*  2. 


8.22^ 


8^ 


5*  9*  5 


*17*10« 


3.  Anaoakaa  aif  daa  aana  Qafelada  Ib  JacaMaif*). 

Nach  stattgehabter  Introduction  des  neuen  Pfarrers 
zu  Jacobsdorf  ist  Herr  M.  Theod.  Eberti  nach  Görzigk 
gefahren  bei  dem  fürstl.  Holzförster  A.  v.  Weber  ,anzu- 
halten,  damit  den  Herren  Bauholz  zum  Gebäude  gefolget 
werde.'  Die  Unkosten  dieser  Reise  (Löhne  für  Boten, 
j  Heideknecht,  Köchin,  Kossäthen)  betragen  1  Thl.  17  Sg. 
An  Stammgeld  für  das  gelieferte  Holz  zahlt  die  Uni- 
versität an  den  Förster  3  Thl.  8  Sg.  3  Thl.  21  Sg. 
werden  noch  für  Arbeitslöhne  u.  dgl.  an  Handwerker 
(Schmied,  Zimmermann)  gegeben.     Summa :  8  Thl.  22  Sg 

4.  Auagabaa  flr  daa  naaa  Gabiida  in  Arnadarf . 

Für  ein  Schock  Dielen  dem  Müller  Ad.  Klix:  8  Thl. 

5.  Anaoaban  fflr  dia  Hoba  zo  Pllgrtm. 

Dieses  sind  Schoss  und  Bischofzehnt  und  zwar 
Restzahlungen  aus  den  Jahren  1(>15— 19.  Sie  werden 
, Hansen  Frawendorf  dem  Krüger  zu  Pilgrim  zugestellt'. 
Darunter  16  Sg.  ,R<)beln  zu  Biegen  Hubenzinse'.  In 
Summa:  5  Thl.  9  Sg.  5  Pf. 

8.  Anagaban  van  dar  Hnba  zn  Jacabadarf«). 

15  Sg.  Schoss  von  der  Hube,  „welche  die  Akademie 
IfJlO  von  Christ^jph  Tscharno  für  100  f.  gekauft  hat^ 
Ferner  2  Sg.  10  Pf.  Bischofzehnt  davon. 


*)  cf.  Hausen,  Gesch.  d.  Univ.  u.  Stadt  Frankf.  a.  0.  S.  53  f. 

*)  cf.  S.  37  unter  der  Gemeinen  Hinnahme  die  Zahlungen  des  Herzogs  an  die 
Universität  vom  19.  April  u.  5.  Juli,  näml.  200  u.  150  Thl.  ,auf  den  Kontrakt  der 
Wohnunge'  in  dem  betreff.  Haus. 

»)  cf.  S.  42  u.  S.  43. 

*)  cf.  S.  21. 


57 


Exposita 

Thir.  Sg.  alte  Pf. 


11-    1*10» 


M3» 


2«  2* 


7.  Aasotfetn  an  Trlnkgaldtni  fflr  Brinoai  ?on  Zinstn  nnd  Zahnttn 

In  dia  Stadt: 

a)  Für  Zchntlämmer:  18  Sg.  dem  Vogt  zu  Jacobs- 
dorf ,iür  Ausheben  und  Auszeichnen  der  Zehntlämmer  in 
den  5  Dörfern'.  14  Sg.  Trinkgelder  für  das  in  die  Stadt 
Treiben  der  Zehntlämraer  von  den  7  Dörfern.  Summa: 
1  Tbl.  12  Sg. 

b)  Für  Bringen  von  Zehntgänsen  aus  den  7  Dörfern: 

12  Sg.  2Vsr  Pf.')- 

c)  Den  Leuten,  die  die  Bauchhühner  gebracht 
haben  am  9.  Nov.  12  Sg. 

d)  für  Bringen  des  Getrei  dezinses  aus  Jacobs 
dorf  und  Arnsdorf  (es  scheinen  die  Zinsen  von  einzelnen 
Höfen  —  nicht  von  allen  —  zu  sein).  7  Sg.  desgl.  für 
Zinsgetreide  aus  Arnsdorf  und  Döberin:  6Sg.  7*/^  Pf. 

„Auf  die  Pauercollation,  wie  die  4  Dorfschaften 
die  Zinsgetreide  gebracht  haben":  8  Tbl.  Diese  8  Tbl. 
sind  au  fgcgangen  lür  Bier,  Fleisch  (30  Pf),  Kohl,  Käse 
Kochfrau,  Backlohn  etc.  Den  Bauern  scheint  also  ein 
reichliches  Essen  gegeben  zu  sein.  Summa  8  Tbl.  13  Sg. 
7V.  Pf. 

8.  LöhnnDgen  fflr  andere  aeltena  der  Dörfler  gelelatate  DIenata. 

a)  Den  Wrietzig'  und  Lindow'schen  Bauern  „zur  Ver- 
ehrung'* für  Anfahren  von  einer  Klafter  Holz  für  jeden 
der  Herren  aus  dem  Wrietziger  Pusche:  20  Sg.  dito  aus 
der  Herren  Heidichen  bei  Lindow.     21  Sg. 

b)  Den  Bauern  und  Kossäthen  von  Wrietzig  und 
Lindow  für  Abmachen,  Aufbinden  und  Einfahren  (das 
letzte  besorgen  die  B;iuern)  des  Roggens  aus  der  freien 
Heide:  1  Tbl.  12  Sg.  Für  Ausdreschen  dieses  Roggens 
an  zwei  Tagelöhner:  14  Sg.  Es  waren  9  Mandeln  und 
gaben  8  Scheffel  Kurn.  Die  Arbeit  dauerte  2  Tage.  Der 
Roggen  aus  der  freien  Heide  kostet  also  der  Univ.  an 
Erntelohn  2  Tbl.  2  Sg. 

9.  Deputate  an  Famnll  nnd  Pedell. 

}  „Dem  famuli  üniversitatis  statt  2  Scheffel  Roggen,  die 
lihm  auf  Ostern  gebühren",  1  Tbl.  13  Pf.  Weiter  zweien 
I  famuli  üniversitatis  statt  2  Scheffel  Roggen,  die  ihnen  zu 
I  Michaeli  gebühren,  8  Tbl. 


*)  Angeblich  soll  für  jede  Gans  2  Pf.  Trinkgeld  gezahlt  worden  sein.  Ist 
aber  nicht  möglich  da  —  laut  Rechnung  S.  69 —  212  Gänse  einkommen,  das  Trink- 
geld aber  nur  18Vs  Pf.  beträgt. 


58 


5*  6. 


8*12: 


500^ 


150. 


47- 


Exposiu     I         Dem  Pedell    ebenfalls  statt  2    Scheffel    Roggen    zn 

Thir.  8g.  alte  Pf.  Ostem:    1  ThI.  U  Sg, 

11«  3»     ^  Summa:    11  Thl.  3  Sg. 

10.  Aisgabtn  an  Baehdrackar  ud  Baefekiadar 

z.  B.  für  Drücken  der  Intiraation  auf  Michaeli  1620 
(250  Exemplare)  1  Thl.  5  Sg.,  für  die  auf  Ostem  1621: 
1  Thl.  1 8  Sg.  Desgleichen  für  die  Intimation  auf  Michael 
8«  1 6»  *  und  Pfingsten  1 62 1  (die  letztere  hatte  350  Exemplare,  kostete 
1  Thl.  15  Sg.):  4  Thl.  6  Sg.  und  andere  dergleichen 
Ausgaben  mehr. 

Summa:    8  Thl.  16  Sg. 

11.  Aasoikta  aaf  Sckrtlbaialarlallaa. 

Auf  Papier  für  den  Einnehmer:  2X1  Riess  (in  einem 
Fall  mit  1  Thl.  12  Sg.,  im  andern  Fall  3  Thl.  2  Sg.  be- 
rechnet.) Auf  Schreibfedem,  die  das  Jahr  über  im  Kon- 
silium gebraucht  sind,  16  Sg. 

12.  Opfargtldcr: 

4  Thaler  dem  Herrn  Superintendent  und  Pfarrer  D. 
Pelargo  anstatt  des  Opfern  aufs  Osterfest  d.  31.  März 
mandato  des  Herrn  Vicerector  D.  Crelly.  Ferner:  4  ThL 
12  Sg.  «an  einem  Ducat^n  zum  Opfer  auf  Pfingsten  dem 
Rekt.  G.  Neander  auf  Erfordern  zugestellt  d.  4.  Juni')". 

Summa:   8  Thl.  12  Sg. 

13.  Aasgtllekene  Qtldtr 

500  Thl.  an  Adam  Erdman  von  Schaplow  unter  Rector 
Coldebatz  auf  Zins  gegeben  mitjährl.  30  Thl.  zu  ver- 
zinsen. (V.  Pfuel  und  von  Borgsdorf  sind  Bürgen  dafür.) 
Joach.  v.  Thuemen  auf  Wilmerssdorf  150  Thl.  auf  1  Jahr 
lang  auf  Zins  geliehen  etc.  Chr.  v.  Berfelde  der  Ältere 
auf  Lossow  ist  Bürge. 

47  Thlr.  Paul  Schröder  dem  Hofmeister  zu  Jacobs- 
dorf auf  Zins  gegeben  an  Vieh  *),  so  er  von  Merteo 
Bardschen  dem  gewesenen  Meyer  vor  der  Heide  bei  Jacobs- 
dorf für  37  Thl.  angenommen  und  demselben  wegen  vor- 
sessener  Boggenpächte  abgepfändet  worden  etc.'). 


^)  Ob  auch  diese  Summe  von  Pelarg.  bezogen  wird,  steht  nicht  da. 
«)  cf.  S.  36. 

*)  Die   lange   Auseinandersetzung  wegen  der   Zinsiahlmig  etc.  —  lat.  142  — 
lasse  ich  als  zu  unwesentlich  weg. 


Sxpotita 
Tblr.  S«.  alte  Pf. 


250^ 


9  « 


113*   9»10* 
Varia 


59 


14.  lisg.  betreflM.  das  y.  Rostltz'seha  SlkiicoaU. 

„250  Thl.  Anthonio  Haselrothen  von  Minden  gezahlt 
so  der  von  Nostiz  erlegt  wegen  dass  er  Johann  Hasel- 
rothen von  Minden,  einen  Studio,  entleibt^^  Ist  gezahlt 
am  17.  Juli  unter  Rector  Neander.*) 

15.  Zorllekgezahlta  Anslagan  das  Ratara  Safeiat.  Garatmaaii, 

die  der  Notar  das  ganze  Jahr  über  von  seiner  Ein- 
nahme ausgelegt  hat.  Dieses  sind:  Sein  Gehalt  (pro 
Quartal  15  Thl.  1  Sg.  TV«  Pf.)  und  der  Gehalt  für  seinen 
Famulus  (p.  Q.  2  Thl.)  auf  alle  4  Quartale,  Auslagen  die  er 
an  Christ.  Meyenburg  wiedergezahlt  hat*),  und  besonders 
Botenlöhne,  auch  Pfandgebühren,  Auslagen  in  der  von 
Nostiz'schen  Sache  und  Schreibmaterialien. 

In  Summa:    113  Thl.   9  8g.   10  Pf. 


'         „NB.   öerstmann  bleibt    von   dem,    das  er  das  Jahr 

1330^4=  7  lüber  eingenommen,  schuldig    91  Thl.  4  Sg.  2  Pf.,  wenn 

die  Ausgabe  von  der  Einnahme  abgenommen  wird*)", 
und  anderes  mehr. 

Summa  der  Gemeinen  Ausgabe: 
1330  Thl.  14  Sg.  7  Pf. 

Lat.  149—152. 

Exposita  Stendaliensia. 

1)  Für  eine  Reise  zweier  Abgesandten  derüniv. 

nach  Stendal: 

Den  31.  Jan.  ist  Herr  D.  Francis.  Omichius  u.  M. 
Tob.  Magirus^)  nach  Stendal,vorschickt'  und  sind  auf  dieser 
Reise  aufgegangen:  74  Thl.  H  Sg.  Diese  ganze  Summe 
ist  auf  Verpflegung,  Fuhrlöhne  und  Trinkgelder  verbraucht 
worden.  Für  1  Thl.  10  Pf.  hatten  die  Herren  ,Praeser- 
vatif  aus  Adam  Seibens  Apotheke  mit  auf  den  Weg  ge- 
74'  3«     «    nommen*) 

2)  Für  den   Getreidetransport. 

Am  5.  April  haben  vorgedachte  Herren  Legati  con- 

sensu  dominorum  consilii  Academiae  die  90  Wisp.  Sten- 
»)  cf.  S.  37. 
■)  cf.  S.  51. 
»)  cf.  S.  61. 

*)  Tobias  Magirus  Rektor  1617,  28,  32   (zu8.  mit  Oraich),    37,  43,. 48. 
*)  Der  besondere  Zweck  der  Keise  ist  nicht  angegeben,  wahrscfaeiul.  Verband- 
langen  wegen  der  StendaFKcheu  Lieferungen  an  die  Universit&t. 


60 


Exposita 

Thlr.Sg.  ftltePf. 


322«     3dl:: 


darschen  Boggen  durch  Köhne  Plöens,  den  Schiffmann  zn 
Tangermünde,  auf  2  Schiffen  zur  neuen  Niederlage  fahren 
lassen.  Am  6.  und  7.  ist  das  Getreide  ausgemessen  und 
in  ein  Seihaus  gebracht  worden:  93  Wisp.  4  Schflfl. 
Stendal'schen  Masses.  Das  Abmessen  geschah  im  Beisein 
des  Rectors,  des  Einnehmers  und  eines  Studiosi.  (Nach 
Frankfurtischein  Masse  waren  es  78  W.  20  Schflfl.)*). 
Wegen  dieses  Getreides  sind  ausgegeben;  322  Thl.  3  Sg. 
4  Pf.  Davon  sind  225  Thl.  för  Fracht  an  den  Schiffer 
gezahlt  worden.  Das  üebrige  sind  zurückgezahlte  Aus- 
lagen des  Schiffers  für  seine  Leute,  Zoll  etc.,  Aus- 
gaben, die  die  Reise  der  Herren  verursacht  hat  (Zehrung, 
Nachtlager,  —  auf  Stroh,  —  Fuhrlöhne,  Trinkgelder) 
Arbeitslöhne  beim  Verladen  und  Schütten  (2  Kossäthen, 
die  das  Getreide  zum  Vermessen  im  Seihaus  auf  einen 
Haufen  geschüttet  haben,  bekommen  für  4  Tage  Arbeit 
zusammen  4  Sg.!),  Löhne  für  Ausbesserungen  des 
Daches  auf  dem  alten  Collegio,  woselbst  der  Roggen 
aufgeschüttet  wurde.  Für  mehrfaches  „Umbschlagen"  des 
Getreides  sind  2  Thl.  17  Sg.  7V2  Pf.  gezahlt  worden. 
Für  Leihen  des  Ratsscheffels*)  ,damit  der 
Stendafsche  Roggen  weggemessen  zu  üeberschlag*,  was 
ebenfalls  im  Beisein  des  Rectors  geschah,  erhielt  der 
Stadtvogt  2  Sg. 

3)  Bei  Abnahme  der  Jahresrechnung. 
Den  22.  Juli  hat  der  Verwalter  Thomas  Hübner  im 
Hause  des  Rector  Neander  seine  Jahresrechnüng  abgelegt. 
Dabei    ist    ausgegeben  wurden  auf  Condita,    Wein,  Bier, 
Semmel,    3    Kransskuchen    etc.     7  Thl.   14  Sg.'),     ^Den 
Herren,    so    der  Rechnung    beigewohnt,    pro    labore  und 
wegen   des  nicht  gehaltenen  convivy  ist  jedem  1   Reichs- 
thaler (zu  2  Thl.  14  Sg.)    gegeben**.     Es  sind  auf  diese 
Weise  41  Thl.    8  Sg.    an     15    Personen    —    incl.    dem 
'  Quästor  Nie.  Richter  —  ausgeteilt    worden.     Der  Rector 
'hat    doppelt    soviel    erhalten    wie    die    anderen,    nämlich 
I  5  Thl.  4  Sg. 


«)  cf.  S.  38. 

•)  Wahrscheml.    beim    2tcn    Vermessen    des    Roggens   vor  seiner   Einfahr  in 
Frankfurt. 

»)  cf.  S.  38  f. 


61 


Bxposiu     I         Weitere  Ausgaben  wegen  der  Jahresabrechnung  sind 
Thir.  s«.  ftite  Pf. ,  durch  Verpflegung    des    Verwalters  während   seines  Auf- 

^  enthaltes  in  Frankfurt  entstanden :    Eine   Frau,    die    ihn 
9  Tage  beherbergt  hat,  erhält  10  Thl.  *). 

Schliesslich  werden  noch  26  Thl.  7  Sg.  7»/«  Pf.  in 
I  Ausgabe  gesetzt,  die  der  Verwalter  eigentlich  noch  hätte 
I  zahlen  müssen.  (Es  handelt  sich  dabei  um  eine  Diife- 
I  renz  im  Wert  des  Reichsthalers  anno  1 620.  Der  Ver- 
I  Walter  hat  ihn  zu  2  Thl.  1  Sg.  ,von  den  Kaufherren 
I  angenommen'.  Die  Univ.  hätte  ihn  aber  nur  für  2  Thl. 
I  annehmen  müssen.  Sie  trägt  aus  Güte  den  Schaden). 
I  Die  durch  die  ßechnungsabnahme  entstandenen  Aus- 

85*   ö'T^g  I  K^ben  belaufen  sich  also  auf  85  Thl.  5  Sg.  7*/^  Pf. 


Summa  der  Exposita  Steudaliensia: 
481  Thl.  12  Sg.  »Vsj  Pf«). 


Accepta 

\Ylip.Scbffl.Vrf. 

,     .  2* 


Lat.  153. 
„Summa    Summarum   aller    Ausgaben    des  ganzen 
Jahres:  7162  Thl.  22  Sg.   lOV,  Pf.*) 

Dieses  abgezogen  von  der  Einnahme,  bleibt  in  Risiduo: 

1413  Thl.     4  Sg.     2      Pf. 
darauf  ist  die  Präpositur  schuldig: 

298  Thl.  23  Sg.     SVa  Pt. 
und  hat  Seb.  Gerstmann  bei  sich: 

91  Thl.     4  Sg. 

Getreide  Reehnung*, 

I  Lat.   155—166. 

'  Einnahme  an  Rogfsren. 

I.     Im  Residuo  waren  2  Viertel  Jius  dem   Vorjahr. 
j         II.    Von  Retardaten. 

j  Solche    waren    zu    zahlen:     Von    dem    ,gewesenen 

I  Hofmeister',  von  dem  gewesenen  Meyer  für  der 
j  Heide;  von  Jochim  Thuem  zu  Wilmersdorf.  (Zins- 
!  pacht  V.  450  Thl.   wiederkäufl.  Hauptsumme),    von   E.  v. 


^)  An    dieser   Stelle    —    lat.    152    —    befindet    sich  eine  unklare  Notiz  über 
<len  Vogt,   der  TermnUieh  an  dem  Quartier  t«il  hatte. 
*)  Kleiner  Fehler  im   Rechenbuch. 
*)  cf.  d.  Summa  aller  Einnahmen  S.  39. 


62 


AccepU 

Wbp.  3chffl.Vrt. 


17.18» 


3»  12. 


7.20. 


«      1 


Röbel  zu  Biegen  (von  einer  Hube  Acker  in  Pilgrim)  von  Job. 
Sommers  Mühle  an  der  Klinge,  von  Christ.  Tzscher- 
now  zu  Jacobsdorf,  von  Mert.  Bardsch,  dem  Meyer 
für  der  Heide,  von  drei  Bauern  aus  Döberin,  von 
dem  Müller  zu  Briesen  Myrten  Borchert  und  vom 
H  0  f  m  eisterPaulSchröder.  Die  Betardaten  gehen 
z.  T.  noch  auf  das  Jahr  1612  zurück.  Einige  zahlen 
nichts,  die  meisten  einen  Teil,  nur  einer  die  ganze 
Schuld. 

Es  kommen  ein:  17  Wisp.  18  Schflfl.  2  Viert. 

bleiben  in  Ret:    16      —      19     —      2     — 

ni.  Vom  alten  Vorwerk  zu  Jacobsdorf  auf 
dem  Schulzengericht: 

Dieses  hat  P.  Schröder  inne,  cf.  S.  32.  Von  den 
abzugebenden  5  Wisp.  12  Scheflel  Pachtroggen,  '  gibt  er 
nur  3  W.  12  Schflf.     Ret.  2  W. 

IV.    Aus  dem  Vorwerk  für  der  Heide. 
Hat  ebenfalls  P.  Schröder  inne.     Soll  3  Wisp.  Roggen 
Zinspacht  geben.     Bleibt  sie  schuldig.  Ret. 

V.  Von    den    Zehntmandeln   zu    Jacobsdorf  und 

Briesen: 
kommen  ein  5  Schffl. 

VI.  An  Pacht-  oder  Zinsroggen  aus  den  Dörfern. 

1.  Ans  Jicabsdorf:  Zahlen  17Banern-Stellen^)u.dHube' 
der  Univers.  u.  zwar:  In  6  Fällen  jeder     „       12  Schffl. 

(hierbei  d.  Hube d.Univ.),,    3       „        „        „        4 

2  16 

„    1  Fall        „     IWisp.— 
Es  kommt  alles  ein.     Summa:   7  W.  20  Sh. 

2.  Aus  Arosdorf:  Hier  zahlen  1 8  Baueiii-Stellen  ^)  incl. 
d.  Schulz  u.  zwar:  In  7  Fällen  2  Schffl.  (darunter d.  Schulz) 


ReUrdiu 


)> 


1» 


51 


2-.  4« 


9 
2 
Es  kommt  alles  ein. 


»» 


3 
Summa 


2  W.  4  Schflfl.  8) 


1G4H* 


3. 


^)  cf.  S.  20 :  In  Jakobsdorf  sind  19  Bauemstellen.    Die  Gretreidezinsenden  sind 
durchweg;  Bauern.     Hans  Pauagk,  der  gesetzte  Schulz,  ist  darunter. 
>)  cf.  S.  24.    In  Arnsdorf  sind  20  Bauemstellen  incl.  Scholz. 
*)  Rechenfehler  auf  lat.  161. 


63 


piichffl.Vrt. 


a* 


3.  Ais  D5fe«rli:  zahlen  10  Bauern- Stellen  0  und  zwar 
der  Schulz    ^,    „    4  Schffl. 

7  Stellen    „    „16     „    von  denen  einer  schuldig  bleibt, 

Surama  der  Einnahmen  5  W.  4  Schffl.,  Ret.  16  Schffl. 

4.  Ais  NIsdsr-Jssar 

,Der  Schulze  giebt  keinen  Roggen^     Es  zahlen 
7  Stellen*)  und  zwar: 

1  Wisp. 


\Q     Tn'i  1 
-..      -     - 

l  Fall        „    5      „ 

1     „  „4      „  (dar.d.  Krüger): 

6  Fällen  ,vom  Hofe',  jedesmal  : 


19 
1> 


99 


99 


99 


99 


18  Schffl. 
12 
12 
1 


99 


99 
99 


(Eine  Stelle  zahlt  nur  die  Abgabe  ,vom  Hofe'.) 

Es  kommt  alles  ein.    Summa  5  Wisp. 
Die    Summe  der  stehenden  Roggenpacht  aus  den 
4  Dörfern,  die  R.oggen  geben:    20  W.  4  Schffl. 

Retard:  16       „ 

VII.  Wegen  der  Madlitz'schen  Mühle. 
Das  von  hier  eingekommene  Getreide  ist  nicht  als 
Abgabe  geliefert,  sondern  durch  die  Universität  gekauft. 
Anno  1 596  haben  die  Hen*en  der  Universität  diese  Mühle 
,verlassen'  und  ex  fisco  univertitatis  jährlich  30  Thaler 
dazu  bestimmt  aus  der  Mühle  Qetreide  einzukaufen,  soviel 
jedesmal  für  die  Summe  zu  bekommen  sein  werde,  oder 
an  Gelde  den  Herren  zuzustellen.  In  diesem  1621  Jahr 
sind  für  29  Tbl  12  Sg.  16  Schffl.  Roggen  gekauft 
worden "). 

Vin.  Von  Jochim  Thuem  zu  Wilmersdorf 
wegen  der  ,450  Tbl.  Hauptsum,  die  er  zu  voller  Be- 
zahlunge  der  Arnsdorf sehen  Windmühlengerechtigkeit 
und  bis  zur  Ablage  derselben  jährlich  auf  Martini  mit 
3  Wisp.  reinem  Roggen  zu  verzinsen  sich  schriftlich 
obligiert  hat.'  Zahlt  dies  Jahr  nichts.  Ist  schon  aus 
dem  Vorjahr  4  W.  schuldig,  cf.  S.  36.  Retard 


Retardata 
Wiüp.Schffl.  Vrt. 


*)  cf.  S.  24:  In  Döberin  sind  10  Bauern  incl.  Schulz,  die  also  alle  Ge- 
treido  abgeben. 

*)  cf.  S.  28.  In  Nid.-Jes.  zahlen  ebenfalls  alle  Bauern.  Die  ,Kirchveter^  und 
eine  Wittwe,  die  keine  Hube  hat,  nicht, 

•)  cf.  8.  44. 


64 


1 


1 


Accepta     |  IX.     Ans  der  Mühle  zu  Briesen. 

wi»p.schffL  vrt.  Der  Müller  Mert-en  Borchardt  pachtet  (=  zahlt  Pacht) 

von  seiner  Mühle  jährl.  2  W.  Roggen  (ä  Quartal  22  Schffl.). 
Bleibt  dies  Jahr  alles  schuldig.  Ret. 

X.     Aus  der  Mühle  zu  Lindow 
Adam  Klix  der  Müller  pachtet  jahrl.  2W.   12  Schffl. 
näml.  ä  Quartal  15  Schffl.  ^).     Er  bleibt  dies  Jahr  4  Schffl. 
schuldig. 
2=  8=     «  Es  kommen  ein:  2  Wisp.  8  Schffl.,  bleib.  Ret.  4  Schffl. 

XI.  Aus  der  Mühle  in  der  Klingen 
der  Müller  Joh.  Sommers  pachtet  auf  Michael.  4  Scheffel. 
Bleibt  schuldig.  Ret.  4  Schffl. 

XII.  Aus  der  Obermühle  bei  Lebus. 
Der  Obermüller  pachtet  1  Wisp.     Kommt  ein:  1   Wisp. 

XIII.     Aus  der  Mittelmühle  bei  Lebus. 
Wie  oben.  Kommt  ein:  1  Wisp. 

XIV.  Von  der  Hube  zu  Pilgram 
E.  V.  Robel  zu  Biegen  hiit  die  Hube  in  Pacht  seit 
1589.  Er  gibt  davon  jährlich  12  Schffl.  Roggen  und 
12  Schffl.  Gerste,  wogegen  die  Universität  jährlich  IßSg. 
Hubenzins,  Schoss  —  soviel  jedes  Jahr  angekündigt  wird  — 
und  2  Sg.  8  Pf.  Bischofzehnt  zahlt«).  Böbel  bleibt 
dies  Jahr  schuldig  12  Schffl.  Retard. 

XV.  Von    den    21    Morgen    Acker   auf  der  freien 

Heide  bei  Lindow: 

Eingenommen  7^/^  Scheffel  aus  9  Mandeln  Getreide'). 

XVI.  Von  der  Hube  d.  Universität  zu  Jacobsdorf. 
Zur    Beackerung    dieser   Hube    hat    die    Universität 

einen    Jacobsdorfer     Kossäthen    angenommen.      Derselbe 
zahlt  jährlich  13  Schffl.  Roggen,  13  Gerste  und  4  Hafer! 
an  Pacht.     Von  den  13  Schffl.  Roggen  werden  jedes  Jahr ! 
4  in    den    Jacobsdorfer  Roggenpächten  berechnet*),    hier 
also  nur  9  gebucht.     Kommen  ein:  9  Scheffl. 


ReUrdiU 

wisp.s^ffirn 


47==  8:=  3= 


Summa  aller  Einnahmen  an  Roggen: 
47  Wisp.     8  Schffl.     3  Viert. 
S.  der  Retard.  28      „         7      „  2     „ 


»)  cf.  S.  81. 

«)  cf.  S.  56. 

3)  cf.  S.  57. 

*)  cf.  S.  62. 


12= 


28^  ( 


-.  •), 


65 


Kxposita 
Wi:tp.  .Schffl.Vrt 


4*     8r 


1 


9^ 


4*21*  2* 


G«  5^ 


U 


»> 


55 


Lat.  167—169. 

Ausgrabe  an  Rogrgren. 

1.  Aasgabe  an  alltriti  ADoesttlltt  and  sonstiot  Ontergebtnt 
der  Dnifersitit  and  anderes  mehr: 

Dem  Oeconom  Hübener  vom  ganzen  Jahr  (^  Woche 
Schffl,) 

Dem  Einnehmer  Nie.  Richter 
Petro  dem  Schenken 
Vogt  zu  Jacobsdorf 
Hofmeister  zu  Wrietzig 
„den  Rebenbeugsters  in  der  Fasten-  und  den  Hefters 
in    der    grünen    Zeit    vom    Weinberg   zu    Wrietzig*. 
Zur  Wein  zeit. 

Zur  PauercoUation  oder,  wenn  die  4  Dorfschaften 
das  Zinsgetreide  bringen,  die  Knechte  zu  speisen^). 

Abgang  an  stehenden  Dorfpächten  aus  Döberin 
die  wegen  —  anno  1(520  —  erlittener  Feuerschäden  er- 
lassen sind. 

4  W.  21  Schflfl.  2  Viert,  werden  hier  in  Ausgabe 
gebracht,  weil  in  der  Einnahme  gebucht  und  nicht  ein- 
gekommen  *). 

2.  Aasgabe,  an  die  Professeren : 

a)  ,Von  Retardaten,  die  das  Jahr  einkommen  und 
und  in  Retard  verblieben,  ehe  etzliche  der  itzigen  Herren 
ad  professionem  kommend 

Es  werden  hier  aus  zweierlei  Retardaten  an  die 
Herren  (und  zwar  einmal  an  14,  einmal  an  15  Personen 
stets  incl.  Rector  und  einer  Witwe)  zusammen  6  Wisp. 
5  Schffl.  verteilt.  Sie  bekommen  ä  Person  bei  jeder 
Teilung  durchschnittlich  5  bis  6  Schffl.'). 

b)  Nachgezahlte  Guthaben  an  die  Herren,  die 
im  Vorjahr  zu  wenig  bekommen  haben*).  Es  sind  5 
Herren,  bekommen  zusammen  1  Wsp. 

c)  Ausgabe  von  dem  neu  zugewachsenen 
Roggen: 


»)  cf.  S.  57. 

*)  Es  handelt  sich  nm  cino  Sache  mit  Joch.  Thuem  zu  Wihnorsdorf,  dem  die 
Univ.  anf  Vermittlung  durch  den  churf.  Kommissar  eine  Schuld  an  Zinsgetreide 
erlassen  hat,  cf.  latus  167  u.  S.  G3. 

■)  Die  Buchung  —  lat.  168  —  ist  incorrect:  es  wird  mehr  verteilt,  als  vor- 
handen ist. 

^)  Im  Yoijahr  kam  auf  jeden  Professor  1  W.  7  Schffl 
Acten  ond  Urkunden.    Heft  V.  0 


66 


Ezposita 
Wl8p.  Sr.hffl.Vi1, 


27=  7= 


Acxcpta 


2'^  4'^ 


Accepta 
•2-  4. 


4=  1-2= 


=13^ 


1).  \h 


I 


NB.  Es  sollen  auf  jeden  Herrn  1  W.  15  Schffl. 
kommen  (das  anno  i620  Vorausentrichtete  mitgerechnet). 
Von  den  21  Leuten  (incl.  Rector  und  eine  Professoren- 
witwe), an  die  verteilt  wird,  bekommt  nur  einer  das 
festgetzte  Mass;  13  erhalten  weniger,  (i  mehr  (wird  im 
folgenden  Jahr  verglichen).     Zusammen :  27  W.  7  Schffl. 

Summe  der  Ausgabe  an  Roggen: 
47  Wsp.  8  Schffl.  3  Viert. 

Lat.  170-173. 

Einnahme  an  Gerste. 

I.     Von  Retardaten. 

Solche    waren    zu    zahlen:     Von    dem  gewesenen 
Hofmeister  von  Jacobsdorf,  der  nichts, von  E.  v.  Röbel, 
der  einen  Teil,  und  vom  Hofmeister  P.  Schröder,  der  die . 
ganze    Schuld    zahlt.     Es    kommen  ein  2  W.  4Srhlfl., . 
bleiben  in  Ret  11  W.   15  Schffl. 

n.     An  Pachtgerste. 

Liefert   nur  Arnsdorf.-   Es  zahlen  19  Bauernstellen 

incl.  d.  Schulz  und  zwar:            2  mal  »  »     4  Seh  (TB. 

1^    »  j»  »     3      „ 

(darunter  der  Schulz)     7    „  „  „     2      „ 

Kommt  ein:  2  W.  4  Schffl. 

in.     Aus  dem  Vorwerk  zu  Jacobsdorf  etc. 

P.  Schröder  soll  zahlen  5  W.   12  Schffl.     Zahlt  nur, 

4  W.   12  Schffl.,     Ret.  1   W. 

i 
IV.     Von  der  Hube  zu  Pilgram.  1 

E.    V.    Röbel     bleibt    die     vereinbarten    1 2    Schtfl. ' 
schuldig.  Ret. 

V.     Von  der  Hube  zu    Jacobsdorf. 
Kossäth  Gödicke  zahlt;  kommen  ein:   13  Schffl. 

Summa  der  Einnahmen  an  Gerste: 
9  Wspl.     9  Schffl. 

S.  d.  Ret.   13      —       3     — 


ReUrdaU 

Wisp.  N-LfflTJ 


jm:>: 


A'i 


13'-  3^ 


67 


Rxposita 

WIsp.Schffl.  Vrt 


8*  5'^ 


9=  9* 


Acccpta 


1^  2= 


8' 


4*  8= 


1:^*10. 


Lat.  175—176. 

Ausgrabe  an  Gerste. 

An    die  Herren  Professoren  kommen  zur  Austeilung 

a)  Von  Betardaten  werden  an  12  Personen  (incl. 
Rector  und  einer  Witwe)  je  ein  Schffl.  verteilt. 

b)  An  nachgezahlten  Guthaben  de  ao.  1G20: 
16  Schffl. 

c)  An  Gerste  aus  der  neuen  Ernte  soll  jeder  der 
Herren  12  Schffl.  erhalten'  (Bestimmungen  wie  beim 
Boggen).  Von  den  21  Beteilten  bekommen  nur  2  das 
volle  Mass  alle  anderen  weniger.     Zusammen  8  W.  5  Schffl. 

Summa  der  Ausgabe  an  Gerste:  9  W.  9  Schffl. 

Lat.  177—179. 
Einnahme  an  Hafer. 

I.     Von  Betardaten 

Aus  Jacobsdorf  von  einigen  Leuten  z.  T.  noch  von 
1615  her.  Kommen  ein  1  W.  2  Schffl.,  Bet. 
2  W.  16  Schffl. 

IL     An  Pachthafer. 

1.  Abs  Jaeoksdorf.  Von  19  Bauernstellen  *)  und  der 
Universitütshube.  Sie  zahlen:  2  Schffl.  (bei  einer  Zins- 
hube), 4,  8,  12  u.  16  Schffl.,  einmal  einWsp.*).  Alles 
kommt  ein:  8  Wsp.  (Von  der  Üniversitäts-Hube: 
4  Schffl.) 

2.  Aus  Arnsdorf:  Von  19  Bauernstellen  incl.  dem 
Schulzen  kommen  ein:  4W.  8  Schffl.  (nämlich  7  mal 
4,  2  mal  8  und  10  mal  6  Schffl.). 

Summa  der  Einnahmen  an  Hafer: 

13  W.     10  Schffl. 
Betard.     2—16     — 


Rctardatä 
WIap.Schfffl.Vrt. 


2-46:: 


2^6'^ 


*)  cf.  S.  62  Amn.  1. 

*)  Die  Abgabe  richtet  sich  nicht  nach  der  Hubenzahl  (so  werden  z.  B. 
in  3  Fällen  bei  3  Zinshubeu  nur  4  Schffl.  gezahlt)  sondern  wird  meist  wohl  davon 
abhängen,  was  jeder  angebaut  hat  oder  von  sonstigen  Leistungen. 


68 


Exposita 
Wisp.Scbffl.Vrt 


*  9* 


16* 


12*  9-^ 


13*10* 


Lat.  180—181. 
Ausgrabe  an  Hafer. 

An  die  Herren  Professoren  werden  ausgeteilt: 

a)  Von  Retardaten  an  9  Personen  je  1  Schffl. 

b)  An  nachgezahlten  Outhaben  aas  dem  Vor- 
jähr*)  erhalten  5  Herren  zus.  16  Schflfl. 

c)  Aus  der  neuen  Ernte  soll  jeder  18  Schffl.  be- 
kommen (Bestimmung  wie  oben  beim  Roggen).  Von  den 
'21  beteiligten  Personen  erhalten  nur  4  das  volle  Mass, 
die  anderen  weniger.     Zusammen  12  W.  9  Schffl. 

Summa  der  Ausgabe  an  Hafer:  13  Wsp.  12  Schffl.') 

Lat.  182. 
Reohnungr  vom  Mohn. 

Aus  den  Notizen  ist  das  Folgende  zu  entnehmen: 
Jeder  der  Herren  soll  eine  Metze  Mohn  bekommen.  Reicht 
der  gelieferte  nicht  aus,  so  wird  zugekauft.  Wie  viel 
eingekommen  bzw.  zugekauft,  steht  nicht  da.  Die  Herren, 
welche  Vogtgedinge  gehalten,  bekommen  jeder  eine 
Metze  vorweg.  Es  sind  der  Rector,  5  Professoren  und 
der  Quästor.  Ausser  diesen  7  werden  noch  23  Metzen 
ausgeteilt  an  die  21  Herren  und  den  Quästor,  eine  Metze 
,remen8uratio'. 

Die  sonst  übliche  Schlussrechnung,  die  hier  also  eine 
Summe  von  30  Metzen  ergeben  müsste,  fehlt'). 

Lat.  184—185. 


Einnahme*) 
52  Gänse  aus  Jacobsdorf 
29      „       „   Kriesen 
()0      „       „   Arnsderf 
9      ^       «   Döberin 


ReehnunsT  der  Zehntgrftnse: 

Ausgabe. 
1)  An  dit  OfTIzianttn: 

2  Gänse  dem  Syndicus  (M.  Carusius) 
2      „         ,      Notar  (Gerstmann) 
5      „         „      Quästor 


»)  1620  sollte  jeder  13  Schffl.  bekommen. 

■)  Bei  der  (letreiderechniing  decken  sich  also  die  Ausgaben  immer  mit  den 
P^innahmen,  d.  h.  es  wird  alles  verbrancht,  nichts  in  residuo  gehalten  wie  i.  B. 
heim  Wein. 

')  Mohnliefernngen  sind  nnr  ans  Briesen  gebucht,  cf.  S.  23,  und  zwar  26  Metzen. 
4  scheinen  also  gekanit  worden  zu  sein. 

*)  cf.  S.  22-3-2. 


69 


1 9  Gänse  aus  Nied.  Jesar 

1      „         „      Diener  des  Quästors 

31)      „       y,  Wrietzig 

2      „       den   Pedellen 

4      „        ^  Lindow 

1      ^       dem  Schenken 

•)10 

•«Im 

2)  An  die  Professoren. 

199  Gänse  werden  an  22  Personen  ausgeteilt 

Der    Quästor    ist    hier    noch  einmal  mit 

10  Stück  beteiligt.    Die  meisten  bekommen 

10,  der  Bector  und  Superintendent  je  11 

Gänse. 

212. 

Summa  212  Gänse,  die  alle  ausgeteilt  werden. 

Lat.  186—187. 
Reehnung  der  Hühner. 


Ein  nähme 

1)  30  Hühner,    welche 
d.  Hofmstr.  P.  Schrö- 
der wegen  seiner  Be 
stallung   als  Pacht 
schuldig. 

2)  250  Kauchhühner 
kommen  zusammen 
aus  den  7  Dörfern 
ein,    cf.  S.  22—32. 

280 


Ausgabe. 
1)  An  die  OfBzIanten. 

2  Hühner  dem  Notar 
2       „  „     Quästor 

2  „         den   Pedellen 

l       „         dem  Schenken 
1       „  „     Schulzen  zu  Jacobsdorf  ratione 

officij. 

3  „  gehen  ab,  wegen  der  Abgebrannten  zu 

Döberin'. 

2)  An  die  Professoren. 

269  Hühner  werden  an  d.  Herren  ausgegeben 
(meist  f^  14  oder  13  Stück;  d.  Quästor 
auch  14) 

28Ö" 


Summa  280  Hühner  sind  verteilt. 

Lat.  188—189. 

RechnunsT  der  Zehnt-Lämmer. 


Einnahme 
83  Lämmer*)    kommen 

aus    den   7  Dörfern 

ein. 

cf.  S.  22—32. 

83 


Ausgabe 
1  Lamm  dem  Vogt  zu  Jacobsdf. 

1  „         „     ,Kesseln  zu  Wrietzig' 

2  Lämmer  den  Pedellen 

79     „  „     Herren  Professoren    (die  mei- 

sten erhalten  4  •  Stück,  der 
Quästor  auch.) 

83" 


Summa  83  Lämmer,  sind  verteilt. 


')  Im    Vorjahr    waren    111.   —   Ans   Döberin   sind   an  dieser  Stelle    9«    lat. 
^  aber  10  L&mmer  gebucht. 


^70 

tat.  191—208. 
Präpositar-Reehnung. 

^Rechnung    von    den    Uabitationibas    CoUegy    philosophicy  so  di*»* 
1621  Jahr  vermietet  worden  und  was  wieder  darauf  ausgegeben. 

Nicolaus  Richter.     Acad.  Quaestor.     Manu  ppria.' 


Accepta 
Thir.  Sg.  »It«  Pf.  : 


Retarlita, 


1* 


•l-2''10-l 


3^      1) 


344^ 


Die  Einnahme: 

I.    Von  Retardaten.    Dieses  sind: 

1.  Ret.,    die  der  gewesene  Präpositus  anno  1581  über- 
geben: 12  Thl.  10  Sg.  10  Pf. 

2.  Ret.,  die  unter  dem  gewesenen  Quästor  Johann  Licht 
von  1582—84  aufgewachsen: 

3.  112  Thl.    21  Sg.    1  Pf.    haben    sich  anno  1585  bis 
1616  gesammelt.     ,Die    Nomina  der  Studiosorum  so   112=21  I 
unbezahlten  Stuben  Zinses  davon  gezogen,  sein  in  der 
Rechnung  des  1616  Jahres  zu  finden'. 

4  Ret.  de  ao.  1620.     Kommt  ein  1  Thl., 

Ret.  3  Thl.  14  Sg. 

II.    Von  dem  Habitationibus. 
1.   Aas  dtr  leatn  Wohnuno  an  dor  Qasso^) 

kommen    ein    6  Thl.  9  Sg.,    bleib,  in  Ret.  2  Thl.  3  Sg. 

2.  Accopta  ox  Domo  HIoronimI: 

,Die  Wohnung  an  der  Gasse  hat  de?-  Einnehmer  inne 
anstatt  der  Besoldung'.  Drei  Professoren  haben  je  ein 
Zimmer  in  dem  Haus  zu  vermieten.  Zwei  Zimmer  ,ge- 
hören'  einem  Professor.  Die  Wohnung  der  alten  Küche 
hat  einer  der  Pedelle  inne  ,muss  aber  das  CoUegium 
und  die  Autitoria  auf  und  zuschliessen  und  zu  den  Lek- 
tionen läuten'*). 

3.  Aee.  ox  Colloolo  Maximo: 

Es  sind  12  Zimmer,  von  denen  weder  Accepta  noch 
Retardata  gebucht  sind,    die  also  leer  stehen.     Nach  den 


^)  Bei  diesem  und  fast  allen  folgenden  Posten  ist  dem  Text  ohne  jeden  er- 
klärenden Zusatz  eine  Summe  Geldes,  meist  in  Gulden  (mit  dem  Zeichen  f)  zuweilen 
in  Thaleni  verzeichnet.  Ich  nehme  an,  dass  diese  Wertangaben  die  Summen  be- 
deuten sollen,  die  die  hetrcffende  Wohnung  an  Miete  einzubringen  hätte,  da  sie 
sich  an  den  wenigen  Stellen,  bei  denen  thatsächlich  Einnahmen  bczw.  Retardaten 
am  Rand  in  der  Verrechnung  gebucht  sind,  mit  diesen  Buchungen  im  Wert  decken. 

*)  Weder  Accepta  noch  Retard,  sind  gebucht.  Einnahme  für  die  Univ.  scheint 
also  nur  in  der  Ersparnis  an  Wohnungsgeldem  zu  liegen. 


71 


Acrepta 
ilr.  Sg.  alte  Pf 


15.14* 


3^13'^    4» 


20=  3=  4* 


im  Text  angedeuteten  Werten  —  cf.  S.  70  Anm.  —  hätten 
sie  zusammen  12  Thl.  und  25  Gulden*)  einbringen 
müssen. 

4.   Aec.  %i  Domo  Angastini. 

Von  2  Zimmern  zu  ebener  Erde  ist  eins  zur  Er- 
weiterung des  Wagenhauses  eingenommen,  das  2  te  zu- 
genagelt (seit  1592  nicht  vermietet).  Von  anderen  17 
Zimmern  ist  nur  eins  —  an  den  Schenken  —  vermietet, 
zahlt  7  Thl.  2  Sg.  Eins  ,gehört'  einem  Professor,  und 
eins  hat  Q.  Neander  ,angenommen*.  Nach  den  Text- 
notizen müsste  das  Haus  41  ^/^  Gulden  eintragen. 

5.   Aaf  der  wOsttn  Stelle. 

Kommt  ein:  2  Thl.  3  Sg. 

6.  Aec  ex  Turrl  Jodoci. 

Ein  Teil  bewohnt,    2  Stuben  stehen  leer.     Es  sollen 

eink.:  7  f.     Kommt  aber  nichts  ein. 

7  Aee.  ex  Barsa  Lindholtzy. 

Hier  gehören  dem  Schenken  und  den  beiden  Pedellen 
je  eine  Wohnung.  Von  den  übrigen  7  Stuben  ist  nur 
eine  vermietet  (Retard.  2  Thl.  20  Sg.)  und  eine  ,gehört 
dem  Notario  AcademiaeS  Das  Haus  soll  ausser  obigen 
2  Thl.    10  Sg.    noch    9  f  einbringen. 

Von  den  79  Thl.  5  Sg.,  die  aus  Wohnungsraieten 
erlöst  werden  könnten,  kommen  also  n  u  r  e  i  n :  15  Thl. 
1 4  Sg.  und  bleiben  in  B  e  t : 

III.  Acc.  ex  Promotionibus :  nichts. 

IV.  Gemeine  Einnahme:  3  Thl.  13  Sg.  4  Pf.  aus 
einem  Mietszins  *). 

Summa  aller  Einnahmen  der  Prae- 
positur:     20  Thl.     3  Sg.  4  Pf. 
S.  d.  Ret.:  136     —    21  —    4  — 

Die  Ausgabe: 

I.  Auf  Promotiones:  nichts. 

II.  Ausgaben  auf  Handwerker  etc. 

fQr   Lieferungen    nnd    Arbeitslöhne    gezahlt  an  Tischler, 
I  Glaser,     Kleinschmied,     Töpfer,    Zimmermann,    Maurer, 


Retardata 
Tblr.  Sg.  alte  Pf. 


4=23--  0: 


136:^21^  4:. 


>)  I  Gulden  =  17  Sg.  1  Pf.  cf.  S.  15  Anm.  2, 

*)  Das  betreff.  Hau«  gehört  aber  nicht  der  UnlTersit&t,  cf.  lat.  201. 


72 


Exposita 
Thlr.  Sg.  «Ite  Pf. 


20*  6'- 


s        s 


298=20*9  Vj 


Accepta 
Thlr.  Sg.  alte  Pf. 


Fuhrmänner  und  auf  ,DielenS  wegen  Instandhaltung  der 
obigen  Häuser. 

Darunter  ein  Posten:  ,9  Sg.  vor  ein  Vorlegeschloss 
für  der  Pauer  Gefengnus  unter  dem  Juristencollegio  und 
vor  eine  Ketten  an  die  Thür  zum  überlegen,  damit  ein 
Gefangener  sich  nicht  herausdringe,  wenn  demselben  w^as 
hineingereicht  wird*.  Ein  Fuhrmann  erhält  für  Anfahren 
von  22  Fuder  Lehm,  9  Fuder  Sand  und  12  Fuder  alte 
Mauersteine  aus  der  Kommunität  zusammen:  2  Thl. 
19  Sg.  7V,  Pf. 

Ein  ,Meurermeister*bekommtauf5  Tg.  Arbeit  1  Thl.  11  Sg. 
Sein  Geselle  für  die  gleiche  Zeit  1    —       1    — 

Zwei  Handlanger     »        »  »      zusam.    1    —       6   — 

d.  h.  jeder  pro  Tag  3Sg.  —  d.  Summe  dieser 
Ausgaben:  20  Thl.  6  Sg. 

III.  Gemeine  Ausgabe. 

,292  Thl.  6  Sg.  2  Pf.  sein  den  5  Jan.,  do  die  Bechnunge 
vom  1620  Jahr  abgeleget  worden,  mehr  in  der  Ausgabe 
gefunden  denn  in  der  Einnahme  gewesen,  welche  dem  fisco 
universitatis  abgeliehen '). 

Das  übrige  sind  Ausgaben  auf  Lieferungen  und  Löhne 
(Kalk  etc.)  und  ,17  Sg.  den  2  Pedellen  ihre  Gebühr  die 
Auditoria  auszukehren*.  —  Summa:  298Thl.  20Sg.  9*/« Pf. 

Summa  der  Ausg.  für  die  Präpositur: 

319  Thl.  2  Sg.  9V,  Pf. 

Hier  findet  sich  also  ein  Deficit  von  298  Thl.  23  Sg.  5V,  Pf. 

Lat.  210—211. 
Rechnung  der  Bibliotheks-Gelder. 

,Die  Einnahme 

ist  von  denen  zu  Fürsten walde,  welche  der  Herren  der 
Universität  Dörfer  dies  1621  Jhar  mit  Bier  versorget, 
und  auf  Omnium  Sanctorum  betaget^  (angesetzt). 

Von  den  Bierherren  in  diesem  1621  Jhare  vor- 
taget: Der  Jacobsdorf  sehe,  der  Briesen'sche,  Arnsdorfsche 
Wrietzig'sche  und  der  Lindow'sche  Bierherr  zahlen  jeder 
statt  2  Tonnen  Bier:  6  Thl.     12  Sg., 

Der  Döberin'sche  statt   1  Tonne:     3     „         6    „ 


Ketardatä 


*)   Cf.   S.    16. 


Accepta 

hir.  Sg.  alte  Pf. 
35»  1  8*       » 

3.')=  1 8=  '^ 


s      ()* 


14^22= 


15*  h 


374'.23*3V3 


73 


,Der  Niederjesar'sche  Krüger  hat  das  Jahr  kein  Bier 
geschenkt'.  Demnach  kommen  ein  35  Thl.  18  Sg.  von 
den  Bierherren. 

15  Thl.  4  Sg.  hat  Herr  D.  Laurentius  Helandus 
der  Kasse  wiedererstattet.  Er  hatte  sie  anno  1611  zum 
Ankauf  von  medicinischen  Büchern  aufgenommen  die 
Bücher  aber  nicht  erhalten,  weil  sich  der  Einkäufer  mit 
dem  Gelde  ,verloren'  hatte. 

Summa  der  Einnahmen  v.  Bibliotheks- 
geldern: 35  Thl.  18  Sg. 

Ausgabe. 

,Dem  Einnehmer  gezahlt,  die  er  anno  1620  mehr  aus- 
gegeben denn  er  bekommen'. 

Dem  Herrn  Greg.  Franco  behendigt  den  22.  Febr. 
(nähere  Erklärung  fehlt). 

Summa    der    Ausg.    von    Bibl.  Geldern:  15  Thl.     2  Sg. 


Retardata 
Thlr.8g.altePf. 


Bleiben  im  Residuo  der 


35 


18 


7!)2--13»10'- 


1)00= 


Lat.  213—225. 
Kommunität-Rechnung. 

Einnahme. 

I.  Im  Residuum  de  anno  1620:  374  Thl.  23  Sg. 
3V,  Pi. 

II.  Von  Retardaten 

Aus  der  churfürstl.  Hofrentei  zu  Berlin  waren  von 
dem  für  die  Kommunität  bewilligten  jährlichen  Zuschuss 
in     Ret.     geblieben    und    werden    jetzt    gezahlt: 

71)2  Thl.  13  Sg.   10  Pf. 

III.  Aus     der    churf.     Hofrentei     zu    Cöln    a.  S. 

de  ao  1621. 

sind  ,zu  Aufcnthaltung  des  Tisches  für  100  Personen  der 
Studenten  der  Communität  eingenommen:  900  Thl. 
(auf  Reminiscere,  Trinitatis,  Crucis  je  300:  der  Zuschuss 
auf  Lucie  bleibt  in  Retard:  300  Thlr. 


300* 


^)  Diese  Summe  ist  hier  nicht  mit  zu  den  Einnahmen  verrechnet. 


74 


Accopt« 
Thlr.Sg.  altePf. 

2094-  12-  !3Vt- 


Ezposita 
Thlr.  Sg.  alte  Pf. 


1200* 


2'^  4» 


559*  4-42. 


58:=   5^0:= 


«jö'  1  »J*  1 0- 


IV.     Einnahme  von  Introitu 
54  Mann  sind  eingetreten.     Zahlen    ä  12  Sg.  Summa: 
27  Thl. 

V.     Gemeine  Einnahme:  nichts. 

Summa  der  Einnahmen  der  Kommunität: 

2094  Thl.   12  Sg.  13V,  Pf- 
S.  d.  Retard.     300     „ 

Ausgabe. 

I.  Für  den  Tisch: 

Der  öconomus  David  Hübener  erhält  jeden  Monat 
100  Thl.  ,8  volle  Tische  oder  100  Studiosos  zu  speisen*. 
Summa  1200  Thl. 

n.     Gemeine  Ausgabe. 

1.  Abhanden  gekommenes  Geld:  Bei 
Geldsunmien,  die  versiegelt  auf  guten  Glauben  angenommen, 
fehlten:  2  Thl.  4  Sg, 

2.  Rückzahlung  von  Schulden:  Dem  flsco  üni- 
versitatis  wurden  559  Thl.  4  Sg.  12  Pf.  zurückgezahlt, 
die  ihm  hatten  abgeborgt  werden  müssen,  weil  etliche 
Jahre  der  verordnete  Zuschuss  aus  der  churfl.  Hofrentei 
ausblieb. 

3.  Zahlungen  an  Handwerker  für  Lieferungen 
und  Arbeiten  (Schlosser,  Schmied  und  Kannegiesser)  zur 
Erhaltung  von  Gebäude  und  Inventar.  Der  grösste  Teil 
der  Summe  geht  auf  Küchengeräth  (Kupfergeschirr)  auf. 
Summa:  58  Thl.  5  Sg.  10  Pf. 

4.  Zahlungen  an  den   öconom:  1 2  Thl.  Holzgeld, 
11  Thl.   13  Sg.  15  Pf.  Fleischgeld.  — 
').    Zinszahlungen    für    geliehene    Hauptsummen: 

a)  3  Thl der   Kirche  zu  Döberin  von 

anno    1606  aufgenommenen 
50  Thalern. 

b)  6     „     9  Sg.  9  Pf,  dem    fisco    Universitatis  von 

anno    1606    aufgenommenen 
150  f. 

c)  2     „     3     „    3    „    von  50  f.  zu  George  Schmiedes 

Stiftung     anno     1618    auf- 


Rctarda'? 
Tblr.Sg.alreF 


300* 


5        i 


Exposita 
ilr.  ?K.  »ite  Pt. 

Varia 


S:i6*14^9« 


75 


Acccpta 

rhir.  5^^^.  altePf . 


22.   G=  4' 


.).)» 


3i;: 


>* 


(500= 


1042=6^  4* 


genommen.  Summa:  11  Thl. 
12  Sg.  12  Pf. 


Retardata 
Thir.  Sg.  alte  Pf. 


und  anderes  mehr. 


Summa  d.  Ausg.  auf  d.  Communität: 

1856  Thl.    14  Sg.    9  Pf. 
Nach  Abzug  ders.   von  der  Einnahme  bleibt  im  Besiduo: 

237  Thl.  22  Sg.  4V2  Pf 

davon  waeren  zu  zahlen: 
50  Thl.  an  die  Kirche  zu  Döberin 
106     „     16  Sg.         (=  150  f.)  dem  fisco  Univ. 
35     „     13    „  5  Pf.  (=  50  f.)  zu  G.  Schmiedes 

Stiftungsgeldern 

Summa     der     Schuld    zur    Erhaltung    des    Tisches: 
192  Thl.  5  Sg.  5  Pf. 


>  cf.    oben 


Latus  226—229. 

Bericht  von  den  Neuen  Aecessions-Geldem. 

Einnahme: 

Gelder,  welche  Kurf.  Johann  Sigismund  zur  Besserung  der 
Herren  Professoren  Besoldung  aus  dem  Amt  Lebus  jährlich 
an  600  Thl.  auf  Martini  zu  entrichten  gnädigst  geordnet. 

I.  Im  Residuo   waren:    22  Thl.  6  Sg.  4  Pf: 

II.  Aus  zurückgezahlten  Schulden:  55  Thl. 
hat  H.  I).  G.  Franck  wieder  erlegt,  die  er  1G20  über  sein 
Deputat  erhalten. 

III.  Von  Betardaten. 
Solche  waren  anno  1620  geblieben:  1415  Thl.  1  Sg. 
4  Pf  (und  zwar  waren  1115  Thl.  1  Sg.  5  Pf.  noch  aus 
den  Jahren  1618/19  in  Retard.).  Davon  sind  gezalilt  — 
z.  T.  haar,  z.  T.  in  Getreide  —  ;i65  Thl.,  und  bleiben 
in  Ret.:   1050  Thl.   1  Sg.  5  Pf. 

IV.  Der  Zuschuss  de  anno  1621  kommt  ein: 
600  Thl. 

Summa  der  Einn.  v.  d.  Neuen  Acc.  Geldern: 

1042  Thl.  6  Sg.  4  Pf. 


Retardaten:     1050 


1 


1050-1»  5* 


1050-^1*  5* 


76 


Exposita 
Thir.  Sg.  alte  Pf. 

1 50*      *      * 


577^ 


249« 


^7Vy 


15« 
12'- 


36 


Ausgrabe 

Es  werden  an  die  Herren  gezahlt: 

L  An  rückständigen  Deputaten: 
150  Thl.  an  3  Professoren,  auf  Mandat  des  Rect.  Colde- 
batz. 

IL     Deputat  für  anno  1621: 

a)  In  Baar  werden  an  12  Herren  zus.  577  Thaler 
gegeben.  (Der  Rect.  Cold.  lässt  sich  nur  27  geben;  die 
andern  erhalten  ä  50). 

b)  An  Getreide  wird  verteilt  im  Werte  von  249  Thl. 
(16  Herren  erhalten  je  9  Schffl.  2  Viertel  und  der  Quästor 

2  Schflfl.  3  V.  ,für  seine  Mühe*  von  den  6  Wsp.  10  Schffl. 

3  V.  Koggen,  die  das  Amt  Lebus  statt  200  Thalem  auf 
Bückzahlung  seiner  Schuld  von  1115  Thl.  1  Sg.  5  Pf. 
de  annis  1618  und  19  geschickt  hat). 

Summa  der  Ausg.  von  den  Neuen  Access.-Oeldern: 

971  Thl.  —  Sg.  —  Pf.>) 
Bleiben  im  Besid.     66     „      6     „      3      „ 

Lat.  230—232. 
Beriehte  Aber  die  Stiftunsren: 

I.  Die  Wolffvon  Closter'sche  Stiftung: 

90  f.  altmärk.*)  Zins  von  1500  f.  hat  W.  v. 
Closter  auf  Bückow  Hauptmann  zu  Zossen  im  Testa- 
ment ,denen  v.  Lüderitz  und  denen  v.  Closter  zum 
Studieren  geordnet.' etc.  Im  1621  Jhare  wird  dieser  Zins 
von  einem  gewissen  Lüderitz,  der  in  Wittenberg  studiert, 
genossen. 

II.  D.  Daniel  Fabers  Testaments-Sti  ftung: 

Dieses  sind  12  Thl.  jährl.  Zins  von  200  Thl.  Haupt- 
summe für  arme  Professorenwittwen  gestiftet. 

Diese  200  Thl.  sind  ausgeliehen :  1 50  an  den  Syndi- 
cus  Carusius  und  50  an  einen  Jacobsdorfer  Bauern  (Valtin 
Eberhard). 

Einnahmen: 

1.  Im  Residuum  waren  15  ThL  j  q„_„,. 

2.  Von  Retardaten  kommenein     9     „      ^      ^  ^., 

3.  Einnahmen  des  1621  Jahres.    12     -      < 


>)  Rechenfehler  lat.  229. 
^  cf.  S.  15  Anm.  2 


77 


Eiposita 
Thlr.  Sg.  Alte  Pf. 

11*      «       « 


11 


Accepta 

Thlr.  Ss.  alte  Pf. 


9*18:: 


9*18*       * 

Exposita 

2s  3*  3* 


2*  3*  3* 


A  as  g  abe : 

Auf  Mandat  des  Rectors  werden  an  2  Wittwen  und 
eine  Jungfer  (Profess.  Tochter)  zusammen  11  Thl. 
gezahlt. 

Bleiben  im  Resid.  25  Ihl: 

III.     Oeorg  Schmiedes  gewesenen  Famuli 
üniversitatis  Testaments-Stiftung. 

Dieses  ist  ein  Kapital  von  ,100  f  merk.  Wehrung', 
das  jährl.  6  f.  Zins  bringt.  Davon  sind  3  f.  ,den  Armen 
im  St.  Jacobshospital  u.  in  dem  Neuen  darneben^  und 
3  f.  armen  Professorenwitwen  zuzuwenden. 

^  Es  kommen  ein  incl.  Residuum  (3  Thl.  9  Sg.) 
und  Retardaten  (2  Thl.  3  Sg.)  im  1621  Jahre:  9  Thl. 
18  Sg.i) 

Ausgegeben  werden  für  die  Armen  der  2  Hospi- 
täler —  51  an  der  Zahl!  — :  2  Thl.  3  Sg.  3  Pf. 

Bleiben  im  Resid.  7  Thl.  15  Sg.  — 
Lat.   134. 


Schluss-NoUzen. 

Wiederholung    Residuorum. 

Nach  geendeter  Jahresrechnung  blieben  im  Residuo: 
an  Geld:     U13  Thl.  4  Sg.  2       Pf.     Im  fisco  Üniversitatis 

Von  abgelegten  Hauptsummen 
Von  Neuen  Accessions-Geldem 
Bei  der  Konmiunität 
Von  I).  Daniel  Fabers  Stiftung. 

„     Georg  Schmiedes  „ 

Von  den  Bibliotheks-Geldern. 

Summa    1785     „17     „  lO»^ 

An  Naturalien:  Wein:  2  Fuder  1  Viert.  1  Tonne  Rot 

0      „       0       „      0      „       Blank 
Getreide:  nichts. 
Mehr    ausgegeben    als    eingenommen    und    zwar  298  Thl. 
*^3  Sg.  5^/2  Pf.  hat  die  Präpositur,    so  sie  dem  fisco  üniversitatis  ab- 
geliehen. 


0 

,     0 

rt 

0      „ 

66 

»     6 

» 

4        , 

237 

»   '22 

» 

4V«   » 

25 

»     0 

j» 

0       , 

7 

„    15 

» 

0       , 

35 

»    1« 

r> 

0      „ 

')  cf.  lat.  232  die  diesjfthr.  Zinszahlung  trägt  der  fiscus  Univ. 


^78 

Wiederholung  der  Betardaten. 

2497  Thl.  12  Sg.  13  Pf.  im  fisco  üniversitatis. 
300     „  bei  der  Communität. 

13<)     „     21     „       4    „     „      „     Präpositur. 
1050     „        1     „       5    „     „    den  Neuen  Access.-Geldem. 

An  Getreide: 

28  Wspl.     7  Schffl.  2  Viert.  Roggen 

13      „         3       „  „       Gerste 

2      «       16       ^  -       Hafer 


9.  Gesuch  des  Syndicus  der  Universität  Frankfürt 
Reewaldt  an  den  Rat  und  Zöllner  zu  Wrietzen  wegren 
eines  Fisch.  Abfür-Privilegs.  Wrietzen  a.  0.  20.  Aug*. 
1622. 

Fninkf.  Registratur.  Fach  47.  14. 
„Meine  freundwillige  Dienste  bevor,  elirenveste,  achtbahre,  wohveise, 
ehrsahme  und  weise,  sonders  gönstige,  liebe  Herren  und  gute  Freunde, 
aus  eingelegter  meiner  Jnstruction  haben  die  Herren  zuvomehmen,  was 
mir  die  ehrwürdige,  edle,  ehrenveste,  hoch-  und  wolgelarte  Herr  Magni- 
ficus  Rector,  Magistri  und  Doctores  d.  löblichen  Universitet  Franckfurtt 
an  d  Oder,  meine  gros  und  günstige  Herren,  wegen  ihres  wolhergebrachten 
Privileg!]',  die  Abfuhr  d(er)  Fische  betreffende,  mir  in  mandatis  gegeben 
und  zu  soUicitiren  anbefohlen.  Werm  mir  nun  disfalls  höchstgedachten 
Herren  d(er)  Universitet  zu  pariren  obliegen  will,  als  will  ich  loco  petitionis 
das  jenige  alles  anhero  repetiret  haben,  was  in  wolgemelter  meiner 
Instruction  allenthalben  enthalten,  dienst  und  freundlich  pittend  mihr 
hieruf  ehest  eine  schriftliche  Replution  (Resolution)  wiederfahren  zu  la^jsen, 
damit  ich  solches  anderweit  an  meine  Herren  wiederumb  gelangen  lassen 
möge,  und  vleibe  (1.  verbleibe)  den  Herren  zu  angenehmen  und  fni. 
Diensten  und  Willen  stets  gellissen.  Datum  Wrietzen  an  der  Oder  den 
20.  Augusti  1(522. 

An  den  Rath  und  Zollner  Der  Herren  dienstbefl. 

zu  Wrietzen  an  d.  Oder  Elias  Reewaldt  I).  d.  Universität 

Franckf.  Sindicus.** 


Akten  zur  Fischerei  in  Wrietzig. 

Das  die  Fischerei  bei  Wrietzig  betreffende  Aktenmaterial  umfasst 
nur  einen  relativ  kurzen  Zeitraum.  Es  sind  7  Fischerbestallungen  — 
und  zwar  aus  den  Jahren  1()2)^,  2tS,  34,  41,  51  und  eine  s.  a.  —  ferner  ein 
Fischerei-Conlract  vom  2y  Sept.  IGGl  und  schliesslich  ein  Bericht  über 


79 

die  gelegentlich  einer  Bevisionsreise  —  ao.  1624  —  seitens  zweier 
Professoren  der  Universität  vorgefundenen  Zustände.  Obwohl  diese  Ur- 
kunden nur  einen  spurlichen  Rest  des  ursprünglich  vorhandenen  Materials 
bedeuten  mögen,  geben  sie  doch  ein  anschauliches  Bild  jener  Verhältnisse. 
Zur  Vervollständigung  können  die  weiteren  das  Dorf  Wrietzig  be- 
treifenden Verwaltungsakten  der  Universität  dienen  z.  B.  der  hier  ab- 
gedruckte Kommissarische  Vergleich  vom  20.  Juli  1736  zwischen  der 
Universität  und  ihren  Wrietziger  Unterthanen,  die  Dienste  der  letzteren 
betreffend,  und  die  auf  Wrietzig  und  die  Fischerei  bezüglichen  Auf- 
zeichnungen in  den  Rechnungsbüchern. 

Die  vom  4.  März  1623  datierte  Bestallung  ist  in  zwei  Exemplaren  vor- 
handen. Ich  habe  das  besser  geschriebene  zur  Wiedergabe  ausgewählt.  Im 
Text  lauten  beide  fast  gleich.  Die  Abweichungen,  die  das  zweite  Flxemplar 
aufweist,  beschränken  sich  fast  ausschliesslich  auf  Zusätze,  welche  als 
Randglossen  den  einzelnen  Paragraphen  beigefügt  sind  und  zwei  ver- 
schiedene Handschriften  aufweisen.  So  weit  sie  mir  wesentlich  erschienen, 
habe  ich  sie  in  Anmerkung  gebracht. 

Die  Bestallungsurkunde  aus  dem  Jahre  1()28  ist  unvollständig. 
Das  Vorhandene  stimmt  mit  der  gleichen  Urkunde  von  1623  meist 
Oberein.  Die  wesentlich  abweichenden  Partieen  folgen  im  Wortlaut 
unter  Anführungszeichen.  Bezüglich  der  wörtlich  oder  wenigstens  dem 
genauen  Sinne  nach  übereinstimmenden  Teile  ist  auf  die  entsprechen- 
den Paragraphen  der  Urkunde  von  1623  verwiesen. 

Aus  dem  Jahre  1634  —  vom  20.  Sept.  datiert  —  ist  ein  umfang-- 
liches  Fragment  erhalten.  Ich  sehe  dasselbe  für  einen  Entwurf  an. 
Denn  der  Endpassus,  dass  das  Rechtsgeschäft  wircklich  geschlossen, 
beeidet  und  besiegelt  worden  sei,  fehlt.  Es  bricht  mit  §  21  ab.  Da 
keine  wesentlichen  Bestimmungen  darin  enthalten  sind,  die  nicht  schon 
in  den  früheren  oder  späteren  Bestallungen  aufgeführt  wären,  habe  ich 
eine  Wiedergabe  für  überflüssig  angesehen.  Nach  Inhalt  und  Wortlaut 
steht  das  Fragment  den  Bestallungsurkunden  von  1641  und  51  sehr 
nahe.  Interessant  ist  es  dadurch,  dass  darin  ein  Dorf  Vrith  als  der 
Universität  zugehörig  auftaucht:  Die  Fischer  (es  sind  2  oder  4:  im 
Text  stehen  2,  und  2  andere  sind  am  Band  mit  anderer  Tinte  und 
Handschrift  verzeichnet)  werden  zur  besseren  Fortsetzung  der  Uni- 
versität ,Fischerey  zu  Wrietzig  und  Vrith'  ,vor  Fischer  oder  Garn- 
meister  zu  unseren  ietztgedachten  Dörfer  angelegenen  Sehen  angenommen 
und  bestellet'.  Mir  ist  das  Dorf  Vrith  bisher  in  den  Urkunden  der 
Universität  nur  einmal  begegnet.  Es  kann  sich  dabei  also  wohl  nur 
nra  einen  ganz  vorübergehenden  Besitz  handeln.  Möglich  dass  das 
östlich  von  Wrietzig  zwischen  Oder  und  Pleiske  —  also  in  sehr 
wasserreicher  Gegend  —  gelegene  Dorf  Aurith  gemeint  ist. 


80 

Fast  gleichlautend  —  exclns.  der  Namen  der  Fischer  —  sind  die 
beiden  Bestallungen  vom  23.  Juni  164]  und  aas  dem  Dezember  1651, 
beide  mit  angefügtem  Juramentum.  Die  erstere  ist  hier  abgedruckt 
worden.  Alle  nur  einigerraassen  bemerkenswerten  Abweichungen  der 
letzteren  sind  ihr  an  den  entscheidenden  Stellen  in  Anmerkung  bei- 
gegeben. 

Die  Bestallungsurkunde  ohne  Datum  ist  wie  die  von  1634  ein 
umfangreiches  Fragment.  Sie  stimmt  mit  den  Urkundenexemplaren 
vom  4.  März  1623  überein.  Unmittelbar  vor  den  Aufzeichnungen  tiber 
den  Lohn  des  Gammeisters  bricht  sie  ab. 

Von  sämtlichen  Urkunden  trägt  nur  eine,  nämlich  die  vom  23.  Juni 
1641,  das  Siegel  der  Universität. 

Der  oben  erwähnte  Bericht  über  in  Wrietzig  vorgefundene  Zustände 
vom  31.  Mai  1624  ist  sehr  arg  beschädigt.  Ein  Stuck  ganz  weg- 
gerissen. Es  geht  aus  diesem  Bericht  nicht  hervor,  ob  er  von  den 
betreflfenden  Professoren  selbst  oder  von  einem  Dritten  verfasst  worden 
ist.  Die  Handschrift  scheint  mir  die  des  Quästors  Nicolaus  Richter 
zu  sein.     Unterschriften  fehlen. 

10.  Bestallung  des  Georgen  Glltzen  zum  Fischer  und  Oam- 
meister  für  die  der  Universität  Frankfürt  srehörigre 
Fischerei  zu  Wrietzig.    Frankfürt  a.  0.  4.  März  1628. 

