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AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE.
VERÖFFENTLICHT VON E. STENGEL.
ADAI DE LA HALE'S DRAMEN
UND DAS
„JUS DU PELERIN"
VON
LEOPOLD BAHLSEN.
MARBURG.
N. G. ELWERT'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
1885.
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Herrn
Professor Dr. Edmund Stengel
in dankbarer Verehrung
gewidmet.
V orliegende Arbeit verdankt ihre Entstehung den im
Wintersemester 1882/3 von Herrn Professor Stengel an der
Marburger Hochschule gehaltenen Vorlesungen über »Geschichte
der di-amatischen Literatur Frankreichs« und den mannigfachen
nützlichen Anregungen, die mir hierdurch oder durch sonstige
Mittheilungen und Winke von Seiten meines hochverehrten
Lehrers geworden sind. Für all sein^ mir erwiesene Freundlichkeit
und Hülfe sage ich ihm auch an dieser Stelle von Herzen Dank.
Der Verfasser.
Alphabetiflohes YeneioliniBS der in der Einleitung genannten
Sehriften.
Albert La litt^atore fran^ <l^s origioes )b la fin da XYI« si^cle, par
Paul Albert. Paria, 1881. 4. ödtt - 8.
Allg. mus. Zeit Allgemeine musikalische Zeitung. Leipzig, Breitkopf
XL. Härtel. 1798 ff. 4.
Ambros. Geschichte der Musik Yon August Wilh. Ambros. Breslau,
1862 (I.), 1864 (IL), 1868 (lU. Band); etc. — 8.
Ann. bist Annuaire bistorique pour 1887, publik par la sociät^ de
l'histoire de France. Paris, 1886.
ArcbiT. Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen.
Herausgegeben von Ludwig Herrig. Braunschweig. Seit 1846 be«
stehend. — 8.
Au her t in. Histoire de la langue et de la littärature fran^aises au
moyen-&ge d'aprbs les travaux les plus r^cents, par Charles Aubertin.
Paris, 1876 (I. Bd.). 8.
Barbazan-M^on. Fabliaux et contes des po^tes fran9. des XI, XII,
Xlllf XlVetXV« si^cles, tir^ des meilleurs auteurs; Pnbli^s par Barbazan.
NouT. edition, etc., par M. Möon. PariSt 1808. 4 vol. 8.
Bartsch. Chrestomathie de l'ancien fraucais (VIII« - XVe si^cles).
Accompagn^e d'uue grammaire et d'un glossaire, par Karl Bartsch.
4. 6dit. corrigäe et augment^e. Leipzig, 1880. 8.
Aug. a. Abb. (B&hlsen). 1
Flögel (De 8 eh. d. kom. Litt). Geschichte des komischen Litteratur.
Von Carl Friedrich Flöget. Lieguitz und Leipzig, 1784-87. 4 Bde. 8.
Flögel (^Gesch. d. Grot.-Kom.). Geschichte des Groteskekomischen, ein
Beitrag zur Gesch. der Menschheit von Carl Friedr. Flögel. Mit
Kupfern. Liegnitz und Leipzig, 1788. 8.
Flogel-fibeliug. Flögers Gesch. des Grotesk-Komischen. Neu bearbeitet
u. erweitert von Dr. Friedrich W. Kbeling. Mit 40 Abbildungen.
Leipzig. 1862. 8.
0 n t e n e 1 1 e. De Fontenelle, Histoire du thi^&tre f ran^ois jusqu^ji Corneille.
In: Oeuvres complMes. Paris, 1768—61. 10vol. 12. (III. Bd., p.3-80).
Forkel (Gesch. d. Mus.). Allgemeine Geschichte der Musik. Von Joh.
Nicolaus Forkel. Leipzig, 1788 (I.) n. 1801 (IL). 2 Bände. 4.
Forkel (Allg. Litt. d. Mus.). Allgemeine Litteratur der Musik oder
Anleitung zur Kenntniss musikalischer Bacher etc. von Joh. Nicolaus
Forkel. Leipzig, 1792. 8.
Gaz. mus. Gazette musicale de Paris. Ann^e 1686.
Gdiuzez. IHstoire de la litt^rature fran^aise depuis ses origines jusquli
la revolution, par Eugene G^ruzez. 14. §dit Paris, IdS). 8.
Gidel. Histoire de la littöratnre fran^aise depuis son origine jusqu'k la
renaissance. Paris, 1875. 12. Par Charles Gidel.
Grässe. Lehrbuch einer allgemeinen Literärgeschichte aller bekannten
Völker der Welt, von der ältesten bis auf die neueste Zeit. Von
Dr. Johann Georg Theodor Grässe. Zweiter Band, zweite Abtheilung,
2. Hälfte. Dresden und Leipzig, 1842. 8.
Gröber. Die altfranzösischen Romanzen und Pastourellen. Vorlesung,
gehalten an der Universität Zürich am 29. April 1871 von Dr. 6.
Gröber. Zürich, 1872. 8.
Grub er. S. Ersch-Gruber.
Herrig-Burguy. La France litt^raire. Morceaux choisis de littärature
iran^., ancienne et moderne, recueillis et anuot^s j^ar L. Herrig et
G. F. Burguy. Braunschweig, 1856. 8. Daraus: Origines et premiers
developpements de la langue et de la littärature fran9ai8e. Herrig*B
Archiv, 1856. 19. Band, p. 241-291.
Hist. litt. Histoire litt^raire de la France, ouvrage commenc^ par des
religicux b^nt^dictins de la congrägation de Saint-Maur, et continu^
par des Membres de l*Institut (Acad^mie Royale des Inscriptions
et Belles-Lettres). Paris. Seit 1733 erscheinend. 4.
Hoefer. S. Nouv. biogr. univ. «
H äff er. Artikel Über Adam de la Haie in Mendel's Mus. Convers.
Lexikon, I, 35 flf. (Von F. Hüffer.)
Janin. Histoire de la littärature dramatique, par Jules Janin. Paris, 1858.
7 vol. 8.
Jonrn. d. sav. Journal des Savants. Paris. Seit 1665 erscheinend. 4.
Jnbinal. Oeuvres corapIMes de Rutcheuf, trouvbrc du XITT« siede,
recueillies et mises im jour pour la premierc fois p&rAchille JwbinaL
Paris, ia*i9. 2 vol. 8.
JuUevitle. Histoire du TheMre en France, L Partie: Le» Myst^res, par
L. Petit de JuUeville. Paris, 1880. 2 vol. 8, fDie H. Abiheilung soll
behandeln: Le Thöätre comiqiie au moyen Sige).
Keller. Romvart. Beiträge Jtur Kunde Tnittelalterlirher Dichtung aus
italienischen Bibliotheken, von Adetbert Keller. Maunheim und Paris,
1844. 8.
Kiese weiter (Gesch.d. Mus V. Geschichte der europäisch-abendländischen
oder unsrer heutigen Musik. DarstellunjB; ihres Ursprunges, ihres
Wiichsthuroes u. ihrer stufenweisen Entwickduiipr; Von dem ersten
Jahrhundert des ChriBtenthnmt'S bis auf unsre Zeit. Für jeden Freund
der Tonkunst von R- G, Kiesewetter, K. K. Hofrath. Leipzig, 1834.
4. <Mil Notentaleln im .Anhang i.
Kieiewetler (Allg. mus. Zeit.). Ueber den weltlichen und volks-
massigen Gesang im Mittelalter. Von R. G, Kiesewetter. Mit musi-
kalischen Beilagen. In: Allg. mus. Zeit, 1638, Nr, 15, p 2,S3-247.
Kiesewetter iSchicks. d, welll. fJ es,', Schickaale und Ueschaffenbeit
des weltlichen Gesanges vom frirhen Mittehiltcr bis zu der Erfindung
des dramat. Styles u. den Anfängen der Oper, Von R. 0. Kiesewetter,
Mit musikalischen Beilagen, Leip?ng. 1841. 4.
Klein. Geschichte des italienischen Drama^s von J. L. Klein. Leipzig,
1866-68 4. Bde, 8. In: Geachichte des lirama's von J. L. Klein
(IV, V, VI., vr., vri)
Kressner (Grundriss). («rundriss der framsösischen Literatur nebst einem
Anhange über französische Metrik Von Dr. Adolf Kressner. Frank-
furt a. 0 1879. 8.
Kressner (Ff errig^sArch.}. Beiträge zur Geschichte der Paatoral dicht uDg.
Von Adolf Kressner. In: Herrig^s Archiv, 1881. *}6. Band, p. :t09— 360.
Krejssig. Geschichte der fran?.cis. National Hteratur von ihren Anföjigen
bis auf itic neueste Zeit, etc., von Fr. Kreyssig. 5. Aufl., vielfach
verbessert u vermehrt uuter Mitwirkung von Dr. Lamprecht. Berlin,
1879, 6.
La Borde. Essai sur lamusique ancienne et moderne. iParJ. Benjamin
de la Borde I. Paris, 1780. 4 vol. 4. — Ein Supplementband, bearb.
von Vandermonde u. dem Abbe Roussier, erschien Paris, 1781. 4.
Langhans. Artikel: Frankreich ^Französische Musik), In Menders
Musikalischem Conversaiiona-Lexikon, IV^ 20 ff, (Von Dr. W. Langhaus),
La Rue. £tsais historiques sur les bardes, les Jongleurs et les trouv^rea
aormands et anglo-normands etc., par M. Tabbi' de La Rue. Caen,
1834. '6 vol. 8.
La Vallilrc (Bibl. d.Th.-Fr\ Bibliothbque duTheAtre Fran^ois, depuis
aoü origine; etc. (par le duc de La Valli*^re). Dresden, I7«>8. 3 vol. 8.
La Valti^re (Catalog). Catalogue de la Bibl. du duc de La Vallit^e.
S Bure,
Lavoiz. S. Raynaud.
6
Legrand d'Aussy. Fabliftux ou contes du Xlle et du Xllle si^la,
traduits ou extraits d'aprbs divers manuscrits du temps, etc., par
Legrand d'Aussy. Paris. 1. ödit, 17/9. 4. vol. 8. — 2. ^dit, 1781.
5 vol. 12. — 3. ^dit., consid^rablement augmentäe (par Antoine-
Augustin RenouardX 1829. 5 vol. 8.
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Longchamps. Tablei^u historique des Gens de Letlres. oaAbr6gechrono-
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Lucas-. Histoire philosophique et litt^raire du thäitre francais depuis
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Magnin. Recensionen Charles Magnin's über Th.fr.au m. a. im Journal
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Mendel. Musikalisches Conversations-Lexikon. I<^ne Encyklop^ie der
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unter Mitwirkung etc. etc., bearbeitet u. herausgg. von Herrmann
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Menestrier. Des Reprefentations en Mufique anciennes et modernes.
(Par P. Claude Franvois Menestrier). Paris, 1681. 12 (auch 8.).
M^on (Avis). Avis du nouvcl ^ditenr (M^on), in Barbasan-M^on*8
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M4ray. LaVio au tempsdesTrouv^res, croyauces, usages et moeurs intimes
des XIc, XII« et XIII« siöcles d'apr^s les lais, chroniques, dits et
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A. C. T. Meyer. Origin and proffress of the dramatic art in France.
An Inaugural-Dissertation etc., by A. C. T. Meyer. (Rostocker Dissert.)
Göttingen, 1872. 8.
Michaud. S. Biogr. univ.
Michel. S. Th. fr. au m. a.
Monmerqu6 (Soc. d. Bibl. TI). Li Gieus de Robin et de Marion, Par
Adam de le Haie; pr^ed^ du Jeu du Pelerin. Avec un glossaire
(und Observations nrälimiaires von L. J. N. Monmerqu§). In: M^langes
p. p. la Soc. d. Bibl, II. Band, p. 1—100. — 1822. 8.
Monmerqud. (Soc. d. Bibl. VI). Li Jus Adan, ou de la Feuilliö, par
Adam de le Haie. Avec un glossaire (und Observations preliminaires
von L. J. N. Monmerquö). In: Mölanges p. p. la Soc. d. Bibl, VI.
Band. p. I- XXXII und 1-69. - 1828. 8
Monmerquü-Michcl S. Th. fr. au m. a.
Mus. Couvers. Lex. S<--Mendel
Nouv. biogr. univ. Nouvelle biographie universelle depuis les temps
les plus recules jusqu'ä nos jours, etc., publice par M M. Firmin
Didot Fröres, sous la direction de M. le Dr. Hoefer. Paris, 1852 ff. 8.
Parfaict(Frbres Parfaict), Histoire du Theätre fran9oi8, depuis son
origine jusqu'k present. (Avec la Vie des plus celäbres Pontes Dra-
matiques, des Extraits exacts et un Catalogue raisonn^ de leur Pieces,
accompagnes de Notes Historiques et Critiques). Amsterdam« 1785.
15 vol. 12. ^ -^
P. Piris fEncTcl. cathol), Notice um Adam de la Halle, Iroovere.
Par Paulin t'ariB. In: Encycl. cathol., 5. livraison (resp, II Band),
P. Paris (HiHt. litt) (Paulin Paris) , Adam de la Halle. Troiiv^re.
In: Hi«t litLXX, 638— 1>75. — Tome XX (Suito du treizibme 8i*»cle,
depa» l'annee 12861 erschien Paris. 1842. 4.
Pujoulx. Artikel über Adam d.i. IL in Michaud's ßiogr. imir., I, 181 f.
(Von Pujoulx.)
Rtynaiid. Reciieil de Moteta fran^alj^ des XII' et Xlll^ aii^clea d'aprfe«
les m.s5. avec introdiiction et notes por Gaston Raynaud : suivis d une
4|titde I ur la musique lU «iecle de naint Louis, par Henri LiToix üIb.
— Tome I, Paria, IfeSl. 8. In der Biblioth. trany'. du moyen äge,
Subliec Bous la direction de M M. 0. Pari« et P. Meyer. — (Der U,
d«, worin Lavoix' Arbeit, steht nonh aua).
Renouard. S, Legrand d'Auasy.
Rev.d. mue. Rerue de muBique andeniie et mtiderne. Paria, Annee 1656.
Rerac tnosicale. Revue mueicale redigiH* par une societe de niuniciena,
coropodteur» » artiatea et theoricipus, ei j)ublifto par M. Fetis, etc.
Paris. 1627—34. Hoit aniiee«, 15 vnl. (10 in - 8^ 5 in ^4*).
Romaoia. Rvmaniaf Rerueil trimestriel consacre a l'ätude des tangueg
et des litteratores romaneN, pulilie par Faul Meyer et Craüton Paria.
Pari». Seit 1872, 8,
Roquefort De Tetat de la pof'*iie franyoise dans les XIL et Xlll' sieden.
(Memoire qui a reraporte le prix dans le cnncnurs, propff^t' en 1810,
par la Claaae d*hiatoire et de litleriiture ancienne de Tlnstitut de
France). Par B. de Roquefort-Flanuiricoitrt. Paris, 1815. 8.
Roaard. Notice sur la Rildioth^que d'Aix, etc., par E, Rouard. Paria
und Aix (Provence), 1S3L 8.
SainlNbury. A abort his^tory ol French Literature, by George Saintabury.
Oxfiird. Clarendon prcsa, 1882. 8.
Sehaek. GeRchichie der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien.
Von Adolph Friedrich von 8cbark. Berlin, lb45— 40. '^ Bde. 8.
Schilling. Geschichte der heutigen oder mwlerneu Musik. In ihrem
Zuaiunmenhange mit der allgemeinen Welt- und Volkergeschichte
dargestellt von Dr. Gustav Schiltin^. Karhruhe^ 1841. 8.
Scbiött Beitrage zur Geschichte der Eutwickeluug der mittelalterlichen
Bahne. Von Juliua Schiott, (and. magist. in Kopenhagen. In:
Herrig's Archiv, I8Ö2. 68. Band, p. 129-176.
8ittDOQdi. De la litterature du midi de TEurope, par M. J. C. L.
Simonde de Sittmondi. Paris nud Strassburg, 1818, 4 voL 8.
Tapp er t. Ilusikalische Neubearbeitung de^ Liederspicla von Robin und
Marion, durch Wilhelm Tappert. Berlin, 1883 (2. Auflage).
Th. fr. au m. a. The^lre fran^ au moyeu äge, publie d'apres les
manuscrits de la Bibliotheqne du Roi (XJ*— XIV*" aiecle) par L, J.
N. .Monraerque et FraQci«que Michel. Paris, l^UJ). gr. S, Neuer
Abdruck, 1879.
Ttvier. Uktoire de la litterature dramatique en France depuia aes
origioea joaqu'au Cid, par IL Tivier. 2; ^dit, Paria, 1873. 8. •
8
Tob I er. Li dls dou Traf aniei Die Parabel von dem ächten Binge>
fru]Zö8i«che Dichtuiiff de« Xltl. Jahrbunderts , zum ersten Male her-
atiegegeben von Adolf Tobler. Leipzig, 1871. 8.
Toulmon (Ann. bist.). De la chanson mnaicale eo France au inoyen
äge, par Bottee de ToulmoD. Im Ami. bi^t. pour 1837. ^ Auch be-
sonders erechienen. Paris, Crapelet, 1836. 12.
Toulmon (Encycl cathol.). Notice sur Adam de la Halle» musicien.
Far BotUie de Toulmon. In: Eucjcl cathol » 6. livrai»oö; Gaz. rnua.,
IS36» Nr. 51; u Tb. fr. au m. a., p. 49—54.
Vitlemain. Cours de litttirature tVan^aiae, par M. (Abel - FraxiQoii)
Villeraain. — Littt^raiwie du raoyen äge, en France» eo Itafie, en
Espagne et en Äuglet erre. Paris, 1830. 2 voL 8.
Witiicb. Ueber die mittelalterlichen Schauspiele FraukretcbB. Yoa
Professor Dr. Wittich. Qjmoasial -Programm. Eiseoacb, 1861. 4.
Nachtrag.
Arch. du Nord. Archive« Historiquea et Litterairei du Nord de 1a
France, et du Midi de la Belgique, par A. Leroy, le Docteur Le Glay
et A. Diiiaux, L aerie: ValeuLiemies, 1829— 36, 0, vol. 8, — Nourelle
strie: Par A. Leroy ei A. Dinaux. Valeucieniies, 1837-49. 6 vol. 8.
— 3. Serie; Pur A. Dinauit. Valencienuca, 18/>0 -tiO. 6. vol. 8.
Diriaux (Morooirei. Miimoirt' pour la Soctet*; d'Einulation de Cambrai :
T^onv^reB Carabresiens, Par Arthur Dfnaujc Abgedruckt in den
Arch. du Nord, Is-iTie, 11 1, PJS- 182 1833. — l>ieser Essay erschien,
durchgesehen und vormehrt, als bes<»ndpre Schritt: Les Trouveres
catnbresteuR, Mt^iuoire qui a parlage Ic prix dtkcnni par la Socidte
dVmulation de Cambrai, dans la 8<'auce imblitiue du 16. aoüt 1833,
par M Arthur D naux; seconde t'dition ValencienDes, 1834. 8. (In
50 Exemplaren > - in 3. Auflage hildelc dicBes Werk, betrachtlich
erweitert, den 1. Band von tfinaux' Trouviires etc. l'arfs^ 1837. &.
Dinaiix (Puy). Le Puy d'Arras. Vorlesung A. Dinaux' in der Aca-
demie d'Arras ^26 August lb."i:J). Abgedruckt in ArcL du Nord,
3. titTie, 111, 4o4'-4^>ri.
Kiesewetter (Franco). lieber die Lebcnsperiode Frauco'.^ , des be-
kanaieu illtesten Schriftateller« über die Mensural-Musik j in Beziehung
auf Herrn Feii«: Keaumi' phüoKOphique de rhisunre de la musique.
Von R G. Kieaewetter. In; AUg. muM. Zeit,, 1838. Nr. 24 u. 25, p.
377-3S5 und p. 393-405.
Meon (Glrtggaire). Glos-wre des motfl lea plus difficiies du Jeu du
Peleri« et de celui deRobin et de Marion. In: Melangea d.i. Soc. d.
BibL, 1822. Ih 93-100.
6. Paria (Rom. XL). Paulin Paris et la littt^rature fran^aisc du raoyeu
4ge. Le^on d'ouverture du cuurs de langue et litterature fran9aises
du moven Age au ccillege de Frauce, le jeudi S decembre 1881. Ab-
gedruckt in Roniarjia XI, l-'2I,
G. Paris-Meyer iBibl.fr). Biblitheque franyaise du moyen ä.ge publiec
80U8 la directiou de MM. G, Paria et P, Meyer. Paris, seit 1881.
G. Paris- Meyer lRom.i. S Bomania.
Soc. d ßibl MelangeH publies par la Societe des Bibliophiles Frangais.
Erste Sfrie: PariM, 1820 -'^49. ti toI. 8. (In je 30 Exemplaren).
Einleitnng.
»On peui regarder, avec
oaelque raisoii, Bodet et Adam
de la Halle comme les p^ret
de la comödie franfaise, et« k
ceti^ lenrsbustes ne teraient
pas d^plac^ parmi ceux de»
prtearseun de Tincomparable
Moliftre«.
Paulin Pam (HUtlitt XX, 673).
1] Die früheste Notiz über Adam de la Haie als drama-
tischen Dichter finde ich m Fauch et's 1581 erschienener
Schrift über die französische Sprache und Literatur vor 1300.
Er sagt da (p. 196 f.): »Adam le Bo^v fut d'Arras, & a compof^
vn petil oeunre, intitul^ le Jeu. 11 femble qn'ayant aimö les
femmes, & fe trouuant deceu dVne, il fe fit clerc ... Je croy
qu*il fe retira ä Vaucelles«. (S. a. Oeuvres de Fauchet, 1610;
p. 588).
2] Aus dieser flüchtigen Erwähnung des Jeu d'Adam (denn
an dieses Stück scheint Fauchet gedacht zu haben) konnten
die späteren Literarhistoriker, welche sich an eine Geschichte
des französischen Theaters herangewagt, ft^ilich keine Veran-
lassung nehmen, den grossen Poeten von Arras zu berück-
sichtigen.
3] In dem für seine 2^it gewiss recht verdienstlichen
Werke Menestrier*s (1681) könnte man vermuthen, wenigstens
über die für die mittelalterliche Musik so charakteristischen
Gompositionen unsres Trouv^re 4ind über sein Spiel von Robin und
Marion Einiges zu finden; es enthalt jedoch (nach Forke 1,
10
AlIg.Lilt. d. Musik, p. 159 f) die Thesen: »Mufique Dramatique
a conirnencc en France par des Peferins« und »Le Sieur Perrin
conimence en France les Opera* *). Menestrier scheint also
Adam d. I. H, nichl gekannt und erwähnt zu haben und hin-
sichtlich der Anfange der dramatischen Kunst und Literatur
Frankreichs die irrige Ansicht ßoileau^s zu theilen:
»CheK nos devot« aTeux Je theätre abhoire
Fut longtemps dane la Fmvce un plniair ignor^.
De p hierin«, dit*on, «ne troupe groBaierc
En public k Paris y monta äa premiere,
Et, BOltenient sdlee en sa aimpücite«
Jona les saiat*, la Vierte et Dien par pi^t<&,€*)etc.
4] Die Brüder Pa r fa i c t erwähnen in ihrer 1735 zu Amsterdam
erschienenen Histoire du theätre frangois etc. (I, 31) die Namen
Jean Bodel und Rutebeuf, nicht aber Adam de la Haie.
5] Beauchamps (17:i5), Goujet (1741—56) und Fontenelle
(1758) kennen offenbar keinen von den drei Dramatikern des
dreizelmten Jahrhunderts, und selbst der duc deLa VaUiere,
in dessen reich lialtiger Handschriftensanimlun^ sich auch jenes
wichtige Manuscript befand, welches die Werke Adam's d J. H.
nahezu vollsläiidig enthalt, hat dessen Dramen in seiner BibL
du Ih. Ir. etc. (Dresden, 1768) übergangen.
6] In Daire's Schrift über die Geschichte der picardischen
Literatur (1768) ist Adam d. 1. H nicht erwähnt.
7] Erst bei Longchamps (1770) ßnde ich wiederum eine
Notiz über ihn; L. hat, was er bei Fauchet fand, nachge-
9chriel>en, jedoch das »Jeu« unsres Dichters zu einem »Jeu-parti*
gemacht und die Bemerkung hinzugefügt: Adam le Bossu . , .
fut bon Poete, courtois Chevalier . . .* (VI, 361).
1) Beiläufig bemerkt ist Menestrier der Erste, welcher die Bezeich-
nung »Oper« gebraucbt, Kiese wetter, Schicks, d. weltL Ges., p. 54.
2) Boileau Deiprcaux, Art po^tique, Chiint III, v,8lff. — Die^
Fabel wird selbst noch in neueren Werken immer und immer wiedor
aufgetischt; Flöget Gesch. d. kom. Litt, IV, 233; Forkel, Qeßch. d.
MuB. 11, 713; Bouttrwek V, 95; Siamondi 1. 330. Auch noch in
A. C. T, Meyer'fl EU)8tocker Dissertation (1872) spukt dieser Irrthum
(p. 12). 8. a. Ideler, p. 223; Dowhet, p. 1030.
n
8] JLa Bor<}e (1780) bringt II, 149 eine kur^e Hittheilunr
über Adam 4. 1- H. und zählt (U, 909 f.) 33 Chansor» von
ihm auf, die er meist selbst in den H$& eingesehen haben will.
Das Schäferspiel von Robin und Marion mit seinen musikalischen
Einlagen scheint er nicht zu kennen.
9] (icgrand d'Aussy h^t daa Verdienst, in seinen Fabliaux
etc. (1779) zuerst und nachdrücklich auf die Bedeutung unseres
Dichters für die Qeschichte d^s franzöeischen Dramfi's hinge*
wiesen zu haben. In seinem 1781 in zweiter, }829 in dritter
(von A.-A. RfiDouard be^rgt?r) Anlage eraqhienenen Werke
0nden sich die Dramen Adam's de la Pale — neben denen
des Rutebeuf und Jean Bodel — analysirt, iiuch macht er
(3. Aufl., II, 172 (f. w.2iO) den Versuch, ihnen den gebührenden
Platz in der Literatur seines Volkes anzuweisen.
10] Legrand hat die schon erwähnte Handschrift (Nr. 2736
in der Sammlung des duc de La Va liiere)') eingesehen und
aus ihr eine Analyse von »Le Jeu de s, Nicolas. Par Jean Bodel,
d' Arras« gegeben.
^iner bihaltsangabe von »Le Jeu du Berger et de la
Bergere. Par Adam de le Haie.« (Fabliaux etc., 3. Aufl., II,
193—200) legt er jedoch das Ms. de la Bibl. du Roi, Nr. 7604«)
zu Grunde.
11] Bei der Ausführlichkeit, mit der Legrand erzählt, und bei
der Genauigkeit, mit der er zuweilen den Dialog in wörtlicher
Uebersetzung wiedergiebt, muss es um so auffallender erscheinen,
1) Nachdem L. C. de La Bflame*Le-Blaoc, duc de La Valli^re, 1780
gestorben, gelangte 1783 die H». durch Kauf nn die jetzige Bibl. Nat. in
Paris, wo sie derzeit die Nr. 25566 (fonds fran^.) trägt. Wir werden sie kura
als Ms. de La Vallibre citiren. — üeber diese Hs. vgl. De Bürens
Gatalog der Bibliothek des duc de La Vall. (II, 226-242 und I, 55 ff.);
Tob 1er, Vorrede zu s. Auag. ▼. Li dis dou rrai aniel; Th. fr. au m.
a., p. 30; Bist. litt. XX, 674; Coussemaker p. XXVIIL f.
2) Jetit Bibl. Nat. Nr. 1569, fonds fi'aB9., fol. 140. 8. Bist. litt. XX,
675. — Das von Legrand analysirte Stück ist bekannter unter dem Titel :
^l)tiß Spiri von Robin und Marion«.
12
3ass er unter den Personen des Stuckes Huart, Warnier, Guiot
und Rogaut nicht mit aurmhll und ihre maricherlL'i Be-
ziehungen zu den Hauptfiguren , sowie die Mehales-Episode
unerwähnt lasst. Sollte in der Thal jene von ihm eingesehene
Handschrift fdie ich leider nicht vergleichen konnte) Ädam's
PastoralcomÖdie in einfacherer, kürzerer Form enthalten als
das Ms de La Valli^re?
12] Auch das ältere Stuck Adam's de la Haie hat Legrand
zum Thei! gekannt und unter dem Titel : »Le Mariage ou 1e
Jeu d'Adam« le Bossu d'Arras, par Adam de le Haie, surnomm^
le Bossu d*Ärras,* (Fabllaux etc.. 3. Aufl., 11, p. 204—207)
den Inhalt der Eingangsscene ausfuhrlich genug wiedergegeben.
Da seine Analyse mit den Worten des maitreAdamt »ma faim
est entiörement apais^e« abbricht , so scheint es , dass Legrand
nur das im Pariser Ms. Nr. 837 (fonds fran<j., foL 250 verso»
col, 1.) enthaUene Fragment wiedergegeben hat'), welches ja
auch mit den Worten schliesst:
* . . . Quar lues faini en est rapfties.
Explicit UQH geuB.«.
Andere Hss. werden zwar {lU 204) von dim erwähnt, doch
muss er dieselben sehr flüchtig durchgesehen haben, da er von
ihnen nur anzugeben weiss, dass sie das Stück in grö-sserem
Umfange enthielten und mit 15—16 Personen : *dameRainele(?)|
femme Groquelos(?), Hane Lemercier, Riquier, maitre Henri le
physicien(?) etc.«
13] Legrand bemerkt li, 219, dass sich im Ms. de La Valliere
noch zwei (?) andere Stücke fänden, die er nicht miltheile,
weil sie zu platt seien. Das bessere von l>eiden sei betitelt »du
P^lerin», In recht naiver Weise deutet er den Inhalt an *).
IJ Das abi|>recheDde Urtheil Magnin't (Joum.d. sav., 1846, p. 546)
wird damit hinfällig. — Obiges Ms. trug froher in der BibL Eoyale die
Nn 7218 (ancicD fonds).
2) Klein (Geack d. itiil. DramaV, l, 122) bnt — wie er überhaupt
über diese ältesten Dramen weltfichen Inhalts Legrand mehr als schick«
lieb benutzt — bo auch diese Stelle aus ihui entnoiuTnen : »Ein Pilgrini
will einigen Bauern was weiss inacken. Einige von diesen lachen ihs
aus, andere wollen ihn prügelnc
14] Legrand*s Versuch, die späteren Mysteres, Farcen und
lioralitds auf d're draniaÜschen Erzeugnisse des 13. JahrliundeHs
zurückzuführen (11» 2iO), isl verfohlt, und keineswegs kann uns
Lu als Autoriiäl gelten'); nictit vergessen darf aber werden,
das er der Erste gewesen, der die Anfange des weltlichen
Drama's in Frankreich aufgezeigt und über ein bis dahin
dunkles Gebiet Licht verbreitet hat.
15] Als eine weitere wichtige Publtcation verdient nun der
t7B3 von de ßure herausgegebene Cataiog der Bibliothek
des Herzogs von La Valli^re erwähnt zu werden, worin bei
eingehender Besprechung der Hs. (Nr 2736 »Recueil de Po^ies
et de prose du XIII siede*) auch Einiges über unsern Dichter
mitgetheill wird (II, 2^7), seine Werke aufgezählt (11,226—231)
und die drei Spiele als höchst werthvo)! für die Geschichte des
französischen Theaters kurz besprochen werden (II, 228—230).
16] Es währte eine geraume Zeit, ehe man durch die so ge-
gebenen Anregungen zu genauerem Studium jener Anf^ige
der französischen Dramendichtung geführt wurde.
17] Nachdem weder Flögel (Gesch, d. kern. Lilt., 1784-87),
noch Forke) (^Gesch.d. Mus., 0. Bd , 1801), noch Bouterwek
(V u. VI, 1806—7)«), welche sonst Manches über die alt-
1) Wir werden manche leiner IrrtbQmer zu verbesaeni Geiegenheit
hAbeiL — Als unoüiz uiusb man es bezeichnen, dawi Le^rand eine guaie
Reihe rocirt ziemlich überflUasiger Fmifea auf wirft, auf die er selbst
keifte Antwort zü hikben suge<itebt. U. n.: Erschien der Ritter Aubert
wirklieb zu Pferde auf der ßQhne? Sah man Kobin und Marion daaelbsi
essen und tanzen? Wurde der Schauapieler in Stücken mit Gesilngen
von Intttrumenten begleitet? u. a. w. — Alles die« hat Klein 1, 123
«orgfaliig reprodttcirt.
2) liftzterer acheint allerdings an Adam'i Sch&ferspiel gedacht zu
haben» wenn er VI, 207 schreibt: »Mehrere Lustspieldicbter . . . schoben
. . . fwi»chen die Acte ihrer Lustspiele, beaonders in den StQcken, die
fttr das italienische Theater bestimmt wurden, so viel DiTertissement« mit
Liedern ein, dasa man zum Beispiel einige »olcber Stücke von Le Grand
beinahe schon zu den komischen Opern rechnen darf.« — Umso auf-
fatlender ist die Bemerkung^ V, 268 f.. dass Nicolas FiUeul um 1566
tttersi versucht habe, die Schäferpoesie dramatisch zu gestalten.
französischen Possenspiele und dio Anföngfe der komischen
Oper zu sagen wissen, von den lioch gewiss bcmerkenswertheti
Schöpfungen Adam's d. 1. H, Notiz genommen, bezeichnet
Meon, welcher (1808J in den L Bd. seiner neuen Ausgabe
von Barbazan's Fabliaux -Sammlung p, 106—111 auch »Li
congif^s Adan« autgenomnien hat, die »Jeux* des Poefen von
Arras als zwei der ällesten französischen Dramen. (I, p. XIII f.).
Diese Bemerkung findet sich wieder in Pujoulx' kurzem
Artikel über Adam dJ. R in der Biogr. univ. 1811, I, 181 f.*).
18] Sismondi (1813) weiss, obschon er Legrand kennt und
vielfach als Quelle benutzt (s. I, 3 IS!), ül:mr die französische
Dramendichtung des dreizehnten Jahrhunderts nichts zu berichten;
Chäteauneuf (1815) geht wenigstens (p. 104fr.) auf das Spiel
von Bobin und Marion näher ein; Roquefort dagegen (1815)
erwälmt Adam d. l H, mit keiner Silbe und weist seine beiden
Dramen samml dem Spiele vom Pilger Jean Bodel zu.
19] Der 1818 erschienene 1. Theil von Ersch und G ruberes
Encyclopädie reproducirl p. 3ti3 in einem Artikel über Adam
d. l. H. nur das in Micliaud's Biogr. univ. bereits Gesagte.
20] Von Wichtigkeit ist dagegen die nun folgende Veröffentlichung
L. J. N. M 0 n m e r q u 6' s in den Melanges de la Soci^t6 des
Bibliophiles, Paris 1822*). Er giebt hier den ersten getreuen Al)-
druck von »Li gieus deüobin et de Marion« (Text und Melodien)
nach dem Ms. de La Valliere und fügt ihm jenes Spiel vom
Pilger bei » welches in der Hs. unmittelbar vor erstci em steht,
und welches von nun an als Prolog zu ihm und vielfach gleichfalls
als ein Werk Adam's d. LH. angeschen wird. Das beigegebene
Glossar soll [nach Dinaux 1, 50, u. Brunet III, 19)) vonMeon
1) Auf (l€ir»elbeD Seite scheint Beuchot in s, Artikel über Adam
dö Sl.-Victor diesen mit unsrein »Boa.su d'Arras« zu ideotificiren. Vgl.
dazu Journ. d. rioatr. 1H36, Nr. 20, p. 173 Aninkg., und JuLiBal I^ 430
Anioerkg.
2) Dieselben aind nur in beacliränkter Auflage erschienen und
konnten von mir nicht eingesehen werden; ich habe wich daher auf
P. Paris* bezügliche Angabe und Beurtheünug iHiat. litt, XX, 674)
ferloasen mCUsen.
"übreiY. Vorauggeschickt ist eine sorgfällige Einleitung, ^tfelche
über Adam's Leben und Dich lungern neiiOiS Liclii verbreitet,
21] Der XVI. Band der Bist. lill. (1824) ist eingeleitet von einem
Discours surV^tat des leltresen France au XIII* sied e{p. 1—254) von
Da u no u , worin (j>. 213) die Dramen Adam's d. l H, Erwähnung"
finden, während Amaiiry Duval in seinem Discours sur
Tetät des l>eaux-arl8 en France au Xill* siede (Hist. litl. XVI,
255 — 335) den »Jeux sceniques« bpsondere Aufmerksamkeit
schenkt (p. 276 ff.)^ den Inhalt des Pilgerspieles*) fluchtig
ansieht (p. 278) und die Vorzüge des Spieles von Robin und
Marion (»espece de pastorale«, wie er das Stück nennt) her-
vorhebt.
22) Die erste Nummer der 1827 von Felis begründeten Revue
rousicale enlhäll einen interessanten Aufsalz des Herausgebers
über unsern Trouvere» den G. W. Fink in der Leipziger
Allg. miis. Zeil, (Nr. U, tS, März 1827, p. 217—221) weniger
recensirl als excerpirl liat. Felis und Fink geben kurz das
Leben des Dichlers und gehen auf seine Coniposittonen , sowie
das Schäferspiel des Näheren ein*).
1) Schon Daval spricht es übrigens aus^ dftss Adftni d. 1. H. Dicht
der Terfauer ^d (Hist. litt. XVI, 278),
3) Ueber Adam (kla Haie als Musiker habto sp&tier noch «^handelt:
Q. W. Fihk in der Allg. mua. Zeit., 1028, Nr. 6, p. 81-^85; 1837, Nr. 4,
p. 49 — &d; G«ecb. d. Oper, p. 64 ff. — Bottee de TouIriob in einer
»Koiice sfur Adam d. I. H «, in der Eucycl. cathol, 5. Lieferung, welcher
Arliliei aiidi m der Gazette tnusicale de Paria (1836, Nr. 51) erschienen,
vom G. W* Fink (Allg. mua Zeit., 1837, Nr. 4, p. 49—53) ange&eigt
und receofirt und auch im Th. fr, au lu. a , p» 49 — 64 wiederabgedrnckt
ist Ferifeer: Toulinon in einer kleinen Abhandlung »De )a chanson
iM«»eiile en Fmoce au mojen 4ge« in dem AnBonira hjstorique von X^S^
(flk da« Jahr 1887). — Kiesewetter in a. Gesch, d. Mos., p. 37, ferner
in eisen Auliatae »Ueber den welthcheo und volksuäBgigea Gesang im
MitteUlter« (Allg. mua. Zeit,, 18:38, Nr. 15, s. be«. p. 242-246): in einem
Artikel »Ueber die Lebenäperiode Franco'af etc.* i d. Allg. mus. Zeit,
I8aö, Nr, 24 u. 25 (s. p. 402 f.); endlich in Schicks, d. weltl. Oes,'
p. 8 tf. - Schillmg. p. 129 fL \§ 61). — Uevn& de rausifiiie
ancienne et moderne, Jahrgang 1856. — F^lis in der Biogr. tiniT.
eme WmätpMOf des CoBpoBislen ädam 4. L EL
f8J BacboD, der im Vn.
fr. (1828) p. 23—35 dm
roi de Senk« pobfidrt,
knrxe finfeitiiDg ober den Diditer Tomn^esciikkt (pc 91 t),
bringt jedoch nichts Neues.
21] 1828 erschien auch das xweite bisher noch ongednickte
Stuck Adam's d. L H^ Teröffientficht xon M onmerqne för die
Soc d. BibL unter dem Titel: »Li lus Adan, oa de bi FeoiQi^,
eben&Ik nach dem Ms. de LaValliefet worin dasselbe toII-
ständig eriialten isL Aach dieser Aasgabe ist Einleitong
ond GkMar beigefugt
S5] Nun tbeiltei auch A.-A. Renouard, als er 1829 die
dritte Ausgabe des LegnuMTscben Werkes besorgte, im Anhang
zum n. Bande (Ghoiz et extraits d'anciens fiüifiaux, p. 1—15)
das SchAfer^Mel nacli dem Ms. de La Valhäre mit; ein dem
Bande beigegebener Stahlstich Moreau*s zeigt die gewaltsame
EntfObrung Marion's durch den Ritter.
4. muB., 2. Attig. 1, 12 t - Umbros U, 230 C, SM C, 339 ff.;
Mcb in der Vorrede tarn IL Bude, p. X, ferner II, 269, III, 21 und
ütiMf). " *F. Haffer in dem Artikel Aber Adam d. LH. in Mender«
MtwlkAl. CcMiferMtions-Lesikoa (I, 34 E). — Carriere III 2, p. 372,
377 f. — *ConiBemnker p.LYIff. — Dr. W. Langbani in i. Anfinti
fiber fraoi<leiicbe Mueik (Mendere Lexikon IV, 20 ff.). — Brendel
p, 17 f. — Sie alle kommen aach auf Adam's Scbftlerspiel tn reden,
Aber deM«n Inhalt sie. mehr oder minder anafOhrlich referiien, und
geben cum Theil Proben seiner mniikalieohen Setiart — Henri
La? oii fila wird in seiner ȣiade rar la mutiqoe au libole de saint
liOUii«, welche im IL Bande von O. Baynaud's Recueil de motete etc.
ertebdnen toll , auch Adam d. l H. als einen der bedeutendsten Compo-
nisten des 13. Jahrhunderts su berücksichtigen haben. — Von Wilhelm
Tappert ist im vorigen Jahre eine musikalische Neubearbeitung des
Liederspieles TOn Bobin und Marion bei C. A. Cha liier in Berlin in
iwtiter Ausgabe erschitaen.
17
36] V i 1 1 e m a i n (1830) erwähnt zwar (1, 331 ) den »poMe Adam,
sumomme 1e Bossu d^An-as«, lässt ihn aber, wo er in der
zwanzigsten Vorlesung (II, 249-284) von der dramatischen
Kunst und Dichtung des mittelalterlichen Frankreicli spricht^
gänzlich unberuclisichtigt.
27] 1831 macht Rouard (p. 165) auf eine bis dahin *mbe-
kannte Handschrift (Ms. 572) der Bibliothek zu A i x (Provence)
aufmerksam, worin »Mariage de Robin et de Marole« ebenfalls
enthalten ') , doch ist das Stuck nach dieser Hs. noch nicht
herausgegeben worden.
28] Von de La Rue (1834) sei nur erwähnt, dass er (I, 225
und 254) Adam le Bossu d'Arrasmit Adenet le roi identificirt");
einen andren Iirlhum begeht Kiesewetter (Gesch. d. Mus.,
1834), wenn er (p. 37) unsren Dichter zu einem »Boiteux d'Arras«
macht ■).
29] Mit Recht berücksichtigt Fink in seiner Geschichte der Oper
(1838) Adam*? Schäferspiel (p.64 ff.), worin er eine bemerkens-
werthe Vorstufe zur Oper findet; unter den »Liederspielen ^(!)
Adam^s zählt er übrigens auch »li Gieux du p^lerin« und »1a
Feuiliiex auf und spricht von mehreren Dramen dieses »Trou-
badours«, welche bis in\s Jahr 1287 am Hofe zu Neapel aufge-
führt worden wären. Immerhin ist es dem Vorgange Fink's zu
danken, dass alle die zahlreichen späteren Musikgeschichten auf
den Ck)m))onisten und Dramendichter Adam d. I. H. eingehen^).
1) Von einer sichtlich späten Hand ist hier das Stück niederge-
schrieben und mit 126 Miniaturen, welche Scenen aus dem Spiele dar-
stellen, illttstrirt. Die von Adam selbst componirte Musikbegleitung ist
in der damals üblichen Notenschrift dem Texte eingefügt. Nach Ck)a8se-
maker*8 Angaben böte diese Hs. erhebliche Varianten gegen das Ms. de La
Valli^re, »niaish's variantes les plus consid^rables concernent Torlhographe«.
