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Acten und Urkunden
der
Universität Frankfurt a. 0
Herausgegeben
von
Georg Kanftnaim und Oastav Baach
unter Mitwirkung von
Panl Reh und Emmy Vosberg
Erster Band
(umfassend die bisher erschienenen Hefte I— VI)
Breslau
Verlag von M. & H. Marcus
1907
J^cijuut^^U'-f'S.f
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/^ie.a(^;l■T^ .,.^-^/:/J /
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6?
ii. U
Vorwort
Es bestand der Plan bei Gelegenheit der 400jährigen Jubelfeier
der Universität Frankfurt a. 0. die bisher erschienenen Hefte der
Akten und Urkunden durch eine Titelausgabe zu dem ersten Bande
eines ürkundenbuches dieser ältesten preussischen Universität zu ver-
einigen und ihm einen zweiten Band durch Herausgabe weiterer Akten
und Urkunden hinzuzufügen. Leider Hessen sich die Mittel zu dem
zweiten Bande nicht beschaffen und wir mussten uns darauf beschränken,
wieder nur ein einzelnes Heft — das sechste — erscheinen zu lassen.
Um so notwendiger aber wurde es, die bisher veröffentlichten 6 Hefte,
von denen die beiden ersten nur als Sonderabzüge aus den Jahres-
berichten der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur er-
schienen waren, durch eine Titelausgabe zu einem geschlossenen Bande
zu vereinigen, um sie so besser vor dem Untergang zu schützen und
ihre Benutzung zu erleichtem.
Wir bezeichnen den Band als ersten, weil wir die Hoffnung nicht
aufgeben, dass ihm in günstigerer Zeit ein zweiter folge. Denn es
wäre sehr zu bedauern, wenn das reiche Material, das nicht nur für
die Geschichte der Universitäten, sondern auch für andere Zweige der
Geschichte, besonders für die Verwaltung einer grossen Grundherrschaft
und für die Beziehungen der Universität zu der Stadt und die Ge-
schichte der Stadt vielfältige Auskunft gewährt, unbenutzt liegen
bleiben sollte. Ein grosser Teil des Materials bedarf aber der Be-
arbeitung eines Herausgebers, ehe es mit Erfolg benutzt werden kann.
Das 5. Heft hat dies für die Bechnungsbücher gezeigt und von den
Protokollen und anderen Beständen gilt das Gleiche. Zu den Heften
1, 2, 3, 4 und 5 sind einige Berichtigungen nachgetragen, sie sind
mit wenigen Ausnahmen ohne sachliche Bedeutung und mehr nur Be-
lege fär Eigentümlichkeiten der Schreiber.
Register
1. Heft
Das älteste Dekanatsbach der philosophiflchen Faknlt&t a. d. UniTersität Frank-
furt a. 0. Erster Teil. Die artistisch-philosophischen Promotionen Ton 1506 — 1540.
Herausgegeben von Gustav Baach.
2. Heft
Die allgemeinen Statuten der Universität Frankfurt a. 0. 1510—1610. Heraus-
gegeben von Paul Beh.
8. Heft
Die Fakult&tsstatuten und Ergänzungen zu den allgemeinen Statuten der
Universität Frankfurt a. 0. Herausgegeben von Paul Beh.
4. Heft
Das Dekanatsbuch der philosophischen Fakultät 1540-^1 596. Herausgegeben
von Gustav Bauch.
6. Heft
Urkunden zur Gnterverwaltung der Universität Frankfurt a. 0. Herausgegeben
von Emmy Yosberg.
6. Heft
Aus dem ersten Jahrzehnt der Universität und die ältesten Dekanatsbücher
der Juristen und Mediziner. Herausgegeben von Gustav Bauch.
Beriehtigrungren zum ersten Hefte
8. 3 Z. 20 lies far M. Caleb Trjgophoras: M. Christoph Neander aus Krossen.
8. 5 Anm. 1 Z. 4 streiche: Johannes Friderich da Berlin.
8. 86 Kolamn. 2 Z. 5 lies für Bredakow: Bredekow.
8. 37 Kolumn. 2 Z. 10 lies für Udabrici: Udalrici.
8. 60 Kolümn. 1 Z. 25 beniht der Nachtrag Relatns etc. auf einem chronologisehen
Fehler in der Matrikel. Yergl. Heft lY S. 125 unter 1518.
8. 68 Kolumn. 2 Z. 12 lies für Wcrsfelt: Wersfelt.
Beriehtigrungen zum zweiten Hefte
8. 11 Abs. 2 Z. 10 SUtt 1509 ist zu setzen: wahrscheinlich 1510.
- 16 lies 14. Februar 1509.
'80 - 6 1. durebgängig st. nteht durchg&ngig.
- 80 I - 4 1. eleeeio, ebenso XXXYI, Z. 8 u. XLIY, 1. Z. eeiam, S. 40,
1. Z. notieiam, S. 41, Z. 3 senteneia.
Z. 5 Testras verbessert aus urspr. nostras.
« 84 XYI 1. Z. 1. publicls u. privatls.
- 86 XXYI - 7 1. vel st. aat.
• 87 XXXIV Es steht da : eziverit, violaverit, transportaverit, aber fkierint, illi,
puniantnr, exclndantnr. Darnach ist bei den ersten Formen der
Strich für das n vergessen. Es muss also heissen : exiveriiit, fkierint
violaverint, transportaverint, ilU, puniantur, ezcludantur.
XXXY Z. Iff. 1. penam u. inflictam st. penas u. inflictas.
« 3 1. volt 8t. vult.
XXXYI « 4ff. 1. inmatriculatum(o), n. inmatriculado.
XLYII «2 1. obstricti ae matricule.
XLYm ' 6 1. ipsae st. ipse.
«39 L -2 1. Magistrum, Doctorem st. Magistrorum, Doctorum.
• 40 LI '2 1. consueverunt st. consuerunt.
vorl. Abs. Z. 1 1. Theodoricus (so auch S. 4).
• 40 ' ««21. Francophordlani st. FrancophordanL
1. Abs. ' 8 1. academie st academiae.
49
II
51
55
XI
57
Anm
57
XIV
58
xvin
60
62
XXX
— 6 —
S. 48 l Z. 3 q ist in quae aufzulösen ; e für ae kommt sonst nur noch Tor-
einzelt vor; p meist in Abkürzung ist auch als prae ausge-
schrieben ; danach mnss auch 8. 58 in XX aufgelöst werden
praeceptoribus, praeceptores.
• 2 1. Paraedri st. Paroedri.
' 3 1. vocant || ; Z. 5 ist || zu tilgen.
> 3 ist nach negocH tl tix setzen.
Anm. 2 Eine Festschrift zu ^ner bei Erteilung dieses Privilegs Ter-
anstalteten Feier nennt die Bibliographie Erman-Hom 11 Nr. 3565.
Z. 4 1. causae.
' 3 l. academle.
• 4 1. eommunicetnr.
• 2 1. aUtores.
• 6 a.R. 20 11 st. 20 p (so auch an den anderen Stellen).
• 3 aedat nachtr. verbessert in edat, so auch öfters faecerit
(XLUI, XLVI).
63 XXXII Z. 6 1. hyeme.
1. Z. II erst hinter der nftchsten Überschrift (pravorum || ).
64 XXXVIII «eu.lO 1. moleU st. mnlta, ebenso S. 66 Z. 2, dagegen LIII, Z. 3
multato.
' 5 nach quotqnot id ist || zu setzen von Z. 4; a. B. 2 fl.
• 6 1. vulnus.
• 15 1. eum st. eundem.
• 8 a.R. De niveis globis.
Anm. c 1. novembris.
A. 3 a.B. bezieht sich auf semoto dolo et fraude.
Jur. Synd. vorl. Z. 1. reip(ublicae) quam privatae st. private.
Jur. de n. V. Z. 5 l. meynen st. meinen.
90 Z. 8 1. do bey st. dobei.
Jur. purg. 1. Z. l. helligen.
Jur. purg. II Z. 4 1. kein.
90 vorl. « 1. laesero.
91 Jur. fam. • 3 v.u. 1. alls.
D. V. a. - 8 1. verordenten.
'16 1. trewlich, a. R. ein Kreuz.
92 Abs. 2 '11. donerstag.
• 2 1. nit st. nicht.
65
XLin
67
XLVI
68
89
— 7 —
n,4
• 4
m,i
. 7
19 TTT,6
- 5
20 111,6 a. 7
Beriehtigrungren zum 8. Hefte
S. 16 1,1 A. 1 Kb. steht vor anterstrichenem instar aliarum facultatam.
1,2 Z. 8 per schedalam Decani mit feinen Federstrichen (um
1700? Tgl. S. 2 nnt.) eingeklammert.
«17 «5 l. decanatam In eam transferre.
«18 n,l «3 exolevit bei zwei unterstrichenen Stellen: praesente
Decano und in sua — clectionis.
« 6 A. 3 Nb. gehört erst zu dem unterstrichenen imminutum
qnidam.
1. chirothecis.
1. quocunque.
4. vor non concedat mit der Tinte des Zusatzes.
Mit der Tinte des Zusatzes zu 6 ist 1656 doppelt unter-
strichen und die Stelle nee theses (111,7) am Bande
angezeichnet.
111,6 A. 1 Die Verfügung ist zu finden 6. St. Arch. Rep. 51 No. 94
Fol. 75. Sie richtete sich gegen Placentinus, der die
cartesische Philosophie verteidigte. PI. erwirkte aber
eine Verfügung des Kurfürsten selbst, die ihm Recht gab.
1. eruditionl.
1. ncc dum (2 Wörter; ebenso 111,17, Z. 10).
1. publice.
I. caetcri extra professores; erst später ist mit anderer
(stumpfer) Tinte ein Komma und ein Kreuzchen vor extra,
ein Bindestrich zwischen extra und professores gesetzt.
22 111,14 «1 1. poterit st. peterit.
1. excuso st. excusso.
1. supromam st. supremam.
Vgl. Hörn im Paed. Arch. 42, S. 589. — 1586 a beschloss
die Fakultät, dass keinem Lehrer den Bamns zu dozieren
gestattet sein solle. Erwähnt 6. St. Arch. Rep. 51 No. 94
Fol. 75.
1. primo st. prius.
1. viribus.
1. nuneiantur.
A. 2 1. die gesonderte Erwerbung.
1. senatores alios (ohne Komma).
1. priuiam und secundam st. 1 u. 2.
1. meuib. 3 et memb. 18.
1. vellt st. vult.
Urspr. ex libris authenticis docet.
1. voluerit, Is hoc.
das Ende der Klammer hinter fuerint ist ausgestrichen
und hinter distributa wiederholt.
29 S. Abs. « 3 1. M(artin) D(aniel) Johrenius (1718 b Rektor, hat also
erst nach Liht unterzeichnet.)
111,8
« 8
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111,13
« 5
111,14
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« 7
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Tn,22 - 2
-27
Ul,25 1. Z.
ni,27 . 5
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«28
m,28 . 4
« 29
' 6
— 8 —
8. 80 Z. 2 1. F. W. Roloff sUtt Ew. Zoloff.
• 80 Die Matrikel gibt die Daten der Immatriknlation als
Professor für: J(ch.) O(eorg) Schütz (1725. 20. 9). —
Ueineccias (1727. 29. 10).
F.W. Roloff (1786. 13. 10.). — Banmgarten (1740. U. G.).
- Steinwehr (1741. 21. 11.). - G. S. Nicolai (1758. 6. 2.).
— TöUner (1756. 5. 7.). — Darjes (1763. 19. 10.). —
Hansen (1772. 24.4). — Zobel (1773. 4.4.). — Schneider
(1776. 16. 10.). — Mönnich (1778. 7. 7.).
Die Anfieichnang der Nationes Decanornm auf den letzten Blättern des
Statntenbnches konnte ich zur Zeit der Heraasgabe der Statuten nicht genügend
erkl&ren; daher wurde der Abdruck zurückgestellt. Inzwischen habe ich zu den
dunklen Stellen den Schlüssel gefunden in dem Aktenstück des G. St.-Arch. Bep. 51
No. 94 Fol. 75. Der Abdruck wird demnächst in einer besonderen Abhandlung
erfolgen, zumal die Liste die Hs. 1 7 a als Originsl erweist nnd auf die Entstehungs-
zeit ein Licht wirft.
Berichtigung zum 4. Hefte
S. 50 Z. 24 lies für filius alias:
Pfileus (für Pileus, er hiess Pfeil) alias.
Beriehtigungren zum 5. Hefte
S. 22 Anm., lies Münze statt Münze.
8. 26 Z. 13 T. u. 1. Freihufen.
S. 29 Z. 11 T. u. L Schock.
8. 80 Z. 22 V. u. 1. Einnehmer statt Einnehmern.
8. 40 Anm. Z. 1 1. Notars.
8. 42 Z. 2 T. 0. I. Einnehmer st. Einwohner.
Das
jiltdste DecanatsbQch der pbilosophisclieD Facoltät
an der UniYmität zn Frankfurt a. 0.
^^_~ ^ - /
Erster Theil
Die artistisch - philosophischen Promotionen
von 1506 bis 1540.
Herausgegeben
von
Gnstay Bauch,
Breslau.
Commissions-Verlag von M. & H. Marcus.
1897.
„^.^.A * .^s^^^^,^ ■
Sonderabdruck aus dem LXXIV. Jahresbericht der Schles. Gesellschaft für vater-
ländische Cultur. Abth. III, Historische Section.
Einleitung.
his bedarf keiner besooderen Darlegung,^) dass die DeeanatsbUcher
der Haupifacaltät der alten Universitäten, der Facultas artiam, als ur-
kandliche Grundlagen für die Universitätsgeschichte wie fUr die allge-
meine Gelehrten- und Literaturgeschichte von hervorragender Wichtigkeit
sind. Als daher von 1887 bis 1891 die Matrikel der ehemaligen
Universität in Frankfurt a. 0. in den Publicationen aus den königlich
preussischen Staatsarchiven, unter Mitwirkung von Georg Liebe und
Emil Theuner von Ernst Friedlaend er bearbeitet, erschien, wurde
eine Bezugnahme auf die Promotionen schmerzlich vermisst. Die
Herausgeber waren jedoch hierin frei von jeder Schuld, da die Decanats-
bOcher verschollen waren und als verloren galten.
Bevor man an diese Publication dachte, hatte ich im Anfange der
achtziger Jahre schon selbständig Versuche gemacht, den urkundlichen
Quellen zur Geschichte der Universität Frankfurt nahezutreten, aber
auch mir war es damals nur gelungen, bis zu den Matrikelbänden, die da-
mals im Universitätssecretariat aufbewahrt wurden, vorzudringen, und ich
^) Diese einleitende Abhandlung und die hier folgende Edition bildeten die
wissenschaftliche Unterlage eines Vortrages, der am 22. Februar 1897 unler dem
Vorsitze des Professor Dr. Kaufmann in der historischen Section über ,.Die
Anfänge der Universität zu Frankfurt a. 0." von Herrn Professor Dr. 6. Bauch
gehalten worden ist.
Weil der Raum es gestattete, erfolgt der Abdruck schon an dieser Stelle.
l
habe daraus im Jahre 1886 in L. Geiger's Vierieljahrsschrift für Caltur
und Literatur der Renaissance (I, 487), wovon die Herausgeber der
Matrikel keine Eenntniss erhalten haben, den Bekanntenkreis Ulrich's
von Hütten veröffentlicht. Das Vorhandensein anderer Universitäts-
bOcher in Breslau wurde mir von dem damaligen Httter der „Fraak-
furter Registratur^' in Abrede gestellt. Erst als 6. Kaufmann an die
Breslauer Universität berufen worden war, konnte ich mit ihm, dessen
eigenstes Gebiet in Frage kam vereint, die Nachforschungen von Neuem
aufnehmen, und unterstützt von dem lebhaften Interesse des damaligen
Rectors Professor Dr. Nehring und des Universitätssecretairs Herrn
Richter gelang es, die in einem ungünstigen Räume verborgene
„Frankfurter Registratur'^ wieder aufzudecken und im Allgemeinen zu
ordnen. Ein glücklicher Griff führte mir bei gemeinsamem Suchen das
älteste Decanatsbuch der Artisten facul tat in die Hand. Leider blieb
dieser älteste Band auch der einzige; aber wenn auch der Verlust der
folgenden zu beklagen ist, so ist die Facultät bei der Wichtigkeit gerade
des erhaltenen Restes doch immer noch nicht so schwer getroffen, wie
z. B. die theologische, für die man aus dieser ersten Zeit nichts mehr
von ihren Aufzeichnungen aufweisen kann.
Studien über die Entwickelung des wissenschaftlichen Lebens an
der Universität^) nöthigten mich zu einer genaueren Durchforschung des
ehrwürdigen Bandes, und ich entschloss mich bald zur sofortigen Heraus-
gabe, zunächst des Abschnittes bis 1540. Hoffentlich wird es mir ver-
gönnt sein, auch die Fortsetzung in nicht zu langer Zeit zu liefern.
Die sogleich bei Begründung der Universität angelegte und im All-
gemeinen gut erhaltene Handschrift, jetzt Band VHI der Frankfurter
Registratur, ist durchaus auf Papier geschrieben und bildet einen massig
starken Folioband von 145 unpaginirten Blättern, von denen das 100.
und 101. schon in alter Zeit absichtlich zusammengeklebt worden sind.
Das erste Blatt ist leer. Auf der dritten Seite fängt unmittelbar der
Text mit den von Wolfgang J.obst übergeschriebenen Worten an:
^jAnnus Academiae L Decan'\nB L\ Anno domini" etc., er schliesst
fol. 140b mit: Hagistri vero — 620. Die drittletzte Seite trägt die
Gopie eines Briefes, die mit vier Zeilen noch auf die nächste Seite
reicht. Im Uebrigen sind die letzten Blätter leer. Irgendwelche anderen
Schriftstücke, soweit solche nicht in den Tenor eingeschaltet sind, die
sonst ähnlichen UniversitätsbUchern noch ausserdem als erwünschte Bei-
gaben Interesse zu verleihen pflegen, Statuten, Eide, Promotionsgebühren-
ordnungen oder dergleichen, fehlen hier gänzlich.
^) Mein Aufsatz „Die Anfänge der Universität zu Frankfurt a. 0. und die Ent-
wickelung des wissenschaftlichen Lebens an der Hochschule*' wird hoffentlich
bald im Druck erscheinen.
8
Die offenbar alte Hülle besteht aus einem balbsteifen, gelben, mit
einem schräg quadrirten Muster verzierten, gepressten Schweinsleder-
bände von 32 cm Höhe und 21,05 cm Breite, der den Eindruck eines
sogenannten Schnallenbandes macht. Der Hinterdeckel Ist nämlich um
den vorderen geschlagen und deckt diesen etwa mit 13,05 cm, und um
die Mitte des Ganzen l^g ehemals ein upgefähr 5,05 cm breiter Gurt,
der jetzt auf der Vorderseite abgerissen ist.
Das ganz in der Weise der Leipziger artistischen Matrikel ange-
legte Buch umfasst die Decanate von 1506 bis zum Schlüsse des Winter-
semesters 1596/97.') Die Decane haben in der Regel die Berichte über
die Vorkommnisse ihrer Amtszeit eigenhändig eingetragen und bureau-
kratisch genau sind sie keineswegs immer dabei verfahren, ein Um-
stand, der nicht unerheblich zu den Schwierigkeiten der Bearbeitung
beitrügt. Zu diesen officiellen Eintragungen sind später von verschie-
denen Händen Bemerkungen hinzugefügt worden, von denen die Mehr-
zahl auf zwei fleissige Männer zurückgeht, die auch in anderen Büchern
der Universität ähnliche Spuren hinterlassen haben. Die meisten dieser
Nachträge haben den bekannten Frankfurter Historiographen Wolf-
gang Jobst (Justus), ein zweiter Theil von ihnen in unserem Zeit-
räume den Decan des Sommers 1593 M. Ca leb Trjgophorus, der
1606 eine Säcularrede hielt,') zum Verfasser. Jobst hat planmässig
den ganzen Band bis auf die Zeit seiner Decanate (1548 b, 1556 b, 1562 b)
durchgearbeitet, die Reihenfolge der Nationen bei den Decanaten fest-
gestellt, Lücken angedeutet und irgendwie ergänzt und auch persönliche
Notizen über spätere akademische Grade, Lebensstellungen, Tod u. ä.
zugesetzt, und er hat hier mit seiner freiwilligen Mitarbeit nicht so viel
Unzuträglichkeiten verewigt, wie mit den Lückenergänzungen in der
Matrikel. Alle diese kleinen Züge geben wir im Drucke cursiv wieder,
Dur ivo die Bezeichnungen für die Angaben über den Tod blos durch S-, O
oder 6 angedeutet, undatirt und undatirbar sind, haben wir sie als
werthlos nicht mit aufgenommen. M. Galeb Trygophorus, sonst
im Besitz einer sehr zierlichen Handschrift, hat leider bei seinen Ein-
schaben, die auch persönlicher Art sind, bisweilen schändlich flüchtig
gescbrieben.
Bei der Herstellung des Textes habe ich möglichst wenig ge-
ändert, nur die wilde Orthographie und Interpunction sind einiger-
maassen eingedämmt^ und nach dem Vorgange von Th. Muther bei
seinen Wittenberger Publicationen habe ich die akademischen termini
*) Ich bezeichne nach Zarncke's Vorgang die Sommersemester mit a, die
Winterhalbjahre mit b.
*) Abgedruckt in: Solemnia anni secularis sive centesimi Sacra, Frankfurt a. 0.
1*
technici gross geschrieben. Die Hauptschwierigkeit lag natttrlich in der
Behandlung der Eigennamen, nicht bios nach ihrer Lesung, sondern auch
nach der Identiflcirung mit den Eintragungen in der Matrikel. Die
Friedlaen de rasche Ausgabe der Matrikel reichte allein hierzu nicht
aus, da sie, was sich trotz aller Sorgfalt bei der Behandlung von
Namen sehr leicht einschleichen kann, mancherlei Lesefehler^) zeigt.
Ausserdem istnach Friedlaender^s Publication der von ihm noch vtr-
misste erste Band der eigentlichen Rectoratsmatrikel wieder aufgefunden
worden , der vielfach Ergänzungen und bessere Lesarten bietet, ') auch
dieses Manuscript durfte natttrlich nicht bei Seite gelassen werden.
In recht störender Weise versagte sehr oft der Fried laender^scbe
Index, da die Leichtherzigkeit der Zeit in der Schreibung der Eigen-
namen proteusartig mannigfaltige Formen in der Matrikel und in dem
Decanatsbuche hervorgebracht hat. Hier wäre es eine grosse Erleich-
terung gewesen, wenn ein nach Vornamen geordnetes Register zur Ver-
^gung gestanden hätte. Wie will man z. B. im Decanatsbuch und in
der Matrikel zusammenbringen: Negelin — Neydell, Lubolt — Libalt, Junck-
ling — Genckelein , Curcius — Kurschick , Effendorff — Effenmert , Körten-
becke — Garttenbergk, Martini — Lindholz? Oft genug noch vertritt die
Bezeichnung des Berufs oder des Standes des Vaters den Familien-
namen, z. B. Rothgiesser — Held und Scultetus — Hoffmann^ und wie haben
bequeme Deoane, die die Promovenden nur mit dem Namen des Herkunfts-
ortes bezeichnen, deren Feststellung erschwert! So z. B. 1514 a bei
') Solche Lesefehler sind z. B.: 3,7 Johannes Bibell—Babell, 5,27 Wolfgangus
Äugst— Angst, 9,34 Andreas Bude— Rüde, 10,43 Petrus Hersse— Heisse, 16B,29
Petrus Peirsvogel— Petrus Petri Vogel, 16B,30 ürbanus Snider— Sander, 566,20
Georgias Zucher— Rucher, 29,46 Petrus Zekel— Jekel, 32,3 Cristianus Fuckibrfif-
Fuck[s]dorff, 42,26 Petrus Brym— Grym, 65,27 J. HofTemann de Refersdorf alias
Hekental — Lybental.
*) Durch diesen Fund ist der Werth von Friedlaender's Ausgabe, besonders
für die ersten Jahre, ohne Zuthun der Herausgeber recht empfindlicli beeinträchtigt
worden. Am aulTallendsten ist die Divergenz im Jahre 1506, wo beide Exemplare
der Matrikel ganz selbstfindig nach der vorläufigen InscriptionsUste gearbeitet sind.
Es müssen zum Mindesten die Abweichungen der beiden Exemplare gedruckt
werden. Ich bezeichne den ungedruckten Band mit A^, den gedruckten mit A*.
Schreibdiflferenzen zwischen A* und A* sind 1506 z. B. Nagelen— Negelin,
Henricus Koch — Johannes Koch, Petrus Sutoris — Petrus Storch, Jomer — Jamer,
Adalbertus Radtman (6,48)— A. Pulman, Duyman— Duxman, Gartitz— Gartzek,
Alefeit— Alf et, Taberer — Tabart, Phreck — Phrege, Deidoner — Deidtmar, Springe-
bley — Springenkle, Posenow — Paseman, Vatebant— Vitebant, Velin— Velingk,
Schonewerder— Schonreder, Dravel— Dromel , Gebinden (Gelinden)— Glindeman,
Hasch— Hack, Trefflun— Treppelin, Girtell - Guttel, Butger— Kuchler, Gerhardi—
Gothardi u. a. Bisweilen weicht auch die Heimathsangabe ab. Solche Differenzen
giebt es in vielen Jahren.
Jacobus Wustraw, 1516a Simon Luberass, 1518a Valentinus de Bernaw,
Sebasiianas de Bernaw, Oregorius Quilicz, 1522 a Johann Oransse,
Michel de Strigonia. Hierzu kommen nun noch die zahlreichen alten
Bör-, Schreib- und Lesefehler in beiden BUchern, wie z. B. Kepnitz —
Kitzing, Heusseken — Henssigken^ Hocher — Rochher, Ebres — Elers,
Laobess — Haubiss, Preczler — Bertzell, Reinigke — Reibe, Berbulo — Wer-
blow, Schoam— ^Tham, Szederwitz — Szeckerwitz, Schorach — Zschoherj
Bolder — Waler (Walter), Crimstein — Climstein, Brech — Phreck (Phrege),
Zcensener — Teuschener, Ber — Beyger, Poppe — Koppe, Dousal — Dossau,
Bchaffener — Schuffener u. ft. Gross in Lesefehlern ist in der Matrikel
Wolfgang Jobst. Er hat wohl nach den Goccepten der alten Auf-
nahmelisten in viel späterer Zeit (1551?) die von weniger sorgsamen
Reetoren gelassenen Lücken ausgefallt, so 1519a, 1519b, 1522, und da
liest er z. B. Klinge für Kluge, Bunz (Bung?) für Buge, Remberg für
Kjmberch (Keroberg?), Ryssenbach fOr Rychenbach, Hangoltt für Man-
haldt, Rjncker für Brucker. Und das sind nicht etwa alle Dunkel-
heiten und Schwierigkeiten!
Es sind aber auch sonst nicht alle Promovenden in der Matrikel
nachzuweisen; dass manche Studenten versehentlich ausgelassen sind, ^)
ist Jedem bekannt, der darin zu suchen hat. Wenn auch berufene und
besoldete Lehrer wie Publius Vigilantius Bacillarius Axungia und Jo-
hannes Rhagius Aesticampianus fehlen, so hat das wohl einen sachlichen
Grand, es waren Poeten, die man weder zu den Studenten rechnen
konnte, noch zu den Universitätsdocenten rechnen wollte. Einen kleinen
Aohalt zur Bestimmung von zwar Eingetragenen, aber für uns aus irgend
einem Grunde nicht ohne Weiteres Erkennbaren könnte das den Oe-
bohren in der Matrikel beigefügte „totum'' gewähren, denn dieses steht
io ursächlichem Zusammenhange mit den Examen, und man darf an.
nehmen, dass es bei den Schlussverrechnungen dei^ Decane vor dem
Rector in der Matrikel als Zeichen, dass die Examinanden zu der Ein-
Bcbreibegebühr von 10 Groschen 6 Groschen zugezahlt hatten, ^
') So fehlen z. ß. in dem Exemplar der Matrikel, nach dem Friedlaender
dntckte, allein im Jahre 1506 9 Studenten, die im zweiten Exemplar stehen, und
in diesem 2. Exemplar etwa 20, die in dem anderen verzeichnet sind ! In A* fehlen :
bei den Franken Urbanus Funck de Gninaw; bei den Märkern Johannes Friderich
de Berlin, Joachim Lussow de Perleberg, Cristianus Heyniss de Brück, Henricus
de Knesbicke; bei den Schlesiem Martinus Vberrein de Kotbuss, Johannes Pilia-
toris de Kotbuss, Petrus Thune de Lucko, Dominus Caspar Schleppki de Glogouia,
1517 fehlt Egidius Apel Kolbucensis. Nach 1517 steht in A': Gregorius Seywert
de Quilitz 10, Mathias Bardelewe de Brandenborg 2, Gregorius Bescher de
Graossoghe 2, hij tres in Reppin inlitulati sunt a magistro [Antonio Paschedach]
Brandenburg 1516 in peste.
*) Von 1528 an findet man bei Promovirlen statt des „totum": 10, dedit ad-
huc 6, 1546b beisst es einmal: 10 et in baccalaureatu addidit sex. Die YoUe
nachgetragen worden ist. Aber das Nachsehen in der Matrikel und
damit das Zusetzen von „totum" ist leider nicht gleichmässig in allen
Rectoraten geschehen, sonst würden dann doch wohl auch zugleich die
in der Matrikel aus Versehen Fehlenden nachgeholt worden sein, wie
man das z. B. 1506 bei Michael Könike de Gedano sehen kann. Auf
der andern Seite kann man aus dem „totum^^ erkennen, dass auch das
Decanatsbuch hin und wieder eine Lücke haben muss (eine grosse ist
vielleicht das fehlende Decanat des Matthäus Zimmermann^) 1510a),
wie u. a. die 1506 immatriculirten und mit dem „totum^' versehenen
Johannes Krämer de Trebin und Wernherus Wiiekopp de Soltwedel
dort vermisst werden. Solche Promovenden, die in der Matrikel in
keiner Weise nachzuweisen sind, sich hinter anderen Namen nicht
ßnden lassen und wohl eben ausgelassen sind, haben wir z. B. noch in
den Baccalaren 1507 b (1508) Wolfgangus Lang de Kirsberg, 1516 a
Stanislaus Stobler Schweydniczensis, 1517 Ericus Brockenhussen, 1521a
Johannes Dnger de Nyssa^ Nicolaus Kynscherff de Rathenow, Johannes
Vibick de Lygenitz, 1518a Paulus Becz Bombergensis, 1520b Conradus
Moller de Ammerbach, 1534b Gregorius Matthiae Grunenbergensis und
in dem Magister 1514 b Bernhardus (Bernhardinus) Fagilucus (Buchwald
aus Löwenberg).
In der Schreibung gebe ich selbstverständlich alle Eigennamen
diplomatisch genau nach den Originalen ohne jede Correctnr wieder.
Der Text des Decanatsbuches beginnt mit dem Bericht über die
Wahl des ersten Decans Johann Lindholz aus Müncheberg. Wie Wim-
pina schon in seiner ersten Intimatio vom 10. Februar 1506 seine
Greirung zum Rector ankündigen konnte, so ist auch Lindhole vor der
officiellen Inthronisation der Universität (26. April 1506) am 23. April
zum Decan gewählt worden. Der Wahl ging eine Versammlung aller
Magister der Universität bei dem Kanzler und Gonservator der Univer-
sität Dietrich von Bülow, Bischof von Lebus, dem ersten Rector Conrad
Wimpina und „den übrigen Herrn", d. h. bei der Organisations-Commission,
voran. Im Auftrage dieser Commission begab sich dann die Univer-
sitas Magistrorum in das Haus der Kalandsbrüder und wählte dort den
ersten Decan der Artisten gemeinsam, der darauf feierlich dem Kanzler
zur Bestätigung präsentirt wurde.
Wenn es nun weiter heisst, dass dem Decan nach seiner Bestätigung
zwanzig Magister aus den vier Nationen als Gonsilium der Artisten-
Einschreibegebühr von 16 Groschen zahlten z. B. die fremden Promovirten: 1538 a
Georgias Sabinus, 1540a Alexander Alesius, Caspar Widderstadt, 1540b Christo-
phorus Preyss etc.
') Wenn auch später Wolfgang Jobst an dieser Stelle einschrieb: in quo
(Decanatu) nulla promotio habita.
facalt&t zugesellt worden seien und dann diese zwanzig Magister, nach
den Nationen, Harchitae, Francones, Slesitae, Pruteni, gruppirt, aufgezählt
folgen, 80 vollzog sich die Bestellung dieses Consiliums nicht etwa im
Sehoosse der Artistenfacultät, sondern in einer am 27. April dazu be-
rufenen Versammlung der Universität der Doctoren und Magister im
Anscbiass an die Bestellung der zwölf Collegiaten des Collegium malus,
ein deutliches Zeichen dafür, wie auch hier in Frankfurt die Artisten-
facultät, obgleich sonst änsserlich der theologischen, juristischen und
medicinischen gegenüber an Rang die niedrigste, doch das eigentliche
Uoiversitätsleben in sich umschloss. Bei der Einrichtung der Gonsilien
der andern Facultäten ist die Theilnahme der 'Universitas Doctorum et
Magistrorum nicht nachzuweisen.
Bei der Einrichtung des Senats der Universität wie bei der Besetzung
des Coll^ium malus und bei der Bestellung des Consils der Artisten-
facultftt wurden die vier Nationen gleichmässig berücksichtigt. Aber
schon damals wie in der Folge war diese Eintheilung eine künstliche,
es waren von den ordentlichen Universitätslehrern nicht blos in der
eioen Nation viel und in einer andern wenig Magister vorhanden, die
scblesische und die preussische Nation besassen ursprünglich selbst nach
den supponirten Nations-Grenzen gar keinen. Man glich den Mangel
aus, indem man den schwächeren oder vielmehr ausfallenden Nationen
„Condeputati^^ aus den beiden zahlreicheren zutheilte. Ganz unnöthig
erscheint uns, da wir die entscheidenden Rücksichten nicht kennen, die
Versetzung des Märkers Gregorius Guntheri aus Frankfurt zu den
Francones und die des Franken Johannes Negelein aus Guntzenhausen
ZQ den Marchitae. Schwer zu erklären ist auch, weshalb Conrad Wim-
pina, der sich von der Gründung der Universität an Collegiat des
Collegium malus nennt, nicht bei der Besetzung des Collegium malus und
ebensowenig bei dem Consil der Universität mit aufgeführt wird.
Ueber diese Einrichtung nach dem Princip der Nationen haben
wir noch den ofßciellen Bericht, den J. C. Beckmann in seiner Notitia
Universitatis Francofurtanae (Frankfurt 1707), 33, zuerst abgedruckt hat.
Weil dieses Actenstück so wichtig ist und der Abdruck bei Beckmann
mehrere Lesefehler, besonders in den Namen, enthält, gebe ich den
Bericht hier nochmals nach der ofßciellen Niederschrift in extenso. Er
steht in den für die erste Entwickelung der Universität so inhaltsreichen
ältesten Acta Rectorum, Berlin, Geh. Staats- Archiv, Rep. 86, VI. Nach-
trag, Fascikel 27, fol. 9. Am Rande, von derselben Hand: Deputantur
collesiati et diuuiduutur nationes pro consiliariis etc.
^ Anno domini millesimo quingentesimosexto altera die post intronisa-
tionem Vniuersitatis Francofordian^, hoc est vicesimaseptima mensis
Aprilis, Collegiati Collegii maioris constituti sunt per quatuor Nationes,
vtpote de Natione Marchitarum Magister Lindholtz'), Magister FuDck'),
Magister Weyman'); de Natione Franconum Magister Sommerhaussen ^),
Magister Petrus Dhurn*), Magister Joannes Bachen'); de Natione Slesi-
tarum constituti sunt Magister Rappin ^), Magister Ambrosius Lacher*),
Magister Oosslaria*); de Natione vero quarta Pratenorum Magister
NicolauR Neydell de Forchem^^), Magister Baltazar Eittell de Firnis et
Magister Saltza**). Itaque illi representent quatuor illas Nationes in
Omnibus rebus tam grauantibus quam promouentibus ^ ') Vniuersitatis et
Facultatis artiuro, donee et quousque, his mortuis vel defieientibus, alii de
his Nationibus orti aut his condeputati haberi aut eligi possint. Et quia
ad hos Magistros duodecim ordinati sunt ad Consilium Facultatis artium
adhuc octo Magistri ita, ut in Consilio viginti existant, quatenus ^qualitas
emolimentorum seraaretur et pr^iudicialia ^qualiter distribuerentur^
cuique Nationi ex illis octo additi adhuc sunt aliqui Magistri, quo sie
qu^libet Natio haberet quinque personas in Facultate artium.
Pertinent itaque ad Nationero Franconum in Consilio Facultatis
artium hi Magistri quinque subsequentes: Magister GregoriusOunther*'),
Magister Petrus Dhurn^^), Magister Johannes Buchen ^^)^ Magister Summer-
haussen ^'), Magister Michael Rysch de Firnis; ad Nationem Marchitarum
Magister Funck^^), Magister Lindholtz'*), Magister Wejm an ^ ^), Magister
Zcymmerman'^), Magister Joannes Negeleyn de Guntzenhaussen ; ad
') M. 1506: magister Johannes Lindtfaoltz de Munchpergk, utriusque iuris
baccalarius.
*) M. 1506: magister Blasius Funck de Francofordio.
•) M. 1506: magister Joannes Weynman de Francofordio.
*) M. 1506 (A*): magister Georgius Koberer de Summerhausen.
*) M. 1506 (A*): magister Petrus Meyer de Dhuren (Thurn), theol. baccalarius.
^) M. 1506: magister Johannes Pistoris de Buchen.
^ M. 1506: magister Paulus Predekow (Bredekow) de Ruppin.
') M. 1506: magister Ambrosius Lacher de Morssburg (Meersburg) Constanci-
ensis diocesis.
•) M. 1506: magister Joannes Tylingk de Gosslaria.
***) M. 1506: magister Andreas (Nicolaus ist ein Irrlhum) Neydell (oder
Negelin) de Vorcheim.
") M. 1506: magister Fridericus Bopp (Poppe, Pupp) de Saltza.
") Hier fügt Beckmann ein: commoda. Wäre nicht rem oder res besser?
*•) M. 1506: magister Gregorius Guntheri [de Francofordio] utriusque iuris
baccalarius.
'*) Petrus Meyer, s. o.
**) Johannes Pistoris, s. o.
*•) Georgius Koberer, s, o.
*') Blasius Funck, s. o.
^") Johannes Lindholtz, s. o.
'•) Johannes Weyraan, s. o.
»**) M. 1506: magister Matheus Zcymmerman de Francofordio,
Nationem Prutenoram Magister Saltza^), Magister Nicolaus Neydell de
Forchem'), Magister Baltazar Kitteil de Firnis, Magister Ebell'), Ma-
gister Sporn^); ad Nationem Slesitaruin Magister Oosslaria^), Magister
Roppin*), Magister Ambrosius Lacher, Magister Michael de Arc^
draconis, Magister Nicolaos Barteil de Rochlitz.
Post hoc in die Trinitatis ''), placuit domino Rectori et Doctoribus
similem facere in Vniuersitate distributionem, vtpote quod cuique Nation i
Doctorem non haben ti vnus Doctor deputaretur, qui per vit^ suq tempora
debeat de illa Natione censeri irrefragabiliter tarn in prerogantibus quam
pr^iudicialibus. Factum est^) concordi sorte, vt dominus Mathias
Molner ^), plebanus Francofordiensis, Nationi Prutenorum condeputaretur,
Doctor vero Johannes Eberhart de Luckow*^) Siesitarum Nationi, apud
Nationem Marchicam Doctore Plankefelt'^) manente et Doctore Eberhardo
Hallis'^), medico, apud Nationem Franconum. Quae distributio tanquam
^qualitati amica et tranquill itati omnium Nationum accomodata omnibus
placuit et in ipsa statutorum lectione, die scilicet sanct^ Trinitatis, in praxi
est habita.
Vnaquaque Natione suos in electione Consiliariorum, Assessorum et
Judicialium habente, fuerunt itaque electi ad Consilium Vniuersitatis de
Natione Franconum Consiliarii dominus Doctor Hallis^'), Magister Oeorgius
Koberer de Sommerhaussen, Assessor Magister Gregorius Guntheri,
ofücialis, ludiciales Magister Petrus Meyer de Dhurn, predicator, Magister
Joannes Februarii de Bernheim '^); de Natione Marchitarum Consiliarii
dominus Johannes Blankenfeld, Ordinarius, et Magister Joannes Negelin
de Guntzenhaussen, Assessor Magister Blasius Funcke, ludiciales Magister
Jobannes Wejman, Magister Matheus Zcymmerman ; de Natione Slesi-
tarom Consiliarii dominus Doctor Joannes Eberhardt de Luokow, Magister
Joannes Tylingk de Gosslaria, Assessor Magister Nicolaus Bartell de
') Fridericus ßopp, s. o.
*) Andreas Neydell, s. o.
^ M. 1506: magister Jacobus Ebel de Berlin.
*) M. 1506: magister Matheus Sporn de Francofordio.
*) Johannes Tylingk, s. o.
•) Paulas Bredekow, s. o.
^ Trinitatis fiel 1506 auf den 7. Juni. Man sieht, dass sich die Constituirung
der Universität ziemlich langsam vollzog.
') Beckmann itaque.
*) M. 1506: dominus Matheus (Mathias ist ein Irrthum) Molner [Molitoris]
de Brandeburgk, artium magister et canonum doctor etc.
"^ M. 1506: dominus Johannes Eberliart de Lucko, doctor [utriusque iuris].
") M. 1506: Johannes Blanckenfeldt de Berlin, utriusque iuris doctor
ordlDarius.
") M. 1506: dominus Eberhardus Guttenberger de Hallis Sueuie, doctor med
") Eberhardus Guttenberger, s. o.
") M. 1506: magister Johannes Hornung de Meynbernheym.
10
Rochlitz, ludiciales Magister Ambrosius Lacher, matbematicus, de Morss-
bargk, Magister Paulus Bredekow RuppiueDsis; de Natione Prutenonim
dominus Doetor Matheus Möller^), plebanus Francofordiensis, dominus
Magister Fridericus Popp de Saltza, Assessor Magister Baltazar Eittell
Pirnensis, ludiciales Magister Jacobus Ebell, Magister Matheus Sporn.
Die Reihenfolge der vier Nationen im Consil der Artisten-Faeultät
lautet im Decanatsbuche: Marchitae, Francones, SIesitae, Pruteni, und
diese Reihenfolge M. F. S. P^. ist dann in den ersten Decennien auch
bei den Wahlen zum Decanat von der FacuUät als maassgebend betrachtet
worden. Es begegnen nur geringe Unregelmässigkeiten.
Gegen Ende der dreissiger Jahre dringt der Turnus der Rectoribiiitfit
F. M. S. P. ein und verursacht Verwirrungen.
Bei der eben erwähnten Constituirung des Collegium malus war
far die vier Nationen die Reihenfolge M. F. 8. P. wie bei dem Decanat,
bei dem Consil der Artisten-Facultät die Ordnung F. M. P. S. und bei
dem Consil der Universität F. M. S. P. wie bei dem Rectorate. Es ist
wohl nur ein Versehen gewesen, wenn hier an zweiter Stelle die un-'
regelmässige Anordnung F. M. P. S. erscheint, denn sie ist sonst ganz
ungebräuchlich und vor allem von der Facultät selbst niemals angewendet
oder recipirt worden. Und so bliebe denn nur noch zu fragen^ welche
von den beiden andern Zusammenstellungen als die officielle für die
Universität galt. Ein anderer in demselben Buche ^) erhaltener Erlass
des Kanzlers Dietrich von Bülow an die Universität vom Jahre 1509
(die Mercurii infra octauas corporis Christi) giebt darüber Aufschluss.
Es heisst dort : ordinauit ac constituit Reuerendissimus Cancellarius noster
dominus presul Lubncensis^ vti in candelis deferendis ante diuinissimam
eukaristiam amodo non Rectoratus sed Nacionum ordo seruetur
hoc ordine, ut proximo anno futuro sc. 1510 Nacio Prutenorum primo
loco et vicinissimo ad sacramentum cum suis candelis incederet. Quam
insequerentur secundo loco Francones, et hos tercio loco Marchite et
quarto Slesite. Hinc vero ad annum 1511 primi et vicinissimi sacramento
Slesite incederent, hinc Pruteni, hinc tercio loco Francones et quarto
Marchite. Qui eciam Marchite anno deinde futuro 1512 primi et vici-
nissimi sacramento incederent, quos insequerentur secundo loco Slesite,
hinc Pruteni et vltimo Francones. Insuper anno 1513 primi essent
Francones, sequentibus Marchitis, Siesitis, Prutenis, ordinem Nacionum
hoc modo semper obseruando.
Stellen wir hiernach die wechselnde Reihenfolge der Nationen schematisch
fest, so haben wir: 1510 P. F. M. 8., 1511 S. P. F. M., 1512 M. 8. P.
F., 1513 F. M. S. P., d. h. an Stelle der bis 1509 gebrauchten, aber,
^) Oder: Molner (Molitoris), s. o.
*) Acta Rectorum, fol. 33.
II
wie sich au8 der Nothwendigkeit des Erlasses ergiebt, aDgefochtenen
nach dem jedesmaligen (halbjährigen) Rector sich richtenden Reihenfolge
tritt schon von 1510 ab, wie deutlich zu ersehen ist, aus dem Wechsel
der jedesmal ftlhrenden Nation die von dem augenblicklichen Rectorate
unabhängige Normalfolge F. M. 8. P., d. h. der bei der Rectoribilität
geb4uchliche Turnus, hervor.
^ Die erste Wahl zum Decan erfolgte am 23. April, am Tage des Ji^
Ihl. Georg, für später wurde der Normaltag der Wahl für das Sommer
Semester der Sonnabend vor St. Georg. Der Sonnabend vor dem Feste
des hl. Adalbert (23. April), der 1524 und 1535 als Wahltag genannt
wird, ist damit identisch. £ine kleine Abweichung von der Regel
geschah 1512, wo die Wahl schon am Sonnabend vor Euphemia
(13. April) vorgenommen wurde. Für das Winterhalbjahr wurde ebenso
der Sonnabend vor St. Hedwig (15. October) die Regel/^Das Fest des
hl. Gallus (16. October), nach dem 1518 der Wahltermin bezeichnet
wird, ist damit gleichbedeutend. 1537 und 1538 findet man als Herbst-
wahltermin den 14. October. Die Wahlen zum Reotorat pflegten an
beiden Terminen den Decanatswahlen zu folgen, und zwar ipso die
sancti Georgii und ipso die sancti Galli. Der neue Decan gehörte bei
der Rectorwahl statutengemäss ^) zu dem letzten engeren Ausschuss der
drei Doctoren oder Magister von den drei Nationen, die nicht zum
Rectorat heranwaren ^(ut de essentia electionis in sua Natione semper
existat), durch deren Votum der neue Rector bestimmt wurde. Man
könnte hierin mit einen Grund sehen, weshalb der Turnus der Nationen
bei der Rectoribilität und der bei dem artistischen Decanate principiell
verschieden waren.
Der übliche Modus der Wahl des Decans war der, dass analog dem
letzten Scrutinium bei der Rectoratswahl^ aus den Magistern der vier
Nationen mit passivem Ausschluss der Nation, die zum Decanate an der
Reihe war '), durch das Loos drei Magister als Wähler des Decans
ausgesondert wurden. Zum ersten Male wird dies 1513a ausdrücklich
gesagt :y/^x quatuor Nationibus per sortem deputaii sunt tres Magistri,
qui concordi voto et canonice in Decanum Facultatis areium elegerunt" etc^ '
Sonst heisst es gewöhnlich nur: concordi voto Magistrorum quatuor
Mationum in Facultate artistica canonice ac rite electus est'' etc.
Wie es einmal, 1510 a, vorgekommen, dass der Decan der Juristen-
facultät, 1518 der Decan der Theologen und 1537 b der Decan der
') Vergl. die Universitäts- Statuten von 1510.
^ Vergl. hierzu noch aus späterer Zeit G. Kaufmann, Die Geschichte der
deutschen Universitäten II, 66, Anmerkung 1.
^) Vergl. die Wahlbestimmungen der Universitätsstatuten von 1510, die wohl
unverändert aus den ersten, verlorenen Statuten von 1506 obemommen sind.
12
Mediciner zugleich Rectoren wurden, so ist es später, 1573 a, einmal
geschehen, dass der philosophische Decan Matthaeus Host zum Bector
erwählt ward.
Wie wir angegeben haben, sollten die Decane halbjährig wechseln,
es hing wohl mit dem Rückgange der Universität zusammen, dass von
1522 an die Decanate die Neigung zeigen, halbjährig zu werden: wenn
keine Promotionen in Aussicht standen, schenkte man sich wohl wie im
Winter 1516/17 die Wahl eines Decans ganz.
Für die Vornahme der Promotionen bedurfte man bei den
Magistranden wegen der Ertheilung der Licentia der Mitwirkung des
Kanzlers, dieser liess sich jedoch fast stets hierbei von einem Vice-
kanzler vertreten. Der erste Vicekanzler 1506 a war, „per Theodoricuiu
de Bulo, Lubucensis ecclesie presulem. . . FrancofordiensisAchademie Con-
seruatorem vnicum, speciali gratia electus'^, der erste Decan M. Johann
Lindholz. Aber während in Wittenberg der erste Kanzler Ooswin von
Orsoy, Praeceptor des Antoniterklosters in Lichtenberg, den ersten
Rector Martin Polich von Meilerstadt zum stfindigen Vicekanzler bestellte,
erfolgte in Frankfurt die Aufstellung eines Vicekanzlers im Anfange
stets von Fall zu Fall, nämlich immer, wenn eine Promotion von
Magistern in Aussicht stand. In unserm Zeiträume ist nur 1522a ein
Vicekanzler nicht nachzuweisen und 1532 ist er aus Versehen im
Decanatsbuche weggelassen worden. Einmal, 1519 b, ist der Decan
wieder zugleich Vicekanzler, eine Functionszusammenstellung, die 1543 b
sich wiederholt und von 1545 a feststehende Einrichtung wird. Die
Vicekanzler unseres Gebietes sind: 1506a/b Johann Lindholz (zugleich
Decan), 1507 b Petrus Meyer de Dhurn (Thurn), 1508 b Georg Koberer
aus Sommershausen, 1509 b Paul Bredekow aus Ruppin, 1510 b Blasius
Funck aus Frankfurt, 1511b Johannes Pistoris aus Buchen, 1512b,
1514, 1515a Johann Lindholz, 1517b Wieprecht Schwab aus Buchen,
1518 b Johann Menckel aus Velburg, 1519 b derselbe (zugleich Decan),
1520 b Johann Nägelein ans Guntzenhaussen, 1522 a deest (vielleicht
versah der Kanzler sein Amt selbst), 1522 b Johann Nägelein, 1524 a,
1525 a Johannes Pistoris, 1527 a Johann Nägelein, 1529 a Heinrich
Eggeling aus Braunschweig, 1532 deest (aus Versehen), 1534 b Johann
Lindholz, 1537 b Caspar Marsilius aus Liegnitz, 1540 a Joachim Zieren-
berg aus Danzig.
Das zum ersten Male im Wintersemester 1508 und dann weiter erwähnte
Decret des Kanzlers Dietrich von Bulow, wodurch der jedesmalige Decan
bevollmächtigt wurde, den Licentiaten der Artes in einem Acte die
Magisterinsignien zu ertheilen, ist dem Wortlaute nach nicht bekannt.
Ebenso das, wonach im Sommer 1509 alle Baccalaureanden unter dem
Decan Paul Bredekow aus Ruppin determinirten.
13
Die Frankfurter Universitftt hatte nicht wie die Wittenberger, die
sich nach dem Huster von Bologna darin richtete*), ständige Reformatoren
(nach der Reformation vom 9. September 1540 hatte Frankfurt vier
Superintendenten, aus jeder Facultät einen'), darum ist es interessant,
zu beobachten, dass doch der erste Rector Konrad Wimpina auch später-
hin noch wie eine Autorität in Universitätsangelegenheiten betrachtet
wurde*). Ais die Universität schwer unter den „geschwinden Zeit-
läaften^' litt, fühlte sich 1523 a die artistische Facultät zu folgendem
charakteristischen Beschlüsse veranlasst: Sub cuius (Martini Oirbigk
Haynouiensis) Decanatu die Martis post Petri et Pauli ferias (30. Juni)
vnanimi omnium consensu tum eonsilio egregij D. Wimpine decretum
est, ipsa cogente temporis racione, vt inpresens statuta (que de leccionibus
complendis, circulis examinandis, iuramentis hactenus mordicus seruata
erant) accommodarentur temporibus presentibus, vnde et loco repeticionum
temtamen iterum placuit, quod in profesto seu vigilia visitationis Marie
(1. Juli) primum cum Baccalaureandis attentatum est. Die Statuta, auf
die hier Bezug genommen wird, sind Übrigens nicht bekannt, da alle
älteren Statuten der Artisten mit Ausnahme der für das CoUegium maius
geltenden verloren gegangen sind.
Wenn bei den Promotionen bisweilen ein recht grosser Raum
zwischen dem Baccalaureat und dem Magisterium liegt ^), so erklärt
sich das meistens daraus, dass die Betreffenden inzwischen irgendwo
eine Stellung als Schulmeister, Unterlehrer, Stadtschreiber etc. übernommen
hatten, in Frankfurt fällt es auf, dass zjiweilen eine recht lange Zeit
zwischen der Immatriculation und dem Baccalaureat verfloss, so" ist
z. B. der 1506 inscribirte Bernhard Rottermund aus Frankfurt erst
^} Christoph Scheurl schrieb am 5. Januar 1509 (Briefbucfa, ed. Soden und
Knaake, I, 55) an Wolfgang Polich: „Faciem reipublicae nostrae litterariae muta-
viinas, more Bononiensis omnem potestatem ad doclores reformatores rcdigentes."
Näher liegende deutdche Analogien bei G. Kaufmann, Die Geschichte der deutschen
UnlYersitäten II, 120.
•) VergL E. Friedlaender in Forschungen zur ßrandenburgischen und
Prenssischen Geschichte, VIII, I, 219. Das Datum 14. September 1542 dieses
Actenstflcks der Visitation halte ich für unrichtig, wahrscheinlicher ist das
Jahr 1541.
') Als am 27. Januar 1509 der erste Syndicus Laurentius Schreck von der
Universität gewählt worden war, wurde er von dem Rector Matthaeus Molner und
Konrad Wimpina dem Kanzler präsentirt Acta Rectorum, 28b.
*) So ist z. B. der im Jahre 1506 immatriculirte und im Februar 1509 zum
Baccalaureus promovirte Sebastian Ulrich aus Hirschberg erst am 28. Mai 1527
Magister geworden.
14
1520 und der 1509 b eiogetragene Balthasar Hundertmark aus Prankfurt
erst 1521 Baccalar geworden. Die Erklärung für die lange Pause ist
wohl darin zu suchen, dass die Itnmatriculation hier schon im Knaben-
alter geschehen war. Erst später, etwa von 1532 ab, schrieb man in
der Matrikel zu solchen Kinderstudenten: non iurauit. Eine zu kurze
Frist liegt 1526 bei Heinrieh Barsohampe aus Hamburg zwischen dem
Baccalaureat und dem Magisterium vor; er erlangte septimo Idus
Augusti (7. August) das Baccalaureat, und im Wintersemester, nachdem
sich im Herbste die Universität wegen einer Seuche zerstreut hatte, von
den zurückgebliebenen Magistern, „qui tarnen, ne nihil agerent, famamque
adhuc ezistentis Vniuersitatis roordicus quasi retinerent, Baccalaureum
Henricum Barschampe Hamburgensem in Magistrum promouerant."
Als Examentermine erscheinen ursprünglich im Sommersemester
für Baccalaureanden Pfingsten und Michaelis; im Wintersemester pflegten
die Dispensationen für Magistranden von Vigilia Thomae bis Innocentum
(21. bis 28. December) zu liegen, und daran schlössen sich Tentamen
und Examen. Baccalaureanden wurden im Winter im Februar oder
März examinirt. Später sind jedoch die Termine nicht ängstlich inne-
gehalten worden. —
Den Schluss für diese unsere Vorbetrachtungen mag eine schematische
Zusammenstellung bilden, die über die Dauer der Decanate, den Turnus
der Nationen, die Reihe der Decane und die Zahl der Magistranden und
Baccalaureanden übersichtlich Auskunft giebt. Bei den Decanen ist zu
beachten, dass recht viele Magister, die durch Examina und Grade in
die höheren Facultäten übergegangen waren, doch Mitglieder der
Artistenfacultät blieben'). Sehr lehrreich für die Abschätzung des
Gedeihens oder Zurückgehens nicht nur der Artistenfacultät, sondera der
ganzen Universität sind die schwankenden und dann allmählich stetig
rttckwärtsschreitenden Zahlen der Promovenden, besonders der
Magistranden. Die zwölf Magistranden von 1506 a gehören eigentlich
zu 1506 b»).
^) So findet man z. B. den Licentiaten der Theologie Johannes Pistoris aus
Bachen noch 1522 a als Decan und noch 1524 und 1525 als Examinator und Vice-
kanzler; der Doctor utriusque iuris Heinrich Schwarz aus Mölln bei Ratzeburg ist
1532 und 1533 Examinator bei den artistischen Prüfungen; der Licentiat der
Medicin Ambrosius Lacher ist 1535 noch einmal Decan,
■) Vergl u. d. Text.
15
No.
s
s
OD
a
o
D e c a n e
Magie trän-
den
Baccalau- 11
reanden |
1.
1506a
M.
Johaii Liidhob ans Mflicheberg, A. M., u. i. B.,
1509 b u. i. Dr., 1518 Pfarrer in Frank-
furt t 1535 .
12
19
2.
1506b
F.
Petras Meyer aus Thara, A. M., tb. B. form.,
1508 theol. Dr., Plebanus in Dettelbaeh
et Vicarius 8. Udalrici in Würzburg .
0
18
3.
1507a
S.
Nlcolaas Barthel ans Rochlltz, A. M. th. B.,
1514a th. Lie
0
109
4.
1507b
P.
1. Johaan Negeleln ans GanIzenhanseD, A. M.
1508a
M.
t 1539
14
42
5.
Blasios Funek ans Frankflirt, A. M., th. B. form.,
1509 th. Dr. Goneionator Francofordi-
anus. t 1515
0
37
6.
1508b
F.
Petras Elbla aus Coistanz, A. M., med. B. .
8
36
7.
1509a
S.
Paolos Bredekow aos Kuppln» A. M., 1514a
•
i. u. Lic.^ Ecciesiae collegiatae Tanger-
mundensis Ganonicus
0
20
8.
1509b
P.
Gregorlns Kopp ans Kalbe, A. H., med. B. .
6
15
9.
1510a
H.
Matthaeus Zimmermann aus Frankfurt, A. M.,
später med. Dr
0
0
10.
1510b
F.
I. Johann Pistoris aus Buchen, A. M., th. B.
form. 1513 a th. Lic. f 1526 . . .
2
8
11.
1511a
8.
I. Ambrasitts Lacher ans Meersburg, A. H.,
1506 decretorum B., 1522 med. Lic.
1511b
P.
+ 1540
0
16
12.
Bernhard Piluckritter ans Forehhelm, A. M.,
th. B. form. 1514b th. Lic. f 1516 •
6
3
13.
löl2a
M.
Franz Kransse ans Frankfurt, A. M., th. B. form.
1512b
F.
1514a th. Lic
0
13
14.
I. Johann Menckel aus Yelbnrg, A. M., 1515a
• %^
th. B. form, f um 1524
3
7
15.
151da
8.
Fabian Funck aus Haynau, A. M., u. i. B.,
1514b u. i. Lic. 1511 Secretär der
Universität
0
20
16
No.
»4
s
QQ
a
o
'S
D e c a n e
Magistran-
den
Bacoalaa- 1
reanden |
16.
1513b
P.
Simon Spilner tos Drossen, A. H., th. B. .
0
7
17.
1514a
M.
GregorlHs (MtitlDj) Lindholz ans Mflncheber^,
1514b
F.
A. M
0
13
18.
Wleprecht Schwab ans Buchen, A. M. 1518
Secretär der Universität. Später i. u. Dr.
5
21
19.
1515a
S.
II. Paul Bredekow ans Rnppln, A. M., u. i. Lic.
0
27
20.
1515b
P.
I. Ambroslus Hoffenann ans Marlenbnrg, A. M.
8
12
21.
1516a
M.
I. Geor^lns Creblclns (Engelhard) Croellianns
ans Frankfurt, A. M. Später vielleicht
th. Lic
0
22
22.
löl6b
Kein Decan gewählt. Seuche ....
—
—
23.
1517a
M.
ir. Georgitts Creblclns Croellianns etc. . . .
0
14
24.
1517b
F.
IL Johann PIstoris aus Buchen, A. M., th. Lic.
4
0
25.
1518a
S.
I. Matthias Fnnck aus Haynau, A. M. . . .
0
22
26.
1518b
P.
II. Simon Splitter aus Drossen, A. M., th. B.
form
7
8
27.
1519a
M.
L Andreas HoAiann ans LIebenthali A. M.,
1519b
F.
+ 1549
0
2
24
28.
IL Johann Menckel aus Velhurg, A. M., th. B.
13
29.
1520a
S.
IL Matthias Funck aus Haynau, A. M. . . .
0
33
30.
1520b
P.
IL Ambroslus Hoffemann aus Marlenbnrg, A. M.
4
8
31.
1521a
M.
Antonius Paschedach aus Brandenburg, A. M.
0
25
32.
1521b
—
Kein Decan gewählt
—
^^^^
33.
1522a)
M.
IIL Johann PIstoris aus Buchen, A. M., th. Lic.
3
10
34.
1522bi
F.
Vicedecan Johann Menckel aus Yelbnrg, A. M.
1
3
35.
1523a)
S.
Martlnus Girbig aus Haynan, A. U., später
i '
7
36.
1523b|
1524a)
1524bi
P.
med. Dr
io
i:
3
37.
38.
IL Johann Negeleln aus Guntzenhausen, A. M.
1
2
39.
1525a)
M.
I. Nlcolans Meissner aus Frankfurt, A. M.,
i °
0
40.
1525b|
1523 Secretär der Universität. . . .
h
0
17
No.
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6
00
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9 C
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41.
42.
43.
44.
45.
46.
47.
48.
49.
50.
51.
52,
53.
54.
55.
56.
57.
58.
59.
60.
61.
62.
63.
64.
1526a
1526b
1527a)
1527b(
1528a j
1528b
1529a
1529b
1530a
1530b
1531a
1531b
1532a|
1532bi
1533a)
1533b I
1534a)
I534b|
1535a
1535b
1536a
1536b
1537a
1537b
F.
8.
P.
M
P.
M.
F.
S.
P.
F.
M
8.
Gregorias Telesinns (Tliisdi) aus flirsehberg,
A. M. 1527 bumanioris litteraturae pro-
fessor. t 1537
Vacat. 8euche. NothezameD ....
U. Andreas Hoffnano aos Liehenllial, A. M. .
Vacat
I. Jodoeus Willldillis aus Rdssel, A. M., Graecae
linguae professor. 1540 med. Dr. f 1552
Vacat
flelarleh Eggeling aos Brausdiweig, A. M.,
1536 b med. Dr. f um 1556. Gaoonicus
in Halberstadt
Vacat
Vacat
Vacat
Vacat
Vacat
II. Jadoeas WllUdiius aus Rftssel, A. M. . .
Vacat
II. Nicolaos Melssoer aus Fraokhrt, A. M. .
Vacat
?
I. Caspar Marslllos aos Liegoltz, A. M., 1537 a
i. u. Lic. t Pastor in Kottbus 1559 .
IL Anbroslos Lacher aos Meersborg, A. M.,
med. Lic
L Joadtim ZIereoberg aos Daozig, A. M., 1545
med. Dr. 1547 Phjsicus in Kolberg .
I. Matthaeos Host aus Wllnersdorf bei Berlin,
A. M. t 1587
I. Caspar Scoltetl (Scholz) aos Liegoiiz, A. M.,
u. i. B., später Lic
Jacobus Jodscus (Jockisch) aus LiegoliZy A. M.
0
1
3
0
0
3
0
0
0
0
0
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«^ 5
65.
66.
67.
68.
69.
153da
P.
1538b
F.
1539a)
M,
1539bi
1540a
8.
Name unbekannt
II. Caspar Marsiltas aus LIegiltz, A. M.,
1. u. Lic
Werner Elerdes aus Brannschweig, A. M., später
Prediger in Stade. Seuche
I. Johann HoAiann ans Liebenihal (oder Be-
fersdorf), A. M., Prof. hebr. linguae.
t 1563
0
0
( 0
0
6
0
0
O
DieDecanate 1527 a/b, 1528a/b, 1529a/b, 1532a/b, 1533a/b, 1534a/b
sind thatsftchlich als ganzjährig aufzufassen. Ich habe sonst nur da, wo
die Decanate als das Jahr durchdauernd im Text selbst angegeben sind,
oder wo das aus den Promotionsterminen hervorgeht, in der Uebersicht
die Ganzjährigkeit zum Ausdruck gebracht. Für den Sommer 1534
darf man wohl annehmen, dass auch schon fUr dieses Semester Caspar
Marsilius Decan war, es ist blos nicht ausdrücklich im Kopfe aus-
gesprochen.
Es folgt nun der Text des Decanatsbuches. Für das Verständnias
des Abdruckes ist noch zu bemerken, dass bei den Namencolonnen
die linke das Original (einschliesslich der cursiv gedruckten späteren
Nachträge) wiedergiebt, während die rechte Controldaten aus
der Matrikel und anderen, auch fremden Universitätsquellen bietet.
Annus AccLdenUae L
DecanuB L
Anno domini millesimo quingentesimo sexto die vigesima tercia
mensis Aprilis ante Vniuersitatis Francofordiensis intronisationem, facta
conuocatione omnium Magistrorum dicte Vniuersitatis apud reueren*
dissimum dominum dominum Theodoricum de Bulo, Lubucensis
ecclesie presulem ac eiusdem Vniuersitatis Conseruatorem *) dignissimum,
et Gonradun[i Wimpinam de Buchen, sacre theologie professorem,
Achademie quoque antedicte principem ac primum Rectorem benemeritum,
ceterosque dominos, quorum mandato ac commissione sub salute con-
^) Es ist auflfallend» dass hier Dietrich von Bülow nur als Conservator, nicht
auch als Kanzler bezeichnet wird.
19
scieoiie dicte Vniuersitatis MagiBtri ad domum fratrum calendarum^)
pro primi Decani eleclione profecti, habito maturo consilio ac delibe-
ratione pro tali electione, canonice ac rite elegerunt Magistrum
Johannem Lintholtz de Moncbeberg, vtriusque iuris Bacca-
laureum, quem sie eleclum ac canonice promulgatum magna solemnitate
dictis dominis in presentia plus quam ducentorum suppositorum in curia
domini gratiosi astantium confirmandum presentarunt. Cui, ut tunc
conOrmato, condeputati sunt viginti ex quatuor Nalionibus pro Consilio
Facultatis Magistri. Ex NaUone Marchitica,
Ex Natione Marcbitarum :
(Joannes Lintholtz de Moncheberg,
Dr, tu. Doctor decretorum.
Biasius Funck Francofordiensis.
Joannes Negelein de Euntzenhausen.
Joannes Weymann Francofordiensis.
Mattheus Tzimmerman Francofor-
[ diensis. Dr, Medieine,
De Natione Franconum:
Gregorius Guntheri. Francofordiensis.
Doetor juris ponlificij,
S ] Petrus Meyer de Thurn.
'§)] Joannes Pistoris de Buchen.
OB 1
S / Georgius Koberer de Sommerhusen.
Michael Risch de Pirnis.
De Natione Siesitarum:
Michael de Arce draconis.
Nicolaus Bartel de Rochelitz.
Joannes Tiiing de Goslauia. (!)
J ] Paulus Bredeko de Reppin.
j Ambrosius Lacher, mathematicus.
]) praedixU.
De Natione Prutenorum:
iFriedericus Poppe de Saltz.
Baltazar Kittel de Pirnis.
Jacobus Ebill de Berlin.
Andreas Negelin de Forchen.
Mattheus Sporn Frankfordiensis.
Das „Doctor decretorum^^ ist un-
richtig, Lindholz war nach Aus-
weis des juristischen Decanats-
buches Doctor iuris utriusque.
M. 1 506 : m. J. Nagelen de Guntzen-
hausen.
M. 1506: m. J. Weynmann de F.
') Kalandsbrflder. Die Universität
Bruderschaft.
M. 1506: m. G. G. utriusque iuris
baccalarius de Francofordio.
M. 1506: m. P. M. de Dhuren.
M. 1506: m. Gregorius (!) K. de
Summerhausen. A^ Georgius.
M. 1506: m. M. de Arce Draconis.
M. 1506 : m. N. Bartell de Rochlitz.
M. 1506: m. J.Tylingk deGosslaria.
M. 1 506 : m. P. Predekow de
Ruppin.
M. 1506: m. Amb. Lacher de
Morssburg (Meersburg) dioc.
Constanciensis.
M. 1506: m. F. Boppe de Saltza.
M. 1506: m. J. £bel de B.
M. 1 506 : m. A. Neydell de Forcheim.
erhielt später das Vermögen dieser
2*
iö
Temtamen priuatum celebratum est ad festum ascensionis Domini^)
Temtatores eiosdem:
Nicolaus RocheKtz.
Nicolaas Barthel de Rochlitz.
a j Blasius FuDgk.
^] Fredericus Pupp de Saltz.
'^ \ Paulus Bredeko de Rupin.
Examen primum celebratum est ad festum Penthecostes.')
Examinatores :
u l Nicolaus Rochelitz.
a>
« j Blasius Funck.
^1 Mattheus Sporn.
'^ ' Blichael Riss de Firnis.
Cum
Decano.
Baccalauriandi eiusdem:
1. Leonardtts Gresser de Schwobach.
2. Jaoobus Richart de Buchen.
M. 1506: L. Grosser de S.
M. 1506 : J. Reichart de B. famulus
rectoris.
M. 1506: A. Stompff de B.
M. 1506: E. Gninsfelder de B.
3. Adam Stump de Buchen.
4. Erasmus Orunfelder de Buchen.
5. Joannes Mekelein de Wellerssdorff. M. 1506: J. Menckell de Feldorff,
später stets: de Yelbarg.
6. Leonardus Gomestoris de Heustadt. M. 1 506 : L. Frass de Hoechstet.
Examen seoundum celebratum est ad festum exaltationis s. Crucis. ')
Examinatores :
u I Nicolaus Rochelitz.
« j Blasius Funck.
0^] Mattheus Sporn.
^ l Michael Ris de Firnis.
Cum
Decano.
Baccalariandi :
1. Baltazar Biber de Vuldaw.
2. Petrus Federauff de Hallis.
3. Gregorius Kepnitz de Leisnik.
4. Vdalricus Hütten de Buchen, poeia
5. Gregorius Martini de Monchberg.
6. Jacobus Scholtz de Franckfordis.
7. Joannes Bobaw de Francfordis.
Leipzig 1504 b: P. Wederoff de
HaUls.
M. 1506: G. Kitzlngk de L.
Als Decan 1514a Gregorias Lind
holz genannt.
M. 1506: J. Bubonis F.
•) 21. Mai. «) 31. Mai. ») 14. September.
21
6. Albertus Glindel de Stettin.
M. 1 506 : A. Gebinden de S. Doch
kann dort auch Gelinden gelesen
werden. A^: Glindemann. In
Rostock 1501b: Albertns Glind
de Stettin.
M. 1 506 : J. Gross de Brunsswigk.
M. 1506 : J. Libalt deD. A* ; Libolt.
M. 1506: y. Nicolai de Barchwitz.
9
9. Joannes Orote de Bruntzweig.
10. Joannes Lubolt de Drossen.
11. Andreas Arnt de Blesouia.
12. Valentinus Jeschke de Parchewitz.
13. Petrus Nicolai de Schwetia.
Vicecancellarius per reuerendissimum in Christo patrem dominum
dominum Theodoricum de Bulo, Lubuoensis eoolesie presulem dignissi*
mum, Francofordiensis Achademie Conseruatorem vnicum ^), speciali
gratia electus
Magister Joannes Lintholtz deMonchberg, vtriusque iuris
Baocalaureus.
Tentamen priuatum Magistrandorum celebratum est ad festum
Egidij^ ante principales Magistrandorum sessiones.
Temtatores:
Nicolaus Rochelitz. Nicolaos Barthel.
Petrus Meyer de Thurn.
«'/Joannes Negelin de Kuntzenhusen.
Baltazar Kittel de Pirnis.
Dispensatio prima Magistrandorum facta est in vigilia Thome,')
rltima Ycro in die Puerorum/) et die sequenti exorsum est temtamen
eorundem cum examine sequenti.
Examiuatores :
! Vicecancellarius.
Paulus Bredeko de Rupin.
Georgius Koberer de Summerhusen.
Joannes Negelin de Kuntzenhusen.
Mattheus Sporn Francfordiensis.
Magistrandi:
1. Wolffgangus Redorffer Oanonicus
ecdesieFurstonwaldensis. Doctor
JuriM potUifidj, ohijt. Anno 1559
2. Michael Michelis de Oedano.
3. Simon Martini de Monchberg.
M. 1506: W. R. de Herzogkaurach.
In A ^ ist er oanonicus Lnbncensis
genannt , gleichbedeutend mit
Fürsten waldensis. Leipzig 1 488a :
W. Reddorffer deHertzogawerach.
In der Matrikel nicht festzustellen.
^) Das „vnicas" ist nicht bedeutungslos. *) 1. September. ') 21. Döcember,
Thomas ap. *) Innocentum: 28. December. Nach diesen beiden Daten
gehört dieses erste Magisterexamen also eigentlich in das Winter-
semester 1506/7.
22
4. Petrus Elbia de Constantia.
5. Gregorius Koppen de Kaluis.
6. Bernhardus Pioohrichter de Furchen.
7. Conradufl Ottonis de Buchen.
8. Joannes Spangeberg de Stolberg.
9. Achatius Andree Kretschmer de
Wratislauia.
10. Joannes Junckling de Elbang.
M. 1506: P. Elblein de C. bacca-
larius Lipsensis. Leipzig 1497b:
P. Elble de CSonsUt (f).
M. 1506: G. Koppe [Kopp] de K.
baccalariuB. Leipzig 1500 a: 6.
Koppe deK. Wittenberg 1502.
M. 1 506 : B. Pflugkritter de Forch-
heym. Leipzig 1501a, Witten-
berg 1502.
Leipzig 1500 b: C. Otthe de Ba-
cheym.
11. Henricus von Aschen de Schwetia.
12. Magnus Eroldi Nurbeia.
M. 1506: Johannes Genckellein de
Elwang. Leipzig 1497b: J. 6en-
kelingen de Elwangen.
Kölner Baccalaorens. M. 1506:
Henricus von Asken de Suecia,
in A^ de Findlandia. Rostock
1505b: H. van Asken deAbonw.
M. 1506: Magnus Horaldi de
Swetia.
1506.
Anno Doroini millesimoquingentesimosexto Sabatho ante festum
Sancte Hedwigis^) ex consensu Magistrorum de quatuor Nationibus
electus est in Decanum Facultatis arcium venerabilis vir Magister Petrus
Meyer deDhurn, sacre theologie Baccalaureus formatus, plebanus in
Detelbach*) et vicarius Sancti Vdalrici in Wirzburg, Collegiatus Vniuer-
sitatis. Ex Natione Franeonica,
Ann. 1507. Acad. IL
Temtamen Baccalauriandorum celebratum est ad dominicam Sep-
tuagesime.')
Tentatores:
Paulus Bredecko deRupin.
[Georgius Koberer de
Sumerhaussen.
«^ I Joannes Weymann de
/ Franckofordis.
'Michael Risch de Birnis.
Cum
Decano.
*) 10. October.
«) Hiemach ist bei Friedlaender 2, B 12, die Note fälschlich zu M. Johannes
Pistoris de Buchen gesetzt. In A^ fehlt die Note, dort steht nur theologie
baccalarius. ") 31. Januar, auch „D. circumdederunt me" genannt.
23
Examen Baccalauriandorum celebratum est in die Cinerum.^)
Examinatores:
Cum
Decano.
i Paulus Bredeeko de Rupy n.
Baltasar Kittel de Pyrnis.
Joaones Wejeman de
Franckofordis.
Michael Rische de Pirnis.
Baccalauriandi :
1. Caspar Stenbauß de Pirnis.
2. Arestoteles Zerhauff de Wompina.
3. Wendelinus Hauck de SchipS.
4« Steffanus Jorij de Dreßen.
5. Joannes Seiler de Delicz.
6. Henricus Ruger de Gulmbach.
7. Blasius Muekemn de Dolen.
8. Joannes Huttig de Strinez.
9. Wolffgangus Anst de Kesserberg.
10. Petrus Hartwick de Jutterbock.
11. Paulus Daborsen de Perleberg.
12. Bnrckardus Laurencij de Franc-
kordis (!)
13. Petrus Heyße de Stetyn.
14. Oregorius Kruger de Cottbuß.
15. Laurencius Schuhes de Treuprisna.
16. Georius Schräm de Wratislauia.
17. Leoarndus^l) Kreczmer de Sorauia.
18. Joannes Bick de Budyssyn.
*) 17. Februar.
M. 1506: A. Zerhaffe de Wimpina.
Leipzig 1505 b: A. Zcirhawif
de Wympina.
Leipzig 1505 b: W. Hawck de
Schoepif.
M. 1506: S. Georgii de Dresden.
M. 1506: B. Meckeren de Dein.
Leipzig 1505 a: B. Meckeren de
Dolen.
Leugnete später in Leipzig sein
Baccalaureat ab. Archiv für
Litteraturgeschichte XII, 362.
M. 1506: W. Angst (im Druck 5,
A 27, unrichtig: Angst) de
Keysersberg (Wolfgangus An-
gustus).
M. 1506: F. Hertwigk de Qutter-
bogk.
M. 1506: P. Dobertzin de Berle-
bergk. Rostock 1504 b. P. Du-
bertzynn de Perlebergh.
M. 1506: B. L. de Francofordio.
M. 1506: P. Hersse de Stetin.
So falsch im Druck für Heisse.
A * : Heyse. In Rostock 1504b:
P. Heyse de Stett3m.
M. 1506: L. Sculteti de Prisna,
Lies Leonardus K.
24
Ordo Magie trorum, sub quibus determinatterant:
Sub Decano determinauerunt Wolffgangus Angst de Kessersberg,
Joannes Huttig de Strinez et Blasius Muckernn de Dolen.
Sub venerabili viro Magistro Joanne de Ooslana determinauerunt
Gregorius Scram de Wratislauia, Leonardas Kreozmer de Sorauia,
Gregorius Gruger de Gottbuss.
Sub venerabili viro Magistro Joanne Pistoris de Buchen deter-
minauerunt Arestoteies Zerhauff de Wompina, Wendelinus Hauck de
Schipfif, Steffanus Jorij de Dresen, Gaspar Stenbauß de Firnis, Henricus
Buger de Gulmbach, Joannes Seiler de Delicz.
Sub venerabili viro Magistro Joanne Wyeman de Franckofordis
determinauerunt Burckardus Laurenoij de * Franckofordia , Laurencius
Schuhes de Treweprisna, Paulus Dabersein de Perleberg, Petrus Hejße
de Stetjn, Petrus Harthwick de Jutterbock.
Sub venerabili viro Magistro Paulo Bredecko de Rupyn deter-
minauit Joannes Bick de Budissen.
Anntis Acadetniae 11.
Christi 1507.
Anno domini septimo supra millesimum et quingentesimum Sabbatho
ante festum sancti Georgij^) canonice ac rite electus est in Decanum
Facultatis artistie^ venerabilis vir Magister Nicolaus Bartell de
Roc blitz, sacr^ theologi^ Baccalaureus. Ex Natiane SMesitica.
Tentatores ad examen Penthecostes:^)
I Paulus Bredekow deRuppin.l
Joannes Koberer Sommer-/ Lies: GeorgiuB.
hausensis. l ^°^
Baltasar Kitteil de Firnis. [ ^"™
Mattheus Gzjmmerman ] ^^^^^^
Francfordiensis.
Examinatores :
^ l Paulus Ruppin. Bredekow
« 1 Joannes Buchen. Pistoris.
a^] Baltasar Kittel de Firnis.
'^ \ Matheus Zcjmmerman.
Sub quibus determinauerunt Baccalaureandi post admissionem et
presentätionem, sequitur nunc. Indicatque numerus singulis Bacca-
laureandis prescriptus, quotus in ordine fuerit ac mansurus sit.
Sub venerabili viro Magistro Nicoiao Bartell etc. Decano deter*
minauerunt scripti in tergo folij:
>) 17. April. «) 23. Mai.
25
Nicolaus Scheptz de Lewenbergk.
Joachimos Czirisß de Hirßpergk.
e
Jacobus Hocher de Lobben.
M. 1 506 : N. Schopps de Lembergk.
M. 1506: J. Rochher de Loben.
In A*: Hochler.
M. 1506: H. Lobel de F.
M. 1506: T. Gotsch de G.
M. 1506: G. Boldicke de K.
M. 1506: G. Wilke de G. pauper.
Jacobas Snaßenbach de Hirßbergk.
HieroDimuB Lobell de Fridelant.
Sub venerabili Magistro Joanne Lindholtz:
Martinas Lucko de Franckfordia.
Paulus Lutgebeker de Konigßbergk.
Joachim Gobell de Konigsbergk.
Thomas Götz de Outterbogk.
Georgius Boldeke de Konigßbergk.
Gregorius Willeke de Granßoe.
Hartinus Gabrielis de Frienwaldis.
Petrus Pauli de Schiwelbejn.
Sub venerabili Magistro Kittel de Firnis:
Albertus Deutzschman de Regiomonte. M. 1 506 : A. D. de Gdano« In A^
richtig: de Monteregio.
Sub Magistro Joanne Pistoris de Buchen:
Wipertus Seitz de Buchen.
Conradus Stoltz de Heidikenn. M. 1506: C. S. de Hedickenn.
Gristoferus Libenaw de Naustadt.
Sub Magistro Joanne Negelen de Guntzenhausen :
Martinus Mejer de Stargardia.
Georgius Aderpull de Pritzwalk.
Sub Magistro Petro de Dhurn:
Nicolaus Konigk de Egra.
Sub Magistro Paulo ^) de Ruppin:
Joannes de Haugwitz.
Sub Magistro Joanne Weynman:
Valentinus Wendt de Lantzbergk.
Sub Magistro Ambrosio^ de Merßburgk:
Fabianus Hau de Brux. M. 1506: [Ürbanns] F. H. de Pritxs.
Fälschlich nnter den Prateni. In
A^ unter den Slesitae. Leipzig
1505 a: F. Hane de Brox.
Tentatores ante examen Michaelis') sub Decanatu eiusdem Magistri
Nicolai Barteil de Rochlitz:
M. 1506: G. Aderpol de P.
M. 1506 : J. Haagwitz deSwibitzen.
*) Bredekow. *; Lacher. •) 29. September.
26
»4
Blasius FuDok Francfordiensis.
Paalus Bredekow de Ruppin.
u
0)
«') Joannes Pistoris de Bachen.
Baltasar Eittell de Firnis.
Examinatores in examine Michaelis:
Jacobus Ebell de Berlin.
Joannes Wejman de Francfordia.
^] Ambrosius de Merßburgk. Lacher.
Michael Rischius de Firnis.
8ub quibas determinauerunt Baccalaureandi et quem ordinem sor-
titi sunt.
Sub spectabili viro domino Magistro Nicoiao Bartell de Rochlitz
Decano.
1. Joannes Mostichen de Radewitz.
2. Joannes Lehner de Wratislauia.
3. Joannes Tham de Wratislauia.
4. Joannes Janisch de Monsterberch.
5. Joannes Dhier de Freienstadt
6. Martinus Gotfridi de Sorania.
7. Fetrus Falkenhagen de Oleßkaw.
M. 1506: J. Mostgen de Radwitz.
A*: Mostigen.
M. 1506: J. Lehener de W.
8. Clemens Grunßberger de Crosßen.
9. Symon Mergk de Crosßen.
10. Georgius Wirth de Lembergk.
11. Donatus Eriegk de Lauben.
12. Mathias Funck de Hanouia.
Sub Joanne LindhoUz, tunc Vicerectore:
13. Melchiar Buchholtz de Bernow.
14. Martinus Bacho Francfordiensis.
15. Laurentius Martini Monchbergensis.
16. Jacobus Lopponow Stargardiensis.
17. Jacobus Dicko de Fredebergk.
18. Borchardus Fabri Francfordiensis.
19. Henningus Corower de Jericho.
20. Joachim Koster Arnßwaldensis.
21. Bartholomeus Floß de Bernow.
23.^) Michael Krieger de Bernow.
24. Laurentius Schultze de Bernow.
25. Michael Holandri^ de Sehußenn.
M. 1506: J. Tyre de F. In A»:
Thier.
M. 1506: P. Falkenhayn de Gloss-
ka baccalarias (?).
M. 1506: 0. Gruneberg de C.
M. 1506: D. Krick de Laubin.
M. 1506 : J. Lobnaw de Stargardia.
M. 1506: B. Schwartz de F.?
M. 1506: H. Kurober de J.
M. 1506: Joachim Kaster de A.
M. 1506: B. Pletz de B.
M. 1506: M. Kruger de B.
M. 1506: M. Holander de Sehussen.
^) Eine Zahl übersprungen.
27
26. Lucas Holner de Bernow.
27. Caspar Czaltz de Bernow.
28. Andreas Steyn de Brandenburgk.
29. Bartholomeus Eronhower de Sto-
wenfleith.
SO. Symon Tyle de Bemwaldis.
31. Joannes Ebres de Vltzen.
S2. Steffanus ThoniQ de Drosßen.
33. Mathias Tlow de Tlow.
Sab Blasio Funck:
34. Paulas Faigkenhagen de Dolgelyn.
35. Joachim Birschroder de Tanger-
mundis.
36. Joannes Kosten de Tangerroundis.
Sab Paulo Ruppin:
37. Georgias Borgk de Guben.
38. Anthonius Kune de Guben,
39. Oregorius Petzk de Lyberaß.
40. Bartholomeus Saltzenbroth de Cot-
buß.
41. Gregorius Laubeß de Sommerfeldt.
42. Joannes Knobilsdorff de Crossen.
43. Adam Reyman de Briga.
44. Caspar Jorden de Lignitz.
45. Petrus Iser de Glotz.
46. Melchior Langwentzell dcHirßpergk.
Sub Mattheo Czymmerman:
47. Sebastianus Martini.
48. Jacobus Friderici de Francofordia.
49. Jacobus Biege de Drosßen.
50. Franciscus Smedigken Francfordi-
ensis.
51. Jacobus Berndiß de Soltwedell.
52. Jodocus Succo de Stargardia.
53. Joannes Heli^ Francfordiensis.
54. Andreas Duuendriuer de Ruppin.
55. Nicolaus Mestmaker.
56. Franciscus Reinigke de Kiritz.
57. Dionisius Forke de Pritzwalk.
M. 1506: C. Suis de B. In A*:
Zuls.
M. 1 506 : Bartholomeiis Krumhewer
de Königsbergk.
M. 1506: S. Tyll de B.
M. 1506: J. Elers de Oltzen!
M. 1506: Jorias Burck de Gu.
M. 1506 : Jorias BetzkadeLobruBSc.
M. 1506: B. Salzundbrot de K.
M. 1506: G. Haubiss [Laubiss] de S.
M. 1506: J. Knabelsdorf de C.
M. 1 506 : A. Reynmann de Prega.
M. 1506: C. Jordan de L.
M. 1506: P. Eyser de G. A^:
Eiserer. In A' fölschlich als
Prutenus.
M. 1506: S. M. de Francofordio.
M. 1506: J. Fridrich de F.
M. 1506: J. Blay de D.
M. 1506: F. Schmedichen de F.
M. 1506: J. Bemis de S.
M. 1506: J. Sucko de S.
M. 1506: J. Elie de F.
M. 1506: A. Tuwentriver de R.
M. 1 506 : N. Metzmaker de Ruppin.
M. 1506: F. Reibe de K. In A^:
Reybe.
28
58. Petras Lutter de Bernow.
59. Gristianus Stripe de Soltwedell.
60. Jaeobus Kluth de Wusterhußenn.
61. Joannes Losße de Soltwedell.
62. Henningus Drypiatz deWusterhußen.
63. Joachim Wulkow de Ruppin.
64. Jaeobus Outiar.
Sub Ambrosio Merßburgk, alias Mathematico:
65. Mathias Kalo de Hoerßwerdis.
66. Nicolaus Gabeler de Freystadt.
67. Marcus Czymmermann de Seyden-
bergk.
68. Hartinas Kirch man de Lembergk.
67.*) Joannes Leffeler de Gamentz.
68.*) Georgius Haugwitz de Sagana.
69. Georgius Reichknecht de Grieffen-
bergk.
Sub Michaele Rischio Pirnensi:
70. Pancracius Weiß de Gulmbach.
71. Nicolaus Kommerstadt de Misna.
72. Joannes Strobell de Gulmbach.
73. Wolffgangus Hutzeliman de Gulm-
bach.
74. Petrus Siritz de Bolschwardia.
M. 1506: Cerstianafl Stribb de S.
M. 1506: J. Los deS. Li A*: Lobs.
M. 1506: H. Triplatz de W.
M. 1506: J. Wolke de Reppin.
M. 1506: J. G. de Torgaw.
M. 1506: M. Josnnis Kirckman
de L.
M. 1506: G.RcydknechtdeGreiffen-
berg.
M. 1506: J. Stroball de C.
M. 1506: P. Cirici (Ciriaci) de
Bolswardia.
75. Georgius Opitz de Neustadt.
76. Wolffgangus Köler de Kemnitz.
78.^) Mathias Petzoldt de Pirnis.
Sub Petro Elbla de Gonstantia:
79. Georgius Drogiß de Drosßenn.
80. Gaspar Schweigeil de Pfarkirchenn.
M, 1506: G. Ernick[e] de Dressen
baccalarias.
M. 1506: 0. Schwinger de P. Nach
den Zügen könnte man hier
allenfallB Schwengell lesen.
Sub Gregorio Galuis:
81. Nicolaus Michaelis de Lentzenn.
82. Benedictus Schulte de Bernow.
83. Laurentius Vitebandt de Bernow.
84. Martinus Zcuden de Bernow.
M. 1506: L. Vatebant de B. In
A*: Vitebant.
^) Falsch gezählt. *) Falsch gezählt Da hier die Zahl 77 wie oben 22
übersprungen ist, 67 und 68 aber doppelt gebraucht sind, stimmen die Zahlen
von nun ab.
29
85. Andreas Wildelow de Brandenborgk. M. 1506: A. Wildcnlew de B.
In A*: Wildenlaw.
86. Joannes HoIIer de Lüchow. M. 1506: J. Molner de Luckou.
Sab eiusdem domini Magistri Nicolai Bariell [de] Rochlitz Decanatu
translatus est venerabilis dominus Magister Joannes Neglen de
Gunzcenhanßenn ex Natione Harchitarum in Nationen) Protenorum
ex consensa et ordinatione reuerendissimi etc. Cancellarij Vniuersitatis
et totius Facultatis artinm.
Decanus IV. Anno 1507.
ANNO DOMINI SEPTIMO Supra millesimun) et quingentesimuro
Sabato ante festum Sancte Hedwigis ^) concordi voto Magistrorum
quattuor Nationum canonice ac rite electus est in Decanum Facultatis
arcium Tenerabilis vir Magister Joannes Negellein ex Ountzen-
hausen, maioris Collegij Collegiatus. Ex Natione pruißnica.
Tentamen priuatam Magistrandorum prorogatum fuit et celebratum
ante festum Simonis et Jude.^
Tentatores:
! Nicolaus Rochlicz.
Joannes Ljndholtz de Munchperg.
Balthasar Kitteil de Pirnis.
Joannes Pistoris de Puechaim.
Ambrosius de Mersburg.
Dispensacio prima Magistrandorum facta est in vigilia Thome.')
VItima nero in die Puerorum/) Et die sequenti exorsum est tentamen
eorandem cum examine sequenti.
Examinatores:
i Petrus Maier, sacre theoiogi^ Licen-
ciatus, Vicecancellarius.
Nicolaus Rochlitz*
Blasius Funck.
Joannes Pistoris de Buechaim.
Conradus Ottonis de Buechaim«
«
Magistrandi :
1. Oregorius Jan Francfurdensis. M. 1506: Leipzig 1497a: G.Jan
2. Franciscus Grauß Francfurdensis. de F.
6
3. Joachimus Gruger Berlinensis.
4. Joannes Faick de K[r]amitz. M. 1506: baccalarius J. Falk de
Camentz. Das r ist gestrichen.
') 9. Ociober. «) Simon et Judas: 28. October. ') 20 Dezember.
*) 28. Dezember.
30
5. Caspar Punck Francphordensis.
6. Andreas Heiiicz Perlinensis.
Licfi Heincz. M. 1506: baccalarius
A. Henrici de Berlin, doctor med.
Leipzig 1 50 1 b. Andreas Heyncze
de B.
7. Joannes Hunderimarek Francofur-
densis. @ via communi,
8. Joannes de Monte Cemnicensis.
9. Bartholomeus Schleyf de Lauben.
10. Grisiianus Gerick de Pricenaw.
11. Fabianus Funck Hanoniensis.
12. Joannes Dretiin Franefurdensis.
13. Andreas Muller de Kossenplath.
14. Symun Spilner de Drossen.
M. 1506: J. d. M. de Kemniiz.
Leipzig 1503 a: Job. de Honte
de Kemnitz.
M. 1507: C. Geriken de Britzen.
Für Hanouiensis.
M. 1506: baccalarius Johannes
Trettin de Francofordio. Leipzig
1501a.
M. 1506: A. Holitoris de K.
M. 1506: S. Spillner de Blesovia.
00
Anno 1508.
Tentamen Baccalaureandorum celebratum est die Jouis ante dominicam
Sexagesime. *)
Tentatores:
Joannes Weinmann Franefurdensis.
Ambrosius de Mersburg.
^] Johannes Hornung de Bernheim.
Conradus Ottonis de Buechaim.
Prima dispensatio Baccalaureandorum habita est quinta feria post
Cinerum,') et examen exorsum est die Lune post Inuocauit.')
Examinatores :
Johannes Pistoris de Puechaim.
Matheus Cimerman Francfordensis.
kl
tu
08
Ambrosius de Mersburg.
{ Conradus Ottonis de Puechaim.
Sub quibus determiuauerunt Baccalaureandi post admissionem et
presentationem, sequitur nunc. Indicatque numerus singulis Baccalaureandis
prescriptus, quotus in ordine quisque fuerit.
Sub venerabili uiro Magistro Paulo Repinensi determiuauerunt sub-
scripti :
29. Heinricus Hennick de Senfiftenburg.
27. Sebastianus Hofman de Lemberg.
31. Valentinus Rennftel de Lemberg.
*) 16. Februar. ^) 9. März. ) 13. März.
31
33. Vrbanus Sander de Grossen.
M. 1506: Ü. Snider de C. Im
Original: Sander. '
G. Finck de Wratislavia.
Fehlt in der Matrikel.
26. Georgias Fjnck de Vlatislauia. (!)
22. Andreas Hoffman de Libenta).
9 obiß Anno 1549,
S4. Franciscus Bisehoffwerder de Zi ttauia.
24. Wolffgangus Lang de Kirsberg.
8ob venerabili Magistro Ambrosio de Mersberg:
30. Joannes Schremer de Nouoforo. M. 1506: J. Schremme de N.
23. Michael Anesorg de Nouoforo.
25. Caspar Furman de Bresin. M. 1506: C. F. de Presen.
28. Georgias Stertz de Schweideniiz.
32. Bernhardus Schleyfif de Lauben.
Sub venerabili Magistro Jacobo Ebel:
35. Augustinus Lobde de Loebaw. Leipzig 1 507a: A.LobbededeLobaw.
Sub venerabili viro Magistro Hatheo Zymerman:
2. Johannes Berbulo de Konsberg. M. 1506: J. Werblow de Konigs-
bergk. In A*: Werbdlaw.
11. Johannes Ooslauus [de] Regens wald.
13. Benedictus Jeronimi de Belitz.
U. Jacobus Gralo de Soldin.
17. Thomas Mecho de Briczenaw.
16. Thomas Leman de Lucken bald.
10. Joachim Sehoam Francfurdensis.
4. Mathias Oladow de Oransoeg.
12. Johannes Tyle de Lunenburg.
15. Yalentinus Vitkob de SoUwedel.
21. Johannes Premer de Gransoe.
5. Andreas Rode Francfurdensis.
M. 1506: T. Lenmann de Lucken-
waldis.
M. 1 506 : J. Cham de F. In A M
Tham.
M. 1 506 : M. Glodo de Granssow.
Rostock 1508 b: M. Gladow de
Gransoye.
M. 1506: J. Tyll de L.
M. 1506: V. Wittenkop de S.
M. 1507: J. Bremer de G.
M. 1506: Andreas Bade de F.,
im Original: Rade.
M. 1506: J. Bolkow de 0.
e
M. 1506: fr. Constancias Suring
de Broda!
18. Joachimus Belkou Osterburgius.
19. Jacobus Curdis Osterburgius.
20. Frater Constantinus Furig de Bran-
denburg.
Sub venerabili Magistro Gregorio Koepp de Calbis:
1. Joachim Aleuet de Clincka. M. 1506: J. Alfelt de Klinck. In
A^ Alfet.
3. Petrus Volchko de Schiuelbein. M. 1506: P. Voltzkov de S. In
7. Fredericus Bernfeit de Furstenwald, A ^ : Yolcktzkaw.
32
Sub venerabili Magistro Berohardo Porchen:
36. Augustinus Wilde de Hirsfeldia.
37. Johaooes Baier de Eemnicz.
38. Valentinus Obeler de Neuburg.
39. Martinus Scriptoris de Buochaim.
40. Jacobus Ruos de Haoaw.
41. Johannes Gjlch de Deckingen.
42. Johannes Schlesinger de Vrsel.
M. 1506: A. Wild de Hersfeidia.
M. 1506: V. 0. de Neumburg.
M. 1506: J. Ruß de H.
M. 1506: J. Qilg de Docking.
A^: Decking.
Sub venerabili viro Magistro Joachimo Crueger Perlinensi:
6. Petrus Liezman de Rebeel.
8. Clemens Hensseken de Trebein.
M. 1 506 : P. Litzemann de BAbell.
Man könnte hier auch lesen:
Leiczman.
M. 1506: C. Heassigken de Trebin.
In A^: Heusken. S. Einl.
9. Caspar Jesse de Lanczberg.
Sub eiusdem domini Magistri Joannis Negellein ex Ounczcn-
hausen Decanatu translatus est Magister Hatheus Sporn ex Natione
Brutenorum in Nationem Marchitarum. Et subscripti Magistri recepti
sunt ad ConBilium Faoultatis arcium. TranslaHo ex und naUone in cMatn, ^)
Balthasar Lüneburg ad Nationem M. 1506: Baltazar de Luneburgk,
Brutenorum. magister Parlsiensis. Nach der
juristischen Matrikel B. Zwedorff.
M. 1506: m. J. H. de Meynbem-
heym (auch J. Febniarii genannt,
8. 0.).
M
«
Joannes Hornung de Bernahaim ad
N. Franc.
ä^NConradus Ottonis de Buochaim ad
N. Brut.
Petrus Elbla ad Nationem Franconum.
Gregorius Coepp de Calbis ad Nati-
onem Brutenorum propter defectum
Magistrorum Brutenice Nationis.
Anno 1508.
Anno domini octauo supra millesimum et quingentesimum Sabato
ante festum diui Georgij in vigilia Sancte Pasee') naoionaliter ac rite
electus est in Decanum Facultatis arcium venerabilis vir Magister Blasius
Funck Francophordianus, sacre theologie Baccalaureus formatus. Vni-
uersitatis CoUegiatus. Ex NcUione ManAitica.
Tentatores ad examen Pentheoostes :^
^) Caleb Trygophonis, der diese Note schrieb, hat oben, 1507a, denselben
Vorgang übersehen. *) 22. April. *) 11. Juni.
33
Joannes Lintholtz de
Monchbergk.
Paulus Bredekow de Rep-
Si '^^"°' [ Cum
Sq\ Joannes Pistoris de Bu-)
£ 1 nk»««. f Decano.
^ l cnjnn.
[Mattheus Zcynieraiann \ Durchgestrichen.
Franeophordensis.]
Jacobus Ebell de Berljnn.
Examinatores :
! Paulus Bredekow de Reppyn.
OeorgiusEoberer deZommerhaußenn.
MattheusZcjmmermann Franeophor-
densis.
, Gregorius Eoppenn de Kaluis.
8ub quibus determinauerunt Baccalaureandi Magistris post admissionem
atque presentacionem, sequitur ordinanti (!).
8ub venerabili domino Magistro Joanne Lintholtz:
Petrus Warnholtz de Berlin. M. 1506: Georgiua Varnholt de B ?
Janaar 1511 Magistrand: Geprg
Vamholcz (N^arnholcz). Leipzig
1 500 a: Petrus Farnholt de Berlin.
Sub Magistro Joanne Buchin:
Joannes Rode de Ttsthenn. M. 1506: J. Rod de Etzstein. A^:
J. Rode.,
Sub domino Magistro Gonrado Ottonis de Buchim:
Thomas Grosß de Rjßell.
Joannes Engelbrech de Gdann. M. 1506: J. Engelbrecht de G.
Simon Eoffmann de Gedann.
Sub domino Magistro Bernhardo Forchym:
Wolgangus (!) Quejß de Storoko.
Sub domino Magistro Fabiano Funck:
Joannes Szederwitz de Ligenitz. In der M. steht 150da und 1508 b,
das erste Mal gestrichen: Szecker-
witz.
Wolgangus (!) Gabelitz de Szorauia. M. 1506: W. Gablentz de Soravia.
A^: Gabelentz.
Tentatores ad examen Michaelis'') sub Decanatu eiusdem domini
Magistri Blasij Eunck sunt hy domini Magistrj (!):
»^ 29. September.
84
ä [ Paulus Bredeko de Reppjnn.
^.Joannes Negeleynn de Ountzen-
* haußenn.
S ] Mattheus Zcjmmermann Francphor-
densis.
Petrus Elbla de Gonstancia.
Examiuatores ad examen Michaelis pro Baccalaureandis;
u I Joannes Negeleynn de Guntzenhaußen
» 1 Joannes Pistoris de Buchym.
« < Ambrosius Lacher de Merßburgk.
Afatheus Zoymmermann de Franco-
phordio.
Ordo Baccalaureandorum sequitur cum determinacionibus suis sub
Maglstris posi admissionero.
Sub domino Magistro Blasio Funcke tunc Decano, sequentes determi-
nauerunt Baccalaureandi per eundem promoti:
18. Joannes Hanttel mann de Brunßwick.
20. Joannes Hylle de Francophordia,
organista.
15. Martinus Kegeil Francophordianus. In A^: Kogel.
13. Georgius Kreuitz vel Engellardt. M. 1506: G. Krebitz de Franco-
21. Ambrosius Molitoris de Zcoßna. fordlo [Croellianas].
Sub domino Magistro Lintholtz:
16. Petrus Brucker de Stettynn. M. 1506: P. B. de Vogelsangk.
Sub domino Magistro Bredeko de Reppynn:
1. Joannes Metzcer^de Glagouia. M. 1506: J. Metzer de Glogovia.
3. Jacobus Kümmel de Gubbynn. A^: Metzler.
4. Steffanus Kruße de Cotbus. M. 1506: S. Graus de Kotbuss.
27. Joannes Schorach de Nouoforo. M. 1508a: J. Zschoher de N. In
A*: Zschoer.
6. Matthias Kretzmer de Sorauia. M. 1506: M. Kretzeschmer de S.
Sub domino Joanne Pistoris de Buchym:
9. Erhardus Queyß de Storko.
10. Wipertus Swab de Buchim.
29. Joannes Pytheußer de Menningenn. M. 1508a: J.ßitteheser de Menigin.
In A^: Bittehesser.
Sub domino Magistro Mattheo Zcymmermann:
14. Joannes Richno de Zcilentz. M.1506:J.RychnawdeZcelen8sigke.
19. Erasmus Gademann de Witsthock. M. 1506: Erasmus Godenman dcW.
24. Jacobus Barßcko de Granßoge. M. 1507: J. Bars de Granssoi.
25. Joachym Molitoris de Szoltwedel. M. 1507: J. Möller de Saltzwedel.
26. Hinricus Wintherfelt. M. 1507: H. Winterfeldt de Saltz
wedel.
35
17. Wynandus Peterßdoiff Francophor- M. 1506: W. Petersdorffer de F.
densis.
Sab domino Magistro Petro Elbia:
11. Jeorgias Tremp de Hertzoaurach.
Sub domino Magistro Oregorio Kaluis:
23. Adrianus Tjeß de Monteregio. M. 1507: A. Teis de MR.
22. Thomas Fabri de CulmeDO. M. 1507: Th. Colinen Zcech.
Sub domioo Magistro Conrado Ottonis ex Buchjnn:
7. Michaeli Konnigk ex Oedano. M. 1506: M. Konigke de G. In
A': Konig.
8. Jacobus Gartzer ex Oedano. M. 1506: J. Gardser de G.
Sab domino Magistro Andrea Hinrici Berlimensis (!):
12. ValentinnsMissachkFrancphordensis. M. 1506: Y. Myschack de F.
Sab domino Magistro Fabiano Funck:
28. Ambrosius Kreusick de Fratislauia. M. 1508a: A. Ereusingk de Wratis-
2. Franciscus Lemann de Sorauia. layia.
5. Mattheus Baudach de Swibyßenn. M. 1506: M. Saudach [Daudach]
oder Baudacli de S. In A^
richtig: Baudach.
Sub eodem Decanatu domini Magistri Blasij Funck electus est
atque receptus in Facultate arcium dominus Magister Bernhardus de
Forchym') ad Nacionem Prutenorum.
Tentatores pro primo Magistrandorum tentamine priuatim celebrato
ante festum Egidij^ ante apparicionem subsellys (1)^) dominorum Ma-
gistrandorum:
Paulus Bredekou de Reppynn.
u \ JeorginsKoberer exSzommerhaußenn.
« I Blattheus Zcymmermann Francphor-
c
Bernhardus Plichrichter de Forchym. Pflugrittcr.
vna cum Decano, vt tunc Funcko-
ne (!).
1508.
Anno domini octauo supra millesimum et quingentesimum Sabato
ante festum Sancte Hedwigis^) concordi voto Magistrorum quattuor Na-
cionum canonice ac rite electus est in Decanum Facultatis arcium venera-
bitis vir Magister Petrus Elbia de Constancia, vtriusque medicine
Baccalaureus. Ex NcUiane Prtäenica.
Dispensacio prima Magistrandorum facta est in vigilia Thome,^)
vltima vero in die Puerorum.^) Et die sequenti exorsum est tentamen
eorundem cum examine sequenti.
M B. Pflnckritter aus Forchheim. *) S. Egidius: 1. September. •) So steht
im Original. *) 14. October. *) 20. December. •) 28. Deceinber.
3*
36
tixaminatores :
Oeorgius Koberer de Zornerhaossen,
vicecanoellarius.
% y Blaeius Funck.
-|^/ Paulus RuppineDsis. Bredakow.
^ J Joannes Negellein de Gunizen-
haussenn.
Joannes Pistoris de Buchenn.
Magistrandi :
Ex decreio reuerendissimi in Christo patris ac domini domini
Theodorioi, ecclesie Lubucensis presulis dignissimi, alme Vniuersitatis
studij Prangfordiani Gancellarij, Magister Petrus El bla, Facultatis artis-
tice Decanus, die vicesima tercia Januarij anno domini milleaimoquin-
gentesimo nono*) dominis Licenciatis insimul magistralia arcium insignia
tradidit. Quorum nomina sequuntur:
Johannes Stil canonicus Freibergensis. M. 1506: J. Styll de Friber^a.
In A' steht noch: Baccalarias
Jacobus Biese Frangfordensis. Llpsensis.
Leuinus Emden Madeburgensis. Docior Wittenberg 1503 b, Baccal. 1505a.
Juris ei syndicuB Magdehurgensium,
Johannes Pirenesser de Bucheim. M. 1506: J. Pimesser de B. fa-
mulus rectoris. Leipzig 1500 a.
Ghristianus Schurack Frangfordensis. M. 1506: baccalari^us C. Schyrach
Nunc Medicinae Doetor ei professor, de F. Leipzig 1503 b.
Johannes Menckel de Velburgk.
Burcardus Lost de Scheningen. M. 1507: Borchardus Leesch oder
Leesth de Schönonge.
Martinus Fruauff de Sweidenicz. M. 1508 b: M. Fruuff de S.
Tentamen Baccalaureandorum celebratum est in die Scolastiee. ^)
Tentatores:
! Paulus Ruppinensis.
JohannesNegelleindeGunczenhaussen
Georgius Koberer de Somerhaussen.
Mattheus Zimerman. Medicine docior
postea.
Prima dispensacio Baccalaureandorum habita est in die Ginerum.^)
Et examen exorsum est die Lune post Inuocauit/)
Examinatores :
^ I Blasius Funck.
to ) Paulus Ruppin.
oPj Johannes Homung de Bernheim.
^ ( Georgius Kop de Galbis.
») 1509. •) 10. Februar. ») 21. Februar. *) 26. Februar.
37
Ordo Baccalaurcandoram Sequilar cum determinaoionibus suis sub
Hagifltris post determinacionem.
Sub venerabili viro Magistro Blasio Funck:
7. Bartholomeus Martini de Strausburck. M. 1506: frater Martinus Bartho-
lomei ! In A ^ : frater Barptho-
24. Andreas Zcimerman de Berlin. lomeus Martini de Strussberg.
36. Johannes Meskau de Borck. M. 1507: J. Messkaw de Borch.
22. Petrus Güssen de Lübeck. M. 1508 a: P. Gleys de L.
Sub venerabili viro Magistro Paulo Ruppinensi:
15. Sebastianus Vdalrici de Hirsberck. M. 1506: S. Georgii Udabrici de H.
16. Baltasar Doberswicz de Grossen. M. 1506: B. Doberschutz de C.
19. Andreas Friderici de Sweidenicz.
29. Martinus Seiich de Greiffenburck. M. 1507: M. Sziligk de Grifenberg.
34. Valentinus Herman de Pilensdorff. M. 1508 a: V. Herman de Pilmanns-
dorff.
Sub venerabili viro domino Magistro Joanne Negellein:
1. Nicolaus Spareiser de Borndicz. M. 1506: N-SperelsserdeWormedit.
2. Mathias Thirbach de Gdano. M. 1506: M. Dirbach de G.
35. Johannes Meisner de Monteregio.
Sub venerabili viro domino Magistro Johanne Pistoris de Buchenn:
21. Nicolaus Thil de Cemnicz. M. 1507: N. Tilo de Eemnitz.
Leipzig 1499 a: N. Thül de
Kemnitz.
23. Adam Roda de Birczsdorfif. M. 1507: A. Res de Wirstoff.
Sub Magistro Matheo Zcimerman:
10. 6eorg[i]us Butau. M. 1506: G. Laban de Bltii. In
A*: Bitu (Bütow).
11. Andreas Schulczs. M. 1506: Andreas Sculteti de
Kuppln pauper.
12. Nicolaus Naw de Stargardia. M. 1506: K. Kowe de S.
13. Nicolaus Mulner de Priczbalck. M. 1506: N. Molner de P.
14. Johannes Falokhan de Priczbalck. M. 1506: J. Falkenhayn de P.
31. Johannes Bolder de Stolp. M. 1508 a: J. Waler [A»: Woler]
de Stolpen ex Pomerania.
Sub Magistro Johanne Hornung de Bemheim:
4. Wemherus Kintlein de Drisen. M. 1506: W. Kindlein de D.
5. Melchior Kittel de Pimis.
6
30. Johannes Zerottus de.Fallesio. M. 1508: Joannes Rubing alias Col-
latlnas Vallesiensis in Schwltzea.
Sub Magistro Petro Elbla de Constancia:
3. Johannes Falcknaw. M. 1506: J. Falckenaw.
20. Georgius Ber de Calb. M. 1507: Georgius Ber Sveuus.
22. Leonhardus Climstein de Mulberck. M. 1507: L. Crimstein de Mnlberch.
38
Sub Magistro Andrea Henrici de Berlin:
6. Georgius Brech de Stetin.
8. Johannes Posenaw Frangfordensis.
9. Nicolaus Qotschalck de Piricz.
25. Martinas Begner de Angermundis.
27. Symon Balter de Munchberck.
33. Tiburcius Gesnich de Damis.
M. 1 506 : G. Phreck [A ^ Phrege] deS.
M. 1506: J. Posen ow F. In A':
Paseman.
M. 1507: M. Wegner de A.
M. 1507: S. Wolter de M.
M. 1 507 : T. Gesenigk deD. pauper«
Sub Magistro Fabiano Funck de Hanouia:
17. Georgias Surman de Lignicz.
18. Petras Fogel de Hanouia.
28. Martinus Rodeman de Gorlicz.
36. Franciscus Herdan.
M. 1506 : G.FnrmandeL. Richtiger
Surman.
M. 1506: P. Peirsvogel deH. Lies:
Petrus Petri Vogel de Hanouia.
M. 1508 b: F. Pauli Herdensis (?)
In A*: Fr. Pauli Herden.
9)
3
Cum
Decano.
[1509.]
Anno domini nono supra millesimum et quingentesimum Sabbato ante
festum Diui Georgij^) canonice ao rite eleotus est in Decanam Facultatis
artium venerabilis vir Magister Paulus Bredekow Ruppinensis, Vni*
uersitatis GoUegiatus. Ex Natione ScklesiUca,
Tentatores ad examen Penthecostes : ^)
Joannes Goslariensis. \ J. Tyling.
Joannes Koberer Samer-f ^ Lies: Georgius.
husen.
Georgius Koppen de Calbis.
^ Mattheus Zimmerman.
Examinatores:
Ambrosius de Mersburg.
Bemhardus de Forchem.
g^) Petrus Elbla.
Mattheus Cimmerman.
Ex decreto reuerendissimi in Christo patris ac domini domini
Theodorici, ecolesie Lubuoensis episcopi dignissimi, alme Vniuersitatis
studij Francophordiani Cancellarij, sub venerabili viro Magistro Paulo
Bredekow, Facultatis artium Deeano, omnes Baccalaureandi infra scripti
determinauerunt ac ab eo promoti sunt.
1. Joannes Frederich de Kongesberch. H. 1506: J. Friderich de K.
2. Baltizar Koler de Franckensten. M. 1506: B. Martini de Francken-
Pauper ienelur j F/.') steyn?
s
Cum
Decano.
') 21. April. «) 27. Mai. ») Ein Fl. oder V, Fl.?
39
gestat.
M. 1507: Kretzmer de Loben.
Cum
Deoano.
Lies: Georgias.
3. Conradus Scarf de Düren. P. ten^ur M. 1507: C. Scharf de Jaren nach
j Fl, facuÜaii ad fiseum. Friedlaender, richtiger Düren.
In A^ aber auch: Juren.
4. Valentinus Möller de Helgenstad. M. 1507: D. Molitoris de Helin-
P. tendur j Fl, ad ßscum,
5. Bartholomeus Eresmer de Luben.
6. Nicolaus Bimir de Luben. P. tenelur M. 1507: Bimir de L.
j Fl. ad ßseum.
7. Mattheus Varenholt de Berlin. M. 1508 a: M. Farenholt de B.
Tentatores ad examen Michaelis*) sub Decanatu eiusdem Magistri:
! Nicolaus Bartel deRochlitz.
Joannes Koberer de Sa-
merhusen.
Joannes Pistoris de Buchen.
\ Oregorius Jan.
Bxaminatores :
Licenciatus Blasius Funck
Franphordensis. (!)
Joannes Koberer de Sa-
merhusen.
^\ Joannes Negelin de Kun-
^ ' senhusen.
Fabianus Funck Hanouien-
sis.
Sab eodem Decano infra scripti Baccalaureandi post admissionem
determinauerunt ac ab eodem promoti sunt,
1. Andreas Wynß Francophordensis.
Doetor medicinae,
2. Gregorius Francke de Fryenstad.
Aus Frankfurt.
u
9
Lies: Georgias.
Cum
Decano.
M. 1506: JoriusFrangk de Freien-
stadt.
3. Georgius Zcensener (?) de Swybsen. M. 1507: Georgias Teuschener de
4. Franciscus Prochus de Laubin.
5. Martinus Glotz de Glogouia.
6. Joannes Oericke de Hannouia.
7. Bernardns Newmann de Hirsberg.
8. ErasmuB Wolff de Somerhusen.
9. Jacobus Schultz de Stendal.
10. Petrus Tabematoris de Cotbisse.
11. Joannes Gotzschel de Cotbuß.
Swebessen.
M. 1507: M. Glos de G. Leipzig
1513a: M. Cloes.
M. 1507: J. Girke [A*: Girck]
de H. mit c über i.
M. 1507: B. N. de Hertzberg.
M. 1508 a: P. T. de Cotwitz.
M. 1508 a: J. G. de Cotwitz,
') 29. September.
40
12. Jacobus Koßnagk de Luberitz.
13. Anthonius Hoffmeister.
M. 1508 a: J. Rassack de Laberosse.
In A*: J. Rasack de Lnberus.
M. 1508 b: A. HoTemeister de
Wympina.
1509.
Anno domini nono supra millesimum ei quingentesimam Sabaio ante
festam Heduigis *) concordi voto Magistrorum quattuor Nationum canonice
ac rite electuB est in Decanum Facultatis ariium venerabilis vir Magister
Gregorius Koppe Calbensis, medicine Baccalaureus. Ex Natione
PrtUemca.
Dispeneatio prima Magistrandorum facta est in vigilia Thome,^)
seeunda Sabatho post Thome festum,') Tercia in die Pueroram/) Et
die sequenti tentamen est exorsom cum examine sequenti.
Examinatores:
/ Paulus Bredeko Reppinensis, Vice-
l cancellarius.
9 j Mattheus Zcjmmerman Francofordi-
'&( <^U8. Dodor medieinae.
3 1 Petrus Elbla de Constantia.
f Bemardus Plochrichter de Forchem.
. Fabianus Fnnck de Hannouia.
Ex decreto reuerendissimi in Christo patris ac domini domini
Theoderici^ ecclesie Lubucensis presulis dignissimi, alme Vniuersitatis
Francofordiane Cancellarij, Magister Gregorius Koppe Calbensis,
Facultatis artium Decanus, quarto kalendas Februarij^) dominis Licenciatis
simul insignia Magisterij tradidit. Quorum nomina sequuntur.
Magistrandi :
Henricus Ruger de Kulnbach. M. 1506: H. R. de Culmbach.
Fabianus Kuchenmeister de Luben.
Martinus Luckaw Francofordiensis.
Albertus Deutzcsman de Koningesberck.
Mathias Ylo de Ylo.
Georgius Hauguitz de Forstenwaldis. M. 1506: 6. H. de Sagana.
Baccal. 1507 a.
Sub eodem Decanatu infrascripti Baccalaureandi post admissionem
determinauerunt et ab eodem simul promoti sunt.
1. Erasmus Roch de Brandenborgk.
Consul Francophordinus,
2. Nicolaus von derHagen deStendalia. M. 1506: N. v. d. Hoge de S. In
A^: Hage.
») 13. October. «) 20. December.
•) 29. Januar anno 1510.
*) 22. December, *) 28. December.
41
3. Sebastianus Kolo de Gubben.
4. Liborius Rastenborgk deNewenbergk.
5. Joannes Pliß de Karstadt.
6. Vincentius Olandt de Briga.
7. Caspar Flejscher de Pilmanstorff.
8. Thomas Arndt de Luckaw.
9. Joannes Dornicht de Thoronia.
10. Paulus Giemen de Holland t.
11. Matthias Wemeke de Hilspergk.
12. Joannes Bertoldt de Besßka.
13. Joannes Seldenvoger de Brunswick.
14. Martinus Scheppel de Brebiß.
15.
M. 1506 steht, aber nur in A^,
fälschlich Griben für Guben.
M. 1507: Libnrius Rustenborg de
Newberg. Rastenburg?
M. 1507 b: J. Ples de K. pauper.
M. 1508a: V. Olendt de Brega.
In A^: Olant.
M. 1508 a: Th. Amoldi de L.
M. 1508 a: J. Dornnich de T. In
A ^ : Darunnck.
M. 1508 a: Paulus HoUandt.
M. 1508 a: M. Wemigk de Monte
Salatis.
M. 1508a: J. B. de Bessko.
M. 1508 b: J. Seidenwog de B.
M. 1508 b: M. Zcepel de Prtwiß,
i. e. Priebus.
M. 1508 b: A. Ruter de B.
Gam
Decano.
tu
Adam Reuter de Bomberga.
Tentatores ad eomndem Baccalaureandorum tentamen:
Joannes Negelin de Eunt-
zenhausen.
I PetrusElbla de Gonstantia.
Gregorias Jan Francofor-
diensis.
Fabianas Funck Hannoui-
ensis.
Examinatores :
Paulus Bredekow Ruppi-
nensis.
I Joandes Pistoris deBuchen.
Bernardus Forcham.
Joannes Dratin Francofor- \ Trettin.
diensis.
Gnm
Decano.
ISIO.
Änno 1510 Sabbaio ante /estutn Oeorgij^) in Natiane Marchüiea De-
canatus M. Mathei Zimmermans desideratur^ in quo nulla promotio habita.
1510.
Anno domini decimo supra millesimum quingentesimum Sabatho ante
festum Hed wigis ^ concordi voto Magistrorum quatuor Nationum canonice
») 20. April. •) 12 October.
42
ac rite electus est in Decanum Facultatis artium venerabilis vir Magister
Joannes Pistoris de Buchenn^ sacre theologieBaccalaureas formatus,
etc. Ex Nalione Franconica.
Dispensatio prima Magistrandorum facta est in vigilia Thome.*)
Secunda in Sabatho post Thome festum.') Tertia in die Puerorum.')
Et die sequenti tentamen est exorsum cum examine sequenti.
Examinatores:
Blasius Fonck, sacre theologie pro-
fessor, Vicecancellarius.
Magister Nicolaas Rochlioz.
Magister Joannes Negelejn de Gunczen-
hausenn.
Magister Michael Riß de Pirniß.
Magister Gregorius Jan Franckofordi-
ensis.
Ex decreto reuerendissimi in Christo patris ac domini domini
Theodorici, ecclesie Lubucensis presulis dignissimi, alme Vniuersitatis
Franckofordiane Cancellarij, Magister Joannes Pistoris de Buchenn,
Facultatis artium Decanus, quarto Kalendas Februarij *) dominis Licenciatis
in artibus simul insignia Magisterij tradidit, quorum nomina sequuntur.
Magistrandi :
Georgius Narnholcz de Berlin. Lies: Vamholcz. 1508a Bacca-
Erhardus Quejß de Storko. laureand: Petrus Wamholtz?
Sub eiusdem Decanatu infrascripti Baccaiaureandi post admissionem
determinauerunt et ab eodem simul promoti sunt.
1. Valentinus Benedicti de Monchbergk. M. 1506: Nicht zu verwechseln
mit y. B. de Brandenbarg
2. Joannes Brandt de Buchenn. M. 1509 a.
3. Erhardus Menckel Nouoforensis. M. 1507: £. Henkeln de N.
4. Joannes Lintholt de Monchbergk. Verbessert aus Lintner. M. 1506:
J. Lintholtz de Straußpergk?
5. Joannes Belkener de Prebis. M. 1509 a: J. Polkener de P.
6. Nicolaus Forster de Lubenn. M. 1509 a: N. Purster de L.
7. Erasmus Albern de Glogouia. M. 1509b: Erasmus Wenczlaw
de G.?
8. Michael Strigonia. M. 1509 b: M Buel de S.
Examinatores :
^ / Joannes Gunczenhausenn.
^ 1 Bernhardus Forchem.
'^j Fabianus Fungk.
'^ [ Gregorius Jann,
**) 20. December. **) D. h. am Tage des hl. Thomas selbst: 21. December.
") 28. December. *0 29. Januar Anno 1511.
43
151t
Anno domini millesimo quingentesimo undecimo Sabbato ante festum
dioi Oeorgij^) canonice ac rite io Decanum Facultatis artium eleetus est
▼eoerabilis vir Magister Ambrosius Lacher de Merspurgk Constan-
ciensis diocesis, Stodij nostri Collegiatus et mathematicus. Ex Natione
SchleiUiea,
SequQntur Baccalaureandi ab eodem post eorum admissionem promoti
ad festum Pentecostes. ^)
Lodwicus Werncz Franckfordensis
(alias Swab).
Joachim Mollitoris de Soltwedel.
Verbessert ans Werner.
Von derselben Hand nachgetragen.
M. 1509 b: J. Moliatoris de S. In
A^: Molitoris.
M. 1509 b: A. Paschedach de B.
M. 1509 b: V. Hesse de R.
M. 1509 b: B.SzonnewaltdeLubben.
M. 1509 b: M. Boteher de Rissel.
Im
Anthonius Pascatag Brandeburgensis.
Vincencius Heysse Ruppinensis.
Bartholomeus Sonwaldt de Leben.
Michel Beticher de Ryssel.
Examinatores :
I Joannes Pistoris de Buchenn.
Gregorius Jan.
Bernhardus Forcheym.
Fabianus Funck Heynouius.
Ad festum vero Michelis archangeli') examinati sunt admissi ab
eodemqne insimul promoti Baccalaureandi subscripti:
M. 1508 a: M. Bocks de Manchbcrg.
M. 1509 a: F. R. de Thorania.
M. 1509 b: J. Czernoko de M.
M. 1509 b: T. Koschnbu de S.
M. 1509 b: A. Wittick de Hirs-
perck.
M. 1509 b: M. Mallewenn de R.?
M. 1510 a: J. Beyger de Lubania.
M. 1510a: M. Schonbegk de S.?
M. 1510a: C. Michel de Britzna.
M. 1511a: J.Lampe de Grunow.
Matheus Bnck de Monchbergk.
Paulus Rumpier de Dorn.
Jacobus Zernioko de Mitwaldis.
Theodricus Cossobuch de Soltwedel.
Andreas Wyttich de Schmidbergk.
Michel Waldisleb de Ruppin.
Jacobus Ber de Luben.
Matheus Schenck de Strausberck.
Christianus N. de Britzna.
Johannes Lamp Qranawensis. (!)
Examinatores:
Nicolaus de Rochlitz.
Johannes Trettin Franckfordensis.
Symon Spulner de Trossen.
Johannes Menckel de Velburgk.
Spillncr.
») 19. April. ") 8. Juni. ») 29. September.
44
1511,
Anoo domini vndecimo supra millesimam quingentesimum Sabatho
ante festum Hedwigis*) concordi voto Mi^iBtrorum qaatuor NacioDam in
Facultate artistica canonice ac rite electus est in Decanum Facultatis
arcium venerabilis vir Magister Bernardus PHuckritter de Forchem,
sacre theologie Baccalaurias formatus, etc. (ac CoUegiatus,') Ex NaUone
PnUenica,
Dispensacio prima Magistrandorum facta est in vigilia Thome.^)
Secunda in Sabatho post Thome/) Tercia in die Puerorum innocentum,^)
et die sequenti tentamen est inceptum vna cum examine sequenti.
Examinatores :
Joannes Pistoris de Buchem, Vice-
cancelarius, sacre theologie Bacea-
lanrius formatus.
S ] Barthel de Rochlicz, sacre theologie
'§)( Baccalaurias formatus.
^ JAchaoius Freundt Elbingensis Pru-
tenus.
Joannes Tretin Franoophordensis.
Joannes Menckel de Welburgk.
Ex decreto reuerendissimi in Christo patris ac domini domini
Theodorici, ecciesie Lubucensis presulis dignissimi, alme Vniuersitatis
studij Francophordiani Cancellarij, Magister Bernardus Pfluckritter
de Forchem, Facultatis artistice Decanus, die vicesima quinta Januarij
mensis anno domini quo supra vndecimo®) dominis Licenciatis vna in
promotione magistralia arcium insignia tradidit. Quorum nomina sequuntur.
primus) Oregorius Martini de Monich- Gregorius Lindholz s. u. 1514a.
pergk.
vÜimu») Oregorius Erebicze Franco- Lies: Georgias,
g 1 phordensis vel Engellardt.
S ]quartu8) Andreas Liebental, morluua A. Hoffmann de L. Bacc. 1508.
anno domini 1549 mense Februarij.
.S \terciu8) Mathias Funck Hajnouiensis.
g j quiniu») Wipertus Swob de Puchem,
Doctor Juris,
aecundus) Gregorius Orosoensis. G. Willcke (Wilke) de Granssoe
\ Bacc. 1507.
Sub eodem Decano infra scripti Baccalaureandi post admissionem
determinauerunt ac ab eodem promoti sunt anno quo supra vndecimo^)
die Veneris post Reminiscere.
*) 11. October. *) Das „ac Collegialus" ist von der Hand, die unten mit
„Ex decreto" eintritt, wohl der des Decans selbst, nachgetragen. ■) 20. De-
cember. *) 27. Deceraber. *) 28. December. *) Vielmehr 25. Januar 1512.
^) Lies auch hier duodecimo: 12. März.
45
1. Gregorius Crauß Stargardensis Pru-
tenus.
2. Petrus Heinrici de Strauspurgk. M. 1510b: P. Heincz de S.
3. Mathias Osterbargk. M. 1510a: M.Hestorff de Osterberg.
In A^: M. Hessorb.
Eodem die, quo Baccalaureandi supra scripti recepti sunt in Facul-
tatem, Baccalaureus Ambrosius Hoffeman Marienburgius itidem
SMumptus est.
Bxaminatores in Baccalauriandorun) examine:
Dominus Decanus Bernardus Pflück-
ritter de Forchem.
! Joannes Pistoris de Büchern.
Andreas Heinrici de Berlin. Doctor
Medidnae,
Fabianus Fungk Hanouiensis.
Simon Spiler (!) de Dressen.
1512.
Anno domiui duodecimo supra millesimum et quingentesimum Sabato
ante Ewfemie^) virginis concordi voto Magistrorum quatuor Nationum
in Facultate artistica canonice ac rite electus est in Decanum Facultatis
arcium venerabilis vir Magister Franciscus Krawße Franfordien-
sis (!), sacre theologie Baccalaureus formatus. Ex NaUane Marchitica.
Sequuntur Baccalaureandi ab eodem post eorum admissionem promoti
ad festum Michaelis.^
Simon Borhart de Kotbis.
Jorgius Kartz de Madelitz.
Jorgius Reiher de Ischen.
Joannes Schaurike Glogouiensis.
•
Mauritius Lopf Lubeckczensis.
Valentin US Sti weihen de Lantzeberck.
Melchior Remschel de Forsth.
Thomas Junchans de Strigonia.
Joannes Brisen de Budissen.
Gristianus Reppinensis cognomine Mi-
chaelis.
Die Matrikel kennt 1506 einen
Simon Bernhart de Hanovla.
M. 1506: Georgias Gartitz de M.
M. 1509 b: Georgine Zucher de
Issel. Lies: Rucher, in A^:
Reicher. M. 1509b: Wolffgangus
Reycher de Yschel.
M. 1510a: J. Schanegk de G.,
lies: Schaurgk.
M. 1510a: M. Lauff de Lobeck.
M. 1510b: V. Schivelpeyn de L.
M. 1511a: M. Rempchel de F.
M. 1511a: T. Jungnickel de S.?
*) 10. ApriL •) 29. September.
ThomaB Czjnunerman Stargardensie.
Rodolfus TOD dem Damme Hambor- M. 1511a: R. Damis de Boxten-
gensis. hadis.
Petrus Hilges Reppinensis. M. 1511a: P. Millias de Rapin.
Examinatores:
(Joannes de Buchem Baccalaureus
theologie.
5D« Gregorius Jan Franfordiensis.
;aJ Simon Spiller (!) de Drossen.
[ Fabianus Funck Hannoviensis.
1512.
Anno domini millesimoquingentesimoduodecimo Sabbato ante festum
Hedwigis^) concordi voto Magistrorum quattuor Nacionum canonice ac
rite eleotus est in Decanum Facultatis artistice venerabilis vir Magister
Joannes Menckel Velburgensis Colleglj maioris Collegiatus etc.
Ex Natione Franconica.
Dispensatio prima Magistrandorum facta est altera die post Rpy*
phanie domini.^) Secunda et tertia sabbato post,*) et feria secunda
sequenti^) tentamen est exorsum cum examine sequenti.
Examinatores:
Joannes Lintholtz de Munchberg,
Vicecaucellarius.
HS Joannes Pistoris de Buchem.
3^ I Franciscus Krauße Francophordensis.
Fabianus Funck de Hannouia.
Simon Spilner de Drossen.
Ex decreto reuerendissimi in Christo patris ac domini domini
Theodorici, ecciesie Lubucensis presulis dignissimi, alme Vniuersitatis
Francophordianae Cancellarij, Magister Joannes Menckell Velbur-
gensis, Facultatis artium Decanus, anno quo supra (tredecimo) '^) tercio
Nonas Februarij') dominis Licenciatis simul insignia Magisterij tradidit,
quorum nomina sunt subscripta.
Magistrandi :
Martinus Marianam de Görlitz. M. 1506: baccalarias M. Marienani
de G. In A*: Marlenen.
Georgius Stercz de Queicz. M. 1506: 6. S. de Schweydcnitz,
Ambrosius Hoffeman de Marienburgk. Bacc. 1508.
In quorum presentacione Facultati, que celebrata est Nonis Februarij, ')
assumptus est iuxta disposicionem statutorum ad Facultatem artium bono-
rabilis frater et Baccalaureus in Liptzig promotus
») 9. October. «) 7. Januar 1513. ») 8. Januar. *) 10. Januar. *) 1513 ist
richtig?. •) 3. Februar. ^) 5. Februar.
47
Jacobos Narstede. Leipziger Matrikel 1508 a: Jacobus
Narstet de Stendalia.
Sub eiasdem Decanatu infrascripti Baccalaureandi post eorundem ad-
miasionem determiDarunt ac ab eodem Tno contextu sunt simul promoti
octauo Idas Marcij.*)
Baccalaureandi:
1. Kilianus Hartwich de Luckenwaldie. M. 1506: K. Herttwick de L.
Solait. [Qui facultati in duobus
tenetur aureis, quos se infra bien-
nium 8ue promotionis eidem faoultati
soluere stipulata mann sub iuramento
prestito facultati in presentacione
eiusdem promoeit.]
2. Andreas Jhan de Mittwedis. M. 1507: A. Jagen de M., in A*
Adrian genannt.
3. Nicolaus Sejdelitz de Swejnicz. H. 1509 a: N. 8. de Sweidnitz.
4. Paulus Bpitzwicz de Spenden. M. 1511a: Paulus de Spanda.
«
5. Wolfgangus Smede de Strusberg.
6. Petrus Jeckel de Swibusßen. M. 1511a: P. Zekel de S. So
falsch im Druck für P. Jekel.
7. Martinus Cribeluske de Swibussen. M. 1511a: M. Cribuliscaw de S.
In A*: Cribnlisco.
Bxaminatores in Baccalaureandorum examine:
Joannes Pistoris de Bu-
chenn.
9 \ Fabianus Funck de Ha- 1 ^
V Cum
•gj^ nouia. ;
Ij Joannes Drettin Franco-' ^««»"ö-
phordensis.
Simon Spiller de Dressen.
1513.
Anno doonini millesioioquingentesimotredecimo Sabbato ante festum
d'mi Georgij ^ congregato frequenti Facultatis artistice Consilio ex quatuor
Nacionibus per sortem deputati sunt tres Magistri, qui concordi voto et
canonice in Decanum Facultatis arcium elegerunt venerabilem virum
Fabianum Fungk Haynouienseoi, arcium Magistrum ac vtriusque
iaris Baccalaureum ac CoUegiatum etc. Ex Natione SchleaUica.
Sub quo feria sexta ante festum Margarethe ^) premisso rigore
eiaminis infrascripti Baccalaureandi sunt promoti.
•; a Mftrz. «) 16. April. ») 8. Juli.
46
CO
08
Bzaminatores:
Nieolaus Bartell de Rochlitz.
Andreas Henrici de Berlin, licenciatus
mediciDae. Medicinae Docior,
Bemhardus Pfflugritter de Forchem.
Johannes Henckel de Welburg.
Baccalaureandi :
1. Johannes Theodorici de Greifenberg*
2. Jacobus Palen de Francfordia.
3. Johannes Volkmar de Rottenburg.
Mu9iee professor in hex Academia.
4. Jacobus Crummendorff de Thoronia.
5. Nicolaus Sohonermargk de Stendalia.
6. Cristofforus Schonsieben de Forst.
7. Joachimus Spandaw.
8. Jacobus Spandaw.
9. Baltazar [Walsleben de] Bemaw.
In iudicio hmu8 civitatis scabinua fuit
muUiB annÜB, et iudices et aca&int reliqui
in decretis ipsius aententiae pkrumque
acquieverunt. Retulü haec cotisul Be-
nedictua &ummeliu$, qui ad tempus
aecum fuit acabinus,
10. Nico laus Cesareus de Cranach.
11. Johannes Wilssnach de Wilssnagk.
12. Hermannus [de] Wistogk.
M. 1509 a: J. [Falkenaw] Volcmer
de R.
M. 1510a: Johannes (!) Krnmmers-
dorf de T.
M. 1511b: Joachim Ebel de Sp.,
Jacobus Meyn de Sp.
Hier muss es offenbar hoissen: B.
Lise (M. 1512 a) de B., B. Wals-
leben ist erst 1517 immutriku-
lirt.
M. 1509 b: N. Cesar de Kranocb.
M. 1512a: Hermanos Edler de
Wistock.
Sub eiusdem Magistri Fabiani Fungk Haynouiensis Decanatu
feria quarta post festum Fräncisci,^) prehabito iuxla consuetudinem
examine rigido, octo Baccalaureandi infrascripti vno actu sunt promoti.
Quorum examinatores fuerunt:
Johannes Pistoris de Buchen, Licen-
ciatus.
Nicolaus Barthel de Rochlitz.
Bernhardus Pflugritter de Forchem.
Franciscus Crauße de Francofordia.
Baccalaureandi :
1. Georgias Brandt de Dantzk.
2. Gregorius Tilisch de Hirsbergk.
Theleainua.
Kl
•*»
CO
tu
08
:5
*) 5. Oetober.
4d
3. Joachimus Aiberii de Pritzwelk.
4. Andreas Hoppener de Freienwaldt
5. Georgias Bischoffwerder.
6. Georgias Dilweyn de Dantzk.
M. 1 5 1 1 b : J. Albrecht de Priczbalg.
M. 1511b: A. Heppener.
M. 1512a: G. Schuentner de Bi-
schofwerder.
M. 1 5 1 2 a : G. Dalewynne de Gedano.
In A*: Dalewin.
M. 1512a: J. Mcseberch de 0. In
A * : Meisseberch.
7. Joachimus Messwergk de Osterburg.
8. Franciscas Merckel de Sorauia.
Hoc tempore Magister Johannes Hundertmargk de Franco-
fordia in Consilium Facultatis artium est susceptiis.
[1513.]
Anno domini millesimo quingentesimo decimo tertio^) sub Decanatu
reoerabilis viri Magistri Simonis Spilner, sacre theologie Baccalaurij,
mutacione hjemali subscripti Baccalaurej sunt promoti sc. Ex Natione
PnUenica.
Joannes Mekeler Turoniensis.
Joannes Appel de Ligenicz.
Paulus Scttltetus de Magdeburgk.
Conradus von Oere Tangermundensis.
Aothonius Oerberch Tangermundensis.
Jacobtts Keuter Marienborgensis.
Joannes Oden de Helprunn.
M. 1 509 a: J. Mergkler de Thnronia.
In A*: J. Megkler.
M. 1 5 1 1 b : P. Schultz de Meydeburg.
M. 1512a: C. Gere de T.
M. 1512a: A. Gebercht de T.
M. 1513 a: J. Oeden de Hailprun,
J. Odaniis, 1520/21 Secretär
der Universität.
V
»
• mm
s
Examinatores:
Ambrosius Mathematicus. Lacher.
Gregorius Jhan..
Fabianus Funck.
Menkel.
IIlo tempore recepti sunt ad Facultatem') Magistri Viper tus
Schwob, Gregorius Martini, Georgius Crebicius Groellianus.
1514.
Anno domini 14 supra millesimum quingentesimum per Magistros
qaatuor Nacionum electus est in Decanum Magister Gregorius Lint-
holcz^ in profesto diui Georgij^). Ex Naiione MarcMUca,
Sequuntur Baccalaureandi ab eoden) post eorum admissionem pro-
moti feria prima post Margarete '^).
') Ursprünglich stand hier: quarto. *) D. h.: ad Consilium Facultatis artium.
') Einen Gregorius Lindholz kennt die Matrikel nicht. Dieser dürfte wohl mit
dem am S5. Januar 1512 zum Magister promovierten Gregorius Martini aus Münche-
borg eine Person sein« der soeben in das Consilium der Facultät aufgenommen
worden war. *) 22. April. *) 16. Juli.
4
50
1. Joannes Koelhoße de Miinchberch.
2. Joannes Newstat.
3. Benedictus Newstat.
4. Joannes Ruppin.
5. Joannes Soltwedel.
Nicht festzustellen.
Franciscus K.
M. 1512 b: Johannes Monchbergk
Kolhase.
M. 1512b: Johannes Essen ) de
Benedictus > New-
Wanssdorff ] stadi.
Etwa M. 1512 b: Johannes Liven-
berg Reppinensis?
Vielleicht M. 1512 b: Johannes
Ebel de S.
6. Tbomas Santd reger de Margenburek. M. 1512: T. Sandtreyger.
7. Jacobus Wustraw.
8. Michael Springer de Margenburek.
Examinatores :
Licenciatus Krause.
Licenoiatus Nicolaus Rochlicz.
Magister Simon Spilner.
Magister Joannes Menkel.
Sub Decanatu eiusdem Magistri Gregorij Lintholcz quinque
Baecalaureandi infrascripti vno sunt promoti actu. Quorum examinatores
fueruni:
Licenciatus Johannes Pistoris de Büchern.
Licenciatus Nicolaus Rochlicz.
Magister Simon Spilner de Drossenn.
Magister Georgias Krewicz.
Baecalaureandi :
1. Michael [Costttcttts] Finsterwaldensis. M. 1507: M. Kosswigk de F.
2. Liburgius von dem Felde Margen- M. 1511b: Liborius v. d. F.
burgensis.
3. Nicolaus Meysiner Francofordianus. M. 1511b: K. Misner de F.
4. FabianuB Eckel de Ligenicz.
5. Joannes Nouoforensis. M. 1513a: J. Ulrich de N.
Ä. 1514.
Anno domini decimo quarto supra sesquimillesimum in vigilia
Hedwigis ^) concordi Magistrorum voto quattuor Nationum canonice ac
rite electus est in Facultatis arcium Decanum venerabilis vir Vipertus
Schuob de Buchenn, arcium Magister. Ex Natiane Franconica.
Sub cuius Decanatu in vigilia diue Catharine virginis^ Henricus
Cobaltinus '), Baccalaureus Tubingensis, post legittimam pro loco
responsionem ad Facultatera est assumptus iuxta statutorum dispositionem.
^) 14 Octüber. ^) 24. November. ') M 1514a: baccalarius H. Cobaltinus
Ulmensis.
&1
Dispensatio prima Magistrandorum oelebrata est Sabaiho ante natalem
Domiüi '). Secunda et tercia in die Innoeentum^), et secunda feria
sequenti*) inchoatam est teotamen cum examine sequeoti.
Examinatores:
Joaoaes Lintholcz de Manchbergk, Vicecancellarius.
Joannes Pistoris de Buchem.
Nieolaus Bochlioz.
fiernhardus Pflagritter de Forchem.
Georgias Grebicius.
Ex deoreto reuerendissimi in Christo patris ac domini domini
Theoderici, ecclesie Lubucensis presulis dignissimi, alme Vniuersitatis
Frankofordiane Cancellarij, Magister Vipertus Schuob,^) Facultatis
arcium Decanus, anno decimo quinto die ipsa conuersionis sanoti Pauli*)
dominis Licenciatis vna insignia Magisterij contulit. Quorum nomina
sequuntur.
Magistrandi :
Bemhardus Fagilncus. Fehlt in der Matrikel. Richtiger
Bemhardinus Fagilucus (Bach-
wald) aus Löwenberg in Schlesien.
Krakauer Baccalaureus.
Joachimas Soltwedel. Joachim Moller aus Salzwcdel.
Bacc. 1511.
Anthonias Brandeburgk. Anthonios Paschedach (von Suevus
Paschasius genannt) de Branden-
burg. Bacc. 1511.
Jacobua Narsthede (Religiosus de
Lenin).
Henrieas Cobaltinns Vlmensis.
In quorum presentacione ad Facultatem iuxta dispositionem statutorum
honarabilis frater et Baccalaureus Lipsig promotus est assumptus
Laurentias Tannenbergh. M. 1514b: dominus frater L.
Dannenbergh.
Eciam hoc tempore Magister Ambrosius Brutenus^^)in Consilium
Facultatis arcium est susceptus.
Sab eiusdem Decanatu infra scripti Baccalaureandi determinauerunt
et ab eodem simul sunt promoti.
*) 23. December. «) 28. December. •) 1. Januar 1515. *) W. Schwab
t^t die Promotionen seines Decanates besungen in: Viperti Sueui Fagij Philo-
sophicus triumphus, in Academia Frankfordiana ad Oderam: cum philosophiae
insignia conferret: celebratus. Anno Christiano supra, sesquimillesimum decimo
<piinlo. Idus Jniy Joannes Hanaw calcographus, ciuis Frankofordianus impressit. 4®.
^) 25. Januar 1515. *) Das ist Ambrosius Hoffmann aus Marienburg.
52
CS
a
cum
Decano.
Bxaminatores :
Joannes FistorisdeBuchem
Bernhardus Pflugritter de
Forchem.
Fabianus Funck.
Magister Georgias Crebicius.
Baccalaureandi:
1. Sebastianus Rotgisser Franeofor-
dianns.
2. Georgias Schwanez de Briezena.
3. Cristoferus Steinkeller.
4. Nicolaus Hawenschildt.
5. Franciscus Hiller de Gorlicz.
6. Georgius Rhate de Marienburgk.
7. Frater Joachimus Pfui de Lenin.
8. Frater Franciscus Roloff de Lenin.
9. Joannes Hincze Brandeburgensis.
10. Sjmon Salomon de Custrin.
11. Valentinus Schonßleben de Forst.
12. Mathias Laubenbusch de Kotwlß.
13. Martinus Kruger de Gubenn.
14. Laurencius Schachiss de Sagana.
15. Valentinus Barth de Crossen.
16. JacobusThummeraxtdeGrunenbergk.
17. Martinus Effendorff de Libental.
18. Jacobus Vnrw de Schwibischenn.
Diesen, der auch in der H. 1508 b
als S. Roetgisser steht, nennt
Schwab S. Heldt.
M. 1510a: G. Schwantz de
Britzenaw.
M. 1511b: N. H. de Lawnberg^
d. h. Lauenburg in Hinter-
pommem.
9
M. 1512b: Symon Gostrinensis.
M. 1512b: M. L. Kodtbuzcensis.
19. Jacobus Gerhardt de Schonborn.
20. Burkhardus Preozler de Bornaw.
21. Martinus Hank de Lignis.
Ex bis quattuor pauperes fuere:
M. 1513a: Martinus EfTenmert de
Libental.
«
M. 1513 a: Jacobus Unra de
Klemptzik. In A*: J. Vnrwe
de Klemcze.
M. 1513 a: Burghardus Bertzeil de
Bemow.
M. 1514 a: M. Hanke de Lignicz,
in A^: M. Hauck.
Simon Salomon de
Custrin.
Martinus Effen-
dorflF.
Jacobus Gerhardt
de Schonborn.
Hij cum ad meli-
orem fortunam
peruenerint facul-
tati se satisfac-
turum (!) promi-
serunt.
53
Jacobus Thumeraxt de Grooebergk,
bic se in daobus annis facaltati ij flor.
daturum stipulata manu promisit.
Sab eiusdem Decanatu Mathias Funck in Consilium Facultatis
susceptos eat.
1515.
Anno domini decimo quinto eupra millesimum et quingentesimum
Sabbato ante festum diai Georgij^) canonice ac rite electus est in
Decanom Facultatis artium venerabilis vir Paulus Bredekow Rup-
pioensis, artium Magister ac vtriusque iuris Licenciatus, Collegij maioris
Collegiatus, ecciesie quoque collegiate Tangermundensis canonicus. Ex
Ncüione ScMesitica.
8ub cuius Decanatu infrascripti Baccalaureandi promoti sunt.
Ad exaaien Margarete:^)
ExaminatoreF :
Licenciatus Büchern \
Licenciatus Forchem f Cum Bernhard Pflagpritter.
Licenciatus Rochlitze [ Decano.
Magister Kreuitze )
1. Joannes Resel Prutenus pauper ten€^tir M. 1509 a: J. Glitte de Ressel.
t; fl, ad ßseum.
2. Joannes Cresmer de Sorauia. M. 1512a: J. Kreczmer deSarow!
3. Petrus Hancke de Sorauia. M. 1512 a: P. Hainicke de S.
4. Andreas Raphun de Spandow.
5. Simon Wilke de Kongesberch. In M. 1512b: S. Willichius Regio-
PruUa, montanus.
6. Benricus Eggelinck de Brunswich.
Doctor Medicinae.
7. Jacobus Rehaynn pauper tenetur ij M. 1518a: J. Ragen de Rehan.
fl. ad fiacum,
^. Bartholomeus Boldeman de Ruppin.
9. Paulus Werchmeister de Ruppin. M. 1514a: P. Werckmeister de R.
10. Benedictus Funck de Berlin.
11. Petrus Wegener de Printzlauia.
Ad Examen Michaelis:')
Examinatores:
Licenciatus Buchem.
Licenciatus Rochlitze. . ^
Magister Lintholtz. ) Gregorius L.
Magister Ambrosius Pru- \ I^^cano.
tenus.
') 21. April. •) 13. Juli. ») 29. September.
54
1 . FraDciscus Jeneschk de Hoierswerdis.
2. Franciscus Snjder de Gorlitze.
3. Christopherus SchonkDecht de Spro-
tauia: pauper ienetur ij fl, adfiscum,
4. Bartholomeus Poppe dePürstenberek.
pauper tenetur ij fl, ad fiscfim.
5. ÄDthonius Stangk de Weissenfeldis.
6. Wolfifgangu« Selcho de Drossen.
7. Melchiar Hofeman de Libental.
8. Oeorgius Lo£f de Labeck.
9. Fabianus Theuerckorm (!) de Frjen-
8tadt.
10. Wenceslaas Wolf de Swidenitz.
1 1 . Joannes Bergholtz de Oubben : pauper
tenetur ij fl, ad fiscum,
12. Nicolaus Glogaw de Kongesberch.
In Pnäia,
13. Cristoferus Brugkner de Thelejno.
14. PancratiuaHinczelmandeCulbach (!).
15. Joannes Thegernße de Culbach.
16. Petrus Knoth de Swidenitze.
M. 1 506 : F. Jhenichs de Hewersch-
werdis. In A^: Jhenick.
M. 1508 a: B. Koppe de F.
M. 1512a: A. Stange de W.
M. 1512a: W. Seiecho de D.
M. 1512b: M. Libenihael Hirsch-
bergensis.
M. 1513a: G. Lof de L.
M. 1513b: F. Teurkom de Freyen-
stadt.
M. 1514a: M. Wulf de S.
M. 1514a: J. Bercholtz de G.
M. 1514a: C. Prachner de Thela.
M. 1514a: P. Huczelman de C.
M. 1514a: J. Gütlicher de Degense.
1515 tfii<tttm. ^)
Anno Domini millesimoquingentesinio decimoquinto Sabbato ante
festum diue Hedwigis^ congregato frequenti Facultatis artistice Consilio
ex quattuor Nacionibus per sortem deputati sunt tres Magistri, qui con-
cordi voto et canonice in Decanum Facultatis arcium elegerunt Tenerabilem
▼irum Ambrosium Hoffeman de Marienburgk, arcium Magistrum,
Collegij maioris Collegiatum etc. Ex Natione Prutenica,
Dispensacio prima Magistrandorum celebrata est in vigilia Thome
apostoli.') Seounda et tercia in die Innocentum.^) Et secunda feria
sequenti*) inchoatum est tentamen cum examine sequenti.
Examinatores :
Doctor Joannes Lintholcz de Munch-
bergk, Vicecancellarius.
Licenciatus Bernhardus Forchem.
Licenciatus Nicolaus Rochlicz.
Magister Joannes Menckel.
Magister Oeorgius Groelius Crebicius.
*) Das .,inilium" hier hat keinen Sinn. ^ 13. October. ') 20. December.
*) 28. December. *) 31. December.
55
Anno 1516.
Ex decreto reuerendissimi in Christo patris ac domin i domini
Theodorici, Ecclesie Lubucensis preeulis dignissimi, alme Vniuersitatis
FrancophordiaDe Canoellarij , Magister Ambrosins Ho f f e man de
Harienburgk, Facaltatis arcium Decanus, vndecimo Kalendas Fe-
braarij^) dominis Licenciatis simul insignia Magisterij tradidit. Quorum
Domina sequuntur.
Magistrandi :
1. Joachim Cziris de Hirsbergk.
2. Andreas Wins Francophordiensis.
Doeior Medicinae,
3. Bartolomeus Sauer de Greififenbergk.
4. ValeDtinus Benedicti de Munchbergk.
5. Lndouicus Wernicz Francophordien-
sis.
6. Georgias Reycher de Jstel.
7. Joannes Oden de Helbron.
8. Michael Koswigk de Finsterwalt.
Sub eiusdem Decanatu infrascripti Bacoalaureandi post admissionem
determinauerunt et ab eodem simul promoti sunt in die Hilarij.^
Baccalaureandi :
1. Gregorius DuchschererdeBruxpattper
ienetur ij fl. ad fiBcum.
2. Gregorius Sommerfeit pauper tenetur
ij fl, ad fiscum,
3. Mauricius Stendaliensis.
4. Cristianas Voxdorfif Gedanensis.
5. Joannes Mejsener deLigeniczpatiper
tenetur ij fl. ad flseum,
6. Fabianns Curcius de Guben.
7. Martinas Böldeke Brandenburgensis.
8. Joannes Karge Brandenburgensis.
9. Bartolomeus Lunge Brandenburgen-
sis.
M. 1508 a: B. Schower de G. Im
Original steht : Schawer. In A M
Schober.
Oder G. R. de Iscel (Ischl). S. o.,
wo er nach A^ aach Racher
(Zucher) genannt ist.
M. 1510 a: Georgias Scherer de
Brixen.
M. 1512a: G. Krager de S., oder
M. 1511b: G. Samerfelt.
M. 1 5 1 1 b : Maaritias Kremkaw deS.
M. 1512a: C. Fuckibriff de G.
nach dem Druck, lies: Fack[s]-
dorff.
M. 1512b: F. Knrschick de G.
M. 1514a: M. Boldeke de B.
M. 1514 a: J. Karche.
M. 1514a: B. Runge de B.
10. Joannes Peuczener de Gorlicz.
11. Nicolaus Dousal de Grabaw.
12. Gasperus MuUenbecke,
') 22. Janaar.
16. Mftrz.
M. 1514b: J. Peyczinger de G.
M. 1514b: Nicolaus Dessau de
Grabau. A*: Dessaw.
Nicht festzustellen. In der Matrikel
steht 1513a ein Caspar Mulner
de Gardagen.
*) Hilarius ep. m. Mog. 26. Februar, Hilarius ep. Aquil,
56^
Examinatores :
Licenciatus Berohardus
Furchen).
Licenciatufi Paulus Reppiu. l Cum
Magister Gregorius Lint- ( Decano.
holez.
Magister Matthias Funck.
[1516.]
Anoo domiui millesimo quingeutesimo decimosexto Sabbato ante
festum Diui Georgij ^) collecto Facultatis arcium Senatu more soHto non
discrepautibus suffragijs electus est in Decanum Facultatis artistic^
Georgius Crebicius Croellianus, arcium Magister et maioris
Gollegij Collegiatus etc. Ex NcUione Marchüica,
Die Saturni post Margaret^^ premisso examiue infrascripti Bacca-
laureandi sunt promoti:
1. Mauricius Schacht ßerlinensis. M. 1506: M. Schach. (A*: Schacht)
Franckfordianus.
2. Albertus Weyße Nauenburgensis M. 1510b: A. Weise de Naumberg.
pauper tenetur ij fl,
3. Franciscus Herezberg Sorauiensis.
4. Joannes Blomenaw Gedanensis. M. 1514b: J. Blumenan G.
5. Martinus Meyo Spandawensis. M. 1514b: M. Mayo de S.
6. Jacobus Kortenbecke Ruppiuensis. M. 1514b: J. Gartienbergk
Ruppinensis.
7. Mathus (!) Meßeberg Beruawensis. M. 1515a: MatheasMerssberg de B.
8. Joannes Berger de Czernicze.
9. Petrus Grün de Czulch; M. 1515 a: P. Brym de Chulgk.
nach dem Druck, richtiger: Grym.
Examinatores illius examinis fuerunt:
Licenciatus Nicolaus Rochlicz.
Magister Gregorius Martini.
Magister Ambrosius Hoffmann.
Magister Matthias Fungk.
Cum Decano.
Die Veneris ante Bartholomei apostoli^) consensu reuerendissimi
propter pestem promoti sunt infrascripti Baccalaureandi:
1. Simon Luberaß. Nicht festzustellen.
2. Simon Glogouia. Vielleicht M. 1514a: P. Kastencr
de Magna Glogovia.
3. Vuolfgangus PJauensis. M. 1514a: W. Haler de Blawen.
*) 19. April. *) 17. Juli. ») ^2. August.
57
4. Franciscus Budissensis paiiper tefie^tif Wohl M. 1514b: F. Lapicida B.
ifi.
5. Joannes Schonhanß Herczbergensis. M. 1514b: J. S. de Hersberg
(Hirschberg).
6. Erasmus Konigsbergensis. M. 1514b: E. Beczer de Monte
Regio (Natio Marchitica).
7. Stanislaus Stobler Schweydniczensis. Fehlt in der Matrikel.
8. FranciscQS Jüterbog. M. 1515 a: F. SchulczdeGatterba^^.
9. Vuolfgangas SteiDicz Hellbrunoensis. M. 1515a: W. Stemitz de H. A^
Stennecz. M. 1519 als W. Stein-
mecz de H.
10. Mattheus Konigßbergensis. M. 1515a: Matheus Reisman de
Kunsperck.
11. Michael Zittauia. M. 1515b: Michael Kroloff de Z.
12. Melch[i]ar Zagan. M. 1515b: Malchior Heyder de
Sagano.
13. Micolaus Zagan. M. 1515b: Nicolaos Peyserich de
Sagano.
Examinatores illius examinis fuerunt:
Lieenciatos Nicolaus Rochlicz.
Magister Gregorius Martini. Gregorius Lindholz.
Magister Ambrosius Hoffmah.
Magister Matthias Haynouiensis. M. Funck H.
Et Decanus.
[niGh. 1517.]
Anno Domini millesimo quingentesimo deeimosexto circiter Kalendas
Septembres Vniuersitas studij Francofordiani propter seui entern pestem
anouente illastrissimo principe marchione etc. reuerendissioioque^) presule
Lubucensi Gotbusium Lusaci^ est translata. Reuocata vero est ad Kalendas
Marcias. Per hyemem nullas est electus Decanus, quia null^ erant pro-
mociones futur^. Sed vigesimo Kalendas Maij ') prope festum Diui
Georgij collecto Facultatis Goncilio suffragijs omnium electus est in Decanum
denuo Georgius Crebicius, arcium Magister etc, anni decimiseptimi.
Anno 1517. Ex Natione Marchitica,
Circa festum Margaret^ ') nullum est celebratum examen propter
paucitatem Baccalaureandorum. Sed die Saturni ante Michaelis')
promoti sunt sequentes Baccalaureandi.
In preaentacione Baccalaureandorum receptus est ad Facultatero
Baccalaureus Ericus Brockenhussen,'^) promoius Rostochij.
') Im Original verschrieben: ReuerendiGrque. ') 12. April 1517. Aufifailende
Daürung statt: Pridie Idus. •) 13. Juli. *] 24. September. *) In der Matrikel
nicht nachzuweisen. Die Rostocker Matrikel hat 15r3a: Ericus Bradenhus de
Bonegel. Als Baccalaureus 1514a: Ericus Prada!
58
M. 1512b: G. 8chulteti Lig.
pauper InA' 1514b:S. Sawerman genannt.
M. 1515b: M. Sorc de S., A^:
Sore.
M. 1515b: M. Schymmel de W.
M. 1516: M. Schuffener H.
M. 1516: H. B. de Sagana.
M. 1516: M. Gerwigk H.
WillichiuB. M. 1516: Wylke, A ^ :
Wüd.
M. 1517: J. Liwelt de Buntzl.
Johannes Lindholz.
1. Caspar Schulcz Lignicensis. Licen-
ciatua Juris nunc,
2. Simon Sauer Laubensis.
tenetur ij ß,
S. SimoQ Leman de Gubenn.
4. Joannes Bogner Laubensis.
5. Michael Szore Schwibicensis.
6. Melchiar Lange Hajnoniensis.
7. Michael Schimel de Wimpina.
8. Martinus Schaflfener Hajnouiensis.
9. Franciscus Kanath Laubensis.
10. Hieron jmus Beyer Sagensis.
11. Martinus Gerbick Haynouiensis.
Doüor Medicinae,
12. Jodocus Wilcke de Reßel. Doctor
Medidnae hoc tempore,
13. Stephanus Schmersaw Sehusensis.
14. Joannes Liuolt Boleslauiensis.
Examinatores fuerunt:
Doctor Lintholcz.
Magister Vipertus Schnob. Doctor Juris.
Magister Ambrosius Houemann.
Magister Mathias Funck.
Et Decanus.
[1517,]
Anno domini millesimo quingentesimo decimo septimo ante festum
diue Hedwigis^) concordi voto Magistrorum quatuor Nacionum canonice
ac rite electus est in Decanum Facultatis arcium venerabilis vir Magister
Joannes Pistoris Buchenn, sacre theologie Licenciatus.
Dispensacio Magistrandoruro more solito facta est in vigilia Thom^
apostoli^). Secunda et tercia dispensaciones facte in die Innocentum'),
et de hinc sequenti die iuxta consuetudinem temtamen apertum est per
Vicecancellarium, qui tunc temporis fuit venerabilis vir Magister Wiper-
tur Schwabe de Buchenn.
Examinatores :
Simon Spilner de Trossen.
Joannes Menckel de Velburgk.
Georgias Crewicz.
Mathias Funck Hanouiensis.
Ex decreto reuerendissimi in Christo patris ac doniini domini
Theodrici, ecclesie Lubucensis presulis dignissimi, alme Vniuersitatis
»4
•*»
CD
•Fi*
ÖD
OS
^) 10. October. Sabbatho fehlt, ist aber ohne Zwang zu ergänzen. *) 20. De-
cember. *) 28. December.
59
FraDCophordiane Cancellarij dignissimi, Magister Joannes Buchenn,
Facaltatis arcium Decanus, anno quo supra in die diui Pauli ^) dominis
Licenciatis simul insignia Magisterij tradidit, Quorum nomina sunt
sabscripta.
Magistrandi:
1. Paulus Falkenhagen.
2. Oeorgius Dolwin de Oedano.
3. Jacobus Keuter de Lichtenaw.
4. Petrus de regno Suecie.
M. 1506: magister P. Falkenhain
de Dolgelin.
S. oben 1513a, M. 1512a: G.
Dilweyn , oder Dalewynne
(Dalewin).
S. oben 1513 und M. 1512b: G.
Keuter aus Marienburg.
M. 1515 a: dominus Petrus Upso-
lenns de Suecia.
11518.]
Anno domini supra sesquimillesimum deciroooctauo Sabatho ante
festum diui Oeorgij^ coacto frequenti Facultatis artistice Concilio vna-
nimi (electorum per soriem ad id muneris deputatorum ex quatuor
Nacionibns) eonsensu canonice ac rite electus est in Decanum Facultatis
arcium Mathias Fungk Hajnouiensis, arcium et philosophie Magister
maiorisque Collegij Studij Francofordiani Gollegiatus etc. Ex NaUone
SchUaUiea.
Sub quo die Lune post Margarethe') subscripti Baccalaureandi
sunt promoti:
1. Valentinus Marienbergk Prutenus.
2. Mathias Cotbus Lobuka.
3. Petrus Gzernigk.
4. Johannes Behemhans Hirsbergensis.
5. Martinus Lode Schwibucensis.
6. Valentinus de Bernaw.
7. Johannes Owilhelmus Prutenus.
M. 1515a: V. Paul de Marienborg.
M. 1516: M. Lobetka de Cotbus.
M. 1516: P. Zernigk de Teybitz.
M. 1517: J. Behme Hirsbergensis.
8. Jacobus Günther Thoroniensis.
Examinatores :
Licenciatns Nicolaus Rochlicz.
Magister Simon Spilner.
Magister Johannes Menckel.
Magister Oeorgius Grebitius.
In der Matrikel nicht aufzufinden.
Vermuthllch M. 1518: J. Wilke
Regiomontanus.
M. 1518: J. Günther Gdanensis.
Eine hierauf folgende Zeile ist
wegradiert.
») 25. Januar 1518. Pauli conversio. «) 17. April. ») 19. Juli.
60
Ad festum diui Maaricij^) anno quo eupra post exameo habitam
cum Bacoalaureaodis promoti sant sabscripti:
1. Vitu8 Bartel de Rochlitz.
2. Venceslaus de Forst.
3. HermaDDus Gronach,
4. Caspar PfSuger Ologouiensis.
5. Iheronimus Torooiensis.
6. Caspar Scheps StrigODiensis.
7. Jodocus Schemer Herbipolitaous.
8. Paulus Becz Bombergensis.
9. Sebastianus de Bernaw.
10. Georgius Helmrich Goltbergeosis.
& Cos. OoHpergensis.
11. Jacobus Struczbergk.
12. Frauciscus Buder de Bauczen.
13. Gregorius Quilicz (octauus ordine).
14. Mathias Hillebranth Sweidniczeosis.
Examiuatores :
Licenciatus Nicolaus de Rochlicz.
Magister Joannes Menckel.
Magister Georgius Crebicius.
Magister Ambrosius') Prutenus.
M. 1512b: W. Richter de F.
H. 1 5 1 2 b : H. Schmidt [de] Kranach.
M. 1515b: C. Flager de 0.
M. 1514a: Hieronymos Steger de
Thoronia.
H. 1516: J. Scheyner de Lor.
Hier also wohl Scheincr zu Icscd.
Nicht nachzuweisen.
Nicht nachzuweisen.
M. 1517: J. Hentz de S.
W^rscheinlich : M. 1 5 1 7 : F. Stann
de Badissin.
Nur in A^ vorhanden, 1516 in
Ruppin immatrikulirt : Gregorius
Seywert de Quilitz.
Hoffmann aus Marienburg.
Sub hoc tempore sunt ad Facultatem artisticam recepti:
Venerabilis Gregorius Schmidt Swi-
tensis,arcium Magister, Relatus tarnen
in alhum aliquanto poat^ Redore tarn
iterum D. Cunrado Vimpina.
Baccalaurei insuper subscripti:
Gregorius Jerschigk Cotbusianus,
Lipsiae promoius.
Johannes Pffeyl Drestiensis, 0 Doctor
Medicinae.
Adalbertus Rober Helbrunnensis.
M. 1518: magister G. S. Werden-
bergensis, professor grece lingue.
Wittenberg 1514 b: G. Sraidt
de Werdenberg Artium magister
Coloniensis, Curiensis diocesis
20. novembris.
M. 1517: G. Gresick Crabat. S.
die Randnote bei den Hagistran-
den des Jahres 1519. Leipzig
1511 a: G. Gersyck de Kotwytz.
M. 1518: b. J. Pfeill de Dresden.
Leipzig 1512 b.
M. 1518: b. Albertus Kober de
Heilpronna.
») !22. September. ») S. Gallus lö. Oclober.
61
Ann. 1518.
Cristi Jhesu saluatoris nostri poet incarDaciooem millesimo quingente-
8imodeciiDOOctauo ciroiter festum Galli^) electos est in Decanum artis-
tice Faoultatis Magister Simon Spilner, sacre theologie Baccalaureus
formatus. Sub ouius Decanatu examine tentamineque premissis promoti
sQDt ab eodem sequentes Magistrandi vij existente Vicecancellario
Hagistro Johanne Menckei. Ex NcUiane Pnäenica,^)
Ann. 1519.
Nomina Magistrandoram promotorum anno 1519:
Primus Thomas Gzimmerman Star-
gardensis.
2as Gregorias TjHsch Ceruimontensis.
ThelesinuB.
3u8 Martinus Kruger de Schiddelaw. M. 151 2b: M. Krüger Gnbenensis,
4. Valentinas Barth Croßnensis. Bacc. 1514 b.
5. Wolffgangus Stejnmecz Helprun- S. oben Bacc. 1516 a.
nensis.
6. Gregorius Jerschig Cotbusianus.
Docior medidnae Bononiae creatus^
Franeofurdiae professor Physices, a
regione 8ui aüatti Crabaius uoealus.
7. Joannes Pfeyl Dreßnensis. @ Doctor
Medidnae Lipsensis.
Quorum examinatores erant:
Johannes Menckei Vicecancellarius.
Licenciatus Joannes Büchern Pistoris.
Licenciatus Nicolaus de Rochlicz.
Magister Georgius Crebicz.
Magister Ambrosius Prutenus.
Promocio autem facta est feria 5ta post conuersionis Pauli ^).
Eodem die et anno recepti sunt omnes ad Facultatem arcium. Eciam
eodem die et anno receptus est ad Gonsilium Facultatis
Magister Anthonius Brandenburg. Antonius Paachedach aus Branden-
burg.
Ann. Chri. 1519.*)
Exhinc anno sequenti, puta millesimo quingentesimo decimo npno,
circa medium Jeiunij^) idem prefatus Decanus hoc subsequentes promo-
uit Baccalaureos, quorum Examinatores erant:
') St Gallus 16. October. *) Gehört zu Simon Spillner. *) 27. Januar 1519.
^) Diese Datierung müsste vor dem vorangehenden Absätze stehen. ^) Medium
JeiuDÜ =: Dominica Laetare = 3. April.
62
Licenciatus Bartel de Rochlicz, cod-
stitutus pro Hagistro Hathia Fungk.
M. Joannes Henckel.
M. Jeorgias Grebicz,
M. Ambrosius Hofeman.
Et Decanus H. Simon Spilner.
Nomina Baccalaureorum :
1. Georgius Schultetas.
2. Felix Wriezna.
3. Franciscus de Tarbato Liuoniensis.
4. Benedictus Vlrici.
M. 1 5 1 2a: GeorgiiuSchulcze ) de
Felix Otto ^Briczen
M. 1513b: F. Witte de Derpte.
Itf. 1515a: Benedictus Ulrich de
Gdano.
K. 1517: J. Balhome de Prentzlo.
M. 1518b: G. Wilke de Eibingo.
M. 1518b: A. Heintz de Berlin.
K. 1514b: J. Gercz de N. B.
5. Joachim Prenczlauia.
6. Georgius Gwilke.
7. Andreas Berljn.
8. Joachim de Noua Brandenbargk.
Quorum promocio et receptio ad Facultatem facta est quarta feria
post Letare aut feria quarta post Ambrosij.^)
Ann. 1519.
Anno domini millesimo quingentesimo decimonono Sabato ante
festum diui Georgij *) conuocato frequenti Facultatis artistic^ Consilio ex
quatuor Nacionibus per sortem deputati sunt tres Hagistri, qui canonice
et concordi suffragio in Decanum Facultatis arcium elegerunt venerabilem
Andream Libental'), arcium et phiiosophie Magistrum et maioris
Collegij Studij Franckofordiani Collegiatum etc. Ex NaUone MarehiUca.
Sub quo Sabato post Margarethe *) infrascripti promoti et ad
Facultatem recepti sunt Baccalaureandi etc.
1. Andreas Stummel Franckofordensis
G Senator FVancophor,
2. Baltasar Krockau de Bartenstein.
3. Franciscus Schmidt Lignicensis.
4. Joannes Hersei Lignicensis.
5. Jacobus [de] Gubbenn.
6. Adamus Wolff Saganensis.
7. Gregorius Rejman Lembergensis.
8. Franciscus Schurtener Lembergensis.
9. Donatus Pfeyflfer de Prybeß.
10. Jacobus Testenberg Bauczeueusis.
M. 1517: B. Crokaw de Barczlen.
M. 1517: J. Morsel de L.
M. 1517: J. Carpentarii de Gubin.
M. 1518: G. Reynmann de L.
M. 1518: F. Schurttner de L.
M. 1518: D. Pfeiflfer de Perwiss.
M. 1518: J. Tasschenberg de
Budissin.
*) 6. April (Ambrosius i. April). ') 16 April. •) Andreas Hoffmann aus
Liebenthal. *) 16 JuH.
63
11. Volfgaogus Beter dchaebergensis.
M. 1518: W. B. de Montemiis.
Lies: Monteniais.
H. 1518: 6. R. de Stolpea.
Paschedach.
12. Bernhardus Rasch de Stulpeno.
Examinatores :
Liceociatas Joannes Buchen.
Licenciatus Nicolaus Rochlicz.
Magister Joannes Negelin Gunczen-
hausen.
Magister Anthonius Brandenbuigk.
Die vero Veneris post Michaelis^) sub eodem Decanatu promoti
et a Facultate recepti sunt Baccalaureandi subscripti:
1. Laurencius Wolmenicz Francko- M. 1512b: L. WUnitcz. In A^:
furdensis. & Camerarius Senaius
FraneophordeMts,
2. Petrus Messerschmidt Gotbusiensis.
3. Sjmon Robott de Fridelant. is tenetur
facuUaü duo8 aureoSj quos intra
triennium slipulata manu ei sub iura-
mento promisü se daturum.
4. Joannes Freys tadt.
L. Welnicz Francofordianas.
H. 1517: S. Robota de F.
M. 1517: J. Silinck de F. A» :
Sylinck.
M. 1517: F. Wcrsfelt Branssburck.
M. 1517: A. Gras H. oder Yras H.
Nach A^: Grab.
M. 1518: N. Back de Sehasen.
M. 1518: C. Bartz de Britzena.
5. Franciscus Bersuelt de Bransbeck.
6. Ambrosius Grosch Herbibolensis.
7. Nicoiaus Sehusenn.
8. Christianus Vritzena.
9. Joannes Keller de Büchern. Nunc
pincema ceUarij Franeophar.
10. Caspar Girlach de Strigonia.
11. Joannes Sulm.
12. Joannes Voratislauia.
Examinatores:
Lieenciatus Rochlicz.
Magister Simon Spilner.
Magister Joannes Henckel.
Äotbonius Brandenburck.
Ann. 1519.
Anno natiuitatis Domini ac Saluatoris nostri Jesu Cristi millesimo-
quingentesimodecimo Sabbato ante festum diue Hedwigis'), euocato
freqaenti Facultatis artistice Gonsilio, ex quatuor Nacionibus per sortem
M. 1518: C. Gerlach de S.
M. 1518: J. Lebkucher de Sulm
Neccaris.
M. 1519 a? J.Hanig de Wratislavia.
Nach A*: J. Hanii».
») 30. September. ") 8. October.
64
depatati sunt tres Hagistri, qai canonice ac coDcordi suffragio et sen-
tencia in Decanum Facultatis artium elegerunt ac electum denuncianioi
venerabilem virum JoanDem Menckel de Velburgk, arcium et
Philosophie Magistram, sacre theologie Baccalaareum maiorisque Collegij
Gymnasij litteratorij FraDcophordiani Collegiatum etc. Eundem denique
et reuereDdissimus io Gristo pater et domiDus Theodericus de
Bulaw, dei et apostolice sedis gracia presal Lubnsiatius, Vicecan-
cellarium vicesque eins gerentem cum Hagistrandia deputauii ac consiituit.
Sub cuius Decanatu et VicecaDcellariatu, tentamine et examine premissis,
promoti sabsequenies sunt Magistrandi et Baccalaureandi. Ex NaUone
Franconiea.
Nomina Magistrandorum :
1. Wolfgangus Schrojdth Straus- S. oben die Baccalaureandi ron
bergensis. 1512b: W. Smede de S.
2. Martinus Girbigk Haynouiensis.
Examinatores eorundem:
Johannes Pistoris de Büchern, \ ^
T • * i ^^^
Licenciatus. J ,,.
Vicecan-
cellario
Georgius Grebicz, arcium f _
., ^ . , l Joanne
^*«*'^^^- \ Menckel
Ambrosius Hoffmann de ^ '
Margenburgk.
Nicolaus Bartell de Rochlicz,
Licenciatus.
Decano.
Ann, 1520.
Promocio quorum celebrata est sexto die Pebruarij in die Sanol e
Dorothee anno domini. 1.5.2.0.
Eodem die eciam ad Facultatem arcium sunt recepti.
Preterea eo die et receptus est ad Consilium Facultatis artistice
venerabilis vir Ludoi^icus Werncz, arcium et philosophie Magister etc.
Deinde eodem anno quo supra die vero nono Marcij sub eodem
Decanatu promoti ac in Facultatem recepti sunt Baccalaureandi subscripti.
Nomina Baccalaureandorum et examinatorum:
Johannes Pistoris de Buchem,
Licenciatus.
Nicolaus Bartell de Rochlicz,
Licenciatus. \ ^""^
Johannes Negellein de Gun- [ Decano.
czenhaußen, Magister.
Georgius Grebicz, arcium
Magister.
65
Baccalaureandoram nomina:
1. Petras Bobist de Grossenn.
2. Andreas Metihe de Beßkaw.
3. Kilianus Richter de Senfiftenbergk.
4. Bartolomeus Heyn de Smollis.
5. Mathias Koeckebein deMonchebergk.
6. Petrus Radehack de Lanczbergk.
7. Georgius Meysner de Gutterbogk.
8. Melchiar Tilisch de Hyrschbergk.
9. Jacobus Schellenbergk Rlbingensis.
10. Oregorius Welstfal Prenslauiensis.
11. Johannes Brenner Prenslauiensis.
12. Valentinus Annbus de Costan.
13. Johannes vom Holte Hamburgensis.
M. 1515a: P. Babst de G.
M. 1515b: A. Mette de B.
M. 1518: B. H. de Schmollis.
M. 1518: M. Knegenben de M.
M. 1518: M. Tylisch de Hirssberg.
M. 1 5 1 9 a : G. WeschfaU ) de
J. Brehemer \ Prentzlo.
M. 1519a: V. Ambus de Kossen.
M. 1519a: J. von Holtz H.
M. 1515b: V. Kollrich de C.
Ann. Christi 1520.
Anno domini supra millesimuni quingentesimum vigesimo coaeto
frequenti Facultatis artistice Goncilio concordi Magistrorum de quattuor
Nacionibus suffragio rite et canonice secundum electus est Decanus
arcium venerabilis vir Matthias Fungk Haynouiensis, arcium et
Philosophie Magister, maioris Gollegij Gymnasij Ffancofordiani Gollegiatus,
facta est autem hec eleccio circa festum diui Georgij. Ex Natione
SchlesiUca.
Primum examen cum Baccalaureandis priifte promocionis ceptum
est post festum diui Johannis^), in quo, admissis Baccalaureandis, tan-
dem subscripti sunt a Facultate recepti:
1. Valentinus Golrich de Grossenn.
2. Baltasar Fungk Haynouiensis.
3. Jacobus Schuman Pirnensis.
4. Wolffgangus Ratler de Lyntcz.
5. Henricus Meisner Hamburgensis.
6. Jacobus Grossei Grosnensis.
7. Valentinus Hedisch de Budissen.
8. Georgius Hennigk Sorauiensis.
9. Thomas Leroan Sweidniczensis.
10. Franciscus Nisser Sittauiensis.
11. Mathias Wilko Spandensis.
12. Liborius Brucker Bricznensis.
13. Valentinus Becker Arnswaldis.
14. Petrus Lindeman Bemwaldis.
15. Erasmus Schulcz Soltwedelensis.
M. 1518: W. Radler de Lyntz.
M. 1518: H. Meissner de H.
M. 1518: J. Krossell de C.
M. 1518: V. Hediss de B., Leipzig.
M. 1520 b: V. Heidisch Badissinus
bacc. Franc fordensis.
M. 1519a: M. Wyllike de S.
M. 1519a: L. Ryncker de Wyrczan.
In A * : de Wryczno.
M. 1519a: P. Lyndeman de Ber-
waldo.
M. 1519a: E. und H. Sculteti
') Johannes Baptista 24. Juni.
66
16. Henricus Schulcz Soltwedelensis.
17. Vincencius Walter Sprottauiensie.
18 Jacobus Engelbergk LubeneDsis.
nach A*.
AI. 1519 a: J. Engelberch de
Lobauia.
M. 1519a: J. Mangoltt G.
M. 1519a: J. Kyrcke Uanoviensiä.
M. 1519a: C. Affe de S. [pauper,
Senator Francophordiensls].
Cum
Decano.
19. Johannes Manhaldt Glogouiensie.
20. Laurencius Newman Sittauiensis.
21. Johannes Winckler Hyrspergensis.
22. Johannes Gyrke Hajnouianus.
23. Anthonius Leman Aldenburgensis.
24. Conradus Äff Sulmensis. Camerarius
Senatus Francophordensis.
Exaroinatores fuere:
D. Licenciatus Rochlicz.
D. Licenciatus Büchern.
D. Magister Spilner.
D. Magister Anthonius
Branden burgk.
Hoc tempore receptus est in Facultatem Magister Petrus Swecus^).
In hebdomoda (!) Rogacionum ^) receptus est in Facultateai Magister
Odanus Helbron[nen8is] ').
Eodem tempore receptus estaFacultate Baccalaureus Geppfferdi^)
Ooltbergeneis, Lipcig promotus.
Secundum examen ceptum est post natiuitatis festum diue Virginis^),
quo exacto sequentes Baccalaureandi sunt Facultati presentati ac tandem
promoti.
1. Bernhardus Rottermundt Francofor-
dianus.
2. Marcus Mochunger de Thoronia.
3. Sigismundus Stier üelpronnensis.
4. Caspar Botker de Oriphenhagenn.
5. Mattheus Büschel de Arnsdorff.
M. 1506!
6. Martinus Gabel Logauiensis.
7. Johannes Kubo de Forst.
8. Johannes Kluge Haynouiensis.
9. Lucas Hertel Haynouiensis.
M. 1517: M. Mochinger de T.
M. 1518: S. Styer de Hailpronna.
M. 1518: C. Botticker de Greifen-
hiigen.
Etwa M. 1519a: M. Gobel de
Mallutkendorp?
M. 1519a: J. Klinge Hanoviensis.
A * : Klynge.
•) Mgr. Petrus üpsolenus. Das ursprünglich für den Vornamen gesetzte N
ist gestrichen. *) Hogationes sind die drei Tage vor Himmefahrt. Ascenslio
doniini 17. Mai. ') Mgr. Joannes Oden aus Heilbronn. *) M. 1519 b: baccalarius
Fabianus Gebbart de G. Als Magister 15:21 Geppert. ^) Natiuitas Mariae
8. September.
67_
Examinator es:
D. Johannes Negelen de
Kunczen hausen.
D. Licenciatus Bartel de
Rochlicz. l Cum
D. Magister Johannes / Decano.
Menckel.
D. Magister Ludouicus
Sebuob Francofordianus. '
[1520.]
Anno domini 1520 Sabbato ante festum Hedwigis ^) congregato
frequenti Facultatis artistice Consilio ex quatuor Nationibus per sortem
deputati sunt tres Magistri, qui concordi voto et canonice elegerunt in
Decanum Facultatis artietarum venerabilem virum Ambrosium Hoffe-
mann Margenborgensem artium et pbilosophie Magistrum maioris
Collegij CoUegiatum etc. Ex Natione Prutenica.
Dispensatio Magistrandorum prima celebrata est in vigilia Thome
apostoli.^ Sec^nda et tertia in die Innocentum.') Et secunda feria
seqaenti^) inchoatum est tentamen cum examine sequenti.
Ann. Christi 1521.
Ex decreto reuerendissimi in Christo patris ac domini domini
Theodorici, ecclesie Lubucensis presulis dignissimi, alme Vniuersitatis
Franckofordianae Cancellarij, Magister Ambrosius Hoffemann Mar-
geoborgensis, Facultatis artistice Decanus, vndecimo Kalendas Februarij ^)
anno 1521 dominjs Licenciatis simul insignia Magisterij tradidit, quorum
oomina sequuntur.
1. Thomas Junghans de Strigonia.
2. Nicolaus MeyschnerFranckfordianus. Baccalaureus 1514.
^ anno 1542.
3. Pranciscus Hertzenberg Sorawiensis. M. 1510b: F. Herezberg de S.
4. Fabianus Oeppert Goltbergensis.
Eodem die etiam ad Facultatem artium recepti sunt.
Sebastianus Heller de Swabach, Baccalaureus Lipcensis, eodem
die assumptus est ad Facultatem artisticam.
Examinatores :
D. Magister Johannes Negeliu de
Guntzhaußen, Yicecancellarius.
D, Magister Simon Spiller.
D. Magister Joannes Menckel.
*) 13. October. *) 20. December. *} !28. December. "*) 31. December.
*} i'2. Januar.
5*
68
D. Magister Mathias PuDck.
D. Magister Petrus de Swetia. Petrus Upsolenus.
Anno 152L
Eodem anno, scilicet 1521, die vitimo Februarij ^) sub eodem
Decanatu promoti et in Facultatem recepti sunt Baccalaureandi subscripti:
1. Petrus üundertmargk Franckfordi- M. 1509b!
ensis.
2. Gonradus Moller de Ammerbach. Nicht nachzuweisen.
3. Martinus Smjdt Berlinensis.
4. Matheus Hoffeman Franckford ensis.
nunc Senator Francoford,
5. Mathias Heynisch de Reichenbach. M. 1519a: M. H. de Ryssenbach.
6. Valentinus Buge Elbingensis. M. 1519 a: V. Bunz [A*: Bunge]
de Elbing.
7. Martinus Tauchericz de 8 wybisschen. M. 1517: M. Tawchritz und 1519b:
M. Tunchritz de Schwibis.
8. D. Joannes Weidisch de Bamberga. M. 1520: dominus J. W. de
Bomberga.
Examinatores :
D. Licenciatus Joannes de
Büchern.
Magister Spilner, f Cum
Magister Mathias Funck. [ Decano,
Magister Anthonius Bran-
denborg.
Ann. 1521.
Anno domini millesimoquingentesimo vigesimoprimo Sabbato ante
festum Georgij') congregato frequenti Facultatis artistice Goncilio ex
quattuor Nacionibus per sortem deputati sunt Magistri tres, qui concordi
voto et canonice elegerunt in Decanum Facultatis arcium venerabilem
virum Anthonium Brandenburgensein,^) arcium et philosophie
Magistrum, maioris CoUegij CoUegiatum. Ex Natione Marchüica,
Primum examen cum Baccalaureandis promocionis prime ceptum est
ante Johannis festum,^) in quo, admissis Baccalaureandis, tandem sub-
scripti sunt a Facultate recepti.
Examinatores fuere:
Licenciatus Rochlitz.
MagisterJohannesMenckel. / ^
Magister Ambrosius Hoff- \
^„ Decano.
mann.
Magister LudouicusSwabe.
^) 28. Februar. *) 20. April. *) Antonius Paschedach aus Brandenburg
^) Johannes ßaptista 24. Juni.
69
1. Gregorias OegeljD de Beskow.
2. Valentinus Weber FraDCofordianus.
3. Michael Schulcz de Fryestadt.
4. Johannes Vdalrici de Brandenburgk.
5. Franciscus Marolth de Sweydeniez.
6. Johannes Poppe de Berljn. Scriba
et Notarius vrbis Francophor. ei Senator.
7. Johannes Mow de Prentzlaw.
8. Johannes Mejder de Sweynfordia.
9. Johannes Vnger de Nyssa.
10. Johannes Kymberch de Ljgenicz.
U. Bartholomeus Ljndeke de Nwestadt.
iam ibidem scriba publictu.
12. Nicolaus Kynscherff de Rathenow.
13. Valentinus Molner de BerLyn.
14. Joachimus Wolterstorff deWitstock.
M. 1514b: G. Oglan de B.
M. 1514a: V. Wever F.
M. 1518: 31. Stoltz de F. Im
Original steht Stholtz oder Schultz.
A*: Stoltz.
M. 1518: J. Ulrich de B.
M. 1518: F. Marlet de S.
M. 1519a: J. Mawe de P.
In der Matrikel nicht festzustellen.
M. 1519b: J. Remberg de Lignitz
[F. : Litznitz].
M. 1 5 1 9 b : B. Lindecke de Newstad.
Fehlt in der Matrikel.
M. 1520: V. Molner de B.
M. 1520: J. Waltersdorp. In
Rostock 1 5 1 4b : Joachim Wolters-
dorp de Wistock.
Examen secundum ceptum est feria quarta ante festum exaltacionis
Crucis,^) quo exacto Baccalaureandi sequentes Facultati presentati sunt
ac tandem promoti.
Examinatores :
D. Johannes Pistoris de
Buchem.
D. Johannes Negelen de
Guctzenhausen.
M. Mathias Fungk Hayno-
wiensis.
M. Ludouicus Swab Franc-
fordensis.
1. Martinas Eusebius Sweynfordeusis.
2. Andreas Poppe Sweynfordensis.
3. Jacobus Brether Glagouiensis.
4. Andreas Cracow Lanczbergensis.
5. Joachimus Bartholomei de Stargardia.
6. Thomas Engel de Stendalia. pauper
tenetw ij, fl,
7. Albinas Schmidt de Gotbyß.
Cum
Decano.
M. 1519a: A. Pop de S.
M. 1519a: J. Bretor Glogoviensis.
31. 1520: A. Craco de L.
^) 11. September.
70
8. Ludouicus Wellifelth Braunspergen- M. 1520; L. Wersfelth de B.
sis.
9. üieronimus Ghran Ligenitzensis. M. 1520: H. Grran L.
10. Laurentius Molitoris de Soltwedel.
11. Johannes Vibick de Lygenitz. Nicht festzustellen.
Per hymem nullus elecius Decanus propter paucitatem promouendorum,
Ann. 1522.
Anno Domini 1 : 5 : 22: in vigilia Pasce^) Johannes Büchern,^
Licenciatus, electus est eanonice in Decanum artistice FaculfAtis. £x
Natione Murchüica.
Ex consensu reuerendissimi in Christo patris ac domini Theodorici,
Lubusiane ecclesie presulis ac nostre Vniuersitatis Cancellarij, vnice pro-
moti sunt tres Magistrandi 5ta feria post visitationis Marie/)
Eggelingua Brunawiczensis.
'g 1. HenricusAeggledePrauenschweig.
2 \ Nunc Doctor Medicinae»
-| 2.]jodocus Wylgke de Reßell. &
o Mortuus Anno 1552 die 12 No-
g J uembriSj medicinae Docior.
g 3.f Lucas Grepidarius de Colber-
& ga-
8ub Decanatu eiusdem Decani post Margarethe festum^) promoti
sunt quinque Baccalaureandi,
M. 1511b:
Colberga.
Lucas Sutoris de
'S l.f Johannes Angermendeß.
OD
06
C
•g 2. Johannes Granße.
g 8.^ Johannes Finstenwaldiß.
g 4. J Johannes Kunspergk.
9
O
Vielleicht M. 1520: J. Sager de
Newen Angermund.
Nicht festzustellen.
M. 1519b: J. Finsterwald.
M. 1 522 : J. Tornaw Königspergensis
(Neumark) ?
Nicht festzustellen.
(^ 5.[ Michel de 8trigonia.
Examinatores illorum
' Johannes Büchern Decanus.
S .- \ «Johannes Neigeleyn de Kuntzen-
-S 'S ] husen.
^ gp\ Johannes Mangkell.
3 Ja 1
i^ I Mathias Fungk.
«2 y Ludouicus Schuab.
Circa festum exaltationis sancte Crucis ^) anni eiusdem fnerunt
quinque Baccalaureandi,
*) 19. April. ^) Johannes Pistoris aus Buchen. ') 3. Juli. *) Margaretha
13. Juli. *) Exaltatio crucis 14 September.
71
Benedictus Olauus Schuecz.
g| Johannes Raßdenburg.
OB
•^ Laurentius Scbachcz.
S
c
B
g I Petrus Sohwibiscbenn loco pauperis
ingressus.
3
Tbomas Lembergk.
M. 1516: 6. Olavi Upsalensis.
Lies: Suecus?
Vielleicht M. 1518: J. Greber de
Rastenburg.
M. 1520: L. Schachitz Francko-
fordensis.
Vielleicht M. 1 520 : Petrus Scheitner
de Crossen, der auch als pauper
eingetragen ist.
Vielleicht M. 1520: T. Schöps de
Hartliwensdorff.
Examinator es
Johannes Buchen, Decanus.
fuerunt \ Johannes Neigeleyn de
domini
Kuntzenhausen.
] Johannes Mejngkeli.
Ludouicus Schwabe.
Anno 1523.
Sub Vicedecanatu venerabilis viri Johannes Menckeln Velbur-
gensis anno domini 1523 promoti sunt subscripti. Ex Natione
Franconica,
Gonsensu Reuerendissimi in Christo patris domini domini Theoderici,
presulis Lubusiani, Gymnasij huius Cancellarij, promotus est vnus Magi-
strandus, qui primo receptus est ad Facultatem, eo quod alibi, vtpote
Rostochij, in Baccalaureum arcium promotus, die Lune post conuersionis
Pauli ^). Hie vero insignia Magisterij in artibtis suscepit tercio Nonas
Marcij^) anno quo supra.
Nomen Magistrandi:
Henricus Schwarcze Raceburgensis. M. 1518: baccalarius H. Schwarthe
^ Jurium Dodor anno 1539 obijL ') Ratzburgensis pedagogus pre-
scriptorum nobilium, nämlich von
Wernerus und Vigko de Bulow
de Wenigen. In Rostock 1511a:
Hinricus Swarte de Mollen. Bac-
calaureus 1513b.
Sub eiusdem Magistri Vicedecanatu Baccalaureandi promoti sunt tres
die eodem, quo Magistrandus.
Quorum nomina sunt:
Gregorius Tide Gedanensis.
*) 26. Januar 1523. ^) 5. März. ^) Die Zahl ist durchstrichen, aber eiue
andere darunter geschriebene ist auch wieder radirt H. S starb 1539 „ex peste".
72
Jodocus Olaum Dreßdensis.
Henricus Stulbarß Rigensis, qui pauper
tenetur ij fl,
Examinatores Magistrandi :
Johannes Gunczenhausenn, Vicecan-
cellarius.
Johannes Menckeln Velburgianus.
Ludouicus Schuob, Magister.
Jacobus Keutherus, Magister.
Martinus Girbirgk, Magister.
Baccalaureandorum :
Johannes Menckel, Decanus.
Ambrosius Lacher, Malhematicus.
Ludouicus Verncz, Magister.
Jacobus Keutherus, Magister.
Martinus Girbirgk, Magister.
M. 1521: Jodocus Clamandh de
Dresteen.
M. 1522: H. Stalbeis R., nach dem
Druck. Eher: Stulbeie. A^:
Stulbars. Rostocker M. 1517a;
Hinricus Stulbars Rigensis.
L. Seh wob.
Anno 1523,
Anno a natali christiano 1523 decimoquarto calendas Maij ^), eoacta
frequenti Facultatis artistice Consilio, electus est concordi omnium voto
et suffragio in Decanum eins Facultatis Magister Martinus Girbirgk
Haynouiensis etc.
Sub cuius Decanatu die Martis post Petri et Pauli ferias') vnanimi
omnium consensu tum consilio egregij D. Wimpine decreturo est, ipsa
cogente temporis racione, vt inpresens statuta') (que de leccionibus
complendis, circuiis examinandis, iuramentis hactenus mordicus seruata
erant) accomodarentur temporibus presentibus, vnde et loco repeticionum
tentamen iterum placuit, quod in profesto seu vigilia visitacionis Marie ^)
primum cum Baccalaureandis attentatum est.
Tentatores :
Decanus.
Magister Joannes de Gunczenhaußen.
Magister Joannes MenckeL
Magister Ludouicus Schwab.
Dispensacionem instituimus die Veneris post visitacionis Marie
solennia^), subsequenti vero die Lune^) examen inceptum.
*) 18. April. *) 30. Juni. ') Diese Statuta sind nicht bekannt, da alle
Älteren Statuten der Artisten verloren sind. *) 1. Juli. *) 3. Juli. •) 6. Juli.
73
Nomina Baccalaureandorum :
Cristophorus Ender de Lembergk.
Bic, quia pauper, dehei facuUaii ij fl.^
quos nie se datuntm intra triennium
promisitj kabutique ßdeiussorem D.
Franciscum Doberke, Soluii in prepo-
situra M. Henrici Eggelingij anno 28.,
ut in iüius racione paiet.
Helmoldus Meier Hamburgensis.
Ludolphus Holttorp | ^^ g^,^j,
Tbeodoricus Njeggelingk ;
Joannes Trippelnoth (!) )
wedel.
M. 1522: L. HoltdorfF Sal[t]
vedelensis.
M. 1522: J. Trippelsaet Solt-
vedelensis.
M. 1522: P. Betzern de Treplin.
M. 1521 : GregoriuB (!) Glocke de S.
Petrus Poczerne de Templin.
Georgius Glocke de Swibisßen. Hie
item pauper^ vnde et ij fl. se daiurum
intra triennium promisity pro quoßdem
dedit D. magister Libental, tunc recior
vniuersitatis. (Oestriehen.)
Hos duos florenos soluit magistro Henrico Eggelingo, preposito CoUegij
anno etc. 1528.
Examinatores :
M. Joannes de Gunezen-
haußen.
M. Joannes Menckel.
M. Ludovicus Swab.
M. Jacobus Eeutherus.
Promocio autem facta est die Joais post Margarethe ferias^).
Anno 1524,
8ub Decanatu eiusdem dispensatum est com subscriptis Baccalau-
reandis die Veneris post Esto michi'), et die Jouis precedenie tentamen
habitum.
Tentatores :
Decanus.
M. Joannes Ounczenbaußen.
M. Joannes Menckel.
M. Ludouioas Swob.
Examen inceptum est die Mercurij post Inuocauit').
•) 16. Juli. *) 12. Februar. ») 17. Februar.
74_
Examinatores :
D. Licenciatus Mathe- ] Ambrosius Lacher.
maticue. f ^"™
M. Gonczenhaußen. \ d.
M. Menckel. l Decano.
M. Swob. ]
Nomina Baccalaureandoruin :
Martinus Scultetus Oedanensis.
Joachimus CirenberguB Oedanensis. M. 1522: J. Zsirenbergius G.
Nunc medicinarum doctor,
CristophoruB Scho]cz de Franckstein. M. 1522: Chrißtophorus Schultet!.
Promoti sunt die Martis post dominicain Oculi*).
Anno 1524.
Anno post Christi natiuitatem M. D. XXIIII, Sabbato ante ferias
diui Alberti ^) de more unanimi omnium uoto atque calculo eorum, qui
sunt a Facultatibus') huius Collegij electus est in Decanum professionis
artium venerabilis Magister Joannes Negellein de Gunczenhausen,
maioris Collegij collega. Ex Natione Pnüenica.
Tempore Margareth^ nulli, quia aberant, promouebantur.
D. Henrieus Thobingh Lünen- M. 1523: Die Rostocker M. kennt
burgensis in album Baccalaureorum einen Hinricas Tobinck de Lnne-
nostrorum cooptatus est. horch 1511a, der 1512b Bac-
calanreus ward und 1514a
einen andern der 1515a Bac-
calaureuB wurde.
Ciroiter ferias Michaelis^) cum consensu Facultatis assumpti hi sunt
in codicem dominorum a Facultatibus'):
M. Gregorius Telesinus Hirspurgensis
in Nationem Franconicam.
M.Nicolaus Meyßner Francophordianus.
M. Henrieus Eggelingus Brunßwic-
zensis.
M. Jodocus Willich Prutenus.
M. Henrieus Suarcz Raceburgensis.
Ex hiB singull in suam asciti sunt Nationem.
Sub idem tempus institutum est examen Baccalaureandi, Baltha-
zaris Aldegolsin^), marchitic^ Nationis, et duorum Magistrandorum,
Albini Fabri Cotbusiani '), Henrici Thobing Lunenburgensis.
>) I.März. *) Lies: Adalberli (ep. Prag, 23. April.) Also hier 16. April.
») Nationibus oder a Facultate? *) Michaelis 29. September. *) Facultate?
•) M. 1522: Balthasar von Altingosen (Natio schlesitica). In A*: Altengolsen.
^) Albinus Schmidt s. oben die Baccalaureanden von 1521a.
75
Examinatores :
D. Licenciatus Joannes de Buchen,
Vicecancellariub.
M. Martinas Oirbich.
M. Gregorius Telesinus.
M. Mejsner.
Hcnricus
M. Gregorius Eggelingus.
M. Jodocus 'Willich.
Anno 1525,
Post nundinas, qu^ in Dominica sunt post Reminiscere *), promoti
hi dao Baccalaureandi :
Andreas Hincze Dantiscus. M. 1522: A. Heintze Gedanus.
Joannes Hejtschotius Coloniensis, M. 1523: J« H. Coloniensis (Köln
pauper. a. d. Spree).
Examinatores :
D. Decanus Joannes Negeleyn.
M. Martinas Girbick.
M. Gregorias Hirspargk. Telesinus aus Hirschberg.
M. Uenricus Eggelingas.
M. Jodocus Wiilich.
Anno 1525.
Anno post Christi incarnacionem millesimo quingentesimo vicesimo
qaioto decimo Kalendas Maij^) coacto Facul[ta]tis arcium Consilio
omnium eorum, qui votis preerant, sufifragijs in Decanum eiasdem pro-
fessionis electus Nicolaus Mejßner FrancophordianuSy Magister
etc. Ex Naiione Marchüica.
Rstate nalla facta promocio, cum aberant promouendi.
In profesto diui Thom^') Thomas Opiczias/) concionator, Gra-
coaie promotus, in album nostrorum Baccalaureorum assumptus, Eodem
die prima celebrata dispensacio cum Magistrandis subscriptis:
D. Joannes Weidisch, alias Spangen-
berg, de Bamberga.
D. Thomas Opiczius deSchwibuschenn,
vierque concionator.
Examinatores :
D. Licenciatus Joannes Pistoris de
Buchen, Yicecancellarius.
') Dominica Reminiscere 12, März, Sonntag nach Reminiscere, Oculi, 19. März.
*i 17. April. •) 20. December. *) M. 1513a: Thomas Opitz de Swibissheym.
76^
D. Licenciatus Ambrosius Lacher, Ma>
thematicus.
M. Johannes Neggelejn de Ganczen-
haußen.
M. Gregorias Thelesinus de Hirsch-
berg.
M. Henricus Eggelingus de Brun-
schweig.
Anno 1526,
Promocio facta decimotercio Kalendas Februarij^) anno etc. xitvj.
Anno 1526,
Anno a Christo nato supra sesquimillesimum vigesimosexto vndecimo
Kalendas Maij') celeberrima Francofordian^ Academi^ arcium Facultatis
coeunte sjnodb, Decani eleccionem, qu^ tunc confieri solita erat, medi-
tante, constitutisque post reliqua omnia, qu^ semper obseruata sunt,
tribus Nacionum vota habenciom Magistris, Decanus vno eonim ore
consensuque declaratus est Magister Gregor ins Telesinus Elaphurus,
Collegij Francofordiani collega. Ex Natione Franconica.
Septimo Idus Augusti ') Baccalaureorum insignia vere studiosis
iuxta ac doctis collata sunt adolescentibus tribus, quorum subscribere
Visum est nomina, ne illorum memoria, qu^ merito esse debeat longissima,
facile intercidat.
Primus Henricus Barschampe, Ham- Die Matrikel hat 1524: Henricus
burgensis. Doetor Juris hodie, Barschampe Hamburgensis und
1 522 nach F. : Heinricus Berzamb
Hanburgensis. 1 5 1 8 ain Rostock :
Hinricus Barschamp Hambur-
gensis. 1522 ißt nach A^ eher
zu lesen: Emilius (Cornelias?)
Berschampe.
Alter Pancracius TyleHirschbergensis, M. 1524: F. Tholl Hirschburgensis.
Tercius Petrus Joannis Helsingus, Im Original steht: Thill, nach
Suecus nacione. A', A* hat Tholl.
Examinatores^ eorum erudicionem diligentissime expiscantes, fuere
subscripti:
Decanus Gregorius Telesinus, d. Licenciatus Büchern/) M.
Gunczenhausenn,') Magister Henricus Schwarcz, M. Nicola us
Meysnerup.
») 20. Januar 1526. *) 21. April. ») 7. August *) Johannes Pistoris.
^) Johannes Negelin.
_ 77
Appetente autumoo, appetebat eciam pestile^s insalubrieque aura,
qae in fugam omnes ferme compellens, quolibet saluti su^ consulente,
paucos admodum ibi reliquit, qui tarnen, ne nihil agerent, famamque ad-
huc existentis Yniuersitatis mordicus quasi retinerent, Baccalaureum
Henricam Barschampe Hamburgensem in Magistrum promouerunt.
Hoc tempore Jurium Doctor.
Anno 1527.
Anno a Christi natiuitate 1527 Sabbato ante diem diui Georgij/)
freqaenti Facultatis artium Consilio congregato, Magister Andreas
Hoffman de Libental, Studij Franckofurdiani Coliega, legittime et
ioxta obseruatam bucusque eonsuetudinem electus est in Facultatis artistic^
Decanum. Ex Naiione Schlesüica.
Sub quo vnamini omnium consensu ad Facultatem receptus est
Petrus Gercke de Lubeco,') Baccalaureus Rostochensis.
Sub quo itidem infrascripti promoli ad Facultatemque recepti sunt
Magistri die tercia post Vocem iocunditaiis : ')
Sebastianus Virich de Hirspergk. M. 1506: Sebastianus Georgii
Simon Willich de Konigispergk. Udalrici de H. Bacc. 1508 b.
Petrus Gercke de Lubeco.
Examinatores fuere:
Magister Johannes Negelejn de Gun-
zenhaußen, Vicecancellarius.
Ambrosius Lacher de Mersburgk^
medicin^ Licenciatus.
Jodocus Willichr
Gregorius Telesinus fiirß-
pergensis.
Nicolaus MeyßnerFrancko- [ Magistri.
furdianus.
Anno 152S.
Anno Christi M. D. XXVIII M. Jodocus Willich in Decanum de
more huius Academi^ delectus est. Sub quo in Baccalaureorum classem
relati sunt. Ex Naiione Pruienica,
Caspar Marsilij. M. 1519b: Caspar Marsilius. Er
war aus Liegnitz, s. die Ma-
gistranden von 1529.
Joannes Hoflfman de Libental. M. 1526: magister Johannes Hoffe.
mann de Refersdorff alias Heken-
tal. Lies: Lybental oder Libental.
Henningus Oldau. M. 1527: H. Oldou de Czelle.
artium
») 20. April. •) M. 1523: P. Gericken de Lubecko und 1527: P. Gerke
magistrandus. Baccalaureus in Rostock 1519b: Petrus Gherkens. ») 28. Mai
78
His Examinatoribus:
M. Joanne Neglen,
M. Andrea Libental, HofTmann.
M. Gregorio Thelesino,
M. Henrico Suartz.
Anno 1529,
Anno Christi 1529 decimo quinto kalendas Maij') Sabbato proximo
sub diem diuo Georgio sacrum M. Hinricus Eggelingus Bruns-
wiczensis in artistic^ Facultatis Decanum legittime electus est. Ex
Natione Marchitica,
Sub cuius Magidtratu, eodem Magistro Henrico Eggelingo ab re-
uerendissimo Lubusiano pr^sule in Vicecaneellarium constituto, in artium
liberalium Magistros promoli sunt:
Petrus Johannis Elsingus, natione
Swecus,
Caspar Marsilius Lignicensis Silesius.
Quorum examinatores erant:
M. Hinricus Eggelingus, Vicecancella-
rius,
M. Johannes Negeljn de Guntzen-
hausen,
M. Gregorius Telesinus Hirsbergensis^
M. Nicolaus Meysnerus Francophordi-
anus,
M. Hinricus Swartze Lubeccensis,
Ratzeburgensis prope Lubecam,
Insignia vero 11. die Octobris candidatis Magistrandis collata sunt
anno ut supra 1529.
[1530. 1531.]
Hie duo DecancUus deaiderantur de Anno 30 et 31 ex Natione Franconica
ei Seklesiticay quia nullae factae promotiones.
Anno 1532,
Anno Domini M. D. XXXII Sabbato ante ferias Georgij^) canonice
electus est in artistic^ Facultatis Decanum M. Jodocus Willichius
Resellianus. Sub cuius Decanatu primum promoti sunt in Magistros.
Ex Natione Prutenica.
Joachimus Czirenbergius Dantiscus,
Post [Docior Medicin§ et] Professor
Gr. (fj linguq etc. Docior Medicinae.
Collebergam vocatus. [1547.]
') 17. April. *) 20. April.
79
e e
Ericus Suecus. M. 1531: £. Koore, baccalarius
Examinatores fuere (vacat). Upsaliensis, Sweoas.
In eadem quoque promotione bacca laurei^) donati sunt (!):
VerDherus Elerdesus Brunswicensis, M. 1527: magister W. Elerdes B.
Matthaeus Hostbus, M. 1527: magister Matthaeus Host
Teltowianas Marchita. In A'
steht voD Jobst: Coloniensis ad
Sueaum.
Johannes Schlegel Vratislauiensis. M. 1529: J. Slegil de V.
Nunc doctor iuris.
Examinatores fuerunt:
Decanus,
Henricus Schwarcze, vtriusque iuris
Doctor,
Ambrosius Lacher, Mathematicus, Li-
cenciatus,
M. Simon Willichins,
M. Caspar Marsilij.
Änno 1533,
Anno Christi MDXXXIII a Collegis professionis ac Facuitatis artistic^
in DecaDum eiusdem professionis canonice eleotus iterum M. Nicolaus
Meyßnerus. Eodem anno die Jouis a ferijs diui Matthei apostoli')
ad') classem Baccalaureorum relati sunt. Ex Natione Marchitica.
1. JacobusJockischLignicensisSjlesius, M. 1528: J. Jokissus L.
2. Gregorius Wagner Resselensis Pru- M. 1530: G. Wagner Prutenus
tenus, doctor theologiae.
3. Johannes Gutteke Guistectensis Mar- M. 1530: J. Gutteke Wistoccensis.
chita.
4. AlbertusPiechnoCosminensisPolonus. Nicht festzustellen.
Examinatores :
Decanus,
Heynricus Schwarcz, Juri um Doctor.
Jodocus Willich 1
Simon Willicli l Magistri.
Caspar Marsilij \
Eodem die ad Facuitatis CoUegium receptus est M. Joachimus
Ozjrenbergius.
[1534.]
Anno Domini MDXXXIIII solenni more in Decanum artistic^ Facuitatis
electus Caspar Marsilij de Legnicz, sub quo in Magistros promoti
*) Lies: lauri. •) ad steht zweimal da. •) 26. September.
80
sunt (Anno 1535) XIII. Kalendas Februarias. ^) Ex Natione Franconka.
Gaspar Schulteti Silesius,
Matthäus Hosth Goloniensis ad Sueuum, S. oben 1532. Dort wird nach
der Matrikel Host als Teltowianas
Marchita bezeichnet. Er war aus
Jacobus Jokisci Silesius. Wilmersdorf.
Examinatores fuerunt:
Dominus doctor Johannes Lintholtz,
Vicecancellariufi,
M. Johannes Negelin de Guntzenhausen,
Ambrosius Lacher de Mersburgk, me-
dicine Licenciatus,
M. Jodocus Vuillich,
M. Joachimus Cyrenbergius.
Sub eiusdem magistratu lauri bacca donati sunt anno 0. MDXXXV.
deeimo quinto Kalendas Apriles:^)
Gregorius Matthi^ Grunenbergensis.
Nicht festzustellen (Gregorius Reich-
nau? M. 1527).
M. 1528: H. SchwoU
Magr. 1540.
de B.
M. 1528: J. Warneke H.
M. 1529: H. Plonies L.
M. 1533: A. Bleyss Ligenicius.
Hieronjmus SuoUius Berolinensis,
Concionaior Berlinenais. [f 1564.]
Bartholomeus Rademan Frankophon.,
J, F. D, et hie profeasor.
Joachimus Vuernike Hauelbergensis,
Hermannus Plonis Lubecensis,
Alexius Plevs Silesius.
D. D. Joannes ZindhoUz extremum
diem obijt Anno 1535 circa ferias
Penteco8lis<i ut notauit M. Matthaeus
HosluB,
Examinatores :
Decanus,
M. Johannes Negelin deGuntzenhausen,
M. Andreas HofTemann de Libental,
M. Simon Willich de Konigispergk,
M. Joachimus Cirenbergius.
1535.
Anno a Christo nato M. D. XXXV Sabbato die ante festum Ada!-
barti,') solenni more in Decanum artistic^ Facultatis electus est, Am-
brosius Lacher de Merspurg, Mathematicus et vtriusque Medieinae
Licenciatus. Ex Natione Schlesitica.
') ^20. Januar. ') 18. März. ») 17. April
81
Sub quo omoium consensu Gasparus Lantsidel^) Lipsensis,
promotus Magister, ad nostram Facaltatem, quo sibi legendi potestas da-
retur, receptus est, qua de re persoluit Collegis tres fl.
Item sub eiusdem Decaoi Decanatu recepti sunt in artisticam Facul-
tatem huius Gjmnasij promoti Magistri
Caspar Schultet! de Lignitz,
Matthaeus Host Coioniensis,
Jacobus Jokisci Silesius, medicinae
Dodor.
Sub eodem Decano lauri bacca donati sunt anno domini M. D. XXXVI
decimo sexto Calendas Aprilis. 17 Martij.
1. Christophorus Corneri de Buchen, M. 1533: C. Korner de Buchen,
2. Ericus Petri Svecus Lincopensis, Os- duperattendeusgenerallsMarchiae.
tergotus, . . . magister et professor.
3. Johannes Mews de Wistock (!), M. 1534a: J. Mewes de Wiczstak.
Mgr. 1543 b.
4. Johannes Titius Fabri de Lignitz. M. 1534b: J. Tyttze Lignitzensis.
Mgr. 1543 b.
Anno 1536.
Anno millesimo quingentesimo tricesimo sexto canonice electus est
io artisticae Facultatis Decanum M. Joachimus Cirenbergius etc.
Ex Natione PnUenica.
[1536.]
ANNO DN. M. D. XXXVI. MENSE OCTOBRI DECANV8 DE MORE
[I] DESIGN AT V8 EST MATTHAEV8 HOSTVS ARTIVM AC PHI-
LOSOPHLäl MAGISTER. Ex Natione Franconica.
Anno 1537.
Anno post Christi natiuitatem M. D. XXXVII. Rabbatho ante ferias
diui Georgij ^) de more omniuoi calculo, qui sunt a Facultatibus') huius
CoUegij, electus est in Decanum professionis arcium, Caspar Sculteti^)
Legniczensis, arcium Magister et iuris utriusque Baccalaureus. Ex
yaiione MarckiUca.
Sub quo lauri bacca sunt donati sexto Kalendas Octobres:')
1. Geoi^us Belitz de Vuerben, M. 1531: G. Bellcze de Werlicz.
2. Jacobus Fabricius Stargardiensis, M. 1532: J. Smidt de S. pauper.
Mgr. 1542 a. Medicinae Doctor.
3. Joannes Fromholtz Stargardiensis, M. 1532: J. Framholt
*) M. 1528: G. Landsydel alias Scheerschleifer Lipsensis, magister, professor
olim hie. Leipzig 1527 a. C. Schersleiflfer Lipsicus. *) 21. April. •) a Nationibus?
*) Als Baccalaureus 1517 a C. Schulcz genannt. ^) 26. September.
6
82
4. Basilius Barthius Reseliensis, M. 1534a: Blasius Barcz [Bartsch]
de Kessel magister. Mgr. 1542 a.
5. Eustathius Enobelsdorff Hejlsper- M. 1536 a: Eustachius K. H. in-
gensis. sign, poeta et canonicus in
Examinatores : Decanus, Prussia.
M. Simon Willich,
M. Joachimus Cyrenbergius,
M. Matthäus Ho8t,
M. Jacobus Jokiscus ' Legnitzeneis.
Anno 1537.
Addo a nato Christo supra sesquimillesimum tricesimo septimo pridie
Jdus Octobris^) solito more in Decanum electus e8t venerabilis
Jacobus Jokisch Hegitmatianus, liberalium artium Magister. Ex
Natione SchksUica.
Sub eius magistratu in Magistros promoti sout:
1. Johannes Hofifman de Libentall,
Silesius,
2. Vernhcrus Elerdesus ßrunswicensis,
3. Barptholomaeus Rademan Franck-
fordensis. Nunc Juris Doctor et hie
Professor.
4. Christophorus Korner de Fagis
Franco. S. Theologie D. et professor.
Exaoiinatores fuerunt:
Dominus Caspar Marsilij, Vtriusque
iuris Licenciatus, Vicecancellarius,
M. Andreas Hoffmann de Libentall,
M. Simon Willichius,
M. Joachimus Cyrenbergius,
M. Matthaeus Hosth.
Anno 1538.
Desideralur hie annus 1538, in quo vnus Decanus ex Natione Prutenica
electus j forsUan Jodocus Willichius Resellianus^ aut M. Simon
Willichius^ cuius magistratus in integrum annum durauit, quia nuUae
habitae promotiones. Ex Natione Prutenica.
(Andere Hand:) Videtur fuisse Decanus Joachimus Cirenbergius,
ut ex proximis^) paginis huius libri colligere est.
*) 14. Ociober. ^) Das von Caleb Trygophorus geschriebene Wort schwer
lesbar. Diese Notiz ist ausserdem unrichtig.
83
[1538,]
Aqdo a nato Christo M. D. XXXIX ^) pridie Idus Octobris') de
recepta conaaetudine in Decanum electus Caspar Marsilius Ligius,
per quem Nonis Martijs^) io Baccalaureos promoti sunt. Bkc Natione
Franconica.
I. Georgios Licht Frankofordensis,
2. Georgius Tschwirezke Legniczensis,
M. 1533: G. L. F. magister, pro-
fessor. Mgr. 1542 a.
M. 1534: magister Georgius
Lignitzensis. Mgr.
3. Joannes Prosenhaber Hamburgensis,
J. Bruschawer de
Tzwirtzke
1545 a.
M. 1534 b:
Hamburg.
M. 1536 a: B. Mulner de F. Mgr.
1544 b als B. Moller F.
M. 1537 b: C. Geberdes H.
M. 1538 a: magister L. P. Garlevi-
ensis. doctor theol. et miser
procurator et apostata. Mgr.
1544 b.
4. Benedictus Mollner Furstenwal-
densis.
5. Conradus Geuerdes Hamburgensis^
6. Laurentius Pascha Garleuensis.
Tkeologiae Doctor.
Examinatores fuerunt :
1. Decanus,
2. M. Simon Vuillichius,
3. M. Jacobus Jokisci,
4. M. Vuernerus Elerdesus,
5. M. Christo phorus Kornerr.
Sub huius Decanatu recepti sunt ad artisticam Factdtaiem v. d, Magisiri
Johannes Hoffman, Vernherua Elerdesus, Bartholomäus Rade-
man et Christophorus Cornerus,
Anno 1539.
Anno a Christo nato millesimo quingentesimo tricesimo nono V
Idibus *) Octobris omnium, qui sunt de Facaltate artistica, sufifragijs
electus est in Decanum eiusdem Facultatis Yernherus Elerdesus
Brunsuicensis, artium Magister. Sub cuius Decanatu nulla fuit
promotio, neque Baccalaureorum, neque Magistrorum, eo quod tunc
tetnporis pestis grassari incipiebat. Cuius contagium professores omnium
FacuUatum et scholastici fugientes hinc recesserunt. Illaque pestis, a
ferijs Pentecostes incepta, durauit usque ad ferias d. Martini.^) Ideoque
illius magistratus in annum perdurauit. Elx Natione Marchitica.
») M. D. Lies: XXXHX. «) 14. October. •) 7. März 1539. *) Original
11. October. Das wäre wieder der Sonnabend vor S. Hedwig. Die Angabe
ist jedoch unrichtig, wie aus dem Texte selbst hervorgeht. Wahrscheinlich
muss man lesen: Aprilis, 11. April. Das folgende Decanat ist das Decanat
des Sommersemesters von 1540. Der Irrtum erklärt sich wohl aus gedanken-
losem Abschreiben des vorhergehenden Kopfes. *) Pfingsten: 16. Mai, Martini
11. November.
84
Illud quoque non iodignum scitu iudicatur, quod 8ub illius Decanatu
XII. Galendas Junij^) Aano M. D. XXXIX ^) bona Carthusiaca ad
Academiam Francophordianam peruenerint.
Änno 1540.
Anno Christi MDXL more solito huius celeberrim^ Academi^ electus
est in DecaDum Joannes Hoff man, artium liberalium Magister. Sub
cuius Decanatu in Magist ros promoti sunt. Ex Nalione SeMesüiea.
1. Gregorius Vuagnerus, Nunc Doetor
Theologiae,
2. Andreas Bochou Brandenburgensis. M. 1538 b: Andraeas (!) Bochow B.
Examinatores fuerunt:
M. Joachimus Cjrenbergius, Vicecan-
cellarius.
M. Simon Wilichius,
M. Jacobus Jokisci.
M. Bartholomäus Rademan.
M. Christophorus Kornerr.
Nee hoc obliuioni tradendum, sub idem tempas instauratam fuisse
Academiam.^)
*) 21. Mai. *) Die Zahl ist wohl von derselben Hand später nachge-
tragen. Die urkundliche Ueberweisung der Karthäuser-Güter datirt vom 3. April
1540. Riedel Cod. dipl. Brandenburg I, XX, 123. Wie ist die Discrepanz zu
erklären und zu lösen? •) Reformation vom 9. September 1540.