Frankf.  Reg.  Fach  47.  U. 
„Wir  Bector,  Magistri  und  Doctores  dero  Churfürstlichen  UniversikH 
zue  Franckfurdt  an  der  Oder,  Urkunden  hirmit  und  bekennen,  demnach 
wir  zu  besserer  Fortsetzung  und  Geniessung  unserer  Fischerey  Georgen 
Glitzen  sonst  Schlittern  genant,  unsern  Unterthanen  zu  Wrizigk,  vor 
einen  Fischer  oder  Garnineister  (cf.  S.  86  Anm.  2)  zu  unserm  in  ietw- 
gedachtem  Dorfe  angelegenem  See  angenommen  und  bestellet,  dass  wir 
uns  folgender  Gestalt  mit  ihme  voreiniget  und  vorglichen. 

1.  Anfänglich  und  vors  Erste,  soll  und  will  der  Gamraeister  wie 
auch  der  Garnknecht  der  Universitet  voreydet  sein  und,  so  lange  seine 
Treue  den  Herren  gefeilig,  in  seinem  Dienst  geduldet  und  gelassen  werden, 
und  do  ihm  nach  Vorschlissung  des  Jahres  lenger  in  unserm  Dienste 
zu  bleiben  nicht  geliebete,  soll  er  uns  ein  Virtel  Jahr  oder  aufs  wenigste 
sechs  Wochen  zuvor  die  Bestallung  aufsagen. 

2.  Soll  er  das  Fischgarn,  so  die  Herren  zeugen  werden  und  jähr- 
lichen halten,  in  gute  Acht  zu  Sommers  und  Winterszeit  nehmen,  gleich 
als  wenns  sein  eigen  wehre,  und  dasselbige  nicht  vorsetzlich  verwarloseii 
auch,  wen  es  brüchig,  wieder  anstellen  und  aussflicken: 

3.  Und  weil  vielfeltige  Ciagen  einkomraen,  das  die  bishero  ge- 
wesene Gammeister  zu  dichte  Garn  geführet,  und  dadurch  den  See  vor- 


neset^),  soll  er  ein  Unteres  Garn  gebrauchen  und  das  dichte  nur  zü 
den  Zeiten  anmachen,  wann  die  Herren  was  von  kleinen  Fischen  haben 
wollen. 

4.  Soll  er  keine  Zeit,  so  zum  Fischen  bequem,  es  sey  bey  Tage 
oder  bey  Nacht,  vorseumen.  Die  Fische,  klein  und  gros,  wie  die  zu 
ieder  Zeit  gefangen  werden,  den  Herrn  getreulichen  überliefern,  keine 
ohne  der  Herren  Vorordnung  vorkaufen  weder  zu  Lossow  noch  alhier 
oder  iemand  anders  heimblich  zu  kommen  lassen,  es  sey  den,  das  wan 
im  Sommer,  wan  die  Fische  mat  sein,  solchs  insonderheit  von  dem  Bectore 
oder  hierzu  geordneten  Herren,  ihm  nachgegeben  wurde,  auf  welchen 
Fall  er  das  Geld  davor  in  die  verschlossene  Büchse  ungezehlet  ein- 
stecken, und  den  geringsten  Heller  nicht  davon  unterschlagen  noch  des 
iemanden  zu  thun  gestatten  soll. 

5.  Die  Ahle,  derer  sich  die  Garnmeister  und  ihre  Knechte  bishero 
allein  angemasset,  soll  er  hinfüro,  wie  alle  ander  Fische,  den  Herreu 
zubringen  und  keinen  davon  entwenden  lassen. 

6.  Der  Herren  Seehichen,  wen  es  die  Gelegenheit  giebt,  soll  er 
zu  fischen  nicht  verseumen  und  die  Fische  den  Herren  getreulich  über- 
wachen. 

7.  Wen  das  Hegewasser  umb  Pfingsten  mit  Fischen  erfüllet  zu 
sein  vormerket  wird,  und  man  sich  der  Ergiessung  der  Oder  zu  be- 
fahren hat,  und  die  Gemeine  bey  den  Herren  sich  angeben  möchte, 
dasselbe  Sommers  Zeit  zu  fischen,  und  dennoch  den  Herren  auf  den 
Herbst  die  gewöhnliche  Zinsfische  zu  entrichten  sich  erbieten:  Soll 
der  Garnmeister  schuldig  sein,  den  Herren  sein  Gutdunken  zu  vor- 
melden,  und  auf  Vergünstigung  der  Herren,  mit  Fischen  das  seine  auch 
darbey  thun,  und  vleissige  Aufsicht  haben,  damit  die  Wehrleute  die 
Gamsecke  zu  gewöhnlicher  Zeit  aufheben  und  aushengen. 

8.  Soll  er  zur  Herbstzeit,  wen  das  Hegewasser  zu  fischen  ist,  das 
seine  mit  Vleiss  bestellen,  und  iede  Grube  oder  Zug  zwirss  (sie! 
mit  s)  überziehen. 

9.  Soll  er  schuldig  sein  die  räuberische  Fischer  aus  der  Vorstadt, 
so  mit  Game  fischen  und  stehlen,  und  die  Lossowischen  und  Krebs- 
jaachischen,  so  mit  Hamen  waten,  aufs  Heftigste  mit  Pfendung  und 
Annehmung  zur  gefenglichen  Haft  zu  vorfolgen  und,  wo  er  mit  seinen 
Gehulfen  zu  schwach,  die  Gemeine  umb  Hülfe  anzurufen. 

10.  Den  Anglern  von  Lossow  und  andern  Orten,  welche  die  Sehe 
auch   zu    vorwüsten    pflegen,    wie    auch  den  Einheimischen,  welche  zu 


^)  Im  Schlesischen  giebt  es  ein  Wort  nesen-  „beschädigen^  and  yernesen  = 
^.vernichten'',  cf.  das  mh.  neizen.  Der  Sinn  ist  hier  derselbe  also  wohl  auch  das 
Wort. 

Acten  und  Urknnden.    Heft  V.  6 


82 

flaeken^)  sich  unterstehen  würden,  soll  er  die  Angeln,  Flecken  und 
Fische  abnehmen,  und  gar  nicht  zu  lösen*  wieder  zukommen  lassen,  auch 
dieselbe  den  Herren  anzeigen. 

11.  Soll  er  und  der  Knecht  sich  der  Holzung,  wie  auch  andern 
unsern  Unterthanen  in  Ernst  befohlen,  genzlich  enthalten  und  weder 
von  der  Herren  noch  anderer  benachtbart^n  Holze  die  Zelzer  abhauen 
seine  Speise  zu  kochen,  sondern  dasselbige  vom  Lagerholtze  vor- 
richten. 

12.  Die  Kähne,  Drebel  und  andere  Fischhelder  Gefesse  soll  er  vleissitf 
in  Acht  nehmen,  damit  denselben  nicht  Schaden  zustehe,  und,  wo  was 
wandelbar  wird,  das  eher  den  Herren  anzeigen. 

13.  Die  Münde  an  der  Oder,  wen  die  vorsandet  zu  werden  go- 
merket  wird,  soll  er  solches  den  Herren  anmelden,  damit  die  Leuthe 
zu  Aufreumen  mügen  angemahnet  werden. 

14.  Das  Schwemmen  der  Dielen,  Bauholzes  und  andere  Sachen 
durch  den  Sehe,  dadurch  den  Sommer  die  Fische  von  den  Zügen  ab- 
getrieben werden,  desgleichen  auch  das  ubermessige  Holzführen  der 
Unterthanen  in  die  Stadt  soll  er  ohne  der  Herren  Nachgeben  mit  allem 
Ernste  wehren,  anhalten  und  Vleis  anwenden,  das  die,  so  die  Eisererde 
anführen,  keinen  Schaden  thun. 

15.  Soller  darob  sein,  das  die  Städtische,  Lossowische  und  andere 
auf  der  Herren  Gebiete  Enten  und  ander  Federwiltpret  nicht  sehiessen 
oder  denen  zum  überführen  Kähne  leihen,  bey  Vormeidung  der  Herren 
ernsten  Strafe. 

16.  Und  demnach  die  Unterthanen,  wieder  geleistete  Pflichte, 
den  Herren  viel  Untreu  beweisen  mit  Abhauung  der  Zelzer  von  den 
Eichen,  und  sich  oft  kleine  Jungen  auf  den  obersten  Wippein  der  Eich- 
bäume linden  lassen,  soll  der  Garnmeister  nebenst  dem  Hofmeister  gute 
Aufsicht  haben  und  die  Verbrecher  pfenden,  in  Stock  legen  und  den 
Herren  zur  Strafe  nahrakündig  machen. 

17.  Weil  auch  die  Herren  drey  Kafele  (Gefässe)  halten  wollen,  eine 
grosse  von  Karpen,  Hechten  und  Bleichen :  die  andere  mittele  von  Zandern, 
Jeson,  Napen  und  Zupen:  die  dritte  kleine,  zuen  Fischen,  so  mit  Kessern 
getheilet  werden,  soll  er  ieder  Zeit  Nachricht  geben,  wie  viel  iederer 
Sorten  gefangen  worden,  damit  man  sich  in  der  Distribution  desto  besser 
darnach  zu  richten. 

1(S.  So  soll  er  auch  Achtung  darauf  geben,  das  die  Wehrleute  nicht 
mehr  den  acht,  die  andern  aber  nicht  mehr,  als  vier  Beusen,  wie  her- 


1)  cf.  J.  K.  G.  JacobsoD,  technol.  Wörterbach  I  S.  738:  flako,  flöke,  pflöke, 
pflocke  „eine  Art  grosser  Fischernetze,  auf  grossen  Seen  zn  fischen.  Der  damit 
fischet,  hcisst  flaker."     Demnach  „flackcn";    mit  grossen  Netzen  fischen. 


88 

gebracht,  in  die  Sehe  legen,  so  wol  das  die  Panern  mit  den  Netzen 
nicht  zu  nahe  fischen  sondern  eine  Mess  Rute  vom  Lande,  lant  der  alten 
Vergünstigung. 

19.  Letzlich  soll  er  mit  allen  dem,  was  ihm  an  Oarn,  Qelde  und 
andern  von  den  Herren  vertrauet,  getreulich  umbgehen,  und  weder 
selbst,  noch  durch  sein  Weib,  Kinder  und  andere  etwas  davon  ver- 
untreuen lassen,  auch  allen  Schaden,  so  viel  immer  menschlich  und 
möglich  vorkommen,  selbst  keinen  zufuegen,  noch  das  iemandem  zu 
tlinn  gestatten,  und  sich  in  allen  wie  einen  getreuen  Unterthanen, 
Diener  und  redlichen  Manne  gebueret,  vorhalten. 

Vor  solche  seine  Mühe  und  Arbeit,  die  er  mit  treuen  Vleiss 
eussersten  Vermögens  nach  vorrichten  soll,  haben  wir  ihm  dieses  Jahr, 
welches  an  Gregory  sich  angefangen  und  auf  Gregory  sich  enden  soll  ^) 
zu  geben  vorwilliget: 

1.  Am  Gelde  52  floren  Merck  ieden  vor  17  gr.  gerechnet. 

2.  An  Boggen  21  Scheffel  aus  der  Lindowischen  Mühlen. 

3.  An  Gewand  zwölf  Ellen  gemeines  Tuchs. 

4.  Ein  Par  Stiefeln. 

5.  Von  den  Herren  sol  er  iedesmahl  und  von  ieder  Kafele  von 
Tragen  ein  Silbergr.  Trankgeld  bekommen. 

6.  Soll  er  des  Hofdienstes  auch  der  Zinsfische  befrcyet  sein. 

7.  Soll  er  oder  der  Knecht,  so  oft  sie  Fische  herein  bringen,  drey 
Groschen  vor  Essen  und  Trinken  bekommen. 

8.  Soll  er  iedesmal,  wen  er  fischet,  Fische  zu  seiner  Notturft 
nehmen:  vor  Brod  aber  etwas  zu  vorkaufen  nicht  befugt  sein. 

So  wollen  wir  ihm  auch  einen  Knecht  halten,  welchem  wir  alle 
Wochen,  wen  er  arbeitet,  funftzehn  Silbergr.  auch  so  oft  er  fischet,  ein 
Gericht  Fische  zu  seiner  Notturft,  so  wol  *)  das  Trinkgeld  halb  und  freye 
Hofedienste')  zugesaget  und  wegen  der  Zinsefische  befreyet.  Würde  er 
aber  nicht  eine  gantze  sondern  nur  eine  halbe  Woche  fischen  oder 
arbeiten,  soll  ihm  das  halbe  Lohn,  wie  auch,  wen  er  nur  ein  oder 
zwei  Tage  arbeiten  würde,  das  Lohn  pro  rata  geben  weiden. 

Auch  sollen  ihme  neben  dem  Knechte  allewege  zwo  Cosseten,  welche 
unter  des  des  andern  Hofdienstes  befreyet  und  davor  ein  Gericht  Fische 
bekommen  sollen,  treulich  helfen. 

Auf  welche  Puncta  sembtlich  und  sonderlich  er  sich,  so  wol 
der    Knecht  mit   Eides  Pflichten    der    Universitet   verbunden  und   vor- 


^)  Diese  Zeitbestimmang  ist  am  Rande  beigcffigt.    Greg,  =  12.  Mars. 
')  Neben  diesem  Passus  steht  am  Rand   mit  anderer   Hand  und   Tinte   loge- 
sehrieben:    Herten  Hand  sonst  Lindo  genant. 

*)  Am  Rande  mit  anderer  Hand  n.  Tinte  hiniugefftgt:   wenn  er  arbeiten. 

6* 


84 

wandt  gemacht,  und  sind  darüber  zwene  Zettel  eines  Lauts  aufge- 
richtet und  auseinander  geschnitten  worden,  deren  einen  unser  Ein- 
nehmer zu  sich  genommen,  und  der  ander  dem  Gammeister  zngestellet 
worden.     Geschehen    zur    Franckfurdt  an    der  Oder  den  4  Marty  Anno 

11.  Berieht  über  gelegentUeh  einer  Revisionsreise  zweier 
Professoren  der  Universität  Frankfürt  voi^efündene 
Zustände  bei  der  Fiseherei  zu  Wrietzig.  Frankfürt  a.  0. 
im  Juni  1624. 

Frankf.  Reg.  Fach  47.  14. 

„Den    31.  May    Anno  1024    als  der  Herr  D.  Omichius*)  und  M. 

Magirus')  zu  Wriezig  gewesen,    ist    denselben  vorgebracht  und  anders 

in  Augenschein  befunden,  wie  hernach  vorznet  (?  oflfenbar , verzeichnet*), 

welchs  den  Herrn  zuvormelden  für  nötig  erachtet  worden. 

1.  Die  Kossethen  woln  hin  furo  den  Garnleuten*)  nicht  mehr  helfen 
fischen,  wenden  vor,  es  sei  ihnen  zu  viel  nnd  fast  unmüglich,  in  dem 
sie  sollen  auf  Weinbergen  hacken,  Holtz  hauwen  und  die  Nacht  daraaf 
fischen*).  Geben  vor,  sie  wollen  vier  Personen  von  den  Kosseten  den 
Herrn  vorstellen,  die  solten  vor  und  vor  beim  Garn  bleiben  und  die 
Fischerei  bestellen;  denselben  aber  solten  die  Herren  vorreiehen  lassen, 
was  George  Glitzen,  dem  Meister,  an  Korne,  Gelde  und  anderm,  wie 
auch  was  dem  Knechte  vorordnet,  geben.  So  solten  diese  der  Pischerey 
allein  abwarten,  die  andern  solten  das  Holtz  hauwen  und  die  Arbeit 
auf  Weinberge  vorrichten. 

Sein  zwar  zu  voriger  Arbeit  mit  Ernst  angehalten,  und  das  sie 
ehisten  Tages  solten  in  die  Stadt  beschieden  werden  und  der  Herren 
Erklerunge  vornehmen,  inmittels  aber  und  zu  Ergetzunge  itziger  Ar- 
beit solte  ihnen  zugelassen  sein,  in  den  Lachen,  deren  Ablauf  nicht  in 
die  Sehe  fleusst  und  die  Vogel  und  Schweine  die  Fische  ausfressen, 
die  jungen  Hechtlein  diese  Woche  über  auszufangen. 

2.  Der  Fisclier  Knecht  Merten  Handt  hat  umb  Vorbesserung  seines 
Lohns  angehalten  und  wil  gleich  dem  Meister  gelohnet  sein.  Sol  umb 
AndwoH  in   der  Stadt  bei  den  Herren  anhalten.     15  Sgr.  ist  wochent- 


*)  Das  Aktcnstnck  ist  unton  ausgezackt.  Unterschriften  oder  Siegel  fohlen,  wie 
auch  in  dem  2ten  Exemplar,  das  übrigens  nicht  gezackt  ist. 

^)  cf.  Friedländer  a.  a.  0.  Franz  Omichius,  Rektor  1615,  23,  32. 

3)  Ebenda:  Tobias  Magirus  Kektor  1617,  2S,  37,  43,  48. 

*)  (rrimm,  DLsch.  Wörterb.  IV,l,i.:  Garnleuto  =  beim  Fischen  Leute,  die  das 
Garn  od.  Netz  ziehen.     Nach  Frisch,  Teotsch -Latein.  Wörterb.  (1741)  I,  321a. 

^)  Hierzu  mit  anderer  Hand  und  Tinte  die  Randbemerkung:  NB.  dass  Holtz- 
hauen  wird  bald  auniören  u.  nicht  können  ierlich  continuieret  werden. 


85 

lieh    sein    Lohn,     kans    auf   ein    Thaler   bringen    mit    dem     Drank- 
gelde. 

3.  Als  befanden,  das  die  Nachtwache  auf  Wasser  nicht  gehalten 
und  die  Schuld  der  Garnleuten  gewesen,  als  denen  der  Anfang  zu 
machen  zustendig  und  14  Nacht  zuerst  wachen  mussten.  Ist  die  Wacht 
mit  Ernst  angeordnet,  aldieweil  man  Nachricht  gehört,  das  die  Fischer 
aus  der  Vorstadt  dieblichen  in  der  Herren  kleinen  Sehichen  mit  ein  Garn 
gefischet,  drumb  dem  Fischer  Knechte  Herten  Händen  von  den  anwesenden 
Herrn  Zusage  geschehen,  das  wen  er  einen  Fischer  antreffen  wird,  er  den 
halben  Teil  der  Strafe  haben  solle*). 

3.  Die  kleinen  Wehre,  als  Merten  Grunowes,  des  Krügers,  George 
Lehmans  und  Merten  Schnabelss  sein  besichtiget,  die  Beusen  ausgehoben, 
die  jungen  Hechtlein,  wider  ins  Wasser  geschütt  und  die  Reusen  ab- 
geworfen, weil  der  Augenschein  gegeben,  das  der  jungen  Hechtlein  viel 
aufgefangen  werden,  die  in  den  Sehe  betten  schwimmen  können,  wenn 
die  Flügel  in  den  Wehren  nicht  so  ausgesperret  wehren  gewesen  bis 
auf  das  truckne  Land,  das  kein  Fischlein  beischwimmen  können,  da  doch 
iedes  Wehr  des  Fischer  Knechts  Bericht  nach,  uf  ieder  Seite  nur  zwei 
Fahr  Pfehle  haben  solte. 

Vorerwente  Herren  habens  für  nötig  erachtet,  gedachte  Inhaber 
der  Wehren  in  die  Stadt  zubescheiden  und  umb  Abschaffunge  der 
breiten  Flügel  an  den  Wehren  mit  denselben  zureden. 

4.  Ist  befunden,  das  zu  Ende  des  kleinen  Sehes  in  den  Biesen 
und  Gräben,  so  Zufluss  hinein  haben,  Garn  Säcke  gestellet  gewesen, 
die  Fischer  aber  haben  nicht  anzuzeigen  gewost,  wehme  dieselben  zu- 
gehörig. Als  sol  bei  den  Inhabern  der  Wehre,  wen  dieselben  in  die 
Stadt  beschieden,  Erkundigung  aufgenommen  werden,  wehme  dieselben 
zugehörig,  und  abgeschafft  mögen  werden. 

NB. 

Wen  iedem  Kosseten,  der  den  (jarnmeistern  fischen  helft,  des 
Tages  als  Dinstages  und  Donnerstages  iedes  mahl  4  Pfenge  zu  Brot 
gegeben  werden,  do  auf  ieden  Tag  zween  zum  Fischen  bestelt  werden, 
thut  es  die  Woch  1  Sgr.  4  Pf.,  des  Jahres  aber  2  Thl.    21  Sg.    4  Pf. 

Wan  5  Pfenge  des  Tages  gegeben  werden,  thut  3  Thal.  1  Sgr. 
8  Pf.  des  Jhars. 

Wen  6  Pfenge,  thut  es  das  Jhar  3  Thal.  6  Sg. 


*)  Dazu  folgende  Randbcinerkong:  „NB.  rumor  e  (est)  dz  es  unser  vorig, 
Fischer  David  gethan  (?  unleserlich),  bei  welchem  sich  Georg  Glixis  Sohn,  aufholt' . 
Dann  ist  eine  Zeile  ausgelassen,  worauf  es  klein  weitergeht,  „ist  ein  Ham  in  unserm 
Beisein  einem  Frembden  abgenommen.'^ 


86 

Nu  wird  oder  kan  das  gantze  Jhar  über  nicht  eine  Woche  neben 
der  andern  gefischt  werden,  als  wen  die  Oder  sich  übergössen  und 
das  Wasser  zum  Fischen  zu  gross  ist,  oder  Winters  Zeit,  wen  der  Sehe 
zugefroren  und  das  Eis  nicht  ubertreget  oder  Tauwetter  oder  andere 
Hinderungen  sich  begeben.  Drurab  diese  Ausgabe  über  3  Thaler,  des 
Jhars  über  3  Thaler  sein  kan."  (sie!) 

Hier  folgt  allem  Anschein  nach  eine  Berechnung  des  von  Georg 
Glitzen  bezogenen  Fischerlohnes,  die  aber  bis  zur  ünbrauchbarkeit  ver- 
stümmelt ist. 

Weiter  unten  die  Bandbemerkung:  Zu  bedenken,  ob  nicht  Herten 
Handt  auf  diss  Jahr  zubestellen  umb  den  halben  Lohn  und  ihme 
Kossäthen  Vlix  (?  unleserlich)  .  .  .  (unleserlich)  zu  adjungieren  iedoch 
mit  denen  es  also  zuhalten :  das  vor  2  Tage  die  Woche  Holz  gehauen 
oder  gehacket,  .  .  (unleserlich)  wird.  Doch  hat  dieser  Merten  keinen 
grossen  Kahn,  Vlix  hat  einen*). 

12.  Bestallunsr  des  Geölten  Glitzen  zum  Fischer  oder 
Oammelster')fttr  die  der  Universität  gehörige  Fischerei 
zu  Wrietzigr.    Frankfurt  a.  0.    Juli  1628. 

Frankf.  Reg,  Fach  47.   14. 

Der  Anfang  entspricht  dem  gleichen  Teile  der  Bestallung  vom 
4.  März  1623  mit  dem  Zusatz,  dass  der  Fischer  ,auf  ein  Jahr  lang' 
bestellt  wird. 

„l.  Anfenglich  und  vors  Erste  sol  gemelter  Gammeister  wie  auch 
sein  Garn  Knecht,  den  er  itzo  hat  oder  auch  künftig  haben  möchte, 
sich  uns,  der  Universität,  von  Neuem  mit  Eids  Pflichten  verbündig 
machen,  darin  unter  anderm  zuvorderst  mit  gedacht  werden  soll,  da^ 
sie  in  Ausstheilung  der  Kawele  gleich  durch  gehen  und  keinen  Herren 
übergehen,  noch  auch  einem  vor  denen  andern  grössere  Kawele  zubringen 
noch  sich  dissfals')  (durch)  den  Quästore  hiervon  abhalten  lassen  sollen, 
do  er  dergleichen  vorwilligen  wollte:  doch  sol  einem  jeden  CoUegen  unter  uns 
frey  stehen,  do  er  etwa  ein  Kawel  Fische  in  Ehren  oder  Nöthen  begehrte,  das 
er  deswegen  seinen  Collegam,  an  dem  die  Kawel  ist,  umb  Abstehung  derselben 
sollen  ersuchen  und  wird  auf  solchen  Fall  niemands unter  uns  so  unfreundlich 


')  Diese  Bemerkung  zeigt  die  Handschrift  und  Tinte  der  beiden  anderen  Glossen. 

«)  cf.  Grimm,  Dtsch.  Wörterbuch  IV,  l,i  S.  1365  Garn  =  NcIä.  Ferner  S.  1371: 
„Garnmeister,  m.  Fischer,  der  mit  grossen  Netzen  fischt  Frisch  1,321a,  Adelung 
in  Ostprenssen  nachHennig  80  „derjenige,  der  die  Fischer  in  Ordnung  halten  und 
auf  alles  sehen  muss,  dass  den  Gesetzen  gemäss  beim  Fischen  verfahren  werde',  gc' 
wohnlich  der  Slteste  unter  den  ^Fischerknechten^'*  etc. 

')  Hierzu  am  Rand  mit  anderer  Tinte  und  Handschrift:  „iemande,  er  sei  ein 
anderer  oder  der  Qaestor  selbst,  welche,  wie  wir  doch  nicht  hoffen,  hierin  vorwil- 
ligen  werden**. 


87 

sein,  der  seinen  Collegen  nicht  mit  einer  Kawel  Fische,  do  er  derselben 
(?  dem  Sinne  nach.  Es  ist  unleserlich)  in  künftig  hinwieder  gewertig 
sein  sollte,  aushelfen  würde. 

Hier  bey  ist  nun  ausdrücklich  abgeredet  worden,  do  dem  Garn- 
iTieister  nach  Verflissung  eines  Jahres  in  diesem  unserm  Dienste  lenger 
zu  vorbleiben  nicht  geliebete,  das  er  uns  solches  ein  Virtel  Jahr  oder 
ie  aufs  wenigste  6  Wochen  vor  Verfliessung  des  Jahrs  die  Bestallung 
aufsagen  solle:  dohinkegen  haben  wir  uns  vorbehalten,  do  es  der  Garn- 
meister  oder  sein  Knecht  mit  der  Fischerey  nicht  recht  oder  getreulich 
urabgehen  würde,  das  wir  ihnen  ihren  Dienst  alsofort,  wenn  es  uns 
beliebet,  autkündigen  mögen." 

2.  Entspricht  —  z.  T.  im  Wortlaut  —  §  2  der  Urkunde  von 
1623  mit  dem  Zusatz,  dass,  wenn  der  Garnmeister  das  Fischgarn  vor- 
sätzlich verwahrlose,  die  Universität  Fug  und  Recht  habe  ihm  den 
Schaden  von  seiner  Besoldung  abzuziehen. 

3-  Entspricht  §  3  der  Bestallung  v.  1623. 

4.  Enthält  z.  T.  wörtlich  jedenfalls  aber  dem  Sinne  nach  die  Be- 
stimmungen des  gleichen  Paragraphen  der  Urkunde  von  1623.  Doch 
fehlt  hier  der  Auftrag,  das  Geld  in  die  verschlossene  Büchse  zu  stecken 
und  nichts  zu  unterschlagen. 

5.  „Die  gefangenen  Fische  sollen  sie  in  denen  ihnen  zugeordneten 
Drebeln  in  fleissiger  Verwahrung  halten,  dieselben  fest  verschliessen 
und  zu  jedem  vorgelegten  Schlosse  des  Drebels  2  Schlüssel  halten,  da- 
von einer  dem  Voigt  zu  Wriezig  gelassen,  der  ander  aber  dem  Herrn 
Rectori  eingeliefert  werden  sol,  von  welchem  denselben  der  Quaestor 
bei  der  Disstribution  iedes  mahls  abzufordern". 

6.  Lautet  im  ersten  Teil  fast  gleich  mit  §  5  der  anderen  Urkunde. 
Das  Folgende  ist  hinzugefügt:  „Wenn  auch  grosse  Weisse  gefangen 
werden,  sollen  dieselben  wo  müglich  unter  alle  Herren  vertheilet  werden. 
Do  aber  die  Stücken  so  (?  unleserlich)  gering,  das  sie  unter  allen  nicht 
können  vertheilet  werden,  sol  die  Austheilung  so  weit  geschehen,  als 
solch  Stück  zureichen  kan,  nachmalen  bey  den  andern  Herren,  so  nicht 
participiret,  continuiert  werden." 

7.  Entspricht  fast    von  Wort    zu  Wort  §  6  der  früheren  Urkunde. 

8.  Gleichlautend  mit  §  7  der  früheren  Urkunde,  bricht  kurz 
vor  Schluss,  da  die  Seite  zu  Ende  ist  und  die  folgenden  Blätter 
fehlen,  ab. 

Erhalten  ist  nur  noch  der  letzte  Teil: 

,Vor  solcher  des  Garnmeisters  Mühe  und  Arbeit,  die  er  mit  allem 
treuen  Fleiss  eussersten  Vermögens  nach  verrichten  soll,  haben  wir  ihme 
das  Jahr  zugeben  vorwilliget  und  versprochen: 


88 

1.  An  Gelde  wöchentlich  einen  Merkischen  Gülden,  zu  17  Sg.*) 
gerechnet:  doch  ander  Gestalt  nicht,  als  wenn  er  arbeitet  oder  fischet; 
wenn  er  aber  nicht  fischet,  sol  ihme  solcher  Gülden  wöchentlich  ge- 
kürzet werden;  deswegen  er  einen  Kerbstock  mit  dem  Qaaestore  dis< 
Jahr  über  halten  sol,  darauf  die  Woche,  darin  gearbeitet  worden, 
ordentlich  aufgeschnitten  werden  soll. 

2.  An  Bogken  auf  dissiahr  4  Schefi'el  aus  der  Lindowischen  Mühle, 
alle  Quartal  einen. 

(3  u.  4.  (Gewand  und  Stiefeln)  ist  durchstrichen.) 

5.  ,Von  ieder  grossen  Kawel*)  einen  Silbergroschen:  von  der  mittel 
Kawel  i)  Pf.:  von  der  kleinen  6  Pf.  Wenn  er  aber  die  Kawele  aus 
Mangel  der  Fische  halben  muss,  soll  er  auch  das  Trinkgelt  nur  halb 
gewertig  sein." 

6  ist  =  6  der  anderen  Urkunde. 

7.  Entspricht  §§  7  und  8  der  früheren  Urkunde. 

Das  üebrige  stimmt  mit  der  Bestallung  von  1623  überein  mit  den 
folgenden  kleinen  Abweichungen: 

Der  Knecht  erhält  nur  10  Sg.  (gegen  15  i.  J.  1H23).  Dagegen 
bekommen  die  2  Kossäthen  noch  jeder  ein  Paar  Stiefeln.  Am  Schluss- 
satz steht  statt  Einnehmer:  Quaestor. 

,Geschehen  in  F.  a,  d.  0.  den    (Lücke)    Juli  1628'»). 

18.  Bestallung  der  Fischer  und  Oarnmeister  fttr  die  der 
Universität  Frankfurt  gehörige  Fischerei  zu  Wrietzifir- 
Frankfürt  a.  0.  28.  Juni  1641. 

Frankf.  Reg.  Fach  47.  14. 
„Wir,  Bector,  Magistri  und  Doctores  der  Churfürstlichen  Universität 
zur  Franckfurdt  an  der  Oder  hirmit  Urkunden  und  bekennen,  dem- 
nach wir  zu  besserer  Fortsetzung  unserer  Fischerey  zu  Writzigk  Michel 
Vlix  (unleserlich  etwa  Klix?),  Andreas  Schwartze,  Davidt  Hentschel  und 
Michel  Wrochen  vor  Fischer  oder  Garnmeister  zu  unserem  See  bei 
Wriezigk  bestellet  und  angenommen,  das  wir  uns  folgender  Gestalt 
mit  ihnen  voreiniget  und  vorglichen. 


0  Hier  wie  in  der  Bestallung  v.  1623  (S.  83)  ist  der  Gulden  nur  eu  17  Sg.  — 
also  1  Pf.  weniger  als  im  Rechnungsbuch  v.  16*21  —  gerechnet,  lieber  Märkischen 
Qulden  cf.  S.  15  Anm.  2.  lieber  Schwankungen  im  Wertverhältnis  zwischen  Gulden 
u.  mark.  Groschen  cf.  A.  Kotelmann,  die  Finanzen  des  Kurf.  Albrecht  AchiUes 
in  der  Zft.  für  Preuss.  Geschichte  u.  Landeskunde  Bd.  3  S.  437. 

*)  Hier  ist  eine  unleserliche  Einschaltung  gemacht  über  Hegefische  and 
Zinsfische. 

')  Unterschriften  od.  Siegel  fehlen  desgl.  auch  Datum,  worauf  zn  schliessen, 
dass  diese  Urkunde  nur  Konzept  ist. 


89 

1.  Anfänglich  sollen  nicht  allein  die  Oammeister  sondern  auch 
ihre  Knechte  der  Universität,  so  lange  sie  in  ihrer  Bestallung  sein,  sich 
mit  Eydes  Pflichten  vorwandt  machen. 

2.  Vors  Ander  wollen  es  die  Herren  der  Universität  auf  ein  Jahr 
lang,  und  zwar  ietzo  auf  Johannis^)  anzufangen,  mit  ihnen  vorsuchen, 
und  wo  ihre  Treue  und  Arbeit  den  Herren  angenehmb  und  gefellig, 
solen  sie  als  dan  länger  in  ihrem  Dienste  geduldet  und  gelassen 
werden. 

3.  So  müssen  auch  vors  Dritte,  die  Fischer  auf  ihre  eignen  Kosten 
nicht  allein  ihre  Knechte,  so  sie  iedesmahl  haben  möchten,  sondern  auch 
alles  Garn  sambt  den  zugehörigen  Leinen  und  bastenen  Nepfe,  wie 
auch  zugehörigen  Flössen,  zwey  grossen  Kähnen  und  Drebel  auch  Fisch- 
kescher, ohne  einige  der  Herren  Zulage  halten  und  tragen. 

4.  Zum  Vierten,  begehren  die  Fischer  nicht,  das  ihnen  die 
üntherthanen  in  Fischen  etwas  helfen  sollen,  es  wehre  den  die  höchste 
Noth  vorhanden,  zumahl  bey  Winters  Zeit,  auf  welchen  Fall  der  Voigt 
za  Wriezigk  auf  des  Fischers  Begehren  die  Unterthanen,  sonderlich 
die  Cossäthen,  zu  Mitbestellung  solcher  Fischerey  gebürlich  antreiben: 
die  Cossäthen  aber  iedesmahles  ein  Gericht  kleiner  Fischlin  haben  sollen: 
Ingleichen  ist  den  Fischern,  wen  sie  über  Nacht  der  Fischerey  halber 
aafbleiben  müssen,  von  den  Herren  iedesmahls '  etwas  von  Speise  Fischen 
zur  Mahlzeit  zu  nehmen  vorwilliget  worden. 

5.  Ferner  und  zum  Fünften,  sollen  die  Fischer,  so  wol  des  Winters 
als  des  Sommers,  alhier  zu  Franckfurt  in  Beysein  des  Einnehmers  und 
wen  die  Herren  sonst  darzu  verordnen  möchten,  die  Fische  von  ein- 
ander theilen  und  so  viel  immer  möglich  Gleichheit  halten:  Jedoch 
das  vor  der  Theilung  und  ehe  der  Einnehmer  dazu  kommet  nichts 
auf  den  Fischmarkt  geschicket,  vorkauft  oder  weggeschenket  werden, 
»?s  geschehe  unter  was  Schein  es  wolle.  Insonderheit  aber  sollen  sie 
sich  befleissigen:  wen  im  Winter  die  Fische  zu  Wagen  hereingebracht 
werden,  das  die  schlimmen  und  geringen  niclit  in  ein  Fass,  die  bessern 
aber  in  das  ander  gebracht  und  den  Herren  davon  die  schlimmen, 
die  guten  aber  den  Fischern  zugebracht  werden.  Den  da  solches  ge- 
schehe und  die  Herren  nur  die  geringste  Nachricht  erlangen  selten, 
sollen  die  Fischer  nicht  allein  ihrer  Fische  verlustig  sein  sondern  auch 
simsten  zu  gebürlicher  Straf  gezogen  werden. 

6.  Vor  aller  Theilung  aber  halten  sich  vors  Sechste  die  Herren 
bevor    alle  Lachse    und  Stöhre,    sie  seind  gross  oder  klein:    ingleichen 


')  Johannis  ist  antcrstrichen  uud    nWcihnachtüii"    an  don    liand   geschrieben. 
In  der  gleichen  Urkunde  von  1651  steht  Weihnachten  im  Text. 


90 

alle  Hechte,  Karpen,  Bleyn,  Waisse,  Zander,  Barraen  *)  und  dergleichen 
Herren  Fische,  deren  ein  Stück  einen  Silbergroschen  oder  darüber 
gültig  sein  möchte,  und  verbleiben  solche  Fische  einig  und  allein  der 
Herren,    und    haben  die  Fischer  hirvon    das    geringste  nicht  zu  haben. 

7.  So  stehet  auch  zum  Siebenden  den  Herren  frey,  wen  einer  unter 
ihnen  selbst  oder  vor  seine  Kinder  Hochzeit  machet,  das  er  iedes 
mahls  etliche  Zuege  auf  dem  Writzker  Sehe  tbun  möge,  davon  der- 
selbe die  grossen  Herren  Fisclie  gleichfalls  allein  bekommen  solle. 

8.  Was  vors  Achte,  an  allerley  Gattung  an  Fischen,  deren  ein 
Stück  unter  einem  Silbergroschen  verkauft  werden  könnte,  gefangen 
wird,  solche,  ihr  seind  gleich  viel  oder  wenig,  werden  ■)  iedes  mahls  in 
zwey  gleiche  Theil  von  einander  getheilet,  und  nimmt  die  Universität 
einen:  die  Fischer  aber  den  andern  Theil,  wobey  doch  dieser  Unter- 
schleif, wie  wol  bisweilen  gesehen,  nicht  vorgehen  soll,  das  den  Herrer», 
wan  die  Reihe  an  ihnen  ist,  nur  die  oberste,  tote  und  matte,  den 
Fischern  aber  die  frischen,  so  im  Grunde  laufen,  ausgekeschert 
werden. 

9.  Zum  Neunden,  sollen  sich  der  Einnehmer  und  Fischer  bey 
Ausstheilung  der  üniversitet  Fische  dahin  bemühen,  das  unter  denselben 
gleiche  Kauele  gemachet  und  solche  jedem  Herren  nach  der  Ordnung 
von  dem  Fischer  oder  seinen  Knechten  ins  Haus  gebracht  werden: 
dahingegen  haben  sie  vor  iede  grosse  Kauel  von  den  Herren,  denen  sie 
solche  zubringen,  einen  Silbergroschen  zum  Trankgeld  zu  empfangen: 
von  den  andern  Fischen  aber  vor  jede  Kauel  sechs  Pfennige. 

10.  Sollte  es  sich  aber  auch  zum  Zehenden  zuweilen  zutragen,  das 
die  kleine  Fische  so  gering,  das  einer  oder  der  ander  aus  der  Herren 
Mittel  derer  nicht  achteten  noch  dieselben  haben  wolten,  sollen  solche 
Fische  einem  andern  Herren,  an  welchen  die  Ordnung  ist,  zugebracht 
werden :  und  haben  sich  derer  die  Fischer  keines  weges  anzumassen. 

11.  Es  sollen  aber  vors  Eilfte  die  Fischer  alle  Zeit  so  viel  möglit-h 
die  Woche  zweymahl,  als  Mitwoch  und  Freytages,  die  Fische  des  Morgens 


^)  In  der  gleichen  Urkunde  von  1651  ist  hier  am  Hand  mit  anderer  Tinte  und 
Handschrift  angefügt:  Aale  über  eincrhalb  Ellen  lang. 

*)  Bei  diesem  Worte  ist  ein  Kreuz  gemacht  und  das  folgende  am  Fqss  der 
Seite  angefügt:  „Also  geteilet,  dz  den  Sommer  von  Ostern  bis  Michaelis  die  Herron 
ein,  die  Fischer  aber  2  Theil,  den  Winter  aber  von  Michaelis  bis  zu  Ostern,  eins 
umbs  ander,  die  Herren  die  Helfto,  die  Fischer  aber  die  andere  Helfte,  oder  die 
Herren  eins,  die  Fischer  aber  2  Theil  empfangen**.  Die  entsprechende  Bestimmung 
im  Text  ist  unterstrichen  bis  zu  den  Worten:  „wobey  doch  dieser  Unterschlei f'. 
Diese  Eintragungen  sind  mit  anderer  Tinte  u.  Handschrift  gemacht  und  offenbar 
als  spätere  Aenderung  zu  betrachten.  Sie  entsprechen  genau  dem  Textwortlaut  der 
Bcstallungs-Urkundo  von  1651.  —  cf.  hierzu  S.  18f.  die  Bostimmang  im  Rochnungbuch. 


■    91 

desto    zeitiger,    ehe   man    auf  den    Fischmarkt  schickt   und    sich  was 
einkaufet,  anbringen  nnd  sich  beym  Einnehmer  deswegen  angeben. 

12.  Die  Hegewasser  zu  Writzigk  und  die  Fische,  so  die  Fischer 
zu  gewöhnlicher  Jahrzeit  darin  fangen:  Verbleiben  die  Hechte  nnd 
grosse  Fische  den  Herren  alleine:  von  den  kleinen  Fischen  aber  soll 
der  Fischer  die  Helfte  bekommen. 

13.  Wen  zum  Dreizehenden  die  Oder  sich  ergossen  und  uberrähnig 
ist  oder  auch  die  Fische  leichen:  Sollen  weder  Frembde  aus  der  Vor- 
stadt, denen  ohne  diss  in  unseren  Sehe  zu  fischen  verboten:  noch  unsere 
Unterthanen  zu  Writzigk  in  unserm  Sehe  fischen,  weniger  die  Netze, 
me  bisher  geschehen,  zusammen  gebunden  und  die  Fische  aus  dem 
Sehe  gefangen:  noch  auch  mit  Hamen  die  jungen  Hechte  ausgefischet 
werden:  damit  der  Sehe  nicht  verwüstet  und  vorringert  werde,  worauf 
sowol  unser  Voigt  als  unsere  Unterthanen  und  die  Fischer  sembtlich 
gute  Aufsicht  haben  sollen,  und  die  Verbrecher  pfänden  und  in  Gefengnüss, 
das  sie  gebüriich  gestraft  werden,  bringen. 

14.  Wir  wollen  auch  vors  Viertzehende,  nicht  das  die  Fischer  für 
sich  selbst,  es  erfordere  es  den  die  hohe  Noth  und  geschehe  mit  der 
Herrn  Bewilligung,    mit    dem  kleinen  Garn  ziehen  und  fischen  sollen. 

15.  So  wollen  wir  auch  zum  Funftzehenden,  das  die  Fischer  und 
der  Voigt  gute  Achtung  geben,  damit  niemand  in  der  Herren  Seeichin 
(1.  Seechen)  fische  und  sich  darin  vorgreife:  sondern  das  es,  so  viel 
möglich,  geschonet  werde,  damit  die  Herren  zu  Ehren  und  anderer 
Notturft  dessen  geniessen  können. 

16.  Zum  Sechzehenden  sollen  sich  die  Fischer  auch  der  Holtzung 
gäntzlich  enthalten  und  weder  von  der  Herren  noch  anderer  benacht- 
barten  Holtze  Zelzer  abhauen  ihre  Speise  zu  kochen:  Sondern  sollen 
solches  von  dem  Lagcrholtze  vorrichten: 

17.  Zum  Siebentzehenden  ist  den  Fischern  uf  ihre  Bit  vergünstiget 
worden,  im  Winter  der  Benachtbarten  vom  Adel  ^)  Sehe  zu  ziehen,  jedoch 
das  einer  bestellet,  der  allewege  bey  der  Universität  Fischerey  zu 
Writzig  persönlich  sey  und  bleibe. 

18.  Vors  Achtzehende  haben  die  Herren  vorwilliget,  des  Winters 
ein  par  Fasse  zu  halten,  darin  ihre  Fische  zu  verwahren  und  durch 
ihre  unterthanen  anbringen  zu  lassen:  doch  sollen  die  Fischer  solche 
Fasse  in  gute  Acht  nehmen  und,  wen  der  Winter  vorüber,  dem  Ein- 
nehmer wieder  zustellen:  In  dessen  Vorbleibung,  wo  sie  wegkommen 
oder  Schaden  nehmen  selten:  sol  der  Fischer  solche  zu  erstatten  ver- 
bunden sein. 


')  In  dor  Bestallung  v.  1634  ist  an  dieser  Stelle  genant  v.  Uohendorf  zu  Falken- 
Itftgen  und   Hauptman  zu  Lebus'  See,  auf  dem  einmal  zu  ziehen  gestattet  ist. 


92 

19.  Zum  Neuntzehenden  wollen  die  Herren  mit  des  Fischers  Äniheil 
von  Fischen  nichts  zu  thun  haben:  Sondern  mag  der  Fischer  solche 
seines  Gefallens  und  aufs  Beste  er  kan,  vorkaufen,  jedoch  soll  er  der 
Herren  Professoren  und  Oflficianten  Frauen  oder  Mägden,  wen  sie  etwas 
von  ihn  kaufen  wollen,  vor  anderen  umb  einen  leidlichen  und  billicheD 
Werth  überlassen. 

20.  Die  Aale,  vors  Zwantzigste,  sollen  alle  Zeit  halb  der  Herren 
vorbleiben,  die  Helfte  aber  der  Fischer  zu  behalten  befuget  sein. 

21.  Es^)  sollen  auch,  zum  Ein  und  Zwantzigsten,  die  Fischer  ieder 
Zeit,  wen  sie  die  Fische  abführen  und  anhero  bringen,  nicht  erst  an 
ihre  Höfe  oder  wo  sie  sich  sonst  aufhalten,  bringen :  Sondern  also  stracks 
an  die  Waschebank  fahren  und  solches  dem  Einnehmer  andeuten  lassen 
damit,  schalt  er  kommet,  die  Austheilung  vorgenommen  werden  möge '). 

Diesem  allen  nun  also  fest  und  unverbrüchlich  nachzukommen, 
hat  Michel  Vlix  (unleserlich,  Klix),  Andreass  Schwartze,  Davidt 
Hentschell,  Michel  Wroch  und  seine  Knechte,  nach  dehrae  ihnen  dieses 
alles  vorgelesen,  und  nach  der  Lenge  unteisaget,  nicht  allein  mit  einem 
Handschlag  vorsprechen  und  zugesaget:  Besondern  auch  den  gewöhn- 
lichen Fischereyd  wirklichen  abgeleget.  Welches  geschehen  und 
mit  der  löblichen  Universitet'  Insigel  bekreftiget  zue  Franckfurdt  an  der 
Oder  am  23.  Juny  dieses  1641  Jahres". 

(Hier  folgt  das  Siegel).*) 

14.  Juramentum   der  von  der  Universität  Frankfürt  be- 
stallten Fischer.    Anno  1641^).    (28.  Juni.) 

Frankf.  Reg.  Fach  47.  14. 

„Ich  N.  N.  schwere  zu  Got  dem  Almechtigen,  demnach  die  Herren 
der    löblichen    Universität    mich    zu    ihrem    (larnmeister    auf  und  an- 


*)  §  21  der  Bcstallungsurkundc  von  1651  weicht  hier  ab  und  lautet  wie  folgt: 
„Es  sollen  auch  zum  Ein-  und  Zwaiitzigsten  zwey  VorlcgeschlÖsscr  gekaufet  werden, 
lu  dem  Ende,  dass  allwege  der  Vogt  oder  wer  sonsten  an  seiner  Stelle  vorhanden 
icdwedes  Fach  des  Drewels,  vor  der  Fischer  Abfahrt  gegen  Franckfurdt,  damit  vor- 
fichliesse,  damit  die  Fischer  ausser  Verdacht  sein,  und  alles  desto  richtiger  in- 
gehen  möge". 

')  Hier  folgt  mit  derselben  Tinte  und  Handschrift,  womit  die  anderen  Aende- 
rungcn  geschrieben  sind,  folgender  Zusatz:  NB  Hie  inseratur  art  17.  von  denen 
Schlössern,  so  vorzulegen  in  der  anderen  Ordnung*. 

')  Die  Urkunde  v.  1651  trägt  kein  Siegel. 

^)  Dieses  Juramentum  ist  unmittelbar  unter  obiger  Bestallung  verseiciinet, 
8t«ht  direkt  unter  dem  Siegel.  Das  Juramentum  v.  1651  entspricht  dem  obigen 
mit  dem  Unterschiede,  dass  es,  obgleich  ebenfalls  mit  „Jch**  beginnend,  sofort  in 
den  Plural  übergeht;  cf.  hierzu  die  Fischereide  in  den  Akten  u.  Urkk.  der  Uuir. 
Frankf.  a./0.  Heft  Ul  p.  94  u.  96. 


98 

genomnieD,  das  ich  ihnen  nicht  allein  will  getreue,  holt  und  gewertig 
sein,  ihr  Bestes  in  der  Fischerey  suchen,  Schaden  aber  so  viel 
möglich  abwenden  und  alles  das  Jenige,  was  in  der  Bestallung  mihr 
vorgesehrieben,  thun  und  leisten:  Sondern  auch,  da  ich  meines  Ver- 
brechens halben,  welches  ich  mich  doch  ob  Got  wil  nicht  vorsehen 
will,  sträflich  befunden  werden  solte,  das  ich  mich  solcher  Strafe 
nicht  entbrechen,  noch  darwicdcr  setzen,,  auch  sonsten  in  allen,  wie  einem 
ehrlichen  Manne  gebueret,  vorhalten  wolle.  So  wahr  mihr  Got  helfe 
durch  seinen  Sohn  Jesum  Christum." 

15.  Kontrakt  zwischen  der  Universität  Frankfurt  an  einem 
und  Andres  Sehwartze  und  Michel  Kllx»  Flsehern  der 
Guben'sehen  Vorstadt,  am  anderen  Teile  wegen  der 
der  Universität  grehörlgren  Flseherel  zu  Wrletzlg*. 
Frankfürt  a.  0.  20.  Sept.  1661. 

Frankf.  Reg.  Fach  47.  14. 

„Zu  wissen,  dass  zwischen  denen  Herren  Professoren  der  Churfürstl. 
Brandenbg.  Universität  zu  Franckfurt  an  der  Oder  Vormietern  an  einem 
und  Andress  Schwartzen  wie  auch  Michel  Klixen,  beiden  Einwohnern 
und  Fischern  in  der  Guben'sehen  Vorstadt,  Mietern  am  andern  Theil 
ein  zu  Recht  beständiger  Contract  derogestalt  getroffen  worden. 

Es  vormieten  wolgedachte  Herren  Professores  ihren  zu  Wrietzig 
belegenen  grossen  See  ausser  den  kleinen  Herren  See  und  Hege  Wosser 
an  die  benant«  Mietere  mit  allen  ihren  Zügen,  wie  diess  albe  (also)  vor  Alters 
dorbei  befinden,  und  dass  die  Mietere  die  vorwachsene  Zuge  auf  ihren 
selbsteigenen  Costen,  dennoch  mit  Hülfe  der  Unterthanen  hinwiederumb  ohn 
allen  Abgang  derUniversitfit  wollen  reine  machen  ädato  auf  drei  Jahr  lang, 
und  haben  die  Herren  Vormietere  denen  Mietern  zu  gelossen,  auf  solchen 
ihren  See  alle  mahlen  mit  dem  grossen  Garn  zu  zihen  sich  aber  des 
kleineren  Garauss  gar  nicht  zu  gebrauchen,  und  dass  sie  zu  solcher 
Fischerei  das  hier  zu  benotigte  Garn  auf  ihren  eigenen  Costen  sollen 
erkaufen,  halten  und  bessern. 

Dahingegen  haben  die  Miethere  einer  löbl.  Universität  jährlichen 
zugeben  vorsprechen  sechzig  Centner  allemahlen  die  grossesten  Fische 
und  wie  sie  dieselben  fangen.  Wan  aber  dieselben  nicht  zureichen 
wollen,  müssen  auch  die  Herren  Vormietere  die  mittel  und  kleine  Fische, 
wie  der  Fang  solche  mit  sich  gebracht,  in  dem  Gewicht  zugleich  mit 
annehmen,  und  dass  die  Miethere  dieses  vorsprochener  massen  wollen 
steif,  veste  und  unverbrüchlich  halten,  haben  sie  beide  ihre  Hauser  und 
Oärte  nebst  allen  ihren  Fischer  Zeuge  den  Herren  Vormietern  zum 
wirklichen  ünterpfande  eingesetzt  und  gerichtlichen  versprochen,  dass 
in  Fal   der    nicht    erfolgeten    60    Centner  Fische  einer  vor  beide  und 


94 

beide  vor  einem  mit  allen  ihren  Vermögen  zustehen  wollen  schuldig 
sein.  Wie  es  aber  bei  Anstheilang  der  Fische  hiebevor  also  gehalten 
worden,  das  der  Qaaestor  Universitatis  derselben  allemahlen  zagegen 
gewesen,  also  soll  auch  abermahlen  der  Einnehmer  für  izo,  wen  solche 
Fische  sollen  voneinander  gewogen  werden,  dieser  Austheilnng  beiwohnen, 
damit  den  Herren  Vormitern  wegen  Ungleichheit  der  Fische  kein  Schaden 
möge  zuwachsen. 

Schliesslichen,  wie  es  sonsten  Herkommens,  dass  die  Laxe  und 
Störe,  sie  seind  auch  klein  oder  gross,  Vorfische  sein  und  der  Ober- 
keit  od(er)  Herren  des  Bodens  alleine  bleiben,  also  sollen  auch  die  Miethere 
es  mit  allen  Fleiss  anzeugen,  und  solche  den  Herren  Vermiethem  nicht 
vorendhalten. 

Zu  mehrer  Uhrkund  seind  dieses  Miethsvertrages  zwei  gleichlautende 
exemplaria  abgefasset,  von  denen  Herren  Vormietern  mit  der  Universität 
Insiegel  besterket,  und  weilen  die  beiden  Miethere  nicht  schreiben 
können,  haben  sie  diesselbte  an  stat  ihrer  durch  einen  beglaubten  No> 
tarium  vollen  ziehen  lassen,  und  hat  also  iedes  Theil  ein  exemplar  zu 
sich  genommen. 

Neben  Puncta. 

1.  Vors  Erste  sollen  sich  die  Fischer  allein  des  grossen  Garauss 
gebrauchen.  Dennoch  aber,  wan  das  Wasser  über  die  Wiese  und 
Bahne  0  gestiegen,  sollen  sie  auch  zu  Zeiten  mit  den  kleinen  Oam 
zihen  dasselbe  aber  nicht  eher  thun,  bis  sie  es  dem  Herren  Rectori 
Magnifico  angezeiget  und  derselbe  darin  gewilliget  hat. 

2.  Vors  ander  die  Nachtwache  halten,  dass  weder  die  Franckfurtische 
Vorstädter  noch  die  Unterthanen  zu  Lossow  oder  die  Wrieziger  über 
die  Articul  fischen  und  das  sie  beim  Sande  Mass  halten  und  in 
Knittung  der  Netze  nach  Maass  im  Schulzengericht  auch  nicht  über 
eine  Buthe  weit  in  den  See  fischen. 

8.  Vors  Dritte  sollen  wöchentlichen  3  mahl  Fische  bringen,  die 
grossen  aussondern  in  einen  Fache  allein.  Und  wan  dieselbe  nicht 
zureichen,  die  Speise  und  Herren  Fische  geben  aber  auch  nicht  zuviel 
auf  einer  Zeit,  da  der  Fisch  nicht  stehen  will. 

4.  Virtens,  es  sollen  auch  die  Fische  nicht  Centner  weise, 
sondern  Pfundsweise  aber  ohne  Ausschlag  gewogen,  und  ohne  Tringgeld 
geliefert  werden.  Darzu  sich  dan  der  Ausrichter  soll  lassen  gebrauchen, 
aller  Herren  Mägde  erfordern  und  vermöge  seines  Eides  darauf 
sehen,  das  die  Fischer  keine  Fische  in  ihren  Dröweln  zurück  be- 
halten. 


1)  Rain. 


95 

5.  Vors  Fünfte  sollen  (sie)  durch  Hülfe  der  ünterthanen  die  Hölzer 
in  dem  See,  auch  die  Münder  räumen,  auch  den  Schlam  aus  den 
Zügen  durch  das  kleine  Garn  reinigen,  die  Vorsten  beim  See  nicht  abhauen, 
kein  Holtz  durchscheramen  (wohl:  durchschwemraen),  ohne  der  Uni- 
versität expressen  Consens,  keine  Eiser  Erde  durch  fahren,  und  die 
ünterthanen,  noch  weniger  die  Cossaeten,  durch  die  Münde  fahren  oder 
das  Viehe  durchtreiben  lassen. 

6.  Vors  Sechste  soll  alleraahlen  die  Austheilung  geschehen  durch 
richtigen  Gewichte  ohne  Ansehung  der  Personen. 

7.  Vors  Sibende  d.  H.  Rector  Magnificus  bekömbt  allemahlen  ein 
Gerichte  vor  aus,  damit  ihme  nichts  an  seinem  accidenti  abgehe,  od  (sie !) 
ein  ieder  Rector  Magnificus  nimbt  einen  Centner  voraus,  doch  das  der- 
selbe den  Fischern  nicht  zugeschlagen  werde. 

8.  Vors  Achte  Professores  und  Officianten,  so  gleich  gehen,  sollen 
allemahlen  bei  der  Austheilung  consigniret  werden. 

9.  Vors  Neunte  die  Kafelen  müssen  nach  der  alten  Ordnung 
gehalten  werden,  und  werde  allemahlen  dass  Vass  oder  der  Kesser, 
dorin  die  Fische,  abgewogen,  dornach  gesche  die  Austheilung. 

10.  Vors  Zehende.  Sollen  sie  des  Morgens  zwischen  8,  9  und  10 
Uhr  die  Fische  bringen,  damit  sich  die  Herren  mit  dem  Einkauf  auf 
den  Markte  dornach  richten  können,  auch  sollen  sie  ihren  Theil  denen 
Herren  umb  Bezahlung  für  andern  lossen,  weilen  die  Fische  aus  ihren 
Seien  sind. 

1 1 .  Eilftens,  wen  Promotiones  oder  Profess.  und  deren  Kinder 
Hochzeiten  seind,  sollen  die  Fischer  der  Herren  Seeichen  und  Hegewosser 
(doferae  wir  denen  Wehrleuten  nicht  damit  zu  nahe  kommen)  umb  ein 
Leidliches  fischen,  oder  von  ihren  grossen  Fischen  hergeben  und  aus 
obigen  Seeen  wieder  nehmen. 

12.  Zwölftens,  der  Voigt  soll  ein  Schlos  vor  den  Drebel  legen  und  *) 
mit  herunter  fahren,  wegen  des  Unterschleifs  und  das  sie  nicht  hinten- 
an  (?  unleserlich  verbessert)  fahren  und  die  grossesten  Fische  auslesen 
können. 

Actum  Franckfurt    an  der  Oder  am  Tage  Michaelis  Anni  (KU*)." 

16.  Entscheidung  des  KurfQrstl.  Kammer-Geriehts  zu  Berlin 
Aber  die  der  Universität  schuldigen  Dienste  ihrer  Ünter- 
thanen zu  Wrietzigr  und  Lindow.    Cöln  a.  S.  0.  Mal  1662. 

Cop.  B.  No.  2G.  fol.  90  . 

In    Sachen    der    Universität   zu  Frankfurt    an  der  Oder,  an  deren 

Statt    ihr   Quästor  Christian  Kruger  als  Kläger    erschien,    wegen  ihrer 

^)  Zu  diesom  Passns  ist  von  anderer  Hand  am  Rande  hinzugefügt:  Sollen  die 
Fiwher 

*)  Ohne  Unterschrift. 


tJnterthanen  zu  Wrietzig  und  Lindow,  die  durch  Georgen  Madrachen 
vertreten  sind,  betreffend  die  Dienste,  so  Beklagte  dem  Kläger  zn  leisten 
verbunden,  geben  der  Kurf&rstl.  Brandenburg.  Oberpräsident,  Vicekanzler 
und  die  Hof-  und  Kammergerichtsräthe  zum  Bescheid: 

Beklagte  sind,  so  lange  sie  nicht  Determinationeni  Servitiomm 
erwiesen,  indeterminate  zu  dienen  schuldig:  ,doch  aber  werden  die 
Kläger  mit  denen  Beklagten  derogestalt,  dass  sie  beybehalten  werden 
mögen,  verfahren^:  Auch  soll  Kläger  dem  Beklagten  das  abgeptändete  Vieh 
gegen  Erlegung  des  gewöhnlichen  Pfandgeldes  wiedergeben.  Die  für 
beide  Teile  entstehenden  Unkosten  werden  gegeneinander  compensiert 
und  aufgehüben.  Urkundlich  unter  dem  Kurfürstl.  Brandenbg.  Kammer- 
Gerichts-Secret  besiegelt  und  gegeben  zu  Cöln  a.  Spree  9.  Mai  H><>*2. 
L.  S.  Lucius  v.  Rohden 

Schardius. 

il.  Gesuch  der  Universität  Frankfürt  an  die  Cliarffirstl. 
kurmärkiselie  Amtskammer  in  Cflstrin  um  Brlass  einer 
Bestrafung  ihres  Oeeonomus.  Frankfürt  a.  0.  22.  Hai 
1676. 

Frankf.  Reg.  Fach  47.   Lx 

„Wolwürdige,    hochedelgebohme,    gestrenge,  woledele,  veste,  hoch- 
gelehrte   auch    hochbenambte    insonders    hochgeehrete  Herren.     Als    es 
Wolwürd.  WolwQrden  und  unsere  hochgeehrete  Herrn  unter  dem  Dato 
Cüstrin  am  27.  des  zurückgelegten  Monats  Aprilis  Anni  praesentis  deru 
hiesigen  Beambten  Augusto  Schnitzen  und  Johan  Schnitzen,  Zölnern  und 
verordneten    Zollbereitem  zur  Kurmärkischen  Seiten,  unter  anderen  per 
Rescriptum  mitgegeben*),    das  weile  unser  Communitätar  einen  Viehe- 
handel    treiben    solte,    dasselbe    nicht    recht    dorfen     sondern     wieder 
Churfl.    Concession    liefe,  er  deshalb    musste   bestrafet    und    ein   jedes 
Stück  als  ein  Contraband  nach  Land  üblicher  Tax  von  ihme  bezahlet  werden, 
darauf  hat  vorermelter  Zollbereiter   bei  unserem  OfBcio  Citation  wieder 
unseren  Oecononum  angesuchet,  und  den  ihme  anbefohlenen  Contrabant 
abzufordern  instantissime  urgiret.     Nun  haben  wier  hierüber  erwehneten 
unseren  Oeconomum  vernommen  und  ihme  zugleich  die  hierin  versirende 
Churfl.    Strafe    :/ wie  sein    Beginnen    also    wie  berichtet/:  vorgestellet. 
Allein,    es   hat  derselbe  hochbetrüblichen  über  sich  genommen,    das  er 
zwar    4  Ochsen    zu    Verpflegung    der  Alumnarum  Mensä  £lectoralis  in 
Polen    erkaufet,    welche    aber    gar    mager    gewesen,  und  er  solche  aus 
grossen  Unvermögen    nicht    auffütteren    und    im  Stalle  länger  behalten 

*)  Das  betreffende  Rescript  —  datiert  Yom  27.  April  1676  Cüstrin  —  ist  nnter 
den  Akten  vorhanden  (anter  derselben  Si§^natur). 


97 

können,     znmahlen    die   Conimensales    des    Convictory    Communis  von 

diesem  Fleisch  0  (nicht)  essen  wollen;  als  hat  er  solche  Ochsen  hin- 
wiederumh  in  minory  precio  Verstössen'),  ander  Vieh  und  Brot  Ware 
darvor  kaufen  und  dasselbe  zur  Unterhaltung  der  Studiosorum  hin- 
wiederumb  verwenden  müssen,  welches  er  mit  allen  seinen  Domestieis 
stündlichen  zu  erweisen  sich  hat  anerboten,  wier  auch  solches  alles 
von  ihme  wahr  zu  sein  selbst  erachten,  weile  uns  seine  Armuht  zum 
grossen  Theil  bekant  u.  er  in  der  wenigen  Zeit  seiner  gefQhrt.en 
Haushaltung  so  viel  eingejahret  (?  unleserlich),  das  er  auf  bevorstehenden 
Margarethen  die  Coinmunität  mus  verlassen  u.  der  (?  unleserlich) 
an  (jelt  wenig  oder  nichts  wird  darvon  bringen.  Wie  nun  also  hierin 
kein  Betrug  vorhanden,  womit  dieser  Oeconomus  die  Churfl.  Zollkassen 

hat  wollen  defraudieren,  sonderen  nur  ein  blosses  Versehen,  dz  er  sich  0 
bei  hiesigen  Zolbedienten  deshalb  angegeben,  daran  seine  grosse 
Einfalt  Uhrsache  ist;  als  gelanget  an  E.  Wolwürd.  Wolwürd.  u.  unsere 
hochgeehrete  Herren  unsere  freund-  und  dienstl.  Bitte,  Sie  wollen  aus 
angeffihreten  Uhrsachen  die  angeordnete  Bezahlung  des  Contrabants 
grosgünstig  cassiren  u.  deshalb  an  dero  hiesige  Zollbediente  rescribiren, 
das  sie  die  angedrowete  Execution  sollen  einstellen  und  nicht  Uhrsache 
geben,  dz  durch  ihre  Hinderung  u.  Aufhalten  mehr  erwehneter 
Oeconomus  vor  der  Zeit  möchte  resigniren  diese  Communität  also 
u.  Churfl.  Universität  hierdurch  (?  unleserlich,  der  Sinn  erfordert  »ge- 
schädigt') werden. 

Dasselbe    p.  p. 

E.  etc.  B.  M.  u.  DD.  2)" 

Franckft.  am  "22  May  H>7().^ 

Die  drei  folgenden  Urkunden  stehen  unter  einander  auf  einem  ein- 
zelnen losen  Blatt. 

18.  Befehl  der  Neumärkiscben  Regierungr  an  den  Rat  von 
Cfistrin  Berieht  zu  erstatten  in  Sachen  einer  durch 
die  Universität  und  die  Stadt  Frankfurt  unterstützten  Be- 
schwerde der   Fischer   zu   Frankfurt  a.  0.     Cfistrin 

25.  Juni  1704. 

Frankf.  Reg.  Fach.  47.  14. 

„B.  g.  F.  f?)^).     Was  sowohl   Pro-Rector,   Magistri   und  Doctores, 
Professores  der  Königl.  Universität  zn  Frankfurth  an  der  Oder,  als  auch 


*)  unleserlich:  der  Sinn  orfordert  „verkaufen**. 

")  Rcctor,  Magistri  u.  Doctores. 

*)  Ich  habe  diese  Buchstaben  für  B.  g.  F.  gelesen  u.  halte  sie  für  Anfangs- 
buchstaben der  Anrede  od.  auch  für  einen  Kaszleiveruieik.  Sie  sind  aus  der  Zeile 
ausgerückt. 

Actan  and  Urkunden.  Heft  V.  7 


98 

Bflrgermeister  und  Rathmanne  daselbst  auf  geführte  Beschwer  der 
sämbtl.  Fischer  zu  Frankfarth,  des  Fischens  halber  und  dass  man  dem 
dortigen  Kietzer ")  Schulzen  zur  Satisfaction  verhelfen  und  die  sämbt- 
liche  Frankfurtische  Fischer  bey  dem  Einkauf  der  Fische  schützen 
möchte,  an  uns  gelangen  lassen,  solches  wollen  wir  Euch  vennittelst 
der    Einlage    insinuiren    mit    Befehl,     dass    Ihr   einen    pflichtmässigen 


')  Kietzer  heissen  diejenigen  Fischer,  die  zum  Kietz  gehören,  zum  Unterschied 
von  den  Fischern,  die  nicht  zum  Kietz  gehören.     Die  Erklärung  des  Wortes  Kietz 
hei  Wolfg.  Jobst.  —  Kurze  Beschreibung  der  alten  löblichen  Stadt  Frankf.  a.  O.  etc. 
(in  J.  0.  Becnians  Notitia  Univorsitatis  im  Säcularband  der  Univ.  v.  1706)  S.  94  —  halte 
ich  für  richtig.     Jobst  beruft  sich  auf  Frenz  el,   Orig.  Sorab.  L.  I  fol.  55:    Kietz  hin- 
deute die  Gegend,  wo  die  Fischer  wohnen  u.  sei  herzuleiten  von  dem  wendischen  Worte 
Keiza  oder  Keische  =  eine  Hütte,  ein  Haus,  und  Keizka  =  ein  H&uschen,  Keiznik  — 
ein  Hausmann  (cf.  hierzu  Käthe  und  Käthner).     Grimm  Dtsch.  Wh.  V  S.  (»99  jeriebt 
—  ohne  zu  einem  endgültigen  Resultat  zu  gelangen  —  folgende  Aufschlüsse  über  das 
Wort:  Kiez  m.   sei  ein    merkwürdiges  altes   Wort  des  nordöstl.    Deutschlands.       Es 
bedeute  1)  den  Ort  wo  die   Fischer  wohnen,  die  daher  Kiezer  hiessen.     Grimm 
beruft    sich    auf    Frisch    a.    a.     0.    1,    514b.      2)  —    ebenfalls    nach    Frisch     — 
einen    Fi  seh  erb  er  ei  eh.     Frisch    bringt    eine    Stelle    bei    aus    Schal  d,    breviar. 
bist.  ()9j^    wonach    auf    dem    Kiez  gefischt   wird:    ^wann  man    auf    dem  Blanken- 
seeischen  Kitze  wollte  fischen,  nmsste  man  zu  Belitz    jährlich  5    Schilling   Fiftken- 
augen  erlegen".     Der  Kiez  bedeute  also  zugleich  einen  Fischerbereich.     3)  —  nach 
Haltaus,  glossarium  germanicum  medii  aevi  1073  —  eine  Gerichtsstätte.     Haltaus 
erklärt  das  Wort  auf  Grund  alter   Urkunden  u.  fahrt  da  z.  B.    folgende  Stelle  aus 
einer  Urk.  v.  130()  an:    ^das  höchste  und  nidrigste  Gerichte  auf  unseres  Herrn  des 
Marggrafen  Kytz  daselbst  vor  der  neuen    Stadt  Brandenburg^.     Die    durch   Grimm 
unter  5)  aufgeworfene  aber  nicht  beantwortete  Frage,  ob  das  Wort  deutsch  sei,  ist 
nach  der  obigen  Erklärung  zu  verneinen.    Wohlbrnck  schreibt  in  seiner  Geschichte 
des  Bistnnjs  Lebus  Bd.  IS.  '280  über  die  Fischerdörfer  jener  Gegend,  sie  seien  in  den 
ältc^sten  Urkunden  gemeiniglich  villae  slaviciales  genannt  worden,  «lagen  sie  dicht 
bei  Städten  oder  bei    Ackerdörfern,  so  hiessen  sie    Kietze,  vici    slaviciales    oder 
vici  schlechtweg."    Demnach  scheint  also  —  wie  auch  Wohlbrück  Bd.  1  S.  121  aus- 
drücklich erklärt    —    der    Fischerei    treibende  Teil  der  Bevölkerung  dort  der    sla- 
vische,   der  ackerbautreibende,  die  Kultur  tragende,  der  deutsche  zu  sein.     So  wird 
man  mit  der  obigen   Etymologie  des   Wortes    Kietz  kaum  falsch    gehen.     Kietz    ist 
der  Bereich,  in  dem  die  Keizen,  die  slavischen  Hütten,  also  die  Fischerhütten,  stehen, 
d.  h.  der  Bereich,  wo  die  Fischer    wohnen.    Kietzer    ist  ein  Fischer,    der  auf  den 
Kietz  gehört.  Aus  einer  Urkunde  in  Riedels  Cod.  B.  I,  23    S.  393  (Nicol.  Teynilen» 
Stadtbuch)  vom  Jahre  löKJ  ist  zu  entnehmen,  dass  die  Kietzer  vor  dem  I^busischen 
Thor  bei  Frankfurt  a.    0.    eine    besondere    Gemeinde  mit  eigenem    Gericht  gebildet 
haben.     Sie    wenlen  von  den    anderen    Fischern    ausdrücklich    unterschieden.      Die 
betreff.  Stelle    lautet:    ^die    kieser  und    Fischer,    die    hier  auf  dem    kiese    wohnen 
vor  dem  lebusischen  Tlior  und  heist  ihre  wohnung  uf  dem  kiese  und  haben  snnder- 
lieh  freihait    vnd   straft  vuder  sich  von  alders,   ane  blutrunst   ghoret  dem    richter" 
...     ^Die    Fischer,    die    nicht    Kiscr    sjnt,    sollen    nyndert    fischen   alleine    im 
strame  der  ader"     (Oder.).     Es    ist    anzunehmen,    dass  der   Kietz  auch  anderwärts 
sein    eigenes  (irericht  gehabt   haben  mag,  u.    so    wäre  denn    auch  die  Haltans'sche 
Auffassung  des  Wortes  Kiez  als  Geiichtsstätte  erklSrlich. 


99 

Bericht  hiervon  also  fort  abstattet.    Wornach  etc.     Cüstrin  den  25.  Juni 
1704. 

Ihro  König].  Maj.  in  Preussen  Neuraärkische  Regierung.  Mevius. 
An  Einen  ßath  der  Veste  Cüstrin. 

10.  Absc)iläglicher  Bescheid  der  Neumärkisehen  Regrlerung 
an  Universität  und  Stadt  zu  Frankfurt  a.  0.  die  von 
ihnen  unterstützte  Beschwerde  ihrer  Fischerbetreffend. 