2) Noch 1856 in der Einleitung zu Herrig-Burguy's La France
litteraire 6ndet sich dieselbe Unrichtigkeit. S. a. Herrig's Archi?,
19. Band, p. 282.
3) Dieser Fehler ist auch in Schilling*s Encycl (I, 56) und Ambros*
Oesch. d. Mus. (1£, 2H1) übergegangen.
4) Freilich finden sich auch in fast allen (bis auf die neueste Auflage
von Brendel herab) dieselben Unrichtigkeiten wieder.
Ausg. o. Abh. (Bahlien). 2
19
30] In JubinaFs Ausgabe der Werke Rutebeufs (1839) wird
gelegentlich in Notizen auch Rutebeufs Zeitgenosse Adam d. 1.
H. erwähnt (I. 283 f, 413, 428, 430) und I, 428-437 dessen
Gedicht vom König von Sicilien vollständig mitgelheilt.
31] Paulin Paris, der — wie er sich überhaupt um die
französische Literaturgeschichte des dreizehnten Jahrhunderts
sehr verdient gemacht*) — so auch besonders' unsrem Dichter
die gebührende Beachtung schenkte, hat 1839 im II. Bande
der Encyclopädie calhollque seinen ei-sten Essay über Adara
d. 1. H. veröfifentlicht.
32] Dieser Aufsatz ist begleitet von einer »Notice sur Adam
d. 1. H., musicien« von Bott6e de Toulmon, welche in
dem noch im nämlichen Jahre erschienenenTh.fr.au m. a. auf-
genommen ist.
33] Die hohe Bedeutung dieses letzteren von Monmerquä
und Michel herausgegebenen Werkes, welches uns erst eine
genauere Kenntniss der älteren französischen Dramendichtung
vermittelt hat, ist hinreichend anerkannt. — Von p. 21—31 spricht
Monmerqu^ über Adam 's Leben und Dichten, vor Allem natürlich
über die drei in Betracht kommenden Spiele. Sodann lässt
Michel (p. 31—48) eine Auswahl von Motetten und Pastourellen
folgen, in denen das vielbesungene Liebespaar Robin und
Marion auftritt. Hieran schliesst sich de Toulmon's Essay.
Es folgen die Dramen: »Li jus Adan, ou de la feuillie« (p. 55—92),
»Li jus du pelerin« (p. 97— 101) und »Li gieus de Robin et de
Marion, c'Adans fist« (p. 102—135)') — sämmtlich nach dem
Ms. de La Valliäre herausgegeben, mit beigefügter (augenschein-
lich von Michel herrührender) neufranzösischer Uebersetzung ■)
imd zahlreichen Anmerkungen. Das in der Hs. Nr. 837 der
1) Vgl. Romania XI, 1 tf.
2) In diesem Stücke sind im Th. fr. au m. a. die Melodien (wie es
scheint um Raum zu sparen) nicht mit notirt.
8) In dem Bestreben, möglichst wortgetreu zu sein, wird die Ueber-
setzung vielfach anklar, während sich andrerseits zahlreiche verkehrte
Deutungen und thatsächliche Irrthümer finden.
19
Bibl. Nat. enthaltene Fragment von >Le jeu adan le bo^q d'arraz«
(174 Verse) druckt Michel p. 92— 9i ab, ebenso (p. 94—96)
aus einer bis dahin unbekannten vaticanisciien Hs.') das noch
um einige Zeilen kürzere Fragment des nämlichen Stückes
unter dem Titel »G*est li coumencemens du jeu Adan le bo^u.«
34] Aus der grossen Zahl der nac h jener Monmerqu^-Michel'schen
Publication erschienenen Werke, in denen Adam de la Hale's
dramatische Dichtungen Erwähnung finden, brauchen wohl
füglich bloss die wichtigsten hier angeführt zu werden, zumal
nur Wenige etwas wesentlich Neues brachten*).
35] 1842 erschien der XX. Band der Hist. litt, und darin jene
ausführliche Abhandlung über Adam d. 1. H. (p. 638-675)
von Paul in Paris, auf die ich mich im Verlaufe meiner Arbeit
wiederholt beziehen konnte, wenn auch hie und da P. Paris'
Ansichten widerlegt werden mussten.
1) Vaticanische Bibliothek, Hs. 1490 (Bibliotheca Reginensis — der
Königin Christine von Schweden), eine Hb. aus dem U. Jahrhundort.
Dem Abdruck im lli. fr. au m. a. ist eine Copie Sainte-Palaye^s zu
Qrunde gelegt. Diese ist jetzt im Besitze der Biblioth^que de rArsennl,
Nr. 62, beiles lettres fran^., unter dem Titel »Anciennes chansons fran^oises
avantiaOOc, T. I, fol. 290.— Vgl.Levesque de laRavalifere, Poösiesdu
Roy de Navarre, präface p.XlVf. - Sjiater hat Adelbert Keller die
Us. der vaticanischen Bibliothek copirt und 1844 in seiner Romvart
(p. 316—323) abgedruckt, wobei er auch die wichtigsten Textvarianten
der zweiten Pariser Hs. angegeben.
2) Es sei deshalb nur nebenbei verwiesen auf : Grässe, 1842, 112, t,
p. 1124 f.). - 0. Le Roy. ^poques etc. (1843, p. 92—112). — Schack
(1845,1,61) schreibt — wie vordem Roquefort — »Robin et Marione dem
»Johann Bodel aus Arrasc zu, und doch verweist er in einer Anmerkung
dazu auf Th. fr au m. a.! — Nouv. biogr. univ. (Didot-Hoefer, 1852,
p. 225 f.). - Herrig*8 Archiv, 1856, 19. Band, p. 289. - Ebert, 1856,
p.2l. - Gröber. 1871, p. 19. — A.C. T. Meyer, 1872, p. 18. - M^ray,
1873, p. 88 f. und 178 ff. - Dickmann, 1875, p. 3. — Kreyssig,
1879, p. 101. — Kressner, Grundriss etc., 1879, p. 18. — Kressner
in Herrig*8 Archiv, 1881, 66. Band, p 313. — Schiött in Herrig's Archiv,
1882, 68. Biind, p. 135 f. - Engel, 1882, p. 95 f. - Saintsbury,
1882, p. 69; vgl. dazu Romania XII, 605. — etc.
20
36] Dinaux' Werk (I.Bd., 1837; fll. Bd., 1843) hat mir nicht
vorgelegen.
37] C ha r 1 es Mag nin lieferte im Journal des Savanls (1846—7)
eine so eingehende Recension über das Th. fr. au m. a. und
1846, p. 544— 558 u. p. 626-637 speciell über den uns inleres-
sirenden, Adam d. I. H. gewidmeten Ai)schnitt jenes Werkes,
dass diese Anzeigen mit Recht den Werth einer selbständigen
Untersuchung beanspruchen und als das Beste bezeichnet
werden dürfen, was bis heute über Adam d. 1. H. als drama-
tischen Dichter geschrieben worden.
38] Was Magnin zum Versländniss des Dichters, das hat —
von Gousseinaker vorläufig abgesehen — Ambros im
U. Bande seiner Gesch. d. Mus. (1864) zur richtigen Würdigung
des Musikers Adam d. l. H. beigetragen, während er freilich
über Leben und Dichten dieses Trouvere eigentlich nur eine
heitere Sammlung von Irrthümern und Unrichtigkeiten bietet.
39] Klein thut in seiner Gesch. d. ital. Drama's (1866, I,
113— -131) einen »Streifzug bis in's Gebiet des (alt-)französischen
Drama's hinein«, seine Eenntniss desselben schöpft er jedoch
lediglich aus dem zu seiner Zeit doch wahrlich veralteten Werke
Legrand d'Aussy's, welchem er ganze Partien wörtlich ent-
nommen hat^).
Unter dem Titel »Das Schäferspiel* giebt er (I, 119 ff.)
eine Paraphrase des »Jeu du Berger et de la Berg^re par Adam
de la Halle« nach Legrand's Auszuge, worin von dem Geiste
des alten Trouvere wenig mehr zu verspüren ist. »Der Pilgrim«,
wie Klein das Jeu du p^lerin nennt, wird p. 122 flüchtig erwähnt
Vom Jeu d'Adam wird p. 125 ff. unter dem Titel »Die Heirath«
(auf Grund von Legrand's Analyse des Fragmentes in der
zweiten Pariser Hs.) der Inhalt dieses Bruchstückes mitgetheilt.
40] Die erste Gesammtausgabe von Adam de la Hale's Werken
ist 1872 erschienen, von dem Musikschriflsteller E. de Gousse-
1) Umso merkwürdiger ist es, dass er den Namen seines Gewährs-
mannes nicht einmal richtig angiebt und beständig »Aussa^« schreibt.
21
maker besorfi^, dem die Veröffentlichung der Compositionen
anscheinend die Hauptsache war.
Nach einer interessanten »Pr^face* (p.V— XI) folgt in der
»Introduction« zunächst eine »Elsquisse biographique « (p.
Xllf— XXVn), eine »Notice bibliographique< (p. XXVin-XXXVH)
mit Registrirung der Hss. und Angabe der bereits gedruckten
Dichtungen, sodann eine Betrachtung der»Poesies« (p. XXXVIII—
LV), wobei er auch eine mangelhafte Analyse des Inhaltes der
drei Dramen giebt.
In einem IV. Abschnitte der Einleitung betraclitet Gousse-
maker (p. LVI— LXXIV) die musikalische Seite und spricht
(p. LXV ff.) speciell über die Melodien des »Jeu de Robin et de
Marione. - »Li jus Adan ou de la feuillie« (p. 295—344) ^ ist
^cherlich nur ein Abdruck aus Th. fr. au m. a. — Dem Spiel
von Robin und Marion (p. 345--412, gleichfalls nach Ms. ,de
la Valli^re, resp. der Ausgabe Monmerque-MicheFs publicirt)
fugt G. die Melodien in aller und moderner Nolenschrifl bei,
ebenso Text- und Musik Varianten aus Ms. d*Aix nach einer von
Vidal besorgten Gollation. — »Li jus du pelerin« ist auf p. 413—420
mitgetheilt.
41] Die zahlreichen Druckfehler, welche sich in. diesem Werke
finden, und die mangelnde Sorgfalt, welche auf Wiedergabe des
Textes verwandt ist, lassen eine vorsichtige Benutzung rathsam
erscheinen. In Ermangelung einer neueren sorgfiilligeren Aus-
gabe habe ich jedoch nach dieser citiren müssen.
Die Einleitung des Herausgebers habe ich in meiner Arbeit
nur selten zu benutzen Gelegenheit genommen, hie und da
aber Cs Ansichten widerlegen zu müssen geglaubt.
42] Tivier (1873) widmet das VL Kapitel seines Werkes
(p. 129 — 156) ausschliesslich der Betrachtung der beiden
Dramen Adam*s d. l. H., die allerdings vielfach in frucht-
loses Aesthetisiren ausarten, aber doch recht wohl geeignet
1) Aus Gousseinaker bat Bartsch den Anfang dieses Stücke« fQr
■eine altfransOe. Chrestomathie entnommen (4. Aufl., 1880, p. 878-382).
ist (besonders durch gute Inhaltsangabe) , grösseren Kreisen ein
Verständniss für die Dramen unsres Dichters zu vermitteln.
43J B erger' s Lunder Dissertation »Framslällnlng af det Franska
MedeltidsdramatsUtvecklingsgang etc.« (1875) bietet in dem über
Adam d. 1. H. handelnden Abschnitte (p. 71-80) eigentlich
nur eine verkürzte , theilweise sogar wörtliche Wiedergabe von
Magnin's beiden Artikeln, während Gidel (1875, p. 385 ff.)
auf P. Paris' Arbeit (Bist. litt. XX.) fusst. —
44] Diesen wie man sieht nicht wenigen Schriften, welche
Adam d. 1. H. als einen der ältesten dramatischen Dichter
seines Volkes berücksichtigen und auf seine Dramen eingehen,
steht freilich eine weitaus grössere Zahl von Literaturgeschichten
und kleineren Abhandlungen gegenüber, die — selbst wenn sie
die Geschichte des französischen Drariia's speciell zum Gegen*
stände haben — unsren Dichter unerwähnt lassen , oder eine
ganz verkehlte Auffassung seiner Werke und seiner Kunst ver-
treten.
45] Lucas, Janin, Wittich, Flögel-Ebeling'), G^ruzez,
Albert (um nur Einige zu nennen) erwähnen Adam d. 1. H.
mit keiner Silbe, Demogeot (p. 2:26) geht mit zwei Zeilen
über ihn hinweg.
46] Au bertin .widmet zwar drei ganze Kapitel (1,481-580)
den Anfangen der französischen Komödie , was er jedoch darin
über Adam d. 1. H. und seine Werke sagt, kann kaum als der
Versuch einer nur oberflächlichen Würdigung des Dichters gelten.
47] L. Petit de J u 1 1 e v i 1 le wird in dem seit lange — sogar
als vsous presse« angekündigten zweiten Theile seiner »Histoire
du thöätre en France«, der die Geschichte der französischen
Komödie im Mittelalter bringen soll, sich mit Adam d. 1. H.
eingehend zu beschäftigen haben.
1) In dieser >Ge8chichte des Grotesk -Komischen« von Flöge], die
in Ebeling^s Neubearbeitung 1S62 erweitert erschien, heisst es noch
(p. 74) : »Die ältesten Schauspiele in Frankreich sind Farcen , da man
vor dem bekannten Stacke ALiistre Puthelin, das im 18. Jahrhundert
geschrieben worden, von keinem andern Schauspiele etwas weiss«.
23
48] Auch eine kritische Ausgabe der Werke unsres Dichters
steht noch aus; wie ich höre wird eine solciie aber von Dr.A.
Rambeau in Hamburg vorbereitet.
49] Immerhin ist genug geleistet, um einmal Umschau zu
halten, Resultate zusammenzufassen und aus aufmerksamer und
möglichst allseitiger Betrachtung der Dramen Adam's d. 1. H.
in Vergleichung mit der übrigen dramatischen Literatur des
dreizehnten Jahrhunderts und der nächsten Folgezeit die Stellung
dieses grossen Trouvere aus Arras zu fixiren , ihn in seiner Eigen-
schaft als ältesten uns bekannten Comödiendichter seines Volkes
darzustellen und eingehend zu würdigen. Die vorliegende
Arbeit will diese Aufgabe zu lösen versuchen.
50] Der Verfasser hat sich nicht verhehlt, dass dieses sein
ünlemehnien bei unsrer leider so mangelhaften Kenntniss be-
sonders der frühesten französischen Farcenliteratur ein ungemein
schwieriges sein werde, und dass, sollen die Leistungen unseres
Dichters in die natürliche Entwicklung des französischen Drama's
wie Glieder einer Kette passend eingefügt werden, vielfach
noch Hypothesen den Mangel an thatsächlich Gegebenem er-
setzen müssen.
Auch hiei'in wird die nächste Zukunft sicherlich einen
Umschwung zum Besseren bringen, denn schon beginnt sich
die Aufmerksamkeit auch der deutschen Gelehrten dem lange
vernachlässigten Grebiete des mittelalterlichen französischen
Drama's zuzuwenden. Eine umfassende historische Darstellung
desselben — soll sie den zu stellenden Anforderungen genügen
— wird neben einer möglichst reichen Publication der noch in
Hss. verborgenen Farcen etc. auch das Vorhandensein tüchtiger
Specialbetrachtungen zur nothwendigen Voraussetzung haben.
Und wer dann später einmal, das gegebene Material sam-
melnd, die vorhandenen Bausteine zu jenem stattlichen Ganzen
zusammenzufügen unternimmt, — möge er nicht meinen literar-
historischen Versuch als gänzlich werthlos bei Seite zu legen
gezwungen seui!
Li jus Adan, ou de la feuillie')-
51] § 1. Wenn man unter den dramatischen Erzeugnissen
der französischen Literatur des dreizehnten Jahrhunderts (viele
sind uns ja freilich nicht erhalten) dem Jeu d'Adani seinen
Platz anzuweisen unternimmt, so hält es für den ersten Augen-
blick schwer, diese sonderbare, eigenartige Schöpfung derselben
Periode zuzuweisen, aus welcher uns sonst nur Mysteres und
Miracles — Dichtungen mit durchaus anderem Gepräge —
überkommen sind.
Auch unter den älteren dramatischen Versuchen lässt sich
weder ein Vorbild, noch überhaupt ein Ansatz zu jener Art
Sittenkomödie nachweisen, wie sie uns in diesem Jugendwerke
Adam's de la Haie vorliegt.
52] Nicht als ob diesem wunderlichen Stücke mit seiner derben
Komik und ausgelassenen Satire nur Dramen von durchweg
ernstem Inhalt gegenüberständen; — schon frühzeitig hatten
auch das komische Element und ein oll recht weltlicher Ton in den
meisten Schauspielen biblischen oder legendenhaften Inhalts Platz
1) So ist die Übliche Bezeichnung nacb Monmerquä -Michel (Th. fr.
au m a., p. 55) und Couss^niaker (p. 295). — Im Ms. de La Valli^re
führt dieses Stück den Titel »Li jus adan« mit der Schlussnotiz »Explicit
li jeus de la fuellie«. — Das Fragment in der vaticanischen Bibliothek
beginnt: »C'est li couniencemens du jeuAdaiiilc Bocu« (Keller, p. 316. Th.
fr. au. ni. a. , p. 94), wonach -Keller das Stuck »Li jeus Adan le bo^u«
benennt. — Das zweite Fragment der Bibl. Nat. trägt nach MichePs
Abdruck die Ueberschrift »Le jeu adan le bo9u d'arraz« (Th. fr. au m. a.,
p. 92).
25
gegriffen, ja es waren im Laufe der Zeil und bei der immer mehr
zunehmenden Verweltlich ung des liturgischen Drama^s auch in
jene Darstellungen des Lebens Jesu und der Heiligengeschichte
ganze Scenen eingefügt worden, die lediglich der Schaulust einer
rohen Masse dienten.
Jean BodeFs Jeu de s. Nicolas enthält neben ernsten, zum
Theil ergreifenden Stellen (s. Th. fr. au m. a., p. 176) lang
ausgesponnene Episoden mit ganz ähnlichen Situationen,
wie sie sich auch am Schluss des Adamsspioles dargestellt
finden.
Trotz alledem nimmt Adam de la Hale's Werk eine ent-
schiedene Sonderstellung ein; es bietet so viel Neues Originelles,
ist von einem so ganz anderen Geiste durchweht, dass man es
in der Entwicklungsgeschichte des französischen Drama*s noth-
wendig isolii-t betrachten muss, isoiirt wenigstens gegenüber
den Dramen kirchlichen Ursprungs.
53] Hat Adam d. 1. H. in diesem Zweige französischer Dramon-
dichtung thatsächlich die Bahn gewiesen, oder ist seine Sitlen-
komödie nicht vielmehr ein späteres Glied einer weit zurück-
reichenden Entwicklungsreihe ?
Von verschiedenen Seiten ist angenommen worden, die in's
kirchliche Drama , in Mysterien und Mirakelspiele eingestreuten
komischen Scenen hätten schon zur Zeit Adam's d. I. H. so an
Umfang und selbständiger Bedeutung gewonnen, dass es nahe
gelegen, solche Episoden aus dem nur allzu losen Zusammen-
hange herrauszunehmen und zu einem einheitlicheren Ganzen
zu gestalten.
54] Dem gegenüber hit Charles Magnin (Journ. d. Sav.,
1846, p. 545) folgenden Salz ausgesprochen: »Les arts modernes
ne doivent pas lou.s leurs piogies ä une iinpulsion unique. Le
theätre, en particuiier, a ele alimente, durant le inoyen-äge,
par plusieurs sources, qu'il Importe de bien distinguer«.
Indem ich dieser Ansicht Magnin's durchaus beipflichte,
scheint es auch mir festzustuhen , dyss die leichten Possen und
Schwanke, wie sie uns besonders n a c h der Zeit unseres Dichters
so häußg begegnen , mit ihrem freien , nicht selten unanständigen
Ton, ihrem zügellosen Spotte gegen missliebige Persönlichkeiten,
ihrer herben Satire gegen den Klerus, — auf einen andren
Ursprung zurückweisen, als die uns erhaltenen dramatischen
Erzeugnisse dichtender Geistlichen.
55] In den Wechselgesängen beim christlichen Gottesdienste,
in den Antiphonen und Responsorien , wie in den Reden und
symbolischen Handlungen, durch welche die Priester dem Volke
den Inhalt der heiligen Geschichte vergegenwärtigten, werden
wir die Keime entdecken, aus denen das christliche Drama
erwuchs.
Gewiss liegt hierin der wichtigste Ausgangspunkt des
neueren Schauspiels, sicherlich aber nicht der einzige.
Nicht bloss im Schoosse der Kirche ist der Ursprung des
modernen Theaters zu suchen, sondern zugleich in einer zweiten
sehr verschiedenen Quelle, in profanen Spielen, Mummereien
und mimischen Darstellungen, wie sie zu allen Zeiten und in
allen Landern üblich gewesen sind.
56J Dass schon frühzeitig in Frankreich Mimen, Histrions,
Joculatoren (oder wie immer die alten Bezeichnungen für
wandernde Schauspieler, Gaukler und Possenreisser lauten) auf
Jahrmärkten oder bei höfischen Festen Aufführungen veran-
staltet haben, ist durch sichere Zeugnisse festgestellt und verbürgt.
Dass diese wandernden Künstler zuweilen Leute von
schlechtestem Rufe und nicht immer auf ehrlichen Erwerb
bedacht waren*), dass ihr Wandel anstössig war, ihre Auf-
führungen wegen ihrer Zügellosigkeit und Obscönität wiederholt
und mit Recht von geistlicher und weltlicher Obrigkeit unter-
sagt wurden, kommt hier wenig in Betracht.
Wichtig aber ist es, zu erfahren, dass von diesen Jongleurs
bereits hn zwölften Jahrhundert (und jedenfalls auch schon
^. früher) Scenen von rein weltlichem Inhalt vor dem Volke dar^
gestellt wurden.
1) Vgl. Hist litt. XVI, 244 und XX, 721.
27
Ja man wird zugeben können, dass seit den Zeiten der
Römer — selbst durch das siegende Glirislenlhum nicht ver-
drängt — AufTuhrungen dieser Art auch mit heidnischen
Reminiscenzen ununterbrochen übhch und beliebt gewesen.
57] Was uns die allen Chronisten hiervon berichten*), und
was wir aus Verordnungen oder scharfen kirchlichen Verboten
erschliessen können, bezieht sich keineswegs bloss auf tableau-
artige, mimische Darstellungen, prunkvolle Pantomimen, Mas-
kenscherze oder ähnliche Schaustellungen, wie sie besonders
bei Hoffesten gern gesehen waren '*) , wir sind vielmehr genau
unterrichtet, dass auch wirkliche dialogisirte Stücke mit Farcen-
character im 12. Jahrhundert und früher erfunden und aufge-
führt wurden.
58] Erhalten ist uns ja freilich , wie es scheint , von diesen
ältesten Erzeugnissen der komisch-dramatischen Muse in Frank-
reich Nichts, aber die Zeugnisse sprechen zu klar und sicher, als
dass wir an der Existenz eines solchen frühen französischen
Profan-Drama's zweifeln könnten.
59] Logrand nimmt zu dieser Frage in eigenthümlicher Weise
Stellung. Auf der einen Seite schliesst er aus den von ihm
citirten alten Zeugnissen, dass »jeux« im Anfange des zwölften
und selbst schon Ausgangs des elften Jahrhunderts bekannt
gewesen wären und auf sie das französische Theater seinen
1) Logrand tl'Aiissy (II, 173, 174, 175), Duclos in 8. »Memoire sur
les jeux scäniques« (Oeuvres de Duclos, Paria, 1806. IG vol. 8. — 1. Band),
Schack (I, 25 ff.) u. A drucken verschiedene solcher Zeugnisse ab. —
Schack hat (I. 113 £f.) aus einem Erlass des Königs Alphons X. nachge-
wiesen, dass auch in Spanien bereits um die Mitte des 13. Jahrhunderts
weltliche Schauspiele ausserhalb der Kirchen von Geistlichen wie von
Laien dargestellt wurden; vorzugsweise waren es Spottspiele (juegos de
escarnio), possenhafte Darstellungen von Scenen aus dem gewöhnlichen
Leben, voller Anspielungen und satirischen AusiUlle. (Schack !, 115).
2) Was in einer späteren Moralite (Parfaict III, 158) berichtet wird:
»Feste ne vaut rien autrement,
S'il n'y a Farce ou Mommeriec.
scheint auch «chon Jahrhunderte früher gegolten zu haben.
28
wahren Ursprung zurückleiten müsse, auf der anderen Seite
spricht er den skeptischen Salz aus »Nisi videro, non credam«,
und wo er endlich darangeht, die ältesten überkommenen
Spiele aufzuzeigen, da gelingt es ihm allerdings, schon aus dem
12. Jahrhundert Sachen herbeizubringen, er verfallt jedoch in
den Fehler, Alles, was irgend dialogisirt scheint, selbst Dispu-
taisons, Jeux-partis, Lais, zu den Anfangen der Dramen-
dichtung zu rechnen').
60] Aber wenigstens einige alte Farcen , wirkliche Theaterstücke,
sind erhalten und publicirt worden, an denen wir sehen können,
wie das weltliche Drama der Jahrmarktsbühne ungefähr be-
schaffen gewesen sein mag.
Ich erwähne z. B. die von Paul Meyer in Lemcke's
1) Rutebeufs La Desputoison de Challot et du Barbier ^Jubinal I,
212 ff.) und eine Dispute de Renard et de Peau-d*oie (von Chabaille im
Suppl. z Rom. du Renard, p. 39 publicirt) gelten ihm (Legrand) als dra-
matische Versuche (11, 202): »Trds probablement, c'etoient lä des Farces
dramatiques, qui, comme nos Proverbes d*aujourd'hui, n'ätoient composäes
que de quelques scenes detachees Pcut-^tre pourruis-je dire la meme
chose du Dict de l'Herberie« (analysirt IV, 239 ff. ; abgedruckt im Anhang
zum IV. Bde., p 24 ff., und bei Jubinal I, 250 ff. als Li Diz de TErberie).
— Auch Rutebeufs La Dcsptitizons dou Croisie et dou Descroiziä (Jubi-
nal I, 124 ff.; Analyse bei Legrand II, 211 ff.) hält L. ttir ein drama-
tisches Spiel (s.a. Klein I, 127 ff.), ebenso »LesGeus d^aventure* (Legrand
IV, 244 f.; veröffentlicht als Dit d'Aventures von TriSbutieu in der
Socidte des Aniiquaires de Normandie). — Unter dem Titel „Heiraihen
oder Niehtheiratheu? oder der bekehrte Wollflstling" übersetzt Klein (I,
123 f.) den von Legrand (II, 405 ff.) mitgetheilten Auszug eines Gedichtes
Le libertin converti. Als Fabliau, Dis oder Oomplainte könnte man es
bezeichnen, keineswegs aber als »dramatischen Monolog«, wie es Klein
thut. - In dem Lai de Courtois, d'Arras (Legrand II, 169 ff.) sieht L.
eine dramatische Bearbeitung der Geschichte vom verlorenen Sohn , und
Andere haben ihm dies nachgesprochen (s. Hist. litt., XXIIl, 186\ Das
in Barbazan - Meon's Fabliaux etc. I, 356—379 mitgetheilte Gedicht (s. a.
Dinaux, III, 157 f. und Hist. litt, XXIII, 70 f.) kann jedoch keineswegs
als ein zur Aufführung bestimmtes Jeu gelten. — Gegen diese Neigung
Legrand's, in allen jenen Dichtungen Bühnenstücke zu erkennen, wandte
sich schon Monmerquö in seiner Publication für die Soc. d. Bib., 1822; später
Daunou (Uist. litt. XVI, 213) und Jubiual I, 212, 260 f, 428 ff.
Jahrbuch (VI, 103 ff.) niitpelbeille Farce »DixMm^i^ el de
I rAveii^le^^nd die ^Farcecies hoi^^ com nieros*', welche P. Meyer
in der Homania (X, 5:^3^>42) alvedruck\ hat.
61] Auf dieser frühen Slufe selbständiger frair/.ösiscJier Possen-
dichtung scheinen also hÖclist oinfacho Scenen, Moiiuloge derb-
konii^lien hiball-? oder Uiilerlialttrjigen zweier Personen mit
drolligen Situationt*» , kunstlos dranmtisirte Anecdolen und
Aehnliches da^ Re^jertoire der Jahrmarktsschauspieler gebildL'l
^Ki haben.
^B Wollen wir noch Weiteres zur Gharaclerisirung hinzufügen,
^■d sei auf den Umstand anfinerksam gemacht, dass in der
^ebengenannten -Farce du Garcon et de FAveugle« der Diener
unter den Zuschauern seihst herumlaufen und dort für seine
Herrn, den Blinden» betteln nuiss. Dabei wird es olme kräftige
nicht abgegangen s<.*in» und zu dem uns erhaltenen Text
gewiss nacli Art der Com media delF arte noch Vieles hinzu
provisirt worden, — Anspielungen auf Persönlichkeiten,
l- und Hohnverse über die, welche nicht genügend zahlten,
u. drgln.
Wir können also annehmen , dass der gimste Theil von
Jeux dieser Art bloss skizzenhaft entworfen, viele gar nicht
fgezeichnet wurden, und dies mag der Grund sein, weshalb
ns von derartigen Erzeugnissen aus tlenj 12. und 13 Jahrhundert
so sehr wenig übefkominen ist.
] Möglich f dass man später einmal durch glückliche Funde
ch einige und vielleicht schon eiitwickellere F^arcen ans di.«r
it vor Adam d, 1. H. kennen lernt, augenblicklich aber bestellt
zwischen jener Categorie, wie wir sie am Beispiel der
Farce vom Blinden und meinem Diener characterisirt, und dem
Jen d'Adam eine ebenso weit klatYende Lücke, wie zwischen
iesem und der eirje spätere Enlwitklungsstufe bezeichnenden
arce vom Advocalen Patlielin.
] Wenn es nun also auf der einen Seite nich! wohl möglich
(eben wegen des Mangels an faclisch VürlJegetidem), zu
Igen , wie Adam d. L H. als Gomöchendichler an Frühcrc
90
angeknüpft, was er von ihnen übernommra, wie er gebessert,
ob und inwiefern er Vollkommeneres geleistet hat, so lässt sich
doch, wenn man ein anderes Gebiet, das der reichen Fabliaux-
literatur, mit in Vergleichung zieht, zeigen, dass unser Dichter
wenigstens im Gesammtbilde der poetischen Literatur seiner
und der früheren Zeit keineswegs isolirt steht.
6-i] Der Form nach muss das Jeu d'Adam als einziges, uns
bekanntes Muster der französischen Gomödie des 13. Jahr-
hundert gelten, sein Inhalt weist jedoch zur^epis^en und
didactischen Poesie des mittelalterlichen Frankreich mancherlei
Beziehungen auf.
Im ersten Theile, welcher überhaupt am wenigsten drama-
tisches Leben zeigt, beklagt der Dichter das Missgeschick in
seinem Leben und seiner Ehe*) etwa wie Rutebeuf in seinen
Gedichten : *Le Mariage Rustebeuf« (Jubinal I, 5 flf.) und »G*est
de la Povretei Rutebuef« (Jubinal I, 1 ff.)»).
Die spateren Angriffe und satirischen Hiebe gegen Rom
und den Klerus sind nach der bereits im ersten Jahrzehnt des
\0^ 13. Jahrhunderts erschienenen Bible Guiot^) nichts Neues mehr
und kehren unendlich oft bei den Dichtern der Zeit wieder.
Scenen im Wirtlishaus, dramatisch bewegt, hatte schon Jean
Bodel seinem Jeu de s. Nicolas eingefügt Das Phantastische,
Uebernatürliche spielte schon früh in Fabliaux eine bedeutsame
Rolle, Feen mussten vielfach in der Dichtung in's Leben der
Irdischen eingreifen, «Morgue (Schwester des Königs Artus)
und Hellekin waren in der epischen Poesie längst bekannte
Figuren und der nächtliche Geisterzug seiner »mesnie« gleichfalls
vor Adam d. 1. H. bereits populär. Fortune mit dem Rad
1) Ob ernst- oder schorzhaft bleibe vorläufig dahingestellt.
2) Auch Jean Bodel, Baude Fastoul u. a. Zeitgenossen Adam's haben
eigene Lebensschicksale und eigenes Leid zum Gegenstande ihrer Dich-
tungen gemacht. •
3) Des Guiot von Provins bis jetzt bekannte Dichtungen, etc., hrsgg.
von Wolfart u. San-Marte (A Schulz). Erstes Heft der parcival-Studien.
Halle, 1861. 8. - In der Einleitung (p. 4) wird angegeben, dass die Ab-
fassung der Bible zwischen 1208 und 1208 fiele.
81
war ein gern und häufig gebrauchtes Bild, in ganz ähnlichen
Wendungen wie im Jeu d'Adam wurde u. A. schon bei Rutebeuf
hieran der jähe Wechsel des Glückes erläutert, und was endlich
die in Adam's Stücke zu Tage tretende Neigung zur Allegorie
betrifft, so ist daran zu erinnern, dass diese eben in der Zeit
unseres Dichters ihre Herrschaft zu üben begann.
65] Auf alle jene Beziehungen wird spater näher eingegangen
werden, hier galt es bloss zu zeigen, dass Aduni de la Haie als
dramatischer Dichter keine so völlig aus dem Zusammenhange
der Literatur seiner Zeit und seines Volkes herausfallende, von
allen Einflüssen losgelöste und unabhängig stehende Erschei-
nung ist.
Man erkennt den Poeten von Arras auch aus seinem
»Spiele« als einen Dichter gerade des dreizehnten Jahrhunderts,
in dessen gesund bürgerlicher Gesellschaft er aufgewachsen, in
dessen Glauben und Aberglauben, in dessen Sage und Dichtung,
in dessen Denkweise und Sitte er lebte.
Alles dies spiegelt sich denn auch wieder in seinem Jeu
d*Adam, das eben darum ein Zeit- und Sittengemälde, eine
Comödi^voll nationalen Lebens-ge worden ist.
66J Bian bat lange das Jeu d^Adam als ein wunderliches Stück
bezeichnet, welches sich unter keine der üblichen Categorien
des Drama's passend unterbringen liesse 0-
Einige haben es als Ausfluss einer tollen Faschingslaune,
als dramatischen Scherz ohne höheren Werth und tiefere Be-
deutung, den rohen Anfangen französischer Farcendichtung
beigezählt Andere sehen in dem Spuk der Mainacht ein wesent-
liches Element und wollen das Stück als phantastisches Gemälde,
dramatisirte Vision, Zauberposse oder dergleichen angesehen
wissen.
Paulin Paris wagte zuerst den kühnen Vergleich mit der
alten griechischen Gomödie, indem er darauf hinwies, dass
1) Noch Tivier nennt es (p. 136) »une pi^ce difficile k däfinir*, und
Gaston Paris (Romania XI, 13) ^ime oeu?re iinique dans notre littärature*.
32
auch (las Jou (rAdam in erster Linie eine Kritik zeitgenössischer
Verhilltnisse liefere und durch satirische Seitenhiebe gegen
bekannte Bürger und durcli obscöne Details auf die Lachlust
der Men^'i! I)erechnet wäre'). Er bedauert dabei, dass der
Dichter, anstalt aus der »Ghronique scandaleuse« des kleinen(?)
Arras zu schöpfen , nicht lieber eine satu'ische Revue der Ver-
hältnissen in der Hauptstadt geliefert habe. Die Anspielungen
auf die Zeit geschieh le wurden dann für uns von ganz anderem
hiteresse sein.
Die von P. Paris vorgezeichnete Parallele zwischen Adam
d. I. II. inid Aristophanes hat Gh. Magnin aufgenommen und
ergänzt. Kr Ündet bei unsreni miltelalterlichen Dichter — ganz
wie Ihm den Si^höpfern des griechischen Theaters — das drei-
fache Talent, als Dichter, Schauspieler und Gomponist zu
glänzen, und constatirt auch in Ailani's Goniödie dieselben drei
llauptelemente, *le niepris du dtvorum, la libert^ d'invectives
et lo faulastii|ne, . . . (|ui ont distingue, dans sa glorieuse et
courle exislonce, rancienne et folle comedie d'Athenesc *).
Kine andere Vergleichung leitet Le Roy (Epoques, p. 92)
aus dem Jeu d'Adani h»T. In einer Gegenüberstellung Boders
und Adani's d.l.Il. saj»t er: »U» pi*emier, grave dans ses moeurs
et dans ses eerits, semble dejii nous annoncer le grand Corneille.
U' sivond est un vrai Uegnard |Kir l'espril, la maliceet l'humeur
vagaU^nde» disi>ns-le aussi, p;u- son i>hi de conduite.«
Tivier tp, lUUT.^ hall das Jeu d*Adani für die Verkörperung
ouior iHMnuhe tragisi'hen KKv und lH»trachtet t^ gewissermassen
als eine drauiatisirtc Grist'ldiser/ählung. Er sieht in der Dame
Maroie, der Krau des Dichtern, das leuchtende Muster hin-
gvlvnder iiatleidielv und stellt mit v'k^I Pluintasie den Ausgang
d^^ Stückt^ als tincti *trionipho de oetlo auliv l»ri<elidis< dar.
l) HUi. ijit \\. kV*.
\ou dem J«- d'Adjun: -iV ji'»: . 4;:'i:r. siivic e: d*'nu j»!;:st i.iru les clertrs
Je U lM>vA-k^' «"t les Kj:ta:::*-*Är.s-S'*i:oi Giraten: intiiule >o;xe ou farre,
c\ uuue r^tHetUL e:»i bteu «e-tuSem^ut uc«» wniediei.
33
faston Pari«; *) endlich bezeichnet das Jeu d'Adam als »mdtaDfe
^onnant de fanlarÄie poetique» de personnalite hardie et de
verve bourgeoise qiii fall involontairenient penser aux Chevaliers
et aux Gaies commeres de Windsor.*
Von allen diesen unfruchtbaren Vergleichungs- und Deu-
tungsversuchen absehend, erkenne ich in diesem ersten drama-
tischen Werke unsres Dichters vor Allem die Absicht, ein
Sittenbild zu entwerfen'), und wie er später das Volk der Hirten
in seiner ländlichen Einfachheit treu und nalurwahr geschildert
hat, so hier dem Bürgerstande seiner Zeit einen Spiegel
vorzuhalten.
67] §2* Vor eingehender Bt4rachtung des Jeu d' Adam scheint
es zunächst geboten, auf Zeit und Umgebung unseres Dichters
einen flüchtigen Blick 7ai werfen.
68] Zweierlei lässt sich in dieser übrigens hoch bedeutungs-
vollen Zeitepoche bemerken, was dem Genius des Dächters
und dem Wesen seiner Kunst besonders günstig und förderlich
sein musste: Auf der einen Seite zeigt sich im allgemeinen
Bilde der Zeit das blühende Entfallen alier Kräfte in gesundem
Volksleben, der hohe Aufschwung auf allen Gebieten, — auf
der anderen Seite fehlt es doch auch den einzelnen Ständen
nicht an Schwächen und Verkehrtheiten, die dem Verfasser
einer Sitlencomödie hinreichend Stoff zu S|X)tt und Satire bieten
konnten, ja Beides fomdich herausforderten.
Die Regierun gSJieit Ludwig's IX., des Heiligen, bezeichnet
für das mittcjalterliche Frankreich weitaus die glücklichste Periode.
Unter ihm blühte besonders der Bürgei-stand überraschend
schnell empor, und im Schoosse der Städte erfuhren Künste
und Wissenschaften reichlich Pflege und Förderung.
Gerade aus dieser Zeit sind uns viele liierarische Denkmäler
erhalten, welche zeitgenössisches Lieben und Treilien anschaulich
li Romuiid XL 13.
2i Mit reicht nennt duher Dinaux (1,52) du Jeu d'Adam »une espece
de comMte de moeura«.
4ttil«, IL 4Uh. IBahlaeu^ 3
34
und getreu schildern, und so sind wir aus bester Quelle über,
die Vorzüge und Fehler der damaligen Gesellschaft unterrichtet
69] Nachdem im Zeitalter der Kreuzzüge der Handel einen so
gewaltigen Aufschwung erhalten hatte, nahmen in den Städten
Reichthum und Luxus in gleicher Weise zu. Die Bürger be-
gannen sich mehr und mehr als eine Macht im Staate zu fühlen,
und immer freier entfaltete sich das Leben in den aufstrebenden
Städten.
Nordfrankreich zählte eine ganze Reihe solcher Städte, von
deren hoher Blütheentfaltung im 13. Jahrhundert wir aus zahl-
reichen Zeugnissen erfahren: Amiens, Anas, Gaen, Gambray,
Crespy, Dieppe, Lille, Rheims, Ronen u. a.
70] Arras, die Hauptstadt von Arlois, muss ganz besonders
blühend und glänzend dagestanden haben ') ; wiederholt erfahren
wir, dass gerade dort die Glieder des königlichen Hauses sammt
der Blüthe der französischen Ritlerschaft prächtige Hoffeste
abgehalten haben, wobei auch Dichter und Sänger in grosser
Zahl sich einfanden und ihre Werke vortrug^en.
Seit lange war gerade Arras als Stadt der Dichter berühmt
und gepriesen, und Trouv^res, deren Namen unter den ersten
ihrer Zeit glänzen, hatten hier ihre Heimath^). In einer Chanson,
als deren Verfasser Gilebert de Berneville gilt (s. Hist. litt.
JLXlll, 578 ff), und welche Th. fr. au m. a., p. 2-2 f., und
Hist. litt. XXllI , 580 f. mitgetheilt ist , muss Gott selbst vom
Himmel herniedersteigen, um in Arras die Freude der Irdischen
zu theilen und die Kunst des Dichtens zu lernen; er erkrankt
in Arras, wird aber durch die Lieder und Spässe der dortigen
Sänger wieder geheilt. Die letzten Verse dieses Gedichtes lassen
vernmlhen, dass es jc^denfalls in der Faschingslaune und für
eine Carnevalgesellschaft gedichtet worden. Es zeigt besser als
alle möglichen Zeugnisse, welchen Ruf die Stadt Arras damals
1) Ueber die Geschichte und das Auf bKthen dieser Stadt, Tgl.Dinaux
III, 2 ff
2) 8. Monmerqu^, Notice sur Jrhan Bodel, p. 40.
35
unter den Dichtern gehabt, und welches rege literarische Treiben
dort geherrscht haben muss.
Ja es wird uns von einer förmlichen literarischen Gesell-
schaft') berichtet, zu welcher sich schon frühzeitig kunstliebende
Bürger der Stadt zusammengethan , um Chansons zu fertigen
und zu beurtheilen und sich selbst und ihre Mitbürger durch
Aufführungen aller Art zu unterhalten.
71] Dergleichen Vereinig]] n(;rF ""r P^ftr^ der Künste waren
in Frankreich schon im zwölften Jahrhundert hier und dort
entstanden, zu grösserer Ausbildung, Verweltlichung und Blüthe
gelangten sie jedoch erst zu Anfang und gegen die Mitte des
dreizehnten Jahrhunderts und besonders in den Städten Flandern's,
Artois\.der Normandie und Picardie. Diese Gemeinschaften oder
Oinfr^rifK; wflrpn späterhin in ihren Bestrebungen und der Art
ihrer Aufführungen kaum allzu sehr verschieden von Schau-
spielercorporationen, von der»M^nestraudie**), nur war bei ihnen
der Gelderwerb ausgeschlossen, sie pflegten die Kunst um ihrer
selbst willen und setzten sich anfangs meist nur aus
Klerikern, später jedoch wesentlich aus jungen Dilettanten des
besseren Bürgerstandes,« aus Schülern, Künstlern, Advocaten
und Kaufleuten zusammen.