Druck vjn Gra^s, Barth &. Cuinp. (W. FriiLiich) in Breslau.
Die allgemeinen Statuten
der
Universität Frankfurt a 0.
(1510—1610).
Herausgegeben
von
Paul Reh.
Breslau.
Commissions- Verlag von M. <S: H. Marcus,
1898.
*^'N^W^/N^S^^^F^^^^^^M^^V^AM^^^«^^I^^«AM^MMA^^^N^^^W^^^^«^^^^'^^^M^I^
Sonderabdruck aus dem LXXV. Jahresbericht der Schles. Gesellschaft für vater-
ländische Caltar. Abth, DI, Historische Section.
Einleitung.
Ad der Universität Frankfurt an der Oder haben während der drei
Jahrhunderte ihres Bestehens nicht mehr als drei Hauptausarbeitungen der
allgemeinen Statuten nach einander Geltung gehabt. Davon waren die
beiden ersten lateinisch verfasst. Schon vor der feierlichen Einsetzung
der Universität am 25. April 1506 waren Statuten vorhanden; der grosse
Freiheitsbrief der LandesfUrsten, Joachims und A 1 b r e c h t s, vom 22, Februar
desselben Jahres nimmt bereits auf einö Bestimmung der Statuten Bezug:
„Dieweil dan in den Statuten der universitet under andern begri£fen, das
kein Student lange meßer und freveliche where tragen soll bei verlust
des wapens und eins halben gülden poene*' u. s. w.^) So konnte denn
auch bereits am 15. März desselben Jahres der Rektor Konrad Wimpina
1) Acta Rectorum (A. R.) I (nach der von Herrn Professor Bauch gebrauchten
Bezeichnung; zwar scheint nach einigen Stellen die officielle Bezeichnung dieses,
sowie der beiden andern Acta Rectorum enthaltenden Codices „Liber universitatis"
gewesen zu sein, indes ist dieser Titel zu allgemein; auch der in No. 13 der
Akten gebrauchte Titel „Liber privilegiorum" trififl nur einen Theil des Inhalts.)
K. SL-Arch. Berün. Rep. 86. VI. Nachtrag Fasp, 27. fol. 12. Riedel, Cod. dipl.
Brandenburgensis I, 23. Berlin 1862, S. 325 unten (aus Teymlers Copialbuch des
Frankfurter Stadtarchivs). Auf dasselbe Statut nimmt in einem Anschlag vom
il Mai der Rektor Eonrad Wimpina Bezug: Non deferant gladios sub pena
statuti 1. c. fol. 6b, abgedruckt von Friedlaender in den Forsch, z. brandenb.
und preuss. Geschichte VIII. 207 ff. No. 8. Vgl. in den Statuten von 1510 No. XIX.
S. auch Bauch in B. Kehrbachs Texte und Forschungen zur Geschichte der Er-
ziehung und des Unterrichts. IL B.'s Abhandlung nimmt an verschiedenen Stellen
auf die Statuten Bezug.
1
die Angehörigen der Univeraität durch einen Anschlag auffordern, sich
in seiner Wohnung zu versammeln, um einiges zu vernehmen, was die
Angehörigen der Universität betreffe.')
Die Fassung von 1506 hat einige Jahre später das Universitäts-
konsil einer Revision unterzogen, indem es einige Bestimmungen abschaffte,
andere abänderte, einige neue hinzufügte.') Ueber diese Revision hat
am 1. Januar 1510 das Plenum der Universität berathen. Die Beratung
des Plenum vollzog sich, wie die erhaltenen Berichte aber alle Ver-
handlungen aus denJahren 1507 — 1510^) zeigen, in jener Zeit nach den
vier Nationen der Universität. Die Berichte über alle diese Verhand-
lungen bringen auffallender Weise nur die Placita der einzelnen Nationen;
ein zusammenfassender Beschluss fehlt. In diesem Falle verlangten je-
doch die einzelnen Nationen in der Hauptsache dasselbe, nämlich dass
die Statuten dem Kanzler zur Bestätigung vorgelegt werden sollten. Nur
^fordert die schlesibche Nation noch eine Bestimmung, dass kein Magister
dem andern seine Schüler entfremde. ^V/Die aus dieser Revision hervor-
gegangenen Statuten können nun keine andern sein als die uns erhaltenen
ältesten Statuten, welche von dem Kanzler Dietrich von Bttlow,
Bischof von Lebus, bestätigt sind und das von der schlesischen Nation ge-
forderte Statut haben. ^) Die Bestätigung ist nicht datiert, darfte jedoch
wohl nicht lange nach dem 1. Januar 1510 erfolgt sein.
Auch in dieser neuen Fassung war der ersten Ausarbeitung der
Statuten kein langes Leben beschieden. Schon im Rektorat des Ch ristoph
Corner, im Sommer 1544, wurden sie neu ausgearbeitet und den weiter-
gehenden Bedürfnissen der neuen Zeit gemäss umgestaltet. In Leipzig
geschah dasselbe um diese Zeit. 1543 ist durch Moritz von Sachsen
^) Ad audiendam nonnnlla universitatis nostre supposita concementia, ne pre-
textu ignorantie possit quispiam, ubi penas inciderit, excusationem quoquo modo
pretendere aut allegare 1. c. fol. 5^. Friedl. No. 1.
2) Secundum super statutorum universitatis revisione pridem per Consilium
universitatis habita, ubi quedam ex statutis abrogata, quibusdam derogatum est ac
nonnulla usui universitatis profutura veteribus adiecta sunt. A. R. I fol. 31.
8) In den A. R. I.
^) Quod Statute novo caveatur, ne amodo Magister quispiam alteri 'discipulos
suos studeat alienare.
5) No. XLV.
eine neue Staiaienredaktioo für Leipsig bestätigt worden/) Dase sich
an beiden Universitäten nahezu gleichzeitig das Bedürfnis geltend machte,
darf nicht auffallen, denn die Statuten beider Universitäten gehen auf
die Ober ein Jahrhundert älteren Prager Statuten zurück, wie noch zu
zeigen ist. Der Wortlaut der Ausarbeitung von 1544 ist ziemlich un-
verändert übergegangen in die Statuten von 1588 und 1610. Von diesen
briogen nur die letzteren wesentliche Umordnungen und Zusätze. An sie
sind auch die besiegelten Originalbestätigungen der Kurfürsten von
Joachim Friedrich bis einschliesslich des grossen Kurfürsten angefügt.^)
Beck man') citiert noch im Jahre 1707 nach ihnen; sie waren also damals
Doch in Geltung. Allerdings waren die Bestimmungen für die Studierenden
damals schon in einem Auszuge umgearbeitet und nur dieser wurde ihnen
vorgelegt;*) auch dieser war, wie ein vorhandener Druck zeigt, im
Jahre 1732 umgearbeitet.*^) Endlich gab es noch zahlreiche ergänzende
Verordnungen; bereits im Jahre 1611 gab Johann Sigismund eine
gaoze Reihe davon auf Grund einer Visitation der Universität, andere
tbeilen Beckmann und Hausen*) mit.
Doch wissen wir von einer grundlegenden Aenderung erst im
Jahre 1796, im Anschluss an die Einführung des preussichen Landrechts
1794. Damals wurde nach vorausgegangenem Gutachten der preussischen
Universitäten, also auch der Frankfurter, vom Oberkuratorium ein ausführ-
liches Statut ausgearbeitet und als „Gesetze für die königl. preussische
Universität Frankfurt an der Oder. 1796. 4^' gedruckt.^
Von den lateinischen Statuten der Universität sind die von 1506
aicht erhalten, die von 1510 und 1544 befinden sich in No. 12, die von
^) Zarncke, Die Statntenbttcher der Universität Leipzig. Leipzig 1861. S. 76.
s) Die Statuten von 1610 mit den Bestätigungen sind abgedruckt im Corp.
eoostitutionum Marchicarum I, S col. 31—50.
^ NoUtia universitatis Francofurtanae. Francofnrti. 1707. p. 41 sqq.
*) Statuta discentes apud nos attinentia in hanc epitomen redacta hactenus
exhiberi soUta fuerunt. Ib. p. 41.
&) Leges academicae a studiosis in regia Francof. univ. observandae. Francof.
ad V. Lit Tobiae Schwartzii 1732. 4. (Sammelband 4 T. 54 der Breslauer SUdt-
bibliothek, No. 4a)
«) Geschichte der Stadt und Universität Frankfort a, 0. 1800. S. |48 CT.
T) Hansen S. 148.
1588 in No. 13, die von 1610 in No. 14 der auf der Regisiraiar der
Breslauer Universität aufbewahrten Originalakten der Frankfurter Uni-
versität.
I. Die Statuten von 1510.
Die Handschrift.
No. 13 ist ein etwa 2 Finger dicker, gut erhaltener Papierband in
kl. Quart. Der Deckel ist bezogen mit braunem gepressten Leder wie bei
vielen andern Codices der Frankfurter Akten. Der Einband ist alt. Be-
nutzt ist dabei ein Streifen einer Handschrift des 15. Jahrhunderts.
Drei Blätter am Anfang sind frei. Dann folgen auf 13 Blättern die
Statuten von 1510 in sauberer Schi ift. Die Ueberschriften: Universitatis
florentissimi Studii Francophordiensis (fol. 1), Sequitur iuramentum inscri-
bendorum (fol. 3), Jurisdictio Rectoris (fol. 5), Officium Sindici (fol. 11),
Statuit insuper (fol. 12. No. L), Nos Theodericus dei et apostolice
sedis (fol. 13) sind in verlängerter Schrift gegeben. Das Alter der
Handschrift ist nicht sicher festzustellen;') da jedoch die Schrift der fol-
genden Eintragungen sicher dem Anfang des 16. Jahrhunderts angehört,
muss die Niederschrift gleichzeitig geschehen sein. Sie schliesst mit der
Bestätigung durch Dietrich von Balow auf fol. 13^.
Die Rückseite des Blattes 1 3 enthält in sehr abkürzungsreicher Schrift
(b), die sicher dem Anfang des 16. Jahrhunderts angehört, das Juramentum
Notarii und wieder in sauberer Schrift, die auf Bekanntschaft mit
italienischer Schrift hinweist (c), das Juramentum Syndici. Ein An-
hang auf fol. 14 ist ebenfalls in sorgfältiger Schrift (d) und sicher
am Anfange des 16. Jahrhunderts eingetragen. Fol. 15 Juramentum Famuli
und die nicht mehr foliierten beiden nächsten Blätter enthaltend „des Vogts
ayde anno 1548^' sind von einer Hand (e) und sicher gleichzeitig ein-
getragen. Auf ein leeres Blatt folgt nun das Titelblatt der Statuten von
1544, dann mit neuer Foliierung 1 — 23 die Statuten in einer sorgfältigen
gleichzeitigen Niederschrift (f) bis fol. 23a, von da an bis auf die Vorder-
seite des nächsten nicht mehr foliierten Blattes in jüngerer Handschrift
(g.). Der grösste Theil des Bandes besteht aus leerem Papier, und nur
die letzten Blätter enthalten noch Formulare. Die Rückseite des letzten
Blattes trägt in der Handschrift b eine deutsche Eidesformel für die aus
dem GefUngniss Entlassenen, die Vorderseite eine gleiche, ^ aber wie alle
1) Hinsichtlich des Alters der Handschriften hat mich Herr Prof. Dr. Harkgraf
in gütiger Weise mit seinem Urteil unterstützt
2) Den aufgenommenen Namen Martinus Hack habe ich sonst nicht finden
können.
noch zu erwähnenden in wesentlich jQngerer Handschrift. Rück- und
Vorderseite des vorletzten Blattes enthalten je eine Formel für einen
Reioigangseid, die Rückseite des vorhergehenden, ein Jaramentum eoruoi,
qai e caoere dimittuntur. Von der Benutzung des Bandes zeigen die
zahlreichen Unterstreichungen und Randbemerkungen, sowie die Schmutz-
flecke auf den Kreuzen unter den Eidesformeln, von denen aus sich Fett-
flecke durch einen grossen Theil des Bandes verbreitet haben.
.Zusammenhang mit Leipzig.
Bei der Gründung der Universität Frankfurt waren in erster Linie
Dozenten aus Leipzig berufen worden. Daraus erklärt es sich, dass
auch ein grosser Theil der Statuten von dort nach Frankfurt übernommen
wurde. Noch in den Statuten von 1510, welche doch schon gegen die
von 1506 abgeändert waren, entspricht ein gutes Drittel wörtlich den
Leipziger Statuten ; andere Artikel zeigen wenigstens wörtliche Anklänge
oder lehnen sich inhaltlich an; endlich ist die Reihenfolge im Ganzen
Qbemommen.
Die Anordnung der ältesten Leipziger Statuten ist bestimmt durch
ihre Ableitung aus den ältesten Prager Statuten. Von diesen behandeln die
allein uns erhaltenen ersten 15 Artikel'): 1. — 5. Wahl und Ein-
setzung des Rektors, 6. und 7. Gerichtsbarkeit, 8. Pflichten des Rektors,
9. Universitätschrein, 10. Einkünfte des Rektors, 11. Wahl des Vice-
rektors, 12. die Nationen, 13. Wahl der Konsiliare, 14. und 15. Notar.
Der Grundstock der Leipziger Statuten vom Jahre 1410 entspricht den
ersten 13 Prager Artikeln. Sie kehren hier grösstentheils wörtlich in
folgender Reihenfolge wieder: 1—5, 9 (= 6), 8 (= 7), 6—7 (= 8—9),
12 (= 10), 13 (= 11). Es fehlen 10 und 11. Es tritt hinzu als 12:
De jaramento servitorum universitatis.
Auf diesen Grundstock der Leipziger Statuten folgen ZusatzbeschlOsse
ao8 den Jahren 1412a — 1490, zum grössten Theil Vorschriften und Ver-
bote für die Studierenden enthaltend, welche durch die Gelegenheit
herbeigeführt scheinen.
Der 7. Artikel schrieb für den Rektor vor, dass er innerhalb eines
Monats nach dem Amtsantritt die Statuten verlesen solle. Man hat nun
uiDftchst durch Randbemerkungen diejenigen Statuten als legibilia aus-
gesondert, welche auf die Studierenden Bezug hatten.
i) Der Rest ist im Codex herausgeschnitten. Hon. historica univ. Pragensis.
Ol Pragae. s. a. p. 12.
Der Anfang war bei dem aweite« Absebaitt vod 7 dor^ eia Primum
liegalur^) gekeiMuieichiiet, dasa waren la^al die nldil aa lesemdeu durch
ein non kgeli», selleQ die au leeenden darek ein legeiitr auage-
•onderL
Vom Jahre 1500 besitzen wir nun eine Dmarbeitung dieser Fassung,
welche die legibilia als zweiten Theil ausscheidet, und die Zusatzbe-
stimmungen an passender Stelle einordnet, einige Artikel weglässt und
einige neue bringt. Am Ende des Codex, welcher diese Fassung der
Statuten enthalt, sind 5 Artikel über den Gebrauch des Konservatoriums')
eingetragen; dieselben stehen auch in der Matrikel.')
Vergleichen wir nun die Frankfurter mit den beiden Fassungen der
Leipziger Statuten. In der folgenden Uebersicht sind die Ueberschriften
der mit Leipzig wörtlich übereinstimmenden Artikel kleiner gedruckt,
mit a anklingende, mit i inhaltlich ähnliche gekennzeichnet. Die nicht
näher bezeichneten sind die nach Form und Inhalt verschiedenen und die
Frankfurt eigenthümlichen,
Frankf. Leipz. 1410. Leipz. 1500.
I. Halbjährige Dauer des
Rektorats.
II. Berufung zur Wahl des
Rektors. Lib. form. 1.
III. Zusammentritt zur Wahl.
IV-V. Wahl und Einsetzung. 1—5 1—5 i.
Eid.
VI. Strafe für das Fehlen bei
der Wahl.
VII. Berufung des Konsilium.
Legibilia.
Vm. Eid der Immatrikulierten. 23 XXVU.
IX. Nichtzahlung der Strafe
gilt nicht als Meineid.
X. Wiederwahl zum Rek-
torat. .
XI. Regelmässige Univer-
sitäts-Versammlungen. 7,2 I a
Wohnung der Studie-
renden.
1) Zarncke S. 51. A. 1.
^) d. h. des Rechtsschutzes des Konservators der Universität
3) Zarncke 73 Z. 26 ff.
Fraakf.
Leipz. 1410,
Leipz. 1500.
lUiHXVI Gerichtsbarkeit des Rektors.
&9
n—ni.
XVli. Eintreibung der Strafen.
14,16«)
XVIIT. Wirthshauabesuch.
18,2
XX Strafe gleich
XIX. XX. WaSengebrauch.
13.1
IV
XXI. Unfug auf der Oder etc.
XXII. Schiesswaffen.
XXIII. NftohÜioher Lärm.
13,2
(V)
XXTV. Spiel.
13,4
VI
XXV. Reinigungseid.
13,9
IX
XXYI— XXIX. Körperverletzung.
14, 1-8
^n
XXX. Iiy'urien.
14,11
XIV
XXXI. Schadenersatz.
14,12
XV
XXXn. Unzucht
18,4
XXI
XXXIII. Kapitalverbrechen.
19
XXIV i. a.
XXXIV. Arresibruch.
XXXI
XXXV. Verzicht auf die Privi-
legien.
xxxn
XXXVI. Aufenthalt Nichtimmatri-
kulierter.
XXVI
XXXVII. V\^iederholung8fUUe.
18,5 a. b.
XXII i. a.
XXXVIIL Wiederkehr Relegierter.
21
XXIX
XXXIX. Selbsthilfe gegen Strafen.
13,6
VIIT
XL. Hilfe anderer dabei.
XLI. Disciplin in Versammlungen.
Ref. 1496
XUI-XLni. Konservatorium.
Anhang 2.3.
Hatr.
XLIV. Kleiderordnung.
XLV. Entfremden von Schülern.
XLVL Zeagnisse für Juristen.
XLVII. Nichtimmatrikulierte
dürfen an Universitäts-
einriohtungen nicht ^\
nehmen.
XLVIU.XLIX. Syndikus.
L. Schmähschriften.
LI. Nachschlüssel.
UL Formel für den Reinigungseid.
LIII. Eid bei der Entlassung
aus dem Arrest
Bestätigung.
1) Von hier an in der Handschrift nicht mehr numeriert
^ Dabei am Rand in Non legetur.
8
Die ZuBammenstelluog ergiebt, dass aus den Leipziger Statuten eine
gewisse Auswahl getroffen ist. Dabei ist ihre Reihenfolge soweit beibehalten,
als es der allgemeine Plan zuliess. Dieser scheint ursprünglich folgender
gewesen zu sein: Der Rektor (I — VI. X. XL). Gerichtsbarkeit des Rektors
(XII — XVII). Ausschreitungen der Studierenden im Einzelnen (XVIII
— XXXVI). Allgemeine Bestimmungen in Bezug auf die Strafen (XXXV.
XXXVII— XL). Nach diesem Plane haben XVII, XIX und XXI ihre Ein-
ordnung gefunden.
Welche Faissung der Leipziger Statuten ist nun benutzt? Die Reihen-
folge giebt keinen Anhalt dafür. Wo der Wortlaut abweicht, stimmen
die Frankfurter Statuten fast durchweg mit der älteren Redaktion.^)
Einige Bestimmungen haben zwar die Frankfurter Statuten (XXXIV bis
XXXVI) mit der späteren Redaktion der Leipziger (XX XI; XXXII, XXVI)
gemeinsam gegen die ältere. Doch zeigt gerade hier der Wortlaut eine
bei der sonstigen Anlehnung durchaus auffällige Verschiedenheit. Die
Frankfurter Statuten dürften also mit grösserer Wahrscheinlichkeit der
älteren Fassung entstammen.
AuSilllig ist nun, dass die grossen wörtlich mit den Leipziger
Statuten übereinstimmenden Stellen der Frankfurter mit dem Anfange
der Leipziger legibilia beginnen. In dem vorhergehenden Theile sind
ausser einem ganz unbedeutenden Anklänge') nur zwei Eidesformeln
wörtlich übernommen, und eine derselben, die für den Rektor, ist stark
umgearbeitet. Dazu kommt der merkwürdige Anfang der Bestimmungen
1) Das übereinstimmende Dicatis: ego iure am Schluss des Rektoreides bei
Frankf. V. und Leipz. 1500 beweist nichts.
Fr.
Prag
L. 1410 ff.
L. 1500
XL Marie
Marie
beatae virginis
Marie
faciat
faciet
faciat
faciet
XTV. diffmiat
diffiniat
diffiniat
diffiniet
XXXn. scortatoris
scortatoris
lenonis
XXXVIII. convocacione,
ebenso
convocacione
citacione ac
monicione.
Die Anklänge von XXIII gehen nur auf Leipz. 1410 ff.
>) Frankf. V. Infra quindenam proxime sequentem debet Rector sie
electus se facere Universitati commendari.
Leipz. 4. Rector electus postquam acceptaverit officium rectoratus, infra
quindecim dies proxime sequentes aliquo die festivo sc faciat universi-
tati re commendari. Zarncke, Stat. S. 50.
aber die Wahl des Rektore: Der alte Rektor bemfb die Versamtnlung.
Die Formel* dalür ist wörtlich aus heiptAg übertiominen, wo sie im
Pormelbttohe des Jobabnes Fabri de Werdea von 1495 als No; 1 ein-
getrageD ist^). Dann tritt* die Versammlung zusammen, der Rektor betritt
mit den Seeptem die Aula, und der Pedell verliest die Bestimmungen
aber die Eigen»chaften< des zu Erwählenden. Das klingt ganz^ als hätte^
einer der nach Frankfurt berufenen Leipziger Professoren bei der Be-
intnog aber die Statuten- einen Bericht gegeben, wie es in Leipzig bei
der Rektorwahl zugegangen sei und • als htttte man diesen dann fixiert.
Ferner sind als letzte aller aus Leipzig benutzten StUeke UbernommeD eine
Bestimmung über die Disziplin in Versammlungen (XLI) aus der Reformation
von 1496 und zwei Bestimmungen Ober den Gebrauch des Konservatorium,
weldie im zweiten Statutenbuoh, aber auch in der Matrikel eingetragen
waren.') Es ist kaum anzunehmen, dass die ganze Reformation von 1496
und das ganze Formelbuch in Frankfurt eingesehen wurden. Dass nur
jene einzelnen StOeke in Frankfurt wörtlich tlbemommen sind, würde
sieh sehr einfach* erklären bei der Annahme, dass nur die Statuta
legibilia? und die ^wähnt-en« einzelnen Bestimmungen und Formeln nach
Frankfurt kamen; vielleicht waren sie zum Hkndgebraueb in einem'
Codex vereinigt, der vt>li den nach- Fmnkfurt berufenen Leipzigern mfil-
gebmebt wurde. Jene Formeln und Binze^bestimmungen sind ja ihrer
Natur nach solche,- die Öfters- gebraucht seini müssen. Was sich dagegen
im ersten Theil der Statuten au Leipziger Verhältnisse nur sachlich
anlebntjkönnte sebr^ wohl auf mündliche- Angaben der herüberg^ommenenr'
LeipÄger aus dem' Gadäobtniss zurückzufahren sein, wobei man die
Foimelu' vererbeitete.« Von jenen Leipiagem> bat' Btankenfrid bereits
ftlr die- Laodeshermi das: Binladungssebreibea« zum Besuche- der Uni-
versitüt vom^ 4. October 1^05 verfasse. ')^ Wiiftpina eriiess am
10. Februar 1606 seine erste^^ Einladung; /^b könivte wohl bei der Afo-
fassung der Statuten die Atiwielsung' des kaiserlichen Freibettsbriefes
Maximilians L vom 26. October 1500, der sich nahezu gleichlautend in\
den BnUeoi Juliur IL von 15. Mftrzrlö06 und'Vom^lO/ Bl«i> 1^07 wieder* J
findet^ befolgt worden* sein; dantfoh sollte der HMizler oder sein Stell-
vertreter; der ftektor und die atrsässfgen Doktoren unter' Zuziehung einiger 1
Lizenziaten und Scholarender zu errichtenden Universität im Anfange dieserj
Gründung oder nachher Statuten für sie entwerfen^)*/ 1
1) Zamekev Stet S? 97*.
^ S. ob. S. 6 A. 3.
>) Baueh, in Kehrb. T. m P. ü.
*) V. Bt* qued' ipse Ganoellarras- seu viearius et qui pro tempore foerit dietl
stndii Rector et Doeteres inibi residente«, vocatis secum (in competenti numero,- pro-
Qt eis videbitur, de qodibet Facultate; Julius IL 1506. 1607) aliquibus Lieendatis et
Seholaribtts providis dicti erigendi (erecti 1506. 7) studii, quaeeunque salubria ao
2
10
Neben Leipzigern sind vorzugsweise Wittenberger Dozenten nach
der neugegrflndeten Universität gekommen.^). Von ihrer Mitarbeit bei
den Statuten könnten zwei Stellen herrühren, welche allerdings nicht sehr
deutlich an die Tübinger Statuten sich anlehnen, in Artikel V und IX');
denn aller Wahrschemlichkeit nach sind in Wittenberg vor 1508 die
Tübinger allgemeinen Statuten von 1477 an Stelle der noch fehlenden
eigenen benutzt worden.') Doch abgesehen davon^ dass die Anklänge sehr
undeutlich sind, lässt sich auch nicht bestimmen, ob sie schon 1506
oder 1510 in die Statuten hineingekommen sind.
Die eben konstruierte Entstehungsgeschichte der Statuten von 1506
soll überhaupt nicht mehr als eine Möglichkeit des Entstehens klarlegen.
Abweisen lässt sich auch eine andere nicht, nämlich dass Blankenfeld
und Wimpina nach ihrer Berufung schon in Leipzig sich an die Aus-
arbeitung der Statuten gemacht haben.
Inhalt der Statuten von 1506.
Auf jeden Fall aber waren die Leipziger Statuten bereits in die
Frankfurter Statuten von 1506 hineingearbeitet. Darauf läset sich
sohliessen, trotzdem wir fttr das, was diese enthielten, nur wenige Zeugnisse
haben, die sich alle in den ältesten Acta Bectorum finden. Am
14. October 1508 übersandte der Kanzler der Universität Statuta
tangentia Rectorem. Er nimmt darin an verschiedenen Stellen auf die
allgemeinen Statuten Bezug. Nicht ganz sicher ist, ob er sie auch meinte,
wenn er auf das früher erlassene Statut hinsichtlich der Rechnungs-
ablage hinwies, zu der der abtretende Rector verpflichtet war und die
hier von ihm näher geordnet wird'). Ein Versprechen der Art steht zwar
im Rektoreid der Statuten von 1510, könnte aber doch nachträglich
hineingekommeu sein; es stand nicht im Leipziger Rektoreid ebenso wie
das folgende, nicht innerhalb eines Monats nach dem Ablauf des Rektorats
fortzugehen, das auch auf eine Bestimmung in den St. t. R. Bezug hat.
honesta ac iuri consona statuta et ordinationes in initio erectionis ipsius studil
sive post concedere possunt, eadem auctoritate (nämlich nostra regia)
etiam statuimus et ordinamus. Urk. Maximilians. Beckman, Notitia universitatis
Francofurtanae. 1707. p. 10. (hinter dicti erecti studii: pro felici directione eiusdern
studil, quaecunque salubria et honesta statuta et ordinationes condere possint.
Julius II. 1506. 1507. Beckman p. 12. 13.
1) S. die üebersicht S. 101. ») S. u. S. 31 A. 1 u. 33 A. 1.
s) Bauch, N. Arch. f. sächs. Gesch. und Altertumskunde Bd. XVIII. 1887.
S. 299 flf.
*) A. R. I. fol. 26, No. L Rector iuxta disposicionem statuti desuper editi et
per eum iurati debet infra mensem de perceptis et expositis. universitati (hoc
est ) realem facere computacionem et effectualem solucionem. Vgl. in dem
Rektoreid: infra mensem post finitum of^cium de perceptis et expositis racionem
legittimam facere. Stat V.
11
Mit grösserer Bioherheit weist St. t. R. XI: „Rector in difßniendis punieDdis
aat monendis statuta insequatur'^ auf Strafbestimtnungen der Statuten im
Allgemeinen hin, St. t. R. V: „ut sie iuxta statutorum disposicionero, si
quis incorrigibilis inveniatur, amodo ne pecuniaria sed relegacionis pena
mulotetur^' auf Artikel XXXVII der Statuten hin.
Einigen Aufschluss geben uns Nachrichten über die Universitäts- i
gerichtsbarkeit. Leider sind in den ältesten Acta Rectorum fast nur I
Verhandlungen vor dem Plenum mitgetheilt, und diese scheinen schon
damals, wie es die Stat. lang. Rect von 1508 bestimmen, so selten als
möglich stattgefunden zu haben und immer erst, wenn sich
mehrere in den vorigen Instanzen, vor Rektor, Rektor und Gonsilium,
Dicht erledigte Rechtsfälle gehäuft hatten. Dazu wird noch häufig ohne
Angabe der Sache und Strafe bestimmt, dass nach den Statuten vorge-
gangen werden soll. Die Ausbeute ist also gering. Wimpina droht
in einer Vorladung vom 23. Mai 1506 die Strafe des Statuts gegen
Arrestbruch an. ^) Auch in einer Universitätsversammlung vom 14.Februarl 509
wird im Falle eines Arrestbruches Vorgehen nach den Statuten be-
schlossen.^ In den Statuten von 1510 ist es Artikel XXXIV, der hiervon
bandelt Am 7. Juni 1506 droht Wimpina 2 Excedenten im Kontumaz-
falle „ueque ad exclusionem secundum universitati^ nostr^ statuta proce-
datür'^'); damit wird auf Artikel XVI verwiesen./Am 22. Februar 1509
wird beschlossen, dass der Lizenziat F erb er, der den Lizenziaten Funk
4 mit Wort und Schrift beschimpft hat, ausser der Abbitte die statuten-
mässige Strafe zu leisten hat.^) >^8 ist nun ungewiss, ob damit Art. XXX
oder L der Statuten gemeint fst oder beide. Von diesen ist L sicher
ein Zusatzbeschluss zu den Statuten von 1506. Die schon erwähnte Be-
sißmmung des grossen Freiheitsbriefes Joachims von 1506 endlich zeigt,
(lass damals schon Artikel XIX bestand.
Mit einiger Sicherheit können wir also schliessen, dass in der Fassung
von 1506 bereits Artikel XVI, XIX (nebst anderen Strafandrohungen) und
XXXVII, mit weniger Sicherheit, dass auch V, XXX und XXXIV in ihr
vorhanden war. Die Statuten von 1506 enthielten also bereits Artikel,
die wörtlich aus Leipzig übernommen waren (XVI^ XXX), solche, die
sich an Leipziger Bestimmungen anlehnten (XXXVII) und solche, die
selbstständig gefasst waren (V, XIX, XXXIV).
Nicht ganz sicher ist es ferner, ob eine Reihe von Strafandrohungen
in der ersten Fassung bereits vorhanden gewesen oder erst später ein-
1) in poenam statuti contra arrestum universitatis exeuntes editi A. R. I fol. 7
Friedl. No. 9 S. 211.
>) ib. fol. 33 b.
S) ib. fol. 7b Friedl No. 12 S. 212.
^) sahra pena reo per universitat^m iuxta statutorum disposicionem infli|;enda.
fol. 34.
12
geschaltet ist W-enigetens scheint auf das letztece ein Mandat ^linzu-
;weiaen, das der Rektor Kon-rad Wiropina am 21. Mai 1506 erliess.
Eb wendet sieh gegen 14 vereohiedene Artep ron Anaschreitungen der
Studierenden, rerweiat aber nur bei einer, dem Tragen von fiohwertem,
auf die Strafe des Statuts. Allerdings könnte das auch eiiie Inkonsequenz
des Wimpina sein und vielleicht auch die andern Bestiqumnngon bereits
in den damaligen Statuten gestanden haben. Der Brlass') lautet: „C.
W. mandat omnibus et singulis baoealaureis studentibus et i^Iiquis
I) ut publicas tabernas non ingrediantur .aub poena unius floreni, 2) ut
in suburbiis non errent damna infeventes sub eadem .poeoa. 3) Nod de-
ferant gladios sub poena statuti. 4) Mon globoe sub poena trium
florenorum. 5) Non baliatas aub eadem pena. 6) Non bombardas sab
pena decem florenorum. 7) Ut in aqnis Oder^ -nauoleris non noceant nee
navibus eis invitis utantur «sub pena unius flor^ni. 8) Dt nocturnos
clamoces non exerceant sub pena trium floveno^nm. 9) Ut abstineant ab
irruptionibus in domus sub pena solutionis et decem flovenorum. 10) Ut
in ciroulatorea et famulos civitatis non des^viant aub pena relQgationis.
II) Ut eeditiones non moveant neque concitent aub pena »oluaionia/^
Es handelt sich also um Strafandrohungen gegen Ausscbveitungen der
Studierenden, die .vorgekommen au sein aoheinen. Solche sind auch in
Leipzig erst in ZusatzbeachlOasen zu den idciaten Statuten von ^1410 ge-
geben worden; es wäre nicht unwahrscheinlich, dass eich dieses in
Frankfurt .wiederholt hätte.
Die Leipziger Bestimmungen sind ältßr als 1495^ hfttteo also in
Frankfurt 1506 benutzt werden können. Bei .der aonstigen Ußbereia-
stimmung mit Leipzig fällt aber die völlig abweichende Fassung der in- »
haltlich fthuliohen Artikel auf. Für fia^oesse gegen Stadt knechte bestimmt i
das Mandat Wimpinas Relegation« In den Stataten von I&IO finden
sich fUr diese Vergehungen wörtlich die Leipziger Beatimipui^en, die
die Strafe nach der Schwere der Verletzung .i^bstufen und .von Relegation
nichts wissen. MQglich ist ja .allerdings, dass dieses ,auch schon in den
Stauten von 1506 gestanden hat und dass es «ich in dem Mandat
Wimpinas pur um eine ausnahmsweise Verschärfung handelt. Möglich
ist aber auch, dass alle diese Bestimmungen in den Statuten von 1506
noch fehlten und erst später .te^ilß im Aqscblussan das Mandat Wimpinas
teils an die Leipziger Statuten in die Statuten von 1510 hineingearbeitet
wurden. Von den Bestimmungen desersteren kehren 1, 3, 7 in wörtlichen
Anklängen wieder; die Reihenfolge aller ist nur wenig verändert: 1, 3,
4 -4- 5, 7 -f- 2, 6, 8 -|- 9. Bine Bestimmung, die genau der elften des
Mandats entspricht, ist nicht vorhanden. Ausserdem ist das Strafmaass
für nächtlichen Lärm, gegen den sich noch ein besonders ausführlicheres
i) ib, fol. 6b. 7. FriedL No. 8. Die Nummern stehen nicht im Erla^.
13
.llaodfti .Wimpinas ivooi 2. Juni '15(^^) wendel, 'ia den fitdluten ivon
lö'IO TOD 8 auf 2 Gulden, das für EinbrUehe >von ilO auf 6 G. hevab-
geselAi, (Doben die 'Qeldatrafe 'fast in allen sFällen die GeAngniasiftife
geaetat, welche an deren Sielle treten konnte. \
Nodi awei andere Blandate >Winipln«6 klingen in den Statuten iiKin
1510 an. Schon am 9. Mai hatte er einen auafllhvlichefen Ansciilag ^egen
Besohädignngen anaserhaU) der .Stadt erlasaeo „quatinusnillli lOppidanomm
damni qnii^piam inferan^; in Qalictis, in.qaeccetis, hortis, vineis, pratis, aquis
et piscinis, immo inviüs dominis^V^ ^^ ^"^^^ ^^' einen Onhlen Strafe
dafür angedroht. Unter dem 21. Mai machte W Impiira ausaerdem nooh^
bekannt,^ das« alle Doktoren und Magister die noch nicht lounatrikulierten,
die ihnen unterständen, binnen ,3 Tagen .veranlassen solUen, daas sie
flieh einßchreiben Hessen oder .aber sie fartweisen sollten hei Strafe
eines Guldens, und denen, welche sich nicht immatcikuliDren lassen, wird
Verweisung aus .der Atadt angedroht. Die Statuten haben nur den ersten
Theil dieser Bestimmung und setzen die :Fjriat auf 14 Tage .fest. Es
handelt sich bei diesem Srlass Wimpinas wohl nur um eine v^er&chärCte
M;iaseregel; darauf, dasjBauchio den damaligen. Statuten «chon eine Frist
»von .14 Tagen :vorge8ehen gewesen sein nxö.chte, deutet die Bestimmung /
des grossen Priyilegs.der«l4andesfllrstenrMom22. Februar .1506 hin:. „Wurden /
auch .auß andern universiteten Studenten geiu Franekfurdt in die nnlver- 1
sitet komm.en und als studeuteu .si^ih halten, «ich doch nicht wolten ein-j
fichreiben oder intitulUeu loßen, der uniyersitet abedientz tzu thunde, uudl
also in einem «achein der stndenten Privilegien .sich .gebrauehen^ die fiolnl
bey nymands über funffscehn tag erhalden werden.^' ^)
Wir müssen bei Statut JLYIIl, ZK— XXIU und XZXVI dafaingeatellt
sein lassen, ob .aie sqhon 1&Q6 vorhanden waren oder erst später ein-
geschaltet sind.
Aenderungen im Jahre 1509.
Andere ^Verändefungen bei der Revision von 1509 können wir
sicherer bestimmen. Zu den abgeschafften Artikeln gehörte der gegen
Aufruhr (No. 11 in dem erwähnten Mandat Wimpinas). Als Zusatzbe-
Schlüsse, die 1509 eingereiht wurilen, sind folgende cu erkennen: an der
planlosen Reihenfolge Statut X gegen Wiederholung des Rektorats. tEs ist
1) L ü. fol. 7b. Friedl. Wo. 11.
^ Ib. fol. '6b. Frisdl. 'N0..5. Vgl.'in den.Staiuten: aut ligna quicrcina ressoet
ant viueas siye hortos in-vitis dominis eorum nocte vel die subintrenl
') 1. c. fQl. -et» iFriedl. No. 7. C. W. mandat omnibus et singulis (huius
alm^ aohademi§ doctpribus mc^gisiris et reUquis, quatinus quotquot sUb se non
intitulatos habßut In matricem no8tr§ universitetis insciibi faoiant aut a se infra
triduum eiiciant sub poena floreni rhenensis irremissibüiter universitati nostr^
porsoWendi.
«) A. R. I fol. 13b Riedel I, 23. S. 326. Vgl. in den SUtuten Art XXXVI.
14
ein Plaeitam des Plenum. *) Das Statut gehört offenbar hinter VT, mit dem
die andern Bestimmungen über die Rektorwahl sohiiessen, ist aber ganz
planlos von ihnen getrennt durch die vorhergehenden Bestimmungen. Ob
die Bestimmung über die Berufung des Consilium nicht erat in Anlehnung
an No. IV der Stat. tang. reot. aufgestellt ist, muss zweifelhaft bleiben.
Artikel IX der Statuten ist eine Erläuterung zu dem vorhergehenden Eid
der Immatrikulierten und klingt an ein Tabinger Statut an.
ZusatzbeschlOsse erkennen wir ferner in den Bestimmungen, die auf
Artikel XLIII, den letzten aus Leipzig herttbergenommenen folgen. Die
Kleiderordnung (XLIV) muss vor dem 14. Februar 1509 eingefQhrt sein.
In einer Versammlung des Plenum, die an diesem Tage gehalten wurde,
wird teils Nachsicht für diejenigen Universitfttslehrer gefordert, welche
sie Oberschritten haben, da sie noch nicht daran gewöhnt gewesen wären,
teils werden Milderungen für die Zukunft verlangt.^ Die folgende Be-
stimmung gegen das gegenseitige Abjagen von Schülern ist nach dem
1. Januar 1510 festgestellt.') Ueber die Einführung der nächsten Be-
stimmung wissen wir nichts. Die folgende dagegen, dass studentische
Akte nur von Immatrikulierten vorgenommen werden dOrfen, ist offenbar
auf Grund der Verhandlungen des Plenum am 1. Hai 1507 geiksst.^)
Das Amt des Syndikus ist am 37. Januar 1509 in einer Versammlung
des Plenum eingerichtet worden; Laurentius Schreck, der erste Syndikus,
wurde noch an demselben Tage dem Kanzler zur Bestätigung präsentiert,^)
und dieser hat selbst das Statut über die Pflichten des Syndikus fest-
gestellt.^ Die folgenden Bestimmungen gegen Schmähungen und den 6e
brauch von Nachschlüsseln weisen schon durch die V7endung „Statnit
insuper (Jniversitas super hoc specialiter consiliariter convocata" darauf
hin, dass es sich auch hier um nachträglich gefasste Beschlösse des
Plenum handelt. Die letzte Bestimmung wendet sich ausserdem geradezu
1) Schon 1515 führte indes den Mangel an geeigneten Kräften zu einer teil-
weisen Aufhebung der Bestimmung. Am 17. September fasste das Konsil den Be-
schluss, dass der Wechsel der Nationen gewahrt werden sollte. Könnte aber keine
geeignete Person gefunden werden, so dürfte das Rektorat (innerhalb der Nation?)
wiederholt werden. No. 18. fol. 55 b. Vgl. S. 33 A. 2.
») A. R. I fol. 33b sqq.
») s. o. S. 3 A. 2.
^) A. R. I. fol. 21. Märkische Nation: ne quis ingrediatur illotis roanibus uniyer-
sitatem, priusquam deponetur, habeat authoritatem Rectoris facto iuramento atque
Solutions debita iuxta morem ceterarum universitatnm. Frank. N.: quod nuUum
suppositorum ante intitulationem a quovis magistro deponatur sub pena unius
floreni. Preuss. N.: ut magister deponens a beano prius de intitulatione inquirat ac
non intitulatum sub pena deputanda aliquem beanum secum foveat.
ß) A. R. L fol. 28. S. u. S. 39 A. 1.
6) et si necessarium iudicabitur, nobis velut Cancellario significetur; cnrabimus
tunc nos etc.
15
gegen eine eiDgerissene Unsitte.^) Nun, folgen nur noch Eidesformeln
und dann die Bestfttiguog Dietrichs. Die meisten der erwähnten Stücke
sind also als Oelegenheitsbestimmungen zu erkennen, die in die neue
Fassung der Statuten mit aufgenommen wurden, ähnlich wie die Leipziger
Statuten von 1500 BeschlQsse einordnen, die nach der ersten Abfassung
der Statuten von 1410 gefasst sind.
Die Anhänge zu den Statuten von 1510, die auf die Bestätigungs-
formel folgen, bestehen zum grössten Theil aus Eiden. Unter ihnen be-
findet sich aber auch eine Bestimmung Ober die Privatlehrer der Studenten,
die auf den ersten Blick ein späterer Zusatz zu sein scheint. Sie ist in
derFarragoHiscellaneorum Wimpinae, die der Dominikaner Romberch
aas Kirspe herausgab, zusammen mit der zweiten Einladung Wimp in as
zum Besuche der Universität abgedruckt. Eingeleitet ist das Fragment
hier durch ein Distichon „Ad lectorem^', worin der Leser, der etwas über
den Ursprung der Universität Frankfurt wissen will, auf dieses Stück
als Beweis hingewiesen wird, dass dort dgr wahre Tempel der MinervA ,
zu finden sei.') Dann folgt die fragliche Bestimmung unter der be-
aonSeren Ueberschrift : „Rectoris et Goncilii universitatis Francfordianae
ad acholasticos suos eorumque parentes ex statutis desumpta admonitio,
hie ea propter nuncupatius invulgata, quo noscunt universi hanc ipsam
deinceps observandam et nequaquam impune praetergrediundam.'^ Un-
mittelbar angeschlossen ist die intimatio W i m p i n a s. Nun ist die Farrago
erst 1531 gedruckt, könnte also auch eine Bestimmung, die nach 1510
gefasst ist, aufgenommen haben. Doch wird Romberch sein Material
doch wohl von Wimpina selbst erhalten haben, und dieser dürfte ihm
dann zum Unterricht über die Anfänge der Akademie kaum ein Stück
aus so später Zeit übersandt haben. Der Eingang der Bestimmung
Ceterum deutet übrigens auf ein Heran sreissen aus dem Zusammenhang.
Sehr grosse Wahrscheinlichkeit spricht also dafür, dass die Statuten, aus
denen das Stück nach Bomb erchs Angabe entnommen ist, die von 1506
sind. Wir hätten es also mit einem Fragment zu thun, das man anfangs
bei der Revision vor 1510 ausgeschieden, dann aber und zwar nach der
Schrift zu schliessen, die auf den Anfang des 16. Jahrhunderts hinweist,
nicht lange nachher hinter den neuen Statuten nachgetragen hat.
2. Sie Statuta tangenda Beotorem oniversitatii vom 31. Ootober 1608.
Die kaiserlichen und päpstlichen Privilegien hatten dem Kanzler,
dem Bischof von Lebus, einen Anteil an der Festsetzung der Statuten
1) Quatenus clandestina fiirta, que in non modicam universitatis infamiam a
plerisque noctumo tempore fieri consuerunt. Stat. LI.
^ Farrago Miscellaneorum Wimpinae. Coloniae. 1531. Orationes f. S6:
Gymnasii faustam quicunque poposceris ortum — Noscere, quod^Francfort civica
terra colit, — Me lege, tum dices; en huc venera Mlnervae — Templa, simul magni
qoicqud in orbe viget
1«
der UniveMiUlt augewieeem Wiß gross dieser bei denen von 1'506 war,
Ittssti sich nioht festBtißlleiii Bei denen» von 1510 besehritokie er sieb,
wie' es sebeint, daramf^ dass er die ibm von der (Jniversititt vorgelegt^
Redaktion, iw we]cbe, wie \v4r saben, mehrere von der Uniirersität s^bst-
thttiig gefasste Beschlüase aufgenommen« waren, mit seiner BeetflUgung
versah. Doch hatten wir hierbei bereit» einer von ihm selbsii edierten
Besiimmong^ der über die BeAignisse des Syndikus au gedenken« Für
andtere Universitätspersonen hat er von sieh» aus besondere* Stalnten' edieit,
für den Etektor und fttr die Kollegiaten' des AitistenkollegBi Die letitereo
stehen in einem saehlicfaen Zosammenbang mit' den>Statutetr der Artlsten-
faikttltM; die ersteren enthalten» Bestimmungen^ nwlehe an anderen* Uni«*
versttüiten in den« aligeraeinen Statuten gegeben wurden und stellen sieh
in' Frankfoit als« eine ErgftnuiDg der a;llgemeineni Stetaten dan
Die Handschrift.
Dae Original dieser Statuten, 1508 vom Kanzler der Universität zu-
geschickt, ist unseres Wissens nicht mehr vorhandent Wir haben nur
2 Abschriften, darunter eine gleichzeitige sohon erwähnte in den Acta
Reotorum I (Berlin, Geb. Staats-Archiv. Rep. 86, VL Nachtrag. Fascikel 27),
und eine viel spätere in einem Eopialbuch, das sicher erat dem nächsten
Jahrhundert angehört (No. 23 der Frankfurter Akten auf der Breslauer
Univ.'Begistr» fol. 29^ — S4^). Die Aota Rectorum sind ein starker
Papierfascikel in Folio. Er wurde, nach der Handschrift den ersten
Eintragung zu sohliessen, wohl noch im Rektorat des Wimpin a mit
einer Aufzeichnung, der erst en Elvlasse der Landesherren, des Rektors
Wimpina undi der wichtigsten Privilegien der Uni versitfiit begonnen
und bringt im ersten Teile in. ofifenbar gleichzeitigen Eintragungen von
verschiedenen Händen grösstenteils Verhandlungen der Universität bis
zum Jahre 1518, im zweiten Teile meistens Privilegien bis zum
Jahre 1572,^) woher der Band denn wohl auch seine Bezeichnung als
Liber privilegiorum an der erwähnten Stelle des zweiten Statutenbuched
(:So. 13) erhalten hat.')
Auf foU 24 ist in sehr sauberer Handschrift bereits der« Eingang, zu^
den erwähnten Statuten niedergeschrieben. Dann hat der Schreiber aber
die Statuten selbst vergessen und die nachfolgenden Nachrichten über die
Wahl von Tertretern für die Universität und' die Einsetzung d^s ersten
^) Unter einer ganzen Reihe derselben steht der Vermerk, dass sie von dem
Notar eingetragen sind. Die Acta Rektorum bilden also den „codicem certum et
ad posteritatem constitutum," in den nach Stat VI von 1544 der Notar Eintragungen
zu machen hat
>) Publiciert sind daraus von Friedlaender die Mandate Wimpinas und die
Reform der Universii&t. Forschungen z. brandenb. u. preuss. Geschichte Bd. Vi II
S. 207—220.
17
Syndikus angeschlossen, daher das Oanze wieder ausgestrichen, und
auf fol. 26 Ton vonie begonnen.
Auf die Nachricht von der Wahl des Mathaeas MoloQr zum Rektor
am 14. October 1508 folgt hier:
„Sab coius magistratu acta suo ordine infra sunt annotata.
Anno quo supra die ultima mensis octobHs r(eyerendi88imus) in
Christo pater et dominus Theodericns sancte Lubucensis ecdesie presul,
GaQcellarius noster observandissimus, auctoritaie ouiusdam brevis
statuta tangenoia rectoratum universitatis remisit sub mandato, quoram
omoinm tenor sequilur et est talis.
Wir schicken euch auch hie in verschlossen statutt und artickel
betreffend das ampt reotoris. Die selben wollet noch ubersehung also
vorschaffen und halden, vorlassen wir uns zu geschende. Datum ut
s(upra)."
Dann folgen die 18 Artikel^ die von 4 an am Rande numeriert
siod.
Inhalt.
Ihr Inhalt ist in folgender Uebersicht gegeben, welche gleichzeitig
diejenigen Universitäten kenntlich macht, an denen ähnliche Bestimmungen
ausdracklich gegeben sind:
1. Abrechnung am Schlüsse des
Rektorats. Rost., Tüb., (Witt.), Wien, (Köln).
2. Schlüssel zum Fiskus der Uni-
versität.
3. Trinkgeld ftlr die Mitglieder
des Consilium.
4. Berufung des Consilium und der
Universität. Tüb., (Witt.), Wien, Köln.
5. Uebergabe nicht erledigter Straf-
verfahren an den neuen Rektor. Leipz.
6. Kosten ftlr Prozession und Uni-
versitätsmesse.
7. Auftreten des Rektors. Wien, Köln.
8. Anteil des Rektors an Imma-
trikulations- und Strafgeldern. Rost., Tüb., (Witt.),
9. Belohnung der Btadtknechte für
den Studenten abgenommene
Waffen.
10. Täglicher Betrag für Einge-
kerkerte.
11. Die Instanzen im Strafverfahren. Tüb., (Witt.),
12. Zweifelhafte Fälle und Appel-
lation.
18
13. Entscheidong bei Abstim-
mungen. Tüb., (Witt.), Wien, (Köln).
14. Visitation der Bursen.
15. Lesung der Statuten.
16. Abvfresenheit des Rektors. Tab.
17. AufKeichnung der Acta und
Conclusa, Tüb., (Witt.), Köln.
18. Eid der Universitätsdiener.
19. Unterhandlungen der Fakul-
täten über Prozession und Messe. ,
Ein Plan ist in dieser Anordnung schwer heraussufinden. Es könnte
ungefähr folgender sefin A. Uebernahme des Rektorats (1. 2). B. Berufung
des Consilium (3. 4). G. Repräsentation der Universität (6. 7). D. Ein-
nahmen und Ausgaben des Rektors (8 — 10). E. Strafverfahren (11 — 13).
F. Einzelne Pflichten des Rektors (14—17). 6. Verschiedenes (18. 19).
Aber auch so ist Artikel 5 nicht unterzubringen, der dann vielmehr
unter 11 — 13 oder bei 17 hätte stehen müssen, und die Trennung der
beiden über Procession und Universitätsmesse handelnden Artikel 6 und
19 ist schwer zu begreifen.
Vermutliche Entstehung.
Weniger auflfiällig wird die Planlosigkeit der Anordnung, wenn man
sich gegenwärtig hält, dass es sich in diesen Artikeln um Ergänzungen
zu den allgemeinen Statuten handelt, auf welche, wie schon angeführt,
in Artikel 1 und 11 hingewiesen wird und zu deren Bestimmung Artikel 1
geradezu einen Ausführungsmodus giebt. Die meisten dieser Statuten
sind doch wohl zu Folge von Bedürfnissen gegeben worden, die sich
allmählich herausstellten. Eine Zusammenstellung der Punkte, über die
Unklarheit herrschte, könnte unseren Statuten zu Grunde liegen. Nächst-
dem scheinen mehr oder weniger zufällige Gedankenverbindungen die
Anordnung beeinflusst zu haben. Bei der Besprechung der Rechnungs-
legung dachte der Verfasser gleich an die Kasse und ähnlich.
Von den Bestimmungen anderer Universitätsstatuten klingen die
Tübinger am häufigsten und deutlichsten in den Frankfurter Rektorats-
statuten an. Das könnte wohl wieder auf dem Eiofiuss der aus Witten-
berg herübergekommenen Universitätslehrer beruhen.') Es Hesse sieb
denken, dass der Kanzler die von anderen Universitäten her Berufenen
befragt hätte, wie es in den zweifelhaften Fällen bei ihnen gehalten sei.
Ebenso gut wäre es aber auch möglich, dass er sich bei den benachbarten
Universitäten Rath erholt hätte, sich etwa an die Konservatoren der be-
1) Fast alle Bestimmungen der Tübinger Statuten, an welche unsere Statuten
anklingen, kehren auch, wenn auch in völlig anderem WoiHaut, in den Wilten-
berger Statuten von 1508 wieder. S. ob. die Übersicht.
19
treffenden Universitttten, seine Amtsgenossen, den Bischof von Branden-
bai^ f&r Wittenberg, den Bischof von Schwerin für Rostock gewendet
hätte. Schwer wären dann nur die Anlehnungen an Wien zu erklären.
Doch könnten sie auch über Tübingen -Wittenberg oder über Köln, wo-
her auch Besucher der Frankfurter Universität kamen, geschehen sein.^)
Id Wittenberg könnte auch Blankenfeld bei seinem Freunde Scheurl
Erkundigungen eingezogen haben. ^)
Auf jeden Fall ist jedoch die Entstehungsart dieser Statuten eine
andere gewesen, als die, welche das kaiserliche und die päpstlichen
Privilegien vorsahen. Sie sind nicht von Universität und Bischof im Verein
festgestellt. Höchstens hat der Bischof die Vorschläge der Universität
dazu entgegengenommen. Dann aber erlässt er sie sub mandato d. h.
unter der Anweisung sie zu beobachten. Der Brief, auf dessen Autorität
er sie erlässt, kann deshalb auch nicht eines jener Privilegien gewesen
sein. Es Hesse sich wohl denken, dass die Ermächtigung vom
Landesberrn ausgegangen ist. Dass die Landesherren selbst An-
ordnungen für die Universitäten treffen und die Kanzler dabei heran-
ziehen, kommt schon in früherer Zeit auch bei anderen Universitäten und
vor allem auch bei dem Vorbilde von Frankfurt, bei Leipzig, vor.')
Auch für andere Universitätspersonen ediert der Frankfurter Kanzler Voi;-;
Schriften, für den Syndikus, für die KoUegiaten. Er wäre wohl möglich,
dass der Landesherr ihm einen umfassenden Auftrag zur Regelung der
Stellungen aller offiziellen Universitätspersonen gegeben hat und die er-
wähnte Ermächtigung in dieser für uns verlorenen Urkunde stand.
3. Die Statuten von 1544 und 1588.
Zusammenhang mit der Reformation.
Die Neuausarbeitung der Statuten fkllt wenige Jahre nach der Ein-
iuhrung der Reformation in der Mark Brandenburg, und das ist nicht
blosser Zufall. Gleichzeitig mit der Visitation der Kirchen hatte der
Kurfürst Joachim II. auch eine Visitation der Universität angeordnet,
„nachdem gemelte universitett eine zeit langk in diesen leufften auch
aus etlichen manglen, der sich die Visitatores erkundigt, fast abge-
nommen,"*) damit sie „wieder angerichtet und frequentirt werden mochte."^)
>) S. die Uebersicht S. 102.
^ communis amicus noster Johannes Blanckefeldus. Christoph Scheurls
Briefbuch ha. v. Soden u. Knaake, Potsdam 1867. S.49 (an Ernst von Schleinitz).
Vgl auch Bauch, Zu Chr. 'Scheurls Briefbuch. N. Mitt d. thür.-sächs. Vereins.
XIX, S. 437, No. 75a (vom 22. Mai 1513), S. 408, No. 33 d (Winter 1508).
^) 6. Kaufmann, Geschichte der deutschen Universitäten. U. Stuttgart 189C.
S. 110 ff.
*] Ada Rect. I. fol. 65. Forsch, z. brb. u. prss. Gesch. VIII. S. 214.
5) Riedel, Codex dipl. Brandenburgensis. I, 23. Berlin 1862. No.475 S. 485.
3»
Diese Visitaioren, Georg von Biumenthal, Bischof zu Lebus und Ratze-
burg, Lizenziat Johann Heiler und Johann Weinleben*), werden von
Joachim II. am 22. Februar und noch am 19. Juli 1540 der Universität
angekündigt und sind am 27. August 1Ö40 bereits am Werk; sie berufen
den Christoph Pannonius „in yetzgehaltener Visitation" zu einer
Lektur der Poetik.') „Mit rathe etlicher person auss jeder facnltet^^')
arbeiten die Visitatoren ihre Erfahrungen zu einer Verordnung aus, die
alle Missstände abstellen soll. Es ist dies ,ydie Verordnung und be-
stellung auch besserung der besoldung der universitet des gemeinen
studii zu Franckfurt an der Oder" vom 9. September 1540^); sie ist
uns in einer Abschrift vom Jahre 1560^) und einer viel späteren')
erhalten.
Zur Beaufsichtigung über die Aufrechterhaltung dieser Verordnung
bestellen die Visitatoren am Schlüsse des Schriftstückes die Doktoren
Christian Schirach, Georg Sabinus und Kaspar Widerstadt
auf Anordnung des Kurfürsten als Superintendenten und fügen diesen
dann aus eigener Gewalt noch den Doctor Alesius aus Schott-
land hinzu. Vor der Publication dieser Reformation haben die Vis!-
tatoren das Schriftstück noch dem Bischof von Lebus, der also damals
nicht mehr unter den Visitatoren gewesen sein muss, als Konservator
und Kanzler der Universität vorgelegt und ihm, da er darüber „etlicb
zustehende gerechtigkeit'' habe, die darin vorgenommene Herabsetzung
der Promotionsgebtthren ans Herz gelegt.^)
Diese Reformation der Universität handelt im Ganzen von ganz
anderen Dingen, als die Statuten, von Vorlesungen, Disputationen und
Deklamationen, Promotionen, Wohnungen, Küche und Keller im Kolleg.
Nur eine Bestimmung der Stat. tang. Rect. wird durch die Reform ab-
geändert. Die Statuten sollen darnach einen Monat nach Amtsantritt
des Rektors verlesen werden, während dies nach den St. t. R. zweimal
1) Geh. St Arch. Rep. 86 VI. Nachtr. Fase. 2. Schreiben Joachims IL vom
22. März 1540.
2) Riedel, Ebenda No. 466. S. 473. Die Einsetzung der Visitatoren folgte also
wirklich auf eine Zeit, in der die Universität abgenommen hatte, das Winter-
semester 1539/40 mit der Pest. Es scheinen aber doch nach der Aussage der
Visitatoren noch andere Ursachen für den Niedergang der Universität massgebend
gewesen zu sein.
3) Riedel, No. 475 S. 485.
4) Das Datum ist festgestellt von Bauch in seiner ausführlichen Behandlung
der Reformation in Kehrbach, Texte und Forschungen II.
5) A. R. I. fol. 65 sqq Veröflfentlicht von Fried laender. Forsch, z. brb.
u. prss. Geschichte VIII S. 213 ff.
6) Copialbuch No. 24 auf der Registratur der Bresl. Univ. fol. 71—78.
"^ Riedel, l. c. No. 475 S. 484 nach einem undatierten Konzept
21
im Semester zu geschehen hatte. Demgemäss ist in die Statuten von
1544 auch die neuere Bestimmung eingesetzt worden.
Aber es besteht doch ein tieferer Zusammenhang der neuen
Statntenredaktion mit der Reformation. Hinter den Einzelbestimmungen
setzt diese am Schlüsse fest: ,,Was sonst der Universität mehr mocht
Dotslich sein und in dieser eile nicht bedacht werden konen, sollen der
her Rector und die andern glidmass ferner naohdengken und eintrechtig
also bestellen, domit die Universität widderumb in eine Ordnung bracht
Qod von tage zu tage gebessert werde^^ Dadurch wurde der Universität
die Verpflichtung auferlegt, auch an ihrem Teil zur Besserung beizu-
tragen, und dieser Verpflichtung nachzukommen, war offenbar die neue
Au8arbeitung der Statuten bestimmt, die im Jahre 1544 nach dem
29. November erfolgte (S. u. S. 68 c),
Zusammenhang mit den Statuten von 1510.
Die Redaction von 1510 ist dabei so vollständig umgearbeitet, dass
nur wenige Spuren daraufhindeuten, dass sie bei der Abfassung der neuen
Statuten zu Grunde gelegt sind. Die einzelnen Artikel haben lieber-
Schriften, sind aber nicht numeriert. I— IV, VI, VII, X, XI, XLI— XLIII
der alten Statuten sind spurlos verschwunden, VIII und IX erst später
aufgenommen. *) Die übernommeneu Bestimmungen sind zusammen mit
den zahlreichen neuen nach einem neuen Plane geordnet, wobei nament-
lich die Zusatzbestimmungen XLIV — LI, in den Statuten von 1510 nur
aogereiht, an der durch den Inhalt geforderte Stelle eingereiht sind. Aber
auch diese übernommenen Bestimmungen sind selbst da, wo sie inhalt-
lich dieselben geblieben sind, in auffallend absichtlicher Veränderung
des Ausdruckes so umgeändert, dass man nur mit Mühe die Bestimmungen
der Statuten von 1510 erkennt, die denen von 1544 zu Orunde liegen.
Die geringen wörtlichen Anklänge, die trotzdem geblieben sind, werden
in dem unten folgenden Abdruck durch Petitdruck hervorgehoben.
Inhalt.
Der Anordnungsplan der neuen Statuten ist folgender: 1. Pflichten
der offiziellen Universitätspersonen. 2. Die Gerichtsbarkeit der Universität.
3. Die Pflichten der Studierendeu. Die ersten beiden Abschnitte sind
nicht durch besondere Ueberschriften getrennt. Dies geschieht dagegen
am Schluss der ersten 17 §§, indem die folgenden 37 §§ zusammengefasst
werden durch die Ueberschrift: „De bis, quae membris universitatis
M Die Eidesformeln in No. LH u. LIII sind ebenfalls nicht in die Statuten
von 1544 aufgenommen, sondern hinten im Statutenbuche eingetragen auf der
vierten und fünften Seite von hinten. Die hier stehenden Formeln gehören er.
sichtlich zu den Statuten von 1544. Der Reinigungseid hat die Worte „al6 mir
?oU helff und sein heiliges euangelion", die offenbar nach der Reformation für
den früheren Schwur bei Gott und allen Heiligen eingeführt wurden, der Eid der
ans dem Gefängnis entlassenen weist auf die „vetustiora statuta** hin. Vgl. S. 90^
22
facienda vel fugienda sunt'^ Sie handeln also von den Pflichten der
Studierenden.
In dem ersten Teil sind nur 3 Artikel der Statuten von 1510 be-
nutzt, V, XLVIII und XLIX. Einzelne der Versprechungen des Bektoreides
(V) der alten Statuten sind umgearbeitet^) und um neue Bestimmungen
vermehrt zu dem Artikel ,,De officio Reotoris'^ Die Verlesung der Statuten
ist dabei nach der schon erwähnten Bestimmung der Reformation fest-
gesetzt. Aus XLVIII und XLIX der alten Statuten (Officium Sindici) ist
nur eine Bestimmung herObergenommen und um eine neue vermehrt.
Neu sind die Artikel über das Amt der Senatoren, die an die Stelle des
Gonsilium der alten Statuten getreten sind, der Dekane, des Prftpositas,
des Notars, des Pedells, aller Vorsteher. Von ihnen waren Dekane und
Pedell 1510 vorhanden; nur fehlen in den allgemeinen Statuten Bestim-
mungen fUr sie. Die Aemter des Notars und Präpositus scheinen erst
später eingeführt zu sein. Das Juramentum Notarii ist später in das
Statutenbuch eingetragen als die Statuten von 1510, jedoch vor dem
Juramentum Syndici, dessen Handschrift deutlich noch auf den Anfang
des 16* Jahrhunderts hinweist. Zuerst finde ich 1511 einen Notar ge-
nannt. Es ist der Magister Fabian Funck, der am 26. Juli an einer
Verhandlung der Universität mit dem Rate teil nimmt'). Der Präpositus
ist wohl gleichbedeutend init dem Praepositus GoUegii, für den noch
Dietrich von Bulow (f 1523) eigene Bestimmungen in den schon er-
wähnten Statuten ftlr das Artistenkolleg erlässt, der also vor 1523 ein-
gesetzt sein muss. Nach den Statuten von 1544 hat er die Aufsicht über
die Bauten und Wohnungen. Nach den erwähnten Statuten für das
Artistenkolleg sind gerade fUr die Beaufsichtigung der Bauten und Woh-
nungen dem Präpositus 2 Magister, die sogenannten editui beigegeben.^
Diese Befugniss ist aber trotz des Wortlauts der Statuten von 1544
nicht auf den Präpositus allein übergegangen, denn nach der Reformation
von 1564 bleibt die Obhut über die Bauten den acht Senioren des
Artistenkollegs. ^)
Der zweite Theil der Statuten von 1544 lehnt sich am meisten an
die alten Statuten an. Artikel XII — XVII derselben kehren als IX— XV
in derselben Reibenfolge wieder, in der oben charakterisierten Weise um-
gearbeitet. Dazu ist XXV der alten Statuten über den Reinigungseid
gestellt und eine Bestimmung über die Aussagepflicht hinzugefügt.
Der dritte Theil der Statuten enthält eine ganz neue Gruppe von
Bestimmungen, solche, die den Studienbetrieb zu regeln und den Fleiss
1) Auf die Herkunft dieses Statuts weist schon der Eingang hin: Rectoris
academiae nostrae partes sunt, ut primum iuret
2) Frankf. Akten auf der Registr. d. Bresl. Univ. No. 18 fol. 4.
3) Frankf. Akten No. 17 fol. 9.
*) S. u. S. 86 ob.
2S
d^r Stadierenden unter Aufsicht zu stellen bestimmt sind. Die verein-
zelten einschlägigen Artikel der alten Statuten, XXXVI, XLV— XLVII sind
dabei eingeordnet, jedoch auch bedeutend erweitert (XVIII, XIX, XXIII).
Die überwiegende Zahl der Artikel dieses Abschnittes, nämlich 6, sind
ganz neu. In dieser Gruppe von Bestimmungen spricht sich am meisten
das durch die Visitation angeregte Bestreben aus, die Bedeutung der
Universität wieder zu steigern.
Die zweite Gruppe des dritten Theiles beginnt mit dem zusammen-
fassenden Artikel XXVII: „De vitiis scholarium quorundam'^ und enthält
Strafbestimmungen gegen Ausschreitungen der Studierenden. Bei ihnen
sind von den alten Statuten zu Grunde gelegt XLIV (= XXVIII der
neuen Statuten), L (= XXX), XVIII (= ' XXXI und XXXIII) XIX, XX,
XXII (= XXXVIIl), XXI (= XL und XLI), XXIIl (= XLII— XLIII), XXX
(= XLIV), XXXII (= XLIVI»), XXVI- XXIX (= XLVI) XXXIII— XL
(= XLVIH — LIV). Kur die an letzter Stelle genannten Artikel stellen
also wieder eine zweite Reihe dar, welche im alten Zusammenhange aus
den alten Statuten — natürlich wieder mit den schon charakterisierten
Veränderungen — herübergenommen sind. Es sind dies die allgemeinen
Bestimmungen in Bezug auf die Strafen. Bei den übrigen, den besonderen
Bestimmungen sind die Veränderungen grösser. Die Artikel gegen
das Kneipen (XXXI— XXXV) und gegen nächtlichen Unfug (XLIU) sind
bedeutend erweitert. Sie sind sicher durch die trüben Erfahrungen ver-
anlasst, welche die Universität nach Ausweis der Acta Rectorum II (No. 18
der Prankf. Univ.-Akten) nur zu oft gemacht hatte. Durch sie ver-
anlasst waren sicher auch die Verschärfungen der Strafen für das Tragen
von Degen um das Vierfache, sowie die ganz neuen Artikel gegen Auf-
ruhr (XXIX), gegen Herausforderung (XLV), gegen Ausschreitungen im
Karzer, gegen Bedrohung mit dem Degen und Belästigung der am Kolleg
Vorübergehenden durch Werfen (XLVII), gegen Ausschreitungen bei
öffentlichen Lustbarkeiten (XXXVI und XXXVII). Neu ist auch der
Artikel „De lavacro Ödere'' (XXXIX). Die Strafen sind vielfach anders
festgesetzt als in den Statuten von 1510.
Die ursprüngliche Niederschrift der Statuten von 1544 schliesst mit
der Bemerkung^ dass ein grosser Theil der Vorschriften in dem Eide
der Immatrikulierten enthalten sei. Von einer bedeutend späteren Hand
ist dann zunächst der Inhalt dieses Eides angeführt, von dem nur der Anfang
sich an den Eid in den älteren Statuten anschliesst. Dazu kommt die
Erläuterungsbestimmung zum Eide aus den älteren Statuten (IX) und der
Eid des Rektors, beide mit stärkerer Anlehnung an die älteren Statuten.
Die Statuten von 1544 habenden Eingang: Hoc ins emendatum ac appro-
batuoi est Rectore Christophoro Gornero anno a Christo nato 1544. Wer
diese Approbation vorgenommen hat, ist weder hier noch an einer
24
anderen Stelle gesagt. Möglicherweise bezieht sich das approbatum
lediglich auf eine Beschlussfassung der Universität,
4/ Das iweite Btatntenbnoh der Universität (1688.)
DieHandschrift. Im Jahre 1 588 hat man ein prächtiger ausgestattetes
Exemplar der neuen Statuten angefertigt und dabei gleich eine ganze Reihe
in der Zwischenzeit entstandener ergänzender Stücke eingetragen. Es ist
dies Band 13 der Frankfurter Universitätsakten auf der Breslauer Uni>
versitätsregistratur, ein Papierband in Quart mit 2 unfoliierten und 185
foliierten Blättern. Der Deckel ist mit Schweinsleder überzogen und
kunstvoll gepresst. In der Mitte der Vorderseite trägt er ein Hüftbild
des Kurfürsten Johann Georg in Harnisch mit Scepter und Schwert
mit der Unterschrift Johannes Georgius d. g. princeps elector Branden-
burg, et dux Pruss., in dem Felde darunter die Zahl 1588^ das ganze
mit allegorischen Figuren umgeben. In der Mitte der- gleich ausge-
statteten Rückseite befindet sich ein Engel mit einem Scepter, darunter
„Goelitus heroes splendida sceptra gerunt''. Messingecken mit Nägeln
dienen zum Schutze, 2 Messingbände, von denen eines abgebrochen ist,
zum Verschluss des Bandes.
Die Innenseite des Vorderdeckels hat von sehr viel späterer Hand
die Bemerkung: „Ex bibliotheca Mellmanniana^^ Es handelt sich dabei
wohl um den Professor Georg Mellemann, der 1649^, während er das
Rektorat verwaltete, gestorben ist. Bei der Gelegenheit kann wohl die
Rückerstattung des der Universität gehörigen Bandes vergessen und er
so in seine Bibliothek gekommen sein. Er muss aber später wieder
an die Universität zurückgelangt sein, da wichtige Aktenstücke aus den
Jahren 1651 und 1653 eingetragen sind.
Dazu trägt das erste unfoliierte Blatt einen Index contentorum, der
nach dem 25. October 1653 eingeschrieben ist, da er noch eine Eintragung
von diesem Datum registriert.
Das zweite unfoliierte Blatt trägt den Titel: „Statuta academiae
Francofordianae descripta Rectore reverendo et dariss. viro, dn. Christoph.
Albino, sacrae theol. doct. et. prof. publico. Anno 1588.'^ Die Be-
zeichnung im Index „Extractus statutorum^' entstammt offenbar nur der
irrtümlichen Auffassung des weit jüngeren Verfassers desselben, der
die Statuten ftir einen Auszug aus den erweiterten Statuten von 1610
hielt.
Veränderungen der Statuten gegen 1544.
Von fol. 1 bis fol. 20 Ende sind Artikel I — LVI der Statuten von
1544 mit geringfügigen Veränderungen eingetragen, von denen die meisten
auch in der Niederschrift von 1544 durch Ueberschreiben oder am
Rande getroffen sind. Die sonstigen sind fast nur orthographische;
25
für Q ist fast Überall ae eingetreten, für das sb in Wörtern wie feecerit e.
Der Eid der Studierenden ist um ein Versprechen erweitert.
Auf Artikel LVI, der durch einen Zusatz erweitert ist, folgen unter
der Ueberschrift „De electione novi Rectoris^^ Wort für Wort Artikel VI
aod VII der Statuten von 1510, vielleicht vom Schreiber irrtamlich ab-
geschrieben statt der Artikel, die wirklich über die Wahl des Rektors
bandeln. Es folgt das „Juramentum novi Rectoris'^ der Statuten von
1Ö44 nur mit dem neuen Versprechen, die Pflichterfüllung der Pro-
fessoren zu beaufsichtigen. Auf fol. 23 folgen unter der hier richtigen
Ueberschrift „De electione novi Rectoris^' Artikel I — IV der Statuten
von 1510.
Die Ga4)ita reformationis von 1564 und andere
Eintragungen.
Hit den Statuten gleichzeitig sind mehrere andere Stücke eingetragen,
die die Statuten in gewissen Beziehungen ergänzen, fol. 27 — 30 eine
Verordnung Johann Georgs vom 27. Juli 1573 gegen]Ausforderungen und
Schlägereien der Studierenden, foK 31 — 47 Eidesformulare (die Eides-
formulare auf fol. 48 und 49 sind später eingetragen.) Fol. 52 — 70
folgen „Capita reformationis instituendae in academia Francofordiana cum
confirmatione eiusdem^^ Zufolge dem Eingange dieser Gapita sind sie
verfasst, um dem Auftrag des Kurfürsten Joachim II. nachzukommen,
das durch Streitigkeiten gesunkene Ansehen der Universität zu heben.
Die ersten Artikel, welche von der Einheit des Bekenntnisses und
Hassregeln bei theologischen Glaubensstreitigkeiten handeln, zeigen, dass
Joachim II. dabei den Streit der Theologen Andreas Musculus und Abdias
Prätorius (1558 — 1562) über die guten Werke im Auge hatte ;^) in den
Jahren 1563 und 1564 tritt in der That eine auffallende Abnahme der
Studierenden in Frankfurt ein. ^ Das Kapitel „De pri vilegiis academiae" weist
auf die vorhergegangenen unaufhörlichen Streitigkeiten mit der Stadt Frank-
furt hin. Noch mehr aber, als diese beiden ersten Gapita waren die übrigen,
welche noch eingehendere Vorschriften für den Studienbetrieb gaben,
als die Statuten von 1544, dazu bestimmt, das gesunkene Ansehen der
Universität zu heben. Diese Capita wurden von dem Rektor und den
Professoren aller Fakultäten dem Kurfürsten Joachim II. unterbreitet und
von ihm am 10. October 1564 bestätigt.
Fol. 75 ff. bringt eine Reformation Johann Georgs vom 31. October
1572. Darnach hatten die bisherigen Reformationen der Universität nicht
») Beckmann (1707) p. 275 ff.
*) Hausen a. a. 0. S. 11. VergL in der Matrikel die Zahlen der Imma-
trikulierten:
1560a: 150, b: 131, 1561a: 158, b: 102, 1562a: 161, b: 110, 1568a: 91,
b; 80, 1564a: 75, b: 76, 1565a: 61, b: 50. 1566 ist die Krisis
wieder überwunden. 1566a: 165, b: 151, 1567a: 201, b: 80.
26
viel geholfen, da man ihnen doch nicht nachgekommen war. Er erlaset
daher verschiedene den Fieiss der Professoren unter Aufsicht stellende
Bestimmungen und ernennt 4 Professoren zu Inspektoren.
Alles dieses ist mit derselben sehr schönen und sehr sorgfältigen
Handschrift eingetragen, sowie auch noch auf dem letzten Blatte Artikel Y
der Statuta tangencia rectorem, aus den ältesten Acta rectonim (hier als
Liber privilegiorum bezeichnet) übernommen. Die lateinische Schrift
dieser Aufzeichnungen ist in der Art kursiver Druckschrift gehalten.
Nach der Sitte der Zeit setzt der Schreiber Accente. Die lieber-
Schriften sind mit sauber gemalten lateinischen Druckbuchstaben ge-
geben.
Später sind in den Band von verschiedenen Händen in sehr bunter,
jedenfalls nicht chronologischer Reihenfolge allerhand f&r die Universität
wichtige Aktenstücke aus den Jahren 1589 — 1653 eingetragen, darunter
eine Abschrift der Visitation der Universität durch Johann Sigis-
mund vom 8. Mai 1611, deren besiegeltes und mit eigenhändiger
Namensunterschrift versehenes Original No. 30 der Frankfurter Universitäts-
akten bildet.
ö. Das dritte Statutenbuch der Universität.
Die Statuten von 1610.
Veränderungen der Statuten gegen 1588.
Während im Jahre 1588 die Statuten von 1544 nur durch einige
Zusätze am Ende erweitert wurden, sind in der 1610 bestätigten Redaktion
grössere Aenderungen vorgenommen worden. Die capita reformationis
sind entweder in die Artikel gleichen Inhalts der Statuten hineingearbeitet
(IV in VIII der Statuten, X in XX der Statuten) oder an passender Stelle
eingefügt worden mit mehr oder weniger grossen Veränderungen, die
namentlich dadurch nötig geworden waren, dass das Kanzleramt aufgehört
hatte und die Befugnisse, die dem Bischof von Lebus übertragen waren,
auf Joachim Friedrich übergegangen waren, während er noch Kur-
prinz war und seitdem er Kurfürst geworden war, mit der
landesherrlichen Macht vereint blieben.*) III, IX, XVII und XVIII der
capita sind ganz weggefallen. Einzelne der Artikel der Statuten sind
umgestellt worden. Die zuerst unter der Ueberschrift „De electione
novi Rectoris^' gegebenen Artikel sind weggefallen, dafür der letzte Ab-
schnitt „De electione Rectorum'^ an diese Stelle gerückt vor das
„Juramentum Rectoris^^ Der erste Hauptteil hat hinter der Einleitung
eine Art von Ueberschrift in den Worten: „Quae ad Docentes sive
Professores eorumque Officiarios spectant, haec sunt'^
») Vgl. Beckmann (1707) p. 30. 31.
87
Die naehfotgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der Statuten
ron 1610. Die erste Kolumne giebt die Nummer der Artikel von 1610,
die zweite" der von 1544(88) bezw. der Capita reformationis:
Einl.
I.
IL
m.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XI.
XII.
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
XVII.
XVIII.
XIX.
XX.
XXI.
XXII.
XXIII.
XXIV.
XXV.
XXVI.
XXVII.
XXVIII.
XXIX.
XXX.
XXXI.
XXXU.
XXXIII.
XXXIV.
Cap.
Stat.
Gap.
Stat.
i.
Cap.
Stat.
I.
XXXV.
Stot.
XXII.
II.
XXXVI.
»
XXIII.
I.
XXXVII.
s
XXIV.
II4-Cap.XlV
XXXVIII.
s
XXVII.
IV.
XXXIX.
?
XXVIIL
III.
XL.
*
XXIX.
V.
XLI.
s
XXX.
VI.
XLII.
tf
XXXI.
VII.
XLin.
■i
XXXII.
Vlll+Cap. IV
XLIV.
^
XXXIII.
V.
XLV.
9
XXXIV.
VI.
XLVI.
S
XXXV.
VII.
XLVII.
«
XXXVI+XXXVII
VIII.
XLVIII.
«
XXXVIIL
XIV.
XLIX.
S
XXXIX.
XV.
L.
S
XL.
XVI.
LI.
9
XLI.
IX.
LH.
9
LXII.
XXV.
LIIl.
?
XLlll.
XXVI.
LIV. ,
S
XLlV4-XLlVa
X.
LV.
S
XLV.
XI.
LVI.
S
XLVI.
XII.
LVIl.
S
XLVII.
XVIII.
LVIII.
9
XLVIII.
XIII.
LIX.
«
XLIX.
XIV.
LX.
9
L.
XV.
LXI.
9
LI.
XVI.
LXII.
9
UI.
XVII.
LXllI.
S
LIIl.
XIX.
LXIV.
S
LIV.
XX+Cap.X
LXV.
S
LV.
XI.
LXVI.
9
LVIII (1588)
XIII.
LXVII.
9
LVI (LVII).
XXI.
Die Handschrift.
Die Aufzeichnung der Statuten von 1610 ist in sehr sauberer Schrift
erfolgt*); die Ueberschriften der einzelnen Artikel sind in sauber gemalten
1) Accente wie in der Niederschrift von 1588.
28
Druckbuchstaben gegeben. Hit derselben Hand sind eingetragen ein Erlass
Joachim Friedrichs vom 28. Juni 1605 gegen Ausforderungen der Stu«
dierenden (fol. 50. 51), foL 52 — 59 eine Eidesformel und Gesetse für
die Teilnehmer am Freitisch, unter der letzteren ist das Siegel Johann
Sigismunds aufgedrückt, dahinter und zum Teil auf dem sohrägliegenden
viereckigen Papierstück, auf dem das Siegel aufgedrückt ist, steht die
eigenhändige Namensuntersohrift. Darauf folgt die Bestätigung durch
Johann Sigismund mit dem Datum Göln, den 13. April 1610.
Daran sind angeschlossen die Bestätigungen der Nachfolger Johann
Sigismunds bis auf Friedrich Wilhelm, alle mit der eigenhändigen
Namensunterschrift und dem Siegel der Kurfürsten versehen.
Die Papierlagen, auf denen sich die Statuten von 1610 befinden,
sind erst später mit verschiedenen anderen Stücken in einem Bande
vereint worden, dem dritten Statutenbuch der Universität (No. 14 der
Frankfurter Universitätsakten auf der Breslauer Universitätsregistratur).
Es ist ein Papierband in Oross-Quart. Der Deckel ist mit braunem
Leder bezogen, der noch Spuren der Goldpressung zeigt wie der Rand
von dem Goldschnitt. An dem vorderen Deckel ist der Registraturzettel
angeklebt mit der Aufschrift: „Statuta universitatis electoralts Viadrinae."
Unter den Stücken, welche mit den Statuten vereint sind, ist besonders
hervorzuheben Seite 1 — 81 von Beckmanns Memoranda Francofurtanae
universitatis notitia vom Jahre 1676, ohne das Titelblatt besonders auf
Papier von dem Formate des Bandes 14 gedruckt. Seite 81 führt das
Verzeichniss der Rektoren bis 1650. Von Seite 82 an ist dieses zunächst
von derselben Hand und mit derselben Feder bis 1680, dann mit anderer
Feder und endlich von verschiedenen Händen bis 1804 fortgesetzt.
Den Statuten vorher geht eine Abtheilung Juramenta, welche auf
eingeklebten und zum Theil aufgeklebten Blättern gedruckt sind.
Der Gesammttitel des ganzen Bandes Statuta universitatis electoralis
Viadrinae, sowie die Titel der einzelnen Abteilungen Juramenta,
Statuta, Notitia universitatis sind auf besonderen Blättern in sehr
grossen Majuskeln nach Art von Druck, wie es scheint, mit Schablonen
aufgemalt.
Das Blatt hinter dem Gesammttitel trägt eine Inhaltsangabe von
derselben Hand und mit derselben Feder eingetragen wie die Fortsetzung
des Gatalogus Rectorum bis 1680. Hinter den Statuten sind Aktenstücke
aus den Jahren 1610 — 1674 eingetragen und Drucke von Erlassen der
Universität 1669—1681 eingeklebt, hinter der Notitia einige Schrift-
stücke aus den Jahren 1682 und 1691 eingetragen. Die Inhaltsangabe
berücksichtigt die Stücke von 1681 und 82 nicht mehr, ist also vorher
angefertigt.
Der ganze Band mues nach 1676, dem Druckjahr von Beckmanns
Notitia und vor 1681 in seiner wesentlichen Zusammensetzung angelegt sein.
29
Die Visitation Johann Sigismunds vom 8. Mai 1611 gab bereits
wieder neue Ergänzungen zu den Statuten, doch bestimmte der Kurfürst
sasdrQcklich : ^^Zufbrderst sollen die statuta academiae, wie sie un-
längst von newem revidirt undt von unß conflrmirt worden, soviel deren
bierinneo nicht geendert, in gnter und stetiger observantz gehalten werden."
Wie schon erwähnt, ciftiert Beckmann noch in seiner Notitia von
1707 (p. 41 ff.) die Titel dieser Statuten. Nur giebt er durchweg eine
am 3 hinter den jetzigen Folionummern zurückbleibende Folionnmmer
(bei ihm pag.) an.^) Die jetzt vorhandene Foliierung ist also erst nach
1707 vorgenommen.
Die Statuten von 1610 sind bereits von Mylius im Corpus constitutionum
Marchicarum (Berlin, Halle s. a.), II. Theil, II. Abtheilung No. VIII,
eol. 31 — 50 abgedruckt.
Grundsätze beim Teztabdruck.
Was den Abdruck der Statuten angeht, so werden im Folgenden
Dar die Statuten von 1510 und von 1544 und die Gapita reformationis
von 1564 in extenso abgedruckt. Die Zusätze und Abweichungen von
1588 sind über dem grossen Strich gegeben. Unter dem grossen Strich
sind die Abweichungen der Statuten von 1610 vermerkt und die vollständig
abweichenden Artikel abgedruckt.^) Im Anhange sind die Eidesformulare
aus sämmtlichen StatutenbUchern vereint und, soweit sich feststellen
lässt, in chronologische Ordnung gebracht.
In den Statuten von 1510 sind die Entlehnungen aus den Leipziger
Statuten, in den späteren die Anklänge an die älteren Statuten durch
Petitdruck kenntlich gemacht. Offenbare Fehler der Schreiber sind im
Text verbessert, die Originalschreibung dann inFussnoten') gegeben. Dem
8iQDe nach notwendige Aenderungen, welche in der Handschrift vor
genommen waren, sind in den Text aufgenommen, das ursprOnglich
Dastehende mit eckigen Klammern in Fussnoten^) gegeben. Später in
der Handschrift vorgenommene Aenderungen sind in Cursivdruck je
nach ihrer Bedeutung für den Sinn entweder in den Text aufgenommen
oder in die Fnssnoten gesetzt. Wörter, die ausgegestrichen sind, ohne
dass sie den Sinn gestört haben, und für welche kein Ersatz eingetreten
1) Die Numerierung begann damals mit dem ersten Blatte der eigentlichen
Statuten. Nach 1707 liat man ein Pergamentdoppelblatt mit 2 Eidesformeln vor
den eigentlichen Statuten angefügt und durch Rasur und Verbesserung über den
alten Folionummem eine neue Foliierung durchgeführt, bei welcher mit dem ersten
Pergamentblatte begonnen ist Das Titelblatt Statuta ist dabei mitgezählt, so daß
dadurch eine um 3 höhere Folionummer herauskommt Vgl unten S. 97 Anm.
^ Um das störende Umblättern zu vermeiden, sind auch die nahezu wörtlich
flbemommenen Artikel aus den Capita reformationis und die wenigen umgestellten
Artikel der Statuten von 1544 auch an dieser Stelle vollständig abgedruckt
') Mit den kleinen lateinischen Buchstaben bezeichnet
30
ist^ sind im Texte in eckige Klammer eiDgeschlossen. Ergänzungea
des Herausgebers siod in runde Klammem eingeschlossen. Die Rand-
bemerkungen von späterer Hand sind mit Gursivdruck am Rande gegeben,
die Unterstreichungen durch Sperrdruck kenntlich gemacht. Substantiva,
welche termini technici sind, werden der Übersichtlichkeit wegen,
nicht durchgängig mit grossen, alle anderen mit kleinen Anfangsbuch-
staben gegeben auch da, wo dies nicht in der Handschrift der Fall ist.
So ist Universitas gedruckt, wo es deutlich die beratende, beschluss-
fassende Körperschaft, die Plenar Versammlung der Universität^) bedeutet, da-
gegen univ er sita8=academia;inzweifelhaftenFällen8tehtuniversita8*,
so ist Rector gedruckt, um die Stellen kenntlich zu machen, an denen
der Rektor mit seinen Amtsbefugnissen hervortritt, dagegen rector,
magistri et doctores als Vertreter der Universität. Die Haiores
facultates sind der facultas Artistarum entgegengestellt.
Diese Behandlung der Anfangsbuchstaben gilt für die lateinischen
wie die deutschen Texte (mit Ausnahme der gedruckten deutschen Eides-
formel aus dem dritten Statutenbuch, welche buchstabengetreu wieder-
gegeben ist). Im Übrigen ist die Orthographie der deutschen Texte mög-
lichst beibehalten worden. Getilgt sind nur die zahllosen Verdoppelungen
des n in den Endungen und in Wörtern wie unnd, unns; dagegen ist
undt beibehalten, v und u, die in den Handschriften fast ausDahmslos
nach An- und Inlaut unterschieden sind, werden im Drucke nach kon-
sonantischer und vokalischer Aussprache unterschieden, ebenso j und i
in den deutschen Texten; dagegen ist das vokalische w (trew) bei-
behalten.
1. Die allgemeinen üniversitätsstatuten vom Jahre 1610.
(fol. 1.) I. Universitas florentissimi studii Francophordiensis instar
aliarum universitatum duos anno habere debet Rectores et eosdem
omnium eiusdem studii membrorum in omnibus causis tarn civilibus
quam iniuriarum ordinarios iudices, quorum unius electio esse et fieri
debet in die sancti Georgii, alterius in die sancti Galli immediate
sequenti, et debet fieri eleccio canonica secundum modum infraecriptum*
II. Rector existens pro tempore veniente die eleocionis novi Rectoris
debet in profesto eiusdem diei ante prandium publice mandato insinuare
Omnibus tam graduatis quam non graduatis [suppositis], quatenus cras ad
horam diei septimam in Collegium conveniant ad eligendum et'^) eligi videndum
audiendumque novom universitatis Rcctorem.
UI. Itaque hora diei eleccionis septima Rector cum sceptris in
aulam universitatis proficiscatur, ubi famulus modum eligendi tunc pro-
nunciabit simulque qualitates et electoris et eligendi.
a) [etjoc.
1) Kaufmann, Gesch. d. deutsch. Univ. IL 158 IT.
Bl
(fol. Ib.) IV. Debet aatem eligendas in Reotorem esse membrum
Quiversitatis [iaraium] clericus non coniagatus nee professus
de nnllü^) crimine convictus aut infamia legittime notatas. Quod si
qaispiam eontra saam ipsius personam obicere aut exeipere habeat,
debet illad faeere coramReotore antiquoet in continenti,^) sipoterit, probare,
et si in eontinenti non probaverit, non est ille pro illa vice audiendus.
Divisis itaqne Naoionibns quelibet pro prima eleeeione per sortem
unum eduoet, quijper seniorem iliius naeionis d.^) Reetori presentetur^
qaem Rector exoipiens promissum ab illo requirat de non eommittendis
JD eleeeione dolo et frande. Hü qaatuor sie eleeti habent et debent
infrannam boram sub pena unius aurei alios septem eligere de qualibet
qaatoor naeionum Magistros ßive Doetores duos, preterquam ad quam
Rector eligendns pertinet, ex qua unus dunitaxat eligendus est. Quos
sie electos et in cartam descriptos senior de quatuor eleetoribus publice
presente et assistente Rectore pronunoiabit (in)^) hanc que sequitur formam:
(fol. 2.) Ego N. nomine coelectorum meorum et meo elegi et electos
pronuncio septem venerabiles dominos 'S. et N., qui ulterins ista vice
alios tres eligere habent futuri Rectoris electores. Septem aiUem pre-
dicti sie eleeti prestito iuramento Reetori in manus de frande non com-
mittenda, eligere habent et debent tres alios Magistros sive Doetores.
Qui ulterius habent et debent futurum Rectorem eligere, utpote de qua-
libet nacione unum et de nacione, ad quam rectoratus pertinet, nullum,
ita tarnen quod®) Decanus facultatis arcium de essentia eleccionis in sua
nacione semper existat. Hii tres sie eleeti prestito in manus Rectoris
iuramento Rectorem eligant ad regendum rem scolasticam [meliorem] ; quo
electo pronunciari debet, hincque dominus Rector cum eleetoribus ad sie
electuro debent proficisci et illi eleccionem insinuare eiusque consensum
desttper inquirere; qui et suk pena triginta florenorum debet consentire. poena
Ubi Tero non consentiret, deftet Rector cum suis eleetoribus ad looum
eleccionis redire et alium eligere penamque renitentis exigere, nisi
egritudinem aut loci absenciam aut expressam privatorum negociorum
impedicionem vel consimiles causas legittimas habuerit illum excusantes.
Nee expirat || (fol. 2b.) officium Rectoris antiqui, nisi eleotus de assumendo
explicaverit consensum.
V. Infra quindenam proxime sequentem debet Rector sie eleotus se
faeere UniTersitati commendari illicque sibi ab Universitate Consiliarios,
Assessores et ludiciales faeere assignari. ^) Ubi et Rector antiquus iura-
menti capitula illi publice preponat in hec verba magnifico domino
») [non(?)dej ullo. b) [üiud]. c) = domino. ^ Nach den Stat. v. 1588.
•) [quod] ut,
i)VergL Tübingen 1477: quod rector noviter electus post factam elec-
Üonem mox petat sibi assignari consiliarios. Urk. z. Gesch. d. Univ. Tab.
Tüb. 1877. S. 47.
82
Jwr Rectori: Jnnbitis, (1) qnod sitis membram nniveraitatis iuratudo, clericns non
conjagatos nee professus, (2) et qttod statuta et statuenda, qae per maiorem
partem sant vel erant approbata, velitis diligenter obseirare et ea ibcere ab
Omnibus pro posse et flösse obsenrari, (3) item qnod pecunias, si qne in manns
vestras venerunt'*), fideliter velltis dispensare et infra mensem post
ünitnm officium de perceptis^) et expositis raeionem legittiitiam facere
et infra mensem post rectoratum non recedere^) aut saltem proonratorem
in loco relinqttere,(4)et inpenissolvendis vestro obedire velitis successori
aut Universität!, (5) item quod nnllum describatis in matriculam,
nisiprius fecerit iuramentum. Dicatis: Ego iuro. Post hoc iuramentum
Rector antiqnus novo Rectori offerat sigillum rectoratns et librum
atatatorum alia pro suo tempore promittens offerenda.
(3.) VI. Item quicumque in eleccione novi Rectoris non
interfuerit et absque racionabili causa, quam juramento suo ostendere
debet, se absentaverit, in uno floreno irremissibiliter pnniatur, quam penam
Rector tenetur ewigere sub pena trium florenorum universitati tempore
computi solvendorum, quos neque computatores dimittere habent sine
consensu universitatis sub pena periurii.
VII. Item Consiliarii, Assessores et ludiciales vocentur sub pena
et hoc non nisi in arduis negociis') sabbatis diebus, ad quos causarum
et negociorum actiones differantur, quominus magistri per septimanam a
leccionibus suis continuandis impediantur, nisi qualitas ao celeritas cause
aliter postularet. Debet autem Rector Consiliarios sub pena
convocare ac eandem irremissibiliter exigere, nee habet Rector aliquem
excusare sine consensu Consilii.
VIII. Sequitur iuramentum inscribendorum : Ego N. iuro vobis Rectori
vestrisque successoribus obedienciam et reverenciam in licitis et honestis et
servare statuta et statuenda pro posse meo, eV quod bonum huius universitatis
velim, ad quemcumqae statum deven(ero)^), {| fldeliter procurare et quod in-
iuriam propriam non velim per meipsum aut aliom vindicare, sed super hoc
officium Rectoris implorare, item quod non velim uti universitatis
conservatorio nisi prius obtento^) Rectoris signeto. Item iuro
vobis Rectori, quod, si in aliquo excessu publice et notorio, quod absit, depre«
^) [untjint. i>) 9U8 Aber per herübergeschrieben, doch wieder ausgestrichen,
c) Vom Ha. ergänzt; die Ecke fehlt d) [oplento].
1) Vergl. Rostock 1419: Et quod infra octo dies post diem pubÜcationis
novi rectoris exclusive immediate computando mei ofßcii reddam rationem cum
effectu et quod per mensem proxime sequentem non rece dam a loco Rostochiensi
nisi etc. Westphalen, Mon. inedita rerum Germanicarum IV. (1745). coL 1011.
Heidelberg 1460: Item ut infra mensem proxime sequentem finem sui rectoratus
de receptis et expositis in officio suo plenum reddat computum. Winkelmann,
Urkundenb. d. Univ. Heidelb. (1886) I, 159.
2) Vergl. Wittenberg 1508: Si res fuerit ardua, cogat senatum Universum.
33
» ■ ^
heoras foero et monitus ab eo desistere noluero, quod tunc ad tlectoris requi-
flcionem in&a tempus michi assignatum ab hac universitate absque contra-
diceione et more dispendio velim recedere meqae ad domum parentam vel
amicoram presentare et inde infra mensem non recedere. Sic me deus adiuvet
et sancta evangelia.
IX. Nolumus per iuramentam prestitum alicui periuriii reatum
imprecari, nisi ille penam ob excessum in statutis penalibus expressam
noiit ad reqaisioionem Rectoris vel Dnivereitatis dissolvere ').
X. Placuit Universitati concordi voto et sentencia, quod rectoratus
Don reiteretur in eandem personam, nisi in aliqua nacionum persona
graduata, generosa aut maior illis reperiri inveniri non possit neo
habeat. ')
(4.) XI. Rector infra tempus sui rectoratus tenetar bis congregare
UniTersitatem, in estate circa festam sancti Urbani et circa festnm nativitatis
Marie, in hieme yero circa festam sancte Catarine et circa festam Gregorii, in
qua brevem faciat exhortacionem pro correctione excessuum, uti tunc sibi
videbitur expediens et necessarium, ibique mandet, quod nollum universi-
latis suppositum alicubi^) preterquam in collegiis aut bursis
aut domibus approbatis habitet aut mensam ponat, salvo eo,
quod Magistri et Doctores iurisque Baccalaurei cum fami-
liaribus suis dumtaxat extra predicta loca habitare et mensam
parare possunt, nexo, quod pauperes vel qui totaliter vel pro maiori
parte expensas in ci vitale gratis habuerint, obtenta Decani facultatis
arcium suorum seniorum accedente ad hoc consensu ad dominum ßectorem
recognicione, signetum de stando extra predicta loca libere obtlneanl;
Ordinarius tarnen juris scolasticis suis diligenter doclorum lecciones con-
tinne visitantibus recognicionem ad Rectorem pro signeto huiusmodi simi-
liter dare potest, quo illis liceat extra predicta loca approbata morari.
a) alicui.
1) Vergl. Tübingen 1477: Volumus et declaram'us, ut faciens contra statuta
aniversitatis periurium non incurrat, nisi statutum violatum hoc contineat expresse,
noD obstante, quod quilibet intitulatus statuta et statuenda pro posse et nosse
iuraverit observare. Sed eo casu solum penam in Statute contentam aut si non
exprimitur, incurrat arbitrariam (IJrk. S. 61).
^ 1515. 17. Sept. fasste das Consilium einen neuen Beschluss Über diesen
Punkt: Anno XV die lune post festum exaltacionis crucis Consiliarii universitatis
congregati de reiteracione rectoratus concorditer concluserunt [rect] fet de-
creverunt omnes doctores et magistros. et licenciatos abiles iudj rectoratum pro
veteri iamque diu observata consuetudine [quarumlibet personanim] de nacione
ona in aliam pervenire debere ordine nacionum priore observato. Quod si in
aliquo naciooe persone non adeo usque abiles pro tempore reperiantur, debeat
rectoratus reiterari et ad abiliorem in ea nacione devolvi. Frankf. Akten No. 18.
fol. 25 b. '. : .
4
34
larisdictio reotoris.
XII, lorisdicionem ordinariam Rector habet in omnia univeraitatis sapposiu,
naciones et facultates in cauBis civilibos et ininriamm.
XIII. Item Rector sumarie ao de piano sine figura et strepitn iadicii
cognoscat cansas et infra octo dies debet causam tri um grossoram et infra
decidere*), et poterit Rector ooiDibus feriis in utilitatem ac necessitatem
hominum introductis procedere ao in festis eciam ad honorem dei et
sanetorum institutis, ubi id evidens necessitas postulat, iadicium exereere.
XIV. Item non possunt membra universitatis iadicium Rectoris qnomo-
dolibet in prima instancia declinare. 8i autem persona in iudicium tracta
dixerit ex certa causa se Rectorem habere suspectum causamque suspicionis
exprimat prestito de eo, quod maliciose non excipiat, juramento, ex tanc
Rector causam principalem deleget persone non snspecte, que sit membrom
universitatis sive aliquis vicerector detur, qni de causa suspicionis iudicet et
ipsam (5.) diffiniat infra octo dies, qua probata vicerector idem de principali
causa cognoscat, illa autem non probata remittat vicerector^) illam causftm
ad iudicem recusatnm, id est Rectorem.
XV, Rectoris convocacionibns, citacionibus et iudiciorum sentenciis et Uni-
versitatis concordatis et mandatisracionabilibus omnia universitatis membra tenentur
obedire, et si qnis gravatum se reputaverit, U,niversitatis auxilium
imploret super illo,
Citatus XVI. Item citatus iterum si contnmax füerit, solvet unum grossam, si
tercio, solvet duos grossos, si qnarto, in quinque grossis puniatur. Poteat aatem
Rector secundnm exigenciam cause in citacionibus unum terminum peremptoriam
pro Omnibus illis deputare. Quod si adhuc comparere noluerit vel sentenciam
contra se latam servare monitus spreverit, de communi consilio per edictum
publice in valvis moneatur. Quod si ante sentenciam comparuerit^)
contumacie penam quinque grossorum dabit. Quod si || jiec illud curaverit,
sed per quindenam in contumacia permanserit, extunc aduc (!) trium diernm
monicione modo infrascripto premissa a Rectore cum Consilio universitatis
in absenciam et contumaciam eius contra eum prout de iure procedatur.
Qui si Processus aut eius execucio looum habere non potuerit, tunc
secundum decretum Consilii vel Universitatis relegetur vel si id necesse
fuerit, tanquam membrum putridum ab universitate excludatur inhibeatarque
Omnibus suppositis, ne cum tali quomodolibet in accionibus scolasticis tarn
publice quam private conversentur.
NB, De exi' XVII. Item Rector et sui Assessores tenentur sub suo iuramento penam,
genda pe- in quam quis per suum excessum ad eos deductum incidit, exigere et extor-
fifO 8%vej quere primo verbo tenus excedentem monendo, ut infra quinqu^
. , ..^ . .dies penam solvat vel carceres intret, et si huiusmodi monicioni non
scholasttCets) ^ '
paruerit, moneat cum publice in hostiis ecclesiarum vel coUegiorum, ut infra
alios tres dies Universität! in penis solvendis satisfaciat. Quod si (6) hanc
a) decindere. ^) vicerector[em] c) comparaveriL
3&
monicionem non ouraverit, premissa mooicione iuxta quali-
tatem facti et contumacie secuDdum Consilii^) aut Univer-
sitatis decreta relegetur aut excludatar.
XVIII. Item nullum universitatis suppositan» publicas tabernas extra JV6.
Decessitatem illuc convivando aut personis inhonestis sese associando ingre-
diatur sub pena uniuB floreni aut incarceracionis^) per octavam. Nee
debent universitatis supposita ad thonnas in yel extra collegium com-
manem cerevisiam aut alium quemvis potum coemere aut comparare sub
pena unius floreni a quolibet eo» qui huie statuto eontumaciter non
paroerit, irremissibiliter persolvendo.
XIX. Item nullum suppositum gladium aut alia arpna deferat Nb, gladius
sub pena dimidii floreni et amissionis eorum.
XX. liem nullum suppositorum ^lobos plumbeos deferat aut balistas De globis.
sub pena trium florenorum aut incarceracionis per mensem.
XXL Item nullus ^tudencium in aquis Ödere aut naucleris noceat
Daves devehendo aut || ligna queroina resecet aut vineas sive hortos invitis
dominis eorum nocte vel die subintret®) sub pena unius floreni aut
incarceracionis per octavam.^)
XXII. Item nullus deferat bombardas sub pena decem florenorum j)e bombar-
nee tricuspides aut secures proiectiles aive lapides sub pena trium flore- dU.
norum aut incarceracionis per mensem.
XXIII. Item nollnm suppositum nocte post pulsam campane clamores Defenesiris,
horribiles excitet, vas aliquod aut currus transportet, ad ianuas vel fenestras
proiieiat, ligna rapiat aut quodcumque aliud violencie citra tamen rupturam
ioferat sub pena duomm florenorum aut incarceracionis per quindenam.
Siverojanuam aut fenestras violenter ruperit, in sex florenos Janua ant
poniatur premissa tamen parcium sie lesarum satisfaccione iuxta dictamen fenestra
ßectoris aut Assessorum suorum. fracta,
XXIV. Item ludens in tabemis publicis ad taxillas vel Chartas et de [Atdus, De
hoc conyictns solyet unum florenum, si secandario (7.) solvet duos, si tercio, alealoribus,
triplom solvet; si nee adhuc se emendaverit, citabitur ad Consiliam universitatis,
et illad dictabit penam exclasionis vel aliam, prout videbitar plus expedire.
XXV. Item quilibet de universiate Rectori de excessa Purgare eo-
comisso (!) legittimis preeedentibus indiciis suspectus aat denunciatus tenetur gitur,
se de eodem cum suo iaramento expurgare, alias tanqoam convictus de eodem
A) consilia. ^) incarceracionera. c) diu subintrent.
*) Vergl. Tübingen 1477: Nullus studeniium nomine et re orios domos vel
areas cuiüscunque sine permissione aut consensu huius, ad quem spectat,
ingrediatur . . . sub pena medii floreni (Urk. S. 53).
Wittenberg 1506: Nemo ingrediatur orlus alienos nee damnum inferat alicui
eo invito (nach der Kollation von Herrn Professor Dr. Bauch).
4*
36
puniatar et ad reqoisicionem Rectoris tenetnr revelare ezcedentes. si saltem
Bibi constent, sub suo juramento.
De percus* XXVI. Item percuciens vel alio modo iniariose corporaliter olfendens
«onftiM. in lupanari aliquem alium citra tarnen Baoguinis^) effosionem aat offensam
enormem solvet unnm florenum pro pena vel sedeat inturri per dies octo.
Item offendenfi in loco predicto inioriose ad sanguinis effosionem ant offensam
enormem^) citra tarnen mutilacionem, solvat daos florenos pro pena vel sedeat
in turri per quindenam. Si vero aliquem in minimo membro mutilaverit sive
in loco suspecto |{ sive extra, solvat pro pena quataor florenos ant sedeat in
turn per mensem.
XXVII. Item extra locum predictum percuciens vel aliquo modo
iniuriose corporaliter offendens citra tamen sanguinis effusionem vel
offensam enormem solvet similiter florenum pro pena vel sedeat
in turri per dies octo. Offendens vero aliquem corporaliter
iniuriose . extra locum predictum ad sanguinis effusionem vel offensam enormem
citra tamen mutilacionem, solvat duos florenos pro pena vel sedeat in tarri
per quindenam.
XXVIII. Item in domo prostibulana percuciens alio quo modo iniuriose
corporaliter offendens citra tamen "sanguinis effusionem vel enormem offensionem
aliquem circulatorem vel famulum civitatis in negocio civitatis vel famulum
universitatis in negocio imiversitatis, solvat duos florenos pro pena vel sedeat
in turri per quindenam. Si vero in loco prescripto aliquem de predictis
iniuriose offenderit ad sanguinis effu8io(8)nem vel offensam enormem citra
tamen mutilacionem, in quataor florenis puniatur vel sedeat in turri per mensem.
XXIX. Extra vero locum predictum aliquem de circulatoribus vel
famulis civitatis in negocio civitatis iniuriose corporaliter offendens vel percuciens
citra tamen sanguinis effusionem et offensam enormem, solvat unum florenum
pro pena vel sedeat in turri per dies octo. Si vero ad sanguinis effu-
sionem vel offensam enormem citra tamen mutilacionem extra locum predictum
aliquem prefatum offenderit, in duobus florenis puniatur vel sedeat in turri per
quindenam. Si vero aliqnis aliquem de circulatoribus in negocio
civitatis vel famulos universitatis in negocio universitatis mutilaverit, in octo
florenis puniatur vel sedeat in turri per duos menses.
XXX. Item vocans aliquem iniuriose nequam, ribaldum, spurium, men-
dacem vel consimili modo solvat pro pena sex grossos, nisi qualitas persone
ad maiorem penam exigendam Rectoreni induxerit. Qui vero aliquem
talium circulatorem ^) |. vel famulum civitatis vel universitatis dixorit, in medio
floreno puniatur.
Nb, Leso XXXI. Et sciendum, quod in omnibus et singulis prescriptis
saUa/aden' casibus ultra penas taxatas tenebitur offendens satisfacere parti lese iuxta dictamen
dum,
a) Durchweg steht saguinis, ^) enormen überall da, wo die Endung nicht
durch Abkürzung gegeben ist. c) Leipzig: in circulatorem.
37
Rectoris et Booram Assessorum vel muoris partis ipsomm '^), si offendens et
lesoB non poterant aliter concordari.
XXXIL Item nollam soppositnm in loca suspecto more public! scorta- Ifb,
toria per dies et noctes continue demoretar nee bnrsam inibi vel in propinqno
ponat ant habitacionem conveniat tanquam tnrpitadinis inqnilinns sub pena
daomm florenonun tociena qnociens.
XXXIII. Item quilibet in homicidio, furto aut capitali crimine, ob
quod iura suppremum (!) supplicium iofligunt, reus repertns excludi debet
et ultra ad episcopum puniendus remitti.
XXXIV. Item quicumque de intitulatis arrestum per con- Arrestum,
temptum exiverit, cuiuscumque fuerit emineoeie vel dignitatia, aut res
arrestas violaverit aut transportaverit, ille premissa debita monicione ob
iemerariam inobedienciam secundum persone et rei qualitatem puniatur
vel excludatur.
(9.) XXXV. Item non potest aliquis, cum iam penas ob excessum Nb.
inciderit, privilegiis universitatis renunciare, sed debet antea penas ob
excessum inflictas solvere effectualiter, quo pacto, si vult, potest renunciare.
XXXVI. Item nullum suppositorum, cuiuscumque eminencie fuerit, Nb, Non
teneat secum in habitacione, ad suam leccionem publicam sive privatam inseriptus,
admittat ultra quindenam aliquem externe universitatis aut etiambeanum
nostre universitati non immatriculatum sub pena unius floreni universitati
irremissibiliter persolvendi. Nee debet tali sie noq immatriculato tempus
aut complecio aut immatriculacio^) in aliqua facultatum pro gradu
compatari.
XXXVII. Item nullus semel et iterum et tercio pro excessu eodem
punitus debet quarto pro eodem puniri, sed tanquam incorrigibilis, si
monicionem non receperit, debet ad parented relegari, unde et Rector debet
huiosmodi pnnitos in scriptis suis suo presentare snccessori.
XXXVIII. Item quilibet ab nniversitate ad certum tempus Relegati.
relegatus, qni infra terminum sibi per Rectorem et suum Consilium pre-
tixam non recesserit || aut infra tempus sue relegacionis redire ad greminm
nniverBitatis presumpserit, moz sine ulteriori convocacione, citacione et moni-
rione per Rectorem pro tunc existentem tanquam membrum putridum a corpore
aniversitatis resecetur.
XXXIX. Item nullum suppositum universitatis debet impetere accione
vel nldone per se vel per alium directe vel indirecte verbo vel facto infli-
gentem vel infligentes sibi penam vel penas pro suis excessibus aut illam vel
nias dictantes aut extorquere iuvantes sub pena ccntum florenorum, 100 floreni.
qnoram medietatem ultra reatum periurii, quod contrafaciens ipso facto
incorrit, solvet illi vel illis, quem vel quos sie impedit vel molestat, aliam
medietatem universitati solvet.
*) maiorem partem ipsarum. ^) talis sie non immatriculato tempus aut
complecio aut immatriculacionem . . .
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XL. Item oon debet quispiam de oniversitate, cuiuscumque
fuerit eminencie aut dignitatis, aliquem ob säum*) excessum per Reetorem
puniendum contra Reetorem A6(10)6e86ore8 aot DDiversitatem, quo minus
secundum statuta puniatur, ullatenus temere et de facto defensare sub
3 ßoreni, pena trium florenorum univereitati irremissibiliter persolvendorum.
XLI. Item DuUum 8uppo»torum, cuiuscumque eminencie aut digoi-
tatis fuerit, facile existat et pronum ad dandam vota pungitive contameliosa,
inioriosa aut conviciis permixta in aliqua Universitatis convocacione. Qu od
si quispiam universitatis Reetorem iuxta prestitnm loramen.tum
non docenter, quod absit, honoraverit vel alicui Doctornm con-
dignum honorem non impenderit, ininriam irrogaverit aut con-
vicium aliquod inverecunde dixerit vel etiam snpposita ad rebellioneni)
20 floreni, inobedienciam et irreverenciam indoxerit, ille in viginti florenis per
Universitatem puniatur, qua pena fisco applicetur.
XLII. Item pro usn conservatorii Rector nulli debet dare signeiom
nisi audita qualitate et causa persone, contra quam est agendum, que si caasa
est levis, ex tunc Rector ex seipgo potest dare || signetum, sed si causa fuerit
ardua, cessionaria vel non cessionaria, ex tunc Rector tenetur cum CoDsilio
universitatis audire causam et condici'ones cause et qualitatem persone, contra
quam est agendum, de cuius consensu Rector concedat vel neget signetum pro
causa eadem.
XL III. Item quilibet volens obtinere signetum pro causa intentanda
virtute conservatorii, iuret Rectori velle cedere liti, quando per universitatem
ad resignandum fuerit requisitus.
Nota, XLIV. Quatenus maior honestas Universität! illuceat et personis
reverencia maior exhibeatur ab externis, debent omnia supposita tarn
graduata quam non gradaata, quantum eorum facultas suppetit, decenter
habituata incedere. Itaque nemo sine caligis absque racionali causa
discinctus publice incedat sub pena decem grossorum Universität! irre-
missibiliter persolvendorum, adiecto quod Magistr! et Doctores in publicis
actibus, quociensque interdiu in publicum longius ab habitacione digredi
(11.) voluerunt, rotundis birretis birretati ac scapulario^) seu capucio per
humeros posito et quantum confieri potest, famulis oomitat! iocedant
sub pena decem grossorum quociens tociens. Et iurium Bacoalaurei
decenti habitu ac®) honesto pro condicione sua utantur et nisi eorum
expressa obstiterit paupertas, absque famulis in publicum non procedeant (!)
ad honorem suum et universitatis sub eadem pena tociens irremissibiliter
persolyenda, quociens et hü (!) contra fecisse deprehensi fuerunt Reliqua
vero universitatis supposita pro sua quisque condicione honestiori habitu
honesto induti incedant nee tuuicas solum per humeros positas deferant
sed etiam manicam utramque inducent, ne illis dependentibus ipsi vel
a) sui. b) scapularii. c] ab.
3^
otraque vel altera manu . muiilati esse yideaniur sub pena uoius dimidii
fioreni tociens, quooieos excesserint, contamaciter persolvendi.
XLY. Item non debet aliquis Hagisirorum alleri quovis^) colore
queaito discipulos suos absirahere ac ad se vementer (1) suscipere || nisi
id sciente et consencieote Magistro priori nisique subait racionabilia ac
legiitima eauaa et bec per Consilium uoiveraitatia cognita.
XLVL Item Scolastici iuris debent effectualiter testimoiiium ad
minus duorum Doctorum legencium ordinarie lecciones continuare, ita
quod si quis tercio negligens repertus fuerit, moneri debet ut lecciones
ingrediatur, quo non obsequente debet pro non-scolastico ' iuris repütari.
XLVII. Item quicumque actus scolasticos in universitate volunt ^6. Valens
exercere, debent iuramento universitatis esse obstricti, matricule inscripti. leciionea
Officium Sindici.^)
XLVIII. Habet Sindicus universalem comissionem (!) ad respioiendum
omnium facultalnm atque professorum negligencias , defectus, atque
iDcommoda universitatis agatque apud singulos, apud quos defeetus rerum
intcllexerit (12.), ut quisque pro officio sibi credito curiosius operetur
et si quispiam adhortacioni monicionique sue haud paruerit, tunc res
ipse ad reliquos ordines pro statutorum tenore deferentur et si necessa-
rium indicabitur, nobis velut Cancellario significetur; curabimus tuno nos
pro officio nobis iniuncto, ut cuncta modestiori utiliorique modo moderan-
tur (sie!) atque disponentur.
XLIX. Et si quispiam rem universitati detrimentosam atque per-
viciosam intellexerit, referat eam ad universitatis Sindicum; aget ille
tone, ut pro facti qualitate ad reliquos, quibus rerum ipsarum cura esse
poterit, deferatur,
L. Statuit insuper Universitas super hoc specialiier consiliariter
convocata, ut quicumque aliquem Hagistrorum, Doctorum aut Licenciatum
iniuriosis ac infamativis scriptis insinuaverit occulte aut manifeste quo-
cumque modo proiiciendo aut scribendo carmina famosa aut aliam
a) [quociens].
') Ober die Einsetzung des ersten Syndikus berichten die A. R. I. fol. 28b:
Placuii eciam in eadem sessione atque convocacione (1509. 27 Januar), ut rebus
nniTersitatis plenius consuleretur, quatenus specialis Sindicus eligeretur.
Electo itaque concordi voto in Sindicum Universitatis egregio ac preclaro
viro domino Lanrencio Schreck utriusque iuris doctore, qui pro consensn requisitus,
licet sese diligenter excusaverit, tandem tarnen premissa protestacione legittimi
stipendii eleccioni de se facte consensit, eadem die prima hora pomeridiana
ex voto Universitatis idem dominus doctor sie electus per magnificum dominum
Rectorem ac praeclarissimum dominum Conradum Wimpinensem de Buchen arcium
sacre quoque theologie professorem etc. r(everendissi)mo in Christo patri et do-
mino, sancle Lubucensis ecciesie episcopo, Cancellario nostro dignissimo, presen-
Uius per suam r(everendissi)mam paternitatem nobis in Sindicum universitatis plene
assumptus fuit atque confirmatus.
40
quamvis scripiuram famosam afBgendo aut faoienii aut facientibus talia
coDsiliis aut opera assiBtendo, ultra reatum periurii, quem ipso facto, si
intitulati fueriut, incurrunt, infames ipso facto habeanlur.
Clavesadul- LI. Quatenus olandestioa furta, que in non modicam uolversitatis
terine. infamiam a plerisque Docturno tempore fleri coDSuerunt, severiori censura
in posterum coerceantur, statuit Universitas super hoc consiliariter con-
vocata, ne aliquod membrum universitatie eiusmodi cJaves adulterinas
sibi parari faciat^) aut penes se habeat^) abutaturve sub pena Infamie
aut relegacioois.
LH. Ego N. iuro me conflictui vel huic negocio, de quo ioterro-
gatus Bum, non interfuisse nee cuiuspiam noxii esse conscium. Sicut
me deus adiuvat et sancta evangelia.
Juramentum LIIL Ego N. iuro, quod nee accione nee ulcione verbo aut facto
eorumj ^titnec per metipsum (!) aut alinm (13.) nee directe nee indirecte aut quovis
ex f^areere^y^Q modo me vindicare volo de pena delicti, de quo incarceratus fui
per universilatem , sub pena periurii et centuni norenorum, quorum
medietas cedat illi, quem sie lesero vel offendero, alia medietas cedat
universitati. Sicut me deus adiuvat et sancta evangelia.
Nos Theodericus dei et apostolice sedis gracia eppiscopus (!) Lubucensis,
eadem ac cesarea auctoritate Cancellarius studii Francophordani privi-
legiorumque et iurium eiusdem Conservator suprascripta statuta ratifi-
camus, conBrmamus atque approbamus. Nolumus tamen per hanc confir-
macionem nobis ac nostris successoribus in iurisdicione ordinaria atque
lege diocesana in quemquam derogasse.
Vermutliches Bttlck der ältesten Statuten von 1506.^)
(14.) Geterum ut omnis discolie et negligentie scolasticis nostris
licentia adimatur, constitutum est, ut praeter generalem maiornm de
facultatibus quibuslibet academiae Francophordiane in discipulos curam
et intendentiam ({uisque scolasticorum preceptorem quendam sibi del^at
specialem, qui illum studii, morum et officii admoneat, excitet torpentem
vel eciam per devia tendentem revocet deque sua diligentia, si artista
fuerit, Prepositum collegii cum suis senioribus vel Decanum et Doctores,
si alterius facuUatis fuerit, immo Consilium universitatis certiores red-
dat; qui et pro illo ipso discipulo, si forte delinquere aut negligentius
agere discipulus deprehendatur, preceptor respondere teneatur, quo sie
excussis Omnibus latebris cogatur aut^) invitus literis invigilare aut, ubi
incorrigibilis fuerit, patriam relegatus revidere, hortantes eapropter
parentes ac quoslibet alios, qui adolescentes Francophordium mittendos
exceperint aut constituerint, ut hos ipsos solertibus (!) preceptoribus destineot
et consignent. || Quorum si forte notitiam non habuerint, cum commen-
* a) faciant b) habeant. c) ut Hs. Farrago erat. Wimp. fol. 26: vel.
») S, oben S. 15.
41
datieiis literis adolesceotes ad Rindicum vel Prepositum coUegii univer-
sitatis Dostre tranamittant. Curabit CoDsilium univeraitaiis , ito tuto
locentur, ut nequaquam miUentea apeaque et aenteniia fallat, verum iilia
ipsia committautur . aolertibua accuratiaque preeeptoribua, eub quibua
boDia applicati*) et educati artibua parentum expectatioai , ubi in
patriaa redierint, habunde aatiafaciant. Noatri equidem inatituti eat
Demioem in achademia perpeii acolaaticorum, qui apecie quidem atudioai,
revera autem diacolus per deeidiam et luxum impenaaa, etalem neaeiia
parentibna disperdat, de quo praesentibua literis quoalibet admonitoa
habere volumua atque certiorea effectoa^).
2. Statuta tangenda Bectorem nniveraitatia (1608).
I. Rector iuxta diapoaiciooem atatuti deauper editi et per eum
iarati debet infra meoaem de perceptia et expoaitis univeraitati , boc
eat oovo Rectori una cum duobua de Cooailio antiqui Rectoris et
duobua conailiariia Conailii novi Recioria realem facere computacionem
eteffectualem aolucionem^) nihil penitua in creditia relinquendo eub penaXX
^) Hs.: applacati, Farrago: applicaii.
1) Vgl. dazu folgenden Beschluss des Konsilium vom 28. Juni 1514, A. R. II.
(No. 18) fol. 15 b: Vult reverendissimns (der Kanzler), ut nullus inscribatur in
matricnlam universitatis, nisi sunm preceptorem, quem delegerit, secum adduoat,
qui pro eo caveat, ut velit eum, eins mores et studia respicere et ubi d(iscipu)lus
a preceptore abierit, quod velit id preceptor Rectori intimare, 2., ut Sindicus,
Preposiius cum duobus aliis, quos delegerit Consilium, dominicis diebus et quociens
alias expedierit et necessariumfuerit, conveniant et de negligencia eorum, quos
perspexerint, eosdem commoneant aut suos preceptores adhortentur, ut eos com-
moneant, ut honestas publica et privata servetur.
Conclusum est, ut duo de Consilio universitatis per ordinem suum et (ter)cius
extra Consilium pro audiendis scholasticorum negligenciis deputentur. Primi autem
de Consilio se obtulerunt d. doctor Wimpina, d. doctor Ordinarius (wohl der
Ordinarius der Juristen) et extra Consilium d. magister mathematicus (das ist
Ambrosins Lacher). Illi debent maxime in principio mutacionis precipue per sex,
Septem et octo septimanas dominicis et festis diebus, quociens opus fuerit, videre,
quales ei quos habeant preceptores . et quibus studiis intendant; pro alia mutacione
debent per primum quartale eiusdem mutacionis iterum alii Consil(iar)es eligi et
postea pro fine mutacionis iterum alii.
2) Vgl. Rostock 1419: Infra octo dies posl diem publicationis (14 Tage nach
der Wahl) novi rectoris fiat compulatio de perceptis et expositis per
iintiquam rectorem praesente consilio Universitatis ad hoc convocato. West-
phalen, Monuroenta inedita rerum Germanicarum. IV. 1746 col. 1011.
Tobingen 1477: Infra quatuordecim dies post iuramentum per novum
Heclorem prestitum fiat computus ab antiquo rectore de receptis et
expositis presentibus antiquis etmodernis Consiliariis. Urk. S. 45. (Witten-
1
42
florenoram. In hac compaiacione, si quinque prenominati, uipote novos
Rector et quatuor seniores de novo veterique Consilio in aliqao per
antiquum Rectorem calciilaio discordaverint, debet id novus Rector ad
suum Consilium deducere, coius Coneilii dicianriini antiquus Rector stare
tenetur. Nee habet Rector antiquus poat functum officium | aliquod ios
exponendi de pecuniia univerRitatis, nisi id de conaenau et iaaau novi
Rectoria fecerit. Qui novua Rector inauper nuHi nomine uaiveraitatis
quilquaro propinabit niai requiaitia et conaencientibua quatuor Decania
univeraitatia. ^) 8i quicpiam aliter erogaverit de publica pecunia, non
aolvatur. In hoc computo univeraitatia antiquua Rector ex private
pecunia computatoribua propinabit,') ita tarnen, quod auper quartam
floreni expendere non tcneatur aub arbitrio relinqucndo, ai quid supra
erogare voluerit. Item ad interlocucionem auper computo facto anti-
quua Rector cedere tenetur et pacifice computatorum aentenciam auper
racione aua facta audire, alioquin ad Conailium univeraitatia computi
aui approbacio eat remittenda per novum Rectorem dabitque percep-
torum atque expoaitorum aub auo officio novo Rectori annotacionem.
De pecunia II. Rector novua pecuniam univeraitatia in fiacum mittat, ad quem
•
tn arcam clavea habeat, ipae unam et duaa aliaa clavea duo aeniorea de Conailio.
ponenda.
III. Rector ad prandium non tcneatur, ne pretextu prandii ali-
quando non poaaint Rectorea facile inveniri. Debet tamen Rector in
vicem prandii Conailiariia auia, Aaaeaaoribua et ludicialibua, dummodo
acceraiti fuerint pro cauaarum cognicione, propinare. Que propina sue
diacrecioni eat relinqaenda nemini iure cogendi conceaao.
IV. Rector Conailium in CoUegio habeat; poterit tamen ludiciales
et Aaaeaaorea aliquando in edea auaa vocare, quamquam honeatiua hos
quoque in Collegium vocare decernamua. In sentenciia ferendia et
herg 1508: (Recloris muneris esto) in fine officii reformatoribus rationem reddere.
Muther, die Witt. Univ. u .Pakultätsstat. v. Jahr 1508. Halle 1867, S. 5.)
Wien 1385: Hector tempore Rectorie transacto infra mensem computum
faciat de omnibus receptis et expositis coram rectore novo, quatuor
decanis et quatuor procuratoribus et aliis regentibus, quibus interesse placuerit
Kink, Geschichte der Universität Wien. U. 1854. S. 82.
Köln 1392: Ante elapsum trium septimanarum coram rectore novo vocatis
ad hoc quatuor decanis etc. faciat computum et rationem de omnibus per
Ipsuro in sua Rectoria receptis et expositis. Bianco, Die alte Universität
Köln. I. 1855. Anlagen S. 17 No. 43.
1) Rostock 1419: Item nullus rectorum quidquam de fisco vel de pecunia
universitatis eroat vel exponat sine scitu et consensu Universitatis consilii
isto sub moderamine etc. 1. c. col. lOH No. V.
«) Ibidem: Et si voluerit rector bis, qui presenles fuerint, propinam faciat,
cuius summa valorem floreni rhenensis non excedat. col. 1011 No. II.
48
caasis audiendis Reotor neminem extraneum boc est ab
Universitate nondeputatum adhibeat, ne cuiqaaro iu^)dicium
sQspectum reddatur. Debet Rector curare,. ut, quoad confieri poterit, Xfota: Non
rarias et bis damtaxat horis Conailium cogat, dummodo doctores et adhibeanlur
magistri minus impediantur in scbolasticis. Nee debet totam vocare Scnatores.,
(27) Uoiversitatem, nisi id antea per Consiliarios fuerit deoretum ^^6.
aut haiusmodi causa obtingeret, que aiiter versari non possit aut
deberet. *)
V. Reclor, quoscunque per moniciones tociens in valvis publicavit,
ut non nisi relegacio supersit aut exciusio, debet illos sub suo officio
reiegare aut exciudere iuxta Consilii et Universitatis conclusa nee N //.
illos subsequenti relinquere. Si quos vero habet pro pena monen«
dos, quos temporis brevitate aut neglexerit aut noluit monere, Cui debeai
hos sequenti Rectori in scriptis offerat monendos sie ta men,|>oenaeonim,
quod emonita pena non aniiquo sed novo et emonenti ^^* ,^^
approprietur. Debet quoque Rector in computo nomina ^ /i /'
per cum punitorum in librum ad hoc ordinatum novo (luemn^ et
Rectori presentare,^) ut sie iuxta statu torum disposicionem, novoAedore
si quis incorrigibilis inveniatur, amodo non pecuniaria sed rele- exi^rquenie
gacionis pena mulctetur. solvurU.
VI. Rector pro candelariis nacionibus omnibus non nisi ilorenum
exponat, item famulis civitatis pro xeniis quartam floreni, item euilibet
famulo universitatis unum grossum tempore missarum universitatis, item
pro missa universitatis dentur capellanis et ministris duodecim grossi,
predicanti vero quatuor grossi. Debet auiem Rector predicantem talem
anlea inslituere, ut ad hoc se disponere velit atque possit et hunc
theologie baccalaureum, nisi is haberi nullo modo possit.')
•) Kein u-Bogen.
1) Tübingen 1477: Rector universitatis interrogationem non faciat nee
consilia celebret, per quam aut que actus scholastici Doctorum vel
Magistrorum impediantur, nisi necessiias vel evidens utilitas illud exposcat.
ürk. S. 46. Vgl. unten zu XI.
Wittenberg 1508: Hora et die congruis ita, ut nihil negligatur. Muther
S. 4.
'i Leipzig 1458. 20. Dec: Rector sit astrictus illos, quos sub suo rectoralu
punierit et quare, ad praesentandum in scriptis suo successori. Zamckc.
Slatutenbacher S. 59. No. 18. 5b.
^ Ttibuigen 1477 und Wittenberg 1508 geben auch die Ausgaben für die
UnJTersitfttsmesse an, jedoch andere.
44
VII.^) Rector in habitu incessu et statu honestatem ser-
vet sioe faronlis in publicum ivon progrediendo nee utatur
sceptris publice nisi honesta caterva et sußicienti stipatus stetque in
boc loeo, quem honestum et Rectori dignum et universitas iudicent et
cives salvo tarnen solito loco plebano constituto sitque presens in
\' .. ' actibus publicis pro honore universitatis, quocienseunque J
invitatus fuent, illic cum sceptns locum et ordinem tenendo, curando
eciam, ut, si qua dubietas in ordine, loco aut quo vis alio contingat,
compendiurio partes ad pacem vel saltem ad quietem per mandatum sive
hortaoionem compellat.
VIII. ^) Reotor de intitulatis a se^ similiter et de punitis per ipsum
habeat terciam partem reliquas duas partes univerbitati ßdeliter asser-
v^)ndo, ne de bis quippiam in quemcunque usum eciam universitati ne-
cessarium sine scitu et consensu quatuor Decanorum exponat sub pena
nonapprobacionis per computum.
De armis IX. De armis a circulatoribus Rectori oblatis det de privata
oblatis p^peeunia, quantum Rectori videatur pro quaiitate armorum equum ita
jamwos. tarnen, quod nunquam arma ex circulatoribus oblata sine propina re-
cipiat, quo sie famuli ad arma presentanda sint paraciores, ob quas
propinas arma ipsa Rectori relinquantur. Quod si hoc facere Rector
noluerit, de pecunia universitatis propina detur et arma universitati
applicentur.
X. Rector incarcerato in turri universitatis per diem non nisi
quatuor denarios ius dandi habeat ex publico.
XI. Rector in diffiniendis puniendis aut monendis statuta inse-
quatur. Quod si per se difBnire nequit, vocet primo Judiciales, qui si
a) Kein u- Bogen.
1) Wien 1385: Rector studii in habitu honesto, decenti et clericali et
cum honesta comitiva incedat per vicos precedentibus pedelUs Universitatis
cum virgulis. Kink II, 82.
Köln 1392: Rector Universitatis incedat in decenti et honesto epilocbio
et habeat hon es tarn comitivam et ad minus unum Bedellum cum virga prae-
cedentem. Bianco S. 16. No. 42.
2) Rostock 1419: Rector pro tempore existens habeat tertiam omnium
proventuum . . . de sigillo, de intitulatis et aliis proventibus excepta cera . . .
excepta etiam poena pecuniaria deliquentium quae dividetur in tres partes (Vs der
• Universität, V» dem Rektor, Vs dem Promolor). Westph. 1. c. col. J012, III.
Tübingen 1477: Rector Universitatis pro tempore duos solidos hallenses de
matricula et tertiam aliornm omnium ex penis et transgressionibus provenien-
tium . . . habeat partem. Urk. S. 47.
(Wittenberg 1508: (Hectoris muneris esto) sibi pro labore suo intitulaturae
unam tertiam retinere. Muther S. 5.)
45
neqoeant diffinire, aut eorum seotencie non stetur, vocetur Consilium. ^<^ semper
Qoo neqaiente diffinire vel ei eias seDtencie non stetur, expectare faciat ^ '
partes, donec coatervatis multis aliis caueis necessitas ingruet Univer- gm^f^^
Ritatem de consensu Consilii vocandi. ')
XII. Rector si punire velit excedentes et pena in statutis ex-
pressa aut liquida non fuerit, Assessores vocentur. Quod si ab illis
ippelletor, deferatur appellacioni, ne penaiis ille iniuste se panitum
ealomniari poaait.
XIII. ^ Rector in sentenciis et conclusis tenetur sequi ma-
iorem partem ita, quod si due Naciones contra duas senserint, poterit,
cui velit et eidem equius videtur, assentire et cum illis concludere, quod
et conclusum tocius Universitatis dici debet et pro eo teneri pre-
monendo tarnen anteu, ut se, si Velint, conforment. Quod si fecerint,
fiive non, concludat et sentenciam talem Universitatis diffiniat.
(28) XIV.*) Rector cum suis Assessoribus post CoUegii et bur- De inquisi-
sarom clausuram visitare teneatur bursas, illic accersendo scholasticos ^f^^ ^^'
et requirendo, quas lectiones audiant eosque ad Studium iiterarum co-
hortari, ut sie illi ad literas incendantur et melius internoscantur. Quod
si quempiam nihil ordientem offenderit, admoneri debet ut aduc (!) lectio-
DJbus et exerciciis scholasticis se dedat; alioquin pena illi dictetur aut
a bursa relegetur.
XV. Teneaturque bis qualibet mutacione statuta legere, ut in sta-
tutis universitatis continetur.
1) Tübingen 1477: Item statuimus et ordinamus, quod rector facultatem
babeat corrigendi excessus studencium universitatis cum direciione suorum con-
siliariorum ad minus duorum rite deputatonim . . . Rector nunquaro sine universi-
tatis decreto . . universitatem eandem convocet, nisi ardua necessitas evidensque
aliud exposcat utilitas, quam per dominos facultatum decanos vel ipsorum
vices gerentes tunc convocatos volumus approbari (Urk. S. 48).
(Wittenberg 1508: Si Rector solus negocium absolvere non polest, convocet
qualuor decanos. Si res füerit ardua, cogat senatum Universum. Muther S. 4.)
^ Wien 1385 (Kink II S. 79) und daraus wörtlich Obemommen Köln 1392
(Bianco S. 16 No. 41) und Tübingen 1477 (Urk. S. 44) haben ausführlichere Be-
stimmungen über die Leitung der Versammlungen, darunter: (Rectoris officium
Sit) . . . ex deliberationibus maioris partis, quid agendum concludere.
(Wittenberg 1508: (R.) ex votorum pluralitate concludat. Muther S. 4.)
*j In Tübingen hat der Rektor mit dem Dekan der Artisten oder zwei älteren
Magistern die Bursen innerhalb eines Monats nach der Wahl zu revidieren (Urk.
S. 46), in Wittenberg der Rektor mit einem der Reformatoren die Kollegien
Mutber S. 11).
46
Quamdiu XVI. ^ Rector si per quindenam aut amplius abesde voluerit et
posiit abesse egredi ciyitatem, debet presente Consilio et coDsenciente alium idoneum
liector eon- ^^^ oaeionis substituere snb peoa trium fioreDOram pro qualibet heb-
.... domada qaindeDaiii insequente. Si vero quispiam longius quartali ab-
esse voluerit, alter Rector per ConBilium eligatur, ne tanto tempore
legittimo pastore universitas^) privetur.
N. V^). XVII.') Rector notabiliora acta, condusa et acticata infra mensem
Ul acta functi officii fideliter libro universiiatis inscribat et tarnen prius in
scnbamur geriptis Consilio suo aut saltem computatoribus e^Lhibendo. Quibus si
6< auomodo ^4^^™ visum fuerit, poterint per Rectorem tunc ante flnem computi
sive^) approbacionis eiqs inscribi. Si vero quiddam viderint, quod in
dubium yerti possit, inscribendumne existat, Consilio novo
proponatur, priusquam inscribatur; eius auctoritate inscribi
poterit aut relinqui.
2V. VL XVIII^ Item Famuli universitatis teneantur promittere in manas
De famtdis cuiuslibet Rectoris novi similiter et Decani se iuxta iuramentum
publieis. prestitum universitati fidelitatem et taciturnitatem in couimissis ser-
yaturos spedulasque convocacionis nullis äliis exhibere videndas, nisi
quibus destinantur.
XIX. Item Rector universitatis in estate ante festnm corporis
Christi aut tempore lectionis statutorum ante Pentecostes admoneat
quatuor seniores quatuor nacionum, ut illi acceritis sae nacionis ma-
gistris computum de Magistris candelariis || accipiant, quo sie nacionum
mutua internoscencia perseveret et candele ad corporis Christi ordinentur
et mortuorum ex nacionibus exequie per nacionales non negligantur.
•) universitatis. b) s. oben Nb, N II, N III . - N IV fehlt
c) Kein u* Bogen.
^) Tübingen 1477: Rector ex causa proponens se ab universitate absentare
cum scitu et consensu dominonim de secreto consilio id attemptet aut ad
minus pedellis . . . insinuet (Stellvertreter ist dann der Vorgänger). Ürk. S. 49.
^) Tübingen 1477: lila quoque die (am Tage der Abrechnung) ab eo signata
et registrata publice coram eis legat, ut, si qua digna memorie censeantur,
universitatis libro conclusionum maiori per notarium inscribantur. (Jrk. S. 45.
(Wittenberg 1508: (Rectoris muneris esto) omnia in suo magistratu acta me-
moratu digna accurate in monumenta publica referre. Muther S. 5.)
Köln 1392: (R.) tempore, quo electores deliberant, legat publice coram aliis
magistris ea, quae in sua Rectoria registravit. Bianco S. 16 No. 43.
47
3. Die Statuten von 1544 und 1588.
Statuta et legee academiae Francofordianae.
Hoc iu8 emendatum ae approbatum est Rectore Christophoro Cornero
anoo a Christo nato 1544.
Statuta academiae Francofordianae descripta Rectore reverendo
et clarri8s(imo) viro dn. ChriBtoph(oro) Albino, sacre theolog^e doctore et
professore pablico anno 1588.
4. Die Statuten von 1610.
Statuta universitatia electarcUis ViadritMe,
(4) Prooemium statutorum academ(iae).
Cum sine legibus earumque observatione et in traosgressores aoim-
adversione severa nulla diu stabilis esse respublica possit, recte a
maioribus nostris proyisum est, ut, quid ab unoquoque requiratur, certis
statutis inclusuin bis quotanuis loco publice recitaretur, ne quis, quod
familiäre est, erratis suis ignorantiam iuris praetexere possit.
Quae ad Docentes sive Professores eorumque Officiarios spectant,
baec 8unt.
I.*) De consensu in religione.')
Primum omnium volumos propter gloriam dei, cuius prima et praecipua
cora Sit, inter omnes tam sacrae theologiae quam rellquaram doctrinaram pro-
fessores onum et perpetanm esse consensum in puritate evangelii et doctrinae
eatholicae ecclesiae dei, coias capita ex fontibus Israel, ex propheticis nimirum
et apostolicis scriptis hausta tam in Augustana anno 30 imperatori romano
Aogostae Vindelicomm exhibita, quam in recepta Marchicarum ecciesiarum
coofessione comprehensa habentur, et non ferantur in nostro coetu, (5) qui
baereses in piis synodis olim damnatas serunt, revocant et mordicus tuentur,
Ac si forte inddet controyersia de capite quodam doctrinae Christionae aut
aliquo dogmato, de ea Superintendeos, si in loco sit, et Decanus collegii')
theologici Rectorem atque Senatum commonefaciat, ut li Collegio theologorum
eam examinandam, diiudicandam componendamque committant. Ulis etiam, si
videbitur esse opus, alii quidam ex toto professorum numero idonei iudices
adiiciantor. Si vero per hos controyersia ea componi non potent/) tandem
iUustrissimo principi nostro significetur. {| Necesse est enim in talibus contro-
versÜB veram sententiam agnosci, approbari et defendi, falsam antem perspicne
refatari, reiici atque damnari.
In eos vero, qui contnmaciter in errore, de quo sint conyicti, persistent,
^) Die Numerirung nicht im Original. 2) = Cap. ref. I. S. 75,
^ collegium hier = facultas. S. u. S. 79 A. 2. *) Vgl. S. 76.
48
Statuten von 1588.
(1) I. De officio Rectoris.
Rectoris academie Dostrae partes sunt, at^) primum iuret se omni
fide, prudentia et diligentia omnia, que ad utilitatem et conservationem
noBtrae universitatis spectant,') facturum.
Statuten von 1610.
severiore coerciono opus erit ad puritatem doctrinae et veros cultos dei in
ecclesia nostra et schola conservandos.
Deinde sit inter omnes professores concordia constans tarn in doctrina
quam vita, et ea sint omnes gravitate et modestia, qni vel in schola (6) vel
, in templis docent, ne in concionibus aut praelectionibus publicia vel pri-
vatis in eum iuvefaantar aut eum perstringant, quem de doctrina suspectum
habent, sed ipsum quidem ut coUegam et fratrem primum de errore sus-
pectum commonefaciant. Quo8 si non audiet, utantur ea ratione, quam modo
perpetuo servandam praescripsimuB.
Atque ut firmier concordia constituatur et mentes omnium^) facilius re-
concilientur et certiores reddantur, rogandus est Serenissimus princeps noster,
ut oam controversiam sinat dicudicari a theologis veris, || doctis et bonis et
ipsius celsitudinis iudicio ad illud negotium accersitis. Sic enim speramos
fore, ut et academia nostra a multis suspicionibus, quibus gravari possit^
liberetur et puritatis doctrinae, quae in nostra schola traditur, manifestum
testimonium extet et mentes omnium de vera sententia hnius controversiae
erudiantur inque ea confirmentur.
IL De privilegiis academiae.')
(7) Necesse est quoque ad conservandum aoademiae statum et bonorum
studiorum dignitatem, ut immunitates et privilegia academiae a summis ma-
gistratibus ipsi concessa et data salva atque firma permaneant neque feren-
dam, ut ab huius oppidi senatu amplius vielen tur, quod iam aliquoties ab
ipso temere factum est, sive ea ad Universum corpus academiae sive ad do-
centium atque discentium personas et bona pertineant, ac si quid iterum in
ea commissum fuerit, id Ganeellariü academiae,^) iilustriBsimo principii
electori significetur — erit enim^) celsitudinis ipsius ea benigniter tueri et con
servarc — || deinde ut omnia bona omnesque reditus munificentia illustrissi-
morum principum electorum Joachimi primi pie hac vita functi et clementissi-
iiiorum successorum academiae donati atque constituti ipsius benignitate integri
nobis maneant et potius amplificentur, quam diminuantur.
III. De officio Rectoris.
Gleich oben I nur i) primum iuret se fehlt. ^) procuret
1) Vgl. S. 76. 2) = Cap. ref. II. S. u. S. 77. ») Vgl. S. 77.
4^
Statuten von 1544 und 1588.
Deinde^) quod summa integritate et studio') velit leges, quas a
maioribus sibi tradiias vel aeceperit vel adhuo tradendas accepiurus sit,
servare et, ut serventur, dare operam.
Debet') quoque in puniendo et ius dicendo statuta alque aequilatem
sequi, poenas etiam in staiutis expressas citra ullam condonationem vel
miligationem ab exeedentibus || exigere, nisi id fiat ob gravissimam
causam^), que etiam a toto Concilio^) fuerit approbata.
Est quoque eiusdem officium^ ut ea, quae sibi a Concilio toto in-
ioncta sciat') queque rei pub(lice) utilia esse videat,^) diiigentissime exe-
qaatur, et*) ut ex aequo omnes in negoeiis ad suam funetionem spec-
tantibus pari diligentia et fide iuvet.
Gurabit quoque*)^) post mensem, quam cieatus est, statuta recitari
per Notarium, ut scholastici*) statim sciant, que sibi vel facienda vel
fugienda sint ei^**) in timore,') studio pietatis et^®) honestatis con-
lineanturJ*)
II. De officio Senatorum academiae.
(2) Universi et singnli academie Senatores et Parcedri***) Rectoris ndosigoc
iurati^ debent maiorem in Senatu publicae quam privatae utilitatis assessor,
caram suscipere, et in Concilium iudicium et rationem potius, quam
*) canssam b) [Consilio] c) ut ^) debent iurati
1588 •) post mensem quam creatus est fehlt **) ut ***) ndpeöpot
Statuten von 1610.
1) ut. ^ leges universitatis servet et, ut serventur, det operam. S) autem
für qaoqae. ^) seit. ^) videt. ^) in omnibus negotiis erga quoscunque
parem fidem et diligentiam praestet. 7) etiam statuta. S) studiosi. ^) domini,
*^) modestiae. ^i) Der zweite und vierte Abschnitt des Artikels (Deinde ut
Est qnoque) sind nnters tri eben.
IV. De officio Senatorum academiae.
Universi et singuli academiae Senatores et napeSpot Rectoris iurati debent
maiorem in Senatu publ}(9)cae quam privatae utilitatis curam suscipere et in
Concilium iudicium et rationem potins quam affectus afferre.
Camprimis vero taciturnitatem sancte omnes et singuli praestent
Quodsi quis vel decreta Concilii vel Senatorum suffragia ante
publicationem eorundem, cui non oportet, revelaverit, Con-
cilii poenam subeat. liidem quoque, cum domi sunt, recitationi
slatutorum, electioni Rectoris et actibus publtcis, nisi adversa valetudine
ftut alHs publicis negotiis impediantur, intersint.
Ad') publicas etiam deliberationes vocati sine excusatione accurrant, maxime
») Aus Cap. ref. XIV. S. u. S. 83.
so
Statateo von 1544 und 1588.
affectus afferre, sint morum severi censores ei carent, ut nallum flagitiam
designatum maneat impunitam.
III. De officio Syndici.
Ad Syndicum nostrum spectat, ut luralus publica nostraiia negotia a
Reclore vel Concilio sibi delegala^) fideliier et diligenter exequatur.
Statuten yon 1610.
si cognOYerint de gravibus || et arduis negotiis, qaae toti Senatui sint propo-
nenda, deliberationes esse habendas.
Ac qiii sub iureiarando vocatus non venerit in Senatum sine
gravissimis causis, afficiatur a Rectore certa mulcta.
Ac qui publica gerunt officia, ut Syndicus *) et Notarius, ii
somper vocati Rectori adesse debent, de quocunque tandem
negociorum genere sit agendum. Quibus etiam interdum Decani
adiungantur, si causarum magnitudo postulabit.
8i quis vero horum peregre abit (10) vel per alia negocia ad Rectorem
accedere non potest, is yicarium constituat eumque Rectori significet, ut
sciat Rector, si ipsomm opera indigebit, quem vocare debeat.
Cum etiam omnes in republica nostra iurati dves simus et eam opera et
consilio iuvare debeamus, non iudicamus alicui professori concedendum esse,
ut se a deliberationibus publicis et conyentibus reipublicae ne-
cessariis, si yocetur, seiungat.
lisdem quoque de causis minime ferendum est, ut qui maxime consilio et
prudentia praestant et ad gerenda officia et administrationem reipublicae sunt
donei, Impetrent immunitates et priyilegia, ne |{ communibus oneribus gra-
ventur, nisi aut aetate aut valetudinis incommodo se excusare possint. Hoc
enim exemplo in republica nostra permisso futurum est, ut aliquando ea bonis
et idoneis gubernatoribus careat et destituatur.
Hoc autem malum sie caveri posse yidetur, si nulius in Professorum et
Senatorum numerum admittatur aut prius recipiatur, quam in toto conveiitu
commonefactus fuerit de suo officio, de praestanda fide, sedulitate et diligentia
in docendo, de curanda publica utilitate, de concordia inter nos studiose co-
lenda et de non divulgandis iis, quae arcana esse volumus, et iuramenti loco
promissione solenni se ad illa adstrinxerit. ^)
In caeteris denique ein^ morum severi censores et curcnt, ut nulluni
flagitium designatum maneat impunitum.
V. De officio Decanorum.^)
VI. De officio Syndici.
1) sine Ulla procrastinatione.
1) Vgl. S. 83. 2) = Stat. IV von 1544.
Stataten von 1544 und 1588.
Deiode videat, ne ullum deirimentam iu)stra respublica capiat, ut
acribendo et consulendo academiae suam locet operam, omnium literarum
alio mittendaram exemplum in codiceai copiarum, ut. vocant, referat,
et ea diligenter prohibeat, quae^) vel aliquid privilegiis noetris, vel
aatoritati magietratus^ et subditorum derogare posse videntur. ||
IV. De officio Decanorum.
Decaoorum est omnium professionum , üt ipsi diligenter legant
Caeterosque professores singulos in 8uo officio contineant. Dent operam,
ut certis diebus pubiicae disputationes habeantur declamationeeque reci-
tentur, ut denique magnam promotionum et officiorum scbolasticorum
caram gerant.
V. De officio praepositi.
lurati*) praepositi est, ut sedulam curam aedificiorum huius gymnasii**)
et culinarum habeat, prudenter et fideliter habitationes elocet. Sit dili-
gens in (3) exigendis pecuniis pro habitationibus. Suo etiam tempore
rationem acceptorum et expensorum Rectori et caeteris Assessoribus
reddat. Videat quoque, ne bibliotheca negligatur,
VI. De Notario.***)
Notarius debet sub iureiurando nuUa secreta Concilii divulcrare,
deinde illas literas, quarum exemplum vel a Rectore vel Syndico
acceperit, diligenter et tacite describere. Tertio debet ea, quae in
Senato nostro acta sunt^ studiose in codicem certum et ad posteritatem
constitutum^) referre, Rectori etiam vel Syndico vocanti statim adessc.
VII. De Famulo.
Famuli est, ut faciat boni et fidelis ministri officium in negociis
sibi {{ iuiunctis efficiendis et in rebus, que arcanae esse debenl, reticendis.
1588: * Juraii fehlt ** ei culinarum und prudenter — reddat gestrichen.
Daneben a. R.: Haec inscio aenatu deleta sunt. *** De oHicio Noiarii.
Statuten von 1610.
1) aliqnid vel ^) academiae.
YII. De officio Praepositorum.
Praeposiiorum est, ut sedulam curam aedificiorum huius gymnasii et oeco-
nomiae habeant. Sint diligentes in exigendis pecuniis pro habitationibus. Suo
etiam tempore rationem acceptorum et expensorum Rectori et ctjeteris Assessoribus
reddant. Yideant quoque, ne bibliotheca negligatur.
Vm. De officio Notarii.
1) aeque ac Syndicus.
IX. De officio Famuli.
5*
52
Statuten von 1544 und 1588.
YIIF. De officio omnium, qui praesunt.
Est quoque omnium eorum, qui aliquam in hac academia autoritatem
habent vel ofBcium vel aliquo praestanti titulo sunt ornati et aucii, ut
haec nostra statuta diligenter servent. Omnes eo^) iotendant nervös
6U08,') ut nostrae rei publicae bene consulatur. Jurati singuli 8uum
ofBcium quam diligentissime faoiant*) in docendo publice et priYatim*)
inque curandis rebus ^) omnibus publicis.*)
Statuten Yon 1610.
X. De officio omnium, qui praesunt et disciplina scholastica.
1) Eoque omnes. *) suos fehlt.
') tarn für in ^) quam in fQr inque ^ aliis für omnibus.
^) Opus est autem gravi castigatione in eos, qui academiae leges habent
ludibrio et illis contemtis ac magistratus autoritate neglecta quidvis sibi Heere
putant, saepe dant turbas, otio et luxui indulgent, tranquillitatem commuDem
perturbant, pessimo vitae exemplo multis recte institutis nocent.1)
XI. De diligentia docentium.')
üt yero discentes in officio contineantur, (14) necesse est, ut ab illostrissimo
principe constituti professores omnium ordinum statis et ordinatis diebus
sedalo ac diligenter legant ac doceant et sua diligentia et indostria adoles-
ecntes ad audiendi Studium invitent atque alliciant, ab otio et luxu honestissima
occasione avocent.
Ac si quidam professores in hoc docendi munere fuerint negligentiores,
hos Inspectores academiae observent et autoritate Rectoris et sua cogaot
esse in officio. 81 vero manifesta eaque inezcusabilis eorum fuerit negligentia,
cogantur singuli Doctores trium facultatum et Professores philosophiae nnulctani) |{
de qua inter nos est conventum, pro qualibet temere neglecta lectione fisco
academiae persolvere et quidem sub finem anni die ad eiusmodi inquisitionem
et rationes consilio Rectoris et Senatus constituto.
Ad haue vero assiduitatem docendi nolumus astringi aca-
demiae Rectorem; ipsi enim per negocia publica et varia saepc
non est integrum, ut doceat; docere tamen debet, quando licebit.')
XII. De Inspectoribus.^)
Volumus autem quotannis constitui (15) quatuor Inspectores
academiae viros diligentes ex quatuor facultatibus a Senatu electos,
quonim oflicii erit curare, ne quod docendi, disputandi aut aliud ezercitü
munus mittatur, sed quaeque suo tempore et loco sedulo diligenterque fiant.
XIII. De exercitiis publicis.*)
Praecidetur autem discipulis oecasio ocii et luxus, si, ut*) constitutum est,
certis temporibus exercitia publica disputationum et declamationum habeantur
1) Aus Cap. ref. IV. S. u. 5. 78. «) = Cap. ref. V. S. u. S. 78.
«) Vgl. S. 78. *) = C. r. VI. S. 78. 6) = C. r. VII. S. 78. 6) Vgl. S. 78.
53
Statuten von 1610.
et Ulis addantur aDatomiae^ demonstrationes herbarnm, || explicatio doctrinae
arboris consangninitatis et affinitatis, sacceMionum ex teatamento vel ab in-
testato, aliqaando etiam, si viaum fnerit, actiones comoediarum latinarum et
similiam stadiorom exercitia»^)
XIV. De disputationibas.^)
Ad disputationes quoque publicaa Haiomm facultatom professores fre-
qaentes accedant, amice atque diserte sententiaB conferant et docendi disse-
rendique modeBtia et induBtria studioBos literamm ad bona (16) exercitia
üiTitait.
Neqne ferendnm pntamna esse, ut vel doctor promoveatnr yel quisqnam
in lüjquod coUeginm') adsciscatur vel ad publicom docendi mnnos admittatnri
qai non piios ex sna professione dispatationem pro licentia ant pro loco vel
docendi facoltatem pnbUce habnerit. Quod nt fiat, sedulo Decani omniom
faeiütatam corabunt.
Quomm est qnoqne adhibere cnram, ut in qualibet trium Haiorum facul-
tatom singnlis annis ad minimum una disputatio ordinaria et circularis habeatur
praeter eaa, quae propter promo||yendo8 institui solent. Excudantur quoque
typiB eorum themata et tarn praesidentibus et respondentibus quam argumenta
dppooentibuB praemia laborum^) ab academiae Quaestore persolvantur.
Cum autem disputationes in collegio Philoaophico fre-
^uentiores sint et in eo collegio') sint doctores et Magistri duo-
decim, sie eorum oporas distribuat Decanus, ut de ipsorum numero ad
minimum quatuor vel quinque ad disputandum accedant praeter reliquos, qui
in Cacultatem nondum sunt recepti.
(17) Theses, quae hodie fere otnnea typis excuduotur, inter pro-
fessores saltem disiribaantur, studiosi easdem nummo uno atque altere
redimant.
Statuimus autem nihil in disputationem esse proferendum vel alias typo-
grapho, ut excudat, dandum, quod impium, absurdum, suspectum et puriori
receptaeque ecclesiarum et scholarum doctrinae adversum et non prius a
Reotore vel suae facultatis Decano inspectum et approbatum
Bit.»)
XV. Loco publice praelegenduin||")
Videtur quoque ex dignitate et usu academiae esse, ut constituti pro-
fessores omnium ordinum in lectoriis usitatis et notis profiteantur, non domi
Boae, nisi valetudine aut aetate aut in byeme nimio firigore impediantur.
Dum enim multi in aedibus suis docent, deseruntur lectoria et peregrini eorum
Bolitodinem videntes desertam academiam putant.
Denique, qai docent, deligant sibi de coUegarum snorum consilio authores
i) Vgl. S. 79. «) = C. r. VIIL S. 79. ») = facultatem(e). S. u. S. 79 A, ?,
*) Vgl S. 79. ß) Vgl. S. 80. ß) Aus C. r. XIV. S. 83,
54
Statuten von 1610.
et materias utiles discentibas et ntantur ratione, qna prosint neqae in rebus
intricatis et paryi momenti (18) nimis diu inhaereant.
XVI. De electione novi Professoris.*)
Cum etlam vacayerit aliqua lectio, sit penes eos, qui sunt in collegio,') in
quod Professor est adsciscendns, unum ant plnres, quos idoneos indicabaot,
Rectori et Senatui proponere, ut omnium suifragiis et consensu docend mnnufi
illi, cuins vita et doctrina ipsis probabitor, concedatur.
In electione autem non tarn successionis qnam pnblicae ntilitatis ratio est
habend a. || Ac si in ordine succedentium is est, qui ad yacantem lectionem idonens
videtur, non erit causa, cur alii extra ordinem ipsi praeferantur. Si vero talis
non est, sit integrum Senatui ex toto ordine maxime idoneum assumere ant
etiam ex alia academia vel schola accersere.') Vacante autem aliqua^) lectione
in Haioribus facultatibus, si doctor aliquis peregriuus eam ab illustrisaimo
principe petet vel ipsius celsitudini fuerit ab aliis commendatus, roganda est
ipsius illustrissima gratia, ut iioc primum cum academia conununicet eiusqne
de illo iudicium cognoscat (19) ita, ut vir ille ad docendum idoneus et laboribns
scholasticis assuefactus simul et autoritate celsitudinis eins et academiae iudicio
ad aliquam docend i partem admittatur.
XVII. De numero Professorum, lectionum et eornm stipendiis.^)
Constitutus autem est certus lectionum et professorum numerus in omni
facultate et coUegio, qui semper plenus et integer conservabitur, ac stipendia
iuxta iUum ex bonis et reditibus academiae distribuentur. *) {|
in Theo- Sintque in Theologia docenda quatuor Ordinarii professores, in luris-
logia 4. prudentia quinque — sed ex illis unus elementa iuris civilis continue tradat
in Iuris- — > '^^ Medica facultate duo Ordioarii, in Artium et philosopbiae professione
prud, 5. octo Ordinarii et, qui nunc sunt, duo Elxtraordioarii, quibus decedentibus
in Medica integrum erit Senatui, utrum alii substituendi sint neene, constituere.
fac. 2. His debentur stipendia liberalia et iusta certoque tempore, ut ex illis
in Art, et commode hie vivere et tantum suis lectionibus vacare possint, ne vel ob
philosoph. 8, tenuitatem stipendiorum aut (20) ob solutionis dilationem aliis ratlonibus sibi
victum quaerere cogantur.
Cum autem in Maioribus facultatibus sint difliciliores lectiones, poterant
Decani et Ordinarii professores cuiusque collegii ^) ita docentium operas partiri,
ut in iis singalis ad^) minimum quotidie duo Ordinarii professores doceant, cum
in facultate Artistica singuli ordinato quatriduo ad docendum obligati esse
debeant una cum Professore elementa iuris proponente.
Poterit autem hoc commode fieri, si nemini dabitur a docendi labere
immunltas et singulis professoribus 11 certus numerus toto anno habendanun
1) = C. r. XV. S. 84. «) = facultate. ») Vgl. S. 84. *) aliq über
alia verbessert. 5) = C. r. XVI. S. 84. 6) Vgl. S. 84. 7) = faculUüs.
9) ut Hs. Verschrieben für ad, das in C. ref. steht.
55
Statuten von 1544 und 1588.
IX. De Rectoris autoritate et jurisdictione.
(4) Rector universitatis habet plenam et ordinariam iorisdictionem et
auiorilatem .in omnee sabditos quarumlibet nationum et profeasionum
in caaais (um civilibus tum iniuriarum diiudicandis et componendis.
X. De foro scholastico.
Rector in negociis cognoscendis et iudicandis non debet sequi
actum'), proceBsum et strepitum forensem, sed commodissimam viam in-
gredi debet *), ut boni et iusti defendantur tueanturque,') mali autem iuxta
statuta impune non evadant.
XI. De iudicio in diebue festis.
Potest etiam Rector in quovis die festo urgente ad id faciendum
Degocii magnitudine et necessitate citra omnem forensem exceptionem
libere causas cognoseere.
— — j I II III ij__Aj _ ■
Statuten von 1610.
lectionum ut Superiorum facultatum doctoribus 100, Philosophiae autem
profe880ribu8 150 assignabitnr ant etiam dies certi, quibus legere eos oporte^t,
nominabuntar.
XVIII. De Rectoris autoritate et iurisdictione.
Der ganze Artikel unterstrichen.
(21) XIX. De honore Rectori et caeteris exhibendo.^)
Cum Rector in academia sit summus magistratus, non est ferendum
ipsius autoritatem ab uUo contemni aut violari. Sed sciant omnes aca-
demiae nostrae alumni se Rectori subiectos esse omnesque suum Rectorem iusto
hooore prosequantor et illi vel monenti et obiurganti aut etiam poenas
exigenti non obmurmurent et |{ rebelies sint sub poena decem aureorum.
XX. De observantia in Professores.')
Tribaant quoque caeteris Doctoribus, Licenciatis Magistrisque singulis suum
et debitum honorem neqne aliquid vel vere vel falso in eorum vitam, mores,
facta aut eruditionem in vulgns spargant, sed onmium famam et existimationem
diligentissime defendant nee aliquem eorum quovis modo derideant aut eludant
6ub poena decem aureorum rhenanorum (22). Ac si quis cum aliquo horum
negotium habet, non eins dehonestandi causa in conviviis vel etiam pro concione
et pablicis locis aliis aliquid dicat, sed id coram Rectore et Concilio expediat.
Admouitus etiam stndiosus ab aliquo horum non modo non reluctetur, sed
potius cogitationem de se emendando suscipiat, boni consulat eins admoni-
tiooem et cogitet id vitium, cui se turpiter dederit, emendare.
(22) XXI. De foro scholastico.
1) actum fehlt *) debet fehlt. ») tueanturque fehlt. Der Artikel unterstrichen,
XXII. De iudicio in diebus festis.
Der erste Absatz unterstrichen.
1) = unten XXV. (1544.) «) = unten XXVI. (1544.)
56
Stataten von 1544 und 1588.
Nemo subditoram primum vocatus potest ob ullam causam nostrum
forum declinare.
XII. Quid agendum, ei oui Rector est suspectus.
Si tractoB in iadiciom de gravi quadam causa dixerit sibi in eo negocio
Rectorem venire in soBpicionem, is') potest primum causam suspidoms^)
pronunciare sub iuramento se nullo dolo et fraude') transferre iudiciuni
ad alium. Tum potest Rector in ea causa alium*) et universitati iuratum
et hac suspicione vacantem in suum locum surrogare (5); qui vicarius
Rectoris primum^) causam translationis cognoscat et iudicet infra octidiium;
quam ubi convenientem et sufficientem cognoverit, poterit ad principalis
negocii tractationem accedere, ubi vero non probaverit eam, debet causa
ad reiectum ludicem tractanda iterum deferri.
XIII. De obedientia omnium.
Omnes subditi debent gerere morem Rectoris convocationibas, citationibus,
eententiis latis et edictis. At si qois in aliquo horum sibi vim fieri, vel
se gravari senserit, poterit id Concilio exponere, et ab eo opem petere,
quamquam^) Rector*) pro statutis oitans vel puniens non videri potest
alicui vim facere.
Statuten von 1610.
XXIII. Quid agendum, si cui Rector est suspectus.
1) debet für potest *) nisi ea per se manifestum sit, pronunciare.
s) postulare, ut transferatur ad alium iudicium. *) etiam für et 5) fehlt
XXIV. De inscriptione et iuramento studiosorum. ')
Primum omnium nemo ferendus est Id studiosorum numero nee uti froique
debet privilegiis universitatis, qui non iuramento academiae est astrictus et in
codicem studiosorum relatus. Nee debet quisquam, cuiuscunque sit
ordinis, (24) aliquem ultra quatuordecim dies in aedibus suis
ferro, nedum ad publicas aut privatas lectiones admittere nondom
inscriptum et iuratum sub poena aurei, cuius duplum exolverint (!) ilii quoque,
qui ab hospite aliisve moniti nomen suum intra illud tempus non profi-
tentur aut alio modo latent ac tergiversantur.
Nee tollimus morem receptum de deponendis beanis, ut yocant, ut omnes
a professoribus hac occasione statim initio ad hunc actum peculiariter
vocatis admoneantur de vitae genere, quod sunt ingressuri et de omni officio
sno. Nemo etiam hie praelegere debet, qui non est academiae iuratuB et
inscriptus quique non certum gradum in studiis suis fecit et autoritatem legendi
hie est consecutus. ')
XXV. De oboedientia omnium.
1) quanquam. >) secundum statuta für pro st. ; a. R. provocoHo a Bectore ad
Consilium,
1) = unten XVIII. ^) Dazu am Rand: Hac tarnen lege serenias. princeps
tkctor ac dominuSf dn, Oeorgiua WUhehnua prid, Kai. quincHlia anno poat Christum
57
Statuten voo 1544 und 1588.
XIV. De contumaoibus.
8i citatuB in tempore, non petita emanendi facultate contamaciter
emanserit, pendat aerario ') didraohmum, si iterum'), tetradrachmum,
81 lertio,') aureum rhenanum, si quarto, tandem debet pro cause
magnitudine semel peremptorie citari. At^) sl non paruerit* huic citationi,
mooendos erit consensu Coneilii publicis literis. Monitus*^) publice, ei
emanserit quatuordecim dies, est iterum ei dandum spacium trinm dierum
Postea pro hac contumacia in eum animadvertendum vel mulcta vel
relegatione aut etiam, si opus fuerit, exclnsione.
XY. De penarum ezactione.
(6) Debent quoque Rector et Assessores eins iureiurando astringi,^)
ut poenam de aliquo ob flagitium constitutam et in statutis expressam
bona 6de exigant primuro humaniter eum monendo, ut intra spacium
qninqne dierum eam solvat vel in custodiam nostram se dari** patiatur-
Qui si moram aliquam interposuerit^ moneatur publice mandato. Et mos,
obi nee illo movebitur, iuxta facti et poene magnitudinem vel publice
consensu relegetur aut excludatur.
XVI. De purgatione per iuramentum.
Si quis in suspicionero facti alicuius devenit et negat se ei crimini
obnozium esse,^) si sufBcientia et legittima^) indicia adsint^ poterit|| iuramento
ad purgationem cogi. Quod si recusaverit, pro confesso et noxio haberi
debebit.
XVIL De indicandis flagitiosis.^)
Ac si cui ex officio iniunget Rector, ut coeteros eiusdem facinoris
sodos sub iureiurando indicet, debet boc minime subterfugere uec
aliquam proditionis notam praetexere, alioqui ipse solus in causa h^rebit
«) Verbessert fttr indicando flagitioso.
1588: * comparuerit ♦* dari se
Statuten von 1610.
XXVI. De contumacibus.
1) dimidium florenum rhenanum ') duos ^) aureum ungaricum. Bis
peremptorie unterstrichen. 4) At si neque huic citationi paruerit s) ita.
XXVII. De poenarum exactione.
1) Rector quoque et Assessores eius iuramento adstricti sint,
XXVÜI. De purgatione per iuramentum.
1) potent si. >) adsint indicia, iuramento.
XXIX. De indicandis flagitiosis.
natum 1622 (30. Juni) TJngaros et Transsylvanos studiorum gratia hie vivmtes atU
viäuro8 certis de causis Uaque graviasimia BolvU atque iüi8 ab hoc scholasticae depo-
niim8 onere imtmmUatem tribuü. Cuiua indiüH et privÜeffü formula tertio tuh
wmm aertüis (3. Aug. 1622) dicti modo anni ex hoc ipso hco recUata et publiccUa
^ ä in archivia nostris ciutoditur, (Die Verfügung ist mir nicht bekannt.)
58
Statuten von 1544 und 1588.
Nee ullus eimulata quadam religione addoei debet, ut eum se
ionocentem sciat et sibi iurameDtum a legittimo magistratu deferatur, ad
ezplorandam veritatem dabitet iarare, caveat modo, ne, ei in culpa
h^rens iuraverit, et (7) vitam et aoimam suam peierando contamiDet
De bis, quae membris universitatis* vel fugienda vel
facienda sunt
XVIII. De inscriptione et iuramento etudioeorum.
Primum omnium nemo ferendus est in studiosorum numero nee uti
fruique debet privilegiis universitatis, qui non iuramento academiae est
astrictus et in codicem studiosorum est relatus.
Nee debet quisquam, cuiuscunque 8Ü ordinis, aliquem ultra quatuordecim
dies in aedibus suis ferre, nedum ad publicas aut privatas lectiones admittcre
nondum inscriptum et || iuratum, sub poena aurei.
Nee tollimus morem reeeptum de deponendis beanis, ut vocant, ut
omnes a professoribus admoneantur de vite genere, quod sunt ingressuri
et de omni ofRcio suo.
Nemo etiam hie praelegere debet, qui non est academiae iuratus et
inscriptus quique non certum gradum in suis studiis fsecit (!) et hie
autoritatem legendi est consecutus.
XIX. De lectionibus studiosorum.
Volumus, ut omnes studiosi sint non nomine tantum, sed re ipsa
Studiosi, hoc est, ut diligenter et continue publicis lectionibus intersint
etminimum*) singulis diebus') ternas suorum preceptorum consilio audiant.
Iuris (8) Iuris quoque studiosi vocati ad Inspectores academiae debent afferre
Studiosi, iuris professorum testimonia se diligenter in dies singulos duos ordiharios
professores audire, alioqui pro scholasticis non sunt habendi.
Vocati ad Rectorem et coeteros Inspectores debent illis libere
exponere, quam rationem studiorum ingressi sint, quo preceptore utantur
et quas lectiones publica^ in dies audiant.
XX. De privatis preceptoribus.
Habeant etiaro siuguli suos privatos preceptores, quorum opera et
studio auditas lectiones publicas repetant siudiosius et intelligant rectius,
1588: * academiae.
Statuten von 1610.
Die Oberschrift De his, quae membris etc. fehlt
XXX. De lectionibus studiosorum.
^) Von diligenter bis minimum unterstrichen. ') binas vel.
XXXI. De privatis praeceptoribus.
Habeant etiam singnli, qui eius aetatis aut eruditionis non sunt, ut
sine cortice natare possin t, ßuos privatos praeceptores, quorum opera et
59
Statuten von 1544 und 1588,
quique eorom singularein || quandam curam*) suseipiant, ne euiquam
divagandi et ociandi oocasio permittatar.
Volumus quoque ut studiosi, qui domi sue pueros docent et erudiunt,
se in Baccalaureorum album referri curent, ut labores scholaeticos una
cum caeteris Baccalaureis ex aequo perferant. Alioqui, si plures quam
hos, a quibuB habent gratis viotum, habuerint, non ferentur. Nee pati
debent, ut pueri, quod fit, per totum diem in area nostra circumcursitent
ei vagentur non sine professorum publicorum molestia.
1588: * curam quandam.
Statuten yon 1610.
iudicio 11 auditas lectiones publicas repetant studiosius et intelligant rectius
qniqae eorom singularem quandam curam suseipiant, ne euiquam divagandi et
otiandi permittatur occasio.
Plorimum') autem errant adolescentum parentes aut patroni, qui eos ad
nostram scholam proficisci sinunt et non alicui spectatae doctrinae et fidei viro
conmiendant. Nihil sane adolescentibus est gratius libertate vivendi, qui saepe
pecnniolam, quae praeceptori iussu parcntum loco praemii danda erat, in malos
! usus convertunt et tamen falso eam praeceptori expensam referunt.
(28) Haec quoque ratio co proderit, ut, cum discipulorum aliquis pecca-
verit, ex praeceptore eins tota vitae eins ratio cognoscatur et in ipso puniendo
Rector nunc severiori, nunc mitiori castigatione utatur. Hoc si non fiet, erunt
mnlti ignoti, qui per oppidum soluti vagabuntur et multas turbas dabunt.
Ac Rector, cum sua nomina in codicem studiosorum referri petent, serio
ipsos admoneat, ut, si videbuntur indigere praeceptore, intra paucos* dies
alicnius privatae institutioni sese subiiciant. *)
Non est autem ferendum, ut Publicis professoribus qnarumcunque
facultalum legenlibus Privati praeeeptores doeeant nisi de consilio et
voluntate Professorum. || Noiumus enim discentes lectionum multitudine obrui
et propterea, quod illi privatis lectionibus domi detincntur, deseri Icctoria et
professores destitui auditoribus.
XXXIl. De collegio eoncludendo.')
Ad coercendam quoque petulantiara iuvenum et prohibendas noctumas
discursiones constitutum est, ut CoUegium*) a ministro publico una cum reliquis
contubemiis claudatur et aperiatur. Idem quoque minister diebus ad praele-
gendum constitutis dato (29) signo aperiat lectoria et sub vesperum claudat
pablica conductus mercede.
1) Aus Cap. ref. X, S. 81. «) Vgl. S. 81. ») = C. r.XI. S. 81.
*) Vgl. S. 82.
60
Statuten von 1544 und 1588.
XXL. De poena negligentium.
Ac si quis delatus est ad Rectorem vel (9) Inspeclores coeieros de
negligentia, moneatur primum, ut vitae suae rationem emendet, quod si
monitus perget, puniatur carcere*), et id parentibus eins eommunicetur*,
et postea hinc removeatur.
XXIL De mutatione preceptorum«
Cautum etiam hoo volumas ne discipulas') certi preceptoris^) fidei
datus,') habeat facultatem deserendi eum et se ad alium quendam coofe-
rendi, nisi 6at id ^*) ob gravissimas causas. Alias dabitur Ulis ansa,
ut nunc huno, nunc illum^) sibi preceptorem querant. Sub poena
arbitraria.
^) Urspr. id nisi fiat
* ut. (Sinnlos. In den Statuten von 1544 steht über der Abkürzung der
Endung ur die Auflösung. Das scheint der Schreiber für ut gelesen zu haben.)
Statuten von 1610.
XXXIII. De iis, qui stipeudiis et bonis ecclesiaticis aluntur.^)
Cum autem constet in Harchiae civitatibus aliqua esse constituta stipendia
de reditibus ecclesiasticis, quibus certi adolescentes in academiis alantur, con-
stitutum est, ut ii in nostra academia dent operam literis et abituri auferant
secum testimonia vitae et studiorum. Patron! vero horum nobis significent,
II ut maiori cura a nobis observentur, ad theologiae Studium accendantur, ad
examen doctrina^ et morum prae caeteris vocentur et cognita ipsorum eruditionc
scholis et ecclesiis Marchiacis aliquando possint praefici.
Observetur quoque eiusdem nostri principis clectoris edictum') quo man-
datur, ut qui in tota Harchia concionatoribus, medicis, ludimagistris, S3mdici8,
scribis et aliis ministris scholarum indigent, primum a nobis eos postulent,
exposita officii et ministerii conditione. Frastra enim cogeremus adolescentes,
ut hie in literis versarentur, si non spem aliquando consequendi ministerii
alicuius facero ipsis possemus.
XXXIV. De poena negligentium.
*) quod si hunc quoque aspemari visus fuerit, parentibus eins
indicetur, ut hinc removeatur.
XXXV. De mutatione praeceptorum.
1) Studiosus für discipulus. ^) aut inspectoris. ^) commendatus für datus.
*) nisi id fiat. ^) praeceptorem sibi.
1) Aus Cap. ref. XIII. S. 82. >) Verfügung Joachims II 1564. 1. Nov.
Beckmann (1707) p. 26. Corp. const. March. I, 2. No. 2. Verfügung Johann Georgs
von 1572. 3. Dec. Corp. const. No. 4 und 1590. 1. (4.) Juni. Beckmann p. 27. Corp
const. No. 6. Das eiusdem nostri principis electoris ist gedankenlos aus den
Cap. ref. herübergenommen.
61
Statuten von 1544 and 1588.
XXin. De Hagistrorum officio in recipiendie alienis
discipulis.ll
Iniunctum quoque sit Magistris sab poena duoram aareorum*) ne
ullam, qui sab alterius^) iugo est, in suam fidem recipiant citra prioris
praeceptoris eonsensum et iustissimas causas etiam a Reclore, Deoano et
caeteris Inspectoribus approbatas. Videmus enim hanc licentiam multas
aemulationes et contentiones gignere. Et hac ratione inobedientes
poterint quoque aretius teneri et melius regi.
XXIV. De pietate et moribus scholastioorum.
Monendi sunt quoque adeoque cogendi omnes scholastici '), ut in-
primis stadeant* pietati et^ bonis mo(10)ribus se exornent. Mali enim
mores multum de estimatione doctorum et eruditorum hominum de-
trahunt.*^
XXV. De honore Rectori et caeteris exhibendo.
Quare cum sciant omnes academi^ nostrae alumdi se Rectori
subiectos esse, ^) omnes suum Rectorem iusto honore prosequantur et
illi vel monenti vel obiurganti aut etiam poenas exigenti non obmur-
murent et rebelies siot sub poena decem aureorum. Ifb» 10 fl.
XXVI. De observantia in Professores.
Tribuant quoque caeteris Doctoribus, Licentiatis Magistrisque sin-
gnlisll suum [licitum] et debitum honorem neque aliquid vel vere vel
falso in eoram mores, facta aut eruditionem in vulgus spargant, sed
omnium famam et aestimationem diligentissime defendant, nee aliquem
eomm quovis modo derideant aut eludant sub poena decem aureorum. 10 fl,
Ac si quis cum aliquo horum negocium habet, non eins dehonestandi
causa in conviviis vel etiam pro concione et puhlicis locis aliis aliquid
dicat, sed id coram Rectore et Concilio expediat.
Admonitus etiam studiosus (11) ab aliquo horum boni ^) consulat
eius admonitionem, et oogitet id vitium emendare cui se turpiter
dederit c)**».
XXVII. De vitiis scholarium quorundam.
Vitia autem sunt securitas vitae, ebrietas, contemptus verbi dei et
») ut b) gen. obj. zum Guten? e) [emendare] cui se turpiter dederit, emmäare,
1588: * et ** Mali-detrahunt durch gn^Ossere und steilere Schrift her-
Torgehoben. *** cui se turpiter dederit, emendare.
Statuten von 1610.
XXXVI. De Magislrorum officio in recipiendis alienis discipulis.
^) rhenanorum. >) inspectione aut disciplina fUr iugo.
XXXVII. De pietate et moribus Schoiasticorum.
^) Studiosi fOr scholastici. s) professionem suam bonis moribus exornent
XXXVni. De vitiis scholarium quorundam.
62
Statuten von 1544 und 1588.
magistratus, perpotationes quotidianae, somni indulgentia/) discursus io
plateis') et alia multa, a quibus studiosi sunt retrahendi.
XXVIII. De habita.
Cupimus etiafti nostros honesto habita incedere, quo aliquod || inter
literarum humanitatis studioeos et rüde vulgus iateresse^) conspiciatur.
Devitetur nimius luxue*) vel in caligis dissecandis vel ornandis, non sint
vestes admodum breves, pilei decentes. Breviter, videant omnes, quid
literarum studiosum deceat, quid item deformet plurimum.
Credimua autem maiarem de/ormüaiem esse non posse^ quam quae con-
spicüur^) in caligarum inepUssima laxUcUey quam dicdtoU instinctu sola
castrensis leviias excogikwü, Tales igitur caUgas sedulo prolMemus ei severe
puniemus^ primum quidem aureis trU>uSy postea carcerey si pecuniariae
muUae contemptae videaniur.^)
XXIX. De factiosid et turbatoribus.
Edicimu8 quoque, ne qui sint faetionum aut seditionum auctores
neque quaedam vel coneiliabula contra rectorem aut alios professores
et incolas (1 2) habeant, neve se mutuo ad inobedientiam et turbas dandas
vel sermonibus vel literulis publicis exarment^) * ^) sub poena vicenorum
20 r. aureorum rhenanorum.
XXX. De famosis libellis.
Inhibemue etiam, ne quie in aliquem profesfiorem aut alium quendam
nobis iuratum vel non famosos libellos^) aedat (!) in nostra academia,
palam vel occulte ei obiieiat, affigat, vel affigendos curet, in quocumque*
genere et forma scripti, veP) cantilenam deformantem concinat, vel alium
in hie confioiendis luvet, sub poena periurii {| et infamiae, qua iure optitno
tales nebulones notantur.')
ft) Am Rande zweimal hinzugefagt, einmal flachtig und mit Verbesserungen
am linken und untern, dann saui>er am obem und linken Rande. b) <iccendant.
1588: ♦ accendant. ** quocunque.
Statuten von 1610.
1) clamores ac ^) irruptiones in alienas domos ac choreas publicas et alia.
XXXIX. De habitu.
1) discrimen far Interesse. ^) luxus in vestibus novo modo vel omandis
vel variandis, pallia non sint admodum curia, pilei decentes. *) con-
spicitur in capillo illo hirsulo et villoso, quo adolescentes sese contra naturam
et praeceptum apostoli quasi in alium sexum transformani. Tales igitur deformi-
tates et ineptias sedulo prohibemus ei severe puniemus.
XL. De factiosis et turbatoribus.
1) accendant
XU. De famosis libellis.
1) in nostra academia edat eosque palam. *) etiam ^) Eandem eliam
poenam incurrent, quicunque famosos huiusmodi libellos inventos divulgaverint el
non confectim laceravehnt.
63
Statuten von 1544 und 1588.
XXXI. De potatoribus.
Ad publica diversoria potandi^) citra necessitatem et honestam
rationem nemo^ aecedat, ne studiosi, qui sobrii esse debent, pro poia-
toribus habeantur; sub poena aurei.
Puniendi') sunt quoque sioguli in') aureo* qui vel in Collegio ipso
▼el in caeteris suis aediculis vas aliquod vini aut cerevisiae coemplum
ebiberint, aut etiam in area Collegii suis combibonibus praebiberint.
XXXn. De cellario.
(13) Mandamus etiam , ut studiosi in ^) apotheca nostri Collegii
bibentes abstineant a clamore, risu nimio') et ludo nee se voluptatis sed
necessitatis caussa** accessisse ad eam') putent, deinde ut singuli pincernae
debitum sjmbolum pro exhausta cerevisia statim exolvant (!), tertio, ut
sab vesperuoi in hieme hora octava, in aestate autem nona^) hora singuli
excedant*) ex ea neque impediant pincernam, quominus occiudat, sub
poena duorum aureoruoi a singulis solvendorum. ||
XXXIII. De conversatione pravorum.
Fugiant etiam in similibus et aliis locis turpium et iDhonestorum
hominum conversationem sub poena eadem.
XXXIV. De lusoribus.
Duplicabitur etiam ei poena, qui in illis tabernis vinariis vel eere-
risiariis taxillis vel chartis luserit, sine omni illius laxatione.
XXXV. De noctu potaotibus et clamantibus.
*) Dimidium aureum pendant quoque singuli, qui in aedibus Collegii
noctu aut interdiu potaverunt et clamarunt. Ipsi (14) enim sua, quae
sunt studiosorum exercitia, negligunt et vicinis dormientibus aut operam
adbac literis danttbus sunt molesti.
1588! * Pnniendi quoqae in aureo sunt sincnili ** causa.
Statuten von 1610.
XLII. De potatoribus.
^) Ad publicas tabernas. ^ potandi causa. s) Mulctandi. ^) in fehlt.
XLIII. De cellario.
1) cellario ffir apotheca. ^) nimio iocoque petulantiore et immodesto, nee.
^ ad eam fehlt ^) hora fehlt ^) abeant neque.
XLIV. De conversatione pravorum.
XLV. De lusoribus.
XLVI. De noctu potantibus et clamantibus.
^) Aareum quoque ungaricum pendant singuli.
64
Statuten von 1544 und 1588.
XXXVI. De inodestia in pubiicis conviviis.
Accedentea ad nuptias aut similia convivia*), quae inter indoctos
versantur, non deforment suum nomen nimia potatione, rixis et clamo-
ribus; eub poena arbitraria.^)
XXXVII. De fugienda circumgyratione.
Servabunt quoque edieta senatus literarii et forensis, de non || in
gyrum ducendiB puellis, vel statim solvant eo die singuli sedeeim grossos
marchiticos, • •)
XXXVIII. De armis.
Nnllum item gladium aut simile genus armorum qualiumcunqae sub
2 r^^ poena duorum aureorum et^) amissionlB eorundem deferant aut per famulos
deferri curent.')
Interdicimus etiam omnibuB usum aeneorum globorum, plumba-
tarum^**') et balistarum, lub multa triam aureorum, veP) in carcere
per tres septimanas contineantur*
Volumus etiam omnes abstinere a gerendis bombardiB, tricuspidibus^
(15) securibufl, proiectilibua aut aliis telis, nisi ^) procul ab urbe sint re-
cessuri vel alio iter facturi, Bub multa arbitraria.
Nemo intra") vel extra Col legi um iaeuletur bombardis, neque volatilem
ignem mittat propter periculum ingens et terrorem sub poena ^) aurei.***
XXXIX. De lavacro Ödere.
Nemo fitudiosorum in Viadri ullo fluento quam vis leni aesiivo tem-
pore lavet, sub poena tetradrachmi. ^)
a) duos aureos b) = rhenani c) [plumbatarum]
1588: • vel — marchilicos fehlt. ** plumbatarum fehlt *** Legaiur
hie mandatum Electaris de non gerendis armia fol. 90 (Verf. Johann Georgs 1591.
17. Juli.)
Statuten von 1610.
XLVn. De modestia in pubiicis conviviis et choreis servanda.
1) convivia sive lileratorum sive civium non deforment.
2) In choreis vero non tarn consuetudini pravae in puellis in gyrum ducendis
indulgeant, quam modestiae et decoro studendum esse meroinerint.
Am Rande: Vide extr(actufn) interdictß) acad(emiae) de fnt(andia) nupt(Ü8) ab
ii8 qui non vocaii, (Der erwähnte Auszug aus dem Erlass vom 17. September 1654
steht auf f. 112 von Nr. 14.)
XLVIII. De armis.
1) amissione. *) nisi hanc potcstatem a Rectore et Senatu impetraverint.
3) plumbatarum fehlt. *) vel iis usi in ^) procul fehlt ®) intra urbem
iaeuletur. "0 quinque aureorum ungariconim, am Rand: Legantur literae elect(oriB)
pag, 69 et 51 (Erlass Joach. Friedr. 1605. 28. Juni und Job. Sig. 1610. 24. Sept.)
item Notitia universit. pag. 61; (gemeint ist Beckmanns Notitia von 1676).
XLIX. De lavacro Ödere.
1) aurei
65
Statuten von 1544 und 1588.
XL. De vim nautis facientibus.
Nemo quoque nancleris damhum || inferat vel naves avehendo ant
ligna qnercina resecando 8ub poena dimidii aurei.
XLl. De hortis et similibus locis civium.
Nemo hortos aut vineas insciis atque invitis eonim dominis ullo tem-
pore ingrediatur, et maxime hoc *) * ') tempote, quo fructus maturi
sunt, 8ub poena aure].*)
Nemo") civibus hisce sepes confringat nee apibus et caeterfs rebus
extra urbem positis aut etiam in ipsa urbe obsit, sub poena arbitraria
pro magnitndine*) damni illati et aestimatione.
(16.) XLn. De clamoribus nocturnia.
Contineant se^) omnes nocte ab horrendis clamoribus, boatibus et post
pnlsum nolae singuH se ad aedes suas recipiant sub poena arbitraria.
XLIII. De vi, quae fit in aedes privatas vel publicas.
Non vas aliquod, non currus, non res similes civium spolient aut Currus
transportent sub poena tetradrachmi ^)*) a singulis pendendi. Nee petant
civium aedes vel fenestras saxis aut aliis telis. Quod si id || fsecerint (!)
sine ruptura aut fractione, solvant, quotquot id feoerint, binos aureos aut
sedeant in carcere nostro duas hebdomadas. ^)
Qui violenter alicui ianuas aut fenestras infregit, is primum damnum
illatum resarciat,') mox se cum eo eui vim feeit') componat, tandem
oniversitati pro poena solvat VI aureos, nee locus dabitur illi excu-
sationi, quum quis pr^texere poterit.
Qui vim fecerit aedibus privilegio sanctife sive urbis sive Gollegii
nostri, ei propter gravitatem flagitii et violentie duplicanda est poena,
ant hinc ablegetur.
•) iüo ^) darüber ; 16 gr
• illo
Statuten von 1610.
L. De vim nautis facientibus.
Nemo quoque naucleris damnum inferat vel naves avehendo, ut anatibus
feris insidiae fiant, sub poena dimidii aurei.
LI. De hortis et similibus locis civium.
1) illo s) et restitutione damni. ^} etiam für civibus hisce. ^) et illati
dämm aest
LH. De clamoribus nocturnis.
^) Abstineant quoque omnes nocte ab horrendis clamoribus,
boatibus, musica opilionum et alia inepta et a studiosis aliena sub
poeaa aurei. Cumprimis vero sibi temperent a miuis et actionibus cootumeliosis
sab quinque aureorum mulcta, et iusto tempore singuH se ad aedes suas recipiant.
LDL De vi, quae fit in aedes privatas vel publicas.
h aurei *)' Der Absatz unterstrichen. S) post für mox se ^) in gratiam
redeat für componat.
6
66
Statuten von 1544 und 1588.
^)Nemo ledat aut effringat cannales (17) aut tuboB neque alveum
ipsum aut fontem sub multa sex aureorum.
Nemo item temere fenestram aliquam in aedibua CoUegii nee la-
pillo^ nee alio telo frangat sub poena oeto grossorum') et damni
restitutione.
XLIV. De conversatione mutua.
Subditi etiam nostri ita humaniter et amice conversari invicem
debent, ut sibi non mutuo obiioiant vel exprobrent geueris et ortus
obseuritatem, humilitatem neque se nebulones, mendaces, *) sparios aot
homines nequam appellitent neque se convieiis mutuis') petant || neqoe
abutantur nomine divino, neque alicui ignominiosa nomina affingant,*
sub poena arbitraria.
XLIV». De scortis.»)** *)
10 r Absit a castarum musarum cultoribus, ut sinant scorta aut infamia
notatas mulieres in suas aedes ingredi vel in illis eas teneant aut ad
talium mulierum aedes ipsi *) aceedant sub pena binorum ^) ^*** *)
aureorum. ")
Nemo quoqne eonducat sibi habitationem turpibus et infamibus locis
vicinam, ne propter viciniam in suspicionem malam forte incidat
(18) XLV. De mutua provocatione.
1 r cj **** Provocans aliquem ad conflictum puniatur in aureo **), provo-
oatus, si congreditur eum adversario et id non prius significat magistratui,
non minori poena dignus iudicari debet. ^)
A) Später durchstrichen. b) deoem c) uterque et <i) {puniatur in
aureo] et •) Für [et id — debet] poena relegationis affid ddbet
1588: * neque — affingant fehlt. ** Die Ueberschrifl fehlt. *♦* decem
**** Uterque et provocans aliquem ad conflictum et provocatus, si congreditur
cum adversario, poena relegationis affici debet
Legantur litterae electoris l(iter)a (?) 27. (Auf f. 27 flf. steht die Verfügung
Johann Georgs gegen Ausforderungen der Studierenden von 1573. 27. Juli.)
Statuten von 1610.
S) Nemo laedet aut evertat iuxta puteos posita in publico vasa neque puteum
ipsum sub mulcta sex aureorum. ^ lapidibus ^ aurei.
LIV. De conversatione mutua.
1) poencdea a. R. ^) mutuis aliisve contumeliosis nominibus proscindant neque
abuntantur nomine divino sub poena arbitraria. 3) fehlt *) ipsi fehlt
5) decem ^) Quod si cum huiusmodi prostibulis et famosis mulieribus rem
habere (39) deprehensi fuerint aut alioqui vagis et edicto divino vetiüs libidinibns
sese poUuerint, gravissimas academiae poenas dabunt
Nemo quoque...
LV. De mutua provocatione.
Uterque et provocans aliquem ad conflictum et provocatus, si congreditur
67
Statuten von 1544 und 1588.
XLVI. De percu86oribu8.
Qui percusserit vel leserit aliquem citra Banguinis tarnen profusionem
vel gravem plagam, solvat Rectori aureum, atque iudicandum est, utrum
gravis ansa percussori a leso sit data, et uterque in iustam poenam
iDcidat.
II Qui vero punctim ^) * ^) alicui vel coesim aut a]io modo volnus
ioflixerit, Bolvat duos aureos.')
Si eum mntilaverit, solvat quatuor vel sedeat in carcere integrum
mensem. Est tamen liberum Rectori et caeteris AssesspribuB pro magni-
tadine facti nunc poenam minnere, nunc etiam augere.
Si vero haec in locis privilegio munitis et sanctis ut in Collegio et
similibus contingent, tum in eum qui commisit poena duplicari debet
Qui famulum universitatis vel ministrum senatuB vel (19) vigilum
Doctnrnorum aliquem singulos^'^'jin negotiis publici8^),]eviplaga afijBecerit(!),b)
det duos aureos, si vero cruenta, det quatuor, si eundem mutilaverit,
det 8. Excrescet iterum poena, si quis haec in locis sacris et privi-
legiatis commiserit.
XLVn. De carcere. ")
Ac sciendum quod pro dimidio aureo, qui solvere illum uon potest,
semper quatriduum, pro integro aureo octiduum in carcere universitatis
sedere cogendus est. ^) ****)
Cooiecti avA&nn in carcerem sint taciti || neque älios ad se admittant,
neque potent, sub poena arbitraria.
Ac si nobis defuerit carcer propter improborum copiam, sumi etiam
potest carcer civitatis aliquis, ut tandem improbi rectius et durius
coerceantur.
Facta est quoque**^* copia publicis ministris, vel vigilibus privilegiis
«) [punctim] b) qb zu e radirt. c) Die Ueberschrifl bat urspranglich
erst Aber dem nächsten Absatz gestanden. ^) sit
1588: * punctim fehlt. ♦* singulos fehlt *** sit. **** quoque est.
Statuten von 1610.
cum adversario, poena arbitraria eaque gravissima, etiam relegatione puniatur.
Legamiwr literae ekctoris pag. 47 (, von anderer Hand :) et 50 (Gemeint ist der
Erlass Joachim Friedrichs von 1605. 28. Juni, der auf fol. 47 der früheren, auf fol. 50
der späteren Foliiemng — vgl. oben S, 29 A. 1 — steht).
LVI, De percussoribus.
1) punctim fehlt. ^) ungaricos. &) singulos fehlt« 4) versantem.
LVn. De carcere.
1) sit Ac sciendum '— semper unterstrichen.
6*
_1
68
Statuten von 1544 und 1588.
nostris etiam permittentibus, ut si aliquem noctu clamantem ^) vel
facientem vim deprehenderint vel ') in theatro se minuB honeste et
pudenter ^) * gerentem, ut eum in civitatis carcerem ducant, donec
Rector (20) causa cognita eum liberari iusserit. Gravi poena erunt
quoque afficiendi hi Studiosi, qui hoc prohibere nitentur.
Qui in GoUegio vel apotheca') Gollegii insecutus fuerit aliquem
10 ß, nudo gladio, puniendus') est in decem aureis/)
Qui praetereuntes *) aedes Gollegii vel lapidibus vel niveis globis
petierit, solvat dimidium aureum aerario.
XLVIII. De criminibus capite plectendis.
Qui de capitali crimine fuerit || convictus^ a Cancellario nostro
punietur.
Nemo habeat quoque adulterinas claves aut alia furum instrumenta
nee sibi facienda cur et, sub poena infamiae et relegationis.
XLIX. De aresto.
Quicuuque per contemptum neglexit arestum vel vadimonium deseruit
publicis literis de more revocetur et admoneatur de errore, puniaturque
poena decem aureorum vel, si malit, poena carceris triginta dierum.
Idem statuentes, ^) ** ^) si negligens per se absque publica vocatione (21)
redierit,«) *** *) ac**) si monitioni non parebit, excludatur.
Qui res arestatas Tiolaverit, vel alio transportaverit, cogatur res eas
restituere et puniatur in decem aureis.^
Nemo etiam pati debet, ut eaedem res apud se arrestatae ab aliis
alio ferantur, alioqui oportebit permittentem solutione teneri.
L. De renunciatione privilegiorum.
Nemo peccans polest prius renunciare privilegiis universitatis, quam
poenam debitam exolverit (Ij {|
•) pudice b) atatuimua c) dahinter, später ausgestrichen [Acta penultima
novembri anno MDXLIIII] d) sed
* minus honeste et pudice se *♦ statuimus *** sed fflr ac
Statuten von 1610.
1) clamantem, actione contumeliosa cum complicibus alium exagitantem vel
facientem. <) vel in foro ac plaleis se minus honeste et pudice. ') cellario
für apotheca. *) mulctandus für puniendus; in fehlt. ß) Qui — aureis
unterstrichen. 6) praetereuotem.
LVIII. De criminibus capite plectendis.
Qui — punietur unterstrichen.
LIX. De arresto.
1) statuimus. >) sed.
LIXb. De rebus arresto nexis.
Qui res arrestatas etc. i) mulctetur decem aureis ungaricis.
LX. De renunciatione privilegiorum.
69
Statuten vX)n 1544 und 1588.
LI. De idem flagitiuni iterantibus.
Nemo de eodem orimine bis aut ter commisso pari poena affici
dcbet. Qui enim saope in idem flagitium illabitar, adfmit nobis spem
melioris vitae suae;^) idcirco debet potiu8 ablegari, quam ferri ampliua.
LII. De relegatione.
Relegatio nuila fieri debet sine piiblico consensu omnium Pro-
fessorumj)
Relegatus hinc publica sententia, si recusat certo^) tempore abire,
vel*) ante elapsum tempus audacia quadam fretus redit, (22) debet ab
ipso Rectore totus^) e studiosorum codice extingui.
Lin. De defensoribu^ punitorum.
Si quis studiosorum dixerit apud condiscipulos suos vel apud
vuigus ipaum, alicui multato vei * relegato aut etiam excluso vim et
iniuriam esse faetam, is cogatur exponere Rectori causam iniuriae, quod *)
si probare non poterit, incurret idem in eandem poenam.
Nemo iuratorum academiae aliquem merito et iure puniendum defen-
dere debet sab poena trium aureorum. ||
LIV. De non vindicando.
Nemo etiam a Rectore et caeteris Consiliariis punitus, vel in ^) aere
▼el carcere, debet ullo modo aut ratione nee per se nee per alium, nee
claro nee aperte se') uicisci, sub poena centum aureorum. Talibus
etiam nota periurii merito inuri debet. Aeris') autem huius multatitii
altera pars illi, quem ulciscens lesit, altera aerario nostro danda est.
Ac si quis in carcerem est datus, priusquam dimittatur, debet
Kectori iurare de non yindi(23)eando in haue, quam diximus, sententiam.
LV. De studiosorum iuramento.
Bona autem pars iam enumeratarum legum in iuramento, quod
faciunt, qui primum a Rectore in album studiosorum referuntur, con-
Statuten von 1610.
LXI. De idem flagitium iterantibus.
1) suae fehlL
LXII. De relegatione.
1) Bis Professorum unterstrichen.* *) constituto für certo. ^) rt^legatus.
^) prorsus fOr totus.
LXIII. De defensoribus punitorum.
^) quam.
LXIV. De non vindicando.
^) in fehlt >) sese. ') Mulctae autem huius für aeris auten^ huius
mulUütii.
LXV. De studiosorum iuramento.
70
Statuten von 1544 und 1588.
Cuiu8 summa oapita haeo sunt.
lurat primum se obediturum Rectori et bis, qui succedent ei in
faciendis iis, quae honesta sunt et decent et in statutis || et statnendis
*)9erYBndi8 diligenter pro virili sna.
Deinde in quacunque conditione fuerit positus,* ') semper factunim,
quae ad commodum et laudem nostrae academiae ') pertinent. Ae si
resciscat aliquid, per quod res publica nosira detrimentum oapere posset,
se id, si possit, prohibitiirum aut ad Syndicum nostrum delaturum, ut
Uli male in tempore subveniatur et res publica nostra stabilia et firma
maneat.
Tertio, quod offensus ab (24) aliquo, se ipsum ulcisci non veli^
sed ad publicum vindicem accurrere.
Postremo, quod si in aliquod ipsigne flagitium illapsus fuerit et^)
ab eo monitus vitam suam alienare noluerit, quod relegatus hinc certo
tempore velit abire seque ad suos recipere.
NolumuB autem ei, qui in horum aliquo labitur periurii reatum im-
pingi, si iuxta statuta nostra cuiuslibet excessus iustas poenas dederit"^ ^)
LVI. (LVII.) luramentum novi Rectoris.
I. Inrabitis vos esse membmm universitatis inratam.
II. *** Quod statuta et leges academiae cum nova reformatione
velitis servare et dare operam, ut omnes debitam obedientiam ipsis praestent«
1588: * se ** Quod si poenas sibi irrogatas subire detrectaverit, periurii
reus permanebit
1588: LVI. De electione novi Rectoris.)^)
Quicunque in electione novi Rectoris non interfüerit et absque rationabili
causa, quam iuramento suo ostendere debet, se absentaverit, in uno floreno
irremissibiliter puniatur. Quam poenam Rector tenetur exigere sub poena
triam florenorum nniversitati tempore computi solvendorum, quos neque com-
putatores dimittere possunt sine consensu universitatis sub poena periurii.
Item Consiliarii, Assessores et Indiciales yocentnr sub poena et hoc non nisi
in arduis negotiis sabbathis diebus, ad quos causarum et negotiorum actiones
differantur, quo minus magistri per septimanam a lectionibus suis continuandis
impediantur, nisi qnalitas ac celeritas causae aliter postularet. Debet autem
Rector Consiliarios sub poena convocare • ac eandem irremissibiliter ejugere«
Kec habet Rector aliquem excusare sine consensu Consilii.
♦** Secundo, tertio etc. ausgeschi ieben.
1) Vgl. oben S. 25.
Statuten von 1610.
1) diligenter et pro virili servandis. s) se. ^) academiae nostrae.
^) et monitus se abstrahere ab eo noluerit 5) Quod si poenas sibi irrogatas
detrectaverit, periurii reus permanebit
71
—
Statuten von 1544 und 1588.
in. Qnod fideliter velitis expendere pecanias, quae in vestrafl manus
perveneriDt.
IV. Quod infra menBem a finito inagifitratu de acceptis et impensis
reddere rationem et non discedere hinc aut saltem procuratorem buo* loco
relinquere.**
V. Quod in poenis, quas accepistis, yelitis parere yestro Baccessori.
VI. Postremo*** quod nuUum velitis inscribere, nisi legitimum fecerit
iaramentum.****
Dicatis: Ego iuro.
1588: *ve8tro. ♦♦»eWia. ***Sexto. •**♦ Postremo, quod pro virili velitis
facere et curare, ut professores universi et singuli fideliter ac diligenter legant et
contra negUgentes iuxta teuerem confirmationis illustrissimi principis ac domini,
domini Johannb Georgii, marcbionis Brandenburgensis, sacri romaui imperii archi-
camerarii et electoris etc. reformationis academiae una cum Inspectoribus cohor<
taüonibus et poenis severe procedere. «)
Dicatis: Ego iuro.
(23.) LVill. De electione novi Rectoris.
Universitas florentissimi ^) studii^ Francophordiensis instar aliarum uni-
yersitatum duos^ anno habere debet Rectores et eosdem omnium^) eiusdem
studii membrorum in omnibus causis tarn civilibus quam ininriarum ordinarios
iodices. Quorum unius electio") esse et fieri debet ^ in die S. (}eorgii^) alterius
in die 8. Galli immediate sequenti, et debet fieri electio canonica secundum
modom infirascriptum.
Rector existens pro tempore veniente die electionis novi Rectoris debet in
profesto eiusdem diei ante prandium || publice^) mandato insinuare omnibus
tarn graduatis quam non graduatis,^ quatenus cras ad horam diei septimam
in Collegium conveniant ad eligendum et eligi videndum audiendumque novum
oniversitatis Rectorem.
Itaque hora diei electionis septinui Rector cum sceptris in^^) aulam uni-
▼ersitatis proficiscatur, ubi^^) famulu8^)modum eligendi tunc pronunciabit simulque
qnalitates et electoris et eligendi.
«) Die letzte Verpflichtung war dem Rektor zuerst durch die Reformation Johann
Georgs von 1572 auferlegt worden. Nr. 13 fol. 81 Vgl. Einleitung S. 25 unt
b) [famulus] lector.
Statuten von 1610.
LXVI. De electione novi Rectoris.
1) academiae für studii. ^) Francofordiensis. ^) quotannis fUr anno.
*) academiae subditorum für eiusdem studii membrorum. &) esse et fehlt
^) in fehlt f) altera fQr alterius in. ^ programmate significare für mandato
insinaare. ^ ut sequente die ad horam septimam. ^^) aream Collegii descendet
1^) leetor Ober Rasur.
72
StAtnten yoih 1 588.
Debet aatem eligendas in Rectorem esse membram aniversitatis de nnllo
crimine convictus aut infamia legritime notatus.
Quod bI quispiam contra ipsius personam^) obiicere ant excipere^
babeat, de(24)bet illud facere coram Rectore antiqao et in continenti, si potent,
probare, et si in continenti non probaverit, non est') iUe pro ' illa Yice
aüdiendus.
Divisis itaque Nationibus quaelibet pro prima electione per sortem unnm
educet, qui per seniorem illins nationis domino Rectori praesentetur, quem
Rector excipiens promissam ab illo requirat de non committendis in electione
dolo et fraude.
Hi qnatnor sie eleeti*) *) habent et debent infra unam horam sub poena
nnins aurei alios Septem eligere de qualibet qnatnor nacionum Magistros sive
Doctores duos, praeterquam ad qua^)m Rector eligendas pertinet, ex qua nnas
dun tax at eligendas est.
Quos sie electoB et in chartam descri|lptos senior de qnatuor electoribus
publice praesente et assistente Rectore pronunciabit in hanc, qnae sequitnr,
«
formam :
Ego N. nomine coelectorum meoram et meo eligo et electos pronuncio
Septem venerabiles dominos N. et N., qui ulterins ista vice*) alios tres eligere
habent futuri Rectoris electores.
Septem autem praedicti sie electi praestito iuramento Reotori in manus de
fraude non committenda eligere*) *) habent et debent tres alios Magistros sive
Doctores. Qui ulterins*)^) habent et debent eligere futurum Rectorem, utpote de(25)
qualibet natione unum et de natione, ad quam rectoratus pertinet, nullum ita
tamen, ut Decanus facultatis artium de essentia electionis in sua natione semper
existat. Hi tres sie electi praestito in manus Rectoris iuramento Rectorem
eligant ad regendam rem scholasticam.') Quo electo pronunciari debet, hincque
dominus Rector cum ^) electoribus ad sie electum debent^) proficisci et Uli electionem
Jnsinuare eiusque consensum^) desuper inquirere. Qui et sub poena triginta
florenorum debet consentire. übi vero non consentiret, debet Rector cum suis
electoribus ad locum electionis redire et alium eligere poenamq[ue renitentis
exigere, nisi^) aegritutidem aut loci absentiam aut || expressam privatorum
a) [habent et.] b) a über e verbessert. c) cum vom Schreiber aus-
gelassen. -
Statuten von 1610.
1) quid. «) pessit aut vefit. 8) yie fehlt. *) habent et fehlt 5) eligere
debent alios tres futuri. 6) Electus autem novus Rector publice per antecessorem
pronunciari debet ipseque cum electoribus. ') se conferre far proficisci.
•8) super ea. * *) invaletudinem.
73
Slatttten von 158 8.
aegotionun ') impeditionem vel consimiles caueas legitimas habuerit illam ez-
cosantee.
Nee expirat offidam Rectoris antiqui, nisi electuB de assumendo explicaverit
coiuenram.
Statuten von 1610.
1) impedimentum.
LXVIL luramentum novi Reotoria.
Reetor in electionem consentiens iurabit.
l. Se esse membrum universitatis inratnm.
(49) U. Se sine cuiusquam respectu curaturum, ne quid re9pub(lica)
Dostra detrimenti oapiat.
III. Se statuta et leges aoademiae*) servare velle et dare
operam, ut omnes debitam obedientiam ipsis praestent.
IV« Se fideUter expeosuruiii pecunias, quae in ipsius manus pervenerint.
V. Se infra mensem a finito magistratü de acceptis et impensis velle
reddere rationem et non discedere hinc aut sältem procuratoi^m suo locb
relinquere.
VI. Se ob male gestam officium aut alia de causa punitum parere
Felle saccessori.
VII. Se nullum excepto principe patriae et quos aetas aliaeque
legitimae causae excusant, velle Inscribere, nisi legitimum fecerit iuramentum.
VIII. Postremo se pro virili sua velle facere et curare, ut professores
universi et singuli fideliter et diligenter l^gant et contra negligentes^ cohorta-
tionibus et poenis severe procedere.
Dicaf. Ego iuro.
(59) Aufgedrücktes Siegel.
lohannes Sigismundus elector
manu propria subscripsit.
Nos lohannes Sigismundus Dei gratia marchio Brandenburgensis,
8ac(ri) rom(an]) imperii {| archicamerarius et elector, in Prussia, Juliae^
Gliviae, Montium, Sedinorum (!) Pommeranorum, Cassuborum, Vandalorum
nee non in Silesia Crosnensium et Carnoviensium dux, burggravius
Norimbergensis, princeps Rugiae, comes Marcae et Ravensburg!, dominus
in Ravenstein etc. hasce universas et singulas academiae nostrae Franco-
furdianae leges et statuta approbamus et confirmamus eisque plenum
robur et autoritatem tribuimus serio mandantes, ut ab universo collegio
sedulo fideliterqüe serventur. Quod sigilli nostri electoralis appositione
maDasque subscripfione testatum facimus. Actum Goloniae ad Spream
Xin. die Aprilis anno HDCX.
i) Vgl. S. 70 Art LVI. No. ü. «) Vgl. S. 71 zu 158a
74
Statuten von 1610.
(60) Obtttlere nobis Oeorgio Wilhelmo dei gratia Brandenburgenri
marchioni eto. (folgen die übrigen Titel wie oben) rector, doctores
magistri^) professoresque oommaniter academiae Dostrae Prancofortanae
leges et statuta, qnae antecessores ipsorum, ut publice utiles ewent,
Bciverant atque condiderant, humiliter a nobis petentes, ut haec rata
flrmaque esse iuberemus.
Nos itaque auditis desuper consiliariis nostris, quotquot collegio
secretiorum consiliorum allegiinus, nihilqne invenientes, quod nobis
scrupulum aliquem, quominus petitioni huio locum daremus, iniiceret,
praefatis rectori doctoribus magistris«) et professoribus ea, quae
petierunt, vigore praesentium conoedimus inandantes, ut leges hae ab
Omnibus et singulis ad corpus academicum vel nunc vel in postenim
pertinentibus sedulo custodiantur utque omnium honim vitam constringant,
prout leges semper et ubique facere solent. Volumusque | praeterea,
ut in earundein temeratores et transgressores severe nulla personae
temeratoris et transgressoris ratione habita animadvertatur. Ita
enim demum rei literariae in academia nostra Viadrina constabunt
decus atque ornamenta. Quod ut flat, Deum ter opt(imum) max(imum)
sedulo veneramur atque precamur. Atque ut id testatum omnibus face-
remus, nomen nostrum propria manu ascripsimus sigillique nostri maioris
impressione conflrmationem haue communivimus. Fiebat hoc in aula
nostra, quae Coloniae ad Spream sita est sexto calendarum deceoibris
anni millesimi sexcentesimi vicesimi seeundi ^) post salutem per Christum,
humani generis redemtorem et servatorem, partam.
Siegel.
Oeorgius Ouilelmus eleotor.
(61) Nos Fridericus Ouilelmus Dei gratia marchio Brandenbur-
gensis etc. (folgen die übrigen Titel) notum facimus omnibus, quorum hoc
scire interest, quod rector, magistri, doctores professoresque academiae
nostrae Francofurtanae leges et statuta, quae antecessores ipsonim in
academiae commodum utiliter et considerate sciverant atque condiderant,
nobis obtulerint humiliter petentes, ut haec rata flrmaque esse iuberemus,
confirmaremus, auditis itaque desuper consiliariis nostris secretioribus et
cum nihil obstare videretur, cur petitioni huic locum non daremus, prae-
fatis rectori, magistris, doctoribus et professoribus ea, quae petierunt,
vigore praesentium concedimus, mandantes (etc. wie oben bis :) {| precamur.
Quamvis autem in capite de consensu religionis mentio fiat Augustanae
confessionie anno 1530 imperatori romano exhibitae, attamen per ea verba
&) Ueber doctores ma^^tri 2. 1.
1) 1622. 26. Nov.
75
Statuten toh 1610.
repetitam et declaratam sequentibus annis eandem confessionem miDime
reiectam volumas neque aliam praeterea ab hac in doctrina fidei ad salutem
neoessaria diversam ecolesiarum Marchicarum confessionem agnoscimus,
multo minus reformatas in Germania ecclesias, quarum nos quoque
membram esse profltemur, ab Augustanae confessionis societate et pacis
pablicae beneficio excludendas censemas. Atqae ut id testatum omnibus
faceremus, nomen nostrum propria manu adscripsimuB sigillique nostri
maioris impressione confirmationem haue communivimus. Fiebat hoc in
fortalitio nostro Custrinensi vigesimo octavo die mensis Aprilis anni
millesimi sexcentesimi quadragesimi tertii post salutem per Christum
humani generis redemptorem et servatorem partam.
Friderious Wilhelmus elector.
Siegel.
(52) 6* Capita reformationis
instituendae in aoademia Francofordiana cum confirmatione
eiusdem
de anno 1564.
Cum illustrissimus princeps et elector Joachimus, marohio Brande-
bargensis etc. dominus noster dementissimus nobis serio iniunxerit et
mandarit, ut ineamus rationem, qua academia nostra, quae propter
dissidia quaedam et alias causas nonnihil coUabi et minui coepit, pristino
statin et flori restituatur, iudicavimus nihil prius esse faciendum, quam
in hoc pio et necessario negotio ad multorum utilitatem atque salutem
spectante || summa, qua possimus, flde et industria ipsius clementissimae
celsitudini obtemperaremus. Requirit enim ofBcii nostri ratio, cum ab
iDclyto principe ad academiae gubernationem et docendi officia simus
adhibiti et intelligamus optimo principi salutem academiae magnae curae
esse, ut omnes conatus et studia nostra ad ipsius amplificationem et
cooservationem conferamus. Nos itaque rector et omnium facultatum
professores per multam deliberationem consideratis statu academiae et
tarn docentium quam discentium in ipsa ofBciis haue iudicavimus esse
omnium optimam et ipsi instaurandae ornandaeque accommodatissimam
viam, quam consenti%ntibus omnium voluntatibus et suffragiis hoc scripto
explicare atque complecti visum fuit. Petimus autem obnixe^ ut
illustrissimus princeps hoc consilium nostrum cognoscat et prO'Sapientia
atque iudicio singu(53)Iari diiudicet, atque si celsitudini suae probabitur,
eonfirmet atque tueatur.
I.')
Primum autem omnium volumus propter gloriam dei, cuius prima et
praecipua cura sit inter omnes tam sacrae theologiae quam reliquarum
1) Die Numerierung nicht im Original.
76
doctrinarum professores uDom et perpetaum esse consensum in puritate
evangelii et doetrioae catholicae ecciesiae dei, cuius oapita ex foDtibus
Israel, ex propheticis Dimirum et apostolicis scriptis hausta tarn in libello
confessionis piae anoo 30. imperatori romano Augustae Yindelicorum
exhibita quam in principis eiectoris nostri ordinatione ecclesiastica anno 40
edita comprehensa habentur; et non ferantur in nostro coetu, qui haereses
in piis synodis olim damnatas serunt, revocant et mordicus tu || eotur.
Ac si forte incidet controversia de capite quodam doctrinae Christianae
nut aliquo dogmate, de ea Decanus aut Ordinarius*) collegii theologici
Rectorem atque Senatum commonefaciat, ut ii CoIIegio theologorum eam
examinandam, diiudicandam componendamque committant. Ulis etiam, si
videbitur esse opus, alii quidam ex toto professorum numero idonei
iudices adiiciantur.
Si vero per hos controversia ea componi non poterit, deferatur ea
ad d. Cancellarium et Superintendentem. Ac tandem etiam illustrissimo
prineipi nostro significetur. Necesse est enim in talibus controversiis
veram sententiam agnosci, approbari et defendi, falsam autem perspicue
refutari, reiiei atque damnari.
In eos vero, qui contumaciter in errore, de quo (54) sint convicti,
persistent, severiore coercione opus erit ad puritatem doctrinae et
veros cttltus dei in ecclesia nostra et dchola conservandos.
Deinde sit inter omnes professores concordia constans taai io
doctrina quam in vita; et ea sint omnes gravitate et modestia, qui vel
in schola vel in templis docent, ne in concionibus aut praelectiooibus
publicis vel privatis in cum invehantur aut cum perstringant, quem de
doctrina suspectum habent, sed ipsum quidem ut collegam et fratrem
primum de errore suspectum commonefaciant, quoe si non audiet, utantur
ea ratione, quam modo perpetuo servandam praescripsimus.
Atque ut firmior concordia constituatur et mentes omnium, quae
sunt controversia mota inter primarios theologos et professores no|{strae
Bcholae offensae, facilius reconcilientur et certiores reddantur, rogandus
est idem princeps noster, ut eam contruversiam, quam ad se recepit,
sinat diiudicari a theologis, viris doctis et bonis et ipsius celsitudinis
iudicio ad illud negotium accersitis. Sic enim speramus fore, ut et
academia nostra a multis suspicionibus, quibus gr%vata est, liberetur et
puritatis doctrinae, quae in nostra schola traditur, manifestum testimoninm
^) Die allg. Statuten von 1610 und die theologischen Statuten, welche 1599
bestätigt wurden, aber vor 159S abgefasst sein müssen (Original im Archiv der
theologischen Fakultät zu Breslau, spätere Abschrift in No. 24 p. 1 ff. der Akten
auf der Breslauer Univ.-Reg.) kennen den Ordinarius der theologischen Facultät
nicht mehr. Colleglum ist hier, wie an vielen Stellen = facultas ; in den Statuten
von 16tO steht an der entsprechenden Stelle nur Decanus collegii theologici.
Vgl. S. 79 A. 2.
77
extet et mentes omniam de vera senteotia huios controversiae erudiantur
inque ea confirmentur.
IL De privilegÜB aeademiae.
Necesse est quoqae ad conBervanduin aeademiae statom et bonorum
studiorum dignitatem, ut immuoitates et privilegia aeademiae a (55)
summis magistratibus ipsi conceesa et data salva atque firma permaneaot.
Neque fereodum, ut ea ab huius oppidi senatu amplius violentur, quod
iam aliquoties ab ipso temere factum est, sive ea ad Universum corpus
aeademiae sive ad docentium atque disoentium personas et
bona pertineant. Ac si quid iterum in ea commissum fuerit, id
Cancellario aeademiae vel etiam illustrissimo priucipi electori significetur.
Erit enim horuio celsitudinis ea benigniter tueri et oonservare.
Deinde, ut omnia bona omnesque reditus muniflcentia illustrissimorum
principum electorum Joaohimi primi pie hac vita functi et domini nostri
clementissimi adhuc viventis aeademiae donati atque constituti ipsius
benignitate integri nobis maneant et potius amplificentur quam dimi-
Duantur.
III. De statutis.
Kon est opus hie repeti, quae aeademiae statuta ante aliquot annos
renovata de authoritate et ofBciis Reetoris, Deeanorum, Syndici et Pro*
fessorum praecipiunt; sed pro more illa publice recitentur, ut singnli
de suo officio commoneantur, ut summa cura et studio in id incumbant,
quod ex usu atque dignitate aeademiae videbitur esse.
Praelegantur vero statuta et leges publice bis quotannis et quidem
eerto tempore, ut in aestate mense iulio, in hyeme in de-
cembri, ad quae tempora novi Rectores sese facile apparare possunt,
ac scholastici, qui per aestatem aut hjemem hie permansuri sunt, tunc
potissimum videntur confluxisse.