Cflstrln  27.  JuU  1704. 

Frankf.  Reg.  Fach.  47.  14. 

„H.  gl.  Herrn  und  g.  Fr.  ^).  Was  Bürgermeister  und  ßath- 
männer  der  Stadt  und  Veste  Cüstrin  allhier,  nachdem  wir  ihnen  der- 
selben an  uns  abgelassene  Schreiben  wegen  praetendirten  freyen  Fisch 
Handels  auf  der  Warthe  in  copia  zufertigen  lassen,  zum  Gegenbericht 
bey  uns  eingesandt  und  zu  verordnen  gebethen,  das  haben  wir  denen- 
selben  in  Abschrift  hierdurch  insinuiren  wollen.  Und  werden  dieselben 
ans  den  Beylagen  schon  selber  urtheilen,  dass  die  Veste  Cüstrin  bey 
ihren  alten  Privilegien  und  Gerechtigkeit  geschützet  und  es  dahero  bey 
unseren  vorigen  Verordnungen  gelassen  werden  müsse.  Verbleiben 
denenselben  etc.  Gegeben  in  Cüstrin  den  27.  Juni  Ai  1704. 
An  die  Königl.  Universität  in  Sr.  Königl.  Majest.  in  Preussen 
Frankfurth  an  der  Oder  und  E.Rath  Neu-Märk.  Regierung, 
daselbst.  Chr.  CroUius." 

20  Die  Neumärkische  Regrierung  ladet  Bflr^ermeister  und 
Ratmänner  der  Stadt  Cüstrin  in  Sachen  der  Beschwerde 
der   Frankfurter  Fischer   zum  Termin.    Cüstrin  den 

2.  Oktober  1704. 

Frankf.  Reg.  Fach.  47.  14. 

„B.  g.  H.  (?)»)  Welcher  .Gestalt  Schnitze  und  sämbtl.  Kietzer, 
auch  Ziegel-Gassner  zu  Frankfurth  an  der  Oder  in  puncto  turbationis 
des  Einkaufs  der  Fische  Euch  gegen  einen  gewissen  Terminum  zur 
Verhör  zubescheiden  gebethen,  solches  der  Einschluss.  Nachdem  wir  nun 
hierzu  den  Ist.  Deceraber  h.  t.  praefigiret  und  angesetzet,  als  citiren 
und  bescheiden  wir  Euch  als  dann  vor  uns  in  der  Kantzeley  allhier 
zur  Verhör  gestellet  und  rechtl.  Erkäntnus  gewiirtiget.  Indessen  müssen 
Snpplicanten  sich  des  Aufkaufens  der  Fische  bis  zu  Austrag  der  Sache 
enthalten.  Gegeben  zu  Cüstrin  den  2t.  (?) »)  Octobr.  1 704. 
An  Bürgermeister  und  Rath-  Ihro  Königl.  Majest.  in  Preussen  Neu- 
mannen der  Stadt  Cüstrin.  mark.  Regierung.  Mevius." 

^)  Anrede  in  Abkürzungen,  zum  Teil  aus  der  Zeile  gerückt. 

■)  Unleserlich  wie  bei  Urk.  18.  cf.  S.  97  Anm.  3. 

■)  Undeutlich.     Diese  Formel  wohl  wie  bei  Nr.  18  zu  deuten. 


100 

21.  Befehl  des  Königs  Friedrieh  I  an  seine  Geheimen  Käthe 
in  Sachen  der  Fischer  und  Kietzer  der  Guben'schen 
Vorstadtzu  Frankfürt  gegen  den  Oberamtmann  zu  Lebus 
Knippel  einen  Termin  anzuberaumen  und  weitere  Stör- 
ungen zu  hindern.    Cöln  a.  S.    1.  Juni  1708. 

Frankf.  Reg.  Fach.  47.   14. 

„adpraes.  d.  27.  Juni  1708. 

Friederich  König  in  Preussen. 

Was  die  sarabtl.  Fischer  und  Kietzer  in  der  ßu bensehen  VurstacJt 
zu  Frfurth.  an  der  Oder  in  adhaesione  der  Universität  und  des  Ma- 
gistrats daselbst  wider  den  Ober  Ambtinann  zu  Lebuss  Knippel  in 
pto.  turbationis  in  der  Fischerey  auf  dem  Oder-Strohm  und  einiger 
ihren  Leuliten  abgenommenen  Netze,  Briesen,  Daumgam  und  Fische 
alleruntertlist.  khigend  vorstellen  und  bitten,  solches  geben  Avir  Euch 
aus  den  Beysrhlüssen  mit  mehrem  zu  ersehen  und  befehlen  Kurh  darauf 
in  Gnaden,  die  Sache  auf  Verhör  zu  ziehen,  einen  Terminum  darzu  an- 
zusetzen, beyde  Theile  auf  selbigen  vorzulahden,  sie  mit  ihrer  Nolitdurft 
zu  hören  und  darauf  in  der  Sache  zu  erkennen  und  zu  verabscheitlen. 
was  denen  Rechten  gemeess  ist,  indessen  aber  die  Versehnng  zu  thun, 
dass  der  bek.  (l.  bekannte)  Oberambtmann  Knippel  sich  aller  ferneren 
Turbation  enthalten  und  denen  Supplicanten  die  abgenommene  Sachen 
salvo  jure  restituiren  solle.     Seind  etc.     Colin  d.   1.  Juny   1708. 

An  die  zum  Justizwesen  verordneten  üeh.  Rathe*).** 

In  dem  Schreiben  eines  gewissen  Gorke  an  die  Universität  vom 
•21.  Juni  170S  wird  Hezug  genommen  auf  die  Pfändung,  die  der  Ober- 
amtman  Knipjiel  an  einigen  Fischern  der  Universität  vorgenommen 
hatte.  Ein  grosser  Teil  des  Schreibens  ist  nicht  lesbar.  Nur  S(»viel 
lässt  sich  erkennen,  dass  der  Schreiber  die  Universität  auBbrdert  in  der 
Sache  vorzugehen.  Er  bezieht  sich  auf  obige  konigl.  Verordnung  vom 
1.  Juni  1708,  deren  Abschrift  in  seinen  Brief  eingeklebt  ist. 


*)  nifh(»  Vorfügung  ist  in  zw»'i  Exi^niplaron  vorhanden.  Das  zw«*ito  Kioniplar 
ist  ottVnbur  Abschrift  nnd  weist  die  abgokürzto,  sehr  flüchtigo  Schrift  dos  Srhroib«»rs 
der  drei  Vorfi'igungcn  der  Nouniärkischon  Hegiorung  de  anno  1704  auf.  Darunter 
steht  das  folgende  INistskriptuni: 

„S.  P.  Weil  ich  gleich  jetzo  Nachricht  erhalten,  dass  der  Magistrat  allhier 
noch  kein  Memorial  zu  Beförderung  dieser  Suche  abfassen  lassen,  u.  d.  H.  (abgekürzt: 
die  Herren)  das  Origiiml  itoeh  in  Händen  haben,  wird  das  Belieben  (?  undeutlich; 
(lerselben  solches  versjirechen  müssen,  unib  die  (lebühr  (?  undeutlich)  best  möglichst 
zu  befordeni. 

Frf.  d.  23.  Jul.  1708  J.  .  .  ellard**    (?  zwei  Buchstaben   UDleserlich; 

in  Eil. 


101 

22.  Gesuch  der  Fiseher  und  Kietzer  der  Guben'sehen  Vor- 
stadt in  Frankfurt  an  König  Friedrieh  I  um  Schutz 
gegen  Uebergriffe  des  Oberamtmann  von  Lebus  Knippel. 
Frankfurt  a.  0.  6.  Juli  1708. 

Frankf.  Reg.  Fach.  47.  14. 

^  Aller  Durchlauchtigster  etc. 

Schon  vor  zwey  Jahren  unterstand  sich  der  Herr  Ober  Ambtraan 
Knüppel  zu  Lebus,  unsere  Leuthe  unweit  Goritz  auf  den  freyen  Oder 
Strohm  zu  pfänden  und  die  Netze  de  facto  weg  zu  nehmen.  Wir  wandten 
uns  sogleich  damahlen  zu  Ew.  Königl.  Mayst.  allerunterthänigst  und 
stelleten  vor,  wie  wir  nicht  allein  in  pussessione  vel  quasi  von  un- 
denklichen Jahren  her  des  Fischens  gewesen,  sondern  wir  legten  auch 
zum  (2)  damahls  unser  allergnädigstes  Privilegium  Artic.  13.  vor  in 
Beylage  sub.  n.  1.  und  3tens  das  bereit  (?  bereits)  vom  9.  Oktober  1697 
ertheilte  ludicatum  in  Beilage  sub.  n.  2.  Auf  dieses  allerunthänigstes 
Supplic.  erfolgt-e  beygehendes  allergnädigste  Königl.  Verordnung  sub. 
n.  3.  Worauf  der  Herr  Ober-Ambtmann  uns  sofort  mit  allen  Willen  das 
abgenonmiene  Fischer  Zeug  restituirete  mit  den  festen  Versprechen  uns 
femer  weit  kein  Eintrag  auf  dem  Oder  Strom  in  den  (1.  dem)  Pfänden 
zu  thun.  Da  aber  allerdurchl.  grossmächtigster  König  allergnädigster 
Herr,  obgemeldter  Herr  Ober  Ambtman  sich  abermahl  unterstanden  am 
Donnerstage  vor  letzt  vorwichene  Ohstem  durch  die  Lebusische  Kietzer 
von  unsern  Leuthen  Martin  und  Valtin  Gebruder  die  Richter,  das  Netz, 
Briese,  Daum  Garn  und  eine  Setzwade*),  nebst  Drevel  mit  Fischen 
de  facto  auf  neue  am  Abend  weg  zu  nehmen,  als  werden  wir  genöhtiget 
Ew.  Königl.  Mayst.  hin  wiederumb  in  aller  unterthänigster  Devotion  an 
zu  treten  allergehorsambst  flehende  und  bittende,  Ew.  Königl.  Mayst. 
wollen  allergnädigst  geruhen  gedachten  Herren  Ober  Ambtman  dieses 
seine  strafbahre  Unternehmens  halber  in  dero  hohen  geheimbten  Rath 
zur  Verhör  citiren  und  in  dessen  denselben  bey  einer  nahmhaften  fis- 
calischen  Strafe  an  befehlen  zu  lassen,  dass  er  unsern  Leuthen  aus 
unser  Gemeine    die    ob    speciflcirte  Fischer    Zeuge    und  abgenommenen 

')  Cf.  die  Erklärung  im  „Occonoinisch-  und  physikalischen  Lexikon"  besorgt 
von  ü.  Bürgel  Leipzig  1757  Bd.  VIII,  S.  2263:  ,I)ie  Wathe  oder  auch  Waade  ist 
ein  grosses  Fischnetze,  welches  bei  Fischung  grosser  Teiche  und  Seen  gebraucht 
wird.  Es  besteht  aus  zweien  von  gutem  Hanf  gestrickten  Wänden,  welche  von 
solcher  Höhe  sein  müssen,  dass  sie  unten  am  Grunde  aufstreichen  am  oberen  Teil 
aber  auf  dem  Wasser  schwimmen.  In  der  Mitte  befindet  sich  der  Keutel,  Zipfel 
oder  Sack,  darinnen  sich  die  Fische  fangen"  u.  s.  w.  (Auch  zum  Fischotterfange 
werden  Wathen  gebraucht.)  So  gut  man  von  Setz-ha(h)men  redet  („ist  ein  kleines 
(ram  als  ein  Sack  in  einem  halben  KeiiTen,  welches  man  vor  die  Oeffnungen  in 
Flüssen  und  Teichen  setzet,  die  daraus  kommenden  Fische  zu  fangen"  ebenda  VIII, 
S.  1228),  kann  man  auch  von  einer  Setzwaade  reden. 


102 

Fische  ohne  Verzug  restituiren  solle,  zu  mahl  so  wohl  das  angezogene 
Königl.  Privilegium  als  auch  ludicatum  dieser  gantzen  Sache  klahre 
Mass  geben.     Wir  verbleiben  dafür  bis  den  Tod 

Ew.  Königl.  Mayst.  aller  unterthänigste 

Sämbtliche  Fischer  und  Kietzer  in  der  Gubenschen  Vorstadt. '^ 

Frankfurt  an  der  Oder  d.  6.  July  1708. 

28.  Gesueh  der  Fiseher  und  Kletzer  der  Guben'schen  Vor- 
stadt in  Frankfurt  an  König*  Friedrich  L  um  Scliutz 
gegen  Uebergriffe  des  Oberamtmann  Knippel.  Frank- 
furt a.  0.  25.  JuU  1708. 

Frankf.  Reg.  Fach  47.  14. 
„Pro  Copia*). 

Allerdurchlauehtigster  grossmächtigster  König  allergnädigster  König 
und  Herr. 

Dass  Ew.  Königl.  Mayst.  auf  neulichst  allerunterthänigst  von  uns 
in  adhaesion  dero  löbl.  Universität  zu  Franckfurt  an  der  Oder  für  ge- 
brachte Klagden  wieder  (1.  wider)  dero  Ober-Ambt-Mann  Knippeln  zu 
Lebuss  in  puncto  turbationis  disseith  wohl  befugter  Fischerey  in  dem 
Oder  Strohm,  sambt  desshalb  einigen  unsern  Leuthen  dennoch  zur  höchsten 
Ungebühr  abgenommenen  Netzen,  Briesen,  Daum-Garn  und  Fische,  auf 
Verhör  allergnädigst  zu  richten  und  hierüber  bey  liegende  Verordnung 
an  die  zum  Justiz  Wesen  hoch  verordnete  Herrn  Geheimbd  Räthe  er- 
gehen zu  lassen  geruhen  wollen,  solches  erkennen  wir  noch  mahU 
allerseits  nicht  nur  mit  gehorsambsten  Dank,  sondern  haben  auch  zu 
dem  Ende  angeregte  Verordnung  hiermit  alleruntertliänigst  über  reichen 
und  zu  gleich  gehorsambst  bitten  sollen,  nach  Einhalt  derselben  forder- 
sambsten  Terminum  hier  über  ansetzen  und  obgedachten  Herrn  Oher- 
ambtmann  Knippeln  darzu  persönlich  vorladen  zu  lassen  und  in  der 
Sache,  was  denen  Rechten  gemäss  ist,  zu  erkennen  und  zu  verabscheiden, 
indessen  abei'' an  (xognern  die  zulängliche  Vorsehung  zu  thun  und  ihm 
hierauf  anzubefehlen,  sich  stante  audientia  aller  ferneren  turbation  zu 
enthalten  und  uns  die  abgenommenen  Sachen  sofort  salvo  jure  zu 
restituiren,  wessen  wir  uns  im  übrigen  wieder  ihn  quaevis  competentia 
reserviren,  und  verbleiben  allerdurchlauehtigster  etc.  etc.allerunterthänigste 
gehorsambste  Knechte 

D.  25.  July  1708.  sämbtliche  Fischer  und  Kietzer  in  der  üubben- 

schen  Vorstadt  zu  Ffurth.  an  d.  Oder." 


^)  Es    ist    {licht    das    Original.      Unterschrift   und    Datum    sind  von  anderer 
Hand  nachgetragen.     Dat»  Datum  ist  nur  KanzIoivermerlL 


108 

Aaf  einen   ähnlichen   Eonflickt   hezieht  sich  das  folgende  Akten- 
stück i 
24.  Ersuehen^)   an  den   Generalleutnant   Freiherrn    von 
Schlabbemdorf  wegen   der   Fischerei   auf   der  Oder 
Unzuträgliehkeiten   zu  verhüten.    Cöln  a.  S.  10.  März 

1710. 

Frank.  Reg.  Fach  47.  14. 

„Wir  communiciren  hierbey  unserm  hochgeehrten  Herren  General 
Lieutenant,  was  bey  Seiner  Königl.  Mayst.  unserm  allergnädigsten  Herren, 
die  Universität  und  der  Magistrat  zu  Franckfurth  an  der  Oder  wegen 
der  daselbst  wohnenden  Fischer,  weil  denenselben  verwehret  werden 
wolle  auf  der  Oder  zu  fischen  allerunterthänigst  vorgestellet,  und 
zweifeln  nicht,  unser  hochgeehrter  Herr  General-Lieutenant  werde  durch 
seine  Prudenz  die  wegen  der  Vorbeyschiff'ung  besorgte  Inconvenienzien 
dergestalt  zu  verhüten  wissen,  damit  dadurch  der  Stadt  Franckfurth, 
sonderlich  bei  ietziger  herannahenden  Messe,  an  Fischen  und  Lebens 
Mitteln  es  nicht  fehlen  möge.  Wir  verbleiben  etc.  Colin  d.  10.  Marty 
1710. 

An  den  H.  Gen.  Lieut.  Freyhh.  von  Schlabberndorfif." 


25.  Abschied  König  Friedrich  Wilhelms  in  Con-  und  Recon- 
ventionsachen  zwischen  der  Universität  und  Herrn 
Hofrath  Ad.  Friedr.  v.  Beefelde  Holzungs-»  Weide-  und 
Jasrdgrerechtigkeiteny  Grenzirrungren  und  anderes  be- 
treffend.   Berlin  1.  Juni  1720. 

Cop.  B.  No.  26  fol.  4. 
In  Con-    und    Reconventionssachen    der  Universität  Frankfurt  a/0. 
eines-   und  Herrn  Hofrath  Ad.  Friedr.  v.  Beerfelde  anderenteils  beider- 
seits   Kläger    und    Beklagte  erkennen   wir    Friedrich  Wilhelm  etc.  für 
Recht,  soviel  die  Convention  betrifft: 

1)  Üass  Klägerin  —  nämlich  die  Universität  —  bei  dem  ersten 
Konventionspunkt  mit  ihrem  Ansuchen,  dass  Beklagter  den  Unterthanen 
der  Universität  zu  Wrietzig  und  Lindow  solange  aus  seinen  Heyden, 
die  Rehberge  genannt,  Bau-  und  Brennholz  geben  solle,  bis  sie  es 
wieder  aus  der  gemeinen  Heide  nehmen  könnten  und  die  wieder  an- 
gewachsen sein  werde,  abzuweisen  sei. 

2)  Dass  die  Universitäts-Unterthanen  von  dem  Lossow'schen  Rode- 
lande Bau-  und  Brennholz  zu  ihrer  Notdurft  gleich  wie  von  den  übrigen 


')  Der  Absender  ist  nirht  genannt;  es  kann  m.  E.  nur  da«  Hof-  u.  Kammer- 
gericht zn  Cöln  a.  Spree  sein  oder  der  Geheime  Rat,  cf.  Isaaksohn,  GeBchichte  des 
preu88.  Beamtentums  Bd.  H  S.  2 14 f. 


104 

Teilen    der   Heide,    da  Holz  vorhanden,  zu  holen  befiigt  seien  und  Be- 
klagter sie  daran  nicht  hindern  solle. 

3)  Beklagter  ist  weder  geständig  noch  überführt  von  jemandem 
Stammgeld  gefordert  zu  haben.  Er  bescheidet  sich  auch  solches  zu 
fordern  nicht  befugt  zu  sein,  „wenn  vermöge  der  Recesse  von  den 
Untherthanen  der  Universität  Holz  zum  Bau  und  ihrer  Notdurft'  ver- 
langt und  geholt  wird.  Sollte  aber  die  klagende  Universität  beweisen, 
dass  ihre  Unterthanen  dem  Beklagten  Stammgeld  entrichten  müssen, 
so  ,kann  dieser  sich  nicht  entbrechen  ihnen  solches  zu  restituieren.' 

4)  Ad  4  wird  Klägerin  abgewiesen  und  Beklagter  bei  der  solitairen 
Possession  des  Holzhauens  im  Elsonbusch,  auch  Geniessung  der  Wiese. 
Kohlgartens  und  des  fraglichen  Hauses  solange  geschützt,  biv*;  Klägerin 
ein  jus  prohibendi  oder  in  petitorio  ein  Anderes  wider  ihn  ausmachen, 
wobei  sie  sich  überall  der  in  unserem  Kammergericht  am  11.  Juli  1714 
erkannten  Kommission  gebrauchen  können.  Auch  wird  dem  Beklagten 
in  puncto  prätendierter  Satisfication  wegen  des  von  der  Klägerin  Unter- 
thanen dem  Vorgeben  nach  de  facto  im  Elsenpusch  gehauenen  und 
weggefahrenen  Holzes    die  Notdurft  wider  diese  Unterthanen  reserviert. 

5)  ,So  hat  auch  ad  5  tum  *)  der  Klägerin  Suchen  wegen  Teilung  der 
Heide  gestallten  Sachen  noch  nicht  statt.^ 

6)  Ad  6  Jagden  betreffend  ist  der  ehemalige  Kontrakt  durch  Tod 
verlöscht.  Beide  Teile  haben  ,nach  Anleitung  der  alten  Recesse  die 
Jagden  und  Schiessen  auf  dem  Lindow'  und  Wrietziger  Gebiet  auch 
dem  Wrietziger  See  gemeinschaftlich  zu  gebrauchen',  bis  Beklagter 
den  prätendierten  Alleinbesitz  gehörig  ausgemacht,  und  hat  Beklagter 
die  Jagd  ohne  Schaden  an  den  Feld  fruchten  der  Universität^-Unterthanen 
zu  verrichten. 

7)  Ad  7  sind  auch  die  hinc  inde  genommenen  Pfänder,  soweit  es 
noch  nicht  geschehen,  salvo  jure  zu  restituieren  und  solche  Pföndun? 
künftig  zu  unterlassen.  , Wegen  der  denuncierten  Wegelagerung  derer 
Kläger  Bedientens  auf  öffentlicher  Landstrasse  wird  dem  Fisco  vermöge 
unserer  Verordnung  vom  19.  März  1717  die  Not^lurft  vorbehalten'. 

8)  Ad  8  wird  ,den  gewesenen  Commissariis'  aufgegeben,  die  Sache 
wegen  der  Grenzirrungen  weiter  zu  untersuchen,  die  hinc  inde  zu  pm- 
ducierenden  Documenta,  wieweit  sie  zureichend,  zu  erwägen,  wo  nötig 
Zeugen  abzuhören  und  so  diesem  Punkt  abzuhelfen. 

9)  Ad  9  kann  Beklagter  sich  nicht  entbrechen  den  Klägern  den 
geforderten  Canonem  von  5  fl.  von  Ostern  1100  bis  Ostern  er.  —  ausser 
dem,  das  bezahlt  zu  haben  er  mit  Quittungen  belegen  kann  —  bei  Ver- 
meidung  der  p]xecution    abzuführen.     Kann    aber  Beklagter   gebührend 


>)  =  Punctum. 


105 

erweisen,  dass  der  Universität  die  4  Morgen  Rodelandes,  wofflr  er  von 
derselben  den  jährlichen  Zins  von  20  mark.  Grosch.  fordert,  wirklich 
eingethan  nnd  übergeben  worden,  so  ergeht  deshalb  ferner,  was  sich 
gebührt. 

Soviel    hiernächst    des    v.  Beerfelde    Beconvention    angeht,  so  hat 

1)  Widerkläger  wegen  Zuvielhaltung  von  Schafen  wider  die  wider- 
beklagten ünterthanen  von  Wrietzig  und  Lindow,  wenn  er  nicht  zu 
acquiesciren  gemeint,  die  Notdurft  zu  suchen. 

2)  Liegt  dem  Widerkläger  ob  zu  beweisen:  dass  von  Lossow  aus 
auf  den  Wrietzig-  und  Lindower  Feldern  insonderheit  auf  dem  Anger 
binnen  rechtsverjährter  Zeit  jemals  geholzt  worden  sei, 

3)  ferner,  dass  ihm  nach  Lossow  2  Seen  und  Züge  auf  dem  Wrietziger 
See  wie  auch  das  Fischen  auf  der  Münde  zukomme, 

4)  endlich,  dass  die  Wrietziger  über  die  Grenze  gepflügt  hätten 
und  dass  der  Weg,  über  den  gepflügt  sein  soll,  den  Lossowern  eigen- 
tümlich zugehörte,  derer  Widerbeklagten  Gegen-Notdurft  und  in  specie 
die  Exceptionis  praescriptionis  überall  vorbehaltlich  zu  erweisen,  und  er- 
geht alsdann  dieser  3  Punkte  halber  ferner,  was  sich  gebührt.  Die 
bisherigen  Unkosten  werden  gegeneinander  compensiert. 

Urkundlich  unter  unserem  aufgedrückten  Königl.  Insiegel.  Gegeben 
Berlin  1.  Juni  1720. 

L.  S.        LO.  V.  Plotho    J.  A.  V.  Heugel     W.  Bevert    J.  H.  v.  Bär 

Strimesius     P.  A.  v.  Huss. 

26.  Kommissariseher  Vergleich  der  Universität  Frankfürt 
mit  Herrn  von  Rohr  Holzungsreehte  betreffend.  Frank- 
furt a.  0.    18.  Juli  1720. 

Cop,  B.  No.  26  fol.  8  b. 

Nachdem  zwischen  der  Universität  als  Kläger  und  Herrn  C.  Lud- 
wig V.  Bohr  auf  Willmersdorf,  Königl.  Preuss.  Marsch-Commissarium, 
als  Beklagter  bei  dem  Hof-  und  Kammer-Gericht  zu  Berlin  Prozess 
geführt,  in  puncto  juris  lignandi  in  dem  Briesen'schen  Busche,  die  Sache 
aber  auf  königl.  allergnädigste  Verordnung  an  die  zur  Untersuchung 
der  Universität  verordneten  Kommissarien  verwiesen  worden,  so  haben 
die  Herrn  Kommissarien  heute  folgenden  gütlichen  Vergleich  zustande 
gebracht. 

Die  Universität  gestattet  dem  Herrn  v.  Rohr  und  künftigen  Besitzern 
seines  Rittergutes  jährlich  in  dem  Briesen'schen  Busch,  ,wenn  solcher 
Busch  haltbar'  und  die  Universität  darin  huschet,  6  Klaftern  Elsenholz 
schlagen  und  holen  zu  lassen  und  zwar  die  Klaftern  so  gross  und  lang 
wie  die,    die  den  Uni versitäts- Verwandten  als  Deputat  gereicht  werden. 

Sollte  aber  bei  haltbarem  Wetter  die  Universität  dort  nicht  buschen 
lassen  wollen,  so  soll  dennoch  Herrn  v.  Rohr  gestattet  sein  auf  vorher- 


106 

gehende  Anzeige  bei  dem  zeitigen  Rector  der  Universität,  welcher 
Jemanden  dabei  zu  sein  abschicken  mag'  seine  6  Klaftern  forstmä.<si? 
und  hauswii-tlich  schlagen  zu  lassen  unter  Schonung  des  jungen, 
ausschlagenden  Holzes,  widrigenfalls  er  sein  Recht  verloren  haben  sull 
und  will.  Dagegen  hat  sich  auf  Zureden  der  Herrn  Kommissare  Herr 
V.  Kohr  für  sich  und  seine  Nachfolger  verbunden  der  Universität 
16  Groschen  jährlich  zu  zahlen  und  die  Prätention  des  Nutzholzes  am 
Briesen'schen  Busch  fahren  zu  lassen.     Womit  der  Streit  aufgehoben  ist. 

Urkundlich  von  den  Herren  Komissaren  und  Parteien  unterschrieben 
und  besiegelt.     Gesrhehen  Frankfurt  a/0.  18.  Juli  1720. 

L.  S.  Univ.  S.  V.  Coccey,  Schlüter,  Camman,  Hille,  H.  S.  Plesman  *j 
Univ.  h.  t.  Rector,  Philippus  Ousel«),  D.  Th.  Fac.  Dec,  A.  0.  Golicke') 
Fac.  Med.  Dec,  Rcinold*)  Fac.  Jurid  h.  t.  Dec,  Justus  Christ^jph 
Dithmar*)  h.  t.  Phil.  Fac  Dec,  C.  L.  v.  Rohr«). 


27.  Kommissarisoher  Vergleieh  der  Universität  Frank- 
furt mit  Herrn  v.  Beerfelde  auf  Lossow  Holzungrs-, 
Weide-  und  Jagdgrereohtigkeiten  und  anderes  betreffend. 

Frankf.  a/0.  27.  Juli  1720. 

Cop.  B.  No.  '26.  fol.  1. 

Nachdem  zwischen  der  Universität  und  dem  Hofrath  Adolf  Friedrich 
V.  Beerfelde  auf  Lossow  einiger  Zeit  her  in  Con-  und  Reconventione 
verschiedentlich  Prozess  geführt,  und  weil  wider  den  ein  Kgl.  Justiz- 
rat am  1.  Jan.  a.  c  erteilten  Abschied  beide  Teile  remedia  extraordinaria 
ergrifien,  haben  die  zur  Visitation  der  Universität  allergnädigt  ver- 
ordneten Herrn  Kommissäre  gut  zugeredet  und  folgenden  Vergleicli 
zustande  gebracht; 

Zu  Punkt  2^).  Den  dritten  Teil  der  Holzung  auf  dem  sogenannten 
Lossow'sclien  Rodehinde  tritt  Herr  von  Beerfelde  den  ünterthanen  der 
Universität  zu  Wrietzig  und  Lindow  ab  zur  beliebigen  Nutzung  nach 
bester  Bequemlichkeit  und  Gutbefinden  ihrer  Obrigkeit.  Dieser  Teil 
soll  von  einem  von  beiden  Teilen  Vorgeschlagenen  in  beider  Teile 
(iegenwart  ausgemessen  werden.  Dann  wird  Herr  v.  Beerfclde  seinen 
Ünterthanen  verbieten,  die  Wrietzig-  und  Lindower  in  irgend  einer 
Weise    in   ihrem  Recht  zu  stören  noch  daselbst  Holz  zu  hauen.     Sollte 


')  Ueinr.  Simon  Plcsinan,  philos.  ac  j.  u.  Dr.  et  historianim  ac  polit.  prof.  ord. 
Prorcctor  170«,  11,   12.     Rector  171.^,  19,  20. 

•)  Phil.  Ousocl,  Rector  1722. 

';  Andreas  Ottom.  Gölicke  immatrikuliert  1695  als  Ncoburgensis  Anhaltinns. 
Med.  Dr.  ciusdemquc  prof.   publ.  Rector  1721,  25,  29,  33   37. 

*)  Bernh.  H.  Reinold  (oder  Rinolt)  u.  j.  Dr.  et  cod.  prof.  publ.  ord.  KectorlTlS. 

*)  Rector  1714,  17,  22,  26,  30,  34. 

')  Im  Kopialbuch  sind  allen  Namen  die  L.  S.  beigozoichnet. 

^)  Bezieht  sich  auf  ein  bisher  noch  nicht  aufgefundenes  Aktenstück. 


107 

das  dennoch  geschehen,  so  wird  Herr  v.  Beerfelde  auf  Bezahlung  des 
Schadens  dringen.  Wenn  aber  das  Holz  neu  aufschlägt,  sollen  die 
Wrietziger  und  Lindower  kein  Recht  mehr  daran  haben,  und  es  bleibt 
alsdann  der  gemeinen  Hütung  halber  wie  bisher. 

Zu  Punkt  4.  Dagegen  lässt  die  Universität  ihre  Aktion  wegen 
des  ^zwischen  dem  neuen  Graben  und  der  Schleuse  von  Hans  Grunow 
gebauten  Hauses  wie  auch  von  der  Lossowischen  Hen-schaft  im  Elsen- 
Busche  gemachten  Wiese  und  Kohl-Gärten  fahren. 

Desgleichen  ist  heut  in  Gegenwart  beider  Teile,  der  Herren 
Kommissäre  und  der  Gemeinden,  ein  Pfahl  gesteckt,  wie  weit  Herr 
V.  Beerfelde  „die  gemachte  Wiese"  ausdehnen  dürfe,  und  soll  dieser 
Platz  in  Gegenwart  beider  Teile  und  ihrer  Unterthanen  ,mit  Steinen 
vermählen  werden'.  Den  Wrietzigern  und  Lindowern  bleibt  von  Bartho- 
lomäus bis  zum  1.  Mai  die  Hutung.  Mehr  umzureissen  und  zu  Wiese 
oder  Garten  zu  machen  ist  Beerfelde  und  dessen  Nachkommen  auf 
Lossow  nicht  erlaubt,  sondern  Busch  und  Luch  bleibt  von  der  gesteckten 
Grenze  bis  an  die  abgebrannte  Mühle  den  beiden  Dörfern  Wrietzig 
und  Lindow  zur  Hutung  zu  allen  Zeiten  wie  auch  die  Holzung  gemein 
und  freie  Trift  zu  welcher  Zeit  sie  wollen. 

Auch  will  Beerfelde  kein  ferner  Gebäude,  Heuscheuern  oder  Lust- 
häuschen auf  dem  ihnen  abgetretenen  Platze  bauen  und  nicht  das  Becht 
der  Viehhaltung  daselbst  haben. 

Zu  Punkt  5.     Wegen    der  freien  Heide  bleibt  es  in  statu  quo. 

Zu  Punkt  6.  Die  Universität  überlässt  BeerfeldedasJagen  und  Schiessen 
auf  der  Wrietzig'-  und  Lindo  w'schen  Feldmark  und  auf  ihrem  See  bei  Wrietzig, 
so  wie  es  mit  Beerfeldens  Vater  (1G93)  und  Grossvater  (1()40)  aus- 
gemacht war;  doch  so,  dass  Beerfelde  der  Universität  jährlich  , wegen  des 
Jagens  auf  dem  Land'  B  Hasen  und  wegen  des  Schiessens  auf  dem  See,  das 
ihm  aufr)naclieinanderfolgcnde  Jahre  vergönnt  sein  soll,  alle  Jahre  1  Schock 
Enten  abzuliefern  hat.  Und  soll  das  Jagen  von  ihm,  den  Seinen  und 
steinen  Gästen  ohne  Schaden  an  den  besäeten  Feldern,  an  Früchten  und 
der  Fischung  stattfinden,  widrigenfalls  die  Universität  an  diesen  Vergleich 
keineswegs  gebunden  ist. 

Ratione  hinc  inde  praetendirten  ('anonis  und  Zinses  lässt  Herr  von 
Beerfelde  seine  Prätention  wegen  des  Zinses  von  4  Morgen  Rodeland 
für  immer  fahren,  wogegen  die  Universität  ihrerseits  auch  den  ge- 
forderten aufgeschwollenen  20jährigen  Canonem  fallen  lässt,  und  giebt 
von  nun  an  Beerfelde  denselben  Zins  an  jährlich  5  fl.  richtig  ab. 

Alle  anderen  Punkte  —  sowohl  Con-  als  Reconventionis  —  fallen 
gänzlich  weg,  nur  dass  bei  dem  achten  Konventionspunkt  die  Grenzen 
veranlasstermassen  reguliert  werden  sollen,  womit  der  Streit  aufgehoben 
sein  soll. 


108 

Zu  ürknnd,  dass  beide  Parteien  and  die  Herren  Kommissäre  diesen 
Kontrakt  eigenhändig  unterschrieben  und  besiegelt  habe«. 

Geschehen  Frankfurt  a/0.  27.  Juli  1720. 

(Hier  folgen:  L.  S.  der  Univ.,  die  Unterschriften  der  Kommissare 
Schlüter,  Camman,  Hille,  des  Rectors  und  der  4  Dekane  wie  oben  und 
des  A.  F.  V.  Beerfelde.  Wie  oben  sind  den  Namen  die  L.  S.  beigezeichnet. 

28.  Etat    Ober   die   Einnahmen  bei   def  Universität   zu 
Frankfurt  a.  0.    Berlin  5.  April  1724. 

Cop.  B.  No.  26.  fol.  102. 
„Einnahmen'). 

Rthl.  Sgr.  Pf.*) 

An  Präpositurgeld 22       9     — 

An  verschiedenen  Canonibus         ........     357       4     3'/j 

Aus  den  Rectorat^srechnungen  ppter 86       3     — 

An  Städte  Gülden 143     16     4 

Anstatt    der    Nutzung  der  Grossen  Karthänser 
Heide  ist  der  Universität  das  Dorf  Hasenfelde 
angewiesen,    welches    anitzo    an    verschiedenen 

Zinsstäcken  jährlich  entrichtet 240     14     8 

An  Bischofzehnt 33     20     8 

An  Silberzins 179     21     6 

An  Fischzins , 28     —     — 

An  (Geldzins 8       56 

An  Dienstgeld       776     18     — 

Aus  dem  Zoll  zu  Jacobsdorf  und  Arnsdorf     ....       22     —      — 
An  allerhand  Zentgefällen,  als  Lämmer,  Kälber,  Ferkel, 
Gänse,    Hühner,    Eier    nach    der  Taxe,    wenn    selbige 
bei  eines   jeden    (jehalt    wiederum    in    Ausgabe   ver- 
schrieben        171       2     S) 

An  Erbe  Geldern        —       —     — 

An  Abschoss  ppter 8     —     — 

An  Dorf-Strafen —      —     — 

An  Kanonicatgetallen  als: 

Aus  Minden 325  Rthlr. 

Aus  Magdeburg,  wovon  jedoch 

das  Capital   der  ^^  Tal.») 

')  Dio    KinnHliincM    htiiiinicn    mit    den  in  den    Recbnungsbüchern   der    Jahre 
1722  u.   1723  verzeichneten  nicht  üborcin. 

•)  Der  Groschen  ibt  hier  zu  12  Pf.  gerechnet. 
»)  ^  10  MiUe  Thalor. 


109 

anderweit  ausgethan  ^)     ....    500  Rthl.  Rthl.    Gr.    Pf. 

Aus  Lüneburg 40  — 

Ex    Registro  Dominoruin  zu 

Halberstiidt  33—18  Gr.       --898     18     — 

An   Extraonlinairen  Steuern 77     18     — 

An  Arende  aus  dem    Karthaus 2000     —     — 

Aus  dem  Vorwerk  zu  Jacobsdorf: 

an  Gelde —  50  — 

an  4  W.  12  Sohffl.  Roggen  ä  U;  gr.  =  72  — 

an  4  W.  12  Schffl.  Gerrite  a  12  gr.    -  54  —  =.  176     —     — 

N.B.  Das  (ietreide  ist  so  hoch  bei  den  Be- 
soldungen an  Deputat  wiederum  in  Ausgabe 
verschrieben. 

Aus  dem  Vorwerk  vor  der  Heide: 

an  Gelde  50  Rthl.  )  98     —     — 

an  3  Wisp.  Roggen  a   1 6  Gr.  -=48^1  _     _     -^ 

Von  den  Seen  bei  Döbberin 8     —     — 

Von  den  Weinbergen  ppter 100     —     — 

Von  Getreide  als: 

Wisp.Sehffl.Metz. 

33       23      12    Roggen äl6(i^r.-=  543  Rthl.  20  — 

11         3        8    Gerste  äl2  „    =13:^   ~     18      - 

4       14        0    Haber  älO  „  =   45   —    20  — 

—         2      14    Mohn    ä   3   „  -=     8   —    15  ~ 

Summa     732       1     — 
N.B.     Das    Getreide  bei  den  Besoldungen  auch 
so    hoch    wieder  zum  Deputat  in  Ausgabe 
verschrieben. 
Aus  der  Alten  Mark: 

an   Geldzinsen  578Rthl.  16Gr. 

an  Getreyde: 
Wisp.Sehffl.Metz. 

Ui       5     2V2  Weitzenäl8Gr. -=   291   ~  20  —  9  Pf. 
124       8     2V4  Roggenäl2  „   =-1492  —     2  —  5»/., 
7«       4     2       Gerste  äl2  „   =   914  —     1—6  Pf. 
25     15     0       Hafer    ä  8  „    -   205   -     0  —  0    „ 

Summa  3481     16     9 


Summa  aller  Einnahmen  9650       1     5^, 


^)  D.  h.  das  Kapital,  das  jetzt  diese    Zinsen  bringt,  ist  anderweitig    angelegt. 


110 

Bthl.    Gr.    Pf. 

Transport 9650      1     5';, 

Wenn  die  Camminisehe  Gelder,  welche  oben  vor  die 

beiden  Stallmeister   zu  Frankfurt  und  Berlin  p.  15.  . 

wieder  in  Ausgabe  verschrieben  werden  (sie!)  1000     —     — 

10Ü50  1  5V7 
N.B.  Ueber  vorige  Einnalime  hat  die  Universität  annoch  aus  dem 
Fürstentum  Halberstadt  jährlich  aus  dortiger  Land-Renthej-Kasse  bi^^ 
Trinitatis  1718  —  1000  Rthlr.  gehoben,  welche  aber  S.  Kgl.  Majestät 
eingezogen  und  in  der  Ausgabe  des  Halberstädtischen  Domänen-Etats 
von  1718 — 1719  weggestrichen. 

(L.  S.)    Vorstehende  Abschrift  concordieret  von  Wort  zu  Wort  und 
allen    Summen    mit    dem    beim    Geheim-Archiv     allhier    befindlichen 
Original-Etat  1).  Uhrkund  bey  gedruckten  Geheim-Arehiv-Insiegels  und 
meines  Nahmens  Unterschrift.     Berlin  d.  5.  April  1724. 
Joha?in  Christoph  Börner  Königl.  Preuss.  Geheim-Eegistrator  daselbst." 


29.  Reseriptum  Regrium  wegren  besserer  Einrichtungr  der 
Universität  Frankfurt.    Berlin  27.  März  1725. 

Cop.  B.  No.  26  fol.  85  b*). 
Von  Gottes  Gnaden  Friedrich  Wilhelm  König  in  Preussen  etc. 

1)  Klage,  dass  aus  Mangel  an  ,,capablen  Subjekten",  die  nicht 
bloss  gelehrt  seien  sondern  auch  Lehrfähigkeit  (das  Donum  proponendi) 
besässcn,  der  Cursus  philosophicus  in  Frankfurt  unbefriedigend  sei. 
Es  sollen  die  Stellen  lieber  unbesetzt  bleiben  als  Leute  befördert  werden, 
„welche  mehr  zur  Last  als  zum  Lüstre  der  Universität  hiernechst 
dienen.** 

2)  Notwendigsei  einen  italienischen  und  besonders  einen  französischen 
Sprachmeister  anzunehmen.     Vorschläge  über  seine  Besoldung. 

3)  Die  Disputation  soll  fleissiger  —  den  Vorschriften  gemäss  — 
gepflegt  werden.  Die  Arbeiten  sollen  nicht  über  2  Bogen  lang  sein. 
Weder  bei  Disputationen  noch  bei  Orationen  dürfen  Kollationen  statt- 
finden. 

4)  Zur  Decadence  der  Universität  hat  auch  der  Verfall  der  Disciplin 
beigetragen.  Der  Rektor  und  das  Officium  Academicum  sollen  streng 
sein  und  die  Karzerstrafe  nicht  zu  Schmausereien  und  Belustigungen 
missbrauchen  lassen.  Der  Delinquent  soll  im  Karzer  eine  Oration  oder 
Disputation  ausarbeiten.  Geldstrafen,  die  für  den  Fiscus  Universitatis 
eingezogen  werden,  sollen  fortan  wieder  gestattet  sein,  falls  die  Umstände 
so  liegen,  dass  nicht  die  Eltern  des  Delinquenten  darunter  leiden  sondern 
er  selbst. 


^)  Im  Geh.  Staats-Arch.  in  Berlin  nicht  aufgefunden. 

')  Dies.  Bescript  bef.  sich  im  Geh.  St.-A.  Berlin  unter  Rep.  61  no  5  (Minist.-A.  5). 


111 

5)  Beim  Officio  Academico  soll  der  Sekretär  die  Akten  in  Ordnung 
halten,  heften  und  ein  „ordentliches  Journal  und  ProtocoU*  führen, 
worin  alle  einlaufenden  Sachen  genau  registriert  werden.  Die  Juristenfakul- 
tat,  in  specie  „Unser  Geheimer  Rath  und  Ordinarius  Hoflfmann*),  soll 
eine  Instruktion  für  ihn  entwerfen,  der  er  genau  nachzukommen  hat 
„bey  Vermeidung  unausbleiblicher  Beahndung  und  gar  der  Remotion," 
Allen  Zusammenkünften  des  Ofticio  Academico  soll  der  frühere  Rektor 
beiwohnen,  um  den  neuen  zu  informieren.  Auch  soll  Geh.  Rath  HofT- 
mann,  so  oft  er  kann,  an  den  Sitzungen  teilnehmen,  desgleichen  Hof- 
nit  und  Professor  juris  Trier  als  perpetuus  Assessor. 

())  Der  Status  Oconomicus  der  Universität  ist  —  sondern  betretls  der  alt- 
niarkischen  Revenuen  —  in  Unordnung  und  trotz  der  „gelialtenen  kost- 
bahren Comniission"  nichts  zustande  gebracht.  Binnen  3  Monaten  soll 
entweder  eine  ^sichere  Verpachtung**  oder  eine  wohleingerichtete  Ad- 
ministration geschaffen  werden.  Auf  die  königlichen  Reskripte  ist  seitens 
der  Universität  entweder  garnicht  oder  erst  nach  langer  Zeit  geantwortet 
worden.  Diese  „höchst  strafbahre  Nachlässigkeit  wird  nachdrücklich 
verwiesen,  und  die  Universität  hat  „nnausblei bliche  Beahndung  und  dass 
{jar  Fiscus  deshalb  excitiret  werden  solle"  zu  gewärtigen.  Berlin  den 
27.  März   1725. 

An  die  Universität  zu  Frankf^irt  Friederich  Wilhelm, 

a.  d.    Oder  wegen  besserer  Bin-  M.  L.  von  Printzen. 

richtung  der  Universität  etc. 


80.  Kontrakt  zwisehen  der  Universität  und  Herrn  v.  Hohen- 
dorf  wegren  Hetzens  und  Jagfens  nach  Hasen  und 
niederem  Wiidpret  auf  der  Döbberin'-  und  Nieder- 
Jesar'sehen  Feldmark.     Frankfürt  a.  0.  80.  Mai  1725. 

Cop.  B.  No.  26.  fol.  61. 
Nachdem  die  Universität  mit  Herrn  Hauptmann  Anton  von  Hohen- 
dorf  betreffend  das  Hetzen  und  Jagen  nach  Hasen  und  niedrigem  Wiid- 
pret auf  der  Döberin-  und  Nieder- Jesar'schen  Feldmark  am  di).  Aug. 
1707  einen  Kontrakt  gemacht  hatte,  Herr  v.  Hohendoif  aber  ,von 
Falkenhagen  sicli  wegbegeben'  und  der  Vetter  des  genannten 
Herrn,  Caspar  Christian  von  Hohendorf  auf  Falkenhagen,  sich  um 
(tiv.  Jagd  beworben  hat,  es  auch  bedenklich  scheint  einen  eigenen 
Sdiützen  zu  halten,  schliesst  die  Universität  mit  l'aspar  von  Hohendorf 
Kontrakt:  Caspar  von  Hohendorf  ist  das  Hetzen  und  die  Jagd  des 
niederen  Wildprets  auf  der  genannten  Feldmark  ,als  der  UniversitM  eigen- 

*)  (Christian  Gottfried  Huffmann  Fac.  iur.  Ordinarius  et  prof.  primarius.  Rektor 
im,  32. 

•)  Jobann  Wolfgang  Trier,  Rektor  1728,  33,  38,  40. 


112 

tbümlichen  Grunde  und  Boden'  auf  3  Jahre  gestattet  zu  unverbotenen  Zeiten 
u]idohneSchädigungderUnt«rthanen,aaf  ihren  Aeckern,  besonders  zur  Saat- 
zeit^  Dafür  hat  er  bei  dem  Quästor  der  Universität  jährlich  um  Micbaeli> 
6  Tbl.  gegen  (Quittung  unerinnert  einzuzahlen  und  in  diesem  jetzt  laufi^nden 
Jahre  den  Anfang  damit  zu  machen.  Ausserdem  ist  dem  Kekt4)r  oder  einem 
der  Herrn  Professoren  das  Recht  vorbehalten  ,einen  Finkenherd  oder 
Dohnenstieg  nach  Gross- Vogel^  anzulegen  ,oder  etwas  Lerchen  i>der 
Rephühner  fangen  zu  lassen  auf  vorhergehende  Notification  an  Herrn 
von  Hohendorf.  Die  Kündigung  hat  ein  halbes  Jahr  vor  Ablauf  des 
Kontraktes    zu    erfolgen;    sonst  läuft  derselbe  fort  und  zwar  von   3  zu 

3  Jahren.     Die  Urkunden  sind  doppelt  ausgestellt. 

Geschehen  Frankf.  a.  0.  30.  Slai  1725. 

Folgt  L.  S.  der  Universität,   die  Unterschriften  des  Rectors  u.  der 

4  Dekane  und  des  Herrn  v.  Hohendorf. 

81.  Ordre  der  Universität  an  die  Schulzen  und  Sehöppen 
derSmittelmärk.Universitftts-Dörfer:  Arnsdorf,  Briesen, 
Ddberin,  Hasenfelde,  Jacobsdorf,  Nieder-Jesar»  Lindow 
und  Wrietzigr  in  puncto  der  Strafengrefäile.  Franfurt  a.0. 

19.  Dec.  1728. 

(Cop.  B.  No.  26  f.  48.) 

Da  bisher  wahrgenommen  sei,  dass  auf  den  Dorfschaften  die 
Schulzen  und  Schoppen  von  den  von  ihnen  diktierten  Geldstrafen  nur 
ihren  Anteil  beigetrieben,  der  Universität  aber  keine  Nachricht  gegeben 
und  nur  den  Verurteilten  auferlegt  haben,  die  Strafe  dem  Rector  zu 
überbringen,  was  natürlich  selten  erfolgt  ist:  Also  wird  den  Schulzen 
und  Schoppen  befohlen,  dass  sie  sofort  dem  üeberbringer  dieses,  der 
Universität  Ausrichter,  ein  von  ihnen  unterschriebenes  richtiges  Verzoiclinis 
aller  in  diesem  Jahre  auferlegten  Geldstrafen  —  ob  bezahlt  oder  nicht 
—  zustellen  sollen  und  in  Zukunft  alle  Geldstrafen  in  ein  gewisses 
Buch  ordentlich  eintragen  und  nach  Ablauf  von  14  Tagen  dem  zeitigen 
Maguifico  richtig  melden  bei  Vermeidung  von  5  Rlhl.  Geldstrafe.  Frank- 
furt a.  0.  H).  Dec.   1728. 

Officium  Academicum  daselbst. 


32.  Konsil-Besohluss  betreffend  des  Rectors  und  Secretairs 
Universitäts -Gebühren  von  den  altmärk.  Lehnbriefen. 

Frankf.  a.  0.  18.  März  1729. 

Cop.   B.  No.  2(>  fol.  49  b. 

Weil  die  Lehne  nach  kommissarischer  Verordnung  nicht  wie  früher 
„von  denen  Deputatis  nach  der  Alten  Mark"  sondern  von  dem  zeitigen 
Rektor  vergeben  und    die    Lehnware    sowohl    als  die    Elaufgelder  dem 


na 

Fisco  berechnet  werden  sollen,  so  ist  einmütig  beschlossen  worden,  dass,  weil 
die  Schreibgebühren  nach  dem  Wert  der  Güter  sich  füglich  nicht  Pro- 
portion icren  lassen,  für  jeden  Lehnbrief  —  ob  das  Lehn  alt  oder  neu 
—  dem  Bector  3  Thl.  G  Grosch.,  dem  Sekretär  für  seine  Mühe  nnd  den 
auf  bunt. Papier  aufgepapten  Stempelbogen  zusammen  1  Thl.  IHGrsch. 
von  den  Kaufgeldern  oder  der  Lelinware  zu  lassen,  das  übrige  aber 
von  dem  (juästor  berechnet  werden  solle. 

L.  S. 

33.  Reskript  Königrs  Friedrich  Wilhelms  I.  an  die  Universität 
zu  Prankfurt  zweifelhafte  Rechtsfälle  betreffend. 
Berlin  21.  Sept.  1733. 

Cop.  B.  No.  26  fol.  81. 
Von  Gottes  Gnaden  Friedrich  Wilheni  Konig  von  Preussen  etc. 
„Unsern  gnädigen  Gruss  zuvor.  Würdige  und  Hochgelahrte,  Liebe,  Getreue. 
Weilen  wir  ein  Jus  certum  in  den  uns  von  den  allerhöchsten  unter- 
gebenen Landen  und  Provinzen  etabliert  wissen  wollen,  so  ergeht  unser 
allergnädigster  Befehl  an  Euch,  sämtliche  Casus  dubios,  welche  entweder  >, 
daher,  dass  Praxis  /:  welche  selten  universalis  ist :/  a  Jure  communi 
differiret  oder  weilen  super  Jure  communi  die  Doctores  differieren  oder 
weil  die  Landes  Constitutiones  dunkel  und  zweifelhaft  aldort  vorgekommen 
sind,  accurat  und  deutlich  zu  spezifizieren,  selbige  auch  nebst  Beifügung 
Eures  ohnmassgeblichen  Gutachtens  höchsten  binnen  2  Monathen  anhero 
einzusenden.     Sind  Euch  mit  Gnaden  gewogen.     Gegeben  Berlin  21.  Sept. 

1733." 

Auf  S.  M.  allergnäd.  Spezial-Befehl 

V.  d.  Osten,     Broich,     v.  Marschall. 
An  die  Universität  zu  Frankfurt. 

84.  Kontrakt  der  Universität  mit  Kammerherrn  v.  Burgr- 
dort  darin  dieselbe  ihm  die  Jagrd  auf  12  Jahr  auf  der 
Döberin'sehen  und  Nieder-Jesar'schen  Feldmark  für 
einen  jährliehen  Zins  von  8  Rthlr.  verpachtet  unter 
Vorbehalt  einiger  Reservata.  Frankfurt  a.  0. 18.  Aug.  1734. 

Cop.  B.  No.  2G  fol.  84. 
Der  erste  Teil  der  Urkunde  ist  im  Regest  gegeben. 
Bei  der  Jagd  soll  das  riotreide  der  Unterthanen,  auch  die  Winter- 
saat, vom  Reiten  und  Gehen,  besonders  im  Frühjahr,  wenn  es  weich 
ist,  gänzlich  verschont  bleiben.  Sollte  dennoch  Klage  geführt  werden, 
so  soll  ein  fremdes,  unparteiisches  Gericlit  entscheiden  u.  taxieren  und 
Herr  v.  Burgdorf  die  event.  Strafe  zahlen,  widrigenfalls  die  Universität 
den  Kontrakt  oline  Rücksicht  auf  die  12  Jahre  sofort  kündigen  kann. 
Ausserdem    soll  dem  Rektor  oder  einem  anderen  der  Herrn  Professoren 

Acten  and  Drknnden«    Heft  V.  8 


114 

auf  vorhergehende  Notification  gestattet  sein  zu  seiner  Ergötzliehkeit 
einen  Finkenherd  oder  Dolinenstieg  nach  Krammetsvögeln  anzulegen 
oder  Lerchen  und  Rebhühner  dort  fangen  zu  lassen,  wobei  Herr  v.  Burg- 
dorf noch  förderlich  sein  soll. 

Wenn  dem  einen  oder  anderen  Teil  der  Kontrakt  nicht  gefallt^  soll 
ein  halbes  Jahr  vor  Ablauf  der  12  Jahre  gekündigt  werden.  Die 
Universität  wird  Herrn  v.  Burgdorf  gegen  alle  Turbatores,  die  sieb 
unterstehen  sollten  dort  zu  jagen,  kräftig  schützen. 

Dieser  Kontrakt  ist  mit  dem  Insiegel  der  Universität  und  der 
Unterschrift  des  Rektors  und  der  vier  Dekane  versehen,  desgleichen  mit 
eigener  Unterschrift  des  Herrn  v.  Burgdorf  und  beigedrücktem  adligen 
Petschaft  desselben  in  duplo  ausgefertigt. 

Frankfurt  a.  0.  18.  Aug.  1734. 

Es  folgen  die  Unterschriften  dos  Rektors  und  der  vier  Dekane, 
nebst  L.  S.  der  Universität.  Unterschrift  und  Siegel  des  Herrn  v.  Burg- 
dorf fehlen  im  Kopialbuch. 


35.  Kommissarisoher  Vergrleioh  der  Universität  Frank- 
fürt mit  ihren  Unterthanen  zu  Wrietzigr  in  punoto 
Fisoherei,Eiohelmast,  Dienstführen  und  anderer  Dienste. 
Franfürt  a.  0.  20.  Juli  1786. 

Cop.  B.  No.  26  fol.  D-ib, 
Nachdem  zwischen  <ler  Königl.  Universität  zu  Frankfurt  a.  O.  und 
deren  Unterthanen  von  Wrietzig  Streitigkeiten  entstanden  waren,  dergestalt 
dass  bei  dem  Geh.  Justiz-Kollegio  in  Berlin  deshalb  Klage  erlioben  und 
ein  weitläuftiger  Prozess  geführt  worden,  hat  die  Universität  zur  Ver- 
meidung des  Ruins  der  Unterthanen  durdi  den  Prozess  für  gut  befanden 
eine  Kommission  zur  gütlichen  Auseinandersetzung  zu  extrahieren.  Solche 
ist  auch  von  dem  Geheimen  Justiz-Iiath  auf  die  Herren  (Jeh.-Justiz- 
Ober-Appell-  auch  Hof-  und  Kammergerichtsräthc  G.  C.  Gottlob  v. 
Nussler  und  Herrn  Phil.  Ludwig  v.  Lyncker  erteilt  worden,  und  ist  von 
diesen  Terminus  Commissionis  auf  den  10.  Juli  anberaumt  und  nach 
Anleitung  der  Protokolle  auf  Zureden  der  zwei  Herren  folgender  Ver- 
gleich zustande  gekommen  bis  auf  Sr.  Königl.  Majestät  einzuholende 
allergnädigste  Konfirmation. 

1)  Den  ersten  Punkt  im  Prozess,  die  Fischerei,  betreffend  auf  dem 
bei  dem  Universitlitsdorf  Wrietzig  gelegenen  See  und  Hegewasser,  gibt  die 
Universität  die  Fischerei  in  Krbpacht  ewig  und  immerwährend  auch  „aui 
Wehr  und  anderem  Wasser",  den  sämtlichen  Unterthanen  zu  WVietzig 
—  keinen  ausgeschlossen  —  für  ein  nie  zu  erhöhendes  Pachtgeld  von 
i)'2  Hthlr.  —  u  Thl.  zu  24  Gr.  und  den  Groschen  zu  12  Pf.  gerechnet  —  in 
Quartal-Katen   (Michaelis,  Weihnachten,  Ostern,  Johannis)  mit  jedesmal 


115 

15  Thl.  12  Gr*  zahlbar.  Diese  Pacht  ist  mit  Begebung  des  beneficii 
excussionis  et  divisionis,  das  ihnen  deutlich  erklärt  ist,  in  landes- 
üblichen Münzsorten  siib  poena  paratissiniae  executionis  abzutragen. 
Die  ünterthanen  dürfen  diese  Fischerei  nicht  anders  als  nach  den 
gedruckten  Fischerei- Artikeln  betreiben,  keine  anderen  Netze  als  welche 
mit  dem  im  Schulzengericht  befindlichen  Mascheisen  übereinkommen, 
gebrauchen  bei  Verlust  des  Rechts  und  bei  den  in  den  Fischerei- Artikeln 
festgesetzten  Strafen,  wobei  sich  aber  die  ünterthanen  untereinander 
die  Ufer-  und  andere  Wehrsfischerei,  wie  sie  selbige  untereinander  seit- 
her gehabt,  ausdrücklich  vorbehalten  und  reserviert  haben.  Demnächst 
ist  aber  verabredet,  dass  sie  nur  an  2  Tagen  pro  Woche  fischen  dürfen ; 
nur  nach  Hochwasser  dürfen  sie  die  verlorenen  Tage  „massig  und  wirt- 
schaftlich" nachholen. 

Aus  Liebe  gegen  die  Universität  willigen  die  Ünterthanen  jährlich 
2  „Cavel-Karpfen",  einen  davon  dem  zeitigen  Rektor,  ohne  Entgelt 
abzuliefern.  Lachs  oder  Stohr  „sind  hierunter  nicht  begriffen**.  Da  sie 
die  Fischerei  sofort  übernehmen  wollen,  so  haben  die  bisherigen  Pächter 
(4  Fischer)  erklärt,  dass  sie  die  Fischerei  sogleich  an  die  Gemeinde  ab- 
geben —  sofern  diese  die  der  Universität  schon  pränumerando  gezahlte 
Pachtsumme  ersetzt  —  und  mit  in  diese  Erbpacht  eintreten  wollen. 
Keiner  aus  der  Gomei?ide  darf  von  der  Erbpacht  sich  separieren  oder 
sein  Recht  an  einen  ausserhalb  des  Dorfes  sublocieren.  Auch  dürfen  — 
wie  unter  den  bisherigen  Pächtern  —  die  Fisclie  bei  5  Rtiil.  Strafe  an 
keinen  Aufkäufer  abgegeben  oder  nach  anderen  Orten  verkauft  sondern 
nur  in  Frankfurt  zum  öffentlichen  Verkauf  gebracht  werden.  Wegen 
der  übrigen  Fischerei  bleibt  es  beim  Alten,  und  hat  jeder  Unterthan, 
ob  er  sich  derselben  bediene  oder  nicht,  1  Rthl.  zu  entrichten.  Schliesslich 
haben  die  Ünterthanen  —  wie  bisher  die  Fischer  —  den  Pedellen  und  dem 
Ausrichter  gegen  6  Pf.  Trinkgeld  ein  Gericht  Kleinfische,  wenn  solches  ab- 
gefordert wird,  was  zu  rechter  Zeit  hier  in  loco  geschehen  muss,  zu 
verabfolgen. 

"2)  Die  Eichelmast  überlässt  die  Universität  der  Gemeinde  gänzlich 
und  unentgeltlich.  Doch  reservieret  sich  die  Universität  das  in  dem 
Üiiiversitäts-Gehölz  zu  Wrietzig  ihr  zustehende  jus  lignandi  nach  den 
Edictis  zu  exerzieren. 

3)  Nachdem  bisher  jeder  Bauer  2  Fisch-  und  2  Staak-*)  oder 
Mistfuhren  zu  leisten  hatte,  will  die  Universität  sich  mit  den  2  Staak- 
oder  Mistfuhren,  die  dem  Weinberg  zu  Wrietzig  zuzuführen  sind  und 
zu  keinem  anderen  Behuf  verrichtet  zu  werden  brauchen,  begnügen. 

4)  Ferner  gibt  sich  die  Universität  zur  Erleichterung  ihrer  Ünter- 
thanen zufrieden  mit  5  Rthl.  beim  jährlichen  sogenannten  Vogtgedinge. 

1)  Bebpfähle. 


116 

Doch  haben  die  Gemeinden  dabei  noch  2  Fuhren  ä  4  Pferden  zu  leisten, 
in  denen  sie  den  Herrn  Rector  Academiae  und  die  Herren  Deputat! 
zura  Vogtgedinge  herausholen,  und  zwar  hat,  wenn  Wrietzig  abholt. 
Lindow  zurückzufahren  und  umgekehrt.  Für  jedes  Pferd  entrichtet  die 
Universität  6  Pf.  zur  Ergötzlichkeit. 

5)  Die  Cossätlien  von  Wrietzig  wollen  für  den  Weinberg  bei 
Wrietzig  die  erforderlichen  Staake  schlagen,  dafür  sie  von  der  Universität 
wie  ehedem  pro  Schock  2  Gr.  Schlaglohn  erhalten  sollen. 

6)  Die  dem  Professor  Diethmar  gehörige  Zlogelbrennerei  bei  Wrietzig 
hört  dies  Jahr  auf;  aber  die  Universität  sichert  sich  das  ihr  jure  dominii 
zustehende  Recht  auf  eine  solche. 

7)  Die  entstandenen  Unkosten  und  Schäden  der  Parteien  sind  aus- 
geglichen. Die  Universität  gibt  die  ihren  Unterthanen  abgepfändeten 
Stücke  zurück. 

Beide  Teile  begeben  sich  jeder  Einrede  gegen  diesen  Kontrakt. 
Auf  gemeinschaftliche  Kosten  soll  Se.  Majestät  um  allerhöchst43  Kon- 
firmation angegangen  werden. 

Dieser  Recess  ist  von  den  königl.  Kommissaren  und  beiden  Parteien 
unterschrieben.  Zwei  L.  S.  sind  beigefügt.  Für  die  Universität  unter- 
schreiben der  Rektor  und  die  4  Dekane  ausserdem  Joh.  Jac.  Moj^er 
(der  Direktor  der  Univ.).  Für  die  Gemeinde  unterschreiben  der  Schulze 
und  4  Bauern  ausserdem  der  Hofrat  Witte  als  Assistent  der  Gemeinde. 

86.  Resoriptum  Regium  wegren  der  Zollfreiheit  vom  Weizen 
im  Karthause.    Cfistriii,  d.  6.  Dee.  1736. 

Cop.  B.  No.  26  fol.  98. 
„Friederich  Wilhelm  König  etc. 

Unsere  etc.  Weilen  nach  eingezogener  Nachricht  die  Universität  zu 
Frauckfurth  von  demjenigen  Waitzen,  den  dieselbe  zur  Karthaus  Brauerer 
benöthiget,  bisliero  Zoll  frey  gewesen,  so  wird  es  fernerhin  dabei  ge- 
lassen und  Euch  solches  zu  Eurer  Nachricht  und  Achtung  hiermit  bekannt 
gemacht.  Seynd  etc.  Cüstrin  den  (Uen  Dec.  1()36. 
An  die  Zoll-Bedienten  zu  Frankf.;  in  simili  Thielo". 

an  die  Zoll-Bedienten  zu  Cüstrin  et  det.  Copia 

der  Universität. 

37.  Pachtkontrakt  zwischen  der  Universität  Frankfurt 
an  einem  und  dem  Weinmeister  zu  Wrietzigr  Jürgren 
Sandow,  dessen  Sohn  und  dem  Gerichtsmann  und 
Krüger  Jürgen  Ostwald  am  anderen  Teile  über  den 
der  Universität   zustehenden  Weinbergr  zu  Wrietzig. 

Frankfurt  a.  0.  13.  Dec.  1736. 

Cop.  B.  No.  26  fol.  [m. 

Zwischen  der  Universität  und  Jürp:en  Sandow,  Weinmeister  zu 
Wrietzig,  und  Hans  Sandow,  dessen  Sohn,   und  dem  Gerichtsmann  und 


1^ 


117 

Krüger     Jürgen    Ostwald    daselbst    ist    folgender    Pachtkontrakt    ge* 
schlössen : 

Die  Universität  vermietet  ihren  bei  Wrietzig  gelegenen  Weinberg 
von  Martini  1737 — 42  incl.  um  84  Rthlr.,  welche  jährlich  auf  Martini 
beim  Quästor  in  landesüblicher  Münze  unerinnert  zu  zahlen  sind  und 
zwar  —  in  anbetracht  der  niedrigen  Pachtsumme  —  ohne  jeden  Abzug 
von  Accise  beim  Verkauf  in  Frankfurt  oder  Nachlass  bei  Misswachs 
etc.  Es  wird  den  Pächtern  als  den  bisherigen  Pächtern  verstattet,  sich 
der  Presse  des  Berges  wie  auch  der  Weinfuhren  —  für  die  gewöhnliche 
(.TcbOhr  von  2  Groschen  pro  Fuhre  —  zu  bedienen,  desgleichen  sich 
der  Dienste  der  Kossäthen  beim  Hacken  zu  gebrauchen  und  sich  den 
Mist  aus  dem  Hirtenstalle  zu  holen  gegen  Entrichtung  des  bisherigen 
Streugeldes  von  18  Groschen  an  den  Hirten.  Desgleichen  dürfen  sie 
sich  jährlich  2  Schock  Zaun-Staaken  aus  dem  Busche  und  48  Schock 
Wein-Stäbel  „bey  denen  Lindowischen  ünterthanen**  —  jedoch  für 
Bezahlung,  nämlich  8  Groschen  für  das  Schock ')  —  anschaffen.  Die 
Mieter  versprechen  weiter  nichts  zu  prätendieren  besonders  keine  weiteren 
Dienstfuhren.  Sie  wollen  den  Weinberg,  Weinstöcke,  Bäume  und  Zaun 
auf  eigene  Kost^jii  in  gutem  Stande  halten,  wo  alte  Bäume  ausgegangen, 
neue  anpflanzen,  jedoch  bevor  ein  alter  Bauin  abgehauen  werden  soll, 
solches  dem  Quästor  anzeigen  etc.  Schliesslich  wird  noch  einmal  betont, 
dass  „unt^r  keinerley  Vorwand"  um  „einigen  Erlass"  an  den  versprochenen 
Pachtgeldern  bei  der  Universität  nachgesucht  werden  dürfe. 

Beide  Kontrahenten  begeben  sich  jeglicher  Einrede  gegen  den 
Vertrag.  Urkundlich  unter  der  Universität  Insiegel  und  gewöhnlicher 
Unterschrift  wie  auch  der  Mieter  eigenhändiger  Unterschrift.  Frankfurt  a.O. 
13.  Dec.  173G. 

L.  S.     G.  W.  King«),  h.  t.  Univ.  Rector. 

Add.  Die  oben  erwähnten  Staaken  sollen  den  Pächtern  von  den 
Bauern  zu  Wrietzig  angeführt  und  die  letzteren  „vermöge  des  Kgl. 
commissarischen  Vergleichs"  dazu  angehalten  werden.  2)  Die  Presse 
und  Bottiche  sollen  in  gutem  Stande  geliefert  und  abgeliefert  werden. 
3)  Zu  den  Mistfuhren  wird  die  Universität  die  Bauern  zu  Wrietzig  „ver- 
möge kommissarischen  Vergleichs''  ebenfalls  anhalten.  Actum  Frank- 
furt a.  0.   17.  Jan.  1737. 

L.  S.     G.  W.  Ring*),  h.  t.  Univ.  Rector. 
George  Sando.     Hanss  Sanclo.     George  Ostwaldt. 

„Weil  Gottfried  Grund  mit  einer  Hand  nicht  füglich  schreiben 
kann,  .so  hat  Secr.  üniv.  seinen  Nahmen  unterschrieben.  Gottfried 
Grundt." 


')  Es  wird  hier  also  noch  dieselbe  Summe  gezahlt  wie  anno  1621,  cf.  S.  47. 
^  Gottfried  Weighard  Ring,  Rector  1736. 


118 

88.  Oeneralpaohtkontrakt  über  die  neui^Uirige  Ver- 
pachtung: der  mittelmärkisehen  Gfiter  und  Hebungren 
der  Universität  an  Oberamtmann  Schwartzmeyer. 
Frankfurt  a.  0.  5.  Mai  1739. 

Cop.  B.  No.  26  fol.  104. 

Zwischen  ior  Universität  Frankfurt  und  dem  königl.  Oberamtmann 
Christian  (iottlieb  Schwartzmeyer  ist  folgender  Pachtkontrakt  geschlossen 
worden  *): 

1)  Es  sollen  die  der  Universität  in  und  um  Prankfurt  zogehdrigen 
Güter  und  Hebungen,  wie  sie  in  dem  durch  (leheimrat  von  Münchow 
verfertigten  Anschlag  spezificiert  sind,  „die  beständige  und  unbeständige 
Gefälle,  die  Dienst  Gelder  derer  Unterthanen,  die  zwey  Vorwerke  zu 
Jacobsdorff  und  vor  der  Heyde  nebst  denen  dazu  gehörigen  Gebäuden; 
Aeckern,  Wiesen,  Gärten,  Hütungen,  Triften,  Schäfereien,  Vieh  Zucht 
und  ander  (jcrechtigkeiten,  das  (^arthauss  nebst  der  Braugerechtig- 
keit, dem  Verlug  derer  KrQge  zu  Jacobsdorff,  Briesen,  Wrietziir 
und  Unter  Lindow,  der  Ziegeley  und  allen  Zubehör  insonder- 
heit ^uch  denen  bey  dem  Jacobsdorfischeu  Vorwerk,  dein  KartJiaus  und 
der  Ziegeley  befindlichen  und  zu  Ende  dieses  Kontrakts  sub  ABC  ver- 
zeichnetem Inventarien  Stücken,  worunter  30  Winspel  neu  angeschaffte.^ 
Weitzen-Maltz  begriffen,  ferner  die  Seen  auf  der  Dobrinischen  und 
Niederjäsarischen  Feld-Mark  nebst  dem  Erb  Pacht-Zins  von  dem  See 
bei  Wrietzig,  die  vier  Weinberge,  die  kleine  Jagd  auf  denen  Feld 
Marken  bey  Wrietzig,  Lindow,  Dobbrin  und  Niederjäsar,  die  musikaliche 


')  Dieser  Kontrakt  hat  nicht  lange  bestanden.  Zwar  zeigt  ihn  das  Kechnungt»- 
buch  V.  1739  tatsächlich  in  Kraft,  in<icui  bei  den  Einnahmen  aus  den  Dörfern 
wiederholt  darauf  verwiesen  wird,  dass  sie  von  SchwartTinoyer  erhoben  seien:  aber 
auf  pag.  32  desselben  Hechnungsbuches  ist  angegeben,  Schwartxmejcr  sei  nach 
*U  Jahren  ^heimlich  davongegangen\  die  Tniversitat  hätte  daher  das  Pachti^eld 
eines  Quartnls,  nfmilich  1928  Rthlr.  15  Gr  ,  verloren  und  mässe  nun  die  Administ-ratiiin 
ihrer  (ifiter  wieder  s^dbst  in  die  Hand  nehiuen.  In  den  Protokollen  der  Jahrr 
1739  n.  40  —  Frankf.  Kogistr.  Ud.  54  (Protocolluin  Acadcmicum  1733—44)  -  ist 
wiederholt  die  Hede  von  den  Schwierigkeiten,  welche  die  Universität  mit  den 
Zahlungen  aus  der  Seh  wart  zmeyer'schen  Pacht  hatte,  cf.  dio  Konrilien  vom  7.  o. 
14.  Oct.  1739,  vom  1.  Jan.  1740,  wonach  Schwartzmeyer  immer  nur  einen  Teil 
seiner  Pacl.tsumme  bezahlt  hatte,  und  vom  20.  April  1740,  wo  er  Zahlung  veraprichl. 
Es  sieht  aus,  als  hätte  er  sich  durch  die  Br.inntweinkonzession  zu  retten  gehofft: 
im  Konsil  vom  6.  April  1740  bittet  er  die  Universität  sich  wegen  Erlangung  der 
Branntweinkoncession  an  den  Hof  zu  wenden.  Aber  schon  nach  dem  Protokoll  des 
Konsils  vom  18.  Mai  desselben  Jahres  scheint  er  sich  nicht  mehr  halten  lu  könoeo, 
und  die  Protokolle  vom  24.  Mai  u.  22.  Juni  handeln  von  seinem  Bankerott  und 
von  Massregeln  dagetien. 