72] Nachdem diese Confrerien, besonders bei der zunehmenden
Betheiligung der Laien, allmählich den Gharacter weltlicher
1) Ebert bezeichnet (p. 21) die Puys als »literarisch-musikalische Ge-
seUachaften«. Man gestatte mir also diesen Ausdruck.
2) Der Stand der Schauspieler (derer von Profession) hatte sich in-
zwischen wesentlich gehoben. Die besseren Elemente unter den Jahr-
roarktskünttlem fingen an einzuEchen. dass sie in Wahrheit die Trilger einer
Knust seien; sie schlonen sich zu Gruppen zusammen, hielten unter sich auf
Recht und Ordnung, fugten sich einem aus ihrer Mitte gewählten Ober-
haupte (»roi des m^nestrels«) und veranstalteten an Fürstenhöfen und in
den grossen Städten ihre Anff&hrungen. Sie Alle ftlhlten sich als Glieder
einer grösseren Allgemeinheit, der »m^nestraudie« , und verehrten im
heiligen Julianas ihren Schutzpatron. (S. Joum. d. Sav., 1846, p. 54(>).
96
Clubs angenommen hatten, nannte man sie »Puys«^). Paulin
Paris (Hist. litt. XX, 642) und Rivoire (Description de l'^glise
cath6drale d'Amiens, p. 116) finden den Ursprung dieser Be-
zeichnung darin, dass der Ort Puy-en-Vellay das erste Muster
und Beispiel von Vereinigungen dieser Art geliefert habe ; allein
solche bestanden auch in den doch entschieden bedeutenderen
Städten Ronen, Gaen und Arras zur gleichen Zeit, vielleicht
sogar schon früher.
Es ist also wohl Magnin's (Journ. d. sav., 1846, p. 546)
Deutung vorzuziehen, wonach puy auf das lateinische podium
zurückzuführen wäre*), worunter man in den römischen Theatern
einen hohen Balkon in der cavea verstand, und welcher Name
spater für jene Erhöhungen und Brettergerüste gebraucht wurde,
auf deren weitem Raum AulTührungen, ja selbst Sitzungen der
poetischen Gesellschaften bequem stattfinden konnten. Wenn
diese Zusammenkünfte der Mitglieder auf freiem Felde oder
unter Bäumen abgehalten wurden, dann brauchte man den
Ausdruck »gieus sous Formel« (Spiel unter dem Ulmenbaume).
73] Die Puys mit ihrem immer regeren literarischen Treiben,
ihren poetischen Wettkämpfen und sorgfältig vorbereiteten
Aufführungen wurden bald Gegenstand gerechten Stolzes für
die Grafschaft, der sie angehörten.
Hohen Ruhm genossen die Puys zu Gaen, Ronen und
Dieppe in der Normandie, zu Beauvais und Amiens in der
Picardie, zu Lille, Cambrai, Douai mid Valenciennes in Flandern,
und zu B^thune und Arras in Artois.
74] Die Existenz einer literarischen Gesellschaft zu Arras*) —
1) lieber Puys, EntstehuDg und Zweck derselben, sowie ihre sp&tere
Umgestaltung spricht Dinaux I, 9 ff. sehr aufohrlich. Auch Le Roy
(^tudes, p. 42 ff.) hat ein anschauliches Bild des literarischen Treibens
in jenen Vereinigungen entworfen.
2) Eine dritte Herleitung des Wortes Tersncht Le Roy (^^tudes, p.42
Anmkg.), indem er die Etymologie puteus, puits, puy augiebt.
3) Es bat mir eine besondere Abhandlung Ober diesen Puy von Arras
vorgelegen, ein in den Archive« du Nord (3. s^rie HL Bd., p. 454—466)
87
m drese interessirt uns hier vor Allem — if?t urkundlich
schon ^it dem Ende des zwölFten JaTirl^lP'^**'^*^ ^'^^^ÜrsL Ks
befindet sich in der Pariser Nalionalbibliothek (fonds fr. 8541,
anc. suppl. fr. 5441) ein »Registre de la confrerie des jonjrlenrs
et bourgeois d'Arras«, in welchem die Namen der seit 1194 \t\^
die Confrerie eingetretenen Mitglieder genau verzeichnet stehen;
wir begegnen darunter gar manchem noch hente unvergessenen
Dichternamen, der einen guten Klang hal in der französischen
Literatur des dreizehnten Jahrhunderts.
75] Diese Tronveres und Milglieder der Confri-rie wetteiferten
bei ihren Zusammenkönnen und Festm in der Kirnst des.
Dichtens. Die gebräuchlichsten Diclitungsarten waren der
sogenannte »chant royal«, die Ballade und das Hondeao; viel-
fach componirle der Dichter auch zugleich die Musikbegleitung
und trat, indem er sein Werk im Kreise der Freunde vortrug»
als Bewerber um einen ausgesetzten Preis auf. Wenn nun
auch die Confrerie von AiTas, wie die meisten jener Ver-
einigungen in Nordfrankreich, anfangs nur zu ehren der Jungfrau
sich zusammenfand, zu ihrem Lobe dichtete und an den Festen
derunbetleckten Ejiipfangniss und der Himtueiralut AufTührungen
ernster Art veranslaltele'), so überwog doch bald der Ge?»chmack
an heiteren Sachen, und das Beispiel, welches die vom Volke
eifrig besuchten profanen Spiele der M^neslraudie gaben, wirkt«^
nach*). Man begann also die Confrerie zu Arras einer durch-
^_Ahgednickter Vortrag Arthur I>)iiaux\ gehalten in der ufTcuttichen Jahres-
Hfal2ung der Acadetnie d' Arras uro 26. August 1H53. — Vgl. aüch Diimux
^X^*'***'^^''^ ®^*^-' 11t, 11 ff. " In ziihlreichen Otidichten der Zeit wird der
1 »I*ui d'Arras* ruhmlichst erwähnt; er war vielleicht der ältcHtc und he-
I rühmleste in Nordfrankroich.
II) Vgl. A. Bottee de Tuulmon, Des pu>'s de Palinods »u xnoyen
Age. In der Revue fran^aiae uuin IWiO).
2) Welcher Art waren al>er nuti die dramati8cb<*n AitfführuDgen jener
\ ferwelllichien Puys? Wtiin P. Paris (Hial. litt. XX, 643) «agt, es
II wären xumeit^t ländliche Bilder oder derbe Safiren gewesen, so ist das
augenscheinlich nnr ein Rückschliiss, den er aus der BetrachluoK vun
Adjun de la liale's Stocken gezogen bat. Immerhin liegt die Äunahme
38
greifenden Reform zii unterziehen und hob sie auf vollkommen
weltlichen Standpunkt. Den Namen eines Puy hat sie gewiss
schon vor jener Zeit getragen , wenn auch P. Paris (Hist. litt.
XX, 643) das Gegentheil behauptet.
76] Die erwähnte Neugestaltung, die wesentlich in der Ein-
führung heiterer Divertissements bestanden zu haben scheint,
erfolgte kurz vor der Zeit unsres Dichters. Li V i 1 a i n s d'A r r as,
ein älterer Zeitgenosse desselben, lässt sich darüber so ver-
nehmen :
»Bien m'est del Pni que je voi restor^ ;
Par soustenir amour, joie et jouvent
Fu establis, et de joliet^:
En ce le Toil essaucier boinement.«
Dies war nun also der Kreis, in welchen Adam de la Haie
als Jüngling eintrat, um bald eines der hervorragendsten, ein-
flussreichsten Mitglieder des Puy zu werden; für diesen hat er
seine Chansons, Jeux-partis, Rondeaux und Motets gedichtet,
nahe genug, dass die Mitglieder der Puys bei der Wahl ihrer Stoffe and
zur satirischen Behandlung derselben durch die Verhältnisse, in denen
sie lebten, geleitet wurden. Die Verwaltung der Städte, Massregeln der
Obrigkeit, erfahrene Kränkungen von Seiten der hohen Herren oder der
Geistlichkeit - dies Alles bot ja reichlich Stoff zur Klage, die sich dann
in leichtem Spott oder beissender Satire Luft machte. Nun gab es in
Frankreich gewisse Tage, wo man dem Volke die denkbar grösste Freiheit
Hess, es waren, wie F. Paris sich ausdrückt, Wiedervergeltungstermine,
welche das Volk sich ausbedungen hatte, um einmal ungestraft seine
Natur zeigen und aufathmen zu dürfen nach der strengen Zucht in der
übrigen Zeit des Jahres. Es war dies ein Signal für die Puys, in drama-
tischen Aufführungen den inzwischen angesammelten reichlichen Stoff zu
verwerthen. Die Obrigkeit schloss die Augen gegenüber der Heftigkeit
persönlicher Satire, sie wusste recht wohl, dass solche Gelegenheitsfarcen
rasch der Vergessenheit anheimfallen würden. Für den Augenblick ge-
dichtet und den Interessen eines relativ beschränkten Kreises dienend»
konnten diese Spiele keinen dauernden literarischen Werth beanspruchen.
Dass die Mehrzahl derselben verloren gegangen, darf uns also nicht Wunder
nehmen; bemcrkenswerth aber ist es, dass eines dieser Stücke, eben das
Jeud'Adam, sein Jahrhundert überlebt und sich in mehreren Handschriften
bis heute erhalten hat. (Hist. litt. XX, 650).
3Ö
und in ihm — und von seinen Freunden selbst dargestellt —
sind seine beiden Dramen aufgeführt worden.
77] % 8. Was die Zeit und Gelegenheil der Aufführung
des Jeu d'Adam anbetrififl , so giebt uns der Dichter selbst die
nöthigen Andeutungen. Diese genau berücksichtigt, lässt sich
mit grosser Bestimmtheit behaupten, dass das »Jus Adan ou
de la feuilliec in dem zu Arras bestehenden Puy von Mit-
gliedern (dem Dichter selbst, Verwandten und Freunden) am
1. Mai 1262 vor den Thoren der Stadt aufgeführt wurde. / 2 6 ^
78] Der zweite dem Stück beigelegte Titel lässt schon erkennen,
dass wir hier ein Maifestspiel vor uns haben, welches — analog
den fHilier erwähnten »gieus sous Formel « -- im Schatten
der Bäume, oder besser in einer mit Maiengrün bedeckten
Laube dargestellt wurde. (S. § 5).
Magnin hat darauf hingewiesen, dass vornehmlich bei Gelegen-
heit der in den Beginn des Mai fallenden Volksfeste, welche
bis in das Heidenthum zurückweisen, die Puys ihre Aufführungen
veranstalteten, und es ist wohl anzunehmen, dass gerade der
1. Mai einer jener Tage gewesen, an denen die Obrigkeit dem
Volke Straflosigkeit für vorkommende Ausschreitungen zuge-
sichert
79] Aus spateren Betrachtungen wird sich nun ergeben, dass
die in das Jeu d*Adam hineinragenden Elemente der Sage und
des Volksaberglaubens nothwendig auf den 1. Mai als Datum
der Aufführung hinweisen, — als Zeit der dramatischen
Handlung hätte ich vorsichtigerweise sagen sollen, allein es
scheint mir gerade bei diesem Werke Adani^s d. 1. H. festzu-
stehen, dass es mit Hinblick auf den Zweck einer am bestimmten
Tage, eben am Maifesle, stattfindenden Aufführung gedichtet
worden.
80] Für die Richtigkeit der oben gemachten Jahresangabe
liegt das wichtigste Zeugniss in den Versen:
40
»Li papes, qni en cfaon eut coupes.
Est eureux quant il est mors.« (315, 2 f.)^).
Vorher ist von dem sogenannten Bigamiedecret des Papstes
(s. § 7) die Rede gewesen. Der Papst, welcher es erlassen,
und dessen Tod in den eben citirten Versen als ein Glück be-
zeichnet wird, ist Alexander IV., welcher am 25. Juni 1261 starb.
Da nun im Jeu d'Adam von diesem Todesfall als von einem
erst jüngst erfolgten Ereignisse gesprochen wird , so triflft man
wohl das Richtige, wenn man die Abfassung von Adam's Stück
in das Ende desselben oder die ersten Monate des nächsten
Jahres setzt und die Aufiführung als am 1. Mai 1262 geschehen
annimmt").
81] Dass es in der That für den Puy von Arras bestimmt
war, lässt sich daraus schliessen, dass von dieser Vereinigung
und dem derzeitigen ^t'Prince du Puyc im Stücke wiederholt
die Rede ist, und dass wir vielen der hier genannten Namen
auch . in dem Cong^ des Baude Fastoul begegnen , eines
gleichfalls aus Arras gebürtigen Dichters, welcher — wie Jean
Bodel vom Aussalz befallen und zum Exil gezwungen — in
diesen Versen seinen Puy -Genossen die letzten Grüsse
sendet •),
82] Das Publicum, vor welchem das »Spiel von Adam« dar-
gestellt wurde, setzte sich wohl im Wesentlichen aus Mitgliedern
des Puy und deren Angehörigen zusammen, denn wu: nehmen
1) Wo ich auf Stellen in Adam*8 Werken hinweise oder daraus
citire, bezeichnen die beigesetzten Zahlen Seite und Vers nach der Aus-
gabe von Coussemaker.
2) Monmerquä nahm in den »Observations preliminaires« (p. X) zu
seiner Ausgabe des StQckea (1828 in den Melanges d. 1. See. d. Bibl.) an,
dass Adam d. 1. U. 1263 Arras verlassen, sich nach seiner baldigen Rück-
kehr dort verheirathet und das Jeu d*Adani um 1264 oder 1265 gedichtet
habe. Auch Le Roy (^poques, p. 94) lässt das Stuck 1264 entstanden
sein. Adam d. 1. ü. hätte es hiernach während oder gleich nach der
Zeit der Unruhen in Arras (s. § 7) verfasst, was nicht anzunehmen ist
3) Dieses iür die Stadtgeschichte von Arras besonders interessante
Denkmal aus der Zeit Adam's d.l.H. steht bei Barbazan-Mdon 1,111—184.
41
mft P. Paris und Magnin an , dass unser Dichter eine solche
Carricatur semes Familienlebens und des Freundschaftsverhält-
nisses in der Gonfrerie, wie er ?io im Jeu d'Adam liefert, nicht
der grossen Masse , der gesanimlen Bevölkerung von Arras hat
zum Besten geben wollen. Znhlreiclie Anspielungen und
Sticheleien, auf Puy- Genossen gemünzt, dürften nur für die
Betheiligten verstandlich und nur bei einer Aufführung in jenem
Kreise selbst angebi-acht gewesen sein.
83] Man darf weiterhin vermuthen, dass die in Adani*s Fest-
spiel unter den redenden Personen eingeführten Freunde unsres
Dichters auf der Bühne ihre eigenen Rollen wiedergaben» so
dass die Haupt- und Titelrolle vom Verfasser selbst, der maitre
Henri von seinem Vater, Riquece Aurri von seinem wohl-
habenden Freunde, Hant« le mercier von einem jungen
Kaufmann dieses Namens^), die übrigen auch weiblichen
Holleu von andern Milgliedern des Puy gespielt wurden.
Frauen und Mädchen durften weder zur Zeit Adam's d. l. H.,
noch überhaupt im Mittelalter Ixii theatralisclien Aufführungen
mitwirken, und wenn uns ein Zeugniss aus dem Jahre 1392
(s. Th- fr. au m. a., p. 28) von einer Schauspielerin berichtet,
so kann hier nur ein ganz vereinzelter Ausnahmefall zugegeben
werden'). Wenn also, wie man ganz sicher schliessen darf, auch im
Jeu d'Adam die Frauenrollen durch Jünglinge dargestellt wurden,
und man üt>erdies noch dem Ge^schmacke der Zeit, dem ausge-
lassenen Tone, wie er gerade in Arras geherrscht haben nmss,
genügend Rechnung trägt, dann verlieren viele uns sonst ver-
1) Däfia es tbatsächlich Bürger von Arras waren, üie der Diclitpr bier
»uf die Bühne bria^ und mit ihren wRhren Xanien nennt, beweisen ver-
Bcbiedene Steilen aus Baude FastouPs *Conge«, wurin v. 472 u. 498 maistre
Henri aIs Vater Adam's, v. 503 ein Aurri, v. 680 Uane li merciers » v.
265 IL 547 Gillos H petis ebenfalts erwähnt werden.
2) Magnixi hat Ober die BeÄefznng der Francnrollen im alleren
fr&oaosiscbeo Drama im Journ, d. sav., 1846, p. 6M ff. ziemlich ausfuhr-
Ikh gehandelt.
42
letzende Episoden im Stucke die anstössige Derbheit, und wir
werden selbst in der grosse ferne (ein Weib in gesegneten
Umständen, das der Dichter sich nicht genirt auf die Bühne zu
bringen)*) nichts Schlimmeres als eine Ausgeburt tollster Laune
erblicken, eine Maske, unter der sich wahrscheinlich ein durclh
seine Körperfülle bekanntes Mitglied verbarg, und welche Ver-
anlassung zu stürmischer Heilerkeit geben musste. —
84] Es scheint in dem Puy zu Arras der Brauch bestanden
zu haben, mit dem Arrangement der in ihm veranstalteten Feste
einzelne hervorragende Mi I glieder, nicht imniergerade den »Prince«,
zu betrauen, die häufig auch die Kosten derselben zu tragen hatten.
Wenigstens lässt sich in unsrem Jeu d'Adam der Umstand
dafür geltend machen, dass Croquesol (323,5—12) mit be-
besonderer Betonung erwähnt: »doi clerc . . . Riquece Aurri
et Ad an filz maistre Henri« hätten die Arrangements für die
Ankunft der Feen getroffen und eine Mahlzeit für sie vorbereitet.
Aurri erscheint im Stücke als ein begüterter, ja reicher
Mann (s. bes. 323,17 und 324,2), — er wird also wohl die
Ausgaben für jenes Maifest im Puy gehabt haben, während
Adam de la Haie, den man als liebenswürdigen Unterhalter
(323,18—20) und guten Dichter (323,21 f.) kannte, den
Auftrag hatte, mit einer Probe seiner Kunst das Fest zu ver-
schönern, als Dramatiker, Schauspieler und Regisseur für Er-
heiterung der Gesellschaft Sorge zu tragen.
85] § 4. Von einem inneren dramatischen Aufbau — besonders
nach den Begriffen moderner Technik — kann beim Jeu d'Adam
keine Rede sein. Es fehlt diesem Slücki; die Einheit der Handlung ;
1 ) hl einer späteren Farce, welche La Vullibre in 8. Bibl. d. Th. fr.
T, 6 f. analysirt (Farce noiivelle du M^decin, qui guarist de toutos sortes
de maladicH, efc.) tritt ebenfalls eine »ferome grossec auf, welche den
Arzt consultirt. Dieser rühmt zu Beginn seine Kunst und Geschicklich-
keit, wie es ähnlich auch im Jeu d'Adam seitens des Fisicien geschiebt.
Die Posse scheint sehr obscön in ^Dialog und Situationeu.
43
wir haben eine bunte , Fast möchl* ich sagen ungeordnete Ayf-
einanderfjalga von Scenen vor uns und sehen eine Reihe von
TableaiUL vorüberziehen, unter denen ein innerer Zusammenhang
nur schwer nachzuweisen sein würde.
86] Zeitliche Lücken innerhalb der im ganzen Stücke darge-
stellten Handlung werden nirgends erwähnt und sind auch
nicht mit Noth wendigkeit anzunehmen. — Ein Wechsel des
Ortes findet nur einmal statt:
Nachdem die Feen sich singend entfernt haben, macht
Hane, der Krämer, dem Mönche den Vorschlag, zu Raoul le
waidierzu gehen (333,14), wo angenehme Gesellschaft anzu-
treffen wäre (334,3 ff.) ; doch man müsse eilen , da sonst das
Wirthshaus überfüllt sei (334, 15 f.). Sogleich fahrt er fort:
»Esgard^, li Uiule est jk mise
Et y^s-lk Rikeche d'encoste.
Rikeche, v^iHtes-vous Toste V< (334, 17-19),
worauf der Wirth (Raoul oder Rauelet) erscheint und die
Gäste bedient.
87] Wenn wir hier n)it Rücksicht auf den veränderten Schau-
platz den zweiten Act der Gomödie beginnen lassen, so ist
nicht zu verkennen, dass der Dichter bemüht gewesen, wenigstens
äusserlich einen festen Zusammen liang der Theile zu l)ewerk-
stelljgen.
Hane geht, während er so mit dem Mönche redet, offenbar
einige Schritte nach der Seite und erreicht die unweit der
Maienlaube auf der Bühne dargestellte Schenke des Rauelet.
Der Dialog wird durch diesen wichtigen Einschnitt im
Drama nicht im Geringsten geslört, Hane redet weiter, und
die erste Zeile des zweiten Actes ist durch den Reim mit der
letztgesprochenen des ersten Actus verbunden.
88] Innerhalb dieser beiden Hauptabtheilungen, die — abge-
sehen von der eben erwähnten ziemlich äusserlichen Ver-
knüpfung — wenig mit einander gemein hal>en, lässt nun
44
der bunt wechselnde Inhalt verschiedene Scenen, Bilder, unter-
scheiden').
89] In einer Eingangsscene (297—303,7) giebt Adam im
Kreise seiner Freunde und anderer Bürger aus Arras die Ab-
sicht zu erkennen, nach Paris zu gehen. — Einwürfe seitens
des Hiquier, Haue und Guillot. — Adam erklärt, seiner Frau
überdrüssig zu sein und giebt eine detaillirte Aufzahlung ihrer
jetzt entschwundenen Reize.
ZweiteScene (303,8—304,4): Adam's Vater tritt herzu,
bedauert, dass der Sohn in Arras seine Zeit um eines Weibes
willen verloren habe, räth ihm zur Reise, erklärt aber, ihn
nicht mit Geld unterstützen zu können. Er selbst sei ein alter
Mann, krank und gebrechlich.
Dritte Scene (304,5—306,3): Ein Arzt im Mittelpunkt
der Handlung. Er erklärt Meister Henriks Krankheit für eine
Folge seines Geizes und nennt nun eine Reihe von Bürgern in
Arras und der Umgebung, die an demselben Uebel leiden.
Vierte Scene (306,4—309,8): Douce Dame consultirt den
Arzt; dieser erklärt, dass sie Mutter sei. — Streit der Douce
Dame mit Riquier, den sie als den Vater des Kindes bezeichnet. —
Beispiele aus der Ghronique scandaleuse. Schonungslose Kritik
des unsittlichen Lebens einiger Frauen in Arras und der Nach-
barschaft, sowie des Xanthippewesens.
FünfteScene (309,9 - 312,4) : Wichtiger Abschnitt. Der
Mönch vom Kloster Haspre tritt unter die Bürger. Er predigt
die Wunderthaten des heiligen Acaire an Veri-ückten und
Thoren. — Die Anwesenden führen ihm denWalet als heilungs-
bedürftig zu und nennen noch einige Personen, an denen
gleichfalls der Heilige Wunder thun müsse.
SechsteScene (312,5-318,21): Ein geisteskranker Bursche
1) Eine ausführliche Analyse des Inhalts soll hier nicht gegeben
werden, — ich verweise auf die bzgl. Abschnitte bei P. Paris, Magnin,
Tivier u.A., miiss aber allerdings die Unzulänglichkeit der dort versuchteii
Wiedergabe des Inhalts betonen.
inil seinem Vater treten auf. Durch den Mund des VerrQckleo
theJH der Dichter alle niögücheii satirischen Seiten hiebe auf
Puy-Genossen und andere Bürger aus. — Anspielungen auf
städtische Vertiättn'isse. — Kritik des päpstlichen Bigamiegesetzes,
— Vater und Sotm ab.
Siebente Scene (318,22—320,4): Vorbereitung auf den
BesQch der Feen. Biquier räth dem Mönche wegzugehen» da
seine Anwesenheit und der Verkauf der Reliquien den Besuch
der Feen hindere. — Der Mönch verspricht, sich still zu vei^
hatten. — Das Nahen von König Hielekin*s Gefolge wird ge-
meldet. — Der furchtsame Rainelel wird von Adam beruhigt.
Nun niuss wohl bei längerem Schweigen der auf der Scene
Versammelten — vielleicht im Hintergrunde - das Vorbeijagen
des geheimnissvollen Zuges vor sich gehen.
Achte Scene (390^-321,10): Groquesot, Hellekin's
Eilbote, springt herbei und fragt die Douce Dame, ob die Feen
noch nicht erschienen. Biquier bemerkt ihr Kommen und
gebietet Schweigen. - Vorher müssen Adam und Biquier die
Tafel für die Feen arrangirt haben (vgl, Groque^ot's spätere
Mittheilung hierüber, 323,5 ff.).
Neunte Scene (321,11—325,12): Morgue, Ärsile, Maglore.
Die Feenkönigin begrüsst Groquesot. — Die Feen setzen sich
an die für sie hergerichtete Tafel Maglore zeigt sich er/.ürnt
darüber, dass an ihrem Platz kein Messer für sie hingelegt
wunie. - Groquesot erklärt , dass Adam und Riquece Aurri
(= Riquier) die Tafel für die Feen aufgestellt hätten, worauf
jene Beiden von Morgue und Arsile mit angenehmen Gaben
beschenkt werden, während Maglore ihnen Böses wünscht.
Zehnte Scene (325,13— 328,0) : Vorwiegend Dialog
zwischen Morgue und Groquesot, der seinen von Hellekin
erhaltenen Auftrag an die Fee ausrichtet — Zweideutiges Lob
des Robert Soumeillon. — Morgue erklärt endlich, diesen ihren
früheren Liebhaber fallen lassen und statt seiner den Hellekin
begünstigen zu wollen.
46
Elfte Scene (328,10—331,13): Dame Fortune erscheint.
— An dieser allegorischen Figur zeigen die Feen dem fragenden
Croquesot die Tücke der blind waltenden Foi-tuna und erläutern
dieses an Beispielen, die sie aus der Geschichte der Stadt Arras
und dem Leben am Hofe des Grafen entnehmen. — Reichliche
Satire. — Croquesot ab.
Zwölfte Scene (331,14—333,7): Douce Dame — unge-
duldig, dass die Feen solange verweilen, — mahnt zum Aufbruch,
da der Morgen nahe sei. Zuvor beklagt sie sich über Rtquier
und die Schmach, welche man ihr angelhan. — Die Feen gehen
ab, um sich nach der Wiese zu begeben , wo die alten Weiber
der Stadt ihrer harren. — Sie entfernen sich mit Gesang.
Dreizehnte Scene (333,8—334,16): Hane und der Mönch,
welcher inzwischen geschlafen hat, scheinen allein in der Laube
zurückgeblieben zu sein.— Sie wollen sich zu Raoul, demWirthe,
begeben, in dessen Taverne sie die Uebrigen zu finden hoffen.
90] Zweiter Act* Platz vor der Schenke des Rauelet.
Vierzehnte Scene (.334,17—339,16): Hane und der Mönch
zu der beim Wiithe versammelten übrigen Gesellschaft. —
Rauelet kommt und preist seinen Wein an. — Verschiedene
Anspielungen. - Streit mit Guillot. — Gelage. Würfelspiele. —
Der Mönch ist wieder eingeschlafen. Er soll schliesslich die
Zeche bezahlen.
Fünfzehnte Scene (339,17—341,2): Der Arzt kommt
hinzu, erinnert, das» das Wirthshausleben der (Jesundheit schade,
trinkt aber schliesslich selbst mit. — Der Mönch, der sich an-
fangs weigerte, den Wirth zu bezahlen, will seinen Reliquien-
kasten als Pfand zurücklassen. - In der immer lärmenderen
Gesellschaft predigt jetzt der Wirth von der Wunderkraft des
Saint Acaire. — Die Gaste stimmen ein fröhliches Lied an.
Sechzehnte Scene (341,3-343,11): Der Verrückte kehrt
in Begleitung seines Vaters zurück, lärmt und verübt allerhand
Unfug — zum grossen Verdruss des Mönches, der bei diesem
Kranken mit seinen wunderihätigen Reliquien nichts ausrichten
kann. — Der Mönch bezahlt den Wirth und empfangt seinen
47
Rdiqiiienkasten. — Die Gesellschaft zerstreut sich ; Guillot,
Hane und die meisten Uebrigen ab.
Siebenzehnte Scene (343,12—344,3): Scene zwischen
dem Verrückten und seinem Vater. Beide ab.
Achtzehnte Scene (344,4—9): Der Mönch — zurück-
geblieben — beklagt sich, dass er hier kein Geschäft mache,
da nur noch Kinder um ihn versammelt w»^ren, und schliesst
mit den Worten:
»S'en irons; k Saint-Nicolai')
Commencbe k sonner des cloquetes.c
91] S- ^' Ueber den Ort der Handlung und die Scenerie,
wo die im Jeu d'Adam dargestellten Begebenheilen sich abspielen,
weiden wir weder durch Theatervemierke noch durch bestimmte
Angaben im Dialog genauer unterrichtet. Der zweite Titel dos
Stückes (de la feuillie, d. i. von der Malen laube) lässt ver-
mulhen, dass damit wenigstens für den ersten längeren Theil
(bis 334,16) der Ort der Handlung angegeben ist. Die Scenerie
ist einfach : In einer Lauloe (vielleicht auch unter'm Laubdach
eines Baumes) ist eine Tafel gedeckt und auf ihr ein Mahl für
die zu erwartenden Feen hergerichtet (319,7).
Der Schauplatz ist ausserhalb der Stadt, doch nicht sehr
entfernt von ihr anzunehmen, da das Glockenläuten der
Nicolauskirche in Arras hier zu hören ist (344,8 f.) ; die Strassen
werden 332,12 erwähnt, und 331,20 und 33^,10 ist von einer
nahe gelegenen Wiese die Rede, auf derselben steht ein Kreuz
(332,10).
92] Dass auch die Wirthshausscenen des zweiten Actes an
diesem Platze und an derselben Tafel, wo soeben die Feen
gesessen, sich abspielen, nehmen Paulin Paris, Magnin, Beiger
und Schiölt an. Nach Let/.terem (Herrig's Archiv, 68. Bd.
p. 135) i.st der Schauplatz der Handlung die Laube eines
Wirllishauses. Aus der Art, wie der Dichter den Uebe.gang
bewerkstelligt hat (s. §. 4.), glaube ich schliessen zu müssen,
1) Narae eiiier Kirche in Arras. S. Dinaux III, 20 f.
48
dass das Stück in seinem weiteren Verlaufe seinen Schauplatz
etwas entfernt von der Laube — bei Rauelet's Schenke hat
Wenn Hane, als er sich mit dem Mönche der Taverne
nähert, Riquier fragt:
»V^iBtes-YOUB Toste?« (33449)
und jener ihm antwortet:
»Oue, il est cfaaiens.« (334,20),
worauf dann — von Riquier gerufen — der Wirth herbei-
kommt:
>Ve68 me chi.« (434,21),
SO scheint diese Unterhaltung vor dem Wirthshaus stattgefunden
zu haben. Hier steht auch ein Tisch (334,17), an welchem
nachher die Zecher Platz nehmen.
Somit würde für den zweiten Act als Ort der Handlung
der Platz vor Rauelet's Schenke anzunehmen sein.
93] Zur Bestimmung der Zeit, während welcher das Spiel vor
sich geht, haben wir im Stücke selbst folgende Anhaltspunkte.
Wenn der Mönch 318,13 zum Vater des Narren sagt, er
solle nach Hause gehen und schlafen, sein Sohn sei müde,
so lässt das schliessen, dass es vorgerückte Abendstunde ist.
Der Mönch fahrt fort:
»Et demain le ramenras chi,
Quant un peu il ara dormi.c (318,14 f.).
Nachdem der nächtliche Spuk vorüber und die lustige
Gesellschaft beim Rauelet sich wieder zusammengefunden,
kommen der D e r v e s (d. Verrückte) und sein Vater wieder herk)ei.
Diese letzten Scenen müssen demnach schon am folgenden
Tage (Morgen) spielen.
94] Inzwischen ist jedoch an keiner Stelle eine zeitliche Unter-
brechung fühlbar geworden. 319,9sagtRiquier, dass in dieser
Nacht nach altem Brauche die Feen erscheinen würden, sie wären
bereits da, wenn nicht die Gegenwart des Mönches ihnen hinder-
lich (319,3 ff.). Wenn das Stück also gegen Abend begonnen,
so muss jetzt (in der 7.Scene) die Nacht schon hereingebrochen
sein. Groquesot, der gleich danach auftritt, fürchtet sogar,
4d
zu spät gekommen zu sein und den Besuch der Feen versäumt
zu haben. Mittemacht, die Geisterstunde, wird ab Zeitdes Vorüber-
ziehens von Hellekin's Gefolge anzunehmen sein. Bald
darauf nahen die Feen, welche bis gegen Morgen hin verweilen.
Dame Douce erinnert 331,15 f. daran, dass es für die
Feen nun Zeit sei weiterzuziehen »ainsqu'il ajoumast.« Arsile
mahnt selbst zum Aufbruch, da der Tag anbreche (331,17 flf.).
95] Wenn Haue (333,14 ff.) zum Mönche sagt, Raoul, der
Wirth, werde wohl, noch etwas *von gestern« übrig haben,
und die Hoffnung ausspricht, in der Taverne angenehme Ge-
sellschaft (d. h. die uns aus den ersten Scenen bekannten
Bürger) anzutreffen, so zeigt das, dass die Nacht nunmehr
vorül)er ist. Die Wirthshausscenen spielen am Vormittag, —
man frühstückt (337,5). Kurze Zeit nachdem die Bürger
RaouKs Schenke verlassen haben, um an ihr Tagewerk zu
gehen, schliesst das Stück in dem Augenblicke, wo die Glocken
von St. Nicolaus erklingen; zu welcher Stunde des Vormittags
dies zu geschehen pflegte, ist schwer zu constatiren. Soviel
ist gewiss: Die Handlung des Jeu d'Adam spielt sich am
Abend des 1. Mai, während der Nacht und in den Morgen-
stunden des folgenden Tages, also innerhalb einer Zeit ab,
welche 24 Stunden sicherlich nicht übersteigt.
%. 6. Namengebung und Personencharakteristik.
96] Die im Jeu d'Adam redend eingeführten Personen , sofern
es keine vom Dichter erfundenen sind, benennt er entweder
bloss mit ihren Eigennamen (Adans, Rikece Aurris), oder
er fügt die Bezeichnung des Standes hinzu (M ai st re Henris,
Haue li merciers), oder endlich er giebt ihnen die unter
den Freunden üblichen und bekannten Beinamen (Guillos li
p e t i s ).
97] Anderen Figuren, die er als Repräsentanten ihres Standes
gelten lassen will, giebt er nur die bezüglichen Bezeichnungen:
li moines, li fisisciens, li ostes. Der Erstere bleibt trotz
genauerer Angabe seines Klosters (309,20: Haspre) Vertreter
▲ii«g, o. Abb. (Bfthlien). ^
so
der ganzen CRasse, Was den »oste« betrifft, so mag vielleiclit
Adam hier einen bestimmten Schenkwirth zu Arras im Auge
gehabt haben, wenigstens wird gelegentlich in den Unter-
haltungen anderer Personen der Name desselben: Raoul le
waidier (333,14) oder Rauelet (334,20; 336,2) genannt.
Der eine Beiname zeigt, dass er nicht nurWirth, sondern auch
Förster (Wiidmeister) war.
98] Vier Personen des Stückes sind ganz allgemein, ohne Angabe
eines Namens oder Standes bezeichnet: Dame Douce oder
lagrosse fem e, Wal äs (Bursche), li de rväs (der Verrückte),
li päres au dervä (der Vater desselben). Dass Letzterer
Töpfer ist und aus Duisans stammt (317,15 u. 20) erfahren
wir erst aus seinem Gespräch mit dem Mönche.
99] Wie sehr es sich der Dichter angelegen sein Iftsst, seine
Personen, selbst solche, welche er ganz* allgemein bezeichnet,
zu individualisiren , sahen wir soeben beim »oste«'. Der
»p^res« bietet ein weiteres Beispiel. Die Mitt heil ung, dass sein
Sohn daheim schon ük)er zweihundert Töpfe zerbrochen
(317,19) , weist noch einmal auf den schon angegebenen Stand
des Vatei*s hin. Daneben betreibt er Landwirthschaft , denn
343,13 ist davon die Rede, dass er Getreide verkaufen wolle.
Ich halte es nicht für einen Widerspruch in der Characteristik,
wenn ihn an einer anderen Stelle (341,14) der Dichter sagen
lässt, er sei so arm, dass er sich sein Brod erbetteln müsse.
Der Vater des Verrückten thut überhaupt im Stücke immer
sehr kläglich und appellirt häutig an das Mitleid der Bürger
wegen seiner angeblichen Armuth und seines traurigen Looses
als Vater eines Derv6.
100] Von einer gelungenen Gharacterislik des Verrückten
kann man nicht wohl reden, jedenfalls aber ist die Art, wie Adam
d. 1. H. den Zustand des Dervd schildert und aus dessen Be-
nehmen auf der Bühne selbst erkennen lässt, nicht ungeschickt
Es wird genau angegeben, dass er seit zwei Jahren an dem
Uebel leide (317,14) und worin sich dasselbe äussere:
ftl
»ToQiliB rede^U, cm ctnte^ oxk brait;
Et ai oe aet oacqiies qu'U fait,
Encore set-il mainti qu'il dist* (317,t0 ff,)>
»Eflgnrdet qu'il boohe le chief !
Ses com n'cBt oncquea k repös.* (.'il7,17 f.)«
ild b< er sieh für einen Köni^ (312,10), bald rufl er aiis:
. je sui uns crapaas.* {312,13).
Sein ValPF erklärt, er müsse ihn aufmerksam bewachen
Il7tt6), da er viel Unheil anrichte; von seinen Streichen
fahren wir entweder durch Bericht (317,19; 342,3 ff.), oder
durch Vorfalle im Stücke selbst (vgl 313,12 t; 342,7—15),
Im Munde des Verrückten erscheinen obscöne Reden und
Auscirücke (312,8; 312,13fr.; 313,11; 343,15; 343,18 u. öfter)
:hl so verletzend; einmal ruft ihm sein V^ater zu: »Taisies
lUr les dames« (313,17); freilich äussert sich der Vater
iweilen selbst sehr roh: 313,12; 343,17.
Wenngleich der Dichter (317,12) versichern lässt, der Narr
wi«se nicht, was er spräche, und wenn auch (314,2) Adans
sagt:
»Point n'n conte h. coae q»i'il die,«
SO findet sich doch in den anscheinend wirren Reden des
Derv^ manches Walire vmd manche treffende, wenn auch
derb satirische Bemerkung.
Schon Adam d, 1. H. scheint also wohl bedacht zu haben,
dai9 sich der dramatische Dichter am ehesten durch den Mund
Verrückten oder Narren ein freies, kühnes Wort erlauben
irfte; »Sots« waren es, die nachmnls im französischen Drama
politische Satire vertraten, und zu allen Zeiten ist die
'llenkappe des Narren ein Schutz gewesen der Kühnheit
Rücksichtslosigkeit j^iei'sönücher Angriffe.
H] Wie der Dichter zartfühlend genug gewiesen ist, dem
kr?^, welcher sich auf der Bühne so toll geberdet und sich
roh und nnflälliig ausdrückt, nicht etwa den Namen eines
feinde beizulegen, so wenig ih'yfen wir auch in Wal et
Bgeiinamen eines hestimnUen Arraser Bürgers^ suchen«
52
denn auch dieser Bursche wird als Narr bezeichnet und spielt
die Rolle eines solchen (;K)9,25 f.; 310,2 ff.), ja einmal braucht
der Mönch für ihn sogar den Ausdruck »chis beste« (310,19).
Daraus, dass er den mailre Henri (310,15) »biau ni6« nennt,
dürfen wir noch nicht auf ein wirklicli bestehendes verwandt-
schaftliches Verhälthiss Beider schliessen. Der Vatet des
Burschen soll ein »bons menestreus« (310,14) oder »bonvielerec
(310,15) gewesen sein; möglich, dass der Dichter liiermit dwn
Publicum eine Andeutung machen wollte, wen er unter dem
Walet meinte. Dass Walet's Vater Walaincourt hiesse,
wie es -- auffallend genug — P. Paris, Magnin und Berger
ul)ereinstimmend angeben, geht aus der betreffenden Stelle
durchaus nicht hervor. Walaincourt ist vielmehr Einer der
Umstehenden, an den sich Walet, nachdem er den Reliquien-
schrein gekusst, mit den Worten wendet (310,23): »Baise auasi,
biaus niäs Walaincourt!«
102] Li kemuns (»le populaire ou la foule* nach Magnin's
Erklärung) greift ein einziges Mal in den Dialog ein und zwar
311,15 mit dem kurzen Einwurf »Moie?«, der in den Zusam-
menhang kaum richtig hineinzupassen scheint, mindestens aber
überflüssig ist. An andren Stellen sind Chorparthien mit »les
f^es« und »li compaingnon« überschrieben.
103] Von den drei Feennamen ist wohl keiner das Dichters
eigene Erfindung. Wie nachher ausgeführt werden wird, begegnet
man solchen überirdischen Wesen schon in der früheren alt-
französischen Dichtung; speciell der Name der Feenkönigin,
Morgue oder Morgana, war als der der Schwester des Königs
Artus lange vor der Zeit unsres Dichters bekannt*).
104J Zwei Namen im Personenregister des Jeu d'Adam, die
letzten, welche noch zu erwähnen .sind, hat der Dichter selbst
erst gebildet: Grokesos und Rainneles. Croquesot ist
der Bote des Königs Hellekin und soll für seinen Herrn um
\) Ein Venehen ist es, wenn Ambros (II, 294) als Name der zweiten
Fee »Maglioue« augiebt; sie wird im Stücke nur »Maglore« genannt
53
Fee Morgue werben. Er wird 320,18 »barbustin« (Bewaffneter)
und 321,7 »sire courlieu« (Eilbote) genannt. Hier hat der
Dichter wirklich zu characterisiren versucht. Sehr geschickt
entledigt sich der treue Diener seines Auftrages, um — nach-
dem sein Bemühen Erfolg gehabt, schnell zu seinem Herrn
zurückzueilen. Mit den Worten :
>Me siet-il bien li hurepiaus (hielepiaus)?«
(Steht er mir nicht gut — der Federhut? 320,5) ist er aufge-
treten; mit densell)en Worten (331,13) hüpft er davon, — ein
treuer, flinker, eitler Gesell. Auch im R a i n e 1 e t ( = Fröschchen)
hat der Dichter eine gut characterisirte Nebenfigur geschaffen.
Es ist ein Bursche, der dem Arzte assistirt, wie aus 306,18 ff.
hervorgeht, vielleicht dessen Sohn, da der Fisiscien ihn einmal
»biaus fiex« anredet (307,0). Sein Aeusseres wird durch die
Worte der Douce Dame: »Honnls soit te rouse teste«! als
nicht eben anziehend geschildert. Dieser rothhaarige Bursche
wird uns mit wenigen Strichen als ein rechter Hasenfuss ge-
zeichnet. Als die Ankunft der Feen gemeldet wird, wendet er
sich ganz ängstlich zu A d a n) :
»Aimi! sire, il i a p^ril;
Je vaaroie ore estre en maison.« (319,26 if.).
Bfan sucht ihn zu beruhigen:
»Tais-te, il n'i a fors que raison:
Che sont beles dames partes.« (320,1 f.).
Allein Reine let traut der Sache nicht:
ȣn non Dieu, sire, ains sont les fees;
Je m'en vois.« (320,3 f.).