Statuatur quoque poena unius ioachimici grossi in omnium ordinum
vires et sex argenteorum (56) grossorum in discipulos aeademiae iuratos,
qui, cum domi sunt, et a Rectore nominata poena vocantur, recitationi
Blatutorum interesse reousant, nisi ad versa valetudine aut publicis ne-
gocLis impediantur. Decet enim et est utile docentes atque discentes in
academia subinde officii sui commonefieri, et ut illi praesentia sua
aatoritatem legum confirment, ii vero ad obediendi Studium et erga
leges observantiam ipeorum exemplo excitentur.
Eadem quoque mulcta cogendi sunt omnes et singuli, ut, si non
peregre abierint aut invaletudinis excusatione utantur Reetoris electioui
intersint. Hodie enim fit, ut praeceptorum exemplo discipuli putent
parom referre, sive magistratum novum renunciari audiant sive non.
78
rV. De disciplina scholastica et officiis Professoram.
Opus est autem gravi castigatione in eos, qai aoadeioiae lege«
habent ladibrio et illis contemtis ac magistratas auctoritate neglecta
quidvis sibi licere putant, saepe dant torbas, otio et luxui indolgenl,
tranquillitatem commanem pertarbant, pessimo vitae ezemplo multis recte
institutis Docent. Est profecto ad revocandam disciplinam et petalantiam
multomm ooercendam opus gravioribus exemplis, quae in inobedientes et
contumaces edantur; quod si non flet, frustra nobis quicquam pollice-
bimur vel- de scholastioorum obedientia vera vel de academiae feliei
successu et incremento.
Qua autem in eos aoimadversione sit utendum, leges noatrae in
multis et variis casibus di8er(57)te docent, quae etiam pro temporam
varietate et moribus hominum necessario mutari poenaeqne in illis ex-
pressae acui possunt atque debent.
V. De diligentia docentinm.
Ut vero discentes in officio contineantur, necesse est, ut ab illustnsaimo
principe constituti professores omnium ordinum statis et ordinatts diebos
sedulo atque diligenter legant et doceant et sua diligentia et iüdustria
adolescentes ad audiendi Studium invitent atque alliciant, ab ocio et
luxu honestissima occasione avocent.
Äc si quidam professores in hoc munere fuerint negligentiores, hos
Inspectores academiae observent et autoritate Rectoris et sua cogant
esse in officio. Si vero || manifesta et inexcusabilis eorum fuerit negli-
gentia cogantur singuli Doctores trium facultatum et Professores philo-
sophi^ mulctam, de qua inter nos est conventum, pro qualibet temere
neglecta lectione fisco academiae persolvere et quidem sub finem anni
die ad eiusmodi inquisitionem et rationes consilio Rectoris et Senatua
constituto.
Ad hanc vero assiduitatem docendi nolumus astringi academiae
Rectorem. Ipsi enim per negocia publica et varia saepe non est in-
tegrum ut doceat. Docere tamen debet, quando licebit, ne officium
legendi penitus intermittat.
VI. De Inspectoribus«
Volumus autem quotannis constitui qna(58)tuor Inspectores academiae,
viros diligentes ex quatuor facultatibus electos; quorum offieii erit
curare, ne quod docendi, disputandi aut aliud exercitii munus omittatur,
sed quaeque suo tempore et loco sedulo diligenterque fiant.
VII. De exercitiis publicis.
Praecidetur autem discipulis occasio otii et luxus, ^i, ut in priore
reformatione constitutum est, certis temporibus exercitia publica dispn-
tationum et declamationum habeantur; et illis addantur anatome, demon-
strationes herbarum, explicatio doctrinae arboris consanguinitatis et
79
afBnitatis, successionum ex testamento vel ab intestato, actiones comoe-
dianim latinarom et similium studiorum exercitia. Quique Ulis || prae-
saDt vel intersunt certis honorariis donentur et ornentur.
yni. De disputationibus.
Ad disputatioDes quoque Maioruin faeultatum professores frequentes
accedant, amice atque diserte seDtentias conferant et docendi disseren-
dique modestia et industna studiosos lilerarum ad bona exercitia in-
?itent.
Neque ferendum putamus esse, ut vel doctor promoveatur vel quis-
quam in aliquod collegium adsciscatur vel ad publicum docendi munus
admittatur, qui non prius ex sua professione disputationem pro licentia
aut pro loco vel docendi facultatem publice habuerit; quod ut flat,
sedulo Decani omnium faeultatum curabunt.
Quorum est quoque adhibere curam, ut in qua(59)libet trium
Maionim faeultatum singulis annis ad minimum una disputatio ordinaria
et circularis habeatur praeter eas, quae propter promovendos institui
8olent. Excudantur quoque typis eorum themata, et tam praesidentibus
et reapondentibus quam argumenta opponentibus praemia laborum in
priori reformatione *) decreta vel etiam maiora ab academiae Quaestore
persolvantur.
Cum autem disputationes in collegio') Philosophico frequentiores sint
et in eo collegio sint doctores et magistri sedecim, sie eorum operas
distribuat Decanus, ut de ipsorum numero ad minimum sex ad dispu-
tandum accedant praeter reliquos, qui in facultatem nondum sunt
reeepti. Quod etiam ut facilius fiat, curet Decanus eo die, quo themata
scripta publice proponuntur, ut eorum singulis aut certe senioribus, quos
adesse oportebit, || exemplum thematum descriptum exhibeatur et, ut ad
1) Nämlich der von 1540. Vgl. Forsch, z. brb. u. prss. Gesch. VIII. S. 215.
*) An dieser Stelle ist am deutlichsten der Gebrauch von collegium= facultas
zu erkennen. Im Gegensatz zu den 16 Doktoren und Magistern im Kolleg stehen
die flbrigen, die noch nicht in die Fakultät aufgenommen sind. Vgl. unten
Cap. XV und XVI: Decani et ordinarii cuiusque collegii und besonders Stat I von
1610: Decanus collegii theologici. Auch in den Statuten der Artistenfakultät
(iwischen 1611 und 1656 abgefasst) wird mehrfach die Fakultät als collegium
bezeichnet
Es gab noch 1610 in Frankfurt nur ein Kolleg im alten Sinne (als eine neben
den Fakultäten bestehende Körperschaft und das dieser zugehörige Gebäude). Vgl.
in den Statuten von 1544 (und den entsprechenden Artikeln von 1610) XXXII u.
XLIII: Collegii nostri XXXV: in aedibus Collegii und so vielen anderen Stellen.
In den Capita vgl. u. u. Cap. XI, XVIII, in den Statuten von 1610 noch be-
sonders die abgeänderte (nicht wiederholte) Stelle in aream Collegii Stat. LXVI
n. 10. Collegium in diesem Sinne habe ich daher überall mit grossem Anfangs-
buchstaben gegeben.
80
di«nii Satarni proximam ad disputatioDem veniant, per famalam signi-
ficetar.
Ac ne quis de describeodi difBcultate conqaeratur, iniangatnr die-
putataris, ut in philosophia tantam et artibus, quaa profitentur, themata
brevia et pauca in uoam disputationem afferant, ne eorum prolixitas
tarn argumentaturis sit molesta quam auditorib(u8) ad iDtelligendum
difBcilis.
Censemus autem nihil in disceptationem esse proferendum vel alias
typographo, ut exeudat, dandum, quod impium, absurduoii suspectum et
puriori receptaeque ecclesiarum et scholarum doctrinae adversum sit;
et non prius a Rectore vel suae facultatis Decano inspectum et appro-
batum sit. Scholastici quoque non promoti iubeantur interdum (60)
Deelama- extra ordinem diebus Mercurii a prandio declamationes earmine vel
tiones, soluta oratione scriptas recitare et ad disputationes argumentandi exer-
eitiique gratia accedere.
IX. De inseriptione scholasticorum.
Necessario hie repetendae sunt duae leges et firmiter servandae,
quarum prior praecipit, ne quis hie feratur inier studiosos, qui non
Rectori suum nomen dederit et iuraverit. Si etiam intra dies quatuor-
deeim ab eo, quo primum advenit, non accesserit Rectorem, certa
afficiatur muleta.
Puniantur quoque praeeeptores et seholastiei, qui tales in aedibus
suis aut eontuberniis ferunt et eos non de inseriptione admonent vel
etiam Reetori per universitatis famulum || indieandum eurant. Nam
plerique, qui inscriptionem fugiunt, eo animo videntur adesse, ut libere
divagentur neque magistratum ullum agnoseant, fruantur tamen bene-
ticiis rei publicae nostrae, et ea libertate multos sedueant atque turpiter
abutantur. Hinc fit, ut, cum contra leges aliquid admiserint, nolint a
senatu huius oppidi puniri, accersiti ad Rectorem iidem refugium, quod
non sint inscripti, quaerant. Sed, ut hoc malum devitetar, potest
quilibet Rector publico scripto de eadem lege scholasticos eommone-
facere.
X. De privatis praeceptoribus.
Posterior lex est: Quilibet studiosus privatum praecepiorem sibi
deligat, qui et vitae eins sit inspector ac moderator, studia eius regat
atque (61) discendi exercendique stili rationes ipsi praescribat, nisi
constet aliquem esse eius aetatis eoque eruditionis pervenisse, ut prae-
ceptoris opera non indigeat.
. Sunt vero multi etiam primarum artium, qui, ne certi praeceptoris
iugo committantur, dicunt se ad iuris Studium adiecisse animum. Isti
apud Rectorem et academiae Inspectores cogantur suorum studiorum
reddere rationem seque ipsorum iudicio totos submittant et consilium
sequantur.
81
Id horum aatem praeceptoribus requiratUr, qüod in aiunmam cutam
pieiatis, morain, diligentiae, dieceodi et discipulorum gerant, sedulo ipsos
ab otio, potationibuB, luüia et discursionibus avocent mooiciooibas assi-
dttitate doeendi, euo ipsorum sobrietatis, roodestiae, gravitatis st dili-
gentiae studio atque exemplo. Non est || enim ferendum, ut quorundam
praeceptorum vitiosis exemplis discipuli ad illicitas actiones adducantur
et deteriöres reddantut-,
Piuiimum quoque errant adolescentum parentes aut patroni, qui
eos ad nostram scholam proficisei sinunt et tioo alicui spectatae doctriuae
et fidei viro commeodant. Nihil sade adoleseeotibus est gratius libertate
vivendi; qui saepe pecuniolam, quae praeeeptori loco präeoiii danda
erat iussu parentum, in malos usus convertunt et tarnen falso eam
praeeeptori expiensani i-eferunt. Haee quoque ratio eo prodeHt,. ut, cum
discipulorum aliquis peccaverit, ex praeceptore eins tofa vitae eius
ratio cognoscatur et in ipso punieudo Rector nunc severiori nunc mi-
liori castigatione utatur. Hoc si non flet, erunt multi ignoti, qui per
oppidum spluti vagabuntur et multas turbas dabunt.
(62) Ac Rector, cum sua noroina in codioem studiosprum referri
petent, serio ipsos admoneat, ut si videbuntur indigere praeceptore,
intra paucos dies alicuius privatae institutioni ses^e subiiciant et pecu-
niam, quam afiferunt, in eius tradant manus.
Cum audiamus quoque plerosque Professores laborem alendi dis-
cipulos subterfugere, cogantur omnes, qui non aetatis aut nimiorum
laborum e% oceupationum excusatione iusta possunt uti, ut recipiant
adolescentes in suas aedes ad mensam suam et privata institutione quam
fidelissime ipsis praesint, praescribant eis certos autores, quos ab ipsis
veliot audiri et ipsorum ingeniis cpnyenire intelligant, ad publicas
denique lectiones ducant, ut sint, quorum praeßentiam revereantur.
lisdem praeceptoribus fiat copia, ut cum discipulis publice auditas
le|jCtiones certis horis domi suae repetant et illis repetitionem. elemen-
torum primarum artium adiungant.
Non est autem fereddum, ut in philosophia aut Unguis graves
autores privatim hoc quatriduo aut horis, quibus publice legitur, ipsi
enarrent, nisi de consilio et vpluntate Professorum ordiois philosophici
eertae borae ad illas praelectiones illis fuerint concessae. De qua re
consilium .dicti Professores inibunt. Nolumus eniAi discentes lectionum
multitudise obrui et propterea, quod illi privalis lectionibius domi de-
tinentur,. de^eri lecloria et professores destitui auditoribus.
XL De Gollegio cpnclude.ndo.^)
Ad coercendam quoque petulantiam iuveuum et (63) prohibendas
nocturnas discursationes , non parum faciet, si dabitur opera,* ut
^J Am Randep. IJ^b. Damit wird auf den Aitikel De cellarlo der Statuten von 1588 ver-
wiesen, bei dem mit p.ßJSb von demselben Schreibet* auf unsere Stelle verwiesen wird.
7
S2
Collegium muro ciogatur et a mioistro pablico una cum reliquis coota-
bernüs claudatur et aperiatur.
Idem minister quoqae diebas ad praelegendum constitatis dato signo
aperiat lectoria et suh vesperum claudat publica cooductus mercede.
XII. De sessionibus.
«
Ut vero scholastici professoribus fiant notiores et ab ipsis facilius
observentur et aliquando vera probitatis et eruditionis suae testimonia
consequi possint, putamus rationero sessionum in scholam revocandam
esse^ ut maxime ii, qui videntur divagari et otium sequi coram Rectore
et publica ofßcia gerentibus suorum studioruro et vitae rationem reddere
cogantur. ||
XIII. De iis, qui stipendiis et bonis eoclesiastiois aluntur.
Cum autem constet in Marchiae oivitatibus mnlta esse eonstituta
stipendia de reditibus ecclesiasticis, quibus certi adolescentes in acä-
demiis alantur, repetatur illustrissimi principis edictum, quo praecipitar,
ut ii in acadeinia nostra dent operam literis et abituri auferant secum
testimonift vitae et studiorum.
Prima enim academiae nostrae, ad quam omnes civitates aliquid
pecuniae conferunt, ratio est habende. Nee dubitamus, quin, si ctves
Marchiae cognoverint nostraro in disciplina el docendo diligentiam,
libenter liberos suos ad nos sint missuri. Indeque maior discentium
multitudo est hie futura, quam modo est.
Itiprimis vero cogendi sunt, ut ad nos profici(64)scanlur, qui vivunt
ex certis reditibus ecclesiae Stendaliensis traditis benignitate domiai
electoris nostrae academiae.
Petatur quoque a civibus in Marchia, ut nomina stipendiatorum
nobis significentur, ut maiori oura a nobis observentur, ad theologiae
Studium accendantur, ad examen doctrinae et morum prae oaeteris
Tocentur et cognita ipsorum erudilione scholis et ecclesiis Marchiacis
aliquando possint praefici.
Repetatur quoque eiusdem nostri principis electoris edictum, quo
mandatur, ut qui in tota Marchia concionatoribus, ludimagistris, syo-
dicis, scribis et aliis magistris scholarum indigent, primum a nobis eos
postulent, exposita ofßcii et ministerii conditione. Frustra enim coge-
remus adolescentes, ut hie in literis versarentur, si non spem aliquando
con||8equendi ministerii alicuius facere ipsis possemus. Ac multi ea de
causa hinc abeunt, quod in aliis aoademiis facilius et citius ad huius-
modi ofßcia adhibeantur, quam in nostra.
XIV. De Professoribus et iis, qui publica officia sustinent.
Cum Rector sit in academia summus magistratus, non est ferendum,
ipsius autorilatem ab ullo contemni aut violari. Sed par est, ut omnes
83
ab ipso ad publicas deliberationes quovis tempore et modo
vocati sine exeaslfttione aoourrant, maxime si eognoverint
de gravibus et arduis negoeiis, quae toti Senatui sint pro-
ponenda, <leliberationes esse habendas.
Ae qui sab iureiurando vocatus non venerit in Senatum
sine gravissimis causis, afficiatur a Rectore certa muleta.
(65) Ac qui publica gerant of&cia, ut Syndicus, Decanus, Praepo-
Situs et Notarius, li semper vocati Rectori ad esse debent, de quocunque
tandem negociorum genere sit agendum; quibus etiam ioterduiA Decani
adiungantur, si causarum magnitudo postulabit.
8i qais vero herum peregre abit vei per alia negocia ad Rectorem
aecedere non potest, is vicarium constituat eumque Rectori significet,
Dt sciat Rector, si ipsorum opera indigebit, quem vocare debeat. *)
Cum etiam omnes in repub(lica) uostra iurati cives
si mos et eam opera et consilio iuvare debeamus, non iudi-
camos alicui professorum concedehdum esse, ut se a deli-
berationibus publicis et conventibus reipub(Iicae) neces-
aariis, si vocetar, seiungat.
lisdem quoque de causis minime ferendum est, [| ut, qui maxime
consilio et prudentia praestant et at gerenda officfa et administrationem
reipublicae sunt idonei, impetrent immunitates et privilegia, ne commu-
nibus oneribus graventur, nisi aut aetate aut valetudinis incommodo se
excnsare possint. Hoc enim exemplo in repub(lica) nostra permisso
futurum est, ut aliquando ea bonis et idoneis gubernatoribus careät et
destituatur.
Hoc autem malum sie caveri posse videtur, si nullus in Professorum
et Senatorum numerum admittatur aut prius recipiatur, quam in toto
conventu commonefactus fuerit de suo officio, de praestanda fide, sedu-
litate et diligentia in docendo, de curanda publica utilitate, de concordia
ioter nos studiose colenda et de non divulgandis iis, quae arcana esse
voiumas et ioramenti loco promissione solenni se ad illa adstrinxerit.
Quae etiam in Sonata fuerint (66) constituta, ea fideliter et diligenter
exequatur Rector et Syndicus, prout ipsorum officia requirunt in statutis
descripta.
Videtur quoque ex digoitate et usu academiae esse, ut eoDstitüti£oco|)u6/ico
professores omnium ordinum in lectoriis usilatis et notis profiteantur, praele-
non domi suq, nisi valetudine aut aetate aut etiam nimio frigore impediantor. 9^^^^^*
1) Ein dahin zielender Beschluß wurde schon 1511 (vom Konsilium ?) gefasst:
Visum est non praeter rem, ut ex aliqua causa absente vel Sindico vel Notario aut
quolibet alio magistratu ac ofßciali universitatis, ut id de scientia et consensu
Recloris faciat cum substitutione alterius, qui absentis munera obeat sub pena
defalcacionis aliquote sui stipendii per universitatem dictande. (No. 18. fol. 4).
7*
84
Dum enim molti in aedibn^ suis docent, döseruntur lectoria ei peregrini
eorum solitudiaem videotes desertam academiam patant.
. Denique') qui docent, deligant $ibi de collegarum suorum consilio
autores et materias utjles disceutibus et utaotur raiione, qaa
prosjut, neque in reh(u8) ioiricatis et paryi momeBti nimis diu in-
haere^nt. .
XV. De electione novi Profeseoris.
Cum eiiam vaoaverit aliqua lectio, sit penes || eos, qui sunt in
collegio,^) in quod professor est.adsciscendus, ünuun aut plures, quoe
idoneos iudicabunt, Rectori et Senatui propo.nere, ut om/iium suflfragiis
et cpnsensu doeendi munus illi, cuiua vita et doctrina ipsis probabitar,
concedatur.
In electione autepi non tarn successionis, quam publicae utiliUtis
ratio est adbibenda. Ac si in ordine suceedentium is est, qai
ad vacantem lectiouem idoneus videbitur. non erit causa, cur
alii extra ordinem ipsi praeferantur. Si vero talis non est, sit
integrum. Senatui ex toto ordine maxime idoneum assumere aut etiam
ex alia academia vel schola accersere.
. Et hoc potissimum fiat, si graviores lectiones vacant. Kam ad eas,
quae. paedagogii sunt et pueris aptae semper idonei in nöstra academia
invenientur.
(67) Vacante aütem aliqua lectione in Maioribus facultatibus, si
doclor aliquis peregrinus eam ab illustrissimo principe petet vel ipsius
celsitudini fuerit ab aliis commendatus, roganda est ipsius ifluslrissima
gratia, ut hoc primum cum academia communi(^et eiusque de illo
iudicium agnoscat ita, ut vir ille ad docendum idoneus et laboribus
scholasticis assuefactus simul et autoi^itate celsitudinis eius et academiae
■ '.-'.,' . ■ . .• • . • . ■ .
iudicio ad aliquam doeendi pärtem adnaittatur.
XVI. De nUmero Professorum, lectionUro et eorum
stipendiis«')
Constituatur ccrtus lectionum et professoruin nume)'uj3> in omni
•facuitat^ et coliegio^) illeque semper plenus et integer c^oservetur ac
siipendia iuxta illMm ex boois et reditibus academiae distribuanluc
Quorum etiam catalojjgus principi electori exhibeatur, ut sciatur, qualia
et quanta stipeadia singulia debeantur et q^ania peouniae aüoima in
aiinos singulos ad communem eorum solutionem requiratuf et, num anoi
iK);»tri reditus. ad ea süfficiant.
1) Am Rande inf. p. 81, (Der Hinweis geht auf eine Stelle der Reformation
:yon 157^, welche einen Lektionsplan enth^t.) ^) S. oben S. 79. A. 2.
3^ a. R. p. 78 (bezieht sich auf die Reformation von 1573; die Zahl der
ordentlichen Professoren der philosophischen Fakultät wird hier auf 8 festgesetzt,
so auch in den Statuten von 1610. Vgl. S. 54.)
4) S. oben S. 79, A. 2. .
8S
Sini inTheologia docenda tres'Ordinarii professorea, iü.Iurieprudentia
quinque, sed es illis ahas elemenCa iuris civilis contioue iradat, ia Medica
fbcaltate dao, in Artium et philosophiae professione decem. . His
praebeantur stipendia liberalia et iusto certoqae tempore^ ut ex illis
commode hie viTere et tanlam fiuis lectionib(a9) vacare pussint, ne vel
ob teouitatem stipendioniin aat ob solationis dilationem aliis -rationibas
bibi victam quaerere cogantur.
Cum autem in Maioribus facultatibus sint dif(68)ficiIiore8 lectiooes,
poterint Decani et Ofdioarii cuiusque coliegii ita docentium operas
partiri, ut in iis singulis. ad minimum quotidie dno Ordinarii professores
doceant, cum in facultate Artistioa singuli ordinato quatriduo')
ad doeendum obligati esse debeant una cum Professore elementa iuris
propooente.
Poterit autem hoc commode fieri, si nemini dabitur a docendi labore
iiDinanitas' et singulis prdfessoribus certus numerus ' toto anno habendarum
lectionum') assignabttur aut etiaro dies certi, quibus legere eos oporteat,
Dominabuntur.
XVIL De fisco.
Censemus quoque non parum prodesse ad alendam concordiam inter
Professores, si ineatur ratio, ut fiscus academiae praesenti pecunia ita
sit instrüctus^ ut omnibus et singulis stipendia, J| quibus ad doeendum
▼el ad alias operas sunt conducti, eodem tempore persolvantur neque
eaiquam ulla cum aliorum detrimento aut molestia in hac re detur
praerogativa nisi omnium eonsensu et voluntate, deinde, ut omnem
pecuniam, quae ad alendos Professores pendi varieque colligi solet, ipse
Quaestor exigat ac si magnae sumroae certis temporibus fnerint allatae^
id Quaestor Rectori signiflcet, ut sciatur, quantum pecuniae quo vis tempore
acceptum sit, Ao si in tempore peciinia debita non fuerit missa,
faciat ^) Rectorem et Sjndicum de mora certiores, ut ipsi publico nomine
literis eos, qui solutionem diEferunt, moneant et urgeant, ne retardata
nimiam (ut prius) cumulentur.
Nullae etiam quittantiae, nisi sub Rectoris sigillo, super magnis
summis a Quaestore dentur.
«) facia[n]t
1) a. R. p. 78h, (Nach der hiermit bezeichneten Stelle der Rc^formalion von
1572 sollen die Professoren der oberen Fakultäten jährlich mindestens 100, die
Artisten wöchentlich je 5 Vorlesungen halten.)
>) Am Rande die hier einzufügenden Worte; ut Superiortm facuUaium
doctorOms 100, Phiiosophiae a{%Uem) professoribus 150. Sie sind von derselben
Hand wie der Vermerk Stat.p, 17 am Rande, also offenbar erst aus den Statuten
von 1610 hier nachgetragen, da in ihnen auf fol. 17 (nach der alten Zählung;
rgl Einl. S. 29. A. 1) die Stelle steht.
86
(69) AedificioTum, foDtis et cellarii oura maneat apud collegti philo-
sophioi seniores octo, iqui pecunias ex localis habitationitms collectas in
eain rem conferant ac si illa noo suffecerit, post iditaa rationes ab aliis
facultatibas vel ab aeademiae fiaco aubaidium petaot.
Neque omittatur conaoetudo, quatuor anni aolemoiboa featia offerendi
honorarittm paatori eccleaiae et circumferendi pjzidefn ad colligeDdam
atipem aegrotia et egenis acholaaticia.
XVIIL De Oeoonomia,
Orandua eat qooque illuatriaaimaa prineepa, ut ex booia eocleaiamin
Harchiae quotannia certam pecuniae aammam ordinet ad alendum in hac
academia certam Dumerum acholaaticorum pauperum et theologiae
potisaimum || atudioaorum et qaidem apud oecooomum Collegii. Et ordi-
netar vir aliquia, qai eam pecuniam oolligat, qoae poatea de Rectoris et
Seoataa conailio ita diatribaatur, ut multi et certi acholaatici, cum de
auo aliquid addiderint, commodiaaime htc vivere et aemper aliqua
acholaaticorum multitudo conaervari poaait.
Sit autem OecoDomua homo diligena et bonua paterfamiliaa et invi-
tentur atudioai mundicie et diligentia eiua et aumtu tolerabili, ut maliot
apud oecoDomum quam alibi vivere.
Servetur aliqua diaciplina menaae ita, ut aemper uoua atque alter
profeaaor aut magiater adsit in prima menaa, cui etiam ex publico
aliquod adminiculum ad aumtus addatur.
(70) Conducatur aliquia publico pretio, qui ante mensaa atana oret
reliquia adatantibus et inter edendum aliquod acriptum aacrum aut
prophanum praelegat, de quo a prandio vel coeua aliquantisper con-
victorea colloquantur et confabulentur.
Iniri deoique ratio debet, ut cum multi acholaatici in civium et
doctorum aedibua ^vivere et habitare aoleant, moderati aint aumtus
tam menaae quam habitationia conducendae, ne utraque re praeter modum
acholaatici aggraventun
Poatremo aubmiaae rogamus illu8tri8a(imum). principem electorem,
ut pro 8U0 erga liberaiia atudia amore aummo hoc musarum aacrarum
domicilium et totiua Marchiae insigne ornamentum eiuaque eccleaiarum
aeminarium |{ sibi benigniter commendatum habeat et protegat ad aeterni
dei gloriam et honorem et ad multorum aalutem.
Iniungat quoque illuatri principi filio auo, Conaervatori et Gan-
cellario aeademiae, ut nobia in conaervandis privilegiia aemper adsit,
nos ad consequendas eas pecuniaa, quaa tum alii tum monaateriorum et
collegiorum praefecti pendere deberent, in hac peraolutionis difScultate
clementer adiuvet, ut eo maturiua et facilius profeasorea aua aalaria
consequantur, deinde ad legum et aeademiae conservatiouem suam
autoritatem et atudia communis utilitatia causa benigniter conferat
87
1564. 10. October. Cöln. Joachim II. bestätigt die Reformation der
UiuTersit&t, beauftragt die Umyersität, dem Christoph Corner eine Professur
der Theologie anzutragen, giebt erweiternde Bestimmungen zu dem Artikel De
diligentia docentium und untersagt das Treiben der Mönche in der Carthause.
(71.) Beformatiims confirmatio. 1564.
Joachim von gottes gnaden marggrafe zu Brandenburg und cabr-
rarst, Unsem gras zuv^)orn. W]rdige[n] und hochgelarte[n] rhete und
liebe[n] getrewen! Wir haben die reformaüon, so ihr auf unser gnediges
begehren zue Vermehrung und aufnehmen unserer universitet unter euch
selbst angestalt und uns durch eure gesandten zuegeschickt, lesen hören,
Tormercken doraus ewren hierinnen angewandten vleiß und sonderlich,
daß ihr die ding, die zue kegenwertigero fall und abnehmen unserer
universitet nicht die wenigste ursach gewesen, selbst in gebttrlicbe
anderung zu bringen Vorhabens || seit, zue ganz genedigem gefallen.
Begehren auch gnediglich und ernstlich, wollet solche reformation zum
allerförderlichsten ins werck richten und mit allem ernst und vleiß
darüber halten. Wann wir dann, das dasselb also von euch beschiet,
befioden, wollen wir uns in deme, daß zue fortseczung eczlicher artickel
derselben reformation wir befördern sollen und was wir sonsten mehr
EU erhaltung und aufnehmung unser universitet thuen können, uns auch
mit allen gnaden erzeigen.
Nachdem aber bißhero der wenigste mangel doran nicht gewesen,
dasz nun ein gutte zeit her niemandt, dann der wirdige vno hoch-
gelarte, unser pfarrer zue Franckfurth und lieber getrewer (72) doctor
Andres Musculus in theologia gelesen und die notturft wol erfordert,
daß in derselben profeßion vor andern vleißig gelesen werde, so be-
gehren wir genediglich, wollet mit dem wolgelarten unserm lieben ge-
trewen magistro Christophoro Cornero unsertwegen handeln, daß er
sich zue einem Profeßore theologiae bestellen lasse, demselben auch
dorauf die bestallung, davon ihr uns berichten laßen, verordenen und
ihnen aUbaldt zue lesen laßen anfahen. Alß wollen wir weiter zu
ooth einem vornehmen Profeßore theologiae, und wie derselbe möge
undterhalten werden, vordacht sein, damit dieselbe profeßion nach
Doturft bestalt werde. || Dieweil dann auch ferner unserer universitet
daß nicht die wenigste nachrede macht, daß ezliche vornehme Pro-
feßores, welche die grösten besoldungen haben, nicht allein unfleißig,
Boodern auch zum teil gar nicht lesen, so haben wir aus dem artickel
De diligentia docentium vorstanden, was ihr zue abwendung solches
uofleißes statuiret. Wir achten aber darvor, es bedörfife deßwegen
wol einer mehrern Vorsehung.*)
a) V später ausgestrichen.
1) a. R. : p. 84 (Reformation von 1572. Johann Georg droht an der bezeich-
neten Stelle Strafen bis zur Amtsentsetzung fUr säumige Professoren an.)
88
1
Und ist darumb unser befehl, wollet denselben artiokel also er-
kleren, daß die Inspeetores aeademiae, so baldt sie selbst vormereken
oder durch andere berichtet werden, daß ein Profeßor in acht tagen
nicht gelegen,') denselben vor(73)sich fordern, der Ursachen, warumb er
sein lection underlaße, sich bej ihme erkundigen und wo sie befinden,
daß ihnen doran nicht seines leibes echwacheit oder unsere geschefte
verhindert, daß sie ihme ernstlich undersagen, daß er des nehesteo
tages wider zue lesen anfahe.
Wurde er dann dasselbe nicht thuen und der Inspectoren befehl
verachten, so sollen dieselben solches dem Rectori anzeigen und der
Rector unseumlich ein Concilium zusammen fordern und denselben un-
fleißigen Profeßorn seines unfleißes halben im Goncilio öffentlich
straffen und ihme, daß er wider zu lesen anfahe, mit gancsem ernst
uflegen. Würde sich dann einer oder mehr an solche der Inspectoren!
auch des Rectoris und Consilii vermahnung auch nicht keren, den- oder
dieselben sol der Rector unß unseumlich zuschreiben, so wollen wir
derwegen einsehen zu thuen wissen.
Eß soll aber nichts weniger denselben unfleißigen Profeßoribus,
so ofle sie ohn ehrhafft Verhinderung ihres leibes schwacheit oder unserer
gescheffte nicht gelesen haben, wenn es theologi, Juristen oder medici
sein, vor jeder verseumbte lection ein taler, wann es aber artisten sein,
ein halben taler an ihrer besoldung abgezogen und so viel ein jeder
vorseumet, durch die Inspectoren und den Rectorem alle quartall oder
so offt die Professores besoldet wer(74)den, berechnet, der universitet
einnehmern verczeichnus davon zugestaltt und von demselben an eines
jeden besoldung zue anderer der universitet notturft innen behaltten
werden.
Und auf diesen Inhalt wollet obgemelten artickel andern, so seind
wir sonsten mit den andern allen genedigklich zuefrieden.
Alß unsz dann auch leczlichen angelangett, daß der Cartheuser
bej euch junge münche einnehmen, in dem Carthietuß predigen laßen
und meß halten soll, und wir ime das hiebevorn zu mehrmaln verbieten
laßen, so ist an euch unser befehlich, wollet ihme vorig unser verbott
auch wider |{ vornewen und ernstlichen auflegen, daß er vorgemelte
bäpstische grewel in dem Garthauß zue treiben abstehe, damit wir
zue anderem ernsterem einsehen wider ihnen nicht bewogen werden.
Doran thuet ihr unsere zuvorleßige meinung und seindt euch mit
gnaden geneigt. Datum Cöln an der Sprew, dinstags nach Francisci
anno LXIIII.
1) a R.: p. 125a (Bezieht sich auf eine Stelle der Reformation Johann Sigis-
munds von 1611, worin die Verfügung des Gehaltsabzuges für Säumige wieder-
holt ist,
89
Den wirdigeii und hochgelarten uns^rn reihen und liebe« getrewen,
ern rectori, magisiris und doctorib(us) unser universitet zu Franck-
forih an der Oder.
Anliang.
Eidesformeln.
I. Aas den beiden ältesten Statuienbüchern (No. 12 und 13)
luramentum Rectorip.
S. oben S. 32. V. und S. 70. LVI.
luramentum inscribendoruni.
8. oben S. 32. VIII. und 8. 70. LV.
(No. 12 Fol. 13 b. No. 13 fol. 32.) Nach 1510.
luramentum Notarii.
Ego N. iuro, quod acta et secreta atque alia quaeque negoeia
DDiveraitaiis fidel iter scribere volo, prout mihi propositom est per
roagnificum d(ominum) Rectorem et*) Sindicum secretaque Gonsilii nullo
modo manifestare volo, eroque ad manus domino Reotori et 8indico
onirersitatis et ad nutum eqrum ad eos veniam negoeia universitatis')
fideliter expediendo') semoto dolo et fraude, sicut me deus adiuvet
et sancta dei evangelia.
(No. 12 fol. 13b. No. 13 fol. 31.) Nach 1510.
luramentum Syndici.
Ego N. juro Rectori eiusque successoribus totique Concilio obe-
dientiam atque prudentiam et fidelitatem gymnasii et officiorum omnium
ad Syndicum spectantium exequendorum ei quod maiorem semper
reip(ublice) quam private! habiturus sum raiionem semoto dolo et fraude,
sieut me deus iuvet et sancta dei evangelia.
(No. 12. Letzte 8eite.) Anfang 16. Jh.
(luramentum de non vindicando).^) Vgl. 8. 40. LIII.
Ich N. schwere zu got [und den heyligen] das ich die gefengkniß und
anders ßo an mir begangen(und erkandtwardi)^) nicht rechen will, durch mich
selbst oder imandt anderß, geboren oder ungeboren, die mir verwandt oder
Dicht verwandt sein, gegen meinen gnedigsten hern den churfürsten zu
Brandenburg, gegen gemeyner universitet allen iren glidmassen, auch
ejnem ersamen wolmegensten radt und allen iren verwandten weder
mit werten oder mit wercken, denn ich solches mit außschlagung der
feoater und anderm, wie ich bekandt hab, woU verdini hab, alß mir
got helff und alle heyligen.
1) ea non volo ausgestrichen; dafür am Rande Sindicum -^ modo.
^ [expediendo] ^) am Rande
*} Die Bezeichnung nach S. 40. LIII. u. 69. LI V. S) am Rande; erkandt wurdt?
90
(No. 12. Vorletzte Seite.) Anfang 16. Jahrh.
Ein gleicheB,
loh Martinas Hack schwer zu got und allen heiigen, das ich noch
durch mich oder meine verwanten oder durch jemands anders well
rechen gegen der uuiversitet und allen ieren glidmassen auch nicht
gegen ^) dem erßamen radt dißer Stadt Pranckfurt oder iren mitburger
und verwanten noch mit worten noch wercken des gefencknia, so ich aß
verargwonung boßer geselschafft, dobei ich in der collatz und nicht
vemer geweßt, do Heze mit seiner geselschafft vil gewalt mit auß-
schlagung der fenster geübt, bin verdacht worden, als mir got helffund
all heiligen.
(No. 12. Drittletzte Seite.) Zwischen 1510 und 1540.
luramentum purgationis. ^) Vgl. S. 40. LU.
Ich N. schwere zu got [und den hejligen], das ich die geschieht
und that, die mir vorgehalten seyn, selbst nicht gethan, auch nicht
weiß, wher es gethan hat, das ich auch keyn radt noch tadt darzu
geben, noch zuschub gethan, auch nicht gehört hab, wer es gethan,
auch keyn anzeigung weiß oder gehört hab, dardurch solchs zu erfaren
stund t, als mir got helffe und alle seyn heiligen.
(No. 12. Viertletzte Seite. No. 13 fol. 36.) Nach 1540.
luramentum purgationis.
Ich N. N. schwere zu gott und seinem heyligen wortt, das ich
die geschieht und thadt, so mir vorgehalten sein, selbst nicht gethan,
auch nicht weis, wers gethan hat, das ich auch keyn ratt noch Ibadt
darzu gegeben, noch zu- oder beyschub gethan, auch nicht gehört habe,
wer es gethan, auch kein anzaigung waiß oder gehört habe, dadurch
solchs zu erfahren stunde, als mir gott helff und sein heiliges euangelion.
(No. 12. FUnftletzte Seite. No. 13 fol. 37.) Nach 1544.')
luramentum eorum, qui e carcere dimittuntur, ex statutis
vetustioribus folio 12. 13. Vide quoque nova statuta capite De non
vindicando folio 22.
«
Ego N. iuro quod nee actione nee ultione, verbo aut facto nee per
me ipsum aut alium, nee directe nee indirecte aut quovis alio modo
me vindicare volo de poena delicti, de quo incarceratus fui per univer-
sitatem, sub poena periurii et centum florenorum, quorum medietas cedat
illi, quem sie lesero vel offendero, alia medietas cedat universitali,
sicut me deus adiuvet et sancta dei evangelia.
a) [gegen] an
^) Die Ueberschrift nicht in der Handschrift
c) S. oben S. 21. A. 1.
91
(No. 13 fol. 15. No. 13 foh 35.) Um 1548.
luramenium famull.
Ich N. lobe vnd schwere den erwirdigeo hochgelerten und acht-
baren herra rectori, magistris und doctoribus dieser universitet Frangkfort
getrew und gehorsam zu sein und zu jeder zeit, so mir waß von wegen
')gemeUer universitet beuolhen, vleis zu haben und dasselbige noch
meynem') höchsten und besten vermögen außzurichten. Wo ich auch
ye zu Zeiten yhn gescheften, handlungen oder radtschlegen derselbigen
etwas boren oder durch ander wege erfaren und mercken wurde, daran
gelegen und das gemeynen der universitet glidmassen und andern leuten
sieht anzuzeigen oder zu eröffnen sein wolte, daß will ich bey mir in
geheim bergen und vorschwigen halten helffen. Ich will auch sonst
alles thuen und lassen, waß eynem getrewen diener gegen seyner
herschaft rechts halb geburen und zustehen will, getreulich und un-
geverlich, alß royr gott helfif vnd seyn heyliges wort.
(No. 12 fol. 16. No. 13 fol. 33.) *)Anno 1548.
Deß Vogts ayde.
Alß mich dan hievom die erwirdige und hochgdarten herr
rector und andere der löblichen universitet legenten und doctoren
zu irem vogt zu Jacobsdorff und heidenreyter Inhalts meyner be-
stallung mir derhalben zugestalt auff- und angenommen und ich aber
ioeo solch diensts und ampts halben noch zur zeit kein pflicht gethan,
oder wie sichs geburt voreydet worden, demnoch lob und schwer ich
vorgenanten dem herrn rector sampt andern der universitet verordneten
legenten und doctorn in allen yhren Sachen getrew, wilfarig und ||
gehorsam zu sein, mich auch jeder zeit ires gebots und bevhelchs
and keynes andern, wie und von wem auch derselb hinder irem
willen und bewust in eynerley weyse gescheen mohte, zu vorhalten,
ir bests zu wissen, und allen iren schaden, nochteyl und unglimpif,
yhn waß wege der imer geursacht werden mochte, noch meynem
höchsten vermögen] abzuwenden und zu widerkeren, auch der beiden,
doraofif ich dan in Sonderheit bestalt, selbst zu ieder zeit treulich zu
warten oder dieselbtige auff vhall, da ich meyner gescheft halben
daran vorhindert, keynen andern, dann dem so ihnen leidlich und
(17)vormalß angezeigt worden zu bevheln. Zu dem will ich mich yhn Son-
derheit des holtzverkauffens und anders, davon der herschaft gelt ge-
fallen und einkommen muchte, gentzlich enthalten und mich deß, so
in andere empter vnd bevelch gebort, keynes weges underziehen oder
aooemen, auch nichts newes an iren vorbewust auffbringen, oder waß
^) No. 13: mehr gemelter. ^) besten und höchsten. s) Anno
1548 fehlt.
92
Doeh alter igewooheit hergebrocht, abkommen laasen,. soiider mich in
dem und dergleichen, alß ejnem- getrewen Diener wol anstet, erbar-
liehen, auffrichtig und unverweyslich alzeit halten, alß mirgott helff
und sein heiliges wort. ||
')Den Torgestelten aydt hat Brosi Schults den hern heut donnerstag
nach trium regum anno etc. 48^) geleistet, doch nicht anders, den das
er desselbigen widerumb uf zukünftig ostern will loß und erleddigt
sein, nach dem er lenger nit am dienst eu bleyben verdacht.
Aus No. 13. (Nach 1544.)>)
Fol. 38. luramentum des Hoffmeisters zue Jacobsdorff.
Demnach die ehtwirdige, ehrnveste, hoch- und wolgelarte herreo,
rector und profeßoren der löblichen nniversitet zue Franckfurth an
der Oder mich N. N. zue ihrem Hofmeister des vörwercks im schulzen-
gericht zue Jacobsdorfif inhalts meiner bestaliunge, so mir derhalben
zuegestaldt, auf- und angenommen und ich aber ihnen sorches dienste«
und ampts halben noch zur zeit keine pflicht gethan oder voreydet
worden, der wegen gelobe und schwere ich vorgenandten hern rectori
und profeßoren in allen ihren {| Sachen getrew, willfährig und gehorsam
zue sein, mich auch ihres befehlichs und keines andern wie und von
wehme auch derselbige hinder ihrem willen und bewust in einerlei
weise geschehen möchte, zu vorhalten, ihr bestes zu wißen und allen
ihren schaden, nachteil und unglimpf, in was wege der immer geursaclit
werden möchte, nach meinem höchsten vermögen abzuewenden vnd
zu wiederkehren, in Sonderheit aber mit wartunge des acker- vnd feldt-
bawes, dazue ich in Sonderheit bestalt, deßgleichen der bienstöcke,
baumgfirte und viehes, auch mit Verwahrung des fewerwercks mit
bestem (39) vleiß und treweii darob zue sein, darmit den herren der
nniversitet kein schade doran zugefügt werde.
Zue dehme will ich auch in erlegung und uberschickung der
jerlichen pechte, schweine, rindtviehes, hüner und eyer ohne alle seumnus
und sonsten in allen stücken laut meiner bestallung mich vorhalten und
wan die sechs jar meiner bestallung verfloßen, alßdann will ich den
herreo der nniversitet das schulczengerichte sambt allen zugehöreuden
undt mir eingethanen stücken mit geschehener und volbrachter Winter-
saat und ablegung des versprochenen und zugesagten roggens, gersten
und hawern |{ ohne einigen behelf, außflucht und Widerrede abtreten,
einreumen und zuestellen. Alß mir gott helfif und sein heiliges wort.
1) Der Passus fehlt in No. 13. «) 1548. 12. Januar.
S) Die Eidesformeln aus dem zweiten Statutenbach sind aller Wahrschein-
lichkeit nach erst nach 1544 in Gebrauch gekommen, da sie sonst wohl scheu im
ersten Statutenbuch aufgezeichnet sein müssten. Das luramentum subditomm und
der Freischlächtereid lauten auf Johann Georg, sind also erst nach 1571 in Gebrauch
gekommen.
93
(40) laramentom sabditorum.
Ich N..M. schwere sue gott dem allmechtigeo, daß ich dem durch-
lauchtigaten «hochgeboroen fürsten und herren, hern Johannes Georgen,
marggrafen zile Brandenburg, des heiligen römischen reichs ercz-
cämmerern und cuhrfürsten, meinem genedigsten herren, ihrer ouhrf. gn.
Dachkommenden, den ehrwirdigen, ehrenvesten, hoch- und wolgelarten
herren rectori, magistris und doctoribus der löblichen universitet zue
Franckfurth an der Oder und ihren befehlhabern, meinen lieben erb-
herren, wil getrew, gehorsam, holdt und geweriig sein, ihren schaden
Dach meinem höchsten || vermögen helfen abwenden, wissendtlich keinen
zaeHigen und wil das nicht nnterloßen weder umb liebe, freundtschaft,
gift oder gaben, sondern mich jeder zeit alß ein gehorsamer undterthan
getre>ylichen erzeigen. Alß mir gott helfe und sein heiliges euangelion.
(41) Balthasar Grapens eidt.
Demnach ich Balthasar Grape etlicher irrung und zenkischer sachen
halben meines Tioariats. zum theil ein Zeitlang entseczt gewesen und
aber aus gunsten der herren magnifici rectoris und anderer herren der
löblichen universitet zue Franckfurt an der Oder, meiner gebietenden
herren, daezue genczlich, doch auf ein jar zur proba widergeseczt, dev-
wegen schwere und globe ich Yorgenandtem hern Rectori und Profeßorn
getrew and gehorsam zue sein, ihr bestes zu wissen und allen ihren
schaden, nachteil und unglimpf, in was wege der immer geursacht
werden möchte, nach meinem' vormügen zu widerkehren, in Sonderheit
aber mich {| zue bemühen, alle und jeder vicarien einkommen in gemeinen
uod besondern ;zu erkündigen und zu erfahren und nichts dem herren
Rectori und Senatui academiae oder ihren abgesandten zu vorschwejgen,
was ich ieczo weis oder künftig erfahre, so zum einkommen der
dechanei und Stifts S, Nicolai zue Stendal gehörigk, auch so viel mir
möglichen ein register der vicarien einkommen in gemein und in
Sonderheit zu machen. Alß mir gott helf und sein heiliges wort..
(42) luramentum Hansen Kessels, pusch- und heidenleuffers
zue Wrieczig und Lindau.
Ich Hans Kesjsell lobe und schwere, nachdem mir meine herren der
löblichen universitet meine . besoldung mit vier fl. vorbeßert, daß ich
dagegen auf. die gemeine freihe beide, das Herreuheidichen, auch auf
die erlene pusche bei Lindo hin furo trewlich und vleißig sehen, die-
selben wöchentlich eczlich mal belaufen, undt .domit niemaudts der-
selbigen .mißbrauche, zu ßchawen und so viel an mir, verhüten wolle,
auch denen von Losso so wenig als denea von Wrieczig und Lindo zu-
^alaß^n, daß . sie der gemeinea freyen beide sich ferner als zue ihrer
Doturft gebrauchen. Ich gelo||be auch, keinem menschen zuzugeben,
etwas aus der gemeinen freien beide zu verkaufen, so wol auch zu
94
Yorsohaffeo, daß meiner herreo ecker zue rechter zeit mflgeo gepflüget,
besehet und treulich bestellet undt alles, was «ue meiner herren besten
und fromen gereichet, gefordert, derselben schaden aber verhüttet und
abgewendet werde. So war als mir gott helff und sein heiliges
evangelium.
(43) Der Fischereidt.
aliam formulam vide in/ra foL 48,
Ich N. N. gelobe vnd schwere, daß ich dem hern rectori, ma-
gistris und doctoribus der löblichen universitet zue Franckfurth an der
Oder und ihren befehlichhabern in vorwaltung ihrer fischereien zue
Wrieczig und Doberin und sonsten vieißig vnd trewiichen vorstehen
will, ihnen jeder zeit getrew, gehorsam, und wie einem aufrichtigen
diener zuestehet, gewertig zue sein, ihren schaden nach meinem besten
vermögen vorkommen, selbst keinen zufügen; und in Sonderheit wil ich
die herrenfische als hechte, karpen und bleige oder was sonsten an-
Schliches, so zue jeder zeit gefangen, klein vnd groß irem Quaestori
überantworten, keine ohne deßelbigen verordnungk || auf öffentlichem
fischmarckt verkauffen weder zue Loßo, alhie oder jemandts anders
heimlichen zuekommen laßen, in außteilung derselben gleichheit halten
und einem sowol als dem andern, was die reige und Ordnung giebet,
zueschicken wil und das geldt, so von den fischen und andern großen
Stücken alß rappen, tzander und ander gemeine stücken, so über 12 /^
wirdig, will ich alles vor vol ungezalt in die verschloßene bflxen ein-
stechen, dauon den geringsten heller nicht unterschleifen noch des jemandes
zue thuen gestatten, alß mir got helf und sein heiliges evangelium.
(44) luramentum derer, so des gefengnusses entlediget
werden.
Ich N. N. zue N. schwere, demnach mich meine herren der löb-
lichen universitet aus genügsamen Ursachen wegen meiner vorbrechung
in gefengliche hafft nehmen laßen und auf geschehene vorbiett derselben
aus geneigtem guetten willen entlediget, ich solche genugsamb vorwirckte
straff und gefengnus an wolgemelter universitet so wol auch einem
erbaren rath alhier, alle ihre gliedmaßen und eingeleibte personen auch
derselben diener, unterthanen, dörfer, gerichte vnd gerichtszwang, wo
und an welchem ort sie die haben, weder durch mich noch jemands
anderes, geborn oder ungeborn mit werten, wercken, heimlich oder
öffentlich, viel weniger |{ aber ohne recht keines weges eifern, rechnen
noch jemandts anders meinetwegen solches zu thun und zu vorbringen
bestellen oder vorhengen wil, bey vorlust meines leibes und lebeos,
auch alier meiner habe und guter, so ich in dieser weit habe, alles
ganz getrewlich und ungefehrlich, so war mir gott helff und sein
wares wort.
95
(45) Frei sohl echter ei d.
Ich N. N. schwere zue gott dem allmechtigen, daß ich dem
durchlauchtigsten hochgebornen fUrstcD und herren, hern Johanni Oeorgio,
marggrafeo zae Brandenbarg, des heiligen römischen reichs ercz-
cämerern und cuhrfürsten, meinem genedigsten herren, ihrer cuhrfürst-
lichen gn. nachkommenden, den wirdigen, ehrenvesten, hoch- und
wolgelarten herren rectori, magistris und doctoribus der loblichen
uoiversitet zue Franckfurt an der Oder, meiner lieben obrigkeit wil
getrew, gehorsam, holdt und gewertig sein, ihren schaden noch meinem
höchsten vermögen helfen abwenden, wißentlich keinen zuefügen, kein
uDgesundt, unrein || oder tadelhaftig vieh^ l^aufen, schlachten und auf-
wegen, jederman volkommen recht gewicht geben und mich sonsten
allenthalben der gerechtigkeit und aufrichtigkeit befleissigen vnd der-
maßen, wie einem ehrliebenden christlichen bieder man zuestehet,
eneigen und vorhaldten, so war mir got helff und sein heiliges
evaDgelium.
(46) luramentum Quaestoris.
Ich N. N. zuesage, gelobe und schwere, demnach mich der magni-
Heus dominus rector, magistri und doctores der loblichen universitet
zue Franckfurt an der Oder ftirn Quaestorem alhier bestaldt und an-
geocmmen, daß ich durch gottes genad und des heiligen geistes bei-
standt ihnen trew, holdt und gehorsamb sein, der universitet hendel
and Sachen nebenst dehme, so mir vertrawet wirdt, heimlich und stille
halten, die hauptbriefe, register, schuldtvorschreibungen undt was mir
soDsten untergeben wirdt, in vleissiger trewer Verwahrung halten, die
gefelle, Zinsen, pechte, zehend^n und alle andere gemeiner universitet,
auch der praepositur || und communitet einkommen mit höchstem und
bestem vleiße zue rechter zeitt einmahnen, mit den gelden, so ich zue
meinen banden bekomme, redlich und ungeferlich umbgehen, alle wege
ond in allen dingen mehr gemeiner universitet und meiner lieben herren,
dann meinen eigenen nucz und vorteil suchen, endtlich auch alles und
jedes, so meine bestallunge und derselben angehalTte artickel besagen
Qod innehaldten, nach meinem besten vermügen und verstände ins
werck richten und bestellen wil, so war mir gott helffe und sein
heiliges evangelium.
(47) luramentum Scabinorum.
Ich N. N. schwere, nachdem ich von meinen herren der löblichen
Qniversitet zue Franckfurth an der Oder zum schöppenstui erwehlet und
hestetiget bin, daß ich neben dem schulczen und schöppen alle
irrnngen, so vor uns komen, nach meinem höchsten verstände wil helffen
der billigkeit nach richten, dem armen als dem reichen gleich und recht
sprechen. Wil das nicht underlaßen weder umb liebe, neidt, haß,
S6
freuDdtschafft noch feindtschafift noch einigerlei ander Ursachen willen,
dodurch die gerechtigkeyt untergedruckt werden möchte, alß mir goU
helffe und sein heiliges wort.
^) luramentum civium academiae.
Ich N. N. schwere sue gott, daß ich dem hern magnifico rectori
und andern professoribus, als meiner rechten obrigkeyt gebUr4ichen und
schuldigen gehorsam und ehrerbietung leisten und erzeigen und wider
diese universitet, ihren standt und wirden böslicher und lesterlicher
weise nichts thuen noch handeln will, sondern mich viel mehr, ich sej
alhie oder anderswo, befleißigen, auf daß der gesecse und dieser
ganczen universitet ansehen, gewalt und wirdigkeyt erhalten und ge-
mehret werde. Und ob mir von jemandts möchte unrecht geschehen,
wil ich mich weder selbst noch durch andere rechen, besondern alle
zeit, so viel! || immer müglich, des herren Rectoris httlff imploriren und
begehren und ihm die räche heimstellen und befehlen. Im fall ich aber
selbst — welches gott der allmechtige mitt gnaden verhütten wolle —
mißhandeln würde, will ich mich deqi gefengknuß, der relegation und
anderen straffen^ so mir vormUge der gesecze oder auch sonst mügeu
zuerkandt werden, mit gehorsamb und ohne alles wiedersprechen undt
verwiederung untergeben. Und ich bleib alhie oder begebe mich von
hinnen, wil ich je und alle wege, zue was standt vnd wirden ich auch
künftig kommen müge, der wolthaten dieser universitet eingedenck und
derselben mit allen gunsten') zugethan und gewogen sein, alß mir goU
helff und sein heiliges evaugelium.
(48) Fischereydt in anderer form, so den 16. Februarii anno
1604 bey annehmung Hausen Kupfers gebraucht worden.
Ich N« N. schwere undt gelobe, das ich meinem ßscherampt, daraue
ich von den herrn dero universitet zue Franokfurt an der Oder bestaldt
bin, wil getreu und gewarsam sein, ihrem schaden nach meinem, besten
vermögen vorkhommen, selbst kheinen zuefuegen. In Sonderheit wil ich
des ßschens vleißig abwartten und die herrnßsche, als nehmblich so
über einen silbergroschen werth und zue jeder zeit gefangen, klein und
groß, ihrem Einnehmer uberautwortten, von denselben wie auch von den
seifischen nichts entwenden, vorgeben, vorschencken oder andern solches
vorstatten, |{ auch in außtheilung der herrnßsche gleichheit haltten undt
einem so wol als dem andern, was die reige undt Ordnung giebet,
zueschicken, kheine fische vor mich verkheuffen undt mich an d^n ge-
buerenden speisefischen, so von den seifischen zue iiehmen, benagen
loßen, in bewahrunge der fische treu und vleißigk sein, das geldt, so
von seifischen gelöset wirdt, alles vor volle, baldt in die verschloßcne
1) Das Blatt hat man bei der Numcrirung anscheinend überschlagen.
2) dienstlichem willen für gunslen am Rande.
97
bachse einstecken, dabeneben die garne, wie sichs gebühret und nicht
zue enge haltten, wil auch, da jemandt von meinen mitverofdtneten etwan
uoderschleif mit den herrn- und seifischen oder fischgeldern begehen
wurde, den herrn oder ihrem befelchhabem anmelden und solches nicht
unterlaßen weder umb freund tschafft, feindtschafft^ geschencke oder anderer
Ursachen willen. So wahr mihr gott helffe durch seinen söhn Jehsum
Christum.
(49) Der Außrichtereydt. Nach 1604.
Ich Lucas Rutenstnich schwere zu gott, das ich der löblichen
aniversitet zu Franfurdt (!) an der Oder treuw, gehorsam und gewertig
sein, ihre bestes und nutz fordern und wissendtlich keinen schaden zu-
fügen will, auch, waß ihnen zum nachtheill gereichen köndte, nicht
vorschweigen will. Sonderlich aber will ich in executionsachen, fuhr-
bestellung, bodtenloffen, hier- und weineinlagen und dergleichen mich
getreuw, vorschwigen und fleißig erzeigen, so war alß mhir gott helfe
dorch Christum.
II. Aus dem dritten Statutenbuch (No. 14).*)
luramentum academiae Francofurtanae.
Ego N. N. sancte promitto^) magnifico domino Rectori me ipsi et
Senatui eins obedientiam et reverentiam, quae legitimo magistratui
debentur, sedulo et semper praestiturum nee facturum aliquid contra
academiae huius dignitatem et statum improbe ac scelerate, sed hoc
potius, sive hie versor,^ sive hinc discessero, operam daturum, ut legum
et totius academiae auctoritas salva sit et augeatur, nee velle me
illatam iniuriam aut per me ipsum aut per alios quoquo modo vindioare,
sed semper, quantum fieri potest, Rectoris officium implorare et vin-
dictam ei commendare, velle me etiam, si quod insigne flagitium — quod
deus prohibeat -- commisero, poenam carceris vel relegationis vel aliam
quamcnnque ex statutis vel alioqui irrogatam absque contumacia et
recusatione subire; quodsi etiam vel hie mansero vel hinc discessero,
semper tarnen me beneficiorum ^ academiae memorem et fautorem eius.
*) Vgl. Einleitung S. 29. A. 1. Hinter dem Titelblatt luramenta stehen die Formeln
bei der jetzigen Zurichtung des Bandes in folgender Reihenfolge: lusiurandum Pro-
fessoris. Promissio obsequii. luramentum Academiae Francofurtanae. Bürger-
Eyd. Doch sind zuerst nur die beiden letzteren im Bande vorbanden gewesen.
Sie sind jeder auf ein Blatt eines starken Pergamentbogens gedruckt, der ursprüng-
lich wohl für sich allein im Gebrauch war, da die Ränder zum Schutze mit
Streifen bunten Papieres beklebt sind. In dem Bande haben sie die Folionummern
1 und 3 bekommen.
Auf dem luramentum ist oberhalb iuro ein kleiner Streifen geklebt, auf dem
in Druckbuchstaben ^)promitto steht, s) Sic me deus adiuvet ist überklebt. Beide
Aenderongen zeigt das Papierblatt mit einem Jüngern luramentum academiae, das
nut dem Titelblatt luramenta zusammengeklebt und dann eingeheftet ist. Ueber
8
98
ad queincuuqua djgDitafcis gradum perveoero, futurum esse. Sio me
deus adluvet.*)
(2) Bürger-Eyd
Bey der löblichen Ghur-BraDdeoburgischen Universität Frankfort
an der Oder.
Ich N. N. schwere zu Gott, dass ich dem Herrn Magnifico Rectori
und anderen Herren Professoribus als meiner rechten Obrigkeit schuldigen
Gehorsap leisten und wider dise Universität, ihren Stand and Würden
nicl^ts bösliches vornehmen wil, sondern mich stets, an welchem Ort ich
sey, befleissigen der Universität Vortheil zu befordern und ihren Schaden
^u verhüten. Im Fall ich auch von jemand beleidiget wflrde, wil ich
ipioh selbst nicht rächen, sondern so viel möglich des Herrn Rectoris
Schutz und Hülffe suchen ^ wil mich auch denen Straffen, so mir vermöge
dpr Gesetze zuerkannt werden, gehorsamst unterwerffen. So wahr mir
Gott helffe durch seinen Sohn Jesum Christum.
Ittsiurandum Professoris.
Ego iuro me serenissio^o et potentissimo regi Prqssiae et succes-
soribus eins fidelem fi^turum, comofoda regiae maiestatis eiusque domus
pro viribus promoturum, (jamna vero, in qifantum mihi possibile, aver*
sqrum, iurisdictionem^) Rectoris et Senatus academici agnitnram, quae ad
^cf^demiae fiuius incremer|tum et stcdipsae iuventutis emolumentum per*
tinent, fideliter observaturum et partes functionis professoriae, publice
privatimque docendo et disputando pro conscienti^ me^ et vjribus a deo
cpncessis, diligeqter expleturum, opeiramque iippensurum, ut ubique
gloria dei, salus ecclesiae et rei publicae augeatur, studiosa iuventu» a
yitiis avocetor et ad iptegritatepi vitae morumque honestatem dedqcatur.
Qppdsi etiam hinc coqsensu serenissimi ac poteatissiipi regis discessero,
oihiloipinus beneficiorum a supradict^ maiestate et hac academia accep-
torum me memorem futurum nep quidqpam quociiipque tempore cpntra
faaac inaies|;^(em regiam eiusque domum et emoluffieqtum huius academiae
admissurum, ad quemcunque statum postea promotus fuero. Ita me
dpus adiuypt; per Ghris^um.^)
dieses Blatt ist wieder eiq Blatt geklebt mit der Ueberschrift Promissio o^sequiL
Der \f^ortlaut ist sonst derselbe wie der des jQngern iuramentum; nur bat er
9)yerser für versor. Das Blatt mit dem lusiurandum Professoris stammt aus der
2eit nach 1701. Es ist nachträglich an das Titelblatt angeklebt.
a) Darüber ein Streifen Papier geklebt, auf dem geschrieben steht: authoritatem
b) Für [per Christum] geschrieben: et 8acro8anctum eku Evangelimn,
99
Beilagre.
Die Herknnf^ der ersten Frankfurter Universitätslehrer.^)
I. Aus Leipzig.
In Leipzig
An
ande-
In Frankfurt
1 T~
Art
All
ande-
ren
Art.
Imm.
Uni-
vers.
Imro.
Bacc.
Mag.
ren
Fak.
Bacc. Mag.
1
»« t - •
•
Tueol.
Lic.
.
l Konrad Koch aus Wimpfen . . .
1479b
1481a
1485b
1502
D.
1503
Rek-
tor
1506
1 Johannes Blank enfeld aus ßerlin
1504a
1506
1
Ordi-
utr. iur. D. Bonon.
nari-
t
1
^^
US
1506
1
1 1 R«fe-
•
tor
■
1507
'■i Eberhard Guttenberger aus
Oh
C
Schwäbisch Hall
1482b
1485b
1488
1506
1
i Georg Koberer aus Sommer-
s-1
CA 1
hansen
1497a
1498b
1502b
1506
o
5. Gregor Günther aus Fran)cfurt.
1480a
1481a
1483b
1506
.
o ,
a 1
6. Petrus Meyer aus Thuru
1506
g.
(Maff.)
) ^
(Dhom de Ebermanstadt) . . .
1494a
theol.
B.
1497b
G
p
(Petrus Cerdonis de Dbum).
Cur-
sor
1504
<
1
< Johannes Negelein aus Guntzen-
hansen
1491a
1499b
1499b
1506
%
^. Blasius Funck aus Frankfurt . .
1487b
1496b
1506
^. JohaonesWeymann ausFrankfurt
1498a
1499b
1503b
1506
r*
10. Mathaeus Zimmermann aus
Frankfurt
1497a
1498b
1504b
1
1506
i
J) Für die obige Tabelle hat mir Herr Professor Bauch seine aus den veröffentlichten
Matrikebi zusammengestellte MateriaUensammlung in gütigster Weise zur Verfügung gestellt.
Eimehie der auf Frankfurt bezügüchen Notizen entstammen den Frankfurter Originalakten.
Nicht festzustellen war die Herkunft folgender der ersten Frankfurfer UniversiUtslehrer:
M. Johannes Homung aus Bemheim
M. Nicolaus Bartel aus Rochlitz
D. Mathaeus Molner aus Frankfurt
M. Mathaeus Sporn aus Frankfurt
M. Michael aus Trachenburg
1506 ins Cons. univ. gewfthlt.
I 1506 ins Cons. fac. art. gewählt.
100
In Leipzig
Imm.
Art.
Bacc.
Mag.
In
ande-
ren
Fak.
An
ande-
ren
üni-
vers.
11. Johannes Eberhart aus Luckow
12. Jobannes Tylingk aus Goslar..
1 3. Ambrosius Lacher aus Merseburg
14. Paul Bredekow aus Ruppin
Bacc. Colon
15. Friedrich Poppe aus Salza
16. Balthasar Kittel aus Pirna
als Bacc. Colon
17. Jacob Ebel aus Berlin
18. Johannes Pistoris aus Buchen .
19. Michael Risch aus Pirna
20. Johannes Lindholz aus Manche-
berg
21. Andreas Neidel aus Forchheim
22. Albert Radmann aus Frankfurt
23. Laurentius Schreck aus Landen
24. Georg Danrode aus Weissenfeis
25. Nicolaus Brunner aus Münche-
berg
26. Wolfgang Winkelmann aus Eger
27. Blasius Hentzel aus Mittweida.
28. Balthasar Zwedorf aus Lüneburg
Mag. Paris.
29 Wolfgang Redorfer aus Herzog-
aurach
30. Simon Martini aus Müncheberg
31. Konrad Otto aus Buchen
32. Johannes Genkelingen aus Ell-
wangen
33. Petrus Elbla aus Constanz
1493a
1494a
148Sa
1497a
1490b
1493a
1496a
1489a
1481a
(1483D)
1487a
1492b
1484a
1491a
1488a
1492b
1497b
1491a
1505b
1495a
1496b 1498a
1490
1492a
1494b
1499b
1486a
1498
1495b
1485a
1489b
1495a
1500a
1498a
1497b
1500b
1487b
1488a
U98a
1500b
1497b
1491b
1499a
1503b
1505a
1493b
1503b
1504b
1505b
1497b 1500b
s.
Wit-
ten-
berg
s.
Witt.
In Frankfurt
Imm.
Art.
Bacc! Mag.
1506
(Dr.)
1506
1506
1506
(laiO
1506
1506
1506
das.)
1506
1506
1506
1506
1506
(Dr.)
1506
(utr. i.
Bacc.)
1506
1506
1506
1506
1506
1506
1506
1506
1506
1506
ti
iu.i.D
1506a
1506a
1506a
1506a
1506b
Ins
Con-
sil. f.
art:
1507b
(i.p.I).
1507b
1507b
101
In Leipzlsr
An
ande-
In Frankfart
1
In
ande-
Art
ren
Art.
Imm.
Uni-
Imm.
Bacc.
"*e- Fak.
vers.
Bacc. Mag.
U, Gregorius Kopp aus Kalbe
1500a
■
1
s.
1506
1506a
1507b
Witt
Dem:
1509b
So. Bernhard Pflugritter aus Forch-
s.
C.f.a.
heim
1501a
Witt.
1506
1506a
1508a
3^. Fraoz Krause aus Frankfurt . . .
1499b
1506
1507b
Dekai
1
i
1
(Bacc.)
1512a
37. Andreas Heintze aus Berlin . . .
I50lb
1506
(Bacc.)
1507b
De-
term.
1508b
m. D.
?»^. Gregor Jan aus Frankfurt ....
U97a
1498b
1506
1507b
Tent
1509a
Eiam.
1510b
yi Johannes Drettin aus Frankfurt
1501a
1502b
1506
1507b
Tent
1509b
i*) Mcolaus Amsteig aus Freiberg
1498a
1499b
1507b
i. p.D.
i/. Christian Schyrach aus Frankfurt
1503b 1505a
1
1506
1508b
m. D.
1
1
1519
II. Aus Wittenberg.
l .Ambrosius Lacher aus Merseburg
Bacc. s. Leipzig. 13
- Itichael Risch aus Pirna
Bacc. s. Leipzig. 19
, ^' Gregorius Kopp aus Kalbe
j s. Leipzig. 34
^ Bernhard Pflugritter aus Forch-
heim
s. Leipzig. 35
^ LeTinus Emden aus Magdeburg
^ -Johannes Wendland aus Prenzlau
■
I
In Wittenberg
1502bj
1504a
1505a
1502
1504a
1502b
1503b
1
1503b
1505a
lo03b
1506
1506
1506
1506
1506
1506
Cons.
univ. I
1506 !
Cons.
f. Art.
1506
1506a 1507b
1506a 1508a
1508b
i.u.D.
' i. u.
Schol.
1506
102
III. Aus Köln (Rostock).
In Köln
An
ande-
ren
Uni-
vers.
In Frankfürt
1mm.
Art.
In
ande-
ren
Fak.
Imm.
Art.
1
(
Bacc; Mag.
1
Bacc.
Mag.
1. Balthasar Kittel aus Pirna
zwi-
schen
1493a
und
s.
Leip-
«g
16
1496a
14
2. Paul Bredekow aus Ruppin . . .
vor
1497a
s.
Leip-
1
1
(3. Heinrich von Aschen aus Schwe.
*
zig
1
1
den
vor
1505b
1506
1506b ^
•
1505b
in
Ro-
/
stock
1
1
1
imm.
1
1
1
Druck ton Orass, Barth A Comp. (W. Friedlich) in Breslau.
Die Fakultätsstataten
und
Ergänzungen zu den allgemeinen Statuten
der
Universität Fraiil[fart a. 0.
Herausgegeben
von
Paul Beh«
Breslau.
Verlag von M. & H. Marcus.
1900.
Vorwort
Die beiden ersten Hefte der Acten und Urkunden waren Sonder-
drucke aus den „Jahresberichten der Schlesischen Gesellschaft far vater-
ländische Cultur" für 1896 und 1897, dies dritte Heft erscheint selbst-
ständig. Der grösste Teil des Inhalts erscheint hier zum ersten Male
gedruckt, nur die Statuten der philosophischen Fakultät nebst Ein-
leitung sind bereits im Jahresberichte des Kgl. Gymnasiums zu Gross-
Strehlitz fOr 1899 abgedruckt, aber auch hieran ist im vorliegenden
Hefte manches gebessert worden.
Es bleibt mir noch übrig, denjenigen Archiven und Behörden, welche
durch Übersendung ihrer Originale mir die Herausgabe dieses Heftes
ermöglicht haben, sowie dem Secretär der Breslauer Universität, Herrn
Bichter, für ihre gütige Unterstützung zu danken.
Gross-Strehlitz.
Dr. Panl Reh.
Inhaltsverzeichniss.
L Die Fakultätsstataten.
Einleitung 1
1. Die Statuten der philosophischen Fakult&t (Zwischen 1640 u. 1648) . . 16
la. Die Statuten des grossen Kollegs (Zwischen 1506 und 1534) .... 31
2. Die Statuten der medizinischen Fakultät (Zwischen 1524 und 1550). . 39
Anhang. Aus den Dekanatsbüchem.
De iocalibus conventio inter theologos et medicos (1577. 15. Juni) . 42
Der dritte Professor der Medizin (1586. 5. Sept., 1588. 14. Okt.) . . 42
Statutum facultatis de candidatis medicinae (1677. 5/15. April) . . 45
Juramentum doctoribus medicinae (Um 1677) .45
Erlass des Kf. Friedrich Wilhelm über Ermässigung der Promotions-
kosten in der juristischen und medizinischen Fakultät (1633.
14. Juli) 46
Die medizinische Promotion im 18. Jahrhundert 47
3. Die SUtuten der juristischen Facultät (1606) 49
Anhang. Zugehörige Eintragungen im Statutenbuch.
Vertrag der Juristen mit den Theologen über Geschenke bei der
Promotion (1623. 1. Okt.) 65
Conventio doctorum de Gonsüio concemens dcclarationem paragraphi 5.
Si quis in privatis negotiis (1652. 23. Juni) 65
De iurium studiosis privatim docere cupientibus (1654) 67
Eidesformehi 67
Aufzeichnungen über Promotionskosten (Nach 1701, zw. 1722 u. 50, 1766) 67
4. Die Statuten der theologischen Fakultät (1599) 69
n. Ergänzungen zu den allgemeinen Statuten.
1. Die Reformationen von 1572 und 1611.
Einleitung 81
Die Reformation von 1572 83
Die Reformation von 1611 88
2. Nachträge zu den allgemeinen Statuten.
Gesuche der Universität wegen Bestätigung der revidierten Statuten
(1606. 7. 27. Sept.) , 98
Neuregelung der Nachfolge im Rektorat (1667. 14. April, 1671. 18. Aug.,
1674. 14. April) 98
Juramentum Syndici academici 100
L Die Fakultätsstatuten.
Einleitung.
Von den Faknltätsstatnten der Prankforter Universität sind uns mit
Ausnahme der medizinischen die ältesten Redaktionen nicht erhalten i).
Anch die ältesten medizinischen Statuten sind erst von dem zweiten Kanzler
der Universität, Georg von Blumenthal, bestätigt. Ihre Erhaltung
rerdanken wir wohl dem Umstände, dass sie im ältesten medizinischen
Dekanatsbuch eingetragen waren. Gerade hier aber ist der Gewinn sehr
gering, die späteren Statuten sind eine einfache Abschrift. Grösser sind
die Veränderungen in den andern Fakultätsstatuten gewesen, vor allem
den theologischen. Gerade von den Statuten dieser 3 anderen Fakultäten
sind nur die späteren Redaktionen erhalten, die anscheinend bis zum Ende
der Universität in Geltung geblieben sind ^): die erhaltenen theologischen
Statuten haben als erste Bestätigung die von 1599, die juristischen sind
bestätigt 1606, die gar nicht bestätigten philosophischen entstammen der
Zeit zwischen 1640 und 1648. Einen geringfügigen Ersatz für die ältesten
philosophischen Statuten bilden die Statuten des philosophischen Kollegs ^).
1. Die Statuten der phllosophlsehen Fakultät.
Die Handschrift.
Die Handschrift (No. 17 a der Frankfurter Registratur auf dem
Sekretariat der Universität Breslau) ist ein Papierband in kl. Quart
(19,3 X 15,5 cm) mit Originaleinband. Der Bezug des Deckels besteht
aus braunem gepresstem Leder; vorderer und liinterer Deckel zeigen
dieselbe Pressung mit einem Ecce homo in der Mitte. Auf der Innen-
seite des Vorderdeckels sind Notizen eingetragen in zwei Handschriften,
*) Die geringfügigen Überbleibsel der jur. u. theol. S. u. S. 50, 61, 76, 77unt.
■) Pilr die phil. bezeugt dies Hausen, Geschichte der Universität und Stadt
Fnnkfoit a. 0. 1800. S. 96.
*) Ober ihr Eingreifen in die Fakultät s. u. ^. 6 u 8.
Acte» oDd UrkoBden, Heft HI. ^
welche auch in Randhemerkungen zu den Statuten erscheinen Mit der
ersten sind Citate aus dem Corpus iuris eingeti*agen. Die entsprechen-
den Titel beziehen sich auf das Erbrecht. Die zweite bringt eine Notiz
über die Gründung der Universität, die nichts Neues enthält, und be-
ruft sich dafür auf ein Buch, das 1()24 erschienen ist.
Von den 45 Blättern sind die ersten 14 mit alten Seitenzahlen
versehen. Die Niederschrift der Statuten beginnt gleich auf dem ersten
Blatte, sodass die Innenseite «des Vorderdeckels Abdrücke von diesem
zeigt. Die Statuten sind bis Nr. 30 mit derselben Handschrift, einer
Kurrentschrift des 17. Jahrhunderts, eingetragen. Es zeigt sich in der
Niederschrift Sorge für Sauberkeit und Übersichtlichkeit. Die Blätter
sind mit einem gebrochenen Rande versehen. Die Artikel sind am
Rande numeriert. Die erste Zeile der Überschrift, die Kapitelüber-
schriften und die ersten Zeilen der Eidesformeln p. 4. il. 25. 27. sind
mit Majuskeln gegeben. Die Formeln sind eingerückt, ebenso auch die
Stelle über die Promotionskosten.
Die folgenden Zusätze, der erste mit Bezugnahme auf ein kurfürst-
liches Reskript vom 21. August 1700, der zweite von 1775, sind zu den
entsprechenden Zeiten eingetragen. Die Namensunterschriften der Pro-
fessoren, welche sich auf die darin enthaltenen Bestimmungen verpflicliten
mussten, sind eigenhändig. Sie gehen bis zum Ende der Frankfurter
Universität. Auf der Rückseite des vorletzten und der ersten Seite des
letzten Blattes sind die Dekane nach Nationen eingetragen. Diese Ein-
tragungen sind lf)46 oder 48 begonnen und mit Unterbrechungen bis 57 fort-
gesetzt.. Vereinzelt ist eine Eintragung von 74a und 76b. (S. Jahresber.
d. K. Gymn. zu Gross-Strehlitz. 1899. S. 19 f.)
Die Statuten zeigen Spuren von verschiedentlichen Durcharbeitungen
nach der Niederschrift. Einige Unterstreichungen heben augenscheinlich in
der Praxis wichtige Punkte her\^or. Sie sind im Abdruck gesperrt gegeben.
Dieselbe Hand, mit der die erwähnten Citate aus dem Corpus iuris
auf dem Vorderdeckel gegeben sind, hat namentlich die Zusätze zu IH,
G und 25 geliefert. Die Handschrift ist der der Statuten nahe verwandt
und stammt nach FT, 6 aus der Zeit nach dem 28. März 1636.
Mit einer sehr kleinen und feinen Handschrift, die höchstens dem
Anfange des 18. Jahrhunderts angehören könnte und mit der auch die
zweiteNotiz auf dem Deckel eingetragen ist, sind die zur Zeit des
Uberarbeit43rs schon veralteten Artikel durch exolevit u. ähnl., besonderi^
wichtige Stellen durch N. b. bezeichnet. Mit derselben Feder sind
zahlreiche Unterstreichungen ausgeführt, die anscheinend grösserer Über-
sichtlichkeit beim Lesen dienen sollten; fast jedes vel — vel ist unter-
strichen. Die neuen Ansätze für die Beteiligung bei den Disputationen
(m, 13) hat der Schreiber als von 1650 an geltend bezeichnet. Er
hat ziemlich lange nach 1()7() geschrieben; denn bei der Übersicht übor
die Dekane steht die Randbemerkung iamdudum exoleverunt, der Dekan
vom Wintersemester 1676 ist aber noch bei seiner Nation, der märkischen,
aufgeführt. Der Bearbeiter gehört augenscheinlich der Zeit an, in
welcher nur noch 5 Professoren sich in die Einkünfte und das Dekanat
teilten, denn die Achtzahl der Mitglieder des Bat es der Fakultät (I, 4)
bezeichnet er als abgekommen. Die Berechtigung der 5 bestand aber
gewohnheitsgemäss schon ab aliquot annis, als nach dem 21. August
1700, dem Datum des herangezogenen kurfürstlichen Reskripts, die Fa-
kultät sie in eine statuteiimässige verwandelte. (Art. 31). Die Be-
merkungen dürften also um 1700 gemacht sein.
Abfassungszeit.
Die Angabe der Bandbemerkung über die Einführung der neuen
Sätze bei den Disputationen hoc aevo a 1650 (III, 13) giebt uns einen
temiinus ante quem für die Abfassung der Statuten. 11, 1 nimmt auf
ein Privileg des verstorbenen Kurfürsten vom Jahre 1635 Bezug. Die
Statuten sind also nach dem Tode Georg Wilhelms und nach dem
Regierungsantritt des grossen Kurfürsten abgefasst, also nach dem 1.
Dezember 1640. Die kriegerischen Bewegungen, deren Aufhören in
III, 14 erhofft wird^), können in der Zeit zwischen 1640 und 1650
kaum andere sein, als die des dreissigjährigen Krieges. Die Statuten
sind also zwischen 1640 und 1648 in der jetzigen Fassung hergestellt.
Spuren älterer Statuten. Der Zusammenhang mit Leipzig.
Von älteren Statuten der philosophischen Fakultät erfahren wir zu-
erst etwas durch eine Bemerkung im artistischen Dekanatsbuch zum
Wintersemester 1512*). Im Sommersemester 1523 werden die Statuten
in einigen Bestimmungen über die Baccalariatsprüfung der damaligen
Zeit angepasst*).
Aus diesen älteren Statuten müssen alle diejenigen Stellen der er-
haltenen Statuten stammen, die an die Statuten der Leipziger philoso-
') Cossantibus bcUicis motibus mos pristiniis renovari potorit.
•) Assnmptns est iuxta disposicioTiem statutornin ad Facultatera artium hoiio-
rabilis frater et Baccalaurens in Liptzig promotus Jacobns Narstcdc. A(kten) u(nd)
ITrkimden der Universität Frankfurt a/0.) Hft. 1. S. 4G.
') Sab cuius Decanatu (Mg. Martinas Girbirgk aus Haynau 1523a; 30. Juni)
<iio Martis post Petri et Pauli ferias unanimi omnium conseusu tum consilio egrv-
irii I). Wimpine decrctum est ipsa cogento tomporis racione, ut inpresens statuta
(que de leccionibus complendis, circulis examinandis, iuramontis hactenus niordicus
a'r>-ata erant) accomodarentur temporibus prosentibus, unde et loco repeticionum
tentamen iterum placuit, quod in profosto seu vigilia visitacionis Mario (1. Juli)
phrnrnn cum Baccalaureandis attentatum est A. u. U. H. 1. S. 72. Vgl. Gr. Streb-
ütxer Grmn.-Progr. 1899, S. 5. 6.
r
phischen Fakultät vom Jahre 1499*) (die vierte Redaktion der Leipzi-
ger philosophischen Statuten) anklingen. Auch die Einteilung in capita
ist in Anlehnung an die Leipziger Statuten vorgenommen, allerdings
sehr dürftig gegenüber der reichen Gliederung hier, wie denn überhaupt
unsere Statuten den Leipziger an Ausdehnung bedeutend nachstehen.
Statt der 16 capita bei den Leipziger Statuten haben die Frankforter
Statuten nur 3. Das erste behandelt wie das erste Leipziger die Wahl
des Dekans, ähnlich nach Fonn und Inhalt. Dem zweiten entspricht
kein besonderes Kapitel in Leipzig. Das dritte bringt im Anschluss
an die Obliegenheiten des Dekans alle übrigen- Bestimmungen nach der
in in, 1 angegebenen Ordnung. Die anklingenden Stellen beziehen
sich auf die Wahl des Dekans (I, 1. 3. 6. 7), Leitung der Fakultätsver-
sammlungen (in, 2. 5.), Erwerbung der Grade (III. 17. 18. 20. 27).
Namentlich sind es wieder wie bei den allgemeinen Statuten Eidesformeln,
welche übernommen sind.
Gehören also einige Bestandteile der Statuten ursprünglich den
Leipziger Statuten an, so ist in anderen Fällen eine Entwickelung
wahrzunehmen derart, dass gewisse Leipziger Bestimmungen anfänglich
auch in Frankfurt beobachtet, später aber durch andere verdrängt wer-
den*). Die Eintragungen im Dekanatsbuch der Frankfurter Artisten-
fakultät ermöglichen uns darin einen bald ergiebigem, bald weniger er-
giebigen Einblick und legen uns die Vennutung nahe, dass die ältesten
Frankfurter Statuten sich näher an die Leipziger angelehnt haben; es
wäre das eine Analogie zu der deutlicheren Erscheinung der Art bei den
allgemeinen Universitätsstatuten.
Spätere Zusätze und weggefallene Bestimmungen.
Die späteren Zusätze zudem ursprünglichen Bestände der uns erhaltenen
Statuten sind zmn Teil schon bei der Aufzeichnung selbst bemerkbar
gemacht; andere sind nach der Niederschrift dazu gekommen.
Die Formel des Magistereides wurde in einer Sitzung am 17. Sep-
tember 1562 festgestellt (III, 22).
Statut. III, 29 ist ein Fakultätsbescliluss vom 18. April 1582.
Der liier festgelegte Gebrauch wird jedoch teilweise schon am 27. April
15GG gehandhabt: Peter Ri van der wird wiederum in die Fakultät auf-
genommen unter der Bedingung, dass er wieder pro loco disputiert. Der
Goldgulden Aufnahmegeld wird ihm jedoch erlassen. Der Kern des
^) F. Zarncke, Die Statutonbüchor der üniversit&t Leipzig. Leipzig 1861.
R. 432 ff.
■) Im Jahresberichte des Kgl. Gymnasiums zu Gross-Strehlitz 1899, wo die
pliilosophischeu Statuteu bereits abgedruckt sind, ist diese Entwickelung behandelt.
Beschlusses von 1 582 berührt die Stellenfrage. Ein Mitglied des Bates
der Fakultät, Jacob Bergeman, der zugleich Dr. med. war, wurde 15G2
an den Hof berufen, 1581 auf Grund eines kurfürstlichen Schreibens
zwar wieder als Professor der Mathematik, jedoch nicht in den Bat
aufgenommen. Das geschah erst am 18. April 1582 bei dem Ausscheiden
des Magisters David Görlitz. B. zahlt damals 1 Gulden und hält eine
Disputation. Bei dieser Gelegenheit ist augenscheinlich der Beschluss
gefasst worden. 1586 wird Magister Hilden Bergemans Nachfolger;
er erhält, wie ausdrücklich hervorgehoben wird, nicht die letzte Stelle,
sondern die vor 5 andern, also die Bergemans. Bergeman war also vor
1586 wieder an seinen früheren Platz gerückt. Die Milderung, welche
der Artikel HI, 29 am Ende erwähnt, ist augenscheinlich schon vor
ir)8(i eingetreten^).
Der Beschluss vom 22. September 1582 (IE, 25), bestätigt vom Senat
der Universität am 25. September*), bezweckte wohl in erster Linie die
Vermehrung der Disputationen, auf welche man damals auch sonst
ausging. Gleich im Anfang des nächsten Semesters wird ein dement-
sprechender Fakultätsbeschluss gefasst. Die Begrenzung der Zeitdauer
der Disputationen in HI, 10 beruht auf einem Beschlüsse von 1588.
Ein Zusatz zu HI, 7 ist infolge einer Verfügung Johann Sigismunds
vom 28. Mai 1611 (s. u. S. 96. A 2) angefügt. In H, 1 ist eine Ver-
fügung Georg Wilhelms angezogen.
Wie die Zusätze, so hat man auch früher geltende Bestimmungen,
die nicht mehr in (Gebrauch waren, kenntlich gemacht, so die gegen die
Kamäer (HI, 17, 4), die nach 1543, dem Jahr des Erscheinens von
Petrus Ramus' Aufsehen erregendem Werk gegen Aristoteles, geschaffen
sein muss, so in HI, 13 die Bestimmungen über Honorare für Dispu-
tationen, ni, 18 über das Magistertentamen, UI, 20 über die Empfehlung
der Aufnahme in die Fakultät. Es ist dabei von einer Zeit die Rede,
in der sie noch aus einer grossen Zahl von Magistern bestand.
Entstehung der Statuten.
Einzelne Bestimmungen der Statuten sind schon lange vor 1()48
geltend gewesen. Eine ganze Reihe von Zusätzen ist durch Angabe
^on Zeit und Art der Entstehung als solche kenntlich gemacht (II, 1,
in, 7. 10. 22. 25. 29); anderes wird als veraltet bezeichnet (III, 13.
n. 18. 20).
Der früheste Zusatz stanmit aus dem Jahre 1562. In ihrem Haupt-
bestande, über dessen Entstehung allerdings nichts zu ermitteln ist,
0 Dekanatflbach der ArtiBten. (Akten auf der Bresl. Reg. YIII.)
') Ueber derartige Bestätigungen Kaufmann, Gesch. d. dtsch. Univ. U, S. 18^.
werden die Statuten also schon vor ir)()2 fertig gewesen sein. Bei der
lockeren Anfügung der Zusätze liegt die Vermutung nahe, dass die
üeberarbeitung, deren Besultat uns vorliegt, im wesentlichen darin bestand,
jene Zusätze aufzunehmen und die nicht mehr geltenden Bestimmungen
kenntlich zu machen. Nach der Fassung der Zusätze zu schliessen, ist
sie von der Fakultät vorgenommen. Die Zusätze waren vielleicht in
der früheren, uns nicht erhaltenen Statutenhandschrift am Bande eingetragen,
ähnlich wie die späteren Nachträge in der unsrigen. Vielleicht unt^rliess
man es wegen der Geringfügigkeit der Veränderungen auch, für die neue
Niederschrift der Statuten die landesherrliche Bestätigung einzuholen.
Deren Mangel fällt um so mehr auf, als unsere Handschrift sich durch
die erwälinten Namensunt^rschriften als offizielles Exemplar der Statuten
darstellt.
Eine spät<»re, sehr unzuverlässige Abschrift der philosophischen Statuten enthält
(■opialbuch No. 25 der Frankf. Akten auf der Breslauer Registratur. Sie enthält noch
den Artikel 31, von den Namen jedoch nur die bis Polack, ist also vor 1743 b angefertigt.
la. Die Statuten des grossen Kollegs«
Mit der philosophischen Fakultät steht in einem engten Zusammenhange das grosse
Kolleg, collegium malus, so genannt zum Unterschiede von dem JuristenkoUeg, von
dessen Vorhandensein wir nicht mehr wissen, als in einer kurzen Notiz bei Beck-
mann steht ^). Die Kollegiaten des grossen Kollegs, nach den Statuten nur Artisten,
wurden am 27. April 15<)6 von den 4 Nationen eingesetzt, 3 aus jeder Nation.
Zu diesen wurden aus jeder Nation 2 hinzu gewählt, und die 20 Gewählten bildeten
den Rat der philosophischen Fakultät*). Die Statuten des Kollegs fanden also nur
auf Mitglieder der philosophischen Fakultät Anwendung.
Die Handschrift.
No. 17 der Frankfurter Universitätsakten auf der Registratur der Hreslauer
Universität ist ein Papierband in kl. C^uart (20.5X1.') cm) mit altem Deckel vtni
gepresstem braunen Leder, 31 Blätter stark, die nicht numeriert sind. l>a.s erj^tc
trägt vonic von späterer Hand die Aufschrift SUituta Praejiositi. Die Aufzeichnung
der ebenfalls unnumcrierten Statuten geht vom 2. bis 31. Blatt, jedoch finden sich
dazwischen mehrfach unbeschriebene Seiten: nach Stat. 2 (1), vor den Statuta con-
ceniencia magistros exen-entes 3, vor den Statuta communia 3, vor dem Abschnitt
De conventoribus 5, vf)r dem Schlussartikel 3. Ofl'enbar hat man Raum gelassen
zu Ergänzungen des jedesmal vorausgehenden Abschnitts.
Die sehr saubere und sorgfältige Schrift, die man als gothische Kursive
bezeichnen kcinnte, hat den Habitus der Eintragungen der ersten Semester der
Originalmatrikel und der ersten Eintragungen der Juristenmatrikel (No. 9 d. Frankf.
Registr.), gehört also sicher den ersten Jahren des IG. Jahrhunderts an; Nummern für
die Artikel und (inipj)en fehlen. Die Eingangsworte Quandoquidcm bonum omne in
modo und die (iberschriften sind in vergrrisserter Schrift gegeben, daneben durch einen
grösseren Zwischenraum zwischen den einzelnen Artikeln für Übersichtlichkeit gesorgt.
*) p. ')b (lG7r>), ]). 38 (1707). B. spricht nur vor den (iebäuden, sowohl beim
phil. wie beim jur. Kolleg.
«) A. u. U. H. 1. S. 7. 8.
Entstehnng.
Die Htatuten des Kollegs sind der Fonn nach ein Erlass des Kanzlers der
Universität, des Bischofs von Lebas. Seine Yolkaacht dazu war wohl in demselben
uns nicht bekannten, ohne Zweifel kurfürstlichen „breve^ enthalten, auf das er bei
Krlass der Statuten für den Rektor Bezug nimmt und auf das sich vielleicht auch
(He Bestinunung der Ptliehten des Syndikus in den allgemeinen Statuten gründete^);
<ltT oder die Landesherren scheinen ihm darin ganz besondere Rechte bei der
Organisation der Universität übertragen zu haben. Im ersten Artikel setzt der
Kanzler das Kolleg ein, im letzten beauftragt er den Probst des Kollegs mit der
Handhabung der Statuten. Die meisten Artikel enthalten in einem volumus die
Willenserklärung des Kanzlers. Datiert hat er seinen Erlass nicht. Wir müssen
also Dach andern Anhaltspunkten für die Entstehung der Statuten suchen.
Die Mitglieder des Kollegs wurden bereits am 27. April, am Tage nach der
feierlichen Eröffnung der. Universität, eingesetzt'). Das konnte natürlich nicht
IfCHciiehen ohne die Eimächtigung des Kanzlers, der in den Statuten als zur
Gründung des Kollegs bevollmächtigt erscheint. Doch braucht deshalb unser
Erlass am 27. April noch nicht vorhanden gewesen sein. Es genügte die mündliche
Willenserklärung des Kanzlers, der bei der Eröffnungsfeier anwesend war').
Nur aus Struktur und Inhalt der Statuten selbst lassen sich einige unsichere
Schlüsse auf die Entstehungszeit wie überhaupt auf die Entstehung ziehen.
Auch die Statuten des Kollegs zeugen von Benutzung von Leipziger Statuten,
nämlich der des grossen Kollegs von 1439 ''). Von diesen entlohnt ist zunächst die
Kapitcleinteilung. Allerdings sind die Leipziger Abschnitte nicht als Capitula
bezeichnet wie 3 der Frankfurter; doch klingen von den 7 Frankfurter Uberschrif-
ten (die erste Gruppe von Artikeln ist durch keine gemeinsame Überschrift zusam-
mengefasst, könnte aber wie in Leipzig lY als statuta concemencia omnes ma-
dstros indifferenter bezeichnet werden) 3 an die 6 Leipziger Überschriften an^).
Fast oder ganz wörtlich übernommen sind von den Frankfurter Artikeln 12 und 13,
Anklänge zeigen 3, 14, 19, 24, 29.
In sehr wesentlichen Punkten unterscheiden sich aber unsere Statuten von
<lenon des Leipziger grossen Kollegs. Die letzteren waren in ihrem nauptbestando
im Jahre 1416 durch Beschluss des Kollegs festgesetzt und 1439 auf Grund eines
ebensolchen Beschlusses mit Erweiterungen neu aufgezeichnet worden. Die
Frankfurter Kollegstatuten sind vom Kanzler erlassen, und dass die Formulierung
mit volumus nicht etwa nur eine Äusserlichkeit ist, scheint daraus hervorzugehen,
dass er sich in den Statuten selbst einen besonderen Einfluss im Kolleg wahrt.
Xn ihn sind alle Statutenverletzungen zu bringen, welche der Probst und das
Kolleg nicht entscheiden können (52). Er bestimmt den Probst dazu, über die
Befolgung der Statuten zu wachen, und zu dieser allgemeinen Aufsichtsbefugnis
kommen besondere, die um so auffälliger sind, als sie bei dem Leipziger Vorbilde
nicht vorhanden sind, vielmehr in den Statuten der Leipiger philosophischen
») A. u. U. H. 2. S. 19.
^ S. ob. S. 6. A. 2.
*) Beckmann 1707. Auctuarium 8.
*) Zamcke, Statutenbücher S. 188 ff.
•) Vcrgl. Frkf. 11 mit Lpz. IIi Statuta sequencia specialiter praepositum
coUegii concemunt, Frkf. IV mit Lpz. I. Sequuutur statuta novum coUegiatum
concemencia, Frkf. VIII mit Lpz. VI. Statuta respiciencia conventores et combur-
sdles. Allerdings hat das letzte Kapitel durchaus verschiedenen Inhalt an beiden
Universitäten.
8
Faktilt&t behandelt und von dieser auggeiibt werden. In Leipzig stand die Aufsicht
über die Yorlesnngeii der Artistenfafcnlt&t bezw. ihren Bevollm&chtagien zu: der Dekan
mit den zwei Exekutoren der ßtatnten hatte über die statatenm&ssige An^obnng
der Vorlesungen and Übungen^) und die Yisitatoren nbor den Flciss der Lehrer
und Lernenden zu wachen'): in Frankfurt hat der Probst die Vorlesongcn (Wj
und Übungen (35) zu besuchen und Ycmachlftssigung derselben durch die
Kollogiaten zu bestrafen. Auch hat er, wenn die Konventoren die ihnen vorge-
schriebenen Strafgelder (47) nicht eintreiben, dieses selbst zu thun und den sonst
jenen zustehenden dritten Teil der Strafgelder für sich zu behalten (49). In Leipzig
wie in Frankfurt darf ein Lehrer sich nicht nach Belieben in einer Vorlesung
vertreten lassen, aber in Leipzig hat die Fakultät') für einen Vortreter zu sorgen:
in Frankfurt ist, falls ein Kollegiat am l^sen verhindert ist, dem Probst und Senior
Mitteilung zu machen, und diese haben für Abhilfe zu sorgen (5). Beido entischei-
den, ob eine Vorlesung wegoh zu geringer Schälerzahl ansf&llt (7) : der Probst giebt
die Genehmigung zur zeitweiligen Abwesenheit eines KoUogiaten aus Frankfurt
und der dadurch erforderlichen Vertretung (6). Dass überall in den Statuten
der Probst hervortritt, hat wohl auch den Anlass zu der von Leipzig abweichen-
den Benennung Statuta Praepositi gegeben. Im Interesse der Frankfuiter
Kollegiaten — meist früherer Leipziger — lag es nicht, sich in dem Probst eine
solche Aufsichtsperson zu setzen und gar Übergriffe in den Wiricungskreis der
Fakultät gesetzlich festzulegen. Dagegen sind die Bestimmungen leicht erklärlich
als Massnahmen des Kanzlers^ um eine Aufsicht über das Kolleg zu behalten.
Dabei muss dahin gestellt bleiben, wieviel von den Vorschriften wirklich ausgeführt
wurde ; damit nahm es die damalige Zeit nicht genau. Jene Absicht wirft indes
ein Licht auf die Entstehung der Statuten. Sie sind trotz der Leipziger Entleh-
nungen, die auf eine Zuziehung der Kollegiaten bei der Feststellung hinweisen,
im wesentlichen Verordnung des Kanzlers.
In den vom Kanzler ausgehenden Erlass passen nicht so recht hinein einige
Artikel, welche auf Formuli ernng durch die Kollegiaten hinw^eisen (visnm est colle-
giatis 17. 25. visum est non pretor rem ac frugi, quod habito consensu rcveren-
dissimi 24, coi^cnsu domini Cancellarii 10, visuni est domino Cancellario 20, visum
est Cancellario 23). Auch ein anderes Anzeichen spricht dafür, dass diese und ähn-
liche Artikel später in den ursprünglichen Erlass hineingekommen sind, die Ab-
weichung von der ursprünglich vorhandenen Ordnung. Wenn man auch bei einem
derartigen Schlüsse für die damalige Zeit nicht ganz sicher gehn wird, weil auch schon
das nachträgliche Zusammenflicken dafür sprechen würde, dass der Ordnungssino
nicht gerade stark ausgeprägt war, so ist die Anordnung hier doch gar zu auffällig,
um allein aus jenem Mangel an Ordnungssinn erklärt zu werden.
Scheiden wir durch Klammem diejenigen Artikel aus, deren spätere Einfügung
aus diesen Ursachen wahrscheinlich ist, so ergiebt sich folgende Übersicht: I, 1 — 7
(D), 10,(11)11, 12 bis 15, m, l(i, (17, 18), IV, 19,20,(21—25), V, 26, (27— 29), IV,
30 — Ende. Von den letzten ist aber bei 34 an einem noch zu besprechenden
Umstände die spätere Entstehung nachzuweieon.
Die planlose Einordnung der übrigen lässt sich am besten erklären, wenn'Jsie
später geschah und zwar, wenn die vennutliche ältere Handschrift ebenso zu Nach-
trägen eingerichtet war, wie die unsrige. Man schrieb die Nachträge hin, wo
gerade Platz war; damit Hesse sich auch die Einfügung des Artikels 34 mitten unter
*) Stat. d. phil. Fak. Zamcke S. 434 c II, 2
*) Ebenda, S. 463 c. XII, 1.
») Zamcke, S. 455 c. VUI, 6.
9
die einschl&gigen Artikel erkl&ren. 80 mosste man vielleicht, weil hinter der ersten
Gruppe kein Ranm mehr übrig war, Artikel 23 und 24 zu dem Kapitel über die
Nfueintretenden stellen, und da nun hier auch der leere Raum gefüllt war, wurde
29 über die Neueintretenden hinter das nAchste Kapitel gestellt. Unsere Handschrift
war dann nur eine mechanische Abschrift dieses Flickwerkee. Die Anfügungen ge-
schahen wohl zu yerschicdenen Zeiten, da sie sowohl in Verordnungen des Kanzlers
als Beschlüssen der KoUegiaten bestehen. Auch unter den letzteren ist 24 ent-
schieden Tom Kanzler becinflusst, denn obwohl die KoUegiaten in eigenem Interesse
sich möglichst lange Fristen für die Rückkehr bestimmen, machen sie die Ge-
nehmigung zum Urlaube doch vom Kanzler abhängig, beides abweichend von den
Leipziger Gepflogenheiten.
Zu einer unsicheren Zeitbestimmung der zwei vermutlichen Fassungen unserer
Statuten geben zunächst 9 und 34 einen Anhalt. In 9 wird bestimmt, dass die
KoUegiaten bei der Disputation habituati pro consuetudino schole Lipccnsis erscheinen
sollen; nach 34 sollen Magister, welche die Übungen leiten, bei der Disputation
nach Art der KoUegiaten verpflichtet sein ad incedendum honeste, prout universitatis
statutum de habitu disponit. Artikel 9 stammt danach anscheinend aus der Zeit
Tor der Einführung der Klciderordnung der Universität, welche nicht lange vor dem
14. Februar 1509 geschehen ist, da sie damals noch neu und ungewohnt war'),
Artikel 34 gehört erst der Zeit nachher an. Die Bestimmung über die Repetition
dor Baccalariandon (8) ist vermutlich nach 1510 eingeführt. Die Repetitionen werden
1023 wieder abgeschafft und dafür das Tentamen für die Baccalare wieder eingeführt.
Nachrichten über ein Tentamen der Baccalare fehlen aber im artistischen Dekanatsbuch
1510—23*), damals bestanden wahrscheinlich die Repetitionen.
Damach haben wir anscheinend zu unterscheiden 1) einen nach Leipziger
Vorbild planmässig geordneten Erlass des Kanzlers aus der Zeit vor 1509, dessen
Handschrift wir nicht mehr haben, 2) eine mechanische Abschrift desselben mit Auf-
nahme der eingeflickten Nachträge aus der Zeit nach 1510, nach der Schrift zu
schliessen, nicht lange nachher; das ist unsere Handschrift
In voller Geltung sind die Statuten des KoUegs wohl nicht sehr lange geblieben.
Schon Art- V der Statu t<'n von 1544 gicbt dem Propste des Kollegs einen weit ge-
ringeren Wirkungskreis. Im Rektorat des Jodocus WiUich des jüngeren (1582 S).
'far der Propst von Rektor und Senat „auß erheblichen Ursachen" überhaupt abge-
schafft worden. Doch hoffen vor Ostern 1588 die artistischen Professoren, der Senat
w«'rdc wieder einen Propst einsetzen, und in den damals von Jodocus WiHich ent-
worfenen Statuten de olectione novorum professorum wird für den Fall, dass der Dekan
nicht Professor ist, dem Propst des Kollegs oder dem Senior die Befugnis zur Be-
nifung der Wahlversammlung erteilt'). Indes haben diese Statuten nie rechte
Geltung erlangt In die Abschrift der SUtuten vom S. S. 1588 ist dann der Artikel
ftkcr den Propst aus den Statuten von 1544 nbemonimen, in den Statuten von 1610
erscheinen mehrere Pröpste. Das philosophische KoHeg bestand auch 1588; wir
böTfn von 3 Professoren, welche Mitglieder sind; dem Jodocus Willich werden 60 Th.
jährliche Einnahme aus der KoUegiatur nachgerechnet. Die Rechnung für die Präpo-
sitw führte nach den uns erhaltenen Rechnnngsbüchem von 1601 — 4 (Frank!
Regist No. 32—34) der Universitätsquästor.
») A. u. ü. H. 2. S. 14.
■) S. oben S. 3. A. 3. und Heft 1.
■) Geh. St Arch. Berlin Rep. 51 No. 94.
10
2. Die Statuten der medlzlnlsehen Fakultät.
Die erste Aufzeichnnng der medizinischen Statuten geschah auf den
B ersten der mit alten Seitenzahlen versehenen Blätter des ersten medi-
zinischen Dekanatshuches (No. 10 der Frankfurter Registratur). Dieses ist
ein Papierband in kl. Quart ('20X16 cm) mit Schweinslederhülle, die nach
den erhaltenen Spuren ähnlich eingerichtet war, wie die des philosophischen
Dekanatsbuches *). Der Band enthält ausser den Statuten auf S. 33 — 1 13
Aufzeichnungen von 1519 — 1597 und einige Copien von 1642 — 44.
Die Schrift .der Statuten ist der der allgemeinen Statuten von 1544
ähnlich, jedoch nicht so sorgtältig; wir finden eine ganze Reihe Flüchtig-
keitsfehler. Jesus Christus und die ersten Zeilen der Überschriften sind
mit roter Dinte gegeben.
Die Statuten sind unter Berufung auf päpstliche und kaiserliche
Autorität bestätigt von Georg von Blumenthal, Bischof von Lebus
imd Ratzeburg. Er vereinigte beide Episkopate 1524 — 1550. Eine
engere Grenze für die Abfassung der Statuten habe ich nicht feststellen
können. Der ebenfalls unterzeichnete Sekretär Lucas Wultzk ist wohl
bischöflicher Sekretär und identisch mit dem gleichnamigen Canonicus
von Lebus, der aber auch erst in einer Aufzeichnung von 1550 erscheint^.
Nach dem 15. Oktober 1588 unter dem Dekanat des Dr. Bergeman
wurde ein neues Dekanat«buch angelegt, No. 11 der Frankfurter
Registratur, ebenfalls ein Papierband in kl. Quart (22,5X17,5 cm). Er
wurde begonnen mit einer neuen Niederschrift der Statuten, bei welcher
man die früher schon in der alten Handschrift ausgeführten Veränderun-
gen übernahm und die Orthographie zeitgemäss umgestaltete (ae für e,
ti für ci). Die Statuten nahmen mit dem Titelblatt die (5 ersten Blätter des
zweiten Dekanatijbuches ein, sind aber früh herausgenommen, sodass
das Dekanatsbuch auf der nunmehr ersten Seite pag. 11 stehen hat.
Die. Statuten, mit einem besonderen Rückenstreifen zusammengehal-
ten, bilden jetzt No. 15 der Frankfurter Registratur. Die Sclirift und
die Behandlung der tJberschriften ist dieselbe ^vie die im vorhergehendeu
Semester angefertigte Niederschrift der Universitätsstatut-en im zweiten
Statutenbuch (No. 13). Als den Schreiber lernen ^vir in der angefügten
zweiten Beglaubigung vom 2. Juni 1589 Boiiaventura Rösler, kais.
Notar und Notar der Universität Frankfurt, kennen. Ihr geht vorher
die eigenhändige Beglaubigung durch den kaiserlichen Notar M. Johann
Schosser. 'i
1) S. A. u. U. H. 1. S. 3.
«) Riedel, Codex dipl. Brand. L 20, 336.
11
8« Die Statuten der Jurlatlsehen Fakultät.
Die Handschrift. .
Das Statutenbuch der Juristen, No. 16der Frankfurter Registratur, istein
^'tarker Papierband in gross Quart (27x19 cm), vom Format des dritten
Statutenbuches, in Orginaleinband. Die Deckel sind mit gepresstem gelbem
Leder überzogen. Die Mitte jedes Deckels zeigt je ein verschiedenes
Wappen, darunter auf dem Vorderdeckel: Statatorum buch facultatis
iuridicae, auf dem Rückdeckel 27. Aprilis anno 1606.
Die Aufzeichnung der Statuten geht von pagina 1 (so mit alter
Schrift dastehend) — 37. Die sorglältige Schrift ist verwandt der im
zweiten Statutenbuche. Der Eingang Nos | Jöachimus Frideri | cus ist
mit Majuskeln, N und J nlit sauber gemalten Initialen gegeben. Sonst
stehen Majuskeln in den Kapitelüberschriften, für die Namen, fast durch-
weg für Decanus und häufig für Ordinarius. Die Unterschrift unter
der landesherrlichen Bestätigung ist eigenhändig.
Andere Eintragungen im Statatenbuch.
Ausser den Statuten hat das juristische Statntenbuch die folgenden Eintragungen,
wpicbe Ergänzungen dazu bilden; s. u. S. 65 ff. Sic stehen auf S. 39 — 54 und den
letzten 24 Seiten. Der gross tc Teil des Pap i eres ist unbeschrieben.
1) Beschlüsse u. ähnl.
p. 63. 1623. 1. Oktober. Vereinbarung zwischen Theologen und Juriston
über die Geschenke bei den Promotionen.
p. 65. 1652. 23. Juni. Vereinbarung des Rates der Fakultät über die Gebühren
für abwesende Mitglieder,' unterzeichnet von den Mitgliedern des Rates, dem Syn-
«likus der Universität und dem Notar Christian Crügor, der auch den Bcschluss
oingetragcn hat.
p. 67. 1654. Aufzeichnung der üblichen Bedingungen, unter welchen den
Studiosen gestattet wird, privatim zu lesen. Angefügt sind Mitteilungen über die
(ii-wäbning einer derartigen Erlaubnis von 1654 — 1663, von denen die erste von 1654
von demselben Schreiber wie die Bestimnmng eingetragen ist.
2) Eidesformeln. Die Veränderungen an diesen lassen zum Teil eine Ent-
wickelung 'ii\ncrhalb der Fakultät erkoimcn. Kleinere Veränderungen an den Fonneln
hatte man in den Statuten selbst angebracht. Den Anfang des Doktoreides hat
jemand mit dem Schluss des Lizenziateneides zu einer neuen Fonnel für einen
Liienziatcneid verschmolzen (s. u. S. 60 A. 1) und zwar anscheinend nur für
einen einzelnen Fall, da die Änderung nur mit Bleistift vorgenommen ist und noch
vor 1701, da electoris Brandeburgici unverändert ist. 1701 oder später hat man
beim Doktoreide sacrae regiae maiestatis Prussicae für das ilL electoris Brand.
eingesetzt. Beim Lizcnziateneide scheint für eine derartige Änderung kein Bedürf-
nis vorgelegen zu haben.
Die Formel für den Aufnahmeeid jn caj). XIX hat man nach p. 89 der Hs. für
den 1723 vom Kurfürsten- (dement issime) von Leipzig als Ordinarius berufenen
I)r. Gottfried Christian Hof mann durch Bleistiftveränderungen passend gemacht; am
12
Rande ist s. reg. m. Boruss. eingosoizt, und die &uf den Junior der Fakult&t be>
züglichen Stellen sind eingeklammert.^)
Zwischen 1723 and 1750 ist dann die letztere Formel mit denselben Abände-
rungen und einem veränderten Eingang auf S. 93 und anscheinend gleichzeitig der
Doktoroid mit einigen Auslassungen auf S. 95 von dem damaligen Sekret&r der
Fakultät Johann Bernhard Lehmann*) eingetragen. Beim Doktoreide ist charakte-
ristisch das Fehlen der Bestimmung über die Wiederholung des Grades und über
Promovierung von Unwürdigen; die letztere beschworen von jetzt an nur die Pro-
fessoren. Der Eid für den Sekretär der Fakultät war schon 1676 erweitert und in
der neuen Fassung auf p. 105 eingetragen.
S. 94 ist eine Formel für den Eid des Extraordinarius oder Adjunkten der
Fakultät eingetragen, welche am 27. Mai 1773 auf Grund eines Fakultätsbeschlusses
vom 20. Mai Ludwig Gottfried Madihn beschwor, und welche für diesen Fall beson-
ders festgestellt und vom damaligen Dekan von Hackeman eingetragen zu sein
scheint, der sie unterzeichnet hat Sie hat nur zwei Abweichungen vom Profeasoren-
eid. Ob noch später Gelegenheit zu ihrer Anwendung war, mnss zweifelhaft
bleiben; weitere Eintragungen über Eidesleistung fehlen.
Solche liegen dagegen vor für Leistung des Professoreneides (S. 89 — 92) von
1723 — 63 an Zahl 6, (angeschlossen sind einige Bemerkungen über die Vereinigung
des Dekanats in 2 Fakultäten auf dieselbe Person,) ferner für Leistung des Doktor-
eides (p. 96) von 1784—97 (an Zahl 4) und für die Eidesleistung von Sekretären
S. 105—108) von 1632—1769 (17 an Zahl)»).
3) Aufzeichnungen über Promotionskosten, S. 101 von einem Unbekannten (nach
1701), S. 102—3 von dem Sekretär Lehmann (1722—50«)), 8. 104 von dem Dekan
Ludwig Uhl am 20. November 1766.
4) p. 39 — 54 Abschriften von Erlassen des Landesherm i^d Auszüge aus
solchen, die juristische Fakultät betreffend, von 1750, 172b— 1785, die letzteren von
dem Professor Johann Ludwig Uhl eingetragen, der 1786 Dekan war.
p. 100 findet sich ein Verweis auf die Nachrichten über die Privilegien der
Fakultät in Beckmanns Notitia von 1707.
Wie sich aus dem Vorigen ergicbt, haben die Eintragungen weder eine chro-
nologische noch eine sachliche Ordnung.
Copien der Statuten
sind enthalten in den Copialbüchem No. 24 und 25 der Frankfurter Registratur.
Li 25 sind hinter der Bestätigung noch die Beschlüsse von 1623, 1652, der Eid
des Sekretärs von 1626, der Bcschluss über die Studiosen von 1654, nicht mehr
die Eidesformeln aus dem 18. Jahrhundert eingetragen. Die Eide sind in der auf
*) Die zweite derselben scheint aber schon früher eingeklammert und gelegentlich
also weggelassen zu sein, da die Klammem schon in die zwischen 1651 und 1701
zu setzende Abschrift in No. 25 übernommen ist. S. u. S. 62 A. 1, L Schon 1611
bestimmt der Kurfürst Johann Sigismund das Aufhören der Obliegenheiten des
Juniors. S. u. S. 93, N. 27.
") Er ist nach p. 108 d. Hs. am 11. Dezember 1722 vereidigt; die nächste
angemerkte Vereidigung, die des Christian Friedrich Lincke, also vermutlich seines
Nachfolgers, ist datiert vom 28. Mai 1750.
^) Die Veröffentlichung dieser Notizen soll im Anschluss an das Dekanatsbuch
der Juristen geschehen.
13
den KnTfanten lantenden Fassung abgeschrieben. Somit ist die Abschrift anschei-
nend zwischen 1654 tbid 1701 angefertigt.
Aach die Abschrift in 24 ist wohl vor 1701 angefertigt. Die Eide lauten auf
den Knrfoisten. Die Zns&tze sind nicht vorhanden.
Geschichte der Statuten.
Die ältesten Statuten der Juristen waren nach der Angabe Joachim
Friedrichs in unseren Statuten (s, u. S. 64) am 29. September 1506
von dem Kanzler gegeben und bestätigt worden. Aus dieser Ausdrucks-
weise darf nicht gefolgert werden, dass der Kanzler sie auch abgefasst
hatte. Die Bestätigung der alten Statuten enthielt, wie es scheint, die
Anerkennung des Rechtes der Fakultät, statuta et ordinationes cum
consensu Cancellarü condere, eadem revocare, mutare vel conigere etc.
Dieses Becht war der Universität und damit indirekt den Fakultäten
durch die kaiserlichen und die päpstlichen Freiheitsbriefe verliehen worden
Der Ausdruck Statuta et ordinationes condere entstammt den Urkunden
Julius' IL von 1506 und 1507. Es ist nicht wahrscheinlich, dass der
protestantische Kurfürst sie daher nahm, sie werden also wohl in der
Bestätigung durch Dietrich von Bülow gestanden haben. Darnach
hätte auch bei den ältesten juristischen Statuten eine Zusammenwirkung
von Universität und Kanzler stattgefunden ähnlich wie bei den allgemei-
nen Statuten.
Eine Abschrift aus diesen älteren Statuten haben wir wahrschein-
lich vor uns auf einem DoppelbLatt im Fascikel B. 51 n. 1 des Berliner
geheimen Staats-Archivs. Es enthält auf den ersten anderthalb Seiten
zwei in den späteren Statuten nicht zusammenstehende Artikel in einer
Schrift, die noch dem Ende des 16. Jahrhunderts angehören könnte.
Bei irgend einer Oelegenheit wird diese Abschrift als Beleg eingeschickt
sein. Zu der Abschrift, welche sich 1577 Johann Georg von sämmt-
lichen Statuten und Privilegien der Universität einschicken Hess, um sie
dem Herzog Julius von Braunschweig als Vorlage für die neue
Universität Helmstedt zu übersenden *), kann sie ihrer Beschaffenheit nach
nicht gebort haben.
Nach Joachim Friedrichs Erklärung genügten diese alten Statuten
im neuen Jahrhundert der Fakultät nicht mehr, und sie fasste daher
anf Grund jenes (hier nochmals vom Kurfürsten anerkannten) Rechtes
die neuen Statuten ab. Der Kurfürst bestätigt sie, indem er ausdrück-
lich diese Bestätigung mit der früheren durch den Kanzler gegebenen
in Parallele setzt (s. u. S. 64 u.). Da auch der Stil der alten Statuten Anstoss
erregt hatte, dürfen wir wohl annehmen, dass eine vollständige stilisti-
^) Dieser Schriftwechsel befindet sich in demselben Fascikel.
14
sehe Umarbeitung vorgenommen wurde. Ein Stück ist jedoch in der
ursprünglichen Fassung herübergenommen, Cap. 24, ein Zusatz zu den
alten Statuten, den der kaiserliche Notar Johann Schosser am
10. Oktober 1604 eingetragen hatte.
4. Die Statuten der Theologischen Fakultät.
Die Handschrift.
Das Statutenbuch der Theologen befindet sich im Besitz der evan-
gelisch-theologischen Fakultät der Universität Breslau. Es ist ein
Papierband in gross Quart (30x20 cm) mit 181 numerierten Seiten und
2 unnumeriei ten leeren Blättern. Der jetzige Einband stammt wohl erst
aus dem 18. Jahrhundert. Der Peckel ist mit braunem Leder mit
Goldpressung überzogen. Der Rücken trägt in vergoldetem Druck die
Aufschrift: Statuta facult. theol. Viadrin. Der Schnitt ist rot gefärbt.
Die Niederschrift der Statuten geht von S. 1 — 52. Handschrift und
Anlage sind ähnlich wie im dritten Statutenbuche der Universität.
Die Bestätigungen durch Johann Sigismund und Georg Wilhelm
sind mit derselben Handschrift gegeben wie die entsprechenden im
dritten Statutenbuch. Vor der Bestätigung hat Johann Sigismund
übereinstimmend mit seiner Erklärung (s. u. S. 80. A. 1), gewisse Ände-
rungen im Texte eigenhändig vorgenommen, die sich auf das Dogma
beziehen (s. u. S. 80 A. 1). Von fol. 71 an sind Abschriften und Auszüge
(1614 — 1722) eingetragen, die aber auf die Statuten der Fakultät keinen
Bezug haben.
Auf S. 179 und 180 — 181 sind Drucksachen eingeklebt und zwar
ein Ordinationsformular von 1G30 und ein gedruckter Anschlag, ent-
haltend den Freiheitsbrief Joachims U. vom 1. November 1564 betreflfend
die Bevorzugung der an der Universität Frankfurt Vorgebildeten in der
Mark. Der Erhaltungszustand des Papiers ist ein schlechterer als bei
den andern Handschriften. Es ist brüchig geworden und hat schon
Lücken bekommen.
Copieen.
Geh. St.-Arch. Berlin Rep. 51 n. ()8, ein Fascikel in foüo enthält fol. 8 — 15
eine Abschrift bis einschliesslich der Bestätigung durch Georg Wilhelm und fol. IC
einige aus den Statuten von 1541 übernommene Eidesformeln. Der Schreiber hat
1(K) Jahre nach der Abfassung dieser Statuten, also 1641 geschrieben. Die Be-
stätigung durch Friedrich Wilhelm ist auf einem eigenen Doppelblatt mit anderer
Handschrift angefugt (fol. 5. C), ausserdem die von gleicher Hand geschriebenen
Concept^^ für die Bestätigungen der allgemeinen Statuten von 1510 und der theolo-
gischen Statuten durch Georg Wilhelm (fol. 1—4).
Copialbuch 24 der Frankfurter Registratur enthält eine andere Abschrift ein-
schliesslich der Bestätigung durch den grossen Kurfürsten: der Handschrift nach
ist sie wohl lange nach 164f), vielleicht erst im 18. Jahrhundert angefertigt. Beide
Abschriften berücksichtigen die Veränderungen, doch hat die erste im Lizentiaten- und
Doktoreide zwar nicht sacramentariorum, aber auch nicht ubiquetariorum. S. u. S. 76.
15
Geschichte der Statuten.
Anscheinend sind nacheinander 3 Redaktionen im Gebrauch gewe-
sen 1) bis zur Eefonnation,- 2) von 1541 an, .8) die uns erhaltene, 1591)
bestätigte. Von der ersten haben wir nicht einmal eine Nachricht, von
der zweiten giebt uns der Abschreiber, von 1641 3 Eidesformeln. Beck-
mann S. 35,2 macht gar keinen Unterschied zwischen den letzten beiden
Redaktionen. Er sagt über die Theologen: Statuta eorundem sub Joa-
chime U electore primum concepta, a Johanne Georgio deinde et Joachi-
mo Friderico roborata, a Johanne Sigismundo emendata, cui negocio ma-
num propriam adhibere non dedignatus fuit et rursus a Georgio Wilhel-
me, Friderico Wilhelmo gloriosae memoriae ac denique ab hodierno
potentissimo rege Prussiae clementissime confirmata ^). Während er also
die von Johann Sigismund vorgenommenen Veränderungen hervorhebt,
erwähnt er nicht einmal den Umstand, dass nach 1571 i|nd vor 1599
ein neues Statutenbuch angelegt ist. Denn unser Statutenbuch ist nicht
das von 1541, da es die Bestätigungen durch Joachim 11 und Johann
Georg nicht hat, die Schrift ebenfalls auf das Ende des Jahrhunderts
weist. Bei B.'s sonstiger Unzuverlässigkeit müssen wir uns hüten,
aus seinen Worten einen Schluss auf das Verhältnis der Redaktionen von
1541 und 1599 zu ziehen. Es war nicht eine blosse neue Niederschrift,
denn die Eidesformeln zeigen starke Veränderungen; die Grenzen der
Rechtgläubigkeit werden darin näher bezeichnet, die massgebenden Schrif-
ten und die verworfenen Sekten aufgeführt. Vielleicht bestanden aber
gerade in den Eidesformeln die grössten Abweichungen und nahm sie
gerade deshalb der Abschreiber von 1641 mit auf. In der Einrichtung
der Fakultät war vielleicht weniger zu ändern gewesen als an den
Glaubensvorschriflen. Wir müssen die Frage unentschieden lassen,
ebenso die, ob die Statuten von 1541, die dem Abschreiber von 1641
noch vorgelegen zu haben scheinen, zu Beckmanns Zeit noch vorhanden
waren.
Elnrlehtung des Druckes.
Die Fakultätsstatuten sind in gewö^hnlichem Drucke gegeben, alles
Übrige, was nur als Anhang dient, ebenso die darauf bezüglichen Stellen
der Einleitung in Petitdruck. Dieser hat also einen andren Zweck als
im vorigen Hefte. Die Zahlen, sowohl Grund- als Ordnungszahlen, sind
der Übersichtlichkeit wegen in Ziffern gegeben, auch wo im Original
Wörter stehen. Die Randbemerkungen, welche eine kurze Inlialtsangabe
bringen, sind vor die betreffenden Abschnitte gestellt, unwesentliche
weggelassen. Im übrigen sind die im 2. Heft (S. 29 f.) angegebenen
Grundsätze befolgt.
^) Diese Bestätigung ist mir nicht bekannt.
16
Text der Statuten.
1. statuta faeultatis pUlosophieae In
aeademia FraneoftartaBa.
(Zwischen 1640 und 1648.)
Caput 1.
1. De «lectione Decani einsque tempore^).
Facultas pbflosophica sen aitinm instar aliaram facoltatmn duos
qnolibet anno debet habere Decanos, qnoniin unns die sabbathi ante b.
Georgii equitis, alter die sabbatt^iA b. Oalli oonfessoris festmn canonice,
(n)isi angnertns coUegarum numerus successi(o)nem imperaverit, eligendus
est2).
«
2. De loco electionis.
Eligitur autem vel*) in loco publice, auditorio (n)empe, quod vo-
cant, medicorum in coUegio philosophico ^), quo coUegae singuli per
sche(d)ulam antiqui Decani ad horam 12. convocantur, vel in privatis
Decani aut Senioris alteriusye re sie flagitante aedibus.
(pag. 2) 3. Qui in electione Decani vocem habeant.
Nullus, nisi sit de Consilio faeultatis et, ut olim vocabant, actu
regens^), hoc est, qui omnium eorum, qui Collegium^) constituunt et
in urbe tum praesentes sunt, consensu in Consilium faeultatis receptus
sit et minimum duas ordinarias disputationes pro gradu, et unam
extraordinariam pro loco habuerit aut hanc intra mensem se habiturum
promiserit, sie ut, quamdiu disputationes suaa non absolverit, habeatur
pro non recepto.
4. A quot personis eligatur Decanus.
Cum nationes completae et in singulis bini sunt philosophiae pro-
fessores in facultatem recepti, ^) ex singulis nationibus preterquam ex ea,
ad quam decanatus pertinet, singuli per sortem eliguntur, (3) qui
») N. B. «) Zamcke a. a. 0. S. 432. c. I, 1. Georgii = 28. April, GaUi =
16. Okt.
■) Exolevit a. R. Die von dem Schreiber des exole^it unterstrichenen Stellen
sind nur da durch Sperrdruck kenntlich gemacht, wo wie an dieser Stelle dadurch
bezeichnet sein könnte, worauf das exolevit sich bezieht.
<) Vgl. darüber Beckmann. 1707. p. 38.
^) Zamcke S. 433. o. 1,4.
^ = Consilium, wie durch das artist. Dekanatsbuch belegt ist.
^ Professores 8 exoleverunt a. B.
17
potestatem eligendi noynm Decanmn habent, eo adtento, ut ab uno ad
alium ordine decanatns devolvatur. Qnod si certus et indubitatns est
succesflor, absque conventu antiquxis Decanus futuro sigillum cum hoc
libro statatomm et aciuum fac, philosophicae, epomide, pileo et sistro *)
transmittere atque ita decanatom transferre potest.
5. Quot sint nationes in philosophica facultate.
Tot, quot in*) academia, nempe quatuor: Franconica, Marchica, Slesi-
tica, Prutenica. In hanim nna qnilibet professorum est, sie tarnen, nt
necessitate urgente ex nna in aliam transferri possit, si sciUcet in una
natione per mortem aut discessum plures, in aliis pauciores supersint^).
Sunt antem hae nationes Decanomm a nationibus Bectomm distinetae,
potestqne philosophiae professor in alia natione esse Decanns, in alia
Rector^).
(4) 6. Qualis persona eligi in Deeannm debeat.
Nnllus in Decanum facultatis artium eligi debet, nisi de Consilio
sit facultatis^) vitaeque et famae honestae nee ullius criminis convictus
ant infamia legitime notatus. (supra n. 3),
7. De inramento novi Decani, quod Senior facultatis ipsi '
praelegit^).
Decanus novus electus, postquam de adsumendo decanatu suum
eiplicavit consensum, iuramentum praestat in hanc, quae sequitur,
formam:
Ego iure, quod statuta vigentia et statuenda pro bono facultatis
artium velim firmiter observare et quantum in me est, sine dolo et
fraude ab onmibus facere observari'^ omnemque dare operam, ne quid
facultas detrimenti capiat, sicut me deus per Christum adiuvet.
*) exolevit; bezieht sich vieUeicht auf pileo et sistro, welches der Überarbeiter
mit 1. n. 2 bezeichnet hat.
«) N. b.
•) Eine solche Versetzung aus einer Nation in die andere scheint 1507 zum
ersten Male vorgenommen zu sein und war damals wohl noch nicht in den Statuten
Torgesehen, da sie ex consensu et ordinatione reverendissimi Cancellarii universitatis et
U)tiu8 Facultatis artium geschah. A. u. U. H. 1. S. 29.
^ a. R: Hi duo soll tanquam magistratus legitimus iudicantur; (de rcjliquarum
facultatum decan(is) nuUum verbel(uin) (=^ verbulum?). Vgl. II, 1.
*) Zamcke S. 432 c. 1,2. Professor brauchte der Dekan nach III, 28 und einer
Bemerkung ron 1588 nicht zu sein. Jodocus WiUichs Statuten (Vgl. ob. S. 9) 1,2 Si ex
profossomm ordine Decanus non fuerit, Praeposito nostri coUegii vel Seniori ea con-
TO(randi cura incnmbito.
«) eiolevit, ') Zamcke, 433 c. 1,6. 7.
Acten and Urkunden, Heft HI. «2
18
(5) Caput 2.
De anetorltate Decanl.
1. In electionibus Rectorum.
Nulliis academiae Rector eligi potest, nisi praesente Decano ^), qnippe
qui in sua hoc est decanatus natione de essentia electionis semper exi-
stat ut est in statutis acad. de electione novi Rectoris p. 45*).
Qnae faoultatis philosophicae non exigua dignitas est a fandatoribns
academiae concessa'). Quam cum imminutum quidam irent, Serenissimus
inclytae recordationis elector imploratus est, a quo tempore praerogativa
illa nobis sarta et tecta mansit. (d. 23. April an. 1635).*)
2. In decidendis causis.
Decanus inter coUegas caussas(!) ad facultatem pertinentes et eius
oecasione ortas controversias cognoscit et legitime decidit.
(6) 3. In disputationibus.
Decanus in disputatione audiendus est et mandata eius custodienda.
Quae si quis forte contemserit, si quidem in facultate sit, ab ea ad tempus
suspendi debet, sin extra eam, ^g floreni mulctam persolvit.
4. In promotionibus doctorum.
Decanus prae caeteris coUegis honoratur, eique vel ulna integra vel
dimidia serici viUosi vel pretium pro candidatorum numero et liberali-
tate una cum chirotecis offerri solet,
Caput 8.
1. De officio Decani in genere.
Officium Decani est, 1. ut ipse diligenter legat et bono exemplo collegiii
praeeat,^) 2. ut coUegas ad diligentiam in legendo (7) praestandam excitet
et singulis semestribus, quid quisque publice lecturus sit, cum iis con-
stituat, 3. ut sedulam suscipiat publicorum exercitiorum h, e. dedama-
tionum et disputationum curam easque in libro decanatus*) consignet,
4. ut de promotionibus quocumque tempore, si usus ferat, maxime ta-
men in fine decanatus habendis sit sollicitus, 5. ^) ut, si quid inciderit, quod
^) exolevit.
«) fol. 45 der alten Zählung. S. A. u. Urk. 2. H. S. 72, letzter Absatz. Vgl.
S. 29. A. 1.
») Nb.
*) Nb. Erwähnt von J. C. Beckmann. 1707, p. 38 col. 1.
*) a. R. : ac cxolevere publicae praelectiones.
^ a. R.: ubi i\\^?
^) Am Rand eine anvorständliche II.
19
facultatis vel dignitatem vel commodum concernat, non ipse solns ar-
bitrata suo aliqnid statuat, sed cnm coUegis communicet eosqne ob id
convocet, 6. nt finito officio de decanata recedat et rationem gesti mn-
neris, peconiae item, si quam acceperit vel expenderit, coUegio reddat.
2. De modo convocandi et poenis in convocatione apponendis.
Decanus in ardnis causis convocare Concüium debet et in convo-
cando apponere (8) debitum praestiti inramenti, in gravioribus et magis
ardnis poenam perinrii, in commnnibns et levioribus debitnm obedien-
tiae, qnandoqne poenam non contradicendi vel carentiae^) pro negotii
cuiüsque qnalitate, salva legitima excusationis exceptione.
3. De parendo convocationibus Decani.
Decano Yocanti onmes coUegae adesse sub poena debent. Adversa
tarnen valetudo, si sit notoria, nt gratiam facit absentiae et a poena
contnmaciae ezcnsat, ita temporibns dispensationnm, receptionum vel
aliis, qnibns pecuniolae in conminne onmibns einsdem facnltatis distri-
bnendae veninnt, a distribntionibns non exclndit, quod, qni absnnt, non
soa Yoluntate, sed morbo coacti officio suo desint. Omnino antem in-
instnm est, nt si molestia corporis ingmit, honore ant lucello sno prive-
tar aegrotns.
(9) 4. De modo dicendae sententiae.
Placnit, nt coUegae in facnltate loca et voces habeant eo ordine,
quo sunt in facnltatem recepti, atque nt vota minime pnngentia sine
aspera mordacitate et acerbis facetiis dicant nee nigro Momi sale consper-
gant, sub poena reprehensionis aut etiam suspensionis. Quod si quis-
piam alteri convitiatus fuerit aut comminatus, cedere iussu Decani debet,
eoqne absente de tempore suspensionis eins a caeteris coUegis deliberari
et concludi.
5. De modo concludendi.
In conyentibus facultatis Decanus concludere debet secundum maiora
aut per plura*) vota.
6. De officio Decani circa lectiones publicas et privatas.
1. Decanus iubeat singulos in electione novi Decani vel alio publice
conventu dicere, (10) quid semestri ülo lecturi sint, 2. eosdem ad con-
tinuandas lectiones excitet, 3. disputationibus et declamationibus, si quae
habebuntur, nisi legitime impediantur, Interesse iubeat. Non concedat
etiam cuiguam docentium, ut a philosophandi genere apud nos recepto
») Zarncke S. 436. 11. 13.
^ Zarncke S. 436. II. 11.
20
recedat modumve et terminos phüoaophandi inusitatos infroducat aut prin-
, cipia phüosophiae Peripateticae convellat, aicut a aenatu augusto Coloniae
ad Stiemim die 28, Martii anno 1656 rescriptum eet^J,
7. De privatis lectionibus
Magistris hie promotis vel ius magistomm nostrorum consecutis cum
consensu collegarum potestatem faciat privatim legendi ita tarnen, ut,
quid lecturi sint, prius exponant nee aliis horis, nisi quibua publice non legi-
tur, acroasin faciant, nee theses, de quibus publice privatimque disputa-
turi sunt, sine Decani aut eins professoris, ad quem materia disputati-
onis pertinet^, censura et subscriptione typogiapho excudendas tradant
aut distribuant, prout Serenissimus elector Joannes Sigismundus
(Cttstnni 28. Man 161 IJ reseripsit. Non graduatis autem non permittat,
nisi (11) Omnibus collegis requisitis et consentientibus sancte promise-
rint se prima quaque occasione vel alterutrum baccalaureattis vel
magisteril vel utrumque gradum hie petituros esse.
8. De officio Decani circa declamationes.
Moneat Decanus promotos, vel baccalaureos vel magistros, ut sa-
cram vel profanam aliquam, scd eruditione augendae vel moribus for-
mandis materiam sibi eligant, quam vel numerorum moderatione et
pedum adstricta vel poetarum legibus soluta oratione tractent et die sab-
bathi hora 9. in publico sive ex charta sive, quod melius, ex memoria,
prius tarnen Decano visam et censam recitent.') Permissum etiam non
ita pridem est studiosis uecdum gradu aliquo omatis in publico decla-
mare; qui tamen simul monendi sunt, ut gradum suo tempore petant.
9. De officio Decani circa disputationes.
(12) Magistros et baccalaureos hie promotos aut baccalaureorum et
magistrorum iura hie adeptos, si cessent, publico programmate adhortari
potest, ut ex sineeriore phüosophia materiam certam sibi publico dispu-
tandam sumant, sive ea sit ex philosophiae instrumentis sive ex par-
tibus eiusdem.
Statum autem disputationum philosophicarum tempus est feria
septima sive dies Saturni in qualibet septimana, qui non temere
migrandus.^)
NuUi magistrorum vel eorum, qui in facultate sunt, concedendum,
ut iiiconsulto inscioque Decano tempus disputandi pro lubitu sibi sumat
et absque eins scientia et consensu theses distribuendas curet.
*) Am Rande von nicht viel spätorrr Hand nachgetragen. Von anderer Hand
Nb. Nach gütiger Mitteilung des Herrn Geh! Archivrats Dr. Friedla endi^r ist sena-
tus augustus der kurfürstliche gi^heimo lliit, Suevus die Spree. Die erwähnte Ver-
fügung ist mir nicht b«'kannt.
2j a. R. : Nb. «) Vgl. Forscli. z. brb. u. jirrss. Gesch. 8 (181*5;. S. 215.
21
10. Qnamdiu praesidi dispntandum.
Omnes dispntantes in coUegio philosophico in hyeme num'erando ab
autmnnali aequinoctio ad vernum nsque hora 8. matutina, (13) in aes-
tate vero a verno aequinoctio ad auctumnale vicissim nnmerando 7. ma-
tutina initium disputandi faciant; nemoque, nisi sponte velit, responsionem
in hyeme ultra 12., in aestate ultra 11. producere teneatur, sicut anno
1588 decretum est.
11. Quamdiu Decano in disputatione manendum.
Decanus a principio ad finem usque, nisi legitima impedimenta
maturius ipsura egredi iubeant, disputationi intersitet nimias disputan-
tium contentiones vetet ac conipescat et, ne convitiis aut iurgiis, sed
potius rationibus rem agant, severe mandet. Quod si quis eum audire
noluerit aut mandatum eius neglexerit, poenam supra (cap, 2 n. 3.) ex-
positam subibit.
12. Quot argumenta opponens proponere debeat.
(14) Nemo oppositurus plura, quam par est, argumenta proponat,
nisi forte unum saltem praesentem videat, qui post ipsum opponere velit
aut plures non venturos sciat, ne ob unum reliquos excludi aut ultra
tempus respondentem detineri necesse sit.
13. De praesidis et opponentium praemio.
Olim quidem, cum fiscus academiae in lauta et bene aucta adhuc
erat parte, praeses a Quaestore 8 grossos misnicos % respondens 1 gros-
sum, *) opponens, si doctor erat aut niagister professoriae stationi prae-
erat, 4 argenteos^), caeteri extra- professores 2*), studiosi 6 numulos(!)
misnicos^) praemi(i) loco accipiebant^). Hodie, quia academiae fiscus defe-
cit, nee praeses nee opponentes quicquam capiunt, ideoque etiam rari-
ores sunt disputationes ; quam liberalitatem meliora tempora forte nobis
reducent.
(15) 14. De officio Decani circa promotiones.
Decanus sedulam habeat promotionum curam, et si quos in coetu
discentium aut alibi etiam studiorum suorum philosophicorum fiduciam
habere noverit, eos non dubitet amanter et humaniter sive coram sive
per literas compellare et ad petendos bonorum gradus invitare. Cessantibus
') Am Bande: hoc aoro a 1650 imperialem 1.
") 3 grossos. ■) Vs imperialem sc. doctor aut magister.
*) 6 grossos. *) 6 temarios. Die neuen Sätze nicht in No. 25.
•) Exolevit. Vgl. Forsch. 8. S. 215.
22
etiam bellicis motibns mos pristmns revocari peterit et qui semestri
hibemo decanatuin gerit, in festo purificationis, quod vocant, Mariae,
(2. Febr,) qui vero aestivo, in nundinis Margaretae (13. Julii) programmate
publico primnm, tum alter horum paulo ante Paschalis festom seu in
nundinis Beminiscere, alter ^) paulo ante festum d. Michaeli saermu
brevi alio scripto sive poetarum stilo cantilenoso sive prosario opere
confecto et vel manu exarato vel typis excusso candidatos evocabit.
15. Quid faciendum Decano, si candidati sese obtulerint.
(16) Decanus pridie eins diei, quo examen futurum est, aut si
dies dominicus interveniat, biduo ante examen coUegas convocet hora
12., candidatos in conspectum eorum producat, et an illis copiam exa-
minis facere velint, exquirat, Qui si, ut fieri solet, annuerint et candi-
dati in dispensatione suum praestiterint, Exaniinatores eligantur.
Tempestive etiam scribat ad serenissimum electorem, academiae
Cancellarium*) et Conservatorem eique numerum et nomina candidatorum
intimet et commissionem seu licentiam candidatos promovendi ab eo
summisse petat.^)
IG. De numero Examinatorum.
Examinatores regulariter sunt 5, nempe praeter decanum ex qua-
libet natione unus. Quod si plures sunt candidati aut in una natione collegae,
vel sortiuntur, (17) quis examini interesse debeat, vel unus eorum
primo, alter secundo examini interest. Licet autem Examinatori alterum
subdelegare ex causa et in suum locum substituere.
17. De qualitate promovendorum seu quinam promovendi
et ad honores publicos admittendi.
Nemo admittitur ad magisterii gradum, nisi qui 1. moribus commen-
dabilis sit,*) et cui non solum sit literarum scientia, sed etiam vitae
meritum et honestas sufifragetur ^) 2. et ex legitimo toro natus sit
3. et primum ac vicesimum annum*) egressus aut etiam ingressus
fuerit; quem si non ingressus aut egressus sit, dispensatur cum Ulo
et pecunia modica, quod deest aetati, suppletur, (18) 4. et si in alia
academia non didicerit, minimum annum hie in studiis vixerit,®) et si
baccalaurei iam sint hie promoti, necdum debitas disputationes
pro baccalaureatu habuerint, ad supremam philosophiae gradum
^) paulo — alter am Rand von derselben Hand.
') Irrtümlich hat der Überarbeiter von ca. 1700 vor sereniss. 1, Tor Can-
cellarinm 2 gesetzt. Cancellarium ist Apposition zu electorem. Seit 1598 war der
Landesherr zugleich Kanzler. Beckmann p. 30. 31. ") Vgl. Forsch. 8, 216 f.
*) Zamcke S. 469 c. XIII, 20. «) Zamcke S. 447 c. II, 9.
6) Vgl. Forsch, ö, 217.
23
nonadmittantur, nisi prius ioachimicnm collegio philosophico,
cum tentamen ingrediuntur, exsolverint, alterum deinde, cum in facul-
tatem reciplimtnr. Sin vero alibi sint primo gradn ornati, etiam 3 flore-
nos marchicos pro redimenda facultate et ioachimicum pro disputatione
nomerant, quo casu a caeteris baccalaureorum oneribus liberantur. Olim
etiam gliscentibus inter Aristotelicos seu Philippicos et Bamaeos seu, ut
ipsi dici volebant, Socraticos de genere et modo philosophandi acerrimis
contentionibus Bamaeis portae bonorum pbilosophicorum non patebant.
Sed hodie, cum odia illa deferbuerint et contentionum faces deflagrarint,
non ita stricte (19) decretura hoc servatur; monentur tamen omnes
candidati, ut fontes magis videaiit, quam rivulos consectentur et Aristo-
telem et Platonem cum recentioribus scriptoribus coniungant.
18. De modo et processu examinandi.
Qui gradum alterutrum vel utrumque petunt, 1. nomina sua citius
seriusve apud Decanum profitentur, 2. adveniente examinis tempore
candidatonmi qui ordine inscriptionis in matriculam — hie enim
spectatur — primus est, nomine reliquorum competitorum et suo Senatui
philosophico eam ob causam a Decano per schedulam conyocato desi-
derium suum exponit et se ad tentamen et examen prius, inde ad ho-
nores admitti petit, (20) 3. catalogum lectionum philosophicarum,
quibus hie et in aliis academiis interfuerunt, iussu Decani confectum
et superstitum professorum testimonio corroboratum exhibent, ut intelli-
gatur, an cyclicum artium orbem confecerint vel an dispensatione opus
Sit, 4. sub iurisiurandi religione confirmant, ut paulo ante dictum, se
tum ex legitime matrimonio natos, tum contra leges annarias in peten-
dis honoribus non peccare; tandem numerant certam pecuniam,
qnae inter praesentes distribuitur, ita ut, qui reipublicae causa
Tel per adyersam valetudinem vel alia legitima impedimenta absunt,
non excludantur.
Hinc admittuntur ad examen pro primo gradu et 1. quidem ad
tentamen, quod vocant, grammaticum ex poeta aliquo Latino, Virgiüo
inaxime, Horatio, Lucretio, Juvenale aliisque classicis sumtum; sed
prius praestant iura(21) mentum de se non vindicando, si post tentamen
ad examen non admittantur vel post examen reiiciantur, in hanc quae
sequitur formam:
Ego N. iuro, quod nee actione nee ultione, nee per me nee per
alium, directe vel indirecte, verbo vel facto vel quovis aHo modo veüm
lue vindicare, si ad examen non admittar vel post examen reiiciar, sub
poena periurii, quod contrafaciens ipso facto incurro, et 100 florenorum.
24
quorum altera modietas cedat illi, quem sie offendo, altera vero facul-
tati, sicut me deus per Christum adiuvet^).
Quod si candidatorum aliquis repulsam tulerit et contra fidem
datam ezaminatorem siye in continenti sive ex intervallo, sive nnum
sive plures innocenter impetierit (22) et molestaverit, ei caeteri collegae
realiter et cum effectu adsistere et, si opus fuerit, etiam sub expensis
facultatis propriis summis viribus defendere debent.
Post tentamen, si in eo bene steterint, admittuntur 2. ad examen
logicum, 3. hinc ad rhetoricum oflferentes epistolam vel oratiunculam,
quam iussu Decani de certo themate ex tempore scripserint,
4. denique ad astronomicum seu sphaericum.
Quibus ita peractis et problematis, quae 'vocant, ad corrigendos,
qui vel inter examinandum aut in eruditione aut in pronmitiatione seu
gestu aut in moribus deprehensi vel alias Examinatoribus noti sunt,
defectus et excessus pertinentibus propositis, si consentientibus omnium
Examinatorum suffragiis, quae Decanus requirit et Examinatorum quis-
que sub fide coUegio data ferre debet, probati et gradu primo digni
habiti fuerint, bona illis, (23) quae vocant, nova ordine ab exami-
natoribus nuntiantur et spes fit de consequendo primo gradu. *) Illi
gratias agunt et pretium pro labore examinis numerant.
Postmodum acceditur ad alterum pro gradu magisterii examen. Et
cum olim mutatis praesertim Examinatoribus et quod profundior in ma-
gistris quam in baccalaureis eruditio desideretur, examen logicum et
rhetoricum primo repeteretur, hodie id fieri desitum est"^ et mox acce-
ditur 1. ad thema grammaticum Graecum ex Homero vel Hesiodo vel
alio illustri poeta desumtum, tum 2. ad physicum, 3, ad ethicum, 4. ad
geometricum, et demonstrantur a candidatis propositiones Euclidis
ordine, a primo prima, ab altero secunda et sie deinceps. Tandem
illis post problemata bona vicissim nunciantur nova et promittitui*
magisterii gradus primo quoque tempore a Decano con(24)ferendus
Monentur tamen etiam in utroque examine de resarciendis iis, quae
sibi desunt, et de taciturnitate, et certum numerant pro examinis labore
pretium.
19. De completione.
Jubeantur candidati a Decano ad Rectorem se conferre et complere,
si forte minus quarii 12 grosses misnicos pro inscriptione dederint. Si
dederint, nuUa completione opus; opus tamen est, ut se sistant, ut an
1) Zamcke S. 478. c. XIV, 18.
*) primo gradu unterstrichen; a. R.: oxolevit. Gemeint ist wohl die Er-
werbung des ersten Grades.
^) Exolevit.
25
in matrlcTÜam inscripti sint, et qnis eorum primus iDScriptns, quando-
qüidem secundum inscriptionis momenta locxun sortiuntur, certo
constet^).
20. De receptione in facnltatem.
Pridie eins diei, qni promotioni destinatus est, candidati hora 9.
antemeridiana recipiuntur in pleno coUegarum consessu in facultatem,
nun tarnen in Consilium facultatis, sed inter magistros, quos
Tocant, nostros; (25) et olim quidem, cum maior erat coUegarum
numerus nee examini omnes interesse poterant, ab infimo Examina-
tore coUegio commendabantur; quod hodie, quia omnes fere collegae
examini intersunt, in desuetudinem abiit^).
Praestant autem, quod sequitur, iuramentum:
Ego N. iuro vobis Decano et vestris successoribus revereiitiam et
obedientiam in licitis et honestis^) et quod statuta et statuenda, quae
sunt pro bono universitatis et facultatis, velim firmiter observare '*) et
quod bonum huius universitatis et facultatis artium, ad quemcunque
statum devenero, velim procurare*), sicut me deus per Christum adiuvet.
A prandio professores, consules, senatores, alios, interdum etiam
uiores, filias vel ad actum (26) et convivium simul vel ad actum solum
invitant.
21. De tempore promotionum.
Ordinaria tempora promotionum sunt, quae antecedunt electionem
no^i Rectoris, nempe circa d. Georgii et Galli festum. Quod si tamen
intermedio tempore unus vel plures accesserint et gradu se ornari petie-
rint, Decanus, si velit, illorum rationem accedente coUegarum consensu
habere poterit.
22. De actu promotionis.
Die promotionis veniente horis pomeridianis 1. ciroiter vel 2. candi-
dati a Rectore, Decano et caeteris professoribus in coUegium inter musicos
concentus seu tubarum sonos, nisi pubUcus vetat luctus, deducuntur,
ubi Decanus oratiunculam praemittit et postea ad actum promotionis
transit. Ubi notandum, posse quidem alicui gradum primum, qui a
baccalauri nomen habere videtur, seorsim et uno actu, seorsim (27)
etiam et altero actu summum magisterii gradum conferri, at licentiaturam
et magisterium in artibus uno actu et die conferri oportere nee licen-
tiataram solam posse decerni. Ante vero quam gradus candidatis su-
premus confertur, tactis academiae sceptris iuramentum praeeunte ve)
*) Exoleyit; primus unterstrichen.
«) Zarncke S. 478. c. XIV, 22. ») S. 479. Z. 15. *) Z. 18.
26
Notario Tel depositore vel famnlo verbis conceptis inrant in hanc, qnae
sequitor, formam anno Christi 1562 die 17. sept. decano m(agistro)
Gaspare Hofinano concordi suifragio constitutam.
Vos domini candidati, ita ut praeeo, verbis conceptis iuretis:
Ego N. iuro vobis liberalinm artium ac philoso^hiae Decano restris-
qae successoribns et toti deniqne ordini philosophico obedientiam et
debitam reverentiam, deinde, quod hunc gradom nnnqnam (28) sim
alibi iteratnrus.*) Postremo profiteor me abhorrere a fanaticis opini-
onibus et sancte. promitto iuroque me consensum et doctrinam ecclesiae
vere catholicae in scriptis propheticis et apostolicis traditam ac patnun
nostrorom memoria superiore seculo in confessione Angnstana somma-
tim repetitam*)constanter retenturum perpetuoque defensnrmn; sicnt me
dens per Christum adinvet. Dicatis: ego iuro.
Post factam rennnciationem nltimns candidatormn gratias agit et ex
coUegio magistri novelli in domum Decani vel, onde exierant, re-
ducuntur.
23. De distribntione peenniae in actu promotionis.
Pro nnmero candidatorom et illatae in fiscnm (29) nostmm peen-
niae qnantitate distribnontur doctoribus facnltatum et coUegii philo-
sophici professoribns modo temi modo quatemi grossi misnici, caeteris
a magistris nnnqnam nisi bini. Bectori autem et Decano panio mains
offertur pro praesentia honorarinm.
24. De convivio.
Convivinm pro nnmero magistromm aliquando lantius, aliquando
parcius, semper tamen frugaliter instniendnm et qnidem apnd De-
canum, si ipse velit ant possit, sin ille nolit ant non possit,
apnd alium philosophiae professorem, ne lucellnm, si quod inde
sperari potest, ad extraneos transferatur.
25. Snmtus promotionum:')
In dispensatione 12 gross, misn. baccalanreandns
1 tal. magisterii gradum petens.
(30) Proexamine 1°»^ 1 tal. 6 arg.
Pro 2. 1 tal. 18 arg.
Pro nnmero tamen candidatomm augetur vel minuitur praemium
pro labore examinis et inter Decannm et Examinatores aequis
partibns distribnitur.
Pro bellariis seu iocalibus videlicet conditis, vino, cerevisia, libo
piperato inter examinandum appositis incertum.
>) Vgl. Zarncke, S. 479, Z. 17.
^) ac patruin bis repotitam mit Bleistift eingeklammert.
») Vgl. Forsch. 8, 217.
27
Pro receptione ^) 12 gross. misn., qoiinterpraesentes distribnuntur.
In fiscnm 4 tal. cum semisse.
Pro 2 disputationibns, ut decretum a. C. 1582 die 22. septemb. sab
d. Barthol. Bademanno et 25. sept. a toto Senatu rectore Jod(oco)Willi-
chio confirmatom.
(31) 2 tal., qui tarnen, ubi primom dispn-
tant, vidssim ipsis cedont.
12 gross. Notario
12 gross. Famulis academiae.
Priores duae summae 1. in fiscum et 2. pro disputationibns ante actum
promotionis numerandae sunt, nee candidati prius ad honores publicos
admittuntor, quam collegii debitum exsolverint.
Ex hac in fiscum illata pecunia sumitur, 1. quod in actu promo-
tionis distribuitur consensu collegarum. 2. Decanus pro universis ma-
gistris accipit florenum, pro singulis baccalaureis 2 misnicos grosses.
Beliquum quod est, inter collegas, etiam eos, qui examini non inter-
faerunt — adversa videlicet valetudine ecique notoria impeditiy ut supra
meinb. «?'), memb. lt< num. 4^) — aequis partibus distribuitur.*)
26. Quid promoti magistri Decano offerant.
Honorarium Decano quisque pro facultatibus (32) et libera-
litate of ferre solet, cum in statutis^) quidem gratitudinis loco 1 aureum
largiri iubeantur.
27. De recipiendis in facultatem seu inter baccalaureos et
magistros nostros peregrinis.
Si peregrinus alibi vel primo seu inflmo vel etiam summo in philo-
sophia gradu omatus inter baccalaureos vel magistros nostros seu hie
promotos recipi et eomm iuribus ac privilegiis uti frui vult, baccalaureus
qnidem 3 flor. misnicos numerat et 1 pro disputatione talerum
deponit, magister vero 6 flor. misn., 2 tal. pro 2 disputationibns, ubi
diaputaverit, recipiendos.
1. Prius tamen promotionem suam literis authenticis doceat^) (33) vel
duos sponsores aut testes fide dignos habeat, qui sub iuramento confirment
eumtali gradu esseomatum, 2. praestetiuramentumnostrorummagistrorum'),
*) a. R: mcmb. 20 (ob. S. 25).
«) S. 19. 3. ») S. 23. 18,4.
*) Die Promotionskosten im J. 1800 ^obt Hausen S. 97 an.
•) Wohl in den alten Statuten, die nicht erhalten sind. •) Verb, ans docet.
^) Zarncke S. 487. c. XYI, 4.
28
(sup, § 20) 3. promittat dispntationes primo quoqne tempore haben-
das, 4. locnm occupet post magistros nostros iam promotos, 5. con-
cordiam tueatur cum caeteris et consensum doctrinae Peripateticae nee
in theologicis quicquam periculose moveat, 6. nee legat privatim in
pnblicis academiae auditoriis [aut] — nee Ugaty nist ante eapostterü De-
cano, quid lecturu8 eit nee (ex capite 3. § 1) ^) — iis horis, quibns
publici professores legunt nee disputationem nisi a professore visam et
subscriptam t3rpis mandet.
28, De redpiendie in Collegimn seu ordinem senatorium factUtatis,
Si quis magistrorum nostrorum, vir exiniius et nonnullius auto-
ritatis, in Senatum seu Consüium facultutis cooptari atque Decanatus
officio, etiamsi professor non sit, fnngi voluerit, hoc ipsum seorsim
quaerat et CoUegio (34) fidem datam stipulata manu repetat, tum animi
grati tesseram^Senatoribus pro praesentia florenum misnicum h. e.
21 grossos numeret et disputationem pro loco habeat, qua de re
cap. 1 § 3*).
29. De abeuntibus et revertentibusad Concilium facultatis.
Si quis rerum suarum statu exigente cum consensu reliquorum
coUegarum. aliquandiu a Concilio facultatis peregre absit et elapso tem-
pore, quod absenti concessum fuit, revertatur et de novo recipiatur,
decretum quidem fuit anno 1582 die 18. Aprilis a Collegio decano
m(agistro) Joanne Fontane, ut non tantum denuo praestet iuramentum,
numeret florenum, promittat disputationem, sed etiam, ut ultimum inter
caeteros locum habeat. Sed postremum hoc durius videtur, max(ime) si
consensu serenissimi electoris aliquandiu a professione et facultate
abfuerit et alibi egerit. Beversus enim locum, quem prius habuit, iure
merito recuperat^.
(35) 30. De peregrinis ad professionem philosophicam vocatis.
Si poregrinus ad professionem aliquam vocetur, ultimum post reli-
quos professores locum occupabit, nisi aut magni alicuius nominis vir
sit aut aetatis provectioris aut alibi in officio splendidiori vixerit; quo
casu ipsi iuniores non quidem iure, sed ex humanitate iure suo tamen
salvo cedere poterunt.
31. De quinario numero participantium de accidentibus
facultatis et honore ^Decanatus.
«
Placuit praesenti Collegio facultatis philosophicae universo, ut illud,
quod consuetudine et usu iam inde a pluribus annis receptum atque
>) 8. 20. 2) s. 16. ») Vgl. ob. S. 4.
29
rescripto electorali infra memorando firmatum est, statutis facultatis
hüius tum ad memo(36)riam posterorum tum ad evitandas lites in-
seratur scilicet ut, cum accidentia facultatis per se exigua sint, ad
eum modum, prout in aliis coUegiis fieri consuevit, tantum certus coUe-
garum numerus de iisdem participet. Porro cum iam inde ab aKquot
annis — licet plures professores ordinarii in facultate fuerint — tarnen
inter 5 tantum accidentia facultatis fuerint distributa, placuit, ut illud
quoque in posterum perpetua lege observetur et ille, qui 6. vel ulte-
riorem locum in facultate occupaverit, non prius ad Decanatum, qui partem
praecipuam accidentium nostrorum constituit, promoveatur vel alia ex
(37) facultate accidentia participet, quam ubi 5. locum fuerit sortitus.
Quo vero hoc facultatis decretum eo magis sanctum firmumque sit, pla-
cuit illud et praesentium coUegarum facultatis philosophicae sub-
sriptione munire et in posterum neminem in consessum facultatis philo-
sophicae recipi, nisi qui huic statuto nomen suum consensus sui testandi
ergo subscripsisset. Extract auß dem Churfurstl. Bescript an die
Universität de dato Colin an der Sprew d. 21. Aug. 1700: Daß in
künftigen lallen es in der philosophischen facultet allerdingß bey der
participation der 5 professorum so woU ratione accidentium alß Deca-
natus gelaßen werde.
A. W. Am andern ende von Eunckel, facultatis senior{i680). *) —
Christianus Grüneberg m. p. (1688). — Arnoldus Wesenfeld (1692). —
J. Q. von Bergen (1698). — (38) H. S. Plesman (1^99). — M(ed.)
d(r.) Johrenius m(anu) p(ropria) (1698). — Tido Henrich von der
Liht (1700 Sept.) — J. C. Dithmar (vor 1714 b.) — N. Westermann
(vor 1716). — J. Herman (vor 1716 b.) — Fr. S. Bing (vor 1720). —
P. E. Jablonski (vor l725b.)2) — J. D. Grillo (vor 1727;. — Hei-
^) In dor Hb. stehen die Namen in 2 senkrechten Reihen untereinander. Der
Sperrdruck dient hier nur der Übersicht. Erst von Wünsch an sind die Unter-
schriften in der Hs. datiert. Die eingeklammerten Jahreszahlen sind für die Zeit —
1700 aus Beckmann, Notitia universitatis Francofurtanae. (1707), für 1772 bis
76 aus C. R. Hausen, Geschichte dor Universität und Stadt Frankfurt a. 0.
Ftankf. 1800 entnommen und geben das Jahr an, in welchem die betreffenden
ordentliche Professoren wurden. Unvereinbar mit der Thatsache, dass Christian
Grüneberg den obigen nach dem 21. Aug. 1700 eingeschriebenen Artikel unter-
schrieben hat, ist Beckmanns Angabe, dass er im April 1700 gestorben sei. Der
Widerspruch dürfte wohl ^ mit einer Ungenauigkeit Beckmanns zu erklären sein.
Bei Dithmar-Daijes giebt die Universitätsmatrikel einen Anhalt (her. von Fried-
lacnder Bd. ü. Publ. a. d. k. prss. Staatsarch. Bd. 36). Die Zahlen geben die
Jahre an, ii^ denen die betr. zum ersten Mal als Rektoren und bei dieser Gelegenheit
^i ordentliche Professoren z. T. schon in den obem Fakultäten erscheinen.
■) 1725 b: 8. theol. dr. et prof. publ. ord.
30
neccius (vor 1731b.*). — G. (?) Schütz in(ann) propria. — J. C.
Hermann. — J. F. Polack (vor 1787)*) — Ew. Zoloff. — A. G.
Baum garten (vor 1743b). — W. B. A. de Steinwehr (vor 1745b). —
G. V. Nicolai. — G. Fr. Curts (vor 1766). — Joh. Gottl. Töllner.
Joachim Georg Darjes (vor 1772)^). — Carolus Renatas Hansen
(1772). — Rudolf Wilhelm Zobel. — Gotthilf Samuel Steinbart
(1774). — Johann Gottlob Schneider (1776). — Bernhard Friedrich
Mönnich. — Christianus Emestus Wünsch d. 5. Augusti 1784. —
Josias Frider. Christian Loeffler d. 3. April 1788. — J. S. G.
Huth d. 2. Maij 1789. — Georgius Henr. Borowski d. 24. Octobr.
1789. — Fridericus Benedictus Weber d. 21. April 1802. — Carolus
Dietricus Hüllmann d. 15. Jun. 1808. — Gabrielus Godofredus Bre-
dow d. 26. August 1809. — J. L. C. Thilo 26. Aug. 1809. — J. L.
C. Gravenhorst 14. Octobr. 1810.
Unter dem 23. December 1775 ist eine löbliche Philosophische
Facultaet überein gekommen und hat secundum unanimia beschloßen,
daß von nun an die Wittwen derer Professorum Philosophiae wahrend
des Gnaden-Jahres alle Emolumenta derer Magister-Promotionen und
Nostrificationen geniesen sollen so wie ihr verstorbener Eheherr, es mag
nun während des Gnaden-Jahres Daur quintus locus besetzt werden oder
nicht, oder aber, wenn der sextus Professor bereits vorhanden und als-
bald post mortem in quintum locum rücket, so soll er dem ohnerachtet
die Emolumenta der Promotionen und Nostrificationen nicht ehr geniesen
als nach Ablauf des Gnaden- Jahres und selbige so wie die übrigen Emo-
lumenta der Facultaet den Wittwen ertheilet werden. Dieses Pactum
soll allen Professoribus bey ihrer Aufnahme in die Facultaet sowie die
Compactata vom Decanate zur eigenhändigen Unterschrift vorgelegt
werden. So geschehen Franckfurt in consessu Facultatis den 23. De-
zember 1775.
Carl Renatus Hausen ordinis philosophorum h. t. decanus. —
Curts. — J. G. Darjes. — G. F. Steinbart — J.G.Schneider. —
Bernhard Friedrich Mönnich. — Christian Ernst Wünsch den
5. August 1784 etc*).
') 1731b: pandectarum et philosophiae moralis et rationalis prof. publ. ord.
•) 1737: dr. et prof. iuris, mathcseos et physices publ. ord.
') 1772: phil. et i. u. d. et prof. publ.
^) Die weiteren Namen und Daten wie oben unter Artikel 31.
31
la. Die Statuten des grossen Kollegs.
(Zwischen 1506 and 1534.)
Inhalt.
I.
1. Emsetznng des Kollegs n. Ankündigung der Statuten.
2. Glcichberechtigang der KoUegiaton. Die beiden Exspectanten.
3. Verhalten der KoUegiaton zu einander.
4. Rcgelmässigkeit der Yorlesangen.
5. Stellvertretung nur mit Genchmigang des Frohstes.
6. Abwesenheit nur mit Erlaubnis des Frohstes.
7. Verhalten beim Mangel Ton Zuhörern.
8. Bepetition der Baccalaureanden.
9. Zahl und Kleidung bei der ordentl. Disputation.
10. Austritt aus dem Kate der Fakultät.
11. Verpflichtung zur Disputation.
U. Capitulum de Preposito collegii arcium.
12. Eid.
13. Versprechungen dei* Kollcgiaten an den Probst.
14. Rechnungslegung des Frohstes.
15. Die Bsuaufseher als Gehilfen des Frohstes.
m. De modo visitandi lectiones per Frepositum.
16. Tägliche Revision der KoUegiaton. Strafen.
17. Aufwendungen der KoUegiaten für den Bau von Wohnungen.
18. Vermächtnisse der KoUegiaten.
IV. Capitulum de intrantibus noviter collegium.
19. Eid.
20. Eintrittsgeld.
21. Abgabe vom ersten Biergeld.
23. Der jüngste ist der Bierwart.
33. Abzug vom Bier bei Abwesenheit.
34. Urlaub der KoUegiaten.
25. Gebühr für die Benutzung des neuen Hauses.
V. Capitulum de ordine collegiatorum.
26. Reihenfolge nach dem Eintritt.
27. Abgabe bei der Wahl der Wohnung.
38. Ausscheiden aus der Zahl der Lehrenden.
29. Verlesung der Statuten. Frandium des neu Eintretenden.
VL Statuta concernencia magistros exercentes.
30. Verpflichtung der Exercenten zum Tischhalten.
31. Kleidung.
33. Register der H5rer beim Dekan.
33. Einrichtung der Uebungen.
34. Verpflichtung der Exercenten zur Teilnahme an den Disputationen.
32
85. Aufsicht des Probates über die Exercenten.
36. Regelmässigkcit der Uebnngen.
37. Stellvertretung nur mit Genehmigung des Frohstes.
YU. Statuta communia collegii.
38. Ehrbares Verhalten.
39. Holzfortschleppen.
40. Lärm.
41. Tisch im Kolleg.
42. Schliessung des Kollegs.
43. Herein- und Herausschleichen.
44. Der Probst und die Bauaufseher.
Vm. De conventoribns.
45. Verpflichtung des Conventors zum Opponieren. Stellyertretnng.
46. Stellvertretung für einen Exspectanten.
47. Strafen für l^nterlassen des Lateinsprecheus.
48. Zeit der Disputationen.
49. Rechenschaft über die Strafgelder und Anteil der Conventoren.
50. Geld für Heizung.
51. Der Stellvertreter des Conventors.
52. Aufsicht über die Innehaltung der Statuten.
Statuta Praepo^Ua.
L
1. Quandoquidem bonum omne in modo, specie et ordino consistit, nti ex
adverso malum est, quicquid a modo, specie et ordine deficit, nos Thcodoricns
dei et appostolice (!) sedis gracia sancto Lubucensis occlesie episcopus, studii
Francophordiani Cancellarius pro institutione studii Francofordiensis, velut Uli
scholastice rei bonum, nocessarium et expediens, liberalium arcinm, hoc est arti-
starum Collegium 12 ex 4 Germanie nacionibus utpote Marchitamm, Franconum,
Siesitarum et Prutenorum coUegiatis instituimus et perpetuis duratumm temporibos
ereximus et ordinavimus, quo illud Collegium bonum et accomodum sit atque
pormaneat nequc a modo, specie et ordine ullo unquam tempore deficiat, hec
sequencia statuta, ordinaciones et moderacioncs volumus ab prefatis collegiatis et
in suis suorumque scholasticorum personis irrefragibiliter observari, manuteneri
et continuari.
(3) 2. Volumus, quod Collegiati de 4 nacionibus nunc electi in emolumentis,
proventibus et honoribus pcnitus sint equalos nee quavis racione alten se alter
occasione nacionis suc quomodolibet preponat demptis 2 Collegiatis, quos exspectantes
sive de minoribus coUegiaturis decreviraus appellari, qui stipendio camere nunc
carentes primas vacaturas de 10 participantibus coUegiaturis indubie, ut primum
vacaverint, sint et esse debent asscquentcs.
(4) 3. Volumus predictos magistros charitative se mutuo observare; iunior
seniorem pro officio estimare nullusquc alteri crimen vel convicium debet obicere,
nisi illud coram iudice et domino Preposito faciat pro criminis expiacione. ,Si
33
quis antem talimn quiddam egcrit^), inxta dictamen maioris partis Gollegii
realiter paniatnr eundem aliqua porcione snoram proventanm aliquandin pro qnali-
tate demeriti priTando*). 8i vero talc qnid contigerit, debet Prepositas coUegi id
ipsnm CoUegiatis denanciare. Qni convocati eosdem quam primum debeant omni
modo, qao fieri poterit, ad reanionem pertractare. Qnod si quispiam induratas
animo obseqni nolaerit parti maiori, condigna pena pro contnmacia puniatar.
Debent autem, dammodo haiusce modi vertitur qnestio, ad mandatnm vel reqai-
sicionem Prepositi et seniomm cedere partes interloqaentibas aliis sub pena
1 floreni.
(5) 4. Yolnmns, qnod qaisqne ez dnodecim snpradictis qnolibot die legibüi
hora et loco sibi per Prepositam deputatis diligcnter legat in anditornm comodi-
tatem (!) snb pena caroncio 2 grossomm marchicorum, qaociens id facere neglexerit.
b. Item non debet qnispiam lectionem sne collegiatore per alium snb-
sidiarinm inconsnlto domino Preposito, qnantnmyis logittimam habnerit cansam,
legere et continnare nee locum et horam mntare, si qnempiam egritndine impediri
obtigerit. Debet id, no qua negligencia intercidat, qnantocins Preposito et Seniori
significare, qni causa inspecta provideant ad comoditatem. (!)
6. Item non poterit quispiam extra nrbem Francofordianam sine scitu et
concessione Prepositi proficisci lectione sua per alium ordinata, ymmo debet de
consensu id agere (6) Prepositi, ut sie abitus vel reditus eins nibil pariat negli-
gencie in legendo.
7. Item esto, quod obtingat aliqnando lectorem huinsmodi non habere
audientes; nequaquam tamen debet hanc lectionem ulla hora inconsnlto Preposito
et Seniore intermittere, sed et desuper, quid illi visum fuerit, audire iUique
aoscultare.
8. Item Tolumus, ut loco grammatices habeatur repeticio baccalanreandorum,
ita quod pro tempore existentes baccalaureandi sint astricti ad eandem repeticio-
nem snb pena non-admissionis tempore dispensacionis, de quo reparator faciat
fidem sub iuramento prestito.
9. Item Tolumus omni sabbato, quo agetur disputacio ordinaria, ad minus
6 de predictis 12 .una cum Decano facultatis arcium snbire di8(7)putacionem
illicque*) habituati pro consuetudine schole Lipcensis opponere atque argumentari
donec et quousque ex magistris non collegiatis tot affuturi sint, qui pro huinsmodi
dispataeione ad 3 horas continuando (!) sufficiant.
10. Item nullus exeat Consilium facultatis nisi per doctoratnm aut certa
sciencia et consensu speciali domini Cancellarii.
11. Item debet quisque in ordine suo ordinarie opponere, ad hoc quoque
libi respondentes disponere.
n. Gapitulum de Preposito collegii arcium^).
12. Item Prepositus collegii tenetur dare iuramentum, ut sequitur:
Ego N. inro, si que pecunie ad manus meas devenerint, velle easdem fideliter
dispensare, equalitatem quoad magistros observare in illo scilicot, quod nullius
') Gemeint ist die Beleidigung, wie der Vergleich mit der Stelle der Leipziger
Statuten ergiebt.
") Vgl. Zamcke S. 195, c. IV, 32.
*) illique Hs.
*) Auffällig ist das Fehlen jeder Bestimmung über Wahl und Amtsdauer
des Probstes. Aus 14 und der Anologie von Leipzig könnte man schliessen, dass
«iie letztere ganzj&hrig war. Vgl. Zarnckc S. 190, II, 7.
Aetn und Urkunden, Heft m. 3
34
magistri de collegio personam pre alio volo acceptare, sed tan quam persona
conmmnis collegii volo administraro et ad cuinscunquc magistri de collegio (8)
requisicionem, quocienscunque per eum requisitus fuero, velle GoUeginm infra
diem naturalem convocare, bonnm collegii procurarc, statuta et statucnda respi-
cientia statum Prepositi firmiter observare, ita quod ex levi negligencia, que non
Sit ex proposito, periurium non incurram^).
13. Item facto iuramento prepositi quilibet magister promittat Preposito,
quod velit ad convocacioDOS ipsius Prepositi venire ant penas solvcre aut se penis
submittere in tenore convocacionis expressis et revcrenciam tenere erga Prepo-
situm in mensa collegii, in convocacionibns et in aliis factis collegii et fidelitcr
Preposito assistere in bis, que bonum collegii concemunt').
14. Item Prepositus tenctur bis in anno faccre racionom de expositis et
perceptis sue prepositurc, ita quod tempore estatis mox post electionem Rectoiis')
faciat racionem de expositis ac perceptis tempore hiemali preterito, et in hieme
post festum Galli*) faciat racionem pro expositis (9) ac perceptis estivali muta-
cione preterita.
15. Item Preposito collegii debcnt condcputari quolibet anno duo magistri de
eodem collegio, qui Editui nuncupantur, qui nonnunquam, ubi necessitas exigit, et
habitaciones et totnm collegium habebunt auctoritatem visitandi structuramque et
alia hnic rei accomoda (!).
III. De modo visitandi lectiones per Prepositum.
16. Item Prepositus collegii quolibet die legibili, quando videbitur expedire,
visitet magistros collegiatos in suis ordinariis lectionibus. Quod si quis negligens
repertus fuerit, eidem pro sua negligencia 2 grosses signabit tociens quociens,
et tempore solucionis stipendii sui tenctur Prepositus sub suo iuramento revelare
uniuscuiusque magistri negligoncias. Tunc pecunia illa pro negligenciis (10) cuius-
libet magistri defalcata debet cedere in usum collegii.
17.^) Item ne pretextu impensarum magistri coUegiati possint a snperioribus
habitacionibus*^) eorum impcnsis extruendis (!) deterreri, visum est Collegiatis
Omnibus, quod, posteaquam collegiatus aliquis supra habitacionem suam Constru-
xisset contingeretque ipsum vel per mortem vel alia via ab universitate et Collegio
discedere, quod tunc Collegium debet illi magistro duas partes snamm impensarum,
quas ipse fecissct, refundere, ita quod ipse extruens (!) debet terciam partem
factarum impensarum collegio gratis relinquere, ut sie tandem habitationes extructe (!)
in publicum coUegiatorum usum perveniant et in omnes collegiatos censns inde
proveniens distribuatur.
18. Item si quempiam ex collegiatis mori contigerit, debet in testamento de
aliquo prefato collegio legato curare. Quod quantum esse debeat, suo debet arbitrio
penitus relinqui.
^) Der Eid in 12. ist mit geringen Änderungen entnommen aus den Statuten
des grossen Kollegs in Leipzig, c I, 8, der ganze Art. 12 wörtlich gleich c I, 9 in
Leipzig. Zamcke S. 190. 191.
") Entnommen ebendaselbst aus cap. I, 10. Die Termine sind hier anders
bestimmt.
*) a. R. von anderer Hand: (die lune) post Georgii, (die lune) post Galli.
Der Wochentag ist durch die Mondsichel bezeichnet.
«) a. R: Nb.
*) \g\. In supcrioribus partibus olim habitacula Studiosorum fuere. Beckm.
(1707) p. 38. S. d. Aum. am Ende der Stat. d. Koll.
35
(11) lY. Capitalum de intrantibus noviter collegiam.
19. Item quilibet de novo collegium intrans iurabit secundnm hunc modam:
Ego N. inro, quod volo procurarc bonum, honorem et famam collegii, ad qaem-
canqae statum devencro et servarc statuta et statuenda, qae per maiorem partem
('oilegii sunt et erunt conclusa et approbata^), item quod in lectione legenda et
actibus scholasticis omnino velim me statutis a reverendissimo super hoc editis
conformare; sie me dcus adiuvet et sancta dei ewangclia.
20. Item Visum est domino Canccllario, quod collcgiatus noviter collegium in-
trans tenetnr dare infra primum quartale anni 3 florenos renenses et ubi corpus
collegiature habebit, debet collegio superaddere 3 florenos, sitque divisum; solvai;
pro statutis 6 florenos in usum fabrice collegii. Et si voluerit esse parti-
ceps in aliis proventibus, puta in pecuniis ccrevisie*), detprimo colle-
giatis refectionem, qua prehabita erit sie collegium noviter intrans particeps
in proventibus, nee antea debet (12) quis vocari ad convocaciones neque
vocem habere.
21. Item collegium noviter intrans relinquat 1 fiorenum reneusem in
ct'IIario ex prima divisione pecunie cerevisie.
22. Item collegium noviter intrans et iunior pro tempore sit illo anno Cere-
visiarius; cogitetur tamen, ne negligencia iuniorum atque impericia rerum cunc-
tis detrimentosa siet.
23. Item visum est Cancellario, nc quis sc ultra mensem ab universitate
nostra absentet. Si quis autem collegiatorum ultra prefatum tempus abesse vellet,
debent sibi pro qualibet septimana dcfalcari 4 grossi marchitici de cerevisia. Que
pecunia sie collecta debet reservari in collegii') cellario.
24. Item visum est non esse prcter rem ac frugi, quod habito consensu
reverendissimi daretur cuilibet collegiato quandoque pro tempore congruo gracia
exercitacionis aliavc legittima de causa tempus absencic, quantumque (13) id esse
dobeat, sit in voto ac voluntate reverendissimi. Et ubi quis tempus absencie a
reverendissimo obtinuerit, debet Collegium habere facultatem disponendi pro lec-
tione sua cum eodem stipcndio desciencia et voluntate Cancellarii ita tamen, quod
absens sibi retineat habitacionem suam pro arbitrio suo. Tenetur tamen coUegi-
atus sie absenciam obtinens procuratorem relinquere in loco, alium scilicet
collegiatum procuracionis onus in presencia Collegii in sc recipientem; alioquin,
nbi procuratorem non reliqucrit, post mensem sit ipso facto collcgiatura privatus^).
Procurator vero suus tenetur illi notificanda notiiicare expensis suis et etiam
rerocacionem suam, ita quod infra 6 hebdomadas post diem revocacionis sue
ad literas sui procuratoris redeat. Quod si talis 6 hebdomadis non redeat,
debet collegium illnm adhucper 1 mensem exspectare, quo finito collegia-
tora sua de facto vacet et poterit alius in illam cligi, prioris collcgiati sie pri-
vati (14) reluctacione minima obstante.
*) Vgl. Zamcke, S. 189 c. I, 1. Es folgt hier die Verpflichtung, in der Reihe
die Präpositnr zu übernehmen.
') Da« Kolleg hatte das Privileg, jährlich 200 Fafs Bier einzuführen. Riedel,
Cod. d. Brand. I, 23. . S. 334 flf.
•) Verbessert für collegio.
*) Zu vgl. die ganz andere Leipziger Bestimmung, der dieser Artikel nach-
gebildet ist, Zamcke S. 195 c. IV, 36.
36
25. Item Tisum est CoUegiatis, qaod collegiati non ezercentes in nora domo *)
contribuent 6 florenos pro usn istias nove domas eareantqne omnibus proTenti-
bns, donee et qnoasqüo in principio mntacionis proventunm illonim eandem pe-
coniam procnratori illins domus vel saltem domino Preposito exsolverint.
Y. Gapitnlnm de ordine collegiatorum.
26. Yolnmns, collegiati ordinem sue electionis in eollegio obtineant, nt, qni
postremo electos est, postremom locnm habeat, donoc alter successerit, nullo
gradn ant senio curato, dcmpto Doctore thoologie, qni Decanus in cadem
eztiterit, qni primom ante alios videlicet [locum sempor obtinebit.
27. Item quilibet eligens nnam habitacioncm dabit pro olectione 4 grosses
in nsmn collegii servandos.
(15) 28. Gonstitaimns eciam, quo collegium ai*tistaram melins in vigore
persistat, ne qnispiam eligatnr, qui Doctor qaaramcunquo facoltatum existat,*) sed
domtaxat Magister arciom, de quo mclior est doctrinandi spos, fama et experi-
mentmn. Qnod si qnispiam eciam ex talibas magistris coUegiatis tandem in aliqua
facnltatnm Doctor effectas fuorit et in aliamm facnltatum una stipendinm pro
lectione in ea nactns fnerit, debet ille doctor sie in alia facnltate stipendiatus
lectnram suam arcinm nna com aliis scholasticis oneribns per alinm magistmin
idonenm per Collegiatoa ad hoc electnm snb corta pcnsione a suo stipendio defal-
cando expedire et per se in artibus amodo non legere, nisi de consensn nostro et
GoUegii speciali. Qnod si qnispiam ex coUegiatis uxorem duxerit, illins collegia-
tnra vacabit, debetque in eins locnm aüus eligi magister, quam primnm de eo yeri-
dice constiterit*).
(16) 29. Cetemm ne pretextn ignorancie posset qnispiam collegiatorom ex-
cnsacionem pretendere^), decemimns, nti Prepositus qnolibet anno semel et tociens,
qnociens collegiatns novus prandium snum dedcrit, nna hora ante prandinm statnta
seriatim legat ipsaquo novo collegiato, nt infra mensem eadem adhuc semel legendo
se ipsnm de illis ad plenum informet, exhibeat. Alioquin nisi Icctis et anditis
prins statntis et inramento a novo coUegiato excepto prandinm non incipiatnr.
Qnod eciam prandinm ita moderari volumns, nt supra nnam horam post
hniusmodi prandinm acceptum bibendo ad expensas novi collegiati non consi-
deant snb pena Va florcni a qnolibet tempore solucionis a stipendio defalcandi.
Qnod et Prepositus et Senior manutcnere debent effectnaliter abenndo sub pena
I floreni nobis et coUegio dissolvendi.
(18b) VI. Statuta concernoncia magistros exercentes.
30. Constituimus, ut cxerciste ad mensam tenendam sint astricti et si quis,
posteaqnam nactus est exercicium, queratur so commcnsalos non habere, defalcetor
Uli aliqua pars stipendii, quoadusquc de altero provideri poterit, qni mcnse cins-
modi se aptaverit obtinende.
31. Item sint ciusmodi exercentes scholasticis snis exemplo in habitn, ita
qnod habitu magistrali sint induti, dummodo exercere voluerint, hoc est cappa et
bireto magistrali.
^) S. die Anm. am Ende der Stat. d. KoU.
') a. R. von späterer Hand: Doctor non debet eligi in coUeginm.
*) a. R.: CoUegiatus a coniugio abstinerc debet.
*) Zamcke S. 193 c. 11, 25. a. R. Collegiatns nobis det prandinm, sed
moderate.
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(19) 33. Item inscribi faciant infra primam mensem anditorcs et unam
registnmi Decano oifcrant schojasticos tales in libnim facnltatis scripturo, quo de
scholasticomm diligoncia, presencia, complecione facilins constare possit.
33. Item legant registra in cxerciciis suis et per modmn resompcionis exer-
ceant, anditoribns aliqaando argnmententur ant illis qaestionem moventes (!), qno sie
attenciores et andenciores ad respondendam prodeant.
34. Item predicti magistri sint instar coUegiatomm ad dispatacionem ordina-
riam astricti et ad incedcndum honeste, prout mÜTersitatis statatmn de habitn
disponit.
35. Item predictomm ezercencinm negligenciam Prepositos signare debet et
tempore sno pnncta Cancellario solncionis tempore ezbibere, pro qnomm punctomm
nnoquoqne 3 grossi illis defalcari debent. Debet antem sicnt et in lectionibas ad
predictam signatiiram diligcntem Preposi(20)tus sub ioramento sno esse obligatos.
36. Item nnllus exercencinm assignatam partem ante finem legittimi temporis
finiat, exerceantqne diligenter nollam diem legibilem intermissori non obstantibns
festis coUegii et aliis minoribns.
37. Item debent exercere ^) per se ipsos, nisi legittimnm interveniret ad aliqnod
tempns parmm impedimentom ; tunc enim et de sciencia et consensu Prepositi
aÜmn idonenm snbstitnere poterint.
(22) YU. Statuta communia coUegii.
38. Statnimus, ut qnisque inhabitans collegium imprimis servet honestatem
non indncendo inhonestam personam Tel scortum aliqnod sub pena 1 floreni tociens,
quociens convictus fuerit.
39. Item nemo scholasticorum subtrahat ligna tam intra quam extra collegium
sab pena ^/g floreni.
40. Item serotinis temporibus nemo ezerceat damores horribiles inquietando
collegium. Contrarium faciens dabit Vs florenum.
41. Item nemo presumat habere mensam extra collegium sub pena 8 gros-
Boram omni septimana persolvendorum non obstante pena Rectoris.
(23) 42. Item statuimus, ut collegium nocturno tempore post pulsum utriusque
campano clandetur et nulli ad favorem aperietur nisi urgente necessitate. Extunc
Prepositns informatns de necessitate tenetur aperire. Putatur autem necessitas
infirmitas vel simile quippiam.
43. Item nemo post clausuram temtet per muros aut fenestras vel quovis alio
modo coUegium intrare vel exire. Contrarium faciens et convictus dabit florenum
pro pena tociens quociens.
44. Item Prepositus cum duobus sibi coadiunctis magistris, qui Editui vocan-
tor, aliquando tenetur visitare habitaciones et corrigere excessus manuque teuere
statuta collegii.
(26b) Vm. De Conventoribus.
45. Constitnimus quoque, ut deinceps iunior coUegiatus Conventor existens per
seipsun qualibet nocte opponat et nequaquam per substitutum baccalaureum, nisi
*) Verb, für exercencinm.
38
forte es8e(ii)t qoidaDi baccalaureoram seniores magistrandi aat alioquin in scholasti-
cis famigerati. Tales possit talis Conventor in hebdomada ad maximmn bis aut
ter pro se snbstitncro magistro tarnen prcsentc et quod disputacio legaliter dispo-
nator curante snb (27) pcna.4 grossorum, ubi aliter actum fuerit. Pro qaa
difipntacione Conventoii dissolventur 4 ilorcni ioxta statuta. Inviccm vero scrotine
disputationis debent baccalarii in capito quadragcsimc lectiones quasdam pro concar-
rente ad instar canicularium legere ad usquo novarum inccpcionem lectionum. ündc
non debent deinceps ad serotinam cogi opposicioncm^ sed dumtaxat ad argumenta-
cionem, quam qnilibct a Conventore ordinatus faccre tenetur sub pena 4 de-
nariorum.
46. Item, si quis ex coUcgiatis expectantibus per seipsnm conventuram collegii
regere nollet, ille debet cum consensu et sciencia aliorum (.'ollcgiatomm omnium in
prcsencia collegii alium, in quem maior pars Collegii consenscrit, in Conventorem
assumi procurarc ad 1 vel 2 mutacioncs, ut sibi libuerit. Qui sie assnmpti Conven-
tores dabunt fidem de diligcnter officio cxcquendo dabitque nihilominus (28) fidem
pro eo collegiatus exspectans, ut, si quid neglcctum fuerit, ipse coUcgiatus velit ad
requisicionem collegii penam solvere, perindc ac negUgencia esset per eum
commissa.
47. Item domini Conventores tenentur subordinare lupos vel secretarios scholasti-
cos signantes latinitatem non observantes et quintis feriis in stuba communitatis
publice legere huiusmodi excessus, ubi quisque pro tribus punctis solvet denarium.
Quam penam Conventor colliget et in fme mutacionis in usum sociorum et communis
coquine administret.
48. Yolumns, ut Conventores disputacioncm in vigilia Simonis et Jude incipiant
et Reminiscere dcsinant, in cstate vero dominica Misericordias domini ad nsquc
baccalaureandorum ingressum.
49. Item volumus, Conventoses faciant racionom Preposito (20) collegii de
penis et tcrciam parteui pro labore habeant, alie duc in usum sociorum conver-
tantur. Si vero non onionuerint, Prepositus collegii cmonoat et terciam partem
pro labore sibi obtineat.
50. Item Conventores de stuba diligcnter curent et in tempore pro floreno
aut 2 ligna comparent emoncantque tempore examinis ab unoquoque bacca-
laurcando 12 dcnarios, a magistrando vero 2 gr. Pro qua pecunia sie collecta
Conventores nna cum Preposito collegii tempore congruo provideant de liguis.
51. Item substitutus Conventoris habcat cerevisiam absentis, licet hec collegi-
atis absentibus participantibus ncgctur.
31b) 52. Ad omnium prescriptoruni cxccucionom constituiraus Prepositum collegii
in eflfectum, ut si quippiam vidorit, quod contra superiorcm disposicionem
vel goratur vel negligatur, cui ipso medcri noquoat, ad Collegium reforat. Per
quod si neque rebus consuli possit, ad Canccllarium referatur, quod illi sub
prestito iuramento committimus.
*) Anm. Nova domiis ist wohl das neuo Kollcggcbäude, an welchem
1498—1506 gebaut wurde (Riedel, C. d. ßrb. IV, 1. S. 321 ff). Vor 1707 be-
fanden sich über dem Erdueschoss mit seinen Hörsiilon Studontenwohnuugon (Beckm.
1707 p. 38. Hausen S. 75), leider wisson wir nicht, in wieviel Stockwerken.
Mindestens 2st<)ckig war es wohl schon 1506 (domus ardua atquo sublimis.
Bockm. Auct. p. 4). Es könnte sich also in lU, 17 um ein noch zu bauendes
drittes Stockwerk handeln. Oder supra geht auf in anderm Sinne „oberhalb'* ge-
legene neuo Baustellen. In dm I'repositnrri' lnuin«;»'n (ß. ob. S. 9) finden sich
Mietszinse für mehrere Häuser.
39
8. Die Statuten der medlzinlsehen Fftknltftt.
Jesas Christus.
Statuta medice facultatis Francofordiane academie.
(Zwischen 1524 and 1550.)
1. Placuit, ut medica facultate ant auctoritate nullus uteretur
(vtrbcssert aus utetur), nisi ad minus in ea in bacc(alauri)um *) sit in aca-
(lemia presenti promotns, si autem in alia universitate promotus fuerit, non
admitteretur (vorb. aus admittetnr) ad practicam, nisi prius solutis statutis
medioe facxQtatis et cum hoc honorifica facta responsione. ')
Statuta in assumptione baccalaurii sunt, quod det 6'"^) aureos
fisco et doctoribus.
2. Promovendus in baccalaurium medicine placuit ut sit magister
arcium doctus vel dato communi testimonio, in philosophia esse
bene instructum, leccionesque compleverit diligenter sequentes, vide-
licet fen^) primi canonis Avicenne, aphorismos Hipocratis et tegni
Galeni, insuper et per medium annum aut plus cum aliquo doctore
practicam visitasse.
i>^) Cum vero in leccionibus fiat negligencia, placuit, ut pro
baccalauriatu medicine dispensetur in 6 fl. in auro dandis pro laboribus
recompensandis doctorum, et suum gradum assequetur baccalauriandus
i) fl., quorum medietas cedat fisco.
Statuta baccalaurii promoti.
3. Placuit, quod baccalaurius in medica facultate promotus pro
complecione ad doctoratum medicine legat per annum ad minus in medi-
cina has leccioncs, s(cilicet) unum ex tractatibus prime primi canonis Avi-
cenne aut aphorismos Hipocratis aut libros de locis affectis Galeni,
Statuta modicae facultatis dcscripta anno 1588 menso Octobri decano cla-
riii8{iiiio) v(iro) d(omino) doctoro Jacobo Bergcmanno (et observata deinceps, quae
ab eo tempore in facultate sunt acta vel quoquo modo acciderunt ad eam perti-
nentia)»).
Statuta medice facultatis academiae Francofordianae.
*) Die fast überall abgekürzte Form ist ergänzt aus baccalauriandis in Art. 2.
*) a. R.: infra§10 fine. Siehe S. 41. Der Satz Si autem — responsione in den
Stat. Ton 1588 durchstrichen.
') Verbessert in 8, so auch 1588.
*) arab. Bezeichnung für die Unterabteilungen der Werke des Avicenna. Du
Gange.
*j Der letzte Teil dor Üborschrift bezieht sich auf die Eintragungen im
Dekanatöburh. S. ob. S. 10.
40
preterea visitetdoctornm lecclonesaddoctoratumlegendas s(cilicet)
primam 4ti, Oalenum de acc(ede)nti et morbo vel tegni, nonnm librum
Almansoris.
4. In diebns yacanciamm plkcuit ut baccalaurius medicine ad
reqnisicionem domini Decani medicine facultatis disputet in publico
semel ex materia sue leccionis (3) formando proposiciones, cni dispu-
tacioni Decanos saus intersit sub pena 3 fl.
5. Nullus sive baccalaurius, licenciatus aut medicine doctor
disputare presumat, nisi questio disputanda prius Decano suo
fuerit presentata et admissa.
6. (Herbatio)^). Placuit,ut dominus Decanusmedice facultatis requisitis
tamen specialiter singulis doctoribus in estate bis convocare faciat medice
facultatis pramotos et scolasticos ad visitandum prata, montes aut yalles
pro cognicione herbarum ad singulas qualitates coinvitato vel coinvitatis
apotecario vel apotecariis et rogatis eo tempore veris, auctumni vero
tempore secunda vice ad recognoscendum radices. Scolastici colla-
cionem*) contribuunt iuxta consuetudinem.
7. Placuit, quod facta dispensacione pro baccalauriatu aut licenciatura
medice facultatis potest petere apercionem ^) examinis, quando placet, et
tunc Decanus tenetur convocare doctores, ut peticioni satisiiat.
(4) Statutum pro licenciando.
8. Cum licenciandus medicine ad maiorem vergat dignitatem, pluries
in sua leccione pro complecione et audiendo lecciones ordinarias negli-
gens fuerit, secum dispensetur in 10 fl.'*) ad doctorum divisionem, ut ali-
qualis laborum fiat recompensacio, et tandem suum gradum assequetur
14 fl., quorum medietas cedat fisco.
9. In aula doctorali iterunudet 15 fl., quorum medietas fisco incor-
poretur, reliqua cedat doctoribus ad divisionem ad satisfaciendum labo-
ribus habitis in aula, disputationibus et ceteris.
Statutum pro receptione doctorum ad facultatem.
10. Placuit, ut doctor noviter promotus in hac achademia det pro
recepcione ad Facultatem medicam et ad Concilium eiusdem facultatis
^) spät. Randbem. zu 1588.
*) verbessert zu coUacioni; 1588: coUatioiiem.
•) verbessert ans operacioncm.
*) rhen. später übergeschrieben 1588.
41
6 aureos. In alia autem (5) Tmiyersitate promotns volens hie assuini ad
practicam et medicam facnltatem pro dispensacione det tantom, quantam
doctor fnedicine hie promotas exposuerit pro liceneiatara et doctorata, et
sunt 35 fl., et respondeat honorifiee pro loeo. (§ 1 a. R.)
Jnramentam medice faeultatis.
11. Ego N. iure vobis domino Decano, mediee faeultatis utriusque
Professor! nee non et eeteris einsdem faenltatis doetoribns obedieneiam
et reverenciam in omnibus lieitis et honestis et quod servare velim
statuta et stataenda hnius alme mediee faeultatis, et ad quemeumque
statnm devenero, bonum eius velim proeurare; sie me deus adiuvet et
saucta dei evangelia.
(6) 12. Nos Georgius, dei et apostoliee sedis gratia Lubueensis ae
Ratzeburgensis ^) eeelesiarum episeopus, apostoliea ae imperiali auctori-
tatibus, quibns in hae parte fdngimur tanquam Caneellarius ae Con-
serrator privilegiorum ahne universitatis studii Franekfordensis, hee
supra scripta mediee faeultatis statuta approbamus, ratifieamus et eonfir-
mamus volentes et deeementes hee per unumquemque inantea et in fu-
tomm inviolabiliter observari.
Nos Georgius episeopus, qui supra manu propria in testimonium
et fidem subseripsimus.^)
De mandato domini gratiosi ego Lueas Wultzk, seeretarius sub-
scripsi.*)
Statuten von 1588:
Haec medicae faeultatis acadcmiac Francofordianao statuta cgo M. Johannes
Sehosserns Iscnaccnsis, imperatoria auctoxitato publicus notarius, diligentcr et
accarate legi ot originale, ex quo transscripta sunt, tarn in scriptura quam in
sobscriptione sanum, illaesum, integrum et incomiptum minimequo suspectum, ot
hoc exemplum sive transsumtnm facta collatione in omnibus et per omnia cum
ohginali concordans doprehendi. Id quod hae manus meae subscriptione tcstor
ad hoc speciatim requisitus. Francofordiae ad Oderam 2. Junii anno 1589.
Ego Bonaventura Röslerus, YratislavieHsis, auth. Caesarea et academiae Franco-
fordianae notarius, hae manu mea similiter attestor, suprascripta medicae faeultatis
statuta, nt a me ez vero, indubitato, et incorrupto originali exarata et descripta
sunt, ita cum eo eoUata et relata de verbo ad verbum convenire. In cuius rei
fidem Signum meum legale apposui ad omnia requisitus. Actum Francofordiae,
2. Junii anno 1589. Notariatszeichen.
') Georg T. Blumenthal, B. v. Lebus und Ratzeburg seit 1524. 2 Oct., gest.
1550 25. Sept. Matrikel. Dek. d. Art.
") Jede der beiden Unterschriften von anderer Hand.
42
Anhang.
Aus den Dekanatsbüchern.
(No. 10. p. 17.) De iocalibus conventio inter theologos et medicos.
(1577. 15. Juni.)
Cum facultatis nostre legibus honoraria, quibus vetcri et recepto more or-
nantur ii, qui publice gradus doctorum rcnuntiationi intersunt, non toUantur, non
autem conveniat hoc tempore hunc gradum potentes nimiis sumptibus onorari, sciendam
est inter doctores ordinis thcologorum et medicorum hanc modcrationem inrentam
et conventionem de illis muneribns factam esse. Promisemnt doctores theologic«
facultatis se post hoc effccturos esse apud eos, quibus gradum doctömm decement,
ut non tantum sui ordinis scd etiam medice artis doctoribus et professoribus et
presentibns in actu publice prctor chirothecas singulis 1 ulnam serici villosi nigri
pileorum loco dandum curont: idem reccperunt se quoque et yicissim medicine
doctores in iisdcm actibns facturos et senraturos esse, ut paria dona theologie
doctoribus et professoribus et presentibns offerantur et ita aequalitas, que est
institia, et beneyolentia mutua conservctur. Hoc decretum volunt esse ratum et
firmnm decani Chris tophorus Albinus theologU£ et Jacobus Jokissus medi>
cus; in quod etiam utriusquc ordinis rcliqui doctores et professores consenserunt
et subscripserunt. Actum 15. Junii anno Christi nati 1577.
Johannes Cnobloch, d(r), facultatis Senior, manu propria scripsit. *)
Der dritte Professor der Medizin.
a) 1586. Verhandlungen des Senats wegen der dritten Professur der
M,edizin.
(No. 10. p. 65.) Cum autem anno Christi 1582, 22. die NoTembris in pleno
Senatu academiac nostrae rcctore Johanne Cnobloch propositum fuisset de con-
ducendo tertio profcssore in medica facultate atque eo tempore Senatus academiae
frequens conscnsissct, ut, si dominus doctor Christophorus Stjmmelius vocationem
oblatam rccusarot, totum Stipendium, quod erat 300 ü., in aequalos partes tunc divi-
dcretur, ita ut una pars thcologicae, (ßG) altera vero mcdicae facultati assignarctur,
factum est tarnen, ut postea hoc idem senatus consultum a theologis potissimum
irritum fieret atque sie res in aliquot annos protraheretur. Verum currente hoc
anno rectorc doniino doctorc Martine Bcnckondorff^ cum Senatores academiae
animadvertercnt mcdicam facultatem duobus tantum professoribus consistere amplius
non posse, decretum fccorunt, ut tortius quoque adiungorctur professor, atque in
huius locum dominum doctorem Jodocum Willichium nominarunt. Verum
postquam hie ob stipcndii inaequalitatem professionem mcdicam repudiavit et tunc,
sicut antca conclusum simul erat, ad eloctionem domini doctoris Jacobi Berg-
mann i (67) transcundum esset, Kector senatus consultum ita flexit, ut tertius pro*
fessor in locum viventis et adhuc pracsentis professoris domini doctoris Jacobi
*) Der Artikel ist von Cnoblochs Hand geschrieben. Dazu von anderer
Hand: De iocalibus transactionem inter iuroconsultos et medicos vide librum novuni
sub decanatu d. Gcorgii Seileri anni 1604. S. u. Statuten d. Jur. S. 64. Im
zweiten Dekanatsbuch der Mediziner ist die Eintragung nicht Torhanden. Gerade
an dieser Stelle sind bei der Plünderung durch die Kaiserlichen die Eintragungen
vm'lorcn gegangen und spiilor aus der Erinnorung notdürftig ersetzt.
«) 1586a. Matrikel (Friedlaender, Publ. a. d. prss. St. Arch. Bd. 32.)
43
Jokissi snbstitiieretar salvis [interea] tarnen^) ipsitis doctoris Jokissi tum
i>tipendio tnin accidentiis omnibas. Interea antcm ex academiae fisco domino
doctori Bergemanno liberal! ter satisfactam est in eo, qnod ipsi a Rectore et
Senatoribns tantum, quantnm Jokissns habet, sit promissum et stipnlatnm.
Verum qoia dao facultatem conservare, non autem consüiam constitaere pos-
buot, ob id medicae facultatis collegae operam dabont, ne posthac numerus collegarum
in hac facultate, quod antca (68) factum est, contrahatur, verum ut ad minus ter-
nario numero conservetur idque autoritate etiam illustrissimi electoris et academiae
(.'ancellarii fieri studebunt.
Scriptum ame Johanne Cnobloch facultatis Decano (nach dem 15. Okt.
1586) et Seniore.
b) 1586. 5.Sept.Göln. LandcsherrlicheBestätigung zweierProfessoren.
■No. 10. p. 69) Praesentatio d. doctoris Jacobi Bergmanni.
Johannes George Churfurst. U.. g. g. z. Wirdige hochgelarte rhäte und liebe
fjetrewen, wir haben cwer schreiben, dorinnen ihr daß zu erkennen geben, weil
doctor Jacobus Jokissus seines hohen alters und Icibsschwacheit halben nicht
mehr lesen kondte und darumb an seine stadt ehm Jacobum Bergeman fum
nrdinarium professoiem medicinae, chrn magister Wilhelm Hilden aber zum
professore mathematum supcriore angenommen bettet und unß underthenigst er-
sacht, daß wir dieselben auch gnedigst dorzu bestetigen und confiimiren wolten,
entpfangen.
Wan wir dan nicht zweiffeln, bemelte beide perschonen werden zu solchen
lecturen der studirenden Jugend zum besten nicht undinstlich sein, alß laßen wir
Ulli} ewcre in dehme gehabte handelung gnediglich gefallen und wollen dorauff
doctorem Bergeman zum ordinario professore medicinae, m. Hildenium aber
zum professore mathematum supcriore hiemit confirmiret und bcstetiget haben
mit gnedigen begehren und befhclich, ihr wollet d. Bergeman, wan d. Jokissus
abjjinge, doßelben stelle und wie ihr mit ihme einigk worden, (70) und wan
iit. Rivandri sehliger withwen ihr annum gratiae erlanget, magister Hilden
auch das auif die supcriorcm Icctioncm mathematum vorordcnte Stipendium und
iQ^ehorigen locum geben. Doran etc. Datum etc. Coln den 5. Septcmb. anno 86.
An die Universitet zu Pranckfurt an der Oder. (Original unbekannt.)
<■} 1588. 14. Okt. Die beiden überlebenden Professoren der Medizin
präsentieren Rektor und Senat den von ihnen für die dritte Professur
Erwählten und schlagen ab gcstuftcBcsoldungfür die 3 Professoren vor
No. 10 p. 74.) Deliberatione habita de tertio professore medicae facultatis
die 6. Uctobris inventus est [autem] a Senatoribus nostrae facultatis idoneus
loniinus doctor Sebastian us Möller Furstcnwaldensis, quem gravi deliberatione
babita magnifico domino Rectori et Senatui eligendum, autorisandnm et confirmandum
obtttlimus sequenti forma, ut sequi tur.
"5) Magnificc domine Rector, revercndi clarissimi doctissimique viri, amici et
''oUogae observandi! Weill jedem faculteten Decano undt collcgis geburet, daß sie
d<^n nutz, dignitet undt frommen ihrer facultot betrachten, suchen und so viel an
ihnen ist, vleißig fordern helffen, alß habe ich Johannes Cnobloch, medicae
^} interea ausgestrichen, tamon übcrgfschriebeii.
44
facultatis Decaniu, auch nicht mnbgehen können, mit meinem coUega, dem hem
doctore Jacobo Bergeman den nntz, dignitet und frommen unser facnltet za
betrachten und e. magnif. undt gunsten zu insinoiren, weill wir beide allein,
nndt e. magnif. nndt g. selbst vomnnfftigk wißen, da6 ihrer zwo keine facultet
bestellen mögen, auch derer nrsach halben undt da6 medica doctnna in hac nostn
academia celebrior werden mochte, nicht allein in meinem Johannis Gnoblochs
rectoratu die dritte profcssion in medicinls zu bestellen eintrechtigk beschlossen,
besondem auch von e. magnif. undt a. g. rectore Bcnckendorff selbst der
tertius in ordine nostro professor einsmalß genandt undt adjungiret worden,
deßen wir uns dan vmb e. magnif. und a. g. zu bedanken, weill aber indeßen
der herr doctor JacobusJokissus in gott vorschieden und also der herrdoctor
Jacobus Borgern an in defancti locum undt Stipendium, welches ehr schon
acqualc hatt, auch mit chnrf. gnaden confirmation succediret, also will numehr
wiederumb die bürde, wie vormalß, auff uns beyden, (76) so da bei zimlichen
hohen alter, alleine legen, welches doch uns forder zu tragen unmugUch
und auch der aeadcmien nicht rumlichen, daß hinforder unser facnltet mit
zwo perschonen allein solte bestellet bleiben. Demnach haben wir de snccessore
nndt tcrtio, inferiore facultatis nostrc professore under uns reden und deliberiren
wollen, wie wir dan auff den vahll auf den hcrm doctoremSebastianum Möller
eins sein worden, daß dersclbige uns in nostra facultate zum dritten professore
vestra gratia et favore conjungiret werden mochte, wie wir ihnen dan e. magnif.
und a. g. hiemit nominirot undt vorgeschlagen haben wollen, dan wir ihnen durch-
aus also qualilicirt befinden, daß ehr vor einen professom in medica arte woU
bestehet. Weill aber nicht gebrouchlich in academiao huius ordinibus, daß die
professorcs gleiche besoldangk haben ^) musten und die iuniores sich billich mit
einem geringem zu dulden, alß sehen wir vor gutt an, daß dem Seniori in ordine
nostro, so da nu 30 jähr fideliter profitiret, von deß herm doctoris Jokissi be-
soldnng noch 100 thaler zugelegt wurden, daß ehr also gleich den Senioribus in
andern faculteten hinforder 300 thaler haben undt genießen mochte, wie dan auch
der herr Doctor Bergeman seine bewilligte 200 thaler billigk behelt, der tertius
aber et infimus in nostro ordine sich mit 100 thaler (77) genugn ließe, wie ehr
dan in diesen, wo ferne es vestra pace et favore sein kan, woU wirdt zufrieden
sein, sintemahl ehr selber nach dem willen deß almechtign ex successione augmentum
zu gewarten. In diesen allen, wie wir der aeadcmien — weil wir allein daßelbige,
so der facultet einsmahll gcwilliget, vortedign undt erhalten — nichts entziehen,
sondern ihren nutz, dignitet undt frommen suchen und fordern, in deme wir unsere
medicin facultet gleich andern auch einsmahlß constituirt gerne wißen weiten,
hoffen wir e. m. undt a. g. werden es mit belieben und solches alles, wiees'trew-
hertzigk woluieinent gesucht, pnblico decrcto in academiao salutem et dignitatem
confirmircn undt autorisiren. Zu disen allen wißen e. magnif. undt a. g., daß
die andern facnitetcn alle mitfroyen heußem undt stuben so woll auch^mit anzall
des hier- undt wcinschcnckons berechtiget, alß wollen wir gleichfalls hoffen, die-
selbe werden auch dicsfalß unsere facultet vorsehen und der gleichen genießen
lassen; daz alles sinndt umb e. magnif. undt a. g. wir collegae undt senatores zu
vorschulden gantz willigk. E. magnif. und a. g. willige Johannes Cnobloch
doctor, Senior et Decanus, Jacobus Bergeman doctor. Praesentiret 14. Octo-
bris anno 88. dem herm magnlfico Rectori Ghristophoro Albino, theol. doct.
(Original unbekannt.)
^) [mochten] ausgestrichen.
45
Aas No. 11.
Wihrend der erste Teil des Bandes die fortlaufenden Acta der Fakultät
enth<, bringt der letzte Teil die nachfolgenden Ergänzungen zu den Statuten.
Das Statninm de candidatis mit der Formel ist zweimal eingetragen, die Formel
ausserdem noch einmal. Die erforderlichen Unterschriften (im ganzen 334 bis zum
21. April 1770) sind zum teil an der einen, z. t. an der andern Stelle gegeben.
Der Doktoreid ist mit derselben Hand eingetragen wie die erste Aufzeichnung des
Statuts, demnach wohl auch um 1677.
155 ft) Statatam facnltatis de candidatis medicinae
factum anno 1677 d. 5/15. Aprilis.
Quandoqnidem eiperientia facultatem edocuit, quod aliquando medicinae
caadidati, qoi hie ad examina non solum sed ad disputationem quoque publicam,
quam vocant, pro ücentia admissi sunt atque eis ad colophonem perduetis
facultati fidem snam dedenmt Teile se in nulla alia universitate quam in hac
Viadrina petitos honores doetorales a facultate medica suscipere, nihilominus tamen
Tiriis de caoais et saepins frivolis inducti se — religione hac, qua se facultati
obstrinzerant, susque deque habita — illis honoribus in aliis universitatibus omari
coneesserant. Cum vero hoc et contra facultatem hanc ignominiose et iniuriose fiat
et aniTersitati ipsi in detrimentum cedat nee minus ipsorum, qui ita exorbitant,
booam famam et consdentiam laedant, idcirco, ut eiusmodi humanae imbecillitati
facultas obicem aliquem ponat, bonum visum ipsi fuit huic vitio lege firma et
immobiliy quantum poterit, obyiamire, nimirum, ut posthac nemo candidatorum ad
eumen pximnm admittatur, quin, postquam honorarium dominis examinatoribus
eonstitutiim exsolyit, se sequenti formula manu sua propria subscripta et sigillo
suo mumto(!) facultati ad doetorales honores ab illa capessendos sancte obstringat.
b) Formula a candidatis medicinae subscribenda. (1677).
Ego infraacriptns manus meae propriae et sigiUi usitati indicio notum et cortum
facio, quod — tit(ulns) — gratiosissimae facultati medicae, quae est in alma universi-
Ute Francovadana me sancte obstrinxerim, uti bis me Uli sancte obstringo eique
promitto, quod, quandoqnidem me facultati praelaudatao ad examina iUius sustinenda
obtoli, ut ab ea examinibua et disputatione solenni pro licentia, uti vocant, praemissis
honores doetorales debite et legitime suscipiam, ab hoc meo proposito nnnquam
messnros aat a nnlla alia facultate medica quam hac ipsa illos petiturus, multo
minus illos mihi unquam conferri admissurus sim, imo licet — quod tamen deus
nertat et ego non ominor — ab hac praelaudata facultate ob nondum satis bene
peraetam et bene gestam rem ad unum aliumve annum, in quo studia mea melius
wlidare et ad iostam maturitatem perducere queam, remitterer, ut hac obtenta de
BOTo fseoltatia praelaudatao examinibus me subiicerem.
^'^ c) Juramentum doctoris medicinae. (Um 1677.)
Ego N.N. iure vobisDecano, Seniori caeterisque medicinae doctoribus et professori-
bni me, quantom yiribus et iudido valuero, quod nunc iure et spondeo, plane observaturum
1. me gradnni doctoratus in hac academia adeptum nullibi repetiturum,
3. me professores huius academiae instar praeceptorum veneraturum et eorum
benoTolentiam grato semper animo depraedicaturum,
3. me Tictus rationem, quantum facultate et iudicio consequi potero, aegris
utflem praeecripturom eosque ab omni noxia et iniuria yindicaturum,
4. me nullius precibus aut pretio addud patiar, ut alicui venenum lethale
piopinem nee me hniuB rd anthorem futurum,
46
5. neqne simili ratione molieri pesBom subdititium adfoetnm corrumpendam
adhibitumin, sed castam et ab omni scelere puram tarn yitam tum aetatem meam
perpetuo praestitoram,
6. me magica, superstitiosa, diabolica praesidia et quae praeter rationem saut
nonquain praescripturom, sed ea tantam, qaae sana ratio et experientia dicUtat
et comprobat
7. neque etiam calcolo laborantes me secaturum, sed magistris eins artis peri-
tis id muneris concessumm;
8. in quamcnnque domom ingressns fuero ad aegrotantinm salutem ingrediar,
omnemque iniuriae inferendae et cormptelae suspicionem procul fugiens tum vel
mazime rerum venerearum cnpiditatem erga mulicres, iozta ac vires tum ingennos
tum servos;
9. qaae inter curandum aut etiam medicinam maxime factens in communi
hoioinum vita tcI videro vel audiero, quae minime in vulgus edi oporteat, ea arcana
esse ratus silebo;
^ 10. pauperem et divitem, nobilem et ignobilem eodem loco habcbo nee cuiquam
operam meam medicam noctu interdiuque exposcenti denegabo christianae cumpiimis
caritatis memor futurus;
11. et postremo hoc iusiurandum si religiöse obscrvavero ac minime irritnm
fecero, mihi liceat perpetuo fclicem vitam ducere et artis aberrimam fructuin
percipere. Quod si illud data opera violavero et peieravero, contraria mihi
contingant.
Dicat: ego iaro duobus digitis sceptro impositis.
d) 1683. U. Juli. Potsdam. Kf. Friedrich Wilhelm l&sst die Universit&t
anweisen, die Promotionskosten in der juristischen und medicintschen
Fakultät zu ermässigen.
150). Von gottes gnaden Friderich Wilhelm, marggraff zu Brandenborgk etc^
Unsem gnädigen gruss zuvor. Wirdige und hoch-undt wollgelahrte liebe getrewe!
Auß was uhrsachen wir veranlaget worden, die gar zu hohe bi^hcro in gebrauch
gewesene Unkosten bej denen promotionibus der licentiaten undt doctoren zu redn-
ciren, solches habet ihr aus dem beigeschlossenen original mit mehr zu ersehen, ondt
befehlen wir euch hiermit gnädigst, über diese unsere Verordnung lehdiglich nndt ohne
alles einwenden gebuhrendt und unverbrüchlich zu halten, dessen wir unO also zn
euch gnädigst versehen undt sein dt euch mit gnaden gewogen. Geben zu Potsdam
den 14. July anno 1683. Friderich Churprintz.
Nachdem seine churfürstliche durchlenchtigkeit zu Brandcnburgk etc., unser
gnädigster herr vernahmen, waßgestaldt bey denen promotionibus licentiatorum et
doctorum in der Juristen- und medicinischen facultät zn Frankfarth an der Oder
durch die kostbahre convivia vielle der studierenden jugendt, ob sie gleich den
grundt ihrer Studien aldar geloget, sich an frombde und aa^ländische ohrter wenden^
woselbst sie mit geringeren kosten die honores academicos erlangen können, andere
aber, welche die mittel an andere ohrter zu rejsen nicht haben, den gradam des-
halb unterlassen, weil sie so hohe kosten nicht ertragen können, alß haben höchstge-
dachte seine churfürstliche durchlenchtigkeit der nohturfft erachtet, die promotions-
kosten bej denen promotionibus licenciatorum et doctorum nachfolgender gestaldt
zu reduciren undt zwar
1. wenn eine solennis promotio doctoralis in den kirchen celebriret wirdt,
daß das convivium dergestaldt eingezogen werde, daß 1. solches nur bej einer
abendtmahlzeit bleibe undt des andern tages niemand invitiret, 2. daß kein
47
friaeniimmer dana gebethen, 3. daO nicht mehr als 10 speisen, das gebackne
mitgerechnet, zugerichtet andt 4. das confcct gänzlich weggelassen werde,
2. wenn einer oder zwey candidati vorhanden, so den gradnm doctoris ver-
langet, ihnen aber die (151) sumptns, so bey einer solennen promotion in der
kirchen nndt sonsten nach anleitnng der Statuten aufgewandt werden müssen, her-
zugeben beschwehrlich feit, daß alßdann einer jeden obgesagten facultät frey
stehn soll, solche candidatos in dem auditorio maiori nach oingehohlter churfurst-
liehen confirmation undt resolution der bey solennen promotionon gewöhnlichen
speciminum publice in doctores zu renunciren dergestaldt, daß denen anwesenden
professoribus in allen facultaten nur die helfftc von denen sonst üblichen muneribus
offeriret werden dürffe, jedoch daß in diesem fall die anßtheilunge der handtschuch,
ingleichen das convivium doctoralo nachbleibe, c6 wollten denn die doctorandi
etliche von denen professoribus auf eine gar eingezogene mahlzeit invitiren, welches
in ihrer discretion gestellt bleiben soll,
3. daß die renunciationes licentiatorum nach außgestandenen examinibus undt
abgelegter disputatione publica inaugurali, wie seither in facnltatc iuridica üblich
gewesen, künfftigk in facultate medica privatim in consessu facultatis geschehen
mögen, damit dergestald das kostbahre convivium verhütet werde, jedoch daß alle-
zeit die churfürstliche confirmation wegen eines jeden candidati vorher gesuchet
verde. Befehlen derowegen mehr höchstermelte seine churfürstliche durchleucht,
dero Universität zu Frankfurth an der Oder hiermit gnädigst und zugleich ernstlich
über diese dero gnädigste Verordnung steifT, fest und unverbrüchlich zu halten
Sipatum Potsdam den 14. July 1683. L. s. — Friderich Churprintz.
(Original unbekannt.)
Die medizinische Promotion im 18. Jahrhundert.
Copialbuch No. 24 der Frankfurter Akten beim Sccrctariat der Universität
Breslau enthält auch auf S. 63 f. eine Aufzeichnung über Promotionen frühestens
aas dem 18. Jahrhundert:
Der Actus Promotionis wird in folgender Ordnung vollzogen:
1. Der Promotor hält anfänglich seine Oration über ein beliebiges Thema
oder führet sonst durch eine Anrede an das Auditorium die Doctorandos auf, deren
ilir Yitam und Studia er nach Belieben beschreibet.
2. Nach geendigter Oration proponiret der Promotor dem Doctorando das
Thema pro Baccalaureatu.
3. Nach der Resolution dieses Thematis creiret der Promotor den Doctorandum
solemni formula zum medicinae Baccalaureum auf der untersten StufTen gegen den
oben Catheder,
4. Proponiret femer Promotor dem Doctorando das Thema pro Licentiatura, und
wenn dieses der Doctorandus resolviret hat, creiret Promotor den Baccalaureum
nun medicinae Licentiato formula solcnni auf der zwoyton untersten Stufen gegen
den Ober-Catheder,
5. Wird dem Medicinae Licentiato der Locus Ordinarius extra cathedram an-
gewiesen, dafs er denselben unter den übrigen Honoratis occupiren solle, da unter-
deßen mnsiciret wird.
6. Nach geendigter Musique ruffet der Promotor den Medicinae Licentiatum
»d cathedram wieder zurück und redet den Knaben zu, welcher dem medicinae
Licentiato muß das Thema Doctoralo proponiren.
n n
m 9
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7. Wenn dieses geschehen, wird die KOnigl. Gonfirmation durch den 8ecre-
tarinm UniTersitstis publice yerlesen nnd mnß femer der Doctorand das gewöhnliche
inramentam in denen Statutis enthalten abschweren Yor sich nnd in animain ab-
sentinm.
8. Wenn dieses Tollbracht, raffet der Promotor den medicinae Licentiatum
auf die oberste dritte Stuffe anßer den Ober-Gatheder und creiret denselben
formnla solenni zum medicinae Doctorem.
9. Erdifoet dem Doctori medicinae Promotor Gathedram Snperiorem nnd in-
trodnciret ihn zugleich mit Vorlegung 1. eines offnen Buches, 2. eines yerschlosseiien
Buches, 8. Verehrung eines güldnen Ringes, 4. Aufsotzung des Doctorhuts, 5. empf&ngt
und recipirt Promotor den Doctorem osculo et amplezu in ordinem Doctorum und
giebet Ihm die Benediction mit der Erinnerung, den Actum Promotionis mit einer
gratiarum actione zu schließen.
10. Verrichtet der Doctor medicinae die gratiarum actionem, nach welcher
das Te Deum landamus gesungen und der Actus Promotionis mit der Mnsiqae
geendigt wird.
In actu Promotionis zweyer Doctorandcn bekomt an praesent-Geldem
Rect. Magnif. 2 spec. Rthlr.
Promot. Ton jegl. Doctoranden 2 spec 4
Jegl. Professor trinm super, facult 1
Der Profess. Med. Ord. Ton jegl. Doct 1 spec. ... 2
Der Prof. Phil. ord. jeglicher -— , „ 4 gr.
Der Decanus Fac. Phil 1 „ .„
Sjndicus ünivers „ » 4gr.
Notarius von jegl. 16 gr 1 , „
Nb. Er praetendiret sonst vor jegl. 1 r.