119 

Aufwartung  *)  auf  allen  8  üniversitätsdörfern,  desgleichen  das  Zins  und 
MeMengetrayde"  besagtem  Oberaratmann  Schwartzmeyer  auf  9  Jahre, 
nämlich  von  Trinitatis  178J)  bis  dahin  1748,  in  Generalpacht  überlassen 
werden,  dergestalt,  dass  er  es  nach  seinem  besten  Wissen  und  Gefallen 
aber  hauswirtli(  h  gebrauchen  möge.  Es  behält  aber  die  Universität  sich 
vor:  „Die  Canones  und  Geld  Zinsen,  Städtegülden,  Canonicat-GefäUe, 
Interessen  von  denen  ausstehenden  Kai)italien,  Stipendiengelder,  Inscriptions- 
Gebühren  u.  Straf  Gefälle  wie  auch  den  Mitli-Zins  von  den  Stuben  in 
dem  grossen  Collegio  durch  die  hiezu  bestellten  Personen  einheben  zu 
lassen,  gleich  auch  die  Jurisdiction  auf  denen  verpacht^»ten  Gütern,  ausser 
was  des  Herrn  General  Pächters  Person,  Ehefrau  u.  Kinder  betrifft,  der 
Univers,  vorbehalten  bleibet." 

2)  Die  Herren  Locatores  versprechen  dem  Herrn  Conductor  von 
allem  sub  Titel  ,ständige  Gefälle'  zum  Vorsehlag  Gebrachten  die  Eviction 
zu  leisten  und  das,  was  ohne  sein  Verschulden  nicht  einkommt,  ihm 
zu  vergüten.  Doch  muss  er  die  Praestanda  rechtzeitig  beitreiben,  wobei 
er  auf  sein  Ansuchen  von  Seiten  der  Universität  der  schleunigen  Execution 
wider  die  Säumigen  sich  zu  versichern  hat. 

3)  Pächter  darf  neben  dem  weissen  auch  braunes  Kai-thausbier 
brauen  lassen  und  verspricht  jederzeit  gutes  und  tüchtiges  Bier  zu 
brauen  und  so  den  Debit  desselben  zu   vermehren. 

4)  Die  Taxe  des  Bieres  soll  jährlich  2  mal  —  Ostern  und  Michaelis 
—  mit  Zuziehung  des  Generalpächters  von  der  Universität  gemacht  und 
wie  bisher  die  Tonne  Karthäuser  8  Groschen  teurer  verkauft  werden  als 
das  monatlich  unter  Zuziehung  der  Universität  auf  dem  Rathaus  taxierte 
Stadtweizenbier. 

5)  Professoren  und  Officianten  sollen  nach  alter  Gewohnheit  ihr  Bier 
pro  Tonne  8  Groschen  billiger  als  die  andern  Leute  und  die  20ste 
Tonne  frei  haben  auch  jeder  Zeit  soviel  möglich  vor  anderen  gefördert 
werden. 

G)  Pächter  macht  sich  verbindlich  nirgends  anders  als  auf  dem 
Karthaas  Karthäuser  Bier  zu  brauen  noch  jemals  das  Recept  zu  ver- 
raten. 

7)  Sollte  mit  der  Zeit  die  der  Universität  verlorene  Branntwein- 
gerechtigkeit*) in  dem  Karthause  wieder  herbeigebracht  werden, 
wozu    sich  Unkosten  zu  machen  die  Universität  nicht  imstande  ist,    so 


»)  Of.  das  Protokon  des  Koiisils  v.  7.  Oct.  1739  (Fraiikf,  Rog.  Bd.  54):  Auf 
Ersuchen  des  Schwartzmeyer  hat  dii;  Uiiivcrsilät  in  den  Dörfern  eioe  Circularnoto 
erlassen,  dass  Schwartznicj^er  allein  das  Recht  habe,  Musik  zu  machen.  Schwartz- 
meyer hat  inzwischen  den  Landschaftsmusikanteu  die  Instrumente  wegnehmen 
lassen. 

*)  Den  Yeriast  erlitt  die  Universität  anno  I73'i,  cf.  Hausen,  a.a.O.  S.  59. 


120 

verspricht  die  letztere  die  nötigen  Geräte  anzuschaffen  und  dem  Pächter 
als  beständiges  Inventar  zu  überlassen. 

8)  Damit  Pächter  die  beiden  Vor^verke  besser  benutzen  könne,  wird 
ihm  gestattet,  wenn  bei  den  Aeckem  und  Wiesen  einige  mit  Strauch- 
werk bewachsene  oder  sonst  unbrauchbare  Flecken  befindlich  sein  mögen, 
diese  auf  seine  Kosten  zu  räumen,  jedoch  ohne  Schaden  für  die  umliegenden 
Heiden,  Felder  der  ünterthanen  oder  Nachbarn  und  auf  vorherige  An- 
zeige bei  der  Universität. 

9)  Die  Universität  gestattet,  dass  der  Pächter  die  Ünterthanen  von 
Jacobsdorf  und  Briesen  zu  den  „würklichen  Diensten"  bei  den  Vor- 
werken anlialten  dürfe,  wobei  er  verspricht  den  Professoren,  Officiant^-n 
und  Bedienten  ihr  Deputat-Holz  jährlich  durch  diese  Ünterthanen  in 
die  Stadt  fahren  zu  lassen  und  diese  Fuhren  ihnen  von  den  Dienstfuhren 
abzuschreiben,  dagegen  er  für  jedes  Klafter  18  Groschen  von  dem  Paclit- 
zins  abziehen  darf.  Sollten  die  Ünterthanen  sich  weigern  die  Dienste 
in  natura  zu  leisten  und  Prozess  anfangen,  so  verspricht  die  Universität 
ihre  Assistenz  durch  Vorstellung  bei  Hofe  u.  s.  w.  Aber  der  Herr  Conduct-or 
hat,  weil  diese  wirklichen  Dienste  ihm  nicht  mit  in  Anschlag  gebracht 
sind  und  die  Universität  sich  mit  dem  blossen  Dienstgelde  begnügt, 
die  eventuellen  Kosten  dabei  zu  tragen. 

10)  Die  Herren  Locatores  verbinden  sich  die  Aecker  und  Gärten 
beim  Karthaus  und  den  Vorwerken  wie  auch  die  Weinberge  mit  der 
vollen  Bestellung  zu  liefern  und  den  bisherigen  Spezialpächtern  die  auf- 
gewandten Unkosten  nach  Billigkeit  zu  vergüten.  Dagegen  verspricht 
er,  alles  —  Gebäude,  Zäune,  Gräben  und  alles  Inventar  —  in  gutem 
Stande  wieder  abzuliefern,  bei  Abstehung  eines  Obstbaumes  oder  Wein- 
stockes die  ledigen  Stellen  sofort  wieder  zu  besetzen,  überhaupt  als  guter 
Hausvater  zu  handeln. 

11)  Diejenigen  Reparaturen,  die  an  und  für  sich  nicht  2  Beichsthlr. 
betragen,  werden  dem  Pächter  nicht  vergütet.  Wenn  aber  etwas 
Hauptsächliches  zu  reparieren  oder  zu  bauen  vorfallen  sollte,  so  hat  er 
den  Kector  rechtzeitig  davon  zu  benachrichtigen,  und  wird  die  Universität 
alsdann  das  nötige  verfügen.  Auf  eigenen  Kopf  darf  er  Hauptreparaturen 
oder  gar  Bauten  nicht  unternehmen,  widrigenfalls  ihm  die  Universität 
nichts  vergütet. 

12)  Der  Generalpächter  hat  über  die  Grenzen  und  alle  Gerechtig- 
keiten der  ihm  verpachteten  Güter  ein  wachsames  Auge  zu  h<iben,  da- 
mit nichts  verloren  gehe,  zu  welchem  Ende  die  Universität  verspricht, 
ihn  nicht  rmr  zu  den  Vogtgedingen  sondern  auch  in  Sachen,  die  in 
seine  Wirtschaft  einschlagen,  zu  den  Consiliis  und  allen  Conventibus 
zuzuziehen,  auch  ihm  die  benötigten  Uikunden  zu  communicieren. 
Schwartzmeyer  muss  zu  diesem  Endzweck,  obwohl  ihm  alles  verpachtet  ist, 


121 

von  den  Hebungen  jährlich  richtige  Bechnnngen  führen  und  dieselben 
4  Wochen  nach  Trinitatis  übergeben,  wofür  er  jährlich  ein  Salarium 
von  50  Rthlr.  erhalten  soll,  und  wenn  er  ausserordentlicher  Verrichtungen 
halber  mit  Vorbewusst  des  Rectors  verreisen  muss,  soll  er  täglich 
—  gleich  dem  Quästor  —   16  Groschen  als  Reisediäten  erapftingen. 

13)  Die  ihm  , zugeschlagenen^  ünterthanen  sollen  in  keinerlei  Weise 
graviert  und  weder  das  Dienstgeld  gesteigert  noch  viel  weniger 
Bei-  und  Nebendienste  gefordert  werden,  sondern  die  Konservation  der 
Ünterthanen  soll  ihm  angelegen  sein. 

14)  Pächter  hat  jährlich  zu  zahlen:  7714  Rthl.  (Reichsthaler) 
12  Or.  und  zwar  quartaliter,  nämlich  Crucis,  Lucio,  Reminiscere  und 
Trinitatis  jedesmal  1928  Rthl.  15  Or.  in  guter,  gangbarer  Münze; 
nach  Trinitatis  spätestens  in  3,  nach  den  andern  Quartalen  spätestens 
in  6  Wochen.  Die  Zahlung  ist  an  den  Rector  zu  liefern  gegen  Quittung. 
Um  Martini  hat  Pächter  jährlieh  zu  den  Tischen  der  Kommunität 
4  Wispel  „von  dem  ordinären  Pachtgetreyde  der  ünterthanen*)"  und 
8  Schffl.  Roggen  in  natura  zu  liefern,  wofür  er  nach  Anschlag  60  Rthl. 
8  Gr.  von  dem  betreffenden  Quartalspachtgeld  abziehen  darf.  Sollte 
die  Zahlung  in  der  gesetzten  Zeit  nicht  erfolgen,  so  darf  die  Universität 
ohne  Umstand  mit  Execution  verfahren. 

15)  Sollte  durch  Schuld  des  Pächters,  der  Seinigen  oder  seines 
Gesindes  Feuer  ausbrechen,  so  ist  Pächter  für  allen  Schaden  haftbar. 
Durch  Wind,  Blitz  oder  böswillig  ohne  sein  Verschulden  angelegtes 
oder  aus  der  Nachbarschaft  gekommenes  Feuer  verursachte  Schäden  an 
(Gebäuden  ersetzt  die  Universität,  die  dann  sobald  als  möglich  alle 
Wirtschaftsgebäude  wieder  aufzubauen  hat.  Verluste  am  Inventar  oder 
„an  demjenigen,  wovon  er  die  Pachte  abgeben  muss"  trägt  nach  vorher- 
gehender Taxe  zur  Hälfte  die  Universität.  An  seinen  privaten  Mobilien 
und  Baarschaften  geschehenen  Schaden  trägt  Schwartzmeyer  allein. 

16)  Verlust  bei  Schaf-  und  anderem  Viehsterben  ersetzt  die  Uni- 
versität nicht,  da  nichts  von  dem  Vieh  —  ausser  sehr  wenigen  Inventarien- 
Stücken  bei  dem  Vorwerk  zu  Jacobsdorf —  derselben  eigentümlich  zugehört, 
auch  in  dem  neuen  Etat  zu  den  Remissionen  nur  100  Rthl.  ausgesetzt 
sind,  welche  für  alle  Ünterthanen  und  Censiten  nicht  allein  bei  Frank- 
furt sondern  auch  in  der  Altmark  ausreichen  sollen.  Doch  verspricht 
die  Universität,  dass,  wenn  S.  Maj.  für  solche  Fälle  einen  Fond  an- 
zuweisen geruhen  werde,  sie  dem  Generalpächter  eine  billig  massige 
Remission  geben  werde.  Bei  Misswachs  oder  Hagelschaden  soll  Pächter 
bei  Zeiten  um  Besichtigung  und  Untersuchung  bitten,  und  wird  der 
Schaden    so   gross    befunden,    dass  Pächter  nicht  die  Aussaat  erhoffen 


^)  Darunter  ist  m.  E.  Hafer  verstanden. 


122 

kann,  so  soll  ihm  die  H&lfte  des  bei  dem  Anschlag  znr  Arende  an- 
gesetzten Korns  remittiert  werden.  Alle  anderen  Unglücksfälle,  wie 
sie  anch  immer  heissen,  ansser  Krieg  und  Pest,  hat  er  allein  zu 
tragen. 

1 7)  Zur  Sicherung  der  Universität  setzt  Herr  Generalpächter  nicht 
nur  sein  jetziges  und  künftiges  Vermögen  „zu  einem  wahren  Unter- 
pfande"  sondern  verspricht  vor  Uebergabe  der  Güter  2000  Rthl.  Kaution 
zu  legen,  desgl.  an  Vieh  und  anderen  Inventarstücken  auf  die  Vor- 
werke und  das  Karthaus  mindestens  für  800  Rthl.  anzuschaffen,  eben- 
falls zum  eventuellen  Unterpfande  für  die  Universität. 

18)  Stirbt  der  Pächter  während  der  Pachtzeit,  so  sollen  dessen 
Erben  den  Kontrakt  fortsetzen.  Wenn  sie  sich  aber  der  Pacht  begeben 
wollen,  so  müssen  sie  doch  das  Todesjahr  über  aushalten  und  richtig 
zahlen  auch  nach  Ablauf  desselben  alles  Invenfcir  etc.  gut  abliefern. 
Eher  wird  die  Kaution  nicht  zurückgegeben. 

19)  Bei  Streitigkeiten  zwischen  Pächter  und  Universität  sollen 
beide  Teile    einen   Kommissar  erbitten  zur  gütlichen  Begleichung  oder 

'   rechtlichen  Entscheidung  der  Differenzen  *). 

20)  Beide  Teile  begeben  sich  jeder  Einrede  und  Rechtswohlthat 
insbesondere  „der  Verletzung  über  die  Helfke,  der  Arglistigkeit,  Ueber- 
eylung  und  Gewalt  nicht  verstandener  Dinge"  etc. 

Urkundlich  in  duplo  ausgefertigt  und  eigenhändig  unterschrieben 
von  dem  Rektor  und  den  4  Decanen  unter  dem  UniversitÄtssiegel  und 
von  dem  Generalpächter  unter  dessen  gewöhnlichem  Petschaft.  Frank- 
furt a.  0.  5.  Mai   1739, 

L.S.  J.  F.  Polack«)  h.  t.  Rector,  J.  M.  Siegel,  J.  W.  Trier'), 
A.  0.  Gölicke*),  F.  W.  Rolofif. 

L.  S.     Christian  Gottlieb  Schwartzmeyer. 

89.  Reeess  zwischen  der  Universität  Frankfürt  und  den 
Gemeinden  ihrer  Dörfer  Jacobsdorf  und  Briesen  einer- 
seits und  Mi^i^r  v.  Stranz  Erbherm  auf  Petersdorf 
andererseits,  eine  Triftgrereehtigrkeit  betreffend.  Frank- 
furt a.  0.  22.  JuU  1749. 

Cop.  B.  No.  26  fol.  141  b. 

Die  Gemeinden  von  Jacobsdorf  und  Briesen  haben  sich  beschwert, 

dass    durch    die    Trift    des    Herrn  von  Stranz  von  Petersdorf  nach  der 


')  Cf.  Geh.  Staats-Archiy  Berlin  Kcp.  51  no.  29  (Minist-A.  no.  26.)  Kabinets- 
ordre  vom  4.  Ang.  1740.  Dem  Gcneralp&chtcr  SchwarUmoycr  wird  in  dem 
wegen  seiner  schlechten  Oeconomic  mit  der  Universität  Frankfurt  geführten  Streik 
eine  Commission  bewilligt. 

«)  Joh.  Friedr.  Polack,  Rektor  1737,  39,  41,  44,  48,  53,  61. 

•)  cf.  S.  111  Anm.  3. 

«)  Andreas  Ottomar  Gölicke  Rektor  1721,  25,  29,  88,  37. 


128 

Karthänser  Heide  ihre  Aecker  geschädigt  werden.  Der  von  der  Uni- 
versität deputierte  Professor  Polack  hat  in  Anwesenheit  beider  Kontra- 
henten die  Trift  in  Augenschein  genommen,  ausgemessen  und  die 
Streitigkeiten  durch  folgenden  Vergleich  zwischen  den  Parteien  für 
immer  gütlich  behoben: 

1)  Stranz  wird  „nochmals  ausdrücklich^  das  Recht  zuerkannt 
Hörn-  und  Schafvieh  von  Petersdorf  nach  der  Heide  hin-  und  zurück- 
zutreiben durch  das  strittige  Gebiet,  und  zwar  von  beiden  Seiten  2^/,  Buten 
—  im  Ganzen  5  Ruten  —  breit,  nicht  weiter.  Darin  soll  er  und  seine 
Nachfolger  als  Erbherm  und  Besitzer  des  Gutes  Petersdorf  nicht  turbieret 
werden. 

2)  Die  durch  solche  Trift  geschädigten  Leute  sind:  der  Leinweber 
Baschken  zu  Jacobsdorf  und  der  Kossäth  Christian  Rasken  zu  Briesen.  Zu 
ihrer  Scbadloshaltung  tritt  Stranz  ihnen  ein  entsprechendes  Stück  Land  „an 
Aussaat^  auf  seinen  Petersdorflschen  Feldern  und  Briesen'schen  Aeckem 
ab:  Leinweber  Baschken  erhält  von  Stranz'schem  Petersdorfer  Grund 
und  Boden  2  Bücken.  Ein  Bücken  davon  soll  die  Entschädigung  für 
sein  Stück  in  Jacobsdorf  sein  und  ihm  und  seinen  Nachkommen  erb- 
und  eigentümlich  gehören.  Der  2te  Bücken  soll  ihm  aber  nur  miets- 
weise gegeben  sein  gegen  einen  zweitägigen  Dienst  in  der  Ernte  mit 
der  Sense  ohne  Speisung;  und  zwar  lässt  Stranz  ihm  diesen  zweiten  Bücken 
geneigtest  auf  Lebenszeit  zii  beliebiger  Benutzung.  —  Der  Kossäth  Basken 
erhält  zur  Vergütung  und  hat  als  solche  gern  angenommen  ein  an  seinen 
Acker  gränzendes  Stranz'sches  StückLand  von  2Buten  Breite  und  34  Buten 
Länge,  was  reichlich  ist. 

Ferner  ist  auf  Vorschlag  des  Professor  Polack  der  Weg  zur  Trift, 
der  früher  um  den  Sandberg  herum  ging,  durch  die  versandeten  Aecker 
der  12  Jacobsdorfer  Kossäthen  näher  gelegt  worden,  und  diesen  Kossäthen 
hat  Stranz  zu  ihrer  grössten  Zufriedenheit  als  Ersatz  ein  Stück 
Land  Petersdorfer  Grundes  angewiesen  als  rechtmässiges  Eigentum  zu 
freier  Benutzung,  jedoch  unter  der  Bedingung,  dass  die  12  Kossäthen 
ein  bestimmt  bezeichnetes  Stück  nicht  umpflügen  und  beackern  dürfen. 

Gegen  diesen  Kontrakt  begeben  sich  die  beiden  Teile  jeder  Ein- 
rede. Urkundlich  unter  der  Universität  Insiegel,  Unterschrift  des  Bektors 
und  der  i  Decane,  des  von  Stranz  mit  dessen  vorgedrücktem  angeborenen 
Petschaft  und  der  Schulzen  und  Gerichte  der  Dörfer  Jacobsdorf  und 
Briesen  namens  der  beiden  Gemeinden')  in  duplo  ausgefertigt.  Ein 
Exemplar  hat  v.  Stranz  erhalten,  eins  verwahrt  die  Universität.  Frank- 
furt a.  0.  22.  Juli  1749. 


')  Die  Unterschriften  der  Schalzen  und  Gerichte  fehlen  in  der  Kopie. 


124 

L.  S.  J.  6.  von  Hackemann  h.  t.  Rektor  Univ.  *).  J.  C.  Pessler 
D.  Fac.  iur.  h.  t.  I)ec. '),  J.  F.  Carthäuser  Fac.  med.  h.  t  Dec.^. 
J.  M.  Siegel  Fac.  Theol.  h.  t.  Dec.     J.  F.  Polack  h.  t.  I)ec.*). 

L.  S.     Hanns  Albrecht  v.  Stranz. 


')  Johann  GoUliob  v.  Hackemann,  Rektor  1744,  49,  55,  64. 
')  Job.  Christoph  Pessler,  Rektor  1742,  46,  50. 
*)  Job.  Friedr.  Cartheusor,  Rektor  1743,  47,  51,  60. 
*)  cf.  S.  122  Anm.  2. 


Druckfehler. 


15  Zeile 

16 

lies  1811 

sUtt  1711. 

18      . 

8 

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Z. 

23      , 

13 

„     geben 

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gehen. 

26      . 

4 

„     Aus 

» 

Auss. 

27      . 

12 

„     Retardaten  „ 

Retradaten. 

31  Anm. 

2 

„     Kossathen   „ 

Kossuth. 

Aus  dem  ersten  Jahrzehnt  der  Universität 

und 

die  ältesten  Dekanatsbücher 

der  Juristen  und  der  Mediziner 


FESTSCHRIFT 


7.ur 


vierhunder1jähl?igen  Jubelfeier  der  Alma  Mater  Viadrina 

26.  April  1906 

hei*  ausgegeben 

von 

Gustav   Bauch 


Breslau 

Verlag  von   M.   tt   H.   Marcus 


Inhaltsverzeichnis 

Seite 

Einleitung V— XX 

A.  Aas  dem  ersten  Jahrzehnt  der  Universität: 1 — 47 

I.  Publii  Yigilantii  Bacillarii  Axungio  poote  et  oratoris  Franck- 
phordiane  urbis  ad  Oderam  et  Gjmnasii  litterarii  introductionis 

Ccrcmoniarnmque  obscrnatarum  descriptio.     1507 l — 32 

II.  Ordinatio  Noiia  siuc  Reformatio    Studii    florentissimo  Achade- 

mie  Prancophordiane.     1512 33—39 

III.  Ordinatio  Completionis  pro  gradibus  Magisterii  et  Baccalaurea- 
tus  in  artibus  secundum  duas  famosiorcs  Thomistarum  et  Sco- 
tisantium  opiniones.     In  achademia  Francophordiana.     1512.  40— 4G 

IV.  Expense  ordinarie  Promotionum  in  gjmnasio  Francophordiano 

c.  1512 47 

B.  Das  älteste  Dekanatsbuch  der  juristischen  Fakultät.  150B 

bis  1632 48— G8 

(•.      Das    älteste  Dekanatsbuch    der  medizinischen  Fakultät. 

1519  bis  1597  bzw.  Ifi05 C9-93 


Einleitung. 

A.  Die  hier  unter  I  bis  IV  folgenden  Stücke  haben  die  zwei 
Eigenschaften  miteinander  gemein,  daß  sie  alle  die  Jugendzeit  der 
Frankfurter  Universität  betreffen^)  und  daß  ihre  Originale  samtlich 
Unica  sind.  Die  wichtigen  amtlichen  Dokumente  II  —  IV  hat  Dr. 
Molsdorf  als  Einblattdrucke  aus  dem  literarischen  Nachlasse  des  ersten 
Rektors  Konrad  Wimpina  in  den  beiden  Bänden  einer  von  diesem  einst 
besessenen  venezianischen  Inkunabel  der  Königlichen  und  üniversiäts- 
Bibliothek  in  Breslau  sorgfältig  eingeklebt  vorgefunden*)  und  nach 
Loslösung  aus  ihrer  SchluDMnerstätte  den  Cimelien  der  Bibliothek  ein- 
verleibt. Das  Stück  I,  die  Descriptio  des  Humanisten  Publius  Vigilantius 
Axungia,  hat  im  Jahre  1705  W.  E.  Tentzel  der  Frankfurter  Universität 
geschenkt '),  und  so  hat  auch  diese  den  Weg  zu  den  Cimelien  derselben 
Bibliothek,  der  Erbin  der  Frankfurter  Universitäts-Bibliothek,  gefunden. 

I.  Man  könnte  einwenden,  daß  die  Descriptio  Franckphor- 
diane  urbis  ad  Oderam  et  gymnasii  litterarii  introductionis 
ccremoniarumque  obseruatarum  des  Vigilantius*)  von  Rechts 
wegen  weder  zu  den  Akten  noch  zu  den  Urkunden  der  Frankfurter 
Universität  zu  rechnen  sei  und  daher  hier  keinen  Platz  verdiene.  Die 
Sache  verhält  sich  aber  doch  wohl  etwas  anders.  Denn  als  Verlaut- 
barung eines  zeitgenössischen  Schreibers,  der  als  ordentlicher  Lektor  der 
Lehrerschaft  der  Universität  angehörte  und  sogleich  bei  der  ersten  Ein- 
richtung als  einziger  Dozent  die  Vorlesungen   inaugurierte   wie  bei  der 


')  Für  die  Frankfurter  UniTersitätsverhältnisse  dieser  Zeit  und  die  in  Betracht 
kommenden  Persönlichkeiten  verweisen  wir  auf  G.  Bauch,  Die  Anfange  der  Uni- 
versität Frankfurt  a.  0.,  etc.,  Berlin  1900. 

2)  Vgl.  Zentralblatt  für  Bibliothekswesen  XXII,  571  fif. 

^)  Nach  seiner  eigenhändigen  Widmung  in  dem  Original. 

♦)  Zu  Vigilantius  vgl.  G.  Bauch,  Die  Anfänge  etc.,  besonders  7,  9—11,  23—25, 
97—99,  113—116,  und  Die  Universität  Erfurt  im  Zeitalter  des  Frühhumanismus 
76,  77. 


_  ^^ 

Inthronisation  als  Zeuge  und  Festredner  mitwirkte,  entsprcht  die  De- 
scripto  gewissermaßen  einem  Protokoll  über  die  geschilderten 
Vorgänge  und  sie  bringt  auch  die  sonst  nirgends  überlieferten  offi- 
ziellen Redeleistungen  bei  dem  Festakte  in  vollem  Umfange.  Beckmann 
gab  zwar  in  dem  Auctuarium  Notitiae  Universitatis  Francofurtanae  ^) 
auch  schon  einen  Abdruck  der  Descriptio,  aber  nach  einer  minderwertigen 
Abschrift,  sodaß  sich  auch  aus  diesem  Grunde  ein  Neudruck  des  so 
seltenen  Werkes  rechtfertigt. 

Das  inhaltsreiche,  enggedruckte  Büchlein  besteht  aus  20  Blättern 
in  Quartformat  mit  den  Signaturen  aij  bis  dij,  nur  die  letzte  Seite  ist 
leer  und  das  Titelblatt  trägt  als  Schmuck  in  Wappenumrahmung  den 
sitzenden  brandenburgischen  Adler  mit  dem  Kurschildchen  auf  der 
Brust ^.  Die  eben  nicht  seltenen  Druckfehler  sind  in  unserem  Nach- 
drucke stillschweigend  verbessert,  nur  an  den  folgenden  Stellen  mußten 
Konjekturen  dafür  zu  Hülfe  genommen  werden:  S.  10  Z.  29  ist  für  cucte: 
aucte,  S.  19  Z.  11  für  euenire:  innuenire,  S.  22  Z.  9  für  multuigarij: 
multijugam  (oder  multiuariam  ?  Wohl  Konfusion  aus  den  beiden  Wörtern) 
und  Z.  10  für  strictis  fascijs  cuius  cinctos:  strictos  fascijs,  cunis  cinctos, 
S.  23  Z.  4  für  corpore  valido:  colore  pallido  (wegen  des  folgenden  im- 
becilli  corpori)  und  Z.  21  für  nox:  mox,  S.  24  Z.  13  für  visus:  usus, 
S.  27  Z.  13  für  das  sinnlose  concidit:  contulit,  S.  29  Z.  2  für  utrumque: 
utcunque  und  S.  31  Z.  29  für  nostre:  noscere  eingesetzt  worden.  Kleinere 
konjekturale  Ergänzungen  sind  durch  Klanunem  kenntlich  gemacht. 
Die  verwahrloste  Interpunktion  wie  der  willkürliche  Wechsel  im  Groß- 
und  Kleinschreiben  im  Text  wurden  schonend  aber  tunlichst  reduziert. 
Die  Dedikationsüberschriften,  der  Titel,  der  Kolophon  des  Druckers  und  die 
beigegebenen  Verse  sind  inbezug  auf  Orthographie  und  Interpunktion 
als  für  unsere  Zwecke  nebensächlich  auch  als  quantitö  n^gligeable  be- 
handelt und  im  allgemeinen  in  ihrem  ursprünglichen  Zustande  belassen 
worden.  Das  schlechte  griechische^)  Zitat  S.  27  Z.  28  ist  ebenfalls  mit 
Absicht,  als  charakteristisch  für  das  Wissen  des  Vigilantius,  unver- 
ändert geblieben,  und  das  der  Zeit  noch  eigene  Schwanken  in  der 
Schreibung  von  rhetorica  und  Aristoteles  wurde  deshalb  auch  beibehalten. 

n.  Nun  wenden  wir  uns  den  offiziellen  Aktenstücken  zu.  Die 
Ordinatio  Noua  siue  Eeformatio  Studii  florentissime  Achade- 
mie  Francophordiane  kennzeichnet  sich  beim   ersten  Blick  als  ein 


>)  Frankfurt  a.  0.  1707,  Fol. 

')  Außerdem  hat  der  Drucker,  Konrad  Baumgarten  aus  Rothenburg,  eins 
seiner  Signete  auf  der  vorletzten  Seite  unter  dem  ihn  behandelnden  Distichon 
angebracht. 

3)  Das  Griechische  ist  noch  mit  gotischen  Typen  gesetzt. 


vn 

sehr  wichtiges  universitätsgeschichtliches  Dokument,  da  sie  uns  als  erster 
erhaltener  Index  lectionum  der  Alma  Mater  Viadrina  oder  Rotulus 
doctorum  profitentium,  wie  man  im  XVI.  Jahrhundert  sagte,  in  die 
volle  Besetzung  und  den  Lehrplan  aller  Fakultäten  einftlhrt.  Sie  gibt 
sich  zugleich  durch  den  Beisatz  Reformatio,  da  die  am  Kopfe  des 
Patents  genannten  üniversitätsmagistrate,  unter  denen  der  Rektor 
und  der  Dekan  der  Artisten  fehlen,  weil  die  Publikation  offenbar  ganz 
kurz  vor  Beginn  eines  neuen  Semesters  erfolgte,  sodaß  die  Namen  beider 
sofort  obsolet  geworden  wären:  Konrad  Wimpina,  der  Dekan  der 
Theologen,  Johann  Eberhart,  der  Dekan  der  Juristen  und  Ordinarius, 
Eberhard  Quttenberg,  der  Dekan  der  Mediziner  und  Paul  Brede- 
kow,  der  Fraepositus  des  Gollegium  maius,  sich  ausdrücklich  als 
Mandatare  des  Kanzlers  der  Universität  Bischofs  Dietrich 
von  Lebus  vorstellen,  als  Maßregel  des  Ausbaus  der  Universität, 
als  Weiterführung  und  Abschluß  der  Qründungsbestrebungen, 
zu  erkennen,  deren  Hauptanreger,  Mittelpunkt  und  Leiter  der  Kanzler 
Dietrich  von  Bülow  war*). 

Die  Zeit  der  Abfassung  der  Reformatio,  die  schon  Molsdorf 
mit  Erfolg  festzulegen  gesucht  hat^),  fällt  in  das  zu  Ende  gehende 
Wintersemester  1511/12,  und  der  Erlaß  ist  als  aktueller  Index  lectio- 
num, wie  aus  der  Ansetzung  der  ersten  artistischen  Vorlesung  auf  die 
fünfte  Morgenstunde  und  besonders  auch  aus  der  Voraussetzung  eines 
thomistischen  artistischen  Dekans  (worüber  wir  weiter  unten  ausführ- 
licher handeln  wollen)  hervorgeht,  bereits  auf  das  Sommersemester  1512 
berechnet.  Die  Grenze  rückwärts  gibt,  daß  der  ordentliche  Professor 
Magister  Achatius  Frundt  erst  im  Sommer  1511  nach  Frankfurt  ge- 
kommen ist,  und  die  Grenze  nach  vorwärts,  daß  der  ordentliche  Lektor 
Vigilantius  im  Sommer  1512  den  Tod  durch  Mörderhand  gefunden  hat. 
Johann  Eberhart  wird  in  der  Aufschrift  als  Dekan  der  Juristen,  im  Kontext 
aber  nicht  mehr  als  solcher  bezeichnet.  Da  sein  Dekanat  bis  zu  dem 
Termin  St.  Georgii  (23.  April)  1512  lief  und  das  hier  anon)rme  artis- 
tische Winterdekanat  in  diesem  Jahre  ganz  ausnahmsweise  schon  mit 
dem  10.  April  abschloß,  so  gewinnen  wir  als  äußersten  Terminus  ad 
quem  für  die  Publikation  der  Ordinatio  den  10.  April.  Die  Dekanate 
des  Theologen  Wimpina  und  des  Mediziners  Guttenberg  kommen  für 
die  Berechnung  nicht  in  Betracht,  da  wir  über  die  Dauer  dieser  Deka- 
nate nicht  sicher  unterrichtet  sind.  Und  so  bleibt  als  Termin  etwa 
Ostern  (11.  April)   1512. 


*)  Hierza  vgl.  0.  Schwarzer,   Das    Kanzlorauit  an  der  Universität  Frank- 
furt a.  0.,  Breslau  1900,  6  f.,  11  f. 
^)  Zentralblatt  etc.  XXU,  573. 


VIII 

Wenn  wir  die  Ordinatio  nova  zunächst  als  Rotulus  doctorum 
und  Index  lectionum  würdigen,  so  ist  bei  der  Zusammensetzung 
des  Lehrkörpers  und  der  Anordnung  der  Vorlesungen,  beides  nach  den 
einzelnen  Fakultäten  betrachtet,  hervorzuheben,  daß  im  Gegensatze  zu 
der  festen  Geschlossenheit  der  mittelalterlichen  Universitäten  hier  der 
Unterschied  zwiischen  den  ordentlichen  Dozenten  und  den  neben 
ihnen  Lehrenden  so  ziemlich  verwischt  erscheint. 

Bei  den  Theologen  sind  als  Lesende  8  Männer  verzeichnet  und 
darunter  nur  3  Magister  gegenüber  5  Baccalaren  verschiedener  Stufe; 
bei  den  Juristen  lesen  unter  10  Dozenten  (\  Doktoren,  1  Licentiatund 
3  Baccalare;  bei  den  Medizinern  mit  3  Lehrern  sind  2  Doktoren  und 
1  Baccalar;  bei  den  Artisten  allein  sind  alle  1(>  Lehrenden  Magister. 
Die  beiden  Poetae  et  Oratores  rangieren  fiirsich*).  In  Wirklichkeit 
sind  sämtliche  Baccalare  der  höheren  Fakultäten,  mit  einziger  Ausnahme 
des  Religiösen  Johann  Zilslaw  bei  den  Theologen,  da  sie  zugleich  Magistri 
artium  sind  und  als  solche  irgendwie  bei  dieser  Fakultät  als  lehramt- 
lich tätig  aufgeführt  werden,  ordentliche  Angehörige  der  Artistenfakultät. 
Auch  der  Magister  artium  und  Doctor  iuris  utriusque  Johann  Lindholz, 
obgleich  er  ausdrücklich  als  stipendiatus  lector  unter  den  Juristen  mit 
aufgezählt  wird,  fUUt  unter  dieselbe  Rubrik.  Der  Licentiat  Johann 
Wendland  ist  Stipendiat,  besoldeter  juristischer  Lektor,  wie  die  Dokt4)ren 
der  Fakultät,  von  denen  nur  Dr.  Johann  Eberhart  dazu  noch  als  Ordi- 
narius bezeichnet  wird  und  als  solcher  kanonisches  Recht  vertritt.  Es 
fehlt  an  einem  Ordinarius  für  Zivilrecht. 

In  Bezug  auf  die  Vorlesungen  ist  zu  bemerken,  daß  Lectiones 
ordinariae  und  extraordinariae  nur  bei  den  Juristen  scharf  ge- 
schieden sind.  Für  die  Artisten  werden  wir  diese  Scheidung  auch,  doch 
erst  später  genauer,  feststellen  können.  Vorläufig  ist  nur  darauf  hin- 
zuweisen, daß  die  Eruditio  epistolarum  und  die  Lektionen  der 
Poetae  et  Oratores  aus  den  ordentlichen  Vorlesungen  auszuschließen 
sind.  Ob  es  als  ein  redaktionelles  Versehen  aufzufassen  ist,  daß  das 
Kolleg  de  Anima  zweimal  als  ordentliches  in  der  Secunda  repetitio  pro 
baccalaureatu  secundum  viam  Scotistarum  erscheint*),  läßt  sich  nicht 
entscheiden.  Die  Vorlesungen  der  Baccalare  der  höheren  Fakul- 
täten müßten  von  Rechts  wegen  alle  als  außerordentliche  zu  be- 
zeichnen sein,  bei  den  Juristen  sind  jedoch  die  der  Baccalare  Fabian 
Funck  und  Wolfgang  Redorffer  in  iure  pontificio  ausdrücklich  unter  die 
ordentlichen  gestellt.     Die  Fakultät  hatte  demnach  zuwenig  ordentliche 


')  Über  das  Verhältnis  der  Poetae  et  Oratores  zur  Univorsitlit  Tgl.  G.  Hauch, 
Die  Anfange  etc.,  98. 

'^)  liier   unten  8.  38   bei  den  Magistern  G.  Haugwitz  und  J.  Guntzenhausen. 


IX 

Lehrer.  Bei  den  Medizinen)  fehlt  die  Ansetzung  von  Disputationen 
ganz,  und  daß  das  schwierige  Kolleg  der  dunklen  Aphorisnii  des  Hippo- 
krates  in  den  Händen  eines  Baccalars,  Andreas  (Henrici  de)  Berlin, 
ruht,  ist  mindestens  sonderbar.  Bei  den  Theologen  sucht  man  vergeb- 
lich nach  einem  biblischen  Kolleg  (für  die  ersten  Anfänger),  dafür  sind 
die  Grad  Vorlesungen  aller  Baccalare  der  Fakultät  angegeben,  die  doch 
nur  zufällige,  keine  ordentlichen  waren,  sodaß  die  künstliche  Fülle  des 
tlieologischen  Vorlesungsverzeichnisses  (fünf  Vorlesungen  über  die 
Sentenzen  des  Lombarden!)  ziemlich  reklamenhaft  wirkt. 

Zusammenfassend  wollen  wir  darauf  aufmerksam  machen,  daß  diese 
Ordinatio  nova  wegen  ihrer  Ausführlichkeit  und  Buntheit  von  nicht  zu 
unterschätzender  Bedeutung  als  Quellenbeitrag  für  eine  Untersuchung 
über  die  Entwicklung  der  späteren  ordentlichen  Professuren  ist. 

Den  breitesten  Raum  nehmen  in  dem  Vorlesungsverzeichnisse  die 
Bestimmungen  für  die  Artisten  ein,  und  dieser  Umstand  wird  uns  zu 
der  Erklärung  des  Nebentitels  Ordinatio,  „sine  Reformatio''  führen. 
Denn  nicht  bloß,  weil  die  Fakultät  wegen  der  Vielseitigkeit  ihrer  Dis- 
ziplinen viel  Einzelbestimmungen  nötig  hatte  und  weil  sie  auch  schon 
wenigstens  das  erste  Examen,  für  das  Baccalaureat,  mit  in  ihre  Per- 
spektive zog,  ist  ihr  Lehrplan  besonders  beachtenswert  für  —  Frankfurt. 

In  dem  offenen  Briefe  der  Verfasser  an  die  akademische  Jugend 
wird  über  die  höheren  Fakultäten  kurz  und  summarisch  hinweggeglitten, 
und  auf  sie  kann  sich  deshalb  kaum  der  Ausdruck  Reformatio  be- 
ziehen. Dagegen  werden  die  Artisten,  Thomisten  und  Scotisten,  rühmend 
hervorgehoben  und  mit  ihnen  die  Interpreten  der  politiores  et  humanae 
litterae  und  ihre  Leistungen  für  die  Studenten,  deshalb  müssen  wir 
hier  nach  der  Deutung  von  Reformatio  suchen. 

Für  die  Artisten  sei  vorausgeschickt,  daß  es  bisher  nicht  möglich 
war,  sich  ein  richtiges  Urteil  über  die  Berücksichtigung  der  verschie- 
denen scholastischen  „Wege**  an  der  Universität  zu  bilden^),  die 
Ordinatio  verbreitet  mit  einem  Schlage  darüber  Licht.  Wenn  die  Uni- 
versität Erfurt  die  einzige  in  Deutschland  gewesen  ist,  die  allezeit  nur 
für  die  „Via  moderna",  den  Occamismus  oder  Terminismus  oder 
Nominalismus,  wie  ursprünglich  herabsetzend  die  thomistischen  Gegner 
sagten,  oflen  stand  ^),  so  hat  Frankfurt,  ebenso  einseitig,  stets  nur  der 
„Via  antiqua"  oder  dem  Realismus  gedient.    Beide  Zweige  der  Reales, 


')  G.  Bauch,  Die  Anfänge  etc.,  84.  Thumistcn  und  Scotisten  werden  er- 
wähnt, ebenda  126.  In  den  Statuten  der  Universität  und  der  Artistenfakultät,  so- 
weit sie  erhalten  sind  (vgl.  Acten  und  Urkunden  Heft  II  und  III),  ist  garnichts 
hierüber  zu  finden. 

')  G.  Bauch,  Die  Universität  Erfurt  im  Zeitalter  des  Frnhhumanismus,  11  f. 


die  Thoraisten  und  die  Scotisten,  waren  hierbei  gleiclimäßi^ 
vertreten  und  standen  ebenso  gleichberechtigt  und  lehramtiich 
fest  organisiert  neben  einander.  Aus  der  Ordinatio  nova  nnd  der 
weiter  unten  zu  besprechenden  Ordinatio  completionis  ist  zu  folgern, 
daß  sie  sich  auch  semesterweise  in  der  Verwaltung  des  Dekanats 
ablösten,  wie  bei  den  sonnabendlichen  Disputationes  ordinariae 
thomistische  und  scotistische  Magister  im  Vorsitz  alternierten. 

Wenn  wir  die  einzelnen  scholastischen  Hauptvorlesungen  als 
allen  damaligen  Universitäten  gemeinsam  beiseite  lassen,  so  wollen  wir 
doch  auf  den  planmäßigen  Betrieb  eingehen,  soweit  das  die  Ordinatio 
nova  erlaubt,  denn  ihre  Zusammenstellung  ist  leider  nicht  durchsichtijr 
klar,  die  Überschriften  Repetitio  prima  pro  baccalaureatu,  Repetitio 
secunda,  Repetitio  tertia  sind  vielmehr  irreftlhrend,  weil  auch  die  Vor- 
lesungen für  die  Magistranden  dazwischengemengt  sind.  Sogleich  bei 
der  ersten  Rejietitio  in  logicalibus  wird  gesagt  „in  vim  tentaminis**^, 
nicht  „per  modum  tentaminis**,  was  im  Grunde  nur  Repetitio  schlechtweg 
bedeuten  würde,  während  in  vim  tentaminis  im  ersten  Semester  gar 
keinen  rechten  Sinn  hat.  Bei  der  zweiten  Repetitio  ist  verständlicher 
nur  von  Repetitio  in  paruis  logicalibus  (Petri  Hispani  tractatibus) 
die  Rede.  FQr  das  dritte  Semester  war  die  Repetitio  in  grammatica 
in  vim  tentaminis  angesetzt^),  und  wenigstens  das  ist  deutlich  und 
als  ein  sichtbares  Stück  der  Reformatio  anzusehen:  die  Reformatio 
sollte  das  mit  dem  Baccalaureatsexamen  verbundene  Vor- 
examen, Tentamen  genannt,  ersetzen  durch  eine  der  Meldung 
zum  Examen  vorangehende  Repetitio  in  vim  und  zugleich  loco  tenta- 
minis. Exercitiura  hat  auch  die  Bedeutung  von  Repetitio,  doch  mit 
dem  Nebensinn  Einübung  zu  Disputationszwecken,  und  Resumptio, 
die  dritte  Art  der  Repetitio,  könnte  man  wohl  als  private  Einpaukerei 
auf  alle  methodischen  und  positiven  Seiten  des  Examens  bezeichnen. 
Die  Resumptionen  sind  meist  auch  die  Vorläufer  der  heutigen  „pri- 
vatim"  gehaltenen  Vorlesungen,  nicht  die  der  Seminaria  oder  Übungen. 

Am  Ende  der  Repetitio  prima  der  Baccalaureanden  er- 
scheinen als  ordentliche  Fächer  unter  den  mäßig  humanistisch  ge- 
bildeten artistischen  Magistern  Michael  Risch  und  Andreas  Henrici  ein- 
gefügt die  humanistische  Rhetorik  und  die  humanistischen 
Grammatiken  des  Sulpicius  Verulanus  und  des  Nicolaus  Pero- 
tus.  Bei  der  dritten  Repetitio  finden  wir  die  Grammatik  noch- 
mals und  außerdem  noch  die  Poetik,  die  letztere  wieder  unter  einem 


')  Zu  der  Bestimmung  über  die  Behandlung  der  Grammatik  für  die  Bacca- 
laureanden vgl.  auch  die  Statuten  des  großen  Colleginm,  Acten  and  Urkunden  III, 
33  §8. 


XI 

gemäßigten  Humanisten  und  artistischen  Mcigister,  sodaß  alle  drei 
Fächer  in  den  Cursus  der  Baecalaiireanden  als  ^Repetitionen" 
einbezogen  sind.  Die  planmäßige,  humanistisch  beeinflußte 
Behandlung  dieser  grammatisch-rhetorischen  Fächer,  die  Poetik 
zählte  zur  (jramraatik  (die  als  Sonntagskolleg  und  bluße  Zugabe  aufge- 
führte, dem  praktischen  Bedürfnisse  entsprechende  und  ebenfalls  einem 
gemäßigten  Humanisten  zugeteilte  Lehre  vom  Briefschreiben  zur  Rhetorik), 
sind  als  zweite  Äußerung  der  Reformatio  zu  nehmen. 

Daß  der  erste  Kollege  des  Vigilantius  als  Poeta  und  Orator  Jo- 
hannes Rhagius  Aesticampianus  sich  1507  veranlaßt  sah,  in  Frankfurt 
für  seine  Hörer  die  immerhin  auch  nur  zweifelhaft  geeignete  Grammatik 
des  Marcianus  Capeila  und  Aelios  Donatus  de  figuris  herauszugeben 
und  beide  nachträglich  noch  zu  kommentieren '),  zeigt,  daß  damals  der 
offizielle  Betrieb  von  Grammatik  und  Oratoria  (wie  man  hier  sagen 
muß,  nicht  Rhetorik)  noch  ganz  scholastisch  war,  daß  also  wohl  wie  in 
Leipzig  das  Doctrinale  des  Alexander  Gallus  das  literarische  Substrat 
für  die  Behandlung  der  Grammatik  war. 

Ob  alle  drei  Disziplinen,  das  heißt  auch  die  Poetik  mit,  wirklich 
als  ordentliche  Lehrfächer  aufzufassen  sind,  darüber  haben  wir  trotz  der 
sclieinbar  unverdächtigen  Form  des  Lehrplans  noch  ZweifeP).  Ganz 
problematisch  mutet  es  an,  daß  die  letzte  und  entscheidende  Behandlung 
der  Grammatik  bei  der  dritten  Repetitio  der  Baccalaureanden  in  vim 
tentaminis  dem  Manne  übertragen  war,  der  als  der  unverfälschteste 
Scholastiker  der  Universität  galt,  für  den  gar  keine  Beziehungen  zu 
den  fortgeschritteneren  Frankfurter  Humanisten  nachzuweisen  sind  und 
den  der  humanistisch  gebildete  Kanzler  Dietrich  von  Bülow  wegen  seines 
ewigen  Herumreitens  auf  der  Logik  scherzhaft,  aber  anzüglich  den 
Frankfurter  Petrus  Hispanus  zu  nennen  pflegte '),  dem  Dr.  und  Magister 
Johann  Lindholz. 

Die  Reformatio  wollte  also  nach  allem,  das  wir  besprochen 
haben,  einen  gewissen  gemäßigteren  Humanismus  innerhalb 
der  Artistenfakultät  zulassen  und  eingliedern,  weiter  griflf  sie 
jedoch  nicht  aus;  denn  die  speziellen  Poetae  et  Oratores  Vigi- 
lantius und  Trebelius  werden  zwar  als  insignes  gepriesen,  sie  sind 
aber  erst  ganz  am  Schwänze  des  Rotulus  und  ohne  jeden  orga- 
nischen Zusammenhang  mit  der  artistischen  Fakultät  aufge- 
geführt.     Sie  waren  für  die  Fakultät  nur  Statisten  und  Virtuosen. 

Daß  diese  Spezialisten  ihre  Vorlesungen  „in  schola  iuristarum" 


*)  G.  Bauch,  im  Archiv  für  Litteraturgeschichte  XIH,  5. 
')  Siehe  hier  weiter  unten  bei  No.  III. 
3)  G.  Bauch,  Die  Anfange  etc.,  89,  90. 


_  xn 

und  nicht  „in  collegio  maiori"  halten,  ist  keineswegs  nur  zufällig.  Man 
erhält  zum  Verständnis  für  diese  Angliedening  den  Schlüssel,  wenn 
man  die  Reden  des  Vigilantius  von  1506  in  seiner  Descriptio  aofinerk- 
sam  liest  ^).  P]r  nennt  wiederholt  die  Fakultäten  im  Zusammenhange 
und  hängt  jedesmal  die  Poetae  et  Oratores  an  die  Juristen,  vor  den 
Medizinern,  an  und  nicht  an  die  Artisten,  sodaß  sie  wie  eine  in  die 
Mitte  eingeschobene  fünfte  Fakultät  erscheinen. 

Die  Poetae  et  Oratores  haben  darnach  wie  auch  anderswo,  z.  B.  in 
Ingolstadt^),  ihre  meisten  Hörer  unter  den  jungen  Juristen  gehabt,  die 
sich  für  die  politische  und  diplomatische  Oratorenlaufbalm  vorbilden 
wollten,  für  die  damals  schon  humanistische  Eloquenz  durchaus  not- 
wendig war,  wie  auch  die  Inthronisation  der  Frankfurter  Universität 
überzeugend  an  den  offiziellen  Rednern  außer  Vigilantius,  an  den  juris- 
tischen Doktoren  Johann  Blanckenfeld,  Sebastian  Stüblinger,  Dietrich 
von  Bülow  und  an  dem  angehenden  Juristen  Joachim  von  Bülow,  er- 
kennen läßt.  Den  Poetae  et  Oratores  als  Künstlern  gegenüber  waren 
die  Lektoren  von  Poetik  und  Rhetorik  der  Fakultät  nur  Handwerker. 

Bei  unserem  Abdrucke  der  Ordinatio  nova  sind  die  in  eckigen 
Klammern  gegebenen  Stellen  im  Original  durch  Wurmfraß  zerstört. 
Die  Ergänzungen  sind  meist  mit  Hülfe  der  erhaltenen  Statuten ')  ge- 
wonnen worden.  Kleine  typographische  Reste  gaben  die  Handhabe,  auch 
ganze  Wörter,  z.  B.  bei  den  Medizinern,  mit  Zuverlässigkeit  wiederzu- 
erkennen und  ohne  Schwanken  einzusetzen. 

III.  Ob  die  ordinatio  nova  nach  ihrem  Inhalte  den  Wünschen  de> 
Urhebers,  des  Kanzlers,  voll  entsprochen  hat,  können  wir  leider  nicht 
sagen,  daß  die  Artistenfakultät  damit  nicht  in  vollem  Umfange  befrie- 
digt war,  erweist  eine  sich  daran  anschließende,  durch  sie  hervorge- 
rufene große  Publikation  ihrerseits,  die  ihre  Intentionen  deutlich  und  um- 
fassend darlegte  und  auch  nicht  bloß  platonisch  theorisierend,  sondern  in 
der  festen  Form  eines  Statutes,  das  sich  ganz  autonomisch  präsentiert,  wenn 
gleich  auch  die  Fakultät  als  solche  in  dem  Erlasse  gar  nicht  genannt  ist. 
Daß  die  sie  betreffenden  Angaben  in  der  Ordinatio  nova  an  Klarheit  zu 
wünschen  übrig  ließen,  ist  schon  angedeutet  worden,  daß  sie  unvollständig 
waren,  weil  darin  die  geschlossene  Übersicht  über  den  Kursus  der  Magi- 
stranden fehlte,  war  auch  eine  Anregung  zu  weiteren  organisatorischen  Ver- 
handlungen innerhalb  der  Fakultät.  Die  alleinige  und  doch  auch  flüch- 
tige methodische  Berücksichtigung  der  Baccalaureanden  und  Auslassung 


')  Hier  unten  S.  7,  2d,  26. 

^)  (r.  Bauch,  Die  Anfünge  des  Unnianisinus  in  Ingolstadt,  84. 

^)  Acten  und  Urkunden  III,  39,  40. 


xm 

der  methodischen  und  hodegetischen  Behandlung  der  Vorbildung  der 
Magistranden  hatte  vielleicht  zum  Qrunde,  daß  die  Reformation  etwas 
überstfirzt  abgefaßt  wurde,  wie  das  bei  Beformen  auch  sonst  vorkonmien 
soll,  die  von  einer  höheren  Stelle  gewünscht  und  patronisiert  werden. 
Das  hochwichtige,  in  seinen  Grundlagen  bis  auf  die  ältesten  Statuten 
der  Fakultät  zurückweisende  Dokument  kam  vor  die  Öffentlichkeit  unter 
der  Überschrift:  Ordinatio  Completionis  pro  gradibus  Magisterii 
et  Baccalaureatus  in  artibus  secundum  duas  famosiores  Tho- 
mistarum  et  Scotisantium  opiniones.  In  achademia  Franco- 
phordiana. 

Es  ist  von  großem  Interesse,  in  dieser  sorgfältig  ausgearbeiteten 
und  vollständigen  Übersicht  über  das  wissenschaftliche  Leben  und 
Treiben  in  der  Fakultät  zu  beobachten,  wie  genau  für  die  Baccalau- 
reanden  nicht  bloß,  sondern  ebenfalls  für  die  Magistranden  der 
artistische  Cursus  oder  Processus  geordnet  und  fest  umschrieben 
war,  sodaß  die  Universität  keiner  Palästra  für  eine  freie,  individuelle 
Ausbildung  des  Geistes  und  Wissens  nach  den  Neigungen  und  Fähig- 
keiten des  Einzelnen,  sondern  vollkommen  einer  Schule  mit  stehendem 
Lehrplan  glich,  die  jeden,  der  nach  einem  Grade  oder  beiden  strebte, 
an  ein  ganz  bestimmtes,  sorgfältig  vorbereitetes  Schlußziel  band  und 
damit  auch  die  Studenten  zu  planmäßigem  Vorgehen  in  den  Vorlesungen, 
zu  geordneten,  sich  stetig  wiederholenden  Repetitionen  und  zur 
aktiven  Teilnahme  an  den  so  zahlreichen  Disputationen  zwang  und  dazu 
und  dadurch  in  jeder  Weise  drillte.  Aus  Rücksicht  auf  die  schon  von 
anderen  Universitäten  kommenden  Scholaren  waren  zahlreiche  Lektionen 
eingeschoben,  um  ihnen  die  Gelegenheit  zu  geben,  das  nachzuholen, 
was  ihnen  zu  dem  für  Frankfurt  vorgeschriebenen  Normalkursus 
noch  fehlte. 

Die  „vier"  Repetitionen  des  dritten  Semesters  (Mutatio 
tertia),  denen  sich  jeder  Baccalaureand  zu  unterwerfen  hatte,  er- 
setzten, das  Tentamen.  Die  vier  zu  den  Repetitionen  bestimmten  Ma- 
gister oder  Repetitoren  hatten  als  geschworene  Organe  der  Fakultät 
Unreife  oder  sonst  wie  Ungeeignete  vor  dem  Examen  zum  Rücktritte 
von  der  Bewerbung  zu  bewegen.  Später,  1523,  führte  die  Fakultät 
durch  einstimmigen  Beschluß,  gestützt  auf  den  Rat  Wünpinas,  indem 
sie  zugleich  die  Bestimmungen  oder  Statuta  unserer  Ordinatio  über  die 
Completio,  die  Examenzirkel,  das  heißt  die  Repetitiones  in  vim  tenta- 
minis,  und  die  zugehörigen  Eide  als  zu  rigoros  beseitigte,  dafür  wieder 
Tentamina  ad  hoc  ein'),  die  bei  dem  Magisterexamen  auch  durch  die 
Ordinatio  nova  nicht  in  Wegfall  gekommen  waren. 

•)  Vgl.  F.  Reh  in  Acten  und  Urkunden  III,  3  Anm.  3,  und  Heft  I,  72,  zum 
Dekanat  des  M.  Martinus  Girbigk,  wo  die  Anm.  3  bezüglich  zu  ergänzen  ist.    Die 


XIV 

Abweichend  von  der  Ordinatio  nova  oder  doch  wohl  nur 
deutlicher  gefaßt,  wenn  man  nicht  eine  eigenmächtige  Bevision  nach 
rückwärts  annehmen  will,  sind  die  Anordnungen  über  die  dem 
Humanismus  zugänglich  gemachten  Disziplinen.  Von  der 
Grammatik  ist  nichts  weiter  zu  sagen,  als  daß  sie  für  die  Baccalaore- 
anden  im  ersten  und  im  dritten  Semester  als  Pflichtvorlesung  angesetzt 
war,  im  dritten  in  vim  tentaminis.  Anders  liegt  das  Verhältnis  bei 
Bhetorik  und  Poetik.  Die  Lehre  vom  Briefschreiben  ist  als 
besonderes  Kolleg  aus  dem  offiziellen  Lehrplan  verschwunden.  Für  das 
Hören  von  Vorlesungen  aus  dem  Gebiet  der  Bhetorik  —  als 
„Bücher"  waren  dazu  nur  eingeführt  der  Autor  ad  Herennium,  die 
Bhetorik  des  Aristoteles  und  vermutlich  ein  lateinischer  Prosaiker,  zu- 
nächst wohl  Sallusts  Jugurtha^),  entsprechend  der  Ordinatio  nova  — 
und  der  Poetik  —  wieder  erscheinen  hier  nur  Aeneis,  Silius  und  Lu- 
canus —  war  zwar  durch  Ansetzung  von  Stunden  für  die 
Baccalaureanden  und  die  Magistranden  ausreichend  gesorgt, 
aber  nicht  alle  Vorlesungen  darüber  waren  Pflichtvorlesungen. 
Das  Hören  beider  wurde  dem  Belieben  der  einzelnen  Baccalaureanden 
anheimgestellt,  und  den  Magistranden  war  das  Hören  der  Bhetorik  in 
allen  drei  Mutationen  als  Examenobjekt  vorgeschrieben;  die  Poetik  blieb 
aber  auch  für  sie  freigestellt. 

Es  war  also  nur  den  auf  praktische  Verwendbarkeit  gerichteten 
Anforderungen  des  Zeitraums  eine  Konzession  gemacht;  wer  hingegen 
humanistische  Poetik  kennen  lernen  und  poetische  Schriften  der 
Alten  hören  wollte,  mochte  das  als  schöngeistige  Liebhaberei  treiben, 
die  Möglichkeit  war  geboten,  und  soweit  kam  man  von  der  Fakultät 
aus  den  Anhängern  des  Humanismus  mit  Konkurrenzstunden  gegen  die 
Poetae  et  Oratores  (wie  bei  der  Bhetorik)  entgegen.  Hiemach  recht- 
fertigt sich  wohl  und  löst  sich  der  Zweifel,  dem  wir  oben  bei  der  Ordi- 
natio nova  Worte  geliehen  haben. 

Auffällig  ist  bei  den  scotistischen  Magistranden  in  der  zweiten, 
d.  h.,  vom  Anfange  des  Studiums  aus  gezählt,  in  der  sechsten,  und 
bei  den  thomistischen  in  der  dritten  Mutation,  d.  h.  in  der  siebenten 
des  Studiums,  die  Angabe,  daß  die  ersten  „decani  Veterem  artem"  und 
die  zweiten  „processum  Veteris  artis  ex  decano"  hören  sollen.  Diese 
Bestimmungen  sind  es  neben  dem  von  uns  schon  angezogenen  Passus 
der  Ordinatio  nova  über  den  zu  erwartenden  thomistischen  Dekan  im 


letztere  ist  die  einzige  Stelle,   wo   die   Ordinatio   Completionis   in  den  Akten  der 
Universität  erw&hnt  wird. 

^)  Siehe  unten  S.  37  vorl.  Absatz.    S.  44  drittletzter  Absatz  sagt  die  Ordinatio 
Completionis:   libruni  Rethorico,  qui  tum  ex  ^tribus"  legetur. 


w» 


XV 

kommenden  Sommersemester*),  aus  denen  die  Folgermig  von  der  halb- 
jährigen Abwechslung  der  beiden  Richtungen  im  Dekanat  zu 
ziehen  ist.  Übrigens  zeigt  auch  die  Liste  der  Dekane  ^,  soweit  wir  die 
Parteizugehörigkeit  nachweisen  können,  daß  die  ungeraden  Dekanate, 
vom  Sonmier  1506  an  gerechnet,  bis  Seuchen  und  der  Verfall  der 
Universität  Verwirrung  anstifteten,  in  der  Hand  von  Thomisten  waren. 
So  sind  1506  a  Johann  Lindholz,  1507  a  Nikolaus-  Barthel  aus  Rochlitz 
und  1512  a  Franz  Krause  Thomisten  gewesen.  Und  die  Dekane  der 
geraden  Semester,  1507  b  Johann  Negelein  aus  Guntzenhausen,  1511b 
Bernhard  Pfluckritter,  1512  b  und  1519  b  Johann  Menckel,  sind  sämtlich 
Scotisten  gewesen.  Nur  bei  Simon  Spilner  stimmt  die  Rechnung  nicht, 
doch  dieser  könnte  von  den  Thomisten  zu  den  Scotisten  übergetreten 
sein^).  Das  Altemieren  im  Dekanate  mag  auch  bisweilen  die  Ver- 
setzung eines  Magisters  aus  einer  Nation  in  die  andere  miter- 
klären; da  der  Turnus  der  Nationen  im  Dekanate  dann  hin  und  wieder 
zu  Kollisionen  geführt  haben  muß,  wenn  eine  Via  in  der  betreffenden 
Nation  zur  Zeit  nicht  vertreten  war.  Merkwürdig  ist  auch,  daß  der 
Dekan  an  ein  bestimmtes  Kolleg  gebunden  war. 

Ganz  eigenartig  berührt  die  Anforderung  des  vierten  Semesters  der 
Magistranden,  daß  beide  (uterque),  der  Thomist  und  der  Scotist,  dem 
Exercitium  des  Dekanes  der  Fakultät,  dessen  eigene  scholastische  Rich- 
tung als  irrelevant  gar  nicht  angegeben  wird,  beiwohnen  sollen,  weil 
sie  die  weit  fortgeschrittene  Abschwächung  der  Gegensätze  in  der  Spät- 
scholastik enthüllt,  sie  zeigt  aber  auch  den  Dekan  noch  mehr  wie  die 
eben  besprochene  Behandlung  der  Vetus  ars  als  einflußreiches  Mit- 
glied der  £xamenkommission.  Dem  fügt  sich  als  ebenso  gleich- 
gültig gegen  die  einzelne  Richtung  und  markant  die  allen  Magistran- 
den auferlegte  Teilnahme  an  der  Repetitio  des  Vizekanzlers  im 
dritten  Semester  (Ende),  „que  repetitio  fiat  per  modum  examinationis",  an 
und  die  Teilnahme  an  dem  Exercitium  oder  der  Repetitio  desselben  im 
vierten  und  letzten  Semester  „adusque  examinis  ingressum",  weil  sie 
zugleich  noch  darlegt,  daß  dieser,  der  Vertreter  des  Kanzlers,  dann 
in  Frankfurt  zur  vorliegenden  Zeit  doch  nicht  bloß  die  formale 
'.Licentia  für  das  Magisterium  zu  erteilen  hatte,  sondern  auch 
selbst  tätig  vor  dem  Examen  und  der  darauf  folgenden,  durch  ihn 
geschehenden  Lizenzerteilung  eingriff. 


')  Siehe  unten  S.  45 :   Hora  octaua. 

•)  Acten  und  Urkunden  I,  15  f. 

*)  Das  wÄre  in  dieser  Zeit  nicht  mehr  so  ganz  unerhört.  Der  Thomist  An- 
dreas Karlstadt  in  Wittenberg  war  „Thomae  pariter  et  Scoti  sectator  vigilan- 
tissimus''.     G.  Bauch  in  Briogcrs  Zeitschrift  für  Kirchengeschichte    XVIII,  49. 


XVI 

Hierdurch  fällt  natürlich  auch  ein  Streiflicht  auf  die  Befug- 
nisse des  Kanzlers^)  dem  Examen  gegenüber,  die  das  jedesmalige 
Ernennen  eines  Vizekanzlers  aus  der  betreffenden  Fakultät  geradezu  als 
nötig  erscheinen  lassen.  Daß  bei  den  Artisten  später  Dekanat  und 
Vizekanzel lariat  zusammenfielen,  war  eine  die  Vorbereitung  des  Examens 
bezweckende  Vereinfachung,  die  sich  vielleicht  ursprünglich  aus  einer 
zu  geringen  Zahl  ordentlicher  Dozenten  erklärt. 

Nicht  ganz  unwichtig  ist  endlich  auch  die  am  Schlüsse  der  Vor- 
schriften für  die  Magistranden  angehängte  Bestimmung,  daß  die  Bacca- 
laureanden  zu  genannten  Zeiten  am  Ausgange  und  am  Anfange 
der  Semester  zu  ihrer  Übung  über  einen  Traktat  nach  Anweisung 
des  Dekans  zu  lesen  hatten,  nicht,  wie  es  sonst  wohl  geschah,  in 
den  Hunds  tagen. 

Der  Erlaß  an  die  gelehrige  Jugend  ganz  am  Ende  ist  nach- 
weislich ein  Ausschnitt  aus  den  ältesten,  nicht  mehr  vorhandenen 
allgemeinen  Statuten*)  von  1506  und  von  Wimpina  redigiert,  wie 
die  Aufnahme  in  seine  gesammelten  Werke  verrät^). 

Die  kurze  Angabe  der  Promotionskosten  für  die  Baccalare 
und  die  Magister*)  bildet  den  Beschluß.  Die  sonst  üblichen  ^Joca- 
lia^  fehlen  hier,  sind  aber  wohl  nur  versehentlich  ausgelassen. 

Die  Zeit  der  Publikation  der  Ordinatio  ist  auf  dem  Drucke 
nicht  angegeben.  Es  steht  kein  Hindernis  im  Wege,  daß  wir  sie  für 
fast  gleichzeitig  mit  der  Ordinatio  nova  halten.  Entscheidend 
sind  die  Bestimmungen  für  das  Hören  der  Vetus  ars  bei  dem  thomis- 
tischen  und  bei  dem  scotistischen  Dekane.  Da  ganz  genau  gesagt  wird, 
der  scotistische  Magistrand  solle  im  zweiten  Semester  die  Vetus  ars  bei 
dem  Dekane  hören  und  der  thomistische  Magistrand  im  dritten  bei  dem 
Dekane,  so  ist  nach  unseren  früheren  Ausfahrungen  die  Publikation  des 
Statuts  und  seiner  Beigaben  an  den  Anfang  eines  Sommersemesters  zu 
setzen,  und  das  Natürlichste  ist  dann  doch  wohl,  den  Anfang  des 
Sommersemesters  1512  dafür  anzunehmen  und  nicht  etwa  den  erst 
des  Sommersemesters  1513,  weil  dies  die  Bestimmungen  für  die  Bacca- 
laureanden  der  Ordinatio  nova  kreuzen  würde. 


*)  Hierzu  vergl.  0.  Schwarzer,  Das  Kanzleramt  an  der  Universität  Frank- 
furt a.  0.,  Breslau  1900. 

^)  G.  Bauch,  Die  Anfänge  etc.,  21. 

3)  Acten  und  Urkunden  II,  15,  40;  c.  Wimpina,  FaiTago  Miscellaneorum. 
Orationes,  fol.  26. 

•*)  Zu  den  Promotionen  vergl.  die  Dissertation  von  V.  Bernatz ky,  Die 
Promotion  in  der  philosophischen  Fakultät  an  der  Universität  Frankfurt  a.  ()., 
Breslau  1901.  Die  Angabe  der  Kosten  aus  dieser  frohen  Zeit  stand  Bematzky 
noch  nicht  zur  Verfügung. 


XVII 

Eine  Bestätigung  dieser  Ansetznng  darf  man  wohl  in  dem  sonst 
unerklärlichen  Umstände  suchen,  daß  gegen  die  stets  so  streng  inne- 
gehaltenen Statuten  und  löblichen  Gewohnheiten  der  neue  artistische 
Dekan  1512  schon  am  10.  statt  erst  am  23.  April  gewählt  wurde, 
während  doch  die  statutenmäßig  sich  unnüttelbar  an  die  Dekanatswahl 
anschließende  Rektorwahl  wie  immer  am  23.  April  erfolgte. 

IV.  Die  nun  folgenden  Expense  ordinarie  Promotionum  in 
gymnasio  Francophordiaiio  schließen  wir  hier  als  dem  Ende  von 
III  verwandt  hier  an.  So  wenig  umfangreich  diese  üniversitätspublika- 
tion  ist  (tYagment  einer  größeren?),  entbehrt  sie  doch  auch  nicht  der 
Bedeutung,  da  die  Gebührenangaben  aus  dieser  Zeit  wegen  der 
Lückenhaftigkeit  der  erhaltenen  Fakultatsstatuten  nur  hier  vollständig 
aufbewahrt  sind. 

Das  einleitende  „Ceterum"  gibt  sie  wie  den  ebenso  beginnenden 
oben  erwähnten  Erlaß  an  die  gelehrige  Jugend  als  einen  Absatz  aus 
r^tatutenmäßigen  Beschlüssen  der  Universität  zu  erkennen. 
Eine  genauere  Zeitbestimmung  für  die  Publikation  des  vorliegenden 
Druckes  ist  hier  nicht  möglich,  doch  ist  als  Zeitpunkt  für  die  erste 
Abfassung  Ostern  1509  wahrscheinlich.  Bei  Begründung  der  Universität 
Ostern  1506  hatte  Kurfürst  Joachim  I.  für  die  ersten  drei  Jahre  der 
Universität  freie  Promotionen  bewilligt^),  diese  Frist  lief  also  Ostern 
1509  ab.  Es  liegt  nahe,  daß  mit  dem  Erlaß  der  großen  Ordinatio 
nova,  die  doch  werbende  Wirkung  haben  sollt«,  ein  Neudruck  auch  der 
Gebührenordnung  mit  ausging  und  daß  man  dann  etwa  Ostern  1512 
als  Datum  auch  für  unser  Exemplar  vermuten  darf. 

Die  am  Schluß  erwähnten  „Jocalia"  oder  „Bellaria"  bestanden 
in  Wein,  Bier,  Konfekt  und  Pfefferkuchen,  die  den.  Examinatoren  vor- 
gesetzt wurden  (ein  Gebrauch,  der  z.  B.  in  Göttingen  noch  gegen  Ende 
des  XIX.  Jahrhunderts  im  Schwange  war)  und  in  Handschuhen  und 
Sammet  far  Rektor,  Dekan,  Promotor  und  die  anwesenden  Doktoren  bei 
der  Promotion^.  Die  Abschaffung  der  Prandia  und  Commessationes 
bei  der  Promotion  war  nur  vorübergehender  Edelmut'). 

B.  Das  älteste  und  einzige  erhaltene  Dekanatsbuch  der 
juristischen    Fakultät   nennen   wir   „Dekanatsbuch"    nach   unserem 


')  Siehe  hier  weiter  unten  S.  9. 