Adam nöthigt ilm zum Bleiben:
>Sie-ioi, ribaudiaus!« (320,4).
105] Diese Zwei sind aber auch so ziemlich die einzigen
Figuren, bei denen man die Absicht des Dichters, Gharactere
zu schaffen, merken kann. Recht glücklich gezeichnet ist
noch maitre Henri (s. §. 7).
106] Dass der Wirth seinen Wein anpreist (335,5 ff.) und
durch abfallige Urtheile darüber ärgerlich, ja heftig wird
(336,19 ff.}, dass der Arzt sich mit seiner Weisheit brüstet, für
54
einen Meister in seiner Kunst ausgiebt utid einer gfösseh
Kundschaft rühmt (304,11 ff.), — das Alles zeugt inehf Ton
einem recht Cflücklichen^ Erfassen der Wirklichkeit, als Tcm
einer_ besonders kunstYolien. Characteristik. Wenigstens wird
in diesem Punkte das Jeu d'Adam ton dem späteren Werke
unsres Dichters weit übertroffen.
107] §. 7. Um ein vollständiges Sittenbild der Zeit zu gebeti,
vielleicht auch um seine Satire gegen Freunde und Mitbürger
erträglicher zu machen , schont Adam de la Haie auch sich
selbst nicht, noch weniger aber seine Familie. Natürlich ist
in Folge dessen gerade dieses Stück, auch wenn die Darstellung
mehr den Gharacter der Persiflage als den historischef Treue
zeigt, für nähere Kenntniss der Lebensverhältnisse und ESgetl-
schaflen unsres Dichters äusserst werthvoll. Ich habe mich
bemüht, aus dem Jeu d*Adam Alles das zusammenzustellen,
was hierfür von Belang.
108] Der Name des Dichters wird als Adans, maistre
Adans (^98,22; 303,1; 340,15 und öfter) und in den Titelbe-
zeichnungen der beiden Handschriflfragmente zu Paris und
Rom als Adan le bo^u d'Arraz und Adan le hoqn an*
gegeben. Dass er diesen Beinamen einer körperlichen Missge-
stalt entschieden nicht zu verdanken hat^, lässt sich mit den
von Monmerqu^ (Th. fr. au m. a., p. 21), P. Paris (Hist litt^
XX, p. 638), Coussemaker (p. XIV f.) u. A. herangezogenen
Belegen hinreichend darthun. Immerhin aber glauben die beiden
Letzteren annehmen zu müssen, »que sa taille n'avait pas toute
la Souplesse possible, toute Telegance d^irable«. Davon zeigt
das uns erhaltene Bildniss des Dichters keine Spur. Dasselbe
findet sich in der noch aus dem Jahre 1278 datirten Lieder-
handschrifl (Ms. (>57) der Bibliothek zu Arras und ist von
Coussemaker vor dem Titelblatt seiner Gesammtausgabe von Adam
1) Ambros (II, 232) redet sogar von Adam's »Höcker und' Hink
fufts«.
55
I
de laHale's Werken reproiiucirU Es stellt den Dichter schreibond
dar, — eine schUinke Figur in vollständigem Ebenmaass der
Glieder, in ein langes geistliches Gewand gehüllt Urherdies
betont er selbst im Roi de Sicile (bei Coussemaker 285,2):
fOn rnapele Bochu, mais je ne le sui mio.» Dergleichen
schenEhafle Beinamen, wie sie sich Trouveres und Menetriers
gern beilegten'), waren in der Zeit Adam's, J^esonders aber
in Arras im lustigen Freundeskreise gang und gäbe. Weil man
in unsrem Dichter vornchrnlich den heiteren Spötter erkannte,
SD wählte man das Epitheton nach den durch ilire tollen
Sehende bekannten zwer-ghaften oder buckligen Hofnarren der
Fürsten. Die von P. Paris (Hist. litt. , XX , !>• ^38) herange-
zogene Stelle von Jean Bretel, worin dieser ArraserTrouvere
Adam vorwirft »de raisonner bochnenient -) « , scheint gerade
diesen meinen Deutimgsversiich zu stützen. Den Familien-
namen unsres Dichters erfahren wir dadurch, itass er Kwei Mal
im Stücke als Sohn des maistre Henri erwähnt wird (323,11
u. 334,6) und für jenen sich auch die Rollenbezeichnimg
»Henris de la Haie« angewendet fmdet
109] Ueber seine Vergangenheil wird Folgendes berichtet otler
ist aus Andeutungen zu erscljliessen : Dasjs er studirt hat , wird
durch die häufig angewandte Bezeichnung »^maistre« bestätigt.
Wo er seine Erziehung genossen, lasst sich nur aus einer nicht
ganz deutlichen Stelle 302,32 f. :
^^ »Et Dejjira le me fiht goustör
^B A le grant sauveur de Vaucheles«
^^w fermuthen. Die Herausgeber des Th. fr. au ni. a. haben diese
^m 1) VgLBarbazjin-Meon« 111, 245. - Legrand M, mU -
^H Sprioger, Paris im dreizehnten Jahrhunderte. Mit einem Fkn
^m 1856; \}. 65 u. 135.
^H 2) Diniui versucht III, 54> eine andre Erkluiüiig des Bein^imeiis »le
I^H Boasu« , indem er angiebt , man hätte auch wohl die mit einer gewt»8en
^^ Hiiutkraiikheit Itehaltet^Mi so genannt, nud «»hoBsu« btihe hier also gar
nicht dir Bedeuliißg ^bucklig«. — An anderer Stelle (Ij5"Jiind 111, 5u
Anmkg.) fiihrt übriKena tJinaux noch einen zweiten lieiiiiunen Adam's d.
1, U. (»le Camus d'Arraa«; an, den ich sonst uirgendB erwähnt üude.
A o 1 0 n
Leipzig,
56
Verse nicht verstanden und sehr willkürlich übersetzt: »bei
meinem Abschiede von Vauxelles« (Th. fr. au m. a., p. 61).
Möglich ist es ja, dass er in seiner Jugend die damals sehr
berühmte Abtei bei Cambrai besucht hat und dort schon das
geistliche Gewand getragen '). »J'ai mon abit cangiet . . . or
revois au clergiet« sagt er selbst zu Beginn des Stückes (297,1 f.).
Aus dem Zusammenhang ergiebt sich, dass seine Verheirathung
es war, weshalb er das goistliche Kleid ablegen musste, und
dass er sich nun wieder darin zeige, weil er (wie er wenigstens
vorgiebt) die Absicht habe, sicli von seiner Frau zu trennen. Er
wird deshalb im Stück mehrfach als »clers« bezeichnet (313,14;
323,8).
HO] Am ausführlichsten schildert der Dichter sein Verhältniss
zu Dame Maroie, der Geliebten seiner Jugend, die nunmehr
seine Gattin. Das Entstehen seiner Liebe zu ihr erklärt er aus
Verblendung und Sinnestäuschung (299,18 fif.; 300,11; 302,25;
302,28 fif.). In den Vei-sen 299,24—300,3 erzählt er den Nach-
barn und Freunden, wie ihm — dem leicht erregbaren Jüngling
— in einer Vision das zauberhaft verklärte Bild Mariens er-
schienen sei. In einem hochstämmigen Walde habe er »en
le varde saison« (299,19) — an einer Quelle sitzend — die Ge-
liebte im Traum gesehen, lächelnd, zart und lieblich ; und nun
beschreibt er sehr ausführlich ihre Reize"). Die Verse
1) Wo irgend sich Angaben über Adam*» Leben finden, ist sein
Aufenthalt in Vaucelles erwähnt. Einige nehmen sogar an, da^s der
Dichter später wieder in*8 dortige Kloster zurückgekehrt, Mönch geworden
sei und so den Rest seiner Tage in gänzlicher Abgeschiedenheit von der
Welt verlebt habe. Vgl. Fauchet, Oeuvres, p. 588; Pujoulx in der
Biogr. Univ., 1811, I, 182; Dinaux I, 47; Raynouard im Journ. d. sav.,
1834, p. 546; SchiUing, Mus. Conv. Lex. l, 19; etc.
2) In ganz ähnlicher Weise hatte der Dichter schon früher in einer
Chanson die erste Begegnung mit der Geliebten — i)oeti8ch ausge-
schmückt — dargestellt:
»Li dou8 maus me renouvele . . .< etc.
(Chans. X, Ijei Cousscmaker p. 39 tf.). — Als Parallelstelle sei hier anf
die herrliche Schilderung Petrarca' s verwiesen, wie er (die Neben-
57
300,16 — 902,15 zeigen uns, was das Schönheitsideal der dama-
ligen Zeit gewesen sein mag. Ausdrücklich wird hervorgehoben,
dass das Ganze eine Täuschung war; in Wahrheit sei Maroie
nicht jene beruckende Schönheit gewesen, als welche die Liebe
sie ihm gezeigt habe (302,30 f.); durch »Amors« verblendet
habe er Reize und Tugenden an ihr wahrgenommen , die eine
Bettlerin zur Königin machen könnten (300,11—15). Im Un-
gestüm der Jugend (299,20) und von der ersten Wallung fort-
gerissen (299,18) , habe er der Geliebten gegenüber alle Selbst-
beherrschung verloren (302,25). Durch wohlberechnete Zurück-
haltung ihrerseits (302,16 ff.) sei seine Leidenschaft nur noch
mehr gestiegen :
»Si 86 tint yers moi fiörement;
Et con plus fiöre se tenoit,
Plus et plus croistre en mi fiüsoit
Amour et d^ir et talent;
Ayoec se merla Jalousie,
Desesp^ranche et deryerie,
Et plus et ])lu8 fui en ardeur
Pour 8*amour, etc.« (302,18 ff.),
und endlich sei aus einem Gleriker ein Hausherr, »4'un maistre
.1. segneur« (302,27) geworden.
111] Das Bild der jetzigen Gattin ist ein weit weniger anmuthiges
als das des jungen Mädchens^), — indessen die Art, wie der
umstftnde sind fast dieselben !) zum ersten Male seine Laura erblickt
habe:
»Nova angeletta, sovra Tale accorta,
Scese dal cielo in su la frcscariva,
L^ ond'io passava sol per mio destino.
Poi che senza compagna e senza scorta
Mi yide, un laccio, che di sota ordiva,
Tese fra Terba, ond* h verde "1 cammino:
^ Allor fui preso . . .c
Canzoni, part. L, madrig. 3.
1) Auch Rutebeuf, dessen Gedicht Le Mariage Rustebeuf (Jubinal, I,
5—12) gleichfalls um 1260 entstanden ist (s. Jubinal, I, Pr^face p. XIII f.)
entwirft ein wenig angenehmes Bild seiner gealterten Gattin (Jubinal I, 6):
58
Dichter hier sichtlich übertreibt und carrikirt, ist einer Ton dlitt
Yielen Beweisen dafür, dass man überhaupt die Scbildenitig
seines Ehelebens nicht ernst zu nehmen hat. In Wahrheit ist
Maroie auch jetzt noch Iceine hässliche Alte: Wenn Magflore
sie mit den Worten erwähnt:
»8e ferne, qui etfc mole et tenre« (324»28),
SO legt ihr damit der Dichter dieselben körperlichen Vorzüge
bei, welche er im Jeu de Robin et de Marion an der so
jugendlich reizenden Sc) läferin preist; fernerhin lässt er Maroie
dem Riquier auch jetzt noch als sehr begehrenswerth erscheinen
(303,1 f.):
»Maistres, se vous le me laissi^,
Ele me venroit bien k gotist.«
Und endlich ist zu bedenken, dass Adam de ia Haie sein
»Spiel« gedichtet hat, als er noch nicht dreissig Jahre alt war,
und auch wenn er (wie Coussemaker p. XV f annimmt), nicht
1240, sondern schon 1220 geboren wäre'), scheint es unglaub-
lich, dass die doch wohl jüngere Frau eines Vierzigjährigen
dem abschreckend hässlichen Bilde entsprochen hätte, welches
der Dichter im Jeu d'Adam von ihr entwirft. Aus jehen
Versen redet nicht der klagende Ehegatte, sondern der firoh^
gelaunte Spötter, — seme Scherze sind freilich nicht immer
die zartesten.
112] Dame Maroie (welche übrigens nicht selbst im Stücke
auftritt und keinesfalls mit DameDouce oder grosse ferne
»Et si n'est pas gente ne bele.
L. anz a en s^escuele,
S'est maigre et s^che:
N*ai pas paor qu'ele me triebe.
Despuis que fu nez en la gr^che
Diex de Mane
Ne fu mbs tele espouserie.«
1) Auch mir scheint 1240 etwas zu sp&t; die ganz willkürliche An-
nahme CJoussemaker's bleibt jedoch nicht minder fragwürdig. Sp&tere
genauere Untersuchungen über das Leben dieses Dichters werden kaum
zu einem anderen Ergebniss kommen, als dass Adam de la Haie am*8
Jahr 1230 geboren wurde.
59
Identificirt werden darf)*) wird 308,23 f. von Hane unter deöl
schlechten, zilni Mindesten zanksüchtigen Weibern der Stadt
mit aufgerälilt. Sie piebt der Damo Eve, Ha ne's Mutter,
welche Adam als Keiferin bezcichnel, nach des Krämers Ver-
sicherung kaum etwas nach (3()9,8). Ob aas der Äusserung
des Narren, dass auch malst re Ad ans von dem päpstlichen
Decret betroffen werde (3 13, 18 f.), welches nur die Ehe mit
Jungfrauen gestattete, (auch Rikiers 313,21 ist der An-
sicht), auf einen üblen Ruf Maroiens geschlossen werden
darf, niuss dahingestellt bleiben, — Ad an selbst bestreitet
(3i4,B), dass er gegen das ßigamiegesetz Verstössen habe, und
scheint damit in der Tliat nur einem grundlosen Gerücht offen
gegenubertreten zu wollen.
113] Wie sehr Maroie ihren Gatten liebt, lässt der Dichter
selbst einmal (inGuillofs Worten) durchblicken (!i98,23 ff.).
Der rohe Scherz (299,4), womit maistre Ad ans darauf ant-
wortet, spricht nicht dagegen*),
114] Gleichwohl stellt er sein eheliches Leben als ein sehr
wenig erfreuliches dar. Nachdem schon seine Verheirathung
ein unbedachter, übereilter Scliritt gewesen (299,14), sei diu
Enttäuschung in der Ehe nicht ausgeblieben: »Tout mc sanle
ore en li (Maroie) mue« (300,19). Rikiers erklärt (300,7 ff,),
sein Freund sei übersättigt:
*Ele (Maroie) a fait envers voua
Trop gnuit naarchie de aea denr^««-
tl5] Wie dem auch sei, — Adam eröffnet seinen Freunden,
dnss er nicht länger seine Zeit in Arras vergeuden, sondern
Ij Dame Douce t^erichtet (3(>6,9j dem Arzte, daas nie drei
Meilen weit herkomuic, sie aei »cb wanger durch Hiquier (307J1),
DoA LeUtcre würde «ie* wenn sie Adaiu'a Weib und mit Damti MaroiQ
idenÜBch wfire, sicher biclit (%umul nicht ia Beiaein des Maititre Ad an)
so freiwillig uod otfuti iH^kuntitm«
2) Wenn Dinaim TU, bi von Maroie sagt: »Oö lit dans quelque«
piecen de vera qu*ellc epousa im autrec, «o Ist dab ebenno unrichtig wie
die ßchau)»lun<^ Fauchet*« und Heiner Abschreiber (a. bc«. [xingchainpo
VL 361 )j Adam d. 1. U. aei voll aeilieii} Weibe betrogen worden;
wenigsten« fehlen die Belege.
60
seine Frau verlassen und nach Paris gehen wolle. Schon
früher hat er sich öfter gerühmt, er werde die Hauptstadt be-
suchen (297,6), jetzt will er seinen Vorsatz thatsächlich zur
Ausführung bringen (297,12). In Arras habe er nichts so
Theures, dass er darüber das Studium vernachlässigen werde
(298,13 fif.), und so wolle er denn »pour aprendre k Paris
courre« (303,7)'), um dort seine Anlagen nützlich zu verwerthen
und Versäumtes nachzuholen. Wie aus 313,14 f. und 323,12
hervorgeht, hat er sich bereits wie ein Pariser Scholar ge-
kleidet, wird 313,15 »Parisiens* und 337,3 u. 337,13 »Escoliers«
genannt. Da das Leben in der Hauptstadt als ein besonders
kostspieliges gilt (303,14)^), so hat er seine Börse genügend
gefüllt (298,18).
116] Es ist wohl zu beachten, was maistre Adans
über dieses Reiseprojekt 297,7 und 298,21 noch mittheilt:
Wenn auch Paris »bezaubere« , so hoffe er doch nicht dort
festgehalten zu werden, sondern bald nach Arras zurückzukehren ;
seine FVau solle einstweilen bei seinem Vater (maitre Henri)
bleiben. Aus 302,35 erfahren wir, dass ihre Niederkunft be-
vorsteht. Der Gedanke, sie treulos zu verlassen, was Einige
aus der ersten Scene geschlossen haben , darf ihm also nicht
1) Die Universität Paris genoss schon zu Adam de la Haie*» Zeiten
Weltnihm. In der vom 14. April 1255 datirten Bulle Papst Alezander'a
IV. »Quasi lignum vitae« wird das gelehrte Paris »der Lebensbaum im
irdischen Paradiese, die brennende Lampe im Hause des Herrn« ge-
nannt. — Ueber die Blüthe und das Ansehen der Pariser Universität
im 13. Jahrhundert vgl.: Paris im dreizehnten Jahrhunderte von Springer
p. 87 f., 96 1., 108 f.; und W. Wackernagel in Haupt's Zeitschr.
f. d. Alterth., IV, 496.
2) Dass Prachtliebe und Luxus in Paris herrschend und bei fort-
währenden Festen und Vergnügungen das Leben dort (schon im 18. Jahrh.)
ungemein kostspielig war, wird von Springer (p. 2S ff., 36, 65, 135 u.
199) und Felibien, Hist.de Paris (1,414) durch Zeugnisse bestätigt.^
Ueber die Ausgaben, welche das Leben eines Bürgers im Paris des
13. Jahrhunderts erheischte, und die Preise der verschiedenen Bedürfnisse
orientirt Springer, p. 70 ff.
61
untergeschoben werden; er wurde sonst gewiss nicht in seinem
Stücke dem Guillot das ernste Wort in der Mund gelegt
haben :
> — puls qne sainie Eglise apaire
Deus gena, che n'est mie k refairec. (299,9 f.).
117] Dass der Plan einer Pariser Reise übrigens nicht zur
Ausfuhrung gekommen sei, oder vorläufig nicht zur Ausführung
kommen werde, lässt uns der Dichter im späteren Verlauf des
Spieles erfahren. Die übelwollende Fee Maglore straft Adam,
indem sie verfügt: Er, der sich rühmt, »d'aler ä Tescole ä Paris«,
soll in der Gesellschaft zu Arras so verwöhnt werden, dass er
in den Armen seiner Frau »qui est mole et tenre« das Studium
vergisst und seine Reise aufschiebt. (324,18—25). Ob der
Geiz seines Vaters (s. u.), die Abmahnungen der Freunde, oder
widrige Umstände die Ausführung seines Reiseprojectes hinderten,
oder ob es überhaupt gar nicht ernst gemeint war, wird aus
dem Stücke selbst kaum ersichtlich. Mit Berücksichtigung
einiger andren Werke unsres Dichters kann man aber glauben,
dass es die Liebe zu seiner Vaterstadt, zu Familie und Freunden
gewesen ist, welche ihn für jetzt noch in Arras festhielt.
118] Man hat viel darüber gestritten, ob Adam d.i. H. wirklich
in seinem Leben in Paris gewesen sei und die dortige Univer*
sität besucht habe. Ein längerer Aufenthalt in der Hauptstadt
ist wohl kaum anzunehmen, — er würde in den Werken unsres
Dichters sicherlich irgend welche Spuren hinterlassen haben,
zumal ja gerade damals in Paris jene Streitigkeiten zwischen
der Universität und den » Jacobins« (Dominicanern) herrschten '),
die einem Rutebeuf Stoff zu kräftigen Zeitgedichten boten und
gewiss auch Adam d. 1. H. zu ähnlichen poetischen Kund-
1) Vgl. darfiber: Historia universit Paris, autore 0. K. ßoulaeo.
Pkris. 1665 (III, 240 ff.); Legrand, IV, 185 f.; Hi«t litt, XX, 660 f.;
Jnbinal I, 382 ff.; Springer, p. I6u.l09; endlich Katebeufg Gedichte: De
Maistrp Guillanme de Saint- Amoiir und De la De«corde de TUniverait^ et de«
Jacobina ( Jahinal, 1, 71 ff. n. 151 ff). — Springer nennt p. 100 f. die wicbtigHten
Qoellen für die Kenntnias der Pariiter Zustände im 13. Jahrhundert
gebungen veranlasst halten, wenn er überhaupt Zeuge jener
Pariser Unruhen gewesen wäre.
119] In seiner Vatei-stadt, in Arras selbst aber gährte es unter
der Bevölkerung ^); eine ungerechte Steuervertheilung und Un-
redlichkeiten, welche die Schöffen der Stadt sicti hatten zu
Schulden kommen lassen, regten die Bürger auf und veran-
lassten eine Flut von Pamphleten und Satiren*}. Es ist wahr-
scheinlich, dass auch Adam d, L H. solche Angriffe gegen die
Obrigkeit sich erlaubte, — jedenfalls nmsste er (1263) aus der
Vaterstadt fluchten und begab sich, wie wir aus Baude
FastouTs Gonge erfahren, nach Douai^). Dort sind jene
röhrenden Ahschiedsgrüsse (G'est H Congie Adan d'Arras) ent-
standen, aus denen t^bensowohi die Liebe zur Heiniath, als der
Schmerz über die Trennung von seiner Familie redet
120] Man vergleiche nur die sechste Strophe seines Q>ngi^
(bei Coussemaker p. %17):
»Bele tr^a doache aiaie chi^re
Je oe paifl fair^ hele chiferi*
Cm pltu doliittt dti TOU8 jue part
Que de rien que je laiese arriere.
1) üeber dieae Unnihen in Arm« «ml ihre Vemnlafwung' vgl. Mon-
merqu^ in s. AufnatK Qlter J. Bodel« p. 41 1 und m den Melangi^ii d. h
Soc. d. Bibl. 1828, p. IX t; sowie Dinaux lli, 52 f.
2) P. Parii acheint Bokhe in Hss. eingesehen »u haben und l>erichtet
(Hist. litLj XX, 6öl) auafalir lieber über die danmligen Zuatilnde in Arras
und die nahi?re Veranliissung jener Unruhen. — Über eine Satire de«
CourtoiB d^Arraa gegen dipSehöffen derStadt a. HibI litt, XXlü, 186.
3) Danmle war der Dichter also schon verheimthet MonmerqiuJ
(Melangea d. L Soc. d. Bibl, 1828, p. X), Dinmii (I, 47) und Le Roy
(Epociuofl, p. 94) iasacn ihn — wie sie auch dieAbfassting de» Jeu d*Adau]
zu spat setKen (n, § 3) — erat nach seiner Rückkehr aus Doviai iu die
Ehe treten. Da« ist ent&ebieden unrichtig. Es geht aus deui Stücke
deutlich hervor, da^ Adam d. l H. in sehr jugendlichem Alter heiratbete.
als er aber (um die Mitte der sechziger Jahre dea V^. Jahrhunderts) in
die Vaterstadt xurikkkebrte, war er kein JQnglJng inehri und boU er
(wie Obige annehmen) um dieselbe Zeit 1 1204) sein Jeu gedichtt*t baljen,
worin doch bereite eine mehrjährige Ehe mitM&roie vomuageaetat wird,
so i&t diu ein Wideraprucfa.
63
De mon euer sere« in^rifere.
Et li cora ira d'autre pari
Aprecdre et querre engieD et art,
De miex v&loir ei arei part
Que iijiex vaurrai^ uiieutlrea voiia iere»
Pour miex fnict^fier plua U»rfc,
De Bi au tierc an» ou au quart,
l^ist OD bien w terre i gaski^re«
mit dem, was wir im Jeu d'Adani über das Eheleben Adam's
erfahren» und es wird sich zeigen, dass in der Thal aus dem
lettlereri Werke der Maassstab für eine moralische Werth-
schatzung des Dichters nicht zo entnehmen ist.
I21j Leider hat man freilich zu oft im Jeu d'Adam Alles für
baare Münze genommen und isl deshalb zu einer gänzlich
schiefen Beurlheilung des Stückes wie des Dichters selbst ge-
führt worden P, Paris und Magnin liallen es sogar für nicht
ausgeschlossen , dass Adam d. I, H. überhaupt gar nicht der
Verfasser dieser Comödie sei , worin er selbst , sein Vater und
sein Familienleben so wenig angenehm geschildert seien *).
122] Aus jeder Scene des Jeu d'Adani lacht der Schalk. Wenn
man das nictit einsieht, dann kann man freilich dazu kommen,
Adam d. I. H. nicht allein für einen schlechten Ehemann
sondern für einen moralisch verwerflichen Menschen zu halten^).
Damit aber würde manunsrem Dichter enlÄcli Jeden Unrecht Ihun.
123J Adam d, l H. hat Fehler und gesteht sie auch im Jeu
i| Andrereeits hült es P.Paris für unxuiäsBig, üant ein Dichter eigene
Fauiilienverliältßisse auf die Bühne bringe. IMgcj^en verweise ich nur
auf du Bd«piel Molidrt»**, in deaaen 1 m prompt u de Veraailleü z. B. seine
Frau sehr bert>en Tadel Ober sich ergeben 1 aasen euum.
2) Hier einige aolclier falschen und ungerechten ürtheile über
Adam d. l H< — Fauchet: »11 »einble qu*ajaot aiiU4^ lea teuiniea et se
trouvant deceu d'une. il ae tit clerc.« — Pujouli (Michaiidä Biogr.
univ. , I. IS2): »Adam eut de« mo^urs tri-« relachee«, mais, aff(iibli par
la debanobe, et jieiit-^tre nusti taurnient** par aes reniords, il ae
retira dans un couvent, aü il terraina sea jours,« — Engel, p. 95: »Le
jeU Adiin bat zum Inhalt Begebenheiten aua dem eigenen Taugenichts-
leben jenes ungenirteBtisn aller alteren fransönscben Uiuhter.« ^ iS. a.
Le ftojr, £poqu«B, p. 94 f. etc.
64
d'Adam mit anerkennenswerlher Offenheit ein. Am meisten
lässt er an sich selbst im Stucke seinen Wankelmuth tadeln.
Rikiers nennt ihn (297,12) Schwachkopf und wirft ihm 300,4)
vor :
»Voirement estes-voua uiuaules«
und Hane li merciers sagt zu ihm (298,6):
»Tant av^-vouB muaule chief«.
Weil er so wenig fest in seinen Entschlössen, achtet man seine
Worte gering (298,9 f.) und bezweifelt die wirkliche Ausfuhrung
seines Reiseplanes (298,7 f.), obwohl er oft und bestimmt
genug davon gesprochen hat. Eine gewisse Eitelkeit in seinem
Wesen ist nicht zu verkennen. ». . . Diex m'a donn6 engien«
rühmt er (298,16) von sich selbst; sein Stolz wird 313,19 und
337,2 ff. erwähnt, an letzterer Stelle sagt Hane:
»Vois que luaistre Adans fait 1e sage
Pour che qu'il doit estre escolien.
Je vi qu'il 86 sist volontiers
Avoeques noue pour desjuner.«
124] Aus verschiedenen Bemerkungen im Stucke zeigt sich
der Eifer unsres Diclitei-s zum Studium. Um den Kreis seiner
Kenntnisse und Eifahrungen zu erweitern, möchte er nach der
Hauptstadt eilen (303,7). Sonstige angenehme Eigenschaften
weiss maitre Henri (304,1) an seinem Sohn zu rühmen:
»Biaus fiex, fors estes et I^iers.«
Die wichtigste Stelle aber zur Characteristik des Dichters ist
323,16—22, wo Fee Morgue ihn beschenkt:
>. . . voeil quMl soit teus
Que che soit li plus amoureu8>)
Qui Boit trouv^s en nul pals.«
1) Wie Adam d. 1. H. in der That bei seinen Mitbürgern in Ehren
und Ansehen gestanden haben muss und fflr seine grosse Beliebtheit
sprechen sonstige Belege, wovon bei Betrachtung des »Jus du pelerinc
die Rede sein wird. Aus »Li congi^ Adan« (7.-9. Strophe) erfahren
.wir, dass der Dichter von Baude und Robert le Normant, reichen
Artesiem, unterstützt und durch deren Einfluss gefördert wurde. Synion
Esturion und Jakemon Angois, zwei angesehene Männer in Arras,
luden ihn zu ihren Festen und zogen ihn an ihre Tafel.
65
Arsile fugt hinzu :
>Aiifl8i Toeil-je qn'il seit jolis
Et boD faiseres de canchons«.
So durfte ein Mann von der Dichtergrösse Adam's d. I. H.,
der sich in Arras im grossen Freundeskreise geliebt und ge-
feiert sahr getrost von sich selber sprechen, ohne eitler Selbst-
überhebung beschuldigt zu werden.
125] In der Schilderung des maltre Henri, seines Vaters,
verfahrt Adam d. 1. H. keineswegs schonend. Anfangs bedauert
Henri seinen Sohn, dass er um eines Weibes willen in Arras seine
Zeit verloren habe (303,8 ff.) und rälhjhm selbst, nach Paris
zu gehen (303,11), als ihm aber Quill ot vorstellt:
»Or li donnes dont de Targent;
Pour nient n*eat-oii mie k Paris« (303,13 f.),
da klagt er (303,15 f.):
»Las! dolans! oü seroit-il pris?
Je n^ai mais qne .XXIX. livres«,
und verweist seinen Sohn, den er angeblich nicht mit Geld
unterstützen kann , auf die eigene Kraft (304,2). Wiederholt
versichert er, wie arm er sei: »Je n*ai goule d'argent« (316,8),
Alles sei verpfändet (303,20) u. s. w. In diesem Punkte schenkt
man ihm jedoch keinen Glauben:
»Voire» voir, ass^s araass^Ic (316,15).
Wenn Henri darauf entgegnet (316,16):
»Non fiEki, toat empörte li vinsc,
so hat er sich nach einer anderen Seite hin selbst verrathen:
Er ist der Flasche zugethan. Schon die Frage (803,17):
>. . . Estes-Yous ivres?«
ist characterisüsch, wenn auch Henri diese Vermuthung mit den
Worten zurückweist: »Noie, je ne bui hui de vin« (303,19).
Spaterhin glaubt er seines leidenden Zustandes wegen den Arzt
consulliren zu müssen:
»Je sui .j. vieus hom plains de tous,
Enfers et plains de ruine, et fades« (304,3 f.).
Es zeigte sich schon, dass eine von Henri's Untugenden
der Geiz sei; das wird auch jetzt vom Arzte erkannt (304,7 f.):
▲lug. Q. Abb. (Bfth Igen). ^
66
»Bien voivo maladie chi:.
G*e8t uns maus c^on claime avaricec.
126] Aber darin besteht nicht allein seine Krankheit;
»Tu as le mal Saint-Liönartc
constatirt der Arzt (305,9), und aus 306,2 f. scheint hervorzu-
gehen, dass dieses Leiden aus Unmässigkeit entsteht. Aengstüch
wendet sich Henri an den Fisiscien (305,11):
»Maistres m*en esiuet-il gäsir?«
worüber ihn jener beruhigt (305,12). Weiterhin erfahren wir
noch über niaitre Henri, dass er ein vorsichtiger Mann ist,
der sich immer zur Partei des Stärkeren hält (316,21). Er er-
klärt 316,17 fif.:
»J*ai servi lonc tans eskieviiiB,
Si ne voeil point estre contre aus;
Je perderoie ancbois .c. saus
Que g^ississe de leur acort«.
Seine Vergangenheit betrifft der Vorwurf des Guillot (316,4):
»Plus d*uae feinme av^s ^ue«. —
127] Was nun des Dichters Bemerkungen über seine
Freunde betrifft, so ist zunächst die Stelle 334,4—8 anzu-
führen, wo Hane auf die Schenke des Rauelet hinweist,
in welcher die Freunde soeben t)ei Wein und Spiel versammelt
sind:
»Compaignie qui ]k 8*embat
Faitiche oü nus ne se combat;
Adan, le fil maistre Henri»
Veelet (Walet) et Riqueche Aurri
Et Gillot le Petit, je croic (334,4 flF.).
128] Unter den Freunden des Dichters spielt- Riquece
Aurri im Stücke die hervorragendste Rolle. Ich muss hier
zunächst einen Irrthum der Herausgeber des Th. fr. au m. a.
berichtigen, welche p. 55 unter »Noms des personnages«
Rikece Aurris und Rikiers als zwei verschiedene Personen
aufführen >). Mit beiden Namen ist sicherlich ein und derselbe
1) Dinaux (I, 52) macht gar drei Personen aus Riquece Aurri,
indem er unterscheidet: Riquesse, Auris und Riquers. — Es treten
im Jeu d'Adam nicht 20 Personen, wie Dinaux angiebt, sondern nur 17
redend auf.
67
Bürger gemeint, denn ^1s die Feen ihre Gaben auslheilen,
braucht Maglore (324,16) den Namen Riquiers, es handelt
sich aber — wie aus 323,10 f. hervorgeht — in dieser Scene
nur um maistreAdan und seinen Freund Riquece Aurri.
Femer nennt Harfe (334,7) unter den in der Taverne ver^
sammelten Freunden auch Riqueche Aurri, in der nun
folgenden Wirthshausscene ist vom Dichter Rikiers als redend
eingeführt. Einmal fragt Hane (334,19): »Rikecbe, väistes-
vous Toste ?€ Und darauf folgt als Antwort — »Rikiers:
Oue, il est chaiens. . . .« Endlich ist zu bemerken, dass
Riquece Aurri und Rikier niemals zusammen genannt
werden und im Dialog nirgends mit- oder gleich nacheinander
reden. — Beide Namen bezeichnen also, wie aus obigen Be-
legen klar hervorgeht, nur eine Person. Die Bezeichnung des
Namens als Riquier Aurri, wie sie Tivier pa142 braucht,
findet sich übrigens im Stücke nirgends.
129] Dieser Riquece Aurri hat mit dem maitre Adam
zusammen das Fest arrangirt, und aus Dankbarkeit verleihen
ihm die Feen angenehme Gaben (323,1G f.): »Je voeil qu'il
ait plent^ d*argent« sagt Morgue, — und Arsile:
>Que toute se marcheandise
Li viegne bien et monteplit«;
während ihm Maglore wünscht, dass er kahlköpfig werde,
»Et quMl n*ait nnl cavel devantc (324,16 f.).
Rikece ist es, der als guter Freund dem Dichter rälh, nicht
nach Paris zu gehen (297,13):
»Onques d'Arra« bona clers n'issic.»)
Eine indiscrete Anspielung muss sich auch Riquece Aurri
1) Eine viel missTerstandene Stelle. Rikece'R Worte haben doch
den Sinn: Ein guter Cleriker verlässt so leicht nicht seine Vater-
itadt. Legrand glaubt (II, 208) den Arras gemachten Vorwurf, den er
atn jenem Verse herausliest (als ob die Stadt überhaupt keine Cleriker
von Verdienst hrrvorgebracht habe), unter Bezugnahme auf ein altes
Werk des Äbb^ Lebeuf widerlegen zu müssen. S. a Klein, I, 125.
68
im Stucke gefallen lassen; er soll (wie sich aus 307,11 ff- ergiebt)
der Vater des Kindes sein, mit welchem Dame Douce
schwanger geht. Er bestreitet's; doch noch einmal (den Feen
gegenüber, 332,14 ff.) nimmt das Weib Veranlassung, sich
über den Treulosen zu beklagen. ' '
130] Ueber Guillol, der den Beinamen li petis führt,
erfahrt man nur, dass er »Landsmann und Gevatter c der
Dame Maroie ist (298,19 f.); er tritt an dieser Stelle und
auch sonst öfter für das gute Recht der Frauen ein (307,19 f. ;
308,5 ff).
131] Hane (li merciers) scheint als Einziger auf Seiten des
Mönches zu stehen , was ausser anderen Belegstellen aus 338,7
hervorgeht, wo der Wirth unter Hinweis auf i h n zum Mönche
sagt: »vo bon ami«.
132] Auch die Gesellschaft, welcher der Dichter selbst und
wahrscheinlich auch die bereits genannten Freunde als Mit-
gliederangehörten, derPuy vonArras, wird zweimal erwähnt:
312,20 und 312,23, und zwar ist die Rede von einem poetischen
Wettkampf zwischen Maistre Waulicrs as Paus (313,1)
und Thoumas de Clari (313,3), zwei Mitgliedern jener
literarischen Gesellschaft. Sie mussten — wie es an jener
Stelle heisst — »canchon faire«. Einer von beiden Rivalen
(W.) habe sich schon gerühmt, dass er gekrönt werden würde
(313,7). Dabei versäumt der Dichter nicht, ihnen wegen ihrer
Neigung zum Würfelspiel einen gelegentlichen Streich zu ver-
setzen (313,8 f.).
133] Eingehende Erwähnung findet der neue »prinches du
pui« (312,20): Robers Soumillons oder Soumeillons
(32G,9). Auch ihn hat Adam nicht schonen wollen. Der
Vater des Narren droht, dieser neue Prinz des Puy (der
demnach, wie es scheint, auch auf Ruhe und Ordnung bei den
Aufführungen zu sehen hatte) werde den Derv6 schlagen, wenn
er fernerhin Unfug treibe, doch der Bursche antwortet mit
einem Fluche (312,22):
>Je Bui miex prinches qu'il ne eoit.«
69
Robert Soumeillon muss als Bewerber um die Gunst
Morgue^s auftreten, und nach den Worten der Fee (326,6 ff.)
könnte es fast scheinen, als wollte hier Adam ein Loblied auf
ihn anstimmen:
»Robers Soumeillons,
Qui aet d*arme8 et du cheval;
Pour mi jouste amont et aval
Par le pats k taule-ronde.
II ii*a d preu en tout le monde,
Ne qui s^en sache miex aidierc
Allein schon die folgenden Verse scheinen (wie auch später
327,7 ff.) eine boshafte Anspielung zu enthalten :
»Bien i parut ä Mondidier,
S'il jouBta le miex ou le pis.
Encore B'en dieui-il ou pis,
Ens espaules et ens hs brasc.
Wenn 326,19 f. Soumeillon's buntfarbige Tracht erwähnt
wird, so soll damit augenscheinlich auf seine Eitelkeit hinge-
wiesen werden. An anderer Stelle (327,5) nennt ihn Gro-*
quesot als einen Renommisten und erzählt von ihm:
»Et tantost qu*il s'en prist & courre,
Mesires (Hellequin) se mucha en pourre
Et fist Ben cheval le gambet,
Si que cair fist le varlet
Sans assener sen compaignon« (327,6 ff.),
worin jedenfalls eine Anspielung liegt auf einen dem Prince
du Puy kürzlich zugestossenen Unfall. —Mo rgue wird durch
Arsile undCroquesot leicht überzeugt, dass Soumeillon
ihre Gunst nicht verdiene. Sie gesteht endlich (327,11):
»Par foi! ass^ le debaignonc.
und doch nennt sie ihn (327,12 f.):
» . . . yaillans,
Peu parliers et cois et chelansc,
weist auf seinen grossen Einiluss hin und rühmt seine Dis-
cretion:
»Ne nus ne porte meilleure bouque.
Li personne de lui me touque
Tant que je Pamerai« (327,14 ff.).
70
Die Ausfälle ^egen den Princc du Puy werden indessen
immer heftiger; Arsile meint, es gäbe Iceinen treuloseren Ver-
räther als ihn (327,20), und so kommt endlich Morgue xu
dem Ausspruch:
»Moni me tieng ore pour despite
Quant pensoie ü tel cacoignenrc (227,25 ff.).
134] Adam de la Hale's Satire richtet sich auch gegen Irr-
thümer und Laster ihm ferner stehender Mitbürger. An
ihnen tadelt er vor Allem den Geiz, und li Fisisciens muss
eine ganze Reihe von Leuten als mit dieser »Krankheit« be-
haftet namhaft machen: 304,17—20; 304,23-28; 320,18 f.
Solcher Patienten habe er (der Atzt) über 2000 in dieser
Stadt (304,14 f.). Da, wie bekannt, die Jongleurs und Dichter
der Zeit Freigebigkeit als eine der hervorragendsten Tugenden
zu preisen pflegten, kann es nicht überraschen, dass im Jeu
d'Adam gerade die Geizigen so heftig getadelt werden (304,21 f.):
»Par foi! che n'iert mie damalig
Se chascuna estoit inora tous frois«.
An anderen Bürgern rügt der Dichter Unmässigkeil. Der Arat
nennt ihre Namen (305,15 ff.) und fügt hinzu:
»ChaRCuns eni malades de chiaus
Par trop piain emplir lor bouchiaus;
Et poar che as le venire enfle ai«.
Am schlimmsten trifft die Satire des Dichters diejenigen , die
dem Mönche vom Kloster Ilaspre als heilungsbodürftig genannt
werden. Der Heilige dieses Klosters, Acaire, dessen Reliquien
der Mönch mit sich herumträgt, hat nämlich die Wunderkraft,
Verrückte und Thoren zu vernünftigen Menschen zu machen
(309,9 ff.)*). Man versteht also den boshaften Spott des
1) Dass Sanct Achariu» die Irrsinnigen und Besessenen heile, wird
vielfach in Denkmälern jener Zeit erwähnt. Nicht immer freilich schien
es ausreichend, dass die Kranken nur den Reliquienschrein küssten (wie
es im Jeu d*Adam geschieht) und eine Opfergabc darbmchten. Man
findet auch angegeben, dass man Irrsinnige in der Klosterkirche zu
Haspre festgebunden und durch Geigenspiol den Teufel aus ihnen ge-
7t
Richters, wenn er 311,1 bis 312,4 zahlreiche Burger als Patrenten
des heiligen Acharius aufzählt und mit Namen nennt. Von
mderen Mitbürgern « verlieiralhelen Clorikern, wird benchlel,
sie von des Papstes Biganiiedecrei (s, u,) beti'offen seien,
in unerlaubter Ehe lebten, llire Namen werden 3 ('1,29
315,11 IT. genannt.
l35] Beim Erscheinen der Dame Fortune endlich nimmt
idam d. I. H. Gelegenlieit, seinem Zorn gegen einige Enipor-
tömnilinjre in An-as Luft zu machen, wie auch auf das unver-
diente Unglück Ajiderer mit Worten des Bedauerns hinzAiweisen.
^iese Stelle (329,6—331,2) ist voller Anspielungen. Da werden
zunächst 1 329,18 f.) Zwei genannt,
• dont chawtma siinle si gram aire< (329.71,
und die deshalb auf dem Rade der Fortuna augeubllcklich
obenauf sind, — einflussreichc GünslÜngo des vGraten* (Rot>erts
n. von Ärtois?), die nicht eigenes Verdienst, sondern die Laune
der Fortuna emporgehoben hat (329,14 ff,), und deren Familien
und Anhang nun natürlich gunstige Aussichten haben L329tldl ft.).