Alle Promoti, Doctores u. Magistri, so viel deren praesentes,
jeglicher , , 4gr.
Der Knabe, so das Thema proponiret I » »
Musicus 8„ ^
Kau dieser mit 3 rthl. behandelt werden, gehet es auch an.
Gantor 1
2 Pedellen jegl. 16 gr 1
In actu Promotionis von 4 oder mehr Doctoranden bekommt an'praeaent-Geldcni.
Rect. Magnif. 2 Duo. spec.
Promotor von jegl. Doctor. 2 = 8
Jegl. Prof. trium super, fac 1
Der Prof. med. ord. von jegl. Doctor. 1 = .... 4
Sind mehr als 4 Doctor., mehr oder weniger.
Decanus fac. philos 1
Die übrigen Prof. Philos. jegl — » „ 4 gr.
Das übrige ist obigem in allen gleich.
Dem Koch pro Gonvivio Doctorali 8 rthlr.
Holtz, Kohlen etc. werden tazirt nach gefallen.
Bey dem Gonvivio der Paranymphen werden aufgesetzt 6 Schüßeln confect.
Ich habe folgende gegeben : 1 Schüßel Macronen, 1 Schüßel Znckerbrodt, 1 SchüBel
n »
9 n
m n
m »
49
Rosinen and Mandeln, 1 Schnßel Zucker-Zwieback, 1 Schüßcl Kuchen-Krause,
1 Schüssel Zucker-Hömcr, Frantzwein 4 biß 5 qnart.
Nb. Ich habe allezeit vor gut befunden, dafs dieses Convivium in aedibus
Promotoris geschehe, weilen anders die Consumtion von Wein größer zu sejn und
die jungen Leute sich zu berauschen pflegen.')
8. Die Statuten der JUFlstlsehen Fakult&t.
(1606.)
Nos Joachimus Fridericns, dei gratia marchio Brandeburgensis etc.*);
Omnibus et singulis praesentia inspecturis post clementissimam salutis
nostrae impertitionem notum facimus, quod considerantes, qualiter sine
legum ac statutonun vincnlis nulla respublica diu incolumis esse possit,
alia vero aliis temporibus magis accomodata sint, quaedam autem dies et
usus ipse abroget et in melius reformari suadeat, cum itaque gratia dei
aeademia nostra Francofortana a maioribus nostris pia devotione et
studio a fundamentis extructa (!)non sine teiTarum nostranmi ac vicinarum
(2) provinciarum insigni emolumento in hunc usque diem incolumis per-
manserit iamque primum feliciter clauserit seculum, animadverterit
porro pro industria sua facultas iuridica in dicta aeademia nostra statuta,
quibus usa hactenus fuit, hisce temporibus in quibusdam miaus accom-
modata et stilo ipso horrida et obsoleta, consilium coegit de eo delibera-
tura, ut haec praeseutis ac cultioris seculi moribus et observantiae rectius
accommodari possent, quod ipsum quoque deo dante feliciter peregit.
Intelligens autem haec vim et robur suum non habitura, nisi celsitudinis
nostrae autoritas accessisset, submissis a nobis precibus contenderunt
Tiri clarissimi consiliarii nostri et fideles nobis dilecti dn. d. Andreas
Sartorius, facultatis iuridicae decanus, d. Matthaeus Cuno, Ordi-
narius, d. Martinus Benckendorfius (Ben(e)kendorfius; sp&t. verb.),
d. Maximilianus a Strassen et d. Hieremias Setserus i(uris)
u(triusque) professores, ut statuta haec facultatis reformata et nitori suo
restituta officii, quo fungimur, ratione confirmare et sigillo nostro maiori
et confirmationum usibus destinato nee non subscriptione quoque nostra
roborare non dedignaremur. Quae ipsorum petitio, cum iustissima sit et
ad publicam vergat utilitatem, (3) hon potuimus pro ea, quam erga
iusticiae cultores et studia literarum gerimus, affectione benevola illi
hac in parte deesse.
Habent autem statuta ipsa, ut sequitur.
*) üeb. d. Promotionskosten i. J. 1800 s. Hausen S. 97.
*) Die übrigen Titel an dieser und den andern Stellen sind im Abdruck fort-
{Ti'lasscn.
Arten und Urkunden, Heft 111. -l
50
Statatam I^).
De numero professomm iuris et eorum ordine.
In facultate iuridica constituti erunt 5 professores et non plures.
Inter quos Decanus, qui quolibet tempore fuerit, tanquam caput
facultatis semper primum locum obtinebit. Seeunduin autem locmn
habebit Ordinarius. Beliqui doctores eo ordine sequentur, quo in Facnl-
tatem sive Consilium sunt recepti et asciti sine uUa cuiusquam contra-
dictione.
(4) Statutum II.
De Decano et eins officio.
Decani singulis annis ex doctoribus Consilii constituuntur '2 secun-
dum ordinera, quo sunt in facultat^m recepti, unus die Georgii post
electionem ßectoris, alter die Galli etiam novo Rect^re electo. Huic
Decano omnes reliqui doctores consilii et facultatis sub iura-
mento facultati praestito asstricti esse debent. Eins quoque
officium exigit et postulat promovere eos, qui gradum in utroque iure
postulant, si nimirum idonei ex censura omnium professorum
de collegio habiti et confirmatio principis electoris Branden-
burgici, domini nostri clementissimi subsecuta fuerit.
(Casus impedimenti et quod tunc agendum; sp&t. Rsndbem.) Quod
si vero Decanus iustis causis impeditus fuerit, poterit facultatem et
partes promovendi ex suo voto uni ex coUegis demandare, cui volet.
Habet etiam Decanus potestatem lites et iurgia inter doctores,
licentiatos iurisque baccalaureos et studiosos exorta componere, praet^r-
quam criminales ac cont^ntiosas actiones, quae iurisdictioni Rectoris
reservantur.
Porro Decanus omnes casus et quaestiones ad facultatem delatas,
super quibus sententia petitur, perlegere debet et primo iudicium seu
vo(5)tum suum vel voce coUegis praesentibus vel in scriptis exponere,
postea reliqui secundum ordinem supra in statuto primo expressum sen-
tentiam suam aperient. Quo facto Decanus sententiam secundum plu-
>) Statuten von 1506? (Vgl. oben S. 13.)
De ordine locorum.
Doctores eo ordine, quo ad (.'onsilium facultatis fuerint recepti, et sedeant et
iucedant non attento altoro vel utroque gradu ita tarnen, quod Decanus iuris pnj
tempore primum locum semper habeat, insu))er Ordinarius locum post Decanmn,
alii tamen intra et extra Consilium facultatis constituti locum et sessionem habeant
secundum ordinem rc(M'i)tionis ad facultatem hoc addito, quod doctores (Consilii
existentibus extra Consilium semper praeferantur.
51
ralitatem votorum concipere debet. Quod si tarnen dablum aliqnod
circa vota reliquomm vel etiam quaestionem propositam reliquum fuerit,
Decanns*) integram potestatem habebit, antequam formet senten-
tiam, snos collegas vel convocandi vel super dubiis istls de novo
vota et consilia ipsorum requirendi (verb. aus requirere), ut re ple-
nins discussa sententia inri magis consona ferri queat.
Quoties autem Decanus ad facultatem collegas vocabit, omnes sub
iuramento convenire debent, nisi forte quis vel raorbo vel aliis publicis
academiae vel illutrissimi electoris negotlis specialiter ipsi impositis
impeditus vel horum nomine profectus fuerit; quibus casibus sportularum
pro quota et rata sua particeps fieri debet. Si quis vero in aliis
privatis negotiis abfuerit vel alias se absentaverit, sportulae
collectae inter praesentes distribui debent absentibus exclusis.
Alias autem Decanus in distributione sportularum aequalitatem fideliter
servabit et singulis mensibus sportulas acceptas literis consignabit et
(listribuet nuUam prae reliquis praerogativam expectaturus, nisi quando
quaestiones consulentium sigillo facultatis in fidem corroborari petuntur.
«I Tunc enim pro sigillo et subscriptione qualibet 6 argenteos solus
pereipiet; pariter ea, quae pro testimoniis a iurium studiosis vel pro-
motis in quolibet gradu exolvuntur (!), Decani praecipua esse debent, ad
qnae ipse quoque papyrum et ceram suis impensis comparabit.
Porro • Decanus, cum labores satis duros et graves in perlegendis
casibus et quaestionibus ac formandis et concipiendis sententiis impen-
dere teneatur, relevabitur ab onere conficiendorum consiliorum, quae a
facnltate petuntur, nisi Decanus simul Junior^) fuerit.
Hunc enim laborem semper Junior et ultimo in facultatem receptus
subire tenebitur ita tamen, ut casus et quaestiones, super quibus con-
silimn formandum erit, prius in facultäte a Decano proponatur et om-
nium dominorum vota et cohclusiones super singulis quaestionibus
Jimiori communicentur. Conscripto vero secundum conclusiones domi-
norum consilio Junior in pleno coUegio facultatis consilium confectum
praeleget. Quo facto Decanus omnium dominorum vota ad approbationem
vel reformationem postulabit, antequam illud sigillo facultatis et subscriptione
corroberetur. Quod si consilium a Juniore conscriptum maioribus votis Decani,
Ordinarii et reliquorum approbatum fuerit, postea demum facultatis (7)
nomine subscribi sigilloque facultatis firmari debet hac tamen addita
cantione, ut, si Junior alterius consilio vel opera in conficiendis et con-
j^cribendis consiliis facultatis uti velit, non debeat aliquem extra Con-
nUnm facultatis consulere vel cum eo rem communicare sub poena 30
') a. R. N. b.
•; a. K. Jnnior infra fol. 9. Gemeint ist p. 9, S. 52. A. 3. wo a. R. iuiiior quis ? steht.
4*
5-2
florenorum aureorum fisco facultatis applieaiidorum. Si vero dominoruni
de facnltote consilio uti velit, id utique ei liberum erit, et ut liavc
exacte observentur, Decanus dabit operam*).
Ad eius quoque officium pertinet, ut nullum ex doctoribus, licen-
tiatis vel baccalanreis alibi promotis ad lectionem vel disputationem
publicam sine consensu facultatis admittat, nisi prius locum in facul-
tate redemerint*) et publicam disputationem habuerint.
(Decollegiis privatis; spät. Randbem.) Jurium autem studiosis
privatim docendi potestatera Decanus non concedet, nisi prius
eorum profectum exploratum et cognitum habuerit. Theses vero,
quae vel a doctoribus non-professoribus vel a licentiatis vel
baccalaureis ad disputationem publicam conscribuntur, ante-
quam publici iuris fiant, prius Decano offeri et ab eo appro-
bari et subscribi debent. Studiosis autem, qui(8)bus Decanus
potestatem privatim legendi et disputandi dederit, theses
nullas '"publicare permissum erit sine speciali commissione
et ratificatione Decani. Hi tamen, quibus privata lectio et
disputationes concessae sunt, instituere eas debent iis horis.
quae a pu1}licis lectionibus vacant.
Statutum IIL
De officiis et lecturis professorum in genere, quid singulis
semestribus a quolibet iuris professore studiosi iuris
expectare debent.
Decanus singulis officii mutationibus cum reliquis facultatis docto-
ribus de materia, quam quisque sub illius officio tractaturus est, con-
sultabit et arbitrabitur, quodque sie constitutum fuerit, Decanus studiosis
Scripte publico significabit. Ordinarius autem lectiones suas ex decre-
talibus hora matutina 0. usque ad 10. instituet vel processuni iuris
publice tractabit et forraabit. Professor vero codicis leget hora 8. matu-
tina usque ad i). (O) Reliqui '2 professores pandectarum sive digestorum
pomeridianis horis oporas suas expedient, quonim alter tempore aestivo
vel hora 1. usque ad 2., vel hora 2. usque ad 3., alter vero vel hora 3.
usque ad 4., vel hora i. usque ad 5. Junior *) autem seu institutionum
Professor hora 7. matutina aesHvo k'mpore institutiones Justinianeas pro-
fitebitur, hyenialibus autoni diebus propter tenebras inatutinas horam 7.
matutinam cum consensu illius, cui alioquin hora illa destinata fuerat,
*) Dieso Vorpilichtungcn des Junior hob bereits Johann Sigismund 1611 auf.
(S. u. Kt'forniation Kill. Art. 27.)
«) R. R. von a. H. Nl). conf. p. gi^ (S. u. S. 63. c XXI) ,
') a. R. von a. H. Junior quis?
53
rautare poterit vel in horam 1. vel 2. pomeridianam. Hi professores 5
omnes et singuli secundum iuramentum facultati et universitatl praestitum
lectiones suas diligenter continuabunt antecessonun vestigiis insistentes,
ut non solum theoriae iuris, qnin potius praxi foroque ipsi
inservientia pro captu studiosorum pertractent^).
(10) Statutam IV.
De OoUegio et consilio CoUegiatorum.
In Collegio facultatis iuridicae professores vocati a Decano in facul-
tatera ad consilium et diiudicationem actonun transmissorum non sine
gravi causa aut impedimento emanere debent, assidue consiliis, votis ac
laboribus suis dignitatem facultatis conservare et fideliter ac diligenter
acta ad facultatem transmissa tarn coUegialiter quam privatim, prout
causae gravitas postulabit, perlegere debent, ut ita sententiae ex maiori
parte votorum recte concipi et formari possint. Quilibet autem, qui in
numenim professorum ascitus fuerit, tempore receptionis 12 florenos
rhenanos aureos facultati numerabit, qui inter praesentes super recep-
tione distribui debent, nisi unus ex coUegis vel reipublicae causa ab-
fuerit vel morbo laboraverit, quibus casibus participare debet. Doctores
quoque ConsiUi sive Facultatis aliis doctoribus extra Consilium semper
praeferri debent in processione ac sessionibus.
(De novo professore eligendo. De assensu et confirmatione illu-
>trissimi; spät. Randbcm.) Si quis autem ex professoribus facultatis
vel (11) alio vocatus vel ultro ab academia recesserit, tunc Decanus pro
tempore coUegas suos intra mensem convocare et cum illis de novo
professore eligendo consulere et deliberare debet, ita ut recens electus
accedente super electione assensu et confirmatione illustrissimi semper
inferiorem locum obtineat.
(De professore discedente et revertente; sp. R.) Si vero contingat,
quod Professor ille, qui antea discessit ab academia, ad eandem rever-
tatur, ad priorem tamen locum non redibit, nisi denuo vacante aliquo
loco ex consensu facultatis receptus fuerit, quo casu etiam inferiorem
locum secundum novam receptionem occupabit.
(De electione novi professoris; sp. R.) Similiter mortuo uno ex*
professoribus facultatis Decanus intra mensem proximum coUegas de
novo professore eligendo convocare debet, et si plures in academia
doctores iuris*) conditionem illam affectent, ex bis magis idoneus est
eligendus; reliqui tamen praesentes nominatione honorari possunt. Sin
') a, R. Nb.
*) dortores iuris übergeschrieben.
54
vero in hac nostra academia eiusmodi idonei doctores non inveniantiir,
utique ex aliis academiis vel locis, in quibus degant, eligi et vocari
possunt, ita tarnen, ut promoti in hac academia, si idonei
fuerint, aliis peregrinis praeferantur.
(12) Statatam V.
Quae causae in facultate decidi debent vel super quibus
causis pronunciandi potestatem habeat facultas.
Facultas habebit potestatem pronunciandi in omnibus et super Om-
nibus causis civilibus. In criminalibus autem, quae poenam sanguinis
et corporis afflictivam ingerunt, erit exempta, uti hucusque receptum et
observatura fuit. Si tarnen eiusmodi causae criminales ad facultateni
transmissae fuerint, ut vel absolutoria a poena mortis vel a tortura fern
vel mulcta aliqua pecuniaria pro delicto vel relegatio imponi possit,
pronunciandi potestatem facultas habebit, prout etiam eo casu, quando
plures ad facultatem acta vel casus criminales transmissos ad se reeipere
et de iis sententiam nomine facultatis concipere voluerint, liberum hoc
ipsis relinqui debet. Pariter facultas exempta erit a formatione libel-
lorum, exceptionum, duplicationum, triplicationum, quadruplicationuro,
quae per partes et supplicant^s peti possunt, et poterit facultas partes
istas (13) ad alios privatos doctores remittere.
Caput VI.
De iurium studiosis.
Omnes iurium studiosi sive nobiles sive ignobiles^) volentes privi-
legiis, praerogativis et lectionibus ac consequenter promotionibus in amplis-
sima hac facultate uti fruique, debent nomina sua Decano, qui quolibet tem-
pore fuerit, dare, ut in matriculam facultatis inserantur et inscribantur. De-
bent quoque lectiones pu blicas frequen tare — alioquin pro veris iurium studiosis
minime censebuntur nee privilegiorum, quibus alias studiosi iuris gaudent
participes fieri debent — emolumentum hoc inde expectantes, quod ipsis post
compertum profectimi ad privatas lecturas et disputationes a Decano
•potestas dari possit, quam tarnen eo non conferent, ut suos privatos
discipulos a publicis lectionibus revocent, sed potius ad has audiendas
eos cohortabuntur; alterum inde fructum habebunt, quod ipsis deinde
testimonia publica profectus et eruditionis ac vitae bene actae com-
municari poterint, per quae ad officia honesta promoveri et evehi possint.
(U) Denique hanc quoque inde praerogativam consequentur, quod eo
*) a. K. von aiHlcrcr Hand: civici ordinis.
55
ordine, quo fuerunt secundum prioritatem temporis inscripti, etiam locum
in promotionibiis obtinebunt. Pro intitulatione autem Deoano ordinarie
tantnin 12^) argenteos nnmerabunt. Si quis tarnen sponte et ex libe-
ralitate sua plusculiun addere velit, permissnin ei hoc erit.
Caput VII.
De promotione in genere.
Omnes proraovendi sive in baccalaureos sive in licentiatos sive in
doctores ante orania natäles snos, quod ex legitimo thoro sint procreati,
probare debent, et si de eo constiterit sique horum parentes aliqua no-
tabili et insigni infamia iuris non laboraverint, Decanus nomina pro-
movendorum una cum testimoniis exhibitis facultati offerre et cum
collegis suis consultare et deliberare debet super admissione et legalitate
promovendorum. Quo peracto Decanus decretum facultatis candidatis
publicabit.
(15) Caput vm.
De examinatione et promotione eorum, qui gradum
baccalaurei petunt in iure.
Quilibet petens gradum baccalaurei sive in iure canonico sive civili sive
coniunctim in utroque debet ante omnia edere testimonium natalium,
uti et praecedente capite constitutum, deinde exhibere testimonium vel
nostrae vel aliarum iuridicarum facultatum, quod per triennium publicas
lectiones in iure audiverit hisque diligenter interfuerit. Eo peracto cen-
snrae et examinationi Decani et facultatis se submittere et subiicere
(lebet, et si in rigoroso examine idoneus inventus fuerit, gradus bacca-
laurei ipsi conferendus erit. Facultati autem, si in uno iure promo-
vendus erit, 5 florenos, si in utroque iure, 8 florenos rhenanos aureos
pxsolvet. Promotori vero suo, si in uno gradu, 1, si in utroque 2 flo-
renos rhenanos aureos numerabit. Post obtentum vero gradum bacca-
laurei nihilominus *) excepto institu(i6)tionum professore reliquos supe-
riores doctores profitentes audire debet. Habebit autem potestatem pri-
vatim institutiones legendi et disputandi, ac si vires iudicii patiuntur,
in foro et praxi se exercendi. Quod si se solertem et diligentem prae-
i'titerit et gradum licentiati petierit, mos ei, si idoneus repertus fuerit,
gerendus erit.
*) Ans duos ist duod. verbessert, aber anscheinend von derselben Hand duod
nnterstrichon, dazu am Rand von derselben Hand 12.
') Bezeichnend für den Schreiber ist die Schreibung nihil-ominus, so auch u. S. 57.
5ß
Caput IX.
De impensis in promotione baccalaureorum.
Baccalanrcus in coUegio iurisconsultomm promotus peracto acta
sive promotione in coUegio iuridico ad domnm suam, in qua habitat,
per Decannm promotorera cum reliquis professoribus et doctoribus iuris,
licentiatis, baccalaureis et iurium studiosis deduci debet invitatis quoque
ad actum promotionis et deductionis aliis professoribus et studiosis reli-
quarum facultatum. Ad prandium aut«m solummodo asstrictus erit
invitare magnificum dominum Rectorem, dominum Decanum promotorem
et reliquos iuridicae facultatis professores hosque solummodo pro modo
suarum facultatum excipere. Si autem praeterea ex aliis facultatibus
professorem (i7) unum vel alterum invitare voluerit, permissum ei erit.
Capat X.
De promotione licentiatorum.
Si quis baccalaureus antea promotus licenciati gradura specialiter
petierit, aeque uti in ])riori statuto de baccalaureis provisum, debet com-
pellare Decanum pro impetrando licentiatu. Quo facto Decanus convo-
cato Consilio facultatis super admissione deliberare debet, et si admissus
fuerit, debet licentiandus antea promotus baccalaureus facultati numerare
20 thaleros, si in uno iure ])rümoveri volit, sin vero in utroque, facul-
tati 30 thaleros numerabit, promotori vero suo in uno sive in utroque
5 thaleros et Ordinario aiu'eum ungaricum. In actu autem examinationis
assü'ictus esse debet dominis examinatoribus exliibere vinum malvaticum
vel alias generosum et cerevisiam vel Zen-estanam vel Bemovianam
una cum placentis et confectionibus de saccaro.
(18) Examine perfecto publice pro consequendo gradu licentiatus
disputare debet. Disputatione illa publice habita certus dies ad publicam
renunciationem in coUegio iui*econsultorum illi assignandus est. Finito
vero actu promotionis et honorifica facta deductione ad domimi conviviuin
sive prandium apparabit pro modo focultatum suarum eritque obli-
gatus invitare magnificum Eectorem cum coniuge et decanum ac
omnes reliquos professores iuris una cum suis uxoribus. Similiter vero
liberum atque integrum ei erit, si velit, plures ex aliis facultatibus
professores, doctores, licentiatos, magistros et baccalaureos vel etiam ex
oppidanis consules, c^merarios, senaton^s aut cives invitare, quos voluerit
nulla euni iiecossitato astitringi-nti*.
57
:19) Capnt 8lye statutum XI.
De iarinm studiosis petentibns gradnm baccalaurei et
licentiati simul et horum promotione.
Studiosi inrinm, qtd nnlluin antea gradnin in inre consecuti fue-
rnnt, petentes simul gradum baccalaurei et licentiati ante omnia per-
sona» suas legitimare, uti supra capite VII et ym sancitum. In exa-
minatione autem et convivio ad omnia adstricti esse debent, de quibus
in praecedenti statuto X actum fuit.
Caput slve statutum Xn.
De petentibus gradum doctoralem et ad quae obligati esse
debent facultati, ut praestent.
Petens gradum doctoralem, si antea fuit promotus baccalaureus et
Ucentiatus in hac academia Fran(20)cofurtana, facultati ultra ea, quae
pro consequendo gradu Ucentiatus persolvit, nihil amplius quam 5 tha-
leros numerabit, qui in distributionem publicam seu praesentiae honoraria
impendi debent. Decano vero, promotori suo, 10 thaleros numerabit,
quos ille praecipuos habebit. Ordinario autem pro lectionibus et labo-
ribus, ut statuta antiqua habent, florenus ungaricus dependi a candi-
datis singulis debet.
Quod si vero doctorandus in alia academia Ucentiatus creatus fuerit
et gradum doctoralem in hac academia assumere cupiat, nihilominus
tantum facultati persolvere debet, quantum aUus iurium studiosus, qui
nullum gradum antea impetravit, sed omnes tres gradus in uno eodemque
actu sibi decemi curat. Etenim antequam ad examinationem admittatur,
debet facultati numerare 50 thaleros et 1 florenum hungaricxmi. Hi
50 thaleri ita distribuendi erunt, ut Decanus vel promotor 10 tha(2i)leros
loco promotionis praecipuos habeat et Ordinarius ungaricum florenum
supradicto modo; reUqui 40 thaleri detractis praesentiae honorariis inter
omnes facultatis professores, qui examinationi interfuerunt, distribui de-
bent, ita ut Decanus seu promotor simul participet. In examinatione
autem dominis professoribus et examinatoribus ea, quae proximo capite
sive statuto de licentiatis dicta et disposita sunt, praestare et exhibere
debet.
58
Caput xm.
Quod quilibet, qui vel in baccalaureum vel licentiatum vel
doctorem promoveri cupit, ante actum promotionis consensum
illustrissimi electoris Brandeburgici impetrare et quid pro
consensu praestare moris est, exolvere debeat.
Quilibet promovendus in licentiatum vel doctorem iuris ante actum
promotionis specialem consensum illustrissimi electoris impetrare debet
et pro consensu impetrato 10 tbaleros illustrissimae suae celsitudini
more hactenus observato ac consueto persolvet^).
Caput ny.
De ipso actu promotionis et de munusculis sive iocalibus
(22) exhibendis.
Doctorandus pridie ante promotionem per quatuor nobiles et quatuor
magistros sive studiosos iurium famulis publicis in omatu praeeuntibus
ad actum doctoralem invitare debet omnes professores non tantum iuri-
dicae verum etiam reliquarum facultatum, omnes quoque alios doctores,
licenciatos, magistros, baccalaureos et iurium studiosos, denique etiam
consules, camerarios ac senatores civitatis. Ipso autem die praefixo ad
doctoratum hora 8. matutina per magnificum Bectorem et promo-
torem suum una cum omnibus invitatis ad templum cathedrale
superius s. Mariae solenni pompa deduci debet et coram altari flexis
genibus et precibus ad deum pro felici inauguratione fusis „te deum
laudamus" publice cantandum. Quo peracto in cathedram publice
erectam et ornatam promotor doctorandum deducet habebitque pro(23)inotor
orationem. Qua finita publice candidato sive doctorando proponet legem
aliquam in iure cinli resolvendam. Quo peracto, si antea candidatus
gradum baccalaurei non fuerit consecutus, in baccalaureum iuris publice
servatis solennibus creabitur. Deinde candidatus ad locum rediens resol-
vat capitulum aliquod ex iure canonico per promotorem propositum.
Quo peracto in licentiatum iuris, si antea gradum hunc assecutus non
fuit, publice creabitur et renunciatus subsellia licentiatorum occupabit.
Tandem ad cathedram reverso puer quidam quaestionem iuris proponet.
quam cum rationibus dubitandi et decidendi et refutatione contrarioruin
resolvet. Eo expedito iuramentum a doctorando impositis duobus digitis
ex dextera manu super argentea sceptra academica praestandum erit in
') Dazu am untern Kande von a. H. : Hurum 10 thalerorum remissio facta est
ex gratia oh'rtorali (a. H. :) jior rrsrriptum 6. Au^usti anno Ifill. I>io Verfügung
ist mir nicht bekannt.
59
forma seqüenti capite praescripta. Postea publice in doctorem iuris in
superiori cathedra perlecto prius publice consensu illustrissimi electoris
creabitnr proposito 1. libro clause, 2. aperto, 3. rubro biretto, 4. annulo
aureo, 5. osculo et complexu dato. £o peracto puer ali(24)quis öden
sapphicam a professore aliquo conscriptam concinit. Qua finita per
doctorem novellum oratio et gratiarum actio publice erit instituenda.
In ipso autem actu gratiarum actionis distribuenda erunt munus-
cula sive iocalia, ita ut, si vel unus doctoratus sive plures candidati
faerint, hie unus vel omnes simul magnifico dn. ßectori praeter chyro-
thecas 1 ulnam serici villosi nigri exhiberi et offerri, promotori vero
2 ulnas eiusdem serici nigri una cum chirothecis donari curant. Simi-
liter et reliquis 4 professoribus iuris et quidem singulis 1 ulna serici
praedicti cum chyrothecis exhibebitur, sive illi praesentes, sive morbo
vel negotiis electoris vel academiae impediti absentes fuerint, similiter
et professoribus medicae facultatis secundum depactionem et conven-
tionem inter iurisconsultos et medicos infrascriptam ^) ulnam serici cum
chyrothecis. Theologiae autem professoribus singulis cum chyrothecis
^/, ulna serici vel parva mitra ex serico confecta donari debet, sive unus
sive plures candidati fuerint. Reliquis autem doctoribus, licentiatis,
magistris, consulibus, camerariis et senatoribus sicuti et aliis praesen-
tibus nihilo plus quam chyrothecas donare vel offere*) asstrictus erit.
(25) Si tamen vel libros vel pileos inter praedictos vel peregrinos invi-
tatos donari velit, ipsi permissum erit. Deinde chyrothecae etiam ali-
quot'publice inter astantes et praesentes proiici debent more solito et
consueto. Quo peracto doctor iam creatus solenniter per magnificum et
promotorem ad altare deducendus ibique flexis genibus gratiäe deo
agendae pro actu feliciter consummato et „te deum laudamus" in vocali
et instrumentali musica iterum cantandum. Quo peracto solenniter
doctoratus ad domum destinatam deducitur sicuti in ingressu etiam in
egressu pulsis (korr. pulsatis) omnibus campanis.
Caput XV.
De convivio doctorali.
Ad convivium doctoratus seu prandium invitari debet magnificus
Bector, promotor ac reliqui omnes iuridicae facultatis professores uti et
reliqai doctores omnium facultatum, item licentiati, magistri et bacca-
laurei, consules quatuor et camerarii quatuor, senatores autem civitatis
^) S. u. S. 63.
■) afferre Hs., wohl vom »Schreiber verlesen für oflfere, vgl. oben exhiberi et
offerri.
60
solummodo, quos Toluerint sicnti et nobiles et studiosi, qni ipsi placu-
erint. (26) In convivio autem in prandio vinum malvaticum vel aliud
generosom una cum ungarico et rhenensi dominis exhibere debet, stu-
diosis vero vel provinciale vel aliud, quod voluerit. Hora vero vesper-
tina ad coenam invitare debet praeter iam dictos omnium professorum
uxores, filios et filias nee non consulum et camerariorum. Quibus sie
peractis sequenti die non erit obligatus, nisi forte ultro sumptum facere
velit, praeter promotorem et examinatores suos convtvio ulteriori excipere.
Caput XVI.
De iuramento, quod publice a doctorato praestandum erit
secundum formulam sequentem.
Ego N. N. vobis, iuridicae faeultatis Decano, omnibusque successo-
ribus vestris et coeteris eins ordinis professoribus iure obedientiam et
reverentiam et me iuris et sacrosanctae iusticiae, cuius sacerdotium in
praesentia reeipio, perpetuum fautorem, culto(27)rem et propugnatorem
futurum et scientem et volentem contra ins legum non facturum aut
innocentes*^ oppressurum, item quod insignia doctoralia nullibi*) sim
reiteratunis et indignos ad huismodi honores atque dignitatem non pro-
moturus^'\ denique omnibus aliis statutis et consuetudinibus inclytae
faeultatis iuridicae obsequens sira futurus, cumprimis vero me facturum
curaturumve*^) ea, quae ad honorem emolumentumque [illustrissimi electoris
Brandeburgici] (sacrae reg(iae) maiestatis Prussicae) successorumque
eiusdem^) celsitudinis illustrissimae pertinere videbuntur, ad quod-
cunque dignitatis fastigium post deinde evectus fuero, sicuti me deus
adiuvet per Christum*).
Caput xvn.
De iuramento licentiati, quod praestare tenetur, quando
solummodo gradum licentiatus consequitur.
Ego N. im*o et promitto, quod hunc gradum licentiati non resumam
aut iterabo nee insignia doctoralia alibi, quam in hac alma uni(28)ver-
sitate recipiam et quod honorem illustrissimi electoris Brandeburgici,
') Ein nicht viel späterer Schreiber hat sim reiteraturus mit Bleistift ausge-
strichen und in jetzt schon ^ verwischter Bleistiftschrift am Rande, so viel zu er-
kennen, mit folgenden dem "n^ichsten Eide ähnlichen Worten fortgefahren: quam in
hac acadcmia recipiam et quod honorem . . . Durch ein Zeichen ist der Schluss
des nächsten Eides von illustrissimi electoris an als Fortsetzung bezeichnet. (Vgl.
oben S. 11. 2.)
') Formula iuramenti doctorandi. p. 95 (s, unten S. 67; vgl. ob. S. 12) hat folgende
Abweichungen (ausschliesslich der orthographischen) : a) innocentem. b) item quod in-
sigiiia-proiiioturus fi-hlt. c) curaturuinquo, d) sacrae rcgiae maiestatis Prussicae
successorumque eins pertinere.
ßl
(iomini Marchiae hereditarii, et almae huius universitatis ac amplissimae
iuridicae facultatis et horum professorum iure procnrabo, ad quemcnnqTie
dignitatis gradum pervenero ^) et scienter indignum ad aliquem gradnm
nuUo modo promovebo nee eins promotioni dabo assensum nee promo-
vebo aliquem ad gradum, nisi quem totum coUegium doctorum appro-
baverit, sicut me deus adiuvet per Christum.
Caput xvm.
De iuramento baccalaureandi, quando solummodo gradum
baccalaurei consequitur, in sequenti formula.
Ego N. iuro vobis domino Decano reliquisque iuridicae facultatis
(loctoribus et professoribus honorem, obedientiam et reverentiam debitam
oxhibere et quod statuta et statuenda eiusdem (29) facultatis diligenter
et pro posse velim servare gradumque susceptum alibi. non reiterare,
sicuti me deus adiuvet per Christum.
Caput XIX.
De iuramento eins doctoris, qui in facultatem est recipiendus
et qualiter ille iurare debeat.
Ego N. iuro et promitto, quod velim bonum, concordiam, pacem
ac honorem tum [illustrissimi electoris Brandeburgici] (sacrae regiae
maiestatis Borussicae)^) tum facultatis et eins membrorum procurare,
ad quemcunque^) statum pervenero, et indignum et a toto coUegio vel
maiore eius parte non approbatum nuUo modo promovere^\ corisilia
quoque et consultationes, si quae**) ad requisitionem et petitionem partium
') Ein Zoichen weist auf anleserliche Bleistiftschrift am Rande.
SUtotcn Ton 1506? (S. o. S. 13.)
Inramentnm doctoris ad Colleginm recepti.
Statim post snam reccptionem infrascriptum iuramentuin tenetnr iurare:
Ego N. ioTo et promitto, quod bonum, unitateni, pacem ac honorem doctorum
iacnltatis et membrorum procurabo, ad quemcunquo statum pervenero, et scienter
indignum seu etiam dignum et per doctores Collegü approbatum sine oorum cou-
sensu ad aliquem gradnm non promovebo quodque, quaecunque consilia et consul-
tationes ac scntentias per doctores Collegii ad scripta sive requisitionem cuiuscunque
rivc quoromcnnqno conficienda et complcnda seu coniiciendum et conripiendum
absquo] cxactionis specialis salani et sub aequali portione et salario aliornm docto-
nim, iutorim quod novissimus et quoad receptiouem iunior doctorum ('ollegii sum
et alius post nie ad CoUegium non fuerit receptus, velim per mo, si Collegio docto-
nim placnerit ant me legitime impcdito vel absente, per alium Facultatis aut
<oIlcgii doctorem concipero et sie concepta ad consnltationem et consilium doctorum
ponerc et praesentare, contradictione quacunque ac dolo et fraude in praemissis
<?t circa oa cossantc; sie iuro et promitto, sicut me dous adinvet et sancta doi
evangeUa.
62
conscribenda erunt*>, quamdiu inferiorem locum in collegio obti-
nebo'\ summa diligentia et studio conficere absque ullo speciali salario
extra ratam, quae mihi ex eo, quod pro studio facultati exoMtor (!), ob-
veniet, consi(30)lia quoque facultatis non revelabo neque aliorum docto-
rum extra facultatem in conscribendis consiliis opera utar. Si vero
morbo impeditus vel absens fuero, consilium et operam unius vel alte-
rius de facultate requiram. Conscriptum autem et ad priorayota colle-
garum confectum consilium in facultate perlegam et approbationem
vel correctionem domini Decani, Ordinarii et reliquorum dominorum non
moleste feram^\ omnia sine dolo et fraude, sicuti me deus adiuvet per
Christum ^).
Capat XX.
De iuramento Secretarii vel Notarii iuridicae facultatis.
Ego N. iure, quod velim commissas sententias et alia facultatis
negotia fldeliter conscribere et absque speciali consensu Decani nulli
copias communicare, secreta quoque et acta facultatis neque verbo neque
signo (31) aliis manifestare, (nee quidquam a tabellariis vel aliis, quiacta
vel casus decidendos ad facultatem afferunt, pro me exigere vel efflagi-
tare, denique omnia, quae ad concordiam dominorum in facultate per-
tinent, quantum in me est, curare) 2), sicuti me deus adiuvet per
Christum.
^) Von dieser Formel giebt es ansserdem noch 3 Redaktionen:
I. Dnrch Yerbesserangen mit Bleistift an dieser Stelle (s. oben S. 13)
a) s(acrae) reg(iae) m(aie8tatis) 6oruss(icae), f) qnamdin-obtineboo und g) Con-
scriptum-feram eingeklammert, g) ist auch in der Abschrift in No. 25 einge-
klammert.
II. p. 93. Formala iaramenti professoris. (S. oben S. 14.) Abweichungen:
b) Ego N. N. iure et promitto, quod velim curare ea, quae ad honorem, iura atque
emolumentum sacrae regis Prussiae maiestatis successorumque eins qnaeque ad
bonum, concordiam ac honorem tum facultatis iuridicae tum membrorum eins per-
tinent, ad quemcunque .... d) qua, f) quamdiu-obtinebo fehlt, g) Conscriptum-
feram fehlt.
lU. p. 94. Juramentum Assessoris Extraordinarii. (S. oben S. 14.) Ab-
weichungen: b, d, f, g wie n, c) et indignum-promovere fehlt, e) hinter erunt:
mihique ad elaborandum data et concrcdita summa . . . Am Ende: Ex concluso
facultatis die 20. Mali 1773 iuramentum hoccc praestitit die 27. Mail 1773 dominus
Ludovicus Gothofredus Madihn. De Hacke man, facultatis h. t. Dccanus.
') Zusatz von 1626. Am Rande ist durch die Bemerkung Haie iuramento
inserta est qnaedam clausula, quam vide infra auf diesen späteren Zusatz verwiesen,
welchen die S. 105 der Hs. stehende Fo^mula iuramenti secretarii vel notarii
enthält.
68
Caput
De doctoribus alibi promotis et receptione eorum, pro
consequendo loco inter doctores huius facultatis.
Omnes doctores alibi promoti, si locum hie inter doctores ipsis
assignari petant, ante omnia facultati 16 florenos rhenanos aoreos nume-
nire, deinde publicam disputationem instituere debent. Quibus peractis
locus Ulis inter doctores pro tempore receptionis assignari debet, ita nt,
qui prius fuerit receptus, etiam sessionem prae reliquis habeat exceptis
doctoribus de Consilio, uti supra capite IV. siEtncitum.
32) Caput xxn.
De licentiatis alibi promotis et hie recipiendis.
Licentiatus alibi promotus petens sibi locum in hac universitate et
facultate iuridica assignari debet inprimis fidem facere de sua promo-
tione et deinde iuridicae facultati numerare pro receptione 10 florenos
aureos rhenanos et insuper publicam vel disputationem instituere vel per
mensem publice legere vel profitm repetendo aliquam legem vel capi-
tulum.
Caput XZIU.
De baccalaureis alibi promotis et, ut hinc recipiantur,
petentibus.
Baccalaureus alibi promotus petens se in consortium et locum
baccalaureorum recipi similiter docere debet se gradum baccalaurei (33)
rite consecutum fuisse, deinde per 2 menses privatim hie legere et
disputare. Quibus peractis locus ipsi assignandus est inter baccalaureos
ita tarnen, ut locus non a tempore promotionis, sed faetae receptionis
Uli assignetur.
Caput XXIV.
De conventione et depactione iurisconsultorum cum facultate
medica super honorariis in promotionibus distribuendis.
De honorariis illis, quae veteri eoque recepto more porrigunfur iis,
qni publice gradus doctorum renunciationi intersunt, facta est inter
doctores ordinis iurisconsultorum et medicorum talis conventio:
Promiserunt doctores iuridicae facultatis se eflfecturos esse apud eos,
quibus dignitas in iure doctoralis fuerit tribuenda, sive unus, sive plures
Aierint, ut non tantum iuridici ordinis, sed etiam medicae artis doctoribus et
professoribus praesentibus (34) vel etiam propter morbum aut aeademiae
64
vel etiam electoris Brandeburgici negotia absentibus praeter chyrothecas
singulis 1 ulna serici villosi nigri pileorum loco porrigatur et donetur.
Vicissim receperunt medicinae professores et doctores se curaturos, ut
in promotione medica iuridicae facultatis doctoribus et professoribus
praesentibus vel etiam propter morbum aut academiae vel etiam elec-
toris Brandeburgici negotia absentibus paria dona offerantur, et sie
aequalitas, quae est iusticia, et benevolentia mutua conservetur. Quae
conventio, ut magis rata et flrma esset, in librum statutorum utriusque
ordinis relata est per me Johannem Schosserum imperatoria autoritate
publicum notarium ab utroque ordine speeiatim ad hoc requisitum.
Actum Francofurti 10 Octobris anno a nato Christo 1604.
(35) Caput XXV.
De sportulis Secretarii vel Notarii iuridicae facultatis.
Secretarius vel Notarius facultatis iuridicae pro conficiendo testi-
monio baccalaurei promoti habebit ^/2, pro testimonio autem licentiati
vel doctoris integrum florenum ungaricum non attento, an in uno vel
utroque iure promotus fuerit, pro sententiis autem describendis et
iramatriculandis et quidem pro qualibet 3 grosses argenteos.
Quemadmodum autem primo seculo doctoribus Consilii sive Facul-
tatis iuridicae plena autoritas data^) fuit, qua potuerunt statuta et ordi-
nationes cum consensu Cancellarii condere, eadem revocare, mutare
vel corrigere et attentis temporum circumstantiis ac personarum quali-
tatibus vel propter varietatem casuum, si necessitas vel utilitas publica
ista postulet, in melius reformare, ita et in hoc secundo seculo eadem
potestas (36) doctoribus (^onsilii sive Facultatis integra et illibata per-
manebit. Quod si tarnen vel mutatio vel reformatio statutorum ex
praedictis causis instituta fuerit, nemo ex antiquatorum seu abrogatonmi
neglectu periurii reus erit, cum sublato, mutato vel reformato statuto
qualitas quoque eins videlicet iuramentum super statuto derogato, mufcato
vel in melius reformato praestitum vires suas obtinere nequeat.
Quapropter ad petitionem et instantiam Decani, Ordinarii et reli-
quorum professoi-um iuridicae facultatis, consiliariorum nostrorum
suprascripta statuta facultatis ex certa scientia et iure superioritatis con-
firmamus et sicuti in primo seculo die s. Michaelis archangeU^) anno
1506 statuta per Cancellarium academiae data et confirmata ita in hoc
^) Nämlich durch die Privilegien von Kaiser und Papst. Vgl. A. u. U. H. "2.
S. 9. A. 4.
65
novo et secundo seculo, qnod sub gubernatione nostra electorali incepit,
suprascripta et ex veteribüs in melius refonnata statuta valere volumus
cum libera tarnen (37) potestate, ut liceat nobis et nostris successoribus
eadem statuta tractu temporis, utilitate et necessitate publica exigente
et postulante, vel in totum vel pro parte revocare, annullare vel corrigere
et in melius reformare. Atque in pleniorem fidem statuta haec propriae
manus subscriptione et sigillo secretiore firmavimus die ipso Michaelis
arcliangeli anno 1606^).
Kleines Siegel
Manu propria subscripsi.
Anhang:.
Zugehörige Eintragnngcn im Statatenbnch. (S. oben S. llf.)
1. Beschlüsse u. ähnl.
1623. 1. Oct. Vertrag der Juristen mit den Theologen über Geschenke
bei der Promotion.
(63) Orta inter theologos et iureconsnltos disceptatione de iocalibus, qnae in
solennibus rcnuntiationibns doctomm publice in templo distribni solent, ac praecipne
de scrico tüIoso, cuins Vs dnntaxat nlnam theologis singulis dari consnevisse isti
aiebant, illi negabant, res amice transaeta et inter eos ita tandem fait composita,
nt imposternm ntriqnc alteris integram ulnani serici memorati in singn^os professores,
qui praesentes cmnt aut publicis serenissinii electoris aut acadcmiae negotiis Tel
Taletndine adversa impcditi fnerint, distribnendam sese curatnros sponderent, praeser-
tim cnm medici erga iureconsnltos (64) cadem lege iam pridem utantnr nee hi erga
iUos alia sese Tivere velle fateantur, ut inter superiorum facultatum doctores seu
professores ordinarios nulla prorsus diversitas hac in parte imposterum'^sit futura*
Hoc, nti ad animorum mutuam coniunctionem plurimum momenti est habiturum, ita
a Decanis utriusque facultatis propriae manus subscriptione roboratum fuit et
confirmatum librisque statu torum memoriae canssa (!) insertum. Actum kalendis
Oetobribus anno 1623. — Gregorius Fr ancus d. facultatis theologicae pro tempore
Decanus subscripsit*). — Cyriacus Herdesianus i. u. d. et pro tempore facultatis
ioridicae Decanus.
:^65) (1652. 23. Juni) Conventio doctorum de Consilio concemens declarationem para-
graphi 5. Si quis vero in privatis negotiis (Statuti 11 pagina 5.)')
Sciendnm inter dominos doctores de Consilio in academia Yiadrina tempore
infra expresso circa intellectum et cxpositionem capitis 11 statutorum facultatis
ioridicae hanc initam esse conventionem pcrpetuo valituram.
Postqnam vir clarissimus et excellentissimus dominus Matthaeus Coldebacius
i. u. d., decretalium professor publicus, facultatis iuridicae Senior et Ordinarius coram
domino Decano et coeteris dominis doctoribus de Consilio saepius de defectu yirium
») 29. Sept. 1606.
■) Von derselben Hand wie der ganze Artikel, daher wohl vom Schreiber
geschrieben. Jeder Dekan hat wohl nur im eignen Statutenbuch eigenhändig unter-
schrieben. Das xms erhaltene theologische Statutenbuch enthält den Vertrag nicht.
•)S. ob. 8. 51.
Acten und Urkunden, Heft IIL 5
66
conqucsins et scrio atquc serio obtestatus est, qnod ob mgravescentem senectutfiii
qaae per se morbus est, laboribus in oxpediondis actis se impareni scntiret et qnod
sibi religionis ducerot acta et quaestioiies huc tranMiiissas fugitivo oculo perleg»'ro et
ardua" facultatis (66) negotia levi tractare brachio, ideoque petiit, ut sibi liceret ab
hisce" laboribus vacare et nihiloniinus dimidiam portionis sibi ex qnalibet distributione
[debitae]*) partem percipere: tum coeteri domini doctores de Consilio opposuerunt
qnidem') vcrba statuti in cap. II, quod is, qui se absentaverit, sportulis carere
debeat,' idque aequitati ob regulam Salomonis : „Qui non laborat, non mandnc«t'
convenientissimum esse dicebant, sed tamen tandem in eam descendemnt sententiam.
qnod praedicto domino Seniori et Ordinario de qnolibet thalero, qui deductis dedu-
cendis ex sportulis distribuendus veniet, 1 gr. et 9 d.*) assignare et pro residuis 3
grossis, quos ex singulis thaleris pro ratione snac quintae partis capere debebat,
eins vices in expediendis actis et qnaestionibus subire velint atqne adeo domionA
(67) Senior et Ordinarius, si forsan praesenti anno 800 thaleri inter doct4)res de
Consilio essent distribuendi — quippe maiorem summam pace iam redncta quotannis
deo daute distributum iri speramus — perceptnrus esset 58 thalcros 5gr.
Quod attinet examina et promotiones candidatonim, sc noUe frivole subtrahere, seil
pro ratione valetudinis se velle iis constanter interesse promisit, ideoque de lucris istiii
ratam suam sartam tectam servabit, quae onmia praenominatus dominus Ordinarius
acccptavit et grata rataque babuit.
Coeterum solenniter sibi domini doctores de Consilio banc conditionem depacti
sunt, quod eandem sortem et propensionem velint habere expectandam semperqne
ita, uti iam cum domino Ordinario conventum est, cum cocteris dominis de Consilio
observari dcbeat, si forsan contigeret, ut unus atque alter apoplexia sene(68)ctute
aliisqne affectibus correptus non in totum, sed ex parte ad subeunda facultatis
negotia inhabilis fieret, si tamen nihilo secius rebus suis domesticis snperesse posset
Nam de sontico morbo, qui aliquem prorsus prostemit et lecto affigit aut qui omni
iudicio et memoria aliquem privat adeoque doctorem de Consilio prorsus inhabilem
facit, satis clare disponnnt statuta, scilicet, quod tali integra debeatur sportulamm
rata, utut nihil collaborare poterit.
Insimul circa abscntiam nnins atque alterins doctoris in declarando Statute 11
conventum est, quod absens ab Ulis tantum excludi debeat sportulis, quae de actis
et quaestionibus in ipsius absentia et transmissis et ante reditum eins expeditis
atque sigillo (69) munitis perceptae suut. De coeteris sportulis, quae ex actis et
quaestionibus ante eins abitum allatis et in absentia eins expeditis debentur, parti-
cipabit aoqualiter.
Atque haec conventio ut magis rata et ürma esset perpetuaeque legis naturam
indueret, in librum statutorum relata est per nos Tobiam Lindholtz i. u. 1.,
academiae Sindicum, Chris tianum Crugerum, notarium publicum caesareum et
snbscriptione omnium et singulorum facultatis iuridicae professorum confirmata est
die 23. Junii anno 1652.
Joachimus Dec^herus d., pandectarum professor publicus, facultatis iuridi-
cae p. t. Decanus. — Matthaeus Coldebacius iuridicae facultatis Ordinarius
et Stmior manu propria. — Johannes Brunneman i. u. d. et p. p. m. p. —
Philippus Jacobus Wolfius i. u. d. m. p. — Friedrich von Jena m. p. —
^) Mit derselben Dinte ausgestrichen.
^) Verbessert aus quidam.
") 1 Thaler = 24 Groschen, 1 Groschen = 12 Pfennige.
67
Tobias Lindtholtz, i. n. lic et acadeiniae Syudicas iu fidem m. p. — Christian
Crfiger not. publ. caesar. m. p.
(111) De inrium stndiosis privatim docere capientibus. (1654.)
Moris fnit hactenas, ut is, qni petiit sibi dari potestatcm docendi institntiones
iuris privatim, necessum haberet probare se per triennium studio iuris navasse ope-
ram, idquc fandatam est in statntis pag. 15*). Et si non in hac academia, sed
alibi triennium sedulamqne operam in studio iuris posuerit, non tantum dominis
professoribus facultatis iuridicae debet constare de eius profectibus, sed etiam eins
emditio et qnod facnitate docendi poUcat, innotescat caeteris. Quo fine hactenus
illum, qui peregrinns ad nos venit et privata collegia aperire gestit, oportuit prins
sab praesidio doctoris de Consilio publicam habere disputationem, antequam colle-
ginm privatum continuare potuerit.
2. Eidesfopmeln.
n05) Formulae (!) iuramcnti secrctarii vel notarii iuridicae facultatis
ut supra in cap. 20. libri statu torum reperitur. Inserta fuit clausula ex decreto
dominorum omnium et singulorum praesentium April(i) 1626 Decano Cyriaco Her-
desiano i. u. d. et p.^p. S. oben S. 62, cap. XX, A 2.
(93) Formula iuramcnti professoris (ordinarii)*).
(Eiogefuhrt zwischen 1623 und 1650). S. oben S. 62 A 1, II, vgl. S 12.
(95) Formula iuramonti doctoran'di.
(Eingeführt zwischen 1623 und 1650). S. oben S 59, A 2, vgl. S. 12.
(94) Jnramentum assessoris extraordinarii seu adiuncti facultatis
iuridicae. (1773).
S. oben S. 62. A 1, m, vgl. S. 12.
8. Auftelehnonfiren über PromoUonskosten.
(101) Honoraria a doctorandis praestari solita.
(Nach 1701.)
Inscriptio in matriculam universitatis per se necessaria est et praecedit.
Pro binis examinibus 52 t. in speciebus. Hinc Decano competunt 10 et
d. Ordinario 2 praecipni; reliqui inter onmes dividuntur facultatis ordinarios
professores aequaliter.
Pro praesidio 10 t. vel alind mnnus.
Pro consensu suae regiae maiestatis ducatus in auro mittitur Berolinum
Qua cum 3 grossis pro charta signata. (Jura expeditionis consucta hactenus).
Pro actn promotionis in auditorio promotor obtinet 2 t. in spec. et quivis
Professor trium snperiorum facultatum 1 t. in spec, singuli ex philosophica
facultate 4 grossos, secretarius facultatis 1 t. spec, singuli pedellorum 1 t. spec
Pro actu promotionis in consessu facultatis promotor 2 t. spec, singuli reliqui
professores ex facultate iuridica 1 t. spec. et pro diplomate Decanus sigillatini
2 t. spec, secretarius 1 t. spec, ut et pro scribcndo diplomate sigillatim.
*) oben S. 54. cap. TEII.
*) ordinarii hat der Schreiber der Formel für den Extraordinarius hinzugefugt.
5'
68
(102) Consignatio eorum, qnaea candidatis summornin in iure bonorum
ante examen Decano ordinis inrisconsultornm sunt solvenda.
1) Pro examine solvuntur 52 uncialcs, qui valent 69 thllr. 8 gr.
2) pro praesidio 10 unciales 13 „ 8 „
3) pro consensu regio et impensis hoc nomine faciendis ... 4 « — ,
4) pro bellariis 10 , — ,
5) pro renuntiatione in doctorem 6 , 16 ,
6) pro secretario 4 , — ,
7) pro aifixione et sigillo 1 ^ 8„
8) pedellis pro opera et vino 2 , 18 ,
9) pro bibliotheca 2 9— ,
10) inscriptio in matriculam, quae, si nondum praecesserit, necessaria
quoque est, et universitati pro hoc debentnr 2 ^ — ^
Summa 115 rth. 10 gr
Dominus Decanus ex bis accipit 54 rth.
Dominus Ordinarius 17 , 8 gr
Quilibet reliquorum 14 , 16 «
In fidcm J. B. Lehmann, secretarius.
(103) Hae impensae sequentem in modum dividuntur, quippe
I. 52 imperiales in speciebus; hinc competunt
Decano 20 rth. 16 gr
Ordinario 16 » — 9
Cuilibet reliquorum duorum 13 ^ 8 »
13 , 8 .
Summa 69 , 8 „
yel 52 unciales.
Quod si vero Ordinarius una fungitur Decanatu, ipsi debentur 29 rth. 8 gr
II. 6 thllr. 16 gr., qui solvuntur pro renuntiatione, ita distribunntur, ut solus pro-
motor duplicem accipiat portionem, nimirum 2 rth. 16 gr., quivis yero ceterorum
trium 1 rth. 8 gr.,
in. reliqua singula singulis speciali nomine iam expressis sunt exsolyenda.
(104) Pro memoria.
Bey der im August 1763 vorgenommenen Promotion des Herrn Doctoris ond
Advocati Herrn Köhlers aus Dresden ist auf Antrag des Herrn G. R. (Geh. Rats
und Ordinarii Böhmers beliebet worden, daO, weilen die löbl. Medicinische Facultät
bey ihren Promo tionibus in doctorem 130 Thaler nähme, die Juristen-Fakult&t nicht
detcrioris coiiditionis soyn könne und man also ebenfalls 130 Th. nehmen wolle.
Den 25. October 1766 hat ein Uckermäikischer von Adel, Herr Albrecht
Heinrich von Arnim, sine praeside disputirel und vor diese Erlaubniß 30 Th. er-
leget, welche in 4 gleiche Theile getheilet worden, und haben Herr G. R. Böhmer,
Herr Senior Facultatis von Hackmann, Herr G. R. Daries und der Decanus
Uhl jeder ihre ratani erhalten.
Und da eben dieser Herr von Arnim sich nachher pro Gradu Doctoris exa-
miniren lassen, ob er gleich den Gradum noch nicht angenommen, hat er 130 Tb.
davor erleget, welche dergestalt distribuiret worden, daß pro Examinibus der Deeanus
26 Th. 16 gr., der Herr G. R. Böhmer als Ordinarius 16 Rthlr. und die Herrn
Senior Facultatis von Hack mann 13 thl. 8 gr. wie auch Herr G. R. Daries
13 thl. 8 gr. erhalten. Der Secretarius hat pro sigillo erhalten 1 thl. 8 gr., welcher
aber 2 thl. 16 gr. prätendiret und die Pedellen 16 gr., welche auch 2. thl. 18 gr.
69
rerianget. Das übrige Greld ist anter die 4 Herren Professores decanabiles in gleiche
Theile getheilet worden.
Es ist nachher ein gcdmcktes Patent^) angeschlagen nnd beliebet worden,
daB es in Zukunft eben so solle gehalten werden. Frankfurt den 20. Nov. 1766.
Johaan Ludwig Uhl, der Juristen-Facultät dermaliger Decanus.
4. Leges fkeultatls theologleae In aeademla Franeofordlana.
(15J)9.)
Arduum et difficile munus sustinent ii, quibus doctrinae coelestis
diiudicatio, explicatio et conservatio commissa est. Ut e(2)nim pura
evangelii Christi doctrina habens perpetuum ecclesiae dei consensum est
omnimn maxima et aliis artibns atque professionibns longe praestat, ita,
qni in academiis recte constitutis vivunt et sacrosanctae theologiae pro-
fessionem suscepenmt, sciant se in vocatione functioneque divina versari
et in hoc totos esse debere seduloque curare, ut hie thesaurus et depositum
fideli studio asservetur, pia et erudita explicatione verbi huius divini
ad ministerii ecclesiastici dignitatem (3) plurimi instituantur et ut publica
doctrinae et vitae testimonia non nisi idoneis atque fidelibus tribuantur.
Tales autem quicunque sunt, opus habent certis legibus, quibus ipsi et
inter se utantur et de officio, fide, diligentia et similibus moniti recte
et decenter faciant omnia ad divini nominis gloriam et ecclesiae utilita-
tem salutemque perpetuam. Tametsi enim meliores leges praescribi
ipsis non possunt, quam quae in scriptis propheticis et apostolicis iam
scriptae leguntur et ecclesiastica gubematio magis (4) divina quam
hnmana est, tamen cum herum temporum mores et coUegiorum in aca-
demiis consuetudines statuta postulent, quae habeant leges de qualitati-
bas et officiis eorum, qui in coUegium') theologicum sunt recipiendi,
de promotionibus, de conferendis testimoniis, de universa denique
facultatis theologicae gubematione, eiusce statuta in hoc libro descripta
et illustrissimorum principum Brandeburgensium, romani imperii
electorum, academiae huius fundatorum et nutritiorum laudatissimorum
aa(5)toritate probata sunt et confirmata. Quae ut ab omnibus in theo-
logorum coUegium receptis diügenter et studiose observentur, tum pietas,
tum communis academiae et in hac facultatis theologicae dignitas et
utilitas quam maxime requirit.
1. De facultate theologica.
In facultate coUegii theologici*) esse qui volent, primum sint Rectori
acadeniiae iurati et subiecti. (6) Deinde sint doctores promoti et pro-
^) Nicht bekannt.
*j collegium in damaliger Zeit allgemein = facultas gebraucht, so Ref. von
1564 u. SUt. 1610. A. u. ü. H. 2. S. 79. A. 2.
*) Der merkwürdige Ausdruck kann nach dem Obengesagten wohl durch Häu-
fung erkl&rt werden.
70
fessores theologiae. Tertio recipi in facnltatem possunt et alii theologiae
doctores, si locam in ea petant, sive in hac sive in alia academia pnl)lic<)
gradiLS testimonio sint ornati. Nemo autem recipiatur in hoc coUeginm,
etiamsi in hac academia sit promotus doetor, nisi indicio facultatis se
prius subiecerit et de argumento, quod Detani iudicio et voluntate
deligendum est, semel disputaverit publice et postea coUegio 4 aunns
numeraverit. (7) In alia autem academia creatus doctor vel licentiatus
maneat hie annum, doceat et disputet publice ex praescripto coUegii et
si locus in coUegio vacaverit, petat illum conditionibus iis, de quibus
infra habetur praescriptum. At qui alterius facultatis est membruni,
non debet neque potest in nostra habere locum, quamdiu in illa (altera
spät. Verb.) manserit.
2. De Decano praeside collegii.
Decanus est caput collegii the(8)ologici et primum locum at^jue
sedem in eo obtinet et potestatem habet convocandi coUegas aüosque
facultatis doctores. J]ius administratio non maneat perpetuo apud unura
aliquem, sed sit tantum semestris et ordine semper suffragiis coUegaruni
ad electionem a Decano missa schedula vocatorum eligatur ex ip^^is
coUegis et quidem pridie quam Eector creatur. Is electus promittat se
legibus collegii obtemperaturum. Huic postea committatur sigillum facul-
tatis, über statutorum et codex continens nomina collega(9)rum et eomni,
qui in hac academia ad gradum aliquem evecti sunt. Idem hie promotis
publica det testimonia scripta impresso sigillo Decani iUoque literas,
quae facultatis nomine scribuntur, obsignet et nemini permittat usum
sigilli ad alias literas obsignandas sine consensu praecipuae partis doc-
torum facultatis. Electo Decano praelegantur statuta, et si quid inciderit
negocii pertinentis ad facultatem, de eo tunc deliberetur. Decanus quo-
que det operam, ut professores publici officia dotendi (lo) sustinendique
exercitia diligenter et sedulo obeant; negligentiores incitet et commoneat
de vitandis iis, quae incommodum aliquod coUegio alferre queant.
3. De professoribus.
Professores theologiae omnes in hoc toti esse debent, ut puram
euangelii doctrinam in scriptis propheticis et apostolicis compraehensam(!)
profiteantur, verum et perj)etuum consensum ecclesiae dei fideliter et
pie tueantur atque conservent monstratum et dextre explicatum in
Augustana confessione (ii) [primae aeditionis(!)] et in eins Apologia [et
Formula Concordiae nostrorum principum et Apologia eiusdera]. Abhorreant
ab haeresibus damnatis in Nicaena, Cunstaiitinopolitana, Ephesina et
71
rhalcedonensi synodis [in Formula Concordiae iam dicta*] et harum
(iecreta et expHcationes de tribus personis s. trinitatis, de duabus in
Christo naturis earumque unione hypostatica et communicatione idioraa-
tmn [deque maiestate carnis Christi serio] amplectantur tueanturque.
Fugiant quoque dogiiiata suspecta et falsa, quae hodie de peccato et
instificatione, de lege et evangelio, de poenitentia seu eonversione homi-
nis, de libero arbitrio, de persona (12) Christi, de coena domini, de
praedestinatione aliisque articulis controversis sparguntur, et in his
omnibas doctrinam a Luthero repurgatam lideli studio sequantur et
retineant.
Vivant inter se animis coniunctis et alendae istius coniunctionis con-
cordiaeque causa nonnunquam conveniant, mutuis tum monitionibus, tum
ufliciisse iuvent, a suspicionibus et simultatibus abstineant, et sincere omnia
agant. Quod si quae oflfensio inter coUegas fuerit enata, tempestive eam et
tacite toUant caveantque sedulo, ne affectibus indulgentes criminationibus,
rixis, suggillationibus et aliis vitiis ordinem scholasticum et theolo(i3)gicum
deformantibus agant et vel scandali occasiones praebeant vel in poenas
incnrrant legibus academiae decretas vel Bectoris ^et Senatus iudicio
decernendas.
In docendi munere et explicationibus scripturae publicis quaerant
amentque candorem et veritatem simplicem ad dei mandatum, utantur
sennonis genere proprio, perspicuo et usitato, vitent locutiones ambiguas,
flexiloquas, parum proprias et suspeetas. Lectiones et horas Decani et
totius Collegii iudicio distribuant; curent, ne duo unam horam obtineant,
nisi id fiat gravi de causa, et ne simul eandem materiam idemque
scriptum proponant et explicentJac(i4)quod CoUegium*) facultatis in his
maturo ac gravi consilio decreverit, id placide recipiant, probent servent^
que, ne tergiversatione aut pertinacia sua vel collegio nostro vel inclyto
senatui academiae vel etiam illustrissimo electori et consiliariis ipsius
molestias creent non necessarias et theologo indignas.
4. De lectionibus.
Libri veteris et novi testamenti perpetuo enarrentur et, si fieri
poterit, in sua lingua. In iis saepissime repetantur enarrationes epistolae
Pauli ad Romanos, evangelii (15) Johannis, genesis, psalmorum et Esaiae.
Notum est enim his libris potissimum erudiri scholasticos de praecipuis
doctrinae Christianae locis. His acceda[n]t aliquando Augustana confessio
[et Formula Concordiae], cum in illa ecclesiae nostrae symbolum, [in hac
*) Dazu a. R. von der Hand des Kurfürston Johann Sigismund (s. ob. S. 14 u.
unten S. 80 ob.): hanc prorsus deletam et extinctam volumus.
*} hier wohl Consilium, der Rat der Fakultät.
72
vero controversi illi articnli] dextre explice[n]tur. Et ne quis sepulta
apud nos putet Philippi scripta *), propt^r nietliodum et materiam theo-
logicam etiam proponantur, quando commode fieri potest, lo( i commnnes
Philippi et libellus aliquis ex patribus oioaaxaXixo? propt^r consensnm,
ne piam antiquitatera reiicere omnino videamur.
(16) Monstrentur etiam et exponantur inter docendum praecipui loci
communes sacrorum scriptoruiii; ii reddantur studiosis audifeiribus fami-
liäres, ut, quo totum scriptum se referat quaeque singulorum locoram
genuina sit t^ententia eiusdemque in quotidianis fidei, paenitentiae, cruci.s
et reliquis pietatis exercitiis usus, intelligant. Ostendantur quo(iTie
initia, progressiones et metae doctrinae evangelicae, quam salvam et
integram tradi, cognosci et couservari perutile est.
(17) 5. De disputationibus.
Disputationes sint frequentiores, cum eae iudicium acnant et
hoc potissimum tempore propter adversarios doctos et exercitatos summo-
pere requirantur. Eae instituantur sobrie et amice et non tam conten-
tionum studio quam inquirendae illustrandaeque veritatis causa. Tales
enim intermitt^re esset satius, quam ad odiosa certamina et periculosas
contentiones occasionem praebere.
Materiae theologicae verae ex verbo dei et ad erudiendum utiles
deligantur. (18) Ipsae vero theses sive propositiones prius ostendantur
Decano et ad huius iudicium vel stent vel corrigantur, quam publice
proponantur. Si quis suspecti argumenti propositiones contra De(*ani
voluntatem conatur proferre, huiic iubeat Rector et Decanus differre dis-
putationem, donec illae in collegio examinatae fuerint.
Si quoque rerum magnitudo et disputantium multitudo requiret et
temporis ratio patietur, poterit tam antemeridianum quam pomeridianum
tempus ad disputatioiiem concedi. (19) Sit in praesidis arbitrio, utrum
doctoribus atque magistris an vero scholasticis priorem opponendi locum
cuncedat.
Nemini permittendum est, ut de rebus theologicis disputationeni
publicam (et lectionesj -) suscipiat, nisi ille sit ex theologorum collegio vel
aliquo in theologia gradu ornahis aut brevi ornandus. Ac si qui in
academia vivunt licentiati sive doctores, qui in facultatem non sunt recepti,
debent tamen cum caoteris, ut locum suum tueantur, laboros disputatio-
num obire et cum collegio in doctrina consentire.
2) a. R. p. 56. S. u. S. 80.
*) et lectionos nbprp<'schnebeii, vielleicht erst nach 1646, da es nicht in die
beiden Abschriften übenionniK'n ist, die die anderen Veränderunjjen berücksichtigt
haben.
73
^^) 6. De controversiis dogmatum.
Si in(äderit controversia de dogmate aliquo ecclesiastico et est qui
vel falsa dogmata serit vel impias propositiones spargit, hoc si videbitur
(oncordiam turbare, Decanus et coUegae accersant eum ad se, dogmatis
eins confessionem et explicationem postnlent, et si erroneum deprehenderint,
monebunt, ut emendet errorem. In viam si reduierint, non opus erit
aliis remediis. Qüod si vero audire eos noluerit, deferatur negocium ad
Reitorem, ut ipse et ali(21)qua pars Senatus atque coUegae cum ipso
agant, ne principis electoris autoritatem interponi necesse fuerit.
7. De promotionibus.
Decanus praesit promotionibus, et ad promotionem, quae incidet,
Vicecancellarius constituatur d(omini) Cancellarii autoritate et literis.
Petantur et conferantur tres gradus per intervalla, nisi ita vel
tempus vel res postulaverit, ut necesse fuerit uni simul duos vel tres gra-
dus conferri.
(22) Ad baaalaureatum requirimus, ut biennium quis audierit lectiones
theologicas, interfuerit exercitiis publicis et sit raagister artium, nisi forte
ea sit eins aetas, ea eruditio itaque diu in concionandi usu versatus, ut
primo hoc gradu cum dignitate omari possit, etiamsi magisterii philoso-
phici gradum non habeat.
Ad licentiam petendam adinittatur is, qui triennium doctoribus
operam dedit et disputationum, argumentationum, declamationum et con-
cionum sacrarum labores sustinuit, interdum etiam sacrum aÜquod scrip-
tum ex Decani et collegarum (23) iudicio et unanimi permissu enarravit
quod tamen parce permittendum est et non nisi iis, quorum mores, pie-
tas et studia tum cognita, tum satis diu probata fuerint coUegio.
Ad doctoratum non admittatur, nisi qui quinquennium doctores et
interpretes scripturae ordinarios vel in hac vel in alia academia continue
audierit et quidem in academiis, ubi repurgata doctrina evangelii pie
docetur.
8. De examinibus privatis et publicis.
In ordinem baccalaureorum (24) et licentiatorum nuUus recipiatur,
cuius doctrinae, fidei et morum cxploratio exquisita non praecesserit.
Sunt enim examina eruditionis et morum explorationes, quae si non prae-
mittantur, vera rectaque testimonia earum rerum publice dari nemini
possunt. Ac cum petituri bonorum gradus st iant examina esse sustinenda et
doctomm de se iudicia audienda, dent operam, ut accurate exacteque ea
discant, quae in examina potissimum vocari sulent. Qui ergo censuram
Decani et doctorum facultatis fugiunt, ii ad nulluni gradum idonei sunt censendi.
(25) Sic autem baccalaureandi examinantur. Proponantur eis
Vel über vel caput aliquod novi testamenti vel etiam locus aliquis
74
communis ex scriptura, iubeanturque illmn in Decani et doctonun con-
sessu paucis explieare et mox ordine ad singula examinatorum interrogata
modeste ad unam horam respondere.
Licentiato proponantur duo sive libri sive capita sive loca veteris et
novi testamenti, ut ex illis a toto coUegio examen instituatur ipseque
iubeatur singulis per ordinera interrogantibus de ea materia respondere.
(26) Sed cum fiat examen explorandae eruditionis causa, agatur cum
candidatis humaniter, modeste et 'sirisixco;, sententiarum amica colla-
tione sine omni sophistica et amarulenta inquisitionenon necessariorum.
Examen vero publicum est disputatio, qua baccalaureandorum et
licentiandorum ingenia disquiruntur a professoribus et aliis, qui ad oppo-
nendum instructi aocedunt. Debent promovendis certa themata proponi,
quae etiam typis excudi possunt, de materiis theologicis praedpuis.
(27) Fiat disputatio pridie eins diei, quo promotio celebrabitur aut non multo
ante, et iubeantur candidati publice ad 3 horas respondere ante pran-
dium. Ipsorum et Decani arbitrio relinquatur, ut a prandio etiam 2 sibi
horas ad eandem disputationem deligant.
9. De apparatu promotionum.
Die promotionis convocetur academia et producatur baccalaureandus
in auditorium theologorum, et post praefationem De(28)cani iubeatur in
publico consessu stans in inferiore cathedra quaestionem aliquam gravem
et difficilem explioare vel declamare de argumento libri sacri eins, quem
postea publice sit enarraturus. Hat* oratione finita baccalaureandus- iuret
in modum infrascriptum. Juratum et in infimis subselliis consistentem
Decanus creet creatumque pronunciet baccalaureum sacrae theologiae
potestatem ei concedat enarrandi sacra biblia et disputandi
de rebus theologicis in academiis et ecclesia dei, tradat ei
librum et annulum, et si gradu philosophico ante hac (29) nuUo fuerit
ornatus, etiam laurum, de officio et studiis ad modestiam et pietatem
componendis moneat et iura, quae huius gradus sunt, solenniter tribuat.
Hinc agantur gratiae deo, academiae fandatoribus et conservatoribus,
rectori, faeultati theologicae et universo spectatorum coetui, hisque factis
dimittatur coetus.
Licentiandum et doctorandum examinet Decanus cum coUegis ad
modum supra scriptum. De examine et stud(iis^) candidati per literai»
referatur ad reverendissimum episcopum, academiae Can (30) cellarium,
candidatus honorifice commendetur et petatur, ut, si reverendissimus domi-
nus episcoi)us promotionis actui publice ipse praesens adesse non possit,
pro more tamen recepto et antiquo has \'ices suas Decano facultatis
^) Lücke, iis in den AbHchriften.
75
theologicae committat, Vicecancellarium eum constituat et renunciationem
publicum et promotionem cum ceremoniis usitatis ei demandet.
Die promotionis licentiandus in solenni et tum professorum oranium
tum aliorum etiam hospitum ad hunc actum invitatorum gravi comitatu
(leducatur in lectorium theologicum. (31) fbi post orationem de utili et
ad pietatem profuturo aliquo argumenta a Vicecancellario habitam iubeatur
lic^^ntiandus et ipse vel de laudibus theologiae aliquid dicere vel gravem
quaestionem enarrare. Inde recitentur domini Cancellarii literae, ex
quibus constet Decano mandatum esse, ut Cancellarii vices gerat et
(^ndidato honores petitos conferat. Postea candidatus iubeatur ad summa
subselliaaseendereetpromoveatur atque proclametur licenciatuss. theologiae,
detur ei facultas petendi doctoratum in(32)tra ännum vel tempus quod-
cunque aliud, de quo cum coUegio convenerit, moneatur officii sui, com-
mendentur ei cathedra et bibliä^ sacra, fiatque ei potestas e loco superiore
docendi et disputandi cum^concessione omnium iurium, quae sunt huius
gradus propria. lurabit vero etiam in formam infra scriptam.
Insignia doctoralia sie conferantur licentiatis. Qui summo in theolo-
gia gradu sunt ornandi, die promotionis ante prandium veteri ritu pro-
ducantur in templum. Ibi post pias preces actum auspicetur Vicecancella-
rius oratione aliqua stantibus candidatis in (33) cathedra inferiori, qui
deinde et ipsi iubeantur themata^quaedam ex ordine singuli in eo loco
doct«, eleganter et clara voce, ut ab omnibus exaudiri possint, expUcare.
Inde cathedram altiorem conscendere iussi praestent iuramentum infra-
i^criptuni, renuncientur doctores theologiae praemissis tarnen commissionis
literis, accipiant insignia usitata, concedatur eis cathedra, imponatur pi-
leus, commendetur liber bibliorum et detur osculum. Quibus ita perac-
tis canantur carmina gratulatoria, et is, qui doctorum iam renunciatorum
postremus est, gratias agat. Interim honoraria in gratitudinis (34) signi-
ficationen) inter praesentes professores et hospites (invitatos übergeschr.;
dieselbe Hs.?) distribuantur.
Si quoque usu veniat, ut vel duo superiores vel tres gradus simul
et uno actu sint conferendi, fiat hoc in templo, et labores explicationum
inter candidatos ita distribuantur, ut pro singulis gradibus aliquid di-
catur et promotiones ritus interserantiir ita tarnen, ut temporis et loci
ratione habita prolixitatis molestia devitetur.
(35) 10. De iuramentis.
Juramentum baeealaurel.
Ego N. iuro vobis Decano et toti facultati theologicae ») rae puram
et sinceram verbi dei doctrinani, cuius capita praecipua in tribus sjrm-
bolis, in confessione Augustana [et Formula Concordiae] explicata sunt, ut
76
recte cognitam ita fideliter traditurum et defensurum, omnia haeretica
dograata dovitaturuni, statuta facultatis fideliter servaturum et Decanum
meosque maiores omnia re(36)verentia prosecuturuin esse, postremo me
hunc gradum nuUibi ropetitunuii. Sic nie deus adiuvet per santtum suum
verbura. Dicat iuro duobus digitis sceptro impositis.
Juramentum lleentlatl.
Ego N. iuro et sancta fide promitto vobis Vieecancellario et facul-
tati collegii theologici me sanam* ) doctrinam evangelii et verbi Christi,
prophetarum et apostolorum, cuius praecipua capita in tribus symbolis
et xjonfessione Carolo V (37) Augustae exhibita comprehensa et [in For-
mula Concordiae] explicata liabentur, ut recte cognitam ita diligenter et
fideliter traditurum ac defensurum, omnia falsa, haeretica et cum mani-
festo dei verbo pugnantia tam veterum quam novorum Arrianorum,
[sacramentariorura] (ubiquetariorum ; Joh. Sigism. s. ob. S. U) et aliorura
fanaticorum hominum dogmata sedulo ac pro virili declinaturum impug-
naturumque esse, servaturum leges et statuta facultatis tlieologicae bona
fide, utilitatem et dignitatem huius collegii et facultatis me semper
bona conscientia provecturum esse, postremo me hunc gradum nullibi b)
repetiturum et in hac academia intra annuui vel tempus mihi desig-
natum, Q^^) nisi gravis causa obstiterit, gradum doctorum sumturum esse.
Sic me deus adiuvet per sanctum suum verbum.
JuFamentam doetorls.
Ego N. iuro me sanam doctrinam evangelii et verbi Christi, prophe-
tarum et apostolorum *), cuius capita in tribus symbolis et confessione
Carolo V Augustae exhibita comprehensa et [in Formula Concordiae]
explicata habentur ut recte cognitam ita diligenter et fideliter custwlitam ^)
traditurum ac defensurum, omnia falsa, *) haeretica et cum manifesto dei
ver(39)bo pugnantia^) tam veterum quam novorum Arrianorum, [sacraiuen-
tarionim], (ubiquetariorum; s. ob. S. 14) et aliorum fanaticorum hominum
dogmata sedulo ac «) pro virili declinaturum impugnaturumque esse, de
Statuten von 1541.
(luramcntum baccalaurei)^)
Wie oben; nur *) nie doctrinam verbi dei puram et sinceram perpetuo amplc-
xurum et tideliter sccuturum, omnia haeretica. . . .
luramentum licenciati.
Wie oben nur *j sanctam doctrinam, quam nunc quoquc doceo, integre et recte
sccuturum et traditurum, omnia prava, impia et haeretica dogmata pro viriÜ
declinaturum et sedulo impujrnaturum esse gloriac dei et salutis nostrao quaerendae
atque tuendae causa, servaturum l>)nusquam.
^) Die Ueberschrift nach dem Inhalt vom Ha. ergänzt.
77
iis, qui ad gradns theologicos sunt admittendi severe mdicaturum et
graviter pronunciaturum, hunc gradum nullibi repetitnrum et omnia, quoad
rivam, quae ad ecclesiae dei ntilitatem, ad gloriam Christi et ad hanc
facultatem atque scolam iuvandam, ornandam atque augendam videbnntnr
spectare, simmia fide et perpetuo studio facturum esse. Sic me deus noster
adiuvet per sanetum ') suum verbum.
(40) 11. De externis petentibus aliqueni gradum et locum in
hac scola.
Qui in alia academia vixit et eruditionis vitaeque testimonia clara
affert, si est magister artium et petit gradum primum, praemissa dispu-
tatione et examine admittatur.
Qui alibi factus est baccalaureus eiusque rei documentum habet
et petit licentiam, admittatur, si se statutis nostris omnibus subiecerit.
(41) Qui in alia academia doctorum gradu ornatus est et hie vel
locum docendi vel in facultatem recipi se petit, iubeatur primum publicae
disputationi praeesse, postea exhibeat gradus sui diploma, inde solvat
doctoribus facultatis tantum, quantum pro singulis gradibus hie promoti
numerarunt ad facultatem, nisi ex gratia ei aliquid remittatur; et si antea
hie forte est factus bacalaureus, non necesse erit pro hoc gradu quicquam
pendi, postremo dato iureiurando de praestanda obedientia Decano et
successoribus eins de bono facultatis et academiae perpetuo curando et
de alen(42)da inter omnes concordia recipiatur in coUegium et designetur
ei locus honestus a facultate.
(12) De sessonibus et locis theologorum.
In sessionibus doctores, licenciatietbaccalaureisequanturconsuetudinem
nostrae academiae. Näm seniori semper prior locus debetur in delibera-
tionibus et publicis congressibus, et inter magistros baccalaurei theologiae
sedent. Quo autem ordine singuli in facultatem recepti sunt, eo quoque
in facultatis (43) actibus sedere debent.
De licentiatis vero hoc est'addendum. Qui factus est licentiatus et
annuum spacium ad doctoratus petitionem impetravit a collegio, si interea
alii doctores promoventur vel adveniunt, ab iis ille non praevertitur, sed
quo die insignia doctoralia suscepit, locum suum et ordinem accipit ante
iUos non secus ac si tunc simul licentiatus et doctor esset creatus.
Statuten^^von 1541.
luramcntum doc'tornDi.
Wie oben; nur *)cnius — habentur fehlt ^) custoditam fehlt c)vana d)tam
▼etenim — hominnm fehlt <^) et ^ sacrosanctum.
78
]3. De iinpensis promotionnm.
(44) Si quis baccalaureatum petit et tempus auditionis lectionum et
exercitionim non complevit aut alioqai in ipso defectus animadvertitur,
dispensetur cum eo, et redimat defectum aureo ungarico. Licentiandus
vero 2 aureos solvat pro dispensatione coUegis, si quid in ipso desideretur.
Petens baccalaureatum det pro gradu 6 aureos ungaricos facultati, licen-
tiandus pendat 8 ungaricos et promittat intra annum gra(du)m do(ctoris)
petiturum esse. Si vero ab hac promissione ^^llt liberari, solvat, quan-{i5)
tum doctor promovendus solet solvere et postea quocunque velit tempore
petens doctoratum nihil pendet facultati. Doctorandus numeret^coUegio
24 ungaricos.
De hac autem pecunia pro singulis baccalaureis singuli aurei, pro
licentiando autem bini dentur Decano, qui labores praecipuos dispu-
tationis et examinis sustinuit. (Post)ea tertia pars pecuniae datae reser-
vetur fisco facultatis, ut inde fiat distributio usitata in promotionibus,
residua vero dis(46)tribuatur inter coUegas facultatis. Si quis autem ob
graves causas disputationem obire non potest, pro eo remissionis bene-
ficio satisfaciat coUegis pro ipsorum arbitrio.
Doctores quoque promoti singuli suo promotori 3 aureos ungaricos
honorarii loco offerant.
Domino Cancellario et Conservatori ad impetrandum consensum
promotionis dentur a singulis loco vini dulcis hungarici^) aliquot vallenses.
Ac cum reliquarum facultatum licentiati denos numerare soleant, rogetur
revereiidissimus,(47) ut vel dimidio sit contentus vel ex gratia in favo-
rem sacrae theologiae totam pensionem singulis candidatis remittat.
Famulis academiae ad formulam refomationis^) det baccalaureus
aureum marchicum ^/g, licentiatus 1, doctor 3.
14. De delectu habende in admittendis ad gradum aliquem.
Sit delectus eorum, qui gradus in theologia petunt, et si qui (48)
peregrini advenerint, afferrent vitae et natalium testimonia. Nam,
ut ad d(ivi) Pauli praeceptum non cuivis manus sunt imponendae, ita
gravi consilio et circumspectione opus est, quoties summi in theologia
tituli et dignitates alicui petuntur. Nam qui vel pravis opinionibus
pugnantibus cum sana doctrina nostrarum ecclesiarum fascinati sunt vel
sceleribus et scortatione manifesta infames sunt, non recipiantur prius
quam appareat eos errores agnoscere et revocare moresque et vitam
emendare talesque fore in ecclesia dei et coetu docentium, quales \Tilt (^9)
d(ivus) Paulus et iubet esse episcopos et presbyteros. Cum enim theo-
^) Der Zusatz nicht in den beiden Abschriften, wohl erst nach 1646 gemacht
«) mir nicht bekannt.
79
logi sint exemplar gregis, vivere eos ita convenit atque decet, ut vitam
omnem pietatemqne siiam deo et hominibus probent, totumque eollegium
theologicum non sit nisi scola virtutum digna honore, amore et oflieiis.
15. De studioßis theologiae.
Decanus quotannis semel convocet eos, qui se praecipue stu(50) dio
theologiae addixernnt, et ecclesiae dei aliquando operam suam sunt
navaturi, maiame eos, qui in communi mensa vivunt; horum nomina
referat in catalogum studiosorum sacrarum literarum, exploret illorum
ingenia, studia et profectus, ut, si pastores vel diaconi petantur ab
ecclesiis vicinis, haberi possint quorum et cogniti sint profectus et
commode proponi commendarique aliis possint. Cum enim scolae sint
seminaria ecclesiae et plurimi scolasticorum ad studia theologica invitandi
sunt et tum monitionibus tum convocationibus huiusmodi ad(5l)diligen-
tiam accendendi et acuendi ^), facienda est quoque ipsis spes promotionis,
cum iuita edictum electorale^) ex hac potissimum academia vocandi sint
ecclesiarum et scolarum in Marchia ministri.
Postremo et doctores et auditores ipsorum ita inter se modeste
hmnaniterque vivant, ut hi libenter audiant, ament, revereantur, defen-
dant, illi autoritatem et existimationem praeclarara obtineant, vitae et
diligentiae exemplis insignibus luceant, erroribus occupatos in viam
reducant, gravibus admonitionibus et praeceptis (52) eos regant, operam
et studia sua ipsis promittant et re ipsa declarent sincerae doctrinae se
esse amantes et ambitione et contentione alienos et ex animo cupere, ut
auditores honeste et inculpate vivant et ecclesiae dei Organa salutaria
evadant.
Nos Joachimus Fridericus dei gratia marchio Brandenburgensis, etc. has
facnltatis theologicae in academia (53) nostra Francofordiana Icges universas et
singnlaa approbamns, bis plenam vim et anthoritatcni tribuimus atque a coUegio
theologico fideli studio servandas praecipimus. Quod subscriptione nostra et apposi-
tione annuli signatorii attestamur. Actum Coloniae ad Sprevam 4 Augusti anno 1599.
Kleines Siegel. — ülfann propria subscripsit.
(55) Nos Joannes Sigismundus dei gratia marchio Branden bnrgensis etc. leges
ha8 universas ac singulas facultatis theologicae in academia nostra Francofurtana
hac manns nostrae subscriptione et sigilli nostri appositione approbavimus, confir-
mavimns et iisdem robur plenum contulimus serio hortantes, ut a praedicto colI(>gio
theologico serio atque fideli studio observentur, pariterque notum facimus nos,
posteaquam ubiquitatis dogroate ecclesiae dei misere imponi et veteres revocari
haereses pridem in sjnodis Chalcedonensi et Ephesina damnatas, inprimis pigmentis
realis conmranicationis idiomatum divinorum cami assnmtae factae, Arii, veterum
^) ursprfinglich accendi et acui, so auch in No 24; der Abschreib, von 1541 hat
nachträglich verbessert.
«) Ygl A. u. U. H. 2. S. 60 A. 2.
80_
et novorum Photinianorum fovcri causam doprehendiinus, affulgentis divinae veritaüs
luce ductu monituquc dogina illud toto pectore dctostari. Ofiicii itaque nostri
duximus illud a scholis et eccleBÜs nostris prohibcrc. Quocirca quao statutis et
legibus academiae praedictis antehae irrepseruut deliberato consilio manu nostra
eipunximus^) nee ullum monstrosis istis opinionibus deinccps teneri aut onerari
volnmus. Mandamus vero severe orthodoxam de filio dei doctrinam iuxta oracnla
Sacra et sjmbola patrumque scripta puriora a Luthero puriore et orthodoxo et a
Philippe Melanchthoue nervöse et solide traditam summo studio addisci atque in
scholis ac ecclesiis doceri, sentinam etiam pontificiam de orali manducatione camis
Christi omni plane scripturae testimonio destituta aversamur atque ex scholis atque
ecclesiis nostris eliminatam volumus una cum libro illo, quem vocant Gon(56)cordiae
Formnlam, qui horribilia ista dogmata contra scripturam sacram canonisare voluit
et ecclesiis atque scholis obtrusii. Sufficiat scholis et ecclesiis nostris iuxta biblia
Sacra et sjmbola atque confessionem Augustanam corpus doctrinae a Philippe
traditum, ad cuius normam ecclesiarum et scholarum professorcs et miiüstri sese
componant non sine fructu publico. Quod subscriptioue nostro et appenso annuli
sigillo publice testamur et rattim facimus. Actum in regia nostra Coloniae ad
Spream 17. Augusti anno 1616.
Grosses Siegel'). — Johannes Sigismundus elector subscripsit.
(57) Nos dei gratia Georgius Wilhelmus, marchio Brandeburgensis etc. testa-
mur notumque facimus omnibus et singulis hoc lecturis vel quod legatur audituris,
quod precibus supplicibus decani et reliquorum theologicae facultatis in academia
nostra Yiadrina professorum clementer annuimus et legibus, quas sibi modo dicta
facultas praescripserat, confirmatione nostra, quae vigore praesentium fit et pera-
gitur, robur addidimus volentes, ut hae sartae tectaeque semper sint et sine viola-
tione vel depravatione uUa fideliter custodiantur et observentur. Nam hoc ex usn
reipublicae futurum plane statuimus. Operam itaque dabunt omnium temporum
Decani theologici sednlam, ne qua legibus adversa tacite irrepant easque tandem,
quod absit, evertant atque ita molientibus fortiter sese opponant scientes, quod sibi
defuturi nunquam simus. Ceterum, quae manu sua propria illustrissimus princeps
dominus parens noster pientissimae memoriae dogma ubiquetisticum Jacob- Andreanum
et oralem manducationem camis et sanguinis Christi in coena dominica concementia
in hisce l&gibus expunxerat (58) olim, etiam nnm deleta et abolita sunto. In cuins
rei fidem nomen .nostrum ipsimet exaravimus et huic confirmationi snbscripsimus
et praeterea sigillum nostrum uiaius ut imprimeretur, iussimus. Factum hoc est in
aula nostra Coloniae ad Spream ad diem VI calcndarum') decembrium anni a
Christo manifestato in came 1622.
Grosses Siegel. — Georgius Guilielmus elector.
(60) Nos dei gratia Pride ricus Wilhelmus marchio Brandenburgcnsis etc. plenam
Omnibus fidem facimus probari nobis hacc statuta facultatis theologicae in acade-
mia nostra Francofurtana nosque volle, ut ab omnibus ac singulis eiusce facultatis
consortibus ac membris serio observentur constanterque retineantur ac defendantnr
adversus eos, qui illis intercedere aut quoquo modo sese opponere ausi fuerint.
») S. oben S. 71 A. 1, S. 75 f. c. 10.
') Im Widerspruch mit der Erklärung appenso annuli sigillo ist das grosse
Siegel aufgedrückt.
•) 26. Nov. 1622.
81 •
Et qnia experientia planum fecit ex scbismaticis sacramentariornm, Lutheranomm,
nbiqaitarioram, Calvinianorum et similibns aliis nominibns maxima mala in ecclesias
evangelicas, quae se a papistis separarnnt et in eandcm Augustanam confcssionem
dei beneficio coalnerunt foederisque Passavici compotes sunt et consortes, re(61)dun-
dasse, ideo illa omnia ceu dissidiorum fomenta et noxiorum scandalorum alimenta
ex nostris ecclesiis, scbolis academiaque nostra Francofurtana prorsus abolita esse
Tolumus atque adco reducimus doctrinam theologicam ad pristinam consensum pri-
mornm nostronim confessorum, qui inter eos, qui Augustanam confessionemCaroloY.
exbibuerunt eandemque postea gravibus de causis auctam et recognitam in colloquiis
publicis proposuerunt et defenderunt, denique repetitam denuo et nervöse perscriptam
ad concilinm Tridentinnm miserunt, viguit atque optima ratione cor.solidatus fuit
inter evangelicos, sanctam dei veritatem cum rharitate christiana fratemaque
concordia coninngentes, quia alieni sunt ab inventione quorundam novorum dogma-
tarn, quornm in confirmationibus laudatissimorum dominorum praedecessorum nostro-
nim expressa fiat mentio, tantum abest, ut reformatas per Germaniam ecclesias,
quamm nos quoqne membrum esse proHtemnr, ab Augustanae confessionis socie-
täte pacisque publicae beneficio excludi patiamur. Ita subscriptione ac sigillo nostro
iaxta appresso publice ratum firmumque esto. Actum in castro novo Custrinensi,
3. die Jnnii anno reparatae per Christum salutis 1643.
Grosses Siegel. — Fridericus Wilhelmus elector.
IL Ergänzungen zu den allgemeinen
Statuten.
1. Die Reformationen von 1672 und 1611.
Einleitung.
Übersicht.
Die Reformationen stellen nicht nur inhaltliche Ergänzungen zu den allgemeinen
Statuten dar; sie werden offiziell als solche betrachtet. In dem Schlussartikel der
Ref. Ton 1611 (unten 8. 97) beansprucht Johann Sigismund dafür dieselbe Geltung
wie für die Statuten und verlangt, dass sie neben diesen verlesen werden.
Wir kennen 4 Reformationen der Universität, von 1540^), 1564, 1572, 1611
Davon sind die beiden ersten bereits veröffentlicht, die von 1540 von E. Friedlaen-
der im 8. Bande der Forschungen zur brandenburgischen und preussischen Ge-
schichte, die von 1564 als eine Vorarbeit zu den Statuten von 1610 im 2. Heft der
«Akten und Urkunden**^. An dieser Stelle folgen die von 1572 und 1611.
') Die Ref. von 1611 (unten S. 89 s. A. 1) spricht von einer Ref. von 1552
Es ist damit aber offenbar die Ref. von 1540 gemeint, die an der Stelle nicht aufgeführt
ist. Die irrtümliche Datierung 1552 (LH durch flüchtige Lesung von XLII hat auch
die Abschrift der Ref. von 1540 in N. 24 der Frankf. Registr. Die falsche Datierung
U. Sept. 1542 hat die Abschrift im K. St. Arch. Berlin Rep. 86. VI. Nachtr. Fase. 72
fol. 65 ff., die Friedlaender mitgeteilt hat (s. ob.). Es muss heissen 9. Sept. 1540.
Vgl. A. u. U. H. 2. S. 20. A. 4.
*) Nach einer gütigen Mitteilung vom Herrn Geh. Archivrat Dr. Friedlaender
befindet sich eine (undatierte) Abschrift der Ref. von 1564 auch im geh. St. Arch.
(Pflogsche Manuskriptensammlung Bd. XXVI Bl. 379—397.)
AcUb und Urkunden, Heft m. Q
• 82
Von einer Visitation der üniyersitftt, welche im September 1661 vorgenommen
wurde, berichtet Beckmann (1707) p. 282b. Bei dieser Gelegenheit wurden auch
von den Professoren Verzeichnisse ihrer Vorlesungen im Laufe von 5 Jahren ver-
langt. Ob auf diese Visitation ein Erlass in der Art der Reformationen crfolgto.
ist mir indess nicht bekannt.
Dagegen besitzen wir den Reformationen ähnliche Erlasse aus späterer Zeit in
den sogenannten Reglements für die Universit&t. Von ihnen finden sich in der
Frankfurter Registratur nur Abschriften und Auszüge (so im juristischen Statuton-
buch. S. ob. S. 12. 4); sie sind noch nicht druckreif.
Die Handschriften.
1) Das Original der Reformation von 1572 ist das Fascikel Rcp. 51 no 1 des
Kgl. geh. St.-Arch. in Berlin, enthaltend 10 Blatt folio, geheftet mit schwarz-weisser
Schnur, deren Enden durch das grosse Siegel Johann Georgs befestigt sind, and
mit der eigenhändigen Unterschrift des Kurfürsten versehen. Die Rückseite des
Fascikels enthält von späterer Hand die Bemerkung: Churf. Johann Georgen
donation der 1200 thi. zur Erhaltung der communitet actum 72, von der man in-
des nicht weiss, ob sie nicht eine missverständliche Inhaltsangabe ist.
Eine Abschrift im 2. Statutenbuch (No. 13.) ist von derselben Hand wie die
Statuten, also 1588 eingetragen. (Vgl. A. u. U. H. 2. S. 24.)
2) Das Original der Ref. von 1611 ist ein Teil des Fase, in fol. No. 30 der
Frankfurter Registratur; dieses enthält ausserdem noch die Originale der Visitation
des gemeinen Tisches vom 28. Mai 1611, eine Ccnsurverordnung von demselben
Datum und einige damit zusammengeheftete Papierlagen, unbeschrieben bis auf
3 Seiten, welche eine Abschrift der Bestallungsurkunde für den reformirten Professor
der Theologie, Conrad Bergius enthalten, ausgestellt von Georg Wilhelm am
3. März 1624. Jedes der Originale ist für sich mit schwarz-wcisser Schnur geheftet
deren Ende bei jedem durch ein aufgedrücktes Siegel befestigt ist, unter dem die
eigenhändige Namensunterschrift des Kurfürsten steht. Dann sind sie in einem Bande
vereinigt worden, wovon noch Spuren erhalten sind; dabei ist durch Beschneiden
von dem zweiten und dritten Original die Schrift am Rande mitgenommen.
Eine Abschrift der Reformation enthält ebenfalls das 2. Statutenbuch.
Die Angabe Hausens a. a. 0. 8. 14, wonach 1611 nur ein Teil der EntscheidHn«:
über den künftigen Zustand der Universität herauskam (Visitations-Recess), die voll-
ständige erst 1617, ist nicht zu belegen; ein Rccess von 1617 ist weder in der
Frankfurter Registratur in Breslau noch (nach gütiger Mittheilung des Herrn Geh.
Archivraths Dr. Friedlaender) im K. St. A. zu Berlin aufzufinden.
Veranlassungen zu den Reformationen.
1) Von einer Visitation, durch welche vor 1572 Missständc aufgedeckt sein
könnten, wissen wir nichts. Doch konnte der Kurfürst von dem Stande der Uni-
versität Kunde erhalten haben durch Markgraf Georg Friedrich (von Ansbach-
Baireuth), welcher am 4. April 1571 für ihn die Huldigung der Stadt Frankfurt
entgegengenommen hatte'), bezw. dessen Umgebung. Das von Johann Georg beton-
te „Abnehmen" der Universität kommt in dem Rückgange der Frequenz seit 157Üb
deutlich zum Ausdruck^). Noch früher zeigt sich dieser im artistischen Dekanatsbueh.
1569 heisst es: propter raritatem discentium nulla est facta promotio. Auch 1571
>) Dek. der Artisten (N. 8).
«) Vgl. A. u. U. H. 2. S. 25 A. 2 über die Krisis von 1564 und die darauf
eintretende Hebung des Besuches. Dann sind die Zahlen der Immatrikulationen:
1568a: 171, b: 121, 69a: 133, b: 107, 70a: 170, b: 62, 71a: 32, b: 72, 72a:90
b: 107, 73a: 166, b. 128.
83
findet keine Promotion statt, nnd auch 1572b ist davon keine Rede. Die Abnahme
der Frequenz spiegelt sich in der Reformation selbst ab durch die Beschränkung
der Lehrstellen auf 9: (u. S. 87), an andrer Stelle ist gar nur von 8 ordentlichen
Professoren die Rede (u. S. 84 unt.). Von dem Zwist, den dieser Widerspruch veran-
lasste, ist noch zu reden.
2} Auffällig ist der Umstand, dass Johann Sigismund ein Jahr nach Best&ti-
gang der allgemeinen Statuten, 1611 am 4. Mai eine Visitation anstellen lässt.
Die Visitatoren waren nach Beckmann (1707) p 279 vier kurfürstliche Geheimr&te
Adam von Schlieben, Komthur von Liezen, Thomas von Knesebeck, Haupt-
mann der Altmark, Christian Distclmeier in Malsdorf und Simon Ulrich Pistoris,
Diese Visitation veranlasste unsere Reformation.
Weniger auffällig wird der Umstand, wenn man sich die oberflächliche Art der
Zusammensetzung der Statuten von 1610 aus älteren Stücken vergegenwärtigt.
(A. n. U. H. 2. S. 26). Ein Streit an der Universität aus dem Jahre 1588 über die
Wahl zweier artistischer Professoren (Geh. St-Arch. Berlin Bep. 51. no 94) zeigt, dass
in der Ungenauigkeit und Zweideutigkeit mancher vorhandener Bestinmiungen
Gründe zu Zwistigkoiten vorlagen; es ist vielleicht nur ein Beispiel für viele. Bei
derartigen Streitiragen gaben die Statuten keine Entscheidung, da sie ja nur die
alten ungenügenden Bestimmungen wiederholten. Die Reformation von 1611 aber
bringt thatäächlich die Entscheidung für einige 1688 zwistige Punkte.
Artikel 15 stellt das aktive Wahlrecht des Senates fest, offenbar, um
dem Verlangen der Artisten von 1588 zu begegnen, dass der Senat nur die von
ihnen zu Professoren der Fakultät vorgeschlagenen bestätigen solle.
In andern Punkten sind die Forderungen der Artisten von 1588 durchgedrun-
gen, so die Verpflichtung zum regelmässigen Besuch der Versammlungen, wenn
keine Entschuldigung vorliegt (Art. 4), zur Geheimhaltung der Beratungen (Art. 8).
Gegen Entscheidungen aus persönlichen Beweggründen richten sich Art. 15, 10 und
13: 1588 hatte sich der artistische Professor Jodocus Willich beklagt, dass der
Rektor aus persönlicher Feindschaft gegen ihn vorgegangen sei; das gegenseitige
Anfahren verbietet Art. 7.
Eine weitere Forderung der Artisten von 1588 war ein besondere Professur für
Geschichte; die Reformation von 1572 wies die Geschichte dem Professor der Poetik
zn (s. u. S. 87); die Forderung war damals nicht durchgedrungen, in der Refor-
mation von 1611 wird wenigstens die Errichtung einer geschichtlichen Professur in
Aassicht genommen (Art. 30); freilich behielt der damalige Professor Caminaeus
beide Lehrfächer bis zu seinem Tode; dann versah sie der Professor des kanonischen
Rechts Herdesianus; sie blieb ausserordentlich, bis 1676 J. 0. Beckmann, der
seit 1670 das Griechische und die Geschichte vereinigte, nach Eingehen der ordent-
lichen griechischen Professur ordentlicher Professor der Geschichte wurde.
Die Refopmatlon von 1572.
Reformatio electoris Johannis Georgii 1572.
Wir Job ans Georg von gottes gnaden marggraff zu Brandenburgk, etc. geben
<ien wirdigen, hoch- und wolgelarten unsern rethen und lieben getrewen, rectorn,
magistris und doctoribus, auch in gemein allen und jeden glicdmassen unser uni-
versitet zu Franckfordt ann der Oder, nach erbietung unsers gencdigen grusses und.
willens gcnediglich zu vornehmen, nach deme wir auf undcrthenigstc erinnerung
unserer getrewen landschafft nnd vor uns selbst gnediglich geneigt unserer univer-
sitct zu Franckfordt, welche aus allerhandt Ursachen, vomemblich aber des über-
mässigen und sträfflichen unfleisses der professom halben in ein solch abnehmen
kohmen, das sie auch fast kein ansehen mehr einer universitet hatt, widerumb auff-
84
zuhelffen^) and zn der behueff dieselbe aber yielHLltige vorbesserang, so derselben
bey leben nnd regic|!runge weilandt des hocbgebornen forsten, bem Joachims,
marggrafens and chnrfarstens zae Brandenborgk, unsers geliebten hem Taters seli-
ger and milder gedechtnas mit vielen geistlichen beneficien, dem Kalandt, der
Carthaus and dem stifth Stendall mit deren zagehörigen statlichen guetom gantz
mildiglich beschehen, mit noch 1200 talem gewisser jerlicher zinse genediglich b<*-
gabet and begnadiget, aach maß and ordenang geben haben, wie dieselben jerlich
za einem gemeinen tisch vor 100 arme stadenten sollen gebrancht and angewandt
werden, dergleichen ans aach anserer landtsfürstlichen gerechtigkcit der ablager
im stift Stendal halben so weit gnediglich crklertt, das ihr, die profcssom, ans
demselben stift und andern der uniyersitet guetem hinfaro so viel wol bekohmen
sollet, das each eare stipendia etwas richtiger dan zavor erfolgen sollen, das wir
dameben auch die reformationen, welche bey gedachtes an(2)sers hem vaters leben
je zae zeitten za bcssemng der anivcrsitet verfasset wnrden, abgefordert und diesel-
ben abersehen and orwegen lassen, aach befanden, das dieselben and sonderlich die
eine, so im verschienenen 64. jähre begriffen and darch ansem hern vatem confir-
mirt worden, also geschaffen, das alles, was za nottarft uaserer aniversitct gehört t,
dorlnnen nottnrftiglich bedachtt and geordenet worden and es alleine doran geman-
geltt, das ihr denselben nicht nachgclebet and ein jeder seinen eigenen natz und
gaete bequehmigkeitt mehr, dan der aniversitet and der scholam wolfarth, auch
das, was ihme seines ambts halben gebnertt and rahmlich wehre, in acht gehabtt
and in denie ansers hem vaters als eines sanfftmatigen and frommen charforstcns
gueto and mildigkeit beschwerlichen gemißbraachtt hatt, dieweil ans aber demselben
lenger also zazasehen nicht alleinc unsers fürstlichen ambts 1 1 halben kegen dem al-
mochtigen und anserer getrewen landtschafft unverandtworttlich, sondern wir auch
cmstlich gemeint sein solchen sträfflichen unfleis abzuschaffen und kegen deme, das
wir die aniversitet mit gnaden zu befoddcrn geneigtt, auch mit sonderm ernst darob
zn haltten, das diejenigen, so zu professoia bestaltt, ihres ambts und beraffs und
sonsten ein jeder das, darumb ehr da ist, fleissig und trewüch warten sollen, so wollen
wir erstlich die vorgemelte vorige reformationen unserer aniversitet und sonderlich
die. so im 64. Jahre aufgerichtet, welche wir euch hiemit zuschigken, confirmirt
und bestottiget, euch auch allen mit sondeim ernst ^bevohlen und auffcrlegtt haben,
das ein jeder in seinem stände, profession und ambt derselben gehorsamlich nach-
leben und diejenigen, denen es veimuege derselben gebuert, auf die studiosos und
andere, das von ihnen dergleichen beschehe, ein fleissiges und ernstes aufsehen
haben sollen. (3) Wiewol dan auch ein jeder, der der loblichen faculteten und
freyen kunste professor, studiosus und nachfolger sein will, aus erinnemng derselben
und gottes ernsten bevehl billich vor sich selbst in seinem berueff trewlich und
vleissigk arbeiten und daher mehr, dan das ehr sich umb andere gewerb und han-
del anniniet und nichts dan forth und forth umb Verbesserung seiner besoldong
schreyen kan, von dem allmechtigeu gluck und segen und auch von der weldt
rühm und ehr gewarten und sich zu dem, das ehr zu thuen schuldigk, mit ernstem
einsehen nnd straffen nicht anhalten lassen solte, dieweil wir aber im wergk befinden,
das dasselbe von vielen weinigk in achtt gehabtt, seindt wir nothwendigk geursachtt,
zu obgcdachten vorigen refoi^nalionen weitere verordenung zu thuen.
(Numoms profossorum; Kaudbeni. in No. 13.) Wollen demnach, das hinfuro und
biß aufunsere weitere verordenung in theologia 3, in iurisprudentia 5, in medicina2, und
in philosophia et artibus Sjordinarii professores*) sein und unterhalten werden sollen,
1) [geneigt]
») Die Ref. von 1564 zählt 10 ordentliche Professoren auf. Es sind auch
85
dan wir dasselbe nach kegenwertigcm der univcrsitet zustande gnugsam und dersel-
bon nützlicher und besser sein achten, das weinigk gelarte und geschigkte profes-
^oros dosclbst gehalten und von ihnen fleissig gelesen werde, dan das die schneie
mit einer grosseren anzal zu beladen.
(Numerus lectionum; Raudbem. in No. 13.) Unddarmitdie itzo gemelte professom zu
inebrem vleiB ernstlich angehalten, ordenen und wollen wir, das ein jeder professor
theologiac, iuris und medicinae des Jahres über zum weinigsten 100 lectiones^), die artisten
aber oin jeder wöchentlich 5 lectiones und dieselben mit solchem vleiß und in denen
niateriis thuen sollen, das sie selbst rühm und ehr und darvon die auditom nutz
and frommen haben mugen.
(Inspectores professorura r(ati)on(e) locturarum; Randbom. iu No. 13.) Wir haben
anrh neben dem Rectore, der jeder zeitt sein wirdt, unsem gemeinen Superintendenten
und pfarherm zu Franckfurdt, rath, Ordinarium der juristenfacultet, professorn und
liebe ge(4)trewen, doctorcm AndreamMusculum'), d. Ludolphum Schraderum,
d. Uenricnm Paxmannum und magistrum Christophorum Cornerum
iu Inspectom verordnet, das dieselben biß auf unsere weitere verordenung
bcy den ciden und pflichten, darmit sie uns verwandt, mitt dem Rectore
(in jeder in seiner facultet und sie semptlich auff alle profcssores in gemein ein
fieissiges aulTmergken und aufachtung haben sollen, das dieselben obgemelte antzal
lertionen thuen.
(Poenae negligenter legentium; Randbem. in No. 13.) und welcher dorin un-
floissig und seumigk wurde, denen sollen sie nicht alleine unverzüglich beschigken
und ihme von unsemtwegcn auflegen, das ehr von solchem unvleiß abstehe, 8ondom||
es soll ihme auch vor die lectionen, so ehr nicht gethan, allewege pro rata
damals nicht 10 Professoren nachzuweisen, die Zahl 10 bezeichnet hier wohl nur
den wünschenswerten Zustand, dass aUe 10 Stellen — die Mathematik war damals
wohl noch geteilt, nicht zusammengelegt wie 1572 s. u. S. 87 — besetzt wurden.
Unt«n S. 87 werden 9 Lehrfächer aufgezählt. Doch waren 1572 nur 8 Pro-
fo>snren vorhanden. Heinr. Paxmann vertrat nach Beckmanns Angabe a. a. 0.
die Logik und Ethik.
In der Folgezeit strebt die Fakultät die Besetzung aller Stellen, auch die
Trtnnung der mathematischen und eine besondere Stelle für Geschichte an. Dies
kommt zum Ausdruck in dem in der Einleitung erwähnten Streit von 1588. Von
den 9 ordentlichen Professoren waren damals 3 gestorben. In den oberen Fakul-
täten gab es eine Partei, welche den Artisten nur 8 Lehrstellen zugestehen wollte.
Obwohl die Artisten sich damals unterwarfen, erscheinen doch 1589 wieder 9 or-
dentliche Professoren. Die Statuten von 1610 sprechen dagegen nur von 8 ordent-
lichen und 2 ausserordentlichen Professoren, qui nunc sunt (A. u. U. H. 2. S. 54.).
Hie Zahl der ordentlichen schmilzt später durch Eingehen der Lehrstellen für Poesie
(102.5) Latein (1613), Griechisch (1676) und dauernde Vereinigung der Logik und
Kthik (1692) zusammen; dafür wird die Professur der Geschichte eine ordentliche
l>. 0. S. 83). Seit 1692 bestehen also Lehrstellen für Rhetorik, Hebräisch, Logik
T Ethik, Phjsik, Geschichte, Mathematik. Vgl. auch oben S. 28 f. Art. 31. Die
Zahl der Lehrstellen in der philosophischen Fakultät soll an andrer Stelle ausführ-
li<*her besprochen werden. Vgl. Beckmann. 1707. Kap. Professores.
*) Die Randbem. in der Abschrift in No. 13: p68a weist auf Art. XVI der
Reformation von 1564 hin s. A. u. U. H. 2. S. 85 al. 3.
*) M. ist der Superintendent und Pfarrherr, Schrader der Ordinarius der Ju-
ristenfikultät, Paxmann der medizinische, Corner der philosophische Professor.
86
lectionnm seine besoldnng abgetzogen werden^). Worden sich anch einer oder
mehr an ihre yermahnnng und die gemelte straff nicht koren oder sich ihnen
frevcnlich widersetzen, den- oder dieselben sollen sie uns Tomiclden, so wollen
wir femer gebnerlich einsehen thucn, dan wir hinfuro keinen zu behalten be-
dacht, welcher das, darzu wir ihnen bostaltt, nicht mit solchem yleiQ, wie wir es
ihme zuetrawen und in dieser Ordnung anfflcgcn, warten will.
Es sollen auch der Kcctor und obbemeldete vcrordente Inspectores ausserhalb
kundtlichcr leibesehafft und unserer gcscheffte — welche doch diejenigen, die sich
damüt entschuldigen wollen, mit unscm schrieftlichen bevehlichen zu beweisen
sollen schuldig und voilesunge der acten oder commißionsachen darmit nicht sollen
gemeinet sein — keiner andern entschuldigung, alß das einer seine besoldnng zu
rechter zcitt nicht bekohmen oder anderer seiner geschcffte hette warten mnssen,
statt geben, es erbotte sich dan derselbe, die versäumete lectiones die negstfol-
(5)gendo Wochen und so viel die professores iuris anlanget, zum weinigsten noch
dasselbe jähr zu erstatten und zu erfüllen, darauff dan der Kector und Inspcct4)m,
das solchem erbieten auch wirglich folge bescheho, ein sonder fleissiges auffnicrg-
ken haben sollen, und wue es nicht beschehe, mit der vennahnunge und abetzie-
hung der besoldnng wider ihnen, wie obgemeltt, unnachlessig sollen procediren und
forthfahren.
(Poena negligenter legentium in refectionem acdificiorum publicorum universi-
tatis conyertenda est; Randbem. In. No. i:j.) Auf das auch hierin desto mehr richtig-
keitt muege gehalten werden, sollen der Rector und Inspectorn alle virteill jähr
derowegen notturftige Inquisition vornehmen und was einem jeden seines unfleisses
halben an seiner besoldnng abzuziehen, zusammen rechnen, und soll der Kector
darvon dem Qnaestori ein klahr verzeichnus zustellen und ihme aufflogen, das ehr
in der negsten bezalung jedem das seine abtziehe und dasjselbe der onivcrsitet
sonderlich berechne, welche solche straffen zu besscrung der gemeinen gebenden
oder sonsten zu der universitet bestem anwenden und dem Rectori nichts darvon
zukohmen soU.
Es soll auch einem jeden Rectom, wan ehr wie gebreuchlich vereydet, in dem-
selben seinem eidt auQdrucklich mit einverleibet werden, das ehr dorauf, das die
professores getrewlich und fleissig lesen, achtung haben und wider die seumigen
vormuege dieser unser ordenung neben den Inspectorn mit vermahnung und strafT
ernstlich vorfahren wolle.')
(De consilio collegarum autores deligendi et legendi*); Randbem. in No. la.)
Nachdeme dan auch die Artistonfacultct biß anher alle halbe jähr zusammen-
kohmen und sich verglichen, was oin jeder professor das künftige semestre lesen
solle, wollen wir, das dasselbe hinfuro auch also gchalten(^)werde und das in denic
keiner seines kopfs sein, sondern den authorem, welchen die facultet für guet an-
siehet und sonsten keinen andern lesen sol. Und dormit in deme so viel mehr
nachrichtung zu haben und in allen facultatibus der jugent was nutzliches gelesen
werde, wollen wir, das hinfuro in unser uuiversitct lesen sollen:
*) A. R. in der Abschr.: p 73b. Damit wird auf die Ref. von 1564 verwiesen.
Die Stelle steht A. u. U. H. 2. S. 88. al. 3.
*) Vgl. A. u. U. H. 2 S. 71, Stat. von 1588, wo dieses Versprechen zuerst
in dem Eide des Rektors erscheint.
•) Dazu sup. p. fiö; bezieht sich auf die Ref. von 1564 Art. XIV. A. u. U. H.
2. S. 84.
87
In theologia der eine professor in testamento veteri, die andern beide in
to^tamento novo and andern den stndiosis theologiue nutzlichen buchem,
In iure der Ordinarius in decrctalibus, der Senior in codice, der dritte pro-
fesi>or iuris abgewcchscltt in ff. novo et infortiato, der vierde in ff. vcteri, der
fünfte in institutionibus,
In medicina||der eine theoricam ex Hippocrate et Galeno, der ander in andern
authoribus, welche die theoriam ad praxin fuhren,
In philosophia et artibus
der phjsicus physicam und de anima Philippi und Aristotelis, deßgleichen
nietheorologiam Aristotelis,
der ethicuB ethica Aristotelis et Philippi,
der niathematicus, weil wir beide lectioncs mathematum zu hauff geschlagen,
arithmcticam, spheram, Euclidem, thcoricas planetarum, auch zueweilen cos-
luographica,
der orator oratoria Ciceronis et Aristotelis, soll auch elementa rhetoricos et
»rattones illustriores ex Cicerone adiungiren und in denselben den auditoribus usum
preceptorum weisen,
der dialecticus dialccticam Philippi et quacdam ex Aristo tele,
der Hebraeus grammatica, psalterium et minores prophetas,
(7) der graecus Homerum, [Euripidem, Dcmosthemem, aliquid ex Aristotele, auch
grammaticam adiungiren,
der poeta Horatium, de arte poctica, Yirgiliuin, Ovidium, auch etwas ex
historiis, der grammaticus grammaticam Philippi, Linacri, Terentium, epistolas
Ciceronis, wie die faculteten und derselben professores solches alles durch ab-
wechselung der lectionen auf unterschiedliche tage und sonsten woll bescheidentlich
werden wissen auszuteilen und es also zu machen, das die jugent in weinigk jähren
allerley gnete materien und authores lernen und hören mugen und mit derselben
Überdruß und vorseumnus nicht etwan alleinc ad ostentationem über einem buche
oder materi gahr zu viel zeitt zugebracht werde.
Ob auch einer oder mehr aus den profcssoren || bestallungen ausbrachtt, dorinnen
ihnen ihres gefallens zu leben und zu lesen nachgelassen, wollen wir alß der
landcsfurst dieselben hiermit so weit cassirt und aufgehoben haben, das sie, wue
hie in unser Universität dienen wollen, sich den obgemelten reformationcn und dieser
unserer ordcnung so wol alß andere gemeß halten soUen.
So wollen wir es es auch mitt erwehlung der professom hinfuro also gehalten
haben, das dieselben nicht ex succcssione gehen, sondern, wan ein professor abstirbet,
alle andere professores zusammen kommen und von einer andern tueglichen person,
darmit des abgegangenen statt zu ersetzen, deliberiren und bey den eiden und
pflichten, damit sie uns und der universitet verwandt, mit unserm vorwissen denen
darzu eligiren sollen, der der universitet und studiosis derselben profession am
nntzlichsten sein kann, (8) mit dorne sie alßdann auch seiner besoldung halben
sich zu vereinigen, dannit die grosse ungleichhcitt der Stipendien widerumb zue
gebuerlicher und in andern universitcten gebreuchlichor gleicheit gebracht werde
(aequalitas servanda; Kandbem. in No. i3).
Und dieweil alle studia billich zu gottcs ehr und dahin gerichtet sein sollen,
das diejenigen, so sich dorauf begeben, zue dem kirchen- und weltlichem regiment
notzlichen mnegen gebraucht werden, so sollen der Rcctor und Inspectorn, auch
die professom einer jeden facultet selbst doran sein, das [die jugent von ihren
privatis pracceptoribus zu den excrcitiis styli [und privatis disputationibus fleissig
gehalten und in zeitten darzu gewehnet werde, das sie dasjenige, was sie studiret.
88
im schreiben und reden fein deutlicli nnd förmlich könne von sich geben, dam de
auch die publicas disputationes in allen facultatibus, deßgleichcn die declamationes
nach innhalttjdcr rcformationen mit vleiB treiben und doran bey vormeydnng nnsor
straff und nngnad nichts unterlassen sollen.
Und weil ihr sembtlich hieraus befindet, das wir mit dieser unserer ordenang
und Verbesserung der vorigen reformationen anders nicht den unserer universitet
gedeyen und aufnehmen suchen, einem jeden auch selbst bey gott verdienlich und
vor der weltt ehrlich und ruhmlich ist, das ehr sich in seinem beruff fleissigk
unverdrossen und wagker ertzeige und darzu, das man über seine nachlessigkeitt^
fauligkeitt und verseumnus der jugent klage, nicht ursach gebe, so wollen wir uns
gentzlich vorsehen, bevehlen euch auch sembtlich und sonderlich mit sonderm ernst,
ihr wollet euch derselben und anderer unserer unversltet Statuten und reformationen
so viel derselben einen jeden berurth, (9) gehorsamlich verhalten; dan wir darob
ernstlich zu halten und diejenigen, welche denen zuwider leben, mit den obaus-
gedrugkten straffen ihres unfleiß zu belegen, und wue sie sich daran nicht kehren
werden, in unsem diensten zu behalten nicht gemeinet. Darnach sich ein jeder
wirdt wissen zu richten. Urkundtlich mit unsemi aufgedruckten danmenringes-
secrct besiegeltt und eigenen banden unterschrieben. Geben zu Colin an der Sprew.
Freitags nach Simonis et Judae^) 72.
Kleines Siegel. Manu propria subscripsi.
Die RefbFmatlon von 1611.
Inhalt.
Einleitung.
1. Vorlesung der Statuten für die Lehrenden.
2. Desgl. für die Lernenden.
3. Zwistigkeiten zwischen den Professoren.
4. Besuch der Versammlungen.
5. Anwesenheit bei der Rektorwahl.
6. Verzögertes Erscheinen bei der Wahl.
7. Verhalten bei den Beratungen.
8. Geheimhalten der Beratungen.
9. Art der Beratungen.
10. Abtreten des Interrcssierten.
11. Der Rektor hat mit Zustimmung des Senats zu handeln.
12. Maassnahmen des Amtsvorgängers.
13. Taugliche zum Rektorat.
14. Rektorwahl honoris causa.
15. Wahl der Professoren.
16. Vermeidung unnötigen Wechsels der Lehrstellen.
17. Aufsicht über die Regehnässigkcit der Vorlesungen.
18. Berichte der Inspektoren.
19. Stellvertretung bei Krankheit und Alter.
20. Sonst keine Stellvertretung.
21. Die Hörsäle sind zu benutzen.
22. Absagung der Vorlesungen.
23. Gleichmässige Vertheilung der Vorlesungen.
24. Stoff der Vorlesungen für die Theologen.
i) 31. October 1572.
89
25. Predigten der theologischen Professoren.
26. Yorlesnngsstoff der Juristen.
27. .\afhebang der besonderen Pflichten des Juniors.
28. Die dritte ordentliche Lehrstelle der Mediziner.
29. Pensum der Philosophen.
30. Trennung der Lehrstellen für Geschichte und Poesie.
31. Circulardisputationen.
32. Ordentliche Disputationen der Philosophen.
33. Censur der Dekane über die Disputationen.
34. Disputationen der Stndirenden.
35. Küne der Thesen.
36. Vorsicht in theologischen Themata.
37. Gensnr bei Miscellaneen.
38. Verhalten der Professoren bei den Disputationen.
39. Deklamationen der philosophischen Professoren.
40. Deklamationen der Stndirenden.
41. Lateinische Reden der Theologen.
42. Disputationen pro loco.
43. PriTate Vorlesungen und Disputationen.
44. Verwendung des Sonnabends für Uebnngen.
45. Censur über die Druckschriften.
46. Ueberwachung der Buchdrucker.
47. Schriften über die UniTersit&t.
48. Disziplin über die Stndirenden.
49. Beschränkte Strafgewalt des Rektors.
50. PriTatlehrer.
51. Meldung der im Kindesalter Immatrikulirten.
52. Auskunft über Wohnungen.
53. Fechtlehrer.
54. Verpflichtungen der zur Communitftt Gehörigen.
Von gottes gnaden-, wir Johann Sigismund marggraf zu Brandenburg etc.
thuen kundt und bekennen hiemit, alß wir zu abhelffungc etzlicher mengcU nndt
gebrochen, so in unserer universitct zu Franckfurdt an der Oder cingorißen, eine
Visitation angeordent, in welcher sich befunden, dass zwart crmclte unsere univcrsitet
▼on unsem in gott ruhenden hochgeehrten vorfahren mit guten statutis und ver-
faBungen nach notturfft vorsehen, sonderlich aber in denen anno 52^) 64 uud 72
gehaltenen Visitationen und refonnationen allcrhandt nutzliche anstellung gemacht?
denen aber nicht allerding nachgclebet worden, auch die itzo entstandene mängell
fernerer provision und verord|;nung erfordern, daß wir demnach zu vorbeßerung
obberurter unserer hochlöblichen vorfahren heilsamen Statuten und Ordnungen —
die wir in dem, was hiermit nicht geendert, anderweit conlirmirt und beste tiget
biben wollen — auch corrigirung der von newen eingeschlichnen und itzo befunde-
nen m&ngell nach folgende punct angeordent und dieselbe den wirdigen, hoch- und
wohlgelarten unsem r&thcn, lieben andechtigen und getreuen rcctori, magistris,
doctoribus und professoribus in schrifften übergeben laßen.
1. Znforderst sollen die statuta acadcmiae, wie sie unlängst von newen rcvidirt
ond von uns confirmirt worden, soviell deren hierinnen nicht geendert, in guter und
stetiger observantz gehalten, auch zu solchem ende alle halbe jhar bcy antrettung
') Mu8s heissen 40. s. ob. S. 81. A, 1.
90
des rectoris (2) dio leges, so dio duccntcs angehen, in Oonsilio abgelesen und darauf
eine uinbfragc gehalten werden, ob jemand etwas, so er darwicder pcccirt zn sein
vcnneinet, zu erinnern, darauf dann ein jeder bei den pflichten, damit er uns and
der nnivcrsitet zugethan, seine meinuug frey und ungeschewet zu sagen und die
befundene mängell antzuzcigen schuldig sein, dieselben auch alßbald corrigiret
werden sollen.
2. Ingloichcn sollen auch diejenigen, so auf die studiosos gerichtet, bei ein-
trettung eines jedem rectoris den sauibtlichcn studiosis publice vorgelesen und die-
selben ad observantiain corundem brevi orationc adhortirt werden.
3. Die profeßorn sollen sich der einigkeit und gutes vorstondnus beßcr als
bishero geschehen bevleißigen und da si||multatcb zwischen einem und dem andern
entstehen, soll der Rector, wann er gleich <lcttwegi»n nicht ersucht wird, ei officio
ihm angelegen sein lassen, denselben bey Zeit abzuhelffen., und da er der partheyen
nicht mechtig, solches ad Inspcctores, auch wo not ad Consilium acadcmicum
bringen, welches sich alsdann interpcmiren und vleis anwenden soll, die irrungeu
in göte beyzulegen, da aber daßelbe auch nicht staattfunde, solches unvorzüglich
an uns gelangen laßen.
4. Ks sollen die profcssores die convcntus publicos, so offt es angesagt wirt,
vleißig besuchen und sich deren ohne sonderbahrc wichtige uhrsachen, so dem
Uectori und Consilio anzuzeigen, nicht entziehen. l)o aber der Rector und das
Consib'um vonnerkcn würden (3), das solches von einem vorsetzlich nndt mehr als
eins geschehen, soll ihnen bevorstehen, ihn deswegen mit einer gewißcn mnlcta
zu belegen.
5. Insonderheit sollen die profeßores sich bcy den clcctionibus rcctoruni
vleißig einstellen und sich davon, wie bishero geschehen, nicht absentiren, da aber
ein oder der ander aus erheblichen Ursachen den conventibus beyzuwohncn ver-
hindert würde, soll er schuldig sein, sein votum so wohl in eligendo rectore als
andern vorfallenden deliberationibus nichts dasto weiniger schrifftlich einzuschicken.
6. Als auch an etlichen vomiercket worden, das sie sich bcy den electionibus
rectorum nicht bald anfenglich finden laßen, sondern so lange vorzihen, bis die
triumviri eligiret werden sollen, alsdann sie sich pracscntircn|und dadurch desto
ehe in nnmerum triumviromm zu kommen venneinen, soll solches nicht mehr ver-
stattet, sondern derjenige, so sich also langsamb einstellet, in elcctione triumviromm
übergangen werden.
7. In deliberationibus soll einer den andern freundlich vemehmcn, einander
nicht überfahren noch in votis einfallen, viel weiniger einander, da die vota nicht
ad placitum gerichtet, betrawen sub mulcta arbitraria fisco acadcmiae persolvenda.
8. Die Sachen, so tractiret werden, neben den votis singulorum sollen in guter
geheim gehalten und mit den studiosis oder andern domesticis nicht communicirt
werden sub poena, do erwiesen wirt, das von einem etwas außkommen, derselbe im
raht nicht mehr geduldet werdt^i solle.
(4) 9. Zu den conventibus publicis soll hinführe das haus, so bißhero der Ordi-
narius facultatis iuridicae zu veraiiethen gehabtt, so baldt man dessen mit gclegen-
heit mechtig werden und es anrichten kan, gebraucht und hinführe ohne sonder-
bahre nhrsach kein conventus in aedibus Rectoris oder anderßwo angcstellet werden.
10. Wann in conventibus publicis etwas vorfeilet, so ein oder dem andern
profeßorn oder seine negste freunde angehet, soll derselbe, wann die Sachen proponirct
werden, abtretten und den andern ihre vota libera lassen.
11. Obwohl autoritas Rectoris billig conserviret und erhalten wirt, so soll
doch derselbe in rebus arduis et commodum acadcmiae concementibus vor sich selbst
91
etwas ZD statniren nicht macht haben, sondern anOerhalb deme, so in {| statutis
richtig docidlrt, joder zeit co(nimun)icatu Consilio handlcn und alles ad Senatum
academicnm rcferircn, demjenigen, was per maiora beschlossen wirt, folgen, in Tor-
blcibunge, da er propria antoritate dem gemeinen schlus zuwieder etwas tentircn
wirt, soll daßelbe null und nichtig sein.
12. Es soll kein Rcctor macht haben acta antecessoris sui propria auctoritate
XU re^cindiren, sondern da er etwas peccirt zu sein vermeinet, den vorigen Rectorem
darüber hören, auch da sie sich nicht einigen können, ein solches ad Consilium
academicnm bringen, darüber deliberiron lassen und alsdann dasjenige zu werek
richten, was in gemein vor gutt angesehen worden.
13. Ad rectoratum sollen idonei elegiret werden, die in antoritate sein und
disciplin zu halten wissen, diejenigen aber, so mit andern feindschafft oder aomula-
tiones haben, so lang sie darinnen unversöhnlich vorharren, sollen dazu nicht
gebraucht werden.
{•)) 14. Obwohll breuchlich, das graffcn und herrn, wann sie alhier in academia
sein, der rectoratus honoris causa deferiret wirt, soll doch solches denen, so noch
kindisch aut quorum vita alias non satis probata est, nicht geschehen.
15. Als auch in electione professorum in den vacirenden stellen offt exorbitirt
wirt und dahero viell simnltates und offensiones entstehen, soll ein jeder, wann es
zu dergleichen election kombt, bey den pflichten, damitt er uns und der academiae
verwandt, von dem Bectorc ermahnet werden, daß er in electione novi profeßoris
nicht auf froundtschafft noch foindtschafift, sondern allein auf des elcgendi qualiteten
sehen wolle, wer die varirende stelle am besten vertreten und der academiae am
dienlichsten sein könne und soll es mit solcher election hinführe dergestalt gehalten
werden, daß der facultet, in welcher die stelle vaciret, bevorstehen soll, vor sich
selbst auf tüchtige !| persohnen zu gedencken, damit dieselbe zu ersetzen, jedoch
das sie mit ihren praeiudieiis dem Consilio nicht vorgreiffen, sondern allein etliche
qaalificirtc persohnen namhaftig machen, darauf die election per maiora erfolgen
möge.
Es soll auch den andern profeßorn bevorstehen, da sie praeter nominatos a
facnltatc. andere tüchtige persohnen wüsten, dieselben in ihren votis zugleich mit
vorzuschlagen, darauf praevia generali deliberatione de qualitatibus omnium nomi-
natomm die election folgender gestalt geschehen soll, das der Notarius academiae
die nahmen der candidatorum auf unterschiedene einander allerdings gleiche zettlein
nach anzahl der profeßorn schreibe und einem jeden profeßorn solche zctlein zustelle,
welchen nun ein jeder zu elegiren vermeinet, dessen nähme soll er in eine hirzu
gemachte schachte! legen, die andern zcttel aber bei sich behalten, darauf der
Notarius (e) academiae die zettel in pracsentia omnium herausnehmen und welches
candidati nahm am meisten auf den zettehi gefnndcn wirt, der soll als communibus
snffragiis cligirt zur profeßion ohne weitere contradiction bestellet werden.
16. Weil auch bishero sonderlich dadurch allerhand confusiones entstanden, das,
wann eine stelle vaciret, ein ander relicta sua statione dieselbe aflfcctirt und also
seine profeßion geendert, da doch oftmals otzliche ad priorem profeßionem viel
dienlicher gewest als zu der andern, soll solches hinführe sine gravi causa et con-
sensu academiae nicht mehr verstattet werden, sondern ein jeder bey dem, wozu er
am dienlichsten befunden wirt, bleiben, jedoch den philosophis sich künftig in die
snperiores facultates legitime zu begeben unbenohmen.
17. Die profcßores sollen mit mchrenn vlois, als bißhero geschehen, ihre lec-
tiones vorrichten und die in statutis pracscribirte anzahll, weill dieselbe sonderlich
inlßuperioribus facultatibus fast gering, compliren oder aber die unvleißigen des-
92
sen gewertig sein, was ihnen von unserm in gott ruhenden gross herm Tater chnr-
furst Johans (ircorgcn christmildcr gedcchtnas in doro sab dato freytags nach
Simonis et Judac anno 72 vorfanten rcforiuation*) vorlcngst comminirt worden, welches
wir nicht andern, als ob es von wort zu wort alhicr einverleibt, anhero repetirt
haben wollen. Und weill in den statutis zu solchem ende sonderbahrc Inspectorcs
verordenet, aber bishero nicht gehalten worden, wollen wir solches aniezo hicmit
dergestalt renovirt haben, daß in der Theologischen und Juristischen facultet der
Superintendens und Ordinarius — welche den andern in Vorrichtung ihrer eigenen
Icctionen mit gutem exempell vorzugchen wißen werden — jederzeit solche inspec-
tion haben, aus den andern beiden faculteten aber, die pro tempore Decani ihnen
adjungiret wer(7)den, und sie von nun an auch hinführe stettig ohne unsere weitere
Verordnung schuldig sein sollen, ingesambt auf die negligentes und andere trans*
gressores statutorum achtung zu geben, dergestalt, das, wann einer auß den pro-
fessom innerhalb 8 tagen nicht lesen würde, derselbe alßbald von ihnen darumb zu
rede gesatzt und die uhrsach seines seumcns erkundiget werden soll, darauf dieje-
nigen, so ihre lectiones ohne erhebliche wichtige Ursache vorseumen, decurtationc
salariorum auf jede Icction pro rata salarii zu straffen, imnaßen deßwegen albereit
in unsers herm eltervaters, churfnrst Joachimi 2di refomiation sub dato
Dinstages nach Francisci anno 64') Vorsehung geschehen, bißhcro aber wenig in acht
genehmen worden. Es sollen auch den Inspcctom künftig gcwiße persohncn unter
unsem räthen zu Cöln an der iSprew namhaftig gemacht werden, mit welchen sie
zu correspondiren und der academie notjturft an sie gelangen zu lassen.
18. Und sollen die Inspectores nebst dem Rectore alzeit außgangs des jhars
an unß oder die deputirte r&hte in schrififten gelangen lassen, wass ein jeder aus
den professoribus sowohl als sie selbst das jhaar über gelesen undt wie viell lec-
tiones er gethan, auch was er folgendos jhar lesen werde, welches letztere auch
jh&rlich in offenen truck gebracht und zur nachricht in loco pnblico aftigirt werden
soll.
19. Diejenigen, so alters oder beharlicher leibesschwacheit halber ihre lectio-
nes nicht mehr bestellen können, sollen schuldig sein, nach außgang dreyor monatt
einen tüchtigen Substituten an ihre staatt zu bestellen und demselben partcm salarii
abzutretten, jedoch das solcher Substitut zuvor der facultet und dem gantzen colle-
gio praesentiret und mit dero willen verfahren^ auch unß solches notificiret(8)werdc,
und soll sich der Substitut ein mehres als der Icctionum und disputationnm nichts
anzumaßen haben. Do aber diejenigen, so es von nöten haben, mit bestellung
eines substituti säumig wurden, behalten wir unß bevohr, dieselbe stelle in andere
Wege ex officio zu besetzen.
20. Andern aber, so neciue senio ncque morbo contiuuo sich zu entschuldigen,
soll Substituten zu halten nicht verstattet werden.
21. Weill die auditoria publica dadurch sehr desoliret werden, daß etliche
der profcßoni in heusem lesen, dadurch auch frembde leute, so bisweilen lectiones
publicas zu hören begehren, oftmals unibsonst die auditoria besuchen und dar^'or
halten musten, als ob gahr keine lection gehalten werde, soll den profeßom uferlegct
sein, das sie in loco publico und nicht privatim im hause lesen, sie haben den
deßen bei dem Kectore und Inspectoribus ex sufficieutibus causis erlaubnu8.||
'22. Weill vemohunncn wirt, das die studiosi dadurch bißweilen offcndiret wor-
den, daß sie vorgeblich kommen, wann der professor nicht lieset, so sollen die
») S. ob. S. 85 f.
«) A. u. U. H. 2. S. 78. IV.
9d
profefiom schuldig sein, jederzeit, wann sie zu continuircn verhindert, solches per
scbeilolam publice zu signiiicircn.
23. Femer hat sich befunden, weill den profeßom ein gewißc anzahU Icctionnm
in den statutis angesatzt, das etliche sonderlich in Superioribus facnltatibus, da
die anzahl der lectionuin weiniger, es also angcstellct, daß sie ein ganz vicrtelljhar
ohne einige lection hingehen laßen, hcmacher aber ubcrheufTt auch des tages wohll
zwo stunden lesende zu compliren vomicinet, solches aber der studirenden Jugend
zu mercklichem vcrseumnus, auch hemacher zu heüfung und hinderung an andern
lectionibus und exercitiis gereichet, indemc es eines jeglichen stndiosi gelegenheitt (10 nicht
ist, ein viertelljhar auf eine lection zu warthen, so soll solcher mißbrauch abgeschaffet
and hirmit verordnet sein, dass ein jeder seine lectiones, so ihm in den statutis
angesazt, quartaliter pro portione vorrichte, dergestalt und also, wofern einer ex
Superioribus facnltatibus befunden wurde, das er ein quarthall 25 lectiones nicht
gptban, er der straffen, so auf die negligentes gelegt, unterworffen sein solle, er
konto sich dann deßen bey dem Rcctore und Inspcctorc durch erhebliche uhrsachen
pntbrochen, auf welchen fahll er nichts minders in folgendem quarthall dasjenige
was im vorigen verseumot, zu compliren schuldig sein soll. •
24. Materiam lectionnm belangende bevehlen wir hirmit unsem theologis, daß
sie in ihren lectionibus — inmaßen bißhero von etlichen nutzlich geschehen —
srriptnram sacram || vomemblich expliciren und die lectiones unter sich recht auß-
teilen also, das einer libros Moysis et caetera historica, der ander prophetas et
psalmos, der dritte quatuor cvangelistas et acta apostolorum, der vierte epistolas
Pauli et reliquorum lese. Da aber einer seine partes in bibliis einmahll absolviret
eichet ihm bevohr, ein scriptum isagogicum probatum oder andern nutzlichen commen-
tarium vorzunehmen, doch daß er darinnen nicht zu lange inhaerire, sondern bej
zcitt explicationem scripturae wiederumb vor die band nehme.
25. Weill auch fast unförmblich, daß unter den 4 theologis nur einer das
ganze jhaar über prediget, dahero die stndiosi theologiae keine exempla praecoptorum
in hoc genere vor sich haben, so wollen wir, das die andern theologi darauf bedacht
ücin, damitt sie zum weinigsten gegen die hohen festtage (10) eine predigt thuen
darüber sie sich der stunden halber zu vorgleichen, auch den studiosis solchs zuvor
zn notificiren.
26. Imgleichen sollen auch die iurisconsulti in austeilung des corporis iuris
richtige Ordnung halten und einer dem andern ohne vorwissen und sondere ver-
gleichung nicht eingreiffen, auch was sie für Ordnung halten, den studiosis jeder
zeit zur nachrichtung zu wißen thuen.
27. Und weill befunden, daß in der juristenfacultet dem jüngsten große
arbeitt auferlegt wirt^), da er doch mit lesen der institutionum und vleißigen dispu-
tircn vor andern billig mehr occupirt sein solte, haben wir es anjezo dahin ge-
richtet, daß die consilia, so nomine facultatis zu vorfaßen, ihme nicht allein auf-
getragen, sondern die reigeherumb auch von andern gcstellet werden sollen; jedoch
bleibet {| der Decanus, als welcher mit vorfaßung der urtheill occupiret, damit
tempore decanatus billig verschonet.
28. Ob auch wohll in facultate medicorum bishero nur zwccne profeßores für
Ordinarien geachtet worden, weill aber dennoch der dritte jederzeit gehalten und
man denselben a corpore zu separiren nicht uhrsach, soll dieselbe stelle hinführe pro
ordinaria geachtet und der profeßor, so dieselbe vortrit, ad consilium publicum
') Stat. der Jur. stat. 11. oben S. 51 unten.
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gleich andern admittiret, ihnic auch ex iisco acadomiae 150 thalcr pro salario ge-
geben und er zu den andern percoptionibus ordinariis verstAttet werden, dagegen
er neben andern partibns medicinae sonderlich anatoniica und ad rem herbariam
pertincntia vlcißig tractiren solP).
29. In facultate philosophica sollen die profeßores, sonderlich der phjsicos,
ethicus, logicus und rhotoricus, sich bc(ll)vlciOigen, das sie, wo immer müglich,
ihre matcrias in V/s jhaaren absolviron, damit die studirende Jugend nicht auf-
gehalten und der lectionum übcrdrüßig gemacht werde.
dO, Als auch in facultate philosophica sonderlich dahero grosser mangeli
gespuert worden, das profeßio poesoos et historiarum jezo conjnngiret') und also
fast eine neben der andern negligirt worden, wollen wir, daß so bald es die ge-
legenheit geben und der üscus acadcmiac es wirt ertragen können, die profeßioncs
separiert werden sollen, also das ein sonderlicher profeßor historiarum und ein
sonderlicher poeseos et philologiae bestellet werde, in maßen wir unß solches
hinführe anzuordnen vorbehalten.
31. Disputationes circularcs sollen in jcderer facultet hinführo unweigerlich
ge II haiton «und den Inspectorn hiemit injnngirt sein, auf die negligentes mit vleiß
achtung zu geben und sie zu ermahnen, das sie solches entweder durch sich selbst
oder durch einen andern ex illo collegio vorrichten sub poena decurtationis pro
rata salarii auf jede dispntation doppelt so hoch, alß auf die lection gesatzt und
stehet den profeßoribus frey, damit es in solchen disputationibus desto ordentlicher
zugehen möge, sich gewisser legum förderlichst zu vorgleichen.
32. In Sonderheit sollen die philosophi in ihren disputationibus ordinariis
nichts desto weiniger alle Sonnabend, wann nicht andere exercitia publica gehalten
werden, vorfahren und den profeßom philosophiae hiemit auferlegt sein, denselben
vleißiger, alß bißhero geschehen, bey zuwohnen.
(1^) 33. Es soll auch den magistris, professoribns praesertim, in andern faculteten
pnblicas disputationes zu halten dergestalt verstattet werden^ daß sie sich jederzeit
bey dem Decano undt Collegio facultatis, da es hingehöret, angeben, die theses
ihrer censur unterwerffen und sine unanimi consensu Collegii nichts attentiren.
34. Imgleichen soll den studiosis, sonderlich den nobilibus nee non aliis
doctrina praeditis erlaubt sein, sub praesidc graduato, der ein membrum academiac
und von derselben approbiret ist, publice zu dispntiren, jedoch das der respondens
nebenst dem praeside zuvor den Decanum facultatis darumb ersuche.
*) Vgl. über die Einrichtung der dritten Lehrstelle oben S. 42 — 44. Die Stelle galt
als eine ausserordentliche. In den Reformationen von 15G4 und 1572 und den
Statuten von 1610 ist nur von 2 ordentlichen Prof. d. Med. die Rede: Vgl. A. u. U.
H. 2 S. 85 u. 54 und oben S. 84 . 1611 waren die beiden o.P. Laur. Helandus (s. 1608)
u. Christoph Stymnielius (s. 1609). 1612 wurde ex sententia visitatorum et con-
firmatione ser.elcctoris Henningns Arnisaeusox extraordinario constitututns Ordinarius
Professor et Senator acadomiae. Doch ffigt der damalige Dekan hinzu: Quae
praerogativa an sit transferonda in succossorem, mihi non liqnet. Facultas autem
ipsa in tempore providebil (2. Dok. d. Med., No 11 d. Frankf. Registr. p. 34). Die
schliossliche Entscheidung ist nicht bekannt. Während der folgenden Kriegszeiten
konnte bisweilen mit Mühe die zweite Lehrstelle besetzt werden. Vgl. Beck-
mann (1707) p. 68.
^) So schon 1572, vgl. die Reformation obenS. 87; a.R.: d. Balthasar Carainaeus
(dieser vereinigte nach Beckmann 1589 — 1613 beide Fächer).
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35. Die thcses sollen kurz und nicht instar comuicntarionim gefaßet sein,
joiloch indnstriae ciiinsvis hierunter nichts vorgeschrieben werden.
36. In thoologicis aber soll sonderlich diejse beschcidenheit gebraucht werden,
(ianut durch dergleichen dis])ntationes der acadcmiae nicht mehr streitt zugezogen
oder andere wcitlcuflFtigkeit veruhrsachet werde, sinthemall intor exercitia academica
et certamina theologoruin billich ein unterscheid zu halten.
37. Wiewohll auch vor sich selbst am besten und der Jugend am dienlichsten,
das die mat«riac nicht confundiret werden, sondern ein jeder bey seiner profeßion
bleibe, so soll doch niemandt gewehret sein, in die thcses auch andere materias,
deren er niechtig, zu bringen, jedoch daß uf solchen fahll, da miscellanea ex aliis
facult^tibus tractiret, die thcses von den Decanis singulannn (13) facultatum revidirt
werden, und wann der Decanus alicuius facultatis mit ein oder der andern propo-
sition nicht einig, soll dieselbe streitige proposition auCgesazt, die disputation aber
dadurch nicht gehindert werden.
38. A\Q auch in opponendo bishero breuchlich gewesen, daß die profeßorcs
zuerst invitirt worden, wirt es dabey, damit die profeßores solchen excercitiis desto
>lcißiger bejwohnen, nochmals gelassen; jedoch sollen sie es damit also an-
»Udlen, das die zeit mit ihren oppositionibus nicht gahr zubracht, sondern den
studiosis, welcher halben diese exercitia vornemblich angestalt, auch bequemigkeit
zu opponiren gelaßen werde.
39. Ferner sollen die professorcs philosophiae daran sein, daß auch decla-|
mationes publicae entweder circulariter oder sonst von etlichen ihrer facultet ge-
halten werden; in Sonderheit sollen sich deren diejenige profeßores bevleißigen, die
t^ntweder alters halben mit den dispntationen nicht alle zeit vortkommon können oder
auch deren profeßion disputationes davon zu halten nicht wohl leiden will, alß da
sein mathematum, hebraicac et graecae linguae profeßor und dergleichen, welches
arbitrio Inspcctorum, wie weit anstaat einer disputation eine oration zu verstatten,
htdmbgestellet wirt.
40. £ß sollen auch solche declamationes publicae den studiosis, nobilibus
praosortim nee non aliis doctrina praeditis, ob sie gleich keinen gradum haben,
narhgelaßcn und ihnen darzu die unterste catheder gegonnet werden, (i4) jedoch das
>ie zuvor die oration von dem Decano facultatis revidiren lafsen.
41. Es soll auch den theologis, so umb dieselbe zeit mit den predigten nicht
zu thnen haben, obliegen, auf jede hohe festage eine lateinische oration de tem-
|»oro circulariter entweder zu halten oder durch andere qualificatos halten zu
zu laßen.
42. Alß auch vermoeg der Statuten ein jeder profeßor, so von newen an-
!*genohmen wirt, eine oration und disputation publice pro loco zu halten schuldig,
solches aber von etlichen bißhero unterlaßen worden, so wirt denen, so bishero
scumig gewesen, hiennit auferlogt, den statutis nochmals förderlichst vor außgang
dieses jhares ein gnuegen zu thun; denen aber, so khunftig zur profeßion kommen,
N'dl obliegen, das erste jharbeides unweigerlich zu vorrichten, darauf auch die Inspectores
2:utt acht haben und keinen, er sey wer er wolle, ohne wichtige und grosse ursach
übersehen sollen.
43. Privata collegia lectionum et disputationum sollen in theologicis allein
•lenen vorstattet werden, so zum weinigsten promoti magistri philosophiae sein und
dtren doctrina a facultate theologica approbiret ist, wie auch in philosophicis
bolches allein den promotis zuzulaßen. In andern facultatibus aber soll es den
ätudiosis, de qnorum doctrina constat, nicht gewehret werden, auf vorgehende an-
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meldung bey dem Dccano facnitatis collegia zu halten, jedoch daß dazn solche
standen genehmen werden, die den pnblicis lecti(l5)oniba8 keine hindemng thnen.
44. Und damit obgcdachte cxercitia desto beßer von staten gehen, soll am
Sonnabend keine andere lectio publica gehalten werden, jedoch daß die Inspectores
daran sein, das jederzeit selbiges tages* ein ander publicum exercitium sItc dispu-
tando sive declamando vorgehe.
45. Weill eine zeit hero grobe errata^) in scriptis quibusdam pnblicis hnins
academiae begangen, sollen hinführe die intimationes und anders dergleichen^
so nomine rectoris und academiae außgehen, allein von den profeßoribus gemacht
auch nicht ehe getruckt werden, es habe sie dann der Rector oder Superintendcns
oder Decanus illius facultatis, dahin es gehöret, durchsehen undt unterzeichnet.
46. ündt weill anjezo den buchtruckern durch ein sonderlich decret') vor-
wiesen, II das sie bißhero insciis Decanis facultatum etliche sachen getruckt, und
ihnen auferleget, hinführe weder intimationes, programmata oder carmina noch
etwas anders teutzsch oder lateinisch zu trucken, es sey dann solches von einem
auß obbenanten, in Sonderheit vom Decano facultatis approbirct und zu tmckcn
befohlen, so soll das officium academiae mit vleis darauf acht haben, das demselben
also nachgelebt werde, auch uns die Verbrecher alßbald notificircn, wollen wir wieder
dieselbe mit ernst zu vorfahren nicht nnterlaßen').
47. Eß soll auch einigem profeßom, er sey wer er wolle, nicht erleubt sein,
in negotiis res aut personas academiae concementibus etwas trucken zu lassen, er habe
dann zuvom in consilio mit andern davon commu(lG)nicirt und ihre approbation
erlanget.
48. Die profeßores sambtlich sollen schuldig sein, über der disciplin
vleißig zu halten und auf vitam et mores studiosorum gute achtnng zu geben, sie
privatim ac publice ad modestiam et diligentiam vormahnen, ihnen in delictis
nicht patrociniren. in Sonderheit dasjenige, was in consilio publico in delinquentes
statuiret worden, privatis aßentationibus nicht improbiren und also die jugendt in
ihrem muthwill stercken bey straffe, da solches |von jemand erfahren wirt, das er
ins Consilium, ubi de poenis aut praemiis statuendis agitur, nicht mehr soll ad-
mittiret werden.
49. In Sonderheit soll ein jeder Rector iurato promittiren, daß er mit nie-
manden conniviren, noch die straffen ohne vorwissen und einwilligung||des Gonsilii
erlassen wolle sub poena remotionis ab officio.
50. Die junge Studenten, so sich selbst noch nicht regieren können und
glcichwoll in academia vorbleiben wollen, sollen ehe nicht angenohmmen noch inscri-
*) In dem in der nächsten Anm. zu nennenden Dekret steht: „grobe vitia gramma-
ticalia . . , also das sie von inn- und auslendischen nicht ohne Verdruß undt wiederwillen
gelesen und daher der loblichen univcrsitet viel schimpff und Verkleinerung zu-
gezogen worden, ob welchem .Ucm i. churf. gn. ein ungnedigstes misfallen tragen.
^ Die jetzt der Reformation von 1611 ang icftete Verfügung d. Gastrin
d. 28. Mai 1611.
■) Dekret vom 28. Mai: „mit der auQtrucklichen Verwarnung,. . . . .
das nicht allein die gctruckte schrifften, sondern auch die ganze tmckereyen von
i. eh. gn. confisciret und der Verbrecher, wofern es nicht an gutem, dennoch am
leibe ernstlich gestraffet werden solle.^ Auch denjenigen, „so die bnchtrucker zu
dergleichen trucken ohne ersuchung der superiorum bewegen", wird Strafe an-
gedroht. Im Uebrigen ist der Inhalt des Dekretes derselbe wie der des obigen Passus.
97
birt werden, sie bringen dann einen privatum praeceptorem mit oder untergeben
sich in loco unter eines profeßoris oder magistri inspcction, mit welchem man
seiner morum und studiorum halber zu reden, und soll der Kector neben den In-
speetom, im fahll sie sich selbst nicht versorgen können, ihnen zu tüchtigen per.
söhnen behulflich und daneben daran sein, das sie mit den honorariis nicht über-
sazt werden.
51. Als auch vermerckt worden, daß etliche eitern oder freunde ihre
kinder oder freunde in der Jugend in unsere universitet bringen, sie einschreiben
laQcn und glcichwoll mit sich hinweg nehmen, hemacher aber die knaben, wann sie
erwachsen, wiederumb in academiam kommen und sich beim Bectore weiter nicht
angeben, sondern sich uf ihre erste inscription verlaßen, dahero der Kector und
ofticiam academicuro, wehn sie der universitet zustehend in loco haben, eigentlich
nicht wissen können, daraus viel Zerrüttung und allerhand ungelegenheit erfolget:
iät hiemit verordenet, das, wann ein studiosus, so in seiner Jugend obgesazter maßen
eingeschrieben, wieder kombt und sich in unserer academia aufzuhalten vermeinet,
sich bey dem Kectore nichtsdcstoweiniger angeben undt uf vorige inscription das
gewohnliche inramentum leisten, sonsten aber mit keiner geldlieferung weiter belegt
werden solle mit der Verwarnung, do{!er sich jezt berurter masseu bey dem Rectore
nicht angeben wurde, das ihm die vorige inscription nicht zu statten kommen
noch er dahero pro membro academiae gehalten werden soll.
53. Es soll der Pedell, wie auch der Inspector communis mcnsae gute
wiSenschafft haben, wo stnbcn zu vcrmieeten sein, damit sie denen, so ankommen, davon
nachricht geben können, und sie nicht lange umblauffen durften.
52. Weill auch vermerckt wirt, daß die Jugend, durch die fechter sehr ver-
fahret wird and dahero in dieser universitet sich allerhand unheill zugetragen,
soll hinführe keiner in unserer universitet gelitten werden, es sey denn, das
der Kector und Officium mit seinem vorhalten zufrieden, wie er dann (18) auch
Vormittage von 6 Uhr usque ad 10 und also in wehrenden lectionibus kein exer-
citimn halten soll, inmassen wir dcßwegcn bey dem rathe gebührliche Verordnung
gethan haben.
54. Die Studiosi, so in die communitct gehen, sollen schuldig sein, alle tage
3 lectiones anzuhören und der inspector mensae darauf acht haben, ob sie deme
auch nachkommen sub pena remotionis a mensa; derowegen auch quartaliter visi-
tationes zu halten.
Solches alles, wie es obgesazter maßen von puncten zu puncten vorfaßet und begrif-
ftin, sczen und ordnen wir hiemit kreftiglichund wollen, das darüber alles seines Inhalts
stciff, vest und unverbrüchlich nicht weniger, als ob es den statutis von wortt zu
wortt einverleibet wehre, gehalten und denselben gehorsamblichj nachgelebet werde,
inmassen diese unsere verfaßung neben den statutis jeder zeit abgelesen und das-
jhenige, so etwa darwieder vorgangen, mit vleis corrigirt werden soll, alles bey den
pflichten, damit rector, magistri, doctoros und sambtliche profeßorn uns und der
universitet vorwandt und zugethan sein, trewlich und sonder gefehrde.
Zu uhrknndt haben wir diesen reccß mit eigenen banden unterschrieben undt
unser churfurstlich secret darauf trucken lassen, welches geschehen zu Grimniz
den 5. Mali anno 1611.
Grosses Siegel. Hanß Sigißmundt (*hurfurst manu propria
Acten und Urkunden» Heft m. 7
98
R. Naehtr&ge zu den allgemeinen Statuten.
160 6. 7. Sept. Frankf. a. (). Die Universität bittet den Knrfn raten um BestÄtigunj:
der revidierten Statuten (A. u. U. H. 2. S. 47 ff. 4. Die Statuten von 1610).
Durchlauchtigster, hochgcbomer, gnedigstor churfürst undt herr! E. churf. g.
benebenst erbietung unOer unterthenigsten und pflichtschuldigsten diensten bcvoren,
können wier in unterthenigkeitt zu berichten nicht unterlaßen, daß ondt nachdem
dieße von e. churf. g. löbliche und christmilder gedcchtnus hcrm vorfahren fundirte
universitet unhmcr gott lob ein ganz seculum geruhiglichen gestanden und diß jähr
ein newes sich angefangen, wier nicht [vorüber gekundt, unßere statuta^ darinnen
von unßem antecessoribus in prima fundatione huius academiae nichtt aUeß waQ
die tempora consequentia et mores, quibus mutatis mutantur et leges, anders
gegeben, vennuchtt bcdachtt zu werden, |zu revidiren undt ad haec nostra t«nipora
zu accommodiren, auch dieselbe ins reine zu schreiben undt bringen zu laßen undt
e. churf. g. hiebey undt mit zu überschicken mit gantz embsiger und nnterthenigstcr
bitte, weill dieselb von churf. zue churf. der academicn gnedigst confirmiret, bcst^tiet
und bekrefftigett worden und zu crhalttnng gutter disciplin bei nnßcrn menibris
unß merklichen darann gelegen, daß dieselbige weiniger nicht von e. churf. g., alB
von dero löblichen und christmilder gedechtniß horm vorfahren hicbevom
geschehen, gnedigst confirmiret undt bestetigt werden mügen, dieselbe gemhen
angeregte dießer universitet statuta nuhmer auch gnedigst zu confirmiren und dero-
selben glaubwirdigen schein propter posteros ihn beigefügtes buch endtwedcr
vor oder zu endt der Statuten wördtlichen inscriren zu laßen, dannitt dieße
e. churf. g. universitet dißfalß dermaleinß sich keineß praeiudicii zu befahren haben
und wier sie förderlichst alhier wieder abeleßen laßen mügen. Solchs sindt umb
e. churf. g. wier ihn unterthenigkeitt höchsten vermögenß nach zu verdienen willig
undt beroitt. Geben Franckfurdt an der Oder den 27. Septembris anno 1606.
E. churf. g. unterthenigste und gehorsambste rector, magistri undt doctores
o. churf. g. universitet daselbst.
Or. G. St. Archiv Berlin. Rep. 51. n. 1. fol. 88.89.
1606. 27. Sept. Frankfort a/0.
Die Universität an den geheimen Rat und Kanzler Johann von Loben auf
Bellendorf, Blum und Falkenberg. Sie hat schon oft um Bestätigung ihrer Privi-
legien, Statuten, Donationen, Inkorporationen angehalten und solche auch zugesagt
bekommen. Für jetzt hat sie, da das Durchlesen aller Schriftstücke dem Korf. oder
dem Kanzler zu viel sein möchte, nur die Statuten dem Kurf. übersandt und bittet
den Kanzler, die Bestätigung bei dem Kf. zu befördern.
Or. ebenda fol. 90.91.
Aus dem 3. Statutenbuch (No. 14 Fol. 83). Abschrift im Copialbuch No. 25 (nach 1725)
Rescriptum electoris de eiectione novi Rectori« *)
(1667. 14. April. Cöln)
(83) Von gottes gnaden F r i d e r i c h Wi 1 h e l m , ui argraff zuBrandenburgk ctc.rnsem
gnädigen grüß zuvor. Würdige, hoch- undt wollgelahrte liebe getreue! Waß wir ohnläng.st
wogiMi künfftiger wehlung eines Rectoris bey unserer Universität zu Franckfnrth an der
Oder gnädigst verordnet, deßen erinnert ihr euch unterth&nigst. Wir haben unß
1) Diese und die folgenden Ueberschriften im Inhaltsverzeichnis des BAodes
No. 14.
99
auch gehorsahmst vortragen laße^, waß ihr darauf wegen der Ordnung in nnter-
tbäüigkeit forgeschlagen. Undt dioweiJl wir nunmehr den anfang mit abthunug der
sonst gewohnlichen election gemachet wißcn wollen, so befohlen wir euch hiermit
gnädigst, daß zwar euren untcrthänigsten Vorschlag nach demjenigen das rectorat
welcher eQ am längsten nicht gehabt, aufgetragen, nichtsdestoweniger aber eß nach
den facult&ten eingerichtet undt also izo der anfang. von der theologischen facultät
^eiuachet, derjenige, der dorinncn am längsten das reccorat nicht gehabt^ darzn ge-
nonuucn undt dann femer eß also hiemechst nach Ordnung der facultät mit den
anderen gehalten werden solle. Die neu ankommende professores treteu an deren
üUt^ denen sie snccediret oder durch deßen abgang die stelle eröfnet worden. |j
Jedoch mögen sie das erste mahl übergangen werden. Ihr vollbringet hieran
nnäcm gnädigsten wiUen, seindt euch mit gnaden gewogen. Gegeben zu Colin an
der Spree den 14. Aprilis anno 1667. Friedrich Wilhelm.
An die aniversitet zu Frankfurth an der Oder.
Rescriptum electorale de successione in rectoratum academiae,
(1671. 18. Aug. Potsdam.)
Friderich Wilhelm cuhrfürst. Unsem gnädigen grüß zuvor. Würdige^ hoch-
Qnd wullgelahrte liebe getreue. Demnach wir vemehpien , daß wegen des modi
succedendi in rectoratn abermahl differcntien unter euch vorhanden sein sollen,
nachdem wir nnß aber erinnern, daß wir albereits im jähre 1667 den- auf den meisten
dentzschen academien gebräuchlichen modnm nach den facultäton in ' rectoratum
ücademiae zu succediren verordnet, eß anch bißhero also gehalten worden undt
vir nicht sehea, wie einige iacuität sich darüber zu beschwehrcn uhrsach habe, zu-
mahlen izo in der philosophischen facultät anch nicht mehr alß 4 professore« gleich
in der theologischen undt juristischen auch seindt, vorhanden, alß lassen wir eß
allerdings bei dem eingeführten bißherigen modo bewenden. Sollten aber hiemechst
in der philosophischen facultät 5 oder 6 professores (84) bestellet werden, sollen
sie nach beigefügten schemate im rectorat succediren. Wornach ihr euch gehorsahmbst
zu achten und seind euch mit gnaden gewogen. Geben Potstam den 18. Aug.
anno 1671.
An die Universität zu Pranckfurth an der Oder.
Schema.
Theol. luridic. Mcdic. Philosoph
1. 1. 1. 1.
2. 2. 2. 2.
3. 3. 3. Philos. 4. Philos.
4. 4. 5. Philos. 6. Philos.
Pactum de succaaaione in rectoratu sectindum nerietatem 1674,
14. April. Frankfurt.
Nachdem befunden, daß die succcssio in rectoratum academiae secundum
facültates einige mißhelligkeiten vemhrsachen möchte, so haben die gcsambt^» hcrrn
professores sich folgender maßen verglichen, daß hinfüro allezeit derselbe welcher
znm längsten das rectorat nicht verwaltet, welches von der Zeit an, da er es zum
letzten auf sich gehabt, zn rechnen undt diejenige, welche neulichst professores
Worden, allezeit demselben, unter welches rectorat sie recipiret, in besagtes rectorat
succediren sollon. Daß nun solcheß beständigst undt volkomlichst beliebet, ist
Dicht allein den 28. Martii web||renden jahrcs diesoß') von denen, die dazumahl in
') Disfalls Nu. 25.
100
concilio gegenwärtig geweBen, eigenhftadtlicher imteTBchrifit bekr&fftiget and anizo
wiederhohlt sondern auch nnter der nniversität insiegell zu mehrer Tersichening aas-
gefertigt worden. Actam Franokforth an der Oder den 14. Aprilis des 1674 jalmä.
L. s. Nb. die snbscriptiones scindt unter dem Original, wclchcß an! der
nniversit&t archiv oder registratur verwahret wirdt, befindtlich.
No. 25. p 200: In statutis universitatis Viadrinae^) snb dato 12. Dec. des
1682. ist dieses pactum nochmals befindlich mit nachfolgender subscription: JrenieaB
Yehr, med. dr. et p. p. Ordinarius (i682b) — Marens Rhode, d. s. theol. h. t
decanus. (less) — Philippns Buchins d. (i683b) — Gottfried Yaland (vgm) —
Johann Christoph Beckmann d. (i684b) — £. Grebenitz d. (i685) — Samuel
Str7ckd.(i685b) — A.W. Aroandermende von Runekel(d6, 92)— Johannes Simoniä
d. (86b, 92b,) — Bernhard Alb inu 8 d. (97, 98) Joh. BieBelmann d. (87b, gsb) ~ Tido
Heinrich vonderLith. (hs, 9i) — Samuel Strimesius. (88b, 04b, 99) — Christianos
Grüneberg (1698 b.) — Irenaeus Vehrd. (i689. 1696, 1699 b) — Th. Siegfr. Ring.d.
(89b,95bi700) — Petrus Schultz d. (90,96) —Marcus Rhode d. (90b, 96b, i7oob)-
Heinr. CoccejuB (97, I70ib) — Philippus Buchins d. (ie»l) — Johann Christoph
Bockmann d.(i69lb, 1697 b, 1702). — Conrad Johrenius d. (i702b)_A. Wesenfeld
(1798 a. 1708).*)
Juramentnm Syndici acadcmici,
Ego N. N. iure Rectori magnifico eiusque successoribus totique Concilio ob-
edientiam et tacitumitatem quodque pro posse et nosse pmdentiam et fidelitatem
in officiis omnibus ad Syndicnm pertinentibus exequendis adhibero velim et deniqae,
qnod maiorem semper reipnblicae quam privatae ntilitatis habitums sim rationem
semoto dolo et fraude, sicut me deus adiuvet.
Ko. 14 p. 17 von anderer Hand als die Statuten (nach 1610).
^) In den erhaltenen Statutenbüchem ist diese Eintragung nicht zu finden.
*) Dies sind wohl die Unterschriften dos jedesmaligen Rectors. Bis Samuel
Strimesius entsprechen sie genau der Reihenfolge der Rektorate, von da an nicht:
das ist sicher die Schuld des Abschreibers. Die Jahreszahlen für die Rcctorate sind
der Matrikel entnommen. Von der Einführung dieses Wahlmodus berichtet Beck-
mann (1707) p. 283 und fügt hinzu: Qui ordo adhucin usu est. Die Unterschriften
oben reichen aber nicht über 170da hinaus. Die zum ersten Male Gew&hlten der
folgenden Jahre fehlen. Vorher fehlt auch der Rektor von 1701a, Barth. Holtzfus.
H. neikcttm&nn. Breslau. Ohl&uantr A.
Das
älteste Decanatsbacli der plnlosophischen Facoltät
an der üniveniitat zn Frankftirt a. 0.
Zweiter Theil.
Die arüsüsich-philosophischen Promoüonen
von 1540 bis 1596.
Mit einem Anhang: ErgSozi^ngenzD E. Filedlaender's MatrIkel'Aosgabe.
Herausgegeben
Ton
OnstftY Bauch.
Breslau.
Verlag von M. & H. Marcus.
1901.
Emloitung.
Zur Einführung in den zweiten und letzten Theil des ältesten phi-
losophischen Decanatsbuches der Universität Frankfurt sind nur wenig
Worte erforderlich, da bei seiner Edition in der Hauptsache ebenso ver-
fahren worden ist wie bei dem in Heft 1 der „Acten und Urkunden"
gedruckten ersten Theile. Nur Ergänzendes, Abweichendes und Neues
ist zur Sprache zu bringen.
Die Behandlung des Textes hat weder nach dem Corpus, noch
nach der Interpunction eine Aenderung erfahren, es sind jedoch als in
diesem Zeitraum weniger nothwendig die Paralleldaten aus der Universi-
täts-Matrikel zur Veriflcirung der Eigennamen weggelassen worden.
Sachträge von anderer Hand als der der jeweiligen Decane sind
'^eder durch Cursivschrift bemerkbar gemacht, nicht nur, um
finen Einblick in die Verfassung des handschriftlichen Originals zu
^möglichen, sondern auch, um dadurch für die persönlichen und sach-
lichen Angaben im ursprünglichen Text 'die Gleichzeitigkeit schärfer
hervortreten zu lassen.
Diese Nachträge vertheilen sich überwiegend auf drei Hände. Bis
1569 a, wo er noch einmal als Vicedecan thätig war, lassen sich, zu-
erst häufig, dann immer sparsamer werdend, die Schriftzüge Wolf gang
Jobst's, den offenbar sein Interesse als Historiograph und seine Ordnungs-
liebe hier wie in der Matrikel dazu veranlassten, wieder in Ergänzung
fehlender Semester, Bezeichnung der Nationen bei den Decanen und in
persönlichen Notizen verfolgen. Schon mit 1540 b tritt dann ein zweiter,
•
«n ersten Theile nicht nachweisbarer Scholiast hinzu, der sich besonders
Aeten nnd Urkunden, Heft IV. , , 1
(85)
in streng lutherischem Sinne über die Apostaten zum Calvinismus und
zur katholischen Kirche äussert und nebenbei auch noch bei den Namen
der Promovirten für deren Disputationen und Declamationen constatirende
Zusätze macht. Es ist dies der Magister und spätere Doctor theol.
Jakob Ebert aus Sprottau. Seine Handschrift ist leider bisweilen
ebenso schlecht lesbar wie die der Crux des Decanatsbuches, des dritten
Glossators, M. Christoph Neander's aus Krossen, der sich ausser
Angaben, die sich auf ihn selbst oder auf ihm Nahestehende beziehen,
wesentlich auf solche über spätere Lebensstellungen der Promovirten
beschränkt, aber die Ortsnamen dabei mehrfach so schändlich zugerichta
hat, dass sie kaum zu erraten sind. In dem Vorwort zum ersten Theile
habe ich, irregeführt durch die Aehnlichkeit des Ductus, diese Krähen-
füsschen dem Magister Caleb Trygophorus zugeschrieben, der sich
jedoch jeglicher Bemerkungen enthalten hat.
Gehen wir zum Inhalt des Buches über, so ist für die Wahlen
zum Decanat von 1540 bis 15H6 Folgendes anzumerken:
Die Reformation der Universität von 1540^) hatt« bestimmt, das^
die Decanate stets halbjährig sein sollten, und diese Anordnung
ist bis auf einen Fall (15s:) a/b), wo eine Seuche das academisihe
Leben störte, streng innegehalten worden.
Die Wahltermine blieben dieselben wie seit der Begründung der
Universität, Abweichungen davon sind nur unbedeutend. Unklarheit
bleibt nur in Betreff des Anfanges des zweit<in Semesters von 1543 be-
stehen. Der Decan desselben, M. Matthäus Host, erscheint nach dem
nur zweitägigen Sommerdecanat M. Theobald Thamer's als dessen
Vicedecan, und in dem mit seinem Namen bezeichneten zweiten Deca-
nate fallt die Magisterpromotion schon in den Monat August, d. h. in
die Sommerzeit. Eine Spur dafür, dass das Decanat dann auch den
Winter hindurch währte, ist nicht zu erkennen. Vielleicht ist Host nur
in dem Namen des Monats ein lapsus calami widerfahren.
Die Reihenfolge der Nationen im Decanat bleibt durch itis
ganze Buch, wie für immer, die ursprünglich bei den Rectoraten allein
gültige F. M. S. P. Seit loSGb hat sich die Festsetzung dieses Usus
vollzogen. Transferirungen eines Decanatscandidaten von einer
Nation zur andern ad lioc, wie sie bei den Rectoraten zu beobachten
sind, kommen nicht vor.
ij G. Bauch, Die Anfänge der Universität Frankfart a. 0. etc. in „Texte
und Foischun<(on'* III, 184 f. Das ProtokoU der Reformationsverhandlungen ist
abgedruckt von E. Friedlaender, Forschungen zur Brandenburgischen und Prcussischcn
(ieschichte VIII, I, 213 f. Das Datum des Protokolls muss dort jedoch in 9. September
\')A0 abgeändert werden. Vrgl. Die Anfänge etc. 113, 144.
(86)
3
Im Modus der Wahlen kann man eine sich allmälilich vollziehende
Veränderung wahrnehmen, die mit der Entwicklung der ordentlichen
Professuren im Zusammenhang steht. Im allgemeinen bescheinigen die
Decane nur, dass ihre Wahl rite, legitime, canonice, omnium suffragijs
u. ä. geschehen sei. 1 540 b heisst es de recepta consuetudine in De-
(.anum elertus, 1541a de more nostrae Scholae legitime, 1541b de
approbata nostrae Academiae consuetudine, 1544b de more et exemplo.
l.H6a wird gesagt unanimi Professorum consensu, 1546b de more
d veteri consuetudine omnium Professorum suffragijs, 1547 b communi
suffragio Professorum artium liberalium. Aber schon 1550 a lautet die
Formel consentientibus literarij Senatus suffragijs und deutlicher 1554 a
al) artisticae Facultatis Senatoribus, ähnlich 1554 b und, an die ältere
Aiisdrucksweise anklingend, 1555 a communi suffragio dominorura de
(<nisilio Facultatis artisticae, 1556 a wieder ab artisticae Facultatis Se-
natoribus, 1561 b communibus suffragijs Senatorum Collegij philoso-
phici und am ausführlichsten 1562 b cunetis suffragijs Senatorum Con-
eilij Facultatis de quatuor Nationibus. Die letzte Fassung erinnert
lebhaft an den § 3 des ersten Kapitels der einzig erhaltenen Facul-
tätsstatuten (zwischen 1640 und 1648): Qui in electione Decani vocera
habeant^). Die Wahl geht sonach von der Gesammtheit der ordent-
lichen Facultätsmitglieder auf den engeren Ausschuss der Consiliarii der
Facultät über. Das ändert aber an der Essenz der Wahl wenig; der
Begriff der domini de Consilio Facultatis deckt sich allmählich bei dem
Zusammenschmelzen der Professuren mit dem alten Begriff der Magistri
acta regentes, d. h. der ordentlichen Professoren. Daher liegt wohl
auch dem 1586 a gebrauchten Ausdruck iuxta statuta consensu totius
Ordinis philosophici kaum ein anderer, retrograder Sinn zu Grunde.
Beächt^nswerth ist in den Einträgen, wie schon die eben ange-
gebenen Citate erkennen lassen, die wechselnde Bezeichnung für Facultas
artium, artistica oder philosophica. Man findet Profes sio artistica,
Ordo philosophicus und Collegium philosophicum. Professio und Ordo
^^nd nur als Variationen des Ausdrucks zu betrachten, Collegium phi-
losophicum jedoch hat für Frankfurt einen dreifachen Sinn, und auch
im Decanatsbuche. Als Terminus urafasst es die ganze Fakultät mit
tinschluss der Scholaren wie schon 1508 in der Scheurl sehen Bedaction
der Wittenberger Statuten*). Es wird aber auch gleichbedeutend mit
Consilium Facultatis oder Senatus philosophicus gebraucht.
Endlich hat es auch bisweilen die ursprüngliche Bedeutung und be-
^) Acten nnd Urkunden, III, 16.
*) SchearFs echte Redaction ist noch nicht gedruckt. Handschriftlich im
iierm. National-Mnsenm in Nürnberg.
(87) !•
zeichn et d as ehemals C o 1 1 e g i u m m a i u s genannte und einzig gebliebene
CoUegium und dessen Collegiaturen. Daher ist in jedem einzelnen
Falle des Vorkommens, um Irrthümer auszuschliessen, eine sorgfaltige
Nachprüfung der Bedeutung des Ausdrucks anzuraten.
Als neue Rubrik stellen sich in den Decanatsberichten die Nach-
richten über stattgehabte Disputationen und Declamationen ein.
und diese Seite der Berichte wird zu einer höchst bedeutsamen Quelle
für die Geschichte des wissenschaftlichen Lebens an der ganzen Uni-
versität in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts.
Die Reformation der Universität vom September 1540 durch den
Kurfürsten Joachim II. hatte unter dem Rathe und der Mitwirkung
ihres Urhebers in Wittenberg, Philipp Melanchthon's, für alleFacultäkn
die in Verfall gerathenen und in Abgang gekommenen Disputationen
als ständige Einrichtung von Neuem geschaffen. Die artistische Facultät
ward zu deren Pflege vor den andern besonders berufen und sie sollte
als Correlat dazu in etwas geringerem Umfange, aber ebenso ständig,
noch öffentliche Declamationen abhalten. Das Protokoll der Re-
formationsverhandlungen, der gedruckte Normallehrplan von 1541*;
und die Universisätsstatuten von 1544^) geben die darauf bezüglichen Be-
stimmungen wieder. Eine vorauszusetzende, den üniversitätsstatuta
entsprechende Redaction der Statuten der philosophischen Facultät fehlt
und erst die durch Zusanmienwirken des Kurfürsten Joachim II. und
der Universität entstandenen Capita reformationis von 1564 gedenken
der Einrichtung wieder'). Sie griffen auf die Reformation von 154U.
die auch weiterhin die Grundlage für die einschläglichen Bestinmiungen
blieb, zurück, erneuerten deren Forderungen, schufen neue Disputationen
„pro gradu" für die Promo virten und schlössen die Peripetie der
scholastisch-humanistischen Studieneinrichtung durch die Wiederein-
führung von Disputationen „pro loco" für alle Arten von Recipirten*).
Sie setzten dann noch neben den Rectoren und den Decanen die den
früheren Superintendenten adäquaten, jedoch jährlich zu wählenden
In Spectoren als Aufsichtsbehörde auch fürdiese „Exercitia publica*)/
Die Reformation Kurfürst Johann Georgs von 1572®) bestätigt aus-
drücklich die Satzungen der Reformation von 1540 und schärft nach-
^) hei Edictum llhistrissimi Principis Electoris Joachimi II. etc. Frankfurt
1541. Vi^rl. Die Anfänge etc. 150. 155.
*) Acten und Urkunden II, 51 § IV.
'^) Acten und rrkunden II, 75 f.
*) A. a. O., 79 §§ VII. VIII.
^) A. a. 0.,78 § VI.
^\ Acten und rrkniidon III. 83 f.
188)
drucklich die der Capita reformationis von 1 5(>4 ein, nur das Amt der
Inspectoren wurde ein dauerndes, bestimmten Persönlichkeiten über-
tragenes^). Die Universitätsstatuten von 1588*) wiederholen vollinhaltlich
die von 1544.
Es wäre auffallend, wenn die Acten der philosophischen Facultät
diese für das ganze academische Leben so wichtigen, satzungsgemässen
Exercitia ganz mit Stillschweigen übergingen, und doch geschieht
dies, wie bei einer selbstverständlichen Sache, bis zum Sommer 1563.
Derselbe Anlass, der die Capita reformationis hervorrief, bringt auch erst
das Decanatsbuch zum Reden: der Verfall der Universität infolge des
durch die leere, eigensinnige Rechthaberei und Verketzerungssucht des
theologischen Zeloten Andreas Musculus an den Haaren herbeigezogenen
und lieblos durchgeführte Streites mit dem gelehrten Linguisten Abdias
Praetorius über die Nothwendigkeit der guten Werke*). Als unan-
frebrachte Unterhaltung beim Becher an gastlichem Tisch schon im
October 1558 angefangen, von Musculus über die Kanzel geschleift,
unstillbar für die Universität und selbst für den Landesherrn, schleppte
er sich durch Jahre fort und vertrieb nicht blos den von der Universität
und den Studenten hochgeschätzten Praetorius aus Frankfurt, sondern
erscliütterte die ganze Uni\ersität in allen ihren Fugen. Die Folgen
traten besonders grell erst im Anfange des siebenten Jahrzehnts hervor:
15f)2a zählte man 161 Immatriculirte, 1562b 110, 1563a 91, 1563b
}>0, 1564a 75, 1564b 76, 1565a* 61, 1565b 50, es kamen jedoch
nicht nur weniger Studenten, die früher eingetretenen zerstreuten sich
wieder wie auch ein Theil der Ankommenden. 1563 a klagt der phi-
losophische Decan M. Franz Hesse: „Propter controuersiam inter
Andream Musculum et Abdiam Praetorium de bonorum operum
neeessitate ita dissipata fuit Schola nostra, ut vix aliqui hoc semestri,
quibas exercitia publica disputationum et declamationum conseruarentur,
bberi potuerunt . . . Quae vulnera dissipatae Academiae nostrae horri-
biliter inflicta ut summus ille taxpo^, filius dei, dominus noster Jesus
Christus, sanet et obliget, toto cum pectore oro." Noch schärfer drückt
sich sein Nachfolger, Dr. Johann Hanau, aus: „ . . . nuUa habita est
promotio propter nouum genus doctrinae de bonorum operum
ft nouitatis vitae libertate, studio magis contradicendi quam
veritatis amore a Musculo introductum, sed hactenus ab ec-
elesijs purioribus, consentientibus propheticis, apostolicis, orthodoxis
') In diesem Punkte wurden später, in den Universitäts-Statuten von lf>lO,
<Üe Capita reformationis wieder erneuert. Acten und Urk. 11, 52 § XII.
*) Acten und Urkunden II, 51 § IV.
*) Pnr diesen Streit vrg). I. C. Beckmann, Notitia üniversitatis Francofurtanae,
Frankfurt a. 0. 1707, Cap. VUI, § IX, 275 f.
(89)
6
et Augustanae eonfessionis scriptoribus, nondum receptum, nee probatum.
Aeternus deus gubernet et confirmet in nominis sui gloriam fluctuant^m
nauiculam et misere quassatam contentionum procellis in portum de-
ducat, ut studia bonarum artium et virtutum denuo florere incipiant*
Auch der Decan des Sommers 1564 konnte aus demselben Grunde nichts
über Promotionen, Disputationen und Declamationen berichten. Erst
der ihm folgende M. Christoph Albinus durfte sagen; Sub hmns
Decanatu exercitium disputandi paulatim reuocari coepit, quod propter
dissipationem, quae secuta est nefastum (od. ini'austum) illud dogma
Musculi de bonorum operum libertate, prorsus refrixerat.*' Di«
Früchte der Capita reformationis lassen sich dann, da 15(35 im Sommer
und Winter eine Seuche schon wieder störend eingrifl\ erst 1566 b im
Decanat des M. Johann Schosser Aemilianus deutlicher bemerken,
„septies", sagt er, „publice est disputatum, septies item declamatuiii''.
Sein Vorgänger Dr. Heinrich Paxmann hat nur notirt, dass dem zum
zweiten Male von der Facultät recipirten M. Petrus Kiuander die
Bedingung gestellt worden war, nochmals pro loco zu disputiren, und
dass er der Bedingung genügt habe, wie dass M. Abraham Kocken-
bach bei seiner Eeception versprochen habe, innerhalb acht Wochen
pro loco zu disputiren. Auf Schosser folgte im Amte M. Petrus Ki-
uander, der sich mit Feuereifer auf die Wiederbelebung der kränkelnden
Institution warf, ihm war es, auch in der Folge, hauptsächlich zu danken,
dass sie sich trotz der einfallenden Hindernisse, unter denen die
Trägheit der dazu Verpflichteten, besonders der ordentlichen Professoren,
die erste Bolle spielte, schliesslich, wenn auch nicht immer in dem ge-
planten und wieder angestrebten, wünschenswerthen Umfange, erhielt.
Bald im Anfange seines Decanats, vom 14. Mai bis zum 2. August
liielt er zweimal in der Woche publice et gratis Vorlesungen de ratione
disputandi, um die Studenten zu befähigen, mit Nutzen die disputiren-
den Docenten zu hören und sich selbst im Disputiren zu bilden. Er
setzte es auch durch, dass dreizehnmal von Magistern disputirt und
fünfmal declamirt wurde. In einem Nachtrage zu diesen Einzeichnungen
sprach er sich tadelnd gegen seine unfleissigen und widerwilligen Col-
legen aus. Diese spröden Elemente scheinen ziemlich stark vertreten
gewesen zu sein, denn die Eedeacte wollten trotz der ganz bestimmt
lautenden Vorschriften der Capita reformationis und trotz der zu ihrer
Durchführung berufenen Aiifsichtsinstanzen nicht recht in Gang kommen.
Auch äussere Umstände müssen sich zum Ueberfluss wieder noch
hindernd geltend gemacht haben. Die Semester 1567 b und 156öa
melden nur fragmentarisch die Envählung der Decane; auch der Winter
1568 weiss nichts von Disputationen oder Declamationen; im Sommer
1569 wird nur kurz bemerkt, dass lünfnial disputirt und viermal decla-
(90)
mirt worden sei; der nächste Decan schweigt wieder und ebenso die
folgenden; nur ]ü73a ist eine Disputation pro loco envähnt. Man
sieht, dass auch die Reformation Johann Georg' s von 1572, zu der
der Kurfürst sich „aus allerhand Ursachen, vomemblich aber des über-
messigen und sträfflichen unfleisses der professorn halben" veranlasst
gefühlt hatte, wenig Wandel schuf. 1574:a sind eine Declamation eines
Baccalars und neun Disputationen, unter diesen eine von einem Bacca-
lar gehaltene, aufgeführt; bei näherem Hinblicke erkennt man, dass es
sieh in allen diesen Fällen nur um Leistungen pro gradu handelt.
In einer dieser Disputationen vertritt ein ansässiger Magister
einen abwesenden von den neupromovirten, und das wird alsbald
m einer Sitte, deren Einbürgerung die pecuniäre Entschädigung
der Stellvertreter durch die eigentlich zur Leistung Verpflichteten
erleichterte, und die, wie der Decan des Winters 1587 M. Andreas
Remple r berichtet*) und die späteren Statuten bestätigen, von der Facul-
tat im ersten Decanat Bartholomäus Badtmann's des Jüngeren am
22. September 1582 von der Facultät und am 25. September vom
Cniversitäts-Consil officiell gut geheissen worden ist*). Der nächste Decan
(1574 b) M. Joihann Schosser Aemilianus, der zweite Sospitator der
Exercitia neben Einander, ist der erste genannte Anwender dieser
Neuerung in amtlicher Eigenschaft. Ei veranlasste die Promovenden,
Geld für diesen Zweck bei ihm zu deponiren, einen oder zwei Joachims-
thaler für eine oder zwei Disputationen; wer nicht mit Schätzen ge-
segnet war, musste die Zahlung wenigstens versprechen, und die späte-
ren Notizen bei den Namen einzelner Promovenden zeigen, dass sie
selbst disputirt und das Geld gespart oder zurückerhalten haben oder
dass andere, aus der Schaar der Docenten, xmi der Gelder willen, für sie
eingetreten sind. Zwei Disputationen pro gradu wurden übrigens
hiernach als erstrebenswerthe Norm angenommen. In dem folgenden
Sommer 1575 kam wieder einmal das Decanat an M. Petrus Einander
und wieder legte sich dieser dahinter, die Exercitia in Schwung zu
bringen; mit welchem Erfolge, berichtet er selber; „Cum non ignoraret,
quot quantaeque utilitates ad discentes redirent, si pro veteri celeberrimae
Aeademiae more exercitia publice disputandi et declamandi sedulo cole-
rentur et frequentarentur, non destitit, eos, ad quos haec prouincia horum
exercitiorum ex Magistris et Baccalaureis pertinebat, vocare, hortari,
rogare, cumque nihil hac ratione proficere atque obtinere posset, neque
inobedientibus patroni atque excusationes deessent, faciendum sibi pu-
*) Der Decan M. Andreas Remplcr erwähnt die Verrechnung der von da ab
ieponirten Gelder vor dem Facultäts-Consil.
*) Acten und Urkunden III, 27.
191)
8
tauit, ut ad externos confugeret, qui certam pecuniam snperiori Deeano
statim se deposituros promiaerant." Drei Promovirte liessen sich zo
einer Zahlung herbei, und soschliesst er diese Klage: „Sequunturergodispu-
tationes et declamationes, quae summo conatu et labore Decani vix
haberi potuerunt". Als dann wieder ^nemo obedientiam praestaref".
hielt er selbst eine öffentliche Declamation, und als er den M. Edo Hilde-
rich recipirte, ergriff er die Gelegenheit, um ostentativ auf die landes-
herrlichen Bestimmungen von 1564 und 1572 über die Disputationen
pro loco hinzuweisen. Diese Disputationen lebten sich nun auch ein.
die pro gradu im allgemeinen ebenfalls, aber sie wurden doch immer
noch ziemlich mit Lauheit von Seiten einzelner Decane behandelt un«i
wurden nicht allzu häufig erfüllt. Der Missstimmung unter den streb-
sameren Docenten über das lässige Wesen in der Facultat verleiht der
Decan von 1578b Dr. Jodocus Willichius Junior Worte: „aliquot dis-
putiones et orationes habitae sunt, sed propter praesentem dta^av et
imminentem barbariem nuUa facta est promotio." Schlimmer wurde
es noch im Sommer 1581, wo „infausta secessio plebis scholasticae a
patribus" stattfand, nur zwei, ein Magister und ein Baccalar, dispu-
tirten, „alij ad disputationes compelli non potuerunt". Da nahm Magister
Johann Schosser Aemilianus in seinem dritten Decanate 158:^b
die Sache noch einmal thatkräftig in die Hand, er begnügte sich jedoci
nicht mit der strengeren Durchführung der Disputationes pro locu
und pro gradu, er suchte auch die alten ordentlichen ölfent-
lichen Disputationen der Facultätsangehörigen wieder herzustellen.
Es gelang ihm, zu Beginn seines Amtes den Majoritätsbeschluss durch-
zubringen, „ut singuli in ipsa (Facultate) existentes, tarn professores,
quam ij, quos expectantes vocant, singulas quotannis ipsimet habe-
ant disputationes, vel per alios, a se conductos, habendas curent/
Das waren nicht vollkommen die Forderungen der Reformation von 1540
und ihrer späteren Bestätigungen, insofern als nur die Magister dazu
angehalten wurden, aber immerhin hatt« der Decan einen Erfolg und
er konnte in seinem Bericht eine stattliche Beihe von Exercitien auf-
weisen. Der Widerstand der Gegner war jedoch trotzdem noch nicht
mundtodt gemacht, sie wagten sich schon unter seinem Nachfolger wieder
hervor, das war nun aber auch dieses Mal M. Petrus Riuander, der
nicht zögerte, den Handschuh aufzunehmen und Schosser 's Reform weiter-
zuführen. Er trat mit dem Ansinnen an seine Collegen heran, »ut,
quantum quidem fieri potuit, pristinam et laudabüem Academiae nostrae
consuetudinem reuocarem, qua post binas disputationes singulae
declamationes sunt recitatae.** So musste sich der obstinaten
Trägheit gegenüber ein Decan ausdrücken, der doch mit dem Rect^r
und den Inspectoren beauftragt war, auf die strenge Beobachtung der
(9 )
kurfürstlichen Bcformationen zu halten. Er stellte anch die faulen
Ausreden seiner Gegner zusammen. Einige behaupteten, sie hätten
damals zu der beschlussfassenden Sitzung unter Schosser nicht kommen
können und daher seien ihre Stimmen keineswegs als zustimmend zu
reclmen. Andere sagten, nicht alle hätten im ersten Jahre diese ihre
Disputation gehalten (manche hatten sich aus guten Gründen dispensiren
lassen und die Erfüllung ihrer Verpflichtung fe *t zugesa^), daher sei
der ganze Beschluss nicht in Kraft getreten. Wieder andere meinten,
man bedürfe solcher Circulardisputationen überhaupt nicht, da man
für das von den promovirten Magistern deponirte Geld jederzeit welche
dingen könnte, die sich der Mühe des DL<«putirens unterzögen. Ri-
uander wies in seinem Expos6 alle diese Einwürfe zurück, schneidend
bemerkt er zu dem letzten Punkte: „quod in Ordine nostro (der
Facultät) sint admodum pauci, qui haec onera in se recipere possint."
Er erinnerte daran, dass man „in statuta et statuenda^ heilig ge-
schworen habe, er sah aber doch keinen andern Weg, zum Ziele zu
gelangen, als dass man den Kurfürsten dringend um Bestätigung des
Decrets als Statuts ersuchte, als ob die Bestimmungen desselben nicht
klipp und klar in allen Bcformationen gestanden hätten. Eine Con-
firaiation des Statuts liegt nicht vor, aber man hört bald von Dispu-
tationen „iuxta nouum decretum", und wenn auch diese Bezeich-
nung später wieder verschwindet, so blieb die Sache selbst jetzt doch
für die Folgezeit bestehen. Ein letztes Aufflackern des Widerstandes
gegen die Disputationen, und zwar, wie es scheint, der Baccalare und
Magistri nostri gegen die zweite Disputation pro gradu, verbitterte dem
Decan des Winters 1590 Joachim Garcaeus seine Amtsführung. Wie
schon aus den Worten Riuander's hervorging, nannte man die Dis-
putation es ordinariae iuxta nouum decretum auch in Wieder-
erweckung des alten scholastischen Terminus Disputationes circulares.
Da die Circulardisputationen als ordentliche galten, wurden ihnen gegen-
über die Disputationes pro gradu und pro loco zu extraordi-
öariae, wie auch die freiwillig geleisteten, die hin und Avieder vorkamen.
Bei den zwei Disputationen pro gradu bildete sich der Gebrauch
heraus, dass man gern über dieselben Positionen zweimal disputirte
und allmählich taucht die Einrichtung auf, dass, entsprechend den beiden
Disputationen pro gradu der Promovenden der eigenen Univer-
sität, auch pro loco von recipirten fremden Magistern zweimal disputirt
^iirde, bis ein Beschluss der Facultät vom 14. September 1594 das
wieder rückgängig machte und bestimmte, dass eine dieser Disputa-
tionen bei der Aufnahme unter die Magistri nostri und die zweite erst
bei der Aufnahme in's Consil geleistet werden sollte.
(93)
10
Petrus Bill ander gebührt auch da« Verdienst, eine Neuerung
bei der Verzeichnung der Exercitia publica in den Decanatsberichten
angebahnt zu haben. £r giebt zuerst in seinem zweiten Decanat.
1575a, die Themata der Disputationen und der Declamationen
an. Auch diese Einrichtung lebt sich erst nach und nach ein, wird
dann aber zu einem festen Usus und endlich in den Facultätsstatuten
ausdrücklich vom Decun verlangt ^). Erst diese Aufzeichnungen gestatten,
die Hand an den Puls des wissenschaftlichen Lebens in der Facultät
zu legen. Es ist leider hier nicht der Ort, auf das Inhaltliche der
Exercitia einzugehen, und es sei nur erwähnt, dass die Declamationen
in prosaischer oder in poetischer Form vor sich gingen, ganz wie tfs
die späteren Statuten codificirten *), und dass unter diese Redeübungen auch
die Antrittsreden der Professoren fielen, die über ihr Fach zu
sprechen pflegten und später vorschriftsmässig darüber zu reden hatten,
während früher, im Anfange des XVI. Jahrhunderts, solche Beden
unter den Begrifl' „praeleotio" fielen, und die Einleitung zum ersten CoUeg
bildeten.
Ein merkwürdiger Umstand bei der Auswahl der Themata zn
den Disputationen kann hier auch nicht mit Stillschweigen über-
gangen werden. Die Eeformation von 1540 hatte für die Facultät
wie eigentlich selbstverständlich war, Disputationen in artibus et phi-
loßophia vorgeschrieben. Als diese Circulardisputationen wieder ins
Leben traten, war man, wie es scheint, froh, wenn ein Magister überhaupt
disputirte, und liess die bunteste Freiheit in der Wahl der Themata
zu, jeder führte sein Steckenpferd vor oder griff in die Studien, die
ihn gerade beschäftigten; ob der Gegenstand mit der Philosophie zu-
sammenhing oder nicht, darauf schien es gar nicht anzukommen. Und
so wechseln medicinische, juristische und philosophische Fragen nait
einander ab, aber nicht blos bei den Circulardisputationen, sondern
selbst bei denen pro gradu. Erst mit der Zeit erfolgte auch hier wie-
der eine Klärung und die Statuten des 17. Jahrhunderts verlangten
von den Promovirten wiederum, „ut ex sinceriore philosophia mate-
riam certam sibi publice disputandam sumant, siue ea sit ex philoso-
phiae instrumentis, siue ex partibus eiusdem')."
Die Decanatsberichte führen dann auch noch Disputationen auf,
die mit der philosophischen Facultät gar nichts zu thun haben, es
sind dies juristische, medicinische und theologische Disputa-
tionen, die zum inneren Betriebe der betreffenden Facultäten gehören
*) Faciiltatsstatutcn zwischen 1640—1648, Acten und Urkunden III, 18, Cap. 3 § !■
«) A. a. 0., 20 Cap. 3 § 8.
») Acten und Urkunden 111, 20, Cap. 3 § 9.
(94)
11
nnd deren bisweilen sehr laconiseh geführte Acten in nicht unwichtiger
Weise ergänzen. So berichtet Einander zum 3. October 1583: Or-
natissimus vir Maximilianus de Strassen pro Licentia in utroque
iure consequenda disputauit praesidente charissimo viro i. y. Doctore
(iomino Hieronimo Lindnero, iuridieae Facultatis Decano, Ordinario
et Seniore." Aehnlich wird 13. März 1592 die Disputation pro Licen-
tia in utroque iure des M. Martinus Chemnitius registrirt. Zum
24. Juni 1592 notirt der philosophische Decan Matthaeus Zeysius:
.,Pro loco in Facultate medica consequendo publice disputauit de abusu
TTjC oüpocjxoTnrj^ D. Georgius Seilerus." Und zum 12. Juli
L')l)3 heisst es: ^Disputationem de peste instituit excellentissimus do-
minus D. Joannes Cnoblochius, Facultatis Decanus, respondentibus
)l. Joanne Fersio et M. Michaele Dethardingo, quibus una cum
Lic^ntiato Matthaeo Zeisio summus in medicina gradus 26. Julij
cüllatus est.** Im Decanat des Winters 1589 vermerkt Balthasar
Caminaeus: ^15. Octobris reuerendus vir dominus L. Christophorus
Peiargus publice disputauit de persona filij dei ex libro 3. Damasceni;
30. Octobris reuerendus et doctissimns vir dominus M. Hieronimus
Toxites de dubitatione pontificia pro gradu Doctorum in theologia
consequendo disputauit, praeside reuerendo benemerito sene domino
Chistophoro Cornero, Marchiae superintendente. 6. Nouembris reue-
rendi et doctissimi viri dominus L. Christophorus Peiargus et do-
minus M. Hieronimus Toxites Sorauiensis Doctores s. s. theologiae
publice renunciati sunt." 1590 berichtet M. Jacob Bergemann:
J. Maij reuerendus vir dominus M. Esaias Heidenreich Silesius pro
Licentia in theologia consequenda de coena domini disputauit, praeside
reuerendo viro domino Chistophoro Albino, s. s. theologiae Doctore.
-1. Maij reuerendus vir dominus M. Esaias Heidenreich Silesius
s. s. theologiae Doctor renunciatus est. In cuius renunciatione ratione
Decanatus ulnam serici villosi accepi/
Diese Proben mögen genügen. Es sind noch manche Disputationen
ond auch Reden von Mitgliedern der höheren Facultilten gebucht, ohne
dass jftdemals der Anlass näher angegeben ist, einzelne der Disputatio-
nen sind als Disputationes circulares dieser Facultäten anzu-
sprechen.
Dass die philosophischen Decane diese Vorgänge in den anderen Facul-
täten aufgeschrieben haben, war, wie leicht einzusehen ist, eine Folge
davon, dass das Gebäude des Collegium philosophicum, das alte
Collegium maius, sich zum allgemeinen Universitätsgebäude ent-
wickelte, seine Aula, das grösste Auditorium, zur Universitätsaula.
Das erste Anrecht der philosophischen Facultät auf das Gebäude zeigte
12
sich in der Buchung durch sie wie durch die einmal erwähnte Ver-
eh|rung an den Decan, die statuarisch festgehalten wurde*).
Dass dann auch die Promotionen der höheren Facultäten in dem
Collegium vorgingen, ist zu bezweifeln, da es wenigstens von den Medi-
cinern nach ihrem Decanatsbuche feststeht, dass ihre Promotionen „in
publieo tempio diuae Mariae virginis", in der üniversitätskirche, voll-
zogen wurden»).
Diese Gastdisputationen regen noch eine letzte Betrachtung an.
Die Disputationen der höheren Facultäten pro Licentia und
pro Doctoratu gingen, wie die ausgehobenen Steilen erweisen, den
Doctorpromotionen voran, ja selbst den Examen, während die
Promovenden der philosophischen Facultät erst nach der Pro-
motion pro gradu disputirten. Die medicinische Facultät fasst«
im Sommer 1595 den Beschluss, vielleicht durch schlimme Erfahrungen
gewitzigt, dass fortan ein Candidat der Medicin zur öffentlichen Dispu-
tation (pro Licentia) erst zugelassen werden sollte, nachdem er das
Baccalaureatsexamen abgelegt hätte, sodass sich dann die Promotions-
vorgänge bei ihr, da die drei Grade zugleich, „in una aula", vergeben
wurden, so gestalteten: Vorexamen, Disputation, Hauptexamen, Promo-
tion. Die philosophische Facultät liess einen Candidaten des Magiste-
riums, der noch nicht Baccalar war, obgleich dies in den Capita reforma-
tionis von 1564 als wtinschenswerth hingestellt worden war'), nicht
einmal declamiren, wie der Eintrag aus dem Winter 1581 bezeugt:
„Henricus Volcerus, Magisterij philosophici candidatus, (orationem
habuit) de ethica dignitate. Quod tamen in posterum domini Collegij
philosophici non sunt admissuri." In der That enthalten dann auch
noch die Statutendes 17. Jahrhunderts ein darauf bezügliches Verbot^).
So sind wir bei Examen und Promotion angelangt und haben
auch diesem Abschlüsse des academischen Studiencurses noch einige
Zeilen zu widmen.
Die Oberaufsicht über die Examina und Promotionen stand
dem Kanzler*) und Konservator der Universität, dem Bischof von
Lebus, zu. Auch die Einführung der Lutherischen Reformation in der
Mark durch Joachim II. im Jahre 1539 und ihre Durchführung an
») Acten und Urkundou 111, 18, Cap. 1 § 4.
■) Nach dem racdicinischen Decanatsbuche : Breslau, Univcrsitätearchiv, Frank-
furter Registratur.
•) Acten und Urkunden II, 80, Alinea 3.
♦) Acten und Urkunden III, 20, Cap. 3 § 8.
*) lieber die Stellung des Kanzlers zur Universität, auch als Konservators,
handelt jetzt: Otfried Schwarzer, Das Kanzleramt an der Universität Frankfurt a.O.,
Breslau 1900.
(»6)
13
der Landesuniversität 1540 änderte an diesem Verhältniss nichts, obgleich
däsBisthum bis 1555 in katholischen Händen blieb. Bis zu ihrem Tode
hatten Bisthum und Kanzleramt Georg von Blumenthal (f 24. oder
25. September 1550) und Johann Homburg (f 9. Juni 1555).
Der Kanzler hatte, wenn er, was indess niemals nachzuweisen ist,
nicht selbst zu dem Zweck in Frankfurt erschien, die Erlaubniss zum
Examen und zur Verleihung der Licenz an die Magistranden durch einen
speeiellen Auftrag, commissio genannt, zu ertheilen. Es war üblich,
dass er sich in der Aufsicht bei dem Examen und bei der Ertheilung
der Licenz durch einen Vicekanzler vertreten liess, von 1543 a ab
wurde es zur Begel, dass er dem Decan die Befugnisse übertrug.
Im Falle der Sedisvacanz gingen nach Inhalt der Stiftungsbriefe
Aie Functionen des Kanzlers auf den Senior und dasCapitel der
Lebuser Kirche in Fürstenwalde über. Nicht vorgesehen war, dass der
Bischof durch Abwesenheit verhindert sein könnte, sein Universitätsamt
zu üben. Dieser Fall trat im Sommer 1548 ein, und das Capitel mit
meinem Senior, an die sich die Facultät wendete, hielten sich nicht für
befugt, dem Decan die commissio promouendi zu ertheilen, weil sie kein
besonderes Mandat dazu vom Bischöfe erhalten hatten. Die Universität
musste desshalb erst an den Kurfürsten gehen, der dann durch einen ab-
schriftlich im Decanatsbuche aufbewahrten Brief das Capitel anwies, dem
Ansuchen der Universität zu entsprechen. Zur Zeit der Sedisvacanz nach
dem Tode Bischofs Georg im Winter 1550 gewährten der Senior und
das Lebuser Capitel auf das Ersuchen der Facultät dem Decan die
,commissionem et consensum candidatos examinandi et promouendi" ohne
Anstand. Während der nächsten Sedisvacanz fand im Sommer 1555
keine Promotion statt. Im Winter dagegen erfolgte die Promotion von
drei Magistern, ohne dass in den Acten eines Consenses gedacht wird,
während der Decan doch als Vicekanzler bezeichnet wird. Ebensowenig
hört man etwas von einem Consens im Winter 1556. Erst 1557 a wird
bei der Magisterpromotion gesagt, dass sie „permissu reuerendissimiprae-
^ulis Lebusiani, Cancellarij Academiae," geschehen sei. Gleich-
lautend wiederholt sich die Berufung auf die Oberhand im Sommer 15G0.
Dieser Bischof und vierte Kanzler der Universität war der Enkel Joa-
chim's n., Markgraf Joachim Friedrich. Nach den erwähnten Prä-
cedenzfallen muss es auffallen, dass im Winter 1562 der Decan Dr.
Wolfgang Justus in das Buch schreiben konnte: „Mihi concessa est
potestas examinandi et promouendi ab egregio viro Andrea Czochio,
i. V. Doctore, vicario illustrissimi marchionis Joannis Georgij, nomine
reuerendissimi praesulis Lubusensis et domini domini Joachimi
Friderici, marchionis, filij sui dilectissimi, Cancellarij et Conseruatoris
Acaderaiae". Wie sich die Facultät 1548 bei Abwesenheit Bischofs
(97)
u
Georg wegen der commissio an das Lebuser Capitel gewendet hatte,
bat im Winter 1568/69 die Facultät wieder den Kurprinzen Johann
Georg darum. Da das Schriftstück ^) das einzig erhaltene derartige aus
der Zeit ist, mag es hier in extenso folgen:
Salutem et felicitatem a deo precamur.
Illustrissime princeps et domine clementissime, nouit tua celsitndo,
non sine grauibus causis gradus in Academijs institutos esse. Ulis enim
ordine iuuentus ducitur per artes illisque recte cognitis ecclesiae
dei et rebuspubücis non parum prodest. Cum vero vsitatum sit, vt
hoc tempore adolescentes ad Magisterij gradum inuitentur, obtulimib
publico scripto nostram operam Scholasticis nostris, inter quos quidam
decem honesti et docti viri a nobis Magisterij gradum et honorificum
doctrinae vitaeque testimonium petunt. Quod quidem ipsis denegaturi
non sumus, sed pro more est prius per examen publicum ipsorum erudi-
tio exploranda, ne indigni ad honorem hunc euehantur. Nouimus vero,
nobis non esse integrum, vt alicui hunc gradum sine Cancellarij Acade-
miae consensu et permissione publice decernamus. Idcirco, cum tuae
celsitudinis filius, illustrissimus princeps Joachimus Fridericus, admini-
strator Magdeburgensis etc., sit huius Academiae Cancellarius, iam vero
absit et suis gubernationibus occupatus sit, vt ipse huic examini et
gradus renunciationi adesse non possit, petimus obnixe, ne bonis riiis
honesta petentibus desimus, vt tua celsitudo clarissimo ac doctisstmo
viro, domino Wolffgango Justo, medicinarum Doctori ac Decano Collegij
nostri, has partes demandet et Vicecancellarium eum constituat, vt matnre
examen et promotio institui possit. Pro qua benignitate nos vicissim
gratitudinem perpetuam promittimus. Pollicemur quoque, nos omni fide
et studio, quae huius erunt negotij, facturos esse et curaturos, [vt,] qoae
tuae celsitudini hoc nomine singuli debeant, sine mora persoluant. His
tuam celsitudinem benignissimo deo commendamur.
Datae Francophorti eis Viadrum dominica Estomihi') anno domini
M. D. LXIX.
Tuae celsitudinis obedientissimi Decanus et reuqui Professores ar-
tium Collegij philosophici.
niustrissimo principi ac domino domino Joanni Georgio. mar*
chioni Brandeburgensi, Stetinensium, Pomeraniae etc. etc.
Dann hört man von keiner Einholung des Consenses bis zum
Sommer 15^9, wo als Consensertheiler der Kurfürst Johann Georg
*) Berlin, Geh. Staatsarchiv, Rep. 51,98. „Etliche Singularia, bey dem actu
des Magist. sich zugetragen, etc.*"
■) 20. Februar. Die Promotion erfolgte am 1. März.
(98)
15
genannt ist, und mit geringen Yeränderungen im Ausdruck bleibt von
da an die bezügliche Formel bis zui^i Winter 1 596, mit dem das Deca-
natsbuch abschliesst. Demnach hat factisch der Kurfürst das
Kanzleramt mindestens schon von 1589 ab geübt, wenn auch
rechtlich erst durch die Thronbesteigung Joachim Friedrich's
15D8 das Amt mit der Kurwürde vereinigt wurde.
Das in früheren Jahren so oft erwähnte De er et des ersten Kanzlers
Dietrich von Bülow, das den jedesmaligen Decan bevollmächtigte, den
Licentiaten der Artes die Magisterinsignien in einem Acte zu verleihen,
uiid das, nach einem ähnlichen Vorgange an der Universität Ingolstadt
l')07 zu urtheilen, vennuthlich den Zweck hatte, den Promovirten zu
ermöglichen, ihr Prandium für die Examinatoren gemeinsam zu veran-
stalten, um ihnen die Ausgaben dafür zu erleichtern, oder ein ent-
sprechendes Rescript fehlt in den Jahren 1540 — 1596 gänzlich. Auch
die üblichen Prandien selbst sind nicht ein einziges Mal erwähnt.
Keine Spur findet sich auch in dem Decanatsbuche von den Examen-
bedingungen, sodass sich nicht verfolgen lässt, ob die Bestimmungen
der Beformation von 1540 im Laufe des XVI. Jahrhunderts eine Modifica-
tion erfahren haben.
Die Examen term ine können nur nach den Promotionsdaten beur-
theilt werden. Sie rücken allmählich an das Ende der Semester. Da
dieses im Winter von der Lage des Ostertermins abhing, so ergeben
sich in diesen Semestern mehr, aber nur scheinbare, Schwankungen als
im Sommer. Getrennte Baccalaureatstermine werden immer seltener.
Aus dem Protokoll der Reformation von 1540 geht hervor, dass die
Examina in Tentamenund Examen zerfielen. Im Decanatsbuch wird
das nicht ofk besonders auseinander gehalten. Erwähnt wird der doppelte
Vorgang z. B. 1548 b bei der Prüfung der Magister und 1550 b bei
der von Baccalaureanden. In Betreff der Examencommissionen
ist zu bemerken, dass keineswegs immer zwei verschiedene Commissionen
to die Prüfungen der Baccalaureanden und der Magistranden ausgeloost
worden sind. Hin und wieder scheint die Veranlassung zu dieser Ab-
weichung von dem Normalen in der geringen Zahl der Examinanden
gelegen zu haben. Bisweilen finden sich, wenn doch zwei Commissionen
eingeführt sind, nur ganz unbedeutende Veränderungen in der Zusammen-
setzung, die bis auf eine Person zurückgehen. Zwei vollkommen ge-
schiedene Commissionen konnten übrigens auch nur zu Stande kommen,
4a jede aus fünf Mitgliedern bestand und beiden der Decan gemeinsam
^ar, wenn die Facnltät mindestens neun ordentliche Professoren besass
nnd diese zur Zeit alle anwesend und gesund waren. Neun war aber
4ie Zahl, die man als Bestand in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts
(99)
16
anstrebte, ohne sie immer erreichen oder festhalten zu können*). Die
Neigung, nur eine Commission zu wählen, steht wohl aach damit in
Zusammenhang, dass es immer mehr gebräuchlich wurde, die Erwer-
bung des Baccalaureats mit der des Magisteriums zu ver-
einigen, und 80 bleibt auch diese Erscheinung im Promotionswesen noch
zu berühren.
Die Reformation von 1540 hatte schon gestattet, dass die Promo-
tion zum Baccalar und zum Magister zugleich stattfand. Die philoso-
phische Facultat hat diesem Zugeständniss in den nächsten Jahren keine
Folge gegeben, und als im Sommer 1546 doch ein Candidat, Christoph
Stummel aus Frankfurt, hintereinander in demselben Semester das
Baccalaureat und das Magisterium erhalten hatte, suchte sie die Wieder-
holung der Coincidenz möglichst zu erschweren. Sie fasste den Be-
schluss: „ne quis tum in Laureat! tum in Magistralis honoris designa-
tionem uno sub anno absque urgentissimis causis reciperetur aut siniol
in Baccalaureum et Magistrum promoueretur." Doch schon die nächsten
Promotionen, 1547 a, zeigen, dass dieser Beschlnss nicht streng auf-
recht erhalten und eine Dispensation davon nicht allzu schwer gemacht
wurde, denn Johann Sager aus Wittstock wurde am 21. Juli Ba<5calar
und am 1. September Magister und der Prediger Wolfgang Brewer
aus Oesterreich und Ebellus MoUendorp aus Oartz wurden sogar m
1. September Baccalare und Magister zugleich. Im Winter 1548 wurden
Simon Tulovius aus Stettin und Joachim Selius aus Stargard am
31. Januar Baccalare und am 26. März Magister, im Winter 1531
wurde Jakob Culbunger aus Kotbus in demselben Semester Baccalar
und Magister, im Winter 1553 ebenso Matthäus Kruckmann. Bei
den beiden letzten Promovenden lässt sich nicht entscheiden, ob sie
an demselben Tage beide Grade erhalten haben, weil die Decane die
Termine nicht angeben, unter den am 28. März (1555) Promovirten
des Winters 1554 sind jedoch drei, die zugleich das Baccalaureat und
das Magisterium erhielten. In den sechziger Jahren wird das immer
häufiger und weiterhin wird endlich das Zusammenfallen der Er-
werbung beider Grade zur Regel und die Erwerbung des
Baccalaureats allein zur Ausnahme.
Von den 112 Semestern, die der vorliegende Theil des Decanats-
buches umfasst, sind 31 ohne alle Promotionen vorübergegangen.
Nur in fünf Fällen wird auf Seuchen als Erklärungsgrund hingewiesen.
Während der erbitterten Controverso zwischen Musculus und Praetorius
') Acten und UrkuDden 111, 84, Aniu. 2.
(100)
17
1558— 1564 a fielen in sechs Semestern die Promotionen aus, doch nur
in den Einträgen von 1563 a bis 1564 a beklagen und verwünschen die
Decane den unglückseligen Streit als Ursache. In den übrigen prüfungs-
losen Semestern beschuldigen die Decane den Unfleiss und die Unzu-
verlässigkeit der Studenten oder die Ungunst der Zeit für die Ordnung
und die Studien an der Universität oder sie schweigen sich aus. Bis-
weilen sieht man, dass bald nach solchen totalen Ausfällen die Zahl
iler (Kandidaten auflfallend in die Höhe schnellt, und erkennt daraus,
»lass dort das Manco nur als eine vorübergehende Depression anzu-
nehmen ist.
Wie früher für die Zeit von 1506 bis 1540 darauf aufmerksam
gpmacht wurde, dass unter den Decanen, wie unter den andern Mit-
gliedern der Facultät, nicht selten Männer waren, die Grade in den
höheren Facultäten, besonders in der Medicin und in der Jurispru-
denz, erworben hatten, so ist auch für die Jahre 1540 bis 1596 die-
selbe Erscheinung zu registriren. Sehr deutlich offenbart sich dies
z.B. im Sommer 1566, da sind unt^r fünf Examinatoren drei Doctoren
und ein Licentiat, der Decan Dr. med. Heinrich Paxmann, Dr. med.
Wolfgang Jobst, Dr. med. Caspar Hoffmann, Licentiat i. v. Cas-
par Sculteti, und nur ein Magister, Petrus Kiuauder. Der Grund
zu dieser scheinbaren Anomalie liegt zum Theil darin, dass in den oberen
Facultäten die Zahl der Ordinariate und damit die der Vacanzen nur
irering war, oder darin, dass diese Doctores duplices kein Begehren
darnach trugen, in die betreifenden Facultäten auch wirklich überzu-
gehen. Beides triflt besonders bei den Medicinern zu. Nach den Be-
stimmungen von 1540 sollte diese Facultät aus vier Professoren bestehen,
aber diese stattliche Zahl ist wohl nur ganz vorübergehend thatsächlich
vorhanden gewesen: in dem allerdings recht nachlässig geführten
Decanatsbuche werden bis zum Winter 1586 nur zwei Ordinarien er-
mähnt, imd die Reformation von 157"2 bezeugt diese Anzahl als die
nonnale. Einer dieser beiden hatte theoretische, der andere prac-
tische Medicin zu lesen*). 15S6 wird „tertius Professor" Dr. Jakob
Jockisch und mit einem Gehalt aus dem Fiscus der Universität.
Nach dem Tode von Jockisch (f 1587) rückte Bergemann in seine
Stelle, und man ging 1588 endlich an die wirkliche Einrichtung eines
dritten Ordinariates. Ein vierter Professor kam dann noch später hinzu *^).
*) Acten nnd Urkunden III, 87.
*) Später, 1610, hat die medicinischo Facnltiit wieder nur zwei (Ordinarien.
Acten und Urk. U, 54. Cap. XVII.
Att«ii nnd Urknnden, Heft IV. (101) 2
18
Die in der philosophischen Facultät verbleibenden Doctoren fanden dadurch
ihre Beehnnng, dass sie dun h die äussere Rec eption unter die anerkann-
ten Doctoren der Facultät das Recht zur Privatpraxis und zum Annei-
kochen und damit eine zweite Einnalimequelle neben ihren artistischen
Gebührnissen erwarben. Dr. Jodocus Willichius Junior, der sich 1580
aus diesem Grunde als Jiaseler Doctor unter die Frankfurter Doctoren
hatte Jiufnehmen lassen, schlug ir>?<(), als auf ihn zuerst die Wahl de^
Universität^-Consils für die dritte Professur in der Medicin gefallen war.
diese Stellung wegen „inaequalitas stipendij'' aus und blieb bei den
Artisten, wo er zudem eine Lectur verwaltete, die in Frankfurt mit
Vorliebe einem Mediciner übertragen wurde, die Professur füi- die Phv-
sica des Aristoteles. Seine Vorgänger in dieser Professur waren Dr. Gre-
gorius Grabat und Dr. Wolfgang Justus und sein Nachfolger
wurde Dr. Matthaeus Zevsius.
Die Acten der philosophischen Facultüt geben übrigens in den
Titeln der Decane, bei Recejjtionen von Magistern und bei der Angabe
der Disputationen auch bisweilen Fingerzeige über die Entwicklung und
Gestaltung der einzelnen philosophischen Professuren, auch
solche, die Beckmann in seinen Arbeiten zur üniversitätsgeschichtt *)
übersehen hat, es soll aber hier, um nicht zu weit zu schweifen, nnr
auf eine derselben exemplificirt werden. Die Vorlesungsankündigun^eii
von 1541 machen den Lehrer der poetischen Technik, poeseos et poetke>
Professor sagte man, rühmend namhaft : Bernhardus Holtorpus Ha-
gensis. Dieser Poet im älteren Sinne hat erst im Sommer 1541 in
Frankfurt das Baccalaureat ei werben müssen, wur<le 154H a erst Magister
und endlich 1557 b nahm ihn die Facultät in ihr Consil auf. Sein
Nachfolger wurde Michael Haslob aus Berlin, der regelrecht vorher
den philosopliischen Cursus durchgemacht und sich die Grade augeeignet
hatte. Als sehr verspäteter Epigone trat in Frankfurt noch einmal
ir)li;Ja ein fahrender Poet, Michael Abelus, poeta laureatus, auf und
hatte natürlich, wenn auch nur zahme, Reibungen mit der Facultät.
Merkwürdig ist, dass in den Acten der Facultät der als Interpret von
('lassikern berufene berühmte Dichter Georgius Sabinus weder als
Decan, noch als Examinator, noch als Mitglied der Facultät überhaupt
genannt wird. —
Wie in dem Vorwort zum ersten Theile des Decanatsbuches schliessen
wir auch hier zum Zweck einer allgemeinen Grientirung mit einer
scliematischen Uebersiclit über die Decanate und die in je(U*m
vollzogenen Promotionen:
* IS'olitia rniv4'isitatis Fi;iiu-ofurtana«', Cup. VI.
(lOi)
19
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M.
I. Simon WlUieh aus Königsberg 1. P. A.
M. t 1W6
I. Christoph Corner aus Buchen. A. M.
Später Theol. Dr. und Professor. Superatten-
dens generalis Marchiae f 1594. . : . .
I. Bartholomäus Radtmann aus Frankftirt
A. M. Später J.V. Dr. und Professor, f 1585.
I. Christoph Preyss Pannonlus ans Pres-
burg» A. M. Begleitet Kurfürst Joachim II.
nach Ungarn als lateinischer Sccretär. Später
Professor in Königsberg. Yicedecan GregO-
rlns Wagner aus Rössel. A. M. . . .
Gregorlus Wagner ans Rössel. A. M.