3)  Acten  und  Urkunden  III,  18  Cp.  II  4;  26  §  25,  42  Do  iocalibns,  59  Cp. 
XIY  Alinea  2;    65  Anhang  1. 

^)  Wie  bedeutend  diese  Aufwendungen  später  waren,  sieht  man  aus  der  bei 
y.  Bernatz ky,  42  f.,  abgedruckten  Kostenrechnung  des  Theologen  Zacharias 
Hermann  (nicht  Hermann  Zacharias)  von  1611. 

Acten  and  Urkunden,  Heft  VI  II 


xym_ 

Vorgange  bei  der  Artistenfakultät  im  ersten  Hefte  der  Akten  und  Ur- 
kunden. Richtiger  würde  es  „Matrikel  der  Juristenfakultat"^  benannt 
werden,  denn,  obgleich  es  uns  ohne  jeden  alten  lltel  überliefert  ist, 
sagt  doch  der  Schöpfer  desselben  ^)  selbst:  „retuli  in  hunc  libnim 
doctores,  licentiatos,  baccalaureos  iuridiceque  professionis  scholasticos,  ut 
ambiguum  non  esset,  quo  quisque  ordine  sessurus  incessunisque  esset"". 
Dieser  Urheber  des  Buches  ist  der  Ordinarius  Dr.  Johannes 
Blanckenfeld*},  er  begann  es  bald  mit  dem  Jahre  1506,  und  es  reicht 
bis  1632;  der  letzte  Benutzer  ist  der  Dekan  Dr.  Matthaeus  Coldebacius 
gewesen.  Nach  dieser  langen  Benutzungszeit  könnte  das  Buch  überreich 
an  Nachrichten  über  die  Entwicklung  der  Frankfurter  juristischen  Fa- 
kultät sein;  aber  diese  Hoffnung  wird  einigermaßen  enttäuscht,  wenn 
man  das  früher  von  uns  über  die  Fakultät  Festgestellte')  mit  ihm  ver- 
gleicht; est  ist  leider  sehr  wenig  regelmäßig  geführt  worden*),  sodaß 
man  Namen  wie  z.  B.  Levinus  von  Emden,  Hermann  Trebelius,  Johann 
Oldendorp,  Stephan  Gercke,  Heinrich  Malsau,  Christoph  Hegendorfer 
und  die  ihrer  Schüler  vergeblich  darin  sucht.  Zwei  große  Lücken 
gähnen  zwischen  1514  und  1542  und  zwischen  1542  und  1571.  Reste 
aus  dem  Zeiträume  von  1514  bis  1571  befinden  sich  in  den  Ordines 
doctorum,  licentiatorum,  baccalaureorum  ete.  iuris. 

Die  wohlerhaltene  Handschrift  wird  in  der  Frankfurter  Registratur 
des  Breslauer  üniversitätsarchivs  als  Ms.  9  aufbewahrt  und  besteht  aus 
einem  Bande  in  klein  Folio  etwa  zu  27  x  19  Centimetern.  Sie  ist  in 
helles  gepreßtes  Leder  gebunden;  die  früher  vorhandenen  Schließen  des 
festen  Bandes  fehlen.  Das  ganze  Innenbuch  wird  heut  von  30  in 
neuester  Zeit  mit  Bleistift  von  1  bis  60  paginierten  Pergamentblätt^rn 
gebildet;  Lagen  die  einst  vorn  und  hinten  noch  angebunden  waren,  sind 
später  ausgeschnitten  worden.  Die  Blätter  5/6,  7/8,  15/16,  59/60  sind 
vollkommen  leer,  andere  sind  bisweilen  nur  mit  wenigen  Worten  be- 
schrieben. Auf  den  fehlenden  Blättern  waren  vielleicht  Statuten  ent- 
halten^),  denn   gerade   der  Mangel  an  derartigen  Einträgen  macht  das 


*)  Vgl.  sogleich  den  ersten  Eintrag  des  Buches. 

')  Über  ihn  vgl.  G.  Bauch,  Die  Anfänge  etc.,  64  f.,  66  f.,  und  G.  Knod, 
Deutsche  Studenten  in  Bologna,  48  No.  335. 

')  G.  Bauch,  Die  Anfänge  etc.,  64  ff. 

^)  Eine  Unterlassung,  Auslassung  eines  eigenen  Dekanates,  bescheinigt  sich 
scheinbar  selbst  der  Dekan  des  Sommers  1605  Martin  Ben ckendorf  S.  65:  „sub 
eiusdem  decanatu",  aber  die  Angabe  bezieht  sich  auf  sein  Dekanat  von  1601,  S.64. 

^)  So  geschah  es  bei  dem  zweiten  Dekanatsbuch  der  Mediziner,  daß  die  auf 
den  ersten  Blättern  eingetragenen  Statuten  von  1588  herausgeschnitten  und  be- 
sonders gebunden  wurden.  Jetzt  Frankfurter  Registratur  Ms.  15.  Vgl.  Acten  und 
Urkunden  UI,  10. 


XIX 

Buch  Verhältnismäßig  einseitig  und  diimit  erst  recht  inhaltsarm.  Die 
Dekane,  soweit  sie  sich  des  Buches  bedient  haben,  scheinen  alles  eigen- 
händig eingetragen  zu  haben.  Wir  scheiden  in  den  Kolumnen,  wo  keine 
Naraen  der  Eintragenden  genannt  sind,  die  verschiedenen  Hände  durch 
Gedankenstriche.  Kreuze,  die  öfter  bei  Namen  stehen,  um  deren  Träger 
als  Verstorbene  zu  bezeichnen,  sind  weggelassen  worden,  weil  niemals 
Jahreszahlen  zugesetzt  sind.  Die  Leseschwierigkeiten  sind  im  Gegen- 
satze zu  den  oft;  recht  schlecht  geschriebenen  Einträgen  des  artistischen 
Dekanatsbnches  gering,  sodaß  sich  die  sonst  fast  sprichwörtliche  schlechte 
Schrift  der  Juristen  zu  dieser  Zeit  in  Frankfurt  nicht  nachweisen  läßt. 
Die  Edition  ist  nach  denselben  Gmndsätzen  bearbeitet,  wie  früher 
die  des  artistischen  Dekanatsbuches.  Kleinere  Nachträge  zu  dem  Inhalte 
des  Buches  gibt  das  artistische  Dekanatsbuch.  Wir  haben  in  den  An- 
merkungen darauf  verwiesen. 

C.  Das  älteste  Dekanatsbuch  der  medizinischen  Fakultät 
hat  schon  Paul  Reh  beschrieben  ')>  sodaß  wir  uns  damit  hier  sehr  kurz 
fassen  können.  Ebenfalls  ohne  alten  Titel  domiziliert  es  wie  das  der 
Juristen  in  der  Frankfurter  Registratur  und  als  sein  Nachbar  unter  den 
Mss.  als  No.  10.  Die  kleine  Papierhandschrift  in  Schweinsleder  ist  erst 
1519  von  dem  Dekan  Dr.  Christian  Schirach*)  angelegt  worden  und 
gleichermaßen  unregelmäßig  bis  zum  Jahre  1597  weiter  geführt  worden. 
Merkwürdig  ist  hierbei,  daß  die  Einträge  von  1588  bis  1597  parallel 
mit  denen  des  zweiten  Dekanatsbuches  (Frankfurter  Registratur  Ms.  11), 
aber  durchaus  nicht  immer  gleichlautend  mit  ihnen  erfolgt  sind.  Der 
Abdruck  dieses  zweiten  sehr  ausgiebigen  Bandes  konnte  wegen  seines 
großen  ümfanges  vorläufig  noch  nicht  erfolgen.  Es  sind  jedoch  aus 
dem  Bande  die  Nachrichten  bis  1597  herübergenommen  und,  um  das 
erste  Jahrhundert  der  Universität  abzuschließen,  auch  noch  die  geringe 
Zahl  von  Einträgen  bis  zum  Wintersemester  1505/6  einschließlich  hin- 
zugefügt worden.  Den  Eingang,  S.  1 — 6,  nehmen  die  von  Paul  Reh 
gedruckten  Statuten')  der  Fakultät  ein;  am  Ende  befinden  sich  Schrift- 
stucke, die  bis  in  die  Zeit  des  großen  Kurfürsten  reichen  und  eigent- 
lich in  den  zweiten  Band  gehörten.  Auch  hier  sind  eine  größere  Zahl 
von  Seiten  ganz  leer  geblieben.  Mehrere  Conclusa  der  Fakultät  und 
Stücke  aus  ihrem  amtlichen  Briefverkehr  hat  Reh  auch  schon  gedruckt*) ; 
diese  fallen  daher  bei  uns  aus  und  werden  nur  durch  kurze  Verweise 
bezeichnet.     Daß  gerade  über  die  erste  Zeit  der  Universität,    1506  bis 


>)  Acten  und  Urkunden  Heft  III,  10. 
*)  G.  Bauch,  Die  Anfange  etc.,  81  f. 
3)  Acten  und  Urkunden  III,  39  f. 
*)  A.  a.  0.,  42  f. 

II' 


XX 

1519,  gar  nichts  in  dem  Buche  vorhanden  ist,  ist  zu  bedauern.  Au8 
anderen  Quellen  laut  sich  feststellen,  daß  die  Fakultät  bestanden  und 
auch  öffentliche  Akte  vorgenommen  hat^).  Für  die  Gestaltung  der 
Edition  gilt  dasselbe  wie  oben.  Auch  hier  sind  in  den  Anmerkungen 
ein  paar  aus  dem  artistischen  Dekanatsbuch  entnommene  Nachrichten 
zur  Verwendung  gekommen. 

Beide  DekanatsbQcher,  das  der  Juristen  und  das  der  Mediziner, 
dürften  später  noch  Ergänzungen  erhalten  durch  die  üblichen  Gesuche 
der  Dekane  und  Fakultäten  an  die  markgräflichen  und  kurfürstlichen 
Kanzler  und  deren  Stellvertreter  vor  Eröffnung  der  Examina,  die  im 
Geheimen  Staatsarchiv  in  Berlin  aufbewahrt  werden. 


')  G.  Bauch,  Die  Anfänge  etc.,  73 ff. 


AI. 

Breslau,  Kgl.  u.  ü.  B.,  Cimelia  10. 

W  Publij  Vigilanty  Bacillarij  Axungie 

poete  et  oratoris  ad  lUustrissimum  principem  Joachi- 
mum  Sacri  Romani  imperij  Archlcamerarium  et  Electo- 
rem  Marchionem  Braiidemburgensem  Stettinensem  Po- 
meranie  Cassubie  Schlauorumque  ducem  Burggrauium 
Nurembergensem  ac  Rugie  principem  Franckphor- 
diane  vrbis  ad  Oderam  et  Gymnasij  litterarij  intro- 
ductionis  Ceremoniarumque  obseruatarum  descriptio. 

(Darunter  der  sitzende  Kii radler.) 

[ab]     Johannis  Rhagij  Aesticampiani  LusaciJ  et  Rhetoris  et  poete  lavreati 

Kpigramnia  ad  lecim^enu 

Cessa  Niliaci  mirari  pulpita  lector 

(Tjinnasij  et  Cilici  pectora  doeta  soll 
Cecropias  cumulo  laudisque  aequare  catliedras 

Coelicolis  iaceat  Gallica  turba  scliolae 
Surgit  palladio  maior  Franckphordia  ludo 

Cuins  forma  situs  fama  decusque  patet 
Hoc  quem  vel   manibus  cupies  tractare  libello 

Vel  sua  luminibus  scripta  vorare  tuis. 

[aij]        P.  V.  B.  A.  poeta  et  orafov  Illustrissimo  prhicfpi  Joachimo  Sacri 
roniani  imperij  Archicameniario  et  elevtorl  etc.     Salute* m. 

Cum  nuper  veterum  philosophorum,  illustrissime  princeps  Joachime, 
scholas  curiosius  animaduerterem  eas(|ue  a  mortilitatis  conta^ifione  liberas 
et   ad    no8    usque   deuolutas  esse  coiispicarer,    cepi   mecum   ipse  dolere 

Act(n  QDd  Urkiiuden,  Heft  Vi  1 


grauiusque  ingemiscere  nostrorum  hominum  facta  aut  erudite  dicta  adeo 
abolita  esse,  ut  neque  sacratissimorum  nostre  Germanie  imperatorum 
egregia  facinora  ab  obliuionis  iniuria  vindicata  a  quoquam  videantur. 
Quibus  üoloribus  circumfusus  cogitaui  ipse  meeum,  qnonammodo  arden- 
tissimum  tuum  in  studiosos  vires  bonasque  artes  amorem,  si  non  ex- 
plicarem,  ut  volui,  saltera  inuestigarem  sicque  ilorentissimam  tuain  rem- 
publicam  litterariain  priscis  quibuscunque  comparandam  nomeuque  tuuni 
et  famam  et^rnitati  consecrarem.  Cunctanti  mihi  longius,  unde  exor- 
dium  sumerem,  tandem  in  raentera  venit,  hine  potissimum  rem  aui^pi- 
candam  esse,  unde  hec  tua  respublica  litteraria  originem  ipsaqiie 
primordia  traxisset.  Quare  ad  apparatum  gymnasij  tai  litterarij  conuer- 
sus  eum  pedestri  oralione,  ut  facilius  potui,  describere  tentaui.  Quod 
ut  facerem  commodius,  urbem  ipsam  Franckphordianam,  hoc  enim  prins 
res  postulabat,  eiusque  situm  quam  breuissime  a  quatuor  mundi  partibus 
tanquam  in  tabella  parua  descripsi  urbique  hanc  tuam  publicam  scholam 
adiunxi.  Eam  descriptionem  cui  magis  deberem  quam  tibi,  cuius  et 
urbs  ipsa  et  respublica  litteraria  propria  est  tibique  paret  quam  liben- 
tissime,  ignoraui.  Accipe  igitur  urbem  tuam  cum  gymnasio  litt^rario 
eamque  interdum  perlustra,  ne  incuria  aut  incendio  aut  aliquo  periculo 
labefactetur  et  pereat.  Quam  si  amas,  illum  quoque  ama,  qui  te  ea 
donauit  liberalissime.  Vale,  presidium  vit^  mee.  Ex  larario  nie«» 
Franckpliordiano  Nonis  Julij  anno  dominice  incarnationis  sexto  supra 
millesimum  D. 

Descriptio  urbis  Franckphordiane  ad  Oderam. 

[aijb]  Franckphordium,  Marchie  nobilissima  ciuitas,  Odera,  ßer- 
manie  fluuio,  ad  orientem  alluitur,  qui  suo  ipsius  cursu  et  nomine  in 
sinum  oceani  germani  undis  deuoluitur,  unde  et  mercis  copia  multa 
multique  alij  commeatus  redeunl,  ut  quis  facile  portum  maris  dixerit. 
Nam  et  naues  hie  tanquam  in  stationem  publicam  excipiuntur,  anchora 
figitur,  exponitur,  quod  longis  erroribus  aduectum  est.  Siue  pisces, 
quos  mare  educat,  siue,  quos  feracissimus  Odera  nutrit,  voles,  non 
multa  expectatione  opus  est,  quicquid  animo  conceperis,  paruo  ere  mer- 
cari  potes. 

Hie  locus  propnij:naculis  in  ripis  Ödere  positus  conspicuus  est, 
l)omeri()  fere  siniilis,  in  quo  certis  quibusdam  temporibus  anni  multa- 
rum  nationum  exterarum(|ue  irentium  et  linguarum  homines  instar  coat-ti 
gre^is  conueniunt.  Hie  siue  Polonos  siue  Schlauos  siue  Ungaros  siue 
Prutenos  siue  Ruthenos  siue  Rascios  compellare  velis,  non  tibi  copia 
denegatur.  Tanta  est  extra  urbis  menia  in  solo  pomerio  hominimi  fre- 
queutia,  ut,  si  coalescerent,    quam    facillime    ciuitatem    ipsam    aut  ali- 


quam  coloniam  amplissimam  suo  consessu  implerent.  Honun  diuersa 
sunt  opera.  Hie  nauim  cum  labore  clamosa  voce  portui  adpellit, 
alter  vino  eandem  aut  larido  aut  butyro  aut  sale  aut  oleo  aut 
cera  aut  ficubus  aut  amigdalis  aut  croco  exotico  aut  zinzibere 
aut  gariofolis,  cynamomo  aut  piscibus  aut  cancris  aut  pellibus  aut 
pannis  aut  plumis  aut  ferro  aut  calybe  onerat  vel  exonerat.  Adsunt 
nomenclatores  nominum,  ordine  suo  quemque  vocant  mercatorero, 
vectigad  exigunt,  numerant,  deferunt  ad  magistratus ,  imponitur  fisco, 
interea  abeunt.  Bedeunt  alij,  recedunt  proximi.  Sic  suus  labor  cuique 
est,  ut  formicarum  agmen  te  videre  credas.  Quid  quod  Oderam  ponte 
iunetum  tot  homines  traijciuDt  aut  quadrigis  aut  veredis  aut  carris  aut 
bigis,  ut  vel  tiumerare  saltem  homini  graue  sit.  Taceo  iuga  boum,  ar- 
menta  eqnorum  atque  multa  milia  vaccarum,  que  distentis  lacte  uberi- 
bus  denso  agmine  et  ordine  longo  incedunt.  Quid  quod  in  ripis  pis- 
catores  consedent  expectantes,  si  quis  iactum  rethis  modico  ere  persoluere 
velit,  unde  et  tripodem  aureum  expectare^possit,  dummodo  Mercurius 
faueat.  Longum  est  recensere  strues  lignorum  in  arena  positas,  que 
uniuerse  ciuitati,  nescio  quot  annis,  satis  esse  possunt,  longius  horrea 
passim  sita,   in   quibus   annona,    fruges,    cordum^   foenum  et  id  genus 

• 

pabuli  ad  superabundantiam  continetur.  Sed  ne,  dum  extra  muros  erro, 
eorum,  que  in  urbe  memorabilia  sunt,  obliuiscar,  continebo  me  intra 
menia,  [aiij]  maxime  cum  iam  sol  altissimus  in  medio  celo  curribus 
suis  vehatur,  noxius  enim  Phoebi  ignis  sub  diuo  vagantibus  est. 

Hactenus  de  parte  urbis  orientali.  Nunc  cum  sole  ad  meridiem 
trahor. 

In  qua  parte  primum  mihi  beate  Marie  virginis  edes  occurit  sub- 
limibus  turribus  eminentissima,  latericijs  lapidibus  ad  fastigium  usque 
extmcta.  Quam  turrim  si  quis  ascenderit,  difficile  dictu,  quas  quotque 
in  prouintias  spectare  possit,  quamobrem  recte  dixerim,  hanc  turrim 
totius  ciuitatis  speculam  esse,  nee  falsus  sum,  cum  et  senatus  eam 
tibicinibus  tanquam  speculatoribus  duobus,  ut  quosque  ingredientes 
exeuntesque  animaduertant,  inhabitandam  dederit.  Hie  suo  marito  iuncta 
mulier  tnbam  aut  cornu  aut  phistulam  non  minus  inflat  quam  suus 
coniunx,  qui  eidem  manus  sepe  ad  ferulam  porrexit.  Hec,  si  dicere 
ausim,  Dyane  non  absimilis  est,  dum  hoc  verum  creditur,  quod  tybiam 
inflarit,  hec  voce  et  tuba  madidum  Neptuni  tritona  superat.  Hec, 
quotiescumque  aurora  diei  nuncia  emicat,  quoties  in  die  genius  ad  lautas 
epulas  nos  inuitat  quotiesque  sol  prono  cursu  ab  oceano  hospitio  exci- 
pitur,  cum  consorte  thori  menia  urberaque  voce  et  clangore  tube  replent. 
Sed  redeo  unde  digressus  sum.  In  hac  ede  difficile  est  homini  nume- 
rare,  quot  liturgie,  quot  sacrificia,  quot  denique  bostie  deo  immortali 
quotidie  fiunt  et  immolantur.     Ausim  dicere,  in  hoc  uno  delubro  trigin- 


tasex  dei  et  sanctorum    uberiori   stipendio   dotatas  esse  aras  totidemque 

antistites  et  sacerdotia,  antistit^s  inquam,  non  salios,  ut  Martis.  non  fla- 

mines  quirinales,  ut  Komoli,  non  flamines  dyales,  ut  Jouis,  non  auguras, 

ut   romani   fnere  sacerdotes,   sed  innocentissinios  castissimosque,   quale> 

sacrati  pontificis  Theoderici,  Lubucensis  episcopi,  imitatores  esse  debent. 

qui  non  tarn  symoniam  quam  omnem  castrimargiam   et  petulantiam  ex 

suis  sacerdotibns  tanquam  alter  Scipio  Aflfricanus,    qui  bellum  Xuman- 

tinum  non  prius  adorsus  est,    quam  redegisset  in    disciplinam   miHte?^ 

vitiaque  omnia  extirpasset,    eradicauit,    illo  Scipione   maior    et    qnideni 

sanctior,  quod  hie  milites  recte  bellandi  scientiam,  ille  sacerdot^«?  optime 

viuendi  nonnam  docuit,  quibus  nee  gregarium  militem  aut  ferentarium 

aut  lixam  ducem  preposuit,  sed  philosophie  pontificijque  iuris  doctorem 

Matheum  Molitoris,  viriim  inte^errime  vite  et  multe  doctrine,  qui  sancti- 

tate  morum  reliquos  prestaret  et  tanquam  speculum  exemplarque  omni? 

virtutis  eos  anteiret.     Nouit,  [aiijb]  credo,    clementissimus  pontifex  non 

falso  proditum,    tanti    esse  %exercitium,    quanti    imperator  fuisset.    Hij 

sacrificuli  ad  aiirore  diluculum  mox  hymnos  psalmosqne  personant,  ut, 

eos  ad  diuinam  laudem  natos  esse,  quis  credat,   tanta  enim  frequentia, 

tanta   assiduitate,   tanta  morum  honestate,  tanta  sacrarum  rerum  vene- 

ratione  tantoque  cultu  omnia  conantur  et  efficiunt,  ut  nephas  sit  dicen» 

eos  transuerso,  ut  aiunt,  ungue  a  cjitholico  discedere.    Est  et  in  eadeni 

basilica  baptisterium  auro  hungarico  fulgidum,  simulachris  imaginibusque 

exculptum,   tot  preterea  picte  tabule  passim  parietibus  affixe  aspicienti- 

bus  opponuntur,  ut  non  modicos  in  admirationem  sui  trahant.     Aoeedit 

eiusdem   precij    candelabrum   in   vestibulo   summe  are   positum,    quiui 

etiam  alterum  Solymis  in  templo  constitutum,    si  non  superat,    materia 

tarnen  et  opere  equat.     Tantaque  est  huius  loci  amplitudo,  quanta  olim 

amphiteatri  Rome  fuit,    que  tamen  populum  plebemque  adniodum  reli- 

giosnm  excipere  nequaquam  potest,  tot  enim  milia  virorum,  tot  puella- 

rum,  tot  innuptarum  virginum,    tot  matronarum  agmina,  ut  nee  pat^n- 

tissimus  campus  excipiat     Cesso,  quibus  monilibus,  tortulis,  torquibus. 

buUis  et  ornamentis  ornate  sunt,  nunc  effari.     Hoc  unum  pro  coniectiira 

rei  cuique  satis  sit,  qui  eas  phaleratas  amictasque  suis  fibulis  aut  spin- 

teribus  semel  viderit,   facile  omnes  in  urbe  homines  aut  phrigione^  aut 

aurifices  esse  arbitrabitur,  quum  id  longe  secus  sit.    Nam  est  in  eadem 

urbis  parte  in  medio  fori  domus  excelsa,  sustentatur  fomicibus,  in  quibus 

Celle   sunt  vinarie.     Hie   siue  Creticum  siue  Candicum  siue  Ehenanura 

sine  S}Tmium  vinuni  cupias,    non  multo  labore  opus  est,  ubi  numerata 

pecunia    depromitur,   quodcnnque   optaueris.     In  eisdem  cellis  frumenti 

potio,    siue   celiam  Numantinorum   siue    cereuisiam  nostratiura    nomine 

appellaueris,    venditur,    quam    bibentes   sub   breuibus   quibusdam    anni 

diebus   scenopliei?ia   viri    et    femine   celebrant   chorejisque    ducunt.     Ad 


hanc  doraum  tanquam  in  Capitolium    aut   curiam   senatores   urbis  con- 

ueniunt  patresque,  dum  pro  salute  reipublice  Consultant.    Horum  numero 

vigintiquatuor  sunt,  inter  quos  sex  consules  norainantur,  ex  quibus  tres 

annue  urbi,  rebus  denique  omnibus  presunt,  clauum  tenentes  rempubli- 

cam,  ne  procellis  obruatur,  gubemant.     Et  qui  ex  bis  tribus  grandis  natu 

est,    huic   summus  in  urbe   magistratus  attribuitur.     Sic   enim  maiori 

etat!    maior  honor   defertur.     Est   in   eodem    magistratu   nunc   Petrus 

Sueaus  [aiiij],    vir  admodum  prestans  ingenio,    moribus  atque  eloquio, 

amator  doctissimorum  hominum  et  hospitalis,  maxime  in  eos,  qui  poli- 

tioribus    litteris    et   humanitatis    studijs   prestant,    überaus.     Äd  hunc 

doctissimi  quique  tanquam   ad  Moecenatem    confugiunt,  quos  non  tarn 

amat,  quam  fouet,  nutrit,  pascit,  educat  atque  beniuolentia  omni  prose- 

quitur.     Consularibus  deinde  viris  proximi  sunt  sex  alij,  camerarij  dicti. 

Hij  vectigalia  exigunt   et   fisco  imponunt  publiceque  pecunie   querende 

proponuntur  et  aerarij  curam  habent  supputationesque  publicas  reddunt. 

Fit  qnoque  magistratuum  omnium   quotannis  noua  electio  quintodecimo 

Kalendas  Nouembris,   ne  longa  mora  imperium  corrumpatur.     Hos  se- 

quuntur  alij  duodecim,   qui  rebus  agendis  simul  consulunt  atque  cum 

prioribus  in  senatu  sententiam  dicunt,  sicque  omnibus,  que  vel  urbi  vel 

reipublice  eminentur,  per  senatores  occurritur.    Est  et  ante  patrum  curiam 

forum,  in  quo  lites  aguntur,   iudicia  a  Septem  viris  iudici  assistentibus 

feruntur.      Ad    hos    queque    negocia    forensia,    actiones,    contractuum, 

emptionum  venditionumque  iurgia,  rixe,  cause  denique  omnes  et  ciuiles 

et  criminales  deuoluuntur.    Hij  etiam  capitis  animaduersionem  in  fures, 

abigeos,   predones,   raptores,   sacrilegos,   latrones,   parricidas,   seditiosos 

atque    malefactores  habent.     Hijs  quoque  rerum  omnium  cura  est,   que 

in  urbe  geruntur.     Sunt   et   aediles    cereales   tres,    quorum   primus  ex 

senatu,    secundus    ex   Septem   viris,    ex  plebe  tertius  eligitur.     Hij  de 

rebus   priuatis  soUitici  macella  inuisunt,   pistrina  obseruant  caraiumque 

vendendarum  rationem  habent.     Sicque  ciuitas  minime  domus  diligentia 

honestissime  regitur. 

Facessit  sol  a  meridie.  Trahor  quoque  cum  eodem  rapidissimo 
cursu  ad  occidentem.  At,  dum  hoc  facio,  iterum  extra  muros  venio. 
Mehercle  recte,  solet  enim  nonnihil  sanitatis  vespertina  deambulatio 
hominibus  aflferre. 

In  ea  urbis  parte  porta  est  ingens,  hac  in  Lusatiam  itur,  circum- 
datur  vallo  murus,  sepiunt  propugnacula  vallum,  que  Johannem  Saga- 
nensem  principem  hostemque  ab  urbe  longe  coercuerunt.  Extra  pro- 
pugnacula eadem  horreorum  multitudo,  que  in  Oriente.  Nee  multis 
passibus  ab  urbe  sancti  Spiritus  xenodochium  situm  est.  In  eo  pau- 
perom  senumque  ingens  multitudo  quotidie  pascitur.  His  urbani  eines 
agapen    elemosinamque   faciunt  epulisque  interdum  dapsiliter  reficiunt. 


eorumque  curam,  ne  pereant  fame,  frigore  aut  quouis  euentu,  senatus 
habet,  qnippe  qni  his  annuos  administratores  duos,  alternm  ex  senatu, 
alterum  ex  plebe  adijcit.  [aiiijb]  Est  et  non  longe  ab  eodem  loco 
sancte  Oertrudis  sacellum  suis  sacris  ornatum,  qnod  mercatores  inpri- 
misqne  pannicide  institnernnt,  in  quo  et  sacra  et  liturgie  statis  diebDs 
celebrantur.  Hinc  ad  sinistram  passus  circiter  trecentos  cenobium  est 
Chartusiensium  inhabitatione  insigne  atque  preclarum,  quod  et  patram 
propensa  religio  honestat  et  loci  amenitas  exhilarat,  adiacent  enim  eomm 
contnbemio  viridantes  horti,  rinaria  profunda  Odereque  estuaria  admodnm 
piscosa.  Hij  patres  integritate  morum,  sanctimonia  et  innocentia  vite  reli- 
quos  antecedunt.  Ad  dextram  vero  si  quis  spectet,  videbit  urbem  aereis 
montibus  a  meridie  usque  ad  septemtrionem  cinctam.  In  his  vineta 
insita,  que  aut  vitisator  resecat  aut  frondator  molli  iunco  ligat  aut  vini- 
tor  repastinat  uuasque  cantu  et  labore  euocat.  Que,  cum  maturescunt, 
vindemiantur,  calcantur  deinde,  postremo  torculari  imponuntur.  Tanta 
enim  vini  copia  ex  his  montibus  et  vineis  coUigitur,  ut  et  ad  vicina^j 
urbes  alendas  non  deficiat. 

Sed  nunc  sol  occidit,  stelle  lucent,  adest  luna  expectata,  hec  som- 
nium  hominibus  suadet.  Ego  ad  septemtrionem  progedior  sicque  sub 
noctis  conticinio  in  urbem  redibo. 

Est  enim  in  hac  urbis  parte  turris  altissima  omnibus  peniia. 
Hac  iter  est  per  suburbanum  ad  Theoderici,  presulis  sacrati,  arcem 
Lubusianam.  Custoditur  noctu  aditus,  obseruantur  colonorum  tuguria 
et  case,  ne  incendio  noctu  conflagrent  aut  sacrilegia  committantur.  Xam 
non  longe  ab  urbe  passus  circiter  quadringentos  extollit  sua  tecta  diuus 
Georgius,  sub  cuius  tutela  alterum  valetudinarium,  priori  admodum 
sirhile,  institutum  est.  Eadem  huius  et  templi  et  hominum  obsematio 
senatui  est,  que  in  alijs  rebus. 

Hinc  in  urbem  proficiscor.     Portam  vallum   et  menia  circumdant. 

In  hac  urbis  regione  ad  leuam  delubra  duo,  vetusta  quidem  ambo, 
sed  alterum,  quod  diuo  Nicoiao  sacrum,  antiquius  est,  alterum  saneto 
Francisco  dedicatum,  quod  et  monachi  eiusdem  religionis  inhabitant. 
Hij  pecuniam  aut  census  non  accipiunt,  sed  nee  his  omnino  carent, 
habent  nihil,  omnia  possident.  Dicere  posses,  deum  e  celo  suos  pascere, 
nee  immerito,  nam  qui  aris  dei  inmiortalis  obnixe  dies  noctesque  sub- 
seruiunt,  nunc  cantando,  nun  legende,  nunc  orando,  nunc  sacrifieando. 
nunc  contemplando,  nunc  penitendo,  nunc  populum  exhortando,  cui  hoc 
absurdum  videtur,  si  de  liis  etiam  viuant.  E  regione  est  diui  Nicolai 
edes,  que  cum  alijs  ciuitatis  omnibus  delubris  vetustate  contendit,  nee 
tamen  adeo  vetusta  est,  ut  exoleta  videri  possit,  sed  parem  cum  urbe 
etatem  [av]  habet.  Clara  est  et  admodum  conspicua,  nee  suis  sacris 
sacerdotiumque  frequentia,  religiosorum  etiam  hominium  assiduitat«  orba, 


ut  vere  quis  dixerit,  eam  alterum  urbis  lumen  esse.  Ad  dextram  vero 
domus  est  ardua  atque  sublimis,  multis  valuis  omata,  nt  quis  deorum 
immortalium  habitaculum  facile  crederet.  Hec  nempe  Athenarum  iactu- 
ram  rependit,  cuius  arcliitectus  fuit  Stephanus  Hundertmarck,  qui  et 
primam  et  sapremam  ei  manum  imposuit.  In  hac,  sine  achademicos 
siue  stoicos  siue  peripatetieos  philosophos  audire  velis,  innenies.  Nee 
tibi  theologi  accuratissimi,  qualis  est  Conradus  Wyrapina  de  Buchen, 
nostre  florentissime  reipublice  litterarie  rector  et  monarcha,  non  inter 
postremos  theologos  nostri  eui  numerandus,  qui  rerum  omnium  gnarus 
cum  Appione  polihystoris  nomen  meretur.  Nee  in  iure  consulti  doctis- 
simi  deerunt,  sed  quales  legum  latores  esse  decet.  Inter  quos  est 
Johannes  Blanckpheldus,  patria  Berlinensis,  natione  Marchita,  utriusque 
iuris  doctor  celeberrimus,  Italicorum  studiorum  et  eloquentie  non  ignarus, 
ut  Joannis  Garsonis,  ciuis  Bononiensis,  eum  discipulum  fuisse,  agno- 
scere  possis,  qui  nee  in  iure  inferioribus  preceptoribus  usus  est,  sed 
Bartholomeo  de  Zozino  et  Campegio,  viris  quam  doctissimis.  Hie  stu- 
diorum iuris  primos  fasces  obtinet  estque  lector  primarius,  quem  alij 
non  multo  inferiores  ordine  quodam  sequuntur.  Sunt  poete  et  rhetores 
publici,  qui  cum  Ausonijs  ingenijs  de  eloquentia  cannine  orationeque 
soluta  contendere  ausint.  Qualis  est  Johannes  Aesticampianus,  collega 
mens  mihique  familiari«sime  iunctus.  Posti-emo  nee  experientissimi 
medici,  si  eos  desideras,  nee  dyalectici,  nee  omnium  studionim  scholastici 
ab  bis  scholis  publicis  absunt,  quas  postquam,  illustrissime  princeps 
Joachime,  multo  ere  maioribusque  impensis  Theoderico,  Lubucensi  antistito, 
te  ad  hoc  preclarissimum  facinus,  quod  nulla  obliuio  delebit,  inuitante 
extruxisti  sepe  cogitando,  quomodo  ad  haue  tuam  urbem  doctissimos 
quosque,  quales  nunc  habes,  adduceres,  insomnes  noctes  duxisti.  Tandem 
in  mentem  venit,  eos  beneficijs,  honoribus,  publicis  stipendijs  et  sacer- 
dotijs  attrahi  posse.  Tunc  nee  erario  tuo  pepercisti,  quin  theologis, 
iurisconsultis,  poetis,  rethoricis,  medicis,  philosophis  locupletissima  sti- 
pendia  solueres  multaque  sacerdotia  ipsis  expectanda  proponeres.  Quibus 
rebus  omnibus  in  suum  ordinem  redactis  tandem  litteris  publicis 
emissis  ad  hanc  tuam  urbem  hocque  tuum  gymnasium  litterarium  cele- 
berrimum  ex  omni  natione  [avb]  in  primis  preceptores  doctos,  deinde 
omnis  generis  didascalos  conuocasti,  quas  litteras,  apparatum  tui  gym- 
nasij  litterarij  tamquam  unam  urbis  partem  descripturus.  a  Johanne 
Blanckpheldo  sub  tuo  illustrissime  nomine  editas  subijciam  indeque 
exordium  sumam: 

Cum  nihil  litterarum  studijs  communi  hominum  generi  prestantius, 
nihil  excellentius,  nihil  nllo  unquam  tempore  condncibilius  in  lucem 
proditum  sit,  litteris  enim  constat  immortalitas  memorie,  fulcitur  eter- 
nitas,  res  multis   ante    seculis    geste    omniumque    scientiarum  cognitio 


complectitur,  animus,  humane  vite  dux  et  auriga,  initio  rudis  excolitur, 
Me  Joachimum,  dei  optimi  maximi  beneficio  sacri  romani  iin))erij  archi- 
camerariura  ac  electorem,  marehionem  Brandenburgensem,  Stettinensem 
Poraeranie,  Cassubie  et  Schlauorum  ducem,  burggrauium  Nurembergen- 
sem  ac  Bagie  principera,  frequens  subijt  admiratio,  quid  subesset  cause, 
cur  in  nostra  Germania  plures  in  omnibus  artibus,  quam  in  hoc  tarn 
laudato  litterarum  studio  maiorum  patrnm  nostraque  memoria  admira- 
biles  et  fuerint  et  in  presentia  existent,  ut  album  se  coruum  videre 
quisque  arbitretur,  qui  in  hominem  litteris  excellentem  oculos  conijcit 
multeque  id  nobis  querentibus  cause  in  medium  proferuntur  heque  in 
primis,  quod  tenuioribus  facultatibus  homines  de  impensarum  magnitu- 
dine,  araplioribus  vero  opibus  prediti  de  preceptoram  vel  barbarie  vel 
ignauia  vel,  que  in  primis  vitanda  est,  docendi  intermissione  querantur 
nee  plerisque,  et  si  superatis  Alpibus  Italie  gymnasia  inuisant,  celnm 
aeremque  insuetum  conuenire,  ob  id  plerosque  vel  inuitos  medio  in 
spacio  retrahi  aut  ante  in  ipso  cursu  obrui,  quam  optatum  portum  eon- 
tingere  possint.  A  nobisque  litterarum  candidati  ac  professores  assiduis 
cohortationibus  quotidianisque  precibus  efflagitarunt,  ne  plures  delnceps 
a  litteris  discendique  studio  deterreantur,  ut  gjrmnasium  litteratorum 
constituamus,  ad  quod  veluti  asylum  agminatim  confluere  possint  hij, 
quibus  animum  disciplinis,  linguam  eloquio  excolere  suosque  hortnlo:;! 
doctrine  fontibus  irrigare  in  optatis  sit.  Cum  celebrem  nostre  ditioni;? 
urbem,  multarum  nationum  emporium,  cui  Franckphordio  ad  Oderam 
nomen  est,  habeamus,  aeris  serenitate  ac  temperie  prestantem,  ad  solis 
ortum  vergentem,  qua  ex  parte  Odera,  fluuio  nitidissimo,  piscium  fera- 
cissimo,  nauigijs  omniumque  rerum  illationi  exportationique  apto,  allui- 
tur,  ad  radices  coUium  sitam,  qui  vinetis  frutetisque  amenissimis  vestiti 
eam  a  meridie  cingunt,  quod  ipsum  magnopere  valitudini  conforre 
medici  et  hij  quidem  usu  rerumque  experientia  doctissimi  afHnnant. 
Ab  sole  vero  occidente  et  septemtrione  floren  [avj]  tibus  pratis,  salubribns 
siluis  ac  agris  fertilibus  circumdatam  tanta  frugum  ubertate  ac  abun- 
dantia,  ut  horreum  vicinonim  populorum  sit  Pranckphordium,  tanta  \in  i, 
ut  magnum  illic  Libero  patri  cum  Cerere  certamen  sit,  tanta  camium 
domesticarum  et  ferinarum,  volatilium  optimorumque  piscium,  lignorum, 
pabuli,  omnium  denique  rerum,  quibus  commode  humana  vita  carere 
non  potest,  illic  copia  sit,  ut  plereque  inde  urbes  et  prouincie  pascan- 
tur.  Quare,  cum  minime  nostri  officij  ac  muneris  duxerimus,  tam  hone^?- 
tas  tamque  preclaras  litteratorum  preces  repudiare,  cum  sit,  ut  eleganter 
Symachus  inquit,  hoc  specimen  florentis  reipublice,  ut  disciplinarum 
preceptoribus  opulenta  pendantur  premia,  instituemus  Franckphordij  eis 
Üderani  deo  optimo  maximo  duce  officinas  poUicioris  litterature  multi- 
jugeque  scientie    quotiilianum   discondi   docendique    commertium,    quam 


0 

publicam  uniuersitatem  appelJant.  Eam  iam  pontifioali  imperatoriaqiie 
auctoritate  appruhatam  proximo  anno  domiiiica,  (|U0  diui  MartiJ  (\) 
(lic»in  inse<[uitur,  sexta  j^cilicot  ac  vijifesinia  meiisis  Aprilis  ausjncaturi  ai; 
solenniter  introducturi.  Pollicemur  insuper  pot^t  uninersitatis  no«<re 
introductionem  frratuitani  per  trienTn\.m  in  sci^ntianim  g^radus  pi'oucctio- 
nom.  Si  qni  tarnen  post  hannn  litterarnm  pnblicationem  illuc  se  ci»n- 
tulerint,  nihilominus  leetionibus  j2:ramniaticis  ac  oratorijs  omnibusque 
oxomptionibiis,  immunitatibus,  libertatibus,  priuilef^ijs,  quibus  nostrum 
i^yninasium  instar  aliorum  ac  uberiiis  donauimus,  fnientur  <ic  gaudebunt. 
His  litteris  Ei^o  post  multa  pericula  post  longas  perejifrinationes 
inoitatus  atque  accersitus  publicociue  muneri  et  officio  ab  illustrissiniu 
principe  Joachime  et  Theoderico  pontitice  propositus  tandem  sab  frigido 
Buote  i)ost  raeum  in  Franckphordium  adiientum  consedi  tertio  Nonas 
Januarij  anno  doniinice  incamationis  sexto  snpra  M.  1).  primaque  polli- 
tioris  litterature  incunabula  prinuis  huius  gymnasij  litterarij  Ordinarius 
Professor  publice  docui,  quod  mihi  in  primis  voluptati  est.  Nam  nemo 
mihi  credet,  nisi  hij,  qui  coram  viderunt,  mihi  testes  essent,  quot  scho- 
Insticos  una  hora  in  lioc  nostrum  gymnasium  litterarium  receperim, 
quique  mox  relictis  elementaribus  scholis  studijs  nostris  adheserunt. 
Quos  ne  8ua  spe  longius  defraudarem,  litteris  publicis  in  ecciesio  valuis 
expositis  ad  optima  studia,  ad  ingenuos  mores,  tum  ad  orationem  a  me 
faciendam  sincerittn*  inuitaui.  Has  litteras,  ut  facilius  quisijue,  quid 
dixerim,  et  tu  in  primis,  Joachime,  princeps  inclitissime,  cognoscas, 
nunc  subiungo: 

[avjb]     Ihtb.   VigilanüuH,    BacUlariua.    A^vunyia.    poeta  et  orator.     Leclori 

Sdlutenu 

Adolescens,  quisquis  es,  aut  senex,  si  tibi  cordi  est  Apollinis  pri- 
mitias  audire,  aduola,  docebimus  nee  penitenda  nee  fastidienda,  sed  que 
Sybillinis  libris  studiosus  lector  auditorque  dej)rompta  esse  credat,  de 
studiorum  prestantia,  de  bonis  litteris  caj)essendis  deque  virtutibus  dis- 
ciplinani  comitantibus  et,  quod  nimirum  absurdum  non  erit,  Phoebo 
Clario  Artem  Horatij  Flacci  Venusini  poeticam,  hercle  nescimus  diuinam 
an  humanam  magis,  ut  laborum  i)rimos  fructus  protreptice  dedicabinms 
Jouis  die  futuro  proximo  hora  duodecima  pomeridiana  in  urbis  Franck- 
phordiane  palatio  publico,  cui  vulgus  pretorium  nomen  dedit.  Voluimus, 
hec  ne  nescires.  Valete,  boni,  cum  malis  nobis  nihil  commune.  Valete, 
pessumi,  ut  resipiscatis.  Lusum  ociter  ad  matutam  decimoquinto  Kalen- 
das  Februarias  anno  M.  I).  vj. 

Posteaquam  nostre  adolescentie  nunctiatum  est  de  oratione  et  leotione, 
quantum  potuit,  exaltauit,  ut  que  litterarum  admodum  cupida  esset, 
affuit,  audiuit  et  me  orante  operam  dedit.  ut  talis  esset,  qualis  ex  nostro 


10 

instituto  ei^fie  merito  deboret.  Huius  orationis  .scriem,  dumniodo  nostre 
nxL^e  tibi  non  displicent,  Juadiinie,  illustrissime  princeps,  relege,  quam 
tibi  subnectam: 

Vellem,  vos  arbitrari,  humanissimi  auditores,  me  hec  verba  nerjua- 
quam  ficto  loijuuturum  animo,  sed  ut  res  omnium  domi  forisqiie  pros- 
pere  euenirent  omnibus.  Nequeo  ego  vos  lucris  letos  efficere  ant 
mercibus,  tentabo,  si  oratione  aut  verbis.  At  mens  inculta  corporis 
nondum  exuta  umbraculo  altius  suspicere  nequit,  que  diuinitate  non  ad 
summum  rigata  squalet.  Silendum  esset,  silentio  nempe  deum  intelli- 
gimus,  dummodo  bumanus  animus  regeneratus  sit.  Vereor  autem, 
plerosque  ex  nobis  ultrices  nostras  duodenas  denario  nequaquam  expiasse 
numero.  Quare  loquendum  nunc  potius,  quam  cum  dedecore  tacenduin 
est  Omnibus,  maxime  mihi,  qui  vocatus  sura,  etiam  veni,  studijs  vestris 
vobisque  ut  presim,  loquendum  mihi,  inquam,  sennone,  non  voce,  alte- 
rum  cum  dijs,  alterum  enim  cum  bestijs  et  animantibus  communem 
liabemus.  Dicam  autem  hodie  de  studiorum  prestantia,  de  bonis  litteris 
capessendis,  de  virtutibus  disciplinam  comitantibus.  Hec  [b]  dum  a  me 
fiunt,  vos  benignis  adeste  auribus. 

Cum  studiorum  prestantia  ex  sermone  primordia  sumat,  et  per 
sermonem  ad  studia  (jueque  optima  deuenimus.  Studium  volumus 
rationis,  non  corporis.  Nam  diu  certatum  est,  utrum  melius,  at  nunc  certa 
stat  sententia,  alterum  enim  mutatur  et  quasi  deperit,  alterum  immutabile . 
est  et  immortale.  Libeat  omnibus  vobis  id  conari,  quod  Optimum.  Per 
lioc  enim  homines  ab  hominibus  discreti  philosophi  dicti  sunt,  per  hoc,  ut 
Egyptiorum  mos  erat,  ex  philosophis  summi  dei  sacerdotes  electi,  per  hoc 
ex  dei  sacerdotibus  reges  appellati  salutatique,  per  hoc  demum  ex  regibus, 
qui  non  degenerarunt,  post  dissolutionem  dij  crediti  sunt.  Hoc  niminim 
Studium,  quo  Troianorum,  Grecorum,  Lacedemoniorum,  Carthaginensium, 
Romanorum  vero  magis  respublice  aucte  sunt,  urbes  conseruate,  menia 
extructa,  hostes  debellati,  agri  finesque  dediti,  perfldi,  proscripti  et  in 
exilium  relegati,  at  plerique  boni  ad  honores  recepti  sunt.  Quamdiu  enim 
in  precio  studium  esset,  tamdiu  omnia  facta  et  gesta  Studium  olebant. 
Quis  negarct,  Grecos  studio  Ilium  euertisse,  saltem  si,  de  eins  excidio 
quod  dicitur,  fabula  non  est?  Quis  non  credat,  Bhomanos  in  Horatiorum 
Curiatiorumque  certamine  sapientia  et  pnidentia,  que  ex  studio  tanquam 
ex  fönte  deriuate  scaturiunt,  victoriam  obtinuisse?  Quam  vulgare  est  hoc 
omnibus,  quod  de  Ulissis  erroribus  dicitur,  numquid  hie  studio  pericula 
queque  presentanea  euasit?  Numquid  ille  ipse  naufragus  et  nudus  in 
littus  eiectus  studio  solo  et  facundia,  quam  ex  eo  habebat,  annunciebatur? 
Num  et  reges  et  principes  pudicissimeque  uxores  propter  studium,  quod 
in  ülisse  erat,  omnes  affectabant  ülisses  fieri?  Studium  hoc  diuinura 
atque  perpetuum,  adolescentes  et  senes,  capessite,  qui,  dura  me  libenter 


11 

auditis,  de  eiusdem  propagatione  audite.  Studium  philosophi  quique 
optimi  inuenere,  dij  mortales,  homines  immortales.  Studium  sapientes 
produxit  Septem.  Rebus  diuersis  innixi  philosophi  diuersa  studia  insti- 
tuere.  Suramum  autem  viuentem  deum  cognoscere,  qui  omnia  est,  deura 
dico  hoc  infinitura  bonura,  quod  omnia  est  et  in  omnibus  inuisibilc  et 
visibile.  Sed  quid  ciconiam  facitis  mihi,  dyalectici?  An  videtis,  quia 
deum  inuisibilem  et  visibilem  dixi?  Nescitis,  aliter  loquendum,  aliter 
faciendum  esse?  Redeo,  unde  digressus.  Philosophi  studium  multi- 
phariam  partiuerunt.  Hinc  stoyci  dicti  ut  Zenon,  Chrisippus  Solonquc, 
hinc  achademici  ut  Plato,  hiuc  peripathetici  ut  Aristoteles,  cynici  ut 
Antisthenes,  Diogenes,  epicurei  ut  Polixenius,  Aristippus  Cyreneus. 
Studium  preterea  nee  in  hominibus  solum  est,  sed  in  patre  omnium, 
cuius  nimirum  hoc  est,  ut  bene  operetur,  huius  studio  creata  [bb]  sunt 
omnia.  Quare  et  vos,  auditores,  studium  aduertite,  quod  ex  hominibus 
deos  facit,  ex  mortalibus  immortales. 

Studium  autem  vestrum  hoc  sit,  litteris  bonis  bonisque  artibus 
operam  impendere,  qui,  dum  me  dicentem  expectatis,  de  litteris  capes- 
sendis  disseram,  primusque  de  his  cum  adulescentulis  sermo  mihi  haben- 
dus  erit,  quos  maiores  natu  vereri  atque  metuere  decet  et  ad  suorum 
mores  se  tamquam  ad  speculum  componere  necessum  arbitror.  Quorum 
inscitia  ineuntis  et  iam  teuere  etatis  senum  sapiencia,  prudencia  regenda, 
atque  ita  optima  queque  degustare,  sed  inuita  nihil  obstante  Minerua 
agere  debebunt.  Respiciendum  et  hijs  est,  quid  possint  vires  quidque 
humeri  ferre  recusent,  innumerabiles  nature  ingeniorumque  dissimilitu- 
dines,  et  qui  ad  unius  professionis  studium  tardior  ignauiorque  est,  hie 
ad  alterins  prompcior  expediciorque.  Scire  omnibus  dulce  esse  debet,  sed 
non  idem  omnes  conari,  nam  ipsam  personam  gerere,  quam  volumus,  a 
natura  voluntateque  nostra  profiscitur.  Itaque  se  alij  ad  philosophiam, 
alij  ad  ins  ciuile,  alij  ad  eloquenciam  applicant;  in  ipsarumque  virtutum 
cognicione  crebro  hoc  euenit,  ut  in  alia  alius  malit  excellere.  Quorum  vero 
patres  aut  maiores  aliqua  gloria  prestiterunt,  eorum  plerique  liberi  in  hoc 
genere  laudis  excellere  studeant,  nee  preceptum  meum  est,  sed  patrie  paren- 
tis  primi,  Ciceronis  nostri  eloquentissimi.  Nee  satis  est  priorum  glorias  ade- 
quasse  ingenuum  puerum,«;  sed  adiecisse  aliquid,  magis  decorem  illustrat, 
Qui  vero  obscuris  parentibus  orti  sunt,  hijs  desudare  conuenit,  maiorum 
imitaciones  morum  omitt^re  et  quoddam  institutuin  tamquam  proprium 
consequi.  Quod  nimirum  Ventidium  Bassum  eflfecisse  credimus,  qui,  cum 
castrensis  mulio  esset  atque  in  triumpho  bis  ductus,  magistratus  tamen 
postea  Rhome  non  sine  gloria  administrabat.  Itaque,  o  vos  pueri,  nee 
tempus  nee  horam  intermittite,  qui  non  aliquid  bonarum  litterarum 
acquirere  videamini.  Non  pigeat  vos  ad  ferulas  manus  extendere,  ut 
discatis,  cum  vel  hoc  tocius  orbis  terrarum  domitorem  Alexandrum  non 


1-2 

teduerit,  qui  Aristotile  preceptore  usus  est  eoque  persuadente  virtutcm 
et  optiraas  qujisque  artes  amplissime  consequutus  est.  Cauetc,  precor, 
ne  in  vita  plus  soporasse  ut  ventris  animalia  luxui  dedila,  quam  vigi- 
lasse  existimemini.  Cogitate,  quantum  profuerint  soUs  litteris  reipublice 
rliomane  Julius  Cesar,  Marcus  Cicero,  Fabij  atque  Cathones  necnon 
plerique  alij.  Libeat  nobiscum  conspicere,  quantum  plus  valeant,  in- 
genio  qui  excellunt  et  litteris,  quam  armis  [bij].  Non  est  equum,  me 
vos  ad  ea  hortari,  que  quotidie  vobis  ante  oculos  sunt.  Ipsi  cogitate, 
quid  ex  hijs  vobis  futurum  sit. 

Ad  senes  nunc  flectetur  oratio.  Mementote  vos,  senes,  qui  iam 
dudum  viri  extitistis,  si  incuria  parentum  aut  auorum  disciplinis  bonis 
undique  non  consumati  estis,  ne  isto  contagio  liberos  vestros  dulcissi- 
mos  contaminari  patiamini.  0  quot  ex  vobis  sunt,  qui  seipsos  suamque 
vitam  Inertem  exosam  habent!  0  quantum  hij  vetuli  facti  nunc  sapere 
vellent!  Senibus  etenim  decrepitis  littere  boneque  artes  vehiculum 
baculusque  senectutis  sunt.  Cogitate,  vos  eines,  etatem  puerorum  labi- 
lem, in  malum  procliuam,  lubricam  a  vicijs  et  libidinibus  arcere  et  in 
laboribus  ingenij  exercere,  in  patienta  animi  et  corporis,  ut  eorum  et  in 
bellicis  et  ciuilibus  rebus  vigeat  industria,  cumque  eorum  animos  relaxare 
et  iocundidati  quandoque  dare  vultis,  spectate,  ne  lasciuiendo  tempe- 
rantie  fines  pretereant.  Operam  date,  ut  verecundie  meminerint,  impu- 
dicus  enim  animus  egregij  nullius  operis  capax  est.  Vobis  autem 
labores  minuendi  sunt  corporis,  animi  exercitationes  äugende.  Decet 
pret«rea  vos,  o  senes,  summa  opera  amicos,  iuuentutem,  liberos  vestros, 
rempublicam  consilio  prudenciaque  quamplurimum  adiuuare.  Idque 
summopere  cauendum  venit  senecluti,  ne  languori  se  desidieque  dedat. 
Ex  desidia  enim  innumera  vicia  prosiliunt,  scilicet  auaricia,  que  senibus 
innascitur  ut  peculiare  malum,  arrogancia,  superbia,  parricidium,  homi- 
cidium,  furtum,  rapina,  luxuria,  que,  ut  in  omni  etate  turpis,  ita  in 
senectute  fedissima,  ad  (juam  si  libidinum  int«mperancia  accesserit, 
duplex  malum  est.  Nam  ipsa  senectus  dedecoratur  atque  adolescentum 
temperanciam  impudentiorem  facit.  Audiui  ego  ipse  vetulos  senes,  qui 
iam  omne  Veneri  tributum  soluisse  credebantur,  in  scortis  male 
audire,  vicia  preterea  commemorantes  piasque  aures  tamquam  vene- 
natis  malis  poUuentes.  Unde  impudencia  hec  tarn  scelesta  quam 
ex  vita  male  acta,  si  verecundia  in  pueris  honor  est,  in  senibus 
ignominia!  Quanto  magis  impudencia  in  effeminatis,  eflfoetis  et  mollibus 
vetulis  capitalis  est!  Piget  eorum  omnia  scelera  commemorare.  Vos 
curate,  tales  non  sitis,  sie  quoque  senectus  dulcior,  iocundior,  liberior 
atque  amabilior.  Liberos  vestros,  si  quos  deus  per  generationem  vobis 
donare  dignatus  est,  bonis  preceptoribus  subiugate,  qui  de  eorum  mori- 
bus,  ingenij s    et  indole  iudicium  facere  possunt,   sicque  in  tenera  etat^j 


13 

assaescant,  ut,  dum  ad  adolescentiam  virilitatemque  et  senectam  venerint, 
annis  vobis  equales  nihil  boni  intentatum  reliquerint. 

Superest  nunc,  ut  de  virtutibus  disciplinam  comitantibus  verba  [bijb] 
faciam.  Marcet  enim  sine  aduersario  virtus.  Quis  autem  aduersariuni 
sustineret,  nisi  patientia  preditus?  Patientiam  autem  quis  haberet  sine 
periculo?  In  periculo  vero  nemo  non  suceumbit,  nisi  qui  ratione  cuncta 
moderatur.  Unde  esset  ista  animi  moderatio  quam  ex  sapientum  et 
doctorum  libris,  quos  profecto  nemo  intelligit,  nisi  sapiens  et  doctus  sit? 
Neqae  ea  solum  litteris  bonis  continetur,  sed  et  constantia,  fortitudo, 
magnanimitas ,  modestia,  temperancia  atque  alie  plereque,  ut  sunt 
iusticia,  veritas,  quarum  cultus  saeer  est  et  deo  quam  gratissimus.  0 
diuine  litterei  0  mens  diuina!  0  virtutes  sacratissime!  0  felicissimi 
liomines,  quibus  hisce  temporibus  nasci  contigit,  quando  iste  omnes  in 
usu  sunt!  0  felicia  secula!  0  tempora  optata,  in  quibus  respublica 
tarn  doctis  administratur  principibus!  0  sacerdotes  Christi  desidera- 
tissimi,  qui  sub  tanto  pastore  et  pontifice  victimas  offertis  deo  inconta- 
minatas! 

Accedite  omnes,  qui  iam  me  docentem  diu  expectastis,  adeste  et 
periclitate,  quid  littere,  quid  virtutes  denique  possint.  Non  vos  pigeat 
sumptus  facere  pro  lucro  tam  splendido.  Legite  et  discite  omnes,  nemo 
sine  doctrina  res  politicas  aut  economicas  sane  administrare  potest.  Hec 
dum  a  me  auditis,  o  eines  prouidi,  curate,  ut  liberi  vestri  tales  futuri 
sint,  quales  ciuitatibus  preesse  decet  et  domibus.  Sed  iam  receptui 
canimus,  ne  vobis  fastidio  prolixiore  oratione  simus.  Quare,  adolescens, 
qnisquis  es,  aut  grandeuus,  si  studij  ardor  te  excoquit,  accede  propius, 
ut  calescas.  Magis  audies  te  digna,  in  posterum  his  maiora,  ubi  soll- 
(lius  valueris.  Modo  Flacci  poeticam  artem  te  audire  non  pertedeat. 
Incongruum  non  videtur,  si  orationem  hanc  versibus  meis  eoncludam. 
Dixi. 

Hexastichon  eiusdem  ad  lectorem. 

Flacci  qui  modulos  curas  et  carmina  sancta 
Nostre  dum  gryphes  quosque  poesis  habet 

Scommata  vel  laceri  vatis  vitare  superba 
Et  versus  claudos  sordidulosque  pedes 

Huc  ades  o  iuuenis  nostras  captare  camoenas 
Nee  tu  posthabeas  dulce  poema  senex. 

Post  hanc  orationem  agminatim  quotidie  confluunt  nunc  diuersarum 
scientiarum  doctores,  nunc  magistri,  nunc  scolastici  expectantes  rei 
incepte  euentnm,  tantaque  litteratorum  multitudo  conuencrat,  ut  ad 
vigesimumsextum  diem  mensis  Aphrilis  sexingenti  scolastici  in  ordine 
numerati  sint. 


u 

Venisti  [biij]  vigesimoquinto  die  Aprilis  ad  Franckphordium, 
Joadiime  illostrisäime,  unacum  equitatu  tuo  omnibus  militie  annis  in- 
si^nito,  ubi  te  Theodericiis ,  Luboeeiisift  presul,  quam  humanissime 
excepit,  aderat  enim  et  te,  inclitissimum  principem,  e3qMetaait.  Venit 
tecum  Albertus,  germanus  tuus,  princeps  facundns  foecundioris  ingemj, 
quem  tu  comite  presule  Lubucensi  postero  die  in  diue  virginis  Marie 
templum  introduxisti,  me  hercle  recte  agitur,  dum  milicia  religioni  sub- 
seruit.  Eum  Theodericus  pontifex,  dum  sacra  pro  more  facit,  in  sacra- 
mentum  celestis  milicie  annumerat,  sicque  princeps  ciratus  in  gregein 
rasum  t^  spectante  et  adrainistrante  annumeratur.  Snrgit  inde  Joachi- 
mus  de  Bulow,  nepos  Theoderici  presulis,  adolescens  amenissimi  ingenij, 
probatisssimorum  morum,  sanctissime  vite,  nobilis  propaginis,  eximie 
pietatis  in  parentes,  quam  et  in  amicos  necessarios  consanguineos- 
que  extendit,  qui  dum  antistitis  monitis  et  mandatis  parere  studet 
reluctarique  cessat,  orationem  exorditur  fecunditate  uberem,  concinnitate 
pienam,  pronunctiatione,  qua  nihil  in  oratione  maius  est,  decorara  et 
penienustam,  ut  Gracchi  fistulas  huic  adfuisse  credas.  Hanc  libenter 
tibi  legendam  appono: 

Quanquam  nemini  dubium  fore,  illustrissimi  principes  vosque  bo- 
nanim  litterarum  professores  humanissimi^  mihi  dudum  persuaserim, 
quin  coram  tanta  principum  maiestate  tamque  celeberrima  hominum 
egregie  doetissimorum  corona  ephebus  tyro  verba  facturus,  me  a  pleris- 
que  audacie  et  inconsulte  temeritatis  assimulari,  maxime  cum  nihil 
ornatum  nee  quiequam  probabile,  nihil  cultum,  nihil  nouum,  nihil  de- 
nicjue  perspicuum  a  me  expectare  poterint.  Nam  profecto,  vera  ut 
loquar,  sublimia  humilibus,  vetera  nouis,  poetica  vulgaribus  verbis 
undecunque  improprijs  redundantibus  mixta  sunt  adeo,  ut  et  Horatia- 
num  illud  diuersarum  naturanim  monstrum  mihijpsi  in  medium  afferre 
videar.  Sed  cum  Pitagoricum  audiendi  tacendique  t^mpus  nondum 
expleuerim,  faciliorem  mihi  ingenio  non  prompte  nee  usu  exercitat4) 
dandam  errati  veniam  spero.  Nee  id  mirum  cuiquam  videri  debet,  quod 
prouinciam  hanc  viribus  meis  longe  imparem  assumpsi.  Impulit  enini 
me  reueiendissimi  in  Christo  patris  Lubucensis  antistitis  iussum,  cai 
veluti  Solonis  legibus  mihi  ab  ineunt«  etat«  obtemperandum  censui 
potiusque  quarumlibet  rerum  malui  facere  periculum,  quam  vel  puncto 
quidem  aut  ungue,  ut  aiunt,  transuerso  ab  illius  sententia  recedere.  Leuius 
etenim  equiusque  mihi  visum  fuit,  me  a  quoquam  insciolum  quam  [biijb] 
inobedientem  censeri.  Accedit  et  illustrissimorum  pientissimorumque 
principum  singularis,  quibus  me  licet  minus  meritnm  tyrunculum  suum 
fouent,  beniuolentia  et  gratia,  adeo  ut,  si  hanc  mortalem  vitam  pro 
immortali  eorum  gloria  morte  commutauero,  debito  tarnen  munus  mihi 
optiniis  prlncipibus    videar   reddidisse.     At,   ut  de  me  taceam,   et  quis 


15 

unquam  vestruin,  queso,  quod  iam  vidimus,  nön  sammo  studio,  suraina 
laude,  summo  denique  preconio  dilaudaret,  ammiraretur,  exWlleret.  Vidi- 
raus  enim  illustrissimum  principem  Albertnm,  quod  felix  faustumque  sit, 
(liuino  nutu  atque  dementia  in  optimi  inaximique  munus,  Christi  militum 
albnin  hodie  relatum;  quanto  qiiidem  ad  hoc  sacrum  diuinumque  munus 
desiderio  quantaque  deuotione  hec  illustrissima  sua  gratia  aspirauerit, 
quam  obnixis  idipsum  precibus  a  serenissimo  principe  electore,  ger- 
mano  suo,  dudum  renitente  afflagitauerit,  haud  facile  dixerim.  0  quan- 
tus  nobis  ille  belli  dux,  quantus  iraperator,  quantus  hostium  victor, 
hecne  res  memori  sub  mente  locanda?  hecne  laudum  digna  preconio  ? 
Jubilate,  vos,  summi  dei  pontifices,  gaudete,  vos,  Christi  sacerdotes! 
C'ongratiilamini  et  vos,  bonarum  disciplinarum  quique  studiosissimi 
assectatores!  Jam  gelidus  procul  expellatur  pauor,  sollicitas  modo  ponite 
curas !  Quis  sub  tanto  imperatore  et  princi])e  contra  nos  anna  mouebit  ? 
qnis  maimm  conseret?  quis  ■  sacrilega  mente  diuina  turbabit?  Nemo 
quidem!  Jam  omnia  in  tuto  posita  sunt.  Jam  sacratis  legibus  omnia 
moderabuntur.  0  fausta  expectataque  fat^i!  0  beata  viscera,  que  nobis 
tantum  principem  in  lucem  profuderunt!  At  medius  fidius,  illustrissime 
princeps  Alberte,  cum  egregias,  quibus  te  melior  natura  donauerit,  dotes 
studiosius  contemplor,  que  forma  imperio  tuo  dignior,  qui  iam  vix  quin- 
tum  supra  decimum  etatis  adeptus  annum  et  proceri  viri  formam  osten- 
tas?  Si  genus  animo  mecum  reputo,  quis  te  electorio  sanguine  creto 
unquam  nobilior  ?  Quid  de  iusticia  ?  quid  de  pietate  ?  quarum  cultus 
deo  quam  gratissimus  est.  Quid  de  bonis  litteris  ?  in  quibus  sere- 
nissimum  principem  Joachimum,  sacrosancti  romani  imperij  electorem, 
germanum  tuum,  qui,  ut  te  etate,  ita  in  omni  re  litteraria  facile  supe- 
rat,  imitaris.  Quid  de  ceteris,  quibus  polles,  virtutibus  loquar?  Quas 
si  modo  mihi  singulas  adamussim  repetere  esset  animus,  in  immensum 
cresceret  oratio.  Accedat  modo,  quod  cuncti  deum  optimum  maximumque 
deprecamur,  boni  instituti  perseuerantia  haud  dubio  cunctos  in  hac 
christiana  republi[biiij]ca  ecclesiasticos  principes  superabis.  Sed,  ne, 
illustrissimi  principes,  ineptiori  oratione  vobis  fastidio  sim,  versibus 
hanc  meis  concludam: 

Hie  canit  Aleidem  taurum  stimphalidas  angues 

Oraque  facunde  perdomuisse  fere 
Alter  at  in  geminis  formam  miratur  Amiclis 

Pectoraque  unanimi  federe  iuncta  canit. 
Prisca  modo  sileant  sileant  modo  carmina  vatum 

Et  sileant  prisce  plectra  sonora  lyre 
Koma  quid  in  magnis  mirata  est  regibus  olim 

Quos  canit  Aonij  turba  canora  chori 


1(> 

Qiiicquid  in  inuicto  miratur  (xrecia  Achille 
Quicquid  in  Eraathijs  laudat  amatque  locis 

Hoc  nunc  in  nostris  ducibus  commendat  uterque 
Axis  et  inuictos  ducet  ad  astra  viros 

Hie  (»st  verus  ainor  ^emini  obticeantur  Atride 
Relif^o  hie  pietas  ^loria  fama  decus. 
Dixi. 

Qua  oratione  facta  cum  applausu  assistentium  incepta  sacra  episco' 
pus  perficit.     Itur  deinde  in  domum  comitatu  non  indecoro.    Prandetur 
liberaliter.      Reficiuntnr,    qui    assiduitiite    intabuerunt.     Commessatione 
itjique   peracfci,   ipse   tu,   Joachime   ])rinceps,    comite   Alberto  fratre    et 
Theoderico  equos  inscendis,  portam  equester  egrederis,  que  ad  occidentem 
urbis  positii  est.    Subsequitur  famulitium.    Sequor  et  ego  cum  Johanne 
Esticara piano.     Mox   ubi    in    euni   aduentum    est    locum     in    quo  diue 
Gertrudis  sacellum  spectatur,    delaberis  equo  et   nos   delabimur.     Exci- 
pis  ^rej^em   litterarium,  aniplexaris  oscularisque.     Tum  aderant  saerili- 
culi,  Francisei  diui  emuli,  qui  si^nis  celestis  militie  prepositis  omnibns 
aciebus   et  cornibus  tanquam    centuriones    et   primipili    anteferebantur. 
Quos  non  illepide  subsequuntur  suis  amict«  induuijs  Artes  liberales,  que 
nee  sua  insignia  occuluerunt,  formis  suis  usque  adeo  plane  expresse,  ut 
Mareianus  Capella  ipse  eas  effinxisse  eredi  potuisset.     Fuit  et  int<*r  eas 
personas  Theologia  facie   honesta   vultuque   tetrico  conspieua,   que  reli- 
quas  suo  arbitrio  gubemare  videbatur.     Ducis   et  ordinem   tuum   cum 
grege   litterario,   ego   te   tanquam  poeta  et  [biiijb]    orator  tuus  hedera 
coronatus  precedo,  nee  tum  collega  mens  simili  corolla  rediraitus  aberat. 
Subseruiunt    ministri   publici   tibi   seeptris   suis   argenteis  inauratisque, 
graditur  inter    te   tuumque  fratrem   gymnasij  litterarij  rector.     Incedit 
seeundo    loco    Ordinarius    stipatus    presule    Theoderico,    doctore    Disko, 
milite    sodalitatis    et   religionis   Johannitarum   strenuissimo.     Aceedunt 
mox    alij    doetores    sex    et   mtxgistri  LX.     Demum    scolastiei  sexingenti 
omniumque    Marchie    urbium    consules    assunt    et  eines,    sicque   longa 
pompa  omnique  populi  applausu  itur  in  urbem.     Ducitur  in  delubrum 
triumphus,   quasi  cum  barbaris  victricibus  armis  certatum  sit,     Postea- 
quam   basilicam   seniato  ordine  cum  grege  litterario  intrasti,    subsellia 
inscendis,  proditcjue  in  publicum  Sebastianus  Stublinger,  utriusque  iuris 
doctor,  vir  et  virtute  et  litteris  prei)ollens,  qui  Beroaldum  adhuc  spira- 
bat,  nee  immerito,  cum  eo  precei)tore  in  humanioribus  litteris  familiariter 
usus  sit.     Hie,  cum  omnes  obticnissent  oraque  intenti  t^nerent,  princi- 
pis  orat<»reni  agens  haue  orationem  exorsus  est: 

Keuerendissime  presul,  insignes  ae  clarissimi  viri  eeteraque  studiosa 
iuuentus,    non  mediocri  admiratitme   plerosque   motos  existimo,   cur  ego 


17 

inter  tot  sommos  viros,  ad  qüos  hoc  munus  spectare  videtar  et  iunior 

et  pene  litteratorom  minimus,    qoi   parum   auctoritate,   minus    dicendi 

exercitatione   valeo,   in   hoc   omatissimo    loco,    in  tantorom   principum 

conuentu  tantaque  prestantissimorum  hominum  expectatione  canctis  si- ' 

lentibus    quadam    fere  temeritate  hoc  disserendi  preripaerim  officium. 