Ein Anderer, der beim Grafen in Gunst gestanden, ist jählings
gGstürzt worden und in's Elend geratlien (330,G fl\); freilicli
habe er sich auch tu sehr über seinen ursprünghchen Stand
erheben virollen,
»Gar il a lAi»«iü son uaeaÜer
De draper pour briuger goudale« (330, IG f.).
den Versen 330,20 bis 331,2 ist von einem andren Unglück-
lichen die Rede, >üue si par est nus et descaus«, und den das
drehende Rad der Dame Fortune nicht wieder erheben
^wtrd. —
15J6] Gegen die Frauen voriArras wendet sich unser Dichter
seinem Jeu d'Adum gelegentlich mit schweren Anklagen
ind derbem Spott. Er begnügt sich nicht, anzugeben, dass es
ieben hntx*. Mit gKJwtem WiderHtr(>1^^ien hütton nie diese Musik gehört,
der B<J»e woUe von der Kunst dr^r Töne nit'bte wissen. S. Adolf
Tobler» 8pi«lnmnnff1etfen im alten Frankreich. Vortrag. ( Separatabdruck
aui tlm neues Reich* > 1^75, Nr. 9> p. 20.
72
in seiner Vaterstadt besonders viele Xanthippen (»Gestes ont .C
diales ou cors«. 309,5) und Ehebrecherinnen gäbe, — er nennt
auch hier Namen und lässt unter den 308,15 bis 309,8 auf-
gezählten zank- und streitsüchtigen Weibern selbst seiner Frau
den Vorwurf einer Keiferin machen (308,23 f.). Es scheint, als
wollte Adam d. 1. H. in der in seinem Stücke auftretenden
Dame Douce überhaupt die in Arras und Umgebung
herrschende Sittenlosigkeit zeigen.
137] Dame Douce (oder wie sie einmal genannt wird: »la
grosse ferne«) Tst eine für unsren Geschmack widerwärtige Ge-
stalt im Drama. Bei ihrem Auftreten erläutert sie dem Arzte
ihre Leiden:
> . . . U ventres aussi me tent
Si fort que je ne puls aler.
S'ai apport^e pour moustrer
A vous de .iij. Heues m*orine«*) (306,6 ff.),
worauf der Arzt (306,10):
»Chis maus vient de gesir souvine«.
Anfangs weist Dame Douce solchen Verdacht zurück
(306,12 f.):
»Vous en ment^s, sire ribaus;
Je ne sui raie tel bamesae« etc.,
als aber eine durch den Arzt und Rainelet angestellte Unter-
suchung (die Verse 306,16—2:2 sind nicht ganz verständlich,
lassen aber eine höchst obscöne Situation vermuthen) die
Thatsache ergeben hat, dass Danio Douce schwanger ist, ge-
steht sie ein Verhältni.?s zu R 1 q u i e r ein.
1) Aus dem Urin die Krankheit zu bestimmen, scheint in jener Zeit
bei den Aerzten üblich gewesen zu sein, und die >science des urines«
galt als wichtiger Zweig der Heilkunde. Vgl. Legrand, III, 288. —
Was Guiot von Provins (Bible, v. 2r»64tF. ; Ausg. v. San Marte,
p. 108) von den Aerzten sagt:
»Qui les orroit qant il orinent,
Com il mentent, com il divinent,
Com il jugent lo pasceret
Par mos qui ne sont mie netV«
wird durch das Beispiel des Fisiscien im Jeu d*Adam nur bestätigt.
78
138] Es werden weiterhin Ehefrauen namhaft gemacht (308,9 ft),
die ihren Gatten die Treue nicht hielten, die es aber doch
verständoi, sich so gefurchtet zu machen, dass man es nicht
wage, sie aus der Gesellschaft auszusch Hessen, und Haue meint
sogar (398,14 f.), er hielte den Galten für klug, der dazu
schwiege!
139] Gegen Ende des Stückes erlaubt sich der Dichter auch
einen Ausfall gegen die Aerzte seiner Zeit. In den am frühen
Morgen schon in der Taverne versammelten Kreis der be-
freundeten Bürger tritt der Arat mit den Worten (339,17 ff.):
>Certe8, segnieur, toub tous tu^s,
You8 ser^ tous paraUtiques,
Oa je tieng ä faasse fisique,
Quant k ceste eure estes chaiens«.
In Guillot*s Antwort zeigt sich eine sehr geringe Achtung vor
der medicinischen Wissenschaft (340,1 ff.):
»Maiatres, bien kai^ de vo sens,
Car je ne le (die Heilkunde) pris une noisc.
Er lädt den Arzt selbst ein, Platz zu nehmen, und dieser trinkt
auch wirklich mit:
» . . . Chk, une foia
Me donnäs, si vous piaist, k boire« (340,3 f.).
140] Der Klerus wird allgemein von den Dichtern des 13.
Jahrhunderts verhöhnt und verspottet, und vielfach werden
die Blossen der verschiedenen Mönchsorden noch viel ungenirter
aufgedeckt und gegeisselt, als dies, im Jeu d'Adam der Fall
ist"). Schwerlich aber dürfte es schon vor Adam d. 1. H. ein
Dichter gewagt haben, solche Satire auf die Bühne zu bringen
und einen Vertreter der niederen Geistlichkeit so vor dem Volke
1) Wie gehässig und ncharf das Urtheil der Menestrels über klerikale
Verhältnisse, teigt Springer, p. 76 t. u. 82 f. — Vgl. a. Jubinal, I, p.
XX, XXIV f. und in RutebeuPs Werken (ed. Jubinal): I, 95. 173, 219,
220, 234, 286; II, 71. Weitere Beispiele poetischer Satiren gegen die
Priester bieten die von Legrand mitgetheilten Fabliaux: Constant du
Uamei, La Longue Nuit, Le Boucher d'Abbeville, Le Prßtre Crucifie,
Le Pauvre Clerc etc. etc.
74
lächerlich zu machen, wie er es gethan. Mit einer Kühnheit«
die für jene Zeit geradezu erstaunlich genannt werden muss,
wird im Stücke der Rcliquicnhandel verspottet und gezeigt,
dass es mit der angeblichen Wunderkraft eines Heiligen
Nichts sei.
141] In den Kreis der auf der Bühne versammelten Bürger
von Arras tritt mit einem Reliquienkasten -der Mönch aus dem
Kloster Haspre, welches — dem heiligen Acaire (Acharius)
geweiht — ein Wallfahrtsziel für Besessene und Thoren war.
Aber, so versichert »li moines«, auch die Reliquien, die er
mit sich herumtrage, wirkten Wunder, man solle nur Gaben
herbeibringen, — auch mit einem geringen Almosen könne
man viel Heiliges thun (309,9 flf.).
142] Anfangs macht der Mönch auch ganz gute Geschäfte;
tlieils werden ihm Heilungsbedürftige zugeführt, die den Re-
liquienkasten küssen und ein Geschenk dafür erlegen, theils
bringen die Leute Almosen dar, damit Andere, die nicht
erscheinen konnten, deren Namen sie aber nicht vergessen
anzugeben, von ihrer Tollheit befreit würden. Das Volk drängt
sich förmlich zu dem Mönche, so dass es den Weg zum Re-
liquienkasten versperrt (310,22). Wenn derZudrang nachlässt,
ruil der Mönch : »Ist Keiner mehr, der Gaben bringt?
Aves-vouB le saint ouvli6?« (311,15 f.)
143] Bald aber naht sichj um geheilt zu werden, ein wirklich
irrsinniger Bursche (li Derves), von seinem Vater geführt,
und da wird denn die Ohnmacht des vielgerühmten Heiligen
offenbar. Dem Mönche ist dieser Patient sichtlich unbequem,
und damit das Volk den Glauben an die wunderwirkende
Kraft der Reliquien durch einen Misserfolg nicht verliere,
schickt er Vater und Sohn heim, — sie möchten morgen wieder-
kommen (218,14). Durch den Spuk der Mainacht, den sich
der neugierige Mönch auch mit ansehen wollte, wird er bis
zum nächsten Morgen festgehalten, wo dann (in der Schenke
des Rauclet) der Derv6s ihm wiederum zugeführt wird.
75
»Li cbent dyable aport'^ voua ont;
Vou8 ne me faites fors clomagec (IM 1,5 f.)
ruft der Mönch wüthend. Man sieht, — er führt zuweilen
auch recht unchrLstliche Reden im Munde. (S. a. 342,21).
144] Die stärkste Verhöhnung des Wunderglaubens und Re-
liquienhandels ist es, wenn der Wirth, der vom Mönche den
Heiligenschrein als Pfand zurückbehalten, selbst von den
Wundern Acaire's predigt und von seinen trunkenen Gästen
verlangt,
» . . . que chascuns recatie
Et fache grant lollempiiit^
De che Saint c'on a abevr<$€
und die ganze Gesellschaft fallt singend und lachend ein
(340,19 ff.).
145] Der Mönch selbst ist als träge und einfaltig geschildert.
Während des nächtlichen Zaubers und mitten in der lärmenden
Gesellschaft in der Taverne (337,10) schläft er ein. Als er
nach Weggang der Feen aufwacht, verlangt er zuerst zu essen
(333,11) und lässt sich deshalb gern nach dem Wirthshaus
führen, wo er auch gleichzeitig Geschäfte zu machen hofft.
Freilich wird ihm dort arg mitgespielt. Während er bei
Rauel et geschlafen, hat jener den Vorschlag gemacht (337,17 ff),
ihm alles auf Rechnung zu setzen, was verzehrt worden,
unter dem Vorwande, man habe für ihn (den Mönch) gespielt
und verloren. Anfänglich weigert sich der Mönch zu zahlen
(338,11 ff.), sieht sich aber doch am Endo gezwungen, gute
Miene zum bö<5en Spiel zu machen. Er sieht ein, da-ss man
ihn getäuscht und übertölpelt, versichert aber, dass es zum
letzten Mal geschehen (339,11 f.). Er hat Nairen heilen wollen
und whrd schliesslich selbst als einer verlacht und verspottet
(339,4); doch allmählich zerstreut sich die Gesellschaft, von den
Reliquien des Heiligen will Niemand mehr etwas wissen, und
am Ende sieht sich der Mönch nur noch von Kindern umgeben,
bei denen Sanct Achaiius vollends nichts gilt (344,4 ff.).
146] Es ist characteristisch für die Zeit, dass bei solchem
firhrolen Spotte tnit einem Vertreter der Geistlichkeit und selkwt
76
mit den wunderthätigen Reliquien die Verehrung vor »Nostre
Dame« unvermindert fortbestand und gewisse religiöse Gebräuche
auch von dieser losen Gesellschaft durchaus nicht bei Seile
gesetzt wurden. Als man vom Schenktisch aufbricht und
Jeder an sein Tagewerk gehen will, ermahnt Guillot (343,8 ff.):
^Am8 irons anchois, 8*011 m'en croit,
Baisier le fiertre Noatre-Daine,
Et che chierge offrir qu*ele flame:
No cose DOQs en venra miex.«
147] Vom höheren Klerus sind es die Prälaten, auf deren
Sittenlosigkeit (314,17 f.) ein starkes Streifliebt fallt. Sie werden
314,23 ff. genannt :
» . . . H fil ä putain laron,
Oü nou8 devons prendre peuture,
Mainent en p^hid de luxure.€
148] Zum Verstandniss des überaus heftigen Tadels, den der
Papst im Jeu d*Adam findet, sei bemerkt, dass Alexander IV.
(1254—1201) am 13. Februar 1260 ein Decret erlassen hatte,
worin die mit Wittwen oder übelberüchtigten Mädchen ver-
heiratheten »Glercs« ihrer kirchlichen Rechte für verlustig er-
klärt wurden, — eme Bestimmung, die damals aller Orten
Murren und Unzufriedenheit hervorgerufen zu haben scheint.
149] Es wurden viele zum Theil tüchtige Kleriker in Folge
dieses Decretes abgesetzt, was auch Adam d. 1. H. 314,6 f. rügt,
und 314,8 ff. wird von einer starken Opposition gegen den
erwähnten Erlass des Papstes gesprochen.
150] Immer entschiedener tritt der Dichter für die von dem
Gesetz Betroffenen ein: Kein Geistlicher, der rechtsgültig eine
Ehe schliesst, dürfe dafür zur Knechtschaft verurtheilt werden
(314,13 f.). Ehe sei^ doch besser als Concubinage (314,15 f.)
U.S.W. Andrerseits tadelt er es, dass die Prälaten im gleichen
Falle unbestraft blieben, ihnen sei Alles erlaubt, sie würden
darum nicht ihrer Privilegien verlustig gehen, — einem niederen
Kleriker dagegen raube man die Freiheit, wenn er von der
Kirche den Segen erbäte zur Ehe mit einer Wittwe (314,17 ff.).
Der Papst sei jetzt todt; bei der allgemeinen Entrüstung aber,
77
die sein Decref hervorgerufen (314,29 flf.), hätte er leicht schliess-
lich seine Tiara verlieren können (315,4 ff.). So werden von
allen Seiten Anklagen und Spottreden gegen Rom geschleudert ;
der Einzige, den der Dichter für den Papst sich erklären
lässt, ist — der Narr! — Wir erfahren nicht, dassAdam d.i. H.
durch die Offenheit, Kühnheit und Schärfe, womit er in seiner
Ck)mödie zeitgenössische Verhältnisse besprochen, sich ernstliche
Verfolgungen zugezogen hätte. In späteren Jahrhunderten
wurde wenigstens die Kirche ähnliche Angriffe nicht unbe-
straft gelassen haben.
151] 8. 8. Wenn — wie sich aus früheren Betrachtungen
ergiebt — der Arzt und der Narr eigentlich bloss deshalb in
das Stück eingeführt werden, damit der Dichter seinen reichen
Vorrath satirischer Bemerkungen in passender Form austheilen
kann, so verfolgt er mit der allegorischen Figur Dame Fortune
zugleich einen höheren didaktischen Zweck. An ihr will er
eine Moral erläutern und seinen Zuschauern die Hinfälligkeit
irdischer Grösse, das blinde Walten des Geschickes im Bilde
zeigen.
152] Nachdem in der zehnten Scene Fee Morgue dem
Boten Hellekin*s erklärt hat, nunmehr seinem Herrn ihre
Gunst zuwenden zu wollen, und ihm Freundschaftsgrüsse an
denselben aufgetragen, deutet plötzlich Croquesot auf
eine inzwischen erschienene Grestalt hin, ~ eine Frau, die in
ihren Händen ein Rad dreht. Croquesot (zu Morgue)
328,10 f. :
»Dame qu'est-che \k que je voi
£n chele ro^e? Sont-che gens?«
Die Feenkönigin belehrt ihn, dass dies nur Abbilder von
Menschen seien (328,12), und ßihrt in ihrer Erläuterung fort:
»Et chele qui le roe tient
Chascime de nous apartient;
Et s^est tr^ dont qu'ele fu n^,
Muiele, sonrde etavuläe« (828,13 ff.).
Gleich darauf (328,17) nennt Morgue auch den Namen dieser
78
Erscheinung: es ist Fortune. Wenn eben von ihr gesagt
wurde, sie sei seit ihrer Geburt stumm, taub und blind, so
muss man doch daraus mit Noth wendigkeit' folgern, dass der
Dichter in Dame Fortune nicht bloss ein Gemälde, sondern
eine wirkliche Frauenfigur auf der Bühne vorführt.
153] Eine seltsame Auflkssung der ganzen Scene') bekundet
Berger in seiner mehrfach citirten Lunder Dissertation (p. 75):
»Innan. feerna lemna Arras, behaga de gifva ett prof pa sin
talang (sie !). Pa ett tecken af dem uppstiger en vacker allegori.«
Er ist also der Ansicht, dass unser Dichter die Feen
nun auch als wirkliche Zauberinnen zeigen wollte, und diese
müssten deshalb vor ihrem Weggang noch eine Probe ihrer
Kunst geben und das seltsame Gemälde an der Wand erscheinen
und später wieder verschwinden lassen.
154] Nachdem das Aeussere der Fo r t u n e beschrieben worden,
geht es in belehrendem Tone weiter (328,18 ff.):
»Ele «^st k tonte riens commune
Et tout le mont tient en se main;
L'un fait povre hui, riche demain;
Ne point ne set cui ele avanche«.
Das Glück sei unberechenbar, launisch, Niemand dürfe ihm
trauen, und gerade wer am höchsten gestiegen, sei am ehesten
der Gefahr ausgesetzt, auf dem sich drehenden Rade Fortunens
hinabgeschleudert zu werden (329,1 ff.)-
155] Nachdem der Dichter diese Wahrheit an verschiedenen
Beispielen erläutert hat, giebt ihm ein besonderer Fall Gelegen-
heit, nun auch die Ungerechtigkeit der wankelmüthigen Dame
Fortune hervorzuheben. Bei dem jähen Sturze einiger Empor«
kömmlinge sei in der That nicht eigenes Verschulden die
Ursache, sondern allein die Laune des missgttnstigen Geschicks,
gegen dessen Härte er schwere Anklage erhebt (330,8; 330,18 f.).
1) Beruht wahrscheinlich auf Missverstehen einer Stelle bei Magnin
(Joum. (1. sav., 1846, p.557): »IVun signe, ellea (die Feen) fönt avancer
nne belle nllägorie. C'est une machine (?) representant danie Fortune,
muette , sourde et aveugle, en faisant nt^anmoins tourner sa roue«.
Freilich auch eine eigenthfimliche Auflassung.
79
156| Man sieht, — Adam de la Haie isl hier ganz und gar
didaktischer Dichter, fn's Drama als solches will die Allegorie
nicht recht hineinpassen, überdiess steht sie so imverniiltelt,
zusammenhangslos im Geffige der Scenen, dass man die ganze
Stelle (328JO — 331 ;2) herausnehmen könnte, ohne dass da-
durch eine andere Lücke fühlbar vvünle als die^ weiche durch
das Fehlen zweier Reime (aof 328,9 und 331,3) anzunehmen ist.
157] Wir begegnen dieser ungesunden Er.scljeinung der
Allegorie hier zum ersten Male im französischen Drama. Nach-
dem es in der didaktischen und satirischen Poesie schon im
Anfang des dreizehnten Jahrhunderts Immer mehr und mehr
üblich geworden war, Tugenden nnd Lasier, Eigenschaften
und sonstige Abstracta zn personifiriren , gestattete ihr Adam
d. LH. in seiner Sittenkomödie den Zutritt auf die Buhne/
wenn allerdings auch noch in beschränktem Maasse.
158] Ich erinnere daran , dass eben in die Zeit unsrt»s
Dichters die Entstehong jenes eigenartigen Werkes fällt, welches
als Roman de la Hose in der Literatur — und nicht allein des
französischen Volkes — eine wichtige Rolle spielt, und dessen
EinOnss weit hinausragt über das Jahrhundert seiner Abfassung.
Dieses überaus lange Gedicht ist eine einzige ausgedehnte
Allegorie. Um eine Schilderung der Leiden und Freudon der
Liebe zu geben, setzen die Dichter einen gewaltigen Apparat
von allen möglichen Gleichnissen und Symbolen in Bewegung,
geben eine förmliche Genealogie von allegorischen Personen
und stellen durch sie dar, was nur immer Einfluss auf das
Schicksal der Liebenden haben kann.
159] Die im Je« d'Adam auftretende allegorische Figur ist
nicht freie Erfindung des Dichters. Wie im Ryman de la Rose
Dame Fortune ihre Rolle spielt, so ist sie auch schon von
älteren Dichtern in der Poesie verwandt worden. Unendlich
oft begegnen wir in allfranzösischen Diehlongen dem Bilde der
Fortuna mit dem Rad; ein Beispiel — statt vieler — möge liier
Platz finden: In den Lais der Marie de France, welche
nach den Ergebnissen der neusten Forschung um die Mitte und
80
in der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts gelebt hat (s.
Karl Warnke's Mittheiinng in Gröber's Zeitschrift, IV, 230),
finden sich im Lai de Gugemer {1, 88 in Roqueforts Ausgabe)')
die Verse (v. 539-541):
»M68 Fortune qui nes* ablie,
Sa roeue turne en petit (Fhure,
L'un met desuz, Tauire deaurec ').
160] Wie sehr übrigens Adam d. 1. H. unter dem Einfluss dieser
in der Literatur seiner Zeit so stark hervortretenden Neigung
zum Allegorisiren dichtete, zeigt sich auch sonst in seiner
Komödie. Sein Styl trägt hie und da eine an die Diction
des Rosengedichts erinnernde Färbung, so an den Stellen:
(302,5 f.) »le rivotel
D*Amour qui chiet en le fourchelec.
(302,20 if.) »Plus et plus croistre en mi faiaoit
Amour et d^ir et talent
Avoec se merla Jalousie,
Desespöranche et derverie«.
1) Po^ies de Marie de France ou Recueil de lais, fables etc. p. p,
B. de Roquefort. 2 Bde. Paris 1832.
2) Ich setze noch einige Verse aus Rutelieurs De »Monseigneur
Anseau de Tlslec (Jubinal, I, 88 f.) hierher, weil die darin enthaltene
Beschreibung der Fortune zu auffallend an die betr. Stellen im Jeu
d'Adam erinnert:
»Je di fortune est non voianz,
Je di fortune ne voit goute,
Ou en son sens est desvoianz;
Les uns atret, les autres boute.
Li povres hom, li mesch^nz
Monte si haut chascuns le doute;
Li yaillanz hom devient noianz:
Issi va sa mani^re toute.
Tost est uns hom ensou la roe
Chascuns le sert, chascuns Poneure,
Chascuns Taime, chascuns Taroe;
Mos ele torne en petit d'eure,
Que li serviz chiet en la boe
Et li servant li corent seure;
Nus ne tent au lever la poe:
£n cort terme a nonChantepleurec,
81
»Amoiirs« wird häufig als Person gedacht (299,15; 302,21;
3(H,29; 302,31), und 300,11 wird * Amors« als die Zauberin
bezeichnet, welche die Menschen verblende. In ähnlicher Weise
verwendet der Dichter die Begriffe Talent, Eifersucht, Ver-
zweiflung, Wahnsinn und Verlangen (302,20 ff. u. Cü2,32).
»Volenles« mahnt den Groquesot, schnell zu seinem Herrn
zurückzukehren (331,3). Auch 299,9 dürfte heranzuziehen sein,
hier wird *sainte Eglise« genannt, welche Mann und Weib un-
auflöslich verbindet.
161] Vielleicht ist es auf den Einfluss Adam's d. 1. H. zurück-
5iuführen, dass in der späteren Farcenlileratur die Allegorie
auf der Bühne weiterblühte.
Die bekannte Scene »De Pierre de la Broche qui dispute a
Fortune par devant Reson«'), worin Dame Fortune redend
auflrill, ist wohl noch zur Zeit Adam's d. 1. H., doch sicher
erst nach 12G2 (um 1276) gedichtet worden.
In den Moralil^s und Sotlies traten fast nur allegorische
Figuren anf^). Wie weit man diese Geschmacklosiskeit
trieb, zeigt u. a. Jean Mol inet' s »Moralitä du Rond et du
Garre«. Im »Mystere de Bien-Advisd et Mal-Advise«, wovon
Freres Parfaicl (II, 102 ff.) eine ausführliche Analyse geben,
b^egnet uns wieder Dame Fortune, welche das Rad dreht;
daneben werden allen Ernstes die Verbformen R e gn o , Re gn a vi
und Regnabo als Personen eingeführt. In Pierre Michault's
»La danse aux aveugles« wird das menschliche Leben als ein
grosser Ball dargestellt, wobei drei blinde Damen: l'Amour,
la Fortune und la Mort, den Takt zum Tanze schlagen.
Im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert arteten fast all
grösseren Dichtwerke in kalte Allegorien aus, und Dichter wi
Rene d'Anjou, Ol i vi er de la Marche, Martia
d'Auvergne, Guillaume Grctin, ja selbst der feinfühlende
1) Erste Ausj^abe vou A. Jubln al, Paris, 1835. Abgedruckt im Th.
fr. au m. a. p. 209— 21.5. — Wegen der Abfassungszeit vgl.Th. fr. nu ni.
a..p.208.
2) Ich verweise auf Richard Werner'« Dis8ertation : Drei Farci-n
des ir>. Jahrhunderts. Berlin, 1879; p. 8.
Aiug. a. Abh. (Bahlien). ^
82
Charles d'Orl^ans haben dem Geschmacke der Zeit Rechnung
getragen. Erst Fran^ois Villon gebührt das Verdienst, die
Literatur seines Landes von dem Spuk befreit zu haben ; — und
Jod eile, der Dramatiker der PI e ja de, konnte im Prolog zu
seinem ersten »classischen« Lustspiel »Eugäne ou laRencontre« die
Zeiten, wo die Allegorie prädominirte, als »teinpi passati« ver-
spotten :
»On moralise un Conseil, iin Escrit,
ün Temps, un Tout, une Chair, un Enprit.«
162] §. 9. Wie Adam de la Haie der Erste gewesen, welcher,
die Allegorie im Drama verwendete, so waren auch die phan-
tastischen Zuthaten, mit denen er eine an sich dürftige Hand-
lung umkleidete, das Eingreifen der Feen in die Geschicke der
Irdischen, auf der Bühne etwas durchaus Neues.
163] Nachdem in der sechsten Scene der Dichter gegen Papst
und Geisthchkeit polemisirt hat, erinnert er sich der Bedeutung
des Tages, an welchem sein Stück spielt. Der Abend
des 1. Mai ist herankommen, und nach altem Volksglauben
gehören die nächsten Stunden dem gehe! mniss vollen Treiben
der guten und bösen Geister. »Grant merveille de faerie« —
ein grosses Feen wunder — wird von Riquece Aurri ange-
kündigt (319,5).
»Dame Morgue et sa compaignie«
würden kommen und an der dazu hergerichtelen Tafel Platz
nehmen,
»Car c'est droiti^ coustume estaule
Qn*e1e8 vienent en ceate nuit« (dlOfCff.).
Längst schon wäre die Fecnköniprin mit ihrem Gefolge erschienen,
wenn nicht die Gogonwaii des Mönches mit den Reliquien
eines Heiligen ihre Ankunft hinderte (319,1 IT.).
164] Man sieht, der Dichter empfindet den Gegensatz zwischen
dieser aus heidnischen Anschauungen entstandenen Geisterwelt
und dem, was an christlichen Glauben erinnert. Die Geistlichkeit
darf nicht zugegen sein , wenn der nächtliche Spuk gelingen,
83
das Rendez-vous der Feen nicht gestört werden soll. Gleichwohl
erwidert Guillot auf die Frage der grosse ferne, ob die
Feen kommen würden:
»Si in'ait üi«x, je croi c'oiU (319,25);
Morgue sagt zu Croquesot zugleich mit Hinweis auf
Hellckin:
>Diez b^D^ie vous et hü!« (321,15)
und jener, der Bote aus dem Geisterreiche Hellekin*s, äussert
der Fee gegenüber den ganz christlichen Wunsch :
»Diex le vous niirclc (325,15).
165) Nachdem der Mönch versichert hat, sich ganz ruhig
halten zu wollen und durch Nichts den Zauber zu stören, ge-
bietet Riquece allgemeines Schweigen (3l9,16) — vielleicht
wendet er sich hierbei auch an die Zuschauer — , und sogleich
erfahren wir das Nahen der Erwarteten:
»J'oi le mai8nie Hielekin,
Mien ensiant, qui vient devant
Et luainte clokete sonnuat^);
Je croi bien que soient chis pr^s« (319,20 ff.).
Das Gefolge Hie! ek in' s (oder Hellekin's) bildet also ge-
wissermassen eine Vorhut, deren wirkliches Erscheinen auf der
Bühne (wenn sich auch im Stücke selbst kein bezüglicher
Theatervermerk findet) nach der oben citirten Stelle ange-
nommen werden muss. Die inzwischen bei Seite getretenen
Bürger harren in erwartungsvollem Schweigen der kommenden
Dinge; der Platz in der »feuillie« ist frei geworden, und es
erfoigt im Hintergiunde das lärmende Vorüberziehen von
Hellekin's Gefolgschaft.
166] Jene »mesnie Hallequin* (Hielequin, Hellekin, Harloquin
etc.) war im mittelalterlichen Frankreich als eine Art wilde
1) Auch anderswo finde ich den Glöckchenlärm als der »maisnie«
characteristisch erwähnt. »Renart«, IV, v. 532:
»A Ha siele et k ses lorains et eine cent cloketes au mains,
Ki demenoient tel tintin
Con li maisnie hierlekin.«
84
Jagd gefurchtet, als eine unheimliche Gesellschaft von Schatten,
welche die Zugänge zum Feenreich vertheidigto , die Wälder
durcheilte und mit grausigem Getöse die friedlichen Landbe-
wohner schreckte.
Paulin Paris hat den Ursprung dieser abergläubischen
Ueber lieferung nachzuweisen versucht (Flist. litt. XX, 647).
Er beruft sich auf einen alten Text der »Ghroniques de Nor-
mandio« (Ronen, 1487 hrsgj?.), welcher in noch frühere Zeit
als das dreizehnte Jahrhundert zu setzen wäre. (Die betr. Stelle
ist abgedruckt im Th. fr. au m. a., p. 73 ff.).
Hier wird erzählt, dass Herzog Richard der Furchtlose, RoIlo*s
Enkel, eines Tages bei einer Jagd im Walde von Moulineau sur Seine
wilden Lärm vernommen habe. Seine Begleiter flohen, er allein
wagte sich vorwärts und traf schliesslich auf eine glänzende Ver-
sammlung von Bewaffneten, in deren Mitte er einen gekrönten
Fürsten erblickte. Herzog Richard frug, wer das sei, und man
nannte ihm den Namen Charles -Quint. Dieser, den die Ge-
schichte als den französischen König Karl den Einfaltigen
kennt, war schon vor der Zeit des normannischen Richard
gestorben. Er müsse nun, so berichtet die Sage weiter, zur Strafe
für begangene Verbrechen, wöchentlich zweimal auf die Erde
zurückkehren und in der Normandie und Palästina Busse thun.
Im Fluge eilt er mit seinen Reisigen von den Ufern der Seine
zu denen des Jordan. — Anklänge an eine solche Sage vom
geheimnissvollen Geisterznge finclel P. Paris in scandinavischen
Traditionen. Diese abergläubischen Vorstellungen der Normannen
hätten sich, da Karl V. don Begleitern Rollo's eine seiner Pro-
vinzen abtrat, leicht an die Person dieses Königs anhängen können.
167] Auch Charles Magnin kommt bei Besprechung des
Jeu d'Adam (Journ. d. sav. 184G, p. 555) auf Hellequin
und seinen nächtlichen Zug zu reden und verweist, was den
Namen anlangt, auf die Bezeichnung des alten Heidenfriedhofes
der Stadt Arles (Ariescamps, Alcsclians, Eliscamps); dort sollen
die bei Roncesvalles gefallenen Helden Karl's des Grossen ihre
Ruhestätte gefunden haben. Den Ursprung jenes Aberglaubens
von der »mesnie Hellequin« findet auch er in nordischen
Sagen, deren Inhalt bei Festen nnd Maskeraden im Maimonat
dargestellt worden wäre (s. p. 555, Anmerkung 1 u. 3). Sie
lebten fort und gaben Veranlassung zu den Mährchen vom
Höllenkönig, vonderwilden Jagd, von Oberon, vom Erlkönig, vom
Freyschützen , vom grossen Jäger im Walde von Fontainebleau
u. s. w. ').
168] Selbst heute noch ist in verschiedenen Theilen Frankreichs,
besonders aber in Anjou, unter dem niederen Volke der Glaube
an die »mesnie Hellequin« verbreitet. In der französischen
Dichtung begegnet sie uns schon sehr frühzeitig und kehrt
in einer grossen Zahl alter Poesien wieder (Hist. litt. XX, 647)'*).
Adam d. 1. H. hat nun in seinem Stücke diesen Hellekin
und sein Gefolge zum Feenreiche in Beziehung gebracht.
169J Dass die ♦maisnie Hielekin« (319,20) mit klingenden
Glöckchen den Feen vorauseilt, ist schon oben erwähnt worden.
Gleich bei ihrem Auftreten wendet sich die Fee Morgue an
Hellekin's Boten mit den Worten:
»A! bien viegnes-tu Croquesot!
Que fait tes sires Hcllequins?« (321,11).
Ja der Führer des düsteren Zuges wird im Jeu d^Adam zum
Fürsten des glänzenden , heiteren und anmuthigen Feenreiches
1) S. Jonrn. d. sav. 1840, p. 556.
2) Vgl. P. Paris, Les manuscrits fran^. de la bibl. du Roi, 1, 322 -325.
— Leroux de Lincy, Le livre des legendes, Introdiiction p. 148—150
u. 240-245. - Gaston Raynaud, welcher (Romania XII, 209,
Anmk.) eine Specialarbeit über diese liegende angekündigt, theilte
(Homaniii XII, 224 — 226) ein l**abliau »Luque la umudite«, von
Bourdet gedichtet, mit, worin Hellequin als Höllenfürst und seine
Teufelachaar «die »mesnee«) auftreten. — In der dramatischen
Literatur der Völker hat der Name Hiolekin (Harlekin) seine besondere
Geschichte. Ich verweise auf bezügliche Notizen in: Ricuoboni, Histoire
du the&tre italien, I, 21 ff. — Flögel, Gesch. d. Groteskekoiuischcn, 1788,
p 32 ff. — Magnin (Journal des Savants 1816, p. hbb). — Scback 1,28 f.
— Lucas, p. 87. — Klein I, 908 u. 906. — Fritsche, Moliere-SStudien,
p.l2. — 0. L.B. Wolff's Artikel Ober Harlekin in Ersch undGruber's
Encyclopädie II 2, p. 282 ff.
selbst gemacht (328,2 f.) und bewirbt sich mit Erfolg um die
Gunst der Dame Morgue. Der flinke »courlieu« Groquesot,
ein Waffenträger oder Knappe des Hellekin, dient hier als
Ueberbringer der Werbung seines Herrn, wie in Shakespeare's
^^Midsummer - night's dream* Puck den Liebesboten zwischen
Oberon und der Feenkönigin Titania spielt.
170J Die Feen im Jeu d'Adam sind vom Dichter ganz so
geschildert, wie sie el)en im Volksglauben der Zeit gelebt haben
mögen. Schon in der früheren epischen Poesie spielte das
Wunderbare, besonders das Feenwesen, be-^tändig eine grosse
Holle'), hn »Lux deLanval« und »Lai deGruelan« der Marie
de France ragt es bedeutungsvoll in's menschliche Leben
hinein, und bis in die Zeiten Perraul t's und der Grafin
dWunoy sind >GonIes des fees« in Frankreich beliebt gewesen*).
171] Die Feen im Jeu d'Adam sind »schöne, geschmückte
Damen' (320,2), den Menschen zumeist freundlich ge-
siimt und ihre Feste und Freuden theilend. Alljährlich
und am gleichen Tage finden sie sich unter ihnen ein
und werden dann an festlicher Tafel bewirthet (320,15). —
Dass auch eine übelwollende, böse Fee darunter, die, durch
ein Geringes beleidigt , Unheil und Missgeschick voraussagt,
i>t ein alter characleristischer Zug der Feenerzahlungen. Fee
Maglorc fühlt sich dadurch verletzt, dass man versäumt hat,
!iu der Feenlafel für sie ein Messer hinzulegen (3:22,5 f.). Die
übrigen Feen steigern ihren Aerger, indem sie ihre eigenen
Messer loben (322,7,8 u. 14). Morgue und Arsile äussern
Ihio Anerkennung über die glänzende Herrichtung der Mahlzeit
(322,2(1), und es wird der Vorschlag gemacht:
1) leb erinnere an Partbänopex, Lancelot du Lac, Ysaie le Triate,
Hoinan de Melusine etc.
2) Vgl. Legrand I, 153 f. u. 184 f. — Wälckenaer, Lettres sur
les contes des fees ... et sur Toriginp do la feeric, Paris, 1826. —
Ritson, On fairies, f^ondon 1831. — John Dun lop's Geschichte der
Prowidichtungen. Aus dem Englischen von Felix Lieb recht. Berlin,
1851 ; p. 74 u. 405 f.
87
»S*e8t drois que chiex qui s'enfcremet
De nouB appareillier iel lieu
Ait bian don de nous« (323,1 ff.).
Croquesot berichtet, wer das Fest veranstaltet habe, und
nun theil« n die gutigen Feen an Adam und Riquece Aurri
ihre Gaben aus, indem sie Beiden Glück und Heil für die Zu-
kunft wünschen. Maglore steht trotzig (324,4) bei Seite:
»Honnis soit qai riens leur donral« (324,9).
Als nun Morgue und Arsile in sie dringen, doch auch eine
Gabe zu spenden, wünscht sie den beiden Veranslaltern nur
Unangenehmes und Böses (324,16—25) und versichert (325,11 f.):
»Ains comperront chier le coutel
Qu'il ouvli^rent chi li metre«.
Vergebens suchen ihre Begleiterinnen sie zum Widerruf zu
veranlassen; sie antwortet:
»n sera ensi que je di« (325,4).
172] Eine wichtige Stelle, welche seither noch gar nichl
lieachtet wurde, findet sich kurz vor dem Weggang der Feen.
Arsile hält es nicht für passend, dass die Feen t>ei ihrer
weiteren Wanderung durch belebte Orte zögen (331,18 ff.), und
fugt hinzu:
»Alons vers le pr6 esraument,
Je sai bien c'on nons i atent« (331,20 f.).
Auch Maglore treibt zur Eile:
»Lea vielles feines de le vile
Nous i atendent« (832,2 f.).
Dazu vergleichen wir die Worte der Dame Douce (332,8—13):
J*ai annuit falte Tavan-garde,
Et nie fiUe auasi tous pourwarde
Toute nuit k le crois, ou pr^.
La V0U8 avons-DOUs atendues.
Et ponrward^es par les ruea;
Trop nous i aväs fait veillier.
Ich glaube in dieser Episode nicht mit Unrecht eine Remini-
scenz an den Hexenglauben, an die Sage vom Spuk in der
Walpurgisnacht erkennen zu müssen. Gerade im nördlichsten
Frankreich war dor Hoxenglaube sehr verbreitet, wie er dort
ja auch das meiste Unheil gestiftet liat ').
173] § 10. In d(mi auf der einzigen vollständigen ITandschrift
der Pariser Nalionaihibliothek (Ms. de la Valliere) luTulienden
Abdruck MicheFs im Th. fr. au m. a. (p. 55—92) ztllill »Ü jus
Adan, ou de la feuillie« im Ganzen 109G Verszeilen. In
Goussemaker's Ausgabe (p. 295 — 344), welche offenbar
nichts Anderes als ein neuer Abdruck des MicIieFschen
Textes ist, hat das Stück dieselbe Lange Hier wie dort ist
der Schhissvermerk angefügt : Explicit li jeus de la fuellie (l)ei
Goussemaker: feuillie).
1741 Das Fragment in der z\v(MttMi Pariser IIs. umfasst 174-
Verse, welche den ersten 173 Zeilen des Micherschen und
Coussemaker'sclien Abdruckes der Haupthandschrift entsprechen
indem hinter dem 70. Verse eine Zeile:
»Qu'ele OHtoit donc blanche o.i vornieille«
steht, welche M. und G. nicht drucken, welche sich aber auch
im römischen Fragmente findet, hi der valicanischen Hs. um-
fasst dieser erste Theil des Stückes nur 150 Verse. Vei-s 55
und 65 fehlen hier, ebenso die zwölf Verse 302,10 -27 (nach
Goussemaker citirt); auch die vier letzten Zeilen des Pariser
Fragmentes finden sich hier nicht mehr.
175] Was nun die Behandlung des Verses in Adam de la
Hale's Gomödie anlangt, so hat sich der Dichter hier der
Acht- und Zwölfsilblcr in wenig mannigfachen Reim Verbindungen
bedient.
176 1 Paarweise gereimte Achtsilbler, wie sie im Jeu d'Adam
vorwiegend verwandt sind, bildeten schon vor unsrem Dichter
im altfranzösischen Drama die Regel; und auch längeren Versen,
dem in der epischen Poesie auftretenden Zehn- und Zwölfsilblcr,
1) In Arras standen später die Hexengerichte am meisten in
Blüthe ; hier fand 1459 eine Massonexeciition statt, di^rf»n grausige Details
Tieck den Stoff zu seiner Novelle »der HexcnMabbtith« lieferten. — Vgl,
auch Dinaux III, 37.
89
begegnen wir fruliZL'itig in deiiMysteres, Bereits das alte Adam-
myslere'i zei^'l neix^n aL'libilljijp'on Versen» dw paarweise gereimt
sbd, Zehiisilliler, von denL*n sich je vier luit diiuui Ketin zu
Strop[»cn y.usaninierifü^en. Das Fraginenl von der AulVrslehung
Christi*) zeigte el>eiifalls die eitiracheii achLsilbigen Reimpaare,
und in Jean Butluls Jeu de saint Nicolas lirulun wir daneben
noch Zwölfsilbler und Zelmsilhler (Th. h\ au ni. a., p. 168,
173 ff. ; p. IUI» r.), die längeren Verse an besoaders |j;ilhelist'hen
Stellen verwafidl und durch den Reim /n je vierzeiligen
Strophen vereinigL Somit bietet in der That Adam de la
Hale's Comödie der Form nach nicht weÄenlhch Neues, wenn
auch hie und da eine geschicktere Handhabung de^ Verses zu
erkennen sein mag.
177] Die vierzeih'geZwöIfsiilbler-Stropbe eröffnet in ib*ciinaliger
Wieder hohjMg das Stück. Dies« zwölf Vers*' liaben siimmllich
nmnnliclien Ausgang. Auch der ungenaiuite Dichter des Jeu
du pi^lerin hat sicli in der ersten Hälfte seines Stöckea dieser
Form bedient.
178] At>ge5iehen von den zwölf Zwölfsilblern im Eingang oder,
wenn wir so wollen, Prolog des Jeu d'Adam und den zwei
mit Musikt>egleitung angegebenen Zeilen 333,7 f., ist überall im
Stücke der acht- (bei weibliehenk Ausgang neujx-)silbige Vers
zur Anwendung gebracht. Diese kürzei-en Verse, ohne CÜsur,
sind oiebl paarweise gereimt*).
l) Von Victor Lesarehe 1854 heiuiiagegebeo , tmd 1B77 von
Lion Fallustre mit Uebersetzung. S. &. ttouiiinia VI, BIH.
2j La lUi*«urret:tiou du Sauveur, — unter dtieaeiu Titel |iuljlicii't von
Achille Jubinal, Pam, 1834. - hv Th. fr. au hl a., \k 1(1-211.
:\) Nur KU :i30,2 f*?hU di*? reimeDile Zolle; und liesj wirtl «-in »(»il*
in <lt?n r>irtloi; oln^ifewortV-n , zu wiOcbi^in .**ioh wf-der ein Reim wort find&t,
noch welcbes eine bcnuchliarte Zeiie /Mm vollen Verw» ^r^ntA. i'»0o,3
»oheint eine Ver»wai»t\ doch liegt hier ein Vers^'ben des fck'lwoi lier» de«
Um- de la VallitTP o<li?r :iber' pin Fehler Miehi^r» und Coü8Äeiniiker'§
für; und wenn wir inu^he 1174)' hinter 2f*9,HI nu^ der Vftticiin isrh eif
Hamlachrift die in den Zusammenhiuig piuaende Zeiler »Adont eetoit
blunehe i4 vernieflte« einKchnlten, »o flQgt nth auch jener Ver^ ^{eO,8
dorchauM correct in daa weiterhin besprf>eheiie üeiniMcbeum (Hieb« [^ '^iJ*
. o. Abb. (B«bl«eiiLj.
6*
90
179] Nur an drei Stellen im Drama wird der gleichmässige
Fluss paarweise gert'iinler Achlsilbler durch längere Anwendung
eines um^ Weniges künsüicheren Reimschema's unterbrochen.