Stiefbruder von Jodocus Willichins. f 1557
in Danzig als Theol. Dr •
Theobald Thamer aus Strassburg 1. E. A.
M. Geht nach zwei Tagen nach Hessen als
Theologe. Yicedecan Matth&us Host aus
Wilmersdorf. A. M
II. Matth&us Host aus Wilmersdorf. A. M.
III. Andreas Hofhnann aus Liebenthal. A.M.
IL Simon Willieh aus Königsberg i.
P. A. M
Jakob Fabrieius aus Stargard. A. M., später
Med. Dr. f 1564 in Stettin
II. Caspar Seulteti (Schulz) aus Liegnitz.
A. M. V. J. Lic
II. Jacobus Joeiseus (Joekiseh) Hegltma-
tianus aus Liegnitz. A. M
II. Joaehim Zierenberg aus Danzig. A.
M. Med. Dr. Geht als Physicus nach Kolberg.
Yicedecan Matth&us Host aus Wilmers-
dorf A. M
II. Christoph Corner aus Buchen. A. M. .
I. Georg Lieht aus Frankfürt. A. M. f 1565.
II. Christoph Preyss Pannonius aus Pres-
burg. A. M
I. Wolfgang Jobst (Justus) aus Frankfürt
A M. später Med. Dr
III. Matth&us Host aus Wilmersdorf A. M.
Melchior Oreger aus Perleberg. A. M.
Später Theol. Lic. f 1553.
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M.
II. Johann Hoffteann aus Liebenthal. A. M.
Laurentltts Otto aus Frankfart. A. M.
Später V. J. Dr. und Kanzler Herzog Barnims
von Pommern
Benedietas Möller aus Fürstenwalde. A.
M. t 1552 a. d. Pest bei seiner Hochzeit.
ri. Bartholomäus Radtmann aus Frank-
ftirt A. M
I. Valentin Poppe aus Berlin A. M. f 1565.
Seuche
Ludwig Gabriel aus Rothenburg. A. M.
Seuche
I. Hleronymus Corner aus Buchen. A. M.
t als Propst 1585
I. Bartholomäus HoUer Pistorls ausFrank-
ftirt. A. M. Später Dr. Med. f 1562 als
Phvsicus in Berlin. . ,
III. Jaeobus Joelscus Hegitmatianus. A. M.
Jakob Bergemann aus Bernau. A. M. Spater
Med. Dr. und Professor, t 159»^- ....
I. Franz Hesse aus Frankflirt. A. M. Sp&tor
Pastor in Prcnzlau
I. Johann Hanau aus Frankflirt. A. M.
Später Med. Dr. t 1566 •
III. Christoph Preyss Pannonius aus Pres-
burg. A. M
II. Wolfgang Jobst (Justus) aus Frankfürt.
A. M
III. Christoph Corner aus Buchen. A. M.
II. Georg Lieht aus Frankfurt. A. M. . .
III. Johann Hofiteann aus Liebenthal. A. M.
Joachim Dancke aus Perleberg. A. M
Später Med. Dr
IV. Matth&us Host aus Wilmersdorf. A. M.
III. Caspar Sculteti aus Liegnitz. A. M.
V. J. Lic. Quaostor der Universität. . .
IL Valentin Poppe aus Berlin. A. M. . .
Michael Coelius (Zellien) aus Schwedt. A.
M. Notar der Universität
II. Hieronymus Corner aus Buchen. A. M.
IL Bartholomäus Moller Pistoris aus Frank-
fürt. A. M. Med. Dr. Geht als Physicus
nach Berlin:
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Yiccdcean Johann Hanau aus Frankfurt.
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I. Caspar Hofhnann aus Löwenberg i.
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III. Wolflarang Jobst(Jttstns)aus Frankfurt.
A. M. Med. Dr.
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II. Franz Hesse aus Frankfurt. A. M.
Controvcrsc zwischen Andreas Mascalus und
Abdias Praetorias
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1563b
M.
II. Johann Hanau aus Frankfürt. A. M.
Med. Dr. Fortgang der Controverse. . . .
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I. Elias Cammerarlus aus Halle. A. M.
Mathcmatum Professor, f 1581. Fortgang
der Controverse.
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118.
1564b
P.
1. Christoph Albinus (Weisse) aus Stelnau.
A. M. Später Professor Uebraeac lingnae,
Thcol. Dr. und Professor
3
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F.
y. Matth&us Host aus Wilmersdorf. A.
1565b
M.
M. Seuche
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Med. Dr. Abwesend erwählt, für ihn: . .
0
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Yicedecan Caspar Scultetl aus Uegnitz.
1566a
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Seuche
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121.
I. Heinrieh Faxmann aus Burgwedel. A.
*/
M. Med. Dr. f 1580 als Decan
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1566b
P.
1. Johann Sehosser Aemilianus. A. M. Poeta
laureatus. Professor eloquentiae. t 1585. .
4
6
123.
1567a
F.
I. Petrus Riuander (Baehmann) aus Klreh-
berg, Naomontanus. A. M. Professor
124.
1567b
M.
poeseos comicae et epistolarum fauiili^rium
Ciceronis. + 1586
0
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Joaehim HanfT aus Frankfurt. A. M. f
1580 als Schulmeister in Lübeck. . . .
0
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1568a
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Martin BenckendorfT aus Krossen. A. M.
Später J. V. Dr. und Professor
10
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1568b
P.
IV. Wolfgang Jobst (Justus) aus Frank-
furt. A. M. Med. Dr
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1569a
F.
I. Abraham Roekenbaeh Zeapolltanus aus
Dinkelsbflhl. A. M. Spätoi' J. V. Dr. . .
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0
Prodecan Wolfgang Jobst aus Frankfürt.
A. M. Med. Dr
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F.
M.
Balthasar Sehröder aus Perleberg. A.
M. t 1577. Spater liathmann in Frankfurt. .
II. Caspar Hofhnann aus Löwenberg. A.
M. "Med. Dr
I. Jodocus Wllllehius Jonior aus Frankfurt.
A. M. Später Med. Dr. und Physices Pro-
fessor, t 1590
III. Hieronymus Corner aus Buchen. A. M.
Wenzel Franelseus aus Troppau. A. M. .
IL Heinrieh Faxmann aus Burgwedel. A.
M. Med. Dr
IL Christoph Alblnus (Weisse) aus Stelnau.
A. M. Hebraeae linguae Professor. . . . •
VI. Matth&us Host aus Wilmersdorf. A.
M., adhuc Rcctor
Urbanus Plerlus aus Schwedt. A. M. Später
Theol. Dr. und Professor in Wittenberg. .
IL Ellas Cammerarlus aus Halle. A. M .
IL Johann Sehosser AemlUanus. A. ^1. .
IL Petrus Rluander Naomontanus. A. M.
Comicae poescos, epistolarntn Ciceronis et
Thoinac Linacrl grammaticac Professor, f 1 589.
I. Michael Haslob aus Berlin. A. M. Poetices
et poeseos Professor t 1589
I. Johann Schosser Seeundus aus Elsenach.
A. M. 1580 Latinae linguae Professor. 1587
Rhetoriccs Professor, f 1626 in Kressen. •
Johann Mltlo aus Kressen. A. M. Später
J. V. Dr. und Syndicus der Stadt Frankfurt.
IL Abraham Roekenbach ZeapoUtanus.
A. M
Johann Cralgus Seotus aus Edlnburg. A.
M. Matheniatum et Organi Anstotclis Pro-
fessor. Spä*er Med. Dr
lü. Caspar Hoffknann aus Löwenberg. A.
M. Med. Dr
IL Jodocus WllUchlus Junior aus Frank-
furt. A. M. Med. Dr
IV. Hieronymus Corner aus Buchen. A. M.
I. Matth&us Zeyslus aus Cüstrln. A. M.
Später Med. Dr. 1590 Physices Professor.
1607 Med. Professor, f 1607
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III. Heinrieh Paxmann aus Bursrwedel. A.
M. Med. Dr. f 10. Juli 1580. Während
seiner Krankheit Yicedecan Johann CralgUS
SeotUS. A. M. Dann Prodecan Matth&US
Zeyslns ans Cüstrln. A. M
I. Jakob Ebept aus Sprottau» A. M. Hcbraoae
linguae Professor. Später Theol. Dr. und
Pofcssor. t 1614
VIl. Matth&US Host aus Wllmepsdorf. A. M.
Johann Pontanus aus Cotbus. A. M. Scholac
particularis nioderator
]. Bartholomäus Radtmann Junior aus
Frankfürt« A. M. Hcbraeae linguao Professor.
Später Theol. Dr. und Professor, f 1602.
111. Johann Sehosser Aemlllanus. A. M*
Eloqnentiae Professor
III. Petrus Rluander Naomontanus A. M.
Matheniatum et Graecae linguac Professor
inferior
II. Michael Haslob aus Berlin. A. M.
Poetices et poescos Professor
II. Johann Sehosser Seeundus aus Else-
naeh. A. M
III. Jodoeus WlUiehius Junior aus Frank-
furt. A. M. Med. Dr
III. Abraham Roekenbaeh Zeapolltanus.
A. M. J. V. Dr. Seuche
I. David Origanus aus Glatz. A. M. Grae'*ae
linyiae und Matheniatum Professor f 1629.
Andreas Wenzel aus Goldberg. A. M. Th.
Lic. Oratoriae et historiamm Professor. Später
Theol. Dr. und Professor. + 1613
Christoph Peltirgus (Storeh) aus Sehweid-
nitz. A. M. Logices Aristotelicae Professor
publicus. Später Graecarum litterarum Pro-
fessor und Theol. Dr. und Professor Super-
intendens generalis, f 1633
Andreas Rempler aus Blstrltz in Sieben-
bürgen. A. M
I. Johann Gnobloeh Junior aus Frankfurt.
A. M. 1594. Latinae linguae Professor, f 1613.
8
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7
6
0
8
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F.
IT6.
1592a
174.
1592b
175.
1593a
176.
1593b
177.
1594a
178.
1594b
170.
1595a
180.
1595b
181.
1596a
182.
1596b
8.
P.
F.
M.
S.
F.
M.
S.
II. Bartholom&us Radtmann Junior aus
FrankftiFt« A. M. Hobracac linguac Professor.
II. Jakob Ebert aus Sppottau. A. M. Ethi-
corum Professor
I. Balthasar Camlnaens (Feuerhüter) aus
Celle. A. M. Poetices Professor. Vorher
logicac Professor. Später J. V. Dr. f 1613.
Jakob Bergemann Junior aus Frankfurt.
A. M. Primaruni mathescos artium et Graecae
linguae Professor, f 1611
I. Joachim Gareaeus aus Brandenburg.
A. M. 1591 linguae Graecae Professor. Später
Theol. Dr. und Superintendent in Sohrau.
I. Christoph Neander (Neumann) aus
Krossen. A. M. Organi Aristotelis Professor
publicus Ordinarius. Später philosophiae
moralis Professor, f 1641
Laurentlus Heland aus Kotbus. A. M. Später
Med. Dr. und Professor, f 1622
U. Matth&us Zeyslus aus Güstrln. A. M.
Med. Lic. Physices Professor
III. Johann Schosser Seeundus aus Else-
nach. A. M. Rhctorices Professor. . . .
I. Caleb Trygophorus Corbaeensls Walde-
cius. A. M. Linguae Latinae Professor. 1594
Logices Professor, f 1613 .
IV. Abraham Roekenbaeh Zeapolltanus.
A. M. J. V. Dr
II. David Orlganus aus GIi^. A. M. Mathe-
matnm Professor
Joachim Caruslus aus Spandau. A. M.
Später Syndicus der Universität undRathmann.
t 1622
Pancratlus Crugerlus aus Finsterwalde.
A. M. Graecae linguae Professor, f 1614. .
II. Balthasar Camlnaeus (Feuerhflter) aus
Celle. A. M. J. V. Dr. Poescos Professor. .
II. Johann Cnobloeh Junior aus Frankfurt.
A. M. Linguac Latinae Professor
III. Bartholomäus Radtmann Junior aus
Frankfürt. A. M. Theol. Dr
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25
Es folgt nun der Text des Decanatsbuches. Von den Promo-
tionen ans den Zeiten nach 1596 giebt Beckmann in den Lebensbe-
schreibungen der Professoren ^) einzelne verstreute Nachrichten. Vollzählig
hat er die Namen der zehn Promovirten vom ersten Jubiläum der
Universität im Jahre 160(5 aufbewahrt*) und die der sechs bei
Gelegenheit der Sesquicentennarfeier, die 1656 von der wegen einer
Seuche ausgewanderten Universität in Pürstenwalde begangen werden
musste, mit dem Magisterbarett Geschmückten').
Ann, 1540,
M, lodoctuf Willivhitis,^ Grece lingue^ iuridice^J et omnium humu-
norum artium pro/essary medkive doctor factum est et in coUegium transijt
iv»m iUustrUsimi lyrincipia electaris, InceHum Uimen, sub tUro Decanatu
Jtoc factum sit. Notent, qui nouerint^).
[1540b.]
Anno a Christo nato 1540 Sabbato ante festum Hedwigis®) de
mepta consuetudine in Decanum electus est Simon Wyllich Regio-
montensis (Ejc natione PriUenica), per quem in uigilia Mathei') in
Magistros promoti sunt:
1. Iheronimus Schwol Berlynensis, concionatar Berolinensüy obijt
anno 1564.
2. Georgius Bonemilius Lasphe, ex opido Cattorum originem ducens.
Examinatores fuerunt: M. Joachimus Tzyrenbergius, Vicecan-
cdlarius; M. Caspar Schulteti; M. Jacobus Jokyscus; M. Bartholomeus
Hademan; M. Christophorus Korner.
Nee hoc silencio pretereundum est, quod sub huius Decanatu
Theobaldus Thamerus, Magister Wittenbergensis, sit admissus et
receptus ad Facultatem artisticam a Magistris eiusdem Facultatis, quam
redemit tribus florenis. Ilic postea^ in diocaesi Minilensi uagans, graues
foiitra ueram Euangelij doctrinum euomuit blasphemias.
[IHla] Ann. 1541,
Anno a nato Christo MDXXXXI. 1(). Calendas Maias*) de more
nostrae Scholae legitime electus est in artisticae Professionis Decanum
*) Notitia Univ. Francof. Cap. VII. Einzelnes auch schon ('ap. VI.
") A. a. 0. Cap. VUI, 278, *279.
•) A. a. 0. Cap. VIU, 282.
*) So ist nach dem Original zu lesen.
*) WiUich wurde nach dem medicinischcn Decanatsbuch am 14. 1 Dezember
^'^ ,in ona aala*" zun» Baccal., Lic. und Doctor med. promovirt.
•) 9. Oktober.
^ lies: Mathie, i. e. 23. Februar 1541.
*) 16. Aprü.
(109)
26
Magister Christophorus Cornerus de Buchen (Kr Nafhne Fran-
conica)^ sub quo in Baccalaureorum ordinein relati sunt l(i. Calendas
Julias ^).
1. Bari)tlioloniaeus Wagnenis Konigspergensis, Pnitenus, D(xior
mpilicimip.
'1. Oswaldus Gothfridus de Buchen.
3. Petrus Doberkus Gardelensis.
4. Martinus Stunnius Legnitius.
T). Bernhardus 01dori)ius Hagensis, pmia cehhris.
(). Anthonius Gyrthius Bngensis.
Examinatoribus: Decano, M. Joachimo Czyrenbergio, M. Johanne
Libontal, M. Vernhero Elerdeso et M. Tlienbaldo Thamem.
Aquo etiam Christophorus Preyss Pannonius, Pressburgensk
Magister Vitebergae promotus, hie in album Professionis artisticae r^
latus est; redemit 3 florenis.
Deinde Gregorius Wagnerus et Andreas Bocchou, Magi>tri
in hac nostra Schohi pronioti, sunt in eandem Facultat^^m reeepti.
[1541 b.J 4t,
Anno post Christi natiuitatem M. D. XLI. pridie Idus Octobris-I
de approbata nostrae Academiae consuetudine - et non disceptantibQ>
suflfragijs in Decnnuni artisticae Professionis Magister Bartholoineu>
Kademannus electus est (£> imtione Marchitka). Sub quo in Bacca-
laureorum classem relati sunt 5. Calendas Februarias') anno 4*2 retsti-
tute salutis:
1. Petrus Ripertus ) „ ...^
'2. Wolfgangus Jobst } ,, , .
o X- 1 TT ^. I^ rantoi)liordenses.
3. ^icolaus Hunnerus J ^
4. Hieronimus Nostwitz.
.'). Albertus Melde de Buco.
H. Sebastianus Trentiuannus Sarouiensis.
7. Barth(doniaeus Grunenberger Haynouiensis.
5. Sebastianus Heylinannus Strigoniensis.
\). Joannes Prausnitz Legnitzensis.
10. Ja((d)us Hubnerus Bregensis.
Examinatores fuerunt: Decanus, M. Theobaldus Thamerus, M. Ja-
cobus Jokisei Hegitniatianus, M. Christopherus Cornerus, M. Andiva>
Buecho.
«) 16. Juni.
«) U. Oktober.
") *28. Januar.
(UO;
27
[1542 a.]
. Anno a Christo nato M. D. xlij. ad x. Calendas Maij^) de more
et consuetudine recepta cunctis suffragijs Decanus factus est Christo-
phorus Preyss Pannonius, artium liberalium Magister. {Ex natione
SchlemticaJ. Qui, inito hoc magistratu, paucis post diebus ab illustrissirao
raarchione Joachinw secundoy electore sacri Bomani imperij et christia-
narura copiamm in expeditione contra Turcas id temporis duce et im-
peratore supremo, vocatus, unä in Hungariam proficisci et in castris
pro Latino secretario ab epistolis esse necesse habuit. Itaque vicarium
suo loco venerabilem Magistrum Gregorium Wagnerum substituit.
Quo gerente magistratum, titulum et graduin magisterij adepti
sunt subscripti:
1. Jacobus Fabritius Starkardianus. Medicinae doctor.
2. Basilius Bartschius Brutenus.
3. Georgius Licht Francofordianus.
4. Arnoldus Bhottus Suecus.
Examinator es fuerunt: M. Joachimus Cirenberg, Vicecancellarius ;
M. Mattheus Hosthus; M, Jacobus Jociscus Hegitmatianus; M. Vernerus
Elerdesus; M. Andreas Bochau.
Item bacca lauri donati sunt, quorum nomina sequenti pagina
exprimuntur:
1. Valentinus Poppe Berolinensis.
2. Andreas Signertus Prutenus.
3. Andreas Günter Camicianus.
4. Martinus Wegnerus Silesius.
5. Franciscus Knoch Prutenus.
Examinatores eorum: Vicedecanus, M. Gaspar Sculteti, M. Ja-
cobus Jociscus, M. Theobaldus Thamerus, M. Vernerus Elerdesus.
Hoc anno postridie Ascensionis domini ^) ex nostra Academia praeter
M. Pannonium, Detanum, duo clarissimi viri, dominus Doctor Jodocus
^Villiehius ßesellanus et dominus Doctor Gregorius Crabatus
unä cum principe electore, honoris causa supra dicto, supremo totius
«kristianae expeditionis duce, etc. in militiam sunt profecti, hoc nomine
potissimum, ut physici et medici corporis imperatoris castrenses essent.
Qüibus ab imperio honorifica stipendia fuerunt decreta.
[1Ö42 b.]
Anno a nato Christo MDXLII. pridie Idus Octobris***) iustis suffra-
giji> de more et exemplo nostrae Academiae Magister Gregorius
') 22. April.
*) 19. Mai.
•) 14. Oktober.
(111)
28 _
Wagnerus Resellanus Decanus designatus kist (Eu- natione Prutentca.)
sub quo in Baccalaureorum album cooptati sunt 6. Calendas Aprilis^)
anno domini 43:
1. Dominions Fabri Pirnensis.
"2. Hieronymus Cornerus Franco.
3. Andreas Grundtman Cotbusianus.
4. Ludouicus Gabriel.
5. Melchior Dreger Perlebergensis.
6. Mattheus Holtzte Dvrschouiensis.
7. Joannes Panthaleon | ^., ..
8. Joannes Naeogeorgus j
9. Antonius Alberti Boleslauiensis.
10. Ambrosius Konigk Brüten us.
Examinatores fuerunt: Decanus, M. Caspar Schulteti, M. Jacohus
Jociscus Hegitmatianus, M. Theobaldus Thamerus, M. Vemherus Elerdesus.
Circiter ferias d. Martini *) ex Ungaria noster elector cum exercitu
redijt. Bona pars militum, febri pestilentiali correpta, mortua est. Pro-
fessor es medicinarum ex iussu principis militem anatomia perto-
trarunt*), omnia membra vitalia correpta inuenta sunt, caruit miseniin
cadauer pudendis virilibus. Cui deus optimus maximus sit dexter.
D. Jodocus Vuillichius, frater*), ad regem Poloniae nomine
principis legationem cum episcopo suscipere coactus est.
[1543 a.] Ann. 154:J.
Anno, postquara uenit ('hristus in mundum, ut peccatores salat).^
faceret in corpore carnis per mortem, millesimo quingentesimo quadn-
gesimo tertio X. Calendas Maij *) iuxta leges ac statuta huius celeberri-
raae Scholae omnium consensu ac sutfragijs Decanus creatus est Theo-
baldus Thamerus Argentinensis,®) artium liberalium Magister.
(ü/- Natione Franconua). Hie postridie, quam hoc nouo honore auctus
est, ab illustrissimo principe Philippe, landgrauio Hessiae, uocatur ad
praeconium uerbi, ut in ea regione munus subeat docendi theologiani.
Itaque, biduum hoc magistratu functus, resignauit uenerabili doniino
Magistro Mathaeo Hostio eo ipso die, quo Philippus Melanchthon.
bonarum literarum lumen ac Wittembergensis Scliolae ivrsXiysia, ut
>) 27. M&rz.
■) 11. November.
') Nach dem mediciuischen Decanatisbuchc nahm unter dem Decanat Dr. Christian
Schirach's Dr. Heinrich Eggeling die „anatomia'' vor.
*) J. Willichius war der Stiefbruder des Dccans Gregorius Wagner.
B) 22. April.
•) Hier ist am Rande auf 1540 b verwiesen: Vide pag. anteced. tertiam anno law.
(112)
29
ita dicam, Coloniam Agrippinam profectus, abijt ad instaurandam
Scholam reuerendissimi etc. episcopi Coloniensis Hemianni ^), qui hyeme
superiori, illustrissimo principe Philippe landgrauio autore, papatui
niortuus, deo uera per fidem Jesu Christi uiuere coepit, cui Christo honor
ac gloria in secula seculorum. Amen.
fi:>4;3b]
ANNO DN. M. D. XLIH. M. MATTHAEVS HüSTVS IL DECA-
NVS EST FACTVS, SVB CVIVS ADMINISTRATION E GESTA SVNT,
YT SEQVITVB. Ew Marchitica Natiane,
I.
Quo tempore M. Jacobus Fabritius Stargardianus omnium
con^^ensu ad FacuHatis artium consilium receptus est.
II.
MENSE AVGVSTO«) MAGISTEBII TITVLO SVNT üßNATI
QVATVOß S.
1. Joannes Mewes Wistochiensis.
•2. Joannes Titius Silesius.
3. Bartholemaeus WagnemsBorussus. NuncvteiUcmaeDodoi' Gedani,
4. Sebastianus Heylmannus Silesius.
Quorum examinatores fuerunt: Magistri Matthaeus Hostus, De-
canus et Vicecancellarius; Joachimus Czirembergius; Caspar Sculteti;
Jacobus Jokiseh; Andreas Bocho.
[1544 a.] Ann. i544,
Desidei^atur Decanatus anni 1 544 circa festuvt Georgij^) per aeataiem^
«i bene vieviini, electus erat Magister Andreas Hoffman de Lieben-
Uli fertio ex Natione Schlesitica ^ sed nulla est habita promotio,
11544 b.]
Anno a Christo nato 1544 Sabbato ante festum Hewigis*) de rece-
pta consuetudine in Decanum artistice facultatis electus est Simon
Willich Regiomontensis {E,r Natione Pj*utenica\ per quem die Lune
post conuersionis Pauli*), (awwo if543.) in Baccalaurios promoti sunt:
1. Paulus Scultetus^*) {Praetonus) Heimmdensis,
*) Hermann v. Wied.
*) Die Promotion gehört also eigentlich in das Sommenncster 1543, oder das
Monatsdatum ist falsch.
») 23. April.
*) 11. Oktober.
») 28. Januar.
•) Dahinter gestrichen: Berlincnsis.
(113)
3C^_
"2. Laurentius Otto Francophordensis. J. V. Dwior et cancelUirm
Stelineiusis pHncipi-n Bemimi neniori^,
3. Martinus Hoffman.
4. Egidius Lobeil.
5. Michael Cellyn,
(). Mailinus Cratander.
7. Johannes Heitzberg.
8. Joachimus Stoltzenhagenn |
/ Bernouiensis.
9. Jacobus Berge man. j Afedirhiae Docfor.
10. Paulus Pretor Prutenius.
11. Johannes Wrasse.
12. Casparus Scherschmidt Vratislauiensis.
Examinatores fuerunt: Decanus, M. Johannes Libental, M. Wer-
nerus Elerdesus, M. Chnstoffeias Cornerus, M. Gregorius Wagiierus.
Deinde eadem septima[na] die Mercurij^) habita est prüinücio
Magistrand orum, in qua promoti sunt:
1. Benedictus Moller Furstenwaldensis.
2. Laurentius Pasca. Docfor theologiae,
3. Wolflfgangus Jobst Francophordensis. Medieiyiae Doctor.
4. Valentinus Poppe, ohijt anno I66ö mense Junio aefutü- 41
5. Melchior Dreger. Nunc Ucentiatus theologiue.
G. Paulus ScpHetus {Pruetorivs) BemonieiiHis, nunc prwrepior
ma/rhionü Sigi»jnu7idi et olim FridenH^ epwcoporum etc,
Quorum ex am in ator es fuerunt: Magister Joachimus Cirenbergm^
Vicecancellarius, 7/i^(/?WW/^ Z)or/or; M. Caspar Sculteti ; M. Christoffem
Pannonius; M. Bartholomeua Radevmn V, J. Dortor;'^) M. Jacobus
Fabritius, rnedicinae Doctor.
[1545 a.]
Anno ä Virginis parlu M. DXLV de more ac consuetudine hnius
celeberriine Academie Jacobus Fabricius Stargardianus [voi^^^^
niedinmie Doctar, obijt Stetinij anno 64 apopiewia) electus est in Deca-
num artistice Facultatis X. Calendarum Maij') (Kr Katione Franconm),
sub quo in classeni Bacalaureorum et Magistroi um relati sunt, Bacalaurei
die Lune ante testum exaltationis crucis*), Magistrandi uero eadem septima-
[na], die Mercurij*^). Idem quoque Decanus electus (a reuerendissiim>
in Christo praesule Lebusiano) in Vicecancellarium.
') 30. Januar.
*) Hier sIätkI ursprünglich: Johannes Liobental.
>) 22. April.
*) 7. September.
") 9. September.
^114)
81
Bacalauriandi:
1. Georgius Koch Spandouiensis.
2. Andreas Richeling. \ v *.
3. Bartolomeus Wannemacher /
4. Andreas Misenus, ro7irianafor Gorlicenitiit.
'). Johannes Sluckwerder Slesita.
<). Gallus Durbache Berolinianus.
7. Joachinuis Tancke Perlebergensis. Nufw medicinae Docfor,
Examinator es fuerunt: Magistri: Detanus, Casparus Sculteti,
Cliristophorus Pannonius, Matheus Hostius, Jacobus Jocissus,
Magistrandi:
1. Alexius Pleitz Lignicensis.
2. (ieorgius Öwirtzike Lignicensis.
'i. Andreas (lunU'rus (Mmitianius Sflcjfiwt,
4. Vitus Bache.
Eorum examinatores tuere: Magistri: Vicecancellarius, (.'asparus
Srultfti, Matheus Hostius, Cliristophorus Conierus, Gregoriils Wagnerus.
|i:)4ob.] Ann. J646.
Anno 1646 Saöbafo anfefeatinn Heihcif^in^) e/e<iiia ran(yniee in ar-
Ustin/e FaruiiaftM Deran u ni [ A 7i il reu .v // oft'ni n n </f' A iebeni al^ artiuni
MiHjlsier et iimioris volleyij rnUeyintu.s]^^ Lirefiffatn-s ('a.sjKt riis Sruifffi
Li(j7iiren.fi.s\ t^ennulo elevtws. Kr MuiwhiHra. Nulla habita est
l'icniofio.
[i:)4<ia.] Ann. I64ß.
Pr>st reparatam a Christo salutem nostram anno \h\{\ die Sabbati
^intc festum diui (xeorgij^) in libcralium artium Decanum vnanimi pro-
t^'j'üuruiu consensu electus est M. Jacobus Jokissus Hegitmatianus
*K/ Saiione Scfile-sifica).^ sub euius Decanatu baccata lauro coronati
"iiüt (leceni, quorum nomina secjuuntur.
1. Christophorus Stummel j TheoUnpae Dodor.
\ Franckfordenses.
*2. Bartholomaeus Moller J Medicinae Dorfor.
•J. Paulus Andreae Lobauiensis.
4. Valentinus Moller Furstenwaldensis.
.). Johannes Tempelhott' Beroliiiensis.
^>. Johannes Kileman Leobergen sis, ronrionafar in Fidkenbenj.
') 10. Oktober.
') Das cingi^klaiiiinortc ist wieder ^eslrichen.
'; 16. April.
(U5)
32
7. Victor öerken Franckfordensis ^
8. Johannes Zander Gransogensis /
9. Caspar Stecker Hiericosyluanus.
10. Andreas Jerden Margenburgensis.
Examinatores faerunt: Decanus, M. Johannes Libental, M. Bartin
lomaeus Radtman Huliander, M. Christophorus Corner, M. Gregoriuji
Gwanerus.
Sub eiusdem Decanatu in philosophiae Magistros designati snut
sex, quorum nomina et ordo sequuntur:
1. Laurentius Otto Franckfordeneis, Nunc V,J. Docfor etcanceih-
rius PomeranicuH.
2. Aegidius Löbel Menulanus Pruttenus.
3. Jacobus Bergeman Bernauiensis \ ^. ... ^
, - , . ,„ , T^ , , , r rsunc medianae Docfoi'fi.
4. Joachimus laneke Perlebergensis. J
5. Amoldus Neylinck Stendaliensis.
6. Christophorus Stummel Franckfordensis. Nuru- fJieologiae Docfor.
Examinatores fuerunt: Decanus idemque Vicecancellarius, M. Christo-
phoruss Freys Panuonius, M. Bartholomaeus Kadtman Bulianilei\
M. Christophorus Comerus, M. (iregorius Wanherus.
Sub horura candidatoiiim dispensatione ad artium Faeultatis Cod-
cilium recepti sunt M. Georgius Licht et M. Melchior Dregeraj:
et M. Wolfgangus Jobstus.
Quo tempore etiam a Concilio Faeultatis artium conclusum ^^y nt?
quis tum in Laureati tum in Magistralis honoris designationem
uno sub anno absque urgentissimis causis reciperetur aut simul in
Baccalaureum et Magistrum promoueretur.
[1546 b.] 1546,
ANNO DN. MDXLVI pridie Idus Octobris*) de more et ueteri
consuetudine omnium professorum suflfragijs in artisticae Faeultatis De-
canum electus est Joachimus Cirenbergius, artium et medicinarum
Doctor. (Kv Natione Prutmiva), Qui non ita multo (Ann. 1547.)
ante defunctum hunc magistratum a prudentissimis uiris consulibus et
senatoribus ciuitatis CoUebergensis ad suscipiendam physici et medici
prouinciam uocatus est, decreto honorifico salario. Ea propt^r vicarium,
qui Interim suas uices tueretur, venerabilem dominum Magistrum
Matthaeum Hosthum post so reliquit Sabbato post dominicam Üculi
anno 1547. 2, April.
[1547 a.] Ami. 1547.
Anno post natum Christum M. D. XXXXVII die Aprilis 16. creatus
est iterum Decanus CoUegij plülosophici M. Christophorus Cornerus,
(116)
33
(Ex Natione Franconica), in cuius magistratu haec, quae sequuntur, acta
sunt.
In Baccalanreorum ordinem relati sunt ij, quorum nomina se-
quantur, vndecüno Calendas Julias^):
1. Franciscus Hessus |
\ Francophordiani.
2. Joannes Hanaw j Medicinae Doctor.
3. Joannes Sager Witstochiensis. Postea mediciiie Doctor et archia-
trus lAibeccensis,
4. Joachimus Belitzius Werbensis.
.). Gregorius Cornerus ex Buchen.
6. Casparus Wirtwein ex Konigshouen Franconiae.
Dmconus Francophorderms.
7. Jacobus Stenico Marchita nouus.
8. Matthias Dobergatzius Bernouianus.
9. Urbanus Schmolkius Budissenus, conctonator Soivmiensis.
Examinatores: Decanus, M. Caspar Scultetus, M. Jacobus Jociscus,
M. Jacobus Fabritius, M. Wolfgangus Justus.
Postea Calendis Septembris *) Baccalaurei facti sunt;
1. Wolfgangus Brewer Austrius.
2. Ebellus MoUendorpius ä Gartz.
Calendis etiam Septembris Magisterij titulo aucti et ornati sunt,
quorum nomina haec sunt:
Magistrandi :
1. Wolfgangus Brewer Austrius, concionator.
2. Hieronymus Nostitz Lobauiensis,
3. Hieronymus Cornerus ex Buchen.
4. Martinus Cratander Lobauiensis.
5. Paulus Praetor Dantiscanus.
H. Andreas ßicheling | ^
7. Barptholomaeus Wannemaclier j
8. Johannes Zanderus Gransogensis.
9. Johannes Sager Witstochiensis.
10. Ebellus MoUendorpius ä Gartz.
Tentatores et examinatores: Vicecancellarius idemque De-
canus, M. Matthaeus Hostus, M. Jacobus Hegitmatianus, M. Gregorius
Wagnerus, M. Melchior Dregerus.
[1547 b.] 1547.
Anno k Christo nato M. D XL VII. XV. die Octobris communi
siiffiragio professorum artium liberalium Decanus artisticae Facultatis
*) 21. Juni.
") I. September.
AcUq und Urkunden, Heft IV. (117) 3
34_
Georgias Lichtius Francophordianus electus (Ej^ Marchitica Na-
tione\ sub quo hi in numerum Baccalaureorum relati sunt anni
M. D. XLVni:
1. Mattheus Winsius Francophordianus
"2. Henricus Jagau Hildesiensis. V, J, Doctar, obijt Beroliyij annolößö.
3. Andreas Mathias Reppensis.
4. Johannes Knobloch Francophordianus. Medi/^inae Daior.
5. Martinus Koch Luberhasianus.
G. Martinus BoUenfrass Francophordianus. Doctor v. Juris.
7. Michael Bach Kuburgensis.
8. Sebastianus Brumman Berlinensis.
9. Anthonius Scheplitz Witstochius.
10. Gabriel WensechendorflFius Bernauiensis.
11. Mathias Struue Perlebergensis.
12. Johannes Griflfenhagen Cotbusianus.
18. Mathias Seiich Lubonius.
14. Martinus Sibenhar \ ^-xi •
1' mi i.- T» i_- • ) Sittauiensis.
lo. Thobias Kestaarius )
Examinatores fuerunt: Decanus, M. Jacobus Jokiscus, M. Barp-
tholomeus Badman , M. Christopherus Cornerus, M. Wulfgangn^
Justus.
Sub harum camlidniormn di»pf7hHatione ad arfiuvi Facvltatü «*llr-
gium asfiumptna ent M. BejiedictuH Moller Furstenwald ensifi, fii
obijt })este anno 15d2 in proprijs nuptija.
[1548 a.] 1648.
ANNO A CHRISTO NATO M. D. XLVIII {20. Aprili^) M. CHRISTO-
PHORVS PANNONIVS PREYSS II. DECANVS EST CRFATVS LE-
GITIME ET RITE CVNCTIS SVFFRAGIIS {Ex Natiorie SrhlfiHfica\
SVB CVIVS QVIDEM ADMINISTRATIONE ACTA SVNT HAEC:
MAGI8TERII GRADV, TITVLO ET INSIGNIBVS ORNATI SVNT
IX BACCALAVREI VT
I. Ludouicus Gabriel Eritropolitanus.
IL Andreas Missenus Cotbusianus, connomtt&r Garlix^ensi^.
III. Bartholomaeus MoUerus Pistoris Francofordianus. Medidtuie
Doctor.
IUI. Victor Gerken Francofordianus.
V. Caspar Stecker Hiericosyluanus.
\\. Franciscus Hessus Francofordianus. Paator eeclpsiae Pnim-
lauiefm^s.
(US)
35
VII. Joachimus Belicz "Werbensis. Concionatar Brand enburgensis,
Obijt Brandenburgi, Obijt 1581^).
Vin. Caspar Wirtwein Königshouensis. Dtacontut Francophordianus.
IX. Urbanus Schmolkius Budissensis. Concionator Sorauiensis.
EXAMINATOBES FVERE: VICECANCELLABR^S idemque Deca-
nus, M. Jacobus Jocissus Hegitmatianus, M. Mattheus Hosthus, M.
Bartholomeus Bademannus, M. Gregorius Wagnerus.
Et quoniam in absentia domini Cancellarij et episcopi Lubusani
deeanus, seniores et capitulum, vt vocant, ecclesiae Lubusanae commissio-
nem Facultati artium et Decano petentibus recusarunt transmittere, quod
dieerent, se ea de re nullum ä domino Cancellario et episcopo abeunte
acoepisse peculiare mandatum: ideo Senatus Academiae per literas pe-
tiuit rescriptum illustrissimi electoris marchionis ad dictum capitulum,
qao efficeretur, vt commissio etiam absente Cancellario etc. in tempore
hnc mitteretur. Quod impetrauimus. Scripsit itaque princeps elector
ad dictum capitulum hoc exemplo, vt de verbo ad verbum sequitur:
Joachim Churfurst etc.
Vnsern grues zuuorn. Wirdigen, lieben, andechtigen, rethe vnd
getrewen. Wir werden durch die wirdigen, hochgelarten, vnsere rethe
vnd lieben getrewen, Bector, Magistros, Doctores vnd Decanum vnserer
Vniuersitet zu Pranckfurt angelangt, wie Ir inligend zu ersehen. Wann
dann vnser rhat, gefatter vnd besonder freundt, der bischoflf zu Lubuss,
itzo nicht im stiflfte Lubuss anzutretfen vnd an diser promotion, das di
jelbige dester ehr vnd forderlicher befurdert aus vrsachen, in diser
Schrift angezaigt, sonderlich irer Statuten, der gesatzten zeit vnd der
armen gesellen halben, welche dinst angenomen vnd auf Michaelis
von dannen ziehen müssen, sonderlich gelegen. Vnd do die selbige gleich
für widerkunft gedachtes vnsers freunds in das stiflft Lubus geschehe, ime
daran auch seinem zustande vnd gebure, die im dann angeboten werden,
liichts abgehet, begeren wir dem nach, wollet zu befurdermig solchs
Kutten, pillichen, loblichen wergks, auch zu vnserer Vniuersitet mehrerm
auffhehmen, damit di promouenten sich nicht von danne begeben vnd
anderswo promouirn lassen, an stadt vnd abwesens vnsers freunds dise
promotion dem Decano zuthun comraittirn vnd diss nicht lenger auf-
Wten. Vnd ob Euch das von vnserm freunde gleich nicht beuelli
vorlassen, so habt Ir es doch alten brauche in solcher gelegenheit nach
^vol zu thun. So wollen wir Euch dasselbige auch kegen ime vnd sonst
vortreten vnd vorantworten helfen vnd seind des in gnaden zu er-
kennen geneigt. Datum etc.
An senior vnd capittel zu Furstenwaldt etc.
*) Obijt 1581 gehört vielleicht zu Caspar Wirtwein.
(119) 3*
_36 _
[1548 b.] 1548.
ANNO A NATO CHRISTO M. D. XLVIII. DDE SABBATI ANTE
FESTVM HEDEWIGES (//A Ocfobn^) DE RECEPTA CONSVETUDLNE
COMMVNI ET VNANIMI SVFFRAGIO OMNIVM LEGITIME ELECTVS
EST IN ABTISTICAE FACULTATIS DECANVM M. GVOLPHOAX-
GVS IVSTVS FRANCOPHORDIANVS (Kr Natime Prutenicd), SVß
CVIVS DECANATV HAEC GESTA SVNT, QVAE SEQWNTVR. AXNo
M. D. XLIX.
BACCA LAVRI CORONATI SVNT Xim, QVORVM NOMINA EIE(
SVNT: pridie Calendis FebruarijO.
1. Wenceslaus WoUmnitz Francophordianus. Medi^nnae Dortctr.
'2. Sigismundus Junior Grtmebergensis. Pastor Suebtunensis.
:l Joachimus Eberhard \
4. Martinus Heyne. l Francophordiani.
5. Lucas Lesce. J
(). Simon Tulouius Stetinensis.
7. Caspar Hoffmannus Leobergensis. Meclicinae Docfar et Elecfon*
Brandenburg, Archiutrus.
8. Joachiraus Belingus Bernauiensis.
9. Joannes Teckler Boleslauiensis. Thcologiae Licentiatua et pagfor
ecclesie Droffnenftis^), Eaiinguitur apoph.ria anno 80 die20.(ttoöH^.
10. Andreas Scultetus Prinslauiensis.
11. Joachimus Selius Stargardiensis.
\'2. Stephanus Schwartz Halbarstadensis.
13. Petrus Kim Odenheymensis.
14. Joannes Gerkens Soldwedel ensis.
Sub quorum candidatorum dispensatione in album nostrorum Bacca-
laureorum omnium professorum consensu receptus est FranciscusCretz-
mer ex Marlisburgo, extraneus Baccalaureus, Lypsiae promotus.
Deinde ad artium Facultatis Concilium cunctis suffragijs recepti
sunt M. Vitus Bach et Laurentius Otto Francophordianus 7.
Calendarum Aprilis^).
Examinatores fuenmt: Decanus; M. Bartholomeus Rademan,
R(^ctor hoc tempore; M. Andreas Hoffman de Libental, M. Gregoreus
Wagnerus, M. Benedictus Mollerus.
SVB EODEM MAGISTRATV MAGISTERII GRADV DONATI SVNT,
QVORVM NOMINA SEQV^^NTVR. Octauo Idibus Aprilis anno 1549.*)
ij 31. Januar.
*) Drosnensis vorbcssort aus Dresdonsis.
») 26. März.
*) 6. April.
(liO)
37^ _
1. Valentinus MoUerus Fnrstenwaldensis.
2. Joannes Hanaw Franoophordensis. Medicinae Doctov.
3. Mathias Dobergatzius Bemauiensis.
4. Matheas Winsius Francophordensis.
5. HenricQS Jagaw Hildesheymensis. /. V, Docfjor.
(). Simon Tulouins Stetinensis.
7. Joachimus Selius Stargardiensis.
Tentatores et examin atores fufire: Vicecancellarius idemque
I)e( anus, L. Casparus Scultetus, M. Christophorus Preyss Pannonius, M.
(iregoreus Wagnerus, M. Benedictus MoUerus.
(1549a] 1549,
ANNO A MESSIA ORBI EXHIBITO M. D. XLIX. MENSE
APßlLI {20, Aprilis,) LEGITIME AC OMNIVM SVFFRAGIIS III.
'»KDINIS PHILÜSOPHICI DECANVS MATTE AEVS HOSTVS CREA-
TVS EST. {Ex natione Fraruxmica). SVB CVIVS ADMINISTRATIONE
HAEC GESTA SVNT:
Magisterii titulo ornati sunt mense Septembri:
1. Bernhartus Holtorpius Hagensis, irmgnis poeta.
2. Georgius Goch.
3. Franciscus Cretzmer Mersburgensis.
Examinatores fuerunt: Vicecancellarius idemque Decanus, M.
Jacobus Jokisch, M. Christophorus Cornerus, M. Melchior Dreger, M.
Laurentius Otto.
[1549b.]
Ad Un. Idus Octobris^) anni a filij Dei, domini et seruatoris
nnstri vnici Jesu Christi, aduentu in carnem M. D. XLIX. de more fac-
tus est Decanus Melchior Dregerus {Ex Natione Marchiticd), quo
niagistratum gerente,
primo quidem bonorum doctrinae philosophicae titulo ornati sunt
adolescentes hi, vt
1. Andreas Bruntzlo Francofordianus.
'2. Andreas Greyss Bernsfeldianus.
3. Wenceslaus Bentzerus Hoieruuerdianus.
4. Johannes Weyseman Aurimontanus.
5. Johannes Poftarsalka Polonus.
^. Wolfgangus Lindenerus JJalensis. Pastor ecdesme Caviwmnao
*« Lusatia superiori.
7. Michael Stauenow.
0 12. Oktober.
(Hl)
_ 38
8. Samuel Langenickel Hirspergensis.
9. Petrus Hafticius Juterboecensis.
10. Johannes Schonnan Lignicensis.
11. Joachimus Dam Regiomontanus.
12. Esaias Heydenreich Sittauiensis. Theoloffiae Doctor ei pmior
Wratisluuiae.
His Baccalaureorum facultatem redimentibus, in eorundem numemm
receptus est Caspar Becker, Vitebergae promotus Baccalaureus, Dee-
non Magistrorum redemit M. Jacobus Bergeman.
Quorum examinatores fueiunt: Decanus, L. Casparus Schulto
M. Jacobus Jokiscus, M. Benedictus MoUerus, M. Wolfgangus Justü>.
Vltimo uero seu summo titulo insigniti sunt hi, ut
1. Michaelus Zellien.
2. Martinus BoUenfrasius Francofordianus. T. J, Doctor.
3. Wenceslaus ^) Wolmnitz Francofordianus. Nunc rnedicinae Doctor.
4. Casparus Becker Freistadianus.
5. Paulus Tresko Belicianus.
6. Christianus Granou Stargardianus.
7. Thomas Faber, alias Smedt, Hauelbergensis.
Sub horum Magisterij renunciatonem in Senatum Ordinis phil•'^(>-
phici receptus est M. Valentinus Poppe.
Examinatores fuerunt: Decanus idemque Vicecancellarius L
Caspar Sculteti, M. Matthaeus Hostus, M. Jacobus Jokiscus, M. Grego-
rius Wagenerus.
[1550 a.] 1550,
Anno a natali domini nostri Jhesu Christi MDL. (/9. ApHlis) con-
sentientibus litterarij Senatus suflragijs deelaratus est philosophici Ordinis
Decanus M. Johannes Hoffman de Liebental. (Air Natione Svhlemtka,)
Sub cuius magistratu Baccalaureorum titulo insigniti sunt:
1. Mathias Cretzmer Francofordensis.
2. Lucas Prentzlo Solinus.
3. Donatus Leske Dresnensis.
4. Georgius Bomeke Brandeburgensis.
5. Johannes Heinrecht.
(). Michael Halle Solinus.
7. Johannes Hindenburg Lucanus.
8. Marcus Cernitz Regiomontanus, Marchita nouits,
9. Joachimus Werckmeister Rupinensis.
10. Andreas Human Prutenus.
*) Ursprünglich stand hier: Laurcntius
(14i)
39
Horura examinatores fuere: Decanus, M. Matthaens Hostus, M.
Jacobus Jociscus, M. Melchior Dregerus. M. Jaci)bus Bergeman.
Georgius ite lUutnental, episcqpus Ijebwtianiuf et RatzeburgeiuiU^
{ ancellarius Academiae^ obijt anno 1650 die Septenihrh 24^),
[1550b.]
Anno a nato Christo 1550. 11. Octobris ex lege et consnetudine
huius Academiae suffragijs omniura electus est in Decanum Facnltatis
artiüticae Laurentius Otto Francophordianus, artium liberalium
Magister. (£lr Natione Prutenica,) Nunc V, /. Doctor et cancellarius
Ihicis Bamirni Pomeraniae,
Sub cnius administratione Magisterij insignijs condecorati sunt
U. Talendis Aprüis*) anno salutis humanae 1551:
I. Gallus Dürbachns Beroliniensis.
i. Joannes Cillemannus Leomontanus, Silesius. Pastor in Falkenberg,
.1 Joannes Knoblochus Francofordensis. Nunc inedicinanun Doctor,
4. Franciscus Feld Konicensis, Prutenus.
5. Sigismnndus Junior Grunebergensis. Pastor ecclesiae Swebosiensis,
6. Petrus Kinn Odenheyraensis.
7. Esaias Heydenreich Sittauiensis. Nunc tJieologie Doctor et
pastor Suinitie Silesie,
Tentatores et examinatores fuerunt: Decanus idemque Vicecan-
fellarius, M. Christophorus Preys Pannonius, M. fJregoreus Vuagnerus,
M. Benedictus MoUerus.
Neque hoc silentio praetereundum, quod sub eiusdem Decanatu
piae memoriae anno 1550. 18. Calendis Octobris {14. Septembris^) reue-
rendissimus et illustrissimus praesul Lubucensis et Batzenburgensis
'ieurgius de Blumental, iurium Doctor, canonicus ecclesiae Fursten-
»aldensis et Cancellarius atque Conseruator Academiae nostrae
Francophordianae, repentina morte extinctus sit, et ideo, uacante sede
♦-pibcopatus, Facultas artistica a capitulo et eins seniore Doctore Wolff-
J^ango Redorffer commissionem et consensum candidatos examinandi
i't promouendi petere coacta est, quem ei citra moram assecuta.
[155ia.J 155L
Anno ab instaurata salute generis humani 1551. 15. Calendas
*) canonice electus est in Decanum artisticae Facultatis Benedictus
') Nach Wohlbrück, Geschichte des ehemaligen Bistums Lebus, II, 320, starb
Wnmenthal am 25. September.
*) 19. M&rz.
■) Siehe oben Note 1.
*) 17. April.
40
Mollerus Furstenwaldensis, artium liberalium et philosophiae Ma-
gister. Ex Natione Franconu*a. Mortuus marbo pestilentiali anno 1552
mense Septembfi die 25, in nuptijs suis.
[1551b.]
Anno domini M. D. Li. decimo die Octobris legittime ac omnium
suffragijs in Decanum artistice Facultatis electus est Barth olomeus
Radtman, artium ac philosophie Magister (^Ex Natione Marchitica.)
Sub cuius administratione haec gesta sunt:
Primo in artibus gradu, qui ä lauri bacca nomen habet, sequentes
adolescentes ornati sunt:
1. Lucas Mollerus Haierschwerdensis.
2. Jacobus Culbungerus Cotbusianus.
3. Bartholomeus Benkendorff Soltuedelensis.
4. Christophorus Habenicht Lobaniensis.
5. Sebastianus Roscius Gubinensis.
ß. Thomas Belitz Witzensis.
7. Petrus Bachmannus Kirchbergensis. Riiiander alias.
8. Joachimus Simecke Saltzuedelensis. Superattendens in patria ma,
9. Gregorius Horst Torgensis.
10. Simon Schaflfer Budbiciensis.
11. Antonius Moller Kuticensis.
Horum examinatores ftierunt; Decanus, L. Gregorius, M. Joski-
scus, M. Libental, M. Licht.
Sub eiusdem Decanatu in philosophie Magistros promoti sunt
quattuor Baccalaurei, quorum nomina sequuntur:
1. Caspar Hoffman Lembergensis. Doctor viedicinae.
2. Andreas Schnitze Prentzlouiensis.
3. Georgius Bomicke Brandenburgensis.
4. Jacobus Culbungerus Cotbusianus.
Examinatores fuerunt: Decanus idemque Vicecancellarius, L
Melchior Dregerus, M. Wul[f]gangus Justus, M. Benedictus Mollerus,
M. Valentinus Poppe.
1552,
Sub huius quoque administratione in Senatum Ordinis philosophici
recepti sunt venerabiles viri Hieronymus Cornerus et Ludouicus
Gabriel, Magistri, anno salutis M. D. Lij. 25. Februarij.
Circa festum Margarethae ^) hie grauis pestilentia orta est, sie vt
optimi quique hinc aufugerent, atque hec eadem circa festum natalii?
Christi^) eiusdem anni, M. D. Lij. videlicet,^) desijt.
A) 13. Juli.
*) 25. Dezember.
') Die falsche Jahreszahl 1552 ist wieder gestrichen.
(124)
41
12. Nouembris eiusdem quoque anni clarissimus vir utriusqire nie-
dicinae Doctor Jodocus Wilichins Lubusij extremum diem elausit,
cuius funus Francophordij celebre fuit 14, Notiembt*is,
[1552a.]
Anno post natum Christum 1552 die XVI. Aprilis pro consuetudine
recepia in Decannm electns est Valentinus Poppius Berlinensis?
artium ac philosophiae Magister (^Ej: NcUione Schlesitica.) Sub cuius
Deoanatu nulla est facta promotio artisticae Facultatis, quia tunc
temporis ingens pestis contagium tum professores tum ipsos studiosos
hinc discedere coegit.
11552 b.]
Anno domini M. D. lij. die XV. Octobris communi suffragio Sena-
tum literarij Ludouicus Gabriel Erytropolithanus in Decanum
artisticae Facultatis electus est. {Ex Natione Prutenica.) Sed ne tum
quidem promotio ulla celebrata propter contagionis vehementiam.
1555.
Anno domini M. D. LUI. X. Calendas Maias^) recepti sunt in
Facultatem artisticam consensu omnium: M. Barptholomeus MoUerus
medicinae Doctor; M. Franciscus Hessus.
[1553 a.]
Anno ä nato Christo M. D. LUI. 10. Calendas Maias') de more
Äcademiae nostrae legitime et consensu omnium electus est in artisticae
Facultatis Decanum M. Hieronymus Cornerus de Buchen. (^Ex
Natione Franconicä), sub quo Magist erij titulo sunt omati V. Idus
Julij') hi sequentes:
I. Martinus Fleischer Liberosanus.
n. Lucas Lesch Francophordianus.
III. Joannes Teckler Boleslauiensis. Theologiae LicenticUus.
Uli. Petrus Bachmannus (ß.iuander alias) Kirchbeigensis.
V. Joachimus Simike Salczwedelensis. Superattendens inpcUria sua.
VI. Matthias Matthiae, Prutenus, Rastenbergensis.
VII. Petrus Fuchsins Landsbergensis. Concionatof* Konigspergensis
in Marchia noua.
Vm. Elias Camerarius Hallensis.
Examinatores fuere: Vicecancellarius idemque Decanus, M.
Christophorus Cornerus, M. Guolphgangus Justus, M. Valentinus Poppius,
M. Ludouicus Gabriel.
») -22. April.
«) 22. April.
«) 11. Juli.
(126)
42
[1553 b.]
ANNODN. M. D. Lin.M.BABPTHOLOMÄEVS MOLLERVS IHstom
IN DECANVM ELECTVS EST. (Ex Natime Marchiticd). SVB CVIV8
ADMIKISTRATIONE GESTA SVNT, VT SEQVITVB:
MENSE MARTIO MAGISTERU TITVLO SVNT ORNATI QVATVOB
SEQVENTES:
1. Joachimus Eberhardus Francofordianus. Pastor ecclesiae in Ra-
thenaw,
2. Simon Proxenus Budbiceiisis, Bohemus.
3. Thomas Belitz.
4. Matthaeus Krueckman.
Quorum examinatores fuerunt: M. Barptholomaeus MoUerus, De-
canus et Vicecancellarius ; M. Wolffgangus Jobst; M. Valentinus Poppius;
M. Hieronymus Cornerus; M. Ludouicus Gabriel.
Item bacca lauri donati sunt, quorum nomina sequuntur.
1. Matthaeus Krueckman.
2. Orbanus MoUerus P>ancofordianus.
3. Andraeas Gastmeister Francofordianus.
4. Simon Schröder Perleber gensis.
5. Andreas Molitor Prentzlauiensis.
6. Christhophorus Weisse Silestus, Posten theologiae Doctor et
professor hie,
7. Clemens Kunau.
8. Joannes Leheman.
Horum examinatores quaere sequenti pagina.
Examinatores Baccalauriandorum: M. Bartholomaeus MoUerus,
Vicecancellarius; M. Wolffgangus Jobst; M. Valentinus Poppius; M.
Hieronymus Cornerus; M. Ludouicus Gabriel.
[1554a.] 155i.
Anno Christi M. D. LIIII. die Sabbati ante ferias diui Georgij
(21. Apnlis) ab artisticae Facultatis Senatoribus in Decanum electus
est tertium M. Jacobus Jokissus {Ex Natione Schlesiti4:a) ^ et sub
eins administratione promoti sunt die nono Octobris
Baccalaurei hoc ordine:
I. Matthaeus Lemmichen Prenzlauiensis.
II. Matthaeus Titze Furstenbergensis.
III. Hieron}Tnus Scheibner Hohgerswerdensis.
IIII. Valentinus Boegeler Zittauiensis *).
V. Christophorus Winter Saganensis.
^) Zittauiensis verbessert für Grorlicensis.
(126)
43
VI. Michael Rettelus Zittauiensis, depositor.
VU. Matthias Tillrichius Gorlicensis..
Sorte electi examinatores adiuncti sunt I. Decano: II. M. Valen-
tinus Poppe, in. M. Hieronymus Comerus, IIII. M. Ludouicns Gabriel,
V. M. Barptholomaeus MoUerus.
[1554b.] 155L
Anno ab incarnato verbo M. D. Lim. HI. Idus Octobris*) legittimfe
et consensu omninm philosophicae Facultatis Senatomm electus est in
Decanum eiusdem Facultatis M. Jacobus Bergemannus Bernoensis
(Ex Natione Pi-utenica), Sub cuius administratione gesta sunt, quae
sequuntur.
Baccalaurei promoti sunt decem 4. Calendas Februarij*):
1. Oallus Werner Franeophordensis.
2. Johannes Sygel de Buechen, Franco.
3. Gregorius Wülike Kopenikcensis.
4. Blasius Jesche Besecouiensis.
5. Ertmannus Gnewekow Gransoensis.
6. Valentinus Laubick Reichenbaccensis.
7. Dionisius Steynberg. ) ^ . ,
„ ^ . Tj r Guterbaccensis.
8. Georgius Iden J
10. P^chT } '^*"'^' Perlebergensis.
Horum examinatores fuerunt unä cum Decano: 1. L. Gregorius
Wagnerus, 2. M. Jacobus Jokissus, 3. M. Johannes HoflEman de Liben-
tal, 4. M. Jeronymus Cornerus.
Eodem quoque die, 29. Januarij, his Baccalaureis Facultatem Bacca-
laureorum redimentibus, receptus etiam est M. Johannes Hanow in
Concilium Facultatis philosophicae.
Kursus 5. Calendarum Aprilis') promoti sunt Baccalaurei Septem
sequentes :
. 1. Petrus Rosendal Koniggsbergensis, Marchita nouus. Senator
Francophor dermis. Postea consul,
2. Thomas Hubnerus Berlinensis, praeceptor marchionis primoge-
niti Joachimi Friderici^^,
3. Paulus Frydewalt Vuratisslauiensis.
4. Martinus Guttenberger Rotenbergensis. Medwinae Doct&r,
5. Vitus Lobenschus Budbicensis, Bohemus.
*) 13. Oktober.
•) 29. Januar 1555.
^ «) 28. März.
*) Für Joachimi Friderici stand: Johannis Georgij.
(Ii7)
44
6. Joachimus Schultz Saltzwedelensis.
7. Barptolomeus Betzow Bernoensis.
Horum examinatores sorte electi et Decano adiuncti fuerunt:
1. Jacobus Jokiseus, 2. M. Christophorus Cornerus, 3. M. Georgius Lichtius,
4. M. Wnlffgangus Justus.
Ex his eodem die, 28. Mai-tij, priores tres cum alijs sex Baccalau-
reis Magisterij quoque titulo sunt ornati, eo ordine, quo sequitur:
1 . Samuel Langenickel Hirspergensis. Pastor iMwnähae in SUen'ia.
2. Petrus Haflf[t]icius Güterboccensis. Ludimoderator Berlinenaii.
3. Donatus Leske Dresnensis.
4. Andreas Gastmeyster Francophordensis.
5. Johannes Leheman Budissensis.
6. Matthaeus Lemmichen Prenzlauiensis.
7. Petrus Rosendal Konigesbergensis. Senator Francophordemis.
8. Thomas Hubener Berlinensis. Praecepior Joachimi Friiienci
marchionis.
9. Paulus Frydewalt Vuratisslauiensis. Doctor Medicinae,
Horum examinatores fuerunt; 1. M. Jacobus Bergemannus, I)e-
canus et Vicecancellarius, 2. M. Johannes Hoffman de Libental, 3. M.
Wulffgangus Justus, 4. M. Jeronymus Cornerus, 5. M. Barptolomeus
MoUerus.
[1555a.] A, 1555,
Anno Christi M. D. LV. die Sabbati {20, Apnlü) ante ferias diui
Georgij communi suftragio dominorum de Concilio Facultatis artisticae
electus est in Decanum Franciscus Hessus Francophordianus, ar-
tium liberalium ac philosophiae Magister. (Kx Natione Franconica),
sub cuius Decanatu nulla facta est promotio.
Johannes Hornberg, episcopus Lubusianus, obijt dominica Trini-
tatis 9, Junij anno domini 1555.
[1555b.]
Anno a nato Christo, saluatore nostro, M. D. LV. IIIL Idus Octobris'^j
legitime ac omnium suftragijs de more Academiae nostrae electus est
in Decanum artisticae Facultatis M. Johannes Hanaw Francophor-
dianus. (A> Natione Marchitica\ sub cuius administratione haec, quae
sequuntur, gesta sunt.
Magisterij titulo ornati sunt XIIII. Calendas Aprilis {19. Maiiij)
anno M. I). LVL:
1. Joannes GriflFenhagen Cotbusianus.
2. Michael Bettelus Sittauiensis.
1) 12. Oktober.
45
3. Nicolans Schart Begiomontanus, vtroque gradu ornatus*).
Horum examinatores sorte electi .et adiuncti 1. M. Joanni Hanaw,
Decano et Vicecancellario: "2, M. Matthaeus Hostus, 3. M. Jacobus Jo-
kissus, 4. M. Joannes Hofl&nan de Libental, 5. M. Jacobus Bergeman.
[155Ga.] 56\
Anno Christi M. D. LVL die Sabbati ante ferias diui Alberti
(18. Aprilis) ab artisticae Fatultatis Senatoribus in Decanum rite elec-
tus est tertio M. Christophorus Preyss Pannonius. {Ex Natione
Sdile^fica), sub cnius administratione acta sunt:
M. Joachimus Tanck Perlebergensis, nunc ^nedicinae Doctor^
in Concilinm Facultatis artisticae omnium consensu receptus est.
Anno 58 elecftis est Decantis. Vide infra.
fl556b.] 5ff«)
Anno a Christo nato M. D. LVI. die Sabbati ante ferias diui Galli
(/ö. Octobris) legitime cunctis suflBragijs Senatorum in Decanum artium
creatus est secundo M. Guolphgangus Justus Francophordianus.
{In NcUione Prutenwa).
Sub cuius magistratu gesta sunt, quae sequuntur.
Anno salutis 1557 die 6. Aprilis Baccalaurij promoti sunt:
1. Jacobus Horst Torgensis. Medidnae Doctar.
'2. Joannes Sangerhausen Francophordianus.
3. Balthasar Schrötems Perlebergensis.
4. Simon Pfilius Neuburgensis.
5. David Rotenburg Drosnensis.
6. Melchior Hohenstein Drosnensis.
7. Matheus Krugerus Drosnensis.
8. Nicolaus Musculus Dammensis, Pomeranus.
Horum examinatores fuerunt: Decanus*), M. Christophorus Preis
Pannonius, M. Jacobus Bergeman, M. Hieronymus Cornerus, M. Joannes
Hanau.
Magister ij titulo ornati sunt eodem die et anno:
1. Christophorus Weiss Silesius.
2. Jacobus Tanck Perlebergensis.
3. Martinus Guttenberger Rotenburgensis ad Duberum. Nunc me-
nicinae Dodor.
4. Jacobus Horst Torgensis. Nunc medicinae Dodor.
Horum tentatores et examinatores sorte electi et Decano ad-
iuncti fuerunt: Vicecancellarius idemque Decanus, M. Jacobus Jokissus,
^) Also Baccalar and Magister uno actu.
■) Im Original: 57.
') Hinter Decanus ist gestrichen : Spectabilis dominus Magister Guolphgangus
Justus est nominatus.
(149)
46
M. Joachimus Tanck, M. Hieronyinus Cornerus, M. Bartholomaeus
Mollerus Pistoris.
Sub horum candidatorum receptione in Facultatem omnium suffra-
gio ac consensu in Concilium Facultatis artisticae receptus est M. Bern-
hardns Holtorpius Hagensis.
[1557a.] 57.
Anno ä Christo Jesu nato, dei et Mariae filio, 1.5.5.7. Christo-
phorus Cornerusin. rite et legitimfe cunetis suffragijs Decanus CoUe-
gij philosophici creatus et declaratus est 17. die Aprilis {in viyilia Pasckf,
In Natione Franconica).
Sub cuius administratione primura in Baccalaureorum ordinem
relati sunt pridife Calendas Octobres^).
1. Joannes Fesserus Arasteinensis.
2. Nicolaus Lupus ex Kouigshouen.
3. Lucas Poyke Drosnensis, famulus Vniversitatis, ideo 2 fipreni,
qui lisco numerantur, ipsi donati sunt.
4. Clemens Wernerus ex Bilgreim.
5. Wolfgangus Pistoris Collicensts.
6. Jacobus Kolerus Graicensis.
7. Augustinus Thieme Pernauianus.
8. Nicolaus Maier Husensis.
Horum examinatores sorte facti sunt: Decanus, M. Valentin\i>
Poppius, M. Jacobus Bergemannus, M. Hieronymus Comerus, M. Jo-
annes Hanaw.
Eodem quoque die permissu reuerendissimi praesulis Lebusiani,
Cancellarij Academiae, et totius CoUegij examinatorumque consensu
insignia Magisterij in philosophia acceperunt.
1. Qregorius Willichius Copaenicensis. Diaconus Francophordensis,
postea pastof' Crosnensi^,
2. Dionysius Lithorus Juterbacensis.
3. Joannes Fesserus Amsteinensis, Francus.
Quorum tentatores et examinatores sorte extiterunt: Decanus
et Vicecancellarius idem, M. Joannes Hofman, M. Guolfgangus Justus,
M. Hieronymus Cornerus, M. Joannes Hanouius.
[1557 b.] 57.
Anno domini M. D. LVH. XVH. die Aprilis Georgius Lichtius
{pbijt ejc peste anno i/)6/j, 6, Septembris), II. in Natione Marchitica le-
gitimo modo est Decanus CoUegij philosophici omnium suflfragijs creatus
{Ex Natiwie Marchitica), Sub cuius administratione nihil actum, praeter
1) 30. September.
(130)
47 _
quam qnod clarissimns tiir Godescalcus^) Praetorius ab illustrissimo
principe electore in professorem nostrae Academiae cooptatus et rite
et legitim^ Vniuersitati est commendatus.
[1558a.] 58,
Anno ä natali domini nostri Jesu Christi M. D. Lviij {16. Aprilü)
(onsentientibns literarij Senatus suftragijs declaratus est philosophici
Ordinis Decanus M. Johannes Hofraan de Libental. {Kv Natione
Schlesitica.)
Sub cuius magistratu Magister ij titulo omati sunt:'
1. Oallns Werner Froncophordianus. Medidnae Doctar.
2. Bartholomaeus Redslaw Bernouiensis.
3. Martinus Dobertzin Periebergensis, vtroque gradu ornatus*).
Horum tentatores et examinatores sorte electi et Decano ad-
iancti fuerunt : Vicecancellarius idemque Decanus, M. Valentinus Poppius,
M. Jacobus Bergemann, M. Joachimus Danck, M. Bernhardus Holtorpius
Hagensis, qui, finito examine, altero die vita defunctus est.
[1558b.]
Anno ä natali Christi seruatoris nostri 1558. 8. die Octobris legit-
timo omnium consensu electus est artisticae Facultatis Decanus M. Jo-
achimus Dancke Periebergensis. (£.r Natione Pnifenica\ sub cuius
Decanatu gesta sunt, quae sequuntur.
Mense Januario in artium Baccalaureos promoti sunt:
1. Daniel Wilke Francophordianus.
2. Martinus Kniekatz, alias Leman. Plehanus pagamis.
3. Gregorius Myldenerus Gorlizensis.
4. Christophorus Rodolphus Pasualcensis.
5. Petrus Steroiebier Soldinensis. Pastor Sornviensis^ tandem aposfata.
(). Martinus Graflfe Guterbuccensis.
7. Martinus Heclitius Guterbuccensis.
8. Johannes Hanvich Pasualcensis.
Horum examinatores fuerunt: M. Joachimus Dancke, Decanus,
M. Johannes Hoffman de Libental, M. Jacobus Bergemannus, M. Hiero-
nymus Comerus, M. Johannes Hanow.
Septimo Aprilis M. Michael Zellien in ordinem Facultatis ar-
tisticae omnium legittimo consensu receptus est.
Eodem tempore iterum Baccalaureatus titulo omati sunt:
1. Michael Neander |
2. Melchior Francke f Snhebergensis.
3. Isaac Sturmius j
^) Oder Abdias.
V Also Baccalar and Magister uno actu.
(181;
48
Ex quibus priores duo eodem tempore cum alijs qnibusdam candi-
datis in artinm et philosophiae Magistros promoti sant, quomm no-
mina sequuntur:
1. Balthasar Schroderus^) Perlebergensis. SeneUor Francofordm-
sis, Obijt anno 1577 in avtumno,
2. Clemens Wamems Fürsten waldensis.
3. Jacobus Colerus Graizensis.
4. Michael }sesLnieT\Olnjtannof563inqppidolMuban.AliniderverbiiH
ISnhebergensis.
5. Melchior FranckoJ Ä^ctor ischclcte ( 'nstnnemds.
Horum examinatores fuerunt: M. Joachiraus Dancke, Vicecan-
cellarius idemqne Decanus, M. Georgias Lichtius, M. Valentinus Poppius,
M. Jacobus Bergemannus, nunc Doctor vieüicinae^ M. Hieronjma?
Cornerus.
[1559 a.] 59.
Anno ä Christo nato et orbi exhibito M. D. LIX. XXII. Aprills ritt-
omniumque suffragijs ac consensu creatus est Ordinis philosophiei De-
canus nn, Matthaeus Hostus. {E,r Natione Franconicd).
Sub cuius administratione mense Octobri primo honoris in artibu5
liberalibus gradu, qui a bacca laurea nomen habet, publice deciTifi
sunt honesti et eruditi adolescentes :
1. Joachimus Pluchmeister Spandauianus.
2. Caspar Langerfeld Regiomontanus, Borussus.
3. Johannes Jeckel Borussus
4. Georgius Schnitze Borussus.
5. Johannes Boticherus Ruppinensis.
6. Andreas Dhuem Gardelegensis.
7. Johannes Heidenreich.
8. Andreas Gebhardus Soltwedelensis.
Eodem die amplissinios in artibus liberalibus honores Magisterij
decreti sunt quatuor:
1. Paschasio Danckio Perlebergensi,
2. Johanni Aegoceroti.
Praetereae duobus ex superiori Baccalaureorum ordine:
3. Johanni Bottichero Ruppinensi,
4. Andreae Duhni Gardlegensi.
Quorum examinatores fuerunt:
Matthaeus Hostus, Decanus et Vicecancellarius,
^) Hier stand ursprünglich: Dregerus.
(13i;
49
Jacobus Bergmann 1 t.-^ ,. . t^ i.
„ ° \ Medicinae Doctores.
Johannes Hanaw |
Johannes Hoffinann de Liebental,
Michael Cellinns.
[1359b.] 59,
Anno ä nato Chriato 1559, XVI. Ociobris rite onmium suffragijs
fledus est in artium Decaimin HL ey^regius dominius iutis vtriusque
lAcentiatus dominus Casparus Schult eti Lignicensis^ Academiae
Quaestor (Et Natione Afarchitica), sab cuius administratione seniestri
nulla facta est promotio.
11560a.] 1560,
Anno ä nato Christo 1560 ritä et legittimö cnnctis suffragijs De-
ranus CoUegij philosophici creatus est Valentinus Poppius Berlinen-
sis 20. die Aprilis (£a: Natione Schlesitica). Obijt g^rassante peste
amio 1565, 22. Octobris,
Sub cnins administratione primnm in Baecalaureorum ordinem
relati sunt 26. Septembris:
1. Joannes Pelargus Preistadiensis.
2. Balthazar Oloxinus Arnswaldensis.
3. Joannes Musculus Witebergensis. D, Andreae Musculi filius,
4. Andreas Prentzlo Arnswaldensis.
5. Bartholomeus Brandenburck Cölonensis.
Horum examinatores sorte facti sunt: Decanus, M. Wolfgangus
Justus, D. Joannes Hanouius, M. Matthaeus Hostus, M. Michael Cellinus.
Eodem die permissu illustrissimi praesulis Lebusiani, Cancellarij
Academiae, et totius coUegij examinatorumque consensu insignia Ma-
gisterij in philosophia acceperunt honesti et eruditi adolescentes :
1. Valentinus Bocegeler Zittauiensis.
2. Joannes Sangerhausen Francophordianus. Concionator Crosnensis,
3. Joannes Pelargus Preistadiensis. Pastor Suidniciensis in Silesia.
4. Balthazar Qloxinus Arnswaldensis.
Quorum examinatores sorte electi fuerunt: Vicecancellarius idem-
que Decanus, D. Joannes Hanouius, M. Joannes Hoflfman de Libental,
M. Christophorus Cornerus, M. Michael Cellinus.
Duodecimo Octobris M. Casparus Hoff man in ordinem artisticae
Facultatis omnium legittimis suffragijs receptus est.
[15f)0b.) 1560.
Anno a vero Messia exhibito M. D. LX. XH. Octobris rite et le-
gitime Decanus electus est suffragio et consensu omnium Michael
Coeliu8 Swetensis sub ditione comitis de Viraden {Ex Natione Pru-
^^«ica), sub cuius administratione acta sunt haec:
Acten and Urkunden, Heft IV. (183) 4
50
Hoc tempore authoritate principis, legibus nostris qiiodam-
modo renitentibus, factus est publieus matheseos leotnr
Elias Camerarius, artium Magister {19, Aprilifi). Ne uero in poste-
rum ordo, a maioribus prudenter institutus, turbetur, publica \i(leat
authoritas.
Porro in Baccalaureorum ordinem relati sunt 24. Martij:
I. Jacobus Praetorium . Rector acholae Magiieburgeiusis.
II. Johannes Ennius. Medicus phifudua Stetineima.
in. Philippus P}Tenaeus. Medmts phi/aicn^ in montibu-s Rohemh'y.
Uli. Petrus Hiuielricus.
V. Dauid Mulberch.
VI. Joannes Knochius.
VII. Jodocus Williehius, Docion^ Jodoci ßlius^ Francopharderm^,
VIII. Osuualdus Scriba.
IX. Sebastian US Mol 1er FurstenwaldefmlH. Posten med'mnctf Dofioe
et professor.
Horum examin atores fuerunt praeter Decanum sequentes: I. D.
Jacobus Bergeman, II. D. Joannes Hano. III. M. Hieronymus Conieru.^^.
IUI. M. Casj)ar Hoffman.
Eodem die ornati sunt titulo Magisterij;
I. Jacobus Praetorius. Et hie postremum locura habere debelwt,
cum uero et homo doctus et pastor Magdeburge esset, pemiit-
tentibus candidatis, ei primus locus est concessus.
II. Simon Acontius, ßUm alias.
III. Lucas Poick Drosnensis.
IUI. (>aspar Langfeit Pi-vtentis.
V. Joannes Ennius Gubinen-si^s.
VI. Philippus P}Tenaeus Prutemi^,
VII. Petnis Himelricus Pnäenm.
VIII. David Mulberch.
IX. Joannes Knochius.
Horum examinatores luerunt praeter Vicecancellarium ijdem, vt:
D. Jacobus Bergeman, I). Joannes Hanov, M. Hieronimus Comerus, M.
('as])ar Hoffman.
M. Elias Camerarius ad artium Faculüitis collegium assumptus
est \\). Ai)rilis. — ()bserua[ta] tarnen quodam impetratione et authori-
tate electoris etc.
fl^^Ua.] 67.
Anno a Christo Jesu nato, dei et Mariae lilio, millesimo quingeii-
tesimo sexagesinu» primo decinio nono die Aprilis Magister Hieronymus
Comerus de Buchen ex Natione Fraucunica secundo rite et legitime
(134)
51_
cuiK'tis suffragijs Detanus CoUegij philosophici creatus et declaratus
est. {Ex Natione Franconkd), sub cuius administratione nulla facta
est promotio.
f 1561b.] 61.
Anno ä nato Christo M. D. LXI. XII. Octobris secundo electiis est
le^time et communibus sutiragijs Senatorum Collegij philosophici in
Decanum artisticae Facultatis clarissimus uir Bartholomaeus Mollerus
Pistoris, artium et raedicinarum doctor. {Ex Marchitica Natione),
sub cuius administratione uocatus est ä senatu Berlinensi, ut eius ciui-
tatis luedicum et physicum ageret, ideo vicarium reliquit Joannera
Hanouium, artium et medicinarum Doctorem. Nulla autem hoc
tempore facta est promotio.
[15B2a.] 62,
Anno a Christo nato M. D. LXII. XVIII. Aprilis unanimi consensu
electus est Collegij philosophici Decanus M. Casparus Hoff man Leo-
bergensis. {Ex Natume Schlesitica). Sub cuius administratione tributi
sunt bonorum tituli sequentibus:
Baccalaureorum numero asscripti sunt:
1. Joachimus Eckhard us Wilsenacensis.
2. Kilianus Weiss Vratislauiensis.
3. Andreas Gristopius Brunsuicensis.
4. Harduicus Bryoniger Memelius. Prutenm. Doctor /nedkinae.
5. Joachimus Phrysius Belgardensis.
(). Ambrosius ßicius Marienburgensis. Pristor ecdcifiue Thammen-
sitt in Neomarchiä.
7. Dionysius Tragendorpius Anclamensis.
8, Joachimus Hanffius Francophordianus. \). Lubecae^ ubi redorem
Hchole egit^ anno 15^0,
Magisterij titulo ornati sunt 17. Septeiubris:
1. Johannes Heidenreich Zittauiensis. Theolog'me Doctor,
2. Joachimus Eckhardus Wilsenacensis.
3. Kilianus Weiss Vratislauiensis.
4. Andreas Gristopius Brunsuicensis.
5. Harduicus Bryoniger Memelius.
6. Joachimus Phrysius Belgardensis.
7. Ambrosius Ricius Marienburgensis.
8. Dionysius Tragendorpius Anclamensis.
Examinatores horum fuerunt: 1. Decanus, 2, M. Matthaeus
Hostus, 3. D. Johannes Hanaw, 4. M. Valentinus Poppius, 5. M.
Michael Cellinus.
(135) 4*
__ 52
[1562b.] 62,
Anno salutiferi partns vel ä nato Christo, mediatore nostro, M. D.
LH. X. Octobris ritij et legitimä cunctis snffragijs Senatorum Com-ilij
Facultatis de quatuor Nationibus renuntiatus est artinm Decanus ex Na-
tione Prutenica DI. Wolfgangus Jnstns Francophordianus, ar-
tinm et medieinarnm Doctor (E*c Natione Prutenira), sub cnius ad-
ministratione gesta snnt, qnae sequuntur.
X. Octobris eodem anno post electionem noui Decani unanüni cod-
sensu totius Collegii philosophici in Concilium Facultatis ari:isticae re-
cepti et ascripti sunt eruditione et virt,ute praestant^s viri, hie promoti
artium Magistri, Petrus Einander Naomontanus et Christophorus
Albinus.
Die 18. Nouembris eiusdem anni collega et frater noster dominus
Bartholomaeus Möllern s, artium et medicinarum Doctor, physicui^
ciuitatis Berlin ensis, mortem obijt Berolinij ex difficillimo casn et de-
fluxucapitis corrosiuo et acri, qui peperit putredines, griginaram (?) et alios
prauos humores per uniuersum corpus.
A. 1563.
Die 13. Martij communi consensu omnium dominorum de conciJfo
Facultatis artisticae anno salutis 1563 Thomas Garlippius Xen-
brandenburgensis, in Academia Griueswaldiana promotus Baccalaiireus,
receptus est in ordinem nostrorum Baccalauieorum eumque redenüt
duobus aureis.
156e3.
Primo philosophiae gradu ornati sunt anno 1563 die 2J), Martij,
qui erat dies Lunae a dominica Judica, quinque adolescentes sequeutes:
1. Joannes Wecker, pastor ecclesiae s. Gertrudis in suburbio Franco-
phordiano.
2. Adam Reck Pulsnicensis.
3. Georgius Wemerus Freistadiensis.
4. Fridericus Tiaberus Jeuerensis, Phrysius.
5. Theodorus Sorbachius Bremensis.
Magist erij summo honore condecorati sunt anno 1563 eodem die
hi sequentes Septem.
1. Nicolaus Maus Dammensis.
2. Thomas Garlippius Neubrandenburgensis, Megalopolitanus.
3. Joannes Weckerus Bescouiensis, pastor ecclesiae s. Gertrudis in
suburbio Francophordiano.
4. Adam Reckus Pulsnicensis.
5. Georgius Wernerus Freistadiensis.
(186)
53
6. Fridericus Tiaberus Jeuerensis, Phrysius.
7. Theodonis Sorbachius Breraensis.
Honmi tentatores et examinatores faere: Decanus idemque Vice-
eancellarins, M. Valentinus Poppius, M. Hieronjanus Cornems, M. Elias
Camerarius, mathematicus, M. Petrus Biuander, M. Christophorus Albinus.
Michi concessa est potestas examinandi et promouendi ab egregio
viro Andrea Czochio, v. i. Doctore, vicario illustrissimi marchionis
Joannis Georgij, nomine reuerendissimi praesulis Lubusensis et do-
mini domini Joaehimi Friderici, marchionis, filij sui dilectissimi,
Cancellarij et Conseruatoris Academiae.
11563a.] 63.
Anno reparatae salntis 1563. Aprilis die 17. communi suffragio
le^'itimä in Decanum artisticae Facultatis electus est ex Franconiea Na-
tiuue Franeiscus Hessus Francophurdianns, artium ac philosophiae
Magister (Franconkä),
Propter controuersiam inter Andream Musculnm et Abdiam
Praetorium de bonorum operum necessitate ita dissipata fnit Schola
nostra, ut vix aliqui hoc semestri, quibns exercitia publica disputatio-
num et declaraationum conserua[re]ntur, haberi potuerunt. Cui autem
(lignitates gradu[ujm in Ordine philosophico conferri debuissent, prorsus
nemo extitit. Quae vulnera dissipatae Academiae nostrae horribiliter
inflictae ut summus ille iaipo?, filius dei, dominus noster Jesus Christus,
sanet et obliget, toto eum pectore oro.
[15H3b.] 63,
Anno ä nato Christo, mediatore et assertore nostrae salutis, 1563.
10, Octobris communi consensu et suflfragio legittimo modo in Decanum
Facultatis artisticae electus est egregius vir Joannes HanawFranco-
phordianus, medicinae Doctor, ex Natione Marchica {Marchicd), Ohijt
armo 1566, 16, Martij ex febri contintm.
Sub huius ädministratione nulla habita est promotio propter no-
uum genus doctrinae de bonorum operum et nouitatis vitae libertate,
studio magis contradicendi quam veritatis amore ä Musculo intro-
dnctum, sed hactenus ab ecclesijs purioribus, consentientibus propheticis,
apostolicis, orthodoxis et Augustanae confessionis scriptoribus, nondum
receptum, nee probatum. Aeternus deus gubernet et confirmet in no-
minis sui gloriam fluctuantem nauiculam et misere quassatam contentio-
uuin procellis in portum deducat, ut studia bonarum artium et vir-
tutum denuo florere incipiant.
64.
Eodem anno 1564. 20. Aprilis receptus est in Facultatem nostram
artisticam venerandus et doctus vir M. Jacobus Colerus Grezensis.
(187)
54
Nufw Pastor caieniae Lmibethsis in Sfle.si'a. Nffnr praeji^^hiA Bei^oLinen-
ais et Doctor theoloyiae. Autor Oeconomiae,
[i:)(Ua,] 64. .
Anno ä Christo nato M. D, LXIIII. Aprilis XXH. omnium suffra-
gijs creatus est Ordinis philosophici Decanus Hellas Camerarius
[Hileftiaca),
Sub euius administratione in Scola nustra, per Musculi et Ahdiae
controuersiam iam dissipata, promotio habita est nulla.
In die autem Johannis Baptistae, 24. scilicet Junij, honorabilij^ rir
Magister Johannes Schosserus, Vuitebergae promotus, cum iam ail
quartum annuni poetica scripta in Academia nostra salario camerae
electoris {Nb!) explicasset, receptus est in Facultatem artisticam ln^ni
nona antemeridiana, ac dedit pro receptione tres florenos nostratis
monetae.
Eodem die domino D. Hanaw et M. Jacobo Colero regressus
ad Facultatem nostram per annum resematus est.
M. Petro Riuandro autem, iam ludimoderatori in Perlebergk,
qui literis suis idem petijt, ad nundinas Margarethae responsum dahitur.
Tempore eodem quoque omnium consensu ius Collegij M. Francisco
Hesso et Christophoro Weissen praeseruatum est, vt, loco vacante,
domino M. Schossero(!).
Octobris 14. receptus est in Facultatem nostram M. Gallus Werner,
vt, loco vacante, proxiiue succedat. Dedit 1 florenum.
[15G4b.] 64.
Anno reniperatae salutis M. D. LXIITI. die Octobris 14. pro more
huius Academiae suffragijs consentientibus ex Prutenica Natione creatus
est Decanus artium M. Christophorus Albinus Steinouianns.
{Pndenicd).
Sub huius Decanatu exercitium disputandi paulatim reuocari
coei)it, quod ])ro])ter dissipationem, quae secuta est infaustum*) illu<l
dogma [Musculi] ^) d^,^ bonorum oi)erum libertiite, prorus relVLxerat.
In Baccalaurec^rum numerum post legitimum examen relati sunt:
I. Bartholoiuaeus Albinus, Diaconus ecclesiae Marianae.
II. Nicnjaus Menius Brizensis, Marchicus, pastor etvlesiae Gnin-
beryeims ( \iMnneihsu.
III. Nicolaus Gonon Schonhusensis.
lidem post secundum examen habiti sunt digni, quibus supremus
in philosophia gradus conferatur. Consecuti ergo sunt Magisterij ti-
tulum XII. die Aprilis anno LXV.
') Hier stand vicn eicht ursprünglich nefastuni.
*) Das Eingeklamnierte ist sorgfältig ausradirt. Albinus war später Theologe.
55
Examinatores fuerunt: I. Decanus ac Vicecancellarius, IL Wolff-
^angus Justus, medicinae Doctor, III. M. Matthaeus Hostus, IUI. M.
(jcorgius Lichtius, V. M. Valentinus Poppe.
Locum in Facultate nostra petijt clarissimus atque dociissinius vir
Heinricus Paxmanus, medicinae Doctor, professor philosophiae A
n'ii)ublicae literariae qpud Goltberyemes rector. Petijt autem i)er I)o-
lamim eo tempore, quo ipse publica ad principem nostruui clementissi-
imim electorem Brandenburgensem fungeretur legatione. A toto etiam
1 ollegio decretum est, eum esse recipiendum, quando reuersus idem pe-
teret praesens et pecunia solita facultatera rediraeret.
Anno ä nato Christo 1565. die Aprilis 21. ex Franconita Natione
oninium consensu electus est artisticae Facultatis Decanus Magister
Matthaeus Hostus V. {Franccnica)^ sub cuius administratione sae-
uissima pestis grassare coepit. Itaque professores discesserunt una cum
auditoribus et nulla promotio est facta.
[15(>5b.]
Eodem anno 18. Octobris electus est CoUegij philosophici Decanus,
gfrassante adhuc peste, M. Gallus Wernerus Francophordianus,
absens (Aatio Alarchkä). Ideo vices eins gessit Casparus Schultetus,
iurium Licentiatus. Sub cuius Decanatu acta sunt, quae sequuntur.
In Facultatem artisticam communi consensu praesentium Collegarum
recepti sunt Doctor Heinricus Paxmanus, medicus et philosophiae
inofessor, Wittebergae promotus, postquam tribus florenis eam redemisset,
et M. Balthasar Schroderus Perlebergensis, apud nos promotus,
qui dedit unum florenum. Actum vltimo Januarij anno 15(56.
[1566 a.]
Anno ä Christo nato et orbi exhibito M. D. LXVI. XX. Aprilis v\
Sh'sitica Natione rite oraniumque suffragijs ac consensu Decanus cle-
chis est CoUegij philosophici Henricus Paxmanus (Nafio SUefiuvca.)
Sub cuius administratione XXVII, die eiusdem mensis iterum re-
a'ptus est in Facultatem artium M. Petrus Einander {rea'pfii.s priws
anjio 1562 .sub Derano Wolffgango Juatö) et quidem ea eonditione
üt it«rum disputaret pro loco in Facultate. Quod etiam lecit. Sed
aureus, qui de more pro receptione in Facultatem artium ab ijs, qui
We promoti sunt, numerari solet, ei remissus est.
Quinto Maij receptus est in Facultatem ai-tium M. Abraham
Rochenbach Dinckelspulensis. Numerauit tres aureos et promisit
inter caetera, se sine uUa exceptione intra octo septimanas pro loco
disputaturum.
(139)
56^
Decimo Octobris primo honoris in artibus liberalibns gradn, qui a
bacca laurea nomen habet, publice oraati sunt:
1. Martinas Benkendorff Crossensis 1 . , ^ r^ ^
2. Christophorus Benkendorit Crossensis j
3. Jonas Boticherus Euppinensis.
4. Augustinus Puchner Crossensis.
5. Franciscus Stulems Lobauiensis. Podca gcner Atmeuli.
(>. Petrus Stulerus Lobauiensis.
Eodem die Magist erij insignia et nomen susceperunt:
1. Jodocus Willichius Francofordianus. Filius Jodoci.
2. Joachimus Hanfius Francofordianus.
8. Martinus Benkendorff Crossensis.
4. Christophorus Benkendorff Crossensis.
5. Jonas Boticherus Ruppinensis.
6. Augustinus Puchner Crossensis.
7. Franciscus Stulerus Lobauiensis \ -
8. Petrus Stulerus Lobauiensis /
Quorum examinatores fuerunt: 1. Doctor Henricus Paxmanuj;,
Decanus et Vicecancellarius, 2. Doctor Wolffgangus Justus, Vicerector.
3. Doctor Casparus^ofman, 4. Licentiatus Casparus Schulteti, 5. Magister
Petrus Einander.
Duodecimo Octobris recepti sunt in Facultatem artium unanimi
consensu M. Jodocus Willichius, M. Joachimus Hanfius, ^I.
Martinus Benkendorff.
[1566b.)
Anno Christi M. D. LXVL 12. die Octobris ex Natione Borussiaca
consentientibus suffragijs electus est Decanus Johannes Schosserus
Aemilianus, professor eloquentiae {Isatio Prutmka). Sub cuius ad-
ministratione gesta sunt, quae sequuntur.
Septies publice est disputatum, septies item declamatum.
Decima septima die Aprilis anno 1567. primo gradu philosophitu,
qui ä bacca lauri nomen habet, ornati sunt:
1. Lazarus Scherdinger Tegipagensis, Bauarus.
2. Jacobus Bergemanus Bernouianus.
3. Hieronymus Guntherus Sorauiensis.
• 4. Samuel Corberus Francofordianus.
Eodem tempore Magist erij philosophici insignia acceperunt:
1 . Petrus Streuberus Soldinensis. Postea pastar Soraciensis,
2. Johannes Musculus, D. Andreae Musculi, pastoris, filius.
3. Lazarus Scherdinger Tegipagensis, Bauarus.
4. Jacobus Bergemanus Bernouianus. Garleberms pastor.
5. Hieronymus Guntherus Sorauiensis.
(140)
57
Quorum examin atores fnerunt: 1. Johannes Schosserus Aemili-
anus, Decanus et Vicecancellarius, 2. Doctor Wolphgangus Juatus, 3. M.
Christophorus Albinus, 4. M. Petrus ßiuander, 5. M. Joachimus Hanfius.
[1567a.] 61,
Anno salutiferi partus castissimae virginis Mariae M. D. LXVII.
XIX. Aprilis iuxta leges et Academiae nostrae celeberriraae statuta fre-
qaenti Senatu cunctis sulfragijs ex natione Franconica Decanus creatus
est M. Petrus Biuander Naomontanus, poeseos comicae et episto-
larum Ciceronis, quas uulgo familiäres uocant, professor. Sub cuius
quidem administratione acta sunt haec.
Primum cum animaduerteret, ä maioribus nostris publica dispu-
tandi et declamandi rationem utiliter et sapienter admodum esse
institutam, cultam et ad nos transmissam, ut per id semestre aestiuum
optimarum artium studiosi cum fructu praeceptores disserentes audirent
et ipsi quoque ad recte disputandum informarentur, de ratione dispntandi
ab Aristotele tradita et nostro tempore usitata praecepta utilissima diebus
Mercurij et Sabbati hora 12 in loco publico dictauit et explicauit gratis,
quae auspicatus 14. Maij, secundo Augusti eiusdem anni feliciter flniuit.
Deinde tredecies publica est disputatum: Bis ä M. Joanne Heiden-
reich, bis ä M. Petro Streubero, toties ä M. Hieronymo Gunthero
et Baccalaureo Samuele Coerbero, semel uero ä M. Matthaeo Hosto
et deinceps una uice ä M. Jodoco Willichio, M. Joachimo Hanffio,
M. Martine et M. Christophoro Benkendorffijs.
Quinque insuper declamationes solennes sunt recitatae.
Haec exercitia ita conseruanda et colenda censuit, ut et Spartam
suam pro uirili omaret et conscientiae apud deum et homines rationem
haberet et caeteris professoribus et collegis quasi calcar ad bene merendum
de discentibus adderet, denique eos omnes, qui uel alias in hoc officio
ipsi negligentes fuerint, uel alias disputandi et declamandi morem, cum
maxima utilitate coniunctum, aut temere intermittendum aut planö
toUendum esse putauerint, de studiosa iuuentute, tota Academia et omni
posteritate pessime mereri, testatum relinqueret.
Tandem sexto Nonas Octobris^) philosophiae et artium Baccalaurei
declarati sunt:
1. Joannes Oaper Polonus.
2. (jeorgius Marrochius Marchicus. UaJt ernach apafftcUit-t,
3. Martinus Bylauius Misnensis.
4. Wenceslaus Franciscus.
5. Adamus Langius Freistadiensis.
H. Beniamin Bonenis Lignicensis. Pastor Braruleburgemus.
*) 10. Oktober.
58
Eodoni tempore Magisterij gi-iulunu tihilum et iiisignia aceepeniTit:
1. Joannes Caper Polonus.
2. Georgius Marrochius Marehicus.
3. Martinas Bylauius Misnensis.
4. Wenceslaus Franciscus.
Quorum examinatores fuerunt: 1. Petrus ßiuander Naoniontaim.<.
üecanus et Vicecancellarius, 2. Do( tor Henricus Paxmanus, 3. M. Ahra-
hamus Bockenbach, 4. M. Gallus Wernerus, 5. M. Jodocus Willichm>,
Jodoci filius.
[1567b.]
Anno Christi, Saluatoris nostri, M. I). XVII. die 11. Octobris eltHtu^
est in Decanum ex Natione Marchica M. Joachimus Hanff, ?;ub
cuius Decanatu nulla est facta promotio.
[15G8a.] 156H,
Anno salutis nostrae M. D. LXVIII. die 17, Aprilis electu:> t»>t
in Decanum ex Natione Silesiaca M. Martinus Benkendorff Crossen-
sis, sub cuius Decanatu nulla est facta promotio.
[1568 b.] 68"^)
Anno ä nato Christo M. D. LXVIII. die sancti Galli *) unanimi con-
sensu CoUegarum Collegij philosophici electus est Decanus arti&tirje
Facultatis HU. Wolffgangus Justus, artium et medicinarum Dudoi
{NcUio Pindenicä). Sub cuius administratione semestri hybenia arta
sunt, quae sequuntur.
Anno Christi M. D. LXIX. XXII. Martij primo honoris gradu
ornati sunt XV adolescentes, quorum nomina infra sequuntur:
I. Michael Haslobius Berlinensis.
II. Joannes Gribius Schonbergensis.
III. Joachimus Faucius Werbensis.
IUI. Christophorus Hostus Francophordensis. Duqmtauit semel ip^
aniw 70. 1. Aprilis et semel Jlastus 8. Junij anno 75.
V. Joannes Praeturius Francophordensis.
VI. Jacobus Langius Daberensis.
VII. Joachimus Pistor Arnswaldensis. Dtxtor fheolog'uie.
VIII. Henningus Praetorius Lichensis.
IX. Joannes Guttinerus Pulsnicensis.
X. Jodocus (xlasbersfius ) ^ , ,
^^ , , ,,,.,. . ° i Francphordenses.
XL Adamus Iilicms )
XII. Georgius Milichius Falkenpolitanus.
1) Im Original: 69.
«) 16. Oktober.
(U4)
59
XIII. Justiis Hedio Schleusingensis.
Xim. Jacobus Stobaeus Znlchensis.
XV. Caspar Stoltzhagius Bernouiensis.
Horum examinatores fnerunt: Decaims, cui adiuncti sunt per sortem
I). Casparus Hoifmannus Leobergensis, M. Joannes Schossems Aemilianus,
M. Hieronymus Comerus ex Fagis, M. Joachimus Hanffius Francphordensis.
Eodem die doctoralia insignia in philosophia consecnti sunt X,
quorum nomina snbseribuntur:
I. Joachimus Belingius Bernouiensis, pastor ecclesiae Bastochien-
sis. Obijt päd pavccui septimanas,
II. Michael Haslobius Berlinensis, insignis poeta.
III. Joannes Gribius Schonbergensis. Pastor in iniburbio Gubinensi,
Uli. Joachimus Faucius Werbensis.
V. Christophorus Hostus, M. Matthaei Hosti, professoris graecae
linguae, filius, Francphordensis.
VI. Joannes Praetorius Francphordensis. Diaconus Crosnensis,
VII. Jacobus Langius Daborensis.
Vin. Joachimus Pistor Arnswaldensis. Postea theologuie Dodor et
profeasar hie,
IX. Henningus Praetorius Lichensis, Marchicus.
X. Joannes Quttinerus Pulsnicensis, gener D. Andreae Musculi.
Pastor Gubinensis,
Horum examinatores fuerunt, quorum nomina uersa pagina se-
quuntur: Decanus idemque Vicecancellarius, cui adiuncti sunt per
sdrtem: M. Matthaeus Hosthus, M. Christophorus Albinus, M. Joachimus
Hanffius, M. Martinus Benkendorpius.
[l.')69a.] 69,
Anno salutiferi partus M. D. LXIX. die XVI. Aprilis ante ferias
'iiui Georgij legitime omnium Senatorum suflfragijs ex Natione Franco-
niia in Decanum artium creatus est primö M. Abraham Rockenbach
Zeapolitanus {ex Natione Franamira), sub cuius administratione gesta
J^unt, quae sequuntur:
Quinquies me praesente est disputatum, quater declamatum. Et
profectunis in patriam paulo post electionem reliquit Vicedecanum D.
Wolffgangum Justum, sub quo aliquot disputationes et declamatio-
nes Magistrorum et Baccalaureoinim sunt habitae, sed nulla promo-
tio est facta.
[1569b.] 69,
Anno ('hristi, saluatoris nostri, M. D. LXIX. octauo die Octobris
creatus est Decanus Ordinis philosophici ex Natione Marchica M.
(143)
^0
Baldasar Schroderus, siil) cuius Decanatu propter raritatem discen-
tium nalla est facta promotio.
[1570a.]
Anno a Christo nato LXX. XXII. Aprilis electus est philosophici
CoUegij Decanus Caspar Hofmannns, philosophiae et medicinae Doctor.
Quo Deeano Baccalaureornm titulis ornati sunt:
1. Otto Zanderus Begiomontanus.
2. Petrus Lischmannus Osterburgensis.
3. Vrbanus Pierius Suetensis.
4. Bartholomaeus Goritius Bemouiensis.
5. Nicolaus Sentzke Eupinensis.
6. Thomas Brendike Rupinensis.
7. Bartholomaeus Seilerus Leobergensis.
8. Wolfifgangus Scheltz Steynensis.
9. Simon Bublacius Tribulensis.
10. Joannes Mitio Crosnensis.
11. Syluester Kalckbrenner Sittauiensis.
Magister ij uero gradum consecuti sunt sequentes 14. Septembris;
1. Otto Zanderus Regioraontanus.
2. Samuel Körber Francofordianus 1 t^ , .'± i ^^
o T» • • « T. . . Baccalaureorumtltuloapra^
3. Bemamm Bonerus Limicensis > ^ ^., rv • ^;
, .. mu 1 • T^ r j. (cedentibus Decanis oman.
4. Adamus Thylesius Francofordianusl
5. Petrus Lischmannus Osterburgensis.
6. Vrbanus Pierius Suetensis. Poat^a theohgiae Dodar et projemr
Wvttenbergerms.
7. Bartholomaeus Goritius Bernouiensis.
«S. Nicolaus Sentzke Rupinensis.
0. Thomas Brendike Rupinensis.
10. Bartholomaeus Seilerus Leobergensis.
11. Wolffgangus Scheltz Steynensis.
12. Simon Rublacius Tribulensis.
Horum examinatores fuerunt,
Baccalaureorum: Magistrorum:
Decanus. Decanus.
M. Christophorus Albinus. D. Wolfgangus Justus.
M. Petrus Riuander. D. Henricus Paxmannus.
M. Joachimus Hanffius. M. Abraham Rockenbach.
M. Martinus Benckendorffius M. Balthasar Schroderus.
Eodem tempore ad Facultatis Concilium receptus est Wenceslaus
Franciscus Oppauiensis omnium consensu et approbatione.
(U4)
61
[1570b.] 70.
Anno a Christo nato LXX. XV. Octobris electus est philosophici
Collegij Decanus Jodocus Willichius, philosophiae Magister, Doctoris
Jodoci filius. Siib cuius administratione haec acta sunt:
Baccalaurei gradum assumpsenint:
1. Christianus Sangerhausen Franeofordianus, Diaconus eeclesiae
Grunebergensis.
2.- Jacobus Lehman, pastor suburbanus Francofordensis.
3. Georgius Hüne Franeofordianus.
4. Martinus MoUenis Freistadiensis.
5. Georgius Hirscherus Pistricensis, Transyluanus.
6. Georgius Polmannus Celichensis.
Magister ij uero gradum consecuti sunt:
1. Caspar Stoltzhagius Bemouianus.
2. Christianus Sangerhausen Franeofordianus.
'i. Jacobus Lehman Franeofordianus. Diaconus.
4. Georgius Hüne Franeofordianus.
5. Martinus Mollerus Freistadiensis.
6. Georgius Hirscherus Pistricensis, Transyluanus. Pastat* Furdm-
ivcUdensut,
Horum examinatores fuerunt,
Baccalaureorum: Magistrorum:
Decanus. Decanus idemque Vicecancellarius.
D. Wolflfgangus Justus. D. Henricus Paxmanus.
M. Abraham ßockenbach. D. Wolffgangus Justus.
M. Martinus Benickendorff. M. Abraham ßockenbach.
M. Wenceslaus Franciscus. M. Martinus Benickendorff.
[1571a.]
Anno ä Christo Jesu nato, dei et Mariae filio, millesimo quingen-
tesimo septuagesimo primo XXUL Aprilis Magister Hieronymus Cor-
nerus de Buchen ex Natione Franconica tertiö rite et legitimö cunctis
suffragijs Decanus Collegij philosophici creatus et declaratus est. Sub
c^ius administratione nulla facta est promotio.
[1571b.]
Anno ä partu Virginis M. D. LXXI. die Octobris XIII. Magister
Wenceslaus Francisci Oppauiensis rite et legitime electus est
Decanus Ordinis philosophici, sub cuius Decanatu nulla est facta promotio.
Anno 1572 die Aprilis 19. omnium suffragijs reseniatus est locus in
Collegio philosophico Magistro Baldasari Schrodero, licet sit cooptatus
•n senatum ciuitatis huius.
(U5)
62_
Eodem die in Ordinem philosopliicum receptus est Münster
Michael Haslobius professor, poeta clarissiraus, qui promisit, i^e fl«»-
renum Marchicum numeratumm.
[1572 a.]
Anno Christi M. I). LXXII. die Aprilis XIX. ex Natione Silesiara
consentientibus suflfragijs electus est Decanus Henricus Paxmanus,
artis medicae et philosophiae Doctor, sub cuius administratione gt»sta
sunt, quae sequuntur:
M. Joachimus Hanf Francofordianus, discessurus, petijt, .^ihi
reseruari in Faeultate locum, idque ei a Collegio nostro proniissum ^A.
Die Octobris VIII. est M. Vrbanus Pierius receptus in Farul-
tatem.
Nono Octobris primo gradu in philosophia, qui ä bacca lauri
nomen habet, ornati sunt:
1. Mariiinus Praetorius.
2. Johannes Wolfius Bescouiensis.
3. Matthaeus Cunow Francofordianus. Pasten u. i. Doctor H ih-
ditianus hie.
4..Jacobus Capito Amswaldensis. Pastor Ixmdsbergefisis.
5. Vitus Smalerus Schoneflitensis. Pador Peniaui^nsus,
6. Paulus Beiman Jurauiensis.
7. Hieronymus Brunnerus Dobelensis. Coneionator nvUrm d \m-
deni paator Rratidenburgensus,
8. Ambrosius Lange Templinensis.
\), Dauid Heinischius Boleslauiensis.
10. Johannes Ringelius Ratenouiensis.
11. Johannes Qastius Francofordianus.
12. Joachimus Steinbrecher Berlinensis, Joachimi, secretarij illfl-
strissimi principis electoris, filius.
13. Melchior Schuman Steinensis.
14. Sebastianus Textoris drvciburgensls.
13. Martinus Cunradt Görlicensis,
16. Joachimus Pascha ßupinensis.
17. Christianus Greiffenhagen Altenburgensis.
18. Sebastianus Lauben Grünebergensis.
li). Henricus Bussius Peinensis.
20. Georgius Jeschke Lignicensis.
Eodem tempore Magisterij philosophici insignia acceperunt:
1. Johannes Mitio Crossnensis. U. L Doctor et reipublicae Ff^^'
cofordiaiiae ai/mlicmt.
2. Martinus Tornow Grünebergensis.
(145)
Jx3
3. Martinus Praetorius Francofardianus, Hat apodatiH vnd schreibet
füntra nos.
4. Johannes Wolfius Bescouiensis.
5. Matthaes Cnnow Francofordianus. Jam Dodor iuri^.
6. Jacobns Capito Arnswaldensis. Jam pa^sior iMudsbergerms,
7. Vitus Smalerus Schoneflitensis.
8. Paulus ßeünan Jurauiensis.
9. HieronjTnus Brunnerus Dobelensis.
10. Ambrosins Lange Templinensis.
11. Danid Heinischins Boleslaniensis.
12. Johannes Ringelius Ratenouiensis.
13. Johannes Gastins Francofordianus.
Horum examinatores fuerunt,
Bacealaureorum: Magistrorum:
Henricus Paxmanus, Decanus Decanus idemque Vicecan-
et Vicecancellarius. cellarius.
1). Wolfgangus Justus. M. Hieronymus Cornerus.
M. Abrahamus Rockenbach. M. Christophorus Albinus.
M. Balthasar Schröder. M. Baldasar Scliröder.
M. Maiünus Benckendorf. M. Martinus Benckendorf.
[ir)72b.]
Post salutiferum beatae Virginis partum anno 1572. die sancto
Gallo sacro^) uotis consentientibus secundö Decanus electus est M.
Christophorus Albinus, Ebraeae linguae professör, sub cuius semestri
hyberno gesta sunt haec soquentia.
M. Martinus Benckendorf, discessurus, locum in Facultate sibi
reseruandura petijt dominica Oculi.
[lo73a.]
Anno domini M. D. LXXIII. rite electus est Decanus VI. Matthaeus
Host US, adhuc Rector, XVIII. Aprilis.
Sub cuius administratione in Ordinem philosophicum admissus est
Johannes CragiusScotus, habita disputatione, is promisit, intra cer-
tum tempus se docturum et collegas certiores facturum de sua Magisterij
promotione.
(y^uod fecit Decarw M. Joanne Schossero ei deiride Redore M.
Klia CavierariOy quihus duobus frina testimonia moji-strauit^ V7iu?n de statu
^^^ et parentum, a rmi^uHbiw et senatu patriae acceptum^ nlieimm de
P^niatione sua in Aradeniia AndraeapoUtana, ab eims Academiae Rertare
^ Decano tra^ismissum.
*) 16. Oktober.
(147)
64
Sub hoc Decano primo eruditionis gradu, qui ä bacca lauri no-
men sortitur, ornati sunt 1. Octobris, qui sequuntur:
1. Joachimus Listhenius Vuitstochianus.
2. Nicolaus Leutiger Landesbergensis. Redor ^fcholete Cromemsia.
3. Johannes Langius Hauelbergensis.
4. Johannes Conradi Tangermundensis.
5. Baltasar Leutiger Landesbergensis.
6. Johannes Andreae.
Quorum examinatores erant: Decanus idemque Rector, M. Chri^t«^
phorus Albinus, M. Hieronynius Cornerus, M. Petrus Biuander, M. Yr-
banus Pierius.
Eodem [tempore] Magisterij titulo insigniti sunt:
1. Jodocus Glaseberg Francofordianus.
2. Joachimus Listhenius Vuitstochianus.
3. Nicolaus Leutiger Landesbergensis.
4. Johannes Langiu« Hauelbergensis.
5. Johannes Gonradi Tangermundensis.
Examinatores erant: Decanus idemque Vicecancellarius et Rector
(reüolvio ad illum Redoratu pod martern Erdmann i Copernicu
successaris sui^ qui duratite ofßcio obierat)^ M. Christophorus AlbinOi.
M. Petrus Biuander, M. Abrahamus Bockenbach, M. Vrbanus Pierias.
[1573b.]
Anno nati Christi M. D. LXXIÜ. die Octobris 10. ritfe et legitime
Decanus electus est Vrbanus Pierius M. Sub cuius administratione
gesta sunt, quae sequuntur.
M. Johannes Craigus Scotus communi consensu receptus est
ad Concilium Facultatis 10. Aprilis anno 74.
Gradu Baccalaureorum ornati sunt 15. Aprilis:
1. Dauid Grasseus Gruenebergensis. Tramfuga ad papidas^ sfd
divina vindicta ad poenam tractus^ mente^ imo etiam loquela r«
sermonw usu pHtuUus est^ neminem ad se intromittit^ nemiii^f^
patitur, qui intiieatur, fere semper decumhit et pene cadaver
ciuum est,
2. Jacobus Sagittarius Berlinensis.
3. Bemhardus Fabricius Westphalus.
4. Erhardus Scheublinus Begiomontanus.
5. Jacobus Stoppelius Gransouiensis. /. c, Dodor et profes^^
Grips waldensis.
G. Thomas Alberti Virunensis.
7. Heinricus Achemius Peinensis.
(148)
^5
8. Johannes Bathelius Cosueldianus. Postea rector scholae Lune-
burgenmH factum ibidenupie in eo officio mortuus,
9. Dauid Begius Sorauiensis.
10. Paulus Engel Cotbusianus. Diaconus ecclesiae Crosnensh. Obijt.
11. Martinus Krumkrueger Viranensis. Postea i. v. Dodor et find
caesarij aduocatu^H /actus per utramcfue Silesiam.
12. Franciscus Sommer Westphalus.
13. Hieronymus Kuschuitz Sueldnicensis.
Quorum examinatores fuerunt: M. Vrbanus Pierius, Decanus et
Vicecancellarius, D. Heinricus Paxmanus, D. Wolfgangus Justus, M.
Hieronymus Comerus, M. Baldasar Schröderus.
Eod em tempore titul os et in sign ia D o c t o r u m philosophiae consecuti sunt:
1. Jacobus Staius Zulichensis. Pro hoc disputavit Johannes
Craigus de humani cotp&riff compositione svh D. Casparo.
•>. Joathimus Steinbrecher Berlinensis.
3. Dauid Grassens Gruenebergensis.
4. Jacobus Sagittarius Berlinensis.
5. Bemhardus Fabricius Westphalus.
(). Erhardus Scheublinus Regiomontanus.
7. Jacobus Stoppelius Gransouiensis.
8. Thomas Alberti Virunensis.
1). Heinricus Achemius Peinensis.
10. Johannes Bathelius Cosueldianus. Per nmltos annos fuit rector
acholae Lunebtirgensin, ibidem ut emeritus mo-rtuus.
Horum examinatores fuerunt; Decanus idemque Vicecancellarius,
M. Hieronymus Cornerus, M. Petrus Kiuander, M. Baldasar Schröderus,
M. Johannes Craigus Scotus.
[1574a.]
Anno Christi M. D. LXXUII. Aprilis 17. legitime electus est De-
canus Elias Camerarius, M. Sub cuius administratione
Declamationem habuit: Balthasar Leutinger,Baccalaureus, 29. Maij.
Disputauerun t: Franciscus Sommer, Baccalaureus, 10. Julij; Jo-
hannes Cragius, M., Scotus, pro M. Dauide Hentscho, ludimoderatore in
Pritzwalck, 24. Julij; Thomas Albertus, M., Angermundensis, vltimo Julij;
Johannes Conradi, M., Tangermundensis ad Albim, 7. Augusti; Jacobus
Stoppelius, M., 21. Augusti, Jodocus Glaseberck, M., 4. Septembris, Mar-
tinus Krumkruger, Bac, 18. Septembris; Johannes Mitio, M., 2. Octobris;
Heinricus Achemius, M., 9. Octobris.
Gradu Baccalaureorum ornati sunt:
1. Jacobus Eberdt Sprottauiensis. Disputauit 21. Febr, anno 79,
9, Aprilis anno 80.
Acten und Urkunden, Heft IV (149) 5
66
2. Laorentins Ludewich Bnpinensis.
3. Martiims lilumiken Brandenburgensis.
4. Theodorus Krugerus Hamburgensis.
5. Martinus Montagius Brandenburgensis. Superirdemlens Neo-
brofidenbiirgensut. Obiji ibidem, Declaviauii anno 15,
6. Gerhardus Sagittarius Neoburgensis.
Quorum examinatores fuerunt: Decanus idemque Vicecancellarius,
D. Christophorus Albinus, D. Heuricusj PaxmanuH, M. Abrahainus lUicken-
bach, M. Michael Haselobius.
Eodem tempore iiisignia Doctorum philosophiae consequuti sunt:
1. Franciscus Sommer Baderbomensis, Westphalus. Di^qnäauä
aeviel J. Septevibrin anno 75. Diaemius Franco/ordiae,
"2. Jacobus Ebert Spi-ottauiensis. Podea ««. theoloyiae DoHov ä
Professor,
3. Laurentius Ludewich Bupinensis.
4. Martinus Blumike Brandenburgensis.
T). Theodorus Krugerus Hamburgensis.
(). Martinus Montagius Brandenburgensis.
7. Gerhardus Sagittarius Neoburgensis.
Horum examinatores fuerunt: Decanus idemque Vicecancellariu>,
D. Henricus Paxmanus, D. Wolffgangus Justus, M. Petrus Biuander,
M. Balthasar Schroderus.
[1574b.]
Anno Christi M. D. LXXIIII. Oitobris die 9. secundum ueterem
et semper obseruatam in hae A(ademia consuetudinem, ut nimirum in
qualibet Natione Senatores Facult^itis ordine sibi inuicem in hoc muiiere
gerendo suceedant, electus est legitime Decanus ex Natione Prutenica
Johannes Schosserus Aemilianus. Sub cuius administratione gesta
sunt quae sequuntur:
XIL die Aprilis primo in philosophia gradu, qui ä bacca lauri
nomen accepit, ornati sunt:
1. Theodorus Willichius j Disputauit M, Hostus senieL
I fratres Francofordiani.
•2. Beatus Willichius j Disputauit M. Hosttut semel.
'6, Leonhardus Piperius Cellensis. Pro (fw di^sputauii M. Joannen
Craigus bi^s.
4. Michael Dannenwaldt Custrinensis. Dedit 2 joarhirnicos Decano
M. Riuandro. Pa-stor ecclesiae Afu/rosensis,
'). Joachimus Hehvigius Bernouianus. Dedü 1 joachimicum Decano.
(). Johannes SchosserusSecundusIsennacensis. iJispidauit MaUhaeius
lli),\tu.s .semel^ cum Sdnhs.sfnts profectus esset in patriam, 7, Julij
(tntKf 76, et ipse pm .se etiani semel anno 75, Afrüis 7.
67
7. Viilentinus Jacobus Strelensis.
8. Matthaeus Zeisius Custrinensis. Diitputauit 20, Aprüü anno 77.
DuHpittavit ifenini 23. die FebruanJ anno 83,
9. Bartholomaeus Boldichius Branden burgpnsis. Huius loco (h\s-
putauH Ho8tu4i bü 30, Julij anno 75. et 25. August i 76.
10. Petrus Thymius Waltershusanus.
11. Antonius Ichselius Gothanus.
12. Johannes Fangohr Brandenburgensis. Difsputauit Hostiis 15. Au-
f/usti anno 76.
1*^- Christophorus Zeulsdorphius Landsbergensis. Disputauit Hostwi
14. Julij anno 76.
14. Jobannes Hofman Calbensis. Disputauit semel Hodus anno 77
et ScotiM.
15. Onuphrius Bosenhain Gorlicensis.
IH. Johannes Hicelius Altenburgensis.
17. Martinus Taburnus Junior Goltbergensis.
IS. Thomas Cothenius Brandenburgensis.
19. Ludouicus Leromius Stendaliensis.
20. Cunradus Erichslebius Stendaliensis. Po-stea diaconm in oeteri
qppido Brand enburgense^ übt obijt.
21. Caspar Wiitwein Franc ofordianus, qui viofiuus ut Baccalaure
setfuenii Octobri^).
22. Michael Hausman Sundensis.
23. Hieronymus Henricus Berlinensis.
24. Lucas Mechouius Berlebergensis.
Quorum examinatores fuerunt: Decanus, D. Christophorus Albinus,
D. Henricus Paxraanus, M. Hieronymus Cornerus, M. Johannes Craigus
Hcotus.
Eodem tempore Magister ij philosophici insignia acceperunt:
1. Balthasar Leutiger Landsbergensis.
2. Johannes Andreae Ruppinensis.
3. Theodorus Willichius \ ^. , ^ x. j- •
4. Beatus Willichius } ^''^'''' Francofordiani.
5. Leonhardus Piperius Cellensis. Pojitor inStentschprope Svehusinvi.
6. Michael Dannenwaldt Custrinensis. Pastor in Muhlrose.
7. Joachimus Helwigius Bernouianus. Ijudi in pairia moderator.
8. Johannes SchosserusSecundusIsennatensis. Professor rhetoricae hie.
9. Valentinus Jacobus Strelensis.
10. Matthaeus Zeisius Custrinensis. Dispntatiit anno 77, 20. April is,
Aledicinae Doctor et. Professor.
*) Lesung des Monats unsicher.
(151) .5*
68
11. Bartholomaeus Boldichius Brandenbnrgensis.
12. Petrus Thymius Waltershusanus.
13. Antonius Ichselius (lothanus.
14. Johannes Fangohr Brandenburgensis.
15. Christophorus Zeulsdoi-phius Landsbergensis.
16. Johannes Hofman Calbensis.
17. Onuphrius Rosenhain Gorlicensis.
18. Johannes Hicelius Altenburgensis.
19. Martinus Taburnus Junior Goltbergensis.
20. Thomas Cothenius Brandenburgensis.
21. Ludouicus Lemmius \ ^, ...
.^r^ j T^- 1- 1 i.« J Stendahenses.
22. Cunradus Enchslebius /
Quorum examinatores fuerunt: Decanus idemque Vicecancellarius,
D. Christophorus Albinus, M. Petrus Einander, M. Abraham Rogken-
bach, M. Balthasar Schröderus.
Anno Christri 1575. Aprilis die 16. unanimi Senatorum consensu
receptus est in collegium Facultatis artiuni M. Johannes Schosserus
Secundus, Detani ex fratre Theb philo nepos, qui tum temporis iura-
mentum quoque Facultati praestitit et aureum Marchicuni numerauit.
[1575 a.] 75,
Anno Christi M. D. LXXV. 1(). die Aprilis, ut almae Academiae
Francofordianae coiisuetudo postulat et leges praescribunt, unanimi Se-
iiatorum consensu ex Natione Fraiuonic a secunda vice electus est Or-
dinis philosophiei Decanus M. Petrus Einander Naomontanus,
(omicae poeseos, epistolarum Ciceronis et Thomae Linacri librorum de
eniendata structura Latini sennonis etc. professor, sub cuius administra-
tione gesta sunt, quae sequuntur.
Cum iion ignoraret, quot quantaeque utilitates ad discentes redi-
rent, si pro veteri celeberrimae Academiae more exercitia publice äis-
putandi et declamandi sedulo colerentur et frequentarentur, non
(lestitit, eos, ad quos haec prouincia horum exercitiorum ex Magistris et
Bac( alaureis pertinebat, vo( are, hortari, rogare, cumque nihil hac ratione
prolicere atque obtinere posset, noque inobedientibus patroni atque ex-
cusationes deessent, faciendum sibi putauit, ut ad exteriios confugerei,
qui certaiu pecuniam superiori üecano statim se deposituros proraise-
raiit. Quapropter scripsit ad dominum Magistrum Michaälem Danne-
balt, ecclesiae Mullerasensis pastorem, qui b uestigio duos talerüs
misit. Deinde Magister Joachimus Helwigus, ludimoderator Bemoui-
ensis, literis admonitus, vnum misit talerum. Insuper Magister Erhar-
dus Scheubelinus, nunc Academiae Notarius, pro una disputatione
(152^
69
soluit unum talerum. Sequuntur ergo disputationes et declamati-
ones, quae sumino conatu et labore Decani uix haberi potuerunt:
Clarissimus vir dominus Magister Matthaeus Hostus de sex hy-
drijs pro genero suo Joanne Praetorio 18. Junij.
M. Joannes Eragius Scotus, accepto talero, de mnndo disputauit
25. die Junij.
16. die Julij, cum nemo obedientiam praestaret, M. Petrus Ri-
tt an der, Decanus, orationem de multiplicibus utilitatibus et laudibus
eximiae poeticae facultatis recitauit.
M. Johannes Mitio Crossensis, cum iam diu frustra contendisset,
Magpstro Johanni Schossero Secundo, optimo iure locum Magistri
Jacobi Bergemanni occupanti, eripere, tandem, cum id se nuUo modo
tacere posse animaduerteret et Decanum bis sine omni iusta causa coram
magnifico domino Bectore accusasset ac disputationibus et declamationi-
bus publicis non mediocri impedimento fuisset, Senatorum quorundam
suffragijs in Facultatem est receptus, numerato tloreno Marchico et
praestito iuramento^).
M. Mattheus Hostius, acceptis duobus taleris, conscripsit et publi-
cauit pia et erudita themata de arca Noe, de quibus bis disputauit, de
prioribus 30. Julij, de restantibus thematibus 10. die Septembris.
M. Antonius Alberti orationem recitauit de autoritate uerbi
diuini 20. Augusti.
B. Martinus Krumkrugerus de verborum modificatione ex Ramo
disputauit 27. Agusti.
M. Franciscus Sommer de vocabulo philosophiae 3. Septembris
publice disseruit.
B. Melchior Schumannus 24. Septembris de habitu publicam
disputationem instituit.
Humanissimus et doctissimus vir M. Edo Hilderichus Jeueren-
sis 12. die Octobris ab Ordine philosophico ins Facultatis, quod nuper
in Academia Francfordiana promotis Magistris conceditur, facile im-
petrauit estque ei spes facta, ubi primum locus vacauerit, ipsum ulterius
in collegium Facultatis artium receptum iri. Pro priori Facultatis re-
•ieniptione numerauit pro more solito tres florenos Marcliicos, praestitit
iuramentum ac certö poUicitus est, se intra breue tempus, quemadmodum
reformatio ab illustrissimo electure Brandenburgensi, domino
^) £in groBser Thcil dioscä Absatzes war sorgfältig durchstrichen. Kiuander
bat selbst alles ^wiederhergestellt und dazu geschrieben: Quae priaatim deleta
fnerant, ita habuere :
(153;
70
(iumino clenientissiino, < onfirmata requirit'), pro loco publice es>e
disputatunim.
18. die Octobris primo philosophiae gradu, qui ä bacca lauri
nomen habet, ornati sunt:
1. Johannes Fabricius Bescouiensis, pastor Sunnenburgensis.
2. Joachimus Schwerinus Solt<jueilensis.
3. Fridericus Wilhelmus Schwinicensis.
4. Joachimus Reichardt Furstenualdensis.
5. Joachimus Radebant Soltquellensis.
Quorum exaniinatores fuerunt: Deianus, D. Christophoruß Al-
binus, M. Mattheus Hostus, M. Johannes Cragius Scotus, M. Johannes
Sehosserus Secundus.
Eodem tempore Magisterij in philosophia insignia et titulos om-
secuti sunt:
1. Cbristianus Greiffenhagen Altenburgensis. hustar in Ddbenn.
2. Martinus Krumkrugerus Virunensis.
3. Johannes Fabritius Beskouiensis , ecclesiae Sunnenburgeiisis
pastor.
4. Joachimus Swerinus Soltquellensis.
5. Fridericus Wilhelmus Swinicensis.
Quorum examinatores fuerunt: Decanus et Vicecancellarius, D.
Henricus Paxmannus, M. Mattheus Hostus, M. Johannes Craigus Scotui«',
M. Johannes Mitio.
[1575b.]
Anno Christi M. D. LXXV. XV. Octobris legitime ele< tus est ex
Natione Marchica philosophici Collegij Decanus Michael Haslobius
Berlinensis, M., poetices et poeseos professor, sub cuius administratione
gesta sunt, quae sequuntur.
M. Andreas Praetorius Torgensis receptus est inter promüto»
Francofordiae Magistros eique spes facta est, vt, si locus vacAuerit, iii
(ollegium Facultatis philosophicae cooptetur. Numerauit tres florenos
Marchicos et, praestito iuramento, promisit, se pro loco publice disputa-
tunim.
M. Johannes Sehosserus Secundus pro loco in Facultate philo-
sophica VII. Aprilis die de fabula poetica disputauit.
Locum in Facultate philosophita M. Jacobus Colerus Naris-
cus et Henricus Acheimius Peinensis petiuerunt.
*) Vergl. Acten und Urkunden, Heft II, 79, S VIII der C&pita reforuiationU
von 1564, Alinea '2. In Erinnerung gebracht und bestätigt 1572 von Kurfawt
Johann Georg, a. a. O., 84.
(154)
71
Eecitatum est de Christo Jesu a M. Martino Montagio Braiide-
bargensi cannen.
XII. Aprilis die primo in philosophia gradu, qui k bacca lauri
nomen accepit, ornati sunt:
1. Paulus Haluepapius Arnsuualdensis.
"2. Daniel Mraraerus Sorauiensis. Jam Goldhergae agit.
3. Henricus Griphenius Helmstetensis.
4. Francisous Simonis Templinensis.
5. Joachimus Nicenius Cellensis.
Quorum examinatores fuerunt: Decanus, D. Christophorus Albinus,
D. Henricus Paxmanus, M. Petrus Einander, M. Vrbanus Pierius.
Eodem tempore Magist er ij philosophici insignia acceperunt:
1. Michaäl Uansemanus Sundensis.
2. Joachimus Richardus Furstenvualdensis.
3. Paulus Nicolai Vallensis, Danus.
4. Paulus Haluepapius Arnsuualdensis.
5. Daniel Mramerus Sorauiensis.
6. Henricus Griphenius Helmstetensis.
Quorum examinatores fuerunt: Decanus et Vicecancellarius, D.
Henricus Paxmanus, M. Johannes Craigus Scotus, M. Abrahamus Rocken-
bach, M. Johannes Schosserus Secundus.
Sorte electus erat ad vtrumque examen Doctor medicinae Caspar
Hofmanus, qui, grauibus negocijs impeditus, substituit D. Paxmanum,
eui, morbo laboranti, M. Johannes Mitio successit.
[1576a.J
Anno Christi M. D. LXXVI. 21. die Aprilis ex Slesitica Natione
legitime electus est Decanus CoUegij philosophici M. Johannes Schosse-
rus Secundus Isennacensis, sub cuius Decanatu gesta sunt, quae
sequuntur.
Declamationem habuit ipse Decanus 30. die Junij.
M. Matthaeus Hostus 7. die Julij disputauit pro Decano.
Idem M. Matthaeus 14. die Julij disputauit pro M. Christophe ro
Zeulsdorfio.
Idem M. Matthaeus 25. die Augusti disputauit pro M. Bartholo-
maeo Boldichio.
M. Edo Hildericus cosmographica themata ad disputandum pro-
posuit 15. die Septembris.
M. Joannes Craigus Scotus 29. die Septembris disputauit pro
M. Leonhardo Piperio.
Propter absentiam Decani et pestis contagium hoc semestri nulla
habita est promotio.
(165)
72
[1576b.]
Anno Christi M. D. LXXVI. die Octobris XIII. legittim^ ex Natione
Prntenica electus est philosophici CoUegij Decanus M. Johannes Mitio
Crossaeus, sub cuius administratione gesta sunt, quae sequuntur.
M. Petrus Einander XXVI. die Januarij de ventis disputauit
pro [Name fehlt].
Aprilis die VI. communi Senatus philosophici lonsensu decretum
est, M. Johanni Schossero Secundo absenti reseniandum esse suum
locuni usque ad festum Pasehatis sequentis LXXVIII. anni.
XVni. Aprilis die primo in philosophia gradu, qui a bacca lauri
nomen accepit, omati sunt*):
1. Christophorus Kilmannus Custrinensis.
2. Dauid Kilmannus Franeofordensis.
3. Paulus Vsaeus Sorauiensis.
4. Johannes Pontanus Cotbusiensis.
5. Jacobus Sommerfeldt Neapolitanus.
6. Daniel Dusterheupt Soldinensis.
7. Christophorus Gerichius.
8. Joachimus Witte Ruppinensis. Pastor ecclettiue Furalenwaliiefutu.
9. Thomas Meior.
10. Dauid Schroderus. Pastor in Armdorß,
11. Daniel Goltze Stetinensis. Bis di^putauit,
12. Henricus Papenbui'gerus Hildesheimensis. Bis disputauit.
13. Joachimus Bhan Arnswaldensis.
14. Jacobus Cuno Francofordianus. Di^Uamt,
15. Paulus Winardt Stetinensis.
16. Martinus Zelerus Anthmaeiis ZuUichiensis^),
17. Martinus Storchius Cellensis. Difiputacit sah Scoto de lunae
eclipsi et. svb D. (.'aajmro de ccnift'ffvrationibus planefarurn et
declamavit de Graecae litujuae dignitate.
18. Casparus Lichtnerus.
IJ). Thobias Baumeisterus. Doctor u. i.
Quorum examinatores fuerunt: M. Johannes Mitio, Decanus
idemque Vicecancellarius, D. Henricus Paxmannus, 1). Jodocus Willichius,
M. Petrus Einander, M. Johannes Craygus.
Eodem tempore Magisterij philosoj)hici insignia acce])erunt:
1. Henricus Bussius Peinensis.
2. Jochimus Nizenius Cellensis.
3. Christophorus Kilman Custrinensis.
4. Dauid Kilman Francofordiensis. Ihn disputauit per alias.
*) Bei den folgenden Baccalaiireanden sind die verschiedenen Bemerkungen
über Disputationen nachträglich sorfrHiltijr wieder gestrichen.
■) Dafür stand vorher: Freibtadiensis.
(166)
73
5. Paulus Vsaeus tSorauiensis.
6. Johannes Pontanns Cotbusiensis. Disputauit^ ut ex stipenoH
fade pat£t,
7. Jacobus Sommerfeldt Neapolitanus.
8. Daniel Dusterheupt Soldinensis.
9. Christophorus Gerichins Friedfmrgfinsis ad Salam,
10. Joachimus Witte Buppinensis.
11. Thomas Meior.
12. Dauid Schroderus.
13. Daniel Goltze Stetinensis. Di^fputavä de consuetudinibus sub
D. Ca^tparo.
14. Henricns Papenburgerus Hildesheimensis.
15. Joachimus Bhan Arnsvvaldensis.
Quorum examinatores fuerunt: M. Johannes Mitio, Decanus idem-
que Vicecancellarius, D. Henricus Paxmannus, M. Matthaeus Hostus,
M. Johannes Schosserus, M. Balthasar Schroderus.
Aprilis die XVII. vnanimi Senatorum con sensu recepti sunt in
Collegium Facultatis artium M. Edo Huldericus et M. Matthaeus
Zeisius, qui tum temporis iuramentum quoque Facultati praestiterunt
et aureum Marchicum numerarunt et, se disputaturos, poUiciti sunt.
Die Aprilis XX. M. Matthaeus Zeisius disputationem de directi-
onibus astrologicis habuit.
[1577 a.J
Anno Christi M. D. LXXVII. die '20. Aprilis ex Natione Franconica
Decanus Collegij philosophici electus est ueteri more M. Abraham
Rockenbacb Zeapolitanus, sub cuius adniinistratione ea, quae se-
quuntur, gesta sunt.
Quinquies est disputatura, quinquies declamatum.
Die nono Octobris primo in philosophia gradu, qui a bacca lauri
nomen accepit, omati sunt:
1. Nicolaus Pascha Berlineiisis. /)t\spnt<fn'f de Arialotelis(t) prae-
dicavienfls aiih D, ( 'a-sparo ff de eutlii/meuiute ,sub Craiffo.
2. Martinus Lehmanus Beskouiensis.
i\. Zacharias Bumanus Rupinensis.
4. Joannes Zernitius Teupizensis.
Quorum examinatores fuerunt: M. Abraham Kockenbach, De-
canus idemque Vicecancellarius, M. MitL), M. Kiuandor, 1). Jodocus
Wilichius, D. Henricus Faxuiamius.
Eodem tempore Magisterij philosophici insignia acceperunt:
1. Zacharias Bumanus Rupinensis.
2. Joannes Zernitius Teupizeusis.
(157;
74
Quorum examinatores faerunt: M. Abraham Bockenbach, De-
caniis idemque Vicecancellarius, D. Jodocus Wilichius, M. Joannen
Schösserus Junior, M. Joannes Scotus, M. Petrus Riuander.
[1577b.]
Anno redemptlonis humani generis septuagesimo septimo supra
sesquimillesimum die 1 2. Octobris secundum Collegij philosophici statuta
communi Senatorum philosophici Ordinis consensu et sententia electiLs
et creatus est ex Natione Marchica Decanus Collegij philosophici M.
Joannes Craigus Edinburgensis, Scotus, mathematum et organi
Aristotelis professor.
Sub cuius administratione, quac sequuntur, gesta sunt.
fiaccalaureus Nicolaus Pascha orationem habuit de vita Lutheri.
Baccalaureus Paulus Veinart de dignitate Graecae linguae de-
clamauit.
Disputarunt:
Baccal. Nicolaus Pascha de enthymemate.
Baccal. Paulus Veinart de causis primae apparitionis lunae a d*
Idem postea de accidentibus motus planetarum per epicyelum ex-
plicatis.
Baccal. Martinus Stork de lunae eclipsi.
Baccal. Jacobus Kuno Junior de astronomia.
Disputarunt quoque hi Magistri;
M. Mattheus Host US, accepto ioachimico, vice Johannis Hofman
de capacitate decem kyor.
M. Edo Huldericus pro luco de conuersione annorum Julianorum
in Aegyptios.
M. Joannes Pontanus de iustitia et iure.
M. Daniel Goltz de consuetudinibus.
M. Joachimus Nizenius de argumentis primis et a primis
ortis. P. R.i)
Idem postea de dialecti« a.
M. Henricus Papenbergeiisis de virtute.
M. Matthaeus Hostus, accepto ioachimico, de pane Salomonis
lo(!0 [Name fehlt].
Cum morte omni virtutum genere et eximia eruditione ac digni-
tate ornatissimi viri domini M. Balthazaris Schröderi, huius vrbis
senatoris, in Famltate nostra lo(Us vacaret, petierunt successionem:
M. Joachimus Nizenius, M. Henricus Papeb ergensis, M.Jo-
annes Pontanus.
^) Soll wohl heiHsen: Petrus Riuauder.
75
Communi omnium consensn receptus est in Facnltatem nostram,
numerato debito precio et promissa altera, quam pro gradu debet, dispu-
tatione, M. Joannes Pontanus, scholae huius vrbis moderator.
Die 17. Aprilis anni 78. sequentes ornati sunt priori in philosophia
gradu, qui a lauri baccis nomen habet:
1. Gregorius Gruno Custrinensis.
2. Georgias Fischems Berlinensis. Sub JD. Catsparo declamucit
de angelis:
3. Joannes Cremenis Freistadiensis.
4. Joannes Praetorus Cruciburgensis.
Quorum examinatores fuenint: M. Joannes Craigus, Vicecancella-
rius et Detanus, D. Henricns Paxnianus, D. Jodocus Willichins, M.
Petrus Riuander, M. Matthaeus Zeisins.
Eodem die vtroque gradu, Baccalaureatus et Magisterij, or-
nati sunt:
1. Tobias Baumeister, Baccalaureus, Brunsuicensis.
2. Bartholomaeus Bhadtman Junior Francofordensis. Declamamt
sub D. Cmparo de vtilitute et dignitate Ebraeae linguae, iHspu-
tavit de ^vmmo hono Decuno M, Eberto anno 82, 11, Martij,
3. Michael Hannesius. Pro hoc duputavit Rivander anno 81,
Januarij 21,
4. Joannes Kuno Gubinensis.
5. Joannes Grassouius Hamburgensis.
6. Georgius Rosenhayn Gorlicensis.
7. Gregorius Hesius Marieburgensis, Prutenus. Declamavit de
hvstoria früh Decano aec/uenfe D, Ca^^ro et di^itptUaoit aemel de
defensione,
8. Marcus Hasseus Hauelbergensis.
9. Joannes Schreer Francosteniensis. Sub D. (aisparo declamavit
de lurispmdentia et .mb eodem diisputaoit de methodo bvt.
10. Hieron3rmus Gnobloch Raten ouensis.
Quorum examinatores fuerunt: Vicecancellarius et Decanus M.
Joannes Craigus, M. Matthaeus Hostus, M. Edo Huldricus, M. Joannes
Schosserus Junior, M. Matthaeus Zeisius.
[i:378a.]
Anno Christi M. D. LXXVill. 19. Aprilis electus est philosophici
( üllegij Decanus Caspar Hofman, philosophiae et raedicae artis Doctor.
Sub cuius administratione habita est promotio 25. Septembris.
Baccalaurei tum creati:
1. Joachimus Francius, Diaconus Custrinensis.
2. Martinus Gerasius Crusuensis.
76
3. Jacobus Praetorius Perlebergensis.
4. Nicolaus Albertus Naumbergensis.
5. Michael Neuman Custrinensis. Diacomut ibkJem.
i\, Joannes Prüfer Francofordianus. U. i. Docf(yr.
7. Martinus Eichberg.
Magisterij uero titulo ornati:
1. Joachimus Francius.
2. Bemhartus Heidenreich Pomeranus. Is Baccalaurei gradam
antea susceperat alibi.
8. Martinas Gerasius, alias Pappelbaum, CYosnensis.
4. Jacobus Praetorius Perlebergensis.
5. Nicolaus Albertus Naumburgensis.
6. Michael Neuman Custrinensis.
Examinatores,
Baccalaureorum : Magistiiindorum.
Decanus. Decanus.
D. Henricus Paxmannus. M, Matthaeus Hostus.
M. Abrahamus Rockenbach. D. Henricus Paxmannus.
M. Joannes Craigus Scotus. M. Joannes Craigus.
M. Joannes Mitio. Is, cum M. Joannes Pontanus.
incideret necessarium iter,
vicarium substituit M. Joannem Pontanum.
[1578b.J
Anno salutis nostrae M. D. LXXVni. die^) Octobris est electn.<
philosophici CoUegij Decanus e Natione Prutenica Jodocus Willicliiusi
Jodoci filius, philosophiae et artis medicae Doctor et professor. Sab
cuius administratione aliquot disputationes et orationes habitae sunt
sed propter praesentem axajtav et imminentem barbariem nuUa facta
est promotio.
DiispiUacit AI, Ebertws: Sitne fheoloijo etium tliscenda philoitqpkm^
21, Fehtnianj anno 79.
Ifem 13. Deceinhria M. Johannen PonUuius ea- pfn^i'is de loco r/?^-
pntationeni hahiiit anno 78.
[1571)a.]
Anno ii Christ«) Jesu nato, dei et Mariae filio, M. D. LXXIX. XVIll
Aprilis M. Hieronymus (■ornerus de Buchen ex Natione Franconica
quarto rite et legitime cundis suffragijs Decanus Collegij philosophici
creatus et declaratus est, sub cuius Decanatu haec, quae sequuutur, acta sunt.
XVn. Septembris p r im o honoris gradu quinque adolescent-es ornati
sunt, quorum nomina sequuntur:
^) Die Zahl fehlt im Original.
(löO)
77_
I. Christophoras BaldauflF Crosnensis.
n. Dauid Gorlicius.
in. Georgias Henczeius Bernouiensis.
IIU. Christophonis Bach Francophordianus.
V. Valentinus Becker Selouiensis.
Eodem tempore Magisterij in philosophia insignia et titnlos con-
secuti sunt hi quatnor:
I. Nicolaus Pascha Berlinensis.
n. Christophorus Baldauff Crosnensis. ß/W (UHpkUacit per aliuvi.
III. Dauid Gorlicius. Disputacit bis.
Iin. Georgias Henczeius Bernouiensis.
Examinatores inutroque examine fuerunt: Decanus et Vicecancella-
rius, D. Henricus Paxmanus, D. Jodocus Willichius, M. Petrus Einander,
M. Joannes Schosserus iunior.
M. Jacobus Ebertus Sprottaui'ensis, Hebraeae lingaae professor,
ins Facultatis collegij philosophici redemit floreiio Marchico.
[1579 b,]
Anno Christi M. D. LXXIX. 10. Octobris unami Senatonini con-
sensu ex Natione Marchica Icgitimä electus est philosophici Collegij
Decanus M. Matthaeus Zeysius Custrinensis, sub cuius admistra-
tione gesta sunt, quae sequuntur.
Baccalaureus Georgius Fischerus orationeni habnit de gratitudine.
Baccalaureus Valentinus Pistorius de natiuitate Christi declamauit.
Baccalaureus Laurentius Bruscli Egranus de continentia Josephi
declamationem instituit.
Disputarunt:
M. Petrus Biuander de mundo 5. Decembris.
M. Jacobns Ebertus de forma statuum in politia Veteris Testa-
menti anno 80. Aprilüs 9.
Die 14. Aprilis sequentis anni 80. promotio est habita.
Baccalaurei tum creati:
1. Laurentius Herezberg Berlinensis.
2. Petrus Gablerus Landesbergensis. Zue Sunnenb[erg].
8. Simon Musaenius Lucouiensis.
4. Hermanus Grassouius Hamburgensis. Doctor iuria olnjf anno 1588.
5. Joachimus Wollinus Ratthenouiensis.
6. Christophorus Krugerus Strausbergensis.
Magisterij verö titulo ornati:
1. Georgius Fischerus Coloniensis ad Sueuum.
2. Laurentius Bruschius Egranus.
3. Laurentius Herezberg Berlinensis.
(161)
78
4. Petrus Gablerus Landesbergensis.
5. Simon MusaeDius Lucouiensis.
(>. Hermanus Grassouius Hamburgensis. Doctor iuri^s. (Jbijt hk
anno 88. VIL^) Martw,
1. Joachimus Wollinus Ratthenouieasis.
Quorum omnium Examinator es in vtroque examine faerant: De-
canus idemque Vicecanceilarius, M. Petrus Riuander, M. Abrahamus
Rockenbach, M. Johannes Schosserus Junior, M. Johannes Pontanas.
[1580 a.]
Anno Christi M. D. LXXX. die Aprilis !(>. ex Natione 8ilesitica
rit^ oraniumque suflfragijs ac consensu creatus est Ordinis philosophiii
Decanus III. HenricusPaxmanus, artis medicae et phiiosopliiae Doctor
qui sub hoc magistratu, postquam diuturno morbo tabifico vires corpcjä*'
uniuersae consumptae essent, placid^ obijt 10. die Julij anno aetatb
suae 51. Cum ipse ante mortem propter aduersam valetudinem officio
8U0 praeesse non posset, absente etiam praecedente Decano, vices interim
suas commisit doctissimo viro domino Magistro Johanni Craygo, sub
quo aliquot disputationes et declamationes habitae sunt. Sed post obi-
tum ipsius Decani Senior Facultatis nomine totius collegij munus Decani
iterum demandauit domino Magistro Matthaeo Zeysio, praetedenti
Decano, qui ex patria modo reuersus erat. Sunt autem ab eo tempore,
quo is munus hoc denuö administrauit, haec acta, quae sequuntur.
Disputarunt primum pro loco et gradu hi sequentes Magistri:
M. Johannes Pontanus de mensibus Romanis.
M. Dauid Gorlicius de prudentia.
M. Henricus Papenburgerus de meteoris.
M. Laurentius Brus'chius declamationem habuit.
Die 13. mensis Octobris primo eruditionis gradu, qui a lauri
bacca nomen habet, ornati sunt:
1. Petrus Mollerus Pritzwaldensis.
2. Sebastianus Bruneman Coloniensis ad Sueuum.
Eodem tempore Magisterij philosophici insignia acceperunt tres
sequentes :
1. Johannes Praet^rius Cruciburgensis. 1* ruter doinini Docf^rui
Andreae.
'2, Valentinus Pistorius Selouiensis.
3. Petrus Mollerus Pritzwaldensis. Setfiel düputauü p&r alium.
Examinatores fuerunt, sorte electi: M. Matthaes Zeysius, Decanus
idemque Vicecanceilarius, M. Johannes Schosserus Senior, qui propter
aduersam valetudinem in examine non adfuit, D. Johannes Mitio, M.
Petrus Riuander, M. Johannes Pontanus.
^) Lesung der Zahl YII ist unsicher: In? oder Mense?
(16i)
• 79 _
[ 1580b.] Ann, 1580,
Anno k Christo nobis in carne nato M. D. LXXX. die 14. Octobris
communi oinnium consensu ex Prutenica Natione in Decannm Pacnltatis
artisticae ritä eldctus est M. Jacobus Ebertus, pablicas Academiae
Professor.
Sub cuins administratione gesta sunt haec:
Anno eodem 24. die Decembris de exhibito filio dei declamavit
Johannes Pruferus, Baccalaureus ex promotione D. Caspari Hofmanni,
habita anno 78.
Anno 1581. 7. Januarij de Christo Immanuele, vero deo et homine,
declamavit Gabriel Arensehe Bernouianus, studiosas.
Annr» eodem 21. Januarij de mundo disputavit M. Petrus Bi-
vander accepto ioachimico k Michaele Hannesio, Magistro ex promo-
tione Scoti, anno 78. die 17. Aprilis habita.
Anno eodem 4. Februarij de sapientia disputavit David Gorlicius,
Magister ex promotione Jeronimi Corneri anno 79.
Anno eodem post morbum, et difficilem satis et diuturnum, mortuus
est M. Elias Camerarius et sepultus 19. Aprilis, quo ipso die in
Facultatem artisticam receptus erat ante annos 20.
Praeterea anno eodem 20. die Aprilis primo honoris in philosophia
titulo omati sunt hi:
1. Abrahamus Junior Freistadiensis.
2. Georgius Steinbrecher Berlinensis.
3. Martinus Nosselerus Monsterbergensis. Pastor FursteriuaUlenitiH
ei tandeni coneionafor aulim^s.
4. David Origanus Glacensis. Professor tnathenmtum inferior.
5. Johannes Laurentius Dragenburgensis.
6. Henningus Stocken! Hildesius.
7. Carolus Widemannus Monacensis, Bavarus.
8. Levinus Winsius Francofordianus.
Quorum examinatores fuerunt: M. Ebertus, Decanus, M. Johannes
Schosserus Senior, M. Petrus Bivander, M. Johannes Craigus, M.
Matthaeus Zeysius.
Eodem ipso tempore Magister ij gradu ornati sunt hi:
1. Jacobus Conon Francofordianus.
2. Abraham Junior Freistadiensis.
3. Georgius Steinbrecher Berlinensis.
4. Martinus Nösslerus Monsterbergensis.
5. David Origanus Glacensis.
0. Johannes Laurentius Dragenburgensis.
7. Henningus Stöckem Hildesius.
8. Carolus Wideman Monacensis.
HO
Quorum examinatoresfuerunt: M. Ebertus, Decanus, M. Matthaeus
Hostus, M. Johannes Schösser Senior, M. Abraham R^Krkenbach, D.
Johannes Craigus Scotus.
Decimo nono die Aprilis in Faoultatem artisticam coimnnni cöü-
sensu recepti sunt M. Bartholonieus Radtmau, Francofordianus et
Ebraicarum literarum professor (II. Muriij anno 82 lU^tputuuit M, Bar-
tholomaeus Raiffman de Jtummo bono)^ et M. David Gorlicius.
Et postea, '2'2. die Aprilis, in eandem Facultatem receptus est M.
Jacobus Conon Junior Francofordianus.
Eodem '22. die Aprilis disputavit Christophorus Krugerus,
Baccalaureus.
[1581 a.]
Anno ä Christo nato MDLXXXI. die Aprilis XXII. legitime electus
est Decanus VII. Matthaeus Hostus.
Sub cuius adniinistratione seniel disputauit Christophorus Kruger
Strausbergensis de Baccalaureatu in Maio.
Item M. Jacobus Cuno semel disputauit de Magisterio Xu. Augusti.
Alij ad disputationes compelli non potuerunt.
D. Jacobus Bergeniannus ä Senatu Academiae admissus est ad
literas electoris, vt sit superior matheniatum professor, sed ita, vt de
iure CoUegij philosoj)hi( i vitro cesserit. (.'edit de iure coUegiaturae.
Infausta quoque secessioue plebis scholasticae a patribus fa< tum
est, vt non nisi vmis vtrumque in philosophia eruditionis gradum
petierit, nimirum dominus Christophorus Quartus, in ecclesia 61a-
gouiana verbi minister. Actus promotionis habitus est XII. Octobris.
Examinatores luerunt: Matthaeus Hostus, Dec>anus, M. Petrus
Einander, eins vicarius H. Corner, M. Jacobus Ebertus, M. Johannes
Pontanus, M. Jacobus Cuno.
[1581b.]
Anno Christi CD. LI. XXCI. XIV. Octobris coramuni suffragio
electus est philosophici Collegij Decanus M. Johannes Pontanus
Cotbusianus, scholae particularis moderator. Sub cuius adrainistratione,
quae seciuuntur, gesta sunt.
Orationes habuenint:
B. Leuinus Winsius de temperantia 4. Nouembris;
B. Paulus Vinart de superbia 10. Martij anno etc. 82;
B. Christophorus Crugerus de eloquentia 31. Martij;
Henri cus Volcerus, Magisterij philosophici candidatus, de
ethices dignitate. ((^od tarnen in posterum domini CoUegij
philosophici jioii fiunt admisjfurij.
(164;
81
M. Valentinus Pistorins de officio magistratus et subditorum
16. Decembris;
M. Dauid Origanus de dignitate astronomiae 27. Januarij
anno 1582.
Disputarunt :
B. Leuinus Winsius de temperantia 23. Decembris, praeside M.
Petro Riuandro;
B. Paulus Vinart de asoensionibus et descensionibus planetarum
20. Januarij anno 82;
M. Petrus Gablerus de cometis, pro gradu, 2. Decembris;
M. Jacobus Cuno de anno astronomico, pro gradu, 13. Januarij;
M. Petrus Einander de fontibus et fluuijs, pro M. Dauide
Chilmano, qui miserat ioachimicum, 14. Aprilis;
Wem, pro M. Petro Mollero, ex ijsdem thematibus, accepto
ioachimico, 21. Aprilis.
Plures adigi non potuerunt, licet saepius fuerint admoniti.
Anno 1582. 18. Aprilis domino M. Dauidi Gorlicio, ad rectoris
munus in scholam Glogouianam auocato, qui substitutus fuerat in locum
clarissimi viri domini Doctoris Caspari Hoffmani, communi suffragio
Collegij philosophici in Facultate nostra successit clarissimus vir domi-
nus Doctor Jacobus Bergemanus, iterum praestito iuramento, nu-
merato floreno Marchico, promissa una disputatione [das Folgende ist
sorgfältig ausgestrichen].
Die XIX. Aprilis anni eiusdem primo in philosophia gradu, qui a
lauri baccis dicitur, omati sunt:
1. Jacobus Helandus, Cotbusianus et patriae scholae conrector.
2. Franciscus Rudelius Suidnicensis, ecclesiae Lubenensis diaconus.
3. Adamus Bocatius Suidnicensis, scholae Lubenensis moderator.
4. Samuel Zernicouius Osterburgensis Marchicus.
5. Henricus Volcerus Cellensis, Brunsuicensis. U, i, Doctor et
cancellarius SoimenbergeTuis.
Quorum examinatores fnerunt: Decanus et Vicecancellarius, D.
Jodocus Willichius, D. Johannes Craigus, M. Comerus, M. Jacobus
Cuno Junior.
Eodem die Magisterij gradu sunt omati:
1. Christophorus Crugerus Strausbergensis, Marchicus, Baccalaureus.
2. Jacobus Helandus Cotbusianus.
3. Franciscus Rudelius Suidnicensis, Silesius.
4. Adamus Bocatius Suidnicensis, Silesius.
5. Samuel Cernicouius Osterburgensis, Marchicus.
6. Henricus Volcerus Cellensis, Brunsuicensis.
Acten und Urkunden. Ueft IV. (165) (i
82
Quorum examinatores fuerunt: Decanus et Vicecancellarius, D.
Jodocus Willichius, M. Petrus Riuander, M. Matthaeus Zeysius, M.
Jacobus Cuno Junior.
[1582 b.]
Anno vltimi teniporis millesimo quingent^simo octuagesiino secundo
21. Aprilis rite et legitim^ electus est Decanus Ordinis philosophici M.
Bartholomaeus Badtman, Ebraeae Hnguae professor, sub cuius
magistratu acta sunt, quae sequuntur.
2r). Julij de primis logices inventoribus et de veris Aristotelis
sectatoribus deque vsu logices conunodissimo declamavit M. Henningus;
Stöken Hildesius.
27. Septiimbris disputationeni extraordinariam habuit Johanuej^
Miiio Crosnensis, i. v. Doctor, ex 1. civitas flf. si certura petatur.
13. Octobris disputavit M. Petrus Rivander, accepto a Decano
ioachimico, de man.
Quarte Octobris primo in philosopliia gradu, qui a bacca lauri
nomen accepit, omatus est:
1. Nicolaus Vismarus, reitor scholae Primislaviensis.
Eodem tempore Magister ij philosophici insignia acceperunt:
1. Johannes Pruferus Franc ofordianus, Baccalaureus.
2. Christophorus Bach Francofordianus, Baccalaureus.
3. Nicolaus Vismarus Sehusensis.
Horuni examinatores fuerunt: Decanus et Vicecancellarius, 1).
Jacobus Bergemannus, M. Petrus Rivander, M. Abraham Bockenbach,
M. Johannes Pontanus.
Sequitur Decanatus Johannis Schosseri Aemiliani.
[ir)82b.]
Anno Christi M. D. LXXXII. Octobris die 13. ex Natione Prutenica
legitime electus est Deeanns CoUegij philosophici Johannes Schossc-
rus Senior, professor eloquentiae. Sub cuius administratione gesia
sunt, quae sequuntur.
In princi])io Decanatus decretum est ä maxima Facultatis philo-
sophicae ])arte, ut singuli in ipsa exi.stentes, tam professores, quam
ij, quos expectantes uocant, singulas quotannis ipsimet h'abeant
disputationes. uel per alios, ä se conductos, habendas curent, quo
magis et studijs discentium consulatur et iuniores Magistri, exemplo
senioruni ine itati, huiusmodi exercitia (in quibus multum inesse et dij(-
nitatis et utilitatis, onines sani intelligunt) tractent libentius.
1. M. Petrus Kiuander de mari disputauit pro M. Nicolau
Vi{<7naru '20. die Octobris.
83
2. M. Henricus Volcerus pro gradu de defensione disputauit
H. die Decembris.
3. Idem M. Henricus Volcerus iterum de defensione pro gradu
disputauit.
4. M. Johannes Pontanus die 24. Nouembris de epopoeia pro
rectore scbolae Bernouiensis disputauit.
5. Idem M. Johannes Pontanus l. die Decembris iterum de
epopoeia disputauit, ut satisfaceret decreto CoUegij phüosophici, recens
facto.
6. D. Johannes Craygus Scotus 8. die Decembris pro Decano
disputauit de generibus simplicium morborum, accepto ioachimico.
7. D. Johannes Mitio iuxta nouum CoUegij decretum 13. Decem-
bris ante et post prandium disputauit de exetutione in bonis feudalibus.
8. D. Jacobus Bergeman 29. die Decembris pro loco, in Facul-
tate iterum sibi concesso, themata proposuit, . quibus artis medicae
constitutio methodo resolutoria iuxta Galenum monstrabatur.
9. Anno Christi 1583. 5. die Januarij idem D. Bergemanus de
ijsdem thematibus iuxta nouum decretum disputauit.
10. M. Dauid Origanus 12. die Januarij pro gradu disputauit
de tempore.
11. Iterum de tempore idem M. Origanus pro gradu disputauit
11). die Januarij.
12. M. Johannes Schosserus Junior de testamento solenni in
scriptis disputauit iuxta nouum decretum 26. die Januarij.
13. M. Georgius Steinbrecher de summo bono pro gradu dis-
putauit 1. die Februarij.
14. Idem M. Steinbrecher 9. die Februarij de ijsdem themati-
bus iterum pro gradu disputauit.
15. M. Petrus Einander, accepto ioachimico, pro M. Christiano
Greiffenhagen de fluxu et refluxu maris disputauit.
16. M. Matthaeus Zeysius de temperaraentis pro gradu dispu-
tauit 23. die Februarij.
17. Idem M. Zeysius 2. die Martij de ijsdem thematibus iuxta
nouum decretum disputauit.
18. D. Johannes Craigus Scotus iuxta nouum decretum dispu-
tauit de tumoribus praeter naturam 9. die Martij.
19. Idem D. Craigus, accepto ioachimico, de eadem mat^ria pro
M. Johanne Pruefero disputauit 16. die Martij.
20. M. Henningus Stöcken de artiura principijs earuraque legi-
tima conformatione et usu pro gradu disputauit 23. die Martij.
21. Idem M. Henningus iterum de eodera argumento pro gradu
disputauit 30. die Martij.
(167) 6*
84
22. M. Jacobus Turnetus Scotus (l die Aprilis de purgatione
exercitij causa disputauit.
23. D. Johannes Craigiis Scotus, accepto ioachiuiico, pru M.
Johanne Pruefero de epilepsia disputauit 18. die Aprilis.
M. Henricus Volcerus anno 15^2. 22. die Decembris orationeni
recitnuit de qnaestione, an anima sit ex traduie.
Anno Christi M. D. LXXXIII. 1 8. die Aprilis primo in philosophia
gradu, qui a bacca lauri nomen accepit, oniati sunt:
1. Christophorus Stymmelius Franeofordianus. AMieinae Doctor
et jyrofesaar hie,
2. Martinus Fabritius ZuUichensis.
H. Joachimus Carusius Spandouiensis. St/mlknut Academioe et se-
natar reipuhlirne,
4. Melchior Redlichius Suibusianus. Pastm- in Matlichen et tan-
dem cliacomus Gurauietiai^s,
5. Martinus Praetorius Suidnicensis.
t). Melchior Grimmius Lignicensis.
7. Adanius Sturmius Vratislauiensis.
8. Leonliardus Oentzheniius Lignicensis.
i). Tobias Andreae Hallensis.
10. Johannes Bresko Bescouiensis.
11. Christophorus Teclerus^ ,. , ^ ^ ,. .
,,.,..'„, i Iratres, Francofordiani.
12. Michael Teilerus J
13. Adrianus Albinus Silesius.
Quorum exaniinatores fuerunt: Decanus, D. Johannes Mitio, D.
Johannes Craigus Scotus, M. Hieronymus Comerus, M. Johannes
Schosserus Junior.
Eodem tempore Magisterij philosoidiici gradu ornati sunt:
1. Paulus Winardus Stetinensis, B.
2. Christophorus Stymmelius Franeofordianus.
3. Martinus Fabricius ZuUichensis.
4. Joachimus Carusius Spandouiensis.
5. Melchior Bedliehius Suibusianus.
(). Martinus Praetorius Suidnicensis.
7. Meldiior Grimmius Lignicensis.
s. Adamus Sturmius Vratislauiensis.
iL Leonhardus Crentzemius Lignicensis.
U). To])ias Andreae Hallensis.
Quorum exaniinatores fuerunt: Decanus, D. Johannes Mitio, D.
Jacobus Beificman, M. Hieronymus Cornerus, M. Mattbaeus Zeysius.
AiiiK» Christi M. 1). LXXXm. 20. die Aprilis M. Jacobus Cuiiu
Junior im}>efiauit, ut locus sihi, studiorum causa in alias Academias
ll6»)
85
profecto, ad aniium reseruaretur. Quem locum petenti M. Dauidi
Origano tanquam Substitute responsum est, prae ceteris haberi oportere
rationem professoris historici M. Andreae Wencelij, quo in Faculta-
teiii retepto, locum deinteps uacaturum certö ipsi ooncessum iri.
[i:>83a.]
Anno a Christo, vnico humani generis saluatore, nato et mundo
exhibito M. D, LXXXIII. XX. Aprilis ex Natione Franconita legitime
iiixta statuta totius Ordinis philosophici consensu tertium electus est
Decanus M. Petrus Einander, mathematum et Graecae linguae pro-
fessor inferior, sub cuius Decanatu haec, quae sequuntur, gerebantur.
Ä maioribus nostris in hanc celeberrimam Academiam sicuti in
alias bene tonstitutas recte et utiliter disputationes et declamatio-
nes introduetas, in huno usque diem summo studio lonseruatas et pro-
pagatas esbe, ApoUinis oraeulo verius est.
Quapropter ante omnia faciendum mihi putaui, ut haec exercitia
sedulö et diligenter tam ä iunioribus quam maioribus culerentur. Maxi-
me uerö in id unice incumbendum esse censui, ut quantum quidem
fieri potuit, pristinam et laudabilem Academiae nostrae consuetudinem
reuocarem, qua post binas disputationes singulae declamationes sunt re-
< itatae. Hoc enim pacto qui recte exercentur, habitum et facultatem
de rebus grauibus in republica et ecclesia disserendi et dicendi sibi
parare consueuerunt, autoribus Aristotele, Cicerone et coeteris eruditiss-i
rais quibusque.
4. Maij M. Samuel Cernicouius trium principalium lingualem
ilfxttjjiiov recitauit.
11. Maij M.Petrus Einander priorem partem thematum suorum
de motu terrae iuxta nouum decretum disputauit.
18. Maij idem M. Einander reliqua de terrae motu themata, ta-
lero accepto. ad examinandum proposuit.
Calendis Junij M. Tobias Andreae Saxo-Hallensis declamatione
sua satis euidenter causas recitauit, cur ab Aristotele, principe philoso-
phorum peripateticorum, homo jiixpoxoajxo? sit dictus.
15. Junij Heinricus Volcerus Brunswicensis de coniugio
priori uice sese exercendi causa disputauit.
19. Junij M. Andreas Wencelius, historiarum professor, nuraera-
tis tribus florenis, in Facultatem est receptus, cui iuxta retbrmationem
sine uUa ulteriori dilatione pro loco est disputandum.
22. die Junij iterum M. Heinricas Volcerus de coniugio restan-
tes theses in publicam disputationem exercitij causa obtulit.
"29. Junij Leuinus Winsius, Baccalaureus , eloquentiae laudes
publica decantauit.
86
6. Julij Paulus Weinhart Stetinensis de encliticis dictionibus
apud Graecos pro gradu dispatauit, repetito talero.
20. Julij M. Joannes Pontanus, ludimoderator, irepl crrop^at?
'füffixaic disputauit, talero petito.
27. Julij M. Joachimus Carusius oratione erudita et graul
studiosam iuuentutem ab otio est dehortatus.
3. Augusti Joannes Bresco Bescouiensis ebrietatem tanquam
perniciosissimam pestem fugiendam suasit.
10. Augusti M. Matthaeus Hostus ex libro suo secundo de
re numaria veteri capite 4. de sestertio et numnio materiam disse-
rendi publico examini subieeit ac suam circularem disputationem iuxta
nouum decretum impleuit.
17. Augusti M. Matthaeus Hostus ex (i. capite eiusd«ni libri
de denario disputauit, ioachimico vallensi accepto.
24. Augusti M. Adamus Sturmius de exercitij styli utilitatibu>
et necessitatibus erudita declamauit.
31. Augusti M. Matthaeus Hostus ex libro 3. historiae rei nu-
mariae veteris de drachma, nummo Graeco, disputauit pro talero.
14. Septembris M. Joan'nes Pontanus historiam inuentae sanctae
crucis loco declamationis recitauit.
28. Septembris Adrianus Albinus, ßaccalaureus, de sanctis angelis
oratiunculam eruditam recensuit.
3. Octobris omatissimus vir Maximilianus de Strasen pro Li-
centia in utroque iure consequenda disputauit, praesidente clarissirao
viro i. V. Doctore domino Hieronymo Lindnero, iuridicae Facultatis
Decano, Ordinario et Seniore.
5. Octobris Christophorus Tecklerus, Baccalaureus, linguam
Graecam commeudauit.
12. Octobris Michael Tecklerus, Baccalaureus, amicitiam omni-
bus hominibus sancte colendam esse certis et firmis rationibus probaiiit.
Secundum nouum decretum, quod ab omnibus approbatura et re-
ceptum est, ex Collegij philosophici professoribus disputarunt hoi- ordine:
Pro Joanne Schossero Seniore, Decano, Doctor Joanne^;
Craius Scotus.
Pro seipso Doctor Joannes Craius Scotus.
M. Joannes Schosserus Junior.
M. Petrus Einander.
M. Matthaeus Hostus.
Ex numero eorum, qui in Facultate i)hilosophica expectantes uocan-
tur, nouo decreto Collegij philosophici satisfecerunt hoc ordine:
M. Joannes Pontanus, Doctor Joannes Mitio, M. Matthaeus
Zeysius.
(170)
87
Circularem disputationem quotannis ä quolibet nostnim habeu-
dam, mäxima pars nostrae Facultatis, superiori domino Decano magistra-
tum gerente, non solnm decreuit, uerum etiani sine ulla conditione
pure promisit. Maxima autem pars in omnibus Collegijs et Concilijs
decernendi et statuendi potestatera plenam habet, neque, quod semel
placuit, deinceps displieere debet. Ergo hinc necessario sequitur, hoc
nonum decretum proxime antecedentis domini Decani firmum et ratum
semper esse habendum, cum praesertim ad publicam uergat utilitatem.
Siquidem nulla alia ratione exercitia illa publica, longe utilissima, (onseruari
.possnnt, sine quibus neque docentes neque discentes in studiorum suo-
mm curriculo felices esse et cum fructu uersari queunt ex sententia
omnium eruditorum.
Quod nonnulli obijciunt, se tunc temporis, uocatos, non potuisse
ades8e ac propterea non consensisse; attamen cum illi grauamina sua
ad Decanum et Facultatem philosophicam tempestiu6 non detulerint,
decretum, a maiori parte Facultatis philosophicae approbatum et recep-
tmn, quis non uidet, id ualere et robur suum iam habere?
Deinde quod quidam dicunt, non omnes primo anno hanc suam
disputationem absoluisse et ideo irritum esse decretum, etsi autem ali-
(^ui tantum disputauerunt, tamen cum coeteri, hactenus certis impedi-
mentis prohibiti, id hactenus non fecerint, sancte sint polliciti, se cir-
iularum suam disputationem paulö post habituros esse, quantum uota
doniinorum Collegarum , ä me per sedem coUecta , satis abunde
testantur.
Neque etiam illi audiendi sunt, qui circularibus disputationibus
minimc opus esse contendunt, quod pro pecunia, ä Magistris promotis
deposita, qui disputandi labores subeant, conduci possin t; his etiam at-
que etiam perpendendum est, quod in Ordine nostro sint admodum
pauci, qui haec onera in se recipere possint.
Quamobrem aequum esse censuerim, ut omnes nos, iuraraenti, quo
Decano et Facultati philosophicae obligati sumus, memores, in id
unic6 incumbamus, ut circulares disputationes (cum in statuta et statu-
enda, quae publice prosunt, sanct6 iurauerimus) studiose conseruemus
et 8U0 quisque tempore obeamus.
Atque nihil amplius restare uidetur, quam ut huius statuti ab
illustrissimo electore Branden burgense, domino nostro clementissimo,
supplices petamus confirmationem. (ßandnoten: De hoc decreto, quando
factum 8Üy nemini constat. Anno 82. in pnncipio Decanatius Johannia
Schosaeri Senioris).
Anno reparatae salutis 1.5.83. 10. die Octobris Baccalaureorum
Dumero asscripti sunt:
(171)
88
1. Johannes Hentzeus Bernauiensis.
•2. Joachimus Diddenus Brandeburgensis. U. i. Doctor et ctduvca-
tu8 camet^ae electoratM.
3. Dauid Geisleruß Sittauiensis.
4. Dauid Krautuogelius Fribergensis.
5. Tobias Hentzelius Leobergensis.
(). Matthias Orthlenius Braussnizensis.
7. Mattheus Hertelius Brigensis.
8. Tobias Seilerus Leobergensis.
9. Johannes Hartardus Goltbergensis.
10. Bartholomeus Pistor Francofordianus.
11. Paulus Fendius Francus.
12. Dauid Eichlerus Budissinensis.
Quorum examinatores fuerunt: Decanus, Doctor Joannes Mitio,
Magister Hieronymus Comerus, M. Joannes Schösserus Junior, M.
Mattheus Zeysius.
Eodem tempore doctoralia seu Magisterij philosophici insignia
acceperunt:
1. Leuinus Winsius Francofordianus, Baccalaureus.
2. Joannes Hentzeus Bernauiensis.
3. Joachimus Diddenus Brandeburgensis.
4. Dauid Geislerus Sittauiensis.
5. Thobias Henzelius Leobergensis.
6. Dauid Krautuogelius Fribergensis.
7. Matthias Orthlenius Brausnicensis.
8. Mattheus Hertelius Brigensis.
9. Thobias Seilerus Leobergensis.
10. Joannes Hartardus Goltbergensis.
Quorum examinatores fuerunt: Decanus; Doctor Jacobus Bergeman,
Rector; Doctor Joannes Mitio; M. Mattheus Hostus; M. Michael Hasslobius.
[1583b.]
Anno Christi M. D. LXXXIH. XH. Octobris legitime electus est
ex Natione Marchica philosophici CoUegij Decanus Michael Haslobiuö-
Berlinensis, Magister, poetices et poeseos profesöor, sub cuius admini-
stratione, quae sequuntur, gesta sunt.
21. Decembris anni 1583. M. Petrus Kiuander disputauit <ie
eclypsibus.
XL Januarij anni 1584. M. Henricus Volcerus de exercitij!^
. dialectices disputauit.
18. Januarij eiusdem anni carmen recitatum [est] ä Decano phi-
losophicae Facultatis de radice lessea et beneficijs dei filij.
89
!25. Januarij recitauit M. Andreas Vuencelius orationem de
natali Christi.
1. Februarij M. Matthias Ortlenius recitauit orationem de fe-
licitate reipublicae.
22. Februarij M. Tobias Andreae Saxo-Hallensis disputauit
de aflectione luminum.
29. Februarij idem eadeni de re disputauit.
7. Martij de iustitia disputauit M. Joachimus Carusius
Spandouiensis.
14. Martij idem eadem de re disputauit.
21. Martij disputauit M. Joachimus Diddenius de statutis.
28. Martij idem de re eadem disputauit.
Eodem die quatuor docti et honesti adolescentes vtrumque in
philosophia gradum petiuerunt:
1. Stephanus Nachtigal Brandeburgensiö.
2. Jacobus Eeinfeldt Pomeranus.
li. Andreas Kemplerus Transyluanus.
4. Christophorus Pelargus Suidnicensis.
30. Martij. Quorum examinatores fuenint in primo gradu, qui
ä bacca lauri nomen accepit: Decanus, M. Hieronymus Cornerus, M.
Jacobus Ebertus, M. Matthaeus Zeysius, M. Bartholomaeus Bademanus.
4. Aprilis anni 1584. disputauit M. Andreas Vuencelius de
Organo Aristotelis, tum 2. Aprilis pro summo in philosophia gradu
consequendo superiores adolescentes examinati.essent
ä Decano eodemque Vicecancellario, M. Petro Riuandro, M. Jacobo
Eberto, M. Johanne Pontano, M. Bartholomaeo Rademano.
8. Aprilis receptus est in Facult-atem M. Andreas Vuencelius,
nnmeratis tribus florenis Marchicis.
Eodem die M. Dauidi Origano spes facta est loci in philosophico
CoUegio occupandi, nisi D. Scotus reversus fuerit. (juem rtiam locuvi
in posteruvi^ D. Scofo non /nleunfe, retimiif. Numerauit autem flo-
renum Marchicum M. Origanus.
\). Aprilis anni 1584. utroque in philosophia gradu publice
omati sunt:
1. Stephanus Nachtigal Brandcburgensis.
2. Jacobus Reinfeldt Pomeranus.
3. Andreas Remplems Transyluanus.
4. Christophonis Pelargus Suidnicensis, Silesius.
Qui dominis examinatoribus se dignos plane probarunt, quibus
publici honores decernerentur, cum ail'errent eruditicmem praeclaram
morumque et vitae suauitatem atque integritatem.
(173)
90
18. Aprilis idem M. Andreas Vuencelius de Organo Ari8t<jtdi<
disputanit.
[1584 a.] 84.
Anno Christi M. I). LXXXIIII. 18. die Aprilis ex Slesitica Nation»*
legitime electus est secundo Decanus CoUegij philosophici M. Johannec^
Schosserus Isennacensis, sub cuius Decanatu gesta sunt, quae sf-
quuntur.
25. Aprilis anno 1584. M. Christophorus Pelargus recitauit
orationem de astrologia.
2. Maij Paulus Fendt, Baccalaureus, orationem habuit.
9. Maij M. Christophorus Pelargus disputanit de doctrina
etbica.
16. Maij idem de re eadem disputanit.
30. Maij M. Petrus Riuander de lunae deliquio disputauit pn*
M. Matthaeo Hertelio Brigensi.
6. Junij M. Andreas Remplerus de laudibus astronomiae de-
clamauit.
18. Junij M. Matthaeus Ortlenius disputauit de felicitate practica
hominis.
20. Junij M. Andreas Remplerus disputauit de zonis.
27. Junij Paulus Fendt, Baccalaureus, disputauit de horizonte.
4. Julij orationem habuit Gabriel Rotstock de partitione iu^i^.
18. Julij de labore solis disputauit M. Petrus Riuander pro M*
Mattheo Hertelio Brigensi.
25. Julij idem de re eadem disputauit pro M. Tobia Seilero.
Hoc tempore M. Joachimus Specht consecutus est ins nostrorum
Magistrorum, numeratis tribus florenis.
8. Augusti M. Christophorus Pelargus disputauit de fortitu-
dine et accepit ioachimicum.
15. Augusti idem disputauit de temperantia et actepit ioachimicum.
21). Augusti M. Jacobus Ebertus iuxta nouum decretum dispu-
tauit de ethica.
5. Septembris M. Joachimus Specht disputauit de liberalitate.
12. Septembris M. Jacobus Ebertus iterum disputauit de ethini
et accepit ioachimicum.
U). Septembris M. Jacobus Ebertus disputauit de eo, quod non
tantum intellectuales, uerum etiam materiales uirtutes indigent experi-
entia et tempore, et accepit ioachimicum.
26. Septembris Joachimus Specht recitauit orationem de tem-
perantia.
3. Octobris M. Andreas Remplerus disputauit de climatibus.
(174)
91
Eodem die [19. Septembris] quinque docti et honesti adolescentes
doctrinae gradus honorumque titulos petiuerimt:
1. Franciscus Simon, Baccalaureus.KT. i_^ ^. . ,
o n 1 t;i ji. T5 1 Hl tres petmerunt gradum
2. Paulus Fendt, Baccal aureus. \ m " f *•
3. Dauid Eichlerus, Baccalaureus. j ^ ^'
4. Joachimus Goltzen, qui utrumque gradum petijt.
5. Joachimus Anschuz. Hie gradum, qui a bacca lauri nomen
habet, petijt.
Quorum examinatores in utroqe examine fuerunt: Decanus,
I). Jacobus Bergeman, M. Petrus Riuander, M. Jacobus Ebertus, M.
Johannes Pontanus.
1. Octobris anno ]r)H4. primo in philosophia gradu, qui a bacca
lauri nomen accepit, ornati sunt:
1. Joachimus Goltzen.
2. Joachimus Anschuz.
Eodem tempore Magister ij philosophici insignia acceperunt:
1. Franciscus Simon.
2. Paulus Fendius.
3. Dauid Eichlerus.
4. Joachimus Goltzen.
[1584b.] ''i4.
Anno ä nato saluatore Christo M. D. LXXXUII. 10. Octobris die
legitime electus est Decanus ex Natione Prutenica Jodocus Will ich lus
Jodoci filius, philosophiae ac medicinae Doctor et professor. Quo^
Decano haec gesta fuerunt, quae sequuntur.
Disputationes et declamationes satis frequentes habitae hoc
semestri ä Magistris et Baccalaureis.
Die 7. Aprilis receptus est in numerum Senatorum Facultatis do-
minus Magister Christophorus Pelargus Suidnicensis.
Die 15. Aprilis gradu Baecalaureorum ornati sunt tres sequentes:
1. Johannes Matthesius Zulichensis.
. 2. Daniel Merman Bemouianus.
3. Bonauentura Boseler Wratislauiensis.
Eodem die Magisterij dignitate ornati sunt:
' T^- i^ 1 } Teckleri, Baccalaurei, fratres, (!otbusiani.
3. Johannes Matthesius Zulichensis.
4. Daniel Merman Bernouianus.
5. Bonauentura Köseler Wratislauiensis.
(175)
92
Vtrique examin i praefuemnt: I). Jodocus Willichius, Deeamis, D.
Jacobus Bergeraannus, M. Petrus Riuander, M. Michael Haslobius. M.
Jacobus Ebertus.
fl58r)aundb.] 15H6,
Anno Christi raiUesimo (|uingentesimo octnagesirao quinto decinio
septimo Aprilis ex Franconica Natione Decanus electus est Abrahain
Rockenbach, iuris vtriusque Doctor, sub cuius administratione ea.
quae sequuntur, gesta sunt.
M. Joachimus Golzius Dragenburgensis binas disputationes
habuit de nit)tu, pro loco.
M. Paulus Fendius Suinphordianus binas disputationes <le
qualitatibus habuit, pro loco.
M. Christophorus Pelargus pro M. Reinfeit disputauit de
elemento aquae, aicepto ioachimico.
Declaniationem habuit M. Michael T eck 1er de fortitudine.
Declamationem habuit M. Christophorus Teckler de virtute.
Declaniationem habuit M. (lolzius de prauo sodalitio vitando.
M. (xolzius disputauit pro M. Christophoro Bach, acc^jpto
ioachimico, de ascensione et descensione signorum astronomiae.
Anno 158*). 14. Aprilis sequentes in ordine studiosi prirauni in
philosoi)hia gradum petiuerunt ab Ordine philosophico eoque (»r-
nati sunt:
1. Jacobus Bergmanns ^ ,, ^. j. .
» i-iv . i 1 /M i Francotordiani.
2. Chnstophorus Comerus )
*1 Simon Rosa de Hilperhausen, pastor ecclesiae Mittewaldensis.
4. Carolus Weber, natus in oppido Storkaw.
5. Daniel Saxo Torgensis.
(). Bertramus Spangenberg, natus in oppido Peien, silo iu episco-
patu Hildesiensi.
7. Mathaeus Bernewiz Brandeburgensis.
Quorum examinatores fuerunt: D. Abraham Rockenbach, IH-
( anus et Vicetancellarius, M. Jacobus Ebertus, M. Petrus Riuander, M.
Joannes Schösserus, M. Dauid Origanus.
Eodem tempore insignia Magisterij philosophici acceperunt:
1. Jacobus Bergmanns \ ^ i. j. •
,,„.,, ^ ,, \ Francotordiani.
2. (. hristo])horus ( ornerus J
3. Simon Rosa de Hilperhausen.
4. Carolus Weber Storkauiensis.
5. Daniel »Saxo Torgensis.
(). Bertramus Spangenberg de Peien.
7. Mathaeus Bernewiz Brandenburgensis.
(176)
98_
Dignitas Decanatus philosophici per integrum annum noii fuit mu-
tata propter pestem grassantem Francofordiae. Incepit autem grassari
anno 1.5.85. circa festum Margretao et cessauit anno sequenti circa
IVstum trium regam, quo tempore paulatim professores et seolastici ce-
perunt publice praelegere eosque audire.
Eodein tempore promotionis Magistrorum nouus üecani ornatus
.sumptibiis Collegij philosophici tomparatus est a me, uidelicet quatuor-
(lecim vallensibtts ioachimicis.
1 1586 a.]
Anno Christi CIO. 10. LXXXVI. Aprilis die 16. ex Natione Mar-
ohica legitime iuxta statuta consensu totius Ordinis pliilosophiei eleotus
est Decanus M. David Origanus (irlacensis. Sub cujus Decanatu
liaec, quae sequuntur, gesta sunt.
M), Aprilis M. Stephanus Nachtigal orationem habuit de cer-
titndine doctrinae Ecclesiae.
7. Maij M. David Origanus, philosophici Ordinis Decanus, dispu-
tationem extraordinariam habuit de eclipsibus lunaribus.
'2\K Maij circa meridiem niortuus est doctissiraus vir M. Petrus
Riuander^ professor mathematum et graecae linguae inferior.
4. Junij Bartholomaeus Möllerus, liberalium artium Baccalau-
reus, orationem recitavit de Eloquentiae studio.
16. Julij M. Paulus Fendius, accepto ioachimico, disputavit de
niagnanimitate.
27. Julij receptus est in numerum Senatorum Facultatis philosophicae
dominus M. Andreas Bemplerus Transylvanus, numerato floreno Mar-
chico et praestito iuramento. Receptus autera est in Nationem Fran(*onicam.
30. Julij Bartholomaeus Möllerus, artium Baccalaureus, dispu-
tavit de dialectica.
11. Augusti M. David Origanus de Qraeca lingua ordtionem recitavit.
21. Augusti M. Andreas Bemplerus themata proposuit de natura
ex physicis, et sie disputationem suam extraordinariam pro loco in
Facultate absolvit.
10. Septembris M. Andreas Bemplerus vicissim de natura, accepto
ioachimico, disputavit.
l. Octobris clarissimus et doctissimus vir M. Wilhelmus Hilde-
nius, Professor mathematum et successor domini Doctoris Bergmanni,
in Facultatem et Nationem quidem Marchicam receptus est, numeratis
tribus florenis Marchicis et praestito iunimento. Locus quoque ipsi,
honorifice et modeste petenti, superior quam statuta requirere vi-
dentur, quae recens advenienti ultimum locum tribuunt, inter professo-
res humanarum artium concessus est, cedentibus ipsi sponte et ex
(177)
9^
singTÜari benevolentia, non jure, M. David Origano, M. Christophoro
Pelargo, M. Bartholomaeo Radmanno, M. Joanne Sc'hössero et
M. Andrea Vuencelio, hac tarnen conditione, ut ne quid'haec spon-
tanea cessio vel in stipendio, vel alijs emolumentis et Iionoribos, qnae
jure snccessionis singulis debentur, cuiquam noceat, neve alias^quisquam a«!-
veniens sibi hoc, quod M. Hildenio concessum est, quoqne jure vel consue-
tudine deberi, existimet, vel exeniplo hoc adducto in probationem contendat.
Eodem die M. Paulus Fendius in Facultatem et quidem Nati«>-
nem Fmnconicam receptus est.
8. Octobris M. Paulus Fendius suam extraordinär iam disputationem
pro loco in Facultate habuit, affixis thesibus de mundo eiusque partibns
et partium motu, loco etc., renpondenU Christophoro Nearuiro.
13. Octobris utroque in philosophia gradu, et eo, qui a bacra
lauri nomen habet, et qui Magisterij dicitur, ornati sunt:
1. Joannes Sobolus Francofordianus.
2. Joannes Cnobloch Francofordianus.
3. Laurentins Heilandus Cotbusianus.
4. Elias Francus Soldinensis.
5. Gregorius Dobelinus ßupinensis.
(). Simon Grunaeus Lignicensis.
7. Joannes Scultetus Lubenensis. ^ Pastores prope Lubenatu Si-
8. Joannes Praetorius Saxohallensis. ] lesiae.
Quorum examinatores in utroque examine fuerunt: Decanus
M. David Origanus et simul Vicecancellarius; M. Michael Haslobius;
M. Jacobus Ebertus : M. Joannes Schösserus, cuius vicem in examinan-
dis duobus pastoribus, qui extrema loca occuparunt et biduo ante pro-
motionem advenerunt, ipso absente, sustinuit M. Andreas Vuencelius;
M. Andreas ßemplerus.
15. Octobris M. Paulus Fendius de mundo vicissim, aocepto
ioachimico, disputavit, reffpondente Chrütophoro Neandro,
[1586 b.]
Anno Christi M. D. LXXXVI. die 15. Octobris legitimä et omnium
suffragijs de more Academiae nostrae electus est ex Natione Elysia Or-
dinis philosophici Decanus Andreas Vuencelius, ss. theologiae Li-
centiatus, oratoriae ot historiarum professor, sub cuius administratione
gesta sunt, quae sequuntur.
22. Octobris recitavit declamationem M. Jacobus Bergeman de
raethodorum formis.
5. Nouembris clarissimus et doctissimus vir M. Guilelmus Hil-
den ius disputauit magno omnium applausu de mathematica et [eiusj
dignitate et utilitate, resjxnideiite Christophoro Neandro,
(178)
95
2t). Nouembris disputauit dominus M. Pelargus ex primi Physi-
comm Aristotelis singulis capitibus.
10. Decembris ex secundo Physicorum ideni M. Pelargus.
17. Decembris declamationem recitauit de incarnatione Christi M.
Johannes Cnobloch.
20. Decembris e viuis excessit magnificus dominus Bector Andreas
Praetorius, s. theologiae Doctor et professor.
18. Februarij disputauit M. Pelargus de motu ex tertio Physico-
rum Aristotelis.
4. Martij disputauit M. Pelargus de infinito ex tertio Physicorum
Aristotelis.
11. Martij primö disputauit M. Jacob us Bergeman: solum san-
gninem nutrire.
IH. Martij orationem recitauit M. Elias Francus de dicto: Au-
rora Musis amica.
1. Aprilis secundo \ disputauit M. Jacobus Bergeman de solius
8. Aprilis tertio / sanguinis nutritione.
20. Aprilis utroque in philosophia, et Baccalaurei et Magi-
ll terij, ut uocant, gradu post examen in Soterijs institutum 4 philoso-
phiae (alijs multis, qui se aflfuturos promiserant, emanentibus, pai*tim
aliquibus extinctis, partim morbo correptis) candidati utroque gradu
omati sunt:
1. Joachimus Golzius Stendaliensis, inferioris templi pastor.
2. Bartholomaeus MoUerus Francofordianus, qui sponte, cum Bacca-
laureus esset, primas concessit pastori.
3. Wenceslaus Wilmnicius Gedanensis, D. Comeri gener.
4. Baldasar Ballorophus Lygius, scholae Glogouiensis conrector.
Horum examinatores in utroque examine sorte constituti
sunt: Andreas Vuencelius, Decanus et Vicecancellarius ; Abrahamus
Kockenbaeh, i. u. Doctor; M. Jacobus Ebertus, cuius non rectfe ualentis
vices sustinuit M. Guilelmus Hildenius; M. Christophorus Pelargus;
M. Dauid Origanus.
19. Aprilis in Facultatem receptus est M. Jacobus Bergeman,
numerato floreno Marchico.
[1587 a.] 87.
Anno Christi, saluatoris, M. D. LXXXVII. XXH. Aprilis legitim^
per statuta et suflfragia omnium electus est in Decanum Facultatis
philosophicae ex Natione Pruteniea M. Christophorus Pelargus,
logices Aristotelicae professor publicus. Sub cuius administratione haec,
quae sequuntur, gesta sunt.
(17»)
96
XXIX. Aprilis recitiuiit orationem de fortitudine bellica M. (*hristo-
phorus Cornerus.
Eodern die e viuis exeessit venerandus senex dominus Magister
Matthaeus Hostus, vir clarissimus, professor publicus Graecae linguae
et superioris Collegij Senior.
VI. Maij disputauit de virtute in genere M. Joannes Cnoblochius,
respwidente M, Chrvstophaiv Neandro.
Xin. die Maij oratiuncula recitata est de beneficijs dei ä M.
Laarentio Heilando.
XXVn. Maij disputationem instituebat ipse Decanus M. Pelargus
ex Organo Aristotelis.
Calendis Julij disputavit clarissimus dominus Doctor Hermannas
Grassovius, memor fldei, CoUegio datae, ex 10. Tit. Jnst. imper. de
nuptijs.
VIII. die eiusdem mensis de ijsdem iterum disputabat.
XV. Julij recitauit orationem de mansuetudine ^) M. Joannes
Cnoblochius.
XXII. Julij M. Elias Francus disseruit de philosopliia practica
in genere, retfpondente Chrütophoro Neandro.
XXIX. Julij M. Joannes Cnoblochius disputavit de fortitudine,
respondente Chrüfaphoro Neandro,
V. Augusti disputauit M. Laurentius Heilandus in genere de
meteoris.
XII. [Augusti?] Idem de ijsdem propositionibus.
XVin. die Septembris vir clarissimus, philosophus excellentissirans,
dominus M. Guilielmus Hildenius Berlinensis cum magno bonorum
luctu obijt.
XXX. Septembris in Facultatem recipitur M. Laurentius Heilan-
dus, ad Nationem Franconicam translatus.
M. Jacobus Herpundus Scotus, numeratis tribus florenis Marchi-
eis, recipitur inter nostros Magistros, sed ita, ut intra anni quartam
partem se promotionis suae testimonium allaturum obligat, aut, si non
posset, vitro 200 llorenos poenae loco offerret, per fratrem soluendos.
Non atfulit, neque ewolcit poetiam^ sed ejc Acadeviia discessit anno post.
XII. Octobris post examen, quod '2. Octobris inchoatum, 6. die ab-
solutum est, ad vtrumque in pliilosophia gradum consentiente Colle-
gio, admissi sunt ornatissinii et in literis optime versati juuenes:
1. Gregorius Gruno Custrinensis, Baccalaureus.
2. Casparus Pelargus Svidniciensis, Silesius, Decani frater.
3. Georgius Carolus Svidniciensis.
') Hier stand ursprünglich: maguanimitate.
(180)
97
4. Georgias Henricus Bischoffvnerdensis.
5. Dauid Khnens Nawensis.
6. Joannes \ ^ n j i.
^ T !_• r Qarcaeus, Brandeburgenses.
i. Joachimus )
Hi Septem vtroque gradu, et Baccalaureatus et Magisterij, or-
nati sunt.
Primnm autem philosophiae titulum assecati sunt:
1. Joannes Khuening Francofordianus.
2. Joannes Albinus, Doctoris Albini filins, Francofordianus.
3. Samuel Praetorius Francofordianus.
Quorum examinatores, sorte electi, fuerunt in primo examine:
Deoanus M. Christophorus Pelargus, magnificus Eector Andreas Vuen-
eelins, M. Jacobus Ebertus, M. Paulus Fendius, M. Jacobus Bergemann.
In altero: Decanus Vicecancellarius, Rector, M. Jacobus Ebertus,
M. Dauid Origanus, M. Andreas Remplerus.
Duodecimo Octobris in Facultatem CoUegij recipitur M. Joannes
Cnoblochius, in Nationem Marchicuvi^ numerato floreno Marchico.
[1587 b.] 87.
Anno ä nato Christo, saluatore, CIO 10 XUIC. pridie Iduum
Octobris') iuxta statuta et suffragijs omnium Faeultatis philosophicae
Assessorum consentientibus in Decanum eiusdem Faeultatis ex Natione
Franconica electus est M. Andreas Remplerus Bistriciensis, Trans-
syluanus, sub cuius administratione subscripta gesta sunt.
Anno ä Christo nato 1587. XXI. Octobris recitauit orationem de
origine cauae uenae M. Joachimus Garcaeus Brandeburgensis.
XXym. Octobris disputauit dominus M. Laurentius Helandus
de cometis, pro receptione in Facultatem philosophicam, responderUe
ChriMophoro Neandro,
ITIT Nouembris recitauit oraiionem de corruptione M. Joannes
Garcaeus Brandeburgensis.
XVin. Nouembris disputauit M. Joannes Cnoblochius de anima,
re^spondente Chrütophoro Nemidro, Accepit pro prioribus duabus dispu-
tationibus, sub Decanatu domini M. Pelargi habitis, 2 ioachimicos.
IX. Decembris disputauit de sensibus M. Joachimus Garcaeus
et accepit 1 ioachimicum 7. Decembris.
XVI. Decembris disputauit de putrefactione M. Joannes Garcaeus
et accepit vnum ioachimicum 17. Decembris. Respondente (.'hristophotv
Neandro.
») U. Oktober.
Acten and Urkunden, Heft IV. (ISl)
98
XXX. Decembris ligata oratione de Magis declamauit M. Baidassar
Ballorophus.
Anno Christi 1588. Xlll. Januarij dispntationem publicam habait
M. ChristophorusCornerus de imitatione Ciceroniana ete., re^tpon-
derUe Chri^tophoro Neandro,
XX. Januarij secundö de imitatione Ciceroniana disputauit M.
Christophorus Cornerus. Respondenf^ eodem,
XXVn. Januarij de loco ex Aristotele disputauit M. Christopho-
rus Pelargus.
in. Februarij de astronoraia disputauit M. Elias Francus.
X. Februarij secundö de astronomia disputauit M. Elias Francus.
Accepit ä me duos ioachimicos.
XVII. Februarij disputauit de horis M. Baldasar Ballorophui)
et accepit ioachimicum.
XXIin. Februarij disputauit de philosophia M. Joachimus Gar-
caeus et ä me accepit ioachimicum.
XVI. Martij disputauit ex logicis Aristoteleis de praedicamentis do-
minus M. Christophorus Pelargus et accepit ioachimicum.
XXin. Martij orationem habuit de passione M. Gregorius Gruno.
XXX. Martij disputationem de iustitia instituit M. Joannes Gar-
caeus accepitque ioachimicum.
VI. Aprilis orationem habuit M. Christophorus Cornerus de
laude iurium scientiae.
XVni. Aprilis sex eruditione ac uirtute praestantes philosophiae
candidati post ex amen in Soterijs cum quatuor et XVI. ac XVII»
huius mensis cum duobus, primo et vltimo (quorum ille aliunde tum
demum aduenerat, alter uero tunc primum ad suscipiendos honores per-
suasus fuerat), habito (!), utroque in philosophia gradu ornati sunt,
cum pridie a toto Collegio api)robati et in numerum Magistrorum huius
Vniuersitatis recepti essent.
Quorum nomina haec sunt;
Besponderunt publica ad has quaestiones:
1. Wenceslaus Otterus Leobschucen- f Anne ethices cognitio necessa-
sis, Silesius. \ ria sit iurisperito.
2. Martinus Cnobloch Francofor- f Anne fontes sanae philosophiae
(iianus, Marehicus. l impediant cursum studiorum.
.,,,..,, >^ , ^ . ( Anne medicina sit incerta, quöd
3. Christophorus ^eanderCrosnensis, , .. , .. ,. .
^., . < de iisdem saepe diuersa medici
Silesms. I j. i
[ dicunt.
4. Dauid Prüberus Francofordianus, r Anne discenti utilior sit au-
Marchicus. \ scultatio quam priuata lectio.
a«8)
99
^ ^, . , , ci 1 1 . f Anne iudicia astrorum plana
5. Elias Andreae Saxohalensis. < . i. .. . j
\ sint reijcienda.
.. ^ii^m 1. /^L .f Pro raore de gratitudine ali-
6. Caleb Trygophorus Corbacensis, . , .^x «i. ^ i. i.
^ "^ . '^ ^ quid promittens, quibns debuit,
I gratias egit.
Quorum inprimo examine sorte electi sunt eniditionis explo-
ratores: M. Andreas ßemplerus Transsyluanus, M. Jacobus Ebertus,
M. Dauid Origanus, M. Paulus Fendius, M. Jacobus Bergeman.
In secundo ijdem fuerunt, nisi quod domino M. Eberto successit
M. Christophorus Pelargus.
XX. Aprilis, qua nouus eligebatur Decanus omnium CoUegij Assesso-
rum consensu duo ioachimici, qui nomine M. Bertram! ä uidua reue-
rendi et clarissimi uiri domini D. Andrae Praetor ij, pastoris Franco-
furtensis, piae memoriae, deponendi erant, ipsi remissi sunt.
Aliquot etiam diebus in Februario, praesentibus alijs atque alijs
CoUegij Assessoribus, ratio acceptae et expositae pecuniae ab antecesso*
ribus Decanis, numerando ad M. Bartholomaeum Badmannum usque,
sub quo primum cepta est pecunia pro disputationibus numerari, in-
stituta ac perfecta est.
•
[1588 a.] 88.
Anno a partu virgineo CIO. 10. XXCVin. XII. Calendas Maij ^) ex Nati-
one Marchica legitime iuxta leges et inclytae Academiae nostrae statuta
electus est Decanus CoUegij philosophici Johannes Cnobloch Franco-
phordianus, artium liberalium et philosophiae Magister, sub cujus ad-
ministratione semestri aestivali gesta sunt, quae sequuntur.
25. Aprilis reverendus vir Andreas Vuencelius, ss. theologiae
Licentiatus, in Doctorem creatus est, quo etiam mense ad artium
Facult^tis CoUegium assumptus erat ante annos quatuor.
1. Junij oratione erudita et gravi M. Caleb Trygophorus Corba-
censis studiosam juventutem ad cognoscendas artes liberales excitavit.
15. Junij pro gradu disputavit M. Christophorus Neander
Crosnensis de generatione et corruptione ex libro 1. Aristotelis irepi
7svscj3tt>^ xal 9&opa?.
22. Junij idem de eadem disputavit. Et quia duos ioachimicos
pro disputationibus non deposuerat, ä me etiam nihil accepit.
29. Junij orationem recitavit M. Martinus Cnobloch, frater, de
philosophiae dignitate et praestantia.
6. Julij M. Christophorus Cornerus de amicitia disputavit.
«) 20. April.
(183)
100
8. Augusti Magister Christophorus Neander de liberalitate iis-
pntationem instituit atque ä me ioachimlcum accepit.
10. Augusti M. Joachimus Garcaeus de nutritione, accept*»
ioachimico, disputavit.
24. Augusti secundö de eadem materia M. Joachimus Garcaeus
disseruit, ioachimico vallensi accepto.
29. Augusti in Senatoriam Facultatem consensu praesentium l'oUe-
garum recepti sunt: M. Balthasar Caminaeus, professor logices et
successor M. Christophori Pelargi, numeratis tribus florenis Marchi-
cis ac praestito juramento, promisit disputationes solitas; M. Christo-
phorus Cornerus, hie promotus, numerato floreno Marchico. Vterque
ad Nationem Frauconicam est relatus.
12. Septembris humanissimus vir M. Martinus Uhemnitius
Brunsuicensis pro Licentia in vtroque jure consequenda dispu-
tavit, praesidente clarissimo viro j. v. Doctore domino Mattheo Cunone,
juridicae Facultatis Decano.
1. Octobris humanissimo viro domino M. Martino Chemnitiu
summ US in vtroque jure ^radus decernebatur.
Propter raritatem discentium et quorundam inconstantiam sub hoi
Decanatu nulla facta est promotio.
[1588 b.]
Anno Christi CIO 10 XIIC. IV. Iduum Octobris >) ex Süesitica Natione
legitim^ et secundum statuta electus est Deoanus CoUegij philosophiri
M. Bartholomaeus Kadtman Francofordensis, Ebraeae linguae
Professor, sub cuius administratione gesta sunt, quae sequuntur.
Disputarunt:
M. Joachimus Garcaeus ter de nutritione, acceptis tribus k
Decano ioachimicis,
M. Balthasar Caminaeus bis de virtute ethiea, pro loco, iu Fa-
cultate philosophica consequendo,
M. Neander seiuel de passionibus planetarum, accepto similiter a
Decano ioachimico.
Orationes recitarunt:
M. Balthasar Caminaeus de studijs literarum,
M. Christophorus Cornerus de concordia, omnibus hominibus
sancte colenda,
M. Caleb Trygophorus de festo natiuitatis Christi.
Jus Facultatis redemerunt floreno Marchico:
M. Christophorus Neander, M. Joachimus Garcaeus, M.
Joachimus Carusius. Quorum primus in Prutenicam, reliqui uerö
^) 12. Oktober.
101^ _
du«) in Silesiticam Nationem unanimi omnium praeseiitiam consensu
translati sunt.
Anno millesimo quingentesimo octuagesimo nono XVL Aprilis
vtroque ernditionis et honoris gradu ornati sunt 6 honesti et docti
viri, quorum nomina sequuntur.
1. Otto Bötcher, pastor ecclesiae Falcoburgensis et dioecesis istius
inspector.
2. Elias Hering Buppinensis.
3. Caspar Irmissus Crosnensis. Rector scholae Celichiensü^ post
ecclesiae dinconiufy tandefn Pastor,
4. Bariholomaeus Crogerus, scholae Furstenwaldensis rector.
5. Johannes Stralius Berlinensis.
(). Greorgius Oaebelius Suidnizensis, scholae Iglaviensis conrector.
Examinatores eorom in atroque examine faerant: Decanus
et Vicecancellarius, M. Jacobus Ebertos, M. Balthasar Gaminaeus, M.
Jacobus Bergeman, M. Laurentius Helandus.
[1589 a.]
Anno nati Christi M. D. LXXXIX. 19. Aprilis ex Prutenica Na-
tione secundö in Decanam legitime et omnibus consentientibus electus
est M. Jacobus Ebertus, ethicorum professor. Sub cujus administra-
tione haec gesta sunt:
26. Aprilis Baccalaureus Samuel Praetorius declamationem re-
citavit de fortitudine.
28. Aprilis moritur clarissimus vir dominus M. Michael Haslo-
bius, poöticae professor.
3. Mali M. Joachimus Garcaeus pro redimendo loco in Facultate
de nutritione disputavit.
10. Maii idem ipse M. Joachimus Garcaeus iterum de eadera
materia disputavit et Joachimicura accepit.
7. Junii dominus M. Christophorus Pelargus fratris nomine
disputavit.
12. Julij dominus M. Christophorus Neander propter recepti-
onem in Facultatem disputavit ex posteriore Aristotelis irepi ^svaaeo)?
xal ^Bopa; libro.
16. Augusti idem M. Christophorus Neander ex eodem libro
disputationem habuit et ioachimicum accepit.
9. Octobris post exanren legitimum ad Magist er ij gradum, con-
sentiente illustrissimo principe electore evecti sunt hi quatuor:
1. Samuel Gloxinns Arenswaldensis.
(186)
102
2. Thomas Bizius Thammensis. Pontpu tsubronrector in sehold mui-
tortä. Moriiur 27. Septemhris anno 91. non sine magno paren-
tum et amicorum luctu.
3. Andreas Westphalns Neobrandeburgensis.
4. Panltis Pontanas Hamburgensis.
Horum examinatores fuerunt in utroque examine: Decanus
et Vicecancellarius M. Ebertns, M. David Origanns, M. Balthasar Ca-
minaens, M. Christophorus Neander, M. Johannes Cnoblochius.
[1589 b.] 85.
Anno post natnm Christum CIO. 10. XIC. V. Idus Octobris*) ei
Natione Franconica primum in Decanum legitime et consentientibus
Assessorum saifragijs electns est M. Balthasar Caminaeus, poetices
Professor publicus, sab cuius administratione haec gesta sunt:
15. Octobris reuerendus et clarissimus vir dominus L. Christo-
phorus Pelargus publice disputauit de persona filij dei ex libro 3.
Damasceni.
30. Octobris reuerendus et doctissimus vir dominus M. Hierony-
mus Toiites de dubitatione pontificia pro gradu Doctorum in
theologia consequendo disputauit, praeside reuerendo et benemerito
sene domino Christophoro Cornero, Marchiae superintendente.
6. Nouembris reuerendi et doctissimi viri, dominus L. Christo-
phorus Pelargus et dominus M. Hieronymus Toxites Sorauiensis,
Doctores ss. theologiae publice renunciati sunt.
1590.
17. Januarij- anno 1590 M. Joachimus Garcaeus disputauit de
definitione ex libro 7. Metaphysicorum Aristotelis pro receptione in
CoUegium seu Facultatem phüosophicam.
7. Februarij disputauit reuerendus et clarissimus vir dominus ü.
Christophorus Pelargus ex libro 4. Damasceni.
4. Aprilis de jure disputauit pro receptione in CoUegium philoso-
phicum dominus M. Joachimus Carusius.
9. Aprüis post legitimum examen permissu illustrissimi principis
et electoris Joannis Georgij etc. utroque in philosophia gradu
ornati et in numerum Magistrorum huius Academiae recepti sunt tres
honesti et eruditi iuuenes:
1. Joannes Lindenbergius Arensuualdensis.
2. Fridericus Damius Holsatus.
3. Henningus Floringius, Academiae Notarius.
») 11. Oktober
(186)
Quorum examinatores in utroque examine fuere: Decanus et
Vicecancellarius M. B. Caminaeus, M. Danid Origanus, M. Christophorus
Neander, M. Christophorus Cornerus, M. Joachimus Garcaeus.
[1590 a.] 1690.
Anno Christi CIO 10 XC. 18. Aprilis ex Marchica Natione legitime
et omnium Assessorum suifragijs in Decanum CoUegij philosophici electus
est M. Jacobus Bergemannus, primarum mathesios artium et prae-
ceptorum Graecae lingvae professor, sub cuius administratione gesta sunt,
quae sequuntur.
"2. Maij Andreas Westphalus, M., de terrae motu disputavit et
ioachimicum accepit.
7. Maij reverendus vir dominus M. Esaias Heidenreich Silesius
pro Licentia in theologia consequenda de coena domini disputauit,
praeside reverendo viro domino Christophoro Albino, ss, theologiae
Doctore.
9. Maij M. Joannes Stralius Berolinensis de somnijs dispu-
tationem habuit et ioachimicum accepit.
16. Maij dominus M. Joachimus Garcaeus Brandenburgensis de
logica demonstratione ex primo Posteriorum Aristotelis disputauit et
ioachimicum accepit.
21. Maij reverendus vir dominus M. Esajas Heidenreich Silesius
SS. theologiae Doctor renunciatus est. In cujus renunciatione ra-
tione Decanatus vlnam serici villosi accepi.
28. Maij dominus M. Christophorus Cornerus recitavit oratio-
nem de laudibus Latinae lingvae.
30. Maij M. Joannes Lindenbergius Arenswaldensis de-
clamationem recitauit de vera nobilitate.
13. Junij M. Fridericus Damius Holsatus theses meteorolo-
gicas de vento publice exaraini subjecit et ioachimicum accepit.
."). Julij moritur clarissimus vir Jodocus Willichius, Jodoci
filius, philosophiae ac medicinae Doctor, physices professor et Facultatis
philosophicae Senior.
8. Augusti M. Fridericus Damius Holsatus theses meteoro-
logicas de tonitruo, fulguratione et fulmine examini publice subjecit et
ioachimicum accepit.
29. Augusti M. Johannes Lindenbergus Arenswaldensis de
anima, principali hominis parte, disputauit et ioachimicum accepit.
28. Septembris M. Caleb Trygophorus Corbacensis de inaagine
Bcclesiae, in XU. capite Apocalypseos Johannis proposita, orationem
kbuit.
(187)
104
1. Octobri» clarissima» ^ir domiDus Matthaeus Zejsius, medici-
nae Licentiatos, de doctrinae physices antiqnitato et dignitate, tum ne-
cessaria et multiplici utilitate, cum somma svavitate conjuBcta, decla-
mationem habuit, initinm faciens praelectionum physicaram^ ad qnas ä
Senatü academico in locom D. Jodoci Willichij vocatus erat.
10. Octobris receptus est in Facultatem philosophicam dominus
LicentiatoB Zeysius ac translatus in Nationem Marchicam, promittens
dispntationem pro loco.
Exercitia declamationum ae disputationum satis fuerant fre-
qaentia, promotio antem nulla foit.
[1590 b.] Ann. 169(1
Anno christianae epochae M. D. XC. H. Idus Octobris*) legitime et
omnium suffragijs de more Academiae nostrae ex Natione Elysia Ordi-
nis phüosophici Decanns electus est M. Joachimus Garcaeus Bran-
denbnrgensis, sub cujus administratione gesta sunt haec:
1. Cum videret, exercitia declamandi et disputandi ä promotis
omninö negligi contra statuta, aliquoties repetita et gravissime sancteque
confirmata, fidei suae memor, intimavit publica Ifi. Octobris, qui erat
dies Galli, admonens Baccalaureos et Magistros inramenti, ante promo-
tionem praestiti, de disputationibus et declamationibus pnblicis instituendis.
1591.
2. Jannarij 1591 de philosophia publica disputavit M. Johannes
Lindenbergus et accepit ioachimicum.
23. Jannarij disputavit de nive publice M. Samuel Gloxinus et
ioachimicum accepit.
30. Jannarij Baccalaureus Samuel Praetorius declamationem in-
stituit de hac quaestione: An homini christiano concessum sit, litigare
in foro.
15. Apriliö post legitimum examen permissu amplissimi nostri
CoUegij et consensu illustrissiini principis et electoris domini Jo-
hannis Georgij etc. summis in philosophia honoribus ornati sunt
reverendi et doctissimi viri omatissimique iuuenes:
1. Samuel Praetorius, Baccalaureus, Francofordianus.
2. Johannes Krugerius, Pastor ecclesiae dei in Faarlandt. Huic
ut ministro verbi, autoritate et aetate conspicuo, primum cede-
bat locum dominus Baccalaureus.
3. Joachimus Pascha, Archidiaconus Gubenensis.
4. Caspanis Bach, Pastor in Paren.
5. Johannes Lindener Francofordianus.
1) 10. Oktober. . ,
B. Johannes Uslenis Ratzeburgensis.
7. Valentinus Röselerus Leontinus.
8. Marcus Friderici Treptoviensis, Pomeranus.
SK Nicolaus Willebrandus Megapolitanus.
Quorum examinatores in primo examine fuerunt: Decanus et
Vicecancellarius M. J. Garcaeus, M. Jacobus Ebertus, M. David Origa-
nus, M. Christophorus Cornerus, M. Joachimus Carusius.
In secundo examine: Decanus idemque Vicecancellarius, M. Ja*
cobus Ebertus, M. Johannes Cnobloch, M. Christophorus Cornerus, M
Joachimus Carusius.
Ad exercitia declamationum ac disputationum Baccalaurei et
Magistri nostri nee precibus nee niandatis excit^ri potuerunt, cum no-
nulli( !) illorum, se iubere illud meum nihili facere, nee meum dominium
agnoscere (his enim verbis M. Waestphalus usus est, ut docuit scheda,
mihi transmissa et Collegio 15. Decembris exhibita), rescripserint; qnae
ipsa num fidei datae sint conformia, ipsi viderint.
[1591 a.J Ami, 1691.
Anno aerae christianae CIO. 10. XCI. ad diem XV. Kalendas Maij
consentientibus omnium suflEragijs legitime ex Prutenica Natione (Re-
cej)tu8 in hatte Nationeni sub Dee. AI. Radtmanni 1588) in Decanum
Ordinis philosophici electus est M. Christophorus Neander, Organi
Aristotelici professor publicus Ordinarius, sub cujus administratione haec,
quae sequuntur, gesta sunt.
24, Aprilis disputationem de usura habuit M. Andreas Westpha-
lu8 Neobrandenburgensis, Megapolitanus, et accepit ioachimicum.
8. Maij de politica hominis felicitate publice pro gradu disputavit
M. Nicolaus Willebrandus Megapolitanus et accepit ioachimicum.
15. Maij orationeni s^xcujxtotarixYjv de Dialectiea Jodoci Vuillichij
Reselliani habuit M. Joannes Cnoblochius, Johannis Cnoblochij,
medici in Academia Francofurtensi primarij, lilius, in (elebri doctissi-
morum virorum et studiosissimorum adolescentum frequentia.
22. Maij in vigilia Pentecostes orationem doctam et elegantem de
spiritu sancto habuit M. Caleb Trygophorus Corbacensis, scholae
senatoriae conrector.
12. Junij de constitutione et natura logices publice pro gradu dis-
putavit M. Nicolaus Vuillebrandus Megapolitanus et accepit
ioachimicum.
28. Junij de dignitate et necessitate Graei ae linguae orationem
habuit M. Joachimus Garcaeus, linguae öraecae professor, recens
designatus.
im)
106
21. Augusti pro gradn disputavit ex tertio libro Bthicorum ad
Nicomachum Tcepi toö dvoüatou xat Trpoaipsasw? M. Caleb Trygophoru.s,
ludi Francofordiani conrector, et aecepit ioachimicum.
25. Augusti de quaestione, an inter Calvinianos et Lutheranos, dissi-
dentes, cum in alijs fer^ omnibus, tum in articulis marime de persona
Christi et de sacra coena, medium dari possit, contra dominum D. Petrum
Streuberum disputavit dominus D. Christophorus Pelargus.
28. Augusti pro gradu irepi poüXeöieuK xai ßf/uXr^oscu; iterum dis-
putavit M. Caleb Trygophorus et aecepit ioachimicum.
7. Septembris pro receptione in Facultatem de saporibus disputavit
Matthaeus Zeisius, medicinae Licentiatus.
2. Octobris de creatione mundi contra aetemitatem disputavit
M. Fridericus Damius Holsatus et aecepit ioachimicum.
9. Octobris de eadem materiä disputavit idem M. Fridericus et
similiter ioachimicum aecepit.
Vn. die Octobris post legitimum examen permissu illustrissimi
principis et electoris domini Johannis Georgij, marchionis Branden-
burgensis etc., utroque in philosophiä gradu omati et in numerum
Magistrorum hujus Academiae recepti sunt sex honesti et doeti viri,
quorum nomina sequuntur:
1. Valentinus Zeisius Marchicus. Poatea fuedicinae Doctor et pht/-
nicua Soraviensh^
2. Johannes Gebhardus Soraviensis, Lusatus. Postea ecclemte Frei-
stadiensis paator.
3. Daniel Pelargus Suidniciensis, Silesius.
4. Jacobus Berelius Namslaviensis, qui, quod de voluntate magni-
fici et amplissimi senatus Vratislaviensis serius certior fieret,
5. die Octobris examini se subjecit, cum eaeteri praegrcijsa
septimanä examinati essent. Praepositufi Vratulavme in Neqpoli,
5 . Christianus Neander Sed inen sis, Pomeranus. Pa-siorpastea Calociemis.
6. Benedictus Schelius Lubecensi.s.
Quorum examinatores in utroque examine fuerunt: Decanus et
Vicecancellarius M. Neander; M. David Origanus, Academiae Bector;
M. Jacobus Ebertus; M. Joachimus Garcaeus, qui in primo examine
Carusij ])artes sustinuit; M. Laurentius flelamlm^),
G. Octobris die in Facultatem CoUegij philosophici receptus est et
in Nationem Prutenicam relatus M. Caleb Trygophorus, scholae se-
natoriae conrector, nunierato floreno Marchico et promissä disputatione
pro loco, proximo (juoque tempore habenda.
^) Hier stand vorher: Uellgast.
(190)
107
Eodem die M. Thomas Bergeman, Vuitebergae promotiis, nume-
ratis tribus florenis Marchicis, praestito juramento et promissis duabns
disputationibus, receptus est inter nostros Magistros.
[1591 b.] 91,
Anno Christi M. D. XCI. 7. Idus Octobris *) ananimi omnium con-
sensn legitime ex Natione Franconica primö Decanus Ordinis philoso-
phici electus est M. Laurentius Helandus Cotbnsianus.
Snb cuias administratione, quae sequuntur, sunt acta.
23. Octobris oratiunculam de quaestione, vtrum virtutes morales
sint praestantiores intellectnalibus, recitauit M. Christianus Neander
Sedinensis, Pomeranus.
H. Nouembris dispatauit M. Valentinus Roselerus de constitu-
tione philosophiae naturalis.
10. Nouembris de cessione bonorum disseruit clarissiraus dominus
D. Abraham Bockenbach.
.27. Nouembris disputauit M. Caleb Trygophorus de fortitudine
pro receptione in Facultatem.
18. Decembris M. Benedictus Schelius de natiuitate Christi de-
clamationem ligatam habuit.
24. Decembris de natali Christi, saluatoris nostri, orationem reci-
tauit M. Valentinus Böselerus.
Ann, 92.
8. Januarij anni 92. de uita D. Adriani Albini oratiunculam
recitauit M. Joannes Cnoblochius.
26. Februarij de principijs rerum naturalium ex primo Trepl (foai:ir^;
dxpoaaaiiK libro Aristotelis disputauit M. Nicolaus Willebrandus
Megapolitanus et accepit ioachimicum, quem soluit clarissiraus do-
minus M. Jacobus Ebertus.
4. Martij de natura disputauit idem M. Nicolaus Willebrandus
Megapolitanus. Accepit ioachimicum.
11. Martij de causis disseruit idem M. Ni toi aus Willebrandus
Megapolitanus. Accepit ioachimicum.
13. Martij de origine, subiecto et line iuris oratiunculam recitauit
clarissimus atque excellentissimus dominus I). Joannes Lubecus.
18. Martij orationem nietricam de lapsu primorum parentum reci^
tauit M. Thomas Bergeman.
25. Martij ex 3. Aristotelis 'fuji/?;; dxpajsio; de motu disseruit
M. Nicolaus Willebrandus. Accepit similiter ioachimicum.
1) 9. Oktober.
{iiii)
108
l. Aprilis de infinite disputauit ex eodem 3. Aristotelis ^uixt,;
axpodascoc libro M. Nicolaus Willebrandus, accepto ioaehimico.
3. Aprilis de lingua Latina oratiunculam recitauit M. CalebTry-
gophorus, einsdem exti'aordinarius designatas professor.
8. Aprilis M. Nicolaus Willebrandus de loco et vacuo dispu-
tationem habuit.
15. Aprilis vltimo disputauit idem M. Nicolaus Willebrandus,
de tempore.
20. Aprilis post legitimum exanien permissu illustrissimi principis
ac domini domini Johannis Georgij, marchionis Brandenburgici etc.,
vnus tan tum vtroque in philosophia gradu omatus est:
reuerendus vir dominus Johannes Specht, ecclesiae Tscheplinen-
sis pastor,
cum alij nonnuUi, qui sua quoque nomina apud me fuerant professi et
mentem haud ambigue declarauerant, partim propter tumultus, in prae-
cedente hyeme excitatos, aliö se contulissent, partim uero etiam morbo
diutumo correpti, promissis non stetissent. Receptus idem dominus candi-
datus in numerum Magistrorum huius Academiae 15. Aprilis (!).
Eiaminatores huius fuerunt: Decanus et Vicecancellarius M.
Laurentius Helandus, M. Jacobus Ebertus, M. Christophorus Neander,
M. Joachimus Garcaeus, M. Jacobus Bergeman; huius vices subijt M.
Johannes Cnobloch.
[1592 a.]
Anno Christi M. 1). XCII. die 22. Aprilis ex Natione Marchica
legitimä electus est philosophici Collegij Decanus Matthaeus Zeysius,
medicinae Licentiatus, pliysices professor, sub cuius administratione gesta
sunt, quae sequuntur.
10. die Junij M. Joannes Fersius Strelensis, Witebergae pro-
motus, numeratis tribus florenis Marchicis, praestito iuramento et pro-
missis duabus disputatioiiibus, receptus est inter nostros Magistros.
17. Junij idem M. Fersius publice disputauit de temperamentis
corporis humani.
24. Junij pro loco in Facultate medica consequendo publice
disputauit de abusu 'nr^; oOpoT/oTiiri? D. Georgius Seilerus.
1. Julij de philosophica beatitudine orationem habuit M. Daniel
Pelargus Suidnicensis.
5. Julij de admiranda et aeterna Spiritus sancti ä patre et fiüo
processione in magna doctonim virorum et studiosorum adolescentum
frequentia disputauit Christophorus Pelargus, s. theologiae Doctwr
et professor.
(19«;
109
16. Augusti ideni D. Christophorus Pelargus publica dispu-
tauit de persona Christi et communicatione idiomatum.
19. Augusti pro gradu disputauit de iride M. Daniel Pelargus.
^i(). Augusti disputauit secundö M. Johannes Fersius de modo
int^Uigendi.
27. Septembris disputabat D. Christophorus Pelargus de prae-
destinatione hominum aeterna.
30. Septembris disputauit de continentia et tolerantia ex VII. Ethi-
corum Aristotelis M. Nicolaus Willebrand us, accepto ioacUimieo,
quem soluit Decanus Zeysius pro fratre suo.
12. die Octobris post examen legitimum ad Magisterij gradum,
consentiente illustrissimo principe electore, euecti sunt hi quatuor
sequentes honesti et doctiviri:
1. Joannes Mestnerus Suidnicensis, verbi diuini minister Freybergae
Silesiorum.
2. Michael Nanticouius Arnswaldensis.
:^. Henricus Nieman Holsatus.
4. Michael Meierus Holsatus.
Horum examinatores in vtroque examine fuerunt: Decanus
idemque Vieecancellarius, M. Jacobus Ebertus, M. Dauid Origanus, M.
Joachimus Garcaeus, M. Laurentius Helandus.
[1592 b.]