Verum  et  si  eorum  admiratio  non  iniusta  sit,  ne  tamen  cuiusquam  arro- 

gantie    me    accusetis   vel    superbie,    sciatis,    illustrissimos   marchiones 

principes  hie  nostros  inclitissimos,  qui  sununum  in  me  habent  imperium? 

ex  quorum  etiam  animo  apud  vos  verba  facturus  sum,  hoc   onus   meis 

humeris   alligasse.     Quibus  renuere  nephas  existimaui.     Quere  cum  me 

ad  summam  vestram  in  me  beniuolentiam  refero,  nihil  est,  quod  diffido, 

uberiorem  vos  mihi  uniuersos  veniam   concessuros,    quos  omnes  queso, 

aurium  operam  mihi  accomodate,    et  dum  ea,    que  elocutioni    sint  ne- 

cessaria,  exponam,  diligenter  animis  attendite.    Prudentissimi  conditores 

urbium  cum  cemerent,  ciuitates  cetusque  hominum  futuros  rüdes  et  in- 

cultos,  nee  a  pecuinis  beluinisque  moribus  multum  absimiles,  solertissime 

ac  salubriter  gymnasia   litteraria  instituerunt,    [bv]  que  essent  doctri- 

narum  domicilia  et  asyla  bonarum  artium,  in  quibus  omnis  ingeniorum 

cultus  caperetur,  lingua  eloquio,  animi  disciplinis  excolerentur.    Lauda- 

bile  nimirum  institutum   et  quo  nihil   prestantius,    nihil   utilius   uUo 

nnquam  tempore  est  excogitatum,   nuUa  enim  forme  res  alia  est,    que 

fiorentississimas  et  cultissimas  pereque  ciuitates  efficiat  ac  dyatribe,  gjm- 

nasiaque  litterarum  apud  veteres  Alexandrie  fuerunt  conciliabula  et  pro- 

fessores  maximi  artium  liberalium.     Athenienses,  Tharsenses  quoque  et 

Massilienses    huiusmodi    institutis    summopere    claruisse    perhibentur, 

ad  quomm  gimnasia  Bomani  Atticos   lepores  sicientes  identidem  profi- 

eiscebantur,  ut  grecanico  dolatorio  leuigati  saginatis  animis  cultiores  ex- 

politioresque  in  patriam  reuerterentur.    Tempestate  eciam  nostra  gimnn- 

siasticas  exercitationes  in  pluribus  Germanie  ciuitatibus  quasi  ad  pris- 

corum  emnlacionem  constitutas  intueri  licet.     Quarum  prescita  utilitate 

moniti  illustrissimi  marchiones,  maxime  princeps  elector,  nunquam  pro- 

fecto  mihi  sine  honoris  prefacione  nominandus,  opere  preciura  fore  censuit, 

si  in  hac  cultissima  quoque  urbe  dyatribam  scolasticorumqne  conuenti- 

cula   presentissimo    quodam   consilio   constitueret.     Que   hodiema   luce 

dextris  auibus  felicissime   exordium  sumunt    queque   haud    dubie   cum 

Omnibus    tocius  Germanie  celebracioribus  gymnasijs  claritudine  conten- 

dant  et  nulli  cedunt.     Cuius  etiam  rei  iaudatissime  magnum    prebuit 

fomentum  situs  commoditas,   hec  profecto  ciuitas  et  loci  oportunitate  et 

aliarum  rerum  admiracione  dignissima  conspicitur,  que  etiam  inter  alias 

Marchie  ciuitates  tamquam  sol  inter  sidera  micat  atque  preradijit.    Hec 

vinetorum  mnltitudine  et  Baccho  in  primis  videtur  sacra.     Quid  multi- 

iiarij  fructus  genera,  siluas  et  reliqua  arbusta,  quid  hortorum  pulcritu- 

Acten  and  Urkunden,  Heft  VI.  ^ 


18 

dinem  atque  spaciosam  et  flnminis  et  pratorum  amenitatem  commemoro, 
que  montes  a  tergo  habet  coniunctos  ad  aucupaciones  venacionesque 
aptissimos?  Itaque  siue  auibus  siue  piscibus  delecteris,  hie  situs  ac  per- 
flueiis  eciam  nauigiorum  capacissimns  Odera  omne  genus  prede  aflfatiin 
tibi  subministrat  elargiturque.  Quamobrem  facile  quisque  credere  pot«rit 
hanc  sedem  Minerue  diuinitus  delectam,  in  qua  omnes  diuiue  hnmaiieque 
artes  emicant  at<iue  elucescunt.  Quarum  laudes  enarrare,  quam  maximam 
eciam  queque  spondeat  cultoribus  frugem,  hie  locus  efllagitat.  Verum 
cum  hec  omnia  ampliorem  dicendi  campum  exposcant  et  ego  oracionis 
velura  complicare  iussus  sim,  nee  eciam  [bvb]  quisquam  andientium 
ignorat,  vitam  cuiusquam  sine  litteris  vitalem  non  esse,  hoc  tempore 
supersedendo,  [ne]  mandati  limen  transcendam,  me  cohibebo.  Et  nostri 
Ciceronis  tantum  affero  testimonium:  Litteraria  studia  adolescentiam 
agunt,  senectutem  oblectant,  secundas  res  ornant,  aduersis  perfugium  ac 
solacium  prebent.  Quis  enim  dubitat,  discendi  cupiditatem  summam 
esse  viuendi  rationem?  Quid  multa?  Otium  sine  litteris  mors  est  et 
viui  hominis  sepultura.  Videmus,  viri  prudentissimi,  atque  animo  con- 
templamur,  ad  hunc  locum  agminatim  undique  excellentissimos  professo- 
res  multijuge  quoque  eruditionis  candidatos  veluti  ad  Apollinis  oraculum 
conuenire,  ex  quo  doctissima  omnis  consultacionis  responsa  ut  ex  promp- 
tuario  penora  exponentur.  Ex  illo  veluti  ex  equo  Troiano  innmneri  ac 
tersissimi  omnipharie  professionis  doctores  erumpent.  Quod  quidem  non 
ciuitati  detrimentum  nee  indignitatem  patrie,  sed  fructum  aflfert.  et  ho- 
nestamentum,  hanc  quoque  urbem  longe  efficit  decenciorem.  Qua  propter 
hie  coram  illustrissimi  ac  clementissimi  principes  altissimo  aflfecti  sunt 
gaudio,  tanta  in  voluptate  versantur,  ut  eciam  me  tacente  eorum  vultus, 
facies,  oculi  pro  singulari  huius  incepti  decore  atque  omamento  ob 
hunc  vestrum  expectatissimum  aduentum  gratulantur.  Vident  namque 
hodie  Omnibus  hunc  illuxisse  diem,  quo  vel  graciorem  vel  iocundiorem 
ne  optare  quidem  potuissent.  Gratulantur,  dico,  principes  et  quus 
suspiciunt  huius  studij  honestandi  colendiue  gracia  aduentasse,  onmes 
dcientissima  humanitate  excipiunt,  quos  tam  professores  quam  cuiusuis 
litterature  insudantes  in  complexu  oculis  et  auribus  habituros  se  polli- 
centur  suisque  alis  omneiri  deniqe  rem  litterariam  feuere.  Ad  quorum 
celsitudinem  veluti  ad  arcem  munitissimam  intrepidi  omnes  profugere 
possunt,  et  illis  gracia,  patrocinio,  beneficencia  deesse  nolunt.  0  quam 
dignum  est  ac  magniflcum,  tantam  principes  habere  studiorum  racionem 
et  litteratorum  esse  amatores!  Si  principes  fouebunt  liberaliter  erudi- 
tos,  si  Mecenates  extiterint,  ingenia  excitabuntur,  littere,  que  hactenus 
intennortue  iacuerunt,  reuiuiscent,  cateraas  videbimus  eruditorum,  sclio- 
las  speculabimur  frequentissimo  scholasticorum  conuentu  et  doctorura 
claritudine  celebratissimas,  iudicio  enim  principum  stant  ingenia  et  ca- 


19 

. _ — . 

» 

dunt.  Cum  igitor  intelligatis,  quanta  laus,  quantus  honor  expectat 
litteras,  quanta  gloria,  quam  celebre  sit  nomen  eruditorum,  date  operam, 
litterarum  candidati,  elaborate  pro  viril!  parte,  dies  noctesque  studijs 
incumbite,  ut  post  longam  luceme  fuliginem  peractis  legittimis  [bvj] 
litterarie  milicie  stipendijs  nitidiores  redeatis  in  patriam,  cultissimi 
omni  ingeniorum  cultu  et  hijs  monstrabiles  bonis,  que  vera  sunt  morta- 
lium  bona.  Proderit  nonnihil  vobis  omnibus  in  hoc  studio  laboriosis- 
8ime  decertantibus  reuerendissimus  Lubucensis  episcopus,  gymnasiarcha 
vester,  quem  studij  conseruatorem  vocant,  dignissimus,  cuius  virtutum, 
at  Marcus  TuUius  de  Pompeio  Magno  dixit,  difficilius  est  exitum  quam 
principium  inuenire.  Preses  est  ille  nunquam  profecto  satis  laudatus, 
nullo  non  preconio  maior,  hoc  clauum  tenente,  hoc  gymnasij  huius 
habenas  moderante  omnes  atque  uno  consensu  concordes  properate  ad 
excolendum  ingenium,  ad  comandam  linguam,  ad  ingenuas  disciplinas 
capessendas.  Versetur  semper  in  ore  atque  in  animis  vestris  Tullianum 
illud  preeeptum:  Disce,  quamdiu  velis,  tamdiu  autem  velle  debebis,  quo 
ad  te,  quantum  profeceris,  non  penitebit.  Huic  dicto  astipulatur  sen- 
tencia,  quam  fertur  Julius,  ut  testatur  iurisconsultus,  dixisse,  eciam  si 
alterom  pedem  in  sepulcro  haberem,  adhuc  quidem  addiscere  vellem. 
Arigtotiles,  philosophorum  princeps,  doctrinarum  sitibundis  tria  necessa- 
ria  existimat,  ingenium,  preceptorem  et  exercitacionem.  Sed  cum  non 
deerunt  vobis  scientissimi  preceptores,  caueat,  quisquis  ingenium  habet, 
ne  sibi  exercitatione  desit.  Plato,  sapientissimus  quoque  philosophus,  id 
genus  possessiones  emendas  persuadet,  que  nee  imbres,  nee  ignem,  nee 
Jouem  denique  iratum  pertimescunt,  nee  eciam  a  nobis  queont  auelli. 
Parate  igitur  vobis  viaticum  et  erudicionem,  que  cum  nauirago  simul 
enatat  et  a  nullo  adimi  potest.  Facitote  id,  quod  Apelles,  pictor  nobi- 
lissimus,  precipiebat,  nulla  dies  sit  sine  linea.  Mementote,  rem  precio- 
sissimam  tempus,  cuius  maxima  est  inopia,  et  illud  grecum  adagium: 
Parce  tempori.  Sed  ego,  ne  me,  ut  dicitur,  meo  implicem  laqueo,  ipse 
.  quoque  tempori  parcens  finem  dicendi  faciam  instarque  nautici  gubema- 
toris  vela  colligens  festinabundus  portum  ingrediar.     Dixi. 

Cui,  cum  iam  anchoram  incussisset  nauimque  ad  littus  duxisset, 
Joannes  Blanckfeldus,  utriusque  iuris  doctor  eiusdemque  facultatis  lector 
Ordinarius,  vir  maioris  doctrine,  quam  etas  polliceri  possit,  nam  vigesi- 
mum  quintum  annura  nondum  agens  auro  dncoratur  et  operculo  ruflfo, 
assurgens  nomine  reipublice  litterarie  respondit,  tibi  gratias  pro  meritis 
egit,  qui  quantumque  breuitati  studuit,  tanto  lucidius  [bvjb]  clariusque 
perorauit  his  verhis: 

Silencio  pleraque  mihi  inuoluenda  existimo,  illustrissimi  principes, 
que  huius  loci  celebritas,  diuina  ac  immortalia  vestra  in  nos  merita 
nostraque  gratitudo  in  lucem  proferri  exposceret,    cum   aliud   ingenium, 


-20 

aliam  eloquenciam,  aliam  dicendi  exercitationem  vestra  de  me  expectatio 
postulet.    Nee  mea  mihi  voluntas,  sed  reuerendissimi  Lubucensis  pontificis 
mandata,   quibus  non  parere  iiephas,  mihiqne  ostendendum  pocius.  nun 
potuisse,    quam  noluisse  putaui,   tarn  arduam  tamque  difücilem   orandi 
proainciam  iniunxerint,  mihi,  inquam,  qui  non  sum  nescius  eins,  qnod  in 
vetustum   protritumque   abijt  prouerbium,  nullas  [res]  scilicet  posse  in 
pablico  expromi,  qaas  pretereuntes  modo  sublimes,  modo  humiles,  modo 
amplas,   modo  compressas  non   iudicent.     Quare,   si  vestre  de  me  iam 
pridem  concepte  opinioni  satis  non  fecero,  putabitis,  nonnihil  rubori  in- 
genuo,  nonnihil   diuerse  ab  orandi  munere   professioni,  nonnihil  eciam 
amplissimo  hnic  vestro  eonsessui  asscribendum  esse.    Etsi  ob  innumeras 
luculentissimasque  nature  ac  fortune  dotes,  quibus  mortales  antecellitis. 
Yobis  gratulari  possim,  cum  tamen  genns,  honores,  opes,  forma  corporis, 
vires  non  vestra  sint,  sed  circa  vos  versentur,  putauimus  ob  vestra  pocius, 
hoc  est  animi,  bona  vobis  gratulandum.    Et  ut  modestiam,  temperanciam, 
fortitudinem   reliquasque  egregias   ac  immensas  virtutes  vestras  missas 
faciam,   gratnlamur   vobis,   illustrissimi   principes,   ob    singularem   in- 
signemque  prudenciam  vestram,    qua  ut   etatem,    sie  omnes  huius  eui 
principes    longe   superatis   quaque   duce   litteris  seu  a  Mercnrio  seu  ab 
Assirijs   seu  a  Phenicibus   seu  ab  Hebreis,   ut   sanctarum   interpretes 
scripturarum  opinantur,  repertis  inuidiosa  splendidaque  domicilia,  quam 
publicam  uniuersitatem  appellant,  constitnenda  duxistis.     Quo  uno  opere 
quid  gracius,   quid  hoc  seculo  dignius,   quid  ad  memorie  vestre  perpe- 
tuitatem   firmius,    quid  quo  facilius  ab  uniuersis  prouincijs  vestris,  si 
({ua  modo  extat,  solitudo,  barbaries,  inopia,  ignorancia  propellatur,  effi- 
cine  dicam,  humano  consilio  excogitari  potuisset?     Asserentnr  ab  obli- 
uionis    iniuria   modo   cum   omnes    longo   ordine   nnmerosi   illnstresque 
proaui  vestri,  tum  inclitus  Albertus,  auus  patemus,  alter  suorum  tem- 
porum   in  rei  belli  gloria  Cesar.    lUustrissimum  principem  Joannem, 
parentem  vestrum,   immo   patrie,   cuius  manibus  Cristus  optimus  maxi- 
mus  etemam   prebeat  beatitudinem,    Stettinensem  Pomeranieque   ducem 
victum,    Joannem,   Saganensem  [c]  principem,   coUatis  signis   fagatum, 
cesum,  castris  exntum,  pinguescentes  adhuc  hostium  sanguine  C^osnense^' 
agros,   albescentes   sparsim  ossibus  campos,  preclara  facinora  vestrasque 
lau  des,  quas  preterire,  quam  paucis  complecti  malo,  gestas  gerendasque 
res   nulla  unquam  obscurabit  obliuio.     Agimus  immortales  etiam  vobis, 
illustrissimi  principes,    gracias,   quod   nos   ex   omnibus   litterarum   pro- 
fessionibus   haud    contemnendis    propositis    premijs    ad   quandam  quasi 
virtutis  palmam  eumqne  in   statum,    in  quo  omnibus  honoris  ac  glorie 
campus  pateat,  accersiueritis,   accersitos  ingenti  cum  honore  exceperitis. 
exceptis  officia  cum  dignitate  tribueritis.     Sed  ne  verbis  tantum  vestra 
in   nos   collata  beneficia   equare   velle  videamur,    unanimi  oonsensu  ac 


21 

pari  voto  pollicemiir,  nos,  ut  commissum  nobis  scolasticum  gregem  bonis 
et  moribns  et  Jitteris  instruamus,  credita  nobis  gubernacula  recte  diri- 
gamus,  nee  ullis  quidem  nnquam  laboribus  cessnros  esse.  Amplissimas 
quoque  vobis  gracias  agimus,  quod  omni  virtutum  preconio  ornatissi- 
mum  presulem  Theodericum,  scilicet  illum  ex  nobili  et  clarissima  de 
Bulow  familia  reuerendissimum  Lubucensem  antistitem,  litteratis  littera* 
tissimum,  raoribus  nostris  eum,  caius  notissima  bumanitas,  temperancia, 
prndencia,  iusticia,  roixta  seueritate  lenitas,  notissimi  integerrimi  sui 
sueque  iurisdictionis  sacerdotuni  mores,  notissimnm,  deo  deuotum  ac 
sanctum  viuendi  genns  cum  summo  imperio  preflciendura  putastis.  Ac- 
cendistis  profecto  in  pectoribus  nostris  ingentem  imitationis  ardorem 
et  nobis  quoddam  quasi  e  specula  lumen  porrexistis,  quod  sequamur,  a 
quo  nusquam  deflectamus  oculos.  Quem  absit  ut  emerendi  fauoris 
causa  laudem,  cum  ab  assentationis  vicio  animus  über  ac  ingenuus  ad* 
modum  abhorreat  compertumque  habeam,  ad  singularem  suam  in  mn 
beniuolentiam  ne  ullam  quidem  accessionem  fieri  posse,  eumque  id 
noile  ac  suas  laudes  in  pectoribus  quam  unguis  esse  raalle.  Assiduas 
ergo  ad  deum  optimum  ac  immortalem  preces  fandemus,  ut  vos  eumque 
nobis  diem  sospites  diu  incolumes  prestare  velit.  Vosque,  illustrissimi 
principes,  magnopere  rogamus,  velitis,  qua  nos  semel  benignitate  liberali- 
ttiteque  complecti  voluistis,  perpetuo  fouere.     Dixi. 

Accepit  proximo  loco  congratulandi  munus  pontifex  Theodericus,  ad 
cuius  laudes  accedere  nihil  potest,  quippe  qui  ex  nobili  propagine  natus, 
ut  de  Bulow  omnis  familia  renidet,  ijsdemque  annis  natus,  quibus  latina 
lingua  de  omni  cahe,  situ  et  squalore  reuocata  est,  cui  et  tantam  ab  in- 
cuna[cb]bulis  operam  collocauit,  ut  non  illiberaliter  educatus  esse  videa- 
tur.  Nam  tricesimo  etatis  sue  anno,  cum  ante  vigesimumquartum  annum 
doctor  celeberrimus  haberetur,  non  vulgaris,  sed  qualem  Bononia,  studio- 
rum  mater,  enutrire  posset,  humaniores  musas  simul  cum  pontificijs 
fascibus  in  maiestatis  solio  exaltauit.  Medius  fidius  ex  omni  pontificum 
numero  dignus  mihi  visus,  qui  parit^r  Christi  et  Phoebi  sacerdos  ore 
omnium  hominum  diceretur.  Huius  pontificis  sanctitatis  et  religionis  etsi 
adsint  accumulatissima  testimonia,  tamen  earum  finem  difßcilius  quam 
Dedalei  labirinti  exitum  quisquis  etiam  doctissimus  inuenire  posset,  etsi 
sue  integritatis  quiuis  iudicium  perhiberet.  Non  tamen  abstinere  potuit, 
quin  deum  immortalem  optimum  maximum,  rerum  omnium  architectum 
et  gubematorem,  hac  oratione  etsi  breui,  tamen  fecunda  laudaret  hoc 
modo: 

Multa  equidem,  illustrissimi  principes,  eternis  virtutibus  vestris 
digna  non  tam  compta  relatione  quam  luculentissima  commendatione 
deprompta  audiuimus.  Nobis  autem  cum  optimi  maximi  etemique  dei 
laudes   pro    debito   officio    ac    professione   canere   potius    quam   fucatis 


22 

phaleratisque  verborum  blandimentis  atque  lenoeinijs  mentes  animosque 
pascore  placuit,  cantemus  igitur  deo  nostro,  pfloriose  etenim  honorificatus 
et  factus  est  nobis  hodie  in  salutem.  Agamus  illi  gratias  ac  merita^ 
laudes,  qui  umbrosa  caliginosaque  e  finibus  uostris  iaraiam  reiecta  igno- 
rantie  vetustate  nouos,  ut  iia  dicamus,  soles  atque  candidissima  astra 
inducere  Dobis  dignatus  est.  Qui  et  probrum  sterilitatis  mentium, 
quo  dudum  prouincialium  ac  urbium  vestrarum  celsitudinum  cultores 
irriti,  abstulerat  et  ex  hac  hodie  genita  achademia  uno  felicique  parto 
hane  multijugam  coram  stantem  preclarissimara  sobolem  in  lucem  pro- 
fudit,  non  puerulos  strictos  fascijs,  eunis  cinctos,  vagientes,  ut  natura 
quidem  solet,  sed  proceris  festiueque  forme  vires,  non  infantulos  obmu- 
toscentes,  sed  in  omni  dicendi  genere  facundissimos,  non  denique  im- 
peritos,  sed  undecumque  doctissimos.  Quos  etsi  hodie  enixa  hec  nostra 
Franckophordiana  achademia,  fecunda  mater,  grauida  tamen  optimo,  felici 
inclitoque  germine  manens,  uberiorem  longe  posteritati,  si  per  vestras 
celsitudines  pie  fota  pastaque  fuerit,  sobolem  nobilissimam  profusura. 
Hanc,  optimi  principes,  suam  atque  genituram  etemis  virtutibus  vestris 
vobisque,  huius  alme  urbis  gubematoribus  atque  optimis  ciuibus,  ut 
diligatis,  beneficiorum  ac  gratiarum  ubertate  refoueatis,  summo  studio 
supplici  prece  maximoque  desiderio  commendamus.     Diximus. 

[cij]  Qua  oratione  perorata  non  minori  animi  modestia  presul  sceptra 
argentea  auroque  decorata  rectori  nostre  achademie  tradidit,  alterum, 
quo  cuncta  reipublice  litterarie  sua  prudentia  gubemaret,  alterum,  quo 
insidias  rei  litterarie  imminentes  auerteret  atque  in  improbos  et  indo- 
mitos  mandatisque  reluctantes  grauius  animaduerteret.  Quod  et  romani 
consules  fecisse  ex  antiquorum  libris  cognouimus,  quibus  in  publice 
fasces  virgarum  et  secures  anteferebantur,  ut  hij  in  vitas  hominum  im- 
proborum  seuirent,  illis  ast  eos,  qui  minus  deliquissent  aut  quibus 
propter  immaturam  etatem  parcendum  erat,  castigarent  et  corriperent  et 
sie  minis  eosdem  a  deterioribus  facinoribus  absterrerent.  Non  pepercit 
liberis  suis,  qui  manibus  Tarquinios  asserebant,  Junius  Brutus,  primus 
romane  libertatis  auctor  et  consul  Lucretieque  vindex,  sed  patrem  exuens 
cesos  virgis  securibus  percussit.  T3rtus  Manlius  Torquatus  non  impuni- 
tum  reliquit  filium  suum,  quod  contra  parentis  mandatum  Victor  cum 
latinis  hostibus  pugnasset,  sed  eundem  capitis  diminutione  puniuit  tan- 
tumque  terrorem  omni  populo  Romano  incussit,  ut  nemo  contra  impe- 
rium  in  hostes,  etiam  presentes  quicquam  änderet.  Quod  et  rectori 
i'aciendum  esse  pontifex  traditis  sceptris  dixit,  non,  ut  quenquam  occi- 
deret,  sed,  ut  pari  pena  quodcunque  nephas  rependeret.  Posteaquam  in 
hanc  sententiam  disert«  abundeque  dixisset,  quatuor  facultatum  decanis, 
ita  enim,   qui  magistratibus  presunt,   appellantur,  libros  apertos  et  si- 


23 

irilla  tradidit,  ut  meminissent,  se  alios  instituere  atqiie  docere  debere, 
et  que  rata  sancitaquc  esse  vellent,  sigillis  tanquam  iudicibus  suarum 
voluntatum  subsignarent.  Que  cum  ordine  omnia  peregisset,  accessi  ego 
stridula  voce,  colore  pallido,  cruribus  fessis,  pedibus  longa  statione  de- 
fatigatis  vixque  imbecilli  corpori  innixus,  nee  imperterritus  maiestate 
doctissimonun  principum.  Nee  hoc  nouum,  cum  Cicero  ipse,  etemum 
latine  lingue  specimen,  semper  piius  extimuit,  quam  alicuius  causam  in 
rostris  dixisset.  Tandem  animosior  factns,  tamdiu  oram,  ut  prius  gcnua 
quam  vox  deficeret.  In  hac  oratione  si  quid  rancidulum  balboque  de 
ore  depromptum  inueneris,  Joachime,  princeps  doctissime,  libenter  na- 
sum  auerte  rugasque  cohibe,  nam  quatuor  aut  quinque  ad  summum 
liorarum  labor  est  et  opus,  quod  tanto  imperfectius,  quanto  celerius 
editum,  compositum  et  utcunque  peroratum  est,    quam  subiungo: 

Dum  vox  nostra,   o  illustrissimi   principes,   desideratur,   dicendum 

est  perpetue  nobis  de  laudibus  vestris  aut  de  incomparabili  nostre  acha- 

demie  claritudine,  que  iamiam  ducibus  vobis  cornua  erexit.    Dij  immor- 

taies,    quam   sanetum   quamue  preclarum  est  [cijb]  hoc  opus,  quod  vos 

vostrosque  proauos  refert!    Quo  autem  piaculo  pretereamus  patrie  vestre 

splendorem,  que  ut  affatim  omnis  generis  fructus  parit  omnisque  feture 

animalia  nutrit,  ita  omnium  virtutum  decore  et  omamento  exultat!    Digna 

mox,  in  qua  preclarissimi  principes    nascerentur.     Sed  ne   quis  credat, 

nos    laudes    vestras    eo    auspicaturos,    quo    Socrates    ab    Apolliue    fei  ix 

iudicatus  est,  non  patriam  prius  quam  vos  laudabimus.    Nam  nobis  longe 

alius  et  animus,    cum   et  alie  res  sint,    quibus   clariores   esse  potestis, 

scilicet  ingenij  vires  et  corporis.     At  nunc  videamus,  qua  magis  quisque 

vostrum  prestet.     Jamiam  in  trutina  iacetis,  pares  estis,   utriusque  na- 

tiuitas  stenmfiatisque  propago  nobilissima  maior  est,    quam    quod  vulgo 

exponatur,    qui   tanto   patre   geniti,    qui   regium   noraen   atque  imperij 

sceptnim  consequi  potuisset,   tanta  parente  effusi,   que  rege  digna  fuit. 

Non  id  vobis  opus  est,    quod  plerique  contra  ins  gentium  reges  patra- 

runt,   nee  id  vobis  eueniet,    quod  Arthemeni  et  Xerxi  iudice  Anafeme. 

Nam  cum  Darius,  Persarum  rex  in  apparatu  bellico,  quem  contra  Athe- 

nienses    instituebat,    multis    liberis    relictis    decedisset,    grandior   natu 

Arthemenes,  reliquis  fratribus  etate  maior,  ex  iure  gentium  imperium 

patris    regiosque   honores   sibi   vindicabat.     At  Xerxes,  etsi  minor  natu 

esset,  germano  regnum  aflfectanti  controuersiam  intulit,  non  ordinem,  sed 

felicitatem  nascendi   referens,    Arthemenem  etsi  prius,   tamen   priuato 

Dario  et  matre  priuate  adhuc  fortune,   auo  quoque  materno  priuato,    se 

vero   patre    rege   et  parente   regina   matemoque  auo  Cyro,   tanti  regni 

conditore,  natum  esse,  nee  parent^s  alios  nisi  reges  vidisse.     Quod  cer- 

tamen  ad  Anafemem,   patruum,  delatum  finem  sortitur,  dum  iudex  pro 

Xerxe  sententiam  tulit.    Nulla  inter  vos,    illustrissimos   principes,    de 


24 

natiuitate  contentio  oriri  potest,  namque  eadem  fortuna  nati  esäs. 
Nobilitat^m  a  proauis  partam  longe  ampliastis,  non  ignorantes  hoc 
Piatonis,  neminem  regem  ex  seniis  nee  qoenquam  seruiim  ex  regibos 
natum  esse,  [non]  incertum  est.  Omnia  ista  longa  variauit  etas,  sarsam 
deorsumque  miscuit.  Non  facit  aliqnem  nobilem  fumosum  atriiim 
plenum  imaginibus,  nee  proauorom  longa  addncta  series,  sed  que- 
cumque  conditio,  que  facit  hominem  supra  fortunam  surgere.  Qaod 
dum  vobis  eure  fuit,  stnduistis  ingenij  dotibus  corporis  bona  superare. 
nee  ignaui,  dum  rem  gerendam  prius  in  bonis  litteris  tanquam  in  spe- 
culo  perdidicistis:  Multo  in  hoc  preclariores  Alexandro,  Philipp!  Mace- 
donie  regis  filio,  cui  ob  [ciij]  egregia  facinora  cognomentum  Magni  fuit^ 
qui  etsi  sub  Aristotile  litteris  bonis  operam  impendisset,  tanta  immode- 
ratione  animi  tarnen  in  suos  usus  est,  ut  Clytum  senem  patris  Philippi 
res  gestas  laudantem  telo  a  satellite  rapto  in  conuiuio  trucidaret,  Callis- 
tlienemque  philosophum,  quem  in  condiscipulatu  AristoteUs  familiärem 
habuit,  cum  insidiarum  conscium  fuisse  arbitrabatnr,  eum  tnmcatis 
membris  abscissisque  auribus  ac  naso  labijsque  deforme  ac  miserandum 
8])ectaculum  reddidit.  Insuper  cum  cane  in  cauea  clausam  ad  cetero- 
rum  metum  circumferebat.  Huius  crudelitatis  tanteque  immoderationis 
nimirum  initium  fuit,  quod  decimum  octauum  annum  natus  in  Cherso- 
nensium  urbium  expugnatione  iyrocinij  rudimenta  sab  militia  patris 
deponit  atque  cum  eodem  in  Scythiam  predandi  causa  proficiscitur. 
Hinc  illa  ferocitas,  que  nee  amicis  parcere  potest.  Hinc  impius  animus 
multo  crimini  obnoxius.  Vobis  vero,  principibus  mansuetis,  qai  in 
alloquio  blandi,  in  negotio  iusti,  in  imperio  moderati  estis,  cuique 
pulcritudo  corporis  insignis,  cuique  vires  admirabiles,  nee  est,  qui  dicere 
ausit,  vos  unquam  in  doctos  aut  necessarios  instar  Alexandri  manus 
iniecisse  aut  famam  vestram  parricidio  contaminasse.  Quid  constanciam 
rei  militaris  obticemus  ?  Quid  fortitudinem  vestram  non  longius  comme- 
moramus?  Quid  iusticiam,  temperantiam  preterimus,  quarum  yos 
exemplaria  estis?  Nee  subditis  libris  opus,  ex  quibus  virtutes  per- 
discant,  dummodo  has  in  vobis  tanquam  in  viuendi  speculo  conspicere 
possunt.  Superuacaneum  est,  vos  Coclites,  Mutlos,  Camillos,  Brutos, 
Publicolas,  Fabios,  Aemilios,  Cincinnatos,  Fabricios,  Dentatos  dicere, 
sed  congruum  et  quam  conuenientissimnm,  vos  omnibus  his  maiores 
esse.  Quid  enim  aliud  Codes  fecit,  quam  quod  hostem  submouit,  pon- 
tem  sublicium  rescidit  atque  armatus  Tyberim  amnem  traiecit  sic- 
que  patriam  a  Porsenna  hoste  seruauit?  Quid  Mutius  conatus  est, 
nisi  eundem  regem  in  tentorijs  suis  perfodere,  quare  etiam  manom 
foculo  ardenti  imponere  coactus  ?  Quid  Camillus  eflfecit,  nisi  quod 
patriam  a  Gallorum  obsidione  liberauit  ?  Quid  Brutus,  quam  quod 
cum   Arunte    mutuo   vulnere   expirauit?    Quid   Publicola,    quam   quod 


^ 

fasces    populo    snbmisit    et    domum   eminentem ,    quam   habuit ,    solo 

equanit?     Quid  Fabij\   quam   quod  eiusdem   familie  trecenti   a  Veien- 

tibus    occisi   sunt?    Quid   ille   dictator   rurisque   colonus   Cincinnatus, 

quam   quod  spacio  sexdecim  dierum    consulem   eiusque  exercitium  ab 

obsidione   libe[ciijb]rauit?    Quid  Fabricius,   quam  quod  animum  inuio- 

latum   a  Pyrrhi   thesauris  conseruauit?    Quid   Dentatus,    quam  [quod] 

agros   Samnitum   cepit    atque    de   omni    preda    in   usum    domesticum 

preter   cadum  ligneum  nihil  conuertit?    Quid  M.  Aemilius,  quam  quod 

milites    suos   armatos   extra  yallum  progredi  iubet  strictisque  gladijs 

fugientibus  minari,  moritnros  dicens,  nisi  in  prelinm  reuertantur?    Quid 

Scipio,  quam  quod  Hannibalem  yicit,  Affricam  subegit,  Numantiam  cepit? 

Quid  Nasica,  quam  quod  Martem  deum  hospitio  recepit,   Oracchum  in 

Capitolium  fugientem  occidit?    Hercle  egregia  sunt  hec  atque  preclara 

facinora,    immortalitate  digna.     Sed  videamus,    unde  isthec  parta  sint, 

medius  lidius  non  nisi  ex  belli  tumultibus.     Yos  autem,  mansuetissimi 

principes,  omnibus  bis  facinoribus  quottidie  excellentiora  nobis  ubertim 

suppeditatis,  dummodo  tanquam  speculatores  ex  sublimi  loco  spectantes 

aduertitis,   ne  talibus  opus  habeatis.     Ita  Imperium  vestrum  quottidie 

ampliatis,   ut  yel    de   cupiditate   aut  dominandi  libidine  yestra  nemo 

conqueratur.    Adeo  vita  yestra  omnibus  innoxia  est,  ut  nemo  yobiscum 

non  potius  amiciciam  yelit.    Tanta  pace  populo  vestro  prefnistis  finitimisque 

cohabitatis,   ut  nuUus  hostis  spolia  a  vobis  abstnlerit,   nullus  captiuos 

vestros    in  triumphis   duxerit.     0   quantum  amicicia  inimicicia  maior! 

0   quantum    pax    belle    sanctior!     Inquirite,    prestantissimi   principes, 

sanctissimam   illam  pacem   inquisitam   et  iam  inuentam  exosculamini, 

exosculatam  prosequimini !     Pax  ista  sacratissima,   grauida  ante  annos 

facta,   foetum  enixa  est,   patrie  splendorem  peperit,   eternum  Joachimi, 

romani  imperij  electoris,  et  Alberti  principum  monumentum.     0  felices 

noctes,   in  quibus  hanc  nostram  achademiam  tam  sacratissimi  principes 

excnbarunt!    0  laudatissimam  feturam  multa  sobole  fecundam,  que  uno 

die  posteritati  tot  filios  omnis  litterature  preditos  donauit!   Juuabit  vos, 

principes,    nepotes   videre,    theosophos,   iurisconsultos,   poetas,   oratores, 

medicos,  grammaticos,  logicos,  rethores,  arithmeticos,  astronomos,  geometras, 

musicos,  non  ut  in  elementaribus  scholis  quandoquidem  nutriuntur,  sed 

ut  ab   Italicis  Ausonijsqne  aut  Oermanis  doctoribus  et  philosophis  ex- 

poliuntur,  elimantur  et  ad  summum  perficiuntur.    Tacemus  has  disciplinas, 

leges,   litteras,   artes,   quas  quisquis   pro  yirili  suos  scolasticos  docebit. 

Hinc  noua  imperia  et  regna  surgent  et,  que  delituerunt,  reuiuiscent,  si 

modo  hoc  yerum  est,  regnum  facile  bis  artibus  seruari,  quibus  quesitum 

est.     Hinc  popu  [ciiij]  lus  rudis,   legibus   non   assuetus   pemmlcebitur. 

His   artibus    effirenes    iuuenum    animi   ad   omne  propositum  flectentur. 

Nee  imposterum  ciuiles  clades  bellaque  intestina  expectabuntur.     Fauci 


26 

aut  omnino  nulli  res  sacras  depccnlabuntur.  Justicia  omnibus  una. 
et  in  fabulam,  quis  crederet,  Saturnia  regna  redirent.  Nam  bone  artes 
perperam  agere  nemini  penuittent,  quum  aliunde  leges  non  ementur, 
sed  a  nostris  copiosissime  tanquam  riui  ex  fontibus  scaturient.  Quid 
quod  ex  theosophia  hoc,  quod  summum  atque  optimum  est,  emanabit, 
deura  immortalem  optimum  maximum  eiusque  volmitatem,  sapientiam 
et  potestatem  hactenus  sola  fide  creditam  ab  hominibus,  nunc  scientie 
istius  incomparabilis  gnari  multis  rationibus  inuestigabunt,  per  quam 
beati  erimus,  cum  deus  ille,  qui  ab  eterno  est,  bonum  hoc,  quod 
pulchnim  est,  perfectum  est,  mentibus  nostris  regeneratis  atque  a 
fermento  vetere  malicie  cxpurgatis  infundetur.  0  terque  quaterque 
lelicissimi  erimus,  dum  sacratissirais  legibus  imbuti  nemo  a  iusticia 
pedem  seponet,  sed  quisque,  quod  suum  est,  accipiet!  Date  operam, 
iuuenes  et  senes,  ut  deos  nobis  hijs  artibus  propitios  faciatis!  Itaenim 
res  omnis  ex  voluntate  nobis  eueniet,  ubi  dolus  in  ore  hominum  non 
fuerit.  Nunc  progressu  ad  poeticam  eiusque  doctores  venimus.  Sed 
ne  nobisipsis  assentari  videamur,  desinamus  conmiendare,  quos  laudatoi^ 
perpetuo  fuisse  comperimus  quosque  omnis  litterature  precipuos  fuisse 
ex  antiquissimis  lectionibus  cognouimus.  Saltem  hoc  unum  pro  gloria 
nostra  satis  erit,  dum  sine  liuore  et  tergiuersatione  audiueritis,  eos 
primos  religionis  vetustissime  cultores  extitisse  eorumque  vires  in  flecten- 
dis  populis,  ad  quemcunque  finem  voluissent,  efficacissimas  habitas  esse. 
Cuius  rei  hoc  nobis  habundantissimum  testimonium  erit,  quod  cum 
Lacedemonij  sequundo  Messenijs  bellum  inferre  cogerentur,  quos  antea 
in  seruitutem  grauem  ac  fere  intoilerabilem  redegerant,  prius  Apollinem 
Delphis  consulunt,  cuius  oraculo  admoniti  belli  ducem  ab  Atheniensibus 
petunt.  Hij  in  contemptum  Spartanorum  Tyrteum,  poetam  claudum 
pede,  tribus  prelijs  fusis  miserunt,  quare  Spartanorum  reges  excercitum 
reducere  volebant,  ni  TjTteus,  ille  poeta,  interuenisset,  qui  composita 
carmina  exercitui  pro  contione  recitauit,  in  quibus  hortamenta  virtutis, 
damnorum  solacia,  belli  consilia  conscripserat.  Itaque  tantum  ardorem 
militibus  iniecit,  ut  non  de  salute,  sed  de  sepultura  solliciti  tessera^ 
insculptis  suis  et  patrum '  nominibus  dextro  brachio  deligarent,  ut, 
[ciiijb]  si  omnes  aduersum  prelium  consumpsisset  et  temporis  spacio 
confusa  corporum  liniamenta  essent,  ex  indicio  titulorum  tradi  sepulture 
possent.  Quis  hoc  raemorabile  factum  unius  poete  crederet,  nisi  veritatij! 
auctorem  Justinum  haberet?  Addite,  quod  poete  multorum  clarissimorura 
virorum,  quales  vos,  nostri  principe«,  estis,  dicta  aut  facta  secum  trahunt. 
0  indeficientem  rempublicam,  dum  poetas,  glorie  calcar,  magist^o^ 
moinim,  innouatores  linguarum,  educat!  Quos  merito  sine  palma  victrici 
medici  subsequuntur,  qui  innouate  menti  salutem  addunt  corporis,  digni, 
de  quibus  multus  sermo  fieret,  dum  eorum  beneticio  plures  aut  reuiuiscunt 


'27 

aut  iam  morituri  reuocantur.     Sed  qiiia  medicine  oripfo  dubia  est,  eos 

Plioio  commendandos   relinquimus.     Nam  proptor  crebriorem  eiusdem 

mutationem   de  saluberrima  inedicina  afferre  nihil  possumus,   cum  nee 

Plinius  potuerit.     Hoc  unum  omnibus  satis  sit,  quod  his  preter  grauem 

iaeturam  ciuitas  carere  non   potest,   est  enim  medicus  deus  mortalis. 

Nunc,  si  licerct,  ostenderemus  utique  verissimis  argumentis,  oratoriam, 

granunaticam,   rethoricam  primas  sapientie  partes  assecutas  esse.    Sed, 

quia  quibusdam  dicta  nostra  displicitura  credimus,  silendum  potius  erit, 

quam    loquendo   inimicitias    contrahere.     At   Demosthenes   Atheniensis 

philosophus  nostre  sententie  testis  aderit,  qui  cum  Callistratum  orantem 

audinisset  et  magno  populi  applausu  et  fauore  affectum,   bene  dicendi 

scientiam    pulcherrimam    esse    iudicauit,    quamobrem    relicto    Piatone, 

euius   anditor  erat,   se  ad  eloqnentie  Studium  totum  contulit,   quod  ut 

facerent  pleriqne  ex  nostris  auditoribus  a  nobis  nunc  adhortarentur,   si 

non   ingrati  nostram  oratoriam  et  rethoricam  sue  dyalectice  incompa- 

rabilem    esse   proclamarent.      Sed    hij    longe   secus,    quam   verum   est, 

sentiunt.     Si  quidem   Aristoteles,   quem  ipsi  in  peripato  ambulantem 

subsequuntur,  motus  emulatione  Socratis  rethoricam  docentis  et  clarorum 

virorum  auditorium  plenum  habentis  versum  illum  proclamauit:    Turpe 

est    tacere   et   Socratem    loqui   sinere.      Et   paulo   post   elegantem   et 

succi  plenam  exarauit  rethoricam.    Nee  plus  discriminis  inter  rethoricam 

et  dyalecticam  est,   quam  quod  Zeno  interrogatus  respondit,  rethoricam 

manui  aperte,  dyalecticam  manui  clause  similem  esse,  quod  illa  latioribus 

et  amplioribus,   hec   breuioribus  et  quodammodo  contractis  argumenta- 

tionibus  uteretur.     Et  ipse  Aristoteles  in  principio  sue  rethorice  idem 

testatus  est,  cum   ait:  Bethorica  quasi  ex  altera  parte  respon[d]dens 

est  dyalectice.     Sed   ne  quos  offendamus,   satis  erit  hoc  unum  dixisse 

prouerbium:    ka  ku  korokos  ka  kon  oon  .i.  mali  corui  malum  ouum. 

Sed  quid  hoc  tacendum  erat,   at  pro  defensione  etiam  propria  iugulare 

et  refeilere?    Ad  reliqua  descendamus.    Quis  arithmeticam,  astronomiam, 

geometriam,  musicam  ex  equo  laudabit?  Hercle  nemo.    Dum  arithmetica 

numeros  habet,  quicquid  autem  est,  numero  complectitur  aut  unitas  est, 

quorum  alterum  perfectum  et  plenum,   alterum  imperfectum.     Ad  hoc 

accedit  Pythagore  Samij  philosophi  testimonium,  qui  cum  apud  Lu[cianum] 

sese  doctum  esse  dixit  in  Egypto  apud  eos,  qui  sunt  maximi-  sapienies, 

emptori  querenti,   quidnam    eum,    si  emeret,    docere  vellet,   numerare, 

respondit.      Cum    vero    emptor    seipsum    numerare    scire    asseueraret, 

quesiuit,    quomodo   numeraret.      Emptor   respondit:    unum,    duo,    tria, 

quatuor.      At  Pythagoras   obiecit:   Vide,   ne  ea,    que  tu  putas  quatuor, 

eadem  decem   sunt   et  nostrum  triangulum   integrum  et  iusiurandum. 

Ohe,    quantum   est   in    arithmetica,   illustrissimi   principes,   mysterium! 

Quam  arithmeticam  non  abs  re  astronomia  et  musica  sequuntur.     Nam 


28 

Septem  gubernatoribus  fabricatis,  qiii  (^iicuHh  mundum  seosibileni  com- 
pleetuntur,  pater  omnium,  intellectus,  vita  et  fulgor  existens,  bominem 
sibi  similem  procreauit  atque  ei  tanquam  filio  congratulatus  est.  Pulcher 
enim  erat  patrisque  sui  ferebat  iraaginem.  Deus  enim  reuera  propria 
forma  delectatos  opera  eius  usui  concessit  humano.  Homo  autem  cum 
considerasset  in  tempore  suo  rerum  omnium  procreationem,  ipse  quoque 
fabricare  voluit.  Unde  a  contemplatione  patris  ad  spheram  generationis 
delapsus  est.  Cumque  omnium  in  se  potestatem  habere!,  opificia  sept^m 
gubematorum  animaduertit.  Hij  autem  humane  mentis  meditatione 
gaudentes  singuli  eorum  proprij  ordinis  participem  hominem  reddidere. 
Qui  postquam  didicit  horum  essentiam  propriamque  naturam  conspexit, 
penetrare  atque  rescindere  iam  exoptabat  ambitum  circulorum  vimque 
gubematoris  presidentis  igni  comprehendere.  Quiue  arbitrium  et 
potestatem  omnium  habuerat,  in  animantia  mundi  mortalia  et  ratione 
carentia  per  harmoniam  emersit  atque  exilijt  penetrans  ac  resoluens 
potentiam  circulorum.  0  quam  diuina  sunt  he  astronomie  et  musice 
archana!  At  querimus,  scitis  cuius,  non  dicimus  amplius.  Postremo 
superest,  ut  de  geometria  dicamus,  que  tanto  perfectior  est,  quanto 
verius  hoc  sapientis  adagium:  Omnium  mensura  optima,  qui  ipse 
rerum  omnium  mensuras  nouit  et  cal[db]let.  Congratulamini  nunc,  o 
illustrissimi  principes,  filie  vestre,  florentissime  achademie  nostre,  huic 
epithalamion  concinnite,  resonat«  Jo  Jo  Hymenee,  Hymenee,  Hymeneel 
que  nuptui  data  hodie  vobis  tot  tantosque  nepotes  peperit,  quorum  fama 
immortalis  erit.  Quid  si  vobis  antistitibus  placitum  est  achademie  nostre 
opulentissimas  dotes  indagare,  nos  numerantes  obseruate!  Data  est  os 
achademie  nostre  florentissime  Franckphordium,  nobilissima  ciuitas,  cnius 
celo  neque  temperantius  aliud  nee  solo  fertilius  est.  Addite,  quod  Hyspanie 
in  multis  rebus  simillima,  nam  neque  violento  sole  torretur  neque  assi- 
duis  ventis  fatigatur,  sed  temperato  calore,  felicibus  et  tempestiuis  im- 
bribus  in  omnia  frugum  genera  fecunda  est  adeo,  ut  non  nobis  tantom 
incolis,  verumetiam  flnitimis  urbibus  omnium  rerum  abnndantia  sufficiat. 
Diues  enim  non  solum  multa  frumenti  copia,  yernmetiam  vini,  mellis 
oleique  exuberantia,  quare  merito  Liberi  Cererisque  certamen  dici  potest. 
NuUa  terra  feratior.  Nulla  gleba  uberior.  In  hac  cursus  omnium  [aqua- 
rum]  non  torrentes  rapidique,  ut  noceant,  sed  leues  et  viueis  campisque 
irrigui  estuarijsque  Ödere  aflfatim  piscosi.  Quod  si  populi  opulentiam 
quis  querat,  sunt  qui  aureis  atque  argenteis  fimbrijs  vestes  discolores 
usque  ad  ambitum  circumducunt,  si  sanctimoniam  quis  expectet,  ipse 
perdiscat,  me  hercle  pallescet,  quippe  qui  sepe  multa  voluptate  madent 
temporibus  et  diebus  ab  ecclesia  sanctis  orthodoxisque  patribus  institttti^ 
adeo  macerantur,  ut  vix  cutis  ossibus  adhereat.  0  dotem  amplissimam. 
ex  qua  liquido  principum  animi  in  doctos  eognoscuntur,  sed  nulli  eorum 


__   29 

liberalitas  eure  aut  admirationi  sit,  cum  et  ipsi  docti,  diserti,  facundi 
et  elegantes  quotidie  audiantor.  Nam  [ut]  utcunque  laudatissimi  emine- 
rent,  pollitiored  litferas  humanitatisque  stadia  anidissime  complexi  sunt 
semper  existimantes,  preclaram  Alexandri  Magifi  dictum  in  memoria 
atque  pectore  habendum,  longe  nobilius,  longe  fore  prestantius  litteris 
ant«cellere  quam  imperio  atque  diuitijs.  Hinc  est,  quod  tanta  daicedine 
patrie  nos  condonarnnt.  Sed  vos,  adolescentes,  admonitos  esse  velimus, 
ut  caueretis,  ne  ista  indeficiens  fertilitas  patrie  id  vobis  sit,  quod 
Bomanis  Canne,  quod  Hannibali  Campania,  quod  Antiocho  Euboia  atque 
Buripus,  quod  Menechmo  Epidamnlum  fuit.  Quod  ut  facilius  euitetis, 
quia  debitores  vestri  sumus,  vobis  hoc  anno  quatuor  preclarissimis 
scriptoribus  satisfaciemus,  Ouidio  scilicet,  cuius  librum  transformationum 
vel,  ut  ipse  inscripsit,  Methamorphosim  [dij]  ordinarie  interpretabimur, 
pret«rea  Plauto,  Valerio  et  Floro,  donec  ad  alios  veniamus.  Vos  modo 
omnes  orate,  ut  principibus  nostris  sit  mens  sana  in  corpore  sano, 
iiostreque  achademie  felices  exorsus  quisque  deprecetur.     Dixi. 

Cui  orationi  cum  longe  post  horam  finem  imposuissem,  mpit  Silen- 
tium Johannes  Schräg,  amplitudinis  tue  a  secretis,  iussusque  libertates 
immunitatesque  scolasticorum  et  gymnasij  nostri  litterarij  alta  voce 
relegit,  ne  quid  vulgus  ignoraret,  quod  ad  propagationem  et  conser- 
uationem  rei  nostre  publice  attineret.  Auscultabant  utriusque  sexus  ho- 
mines,  multa  hominum  milia,  eratque  eorundem  tanta  pressura,  ut  plures 
columnis  vix  inhererent.  Nemo  enim  aderat,  qui  rei  nouitate  et  pulchri- 
tudine  non  delectaretur.  Quibus  relectis  litteris  chori  hjrmnos  altemos 
sonabant.  Flaudebat  populus  omnis.  Inflantur  phistule.  Tube  clan- 
gore  omnia  implent.  Numeratur  hie  dies  inter  felices.  Qua  re  tu, 
Joachime,  adeo  oblectatus  es,  ut  nee  natalem  diem  dulciorem  tibi  fmsse 
palam  diceres.  Conuocasti  preterea  per  doctorem  et  oratorem  tuum  ad 
cenam  delicatam,  liberalem,  quam  nee  Appollinis  cenaculum,  in  quo 
Cicero  cum  Lucullo  cenasse  dicitur,  superat,  omnes  bonarum  litterarum 
candidatos,  quos  adeo  dapsiliter  refecisti,  ut  tibi  patinam  Vitellij  aut 
Apicij  non  defuisse  crediderim.  Nee  aberat  a  quacunque  mensa  tam 
splendida  Greticum  vinum,  nee  pocula  aurea  argenteaque  vino  omnis 
generis  coronata  conuiuis  deerant,  sed  que  principis  aulam  omant 
abacumque  honestant.  Multa  tu  inter  cenandum  cum  germano  tuo 
Alberto  et  pontifice  Theoderico  docte  et  facunde  disseruisti  sicque  hos- 
pites  tuos  mente  et  corpore,  virtute  et  victu  saginatos  hylari  vultu  ad 
sua  presepia  remittis.  Perge,  mi  Joachime,  princeps  optime,  utcepisti, 
et  quos  semel  amasti,  semper  ama  et  foue. 

Exaratum  in  officina  honorandi  viri  Conradi  Baumgardt  Rotten- 
burgij  in  urbe  Franckphordiana  ad  Oderam.  Anno  ab  Incarnatione 
Saluatoris  nostri.     M.  D.  vij.     Idibus  Februarijs. 


30 


[dijb]  Joojchimi  de  Bulow  nobilis  adolescentis 

ad  Publium   Vi^lcfntium  Bacillafnum 
Axungiam  poetam  et  oratorem  Epifframnia. 

Siue  Sophocieis  imitaris  syrma  cothurnis 

Sine  leues  elegos  mollia  verba  canis 
Audes  seu  doctis  epigrammata  culta  camenis 

Mica  salis  lepidi  guttaque  fellis  inest 
Fila  lyre  pulsas  siue  epos  scribere  tentas 

Omnia  sunt  facili  pumice  rasa  tuo 
Audiret  posita  tristi  tua  Gorgone  Pallas 

Talia  Phebeis  carmina  digna  modis 
Cinge  modo  viridi  Vigilanti  tempora  lauro 

Aut  hedera  Bacchus  vel  mihi  Phebus  eris. 

UdidriciLS  Huttenus  Phagigena  Johanms 
Rhayij  Aesticampiani  dUcipulws 
ad  Uctorem  huiua  libru 

Marchia  tardigrado  terra  interiecta  Bootae 

Gargareum  superat  feitilitate  solum 
Cuius  in  autumno  cum  pinguibus  incola  botris 

Poma  sub  aestate  praemia  messis  habet 
Vix  sentit  piceis  Borealia  frigora  tedis 

Tempore  foetura  veris  abundat  apum 
Adde  boum  cultus  hie  quorura  copia  tanta  est 

Quanta  sub  Jonio  fertur  arena  mari 
p[iij]  Sunt  et  equi  celeres  natique  ad  pondus  aselli 

Quaerit  ad  innumeras  gramina  pastor  oues 
Ut  tamen  haec  taceas  laetam  vagus  Odera  terram 

Diluit  et  varias  piscibus  äuget  opes 
Quis  non  tam  Tanais  nee  abundat  flauus  Orontes 

Nee  Phrigius  Xanthus  Bomnleasque  Tibris 
Piscibus  Eiidanum  vincit  celeremque  Caistrum 

Quisquo  suis  agitat  fuiua  metalla  vadis 
Multus  ab  Odricola  defertur  carpio  gente 

Kt  crassus  polipus  coernleusque  lupus 
Sunt  quoque  mutatae  peregrino  sidere  merces 

Quas  opulentus  Arabs  India  siue  dedit 
Kirregias  urbes  atque  altas  possidet  arces 

Templaque  coelicolas  quae  decuisse  putes 
Hie  Joachim  princeps  sceptri  successor  auiti 

Tale  sua  necnon  in  regione  foret 


__  31 

Öymnasio  solidas  erexit  ad  astra  columnas 

Qua  Franckphordiacae  cernitur  urbis  opus 
Ingenuas  artes  dedit  huc  sophicasque  cateruas 

Hie  sua  qui  doceant  carmina  Phoebus  habet 
0  bene  diaitijs  adduntur  Pallados  artes 

Haec  bona  sunt  terrae  diuiciora  suae 
Terra  ferax  frugum  foecundas  concipit  artes 

Juncta  est  Panchaeis  Cecropis  ora  locis 
Caetera  quo  melius  noscas  hunc  voiue  libellum 

Lector  ut  et  tellus  nota  sit  illa  tibi 
Haec  te  Marchiticas  ducant  monumenta  per  oras 

Sic  tibi  qui  latuit  cognitus  orbis  erit 
Inuenies  illic  quae  te  legisse  iuuabit 

Dum  non  quam  relegas  leseris  illa  prius 
Si  tarnen  hoc  quaedam  fuerint  errata  libello 

Parce  mora  celera  condidit  autor  opus. 

[diijb]  Ilentnci  Bminnianni  Magondaci  SectatorU  Joharmus 

Rhagij  Aesticampiam    (h'atoris  in  Franckphordianae 
descHptionü  et  P.    Vigilantij  PoeUie  comniendationem 
Ad  Lector em  Epigramma. 

Incertum  est  homini  Studium  et  diuersa  cupido 

Qui  legit  hystorias  gestaque  pulchra  virum 
Nam  hie  probat  Hellanicum  placet  huie  Herodotus  et  illi 

Socratieus  Xenophon  Acesilasque  vetus 
Lactea  delectant  alium  quoque  dogmata  Liui 

Hie  vult  Salusti  scripta  videre  breuis 
Sic  diuersa  rapitque  animum  in  diuersa  voluptas 

Mensque  nequit  recto  sistere  certa  loeo 
Tu  vero  exoptas  qui  altissima  noscere  lector 

Pulpita  gymnasij  prineipiumque  noui 
Hunc  poteris  manibus  complecti  sepe  libellum 

Qui  tibi  iam  placida  mente  legendus  erit 
Marehia  que  tellus  que  sit  Franckphordia  nosces 

Quam  bone  piscosis  alluis  Odra  vadis 
Principibus  que  sit  prudentia  fama  decusque 

Et  que  dent  cultis  munera  doctoribus 
Quantaque  fertilitas  agri  que  copia  messis 

Numina  quam  faueant  Bacchus  et  alma  Ceres 
Quotqne  boues  pisces  quot  oues  celeresque  caballos 

Quotque  fouet  doctos  urbs  celebrata  viros 
Quantum  etenim  aerio  cedunt  virgulta  cupresso 


82 


Et  quantam  lepore  est  fortior  ipse  leo 
Tantum  est  gymnasinm  hoc  ludo  praestantior  omni 

Quem  tibi  Romana  aut  Grecia  terra  tnlit 
Qnod  tibi  descripsit  celebris  Vigilantius  author 
Oymnasij  laus  et  gloria  magna  noui 
[<liiij]     Hunc  igitur  digitis  cape  lector  amaade  libellum 

Qui  tibi  permodico  venditur  aere:  Yale. 

De  Calcogi*ajJio  Ad  Lectorem. 

Hoc  tibi  Marchitica  Conradus  in  urbe  monetis 
Excussit  graphicis  ingeniosus  opus. 

(Signet  Konrad  Bauragartens.) 


All. 

Breslau,  Kgl.  u.  U.  B.,  Einblattdruck,  Cimelia  21. 

Ordinatio  Noua  siue  Reformatio  Studij  florentissime 

Achademie  Francophordiane. 

Conradus  Wirapina  de  Buchen,  artium  et  sacre  theologie  pro- 
fessor,  Francophordensis  gymnasij  utriusque  collegij  collegiatus,  theologice 
facultatis  decanus,  kathedralium  ecclesiarum  Brandenburgensis  et  Hauel- 
bergensis  etc.  canonicus,  D.  Joannes  Eberhart,  utriusque  iuris  doctor, 
facultatis  iuridice  decanus,  Ordinarius  et  stipendiatus,  D.  Eberhardus 
Guttenberg  de  Hallis  Sueuie,  artium  et  medicinarum  doctor,  medice 
facultatis  decanus  et  stipendiatus,  D.  Paulus  Bredekow  Kuppi- 
nen sis,  artium  raagister,  iuris  utriusque  baccalarius,  collegiatus  et 
collegij  maioris  prepositus,  R.  P.  L.,  cancellarij  nostri,  ad  sub- 
scripta  mandatarij. 

Francophordiani  gymnasij  reformationis  prouintiam  a  reuerendissimo 
achademie  cancellario  nobis  demandatam  obire  volentes,  adolescent^s 
optimi,  id,  quod  coram  cernitis,  edidimus  ac  pro  rostris  iccirco  exemplar 
3uspendimus,  ut,  priusquam  in  cuiuspiam  verba  magistri  iurare  volueritis, 
deligere  possitis,  quos  malitis  vite  doctrineque  vestre  in  achademia 
Francophordiana  institutores.  Equidem,  ut  theologicam,  iuridicam  et 
medicam,  supremas  facultates,  quarum  tarnen  et  hie  professores  et  numero 
et  ingenio  et  magnos  et  multos  legitis,  missas  faciamus,  habetis  certe 
in  philosophicis  et,  ut  appellant,  in  liberalibus  artibus  per  geminas 
toto  erbe  famigerabiles  Scotisantium  Thomistarumque  opinationes  om- 
niiuga  doctrina  conspicuos  preceptores,    qui  vus  (ubi  modo  illis  auscul- 

Acten  nnd  Urknnden,  Heff  VI  3 


34 

taueritis)  tantos  talesque  indubie  patrias  remittent  in  oras,  quanti  ab 
ojjtimis  quibusque  pfentilibus  vestris  expectaraini.  In  politioribus  vero 
Inimanioribusque  litteris  interjiretes  adeo  consumatos,  ut  extra  controuersiam 
sit,  ubi  precoptis  illorum  nexueritis  exercitationem,  ipsi  tersi,  polliti 
eb)<iuentesqiie  proj)e  diem  prodibitis.  Proinde,  quandoquid«m  virtutis  opu? 
t»st,  0  adolescentes,  inuigilat^,  liabituri  grates  illustrissimis  principibus 
«»t  dominis  Joachime),  sacri  Romani  imperij  arcliicamerario ,  principi 
electori,  et  domino  Alberto)  germanis,  marchionibus  Brandenburgensibus. 
Stetinensibus  Pomeranie,  Cassubio  et  Slauorum  ducibus,  Nurnbergen- 
sibus  burggrauijs  et  Rugie  principibus,  qui  inclitum  hoc  gymnasiuni 
tanta  instituenint  munificentia,  ut  absque  mercede  liceat  cuique  hoc 
undecunque  commigranti  quarumlibet  doctrinarum  apicem  contingere, 
lauream  vero  siue  magisterium  per  singulos  gradus  leuissima  impensa 
adipisci,  qai  denique,  ut  effere  preceptorum  senect«  ac  multo  fessis 
labore  habunde  consulerent^  multarum  et  katliedralium  et  collegiatanmi 
parochialiumque  ecclesiarum  canonicatus,  prebendas  et  benefitia  per- 
petua  achademie  contulerunt  ac  illius  dispositioni  perpetuo  cuique  pn» 
nieritis  conferenda  reliquerunt. 


Horis  In  sacra  theologia  lectiones. 

Sexta.  I).  P.  Gerardns  Funck  Kyricensis,   sacre  theologie  profe^sor 

Bononiensis,  in  scripta  primo  Scoti  hora  sexta. 

Septiina.        1).  Magister   Bemhardus    Pfluckritter    de    Forchem,    sarre 

theologie  baccalaureus  sententiarius,  collegiatus  et  edis  b.  v. 
jjerpetuns   benefitiatus,   in   secundo    sententiarum   hora  vij. 

Ocliuia.  1).  Conradus  W.  de  Buchen,  sacre  theologie  decanus,  ex])Iet4» 

libro    de    potentia    dei    incipiet    librum    beati   Thome   de 
veritate  hora  viij. 

Uridecima.      1).  Magister  Franciscus  Craus,   sacre   theologie   baccalarius 

ad   sententias   admissus,    in   quarto   sententiarum  hora  xj. 

Duddecinia.    D.  P.  Joannes    Zilslaw    Gedanensis,    ad   sententias   bacoa- 

laürens  adniissus,  in  tertio  h.  xij. 


35 

Prima.  D.  M.  Nicolaus   Rochilitzensis,   sacre  theologie  baccalarius 

formatus   et  edis  d.  v.  perpetims  benefitiatus,    Boetinm  de 
Trinitate  iiixta  mentera  beati  Thome  hora  priraa. 

Secunda.        D.  P.  (ieorf^ms  Volprecht  Francophordianus,  saere  theoloicie 

Professor,    in    scripto   Bonauenture    super   secundo   sonten- 
tiarum  liora  ij. 


Tortia.  1).  Conradus    Wimpina,    sacre    theologie    decanus,    in    de 

virtutibus  et  malo  ex  sententia  beati  Thome  hora  iij. 

(Quarta.  Dominus   Magister    Joannes    de    Buchen,     sacre   theologie 

baccalarius  formatus,  maioris  collegij  collegiatiis,  canonieus 
Soldinensis,  in  primo  sententiarum  hora  iiij. 

Disputationes  preterea  singulis  hebdomadis  die  Veneris  a  septima 
us(£ue  decimam  circulares,  ordinarie  vero  suis  horis  pro  complentibus 
nulh)  deerunt  tempore. 

Horis  In  iure  pontifitio  ordinarie. 

Sexta.  D.  Joannes  Eberhart,   utriusque   iuris   doctor,    ordinarins, 

stipendiatus,  in  secundo  decretalium  hora  sexta. 

Prima.  D.   Nicolaus    de    Steig    Fribergensis ,    lector    sti])endiatns, 

canonum  doctor,  in  tertio  decretalium  hora  prima. 

Seonnda.        D.  Magister  Fabianus  Funck  Haynouiensis,  utriusque  iuris 

baccalarius,  collegiatus  et  uniuersitatis  secretarius,  in  quarto 
hora  secunda. 

Tndecima.     D.  Magister  Volfgangus  Redorfi'er,    canonieus    Lubucensis, 

iuris  pontificij  baccalarius,  in  quinto  hora  xj. 

In  iure  ciuili  ordinarie. 

Octaua.  D.  Laurentius  Schreck   de  Landen,    utriusque  iuris  doctor, 

stipendiatus  et  uniuersitatis  sindicus,  in  Codiee  liora  octaua. 

Duodecima.    I).  Joannes  Lintlioltz  de  Monchberg,  artium  et  iuris  utriusque 

doctor,  collegiatus  et  stipendiatus  lector,  in  institutis  hora 

duodecima. 

3* 


36 


rv 


fertia. 


D.  Joannes   Wentlant,    iuris   utriosque   licentiatus,    lector 
stipendiatus,  in  ff.  nouo  hora  tertia. 


Extraordinarie  diebus,  quibus  alioquin  non  legitur. 

Prima.  D.  Matheus  Molner  Brandenburgianus,  artium   et  canonum 

doctor,    pastor  Francophordensis,    in   decretis  hora  prima. 

Tertia.  D.  Gregorius  Günther  Francophordianus,  artium  et  canonum 

doctor,  in  Clementinis  hora  tertia. 

Sexta.  D.   Paulus    Bredekow    Buppinensis,    artium    magister   et 

iuris   utriusque   baccalaureus,   eollegiatus  et  prepositus,  in 
sexto  sexta  antemeridiana. 

Septima.         1).  Doctor  Laurentius  Sc[h]reck,  sindicus,  in  fl'.  de  ver.  obli. 

hora  septima. 

In  Canicularibus. 

Arbores  Consanguinitatis,  Afßnitatis,  Cognationumque  etc.  ususque 
feudorum  declarari  facultas  ordinabit. 

Nee  deerunt  repetitiones  in  utroque,  que  hebdomodatim  disputa- 
tionibus  chirescent. 


Höre  Medicorum. 


In  medicina. 


Septima.        1).  Eberhardus  Guttenberg,  artium  [et]  medicinarnm  doctor, 

decanus,  in  [qujarta  prirai  hora  septima  in  collegio  maiori. 

Secuiida.        Idem    ad   horam   secundam   pomeridianam   in   edibus   suis 

Galienum  in  te[gni]. 


Prima. 


fi^ 


Fertia. 


1).  Matheus  Cimmennan,    artium    et  nie[dicinarum]  doctor, 
in    [Almaiisore    sijue    in    ßas[i]    hora    prima  pomeridiana. 

D.  Magister  Andreas  Berlin,  medicinarum  bJiccalaureus,  [in] 
Aforismis  hora  tertia. 


In  philosophia  et  [art]ibus  liberalibus  opinationes 
Thomistarum    et  Scotisant[iuni   ac]    repetitiones  pro  baccalaureatu. 

Höre  Artistarum.     Repetitio   prima  pro  baccalaureandis  in  vira. 


Quinta. 


37 


tenhuninis    illorum  in  logycalibus  por  dominum  M.  Aclia- 
tium  Fnindt  Elbingensem  hora  quinta. 


Sexta. 


Septima. 


Hora  sexta. 

D.  Magister  Bernhardus  Pfluckritter,  sacre  theologie  bac- 
calaureus,   collegiatus,  Veterem  artem  in  modum  excercitij 

scolastici  secundum  viam  Scotistarum,  Purphirium  scilicet, 
Predicaraenta,  Sex  principia  et  Perihermenias. 

1).  Magister  Franciscus  Craus,  sacre  theologie  baccalaureus, 
Nouara  logicam  in  modum  exercitij  secundum  sententiam 
Thomistarum. 

Hora  septima. 

D.  Magister  Joannes  Menckel  de  Velburgk,  cullegiatus,  in 
libris  Phisicoiiim,  de  Celo  et  de  Generatione  in  modum 
exercitij  secundum  sententiam  Scotistarum. 

D.  Magister  Joannes  Hundertmarck  Francophordianus , 
collegiatus,  textum  Petri  Hispani  et  tractatum  adusque 
septimum  secundum  sententiam  Thomistarum. 


Hora  octaua. 

D.  Magister  N.,  lacultatis  artium  decanus,  Veterem  artem, 
hoc    est    Purphirium,     Predicamenta,     vSex    principia    et 

Octaua.  Perihermenias  iuxta  sententiam  Thomistarum. 

I).  Magister  Ambrosius  de  Morsburg,  collegiatus,  mathe- 
maticus  et  astrologus,  in  Euclide,  Thcorlcis  et  Spera 
materiali. 

Hora   nona   prandium  in   collegio  pro  quinque,   sex,   Septem  aut 
octo  grossis  Marchiticis  pro  cuiusque  delectu. 


ündecima. 


D.   Magister   Michael   Rischius    Pirnensis,   collegiatus,    in 
Orathoria  Tullium  ad  Herennium,  Jugurtham  aut  Arestotilem 
ad  Alexandrum. 
Magister  Andreas  Berlin  Grammaticam  Verulani  aut  Perotti. 


38 


Repetitio  secunda  pro  baccalaureatu. 

Duudecima.    l).  Magister  Joannes  Hundertmarck,   collegiatus,    repetitiu- 

ncm  secundam  pro  baccalaureandis  et  complentibus  quoquo 
alijs  in  Paruis  loycalibus. 
1).  Magister  Joannes  Buchen,  collegiatus,  lectionem  de  Anima. 

Prima.  1).    Magister    Paulus    Bredekow   Ruppinensis,    collegiatus, 

textum  Purphirij,  Predicamentorum  et  Perihennenias. 
1).  Magister  Erhardus  Queyß,    salariatus,    Nouam  logicam, 
hoc  est  Priorum,   Posteriorum,   Topicorum  et  Elencorura, 
secundum  Scotistarum  opinionem. 


Secunda. 


Tertia. 


D.  Magister  Achatius  Frundt,  Elbingensis,  collegiatus,  tex- 
tum Ethice  et  Pollitice  Arestotelis. 

1).  Magister  Spilner  Drosdensis,  salariatus,  Phisicorum,  de 
Celo,  de  Generatione  in  modum  exercitij  secundum  viam 
Thomistarum. 

I),  Magister  Gregorius  Haugwitz,  salariatus,  ecclesie  Lubu- 
censis  canonicus,  Methaphisicam  et  de  Anima  secundum 
viam  Scotistarum. 

D.  Magister  Joannes  Guntzenhausen,  collegiatus  et  edis  b. 
V.  benefitiatus,  Paruorum  naturalium  et  de  Anima  secun- 
dum viam  Scotistarum. 


Repetitio  tertia  pro  baccalaureandis. 

Quarta.  Eepetitionem  tertiam  pro  baccalaureandis  in  vim  tentaminis 

hl  Grammatica  tenebit  dominus   Magister  Lintholtz,    iuris 
utriusque  doctor,  collegiatus. 

D.  Magister  Fabianus  Funck   Haynouiensis,   collegiatus,   in 
Poetica  Virgilium  in  Eneide,  Lucanum  aut  Sillium  Italicuni. 

Simt  preterea  priuate  intra  cuiusque  magistri  edes  lectiones,  vulgo 
nuncupate  resumptiones,  haud  quaquam  prescriptis  pauciores,  quibus 
adolescentes  sigillatius  instituuntur. 

Disputationes  philosophorum  et  artium  professorum. 

Ordinaria       Singulis  diebus  Saturni  ab  sexta  adiisque  nonam  ordinarie 
disputatio.     p^esidentibus  altematim  Scotistis  et  Thomistis. 


"A 


39 

Dominicalis.  Singulis  dicbus  duminicis  ab  undecMina  adusque   secundam 

baccalaiirei  prcsident  et  argumentantur. 

Serotina.        Singulis   diebus    a   sexta    postmeridiana   adusque    nclauam 

serotinam   disputationem   obibit   Magister   Andreas    Herlin, 
coUegiatus,  medicinarura  baccalaureus. 

Eruditio  epistolarum. 

Explota  dorainicali  disputationc  d.  Magister  Funck,  collegialus,  iuris 
utriusque  baccalaureus  et  secretarius,  in  epistolis  et  modo  conficiendi 
illanim  (!)  leget. 

Poete  et  Oratores  insignes. 

In  scliola       P.  Vigilantius,  Orator  et  Poeta,  in  Tusculanis  quesliunibus 
Jurist^rum,    ,^^,^.^  ^^^^^^ 

Her.  Trebelius  No.,  Poeta  et  Orator  laureatus,  legum  bacca- 
laurius  in  Metamorpho.     hora  quart^i. 

Quibus  preter  ea  alie  sunt  in  edibus  suis  lectioiu^s 
non  pauce  ad  eiiiditionem  discipulorum. 


AIII. 

Breslau,  Kgl,  u.  U.  B.,  Einblattdruck,  Cimelia  23. 

Ordinatio  Completionis  pro  gradibus  Magister^  et 

Baccalaureatus  in  artibus  secundum  duas  famosiores 

Thomistarum  et  Scotisantium  opiniones. 

In  achademia  Francophordiana. 

Prima  ingressus  mutatione 

Sexta  hora  in  estate  et  septima  in  hieme  Thomista  audiat  unam 
partium  Noue  logice,  que  tum  ex  processu  Thomistico  ad  hoc  destinatn 
legetur,  utpote  Priorum,  Posteriorum,  Topicorum  et  Elencorum  Aristo- 
telis,  ita  quod  secunda  mutatione  eundem  processum  integre  audiendo 
compleat.  Scotista  vero  audiat  unam  partium  Veteris  artis,  que  tum 
legetur  ex  processu  Scotico ,  utpote  Purphirium ,  Predicamenta,  Sex 
principia  et  Perihermenias,  ita  quod  secunda  mutatione  compleat  eundem. 