Erstens von 298,18 bis 303,8 — im Wesentlichen die lange
Beschreibung von der Dame Maroie früheren, jetzt verblassten
Reizen enthaltend; — zweitens von 331,14 bis 333,5, d. h. von
Groquesot's Abgang bis zum Schlussgesang der Feen ; — drittens
von 844,4 bis 344,9 (in nur einmaliger Anwendung) am
Schluss des Stückes bei der Klage des Mönches. An jenen
drei Stellen sind sechszeilige Achtsilbler- Strophen mit der
regelmässig wiederkehrenden Reimstellung aahccb vom Dichter
verwendet worden. In der Vertheilung männlicher und weib-
licher Versausgänge lässt sich auch innerhalb dieser Reimver-
bindung ein strict durchgeführtes Princip nicht erkennen *).
180j Schon Jean Bodel hat übrigens in seinem Jeu de saint
Nicolas solche Strophen eingefühil (vgl. Th. fr. au m. a.,
p. 160 f., 170 f., 197 fif,, 203 ff. und öfter). Rutebeuf schuf
aus demselben Reimschema den weit künstlicheren Bau:
aah bhc ccd ddeetc. (Th. fr. au m. a., p. 144, 153, 154, 155), wobei
die erste, zweite, vierte und fünfte Zeile acht Silben , die dritte
und sechste immer nur deren vier zählten. Bekanntlich ist
gerade Rutebeuf ein hervorragender Verskünsller, seine im
Miracle de Theophile (Th. tt, au m. a., p. 139— 15G) beliebten
Reimspielereien steigern sich zuweilen bis zur Geschmacklosig-
keit. Gegen diesen dramatischen Vorgänger verdient Adam d.
l.H. schon durch die angemessene Einfachheit und ungekünstelte
Reimverknüpfung seiner Verse entschieden den Voi-zug.
181] Adam (f. 1. H. lä'^st — um auch diese Eigenthümlichkeit
altfranzösischer Dramendichtung bei ihm zu constatiren — im
Dialog seines Stückes die Roden der einzelnen Personen durch
das Band des Reimes verknüpft sein. Es war dies ein äusser-
^ 1) Ein anderes Werk Adaiir« d.l.H. >Du Koi de Sezile« hat dagegen
regelmässigen Wechsel zwischen männlichen und weiblichen Reimtiraden.
Vgl. Max Banner, UelM»r den rogtO massigen Wechsel männlicher und
weiblicher Reime in di*r.frunz()tfi8ohen Dichtung. In Stengel* 8 Ausg.
u. Abh. aus d. Geb. d. roman. Philol. XIV. Marburg, 1884; p. 25.
91
liches Mittel, ein Stuck, dessen Inhalt in Reden und Gegenreden
verschiedener auftretender Personen zerlegt war, doch als ein
poetisches Ganze erkennen zu lassen. Möglich auch , dass man
dadurch dem Schauspieler eine gewisse Erleichterung schaffen
wollte, welchem, wenn sein Partner nach mehreren Reim-
paaren mit einem isolirten Verse schloss, die erste Verszeile der
eigenen Rolle natürlich umso leichter einfallen mussle, als ihm
doch das Reimwort gegeben war.
182] Hfi:rin '"* ^anP^tlH dt^M/j^ saint Nicolas) unsres Dichters .
^Y^^rgn^tT"" tr^WP'ipnr "X^""^ schon im alten Adam-Mysl^re findet '
sich (hier noch mehr. zufallig und nicht principiell durchgeführt)
diese Art der Dialogverkettung.
183] Der Dialog im Jou d'Adam ist übrigens bei weitem nicht
so lebendig und leicht bewegt, wie im Jeu de Robin et de
Marion, des Dichtei-s letztem und bedeutendstem Werke. Der
Grund ist in den mehrfach eingestreuten langathniigen Rt)den
einzelner Personen, in den zuweilen 16, i23, 24, ja einmal sogar 94
Verse einnehmenden Tiraden zu suchen. Zu der ermüdenden
Schilderung, welche Adam von der Schönheit der Geliebten
und der Hässliclikeit der jetzigen Gattin entwirft, braucht er
allein gegen 70 Zeilen.
184] Trotz dieser nicht zu läugnenden Weitschweifigkeit, und
trotzdem diese Comödie um 240 Zeilen länger ist, als das später
verfasste Schäferspiel desselben Dichters, dürften doch beide
Stucke ungefähr dieselbe Zeit der Aufführung gefüllt haben,
da bei diesem Jeu d'Adam die Musik entschieden zurücktritt')
und wohl höchstens von dem Liede in der Schenke (p. 340)
mehr als bloss die zwei angegebenen Zeilen gesungen wurden.
185] Die Musikbegleitung (hier übrigens nicht eigene Gom-
position Adam's) ist nur bei dem Schlussgesang der Feen
(333,7 f.) notirt. Dieser besteht aus einer bei weiblichem
Ausgang achtsilblgen Zeile und einer fünfsilbigen , welche
1} Es ist also ganz falsch, auch dieses Stück zu den »Lied erspielen«
Adam*8 d. 1. H. zu zählen, wie es Fink (p. 06), Kiesewetter (Schicks, d.
weltl. Qes., p. 8) and Ambros (11, 294) thun.
ds
letzlere mit dem Im Dialoge voraufgehenden regelmässigen Acht-
silbler reimt. Es ist der Refrain eines älteren Motens, auf
welches Michel (Th. fr. au m. a., p. 85 Anmkg.) hinweist; er
theilt hier auch die ursprünglich dreistimmige musikalische
Begleitung mit. Ein Motet unsres Dichters (bei Goussemaker
p. 258) schliesst mit denselben Worten:
»Par Chi va la mignotise.
Par chi oü je voisc ').
Zum Gesänge der Zecher m Rauelet's Schenke fehlen
in der Hs. die Musiknoten, es findet sich an dieser Stelle nur
der Vermerk »li compaingnon canlent:« — Diese zwei unter
sich reimenden Achtsilbler (340,18 u. 20) sind die Anfangs-
verse einer Clianson von der schönen Aie d^Avignon"), welche
gewiss satnmt der Melodie allgemein t)ekannt war. Der acht-
silbige Vei's 341,3 ist mehr ein unartikulirtes Geschrei des
Verrückten, als ein Singen. Wohl aber werden die Worte
Croquesot*s, mit denen er, tanzend oder springend, auftritt
und wieder die Huhne verlässt (320,5 u. 331,13):
»Me siet-il bien li hielepiaus?«
von ihm gesungen oder geträllert worden sein.
Man sieht, in diesem ganzen Stücke weist Nichts auf den
bedeutenden Gomponisten hin, als welchen wir Adam d. 1. H.
nach andren uns vorliegenden Proben zu betrachten berechtigt sind.
1) S. a. Monmerquä, p. XVII der »Observations präliminaires« su s.
Ausg. des Jeu d'Adam in den Melanges d. l.Soc. d. ßibl. 1828. Monnierqu^
scheint zwischen Chanson und Motet keinen Unterschied zu nwchen.
2) Den Herausgebern des Th. fr. au rn. a. ist dieser Umstand ent-
gangen, sie lesen daher fälschlich: »A! ja se siet en haute tour« (statt
Ata sc siet . . .). Coussemaker druckt den Fehler nach. — Die Verse
beziehen sich auf die in der Chanson de geste >Aye d*Avignonc enählte
Gefangenseluift der Aye auf dem Thurm A ufalerne des heidniflchea
Königs Ganor. Vielfach wird in altfranzösischen Gedichten hierauf ange-
spielt oder in besonderen Liedern diese Episode behandelt. (Vgl. Pr^Cace
zu: Aye d'Avignon, chanson de geste, publik pour la preroibre fois
d'apres Ic ms. unique de Paris par F. Guessard et P. Meyer. Paria,
1861).
..'^
IL
Li gieus de Robin et de Marion").
186] § 1. Die Abfassung dieser Pastoralcomödie (und als
solche müssen wir das vorliegende Stück seinem Inhalte nach
bezeichnen) ist in das letzte Jahrzehnt von Adam de 1a Ha1e*s
reichbewegtem Leben zu setzen.
187] Zu Anfang des Jahres 1283 war unser Dichter seinem
fürstlichen Gönner Robert IL, Grafen von Artois, nach
Neapel gefolgt. Die in jene Zeit fallenden bedeutenden Ereig-
tiisse, deren Schauplatz das von blutigen Kriegen schwer
heimgesuchte Italien war, bezeichnen auch In Adam de ia
Hale's Leben einen wichtigen Wendepunkt; sie führten ihn
aus dem fröhlichen, anregenden Kreise der literarischen Ge-
sellschafL zu Arras, aus der Sphäre eines tüchtigen, gesunden
Bürgerstandes und gleichgesinnter, leichtlebiger Freunde in das
geräuschvolle Treiben einer italienischen Hofhaltung, wo heitere
Feste gegen den £mst der Zeit einen seltsamen Gontrast
bildeten.
188] Im Jahre 1265 war Karl von Anjou, der Bruder des
französischen Königs Ludwig's IX. des Heiligen, vom Papste
Urban IV. auf den Thron Siciliens berufen und im Jahre
darauf als König von Neapel gekrönt worden. Uin den ihm
1) So lautet der Titel in der Handschria Nr. 25566 (Mb. de La
Valli^re) der V&nmr Natiooalbibliothek. Nur hier findet sich in der
üebenichrifb der Vermerk >c*Adan8 fiat«. — In der zweiten Pariser Hs.
(BiW. Nat. Nr. 1569, fond« fran^., früher Nr. 7604) steht das 'Stück fol.
140 ff. als »Li Jens du bergier et de la bergierec. — Im Ms d'Aix endlich
(s. p. 17 dieser Arbeit) ist es betitelt: »Manage de Robin et de Marote«.
94
zugesprochenen Besitz hatte nun Karl, überdies der Erbe der
Provence *), mit König Manfred von Sicilien zu streiten. Nach
den blutigen Schiachten bei Benevent und Scurcola (1266 und
1:268), Manfred's Heldentod und Konradin's, des jugendlichen
Hohenstaufen , grausamer Hinrichtung war Karl von Anjou
thatsächlich König von Neapel und Sicilien. Das letztere wurde
ihm bekanntlich durch die sicilianische Ves})er am 90. März
1282 wieder entrissen, und nun bat Karl seinen königlichen
Neffen Philipp III. den Kühnen zum Zwecke eines blutigen
Rache Werkes um Hülfe.
Unter denen, die damals den wankenden sicilianischen
Thron Frankreich wiederzugewinnen eilten, befand sich im
Heere des Grafen von Alenc^on auch Karl's Neflfe Robert II.
von Artois. Seit 1283 stand Robert seinem Oheim im
Kampfe um Sicilien zur Seite, wurde 1284, wahrscheinlich
während Karl's von Anjou letzter Krankheit, zum Regenten des
Königreiches erklärt und blieb, nachdem Karl 1285 gestorben,
als Verfechter der französischen Ansprüche in Italien zurück.
189 1 Robert II. von Artois, dessen Lob wir vieltach aus
dorn Munde der Dichter und Sänger seiner Zeit vernehmen,
muss ein besonders angesehener, trefflicher und kunstsinniger
Fürst gewesen sein. Im »Dis dou vrai anieU lesen wir über
ihn (V. 408 fif.) :
»Et 8*i seroit li quens d'Artois,
Robiers, ki inout s'est travillie«
Por le loi Dieu et essilies,
Ki adies a este entier»«.
Dass er nicht nur ein wackerer Kriegiheid und Glaubensstreiter,
sondern auch ein Freund und Förderer der schönen Künste
gewesen, ei-sehen wir aus »Gleoniades« v. 18677 ff., wo Adenes
li rois ihm sein Werk zur Beurtheiiung darbringt, sowie aus
der Art, wie im »Jus du pelerin« der aus Italien zurückkehrende
Pilger von ihm spricht 'J.
1) 1245 war die Linie der »Grafen von der Provence« erloschen.
2) Er ist auch selbst als Dichter aufgetreten. — Vgl. a. Dinauz
III, 28 f. und Villemain II, 7 f.
Seine Güte, Freit^ebigkcit und sonstigen Vorzüge werden
g«*j»riesen im »Tournoi de Harn* (p. 24^J u. 359), und noch
nach seinem Ttwie in der Retmclironik des Gnillaunte Guiarl de
)a Guillfric (Branche des Royaux Lignages 11, M\^2M 11.) und
von Jean de Meung (s, HisL lill. XXII, p. 4-1-). Au.^ dt r Chronik
Giovarrni Villani's (Gap. Vlll.) lernen wir Robert als einen
kühnen und entschiedenen Verfechter der körii|fhchen Rechte
gegen }>ä^»slliche Willkür und Anmassung kennen; er war es,
der im Jahre 1301 die Drohbullen Bonifacius* Vlll. auf ofleriem
Markte zu Paris in's Feuer warf, und so scheint es mir ganz
erklärlich, dass gerade in der Umgebung dieses Furslen jener
Geist der Erbitterung gegen Rom, jene Abneigung gegen Klerus
und Hierarchie aufkommen konnte, wie dies in Adatn de la
Hale's Werken mehrfach zu Tage tritt.
Nachdem Robert unter drei französischen Königen mit stets
gleicliei Treue und in den schwierigsten Lagen die Saclie der
Krone rühndich vertreten hatte, fiel er 1302 lioi Gourtray im
Kriege Philipp's des Schönen gegen die aufständischen Hämischen
Burger,
19<>] Robert von Artois ist wohl schon frühzeitig auf Adam
d. K 11. aufmerksam geworden, dem er nachmals seine Gunst
in reichem Mas^e zuwandte. Nachdem er 1271 seinen Vetler
Philipp HL den Kühnen zur Krönung nacli Rheims geführt»
gab er ihm in Arras glänzende FVsle, und es isl anzunehmen,
dass damals schon unser Dichter, als die hervorragendste Er-
scheinung in dem Puy jener Stadt, in Beziehung zu dem firalen
gHreten sei. Ob nun auch bei Gelegenfieü dieser Feste, also
schon 1^71, das Spiel von Robiu und Murion erdstanden sein
mag? «)
191] Die Ansicht, dass jene Pastoralcomödie gerade zum
Zweck eines Hoflestes gedichtet sei, liat viel Wahrst^liein liehkeil
li Dinaux (l, SO) imil Rji.vnouanl (Journ. ^\ Sav. 1^34. p MI)
litösen er M>giir eition utii die Mitte Ue« drei^elimten JiihrliMndt^rii) eul-
leo teiD, Dach U4r»y\ tp, 178) wäre cb um VißO gedichtet.
I
96
für sich. Die Wahl des Sujets, das Zusammenwirken von Spiel,
Musik und Tanz, und vor Allem der Umstand, dass im Stucke
selbst Feste und Lustbarkeiten eine hervorragende Rolle spielen
und den Abschluss desselben bilden, weisen, wenn auch nicht
zwingend, auf die von uns angedeutete Bestimmung des Spieles
hin. Bei dem 1313 von Philipp dem Schönen veranstalteten
grossartigen achttägigen Hoffest zu Paris (s. Parfaicl I, 31
Anmkg.) und bei den glänzenden Pesten Ludwig's XIV. zu
Versailles waren es Aufführungen ähnlicher Art, welche da zu
Ehren des Königs und zum Amüsement si*ines Hofes in Scene
gesetzt wurden.
192] Gegenüber der Ansicht, dass das Schäferspiel Adam*s
schon früher in Arras und vor der Abreise des Dichters nach
Italien verfasst sei, vertritt Goussemaker (p.LlII) die Ansicht,
es könne erst nach 1^2 und zwar für die Festlichkeiten am
Hofe zu Neapel gedichtet sein , »par cette raison que les airs
y sont not6s d'apr^ la mani^re qu'Adam ne paraft avoir adopt^
qu'apr^ son d^part d'ArrasO«- Wo Goussemaker als Musik-
verständiger redet, können wir uns seinen Ausführungen ohne
Bedenken anschiiessen und sind mit ihm der Meinung, dass,
zumal sich Adam in diesem Drama auf der Höhe seines
dichterischen Könnens zeigt, »li gieus de Robin et de Marione
der letzten Schaffensperiode seines Lebens zuzuweisen sei.
193J Da nun , wie P. Paris auf Grund eines 2^ugnis8es von
Jehannes Mados (Madot) nachgewiesen hat, unser Dichter
noth wendig vor dem Jahre 1288 und zwar zu Neapel gestorben
sein muss, andrerseits aber kaum anzunehmen ist, dass so bald
nach KarFs von Anjou Tode (1285) die Festlichkeiten zu
Neapel wieder aufgenommen worden wären, so kommen wir
zu dem Schluss, dass die Abfassung der Pastoralcomödie in die
ff
1) Auch F^tis und Fink sind der Meinung, dass Adam d. 1. H.
ent von den Italienern die Grundsätze einer Kunst gelernt habe, YOn
der man damals in Frankreich noch nichts ahnte. (S. Allg. mus. Zeit.
1827, p. 221).
97
Zeit zwischen Adam's Ankanft in [taUen und dem Beginn der
lodiJichen Krankheit Kari's von Aiijou. wodurch Robert von
Artois die Herrschaft erhielt, also mit vieler Wahrscheinlichkeit
in den ilerbst des Jahrfö 1283 zu setzen ist
194] Auch Karl von Anjou ist unsrem Dichter grcneigt und
aeiDer Kunst anregend ^wesen. Adam de la Haie s Ciianson
de geste vom »Hol de Sezile^ ') ist ihm zu Ehren gedichtet
und behandelt, freilich als Torso, die Kriegsthaten dieses er-
oberungslustigen Fürsten. Adam spricht darin von seinem
hoben Gönner in Ausdrücken begeisterter Hochachtung und
Verehrung und legt ihm Vorzüge uud Tugenden bei, die ihm
nachdem Richterspruch der Geschichte wohl nicht alle zukamen.
Andrerseits belehren ims die Historiker jener Tage, dass
Karl an seinem glänzenden Königshofe zu Neapel sich gern
mit Sängern und Dichtern aus seiner französischen Heimat
umgab und sich nicht immei- als finsteren, grausamen Despoten
zeigte*), sondern auch als heiteren, kunslliebenden Mäcen, der
nach den Sorgen eines schwer zu übenden Herrscheramtes an
Spiel und Tanz, Schaustellungen und Hoffesten sich zu ergötzen
Uebte, ja selbst in der Kunst des Dichtens sich versuchte').
195] Von ihm oder seinem Neffen Robert von Artots wird
nun der kunstgeöble Trouvere aus Arras mit der Abfassung
eines Festspieles beauftragt worden sein, und Adam, der zum
U Auf diese« Gedicht Adiun*a d. 1. E. bezieht sich eine Stelle aus
Li Huifiie* rbronicon (,c.3,), welche De Beiffonberg in seiner Ausgabe
der >Chronique rim^ de Phili^rpe Moiwkes« (I, p. CLVI) mittheitt:
»Fnctji fiuteni et gesta dicti principis nobilia babentur in nietro
et iti pro«a in diversis lom, et maxitnc Adaoi li Bochus de
Airebato fwit et eompoBuit librum «ourn in quo pluriinum i|miBi
emendüvit.« Deiunach scheint Karl von Anjou an den Dichtungen, die
an seinem Hofe, und rielfuch durch ihn veranhissti entstandeot zuweilen
lelbst ^ebesiert %n haben.
2} Wie verschieden dieser Füret beurtheüt worden ^ zeigt sich u. a.
mns Sismondi I, 220 f. und Leroj ifipoques) p, UO ff.
3) Vg[. Pnulin Pari«, Le Romanct^ro fram^ois. Hiutoirc de quelques
ancien« trouvere». i*t choix de leurn channou«). (l*ari«. \sM, p, 119 ff.) —
8. II. Sisuioiidi I, 2*21 Anmkg.
AUMg. o. Abb. (B»liU«iij. * 7
98
vorliegenden Zwecke den alten, doch nicht veralteten Stoff der
Pasiourellendichtnng: am geeignetsten fand , schuf, indem er
den ti aditionellen Figuren der Hirtendichtung (Schäfer, Schäferin
und Ritter) noch einige Personen eigner Erfindung hinzufügte,
eine ziemlich bewegte, unterhaltende Handlung.
196] Den Schauplatz verlegte er nach Frankreich, war es doch
ein Kreis französischer Fürsten und Edlen, vor dem sein Werk
zur ersten Aufführung gelangte; und indem er in seinem Stücke
heimische Sitten, Gebräuche und Spiele zur Darstellung brachte und
wiederholt auf Flecken und Ortschaften in Artois und speciell der
Umgebung von Arras hinwies, war das Schäferspiel dem Hofe in
Neapel gewissermassen ein poetischer Grussaus der gemeinsamen
französischen Heimat ')•
197] % 2. Hinsichtlich des seinem zweiten Hauptwerke zu
Grunde Hegenden Stoffes zeigt sich Adam d. 1. H. ohne Z\yeifel
weniger originell und selbständig, als wir dies beim Jeu
d'Adam zu beobachten Gelegenheit hatten.
Ist auch die nähere Ausführung und dramatische Gestaltung
des sich ihm darbietenden Sujets, die reiche Zuthat, mit welcher
er eine dürftige Episode zu umkleiden und thatsächlich anziehend
und wirksam zu machen wusste, die Erfindung einiger neuen
Situationen, der Versuch wirklicher Personencharacterislik —
entschieden sein und sein ganz besonderes Verdienst, so bildet
doch den Kern der Handlung in Wahrheit nur das, was schon
vielfach, ja unendlich oft, Gegenstand poetischer Bearbeitung,
1) Leroy (^poques etc.) versteigt sich zu folgender Behauptung:
»Wenn dieses Spiel von Robin und Marion vor 1282 verfiisst ist, so hat
es zu der Erhebung Palernio's beigetrugen, ist es später entstanden, so
erinnert es an eine der Ursachen der schrecklichen Katastrophe.« —
Weiterhin findet Leroy frappante Beziehungen zwischen dem Kobin unsrer
Pastorale, der nach ihm die Fersonification des unterdrückten sicilischen
Volkes ist, und Robin Hood, in dem man in England so lange die Idee
der sächsischen Nationalität bewahrte. — Es lohnt nicht der Mühe, diese
wunderlichen Conjecturen des phantasiebegabten Literarhistorikers zu
widerlegen.
99
die nicht selten hart an's Dramatische streifte, gewesen war:
Die Liel)e einer Schäferin zu ihrem Robiri, daneben die Be-
mühungen eines Ritters um sie und den Preis ihrer Minne.
198] Es war dies der bekannte Gegenstand einer Gedichtgattung,
die imler der Bezeichnung Paslorale eine zwar nicht oben
hocherfreulichc, at)er gewiss recht wichtige und bedeutsame
Erscheinung in den Literaturen der alten wie der modernen
Völker bildet und so ziemlich bei allen eine zeitweilig bevor-
zugte Form der Poesie gewesen ist ')■
!99] Die Pastoraldichtung ist uralt. Sie entsprang aus dem
Verlangen, Natürlichkeit und Einfachheit der Sitten, wo man
solche in der umgebenden Gesellschaft vermissle, wenigstens im
Zauberreich der Poesie dai^gestelU zu finden; und so schilderte
man denn das gesunde, unvüchsige Landleben, das Glück der
Hirten und die Treue der Schäferinnen. Wenn auch der ein-
fache Stoff, der jenen Dichtungen zu Grunde lag, in seinen
wesentlichsten Zögen unverämlert blieb, so war doch die Art
der Scliilderung idyllischer Verhältnisse nicht immer dieselbe.
Es sei nur auf Theokril's Dichtungen und VirgiTs Schäfer-
poesie (Bucolica) hingewiesen, für jenen ist die fast zu derbe
l) Eine Geschichte der Paator&lpoesie su liefern, konnte hier nicht
meine Aufgabe eein. Nur doü Wichtigste ilber die Pastorale bei
den romanisch en Völkern habe ich her¥Orgehol*en und verweise ira
Uehrigen auf: J. F. Laharpe, Lycie ou coura de litterature ancientie
et moderne (Paris, 18'29, 0, 186 ff.); Saint-Marc-Girardin, Cours
de litterature dniniAtique etc. [A. Auag, Paris, 1852—68. Btind III);
John Dunlop'ä Oeschiebte der Prosftdicbtimgen (aus dem Englischen
von Felix Liebrucht, Berlia,1851); Adolf Kressöer*» Beitrage rur
GMch. d. PasLoniltJichtung (Herrig'a Archiv, 6Ö. Band, p. 30^ tf.); und
ipecieU ßhor die Paat4>ureUenHteraiur Fninkreicbs die eingehende Studie;
»Die Pastourelk' in dnr nord- und sildthuizösischen Poesie. Ein lieitiag
»nr französj!icben Liieniturgeschicbte dua Mittelalter« nebat einem Anhaug
iingedruckliT Pautourelicn,« von Dr. JuHua ßrakelniann (in
Lemcke'a Jahrb. f. rom. u. engl. Lit, IX, 155-189 u. 307— ;^7). Ferner:
Kart Ba rtsch, Altfranzüsische Itomanzen und Paaiourellen (Leipzig, IBTO)»
und Gustav Gröber'« Vorlesung über die altfranzüa. Rom. u. Past
(Zürich, 1872). Hiermit sind Kugleich die wichtigsten der tu obiger
Darstellung [% 2 u. § ü) benutzten Quellen augegebeu.
1*
100
Natur Wahrheit, ffir dieson eine s^invoilon unnatürliche ver-
füinorinigr characterisl isch,
2Ü<)] Unter den romanischen Literaturen gelanglo diese Dich-
lungsai't ziemlich gleichzeitig in Nordfrankreicli wie in der
Provejjce im dreizehnten Jahrhundert 'm hoher Blülheenlfaltung.
Ueber die Frage, ob die nord französischen Dielilei- jenes Genre
von den Troubadours ül>ernommen, oder ob nicht vielmehr die
Sänger der Provence es trsl von den andern gelernt hätten,
ist ein gelehrter Streit geführt worden, der uiiy iosütern Jiier
inleressiren muss^ als man auch unsern Adam d. 1. H. ruck-
sichtltch seines Si>ie!es von Rohin und Marion zu einem Schüler
der Troubadours hat juactien wollen.
201] Gegen BareP), welcher die Priorität und Erfmdung der
Pastourelle in den mitlekdterJich romanischen Literaturen den
Provenzalen zugesprochen , vertrat B r a k e 1 m a n n in heftiger
Polemik (Lemcke's Jaluijuch IX, 155fr.) dieAusichl, dass diese
Poesiegattung in Nordfrankreich nicht allein glücklieh cullivirt und
zu einem hulien Grade der Ausbildung gelangt, sondern auch
daselbst zu Hause sei. Seine Ausführungen sind jedoch in
neuester Zeit mehrfach widerleg! worden (vgl u. a, Gröber's
Zeitschrift VJ, 389).
202J Wie die Troiiveres in bei weitem dem grösston Theile
ilirer lyrischen Dichtungen sich als Schüler der Provenzalen
gezeigt iiaben, so läge es wohl auch nahe, auf dem Gebiete der
Pasloralpoesie die Troubadours als die Lehrer zu betrachten,
eine Ansicht, der schon Diez zuneigte, und welche durch die
alle Biographie Cercalmon's gestützt zu werden scheint.
Dieser wird nämlich bezetchiiel als der Autor von Pasloral-
dichtnngen «im alten Geschmack« ^). Von seinem Schüler
l) Euj^tJDt^ Uaret, Les troubiulouris et leiir influence sur la litterature
du luidi de TEurope etc. Paria, \*iC>7. Vgl. bes. p. 2ri7-274.
*!} Creaciiiiheni, Moria dfOla vol^iir poesiii. Venedig, 17:^, p. 179;
Millot, Hiat. litt, des troxibadours 11, 474; Bochfgude. Pamasse occi-
tanien, p. 25t>; HuyDouard, Choix eie. II, 2Mi mid V, 112; Leiucke'a
Jahrbuch TX, 107; L. Römer i»i Ansg n. Abb. XXVI i^ 4-1 mid ;8 Ö.
101
Marcabrun (vgl. Diez, Leben und Werke der Troubadours,
2. Aufl. p. 37 ff.) sind uns Ihatsachlich schon einige pastourcllen-
ähnliche Gedichte erhalten, und da nach Paul Meyer's(Roniania
VI, 119-129) neuesten Untersuchungen die Thätigkeit dieses
alten Sängers nicht, wie Diez meinte, zwischen die Jahre 1140
und 1185, sondern noch früher zu setzen ist und sich kaum
über die Mitte des zwölften Jahrhunderts hinaus erstreckte, so
würden wir in der That von dem hohen Alter der Pastoral-
poesie im südlichen Frankreich überzeugt sein müssen.
203] Zugleich liefern die hierher gehörigen, keineswegs ver-
einzelt stehenden Dichtungen verschiedener Troubadours mit
ihren Abarten (vaquiera, porquiera, auquiera, cabriera, vergiera,
ortolana und nionja) den Beweis, dass auch in der Provence
diese Dichtungsart viel gepflegt und (wir erinnern nur an
Joan Esteve de Beziers und den prächtigen Pastourellen-
cyclus des Guiraut Riquier*)) zu hoher Kunstvollendung
gefordert wurde.
204] Aber es tritt uns hier überall ein gewisser Mangel an
Naivität, Naturwahrheit, Volksthümlichkeit entgegen, den Jeder
herausfühlt, der zwischen Troubadour- und Trouvörepoesie eine
Parallele versucht.
Es ist nicht selten der Fall, dass der Troubadour, seine
Aufgabe ländliches Liebesleben zu schildern vergessend, seinen
Schäferinnen weise Auseinandersetzungen über hochwichtige
politische Fragen in den Mund legt (es sei auf Guiraut de
Borneill und Paulet de Marseilla hingewiesen) und die
Gespräche zwischen Ritter (Dichter) und Schäferin mit einer
Scharfe der Dialectik führen lässt, die gewiss ebenso unnatürlich
ist wie die übertriebene Zartheit in Gefühl und Ausdruck der
ländlichen Schönen.
205] Jener provenzalischen Idyllenpoesie mit ihrem sozusagen
höfischen Charactcr, vielleicht durch das Bindeglied ältester
1) Lebte 1250-1294. Vgl. Diez, Leben u. Werke der Troubadoura,
2. Aufl. p. 408 ff.
102
italienischer Lyrik mit derEclogeiKlichtungVirgirs in Zusammen
hang zu bringen, steht nun gegenüber die reiche Pastourellen-
literalur der nord französischen Dichter, die, wohl unbewusst,
in ihrer Auffassung und Behandlung der Schäferpoesie dem
Vorgange der Griechen folgten und die ländliche Natur und
das Leben darin walu'heitsgetreu und in vorhen^chend voiks-
massigem Tone zu poetischer Darstellung brachten.
SOCJ Nun sollte es doch wohl schon aus diesem Hauplunter-
schied im Ton der »Pastoreta* und • Pastourelle • einleuchten,
dass von einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhällniss im
vorliegenden Falle überhaupt nicht gut die Rede sein kann.
Und wenn uns auch im Gegensalz zum hohen Alter der pro-
venzalischeo Pastoraldichtung die frühesten nord französischen
Beispiele dieser Gattung erst aus der Zeit um 1200 erhalten sind
(vgl. Gröber's Zeitschrift VI, 389), so ist damit noch keines-
wegs bewiesen, dass nicht bereits lange vorher dieser, ich
möchte sagen internationale Stoff in älmliclien Formen auch
im nördlichen Frankreich behandelt worden wäre.
Zu Adam de la Hale's Zeit war jedenfalls auch die nord-
französische Pastorale schon vollständig ausgebildet, ilir Stoff
durchaus populär (vgl. § 3); ich sehe also nicht ein, weshalb
man zur Erklärung seines Schäferspiels südfranzösischen Ein-
fluss annehmen zu müssen glaubte.
^7] M. Mayer soll, wie Dinaux (I,4SJ angiebt, im »Mercure
de France« vom 22. August 1780 ') zuerst behauptet haben,
dass Adam d. l H. die Idee zu seiner Pastoralcomödie aus
den Werken des Arnaud Daniel und Anselme Faydit
geschöpft. Ein Artikel dieses hihalts findet sich in der 1810
erschienenen Publicalion »Esprit du Mercure de France* 111,
51— G6) abgedruckt. Der Verfasser sucht nachzuweisen, dass
Adam in Wahrheit nichts weiter als ein geschickter Nachalmier
der Provenzalen gewesen, deren blühende Literatur er bei
1
4
1) Daa Datniu eebeüit lakoh zu ^d.
103
Kfier Rückkehr aus Paläslina in langem Aufonthalte in der
Provence kennen gelernt und slmlirt habe. — Dinaux (Arcli.
du Nord III, 14^.), Raynouard (Joum. d, Sav. ISU, p 346)
Umd Lcroy (Ehides p. 485) haben sich ähnlich geäussert.
20H] 7m enl scheidend er Widerlegung dieser sonderbaren Be-
hauptungen fehlt uns die genauere Kenntniss des zwischen
1265 und 12S2 liegenden Lebensabschnittes unsres Dichters.
Altein wenn man beaelitet, wie Jone durchaus realistiscJie Dar-
ÄteUung des Landlebens im Spiel vouRobin und Marion so grund-
rverschieiien ist von dein gezierten Ausdruck, der unwahren
[Schilderung selbst in den Pastoralen eines Guiraut Riquier, muss
nan %venigslcns eine direcle BeeinOussung enlschiedcn läugnen.
"509] Ein Pupkt bliebe indessen 7.u beachten: die häufig an's
Dramatische erinnernde Form der PastoreLa, wie solche in
len entsprechenden Dichtungen der Trouveres nicht in ähnlicher
^ei^e hervorlrill.
Bei den von Riquier geschilderten Scenen zwischen Dichter
inJ Schäferin ist die Ge?;prächsfonn mit Glück verwendet und
Iracnatischi'S Lebeji und hcweghcho Handlimg fast ebenso ge-
^scbickt hergestellt, wie in den ersten Scenen der Pasloralcomödie
des gleichzeitig lebenden nord französischen Dichters; ja es ist
ir die Pasloreta überhaupt die Dialogform besonders charac-
leristischMi ^^^^<^ i'^ tlt»>' der Troubadourpoesie nahestehenden
alteren spanischen Literatur hat Ä. F. von Sc hack (1, 119 fT.)
int. ähnliche Versuche von Hirtengedichten (»Serranas«) nach-
•wiesen *) und wegen ihres fast durchgeliends gebraiic!iteri
iaioges und der oft echt dramatischen Darstellung zu den
[fangen de^ Profanschaospiels gerechnet.
Ij Vgl Ginguene. Hist litt, de Tltalie 11. 310; HiKt. litt tl. 1.
XVI, 2U>; Hiiynouard, Choix etc. H 2*2y.
%\ Juan Rui/., Ersspriu^tor von üita» b»it <nnr gjinzc Saniiiilyng
Er/^lniigen. 8chwii.nken, Fal»cln und Liedern hinlerliwson. wonmtcr
ih eint; Anzahl der olxener wähnten »SiTramis«. 8. Suhack'« Gesch.
(Inun. Lit u. Kunst in Spanien 1^ 119 f.
101
Der Uebergang von diesen » durch nnlndlichen Vortrag
vielJeichL noch mehr veranschaulichlLMi DichtuiigoR zum wirk-
lichen Drama, mag in der That nahe genug gelegen habendi
allein warum sollte Ädani d- L IL nicht selbständig diesen
Schrill gethan haben ?
210] In so dramaitsch belebter Form wie in den südlicherea
Literaturen war ja freilich in der Heimat des Dichters die
Pasloiirelle noch nicht übUch (eine Ausnahme: Tli. fr. au m.a.,
p.44!)j allein dort wurden andrerseits wirklicheDramen (religiösen
und weltlichen Inhalts) schon seit geraumer Zeit bearbeitet und
dargestellt. Ein Dichter wie Adam d. l H., der sich so glückhch be-
reits im di'amatisciien Genre versucht halte, brauchte also nicht
erst von den Troubadours zu lernen. — Die Form war sein
Eigenthnm, den Stoff in seinen einfachsten Umrissen lieferte
ihm die üppig gedeihende nord französische Pastourellen-
poesie,
211] % 3. Ein ilüchliger Blick auf die Pastoraldichtung in
Nordfrankreich, in deren Entwicklungsgeschichte das Spiel von
1) Schack*a Argumentation mag hier einen Platz finden: *DiePonii
der Pftstomle kann recht wohl auf die ÄJinalime einer mimiach-
dramatiäcben Art der Recitation hinführen. lo merkwürdiger Weil
schwankt sie auf derGrenzBcheide zwischen dem Epoa und dem Urania
gehört sie als erzählend in'a Bereich des Ersteren, ao ist sie doch in der
Art der Erzilhlung vergegeDwärtigeud wie das Drama. . . . Mit welcher
daratellenden Krait wird (z. B. in der provenxalisciieE Pustoreta bei
Guiraut Hiquier) das Geschehene vorgeführt! Wie wird der Hörer gleich-
eant zmn Zuachaiier und Theilnehuier der erzählten liegebeuhfit gemacht.
Wie lebendig und dramatisch treten einzetne Redemle aus dem Gange
der Er-ÄÜhlung hervor 1 — Sind nun sotuhe PaüLourellen von Jongleurs
vorgetragen worden, recht lebhaft, auödrueksvoH , mit Puntomimen,
vielleicht auch njit Wechsel in der Stiuime — so liegt wohl der Ueber-
gang nahe (zumal ja mimische Spiele der Jongleurs bereits nichta
yelt«neH waren und man im gleichzeitigen geistlichen Schauspiel da«
Vorbild hatte), die sonst vorgetragene Pastourelle zu oiner dargestellten
Handlung, daü episch- IjTische Gedicht zu einem dmmaliachen Spiele zu.
machen und auäzugestalten.« — Einen analogen Uebergang weist Schack
(1, lul ö.) in der äpanischen Literatur bt^i den Volksromanzen und
ihrem Zusammenhang mit dem Drauui, nach.
Hl
105
Robin lind Marion den Gipfelpunkt» die höchste Blütheent-
üiltunj? bezeichnet, wird genügen, uns üt>er die Stellung Adani's
d. K R zu derselben un AHgenieinen zu orientiren,
212] Gröber sieht die nord französischen Pastourelton als
eine Fortsetzung der »sons d'amour« an; die Blolhezoit der
letzteren fallt nach seiner Ansicht vor 1191, und er glaubt
somit die frühe Datirung der erelen uns erhaltenen Pastourellen
zurückweisen zu nuissen,
213] Brakelinann hatte in seinem schon erwähnten Aufsatz
in Lemcke's Jahrbuch (IX, 171 tf.) verschiedene uns erhalleiic
Paslourellen in 's zwölfte Jahrhundert zu setzen und nachzuweisen
vei-sucht, dass schon Imndert Jahre vor Adaui's Schäferdrama
der nämliche Stoß* bekannt und weit verbreitet gewesen sei.
Sind auch einige seiner Argumente neuerdings (Gröberes
Zeitschrin VI, 389) als liitifallig bezeichnet worden, so kann
doch aui> dem Umstände, dass G a u L i e r de Co i n s y (1177—1 236)
die Form der Pastourelle zu einem Marienlied verwandle^),
mit ziemlicher Sicherheit erschlossen werden, dass sich diese
Dichtungsart schon früh grosser ßetiebthcit und wohl auch
weitester Verbreitung erfreute^). Von Dichtern, deren Paslou-
1) Bartsch, Altfranzös. Romanzen ned Paatourellen , Einleitung
p. XÜL — Wilh. Wacker na gel, Altfrauaösische Lieder und Leiche,
Ba«el 1840, |x 180 ff.
2^ Für die Popularität der Pastourellen sprechen verschiedene Gründu.
Die Bangbartjn Melodien ^ die wir in mliheichen Handschriften (vgl.
Bartsch, Rom. u. Prtst. , Einl. p. VI ff.) den Gedichten in Notenschrift
beigefiJxt finden, lassen verniuthcn, ditss viele derselben wirklich im
Munde des Volkes gelebt haben. — Wenn auch zum Theil in tien ritter-
lichen lind höliachen Kreisen entatÄndcn odur zur Kurzweil derselben ge-
dichtet, haben die Paatourtdlen doch (ächon weil sie durch deu Stand,
dem die Liebenden angehören, in den Kreis des Volkalebena hineingreifen)
etwa« von volkäthiimlichem Chanicter. Die darin üblichen, typisch ge-
wordenen Personennamen waren ihatsiichlich unter dem Landvolke gang
und gilbe; die gesclnlderten Situationen entsprachen der Wahrheit und
konnten tagtäglich in der Umgebung der Dörfer beobachtet werden. Du
kann es denn nicht Wuntier nehmen, daas «clbat das echte Volkwlied
Entlehnungen machte aus der Pastourellendichtung der Tronv^ree»
106
rellen Barlscli fRom. u. Pasf. , p, 225 (T,) abdruckt, werden
uns als die älleslon Graf Jehan de Braine (1208 zum König
von Jerusalem gekrönt) und Thiebaut de Blason (gestorben
!229) genannt, und unter ihren Zeitgenos^?en und Naclifolg^ern
li cuensde la Marc he, Richart de Semilli, Jeban
Erars, Raoul de Biauves, Piere de Gorbie, Jehan
Bodel, Perrin d'Ängecortj Moniot de Paris und viele
Andere. Die Lebenszeit mancher derselben reich l noch bis fn
das letzte Viertel des 12. JahrliunJerts zurück.
Schildernngen, Scenen und Figuren au e jener entnahm, oder hie und da
ein kunntmässiges Lied unverändert sich zu eigen machte, wodurch uns
denn eine Men^e Pastourellen überkommen wind, deren Dichter nicht ge-
nannt werden. Von den 31 l'ranzöeiBchen Volkeliet^erndee 16. Juhrh., welche
Bartsch in Gröber's Zeitschrift V^ 5'il — 51^ mittheilt. ist eine grosse An-
zahl in Ton und Inhalt der Paatourelle sehr nahe kouimend. ja als dieser
Gattung zugehörig anzusehen. Die etereatyprn Wendung^en besonders
im Reiniin und die Bezeichnungen der bei den Hirten beliebten Musikin-
strumente (musete, chievrete, pipej kehren auch hier häufig genug wieder.
Wenn im 25. Liede (das ich übrigenfl darum eben nicht für ein
Volkslied im recht<jn Sinne halte) die »tiergere« Phylis, ihr Geliebter
tjorydon genannt wird, so ist das «^ine ganz vereimiyUe Ansnahmöp im
Allgemeinen hören wir auch im Volkaliede von den schon bekannten
Figuren Robin und Marion (Marot, Margot, Marionette etc.). Vgl. 0.
L. B. Wolff, Altfranz. Volkslieder, Leipzig. 1831 (p.5l V, und SO VllI),
Moritz Haupt, Französ. Volkslieder (aus Haupt's Nachlass hrsgg. von
AdoH' Tobler, Leipzig, 1877) p. 50 tf. u. 102. — Bia auf den heutigen
Tag leben jene beiden Gestalten, wenn auch in veränderten Situationen,
im VoikHliede fort. Daneben begegnet man sprichwörtlichen Redenaartcn
wie: »etre enaemble commo Robin et Marion«, »Robin a trouve Marion«,
»ila a'aiment comme Robin et Marion* etc. giir nicht «eilen. Sokhe Er-
scheinungen auf den weitragenden Eiufluss von Adani's Pnatoralcomödie
zurfickzu fuhren, scheint mir verfehlt (vgl.Th. fr. au m. a., p. 28 u. M i c h o T s
An m kg. ebenda) ; es sind nur Behage dafür^ dass der von ihm dramatisirte
Gegenstand der Liebe diesea Hirteupaärea durch ilie fruchtbar gedeihende
nordfranzÖNiBche Pastourellendithtung seiner und der späteren Zeit
weithin bekannt und wirklich volksthiimlich geworden war. Lter llefiain
einiger noch heute iui Mennegau gesiingcnen Liedchen * Robert urjiinic,
Robert m*a« dürttü schon über der FupuliiriULt von Adam'« Schülferij|tiel
ssuziiachreibcn und a!a eine Reininiscenz daran anzuaehen aeiu. VgL
Dinaux I, 34.