Anno Christi M. D. XCII. 14. Octobris legitime electus est tertio
ex Natione Slesitica Decanus philosophici Collegij M. Johannes
Schosserus Isennacensis, professor rhetorices, sub cuius administra-
tione, quae sequuntur, gesta sunt.
25. Novembris publice disputavit ex Physicis de vita et morte M.
Valentinus Eöselerus Leontinus. Accepit ä Decano ioachimicum.
9. Decembris egregiam disputationem publice habuit dominus M.
Christophorus Neander, Organi logici professor publicus, de moralis
philosophiae praestantia et fructibus et de vera et germana eins parti-
tione. Respondenfe Tobia Freysteter Iglaviense^ Moravo,
23. Decembris publica disputavit de natura caloris dominus M.
Johannes Fersius Strelensis.
10. Februarij anno 93. publice disputavit pro loco M. Thomas
Bergeman de visu.
24. Martij publica disputavit de sensibus internis M. Michael
Meierus Holsatus.
Pridie Calendas Aprilis publice disputavit iterum dominus M. Jo-
hannes Fersius de eo, quod ab Aristotele sectionis tertiae problemate
32. statuitur: parcius coenandum quam prandendum esse.
(193)
uo
Anno Christi M. D. LXXXXIÜ. ]H. die Aprilis primo in philoso-
pliia gradu, qui a bacca lauri nomen accepit, ornati sunt:
l. Hieremias Setzerus Suuidnicensis.
•J. Jacobus Guntherus Celichiensis, Silesius.
3. Tobias Dornkreylius Iglaviensis.
4. Ephraimus Myhmerus ölacensis.
5. Emanuel Scribonius Sprottaviensis, Silesius.
Quorum examinatores fuerunt: Decanus, Licentiatus Matthaeiu^
Zeisius, M. Joachimus Garcaeus, M. Laurentius Helandus, M. Caleb
Trygophorus.
Eodem tempore Magisterij philosophici gradu ornati sunt:
1. Johannes Albinus Franeofordianus, Christophori filius.
2. Hieremias Setzerus.
3. Jacobus Guntherus.
4. Tobias Dornkreylius.
f). Ephraimus Myhmerus.
H. Emanuel Scribonius.
Quorum examinatores fuerunt: Decanus, Licentiatus Matthaeus
Zeisius, M. Jacobus Ebertus, M. Joachimus (j^arcaeus, M. Laurentius
Helandus.
[ir)93a.]
Anno a Christo nato M. D. XCIII. die 21. Aprilis more instituto-
que Academiae legitim^ electus est ex Natione Prutenica Ordinis phi-
losophici Decanus M. Caleb Trygophorus, linguae Latinae professor,
sub cujus Decanatu gesta sunt, quae sequuntur.
U). Maij orationem habuit de lingua sacra M. Jacobus Gunterus.
'2ß, Maij de inventione et usu chartae declamavit M. Ephraimus
Myhmerus Glacensis.
2. Junij praecidaneis Pentecostes orationem ligatam habuit de spi-
ritu sanct^ Michael Abelus, po6ta laureatus, quam publice dicendi
potestatem ipsi fecerat Decanus, ignarus, quod nee gradu phüosophico in
Academia Francofurtana ornatus esset, nee inter Magistros nostros re-
ceptus. Cum igitur ea de re tum demum admoneretur, cum jam studiosi
versibus publice adfixis invitati essent, ex consilio et voluntate dominorum
Collegarum refigi invitationem noluit, sed recitationem ejus orationis in
honorem Abeli in publicum admisit, ea tamen conditione, vt, si in
posterum tale quid cogitaret, statutis Collegij satisfaceret; id quod Abelus
recepit.
9. Junij de optimo statu reipublicae orationem habuit M. Hiere-
S mias Setzerus Suidnicensis.
I
U94)
111
16. Junij de Philippo Melanchtone (!) orationem recitavit M
Emanuel Scribonius.
'28. Junij inter Magistros, vt vocant, nostros receptus est vir clarissi-
mus dominus M. Pancratius Crngerius Finstrewaldensis, nume-
ratis 3 florenis Marchicis. Qui priifem publi^M profeHnm* fuertxt logicea
et poetices in Acadefnia Julia ^ recerw instttut-a^ in qua eculetn primiM
omnium maxister cna cum XII alijs emdiiijt ciri^ creattut eM in ipso
inauguraiione Acaileumte ei iam, anfe(fua?/i prioilegia ejiut erant pro-
mul(fata,
30. Junij in magna professorum ac studiosorum frequentia de vita
ac laboribus suis splendide dixit M. Pancratius Crugerius.
5. Julij idem M. Pancratius liora i). doctrinae suae de particulis
Latinae linguae quasi (j6vo»}tv publice proposuit, horam ipsi concedente
domino D. Andrea Wenzelio.
7. Julij pro gradu disputavit de amicitia M. Hieremias Setzerus
et ä domino M. Johanne Scliossero accepit ioachimicum.
12. Julij dis])utationem de peste instituit exeellentissimus dominus
I). Jloannes Cnoblochius, Facultatis medicae Decanus, re-
spondentibus M. Joanne Fersio et M. Michaele Dethardingo, qui-
bus vnä cum Licentiato Matthaeo Zeisio summus in medicina
gradus 26. Julij coUatus est.
4. Augusti iterum de amicitia pro gradu disseruit M. Hieremias
Setzerus et ä domino M. Johanne Schossero accepit iochimicum.
8. Septerabris de aqua disputavit M. Thomas Bergemannus
ludi conrector.
11. Octobris, praemisso examine, primo bonorum philosophicorum
gradu ornati sunt tres juvenes ornatissimi:
1. Jacobus PoUio Custrinensis.
2. Adamus Moslems Prancofurtensis.
3. Martinus Greiflfenhagen Aldenburgensis.
Horum examinatores fuerunt: Decanus, D. Abrahamus Kocken-
bach, M. Christophorus Neander, M. Joachimus Garcaeus, substitutus ä
M. Joachimo Carusio, M. Jacobus Bergemannus.
Eodem tempore post examen legitimum concessu illustrissimi
]>rincipis, consensu amplissimi Collegij philosophici supremum phi-
losophiae gradum consequuti sunt 4 sequentes honesti et eruditi juvenes:
1 . Leonhartus Jachnerus Wratislaviensis, qui in Academia Lipsensi
Baccalaureus creatus et inter Baccalaureos nostros receptus erat.
2. Jacobus PoUio.
3. Adamus Moslems.
4. Martinus Greiffenhagen.
Homm examinatores ijdem fuerunt, qui in primo examine.
(195)
112
[1593 b.]
Anno a Christo nato millesimo quingentesimo nonagesimo teitio
die \H. Octobris pro more Academiae huins vnanimi consensa Ordinis
philosophici ex Natione Franconica in Decanum electus est Abraham
Bockenbach Zeapolitanus, i. v. Doctor, sub cuius administratione,
quae sequuntur, gesta sunt.
IT). Decerabris eodem anno M. Hieremias Sezerus de virtutibus
heroieis disputauit.
22. Decembris M. Christophorus Neander de philosophia dis-
putauit, reffpondenfe Georgia Neandro Scebosiense, Sileido,
U). Januarij anno i>4. Emanuel Seribonius Sprottauiensis,
Silesius, de meteoris disputauit.
14. Aprilis anno 94. M. Jeremias Sezerus de \iro bonu dis-
putauit.
20. Aprilis anno 94. M. Jereinias Sezerus de viro bono disputauit.
Propter tumultus, motos in communitate scolastica uel meusa
pauperum, praeter opinionem nulla est habita promotio.
Die 18. Aprilis anni 1594. excessit e vivis reverendus et clarissi-
mus vir dominus Christophorus Cornerus, ss. theologiae Doctor et
Professor, Marchiae superattendens generalis.
Die 29. Aprilis moritur Accademiae Syndicus vir clarissimus
dominus Thomas Fabricius, v. juris Doctor etc.
[1594 a.] 94.
Anno Christi saluatoris CIO 10 XCUII. Aprilis die XX. legitime
et omnium suffragijs ex Natione Marchica secundo electus est Decanos
Ordinis philosophici M. David OriganusGlacensis, mathematum
Professor Ordinarius. Sub cujus administratione, quae sequuntar,
gesta sunt.
18. Maij M. Emanuel Seribonius Sprottaviensis publice disputa-
vit de virtutum omnium regina justicia, accepto ioachimico a Decano.
25. Maij clarissimus vir Pancratius Crugerius Finsterwalden-
sis de tropis erudite disputavit, cum ad professimievi Grece lingue m
lamm domini doctoris Joachimi Gare ei vocatus esset.
1. Junij de eadem materia idem M. Pancratius Crugerius pu-
blice disputavit.
29. Junij Abrahamus Bockenbachius, juris utriusque Doctor,
prolixam in corona professorum omnium Facultatum orationem recitavit
de calendario Liliano seu novo etc.
8. Julij elegantem orationem de linguae Graecae dignitate et utili-
tate habuit M. Pancratius Crugerius, Graecae linguae reeens desi-
gnatus Professor.
(1»6)
1_13 _
•i*i. Julij M. Joannes Cnoblochins, linguae Latinae designatus
Professor, oratione qiiadam Tullianam ehxiuentiam studiosae juventuti
rommenclavit.
17. Julij in ipsis nundinis Margarethae reverendus et doctus vir
Georgius Dedekennus I^ubecensis gradnm Magisterij a Collegio
j»hilosoj>hico petijt, quem, praemisso consueto examine, ei Facultas am-
plissinia extra tempus deeemenduni decrevit, cum ut rationibus domini
candidati consuleret, tum ut reverendissimi et lUustrissimi principis
Megapolitani Caroli etc., administratoris Ratzeburgensis etc., apud
quem diaconi offi( io in Schonenbergk functus est, voluntati sese accom-
modaret.
Examinatus igitur est 18. et V,). Julij a: M. Davide Origano,
Decano et Vicecancellario, M. Johanne Schossero Isennacense, D. Baltlia-
jjaro Caminaeo, D. Matthaeo Zeisio et M. Calebo Trygophoro.
Ac tandem 25. Julij utroque gradu, et eo, qui a bacca lauri
nomen habet, et qui Magisterij dicitur, publice exornatus est, adhi-
bitis consuetis solennitatibus.
3. Augusti M. Jacobus Guntherus Celichiensis publice de
subjecto logicae disputavit, accepto ioachimico a Decano. Retfjtornleiitc
Georgio Neandiv Scebosienae^ Sileaio,
7. Septerabris M. Pancratius Crugerius de tropis tertio dis-
putavit.
14. Septembris idem de eadem materia disputavit, acceptis duobus
ioachimicis. Decrevit enim Facultas peregrinis disputationem
unam pro loco inter Magistros nostros et alteram, si in Senatoriuui or-
dinem cooptentur.
10. die Octobris, praemisso legitimo examine, primo in philosophia
gradu, qui a bacca lauri nomen habet, ornati sunt novem sequentes
juvenes, eruditione et virtute praestantes:
1. Zacharias Casmerus Francofordianus.
•2. Joachimus VVustelmbius Furstenwaldeusis.
3. Michael MoUerus Francofordianus.
4. Abrahamus Papa Crossaeus.
a. Martinus Messerschmidt Crossaeus.
6. Bartholomaeas Stirius Wolaviensis.
7. Joannes Paricius Olsnensis.
8. Urbanus Kleinwechter Land8huttanu>.
9. Bartholomaeus Bylovius Steindaliensis.
Quorum examinatores fuenint: Decanus M. David Origanus, D.
Abrahamus Rockenbach, M. Caleb Trygophorus, M. Joannes Cnoblochius,
M. Joachimus Carusius.
Acten und Urkunden, lieft IV. (197} 8
lU
Eodem die post institntum legitimum examen consentiente illn-
strissimo principe electore ad supremum in philosophia gradum, (|iii
Magistrorum et Doctorura nnncupatur, evecti sunt novem seqnente-?
juvenes, doctrina et moribus ornatissimi:
1. Silvester Kalckberner Sittaviensis.
2. Zacharias Casmeras Frar cofnrtanus.
3. Joachiraus Wustehubius Furstenwaldensis.
4. Michael MoUerus Francofartanus.
5. Abrahamus Papa Crosnensis.
6. Martinus Messerschmidt Crosnensis.
7. Bartholomaeus Stirius Wolaviensis.
8. Joannes Paricius Olsnensis.
9. ürbanns Kleinwechter Landshuttanns.
Examinatores vero faerunt: Decanus idemque VieecancellariB.'.
M. David Origanus, D. Abrahamus B<ickenbach, M. Joannes Scho^senis,
D. Matthaeus Zeisius, M. Caleb lYygophorus.
[15!)4b.] i594.
Anno Christi, saluatoris nostri, millesimo quingentesimo nonagesimo
quarto die 12. Octobris ex Natione Silesitica legitime electus et decla-
ratus est Decanus Ordinis philosophici M. Joachimus Carusi\ii>
Spandouiensis etc., sub cuius administratione gesta sunt, quae se-
quuntur.
19. Octobris anno eodem Michael Möllerus Francofurtannj^
quaestionem, an uirtus togata sit praestantior castrensi uel bellicji,
publice tractauit oratione prolixa.
l). Nouembris idera M. Michael Möllerus quaestionem phjsicam,
(juare animal in motu progressiuo protendat pedem dextrum sinistri'.
publice, et quidem prolixe, explicauit.
•24. Decembris anno eodem de natiuitate Christi orationem habuit
W. Bartholomeus Bylouius Steindaliensis.
18. Januarij anno 1590. M. Bartholomaeus Stirius Wolaui-
ensis de anima eiusque immortalitate orationem recitauit publice.
25. Januarij eodem anno M. Michael Möllerus Franeofurtanus
de virtute ethica seu morali disputauit publice.
1. Februarij de eadem materia disputationem publicam habuit
idem M. Michael MoUerus.
19. Aprilis B. Bartholomaeus Bylouius Steindaliensis eclt»-
giun de resurrectioiie Christi publice recitauit.
Nulla habita est pro!n'>tin
litt»)
115
[1595a,]
Anno post natum Christum M. D. XCV. XIII. Calendas Maij *) e
Natione Prutenica philosophici CoUegij Decanus legitime electus est M.
Pancratius Crugerius Finstervaldensis, Saxo, Graecae linguae
Professor. Tmn, quae annotari solent, gesta sunt haec:
XI. Cal. Julij publice disputavit ex Ethicis de eo, quod sponte fit
aut ab invitis, M. Michael Mollerus Francofurtanus.
in. Non. Julij iterum publice disputavit idem M. Michael Mollerus
ex Ethicis de electione et deliberatione.
Vin. Id. Septembris, cum, qui disputarent aut declamarent,
hortando excitari nulli praeterea possent, quöd Magistri, superiore anno
facti, fer^ discesserant, ne vacaret cathedra, ipse Decanus orationem
habuit adversus graramaticorum Graecorura negligentiam et errorem in
partiendis declinationibus.
Vn. Id. Octobris post legitimum examen illustrissimi principis
electoris permissu utroque philosophicorum bonorum gradu ornati
et in Magistrorum hujus Academiae numerum relati sunt quinque juvenes,
\itae honestate et doctrinae eruditione praestantes:
1. Joachimus Gobbius Anclamensis, publicus Academiae Notarius.
Non muUo post i, a, Doctor htc factutt^ nunc Syndicus Glo-
goüiensis,
"2. Bernhardus Fuessius Francofurtanus.
8. Vrbanus Sobolus Francofurtanus.
4. Joannes Voitus Francofurtanus.
5. Georgius Neander Suibusiensis.
Horum examinatores, rite electi, fuerunt in priore examine:
Decanus et Procancellarius M. Crugerius, D. Abrahamus Rockenbach,
M. David Origanus, substitutus ä M. Johanne Schossero, M. Calebus
Trygophorus, M. Joannes Cnoblochius.
In altero examine examinatores fuerunt: Ijdem, qui in priore,
nisi quöd in locum M. Calebi Trygophori successit M. Christophonis
Neander.
[1595b.]
Anno post natum Christum MDXCV. die XI. Octobris more Aca-
demiae usitato ex Natione Franconica Decanus Collegij philosophici se-
cundo creatus est Balthasar Caminaeus, i. v. Doctor, poeseos pro-
fessor, sub cuius administratione gesta sunt haec:
8. Nouembris M. Joannes Voitus declamationem habuit, an pro-
banda sit potins Stoicorum a^ra^sta, an veru Peripateticoruni ji.eTpio-al>2ta.
1) 19. April.
(198) 8*
ne
6. Marti] anno 151)6. M. Joachimus ßohbius eruditam orati»»-
nem habuit, in qua per comparationem ieiunij veri utilitates et barli:i-
naliorum foeditatem luculeiiter ob oculos posuit.
13. Martij M. Vrbanus Sobolus disputanit publica de voluptat»-.
20. Martij M. Barth olomaeus Stirius disputauit de logioes de-
tinitione et subiecto.
15. Aprilis post accuratum aliquot dierum examen ])erinis>n
illustrissimi principis nostri elertoris Brandeburgici et eoiisensu
CoUegij philosophid utroque bonorum in philosophia orradu pui)lir''
ornati et in numerum Magistrorum huius Acadeniiae solemni ritu relari
sunt Septem viri ac iuuenes, pietate, dottrina et virtute praestante>:
1. Zaeharias Herniannus, templi Mariae Magdalenae in incl.vta
Vratislauia diaeonus.
2. Andreas Jonas, ecclesiae ad s. Barbaram ibidem minister.
3. Leonhartus Herraannus Transsyluanus.
4. Petrus Schmilauuerus Iglauiensis.
5. Christophorus Flaccus Hauelbergensis.
(i. .Joannes Fibingus ßoltbergensis.
7. Joannes Kirchmanus Lubecensis.
Quorum profectum in utroque examin e explorarunt, rite ad Lm
ipsum electi: I). Balthasar Caminaeus, Decanus, D. Abraham Rocken-
bach, M. Christophorus Neander, M. Caleb Trygophorus, M. Joannes
Cnoblochius.
[1596 a.]
Anno post natum Christum M. D. XCVI. die Aprilis 17. secund«»
ex Marchica Natione de receptii consuetudine legitime eleetus est
artisticae Facultatis Decanus M. Joannes Cnoblochius, linguae La-
tinae professor, in cuius Decanatu haec, quae sequuntur, act^ sunt.
4. Idus Junij M. Petrus Schmilaver disputavit de geiiere
logices.
Pridie Kalendas Augusti M. Petrus Schmilaver de fine et
subiecto logices disputavit.
7. Iduum Augusti M Joannes Voitus de fortitudine disput^tiu-
nem liabuit.
Pridie Nonas Septembris de mundo M. Bartholomaeus Stirius
disputavit.
3. Idus Septembris M. (leorgius Neander de elementis raundi
publict* (lissi»ruit. Ucspomlenft' JtHivhitno PijH'n'o Sref>osit*fia(*, Sileifio.
iOO)
Siih hujus porrö administratiüne VII. die Octobris post legitimum
examen permissione illustrissimi principis et electoris domini
Joannis Georgij etc. et consensu examinatorum totiusque Facultatis
vtrnque philosophiae laurea ornati et in numerum Magistrorura
huju8 Academiae rece])ti sunt quatuor honesti et docti juvenes:
1. Nathan Gloxinus Arnsvvaldensis.
2. Martinus Heringns Ruppinensis.
3. Andreas Fistrizerus Iglaviensis.
4. Paulus Hanniel Sundensis.
Horum examinatores soi-te extiterunt in primo examine: De-
r.Muis et Vieecaneellarius, D. Balthasar Caminaeus, M. Joannes Schosse-
nis, cujus vices ob profectiunculam in vtroque examine sustinuit cla-
rissimus vir dominus M. David Origanus, M. Caleb Trygophorus, M.
Jacobus Bergemannus.
In altero ijdem fuenint, nisi quod domino M. Calebo successit
Prorector Academiae M. Christophorus Neander.
(lo9ßb.]
Anno Ultimi temporis CIO 10 XCVI. Mense Octobris ex Natione
^ilesitica legitime tertio Decanus Ordinis philosophici electus est I).
Bartholomaeus Badtman, sub cujus administratione gesta sunt,
«inae sequuntur.
M. Petrus Smilauer Iglaviensis bis disputavit de demonstratione.
M. Nathan Gloxinus Arenswaldensis duas habuit orationes,
vnam de Ebraeae linguae dignitate et vtilitate, alteram [fehltj.
U. Aprilis post legitimum examen permissu amplissimi nostri
l'«»llpgij et consensu illustrissimi principis et electoris domini
Johann is Georgij etc. summo in philosophia gradu omatus est vir
pietate, doctrina et virtute praestans
Johannes Tilicanus Mittenwaldensis,
ecclesiastes in Wisenthai et Buchold.
Ejus profectum in vtroque examine explorarunt: D. Bartholo-
niaeus B^dtman, Decanus et Vicecancellarius, I). Abrahamus Bocken-
t^iich, M. Johannes Schosserus, M. David Origanus, M. Caleb Try-
gophorus.
(201)
118
Baccalaurei, qui hie pn..i.jti
[Rectins:
sunt, in hoc libro continentur
1342
1188
Magistri vero
548
566
Ädde usque ad annam 1()06.,
primum secularem, inclusiue
Baccalaureos
70
70
Magistros
72
72
Summa promotorum
2032
1896
In qnihus Baccalaurei
1412
1258
Magistri vero
(520
638]
1538. Juli 12.
Frankfurt a. 0.
Copia des brieffs, der do Annen Gulmes, D. Lintholtz schwe^^r^/
tochk»r, uon der Artisten Facultet gegeben.
Wir, Joachim Czyrenberger, der Artisten Facultet die zeit l)e-
canus vnd Prepositus, sampt allen anderen, so der Facultet iczo in-
geleubet vnd CoUegaten, bekennen alle eintrechtiglich vnd semptlich
vor vnss vnd vnser nachkommen, das wir nit auss pflicht ader ge-
rechtikait, sunder auss kristlicher liebe vnd barmherczigkait Annen
Golmes, Doctor Lindtholtz seligen Schwester thochter, alle jar jerlich
anderthalben gülden biss zum ende ires lebens von gemeiner Facultet
gelde an alle gefher vff gutte trewe geben vnd treulich an ganghafiti-
ger muncze vberreichen wollen, also das vnser probist, der disse zeit
sein wirt, alle quartal der obgemelten Annen zu gutte twelfif groschen
merkisch vorgnugen, vnd sal diesser contract auff das nechst quartal auff
Michaelis nach dato disses brifs angehn. Derwegen gedachte Anne
Golmes ires seligen omenss Doctor Lintholcz habitation, welche sie
inne gehabt, doch gancz keine gerechtikeit darinne vnd angehabt« ein-
gereuniet vnd der Facultet zu guthe hat kommen lassen.
Nach absterben gemelter Annen sollen solch anderthalben floren
von niemande irer freundtschafft vnd erbnemen mer erfordert ader
eine gerechtikeit daran vnd von gesucht werden, sunder ewig gedaclit^^r
czins abe vnd thot sein. Zum vrkundt vnd mherer glaubwirdikeit
haben wir vnser P^acultet secret wissenthlich dissem briue andrukken
hissen, der gegeben zu Frankfort an der Oder adij*) an 12. Julij im
jare Jesu Christi funfzenhvndert vnd acht vnd dreissigk.
*) I). h. de dato, nach unklarem italienischen Vorbilde.
(äOij
Anhang.
trgänznngen zu E. Friedlaender's Ausgabe der DniYersitiLts-
Matrikel.
Als E. Friedlaender 1887 den ersten Band der Frankfurter Matri-
kel erscheinen liess, hatte er für die Zeit von der Begründung der
Universität bis zum Ausgange des Wintersemesters 1552/53 nur ein Exem-
plar des Albums (A*) benutzen können (Vonvort, VII), weil ein „alte-
rum Volumen membranaceum (A^), rubeo corio obductum,** damals als
verloren geachtet werden musste. Dieser Verlust hatte u. a. die Weg-
lassung der vom Herbst 1541 bis zum Herbst 1542 Immatrikulirten
lur Folge, weil deren Namen in A^ zwar vorhanden gewesen waren, in
A^ aber fehlten.
Der vermisste Prachtband, die officielle Rectoratsmatrikel, hat sich
nachträglich im Archiv der evangelischen theologischen Fakultät ge-
funden und steht jetzt als Band la in der Frankfurter Registratur des
Breslauer Üniversitäts-Archivs. Er hat keine alte Aufschrift. Genau
^n demselben Format wie der andere Band (I), ist er doch viel besser
ausgestattet, es ist ein neuerdings sorgsam wieder hergestellter Holz-
band in rothbraunem, gemustert gepresstem Leder mit je fünf Messing-
Wckeln auf jedem Deckel, beschlagenen Ecken und Messingresten von
vSchliesaen, 110 Blatt stark, von denen das erste leer ist, ganz auf Perga-
ment geschrieben. Das zweite Blatt trägt auf ddr ersten Seite den Anfang
des Evangelium Johannis mit rother Initiale, der unten mit „Et uerbu
caro fa:*^ abbricht. Die Rückseite enthält den Immatrikulationseid mit
blauer Initiale, unten befindet sich ein T-förmiges goldenes Kreuz,
auf das die Intititulanden die Schwurflnger legten, wie die Schmutzspuren
uoch deutlich zeigen. Auf der Vorderseite des dritten Blattes steht der
aus A* bekannte Kopf des ersten Rectorates von Konrad Wimpina
^nd 14 IrMnatrikulirte „De nacione Franconum." Mit der Rückseite
des Blattes 108 schliessen die Namen ab. Die Vorderseite von Blatt 109
bat einen notariellen Act vom 3. September 1508, in dem schon M. Fa-
(903)
bian Fiinrk als Notarius Vniuersitatis fungiert. Darunter steht der
Kopf für das Sommerrectorat Ib'iH des M. Christophorus Prey>>
Pannonius mit dem Verweis: „qui noraina sua vniuersitati, iurati.
dederint, in altero libro recjuirantur. Quorum nuniero C. LXXVL*
Von der Kehrseite des Blattes bis zur Mitte der Kehrseite des Blattes 1 lo
folgt \Vim])ina's zweite Intimacio studij Francophordiani vom 'iH. Fe-
bruar ir)0(). Darunter liest man noch den Computus Wimpin a^s über
sein Vicereetorat vom Jahre 1521. Der hintere Deckel trägt, jetzt auf-
geklebt, eine kurze aber nicht vollständige l'bersicht über die Universität.*-
gründungen von 140!) bis 1 .')()(; mit den Namen der erst^in Roctornfi.
Zum Schutz des alten Buches sind jetzt vor das erst^i und hinter <la-
letzte Blatt je ein Papierblatt gesetzt.
Da die Matrikel-Exemplare A^ und A* ausser in den beiden sthi'H
genannten Semestern auch sonst noch keineswegs überall in den Namen
und deren S<hreibung wie auch in der Heimathsbezeichnung der Stu-
denten übereinstimmen und sich durch die Vergleichung von A* unl
A * auch einzelne bessere Ijesungen haben feststellen lassen, wird es nirht
unwillkommen sein, wenn solche Abweichungen, mindestens die von
Wichtigkeit, um den Wert von Friedlaender's mühsamer Edititm zu er-
höhen, hier als Corollarium angehängt werden.
Bei der Drucklegung ist so verfahren, dass in A^ fehlende NaJiien
ohne weiteres abgedruckt sind, während Verbesserungen von Friedlaender*<
Text aus A^ in runde Klammern eingeschlossen erscheinen und ab-
weichende Lesungen aus A ^ gesperrt wurden. Zusätze des Herausgebir?
kennzeichnen sich durch eckige Khimmern.
150() a b.
Uectoratus primus clarissinii viri domini ('«»nradi Wimpine de
BucIkhi, arcium et sacre theologie professoris, vtriusque Collegij Fraiu o-
phordiani (lymnasij collegiati, nee non kathedralium ecclesiarum Branden-
burgensis et Hauelbergensis etc. canonici (A*).
In A^ Fehlende.
De Nacione Franconum.
Vrbanus Funck de (Jrunaw. \0.
De Nacione Marchitarum.
Joachim Lussow de Perleberg. 10.
Christianus Heyniss [Pontanus] de Brück. 10.
Henricus de Knesbicke. 10.
De Nacione Siesitarum.
Petrus Thune de Lucko. 10.
Maiiinus V])errein de Kotbuss. U),
^^04
121
Johannes Piliatoris de Kotbuss. 10.
Dominus Caspar Schleppki de Grlogouia. 10.
Abweichende Lesungen.
Francones.
Johannes Josst de Steten — J. Joss de Stedem.
Johannes Bibell (Kabell) de Nurnberga — Bacc. J. Babel.
Magister Johannes Nagelen de Guntzenhausen — J. Negelin.
Magister Gregorius Koberer de Suniinerhausen — Georgius K.
Henricus Breumannus Moguntinus — H. Brummannus.
Ludolffus Cori (Coci) de Osterwiek.
Magister Nicolaus Brunwer de Monchperg — N. Brwnner [Apollo].
Henricus Koch de Leypzk — Johannes Koch.
Petrus Sutoris de Ruremundis — P. Storch de R.
Johannes Joraer (Jamer) de Hanaw — impressar.
Wolfgangus Äugst (Angst) de Keysersberg fAngustusJ.
Marchitae.
Joachim Cham (Tham) de Francofordio.
Dominus Michael Taberer de Francofordio bacc. — M. Tabart.
Martinus Springebley de Drossen — M. Springenkle.
Thomas Deidoner de Gütterbock — Th. Deidtmar.
Laurentius Vatebant (Vitebant) de Bernaw.
Andreas Bude (Rüde) de Francofordio — A. Rode.
Dominus Gregorius Schonewerder de Drossen — G. Schonreder.
Dominus Michael Dravol de Drossen — M. Drömell.
Petrus Hersse (Heisse) de Stetin — P. Heyse.
Albert;u8 Gebinden de Stetin — A. Glindeman.
Valentinus Mitten wald — de Prentzlaw.
Lodevicus Hasch de Francofordio — L. Hack.
Georgius Trefflun'de Francofordio — G. Trepp el in.
Frater Martinus Bartholomei de Strussbergk — Fr. Barptholomeus
Martini.
Symon Heniss de Brück — S. Heyniss [Pontanus].
Georgius Labun de Bitii (Bitu) — [BütowJ.
Wolffgangus Remer de Francophordio — W. Rymer.
Slesitae.
Jacobus Rochher de Loben — J. Hoch 1er.
Nicolaus Girtel de Neumburgk — N. Guttel.
Sebastianus Kolo de Griben — S. Kalo de Guben.
Dominus Matheus Mussich de Sommeri'eldt — M. Mus stich.
Gregorius Haubiss de Sommerfeldt — G. Labuss.
£05
122
Joannes Andreae de Nanmbuig -- J. Anders.
Johannes Metzer de Glogovia — J. Metzler.
Matheus Saudach de Swybissen — M. Baadach.
Petrus Peirsvogel de Hanovia — Petrus Petri Vogel.
Vrbanus Snider (Sander) de Crossen.
Pruteni.
Albertus Deutzschman de Gdano — A. D. de Monteregio.
Nicolaus Spereisser de Wormedit — N. Spereysen.
Clemens Butger de Schölfenburg — C. Kuchler.
Henricus von Asken de Suecia — de Findlandia [Abo].
Nicolaus Sehel de Dacia — N. Scheel.
Augustinus Dreyer (Preyer) de Dirssovia — A. Breyer.
Johannes Gerhardi de Marien werder — J. Gothardi.
Philippus Cadner de Heylsberg — Ph. Kattner.
Michael Weisman de Dirssovia — M. Weyse.
1507.
Marchitae.
Lucas Kichelitz (Richelitz) de Drossen.
Matheus Rutenigk de Reppin — de Drossen.
Slesitae.
Jodocus Remis de Camentz — J. Renis.
Amestus Cirvus de Glotz — A. Cirmis.
Francones.
Andreas Jagen de Mitwedis — Adrian J. [Andreas.]
Johannes Kever de Herczogaurach — J. Kon er.
Henricus Grefendorf de Monchberg — H. Grefenburg.
1508 a.
Slesitae
Bartholomeus Schower (Schawer) de Greyflfenberg — B. Schober [Sauer]
Pruteni.
Joannes SchulflF de Thoronia — J. Schupf.
Joannes Doranich (l)örnnich) de Thoronia — J. Darunnich.
Francones.
Joannes Rendt de Schmalkaldea — J. Rewdt.
Joannes Wuthner de Munchberg — J. Luthner.
150i)a.
Marchitae. -
Nicolaus Watzmar (Natzmar) de Stolp.
(806)
^123 _
Slesitae.
Cristofems Nyke de Grotkow — C. Meko.
Caspar Lauryn de Frauenstadt — C. Laurman.
Pruteni.
Johannes Mergkler de Thuronia — J. Megkler.
1509 b.
Francones.
Georgias Zucher (Rucher) de Issel — G. Reicher.
1510a.
Slesitae.
Andreas Cruger de Antwitz — A. Cz enger.
Francones.
Johannes ürlstorffer (Velstorffer) — J. Velstroffer.
Marchitae.
Constantinus ünlanta (Unlanca) de Pritzwalck — C. C 1 a u c a [ClancaPJ
Mathias Hestorff de Osterberg — M. Hessorb.
1511b.
Francones.
Johannes Kuel de Plaubeuren — J. Knol.
1512a.
Pruteni.
Cristianus FuckibrflT (Fuck[s]dorff) de Gedano [VoxdorflF.]
Francones.
Johannes Sulver (Sutner) de Losa.
1512b.
Marchitae.
Laurentius Wilnicz — L. Welnitz Franco/ordianus,
Ewaldus Blanckenburgk — E. Blanckendorff.
Slesitae.
Johannes Jekelicz Gubenensis — J. Tekelicz.
1513b.
Mai'chitae.
Johannes Hodus (Hadus) de Stadis.
Martinus Lowke de Quedelenburg — M. Kowke.
1514a.
Slesitae.
Martinus Hanke de Lignicz — M. Hauck [HankJ.
ti07j
124
Marchitae.
Joannes Karohe- — de Brandenburg.
i:)14b.
Slesitae.
»Symon Sauer de Lawben — S. Sawerman [Sauer],
Sebastianus RotUMiburgk de ('nassen — S. Gottenbur^k.
Marchitae
Nieolaus Dossau de (Irabau — N. Dessaw [DousalJ.
Kemigius Voppo de (irunling — K. Noppu.
1 .') 1 .') a.
Marchitae.
Lippoldus von Hawe de Nawen — L. v. Hagen.
Slesitae.
Petnis Ikym ((irymj de Chulgk.
ir)15b.
Slesitae.
Simon Goltmacz de Brawu — S. (toltman.
i:)l(>.
Slesitae.
Joacliira Queys de Ct»tbus — .1. de Queis in (-otbus.
In A* fehlend:
(iregorius Seywei-t de Quilitz. 10.
Mathias Bardelewe de Brandenborg.
(iregr>rius Bresdier de Oranssoghe.
Hij tres in Reppin intitulati sunt a niagistro [Antonio PasehedadiJ
Brandenburg l.')l() in peste.
1517.
Slesitae.
Jeorgitis Waltendorl!' — J. Walte rsdorft.
Simon Schon <le Freistadt — S. Schonborn.
Bartholomeus Kave de Lubross — B. Kaye.
Marchitae.
Krasmus Mereiss — E. Nereiss.
In A^ fehlend:
Slesitae.
Egidius Apel Kotbucensis.
125
1518.
Bei dem Rectonit Wimpina's ist zu lesen: »»ipso die divi Geor-
gij** ITir yyGalll/* wie aus der Angabe hervorgeht: „qui suo annuti
«lurante rectoratu.
u
Fraiicones.
Widfgaiigus Beler de Montemiis — Monteniuis.
Ma^rister Johannes Steetmeyer de Einbeck — J. Streitmerer.
Marchitae.
iierhardus Mende (Dhen de) Tangermundis — <i. Dlien de Tangermundis
Frater Johannes Friseman Kotbusianus — J. Briseiuan.
Slesitae.
Valentinus Tvbiss de Hirssberg — V. Tvlisch.
.hu'obus Taschenberg de Budissin — J. Tasstlienberg.
lolila.
Slesitae.
Vincentius Waldt Sprottaviensis — V. Walter.
Joannes Berg de Trybel — J. Berg er.
Barth<domeus Weisel [dej Sommerfeldt — B. Weisser.
Joannes Hanig de W^ratislavia — J. Hanis [Hanisch].
Paulus Berg Hanoviensis — P. Berger.
Nieolaus Seyber de Sagana — N. Seybyt. . . pauper.
Lucas Keller de Lubben — L. Keiner.
Mathias Heynisch de Ryssenbach — [Rychenbach].
Francones.
Dominus Jeorgius Karyidt de Bamberg — J. Barynder.
Pruteni.
Valentinus Bunz de Elboch — V. Bunge [Buge] de [Elbing].
ir)ll)b.
Marohitae.
Andreas Saidaw de iStrausberg — A. Sandaw.
Pruteni.
Kartolomeus Strantig de Helis — B. Strantzig.
Francones.
V^>l%angu8 Scheltzner de Dresen — V. Steltzner.
VrlX,
Marchitae.
Joachimus Bvsth de Saltwe(kd ~ J. Bvsch.
(209)
126
Slesitae.
Matthias Glodzs de Pwdisseen — M. Glodz de Podisehn.
Prancones.
Evaldus Haan de Kaftheer Juliacensis — de Kasther.
Erhardus Neuwenhedel de Constadt — E. Nemelichedel.
Slesitae.
Nicolans Audas de Luben — N. Judas.
Pabianus BroUe (Grolle) de Purstenberg.
Casparus Borssan de Marcklissa — (). Berssan.
1522.
Marchltae.
Jacobns Plest — J. Kiest.
Heinricus Berzamb Hamburgensis — Emilius [Cornelius?] Berschampe.
Zacharias Gerrer de Baruch — Z. Gertner.
Petrus Gartz — P. Gratz Freienwaldensis.
Slesitae.
Martinus Buritz — M. Bauitz.
Balthasar von Altingosen — Altengolsen.
Prancones.
Joannes Rungel — J. Tun gel.
Pruteni.
Heinricus Stalbeis Rigensis — H. Stulbars.
Augustinus Dancto (Damero) Gedanus — A. Damero.
1524.
Marchitae.
Joannes Loffhagen — J. Lotthagen.
Joachimus Hartstro (Harcstro) Berlinensis — J. Harckstro.
Silesii.
Pancratius ThoU (Thill) Hirsehburgensis — P. Tholl [Tyle].
1526.
Marchitae.
Bartoldus Bukewitze Soltwedelensis — B. Kukewitze.
Sile«ii.
M. Johannes Hofemann de Referstorff alias Hekental(Lybental) — LibentaL
1527.
Adolphus de Beuthen — A. ä Benthen [Bentheim].
1530.
^.. , \ Recke — Hecke.
Nicolaus J
127
1531.
Margwardus Wildeiberg de Büchern — M. Willenbergk.
Ueorgius Belicze de Werlicz — 6. B. de Werbenn.
1532.
Caspams Creytraer — Kreczmer Ligeniczius.
Joannes Framholt — Stargardius.
Henricns de Hentleyn — Huthlein.
J4»annes Nisius — J. N. Lanius Francofordensis.
CristoflFerus Lutther — C. Lotther Lipcensis.
Sebastianus Stummel
Hieronimus Rephon
Martinus Stummel
Michael Tylitz — Tylcz
^ Francofordenses.
1533.
Simon Freiger — S. Kreiger.
1534 a.
Ac'hacius de Stember ex Selcho Pomeranus — A. de St einher.
«
Blasitts alias Basilius Barcz de Kessel [Barthius].
Oeorgius Kulicz Francofordius — Gregorius K.
1538 b.
Lucas Hintze ex Stergerdia — L. Hincke.
1539a bis 1541a.
Für die Reihenfolge der Rectorate von 1539 a bis 1541a ist eine
grosse Verwirrung zu beseitigen, die auf den Redactor der in A* ursprüng-
lich fehlenden Semester Wolfgang Jobst und die von ihm vorgefundenen
Gedankenlosigkeiten einzelner Rectoren zurückgeht. Friedlaender (Vor-
wort, Xin) ordnet die Semester nach Jobst, wie hier folgt; wir stellen
die richtige Reihenfolge rechts daneben:
1589 b Georg Sabinus 1539 a.
154()a Simon Willich 1539b.
154()b Lorenz Schreck 1540a.
1541a Melchior Wins 1540b.
1541a Johann Georg 1541a.
Der spätere Nachtrag bei Sabinus, dass er an St. Galli 1539 sein
Amt angetreten habe, corrigirt sich durch das am Ende des Semesters
stehende „Hac aestate." Schreck und Wins wollen beide (A^) an
St. Galli 1540 begonnen haben: rl;j es feststeht, dass Wins auf Schreck
(411)
128
folgte, so hat Sclireck's Rectorat an St. (ieorgii 1540 angefangen. Wenn
nnn auch noch Willich sein Rectorat, das hinter dem des Sabinus
folgte, in das Jahr 1540 (ohne bestimmten Anfangstenuin) versetzt,
so liat er (ahnlich wie Schreck St. (Jalli für St. Georgii) bei dem
l'herschreiben der Immatrikulirten aus seiner Inscriptionsliste in die
Matrikel am Ende des Semesters 1531)/ 40 in der Zerstreutheit 1540
für 1539 geschrieben.
1540b [nicht a].
Johannes .... ver Francophordianus — J. Pruuer.
1541a.
103. Sabellus Rulow Marchiticus, arcium Baccalaureus. 1^ gr-
1541b.
Anno ä Christo nat<) MDXXXXI. ipsis ferijs diui Galii renunctiatn>
|estj omnium voto Rector magnificus illustris ac generosus princeps et
dominus, dominus Johannes Albertus, gracia dei dux Megapolitanu>
etc. Huic adhibitus est in Vicerectorem egregius d. Doctor JodocD>
Willichius. Sub cuius hyemali magistratu recepti sunt in numeniiii
«tudiosorum, quorum nomina subscripta sunt. Natio P/mteim^a.
1. M. Paulus Lauenrodt de Soltwedel
2. Joachimus Volgenau.
/{. Bartholomaeus Copflfe Warbensis.
4. Florianus Daull Neustadiensis.
5. Johannes Boumgardt, Prutenus, de Neumark,
(i. Simon Schwartz, Prutenus, de Strasburgk.
7. Albertus Steffen Francophordianus.
8. Bartholomaeus Block Francophordianus.
9. Paulus Damitz Kolbergensis, Pomeranus.
10. Qregorius Schmidt Mellerstadiensis.
11. Andreas Czveszielskv Polonus.
12. M. Michael Cellin de Sueth, Marchiticus.
13. Nicolaus Rambynski.
14. Johannes Jens Dresdensis.
15. Caspar Pratinus Polonus.
1(). Nicolaus Hortensius Polonus.
17. Johannes Germettus Polonus.
\X. Andraeas Lactorouius Polonus.
ly. Author a Schuulenberg, artium liberalium ac iuris vtri-
usque Doctor, Brunsuicensis, et profe.Hftof\
20. Andraeas Stolpe Brandemburgensis.
21. Gregorius Thesmer Kolbergensis, Pomeranus. 10 gr.
(212)
10
^•
10
P.
4
gr-
10
gr
1
gr-
1
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10
gr-
10
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3
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10
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10
gr-
10
gr-
16
gr.
129
22. Jachimus Bukowresky Polonus.
23. Albertus Vrbanowsky Polonus.
24. Johannes Qrische de Frauenstadt.
25. Jacobus Jonas Crosnensis.
26. Matthaeus Pollen Crosnensis.
27. Thomas Bronisch [de] Aldenstein.
28. M. Andraeas Meuselius aliäit Musculus, Dodor theo-
logiae d pastor ecclesiae Franoophordianae
29. Christophorus Saltzer Olmitzensis.
30. Gregorius Gastmeyster Franckophordianus.
31. Nicolaus Golhen Storkauiensis.
32. Johannes Seubel Gorlicensis.
33. Johannes Ziegenhausenn von Pritzwalck.
34. Henricus Haubitz [von] Cleynobisch.
35. Sigismundus Bottenburgk von Gros-Laeslaw.
36.. Adam Bilnisky.
37. Johannes Dzybalthowsky.
38. Albertus Turkowsky.
39. Johannes Wlostzeiewsky.
40. Adamus Hertzog Ascherleuensis.
41. Laurentius Schuldt de Predav prope Nau.
42. Mauricius Danil Perlebergensis.
43. Casparus Helvingk Drossenius.
44. Albertus Rosack de Luben.
45. Jacobus Ealckreuter.
46. Thomas Goggius Nauensis.
47. Franciscus Heusei Berolinensis.
48. Gregorius Daw Lubusianus.
49. Matthaeus Dirsoviensis Prutenus.
50. Joachimus Griben.
51. Fabianus Schulteti Liuonius, Derpensis.
52. Joachimus Sculteti, superioris frater.
53. Stephanus Buchner Annaemontanus.
54. Christianus Filitz Stendaliensis.
55. Sebastianus Krannigk Francophordianus.
56. Stanislaus Kasick Posunauiensis.
57. Marianus Sibenburger Carinthius [de] Villach.
Summa inscriptorum quinquaginta Septem.
10
gr.
10
gr-
3
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10
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10
gr-
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10
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5
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10
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10
gr.
10
gr.
totum
1542 a.
Anno a nato Christo milesimo quingentesimo XLII. ipsis ferijs
diui Georgij renunciatus est Rector magnificus illustris princeps Fri-
Acten und Urkunden, Heft IV. (218) 9
130
dericus, marchio Brandenburgonsis etc., cui substitutus est Vicerector
Caspar Witterstadius, Licendatus. Sub cuius magistratu sequent^
dederunt sua nomina Vniuersitati. Ntxtw Franoonica,
1. Mathias Closius Hirschbergensis. 10.
'2. Joannes Rinderfeit Vratislauiensis. 10.
8. Thoraas Walter Crosnensis. 10.
4. Matheus Trummel Crosnensis. 10.
5. Lucas Schippingk Stergardianus. 10.
6. Joannes Martini Landsbergensis. 1.
7. Clemens Migret Brisnensis. 10.
8. Valentinus Mörtz Brisnensis. 10.
5). Martinas Rulle Arnswaldensis. 10.
10. Paulus Buchmannus öorlicensis. 10.
11. Leonardus Furstenow Stetinensis. 10.
l'i. Caspar Schweczensis Bruttenus. 3.
13. Albertus Therzingk Dantiscus. 10.
14. Lucas Schwalgoflfzky Polonus. IL
15. Albertus ex Rosenbitzke. 10.
16. Mauricius Hölingk Fridlandensis. 10.
17. Vitalis Melchior Wormutensis. 10.
18. Georgius Graflfe Posnaniensis. 10.
19. Joannes Joseph Posnaniensis. 10.
20. Joannes Acoscorin Posnaniensis. 10.
21. Joannes Ferinus Posnaniensis. 10.
22. Caspar Osnes Posnaniensis. 10.
23. Josephus Stiuonies Posnaniensis. 10.
24. Stanislaus Schädel Posnaniensis. 10.
25. Jacobus Frolich Posnaniensis. 10.
26. Magister Johannes Agricola.
27. Petrus Friderich Fridlandensis. 10.
28. I.V. Doctor Christophorus de Strassen, Ordinarius.
H anvo 1560. 22. Martij et sie cixit in Acndeniia
lt< annos. 40*).
21). Thomas ä Greiflfenbergk. 10.
30. Christophorus ä Schlyben. 10.
81. Caspar k Decho Ponieranus. 10.
32. Laurentius Oflfenberger Lipsensis. 10.
33. Donatus Zimmermann Besgouiensis. 10.
34. Vitus Bagk Cronacensis. 10. dedU Mum,
35. Daniel Prignitz de Fingka. 10.
1) Oder 4?
(«14)
131
36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
4-:.
45.
46.
47.
4«.
49.
50.
51.
52.
53.
54.
55.
56.
57.
58.
59.
60.
61.
62.
63.
64.
65.
66.
67.
68.
69.
70.
71.
72.
73.
74.
75.
76.
77.
Jacobas Steynigke Regiomantanus.
Bartholomeas Krappe Francofordianus.
Anthonlos Lindigke Tangermundensis.
Caspar Knien Arnswaldensis.
Melchior Priesae Crosnensis.
Anthonius Alberas Bundslaniensis.
Martinas Hoftnan Linsbergensis.
Otto ab Amsbergk a Waldsleben.
Christophorus Haubitz Farstenwaldensis.
Joannes Bognir de Saro.
Gordianus Braytenbacli Berlinensis.
Joannes Panthaleon
Thomas Thamisnems \ ^i
Abraham Thuarascow (
Bartholomeas Amphorenas '
Simon de Samorsche.
Andreas Schnyder.
Joannes Mansterus Ingelhaimensis.
Christophorus Boch Coloniensis ad Spream.
Eastachius Steaermeister Spirensis.
Christophorns a Zemen.
Jacobas Schults Stetinensis.
Ambrosias Knnigke Dantiscus.
Martinas Hertel Sylesios.
Joannes Jadas Labaniensis.
M. Sebastianas Haylmannus.
Valentinas Maller Farstenwaldensis.
Panthaleon Thane.
Lucas Prentzelow Soldinensis.
Martinas Jacobi.
Georgias Wels Landsbergensis.
Andreas Eichholtz Brandenburgensis.
Joachimus Schultz Soltwedelensis.
Stanislaus Seronisky.
Albertus Pozyemsky.
Gregorius Qrachowitz.
Joannes Aletscko.
Franciscus Wagouitz.
(Jeorgius Posiborofsky.
Nicolaus Spremanssky.
Georgias Knospel Crosnensis.
Joannes Heringk Lipsensis.
(416)
10.
10.
10.
10.
10.
10. totum.
10.
10.
10.
5.
10.
10. totum.
10.
10.
10.
10.
1. dedii totum.
— totum.
10.
10.
10.
10.
10. totum.
10.
10.
9.
10.
10.
10. dedit U^um.
1.
10.
10.
1.
10.
10.
10.
10.
10.
10.
10.
10.
j
1H2
78. Bartliolomeus Kalckreuter. —
79. Martinas Schyle Arnswaldensis. 10.
80. Erasmus Moritius Magdenburgensis. 10.
81. Georgius Klugke üorlicensis. 10.
82. Valentinus de Aurea, Bruttenus. 10.
83. Zacharias Kreuscher Argentinensis. 10.
84. Christophorus Hesse Furstenwaldensiß. 1.
85. Martinus Degke Zulchensis. 4.
86. Mathias NyswastofFsky. 10.
87. Stanislaus Szisky. 10.
88. Albertus Brisskoufsky. 10.
89. Martinus Stubnerus Begiomontanus. 1.
90. Joannes Mens Angermundensis. 1.
91. Joannes Meusel Aurbachius. 1.
92. Joannes Thimisky Polonus. 10.
93. Joannes Ludwig Begiomontanus. 10.
94. Bartholomeus Michael. 10.
95. Nicolaus Klotzius ex Batenow. 10.
96. Gregorius Tytze. 5.
97. Erasmus Thyle Begiomontanus. 10.
98. Abraham a Bredow. 10.
Summa inscriptorum XCVIII.
Eirata.
S. 11 Z. 4. für charisHimo lies clarissimo.
S. 12 No. 148 für Magistrandcn 6 lies 7.
S. 105 [1591a] ad diem XV. Kai. Maij = 17. April.
H. Fl«t»ahmann. BtmIau, Ohlauoratc. ••
Urkunden zur Güterverwaltung
der
Universität Frankfui't a. 0.
Herausgegeben
vou
Emmy Vosberg
Breslau
Verlag von M. & H. Marcus
1 903
Vorwort.
Dies fonfte Heft enthält eine Sammlung von Aktenstücken, die zunächst als
Unterlage für eine Untersuchung über die Güterverwaltung der Universität Frank-
furt a. O. dienen sollte, welche die Verfasserin in der nächsten Zeit zu veröffentlichen
gedenkt, die aber auch an sich willkommen ist und hoffentlich zu ähnlichen Arbeiten
anreizen wird. Aber jene nächste Aufgabe bestimmte die Auswahl der Stücke und
bei dem umfangreichsten, dem Rechnungsbuch von 1621 — No. 8 S. 15 bis 78 —
die Art der Bearbeitung.
Das Rechnungsbuch ganz abzudrucken verbot sich schon wegen der Ausdehnung,
sodann aber weil seine Anlage nicht ganz übersichtlich ist. Mit der Hauptrechnung
sind Nebenrechnungen verbunden und die Bedeutung mancher Posten ist nicht ohne
weiteres zu erkennen. Neben Pachtgeldern, Zinsen von Kapitalien, Dienstgcldern,
SpoTteln und Strafgeldern werden Dienste verschiedener Art aufgeführt, Fuhren
Ton Dünger, Holz, Steinen usw., Nachtwachen, Lieferungen von Getreide, Holz,
Wein, Mohn, Fischen, Hühnern, Gänsen, Lämmern, Schweinen, dazu die Pflicht Holz
zu hauen, Stangen zu bereiten u. dgl.
Auch ergeben sich schon aus den hier abgedruckten Fischcreiurkunden Dienste
und Lasten der Unterthanen, die im Rechnungsbuch nicht erwähnt aber bei der
Beurteilung der Leistungen doch zu berücksichtigen sind, wie die Pflicht derKossäthcn
Netze zu ziehen und Netze zu flicken, Wasserläufe und Seen zu reinigen, die Hege-
wasser zu pflegen u. s. w. Und Ähnliches oi giebt sich aus anderen Akten für die übrige
Gaterverwaltung. Alle diese Berechtigungen fordern Untersuchungen, ehe man ihren Wert
für die Universität und die mit ihnen gegebene Belastung der Bauern beurteilen kann ;
auch begegnen dabei noch mancherlei besondere Schwierigkeiten. Die Lieferungen an
Getreide sind zum Teil verbunden mit den Pflichten der grundherrlichen Mühlen und
ihren Privilegien, und die Dienste der Unterthanen, die ohne oder für sehr geringen
Lohn geleistet werden, mit verschiedenartigen Einnahmen. Lieferungen von Dielen
werden Latus 52 als Einnahmen gebucht, aber zugleich als Ausgaben bezeichnet,
weil sie für die Instandhaltung der Universitätsgebäude benutzt und also verausgabt
wurden. (S. 32.) So konnte kein Zweifel sein, dass das Rechnungsbuch nur in
einer Bearbeitung veröffentlicht werden durfte, welche das Verständniss erleichterte. Es
boten sich für diese Bearbeitung zahlreiche Gesichtspunkte dar, als: 1) Die Einnahmen
der Professoren. 2) Das Verhältnis ihrer Einnahmen an Geld und Naturalien. 3) Die
Bedeutung der verschiedenartigen Besitzungen und Rechte für die Kasse der Uni-
versität als Acker, Wald, Fischerei, Jagd, Sportwesen, Braugerechtigkeit, Branntr
^einkonzessionen, Mühlen, Zollfreiheiten u. s. w. 4) Die Leistungen der einzelnen
l^orfer und weiter der einzelnen Bauern. 5) Das Verhältnis der Leistungen der Kossäthen
II
sa den Leistangen der Bauern. 6) Die Aufgabe der Schulzen bei diesen Leistungen
7) Die Lästigkeiten, die mit dieser Art von Besoldung für die Empfänger Ter-
bnnden waren. 8) Die durch diese Gnterverwaltung bedingten Aufgaben der Poliiei.
wie Sorge für die Strassen, Reinigung der WasserUufe und Seen. 9) Das Yerbiltnis
der nicht geleisteten zu den geforderten Zahl^tagen, Diensten und Lieferungen.
10) Die Erläuterung dieses Verhältnisses durch Vergleich Terschiedener Jahre und weiter
dieses ganzen Systems der Nutzung mit anderen Versuchen, namentlieh mit der
Generalpacht. Ein grosser Teil dieser und anderer Fragen, zu denen das Rechnungs-
buch auffordert, ist nur in Verbindung mit Untersuchungen zu lösen und zu benutzen,
die der Bearbeitung beigegeben werden. Die Ergebnisse dieser Ilnteivuchungai
lassen sich dagegen — w^enigstens zum Teil — in einer den Aufstellungen d^
Bechnungsbuchs angepassten Form zusammenstellen. Allein sobald man den Versuch
macht mehrere derartige Reihen in das Rechnungsbuch desselben Jahres aafzunehmen,
so wird man sich der Übersichtlichkeit wegen gezwungen sehen, sie getrennt zu be-
handeln. Man wird gewisscrmassen mehrere Bearbeitungen des Rechnungsbuches oder
gewisser Teile des Rechnungsbuches nach einander liefern. Recht fruchtbar feroer
würden solche Tabellen meist erst werden, wenn sie mit anderen verbunden wurden,
wenn z. B. die Leistungen der einzelnenen Bauern bestimmter Dörfer aas mehreren
Bechnungsbnchcm — etwa von 1621, 1640, 1650, 1670, 1700, je nachdem gewisse
Jahre für gewisse Verhältnisse lehrreich sind — verglichen würden. Einige dieser
Aufgaben bilden den Gegenstand der oben genannten Untersuchung der Yerfasserin,
andere sind für weitere Untersuchungen in Aussicht genommen. Wer davon eine lögen
will, wird niemals umhin können, die Rechnungsbücher selbst einzusehen, es kirn
zunächst darauf an, in ihre Benutzung einzuführen und gewisse Thatsachen
übersichtlich zusammenzustellen. Das ist die Aufgabe, die sich die vorliegende
Bearbeitung gesetzt und wie mir scheint nicht ohne Erfolg gelöst hat.
Der Druck der ersten Bogen ist durch äussere Verhältnisse stark gestört worden
und einige Seiten wurden wieder abgelegt, ehe die späteren Seiten, auf die in
den Anordnungen verwiesen wurde, gesetzt. Vor der Benutzung sind deshalb folgende
Zahlen einzustellen: In den Anm. auf S. 15: 36 f, auf S. 19: 90, auf S. 21: 56.
Auf Seite 20 A. 2 Zeile 4 lies: 21 u. 22, letzte Z.: 28. Auf S. 21 A. 2 lies 20,
auf S. 28 A. 1: 20 und S. 45 A 1: 19.
G. Kauftaianii.
Die vorliegende ürkundensammlung aus den Akten der Universität
Frankfurt an der Oder umfasst das sechzehnte, siebenzehnte und acht-
zehnte Jahrhundert. Sie ist unter dem Gesichtspunkt entstanden, einen
Einblick zu geben in die Art der Qüterverwaltung der Universität: ihren
Wirtschaftsetat, die Einnahmen und Ausgaben und die Weise dieselben
zu regeln, die Aufsicht, welche die Universität zu üben hatte über
den die Güter verwaltenden Bearatenkreis und über ihre Unterthanen,
schliesslich die Conflikte, in die sie verwickelt wurde, um ihren Besitz
zu schützen und zu erhalten.
Die Urkunden entstammen der Frankfurter Registratur an der
Universität Breslau. Etwa die Hälfte des Materials ist den Copial-
büchem entnommen, das übrige anderem, zum Teil ganz zerstreutem Akten-
material. Soweit zu den Copien Originale im Geheimen Staats-Archiv
in Berlin vorhanden waren, ist nach denselben verglichen worden. Nr.
1 u. 2 sind von Wort zu Wort nach den in Berlin befindlichen
Originalen corrigiert.
Die Urkunden sind teils im Wortlaut teils im Excerpt gegeben.
Im letzteren Falle ist der Versuch gemacht, den Charakter der Fassung
zu wahren. Bei den wörtlich gegebenen ist die Orthographie des Schrei-
bers beibehalten mit folgenden Einschränkungen: Ueberflüssige Häufungen
gleicher Consonanten sind beseitigt, (z. B. f statt flf, s statt sz — in Worten
wie als etc. — , d od. t statt dt, g od. k statt gk), die vokalisch ge-
brauchten V und w durch u und die consonantisch gebrauchten u
durch V bezw. w ersetzt desgl. die für i gebrauchten j durch i.
Die ganz willkürlich schwankende Orthographie bezüglich der An-
fangsbuchstaben ist dahin geregelt, dass in den Urkunden alle Eigen-
namen und Hauptworte durchweg mit grossen, alle anderen Worte mit
kleinen Anfangsbuchstaben geschrieben worden sind. Eigennamen sind
unverändert gelassen.
Die Signatur der Frankfurter Registratur ist am Kopf jeder Ur-
kunde in Klammem vermerkt. Die wörtlich gegebenen Teile sind in An-
führungszeichen gesetzt. Die Ordnung ist chronologisch.
Acten and Urkunden. Heft V. i
Veraelehnis der Urkandeii.
Nr. Seite
1. Kurfürst Joachim II übereignet der Universität die Güter des
Karthäuser- Ordens bei Frankfurt. 1540. 4
2. Kurfürst Johann Georg bestätigt der Universität ihre Kart-
häuser und Stendarschen Güter. 1564. 6
3. Vertrag zwischen dem Abt zu Neuen Zelle einerseits und der
Universität und Herrn von Beerfelde zu Lossow anderer-
seits. 1571. 8
4. Kurfürst Johann Georg kauft der Universität die grosse Kart-
häuser Heide ab. 1575. 9
5. Kurfürstlicher Befehl an den Hofrentmeister wegen Zahlung einer
der Universität bewilligten jährlichen Pension. 1583. 12
6. Kurfürst Johann Georg verbietet der Familie v. Beerfelde das
unbefugte Holzen in der freien Heide der Universität. 1590. 13
7. Kurfürstliches ßescript wegen freien Brauens der Universität
1590. 13
8. Das Rechnungsbuch der Universität von 1621. 14
9. Gesuch des Syndicus der Universität an den Bat und Zöllner
zu Wrietzen wegen Fisch- Abfuhr. 1622. 7^^
10. Bestallung des Georg Glitzen zum Fischer und Garnmeister
für die Fischerei der Universität zu Wrietzig. 1623. 80
11. Bericht über die Zustünde der Fischerei zu Wrietzig. 1624. 84
12. Bestallung des Georgen Glitzen zum Fischer und Garnmeister
für die Fischerei der Universität zu Wrietzig. 1628. 86
13. Bestallung von vier anderen Fischern und Garnmeistern für
dieselbe Fischerei. 1641. 88
14. Eid der zur Wrietsfiger Fischerei bestellten Fischer. 1641. 92
15. Contract zwischen der Universität und zwei Fischern wegen
der Wrietziger Fischerei. 1661. 93
16. Entscheidung des Kurfürsil. Kammergerichts über die der
Universität schuldigen Dienste ihrer Unterthanen zu Wrietzig
und Lindow. 1662. 95
17. Gesuch der Universität an die Kurmärk.- Amtskammer in Cüstrin
um Erlass einer Bestrafung ihres Oekonomus. 1676. 9(i
18. Befehl der Neumärkisohen Regierung an den Rat von Cüstrin,
in Sachen einer Beschwerde der Frankfurter Fischer zu be-
richten. 1704. 97
19. Abschliiglicher Bescheid der Neumärk. Regierung an die Uni-
versität betreffend die Beschwerde der Frankfurter Fischer.
1704. 99
20. Die Neumärk. Regierung ladet Bürgermeister und Bat der
Stadt Cüstrin in derselben Sache zum Termin. 1704. 99
Nr. Seite.
21. Königliche Verordnung an den Geheimen Jnstizrat in Sachen
der Frankfurter Fischer gegen Oberamtmann Knippel. 1708. 100
22. Gesuch der Frankfurter Fischer an König Friedrich I. um Schutz
gegen Oberamtmann Knippel. 1708. 101
23. Ferneres Gesuch wie oben. 1708. 102
24. Ersuchen') an den Generalleutnant Freiherrn v. Schabberndorf
wegen der Fischerei auf der Oder. 1710. 103
25. Konigl. Entscheidung in Con- u. Beconventionssachen zwischen
der Universität und Friedr. v. Beerfelde. 1720. 103
26. Commissarischer Vergleich der Universität mit Herrn v. Bohr
Holzungsrechte betreffend. 1720. 105
27. Commissarischer Vergleich der Universität mit Herrn v. Beer-
felde Holzungs-, Weide- u. Jagdgerechtigkeiten betreflFend. 1720. 106
28. Etat über die Einnahmen der Universität. 1724. 108
29. Konigl. Verfügung an die Universität wegen besserer Einrichtung
der Oeconomie, Disciplin etc. 1725. 110
30. Contrakt zmscben der Universität und Herrn v. Hohendorf
wegen Hetzens und Jagens auf der Döberin' und Nieder-Jesar'
sehen Feldmark. 1725. 111
31. Befehl der Universität an Schulzen und Schoppen ihrer acht
mittelmärk. Dörfer wegen der Strafengefälle. 1728. 112
32. Consil-Beschluss betreffend die Gebühren des Bectors und des
Secretairs der Universität von den altmärk. Lehnbriefen. 1729. 112
33. Konigl. Verfügung an die Universität zweifelhafte Bechtsfälle
betreffend. 1733. 113
34. Pachtcontrakt zwischen derUniversitätundHerrn v.Burgdorf wegen
der Jagd auf der Döberin' und Nieder- Jesar'schen Feldmark. 1 734. 113
35. Commissarischer Vergleich der Universität mit ihren Unter-
thanen zu Wrietzig i. p. Fischerei, Dienste u. a. 1736. 114
36. Königliche Verfügung wegen der Zollfreiheit von Weizen
im Karthaus. 1736. 116
37. Pachtcontrakt zwischen der Universität einerseits und* dem
Weinmeister zu Wrietzig Jürgen Sandow, dessen Sohn und dem
Gerichtsmann und Krüger Jürgen Ostwald andererseits, über
den Weinberg der Univers, zu Wrietzig. 1736. 116
38. Generalpachtcontrakt über die neunjährige Verpachtung der
mittelmärk. Güter und Hebungen der Universität an Ober-
amtmann Schwartzmeyer. 1739. 118
39. Becess zwischen der Universität und den Gemeinden ihrer Dörfer
Jacobsdorf und Briesen einerseits und Major v. Stranz anderer-
seits eine Triftgerechtigkeit betreffend. 1749. 122
^) Der Absender ist nicht genannt, cf. S. 108 Anm. 1*
1. Kurfßrst Joaehim H best&tisrt die Universit&t Frankftirt
und vereignet ihr die Gflter des Karthäuser-Ordens
bei Frankfurt.
Cöln a. S. 8. April 1540.
Berl. Staats-Archiv. Urk. Frankfurt a./O. Universität, no. 4.
(Copial Buch Nr. 23. fol. 52.)
„Wir*) Joachim von Gots Genaden, Marggraf zu Brandenburg, des
heiligen Romischen Reichs Ertzkhamrer und Churfurst, zu Stetin Pomern
der Kassuhen Wenden und in Schlesien zu Krossen Hertzog, Burggraf
zu Nurmberg und Fürst zu Rügen,
Bekhennen hiemit und thun kunth vor uns, qnser Erben, und
Nachkhomen kegen meniglichen : Als weyland der hochgeborn Purst, Herr
Joachim Marggraf zu Brandenburg, des heiligen Romischen Reichs Ertz-
khamrer und Churfurst, zu Stetin Pomern der Kassuben und Wenden
Hertzog, Burggraf zu Nurmberg, und Fürst zu Rügen, unser lieber
Herr und Vater, ein gemeine Universitet eins Studio in unser Stad
zu Frankfurth an der Oder gestiftet, angerichtet und fundirt, welche
in disen Leuften, an gelarten Leuten etwas abgenhomen, aber wir vor
hochnotig geachtet und angesehen, diselbige widerumb anzurichten mit
gelarten Leuten zuvorsehen, auch notturfkige Besoldungen, zu Unter-
haltung der Legenten, dahin zuwenden, weil dan der Charthauss, vor
gemelter unser Stad gelegen, an Ordenspersonen auch geringert, und
in disen Zustenden des Ordens nicht vil mher seind, und etliche stad-
liche Dorfer und Guter dazu gehörig, haben wir mit Rathe des Ordinarien
des Orts, auch unserer getreuen Landschaft, uf gemeinem Landtage uf
Letare des itzigen Jhars, alhie vorsamlet, gemelten Chartauss, sampt
allen seinen Dörfern, Gutern, Nutzungen und Einkhumen, im Nhamen
Gottes, unsern Landen und Leuten zu Wolfart, zu einem andern crist-
lichern Werk, als zu gemelter unser Universitet gewandt, geschlagen
und geeygent, also das diselbe unsere Universitet solcher des Chart-
hausos Dorfer, Guter und aller Aufhebungen in allermassen mit
Nutzungen P^inkhoiuon und Recht, wie die Chartheuser gethan haben,
heben, gebrauchen und die Legenten daselbs davon besolden sollen.
*) Nach dem mit hänj^cndcm Siogol versehenen Original im Geh. Staats-Arch.
zu Horliii. Hei Ridol, ()o<lcx Diplomaticus Brandenburgensis I. 23. S. 468 gedruckt,
üboroinstinimcnd mit unwcstuitlichon meist nur orthographischen Abweichungen.
Als Quelle giebt Riedel an: ^Aus einer Copie". Ferner nochmals ebenda L "H),
8. 123 in verkürzter Form, angeblich nach Axungiae Historia inaugurationis Univ.
Frankof. Der Wortlaut bei Axungius — p. 28 — dockt sich im Anfang mit
Riedel I. 20. S. 123, dann mit R. J. 23. S. 168. Der Wortlaut dos Copialbuchs
der Frankfurter Registratur in Breslau stimmt überein mit dorn des Originals und
also auch mit R. I 23. S. 1G8. Die Orthographien sind verschieden.
voraigenen und bestetigen mher gedachter nnser Universitet hiemit
in Kraft dits Brifs, gedachten Charthauss, sampt allen seinen zuge-
liori>?en Dorfern, insunderheit mit Nhamen, Writzik, Lindow,. Jacobss-
dorff, Madlitz, Brisen, Arnssdorff, Dobberin, und Nidergeser, mit allen
iren Fechten, Zinsen, Dinsten, Fischereyen, Malen, Teichen, Sehen, Teich-
stedten, Weiden, Heyden, Felden, Puschen, Wisen, Heldern, Garten,
Weinbergen, Grenitzen, Margschiednngen, Wid erkaufen. Pfandschaften,
Obrikeiten, Gerichten, und allen Einkhomen, ewiglichen zubehalten und
zuhaben^ inmassen die Bruder des Chartauser Ordens, und insunder-
heit am letzten Er Peter Golitz Prior, derselben Guter genossen, inne-
gehabt and gebraucht, bestettigen und voreignen ine auch hierüber
alle andere Weide, Pusche, Heyden, Gehultz, Nutzung, Zinse, Eink-
homen, und wie das mher Nhamen mag haben so ausser gemelten
Dorfern gelegen und die Karthauser Bruder in Besitz und Brauche
j^ehabt, desselbigen soll sich von nhu an bestimpte unsere Universitet
unterziehen, geruglichen geniessen, gebrauchen, Zinse und Fechte, auch
alle andere Nutzungen davon aufheben, Dinste fordern, Fischereyen,
Felde und Gehultze nach irem Besten und Vorteil bestellen, und was
daran nutzlich ist, zu iren Händen empfahen UQd einnhemen, und
die Legenten daselbs davon jerlichen versolden, und gebieten darauf
allen unsern ünterthanen, ernstlichen, wollet mehrgemelte unsere Uni-
versitet an Brauchung und Anmassung gemelts Karthauses und aller
seiner zugehörigen Dorfer, Fischereyen, Wisen, Weyden, Weiden, und
allerley Nutzungen und Guter, wie die Nhamen gehaben mögen, nicht
hindern ader einigen Eintrag thun, sonder vilmher befordern, und auch
an ine, ader disen iren zugeeygenthen Gutern, bey Vormeydung, unser
Straf und Ungnade, nicht vorgreifen. Wir bevelhen auch allen und
jeden unsern Ambtleuten, und dene so an Orten, do dise Guter gelegen,
oder die gedachte unsere Universität sonst Zinse ader anders ufzuheben
haben, Obrikeiten ader Gericht halten, das Ir unser Universitet uf ir
Ansuchen bei diser Vorschreibung, und allen deme, so sie an ydern
Orthe befugt sein, an unser Stad schützt, handhabt, sie keines wegs
beschweren ader inen ichts vorenthalten ader abziehen lassen, sonder
zu dem iren schleuniglichen vorhelfet, und in dem an Euch keinen
Mangel sein lasset, und ob wir, unser Universitet zu Gute was mher
namhafkigs hirin bestetigen sollen, wollen wir hiemit am bestendigsten
auch gethan haben. Doch uns und unsern Erben an unser hohen
fürstlichen Obrikeit, Gleidten, Dinsten, und anderer Gerechtikeit auch
dem Vortrage von der Unterhaltung der Cartheuser unschedlich. Alles
treulich und ungeferlich. Des zu Urkunth haben wir unser Ingesigel
an disen Brif hengen lassen, der do geben ist, zu Coln an der Sprew
Sonnabend nach Pasche Christi unsers lieben Hern Geburt tausend
fünfhundert und im vierzigsten ihare.**
2. Kurfürst Johann Georgr best&tigrt der Universität Frank-
furt ihre Karthäuser^ und Stendalsehen Gflter. Coln
a. S. 7. Nov. 1564.
Berl. St. Arch. Urk. Prankfurt a. 0. Universität no. 17.
(Cop. B. Nr. 23 fol 63).
„Wir^ Johans Georg von Gotts Gnaden Marggraf zu Brandemburgk,
zu Stettin, Pommern, der Cassuben, Wenden und in Schlesien zu Cros;?en
Hertzog, Burggraf zu Nurmbergk, und Fürst zu Rügen,
Bekennen und thun kund vor uns und unser Nachkommen, und im
Nahmen und von wegen unsers freundlichen lieben Sohns Hern Joachim
Friedrichs, Markgrafen zu Brandemburgk und Bischofs zu Lubuss und
Conservatorn der Universitet zu Franckfurt an der Oder mit diesem unserm
ofiFenen Briefe, nachdem und als uns die wirdigen, und hochgelarten unsere
liebe getreuen Bector, Magistri und Doctores der loblichen Cniversitet
zu Franckfurdt an der Oder umb Confinnation und Bestetigung aller
Einkommen, Hebungen, Pension und Guter, so anfenglich in prima
fundatione zu Erhaltung der Legenten und Professorn genanter Uni-
versitet, von dem durchlauchten hochgebornen Fürsten und Hern Hern
Joachim Marggrafen zu Brandemburgk und Churfursten weiland unsers
freundlichen und geliebten Hern und Grossvaters, hochloblicher und
seliger Gedechtnus, genanter Universitet zugeordnet. Dessgleichen so
unser geliebter Her und Vater, der auch durchlaucht hochgeborne Fürst
und Her, Her Joachim Marggraf zu Brandemburgk und Churfurst neu-
licherzeit in gehaltener Visitation und hernachmals mit reifem Rat
und Vollwort ir' churfl: Gnaden getreuer Landschaften, genanter Uni-
versitet zu Erhaltung der Legenten und Professorn donirt, gegeben und
incorporiren lassen, alle dieselben ire Einkommen, in Stiften, Clostern,
Stedten und ufm Lande als ein Landesfurst und an stadt unsers
geliebten Sohns, Marggraf Joachim Friederichs Bischofen zu Lubuss,
und Conservatorn-Academiae zu confirmiren und zubestetigen, under-
theniglichen ersucht und bitten lassen. Und ob es uns wol bewust^
das über die alten jherlichen Einkommen und Pensiones so unser ge-
liebter Her und Grossvater Joachim Marggraf zu Brandemburgk und
Churfurst hochseliger und loblicher Gedechtnus in Stiften und Stetten
gnedigst verordnet, unser geliebter Her und Vater der Churfurst zu
Brandemburgk, in gehaltener Visitation genanter Universitet etzliche
geistliche Lehen, auch das Einkommen des gantzen Calandes zu Franck-
furdt an der Oder sampt einer Behausung das grosse Calants-Hauss
genant und dem Barfusser Kloster doselbst gelegen, einleiben lassen.
^) Nach dem mit hängendem Siegel versehenen Original im Geh. StaaU-Arch.
zu Berlin. Der Wortlaut der Abschrift im Copialbuch ist bis auf ganz unwesent-
liche kleine Abweichungen der gleiche, die Orthographie verschieden.
Ferrer auch Gott dem Almechtigen zu Ehrn und zu Beförderung
seines heilsamen und seligmachenden Worts und zu Erhaltung der
reinen christlichen Beligion, guter Policey, und Ausbreitung d. freien
Kuni>ten mit Rat des Ordinarii und getreuer Landschaft oftgenanter
üniversitet das Carthaus vor der St^dt Franckfurdt gelegen, sampt allen
seinen Zugehorungen, Dorfern -und Nutzungen, wie es die Cartheuser vor-
mhals innegehabt, gebraucht und genossen, gebrauchen und geniessen hetten
können oder mögen. Nemlich mit den Dorfern Wirtzigk, Lindenow,
JacostorflF, Briesen, Arnstorf, Dobberin, Niederyeser, auch die Fechte in
der Madelitzen Mulen mit allen iren Beeilten, Zinsen, Diensten,
Fischereyen, Mulen, Teichen, Sehen, Teichstedten, Weiden, Heiden,
Felden, Wiesen, Heldern, Gerten, Weinbergen, Grentzen, Margschedingen,
Wiederkaufen, Pfand Schäften, Oberigkeiten, Gerichten anno der Minder-
zal viertzig, Sonnabents nach pascae doniret, gegeben und incorporiren.
Auch in die wirgliche Possession vel quasi aller Hebungen gesetzt, und
kommen lassen , hirtzu noch einen Weinberg an der Ecken neben
Christof Wiesen Weinberg sampt dem Garten vor dem Lubusischen
Thor vor Franckfurdt gelegen, durch die Visitatores zuschlagen lassen.
Folgends das gantze Stift Sancti Nicolaj zu Stendall mit allen Dorfern,
Fechten, Diensten und Zinsen, Fischereyen, Mulen, Teichen, Sehen,
Teichstedten, Weiden, Heiden, wüste Feltmarken, Wiesen, Heldern >
Garten, Margschedingen, Wiederkaufen, Pfandschafteu, Oberkeiten,
Gerichten, und in Suma mit allen Herligkeiten und ZuT)ehorungen,
Einkoramen in Stedten und ufm Lande oder wie die Namen haben
mochten, in allermassen und wie es die Thumbhern doselbst zu
Stendall genossen oder geniessen hetten können oder mögen. Als
nemlich das Dorf Boxse , Buchholtz, Schlotz, Garlip, Dusedow,
Newendorff Staffeidt, Bosewede, und das dritte Teil am Dorfe Narstedte,
sampt allen Einkoramen und Zubehorungen, vielgenanter üniversitet
zu Unterhaltung derselben Legenten und Professorn a^. der Wenigerzal
finundfunftzig Montags nach Michaelis gnedigst zuordnen, einleiben
und incorporiren, auch in die wirgliche Possession vel quasi setzen
lassen, mit gnedigster Vertröstung, obgenante Üniversitet für und für
ewiglich darbey zuschutzen und handzuhaben. Weil uns dan als eim
Landesfurst bewust, das an diesem einigen Kleinodt der üniversitet,
unsein Landen und Leuten zu Erhaltung der rechten, warhaftigen
christlichen Beligion auch guts Begiments und Policeyen mercklichen
gelegen und in derselbigen die Leut, so den Kirchen, Schulen, Landen
und Leuten, denen das Predigampt und Begiment bestellen helfen,
erzogen werden müssen, haben wir der Professorn genanter üniversitet
underthenige und fleissige Bitt gnedigst geruhen wollen, und alle ire
Einkommen, es sey an geistliche Lehnen, Dorfschaften, oder wie die
8
Nahmen haben mochten und genanter üniversitet incorporiret worden,
zu confirmiren und zubestettigen gnedigst gewilligt. Confirmiren nnd
bestettigen auch in Kraft dieses Briefs vor uns, im Nahmen und
von wegen unsers geliebten Sohns Marggraf Joachim Friedericbs
Bischofen zu Lubuss, alle diese obgeschriebene Guter, Dorfer, jerliche
Fechte und Zinse, in Stiften, Clostern, Stedten und ufm J^ande, wie
dieselbige vom hochseligen unserm geliebten Hern und Grtssvater,
dessgleichen von unserm geliebten Hern Vater genanter UniveniM
gegeben, eingeleibet und incorporiret worden, das wir genante üni-
versitet bey allen obgeschriebenen Einkomen, Dorfern und Gutern
als ein Landesfurst vor uns und anstadt unsers geliebten Sohns Marg-
graf Joachim Friederichs als ein Conservator der üniversitet gnedigst
vor menniglich Anspruch schützen und handhaben wollen, alles in
Kraft und Macht dieses unsers Briefes, „Doch uns und unsem Nach-
kommen die Hoheit und Oberkeit, auch fürstliche und andere gemeine
Ablager^) und was sonsten unser Landschaft an denselben Gütern bei
Zeiten der Cartheuser und Thumbhem geburet, vorbehalten, alles ge-
treulich und ohn alles Gefherde. urkundlich mit unserm hirunten an-
hangenden Daumb Secret besigelt und gegeben zu Coln an der Sprew,
den siebenden Monatstage Novembris, nach Christi unsers lieben Hern
Erlösers und Seligmachers Geburt, tausent fünfhundert und im vier-
ündsechtzigsten Jahre.''
8. Vertrag: zwischen dem Abt zu Neuen Zelle an einem
und der Universität Frankfürt und Herrn von Beer-
felde zu Lossow am anderen Teile wegen einer ausser
Landes in Böhmen gelegenen Wiese.
9. Nov. 1571.
(Cop, B. Nr. 23 fol. 130b)*).
Zwischen Erhardt, Abt und Herr zu Neuen Zelle, einerseits und
der Gemeinde des Dorles Wrietzig und Friedrich v. Beerfelde zu Lossow
wegen seiner ünterthanen andererseits ist Zwiespalt ausgebrochen, ,der
Henningk Zeidlern' und einer Wiese halber, die ünterthanen der Uni-
versität und des Herrn von Beerfelde ,aus.ser Lande zu dem Königreich
Böhmen inne haben und gebrauchen'. Der Abt hat ,wegen der Retar-
daten und anderer Zinspechte' denen von Wrietzig etliche Ochsen ab-
») cf. Frankf. Reg. Nr. 23 f. 67 flf.
*) Diese Urkunde befindet sich im Geh. Staats.-Arch. in Berlin unter Rep. 86.
IV. Nachtrag Fascikel 27. Cf. Hierzu Ridel Cod. dipl. Brand. I. 20. S. 30 Vertrag
vom 7. Nov. 1438.
9
pfänden lassen. Diese Irrungen sind heut am 9. November 1571
zwischen Ihrer Gnaden und den Abgesandten der Universität — den
Herren , Bartholomäus Bademan ^), der Rechten Dr., und Jacob Jocisso*),
der Arzney Doctor*, — folgendergestalt verglichen und vertragen:
^Dass die Wiesen alle uf zwey hundert Thaler taxiret, und von
den Unterthanen beiderseits semptlichen als hoch und nicht hochen auf
das zu künftige 72. Jahr anzufahen sollen versteuert und verschetzet
werden, auch solche Steur ihrer Gnaden dem Abt auf das Kloster zu-
gebracht und geantwortet werden ; so viel aber die Betardaten so albereit
vortaget, anlanget, hat wolgemelter unser gnediger Herr der Abt, auf
Unterhandlung der Abgesandten der Universitet und Friderichs von
Boerfelde gewilliget, das die Auslendischen für die versessene Retardaten
ein jeder einen halben Thaler innerhalb 14 Thagen erlegen und ohne
allen Vorzug in das Kloster Neuen Zelle bringen sollen, dargegen ihnen
die abgepfendeten Ochsen folgendes Tages den 10. Novembris, wen sie
die holen, sollen gelassen und gefolget werden, doch also, das sia zu
Pfandegelde einen Ortsthaler und den Kuhhtirten zwey sg, geben und
erlegen, alles getreulich und ohne alle Gefehrde. Actum d. 9. Novembris
Ao 1571 zue Neuen Zelle.
„Ist registriret und vorzeichnet durch mich Carolum Barth')
der Rechten Doctoren und Rectoren d. Universitet zue Franckfurtt
an d. Oder am Tage Martinj Ao lö^l."
4. KurfOrst Johann Georgr kauft der Universität Frank-
fürt die grosse Karthäuser Heide ab gegen einen Ent-
gelt von Jährlieh 200 Thalern aus der ehurfQrstl.
Hoftentei. Cöln a. S. Anno 1676, (Cop. B. Nr. 23 fol 73.)*).
Wir Johann Georg von Gottes Gnaden Markgraf etc. thun kund
für uns, unsere Erben und Nachkommen menniglich: Nachdem weiland
*) Wiederholt Rector: 1548 als \). Philosoph., 1560 als Dr. U. J., ferner 1566,
^5, 1600. Sein gleichnamiger Sohn war lioctor 1574 u. 90. Cf. Friedlaender, Univ
Matrikel Prankf. a. 0.
*) Cf. Friedlaender a.a.O.: Immatriculicrt anno 1528 als Lignicensis, später
— 1501 — als Uegiuiatianus bezeichnet. Ist Vicerector 1541, Rector 1549, 61,
69, 78.
•) Cf. Friedlaender a. a. 0. Rector 1571.
^) Im Geh. Staats-Arch. Berlin befindet sich zu den Streitigkeiten zwischen
l^^niversit&t und Adel um Besitz und Nutzungen in der Grossen Heide folgendes
Material: Rep. 51. 16: Irrungen zwischen der Univers. Frankf. und mehreren Adligen
^egen Nutzung der Universität Ueiilc. De annis 1563, 64, 65, 66, 67. Prozess-
10
der hochgeborene Fürst u. Herr Herr Joachim Markgraf etc. etc. nnsem
Universität zu Frankfurt a. 0. nebst anderen Gütern, so damals zum
Karthaus daselbst gehörig gewesen, auch die grosse Karthäoser Heide
geschenkt und zur Unterhaltung der Legenten ewiglieh zugewandt hattf,
so haben wir aber befunden, dass gedachter unserer Universität Kector,
Magistri und Doctores, durch ihre Studia verhindert, solche Heidi
wenig oder nur auf ein Geringes jährlichen gemessen können und der
benachbarte Adel u. andere, deren die Universität sich nicht erwehren
kann, des kund werdend, mit Verwüstung des Holzes und Anmassuni:
anderer Gerechtigkeit dermassen darin gewüstet, dass, wenn w^ir noiii
länger zusehen, die Universität um ihre Holzung und wir um un>»^r
fürstliches Regal kommen können. Daher zur Erhaltung unseres BaxW
und zum Besten der Universität und um dem Unwesen zu steuern, soll
uns die Universität die Heide zurücktreten.
Um sie nicht zu schädigen, wollen wir ihnen jährlich eine Summe
Geldes zustellen lassen. Obwohl nun die verordneten Professoren der
Universität durch Abgesandte haben vermelden lassen, dass diese Ver-
wüstungen nicht von ihnen ausgegangen seien, sie auch durch Bitt-
schriften um Hilfe an unsern sei. Herrn Vater den Missstand zu be-
seitigen versucht hätten und ihrer Pflicht und ihres Eides wegen, wo-
mit sie der Universität vereidet wären, nicht in die Abtretung willigen
könnten und sich zur Errettung der Heide lieber des jährlichen Geniis^t^s
an ihr enthalten hätten, so haben sie doch nachmals auf unser weiteres
Begehren hin und in Ansehung, dass sie sich der Nachbarn nicht er-
wehren könnten, und in Unterthänigkeit und Gehorsam, durch ihre Ab-
gesandten mit uns verhandeln lassen und sich auf etzliche Conditiones
erklärt.
Diese Abgesandten haben namens und auf Instruktion und Be-
fehl der Universität ausdrücklich und erb.- u. eigentümlich reserviert
und vorbehalten:
1) Bauholz für CoUegien und andere öffentliche Gebäude, Vorwerke,
Schäfereien, Kirchen auf den Dörfern und für andere Gebäude, die die
Universität jetzt hat oder noch bauen wird.
2) Die Unterthanen der Universität zu Jacobsdorf und Briesen,
Schefer, Meyer und Diener, sollen ihre Gerechtigkeit, freies Bauholz.
Schriften der Uuiv. Fraiikf. gegen die v. Stranz wegen der Nutzung der Univ. Heide
bei Jacobsdorf. de. a. li)()8. (?J). Stroitigkeiton der Univ. mit den v. d, Strasscn'scheo
Erben wegen Holzungen auf der Gross. Heide und mit denen v. Eichendorflf d. a.
1565. BS. 69. Rep. 51. 25.: Holzungsanmassungcn in der grossen Heide seitens
der Stranz, der EichendorlT u. anderer 1572/73. Desgl. 1573. Klagen der üniT.
Frankf. über den gestörten Besitz der Jacobsdorfer Gross. Heide. 1574. Tableau
der Erträge der grossen Heide 1559—1572.
11
Brennholz, Zaunrechen, Backreis und ander Holz zu ihrer Notdurft un-
gehindert ohne Heidezins oder Miete oder andere Vergeltung zu ge-
brauchen haben, alldieweil dieselben diese Gerechtigkeit ex contractu
von den Earthäusern an sich brachten und dieselbe bisher gebraucht
haben.
3) Der Universität und ihrer ünterthanen beider Dörfer Gerechtigkeit
der Hutung, Mästung, Weide, Trift und alle andere Gerechtigkeiten in
der Grossen Eartliäuser Heide, wie die genannt werden mag, wie der
Universität Vorfahren und ihrer ünterthanen Vorfahren frei und ohne
alle Retribution gebraucht haben.
4) Das Wiesewachf5 auf gedachter Grosser Karthäuser Heide, dessen
die Universität vormals gebrauchte, sowohl die Schäferei und Vorwerk
und Aecker, so sie davon aufgerichtet, zuwege gebracht und erbaut hat.
5) Die Gerechtigkeit des Wiesewuchses des benachbarten Stückes
an der Karthäuser Heide, so sie von Alters gehabt und zum Teil in
der Zeit, als die Karthäuser noch in esse gewesen, an sich gebracht
und ^insonderheit anreichend Arndt und Heinrichs Röbels zu Biegen,
dass sie derselben Wiesen, so ihr seliger Vater Joachim B^bell mit Ein-
willigung unseres hochseligen Vaters und der Universität wollen zu ge-
brauchen bekommen und hinfürder zu gebrauchen und zu geniessen
sollen ungehindert bleiben*.
Demnach wir diese Conditiones nicht für unbillig gehalten,
haben wir uns gegen die Abgesandten bereit erklärt diese Reservata
gnädigst zu bewilligen, inmassen wir kraft dieses Briefes und Siegels
für uns, unsere Erben und Nachkommen für jetzige und künftige Zeiten
dieses fest und unverbrüchlich zu halten geraeint sein.
Darauf denn in keiner anderen Gestalt die Universität sich unserm
Ansinnen zu fügen und die grosse Karthäuser Heide uns gänzlich ab-
zutreten und zu enträumen sich entschlossen hat.
Um wegen der Abtretung nicht unbillig zu erscheinen, haben wir
gewilligt neben den Reservationibus der Universität jährlich und ewig-
lich 200 Thaler auf N Tag jedes Jahres und N Tag N Jahres anzu-
fangen*) entrichten zu lassen. Sagen zu und versprechen ihnen neben
obigen Conditionibus und Reservationibus kraft dieses Briefes für uns,
unsere Erben und Nachkommen ihnen gedachte 200 Thaler an den be-
stimmten Tagen zuzustellen, womit sie frei schalten dürfen (auch zum
besseren Unterhalt der Professoren gebrauchen). Ausdrücklich soll mit
dieser Abtretung nur die grosse Karthäuser Heide gemeint sein —
■) Ich verstehe diese Stelle so, ala sollten vor . . N Tag u. . . N. Jahr die
den betreffenden Tag und Jahr näher bestimmenden Ziffern noch erst eingefügt
werden.
12
kein ander Pusch und Holzung — , und befehlen unsem Amtleuten,
Förstern, Heidercitern und anderen unseren Dienern bei unserer hohen
Strafe die Universität geruglich und unbekümmert zu lassen ausserhalb
der Karthäuser Heide, als da ist der Briesenische Puscli bei Briesen
und der Ganyn bei Arnsdorf. Selbiger Kauf soll keinen Nachteil für
alle anderen Güter der Universität haben.
Alles getreulich und ungefährlich zur Urkund haben wir unser In-
siegel an den Brief hängen lassen und für uns und unsere Nach-
kommen eigenhändig unterschrieben. Anno 1575.
5. KurfÜrstlieher Befehl an den HofrenUneister, der Uni-
verait&t zu Frankfürt die ihr wegen Abtretung der
grossen Karthäuser Heide bewilligte Jährliehe Pension
von 200 Thalem regelmässig zukommen zu lassen.
Cöln a. S. 20. Oet 1588.
(Cop. B. Nr. 23 fol. 138b.)
„ Johans Georg Kurfürst.
Unz. 6n. ist bewust, das wir den wirdigen und hochgelarten
unsem rechten und lieben getreuen Hern Bectori Magistris und
Doctoribus unser Universitet zue Franckfurt an der Oder die grossen
Cartheuser Heyde abgehandelt und dafür wir ihnen jehrlichen 200 Thaler,
jedes Quartal 50 Thaler, erlegen sollen.
Es berichtet uns aber gedachte unsere Universitet, wie das ihnen
von etzlichen Quartalen laut einliegendem Zetel aussen stehen soll und
dieselben von dir auf vielfeltiges Anhalten auch auf unser Schreiben
nicht erlangen können, und missfellt uns nicht wenig, dass du von
Quartalen zu Quartalen also aufheben lassen.
Wir haben aber gnedigst gewilligen, das du ihnen von Quartalen
zu Quartalen 50 Thaler so retardiret, und 50 Thaler so künftig Lucia
betaget, doch auf Luciae anzufangen, und folgig alle Quartal damit
als die Betardaten abgeleget, sollst entrichten, Wir wollen auch dir
50 Thaler in das Quartal oder Kostgeld geschlagen haben mit gnedigem
und ernstem Befehlig, du wollest ihnen dasselbige als von Quartalen
zu Quartalen unweigerich zustellen und folgen lassen, daran geschieht
unser zuverlessige Meinung, und seind dir mit Gnaden gewogen,
Datum Coln an der Sprew Donnerstages nach Galli Ao. 1583.
An den Hofrentmeister Jacob Peterichen." (? Name undeutlich).
18
6. Kurfttrst Johann Georg verbietet der Familie derer von
Beerfelde das unbefugte Holzen in der freien Heide
der Universität Frankfürt und befiehlt die Bezahlung
der dureh solehes Vergehen verwirkten Strafe. Cöln
a. S. 7. August 1590. (Cop. B. Nr. 23 fol. 182 a.)
„Johann George Churf.
V. g. H. Liebe Getreuen, Was die Universität Franckfurtt an der
Oder wieder Euch und eurer ünterthanen wegen unbefugtes und uber-
messiges Houens und Heizens auf ihrer freien Heide sich untertheniglich
berichten, clagen und darauf pitten thun, das werdet Ihr aus ihrer
inliegenden Supplication weiter vernehmen.
Weil Euch dan geburet wieder die dissfals aufgerichtete Vertrege
Euch solches unbefugten Holtzens auf den ihren nicht allein für Euch
nicht zu unterstehen sondern auch Euren ünterthanen davon abzuhalten,
so ist dennoch an Euch unser ernster Befehlich, Ihr wollet die in an-
c^ezogenem Vertrage gesagte und verwirkte Strafe, von Euren ünter-
thanen alsbald abefordern und fär Euch selbst wegen der 30 Beume,
so Heinrich Bobeil auf Euern Befehlich abhouen und weckführen lassen,
die in dem Vertrage bemelte 10 Schock der Kirche zum Lossow inner
14 Tagen erlegen, auch ferner bei Vermeidung 300 Thaler fischalischer *)
Strafe oder Verfallung Euers an der Heyde habenden Bechtens Euch
der Verwüstung und Verkaufung der Geholtze auf der freien Heide
gentzlich enthalten, damit es uf ihre weiter Clagen ander geburlich
Einsehen nicht bedürfe. Daran etc. Dat. Coln Dinstags nach Vincula
Petri Anno 1590.
An George den Eltern und Jürge den Jüngern auch Hansen, Vater,
Vettern und Sohne der Berfelden zue Lossow".
7. KurfttrstUehes Reskript wegen freien Brauens der Uni-
versität zu Frankfürt. Berlin 27. Sept. 1690^).
Cop. B. Nr. 23 fol. 18H)
„Den erwürdigen ernvehsten, hoch und wolgelarten Herrn Bectori,
Magistris und Doctoribus der loblichen Universität zue Franckturdt an
der Oder, unsere besondern gunstigen lieben Herrn unt guten Freunden.
Unser mitverordenter Otto Hake Heuptman auf Cottbus hat uns
vorgetragen und berichtet, was Ihr itzo abermahls wegen des frey
*) Fiscalischer.
') Dieses Reskript ist offeubar cntstandeu auf Grund eines Beschlusses der
Stande.
14
Brauens an ihne geschrieben, so wissen wir uns auch guter massen za-
erinnern, was Ihr desshalb auf jüngst gehaltener Biergelts Rechnung
gleicher Gestalt bei uns suchen lassen.
Wan wir dan Euch und der gantzen löblichen üniversitet alda
zue Franckfurtt mit allem Guten gewogen und ihr Aufnehmen und (k-
deyen gerne sehen, als haben wir dahin geschlossen, das ein jeder
Professor, sowol auch der Syndicus und Notarius bei Euch ierlich mit
zwey gantzen Freibrauen Biers begünstiget sein. Doch derogestalt und
also das er dieselben Freizeichen keinem andern cedire oder verkeufe, viel-
weniger aber auch das Bier ander Leuten an gantzen Pessern oder
Tonnen verkaufe oder ausschenke, sondern allein vor sein Haus und
weiter nicht gebrauche.
Und wollen demnach nicht zweifeln, die Herrn werden damit das
wir es zu anderer schedlicher Einführung anderer Gestalt nicht willigen
und vorantworten können, nicht allein friedlich sein, sondern auch vor
einen freundlichen Willen annehmen. Dan wormit wir besten (1. ana besten)
denihem (sie! 1. Ihrigen) vor unser Persohn angeneme Dienste erzeigen
und beweisen können, sollen Sie uns jeder Zeit willig wissen. Datum
Berlinn Donnerstags nach Matthaei Apostoli Ao 1590.
Anwesende und voUmechtige Verordneten allgemeiner Landschaft
und Stedte des Churfürstenthumbs Brandenburgk.
Zum Neuen Biergelde.
Bx Die Michaelis, anni praedicti, Rectore Dr. Christophoro Pelargo *),
S Theologiae D. et Graecae Linguae Professore publice; Dr. Thoma
Fabritio*) I. ü. D. Academiae Syndico, et M Henningo Flöring, Notario
qui haec manu mea subscr."
Das Reehnungsbueh der Universität Frankfurt de a. 1621.
Zur Gewinnung eines Einblickes in die Finanzlage der Uni-
versität, ihre materiellen Hilfsquellen und die Art ihrer Wirtschafts-
führung bieten die Rechnungsbücher ein vorzügliches Material. Ich
gebe hier folgend das Reehnungsbueh von 1621 im Excerpt. Es voll-
ständig abzudrucken habe ich nicht für zweckmässig gehalten, da all-
zugrosses Detail die klare Uebersicht verwischen würde. Doch sind bei
der Excerpierung die leitenden Gesichtspunkte, verwaltungsrechtliche
auch volkswirtschaftliche und kulturhistorische Interessen berücksichtigt
worden.
Die erhaltenen Rechnungsbücher sind Hauptbücher, d. h. sie umfassen
in sachlicher Ordnung die Einnahmen und Ausgaben sämmtlicher Institute
») Rector 1590, 1633 cf. Friedlaender a. a. 0.
*) 1573 als J. ü. D. immatrikuliert, cf. ebenda.
15
der Universität, den flscus üniversitatis, den der Präpositur, der Commnni-
tikt, die Rechnung der Stiftungen etc., der Getreide und Zehnten, welche
alle — wie aus den spärlich erhaltenen urkundlichen Resten ersicht-
lich — für sich getrennt geführt worden sind. Es liegen besondere
Präpositur-Rechnungen aus den Jahren 1601, 05 u. 11 vor, ein
,Kegister vom Fleischzehnt auf allen Dörfern der Universität um Frank-
furt' aus der Zeit von 1585 — 96 und Getreide-Rechnungen de annis 1606
und — anscheinend — 1611, 12, 14 und 37.
Aus dem 16. Jahrhundert ist nur ein einziges Rechnungsbuch,
allem Anschein nach ein Hauptbuch, erhalten. Dasselbe ist fast ganz
unleserlich. Die nächsten vorhandenen Hauptbücher datieren von 1603,
dann 1614 u. 15, dann 1620. Von diesem Jahre an folgen die Bücher
in fast geschlossener Reihe bis 1811.
Das Rechnungsjahr lief von Weihnachten bis Weihnachten, seit
1670 von Ostern bis Ostern, seit 1799 vom 1. Juni bis 1. Juni. Das
letzte vom 1. Juni 1711 bis 1. October desselben Jahres.
Die Bücher wurden durch den Quästor geführt. Das vorliegende
hat zum Verfasser den Quästor Nicolaus Richter, der seinen Posten
♦*ine sehr lange Reihe von Jahren hindurch innegehabt hat. Seine
Bestallung datiert von 1582*). Schon das Register vom Fleischzehnt
de anno 1585 — 96 wie alle erhaltenen folgenden Rechnungsbücher bis
zum Jahre 1625 inclusive sind von ihm geführt.
In dem vorliegenden Rechnungsbuch erscheinen als Münzsorten
Thaler, Silbergroschen und Alte Pfennige, der Thaler zu 24 Silber-
groschen, der Silbergroschen zu 15 Pfennigen gerechnet. Ausserdem
begegnen als Münzen noch Schilling, Schock, Gulden und Reichsthaler,
die aber nur im Text, nie in der Verrechnung vorkommen.
8. Das Reehnungrsbueh der Unlverslt&t Frankfurt de anno 1621.
Latus 1.
,,Ordentllehe Vortzelchnus
was wegen meiner Herren der Churf. Universitet alhier zu Franck-
furdt an der Oder ich unten Benanter habe eingenommen und wider
ausgegeben. Im 1621 Jahre.
Dameben auch die Einnahme und Ausgabe von den HallltatlonUias
a«8 Collsgj phüosophlcl.
Item die Communltet Rechnung.
Zu Ende auch Bericht ven Wolff von Closters auf Bückow und
Heuptman zu Zossen Stlftunge der 90 f^) jherliches Zinses den
Lüderizen und denen von Closter zum Studiren geordnet.
') Cf. Geh. Staats-Arch. Berlin Rcp. 51. 30.: Bestallung n. Instruktion des
Nicol. Richter xum Quästor der Universität.
*) Ich halte das Zeichen für ein Guldenzeichen. Auf latus 61 n. 62 des
Eechnungsbuches (hier S. . .) erscheint das Zeichen mehrmals auch mit dem Zu-
16
Item von D. Daniel Paters Stlflinge zu 12 Thal, jherlieher Zinse
Vnd 6 f. Zins Geerge 3climMee Stiftnnge.
Mehr von denen Nenen Aeeeeslen BeMen aus dem Ampi Lubbu^.
Nicolaus Bichter Acad. Quaestor. Manu ppria..^
Lat. 2.
„Die Einnahme
591 Thaler 17 Sg. 2 alte Pf. Sein den 5 January, an welchem
Tage die Rechnunge vom 1620 Jhar geendiget worden, im Residuu
blieben und davon doch 292 Thaler 6 Sg. u. 2 Pf. dem fisco pnie-
positurae vorgeschossen worden. Besage der Rechnunge des 1620 Jliares
lat 204.0**
I Lat. 3.
AccepU
Tlilr. Sg. alte Pf.
„Einnahme von Retardaten.
NB. Die Summe der Retardaten so Anno 1620 ge-
blieben lat 67 0 zu sehen, ist gewesai 2531 Tbl. 13 Sg.
9 alte Pf. Darunter aber sein lat 3 vnd 4 392 Thal.
14 Sg. 9^8 alte Pf., welche für ungewiss zu halten, das
davon keine Zahlung zu hoffen. Drumb die Herren im
Consilio, so den 9 January Anno 1621 gehalten, ge-
Thlr. % i.'i
satz ,Merk:* (d. i.: mftrkisch). Ein ,,m&rki8chcr Guldcn^^ existiert als Manie nicht.
Doch glaube ich eine Erklärung für die Bezeichnung gefunden zu haben: In einer
Urkunde bei Riedel C. D. B. I. 20. S. 119 vom 8. Jan. 1584, worin es sich um da.>
mittelniftrkischo Dorf Madlitz handelt, begegnet der Ausdruck: ,125 Gulden an
märkischen GroschenS Der Gulden ist da zu 32 Groschen gercchnot: Der Rheini-
sche Gulden ist = 32 Groschen. Nun ist weiter in einer Urkunde vom 12. Mai 150i^
— Ried. I. 20 S. 97 — über die mittelmftrk. Dörfer Brieson u. Madlitz der »gute
Brandenburgische Groschen* zu 8 Pfennigen angesetzt. Demnach hätte also ein
Gulden 25() Pfennige. Diese Berechnung stimmt mit der des Rechnungsbuches über-
ein: Latus 61 sind z. B. ,l(X)f Merk:* = 71 Thlr, 2 Sg. 10 Pf., 50 f = 35 Thlr.
13 Sg. 15 Pf.^ d. h.: 1 f. ist = 17 Gr. 1 Pf. der im Rechnungsbuch laufenden Münzsortoo,
wonach 15 Pf. auf den Groschen gehen, oder = 32 Gr. der ält<^ren Münze a Gr. 8 Pf.,
das ist ein Schock. Ein ,fmork.* wäre also im Wert gleichzusetzen mit dem M&rk.
Schock und dem Rhein. Gulden. Da die Stellen mit f im Rechnungsbuch auf äJton*
Zeiten zurückweisen, so dürfte meine Erkl&rung, ,f merk.* als Rhn. Gld. mark. Pr&giing.
wohl richtig sein. Uebrigens anch behauptet Friedensburgin seiner Neueren Münz-
geschieht«» Schlesiens ((Jod. dipl.Schles. XIX) S. 19, dass Piftgungen von Rhn. Gld. in d«*r
Mark u. in Pommern sehr häufig gewesen seien. — Auf lat. 230 des Rechnungsbuches (es
handelt sich daselbst um die obige v. Clodter'sche Stiftung) hcisst es: ,90 f a 1 1 m & r k.'
Hier ist der Gulden zu 18Grosch. a 15 Pf. gerechnet Denn 90f sind da = 67 Thlr. 12Sg.
') Verweis auf das Rechnungsbuch von 1620, wo an der bezoichneten Stelle
notiert ist, dass diese Summe dem iisco Universitatis abgeliehen sei.
^) Im Rechnungsbuch von 1620.
17
Lcoepta
s,f. Alte Pt
I schlössen worden, das derselben zween latomm Retardata
zasammen in einer Samma forne an in den Jhar-
' rechnungen solten gesetzt werden mit Vormeldunge, wer
künftig die Nähme der Schuldner wurde wissen wollen
I und wieviel ein ieder schuldig, derselbe solt es in der
Jharrechnunge des 1620 Jhares lat. 8 tind 4 aufsuchen.
Referente (?) Magn. Dm. Rect. D. Matthaeo Coldebacio^
drumb gesetzt wird.
Die Summe der Retardaten so Anno 1 620 für unge-
wiss von den Herren geachtet worden ist gewesen 392 Thal,
14 Sg. 9^8 alte Pf. Ist den Summa derselben pro
memoria forne an zuvorzeichnen befohlen. Dieselben von
, der ganzen Summa der Retardaten so Ao 1 620 gewesen,
sein geblieben 2138 Thlr. 22 Sg. 13»/, alte Pf. an her-
nach gesetzten Posten.*
Darauf folgt — lat. 4 bis 13 — die Aufzeichnung
; u. Rechnung aller Retardaten. Das Facit ist:
Die Summe aller Retardaten de anno 1620 betrug
2531 Thlr. 13 Sg. 9 alte Pf. Darauf sind eingekommen
ü2m'^5V, i^>6'^ Thlr. 7 Sg. 5% alte Pf. Bleiben also ferner in
I Retard: 1869 Thlr. 6 Sg. SVa Pf.
I
i Die Summe der Einnahmen aus alten Retardaten:
662 Thlr. 7 Sg. 57« Pf.
D. Summe der Retardaten: 1869 Thlr. 6 Sg. 3»/« Pf.
Lat. 15-22.
»Pereipiendorom pereepta et Retardata a Natali
Christi Ann! 1621 Inclusive ad Natalem Christi Anno
1622 exclusive.'
,Dle Summe des Trunei der Geldzinsen
so dies 1621. Jahr zu berechnen, thut. 841 Thlr. 1 Sg.
9*/j alte Pf. an folgenden Posten.'
Ich gebe diesen Abschnitt im Excerpt, indem ich die
Einzelposten zusammengerechnet habe und immer nur die
Hauptsummen verzeichne:
Retardata
Thlr. 8g. alte Pf.
1869^6'.3V8
1) Coldebatz Rector anno 1620, 1629, 36. 42.
Acten und Urkunden. Heft V.
Accepta
Tbir. Sg. Alte Pf.
196=2=14*
40* = «
28=10=3=
10*15= «
115=11 = 14=
2(>=20.12=
23=17= 1)=
40= 4=12=
23= 8= =
33=19= 3=
45943= 4=
93=18=14:^
18
1) Von Prälaten und Städten,
2) Zinsen, die die Karthänser ausserhalb der Dörfer zu
heben gehabt, nämlich
Vom Bat zu Straussberg
Dr. Maximilianus von der Strassen vom Dorfe
Mantschno
Vom Rat zu Müncheberg
3) Einnahmen von geistlichen Lehen oder Benefizien in
Frankfurt, Lehne der Kaufleute, der Bäcker, Schuster etc.
4) jährige Zinsen des Kalands
dito
dito
5) Stendaliensia
Demnach sollen einkcmmen: 841 Thlr. 10 Sg. 2*/2 Pf-
Kommen aber nur ein 459 „ 13 „ 4 „
und bleibt in Retard. 381 „ 20 „ 13'/, „
d. h. beinahe die Hälfte.
Auf diese Rechnung folgt eine ,Bectificirung des
Trunci kegen das folgende 1 622. Jahr' mit dem Resultate
dass derselbe Anno 1622 auf 858 Thlr. 11 Sg. und
1 7» Pf- zu berechnen sein werde.
Die Summe der Einnahmen aus dem Truncus der
Geldzinsen: 459 Thlr. 13 Sg. 4 Pf.
Betardaten: 381 Thlr. 20 Sg. IS^/j Pf.
Lat. 23—25.
Einnahmen aus der Fischerei.
1) Einnahmen von Seifischen*) aus dem See
bei Wrietzig, so verkauft worden.
Von den verkauften Fischen bekommen die Herren
von Ostern bis Michael ein Drittel des Erlöses, die zwei
B«Urdäta
Thlr.Sf.i4T* :*•
5=21^ :i:
13s (\\{\-
34= 2=H^
I
KU iU 0^
8^ 2=7^
381-20^13*,
') Die Bedoutung des Ausdruckes ,Sellische* in diesen Urkunden kann ich uirht
entscheiden. Nacli dem mir zugänglich gewesenen Material sind ff. Erklärungen
möglich: 1) cf. Loxer Mhd. Wörterbuch II S. 863: ,sel ein visch: Dief. n. 6. ISTa«
Junge vische die man ncnt seien. Mone Zf. 4. 78 (a 1434.) Ahd.: selacfa, selah:
ags: scolh, seol; altn. sola'. Aehnlich bei Sanders HWB. d. dtsch. Sprache: ^scele:
Name junger (heuriger) Fische, Cyprinus icuciscus, Salmo la?aretu8 etc. — 2) Nach
Schiller-Llibbcn Mhd. Wörterbuch 4. S. 179 ist seclc ein Net«; (von Fischnetzen
gobniuclit): N«^mant sal vischen in ecns anderen maus watcr myt seien tot enigen
tiden: Richsh. 2(14 § 1(>. Darnach waren Selfischc solche, die mit Netzen getischt
werden. — 3) Möglich ist auch eine Auffassung des Wortes nach Analogie von
19
coopta I Garnmeister und ihre Knechte das übrige. Von Michael
<ir. alte Pf. i bis Ostem, Winter über, wird das Geld gleich geteilt*).
I 2) Einnahme an Miete von den Seen bei Döberin:
U)' « , Der Herr M. Tob. Magims Seezins von dem See bei
Döberin bis auf Weihnachten thut 8 f. Merk*):
lU. 14 =
Summa aller Kinnahmen aus der Fischerei :
99 Thlr. 10 Sg. 14 Pf.
Lat. 26.
Einnahmen aus der Churf. Hoft>entei zu Berlin.
Wegen Nutzung der grossen Charthäuser Heide.
Reminiscere
Trinitatis
Crucis
Luciae
Retardata!
Lat. 27.
Einnahmen aus der Schäferei bei Jacobsdorf.
Die Schäferei ist seit 1617 unter dem Rectorat ,D.
M. Coldebacy* dem Paul Schröder zum dritten mal auf
drei .lahre vermietet worden. Und sind demselben „mit
des Schefers fünften Teile 437 Heupter zugeschlagen und
eingethan an folgender Gattunge, als
155 alte Schafe
45 zwei zehn ige Schafe
53 tzschibbe Lemmer
63 alte Hammel
53 zwei zehnige Hammel
59 Hammel Lemmer
Retardata
Thlr. Sg. alte Pf
50.
50«
50«
50«
0 «
200.
Sftlbad: Die Nutzung dieser Fische könnte dem Karth&user-Kloster, von dem sie
auf die UniTersit&t übergegangen ist, ursprünglich vermacht worden sein zur Speisung
armer Leute der Seele eines Verstorbenen zum besten. 4) Schliesslich wäre der
Ausdruck noch in Verbindung zu bringen mit dem mhd. Verbum seilen, cf.
S<*hillor-Lüben a. a. 0. 4, S. 183 f.:, seilen schw. v. Alts.: sellion seilen; altfr
sclla ursprünglich einem anderen (als Eigentum) übergeben, tradere. In alten
dtsch. Docnmenten im Sinne von „verpfandcn^^ gebraucht. Dann, in bestimmtem
Sinne, vcr&ussem, verkaufen, namentl. einzeln oder in kleineren Partien, engl.:
to seil. Damach w&ren Seifische solche, die verkauft werden. Doch möchte ich
aus dem Umstand, dass dieses hier thatsächlich der Fall ist, eine Entscheidung
nicht treffen.
') cf. S. Punkt 8 der Fischer-Bestallung u. Anm. dazu.
*) cf. S. 15 Anm. 2. Es fehlen zu den 5 Thl. 16 Sg. noch 8 Pf.
2»
20
Acccpta
Thlr. Sg. alte Pf.
6()« « «
1'- 8s
Von solchen 437 Hcuptem Nutznnge sol der Hof-| Bet«nku
meister Paul Schröder furem Ausgange des Decerabris'TUr.s..*!^!
iedes Jhar zahlen 6(5 Thaler"
Sind gezahlt.
Summe der Einnahmen aus der Schäferei bei
Jacobsdorf: 66 Thlr.
Einnahme aus allen der Universitet umb FranekfUrdt
gfelegfenen Dörfern 0-
Lat. 38-42.
Aus Jacobsdorf.
1) Geldzinsen auf Omnium Sanctorum fällig:
Solche werden gezahlt:
a) Von l\) Bauernstellen*). Mit einem der Höfe
ist der Krug verbunden, für welchen eine Abgabe von
1 Thlr. 8 Sg. entrichtet wird. Die Bauern zahlen alle
für ,Zinshuben' u. zwar:
1» Ir [U
In 2
Fällen
för 1
Hube ä
12 Sg. 12 Pf.
('.. 9= \)-.
3.20. 12.
, 6
7i
, 3
, ä 1
\(5X:1
" /2X:2
Thlr. I , 9 „
» H „ 0 „
» 3 „ 3 „
4= (). (!s
3' 4- 1 2.
n 2
, 4
„ ä 2
, ä 3
» 3 „ 3 „
, 4 „ 12 „
^) Bei allen siobon Dörfern sind sAmmtlichc ßauorn und Koss&thon namentlich
aufgeführt und Umfang und Gegenstand ihrer Abgaben im Einzelnen mitgeteilt
Ich gebe hier nur eine zusammenfassende Darstellung dieser Verhältnisse, die don
Bestand der Dörfer, die Grenzen ihrer Abhängigkeit und ihren Nützen im Haus-
halt der Universität erkennen lässt.
Im Kechnungsbuch finden sich zuweilen Fehler in der Berechnung^, die ich,
da OS sich nur um geringe Differenzen handelt, sämtlich mit fibemchmc.
■) Während bei allen anderen 6 Dörfern in der Reihe der Bauern — meist
an ihrer Spitze — der Schulz als solcher besonders genannt wird, so ist das in
Jacobsdorf nicht der Fall. Indessen finden sich 2 Stellen aus denen hervorgeht
dass ein gewisser Hanss Panack ,einge8etzter' Schulz ist. cf. S. 20 u. 21. Im
Ilochnungsbuch von H)20 ist für Jacobsdorf ein anderer als Schulze , gesetzt*. Dieser
Hanss Panack ist in dem vorliegenden Rechnungsbuch von lß21 in der Reihe der
Hauern angefahrt. Doch fehlt sowohl der Zusatz, dass er Schulze sei, als auch
die Notiz einer Abgabe vom Lehnpferd und die Angabe etwaiger Freihufen. H.
Panack scheint dann einige Jahre ,gosetzter' Schulze gewesen zu sein. Im Rechnangs-
buch V. 1624 ist er wieder in dieser Eigenschaft genannt.
Neben der Mitteilung der Hufenzahlen im Text findet sich bei den Dörfern
Jacobsdorf, Arnsdorf u. Döberin noch eine Berechnung der Abgaben nach Schilling
(der Schilling = rund 64 Pf., der Silbergroschon hat 10 solcher Pf.). In Jacobsdorf
werden von einer Hube meist 2 Schilling entrichtet, nur in 2 Fällen von 3 Hoben
8 Schilling. In Döberin zahlt man durchweg 2 Schilling u. in Arnsdorf 3 Schilling
für die Hube. cf. hierzu S. 27 Anm.
Accepta
Thir. Sg. Alte Pf.
* 12*12'^
s 8s *
s 8« 8«
* 2* 2*
* 12*12:=
•2=
3» 3»
1^
10. 2=
9
10= 2.
s
3.11.
S
3.12.
^
19. 3.
S
2. 2.
^
2. 2.
37« 5=13*
0=
1*
14*
21
Viermal sind auch Abgaben von einem Kossäthenhof
dabei, für den in 2 Fällen, 6 Sg. 6 Pf., einmal 8 Sg.
und einmal 8 Sg. 8 Pf. abgegeben werden. Einmal er-
scheint auch ,1) i e n s t g e 1 d', das 2 Sg. 2 Pf. beträgt.
Dazu kommt noch eine Abgabe von der Universität
selbst, die für eine einem Bauern abgekaufte Hube 12 Sg.
12 Pf. — also wie die Bauern — zahlt*).
b) Von 19 Kossäthenstellen. Diese Zahlen durch-
weg jZins' u. zwar:
in 8 Fällen
„ 1 Fall
vi
. 1
»
6
8g. 6
4
» 4
10
„ 2
3
» 11
3
- 12
Pf.
Femer zahlen 9 Kossäthen ,Dienstgeld' und zwar
ä = 2 Sg. 2 Pf.
Einer zahlt vom Kohlhofe == 0—2—2—
Zwei zahlen von ^j^ Kohlhofe = ä 1 — 1 —
Einer zahlt 2 Hühner vom Hofe
Einer zahlt 4 „ „ Garten
Einer zahlt 2 „ von einer Stelle vom Hause.
Drei zahlen je ein Bauchhuhn (bei Zins von 0—4 — 4).
Die stehenden Geldzinsen belaufen sich demnach auf
37 ThIr. 5 Sg. 0. 13 Pf, die alle gezahlt sind.
Um Martini zinst die Gemeinde 45 Bauchhühner«
„Wan aber Hanss Panack') eingesatzter Schulze ist, so
gehet den Herrn ein huen abe."
An Boggenpacht soll. eink. jährl. 7 Wisp. 20 Schffl.')
An Hafer » » » 8 »
'^) ZnflUlige Einkommen ^^ Zehnt, Abschoss u. Strafe:
a) ImLämmerzehnt auf Walpurgis sind 12 Lämmer
gefallen. Es hatten abzugeben:
7 Leute (Bauern u. Kossäthen) je ein Lamm
Der Schweiner 2 Lämmer
Der Hirt 3 „
Ferner haben zu zahlen 3 Leute für je 1 Kalb je
14 Sg. Es zahlt nur einer, zwei bleiben schuldig. Vier
zahlen für ein Ferkel je 6 Sg. (darunter die Krügerin.)
Retardata
Thlr. Sg. alte Pf.
U 4« 0^
0 cf. 8.
«) Cf. oben. S. 19 Anm.
') An dicsor Stolle befindet sich regelmässig ein Yerwois auf die Spezialrechnung.
22
Accepta
Thir. Bg. alte Pt
2' 11= 11.
2
2=
. 21.
. 21.
. 10»
4.
9<
« 12. 12=
s 7« H»
- -2'-
4'^
6'>
8* 0« 2»
10.
b) Im Gänsezehnt auf Jobannis sind gefallen
25 Gänse.
c) Im Vogtgedinge zahlt ein Bauer für 1 Ferkel
« Sg.
d) An Abschoss
„Von 28 Schocken aus Andres Nickels Gute, so Peter
und Andres die Nickel empfangen, hat Hanss Panack der
Schultze den 25 January in die Stadt gebracht.^
Von 2 Schocken aus einem anderen Gute, Urban
Triebusch, ein Knecht, von einem Schock aus seines
Vaters Gute etc.
„Den 4. Decemb. Hanss Panagk der Schulze folgen-
den Abschoss in die Stadt gebrachf^:
Diese Abschösse stammen in 4 Fällen aus Gütern,
2 mal von 3 Schocken ä 0 Sg. 6 Pf., einmal von
8 Schocken und einmal von 18 Schocken. Ferner in
2 Fällen aus einem Hofe, jedesmal von einem Schock.
Dann einmal ,aus dem Krug^ und schliesslich ,ausm
Schul tzen Gericht von 3 Schocken'.
Demnach Summa des Abschosses : 6 Thlr. 4 Sg. 2 Pf. ').
e) An Strafen
f) An Zins von Hausleuten.
Die Summe der zufälligen Einkommen beträgt also
8 Thlr. 0 8p. 2 Pf., der Retardaten j Thlr. 4 8fl.
Die Summe aller Einkommen an Geld aus
Jacobsdorf beträgt demnach 45 Thlr. 6 Sg.
Die Summealler Retardaten: 1 Thlr. 4 Sg.
Lat. 33—37.
Aus Briesen:
1) Qeldzinsen ^u^ Omnium Sanctorum fällig.
Solehe werden gezahlt:
a) Vom Schulzen u. ausserdem von 7 Bauern-
stellen, darunter der Krüger u. der Müller.
Der Schulz hat 4 Freihufen u. 2 Zinshufen. Er
zahlt:
Für die Hüben 21 Sg. 5 Pf.
Fürs Lehnpferd '^1 » •* n
„Für etliche Laneken in der Sprew" 10 „ 10 „
Retuilau
Thlr. Sc Al'i PI
1- 4=
') Der Abschoss beträgt demnach 32 Pf. vom Schock, d. h. von einem Groschen
der Münze unseres Rechnuugsbuches 2 Pfennige derselben Münze.
Aecepte
Thir. Sg. alte Pf.
» 4*
4=
. 8»
8=
1= 18=
10=
2» 16*
«
1= 8=
s
»10»
10=
'- 12=
12=
= 3=
3»
1= 1= 9.
1=11= 3=
= 3= 3=
= 12= 12=
«16« »
1= 17= 9=
= 13= 5=
2= 2»
16=23= 7=
23
Fflr die Fischerei im Mühlgraben . . 4 Sg. 4 Pf.
,Vom Acker, wen der beseet ist' . . 8 „ 8 „
Die Bauern zahlen alle von „Zinshuben" u. zwar:
In 5 Fällen von 2 Zinshuben, davon
2 mal 21 Sg. 5 Pf.
2 mal 1 ThI. 8 „ „
1 mal eine Hetze Mohn a. 2 Bauchhühner ').
In einem Fall v. 3 Zinshuben, näml. 1 Thl. 8 Sg.
, , „ , 1 » » 10 „ 10 Pf.
Vier Leute darunter zahlen ausser diesen Abgaben
noch ,vom Kossäthenhof, stets . . . 3 Sg. 3 Pf.
Einer zahlt , Dienstgeld' u. zwar . . . 3 „ 3 „
Alle gehen ä, 2 Bauchhühner, von denen einer
eins dem Schulzen liefert. Fünf der Bauern zahlen noch
eine Motze Mohn.
b) Von 24 Kossäthenstellen
diese zahlen alle ,Zins' u. zwar:
i o i T^r (v- diesen zahlen vier
. 4 Sg. 4 Pf. , . ^. . ,,,
In 6 Fällen
.11 .
3 -
»
kein Dienstgeld).
3
1
6
3
9
6
7i
»
(diese beiden zahlen
kein Dienstgeld).
Ferner zahlen 18 Stellen ,Dienstgeld' u. zwar:
In 13 Fällen . . 3 Sg. 3 Pf.
„5 y, . . 2 ,, 10 „
Alle Eossäthen zahlen Rauchhühner u. zwar zahlen
20 von ihnen je 2 (von denen in drei Fällen eins an den
Schulzen geliefert wird) u. 4 je ein Bauchhuhn.
20 Kossäthen zahlen noch eine Motze Mohn u. bei
einem findet sich noch eine Abgabe von 2 Sg. 2 Pf. ,vom
Garten auszuzeunen*.
Die Summe der stehenden Geldzinsen aus Briesen
beläuft sich demnach auf 16 TWf. 28 Sg. 7 Pf.*). Ist
alles eingekommen.
Bauchhühner sollen 54 geliefert werden.
2) ZafUlloe Einkommen an Zehnt, Abschoss u. Strafe.
Retardata
Tblr. Sg. alte Pt.
^) Diese Abgabe zahlt der Müller and zwar wird sie von 2 Zinshuben
entrichtet. An Geld ist nichts gebucht, aach nicht bei den Ketardaten. Abgaben
,Yon der Mähle^ sind nicht angeführt.
') Rechenfehler lat. 33 u. 34.
24
Aeecpta
Thlr. Sg.«u<pr.
1. 4<
1. 6. .
»19»
3« 5<
2. 3.
« 21»
9
•
a) Im Lämroerzehnt auf Walpurgis kommen ein
10 Lämmer, die von 9 Leuten geliefert werden. (Unter
diesen Leuten ist einer ,der Paur Schefer' und einer ,des
Schefers Knechte
Es konunt ferner ein von 2 Leuten für je 1 Kalb
— ä 14 Sg. — zusammen 1 Thaler.
b) Im Gänse zehn t auf Johannis sind gef. 29 (xänse.
c) Im Vogtgedinge zahlt einer für ein Füllen
1 Thlr. u. einer für ein Ferkel (> Sg.
d) An Abschoss: nichts.
e) An Strafen: nichts.
f) An Zins von Hausleuten: 19 Sg. Es sind fünf
Hausleute, von denen vier je 4 Sg. 4 Pf. zahlen.
Die Summe der zufälligen Eink. ist: 8 lUlf. 5 Sg«
Die Summe aller Einnahmen an Geld aus Briesen
beträgt demnach 20 Thlr. 4 Sg. 7 Pf.
Retardaten sind nicht.
Lat. 38—42.
Aus Amsdorf.
1) Geldzinson ^uf Omn. Sanct. fällig.
Solche werden gezahlt:
a) Vom Schulzen u. ausserdem von 19 Bauern-
stellen, darunter die Krügerin, die vom Schank eine
3* ; Abgabe von 2 Thlr. 3 Sg. 3 Pf. entrichtet.
Der Schulz hat 4 Freihufen u. 2 Zinshufen.
Er zahlt:
Für die Hüben ,1 Thlr. 14 Sg. 6 Pf.
Für's Lehnpferd .... 21 „ 5 „
Die Bauern zahlen durchweg von ,Zinshuben^ und
zwar:
% 14* 6^ ; In 3 Fällen v. 4 Zinshuben, jedesmal: 3 Thl. 4 Sg. 12 PI.
6.
5«
24* * *
9*14* 6«
*12*12*
.10
- 6
2
2
1
9
14
»
9
K
9.
9.
9.
5--
8.
«
Einmal begegnet noch 12 Sg. 12 Pf. für das Zins-
getreide. Andere Abgaben sind nicht.
b) Von 18 Kossäthenstellen.
Von diesen zahlen 14 ,Zins', der sehr ungleich-
massig ist, nämlich:
einmal . . . . 9 Sg. 9 Pf.
• o
»
»
ReUrdaia
Thlr. Sf ibf'l
Aceepta
. 18=
25
Thlr.
Sk. «Ite Pf.
«
7-- 9=
u
1. 9-
s
5« 5=
^
4= 6»
s
3« 13»
s
7» 7.
s
•2» 2»
1::
3»1I.
s
4» 4»
5
1» 9»
S
11» 3.
S
1=11»
9
2» 2»
S
7» 7»
S
11» 7»
9
10»10»
^
14» 14»
s
»12»
55»
17» 1»
1
Retardata
Thlr. Sg. alte Pf.
einmal
4 mal
einmal
2 mal
einmal
7 Sg
6 »
5
4
9 Pf.
»
6
3 „ 13 „
»
11
Fünfzehn Eossäthen zahlen Dienstgeld:
In 13 Fällen . . . . 2 Sg. 2 Pf.
- 1 Fall 4.4.
1
1 „ » ,
Abgaben ,vom Acker' werden von 9 Stellen ent-
richtet: nämlich 7 mal 1 Sg. 9 Pf.
1 .....
1 . 11 .
1
2
Einer zahlt von 2 Kossäthenhöfen 7
Ein anderer „ „ „ .11
Einer von einem ererbten Kossäthenhof 10
Einer von 2 Gärten 14
Einer ,vom Garten fur'm Hause' —
»
»
5>
H
»
7
7
10
14
12
»
J>
9>
)>
>?
u.
55
U
5)
»5
75
jZween Hane'.
55
55
Die Summe der stehenden Geldzinsen aus Arnsdorf
beläuft sich demnach auf 55 Thlr. 17 Sg. 1 Pf)
Es ist alles gezahlt.
Rauchhühner sollen 39 geliefert werden.
An Getreidepacht giebt Arnsdorf:
Boggen 2 Wispel 4 ScheflFel.
Gerste 2 „ 4
Hafer 4 „ 8
2) Zuflliloe Einkommen an Zehnt, Abschoss u. Strafe.
a) Im Lämmerz eh nt auf Walpurgis sind 19 Lämmer
gefallen, die von 14 Leuten zu liefern sind (die Wittwe
des Krügers, der Hirt und ein Bauer liefern je 3.)
Femer kommen ein für drei Ferkel von 3 Leuten
ä 6 Sg. (unter den Liefernden ist wieder die Krügerin)
Eine Abgabe von 14 Sg. für ein Kalb bleibt in Ret.
b) Im Gänsezehnt auf Johannis sind gefallen
60 Gänse.
c) Im Vogtgedinge: für 2 Füllen je 1 Thlr, Bleiben
in Retard.
d) An Abschoss:
14*
>) I Rechenfehler Lat. 39.
Accepta
Tbir. Sg.AltePf.
• 6s 6»
* 12^2*
" 4.7V2
1* 0. *
8« 8s
4* 4* 0.
lOdOs
s
1-2= 12=
1=
8= =
1»
8» s
14.
22s (i.
3.
4sl2s
7s
Ils 3s
1 =
U. 6.
26
„Den 9. Mai auf Lemmerzehnt ; Reurlati
Von 2 Schocken aus Rosenbergs Gute, Caspar Nieschen TWr.sti^ji
Erben erlegt.
Auss Kniehasens Gute, so Michel Jütte empfangen'
Aus einem anderen Gute von 3 Schocken.
,Im Gensezehnt vom Schulz empfangen:
Von 6 Schocken aus Urban Wilhelms Gute, die
Märten Püschel empfing.
Von 2 Schock 4Vj Sg. Michel Dienzki von Stein-
höfel der Schulze in die Stadt gebracht ohne zu melden
aus welchem Gute? ,
Summe der Einnahmen aus dem Abschoss: 3 Thlr. |
1 Sg. 7 Pf.
e) Aus Strafen: nichts.
Aus Zins von Hausleutcn: von 2 Hausleuten je
4 Sg. 4 Pf. j
Summe der zufälligen Einnahmen: 4 Thlr. 4 So- 2- 14-
Retardaten; 2 Thlr. 14 8fl. |
Die Summe aller Einkommen an Geld aus Amsdorf :
59 Thlr. 21 Sg. 1 Pf.
Die Summe aller Retardaten: 2 Thlr. 14 Sg.
Lat. 43—44.
Aus Döberin.
1) Geldzinsen auf Onm. Sanct. fällig.
Solche werden gezahlt:
a) Vom Schulzen u. ausserdem von 9 Bauern-
stellen. Mit einem derHöfe ist der Krug verbunden von dem
lOSg. 10 Pfg. gezahlt werden. Kossäthen sind nicht angeführt.
Der Schulz hat 4 Freihufeu u. eine Zinshufe. Er
zahlt:
Hubenabgabe 12 Sg. 12 Pt.
Für's Lehnpferd .... 1 Thlr. 8 „ — „
,Vom Jhansswaldt' . . . 1 „ 8 „ — „
Die Kauern zahlen alle von Zinshuben und vom
Jahnswalde. Sie haben
in 7 Fällen 4 Hüben, zahlen jeder: 2 Thlr. 3 Sg. 3 Pf.
n
?)
9 ^ } ^A
Vom Jahnswalde zahl, sie in 7 Fällen 1
in 2 Fäll. (u. zwar d. m. d. drei Hüben)
Es kommt alles ein.
b) Von 5 Kossäthenstellen. Diese zahlen:
i
19
>>
?5
5)
6
9
3
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5?
1>
ccepta
ħr. alt« Pf.
4 « 4«
* »
IJ .1-2»
10 -~ -i.
14 .
6 < .
27
In 3 Fällen nur ,Zins' und zwar:
giebt einer . . . 4 Sg. 12 Pf.
einer . . . 4 „ 4
der Dritte bleibt schuldig 4 „ 4
Femer begegnet einmal eine Abgabe ,Zins vom Garten',
näml. IG Sg., die gezahlt werden, u. einmal ,vom Kossäthen-
hof, die in Retard, bleibt: 4 Sg. 4 Pf.
In 3 Fällen ist von Jahnswalde zu zahlen ä 6 Sg.
H Pf. Einer bleibt es schuldig.
Die Summe der stehenden Einnahmen: 32 TIr.
10 So. Pf.
Summe der Retradaten 14 So. 14 Pf.
Rauchhühner sein zusammen 14.
Roggenpacht giebt Döberin 5 Wisp. .20 Scheffl.
2) ZofUlloe Einnahmen an Zehnt, Abschoss u. Strafe.
a) Im Lämmerzehnt auf Walpurgis sind 10 Lämmer
gefallen: Acht Leute liefern je eins, der Schäfer und der
Schweiner je 2.
Ferner sollen einkommen für 2 Kälber je 14 Sg.
Einer zahlt, einer bleibt schuldig.
Desgleichen bleiben für 1 Ferkel (> Sg. in Retard.
b)Im Gänsezehnt auf Johannis sind gefallen
9 Gänse.
Im Vogtgedinge waren lür 3 mal je ein Ferkel u.
6 Sg. zu entrichten. Es zahlt nur einer; 2 bleiben in
Retard.
d) An Abschoss:
Brose Menow von J6 Schocken, welche er seinem
Sohne Klawess Menowen zu Henderssdorf gezahlt.
e) An Strafe: kommen 13 Thaler ein. Die Strafe
ist verwirkt für verweigerte Dienste (Holzanfuhr zum
Pfarrbau. Drei Leute zahlen je 1 Thlr. Strafe. Dem
Rädelsführer ist ein Ochs abgepfändet u. für 10 Tlilr.
verkauft worden.
Die Summe der zutälligen Eink. beträgt also:
15 Thlr. 6 So.
Die Summe der Retardaten: 1 Thlr 8 So.
Die Summe aller Einkommen an Geld aus Döberin:
47 Thlr. It) Sg. 2 Pf.
Die Summe der Retardaten: 1 Thlr. 22 Sg. 14 Pf.
Retardata
Thlr. 8g. alte Pf.
4 « 4«
* 4^4'.
« 6 s 6s
14 *14^
* 14 « .
« 6 * s
* 12 *
1= 8 =
28
Accepta
Thir. Sg. alto Pf.
U 8» *
* 21* 5*
s 4* 4»
10* 16* <
2* 1()* '.
ß* 16* *
2*
8.
21* 17^ 9*
1* 4*
1*
5V
2 Jl
Lat. 45—46.
Aus Nieder-Jesar.
1) Geldzlnsen auf Omn. Sanct. fällig.
Solche werden gezahlt:
a) Vom Schulzen und ausserdem von 9 Stellen,
eine davon, ,die Kirch-Veter'.
Der Schulz hat 4 Freihufen und 1 Zinshufe ,giebt
1 Schock'. Er zahlt:
Hubenabgabe .... 1 Thlr. 8 Sg.
Vom Lehnpferd ... 21 „ 5 Pf.
de duobus iugeribus agrorum 4 „ 4 „
Die anderen zahlen:
In 4 Fällen von 6 Hüben u. zwar je 2 Thlr. 16 Sg
(giebt 2 Schock.) 0 "
. 2 Thlr. 16 Sg.'
I (giebt 2 Schock.)
" 'Mbezw. 3 Thlr. 16 Sg.
^ (giebt 2% Seh. 15 g.)
In 1 Fall (d. Krüger) 4 Hüben u. zwar: 2 Thlr.
(giebt IV2 Schock.) |
Die Kirchveter de duobus iugeribus agrorum: 8 Sg.
Einmal begegnet ,Zins', der in Betard. bleibt: 4 Sg-
4 Pf.
Die Summe der stehenden Geldzinsen: 21 TMr.
17 Sg. 9 Pf. (wenn all. einkommt 21 Thlr. 21 Sg. 13 Pf.)
Die Summe der Retardaten: 4 So- 4 Pf.
Rauchhühner sein zusammen 8.
Roggenpacht giebt Nieder-Jesar 5 Wispel.
2) ZufSIlige Einkommen an Zehnt, Abschoss u. Strafe,
a) Im Lämmerzehnt auf Walpurgis: 10 Lämmer?
von 8 Leuten geliefert. Der Schäfer und ein Bauer
zahlen je 2.
Ferner kommt ein: 2 mal für je ein Kalb 14 Sg.
Es bleiben in Retard fi^r ein Kalb 14 Sg.
Ferner kommen ein: 4 mal für ein Ferkel je 6 Sg.
u. bleiben in Retard. 1 mal „ „ „ » 6 »
b)Im Gänsezehnt auf Johannis sind gefallen
19 Gänse.
c) Im Vogtgedinge: nichts.
ReUrdiu
Thir.Sf.ilkH
4= 4^
h h
w
H^
^) cf. S. 19 Anm. 2. Analog der Berechnung der Abgaben nach Schilling bei
Jacobsdorf, Döborin und Arnsdorf findet sich hier eine solche nach Schock. Diu> m&rk.
Schock deckt sich wieder mit dem rhein. Gulden (1 Schock = 32 Sg.}, cf. S. 15 Anm. 2.
29
Lccepta
-. ?i£. alte I*f.
8:12V
2
['12=12'/j
3^ -
MI
4. 5. 5^
d) An Abschoss:
„Den 6. May auf Lemmerzehnt hernach verzeichnete
9 Posten vom Schulzen empfangen":
Die hier verzeichneten Abschösse stammen zum
grössten Teil aus früheren Jahren, numlich von 1618,
11) u. 20. Es sind zusammen 12 Thlr. 8 Sg. 127^.
e) An Strafen: nichts.
D. Summe der zufälligen Einkommen beträgt also
14 Thlr. 12 Sg. 12V9 Pf.
Die Retardaten: 20 „
Die Summe aller Einkommen an Geld aus Nieder-
Jesar: 36 Thlr. 6 Sg. 6 Pf.
Die Summe der Retardaten: 1 Thlr. 4 Pf.
Lat. 47—49.
Aus Wrietzigf.
1) Celdzinsen.
Gegen Ostern oder am Gründonnerstag zinset die
ganze Gemeinde fünf Schock und etliche frische Eier. *)
Auf Walpurgis zinst die ganze Gemeinde 2 Schock
8 Sg. Davon bekommt der Schulz 1 g Trinkgeld, wenn
er das Geld in die Stadt bringt.
Auf Bartholomäi zinst d. ganze Gemeinde 1 Schock
3 Sg. vom ....(? unleserlich: Kraudthubich), u. haben
sie gute Fische , so haben die Herren den Vorkauf.
Trinkgeld des Schulzen wie oben.
Auf Michaelis zinst d. gz. Gem. und der Schulze
3 Sckock 40 g. Davon Trinkgeld des Schulzen wie oben.
„Noch auf Michaelis oder bald hernach zinset d.
gz. Gem. — Hufner und Kossäthen alle gleich — ausser
dem Schulzen und dem Hofmeister piscis iudiciales
oder Quadrigesimates an guten Hechten. Haben sie keine
guten, so hat jeder von alters b^j^ g Mark: gegeben."*)
Auf Burkhardi zinsen die Wehrleute:
Es ist der Schulz und 10 Leute*).
Der Schulz hat zu zahlen 12 Sg. 12 Pf., bleibt
schuldig.
Die anderen zahlen:
Retardata
Thlr, 8s. alte Pf.
20
« 12 *12«
^) Die Einnahme ist nnter Acccpta nicht gebucht, auch keine Retardaten
?eneichnet.
*) Darunter Martin Haut, cf. unten.
Accepta
Thlr.Sg. »lt«Pf.
1*14« 6*
U U 9*
* \h \U
.19. 3=
* 2* 2*
1*11* *
3* « «
17= 3« 2*
.12*
'^12- =
2.10*37,
U 5.13=
ö.Kr^lV/
/2
9>
J9
9)
80
In 4 Fällen 12 Sg. 12 Pf. einer bleibt schuldig
4 „ 0 „ 6
1 „ H „ y
In 1 Fall 19 Sg. 3 Pf. dieser letztere zahlt noch ,voin
Kohlgarten 2 „ 2 „
Ferner wird gezahlt Flachsgeld von jeder Hufe 1 Pf. ')
Auf Martini zinset d. gz. Gem. 1 Schock 3 Sg.
vom Tharandt. Davon Trinkgeld des Schulzen wie oben.
Auf Nicolai zinst d. gz. Gem. 2 Schock 8 Sg.
Trinkgeld des Schulzen wie oben.
Die Summe der stehenden Geldzinsen: 17Thlr. 3 So* 2 Pf.*)
Betardaten: 1 ,, 1 ^ 9 „
Gegen Weihnachten od. nach Michaelis zinsen Hufner
und Kossäthen alle gleich — exclus. Schulz u. Hofmeister
— jeder 2 Kauchhühuer = 06 Hühner.
2) ZufSllige Einkommen an Zehnt, Abschoss, Strafe;
a) Im Lämmerzehnt auf Walpurg. : 9 Lämmer.
Diese werden von 7 Leuten geliefert. Der Schäfer und
ein Bauer geben 2.
Ferner sollen einkoramen 10 Kälber durch 10 Leute.
Zwei bleiben schuldig a 14 Sg. Die gelieferten 8 werden
an Rector, G Professoren und den Einnehmern vert4»ilt.
Ferner für ein Ferkel bleiben in Ret. (> Sg.
b) Im Gänsezehnt auf Johannis: 39 Gänse.
Weiterhin zahlen 2 Leute für je ein Ferkel ä 6 Sg.
c) Im Vogtgdinge:
In 2 Fällen für 1 Ferkel ä G Sg. Bleiben in Ret.
— dito — Kommen ein 12 Sg.
Für 2 Füllen ä 1 Thl. kommt ein: 1 Thl. Einer bleibt Ret,
d) An Abschoss:
Solcher wird gezahlt aus (> Posten: Einer davon:
,Von 10 Thalern' aus einem Hofe. Es sind im Ganzen
2 Thlr. 10 Sg. 3V2 Pfg.
e) Aus Strafen: nichts.
f) Zins von Hausleuten: Es sind 9 Leute. Sie
zahlen in 5 Fällen 4 Sg. 4 Pf.
4 2 2
Die Summe der zufäll. Eink. _:^ 5 Thlr. 16 Sg IVt Pf.
die Retardaten ^ 2 „ 12 „ *) |
Tlür.S«.k]-4PI
* IM:
h 1= li
9 ()i <
. h^
*) Nichts gebucht.
■) Rechenfehler lat. 47.
») Rechenfehler lat. 48.
81
Lccepta
.S)c.»ltePf.
17. 1.
10=10.
u;= .
= 12d2.
s 4* 4s
= 2. 2«
' 5s 5s
= 4= 8.
' 6= 6*
Die Summe aller Einkommen an Geld aus Wrietzig:
2-2 Thlr. 19 Sg. 31/2 Pf.
Summe der Betardaten; 3 Thlr. 13 Sg. 9 Pf.
Lat. 50—51.
Aus Lindow.
1) Celdzinsen:
Auf Walpurgis, zinst die ganze Gemeinde 1 f *)
Davon gebührt dem Schulzen 1 g Trinkgeld, wenn
er das Geld in die Stadt bringt.
Auf Michaelis sind folg. Abgaben fallig:
Die Abgaben sind zu zahlen :
a) Vom Schulzen u. ausserdem 8 Bauernstellen.
Mit einer Stelle ist der Krug verbunden. Bei den Namen
sind nur die Geldsummen verzeichnet ohne nähere An-
gaben, wovon sie entrichtet werden, ob Hubenzins od. dgl.
Es werden gezahlt:
Vom Schulzen: 10 Sg. 10 Pf. Von den Bauern:
In 6 Fällen ä 5 Sg. 5 Pf., wovon 3 in Betard bleiben
In 2 Fällen (darunter der Krüger) ä 10 Sg. 2 Pf.
Ferner ,vom Schank' 16 „
Davon 1 g Trinkgeld des Schulzen wie oben.
b) Von 8 Kossäthenstellen. Auch hier neben
den Namen nur d. Geldsummen verzeichnet ohne nähere
Bestimmung. Es werden gezahlt:
In 3 Fällen . . ä 6 Sg. 6 Pf. Bleib. 1 x in Ret.
Retardttta
Thlr. Sir. alte Pf.
?7
99
l Fall
1
99
•2
5
55
55
2
i)
55
55
Derselbe zahlt ,vom Kohlgarten' 4 Sg. 8 Pf.
c) Von dem Müller (Adam Klix).
Dieser zahlt Ostern, Johann., Michael,
jedesmal 8 Sg. Ferner auf Martini noch
Mühle': 6 Sg. 6 Pf. „Von dieser Mühle"
ausserdem alle Quartal 15 ScheflTel Boggen.
Auf Nicolai zinst d. gz. Gem. 17 Sg. 1 Pf.^)
D. Summe der stehenden Eink.; 6 Thlr. 22 Sg. 10 Pf.^)
D. Summe d. Betardaten: 1 Thlr. 6 Sg. 14 Pf.
u. Weihn.
,von der
liefert er
IG.
8' 8*
1* 6'A4
') cf. Anm. S. If».
^ Die Abgaben der ganzen Gemeinde sind Abgaben pro Kopf: 8 Bauern u.
9 Kossuth, zahlen zusammen 17 Sg. 1 Pf. also rund pro Kopf einen Groschen.
Cf. dieselben Abgaben in Wrietzig
*) Rechenfehler lat. 50.
Accepta
Thlr. Sg. alte Pf.
14-
18*
3«
H. 6*
1' 18= 4*
82
Gegen Weihnachten zinst d. gz. Gera. 24 Bauch-
hühner.
2) ZofSIlios Einkommen an Zehnt, Abschoss n. Strafen«
a) Im Lämraerzehnt auf Walpurg.: 14 Lriuiiner.
Worden geliefert von 10 Leuten. Der Schulz und ein
Bauer liefern je 2, der Schäfer 3.
Ferner sollen einkommen 5 Kälber von 5 Leuten.
Einer liefert in Geld, giebt 14 Sg. Die 4 gelieferten
Kälber werden an 4 Professoren verteilt.
Ferner von 2 Leuten für je ein Ferkel ä 6 Sg. Einer
bleibt schuldig.
b) Im Gänsezehnt auf Johannis: 4 Gänse.
Ferner soll eink. von 4 Leuten für 4 Ferkel ä G Sg.
(unter diesen der Schulz und der Krüger). Einer bleibt
in Ret. Ein Ferkel kommt noch in natura ein, wird einem
der Prof. zugeschickt.
c) Im Vogtgedinge, d) Im Abschoss, e) Aus
Strafen, f) Zins von Hausleuten: nichts.
D. Summe der zufälligen Einkommen: 1 Thlr 18 Sg. 4 Pf. ')
D. Summe der Retardaten 12 Sg.
Die Summe aller Einkommen an Geld aus Lindow:
8 Thlr. IG Sg. 14 Pf.
Die Summe der Retardaten: 1 Thlr. 18 Sg. 14 Pf.
Lat. 52,
Dielen-Rechnungf.
Der Müller zu Lindow hat 12 Fichtenblöcke zu
schneiden, welche die Herren kaufen und für ihr Geld
anfahren lassen.
Einnahmen an Dielen:
Von diesen Blöcken haben die Herren 55 Dielen
schneiden lassen. Ferner sind 22 Dielen aus ,Tzopfenden'
geschnitten worden und 14 geringe Dielen noch aus dem
Vorjahr her geblieben. Summa: 91 Dielen.
Die Ausgabe:
Vor 24 Dielen für das Haus in der Junkergasse:
für jede 3 Sg.
Vor 30 SöUer-Dielen zum Marstall daselbst; für jede
6 Sg.
ReUrdali
Thlr.5? 1^^
(i^
(K
* Ih
*) Rechenfehler lat. 51.
j
Accepta
r. S^. alte Pf.
= (>s »
'1 I - .
4== 0^
•^ 16.
38
Vor 25 Söller-Dielen zum nenen Gebäude zu Jacobs-
dorf in der Vogtei; für jede 5 Sg.
Für 2 an einen Professor verkaufte Dielen.
Für 10 an Prof. D. Pelargus verkaufte Dielen zu ä
3V, Sg.
Für diese 9 1 Dielen eingenommen : 1 6 Thlr. 4 Sg.
Summe der Einnahmen an Dielen:
16 Thlr. 4 Sg.
Lat. 53.
D. Summe der stehenden Geldzinsen von allen
7 Dörfern: 188 Thlr. 7 Sg. 10 Pf.
D. Summe der Betardaten 3 „ 3 „ 11 „
D. Summe aller zufall. Eink. aus den 7 Dörfern:
52 Thlr. 14 Sg. 5 Pf.
Retardaten 8 „ 22 „
Gesammtsumme der Eink. aus den 7 Dörfern plus
der Einnahme von den Dielen: 256 Thlr. 22 Sg. 4 Pf.
Gesammtsumme der Betard.: 12
»
1 . 11 „
Lat. 54.
Einnahme aus dem alten Vorwerk zu Jacobsdorf
auf dem Sehulzengrerieht.
Den 5. Dee. 1620 hat Paul Schröder die Verwaltung
zum dritten Mal auf 3 Jahr angenommen*). Soll vermöge
dieser Bestallung jehrlich geben.
Jedes Jahr vor Weihnachten:
Boggen 5 Wisp. 12 Scheffel.
Gerste 5 „ 12 „
Item 4 Schweine jedes 1 Jahr alt.
Davon haben gekauft:
Der Herr M. Magirus am 26. März 2 Schweine.
Der Einnehmer 2 Schweine.
Summe der Einnahme aus dem Vorwerk zu Jacobsdorf
2 Thlr. IG Sg.
Lat. 55.
Einnahme an SehafUns von den Zehntlämmem,
die anno 1583 u. 84 um Zins ausgethan worden; von
jedem jährlich P/^j Sg. auf Michaelis fällig.
Retardata
Tbir. Sg. Alte Pf.
^) cf. Reh, die aUgemeincn Stataton der Univ. Frankf. — Heft 2 dieser
Sammlung — S. 9'2 Eid des Hofmeislers zu Jacobsdorf.
Acten und Urkunden. Heft V. 3
34
Accopta
Tblr. 8g.aJte2>f
337=21* 1'.
,N. B. Michel Kanzke hat anno 1620 82 Zinslemmer
abgegeben. Dieselben sein auf Oeoifr Lehmanns Burge-
schaft und Gutsagen für Lemmer und die jherliche Zinse,
hernach verzeichnet, an 3 Personen zu Lichtenburg
wieder auf Zinse ausgethan.'
Lat. 56—59.
Reehnungr vom Wein.
Die Einnahme;
10 Fuder Rotwein sind von 1(520 im Vorrat geblieben.
Einnahme an Zuwachs vom 1621. Jahr, wie er
in die Presse gefüllt worden:
Vom Weinberg am Stadtgraben: 4 Viertel!
1 Tonne Rotwein von 39 7« Butten Trauben. Blanken'
Weins war nur eine Bornkanne voll, die zum roten ge- !
than ist.
Vom Wbg. beim Karthaus: 4 Viertel 10 Quart
Rotwein von 33 Butten. Blankwein: nichts.
Vom Wbg. zu Wrietzig:
4V« Viertel Blank von 34 Butten,
und 1 „ 5 Quart Rot v. 9 „
Demnach Summa des Zuwachses:
47, Viertel Blank
9 „ 1 Tonne 15 Quart Rot
Summa aller Einnahme mit dem Residuum:
12 Fuder 2 Viertel 1 Tonne 15 Quart Rot
4V2 » Blank.
Einnahme von verkauftem und aus-
geschenktem Wein:
10 Fuder und ein Viertel Rotwein sind verkauf!
worden für 337 Tbl. 21 Sg. 7 Pf. an Professoren und
andere Leute. Den 2 Pedellen sind 30 Quart verehrt
worden.
Die Ausgabe.
Die 472 Viertel Blankwein sind am 14. Dec. iussu
M. Dm. R. M. Origani *) an Quartern den Herren zuge-
messen, wie jedem zukommt (das Viertel zu 150 Quart):
ReUrdaU
Tblr s« *ii.
») David Origanus Viccrector 1591, Rector ICH, 1621.
35
\ccepta
r. ?«. alte Pf.
7=21« 7=
3:
3.
6»
6*
«=12=
! 17 Herren, darunter der Rector a 34 Quart
3 „ ä 17 „
1 . 8 „
Dem Quästor Nicol. Richter 30 „
Bleiben im Bestand: 9 Viertel 1 Tonne Rotwein
Die Summe der Geldeinnahme vom Wein: 337 Thl.
21 Sg. 7 Pf.
Lat. 60.
Einnahme aus dem Karthause.
Bericht von Obst.
Im August ist 2mal jedem Herrn ein kleiner Trag-
korb ,von langstielig und anderen früen Obst-
b e h r e n* zugemessen worden.
Auch wurden Goldbeeren, Aepfel etc. zu-
sammen ein Scheffelkorb geerntet. Ende September sind
Winteräpfel, Birnen jederGattung und w e 1 s ch e
Nüsse ,ingleich' unter die Herren verteilt worden. Jede
Portion beinahe 2 Scheffel.
Spillinge u. Haselnüsse waren nicht.
Rohr,
soweit es hat abgemacht werden können, ist nach Jacobs-
dorf zum Decten des neuen Gebäudes auf dem Vorwerk
geschafft worden.
Hopfen.
Die Einahme:
1 Wisp. 2 Scheffel aus dem Vorjahr vorhanden
1 „ 15 „ zugewachsen
Summa: 2 „ 17 „
Die Ausgabe: Eingenommen:
Für 12 Scheffel dem Herrn D. Mart. Benkendorf
Zu GVa Sg. pro Scheffel verkauft: 3 Thl. 6 Sg.
Für 12 Scheffel d. Einnehm, verk.: 3 „ (5 „
Summe der Einnahme an Geld aus dem Karthaus:
6 Thl. 12 Sg.
Lat. 61—63.
Gemeine Einnahme.
Diese Rubrik umfasst:
1) ,A b g e 1 e g t e H e u p t s u m m e n', d. h. zurück-
gezahlte Kapitalien, die auf Hypothek oder sonst ausge-
liehen waren:
Retardata
Tblr. Sg. tlte Pf.
Aecepta
Thlr.Sg.altePt
71 r 2=10*
35.13* 5=
35*13* h-
35*13* 5*
200*
450*
10*
3* .
71* 2*
555)* 4-J2*
40* = *
24^12- 4*
36
100 f. Merk, die anno 1504 u. 1562 auf einen
Weinberg , vorgeschrieben* waren:**)
Georg Arndt, Schulze zu Briesen, legt- an Haupt-
summen ab, wie er sein Schulzengericht verkauft:
27 Schock mit 3—12 g. verzinsbar.*
50 f. Merk, die mit 3 f. verzinst wurden***)
50 f. Merk, mit 3 f. verzinsbar.** —
Ferner: ,50 f. Merk. Heuptsum zu George Schmiedes
gewesenem Famuli Universitatis Stiftunge für arme der
Herrn Professorn Witwen geordnet und Petrus Crusius
auf Zinse gehabt'. Vom Magn. Dm. Rector Coldebaci dem
Quästor behändigt worden ,von des Crusy Geld, welches
beim Officio Acad. eingelegt worden'.
200 Thl. Hauptsum von Christ. Schelius abgelegt.*
450 Thl. wiederkäufliche Hauptsumme Joachim von
Thuen auf Wilmersdorf abgelegt, die er Ao. 1596 auf-
genommen und jährlich mit 3 Wisp. Roggen verzinste.
10 Thl. Haups. , Martin Bartsch, der gewesene Meyer
für der Heyde bei Jacobsdorf abgegeben, welche er wegen
des Viehes auf Zinse gehabt; hat*s mit Vieh wiedergezahlt,
welche Paul Schröder wieder zu verzinsen angenommen'.
9 Mandel Groschen Haupts, abgegeben
100 f. Hpts. der Bürgermeister zu Drossen abge-
geben.**
2) Dem fisco universitatis aus anderen
fisci der Universität zurückgezahlte
Schuld e n ;
Der fiscus Communitatis dem fisco Üniv.
Der Rector Origanus ex fisco Rectoris dem fisc. Univ.
Herr M. Georg Neander') auf Anordnung des Rect.
Origani ex fisco Rectoris dem fisc. Univ.
BeUidiU
TWr.&cife?i
*) Die Zinsen der mit * bezeichneten Posten sind vorn bei den Einnahmen
aus den jährlichen Zinsen des Kalandos gebucht (Rechnnngsbuch )at. 18 u. 19) nod
die dazu gehörigen Hauptsumnion im Text verzeichnet. Beides ist daselbst mit
roter Tinte durchstrichen und daneben mit roter Tinte vermerkt, dass diese Summen
abgegeben seien. •
*) Die Zinsen der mit ** bezeichneten Posten sind vom unter Stendalicnsia
(im Rechnungsbuch lat. 21) gebucht und ebenfalls rot durchstrichen.
») Rector 1G21, 29, 36
ecepta
Sg. Alte Pf.
U 2c 10*
o^K-IT^G»
03^ 7.7V,:
61U 2'-
37
3) Strafgeld erlegt durch N. v. Nostiz auf die
1500 Thl. Strafe, die er an Johan Haselrodten verwirkt
hatte *).
In derselben Angelegenheit. (Es fehlen zu der vollen
Summe von 1500 Thl. noch 219 Tbl. 23 Sg. 8 Pf.)
4) Zahlungen ,aufden Contrakt der
Wohnunge im Hause auf der Junckor-
g a s s e' erlegt von Johan Christian Herzog in Schlesien
zu Liegnitz und Brieg.
5) Allerlei: nämlich
100 f. Merk. Erbgeld von der Mühk zu Briesen
vom 161 7. Jahre Merten Borchardt der Müller erlegt.
Seezins Adam Klix Hammermeister zu Lindow de
ao. 1 620 erlegt den Eisenstein durch den See bei Wrietzig
zu schiffen.
Hammerzinse auch de ao. 1620 von demselben.
Von verkauften Birnen.
Die Summe der gemeinen Einnahme: 2756 Thl.
17 Sg. 6 Pf.
Die Summe aller Frankfurtischen Einnahmen mit
dem Besiduo:
5243 Thl. 20 Sg. 12V2 Pf.
Die Summe aller Retardaten:
246 Thl. 4 Sg. 13 Pf.
Retardato
Tblr.Sg.altePf.
Lat. 64—69.
Accepta Stendaliensia.
,Von Herrn D. Francisco Omichio*) empfangen so
er in Legatione nach Stendal nebenst dem Herrn
M. Tobias Magiro') empfangen u. d. 20. Febr. hier über-
reicht:' Es sind:
137 f 18 Schilling für anno 1619 verborgte Gerste,
durch den Verwalter eingeantwortet.
12 Stück Prinzen Thaler zu 2 Thl. 18 Sg. Ist
33 Thl. und 18 Sg. Zins aus Halberstadt. .
Für bezahlte Pachte.
') Es war ein Sühnogcld, des Nostiz zahlen nuisste, weil er Job. Haselrodt,
einen Stndcnlen, entleibt hatte, und das durch den Kurfürsten der Universität
ingcordnet worden war.
') cf. unten.
*) cf. ebenda.
Accepta
Thlr. Sg. alte Pf
1106* *
1312*3*7»/,
499*10:
9<U
43*
445*12*
89* 3*
1173*1*
38
Ferner 3 Posten aus Einnahmen
Roggen, zusammen 110(> Thl.
Summa 1312 Thl. 3 Sg. 7»/, Pf.
an Gerste und
BetuiUü
Hier folgt eine etwas unklareAuseinandersetzung, die ich
folgendermassen verstehe: Die Academie hat ihren altmärk.
Roggen zu Wasser von Stendal nach der neuen Niederlage
bringen, vermessen und in ein Seihaus ') aufschütten lassen.
Es waren 90 Wisp. 4 Scheftl. nach Stendalsehem Masse.
Später ist der Roggen nach Frankfurt gebracht und ,vom
Söller' den Professoren zugemessen worden und zwar
ä Wispel lür 20 Thl. Einige Proff. haben schon von
der Niederlage aus gekauft und zwar, weil sie noch Fuhr-
lohn zu zahlen hatten, um einen Thaler billiger. Es
wurden an die Herren verkauft:
26 Wisp. 22 Scheffl. für 499 Thl. 10 Sg. Einer
der Herren bleibt seinen Wispel schuldig.
Femer sind jedem Herrn iussu Magn. D. Rect. M.
G. Neandri P/g Wisp. Roggen vom Söller gefolget und
zugemessen worden, welche nicht bezahlt wurden.
Zusanmien 25 Wisp. 12 Scheffl. Daran ist der Quästor
mit 1 Wisp. und der Notar mit ^/, Wisp. beteiligt.
Später werden auf Consilbeschluss jedem Herrn noch
6 Scheffl. Roggen zugemessen gegen Bezahlung von
1 Thl. pro Scheffel. So werden gekauft 16 mal 6 Scheffl.
Zwei Herren kaufen mehr: 12 Scheffl. für 15 Thl. und
1 Wisp. für 28 Thl.
Ferner sind consensu des Rector Coldebatz auf der
Niederlage verkauft worden für Baargeld (20 Sg. pro
Scheffel) und auf Borg (21 Sg. pro Scheffel): 29 Scheffel.
An diesen Käufen bind beteiligt Proff. und andere Leute,
Bauern, Schäfer etc. Es kommen ein: 534 Thl. 14 Sg, I
und bleiben in Retard 12 Thl. 8 Sg. ;
Summa alles abgemessenen Roggens 78 Wispel '
13 Scheffel.
Summa alles daraus gelösten Geldes : 1 1 73 Thl. 1 Sg.
Retardaten 32 Thl. 8 Sg.
Nun folgt ein Bericht über die am 17. u. 18. Juli
im Hause des Rectors — Neander — durch den Ver-
walter zu Stendal Herrn Thomas Hübner abgelegte und
I 20* ' '-
12^ 8^ '-
') Seihaus ist hier offenbar ein Speicher.
39
Vccepta
. --*. alto Pf.
am 19. Juli angenommene Jahresrechnung, die bis Ostern
UV2] reicht'). ,I>a hat er den Herren zu zahlen gehabt
als alle Stendalische Ausgaben, so er verrichtet, abge-
zogen :'
I: 137 f. 16 Schilling für verborgte Gerste de ao. 1620,
= 103 Tbl. 7V, Sg.
II: 212 f. 4 Schilling 2% Pf. ,die üebermass von den
Geldzinsen an der Geldeinnahme und dem Habern',
= 159 Tbl. 12 Sg. 2V2 Pf.
ni: 623 f. 4Schillg. für Boggen = 459 Tbl. 3 Sg. 3 Pf.
IV: 434 „15 «
V:1470 J7
„ Weizen = 336
= 1103
1
9
17- 5*7»/,
Von diesen Summen entfielen — soweit ich das
I Bechnungsbuch verstehen kann — auf das zu dem hier
laufenden Bechnungsjahr gehörige Vierteljahr von Weih-
nachten bis Ostern 847 Tbl. 5 Sg. l^U Pf.
Die Summe aller Stendalschen Einnahmen an Geld:
3332 Tbl. 6 Sg.
Betardaten : 32
» 8 „
Retardata
Thlr. Sg. tltePf.
32* 8» *
Summa Sumraarum ultima aller Einnahmen mit
dem Besiduo thut 8576 Tbl. 2 Sg. 12VtaltePf.
Summa Summanim ultima aller Betardaten:
2497 Tbl. 12 Sg. 13 alte Pf.
Expusita
riilr.Sg:.aJteI»f.
Uh2U 3-'
Die Ausgrabe:
Lat. 74-77.
Ausgabejauf Disputationes.
Es sind 18 Disputationen gebalten worden, die erste
am loten März, die letzte im December.
Gesamtkosten 19 Tbl, 21 Sg. 3 Pf.
Summa der Ausg. auf Diputationen
19 Tbl. 21 Sg 3 PI.
') D. Rechnung der Stcndarschcn Einnahmen scheint also von Ostern bis
Ostern gelaufen zu sein.
40
Exposita
Thlr.Sg.alteFf.
227.12<
297*14*4V5
2158-49*6*
Lat. 87.
Ausgrabe in SoluÜonem SUpendiorum.
Alle Quartal beziehen die Offizianten der Universität
folgende Gelder:
Der Syndicus (Dr. M. Joach. Crusius) 25 Thl.
Der Notar (Dr. Sebastian Gerstmann)*)
Der Quästor (Nicol. Richter) 27 — 12 Sg.
Zwei Famuli ä 2 Thl. 4 Sg. 7V. Pf: 4 — 9 —
Demnach betragen diese Gehälter — exclus. der Gehalt
des Notars — für das ganze Jahr 227 Thl. 12 Sg.
Summa der Ausgaben in Solutionem Stipendiorum:
227 Thl. 12 Sg.
Lat. 79—89.
Auf der Herren Professoren Besoldung^.
Die ersten 6 Seiten dieser Rubrik enthalten Buchungen
von Schuldabzahlungen aus früheren Jahren. Dieselben
beginnen mit 1617. Da handelt es sich neben einigcD
rückständigen Gehaltssummen auch um ein an Erben
eines Dozenten gezahltes ,Gnadenjahr' (pro Quartal 50 Thlr.).
Aus diesem 1617ten Jahr her werden hier 297 Tlilr.
14 Sg. 4V2 Pf. gezahlt.
Die Summe der gezahlten Schulden aus den Jahren
1618—21 beträgt 2158 Thlr. 19 Sg. 6 Pf.
In dem hier laufenden Rechnungsjahr von 1621
werden Gehälter an 20 Posten — darunter Gnadengehalt
an eine Witwe — gezahlt. Alle Professoren sind mit
ihren Summen namentlich aufgeführt. Da diese aber z. T.
nur Restzahlungen von offenbar schon vorgeschossenen
Summen repräsentieren, sehe ich davon ab die Höhe des
Soldes bei jedem Einzelnen festzustellen und gebe nur
einen üeberblick. Der Rector Coldebatz erhält — laut
einer Fussnote im Rechnungsbuch — eine Gehaltsauf-
^) Die Gohaltsummo des Notar ist hier nicht angegeben, sondern nur bei
jedem Quartal ein Verweis auf spätere SU^llen des Rechnungsbuches und zwar für
das erste Quartal auf Lat. 184 unter der Gemeinen Ausgabe. Hier findet sich eine
Notiz, wonach das Gehalt des Notars pro Quartal 17 Thl. 1 Sg. 7 Vi Pf. beträgt,
incl. 2 Thalern für seinen Famulus. Für die 3 andern Quartale ist irrig auf Lat.
149 und 150 verwiesen, siehe dafür lat. 182 u. 183.
■^-H
41
^posita
Tlilr. Sg. alUi Pf.
1963*8*77,
44 19« 18*3*
besserung von 50 Thalern pro anno. Im ersten Quartal
werden ihm 37 Thl. 12 Sg., im zweiten 50 Thl. zugeteilt.
Der folgende ßector — Georg Neander*) — bezieht wieder
37 Thl. 12 Sg. An nächster Stelle unter demRectorist
stets aufgeführt I)n. D. Christ. Pelargus *) ,Superintendent'
mit 80 Thalern. Bei den anderen ist das Höchstgehalt
56 Thl. 6 Sg. Am Häufigsten liest man 37 Thl. 1 2 Sg.
Nicht alle Lehrer werden bezahlt: Elf bekommen nichts.
Diese sind meist an den Empfängen aus froherer Zeit
beteiligt. Die Summen der gezahlten Gehälter betragen:
im ersten Quartal (Weihn.-Ostern) 682 Thl. 18 Sg. — Pf.
„ 2ten „ 587 „ 21 „ 6V2 „
„ 3ten „ 451 „ 19 „ Vj, „
„ 4ten y, 240 „ 21 „ 8V2
d. h. in Summa: 1963 „ 8 „ 7'/,
An M. 6. Neander wird für das folgende Jalir die
Summa von 55 Thlr. 7 Sg. 7^/, Pf. vorausgezahlt.
Weit über die Hälfte der in diesem Jahre für Ge-
hälter ausgegebenen Gesamtsumme ist also für alte Bück-
stände aufgegangen. Ketardaten sind nicht ver-
zeichnet').
Die Summe der Ausgaben auf Besoldung der Pro-
fessoren: 4419 Thlr. 18 Sg. 3 Pf.
51
»>
5*
Lat. 91—96.
Ausgabe auf Dorfi*eisen.
Der Einnehmer ist nach Döberin gefahren, um
einigen ünterthanen durch den Vogt einen Ochsen ab-
pfänden zu lassen, „weil sie dem Pfarrer sein ausgelegtes
Geld zum Pfarrbau im Guten nicht wiederzalilen wollen".
Er macht dabei Unkosten an Zehrt, Trinkgeld an den
j Fuhrknecht etc. : 5 Sg.
') cf. Priedlftndor a. a. 0. liector 1621. 1629. 1631.
■) cf. S. 14 Anm. 1.
') Ob die loor ausgegangenen Docenten später ihren Sold nachgezahlt er-
halten haben, konnte ich jetzt nicht feststellen. Die liechnungsbücher von 1622/23
— ;n einem Band zusammengebunden — enthalten nur die täglichen Einnahmen
und Ausgaben des ganzen Jahres in chronologischer Folge. Das Rechnungsbuch
Ton 1624 weist nur Schuidzaklungen aus dem I623sten Jahre auf.
Exposita
Thlr. Sg. alte Pf.
8*14* 0*
5-6:: 14 Vi
4.7 V,
2*15.15*
10* 8*
4*17*
4*
^22*7V:
•2* 8*7 Va
11*
42
Am 6. Mai ist der Recfcor (>. Neander, vier Pro-
fessoren und der Einwohner auf den Lämmerzehnt
nach Jacobsdorf und Briesen gefahren; dadurch entstehen
Unkosten auf Wagenschmiere, Wein, Aquavitt, Condita,
Magenpulver, Geld an die Vogtin für Mittagessen, for
Spannägel, Trinkgelder an Fuhrleute und Almosen in
Summa 8 Thl. 14 Sg.
Aehn liehe Ausgaben entstehen bei der Reise zum
Lämmerzehnt nach Wrietzigund Lindow 5Thl. 6Sg. 14\^Pf.
Der Einnehmer geht nach Lindow wegen Dielen und
um nachzusehen, wie sich der Wein auf dem Wrietziger
Weinberge anliesse. Unkosten 4 Sg. 7^2 Pf.
Der Rector und ein Professor fahren mit dem Ein-
nehmer nach Wrietzig, um der Gemeinde die Leges und
Vergünstigungen wegen derFischerei, so missbraucht worden,
wieder vorzuhalten. Den 8. Juni. Unkosten: 2Thl. 15Sg. 15Pf.
Der Rector, 2 Professoren, der Syndicus und der
Notar fahren mit dem Einnehmer zum Gänsezehnt nach
Jacobsdorf und nach Briesen, um „wegen Hertzbergs''
Zeugnis aufzunehmen. Auch nach Niedergesar. Geschieht
am 25. Juni. Unkosten: 10 Thl. 8 Sg.
Desgl. zum Gänsezehnt fahren am 4. Juli der Rector,
4 Proff., Syndicus und Einnehmer und verbrauchen für
Wagenschmiere, Bier, Landwein, Semmel und Trink-
gelder 14 Thl. 17 Sg.
Der Einnehmer geht nach Wrietzig wegen Holzbe-
stellung und um den Weinberg zu besehen. Ver-
braucht 4 Thl.
Am 30. Juli lahren Syndicus Garusius und Notar
Gerstmann nach Briesen in Georg Hertzbergs Sachen
die Zeugen eidlich abzuhören. Unkosten für Wagenschmiere,
Bier, Wein, Semmel, Trinkgeld 1 Thl. 22 Sg. 7V, Pf-
Im August ist der Rector und ein Professor nach
Lindow gefahren, im Pusche nachzusehen, wo Erlenholz
zu hauen sein werde, und bei den Fischern in Wrietzig
gewesen. Unkosten: 2 Thl 8 Sg. 7^, Pf.
Der f]innehmer nach Wrietzig gegangen wegen Ein-
setzung eines Weinhüters und wegen der Weinpresse nach-
zusehen, desgl. nach Jacobsdorf, wie weit das neue Ge-
bäude auf dem Vorwerk gediehen sei. Unkosten : 11 Sg.
Den 4. Oktober fährt der Rector und ein Professor
zu der Gemeinde nach Wrietzig ,des übermässigen Holz-
43
Expo Bita
Thlr. Sg. alte Pf.
1*22^7 V;
5^1 r>*
3* 1 3*
Varia
59.12^17,*
18= 1« 4^
4-1 9.7 Vj
•22*17= 8=
45*1 4*4 V
2
abfahrenszu Kahn auf dem Wasser sich zu enthalten, weil sie
es dieblichen erlangten', ,oder es solle ihnen an der Wasch-
bank abgenommen werden'. Unkosten: 3 Thl. 10 Sg. 7*/aPf.
Am 27. Oktober fahren Kektor Origanus *) und drei
Professoren ,auf Vogtgedinge' nach Wrietzig und Lindow.
Unkosten: 1 Thl. 22 Sg. Tj^ Pf.
Am 30. desgl. zum Vogtgedinge nach Jacobsdorf
und Briesen. Unkosten: 5 Thl. 15 Sg.
Den 8. Nov. fährt Rector Origanus mit 2 Professoren
und dem Einnehmer nach Wrietzig die Zinsfische einzu-
nehmen. Unkosten: 3 Thl. 13 Sg.
Am 12. August bei der Introduction des Pfarrers
auf Jacobsdorf, wobei zugegen waren der Rector — G. Ne-
ander — der Superintendent D. Pelargus, zwei andere
Professoren und der Einnehmer, wurden veraus-
gabt 4 Thl. 15 Sg.
Und anderes mehr.
Summa der Ausgaben auf Dorfreisen:
59 Thl. 12 Sg. IIVjj Pf.
Lat. 97—98.
Ausgabe auf Landreisen.
Am 15. Milrz ist der Rector und der Magister Ebertus
nach Berlin verreist. Haben ausgegeben für Wagensclnniere
Wein, Zehrt und Geld, das ,in der Amtskammer vor die
Befehliche den Schreibernverehretworden" : l^Thl. 1 Sg. 4Pf.
Den 20. Milrz ist D. Francizcus Omichius^) und
Seb. Gerstmann nach Cüstrin gereist bei der Churf.
Neumärk. Regierung an den Amtsschreiber zu Storko
(? unleserlich) Befehl zu erlangen wegen Auszahlung von
1990 Thalern. Unkosten 4 Thl. 19 Sg. 7V2 Pf.
Den 9. Juli ist Herr D. Cyjtiacus Herdesianus^)
und M. Carusius Syndicus nach Berlin verreist ,auf
einen Vorbescheid mit dem Rat zu Stendal". Unkosten für
Zehrt, Fahr- und Quartiergeld: 22 Thl. 17 Sg. 8 Pf.
Summa der Ausgaben auf Landreisen: 45 Thl. 14 Sg. 4^2 Pf.
») cf. Friedländer a. a. (). Vicercctor 1591. Rector 1603, 11 u. 21.
*) cf. unten.
■) cf. Friedländer a. a. 0. IS. 614 U. J. D. et dcsignatus professor historiarum
publicus extraordinarias. Rector: 1622,30.
44
£xposita
ThIr.Sg. altePf.
SO' ^
=20.
-Abi
1-2*7 Vs,
2* 7*
Varia
8* 4*7 V,
7*12=
22* .
4 -2.7 Vi
1
s» *
13:
2* 1*7 Va
Lat. 99.
Ausgabe auf Botenlohn.
Botenlohn nach Lebus wegen Erlegung der Donations-
gelder etc. Aehnliche Botengänge in derselben An-
gelegenheit, z. B. um den Churfürstl. Befehl hinzutragen
wegen Auszahlung von 300 Thalern ,auf die 1115 Thl.
retardierende Donation-Gelder' u. s. w.
£in Bote nacb Berlin erhält als ganzen Lohn hin
und her 20 Sg., ein anderer, der in Saciien des Siegeis
der Juristenfakultät dieselbe Beise gemacht hat, nur
15 Sg.
Ein Bote nach Müncheberg, dem Landreiter den
churf. Befehl zu bringen, Jochim Thuen zu Willmersdorf
auszupfänden, bekommt 12 Sg. 7*/, Pf. Lohn und einer
nach Stendal, wie er „die Churf. Freien-Pass*' dorthin ge-
tragen wegen des nach Frankfurt zu bringenden Boggens
incl. 3 Tagen Brotgeld und Fuhrgeld — 2 Thl. 7 Sg.
etc. etc.
Summa der Ausgabe auf Botenlohn: 8 Thl. 4 Sg. 7*/, Pf.
Lat. 101.
Ausgrabe wegen der Hadlitz'schen Mühle.
Vor 5 Scheftel jeden für 1 Thl. 12 Schillg.': 7 Thl. 12 Sg.
Vor 11 „ Boggen jeden für 2 Thl.
Summa der Ausgaben auf die Madlitz'sche Mühle;
29 Thl. 12 Sg.
Lat. 102.
Ausgaben auf die Schäferei zu Jacobsdorf.
Für Kacheln zum Ofen in der Schäferstube.
Den Ofen zu setzen.
Die Stube zu kleben.
Summa 2 Thl. 1 Sg. 77« Pf.
Lat. 103—104.
Ausgaben auf die Vogtei zu Jacobsdorf.
Die Ausgaben sind entstanden wegen Erhaltung der
Baulichkeiten. Es handelt sich um Beparaturen eines
45
Exposita
Thli. Si?. alt« Pf.
1-18.
2^:1-2=
-18::
1 8'--22«
U
Varia
62*19«7V.
57*
2* 3*
mit Ziegeln gedeckten Wohnhanses, des achindelgedeckten
Vogthanses und nm den Bau des sogenannten ,Neuen
Gebäudes'. Es wird dabei ausgegeben für Lieferungen
und Anfahren von Materialien (Ziegeln, Dielen etc. etc.)
und Arbeitslöhne an Meister und Gesellen alles in allem
62 Thl. 19 Sg. 7% Pf.
Die Zimmerleute erhalten z. B. für 6 Tage Arbeit
das folgende: der Meister 1 Thl. 18 Sg., zwei Gesellen
zusammen 2 Thl. 12 Sg., der Handlanger 18 Sg. Dazu
werden in den 6 Tagen für 14 Sg. Bier verbraucht.
Der ,Hofmeister Pauele*)' bekommt für Verfertigung
der Tischlerarbeit in dem neuen Gebäude alles in allem
18 Thl. 22 Sg. Er hat dafür zu maclien: 10 Fenster-
rahmen, 3 Thüren, die Bänke in der Stube, ^die Reichel*,
den Söller zu legen, wobei er die Dielen noch behobeln
und spunden muss und 30 Söllerdielen (für die er ä 5 Sg.
erhält) und 15 ,Wergkdielen' (für die er ä 3 Sg. erhält)
zu liefern.
Der Töpfer bezieht 1 Thl. ,Machlohn^ für den Kachel-
ofen etc.
Die Summe der Ausgaben auf die Vogtei zu Jacobs-
dorf: 62 Thl. 19 Sg. 7Vj, Pf.
Lat. 105—106.
Ausgraben auf das alte Vorwerk zu Jacobsdorf.
Diese Ausgaben werden fast ausschliesslich verursacht
durch den Bau eines neuen Speichers:
Am 26. Juli hat sich der Rector G. Neander mit
Peter Arndt, dem Zimmermann zu Arnsdorf wegen Ver-
fertigung des neuen Speichers geeinigt. Arndt verlangte
erst 70 Thlr. 6 Sg: „Es ist aber mit ihm gedunget auf
57 Thl." Der Speicher soll 12 Gebind lang und 29 Schuh
breit sein.
Der Best des verbrauchten Geldes geht ebenfalls auf
Arbeitslöhne und Lieferungen auf.
Die Kossäthen erhalten für Bohrschneiden von den
Teichen im Karthaus zu dem Speicher 2 Thl. 3 Sg. und
den Wrietziger Knechten, die auf 24 Wagen das Rohr aus
») Wahrscheinlich Paul Schröder, cf. 8. 18.
Exposita
Thir. Sff. Alte Pf.
5 7s7'/a:=
Varia
46
dem Karthans hinbringen, werden durch den Vogt 24 Quart
Bier für 10 Sg. verabfolgt.
Her Hofmeister erhält für Aufsicht und Kostgeld bei der
mehrtägigen Arbeit des Rohrschneidens 7 Sg. 7^'^ Pf.
Der Kohrdecker bekommt pro Tag 5 Sg.
Mitten unter diesen und ähnlichen Aufrechnungen
ist eine Abgabe an Bischofzehnt gebucht, nämlich.
,1(5 Sg. Bischofzehnt von den Hüben. Den 21. Febr/
Die Summe der Ausgaben auf das alt« Vorwerk zu
Jacobsdorf: 91 Thl. 7 Sg. Tj.^ Pf.
.)5 {.i
%
Lat. 107.
Ausgrabe auf das Vorwerk fOr der Heide,
des Heidereiters Haus grenannt.
5 Thl. (> Sg. werden ausgegeben wegen Instand-
haltung der Baulichkeiten: für Setzen eines neuen
Kachelofens in der Stube — incl. 3 Schock jPaur-
kacheln' — und für Reparatur der Scheunenwände und
Tenne. Ferner:
,Vor Drescher, die ein Wisp. Roggen bei Bartsch,
dem Meyer, ausgedroschen.'
Summa der Ausgaben auf das ,Vorwerk für der
Heide': 7 Thlr. ü Sg.
Lat. 108.
Aussrabe auf Bienenzucht.
Hier ist nichts gebucht. Die Rubrik scheint mehr
eine Reminiscenz aus früherer Zeit zu sein, die noch
einige Jahrzehnte mitgeschleppt zu sein scheint. 1640 ist
sie aufgegeben.
Lat. 109—120.
Aussrabe auf die Weinbersre
1) Auf den Weinberg für Wrietzi^
g e 1 e g (^ n :
Der Weinmeister Paul Budagk soll an Lohn
pro anno erhalten:
21 f. Merk (thut 14 Thl. 22 Sg. G Pf.), 3 f. Merk,
zu Kleidung (=r 2 Thl. 22 Sg. 3 Pf.), 8 Sg. zu Schuhen.
47
Exposita
Tülr.Sg.aJtePf.
11*10^ 4*
2= 3* 3«
«3« «
2= 8^ ^
54-12^ .
8*1 1*7 Va
6 Sg. zu Erbsen, 18 Sg. in der Grünzeit das Holz zu
verhauen und jeden Tag 2 Sg., wenn er die Hacker be-
aufsichtigt. Ferner 1 SchefFel Roggen, 1 Sg. zur Oster-
semmel und 2 Sg. zur Weihnachtssemmel.
In diesem laufenden Rechnungsjahr erhält er: ,auf
den Stock' — in mehreren Raten — zusammen 11 Thl.
10 Sg. 4 Pf. (=16 f. Merk)*).
Auf Kleidung 2 Thl. 3 Sg. 3 Pf. (= 3 f. merk.), statt
des Scheffels Roggen: 19 Sg.
Auf Erbsen 6 Sg.
Zur Oster- und Weihnachtssemmel 3 Sg.
Ferner bekommt er für das nächste Jahr schon vor-
aus: 5 Thl. 16 Sg. 10 Pf. (=8 f. merk.) ,auf den Stock'
8 Sg. zu Schuhen und 2 Thl. statt Roggens. Also im
ganzen 22 Thl. 18 Sg. 2 Pf.
Weitere Ausgaben für den Weinberg entstehen aus
zur Instandhaltung und Pflege gebrauchten Materialien
und Arbeitslöhnen. So liefern z. B. die Leute von
Lindow Zinsstebeln, für die sie einen geringen Lohn er-
halten, nämlich der Schulz pro Schock 12 Sg., die anderen
nur 8 Sg. An Wein- und Hofmeister werden für ge-
leistete Extraarbeiten noch Vergütigungen gezahlt. Des-
gleichen auch für Lieferungen. Weitere Löhne erhalten
Weiber, Hacker und Kossäthen. 55 Kossäthen, die einen
Tag lang ,Mist auf den Berg getragen, eingeladen und
gespundt' haben, erhalten jeder 7 Pf.! Zwei Kossäthen,
die ,zeunen' helfen, werden mit 10 neuen Pf. pro Tag
gelohnt.
Die Ausgaben für Lieferungen und Löhne betragen
zusammen 54 Thl. 12 Sg.
Die unter Weinlese gebuchten Ausgaben belaufen
sich auf 8 Thl. 11 Sg. 7V2 Pf. Eine Reihe der ver-
zeichneten Posten sind Nahrungsmittel, Kochgeschirre u.
dgl.: (Hammelfleisch 9 Pfund für 7 Sg. 7V2 Pf.! — ,
Fisch, Gemüse, Butter, Töpfe, Licht etc.), zusammen für
35 Sg. 7^/2 Pf. Die sonstigen Ausgaben sind Löhne für
geleistete Arbeiten und Aufsichten in der Weinlese und
Presse. Darunter der Lohn für den Weinhüter, der vom
7. Sept. bis 17 Okt. den Berg bewacht hat, : 3 Thl. 8 Sg.
Dafür hat er aber auch noch in der Presse geholfen.
^) Das hier am Lohn fehlende (5 f merk) hatte er anno 16*20 schon voraus-
bekommen.
48
Exposita
Thlr. S«. alte Pf.
85*1 74>V,
Die Bauern beziehen als ,ihr gewöhnliches Lohn den
Wein aus der Presse in die Stadt zu führen und, was
zur Weinlese gehört, mit der Fuhre zu verrichten*:
18 Sg.
Unter diesen Ausgaben ist auch noch das Nacht-
lager und die Fuhre für den Einnehmer mit inbegriffen.
Die Summe der Ausgaben für den Weinberg
bei Wrietzig beträgt demnach: 85 Thl. 17 S^^
9V2 Pf.
2240- '^
27*16d3V,
50= 2-4 3 Va
2) Auf den Weinbfcrg am Stadtgraben:
Dieser Berg wird von demselben Weinmeister ver-
sehen. Sein Lohn soll sein pro Jahr: 12 Schock (thut
16 Thlr.), ein f. zur Kleidung (=. 17 Sg. 1 Pf.), IS Si?.
zu Erbsen, 2 Scheffel Roggen und ,2 Tonnen Trinken*.
Er hatte wie oben schon anno 1620 etwas vorweg
bekommen (1 Schock und 1 Scheflfl. Roggen) und be-
kommt für das nächste Jahr ebenfalls voraus, nämlich
5 Thaler, wobei ein Scheffel Roggen — hier also auch
in Geld gezahlt — mit inbegriffen ist. Ausser den vor-
ausgezahlten 5 Thalern nimmt er in diesem Jahr noch
17 Thl. 10 Sg. ein incl. des Geldes ,für 2 Tonnen trinken'
( : 1 Thl. 6 Sg.), also alles in allem 22 Thl. 10 Sg.
Die übrigen Ausgaben — 27 Thl. 16 Sg. 13V, Pf
— sind ähnlich wie die für den Weinberg zu Wrietzig:
Materialien, Arbeitslöhne.
Von Weinlese ist hier nichts berichtet.
N.B. Dem ehrbaren Rat haben jährlich zu Martini
von diesem Weinberg 10 Gulden Mark. (=7 Thl. 2 Sg.
10 Pf.) Grund- oder Gartenzins gezahlt werden müssen,
desgl. 1 3 Pf. vom Karthäuser Garten, Sefelds Garten ge-
nannt, zunächst am Acker gelegen. Dieses Geld hatte,
der Quästor aufs Rathaus zu tragen. Im 1621. Jahr
wird der Zins von dem ehrsamen Rat ,einem jeden, ge-
lehrt oder ungelehrt' für alle Zeit erlassen, ,weil die
Güter schon genügsam beschwert wären'.
Die Summe der Ausgaben auf den Weinberg
am Stadtgraben: 50 Thl. 2 Sg. 13V, Pf-
3) Auf den Weinberg am Karthaus.
Der Weinmeister — Georg Schulz — erhält an
Jahroslohn: 12 Schock (= 16 Thaler), 16 Sg. für Erbsen,
49
Exposita
Thlr. Sg. «ItePf.
lU* 9*
9^12'- 4*
28*21« 4*
8=1 9-1 V2*
4«23. 5»
l'^ll
2'- 5^0'
8= 2-^2 Va
24* «4*
6 Sg. zu Schuhen, 1 Scheffel Boggen und 2 Tonnen
Trinken.
Er hat im 1620. Jahre schon 3 Thl. 8 Sg. vorweg
bekommen und in diesem laufenden ebenfalls schon 5 Thl.
auf die Arbeit des nächsten Jahres erhalten, ausserdem
14 Thl. 9 Sg. in Summa also 19 Thl. 9 Sg. an Lohn
eingenommen.
Die Ausgaben für Materialien und sonstige Arbeiten
in dem Weinberge betragen 9 Thl. 12 Sg. 4 Pf.
Ausgaben aus der Weinlese sind auch hier nicht gebucht.
Die Summe der Ausgaben auf den Weinberg
am Karthaus: 28 Thlr. 21 Sg. 4 Pf.
4) Gemeine Ausgabe auf alle Weinberge
als auf Stäbeln, Weingefösse, Schank, Weinauffüllung und
auf die Weinlesen ^).
Für Weinauffüllen werden 8 Thl. 19Sg. P/^ Pf.
bezahlt (tur 31 Quart Botwein Füllen z. B. 1 Thl. 7 Sg.)
Ausgaben zur Beleuchtung beim Füllen und Lohn des
Schenken (1 Thal.) sind mit eingerechnet.
Für das Weinlesen gehen 4 Thl. 23 Sg. 5 Pf. auf.
Ein Teil davon wird auch hier — wie oben — für Nah-
rungsmittel ausgegeben.
Die beiden Weinmeister erhalten für allerhand ge-
leistete Arbeit — wie abmessen, Fasser verquellen, zapfen,
in der Stadt einkellern — eine ausserordentliche Ver-
gütung von zusammen l Thl. 11 Sg.
Der Fuhrmann für Fahren von Fässern aufs Kart-
haus und zum Böttger etc. incl. Trinkgeldern und Zehrt
2 Thl. 5 Sg. 10 Pf.
Der Böttger für einen neuen Zuber, Tonne, Band
etc. und Arbeitslohn: 8 Thl. 2 Sg. 2V.2 Pf.
Summader gemeinen Ausgabefür die Weinberge : 24 Till. 4 Pf.
Summa Summarum aller Ausgaben auf die Weinberge:
188 Thl. 17 Sg. 7 Pf.
^) Hiermit sind offenbar die Weinlesen auf dem Berg am Stadtgraben und
im Karthaua gemeint.
Acten nnd Urkunden. Heft V. 4
50
Exposita
Thir. Sg. alte Pf
248^1«
2^20* 5*
4=18-43'^
«12=
Lat. 121—122.
Ausgrabe auf die Fischer
nnd was verbaut und den Fischern gebührt als von jeder
Reise, wenn sie Geld bringen, 1 G. Trinkgeld*) und von
jedem Herrnfisch, so verteilt wird, 2 Pf.
Es sind 292 Herrenfische geliefert worden, ein Weis
stückweis unter die Herren verteilt worden, (z. B. am
28. April 14 Herrenfische eingekoramen und 2 Sg. 12*/, Pf.
plus 1 G. Trinkgeld dafür gezahlt). Gefischt wurde im
Januar, dann von April bis November.
Summa der Ausgaben auf die Fischer: 2 Tbl. 18 Sg. 1 Pf.
Lat. 123—124.
Ausgrabe auf Diensüohn und Gerichts-Expens.
1) Auf Dienstlohn.
Gebühren an den Schulzen zu Wrietzig von
den Gemeindezinsen, wenn er das Geld in die Stadt
bringt, auf Walpurgis, Batholomäi, Michaelis, Martini
und Nicolai jedesmal 7*/^ Pf.*)
Den Wehrleuten vom Burkhardizins: 4Sg. 4 Pf
Dem Schulzen zu Lindow fQr dreimaliges Bringen
der Gemeindezinsen in die Stadt, jedesmal 7^j^ Pf.^
Martin Böhm Vogt zu Jacobsdorf sein Jahres-
sold (ä Quartal 1 f.) Und das Jahr 4 Scheffel Boggen
dazu.
, Martin Schulz, Hofmeister zu Wrietzig seine
Jahrbesol dünge, ,dass er Acht giebt auf der Herren
Heidichen bei Lindow' (ä Quartal 1 f.):
2 Thl. 20 Sg. 5 Pf.
Zum Rock sein altes Lohn: 1 Thl. B Sg. —
Zu Hosen 8 Sg. 8 Pf.
Zu Schuhen 6 Sg. —
Zur Oster- u. Weihnachtsemmel 2 Sg. —
'Peter Schmiede zu Lindow, dass er auf den Erlen-
pusch bei Lindow acht giebt.' 12 Sg.
Summa:
4 Thl.
18 Sg.
13 Pf
') cf. unten.
«) cf. S. 29 u. 30.
geldes von 1 Sg.
»j cf. S. 31.
Er bekommt also nur die H&lfte des ausgesetzten Trink-
51
Exposita
Tblr. Sg.ftltePf.
18^11:: 7*
„Christian Meyenberge zu Berlin dem Curatori seine
Besoldnnge, so auf dem 27sten Febr. folgenden 1622sten
Jahres betaget sein wird, d. 14. Nov.: 10 Thl.
Summa 18 Thl. 11 Sg. 7 Pf. auf Dienstlöhne.
6
9 S
2) Auf Gerichts-Expens.
Dieses sind Schreibgebühren, Botenlöhne und dergl.
z. B. „Gebühren an Gerichtsdiener den Stockvogt zu
suchen, der einen Freiwerber ins Gefängnis führen soll
etc.: 8 Sg.
Ferner sind es Auslagen, die Christ. Meyenberg in
Berlin wiedergezahlt werden. Auch hfer handelt es sich
um ausgelegte Schreib- und Siegelgebühren, Botenlöhne
an Gerichtsdiener u. dgl., Befehle und Briefe zu über-
bringen. So erhält der Schreiber des Kanzlers als Ge-
bühr für ein Kurfstl. Confirmationsschreiben 2 Thaler;
der in derselben Sache ausgeschickte Bote an Zehrgeld
8 Sg. Die Summe der Auslagen auf Gerichtsexpense
beträgt 6 Thl.
Die Summe ' der Ausgaben auf Dienstlohn und Ge*
richtsexpense: 24 Thl. 11 Sg. 7 Pf.
Lat. 125.
^»Ausgrabe auf die Rentey zu Berlin uud was w^en
der Städte einbringren greblieben/
«
Y* »
Meines Erachtens handelt es sich in dieser Rubrik
um Verluste an Zinszahlungen, die hier in Ausgabe ge-
bucht sind. Es sind 8 Posten ä 21 Sg. Zins aus den
Städten Templin u. Belitz von je 4 Quartalen. Die
Universität hat den betreflTenden Städten diesen Zins er-
lassen, weil sie Brandschäden erlitten haben. Templin
hat schon 13 und Belitz 9 Quartale hindurch die Abgabe
nicht entrichtet.
Summa der Ausgaben auf die Rentey zu Berlin und was
wegen der Städte einbringen geblieben: 7 Thaler.
4*
52
ExposiU
TWr. Sg. »ItePf.
9^ 6*7 V2
4-- 2* 3*
4r).14
l'-19:
24^12^
Lat. 126.
Ausgrabe auf Wagrenwerk.
Es scheinen zum grössten Teil durch die Anschaffung
eines neuen Wagens veranlasste Ausgaben zu sein (einige
Posten wohl auch für Ausbesserungen an alten Wagen),
die meist an den Schmied gezahlt werden.
Die Summe der Ausgaben auf Wagen werk 9 Thaler
6 Sg. 7V, Pf.
12^10*
Lat. 127— 12s.
Ausgabe auf Verehrungen und was die Herren ihres
Gefallens erlassen ete.
Diese sind:
1) 2 Posten Zinsen von abgelegten Hauptsummen,
die nicht mehr einkommen aber vorn in der Einnahme
— Lat. 18 und 21 — gebucht und hier daher wieder
in Ausgabe gesetzt sind. Zusammen 4 Thl. 2 Sg. 3 Pf.
2) Almosen der Professoren : 1 ThL 10 Sg. T'/^ Pf.
3) Hochzeits und Taufgeschenke, z. B. 3 Beichs-
thaler ä 2 Thl. 14 Sg. (thut 7 Thl. 18 Sg.), die auf
Erfordern des Rector G. Neander nach Berlin geschickt
worden sind zur Hochzeit der Tochter des G. D. (? Name
unleserlich). Desgl. dem Herrn D. Cyriacus Herdesianus
2 Beichsthaler zu seiner Hochzeit. Ferner einen Silber-
becher für Summa 32 Thl. IG Sg. ,dem Heuptman zu
Lebuss und Fürstenwalde Herrn Ludewig von Borst^l
zur Gevatterschaft'. Bector Origanus und D. Frank sind
als Ab*(esandto zu dieser Taufe geschickt und geben da-
bei noch 2 Thl. 4 Sg. aus. Und andere drgl. Geschenke
mehr.
3) Opfergelder bei Introdtiction des neuen Pfarrers
in Jacobsdorf: 1 Thl. 19 Sg.
4) Geld zu Bier auf den Vogtgedingen an die
Gemeinden von Jacobsdorf, Briesen, Döberin, Arnsdorf,
Niederjesar jedesmal für 1 oder 2 Tonnen (3 Thl. 12 Sg.
bzw. 7 Thaler). In Summa 24 Thl. 12 Sg.
5) Erlässe an Dorfzinsen in Döberin wegen er-
littener Brandschaden: 4 Posten k 8 Thl. und einige
Sg., zusammen 12 Thl. 10 Sg. Und anderweitige Er-
Exposita
Tblr. S«. «ite Pt
4 s (>« s
s 1 Oj 1 O^
Varia
105^13mVj
1-^19*10*
* 2.2 Vj
2*2 M 2 V;
7.12=
l»10s
53
lasse. Darunter auch ein Verzicht auf 4 Thl. 6 Sg. See-
zins, der dem Pfarrer zu Döberin auf seine Bitte hin durch
Consilbeschluss erlassen wird.
6) Hier ist auch der von der Universität selbst ent-
richtete Zins für die Hube in Jacobsdorf*) als Abgang
wieder in die Ausgabe gesetzt. Und anderes mehr.
Summa der Ausgaben auf Verehrungen etc.
105 Thl. 13 Sg. 7V, Pf.
Lat. 129.
Ausgabe auf HolzfUlen und Hauen.
Es sind 3 Posten Holzlällgeld an Wrietzig' und
Lindow'sche Kossäthen: für 21 Viertel Eichenholz im
Wrietziger Pusch, 20 Viertel ,von den Eichen am Wege
beim Weinberg* und Fichtenholz aus der Herren Heidichen
bei Lindow. Es werden jedesmal rund 22 Sg. gezahlt.
Für Spalten von 1 Schock Zaunstacke werden ge-
geben: 2 Sg. 2V8 Pf.
Summa der Ausgaben auf Holzfällen und Hauen
2 Thl. 21 Sg. 12 V, Pf.
Lat. 130.
Ausgabe auf Dielen^).
Für 12 Fichten bäume, davon der Lindowsche Müller
den Herren Dielen schneiden muss, werden gezahlt: fi Thl.
für die Bäume, 12' Sg. Stammgeld, und 1 Thl. für
Fällen und Behauen der Stämme.
Für Aushauen der — lat. 54 — erwähnten 6 Tschopfen
zahlt die Universität 7 Sg. 7^« Pf. Arbeitslohn und für
Fahren derselben von der Heide an die Mühle 4 Sg.
7^2 Pf. Trinkgeld an die Lindow'schen Bauern. Der
Müller Adam Klix schneidet daraus 22 Dielen und be-
zieht dafür 22 Sg. Trinkgeld.
») et 8. 21.
') cf. die Dielen-Rechnung, S. 32 u. 33.
54
Exposita
Tblr.Sg.altePf.
9. 2. 0-
Die Wrietziger Knechte führen die Dielen (77 Stück,
cf. S. 32) in die Stadt und nach Jacobsdorf und erhalten
pro Wagen 4 Pf. Trinkgeld. — Die Beineinnahme an
Dielen beträgt demnach 7 Thl. 2 Sg.
Summa der Ausgaben an Dielen: 9 Thl. 2 Sg.
22.20» 5*
Lat. 181—132.
Ausgabe zur Erhaltung des Karthauses.
Die Hauptsumme, nämlich 22 Thl. 20 Sg. und
5 Pf. geht für Lieferungen von Material und für
Arbeitslöhne zur Erhaltung der Baulichkeiten und des
Betriebsinventares in der Karthausbrauerei auf. Es sind
z. B. Lieferungen von Hopfenstangen (1 Schock 18 Sg.),
Schindeln (3 Schock 12 Sg.), Stricke zum Fässer auf-
laden, wofür der Seiler 12 Sg. 1% Pf. erhält. Auf Er-
haltung der Seibottige, der Strohdeckel das Bier zuzudecken,
wenn es im Gären ist, der Rohrschippen, auf Dielen-
schneiden zur Speisekammer des Pförtners (16 Sg.),
Nägel etc. werden zusammen 5 Thl. II Sg. ausgegeben.
Für Leistungen von Stein-, Mist-, Lehm- und Sand-
führen zusammen 13 Sg. ^).
Für Ausbessern der Bohre, ,da das Wasser ins Brau-
haus lauft' erhält der Bohrmeister 14 Sg. auf 2 Tage
Arbeit. Für Tragen von Erde aus der Mistgrube vor dem
Karthaus auf die Hopfenstühle werden 13 Sg. gezahlt.
(Eine Person erhält für 2*/, Tage tragen 5 Sg.
2 Thl. 22 Sg. werden für Arbeiten in derObst-
und Hopfenernte ausgegeben. (Aepfel- und Birnen-
brechen, Nüsse klopfen), diese Löhne werden an den
Weinmeister nnd den Pförtner gezahlt. Der erstere er-
hält für IV, Tage Arbeit 5 Sg. 7 Vi Pf. incl. Biergeld,
der letztere liir 6 Tage 21 Sg.
FürGärtnerarbeiten,Pfropfenvon42wildenStllmmen
für jeden 3 Pf. und Setzen von Mandelbäumchen: 12Sg.7V«Pf.
Von dem Karthäuser Garten zahlt die Universität
27«15*10Va i einen Gartenzins von i Thl. 8 Sg. an die Marienkirche
2-^22^
42.7Vj
1- 8*13:^
^) In einem Falle ist diese Ausgabe als Trinkgeld gebucht, n&ml. bei 2 Stein-
fuhren a 1 Sg. Ob die übrigen 1 1 Sg. für Fuhren Trinkgold oder Fuhrlohn sind^
ist nicht zu erkennen.
55
Exposita
Thlr. Sr. «It« Pf.
für einen Teil und 13 Ff. an den ehrsamen Bat für
einen anderen Teil des Gartens*).
Summa der Ausgaben zur Erhaltung des Karthauses:
27 Thl. 15 Sg. lOV« Pf.
12* 6*10i
34^
Lat. 133—148.
Gemeine Ausgrabe.
Diese Bubrik vereinigt wie die ,6emeine Einnahme'
ein buntes Gewirr von Ausgaben, für die man Einzel-
rubriken wohl nicht hat schallen wollen. Bei der Excer-
pierung ist der Versuch gemacht eine gewisse Uebersicht
hineinzubringen :
1. Aasgabtn aus Anlass dtr Rtchnongsabnahiiit.
Den 3ten Januar ist des Einnehmers Jahresrechnung
zum ersten Mal im Hause des Bectors M. Coldebatz zu
halten angefangen, welches seine 36 ste gewesen ist. Die
Abnahme der Bechnung scheint 2 Tage gedauert zu
haben und beidemal ein Frühstück dabei gehalten zu sein.
Es sind für 2 Tage Ausgaben auf Condita (mit dem
Zusatz ,zum Frühstück'), Meth, Bier, Wein, ,Kransskuchen'
etc. — zusammen 12 Thl. 16 Sg. 10 Pf. — gebucht.
Ursprünglich schien mit der Bechnungsabnahme ein
grösseres Festmahl verbunden gewesen zu sein, was aus
dem folgenden Passus zu entnehmen ist: ,Weil vermöge
der Herren des Gonsilii Gutachten das Convivium nach
der Bechnung eingestellt worden, ist geordnet, dass jedem
Herren, so der Bechnung beigewohnt, wie auch denen
Herren, so erheblicher Ursachen halber oder auch wegen
Leibesschwachheit dabei nicht sein können 1 Thl. 12 Sg.
und wegen des Pfefferkuchen 12 Sg. also zusammen
2 Thaler entrichtet wurden.' So werden denn auch nach
der folgenden Aufrechnung 34 Thl. vei-teilt, wovon der
Bector 4, die anderen — auch der Quästor — je 2 Thl.
bekommen. Vier Professoren haben mit Entschuldigung
gefehlt, zwei davon wegen Leibesschwachheit'. — Die
Ausgaben bei der Jahresrechnung belaufen sich also auf
46 Thl. 6 Sg. 10 Pf.
') cf. S. 48.
56
Exposita I 2. AnsgabtB zur Instaadsitzaiig dts Havstt aif dar Jukar-
Thii, s«. alle Pf. I Q|g$t 1) ^Regen des Durchlauchtigsten ete. Fürsten und
' Herrn H. Christian Herzog in Schlesien zu Liegnitz und
j Brigk obersten Heuptmans in Ober- und Niedcrschlesien
vielgeliebten Gemahlin Ankunft, so den 22. Februar
dieses 1621. Jhares hier anlangete
Es sind Zahlungen an Lieferanten und Handwerker
ete. Das ganze Haus wird von innen und aussen renoviert,
desgl; der Marstall. Die Ausgaben betragen alles in
allem 138 Thl. 19 Sg. 2 Pf.«).
138*19* 2.
8.22^
8^
5* 9* 5
*17*10«
3. Anaoakaa aif daa aana Qafelada Ib JacaMaif*).
Nach stattgehabter Introduction des neuen Pfarrers
zu Jacobsdorf ist Herr M. Theod. Eberti nach Görzigk
gefahren bei dem fürstl. Holzförster A. v. Weber ,anzu-
halten, damit den Herren Bauholz zum Gebäude gefolget
werde.' Die Unkosten dieser Reise (Löhne für Boten,
j Heideknecht, Köchin, Kossäthen) betragen 1 Thl. 17 Sg.
An Stammgeld für das gelieferte Holz zahlt die Uni-
versität an den Förster 3 Thl. 8 Sg. 3 Thl. 21 Sg.
werden noch für Arbeitslöhne u. dgl. an Handwerker
(Schmied, Zimmermann) gegeben. Summa : 8 Thl. 22 Sg
4. Auagabaa flr daa naaa Gabiida in Arnadarf .
Für ein Schock Dielen dem Müller Ad. Klix: 8 Thl.
5. Anaoaban fflr dia Hoba zo Pllgrtm.
Dieses sind Schoss und Bischofzehnt und zwar
Restzahlungen aus den Jahren 1(>15— 19. Sie werden
, Hansen Frawendorf dem Krüger zu Pilgrim zugestellt'.
Darunter 16 Sg. ,R<)beln zu Biegen Hubenzinse'. In
Summa: 5 Thl. 9 Sg. 5 Pf.
8. Anagaban van dar Hnba zn Jacabadarf«).
15 Sg. Schoss von der Hube, „welche die Akademie
IfJlO von Christ^jph Tscharno für 100 f. gekauft hat^
Ferner 2 Sg. 10 Pf. Bischofzehnt davon.
*) cf. Hausen, Gesch. d. Univ. u. Stadt Frankf. a. 0. S. 53 f.
*) cf. S. 37 unter der Gemeinen Hinnahme die Zahlungen des Herzogs an die
Universität vom 19. April u. 5. Juli, näml. 200 u. 150 Thl. ,auf den Kontrakt der
Wohnunge' in dem betreff. Haus.
») cf. S. 42 u. S. 43.
*) cf. S. 21.
57
Exposita
Thir. Sg. alte Pf.
11- 1*10»
M3»
2« 2*
7. Aasotfetn an Trlnkgaldtni fflr Brinoai ?on Zinstn nnd Zahnttn
In dia Stadt:
a) Für Zchntlämmer: 18 Sg. dem Vogt zu Jacobs-
dorf ,iür Ausheben und Auszeichnen der Zehntlämmer in
den 5 Dörfern'. 14 Sg. Trinkgelder für das in die Stadt
Treiben der Zehntlämraer von den 7 Dörfern. Summa:
1 Tbl. 12 Sg.
b) Für Bringen von Zehntgänsen aus den 7 Dörfern:
12 Sg. 2Vsr Pf.')-
c) Den Leuten, die die Bauchhühner gebracht
haben am 9. Nov. 12 Sg.
d) für Bringen des Getrei dezinses aus Jacobs
dorf und Arnsdorf (es scheinen die Zinsen von einzelnen
Höfen — nicht von allen — zu sein). 7 Sg. desgl. für
Zinsgetreide aus Arnsdorf und Döberin: 6Sg. 7*/^ Pf.
„Auf die Pauercollation, wie die 4 Dorfschaften
die Zinsgetreide gebracht haben": 8 Tbl. Diese 8 Tbl.
sind au fgcgangen lür Bier, Fleisch (30 Pf), Kohl, Käse
Kochfrau, Backlohn etc. Den Bauern scheint also ein
reichliches Essen gegeben zu sein. Summa 8 Tbl. 13 Sg.
7V. Pf.
8. LöhnnDgen fflr andere aeltena der Dörfler gelelatate DIenata.
a) Den Wrietzig' und Lindow'schen Bauern „zur Ver-
ehrung'* für Anfahren von einer Klafter Holz für jeden
der Herren aus dem Wrietziger Pusche: 20 Sg. dito aus
der Herren Heidichen bei Lindow. 21 Sg.
b) Den Bauern und Kossäthen von Wrietzig und
Lindow für Abmachen, Aufbinden und Einfahren (das
letzte besorgen die B;iuern) des Roggens aus der freien
Heide: 1 Tbl. 12 Sg. Für Ausdreschen dieses Roggens
an zwei Tagelöhner: 14 Sg. Es waren 9 Mandeln und
gaben 8 Scheffel Kurn. Die Arbeit dauerte 2 Tage. Der
Roggen aus der freien Heide kostet also der Univ. an
Erntelohn 2 Tbl. 2 Sg.
9. Deputate an Famnll nnd Pedell.
} „Dem famuli üniversitatis statt 2 Scheffel Roggen, die
lihm auf Ostern gebühren", 1 Tbl. 13 Pf. Weiter zweien
I famuli üniversitatis statt 2 Scheffel Roggen, die ihnen zu
I Michaeli gebühren, 8 Tbl.
*) Angeblich soll für jede Gans 2 Pf. Trinkgeld gezahlt worden sein. Ist
aber nicht möglich da — laut Rechnung S. 69 — 212 Gänse einkommen, das Trink-
geld aber nur 18Vs Pf. beträgt.
58
5* 6.
8*12:
500^
150.
47-
Exposiu I Dem Pedell ebenfalls statt 2 Scheffel Roggen zn
Thir. 8g. alte Pf. Ostem: 1 ThI. U Sg,
11« 3» ^ Summa: 11 Thl. 3 Sg.
10. Aisgabtn an Baehdrackar ud Baefekiadar
z. B. für Drücken der Intiraation auf Michaeli 1620
(250 Exemplare) 1 Thl. 5 Sg., für die auf Ostem 1621:
1 Thl. 1 8 Sg. Desgleichen für die Intimation auf Michael
8« 1 6» * und Pfingsten 1 62 1 (die letztere hatte 350 Exemplare, kostete
1 Thl. 15 Sg.): 4 Thl. 6 Sg. und andere dergleichen
Ausgaben mehr.
Summa: 8 Thl. 16 Sg.
11. Aasoikta aaf Sckrtlbaialarlallaa.
Auf Papier für den Einnehmer: 2X1 Riess (in einem
Fall mit 1 Thl. 12 Sg., im andern Fall 3 Thl. 2 Sg. be-
rechnet.) Auf Schreibfedem, die das Jahr über im Kon-
silium gebraucht sind, 16 Sg.
12. Opfargtldcr:
4 Thaler dem Herrn Superintendent und Pfarrer D.
Pelargo anstatt des Opfern aufs Osterfest d. 31. März
mandato des Herrn Vicerector D. Crelly. Ferner: 4 ThL
12 Sg. «an einem Ducat^n zum Opfer auf Pfingsten dem
Rekt. G. Neander auf Erfordern zugestellt d. 4. Juni')".
Summa: 8 Thl. 12 Sg.
13. Aasgtllekene Qtldtr
500 Thl. an Adam Erdman von Schaplow unter Rector
Coldebatz auf Zins gegeben mitjährl. 30 Thl. zu ver-
zinsen. (V. Pfuel und von Borgsdorf sind Bürgen dafür.)
Joach. v. Thuemen auf Wilmerssdorf 150 Thl. auf 1 Jahr
lang auf Zins geliehen etc. Chr. v. Berfelde der Ältere
auf Lossow ist Bürge.
47 Thlr. Paul Schröder dem Hofmeister zu Jacobs-
dorf auf Zins gegeben an Vieh *), so er von Merteo
Bardschen dem gewesenen Meyer vor der Heide bei Jacobs-
dorf für 37 Thl. angenommen und demselben wegen vor-
sessener Boggenpächte abgepfändet worden etc.').
^) Ob auch diese Summe von Pelarg. bezogen wird, steht nicht da.
«) cf. S. 36.
*) Die lange Auseinandersetzung wegen der Zinsiahlmig etc. — lat. 142 —
lasse ich als zu unwesentlich weg.
Sxpotita
Tblr. S«. alte Pf.
250^
9 «
113* 9»10*
Varia
59
14. lisg. betreflM. das y. Rostltz'seha SlkiicoaU.
„250 Thl. Anthonio Haselrothen von Minden gezahlt
so der von Nostiz erlegt wegen dass er Johann Hasel-
rothen von Minden, einen Studio, entleibt^^ Ist gezahlt
am 17. Juli unter Rector Neander.*)
15. Zorllekgezahlta Anslagan das Ratara Safeiat. Garatmaaii,
die der Notar das ganze Jahr über von seiner Ein-
nahme ausgelegt hat. Dieses sind: Sein Gehalt (pro
Quartal 15 Thl. 1 Sg. TV« Pf.) und der Gehalt für seinen
Famulus (p. Q. 2 Thl.) auf alle 4 Quartale, Auslagen die er
an Christ. Meyenburg wiedergezahlt hat*), und besonders
Botenlöhne, auch Pfandgebühren, Auslagen in der von
Nostiz'schen Sache und Schreibmaterialien.
In Summa: 113 Thl. 9 8g. 10 Pf.
' „NB. öerstmann bleibt von dem, das er das Jahr
1330^4= 7 lüber eingenommen, schuldig 91 Thl. 4 Sg. 2 Pf., wenn
die Ausgabe von der Einnahme abgenommen wird*)",
und anderes mehr.
Summa der Gemeinen Ausgabe:
1330 Thl. 14 Sg. 7 Pf.
Lat. 149—152.
Exposita Stendaliensia.
1) Für eine Reise zweier Abgesandten derüniv.
nach Stendal:
Den 31. Jan. ist Herr D. Francis. Omichius u. M.
Tob. Magirus^) nach Stendal,vorschickt' und sind auf dieser
Reise aufgegangen: 74 Thl. H Sg. Diese ganze Summe
ist auf Verpflegung, Fuhrlöhne und Trinkgelder verbraucht
worden. Für 1 Thl. 10 Pf. hatten die Herren ,Praeser-
vatif aus Adam Seibens Apotheke mit auf den Weg ge-
74' 3« « nommen*)
2) Für den Getreidetransport.
Am 5. April haben vorgedachte Herren Legati con-
sensu dominorum consilii Academiae die 90 Wisp. Sten-
») cf. S. 37.
■) cf. S. 51.
») cf. S. 61.
*) Tobias Magirus Rektor 1617, 28, 32 (zu8. mit Oraich), 37, 43,. 48.
*) Der besondere Zweck der Keise ist nicht angegeben, wahrscfaeiul. Verband-
langen wegen der StendaFKcheu Lieferungen an die Universit&t.
60
Exposita
Thlr.Sg. ftltePf.
322« 3dl::
darschen Boggen durch Köhne Plöens, den Schiffmann zn
Tangermünde, auf 2 Schiffen zur neuen Niederlage fahren
lassen. Am 6. und 7. ist das Getreide ausgemessen und
in ein Seihaus gebracht worden: 93 Wisp. 4 Schflfl.
Stendal'schen Masses. Das Abmessen geschah im Beisein
des Rectors, des Einnehmers und eines Studiosi. (Nach
Frankfurtischein Masse waren es 78 W. 20 Schflfl.)*).
Wegen dieses Getreides sind ausgegeben; 322 Thl. 3 Sg.
4 Pf. Davon sind 225 Thl. för Fracht an den Schiffer
gezahlt worden. Das üebrige sind zurückgezahlte Aus-
lagen des Schiffers für seine Leute, Zoll etc., Aus-
gaben, die die Reise der Herren verursacht hat (Zehrung,
Nachtlager, — auf Stroh, — Fuhrlöhne, Trinkgelder)
Arbeitslöhne beim Verladen und Schütten (2 Kossäthen,
die das Getreide zum Vermessen im Seihaus auf einen
Haufen geschüttet haben, bekommen für 4 Tage Arbeit
zusammen 4 Sg.!), Löhne für Ausbesserungen des
Daches auf dem alten Collegio, woselbst der Roggen
aufgeschüttet wurde. Für mehrfaches „Umbschlagen" des
Getreides sind 2 Thl. 17 Sg. 7V2 Pf. gezahlt worden.
Für Leihen des Ratsscheffels*) ,damit der
Stendafsche Roggen weggemessen zu üeberschlag*, was
ebenfalls im Beisein des Rectors geschah, erhielt der
Stadtvogt 2 Sg.
3) Bei Abnahme der Jahresrechnung.
Den 22. Juli hat der Verwalter Thomas Hübner im
Hause des Rector Neander seine Jahresrechnüng abgelegt.
Dabei ist ausgegeben wurden auf Condita, Wein, Bier,
Semmel, 3 Kransskuchen etc. 7 Thl. 14 Sg.'), ^Den
Herren, so der Rechnung beigewohnt, pro labore und
wegen des nicht gehaltenen convivy ist jedem 1 Reichs-
thaler (zu 2 Thl. 14 Sg.) gegeben**. Es sind auf diese
Weise 41 Thl. 8 Sg. an 15 Personen — incl. dem
' Quästor Nie. Richter — ausgeteilt worden. Der Rector
'hat doppelt soviel erhalten wie die anderen, nämlich
I 5 Thl. 4 Sg.
«) cf. S. 38.
•) Wahrscheml. beim 2tcn Vermessen des Roggens vor seiner Einfahr in
Frankfurt.
») cf. S. 38 f.
61
Bxposiu I Weitere Ausgaben wegen der Jahresabrechnung sind
Thir. s«. ftite Pf. , durch Verpflegung des Verwalters während seines Auf-
^ enthaltes in Frankfurt entstanden : Eine Frau, die ihn
9 Tage beherbergt hat, erhält 10 Thl. *).
Schliesslich werden noch 26 Thl. 7 Sg. 7»/« Pf. in
I Ausgabe gesetzt, die der Verwalter eigentlich noch hätte
I zahlen müssen. (Es handelt sich dabei um eine Diife-
I renz im Wert des Reichsthalers anno 1 620. Der Ver-
I Walter hat ihn zu 2 Thl. 1 Sg. ,von den Kaufherren
I angenommen'. Die Univ. hätte ihn aber nur für 2 Thl.
I annehmen müssen. Sie trägt aus Güte den Schaden).
I Die durch die ßechnungsabnahme entstandenen Aus-
85* ö'T^g I K^ben belaufen sich also auf 85 Thl. 5 Sg. 7*/^ Pf.
Summa der Exposita Steudaliensia:
481 Thl. 12 Sg. »Vsj Pf«).
Accepta
\Ylip.Scbffl.Vrf.
, . 2*
Lat. 153.