Hora  septima  in  estate  et  octaua  in  hieme  Tractatus  Petri  Hispani 
Thomista,  Scotista  vero  unam  partium  processus  Phisici,  scilicet  Phisi- 
corum,  ita  quod  in  secunda  mutatione  finiat. 

Hora  octaua  in  estate  vel  nona  in  hieme  audiat  Thomista  unam 
partem  Veteris  artis,  sed  Scotista  Speram  materialem  vel  similera  [li- 
brumj,  utpote  4  libros  Euclidis  aut  Arithmeticam. 

Hora  undecima  postmeridiana  audiat  quilibet  Grammaticam,  que 
tum  legetur,  que  tertia  mutatione  in  vim  tentaminis  repetetur. 


41 

Hora  duodecima  uterque  audiat  Paraoruin  logicalium  exercitium, 
quod  tertia  rautatione  etiam  vice  tentaminis  repetetur. 

Hora  prima  Scotista  unam  partem  processus  Scotici  Noue  logice, 
scilicet  Priornm,  Posteriorum,  Topicorum  et  Elencoiiim,  ita  quod  in 
secunda  mutatione  compleat,  Thomista  vero  lectionem  Veteris  artis. 

Hora  secunda  Thomista  unam  partium  Phisice,  ex  processu  scilicet 
PhisicoiTim,  ita  quod  secunda  mutatione  compleat. 

Hora  tertia  Thomista  audiat  de  Anima  ex  processu  Thomistico, 
Scotista  vero  audiat  eandem  ex  processu  Scotico. 

Hora  quarta  uterque  audiat  lectionem  Poetices,  utpote  Eneida, 
Sillium  aut  Lucanum  etc.,  qui  tum  legetur.     Quod  est  placiti. 

In  secunda  mutatione. 

Sexta  hora  in  estate  vel  septima,  si  hiems  fuerit,  Thomista  audiat 
aliam  partem  processus  Noue  logice,  Scotista  vero  compleat  reliquam 
partem  Veteris  artis  ex  processu  Scotico. 

Hora  septima  in  estate  et  octaua  in  hieme  Scotista  alteram  partem 
Processus  Phisici. 

Hora  octaua,  si  estas  fuerit,  aut  nona,  si  hiems,  Thomista  compleat 
aliam  partem  processus  Veteris  artis. 

ündecima  postmeridiana  audiat  uterque  lectionem  unam  in  Retho- 
rica.     Quod  tum  est  placiti.     Nam  ad  Grammaticam  tenentur. 

Duodecima  textum  Paruuli  naturalis  uterque  compleat. 

Hora  prima  Scotista  compleat  alteram  partem  processus  Noue  logice, 
scilicet  Topicorum,  Elencorum,  que  prius  ab  eo  audita  non  fuerit. 

Secunda  Thomista  compleat  alteram  partem  processus  Phisici  prius 
non  auditam,  scilicet  Phisicorum,  de  Generatione  etc. 

Tertia  uterque  audiat  ex  processu  ad  hoc  ordinato  Methaphisicam. 
Quod  est  placiti. 

Quarta  uterque  audiat  lectionem  in  Poetica.  Quud  iterum  est 
placiti. 


42 

In  tertia  mutatione. 

Quintci  hora  estatis  vel  sexta  hiemis  uterque  int-ersit  repetitioni  Lo- 
gice in  vim  tentaminis  suh  pena  non  admissionis. 

Septima  in  estate  vcl  hieme  octaua  Scotista  audiat  Tractatus  Petri 
Hispani,  Thomista  eosdem,  si  non  integre  compleuit  prima  mutatione. 

Octaua  in  estate  et  nona  in  hieme  uterque  intersit  sub  pena  repe- 
titioni Vetoris  artis  in  vim  tentaminis  sub  decano  facultatis  artium. 

Duodecima  uterque  intersit  repetitioni  Paruorum  logicalium  in  vim 
tentaminis  sub  pena  non  admissionis. 

Hora  prima  Scotista  lectionem  Veteris  artis  textualiter,  Thomista 
vero  idipsum,  quod  ex  eodem  libro  prima  mutatione  non  audiuit. 

Secunda  et  tertia  uterque  id,  quod  ex  prioribus  mutationibus  audire 
nequiuit.    Nam  si  antea  compleuisset,  ad  ulteriora  non  t^netur. 

Quarta  hora  uterque  intersit  repetitioni  Grammatice  in  vim  tenta- 
minis. 

Debent  equidem  quattuor  magistri  repetitores  sub  iuramento  presti- 
to  corporaliter  diligenter  examinando  et  non  legendo  repetere  et  per  hoc 
cuiusque  Baccalaureandi  dispositionem  indagare  hincque  omni  sinistro 
affectu  semoto  admonere,  ut  ab  ingressu  temperent,  quos  ad  examen 
hac  vice  inabiles  deprehendunt ,  quo  sie  et  uniuersitatis  honori  et 
adolescentium  fame  consulatur.  Ne  vel  indoctus  reiciatur  vel  per  indigne 
admissum  facultas  confundatur. 

Alijs  horis  hie  non  designatis  potent  quisque  priuate  intendere 
lectioni  vel  extraordinarie  sub  magistris  alijs  resumptioni,  uti  collibuerit. 

Tenentur  preterea  pro  Baccalaureatu  complere  volentes  disputationi- 
bus  magistrorum  ordinarijs  et  dominicalibus  baccalaureorom  ad  minus 
trigesies  interfuisse,  illic,  donec  quinque  magistri  argumentati  fuerint, 
exjiectando,  hisque  etiam,  utpote  magistris  et  baccalaureis,  ad  minus  4. 
respondisse.  Vespertinis  vero  siue  quotidianis  sub  pena  per  registri 
lectionem  annotanda  deesse  nequaquam  debent,  quinimo,  quotiens  vice^ 
suas  resj^onsionis  et  argimientationis  neglexerint,  totiens  penam  experian- 
tur.  De  (iiiibus  tempore  dispensationis  per  scedam  sub  iuiamento  fidem 
liicient  facultati,  alioquin  ad  examen  non  admittantur. 


L. 


43 


Ad  Ma^isterium  in  artibus  assequendum  Completionis 
ordo  est  subscriptus  per  quattuor  mutationes,  duobus 
enim  annis  minus  uno  quartali  compleri  poterit  et 

nihilo  citius. 

Mutatione  prima. 

Hora  sexta  in  cstate  et  septima  in  hieme  Scotista  iinam  partium 
Veteris  artis  processus  Scotici,  Thomista  unam  partium  Noue  logice, 
nam  eundem  processum  debent  pro  Magisterio  bis  compleuisse. 

Hora  septima  in  estate  vel  octaua  in  hieme  Scotista  unam  partem 
Processus  Phisici,  quam  secunda  mutatione  finiat. 

Octaua  in  estate  vel  nona  in  hieme  Thomista  unam  partem  Pro- 
cessus Veteris  artis,  Scotista  unum  librum  Mathematice,  scilicet  Eucli- 
dem,  Theoricas  etc. 

ündecima  audiat  uterque  Tullium  ad  Erennium,  Rhetoricam  ad 
Alexandrum  aut  simile,  quod  tum  semper  legetur. 

Hora  prima  Scotista  Noue  logice  partem  unam,  que  tum  ex  pro- 
cessu  Scotico  legetur,  Thomista  aliquot  Fen  primi  canonis  Auicenne. 
Quod  est  placiti. 

Secunda  hora  Thomista  unam  partium  Phisice  ex  processu,  que 
tum  legetur,  Scotista  lectionem  Moralis  philosophie,  Ethicorum,  Polliti- 
coiiim  aut  Economiconim. 

Tertia  Scotista  unam  partium  Phisice  ex  Scotico  processu,  scilicet 
de  Anima  aut  Parua  naturalia,  que  tum  legentur,  Thomista  idipsum 
ex  processu  ad  hoc  destinato. 

Quarta  lectionem  in  Poetica,  ut  collibuerit  utrique,  nam  est  placiti. 

Secunda  mutatione. 
Hora   sexta   estatis   vel   septima   hiemis  Scotista  ceptum  processum 
Veteris   artis   compleat,    Thomista    vero   Noue    loice    processum    prima 
mutatione  ceptum. 


44 

Hora  septima  [estatis]  et  octaua  hiemis  Scotista  compleat  altcram 
partem  processus  Phisici,  scilicet  Phisicorum,  de  Celo  etc.,  ita  quod 
uno  anno  compleat  eundem. 

Hora  octaua  in  estate  vel  nona  hiemis  Thomista  andiat  librum 
unum  Mathematice,  scilicet  Euclidem,  idipsum  Scotista  vel  vice  eius 
decani  Veterem  artera. 

Hora  undecima  uterque  audiat  lectionem  Rethorice  siue  Orathorie 
prius  non  audite,  utpote  Aristotelis  aut  Tullij,  que  tum  legetur. 

Hora  prima  Scotista  reliquam  partem  processus  Noue  logice  com- 
pleat, Thomista,   si  volet,   audiat  lectionem  Veteris  artis,  et  est  placiti. 

Secunda  Scotista  audiat  lectionem  Moralis  philosophie,  que  tum 
legetur  ex  tribus,  quam  antea  non  audiuit,  Thomista  compleat  processum 
Phisice. 

Hora  tercia  uterque  audiat  Methaphisicam  iuxta  processum  ad  hoc 
cuique  destinatum. 

Quarta  hora  uterque,  si  libet,  audiat  lectionem  Poetice,  que  tum 
legetur. 

Tertia  mutatione. 

Sexta  in  estate  et  septima  in  hieme  repetant  processus  uti  prima 
mutatione,  ScotistA  in  Veteri  art^,  Thomista  in  Noua  logica. 

Hora  septima  in  estate  vel  8.  in  hieme  Scotista  repetat  unam 
partium  processus  Phisice,  Phisicorum,  de  Celo  etc.,  vel  id,  quod  antea 
non  compleuerat  de  eisdem. 

Hora  octaua  in  estate,  nona  in  hieme  Scotista  unum  librum  Mathe- 
matice,  quem  prius  non  andiuit,  Thomista  processum  Veteris  artis  ex 
decano,  si  volet. 

Undecima  uterque  librum  Rethorice  ab  eis  non  prius  auditura,  qui 
tum  ex  tribus  legetur. 

Prima  Scotista  repetat  unam  partem  Noue  logice. 

Secunda  Thomista  unam  j)artium  Phisice,  scilicet  Phisicorum,  de 
Celo,  Scotista  unum  ex  libris  Ethice,  quem  antehac  non  audiuit. 


45 

Tertia  circa  Bartholomei  incipit  repeticio  vicecancellarij,  cui  uterque 
continuo  interesse  tenentur  sab  pena  non  admissionis,  que  repetitio  fiat 
per  modum  examinationis. 

Quarta  hora  audiat,   quod  velit,  in  Poetica  uterque,   et  est  placiti. 

Quarta  mutatione. 

Hora  sexta  estatis  vel  septima  hiemis  Scotista  id,  quod  non  audire 
potuit  ex  processu  Veteris  artis,  compleat,  Thomista  idipsum  ex  processu 
Neue  logice.    Nam  hos  processus  bis  audiuisse  tenentur  integre. 

Hora  septiraa  estatis  vel  octaua  hiemis  Scotista  id,  quod  superest, 
Processus  Phisici.     Nam  et  hunc  penitus  compleuisse  tenetur  bis. 

Hora  octaua  estatis  vel  nona  hiemis  uterque  intersit  decani  facul- 
tatis  exercitio  responsurüs  argumentis. 

Hora  prima  aliquot  Fen  primi  canonis  audiat  Scotista,  si  prioribus 
non  audiuit,  id,  quod  et  de  Thomista  intelligitur. 

Hora  secunda  Thomista  processum  Phisice  compleat,  Scotista  audiat 
ex  Morali  philosophia,  quod  antea  non  audiuit. 

Hora  tertia  uterque  intersit  exercitio  sine  repeticioni  vicecancellarij 
adusque  examinis  ingressum,  qui  erit  semper  post  Circumcisionis. 

Quarta  uterque  pro  libitu  artem  Poeticam  audiat,  que  tum  legetur. 

Tenentur  pro  Magisterio  complentes  disputationibus  serotinis  inter- 
esse et  magistrorum  disputationibus  saturnalibus  ad  minus,  donec  quin- 
que  magistri  arguerint,  trigesies  et  item  dominicalibus  disputationibus 
totidem  vicibus  arguendo  interfuisse,  item  post  Martini  in  eisdem  dispu- 
tationibus habituati  apparuisse  ac  pro  vicibus  illos  contingentibus  (preter 
ordinarias  responsiones  quatuor  prius  peractas)  inter  apparendum  respon- 
disse.  De  quibus  tempore  dispensationis  sub  iuramento  re(|uisiti  fidem 
facient  facultati. 

Preterea  tenentur  Baccalaurei  in  calce  mutationum  et  in  capite 
earundem,  priusquam  lectiones  cepte  fuerint,  utpote  a  Judica  adusque 
octauam  Georgij  et  a  Galli  adusque  Omnium  sanctorum,  pro  suo  exer- 
eitamento  aliquem  a  decano  assignatuni  Tractatum  legere. 


46 


Ad  Docilem  Juuentam  et  Scolasticos  Francophordianos. 

Ceterum,  ut  omnis  discolie  et  negligentie  scolasticis  nostris  licentia 
adimatur,  constitutum  est,  ut  preter  generalem  maiorum  de  facultatibus 
quibuslibet  achademie  Francophordiane  in  discipulos  curam  et  inten- 
dentiam  quisque  scolasticorum  preceptorem  quendam  sibi  delegat  spe- 
cialem, *  qui  illum  studij,  morum  et  offitij  admoneat,  excitet  torpentem 
vel  etiam  per  deuia  tendentem  reuocet  deque  sua  diligentia,  si  artista 
fuerit,  prepositum  collegij  cum  suis  senioribus  vel  decanum  et  doctores, 
si  alterius  facultatis  fuerit,  immo  consilium  uniuersitatis  certiores  reddat, 
qui  et  pro  illo  ipso  discipulo,  si  forte  delin quere  aut  negligentius  agere 
discipulus  deprehendatur,  preceptor  respondere  teneatur,  quo  sie  excussis 
omnibus  lat^bris  cogatur  vel  inuitus  litteris  inuigilare  aut,  ubi  incorri- 
gibilis  fuerit,  patriam  relegatus  reuidere.  Hortant«s  ea  propter  parentes 
ac  quoslibet  alios,  qui  adolescentes  Francophordium  mittendos  exceperint 
aut  constituerint,  uti  hos  ipsos  solertibus  preceptoribus  destinent  et 
consignent.  Quorum  si  forte  notitiam  non  habuerint,  cum  commenda- 
ticijs  litteris  adolescentes  ad  sindicum  vel  prepositum  collegij  uniuersi- 
tatis nostre  transmittant,  curabit  consilium  uniuersitatis,  ita  tuto  locentur. 
ut  nequaquam  mittent^s  spesque  et  senteutia  fallat,  verum  illis  ipsis 
committantur  solertibus  accuratisque  preceptoribus,  sub  quibus  bonis 
applicari  et  educari  artibus  parentum  expectationi,  ubi  in  patrias  redie- 
rint,  habunde  satisfaciant.  Nostri  equidem  instituti  est,  neminem  in 
achademia  perpeti  scholasticorum,  qui  specie  quidem  studiosi,  reuera 
autem  discolus  per  desidiam  et  luxum  impensas,  etatera  nescijs  pareuti- 
bus  disperdat.  De  quo  presentibus  litteris  quoslibet  admonitos  habere 
volumus  atque  certiores  effectos. 

Ordinarie  impense  ad  gradum  Baccalaureatus  tres  florenl. 
Ordinarij  ad  Magisterium  decem  floreni.    Saluis  famulis. 

Exemplaria  ista  venduntur  per  Joannem  Hanaw  ex  opposito  burso 

doctoris  Lintholtz  commorantem. 


AIV. 

Breslau,  Kgl.  u.  ü.  B.,  Einblattdruck,  Cimelia  22. 

Expense  ordinarie  Promotionum  in  gymnasio 

Francophordiano. 

Ceterum  destitutis  p[enit]us  prandijs  et  promotorijs  commessatio- 
nibus  impense  or[dina]rie  ad  gradus  in  quauis  faeultate  Francophordij 
asseqnen[dum]  sunt  subscripte: 

Expense  ordinarie  in  theologia. 

Bacealanreus  biblicns  suiim  gradum  Septem  florenis  assequitiir, 
Bacealaureus  sententiarius  gradum  et  formam  septem  florenis, 
Licentiandus  suam  licentiam  decem  florenis, 
Magisterium  doctorandus  in  theologia  decemocto  florenis. 

Expense  ordinarie  in  utroque  iure. 

Baccalaureandus  suum  gradum  undecim  florenis  adipiscitur, 
Licentiandus  sedecim  florenis, 
Doctorandus  decemocto  florenis. 

Expense  ordinarie  in  altero  iurium. 

Baccalaureandus  suum  gradum  octo  florenis, 
Licentiandus  duodecim  florenis, 
Doctorandus  quattuordecim  florenis. 

Expense  ordinarie  in  faeultate  medica. 

Baccalaureandus  suum  gradum  florenis  nouem, 
Licentiandus  florenis  quattuordecim, 
Doctorandus  florenis  quindecim. 

Expense  ordinarie  in  faeultate  artium. 

Studiosus  Baccalaureatum  suum  tribus  florenis, 
Magisterium  in  artibus  decem  florenis  assequetur. 

[Saluis]  iocalibus. 


B. 

Das  älteste  Dekanatsbuch  der  juristischen  Fakultät. 

1506  bis  1682. 

[S.  2]  Quo  tempore  illustrissimus  princeps  Joachimus,  Romani  imperij 
archicamerarius  electorque  Marchi^,  cum  fratre  germano  Alberto  princi- 
patum  tenebat  et  Theodericus  ex  nobili  Magnopolis  familia,  cui  Bulow 
nomen  est,  Lubucensis  ecclesie  episcopatum  gerebat,  illius  auspitiis 
huiasque  ductu  Francophordij  ad  Oderam  publicum  litterarium  gymna- 
sium  institutum  est.  Ad  quod  cum  ego  Johannes  Blanchfeldth  u.  i. 
doctor  ex  Lipsensi  uniuersitate  litteraria,  ubi  tunc  iura  ciuilia  docebam, 
ab  principe  presuleque  Lubucensi  ad  ordinariatus  ofßtiam  accersitus 
fuissem,  fretus  prudentissimi  presulis  meorumque  collegarum  consiliu 
retuli  in  hunc  librum  doctores,  licentiatos,  baccalaureos  iuridiceque  pro- 
fessionis  scholasticos,  ut  ambiguum  non  esset,  quo  quisque  ordine  sessurus 
ineessurusque  esset,  quod  ipsum  visum  est  paci  tranquillitatique  publice 
haud  mediocriter  conducturum. 

[S.  8]  Anno  domini  millesimo  quingent^simo  sexto  post  intronisatio- 
nem  insignis  nostre  uniuersitatis  Francophordiensis  ad  Oderam  ac  de- 
inceps  sequentes  doctores  ad  facultat^m  iuris  consiliumque  facultatis 
recepti  ac  inscripti  sunt: 

Dominus  Johannes  Blanchfeldt  u.  i.  doctor,  Ordinarius. 
D.  Matheus  Molner,  plebanus,  pontiiicij  iuris  doctor. 
1).  Johannes  Eberhardth  u.  i.  doctor  de  Lucko. 
D.  Sidtfridns  Utespergher  u.  i.  doctor  Erfordiensis '). 

')  Der  weitor    unten    ^»>naiiute   Siffridiis   Huttenberger  ist  wohl  dieselbe  Per- 
sönlichkeit. 


49 

1).  Nicolaus  de  Steigk  iuris  pontificij  doctor,  Freibergonsis. 

D.  Gregorius  Günther  iuris  pontificij  doctor,  hie  promotus. 

D.  Laurentius  Schreck  u.  i.  doctor,  de  Lawden,  hie  promotus.  — 

D.  Siffridus  Huttenberger  u.  i.  doctor  Erphordiensis  *). 

D.  Johannes  Lintholtz  de  Moncheberg  u.  i.  d.,  hie  promotus.  — 

D.  Hieronimus  Schuierff  de  S.  Gallo*),  oppido  Heluetiae,  artium  libe- 

ralium  et  i.  u.  d. 
D.  Andreas   Zoch  ex   Hallis   Saxonicis')   utriusque  iuris  doctor,    hie 

promotus. 
U.  Johannes  a  Borken  i.  u.  d.^),  hie  promotus,  Bremensis. 
D.  Johannes  Koppen  Bricensis  i.  u.  d.  *),  hie  promotus. 
D.  Martinus  Bolferos  Francofordi[ensi8]  i.  u.  d.,  hie  promotus.  — 

[S.  4]  Anno  1552. 

1).  Bartholomäus   Radtman  Francophordensis  i.  u.  d.  a  clarissimo  ac 
doctissimo  domino  Hieronimo  Schurffio  hie  promotus. 

Anno  1573. 
D.  Sebastiunus   Gerstmannus    Aureliae   in   Gallijs    promotus   i.   u.   d. 
receptus  7.  Nouemb. 

[S.  9]  Ordo  licentiatorum. 

D.  Gregorius  Guntheri  iuris  canonici  licentiatus,  hie  promotus. 

D.  Laurentius  Schreck    utriusque    iuris    licentiatus,    de  Lawden,    hie 
promotus.  — 

D.  Johannes  Lintholtz  de  Moncheberg  u.  i.  L,  hie  promotus. 

D.  Johannes  Wentlandt  de  Premslauia  n.  i.  li.,  hie  promotus. 

D.  Jeorgius  de  Bretenbach  u.  i.  1.,  hie  promotus.  — 

D.  magister  Valentinus   Kieuer^)  pontificij  iuris  licentiatus,   hie  pro- 
motus, Anoltzpachcensis  canonicus.  — 
[S.  10]     D.  Christoferus  ^)  utriusque  iuris  licentiatus. 

*)  Siehe  obcnl 
»)  In  der  Matrikel  1547  b. 
3)  In  der  Matrikel  1547  b. 
*)  In  der  Matrikel  1547b. 

*)  In  der  Matrikel  1559a:  Joannes  Koeppen  Britzensie  (iuriö  ntrinsque  doctor 
et  consiliarius  electoralis). 

ß)  1571  als  Doctor  intituliert. 
^)  1512  a  als  scholasticus  iuris  intituliert. 
*)  Dieser  Christojihorus  ist  nicht  fi'stzustcUen. 
Acten  mid  Urkuoden,  Heft  VI  4 


50 

[S.  11]  Ordo  baccalaureorum  iuris. 

Magister  Gregorius  Guntheri  utriusque  iuris  baccalaureus. 
Baccalaureus  Petrus  Ottonis  de  Spandow. 
Magister  Johannes  Lyndtholtz  de  Muninchperck  u.  i.  bac. 
Baccalaureus  Laurencius  Schreck  [Norenbergensis] ')  u.  i.  bac. 
Baccalaureus   Ludowicus  Meckler  in  pontificio  iure,  cantor  ecclesie 

Lubucensis. 
Baccalaureus  Nicolaus  de  Ylow  utriusque  iuris. 
Baccalaureus  Johannes  Krugk  utriusque  iuris. 
Nicolaus  Ethstorffer  de  Mansfeldth  utriusque  iuris  baccalaureus. 
Thomas  Bawitz  pontifitij  iuris  baccalaureus,  hie  promotus. 
Johannes  Dithmau  de  Curia  Beynitzst  in  pontificio  iure,  hie  pro. 
Johannes    Wendtlandt   Prentzlauiensis   utriusque   iuris   baccalaureus, 

hie  promotus. 
Matheus  Jhenichen  de  Juterbugh  in  pontificio,  hie  pro. 
Johannes  Waldo  in  utroque  iure,  hie  promotus. 
Conradus  Stawfitnehell  in  utroque,  hie  promotus. 
Nicolaus  Goldtbeck  in  utroque,  hie  promotus*).  — 
Georgius  Friberg  de  Berlin  pontificij  i.  bac,  hie.  pro. 
Georgius  de  Bretenbach  u.  i.  b.,  hie  promotus. 
Joannes  Fischer  de  Reppin  u.  i.  b.,  hie  promotus. 
D.  Petrus  Drettin  Franckphurdiensis  p.  i.  b.,  hie  promotus. 
Dns.  Casper  Thermo')  i.  pon.  b.,  hie  promotus. 
Nicolaus  Goltbeke  de  Stettin  u.  i.  b.,  hie  promotus*). 
Joachim  Krassow  de  Rugia  u.  i.  b.,  hie  pro. 
Wernerus  Witkopp  Soltwedelensis  u.  i.  b.,  hie  pro.  — 

[S.  13]    Magister  Caspar  Marsilius  Lignicensis  *)  baccalaureus  u.  i. 
Mgr.  Caspar  Schulteti  Lignicensis  *)  baccalaureus  u.  i. 


^)  Ausgestrichen. 

^)  Zweimal  eingetragen,  s.  weiter  unten. 
3)  Matrikel  1507:  Dominus  Casperus  Termo  de  Berlyn. 
*)  S.  oben. 

^)  Magister  1529.     1537  als  Yicecancellarins  schon  u.  i.  licenciatus  genannt 
^)  1537  a  als  artistischer  Dekan  i.  u.  baccalaureus  genannt     Magister  wurde 
er  1535. 


51 


Baccalaureus  Joannen  Naunbur£2:k ')  baccalanreus  u.  i. 
Nicolaus  Jentzkow  baccalaureus  u.  iuris  ^. 
Baccalaureus  Albertos  Hesse  baccl.  i.  u.^). 
Baccalaureus  Martinus  Benegendorff^)  baccalaureus  i    u. 

[S.  17]  Ordo  schoiasticorum  iuris. 

Magister  Johannes  Homung  de  Bemehih. 

Johannes  PfeflFer  de  Kitzingen. 

Johannes  Greser  de  Wratisla[uia]  *). 

Joachim  Crasso  de  Tarabon. 

Valentinus  Stegensteyn  ^)  de  Stollp. 

Heningnus  (!)  Rewß  de  Schiuelbeynn. 

Joachim  Schulteti  de  Pritzwalck. 

D.  Matheus  Jhenichen  de  Jutherbugk. 

D.  Thomas  Bawitz  de  Brandenburgk. 

Andreas  Grell  de  Branden[burgk]. 

Johannes  Vischer  de  Reppin. 

Jacobus  Matthis  de  Berlin. 

Johannes  Newendorff  de  Erfordia. 

Henricus  Stuuer  Lunenb[urgensis]. 

Hieronimus  Bucholtz. 

Amoldus  Glawburg  de  Francophordio  ad  Moganam. 

Nicolaus  Blanckenfelde  Berlinensis. 

tieorrius  Freyberg  de  Ber[lin]. 

Johannes  Wendtlandth  de  Prentzlauia. 

D.  Thomas  Lanificis  de  Lubroße. 

Joachim  Reckmann  de  Lubick'). 

Thomas  Mewes  de  Withstock. 

Michael  Gralo  de  Soldvnn. 


')  1510a  als  Johannes  Andree  als  scholasticus  iuris  intituliert  ?     Oder  1568b 
Johannes  Naumburgk  non  iurauit? 
2)  Fehlt  in  der  Matrikel. 

^)  In  der  Matrikel  1510  b  mit  der  Note  licentiatus  iuris. 
*)  1572  als  scholasticus  iuris  intituliert. 
*)  Fehlt  in  der  Matrikel. 
^)  Lies:  Stojentiu. 

^)  In  der  Matrikel  1506:  Joachim  liickuian  de  Lübeck. 

4* 


52 


Petrus  Eberdth  de  Piritz. 
Üeorrius  de  Breytenbach  Misnensis. 
Hieronimus  Harcksthro  Magdeburgensis. 
Thomas  Blanckenfelde  Berlinensis. 
Jacobns  Sundeman  de  Newteich. 
Nicolaus  Ooldtbeck  de  Stettin. 
Johannes  Diethman  de  Curia  Beynitz. 
Johannes  Spanghenbergk  de  Stolberg. 
Johannes  de  Camentz. 
Qregorius  Heniß  de  Brugk'). 
Conradus  Wengher  de  Schwabach. 
(}regorius  Kirchaw  de  Lucko. 
Johannes  Conradi  de  Ossenbrug. 
Ambrosius  Kirchmeyster  de  Loben. 
Johannes  Jhemitz  de  Kostwitz  ^). 

[S.  18]    Qregorius  Werchlaw  de  Forstenwaldis. 
Nicolaus  de  Kathwitz. 
Mathias  Jhago  de  Awßlo'). 

Adolphus  Knobbelawch  de  Francophordio  ad  Mogemam  (!). 
Magister  Nicolaus  Brunner  de  Monnichpergk  ^). 
Valentinus  de  Barchwitz. 
Thomas  Koppen  de  Berlin. 
Jacobus  Schultz  Francophorfdensis]. 
Balthasar  Loben  de  Curtz. 
Albertus  Blanckenborgk  de  Stettin. 
Cristoferus  Volker  de  Franckophordio  ad  Mogenam. 
Andreas  de  Vallis  de  Starchardia. 
Nicolaus  Friderici  de  Geir. 
Thomas  Bobell  de  Bemaw*). 
Fabianus  Sartoris  de  Seniftennbergk. 
Albertus  Glyn[d]  de  Stettin. 


')  Gregorius  Pontanus. 

')  Matrikel  1506:  Johannes  Schertitt  de  Kosswick? 

3)  Mathias  von  Jagow. 

*)  Folgt  weiter  unten  noch  einmal. 

»)  In  der  Matrikel  1S06 :  Thomas  Robel  de  Berlin. 


53 


Casperus  Wolter  Branden[burgensis]. 

Anthonius  Geyntze. 

Henricus  de  Kunsberg  Luneburgensis. 

Joachim  Kangherede^)  Berlinensis. 

D.  Petus  (!)  Trettin  Francophordiensis  ad  Oderam. 

Georrius  Veruer  de  Czosna*). 

Magister  Jacobus  £bel  Berlinensis. 

Henricus  Bnimmannus  Magantin[ensis]. 

Anthonius  Esebeck  de  Salina'). 

Christianus  Wilhelm  de  Bolswardia. 

Reynerus  Holkonis  de  Bolswardia. 

Petrus  Ciriaci  de  Bolswardia. 

Petrus  Sutoris  Kodermun[densis]  *). 

Georrius  Engelbrecht  de  Lucko. 

Johannes  Ludeke  de  Bolswardia. 

Johannes  Tile  de  Selo. 

Gregorius  Ihan  Francophor[densis]. 

Nicolaus  Koppen  de  Amswalde. 

Johannes  Hunderthmargk  Frank[ophordensis]. 

Jacobus  Libeken  de  Bussen*). 

Wemerus  WittekopfF  de  Saltzwedell. 

Nicolaus  Eychstede  de  Echstede. 

Nicolaus  Krugher  de  Stendalia. 

Magister  Balthasar  ZwedorflF  Luneborgensis  Werdensis  dio[cesis]. 

Joannes  Waldo  Francophordianus. 

D.  Magnus  Heroaldi  de  Swecia. 

Johannes  Lemberg  Schlesita^). 

D.  Sebastianus  de  Grymmis. 

[S.  19]     Wolfgangus  Tile  de  Grimmis. 
Johannes  Otto  Stettinensis. 


>)  Konigheredc  ?    Fehlt  in  der  Matrikel. 

';  Fehlt  in  der  Matrikel. 

^  Matrikel  1506:  Anthonius  von  Esebeek  de  Salina. 

*)  Für  Rnremundonsis. 

^)  Matrikel  1506:  Jacobus  Libekinth  de  Kusswin. 

^)  h  in  Schlcsita  durchstrichen. 


54 

Magister  Nicolaus  TlunnelerM. 

Johannes  Schultz  Franckophor[densis]. 

Magister  Mattheus  Zymmerraan. 

I).  Lucas  Matthei  de  ßoclielitz. 

Petrus  Pauli  de  Schiuelbeynn. 

Magister  Joliannes  Tilingk  de  Goßlaria. 

Fabianus  Funcke  de  Hannouia^). 

Matthias  Weghener  de  Lowserhausen. 

I).  Hinricus  Sclmellenbirgk,  canonicus  Wermiensis,  de  Toni. 

Ebrehardus  Feruer  de  (iadaw^). 

Joachim  Bellinck  ex  Noua  Marcliia. 

Georrius  Boldeke  de  Koningsberg. 

Matthias  Heyse  de  Forstenwaldis. 

D.  Casperus  Termo. 

Borchardus  Leisten  de  Scheyningen. 

Theodericus  Wolteri  de  Saltzwedeli. 

Nicolaus  Masen  de  Kiritz. 

Wentzeslaus  Troghen  de  Tzemitz.  — 

Johannes  Schr[e]ck  de  Lauden. 

Johannes  Schwanthner  de  Bischuflswerder.  -^ 

Magister  Paulus  de  Reppin,  collegiatus. 

Magister  Nicolaus  Brunner  alias  Appollo*). 

Magister  Fabianus  Funck*). 

Martinus  Schulteti  de  Berlin.  — 

[S.  21].  Anno  dominice  incarnationis  nono  supra  quingentesimum  die 
quarta  mensis  Julij  ad  specialem^)  commissioneni  reuerendissimi  in 
Cristho  patris  et  domini  Theoderici,  presulis  Lubusiani,  studij  quoqiie 
Francophurdiensis  canceliarij,  magnificus  ac  egregius  vir  dominus  Matheus 
Molitoris  Brandenburgianus,  arcium  ac  pontificij  iuris  doctor,  sacroriini 
Francophurdiensium  pastor  perpetuus  et  rector,  iuridice  facultatis  senior, 


'}  Matrikel  1506:   Magister  Nicolaus  Dcumler  (Tcimlor)  de  Francophordio. 

^;  Steht  weiter  unten  nochmals. 

3)  Lies  Gedano. 

*)  Sieh  oben. 

*}  Sieh  oben. 

*>;  Verschrieben:   spcciatialeni. 


55 


in    primeuum    decanum   unanimi  consensu  omnium   doctorum  eiusdem 
facultatis  canonice  eligitar. 

Quo  consentiente  ad  decretum  omnium  doctorum  iuridice  facultatis 
per  clarissimos  et  egregios  viros  dominum  Nicolaum  Steig  et  dominum 
Laurcncium  Schreck,  doctores,  commissarios  speciaiiter  ad  hoc  deputatos, 
reuerendissimo  in  Cristho  patri  etc.,  cancellario  nostro  dignissimo,  die 
septima  mensis  eiusdem  Julij  Lubusij  presentatus  ac  per  suam  reueren- 
dissimam  paternitatem  data  benedictione  episcopali  cum  tradicione  sigilli 
facultatis  in  primeuum  sie  electum  decanum  ab  eo  usque  ad  diem  diui 
Georgij   anni  sequentis  decimi  plene  fuit  confirmatus  atque  institutus. 

[S.  22].  Scholastici  iuris  intitulati  sub  eodem. 

Magister  Blasius  Funk,    sacre  theologie  licenciatus,  collegiatus,  con- 

cionator  Franckf[urdensis]. 
Magister  Vaientinus  Tanmiendorpf,  predicator  Franckf[urden8is]. 
Michaeli  Molner  de  Berlin. 
Andreas  Gimter  Franckf[urdensis]. 
Dominus  Michael  Sachtlewen  de  Moncheb[e]rg. 
Dominus  Sebastianus  Sweicer  de  Zcossenn. 
Dominus  Paulus  Drancke  de  Frienwalde. 
Paulus  Falkenhagenn  de  Dolgelin  baccalaureus. 
Erasmus  Huttener  de  Erphordia. 
Henningus  Triplatz  de  Wusterhußen. 
Remigius  Schnitze  de  Gransoge. 
Bartolomeus  Schobell  de  Liptzk  baccalaureus. 
Dominus  Georgius  Bertram  de  Monte  regio. 
Petrus  Friderici  de  Dantzik. 
Ignacius  Koppenn  de  Monte  regio. 
Dominus  Stanislaus  Sürinck  de  Noua  Brandeburg. 
Joachim  Boteher  de  Reppin. 
Johannes  Wedel  de  Kremptzo. 
Gerbard  US  (!)  Hermanni  de  Graninga. 
Georgius  Kerstiann  de  Stolp. 
Martinus  Herder  de  Stolp. 
Dominus  Jacobus  de  Obernuck  Polonus. 


u 

[S.  23]     Franciscus  DobtMko  Friinckf[urden'>;is]. 
Clemens  (irunenberg  de  Krossenn. 
Johannes  Falkennaw. 
(ieorgius  Beher  de  Talue*). 
Hinricus  Schopp  de  Forst. 
Tiburcius  Gessing  de  Damis. 
(ieorgius  Wrech  de  Stettin. 
Baltzer  Molitoris  de  Soltwedel. 

S\ib  magnitico  d.  Siffrido  utriusque  i.  d.  Erphordiensi  anno  etc 
decimo  a  die  diui  Georgij  martiris  subscripti  iuris  scholastici  sunt 
intitulati : 

Mathaeus  Tirbach^). 

Baimus  Ringe  de  Hessenhußen. 

Bosso  Alueßlciben. 

Valentinus  Mittenwaldt. 

Heningus  Koller. 

Johannes  Andree'). 

Georius  Oppetz*). 

Laurentius  Neuper*). 

Caspar  Stus  de  Burgk. 

Valentinus  Ludach  de  Szommerfelt. 

Johannes  Schenckendorff  de  Zcolch.  — 

Hermannus  Flöringk  de  Withstock. 

[S.  24]  Anno  domini  millesimo  quingentesimo  decimo  sub  decanatu 
eximij  viri  Nicolai  am  Steig  pontificij  iuris  doctoris  subscripti  scolaslici 
sunt  intitulati: 

Georgius  Varnholtz  de  Berlin. 
Ambrosius  Methell  de  Summerfei  dt. 
Erasmus  Roch  de  Brandenburgk. 
Joachim  Schume  de  Franckofordia. 


*)  Matrikel  1507:  Georgius  Ber  Suorius. 

^)  Matrikel  1506:  Mathias  (!)  Dirbach  de  Gdano. 

^)  Matrikel  1507:  Johannes  Andrcc  oder  Anders  de  Neumburg  (Siles.). 

*)  Matrikel  1506:  Georgius  Opitz  de  Newenstat  pauper. 

-'*;  Matrikel  1506:  Laurencius  Neupcr  oder  Nauper  de  Hertzogkaurach. 


57 

Binaldus^)  Peterßdoi-ff  de  Franckofordia. 
Gregorius  Kitzingk  de  Leyßnigk. 
Bartholomeus  Salczenbroth  de  Cotbuß. 
Magister  Luckaw  de  Franckofordia.  — 
Balthasar  Prumnitz*). 

Sub  decanatu  magnifici  ac  egregij  viri  domini  Laurentij  Schreckij 
utriusque  iuris  doctoris  sequentes  scholastici  sunt  intitulati  anno  domini 
millesimo  quingentesimo  undeoimo  a  festo  diui  Georgij  martiris: 

Philippus  Mewes  de  Wistock. 
Constantinus  Polecke  de  Prißwaick. 
Johannes  Hymmelreich. 
Laurentius  Kleisth*). 
Johannes  Griflfenberck*) 
Nicolaus  Natzmar^). 
Petrus  Woltzkow  de  Schifelbeyn. 
Jacobus  Bartholdi  de  Szoltwedell. 
Johannes  Bemfelt  de  Furstenwaldt. 
Valentin  US  Benedicti  de  Brandenburgk. 
Foedericus  Szesselman  de  Kulnbach. 
Johannes  Peckow  de  Thoronia.  — 
Johannes  Lampas  de  Grona. 

[S.  25.     Jeorius       | 

r  '  f  ff      >  I  ^^^  Wintzheym  de  Hamburgk.  *^) 

Johannes  Reyneri  de  Hamburgk.  — 
Eraßmus  Billerbeck  ex  Noua  Marchia. 
Paulus  Plöuenns') 
Balthazar  Döberitz**). 


*)  Winandns  ? 

*)  Matrikel  1510b;  Baltasar  Promnicz  de  Lessendorff.  Der  spätere  Hischof 
von  Breslau. 

3)  Matrikel  1510a:  Laurencius  Gleist  de  Spribelbein. 

*)  Matrikel  1507:  Johannes  Theodrici  de  Griifenberg. 

^)  Matrikel  1509  a:  Nicolaus  Natzinar  de  Stülp. 

^)  Matrikel  1511a:  Cristoferus  und  Georgius  Yangwintem  oder  YamgiiiDtoin 
de  Uanburk  (!). 

')  Matrikel  1509  b:  Paulus  Plowen  oder  Plofen  de  Lippen. 

*)  Matrikel  1511b:  Balthasar  Dobericz  de  Kutenaw. 


58 

Jacobus  Sclimid  de  Bischottssehe. 
Pascha  Molitoris  de  Reppin. 
Franciscus  Hulscher  de  Riga")- 

Sub  decanatu  magnifici  cgregijque  viri  domini  Johannis  Eberhart 
utriusque  iuris  doctoris  eiusdemque  facultatis  ordinarij,  sub  anno  miile- 
simo  quingentesimo  undecimo  a  die  Galli  cenfessoris  usque  ad  festum 
diui  Oeorgij  martiris  sunt  intitulati  scholastici  infrascripti : 

Dominus  magister  Achacius  Frundt  de  Ebilgenn*). 

Michael  Walßlebenn  de  Reppin. 

Jacobus  Beher  de  Lobaw. 

Johannes  Lemarck'). 

Joachim  Andrewuß  de  Sehawsenn*). 

(leorgius  St^rtz  de  Schweinitz. 

Joachim  Bentzinn  de  Pritzwalk '^). 

[S.  26]     Sub  decanatu  magnifici  et  egregij  viri  domini  Mathei  Molitoris 

artium  et  pontificij   iuris  doctoris   sacrorumque   Franckfurdiensium  re- 

ctoris  perpetui  ab  anno  etc.   duodecimo  intra  festum  diui   Georgij  et 
(icilli  subscripti  scholastici  iuris  sunt  [inscripti]^)  intitulati: 

Joannes  Pyerius  ex  opido  Stolpp. 
Jacobus  Mintz  Francophurdiensis. 
Magister  Valentinus  Kiuer  de  Anoltzpach. 
Ijaurentius  Schutzmeister  de  Gubbin. 
Rodolphus  Dammis  de  Hamburg. 
Conradus  Hesterb[e]rg  de  Hamburg. 
Jerard  Tostede  de  Hamburg. 

Sub  decanatu  egregij  viri  Nicolai  vom  Steig  iuris  pontificij  doctor[ris] 
ab  anno  etc.  duodecimo  intra  festum  diui  (Jalli  et  Georgij  subscripti 
scolastici  iuris  sunt  intitulati: 


*)  Matrikel  15r2b:  Franciscus  Holtczigcr  oder  Uoltiringcr  Higensis. 

•*)  Lies:  Klbiiig. 

^;  Matrikel  1511a:  Joannes  Lcwerck  de  Kostack? 

*)  Matrikel  1511a:  Joachimus  Andrec  de  Shchauson. 

^)  Matrikel  1511b:  Joachim  Bencinss  de  Prcczbalg. 

^)  inäcripti  ist  nachträglich  durch  Unterstreichen  getilgt. 


59 

Johannes  Schul hoebth  Haniburgensis. 
Theodoricus  Rhediß  Frißo. 
Wolfgangus  Pancerus  Misnensis. 
Andreas  Jhan  Misnensis. 
Joachim  Widerman  Brandenburgensis. 
Jacobus  Speckwagen  Marchita. 

Sub  decanatu  egregij  viri  domini  Gregory  Guntheri  iuris  pontificij 
doctoris  ab  anno  domini  etc.  tredecimo  infra  festiim  diui  Georgij  et 
(ialli  subscripti  scolaslici  iuris  sunt  intitulati: 

Johannes  Brießen  de  Budissin  Mißnensis  diocesis. 

Johannes  de  Littwonia. 

[S.  27]  Sub  decanatu  eximij  viri  domini  Laurencij  Schreckis  utriusque 
iuris  doctoris  anno  etc.  decimotercio  intra  festum  diui  Galli  subscripti 
sunt  intitulati: 

Fr.  Paulus  Lemberg,  canonicus  regularis  monasterij  Saganensis,  iuris 
pontificij  baccalaureus. 

Gregorius  Schwet  de  Konigßbergk. 

[Franciscus]  *). 

Sub  decanatu  egregij  viri  domini  Johannis  Eberhart  u.  i.  doctoris 
eiusdemque  facultatis  ordinarij  sub  anno  millesimo  quingentesimo  decimo- 
quarto  intra  festum  Georgij  et  Galli  subscripti  scholastici  iuris  sunt 
intitulati: 

Dominus  Johannes  Bruckener. 

Dominus  Bernhardus  Reyche. 

Adam  Fulbert 

Henricus  von  Brogk  ,    ^^ 

T        VI       ^      ^^  Hamburgk. 
Bertoldus  Langebeck 

Garlewus  Langebeck 

Wentzeslaus  Promnitz  de  Lanst«rg-) 

Johannes  Stuterheim  de  Golsin. 

Sub  decanatu  magnifici  domini  doctoris  Matthei  Molner  ab  anno  etc. 
decimoquarto  Galli  subscripti  usque  Georgij  anno  decimoquinto  scholastici 
sunt  intitulati: 


*)  Angefangen  und  dann  verwischt. 
^)  Lies:   Lan[d]sbcrg. 


_    60_ 

D.  Joannes  Funck  ofBcpalis]. 
Paulus  Schulteti  de  Magdeburg. 

Sub  decanatu*). 

[S.  28]  1542. 

Sub   decanatu   d.  Melchioris  Winßij  u.  i.   doctoris   subscripti  sunt 
intitulati : 

Simon  Melleman  de  Lentzen. 

[S.  29]  1571. 

Sub  decanatu  domini  Andreae  Zochij  i.  u.  doctoris  ex  Uallis 
Saxoni[cis]  intitulatus  est: 

Martinus  Bolferos  d. 

[S.  30]  Anno  1572. 

Sub  decanatu  domini  Bartholomgi  ßadtmanni  i.  u.  d.  et  professoris 
subscripti  sunt  intitulati: 

M.  Maitinus  Benkendorff. 
M.  Christophorus  Benkendo[r]fl'. 
Thomas  Reychenaw,  gener  d.  decani^. 
Christophoras  ßadtman,  filius  d.  decaoi. 

Anno  1574  in  die  s.  Oeorgij  electus  est  in  dec^inum  iuridic? 
facultatis  Bartholomäus  Radtman  i.  u.  doctor  et  professor,  sub  cuius 
decanatu  intitulati  sunt: 

Mattheus  Blankenburgk  Berolinensis. 
Christophorus  Seliger  Gottingensis. 

[S.  31]  Anno  1576  in  die  s.  Galli  in  decanum  iuridic^  facultatis 
electus  est  Bartholomeus  Radtman  i.  u.  doctor  et  professor,  sub  cuius 
decanatu  intitulatus  est^): 

Paulus  Crugerius  Regimontanus,  iuris  studiosus. 
Am  Rande:    Mortuus   est  clarissimus  vir  d.  d.  Bartholomaeus  Radt- 
man, iuridicae  facultatis  Ordinarius,  anno  1585  12.  Aprilis. 

')  Cetera  desiderantur. 

2)  A.  R.:    iam  doctor  u.  iuris. 

^)  subscripti  intitulati  sunt  bat  urspränglicb  dagestanden. 


61 

Anno  a  virgineo  partu  1576  in  die  omnium  sanctonim  duo  candi- 
dati,  dominus  Paulus  Crugerius  Borussus  et  dominus  Christophorus 
Radtmannus,  decani  filius,  dederunt  nomina  sua  domino  BartholomQO 
Radtmanno  i.  u.  doctori  professori,  id  temporis  iuridicae  facultatis  de- 
cano,  qui  postea  consensu  facultatis  ad  publicam  disputationem  ad- 
missi  sunt. 

[S.  32]  Post«a  anno  sequenti  1577  die  tertia  Januarij  praesidente  d. 
deeano  positiones  sumptas  ex  C.  primo  ext.  de  collusione  detegen.  et  ex 
L.  transsigere  C.  de  transact.  publice  per  integrum  diem  defenderunt. 

Finita  vero  publica  disputatione  26.  die  Januarij  a  domino  deeano 
ordinario  et  reliquis  iuris  doctoribus  et  professoribus  examinati  et  ad 
di^nitatis  gradum  doctoratus  admissi  sunt. 

In  eodem  conuentu  unanimi  consensu  statutum  et  conclusum  est, 
quod  filijs  doctorum  et  in  hac  academia  iuridic§  facultatis  professorum, 
quando  examinantur  et  doctorantur,  illa  pecunia,  quae  pro  examine 
esset  numeranda,  remitti  debeat,  quemadmodum  Christophoro  Radt- 
manno huiusmodi  pecunia  est  remissa  et  condonata.  Sed  reliquos 
sumptas  et  onera  iuxta  veterem  consuetudinem  tolerare  debent. 

[S.  33]  Anno  1581  in  die  s.  Galli  in  decanum  iuridicae  facultatis 
electus  est  Bartholomäus  Radtman,   sub  cuius  decanatu  intitulatus  est: 

Hieronimus  Wins  Francophordensis,  i.  u.  studiosus. 

[S.  36]  Sub  decanatu  domini  Christophori  Radtmanni  i.  u.  doctoris 
et  professoris,  receptus  est  ad  facultatem  anno  1583  23.  Augusti 
Matthaeus  Cuno  in  doctorem  iuris*)  Basileae  promotus.  Pro  assi- 
gnatione  autem  loci  et  receptione  in  focultatem  numerauit  viginti  octo 
florenos  Renenses. 

[S.  34]  Anno  1583  die  7.  Novemb.  d.  d.  Maxirailianus  de  Strassen  ^), 
clarissimi 'viri  Christophori  de  Strassen,  i.  u.  d.  ordinarij  et  professoris 


>)  Davor  a.  B.:  ntriusque. 

^)  Am  3.  Oktober  1583  disputierte  Maxiinilianus  de  Straßen  unter  dem 
Vorsitze  des  „Dekans"'  Dr.  Hieronymus  Lindner  pro  liceutia  in  utroque  iure. 
Acten  n.  ürk.  IV,  86. 


H2 

—    ^  ■   —  ■    -  ■  ^    ■  ■ 

liuius  aoademiae  filius,  u  clarissimo  viro  cL  d.  Hieroiiymo  Lindnero 
i.  u.  d.  ^)  et  professore  hoius  acadeniiae  promotus  est  in  u.  i.  doctorem. 

[S.  37]  Sub  decanatu  (Jhristophori  Radtraanni  i.  n.  doctoris  et  pro- 
fessoris  receptus  est  ad  facnltatem  anno  15^5  17.  die  Feb.  Martinas 
BenkendorflF  in  doctorem  iuris  Basileae  pmmotus,  et  secondum  tenorem 
statutonim  nostrorum  pro  assi^atione  loci  et  receptione  in  facuHatero 
vijiinti  florenos  Renenses  numerauit. 

[S.  H8]  Vicedecano  Christophoro  Radtmanno,  i.  u.  d.  et  professore,  petijt 
sibi  locum  inter  doctores  iuris  assignari  Christophoms  Seliger  i.  u.  d. 
anno  1585  20.  Augusti. 

Sub  eiusdem  vicedecanatu  ^)  in  numerum  studiosormn  iuris  relatus 
est  Andreas  Schneider  Brigensis. 

[S.  3J>]  Praesidente  d.  Sebastiano  Gerstmanno  disputarunt  pro  licentia 
M.  Joachimus  Diddenius  et  Andreas  Sartorius  7.  die  Septembr.  anno  87. 
Eodem  anno  etc.  18.  Septembr.  ^)  Andreas  Sartorius  ab  eodem  decanu 
in  doctorem  promotus  est.  Vigesima  quinta  Septembris  anui  87  rede- 
mennit  loca  in  facultate  iuridica  pene  eodem  tempore  d.  Fridericus 
Bnichmannus,  d.  Thomas  Fabricios  et  d.  Hermannus  Grassouius,  qui 
postmodum  etiam  ordine  pro  loco  pablice  disputauerunt. 

Quinta  die  Octobr.  sub  eodem  decanatu  disputauerunt  pro  licentia 
M.  Henricus  Volcerus  Rethemensis,  Michael  Bolfrasius  Francofordensis 
et  Joachimus  Naeuius  Dresdensis  et  baccalaureus  Witebergensis. 

[S.  40]  Die  28.  Octobr.  absent«  d.  Christophoro  Radmanno  a.  d.  Seba- 
stiano Gerstmanno  vicedecano  in  doctores  promoti  sunt  M.  Joachimus 
Diddenius  Brandenburgensis,  M.  Henricus  Volcerus  Rethemensis,  Michael 
Bolfrasius  Francofordensis  et  Joachimus  Naeuius  Dresdensis,  baccalaureus 
Witienbergensis. 

Decanum  agente  Matthaeo  Cunone  i.  utr.  d.  et  professore  praemissa 
disputatione  et  examine  insignia  dd.  accepit  M.  Martinus  Kemnitius*), 

')  Dazu  a,  R.:    ordinario. 

')  Das  vice  ist  übergeschrieben. 

^)  18.  September  ist  unterstrichen  u.  dazu  a.  H.  ?.  a.!!.:  die  21.  Aug.  testibus 
oarminibus  in  docturam  hanc  et  nuptias  Sartorij  scriptis,  programmate  item  fonebri 
Sartorij  a  MDO  XVII. 

*)  a.  R.:  Is  ad  cancellarij  munus  in  aula  Stetinensi  apnd  ducem  Bagislauiii 
adspirauit. 


63 

Martini  summi  illius  theologi  filins,  Brunsuuicensis,  praeside  et  promo- 
tore  eodem  decano  anno  MDLXXXVIII  mense  Septembri.  *) 

[S.  41]  Anno  domini  1592  29.  Martij  sub  decanatu  doctoris  Maxi- 
miliani  de  Straßen  consentientibus  reliquis  dominis  doctoribus  iuridicae 
facultatis,  petijt  et  rec'Vnit  locuni  inter  doctores  iuris  vir  clarissimus 
Andreas  Goldtbeck  i.  u.  d.,  et  postea  6.  Aprilis  eiusdem  anni  pro  loco 
publice  disputauit*)  nuiT'erauitque  16  florenos  Renenses. 

[S.  43]  Anno  1592*)  die  13.  Octobr.  sub  decanatu  d.  Sebastiani  Gerst- 
mani  ordinarij  etc.  disputarunt  pro  gradu  in  utroqne  iure  consequendo: 

D.  Johannes  Copus  Francofurd.        ,  ^ 

,     T      ,      ,      ^,        X       ,  electons  Brandenbur^ici  oonsilianj. 

D.  Leonhardus  Eluer  Luneb. 

D.  Nicolaus  Barchmanus  Brochum. 

D.  Johannes  Prideiicus  Lignicens. 

D.  Elias  Robertus  Gorltzens. 

Examen  priuatum  18.  Octobr.  et  sequentibus  diebus  expeditum  est. 
Renuntiatio  publice  26.  Octobr.  eiusdem  anni  facta. 

[S.  41]  Anno  domini  1592  24.  Octobris  decano  Christophoro  Radtmanno 
i.  u.  d.  et  Codicis  professore  redemit  locum  inter  doctores  iuris  et 
numerauit  sexdecim  florenos  Renenses  d.  d.  Balthasar  Caminaeus  Basi- 
leae  in  doctorem  i.  u.  promotus. 

[S.  43]  Anno  95  die  4.  Januarij  receptus  est  d.  d.  Reberus  ad  nostrjim 
facultatem. 

[S.  44]  Sub  decanatu  d.  d.  Sebastiani  Gerstmanni  odinarij  anno  1597 
die  12.  Augusti  redemit  locum  inter  doctores  iuris,  d.  d.  Georgius 
Heinricus  Bolfrasius  et  tum  16  florenos  Renenses  facultati  numerauit, 
tum  in  alijs  quoque  legibus  facultatis  parere  stipulata  manu  promisit. 
Disputauit  pro  loco*). 


')  Am  12.  Sptember  1588  disputierte  Dr.  Martinus  Chemnitius  pro  licpntia 
in  utroque  iure  und  wurde  „am  1.  Oktober"  zum  Doktor  promoviert.  Akten  und 
Urk.  IV,  108. 

')  Das  Folgende  ist  nachträglich  angefügt. 

^  Verbessert  aus  1594. 

^)  Der  letzte  Satz  ist  nachträglich  hinzugefügt. 


64^ 

Ab  eodem  decano  et  anno  eodem  die  12.  Septembr.  promoti  sunt 
in  doctores  utrinsque  iuris  M.  Joachimus  Gobbius  Anclamensis  et  Justus 
Bruningius  Hallensis  Westphalus. 

Anno  domiui  1599  die  10.  Januarij  sub  decanatu  doctoris  Maxi- 
miliani  Strassij  eonsentientibns  caeteris  dominis  doctoribus  et  professori- 
bns  iuridic?  facultatis  consecutus  est  locum  inter  doctores  iuris  clarissi- 
mus  vir  dominus  doctor  Hieremias  Setzerus  Suuidnicensis,  Basil^ae  in 
i.  u.  doctorem  publice  promotus ').  Numerauit  Iß  aureos  et  publice 
pro  loco  disputauit  20.  Septembris  eiusdem  anni. 

Decanura  agente  dn.  d.  Sebastiano  Gerstmanno  ordinario  ad  liberara 
olectionem  et  subsecutam  confirmationem  electoralem  in  facultatem  et 
professorem  Institationum  receptus  est  Andreas  Sartorius  i.  u.  d.  X. 
Nouenibris,    qui  fuit  dies  Martini  Lutheri,   anno  assertae  salutis  1599. 

[S  45]  Anno  salutis  recuperatae  OIOIOCI  in  decanatu  d.  d.  Martini 
Benekendorffij  pro  gradu  doctoris  2.  Januarij  absente  d.  Andrea  Sartorio 
a  doctoribus  iuridicae  facultatis  est  examinatus  d.  Joachimus  Badius  ex  urbe 
Rosarum,  postea  praeside  d.  decano  idem  Joachimus  Badius  8.  Januarij 
pro  licentia  disputauit,  qui  et  19.  Januarij  ab  eodem  decano  a<]hibitis 
legitimis  ritibus  in  doctorem  est  promotus. 

[S.  47]  Decanum  agent«  Andrea  Sartorio  i.  u.  d.  et  professore  in  facul- 
tatem et  professorem  Institutionum  receptus  Hieremias  Setzerus  u.  i.  d. 
in  ipso  die  Fab.  et  Sebast.,  et  fiiit  20.  Jan.  anno  assertae  salutis  1002. 
Pro  receptione  numerauit  12  flo.  aur.  ßhen. 

Eodem  die  sub  decanatu  d.  Sartorii  locum  inter  doctores  petijt  et 
consecutus  u.  i.  d.  Ignatius  Haniel  Schifelbenensis,  Basileae  promotus 
a  Jacobo  Grynaeo  10.  Novemb.  an.  1596.  Numerauit  l(i  florenos 
aureos  et  se  obtulit  ad  disputationem  publicam. 

[S.  40]  Anno  domini  MDCII  die  XI"  Septembris  pro  consequenda  in 
utroque  iure  licentia  priuato  collegij  nostri  examini  se  subiecit  Matthias 
Polenius  Silesius.  XXIIItio  eiusdem  mensis  disputationem  publicam  insti- 
tuit  praeside  d.  Matthaeo  Cunone,  tum  temporis  decano  et  ordinario,  a 
quo  et  insignia  doctoralia  accepit  IUI«.  Octobris. 


')  Das  Folgende  ist  nachgetragen. 


()5^ 

[S.  45]  Anno  a  saintifero  partu  vir^ineo  MDCV  sub  eiusdem  [Martini 
BenekendorfiBj]  decanatu  pro  gradu  doctoris  praemisso  rigido  examine 
a  d.  d.  iuridicae  facultatis  Ckristophoms  Henscherus  Monsterbergensis, 
senatus  populique  Wratislaniensis  syndicus  et  eiusdem  per  ducatum 
Wratislauiensem  et  coniunctos  districtus  archiuorum  terrestriom  ma- 
xister, 22.*)  habuit  disputationem  publicam  [S.  46]  in  iureconsultorum 
coUegio  nouiter  exstructo  praeside  decaijo  Martino  BenekendorflRo  i.  u. 
d.,  Codicis  professore,  qui  et  postea  2().  Augusti  ab  eodem  tanquam 
a  decano  iuridicae  facultatis  ex  unanimi  consensu  d.  d.  iuridicae  facul- 
tatis iegitimis  ritibus  interuenientibus  insignia  doctoralia  u.  i.  accepit. 

[S.  51]  Anno  Christi  1611. 

Sub  decanatu  doct.  Matthiae  Polenii  u.  j  prof.  publ.  Matthaeus 
Coldebacins  Suppinensis  March.,  i.  u.  candidatus,  pro  consequendis 
doctoratus  insignibus,  privato  se  subjecit  examini  die  13.  Junii  et  seq., 
publice  die  5.  Septembr. 

Competitorem  habuit  Hiconem  ümmium  Butjadia  Frisium,  qui 
6.  et  7.  die  Septembr.  privatim  examinatus,  die  12.  eiusd.  mensis 
publicam  disputationem  habuit. 

Simul  uterque  solemniter  promoti  die  16.  Septembr. 

Eodem  anno  10.  Julii  in  facultatem  nostram  receptus  est  Joannes 
Xeander  Bastenburg.  Borussus,  Basileae  promotus,  numeravit  16.  flor. 
Klien.  et  publice  pro  loco  disputavit. 

[S.  48]  Anno  1612  recuperatae  salutis  per  lapsum  primorum  parentum 
araissae  19.  Octobris  decani  offitio  aestiuo  perfuncto  et  praeside  d. 
Martino  Benkendorffio,  Codicis  professore,  rectore  d.  Henningo  Arnisaeo 
nouiter  electo,  praemissis  a.  d.  d.  iuridicae  facultatis  distinctis  examinibus 
et  interuenientibus  Iegitimis  et  usitatis  ritibus  publice  in  templo 
cathedrali  titulo  doctorali  ex  unanimi  consensu  iuridicae  facultatis  ornati 
sunt  clarissimus  et  excellentissimus  vir  dominus  M.  Jacobus  Schickfusius 
Suibusiensis,  rector  illustris  gymnasij  Brigensis  et  ducum  Lignicensium 
et  Brigensium  consiliarius,  et  Gottofredus  Schultes  Brigensis,  qui  simul 
in  actu  promotionis  cum  filia  Maria  promotoris  Martini  Benkendorffij  d. 
nuptias  celebrauit,  et  ita  utrique  eins  fuerunt  generi. 


*)  Die  Angabe  des  Monats  fehlt.     Ks  ist  Augusti  einzusetzen. 
Acten  ond  UrkundeD.  Heft  VI  5 


66 

[S.  52]  Anno  Christi  1617. 

Sub  decanatu  doct.  Matthiae  Polenij  pro  consequendis  doct.  insii?- 
nibus  private  se  subjecit  examini  Aegidius  Biotins  Francof.  Marchicus, 
die  31.  Mariili   et  P  April.,  publice  pro  gradu  disputavit  die  10.  April. 

Sub  decanatu  d.  doct.  Matthaei  Cunonis,  ordinarii,  privatim  exami- 
natus  est  die  11.  Septerabr.  et  seq.,  publice  vero  pro  gradu  disputavit 
18.  die  eiusdem  mensis  Petrus.  Polenius  Niß[ensis]  Siles.  sub  praesidio 
vicedecani  d.  Matthiae  Polenij. 

üterque  promotus  est  solenniter  actu  simultaneo  a.  d.  Matthia 
Polenio  die  22.  Septembr.  ejusdem  anni. 

[S.  49]  Anno  a  salutifero  partu  virgineo  1617  rectere  domino  M.  Thobia 
Magyro,  logices  professore,  ex  nnanimi  consensu  iuridicae  facultatis 
praemissis  examinibus  et  adhibitis  usitatis  et  legitimis  ritibus  Calendis 
Decembris  publice  in  superiori  templo  praehabita  publica  disputatione  *) 
d.  d.  Martinus  Benkendorff,  Codicis  professor,  sub  suo  decanatu  in 
doctorem  utriusque  iuris  eruditione  et  virtute  praestantem  virum  dominum 
Johannera  Heusierum  promouit^)  vacante  professione  Pandectarum  d.  d. 
Andreae  Sartorij  praemortui. 

[S.  53]  Anno  Christi  1619  14.  Aug. 

Sub  decanatu  Matthaei  Coldebacij,  u.  i.  d.  et  Institutionum  imper. 
profess.  publ.,  in  facultatem  ioridicam  receptus  est  Cyriacus  Herdesianus 
Anhaltinus,  Basileae  promotus,  numeravit  16.  floren.  Rhenanos  et  23.  Sept. 
pro  loco  de  materia  iuris  accrescendi  disputationem  habuit. 

Anno  Christi  1619  die  15.  et  17.  Sept.  sub  decanatu  d.  Matthaei 
Coldebacij  Jacobus  Schonhausen  et  Stephanus  Eckhardt,  uterque  Stendalia- 
Marchicus,  u.  i.  candidati,  private  examini  se  subjecerunt  et  14.  Oetob. 
ejusdem  anni  pro  consequenda  licentia  de  satisdatione  et  excusationibus 
tuterum  et  curaterum  simul  publice  disputarunt  et  1.  Novemb.  eiusdem 
anni  a.  d.  Coldebacio  simul  promoti  sunt. 

[S.  57]         Anno  reparatae  per  Christum  salutis  MDCXXn. 

Sub  decanatu  meo  primo  DI.  Non.  Julij,  postquam  singuli  diuersis 
temporibus  et  de  diuersis  materijs  publice  ac  privatim  examinati  fuere. 


^)  Hier  schon:  in  angefangen,  dann  ausgestrichen. 
^)  Dahinter:   sede  ausgestrichen. 


67 

habitis  insuper  publicis  disputationibus,  supreniis  in  utroque  iure 
honoribus  a  me^)  Cyriaco  Herdesiano  Anhald.,  i.  n.  d.  et  profes.,  p.  t. 
academiae  rectore  et  promotore,  solemniter  decorati  fuerunt  simultaneo 
et  uno  actu. 

Daniel  Burchardi  Magdeb.  Saxo, 
Johan.  Christophorus  Hartmannus  Francof.  March., 
Philippus  Neudlinger  Frastadia  Silesius, 
Mattbaeus  Colerus  Witteberg.  Saxo. 

Eodem   decanatu   priuatis   ac   publicis   examinibus   se   submiserunt 
et  uno  eodemque  tempore,  de  diuersis  tarnen  raaterijs  publice  disputarunt 
Sebastian  US  Röberus  Francof.  March., 
Joachimus  Kettelbüterus  Berow.  Marchicus. 

Postea  ad  diem  Non.  Octobr.  eodem  anno  uterque  simultaneo  actu 
proraotus  est  a.  d.  Cyr.  Herdesiano,  vicedecano  et  academiae  rectore. 

[S.  53].  Sub  decanatu  d.  Matthaei  Coldebacij  anno  ]&22  7.  et 
9.  Decerab.  Wilhelmus  Wulcovius  ülissea  Luueburgensis  pro  conse- 
quendis  honoribus  doctaralibus  privato  examini  se  subjecit  et  resolvit 
L.  is  qui  destinavit,  fif.^)  de  rei  vindicat.  et  C.  significante  X.  de  pignorib. 
Postmodum  6.  Februar,  anno  1623  de  atrocitate  delictorum,  poenarom 
exasperatione  remissione  et  mitigatione  publice  disputavit  et  tandem 
18.  Aug.  623  (!)   in    doctorem  juris  a.  dn.  d.  Coldebacio  proraotus  est. 

[S.  58]  Anno  Christi  MDCXXIII. 

Sub   decanatu   doct.  Cyriaci  Herdesiani  i.  u.  prof.  publici  priuatis 
et  publicis  examinibus  et  disputationibus  dinerso  tempore  habitis  probati 

FridericQS  Winnenphenning  Regiom.  Bomss., 

Gregorius  Winsius  Stetinensis  Pomeran.*'), 
ab   eodem   d.  Cyr.  Herdesiano  solemniter  in   doct.   i.    u.    promoti  fuere 
eodem  anno  ad  VH.  Kai.  Decembr. 

[S.  53]     Sub  decanatu  d.  Matthaei  Coldebacij,  Codicis  p.  p.,   anno 
1625  8.  et  10.  Septemb.   Joachimus  Chemnitius   Berolinens.  Marchicus 


*)  pr.  ausgestrichen. 

2)  I.  e.  Pandectae. 

^)  Übergeschrieben  für  das  ausgestrichene  Boruss. 


0 


68 

private  se  subjecit  examini  et  explicavit  L.  si  pro  ea,  C.  mandat  et  C. 
cum  apud  sedem,  X  de  sponsal.  et  15.  Septemb.  de  iure  praelationis 
creditorum  pro  grada  disputavit. 

Anno  1630  sab  decanatu  d.  Matthaei  Coldebacij  26.  et  27.  April, 
privato  examini  se  subjecit  Benedictus  Cunradi  Soraviensis  Lusatus  et 
resolvit  L.  certum  est,  C.  de  rei  vindicat.  atque  C.  quoniam  frequenter, 
X  ut  lit.  non  contest.  Disputationem  pubiicam  pro  consequendis  honoribus 
doctoralibus  de  beneficio,  in  quantum  qais  facere  potest,  habnit  27.  Maij 
eiusdem  annl. 

Uterque  a  d.  Coldebacio  actu  simultaneo  in  doctorem  iuris  pro- 
motus  23.  Augusti  anni  1630,  Chemnitio  tune  temporis  consiliario 
eiectorali  Brandenburgico. 

[S.  54]  Sub  decanatu  d.  Matthaei  Coldebacij  anno  1632  die  25.  et 
28.  Junij  Balthasar  Fünsterus  Libenensis  Silesius  pro  consequendis 
honoribus  doctoralibus  examini  privato  se  subjecit  et  resolvit  L.  si 
post  perfectam,  C.  de  evict.  et  C.  praesentium,  X  de  testibus.  Dis- 
putationem inauguralem  de  legali  actorum  poenitentia  habuit  23.  Aug. 
anno  1632  et  26.  Aug.  ^)  anni  1633  a.  d.  Coldebacio  doctor  iuris 
creatus  ac  publice  proclamatus  est. 

[S.  55]  Anno  Christi  1632  die  6.  Octob.  in  facultatem  iuridicam,  decano 
d.  Mattheo  Coldebacio,  postquam  pro  consequendo  loco  de  legum  huma- 
narum  principijs,  autoribus  et  autoritatibus  4.  Octob.  publice  disputavit 
atque  facultati  pro  concessione  cathedrae  et  consequendo  loco  inter 
doctores  nostros  sedecim  Renanos  aureos  et  pro  receptione  in  facultatem 
duodecim  Renanos   numeravit,   receptus   est  d.   Christianus  Carpzovius. 


')  eiusdcin  ausgestrichen. 


c 

Das  älteste  Dekanatsbuch  der  medizinischen  Fakultät 

1519  bis  1597  bezw.  1605. 

[S.  11]  De  lectionum  Galeni  et  mathematices 

successione  et  aucto  stipendio  domini  doctoris  Jacobi  Jokissi. 

Sub  rectoratu  domini  Johannis  Cnoblochij,  medicinae  doctoris,  anno 
Christi  M.D.LXI  die  IL  Aprilis  tandem  conclusum  est  in  consilio,  cui 
etiam  collegae  interfuerunt,  de  lectione  mathematices  et  successore  de- 
functi  Christiani  Syrachij,  doctoris  medicinae,  professoris  Galeni,  ut  pro 
voluntate  et  sententia  illustrissimi  principis  electoris  nostri  Jakobus 
Jokissus,  medicinae  doctor,  posthabita  [S.  12]  mathematum  lectione  doctori 
Christiano  Syrachio  in  Galeni  lectione  succederet  sub  stipendio  centum 
et  triginta  florenorum  a  festo  Paschatis  dicti  anni  soluendorum,  lectori 
autem  mathematum  soluerentur  septuaginta  flöreni. 

Obtinebat  quoque  Joklßus  consensu  consiiij  habitationem  liberam, 
quam  incolit,  eo  usque,  donec  sibi  aedes  in  oppido  suis  studijs  commo- 
das  quocunque  tandem  anno  comparet  ac  in  eas  incolendas  demigret. 
Cum  vero  sit  rumor,  Pannonium^)  rediturum  et  illius  Stipendium  a 
reliquis  esse  iterum  defalcandum  Pannonioque  vel  alij  reddendum,  ob- 
tinuit  Jokissus,  ut  ab  huius  defalcationis  periculo  penitus  liberaretui*, 
sed  ut  id  mathematum  professori,  quicunque  futurus  esset,  incumberet, 
non  obstante,  si  qui  Jokißo  successit,  vel  alius  deinceps  isti  successerit, 
aut  vita  aut  labore  defungatur. 

Has  conditiones  omnes  a  successore  JokiUi  acceptas  illustrissimus 
princeps  Joachimus  secundus  confirmauit,  et  nos  ita  conclusimus. 


')  Gemeint  ist  der  frühere  Dozent  M.  Christophorus  Prelß  Pannonius. 


70 

Vocati  iul  coiisilium  olnnes. 