107
214] Der grössteTheil derPaslourellen gehört dem nördlichsten
Theile Frankreichs an, und wicdenim nicht wenige sind aus
der engeren Heimat AdanVs d. 1. H. hervorgegangen, Änjou
und Flandern, Arras, Douai und kleinere Ortschaften in Arlois
werden in den Gedichten bei Angabe des Schauplatzes erwähnt
Stall vieler [feispiele verweise ich nur auf: Bartsch, Rom, u.
Fast, p. 103, 107, 271, 277; und Gröberes Zeilschria V (Volks-
liedersammlung, IL Lied).
215] Die Zahl der Pastourellen aus der Zeil unsres Dichters
und schon allein derjenigen, welche die Liebe Robin's und
Marion's und die Werbung eines Ritters um die Schäferin
schildern, ist sehr beträchtlich.
Roquefort Iheilte als Anhang zu seiner Schrift i>Etat de
la poesie franvoise dans tes Xll* et Xtll' siecles« eine Anzahl
<lerselben mit. Weilcreti Vorrath habe ich in Auguis^ Les
Poctes Fran(;ois, depuis le Xll* siecle jusqu'a Malherbo (11. Band.
Paris, 1824) gefunden. Wilhelm Wacker na gel, Alt*
französische Lieder und Leiche (Basel, 1846), bringt p. 76—81
zwei Lieiier, in denen Robui und Marion erwähnt werden.
Andere diesbezügliche Stücke hat Conrad Ilofmann in den
Sitzungsbericliten der bayerischen Akademie der Wissenschaften
(1865. If, 301— 34€) ans dem Original herausgegeben; auch
fügt Brake Im an n seinem Aufsatz in Lemcke's Jahrb. IX
(p- 315 — 337) eine Sammking von 16 Pastourellen mit text-
kritiüchem Apparate bei. Die wichtigste und reichste Sammlung
bietet natürlich der stattliche Band alt französischer Romanzen
und Pastourellen von Bartsch, wo sich p. 103—337 gegen
150 Lieder finden, die ebenso viele Variationen über das alt-
behebte Thema sind ').
1) Wenn F. Michel (Th.fr nu m.ä., p.31 — 48) in einem »-Appendice.
Choix de niotets et de pastourdtesdiii Xül« »ibcle« eine ZiiBaannenKbeliung
derjenigen Lieder giebt^ deren Sujet »roule sur les aniours de Eobin et
de Marion-, bo kann diese Auswahl iiuf Volbülndigkeit natürlith keinen
Antpruch machen und VSoBt eich ans Bartachcns Sammlung erheblich
bereichern. -- Die neun Motets^ welche Michel abtlruckt, finden sich in
108
soll nunmehr die Frago orörlerl werden, was Adam
d. l. H. von soini-m Slon"e in der überlieferten und zeitge-
nössischen Pastourellenliteralur bereits vorFimd ; erst eine nähere
Kennlniss des Inhaltes jener Gedichte ermö^dicht es uns, r-u
entscheiden, was in dem Spiel von Rohin und Marion Original,
was der poetisclien Ti'adilion entnoniirjen ist
3171 Eine gute Chai-actenstik der Pastourelfe lieferte Brakel-
nianti in seiner dankenswerthen Untersuchung^ ober diese
Dichtungsarl iLemcke's Jalirbocli IX, 17G ü\); er geht auch
auf Betrachtung der äusseren Furni (p, 307 (f.) und den nach
seiner Meinuug sehr vielgestaltigen Sloff des Nähereu ein.
Wiederhoh betont er, dass die aU französische Paslnurelle, weit
entfernt, nionolou xu sein, gerade diejenige unter den Dtchlungs-
arlen der Trouv^res sei, wetche die meiste Varietät, am meisten
stoffliches Interesse iialio, da sie docli den grössk^n Tlieil des
Schäferlebens in seinen Leiden , Freuden» Vergnügungen und
Festen umfasse.
Allerdings trifft das Letztere zu, und RoqueforL's (p. 2!2i)
vorschnelle Bemerkung in Bezug auf die Pashiurellen: »Qui en
lit une, en connait mille*, giebt einer uuriehügen Vorstellung
vom Wesen ciieser Gedichtsgattung Raum. Gleichwohl ist,
wenn man die lange Entwicklung?periode der französischen
Pastonrellenpoesie überblickt und bedenkt, wie zahheiche Be-
arbeiter otl von bedeutender DJchterkrafl (Bodcl) dieses Genre
gepflegt haben, in dem so überaus frueldbaren Gebiete eine
gewisse Armut der Eründung nicht lunwcgzulaugneu.
218] B^asl überall liandelt es sich um die Begegnung eines
Rittors mit einer Üorfscliönen, die in ländlictier Umgebung
Scliafe liütet, Blumen pOückt oder ein Liedchen trällert, und
der Kugäoglicheren tmd HorgiUltigeren Ausgiibe von Bartsch auf Seite
*214, 215, 216, 218 und ÜIO; die 27 Pafitourellen wtchen l>e) Bartsch nnt
Textvarianten und Anmerkungen p, 242, 24'Ä, Ü07, 2»>ä, 227, 2Ö2, 283,
268, 122, 2«8, 195, 209, 225, 303, 287, 279, {-}, 2:>0, 252, 2>;-;, 235. 183,
277, 176, 143, 132, 118. Dit? 17. Paatourolle habe iuh nicht bei Bartacb,
wohl aber noch bei Auguis II, 32 abgedruckt gefunden.
109
welche die Liebe entweder noch nicht kennt, oder in Hobin,
Perrin, Guiol etc. ihren Geliebten hat.
Der von Turnier oder Jagd hejmlvt'lirendo Bitter (zuweilen
der Dich ler selbst) Iriflft auf da^^ Mädchen, hegianl ein Gespräch
mit ihr, welclies bald zur Liebeserklärung' oder Werbimg wird,
und erringt entweder» ilurch den Reiz .seiner slalllichen Per-
sönlichkeil oder einen der Scljäferin erwiesenen Dienst (Verjagen
eines Wolfes u. s. w.), Gewährung seiner Wünsche und den
Preis der Minne; oder aber die Schäferin ist tugendhaft und
lässt sich durch seine Bitten, Versprecliungen , Geschenke oder
Drohungen nichl bewe^^en, ihrem Geliebten uidreu zu worden.
Im letzteren Falle ist jener mit noch einigen befreundeten
Hirten in der Regel schnell bei der Hand, hilft der treuen
Freundin , indem er den Ritter (Dicliler) verjagt, oder wird
durch jenen, zuweilen aocli von der wankelnnlthigen Schäferin
selbst, wieder beseitigt.
Vertrauliche Scenen zwisclien Robiii und Marion werden,
als vom Dichter belau.->chl, hie mid da eingefügt; man erfahrt
von Streitigkeiten der Schäfer unter einander, kleinen Runken
und Listen , von Spielen und Tänzen , Mahlzeiten und Ver-
gnugimgen, Märkten und ländlichen Festen. Solche Detail-
malerei ist aber eine immerhin seltene Ausnalime; das Gros
der Lieder behandelt in wenig wechselnden Formen die inmier
wiederkehrende einfache Fabel von Marion's Liebe zu Robin
und den Verführ ongsküiislen des » Chevalier ■'.
21D] Die poetische Einkleidung zeigt wenig Varietät, und [be-
sonders ki^nnte uns der immer und immer sit'h wiederholende
Eingang der Lieder keine besonders hohe Meinung von dem
ErfmdungsreichHnun und der dlrhterischt'n Gt.nvandtheil ihrer
Verfasser beibringen :
I/tiutre jor me chivachai —
Üui niain au doh uiois de lüat -
l'jir un matin nie levai —
L'aiitrifir les une t'oiitaino —
l/autn? jor le« un l)08ct]el —
und ähnliche Zeit- und Ortsbestimmungen eröffnen die aller-
HO
meisten Lieder. Als Jahreszeit wird vorwiegend »mai«, seltener
»aoust«, hie und da etwas unbestimmter »tens nouvel« (Lenz)
angegeben.
Bei der Schilderung des Schauplatzes der Handlung spielt
das Gehölz, die Hecke (boschel, bosket) eine bevorzugte Rolle,
häufig wird die Quelle, seltener Wiese, Garten, Acker, Mühle,
als Ort des Zusammentreffens von Ritter und Schäferin be-
zeichnet.
220J Auf Versmaass und Reimstellung, überhaupt die äussere
Form der Pastourelien (wovon übrigens Brakelmann in Lemcke's
Jahrbuch IX, 307 ff. ausführlich gehandelt hat) brauche ich
hier aus dem Grunde nicht näher einzugehen, weil ja Adam d.
1. H. dem entlehnten Stoffe eine auf diesem Gebiete in Nord-
frankreich ganz neue und originelle Form der Einkleidung
gegeben hat, die dramatische. Die seinem Schäferspiele einge-
fügten Pastourellenliedchen werden ihrer Form nach später
besprochen werden, hier sei nur als Wichtigstes über die Gom-
position dieser Dichtungsart angegeben, dass sie bei kurzen
Versen lange Strophen liebt, und dass sieben- oder achtsilbige
Verse, aber untermischt mit beliebig vielen und regellos ver-
theilten kürzeren Zeilen von 5,4, 3 oder sogar 2 Silben, sich ver-
hältnissmässig am meisten finden. Vollständige Durchreimung
ist selten.
221] Der Refrain ist für diese, meist mit einfacher Musikbe-
gleitung gesungenen Lieder characteristisch ; er wird entweder
durch zwei oder drei sonst woher bekannte Verse (Rcminiscenzen
aus beliebten Chansons oder Motets), oder durch eine Aufein-
anderfolge onomatopoetischer Silben gebildet, die den Klang
von Hirteninstrumenten (musele, lupinele, chevrete, frestel,
muse, flajolet etc.) nachahmen sollen. So erklären sich die
sonst nichtssagenden refrainbildenden Triller (Jodler, wenn wir
so wollen):
»Trairi deluriau deluriau deluriele
Trairi deluriau deluriau delurot«
111
und ähnliche'). W. Wackernagel hat in Bezug auf letztere Er-
scheinung mit Recht auf das Trara, Trarira (Ton der Trompete) als
Anhängsel mancher unsrer Volkslieder hingewiesen. — Refrains
beider Art finden in den in Adam's Stücke vorkommenden
Liedern Anwendung.
222J Bei der vielfach wörtlichen Uebereinstimmung , die sich
in einigen Partien verschiedener Pastourellen beobachten lässt,
ist es kaum möglich, aus der grossen Zahl mit Sicherheit
diejenige herauszufinden, welche im besonderen Falle unsrem
Dichter vorgeschwebt, aus welcher er als Einlage in sein Stück
diese oder jene Passage entnommen haben mag. Das ist auch
der Grund, weshalb ich es nicht für richtig halten kann, wenn
man (wie dies Monmerque im Th. fr. au m. a., p. 26 thut,
— und viele Andre haben ihm das nachgesprochen) eine Pas-
tourelle des Trouvere Perrin d'Angecort als diejenige
bezeichnet, welche Adam d. 1. H. dramatisirt hätte.
So wenig man die bei Bartsch p. 14<) f. abgedruckte Pas-
tourelle: »L'autre jour je chevachoie...«, deren Inhalt übrigens
gleichfalls das bekannte Thema variirt, für Adam's Vorlage
halten darf, weil sich darin der auch im Schäferspiel wieder-
kehrende Refrain :
»Bargeronette,
tres douce compaignete,
doneis moi vostre chaipelet,
donneis moi voRtre chai|ie1et!<
findet*), — so wenig scheint es mir statthaft, von der oben
1) Wilh. Wackernagel bei seiner literarhiatoriachon Vergleichung
der altfranzösischen Lyrik und der altdeutschen (Altfranzösische Lieder
und Leiche, p. 235 ff.) erinnert daran, dass man auch in Deutschland
Lieder mit »dorilotc« und ähnlichen den fmnzösischen Pastourellen ent-
lehnten Refrainsilben sang (s. a. Haupt's Zeitschrift I, 29). Er bringt
damit in Verbindung, dass die Pastourellen wohl vielfach zu Tanz und
Reigen gesungen wurden. Manche Stellen in Adam de la Uale'a
Schäferspiel scheinen diese letztere Annahme zu bestätigen, lieber solche
Tanzlieder vgl. auch Ambros II, 229.
2) Eine andre Pastourelle enthält die Verse »He ! reaveille-toi. Robin,
Car on en maine Marot!« (Bartsch 270,39 f.); welche auch in Adam's
Stdcke verwendet sind.
im
erwähnten Diclitunjr Perrin's zu behaupten, orerade sie habe
nnsreni Dichter den SlofT gelieferl, wo doch thatsächlich nur der
Refrain der dritten Strophe (*Robin iii'aiine . , ,«') von Adam
als Eingangsliedchen verwendet worden ist,
223] Jene Pastourelle des Perrin d'Angecort^) zeigt ganz und
gar keine besonders auttkllenden Züge, die sich bei Adam
wiederfanden, nicht aber bereits unendlich ofX in andren Pas-
tourellen verwendet worden wären. Selbst die erwähnte
dritte Stroptie:
c'eet pour noient
Kobin le gent
»Sire, alcz ent,
qu'cstea ci tissis;
j'aim loiaument
et ferai touz dis.
s'amie sui ei serai,
ne ja tant com ie vivrai
autre n'en jorra.
Robin m*aime, Bobin m%
Eobin m'a deuiandee, si roWra.«
welche noch die meisten Berührungspunkte mit einigen Stellen
der ersten Scene zeigt, spricht im Vergleich zu einer grossen
Zahl ähnlicher Gedichte (vgl.Bartsch 127,23 ff.; löl,13ff.; 233,31 ff.
olcj durchaus nichts Neues aus; der weitere dürftige lohalt jener
Pastourelle Perrin's bietet im Gegentheil nicht imerhebliclie Ab-
Aveichungen: Von einem Ritter ist hier gar nicht die Rede, der
Dichter hericlitet sein eigenes Abenteuer, Robin tritt nicht auf, nach
schwaciiem Widerstände giebt die Schäferin dem Verführer nach,
224] Dass Adam d. !. H, dieses Lied gekannt hat, ist wohl
zuzugeben. Perrin d'Angecort lebte lange Zeil am Hofe Karl's
von Anjou zu Neapel und vcrfasste diese seine Pastourelle
wabrscheiulich um die Mitte des Jahrhunderts, Sie ist sicher
wegen des leichten hübschon Refrains »Robin
bald ein beliebtes Liedchen geworden.
m aime .
l) Abgeilriiclct nach dßm Manuscrit de Panlmy (PuiiBer Arsenal-
bibliothekji von De La Borde in seinem »Essai aur la miisiqiie anc. et
mod,« (Paris, 1780.11,151), im Tb. fr, au m, a. ik27, und in Bartschen«
SaiDinlung (Kom.ii. Fast. p. 29h}. — Derselbe Kefniin (Uobin m'aime . , .)
k*'lirt übrigens noch in einer andern Pastourelle (Bartsch U>7,50 ft*J wieder.
113
Nicht zü vergessen ist aber, dass dergleichen Lieder da-
inab zu Hunderten entstanden, dass unser Dichter also seinen
Stoff wahrscheinliclier aus dem reichen Schatze derselben als
aus einem einzelnen entnahm.
225] § 4 Was die Behandlung und dramatische Gestaltung
betrifll, welche jener ihm überlcommene Stoff durch unsem Dichter
erfahren hat, so soll hier zunächst in allgemeiner Uebersicht
henrorgehol>en werden, in welchen HaupLzügen sich Adam de
la Haies Grösse und dichterische Eigenart offenbart, indess ein
näheres Dngehen auf die einzelnen Punkte der Würdigung vor-
behalten bleiben muss, welche die nächsten Paragraphen dem
Dramatiker zu Theil werden lassen.
226] Adam d. 1. H. brachte in die immerhin etwas verfängliche
Erzählung ein sittliches Moment, welches er zur hlee seiner
Pastoralcomödle erhob und als solche deutlich genug hervor-
treten liess. Nicht allein, dass Marion bei ihm siegreich der
Versuchung widersteht (was in den Pastourellen bei Weitem
seltener ist, als das GegentheilK — er stellt uns in ihr geradezu
das Ideal weiblicher Tugend und unerschütterlicher Treue dar
and lässt, indem er aus freier Erfindung die Mehales- Episode
einfügt (s. § 7), durch einige Schatlensiriche die Lichlgestalt
der Heldin uniso glänzender hervortreten.
Das Bild, welches wir in diesem Stücke von der lieblichen
Schäferin empfangen, ist so bis in's Kleinste ausgeführt, durch
so zahlreiche Zügt- , die der Dichter seiner Heldin beigegeben,
ergänzt und vervollkommnet, dass uns hier nicht mehr die
Schemen hafle Figur aus den Paslourellen, sondern thatsächlich
eine poetische Neuschöpfung, eine fein characterisirte Persön-
lichkeit lebendig vor Augen tritt (s. § 8).
In ähnlicher Weise ist Adam d. l H. mit den übrigen
Figuren der Paslourellendichlung verfahren {s,d, Gharacterisliken
Robin's und des Ritters).
S27J Die neben Robin, Marion und dem Ritler noch auftretenden
Repräsent an tt^n des Hirtenvolkes können als vom Dichter frei
AüMg. u. ÄWi. {Bmhlmüui, fi
114
erfunden bezeiclmel werden, denn wenn aucli in den Pa.slourellen
die Namen: GuioL (JalirbuciilXai?, 3^:i; Bartsch 138, 158, 163,
16(1, 203 etc.), Peronnele oder PerrcneHe (ßaiisch 2:21, 2<;8,
103, 105, 324 etc.), Gautier, Gauterel oder Gauleron (Barliseli
14-8, ir,0; HU; Jalirbuclj IX, 326), Warnier oder Garnier
(Bartsch 141- ), Baudon oder Baudouin (EJartsch 1(K)) lue und
da begeij'nen, so spielen docli ihre Träger niemals die Rollen,
wt-lelie ilnien Adam in seinem Stücke zugewiesen, und ermangeln
in den Lirdcm so ziendicli aller und jeder Gharaclerisük.
228] Mit der Einführung neuer Figuren schuf Adam d. l. H.
neue Beziehungen unter denselben, neue Situationen und eine
erweiterte Handlung.
Schon dass in Adani's Stücke der Hauplhandlung, welche
endlich in der Hochzeit Robin's und Marion's ihren frohen
Abschluss findet, eine wielitige Episode mit gleichem Ausgang
parallel läuft (die Bewerbungen Gautiers um Peronnele), zeigt
uns, wie unser Dichter bemüht gewesen, den Inhalt reicher zu
gestalten; und dass der als Freier um Peronncle auftretende
Gautier in der Person des Bruders der Schäferin einen Wider-
stand findet, der erst durcli eine von Rogaut herbeigefühi-te
Aussöhnung Beider gehohen wird, — das möchte ich sogar
als den ersten Versuch eines dramatischen GonÜictes bezeichnen.
Weiterhin sei darauf hingewiesen , dass, wunn auch die
endliche Vereinigung Robin's und Marton's sclion aus den ersten
Scenen gesichert erscheint, dieselt>e docli erst dann erfolgt,
nachdem sich der tölpelhafte, furchtsame Liebhaber durch einen
Beweis aufopfernden Muthes des wackeren Mädchens einigei^
massen würdig gezeigt.
Für die gegen den Sehluss des Ganzen erzähhingsweise
auftauchende Episode der Verführung von Warnier's »Freundin«
durch einen Priester habe ich in der von mir durchgesehenen
Pastourellenliteratur kein Vorbild gefunden. Der Dichter ist
hier durch seine im Jeu d^Adam hinlänglich hervorgetretene
Neigung zur Satire zu einem allerdings verein zellen Ausfall
verleitet worden.
115
229] Wie durch dtt^sen Zug ein Sl reiflicht auf die Sitten der
niederen Geistliclikeit jener Tage fallt, so ist andrerseits im
»Chevalier c ein Repräsentant des schon im Verfall bejfriffenen
Ritterstandes dargestellt, aus dessen wohlgelungener Schilderung
wohl mancher der hohen Herren an KarPs von Anjou Hofe
sein eigenes Spiegelbild erkannt haben mag.
J30] Vor Allem aber hat Adam d. L H. in dieser wenn auch
wenig umfangreichen GelegenheiLsdichtung (und eine solche
sollte ja das Spiel von Robin und Marlon sein) ein vollständiges,
treues Bild des franxösischen Hirten- und Bauernstandes und
des Landlebens mit seinen Lichl- und Schattenseiten geliefert,
wie er es im Jeu d'Adam in Bezug auf das Bui-gerlhum seiner
Zeit gethan.
Sitten und Gebräuche des Landvolkes, dessen Hang zur
Musik u. s, vv. lerriGTi wir wohl auch aus einigen ausführlicheren
Pastourellen mit ihrer manchmal ganz interessanten Detail-
malerei kennen, — ein so vielgestaltiges, buntbewegtes Gemälde
wie in Adam's Schäferspiel bietet indessen keine derselben*
231] Wenn im »gieus de Robin et de Marion* die häufigen
Feste, Spiele, Tänze einen fast übermässig breiten Raum ein-
nehmen, so muss man sich der Bestimmung und des Zweckes
jener dramatisirlen Pastourelle: zur Verherrlichung eines Hof-
festes zu dienen, erinnern , wobei eben ein möglichst buntes
Treiben, Freude und Lustbarkeit auch auf der Bühne dargestellt
und die drei Künste, Poesie, Musik und Tanz zu voller Wirkung
verbunden sein sollten,
232] Und indem nun Adam d. 1 H. zu diesem Zwecke den
Stoff der Paslourellendichtung ergriff, war er der Erste in
Frankreich, dt*r ihren Inhalt zu einem Drama bearbeitete und
auf die Bühne brachte').
Die Art wie er verfuhr, die Kunst, mit welcher er diesem
schon so vielbehandelten Sujet neues, frisches Leben etnzuliauclien
1) Von welcher Bedeutung dies in der EDlwioktungB^eschk'hti.' den
ulifTtitkiMiftchen Proftiusrbauapielff gewesen, ini in § 10 erOrtert.
8*
ii6
versland, machte ihn nichl nur zum hervorragendslen Vertreter
altfianzösiscliLT Pu.stüraldtchluiig, soadeni hat aucti Musler und
Anleituiij^ gegeben, in welcher Form dies Genre am glücklichsten
und erfreulichsten cultivh't werden könne. Ein Liederspiel oder
eine komiüclie Oper mit eingelegten Divertissements ') *— das
war OS, was Adam d, L H. aus der dürftigen Fabel der Pas-
tourelle gemacht. halle.
233] Man iiiuss es im Interesse der weitereji Entwicklung
des mittelalterlich französischen Drama's wie der musikalischen
BQhnencomposition entschieden bedauern , dass er auf dieser
von ihm gewiesenen Bahn k^Mue Nachfolge gefunden. Was in
späterer Zeit in Frankreicli , aber leider nicht unter seinem
Einfluss, auf dem Gebiete des Pastoraidrama's un<l des Lieder-
spieles herv^orgebracht w^orden, trägt zumeist das Gepräge der
Unnatur und Gesehmacklosigkeit (s. § 10).
234] §5. Die dramatische Gliederung im Jeu de
Robin et de Marion,
Es sind an dem Stücke drei Theite zu imlerscheiden, welche
ich, die heute übliche Bezeichnung acceptirend, Acte nennen
will; bei kleineren Eijischnitten innerhalb der Acte, dem Auf-
tritt neuer Personen etc. , lasse ich eine netie Scene heginnen.
Ein ausserliches Hervorheben dieser Absclmilte, durch Theater-
vermerke oder sonstwie, ist bei jenen älteren Erzeugnissen des
französischen Drama*s nicht zu beobachten -),
235] Erster Act (p. 3^17-373,18). Erste Scene{34-7— :358,4):
Spielt im Vordergrund der Bühne. Wiesenthal Morgen. —
Exposition: Marion bekundet im Licde ihre Liebe zu Robin.
Ij.Ambros (TT, 295) meint, die Haltung' des Ganzen erintiere auf-
fallend an Rousseau' 8 *üevin de viUage«, an »-Rose et Colas«, »Anette
«t Lwbiu* und Aehn liehe« Solehe Vergleiche von aeitlich weit aunein-
ander li*'^enili''n Erzeugnissen, aind in der Itegpl weni^ j*lücklich.
2) Eä iül aho \mrlc\it\g, wenn Ftiti^ und Fink liebaupten , daa
Stüük mi in Se^^nen getheilt (S. Biogr, univ, d. mus. I« !>! und Allg.
mufl. Zeit. 1827. p. 220),
!17
Der Riller tritt auf, indem er den Anfang einer Pastourelle
singt, geht auf Marion zu und beginnt seine Werbung. Durch
die Scliäferin abgewiesen» entfernt er sich.
Zweite S e e n e (358,5—370,8 ) : Derselbe Schauijlatz.
Clarion und Robin, der singend hinzukoninit. Frühstück.
Dritte Scene (370,9—372,5): Robin eilt von der Stelle»
wo Marion ihre Sctiafe hütet, weg, um seine Genossen zu
holen 0- Kr läuft nacti dem Dorfe zu und langt bei den
Wohnungen Gautier's und Baudon's afi, wo die Scent- s|>ieU.
Sie veranlassen Robin, weiter zu Huart und Peronnele zu gehen,
und indess jener schon unterwegs, reden die Beiden über ihre
Bewaffnung im Streite gegen den Ritter (man erwartet ja die
Rückkehr des^jolben).
Vierte Scene (372,6 — 372,18): Robin ist noch weiter
nach dem Hintergrunde der gcräuniigeii Büline zu gelaul'eri
und fordert die ihre Schafe hütende Peronnele zur Ttieilnalinie
an einem ländlicJien Feste auf. Sie will nur erst ihre Liliumer
alle beisammen Iiaben. Robin sagt:
>0r ie haate, je vois ttevant«.
236] Hier ist die erste Lücke in der Gontinuität des Scenon-
weclisels. Wir werden sofort vom Hintergrunde der Büline
zum Schauplatz der ersten Scene versetzt, noch bevor Robin
dorthin zurückgekehrt ist. Dies ist ein Gnmd, im Drama selbst
an dieser Stelle einen Atjschnitt zu machen und mit 373,1 den
zweiten Act beginnen zu lassen.
Ich habe noch andere Gründe: Wenn der Ritler bei seinem
nun folgenden zweiten Auftreten zu Marion sagt:
»Dites, borgifere, n'eatea-vous
Chfele que je vi hui mmtin?t (373,1 t)
\) Dies ist ilie Stelle, welche Legrand d^Ausay <th y^^'^} Ru iletii
Vorwurfe veraolaii«te: »tjuelquefoia cependant la uuccesnion des evene-
mentH y nmncjiie d'tine certaine vraisen^blance, taute d« prepiiration ou
d*an ju*te intervalle de tempsj. Roljin »ort jjour aller chercher «es
caruarsdes afin d*a,iiuiacr sa inaitreääet et au rera üuivant il lui parle
de^'a. Maia ou doil pardonntr ce« dorauti! k la barlmrie d'un aitjele oix
do rignoroit meme «la^il y eüt un art et dea regle«*.
118
so beweist dies *hui malin *<, an dieser Stelle gebraucht, dass
der Tag inzwischen vorgerückt. Schon die Frage selbst lehrt
uns, dass eine geraume Zeit verstrichen sein muss» seit der
Ritter Marion zum ersten Mal getroffen, — eine längere Zeit,
als durch Robin's eilige Bestellungen bei den Nachbarn ausge-
füllt gedacht werden kann.
Im Verlaufe der ersten Scenen bis zu 372,18 war ebenso-
wenig eine Locke im Zusammenhang des Scenen wechseis , als
eine zeitliche Lücke fühlbar geworden.
237] Zweiter Act (373,1— 402»! ): Am Nachmittag bis gegen
Abend hin sich abspielend.
Erste Scene (373,1—375,6): Der Schauplatz wie zu Beginn
des Stückes. Marion, Ritter. Der Letztere, nach I, I (—erster
Act, erste Scene) bei Seite geritten, kehrt zurück und erneuert
seine Versuche, die Schäferin zu gewinnen. Während Robin's
Nahen in Marion's Gesänge angekündigt wird, reitet der Ritter
nach abermals fehlgeschlagenen Versuchen wieder bei Seite
und triffl da auf den zurückkehrenden Robin, der unterwegs
den Falken des Ritters gefangen bat.
Zweite Scene (375,7-376,21): Spielt abseits von der'
Scene der Hauplhandlung, doch nicht allzu entfernt davon,
denn im Vordergrunde bei ihren Schafen hört Marion das Ge-
schrei des vom Ritter geschlagenen Robin (375,17)» sie verlässt
die Heerdc und eilt hinzu. Schliesslich Entführung. Ritter
und Marion reiien davon. Robin bleibt jammernd liegen.
Dritte Scene (377,1— 378»8): Gautier und ßaudon kommen
hemh Die drei Schäfer verstecken sich hinter den Büschen.
Nicht weit davon macht in der
vierten Scene (378,9—379,8) derRiüer, der vom Pferde
gestiegen, den letzten Versuch Marion zu verfuhren. Vergebens.
Er reitet von dannen und verlässt die Bühne,
Fünfte Scene (379,9—381,10): Marion, aus den Händen
des Ritters befreit, eilt zu Robin — mehr nach der Mitte der
Bühne zu. Marion, Robin, Gautier, Baudon.
119
Seckste Scene (3S1.1 1—401.11^: Berannele uiki HinH m
dcnVor^reo. Spiele. VoriKratw^^ xum Feste. VerbuHihu^TM
über <fie Hocfaseit
Während einiger Augenblicke niuss Gautkr :ib$)e<it$ \x\n
der übrigen Ges^dcbafl (im Vordeignuide, deni Scbaupbti
Ton I, 1; I. 2 and 0, 1« wo Manoo ihiv Schafe zunVI;^!^
lassen) geweüt haben, denn 3^3 f. kommt er berangeslürtzt
und meldet der Marion des Bnbrechen des Wolfen in ihiv lieerde.
Robin eilt nach Torn, rettet ein Schaf au$ dem Rachen lies
Wolfes and kehrt schndl zw Geiid)ten zurück. Am EihW lier
Soene sagt Robin , er müsse fort, um LeixMOsmittel herix^zu-
schaffen und Gäste zum Hoclizeitsschmauss zu laden.
Siebente Scene (401,15— i(hM): Robin geht wieik>r
nach dem Hintergrunde, dem Dorfe zu, trifft unterM^-egs Warnier
und sag:t, er wolle
>~ i Bailues
Chi deTaot, pour de le viando;
Ckr laTal a feste trop grande.
Yennw-tn aroec dou« mengier?« etc.
238] Zwischen 40:^1 und 40S,2 ist der Scenenvvechsel vviciierum
durch Nichts vermittelt. Auch eine beträchtliche zeitliche
Lücke, Ton mindestens 12 Stunden, ist angedeutet: Der folgende
letzte Theil des Drama's spielt nämlich am nächsten Tixge,
£s geht dies aus der Stelle 402,12 hervor, wo von Gautier's
Werbung um Guiors Schwester Peronnele (die II, G erfolgte)
als einem »gestern« geschehenen Ereigniss gesprochen winl.
Es folgt also der
239] Dritte Act (402,2— 412,2 Schluss). Spielt am folgenden
Tage.
Erste Scene (402,2-403,18): Als Schauplatz der Unter-
redung Guiot's und Rogaut's ist wohl der Platz vor Guiot's und
seiner Schwester Wohnung im Dorfe anzunehmen, etwa in der
Gegend der Bühne, wo I, 4 sich abspielte.
Zweite Scene (403,19-404,16): Derselbe Ort. Warnier
zu den Vorigen. Es wird erzählt, dass Warnior's Geliebte
Mehales vom »prestrec des Dorfes ein Kind empfangen liabo.
120
Drille Scene f404a7— 405,6): Derselbe Ort Die Vorigen.
Robin kommt herbeigelaufen und weiss auch von Mchales zu
erzählen.
Die vierte Scene (405,6—406,6) versetzt uns wieder an
den Schauplatz der sechsten Scene des zweiten Actes. Marion,
Peronnele, Gaiitier, Baudon, Moart. Die Mädchen bereiten
zum Hoehzeilsmahle das Nöthige vor, auch Gäste tragen das
Ihrige bei. Man sieht Robin und seine Begleiter (vom Dorfe her)
kommen.
Fünfte Scene (406,7-412,2 Schi uss): Robin, Guiot.Rogaul
und zwei »GorneursA zu den Vorigen. Ilochzeitsschmauss.
»Tresque«. Singend und tanzend entfernen sich alle. —
240] Als Beweis für die enge Verknüpfung der Scenen (herge-
stellt einmal durch den örtlichen Zusammenhang und das
Herübernehmen wenigstens einer Person aus der früheren
Scene in die nächst folgende) möchte ich noch das nicht uner-
wähnt lassen, dass unser Dichter im Verlauf der Handlung das
Auftreten der Personen fast immer am Schluss der vorher-
gehenden Scene deutlich avisirt*). Er macht sich das allerdings
recht leicht, und Wendungen wie: »Seht, da kommt Robin
(bexw. Warnier, Corneur etc.)« wiederholen sich sehr häufig.
Beispiele: 381,9 Cf.; 403.15 flF.; 404,16; 405^16 ; 406,3 flf.
Ein characteristisches Beispiel vorzüglicher Scenenverkettung
scheint mir folgende Stelle (375,17 ff.j:
Abseits von der Scene, wo Marion die Schafe hütet, trifiPt
der Ritter auf Hobin und schlägt ihn.
Marion: ^Sainte Marie! j*ol[ Hobin:
Je croi que il »oit entreprie.
Aina perderoie mea brebis
Que je HC li atasse aidier.
Lasse 1 je voi to Chevalier,
Je croi «^ue pour moi l'ait batlu.
Robin, dous amis, que fais-tn?«
1) fiAmit auch die Namen der Personen den Zupchauern sogleich
bekannt werden, läsat der Dichter fast nienialö eine neiieingeführte Person
reden, bovor Hie nicht aufgerufen cder genannt wordeni 359,1; ä70,9;
372,6; 381,12; 381,13; 402/i; 403,17. <,S. a. 350,2; 377,4; 379,10 f,).
121
Da ist kein Theatervermerk nöthig, und weil natürlicher und
ansobau lieber, als dies auf der modernen Bühne durch Deco-
rationswechsel möglich ist, werden wir von einer Situation zur
andren, von einem Schauplatz zu einem entfernteren liingeführt»
indem keine störende Pause die Phantasie beeinträchtigt.
Ein letztes Argument, characteristisch für die enge Ver-
knüpfung der Scenen unter einander, ist das» dass überall da,
wo wir uns Scenenabscbnitte zu machen erlaubten, der Dichter
sich des äusserlichen Bandes des Reimes bedient und die letzte
Zeile der einen mit der ersten Verszeile der folgenden Scene
reimen lässt. Zwischen der dritten und vierten Scene des
ersten Actes ist eine einzige Ausnahme zu eonstatiren^
5841] 8 6. Zeit und Ort der Handlung. Als Jahreszeit
ist in den Paslourellen (wie oben gesehen) meistens der Mai
angegeben. Es scheinl jedoch, als ob unser Dichter die von
ihm dargeslelUe Begebenheit in herbstlicher Natur sich abspielen
Hesse, 388,10 ist zwar von Peronnele's Strohhut die Rede, die
Jahreszeil kann also noch nicht allzu weit vorgerückt sein.
359,3 erfahren wir, dass es kalt ist, und 3G9,6: »li voie est
trop frcske« (der Boden ist durch Regen durchweicht).
Es scheint, dass die Handlung an einem frischen Herbst-
morgen beginnt.
24il Der erste Theil des Stückes (p. 347— 372,18j spielt am
Vormittag, oder besser in den Morgenstunden, *Uu[ mainc
(357,1) — diese Zeitt)esthnmung braucht der Ritter, als er im
Liede von seinem ersten Zusanunentreßen mit Marion (in
Act I, Scene 1) berichtet.
Wenn der Ritter bei seinem zweiten Auftreten zu Marion
sagt (373,1 f.):
»IHte«, bcrgi^re, n'estes voua
Chfele que je vi hiii mal in?«
so beweist dies, dass der Tag inzwischen vorgerückt ist. In
dem hierdurch als IL Act gekennzeichneten folgenden Abschnitte
des Stückes (373,1 — 402,1) haben wir uns die Handlung vom
122
Nachmittag bis ge^en Abend hin abspielend zu denken. Der
dritte und kurxesle Tlieil endlich spielt am folgenden Tage
(cr.402|12), so dass die Gesaininldauer der vorgeführten Hand-
hing wenig mehr als 24 Stunden betiägt, die Zeit von 36 Stunden
jedenfalls nicht überschreitet.
243] Der Ort der Handlung ist in den Pastouretlen stets nur
sehr flüchtig angedeutet (s. g 3).
Adam ct. I. H. sclieint besondere Sorgfatt darauf verwandt
zu haben » die Scenerie möglichst anschaulich darzustellen , und
in der Thal hat er seinem Stücke eine so intensive Localfarbe
gegeben, dass man unschwer die Absicht erkennt, vor seinen
französischen Zuschauern am neapolitanischen Königshofe be-
kannte GeJilde der Heimat in der Dichtung erscheinen zu
lassen.
244] Zur Bestimmung des Ortes der Handlung ist die Stelle
402,4 von Wicht igkeil. Dawird Aiiesle erwähnt; Guiot konmil
eben von da, wo er auf dem Jatirmarkt Einkäufe gemacht hat
Aiiesle ist das heutige Ayetle, ein kleiner Weiler in der Nähe
von Arras. Zwischen Arras und Ayette, — in jener Gegend
durlte also wohl der Scliauplatz der Handlung zu suchen sein.
Mit Bai Ines (401, 15j, wohin Robin geiieii will, um dort
Lebensmittel zu dem ländlichen Feste *da imLen« zu holen,
wird wohl ebenfalls ein Ort In der Nähe von Arras (das heutige
Beaumetz, ehemals Biauves?) gemeint sein'j.
Ihr Heimatsdörfchen, vermuthlich jenes Bailues, erwähnt
Marion 380,9; »chele vilete*- wird von Robin 407,2 als der Ort
bezeichnet, wo er »musesA (Sackpfeifen) gekautt habe, — es
muss ganz in der Nähe der Scene liegen, denn er soll bei diesen
Worten wahrscheinlich darauf hinzeigen.
^45] Mit Sicherheit ist, wenigstens als Schauplatz der Haupt-
handlung und Ort der aüermeisten Scenen , ein Wiesengrund
oder Thal zu bezeichnen. Es geht dies aus 353,16; 373,7;
401,17; 402,11 zur Genüge hervor.
1) Vgl. d. Namenbuch.
IfS
346] Das ländliche Fföt, awf ivelches mehrfach hingewiesen
wird, ging bei der Aulfubning im Voniergrunde der Bühne')
vor sich, auf dem Wiesengninde, wo der Anfang des Stückes
sich abspielt «Je vois devantc (372,16) sagt Robin, als er
sich, jedenfalls im Hintergnmde der Bühne angt^langt, von
Peronnele weg und zu Marion zurückbegeben will.
Ein Flüsschen durchschneidet jenen Wiesengrund, in seiner
Nähe weidet Marion die Schafe (351,10 und 352,8). An diese
Matten schlicssen sich Felder, Aecker (351,!2); in der Nähe
steht Gesträuch und Buschwerk (351,4; 353,lti; 37l$,5), während
373,9 eine Hecke erwähnt wird.
An Wiese und Aecker grenzen Gärten, welche die nahe-
liegenden Dörfer umschliessen. Auf Robin's Frage, wo Peronnele
ztt finden sei, erwidert Marion:
»Ele est derriltre cos courtiex« (370,5}.
Ein Weg, der zur Mühle führt, wird 351,12 f. und 370,6
erwähnt.
Von der Lisiere eines nahen Gehölzes ist 357,2 die Rede;
ein Fussweg führt entlang (412,1 fX
Einen weiteren Beitrag zui' Kennlniss der Scenerie bietet
die Stelle 372,1, wo Gautier zu Baudon sagt:
»Et nous en irona par de^i
Vere le voie dever» le pierr«,«
247] Wenn das Schäferspiel streng nach des Dichters Intentionen
inscenirt wurde, so müssen wir annehmeiu dass auch Häuser
auf der Bühne gestanden haben, und durch eine Anzahl Hüttt^n
an erhöhter Stelle im Hintergnmde ein Dorf markirt wurde.
Als Beweis sei die Stolle 370,9 f. herangezogen:
Robin: *Gautiers, ßaudona, ««tes^vous li?
Cövr^s-moi to«t Tuii!, biau couiiin«.
248] Aus diesem Grunde, und weil die Handlung an sehr ver-
schiedenen, oft räumlich weit auseinanderliegendtn Orten sich
1) Man gestatte mir, den Flätz der Aufführung eo %n beseichoen;
ich lasse dabinge«UflU, ob dieselbe nieht vielmehr im Freien, «twa in
einer der vorgeschriebenen Scenerie nicht iinälmlichen ländlichen Gegend
tUttfand.
124
abspielt, muss der Bühnem-auin noth wendig sehr weit und aus-
güdelmt gewesen sein. Wenn Robin vom Schauplatz der ersten
und zweiten Scene des ersten Actes zu der Wohnung seiner
Vettern »läuft« und dort ^ausser Atliem« ankommt, wie im
Dialoge selbst bemerkt wird, so musste er doch immerhin ein
gewisses räumlich ausgedehntes Wegstück zurücklegen, wenn
solche Angaben (s, 370,11 flf.) nicht unwahrscheinlich, ja
lächerlich erscheinen sollten.
249] Die sehr eingehende Studie Sc hiött's über die ällesten
französischen Bühnen Verhältnisse ') zeigt übrigens, dass seil der
Zeit, wo das ältere französische Drama den Baum der Kirchen
verlassen hatte, ein weiter, wohleingenchteter ßuhnenrauni ihm
zur Verfügung stand, auf welchem durch Anbringung von
allen möglichen Requisiten, Bäumen, Hecken, Mauern, Häusern
u. s. w. der Phantasie der Zuscliauer schon erheblich zu Hülfe
gekommen war.
250] In dem sehr alten Mystere von der Anbetung der drei
Magier^) müssen wir uns bereits bei continuirlichem Scenen-
wechsel ein Nebeneinander der verschiedenen OerÜichkeiten
denken. Bei weiterer Entwicklung der Mysteres wurde der
Schauplatz immer compUcirter und ausgedehnter. Bei der
1) Beitnlge Kur Geschichte der EntwicTcelung der mittelalterlichen
Bühne. V'^on Jutiua Schidtt. In Hcrrig's Archiv, 68. Bd. [>. 12t»-176.
SchiÖtt verweist auch auf die einachläglitilie Lituratur. Ich citiro noch:
L. Petit de Jullevillei Lea Mjäteres Bd. i, Chap. XI: »La «liöo
en scfene et lee afwctateure«. — V. Fournel, GudoüitiSa theatralen ancienne«
et modernes. Paria, 1S78. Chap. L — Paul in Paris, De la raiae en
scene et de la repreßentation dce myatürea, ioi Journal gentiral de Tin-
atruction publique et des cult^s. 24* vol. Annee 1855. Paria. Nr. 43 u.
47, p* iJ03 ft. und ^29 tf, — EurileMorice iHiatoire de la niiae en
Hcene, depui» les myateres jusqu'au Cid. Paria, ]s;i5) datirt das franzö-
aiache Schauepiot seit dem Jahre 14112^ «ein Buch ist ako htn**ict>tlich
dea Bühiunarrangemenl« aller früheren Dramen diirchrtUs unnütz.