„Summa Summarum aller Ausgaben des ganzen
Jahres: 7162 Thl. 22 Sg. lOV, Pf.*)
Dieses abgezogen von der Einnahme, bleibt in Risiduo:
1413 Thl. 4 Sg. 2 Pf.
darauf ist die Präpositur schuldig:
298 Thl. 23 Sg. SVa Pt.
und hat Seb. Gerstmann bei sich:
91 Thl. 4 Sg.
Getreide Reehnung*,
I Lat. 155—166.
' Einnahme an Rogfsren.
I. Im Residuo waren 2 Viertel Jius dem Vorjahr.
j II. Von Retardaten.
j Solche waren zu zahlen: Von dem ,gewesenen
I Hofmeister', von dem gewesenen Meyer für der
j Heide; von Jochim Thuem zu Wilmersdorf. (Zins-
! pacht V. 450 Thl. wiederkäufl. Hauptsumme), von E. v.
^) An dieser Stelle — lat. 152 — befindet sich eine unklare Notiz über
<len Vogt, der TermnUieh an dem Quartier t«il hatte.
*) Kleiner Fehler im Rechenbuch.
*) cf. d. Summa aller Einnahmen S. 39.
62
AccepU
Wbp. 3chffl.Vrt.
17.18»
3» 12.
7.20.
« 1
Röbel zu Biegen (von einer Hube Acker in Pilgrim) von Job.
Sommers Mühle an der Klinge, von Christ. Tzscher-
now zu Jacobsdorf, von Mert. Bardsch, dem Meyer
für der Heide, von drei Bauern aus Döberin, von
dem Müller zu Briesen Myrten Borchert und vom
H 0 f m eisterPaulSchröder. Die Betardaten gehen
z. T. noch auf das Jahr 1612 zurück. Einige zahlen
nichts, die meisten einen Teil, nur einer die ganze
Schuld.
Es kommen ein: 17 Wisp. 18 Schflfl. 2 Viert.
bleiben in Ret: 16 — 19 — 2 —
ni. Vom alten Vorwerk zu Jacobsdorf auf
dem Schulzengericht:
Dieses hat P. Schröder inne, cf. S. 32. Von den
abzugebenden 5 Wisp. 12 Scheflel Pachtroggen, ' gibt er
nur 3 W. 12 Schflf. Ret. 2 W.
IV. Aus dem Vorwerk für der Heide.
Hat ebenfalls P. Schröder inne. Soll 3 Wisp. Roggen
Zinspacht geben. Bleibt sie schuldig. Ret.
V. Von den Zehntmandeln zu Jacobsdorf und
Briesen:
kommen ein 5 Schffl.
VI. An Pacht- oder Zinsroggen aus den Dörfern.
1. Ans Jicabsdorf: Zahlen 17Banern-Stellen^)u.dHube'
der Univers. u. zwar: In 6 Fällen jeder „ 12 Schffl.
(hierbei d. Hube d.Univ.),, 3 „ „ „ 4
2 16
„ 1 Fall „ IWisp.—
Es kommt alles ein. Summa: 7 W. 20 Sh.
2. Aus Arosdorf: Hier zahlen 1 8 Baueiii-Stellen ^) incl.
d. Schulz u. zwar: In 7 Fällen 2 Schffl. (darunter d. Schulz)
ReUrdiu
)>
1»
51
2-. 4«
9
2
Es kommt alles ein.
»»
3
Summa
2 W. 4 Schflfl. 8)
1G4H*
3.
^) cf. S. 20 : In Jakobsdorf sind 19 Bauemstellen. Die Gretreidezinsenden sind
durchweg; Bauern. Hans Pauagk, der gesetzte Schulz, ist darunter.
>) cf. S. 24. In Arnsdorf sind 20 Bauemstellen incl. Scholz.
*) Rechenfehler auf lat. 161.
63
piichffl.Vrt.
a*
3. Ais D5fe«rli: zahlen 10 Bauern- Stellen 0 und zwar
der Schulz ^, „ 4 Schffl.
7 Stellen „ „16 „ von denen einer schuldig bleibt,
Surama der Einnahmen 5 W. 4 Schffl., Ret. 16 Schffl.
4. Ais NIsdsr-Jssar
,Der Schulze giebt keinen Roggen^ Es zahlen
7 Stellen*) und zwar:
1 Wisp.
\Q Tn'i 1
-.. - -
l Fall „ 5 „
1 „ „4 „ (dar.d. Krüger):
6 Fällen ,vom Hofe', jedesmal :
19
1>
99
99
99
99
18 Schffl.
12
12
1
99
99
99
(Eine Stelle zahlt nur die Abgabe ,vom Hofe'.)
Es kommt alles ein. Summa 5 Wisp.
Die Summe der stehenden Roggenpacht aus den
4 Dörfern, die R.oggen geben: 20 W. 4 Schffl.
Retard: 16 „
VII. Wegen der Madlitz'schen Mühle.
Das von hier eingekommene Getreide ist nicht als
Abgabe geliefert, sondern durch die Universität gekauft.
Anno 1 596 haben die Hen*en der Universität diese Mühle
,verlassen' und ex fisco univertitatis jährlich 30 Thaler
dazu bestimmt aus der Mühle Qetreide einzukaufen, soviel
jedesmal für die Summe zu bekommen sein werde, oder
an Gelde den Herren zuzustellen. In diesem 1621 Jahr
sind für 29 Tbl 12 Sg. 16 Schffl. Roggen gekauft
worden ").
Vin. Von Jochim Thuem zu Wilmersdorf
wegen der ,450 Tbl. Hauptsum, die er zu voller Be-
zahlunge der Arnsdorf sehen Windmühlengerechtigkeit
und bis zur Ablage derselben jährlich auf Martini mit
3 Wisp. reinem Roggen zu verzinsen sich schriftlich
obligiert hat.' Zahlt dies Jahr nichts. Ist schon aus
dem Vorjahr 4 W. schuldig, cf. S. 36. Retard
Retardata
Wiüp.Schffl. Vrt.
*) cf. S. 24: In Döberin sind 10 Bauern incl. Schulz, die also alle Ge-
treido abgeben.
*) cf. S. 28. In Nid.-Jes. zahlen ebenfalls alle Bauern. Die ,Kirchveter^ und
eine Wittwe, die keine Hube hat, nicht,
•) cf. 8. 44.
64
1
1
Accepta | IX. Ans der Mühle zu Briesen.
wi»p.schffL vrt. Der Müller Mert-en Borchardt pachtet (= zahlt Pacht)
von seiner Mühle jährl. 2 W. Roggen (ä Quartal 22 Schffl.).
Bleibt dies Jahr alles schuldig. Ret.
X. Aus der Mühle zu Lindow
Adam Klix der Müller pachtet jahrl. 2W. 12 Schffl.
näml. ä Quartal 15 Schffl. ^). Er bleibt dies Jahr 4 Schffl.
schuldig.
2= 8= « Es kommen ein: 2 Wisp. 8 Schffl., bleib. Ret. 4 Schffl.
XI. Aus der Mühle in der Klingen
der Müller Joh. Sommers pachtet auf Michael. 4 Scheffel.
Bleibt schuldig. Ret. 4 Schffl.
XII. Aus der Obermühle bei Lebus.
Der Obermüller pachtet 1 Wisp. Kommt ein: 1 Wisp.
XIII. Aus der Mittelmühle bei Lebus.
Wie oben. Kommt ein: 1 Wisp.
XIV. Von der Hube zu Pilgram
E. V. Robel zu Biegen hiit die Hube in Pacht seit
1589. Er gibt davon jährlich 12 Schffl. Roggen und
12 Schffl. Gerste, wogegen die Universität jährlich IßSg.
Hubenzins, Schoss — soviel jedes Jahr angekündigt wird —
und 2 Sg. 8 Pf. Bischofzehnt zahlt«). Böbel bleibt
dies Jahr schuldig 12 Schffl. Retard.
XV. Von den 21 Morgen Acker auf der freien
Heide bei Lindow:
Eingenommen 7^/^ Scheffel aus 9 Mandeln Getreide').
XVI. Von der Hube d. Universität zu Jacobsdorf.
Zur Beackerung dieser Hube hat die Universität
einen Jacobsdorfer Kossäthen angenommen. Derselbe
zahlt jährlich 13 Schffl. Roggen, 13 Gerste und 4 Hafer!
an Pacht. Von den 13 Schffl. Roggen werden jedes Jahr !
4 in den Jacobsdorfer Roggenpächten berechnet*), hier
also nur 9 gebucht. Kommen ein: 9 Scheffl.
ReUrdiU
wisp.s^ffirn
47== 8:= 3=
Summa aller Einnahmen an Roggen:
47 Wisp. 8 Schffl. 3 Viert.
S. der Retard. 28 „ 7 „ 2 „
») cf. S. 81.
«) cf. S. 56.
3) cf. S. 57.
*) cf. S. 62.
12=
28^ (
-. •),
65
Kxposita
Wi:tp. .Schffl.Vrt
4* 8r
1
9^
4*21* 2*
G« 5^
U
»>
55
Lat. 167—169.
Ausgrabe an Rogrgren.
1. Aasgabe an alltriti ADoesttlltt and sonstiot Ontergebtnt
der Dnifersitit and anderes mehr:
Dem Oeconom Hübener vom ganzen Jahr (^ Woche
Schffl,)
Dem Einnehmer Nie. Richter
Petro dem Schenken
Vogt zu Jacobsdorf
Hofmeister zu Wrietzig
„den Rebenbeugsters in der Fasten- und den Hefters
in der grünen Zeit vom Weinberg zu Wrietzig*.
Zur Wein zeit.
Zur PauercoUation oder, wenn die 4 Dorfschaften
das Zinsgetreide bringen, die Knechte zu speisen^).
Abgang an stehenden Dorfpächten aus Döberin
die wegen — anno 1(520 — erlittener Feuerschäden er-
lassen sind.
4 W. 21 Schflfl. 2 Viert, werden hier in Ausgabe
gebracht, weil in der Einnahme gebucht und nicht ein-
gekommen *).
2. Aasgabe, an die Professeren :
a) ,Von Retardaten, die das Jahr einkommen und
und in Retard verblieben, ehe etzliche der itzigen Herren
ad professionem kommend
Es werden hier aus zweierlei Retardaten an die
Herren (und zwar einmal an 14, einmal an 15 Personen
stets incl. Rector und einer Witwe) zusammen 6 Wisp.
5 Schffl. verteilt. Sie bekommen ä Person bei jeder
Teilung durchschnittlich 5 bis 6 Schffl.').
b) Nachgezahlte Guthaben an die Herren, die
im Vorjahr zu wenig bekommen haben*). Es sind 5
Herren, bekommen zusammen 1 Wsp.
c) Ausgabe von dem neu zugewachsenen
Roggen:
») cf. S. 57.
*) Es handelt sich nm cino Sache mit Joch. Thuem zu Wihnorsdorf, dem die
Univ. anf Vermittlung durch den churf. Kommissar eine Schuld an Zinsgetreide
erlassen hat, cf. latus 167 u. S. G3.
■) Die Buchung — lat. 168 — ist incorrect: es wird mehr verteilt, als vor-
handen ist.
^) Im Yoijahr kam auf jeden Professor 1 W. 7 Schffl
Acten ond Urkunden. Heft V. 0
66
Ezposita
Wl8p. Sr.hffl.Vi1,
27= 7=
Acxcpta
2'^ 4'^
Accepta
•2- 4.
4= 1-2=
=13^
1). \h
I
NB. Es sollen auf jeden Herrn 1 W. 15 Schffl.
kommen (das anno i620 Vorausentrichtete mitgerechnet).
Von den 21 Leuten (incl. Rector und eine Professoren-
witwe), an die verteilt wird, bekommt nur einer das
festgetzte Mass; 13 erhalten weniger, (i mehr (wird im
folgenden Jahr verglichen). Zusammen : 27 W. 7 Schffl.
Summe der Ausgabe an Roggen:
47 Wsp. 8 Schffl. 3 Viert.
Lat. 170-173.
Einnahme an Gerste.
I. Von Retardaten.
Solche waren zu zahlen: Von dem gewesenen
Hofmeister von Jacobsdorf, der nichts, von E. v. Röbel,
der einen Teil, und vom Hofmeister P. Schröder, der die .
ganze Schuld zahlt. Es kommen ein 2 W. 4Srhlfl., .
bleiben in Ret 11 W. 15 Schffl.
n. An Pachtgerste.
Liefert nur Arnsdorf.- Es zahlen 19 Bauernstellen
incl. d. Schulz und zwar: 2 mal » » 4 Seh (TB.
1^ » j» » 3 „
(darunter der Schulz) 7 „ „ „ 2 „
Kommt ein: 2 W. 4 Schffl.
in. Aus dem Vorwerk zu Jacobsdorf etc.
P. Schröder soll zahlen 5 W. 12 Schffl. Zahlt nur,
4 W. 12 Schffl., Ret. 1 W.
i
IV. Von der Hube zu Pilgram. 1
E. V. Röbel bleibt die vereinbarten 1 2 Schtfl. '
schuldig. Ret.
V. Von der Hube zu Jacobsdorf.
Kossäth Gödicke zahlt; kommen ein: 13 Schffl.
Summa der Einnahmen an Gerste:
9 Wspl. 9 Schffl.
S. d. Ret. 13 — 3 —
ReUrdaU
Wisp. N-LfflTJ
jm:>:
A'i
13'- 3^
67
Rxposita
WIsp.Schffl. Vrt
8* 5'^
9= 9*
Acccpta
1^ 2=
8'
4* 8=
1:^*10.
Lat. 175—176.
Ausgrabe an Gerste.
An die Herren Professoren kommen zur Austeilung
a) Von Betardaten werden an 12 Personen (incl.
Rector und einer Witwe) je ein Schffl. verteilt.
b) An nachgezahlten Guthaben de ao. 1G20:
16 Schffl.
c) An Gerste aus der neuen Ernte soll jeder der
Herren 12 Schffl. erhalten' (Bestimmungen wie beim
Boggen). Von den 21 Beteilten bekommen nur 2 das
volle Mass alle anderen weniger. Zusammen 8 W. 5 Schffl.
Summa der Ausgabe an Gerste: 9 W. 9 Schffl.
Lat. 177—179.
Einnahme an Hafer.
I. Von Betardaten
Aus Jacobsdorf von einigen Leuten z. T. noch von
1615 her. Kommen ein 1 W. 2 Schffl., Bet.
2 W. 16 Schffl.
IL An Pachthafer.
1. Abs Jaeoksdorf. Von 19 Bauernstellen *) und der
Universitütshube. Sie zahlen: 2 Schffl. (bei einer Zins-
hube), 4, 8, 12 u. 16 Schffl., einmal einWsp.*). Alles
kommt ein: 8 Wsp. (Von der Üniversitäts-Hube:
4 Schffl.)
2. Aus Arnsdorf: Von 19 Bauernstellen incl. dem
Schulzen kommen ein: 4W. 8 Schffl. (nämlich 7 mal
4, 2 mal 8 und 10 mal 6 Schffl.).
Summa der Einnahmen an Hafer:
13 W. 10 Schffl.
Betard. 2—16 —
Rctardatä
WIap.Schfffl.Vrt.
2-46::
2^6'^
*) cf. S. 62 Amn. 1.
*) Die Abgabe richtet sich nicht nach der Hubenzahl (so werden z. B.
in 3 Fällen bei 3 Zinshubeu nur 4 Schffl. gezahlt) sondern wird meist wohl davon
abhängen, was jeder angebaut hat oder von sonstigen Leistungen.
68
Exposita
Wisp.Scbffl.Vrt
* 9*
16*
12* 9-^
13*10*
Lat. 180—181.
Ausgrabe an Hafer.
An die Herren Professoren werden ausgeteilt:
a) Von Retardaten an 9 Personen je 1 Schffl.
b) An nachgezahlten Outhaben aas dem Vor-
jähr*) erhalten 5 Herren zus. 16 Schflfl.
c) Aus der neuen Ernte soll jeder 18 Schffl. be-
kommen (Bestimmung wie oben beim Roggen). Von den
'21 beteiligten Personen erhalten nur 4 das volle Mass,
die anderen weniger. Zusammen 12 W. 9 Schffl.
Summa der Ausgabe an Hafer: 13 Wsp. 12 Schffl.')
Lat. 182.
Reohnungr vom Mohn.
Aus den Notizen ist das Folgende zu entnehmen:
Jeder der Herren soll eine Metze Mohn bekommen. Reicht
der gelieferte nicht aus, so wird zugekauft. Wie viel
eingekommen bzw. zugekauft, steht nicht da. Die Herren,
welche Vogtgedinge gehalten, bekommen jeder eine
Metze vorweg. Es sind der Rector, 5 Professoren und
der Quästor. Ausser diesen 7 werden noch 23 Metzen
ausgeteilt an die 21 Herren und den Quästor, eine Metze
,remen8uratio'.
Die sonst übliche Schlussrechnung, die hier also eine
Summe von 30 Metzen ergeben müsste, fehlt').
Lat. 184—185.
Einnahme*)
52 Gänse aus Jacobsdorf
29 „ „ Kriesen
()0 „ „ Arnsderf
9 ^ « Döberin
ReehnunsT der Zehntgrftnse:
Ausgabe.
1) An dit OfTIzianttn:
2 Gänse dem Syndicus (M. Carusius)
2 „ , Notar (Gerstmann)
5 „ „ Quästor
») 1620 sollte jeder 13 Schffl. bekommen.
■) Bei der (letreiderechniing decken sich also die Ausgaben immer mit den
P^innahmen, d. h. es wird alles verbrancht, nichts in residuo gehalten wie i. B.
heim Wein.
') Mohnliefernngen sind nnr ans Briesen gebucht, cf. S. 23, und zwar 26 Metzen.
4 scheinen also gekanit worden zu sein.
*) cf. S. 22-3-2.
69
1 9 Gänse aus Nied. Jesar
1 „ „ Diener des Quästors
31) „ y, Wrietzig
2 „ den Pedellen
4 „ ^ Lindow
1 ^ dem Schenken
•)10
•«Im
2) An die Professoren.
199 Gänse werden an 22 Personen ausgeteilt
Der Quästor ist hier noch einmal mit
10 Stück beteiligt. Die meisten bekommen
10, der Bector und Superintendent je 11
Gänse.
212.
Summa 212 Gänse, die alle ausgeteilt werden.
Lat. 186—187.
Reehnung der Hühner.
Ein nähme
1) 30 Hühner, welche
d. Hofmstr. P. Schrö-
der wegen seiner Be
stallung als Pacht
schuldig.
2) 250 Kauchhühner
kommen zusammen
aus den 7 Dörfern
ein, cf. S. 22—32.
280
Ausgabe.
1) An die OfBzIanten.
2 Hühner dem Notar
2 „ „ Quästor
2 „ den Pedellen
l „ dem Schenken
1 „ „ Schulzen zu Jacobsdorf ratione
officij.
3 „ gehen ab, wegen der Abgebrannten zu
Döberin'.
2) An die Professoren.
269 Hühner werden an d. Herren ausgegeben
(meist f^ 14 oder 13 Stück; d. Quästor
auch 14)
28Ö"
Summa 280 Hühner sind verteilt.
Lat. 188—189.
RechnunsT der Zehnt-Lämmer.
Einnahme
83 Lämmer*) kommen
aus den 7 Dörfern
ein.
cf. S. 22—32.
83
Ausgabe
1 Lamm dem Vogt zu Jacobsdf.
1 „ „ ,Kesseln zu Wrietzig'
2 Lämmer den Pedellen
79 „ „ Herren Professoren (die mei-
sten erhalten 4 • Stück, der
Quästor auch.)
83"
Summa 83 Lämmer, sind verteilt.
') Im Vorjahr waren 111. — Ans Döberin sind an dieser Stelle 9« lat.
^ aber 10 L&mmer gebucht.
^70
tat. 191—208.
Präpositar-Reehnung.
^Rechnung von den Uabitationibas CoUegy philosophicy so di*»*
1621 Jahr vermietet worden und was wieder darauf ausgegeben.
Nicolaus Richter. Acad. Quaestor. Manu ppria.'
Accepta
Thir. Sg. »It« Pf. :
Retarlita,
1*
•l-2''10-l
3^ 1)
344^
Die Einnahme:
I. Von Retardaten. Dieses sind:
1. Ret., die der gewesene Präpositus anno 1581 über-
geben: 12 Thl. 10 Sg. 10 Pf.
2. Ret., die unter dem gewesenen Quästor Johann Licht
von 1582—84 aufgewachsen:
3. 112 Thl. 21 Sg. 1 Pf. haben sich anno 1585 bis
1616 gesammelt. ,Die Nomina der Studiosorum so 112=21 I
unbezahlten Stuben Zinses davon gezogen, sein in der
Rechnung des 1616 Jahres zu finden'.
4 Ret. de ao. 1620. Kommt ein 1 Thl.,
Ret. 3 Thl. 14 Sg.
II. Von dem Habitationibus.
1. Aas dtr leatn Wohnuno an dor Qasso^)
kommen ein 6 Thl. 9 Sg., bleib, in Ret. 2 Thl. 3 Sg.
2. Accopta ox Domo HIoronimI:
,Die Wohnung an der Gasse hat de?- Einnehmer inne
anstatt der Besoldung'. Drei Professoren haben je ein
Zimmer in dem Haus zu vermieten. Zwei Zimmer ,ge-
hören' einem Professor. Die Wohnung der alten Küche
hat einer der Pedelle inne ,muss aber das CoUegium
und die Autitoria auf und zuschliessen und zu den Lek-
tionen läuten'*).
3. Aee. ox Colloolo Maximo:
Es sind 12 Zimmer, von denen weder Accepta noch
Retardata gebucht sind, die also leer stehen. Nach den
^) Bei diesem und fast allen folgenden Posten ist dem Text ohne jeden er-
klärenden Zusatz eine Summe Geldes, meist in Gulden (mit dem Zeichen f) zuweilen
in Thaleni verzeichnet. Ich nehme an, dass diese Wertangaben die Summen be-
deuten sollen, die die hetrcffende Wohnung an Miete einzubringen hätte, da sie
sich an den wenigen Stellen, bei denen thatsächlich Einnahmen bczw. Retardaten
am Rand in der Verrechnung gebucht sind, mit diesen Buchungen im Wert decken.
*) Weder Accepta noch Retard, sind gebucht. Einnahme für die Univ. scheint
also nur in der Ersparnis an Wohnungsgeldem zu liegen.
71
Acrepta
ilr. Sg. alte Pf
15.14*
3^13'^ 4»
20= 3= 4*
im Text angedeuteten Werten — cf. S. 70 Anm. — hätten
sie zusammen 12 Thl. und 25 Gulden*) einbringen
müssen.
4. Aec. %i Domo Angastini.
Von 2 Zimmern zu ebener Erde ist eins zur Er-
weiterung des Wagenhauses eingenommen, das 2 te zu-
genagelt (seit 1592 nicht vermietet). Von anderen 17
Zimmern ist nur eins — an den Schenken — vermietet,
zahlt 7 Thl. 2 Sg. Eins ,gehört' einem Professor, und
eins hat Q. Neander ,angenommen*. Nach den Text-
notizen müsste das Haus 41 ^/^ Gulden eintragen.
5. Aaf der wOsttn Stelle.
Kommt ein: 2 Thl. 3 Sg.
6. Aec ex Turrl Jodoci.
Ein Teil bewohnt, 2 Stuben stehen leer. Es sollen
eink.: 7 f. Kommt aber nichts ein.
7 Aee. ex Barsa Lindholtzy.
Hier gehören dem Schenken und den beiden Pedellen
je eine Wohnung. Von den übrigen 7 Stuben ist nur
eine vermietet (Retard. 2 Thl. 20 Sg.) und eine ,gehört
dem Notario AcademiaeS Das Haus soll ausser obigen
2 Thl. 10 Sg. noch 9 f einbringen.
Von den 79 Thl. 5 Sg., die aus Wohnungsraieten
erlöst werden könnten, kommen also n u r e i n : 15 Thl.
1 4 Sg. und bleiben in B e t :
III. Acc. ex Promotionibus : nichts.
IV. Gemeine Einnahme: 3 Thl. 13 Sg. 4 Pf. aus
einem Mietszins *).
Summa aller Einnahmen der Prae-
positur: 20 Thl. 3 Sg. 4 Pf.
S. d. Ret.: 136 — 21 — 4 —
Die Ausgabe:
I. Auf Promotiones: nichts.
II. Ausgaben auf Handwerker etc.
fQr Lieferungen nnd Arbeitslöhne gezahlt an Tischler,
I Glaser, Kleinschmied, Töpfer, Zimmermann, Maurer,
Retardata
Tblr. Sg. alte Pf.
4=23-- 0:
136:^21^ 4:.
>) I Gulden = 17 Sg. 1 Pf. cf. S. 15 Anm. 2,
*) Das betreff. Hau« gehört aber nicht der UnlTersit&t, cf. lat. 201.
72
Exposita
Thlr. Sg. «Ite Pf.
20* 6'-
s s
298=20*9 Vj
Accepta
Thlr. Sg. alte Pf.
Fuhrmänner und auf ,DielenS wegen Instandhaltung der
obigen Häuser.
Darunter ein Posten: ,9 Sg. vor ein Vorlegeschloss
für der Pauer Gefengnus unter dem Juristencollegio und
vor eine Ketten an die Thür zum überlegen, damit ein
Gefangener sich nicht herausdringe, wenn demselben w^as
hineingereicht wird*. Ein Fuhrmann erhält für Anfahren
von 22 Fuder Lehm, 9 Fuder Sand und 12 Fuder alte
Mauersteine aus der Kommunität zusammen: 2 Thl.
19 Sg. 7V, Pf.
Ein ,Meurermeister*bekommtauf5 Tg. Arbeit 1 Thl. 11 Sg.
Sein Geselle für die gleiche Zeit 1 — 1 —
Zwei Handlanger » » » zusam. 1 — 6 —
d. h. jeder pro Tag 3Sg. — d. Summe dieser
Ausgaben: 20 Thl. 6 Sg.
III. Gemeine Ausgabe.
,292 Thl. 6 Sg. 2 Pf. sein den 5 Jan., do die Bechnunge
vom 1620 Jahr abgeleget worden, mehr in der Ausgabe
gefunden denn in der Einnahme gewesen, welche dem fisco
universitatis abgeliehen ').
Das übrige sind Ausgaben auf Lieferungen und Löhne
(Kalk etc.) und ,17 Sg. den 2 Pedellen ihre Gebühr die
Auditoria auszukehren*. — Summa: 298Thl. 20Sg. 9*/« Pf.
Summa der Ausg. für die Präpositur:
319 Thl. 2 Sg. 9V, Pf.
Hier findet sich also ein Deficit von 298 Thl. 23 Sg. 5V, Pf.
Lat. 210—211.
Rechnung der Bibliotheks-Gelder.
,Die Einnahme
ist von denen zu Fürsten walde, welche der Herren der
Universität Dörfer dies 1621 Jhar mit Bier versorget,
und auf Omnium Sanctorum betaget^ (angesetzt).
Von den Bierherren in diesem 1621 Jhare vor-
taget: Der Jacobsdorf sehe, der Briesen'sche, Arnsdorfsche
Wrietzig'sche und der Lindow'sche Bierherr zahlen jeder
statt 2 Tonnen Bier: 6 Thl. 12 Sg.,
Der Döberin'sche statt 1 Tonne: 3 „ 6 „
Ketardatä
*) Cf. S. 16.
Accepta
hir. Sg. alte Pf.
35» 1 8* »
3.')= 1 8= '^
s ()*
14^22=
15* h
374'.23*3V3
73
,Der Niederjesar'sche Krüger hat das Jahr kein Bier
geschenkt'. Demnach kommen ein 35 Thl. 18 Sg. von
den Bierherren.
15 Thl. 4 Sg. hat Herr D. Laurentius Helandus
der Kasse wiedererstattet. Er hatte sie anno 1611 zum
Ankauf von medicinischen Büchern aufgenommen die
Bücher aber nicht erhalten, weil sich der Einkäufer mit
dem Gelde ,verloren' hatte.
Summa der Einnahmen v. Bibliotheks-
geldern: 35 Thl. 18 Sg.
Ausgabe.
,Dem Einnehmer gezahlt, die er anno 1620 mehr aus-
gegeben denn er bekommen'.
Dem Herrn Greg. Franco behendigt den 22. Febr.
(nähere Erklärung fehlt).
Summa der Ausg. von Bibl. Geldern: 15 Thl. 2 Sg.
Retardata
Thlr.8g.altePf.
Bleiben im Residuo der
35
18
7!)2--13»10'-
1)00=
Lat. 213—225.
Kommunität-Rechnung.
Einnahme.
I. Im Residuum de anno 1620: 374 Thl. 23 Sg.
3V, Pi.
II. Von Retardaten
Aus der churfürstl. Hofrentei zu Berlin waren von
dem für die Kommunität bewilligten jährlichen Zuschuss
in Ret. geblieben und werden jetzt gezahlt:
71)2 Thl. 13 Sg. 10 Pf.
III. Aus der churf. Hofrentei zu Cöln a. S.
de ao 1621.
sind ,zu Aufcnthaltung des Tisches für 100 Personen der
Studenten der Communität eingenommen: 900 Thl.
(auf Reminiscere, Trinitatis, Crucis je 300: der Zuschuss
auf Lucie bleibt in Retard: 300 Thlr.
300*
^) Diese Summe ist hier nicht mit zu den Einnahmen verrechnet.
74
Accopt«
Thlr.Sg. altePf.
2094- 12- !3Vt-
Ezposita
Thlr. Sg. alte Pf.
1200*
2'^ 4»
559* 4-42.
58:= 5^0:=
«jö' 1 »J* 1 0-
IV. Einnahme von Introitu
54 Mann sind eingetreten. Zahlen ä 12 Sg. Summa:
27 Thl.
V. Gemeine Einnahme: nichts.
Summa der Einnahmen der Kommunität:
2094 Thl. 12 Sg. 13V, Pf-
S. d. Retard. 300 „
Ausgabe.
I. Für den Tisch:
Der öconomus David Hübener erhält jeden Monat
100 Thl. ,8 volle Tische oder 100 Studiosos zu speisen*.
Summa 1200 Thl.
n. Gemeine Ausgabe.
1. Abhanden gekommenes Geld: Bei
Geldsunmien, die versiegelt auf guten Glauben angenommen,
fehlten: 2 Thl. 4 Sg,
2. Rückzahlung von Schulden: Dem flsco üni-
versitatis wurden 559 Thl. 4 Sg. 12 Pf. zurückgezahlt,
die ihm hatten abgeborgt werden müssen, weil etliche
Jahre der verordnete Zuschuss aus der churfl. Hofrentei
ausblieb.
3. Zahlungen an Handwerker für Lieferungen
und Arbeiten (Schlosser, Schmied und Kannegiesser) zur
Erhaltung von Gebäude und Inventar. Der grösste Teil
der Summe geht auf Küchengeräth (Kupfergeschirr) auf.
Summa: 58 Thl. 5 Sg. 10 Pf.
4. Zahlungen an den öconom: 1 2 Thl. Holzgeld,
11 Thl. 13 Sg. 15 Pf. Fleischgeld. —
'). Zinszahlungen für geliehene Hauptsummen:
a) 3 Thl der Kirche zu Döberin von
anno 1606 aufgenommenen
50 Thalern.
b) 6 „ 9 Sg. 9 Pf, dem fisco Universitatis von
anno 1606 aufgenommenen
150 f.
c) 2 „ 3 „ 3 „ von 50 f. zu George Schmiedes
Stiftung anno 1618 auf-
Rctarda'?
Tblr.Sg.alreF
300*
5 i
Exposita
ilr. ?K. »ite Pt.
Varia
S:i6*14^9«
75
Acccpta
rhir. 5^^^. altePf .
22. G= 4'
.).)»
3i;:
>*
(500=
1042=6^ 4*
genommen. Summa: 11 Thl.
12 Sg. 12 Pf.
Retardata
Thir. Sg. alte Pf.
und anderes mehr.
Summa d. Ausg. auf d. Communität:
1856 Thl. 14 Sg. 9 Pf.
Nach Abzug ders. von der Einnahme bleibt im Besiduo:
237 Thl. 22 Sg. 4V2 Pf
davon waeren zu zahlen:
50 Thl. an die Kirche zu Döberin
106 „ 16 Sg. (= 150 f.) dem fisco Univ.
35 „ 13 „ 5 Pf. (= 50 f.) zu G. Schmiedes
Stiftungsgeldern
Summa der Schuld zur Erhaltung des Tisches:
192 Thl. 5 Sg. 5 Pf.
> cf. oben
Latus 226—229.
Bericht von den Neuen Aecessions-Geldem.
Einnahme:
Gelder, welche Kurf. Johann Sigismund zur Besserung der
Herren Professoren Besoldung aus dem Amt Lebus jährlich
an 600 Thl. auf Martini zu entrichten gnädigst geordnet.
I. Im Residuo waren: 22 Thl. 6 Sg. 4 Pf:
II. Aus zurückgezahlten Schulden: 55 Thl.
hat H. I). G. Franck wieder erlegt, die er 1G20 über sein
Deputat erhalten.
III. Von Betardaten.
Solche waren anno 1620 geblieben: 1415 Thl. 1 Sg.
4 Pf (und zwar waren 1115 Thl. 1 Sg. 5 Pf. noch aus
den Jahren 1618/19 in Retard.). Davon sind gezalilt —
z. T. haar, z. T. in Getreide — ;i65 Thl., und bleiben
in Ret.: 1050 Thl. 1 Sg. 5 Pf.
IV. Der Zuschuss de anno 1621 kommt ein:
600 Thl.
Summa der Einn. v. d. Neuen Acc. Geldern:
1042 Thl. 6 Sg. 4 Pf.
Retardaten: 1050
1
1050-1» 5*
1050-^1* 5*
76
Exposita
Thir. Sg. alte Pf.
1 50* * *
577^
249«
^7Vy
15«
12'-
36
Ausgrabe
Es werden an die Herren gezahlt:
L An rückständigen Deputaten:
150 Thl. an 3 Professoren, auf Mandat des Rect. Colde-
batz.
IL Deputat für anno 1621:
a) In Baar werden an 12 Herren zus. 577 Thaler
gegeben. (Der Rect. Cold. lässt sich nur 27 geben; die
andern erhalten ä 50).
b) An Getreide wird verteilt im Werte von 249 Thl.
(16 Herren erhalten je 9 Schffl. 2 Viertel und der Quästor
2 Schflfl. 3 V. ,für seine Mühe* von den 6 Wsp. 10 Schffl.
3 V. Koggen, die das Amt Lebus statt 200 Thalem auf
Bückzahlung seiner Schuld von 1115 Thl. 1 Sg. 5 Pf.
de annis 1618 und 19 geschickt hat).
Summa der Ausg. von den Neuen Access.-Oeldern:
971 Thl. — Sg. — Pf.>)
Bleiben im Besid. 66 „ 6 „ 3 „
Lat. 230—232.
Beriehte Aber die Stiftunsren:
I. Die Wolffvon Closter'sche Stiftung:
90 f. altmärk.*) Zins von 1500 f. hat W. v.
Closter auf Bückow Hauptmann zu Zossen im Testa-
ment ,denen v. Lüderitz und denen v. Closter zum
Studieren geordnet.' etc. Im 1621 Jhare wird dieser Zins
von einem gewissen Lüderitz, der in Wittenberg studiert,
genossen.
II. D. Daniel Fabers Testaments-Sti ftung:
Dieses sind 12 Thl. jährl. Zins von 200 Thl. Haupt-
summe für arme Professorenwittwen gestiftet.
Diese 200 Thl. sind ausgeliehen : 1 50 an den Syndi-
cus Carusius und 50 an einen Jacobsdorfer Bauern (Valtin
Eberhard).
Einnahmen:
1. Im Residuum waren 15 ThL j q„_„,.
2. Von Retardaten kommenein 9 „ ^ ^ ^.,
3. Einnahmen des 1621 Jahres. 12 - <
>) Rechenfehler lat. 229.
^ cf. S. 15 Anm. 2
77
Eiposita
Thlr. Sg. Alte Pf.
11* « «
11
Accepta
Thlr. Ss. alte Pf.
9*18::
9*18* *
Exposita
2s 3* 3*
2* 3* 3*
A as g abe :
Auf Mandat des Rectors werden an 2 Wittwen und
eine Jungfer (Profess. Tochter) zusammen 11 Thl.
gezahlt.
Bleiben im Resid. 25 Ihl:
III. Oeorg Schmiedes gewesenen Famuli
üniversitatis Testaments-Stiftung.
Dieses ist ein Kapital von ,100 f merk. Wehrung',
das jährl. 6 f. Zins bringt. Davon sind 3 f. ,den Armen
im St. Jacobshospital u. in dem Neuen darneben^ und
3 f. armen Professorenwitwen zuzuwenden.
^ Es kommen ein incl. Residuum (3 Thl. 9 Sg.)
und Retardaten (2 Thl. 3 Sg.) im 1621 Jahre: 9 Thl.
18 Sg.i)
Ausgegeben werden für die Armen der 2 Hospi-
täler — 51 an der Zahl! — : 2 Thl. 3 Sg. 3 Pf.
Bleiben im Resid. 7 Thl. 15 Sg. —
Lat. 134.
Schluss-NoUzen.
Wiederholung Residuorum.
Nach geendeter Jahresrechnung blieben im Residuo:
an Geld: U13 Thl. 4 Sg. 2 Pf. Im fisco Üniversitatis
Von abgelegten Hauptsummen
Von Neuen Accessions-Geldem
Bei der Konmiunität
Von I). Daniel Fabers Stiftung.
„ Georg Schmiedes „
Von den Bibliotheks-Geldern.
Summa 1785 „17 „ lO»^
An Naturalien: Wein: 2 Fuder 1 Viert. 1 Tonne Rot
0 „ 0 „ 0 „ Blank
Getreide: nichts.
Mehr ausgegeben als eingenommen und zwar 298 Thl.
*^3 Sg. 5^/2 Pf. hat die Präpositur, so sie dem fisco üniversitatis ab-
geliehen.
0
, 0
rt
0 „
66
» 6
»
4 ,
237
» '22
»
4V« »
25
» 0
j»
0 ,
7
„ 15
»
0 ,
35
» 1«
r>
0 „
') cf. lat. 232 die diesjfthr. Zinszahlung trägt der fiscus Univ.
^78
Wiederholung der Betardaten.
2497 Thl. 12 Sg. 13 Pf. im fisco üniversitatis.
300 „ bei der Communität.
13<) „ 21 „ 4 „ „ „ Präpositur.
1050 „ 1 „ 5 „ „ den Neuen Access.-Geldem.
An Getreide:
28 Wspl. 7 Schffl. 2 Viert. Roggen
13 „ 3 „ „ Gerste
2 « 16 ^ - Hafer
9. Gesuch des Syndicus der Universität Frankfürt
Reewaldt an den Rat und Zöllner zu Wrietzen wegren
eines Fisch. Abfür-Privilegs. Wrietzen a. 0. 20. Aug*.
1622.
Fninkf. Registratur. Fach 47. 14.
„Meine freundwillige Dienste bevor, elirenveste, achtbahre, wohveise,
ehrsahme und weise, sonders gönstige, liebe Herren und gute Freunde,
aus eingelegter meiner Jnstruction haben die Herren zuvomehmen, was
mir die ehrwürdige, edle, ehrenveste, hoch- und wolgelarte Herr Magni-
ficus Rector, Magistri und Doctores d. löblichen Universitet Franckfurtt
an d Oder, meine gros und günstige Herren, wegen ihres wolhergebrachten
Privileg!]', die Abfuhr d(er) Fische betreffende, mir in mandatis gegeben
und zu soUicitiren anbefohlen. Werm mir nun disfalls höchstgedachten
Herren d(er) Universitet zu pariren obliegen will, als will ich loco petitionis
das jenige alles anhero repetiret haben, was in wolgemelter meiner
Instruction allenthalben enthalten, dienst und freundlich pittend mihr
hieruf ehest eine schriftliche Replution (Resolution) wiederfahren zu la^jsen,
damit ich solches anderweit an meine Herren wiederumb gelangen lassen
möge, und vleibe (1. verbleibe) den Herren zu angenehmen und fni.
Diensten und Willen stets gellissen. Datum Wrietzen an der Oder den
20. Augusti 1(522.
An den Rath und Zollner Der Herren dienstbefl.
zu Wrietzen an d. Oder Elias Reewaldt I). d. Universität
Franckf. Sindicus.**
Akten zur Fischerei in Wrietzig.
Das die Fischerei bei Wrietzig betreffende Aktenmaterial umfasst
nur einen relativ kurzen Zeitraum. Es sind 7 Fischerbestallungen —
und zwar aus den Jahren 1()2)^, 2tS, 34, 41, 51 und eine s. a. — ferner ein
Fischerei-Conlract vom 2y Sept. IGGl und schliesslich ein Bericht über
79
die gelegentlich einer Bevisionsreise — ao. 1624 — seitens zweier
Professoren der Universität vorgefundenen Zustände. Obwohl diese Ur-
kunden nur einen spurlichen Rest des ursprünglich vorhandenen Materials
bedeuten mögen, geben sie doch ein anschauliches Bild jener Verhältnisse.
Zur Vervollständigung können die weiteren das Dorf Wrietzig be-
treifenden Verwaltungsakten der Universität dienen z. B. der hier ab-
gedruckte Kommissarische Vergleich vom 20. Juli 1736 zwischen der
Universität und ihren Wrietziger Unterthanen, die Dienste der letzteren
betreffend, und die auf Wrietzig und die Fischerei bezüglichen Auf-
zeichnungen in den Rechnungsbüchern.
Die vom 4. März 1623 datierte Bestallung ist in zwei Exemplaren vor-
handen. Ich habe das besser geschriebene zur Wiedergabe ausgewählt. Im
Text lauten beide fast gleich. Die Abweichungen, die das zweite Flxemplar
aufweist, beschränken sich fast ausschliesslich auf Zusätze, welche als
Randglossen den einzelnen Paragraphen beigefügt sind und zwei ver-
schiedene Handschriften aufweisen. So weit sie mir wesentlich erschienen,
habe ich sie in Anmerkung gebracht.
Die Bestallungsurkunde aus dem Jahre 1()28 ist unvollständig.
Das Vorhandene stimmt mit der gleichen Urkunde von 1623 meist
Oberein. Die wesentlich abweichenden Partieen folgen im Wortlaut
unter Anführungszeichen. Bezüglich der wörtlich oder wenigstens dem
genauen Sinne nach übereinstimmenden Teile ist auf die entsprechen-
den Paragraphen der Urkunde von 1623 verwiesen.
Aus dem Jahre 1634 — vom 20. Sept. datiert — ist ein umfang--
liches Fragment erhalten. Ich sehe dasselbe für einen Entwurf an.
Denn der Endpassus, dass das Rechtsgeschäft wircklich geschlossen,
beeidet und besiegelt worden sei, fehlt. Es bricht mit § 21 ab. Da
keine wesentlichen Bestimmungen darin enthalten sind, die nicht schon
in den früheren oder späteren Bestallungen aufgeführt wären, habe ich
eine Wiedergabe für überflüssig angesehen. Nach Inhalt und Wortlaut
steht das Fragment den Bestallungsurkunden von 1641 und 51 sehr
nahe. Interessant ist es dadurch, dass darin ein Dorf Vrith als der
Universität zugehörig auftaucht: Die Fischer (es sind 2 oder 4: im
Text stehen 2, und 2 andere sind am Band mit anderer Tinte und
Handschrift verzeichnet) werden zur besseren Fortsetzung der Uni-
versität ,Fischerey zu Wrietzig und Vrith' ,vor Fischer oder Garn-
meister zu unseren ietztgedachten Dörfer angelegenen Sehen angenommen
und bestellet'. Mir ist das Dorf Vrith bisher in den Urkunden der
Universität nur einmal begegnet. Es kann sich dabei also wohl nur
nra einen ganz vorübergehenden Besitz handeln. Möglich dass das
östlich von Wrietzig zwischen Oder und Pleiske — also in sehr
wasserreicher Gegend — gelegene Dorf Aurith gemeint ist.
80
Fast gleichlautend — exclns. der Namen der Fischer — sind die
beiden Bestallungen vom 23. Juni 164] und aas dem Dezember 1651,
beide mit angefügtem Juramentum. Die erstere ist hier abgedruckt
worden. Alle nur einigerraassen bemerkenswerten Abweichungen der
letzteren sind ihr an den entscheidenden Stellen in Anmerkung bei-
gegeben.
Die Bestallungsurkunde ohne Datum ist wie die von 1634 ein
umfangreiches Fragment. Sie stimmt mit den Urkundenexemplaren
vom 4. März 1623 überein. Unmittelbar vor den Aufzeichnungen tiber
den Lohn des Gammeisters bricht sie ab.
Von sämtlichen Urkunden trägt nur eine, nämlich die vom 23. Juni
1641, das Siegel der Universität.
Der oben erwähnte Bericht über in Wrietzig vorgefundene Zustände
vom 31. Mai 1624 ist sehr arg beschädigt. Ein Stuck ganz weg-
gerissen. Es geht aus diesem Bericht nicht hervor, ob er von den
betreflfenden Professoren selbst oder von einem Dritten verfasst worden
ist. Die Handschrift scheint mir die des Quästors Nicolaus Richter
zu sein. Unterschriften fehlen.
10. Bestallung des Georgen Glltzen zum Fischer und Oam-
meister für die der Universität Frankfürt srehörigre
Fischerei zu Wrietzig. Frankfürt a. 0. 4. März 1628.
Frankf. Reg. Fach 47. U.
„Wir Bector, Magistri und Doctores dero Churfürstlichen UniversikH
zue Franckfurdt an der Oder, Urkunden hirmit und bekennen, demnach
wir zu besserer Fortsetzung und Geniessung unserer Fischerey Georgen
Glitzen sonst Schlittern genant, unsern Unterthanen zu Wrizigk, vor
einen Fischer oder Garnineister (cf. S. 86 Anm. 2) zu unserm in ietw-
gedachtem Dorfe angelegenem See angenommen und bestellet, dass wir
uns folgender Gestalt mit ihme voreiniget und vorglichen.
1. Anfänglich und vors Erste, soll und will der Gamraeister wie
auch der Garnknecht der Universitet voreydet sein und, so lange seine
Treue den Herren gefeilig, in seinem Dienst geduldet und gelassen werden,
und do ihm nach Vorschlissung des Jahres lenger in unserm Dienste
zu bleiben nicht geliebete, soll er uns ein Virtel Jahr oder aufs wenigste
sechs Wochen zuvor die Bestallung aufsagen.
2. Soll er das Fischgarn, so die Herren zeugen werden und jähr-
lichen halten, in gute Acht zu Sommers und Winterszeit nehmen, gleich
als wenns sein eigen wehre, und dasselbige nicht vorsetzlich verwarloseii
auch, wen es brüchig, wieder anstellen und aussflicken:
3. Und weil vielfeltige Ciagen einkomraen, das die bishero ge-
wesene Gammeister zu dichte Garn geführet, und dadurch den See vor-
neset^), soll er ein Unteres Garn gebrauchen und das dichte nur zü
den Zeiten anmachen, wann die Herren was von kleinen Fischen haben
wollen.
4. Soll er keine Zeit, so zum Fischen bequem, es sey bey Tage
oder bey Nacht, vorseumen. Die Fische, klein und gros, wie die zu
ieder Zeit gefangen werden, den Herrn getreulichen überliefern, keine
ohne der Herren Vorordnung vorkaufen weder zu Lossow noch alhier
oder iemand anders heimblich zu kommen lassen, es sey den, das wan
im Sommer, wan die Fische mat sein, solchs insonderheit von dem Bectore
oder hierzu geordneten Herren, ihm nachgegeben wurde, auf welchen
Fall er das Geld davor in die verschlossene Büchse ungezehlet ein-
stecken, und den geringsten Heller nicht davon unterschlagen noch des
iemanden zu thun gestatten soll.
5. Die Ahle, derer sich die Garnmeister und ihre Knechte bishero
allein angemasset, soll er hinfüro, wie alle ander Fische, den Herreu
zubringen und keinen davon entwenden lassen.
6. Der Herren Seehichen, wen es die Gelegenheit giebt, soll er
zu fischen nicht verseumen und die Fische den Herren getreulich über-
wachen.
7. Wen das Hegewasser umb Pfingsten mit Fischen erfüllet zu
sein vormerket wird, und man sich der Ergiessung der Oder zu be-
fahren hat, und die Gemeine bey den Herren sich angeben möchte,
dasselbe Sommers Zeit zu fischen, und dennoch den Herren auf den
Herbst die gewöhnliche Zinsfische zu entrichten sich erbieten: Soll
der Garnmeister schuldig sein, den Herren sein Gutdunken zu vor-
melden, und auf Vergünstigung der Herren, mit Fischen das seine auch
darbey thun, und vleissige Aufsicht haben, damit die Wehrleute die
Gamsecke zu gewöhnlicher Zeit aufheben und aushengen.
8. Soll er zur Herbstzeit, wen das Hegewasser zu fischen ist, das
seine mit Vleiss bestellen, und iede Grube oder Zug zwirss (sie!
mit s) überziehen.
9. Soll er schuldig sein die räuberische Fischer aus der Vorstadt,
so mit Game fischen und stehlen, und die Lossowischen und Krebs-
jaachischen, so mit Hamen waten, aufs Heftigste mit Pfendung und
Annehmung zur gefenglichen Haft zu vorfolgen und, wo er mit seinen
Gehulfen zu schwach, die Gemeine umb Hülfe anzurufen.
10. Den Anglern von Lossow und andern Orten, welche die Sehe
auch zu vorwüsten pflegen, wie auch den Einheimischen, welche zu
^) Im Schlesischen giebt es ein Wort nesen- „beschädigen^ and yernesen =
^.vernichten'', cf. das mh. neizen. Der Sinn ist hier derselbe also wohl auch das
Wort.
Acten und Urknnden. Heft V. 6
82
flaeken^) sich unterstehen würden, soll er die Angeln, Flecken und
Fische abnehmen, und gar nicht zu lösen* wieder zukommen lassen, auch
dieselbe den Herren anzeigen.
11. Soll er und der Knecht sich der Holzung, wie auch andern
unsern Unterthanen in Ernst befohlen, genzlich enthalten und weder
von der Herren noch anderer benachtbart^n Holze die Zelzer abhauen
seine Speise zu kochen, sondern dasselbige vom Lagerholtze vor-
richten.
12. Die Kähne, Drebel und andere Fischhelder Gefesse soll er vleissitf
in Acht nehmen, damit denselben nicht Schaden zustehe, und, wo was
wandelbar wird, das eher den Herren anzeigen.
13. Die Münde an der Oder, wen die vorsandet zu werden go-
merket wird, soll er solches den Herren anmelden, damit die Leuthe
zu Aufreumen mügen angemahnet werden.
14. Das Schwemmen der Dielen, Bauholzes und andere Sachen
durch den Sehe, dadurch den Sommer die Fische von den Zügen ab-
getrieben werden, desgleichen auch das ubermessige Holzführen der
Unterthanen in die Stadt soll er ohne der Herren Nachgeben mit allem
Ernste wehren, anhalten und Vleis anwenden, das die, so die Eisererde
anführen, keinen Schaden thun.
15. Soller darob sein, das die Städtische, Lossowische und andere
auf der Herren Gebiete Enten und ander Federwiltpret nicht sehiessen
oder denen zum überführen Kähne leihen, bey Vormeidung der Herren
ernsten Strafe.
16. Und demnach die Unterthanen, wieder geleistete Pflichte,
den Herren viel Untreu beweisen mit Abhauung der Zelzer von den
Eichen, und sich oft kleine Jungen auf den obersten Wippein der Eich-
bäume linden lassen, soll der Garnmeister nebenst dem Hofmeister gute
Aufsicht haben und die Verbrecher pfenden, in Stock legen und den
Herren zur Strafe nahrakündig machen.
17. Weil auch die Herren drey Kafele (Gefässe) halten wollen, eine
grosse von Karpen, Hechten und Bleichen : die andere mittele von Zandern,
Jeson, Napen und Zupen: die dritte kleine, zuen Fischen, so mit Kessern
getheilet werden, soll er ieder Zeit Nachricht geben, wie viel iederer
Sorten gefangen worden, damit man sich in der Distribution desto besser
darnach zu richten.
1(S. So soll er auch Achtung darauf geben, das die Wehrleute nicht
mehr den acht, die andern aber nicht mehr, als vier Beusen, wie her-
1) cf. J. K. G. JacobsoD, technol. Wörterbach I S. 738: flako, flöke, pflöke,
pflocke „eine Art grosser Fischernetze, auf grossen Seen zn fischen. Der damit
fischet, hcisst flaker." Demnach „flackcn"; mit grossen Netzen fischen.
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gebracht, in die Sehe legen, so wol das die Panern mit den Netzen
nicht zu nahe fischen sondern eine Mess Rute vom Lande, lant der alten
Vergünstigung.
19. Letzlich soll er mit allen dem, was ihm an Oarn, Qelde und
andern von den Herren vertrauet, getreulich umbgehen, und weder
selbst, noch durch sein Weib, Kinder und andere etwas davon ver-
untreuen lassen, auch allen Schaden, so viel immer menschlich und
möglich vorkommen, selbst keinen zufuegen, noch das iemandem zu
tlinn gestatten, und sich in allen wie einen getreuen Unterthanen,
Diener und redlichen Manne gebueret, vorhalten.
Vor solche seine Mühe und Arbeit, die er mit treuen Vleiss
eussersten Vermögens nach vorrichten soll, haben wir ihm dieses Jahr,
welches an Gregory sich angefangen und auf Gregory sich enden soll ^)
zu geben vorwilliget:
1. Am Gelde 52 floren Merck ieden vor 17 gr. gerechnet.
2. An Boggen 21 Scheffel aus der Lindowischen Mühlen.
3. An Gewand zwölf Ellen gemeines Tuchs.
4. Ein Par Stiefeln.
5. Von den Herren sol er iedesmahl und von ieder Kafele von
Tragen ein Silbergr. Trankgeld bekommen.
6. Soll er des Hofdienstes auch der Zinsfische befrcyet sein.
7. Soll er oder der Knecht, so oft sie Fische herein bringen, drey
Groschen vor Essen und Trinken bekommen.
8. Soll er iedesmal, wen er fischet, Fische zu seiner Notturft
nehmen: vor Brod aber etwas zu vorkaufen nicht befugt sein.
So wollen wir ihm auch einen Knecht halten, welchem wir alle
Wochen, wen er arbeitet, funftzehn Silbergr. auch so oft er fischet, ein
Gericht Fische zu seiner Notturft, so wol *) das Trinkgeld halb und freye
Hofedienste') zugesaget und wegen der Zinsefische befreyet. Würde er
aber nicht eine gantze sondern nur eine halbe Woche fischen oder
arbeiten, soll ihm das halbe Lohn, wie auch, wen er nur ein oder
zwei Tage arbeiten würde, das Lohn pro rata geben weiden.
Auch sollen ihme neben dem Knechte allewege zwo Cosseten, welche
unter des des andern Hofdienstes befreyet und davor ein Gericht Fische
bekommen sollen, treulich helfen.
Auf welche Puncta sembtlich und sonderlich er sich, so wol
der Knecht mit Eides Pflichten der Universitet verbunden und vor-
^) Diese Zeitbestimmang ist am Rande beigcffigt. Greg, = 12. Mars.
') Neben diesem Passus steht am Rand mit anderer Hand und Tinte loge-
sehrieben: Herten Hand sonst Lindo genant.
*) Am Rande mit anderer Hand n. Tinte hiniugefftgt: wenn er arbeiten.
6*
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wandt gemacht, und sind darüber zwene Zettel eines Lauts aufge-
richtet und auseinander geschnitten worden, deren einen unser Ein-
nehmer zu sich genommen, und der ander dem Gammeister zngestellet
worden. Geschehen zur Franckfurdt an der Oder den 4 Marty Anno
11. Berieht über gelegentUeh einer Revisionsreise zweier
Professoren der Universität Frankfürt voi^efündene
Zustände bei der Fiseherei zu Wrietzig. Frankfürt a. 0.
im Juni 1624.
Frankf. Reg. Fach 47. 14.
„Den 31. May Anno 1024 als der Herr D. Omichius*) und M.
Magirus') zu Wriezig gewesen, ist denselben vorgebracht und anders
in Augenschein befunden, wie hernach vorznet (? oflfenbar , verzeichnet*),
welchs den Herrn zuvormelden für nötig erachtet worden.
1. Die Kossethen woln hin furo den Garnleuten*) nicht mehr helfen
fischen, wenden vor, es sei ihnen zu viel nnd fast unmüglich, in dem
sie sollen auf Weinbergen hacken, Holtz hauwen und die Nacht daraaf
fischen*). Geben vor, sie wollen vier Personen von den Kosseten den
Herrn vorstellen, die solten vor und vor beim Garn bleiben und die
Fischerei bestellen; denselben aber solten die Herren vorreiehen lassen,
was George Glitzen, dem Meister, an Korne, Gelde und anderm, wie
auch was dem Knechte vorordnet, geben. So solten diese der Pischerey
allein abwarten, die andern solten das Holtz hauwen und die Arbeit
auf Weinberge vorrichten.
Sein zwar zu voriger Arbeit mit Ernst angehalten, und das sie
ehisten Tages solten in die Stadt beschieden werden und der Herren
Erklerunge vornehmen, inmittels aber und zu Ergetzunge itziger Ar-
beit solte ihnen zugelassen sein, in den Lachen, deren Ablauf nicht in
die Sehe fleusst und die Vogel und Schweine die Fische ausfressen,
die jungen Hechtlein diese Woche über auszufangen.
2. Der Fisclier Knecht Merten Handt hat umb Vorbesserung seines
Lohns angehalten und wil gleich dem Meister gelohnet sein. Sol umb
AndwoH in der Stadt bei den Herren anhalten. 15 Sgr. ist wochent-
*) Das Aktcnstnck ist unton ausgezackt. Unterschriften oder Siegel fohlen, wie
auch in dem 2ten Exemplar, das übrigens nicht gezackt ist.
^) cf. Friedländer a. a. 0. Franz Omichius, Rektor 1615, 23, 32.
3) Ebenda: Tobias Magirus Kektor 1617, 2S, 37, 43, 48.
*) (rrimm, DLsch. Wörterb. IV,l,i.: Garnleuto = beim Fischen Leute, die das
Garn od. Netz ziehen. Nach Frisch, Teotsch -Latein. Wörterb. (1741) I, 321a.
^) Hierzu mit anderer Hand und Tinte die Randbemerkung: NB. dass Holtz-
hauen wird bald auniören u. nicht können ierlich continuieret werden.
85
lieh sein Lohn, kans auf ein Thaler bringen mit dem Drank-
gelde.
3. Als befanden, das die Nachtwache auf Wasser nicht gehalten
und die Schuld der Garnleuten gewesen, als denen der Anfang zu
machen zustendig und 14 Nacht zuerst wachen mussten. Ist die Wacht
mit Ernst angeordnet, aldieweil man Nachricht gehört, das die Fischer
aus der Vorstadt dieblichen in der Herren kleinen Sehichen mit ein Garn
gefischet, drumb dem Fischer Knechte Herten Händen von den anwesenden
Herrn Zusage geschehen, das wen er einen Fischer antreffen wird, er den
halben Teil der Strafe haben solle*).
3. Die kleinen Wehre, als Merten Grunowes, des Krügers, George
Lehmans und Merten Schnabelss sein besichtiget, die Beusen ausgehoben,
die jungen Hechtlein, wider ins Wasser geschütt und die Reusen ab-
geworfen, weil der Augenschein gegeben, das der jungen Hechtlein viel
aufgefangen werden, die in den Sehe betten schwimmen können, wenn
die Flügel in den Wehren nicht so ausgesperret wehren gewesen bis
auf das truckne Land, das kein Fischlein beischwimmen können, da doch
iedes Wehr des Fischer Knechts Bericht nach, uf ieder Seite nur zwei
Fahr Pfehle haben solte.
Vorerwente Herren habens für nötig erachtet, gedachte Inhaber
der Wehren in die Stadt zubescheiden und umb Abschaffunge der
breiten Flügel an den Wehren mit denselben zureden.
4. Ist befunden, das zu Ende des kleinen Sehes in den Biesen
und Gräben, so Zufluss hinein haben, Garn Säcke gestellet gewesen,
die Fischer aber haben nicht anzuzeigen gewost, wehme dieselben zu-
gehörig. Als sol bei den Inhabern der Wehre, wen dieselben in die
Stadt beschieden, Erkundigung aufgenommen werden, wehme dieselben
zugehörig, und abgeschafft mögen werden.
NB.
Wen iedem Kosseten, der den (jarnmeistern fischen helft, des
Tages als Dinstages und Donnerstages iedes mahl 4 Pfenge zu Brot
gegeben werden, do auf ieden Tag zween zum Fischen bestelt werden,
thut es die Woch 1 Sgr. 4 Pf., des Jahres aber 2 Thl. 21 Sg. 4 Pf.
Wan 5 Pfenge des Tages gegeben werden, thut 3 Thal. 1 Sgr.
8 Pf. des Jhars.
Wen 6 Pfenge, thut es das Jhar 3 Thal. 6 Sg.
*) Dazu folgende Randbcinerkong: „NB. rumor e (est) dz es unser vorig,
Fischer David gethan (? unleserlich), bei welchem sich Georg Glixis Sohn, aufholt' .
Dann ist eine Zeile ausgelassen, worauf es klein weitergeht, „ist ein Ham in unserm
Beisein einem Frembden abgenommen.'^
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Nu wird oder kan das gantze Jhar über nicht eine Woche neben
der andern gefischt werden, als wen die Oder sich übergössen und
das Wasser zum Fischen zu gross ist, oder Winters Zeit, wen der Sehe
zugefroren und das Eis nicht ubertreget oder Tauwetter oder andere
Hinderungen sich begeben. Drurab diese Ausgabe über 3 Thaler, des
Jhars über 3 Thaler sein kan." (sie!)
Hier folgt allem Anschein nach eine Berechnung des von Georg
Glitzen bezogenen Fischerlohnes, die aber bis zur ünbrauchbarkeit ver-
stümmelt ist.
Weiter unten die Bandbemerkung: Zu bedenken, ob nicht Herten
Handt auf diss Jahr zubestellen umb den halben Lohn und ihme
Kossäthen Vlix (? unleserlich) . . . (unleserlich) zu adjungieren iedoch
mit denen es also zuhalten : das vor 2 Tage die Woche Holz gehauen
oder gehacket, . . (unleserlich) wird. Doch hat dieser Merten keinen
grossen Kahn, Vlix hat einen*).
12. Bestallunsr des Geölten Glitzen zum Fischer oder
Oammelster')fttr die der Universität gehörige Fischerei
zu Wrietzigr. Frankfurt a. 0. Juli 1628.
Frankf. Reg, Fach 47. 14.
Der Anfang entspricht dem gleichen Teile der Bestallung vom
4. März 1623 mit dem Zusatz, dass der Fischer ,auf ein Jahr lang'
bestellt wird.
„l. Anfenglich und vors Erste sol gemelter Gammeister wie auch
sein Garn Knecht, den er itzo hat oder auch künftig haben möchte,
sich uns, der Universität, von Neuem mit Eids Pflichten verbündig
machen, darin unter anderm zuvorderst mit gedacht werden soll, da^
sie in Ausstheilung der Kawele gleich durch gehen und keinen Herren
übergehen, noch auch einem vor denen andern grössere Kawele zubringen
noch sich dissfals') (durch) den Quästore hiervon abhalten lassen sollen,
do er dergleichen vorwilligen wollte: doch sol einem jeden CoUegen unter uns
frey stehen, do er etwa ein Kawel Fische in Ehren oder Nöthen begehrte, das
er deswegen seinen Collegam, an dem die Kawel ist, umb Abstehung derselben
sollen ersuchen und wird auf solchen Fall niemands unter uns so unfreundlich
') Diese Bemerkung zeigt die Handschrift und Tinte der beiden anderen Glossen.
«) cf. Grimm, Dtsch. Wörterbuch IV, l,i S. 1365 Garn = NcIä. Ferner S. 1371:
„Garnmeister, m. Fischer, der mit grossen Netzen fischt Frisch 1,321a, Adelung
in Ostprenssen nachHennig 80 „derjenige, der die Fischer in Ordnung halten und
auf alles sehen muss, dass den Gesetzen gemäss beim Fischen verfahren werde', gc'
wohnlich der Slteste unter den ^Fischerknechten^'* etc.
') Hierzu am Rand mit anderer Tinte und Handschrift: „iemande, er sei ein
anderer oder der Qaestor selbst, welche, wie wir doch nicht hoffen, hierin vorwil-
ligen werden**.
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sein, der seinen Collegen nicht mit einer Kawel Fische, do er derselben
(? dem Sinne nach. Es ist unleserlich) in künftig hinwieder gewertig
sein sollte, aushelfen würde.
Hier bey ist nun ausdrücklich abgeredet worden, do dem Garn-
iTieister nach Verflissung eines Jahres in diesem unserm Dienste lenger
zu vorbleiben nicht geliebete, das er uns solches ein Virtel Jahr oder
ie aufs wenigste 6 Wochen vor Verfliessung des Jahrs die Bestallung
aufsagen solle: dohinkegen haben wir uns vorbehalten, do es der Garn-
meister oder sein Knecht mit der Fischerey nicht recht oder getreulich
urabgehen würde, das wir ihnen ihren Dienst alsofort, wenn es uns
beliebet, autkündigen mögen."
2. Entspricht — z. T. im Wortlaut — § 2 der Urkunde von
1623 mit dem Zusatz, dass, wenn der Garnmeister das Fischgarn vor-
sätzlich verwahrlose, die Universität Fug und Recht habe ihm den
Schaden von seiner Besoldung abzuziehen.
3- Entspricht § 3 der Bestallung v. 1623.
4. Enthält z. T. wörtlich jedenfalls aber dem Sinne nach die Be-
stimmungen des gleichen Paragraphen der Urkunde von 1623. Doch
fehlt hier der Auftrag, das Geld in die verschlossene Büchse zu stecken
und nichts zu unterschlagen.
5. „Die gefangenen Fische sollen sie in denen ihnen zugeordneten
Drebeln in fleissiger Verwahrung halten, dieselben fest verschliessen
und zu jedem vorgelegten Schlosse des Drebels 2 Schlüssel halten, da-
von einer dem Voigt zu Wriezig gelassen, der ander aber dem Herrn
Rectori eingeliefert werden sol, von welchem denselben der Quaestor
bei der Disstribution iedes mahls abzufordern".
6. Lautet im ersten Teil fast gleich mit § 5 der anderen Urkunde.
Das Folgende ist hinzugefügt: „Wenn auch grosse Weisse gefangen
werden, sollen dieselben wo müglich unter alle Herren vertheilet werden.
Do aber die Stücken so (? unleserlich) gering, das sie unter allen nicht
können vertheilet werden, sol die Austheilung so weit geschehen, als
solch Stück zureichen kan, nachmalen bey den andern Herren, so nicht
participiret, continuiert werden."
7. Entspricht fast von Wort zu Wort § 6 der früheren Urkunde.
8. Gleichlautend mit § 7 der früheren Urkunde, bricht kurz
vor Schluss, da die Seite zu Ende ist und die folgenden Blätter
fehlen, ab.
Erhalten ist nur noch der letzte Teil:
,Vor solcher des Garnmeisters Mühe und Arbeit, die er mit allem
treuen Fleiss eussersten Vermögens nach verrichten soll, haben wir ihme
das Jahr zugeben vorwilliget und versprochen:
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1. An Gelde wöchentlich einen Merkischen Gülden, zu 17 Sg.*)
gerechnet: doch ander Gestalt nicht, als wenn er arbeitet oder fischet;
wenn er aber nicht fischet, sol ihme solcher Gülden wöchentlich ge-
kürzet werden; deswegen er einen Kerbstock mit dem Qaaestore dis<
Jahr über halten sol, darauf die Woche, darin gearbeitet worden,
ordentlich aufgeschnitten werden soll.
2. An Bogken auf dissiahr 4 Schefi'el aus der Lindowischen Mühle,
alle Quartal einen.
(3 u. 4. (Gewand und Stiefeln) ist durchstrichen.)
5. ,Von ieder grossen Kawel*) einen Silbergroschen: von der mittel
Kawel i) Pf.: von der kleinen 6 Pf. Wenn er aber die Kawele aus
Mangel der Fische halben muss, soll er auch das Trinkgelt nur halb
gewertig sein."
6 ist = 6 der anderen Urkunde.
7. Entspricht §§ 7 und 8 der früheren Urkunde.
Das üebrige stimmt mit der Bestallung von 1623 überein mit den
folgenden kleinen Abweichungen:
Der Knecht erhält nur 10 Sg. (gegen 15 i. J. 1H23). Dagegen
bekommen die 2 Kossäthen noch jeder ein Paar Stiefeln. Am Schluss-
satz steht statt Einnehmer: Quaestor.
,Geschehen in F. a, d. 0. den (Lücke) Juli 1628'»).
18. Bestallung der Fischer und Oarnmeister fttr die der
Universität Frankfurt gehörige Fischerei zu Wrietzifir-
Frankfürt a. 0. 28. Juni 1641.
Frankf. Reg. Fach 47. 14.
„Wir, Bector, Magistri und Doctores der Churfürstlichen Universität
zur Franckfurdt an der Oder hirmit Urkunden und bekennen, dem-
nach wir zu besserer Fortsetzung unserer Fischerey zu Writzigk Michel
Vlix (unleserlich etwa Klix?), Andreas Schwartze, Davidt Hentschel und
Michel Wrochen vor Fischer oder Garnmeister zu unserem See bei
Wriezigk bestellet und angenommen, das wir uns folgender Gestalt
mit ihnen voreiniget und vorglichen.
0 Hier wie in der Bestallung v. 1623 (S. 83) ist der Gulden nur eu 17 Sg. —
also 1 Pf. weniger als im Rechnungsbuch v. 16*21 — gerechnet, lieber Märkischen
Qulden cf. S. 15 Anm. 2. lieber Schwankungen im Wertverhältnis zwischen Gulden
u. mark. Groschen cf. A. Kotelmann, die Finanzen des Kurf. Albrecht AchiUes
in der Zft. für Preuss. Geschichte u. Landeskunde Bd. 3 S. 437.
*) Hier ist eine unleserliche Einschaltung gemacht über Hegefische and
Zinsfische.
') Unterschriften od. Siegel fehlen desgl. auch Datum, worauf zn schliessen,
dass diese Urkunde nur Konzept ist.
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1. Anfänglich sollen nicht allein die Oammeister sondern auch
ihre Knechte der Universität, so lange sie in ihrer Bestallung sein, sich
mit Eydes Pflichten vorwandt machen.
2. Vors Ander wollen es die Herren der Universität auf ein Jahr
lang, und zwar ietzo auf Johannis^) anzufangen, mit ihnen vorsuchen,
und wo ihre Treue und Arbeit den Herren angenehmb und gefellig,
solen sie als dan länger in ihrem Dienste geduldet und gelassen
werden.
3. So müssen auch vors Dritte, die Fischer auf ihre eignen Kosten
nicht allein ihre Knechte, so sie iedesmahl haben möchten, sondern auch
alles Garn sambt den zugehörigen Leinen und bastenen Nepfe, wie
auch zugehörigen Flössen, zwey grossen Kähnen und Drebel auch Fisch-
kescher, ohne einige der Herren Zulage halten und tragen.
4. Zum Vierten, begehren die Fischer nicht, das ihnen die
üntherthanen in Fischen etwas helfen sollen, es wehre den die höchste
Noth vorhanden, zumahl bey Winters Zeit, auf welchen Fall der Voigt
za Wriezigk auf des Fischers Begehren die Unterthanen, sonderlich
die Cossäthen, zu Mitbestellung solcher Fischerey gebürlich antreiben:
die Cossäthen aber iedesmahles ein Gericht kleiner Fischlin haben sollen:
Ingleichen ist den Fischern, wen sie über Nacht der Fischerey halber
aafbleiben müssen, von den Herren iedesmahls ' etwas von Speise Fischen
zur Mahlzeit zu nehmen vorwilliget worden.
5. Ferner und zum Fünften, sollen die Fischer, so wol des Winters
als des Sommers, alhier zu Franckfurt in Beysein des Einnehmers und
wen die Herren sonst darzu verordnen möchten, die Fische von ein-
ander theilen und so viel immer möglich Gleichheit halten: Jedoch
das vor der Theilung und ehe der Einnehmer dazu kommet nichts
auf den Fischmarkt geschicket, vorkauft oder weggeschenket werden,
»?s geschehe unter was Schein es wolle. Insonderheit aber sollen sie
sich befleissigen: wen im Winter die Fische zu Wagen hereingebracht
werden, das die schlimmen und geringen niclit in ein Fass, die bessern
aber in das ander gebracht und den Herren davon die schlimmen,
die guten aber den Fischern zugebracht werden. Den da solches ge-
schehe und die Herren nur die geringste Nachricht erlangen selten,
sollen die Fischer nicht allein ihrer Fische verlustig sein sondern auch
simsten zu gebürlicher Straf gezogen werden.
6. Vor aller Theilung aber halten sich vors Sechste die Herren
bevor alle Lachse und Stöhre, sie seind gross oder klein: ingleichen
') Johannis ist antcrstrichen uud nWcihnachtüii" an don liand geschrieben.
In der gleichen Urkunde von 1651 steht Weihnachten im Text.
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alle Hechte, Karpen, Bleyn, Waisse, Zander, Barraen *) und dergleichen
Herren Fische, deren ein Stück einen Silbergroschen oder darüber
gültig sein möchte, und verbleiben solche Fische einig und allein der
Herren, und haben die Fischer hirvon das geringste nicht zu haben.
7. So stehet auch zum Siebenden den Herren frey, wen einer unter
ihnen selbst oder vor seine Kinder Hochzeit machet, das er iedes
mahls etliche Zuege auf dem Writzker Sehe tbun möge, davon der-
selbe die grossen Herren Fisclie gleichfalls allein bekommen solle.
8. Was vors Achte, an allerley Gattung an Fischen, deren ein
Stück unter einem Silbergroschen verkauft werden könnte, gefangen
wird, solche, ihr seind gleich viel oder wenig, werden ■) iedes mahls in
zwey gleiche Theil von einander getheilet, und nimmt die Universität
einen: die Fischer aber den andern Theil, wobey doch dieser Unter-
schleif, wie wol bisweilen gesehen, nicht vorgehen soll, das den Herrer»,
wan die Reihe an ihnen ist, nur die oberste, tote und matte, den
Fischern aber die frischen, so im Grunde laufen, ausgekeschert
werden.
9. Zum Neunden, sollen sich der Einnehmer und Fischer bey
Ausstheilung der üniversitet Fische dahin bemühen, das unter denselben
gleiche Kauele gemachet und solche jedem Herren nach der Ordnung
von dem Fischer oder seinen Knechten ins Haus gebracht werden:
dahingegen haben sie vor iede grosse Kauel von den Herren, denen sie
solche zubringen, einen Silbergroschen zum Trankgeld zu empfangen:
von den andern Fischen aber vor jede Kauel sechs Pfennige.
10. Sollte es sich aber auch zum Zehenden zuweilen zutragen, das
die kleine Fische so gering, das einer oder der ander aus der Herren
Mittel derer nicht achteten noch dieselben haben wolten, sollen solche
Fische einem andern Herren, an welchen die Ordnung ist, zugebracht
werden : und haben sich derer die Fischer keines weges anzumassen.
11. Es sollen aber vors Eilfte die Fischer alle Zeit so viel möglit-h
die Woche zweymahl, als Mitwoch und Freytages, die Fische des Morgens
^) In der gleichen Urkunde von 1651 ist hier am Hand mit anderer Tinte und
Handschrift angefügt: Aale über eincrhalb Ellen lang.
*) Bei diesem Worte ist ein Kreuz gemacht und das folgende am Fqss der
Seite angefügt: „Also geteilet, dz den Sommer von Ostern bis Michaelis die Herron
ein, die Fischer aber 2 Theil, den Winter aber von Michaelis bis zu Ostern, eins
umbs ander, die Herren die Helfto, die Fischer aber die andere Helfte, oder die
Herren eins, die Fischer aber 2 Theil empfangen**. Die entsprechende Bestimmung
im Text ist unterstrichen bis zu den Worten: „wobey doch dieser Unterschlei f'.
Diese Eintragungen sind mit anderer Tinte u. Handschrift gemacht und offenbar
als spätere Aenderung zu betrachten. Sie entsprechen genau dem Textwortlaut der
Bcstallungs-Urkundo von 1651. — cf. hierzu S. 18f. die Bostimmang im Rochnungbuch.
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desto zeitiger, ehe man auf den Fischmarkt schickt und sich was
einkaufet, anbringen nnd sich beym Einnehmer deswegen angeben.
12. Die Hegewasser zu Writzigk und die Fische, so die Fischer
zu gewöhnlicher Jahrzeit darin fangen: Verbleiben die Hechte nnd
grosse Fische den Herren alleine: von den kleinen Fischen aber soll
der Fischer die Helfte bekommen.
13. Wen zum Dreizehenden die Oder sich ergossen und uberrähnig
ist oder auch die Fische leichen: Sollen weder Frembde aus der Vor-
stadt, denen ohne diss in unseren Sehe zu fischen verboten: noch unsere
Unterthanen zu Writzigk in unserm Sehe fischen, weniger die Netze,
me bisher geschehen, zusammen gebunden und die Fische aus dem
Sehe gefangen: noch auch mit Hamen die jungen Hechte ausgefischet
werden: damit der Sehe nicht verwüstet und vorringert werde, worauf
sowol unser Voigt als unsere Unterthanen und die Fischer sembtlich
gute Aufsicht haben sollen, und die Verbrecher pfänden und in Gefengnüss,
das sie gebüriich gestraft werden, bringen.
14. Wir wollen auch vors Viertzehende, nicht das die Fischer für
sich selbst, es erfordere es den die hohe Noth und geschehe mit der
Herrn Bewilligung, mit dem kleinen Garn ziehen und fischen sollen.
15. So wollen wir auch zum Funftzehenden, das die Fischer und
der Voigt gute Achtung geben, damit niemand in der Herren Seeichin
(1. Seechen) fische und sich darin vorgreife: sondern das es, so viel
möglich, geschonet werde, damit die Herren zu Ehren und anderer
Notturft dessen geniessen können.
16. Zum Sechzehenden sollen sich die Fischer auch der Holtzung
gäntzlich enthalten und weder von der Herren noch anderer benacht-
barten Holtze Zelzer abhauen ihre Speise zu kochen: Sondern sollen
solches von dem Lagcrholtze vorrichten:
17. Zum Siebentzehenden ist den Fischern uf ihre Bit vergünstiget
worden, im Winter der Benachtbarten vom Adel ^) Sehe zu ziehen, jedoch
das einer bestellet, der allewege bey der Universität Fischerey zu
Writzig persönlich sey und bleibe.
18. Vors Achtzehende haben die Herren vorwilliget, des Winters
ein par Fasse zu halten, darin ihre Fische zu verwahren und durch
ihre unterthanen anbringen zu lassen: doch sollen die Fischer solche
Fasse in gute Acht nehmen und, wen der Winter vorüber, dem Ein-
nehmer wieder zustellen: In dessen Vorbleibung, wo sie wegkommen
oder Schaden nehmen selten: sol der Fischer solche zu erstatten ver-
bunden sein.
') In dor Bestallung v. 1634 ist an dieser Stelle genant v. Uohendorf zu Falken-
Itftgen und Hauptman zu Lebus' See, auf dem einmal zu ziehen gestattet ist.
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19. Zum Neuntzehenden wollen die Herren mit des Fischers Äniheil
von Fischen nichts zu thun haben: Sondern mag der Fischer solche
seines Gefallens und aufs Beste er kan, vorkaufen, jedoch soll er der
Herren Professoren und Oflficianten Frauen oder Mägden, wen sie etwas
von ihn kaufen wollen, vor anderen umb einen leidlichen und billicheD
Werth überlassen.
20. Die Aale, vors Zwantzigste, sollen alle Zeit halb der Herren
vorbleiben, die Helfte aber der Fischer zu behalten befuget sein.
21. Es^) sollen auch, zum Ein und Zwantzigsten, die Fischer ieder
Zeit, wen sie die Fische abführen und anhero bringen, nicht erst an
ihre Höfe oder wo sie sich sonst aufhalten, bringen : Sondern also stracks
an die Waschebank fahren und solches dem Einnehmer andeuten lassen
damit, schalt er kommet, die Austheilung vorgenommen werden möge ').
Diesem allen nun also fest und unverbrüchlich nachzukommen,
hat Michel Vlix (unleserlich, Klix), Andreass Schwartze, Davidt
Hentschell, Michel Wroch und seine Knechte, nach dehrae ihnen dieses
alles vorgelesen, und nach der Lenge unteisaget, nicht allein mit einem
Handschlag vorsprechen und zugesaget: Besondern auch den gewöhn-
lichen Fischereyd wirklichen abgeleget. Welches geschehen und
mit der löblichen Universitet' Insigel bekreftiget zue Franckfurdt an der
Oder am 23. Juny dieses 1641 Jahres".
(Hier folgt das Siegel).*)
14. Juramentum der von der Universität Frankfürt be-
stallten Fischer. Anno 1641^). (28. Juni.)
Frankf. Reg. Fach 47. 14.
„Ich N. N. schwere zu Got dem Almechtigen, demnach die Herren
der löblichen Universität mich zu ihrem (larnmeister auf und an-
*) § 21 der Bcstallungsurkundc von 1651 weicht hier ab und lautet wie folgt:
„Es sollen auch zum Ein- und Zwaiitzigsten zwey VorlcgeschlÖsscr gekaufet werden,
lu dem Ende, dass allwege der Vogt oder wer sonsten an seiner Stelle vorhanden
icdwedes Fach des Drewels, vor der Fischer Abfahrt gegen Franckfurdt, damit vor-
fichliesse, damit die Fischer ausser Verdacht sein, und alles desto richtiger in-
gehen möge".
') Hier folgt mit derselben Tinte und Handschrift, womit die anderen Aende-
rungcn geschrieben sind, folgender Zusatz: NB Hie inseratur art 17. von denen
Schlössern, so vorzulegen in der anderen Ordnung*.
') Die Urkunde v. 1651 trägt kein Siegel.
^) Dieses Juramentum ist unmittelbar unter obiger Bestallung verseiciinet,
8t«ht direkt unter dem Siegel. Das Juramentum v. 1651 entspricht dem obigen
mit dem Unterschiede, dass es, obgleich ebenfalls mit „Jch** beginnend, sofort in
den Plural übergeht; cf. hierzu die Fischereide in den Akten u. Urkk. der Uuir.
Frankf. a./0. Heft Ul p. 94 u. 96.
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genomnieD, das ich ihnen nicht allein will getreue, holt und gewertig
sein, ihr Bestes in der Fischerey suchen, Schaden aber so viel
möglich abwenden und alles das Jenige, was in der Bestallung mihr
vorgesehrieben, thun und leisten: Sondern auch, da ich meines Ver-
brechens halben, welches ich mich doch ob Got wil nicht vorsehen
will, sträflich befunden werden solte, das ich mich solcher Strafe
nicht entbrechen, noch darwicdcr setzen,, auch sonsten in allen, wie einem
ehrlichen Manne gebueret, vorhalten wolle. So wahr mihr Got helfe
durch seinen Sohn Jesum Christum."
15. Kontrakt zwischen der Universität Frankfurt an einem
und Andres Sehwartze und Michel Kllx» Flsehern der
Guben'sehen Vorstadt, am anderen Teile wegen der
der Universität grehörlgren Flseherel zu Wrletzlg*.
Frankfürt a. 0. 20. Sept. 1661.
Frankf. Reg. Fach 47. 14.
„Zu wissen, dass zwischen denen Herren Professoren der Churfürstl.
Brandenbg. Universität zu Franckfurt an der Oder Vormietern an einem
und Andress Schwartzen wie auch Michel Klixen, beiden Einwohnern
und Fischern in der Guben'sehen Vorstadt, Mietern am andern Theil
ein zu Recht beständiger Contract derogestalt getroffen worden.
Es vormieten wolgedachte Herren Professores ihren zu Wrietzig
belegenen grossen See ausser den kleinen Herren See und Hege Wosser
an die benant« Mietere mit allen ihren Zügen, wie diess albe (also) vor Alters
dorbei befinden, und dass die Mietere die vorwachsene Zuge auf ihren
selbsteigenen Costen, dennoch mit Hülfe der Unterthanen hinwiederumb ohn
allen Abgang derUniversitfit wollen reine machen ädato auf drei Jahr lang,
und haben die Herren Vormietere denen Mietern zu gelossen, auf solchen
ihren See alle mahlen mit dem grossen Garn zu zihen sich aber des
kleineren Garauss gar nicht zu gebrauchen, und dass sie zu solcher
Fischerei das hier zu benotigte Garn auf ihren eigenen Costen sollen
erkaufen, halten und bessern.
Dahingegen haben die Miethere einer löbl. Universität jährlichen
zugeben vorsprechen sechzig Centner allemahlen die grossesten Fische
und wie sie dieselben fangen. Wan aber dieselben nicht zureichen
wollen, müssen auch die Herren Vormietere die mittel und kleine Fische,
wie der Fang solche mit sich gebracht, in dem Gewicht zugleich mit
annehmen, und dass die Miethere dieses vorsprochener massen wollen
steif, veste und unverbrüchlich halten, haben sie beide ihre Hauser und
Oärte nebst allen ihren Fischer Zeuge den Herren Vormietern zum
wirklichen ünterpfande eingesetzt und gerichtlichen versprochen, dass
in Fal der nicht erfolgeten 60 Centner Fische einer vor beide und
94
beide vor einem mit allen ihren Vermögen zustehen wollen schuldig
sein. Wie es aber bei Anstheilang der Fische hiebevor also gehalten
worden, das der Qaaestor Universitatis derselben allemahlen zagegen
gewesen, also soll auch abermahlen der Einnehmer für izo, wen solche
Fische sollen voneinander gewogen werden, dieser Austheilnng beiwohnen,
damit den Herren Vormitern wegen Ungleichheit der Fische kein Schaden
möge zuwachsen.
Schliesslichen, wie es sonsten Herkommens, dass die Laxe und
Störe, sie seind auch klein oder gross, Vorfische sein und der Ober-
keit od(er) Herren des Bodens alleine bleiben, also sollen auch die Miethere
es mit allen Fleiss anzeugen, und solche den Herren Vermiethem nicht
vorendhalten.
Zu mehrer Uhrkund seind dieses Miethsvertrages zwei gleichlautende
exemplaria abgefasset, von denen Herren Vormietern mit der Universität
Insiegel besterket, und weilen die beiden Miethere nicht schreiben
können, haben sie diesselbte an stat ihrer durch einen beglaubten No>
tarium vollen ziehen lassen, und hat also iedes Theil ein exemplar zu
sich genommen.
Neben Puncta.
1. Vors Erste sollen sich die Fischer allein des grossen Garauss
gebrauchen. Dennoch aber, wan das Wasser über die Wiese und
Bahne 0 gestiegen, sollen sie auch zu Zeiten mit den kleinen Oam
zihen dasselbe aber nicht eher thun, bis sie es dem Herren Rectori
Magnifico angezeiget und derselbe darin gewilliget hat.
2. Vors ander die Nachtwache halten, dass weder die Franckfurtische
Vorstädter noch die Unterthanen zu Lossow oder die Wrieziger über
die Articul fischen und das sie beim Sande Mass halten und in
Knittung der Netze nach Maass im Schulzengericht auch nicht über
eine Buthe weit in den See fischen.
8. Vors Dritte sollen wöchentlichen 3 mahl Fische bringen, die
grossen aussondern in einen Fache allein. Und wan dieselbe nicht
zureichen, die Speise und Herren Fische geben aber auch nicht zuviel
auf einer Zeit, da der Fisch nicht stehen will.
4. Virtens, es sollen auch die Fische nicht Centner weise,
sondern Pfundsweise aber ohne Ausschlag gewogen, und ohne Tringgeld
geliefert werden. Darzu sich dan der Ausrichter soll lassen gebrauchen,
aller Herren Mägde erfordern und vermöge seines Eides darauf
sehen, das die Fischer keine Fische in ihren Dröweln zurück be-
halten.
1) Rain.
95
5. Vors Fünfte sollen (sie) durch Hülfe der ünterthanen die Hölzer
in dem See, auch die Münder räumen, auch den Schlam aus den
Zügen durch das kleine Garn reinigen, die Vorsten beim See nicht abhauen,
kein Holtz durchscheramen (wohl: durchschwemraen), ohne der Uni-
versität expressen Consens, keine Eiser Erde durch fahren, und die
ünterthanen, noch weniger die Cossaeten, durch die Münde fahren oder
das Viehe durchtreiben lassen.
6. Vors Sechste soll alleraahlen die Austheilung geschehen durch
richtigen Gewichte ohne Ansehung der Personen.
7. Vors Sibende d. H. Rector Magnificus bekömbt allemahlen ein
Gerichte vor aus, damit ihme nichts an seinem accidenti abgehe, od (sie !)
ein ieder Rector Magnificus nimbt einen Centner voraus, doch das der-
selbe den Fischern nicht zugeschlagen werde.
8. Vors Achte Professores und Officianten, so gleich gehen, sollen
allemahlen bei der Austheilung consigniret werden.
9. Vors Neunte die Kafelen müssen nach der alten Ordnung
gehalten werden, und werde allemahlen dass Vass oder der Kesser,
dorin die Fische, abgewogen, dornach gesche die Austheilung.
10. Vors Zehende. Sollen sie des Morgens zwischen 8, 9 und 10
Uhr die Fische bringen, damit sich die Herren mit dem Einkauf auf
den Markte dornach richten können, auch sollen sie ihren Theil denen
Herren umb Bezahlung für andern lossen, weilen die Fische aus ihren
Seien sind.
1 1 . Eilftens, wen Promotiones oder Profess. und deren Kinder
Hochzeiten seind, sollen die Fischer der Herren Seeichen und Hegewosser
(doferae wir denen Wehrleuten nicht damit zu nahe kommen) umb ein
Leidliches fischen, oder von ihren grossen Fischen hergeben und aus
obigen Seeen wieder nehmen.
12. Zwölftens, der Voigt soll ein Schlos vor den Drebel legen und *)
mit herunter fahren, wegen des Unterschleifs und das sie nicht hinten-
an (? unleserlich verbessert) fahren und die grossesten Fische auslesen
können.
Actum Franckfurt an der Oder am Tage Michaelis Anni (KU*)."
16. Entscheidung des KurfQrstl. Kammer-Geriehts zu Berlin
Aber die der Universität schuldigen Dienste ihrer Ünter-
thanen zu Wrietzigr und Lindow. Cöln a. S. 0. Mal 1662.
Cop. B. No. 2G. fol. 90 .
In Sachen der Universität zu Frankfurt an der Oder, an deren
Statt ihr Quästor Christian Kruger als Kläger erschien, wegen ihrer
^) Zu diesom Passns ist von anderer Hand am Rande hinzugefügt: Sollen die
Fiwher
*) Ohne Unterschrift.
tJnterthanen zu Wrietzig und Lindow, die durch Georgen Madrachen
vertreten sind, betreffend die Dienste, so Beklagte dem Kläger zn leisten
verbunden, geben der Kurf&rstl. Brandenburg. Oberpräsident, Vicekanzler
und die Hof- und Kammergerichtsräthe zum Bescheid:
Beklagte sind, so lange sie nicht Determinationeni Servitiomm
erwiesen, indeterminate zu dienen schuldig: ,doch aber werden die
Kläger mit denen Beklagten derogestalt, dass sie beybehalten werden
mögen, verfahren^: Auch soll Kläger dem Beklagten das abgeptändete Vieh
gegen Erlegung des gewöhnlichen Pfandgeldes wiedergeben. Die für
beide Teile entstehenden Unkosten werden gegeneinander compensiert
und aufgehüben. Urkundlich unter dem Kurfürstl. Brandenbg. Kammer-
Gerichts-Secret besiegelt und gegeben zu Cöln a. Spree 9. Mai H><>*2.
L. S. Lucius v. Rohden
Schardius.
il. Gesuch der Universität Frankfürt an die Cliarffirstl.
kurmärkiselie Amtskammer in Cflstrin um Brlass einer
Bestrafung ihres Oeeonomus. Frankfürt a. 0. 22. Hai
1676.
Frankf. Reg. Fach 47. Lx
„Wolwürdige, hochedelgebohme, gestrenge, woledele, veste, hoch-
gelehrte auch hochbenambte insonders hochgeehrete Herren. Als es
Wolwürd. WolwQrden und unsere hochgeehrete Herrn unter dem Dato
Cüstrin am 27. des zurückgelegten Monats Aprilis Anni praesentis deru
hiesigen Beambten Augusto Schnitzen und Johan Schnitzen, Zölnern und
verordneten Zollbereitem zur Kurmärkischen Seiten, unter anderen per
Rescriptum mitgegeben*), das weile unser Communitätar einen Viehe-
handel treiben solte, dasselbe nicht recht dorfen sondern wieder
Churfl. Concession liefe, er deshalb musste bestrafet und ein jedes
Stück als ein Contraband nach Land üblicher Tax von ihme bezahlet werden,
darauf hat vorermelter Zollbereiter bei unserem OfBcio Citation wieder
unseren Oecononum angesuchet, und den ihme anbefohlenen Contrabant
abzufordern instantissime urgiret. Nun haben wier hierüber erwehneten
unseren Oeconomum vernommen und ihme zugleich die hierin versirende
Churfl. Strafe :/ wie sein Beginnen also wie berichtet/: vorgestellet.
Allein, es hat derselbe hochbetrüblichen über sich genommen, das er
zwar 4 Ochsen zu Verpflegung der Alumnarum Mensä £lectoralis in
Polen erkaufet, welche aber gar mager gewesen, und er solche aus
grossen Unvermögen nicht auffütteren und im Stalle länger behalten
*) Das betreffende Rescript — datiert Yom 27. April 1676 Cüstrin — ist nnter
den Akten vorhanden (anter derselben Si§^natur).
97
können, znmahlen die Conimensales des Convictory Communis von
diesem Fleisch 0 (nicht) essen wollen; als hat er solche Ochsen hin-
wiederumh in minory precio Verstössen'), ander Vieh und Brot Ware
darvor kaufen und dasselbe zur Unterhaltung der Studiosorum hin-
wiederumb verwenden müssen, welches er mit allen seinen Domestieis
stündlichen zu erweisen sich hat anerboten, wier auch solches alles
von ihme wahr zu sein selbst erachten, weile uns seine Armuht zum
grossen Theil bekant u. er in der wenigen Zeit seiner gefQhrt.en
Haushaltung so viel eingejahret (? unleserlich), das er auf bevorstehenden
Margarethen die Coinmunität mus verlassen u. der (? unleserlich)
an (jelt wenig oder nichts wird darvon bringen. Wie nun also hierin
kein Betrug vorhanden, womit dieser Oeconomus die Churfl. Zollkassen
hat wollen defraudieren, sonderen nur ein blosses Versehen, dz er sich 0
bei hiesigen Zolbedienten deshalb angegeben, daran seine grosse
Einfalt Uhrsache ist; als gelanget an E. Wolwürd. Wolwürd. u. unsere
hochgeehrete Herren unsere freund- und dienstl. Bitte, Sie wollen aus
angeffihreten Uhrsachen die angeordnete Bezahlung des Contrabants
grosgünstig cassiren u. deshalb an dero hiesige Zollbediente rescribiren,
das sie die angedrowete Execution sollen einstellen und nicht Uhrsache
geben, dz durch ihre Hinderung u. Aufhalten mehr erwehneter
Oeconomus vor der Zeit möchte resigniren diese Communität also
u. Churfl. Universität hierdurch (? unleserlich, der Sinn erfordert »ge-
schädigt') werden.
Dasselbe p. p.
E. etc. B. M. u. DD. 2)"
Franckft. am "22 May H>7().^
Die drei folgenden Urkunden stehen unter einander auf einem ein-
zelnen losen Blatt.
18. Befehl der Neumärkiscben Regierungr an den Rat von
Cfistrin Berieht zu erstatten in Sachen einer durch
die Universität und die Stadt Frankfurt unterstützten Be-
schwerde der Fischer zu Frankfurt a. 0. Cfistrin
25. Juni 1704.
Frankf. Reg. Fach. 47. 14.
„B. g. F. f?)^). Was sowohl Pro-Rector, Magistri und Doctores,
Professores der Königl. Universität zn Frankfurth an der Oder, als auch
*) unleserlich: der Sinn orfordert „verkaufen**.
") Rcctor, Magistri u. Doctores.
*) Ich habe diese Buchstaben für B. g. F. gelesen u. halte sie für Anfangs-
buchstaben der Anrede od. auch für einen Kaszleiveruieik. Sie sind aus der Zeile
ausgerückt.
Actan and Urkunden. Heft V. 7
98
Bflrgermeister und Rathmanne daselbst auf geführte Beschwer der
sämbtl. Fischer zu Frankfarth, des Fischens halber und dass man dem
dortigen Kietzer ") Schulzen zur Satisfaction verhelfen und die sämbt-
liche Frankfurtische Fischer bey dem Einkauf der Fische schützen
möchte, an uns gelangen lassen, solches wollen wir Euch vennittelst
der Einlage insinuiren mit Befehl, dass Ihr einen pflichtmässigen
') Kietzer heissen diejenigen Fischer, die zum Kietz gehören, zum Unterschied
von den Fischern, die nicht zum Kietz gehören. Die Erklärung des Wortes Kietz
hei Wolfg. Jobst. — Kurze Beschreibung der alten löblichen Stadt Frankf. a. O. etc.
(in J. 0. Becnians Notitia Univorsitatis im Säcularband der Univ. v. 1706) S. 94 — halte
ich für richtig. Jobst beruft sich auf Frenz el, Orig. Sorab. L. I fol. 55: Kietz hin-
deute die Gegend, wo die Fischer wohnen u. sei herzuleiten von dem wendischen Worte
Keiza oder Keische = eine Hütte, ein Haus, und Keizka = ein H&uschen, Keiznik —
ein Hausmann (cf. hierzu Käthe und Käthner). Grimm Dtsch. Wh. V S. (»99 jeriebt
— ohne zu einem endgültigen Resultat zu gelangen — folgende Aufschlüsse über das
Wort: Kiez m. sei ein merkwürdiges altes Wort des nordöstl. Deutschlands. Es
bedeute 1) den Ort wo die Fischer wohnen, die daher Kiezer hiessen. Grimm
beruft sich auf Frisch a. a. 0. 1, 514b. 2) — ebenfalls nach Frisch —
einen Fi seh erb er ei eh. Frisch bringt eine Stelle bei aus Schal d, breviar.
bist. ()9j^ wonach auf dem Kiez gefischt wird: ^wann man auf dem Blanken-
seeischen Kitze wollte fischen, nmsste man zu Belitz jährlich 5 Schilling Fiftken-
augen erlegen". Der Kiez bedeute also zugleich einen Fischerbereich. 3) — nach
Haltaus, glossarium germanicum medii aevi 1073 — eine Gerichtsstätte. Haltaus
erklärt das Wort auf Grund alter Urkunden u. fahrt da z. B. folgende Stelle aus
einer Urk. v. 130() an: ^das höchste und nidrigste Gerichte auf unseres Herrn des
Marggrafen Kytz daselbst vor der neuen Stadt Brandenburg^. Die durch Grimm
unter 5) aufgeworfene aber nicht beantwortete Frage, ob das Wort deutsch sei, ist
nach der obigen Erklärung zu verneinen. Wohlbrnck schreibt in seiner Geschichte
des Bistnnjs Lebus Bd. IS. '280 über die Fischerdörfer jener Gegend, sie seien in den
ältc^sten Urkunden gemeiniglich villae slaviciales genannt worden, «lagen sie dicht
bei Städten oder bei Ackerdörfern, so hiessen sie Kietze, vici slaviciales oder
vici schlechtweg." Demnach scheint also — wie auch Wohlbrück Bd. 1 S. 121 aus-
drücklich erklärt — der Fischerei treibende Teil der Bevölkerung dort der sla-
vische, der ackerbautreibende, die Kultur tragende, der deutsche zu sein. So wird
man mit der obigen Etymologie des Wortes Kietz kaum falsch gehen. Kietz ist
der Bereich, in dem die Keizen, die slavischen Hütten, also die Fischerhütten, stehen,
d. h. der Bereich, wo die Fischer wohnen. Kietzer ist ein Fischer, der auf den
Kietz gehört. Aus einer Urkunde in Riedels Cod. B. I, 23 S. 393 (Nicol. Teynilen»
Stadtbuch) vom Jahre löKJ ist zu entnehmen, dass die Kietzer vor dem I^busischen
Thor bei Frankfurt a. 0. eine besondere Gemeinde mit eigenem Gericht gebildet
haben. Sie wenlen von den anderen Fischern ausdrücklich unterschieden. Die
betreff. Stelle lautet: ^die kieser und Fischer, die hier auf dem kiese wohnen
vor dem lebusischen Tlior und heist ihre wohnung uf dem kiese und haben snnder-
lieh freihait vnd straft vuder sich von alders, ane blutrunst ghoret dem richter"
... ^Die Fischer, die nicht Kiscr sjnt, sollen nyndert fischen alleine im
strame der ader" (Oder.). Es ist anzunehmen, dass der Kietz auch anderwärts
sein eigenes (irericht gehabt haben mag, u. so wäre denn auch die Haltans'sche
Auffassung des Wortes Kiez als Geiichtsstätte erklSrlich.
99
Bericht hiervon also fort abstattet. Wornach etc. Cüstrin den 25. Juni
1704.
Ihro König]. Maj. in Preussen Neuraärkische Regierung. Mevius.
An Einen ßath der Veste Cüstrin.
10. Absc)iläglicher Bescheid der Neumärkisehen Regrlerung
an Universität und Stadt zu Frankfurt a. 0. die von
ihnen unterstützte Beschwerde ihrer Fischerbetreffend.
Cflstrln 27. JuU 1704.
Frankf. Reg. Fach. 47. 14.
„H. gl. Herrn und g. Fr. ^). Was Bürgermeister und ßath-
männer der Stadt und Veste Cüstrin allhier, nachdem wir ihnen der-
selben an uns abgelassene Schreiben wegen praetendirten freyen Fisch
Handels auf der Warthe in copia zufertigen lassen, zum Gegenbericht
bey uns eingesandt und zu verordnen gebethen, das haben wir denen-
selben in Abschrift hierdurch insinuiren wollen. Und werden dieselben
ans den Beylagen schon selber urtheilen, dass die Veste Cüstrin bey
ihren alten Privilegien und Gerechtigkeit geschützet und es dahero bey
unseren vorigen Verordnungen gelassen werden müsse. Verbleiben
denenselben etc. Gegeben in Cüstrin den 27. Juni Ai 1704.
An die Königl. Universität in Sr. Königl. Majest. in Preussen
Frankfurth an der Oder und E.Rath Neu-Märk. Regierung,
daselbst. Chr. CroUius."
20 Die Neumärkische Regrierung ladet Bflr^ermeister und
Ratmänner der Stadt Cüstrin in Sachen der Beschwerde
der Frankfurter Fischer zum Termin. Cüstrin den
2. Oktober 1704.
Frankf. Reg. Fach. 47. 14.
„B. g. H. (?)») Welcher .Gestalt Schnitze und sämbtl. Kietzer,
auch Ziegel-Gassner zu Frankfurth an der Oder in puncto turbationis
des Einkaufs der Fische Euch gegen einen gewissen Terminum zur
Verhör zubescheiden gebethen, solches der Einschluss. Nachdem wir nun
hierzu den Ist. Deceraber h. t. praefigiret und angesetzet, als citiren
und bescheiden wir Euch als dann vor uns in der Kantzeley allhier
zur Verhör gestellet und rechtl. Erkäntnus gewiirtiget. Indessen müssen
Snpplicanten sich des Aufkaufens der Fische bis zu Austrag der Sache
enthalten. Gegeben zu Cüstrin den 2t. (?) ») Octobr. 1 704.
An Bürgermeister und Rath- Ihro Königl. Majest. in Preussen Neu-
mannen der Stadt Cüstrin. mark. Regierung. Mevius."
^) Anrede in Abkürzungen, zum Teil aus der Zeile gerückt.
■) Unleserlich wie bei Urk. 18. cf. S. 97 Anm. 3.
■) Undeutlich. Diese Formel wohl wie bei Nr. 18 zu deuten.
100
21. Befehl des Königs Friedrieh I an seine Geheimen Käthe
in Sachen der Fischer und Kietzer der Guben'schen
Vorstadtzu Frankfürt gegen den Oberamtmann zu Lebus
Knippel einen Termin anzuberaumen und weitere Stör-
ungen zu hindern. Cöln a. S. 1. Juni 1708.
Frankf. Reg. Fach. 47. 14.
„adpraes. d. 27. Juni 1708.
Friederich König in Preussen.
Was die sarabtl. Fischer und Kietzer in der ßu bensehen VurstacJt
zu Frfurth. an der Oder in adhaesione der Universität und des Ma-
gistrats daselbst wider den Ober Ambtinann zu Lebuss Knippel in
pto. turbationis in der Fischerey auf dem Oder-Strohm und einiger
ihren Leuliten abgenommenen Netze, Briesen, Daumgam und Fische
alleruntertlist. khigend vorstellen und bitten, solches geben Avir Euch
aus den Beysrhlüssen mit mehrem zu ersehen und befehlen Kurh darauf
in Gnaden, die Sache auf Verhör zu ziehen, einen Terminum darzu an-
zusetzen, beyde Theile auf selbigen vorzulahden, sie mit ihrer Nolitdurft
zu hören und darauf in der Sache zu erkennen und zu verabscheitlen.
was denen Rechten gemeess ist, indessen aber die Versehnng zu thun,
dass der bek. (l. bekannte) Oberambtmann Knippel sich aller ferneren
Turbation enthalten und denen Supplicanten die abgenommene Sachen
salvo jure restituiren solle. Seind etc. Colin d. 1. Juny 1708.
An die zum Justizwesen verordneten üeh. Rathe*).**
In dem Schreiben eines gewissen Gorke an die Universität vom
•21. Juni 170S wird Hezug genommen auf die Pfändung, die der Ober-
amtman Knipjiel an einigen Fischern der Universität vorgenommen
hatte. Ein grosser Teil des Schreibens ist nicht lesbar. Nur S(»viel
lässt sich erkennen, dass der Schreiber die Universität auBbrdert in der
Sache vorzugehen. Er bezieht sich auf obige konigl. Verordnung vom
1. Juni 1708, deren Abschrift in seinen Brief eingeklebt ist.
*) nifh(» Vorfügung ist in zw»'i Exi^niplaron vorhanden. Das zw«*ito Kioniplar
ist ottVnbur Abschrift nnd weist die abgokürzto, sehr flüchtigo Schrift dos Srhroib«»rs
der drei Vorfi'igungcn der Nouniärkischon Hegiorung de anno 1704 auf. Darunter
steht das folgende INistskriptuni:
„S. P. Weil ich gleich jetzo Nachricht erhalten, dass der Magistrat allhier
noch kein Memorial zu Beförderung dieser Suche abfassen lassen, u. d. H. (abgekürzt:
die Herren) das Origiiml itoeh in Händen haben, wird das Belieben (? undeutlich;
(lerselben solches versjirechen müssen, unib die (lebühr (? undeutlich) best möglichst
zu befordeni.
Frf. d. 23. Jul. 1708 J. . . ellard** (? zwei Buchstaben UDleserlich;
in Eil.
101
22. Gesuch der Fiseher und Kietzer der Guben'sehen Vor-
stadt in Frankfurt an König Friedrieh I um Schutz
gegen Uebergriffe des Oberamtmann von Lebus Knippel.
Frankfurt a. 0. 6. Juli 1708.
Frankf. Reg. Fach. 47. 14.
^ Aller Durchlauchtigster etc.
Schon vor zwey Jahren unterstand sich der Herr Ober Ambtraan
Knüppel zu Lebus, unsere Leuthe unweit Goritz auf den freyen Oder
Strohm zu pfänden und die Netze de facto weg zu nehmen. Wir wandten
uns sogleich damahlen zu Ew. Königl. Mayst. allerunterthänigst und
stelleten vor, wie wir nicht allein in pussessione vel quasi von un-
denklichen Jahren her des Fischens gewesen, sondern wir legten auch
zum (2) damahls unser allergnädigstes Privilegium Artic. 13. vor in
Beylage sub. n. 1. und 3tens das bereit (? bereits) vom 9. Oktober 1697
ertheilte ludicatum in Beilage sub. n. 2. Auf dieses allerunthänigstes
Supplic. erfolgt-e beygehendes allergnädigste Königl. Verordnung sub.
n. 3. Worauf der Herr Ober-Ambtmann uns sofort mit allen Willen das
abgenonmiene Fischer Zeug restituirete mit den festen Versprechen uns
femer weit kein Eintrag auf dem Oder Strom in den (1. dem) Pfänden
zu thun. Da aber allerdurchl. grossmächtigster König allergnädigster
Herr, obgemeldter Herr Ober Ambtman sich abermahl unterstanden am
Donnerstage vor letzt vorwichene Ohstem durch die Lebusische Kietzer
von unsern Leuthen Martin und Valtin Gebruder die Richter, das Netz,
Briese, Daum Garn und eine Setzwade*), nebst Drevel mit Fischen
de facto auf neue am Abend weg zu nehmen, als werden wir genöhtiget
Ew. Königl. Mayst. hin wiederumb in aller unterthänigster Devotion an
zu treten allergehorsambst flehende und bittende, Ew. Königl. Mayst.
wollen allergnädigst geruhen gedachten Herren Ober Ambtman dieses
seine strafbahre Unternehmens halber in dero hohen geheimbten Rath
zur Verhör citiren und in dessen denselben bey einer nahmhaften fis-
calischen Strafe an befehlen zu lassen, dass er unsern Leuthen aus
unser Gemeine die ob speciflcirte Fischer Zeuge und abgenommenen
') Cf. die Erklärung im „Occonoinisch- und physikalischen Lexikon" besorgt
von ü. Bürgel Leipzig 1757 Bd. VIII, S. 2263: ,I)ie Wathe oder auch Waade ist
ein grosses Fischnetze, welches bei Fischung grosser Teiche und Seen gebraucht
wird. Es besteht aus zweien von gutem Hanf gestrickten Wänden, welche von
solcher Höhe sein müssen, dass sie unten am Grunde aufstreichen am oberen Teil
aber auf dem Wasser schwimmen. In der Mitte befindet sich der Keutel, Zipfel
oder Sack, darinnen sich die Fische fangen" u. s. w. (Auch zum Fischotterfange
werden Wathen gebraucht.) So gut man von Setz-ha(h)men redet („ist ein kleines
(ram als ein Sack in einem halben KeiiTen, welches man vor die Oeffnungen in
Flüssen und Teichen setzet, die daraus kommenden Fische zu fangen" ebenda VIII,
S. 1228), kann man auch von einer Setzwaade reden.
102
Fische ohne Verzug restituiren solle, zu mahl so wohl das angezogene
Königl. Privilegium als auch ludicatum dieser gantzen Sache klahre
Mass geben. Wir verbleiben dafür bis den Tod
Ew. Königl. Mayst. aller unterthänigste
Sämbtliche Fischer und Kietzer in der Gubenschen Vorstadt. '^
Frankfurt an der Oder d. 6. July 1708.
28. Gesueh der Fiseher und Kletzer der Guben'schen Vor-
stadt in Frankfurt an König* Friedrich L um Scliutz
gegen Uebergriffe des Oberamtmann Knippel. Frank-
furt a. 0. 25. JuU 1708.
Frankf. Reg. Fach 47. 14.
„Pro Copia*).
Allerdurchlauehtigster grossmächtigster König allergnädigster König
und Herr.
Dass Ew. Königl. Mayst. auf neulichst allerunterthänigst von uns
in adhaesion dero löbl. Universität zu Franckfurt an der Oder für ge-
brachte Klagden wieder (1. wider) dero Ober-Ambt-Mann Knippeln zu
Lebuss in puncto turbationis disseith wohl befugter Fischerey in dem
Oder Strohm, sambt desshalb einigen unsern Leuthen dennoch zur höchsten
Ungebühr abgenommenen Netzen, Briesen, Daum-Garn und Fische, auf
Verhör allergnädigst zu richten und hierüber bey liegende Verordnung
an die zum Justiz Wesen hoch verordnete Herrn Geheimbd Räthe er-
gehen zu lassen geruhen wollen, solches erkennen wir noch mahU
allerseits nicht nur mit gehorsambsten Dank, sondern haben auch zu
dem Ende angeregte Verordnung hiermit alleruntertliänigst über reichen
und zu gleich gehorsambst bitten sollen, nach Einhalt derselben forder-
sambsten Terminum hier über ansetzen und obgedachten Herrn Oher-
ambtmann Knippeln darzu persönlich vorladen zu lassen und in der
Sache, was denen Rechten gemäss ist, zu erkennen und zu verabscheiden,
indessen abei'' an (xognern die zulängliche Vorsehung zu thun und ihm
hierauf anzubefehlen, sich stante audientia aller ferneren turbation zu
enthalten und uns die abgenommenen Sachen sofort salvo jure zu
restituiren, wessen wir uns im übrigen wieder ihn quaevis competentia
reserviren, und verbleiben allerdurchlauehtigster etc. etc.allerunterthänigste
gehorsambste Knechte
D. 25. July 1708. sämbtliche Fischer und Kietzer in der üubben-
schen Vorstadt zu Ffurth. an d. Oder."
^) Es ist {licht das Original. Unterschrift und Datum sind von anderer
Hand nachgetragen. Dat» Datum ist nur KanzIoivermerlL
108
Aaf einen ähnlichen Eonflickt hezieht sich das folgende Akten-
stück i
24. Ersuehen^) an den Generalleutnant Freiherrn von
Schlabbemdorf wegen der Fischerei auf der Oder
Unzuträgliehkeiten zu verhüten. Cöln a. S. 10. März
1710.
Frank. Reg. Fach 47. 14.
„Wir communiciren hierbey unserm hochgeehrten Herren General
Lieutenant, was bey Seiner Königl. Mayst. unserm allergnädigsten Herren,
die Universität und der Magistrat zu Franckfurth an der Oder wegen
der daselbst wohnenden Fischer, weil denenselben verwehret werden
wolle auf der Oder zu fischen allerunterthänigst vorgestellet, und
zweifeln nicht, unser hochgeehrter Herr General-Lieutenant werde durch
seine Prudenz die wegen der Vorbeyschiff'ung besorgte Inconvenienzien
dergestalt zu verhüten wissen, damit dadurch der Stadt Franckfurth,
sonderlich bei ietziger herannahenden Messe, an Fischen und Lebens
Mitteln es nicht fehlen möge. Wir verbleiben etc. Colin d. 10. Marty
1710.
An den H. Gen. Lieut. Freyhh. von Schlabberndorfif."
25. Abschied König Friedrich Wilhelms in Con- und Recon-
ventionsachen zwischen der Universität und Herrn
Hofrath Ad. Friedr. v. Beefelde Holzungs-» Weide- und
Jasrdgrerechtigkeiteny Grenzirrungren und anderes be-
treffend. Berlin 1. Juni 1720.
Cop. B. No. 26 fol. 4.
In Con- und Reconventionssachen der Universität Frankfurt a/0.
eines- und Herrn Hofrath Ad. Friedr. v. Beerfelde anderenteils beider-
seits Kläger und Beklagte erkennen wir Friedrich Wilhelm etc. für
Recht, soviel die Convention betrifft:
1) Üass Klägerin — nämlich die Universität — bei dem ersten
Konventionspunkt mit ihrem Ansuchen, dass Beklagter den Unterthanen
der Universität zu Wrietzig und Lindow solange aus seinen Heyden,
die Rehberge genannt, Bau- und Brennholz geben solle, bis sie es
wieder aus der gemeinen Heide nehmen könnten und die wieder an-
gewachsen sein werde, abzuweisen sei.
2) Dass die Universitäts-Unterthanen von dem Lossow'schen Rode-
lande Bau- und Brennholz zu ihrer Notdurft gleich wie von den übrigen
') Der Absender ist nirht genannt; es kann m. E. nur da« Hof- u. Kammer-
gericht zn Cöln a. Spree sein oder der Geheime Rat, cf. Isaaksohn, GeBchichte des
preu88. Beamtentums Bd. H S. 2 14 f.
104
Teilen der Heide, da Holz vorhanden, zu holen befiigt seien und Be-
klagter sie daran nicht hindern solle.
3) Beklagter ist weder geständig noch überführt von jemandem
Stammgeld gefordert zu haben. Er bescheidet sich auch solches zu
fordern nicht befugt zu sein, „wenn vermöge der Recesse von den
Untherthanen der Universität Holz zum Bau und ihrer Notdurft' ver-
langt und geholt wird. Sollte aber die klagende Universität beweisen,
dass ihre Unterthanen dem Beklagten Stammgeld entrichten müssen,
so ,kann dieser sich nicht entbrechen ihnen solches zu restituieren.'
4) Ad 4 wird Klägerin abgewiesen und Beklagter bei der solitairen
Possession des Holzhauens im Elsonbusch, auch Geniessung der Wiese.
Kohlgartens und des fraglichen Hauses solange geschützt, biv*; Klägerin
ein jus prohibendi oder in petitorio ein Anderes wider ihn ausmachen,
wobei sie sich überall der in unserem Kammergericht am 11. Juli 1714
erkannten Kommission gebrauchen können. Auch wird dem Beklagten
in puncto prätendierter Satisfication wegen des von der Klägerin Unter-
thanen dem Vorgeben nach de facto im Elsenpusch gehauenen und
weggefahrenen Holzes die Notdurft wider diese Unterthanen reserviert.
5) ,So hat auch ad 5 tum *) der Klägerin Suchen wegen Teilung der
Heide gestallten Sachen noch nicht statt.^
6) Ad 6 Jagden betreffend ist der ehemalige Kontrakt durch Tod
verlöscht. Beide Teile haben ,nach Anleitung der alten Recesse die
Jagden und Schiessen auf dem Lindow' und Wrietziger Gebiet auch
dem Wrietziger See gemeinschaftlich zu gebrauchen', bis Beklagter
den prätendierten Alleinbesitz gehörig ausgemacht, und hat Beklagter
die Jagd ohne Schaden an den Feld fruchten der Universität^-Unterthanen
zu verrichten.
7) Ad 7 sind auch die hinc inde genommenen Pfänder, soweit es
noch nicht geschehen, salvo jure zu restituieren und solche Pföndun?
künftig zu unterlassen. , Wegen der denuncierten Wegelagerung derer
Kläger Bedientens auf öffentlicher Landstrasse wird dem Fisco vermöge
unserer Verordnung vom 19. März 1717 die Not^lurft vorbehalten'.
8) Ad 8 wird ,den gewesenen Commissariis' aufgegeben, die Sache
wegen der Grenzirrungen weiter zu untersuchen, die hinc inde zu pm-
ducierenden Documenta, wieweit sie zureichend, zu erwägen, wo nötig
Zeugen abzuhören und so diesem Punkt abzuhelfen.
9) Ad 9 kann Beklagter sich nicht entbrechen den Klägern den
geforderten Canonem von 5 fl. von Ostern 1100 bis Ostern er. — ausser
dem, das bezahlt zu haben er mit Quittungen belegen kann — bei Ver-
meidung der p]xecution abzuführen. Kann aber Beklagter gebührend
>) = Punctum.
105
erweisen, dass der Universität die 4 Morgen Rodelandes, wofflr er von
derselben den jährlichen Zins von 20 mark. Grosch. fordert, wirklich
eingethan nnd übergeben worden, so ergeht deshalb ferner, was sich
gebührt.
Soviel hiernächst des v. Beerfelde Beconvention angeht, so hat
1) Widerkläger wegen Zuvielhaltung von Schafen wider die wider-
beklagten ünterthanen von Wrietzig und Lindow, wenn er nicht zu
acquiesciren gemeint, die Notdurft zu suchen.
2) Liegt dem Widerkläger ob zu beweisen: dass von Lossow aus
auf den Wrietzig- und Lindower Feldern insonderheit auf dem Anger
binnen rechtsverjährter Zeit jemals geholzt worden sei,
3) ferner, dass ihm nach Lossow 2 Seen und Züge auf dem Wrietziger
See wie auch das Fischen auf der Münde zukomme,
4) endlich, dass die Wrietziger über die Grenze gepflügt hätten
und dass der Weg, über den gepflügt sein soll, den Lossowern eigen-
tümlich zugehörte, derer Widerbeklagten Gegen-Notdurft und in specie
die Exceptionis praescriptionis überall vorbehaltlich zu erweisen, und er-
geht alsdann dieser 3 Punkte halber ferner, was sich gebührt. Die
bisherigen Unkosten werden gegeneinander compensiert.
Urkundlich unter unserem aufgedrückten Königl. Insiegel. Gegeben
Berlin 1. Juni 1720.
L. S. LO. V. Plotho J. A. V. Heugel W. Bevert J. H. v. Bär
Strimesius P. A. v. Huss.
26. Kommissariseher Vergleich der Universität Frankfürt
mit Herrn von Rohr Holzungsreehte betreffend. Frank-
furt a. 0. 18. Juli 1720.
Cop, B. No. 26 fol. 8 b.
Nachdem zwischen der Universität als Kläger und Herrn C. Lud-
wig V. Bohr auf Willmersdorf, Königl. Preuss. Marsch-Commissarium,
als Beklagter bei dem Hof- und Kammer-Gericht zu Berlin Prozess
geführt, in puncto juris lignandi in dem Briesen'schen Busche, die Sache
aber auf königl. allergnädigste Verordnung an die zur Untersuchung
der Universität verordneten Kommissarien verwiesen worden, so haben
die Herrn Kommissarien heute folgenden gütlichen Vergleich zustande
gebracht.
Die Universität gestattet dem Herrn v. Rohr und künftigen Besitzern
seines Rittergutes jährlich in dem Briesen'schen Busch, ,wenn solcher
Busch haltbar' und die Universität darin huschet, 6 Klaftern Elsenholz
schlagen und holen zu lassen und zwar die Klaftern so gross und lang
wie die, die den Uni versitäts- Verwandten als Deputat gereicht werden.
Sollte aber bei haltbarem Wetter die Universität dort nicht buschen
lassen wollen, so soll dennoch Herrn v. Rohr gestattet sein auf vorher-
106
gehende Anzeige bei dem zeitigen Rector der Universität, welcher
Jemanden dabei zu sein abschicken mag' seine 6 Klaftern forstmä.<si?
und hauswii-tlich schlagen zu lassen unter Schonung des jungen,
ausschlagenden Holzes, widrigenfalls er sein Recht verloren haben sull
und will. Dagegen hat sich auf Zureden der Herrn Kommissare Herr
V. Kohr für sich und seine Nachfolger verbunden der Universität
16 Groschen jährlich zu zahlen und die Prätention des Nutzholzes am
Briesen'schen Busch fahren zu lassen. Womit der Streit aufgehoben ist.
Urkundlich von den Herren Komissaren und Parteien unterschrieben
und besiegelt. Gesrhehen Frankfurt a/0. 18. Juli 1720.
L. S. Univ. S. V. Coccey, Schlüter, Camman, Hille, H. S. Plesman *j
Univ. h. t. Rector, Philippus Ousel«), D. Th. Fac. Dec, A. 0. Golicke')
Fac. Med. Dec, Rcinold*) Fac. Jurid h. t. Dec, Justus Christ^jph
Dithmar*) h. t. Phil. Fac Dec, C. L. v. Rohr«).
27. Kommissarisoher Vergleieh der Universität Frank-
furt mit Herrn v. Beerfelde auf Lossow Holzungrs-,
Weide- und Jagdgrereohtigkeiten und anderes betreffend.
Frankf. a/0. 27. Juli 1720.
Cop. B. No. '26. fol. 1.
Nachdem zwischen der Universität und dem Hofrath Adolf Friedrich
V. Beerfelde auf Lossow einiger Zeit her in Con- und Reconventione
verschiedentlich Prozess geführt, und weil wider den ein Kgl. Justiz-
rat am 1. Jan. a. c erteilten Abschied beide Teile remedia extraordinaria
ergrifien, haben die zur Visitation der Universität allergnädigt ver-
ordneten Herrn Kommissäre gut zugeredet und folgenden Vergleicli
zustande gebracht;
Zu Punkt 2^). Den dritten Teil der Holzung auf dem sogenannten
Lossow'sclien Rodehinde tritt Herr von Beerfelde den ünterthanen der
Universität zu Wrietzig und Lindow ab zur beliebigen Nutzung nach
bester Bequemlichkeit und Gutbefinden ihrer Obrigkeit. Dieser Teil
soll von einem von beiden Teilen Vorgeschlagenen in beider Teile
(iegenwart ausgemessen werden. Dann wird Herr v. Beerfclde seinen
Ünterthanen verbieten, die Wrietzig- und Lindower in irgend einer
Weise in ihrem Recht zu stören noch daselbst Holz zu hauen. Sollte
') Ueinr. Simon Plcsinan, philos. ac j. u. Dr. et historianim ac polit. prof. ord.
Prorcctor 170«, 11, 12. Rector 171.^, 19, 20.
•) Phil. Ousocl, Rector 1722.
'; Andreas Ottom. Gölicke immatrikuliert 1695 als Ncoburgensis Anhaltinns.
Med. Dr. ciusdemquc prof. publ. Rector 1721, 25, 29, 33 37.
*) Bernh. H. Reinold (oder Rinolt) u. j. Dr. et cod. prof. publ. ord. KectorlTlS.
*) Rector 1714, 17, 22, 26, 30, 34.
') Im Kopialbuch sind allen Namen die L. S. beigozoichnet.
^) Bezieht sich auf ein bisher noch nicht aufgefundenes Aktenstück.
107
das dennoch geschehen, so wird Herr v. Beerfelde auf Bezahlung des
Schadens dringen. Wenn aber das Holz neu aufschlägt, sollen die
Wrietziger und Lindower kein Recht mehr daran haben, und es bleibt
alsdann der gemeinen Hütung halber wie bisher.
Zu Punkt 4. Dagegen lässt die Universität ihre Aktion wegen
des ^zwischen dem neuen Graben und der Schleuse von Hans Grunow
gebauten Hauses wie auch von der Lossowischen Hen-schaft im Elsen-
Busche gemachten Wiese und Kohl-Gärten fahren.
Desgleichen ist heut in Gegenwart beider Teile, der Herren
Kommissäre und der Gemeinden, ein Pfahl gesteckt, wie weit Herr
V. Beerfelde „die gemachte Wiese" ausdehnen dürfe, und soll dieser
Platz in Gegenwart beider Teile und ihrer Unterthanen ,mit Steinen
vermählen werden'. Den Wrietzigern und Lindowern bleibt von Bartho-
lomäus bis zum 1. Mai die Hutung. Mehr umzureissen und zu Wiese
oder Garten zu machen ist Beerfelde und dessen Nachkommen auf
Lossow nicht erlaubt, sondern Busch und Luch bleibt von der gesteckten
Grenze bis an die abgebrannte Mühle den beiden Dörfern Wrietzig
und Lindow zur Hutung zu allen Zeiten wie auch die Holzung gemein
und freie Trift zu welcher Zeit sie wollen.
Auch will Beerfelde kein ferner Gebäude, Heuscheuern oder Lust-
häuschen auf dem ihnen abgetretenen Platze bauen und nicht das Becht
der Viehhaltung daselbst haben.
Zu Punkt 5. Wegen der freien Heide bleibt es in statu quo.
Zu Punkt 6. Die Universität überlässt BeerfeldedasJagen und Schiessen
auf der Wrietzig'- und Lindo w'schen Feldmark und auf ihrem See bei Wrietzig,
so wie es mit Beerfeldens Vater (1G93) und Grossvater (1()40) aus-
gemacht war; doch so, dass Beerfelde der Universität jährlich , wegen des
Jagens auf dem Land' B Hasen und wegen des Schiessens auf dem See, das
ihm aufr)naclieinanderfolgcnde Jahre vergönnt sein soll, alle Jahre 1 Schock
Enten abzuliefern hat. Und soll das Jagen von ihm, den Seinen und
steinen Gästen ohne Schaden an den besäeten Feldern, an Früchten und
der Fischung stattfinden, widrigenfalls die Universität an diesen Vergleich
keineswegs gebunden ist.
Ratione hinc inde praetendirten ('anonis und Zinses lässt Herr von
Beerfelde seine Prätention wegen des Zinses von 4 Morgen Rodeland
für immer fahren, wogegen die Universität ihrerseits auch den ge-
forderten aufgeschwollenen 20jährigen Canonem fallen lässt, und giebt
von nun an Beerfelde denselben Zins an jährlich 5 fl. richtig ab.
Alle anderen Punkte — sowohl Con- als Reconventionis — fallen
gänzlich weg, nur dass bei dem achten Konventionspunkt die Grenzen
veranlasstermassen reguliert werden sollen, womit der Streit aufgehoben
sein soll.
108
Zu ürknnd, dass beide Parteien and die Herren Kommissäre diesen
Kontrakt eigenhändig unterschrieben und besiegelt habe«.
Geschehen Frankfurt a/0. 27. Juli 1720.
(Hier folgen: L. S. der Univ., die Unterschriften der Kommissare
Schlüter, Camman, Hille, des Rectors und der 4 Dekane wie oben und
des A. F. V. Beerfelde. Wie oben sind den Namen die L. S. beigezeichnet.
28. Etat Ober die Einnahmen bei def Universität zu
Frankfurt a. 0. Berlin 5. April 1724.
Cop. B. No. 26. fol. 102.
„Einnahmen').
Rthl. Sgr. Pf.*)
An Präpositurgeld 22 9 —
An verschiedenen Canonibus ........ 357 4 3'/j
Aus den Rectorat^srechnungen ppter 86 3 —
An Städte Gülden 143 16 4
Anstatt der Nutzung der Grossen Karthänser
Heide ist der Universität das Dorf Hasenfelde
angewiesen, welches anitzo an verschiedenen
Zinsstäcken jährlich entrichtet 240 14 8
An Bischofzehnt 33 20 8
An Silberzins 179 21 6
An Fischzins , 28 — —
An (Geldzins 8 56
An Dienstgeld 776 18 —
Aus dem Zoll zu Jacobsdorf und Arnsdorf .... 22 — —
An allerhand Zentgefällen, als Lämmer, Kälber, Ferkel,
Gänse, Hühner, Eier nach der Taxe, wenn selbige
bei eines jeden (jehalt wiederum in Ausgabe ver-
schrieben 171 2 S)
An Erbe Geldern — — —
An Abschoss ppter 8 — —
An Dorf-Strafen — — —
An Kanonicatgetallen als:
Aus Minden 325 Rthlr.
Aus Magdeburg, wovon jedoch
das Capital der ^^ Tal.»)
') Dio KinnHliincM htiiiinicn mit den in den Recbnungsbüchern der Jahre
1722 u. 1723 verzeichneten nicht üborcin.
•) Der Groschen ibt hier zu 12 Pf. gerechnet.
») ^ 10 MiUe Thalor.
109
anderweit ausgethan ^) .... 500 Rthl. Rthl. Gr. Pf.
Aus Lüneburg 40 —
Ex Registro Dominoruin zu
Halberstiidt 33—18 Gr. --898 18 —
An Extraonlinairen Steuern 77 18 —
An Arende aus dem Karthaus 2000 — —
Aus dem Vorwerk zu Jacobsdorf:
an Gelde — 50 —
an 4 W. 12 Sohffl. Roggen ä U; gr. = 72 —
an 4 W. 12 Schffl. Gerrite a 12 gr. - 54 — =. 176 — —
N.B. Das (ietreide ist so hoch bei den Be-
soldungen an Deputat wiederum in Ausgabe
verschrieben.
Aus dem Vorwerk vor der Heide:
an Gelde 50 Rthl. ) 98 — —
an 3 Wisp. Roggen a 1 6 Gr. -=48^1 _ _ -^
Von den Seen bei Döbberin 8 — —
Von den Weinbergen ppter 100 — —
Von Getreide als:
Wisp.Sehffl.Metz.
33 23 12 Roggen äl6(i^r.-= 543 Rthl. 20 —
11 3 8 Gerste äl2 „ =13:^ ~ 18 -
4 14 0 Haber älO „ = 45 — 20 —
— 2 14 Mohn ä 3 „ -= 8 — 15 ~
Summa 732 1 —
N.B. Das Getreide bei den Besoldungen auch
so hoch wieder zum Deputat in Ausgabe
verschrieben.
Aus der Alten Mark:
an Geldzinsen 578Rthl. 16Gr.
an Getreyde:
Wisp.Sehffl.Metz.
Ui 5 2V2 Weitzenäl8Gr. -= 291 ~ 20 — 9 Pf.
124 8 2V4 Roggenäl2 „ =-1492 — 2 — 5»/.,
7« 4 2 Gerste äl2 „ = 914 — 1—6 Pf.
25 15 0 Hafer ä 8 „ - 205 - 0 — 0 „
Summa 3481 16 9
Summa aller Einnahmen 9650 1 5^,
^) D. h. das Kapital, das jetzt diese Zinsen bringt, ist anderweitig angelegt.
110
Bthl. Gr. Pf.
Transport 9650 1 5';,
Wenn die Camminisehe Gelder, welche oben vor die
beiden Stallmeister zu Frankfurt und Berlin p. 15. .
wieder in Ausgabe verschrieben werden (sie!) 1000 — —
10Ü50 1 5V7
N.B. Ueber vorige Einnalime hat die Universität annoch aus dem
Fürstentum Halberstadt jährlich aus dortiger Land-Renthej-Kasse bi^^
Trinitatis 1718 — 1000 Rthlr. gehoben, welche aber S. Kgl. Majestät
eingezogen und in der Ausgabe des Halberstädtischen Domänen-Etats
von 1718 — 1719 weggestrichen.
(L. S.) Vorstehende Abschrift concordieret von Wort zu Wort und
allen Summen mit dem beim Geheim-Archiv allhier befindlichen
Original-Etat 1). Uhrkund bey gedruckten Geheim-Arehiv-Insiegels und
meines Nahmens Unterschrift. Berlin d. 5. April 1724.
Joha?in Christoph Börner Königl. Preuss. Geheim-Eegistrator daselbst."
29. Reseriptum Regrium wegren besserer Einrichtungr der
Universität Frankfurt. Berlin 27. März 1725.
Cop. B. No. 26 fol. 85 b*).
Von Gottes Gnaden Friedrich Wilhelm König in Preussen etc.
1) Klage, dass aus Mangel an ,,capablen Subjekten", die nicht
bloss gelehrt seien sondern auch Lehrfähigkeit (das Donum proponendi)
besässcn, der Cursus philosophicus in Frankfurt unbefriedigend sei.
Es sollen die Stellen lieber unbesetzt bleiben als Leute befördert werden,
„welche mehr zur Last als zum Lüstre der Universität hiernechst
dienen.**
2) Notwendigsei einen italienischen und besonders einen französischen
Sprachmeister anzunehmen. Vorschläge über seine Besoldung.
3) Die Disputation soll fleissiger — den Vorschriften gemäss —
gepflegt werden. Die Arbeiten sollen nicht über 2 Bogen lang sein.
Weder bei Disputationen noch bei Orationen dürfen Kollationen statt-
finden.
4) Zur Decadence der Universität hat auch der Verfall der Disciplin
beigetragen. Der Rektor und das Officium Academicum sollen streng
sein und die Karzerstrafe nicht zu Schmausereien und Belustigungen
missbrauchen lassen. Der Delinquent soll im Karzer eine Oration oder
Disputation ausarbeiten. Geldstrafen, die für den Fiscus Universitatis
eingezogen werden, sollen fortan wieder gestattet sein, falls die Umstände
so liegen, dass nicht die Eltern des Delinquenten darunter leiden sondern
er selbst.
^) Im Geh. Staats-Arch. in Berlin nicht aufgefunden.
') Dies. Bescript bef. sich im Geh. St.-A. Berlin unter Rep. 61 no 5 (Minist.-A. 5).
111
5) Beim Officio Academico soll der Sekretär die Akten in Ordnung
halten, heften und ein „ordentliches Journal und ProtocoU* führen,
worin alle einlaufenden Sachen genau registriert werden. Die Juristenfakul-
tat, in specie „Unser Geheimer Rath und Ordinarius Hoflfmann*), soll
eine Instruktion für ihn entwerfen, der er genau nachzukommen hat
„bey Vermeidung unausbleiblicher Beahndung und gar der Remotion,"
Allen Zusammenkünften des Ofticio Academico soll der frühere Rektor
beiwohnen, um den neuen zu informieren. Auch soll Geh. Rath HofT-
mann, so oft er kann, an den Sitzungen teilnehmen, desgleichen Hof-
nit und Professor juris Trier als perpetuus Assessor.
()) Der Status Oconomicus der Universität ist — sondern betretls der alt-
niarkischen Revenuen — in Unordnung und trotz der „gelialtenen kost-
bahren Comniission" nichts zustande gebracht. Binnen 3 Monaten soll
entweder eine ^sichere Verpachtung** oder eine wohleingerichtete Ad-
ministration geschaffen werden. Auf die königlichen Reskripte ist seitens
der Universität entweder garnicht oder erst nach langer Zeit geantwortet
worden. Diese „höchst strafbahre Nachlässigkeit wird nachdrücklich
verwiesen, und die Universität hat „nnausblei bliche Beahndung und dass
{jar Fiscus deshalb excitiret werden solle" zu gewärtigen. Berlin den
27. März 1725.
An die Universität zu Frankf^irt Friederich Wilhelm,
a. d. Oder wegen besserer Bin- M. L. von Printzen.
richtung der Universität etc.
80. Kontrakt zwisehen der Universität und Herrn v. Hohen-
dorf wegren Hetzens und Jagfens nach Hasen und
niederem Wiidpret auf der Döbberin'- und Nieder-
Jesar'sehen Feldmark. Frankfürt a. 0. 80. Mai 1725.
Cop. B. No. 26. fol. 61.
Nachdem die Universität mit Herrn Hauptmann Anton von Hohen-
dorf betreffend das Hetzen und Jagen nach Hasen und niedrigem Wiid-
pret auf der Döberin- und Nieder- Jesar'schen Feldmark am di). Aug.
1707 einen Kontrakt gemacht hatte, Herr v. Hohendoif aber ,von
Falkenhagen sicli wegbegeben' und der Vetter des genannten
Herrn, Caspar Christian von Hohendorf auf Falkenhagen, sich um
(tiv. Jagd beworben hat, es auch bedenklich scheint einen eigenen
Sdiützen zu halten, schliesst die Universität mit l'aspar von Hohendorf
Kontrakt: Caspar von Hohendorf ist das Hetzen und die Jagd des
niederen Wildprets auf der genannten Feldmark ,als der UniversitM eigen-
*) (Christian Gottfried Huffmann Fac. iur. Ordinarius et prof. primarius. Rektor
im, 32.
•) Jobann Wolfgang Trier, Rektor 1728, 33, 38, 40.
112
tbümlichen Grunde und Boden' auf 3 Jahre gestattet zu unverbotenen Zeiten
u]idohneSchädigungderUnt«rthanen,aaf ihren Aeckern, besonders zur Saat-
zeit^ Dafür hat er bei dem Quästor der Universität jährlich um Micbaeli>
6 Tbl. gegen (Quittung unerinnert einzuzahlen und in diesem jetzt laufi^nden
Jahre den Anfang damit zu machen. Ausserdem ist dem Kekt4)r oder einem
der Herrn Professoren das Recht vorbehalten ,einen Finkenherd oder
Dohnenstieg nach Gross- Vogel^ anzulegen ,oder etwas Lerchen i>der
Rephühner fangen zu lassen auf vorhergehende Notification an Herrn
von Hohendorf. Die Kündigung hat ein halbes Jahr vor Ablauf des
Kontraktes zu erfolgen; sonst läuft derselbe fort und zwar von 3 zu
3 Jahren. Die Urkunden sind doppelt ausgestellt.
Geschehen Frankf. a. 0. 30. Slai 1725.
Folgt L. S. der Universität, die Unterschriften des Rectors u. der
4 Dekane und des Herrn v. Hohendorf.
81. Ordre der Universität an die Schulzen und Sehöppen
derSmittelmärk.Universitftts-Dörfer: Arnsdorf, Briesen,
Ddberin, Hasenfelde, Jacobsdorf, Nieder-Jesar» Lindow
und Wrietzigr in puncto der Strafengrefäile. Franfurt a.0.
19. Dec. 1728.
(Cop. B. No. 26 f. 48.)
Da bisher wahrgenommen sei, dass auf den Dorfschaften die
Schulzen und Schoppen von den von ihnen diktierten Geldstrafen nur
ihren Anteil beigetrieben, der Universität aber keine Nachricht gegeben
und nur den Verurteilten auferlegt haben, die Strafe dem Rector zu
überbringen, was natürlich selten erfolgt ist: Also wird den Schulzen
und Schoppen befohlen, dass sie sofort dem üeberbringer dieses, der
Universität Ausrichter, ein von ihnen unterschriebenes richtiges Verzoiclinis
aller in diesem Jahre auferlegten Geldstrafen — ob bezahlt oder nicht
— zustellen sollen und in Zukunft alle Geldstrafen in ein gewisses
Buch ordentlich eintragen und nach Ablauf von 14 Tagen dem zeitigen
Maguifico richtig melden bei Vermeidung von 5 Rlhl. Geldstrafe. Frank-
furt a. 0. H). Dec. 1728.
Officium Academicum daselbst.
32. Konsil-Besohluss betreffend des Rectors und Secretairs
Universitäts -Gebühren von den altmärk. Lehnbriefen.
Frankf. a. 0. 18. März 1729.
Cop. B. No. 2(> fol. 49 b.
Weil die Lehne nach kommissarischer Verordnung nicht wie früher
„von denen Deputatis nach der Alten Mark" sondern von dem zeitigen
Rektor vergeben und die Lehnware sowohl als die Elaufgelder dem
na
Fisco berechnet werden sollen, so ist einmütig beschlossen worden, dass, weil
die Schreibgebühren nach dem Wert der Güter sich füglich nicht Pro-
portion icren lassen, für jeden Lehnbrief — ob das Lehn alt oder neu
— dem Bector 3 Thl. G Grosch., dem Sekretär für seine Mühe nnd den
auf bunt. Papier aufgepapten Stempelbogen zusammen 1 Thl. IHGrsch.
von den Kaufgeldern oder der Lelinware zu lassen, das übrige aber
von dem (juästor berechnet werden solle.
L. S.
33. Reskript Königrs Friedrich Wilhelms I. an die Universität
zu Prankfurt zweifelhafte Rechtsfälle betreffend.
Berlin 21. Sept. 1733.
Cop. B. No. 26 fol. 81.
Von Gottes Gnaden Friedrich Wilheni Konig von Preussen etc.
„Unsern gnädigen Gruss zuvor. Würdige und Hochgelahrte, Liebe, Getreue.
Weilen wir ein Jus certum in den uns von den allerhöchsten unter-
gebenen Landen und Provinzen etabliert wissen wollen, so ergeht unser
allergnädigster Befehl an Euch, sämtliche Casus dubios, welche entweder >,
daher, dass Praxis /: welche selten universalis ist :/ a Jure communi
differiret oder weilen super Jure communi die Doctores differieren oder
weil die Landes Constitutiones dunkel und zweifelhaft aldort vorgekommen
sind, accurat und deutlich zu spezifizieren, selbige auch nebst Beifügung
Eures ohnmassgeblichen Gutachtens höchsten binnen 2 Monathen anhero
einzusenden. Sind Euch mit Gnaden gewogen. Gegeben Berlin 21. Sept.
1733."
Auf S. M. allergnäd. Spezial-Befehl
V. d. Osten, Broich, v. Marschall.
An die Universität zu Frankfurt.
84. Kontrakt der Universität mit Kammerherrn v. Burgr-
dort darin dieselbe ihm die Jagrd auf 12 Jahr auf der
Döberin'sehen und Nieder-Jesar'schen Feldmark für
einen jährliehen Zins von 8 Rthlr. verpachtet unter
Vorbehalt einiger Reservata. Frankfurt a. 0. 18. Aug. 1734.
Cop. B. No. 2G fol. 84.
Der erste Teil der Urkunde ist im Regest gegeben.
Bei der Jagd soll das riotreide der Unterthanen, auch die Winter-
saat, vom Reiten und Gehen, besonders im Frühjahr, wenn es weich
ist, gänzlich verschont bleiben. Sollte dennoch Klage geführt werden,
so soll ein fremdes, unparteiisches Gericlit entscheiden u. taxieren und
Herr v. Burgdorf die event. Strafe zahlen, widrigenfalls die Universität
den Kontrakt oline Rücksicht auf die 12 Jahre sofort kündigen kann.
Ausserdem soll dem Rektor oder einem anderen der Herrn Professoren
Acten and Drknnden« Heft V. 8
114
auf vorhergehende Notification gestattet sein zu seiner Ergötzliehkeit
einen Finkenherd oder Dolinenstieg nach Krammetsvögeln anzulegen
oder Lerchen und Rebhühner dort fangen zu lassen, wobei Herr v. Burg-
dorf noch förderlich sein soll.
Wenn dem einen oder anderen Teil der Kontrakt nicht gefallt^ soll
ein halbes Jahr vor Ablauf der 12 Jahre gekündigt werden. Die
Universität wird Herrn v. Burgdorf gegen alle Turbatores, die sieb
unterstehen sollten dort zu jagen, kräftig schützen.
Dieser Kontrakt ist mit dem Insiegel der Universität und der
Unterschrift des Rektors und der vier Dekane versehen, desgleichen mit
eigener Unterschrift des Herrn v. Burgdorf und beigedrücktem adligen
Petschaft desselben in duplo ausgefertigt.
Frankfurt a. 0. 18. Aug. 1734.
Es folgen die Unterschriften dos Rektors und der vier Dekane,
nebst L. S. der Universität. Unterschrift und Siegel des Herrn v. Burg-
dorf fehlen im Kopialbuch.
35. Kommissarisoher Vergrleioh der Universität Frank-
fürt mit ihren Unterthanen zu Wrietzigr in punoto
Fisoherei,Eiohelmast, Dienstführen und anderer Dienste.
Franfürt a. 0. 20. Juli 1786.
Cop. B. No. 26 fol. D-ib,
Nachdem zwischen <ler Königl. Universität zu Frankfurt a. O. und
deren Unterthanen von Wrietzig Streitigkeiten entstanden waren, dergestalt
dass bei dem Geh. Justiz-Kollegio in Berlin deshalb Klage erlioben und
ein weitläuftiger Prozess geführt worden, hat die Universität zur Ver-
meidung des Ruins der Unterthanen durdi den Prozess für gut befanden
eine Kommission zur gütlichen Auseinandersetzung zu extrahieren. Solche
ist auch von dem Geheimen Justiz-Iiath auf die Herren (Jeh.-Justiz-
Ober-Appell- auch Hof- und Kammergerichtsräthc G. C. Gottlob v.
Nussler und Herrn Phil. Ludwig v. Lyncker erteilt worden, und ist von
diesen Terminus Commissionis auf den 10. Juli anberaumt und nach
Anleitung der Protokolle auf Zureden der zwei Herren folgender Ver-
gleich zustande gekommen bis auf Sr. Königl. Majestät einzuholende
allergnädigste Konfirmation.
1) Den ersten Punkt im Prozess, die Fischerei, betreffend auf dem
bei dem Universitlitsdorf Wrietzig gelegenen See und Hegewasser, gibt die
Universität die Fischerei in Krbpacht ewig und immerwährend auch „aui
Wehr und anderem Wasser", den sämtlichen Unterthanen zu WVietzig
— keinen ausgeschlossen — für ein nie zu erhöhendes Pachtgeld von
i)'2 Hthlr. — u Thl. zu 24 Gr. und den Groschen zu 12 Pf. gerechnet — in
Quartal-Katen (Michaelis, Weihnachten, Ostern, Johannis) mit jedesmal
115
15 Thl. 12 Gr* zahlbar. Diese Pacht ist mit Begebung des beneficii
excussionis et divisionis, das ihnen deutlich erklärt ist, in landes-
üblichen Münzsorten siib poena paratissiniae executionis abzutragen.
Die ünterthanen dürfen diese Fischerei nicht anders als nach den
gedruckten Fischerei- Artikeln betreiben, keine anderen Netze als welche
mit dem im Schulzengericht befindlichen Mascheisen übereinkommen,
gebrauchen bei Verlust des Rechts und bei den in den Fischerei- Artikeln
festgesetzten Strafen, wobei sich aber die ünterthanen untereinander
die Ufer- und andere Wehrsfischerei, wie sie selbige untereinander seit-
her gehabt, ausdrücklich vorbehalten und reserviert haben. Demnächst
ist aber verabredet, dass sie nur an 2 Tagen pro Woche fischen dürfen ;
nur nach Hochwasser dürfen sie die verlorenen Tage „massig und wirt-
schaftlich" nachholen.
Aus Liebe gegen die Universität willigen die Ünterthanen jährlich
2 „Cavel-Karpfen", einen davon dem zeitigen Rektor, ohne Entgelt
abzuliefern. Lachs oder Stohr „sind hierunter nicht begriffen**. Da sie
die Fischerei sofort übernehmen wollen, so haben die bisherigen Pächter
(4 Fischer) erklärt, dass sie die Fischerei sogleich an die Gemeinde ab-
geben — sofern diese die der Universität schon pränumerando gezahlte
Pachtsumme ersetzt — und mit in diese Erbpacht eintreten wollen.
Keiner aus der Gomei?ide darf von der Erbpacht sich separieren oder
sein Recht an einen ausserhalb des Dorfes sublocieren. Auch dürfen —
wie unter den bisherigen Pächtern — die Fisclie bei 5 Rtiil. Strafe an
keinen Aufkäufer abgegeben oder nach anderen Orten verkauft sondern
nur in Frankfurt zum öffentlichen Verkauf gebracht werden. Wegen
der übrigen Fischerei bleibt es beim Alten, und hat jeder Unterthan,
ob er sich derselben bediene oder nicht, 1 Rthl. zu entrichten. Schliesslich
haben die Ünterthanen — wie bisher die Fischer — den Pedellen und dem
Ausrichter gegen 6 Pf. Trinkgeld ein Gericht Kleinfische, wenn solches ab-
gefordert wird, was zu rechter Zeit hier in loco geschehen muss, zu
verabfolgen.
"2) Die Eichelmast überlässt die Universität der Gemeinde gänzlich
und unentgeltlich. Doch reservieret sich die Universität das in dem
Üiiiversitäts-Gehölz zu Wrietzig ihr zustehende jus lignandi nach den
Edictis zu exerzieren.
3) Nachdem bisher jeder Bauer 2 Fisch- und 2 Staak-*) oder
Mistfuhren zu leisten hatte, will die Universität sich mit den 2 Staak-
oder Mistfuhren, die dem Weinberg zu Wrietzig zuzuführen sind und
zu keinem anderen Behuf verrichtet zu werden brauchen, begnügen.
4) Ferner gibt sich die Universität zur Erleichterung ihrer Ünter-
thanen zufrieden mit 5 Rthl. beim jährlichen sogenannten Vogtgedinge.
1) Bebpfähle.
116
Doch haben die Gemeinden dabei noch 2 Fuhren ä 4 Pferden zu leisten,
in denen sie den Herrn Rector Academiae und die Herren Deputat!
zura Vogtgedinge herausholen, und zwar hat, wenn Wrietzig abholt.
Lindow zurückzufahren und umgekehrt. Für jedes Pferd entrichtet die
Universität 6 Pf. zur Ergötzlichkeit.
5) Die Cossätlien von Wrietzig wollen für den Weinberg bei
Wrietzig die erforderlichen Staake schlagen, dafür sie von der Universität
wie ehedem pro Schock 2 Gr. Schlaglohn erhalten sollen.
6) Die dem Professor Diethmar gehörige Zlogelbrennerei bei Wrietzig
hört dies Jahr auf; aber die Universität sichert sich das ihr jure dominii
zustehende Recht auf eine solche.
7) Die entstandenen Unkosten und Schäden der Parteien sind aus-
geglichen. Die Universität gibt die ihren Unterthanen abgepfändeten
Stücke zurück.
Beide Teile begeben sich jeder Einrede gegen diesen Kontrakt.
Auf gemeinschaftliche Kosten soll Se. Majestät um allerhöchst43 Kon-
firmation angegangen werden.
Dieser Recess ist von den königl. Kommissaren und beiden Parteien
unterschrieben. Zwei L. S. sind beigefügt. Für die Universität unter-
schreiben der Rektor und die 4 Dekane ausserdem Joh. Jac. Moj^er
(der Direktor der Univ.). Für die Gemeinde unterschreiben der Schulze
und 4 Bauern ausserdem der Hofrat Witte als Assistent der Gemeinde.
86. Resoriptum Regium wegren der Zollfreiheit vom Weizen
im Karthause. Cfistriii, d. 6. Dee. 1736.
Cop. B. No. 26 fol. 98.
„Friederich Wilhelm König etc.
Unsere etc. Weilen nach eingezogener Nachricht die Universität zu
Frauckfurth von demjenigen Waitzen, den dieselbe zur Karthaus Brauerer
benöthiget, bisliero Zoll frey gewesen, so wird es fernerhin dabei ge-
lassen und Euch solches zu Eurer Nachricht und Achtung hiermit bekannt
gemacht. Seynd etc. Cüstrin den (Uen Dec. 1()36.
An die Zoll-Bedienten zu Frankf.; in simili Thielo".
an die Zoll-Bedienten zu Cüstrin et det. Copia
der Universität.
37. Pachtkontrakt zwischen der Universität Frankfurt
an einem und dem Weinmeister zu Wrietzigr Jürgren
Sandow, dessen Sohn und dem Gerichtsmann und
Krüger Jürgen Ostwald am anderen Teile über den
der Universität zustehenden Weinbergr zu Wrietzig.
Frankfurt a. 0. 13. Dec. 1736.
Cop. B. No. 26 fol. [m.
Zwischen der Universität und Jürp:en Sandow, Weinmeister zu
Wrietzig, und Hans Sandow, dessen Sohn, und dem Gerichtsmann und
1^
117
Krüger Jürgen Ostwald daselbst ist folgender Pachtkontrakt ge*
schlössen :
Die Universität vermietet ihren bei Wrietzig gelegenen Weinberg
von Martini 1737 — 42 incl. um 84 Rthlr., welche jährlich auf Martini
beim Quästor in landesüblicher Münze unerinnert zu zahlen sind und
zwar — in anbetracht der niedrigen Pachtsumme — ohne jeden Abzug
von Accise beim Verkauf in Frankfurt oder Nachlass bei Misswachs
etc. Es wird den Pächtern als den bisherigen Pächtern verstattet, sich
der Presse des Berges wie auch der Weinfuhren — für die gewöhnliche
(.TcbOhr von 2 Groschen pro Fuhre — zu bedienen, desgleichen sich
der Dienste der Kossäthen beim Hacken zu gebrauchen und sich den
Mist aus dem Hirtenstalle zu holen gegen Entrichtung des bisherigen
Streugeldes von 18 Groschen an den Hirten. Desgleichen dürfen sie
sich jährlich 2 Schock Zaun-Staaken aus dem Busche und 48 Schock
Wein-Stäbel „bey denen Lindowischen ünterthanen** — jedoch für
Bezahlung, nämlich 8 Groschen für das Schock ') — anschaffen. Die
Mieter versprechen weiter nichts zu prätendieren besonders keine weiteren
Dienstfuhren. Sie wollen den Weinberg, Weinstöcke, Bäume und Zaun
auf eigene Kost^jii in gutem Stande halten, wo alte Bäume ausgegangen,
neue anpflanzen, jedoch bevor ein alter Bauin abgehauen werden soll,
solches dem Quästor anzeigen etc. Schliesslich wird noch einmal betont,
dass „unt^r keinerley Vorwand" um „einigen Erlass" an den versprochenen
Pachtgeldern bei der Universität nachgesucht werden dürfe.
Beide Kontrahenten begeben sich jeglicher Einrede gegen den
Vertrag. Urkundlich unter der Universität Insiegel und gewöhnlicher
Unterschrift wie auch der Mieter eigenhändiger Unterschrift. Frankfurt a.O.
13. Dec. 173G.
L. S. G. W. King«), h. t. Univ. Rector.
Add. Die oben erwähnten Staaken sollen den Pächtern von den
Bauern zu Wrietzig angeführt und die letzteren „vermöge des Kgl.
commissarischen Vergleichs" dazu angehalten werden. 2) Die Presse
und Bottiche sollen in gutem Stande geliefert und abgeliefert werden.
3) Zu den Mistfuhren wird die Universität die Bauern zu Wrietzig „ver-
möge kommissarischen Vergleichs'' ebenfalls anhalten. Actum Frank-
furt a. 0. 17. Jan. 1737.
L. S. G. W. Ring*), h. t. Univ. Rector.
George Sando. Hanss Sanclo. George Ostwaldt.
„Weil Gottfried Grund mit einer Hand nicht füglich schreiben
kann, .so hat Secr. üniv. seinen Nahmen unterschrieben. Gottfried
Grundt."
') Es wird hier also noch dieselbe Summe gezahlt wie anno 1621, cf. S. 47.
^ Gottfried Weighard Ring, Rector 1736.
118
88. Oeneralpaohtkontrakt über die neui^Uirige Ver-
pachtung: der mittelmärkisehen Gfiter und Hebungren
der Universität an Oberamtmann Schwartzmeyer.
Frankfurt a. 0. 5. Mai 1739.
Cop. B. No. 26 fol. 104.
Zwischen ior Universität Frankfurt und dem königl. Oberamtmann
Christian (iottlieb Schwartzmeyer ist folgender Pachtkontrakt geschlossen
worden *):
1) Es sollen die der Universität in und um Prankfurt zogehdrigen
Güter und Hebungen, wie sie in dem durch (leheimrat von Münchow
verfertigten Anschlag spezificiert sind, „die beständige und unbeständige
Gefälle, die Dienst Gelder derer Unterthanen, die zwey Vorwerke zu
Jacobsdorff und vor der Heyde nebst denen dazu gehörigen Gebäuden;
Aeckern, Wiesen, Gärten, Hütungen, Triften, Schäfereien, Vieh Zucht
und ander (jcrechtigkeiten, das (^arthauss nebst der Braugerechtig-
keit, dem Verlug derer KrQge zu Jacobsdorff, Briesen, Wrietziir
und Unter Lindow, der Ziegeley und allen Zubehör insonder-
heit ^uch denen bey dem Jacobsdorfischeu Vorwerk, dein KartJiaus und
der Ziegeley befindlichen und zu Ende dieses Kontrakts sub ABC ver-
zeichnetem Inventarien Stücken, worunter 30 Winspel neu angeschaffte.^
Weitzen-Maltz begriffen, ferner die Seen auf der Dobrinischen und
Niederjäsarischen Feld-Mark nebst dem Erb Pacht-Zins von dem See
bei Wrietzig, die vier Weinberge, die kleine Jagd auf denen Feld
Marken bey Wrietzig, Lindow, Dobbrin und Niederjäsar, die musikaliche
') Dieser Kontrakt hat nicht lange bestanden. Zwar zeigt ihn das Kechnungt»-
buch V. 1739 tatsächlich in Kraft, in<icui bei den Einnahmen aus den Dörfern
wiederholt darauf verwiesen wird, dass sie von SchwartTinoyer erhoben seien: aber
auf pag. 32 desselben Hechnungsbuches ist angegeben, Schwartxmejcr sei nach
*U Jahren ^heimlich davongegangen\ die Tniversitat hätte daher das Pachti^eld
eines Quartnls, nfmilich 1928 Rthlr. 15 Gr , verloren und mässe nun die Administ-ratiiin
ihrer (ifiter wieder s^dbst in die Hand nehiuen. In den Protokollen der Jahrr
1739 n. 40 — Frankf. Kogistr. Ud. 54 (Protocolluin Acadcmicum 1733—44) - ist
wiederholt die Hede von den Schwierigkeiten, welche die Universität mit den
Zahlungen aus der Seh wart zmeyer'schen Pacht hatte, cf. dio Konrilien vom 7. o.
14. Oct. 1739, vom 1. Jan. 1740, wonach Schwartzmeyer immer nur einen Teil
seiner Pacl.tsumme bezahlt hatte, und vom 20. April 1740, wo er Zahlung veraprichl.
Es sieht aus, als hätte er sich durch die Br.inntweinkonzession zu retten gehofft:
im Konsil vom 6. April 1740 bittet er die Universität sich wegen Erlangung der
Branntweinkoncession an den Hof zu wenden. Aber schon nach dem Protokoll des
Konsils vom 18. Mai desselben Jahres scheint er sich nicht mehr halten lu könoeo,
und die Protokolle vom 24. Mai u. 22. Juni handeln von seinem Bankerott und
von Massregeln dagetien.
119
Aufwartung *) auf allen 8 üniversitätsdörfern, desgleichen das Zins und
MeMengetrayde" besagtem Oberaratmann Schwartzmeyer auf 9 Jahre,
nämlich von Trinitatis 178J) bis dahin 1748, in Generalpacht überlassen
werden, dergestalt, dass er es nach seinem besten Wissen und Gefallen
aber hauswirtli( h gebrauchen möge. Es behält aber die Universität sich
vor: „Die Canones und Geld Zinsen, Städtegülden, Canonicat-GefäUe,
Interessen von denen ausstehenden Kai)italien, Stipendiengelder, Inscriptions-
Gebühren u. Straf Gefälle wie auch den Mitli-Zins von den Stuben in
dem grossen Collegio durch die hiezu bestellten Personen einheben zu
lassen, gleich auch die Jurisdiction auf denen verpacht^»ten Gütern, ausser
was des Herrn General Pächters Person, Ehefrau u. Kinder betrifft, der
Univers, vorbehalten bleibet."
2) Die Herren Locatores versprechen dem Herrn Conductor von
allem sub Titel ,ständige Gefälle' zum Vorsehlag Gebrachten die Eviction
zu leisten und das, was ohne sein Verschulden nicht einkommt, ihm
zu vergüten. Doch muss er die Praestanda rechtzeitig beitreiben, wobei
er auf sein Ansuchen von Seiten der Universität der schleunigen Execution
wider die Säumigen sich zu versichern hat.
3) Pächter darf neben dem weissen auch braunes Kai-thausbier
brauen lassen und verspricht jederzeit gutes und tüchtiges Bier zu
brauen und so den Debit desselben zu vermehren.
4) Die Taxe des Bieres soll jährlich 2 mal — Ostern und Michaelis
— mit Zuziehung des Generalpächters von der Universität gemacht und
wie bisher die Tonne Karthäuser 8 Groschen teurer verkauft werden als
das monatlich unter Zuziehung der Universität auf dem Rathaus taxierte
Stadtweizenbier.
5) Professoren und Officianten sollen nach alter Gewohnheit ihr Bier
pro Tonne 8 Groschen billiger als die andern Leute und die 20ste
Tonne frei haben auch jeder Zeit soviel möglich vor anderen gefördert
werden.
G) Pächter macht sich verbindlich nirgends anders als auf dem
Karthaas Karthäuser Bier zu brauen noch jemals das Recept zu ver-
raten.
7) Sollte mit der Zeit die der Universität verlorene Branntwein-
gerechtigkeit*) in dem Karthause wieder herbeigebracht werden,
wozu sich Unkosten zu machen die Universität nicht imstande ist, so
») Of. das Protokon des Koiisils v. 7. Oct. 1739 (Fraiikf, Rog. Bd. 54): Auf
Ersuchen des Schwartzmeyer hat dii; Uiiivcrsilät in den Dörfern eioe Circularnoto
erlassen, dass Schwartznicj^er allein das Recht habe, Musik zu machen. Schwartz-
meyer hat inzwischen den Landschaftsmusikanteu die Instrumente wegnehmen
lassen.
*) Den Yeriast erlitt die Universität anno I73'i, cf. Hausen, a.a.O. S. 59.
120
verspricht die letztere die nötigen Geräte anzuschaffen und dem Pächter
als beständiges Inventar zu überlassen.
8) Damit Pächter die beiden Vor^verke besser benutzen könne, wird
ihm gestattet, wenn bei den Aeckem und Wiesen einige mit Strauch-
werk bewachsene oder sonst unbrauchbare Flecken befindlich sein mögen,
diese auf seine Kosten zu räumen, jedoch ohne Schaden für die umliegenden
Heiden, Felder der ünterthanen oder Nachbarn und auf vorherige An-
zeige bei der Universität.
9) Die Universität gestattet, dass der Pächter die Ünterthanen von
Jacobsdorf und Briesen zu den „würklichen Diensten" bei den Vor-
werken anlialten dürfe, wobei er verspricht den Professoren, Officiant^-n
und Bedienten ihr Deputat-Holz jährlich durch diese Ünterthanen in
die Stadt fahren zu lassen und diese Fuhren ihnen von den Dienstfuhren
abzuschreiben, dagegen er für jedes Klafter 18 Groschen von dem Paclit-
zins abziehen darf. Sollten die Ünterthanen sich weigern die Dienste
in natura zu leisten und Prozess anfangen, so verspricht die Universität
ihre Assistenz durch Vorstellung bei Hofe u. s. w. Aber der Herr Conduct-or
hat, weil diese wirklichen Dienste ihm nicht mit in Anschlag gebracht
sind und die Universität sich mit dem blossen Dienstgelde begnügt,
die eventuellen Kosten dabei zu tragen.
10) Die Herren Locatores verbinden sich die Aecker und Gärten
beim Karthaus und den Vorwerken wie auch die Weinberge mit der
vollen Bestellung zu liefern und den bisherigen Spezialpächtern die auf-
gewandten Unkosten nach Billigkeit zu vergüten. Dagegen verspricht
er, alles — Gebäude, Zäune, Gräben und alles Inventar — in gutem
Stande wieder abzuliefern, bei Abstehung eines Obstbaumes oder Wein-
stockes die ledigen Stellen sofort wieder zu besetzen, überhaupt als guter
Hausvater zu handeln.
11) Diejenigen Reparaturen, die an und für sich nicht 2 Beichsthlr.
betragen, werden dem Pächter nicht vergütet. Wenn aber etwas
Hauptsächliches zu reparieren oder zu bauen vorfallen sollte, so hat er
den Kector rechtzeitig davon zu benachrichtigen, und wird die Universität
alsdann das nötige verfügen. Auf eigenen Kopf darf er Hauptreparaturen
oder gar Bauten nicht unternehmen, widrigenfalls ihm die Universität
nichts vergütet.
12) Der Generalpächter hat über die Grenzen und alle Gerechtig-
keiten der ihm verpachteten Güter ein wachsames Auge zu h<iben, da-
mit nichts verloren gehe, zu welchem Ende die Universität verspricht,
ihn nicht rmr zu den Vogtgedingen sondern auch in Sachen, die in
seine Wirtschaft einschlagen, zu den Consiliis und allen Conventibus
zuzuziehen, auch ihm die benötigten Uikunden zu communicieren.
Schwartzmeyer muss zu diesem Endzweck, obwohl ihm alles verpachtet ist,
121
von den Hebungen jährlich richtige Bechnnngen führen und dieselben
4 Wochen nach Trinitatis übergeben, wofür er jährlich ein Salarium
von 50 Rthlr. erhalten soll, und wenn er ausserordentlicher Verrichtungen
halber mit Vorbewusst des Rectors verreisen muss, soll er täglich
— gleich dem Quästor — 16 Groschen als Reisediäten erapftingen.
13) Die ihm , zugeschlagenen^ ünterthanen sollen in keinerlei Weise
graviert und weder das Dienstgeld gesteigert noch viel weniger
Bei- und Nebendienste gefordert werden, sondern die Konservation der
Ünterthanen soll ihm angelegen sein.
14) Pächter hat jährlich zu zahlen: 7714 Rthl. (Reichsthaler)
12 Or. und zwar quartaliter, nämlich Crucis, Lucio, Reminiscere und
Trinitatis jedesmal 1928 Rthl. 15 Or. in guter, gangbarer Münze;
nach Trinitatis spätestens in 3, nach den andern Quartalen spätestens
in 6 Wochen. Die Zahlung ist an den Rector zu liefern gegen Quittung.
Um Martini hat Pächter jährlieh zu den Tischen der Kommunität
4 Wispel „von dem ordinären Pachtgetreyde der ünterthanen*)" und
8 Schffl. Roggen in natura zu liefern, wofür er nach Anschlag 60 Rthl.
8 Gr. von dem betreffenden Quartalspachtgeld abziehen darf. Sollte
die Zahlung in der gesetzten Zeit nicht erfolgen, so darf die Universität
ohne Umstand mit Execution verfahren.
15) Sollte durch Schuld des Pächters, der Seinigen oder seines
Gesindes Feuer ausbrechen, so ist Pächter für allen Schaden haftbar.
Durch Wind, Blitz oder böswillig ohne sein Verschulden angelegtes
oder aus der Nachbarschaft gekommenes Feuer verursachte Schäden an
(Gebäuden ersetzt die Universität, die dann sobald als möglich alle
Wirtschaftsgebäude wieder aufzubauen hat. Verluste am Inventar oder
„an demjenigen, wovon er die Pachte abgeben muss" trägt nach vorher-
gehender Taxe zur Hälfte die Universität. An seinen privaten Mobilien
und Baarschaften geschehenen Schaden trägt Schwartzmeyer allein.
16) Verlust bei Schaf- und anderem Viehsterben ersetzt die Uni-
versität nicht, da nichts von dem Vieh — ausser sehr wenigen Inventarien-
Stücken bei dem Vorwerk zu Jacobsdorf — derselben eigentümlich zugehört,
auch in dem neuen Etat zu den Remissionen nur 100 Rthl. ausgesetzt
sind, welche für alle Ünterthanen und Censiten nicht allein bei Frank-
furt sondern auch in der Altmark ausreichen sollen. Doch verspricht
die Universität, dass, wenn S. Maj. für solche Fälle einen Fond an-
zuweisen geruhen werde, sie dem Generalpächter eine billig massige
Remission geben werde. Bei Misswachs oder Hagelschaden soll Pächter
bei Zeiten um Besichtigung und Untersuchung bitten, und wird der
Schaden so gross befunden, dass Pächter nicht die Aussaat erhoffen
^) Darunter ist m. E. Hafer verstanden.
122
kann, so soll ihm die H&lfte des bei dem Anschlag znr Arende an-
gesetzten Korns remittiert werden. Alle anderen Unglücksfälle, wie
sie anch immer heissen, ansser Krieg und Pest, hat er allein zu
tragen.
1 7) Zur Sicherung der Universität setzt Herr Generalpächter nicht
nur sein jetziges und künftiges Vermögen „zu einem wahren Unter-
pfande" sondern verspricht vor Uebergabe der Güter 2000 Rthl. Kaution
zu legen, desgl. an Vieh und anderen Inventarstücken auf die Vor-
werke und das Karthaus mindestens für 800 Rthl. anzuschaffen, eben-
falls zum eventuellen Unterpfande für die Universität.
18) Stirbt der Pächter während der Pachtzeit, so sollen dessen
Erben den Kontrakt fortsetzen. Wenn sie sich aber der Pacht begeben
wollen, so müssen sie doch das Todesjahr über aushalten und richtig
zahlen auch nach Ablauf desselben alles Invenfcir etc. gut abliefern.
Eher wird die Kaution nicht zurückgegeben.
19) Bei Streitigkeiten zwischen Pächter und Universität sollen
beide Teile einen Kommissar erbitten zur gütlichen Begleichung oder
' rechtlichen Entscheidung der Differenzen *).
20) Beide Teile begeben sich jeder Einrede und Rechtswohlthat
insbesondere „der Verletzung über die Helfke, der Arglistigkeit, Ueber-
eylung und Gewalt nicht verstandener Dinge" etc.
Urkundlich in duplo ausgefertigt und eigenhändig unterschrieben
von dem Rektor und den 4 Decanen unter dem UniversitÄtssiegel und
von dem Generalpächter unter dessen gewöhnlichem Petschaft. Frank-
furt a. 0. 5. Mai 1739,
L.S. J. F. Polack«) h. t. Rector, J. M. Siegel, J. W. Trier'),
A. 0. Gölicke*), F. W. Rolofif.
L. S. Christian Gottlieb Schwartzmeyer.
89. Reeess zwischen der Universität Frankfürt und den
Gemeinden ihrer Dörfer Jacobsdorf und Briesen einer-
seits und Mi^i^r v. Stranz Erbherm auf Petersdorf
andererseits, eine Triftgrereehtigrkeit betreffend. Frank-
furt a. 0. 22. JuU 1749.
Cop. B. No. 26 fol. 141 b.
Die Gemeinden von Jacobsdorf und Briesen haben sich beschwert,
dass durch die Trift des Herrn von Stranz von Petersdorf nach der
') Cf. Geh. Staats-Archiy Berlin Kcp. 51 no. 29 (Minist-A. no. 26.) Kabinets-
ordre vom 4. Ang. 1740. Dem Gcneralp&chtcr SchwarUmoycr wird in dem
wegen seiner schlechten Oeconomic mit der Universität Frankfurt geführten Streik
eine Commission bewilligt.
«) Joh. Friedr. Polack, Rektor 1737, 39, 41, 44, 48, 53, 61.
•) cf. S. 111 Anm. 3.
«) Andreas Ottomar Gölicke Rektor 1721, 25, 29, 88, 37.
128
Karthänser Heide ihre Aecker geschädigt werden. Der von der Uni-
versität deputierte Professor Polack hat in Anwesenheit beider Kontra-
henten die Trift in Augenschein genommen, ausgemessen und die
Streitigkeiten durch folgenden Vergleich zwischen den Parteien für
immer gütlich behoben:
1) Stranz wird „nochmals ausdrücklich^ das Recht zuerkannt
Hörn- und Schafvieh von Petersdorf nach der Heide hin- und zurück-
zutreiben durch das strittige Gebiet, und zwar von beiden Seiten 2^/, Buten
— im Ganzen 5 Ruten — breit, nicht weiter. Darin soll er und seine
Nachfolger als Erbherm und Besitzer des Gutes Petersdorf nicht turbieret
werden.
2) Die durch solche Trift geschädigten Leute sind: der Leinweber
Baschken zu Jacobsdorf und der Kossäth Christian Rasken zu Briesen. Zu
ihrer Scbadloshaltung tritt Stranz ihnen ein entsprechendes Stück Land „an
Aussaat^ auf seinen Petersdorflschen Feldern und Briesen'schen Aeckem
ab: Leinweber Baschken erhält von Stranz'schem Petersdorfer Grund
und Boden 2 Bücken. Ein Bücken davon soll die Entschädigung für
sein Stück in Jacobsdorf sein und ihm und seinen Nachkommen erb-
und eigentümlich gehören. Der 2te Bücken soll ihm aber nur miets-
weise gegeben sein gegen einen zweitägigen Dienst in der Ernte mit
der Sense ohne Speisung; und zwar lässt Stranz ihm diesen zweiten Bücken
geneigtest auf Lebenszeit zii beliebiger Benutzung. — Der Kossäth Basken
erhält zur Vergütung und hat als solche gern angenommen ein an seinen
Acker gränzendes Stranz'sches StückLand von 2Buten Breite und 34 Buten
Länge, was reichlich ist.
Ferner ist auf Vorschlag des Professor Polack der Weg zur Trift,
der früher um den Sandberg herum ging, durch die versandeten Aecker
der 12 Jacobsdorfer Kossäthen näher gelegt worden, und diesen Kossäthen
hat Stranz zu ihrer grössten Zufriedenheit als Ersatz ein Stück
Land Petersdorfer Grundes angewiesen als rechtmässiges Eigentum zu
freier Benutzung, jedoch unter der Bedingung, dass die 12 Kossäthen
ein bestimmt bezeichnetes Stück nicht umpflügen und beackern dürfen.
Gegen diesen Kontrakt begeben sich die beiden Teile jeder Ein-
rede. Urkundlich unter der Universität Insiegel, Unterschrift des Bektors
und der i Decane, des von Stranz mit dessen vorgedrücktem angeborenen
Petschaft und der Schulzen und Gerichte der Dörfer Jacobsdorf und
Briesen namens der beiden Gemeinden') in duplo ausgefertigt. Ein
Exemplar hat v. Stranz erhalten, eins verwahrt die Universität. Frank-
furt a. 0. 22. Juli 1749.
') Die Unterschriften der Schalzen und Gerichte fehlen in der Kopie.
124
L. S. J. 6. von Hackemann h. t. Rektor Univ. *). J. C. Pessler
D. Fac. iur. h. t. I)ec. '), J. F. Carthäuser Fac. med. h. t Dec.^.
J. M. Siegel Fac. Theol. h. t. Dec. J. F. Polack h. t. I)ec.*).
L. S. Hanns Albrecht v. Stranz.
') Johann GoUliob v. Hackemann, Rektor 1744, 49, 55, 64.
') Job. Christoph Pessler, Rektor 1742, 46, 50.
*) Job. Friedr. Cartheusor, Rektor 1743, 47, 51, 60.
*) cf. S. 122 Anm. 2.
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23 ,
13
„ geben
m
gehen.
26 .
4
„ Aus
»
Auss.
27 .
12
„ Retardaten „
Retradaten.
31 Anm.
2
„ Kossathen „
Kossuth.
Aus dem ersten Jahrzehnt der Universität
und
die ältesten Dekanatsbücher
der Juristen und der Mediziner
FESTSCHRIFT
7.ur
vierhunder1jähl?igen Jubelfeier der Alma Mater Viadrina
26. April 1906
hei* ausgegeben
von
Gustav Bauch
Breslau
Verlag von M. tt H. Marcus
Inhaltsverzeichnis
Seite
Einleitung V— XX
A. Aas dem ersten Jahrzehnt der Universität: 1 — 47
I. Publii Yigilantii Bacillarii Axungio poote et oratoris Franck-
phordiane urbis ad Oderam et Gjmnasii litterarii introductionis
Ccrcmoniarnmque obscrnatarum descriptio. 1507 l — 32
II. Ordinatio Noiia siuc Reformatio Studii florentissimo Achade-
mie Prancophordiane. 1512 33—39
III. Ordinatio Completionis pro gradibus Magisterii et Baccalaurea-
tus in artibus secundum duas famosiorcs Thomistarum et Sco-
tisantium opiniones. In achademia Francophordiana. 1512. 40— 4G
IV. Expense ordinarie Promotionum in gjmnasio Francophordiano
c. 1512 47
B. Das älteste Dekanatsbuch der juristischen Fakultät. 150B
bis 1632 48— G8
(•. Das älteste Dekanatsbuch der medizinischen Fakultät.
1519 bis 1597 bzw. Ifi05 C9-93
Einleitung.
A. Die hier unter I bis IV folgenden Stücke haben die zwei
Eigenschaften miteinander gemein, daß sie alle die Jugendzeit der
Frankfurter Universität betreffen^) und daß ihre Originale samtlich
Unica sind. Die wichtigen amtlichen Dokumente II — IV hat Dr.
Molsdorf als Einblattdrucke aus dem literarischen Nachlasse des ersten
Rektors Konrad Wimpina in den beiden Bänden einer von diesem einst
besessenen venezianischen Inkunabel der Königlichen und üniversiäts-
Bibliothek in Breslau sorgfältig eingeklebt vorgefunden*) und nach
Loslösung aus ihrer SchluDMnerstätte den Cimelien der Bibliothek ein-
verleibt. Das Stück I, die Descriptio des Humanisten Publius Vigilantius
Axungia, hat im Jahre 1705 W. E. Tentzel der Frankfurter Universität
geschenkt '), und so hat auch diese den Weg zu den Cimelien derselben
Bibliothek, der Erbin der Frankfurter Universitäts-Bibliothek, gefunden.
I. Man könnte einwenden, daß die Descriptio Franckphor-
diane urbis ad Oderam et gymnasii litterarii introductionis
ccremoniarumque obseruatarum des Vigilantius*) von Rechts
wegen weder zu den Akten noch zu den Urkunden der Frankfurter
Universität zu rechnen sei und daher hier keinen Platz verdiene. Die
Sache verhält sich aber doch wohl etwas anders. Denn als Verlaut-
barung eines zeitgenössischen Schreibers, der als ordentlicher Lektor der
Lehrerschaft der Universität angehörte und sogleich bei der ersten Ein-
richtung als einziger Dozent die Vorlesungen inaugurierte wie bei der
') Für die Frankfurter UniTersitätsverhältnisse dieser Zeit und die in Betracht
kommenden Persönlichkeiten verweisen wir auf G. Bauch, Die Anfange der Uni-
versität Frankfurt a. 0., etc., Berlin 1900.
2) Vgl. Zentralblatt für Bibliothekswesen XXII, 571 fif.
^) Nach seiner eigenhändigen Widmung in dem Original.
♦) Zu Vigilantius vgl. G. Bauch, Die Anfänge etc., besonders 7, 9—11, 23—25,
97—99, 113—116, und Die Universität Erfurt im Zeitalter des Frühhumanismus
76, 77.
_ ^^
Inthronisation als Zeuge und Festredner mitwirkte, entsprcht die De-
scripto gewissermaßen einem Protokoll über die geschilderten
Vorgänge und sie bringt auch die sonst nirgends überlieferten offi-
ziellen Redeleistungen bei dem Festakte in vollem Umfange. Beckmann
gab zwar in dem Auctuarium Notitiae Universitatis Francofurtanae ^)
auch schon einen Abdruck der Descriptio, aber nach einer minderwertigen
Abschrift, sodaß sich auch aus diesem Grunde ein Neudruck des so
seltenen Werkes rechtfertigt.
Das inhaltsreiche, enggedruckte Büchlein besteht aus 20 Blättern
in Quartformat mit den Signaturen aij bis dij, nur die letzte Seite ist
leer und das Titelblatt trägt als Schmuck in Wappenumrahmung den
sitzenden brandenburgischen Adler mit dem Kurschildchen auf der
Brust ^. Die eben nicht seltenen Druckfehler sind in unserem Nach-
drucke stillschweigend verbessert, nur an den folgenden Stellen mußten
Konjekturen dafür zu Hülfe genommen werden: S. 10 Z. 29 ist für cucte:
aucte, S. 19 Z. 11 für euenire: innuenire, S. 22 Z. 9 für multuigarij:
multijugam (oder multiuariam ? Wohl Konfusion aus den beiden Wörtern)
und Z. 10 für strictis fascijs cuius cinctos: strictos fascijs, cunis cinctos,
S. 23 Z. 4 für corpore valido: colore pallido (wegen des folgenden im-
becilli corpori) und Z. 21 für nox: mox, S. 24 Z. 13 für visus: usus,
S. 27 Z. 13 für das sinnlose concidit: contulit, S. 29 Z. 2 für utrumque:
utcunque und S. 31 Z. 29 für nostre: noscere eingesetzt worden. Kleinere
konjekturale Ergänzungen sind durch Klanunem kenntlich gemacht.
Die verwahrloste Interpunktion wie der willkürliche Wechsel im Groß-
und Kleinschreiben im Text wurden schonend aber tunlichst reduziert.
Die Dedikationsüberschriften, der Titel, der Kolophon des Druckers und die
beigegebenen Verse sind inbezug auf Orthographie und Interpunktion
als für unsere Zwecke nebensächlich auch als quantitö n^gligeable be-
handelt und im allgemeinen in ihrem ursprünglichen Zustande belassen
worden. Das schlechte griechische^) Zitat S. 27 Z. 28 ist ebenfalls mit
Absicht, als charakteristisch für das Wissen des Vigilantius, unver-
ändert geblieben, und das der Zeit noch eigene Schwanken in der
Schreibung von rhetorica und Aristoteles wurde deshalb auch beibehalten.
n. Nun wenden wir uns den offiziellen Aktenstücken zu. Die
Ordinatio Noua siue Eeformatio Studii florentissime Achade-
mie Francophordiane kennzeichnet sich beim ersten Blick als ein
>) Frankfurt a. 0. 1707, Fol.
') Außerdem hat der Drucker, Konrad Baumgarten aus Rothenburg, eins
seiner Signete auf der vorletzten Seite unter dem ihn behandelnden Distichon
angebracht.
3) Das Griechische ist noch mit gotischen Typen gesetzt.
vn
sehr wichtiges universitätsgeschichtliches Dokument, da sie uns als erster
erhaltener Index lectionum der Alma Mater Viadrina oder Rotulus
doctorum profitentium, wie man im XVI. Jahrhundert sagte, in die
volle Besetzung und den Lehrplan aller Fakultäten einftlhrt. Sie gibt
sich zugleich durch den Beisatz Reformatio, da die am Kopfe des
Patents genannten üniversitätsmagistrate, unter denen der Rektor
und der Dekan der Artisten fehlen, weil die Publikation offenbar ganz
kurz vor Beginn eines neuen Semesters erfolgte, sodaß die Namen beider
sofort obsolet geworden wären: Konrad Wimpina, der Dekan der
Theologen, Johann Eberhart, der Dekan der Juristen und Ordinarius,
Eberhard Quttenberg, der Dekan der Mediziner und Paul Brede-
kow, der Fraepositus des Gollegium maius, sich ausdrücklich als
Mandatare des Kanzlers der Universität Bischofs Dietrich
von Lebus vorstellen, als Maßregel des Ausbaus der Universität,
als Weiterführung und Abschluß der Qründungsbestrebungen,
zu erkennen, deren Hauptanreger, Mittelpunkt und Leiter der Kanzler
Dietrich von Bülow war*).
Die Zeit der Abfassung der Reformatio, die schon Molsdorf
mit Erfolg festzulegen gesucht hat^), fällt in das zu Ende gehende
Wintersemester 1511/12, und der Erlaß ist als aktueller Index lectio-
num, wie aus der Ansetzung der ersten artistischen Vorlesung auf die
fünfte Morgenstunde und besonders auch aus der Voraussetzung eines
thomistischen artistischen Dekans (worüber wir weiter unten ausführ-
licher handeln wollen) hervorgeht, bereits auf das Sommersemester 1512
berechnet. Die Grenze rückwärts gibt, daß der ordentliche Professor
Magister Achatius Frundt erst im Sommer 1511 nach Frankfurt ge-
kommen ist, und die Grenze nach vorwärts, daß der ordentliche Lektor
Vigilantius im Sommer 1512 den Tod durch Mörderhand gefunden hat.
Johann Eberhart wird in der Aufschrift als Dekan der Juristen, im Kontext
aber nicht mehr als solcher bezeichnet. Da sein Dekanat bis zu dem
Termin St. Georgii (23. April) 1512 lief und das hier anon)rme artis-
tische Winterdekanat in diesem Jahre ganz ausnahmsweise schon mit
dem 10. April abschloß, so gewinnen wir als äußersten Terminus ad
quem für die Publikation der Ordinatio den 10. April. Die Dekanate
des Theologen Wimpina und des Mediziners Guttenberg kommen für
die Berechnung nicht in Betracht, da wir über die Dauer dieser Deka-
nate nicht sicher unterrichtet sind. Und so bleibt als Termin etwa
Ostern (11. April) 1512.
*) Hierza vgl. 0. Schwarzer, Das Kanzlorauit an der Universität Frank-
furt a. 0., Breslau 1900, 6 f., 11 f.
^) Zentralblatt etc. XXU, 573.
VIII
Wenn wir die Ordinatio nova zunächst als Rotulus doctorum
und Index lectionum würdigen, so ist bei der Zusammensetzung
des Lehrkörpers und der Anordnung der Vorlesungen, beides nach den
einzelnen Fakultäten betrachtet, hervorzuheben, daß im Gegensatze zu
der festen Geschlossenheit der mittelalterlichen Universitäten hier der
Unterschied zwiischen den ordentlichen Dozenten und den neben
ihnen Lehrenden so ziemlich verwischt erscheint.
Bei den Theologen sind als Lesende 8 Männer verzeichnet und
darunter nur 3 Magister gegenüber 5 Baccalaren verschiedener Stufe;
bei den Juristen lesen unter 10 Dozenten (\ Doktoren, 1 Licentiatund
3 Baccalare; bei den Medizinern mit 3 Lehrern sind 2 Doktoren und
1 Baccalar; bei den Artisten allein sind alle 1(> Lehrenden Magister.
Die beiden Poetae et Oratores rangieren fiirsich*). In Wirklichkeit
sind sämtliche Baccalare der höheren Fakultäten, mit einziger Ausnahme
des Religiösen Johann Zilslaw bei den Theologen, da sie zugleich Magistri
artium sind und als solche irgendwie bei dieser Fakultät als lehramt-
lich tätig aufgeführt werden, ordentliche Angehörige der Artistenfakultät.
Auch der Magister artium und Doctor iuris utriusque Johann Lindholz,
obgleich er ausdrücklich als stipendiatus lector unter den Juristen mit
aufgezählt wird, fUUt unter dieselbe Rubrik. Der Licentiat Johann
Wendland ist Stipendiat, besoldeter juristischer Lektor, wie die Dokt4)ren
der Fakultät, von denen nur Dr. Johann Eberhart dazu noch als Ordi-
narius bezeichnet wird und als solcher kanonisches Recht vertritt. Es
fehlt an einem Ordinarius für Zivilrecht.
In Bezug auf die Vorlesungen ist zu bemerken, daß Lectiones
ordinariae und extraordinariae nur bei den Juristen scharf ge-
schieden sind. Für die Artisten werden wir diese Scheidung auch, doch
erst später genauer, feststellen können. Vorläufig ist nur darauf hin-
zuweisen, daß die Eruditio epistolarum und die Lektionen der
Poetae et Oratores aus den ordentlichen Vorlesungen auszuschließen
sind. Ob es als ein redaktionelles Versehen aufzufassen ist, daß das
Kolleg de Anima zweimal als ordentliches in der Secunda repetitio pro
baccalaureatu secundum viam Scotistarum erscheint*), läßt sich nicht
entscheiden. Die Vorlesungen der Baccalare der höheren Fakul-
täten müßten von Rechts wegen alle als außerordentliche zu be-
zeichnen sein, bei den Juristen sind jedoch die der Baccalare Fabian
Funck und Wolfgang Redorffer in iure pontificio ausdrücklich unter die
ordentlichen gestellt. Die Fakultät hatte demnach zuwenig ordentliche
') Über das Verhältnis der Poetae et Oratores zur Univorsitlit Tgl. G. Hauch,
Die Anfange etc., 98.
'^) liier unten 8. 38 bei den Magistern G. Haugwitz und J. Guntzenhausen.
IX
Lehrer. Bei den Medizinen) fehlt die Ansetzung von Disputationen
ganz, und daß das schwierige Kolleg der dunklen Aphorisnii des Hippo-
krates in den Händen eines Baccalars, Andreas (Henrici de) Berlin,
ruht, ist mindestens sonderbar. Bei den Theologen sucht man vergeb-
lich nach einem biblischen Kolleg (für die ersten Anfänger), dafür sind
die Grad Vorlesungen aller Baccalare der Fakultät angegeben, die doch
nur zufällige, keine ordentlichen waren, sodaß die künstliche Fülle des
tlieologischen Vorlesungsverzeichnisses (fünf Vorlesungen über die
Sentenzen des Lombarden!) ziemlich reklamenhaft wirkt.
Zusammenfassend wollen wir darauf aufmerksam machen, daß diese
Ordinatio nova wegen ihrer Ausführlichkeit und Buntheit von nicht zu
unterschätzender Bedeutung als Quellenbeitrag für eine Untersuchung
über die Entwicklung der späteren ordentlichen Professuren ist.
Den breitesten Raum nehmen in dem Vorlesungsverzeichnisse die
Bestimmungen für die Artisten ein, und dieser Umstand wird uns zu
der Erklärung des Nebentitels Ordinatio, „sine Reformatio'' führen.
Denn nicht bloß, weil die Fakultät wegen der Vielseitigkeit ihrer Dis-
ziplinen viel Einzelbestimmungen nötig hatte und weil sie auch schon
wenigstens das erste Examen, für das Baccalaureat, mit in ihre Per-
spektive zog, ist ihr Lehrplan besonders beachtenswert für — Frankfurt.
In dem offenen Briefe der Verfasser an die akademische Jugend
wird über die höheren Fakultäten kurz und summarisch hinweggeglitten,
und auf sie kann sich deshalb kaum der Ausdruck Reformatio be-
ziehen. Dagegen werden die Artisten, Thomisten und Scotisten, rühmend
hervorgehoben und mit ihnen die Interpreten der politiores et humanae
litterae und ihre Leistungen für die Studenten, deshalb müssen wir
hier nach der Deutung von Reformatio suchen.
Für die Artisten sei vorausgeschickt, daß es bisher nicht möglich
war, sich ein richtiges Urteil über die Berücksichtigung der verschie-
denen scholastischen „Wege** an der Universität zu bilden^), die
Ordinatio verbreitet mit einem Schlage darüber Licht. Wenn die Uni-
versität Erfurt die einzige in Deutschland gewesen ist, die allezeit nur
für die „Via moderna", den Occamismus oder Terminismus oder
Nominalismus, wie ursprünglich herabsetzend die thomistischen Gegner
sagten, oflen stand ^), so hat Frankfurt, ebenso einseitig, stets nur der
„Via antiqua" oder dem Realismus gedient. Beide Zweige der Reales,
') G. Bauch, Die Anfänge etc., 84. Thumistcn und Scotisten werden er-
wähnt, ebenda 126. In den Statuten der Universität und der Artistenfakultät, so-
weit sie erhalten sind (vgl. Acten und Urkunden Heft II und III), ist garnichts
hierüber zu finden.
') G. Bauch, Die Universität Erfurt im Zeitalter des Frnhhumanismus, 11 f.
die Thoraisten und die Scotisten, waren hierbei gleiclimäßi^
vertreten und standen ebenso gleichberechtigt und lehramtiich
fest organisiert neben einander. Aus der Ordinatio nova nnd der
weiter unten zu besprechenden Ordinatio completionis ist zu folgern,
daß sie sich auch semesterweise in der Verwaltung des Dekanats
ablösten, wie bei den sonnabendlichen Disputationes ordinariae
thomistische und scotistische Magister im Vorsitz alternierten.
Wenn wir die einzelnen scholastischen Hauptvorlesungen als
allen damaligen Universitäten gemeinsam beiseite lassen, so wollen wir
doch auf den planmäßigen Betrieb eingehen, soweit das die Ordinatio
nova erlaubt, denn ihre Zusammenstellung ist leider nicht durchsichtijr
klar, die Überschriften Repetitio prima pro baccalaureatu, Repetitio
secunda, Repetitio tertia sind vielmehr irreftlhrend, weil auch die Vor-
lesungen für die Magistranden dazwischengemengt sind. Sogleich bei
der ersten Rejietitio in logicalibus wird gesagt „in vim tentaminis**^,
nicht „per modum tentaminis**, was im Grunde nur Repetitio schlechtweg
bedeuten würde, während in vim tentaminis im ersten Semester gar
keinen rechten Sinn hat. Bei der zweiten Repetitio ist verständlicher
nur von Repetitio in paruis logicalibus (Petri Hispani tractatibus)
die Rede. FQr das dritte Semester war die Repetitio in grammatica
in vim tentaminis angesetzt^), und wenigstens das ist deutlich und
als ein sichtbares Stück der Reformatio anzusehen: die Reformatio
sollte das mit dem Baccalaureatsexamen verbundene Vor-
examen, Tentamen genannt, ersetzen durch eine der Meldung
zum Examen vorangehende Repetitio in vim und zugleich loco tenta-
minis. Exercitiura hat auch die Bedeutung von Repetitio, doch mit
dem Nebensinn Einübung zu Disputationszwecken, und Resumptio,
die dritte Art der Repetitio, könnte man wohl als private Einpaukerei
auf alle methodischen und positiven Seiten des Examens bezeichnen.
Die Resumptionen sind meist auch die Vorläufer der heutigen „pri-
vatim" gehaltenen Vorlesungen, nicht die der Seminaria oder Übungen.
Am Ende der Repetitio prima der Baccalaureanden er-
scheinen als ordentliche Fächer unter den mäßig humanistisch ge-
bildeten artistischen Magistern Michael Risch und Andreas Henrici ein-
gefügt die humanistische Rhetorik und die humanistischen
Grammatiken des Sulpicius Verulanus und des Nicolaus Pero-
tus. Bei der dritten Repetitio finden wir die Grammatik noch-
mals und außerdem noch die Poetik, die letztere wieder unter einem
') Zu der Bestimmung über die Behandlung der Grammatik für die Bacca-
laureanden vgl. auch die Statuten des großen Colleginm, Acten and Urkunden III,
33 §8.
XI
gemäßigten Humanisten und artistischen Mcigister, sodaß alle drei
Fächer in den Cursus der Baecalaiireanden als ^Repetitionen"
einbezogen sind. Die planmäßige, humanistisch beeinflußte
Behandlung dieser grammatisch-rhetorischen Fächer, die Poetik
zählte zur (jramraatik (die als Sonntagskolleg und bluße Zugabe aufge-
führte, dem praktischen Bedürfnisse entsprechende und ebenfalls einem
gemäßigten Humanisten zugeteilte Lehre vom Briefschreiben zur Rhetorik),
sind als zweite Äußerung der Reformatio zu nehmen.
Daß der erste Kollege des Vigilantius als Poeta und Orator Jo-
hannes Rhagius Aesticampianus sich 1507 veranlaßt sah, in Frankfurt
für seine Hörer die immerhin auch nur zweifelhaft geeignete Grammatik
des Marcianus Capeila und Aelios Donatus de figuris herauszugeben
und beide nachträglich noch zu kommentieren '), zeigt, daß damals der
offizielle Betrieb von Grammatik und Oratoria (wie man hier sagen
muß, nicht Rhetorik) noch ganz scholastisch war, daß also wohl wie in
Leipzig das Doctrinale des Alexander Gallus das literarische Substrat
für die Behandlung der Grammatik war.
Ob alle drei Disziplinen, das heißt auch die Poetik mit, wirklich
als ordentliche Lehrfächer aufzufassen sind, darüber haben wir trotz der
sclieinbar unverdächtigen Form des Lehrplans noch ZweifeP). Ganz
problematisch mutet es an, daß die letzte und entscheidende Behandlung
der Grammatik bei der dritten Repetitio der Baccalaureanden in vim
tentaminis dem Manne übertragen war, der als der unverfälschteste
Scholastiker der Universität galt, für den gar keine Beziehungen zu
den fortgeschritteneren Frankfurter Humanisten nachzuweisen sind und
den der humanistisch gebildete Kanzler Dietrich von Bülow wegen seines
ewigen Herumreitens auf der Logik scherzhaft, aber anzüglich den
Frankfurter Petrus Hispanus zu nennen pflegte '), dem Dr. und Magister
Johann Lindholz.
Die Reformatio wollte also nach allem, das wir besprochen
haben, einen gewissen gemäßigteren Humanismus innerhalb
der Artistenfakultät zulassen und eingliedern, weiter griflf sie
jedoch nicht aus; denn die speziellen Poetae et Oratores Vigi-
lantius und Trebelius werden zwar als insignes gepriesen, sie sind
aber erst ganz am Schwänze des Rotulus und ohne jeden orga-
nischen Zusammenhang mit der artistischen Fakultät aufge-
geführt. Sie waren für die Fakultät nur Statisten und Virtuosen.
Daß diese Spezialisten ihre Vorlesungen „in schola iuristarum"
*) G. Bauch, im Archiv für Litteraturgeschichte XIH, 5.
') Siehe hier weiter unten bei No. III.
3) G. Bauch, Die Anfange etc., 89, 90.
_ xn
und nicht „in collegio maiori" halten, ist keineswegs nur zufällig. Man
erhält zum Verständnis für diese Angliedening den Schlüssel, wenn
man die Reden des Vigilantius von 1506 in seiner Descriptio aofinerk-
sam liest ^). P]r nennt wiederholt die Fakultäten im Zusammenhange
und hängt jedesmal die Poetae et Oratores an die Juristen, vor den
Medizinern, an und nicht an die Artisten, sodaß sie wie eine in die
Mitte eingeschobene fünfte Fakultät erscheinen.
Die Poetae et Oratores haben darnach wie auch anderswo, z. B. in
Ingolstadt^), ihre meisten Hörer unter den jungen Juristen gehabt, die
sich für die politische und diplomatische Oratorenlaufbalm vorbilden
wollten, für die damals schon humanistische Eloquenz durchaus not-
wendig war, wie auch die Inthronisation der Frankfurter Universität
überzeugend an den offiziellen Rednern außer Vigilantius, an den juris-
tischen Doktoren Johann Blanckenfeld, Sebastian Stüblinger, Dietrich
von Bülow und an dem angehenden Juristen Joachim von Bülow, er-
kennen läßt. Den Poetae et Oratores als Künstlern gegenüber waren
die Lektoren von Poetik und Rhetorik der Fakultät nur Handwerker.
Bei unserem Abdrucke der Ordinatio nova sind die in eckigen
Klammern gegebenen Stellen im Original durch Wurmfraß zerstört.
Die Ergänzungen sind meist mit Hülfe der erhaltenen Statuten ') ge-
wonnen worden. Kleine typographische Reste gaben die Handhabe, auch
ganze Wörter, z. B. bei den Medizinern, mit Zuverlässigkeit wiederzu-
erkennen und ohne Schwanken einzusetzen.
III. Ob die ordinatio nova nach ihrem Inhalte den Wünschen de>
Urhebers, des Kanzlers, voll entsprochen hat, können wir leider nicht
sagen, daß die Artistenfakultät damit nicht in vollem Umfange befrie-
digt war, erweist eine sich daran anschließende, durch sie hervorge-
rufene große Publikation ihrerseits, die ihre Intentionen deutlich und um-
fassend darlegte und auch nicht bloß platonisch theorisierend, sondern in
der festen Form eines Statutes, das sich ganz autonomisch präsentiert, wenn
gleich auch die Fakultät als solche in dem Erlasse gar nicht genannt ist.
Daß die sie betreffenden Angaben in der Ordinatio nova an Klarheit zu
wünschen übrig ließen, ist schon angedeutet worden, daß sie unvollständig
waren, weil darin die geschlossene Übersicht über den Kursus der Magi-
stranden fehlte, war auch eine Anregung zu weiteren organisatorischen Ver-
handlungen innerhalb der Fakultät. Die alleinige und doch auch flüch-
tige methodische Berücksichtigung der Baccalaureanden und Auslassung
') Hier unten S. 7, 2d, 26.
^) (r. Bauch, Die Anfünge des Unnianisinus in Ingolstadt, 84.
^) Acten und Urkunden III, 39, 40.
xm
der methodischen und hodegetischen Behandlung der Vorbildung der
Magistranden hatte vielleicht zum Qrunde, daß die Reformation etwas
überstfirzt abgefaßt wurde, wie das bei Beformen auch sonst vorkonmien
soll, die von einer höheren Stelle gewünscht und patronisiert werden.
Das hochwichtige, in seinen Grundlagen bis auf die ältesten Statuten
der Fakultät zurückweisende Dokument kam vor die Öffentlichkeit unter
der Überschrift: Ordinatio Completionis pro gradibus Magisterii
et Baccalaureatus in artibus secundum duas famosiores Tho-
mistarum et Scotisantium opiniones. In achademia Franco-
phordiana.
Es ist von großem Interesse, in dieser sorgfältig ausgearbeiteten
und vollständigen Übersicht über das wissenschaftliche Leben und
Treiben in der Fakultät zu beobachten, wie genau für die Baccalau-
reanden nicht bloß, sondern ebenfalls für die Magistranden der
artistische Cursus oder Processus geordnet und fest umschrieben
war, sodaß die Universität keiner Palästra für eine freie, individuelle
Ausbildung des Geistes und Wissens nach den Neigungen und Fähig-
keiten des Einzelnen, sondern vollkommen einer Schule mit stehendem
Lehrplan glich, die jeden, der nach einem Grade oder beiden strebte,
an ein ganz bestimmtes, sorgfältig vorbereitetes Schlußziel band und
damit auch die Studenten zu planmäßigem Vorgehen in den Vorlesungen,
zu geordneten, sich stetig wiederholenden Repetitionen und zur
aktiven Teilnahme an den so zahlreichen Disputationen zwang und dazu
und dadurch in jeder Weise drillte. Aus Rücksicht auf die schon von
anderen Universitäten kommenden Scholaren waren zahlreiche Lektionen
eingeschoben, um ihnen die Gelegenheit zu geben, das nachzuholen,
was ihnen zu dem für Frankfurt vorgeschriebenen Normalkursus
noch fehlte.
Die „vier" Repetitionen des dritten Semesters (Mutatio
tertia), denen sich jeder Baccalaureand zu unterwerfen hatte, er-
setzten, das Tentamen. Die vier zu den Repetitionen bestimmten Ma-
gister oder Repetitoren hatten als geschworene Organe der Fakultät
Unreife oder sonst wie Ungeeignete vor dem Examen zum Rücktritte
von der Bewerbung zu bewegen. Später, 1523, führte die Fakultät
durch einstimmigen Beschluß, gestützt auf den Rat Wünpinas, indem
sie zugleich die Bestimmungen oder Statuta unserer Ordinatio über die
Completio, die Examenzirkel, das heißt die Repetitiones in vim tenta-
minis, und die zugehörigen Eide als zu rigoros beseitigte, dafür wieder
Tentamina ad hoc ein'), die bei dem Magisterexamen auch durch die
Ordinatio nova nicht in Wegfall gekommen waren.
•) Vgl. F. Reh in Acten und Urkunden III, 3 Anm. 3, und Heft I, 72, zum
Dekanat des M. Martinus Girbigk, wo die Anm. 3 bezüglich zu ergänzen ist. Die
XIV
Abweichend von der Ordinatio nova oder doch wohl nur
deutlicher gefaßt, wenn man nicht eine eigenmächtige Bevision nach
rückwärts annehmen will, sind die Anordnungen über die dem
Humanismus zugänglich gemachten Disziplinen. Von der
Grammatik ist nichts weiter zu sagen, als daß sie für die Baccalaore-
anden im ersten und im dritten Semester als Pflichtvorlesung angesetzt
war, im dritten in vim tentaminis. Anders liegt das Verhältnis bei
Bhetorik und Poetik. Die Lehre vom Briefschreiben ist als
besonderes Kolleg aus dem offiziellen Lehrplan verschwunden. Für das
Hören von Vorlesungen aus dem Gebiet der Bhetorik — als
„Bücher" waren dazu nur eingeführt der Autor ad Herennium, die
Bhetorik des Aristoteles und vermutlich ein lateinischer Prosaiker, zu-
nächst wohl Sallusts Jugurtha^), entsprechend der Ordinatio nova —
und der Poetik — wieder erscheinen hier nur Aeneis, Silius und Lu-
canus — war zwar durch Ansetzung von Stunden für die
Baccalaureanden und die Magistranden ausreichend gesorgt,
aber nicht alle Vorlesungen darüber waren Pflichtvorlesungen.
Das Hören beider wurde dem Belieben der einzelnen Baccalaureanden
anheimgestellt, und den Magistranden war das Hören der Bhetorik in
allen drei Mutationen als Examenobjekt vorgeschrieben; die Poetik blieb
aber auch für sie freigestellt.
Es war also nur den auf praktische Verwendbarkeit gerichteten
Anforderungen des Zeitraums eine Konzession gemacht; wer hingegen
humanistische Poetik kennen lernen und poetische Schriften der
Alten hören wollte, mochte das als schöngeistige Liebhaberei treiben,
die Möglichkeit war geboten, und soweit kam man von der Fakultät
aus den Anhängern des Humanismus mit Konkurrenzstunden gegen die
Poetae et Oratores (wie bei der Bhetorik) entgegen. Hiemach recht-
fertigt sich wohl und löst sich der Zweifel, dem wir oben bei der Ordi-
natio nova Worte geliehen haben.
Auffällig ist bei den scotistischen Magistranden in der zweiten,
d. h., vom Anfange des Studiums aus gezählt, in der sechsten, und
bei den thomistischen in der dritten Mutation, d. h. in der siebenten
des Studiums, die Angabe, daß die ersten „decani Veterem artem" und
die zweiten „processum Veteris artis ex decano" hören sollen. Diese
Bestimmungen sind es neben dem von uns schon angezogenen Passus
der Ordinatio nova über den zu erwartenden thomistischen Dekan im
letztere ist die einzige Stelle, wo die Ordinatio Completionis in den Akten der
Universität erw&hnt wird.
^) Siehe unten S. 37 vorl. Absatz. S. 44 drittletzter Absatz sagt die Ordinatio
Completionis: libruni Rethorico, qui tum ex ^tribus" legetur.
w»
XV
kommenden Sommersemester*), aus denen die Folgermig von der halb-
jährigen Abwechslung der beiden Richtungen im Dekanat zu
ziehen ist. Übrigens zeigt auch die Liste der Dekane ^, soweit wir die
Parteizugehörigkeit nachweisen können, daß die ungeraden Dekanate,
vom Sonmier 1506 an gerechnet, bis Seuchen und der Verfall der
Universität Verwirrung anstifteten, in der Hand von Thomisten waren.
So sind 1506 a Johann Lindholz, 1507 a Nikolaus- Barthel aus Rochlitz
und 1512 a Franz Krause Thomisten gewesen. Und die Dekane der
geraden Semester, 1507 b Johann Negelein aus Guntzenhausen, 1511b
Bernhard Pfluckritter, 1512 b und 1519 b Johann Menckel, sind sämtlich
Scotisten gewesen. Nur bei Simon Spilner stimmt die Rechnung nicht,
doch dieser könnte von den Thomisten zu den Scotisten übergetreten
sein^). Das Altemieren im Dekanate mag auch bisweilen die Ver-
setzung eines Magisters aus einer Nation in die andere miter-
klären; da der Turnus der Nationen im Dekanate dann hin und wieder
zu Kollisionen geführt haben muß, wenn eine Via in der betreffenden
Nation zur Zeit nicht vertreten war. Merkwürdig ist auch, daß der
Dekan an ein bestimmtes Kolleg gebunden war.
Ganz eigenartig berührt die Anforderung des vierten Semesters der
Magistranden, daß beide (uterque), der Thomist und der Scotist, dem
Exercitium des Dekanes der Fakultät, dessen eigene scholastische Rich-
tung als irrelevant gar nicht angegeben wird, beiwohnen sollen, weil
sie die weit fortgeschrittene Abschwächung der Gegensätze in der Spät-
scholastik enthüllt, sie zeigt aber auch den Dekan noch mehr wie die
eben besprochene Behandlung der Vetus ars als einflußreiches Mit-
glied der £xamenkommission. Dem fügt sich als ebenso gleich-
gültig gegen die einzelne Richtung und markant die allen Magistran-
den auferlegte Teilnahme an der Repetitio des Vizekanzlers im
dritten Semester (Ende), „que repetitio fiat per modum examinationis", an
und die Teilnahme an dem Exercitium oder der Repetitio desselben im
vierten und letzten Semester „adusque examinis ingressum", weil sie
zugleich noch darlegt, daß dieser, der Vertreter des Kanzlers, dann
in Frankfurt zur vorliegenden Zeit doch nicht bloß die formale
'.Licentia für das Magisterium zu erteilen hatte, sondern auch
selbst tätig vor dem Examen und der darauf folgenden, durch ihn
geschehenden Lizenzerteilung eingriff.
') Siehe unten S. 45 : Hora octaua.
•) Acten und Urkunden I, 15 f.
*) Das wÄre in dieser Zeit nicht mehr so ganz unerhört. Der Thomist An-
dreas Karlstadt in Wittenberg war „Thomae pariter et Scoti sectator vigilan-
tissimus''. G. Bauch in Briogcrs Zeitschrift für Kirchengeschichte XVIII, 49.
XVI
Hierdurch fällt natürlich auch ein Streiflicht auf die Befug-
nisse des Kanzlers^) dem Examen gegenüber, die das jedesmalige
Ernennen eines Vizekanzlers aus der betreffenden Fakultät geradezu als
nötig erscheinen lassen. Daß bei den Artisten später Dekanat und
Vizekanzel lariat zusammenfielen, war eine die Vorbereitung des Examens
bezweckende Vereinfachung, die sich vielleicht ursprünglich aus einer
zu geringen Zahl ordentlicher Dozenten erklärt.
Nicht ganz unwichtig ist endlich auch die am Schlüsse der Vor-
schriften für die Magistranden angehängte Bestimmung, daß die Bacca-
laureanden zu genannten Zeiten am Ausgange und am Anfange
der Semester zu ihrer Übung über einen Traktat nach Anweisung
des Dekans zu lesen hatten, nicht, wie es sonst wohl geschah, in
den Hunds tagen.
Der Erlaß an die gelehrige Jugend ganz am Ende ist nach-
weislich ein Ausschnitt aus den ältesten, nicht mehr vorhandenen
allgemeinen Statuten*) von 1506 und von Wimpina redigiert, wie
die Aufnahme in seine gesammelten Werke verrät^).
Die kurze Angabe der Promotionskosten für die Baccalare
und die Magister*) bildet den Beschluß. Die sonst üblichen ^Joca-
lia^ fehlen hier, sind aber wohl nur versehentlich ausgelassen.
Die Zeit der Publikation der Ordinatio ist auf dem Drucke
nicht angegeben. Es steht kein Hindernis im Wege, daß wir sie für
fast gleichzeitig mit der Ordinatio nova halten. Entscheidend
sind die Bestimmungen für das Hören der Vetus ars bei dem thomis-
tischen und bei dem scotistischen Dekane. Da ganz genau gesagt wird,
der scotistische Magistrand solle im zweiten Semester die Vetus ars bei
dem Dekane hören und der thomistische Magistrand im dritten bei dem
Dekane, so ist nach unseren früheren Ausfahrungen die Publikation des
Statuts und seiner Beigaben an den Anfang eines Sommersemesters zu
setzen, und das Natürlichste ist dann doch wohl, den Anfang des
Sommersemesters 1512 dafür anzunehmen und nicht etwa den erst
des Sommersemesters 1513, weil dies die Bestimmungen für die Bacca-
laureanden der Ordinatio nova kreuzen würde.
*) Hierzu vergl. 0. Schwarzer, Das Kanzleramt an der Universität Frank-
furt a. 0., Breslau 1900.
^) G. Bauch, Die Anfänge etc., 21.
3) Acten und Urkunden II, 15, 40; c. Wimpina, FaiTago Miscellaneorum.
Orationes, fol. 26.
•*) Zu den Promotionen vergl. die Dissertation von V. Bernatz ky, Die
Promotion in der philosophischen Fakultät an der Universität Frankfurt a. ().,
Breslau 1901. Die Angabe der Kosten aus dieser frohen Zeit stand Bematzky
noch nicht zur Verfügung.
XVII
Eine Bestätigung dieser Ansetznng darf man wohl in dem sonst
unerklärlichen Umstände suchen, daß gegen die stets so streng inne-
gehaltenen Statuten und löblichen Gewohnheiten der neue artistische
Dekan 1512 schon am 10. statt erst am 23. April gewählt wurde,
während doch die statutenmäßig sich unnüttelbar an die Dekanatswahl
anschließende Rektorwahl wie immer am 23. April erfolgte.
IV. Die nun folgenden Expense ordinarie Promotionum in
gymnasio Francophordiaiio schließen wir hier als dem Ende von
III verwandt hier an. So wenig umfangreich diese üniversitätspublika-
tion ist (tYagment einer größeren?), entbehrt sie doch auch nicht der
Bedeutung, da die Gebührenangaben aus dieser Zeit wegen der
Lückenhaftigkeit der erhaltenen Fakultatsstatuten nur hier vollständig
aufbewahrt sind.
Das einleitende „Ceterum" gibt sie wie den ebenso beginnenden
oben erwähnten Erlaß an die gelehrige Jugend als einen Absatz aus
r^tatutenmäßigen Beschlüssen der Universität zu erkennen.
Eine genauere Zeitbestimmung für die Publikation des vorliegenden
Druckes ist hier nicht möglich, doch ist als Zeitpunkt für die erste
Abfassung Ostern 1509 wahrscheinlich. Bei Begründung der Universität
Ostern 1506 hatte Kurfürst Joachim I. für die ersten drei Jahre der
Universität freie Promotionen bewilligt^), diese Frist lief also Ostern
1509 ab. Es liegt nahe, daß mit dem Erlaß der großen Ordinatio
nova, die doch werbende Wirkung haben sollt«, ein Neudruck auch der
Gebührenordnung mit ausging und daß man dann etwa Ostern 1512
als Datum auch für unser Exemplar vermuten darf.
Die am Schluß erwähnten „Jocalia" oder „Bellaria" bestanden
in Wein, Bier, Konfekt und Pfefferkuchen, die den. Examinatoren vor-
gesetzt wurden (ein Gebrauch, der z. B. in Göttingen noch gegen Ende
des XIX. Jahrhunderts im Schwange war) und in Handschuhen und
Sammet far Rektor, Dekan, Promotor und die anwesenden Doktoren bei
der Promotion^. Die Abschaffung der Prandia und Commessationes
bei der Promotion war nur vorübergehender Edelmut').
B. Das älteste und einzige erhaltene Dekanatsbuch der
juristischen Fakultät nennen wir „Dekanatsbuch" nach unserem
') Siehe hier weiter unten S. 9.
3) Acten und Urkunden III, 18 Cp. II 4; 26 § 25, 42 Do iocalibns, 59 Cp.
XIY Alinea 2; 65 Anhang 1.
^) Wie bedeutend diese Aufwendungen später waren, sieht man aus der bei
y. Bernatz ky, 42 f., abgedruckten Kostenrechnung des Theologen Zacharias
Hermann (nicht Hermann Zacharias) von 1611.
Acten and Urkunden, Heft VI II
xym_
Vorgange bei der Artistenfakultät im ersten Hefte der Akten und Ur-
kunden. Richtiger würde es „Matrikel der Juristenfakultat"^ benannt
werden, denn, obgleich es uns ohne jeden alten lltel überliefert ist,
sagt doch der Schöpfer desselben ^) selbst: „retuli in hunc libnim
doctores, licentiatos, baccalaureos iuridiceque professionis scholasticos, ut
ambiguum non esset, quo quisque ordine sessurus incessunisque esset"".
Dieser Urheber des Buches ist der Ordinarius Dr. Johannes
Blanckenfeld*}, er begann es bald mit dem Jahre 1506, und es reicht
bis 1632; der letzte Benutzer ist der Dekan Dr. Matthaeus Coldebacius
gewesen. Nach dieser langen Benutzungszeit könnte das Buch überreich
an Nachrichten über die Entwicklung der Frankfurter juristischen Fa-
kultät sein; aber diese Hoffnung wird einigermaßen enttäuscht, wenn
man das früher von uns über die Fakultät Festgestellte') mit ihm ver-
gleicht; est ist leider sehr wenig regelmäßig geführt worden*), sodaß
man Namen wie z. B. Levinus von Emden, Hermann Trebelius, Johann
Oldendorp, Stephan Gercke, Heinrich Malsau, Christoph Hegendorfer
und die ihrer Schüler vergeblich darin sucht. Zwei große Lücken
gähnen zwischen 1514 und 1542 und zwischen 1542 und 1571. Reste
aus dem Zeiträume von 1514 bis 1571 befinden sich in den Ordines
doctorum, licentiatorum, baccalaureorum ete. iuris.
Die wohlerhaltene Handschrift wird in der Frankfurter Registratur
des Breslauer üniversitätsarchivs als Ms. 9 aufbewahrt und besteht aus
einem Bande in klein Folio etwa zu 27 x 19 Centimetern. Sie ist in
helles gepreßtes Leder gebunden; die früher vorhandenen Schließen des
festen Bandes fehlen. Das ganze Innenbuch wird heut von 30 in
neuester Zeit mit Bleistift von 1 bis 60 paginierten Pergamentblätt^rn
gebildet; Lagen die einst vorn und hinten noch angebunden waren, sind
später ausgeschnitten worden. Die Blätter 5/6, 7/8, 15/16, 59/60 sind
vollkommen leer, andere sind bisweilen nur mit wenigen Worten be-
schrieben. Auf den fehlenden Blättern waren vielleicht Statuten ent-
halten^), denn gerade der Mangel an derartigen Einträgen macht das
*) Vgl. sogleich den ersten Eintrag des Buches.
') Über ihn vgl. G. Bauch, Die Anfänge etc., 64 f., 66 f., und G. Knod,
Deutsche Studenten in Bologna, 48 No. 335.
') G. Bauch, Die Anfänge etc., 64 ff.
^) Eine Unterlassung, Auslassung eines eigenen Dekanates, bescheinigt sich
scheinbar selbst der Dekan des Sommers 1605 Martin Ben ckendorf S. 65: „sub
eiusdem decanatu", aber die Angabe bezieht sich auf sein Dekanat von 1601, S.64.
^) So geschah es bei dem zweiten Dekanatsbuch der Mediziner, daß die auf
den ersten Blättern eingetragenen Statuten von 1588 herausgeschnitten und be-
sonders gebunden wurden. Jetzt Frankfurter Registratur Ms. 15. Vgl. Acten und
Urkunden UI, 10.
XIX
Buch Verhältnismäßig einseitig und diimit erst recht inhaltsarm. Die
Dekane, soweit sie sich des Buches bedient haben, scheinen alles eigen-
händig eingetragen zu haben. Wir scheiden in den Kolumnen, wo keine
Naraen der Eintragenden genannt sind, die verschiedenen Hände durch
Gedankenstriche. Kreuze, die öfter bei Namen stehen, um deren Träger
als Verstorbene zu bezeichnen, sind weggelassen worden, weil niemals
Jahreszahlen zugesetzt sind. Die Leseschwierigkeiten sind im Gegen-
satze zu den oft; recht schlecht geschriebenen Einträgen des artistischen
Dekanatsbnches gering, sodaß sich die sonst fast sprichwörtliche schlechte
Schrift der Juristen zu dieser Zeit in Frankfurt nicht nachweisen läßt.
Die Edition ist nach denselben Gmndsätzen bearbeitet, wie früher
die des artistischen Dekanatsbuches. Kleinere Nachträge zu dem Inhalte
des Buches gibt das artistische Dekanatsbuch. Wir haben in den An-
merkungen darauf verwiesen.
C. Das älteste Dekanatsbuch der medizinischen Fakultät
hat schon Paul Reh beschrieben ')> sodaß wir uns damit hier sehr kurz
fassen können. Ebenfalls ohne alten Titel domiziliert es wie das der
Juristen in der Frankfurter Registratur und als sein Nachbar unter den
Mss. als No. 10. Die kleine Papierhandschrift in Schweinsleder ist erst
1519 von dem Dekan Dr. Christian Schirach*) angelegt worden und
gleichermaßen unregelmäßig bis zum Jahre 1597 weiter geführt worden.