Hacc  propter  perpetuam  rei  memorisim  a  verbo  ita,  ut  scripta  eraiit 
in  libro  actorum  uniuersitatis  [al.  manus:  in  giiuo  pergameno  foliu  5r>j 
empto  a  Christiano  Syrachio  anno  1543  in  pergameno,  e^cripsi  e^o 
Johannes  Cnobloch. 

[S.  1 1]     Neque  etiam  hoc  omittendum,  M.  Eliam  Camerarium  in  fidein 
illorum  haec  manu  propria  in  eodem  libro  inscripsisse: 

Haec  ita  quoque  coram  electore  et  consiliarijs  acta  et  gest<i  et  tan- 
dem  in  senatu  ac^demiae  conciusa  esse,  ego  M.  Hellas  Camerarius,  d. 
doctoris  Jokißi  successor,  propria  manu  mea  attestor. 

[S.  17)     De  iocalibus  conuentio  inter  theologos  et  medicos.    1577  Juni  \'k 
(Gedruckt  Heft  HI,  42). 


[S.  33J  Anno  domini  15H)')  infra  octauas  diui  Martini  episcopi  etrn 
Christianus  Schirach,  artium  magister  et  medicinarum  doctor,  assumptus 
et  rcceptus  fui  a  reuerendissimo  in  Christo  patre  ac  domino  Theoderico, 
presule  Lubusiano,  in  decanum  medice  facultatis  achademie  Francofor- 
diane  meque  existente  decano  hij  promoti  sunt: 

Andreas  Winß  promotus  fuit  in  baccalaureum  anno  1520. 

Eodem  anno  idem  Andreas  Winß  promotus  fuit  in  licenciatum. 

Idem  Andreas  eodem  anno  promotus  fuit  in  doctorem. 

Ambrosius Lacher  mathematicus  promotus  fuit  in  baccalaureum  anno  1522. 

Eodem  anno  idem  dominus  Ambrosius  Lacher  promotus  fuit  in  licenciatum. 

Wulfgangus  Schellenberger  promotus  fuit  in  baccalaureum  anno  15*J2. 

Eodem  anno  idem  Wulfgangus  Schellenberger  promotus  fuit  in  licen- 
ciatum^). — 

Joannes  Marsilij  de  Ligenitz  promotus  fuit  in  baccalaureum  anno  15;^o. 

Eodem  anno  idem  Joannes  Marsilij  promotus  fuit  in  licenciatum. 

[S.  35J  Anno  domini  1540  die  28.  Septembris  ego  Christianus  Schirachius, 
artium  et  medicinarum  doctor,  electus  fui  in  decanum  medice  facultatis 
iuxta  ordinationem  noue  reformationis ,  sub  quo  decanatu  infrascipti 
fuerunt  promoti: 


')  Nachträglich  verbessert  aus  1529. 

'^)  l)ic  beiden  folgenden  Einträge  sind  ebenfalls  vun  Schirach  geschrieben. 


71 


Eodem  anno  14.  Decembris  venerabilis  vir  Jodocus  Willichius  artium 
magister  in  una  aula  promotus  fuit  in  baccalaureum,  licenciatum  et 
doctorem  medicinarum. 

[S.  37]  Anno  domini  1542  circa  festum  diue  Elesabethe*)  ego  Christi- 
anus Schiracliius  iuxta  nouam  reformationem  electus  fai  in  decanum 
niedice  facultatis,  sub  cuius  raagistratu  nemo  promotus  fuit,  saltem  quod 
publica  facta  fuit  dissectio  humani  corporis,  de  qua  rationem  reddet  tunc 
temporis  anatomicus  egregius  d.  doctor  Henricus  Eggelingus  ^). 

Anno  domini  1544  in  vigilia  Pasce')  ego  Christianus  Syrachius  iuxta 
nouam  refonnationem  electus  fui  in  decanum  medice  facultatis.  Nemo 
fuit  promotus,  nee  ulla  facta  est  dissectio,  nee  aliquid  expositum  fuit 
nomine  facultatis. 

[S.  38]  Ego  Jodocus  Vuillichins  *),  decanus  ordinis  medicorum,  d.  ma- 
gistrum  Joachimum  Cirenbergium  Dantiscannm  in  doctorem  medicin^ 
promoui  anno  dn.  MDXLV  vigilia  Michaelis*).  Sub  idem  tempus  enim 
rite  baccalaureus  et  licentiatus  factus  est. 

Anno  domini  1545  circa  ferias  diui  Michaelis  ego  Christianus 
Syrachius  iterum  fui  electus  in  decanum  medice  facultatis,  nemo  fuit 
promotus,  similiter  nulla  facta  fuit  dissectio,  nee  aliquid  expositum  est 
nomine  facultatis. 

[S.  31)]  Anno  domini  1556  ego  Gregorius  Crabath,  facultatis  medicin'^ 
decanus,  octauo  die  Octobris  dominum  Dauidem  Millesium  Nyss^num 
in  doctorem medicin^  promoui,  facta  prius  eiusdem  a  me  promotione  in 
medicin^  baccalaureum  et  licentiatum  eodem  die  in  templo,  ut  moris  est. 
Circa  idem  tempus  duo  alibi  promoti  in  facultatem  recepti  sunt, 
scilicet   Johannes  Knobloch®)  absens,    soUicitante  eius  patre  et  sororio 


')  19.  November. 

^)  Ein  Bericht  über  die  Sektion  in  Akten  und  Urk.  IV,  28. 
3)  12.  April. 

*)  A.  R. :  anno  32.  sub  eodem  promotus  fuit  in  magistrum  (nämlich  Cirenberg 
von  Willich),  vgl.  Heft  1,  78.      ^)  28.  September. 

^)  Promoviert  in  Padua  1556  nach  Beckmann,  p.  66. 


yj 

magistro  Chrii>tophoro  Cornero,  et  Wenceslaus  Welmnitz  presens,  qui  et 
iuramentum  pi^stitit  et  pro  loco  disput^uit,  presentes  fuerunt  decanu- 
et  senior. 

Anno  domini  1558  in  vigilia  Michaelis  iuramentum  facultati  prestitit 
Johannes  Knobloch. 

[S.  41]  Anno  domini  1558  in  vigilia  sancti  Michaelis  ego  Gregoriu^ 
Crabat  sum  electus  in  decanum.  Tunc  contentio  de  prioritate  intt^r 
Welmitzium  et  Knoblochium  composita  est  ambobus  consentientibus  h^ 
modo,  ut  Welmitzius  tanquam  senior  doctor  priorem  locum  habeat  m 
collegio  et  publicis  actibus  uniuersitatis,  Knoblochius  autcm,  quia  prius 
statuta  hie  soluit  et  in  facultatem  receptus  est,  locum  obtineat  priorem 
in  facultate  medica. 

[S.  42]  Anno  MDLIX  in  vigilia  Paschae  *)  electus  sum  ego  Johannes 
Cnoblochius  Francophordianus  in  decanum  huius  facultatis  medicae. 

Promoti  a  me  sunt  in  doctores  medicinae,  cum  tamen  prius  in  ai  ti« 
baccalaurei  et  licentiati  renuntiati  essent,  doctissimi  viri  artium  et 
philosophiae  magistri-)  I).  Jacobus  Jokissus  Hegitmatianus,  (xuolfgan^us 
Justus  Francophord[ianus],  Jacobus  Bergemaim  Bemouianus,  Joachimiu"^ 
Tanrkius  Perlebergensis ,  Barptolomaeus  Moller  et  Johannes  Hanaw 
Francophordiani  ^). 

Herum  natu^)  grandior  Dr.  Jokissus  mortuus  est  anno  Christi 
1587  aetatis  vero  89,  ut  ad  acta  partis  semestris  aestivi*)  in- 
ferius  est  annotatum,  solo  d.  Bergemanno  superstite. 

[S.  43J  Anno  domini  MDLXI  post  defunctum  venerandum  senem  domi- 
num doctorem  Christianum  Syrach*^),  professorem  artis  medicae,  qui 
mortuus  est  anno  15()0  10.  Septembris,  consensu  et  autoritate  illustrissimi 
principis  electoris  Brandeburgensis  clarissimus  vir  dominus  doctur 
Jakobus  Jokissus    Hegitmatianus   in    professorem   medicae   artis  electus 


')  25.  März. 

2)  Von  derselben  Hund  dazwischen  geschrieben:  anno  ut  supra  die  XIX.  Sep- 
tembris. 

^)  Der  Absatz  Prunioti  durchgestrichen.  Am  Rande  die  nachstehende  Bemerkung. 

■*)  2  Worte  dick  durchgestrichen. 

^)  Mehrere  Worte  dick  durchgestrichen. 

*)  A.  K.:    obitus  d.  Schyrachij. 


73 

et  confirmatus  est.  Ac  pro  consuetudine  nostrae  facultatis  praestito 
iuramento  et  statutis  solutis  in  facultatem  medicam  a  me  Johanne 
Cnoblochio  facultatis,  seniore  et  decano,  receptus  est  die  27.  Martij 
anno  1561. 

[S.  44]  Habita  et  administrata  fuit  quoque  eodem  hoc  anno  (51 
anatome  a  me  Johanne  Cnoblochio  a  die  XV.  Martij  usque  ad  diein 
XVII.  eiusdem. 

Promotio  nnlla  toto  anno^)  60  usque  ad  ferias  Phasae  (!)  61. 

Anno  1561  in  vigilia  Paschatis  ^)  electus  est  in  decanum  medicae 
facultatis  doctor  Jacobus  Jokissus,  medicinae  professor,  atque  illo  se- 
mestri  tempore  nulla  rerum  facultatis  agendarum  oblata  est  occasio. 

Anno  1561  in  vigilia  Michaelis  in  decanum  facultatis  medicae 
doctor  Johannes  Cnobloch  electus.     Nulla  res  acta. 

[S.  45]  Anno  a  nato  -Christo  supra  sesquimillesimum  sexagesimo  se- 
cundo  in  vigilia  Paschatis  electus  est  in  decanum  medicae  facultatis 
Jacobus  Jokissus,  medicinarum  doctor  et  professor.  Sub  cuius  administra- 
tione  venerandus  vir  dominus  Jacobus  Horst  Torgensis,  artium  et  philo- 
sophiae  magister,  omnes  in  medicina  gradus  est  collegij  consensu  asse- 
cutus  et  laurea  doctorali  a  decano,  qui  vicecancellarium  gerebat,  publice 
in  templo  pro  consuetudine  et  in  ipsius  candidati  nuptiarum  exordio 
ac  sacrae  sponsae  deuotione  est  insignitus  et  coronatus.  Actum  duo- 
decimo  die  Octobris  anno  ut  supra. 

[S.  46J     Anno  MDLXII   in   vigilia   diui   Michaelis   electus   in   decanum 

medicae  facultatis  Johannes  Cnobloch,  artium  et  medicinarum  doctor  et 
Professor. 

Anno  eodem  die  26.  Octobris  in  consultatione  medicorum  super 
noua  taxa  simplitium  et  compositorum  in  pharmocopolijs,  nee  non  de 
chirurgorum,  aromatopolarum  et  vetularum  impotente  medicandi  cupidate, 
mentio  facta  est  doctorum  Francophordensium,  quibus  est  data  facultas 
medicinam  faciendi.  In  horum  numero  componebatur  quoque  egregius 
vir    dominus    Jacobus    Fabritius    Stargardensis,    liberalium    artium    et 


>)  hoc  ausgestrichen. 
»)  5.  April. 


74 

philosophiae  magistor,  qui  promotus  fuit  ab  excelientis  diK-trinae  viro 
domino  doctore  Jodoco  Willichio,  artium  et  medicinae  [S.  47]  doctore, 
in  doctorem  medicinarura  praecedentibus  omnibus  gradibus  in  una  aula 
anno  1540  mense  Octobri.  Ideo*)  quod  antea  inscriptus  non  reperie- 
batur,  in  perpetuam  rei  memoriara  consensu  omniuni  doctorura  in 
arcliiuum  hoc  nominum  reiatus  est  praesentibus  excpllentibus  et  clarissi- 
mis  viris  artium  et  medicinae  doctoribus  Johanne  Cnoblochio,  medicao 
fticultatis  decano,  d.  Jacobo  Jokißo  Hegitmatiano,  artium  et  medicina- 
nim  doctore  et  prolessore,  domino  Guolfgango  Justo,  artium  et  medicinae 
doctore,  domino  Johanne  Hanow,  artium  et  medicinarum  doctore,  et 
Jacobo  Horst,  artium  et  medicinarum  doctore. 

[S.  4<s]  Anno  (.'hristi  MDLXIII  pridie  feriarum  Paschatis ^)  electus  est 
in  medicae  facultatis  decanum  Jacobus  Jokissus  Hegitmatianus,  artium 
ac  medicinae  doctor  et  j)rofessor,  sub  cuius  administratione  promotio 
doctoralis  celebrata  ost^  ut  seciuitur.  Ubi  alioqui  in  artibus  liberalibus 
decanum  agente  M.  Francisco  Hessio  est  primum  coeptum  rarissirae 
disputari.  Finito  aestiuo  tempore  Ericus,  dux  Brunsuicensis ,  per 
Wistochium  et  Prenslauium  Marchiam  cum  exercitu  perrupit  in  Pome- 
raniam,  Dantiscum  usque,  unde  cum  damno  redijt.*). 

Disputatum  autem  est  a  medicis  aequinoctij  autumnalis*)  toto  die. 
tum  ante,  tum  post  prandium,  respondent^  pro  licentia  medicinae 
mugistro  Casparo  Hoi'man  Lembergense. 

[S.  49J  Anno  MDLXIII  in  vigilia  diui  Michaelis  in  facultatis  decanum 
electus  est  Johannes  Onoblocli,  medicinae  doctor  et  professor. 

Anno  15G4  27.  Martij  insignia  doctoratus  accepit  in  publico  templo 
d.  Mariae  virginis  doctissimus  vir  dominus  Martinus  Guttemberger, 
artium  et  philosophiae  magister,  ubi*^)  tamen  prius  baccalaureus  et 
licentiatus  in  arte  medica  esset  a  me  decano  et  vicecancellario  procla- 
matus.     Soluit  statuta  liberaliter. 


*)  Verbessert  aus  is  von  dem  Schreiber  selbst. 

•-'J  lU.  April. 

3)  Der  Passus  von  finito  ab  später  dazwischen  geklemmt. 

*)  21.  September. 

^)  Später  verbessert  in  cum. 


75  _ 

[S.  50]     Anno  a  Messhi   uiilo    1504  in   viijilia   Pascliati« ')   in  decuuiin 
medicin^*  electus  est  Jacobus  Jokissus,  artium  ac  medicinae  doctor. 

Sub  cuius  decanatu  die  16.  Septcmbris,  agente  rectorem  magniiico 
viro  domino  roagistro  Christophoro  Cornero,   in  toto  concilio  promisit'») 
magnificus  dominus  rector  ex  conciiij  decreto,   se   volle    exigere  quinos 
illos  residuos  taleros  ex  seuera  postulatione  illustrissimi  principis  marchi- 
onis  Joannis  Georgij   nomine  illustris  ac  reuerendi  marchionis  Joacinmi 
(leorgij,  episcopi  Lubucensis  et  conseniatoris  academiae,  pro  licentiaturae 
honorario   ultra   quinos   antea  datos   taleros,    abs   tribus   egregijs    viris 
promotis  doctoribus,  domino  doctore  Joachimo  Tanckio,   doctore  Barpto- 
lemaeo   Moller  Pistole,    doctore  Joanne  Hanow.      Cum    pridem    quinos 
[illos]*)  residuos  suos'*)   taleros  d.  Jacobus  Jokissus,  iam  dictorum  do 
ctorum   in   promotione   collega,   cum   domino   doctore  Wolfgango  Justo, 
itidem   collega,   [suos  quinos]*)  ex  arresto  m.   rectoris  per  licentiatum 
(^asparum  Schultz,  academiae  quaestorem,  soluissent,  quos  decem  taleros 
ab  utroque  datos  non  decanus  medicinae  recepit,  sed  licentiatus.     Restant 
autem    15   taleri,   quos    decanus    medicinae^)   doctor   Joannes  Knobloch 
pro  supra  dictis  tribus  candidatis  exposuit  ex  fisco  medicomm.    Hos  exigit 
a  candidatis  magnificus   dominus  rector  ex  decreto  conciiij  decano  me- 
dicinae reddendos,  qui  hanc  pecuniam  exposuit. 

Am  Rande 
zu  promisit«)  gehörig:    Quod  et  antea  ex  conciiij   decreto  literis  ex- 
presse  sigillo  academiae  subsignatis  magnificus  rector  Jacobus  Borge- 
man  facultati  medicac  suo  et  omnium  posteriorum    rectorum    nomine 
promiserat. 

Ferner: 
Sub  hoc  semestre  tempus  artium  decanum  egit  M.  Elias  Camerarius, 
sub  cuius  gubernatione  nullus  magistronim  disputauit. 

n.  die  Octobris  post  mer.  noctu  torcular  ('asparis  Hanfflj  una  cum 
toto  musto  conflagratum  est  prope  moenia. 


')  1,  Aprü. 

')  Ausgestrichen. 

3)  übergeschrieben. 

*)  Ausgestrichen  und  itidem  collega  nber;i;eschrieben. 

'-*)  Dahinter  et  durchgestrichen. 


76 

[8.53]  Anno  MDLXVIII  in  vigiiia  diui  Galli^)  electus  in  decanum 
medicae  facultatis  est  Johannes  Cnobloch,  doctor  et  professor. 

Anno  1569  2i).  Martij  in  baccalaureum  et  licentiatum  medicinae 
promotus  est  doctissimus  vir  Gallus  Wernerus  Francophordianus,  artium 
et  philosopliiae  magister.  Hie  integer  soluit  statuta,  etiam  pro  docto- 
ratu.  Propterea  facultas  medica  hunc  ipsum  licentiatum,  ubi  postula- 
uerit,  gratis  doctorem  creabit  et  pronuntiabit  eique  titulum  et  insignia 
doctoris  tribuet. 

[S.  57]  Anno  Christi  MDLXXVII  pridie  Paschatis*)  in  decanum  electus 
est  Jacobus  Jokissus,  medicinae  doct-or  et  professor.  Quo  anno  promoti 
sunt  una  eademque  aula  in  medicinae  baccalaureos  et  licentiatos  domini 
magistri  artium  et  philosophi«: 

Magister  Andreas  Praetorius  Prenzlauiensis,  Cygneae  agens,  il- 
lustris  baronis  Georgij  domini  de  Schonburg,  domini  in  Glauchaw  et 
Waidenburg  etc.   medicus,   Magister  Christophorus  Hostus,   Magistri 
Matthaei  Hosti,  graecarum  literarum  professoris  publici,  filius, 
in  templo  creati  sunt  die  18.  Junij. 

Eodem  die  et  horis  antemeridianis  in  eadem  aede  diue  virginis 
doctores  medicinae  sunt  designati  eximij  viri: 

1.  Gallus  Wernherus  Francophordensis,  medicinae  pridem  licentiatus, 

2.  Andreas  Praetorius  Prenzlauiensis, 

3.  Christophorus  Hostus  Francofordensis. 

[S.  59]  Anno  Christi  MDLXXX  in  profesto  Paschatis  ^)  in  medicinae 
decanum  electus  est  Jacobus  Jokissus,  philosophiae  et  medicinae  doctor 
et  professor. 

Sub  administratione  eiusdem  decanatus  eximius  vir  Jodocus  Willi- 
chius  iunior  coram  decano  et  d.  doctore  Joanne  Knoblochio  in  hoc  conuo- 
catis  die  septimo  Augusti  comparuit  et  ostendit  nobis  splendidissimas 
literas,  quanim  fide  luculenter  attestatus  est,  se  in  doctorem  utriusque 
medicinae  in  alma  academia  Basiliense  (quo  se  conMnode  in  reditu  ex 
Padua  contulerat)  a  clarissimo  domino  Theodore  Zwingero  Basiliensi, 
medicae  facultatis  doctore  ibidem,  in  spectatissimo  conuentu  et  fre- 
queuliSiiima    aula    post    exquisitam    disputationem    et   rigidum   examen 

')  15.  October. 

2)  6.  April.      8)  2.  April. 


77 

publice  anno  Christi  1573  iu  mense  Septembri  esse  promotum.  Proinde 
petiuit,  ut  se  quoque  in  nostram  Frankofordensium  scholam  tanquam 
raedicum  acceptaremus,  ut  sibi  liceret  inter  aegros  pace  nostra  practicam 
exercere,  [S.  60]  ut  eins  ratio  inter  nos  talis  haberetur,  qualis  est 
eorum,  qui  apud  nos  in  medicina  promoti  sunt  et  nobis  postea  vel  vita 
defunctis,  vel  a  lectione  abeuntibus,  vel  ex  beneficio  princlpis  cooptari 
ac  rite  prae  alijs  subsequentibus  succedere  possunt.  Sed  quum  iam  sit 
in  ordine  philosophicae  professionis,  in  quo  physices  praelectionem  dili- 
genter  profitetur,  illam  ari;ium  professionera  nondum  deponit,  sed  eam 
suis  cum  coUegis  arctissime  coraplectitur  et  omnibus  attributis  sequetur 
accessionibusque  eins  cum  reliquis  fruetur,  nihil  praeterea  commodi  ex 
medica  facultate,  vel  ob  examina,  vel  ob  promotiones,  vel  ob  consilia 
raedica  expetens.  Sed  optat  tantum  medicinae  inter  aegros  factitandae 
et  practicae  vulgo  dictae  potestatera,  quam  iuxta  paragraphum  decimum 
nostrorum  statutorum  facta  dispensatione  liberalissimo  animo  illi  con- 
cessimus,  ut  in  posterum  absque  impediraento  illi  accessio  ad  aegros  et  ad 
pharmacopolia  sit  libera  et  fores  semper  apertae,  ut  vel  solus  vel  etiam 
nobiscum  aegrotorum  tum  domi  tum  peregre  curam  gerere  possit. 

[S.  65]     Anno  salutis  1586  in  vigilia  Qalli. 

Electus  est  in  decanum  raedicae  facultatis  dominus  doctor  Johannes 
Cnobloch,  facultatis  medicae  senior. 

(Die  hier  folgenden  Verhandlungen  wegen  der  dritten  Professur  für 
Medizin  1582  sind  abgedruckt  Heft  III,  42  f.) 

[S.  68]  In  vigilijs  diui  Galli  receptas  est  ad  facultatum  medicam  claris- 
simus  vir  dominus  doctor  Jacobus  Bergman,  qui  et  iuramentum  praes- 
titit  et  statuta  bona  gratia  soluit  1586. 

[8.  69]  Praesentatio  d.  doctoris  Jacobi  Bergmanni.  1586  September  5. 
(Gedruckt  Heft  III,  43.) 

[S.  71.]  Anno  Domini  M.D.LXXXVII  in  vigilia  Georgij  *)  clarissimus  et 
doctissimus  vir  dominus  Jacobus  Jokissus,  philosophiae  et  medicinae 
doctor  et  professor,  confectus  senio,  electus  tamen  in  decanum  medicinae. 
Sub  cuius  decanatu  statuta  facultatis  medicae  praelecta  sunt  medi- 
cinae studiosis  occassione,  quod  qnidam  potestatem  factitandi  medicinam 


»)  22.  April. 


78    _ 

sibi  sumpsernnt  contra  primnm  statutorum  §.  Cum  autem,  quod 
tarnen  secundus  liabet  §,  nostri  homines  non  libenter  ferant,  ot  unn 
Studiosi  praxin  observantes  accedant,  illis  qui  promitterent,  quod  hie 
tandem  peterent  ^radum  in  facultate  medica,  numeratis  tarnen  etiam  o€to 
aureis  Renanis  pro  baccalaureatu,  saltem  iuxta  secundum  statutorura  § 
])tTmissum  est,  praxin  exercere,  ut  salt«m,  quousque  gradum  aliquem 
assumerent,  vel  adjunji:erent  sibi  in  praxi  aliquem  doctorem,  vel  non 
nisi  ipsius  manu  subseriptae  remediorum  fonnae  a  phannacopoeis  confi- 
cerentur. ') 

Obijt  d.  d.  Jacobus  Jokissus  eodem  anno  die  XXII.  Nouembri^ 
aetatis^j  autem  suae  anno  octuagesimo  nono. 

[S.  78]  Anno  Christi  ir)S7  die  17.  Octobris,  sabbato  videlicet  Galli 
lestum  praecedente,  in  decanum  medicae  facultatis  philosophiae  et  medi- 
cinae  doctor  Jacobus  Bergeman  electus  est. 

A  quo  et  seniore  facultatis  in  numerum  nostrorum  doctorum  hie 
in  medicinis  promotorum  receptus  est  die  17.  Aprilis  anni  88  d.  8e- 
bastianus  Mollerus  Furstenwaldensis,  Ferrariae  in  doctorem  promotus. 
Satis  fecit  autem  simul  et  pro  receptione  in  membrum  facultatis,  ut 
saltem  d.  decano  sc  obliget  iuramento')  et  disput^t  pro  loco  in  facul- 
tate iuxta  10.  faculttitis  statutum*).  Promotio  eins  facta  est  Ferrariae  anno 
71  sub  priore  vel  seniore  facultatis  medicae  AlphonsoPantzio,  medicoducis 
Ferr.  et  professore  simplicium.  Promotor  fuit  Alexander  Pantzius. 
theorice  professor  Ordinarius. 

[S.  74]     Anno  salutis  1588. 

In  vigilia  Georgij  electus  est  in  facultatis  medicae  decanum  dominus^ 
doctor  Johann(is  Cnobloch. 

(Die  folgende  Deliberatio  de  tertio  professore  etc.  ist  abgedruckt 
Heft  ni,  A3  f.) 

|S.  78]  Decano  d.  d.  Jacobo  Bcrgemanno  ad  senatum  Ruppinensem  a 
facultate  medica  scripta  sunt  haec: 


')  Die  angezogenen  §§  der  Statuten  in  Hoft  III,  39. 

^)  Dazu  a.  li.  v.  a.  H.:  ut  et  supra  circa  annuin  LIX. 

3)  et  disputi^t  bis  statutum  ist  nachträglich  zwischen  die  Zeilen  geschrieben. 

*)  Heft  111,40.41. 


79 

Unsere  freundtliche  Dienst  zuvor.  Erbare  undt  wolweise,  besondere 
gutte  freunde,  vorstehender  gelegenheit  nach  mögen  wir  Euch  freundt- 
liclien  nicht  bergen,  daß  wir  in  glaubwirdige  erfahrung  kommen,  samb 
sollet  Ihr  neulicher  zeit  ein  solchen  man  zum  physico  für  Eure  stadt 
angenohmen  und  bestellet  haben,  der  wieder  in  dieser  Uniuersitet  stu- 
diret,  noch  sonsten  anderswo  sich  medicorum  censurae  unterworflfen  oder 
einigen  gradum  in  medicina  erlanget  habe. 

Nun  habet  Ihr  Euch  hierkegen  zu  erinnern,  daß  für  etlichen  wenig 
Jahren  unser  gnedigster  herr  der  Churfurst  zu  Brandenburg  in  allen 
Ihren  Churf.  6.  landen  durch  öffentliche  edicta  die  gnedigst^  Vorsehung 
undt  befehl  gethan,  daß  zu  dergleichen  emptem  wie  auch  sonsten  zu 
allen  andren  christlichen  undt  weldtlichen  officijs,  dorzu  gelerte  per- 
sonen  adhibiret  werden  müssen,  diejenigen,  so  alhie  studiret  undt  pro- 
ficiret,  für  andern  sollen  gezogen  undt  befordert,  undt,  do  dieselben 
nicht  zur  stelle,  in  dieser  Universitet  gesucht  werden.  Undt  haben 
Ihr  Churf.  G.  sonderlich  unsere  Facultet^)  und  begnadet,  daß  wie 
bei  der  theologischen  Facultet  von  den  theologis  pfarherrn  [S.  7f)| 
undt  caplenen,  also  auch  bei  uns  medicis  von  denen,  so  in  Ihr  Churf. 
G.  landen  für  physicis  zu  bestellen,  die  censur  von  ihnen  allein  stehen 
undt  darob  gehalten  werden  solle.  Derwegen  wir  obgedachte  bestallung 
Eures  physici,  alß  welche  unsers  gnedigsten  Herrn  Verordnung,  auch 
unsern  undt  der  studierenden  jugent  privilegijs  alhie  zuwieder,  der- 
gestaldt  nicht  passiren  noch  hingehen  lassen  können.  Wollen  Euch 
demnach  hiemit  freundtlich  erinnert  undt  ermahnt  haben,  daß  Ihr 
nicht  allein  hinfüro  in  bestellungk  Eures  physicats  Euch  obengezogenen 
unsers  gnedigsten  herrn  edict  und  unsern  privilegijs  gemeß  vorhaldtet 
undt  Eure  officianten  bey  dieser  Universitet  suchet.  Sondern  auch, 
do  Ihr  jetzigen  Euren  physicum  zue  behalten  gesonnen,  denselben  dahin 
haldten  undt  weisen  wollet,  daß  ehr  sich  innerhalb  vier  wochen  an- 
hero  finde  undt  unser  censur  unterwerife.  In  vorbleibung  aber  dessen 
kennet  Ihr  unß  nicht  verdencken,  daß  wir  unsern  gnedigsten  herrn  hie- 
von  unterthenigst  berichten  imdt  über  unsern  privilegijs  uns  undt 
unsere  studiosos  gnedigst  zu  schützen,  unterthenigst  bitten  thuen. 
Welches  dan  auff  solchen  fall  wir  nicht  umbgengk  haben  werden  können, 


0  Hat  der  Schreiber  ein  Wort  ausgelassen? 


_  80 

Wornach  Ilir  Euch  zu  richten.  Undt  seind  Euch  sunsten  angeneme 
dienste  zu  erzeigen  [S.  80]  wiiliork.  Datum  Franckfurth  au  der  Oder  den 
2().  Febniarij  anno  1589. 

Decanus,  Senior  undt  andere 
der  Medicin   Facultet  Doctores. 

Responsum  Senatus  Ruppinensis  ad  Medicae  facultatis  scriptum. 

Den  ehrenvestenn  achtbarn  undt  hochgelartem  herren  Decano, 
Seniori  undt  andem  der  medicin  facultet  doctoribus  in  der 
löbliclien  Uniuersit^it  Franckfurdt  ahn  der  Oder,  unsem  groß- 
günstigen herren  undt  furderem. 

Unsere  freundtliche  Dienste  zuvorn,  ehmvest«  achtbare  undt  hoch- 
gelarte,  großgünstige  herrn  undt  furderer.  E.  E.  undt  A.  schreiben, 
darein  sie  unß  Churf.  6.  zu  Brandenburgk  etc.,  unsers  gnedigsten  herrn 
edicta,  daß  keiner  in  I.  C.  f.  g.  landen  zu  geistlichen  auch  weldt- 
lichen  undt  anderen  officijs  solle  gezogen  undt  gefurdert  werden,  er 
habe  denn  in  der  Universitet  Franckfurth  studirt  undt  proficirt,  freundt- 
lich  erinnern  undt  femer  ermh[S.  81]anen,  weil  wir  einen  solchen 
mann  zum  physico  angenommen,  welcher  doseibst  nicht  studiret,  noch 
sonsten  anderßwo  sich  medicorum  censurae  unterworfen  oder  einigen 
gradum  in  medicina  erlanget  habe,  daß  wir  unß  nicht  alleine  hinfuro 
in  bestellung  unsers  physicats  hocgstgemelten  unsers  gnedigsten  herrn 
edict  undt  E.  E.  undt  A.  priuilegijs  gemeß  verhalten,  sondern  auch, 
(lo  wir  unsern  itzigen  physicum  zu  behalten  gesonnen,  denselben  dohin 
weisen  wolten,  daß  ehr  sich  innerhalb  vier  wöchen  doseibst  einstellen 
undt  E.  E.  undt  A.  censur  unterwerffen  solle,  haben  wir  entpfangen 
undt  darauß  der  herrn  meinung  nach  mherer  lenge  weiter  verstanden 
undt  wissen  imß  woll  zu  berichten,  daß  unser  gnedigster  herr  der 
Churfürst  zu  Brandenburgk  unß  so  woll  alU  anderen  J.  C.  f.  g. 
stedten  undt  unterthanen  durch  ein  oflTen  edict  ufferlegt  undt  be- 
vholen,  daß  wir  solche  undt  dergleichen  officianten  auß  der  üniuersitet 
Franckfurth  vociren  undt  furdern  sollen.  Denselben  wir  auch  biß 
daher  unterthenigst  gehörsamet,  erkennen  uns  auch  noch  schuldigk,  den- 
selben der  untertlienigsten  [S.  82]  gebuer  nachzusetzen.  Daß  wir  aber 
(tregorium  Burenium  Witebergensem  zum  medico  bestallet  undt  aiiß 
der  üniuersitet  Franckfurth   nicht   beruffen,    ist  diß  die  Ursache,    daß 


__8l 

er,  wie  auch  den  herm  woll  bewust,  funif  jhar  continue  zu  Stendal! 
aller  altmerckischen  stedte  physicat  verwaltet,  undt  wir  unß  dahero 
die  gedanken  geschöpfet,  daß  ehr  entweder  doselbst  möchte  studiret 
haben  oder  E.  E.  undt  A.  mith  ihme  ohne  daß  friedtlich  sein  möchten. 
Sonsten  wir  warlich  denselben  zu  unserm  medico  nicht  wolten  be- 
stellet haben.  Hoffen  auch,  die  herm  werden  unß  angezogener  Ursachen 
halber  günstiglich  entschuldiget  halten,  Darumb  wir  dann  dienstliches 
fleisses  wollen  gebeten  haben.  Wir  haben  aber  erwentem  Gregorio 
Burenio  E.  E.  undt  A.  schreiben  vorgehalten  undt  ihme  nicht  alleine 
zu  rathause  auferlegt,  daß  ehr  sich  zu  Franckfiirth  in  angesatzter  frist 
einstellen  undt  der  herrn  censur  unterwerflfen  solle,  sondern  auch 
nachmalß  durch  zween  unsers  mittels  daran  erinnern  undt  verwarnen 
lassen.  Waß  nuhn  derselbe  dakegen  zur  entschuld igung  einwendet, 
geben  E.  E.  undt  A.  wir  auß  eingelegten  zetteil  seiner  eigenen  hand- 
schrifft  zu  vornehmen.  Haben  E.  E.  undt  A.  [S.  43]  zur  andtwort  nicht 
bergen  sollen  undt  seindt  den  selben  mfigliche  dienste  undt  frenndt- 
lichen  willen  zu  erzeigen  jeder  zeit  willigk.  Datum  Sonntags  Quasi- 
modogeniti  anno  1589  J^.  Apr.  ^ 

E.  E.  undt  A. 

W. 

Bürgermeister  undt  Rathemann 
der  Stadth  Neuwen  Ruppin. 

Quia  literae  facultatis  nostrae  ad  senatum  Ruppinensem  referunt  se 
ad  edictum  -)  illustriss.  electoris  anno  83  in  omnibus  Marchiae  civitati- 
bus  propositum  et  eiusdem  in  edicto  hoc  anno  90  iterum  ab  illustriss. 
electore  proposito  quoque  fiat  mentio,  edicta  illa  propter  posteritatem 
decano  iterum  d.  d.  Jacobe  Bergemanno  anno  1590  huc  sunt  transcripta. 
Et  facta  rursus  est  horum  mentio  in  praefatione,  quae  praemissa  est 
catalogo  lectionum  edito  sub  tercio  rectoratu  doct.  Jacobi  Bergemanni 
anno  1592. 

[S.  84]     Wir  Johannes  George  etc.  geben   zu  Colin  an  der  Sprew  (vom 
9.  Mai)  Montags  nach  Cantate  anno  1583. 


*)  Neuen  Stils. 

')  Die  ürfonii  des  Edikts    erschien  1541  Januar  23.    und  erweitert  nochmals 
1544.    Vgl.  G.  Bauch,  Die  Anfftng«  etc.,  150  f. 

Acten  Qud  Urkuuden,  Heft  V[  C 


82 

[S.  87]  Rectore  tunc  d.  d.  Jacobo  Ber^emanno,  qui  Berlin!  praeswis 
hoc  imprirai  curauit  et  inrte  exemplaria  qu^dam  ab  illustriss.  electore 
obsignata  secum  attulit. 

[S.  88]  Wir  Johannes  George  —  geben  zu  Coln  an  der  Sprew  Montags 
nach  Exaudi  anno  90  (4.  Juni). 

Abgedruckt  bei  Beckmann,  Notitia  universitatis  Francofurtanae. 
1707.  p.  27. 

Das  Edikt  ist  völlig  gleichlautend  mit  dem  obigen  von  83,  gegen 
das  es  nur  die  auf  jenes  hinweisenden  Passus  mehr  hat:  ^Solches  auch 
hernach  anno  83  enviedert"  und  weiter  unt^n  „abermals  (erwiedern 
wollen)".  Das  ist  auch  im  Dekanatsbuch  zu  dem  Unterstrichenen  am 
Bande  bemerkt:  His  posterius  hoc  edictum  diflert  a  praecedente  et  in 
sequentibus  notata  unica  voce  abermals. 

[S.  92]     Joachimus  II.  dei  gratia  roarchio  etc.  .  .  .     Datum  Colonie  ad 
Sprcam  Calendis  Novembris  anno  domini  MDLXIIII. 
Abgedruckt  bei  Beckmann,  1.  c,  p.  26. 

[11  S.  11]  Anno  Christi  MDLXXXVIII  in  vigilia  Galli  in  roedicinae 
decanum  electus  est  Jacobus  Bergeman,  i)hilosophiae  et  medicina«  doc- 
tor  et  Professor  Ordinarius. 

Sub  quo  pro  licencia  disputavit  M.  Matthaeas  Zesyus^)  et  tandem 
ab  ipso  in  maiore  collegio  uno  actu  in  medicinae  baccalaureum  et 
licenciatum  est  ])romotus. 

Sub  eodem  quoque  d.  Sebastianus  Mollerus  disputationem  habuit, 
ad  quam  anno  1587,  quando  in  numerum  nostrorum  doctonim^)  hoc 
ipso  decano  est  receptus,  ut  certo  tem])ore  institueret,  se  obligaverat. 

Juramento  quoque  praestito  facultati  ab  eodem  decano  in  membrum 
facultatis  est  receptus  et  a  senatu  academiae  professor  medicinae  tertius 
est  constitutus"^)  ad  Arabum  medicorum  et  materiae  medicae  anatomi- 
conimque  expositionem  et  traditionem  *). 


')  Lies:  Zeisius. 

'-')  A.  R.:  Vide  p  73  in  veteri  libro.     Siehe  oben  S.  78. 
3)  A.  R.:  Vide  p.  74,  75  veteris  libri  S.  oben  S.  78. 
*)  A.  R. :  officinni  tertij\ 


^3 

[11  8.12]  Anno  1589  in  vigilia  diui  Oeorgij  designatiis  est  de- 
canus  facultatis  raodicae  Sebastianus  Mollerus,  med.  d.,  cum  paulo  ante 
in  numerum  professorura  medicinae  assumpius  esset. 

Anno  158J)  in  vigilia  divi  Galli  in  decanum  facultatis  raedicae 
olectus  est  Johannes  Cnobloch,  artium  et  medicinarum  doctor,  senior  et 
Professor.     Sub  cuius  administratione  nulla  rerum  agendarum  fuit  occasio. 

[HS.  13]  Anno  1590  in  vigilia  S.  Georgij  *)  in  medicae  facultatis 
decanum  electus  est  Jacobus  Bergeman,  philosophiae  et  medicinae  doctor 
et  Professor.  Sub  cuius  decanatus  fine  conclusum  est  in  deliberatione, 
ut  a  facultate  simili  argumento,  quo  antea  ad  Ruppinenses,  scriberetur 
ad  reliquas  Marchiae  civitates,  in  quibus  physicis  stipendia  sunt  con- 
stituta*). 

Exemplar  literarum  ad  Ruppinenses  descriptum  habetur  in  vetere 
statutonim  libro'^)  et  simul  Ruppinensium  responsio  ad  fiicultatem. 

Anno  1590  in  vigilia  S.  Galli  electus  est  in  decanum  facultaiis 
medicae  Sebastianus  Mollerus,  med.  d.  et  professor.  Sub  cuius  decanatu 
convocati  sunt  studiosi  medicinae  ac  propositum  illis  fuit  statutum  fa- 
ctum sub  ultimo  decanatu  d.  Jokissi,  quatenus  nimirum  licentia  facti- 
tandi  medicinam  studiosis  medicinae  concessa  sit*). 

[11  S.  14]  Anno  salutis  recuperatae  1591  in  vigilia  divi  Georgij  in 
decanum  facultatis  medicae  designatus  est  Johannes  Cnoblach,  doctor 
senior  et  professor.  Hie  iureconsultorum  arrogantia  loco  debito  in  templo 
pulsus  est.     Nihil  praeterea  actum. 

[11  S.  15]  Anno  159P)  in  vigilia  S.  Galli  designatus  est  medicae 
facultatis  decanus  Jacobus  Bergeman,  medicinae  doctor  et  professor. 

Sub  huius  decanatu,  hoc  [est]  et  in  eiusdem  rectoratu.  clarissimus 
d.  d.  Georgius  Seilerus  Boleslaviensis,  Basileae  anno  millesimo  quingen- 
tesimo  octuagesimo  nono  in  medicinae  doetorem  promotus,  exhibito  nobis 
qonorifico   promotionis   testiraonio   non   tantum   in   numerum   nostrorum 


*)  Verbessert  für  Galli. 

*)  Dahinter  wegradiert:  Ad. 

3)  Siehe  oben  S.  78,  79  f. 

*)  Siehe  oben  zum  Soinmorsoincster  lo87  S.  77. 

*)  Verbessert  aus  1592. 


u 

(loctorura,  sed  et  in  faculbitis  medicae  senatum  est  receptus')  statutis 
nostris  pro  nostra  voluntate  dispensatione  quadam  observatis. 

Vigore  etiam  statuti  a  medicae  facaltatis  senatn  facti  anno  87  sab 
ultimo  decanatu  d.  d.  Jacobi  Jokissi^  M.  Jacobo  Bergemanno  medicam 
[11  S.  1()]  praxin  exercendi  non  tantum  medici  collegij  consensu  et  de- 
creto  est  permissum,  sed  et  licentia  talis  literis  sub  sigillo  facultatis 
est  confirmata. 

[11  S.  17]  Anno  1592  in  vigilia  diui  Georgij  in  decanum  facultatis 
medicae  electus  est  SebavStianus  Mollerus,  med.  doctor  et  professor.  Sub 
euius  decanatu  pro  licentia  in  facultate  medica  et  insignibus  doctorali- 
bus  conseciuendis  disputauit  omatiss.  et  doctiss.  vir  dominus  M.  Daniel 
Blenno  Stettinensis,  qui  etiam  insignia  doctoralia  in  templo  d.  Virginis 
accepit,  cum^)  prius  baccalaureus  et  licentiatus  in  arte  medica  ibidem 
uno  actu  a  me  procancellario  esset  creatus.  Benunciatione  doctoris  facta 
copulata  illi  fuit  in  templo  per  ministrum  ecclesiae  Anna,  sponsa  pu- 
dicissima,  ac  simul  conuiuium  doctorale  et  nuptiae  celebratae  sunt. 
Die  23.  Octob. 

Sub  raeo  decanatu*)  etiam  disputationem  pro  loco  in  facultate 
medica  consequendo  habuit  d.  d.  Georgius  Seilerus. 

Anno  1502  in  vigilia  diui  Galli  facultatis  medicae  decanus  designa- 
tus  est  Georgius  Seilerus,  m.  doctor. 

[S.  95]  MDXCIII  in  vigilia  diui  Georgij  electus  est  in  decanum  medici 
collegij  Johannes  Cnobloch,  artium,  philosophiae  et  medicinae  doctor, 
senior  facultatis.  Sub  cuius  administratione  in  doctores  medicinae 
promoti  sunt 

Matthäus  Zeisius,  medicinarum  licentiatus. 

Dominus  magister  Johannes  Fersius  Strelensis  Silesius 

et  dominus  magister  Michael  Dethardingus  Bostochiensis. 


0  A.  K.:  de  professione  extraordinär! a  pustea  ipsi  commissa  vid.  fol  abhinc  4^. 
S.  unten  zum  27.  Januar  1595  am  Ende. 

^)  Siehe  oben  zum  Sommersemester  1587  S.  77. 

^)  Hinter  cum  steht  ausgestrichen :  tarnen,  und  dafür  ist  unten  cingef&gt:  ibidem. 

^)  Am  24.  Juni  1592    fand  diese  Disputation  statt    Acten   und  Urk.  lY,  108. 


85 

Verum  hi  duo  posteriores  prius  in  medicinae  baccalaureos  et  licen- 
tiatos  in  aula  cathedrali  fuerunt  declarati*). 

Anno  salutis  151)3  die  26.  Julij,  qui  fuit  Annae  festum. 

[11  S.  19]  Anno  1593  in  vigilia  S.  (lalli  designatiis  et  medicae  facul- 
tatis  decanus  Jacobns  Bergeman,  medicinae  doctor  et  prefessor.  Sub 
administratione  huius  eadem  occasione,  qua  anno  87  sub  d.  d.  Jacobi 
Jokissi  ultimo  decanatu  studiosis  medicinae  praelecta  sunt  sbitnta  facultatis 
nostrac  et  anno  90  sub  decanatu  d.  Sebastiani  MoUeri  ijsdem  nirsus 
prospositum  est  primum  facultatis  statutum  cum  limitatione  addita  sub 
decanatu  d.  Jokissi^)  Deliberatio  nunc  iterum  fuit  instituenda,  quod 
M.  Lauren  ti  US  Hei  gast  continue  ab  anno  90  excessum  illius  statuti 
medicinam  factitando  perrexerit,  et  est  illi  indicatum,  ut  abstineat 
a  praxi,  donec  ad  eam  accipiat  licentiam  a  facultate  medica.  Cum 
autem  is  receperit,  se  futuro  autumno  apud  nos  petiturum  gradum  in 
facultate  nostra,  est  illi  facultatis  aequanimi  dispensatione  hoc  temporis 
spacium  concessum. 

[11  S.  20]  Anno  94  in  vigilia  diui  Georgij  decanus  facultatis  medicae 
designatus  est  Sebastianus  Mollerus,  med.  d.  ac  professor. 

Anno  1594  in  vigilia  diui  Galli  decanus  facultatis  medicae  desi- 
gnatus est  Georgius  Seilerus  d. 

Anno  1595  die  27.  Januarij  obijt  pie  d.  d.  Jacobus  Bergmanns, 
collega  noster  honorandus,  anno  aetatis  68. 

Natus  enim  erat  Bernovij,  quod  est  Marchiae  oppidum,  anno  Christi 
1527  in  vigilia  Philippi  et  Jacobi. 

Missus  est  adolescens  in  hanc  accademiam  anno  1543. 

Laurea  philosophica  ornatus  a  decano  M.  Simone  Willich  anno  1545. 

Magisterij   gradum   consequutus   est   anno   46    decano   dn.   Jacobe 

Jokisso.     Deinceps    elapso    decennio    in    ordinem   professorum    primum 

cooptatus  Graecae  linguae  inferiorisque  matheseos  fundamenta  publice 
tradidit. 


•)  1593  Juli  12  disputierten  M.  Joannes  Kcrsiiis  und  M.  Michael  Dcthardingus. 
Heide  erhielten  zusammen  mit  dem  Licentiaten  Matthaeus  Zoisius  am  26.  Juli  das 
Doktorat.     Acten  und  Urkunden  IV,  111. 

^)  A.  R. :  Vid.  foJ.  abhinc  3  retrorsum.     S.  o.  S.  77,  78. 


I)o(;tor  medicinae  ilesiynatus  est  «i  <lecano  d  Johanne  Knoblochio 
annu  1551).  Triennio  post  Inno  in  aulam  illustiissimi  principis  et  ele- 
(toris  d.  Joachim  II.  etc.  pijie  memoriae  indeqiie  Stendalium  rursus  et 
Hrandenburgum  ad  exercendam  artein  medicam  euocatus  et  anno  15<si 
quasi^)  postliminio  reuersus  in  hanc  academiam  [11  S.  21]  matliematuni 
Professor  superior  tandemqiie  anno  15S(>  medicinae  professor  e:>t  designatiis. 

Magistratum  in  republica  nostra  ter  sustinuit. 

Decanatus  officio  in  nostra  facultate  qiiinciuies  est  functus. 

ruius  in  defiincti  locum  successit  d.  d.  Sebastianus  Mollerus.  Huic 
vert)  surrogatus  siim  ego  (leorgius  Seilenis,  commutata  tanien  professione 
niedica,  quae  antehac  erat  extraordinaria,  in  ordinariam  ex  senatus  aca- 
demici   decret^j   et   illustriss.  electoris   commissionc  at-ciue  confirmatione. 

[S.  J)l)]  Anno  MDXCV  in  vigilia  diui  (Jeorgij  electus  est  in  decAnum 
medicae  facultatis  dominus  Johannes  Cnobloch,  senior.  Sub  cuiiis  ad- 
ministratione  nulla  rerum  agendarum  occasio. 

Placuit  autem  decano  et  ceteris  oollegij  assessoribus,  ut  posthac 
ante  publicam  disputationem  candidatorum  prius  pro  baccalaureatu  in 
medicina  instituatur  examen ,  in  quo  fiat  exploratio  candidjiti  an  ad 
l)ublicara  disputationem  recte  admitti  possit  nee  ne,  idque  pro  honore 
et  fiignitate  lacultatis  deinceps  ratum  et  firmum  esse  volunt  decanus 
senior  et  caeteri  collegae  facultatis. 

[11  S.  21]    Eodem  anno  J)5  Xonis  Junij  ab  eodem  decano  uno  eodem()ue 
actu  in  medicinae  baccalaureos,  licentiatos  et  doctores  promoti  sunt: 
M.  Laurentius  Heilandus  Cottbusanus,  Lusatius, 
Wenceslaus  Pannonius  Thoruniensis,  Borussus, 
Zacharias  Wechingenis  Saganensis,  Silesius. 

[S  100]  Neque  hoc  praeteriri  potest  aut  debet^),  clarissimum  yinim 
dominum  doctorem  Christophorum  Stymmeüum  Francophordiajium,  Kene- 
dicti  consulis  filium,  cum  liberaliter  solutis  statutis  ordinis  nostri 
petijsset,  ut  non  tantum  in  praxin,  verum  etiam  in  senatorium  facult^itis 
tnostrae  ordinem  acceptaretur,  consensu  omnium  lioc  assecutus  est  ( !j,  u 


')  Im  Original  stobt  nur   q. 

-)  A.  K.:  III.  Kxeniplum  ternarij  nuniori  (von  a.  H.)  ordinarioruni. 
-*;  All  (IiT  obi'rn  rcchtni   Kcke  des  Hiicln's  ist   die  Schrift  verlöscht,  aber  norli 
lesbar:    debet  >on  einem  Sj)ätoren  ergänzt. 


87 

(juartus  nierito  in  faculUte  medica  sit  et  numeretur   atque  pusthac  rite 
i'aoultatis   nostrae   dignitatibus  et  bonis  fruatur  et  gaudeat. 

[S.  101]  Promotus  est  autem  in  modicinae  dootorem  Hasileae  a  clarissimo 
viro  doinino  Feiice  Plat^ro,  archiatro,  philosopho  et  inedieo,  ad  hoc  ipsum 
delecto  decano  Jolianne  Nicolao  Stupano  rertore  domino  Samuele  (jrunapo 
J.  (-.  anno  balutis  1593.  V.  die  Julij,  quod  lit<Tae  lestiinoniales  datae 
Gtö  Julij  tcstantur. 

[11  S.  23]  Anno  95  in  vigilia  diui  Galli  electus  est  in  decanum  me- 
dicae  facultatis  Sebastianus  Mollerus  d.  Sub  hulus  decanatu  anatomen 
publice  administrauit  d.  d.  Johannes  Knoblocliius,  senior  facultatis. 

Anno  1596  in  vigilia  diui  (»eorgij  electus  est  facultatis  medicae 
decanus  (ieorgius  Seilerus  d.  Sub  quo  pro  loco  in  facultiite  adipiscendo 
publice  de  palpitatione  cordis  dominus  d.  Christophonis  Stimmelius 
disputauit  pridie  Calendas  Octobres. 

[11  S.  24]  Anno  MDIVC  vigilia  divi  Galli  in  medicae  facultatis  de- 
canum electus  est  Christophorus  Stymmelius,  philosophiae  et  med.  doctor. 

[S.  105]  Anno  MDXCVII  in  vigilia  diui  Georgij  electus  in  decanum 
medicae  artis  Johannes  Cnobloch,  senior.  Sub  cuius  administratione 
nulla  agendarum  rerum  occasio. 

[11  S.  24]  Anno  1597  in  vigilia  diui  Galli  facultatis  medicae  decanus 
designatus  est  Sebastianus  Mollerus,  med.  d. 

Anno  1598  in  vigilia  d.  Georgij  electus  est  facultatis  medicae  de- 
canus Georgius  Seilerus  d. 

Semestri  spacio,  a  vigilia  divi  Galli  a.  98  ad  vigiliam  divi  Georgij 
anni  sequentis,  functus  est  decani  munere  ('hristophorus  Stymmelius  d. 

Anno  1599  a  vigilia  diui  Georgij  usque  ad  vigiliam  d.  Galli*) 
decani  officium  sustinuit  Sebastianus  Mollerus  d. 

Anno  1599  in  vigilia  d.  Galli  electus  est  in  decanum  d.  Georgius 
Seilerus.  Sub  cuius  decanatu  in  locum  tertij  professoris  medici  surrogatus 
est  d.  d.  Christophorus  Stymmelius. 


')  Die  Worte  usque  ad  vigiliam  d.  (ralli  sind  nbcrgoschriebou. 


8«    _ 

[11  S. '25]  Anno  cnim  codem  die  1.  Februarij  pie  obijt  clariss.  et  ex- 
cellentiss.  vir  dominus  d.  Johannes  Knoblochius,  medicinae  professor 
eiusdemque  facultatis  senior. 

Qui  natus  est  in  hac  urbe  anno  Christi  1529  patre  Martino  Kno- 
blochio,  reipublicae  oppidanae  scnatore  camerario. 

Laurea  philosophica  ornatus  est  a  M.  Lichtio,  dialectices  profcssore, 
anno  aeüitis  19. 

Magisterij  gradum  paulo  post  est  consequutus  decano  d.  Willichio 
seniore. 

Annos  cum  natus  esset  22,  accinxerat  sese  ad  iter  Italicum,  sed 
substitit  bienniura  Wit^ibergae,  ubi  usus  est  familiaritate  Philippi 
Melanthonis  et  medicorum  clarissimorum. 

Deinde  perlustratis  aliquot  academijs  Italiae  doctor  medicinae 
designatus  est  Patauij  a  Bassiano  Lando,  patricio  Placentino,  cum 
annum  ageret  aetatis  27. 

[11  S.  26]    In  ordinem  professorum  medicinae  ascitus  est  anno  Christi 
15ß2  sustinuitque  docendi  labores  in  annum  usque  trigesimum  octauum. 
Magistratum  in  republica  academica  gessit  quinquies. 

Ob  medendi  peritiam  grata  fuit  ipsius  opera  cum  quamplurimis 
alijs,  tum  vero  illustrissimis  et  sapientissimis  principibus  Joachime  11. 
imperij  Bomani  septemvirö,  et  fratri  eiüs  marchioni  Joanni,  quorum  hie 
archiatrum  corporis  sibi  eum  delegit,  uterque  manum  eins  non  infelicem 
aliquoties  sensit. 

Ex  hac  vita  in  immortalem  et  in  academiam  coelestem  transijt 
febre  hectica  putri  emaciatus  anno  aetatis  septuagesimo,  quo  Galenum 
etiam  viuis  excessisse  annotat  Suidas. 

[1 1  S.  27]  Defuncto  ergo  ipso,  facultatis  senior  designatus  est  dominus 
d.  Sebastianus  Mollerus  et  in  locum  secundi  professoris  medici  suffectus 
sum  eg-,6eorgius  Seilerus  25.  Febr.  anni  1599.  Tertij  vero  professoris 
locus  assignatus  est  doraino  doctori  Christophoro  Stymmelio  menes 
Üctobri  anni  eiusdem. 

Fuit  hie  annus  159i)  luctuosus  cum  alijs  urbibus  tum  vero  huic 
ob  dysenteriam  epidemicam  pestilentem,  qua  non  infantes  tantnm  et  de- 
crepiti  senes   sed  et  aetate  vigentes  quamplurimi  e  raedio   sunt  sublati. 


89 

quem  ad  modum  et  anno  1598  post  nequinoctiiim  ^)  autumnale  pestis 
hinc  inde  coepit  grassari,  quae  tarnen  dei  beneficio  minorem  hie  quam 
alibi  edidit  stragem. 

[11  S.  28]  Sub  meo  decanatu  die  16.  Aprilis  disputauit  pro  licentiatu 
Henricus  Scholzius  Francofurtensis,  qui  deinde  a  me  in  collegio  philo- 
sophico  maiore  uno  actu  in  medieinae  baccalaurem  et  licentiatum-)  pro- 
motus  est  3.  Julij  hora  VII  matutina  anno  1600. 

Anno  1600  a  vigilia  d.  Georgij  usque  ad  vigiliam  d.  Galli  deca- 
natus  munere  functus  est  Christophorus  Stymmelius  d. 

Anno  1600  in  vigilia  d.  Galli  designatus  est  decanus  facultatis 
medicae  Sebastianus  Mollenis,  d.  ac  senior  eiusdem  facultatis.  Sub 
cuins  decaucatu  anatome  cadaueris  suspensi  publice  instituta  est  a  toto 
c'dlegio  medico,  absente  tarnen  d.  d.  Seilcro,  qui  tum  temporis  ad 
aegrum  quendum  extra  ciuitatem  vocatus  anatomicae  administrationi 
nteresse  non  potuit. 

Anno  1601  a  vigilia  d.  Georgij  usque  ad  profestum  diem  d.  Galli 
decanatus  munere  functus  est  d.  Georgius  Seilerus. 

Posteritati:') 
Vides  hie,  lector  amice,  aliquot  annorum  hiatum,  non  incuria  pro- 
fessorum  nee  nostra  culpa,  sed  improba  et  proterva  militum  manu  fac- 
tum in  altera  illa  urbis  et  academiae  direptione,  quae  a  Caesareis  nobis  illata 
est  anno  1633.  Fuit  postea  a.  1634  über  iste  in  publice  foro  repertus 
et  demum  facultati  nostrae  restitutus.  Omnium,  quae  in  hoc  hiatu 
scripta  erant,  meminisse  non  possumus,  horum  autem,  quae  sequuntur, 
probe  meminimus. 

Anno  1604  decano  domino  d.  Georgio  Seilero  publice  in  doctores 
medieinae  promoti  sunt  Heinricus  Schulzius,  Samuel  Scharlachius  et 
Casparus  Ottho  Schönbeccensis. 


')  Verbessert  für  aeqninoctialis. 

*)  Die  Worte  et  licentiatum  sind  übergeschrieben. 

^)  Auf  einem  [hinter  1 1  S.  28]  eingelegten  Doppolblatte  von  der  Hand  des 
Professors  Dr.  Gothofrcdus  Weidnenis,  der  anch  weiterhin  ähnliche  Einträge 
gemacht  hat. 


90 

Aniiü  U)05  in  nunierum  nostnie  facultiUis  receplus  erat  d.  Pliilippus 
Tuclischer  (-otbusius,  Lusatus,  dccano  eo<lein  (leor^no  Seilern.  Receptio 
haec  facta  fuit  non  sine  disponsatione  (juadam,  cum  prius  pecuniam  in 
statutis  expressam  exsolvisset.  Ad  concilium  vcro  eiusdem  f;icult<itis 
ad^citus  non  est  eo,  quod  disputationem ,  quam  statuta  ju'o  loco  rerjui- 
runt,  nondum  habuerit,  cum  mox  hinc  Suobosium,  ubi  physicus  Ordina- 
rius constitutus  erat,  j^bierit. 


[S.  107J  Ad  facultatem  iuridicam. 

Von  (lottes  gnaden  Friedrich  Willielm,  Margprraff  in  Brandenburg, 
des  Heyl.  Rom.  Reichs  Ertzkämmerer  undt  (^hurfurst,  in  Preusson,  in 
Jülicli,  (]Ieve  u.  Berge,  Stettin  Pommern  etc.  Hortzogk. 

ünsem  gnädigen  grüß  zuvor,  hochgelehrte,  liebe  getrewe,  welcher 
gestallt  Unsere  respective  cammergerichtsadvocat  ailhier  undt  auch  liebe 
getreue  Joan  Tomow  u.  Christophorus  Mains  die  honores  doctoratus 
sich  conferiren  zu  lassen  Vorhabens  undt  itz  sie  deßhalb  zu  verordnen 
bei  Unß  unterthänigst  bitten,  das  werdet  Ihr  aus  dem  einschluß  mit 
mehrem  zu  vernehmen  haben. 

Wan  dan  die  ietzige  kümmerliche  zeit  an  sich  selbst4?n  erfordert, 
daß  ein  ieder,  soviel  er  kan,  unnötige  kosten  vermeide  undt  Wir  daher 
dieser  supplicanten  Sachen  gantz  billig  zu  sein  befinden, 

Alß  befehlen  Wir  Euch  hiermit  gnädigst,  daß  Ihr  sie  in  dieser 
Sachen  im  geringsten  nicht  behindert,  ^ondem  ihnen  vorhabender  maßen 
bei  einem  actu  zu  promoviren  ohnweigerlich  zuegebet  undt  ihnen  vor- 
satzlich keine  sondere  Unkosten  veruhrsachet.  Daran  [S.  108]  voUenziehet 
Ihr  Unsere  gnädigste  willens  meinung,  u.  Wir  seint  Euch  zu  gnaden 
geneigt.     Geben  zu  Colin  an  der  Spree  am  oten  Maii  Anno  1642. 

(1.  8.)  Ernst  MLB. 

Denen  hochgelehrten  Unsern   lieben   getrewen,  em  decano,   ordinario  u. 
andern  doctorn  Unser  Juristen  Facultät  zu  Frankfurt  an  der  Oder. 

Supplicatio 
domini  Joannis  Tornowii  et  domini  Christophori  Mai. 
Durchlauchtigster  hochgebomer  Churfürst,  gnadigster  herr,  E.  Churf. 
Durchl.  seint  unsere  unterthänigste  gehorsambste  Dienste  zuvornen  be- 
reit,   undt    mögen    wir    darnegst    keinen    Umbgang    haben    E.    Churf. 


91 

Durchl.  unterthänigst  zu  referiren,  wesser  massen  icli  Johaii  Tomow 
etwan  vor  4  jähren  iiuf  anleitiiiig  undt  bogohreii  des  dnlimaligen  decani 
lierrn  d.  Johannis  Noandri  selJ)  mich  sowol  dum  privato  als  publico 
examini  suhijciert  undt  nachmals  von  den  professoren  der  juri.stischen 
facultät  zu  Frankfurt  an  der  Oder  licentiam,  [S.  101)]  die  honores  doc- 
torales  anzunehmen,  wan  milir  daßelbe  belieben  wurde,  einhellig  undt, 
ohne  üppigen  rühm  zu  melden,  sonder  iemandes  contradiction  oder 
difficultiren  erlanget,  gesteldt  ich  auch  hiernegst  den  benambten  h.  h. 
Professoren  einer  Jahresfrist  |:  wo  sich  vurten  bequeme  gelegenheit 
ereugnen  solte  :|  die  honores  würklich  mier  [conferiren]  zu  laßen  stipu- 
lata  manu  promittiren  mfißen.         • 

Ob  ich  nun  wol  meinem  versprechen  gern  ein  genügen  thun  woHen, 
so  hatt  sich  iedoch  keine  gelegenheit  darzu  bißher  presentiiet,  allein 
aber  ein  solches  werk  anzugehen,  habe  ich  bei  itziger  geschwerden 
undt  unmittelbaren  Zeiten  der  schweren  kosten  halber  billig  ein  bedenken 
gehabet. 

Wan  dan  ich  Christophorus  Mains  den  gradum  in  medica  facultate 
anzunehmen  Vorhabens,  als  haben  wir  unß  zu  ersparung  der  Unkosten 
bei  einem  actu  zu  promoviren  vereinbaret,  zu  welchem  unsern  vorhaben 
dann  die  h.  professoren  medicae  facultatis  gern  stimmen,  bei  der  juri- 
stischen facultät  aber  (soviel  wir  nachrieht  erhalten)  seint  die  herrn 
decanus  undt  Ordinarius  diesem  auch  nicht  zuwider,  allein  man  wil 
sonsten  difficultiren,  als  ob  solche  promotion  ungewöhnlich,  undt  könte 
ich  Joan  Tornow  wol  allein  [S.  110|  promoviren,  damit  die  facultäten 
nicht  confundiret  würden.  Dieweil  aber,  gnädigster  Churfürst,  die  fticul- 
täten  hierdurch  gar  nicht  confundiret  werden,  wan  bei  solchem  actu 
eine  jedweder  facultät  ihren  doctorandum  absonderlich  renunciiret, 
sondera  vurten  respectu  expensarum  etwas  ersparet  wirdt,  solche  actus 
auch  zu  Wittenberg,  vStraßburg  undt  auf  andern  Universitäten  gar  ge- 
wöhnlich, auch  zu  Frankfurt  allerdings  nicht  unbekant,  wan  noch 
newligst  h.  d.  Ursinus  theologiae  professor  daselbst  mit  d.  Augusto 
Carpzovio,  (.'hurf.  sächs.  raht  etc.,  zu  Wittenberg  bei  einem  actu  promo- 
viret.  Als  ersuchen  wir  E.  Churf.  Durchl.  höchstes  fleisses,  Sie  wollen 
gnädigst  geruhen,  den  herrn  decano,  ordinario  undt  andern  professoren 
der  juristischen  facultät  zu  Frankfurt  [zu  befehlen],   das  sie  vorsatzlich 

')  Gest.  1640  Juu.  23.  Bockiiianu  62,  2. 


keine  großen  kosten  unß  verursachen,  sondern  vielmehr  die  bösen 
Zeiten  consideriren  und  in  diesem  stück,  wodurch  der  faculUit  jedoch 
nicht  das  geringeste  preiuditz  erreget  werden  magk,  nicht  hinderlich 
sein  sollen. 

Wir  verschulden  dasselbe  vennögent  nach  undt  verbleiben 

E.  Churf.  Dhl. 

unterthänigstc 
gehorsambste 

Johannes  Tomow, 
Christophorus  Malus. 

[S.  111]  Conventio  inter  iurisronsultos  et  medicos 

de  hac  promotione. 
Kundt  undt  zu  wissen,  daß,  demnach  Se.  Churf.  Durchl.  zn 
Brandenburg,  unser  gnädigster  Churfilrst  undt  herr,  bey  einem  actu  den 
candidatis,  sowol  in  juridica  als  medica  facultat«  den  gradum  doctoris 
zu  conferireu,  sub  dato  den  5t<in  Mail  dieses  l()42ten  jahrs  gnädigst 
anbefohlen,  sich  die  ietzigen  herrn  decani  juridicae  et  medicae  faculta- 
tis  amicabiliter  verglichen,  das,  was  vorgegangen  undt  furgenoramen 
worden,  im  künftigen  vor  keine  consequentz  angezogen  werden,  viel 
weniger  ein  oder  der  andern  facultät  recht  praeiudicirlich  sein,  sondern 
einer  jedem  ihr  jus  competens  salvum  et  integrum  verbleiben  soll,  sondern 
stehet  im  künftigen  zu  einer  oder  der  andern  facultät  fernerer  ver- 
gleichung.  Deswegen  juridica  et  medica  facultas  feyerlichst  protestiret 
undt  zu  beglaubigung  dieser  protestation  die  ietzigen  decani  sich  eigen- 
händig unterschrieben.  So  geschehen  undt  gegeben  in  Franckfurt  an  der 
Oder  am  13  Junij  anno  1642. 

Christianus  Carpzovius  Melchior  Polisius 

V.  J.  D.  et.  p.  t.  Fac.  M.  d.  p.  t.  Facult. 

Jurid.  becanus.  Med.  Decanus. 

[S.  112]  Friedrich  Wilhelm  Churfürst  etc. 

ünsem  gnädigen  grüß  zuvor,  liebe  getrewe,  waß  für  beschwerliche 
klag  den  der  decanus,  doctores  undt  professores  der  medicinischen  facultät 
Unserer  Universität  bev  Euch  nicht  allein  wieder  einen  circumforaneum, 
der  unterm  titul  eines  französischen  doctoris  die  patienten,  insonderheit 
den  obrist  Wencken,    zu  curiren   sich  unterstehet,   sondeni  auch  über 


7Aveen  apoteker  auß  Ewrem  mittell  führet,  undt  was  sie  hiernechst  unter- 
thänigst  supplicando  bitten,  solches  gibt  Euch  der  einschluß  mit  mehrem 
zu  vernehmen.  Nun  lassen  Wir  zwar  an  seinen  orth  gestellet  sein  undt 
geschehen ,  weil  der  obrist  Wencke  zu  dem  so  genanten  [S.  1 1 3]  fran- 
tzösischen  doctor  ein  belieben  traget,  daß  er  sich  seiner  cur  gebrauche, 
dieweilen  aber  im  übrigen  dieses  den  privilegijs  und  statutis,  mit 
welchen  die  medicinische  facultät  von  ünsern  löblichen  hh.  etc.  Vor 
Eltern  undt  ünß  selbsten  vorsehen  undt  begnadiget,  zuwiederleufft 
undt  sonst  auch  wegen  solcher  landt  Streicher  unerfahrenheit  undt 
temerit4lt  vielmehr  der  kranken  verwarlosung  zu  befahren  stehet,  alß 
daß  sie  solten  wohl  curiret  werden,  vndt  dannenhero  dergleichen  tyriackvS 
crämer  außerhalb  der  öffentlichen  merckte,  in  welchem  ihnen  doch 
über  4  tagen  ihre  vermeinte  artzeneyen  feil  zu  haben  nicht  zu  verstatten 
ist,  zum  praeiuditz  der  medicorum  undt  schaden  der  patienten  nicht  zu 
dulden  sein.  Alß  ergehet  hiermit  Unser  gnädigster  undt  zugleich  ernster 
befehl  an  Euch,  daß  Ihr  dem  [S.  114]  mehrgemelten,  dem  frantzösischen 
doctori  nicht  gestatten,  neben  dem  obersten  Wencken  jemand  andern  zu 
curiren,  sondern  sobald  er  dieselbige  cur  verrichtet,  auß  der  stadt 
schaffen,  den  andern  vertorbenen  apoteker  Caspar  Fritzen  aber  ernstlich 
untersagen  wollet,  daß  er  sich  deß  practicireiis  gentzlich  enthalten  undt 
diejenigen,  so  medicinam  studieret,  damit  umbgehen  laßen  solle  *).  Dieß 
ist  Unsere  entliche  undt  gnädigste  willens  meinung.  Damach  Ihr  Euch 
werdet  zu  achten  wißen.  Undt  Wir  etc.  Geben  in  Collen  an  der  Spree 
den  5.  Aprilis  anno  1644. 


')  Von  lassen    wir   zwar   bis   umbgehen    lassen    solle   unter  Fortlassung  der 
Namen  abgedruckt  bei  Beckmann,  p.  3G,  2. 


Verlag  von   M.  &  H.  Marcus  in  Breslau 


Akten  und  Urkunden  der  Universität  Frankfürt  a.0. 

In  zwanglosen  Heften  herausgegeben  von 
Georg   Kaufmann    und    Gustav  Bauch 

1.  Bauch,    (lustav:     Das    Dekanatsbuch   der  philosophischen 

Fakultät  von   1506  —  1540 3,— Mk. 

2.  Reh,    Paul:     Die    allgemeinen    Statuten    der    Universitiit 

Frankfurt  a.  0.  von    1510— 1610 3— Mk. 

3.  Reh,  Paul:   Die  Fakultätsstatuten  und  Ergänzungen  zu  den 

allgemeinen  Statuten   der  Universität  Frankfurt  a.  0.    3, —  Mk. 

4.  Bauch,    Gustav:    Das   Dekanatsbuch    der    philosophischen 

Fakultät  von  1540—1596 4,— Mk. 

5.  Vosberg,    Emmy:     Urkunden    zur    Güterverwaltung    der 

Universität  Frankfurt  a.  0 4, — Mk. 


Im  gleichen  Verlage  sind  folgende  Werke  von  Prof.  Dr.  Bauch  erschienen 

Die  Universität  Erfurt 

im  Zeitalter  des  Frühhumanismus 

8  Mk.       - 


Die  Reception  des  Humanismus  in  Wien 

Eine  litterarische  Studie  zur  deutschen  Universitätsgeschichte 

-:  5  Mk.  _  - 


Deutsche  Scholaren  in  Krakau 

in   der  Zeit   der   Renaissance  1460—15*20 

2  Mk.  1= 


Die  Einführung  der  Melanchthonischen  Deklamationen 

und   andere  gleichzeitige   Reformen   an   der  Universität  zu  Wittenberg 

:_  :  0,80  Mk.  .  -J 


A.  Fayorke,  vorm.  Eduard  Trewendt's  ßnchdruckpfoi  in  Breslau 


lrt*MStW*TI(JN  OECISIoir 
BE£  VERSO  OF  T1TL£  PAGE 


SStFIEtSrNED  TO    THE    >-lB"««l' 
OVERDUE  FEES. 


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