Merkwürdig ist hierbei, daß die Einträge von 1588 bis 1597 parallel
mit denen des zweiten Dekanatsbuches (Frankfurter Registratur Ms. 11),
aber durchaus nicht immer gleichlautend mit ihnen erfolgt sind. Der
Abdruck dieses zweiten sehr ausgiebigen Bandes konnte wegen seines
großen ümfanges vorläufig noch nicht erfolgen. Es sind jedoch aus
dem Bande die Nachrichten bis 1597 herübergenommen und, um das
erste Jahrhundert der Universität abzuschließen, auch noch die geringe
Zahl von Einträgen bis zum Wintersemester 1505/6 einschließlich hin-
zugefügt worden. Den Eingang, S. 1 — 6, nehmen die von Paul Reh
gedruckten Statuten') der Fakultät ein; am Ende befinden sich Schrift-
stucke, die bis in die Zeit des großen Kurfürsten reichen und eigent-
lich in den zweiten Band gehörten. Auch hier sind eine größere Zahl
von Seiten ganz leer geblieben. Mehrere Conclusa der Fakultät und
Stücke aus ihrem amtlichen Briefverkehr hat Reh auch schon gedruckt*) ;
diese fallen daher bei uns aus und werden nur durch kurze Verweise
bezeichnet. Daß gerade über die erste Zeit der Universität, 1506 bis
>) Acten und Urkunden Heft III, 10.
*) G. Bauch, Die Anfange etc., 81 f.
3) Acten und Urkunden III, 39 f.
*) A. a. 0., 42 f.
II'
XX
1519, gar nichts in dem Buche vorhanden ist, ist zu bedauern. Au8
anderen Quellen laut sich feststellen, daß die Fakultät bestanden und
auch öffentliche Akte vorgenommen hat^). Für die Gestaltung der
Edition gilt dasselbe wie oben. Auch hier sind in den Anmerkungen
ein paar aus dem artistischen Dekanatsbuch entnommene Nachrichten
zur Verwendung gekommen.
Beide DekanatsbQcher, das der Juristen und das der Mediziner,
dürften später noch Ergänzungen erhalten durch die üblichen Gesuche
der Dekane und Fakultäten an die markgräflichen und kurfürstlichen
Kanzler und deren Stellvertreter vor Eröffnung der Examina, die im
Geheimen Staatsarchiv in Berlin aufbewahrt werden.
') G. Bauch, Die Anfänge etc., 73 ff.
AI.
Breslau, Kgl. u. ü. B., Cimelia 10.
W Publij Vigilanty Bacillarij Axungie
poete et oratoris ad lUustrissimum principem Joachi-
mum Sacri Romani imperij Archlcamerarium et Electo-
rem Marchionem Braiidemburgensem Stettinensem Po-
meranie Cassubie Schlauorumque ducem Burggrauium
Nurembergensem ac Rugie principem Franckphor-
diane vrbis ad Oderam et Gymnasij litterarij intro-
ductionis Ceremoniarumque obseruatarum descriptio.
(Darunter der sitzende Kii radler.)
[ab] Johannis Rhagij Aesticampiani LusaciJ et Rhetoris et poete lavreati
Kpigramnia ad lecim^enu
Cessa Niliaci mirari pulpita lector
(Tjinnasij et Cilici pectora doeta soll
Cecropias cumulo laudisque aequare catliedras
Coelicolis iaceat Gallica turba scliolae
Surgit palladio maior Franckphordia ludo
Cuins forma situs fama decusque patet
Hoc quem vel manibus cupies tractare libello
Vel sua luminibus scripta vorare tuis.
[aij] P. V. B. A. poeta et orafov Illustrissimo prhicfpi Joachimo Sacri
roniani imperij Archicameniario et elevtorl etc. Salute* m.
Cum nuper veterum philosophorum, illustrissime princeps Joachime,
scholas curiosius animaduerterem eas(|ue a mortilitatis conta^ifione liberas
et ad no8 usque deuolutas esse coiispicarer, cepi mecum ipse dolere
Act(n QDd Urkiiuden, Heft Vi 1
grauiusque ingemiscere nostrorum hominum facta aut erudite dicta adeo
abolita esse, ut neque sacratissimorum nostre Germanie imperatorum
egregia facinora ab obliuionis iniuria vindicata a quoquam videantur.
Quibus üoloribus circumfusus cogitaui ipse meeum, qnonammodo arden-
tissimum tuum in studiosos vires bonasque artes amorem, si non ex-
plicarem, ut volui, saltera inuestigarem sicque ilorentissimam tuain rem-
publicam litterariain priscis quibuscunque comparandam nomeuque tuuni
et famam et^rnitati consecrarem. Cunctanti mihi longius, unde exor-
dium sumerem, tandem in raentera venit, hine potissimum rem aui^pi-
candam esse, unde hec tua respublica litteraria originem ipsaqiie
primordia traxisset. Quare ad apparatum gymnasij tai litterarij conuer-
sus eum pedestri oralione, ut facilius potui, describere tentaui. Quod
ut facerem commodius, urbem ipsam Franckphordianam, hoc enim prins
res postulabat, eiusque situm quam breuissime a quatuor mundi partibus
tanquam in tabella parua descripsi urbique hanc tuam publicam scholam
adiunxi. Eam descriptionem cui magis deberem quam tibi, cuius et
urbs ipsa et respublica litteraria propria est tibique paret quam liben-
tissime, ignoraui. Accipe igitur urbem tuam cum gymnasio litt^rario
eamque interdum perlustra, ne incuria aut incendio aut aliquo periculo
labefactetur et pereat. Quam si amas, illum quoque ama, qui te ea
donauit liberalissime. Vale, presidium vit^ mee. Ex larario nie«»
Franckpliordiano Nonis Julij anno dominice incarnationis sexto supra
millesimum D.
Descriptio urbis Franckphordiane ad Oderam.
[aijb] Franckphordium, Marchie nobilissima ciuitas, Odera, ßer-
manie fluuio, ad orientem alluitur, qui suo ipsius cursu et nomine in
sinum oceani germani undis deuoluitur, unde et mercis copia multa
multique alij commeatus redeunl, ut quis facile portum maris dixerit.
Nam et naues hie tanquam in stationem publicam excipiuntur, anchora
figitur, exponitur, quod longis erroribus aduectum est. Siue pisces,
quos mare educat, siue, quos feracissimus Odera nutrit, voles, non
multa expectatione opus est, quicquid animo conceperis, paruo ere mer-
cari potes.
Hie locus propnij:naculis in ripis Ödere positus conspicuus est,
l)omeri() fere siniilis, in quo certis quibusdam temporibus anni multa-
rum nationum exterarum(|ue irentium et linguarum homines instar coat-ti
gre^is conueniunt. Hie siue Polonos siue Schlauos siue Ungaros siue
Prutenos siue Ruthenos siue Rascios compellare velis, non tibi copia
denegatur. Tanta est extra urbis menia in solo pomerio hominimi fre-
queutia, ut, si coalescerent, quam facillime ciuitatem ipsam aut ali-
quam coloniam amplissimam suo consessu implerent. Honun diuersa
sunt opera. Hie nauim cum labore clamosa voce portui adpellit,
alter vino eandem aut larido aut butyro aut sale aut oleo aut
cera aut ficubus aut amigdalis aut croco exotico aut zinzibere
aut gariofolis, cynamomo aut piscibus aut cancris aut pellibus aut
pannis aut plumis aut ferro aut calybe onerat vel exonerat. Adsunt
nomenclatores nominum, ordine suo quemque vocant mercatorero,
vectigad exigunt, numerant, deferunt ad magistratus , imponitur fisco,
interea abeunt. Bedeunt alij, recedunt proximi. Sic suus labor cuique
est, ut formicarum agmen te videre credas. Quid quod Oderam ponte
iunetum tot homines traijciuDt aut quadrigis aut veredis aut carris aut
bigis, ut vel tiumerare saltem homini graue sit. Taceo iuga boum, ar-
menta eqnorum atque multa milia vaccarum, que distentis lacte uberi-
bus denso agmine et ordine longo incedunt. Quid quod in ripis pis-
catores consedent expectantes, si quis iactum rethis modico ere persoluere
velit, unde et tripodem aureum expectare^possit, dummodo Mercurius
faueat. Longum est recensere strues lignorum in arena positas, que
uniuerse ciuitati, nescio quot annis, satis esse possunt, longius horrea
passim sita, in quibus annona, fruges, cordum^ foenum et id genus
•
pabuli ad superabundantiam continetur. Sed ne, dum extra muros erro,
eorum, que in urbe memorabilia sunt, obliuiscar, continebo me intra
menia, [aiij] maxime cum iam sol altissimus in medio celo curribus
suis vehatur, noxius enim Phoebi ignis sub diuo vagantibus est.
Hactenus de parte urbis orientali. Nunc cum sole ad meridiem
trahor.
In qua parte primum mihi beate Marie virginis edes occurit sub-
limibus turribus eminentissima, latericijs lapidibus ad fastigium usque
extmcta. Quam turrim si quis ascenderit, difficile dictu, quas quotque
in prouintias spectare possit, quamobrem recte dixerim, hanc turrim
totius ciuitatis speculam esse, nee falsus sum, cum et senatus eam
tibicinibus tanquam speculatoribus duobus, ut quosque ingredientes
exeuntesque animaduertant, inhabitandam dederit. Hie suo marito iuncta
mulier tnbam aut cornu aut phistulam non minus inflat quam suus
coniunx, qui eidem manus sepe ad ferulam porrexit. Hec, si dicere
ausim, Dyane non absimilis est, dum hoc verum creditur, quod tybiam
inflarit, hec voce et tuba madidum Neptuni tritona superat. Hec,
quotiescumque aurora diei nuncia emicat, quoties in die genius ad lautas
epulas nos inuitat quotiesque sol prono cursu ab oceano hospitio exci-
pitur, cum consorte thori menia urberaque voce et clangore tube replent.
Sed redeo unde digressus sum. In hac ede difficile est homini nume-
rare, quot liturgie, quot sacrificia, quot denique bostie deo immortali
quotidie fiunt et immolantur. Ausim dicere, in hoc uno delubro trigin-
tasex dei et sanctorum uberiori stipendio dotatas esse aras totidemque
antistites et sacerdotia, antistit^s inquam, non salios, ut Martis. non fla-
mines quirinales, ut Komoli, non flamines dyales, ut Jouis, non auguras,
ut romani fnere sacerdotes, sed innocentissinios castissimosque, quale>
sacrati pontificis Theoderici, Lubucensis episcopi, imitatores esse debent.
qui non tarn symoniam quam omnem castrimargiam et petulantiam ex
suis sacerdotibns tanquam alter Scipio Aflfricanus, qui bellum Xuman-
tinum non prius adorsus est, quam redegisset in disciplinam miHte?^
vitiaque omnia extirpasset, eradicauit, illo Scipione maior et qnideni
sanctior, quod hie milites recte bellandi scientiam, ille sacerdot^«? optime
viuendi nonnam docuit, quibus nee gregarium militem aut ferentarium
aut lixam ducem preposuit, sed philosophie pontificijque iuris doctorem
Matheum Molitoris, viriim inte^errime vite et multe doctrine, qui sancti-
tate morum reliquos prestaret et tanquam speculum exemplarque omni?
virtutis eos anteiret. Nouit, [aiijb] credo, clementissimus pontifex non
falso proditum, tanti esse %exercitium, quanti imperator fuisset. Hij
sacrificuli ad aiirore diluculum mox hymnos psalmosqne personant, ut,
eos ad diuinam laudem natos esse, quis credat, tanta enim frequentia,
tanta assiduitate, tanta morum honestate, tanta sacrarum rerum vene-
ratione tantoque cultu omnia conantur et efficiunt, ut nephas sit dicen»
eos transuerso, ut aiunt, ungue a cjitholico discedere. Est et in eadeni
basilica baptisterium auro hungarico fulgidum, simulachris imaginibusque
exculptum, tot preterea picte tabule passim parietibus affixe aspicienti-
bus opponuntur, ut non modicos in admirationem sui trahant. Aoeedit
eiusdem precij candelabrum in vestibulo summe are positum, quiui
etiam alterum Solymis in templo constitutum, si non superat, materia
tarnen et opere equat. Tantaque est huius loci amplitudo, quanta olim
amphiteatri Rome fuit, que tamen populum plebemque adniodum reli-
giosnm excipere nequaquam potest, tot enim milia virorum, tot puella-
rum, tot innuptarum virginum, tot matronarum agmina, ut nee pat^n-
tissimus campus excipiat Cesso, quibus monilibus, tortulis, torquibus.
buUis et ornamentis ornate sunt, nunc effari. Hoc unum pro coniectiira
rei cuique satis sit, qui eas phaleratas amictasque suis fibulis aut spin-
teribus semel viderit, facile omnes in urbe homines aut phrigione^ aut
aurifices esse arbitrabitur, quum id longe secus sit. Nam est in eadem
urbis parte in medio fori domus excelsa, sustentatur fomicibus, in quibus
Celle sunt vinarie. Hie siue Creticum siue Candicum siue Ehenanura
sine S}Tmium vinuni cupias, non multo labore opus est, ubi numerata
pecunia depromitur, quodcnnque optaueris. In eisdem cellis frumenti
potio, siue celiam Numantinorum siue cereuisiam nostratiura nomine
appellaueris, venditur, quam bibentes sub breuibus quibusdam anni
diebus scenopliei?ia viri et femine celebrant chorejisque ducunt. Ad
hanc doraum tanquam in Capitolium aut curiam senatores urbis con-
ueniunt patresque, dum pro salute reipublice Consultant. Horum numero
vigintiquatuor sunt, inter quos sex consules norainantur, ex quibus tres
annue urbi, rebus denique omnibus presunt, clauum tenentes rempubli-
cam, ne procellis obruatur, gubemant. Et qui ex bis tribus grandis natu
est, huic summus in urbe magistratus attribuitur. Sic enim maiori
etat! maior honor defertur. Est in eodem magistratu nunc Petrus
Sueaus [aiiij], vir admodum prestans ingenio, moribus atque eloquio,
amator doctissimorum hominum et hospitalis, maxime in eos, qui poli-
tioribus litteris et humanitatis studijs prestant, überaus. Äd hunc
doctissimi quique tanquam ad Moecenatem confugiunt, quos non tarn
amat, quam fouet, nutrit, pascit, educat atque beniuolentia omni prose-
quitur. Consularibus deinde viris proximi sunt sex alij, camerarij dicti.
Hij vectigalia exigunt et fisco imponunt publiceque pecunie querende
proponuntur et aerarij curam habent supputationesque publicas reddunt.
Fit qnoque magistratuum omnium quotannis noua electio quintodecimo
Kalendas Nouembris, ne longa mora imperium corrumpatur. Hos se-
quuntur alij duodecim, qui rebus agendis simul consulunt atque cum
prioribus in senatu sententiam dicunt, sicque omnibus, que vel urbi vel
reipublice eminentur, per senatores occurritur. Est et ante patrum curiam
forum, in quo lites aguntur, iudicia a Septem viris iudici assistentibus
feruntur. Ad hos queque negocia forensia, actiones, contractuum,
emptionum venditionumque iurgia, rixe, cause denique omnes et ciuiles
et criminales deuoluuntur. Hij etiam capitis animaduersionem in fures,
abigeos, predones, raptores, sacrilegos, latrones, parricidas, seditiosos
atque malefactores habent. Hijs quoque rerum omnium cura est, que
in urbe geruntur. Sunt et aediles cereales tres, quorum primus ex
senatu, secundus ex Septem viris, ex plebe tertius eligitur. Hij de
rebus priuatis soUitici macella inuisunt, pistrina obseruant caraiumque
vendendarum rationem habent. Sicque ciuitas minime domus diligentia
honestissime regitur.
Facessit sol a meridie. Trahor quoque cum eodem rapidissimo
cursu ad occidentem. At, dum hoc facio, iterum extra muros venio.
Mehercle recte, solet enim nonnihil sanitatis vespertina deambulatio
hominibus aflferre.
In ea urbis parte porta est ingens, hac in Lusatiam itur, circum-
datur vallo murus, sepiunt propugnacula vallum, que Johannem Saga-
nensem principem hostemque ab urbe longe coercuerunt. Extra pro-
pugnacula eadem horreorum multitudo, que in Oriente. Nee multis
passibus ab urbe sancti Spiritus xenodochium situm est. In eo pau-
perom senumque ingens multitudo quotidie pascitur. His urbani eines
agapen elemosinamque faciunt epulisque interdum dapsiliter reficiunt.
eorumque curam, ne pereant fame, frigore aut quouis euentu, senatus
habet, qnippe qni his annuos administratores duos, alternm ex senatu,
alterum ex plebe adijcit. [aiiijb] Est et non longe ab eodem loco
sancte Oertrudis sacellum suis sacris ornatum, qnod mercatores inpri-
misqne pannicide institnernnt, in quo et sacra et liturgie statis diebDs
celebrantur. Hinc ad sinistram passus circiter trecentos cenobium est
Chartusiensium inhabitatione insigne atque preclarum, quod et patram
propensa religio honestat et loci amenitas exhilarat, adiacent enim eomm
contnbemio viridantes horti, rinaria profunda Odereque estuaria admodnm
piscosa. Hij patres integritate morum, sanctimonia et innocentia vite reli-
quos antecedunt. Ad dextram vero si quis spectet, videbit urbem aereis
montibus a meridie usque ad septemtrionem cinctam. In his vineta
insita, que aut vitisator resecat aut frondator molli iunco ligat aut vini-
tor repastinat uuasque cantu et labore euocat. Que, cum maturescunt,
vindemiantur, calcantur deinde, postremo torculari imponuntur. Tanta
enim vini copia ex his montibus et vineis coUigitur, ut et ad vicina^j
urbes alendas non deficiat.
Sed nunc sol occidit, stelle lucent, adest luna expectata, hec som-
nium hominibus suadet. Ego ad septemtrionem progedior sicque sub
noctis conticinio in urbem redibo.
Est enim in hac urbis parte turris altissima omnibus peniia.
Hac iter est per suburbanum ad Theoderici, presulis sacrati, arcem
Lubusianam. Custoditur noctu aditus, obseruantur colonorum tuguria
et case, ne incendio noctu conflagrent aut sacrilegia committantur. Xam
non longe ab urbe passus circiter quadringentos extollit sua tecta diuus
Georgius, sub cuius tutela alterum valetudinarium, priori admodum
sirhile, institutum est. Eadem huius et templi et hominum obsematio
senatui est, que in alijs rebus.
Hinc in urbem proficiscor. Portam vallum et menia circumdant.
In hac urbis regione ad leuam delubra duo, vetusta quidem ambo,
sed alterum, quod diuo Nicoiao sacrum, antiquius est, alterum saneto
Francisco dedicatum, quod et monachi eiusdem religionis inhabitant.
Hij pecuniam aut census non accipiunt, sed nee his omnino carent,
habent nihil, omnia possident. Dicere posses, deum e celo suos pascere,
nee immerito, nam qui aris dei inmiortalis obnixe dies noctesque sub-
seruiunt, nunc cantando, nun legende, nunc orando, nunc sacrifieando.
nunc contemplando, nunc penitendo, nunc populum exhortando, cui hoc
absurdum videtur, si de liis etiam viuant. E regione est diui Nicolai
edes, que cum alijs ciuitatis omnibus delubris vetustate contendit, nee
tamen adeo vetusta est, ut exoleta videri possit, sed parem cum urbe
etatem [av] habet. Clara est et admodum conspicua, nee suis sacris
sacerdotiumque frequentia, religiosorum etiam hominium assiduitat« orba,
ut vere quis dixerit, eam alterum urbis lumen esse. Ad dextram vero
domus est ardua atque sublimis, multis valuis omata, nt quis deorum
immortalium habitaculum facile crederet. Hec nempe Athenarum iactu-
ram rependit, cuius arcliitectus fuit Stephanus Hundertmarck, qui et
primam et sapremam ei manum imposuit. In hac, sine achademicos
siue stoicos siue peripatetieos philosophos audire velis, innenies. Nee
tibi theologi accuratissimi, qualis est Conradus Wyrapina de Buchen,
nostre florentissime reipublice litterarie rector et monarcha, non inter
postremos theologos nostri eui numerandus, qui rerum omnium gnarus
cum Appione polihystoris nomen meretur. Nee in iure consulti doctis-
simi deerunt, sed quales legum latores esse decet. Inter quos est
Johannes Blanckpheldus, patria Berlinensis, natione Marchita, utriusque
iuris doctor celeberrimus, Italicorum studiorum et eloquentie non ignarus,
ut Joannis Garsonis, ciuis Bononiensis, eum discipulum fuisse, agno-
scere possis, qui nee in iure inferioribus preceptoribus usus est, sed
Bartholomeo de Zozino et Campegio, viris quam doctissimis. Hie stu-
diorum iuris primos fasces obtinet estque lector primarius, quem alij
non multo inferiores ordine quodam sequuntur. Sunt poete et rhetores
publici, qui cum Ausonijs ingenijs de eloquentia cannine orationeque
soluta contendere ausint. Qualis est Johannes Aesticampianus, collega
mens mihique familiari«sime iunctus. Posti-emo nee experientissimi
medici, si eos desideras, nee dyalectici, nee omnium studionim scholastici
ab bis scholis publicis absunt, quas postquam, illustrissime princeps
Joachime, multo ere maioribusque impensis Theoderico, Lubucensi antistito,
te ad hoc preclarissimum facinus, quod nulla obliuio delebit, inuitante
extruxisti sepe cogitando, quomodo ad haue tuam urbem doctissimos
quosque, quales nunc habes, adduceres, insomnes noctes duxisti. Tandem
in mentem venit, eos beneficijs, honoribus, publicis stipendijs et sacer-
dotijs attrahi posse. Tunc nee erario tuo pepercisti, quin theologis,
iurisconsultis, poetis, rethoricis, medicis, philosophis locupletissima sti-
pendia solueres multaque sacerdotia ipsis expectanda proponeres. Quibus
rebus omnibus in suum ordinem redactis tandem litteris publicis
emissis ad hanc tuam urbem hocque tuum gymnasium litterarium cele-
berrimum ex omni natione [avb] in primis preceptores doctos, deinde
omnis generis didascalos conuocasti, quas litteras, apparatum tui gym-
nasij litterarij tamquam unam urbis partem descripturus. a Johanne
Blanckpheldo sub tuo illustrissime nomine editas subijciam indeque
exordium sumam:
Cum nihil litterarum studijs communi hominum generi prestantius,
nihil excellentius, nihil nllo unquam tempore condncibilius in lucem
proditum sit, litteris enim constat immortalitas memorie, fulcitur eter-
nitas, res multis ante seculis geste omniumque scientiarum cognitio
complectitur, animus, humane vite dux et auriga, initio rudis excolitur,
Me Joachimum, dei optimi maximi beneficio sacri romani iin))erij archi-
camerariura ac electorem, marehionem Brandenburgensem, Stettinensem
Poraeranie, Cassubie et Schlauorum ducem, burggrauium Nurembergen-
sem ac Bagie principera, frequens subijt admiratio, quid subesset cause,
cur in nostra Germania plures in omnibus artibus, quam in hoc tarn
laudato litterarum studio maiorum patrnm nostraque memoria admira-
biles et fuerint et in presentia existent, ut album se coruum videre
quisque arbitretur, qui in hominem litteris excellentem oculos conijcit
multeque id nobis querentibus cause in medium proferuntur heque in
primis, quod tenuioribus facultatibus homines de impensarum magnitu-
dine, araplioribus vero opibus prediti de preceptoram vel barbarie vel
ignauia vel, que in primis vitanda est, docendi intermissione querantur
nee plerisque, et si superatis Alpibus Italie gymnasia inuisant, celnm
aeremque insuetum conuenire, ob id plerosque vel inuitos medio in
spacio retrahi aut ante in ipso cursu obrui, quam optatum portum eon-
tingere possint. A nobisque litterarum candidati ac professores assiduis
cohortationibus quotidianisque precibus efflagitarunt, ne plures delnceps
a litteris discendique studio deterreantur, ut gjrmnasium litteratorum
constituamus, ad quod veluti asylum agminatim confluere possint hij,
quibus animum disciplinis, linguam eloquio excolere suosque hortnlo:;!
doctrine fontibus irrigare in optatis sit. Cum celebrem nostre ditioni;?
urbem, multarum nationum emporium, cui Franckphordio ad Oderam
nomen est, habeamus, aeris serenitate ac temperie prestantem, ad solis
ortum vergentem, qua ex parte Odera, fluuio nitidissimo, piscium fera-
cissimo, nauigijs omniumque rerum illationi exportationique apto, allui-
tur, ad radices coUium sitam, qui vinetis frutetisque amenissimis vestiti
eam a meridie cingunt, quod ipsum magnopere valitudini conforre
medici et hij quidem usu rerumque experientia doctissimi afHnnant.
Ab sole vero occidente et septemtrione floren [avj] tibus pratis, salubribns
siluis ac agris fertilibus circumdatam tanta frugum ubertate ac abun-
dantia, ut horreum vicinonim populorum sit Pranckphordium, tanta \in i,
ut magnum illic Libero patri cum Cerere certamen sit, tanta camium
domesticarum et ferinarum, volatilium optimorumque piscium, lignorum,
pabuli, omnium denique rerum, quibus commode humana vita carere
non potest, illic copia sit, ut plereque inde urbes et prouincie pascan-
tur. Quare, cum minime nostri officij ac muneris duxerimus, tam hone^?-
tas tamque preclaras litteratorum preces repudiare, cum sit, ut eleganter
Symachus inquit, hoc specimen florentis reipublice, ut disciplinarum
preceptoribus opulenta pendantur premia, instituemus Franckphordij eis
Üderani deo optimo maximo duce officinas poUicioris litterature multi-
jugeque scientie quotiilianum discondi docendique commertium, quam
0
publicam uniuersitatem appelJant. Eam iam pontifioali imperatoriaqiie
auctoritate appruhatam proximo anno domiiiica, (|U0 diui MartiJ (\)
(lic»in inse<[uitur, sexta j^cilicot ac vijifesinia meiisis Aprilis ausjncaturi ai;
solenniter introducturi. Pollicemur insuper pot^t uninersitatis no«<re
introductionem frratuitani per trienTn\.m in sci^ntianim g^radus pi'oucctio-
nom. Si qni tarnen post hannn litterarnm pnblicationem illuc se ci»n-
tulerint, nihilominus leetionibus j2:ramniaticis ac oratorijs omnibusque
oxomptionibiis, immunitatibus, libertatibus, priuilef^ijs, quibus nostrum
i^yninasium instar aliorum ac uberiiis donauimus, fnientur <ic gaudebunt.
His litteris Ei^o post multa pericula post longas perejifrinationes
inoitatus atque accersitus publicociue muneri et officio ab illustrissiniu
principe Joachime et Theoderico pontitice propositus tandem sab frigido
Buote i)ost raeum in Franckphordium adiientum consedi tertio Nonas
Januarij anno doniinice incamationis sexto snpra M. 1). primaque polli-
tioris litterature incunabula prinuis huius gymnasij litterarij Ordinarius
Professor publice docui, quod mihi in primis voluptati est. Nam nemo
mihi credet, nisi hij, qui coram viderunt, mihi testes essent, quot scho-
Insticos una hora in lioc nostrum gymnasium litterarium receperim,
quique mox relictis elementaribus scholis studijs nostris adheserunt.
Quos ne 8ua spe longius defraudarem, litteris publicis in ecciesio valuis
expositis ad optima studia, ad ingenuos mores, tum ad orationem a me
faciendam sincerittn* inuitaui. Has litteras, ut facilius quisijue, quid
dixerim, et tu in primis, Joachime, princeps inclitissime, cognoscas,
nunc subiungo:
[avjb] Ihtb. VigilanüuH, BacUlariua. A^vunyia. poeta et orator. Leclori
Sdlutenu
Adolescens, quisquis es, aut senex, si tibi cordi est Apollinis pri-
mitias audire, aduola, docebimus nee penitenda nee fastidienda, sed que
Sybillinis libris studiosus lector auditorque dej)rompta esse credat, de
studiorum prestantia, de bonis litteris caj)essendis deque virtutibus dis-
ciplinani comitantibus et, quod nimirum absurdum non erit, Phoebo
Clario Artem Horatij Flacci Venusini poeticam, hercle nescimus diuinam
an humanam magis, ut laborum i)rimos fructus protreptice dedicabinms
Jouis die futuro proximo hora duodecima pomeridiana in urbis Franck-
phordiane palatio publico, cui vulgus pretorium nomen dedit. Voluimus,
hec ne nescires. Valete, boni, cum malis nobis nihil commune. Valete,
pessumi, ut resipiscatis. Lusum ociter ad matutam decimoquinto Kalen-
das Februarias anno M. I). vj.
Posteaquam nostre adolescentie nunctiatum est de oratione et leotione,
quantum potuit, exaltauit, ut que litterarum admodum cupida esset,
affuit, audiuit et me orante operam dedit. ut talis esset, qualis ex nostro
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instituto ei^fie merito deboret. Huius orationis .scriem, dumniodo nostre
nxL^e tibi non displicent, Juadiinie, illustrissime princeps, relege, quam
tibi subnectam:
Vellem, vos arbitrari, humanissimi auditores, me hec verba nerjua-
quam ficto loijuuturum animo, sed ut res omnium domi forisqiie pros-
pere euenirent omnibus. Nequeo ego vos lucris letos efficere ant
mercibus, tentabo, si oratione aut verbis. At mens inculta corporis
nondum exuta umbraculo altius suspicere nequit, que diuinitate non ad
summum rigata squalet. Silendum esset, silentio nempe deum intelli-
gimus, dummodo bumanus animus regeneratus sit. Vereor autem,
plerosque ex nobis ultrices nostras duodenas denario nequaquam expiasse
numero. Quare loquendum nunc potius, quam cum dedecore tacenduin
est Omnibus, maxime mihi, qui vocatus sura, etiam veni, studijs vestris
vobisque ut presim, loquendum mihi, inquam, sennone, non voce, alte-
rum cum dijs, alterum enim cum bestijs et animantibus communem
liabemus. Dicam autem hodie de studiorum prestantia, de bonis litteris
capessendis, de virtutibus disciplinam comitantibus. Hec [b] dum a me
fiunt, vos benignis adeste auribus.
Cum studiorum prestantia ex sermone primordia sumat, et per
sermonem ad studia (jueque optima deuenimus. Studium volumus
rationis, non corporis. Nam diu certatum est, utrum melius, at nunc certa
stat sententia, alterum enim mutatur et quasi deperit, alterum immutabile .
est et immortale. Libeat omnibus vobis id conari, quod Optimum. Per
lioc enim homines ab hominibus discreti philosophi dicti sunt, per hoc, ut
Egyptiorum mos erat, ex philosophis summi dei sacerdotes electi, per hoc
ex dei sacerdotibus reges appellati salutatique, per hoc demum ex regibus,
qui non degenerarunt, post dissolutionem dij crediti sunt. Hoc niminim
Studium, quo Troianorum, Grecorum, Lacedemoniorum, Carthaginensium,
Romanorum vero magis respublice aucte sunt, urbes conseruate, menia
extructa, hostes debellati, agri finesque dediti, perfldi, proscripti et in
exilium relegati, at plerique boni ad honores recepti sunt. Quamdiu enim
in precio studium esset, tamdiu omnia facta et gesta Studium olebant.
Quis negarct, Grecos studio Ilium euertisse, saltem si, de eins excidio
quod dicitur, fabula non est? Quis non credat, Bhomanos in Horatiorum
Curiatiorumque certamine sapientia et pnidentia, que ex studio tanquam
ex fönte deriuate scaturiunt, victoriam obtinuisse? Quam vulgare est hoc
omnibus, quod de Ulissis erroribus dicitur, numquid hie studio pericula
queque presentanea euasit? Numquid ille ipse naufragus et nudus in
littus eiectus studio solo et facundia, quam ex eo habebat, annunciebatur?
Num et reges et principes pudicissimeque uxores propter studium, quod
in ülisse erat, omnes affectabant ülisses fieri? Studium hoc diuinura
atque perpetuum, adolescentes et senes, capessite, qui, dura me libenter
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auditis, de eiusdem propagatione audite. Studium philosophi quique
optimi inuenere, dij mortales, homines immortales. Studium sapientes
produxit Septem. Rebus diuersis innixi philosophi diuersa studia insti-
tuere. Suramum autem viuentem deum cognoscere, qui omnia est, deura
dico hoc infinitura bonura, quod omnia est et in omnibus inuisibilc et
visibile. Sed quid ciconiam facitis mihi, dyalectici? An videtis, quia
deum inuisibilem et visibilem dixi? Nescitis, aliter loquendum, aliter
faciendum esse? Redeo, unde digressus. Philosophi studium multi-
phariam partiuerunt. Hinc stoyci dicti ut Zenon, Chrisippus Solonquc,
hinc achademici ut Plato, hiuc peripathetici ut Aristoteles, cynici ut
Antisthenes, Diogenes, epicurei ut Polixenius, Aristippus Cyreneus.
Studium preterea nee in hominibus solum est, sed in patre omnium,
cuius nimirum hoc est, ut bene operetur, huius studio creata [bb] sunt
omnia. Quare et vos, auditores, studium aduertite, quod ex hominibus
deos facit, ex mortalibus immortales.
Studium autem vestrum hoc sit, litteris bonis bonisque artibus
operam impendere, qui, dum me dicentem expectatis, de litteris capes-
sendis disseram, primusque de his cum adulescentulis sermo mihi haben-
dus erit, quos maiores natu vereri atque metuere decet et ad suorum
mores se tamquam ad speculum componere necessum arbitror. Quorum
inscitia ineuntis et iam teuere etatis senum sapiencia, prudencia regenda,
atque ita optima queque degustare, sed inuita nihil obstante Minerua
agere debebunt. Respiciendum et hijs est, quid possint vires quidque
humeri ferre recusent, innumerabiles nature ingeniorumque dissimilitu-
dines, et qui ad unius professionis studium tardior ignauiorque est, hie
ad alterins prompcior expediciorque. Scire omnibus dulce esse debet, sed
non idem omnes conari, nam ipsam personam gerere, quam volumus, a
natura voluntateque nostra profiscitur. Itaque se alij ad philosophiam,
alij ad ins ciuile, alij ad eloquenciam applicant; in ipsarumque virtutum
cognicione crebro hoc euenit, ut in alia alius malit excellere. Quorum vero
patres aut maiores aliqua gloria prestiterunt, eorum plerique liberi in hoc
genere laudis excellere studeant, nee preceptum meum est, sed patrie paren-
tis primi, Ciceronis nostri eloquentissimi. Nee satis est priorum glorias ade-
quasse ingenuum puerum,«; sed adiecisse aliquid, magis decorem illustrat,
Qui vero obscuris parentibus orti sunt, hijs desudare conuenit, maiorum
imitaciones morum omitt^re et quoddam institutuin tamquam proprium
consequi. Quod nimirum Ventidium Bassum eflfecisse credimus, qui, cum
castrensis mulio esset atque in triumpho bis ductus, magistratus tamen
postea Rhome non sine gloria administrabat. Itaque, o vos pueri, nee
tempus nee horam intermittite, qui non aliquid bonarum litterarum
acquirere videamini. Non pigeat vos ad ferulas manus extendere, ut
discatis, cum vel hoc tocius orbis terrarum domitorem Alexandrum non
1-2
teduerit, qui Aristotile preceptore usus est eoque persuadente virtutcm
et optiraas qujisque artes amplissime consequutus est. Cauetc, precor,
ne in vita plus soporasse ut ventris animalia luxui dedila, quam vigi-
lasse existimemini. Cogitate, quantum profuerint soUs litteris reipublice
rliomane Julius Cesar, Marcus Cicero, Fabij atque Cathones necnon
plerique alij. Libeat nobiscum conspicere, quantum plus valeant, in-
genio qui excellunt et litteris, quam armis [bij]. Non est equum, me
vos ad ea hortari, que quotidie vobis ante oculos sunt. Ipsi cogitate,
quid ex hijs vobis futurum sit.
Ad senes nunc flectetur oratio. Mementote vos, senes, qui iam
dudum viri extitistis, si incuria parentum aut auorum disciplinis bonis
undique non consumati estis, ne isto contagio liberos vestros dulcissi-
mos contaminari patiamini. 0 quot ex vobis sunt, qui seipsos suamque
vitam Inertem exosam habent! 0 quantum hij vetuli facti nunc sapere
vellent! Senibus etenim decrepitis littere boneque artes vehiculum
baculusque senectutis sunt. Cogitate, vos eines, etatem puerorum labi-
lem, in malum procliuam, lubricam a vicijs et libidinibus arcere et in
laboribus ingenij exercere, in patienta animi et corporis, ut eorum et in
bellicis et ciuilibus rebus vigeat industria, cumque eorum animos relaxare
et iocundidati quandoque dare vultis, spectate, ne lasciuiendo tempe-
rantie fines pretereant. Operam date, ut verecundie meminerint, impu-
dicus enim animus egregij nullius operis capax est. Vobis autem
labores minuendi sunt corporis, animi exercitationes äugende. Decet
pret«rea vos, o senes, summa opera amicos, iuuentutem, liberos vestros,
rempublicam consilio prudenciaque quamplurimum adiuuare. Idque
summopere cauendum venit senecluti, ne languori se desidieque dedat.
Ex desidia enim innumera vicia prosiliunt, scilicet auaricia, que senibus
innascitur ut peculiare malum, arrogancia, superbia, parricidium, homi-
cidium, furtum, rapina, luxuria, que, ut in omni etate turpis, ita in
senectute fedissima, ad (juam si libidinum int«mperancia accesserit,
duplex malum est. Nam ipsa senectus dedecoratur atque adolescentum
temperanciam impudentiorem facit. Audiui ego ipse vetulos senes, qui
iam omne Veneri tributum soluisse credebantur, in scortis male
audire, vicia preterea commemorantes piasque aures tamquam vene-
natis malis poUuentes. Unde impudencia hec tarn scelesta quam
ex vita male acta, si verecundia in pueris honor est, in senibus
ignominia! Quanto magis impudencia in effeminatis, eflfoetis et mollibus
vetulis capitalis est! Piget eorum omnia scelera commemorare. Vos
curate, tales non sitis, sie quoque senectus dulcior, iocundior, liberior
atque amabilior. Liberos vestros, si quos deus per generationem vobis
donare dignatus est, bonis preceptoribus subiugate, qui de eorum mori-
bus, ingenij s et indole iudicium facere possunt, sicque in tenera etat^j
13
assaescant, ut, dum ad adolescentiam virilitatemque et senectam venerint,
annis vobis equales nihil boni intentatum reliquerint.
Superest nunc, ut de virtutibus disciplinam comitantibus verba [bijb]
faciam. Marcet enim sine aduersario virtus. Quis autem aduersariuni
sustineret, nisi patientia preditus? Patientiam autem quis haberet sine
periculo? In periculo vero nemo non suceumbit, nisi qui ratione cuncta
moderatur. Unde esset ista animi moderatio quam ex sapientum et
doctorum libris, quos profecto nemo intelligit, nisi sapiens et doctus sit?
Neqae ea solum litteris bonis continetur, sed et constantia, fortitudo,
magnanimitas , modestia, temperancia atque alie plereque, ut sunt
iusticia, veritas, quarum cultus saeer est et deo quam gratissimus. 0
diuine litterei 0 mens diuina! 0 virtutes sacratissime! 0 felicissimi
liomines, quibus hisce temporibus nasci contigit, quando iste omnes in
usu sunt! 0 felicia secula! 0 tempora optata, in quibus respublica
tarn doctis administratur principibus! 0 sacerdotes Christi desidera-
tissimi, qui sub tanto pastore et pontifice victimas offertis deo inconta-
minatas!
Accedite omnes, qui iam me docentem diu expectastis, adeste et
periclitate, quid littere, quid virtutes denique possint. Non vos pigeat
sumptus facere pro lucro tam splendido. Legite et discite omnes, nemo
sine doctrina res politicas aut economicas sane administrare potest. Hec
dum a me auditis, o eines prouidi, curate, ut liberi vestri tales futuri
sint, quales ciuitatibus preesse decet et domibus. Sed iam receptui
canimus, ne vobis fastidio prolixiore oratione simus. Quare, adolescens,
qnisquis es, aut grandeuus, si studij ardor te excoquit, accede propius,
ut calescas. Magis audies te digna, in posterum his maiora, ubi soll-
(lius valueris. Modo Flacci poeticam artem te audire non pertedeat.
Incongruum non videtur, si orationem hanc versibus meis eoncludam.
Dixi.
Hexastichon eiusdem ad lectorem.
Flacci qui modulos curas et carmina sancta
Nostre dum gryphes quosque poesis habet
Scommata vel laceri vatis vitare superba
Et versus claudos sordidulosque pedes
Huc ades o iuuenis nostras captare camoenas
Nee tu posthabeas dulce poema senex.
Post hanc orationem agminatim quotidie confluunt nunc diuersarum
scientiarum doctores, nunc magistri, nunc scolastici expectantes rei
incepte euentnm, tantaque litteratorum multitudo conuencrat, ut ad
vigesimumsextum diem mensis Aphrilis sexingenti scolastici in ordine
numerati sint.
u
Venisti [biij] vigesimoquinto die Aprilis ad Franckphordium,
Joadiime illostrisäime, unacum equitatu tuo omnibus militie annis in-
si^nito, ubi te Theodericiis , Luboeeiisift presul, quam humanissime
excepit, aderat enim et te, inclitissimum principem, e3qMetaait. Venit
tecum Albertus, germanus tuus, princeps facundns foecundioris ingemj,
quem tu comite presule Lubucensi postero die in diue virginis Marie
templum introduxisti, me hercle recte agitur, dum milicia religioni sub-
seruit. Eum Theodericus pontifex, dum sacra pro more facit, in sacra-
mentum celestis milicie annumerat, sicque princeps ciratus in gregein
rasum t^ spectante et adrainistrante annumeratur. Snrgit inde Joachi-
mus de Bulow, nepos Theoderici presulis, adolescens amenissimi ingenij,
probatisssimorum morum, sanctissime vite, nobilis propaginis, eximie
pietatis in parentes, quam et in amicos necessarios consanguineos-
que extendit, qui dum antistitis monitis et mandatis parere studet
reluctarique cessat, orationem exorditur fecunditate uberem, concinnitate
pienam, pronunctiatione, qua nihil in oratione maius est, decorara et
penienustam, ut Gracchi fistulas huic adfuisse credas. Hanc libenter
tibi legendam appono:
Quanquam nemini dubium fore, illustrissimi principes vosque bo-
nanim litterarum professores humanissimi^ mihi dudum persuaserim,
quin coram tanta principum maiestate tamque celeberrima hominum
egregie doetissimorum corona ephebus tyro verba facturus, me a pleris-
que audacie et inconsulte temeritatis assimulari, maxime cum nihil
ornatum nee quiequam probabile, nihil cultum, nihil nouum, nihil de-
nicjue perspicuum a me expectare poterint. Nam profecto, vera ut
loquar, sublimia humilibus, vetera nouis, poetica vulgaribus verbis
undecunque improprijs redundantibus mixta sunt adeo, ut et Horatia-
num illud diuersarum naturanim monstrum mihijpsi in medium afferre
videar. Sed cum Pitagoricum audiendi tacendique t^mpus nondum
expleuerim, faciliorem mihi ingenio non prompte nee usu exercitat4)
dandam errati veniam spero. Nee id mirum cuiquam videri debet, quod
prouinciam hanc viribus meis longe imparem assumpsi. Impulit enini
me reueiendissimi in Christo patris Lubucensis antistitis iussum, cai
veluti Solonis legibus mihi ab ineunt« etat« obtemperandum censui
potiusque quarumlibet rerum malui facere periculum, quam vel puncto
quidem aut ungue, ut aiunt, transuerso ab illius sententia recedere. Leuius
etenim equiusque mihi visum fuit, me a quoquam insciolum quam [biijb]
inobedientem censeri. Accedit et illustrissimorum pientissimorumque
principum singularis, quibus me licet minus meritnm tyrunculum suum
fouent, beniuolentia et gratia, adeo ut, si hanc mortalem vitam pro
immortali eorum gloria morte commutauero, debito tarnen munus mihi
optiniis prlncipibus videar reddidisse. At, ut de me taceam, et quis
15
unquam vestruin, queso, quod iam vidimus, nön sammo studio, suraina
laude, summo denique preconio dilaudaret, ammiraretur, exWlleret. Vidi-
raus enim illustrissimum principem Albertnm, quod felix faustumque sit,
(liuino nutu atque dementia in optimi inaximique munus, Christi militum
albnin hodie relatum; quanto qiiidem ad hoc sacrum diuinumque munus
desiderio quantaque deuotione hec illustrissima sua gratia aspirauerit,
quam obnixis idipsum precibus a serenissimo principe electore, ger-
mano suo, dudum renitente afflagitauerit, haud facile dixerim. 0 quan-
tus nobis ille belli dux, quantus iraperator, quantus hostium victor,
hecne res memori sub mente locanda? hecne laudum digna preconio ?
Jubilate, vos, summi dei pontifices, gaudete, vos, Christi sacerdotes!
C'ongratiilamini et vos, bonarum disciplinarum quique studiosissimi
assectatores! Jam gelidus procul expellatur pauor, sollicitas modo ponite
curas ! Quis sub tanto imperatore et princi])e contra nos anna mouebit ?
qnis maimm conseret? quis ■ sacrilega mente diuina turbabit? Nemo
quidem! Jam omnia in tuto posita sunt. Jam sacratis legibus omnia
moderabuntur. 0 fausta expectataque fat^i! 0 beata viscera, que nobis
tantum principem in lucem profuderunt! At medius fidius, illustrissime
princeps Alberte, cum egregias, quibus te melior natura donauerit, dotes
studiosius contemplor, que forma imperio tuo dignior, qui iam vix quin-
tum supra decimum etatis adeptus annum et proceri viri formam osten-
tas? Si genus animo mecum reputo, quis te electorio sanguine creto
unquam nobilior ? Quid de iusticia ? quid de pietate ? quarum cultus
deo quam gratissimus est. Quid de bonis litteris ? in quibus sere-
nissimum principem Joachimum, sacrosancti romani imperij electorem,
germanum tuum, qui, ut te etate, ita in omni re litteraria facile supe-
rat, imitaris. Quid de ceteris, quibus polles, virtutibus loquar? Quas
si modo mihi singulas adamussim repetere esset animus, in immensum
cresceret oratio. Accedat modo, quod cuncti deum optimum maximumque
deprecamur, boni instituti perseuerantia haud dubio cunctos in hac
christiana republi[biiij]ca ecclesiasticos principes superabis. Sed, ne,
illustrissimi principes, ineptiori oratione vobis fastidio sim, versibus
hanc meis concludam:
Hie canit Aleidem taurum stimphalidas angues
Oraque facunde perdomuisse fere
Alter at in geminis formam miratur Amiclis
Pectoraque unanimi federe iuncta canit.
Prisca modo sileant sileant modo carmina vatum
Et sileant prisce plectra sonora lyre
Koma quid in magnis mirata est regibus olim
Quos canit Aonij turba canora chori
1(>
Qiiicquid in inuicto miratur (xrecia Achille
Quicquid in Eraathijs laudat amatque locis
Hoc nunc in nostris ducibus commendat uterque
Axis et inuictos ducet ad astra viros
Hie (»st verus ainor ^emini obticeantur Atride
Relif^o hie pietas ^loria fama decus.
Dixi.
Qua oratione facta cum applausu assistentium incepta sacra episco'
pus perficit. Itur deinde in domum comitatu non indecoro. Prandetur
liberaliter. Reficiuntnr, qui assiduitiite intabuerunt. Commessatione
itjique peracfci, ipse tu, Joachime ])rinceps, comite Alberto fratre et
Theoderico equos inscendis, portam equester egrederis, que ad occidentem
urbis positii est. Subsequitur famulitium. Sequor et ego cum Johanne
Esticara piano. Mox ubi in euni aduentum est locum in quo diue
Gertrudis sacellum spectatur, delaberis equo et nos delabimur. Exci-
pis ^rej^em litterarium, aniplexaris oscularisque. Tum aderant saerili-
culi, Francisei diui emuli, qui si^nis celestis militie prepositis omnibns
aciebus et cornibus tanquam centuriones et primipili anteferebantur.
Quos non illepide subsequuntur suis amict« induuijs Artes liberales, que
nee sua insignia occuluerunt, formis suis usque adeo plane expresse, ut
Mareianus Capella ipse eas effinxisse eredi potuisset. Fuit et int<*r eas
personas Theologia facie honesta vultuque tetrico conspieua, que reli-
quas suo arbitrio gubemare videbatur. Ducis et ordinem tuum cum
grege litterario, ego te tanquam poeta et [biiijb] orator tuus hedera
coronatus precedo, nee tum collega mens simili corolla rediraitus aberat.
Subseruiunt ministri publici tibi seeptris suis argenteis inauratisque,
graditur inter te tuumque fratrem gymnasij litterarij rector. Incedit
seeundo loco Ordinarius stipatus presule Theoderico, doctore Disko,
milite sodalitatis et religionis Johannitarum strenuissimo. Aceedunt
mox alij doetores sex et mtxgistri LX. Demum scolastiei sexingenti
omniumque Marchie urbium consules assunt et eines, sicque longa
pompa omnique populi applausu itur in urbem. Ducitur in delubrum
triumphus, quasi cum barbaris victricibus armis certatum sit, Postea-
quam basilicam seniato ordine cum grege litterario intrasti, subsellia
inscendis, proditcjue in publicum Sebastianus Stublinger, utriusque iuris
doctor, vir et virtute et litteris prei)ollens, qui Beroaldum adhuc spira-
bat, nee immerito, cum eo precei)tore in humanioribus litteris familiariter
usus sit. Hie, cum omnes obticnissent oraque intenti t^nerent, princi-
pis orat<»reni agens haue orationem exorsus est:
Keuerendissime presul, insignes ae clarissimi viri eeteraque studiosa
iuuentus, non mediocri admiratitme plerosque motos existimo, cur ego
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inter tot sommos viros, ad qüos hoc munus spectare videtar et iunior
et pene litteratorom minimus, qoi parum auctoritate, minus dicendi
exercitatione valeo, in hoc omatissimo loco, in tantorom principum
conuentu tantaque prestantissimorum hominum expectatione canctis si- '
lentibus quadam fere temeritate hoc disserendi preripaerim officium.
Verum et si eorum admiratio non iniusta sit, ne tamen cuiusquam arro-
gantie me accusetis vel superbie, sciatis, illustrissimos marchiones
principes hie nostros inclitissimos, qui sununum in me habent imperium?
ex quorum etiam animo apud vos verba facturus sum, hoc onus meis
humeris alligasse. Quibus renuere nephas existimaui. Quere cum me
ad summam vestram in me beniuolentiam refero, nihil est, quod diffido,
uberiorem vos mihi uniuersos veniam concessuros, quos omnes queso,
aurium operam mihi accomodate, et dum ea, que elocutioni sint ne-
cessaria, exponam, diligenter animis attendite. Prudentissimi conditores
urbium cum cemerent, ciuitates cetusque hominum futuros rüdes et in-
cultos, nee a pecuinis beluinisque moribus multum absimiles, solertissime
ac salubriter gymnasia litteraria instituerunt, [bv] que essent doctri-
narum domicilia et asyla bonarum artium, in quibus omnis ingeniorum
cultus caperetur, lingua eloquio, animi disciplinis excolerentur. Lauda-
bile nimirum institutum et quo nihil prestantius, nihil utilius uUo
nnquam tempore est excogitatum, nuUa enim forme res alia est, que
fiorentississimas et cultissimas pereque ciuitates efficiat ac dyatribe, gjm-
nasiaque litterarum apud veteres Alexandrie fuerunt conciliabula et pro-
fessores maximi artium liberalium. Athenienses, Tharsenses quoque et
Massilienses huiusmodi institutis summopere claruisse perhibentur,
ad quomm gimnasia Bomani Atticos lepores sicientes identidem profi-
eiscebantur, ut grecanico dolatorio leuigati saginatis animis cultiores ex-
politioresque in patriam reuerterentur. Tempestate eciam nostra gimnn-
siasticas exercitationes in pluribus Germanie ciuitatibus quasi ad pris-
corum emnlacionem constitutas intueri licet. Quarum prescita utilitate
moniti illustrissimi marchiones, maxime princeps elector, nunquam pro-
fecto mihi sine honoris prefacione nominandus, opere preciura fore censuit,
si in hac cultissima quoque urbe dyatribam scolasticorumqne conuenti-
cula presentissimo quodam consilio constitueret. Que hodiema luce
dextris auibus felicissime exordium sumunt queque haud dubie cum
Omnibus tocius Germanie celebracioribus gymnasijs claritudine conten-
dant et nulli cedunt. Cuius etiam rei iaudatissime magnum prebuit
fomentum situs commoditas, hec profecto ciuitas et loci oportunitate et
aliarum rerum admiracione dignissima conspicitur, que etiam inter alias
Marchie ciuitates tamquam sol inter sidera micat atque preradijit. Hec
vinetorum mnltitudine et Baccho in primis videtur sacra. Quid multi-
iiarij fructus genera, siluas et reliqua arbusta, quid hortorum pulcritu-
Acten and Urkunden, Heft VI. ^
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dinem atque spaciosam et flnminis et pratorum amenitatem commemoro,
que montes a tergo habet coniunctos ad aucupaciones venacionesque
aptissimos? Itaque siue auibus siue piscibus delecteris, hie situs ac per-
flueiis eciam nauigiorum capacissimns Odera omne genus prede aflfatiin
tibi subministrat elargiturque. Quamobrem facile quisque credere pot«rit
hanc sedem Minerue diuinitus delectam, in qua omnes diuiue hnmaiieque
artes emicant at<iue elucescunt. Quarum laudes enarrare, quam maximam
eciam queque spondeat cultoribus frugem, hie locus efllagitat. Verum
cum hec omnia ampliorem dicendi campum exposcant et ego oracionis
velura complicare iussus sim, nee eciam [bvb] quisquam andientium
ignorat, vitam cuiusquam sine litteris vitalem non esse, hoc tempore
supersedendo, [ne] mandati limen transcendam, me cohibebo. Et nostri
Ciceronis tantum affero testimonium: Litteraria studia adolescentiam
agunt, senectutem oblectant, secundas res ornant, aduersis perfugium ac
solacium prebent. Quis enim dubitat, discendi cupiditatem summam
esse viuendi rationem? Quid multa? Otium sine litteris mors est et
viui hominis sepultura. Videmus, viri prudentissimi, atque animo con-
templamur, ad hunc locum agminatim undique excellentissimos professo-
res multijuge quoque eruditionis candidatos veluti ad Apollinis oraculum
conuenire, ex quo doctissima omnis consultacionis responsa ut ex promp-
tuario penora exponentur. Ex illo veluti ex equo Troiano innmneri ac
tersissimi omnipharie professionis doctores erumpent. Quod quidem non
ciuitati detrimentum nee indignitatem patrie, sed fructum aflfert. et ho-
nestamentum, hanc quoque urbem longe efficit decenciorem. Qua propter
hie coram illustrissimi ac clementissimi principes altissimo aflfecti sunt
gaudio, tanta in voluptate versantur, ut eciam me tacente eorum vultus,
facies, oculi pro singulari huius incepti decore atque omamento ob
hunc vestrum expectatissimum aduentum gratulantur. Vident namque
hodie Omnibus hunc illuxisse diem, quo vel graciorem vel iocundiorem
ne optare quidem potuissent. Gratulantur, dico, principes et quus
suspiciunt huius studij honestandi colendiue gracia aduentasse, onmes
dcientissima humanitate excipiunt, quos tam professores quam cuiusuis
litterature insudantes in complexu oculis et auribus habituros se polli-
centur suisque alis omneiri deniqe rem litterariam feuere. Ad quorum
celsitudinem veluti ad arcem munitissimam intrepidi omnes profugere
possunt, et illis gracia, patrocinio, beneficencia deesse nolunt. 0 quam
dignum est ac magniflcum, tantam principes habere studiorum racionem
et litteratorum esse amatores! Si principes fouebunt liberaliter erudi-
tos, si Mecenates extiterint, ingenia excitabuntur, littere, que hactenus
intennortue iacuerunt, reuiuiscent, cateraas videbimus eruditorum, sclio-
las speculabimur frequentissimo scholasticorum conuentu et doctorura
claritudine celebratissimas, iudicio enim principum stant ingenia et ca-
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. _ — .
»
dunt. Cum igitor intelligatis, quanta laus, quantus honor expectat
litteras, quanta gloria, quam celebre sit nomen eruditorum, date operam,
litterarum candidati, elaborate pro viril! parte, dies noctesque studijs
incumbite, ut post longam luceme fuliginem peractis legittimis [bvj]
litterarie milicie stipendijs nitidiores redeatis in patriam, cultissimi
omni ingeniorum cultu et hijs monstrabiles bonis, que vera sunt morta-
lium bona. Proderit nonnihil vobis omnibus in hoc studio laboriosis-
8ime decertantibus reuerendissimus Lubucensis episcopus, gymnasiarcha
vester, quem studij conseruatorem vocant, dignissimus, cuius virtutum,
at Marcus TuUius de Pompeio Magno dixit, difficilius est exitum quam
principium inuenire. Preses est ille nunquam profecto satis laudatus,
nullo non preconio maior, hoc clauum tenente, hoc gymnasij huius
habenas moderante omnes atque uno consensu concordes properate ad
excolendum ingenium, ad comandam linguam, ad ingenuas disciplinas
capessendas. Versetur semper in ore atque in animis vestris Tullianum
illud preeeptum: Disce, quamdiu velis, tamdiu autem velle debebis, quo
ad te, quantum profeceris, non penitebit. Huic dicto astipulatur sen-
tencia, quam fertur Julius, ut testatur iurisconsultus, dixisse, eciam si
alterom pedem in sepulcro haberem, adhuc quidem addiscere vellem.
Arigtotiles, philosophorum princeps, doctrinarum sitibundis tria necessa-
ria existimat, ingenium, preceptorem et exercitacionem. Sed cum non
deerunt vobis scientissimi preceptores, caueat, quisquis ingenium habet,
ne sibi exercitatione desit. Plato, sapientissimus quoque philosophus, id
genus possessiones emendas persuadet, que nee imbres, nee ignem, nee
Jouem denique iratum pertimescunt, nee eciam a nobis queont auelli.
Parate igitur vobis viaticum et erudicionem, que cum nauirago simul
enatat et a nullo adimi potest. Facitote id, quod Apelles, pictor nobi-
lissimus, precipiebat, nulla dies sit sine linea. Mementote, rem precio-
sissimam tempus, cuius maxima est inopia, et illud grecum adagium:
Parce tempori. Sed ego, ne me, ut dicitur, meo implicem laqueo, ipse
. quoque tempori parcens finem dicendi faciam instarque nautici gubema-
toris vela colligens festinabundus portum ingrediar. Dixi.
Cui, cum iam anchoram incussisset nauimque ad littus duxisset,
Joannes Blanckfeldus, utriusque iuris doctor eiusdemque facultatis lector
Ordinarius, vir maioris doctrine, quam etas polliceri possit, nam vigesi-
mum quintum annura nondum agens auro dncoratur et operculo ruflfo,
assurgens nomine reipublice litterarie respondit, tibi gratias pro meritis
egit, qui quantumque breuitati studuit, tanto lucidius [bvjb] clariusque
perorauit his verhis:
Silencio pleraque mihi inuoluenda existimo, illustrissimi principes,
que huius loci celebritas, diuina ac immortalia vestra in nos merita
nostraque gratitudo in lucem proferri exposceret, cum aliud ingenium,
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aliam eloquenciam, aliam dicendi exercitationem vestra de me expectatio
postulet. Nee mea mihi voluntas, sed reuerendissimi Lubucensis pontificis
mandata, quibus non parere iiephas, mihiqne ostendendum pocius. nun
potuisse, quam noluisse putaui, tarn arduam tamque difücilem orandi
proainciam iniunxerint, mihi, inquam, qui non sum nescius eins, qnod in
vetustum protritumque abijt prouerbium, nullas [res] scilicet posse in
pablico expromi, qaas pretereuntes modo sublimes, modo humiles, modo
amplas, modo compressas non iudicent. Quare, si vestre de me iam
pridem concepte opinioni satis non fecero, putabitis, nonnihil rubori in-
genuo, nonnihil diuerse ab orandi munere professioni, nonnihil eciam
amplissimo hnic vestro eonsessui asscribendum esse. Etsi ob innumeras
luculentissimasque nature ac fortune dotes, quibus mortales antecellitis.
Yobis gratulari possim, cum tamen genns, honores, opes, forma corporis,
vires non vestra sint, sed circa vos versentur, putauimus ob vestra pocius,
hoc est animi, bona vobis gratulandum. Et ut modestiam, temperanciam,
fortitudinem reliquasque egregias ac immensas virtutes vestras missas
faciam, gratnlamur vobis, illustrissimi principes, ob singularem in-
signemque prudenciam vestram, qua ut etatem, sie omnes huius eui
principes longe superatis quaque duce litteris seu a Mercnrio seu ab
Assirijs seu a Phenicibus seu ab Hebreis, ut sanctarum interpretes
scripturarum opinantur, repertis inuidiosa splendidaque domicilia, quam
publicam uniuersitatem appellant, constitnenda duxistis. Quo uno opere
quid gracius, quid hoc seculo dignius, quid ad memorie vestre perpe-
tuitatem firmius, quid quo facilius ab uniuersis prouincijs vestris, si
({ua modo extat, solitudo, barbaries, inopia, ignorancia propellatur, effi-
cine dicam, humano consilio excogitari potuisset? Asserentnr ab obli-
uionis iniuria modo cum omnes longo ordine nnmerosi illnstresque
proaui vestri, tum inclitus Albertus, auus patemus, alter suorum tem-
porum in rei belli gloria Cesar. lUustrissimum principem Joannem,
parentem vestrum, immo patrie, cuius manibus Cristus optimus maxi-
mus etemam prebeat beatitudinem, Stettinensem Pomeranieque ducem
victum, Joannem, Saganensem [c] principem, coUatis signis fagatum,
cesum, castris exntum, pinguescentes adhuc hostium sanguine C^osnense^'
agros, albescentes sparsim ossibus campos, preclara facinora vestrasque
lau des, quas preterire, quam paucis complecti malo, gestas gerendasque
res nulla unquam obscurabit obliuio. Agimus immortales etiam vobis,
illustrissimi principes, gracias, quod nos ex omnibus litterarum pro-
fessionibus haud contemnendis propositis premijs ad quandam quasi
virtutis palmam eumqne in statum, in quo omnibus honoris ac glorie
campus pateat, accersiueritis, accersitos ingenti cum honore exceperitis.
exceptis officia cum dignitate tribueritis. Sed ne verbis tantum vestra
in nos collata beneficia equare velle videamur, unanimi oonsensu ac
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pari voto pollicemiir, nos, ut commissum nobis scolasticum gregem bonis
et moribns et Jitteris instruamus, credita nobis gubernacula recte diri-
gamus, nee ullis quidem nnquam laboribus cessnros esse. Amplissimas
quoque vobis gracias agimus, quod omni virtutum preconio ornatissi-
mum presulem Theodericum, scilicet illum ex nobili et clarissima de
Bulow familia reuerendissimum Lubucensem antistitem, litteratis littera*
tissimum, raoribus nostris eum, caius notissima bumanitas, temperancia,
prndencia, iusticia, roixta seueritate lenitas, notissimi integerrimi sui
sueque iurisdictionis sacerdotuni mores, notissimnm, deo deuotum ac
sanctum viuendi genns cum summo imperio preflciendura putastis. Ac-
cendistis profecto in pectoribus nostris ingentem imitationis ardorem
et nobis quoddam quasi e specula lumen porrexistis, quod sequamur, a
quo nusquam deflectamus oculos. Quem absit ut emerendi fauoris
causa laudem, cum ab assentationis vicio animus über ac ingenuus ad*
modum abhorreat compertumque habeam, ad singularem suam in mn
beniuolentiam ne ullam quidem accessionem fieri posse, eumque id
noile ac suas laudes in pectoribus quam unguis esse raalle. Assiduas
ergo ad deum optimum ac immortalem preces fandemus, ut vos eumque
nobis diem sospites diu incolumes prestare velit. Vosque, illustrissimi
principes, magnopere rogamus, velitis, qua nos semel benignitate liberali-
ttiteque complecti voluistis, perpetuo fouere. Dixi.
Accepit proximo loco congratulandi munus pontifex Theodericus, ad
cuius laudes accedere nihil potest, quippe qui ex nobili propagine natus,
ut de Bulow omnis familia renidet, ijsdemque annis natus, quibus latina
lingua de omni cahe, situ et squalore reuocata est, cui et tantam ab in-
cuna[cb]bulis operam collocauit, ut non illiberaliter educatus esse videa-
tur. Nam tricesimo etatis sue anno, cum ante vigesimumquartum annum
doctor celeberrimus haberetur, non vulgaris, sed qualem Bononia, studio-
rum mater, enutrire posset, humaniores musas simul cum pontificijs
fascibus in maiestatis solio exaltauit. Medius fidius ex omni pontificum
numero dignus mihi visus, qui parit^r Christi et Phoebi sacerdos ore
omnium hominum diceretur. Huius pontificis sanctitatis et religionis etsi
adsint accumulatissima testimonia, tamen earum finem difßcilius quam
Dedalei labirinti exitum quisquis etiam doctissimus inuenire posset, etsi
sue integritatis quiuis iudicium perhiberet. Non tamen abstinere potuit,
quin deum immortalem optimum maximum, rerum omnium architectum
et gubematorem, hac oratione etsi breui, tamen fecunda laudaret hoc
modo:
Multa equidem, illustrissimi principes, eternis virtutibus vestris
digna non tam compta relatione quam luculentissima commendatione
deprompta audiuimus. Nobis autem cum optimi maximi etemique dei
laudes pro debito officio ac professione canere potius quam fucatis
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phaleratisque verborum blandimentis atque lenoeinijs mentes animosque
pascore placuit, cantemus igitur deo nostro, pfloriose etenim honorificatus
et factus est nobis hodie in salutem. Agamus illi gratias ac merita^
laudes, qui umbrosa caliginosaque e finibus uostris iaraiam reiecta igno-
rantie vetustate nouos, ut iia dicamus, soles atque candidissima astra
inducere Dobis dignatus est. Qui et probrum sterilitatis mentium,
quo dudum prouincialium ac urbium vestrarum celsitudinum cultores
irriti, abstulerat et ex hac hodie genita achademia uno felicique parto
hane multijugam coram stantem preclarissimara sobolem in lucem pro-
fudit, non puerulos strictos fascijs, eunis cinctos, vagientes, ut natura
quidem solet, sed proceris festiueque forme vires, non infantulos obmu-
toscentes, sed in omni dicendi genere facundissimos, non denique im-
peritos, sed undecumque doctissimos. Quos etsi hodie enixa hec nostra
Franckophordiana achademia, fecunda mater, grauida tamen optimo, felici
inclitoque germine manens, uberiorem longe posteritati, si per vestras
celsitudines pie fota pastaque fuerit, sobolem nobilissimam profusura.
Hanc, optimi principes, suam atque genituram etemis virtutibus vestris
vobisque, huius alme urbis gubematoribus atque optimis ciuibus, ut
diligatis, beneficiorum ac gratiarum ubertate refoueatis, summo studio
supplici prece maximoque desiderio commendamus. Diximus.
[cij] Qua oratione perorata non minori animi modestia presul sceptra
argentea auroque decorata rectori nostre achademie tradidit, alterum,
quo cuncta reipublice litterarie sua prudentia gubemaret, alterum, quo
insidias rei litterarie imminentes auerteret atque in improbos et indo-
mitos mandatisque reluctantes grauius animaduerteret. Quod et romani
consules fecisse ex antiquorum libris cognouimus, quibus in publice
fasces virgarum et secures anteferebantur, ut hij in vitas hominum im-
proborum seuirent, illis ast eos, qui minus deliquissent aut quibus
propter immaturam etatem parcendum erat, castigarent et corriperent et
sie minis eosdem a deterioribus facinoribus absterrerent. Non pepercit
liberis suis, qui manibus Tarquinios asserebant, Junius Brutus, primus
romane libertatis auctor et consul Lucretieque vindex, sed patrem exuens
cesos virgis securibus percussit. T3rtus Manlius Torquatus non impuni-
tum reliquit filium suum, quod contra parentis mandatum Victor cum
latinis hostibus pugnasset, sed eundem capitis diminutione puniuit tan-
tumque terrorem omni populo Romano incussit, ut nemo contra impe-
rium in hostes, etiam presentes quicquam änderet. Quod et rectori
i'aciendum esse pontifex traditis sceptris dixit, non, ut quenquam occi-
deret, sed, ut pari pena quodcunque nephas rependeret. Posteaquam in
hanc sententiam disert« abundeque dixisset, quatuor facultatum decanis,
ita enim, qui magistratibus presunt, appellantur, libros apertos et si-
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irilla tradidit, ut meminissent, se alios instituere atqiie docere debere,
et que rata sancitaquc esse vellent, sigillis tanquam iudicibus suarum
voluntatum subsignarent. Que cum ordine omnia peregisset, accessi ego
stridula voce, colore pallido, cruribus fessis, pedibus longa statione de-
fatigatis vixque imbecilli corpori innixus, nee imperterritus maiestate
doctissimonun principum. Nee hoc nouum, cum Cicero ipse, etemum
latine lingue specimen, semper piius extimuit, quam alicuius causam in
rostris dixisset. Tandem animosior factns, tamdiu oram, ut prius gcnua
quam vox deficeret. In hac oratione si quid rancidulum balboque de
ore depromptum inueneris, Joachime, princeps doctissime, libenter na-
sum auerte rugasque cohibe, nam quatuor aut quinque ad summum
liorarum labor est et opus, quod tanto imperfectius, quanto celerius
editum, compositum et utcunque peroratum est, quam subiungo:
Dum vox nostra, o illustrissimi principes, desideratur, dicendum
est perpetue nobis de laudibus vestris aut de incomparabili nostre acha-
demie claritudine, que iamiam ducibus vobis cornua erexit. Dij immor-
taies, quam sanetum quamue preclarum est [cijb] hoc opus, quod vos
vostrosque proauos refert! Quo autem piaculo pretereamus patrie vestre
splendorem, que ut affatim omnis generis fructus parit omnisque feture
animalia nutrit, ita omnium virtutum decore et omamento exultat! Digna
mox, in qua preclarissimi principes nascerentur. Sed ne quis credat,
nos laudes vestras eo auspicaturos, quo Socrates ab Apolliue fei ix
iudicatus est, non patriam prius quam vos laudabimus. Nam nobis longe
alius et animus, cum et alie res sint, quibus clariores esse potestis,
scilicet ingenij vires et corporis. At nunc videamus, qua magis quisque
vostrum prestet. Jamiam in trutina iacetis, pares estis, utriusque na-
tiuitas stenmfiatisque propago nobilissima maior est, quam quod vulgo
exponatur, qui tanto patre geniti, qui regium noraen atque imperij
sceptnim consequi potuisset, tanta parente effusi, que rege digna fuit.
Non id vobis opus est, quod plerique contra ins gentium reges patra-
runt, nee id vobis eueniet, quod Arthemeni et Xerxi iudice Anafeme.
Nam cum Darius, Persarum rex in apparatu bellico, quem contra Athe-
nienses instituebat, multis liberis relictis decedisset, grandior natu
Arthemenes, reliquis fratribus etate maior, ex iure gentium imperium
patris regiosque honores sibi vindicabat. At Xerxes, etsi minor natu
esset, germano regnum aflfectanti controuersiam intulit, non ordinem, sed
felicitatem nascendi referens, Arthemenem etsi prius, tamen priuato
Dario et matre priuate adhuc fortune, auo quoque materno priuato, se
vero patre rege et parente regina matemoque auo Cyro, tanti regni
conditore, natum esse, nee parent^s alios nisi reges vidisse. Quod cer-
tamen ad Anafemem, patruum, delatum finem sortitur, dum iudex pro
Xerxe sententiam tulit. Nulla inter vos, illustrissimos principes, de
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natiuitate contentio oriri potest, namque eadem fortuna nati esäs.
Nobilitat^m a proauis partam longe ampliastis, non ignorantes hoc
Piatonis, neminem regem ex seniis nee qoenquam seruiim ex regibos
natum esse, [non] incertum est. Omnia ista longa variauit etas, sarsam
deorsumque miscuit. Non facit aliqnem nobilem fumosum atriiim
plenum imaginibus, nee proauorom longa addncta series, sed que-
cumque conditio, que facit hominem supra fortunam surgere. Qaod
dum vobis eure fuit, stnduistis ingenij dotibus corporis bona superare.
nee ignaui, dum rem gerendam prius in bonis litteris tanquam in spe-
culo perdidicistis: Multo in hoc preclariores Alexandro, Philipp! Mace-
donie regis filio, cui ob [ciij] egregia facinora cognomentum Magni fuit^
qui etsi sub Aristotile litteris bonis operam impendisset, tanta immode-
ratione animi tarnen in suos usus est, ut Clytum senem patris Philippi
res gestas laudantem telo a satellite rapto in conuiuio trucidaret, Callis-
tlienemque philosophum, quem in condiscipulatu AristoteUs familiärem
habuit, cum insidiarum conscium fuisse arbitrabatnr, eum tnmcatis
membris abscissisque auribus ac naso labijsque deforme ac miserandum
8])ectaculum reddidit. Insuper cum cane in cauea clausam ad cetero-
rum metum circumferebat. Huius crudelitatis tanteque immoderationis
nimirum initium fuit, quod decimum octauum annum natus in Cherso-
nensium urbium expugnatione iyrocinij rudimenta sab militia patris
deponit atque cum eodem in Scythiam predandi causa proficiscitur.
Hinc illa ferocitas, que nee amicis parcere potest. Hinc impius animus
multo crimini obnoxius. Vobis vero, principibus mansuetis, qai in
alloquio blandi, in negotio iusti, in imperio moderati estis, cuique
pulcritudo corporis insignis, cuique vires admirabiles, nee est, qui dicere
ausit, vos unquam in doctos aut necessarios instar Alexandri manus
iniecisse aut famam vestram parricidio contaminasse. Quid constanciam
rei militaris obticemus ? Quid fortitudinem vestram non longius comme-
moramus? Quid iusticiam, temperantiam preterimus, quarum yos
exemplaria estis? Nee subditis libris opus, ex quibus virtutes per-
discant, dummodo has in vobis tanquam in viuendi speculo conspicere
possunt. Superuacaneum est, vos Coclites, Mutlos, Camillos, Brutos,
Publicolas, Fabios, Aemilios, Cincinnatos, Fabricios, Dentatos dicere,
sed congruum et quam conuenientissimnm, vos omnibus his maiores
esse. Quid enim aliud Codes fecit, quam quod hostem submouit, pon-
tem sublicium rescidit atque armatus Tyberim amnem traiecit sic-
que patriam a Porsenna hoste seruauit? Quid Mutius conatus est,
nisi eundem regem in tentorijs suis perfodere, quare etiam manom
foculo ardenti imponere coactus ? Quid Camillus eflfecit, nisi quod
patriam a Gallorum obsidione liberauit ? Quid Brutus, quam quod
cum Arunte mutuo vulnere expirauit? Quid Publicola, quam quod
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fasces populo snbmisit et domum eminentem , quam habuit , solo
equanit? Quid Fabij\ quam quod eiusdem familie trecenti a Veien-
tibus occisi sunt? Quid ille dictator rurisque colonus Cincinnatus,
quam quod spacio sexdecim dierum consulem eiusque exercitium ab
obsidione libe[ciijb]rauit? Quid Fabricius, quam quod animum inuio-
latum a Pyrrhi thesauris conseruauit? Quid Dentatus, quam [quod]
agros Samnitum cepit atque de omni preda in usum domesticum
preter cadum ligneum nihil conuertit? Quid M. Aemilius, quam quod
milites suos armatos extra yallum progredi iubet strictisque gladijs
fugientibus minari, moritnros dicens, nisi in prelinm reuertantur? Quid
Scipio, quam quod Hannibalem yicit, Affricam subegit, Numantiam cepit?
Quid Nasica, quam quod Martem deum hospitio recepit, Oracchum in
Capitolium fugientem occidit? Hercle egregia sunt hec atque preclara
facinora, immortalitate digna. Sed videamus, unde isthec parta sint,
medius lidius non nisi ex belli tumultibus. Yos autem, mansuetissimi
principes, omnibus bis facinoribus quottidie excellentiora nobis ubertim
suppeditatis, dummodo tanquam speculatores ex sublimi loco spectantes
aduertitis, ne talibus opus habeatis. Ita Imperium vestrum quottidie
ampliatis, ut yel de cupiditate aut dominandi libidine yestra nemo
conqueratur. Adeo vita yestra omnibus innoxia est, ut nemo yobiscum
non potius amiciciam yelit. Tanta pace populo vestro prefnistis finitimisque
cohabitatis, ut nuUus hostis spolia a vobis abstnlerit, nullus captiuos
vestros in triumphis duxerit. 0 quantum amicicia inimicicia maior!
0 quantum pax belle sanctior! Inquirite, prestantissimi principes,
sanctissimam illam pacem inquisitam et iam inuentam exosculamini,
exosculatam prosequimini ! Pax ista sacratissima, grauida ante annos
facta, foetum enixa est, patrie splendorem peperit, eternum Joachimi,
romani imperij electoris, et Alberti principum monumentum. 0 felices
noctes, in quibus hanc nostram achademiam tam sacratissimi principes
excnbarunt! 0 laudatissimam feturam multa sobole fecundam, que uno
die posteritati tot filios omnis litterature preditos donauit! Juuabit vos,
principes, nepotes videre, theosophos, iurisconsultos, poetas, oratores,
medicos, grammaticos, logicos, rethores, arithmeticos, astronomos, geometras,
musicos, non ut in elementaribus scholis quandoquidem nutriuntur, sed
ut ab Italicis Ausonijsqne aut Oermanis doctoribus et philosophis ex-
poliuntur, elimantur et ad summum perficiuntur. Tacemus has disciplinas,
leges, litteras, artes, quas quisquis pro yirili suos scolasticos docebit.
Hinc noua imperia et regna surgent et, que delituerunt, reuiuiscent, si
modo hoc yerum est, regnum facile bis artibus seruari, quibus quesitum
est. Hinc popu [ciiij] lus rudis, legibus non assuetus pemmlcebitur.
His artibus effirenes iuuenum animi ad omne propositum flectentur.
Nee imposterum ciuiles clades bellaque intestina expectabuntur. Fauci
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aut omnino nulli res sacras depccnlabuntur. Justicia omnibus una.
et in fabulam, quis crederet, Saturnia regna redirent. Nam bone artes
perperam agere nemini penuittent, quum aliunde leges non ementur,
sed a nostris copiosissime tanquam riui ex fontibus scaturient. Quid
quod ex theosophia hoc, quod summum atque optimum est, emanabit,
deura immortalem optimum maximum eiusque volmitatem, sapientiam
et potestatem hactenus sola fide creditam ab hominibus, nunc scientie
istius incomparabilis gnari multis rationibus inuestigabunt, per quam
beati erimus, cum deus ille, qui ab eterno est, bonum hoc, quod
pulchnim est, perfectum est, mentibus nostris regeneratis atque a
fermento vetere malicie cxpurgatis infundetur. 0 terque quaterque
lelicissimi erimus, dum sacratissirais legibus imbuti nemo a iusticia
pedem seponet, sed quisque, quod suum est, accipiet! Date operam,
iuuenes et senes, ut deos nobis hijs artibus propitios faciatis! Itaenim
res omnis ex voluntate nobis eueniet, ubi dolus in ore hominum non
fuerit. Nunc progressu ad poeticam eiusque doctores venimus. Sed
ne nobisipsis assentari videamur, desinamus conmiendare, quos laudatoi^
perpetuo fuisse comperimus quosque omnis litterature precipuos fuisse
ex antiquissimis lectionibus cognouimus. Saltem hoc unum pro gloria
nostra satis erit, dum sine liuore et tergiuersatione audiueritis, eos
primos religionis vetustissime cultores extitisse eorumque vires in flecten-
dis populis, ad quemcunque finem voluissent, efficacissimas habitas esse.
Cuius rei hoc nobis habundantissimum testimonium erit, quod cum
Lacedemonij sequundo Messenijs bellum inferre cogerentur, quos antea
in seruitutem grauem ac fere intoilerabilem redegerant, prius Apollinem
Delphis consulunt, cuius oraculo admoniti belli ducem ab Atheniensibus
petunt. Hij in contemptum Spartanorum Tyrteum, poetam claudum
pede, tribus prelijs fusis miserunt, quare Spartanorum reges excercitum
reducere volebant, ni TjTteus, ille poeta, interuenisset, qui composita
carmina exercitui pro contione recitauit, in quibus hortamenta virtutis,
damnorum solacia, belli consilia conscripserat. Itaque tantum ardorem
militibus iniecit, ut non de salute, sed de sepultura solliciti tessera^
insculptis suis et patrum ' nominibus dextro brachio deligarent, ut,
[ciiijb] si omnes aduersum prelium consumpsisset et temporis spacio
confusa corporum liniamenta essent, ex indicio titulorum tradi sepulture
possent. Quis hoc raemorabile factum unius poete crederet, nisi veritatij!
auctorem Justinum haberet? Addite, quod poete multorum clarissimorura
virorum, quales vos, nostri principe«, estis, dicta aut facta secum trahunt.
0 indeficientem rempublicam, dum poetas, glorie calcar, magist^o^
moinim, innouatores linguarum, educat! Quos merito sine palma victrici
medici subsequuntur, qui innouate menti salutem addunt corporis, digni,
de quibus multus sermo fieret, dum eorum beneticio plures aut reuiuiscunt
'27
aut iam morituri reuocantur. Sed qiiia medicine oripfo dubia est, eos
Plioio commendandos relinquimus. Nam proptor crebriorem eiusdem
mutationem de saluberrima inedicina afferre nihil possumus, cum nee
Plinius potuerit. Hoc unum omnibus satis sit, quod his preter grauem
iaeturam ciuitas carere non potest, est enim medicus deus mortalis.
Nunc, si licerct, ostenderemus utique verissimis argumentis, oratoriam,
granunaticam, rethoricam primas sapientie partes assecutas esse. Sed,
quia quibusdam dicta nostra displicitura credimus, silendum potius erit,
quam loquendo inimicitias contrahere. At Demosthenes Atheniensis
philosophus nostre sententie testis aderit, qui cum Callistratum orantem
audinisset et magno populi applausu et fauore affectum, bene dicendi
scientiam pulcherrimam esse iudicauit, quamobrem relicto Piatone,
euius anditor erat, se ad eloqnentie Studium totum contulit, quod ut
facerent pleriqne ex nostris auditoribus a nobis nunc adhortarentur, si
non ingrati nostram oratoriam et rethoricam sue dyalectice incompa-
rabilem esse proclamarent. Sed hij longe secus, quam verum est,
sentiunt. Si quidem Aristoteles, quem ipsi in peripato ambulantem
subsequuntur, motus emulatione Socratis rethoricam docentis et clarorum
virorum auditorium plenum habentis versum illum proclamauit: Turpe
est tacere et Socratem loqui sinere. Et paulo post elegantem et
succi plenam exarauit rethoricam. Nee plus discriminis inter rethoricam
et dyalecticam est, quam quod Zeno interrogatus respondit, rethoricam
manui aperte, dyalecticam manui clause similem esse, quod illa latioribus
et amplioribus, hec breuioribus et quodammodo contractis argumenta-
tionibus uteretur. Et ipse Aristoteles in principio sue rethorice idem
testatus est, cum ait: Bethorica quasi ex altera parte respon[d]dens
est dyalectice. Sed ne quos offendamus, satis erit hoc unum dixisse
prouerbium: ka ku korokos ka kon oon .i. mali corui malum ouum.
Sed quid hoc tacendum erat, at pro defensione etiam propria iugulare
et refeilere? Ad reliqua descendamus. Quis arithmeticam, astronomiam,
geometriam, musicam ex equo laudabit? Hercle nemo. Dum arithmetica
numeros habet, quicquid autem est, numero complectitur aut unitas est,
quorum alterum perfectum et plenum, alterum imperfectum. Ad hoc
accedit Pythagore Samij philosophi testimonium, qui cum apud Lu[cianum]
sese doctum esse dixit in Egypto apud eos, qui sunt maximi- sapienies,
emptori querenti, quidnam eum, si emeret, docere vellet, numerare,
respondit. Cum vero emptor seipsum numerare scire asseueraret,
quesiuit, quomodo numeraret. Emptor respondit: unum, duo, tria,
quatuor. At Pythagoras obiecit: Vide, ne ea, que tu putas quatuor,
eadem decem sunt et nostrum triangulum integrum et iusiurandum.
Ohe, quantum est in arithmetica, illustrissimi principes, mysterium!
Quam arithmeticam non abs re astronomia et musica sequuntur. Nam
28
Septem gubernatoribus fabricatis, qiii (^iicuHh mundum seosibileni com-
pleetuntur, pater omnium, intellectus, vita et fulgor existens, bominem
sibi similem procreauit atque ei tanquam filio congratulatus est. Pulcher
enim erat patrisque sui ferebat iraaginem. Deus enim reuera propria
forma delectatos opera eius usui concessit humano. Homo autem cum
considerasset in tempore suo rerum omnium procreationem, ipse quoque
fabricare voluit. Unde a contemplatione patris ad spheram generationis
delapsus est. Cumque omnium in se potestatem habere!, opificia sept^m
gubematorum animaduertit. Hij autem humane mentis meditatione
gaudentes singuli eorum proprij ordinis participem hominem reddidere.
Qui postquam didicit horum essentiam propriamque naturam conspexit,
penetrare atque rescindere iam exoptabat ambitum circulorum vimque
gubematoris presidentis igni comprehendere. Quiue arbitrium et
potestatem omnium habuerat, in animantia mundi mortalia et ratione
carentia per harmoniam emersit atque exilijt penetrans ac resoluens
potentiam circulorum. 0 quam diuina sunt he astronomie et musice
archana! At querimus, scitis cuius, non dicimus amplius. Postremo
superest, ut de geometria dicamus, que tanto perfectior est, quanto
verius hoc sapientis adagium: Omnium mensura optima, qui ipse
rerum omnium mensuras nouit et cal[db]let. Congratulamini nunc, o
illustrissimi principes, filie vestre, florentissime achademie nostre, huic
epithalamion concinnite, resonat« Jo Jo Hymenee, Hymenee, Hymeneel
que nuptui data hodie vobis tot tantosque nepotes peperit, quorum fama
immortalis erit. Quid si vobis antistitibus placitum est achademie nostre
opulentissimas dotes indagare, nos numerantes obseruate! Data est os
achademie nostre florentissime Franckphordium, nobilissima ciuitas, cnius
celo neque temperantius aliud nee solo fertilius est. Addite, quod Hyspanie
in multis rebus simillima, nam neque violento sole torretur neque assi-
duis ventis fatigatur, sed temperato calore, felicibus et tempestiuis im-
bribus in omnia frugum genera fecunda est adeo, ut non nobis tantom
incolis, verumetiam flnitimis urbibus omnium rerum abnndantia sufficiat.
Diues enim non solum multa frumenti copia, yernmetiam vini, mellis
oleique exuberantia, quare merito Liberi Cererisque certamen dici potest.
NuUa terra feratior. Nulla gleba uberior. In hac cursus omnium [aqua-
rum] non torrentes rapidique, ut noceant, sed leues et viueis campisque
irrigui estuarijsque Ödere aflfatim piscosi. Quod si populi opulentiam
quis querat, sunt qui aureis atque argenteis fimbrijs vestes discolores
usque ad ambitum circumducunt, si sanctimoniam quis expectet, ipse
perdiscat, me hercle pallescet, quippe qui sepe multa voluptate madent
temporibus et diebus ab ecclesia sanctis orthodoxisque patribus institttti^
adeo macerantur, ut vix cutis ossibus adhereat. 0 dotem amplissimam.
ex qua liquido principum animi in doctos eognoscuntur, sed nulli eorum
__ 29
liberalitas eure aut admirationi sit, cum et ipsi docti, diserti, facundi
et elegantes quotidie audiantor. Nam [ut] utcunque laudatissimi emine-
rent, pollitiored litferas humanitatisque stadia anidissime complexi sunt
semper existimantes, preclaram Alexandri Magifi dictum in memoria
atque pectore habendum, longe nobilius, longe fore prestantius litteris
ant«cellere quam imperio atque diuitijs. Hinc est, quod tanta daicedine
patrie nos condonarnnt. Sed vos, adolescentes, admonitos esse velimus,
ut caueretis, ne ista indeficiens fertilitas patrie id vobis sit, quod
Bomanis Canne, quod Hannibali Campania, quod Antiocho Euboia atque
Buripus, quod Menechmo Epidamnlum fuit. Quod ut facilius euitetis,
quia debitores vestri sumus, vobis hoc anno quatuor preclarissimis
scriptoribus satisfaciemus, Ouidio scilicet, cuius librum transformationum
vel, ut ipse inscripsit, Methamorphosim [dij] ordinarie interpretabimur,
pret«rea Plauto, Valerio et Floro, donec ad alios veniamus. Vos modo
omnes orate, ut principibus nostris sit mens sana in corpore sano,
iiostreque achademie felices exorsus quisque deprecetur. Dixi.
Cui orationi cum longe post horam finem imposuissem, mpit Silen-
tium Johannes Schräg, amplitudinis tue a secretis, iussusque libertates
immunitatesque scolasticorum et gymnasij nostri litterarij alta voce
relegit, ne quid vulgus ignoraret, quod ad propagationem et conser-
uationem rei nostre publice attineret. Auscultabant utriusque sexus ho-
mines, multa hominum milia, eratque eorundem tanta pressura, ut plures
columnis vix inhererent. Nemo enim aderat, qui rei nouitate et pulchri-
tudine non delectaretur. Quibus relectis litteris chori hjrmnos altemos
sonabant. Flaudebat populus omnis. Inflantur phistule. Tube clan-
gore omnia implent. Numeratur hie dies inter felices. Qua re tu,
Joachime, adeo oblectatus es, ut nee natalem diem dulciorem tibi fmsse
palam diceres. Conuocasti preterea per doctorem et oratorem tuum ad
cenam delicatam, liberalem, quam nee Appollinis cenaculum, in quo
Cicero cum Lucullo cenasse dicitur, superat, omnes bonarum litterarum
candidatos, quos adeo dapsiliter refecisti, ut tibi patinam Vitellij aut
Apicij non defuisse crediderim. Nee aberat a quacunque mensa tam
splendida Greticum vinum, nee pocula aurea argenteaque vino omnis
generis coronata conuiuis deerant, sed que principis aulam omant
abacumque honestant. Multa tu inter cenandum cum germano tuo
Alberto et pontifice Theoderico docte et facunde disseruisti sicque hos-
pites tuos mente et corpore, virtute et victu saginatos hylari vultu ad
sua presepia remittis. Perge, mi Joachime, princeps optime, utcepisti,
et quos semel amasti, semper ama et foue.
Exaratum in officina honorandi viri Conradi Baumgardt Rotten-
burgij in urbe Franckphordiana ad Oderam. Anno ab Incarnatione
Saluatoris nostri. M. D. vij. Idibus Februarijs.
30
[dijb] Joojchimi de Bulow nobilis adolescentis
ad Publium Vi^lcfntium Bacillafnum
Axungiam poetam et oratorem Epifframnia.
Siue Sophocieis imitaris syrma cothurnis
Sine leues elegos mollia verba canis
Audes seu doctis epigrammata culta camenis
Mica salis lepidi guttaque fellis inest
Fila lyre pulsas siue epos scribere tentas
Omnia sunt facili pumice rasa tuo
Audiret posita tristi tua Gorgone Pallas
Talia Phebeis carmina digna modis
Cinge modo viridi Vigilanti tempora lauro
Aut hedera Bacchus vel mihi Phebus eris.
UdidriciLS Huttenus Phagigena Johanms
Rhayij Aesticampiani dUcipulws
ad Uctorem huiua libru
Marchia tardigrado terra interiecta Bootae
Gargareum superat feitilitate solum
Cuius in autumno cum pinguibus incola botris
Poma sub aestate praemia messis habet
Vix sentit piceis Borealia frigora tedis
Tempore foetura veris abundat apum
Adde boum cultus hie quorura copia tanta est
Quanta sub Jonio fertur arena mari
p[iij] Sunt et equi celeres natique ad pondus aselli
Quaerit ad innumeras gramina pastor oues
Ut tamen haec taceas laetam vagus Odera terram
Diluit et varias piscibus äuget opes
Quis non tam Tanais nee abundat flauus Orontes
Nee Phrigius Xanthus Bomnleasque Tibris
Piscibus Eiidanum vincit celeremque Caistrum
Quisquo suis agitat fuiua metalla vadis
Multus ab Odricola defertur carpio gente
Kt crassus polipus coernleusque lupus
Sunt quoque mutatae peregrino sidere merces
Quas opulentus Arabs India siue dedit
Kirregias urbes atque altas possidet arces
Templaque coelicolas quae decuisse putes
Hie Joachim princeps sceptri successor auiti
Tale sua necnon in regione foret
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Öymnasio solidas erexit ad astra columnas
Qua Franckphordiacae cernitur urbis opus
Ingenuas artes dedit huc sophicasque cateruas
Hie sua qui doceant carmina Phoebus habet
0 bene diaitijs adduntur Pallados artes
Haec bona sunt terrae diuiciora suae
Terra ferax frugum foecundas concipit artes
Juncta est Panchaeis Cecropis ora locis
Caetera quo melius noscas hunc voiue libellum
Lector ut et tellus nota sit illa tibi
Haec te Marchiticas ducant monumenta per oras
Sic tibi qui latuit cognitus orbis erit
Inuenies illic quae te legisse iuuabit
Dum non quam relegas leseris illa prius
Si tarnen hoc quaedam fuerint errata libello
Parce mora celera condidit autor opus.
[diijb] Ilentnci Bminnianni Magondaci SectatorU Joharmus
Rhagij Aesticampiam (h'atoris in Franckphordianae
descHptionü et P. Vigilantij PoeUie comniendationem
Ad Lector em Epigramma.
Incertum est homini Studium et diuersa cupido
Qui legit hystorias gestaque pulchra virum
Nam hie probat Hellanicum placet huie Herodotus et illi
Socratieus Xenophon Acesilasque vetus
Lactea delectant alium quoque dogmata Liui
Hie vult Salusti scripta videre breuis
Sic diuersa rapitque animum in diuersa voluptas
Mensque nequit recto sistere certa loeo
Tu vero exoptas qui altissima noscere lector
Pulpita gymnasij prineipiumque noui
Hunc poteris manibus complecti sepe libellum
Qui tibi iam placida mente legendus erit
Marehia que tellus que sit Franckphordia nosces
Quam bone piscosis alluis Odra vadis
Principibus que sit prudentia fama decusque
Et que dent cultis munera doctoribus
Quantaque fertilitas agri que copia messis
Numina quam faueant Bacchus et alma Ceres
Quotqne boues pisces quot oues celeresque caballos
Quotque fouet doctos urbs celebrata viros
Quantum etenim aerio cedunt virgulta cupresso
82
Et quantam lepore est fortior ipse leo
Tantum est gymnasinm hoc ludo praestantior omni
Quem tibi Romana aut Grecia terra tnlit
Qnod tibi descripsit celebris Vigilantius author
Oymnasij laus et gloria magna noui
[<liiij] Hunc igitur digitis cape lector amaade libellum
Qui tibi permodico venditur aere: Yale.
De Calcogi*ajJio Ad Lectorem.
Hoc tibi Marchitica Conradus in urbe monetis
Excussit graphicis ingeniosus opus.
(Signet Konrad Bauragartens.)
All.
Breslau, Kgl. u. U. B., Einblattdruck, Cimelia 21.
Ordinatio Noua siue Reformatio Studij florentissime
Achademie Francophordiane.
Conradus Wirapina de Buchen, artium et sacre theologie pro-
fessor, Francophordensis gymnasij utriusque collegij collegiatus, theologice
facultatis decanus, kathedralium ecclesiarum Brandenburgensis et Hauel-
bergensis etc. canonicus, D. Joannes Eberhart, utriusque iuris doctor,
facultatis iuridice decanus, Ordinarius et stipendiatus, D. Eberhardus
Guttenberg de Hallis Sueuie, artium et medicinarum doctor, medice
facultatis decanus et stipendiatus, D. Paulus Bredekow Kuppi-
nen sis, artium raagister, iuris utriusque baccalarius, collegiatus et
collegij maioris prepositus, R. P. L., cancellarij nostri, ad sub-
scripta mandatarij.
Francophordiani gymnasij reformationis prouintiam a reuerendissimo
achademie cancellario nobis demandatam obire volentes, adolescent^s
optimi, id, quod coram cernitis, edidimus ac pro rostris iccirco exemplar
3uspendimus, ut, priusquam in cuiuspiam verba magistri iurare volueritis,
deligere possitis, quos malitis vite doctrineque vestre in achademia
Francophordiana institutores. Equidem, ut theologicam, iuridicam et
medicam, supremas facultates, quarum tarnen et hie professores et numero
et ingenio et magnos et multos legitis, missas faciamus, habetis certe
in philosophicis et, ut appellant, in liberalibus artibus per geminas
toto erbe famigerabiles Scotisantium Thomistarumque opinationes om-
niiuga doctrina conspicuos preceptores, qui vus (ubi modo illis auscul-
Acten nnd Urknnden, Heff VI 3
34
taueritis) tantos talesque indubie patrias remittent in oras, quanti ab
ojjtimis quibusque pfentilibus vestris expectaraini. In politioribus vero
Inimanioribusque litteris interjiretes adeo consumatos, ut extra controuersiam
sit, ubi precoptis illorum nexueritis exercitationem, ipsi tersi, polliti
eb)<iuentesqiie proj)e diem prodibitis. Proinde, quandoquid«m virtutis opu?
t»st, 0 adolescentes, inuigilat^, liabituri grates illustrissimis principibus
«»t dominis Joachime), sacri Romani imperij arcliicamerario , principi
electori, et domino Alberto) germanis, marchionibus Brandenburgensibus.
Stetinensibus Pomeranie, Cassubio et Slauorum ducibus, Nurnbergen-
sibus burggrauijs et Rugie principibus, qui inclitum hoc gymnasiuni
tanta instituenint munificentia, ut absque mercede liceat cuique hoc
undecunque commigranti quarumlibet doctrinarum apicem contingere,
lauream vero siue magisterium per singulos gradus leuissima impensa
adipisci, qai denique, ut effere preceptorum senect« ac multo fessis
labore habunde consulerent^ multarum et katliedralium et collegiatanmi
parochialiumque ecclesiarum canonicatus, prebendas et benefitia per-
petua achademie contulerunt ac illius dispositioni perpetuo cuique pn»
nieritis conferenda reliquerunt.
Horis In sacra theologia lectiones.
Sexta. I). P. Gerardns Funck Kyricensis, sacre theologie profe^sor
Bononiensis, in scripta primo Scoti hora sexta.
Septiina. 1). Magister Bemhardus Pfluckritter de Forchem, sarre
theologie baccalaureus sententiarius, collegiatus et edis b. v.
jjerpetuns benefitiatus, in secundo sententiarum hora vij.
Ocliuia. 1). Conradus W. de Buchen, sacre theologie decanus, ex])Iet4»
libro de potentia dei incipiet librum beati Thome de
veritate hora viij.
Uridecima. 1). Magister Franciscus Craus, sacre theologie baccalarius
ad sententias admissus, in quarto sententiarum hora xj.
Duddecinia. D. P. Joannes Zilslaw Gedanensis, ad sententias bacoa-
laürens adniissus, in tertio h. xij.
35
Prima. D. M. Nicolaus Rochilitzensis, sacre theologie baccalarius
formatus et edis d. v. perpetims benefitiatus, Boetinm de
Trinitate iiixta mentera beati Thome hora priraa.
Secunda. D. P. (ieorf^ms Volprecht Francophordianus, saere theoloicie
Professor, in scripto Bonauenture super secundo sonten-
tiarum liora ij.
Tortia. 1). Conradus Wimpina, sacre theologie decanus, in de
virtutibus et malo ex sententia beati Thome hora iij.
(Quarta. Dominus Magister Joannes de Buchen, sacre theologie
baccalarius formatus, maioris collegij collegiatiis, canonieus
Soldinensis, in primo sententiarum hora iiij.
Disputationes preterea singulis hebdomadis die Veneris a septima
us(£ue decimam circulares, ordinarie vero suis horis pro complentibus
nulh) deerunt tempore.
Horis In iure pontifitio ordinarie.
Sexta. D. Joannes Eberhart, utriusque iuris doctor, ordinarins,
stipendiatus, in secundo decretalium hora sexta.
Prima. D. Nicolaus de Steig Fribergensis , lector sti])endiatns,
canonum doctor, in tertio decretalium hora prima.
Seonnda. D. Magister Fabianus Funck Haynouiensis, utriusque iuris
baccalarius, collegiatus et uniuersitatis secretarius, in quarto
hora secunda.
Tndecima. D. Magister Volfgangus Redorfi'er, canonieus Lubucensis,
iuris pontificij baccalarius, in quinto hora xj.
In iure ciuili ordinarie.
Octaua. D. Laurentius Schreck de Landen, utriusque iuris doctor,
stipendiatus et uniuersitatis sindicus, in Codiee liora octaua.
Duodecima. I). Joannes Lintlioltz de Monchberg, artium et iuris utriusque
doctor, collegiatus et stipendiatus lector, in institutis hora
duodecima.
3*
36
rv
fertia.
D. Joannes Wentlant, iuris utriosque licentiatus, lector
stipendiatus, in ff. nouo hora tertia.
Extraordinarie diebus, quibus alioquin non legitur.
Prima. D. Matheus Molner Brandenburgianus, artium et canonum
doctor, pastor Francophordensis, in decretis hora prima.
Tertia. D. Gregorius Günther Francophordianus, artium et canonum
doctor, in Clementinis hora tertia.
Sexta. D. Paulus Bredekow Buppinensis, artium magister et
iuris utriusque baccalaureus, eollegiatus et prepositus, in
sexto sexta antemeridiana.
Septima. 1). Doctor Laurentius Sc[h]reck, sindicus, in fl'. de ver. obli.
hora septima.
In Canicularibus.
Arbores Consanguinitatis, Afßnitatis, Cognationumque etc. ususque
feudorum declarari facultas ordinabit.
Nee deerunt repetitiones in utroque, que hebdomodatim disputa-
tionibus chirescent.
Höre Medicorum.
In medicina.
Septima. 1). Eberhardus Guttenberg, artium [et] medicinarnm doctor,
decanus, in [qujarta prirai hora septima in collegio maiori.
Secuiida. Idem ad horam secundam pomeridianam in edibus suis
Galienum in te[gni].
Prima.
fi^
Fertia.
1). Matheus Cimmennan, artium et nie[dicinarum] doctor,
in [Almaiisore sijue in ßas[i] hora prima pomeridiana.
D. Magister Andreas Berlin, medicinarum bJiccalaureus, [in]
Aforismis hora tertia.
In philosophia et [art]ibus liberalibus opinationes
Thomistarum et Scotisant[iuni ac] repetitiones pro baccalaureatu.
Höre Artistarum. Repetitio prima pro baccalaureandis in vira.
Quinta.
37
tenhuninis illorum in logycalibus por dominum M. Aclia-
tium Fnindt Elbingensem hora quinta.
Sexta.
Septima.
Hora sexta.
D. Magister Bernhardus Pfluckritter, sacre theologie bac-
calaureus, collegiatus, Veterem artem in modum excercitij
scolastici secundum viam Scotistarum, Purphirium scilicet,
Predicaraenta, Sex principia et Perihermenias.
1). Magister Franciscus Craus, sacre theologie baccalaureus,
Nouara logicam in modum exercitij secundum sententiam
Thomistarum.
Hora septima.
D. Magister Joannes Menckel de Velburgk, cullegiatus, in
libris Phisicoiiim, de Celo et de Generatione in modum
exercitij secundum sententiam Scotistarum.
D. Magister Joannes Hundertmarck Francophordianus ,
collegiatus, textum Petri Hispani et tractatum adusque
septimum secundum sententiam Thomistarum.
Hora octaua.
D. Magister N., lacultatis artium decanus, Veterem artem,
hoc est Purphirium, Predicamenta, vSex principia et
Octaua. Perihermenias iuxta sententiam Thomistarum.
I). Magister Ambrosius de Morsburg, collegiatus, mathe-
maticus et astrologus, in Euclide, Thcorlcis et Spera
materiali.
Hora nona prandium in collegio pro quinque, sex, Septem aut
octo grossis Marchiticis pro cuiusque delectu.
ündecima.
D. Magister Michael Rischius Pirnensis, collegiatus, in
Orathoria Tullium ad Herennium, Jugurtham aut Arestotilem
ad Alexandrum.
Magister Andreas Berlin Grammaticam Verulani aut Perotti.
38
Repetitio secunda pro baccalaureatu.
Duudecima. l). Magister Joannes Hundertmarck, collegiatus, repetitiu-
ncm secundam pro baccalaureandis et complentibus quoquo
alijs in Paruis loycalibus.
1). Magister Joannes Buchen, collegiatus, lectionem de Anima.
Prima. 1). Magister Paulus Bredekow Ruppinensis, collegiatus,
textum Purphirij, Predicamentorum et Perihennenias.
1). Magister Erhardus Queyß, salariatus, Nouam logicam,
hoc est Priorum, Posteriorum, Topicorum et Elencorura,
secundum Scotistarum opinionem.
Secunda.
Tertia.
D. Magister Achatius Frundt, Elbingensis, collegiatus, tex-
tum Ethice et Pollitice Arestotelis.
1). Magister Spilner Drosdensis, salariatus, Phisicorum, de
Celo, de Generatione in modum exercitij secundum viam
Thomistarum.
I), Magister Gregorius Haugwitz, salariatus, ecclesie Lubu-
censis canonicus, Methaphisicam et de Anima secundum
viam Scotistarum.
D. Magister Joannes Guntzenhausen, collegiatus et edis b.
V. benefitiatus, Paruorum naturalium et de Anima secun-
dum viam Scotistarum.
Repetitio tertia pro baccalaureandis.
Quarta. Eepetitionem tertiam pro baccalaureandis in vim tentaminis
hl Grammatica tenebit dominus Magister Lintholtz, iuris
utriusque doctor, collegiatus.
D. Magister Fabianus Funck Haynouiensis, collegiatus, in
Poetica Virgilium in Eneide, Lucanum aut Sillium Italicuni.
Simt preterea priuate intra cuiusque magistri edes lectiones, vulgo
nuncupate resumptiones, haud quaquam prescriptis pauciores, quibus
adolescentes sigillatius instituuntur.
Disputationes philosophorum et artium professorum.
Ordinaria Singulis diebus Saturni ab sexta adiisque nonam ordinarie
disputatio. p^esidentibus altematim Scotistis et Thomistis.
"A
39
Dominicalis. Singulis dicbus duminicis ab undecMina adusque secundam
baccalaiirei prcsident et argumentantur.
Serotina. Singulis diebus a sexta postmeridiana adusque nclauam
serotinam disputationem obibit Magister Andreas Herlin,
coUegiatus, medicinarura baccalaureus.
Eruditio epistolarum.
Explota dorainicali disputationc d. Magister Funck, collegialus, iuris
utriusque baccalaureus et secretarius, in epistolis et modo conficiendi
illanim (!) leget.
Poete et Oratores insignes.
In scliola P. Vigilantius, Orator et Poeta, in Tusculanis quesliunibus
Jurist^rum, ,^^,^.^ ^^^^^^
Her. Trebelius No., Poeta et Orator laureatus, legum bacca-
laurius in Metamorpho. hora quart^i.
Quibus preter ea alie sunt in edibus suis lectioiu^s
non pauce ad eiiiditionem discipulorum.
AIII.
Breslau, Kgl, u. U. B., Einblattdruck, Cimelia 23.
Ordinatio Completionis pro gradibus Magister^ et
Baccalaureatus in artibus secundum duas famosiores
Thomistarum et Scotisantium opiniones.
In achademia Francophordiana.
Prima ingressus mutatione
Sexta hora in estate et septima in hieme Thomista audiat unam
partium Noue logice, que tum ex processu Thomistico ad hoc destinatn
legetur, utpote Priorum, Posteriorum, Topicorum et Elencorum Aristo-
telis, ita quod secunda mutatione eundem processum integre audiendo
compleat. Scotista vero audiat unam partium Veteris artis, que tum
legetur ex processu Scotico , utpote Purphirium , Predicamenta, Sex
principia et Perihermenias, ita quod secunda mutatione compleat eundem.
Hora septima in estate et octaua in hieme Tractatus Petri Hispani
Thomista, Scotista vero unam partium processus Phisici, scilicet Phisi-
corum, ita quod in secunda mutatione finiat.
Hora octaua in estate vel nona in hieme audiat Thomista unam
partem Veteris artis, sed Scotista Speram materialem vel similera [li-
brumj, utpote 4 libros Euclidis aut Arithmeticam.
Hora undecima postmeridiana audiat quilibet Grammaticam, que
tum legetur, que tertia mutatione in vim tentaminis repetetur.
41
Hora duodecima uterque audiat Paraoruin logicalium exercitium,
quod tertia rautatione etiam vice tentaminis repetetur.
Hora prima Scotista unam partem processus Scotici Noue logice,
scilicet Priornm, Posteriorum, Topicorum et Elencoiiim, ita quod in
secunda mutatione compleat, Thomista vero lectionem Veteris artis.
Hora secunda Thomista unam partium Phisice, ex processu scilicet
PhisicoiTim, ita quod secunda mutatione compleat.
Hora tertia Thomista audiat de Anima ex processu Thomistico,
Scotista vero audiat eandem ex processu Scotico.
Hora quarta uterque audiat lectionem Poetices, utpote Eneida,
Sillium aut Lucanum etc., qui tum legetur. Quod est placiti.
In secunda mutatione.
Sexta hora in estate vel septima, si hiems fuerit, Thomista audiat
aliam partem processus Noue logice, Scotista vero compleat reliquam
partem Veteris artis ex processu Scotico.
Hora septima in estate et octaua in hieme Scotista alteram partem
Processus Phisici.
Hora octaua, si estas fuerit, aut nona, si hiems, Thomista compleat
aliam partem processus Veteris artis.
ündecima postmeridiana audiat uterque lectionem unam in Retho-
rica. Quod tum est placiti. Nam ad Grammaticam tenentur.
Duodecima textum Paruuli naturalis uterque compleat.
Hora prima Scotista compleat alteram partem processus Noue logice,
scilicet Topicorum, Elencorum, que prius ab eo audita non fuerit.
Secunda Thomista compleat alteram partem processus Phisici prius
non auditam, scilicet Phisicorum, de Generatione etc.
Tertia uterque audiat ex processu ad hoc ordinato Methaphisicam.
Quod est placiti.
Quarta uterque audiat lectionem in Poetica. Quud iterum est
placiti.
42
In tertia mutatione.
Quintci hora estatis vel sexta hiemis uterque int-ersit repetitioni Lo-
gice in vim tentaminis suh pena non admissionis.
Septima in estate vcl hieme octaua Scotista audiat Tractatus Petri
Hispani, Thomista eosdem, si non integre compleuit prima mutatione.
Octaua in estate et nona in hieme uterque intersit sub pena repe-
titioni Vetoris artis in vim tentaminis sub decano facultatis artium.
Duodecima uterque intersit repetitioni Paruorum logicalium in vim
tentaminis sub pena non admissionis.
Hora prima Scotista lectionem Veteris artis textualiter, Thomista
vero idipsum, quod ex eodem libro prima mutatione non audiuit.
Secunda et tertia uterque id, quod ex prioribus mutationibus audire
nequiuit. Nam si antea compleuisset, ad ulteriora non t^netur.
Quarta hora uterque intersit repetitioni Grammatice in vim tenta-
minis.
Debent equidem quattuor magistri repetitores sub iuramento presti-
to corporaliter diligenter examinando et non legendo repetere et per hoc
cuiusque Baccalaureandi dispositionem indagare hincque omni sinistro
affectu semoto admonere, ut ab ingressu temperent, quos ad examen
hac vice inabiles deprehendunt , quo sie et uniuersitatis honori et
adolescentium fame consulatur. Ne vel indoctus reiciatur vel per indigne
admissum facultas confundatur.
Alijs horis hie non designatis potent quisque priuate intendere
lectioni vel extraordinarie sub magistris alijs resumptioni, uti collibuerit.
Tenentur preterea pro Baccalaureatu complere volentes disputationi-
bus magistrorum ordinarijs et dominicalibus baccalaureorom ad minus
trigesies interfuisse, illic, donec quinque magistri argumentati fuerint,
exjiectando, hisque etiam, utpote magistris et baccalaureis, ad minus 4.
respondisse. Vespertinis vero siue quotidianis sub pena per registri
lectionem annotanda deesse nequaquam debent, quinimo, quotiens vice^
suas resj^onsionis et argimientationis neglexerint, totiens penam experian-
tur. De (iiiibus tempore dispensationis per scedam sub iuiamento fidem
liicient facultati, alioquin ad examen non admittantur.
L.
43
Ad Ma^isterium in artibus assequendum Completionis
ordo est subscriptus per quattuor mutationes, duobus
enim annis minus uno quartali compleri poterit et
nihilo citius.
Mutatione prima.
Hora sexta in cstate et septima in hieme Scotista iinam partium
Veteris artis processus Scotici, Thomista unam partium Noue logice,
nam eundem processum debent pro Magisterio bis compleuisse.
Hora septima in estate vel octaua in hieme Scotista unam partem
Processus Phisici, quam secunda mutatione finiat.
Octaua in estate vel nona in hieme Thomista unam partem Pro-
cessus Veteris artis, Scotista unum librum Mathematice, scilicet Eucli-
dem, Theoricas etc.
ündecima audiat uterque Tullium ad Erennium, Rhetoricam ad
Alexandrum aut simile, quod tum semper legetur.
Hora prima Scotista Noue logice partem unam, que tum ex pro-
cessu Scotico legetur, Thomista aliquot Fen primi canonis Auicenne.
Quod est placiti.
Secunda hora Thomista unam partium Phisice ex processu, que
tum legetur, Scotista lectionem Moralis philosophie, Ethicorum, Polliti-
coiiim aut Economiconim.
Tertia Scotista unam partium Phisice ex Scotico processu, scilicet
de Anima aut Parua naturalia, que tum legentur, Thomista idipsum
ex processu ad hoc destinato.
Quarta lectionem in Poetica, ut collibuerit utrique, nam est placiti.
Secunda mutatione.
Hora sexta estatis vel septima hiemis Scotista ceptum processum
Veteris artis compleat, Thomista vero Noue loice processum prima
mutatione ceptum.
44
Hora septima [estatis] et octaua hiemis Scotista compleat altcram
partem processus Phisici, scilicet Phisicorum, de Celo etc., ita quod
uno anno compleat eundem.
Hora octaua in estate vel nona hiemis Thomista andiat librum
unum Mathematice, scilicet Euclidem, idipsum Scotista vel vice eius
decani Veterem artera.
Hora undecima uterque audiat lectionem Rethorice siue Orathorie
prius non audite, utpote Aristotelis aut Tullij, que tum legetur.
Hora prima Scotista reliquam partem processus Noue logice com-
pleat, Thomista, si volet, audiat lectionem Veteris artis, et est placiti.
Secunda Scotista audiat lectionem Moralis philosophie, que tum
legetur ex tribus, quam antea non audiuit, Thomista compleat processum
Phisice.
Hora tercia uterque audiat Methaphisicam iuxta processum ad hoc
cuique destinatum.
Quarta hora uterque, si libet, audiat lectionem Poetice, que tum
legetur.
Tertia mutatione.
Sexta in estate et septima in hieme repetant processus uti prima
mutatione, ScotistA in Veteri art^, Thomista in Noua logica.
Hora septima in estate vel 8. in hieme Scotista repetat unam
partium processus Phisice, Phisicorum, de Celo etc., vel id, quod antea
non compleuerat de eisdem.
Hora octaua in estate, nona in hieme Scotista unum librum Mathe-
matice, quem prius non andiuit, Thomista processum Veteris artis ex
decano, si volet.
Undecima uterque librum Rethorice ab eis non prius auditura, qui
tum ex tribus legetur.
Prima Scotista repetat unam partem Noue logice.
Secunda Thomista unam j)artium Phisice, scilicet Phisicorum, de
Celo, Scotista unum ex libris Ethice, quem antehac non audiuit.
45
Tertia circa Bartholomei incipit repeticio vicecancellarij, cui uterque
continuo interesse tenentur sab pena non admissionis, que repetitio fiat
per modum examinationis.
Quarta hora audiat, quod velit, in Poetica uterque, et est placiti.
Quarta mutatione.
Hora sexta estatis vel septima hiemis Scotista id, quod non audire
potuit ex processu Veteris artis, compleat, Thomista idipsum ex processu
Neue logice. Nam hos processus bis audiuisse tenentur integre.
Hora septiraa estatis vel octaua hiemis Scotista id, quod superest,
Processus Phisici. Nam et hunc penitus compleuisse tenetur bis.
Hora octaua estatis vel nona hiemis uterque intersit decani facul-
tatis exercitio responsurüs argumentis.
Hora prima aliquot Fen primi canonis audiat Scotista, si prioribus
non audiuit, id, quod et de Thomista intelligitur.
Hora secunda Thomista processum Phisice compleat, Scotista audiat
ex Morali philosophia, quod antea non audiuit.
Hora tertia uterque intersit exercitio sine repeticioni vicecancellarij
adusque examinis ingressum, qui erit semper post Circumcisionis.
Quarta uterque pro libitu artem Poeticam audiat, que tum legetur.
Tenentur pro Magisterio complentes disputationibus serotinis inter-
esse et magistrorum disputationibus saturnalibus ad minus, donec quin-
que magistri arguerint, trigesies et item dominicalibus disputationibus
totidem vicibus arguendo interfuisse, item post Martini in eisdem dispu-
tationibus habituati apparuisse ac pro vicibus illos contingentibus (preter
ordinarias responsiones quatuor prius peractas) inter apparendum respon-
disse. De quibus tempore dispensationis sub iuramento re(|uisiti fidem
facient facultati.
Preterea tenentur Baccalaurei in calce mutationum et in capite
earundem, priusquam lectiones cepte fuerint, utpote a Judica adusque
octauam Georgij et a Galli adusque Omnium sanctorum, pro suo exer-
eitamento aliquem a decano assignatuni Tractatum legere.
46
Ad Docilem Juuentam et Scolasticos Francophordianos.
Ceterum, ut omnis discolie et negligentie scolasticis nostris licentia
adimatur, constitutum est, ut preter generalem maiorum de facultatibus
quibuslibet achademie Francophordiane in discipulos curam et inten-
dentiam quisque scolasticorum preceptorem quendam sibi delegat spe-
cialem, * qui illum studij, morum et offitij admoneat, excitet torpentem
vel etiam per deuia tendentem reuocet deque sua diligentia, si artista
fuerit, prepositum collegij cum suis senioribus vel decanum et doctores,
si alterius facultatis fuerit, immo consilium uniuersitatis certiores reddat,
qui et pro illo ipso discipulo, si forte delin quere aut negligentius agere
discipulus deprehendatur, preceptor respondere teneatur, quo sie excussis
omnibus lat^bris cogatur vel inuitus litteris inuigilare aut, ubi incorri-
gibilis fuerit, patriam relegatus reuidere. Hortant«s ea propter parentes
ac quoslibet alios, qui adolescentes Francophordium mittendos exceperint
aut constituerint, uti hos ipsos solertibus preceptoribus destinent et
consignent. Quorum si forte notitiam non habuerint, cum commenda-
ticijs litteris adolescentes ad sindicum vel prepositum collegij uniuersi-
tatis nostre transmittant, curabit consilium uniuersitatis, ita tuto locentur.
ut nequaquam mittent^s spesque et senteutia fallat, verum illis ipsis
committantur solertibus accuratisque preceptoribus, sub quibus bonis
applicari et educari artibus parentum expectationi, ubi in patrias redie-
rint, habunde satisfaciant. Nostri equidem instituti est, neminem in
achademia perpeti scholasticorum, qui specie quidem studiosi, reuera
autem discolus per desidiam et luxum impensas, etatera nescijs pareuti-
bus disperdat. De quo presentibus litteris quoslibet admonitos habere
volumus atque certiores effectos.
Ordinarie impense ad gradum Baccalaureatus tres florenl.
Ordinarij ad Magisterium decem floreni. Saluis famulis.
Exemplaria ista venduntur per Joannem Hanaw ex opposito burso
doctoris Lintholtz commorantem.
AIV.
Breslau, Kgl. u. ü. B., Einblattdruck, Cimelia 22.
Expense ordinarie Promotionum in gymnasio
Francophordiano.
Ceterum destitutis p[enit]us prandijs et promotorijs commessatio-
nibus impense or[dina]rie ad gradus in quauis faeultate Francophordij
asseqnen[dum] sunt subscripte:
Expense ordinarie in theologia.
Bacealanreus biblicns suiim gradum Septem florenis assequitiir,
Bacealaureus sententiarius gradum et formam septem florenis,
Licentiandus suam licentiam decem florenis,
Magisterium doctorandus in theologia decemocto florenis.
Expense ordinarie in utroque iure.
Baccalaureandus suum gradum undecim florenis adipiscitur,
Licentiandus sedecim florenis,
Doctorandus decemocto florenis.
Expense ordinarie in altero iurium.
Baccalaureandus suum gradum octo florenis,
Licentiandus duodecim florenis,
Doctorandus quattuordecim florenis.
Expense ordinarie in faeultate medica.
Baccalaureandus suum gradum florenis nouem,
Licentiandus florenis quattuordecim,
Doctorandus florenis quindecim.
Expense ordinarie in faeultate artium.
Studiosus Baccalaureatum suum tribus florenis,
Magisterium in artibus decem florenis assequetur.
[Saluis] iocalibus.
B.
Das älteste Dekanatsbuch der juristischen Fakultät.
1506 bis 1682.
[S. 2] Quo tempore illustrissimus princeps Joachimus, Romani imperij
archicamerarius electorque Marchi^, cum fratre germano Alberto princi-
patum tenebat et Theodericus ex nobili Magnopolis familia, cui Bulow
nomen est, Lubucensis ecclesie episcopatum gerebat, illius auspitiis
huiasque ductu Francophordij ad Oderam publicum litterarium gymna-
sium institutum est. Ad quod cum ego Johannes Blanchfeldth u. i.
doctor ex Lipsensi uniuersitate litteraria, ubi tunc iura ciuilia docebam,
ab principe presuleque Lubucensi ad ordinariatus ofßtiam accersitus
fuissem, fretus prudentissimi presulis meorumque collegarum consiliu
retuli in hunc librum doctores, licentiatos, baccalaureos iuridiceque pro-
fessionis scholasticos, ut ambiguum non esset, quo quisque ordine sessurus
ineessurusque esset, quod ipsum visum est paci tranquillitatique publice
haud mediocriter conducturum.
[S. 8] Anno domini millesimo quingent^simo sexto post intronisatio-
nem insignis nostre uniuersitatis Francophordiensis ad Oderam ac de-
inceps sequentes doctores ad facultat^m iuris consiliumque facultatis
recepti ac inscripti sunt:
Dominus Johannes Blanchfeldt u. i. doctor, Ordinarius.
D. Matheus Molner, plebanus, pontiiicij iuris doctor.
1). Johannes Eberhardth u. i. doctor de Lucko.
D. Sidtfridns Utespergher u. i. doctor Erfordiensis ').
') Der weitor unten ^»>naiiute Siffridiis Huttenberger ist wohl dieselbe Per-
sönlichkeit.
49
1). Nicolaus de Steigk iuris pontificij doctor, Freibergonsis.
D. Gregorius Günther iuris pontificij doctor, hie promotus.
D. Laurentius Schreck u. i. doctor, de Lawden, hie promotus. —
D. Siffridus Huttenberger u. i. doctor Erphordiensis *).
D. Johannes Lintholtz de Moncheberg u. i. d., hie promotus. —
D. Hieronimus Schuierff de S. Gallo*), oppido Heluetiae, artium libe-
ralium et i. u. d.
D. Andreas Zoch ex Hallis Saxonicis') utriusque iuris doctor, hie
promotus.
U. Johannes a Borken i. u. d.^), hie promotus, Bremensis.
D. Johannes Koppen Bricensis i. u. d. *), hie promotus.
D. Martinus Bolferos Francofordi[ensi8] i. u. d., hie promotus. —
[S. 4] Anno 1552.
1). Bartholomäus Radtman Francophordensis i. u. d. a clarissimo ac
doctissimo domino Hieronimo Schurffio hie promotus.
Anno 1573.
D. Sebastiunus Gerstmannus Aureliae in Gallijs promotus i. u. d.
receptus 7. Nouemb.
[S. 9] Ordo licentiatorum.
D. Gregorius Guntheri iuris canonici licentiatus, hie promotus.
D. Laurentius Schreck utriusque iuris licentiatus, de Lawden, hie
promotus. —
D. Johannes Lintholtz de Moncheberg u. i. L, hie promotus.
D. Johannes Wentlandt de Premslauia n. i. li., hie promotus.
D. Jeorgius de Bretenbach u. i. 1., hie promotus. —
D. magister Valentinus Kieuer^) pontificij iuris licentiatus, hie pro-
motus, Anoltzpachcensis canonicus. —
[S. 10] D. Christoferus ^) utriusque iuris licentiatus.
*) Siehe obcnl
») In der Matrikel 1547 b.
3) In der Matrikel 1547 b.
*) In der Matrikel 1547b.
*) In der Matrikel 1559a: Joannes Koeppen Britzensie (iuriö ntrinsque doctor
et consiliarius electoralis).
ß) 1571 als Doctor intituliert.
^) 1512 a als scholasticus iuris intituliert.
*) Dieser Christojihorus ist nicht fi'stzustcUen.
Acten mid Urkuoden, Heft VI 4
50
[S. 11] Ordo baccalaureorum iuris.
Magister Gregorius Guntheri utriusque iuris baccalaureus.
Baccalaureus Petrus Ottonis de Spandow.
Magister Johannes Lyndtholtz de Muninchperck u. i. bac.
Baccalaureus Laurencius Schreck [Norenbergensis] ') u. i. bac.
Baccalaureus Ludowicus Meckler in pontificio iure, cantor ecclesie
Lubucensis.
Baccalaureus Nicolaus de Ylow utriusque iuris.
Baccalaureus Johannes Krugk utriusque iuris.
Nicolaus Ethstorffer de Mansfeldth utriusque iuris baccalaureus.
Thomas Bawitz pontifitij iuris baccalaureus, hie promotus.
Johannes Dithmau de Curia Beynitzst in pontificio iure, hie pro.
Johannes Wendtlandt Prentzlauiensis utriusque iuris baccalaureus,
hie promotus.
Matheus Jhenichen de Juterbugh in pontificio, hie pro.
Johannes Waldo in utroque iure, hie promotus.
Conradus Stawfitnehell in utroque, hie promotus.
Nicolaus Goldtbeck in utroque, hie promotus*). —
Georgius Friberg de Berlin pontificij i. bac, hie. pro.
Georgius de Bretenbach u. i. b., hie promotus.
Joannes Fischer de Reppin u. i. b., hie promotus.
D. Petrus Drettin Franckphurdiensis p. i. b., hie promotus.
Dns. Casper Thermo') i. pon. b., hie promotus.
Nicolaus Goltbeke de Stettin u. i. b., hie promotus*).
Joachim Krassow de Rugia u. i. b., hie pro.
Wernerus Witkopp Soltwedelensis u. i. b., hie pro. —
[S. 13] Magister Caspar Marsilius Lignicensis *) baccalaureus u. i.
Mgr. Caspar Schulteti Lignicensis *) baccalaureus u. i.
^) Ausgestrichen.
^) Zweimal eingetragen, s. weiter unten.
3) Matrikel 1507: Dominus Casperus Termo de Berlyn.
*) S. oben.
^) Magister 1529. 1537 als Yicecancellarins schon u. i. licenciatus genannt
^) 1537 a als artistischer Dekan i. u. baccalaureus genannt Magister wurde
er 1535.
51
Baccalaureus Joannen Naunbur£2:k ') baccalanreus u. i.
Nicolaus Jentzkow baccalaureus u. iuris ^.
Baccalaureus Albertos Hesse baccl. i. u.^).
Baccalaureus Martinus Benegendorff^) baccalaureus i u.
[S. 17] Ordo schoiasticorum iuris.
Magister Johannes Homung de Bemehih.
Johannes PfeflFer de Kitzingen.
Johannes Greser de Wratisla[uia] *).
Joachim Crasso de Tarabon.
Valentinus Stegensteyn ^) de Stollp.
Heningnus (!) Rewß de Schiuelbeynn.
Joachim Schulteti de Pritzwalck.
D. Matheus Jhenichen de Jutherbugk.
D. Thomas Bawitz de Brandenburgk.
Andreas Grell de Branden[burgk].
Johannes Vischer de Reppin.
Jacobus Matthis de Berlin.
Johannes Newendorff de Erfordia.
Henricus Stuuer Lunenb[urgensis].
Hieronimus Bucholtz.
Amoldus Glawburg de Francophordio ad Moganam.
Nicolaus Blanckenfelde Berlinensis.
tieorrius Freyberg de Ber[lin].
Johannes Wendtlandth de Prentzlauia.
D. Thomas Lanificis de Lubroße.
Joachim Reckmann de Lubick').
Thomas Mewes de Withstock.
Michael Gralo de Soldvnn.
') 1510a als Johannes Andree als scholasticus iuris intituliert ? Oder 1568b
Johannes Naumburgk non iurauit?
2) Fehlt in der Matrikel.
^) In der Matrikel 1510 b mit der Note licentiatus iuris.
*) 1572 als scholasticus iuris intituliert.
*) Fehlt in der Matrikel.
^) Lies: Stojentiu.
^) In der Matrikel 1506: Joachim liickuian de Lübeck.
4*
52
Petrus Eberdth de Piritz.
Üeorrius de Breytenbach Misnensis.
Hieronimus Harcksthro Magdeburgensis.
Thomas Blanckenfelde Berlinensis.
Jacobns Sundeman de Newteich.
Nicolaus Ooldtbeck de Stettin.
Johannes Diethman de Curia Beynitz.
Johannes Spanghenbergk de Stolberg.
Johannes de Camentz.
Qregorius Heniß de Brugk').
Conradus Wengher de Schwabach.
(}regorius Kirchaw de Lucko.
Johannes Conradi de Ossenbrug.
Ambrosius Kirchmeyster de Loben.
Johannes Jhemitz de Kostwitz ^).
[S. 18] Qregorius Werchlaw de Forstenwaldis.
Nicolaus de Kathwitz.
Mathias Jhago de Awßlo').
Adolphus Knobbelawch de Francophordio ad Mogemam (!).
Magister Nicolaus Brunner de Monnichpergk ^).
Valentinus de Barchwitz.
Thomas Koppen de Berlin.
Jacobus Schultz Francophorfdensis].
Balthasar Loben de Curtz.
Albertus Blanckenborgk de Stettin.
Cristoferus Volker de Franckophordio ad Mogenam.
Andreas de Vallis de Starchardia.
Nicolaus Friderici de Geir.
Thomas Bobell de Bemaw*).
Fabianus Sartoris de Seniftennbergk.
Albertus Glyn[d] de Stettin.
') Gregorius Pontanus.
') Matrikel 1506: Johannes Schertitt de Kosswick?
3) Mathias von Jagow.
*) Folgt weiter unten noch einmal.
») In der Matrikel 1S06 : Thomas Robel de Berlin.
53
Casperus Wolter Branden[burgensis].
Anthonius Geyntze.
Henricus de Kunsberg Luneburgensis.
Joachim Kangherede^) Berlinensis.
D. Petus (!) Trettin Francophordiensis ad Oderam.
Georrius Veruer de Czosna*).
Magister Jacobus £bel Berlinensis.
Henricus Bnimmannus Magantin[ensis].
Anthonius Esebeck de Salina').
Christianus Wilhelm de Bolswardia.
Reynerus Holkonis de Bolswardia.
Petrus Ciriaci de Bolswardia.
Petrus Sutoris Kodermun[densis] *).
Georrius Engelbrecht de Lucko.
Johannes Ludeke de Bolswardia.
Johannes Tile de Selo.
Gregorius Ihan Francophor[densis].
Nicolaus Koppen de Amswalde.
Johannes Hunderthmargk Frank[ophordensis].
Jacobus Libeken de Bussen*).
Wemerus WittekopfF de Saltzwedell.
Nicolaus Eychstede de Echstede.
Nicolaus Krugher de Stendalia.
Magister Balthasar ZwedorflF Luneborgensis Werdensis dio[cesis].
Joannes Waldo Francophordianus.
D. Magnus Heroaldi de Swecia.
Johannes Lemberg Schlesita^).
D. Sebastianus de Grymmis.
[S. 19] Wolfgangus Tile de Grimmis.
Johannes Otto Stettinensis.
>) Konigheredc ? Fehlt in der Matrikel.
'; Fehlt in der Matrikel.
^ Matrikel 1506: Anthonius von Esebeek de Salina.
*) Für Rnremundonsis.
^) Matrikel 1506: Jacobus Libekinth de Kusswin.
^) h in Schlcsita durchstrichen.
54
Magister Nicolaus TlunnelerM.
Johannes Schultz Franckophor[densis].
Magister Mattheus Zymmerraan.
I). Lucas Matthei de ßoclielitz.
Petrus Pauli de Schiuelbeynn.
Magister Joliannes Tilingk de Goßlaria.
Fabianus Funcke de Hannouia^).
Matthias Weghener de Lowserhausen.
I). Hinricus Sclmellenbirgk, canonicus Wermiensis, de Toni.
Ebrehardus Feruer de (iadaw^).
Joachim Bellinck ex Noua Marcliia.
Georrius Boldeke de Koningsberg.
Matthias Heyse de Forstenwaldis.
D. Casperus Termo.
Borchardus Leisten de Scheyningen.
Theodericus Wolteri de Saltzwedeli.
Nicolaus Masen de Kiritz.
Wentzeslaus Troghen de Tzemitz. —
Johannes Schr[e]ck de Lauden.
Johannes Schwanthner de Bischuflswerder. -^
Magister Paulus de Reppin, collegiatus.
Magister Nicolaus Brunner alias Appollo*).
Magister Fabianus Funck*).
Martinus Schulteti de Berlin. —
[S. 21]. Anno dominice incarnationis nono supra quingentesimum die
quarta mensis Julij ad specialem^) commissioneni reuerendissimi in
Cristho patris et domini Theoderici, presulis Lubusiani, studij quoqiie
Francophurdiensis canceliarij, magnificus ac egregius vir dominus Matheus
Molitoris Brandenburgianus, arcium ac pontificij iuris doctor, sacroriini
Francophurdiensium pastor perpetuus et rector, iuridice facultatis senior,
'} Matrikel 1506: Magister Nicolaus Dcumler (Tcimlor) de Francophordio.
^; Steht weiter unten nochmals.
3) Lies Gedano.
*) Sieh oben.
*} Sieh oben.
*>; Verschrieben: spcciatialeni.
55
in primeuum decanum unanimi consensu omnium doctorum eiusdem
facultatis canonice eligitar.
Quo consentiente ad decretum omnium doctorum iuridice facultatis
per clarissimos et egregios viros dominum Nicolaum Steig et dominum
Laurcncium Schreck, doctores, commissarios speciaiiter ad hoc deputatos,
reuerendissimo in Cristho patri etc., cancellario nostro dignissimo, die
septima mensis eiusdem Julij Lubusij presentatus ac per suam reueren-
dissimam paternitatem data benedictione episcopali cum tradicione sigilli
facultatis in primeuum sie electum decanum ab eo usque ad diem diui
Georgij anni sequentis decimi plene fuit confirmatus atque institutus.
[S. 22]. Scholastici iuris intitulati sub eodem.
Magister Blasius Funk, sacre theologie licenciatus, collegiatus, con-
cionator Franckf[urdensis].
Magister Vaientinus Tanmiendorpf, predicator Franckf[urden8is].
Michaeli Molner de Berlin.
Andreas Gimter Franckf[urdensis].
Dominus Michael Sachtlewen de Moncheb[e]rg.
Dominus Sebastianus Sweicer de Zcossenn.
Dominus Paulus Drancke de Frienwalde.
Paulus Falkenhagenn de Dolgelin baccalaureus.
Erasmus Huttener de Erphordia.
Henningus Triplatz de Wusterhußen.
Remigius Schnitze de Gransoge.
Bartolomeus Schobell de Liptzk baccalaureus.
Dominus Georgius Bertram de Monte regio.
Petrus Friderici de Dantzik.
Ignacius Koppenn de Monte regio.
Dominus Stanislaus Sürinck de Noua Brandeburg.
Joachim Boteher de Reppin.
Johannes Wedel de Kremptzo.
Gerbard US (!) Hermanni de Graninga.
Georgius Kerstiann de Stolp.
Martinus Herder de Stolp.
Dominus Jacobus de Obernuck Polonus.
u
[S. 23] Franciscus DobtMko Friinckf[urden'>;is].
Clemens (irunenberg de Krossenn.
Johannes Falkennaw.
(ieorgius Beher de Talue*).
Hinricus Schopp de Forst.
Tiburcius Gessing de Damis.
(ieorgius Wrech de Stettin.
Baltzer Molitoris de Soltwedel.
S\ib magnitico d. Siffrido utriusque i. d. Erphordiensi anno etc
decimo a die diui Georgij martiris subscripti iuris scholastici sunt
intitulati :
Mathaeus Tirbach^).
Baimus Ringe de Hessenhußen.
Bosso Alueßlciben.
Valentinus Mittenwaldt.
Heningus Koller.
Johannes Andree').
Georius Oppetz*).
Laurentius Neuper*).
Caspar Stus de Burgk.
Valentinus Ludach de Szommerfelt.
Johannes Schenckendorff de Zcolch. —
Hermannus Flöringk de Withstock.
[S. 24] Anno domini millesimo quingentesimo decimo sub decanatu
eximij viri Nicolai am Steig pontificij iuris doctoris subscripti scolaslici
sunt intitulati:
Georgius Varnholtz de Berlin.
Ambrosius Methell de Summerfei dt.
Erasmus Roch de Brandenburgk.
Joachim Schume de Franckofordia.
*) Matrikel 1507: Georgius Ber Suorius.
^) Matrikel 1506: Mathias (!) Dirbach de Gdano.
^) Matrikel 1507: Johannes Andrcc oder Anders de Neumburg (Siles.).
*) Matrikel 1506: Georgius Opitz de Newenstat pauper.
-'*; Matrikel 1506: Laurencius Neupcr oder Nauper de Hertzogkaurach.
57
Binaldus^) Peterßdoi-ff de Franckofordia.
Gregorius Kitzingk de Leyßnigk.
Bartholomeus Salczenbroth de Cotbuß.
Magister Luckaw de Franckofordia. —
Balthasar Prumnitz*).
Sub decanatu magnifici ac egregij viri domini Laurentij Schreckij
utriusque iuris doctoris sequentes scholastici sunt intitulati anno domini
millesimo quingentesimo undeoimo a festo diui Georgij martiris:
Philippus Mewes de Wistock.
Constantinus Polecke de Prißwaick.
Johannes Hymmelreich.
Laurentius Kleisth*).
Johannes Griflfenberck*)
Nicolaus Natzmar^).
Petrus Woltzkow de Schifelbeyn.
Jacobus Bartholdi de Szoltwedell.
Johannes Bemfelt de Furstenwaldt.
Valentin US Benedicti de Brandenburgk.
Foedericus Szesselman de Kulnbach.
Johannes Peckow de Thoronia. —
Johannes Lampas de Grona.
[S. 25. Jeorius |
r ' f ff > I ^^^ Wintzheym de Hamburgk. *^)
Johannes Reyneri de Hamburgk. —
Eraßmus Billerbeck ex Noua Marchia.
Paulus Plöuenns')
Balthazar Döberitz**).
*) Winandns ?
*) Matrikel 1510b; Baltasar Promnicz de Lessendorff. Der spätere Hischof
von Breslau.
3) Matrikel 1510a: Laurencius Gleist de Spribelbein.
*) Matrikel 1507: Johannes Theodrici de Griifenberg.
^) Matrikel 1509 a: Nicolaus Natzinar de Stülp.
^) Matrikel 1511a: Cristoferus und Georgius Yangwintem oder YamgiiiDtoin
de Uanburk (!).
') Matrikel 1509 b: Paulus Plowen oder Plofen de Lippen.
*) Matrikel 1511b: Balthasar Dobericz de Kutenaw.
58
Jacobus Sclimid de Bischottssehe.
Pascha Molitoris de Reppin.
Franciscus Hulscher de Riga")-
Sub decanatu magnifici cgregijque viri domini Johannis Eberhart
utriusque iuris doctoris eiusdemque facultatis ordinarij, sub anno miile-
simo quingentesimo undecimo a die Galli cenfessoris usque ad festum
diui Oeorgij martiris sunt intitulati scholastici infrascripti :
Dominus magister Achacius Frundt de Ebilgenn*).
Michael Walßlebenn de Reppin.
Jacobus Beher de Lobaw.
Johannes Lemarck').
Joachim Andrewuß de Sehawsenn*).
(leorgius St^rtz de Schweinitz.
Joachim Bentzinn de Pritzwalk '^).
[S. 26] Sub decanatu magnifici et egregij viri domini Mathei Molitoris
artium et pontificij iuris doctoris sacrorumque Franckfurdiensium re-
ctoris perpetui ab anno etc. duodecimo intra festum diui Georgij et
(icilli subscripti scholastici iuris sunt [inscripti]^) intitulati:
Joannes Pyerius ex opido Stolpp.
Jacobus Mintz Francophurdiensis.
Magister Valentinus Kiuer de Anoltzpach.
Ijaurentius Schutzmeister de Gubbin.
Rodolphus Dammis de Hamburg.
Conradus Hesterb[e]rg de Hamburg.
Jerard Tostede de Hamburg.
Sub decanatu egregij viri Nicolai vom Steig iuris pontificij doctor[ris]
ab anno etc. duodecimo intra festum diui (Jalli et Georgij subscripti
scolastici iuris sunt intitulati:
*) Matrikel 15r2b: Franciscus Holtczigcr oder Uoltiringcr Higensis.
•*) Lies: Klbiiig.
^; Matrikel 1511a: Joannes Lcwerck de Kostack?
*) Matrikel 1511a: Joachimus Andrec de Shchauson.
^) Matrikel 1511b: Joachim Bencinss de Prcczbalg.
^) inäcripti ist nachträglich durch Unterstreichen getilgt.
59
Johannes Schul hoebth Haniburgensis.
Theodoricus Rhediß Frißo.
Wolfgangus Pancerus Misnensis.
Andreas Jhan Misnensis.
Joachim Widerman Brandenburgensis.
Jacobus Speckwagen Marchita.
Sub decanatu egregij viri domini Gregory Guntheri iuris pontificij
doctoris ab anno domini etc. tredecimo infra festiim diui Georgij et
(ialli subscripti scolaslici iuris sunt intitulati:
Johannes Brießen de Budissin Mißnensis diocesis.
Johannes de Littwonia.
[S. 27] Sub decanatu eximij viri domini Laurencij Schreckis utriusque
iuris doctoris anno etc. decimotercio intra festum diui Galli subscripti
sunt intitulati:
Fr. Paulus Lemberg, canonicus regularis monasterij Saganensis, iuris
pontificij baccalaureus.
Gregorius Schwet de Konigßbergk.
[Franciscus] *).
Sub decanatu egregij viri domini Johannis Eberhart u. i. doctoris
eiusdemque facultatis ordinarij sub anno millesimo quingentesimo decimo-
quarto intra festum Georgij et Galli subscripti scholastici iuris sunt
intitulati:
Dominus Johannes Bruckener.
Dominus Bernhardus Reyche.
Adam Fulbert
Henricus von Brogk , ^^
T VI ^ ^^ Hamburgk.
Bertoldus Langebeck
Garlewus Langebeck
Wentzeslaus Promnitz de Lanst«rg-)
Johannes Stuterheim de Golsin.
Sub decanatu magnifici domini doctoris Matthei Molner ab anno etc.
decimoquarto Galli subscripti usque Georgij anno decimoquinto scholastici
sunt intitulati:
*) Angefangen und dann verwischt.
^) Lies: Lan[d]sbcrg.
_ 60_
D. Joannes Funck ofBcpalis].
Paulus Schulteti de Magdeburg.
Sub decanatu*).
[S. 28] 1542.
Sub decanatu d. Melchioris Winßij u. i. doctoris subscripti sunt
intitulati :
Simon Melleman de Lentzen.
[S. 29] 1571.
Sub decanatu domini Andreae Zochij i. u. doctoris ex Uallis
Saxoni[cis] intitulatus est:
Martinus Bolferos d.
[S. 30] Anno 1572.
Sub decanatu domini Bartholomgi ßadtmanni i. u. d. et professoris
subscripti sunt intitulati:
M. Maitinus Benkendorff.
M. Christophorus Benkendo[r]fl'.
Thomas Reychenaw, gener d. decani^.
Christophoras ßadtman, filius d. decaoi.
Anno 1574 in die s. Oeorgij electus est in dec^inum iuridic?
facultatis Bartholomäus Radtman i. u. doctor et professor, sub cuius
decanatu intitulati sunt:
Mattheus Blankenburgk Berolinensis.
Christophorus Seliger Gottingensis.
[S. 31] Anno 1576 in die s. Galli in decanum iuridic^ facultatis
electus est Bartholomeus Radtman i. u. doctor et professor, sub cuius
decanatu intitulatus est^):
Paulus Crugerius Regimontanus, iuris studiosus.
Am Rande: Mortuus est clarissimus vir d. d. Bartholomaeus Radt-
man, iuridicae facultatis Ordinarius, anno 1585 12. Aprilis.
') Cetera desiderantur.
2) A. R.: iam doctor u. iuris.
^) subscripti intitulati sunt bat urspränglicb dagestanden.
61
Anno a virgineo partu 1576 in die omnium sanctonim duo candi-
dati, dominus Paulus Crugerius Borussus et dominus Christophorus
Radtmannus, decani filius, dederunt nomina sua domino BartholomQO
Radtmanno i. u. doctori professori, id temporis iuridicae facultatis de-
cano, qui postea consensu facultatis ad publicam disputationem ad-
missi sunt.
[S. 32] Post«a anno sequenti 1577 die tertia Januarij praesidente d.
deeano positiones sumptas ex C. primo ext. de collusione detegen. et ex
L. transsigere C. de transact. publice per integrum diem defenderunt.
Finita vero publica disputatione 26. die Januarij a domino deeano
ordinario et reliquis iuris doctoribus et professoribus examinati et ad
di^nitatis gradum doctoratus admissi sunt.
In eodem conuentu unanimi consensu statutum et conclusum est,
quod filijs doctorum et in hac academia iuridic§ facultatis professorum,
quando examinantur et doctorantur, illa pecunia, quae pro examine
esset numeranda, remitti debeat, quemadmodum Christophoro Radt-
manno huiusmodi pecunia est remissa et condonata. Sed reliquos
sumptas et onera iuxta veterem consuetudinem tolerare debent.
[S. 33] Anno 1581 in die s. Galli in decanum iuridicae facultatis
electus est Bartholomäus Radtman, sub cuius decanatu intitulatus est:
Hieronimus Wins Francophordensis, i. u. studiosus.
[S. 36] Sub decanatu domini Christophori Radtmanni i. u. doctoris
et professoris, receptus est ad facultatem anno 1583 23. Augusti
Matthaeus Cuno in doctorem iuris*) Basileae promotus. Pro assi-
gnatione autem loci et receptione in focultatem numerauit viginti octo
florenos Renenses.
[S. 34] Anno 1583 die 7. Novemb. d. d. Maxirailianus de Strassen ^),
clarissimi 'viri Christophori de Strassen, i. u. d. ordinarij et professoris
>) Davor a. B.: ntriusque.
^) Am 3. Oktober 1583 disputierte Maxiinilianus de Straßen unter dem
Vorsitze des „Dekans"' Dr. Hieronymus Lindner pro liceutia in utroque iure.
Acten n. ürk. IV, 86.
H2
— ^ ■ — ■ - ■ ^ ■ ■
liuius aoademiae filius, u clarissimo viro cL d. Hieroiiymo Lindnero
i. u. d. ^) et professore hoius acadeniiae promotus est in u. i. doctorem.
[S. 37] Sub decanatu (Jhristophori Radtraanni i. n. doctoris et pro-
fessoris receptus est ad facnltatem anno 15^5 17. die Feb. Martinas
BenkendorflF in doctorem iuris Basileae pmmotus, et secondum tenorem
statutonim nostrorum pro assi^atione loci et receptione in facuHatero
vijiinti florenos Renenses numerauit.
[S. H8] Vicedecano Christophoro Radtmanno, i. u. d. et professore, petijt
sibi locum inter doctores iuris assignari Christophoms Seliger i. u. d.
anno 1585 20. Augusti.
Sub eiusdem vicedecanatu ^) in numerum studiosormn iuris relatus
est Andreas Schneider Brigensis.
[S. 3J>] Praesidente d. Sebastiano Gerstmanno disputarunt pro licentia
M. Joachimus Diddenius et Andreas Sartorius 7. die Septembr. anno 87.
Eodem anno etc. 18. Septembr. ^) Andreas Sartorius ab eodem decanu
in doctorem promotus est. Vigesima quinta Septembris anui 87 rede-
mennit loca in facultate iuridica pene eodem tempore d. Fridericus
Bnichmannus, d. Thomas Fabricios et d. Hermannus Grassouius, qui
postmodum etiam ordine pro loco pablice disputauerunt.
Quinta die Octobr. sub eodem decanatu disputauerunt pro licentia
M. Henricus Volcerus Rethemensis, Michael Bolfrasius Francofordensis
et Joachimus Naeuius Dresdensis et baccalaureus Witebergensis.
[S. 40] Die 28. Octobr. absent« d. Christophoro Radmanno a. d. Seba-
stiano Gerstmanno vicedecano in doctores promoti sunt M. Joachimus
Diddenius Brandenburgensis, M. Henricus Volcerus Rethemensis, Michael
Bolfrasius Francofordensis et Joachimus Naeuius Dresdensis, baccalaureus
Witienbergensis.
Decanum agente Matthaeo Cunone i. utr. d. et professore praemissa
disputatione et examine insignia dd. accepit M. Martinus Kemnitius*),
') Dazu a, R.: ordinario.
') Das vice ist übergeschrieben.
^) 18. September ist unterstrichen u. dazu a. H. ?. a.!!.: die 21. Aug. testibus
oarminibus in docturam hanc et nuptias Sartorij scriptis, programmate item fonebri
Sartorij a MDO XVII.
*) a. R.: Is ad cancellarij munus in aula Stetinensi apnd ducem Bagislauiii
adspirauit.
63
Martini summi illius theologi filins, Brunsuuicensis, praeside et promo-
tore eodem decano anno MDLXXXVIII mense Septembri. *)
[S. 41] Anno domini 1592 29. Martij sub decanatu doctoris Maxi-
miliani de Straßen consentientibus reliquis dominis doctoribus iuridicae
facultatis, petijt et rec'Vnit locuni inter doctores iuris vir clarissimus
Andreas Goldtbeck i. u. d., et postea 6. Aprilis eiusdem anni pro loco
publice disputauit*) nuiT'erauitque 16 florenos Renenses.
[S. 43] Anno 1592*) die 13. Octobr. sub decanatu d. Sebastiani Gerst-
mani ordinarij etc. disputarunt pro gradu in utroqne iure consequendo:
D. Johannes Copus Francofurd. , ^
, T , , ^, X , electons Brandenbur^ici oonsilianj.
D. Leonhardus Eluer Luneb.
D. Nicolaus Barchmanus Brochum.
D. Johannes Prideiicus Lignicens.
D. Elias Robertus Gorltzens.
Examen priuatum 18. Octobr. et sequentibus diebus expeditum est.
Renuntiatio publice 26. Octobr. eiusdem anni facta.
[S. 41] Anno domini 1592 24. Octobris decano Christophoro Radtmanno
i. u. d. et Codicis professore redemit locum inter doctores iuris et
numerauit sexdecim florenos Renenses d. d. Balthasar Caminaeus Basi-
leae in doctorem i. u. promotus.
[S. 43] Anno 95 die 4. Januarij receptus est d. d. Reberus ad nostrjim
facultatem.
[S. 44] Sub decanatu d. d. Sebastiani Gerstmanni odinarij anno 1597
die 12. Augusti redemit locum inter doctores iuris, d. d. Georgius
Heinricus Bolfrasius et tum 16 florenos Renenses facultati numerauit,
tum in alijs quoque legibus facultatis parere stipulata manu promisit.
Disputauit pro loco*).
') Am 12. Sptember 1588 disputierte Dr. Martinus Chemnitius pro licpntia
in utroque iure und wurde „am 1. Oktober" zum Doktor promoviert. Akten und
Urk. IV, 108.
') Das Folgende ist nachträglich angefügt.
^ Verbessert aus 1594.
^) Der letzte Satz ist nachträglich hinzugefügt.
64^
Ab eodem decano et anno eodem die 12. Septembr. promoti sunt
in doctores utrinsque iuris M. Joachimus Gobbius Anclamensis et Justus
Bruningius Hallensis Westphalus.
Anno domiui 1599 die 10. Januarij sub decanatu doctoris Maxi-
miliani Strassij eonsentientibns caeteris dominis doctoribus et professori-
bns iuridic? facultatis consecutus est locum inter doctores iuris clarissi-
mus vir dominus doctor Hieremias Setzerus Suuidnicensis, Basil^ae in
i. u. doctorem publice promotus '). Numerauit Iß aureos et publice
pro loco disputauit 20. Septembris eiusdem anni.
Decanura agente dn. d. Sebastiano Gerstmanno ordinario ad liberara
olectionem et subsecutam confirmationem electoralem in facultatem et
professorem Institationum receptus est Andreas Sartorius i. u. d. X.
Nouenibris, qui fuit dies Martini Lutheri, anno assertae salutis 1599.
[S 45] Anno salutis recuperatae OIOIOCI in decanatu d. d. Martini
Benekendorffij pro gradu doctoris 2. Januarij absente d. Andrea Sartorio
a doctoribus iuridicae facultatis est examinatus d. Joachimus Badius ex urbe
Rosarum, postea praeside d. decano idem Joachimus Badius 8. Januarij
pro licentia disputauit, qui et 19. Januarij ab eodem decano a<]hibitis
legitimis ritibus in doctorem est promotus.
[S. 47] Decanum agent« Andrea Sartorio i. u. d. et professore in facul-
tatem et professorem Institutionum receptus Hieremias Setzerus u. i. d.
in ipso die Fab. et Sebast., et fiiit 20. Jan. anno assertae salutis 1002.
Pro receptione numerauit 12 flo. aur. ßhen.
Eodem die sub decanatu d. Sartorii locum inter doctores petijt et
consecutus u. i. d. Ignatius Haniel Schifelbenensis, Basileae promotus
a Jacobo Grynaeo 10. Novemb. an. 1596. Numerauit l(i florenos
aureos et se obtulit ad disputationem publicam.
[S. 40] Anno domini MDCII die XI" Septembris pro consequenda in
utroque iure licentia priuato collegij nostri examini se subiecit Matthias
Polenius Silesius. XXIIItio eiusdem mensis disputationem publicam insti-
tuit praeside d. Matthaeo Cunone, tum temporis decano et ordinario, a
quo et insignia doctoralia accepit IUI«. Octobris.
') Das Folgende ist nachgetragen.
()5^
[S. 45] Anno a saintifero partu vir^ineo MDCV sub eiusdem [Martini
BenekendorfiBj] decanatu pro gradu doctoris praemisso rigido examine
a d. d. iuridicae facultatis Ckristophoms Henscherus Monsterbergensis,
senatus populique Wratislaniensis syndicus et eiusdem per ducatum
Wratislauiensem et coniunctos districtus archiuorum terrestriom ma-
xister, 22.*) habuit disputationem publicam [S. 46] in iureconsultorum
coUegio nouiter exstructo praeside decaijo Martino BenekendorflRo i. u.
d., Codicis professore, qui et postea 2(). Augusti ab eodem tanquam
a decano iuridicae facultatis ex unanimi consensu d. d. iuridicae facul-
tatis iegitimis ritibus interuenientibus insignia doctoralia u. i. accepit.
[S. 51] Anno Christi 1611.
Sub decanatu doct. Matthiae Polenii u. j prof. publ. Matthaeus
Coldebacins Suppinensis March., i. u. candidatus, pro consequendis
doctoratus insignibus, privato se subjecit examini die 13. Junii et seq.,
publice die 5. Septembr.
Competitorem habuit Hiconem ümmium Butjadia Frisium, qui
6. et 7. die Septembr. privatim examinatus, die 12. eiusd. mensis
publicam disputationem habuit.
Simul uterque solemniter promoti die 16. Septembr.
Eodem anno 10. Julii in facultatem nostram receptus est Joannes
Xeander Bastenburg. Borussus, Basileae promotus, numeravit 16. flor.
Klien. et publice pro loco disputavit.
[S. 48] Anno 1612 recuperatae salutis per lapsum primorum parentum
araissae 19. Octobris decani offitio aestiuo perfuncto et praeside d.
Martino Benkendorffio, Codicis professore, rectore d. Henningo Arnisaeo
nouiter electo, praemissis a. d. d. iuridicae facultatis distinctis examinibus
et interuenientibus Iegitimis et usitatis ritibus publice in templo
cathedrali titulo doctorali ex unanimi consensu iuridicae facultatis ornati
sunt clarissimus et excellentissimus vir dominus M. Jacobus Schickfusius
Suibusiensis, rector illustris gymnasij Brigensis et ducum Lignicensium
et Brigensium consiliarius, et Gottofredus Schultes Brigensis, qui simul
in actu promotionis cum filia Maria promotoris Martini Benkendorffij d.
nuptias celebrauit, et ita utrique eins fuerunt generi.
*) Die Angabe des Monats fehlt. Ks ist Augusti einzusetzen.
Acten ond UrkundeD. Heft VI 5
66
[S. 52] Anno Christi 1617.
Sub decanatu doct. Matthiae Polenij pro consequendis doct. insii?-
nibus private se subjecit examini Aegidius Biotins Francof. Marchicus,
die 31. Mariili et P April., publice pro gradu disputavit die 10. April.
Sub decanatu d. doct. Matthaei Cunonis, ordinarii, privatim exami-
natus est die 11. Septerabr. et seq., publice vero pro gradu disputavit
18. die eiusdem mensis Petrus. Polenius Niß[ensis] Siles. sub praesidio
vicedecani d. Matthiae Polenij.
üterque promotus est solenniter actu simultaneo a. d. Matthia
Polenio die 22. Septembr. ejusdem anni.
[S. 49] Anno a salutifero partu virgineo 1617 rectere domino M. Thobia
Magyro, logices professore, ex nnanimi consensu iuridicae facultatis
praemissis examinibus et adhibitis usitatis et legitimis ritibus Calendis
Decembris publice in superiori templo praehabita publica disputatione *)
d. d. Martinus Benkendorff, Codicis professor, sub suo decanatu in
doctorem utriusque iuris eruditione et virtute praestantem virum dominum
Johannera Heusierum promouit^) vacante professione Pandectarum d. d.
Andreae Sartorij praemortui.
[S. 53] Anno Christi 1619 14. Aug.
Sub decanatu Matthaei Coldebacij, u. i. d. et Institutionum imper.
profess. publ., in facultatem ioridicam receptus est Cyriacus Herdesianus
Anhaltinus, Basileae promotus, numeravit 16. floren. Rhenanos et 23. Sept.
pro loco de materia iuris accrescendi disputationem habuit.
Anno Christi 1619 die 15. et 17. Sept. sub decanatu d. Matthaei
Coldebacij Jacobus Schonhausen et Stephanus Eckhardt, uterque Stendalia-
Marchicus, u. i. candidati, private examini se subjecerunt et 14. Oetob.
ejusdem anni pro consequenda licentia de satisdatione et excusationibus
tuterum et curaterum simul publice disputarunt et 1. Novemb. eiusdem
anni a. d. Coldebacio simul promoti sunt.
[S. 57] Anno reparatae per Christum salutis MDCXXn.
Sub decanatu meo primo DI. Non. Julij, postquam singuli diuersis
temporibus et de diuersis materijs publice ac privatim examinati fuere.
^) Hier schon: in angefangen, dann ausgestrichen.
^) Dahinter: sede ausgestrichen.
67
habitis insuper publicis disputationibus, supreniis in utroque iure
honoribus a me^) Cyriaco Herdesiano Anhald., i. n. d. et profes., p. t.
academiae rectore et promotore, solemniter decorati fuerunt simultaneo
et uno actu.
Daniel Burchardi Magdeb. Saxo,
Johan. Christophorus Hartmannus Francof. March.,
Philippus Neudlinger Frastadia Silesius,
Mattbaeus Colerus Witteberg. Saxo.
Eodem decanatu priuatis ac publicis examinibus se submiserunt
et uno eodemque tempore, de diuersis tarnen raaterijs publice disputarunt
Sebastian US Röberus Francof. March.,
Joachimus Kettelbüterus Berow. Marchicus.
Postea ad diem Non. Octobr. eodem anno uterque simultaneo actu
proraotus est a. d. Cyr. Herdesiano, vicedecano et academiae rectore.
[S. 53]. Sub decanatu d. Matthaei Coldebacij anno ]&22 7. et
9. Decerab. Wilhelmus Wulcovius ülissea Luueburgensis pro conse-
quendis honoribus doctaralibus privato examini se subjecit et resolvit
L. is qui destinavit, fif.^) de rei vindicat. et C. significante X. de pignorib.
Postmodum 6. Februar, anno 1623 de atrocitate delictorum, poenarom
exasperatione remissione et mitigatione publice disputavit et tandem
18. Aug. 623 (!) in doctorem juris a. dn. d. Coldebacio proraotus est.
[S. 58] Anno Christi MDCXXIII.
Sub decanatu doct. Cyriaci Herdesiani i. u. prof. publici priuatis
et publicis examinibus et disputationibus dinerso tempore habitis probati
FridericQS Winnenphenning Regiom. Bomss.,
Gregorius Winsius Stetinensis Pomeran.*'),
ab eodem d. Cyr. Herdesiano solemniter in doct. i. u. promoti fuere
eodem anno ad VH. Kai. Decembr.
[S. 53] Sub decanatu d. Matthaei Coldebacij, Codicis p. p., anno
1625 8. et 10. Septemb. Joachimus Chemnitius Berolinens. Marchicus
*) pr. ausgestrichen.
2) I. e. Pandectae.
^) Übergeschrieben für das ausgestrichene Boruss.
0
68
private se subjecit examini et explicavit L. si pro ea, C. mandat et C.
cum apud sedem, X de sponsal. et 15. Septemb. de iure praelationis
creditorum pro grada disputavit.
Anno 1630 sab decanatu d. Matthaei Coldebacij 26. et 27. April,
privato examini se subjecit Benedictus Cunradi Soraviensis Lusatus et
resolvit L. certum est, C. de rei vindicat. atque C. quoniam frequenter,
X ut lit. non contest. Disputationem pubiicam pro consequendis honoribus
doctoralibus de beneficio, in quantum qais facere potest, habnit 27. Maij
eiusdem annl.
Uterque a d. Coldebacio actu simultaneo in doctorem iuris pro-
motus 23. Augusti anni 1630, Chemnitio tune temporis consiliario
eiectorali Brandenburgico.
[S. 54] Sub decanatu d. Matthaei Coldebacij anno 1632 die 25. et
28. Junij Balthasar Fünsterus Libenensis Silesius pro consequendis
honoribus doctoralibus examini privato se subjecit et resolvit L. si
post perfectam, C. de evict. et C. praesentium, X de testibus. Dis-
putationem inauguralem de legali actorum poenitentia habuit 23. Aug.
anno 1632 et 26. Aug. ^) anni 1633 a. d. Coldebacio doctor iuris
creatus ac publice proclamatus est.
[S. 55] Anno Christi 1632 die 6. Octob. in facultatem iuridicam, decano
d. Mattheo Coldebacio, postquam pro consequendo loco de legum huma-
narum principijs, autoribus et autoritatibus 4. Octob. publice disputavit
atque facultati pro concessione cathedrae et consequendo loco inter
doctores nostros sedecim Renanos aureos et pro receptione in facultatem
duodecim Renanos numeravit, receptus est d. Christianus Carpzovius.
') eiusdcin ausgestrichen.
c
Das älteste Dekanatsbuch der medizinischen Fakultät
1519 bis 1597 bezw. 1605.
[S. 11] De lectionum Galeni et mathematices
successione et aucto stipendio domini doctoris Jacobi Jokissi.
Sub rectoratu domini Johannis Cnoblochij, medicinae doctoris, anno
Christi M.D.LXI die IL Aprilis tandem conclusum est in consilio, cui
etiam collegae interfuerunt, de lectione mathematices et successore de-
functi Christiani Syrachij, doctoris medicinae, professoris Galeni, ut pro
voluntate et sententia illustrissimi principis electoris nostri Jakobus
Jokissus, medicinae doctor, posthabita [S. 12] mathematum lectione doctori
Christiano Syrachio in Galeni lectione succederet sub stipendio centum
et triginta florenorum a festo Paschatis dicti anni soluendorum, lectori
autem mathematum soluerentur septuaginta flöreni.
Obtinebat quoque Joklßus consensu consiiij habitationem liberam,
quam incolit, eo usque, donec sibi aedes in oppido suis studijs commo-
das quocunque tandem anno comparet ac in eas incolendas demigret.
Cum vero sit rumor, Pannonium^) rediturum et illius Stipendium a
reliquis esse iterum defalcandum Pannonioque vel alij reddendum, ob-
tinuit Jokissus, ut ab huius defalcationis periculo penitus liberaretui*,
sed ut id mathematum professori, quicunque futurus esset, incumberet,
non obstante, si qui Jokißo successit, vel alius deinceps isti successerit,
aut vita aut labore defungatur.
Has conditiones omnes a successore JokiUi acceptas illustrissimus
princeps Joachimus secundus confirmauit, et nos ita conclusimus.
') Gemeint ist der frühere Dozent M. Christophorus Prelß Pannonius.
70
Vocati iul coiisilium olnnes.
Hacc propter perpetuam rei memorisim a verbo ita, ut scripta eraiit
in libro actorum uniuersitatis [al. manus: in giiuo pergameno foliu 5r>j
empto a Christiano Syrachio anno 1543 in pergameno, e^cripsi e^o
Johannes Cnobloch.
[S. 1 1] Neque etiam hoc omittendum, M. Eliam Camerarium in fidein
illorum haec manu propria in eodem libro inscripsisse:
Haec ita quoque coram electore et consiliarijs acta et gest<i et tan-
dem in senatu ac^demiae conciusa esse, ego M. Hellas Camerarius, d.
doctoris Jokißi successor, propria manu mea attestor.
[S. 17) De iocalibus conuentio inter theologos et medicos. 1577 Juni \'k
(Gedruckt Heft HI, 42).
[S. 33J Anno domini 15H)') infra octauas diui Martini episcopi etrn
Christianus Schirach, artium magister et medicinarum doctor, assumptus
et rcceptus fui a reuerendissimo in Christo patre ac domino Theoderico,
presule Lubusiano, in decanum medice facultatis achademie Francofor-
diane meque existente decano hij promoti sunt:
Andreas Winß promotus fuit in baccalaureum anno 1520.
Eodem anno idem Andreas Winß promotus fuit in licenciatum.
Idem Andreas eodem anno promotus fuit in doctorem.
Ambrosius Lacher mathematicus promotus fuit in baccalaureum anno 1522.
Eodem anno idem dominus Ambrosius Lacher promotus fuit in licenciatum.
Wulfgangus Schellenberger promotus fuit in baccalaureum anno 15*J2.
Eodem anno idem Wulfgangus Schellenberger promotus fuit in licen-
ciatum^). —
Joannes Marsilij de Ligenitz promotus fuit in baccalaureum anno 15;^o.
Eodem anno idem Joannes Marsilij promotus fuit in licenciatum.
[S. 35J Anno domini 1540 die 28. Septembris ego Christianus Schirachius,
artium et medicinarum doctor, electus fui in decanum medice facultatis
iuxta ordinationem noue reformationis , sub quo decanatu infrascipti
fuerunt promoti:
') Nachträglich verbessert aus 1529.
'^) l)ic beiden folgenden Einträge sind ebenfalls vun Schirach geschrieben.
71
Eodem anno 14. Decembris venerabilis vir Jodocus Willichius artium
magister in una aula promotus fuit in baccalaureum, licenciatum et
doctorem medicinarum.
[S. 37] Anno domini 1542 circa festum diue Elesabethe*) ego Christi-
anus Schiracliius iuxta nouam reformationem electus fai in decanum
niedice facultatis, sub cuius raagistratu nemo promotus fuit, saltem quod
publica facta fuit dissectio humani corporis, de qua rationem reddet tunc
temporis anatomicus egregius d. doctor Henricus Eggelingus ^).
Anno domini 1544 in vigilia Pasce') ego Christianus Syrachius iuxta
nouam refonnationem electus fui in decanum medice facultatis. Nemo
fuit promotus, nee ulla facta est dissectio, nee aliquid expositum fuit
nomine facultatis.
[S. 38] Ego Jodocus Vuillichins *), decanus ordinis medicorum, d. ma-
gistrum Joachimum Cirenbergium Dantiscannm in doctorem medicin^
promoui anno dn. MDXLV vigilia Michaelis*). Sub idem tempus enim
rite baccalaureus et licentiatus factus est.
Anno domini 1545 circa ferias diui Michaelis ego Christianus
Syrachius iterum fui electus in decanum medice facultatis, nemo fuit
promotus, similiter nulla facta fuit dissectio, nee aliquid expositum est
nomine facultatis.
[S. 31)] Anno domini 1556 ego Gregorius Crabath, facultatis medicin'^
decanus, octauo die Octobris dominum Dauidem Millesium Nyss^num
in doctorem medicin^ promoui, facta prius eiusdem a me promotione in
medicin^ baccalaureum et licentiatum eodem die in templo, ut moris est.
Circa idem tempus duo alibi promoti in facultatem recepti sunt,
scilicet Johannes Knobloch®) absens, soUicitante eius patre et sororio
') 19. November.
^) Ein Bericht über die Sektion in Akten und Urk. IV, 28.
3) 12. April.
*) A. R. : anno 32. sub eodem promotus fuit in magistrum (nämlich Cirenberg
von Willich), vgl. Heft 1, 78. ^) 28. September.
^) Promoviert in Padua 1556 nach Beckmann, p. 66.
yj
magistro Chrii>tophoro Cornero, et Wenceslaus Welmnitz presens, qui et
iuramentum pi^stitit et pro loco disput^uit, presentes fuerunt decanu-
et senior.
Anno domini 1558 in vigilia Michaelis iuramentum facultati prestitit
Johannes Knobloch.
[S. 41] Anno domini 1558 in vigilia sancti Michaelis ego Gregoriu^
Crabat sum electus in decanum. Tunc contentio de prioritate intt^r
Welmitzium et Knoblochium composita est ambobus consentientibus h^
modo, ut Welmitzius tanquam senior doctor priorem locum habeat m
collegio et publicis actibus uniuersitatis, Knoblochius autcm, quia prius
statuta hie soluit et in facultatem receptus est, locum obtineat priorem
in facultate medica.
[S. 42] Anno MDLIX in vigilia Paschae *) electus sum ego Johannes
Cnoblochius Francophordianus in decanum huius facultatis medicae.
Promoti a me sunt in doctores medicinae, cum tamen prius in ai ti«
baccalaurei et licentiati renuntiati essent, doctissimi viri artium et
philosophiae magistri-) I). Jacobus Jokissus Hegitmatianus, (xuolfgan^us
Justus Francophord[ianus], Jacobus Bergemaim Bemouianus, Joachimiu"^
Tanrkius Perlebergensis , Barptolomaeus Moller et Johannes Hanaw
Francophordiani ^).
Herum natu^) grandior Dr. Jokissus mortuus est anno Christi
1587 aetatis vero 89, ut ad acta partis semestris aestivi*) in-
ferius est annotatum, solo d. Bergemanno superstite.
[S. 43J Anno domini MDLXI post defunctum venerandum senem domi-
num doctorem Christianum Syrach*^), professorem artis medicae, qui
mortuus est anno 15()0 10. Septembris, consensu et autoritate illustrissimi
principis electoris Brandeburgensis clarissimus vir dominus doctur
Jakobus Jokissus Hegitmatianus in professorem medicae artis electus
') 25. März.
2) Von derselben Hund dazwischen geschrieben: anno ut supra die XIX. Sep-
tembris.
^) Der Absatz Prunioti durchgestrichen. Am Rande die nachstehende Bemerkung.
■*) 2 Worte dick durchgestrichen.
^) Mehrere Worte dick durchgestrichen.
*) A. K.: obitus d. Schyrachij.
73
et confirmatus est. Ac pro consuetudine nostrae facultatis praestito
iuramento et statutis solutis in facultatem medicam a me Johanne
Cnoblochio facultatis, seniore et decano, receptus est die 27. Martij
anno 1561.
[S. 44] Habita et administrata fuit quoque eodem hoc anno (51
anatome a me Johanne Cnoblochio a die XV. Martij usque ad diein
XVII. eiusdem.
Promotio nnlla toto anno^) 60 usque ad ferias Phasae (!) 61.
Anno 1561 in vigilia Paschatis ^) electus est in decanum medicae
facultatis doctor Jacobus Jokissus, medicinae professor, atque illo se-
mestri tempore nulla rerum facultatis agendarum oblata est occasio.
Anno 1561 in vigilia Michaelis in decanum facultatis medicae
doctor Johannes Cnobloch electus. Nulla res acta.
[S. 45] Anno a nato -Christo supra sesquimillesimum sexagesimo se-
cundo in vigilia Paschatis electus est in decanum medicae facultatis
Jacobus Jokissus, medicinarum doctor et professor. Sub cuius administra-
tione venerandus vir dominus Jacobus Horst Torgensis, artium et philo-
sophiae magister, omnes in medicina gradus est collegij consensu asse-
cutus et laurea doctorali a decano, qui vicecancellarium gerebat, publice
in templo pro consuetudine et in ipsius candidati nuptiarum exordio
ac sacrae sponsae deuotione est insignitus et coronatus. Actum duo-
decimo die Octobris anno ut supra.
[S. 46J Anno MDLXII in vigilia diui Michaelis electus in decanum
medicae facultatis Johannes Cnobloch, artium et medicinarum doctor et
Professor.
Anno eodem die 26. Octobris in consultatione medicorum super
noua taxa simplitium et compositorum in pharmocopolijs, nee non de
chirurgorum, aromatopolarum et vetularum impotente medicandi cupidate,
mentio facta est doctorum Francophordensium, quibus est data facultas
medicinam faciendi. In horum numero componebatur quoque egregius
vir dominus Jacobus Fabritius Stargardensis, liberalium artium et
>) hoc ausgestrichen.
») 5. April.
74
philosophiae magistor, qui promotus fuit ab excelientis diK-trinae viro
domino doctore Jodoco Willichio, artium et medicinae [S. 47] doctore,
in doctorem medicinarura praecedentibus omnibus gradibus in una aula
anno 1540 mense Octobri. Ideo*) quod antea inscriptus non reperie-
batur, in perpetuam rei memoriara consensu omniuni doctorura in
arcliiuum hoc nominum reiatus est praesentibus excpllentibus et clarissi-
mis viris artium et medicinae doctoribus Johanne Cnoblochio, medicao
fticultatis decano, d. Jacobo Jokißo Hegitmatiano, artium et medicina-
nim doctore et prolessore, domino Guolfgango Justo, artium et medicinae
doctore, domino Johanne Hanow, artium et medicinarum doctore, et
Jacobo Horst, artium et medicinarum doctore.
[S. 4<s] Anno (.'hristi MDLXIII pridie feriarum Paschatis ^) electus est
in medicae facultatis decanum Jacobus Jokissus Hegitmatianus, artium
ac medicinae doctor et j)rofessor, sub cuius administratione promotio
doctoralis celebrata ost^ ut seciuitur. Ubi alioqui in artibus liberalibus
decanum agente M. Francisco Hessio est primum coeptum rarissirae
disputari. Finito aestiuo tempore Ericus, dux Brunsuicensis , per
Wistochium et Prenslauium Marchiam cum exercitu perrupit in Pome-
raniam, Dantiscum usque, unde cum damno redijt.*).
Disputatum autem est a medicis aequinoctij autumnalis*) toto die.
tum ante, tum post prandium, respondent^ pro licentia medicinae
mugistro Casparo Hoi'man Lembergense.
[S. 49J Anno MDLXIII in vigilia diui Michaelis in facultatis decanum
electus est Johannes Onoblocli, medicinae doctor et professor.
Anno 15G4 27. Martij insignia doctoratus accepit in publico templo
d. Mariae virginis doctissimus vir dominus Martinus Guttemberger,
artium et philosophiae magister, ubi*^) tamen prius baccalaureus et
licentiatus in arte medica esset a me decano et vicecancellario procla-
matus. Soluit statuta liberaliter.
*) Verbessert aus is von dem Schreiber selbst.
•-'J lU. April.
3) Der Passus von finito ab später dazwischen geklemmt.
*) 21. September.
^) Später verbessert in cum.
75 _
[S. 50] Anno a Messhi uiilo 1504 in viijilia Pascliati« ') in decuuiin
medicin^* electus est Jacobus Jokissus, artium ac medicinae doctor.
Sub cuius decanatu die 16. Septcmbris, agente rectorem magniiico
viro domino roagistro Christophoro Cornero, in toto concilio promisit'»)
magnificus dominus rector ex conciiij decreto, se volle exigere quinos
illos residuos taleros ex seuera postulatione illustrissimi principis marchi-
onis Joannis Georgij nomine illustris ac reuerendi marchionis Joacinmi
(leorgij, episcopi Lubucensis et conseniatoris academiae, pro licentiaturae
honorario ultra quinos antea datos taleros, abs tribus egregijs viris
promotis doctoribus, domino doctore Joachimo Tanckio, doctore Barpto-
lemaeo Moller Pistole, doctore Joanne Hanow. Cum pridem quinos
[illos]*) residuos suos'*) taleros d. Jacobus Jokissus, iam dictorum do
ctorum in promotione collega, cum domino doctore Wolfgango Justo,
itidem collega, [suos quinos]*) ex arresto m. rectoris per licentiatum
(^asparum Schultz, academiae quaestorem, soluissent, quos decem taleros
ab utroque datos non decanus medicinae recepit, sed licentiatus. Restant
autem 15 taleri, quos decanus medicinae^) doctor Joannes Knobloch
pro supra dictis tribus candidatis exposuit ex fisco medicomm. Hos exigit
a candidatis magnificus dominus rector ex decreto conciiij decano me-
dicinae reddendos, qui hanc pecuniam exposuit.
Am Rande
zu promisit«) gehörig: Quod et antea ex conciiij decreto literis ex-
presse sigillo academiae subsignatis magnificus rector Jacobus Borge-
man facultati medicac suo et omnium posteriorum rectorum nomine
promiserat.
Ferner:
Sub hoc semestre tempus artium decanum egit M. Elias Camerarius,
sub cuius gubernatione nullus magistronim disputauit.
n. die Octobris post mer. noctu torcular ('asparis Hanfflj una cum
toto musto conflagratum est prope moenia.
') 1, Aprü.
') Ausgestrichen.
3) übergeschrieben.
*) Ausgestrichen und itidem collega nber;i;eschrieben.
'-*) Dahinter et durchgestrichen.
76
[8.53] Anno MDLXVIII in vigiiia diui Galli^) electus in decanum
medicae facultatis est Johannes Cnobloch, doctor et professor.
Anno 1569 2i). Martij in baccalaureum et licentiatum medicinae
promotus est doctissimus vir Gallus Wernerus Francophordianus, artium
et philosopliiae magister. Hie integer soluit statuta, etiam pro docto-
ratu. Propterea facultas medica hunc ipsum licentiatum, ubi postula-
uerit, gratis doctorem creabit et pronuntiabit eique titulum et insignia
doctoris tribuet.
[S. 57] Anno Christi MDLXXVII pridie Paschatis*) in decanum electus
est Jacobus Jokissus, medicinae doct-or et professor. Quo anno promoti
sunt una eademque aula in medicinae baccalaureos et licentiatos domini
magistri artium et philosophi«:
Magister Andreas Praetorius Prenzlauiensis, Cygneae agens, il-
lustris baronis Georgij domini de Schonburg, domini in Glauchaw et
Waidenburg etc. medicus, Magister Christophorus Hostus, Magistri
Matthaei Hosti, graecarum literarum professoris publici, filius,
in templo creati sunt die 18. Junij.
Eodem die et horis antemeridianis in eadem aede diue virginis
doctores medicinae sunt designati eximij viri:
1. Gallus Wernherus Francophordensis, medicinae pridem licentiatus,
2. Andreas Praetorius Prenzlauiensis,
3. Christophorus Hostus Francofordensis.
[S. 59] Anno Christi MDLXXX in profesto Paschatis ^) in medicinae
decanum electus est Jacobus Jokissus, philosophiae et medicinae doctor
et professor.
Sub administratione eiusdem decanatus eximius vir Jodocus Willi-
chius iunior coram decano et d. doctore Joanne Knoblochio in hoc conuo-
catis die septimo Augusti comparuit et ostendit nobis splendidissimas
literas, quanim fide luculenter attestatus est, se in doctorem utriusque
medicinae in alma academia Basiliense (quo se conMnode in reditu ex
Padua contulerat) a clarissimo domino Theodore Zwingero Basiliensi,
medicae facultatis doctore ibidem, in spectatissimo conuentu et fre-
queuliSiiima aula post exquisitam disputationem et rigidum examen
') 15. October.
2) 6. April. 8) 2. April.
77
publice anno Christi 1573 iu mense Septembri esse promotum. Proinde
petiuit, ut se quoque in nostram Frankofordensium scholam tanquam
raedicum acceptaremus, ut sibi liceret inter aegros pace nostra practicam
exercere, [S. 60] ut eins ratio inter nos talis haberetur, qualis est
eorum, qui apud nos in medicina promoti sunt et nobis postea vel vita
defunctis, vel a lectione abeuntibus, vel ex beneficio princlpis cooptari
ac rite prae alijs subsequentibus succedere possunt. Sed quum iam sit
in ordine philosophicae professionis, in quo physices praelectionem dili-
genter profitetur, illam ari;ium professionera nondum deponit, sed eam
suis cum coUegis arctissime coraplectitur et omnibus attributis sequetur
accessionibusque eins cum reliquis fruetur, nihil praeterea commodi ex
medica facultate, vel ob examina, vel ob promotiones, vel ob consilia
raedica expetens. Sed optat tantum medicinae inter aegros factitandae
et practicae vulgo dictae potestatera, quam iuxta paragraphum decimum
nostrorum statutorum facta dispensatione liberalissimo animo illi con-
cessimus, ut in posterum absque impediraento illi accessio ad aegros et ad
pharmacopolia sit libera et fores semper apertae, ut vel solus vel etiam
nobiscum aegrotorum tum domi tum peregre curam gerere possit.
[S. 65] Anno salutis 1586 in vigilia Qalli.
Electus est in decanum raedicae facultatis dominus doctor Johannes
Cnobloch, facultatis medicae senior.
(Die hier folgenden Verhandlungen wegen der dritten Professur für
Medizin 1582 sind abgedruckt Heft III, 42 f.)
[S. 68] In vigilijs diui Galli receptas est ad facultatum medicam claris-
simus vir dominus doctor Jacobus Bergman, qui et iuramentum praes-
titit et statuta bona gratia soluit 1586.
[8. 69] Praesentatio d. doctoris Jacobi Bergmanni. 1586 September 5.
(Gedruckt Heft III, 43.)
[S. 71.] Anno Domini M.D.LXXXVII in vigilia Georgij *) clarissimus et
doctissimus vir dominus Jacobus Jokissus, philosophiae et medicinae
doctor et professor, confectus senio, electus tamen in decanum medicinae.
Sub cuius decanatu statuta facultatis medicae praelecta sunt medi-
cinae studiosis occassione, quod qnidam potestatem factitandi medicinam
») 22. April.
78 _
sibi sumpsernnt contra primnm statutorum §. Cum autem, quod
tarnen secundus liabet §, nostri homines non libenter ferant, ot unn
Studiosi praxin observantes accedant, illis qui promitterent, quod hie
tandem peterent ^radum in facultate medica, numeratis tarnen etiam o€to
aureis Renanis pro baccalaureatu, saltem iuxta secundum statutorura §
])tTmissum est, praxin exercere, ut salt«m, quousque gradum aliquem
assumerent, vel adjunji:erent sibi in praxi aliquem doctorem, vel non
nisi ipsius manu subseriptae remediorum fonnae a phannacopoeis confi-
cerentur. ')
Obijt d. d. Jacobus Jokissus eodem anno die XXII. Nouembri^
aetatis^j autem suae anno octuagesimo nono.
[S. 78] Anno Christi ir)S7 die 17. Octobris, sabbato videlicet Galli
lestum praecedente, in decanum medicae facultatis philosophiae et medi-
cinae doctor Jacobus Bergeman electus est.
A quo et seniore facultatis in numerum nostrorum doctorum hie
in medicinis promotorum receptus est die 17. Aprilis anni 88 d. 8e-
bastianus Mollerus Furstenwaldensis, Ferrariae in doctorem promotus.
Satis fecit autem simul et pro receptione in membrum facultatis, ut
saltem d. decano sc obliget iuramento') et disput^t pro loco in facul-
tate iuxta 10. faculttitis statutum*). Promotio eins facta est Ferrariae anno
71 sub priore vel seniore facultatis medicae AlphonsoPantzio, medicoducis
Ferr. et professore simplicium. Promotor fuit Alexander Pantzius.
theorice professor Ordinarius.
[S. 74] Anno salutis 1588.
In vigilia Georgij electus est in facultatis medicae decanum dominus^
doctor Johann(is Cnobloch.
(Die folgende Deliberatio de tertio professore etc. ist abgedruckt
Heft ni, A3 f.)
|S. 78] Decano d. d. Jacobo Bcrgemanno ad senatum Ruppinensem a
facultate medica scripta sunt haec:
') Die angezogenen §§ der Statuten in Hoft III, 39.
^) Dazu a. li. v. a. H.: ut et supra circa annuin LIX.
3) et disputi^t bis statutum ist nachträglich zwischen die Zeilen geschrieben.
*) Heft 111,40.41.
79
Unsere freundtliche Dienst zuvor. Erbare undt wolweise, besondere
gutte freunde, vorstehender gelegenheit nach mögen wir Euch freundt-
liclien nicht bergen, daß wir in glaubwirdige erfahrung kommen, samb
sollet Ihr neulicher zeit ein solchen man zum physico für Eure stadt
angenohmen und bestellet haben, der wieder in dieser Uniuersitet stu-
diret, noch sonsten anderswo sich medicorum censurae unterworflfen oder
einigen gradum in medicina erlanget habe.
Nun habet Ihr Euch hierkegen zu erinnern, daß für etlichen wenig
Jahren unser gnedigster herr der Churfurst zu Brandenburg in allen
Ihren Churf. 6. landen durch öffentliche edicta die gnedigst^ Vorsehung
undt befehl gethan, daß zu dergleichen emptem wie auch sonsten zu
allen andren christlichen undt weldtlichen officijs, dorzu gelerte per-
sonen adhibiret werden müssen, diejenigen, so alhie studiret undt pro-
ficiret, für andern sollen gezogen undt befordert, undt, do dieselben
nicht zur stelle, in dieser Universitet gesucht werden. Undt haben
Ihr Churf. G. sonderlich unsere Facultet^) und begnadet, daß wie
bei der theologischen Facultet von den theologis pfarherrn [S. 7f)|
undt caplenen, also auch bei uns medicis von denen, so in Ihr Churf.
G. landen für physicis zu bestellen, die censur von ihnen allein stehen
undt darob gehalten werden solle. Derwegen wir obgedachte bestallung
Eures physici, alß welche unsers gnedigsten Herrn Verordnung, auch
unsern undt der studierenden jugent privilegijs alhie zuwieder, der-
gestaldt nicht passiren noch hingehen lassen können. Wollen Euch
demnach hiemit freundtlich erinnert undt ermahnt haben, daß Ihr
nicht allein hinfüro in bestellungk Eures physicats Euch obengezogenen
unsers gnedigsten herrn edict und unsern privilegijs gemeß vorhaldtet
undt Eure officianten bey dieser Universitet suchet. Sondern auch,
do Ihr jetzigen Euren physicum zue behalten gesonnen, denselben dahin
haldten undt weisen wollet, daß ehr sich innerhalb vier wochen an-
hero finde undt unser censur unterwerife. In vorbleibung aber dessen
kennet Ihr unß nicht verdencken, daß wir unsern gnedigsten herrn hie-
von unterthenigst berichten imdt über unsern privilegijs uns undt
unsere studiosos gnedigst zu schützen, unterthenigst bitten thuen.
Welches dan auff solchen fall wir nicht umbgengk haben werden können,
0 Hat der Schreiber ein Wort ausgelassen?
_ 80
Wornach Ilir Euch zu richten. Undt seind Euch sunsten angeneme
dienste zu erzeigen [S. 80] wiiliork. Datum Franckfurth au der Oder den
2(). Febniarij anno 1589.
Decanus, Senior undt andere
der Medicin Facultet Doctores.
Responsum Senatus Ruppinensis ad Medicae facultatis scriptum.
Den ehrenvestenn achtbarn undt hochgelartem herren Decano,
Seniori undt andem der medicin facultet doctoribus in der
löbliclien Uniuersit^it Franckfurdt ahn der Oder, unsem groß-
günstigen herren undt furderem.
Unsere freundtliche Dienste zuvorn, ehmvest« achtbare undt hoch-
gelarte, großgünstige herrn undt furderer. E. E. undt A. schreiben,
darein sie unß Churf. 6. zu Brandenburgk etc., unsers gnedigsten herrn
edicta, daß keiner in I. C. f. g. landen zu geistlichen auch weldt-
lichen undt anderen officijs solle gezogen undt gefurdert werden, er
habe denn in der Universitet Franckfurth studirt undt proficirt, freundt-
lich erinnern undt femer ermh[S. 81]anen, weil wir einen solchen
mann zum physico angenommen, welcher doseibst nicht studiret, noch
sonsten anderßwo sich medicorum censurae unterworfen oder einigen
gradum in medicina erlanget habe, daß wir unß nicht alleine hinfuro
in bestellung unsers physicats hocgstgemelten unsers gnedigsten herrn
edict undt E. E. undt A. priuilegijs gemeß verhalten, sondern auch,
(lo wir unsern itzigen physicum zu behalten gesonnen, denselben dohin
weisen wolten, daß ehr sich innerhalb vier wöchen doseibst einstellen
undt E. E. undt A. censur unterwerffen solle, haben wir entpfangen
undt darauß der herrn meinung nach mherer lenge weiter verstanden
undt wissen imß woll zu berichten, daß unser gnedigster herr der
Churfürst zu Brandenburgk unß so woll alU anderen J. C. f. g.
stedten undt unterthanen durch ein oflTen edict ufferlegt undt be-
vholen, daß wir solche undt dergleichen officianten auß der üniuersitet
Franckfurth vociren undt furdern sollen. Denselben wir auch biß
daher unterthenigst gehörsamet, erkennen uns auch noch schuldigk, den-
selben der untertlienigsten [S. 82] gebuer nachzusetzen. Daß wir aber
(tregorium Burenium Witebergensem zum medico bestallet undt aiiß
der üniuersitet Franckfurth nicht beruffen, ist diß die Ursache, daß
__8l
er, wie auch den herm woll bewust, funif jhar continue zu Stendal!
aller altmerckischen stedte physicat verwaltet, undt wir unß dahero
die gedanken geschöpfet, daß ehr entweder doselbst möchte studiret
haben oder E. E. undt A. mith ihme ohne daß friedtlich sein möchten.
Sonsten wir warlich denselben zu unserm medico nicht wolten be-
stellet haben. Hoffen auch, die herm werden unß angezogener Ursachen
halber günstiglich entschuldiget halten, Darumb wir dann dienstliches
fleisses wollen gebeten haben. Wir haben aber erwentem Gregorio
Burenio E. E. undt A. schreiben vorgehalten undt ihme nicht alleine
zu rathause auferlegt, daß ehr sich zu Franckfiirth in angesatzter frist
einstellen undt der herrn censur unterwerflfen solle, sondern auch
nachmalß durch zween unsers mittels daran erinnern undt verwarnen
lassen. Waß nuhn derselbe dakegen zur entschuld igung einwendet,
geben E. E. undt A. wir auß eingelegten zetteil seiner eigenen hand-
schrifft zu vornehmen. Haben E. E. undt A. [S. 43] zur andtwort nicht
bergen sollen undt seindt den selben mfigliche dienste undt frenndt-
lichen willen zu erzeigen jeder zeit willigk. Datum Sonntags Quasi-
modogeniti anno 1589 J^. Apr. ^
E. E. undt A.
W.
Bürgermeister undt Rathemann
der Stadth Neuwen Ruppin.
Quia literae facultatis nostrae ad senatum Ruppinensem referunt se
ad edictum -) illustriss. electoris anno 83 in omnibus Marchiae civitati-
bus propositum et eiusdem in edicto hoc anno 90 iterum ab illustriss.
electore proposito quoque fiat mentio, edicta illa propter posteritatem
decano iterum d. d. Jacobe Bergemanno anno 1590 huc sunt transcripta.
Et facta rursus est horum mentio in praefatione, quae praemissa est
catalogo lectionum edito sub tercio rectoratu doct. Jacobi Bergemanni
anno 1592.
[S. 84] Wir Johannes George etc. geben zu Colin an der Sprew (vom
9. Mai) Montags nach Cantate anno 1583.
*) Neuen Stils.
') Die ürfonii des Edikts erschien 1541 Januar 23. und erweitert nochmals
1544. Vgl. G. Bauch, Die Anfftng« etc., 150 f.
Acten Qud Urkuuden, Heft V[ C
82
[S. 87] Rectore tunc d. d. Jacobo Ber^emanno, qui Berlin! praeswis
hoc imprirai curauit et inrte exemplaria qu^dam ab illustriss. electore
obsignata secum attulit.
[S. 88] Wir Johannes George — geben zu Coln an der Sprew Montags
nach Exaudi anno 90 (4. Juni).
Abgedruckt bei Beckmann, Notitia universitatis Francofurtanae.
1707. p. 27.
Das Edikt ist völlig gleichlautend mit dem obigen von 83, gegen
das es nur die auf jenes hinweisenden Passus mehr hat: ^Solches auch
hernach anno 83 enviedert" und weiter unt^n „abermals (erwiedern
wollen)". Das ist auch im Dekanatsbuch zu dem Unterstrichenen am
Bande bemerkt: His posterius hoc edictum diflert a praecedente et in
sequentibus notata unica voce abermals.
[S. 92] Joachimus II. dei gratia roarchio etc. . . . Datum Colonie ad
Sprcam Calendis Novembris anno domini MDLXIIII.
Abgedruckt bei Beckmann, 1. c, p. 26.
[11 S. 11] Anno Christi MDLXXXVIII in vigilia Galli in roedicinae
decanum electus est Jacobus Bergeman, i)hilosophiae et medicina« doc-
tor et Professor Ordinarius.
Sub quo pro licencia disputavit M. Matthaeas Zesyus^) et tandem
ab ipso in maiore collegio uno actu in medicinae baccalaureum et
licenciatum est ])romotus.
Sub eodem quoque d. Sebastianus Mollerus disputationem habuit,
ad quam anno 1587, quando in numerum nostrorum doctonim^) hoc
ipso decano est receptus, ut certo tem])ore institueret, se obligaverat.
Juramento quoque praestito facultati ab eodem decano in membrum
facultatis est receptus et a senatu academiae professor medicinae tertius
est constitutus"^) ad Arabum medicorum et materiae medicae anatomi-
conimque expositionem et traditionem *).
') Lies: Zeisius.
'-') A. R.: Vide p 73 in veteri libro. Siehe oben S. 78.
3) A. R.: Vide p. 74, 75 veteris libri S. oben S. 78.
*) A. R. : officinni tertij\
^3
[11 8.12] Anno 1589 in vigilia diui Oeorgij designatiis est de-
canus facultatis raodicae Sebastianus Mollerus, med. d., cum paulo ante
in numerum professorura medicinae assumpius esset.
Anno 158J) in vigilia divi Galli in decanum facultatis raedicae
olectus est Johannes Cnobloch, artium et medicinarum doctor, senior et
Professor. Sub cuius administratione nulla rerum agendarum fuit occasio.
[HS. 13] Anno 1590 in vigilia S. Georgij *) in medicae facultatis
decanum electus est Jacobus Bergeman, philosophiae et medicinae doctor
et Professor. Sub cuius decanatus fine conclusum est in deliberatione,
ut a facultate simili argumento, quo antea ad Ruppinenses, scriberetur
ad reliquas Marchiae civitates, in quibus physicis stipendia sunt con-
stituta*).
Exemplar literarum ad Ruppinenses descriptum habetur in vetere
statutonim libro'^) et simul Ruppinensium responsio ad fiicultatem.
Anno 1590 in vigilia S. Galli electus est in decanum facultaiis
medicae Sebastianus Mollerus, med. d. et professor. Sub cuius decanatu
convocati sunt studiosi medicinae ac propositum illis fuit statutum fa-
ctum sub ultimo decanatu d. Jokissi, quatenus nimirum licentia facti-
tandi medicinam studiosis medicinae concessa sit*).
[11 S. 14] Anno salutis recuperatae 1591 in vigilia divi Georgij in
decanum facultatis medicae designatus est Johannes Cnoblach, doctor
senior et professor. Hie iureconsultorum arrogantia loco debito in templo
pulsus est. Nihil praeterea actum.
[11 S. 15] Anno 159P) in vigilia S. Galli designatus est medicae
facultatis decanus Jacobus Bergeman, medicinae doctor et professor.
Sub huius decanatu, hoc [est] et in eiusdem rectoratu. clarissimus
d. d. Georgius Seilerus Boleslaviensis, Basileae anno millesimo quingen-
tesimo octuagesimo nono in medicinae doetorem promotus, exhibito nobis
qonorifico promotionis testiraonio non tantum in numerum nostrorum
*) Verbessert für Galli.
*) Dahinter wegradiert: Ad.
3) Siehe oben S. 78, 79 f.
*) Siehe oben zum Soinmorsoincster lo87 S. 77.
*) Verbessert aus 1592.
u
(loctorura, sed et in faculbitis medicae senatum est receptus') statutis
nostris pro nostra voluntate dispensatione quadam observatis.
Vigore etiam statuti a medicae facaltatis senatn facti anno 87 sab
ultimo decanatu d. d. Jacobi Jokissi^ M. Jacobo Bergemanno medicam
[11 S. 1()] praxin exercendi non tantum medici collegij consensu et de-
creto est permissum, sed et licentia talis literis sub sigillo facultatis
est confirmata.
[11 S. 17] Anno 1592 in vigilia diui Georgij in decanum facultatis
medicae electus est SebavStianus Mollerus, med. doctor et professor. Sub
euius decanatu pro licentia in facultate medica et insignibus doctorali-
bus conseciuendis disputauit omatiss. et doctiss. vir dominus M. Daniel
Blenno Stettinensis, qui etiam insignia doctoralia in templo d. Virginis
accepit, cum^) prius baccalaureus et licentiatus in arte medica ibidem
uno actu a me procancellario esset creatus. Benunciatione doctoris facta
copulata illi fuit in templo per ministrum ecclesiae Anna, sponsa pu-
dicissima, ac simul conuiuium doctorale et nuptiae celebratae sunt.
Die 23. Octob.
Sub raeo decanatu*) etiam disputationem pro loco in facultate
medica consequendo habuit d. d. Georgius Seilerus.
Anno 1502 in vigilia diui Galli facultatis medicae decanus designa-
tus est Georgius Seilerus, m. doctor.
[S. 95] MDXCIII in vigilia diui Georgij electus est in decanum medici
collegij Johannes Cnobloch, artium, philosophiae et medicinae doctor,
senior facultatis. Sub cuius administratione in doctores medicinae
promoti sunt
Matthäus Zeisius, medicinarum licentiatus.
Dominus magister Johannes Fersius Strelensis Silesius
et dominus magister Michael Dethardingus Bostochiensis.
0 A. K.: de professione extraordinär! a pustea ipsi commissa vid. fol abhinc 4^.
S. unten zum 27. Januar 1595 am Ende.
^) Siehe oben zum Sommersemester 1587 S. 77.
^) Hinter cum steht ausgestrichen : tarnen, und dafür ist unten cingef>: ibidem.
^) Am 24. Juni 1592 fand diese Disputation statt Acten und Urk. lY, 108.
85
Verum hi duo posteriores prius in medicinae baccalaureos et licen-
tiatos in aula cathedrali fuerunt declarati*).
Anno salutis 151)3 die 26. Julij, qui fuit Annae festum.
[11 S. 19] Anno 1593 in vigilia S. (lalli designatiis et medicae facul-
tatis decanus Jacobns Bergeman, medicinae doctor et prefessor. Sub
administratione huius eadem occasione, qua anno 87 sub d. d. Jacobi
Jokissi ultimo decanatu studiosis medicinae praelecta sunt sbitnta facultatis
nostrac et anno 90 sub decanatu d. Sebastiani MoUeri ijsdem nirsus
prospositum est primum facultatis statutum cum limitatione addita sub
decanatu d. Jokissi^) Deliberatio nunc iterum fuit instituenda, quod
M. Lauren ti US Hei gast continue ab anno 90 excessum illius statuti
medicinam factitando perrexerit, et est illi indicatum, ut abstineat
a praxi, donec ad eam accipiat licentiam a facultate medica. Cum
autem is receperit, se futuro autumno apud nos petiturum gradum in
facultate nostra, est illi facultatis aequanimi dispensatione hoc temporis
spacium concessum.
[11 S. 20] Anno 94 in vigilia diui Georgij decanus facultatis medicae
designatus est Sebastianus Mollerus, med. d. ac professor.
Anno 1594 in vigilia diui Galli decanus facultatis medicae desi-
gnatus est Georgius Seilerus d.
Anno 1595 die 27. Januarij obijt pie d. d. Jacobus Bergmanns,
collega noster honorandus, anno aetatis 68.
Natus enim erat Bernovij, quod est Marchiae oppidum, anno Christi
1527 in vigilia Philippi et Jacobi.
Missus est adolescens in hanc accademiam anno 1543.
Laurea philosophica ornatus a decano M. Simone Willich anno 1545.
Magisterij gradum consequutus est anno 46 decano dn. Jacobe
Jokisso. Deinceps elapso decennio in ordinem professorum primum
cooptatus Graecae linguae inferiorisque matheseos fundamenta publice
tradidit.
•) 1593 Juli 12 disputierten M. Joannes Kcrsiiis und M. Michael Dcthardingus.
Heide erhielten zusammen mit dem Licentiaten Matthaeus Zoisius am 26. Juli das
Doktorat. Acten und Urkunden IV, 111.
^) A. R. : Vid. foJ. abhinc 3 retrorsum. S. o. S. 77, 78.
I)o(;tor medicinae ilesiynatus est «i <lecano d Johanne Knoblochio
annu 1551). Triennio post Inno in aulam illustiissimi principis et ele-
(toris d. Joachim II. etc. pijie memoriae indeqiie Stendalium rursus et
Hrandenburgum ad exercendam artein medicam euocatus et anno 15<si
quasi^) postliminio reuersus in hanc academiam [11 S. 21] matliematuni
Professor superior tandemqiie anno 15S(> medicinae professor e:>t designatiis.
Magistratum in republica nostra ter sustinuit.
Decanatus officio in nostra facultate qiiinciuies est functus.
ruius in defiincti locum successit d. d. Sebastianus Mollerus. Huic
vert) surrogatus siim ego (leorgius Seilenis, commutata tanien professione
niedica, quae antehac erat extraordinaria, in ordinariam ex senatus aca-
demici decret^j et illustriss. electoris commissionc at-ciue confirmatione.
[S. J)l)] Anno MDXCV in vigilia diui (Jeorgij electus est in decAnum
medicae facultatis dominus Johannes Cnobloch, senior. Sub cuiiis ad-
ministratione nulla rerum agendarum occasio.
Placuit autem decano et ceteris oollegij assessoribus, ut posthac
ante publicam disputationem candidatorum prius pro baccalaureatu in
medicina instituatur examen , in quo fiat exploratio candidjiti an ad
l)ublicara disputationem recte admitti possit nee ne, idque pro honore
et fiignitate lacultatis deinceps ratum et firmum esse volunt decanus
senior et caeteri collegae facultatis.
[11 S. 21] Eodem anno J)5 Xonis Junij ab eodem decano uno eodem()ue
actu in medicinae baccalaureos, licentiatos et doctores promoti sunt:
M. Laurentius Heilandus Cottbusanus, Lusatius,
Wenceslaus Pannonius Thoruniensis, Borussus,
Zacharias Wechingenis Saganensis, Silesius.
[S 100] Neque hoc praeteriri potest aut debet^), clarissimum yinim
dominum doctorem Christophorum Stymmeüum Francophordiajium, Kene-
dicti consulis filium, cum liberaliter solutis statutis ordinis nostri
petijsset, ut non tantum in praxin, verum etiam in senatorium facult^itis
tnostrae ordinem acceptaretur, consensu omnium lioc assecutus est ( !j, u
') Im Original stobt nur q.
-) A. K.: III. Kxeniplum ternarij nuniori (von a. H.) ordinarioruni.
-*; All (IiT obi'rn rcchtni Kcke des Hiicln's ist die Schrift verlöscht, aber norli
lesbar: debet >on einem Sj)ätoren ergänzt.
87
(juartus nierito in faculUte medica sit et numeretur atque pusthac rite
i'aoultatis nostrae dignitatibus et bonis fruatur et gaudeat.
[S. 101] Promotus est autem in modicinae dootorem Hasileae a clarissimo
viro doinino Feiice Plat^ro, archiatro, philosopho et inedieo, ad hoc ipsum
delecto decano Jolianne Nicolao Stupano rertore domino Samuele (jrunapo
J. (-. anno balutis 1593. V. die Julij, quod lit<Tae lestiinoniales datae
Gtö Julij tcstantur.
[11 S. 23] Anno 95 in vigilia diui Galli electus est in decanum me-
dicae facultatis Sebastianus Mollerus d. Sub hulus decanatu anatomen
publice administrauit d. d. Johannes Knoblocliius, senior facultatis.
Anno 1596 in vigilia diui (»eorgij electus est facultatis medicae
decanus (ieorgius Seilerus d. Sub quo pro loco in facultiite adipiscendo
publice de palpitatione cordis dominus d. Christophonis Stimmelius
disputauit pridie Calendas Octobres.
[11 S. 24] Anno MDIVC vigilia divi Galli in medicae facultatis de-
canum electus est Christophorus Stymmelius, philosophiae et med. doctor.
[S. 105] Anno MDXCVII in vigilia diui Georgij electus in decanum
medicae artis Johannes Cnobloch, senior. Sub cuius administratione
nulla agendarum rerum occasio.
[11 S. 24] Anno 1597 in vigilia diui Galli facultatis medicae decanus
designatus est Sebastianus Mollerus, med. d.
Anno 1598 in vigilia d. Georgij electus est facultatis medicae de-
canus Georgius Seilerus d.
Semestri spacio, a vigilia divi Galli a. 98 ad vigiliam divi Georgij
anni sequentis, functus est decani munere ('hristophorus Stymmelius d.
Anno 1599 a vigilia diui Georgij usque ad vigiliam d. Galli*)
decani officium sustinuit Sebastianus Mollerus d.
Anno 1599 in vigilia d. Galli electus est in decanum d. Georgius
Seilerus. Sub cuius decanatu in locum tertij professoris medici surrogatus
est d. d. Christophorus Stymmelius.
') Die Worte usque ad vigiliam d. (ralli sind nbcrgoschriebou.
8« _
[11 S. '25] Anno cnim codem die 1. Februarij pie obijt clariss. et ex-
cellentiss. vir dominus d. Johannes Knoblochius, medicinae professor
eiusdemque facultatis senior.
Qui natus est in hac urbe anno Christi 1529 patre Martino Kno-
blochio, reipublicae oppidanae scnatore camerario.
Laurea philosophica ornatus est a M. Lichtio, dialectices profcssore,
anno aeüitis 19.
Magisterij gradum paulo post est consequutus decano d. Willichio
seniore.
Annos cum natus esset 22, accinxerat sese ad iter Italicum, sed
substitit bienniura Wit^ibergae, ubi usus est familiaritate Philippi
Melanthonis et medicorum clarissimorum.
Deinde perlustratis aliquot academijs Italiae doctor medicinae
designatus est Patauij a Bassiano Lando, patricio Placentino, cum
annum ageret aetatis 27.
[11 S. 26] In ordinem professorum medicinae ascitus est anno Christi
15ß2 sustinuitque docendi labores in annum usque trigesimum octauum.
Magistratum in republica academica gessit quinquies.
Ob medendi peritiam grata fuit ipsius opera cum quamplurimis
alijs, tum vero illustrissimis et sapientissimis principibus Joachime 11.
imperij Bomani septemvirö, et fratri eiüs marchioni Joanni, quorum hie
archiatrum corporis sibi eum delegit, uterque manum eins non infelicem
aliquoties sensit.
Ex hac vita in immortalem et in academiam coelestem transijt
febre hectica putri emaciatus anno aetatis septuagesimo, quo Galenum
etiam viuis excessisse annotat Suidas.
[1 1 S. 27] Defuncto ergo ipso, facultatis senior designatus est dominus
d. Sebastianus Mollerus et in locum secundi professoris medici suffectus
sum eg-,6eorgius Seilerus 25. Febr. anni 1599. Tertij vero professoris
locus assignatus est doraino doctori Christophoro Stymmelio menes
Üctobri anni eiusdem.
Fuit hie annus 159i) luctuosus cum alijs urbibus tum vero huic
ob dysenteriam epidemicam pestilentem, qua non infantes tantnm et de-
crepiti senes sed et aetate vigentes quamplurimi e raedio sunt sublati.
89
quem ad modum et anno 1598 post nequinoctiiim ^) autumnale pestis
hinc inde coepit grassari, quae tarnen dei beneficio minorem hie quam
alibi edidit stragem.
[11 S. 28] Sub meo decanatu die 16. Aprilis disputauit pro licentiatu
Henricus Scholzius Francofurtensis, qui deinde a me in collegio philo-
sophico maiore uno actu in medieinae baccalaurem et licentiatum-) pro-
motus est 3. Julij hora VII matutina anno 1600.
Anno 1600 a vigilia d. Georgij usque ad vigiliam d. Galli deca-
natus munere functus est Christophorus Stymmelius d.
Anno 1600 in vigilia d. Galli designatus est decanus facultatis
medicae Sebastianus Mollenis, d. ac senior eiusdem facultatis. Sub
cuins decaucatu anatome cadaueris suspensi publice instituta est a toto
c'dlegio medico, absente tarnen d. d. Seilcro, qui tum temporis ad
aegrum quendum extra ciuitatem vocatus anatomicae administrationi
nteresse non potuit.
Anno 1601 a vigilia d. Georgij usque ad profestum diem d. Galli
decanatus munere functus est d. Georgius Seilerus.
Posteritati:')
Vides hie, lector amice, aliquot annorum hiatum, non incuria pro-
fessorum nee nostra culpa, sed improba et proterva militum manu fac-
tum in altera illa urbis et academiae direptione, quae a Caesareis nobis illata
est anno 1633. Fuit postea a. 1634 über iste in publice foro repertus
et demum facultati nostrae restitutus. Omnium, quae in hoc hiatu
scripta erant, meminisse non possumus, horum autem, quae sequuntur,
probe meminimus.
Anno 1604 decano domino d. Georgio Seilero publice in doctores
medieinae promoti sunt Heinricus Schulzius, Samuel Scharlachius et
Casparus Ottho Schönbeccensis.
') Verbessert für aeqninoctialis.
*) Die Worte et licentiatum sind übergeschrieben.
^) Auf einem [hinter 1 1 S. 28] eingelegten Doppolblatte von der Hand des
Professors Dr. Gothofrcdus Weidnenis, der anch weiterhin ähnliche Einträge
gemacht hat.
90
Aniiü U)05 in nunierum nostnie facultiUis receplus erat d. Pliilippus
Tuclischer (-otbusius, Lusatus, dccano eo<lein (leor^no Seilern. Receptio
haec facta fuit non sine disponsatione (juadam, cum prius pecuniam in
statutis expressam exsolvisset. Ad concilium vcro eiusdem f;icult<itis
ad^citus non est eo, quod disputationem , quam statuta ju'o loco rerjui-
runt, nondum habuerit, cum mox hinc Suobosium, ubi physicus Ordina-
rius constitutus erat, j^bierit.
[S. 107J Ad facultatem iuridicam.
Von (lottes gnaden Friedrich Willielm, Margprraff in Brandenburg,
des Heyl. Rom. Reichs Ertzkämmerer undt (^hurfurst, in Preusson, in
Jülicli, (]Ieve u. Berge, Stettin Pommern etc. Hortzogk.
ünsem gnädigen grüß zuvor, hochgelehrte, liebe getrewe, welcher
gestallt Unsere respective cammergerichtsadvocat ailhier undt auch liebe
getreue Joan Tomow u. Christophorus Mains die honores doctoratus
sich conferiren zu lassen Vorhabens undt itz sie deßhalb zu verordnen
bei Unß unterthänigst bitten, das werdet Ihr aus dem einschluß mit
mehrem zu vernehmen haben.
Wan dan die ietzige kümmerliche zeit an sich selbst4?n erfordert,
daß ein ieder, soviel er kan, unnötige kosten vermeide undt Wir daher
dieser supplicanten Sachen gantz billig zu sein befinden,
Alß befehlen Wir Euch hiermit gnädigst, daß Ihr sie in dieser
Sachen im geringsten nicht behindert, ^ondem ihnen vorhabender maßen
bei einem actu zu promoviren ohnweigerlich zuegebet undt ihnen vor-
satzlich keine sondere Unkosten veruhrsachet. Daran [S. 108] voUenziehet
Ihr Unsere gnädigste willens meinung, u. Wir seint Euch zu gnaden
geneigt. Geben zu Colin an der Spree am oten Maii Anno 1642.
(1. 8.) Ernst MLB.
Denen hochgelehrten Unsern lieben getrewen, em decano, ordinario u.
andern doctorn Unser Juristen Facultät zu Frankfurt an der Oder.
Supplicatio
domini Joannis Tornowii et domini Christophori Mai.
Durchlauchtigster hochgebomer Churfürst, gnadigster herr, E. Churf.
Durchl. seint unsere unterthänigste gehorsambste Dienste zuvornen be-
reit, undt mögen wir darnegst keinen Umbgang haben E. Churf.
91
Durchl. unterthänigst zu referiren, wesser massen icli Johaii Tomow
etwan vor 4 jähren iiuf anleitiiiig undt bogohreii des dnlimaligen decani
lierrn d. Johannis Noandri selJ) mich sowol dum privato als publico
examini suhijciert undt nachmals von den professoren der juri.stischen
facultät zu Frankfurt an der Oder licentiam, [S. 101)] die honores doc-
torales anzunehmen, wan milir daßelbe belieben wurde, einhellig undt,
ohne üppigen rühm zu melden, sonder iemandes contradiction oder
difficultiren erlanget, gesteldt ich auch hiernegst den benambten h. h.
Professoren einer Jahresfrist |: wo sich vurten bequeme gelegenheit
ereugnen solte :| die honores würklich mier [conferiren] zu laßen stipu-
lata manu promittiren mfißen. •
Ob ich nun wol meinem versprechen gern ein genügen thun woHen,
so hatt sich iedoch keine gelegenheit darzu bißher presentiiet, allein
aber ein solches werk anzugehen, habe ich bei itziger geschwerden
undt unmittelbaren Zeiten der schweren kosten halber billig ein bedenken
gehabet.
Wan dan ich Christophorus Mains den gradum in medica facultate
anzunehmen Vorhabens, als haben wir unß zu ersparung der Unkosten
bei einem actu zu promoviren vereinbaret, zu welchem unsern vorhaben
dann die h. professoren medicae facultatis gern stimmen, bei der juri-
stischen facultät aber (soviel wir nachrieht erhalten) seint die herrn
decanus undt Ordinarius diesem auch nicht zuwider, allein man wil
sonsten difficultiren, als ob solche promotion ungewöhnlich, undt könte
ich Joan Tornow wol allein [S. 110| promoviren, damit die facultäten
nicht confundiret würden. Dieweil aber, gnädigster Churfürst, die fticul-
täten hierdurch gar nicht confundiret werden, wan bei solchem actu
eine jedweder facultät ihren doctorandum absonderlich renunciiret,
sondera vurten respectu expensarum etwas ersparet wirdt, solche actus
auch zu Wittenberg, vStraßburg undt auf andern Universitäten gar ge-
wöhnlich, auch zu Frankfurt allerdings nicht unbekant, wan noch
newligst h. d. Ursinus theologiae professor daselbst mit d. Augusto
Carpzovio, (.'hurf. sächs. raht etc., zu Wittenberg bei einem actu promo-
viret. Als ersuchen wir E. Churf. Durchl. höchstes fleisses, Sie wollen
gnädigst geruhen, den herrn decano, ordinario undt andern professoren
der juristischen facultät zu Frankfurt [zu befehlen], das sie vorsatzlich
') Gest. 1640 Juu. 23. Bockiiianu 62, 2.
keine großen kosten unß verursachen, sondern vielmehr die bösen
Zeiten consideriren und in diesem stück, wodurch der faculUit jedoch
nicht das geringeste preiuditz erreget werden magk, nicht hinderlich
sein sollen.
Wir verschulden dasselbe vennögent nach undt verbleiben
E. Churf. Dhl.
unterthänigstc
gehorsambste
Johannes Tomow,
Christophorus Malus.
[S. 111] Conventio inter iurisronsultos et medicos
de hac promotione.
Kundt undt zu wissen, daß, demnach Se. Churf. Durchl. zn
Brandenburg, unser gnädigster Churfilrst undt herr, bey einem actu den
candidatis, sowol in juridica als medica facultat« den gradum doctoris
zu conferireu, sub dato den 5t<in Mail dieses l()42ten jahrs gnädigst
anbefohlen, sich die ietzigen herrn decani juridicae et medicae faculta-
tis amicabiliter verglichen, das, was vorgegangen undt furgenoramen
worden, im künftigen vor keine consequentz angezogen werden, viel
weniger ein oder der andern facultät recht praeiudicirlich sein, sondern
einer jedem ihr jus competens salvum et integrum verbleiben soll, sondern
stehet im künftigen zu einer oder der andern facultät fernerer ver-
gleichung. Deswegen juridica et medica facultas feyerlichst protestiret
undt zu beglaubigung dieser protestation die ietzigen decani sich eigen-
händig unterschrieben. So geschehen undt gegeben in Franckfurt an der
Oder am 13 Junij anno 1642.
Christianus Carpzovius Melchior Polisius
V. J. D. et. p. t. Fac. M. d. p. t. Facult.
Jurid. becanus. Med. Decanus.
[S. 112] Friedrich Wilhelm Churfürst etc.
ünsem gnädigen grüß zuvor, liebe getrewe, waß für beschwerliche
klag den der decanus, doctores undt professores der medicinischen facultät
Unserer Universität bev Euch nicht allein wieder einen circumforaneum,
der unterm titul eines französischen doctoris die patienten, insonderheit
den obrist Wencken, zu curiren sich unterstehet, sondeni auch über
7Aveen apoteker auß Ewrem mittell führet, undt was sie hiernechst unter-
thänigst supplicando bitten, solches gibt Euch der einschluß mit mehrem
zu vernehmen. Nun lassen Wir zwar an seinen orth gestellet sein undt
geschehen , weil der obrist Wencke zu dem so genanten [S. 1 1 3] fran-
tzösischen doctor ein belieben traget, daß er sich seiner cur gebrauche,
dieweilen aber im übrigen dieses den privilegijs und statutis, mit
welchen die medicinische facultät von ünsern löblichen hh. etc. Vor
Eltern undt ünß selbsten vorsehen undt begnadiget, zuwiederleufft
undt sonst auch wegen solcher landt Streicher unerfahrenheit undt
temerit4lt vielmehr der kranken verwarlosung zu befahren stehet, alß
daß sie solten wohl curiret werden, vndt dannenhero dergleichen tyriackvS
crämer außerhalb der öffentlichen merckte, in welchem ihnen doch
über 4 tagen ihre vermeinte artzeneyen feil zu haben nicht zu verstatten
ist, zum praeiuditz der medicorum undt schaden der patienten nicht zu
dulden sein. Alß ergehet hiermit Unser gnädigster undt zugleich ernster
befehl an Euch, daß Ihr dem [S. 114] mehrgemelten, dem frantzösischen
doctori nicht gestatten, neben dem obersten Wencken jemand andern zu
curiren, sondern sobald er dieselbige cur verrichtet, auß der stadt
schaffen, den andern vertorbenen apoteker Caspar Fritzen aber ernstlich
untersagen wollet, daß er sich deß practicireiis gentzlich enthalten undt
diejenigen, so medicinam studieret, damit umbgehen laßen solle *). Dieß
ist Unsere entliche undt gnädigste willens meinung. Damach Ihr Euch
werdet zu achten wißen. Undt Wir etc. Geben in Collen an der Spree
den 5. Aprilis anno 1644.
') Von lassen wir zwar bis umbgehen lassen solle unter Fortlassung der
Namen abgedruckt bei Beckmann, p. 3G, 2.
Verlag von M. & H. Marcus in Breslau
Akten und Urkunden der Universität Frankfürt a.0.
In zwanglosen Heften herausgegeben von
Georg Kaufmann und Gustav Bauch
1. Bauch, (lustav: Das Dekanatsbuch der philosophischen
Fakultät von 1506 — 1540 3,— Mk.
2. Reh, Paul: Die allgemeinen Statuten der Universitiit
Frankfurt a. 0. von 1510— 1610 3— Mk.
3. Reh, Paul: Die Fakultätsstatuten und Ergänzungen zu den
allgemeinen Statuten der Universität Frankfurt a. 0. 3, — Mk.
4. Bauch, Gustav: Das Dekanatsbuch der philosophischen
Fakultät von 1540—1596 4,— Mk.
5. Vosberg, Emmy: Urkunden zur Güterverwaltung der
Universität Frankfurt a. 0 4, — Mk.
Im gleichen Verlage sind folgende Werke von Prof. Dr. Bauch erschienen
Die Universität Erfurt
im Zeitalter des Frühhumanismus
8 Mk. -
Die Reception des Humanismus in Wien
Eine litterarische Studie zur deutschen Universitätsgeschichte
-: 5 Mk. _ -
Deutsche Scholaren in Krakau
in der Zeit der Renaissance 1460—15*20
2 Mk. 1=
Die Einführung der Melanchthonischen Deklamationen
und andere gleichzeitige Reformen an der Universität zu Wittenberg
:_ : 0,80 Mk. . -J
A. Fayorke, vorm. Eduard Trewendt's ßnchdruckpfoi in Breslau
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BE£ VERSO OF T1TL£ PAGE
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OVERDUE FEES.
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