2) Vgt. Julluvitle l,50i CouüKeuiaker, Draujeölituigiquea, p. ■jJ42;
Du Meril, Originc« etc. p, 153; h\ Clement, Annale^ archeotogiquea
VIII, 4a.
If5
Aoffülining von »La Resorrection du Sauveur« müssen, wie
der interressante Prolog uns belehrt, die Orte Galiläa und
Eromaus auf der Bühne kenntlich gemacht worden sein; und
in Jean BodeTs »Jeu de saint Nicolas« spielt die Scene in
buntestem Wechsel auf der Strasse, im Keiner, im Königspalasi,
in der Taverne etc^ und Auberon, der Laufer des Heidenkönigs,
wird nach entlegenen Landestlieilen geschickt
ii51] Im Vergleich dazu bleiben in Adam's Schaferspiel die
Oertlichkeiten der einzelnen Scenen doch immer in verhältniss-
mässig kleinem Umkreis, und, was nochmals hervorgehoben
sei, wir haben hier (innerhalb der Acte) keinen springenden,
sondern einen durchaus zusammenhängenden, continuirlichen
ScenenwechseL Von einer Einheit des Ortes im Sinne des
classischen Drama's kann natürlich nicht die Rede sein.
252] § 7. Es wurde schon oben (s. § 4) darauf hingewiesen,
dass uns der Dichter im Jeu de Robin et de Marion das Land-
volk seiner Zeit in Leben und Treiben, Freud und Leid, bei
Arbeit und Festlichkeiten beobachten lässt >). Aber auch andre
Stände lernen wir in diesem Stücke flüchtig kennen, und dieses
ist darum (wie Meray p. 88 f. und 178 flf. zeigt) als Zeit- und
Sittenbild auch für den Culturhistoriker von nicht geringem
Werth und hiteresse.
253] Da ist zunächst in der Figur des »Chevalier« der Ritter-
stand in seiner Rohheit und Gesunkenheit in der zweiten
Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts treffend zur Anschauung
gebracht.
Als Abenteurer zogen jene Herren durch das Land, fröhnten
ihren Lüsten, verführten die ländliche Unschuld, bedrückten
und misshandelten das Volk der Hirten.
1) Was Adam d. 1. H. in seiner PastoralcomiSdie dargestellt habe,
fasst Berger (p. 78) kurz dabin zusammen: »Detta täoka drama skildrar
pa en f^&ng landtfolkets ställning gentemot herrarne ocb malar med
fOrtjusande f&rger landtlifvets idjlliaka behag«.
IM
2o4] Ein M inst rel (menestreus) trilt zwar nicht selbst in dem'
Spiele auf, wie Einige irrthümlich annehmen, doch liefert Adam
d. L H. hier zur Characteristik dieses niederen Sängerstandes
seiner Zeil einen Beitrag. Es ist auffallig, dass die Bezeichnung
»menestreus« im Stücke nur in verächtlichem Sinne'), mit übler
Neben htnleutong und gleichsam als Schimpfname gebraucht
wird. 371,3 wird sie in diesem Sinne auf den Ritler bezogen.
Als Gautier bei dem ländlichen Feste etwas aus einer recht
ol>scönen Chanson de geste vorträgt (409,10), wirft Hobin ein
(410,4):
>VouA eatea uns ora menestreuB!«*)
Diese Stelle (409,7(10 bietet übrigens einen Beleg dafür, dass die
Chansons de geste noch damals gesungen wurden (die Noten sind
beigefügt); ferner, dass es, in einer Zeit des Verfalles, zuweilen
recht schmutzige, mehr als zweideutige Sachen waren, die in
ihnen erzählt und besungen wurden. Die im Jeu de Robin
et de Marion ausgehobene Stelle ist dem »Fabliau d'Audigiert
entnommen, einem cynischen und unfläthigen Stück, welches
sich bei Barbazan (IV, 227) abgedruckt findet, — Die be-
treffende Chanson wird von Gautier ungenau cilirt In v. 321
lautet der Frauenname nicht Raimbrige oder Rairaberge, sondern
Grinberge. Raimberge ist in der Chanson der Name der Mutter
des Audigier, Grinberge dagegen eine widerwärtige Frauenfigur,
eine Königin, die gegen Audigier zu Felde zieht, ihn besiegt,
gefangen nimmt, spater aber in Freiheit setzt und zwar unter
Bedingungen, die anzugeben die Schicklichkeit verbietet.
Das Zartgefühl der Schäfer jener alten Zeit wird durch
Gautier's Vortrag verletzt, und Robin, der aus Rücksicht für
1) Wodurch die AnBicht PauHn Paris* (Hiat. litt, XS, 675 f.)
widerlegt Bcbeint. Vgl. auch: Roquefort (p, 117)» der sich dal>ei auf
Rutebeuf und dessen Dichtung Am Tubureora« beruft; aüd Th. fr. au
m. a.» p. lll Arnnkg, sowie Preymond, Jongleurs u. Meneetrels. S.50ff.
welcher unsere Stelle nicht anzieht.
2) Ea l>eruht wohl auf Mieäveratehen dieser Stelle, wenn Kiese-
weiter (Schicks, d. weltl. Ges., p.8f,) und Brendel (p^lS) den Gautier
2u einem beruf sm&ssigen Menetrier machen, etwa bpRtellt, um bei dem
Hochzeitafeate mit seiner Kunat aufzuwarten.
1S7
die anwesende Geliebte schon mehrfach Gautier zurechtgewiesen,
tadelt dori »ors nienesl nni^.^ , indem er ihn in seinem Gesang
unterbricht:
»Ho, Gnutier, je n*en Foeil plu«; fi!«
255] Auf die verdorbenen Sitten der Geistlichkeit jener
Tage fallt im Jeu de Bobin et de Marion ^deichfalls ein Streif-
licht. Ein Prieslor ist es gewesen, der Mehales, Warnier's
Freundin, vcrrühii hat. Es wird im Stücke et7Jililt, da^s sie
ihn oft besucht habe , und dass dieser Verkehr ßeider nicht
ohne Folgen geblieben sei.
256] Der Bauernstand. Im Ganzen lernen wir das Loben
des Hirtenvolkes als ein frisches und kenigesutides kennen.
Berufstreue ist eine der Tugenden , die uns vor allem an den
Schäferinnen gezeigt wird. Sie hüten das ihnen anvertraute
Vieh mit grosser Aufmerksamkeit (372,18; 375,19; 393,15 f.;
394,6). Besonders besorgt zeigen sie sich um die Mutterschafe
und Lan>mer, die ihnen die liebsten und kostbarsten Stucke
der Heerde sind.
Neben der Arbeit aber erfreut sich das Volk der Hirten
gern und oft an dem, was das Ijel)en heiter und angenehm
nnacht, und vertreibt sich die Zeit mit Gesang, Spiel, Tanz
und Fesleslust.
257] Spielt*, a) »Jeu as roys et as roines« (382,5). Es wird
bei Gelegenheit des ländlichen Festes vorgeschlagen, wobei wir
zugleich üt>er die Art des Spiels eine Andeutung erhalten,
indem Baudon bemerkt, er wisse dabei »feine Fragen* zu
stellen. Also scheint es ein Frag- und An t Wortspiel zu sein,
wie auch die im Stücke folgende Ausführung deutlich genug
zeigt. Einer der Hirten wird als »roi« anerkannt und hat als
solcher die Fragen zu stellen ').
1) Wenn F, Michel in Tti. fr au m a. (p I2(t Anmkg.) sagt: »a«
roi« et aa roines iHt wahrscheinlich ein Kjtrtenspiel. Von Kartenspielen
Floren wir ecbon früh im Mittelalter und noch vor der Zeit Adara's de la
llftUe. Die Synode seh Worcfister (12-10» verbot den Geistlichen: nee
•tiBtiDeant ludoe fieri de Rege et Regina. (David Wilkin»^ Coucilia
128
Wer dies sein soll, ergiebl sich aus dem »Handesclilagen*«
(ein Uebercinanderlegen der linken und rechten Hände, wie es
noch heute ein Spiel der Khidcr ist). Es wird gezählt; bei
»Zelm* ist die Reihe an Baudon, seine rechte Hand atif/ulegen,
der damit die erwähnte Würde im Spiel erlangt hat, hochge-
hoben und gekrönt wird. Statt einer Krone erhält er Peronnele's
Strohhut aufgesetzt (388,10). Michel (Th. fr.au m. a., p. 1(B)
hat irrthümlich aus »Baudons« und »li rois* zwei verschiedene
Personen gemacht.
258] b) Das *jeu a Saint-Goisne* , welches weiterhin zur Er-
heiterung der Gesellschaft vorgeschlagen und gespielt wird,
scheint eines jener Weih nachtsspiele zu sein , die sich 382,G f.
erwähnt finden:
» — des J8UB c^oii falt aa eatriues,
Eatour le veille du NoCl«.
Es wird von Marion ein »vilain jeu« genannt, wobei schlechte
Spässe üblich seien. Im Jeu de Robin et de Marion wird es
folgen de rmassen ausgeführt: Einer der Hirten tritt als »saint
Goisnc' in den Kreis der Spielenden und empfangt von Jenen
Geschenke, Wahrscheinlich macht nun der den Heiligen augen-
blicklich Vorstellende allerhand Scherze oder komische Get)erden,
um die an ihn herantretenden Geber zum Lachen zu reizen. Die
einzelnen Personen aus der Gesellschaft treten heran und bringen
(alle ziemlich mit denselben Worten) Geschenke dar. Wer
hierbei lacht, rnuss den heiligen Goisne ablösen und dessen
Rolle weitei-spielen *), Ob dabei wirklich Geschenke dargereicht
Mftgni«' Britannifte et Hiberniae f, 073; Paul Lacroix, L'origin© de»
cartoa ä joui^r.)« — so iil das eben, ak Erklaruu^ unsrerStelU', unrichtig.
Es ist ja überhaupt ?oü Karten im ganaeia Stücke gar nicht die Hede.
Wie übrigens M^raj (Vie avi tenipH desTrouvferea, p. 180) äu dem Satze
komnit; »< hi }Oue au roi et k ta reino qui ordonnent dea confideticee et
imposent daa baiaer««, ist mir ebenso unerHndlich; im Jeu de Robin et
de Marion bietet »ich kein Anhalt für diese Erklärung.
1) leb entRinne mich, in Norddeiitschland einem ganz itbntichen
Spiele beigewohnt zu haben: Verschiedene Personen bilden einen Kreis«
%viirtlen, und welcher Art dieselben gewesen, lässt sich aus dem
Stucke nicht erweisen.
Uebrigens lindüt sich auch bei Rabelais in der Liste der
Spiele des jungen Gargantua »A sainct Cosniei je te viens
adorer« angegeben M,
259] Tänze. Es begegnen uns in den eingestreuten Liedern,
besonders dem Wechselgcsaoge Bobiirs und Marion*s, einzelne
Ausdrücke , die anzudeuten scheinen » dass es sich hierbei um
Tänze oder Tanzspiele handelt:
hie tout des bras (367,6)
de« bras ou de U teste ^365,3)
^^. aler du piet t365,7)')
|K le tont dou chief (366,6)
^^ bftler au serain (868,6V')
I mener le treaque (369,5 und 410«9),
ist augenscheinlich, dass bei diesem Duett (p. 362— 3G9 der
Coussemaker'schen Ausg.) ein Tanzen oder Hüpfen anzu-
nehmen ist (vgL bes. 366,2 fT.), doch lässt sich bei dem Mangel
jeglichen Theatervemierkes über die Ausfühning dieser Tanz-
spiele nichts Sicheres angeben*). Später tritt Robin einmal
Einer tritt in die Mitte und fordert die Uebrigen auf, ihn zu besuchen;
geficbiebtf und Jeder , der vor ihm ersebeini,^ oitirL das Sprüchleiii :
»Gott gruB8' Dieb, Vater Eberhard!
leb zupfe Dich an Deinem I^vrt,
Und 80 Du mich wirst lachen sehen,
Werd'ich an Deiner Stel le stehen.«
i) »Co«me« — in dieser Form xeigt eine andere Handschrift des Jeu
de Robin et de Marion (Mb. d'AiiJ den Namen des Heiligen.
2) Ein Vor- und Zurückspringen, wie aus 36ö,3 f. hervoriugeheD
scheint
3) Die an jejier Stelle durch das Eeimschema verlangte Form Ut
»seriaus«, wie aucb Monmerque (Mäh d. b Soc. d. BibL 1&22) und
Benouard (Leßjrand d'Aussy, 3. Anag. II. fid.) richtig druükon.
Dofi Ms. d'Aii hat dafür den Ausdiock *fhre le touret*.
4) Solche Hiipttänze waren im Süden als »Espringiiles« oder »Ea-
pringerie?!*, in tJentschland als »springende tentz« bekannt und beliebt.
lhwiel>en gab es »CaroleH« inavh dem lateiniHcben *cbnrcüla*) in Lii'ut«ch-
knd »uniniegende t-entz*, — R-eihenttinK^, wobei die im Kreide stehenden
JLUBg u. Abh. (Bablspu).
130
tanzend auf (405,17). Gegen Schluss des Stückes, vor Beginn
der eigentlichen »Tresqiic«, woran Alle sich bettieiligen, tiin?>en
zunächst Robin und Marion allein ; über die Art dieses Tanzes
erfahren wir nur, dass dabei die Blande in die Seite gestützt
werden (411,4). Die Gäste sehen sitzend zu (411,11).
Beim Schlussreigen, jener schon erwähnten »Tresque« (ilal.:
Iresca, neufrzos.: la tresse)» erfahren wir von wirkliclier Musik-
begleitung, der Dich terconipon ist notirt sie aber nicht; wahr-
scheinlicti war es eine bekannte, stellende Tanzmelodie, die
dazu gespielt zu werden pflegte. Huart begleitet den Tanz auf
seinem Dudelsack, zwei Andre blasen das Hörn. Zur Erläuterung
dieser »tresque« dienen die Stellen : 360,5 ; 410»9 und 411,9,
Dieser Tanz wird also vangeführt«. Robin geht mit Marion
voran (41 1,12 f.), die Andern folgen, indem sie einander anfassen,
— es ist also wohl ein Reitienlanz nach Art unsrer modernen
Polonaise *). Damit schliesst das Stück. Der tanzende Zug
verlässt die Bühne.
%0] Feste. Das Vergnügen (feste, esbanoi, deduil, baras etc.)
spielt eine grosse Rolle im Leben jener Schäfer und Bauern.
Wo Einige sich zusammenfinden, heisst's gleich;
»Or faiBOna iin peu d*csbanoi< (404,13), oder:
»Or fai8on& toat fente de nous* (407,4) u. a. w.
Die Hochzeit Robin's und Marion's wird durch ein auf dem
Wiesengrunde in der Nälie des Dorfes stattfindendes Fest ge-
feiert. Bei einer Art Pic Nie (denn zum Hochzcitsschrnausso
steuert Jeder etwas bei) ist durch Spiele, Gesang und Tanz für
Unterhaltung reichlich gesorgt Ein Marklfest zu Aiieste wird
mehrfach erwähnt {M)%3 ff.; 403,10), auch im Jeu du pelerin
(4i20,18) ist davon die Rede. In oder bei Ayetle ist Mai'kt, wo
Tanaenden einander anfaseten. Zu beiden wurde gesungen. Vgl.
Anibros 11, 219 uod Ferd, Wolff (üeber die I^ais, SequenÄen und Leiche
HeJilelbert^, l**4l; p. 185). »Les Caroles et lee eÄpringalea« werden u, a.
im »Itomiin de la Violette« (v. 11587 f.) erwühnt.
1) Die »Tresque* wird in den Pichluniinii aus jener Zeit vielfiich
erwitliöt; es sei u, a» auf »Aucassin et Niuololte« 33,7 (Suchier'fl
AuBg.) verwiesen.
13t
die Bauern ihre Einkäufe machen. Dort fehlt's nalörlicli auch
lichl an Vergnügungen aller Art (402,ü f.);
>Veu 1 ai iro(> biaus baraa.
Et de cui? — Toub des paatouriaus.«
»1] Silten und Gebrauche. Eine eigerilhüinliche Form
der Versöhnung lernen wir kennen. Gaulier und Guiot sind
Feinde, Rogaut wünscht sie zu versöhnen. Er wendet sich
an Gautier, von dem die Kränkung ausgegangen: »Te niet ä
genous (407,5) devant Guiot (407,6)» li fai amendement (407J),
offrir ä boire!« (407»11}* Gautier reicht dem Guiot zu trinken:
»Buvesl* (407,12), worauf Guiot:
»Gautier^ levös-voua sua, Icv^;
Je youa pardoina . . .« (407,13 f.].
Also der, welcher die Versöhnung wünscht, bietet seinem Feinde
knieend zu trinken an (siehe auch 403,5 f.).
Eine Brautwerbung wird uns 397,1 flf, geschildert, wo Baudon
ich oder Gauticr der Peronnele als Freier enipfiehU. Auch
^Huart meldet sich. Gaulier hebt seinen Reichthum hervor
und rühmt sich seines Besitzes und eines reichen Erbes, was
ihm nach der Mutter Tode zufiele.
Die Vereinigung Robin's und Marion*s geschieht auf folgende
eise: Nachdem Robin auf Marion's Bitten das vom Wolfe ge-
lubte Schaf befreit und der Schäferin zurückgebracht hat,
'regt Baudoii die Vereinigung der Liebenden an (:^%,7 ft);
»SeS'tu de quoj je woeil parier,
Eobin? Se tu atmes aiitanfc
MarotiÜTi GOm tu fais sanlant.
Certes je le te loeraie
A prendrev ae Gautiera Totroic.
Grautiers: Jou Totri.
Robins: Et jou le voeil bleu.
. BaudoDs: Pren-Ic dont.
Bobiu«: Cbk, e«t-cbc toul raienV
BaudoDs: Ott, nua ne t'en l'era tort*.
Das Leben der Hirten ist ein im Ganzen recht einfaches.
dagegen sprechen könnte, ist zunächst der Unjstand» dass
diesem Stücke auffallend oft von Kaufen und Schenken die
9*
\m
Rede ist, und ferner das häufige Erwähnen von Mahlzeilen')/
Wiederholt wird auf der Bühne gemessen, wenn auch das Mahl
meistens nur einfach ist. 361,10 F. klagt Robin:
»Diei ! que j*ai le pancbc lasaee
De le choule de Tautre foisl*
und 392,7 wird als Folge eines zu reichlichen Mahles »le
iiienison« erwähnt.
Dagegen ist Nüchternheit eine hervortretende Tugend dieser
Schäfer. Als Getränk wird nur »eiere fontaine« genannt.
Trinkgelage kommen nicht vor» ja nicht einmal eine Aufforderung
wie die am Schkissc des Jeu du pelerin: »Woeil aler boire*
(420,19).
263] Prügelscenen (abgesehen vielleicht von der Misshandlung
Robin's durch den Ritter) kommen im Jeu de Robin et de
Marion nicht vor, doch lässt der Dichter aus 385,7 ff, wenigstens
vermiithen, dass es auch an Streitigkeiten und Raufereien beim
Hirlcnvolke nicht fehlt. Gautier hat Guiot's Neffen geprügelt,
und Guiot hat geschworen, dem Gaulier ein Gleiches anzuthun.
Dass ländliche Feste leicht zu Prügeleien ausarten, sehen
wir aus 401,19. Jedenfalls aber ist das Drama frei davon,
was insofern auffallend und characteristisch ist» als doch sonst
Trink- und Prügelscenen gerade in der älteren Myslere-
und Farcendichtung als Mittel der Komik eine grosse Rolle
spielten.
264] Für die Reinheit der Sitten unter dem Landvolko könnte
man die anziehende Gestalt der Marion als Beispiel anfuhren,
die so keusch und züchtig ist, dass sie (380,3) sogar an einem
Kusse >^devant !e gent« etwas Anstössiges findet. Doch schon
aus der Erwähnung von Mehales* Fehltritt, wenn derselbe auch
im Stücke gebührenden Tadel findet, geht hervor, dass nicht
immer das Leben in den Dörfern ein so völlig makelloses ist
(siehe auch; 389,10 ff.; 403,20 ff; 404,17 f.).
1) Dasa Mahlzeiten übrigens in der altfmnzöiiischen Poeaie über^
hanpt recht liätiifig und mit aichthchem Bt4iag*^n 1>eachriebeD Wf^nlen,
hebt FriiÄ Spiffert ain Beispiolfl *ier Arttisept^n hervor (Nftmenbuch
zu den aliCranzße. Ariimepeu, Teill. Greifawalder Dissertation^ 1882j p.13.
133
265] Dass die ländlichen Sitten, wie sie Adam d. 1. R in
seiner Pastoralconiödie dargestellt, nach unserin Geschmack
etwas Urwüchsiges und Derbes an sich tragen, darf nicht getadelt
werden, da hierin eben die Naturwahrheit der Schilderung liegt.
Aus gleichem Grunde sind die hie und da etwas rohen Aosdröcke
inj Munde der Schäfer zu entschuldigen.
Für Gautier, der sich besonders im Obscönen gefallt, sollen
dergleichen schmutzige Reden augenscheinlich characteristisch
sein. Hierbei emplindet die übrige Gesellschaft aucli stets das
Gemeine und rügt es (386,5 fT). Selbst Robin, der sonst
wiederholt den Anstand betont und Gautier's rolie Spässe
tadelnd zurückweist, findet die Frage des vroi«: »Woran
erkennt man, wenn ein Thier geboren wird, ob's männlich oder
weiblich ist?« eigentlich nicht atislössig,
»ceste demfinde e^t Uonne et bfele*
und giebt eine treßende, freilich noch derbere Antwort. Auch
sonst werden rocht verrängliche Fragen selbst an die weiblichen
Glieder der Gesellschaft gerichtet (392,13 f.). Gautier's Zudring-
lichkeit Marion gegenüber findet bei ihr, die doch als Tugend-
heldin und besonders rein und zartfühlend hat geschildert
werden sollen, kaum einen Widerstand:
»Je n'ai eure de vo g&hoh*.
Derb ist Robin zuweilen auch in seinen Liebkosungen , so
klagt Marion, als er sie umarmt :
>J(3 cutt que mors lu'a ou visage* (391,4),
worauf Robin :
»Je cuidai teair un froumage,
Si te seBti-je fcenre et mole«.
Er wendet hier einen Vergleich an, der zwar an sich wonig
fein, aber doch trelTcnd aus dem Leben der Hirten genommen
ifil; und wenn auch an anderen Stellen im Dialog Worte ganz
anstandslos gebraucht werden, die heute in der Schrifts|)rache
verpönt sind'), so ist eben immer zu bedenken, welche Gesell-
1) Siebe:
394.13 etc.
390»6 und 39445 j 392,7; 361,11 uad 361,13; 400/10»
1S4
scbaftsklasse In diesem alten Sf>ble voi-gefulirt wird, und dass
das, was uns in der Dichtung als solcher verletzeod berührt,
uuF Rechnung der Zeit zu setzen ist, in welcher das Jeu de
Robin et de Marion entstanden.
Itn Gesammteindriick ist und bleibt ubrigeos diese Pastoral-
comödie ein Bild von grosser Zartheit und Aninnl, ein Zeil-
und Sittengemälde, in welchem bei aller Realistik der Darstellung
die Farben doch auch nicht zu stark aufgetragen sind*
266] § 8. Personencharacterislik. Wenn unsrc Würdigung
der Verdienste des Dramatikers Adam de ta Haie auch nur
eine halbwegs vollständige sein soll , so darf gerade bei der
Betrachtung seiner Pastoralcomödie die recht geschickte Characler-
zeichnung nicht vergessen werden, durch welche er den zeitge-
nössischen Pastoureilendichtern, vor allem aber auch den andern
tranzösiachen Dramatikern des 13. und 14. Jahrhunderts sich
so beträchtlich überlegen zeigt. Zwar schon im Adam-Myslere
(hrsg. von Luzarche) ist neben einer gewandten Dialogführung
der Versuch feiner Characteristik wahrzunehmen; doch im
atigemeinen findet sich sonst im altfranzösischen Drama diese
Kunst noch nicht znr Anwendung gebracht
An den Figuren im Jeu de Robin et de Marion zeigt sich
die deutliche Absicht des Dichters, zu individualisiren und
lebenswahre Gestalten zu schaffen. Unter diesen (es treten im
Ganzen zehn im Stucke redend auf) ist Marion weitaus am
anziehendsten, Robin aber vielleicht am geschicktesten ge-
schildert.
<^67] a) Marion. Eine Schäferin. Sie hütet die Schatz ihrer
Grossmutler (351,201. Als gewissenhafte Schäferin liebt sie
das ihr anvertraute Vieh und zeigt sicli mitleidig, wenn sie ein
Stück aus der Heerde leiden sieht (394,12). — Ihre Körper-
schönheit, %vodurch der lüsterne Ritter bestochen, Robin für
sie eingenommen und Gaulier zu einer Zudringlichkeit verleitet
wird, findet sich mehrfach hervorgehoben: 350,3; 351,7; 357,4;
408,13 f. Sie ist eine geschickte und graciöse Tänzenn (411,2).
135
arion ist wegen ihrer vorzüglichen Eigenschaften unter Ihres-
gleichen allgemein behebt uikI geachtet; sie i^i lonangebeiid in
dem ländlichen Kreise, schlägt Gt-sang und Spiel vor (H81,16;
382,4; 382,6), ordnet die Plätze und das Hochzeitsfesl an (4U8,5)
und legt bei der Mahlzeit vor (408,7 flf.), wobei sie natürlich
Robin zuerst ttedenkt. Mit sicherem Tact un*! feinem Gefühl
weiss sie diese hervorragende Rolle zu spielen. Als das *jeu a
Saint -Goisne« zu Streitigkeilen führt» lenkt sie geschickt die
Äufmerksanikeit auf andre Spiele, wobei sie von der ihr ähnlich
gezeichnelen Perannele unterstützt wird (385J3ff'). Eine frohe,
Weitere Natur, verläugnet sie dies frische, kerngesunde Wesen
keinen Augenblick; kaum aus den Händen des Entführers
freigelassen und zur übrigen Gesellschaft zurückgekeln^t, macht
e sofort den Vorschlag: .^Äuf, lasst uns singen!« — Eine
Reihe unbedeutenderer Züge, die ihr der Dichter veHiehen,
dient dazu, das anmuthige Bild zu vervollständigen. Sie ist
arsam und haushälterisch (3(>2,2 &,), selbst genugsam (361,9)
ist sie doch freigebig gegen Robin, dem sie die besten Lecker-
bissen giebt (3tM),16; 408,8).
£G8] Sie liebt Robin wahr und aufrichtig, mehr als es der
Tölpel und unbedeutende Geck w^erth ist Während sie die
Schafe hütet, weilen ihre Gedanken beständig bei ihm. Sie
spricht im Liede ihre Liebe zu Robin aus, dass er um sie ge-
worben habe, und da?s sie ihm gehöre mit Herz und Hand. —
Diese Liebe zu Robin, welche ja den Kern des Inhalts unsres
I Stuckes bildet, bekennt sie oft und mit Freuden: 350,14; 353,5;
I 354,4; 374,4; 40t>,S f. Wie echt und wahr ihre Liebe, betont
^Bse 3*J3,14 und giebt 3U3,16 in cliaracteristisch naivem Vcr-
^B^leiche an, sie liebe Robin mehr als ein Scliaf aus ihrer Heerde,
^Bleibst als eines, welches Lännner geworfen. In dem Geliebten
^^ findet sie den Maassstab zur ßeurtheilung des Rittei*s (352,ü);
innner wieder zieht sie ihn zum Vergleiche heran, preist seine
Vorzüge und was ihn sonst in ihren Augen angenelnn und
erUi mache, und erzählt, besonders dem Ritter gegenüber,
it VorIiel>e von ihm als ihrem Erkorenen.
Marion licht den Schäfer nicht nm äu*?seren Vortheiles willen»
was wir aus 355,4 erfahren, freilich ohne recht zu verstehen,
weshalb sie denn nun eigentlich diese tiefe, aufrichtige Herzens-
neigung gerade 7ai Robin fassen konnte. Dem Geliebten ent-
schieden geistig weit überlegen, fügt sie sich willig dessen
Wünschen und Befehlen in rührendem, blindem Gehorsam
(362^7; 411,3 und öfter). Um sein Wold ist sie ängsOich be-
sorgt (361,13) und legt beim Ritter Fürbitte für ihn ein:
»Pour Dieiil aire, or li pardoDnes« (376 Jl).
Mulhig und aufopfernd eilt sie herbei, als sie das klägliche Ge-
schrei des vom Ritter geschlagenen Robiri vernimmt, sogar
ihre Schafe im Stich lassend (375,19). Aus den Händen des
Ritters befreit, ist ihr erster Gedanke: Robtn! — Aengstlich
bemüht, den Geliebten nicht zu erzürnen (359,17; 374;2 f.;
391,10 fl'.), will sie ihm kein Unrecht lliun (:i59,I7), oder gar
ihm untreu werden wie M6hales dem Warnier* Liebkosungen
von ihrer Seite sind nicht selten: 379,13; 410,15 (wo sie den
Geliebten schmeichelnd umarmt) und üfler. Sie lobt Robiu
mehr als er*s verdient, bewundert sein Tanzen (411,5 und 8)
und äussert ihr Wohlgefallen an ihm (40548; 411,7 f.):
»ii cuerB me saut^le
Que je te voia si bien baier!«
Den eifersfichligen Robin beruhigt sie: er solle nicht an ilu^er
Treue xweifehi (409,2). Den zudrhiglichen Gauüer weist sie
zur Ruhe (409,4), mehr weil sie den Geliebten nicht kränken
will, als weil sie etwa in Gautier's Possen etwas Unanständiges
fände:
»Je n'ai eure de vo gaboia.«
Wo sie aber wirklich ihre Ehre bedroht sieht , wie bei den
Verführungskünsten des Ritters, da widersteht sie tugendhaft
und cliaracterfest, — Selbst eine reine Natur, weist sie alles
Gemeine von sich (390,10) und erscheint dadurch fast vor-
nehmer als ihre Umgebung, über die sie durch mehr als eine
Eigenschall hervorragt.
269] Ein schelmischer Zug ofTenbart sich 380,^. Sie hat bei
137
ihrer ers^fen Begegnung mit dem Ritter jenen sichtlich zum
Besten (352,1); endlich merkt er selbst:
*Par foi ! or sui-jou esbimdis,
N'ninc mais je ne füi si gabes.«
In der Art, wie Marion den Versuchen des Ritters, sich ihr zu
näliem, ausweicht, seine Wünsche abweist und ihn selbst ver-
spottet, zeigt sich eine reizende Naivetäl, einlache Anmulh und
geschickter Witz. Als der Ritter diircti verschiedene gleich-
gültige Fragen in ein Gespräch mit ihr zu kommen und sein
Ziel, die hübsche Schäferin zu gewinnen, zu erreichen sucht,
siellt sie sid^ zuerst so, als verstände sie Ailes falsch, und
bringt den Ritter fast in Verlegenheit. Als sie sich damit
nicht länger schützen kann, betont sie ihre unwandelbare
Neigung zu Robiu und ihren festen Willen, ihm nicht untreu
zu werden. Weiterhin bittet sie den Ritter, seiner Strasse zu
ziehen, sagt ihm endlich bündig, dass sie ihn nicht möge und
entlässt ihn mit einem Spottvers. Als er sie später durch Ge-
walt mit sich forlgeführt , weiss sie standhaft ihre Unschuld zu
behaupten und wankt nicht — selbst nicht bei seinen vor-
lockenden Versprechungen, Als er ihr Leckerbissen anbietet,
antwortet sie einfach (378,17 f.):
»J'ai plu« chier mon tVouraage cras
Et men pain et uies bonoes poy.mes«*
Die Schilderung dieser lieblichen Gestall, dieser einfachen,
reinen und guten Mädchennatur, ist dem Dichter trefilich ge-
lungen.
270] b) Robin, der Geliebte der Marion. Er ist ein Vetter
Baudon's. Zwischen ihm und Gautier besteht aber wohl keine
Verwandtschaft , wenn aucli zwisehen Beiden die Bezeichnung
»Cousin« sich angewendet findet (370,10; 408,11).
Marion liebt ihn, und er liebt sie (350,14); das letztere
spricht er aus: 3G0,1 u. 3ri2,10, einmal äussert es Baudon
(395,8 f,). Er hat sie mehrfach beschenkt (348,3 tt; 3i8,HjfT,),
bringt ihr von seinem Käse, Brot und seinen Aepfeln zum
Frühstück (353,9 ; 353,11; 359,5), und hat sonst noch Lecker-
IS8
bissen Für sie aufgehoben (400,1 iT.,* 400,9 ff). Wiederholt giebf
er sich Mühe» der Geliebten gelälÜg zu .sein (4<JG3)i und erfüllt
iiir nianciie Wünsche. Dabei ist er sehr eifersüchtig^ wie er
selbst gesteht (409,2), Alles in Allem betrachtet, merken wir
eigentlich nicht recht, was diesen Menschen einem Mädchen
wie Marion liebenswerth macht. Mit Glücksgütern scheint er
nicht eben reich gesegnet, wenigstens wird 353,20 nur ein
Karren und ein Pferd als sein Besitz erwähnt. Sein
Aeusseres wird allerdings als ein angenehmes geschildert.
Marion nennt ihn 355,6: *anii bei et cointe et ^ai«, 406,1:
»faitisc und 393,11 spricht Baudon von ihm als von einem
»joli varlet«.
271] Aber im Ganzen treten doch nur wenige Vorzüge an ihm
2U Tage. Er weiss, was unpassend ist oder was sich schickt
Insofern steht er über Gautier, den er mehrfach wegen seiner
obscönen Reden und rohen Schei-ze tadelt t386,t>ff. ; 408,15 f.;
410,2 ff,). Dieser sittlichen Entrüstung giebt er besonders des-
halb Ausdruck, weil seine Gelieble Gautier's Zoten mit an-
hören nmss:
.Fi!
Que devant Marote iu*aroie
At& dit Bi grant vilenie !c (38^,8 ff.).
Da zeigt er Tact» Rücksichtnahme und auch eine gewisse
Entschiedenheit (386,10, wo er polche rohen Witze wie die
Gautier's ein für alle Mal vcrbiotel)* Trotz seiner Abneigung
gegen das Obscöiie findet er doch einmal eine ziemlich anstössige
Frage Baudon *s (31)0,3) »bonne et bele« und nimmt zuweilen
selbst wenig feine Reden in den Mund. Er ist nicht ohne
schlagfertigen Witz, der für unsren Geschmack Ereilich etwas
derb geräth (390,5 ff.). Courage, die sonst entschieden nicht
sb'ine stärkste Seite, zeigt er doch an einer Stelle» wo er auf
Marion's Bitte hineilt, das geraubte Schaf aus dem Rachen des
Wolfes zu retten ; welche Heldonthat er aber auch gebührend
hervorhebt (394,9f.). Robin ist musikalisch; er bläst den Dudelsack
(^musete 352,12), und zwar so gut, »dass er die ganze Stac*
139
rührt«. Ein andcrMal wird seine Ferligkeit^um »flagoler au flagol
d'argent* (375,2) hervorgehoben 0- Obgleich Im praclischeii
Leben unbrauchbar, zeigt er bei Spielen und Tänzen eine
gewisse Gewandtheit (365,4; 367,2; 410,16), worauf er sich
natürlich etwas einbildet. Er macht selbst auf seine Künste
aufmerksam: 3G6,2; 411,6. Die >lresque« anzuführen, fordert
ihn Peronnele auf; Robin lässt sich erst lange bitten, erntet
dann wegen seines grazlösen Tanzens von Marion und Peronnele
lautes Lob.
273) Aber weitaus überwiegen die Schattenseiten in seinem
Wesen. Er ist ein unbedeutender Mensch, der bei Festen und
Ajiiüsements obenauf ist, zu tanzen und zu musidren versteht,
aber im Ei-nst des Lebens und bei Missgeschick ohnmächfig
und unbrauclibar ist. Wie es zur »feste« gehl, kommt er,
sorglos und vergnügt tanzend an (*105,17), — ein vbons caitis«
wie ihn (405,18) Marion nennL
Hervortretend an ihm ist seine Töi>elnatur, Ei' ist unge-
schickt im Reden und Thun. Derbheil im Ausdruck zeigt er
406,10 und 391,5, wo er, die Geliebte umfassend, ihren Körper
mit einem — Käue vergleicht. Dass er ein Tölpcl, zeigt sich
auch in der Art, wie er den gefangenen Falken behandelt, mit
dem er nicht umzugehen versteht (376, lOj. Das gerettete
Schaf bringt er denkbar ungeschickt herbeigeschleppt, indem
er's an den Hinlerbeinen gefasst hat (3*J4,15), Täppisch und
schwerfallig ist er selbst bei seinen Liebkosungen (391,4; 391,9;
396,3). Dabei ist er so stürmisch, dass er sich vor den Leuten
durchaus nicht genirt (380,3; 396,2; 380,7 ff.; 391,4), andrerseiU
1) Bezüglich dieser und andrer im Stücku gen^innten altrraiixö(^i!icfai3Q
Muiiikiiwtruniente sind zu vergleichun: Forkel, AUg. Gfscli. d. Mu«. 1],
744 ff. — A. ßotteo de Tou]ujoti, Diääertivtion sur lea inHiniTiienUi
de musique enndoje» au aioyen äge tili den Mi-iiioireä d. 1. Soc, d. THist.
de France, Vll« vol. 2^ a^rie, 1B44U — Paul Laoiüii, Lea mU* au
moyon äge et k repoque de la renaissancij (Parifc, I8ö9, p. 187—218;
mit Aldjildungen). — Glossaire zu Monuierquti's erster Ausgabe df«»
Jeu de liobin et de Marion (Melange» d. l Soc. d. Bibl, 1S22).
!I0
wieder zagliafl (390,12), verlegen und verwirrl (391, t3), — eine
schwankende Natur.
Er ist verweichlicht, hat sich in »cote de burel* gekleidet
(H59,2 E), weil ihn fror. Der Ausdruck scheint einen Weiber-
rock zu bezeichnen, wenigstens ein langes Gewand, denn als
Hobtn zu den Nachbarn läuft* ist von *Aufschürzen* die Rede.
Er erscheint uns ferner als ein richtiger Gourmand rm
Hirtenkleide (3(jO,19-, 361,4 f.; 361,10 f.; 400,1; 1(X),8). Die
besten Bissen wili er nur für sich; für die Andern, die doch
seine Hochzeitsgäste sind, hat er nur geröstete Erbsen und ge-
bratene Aepfel. 401,7 forciert er die Gäste auf, bei dem
ziemlich dürftigen Mahle recht wacker zuzulangen, während er
besondere Leckerbissen holt, die er dann mit Marion allein zu
vensehren gedenkt. Selbst geizig, lebt er gern gut auf fremder
Leute Kosten (360,13; 3(51,4 f.).
273] Robin ist furchtsam und feig. Vom Ritter geschlagen,
henlt und jammert er wie ein Kind; »cerles, il m'a mortc
stöhnt er, als Marion auf sein Geschrei herbeieilt. Für seine
Muthlosigkoit spricht das Bekenntniss eigner Schwäche, als er
Baudon und Gautier suchen geht:
»Ausai mWont-il bien mestier,
Se li Chevalier» revenoit.«,
und um diese Hülfe sich zu beschaffen, läuft er so, dass er
ganz ausser Athem bei den Nachbarn ankommt (370,13 fl".).
Gharacteris tisch für Robin ist ferner, dass seine GefTdirten , als
er zu ihnen gelaufen kommt, um sie zu dem ländlichen Feste
einzuladen, sofort die Frage stellen (370,15): »Di s*on t'a baltu?«
Er scheint denniach oft ihre Hülfe aus solcher Veranlassung in
Anspmch zu nehmen. Selbst als die Geliebte vor seinen Augen
entführt wird und sie ihm flehend zuruft: »Robin, que ne me
resqucus-tu?« weisser, unlhätig zusehend, nur zu jammern und
klagt über den Verhist Marion's, die empfangenen Prügel, seinen
zerrissenen Rock und Ueberrock (376,20), Nach Art aller
Feiglinge sucht er seine Unthätigkeit zu entschuldigen, indem
er die Gefahr übertreibt und den Ritler alsscliier unbezwinglich
^
141
1^
Icrt: »Er wäre*, sagt er zu Gautier um] Baudon, »über
uns hei-gelallen, selbät wenn wir 400 gewesen wären* Sein
Degen war gewaltig- gross, und einen ScliJag bat er mir ver-
setzt, den ich nocli lange spüien werde«. In Gesellschaft seiner
Kanxeraden nnd Vettern kein! ihm der Muth wieder (378,8),
»Je voeil Marion sekoure«, rührat er laut, fügt aber, zu Baudon
und Gautier gewendet» hinzu:
*Se vous le in'aidiL'M k reskeure«.
Und was thut er nun ? Er versteckt sich mit ihnen hinter der
Hecke und beohaclilet die folgende Scene zwischen Marion und
dem Ritter, Man sieht, zu ihrer Befreiung würde er keine
Hand rühren, sie niuss sich eben selbst helfen. Ironisch erkennt
einmal Gaulier seinen Muth an; 381,5.
274] Bei aller Feigheil ist er noch ein gewaltiger Grosssprecher
und Renommist: 360,2 ff.; 380,11 fT. Er prahlt mit seiner
Cburage, nennt sich u. a. selbst einmal einen »bacheler preut
(394,8). Weiterhin hebt er seinen Muth hervor, wenn die
Gefahr vorüber (380,12 f.). Bei seinem Renommiren flucht er
auch bisweilen ganz nach Art eines Bramarbas: Wenn er (d.
h. mit den ihm helfenden Freunden) bei des Ritters erstem
Besuche zugegen gewesen, dann —
»Diable i äuBBent mh les hiilliik:
Jk u'en fuBt ijarÜB uans batiiille!«
Ein Falstaff im Hirtenkleide, sucht er seine Feigheit hinter
Lügen oder Aufschneidereien zu verbergen. Einmal verkündet
er laut: Bauden und Gautier hallen ihn halten müssen» dass
er den Ritter nicht verfolgt, aber
»TroiB foi» leur «»capai toua deus!« (3Bt,4}.
275 J Kleinere Zuge, die der Dichter seinem Robin beigegeben,
dienen dazu, das Bild eines hohlen Gecken and Bauernlölt>els
zu vervollständigen. In eitlen Reden zeigt er, wie eingebildet
er auf seine geringen Vorzüge ist. Er ist aussoi-st empfindlich,
seilest gegen einen leichten Scherz Marion 's (391,10). Er ist
siiliwatzhaft, klatschsüchtig, schadenfmli. D;\s Mi^sgeschirk
Andrer srhlennigsl aller Well niitzulheilen, scheint ihn mit
141
Behagen zu erfüllen, auch ladelL er gern (405» 1 f.). In eiligem
Laufe stürzt er herbei (404,l(j)^ um dem Warnier die soeben
erlialtene Nachricht von der Untreue seiner Geliebten zu hinter-
bringen, und Ihut das hier (obgleic)j er doch sonst, in Marion's
Gegenwart, recht zartfühlend und rücksichtsvoll sein kann) in
so tactiuser, kränkender Weise, dass Rogaul ihn (404,20) mit
Recht rügt:
»Robin, coinnie aves rnuise geule !«
276] c) Li Giie valiers. Der Riüer im Jeu de Robin et de
Marion ist ein characteristisclier Vertreter jenes gesunkenen
Ritlorthums im dreizehnten Jahrhundert; lüstern, roh, gewalt-
thätig, — zwar noch in Aeusserlichkeiten den Rittern der
guten Zeit ähnlich, hochmüthig, doch verächtlich.
Der Dichter zeichnet den Chevalier als einen jener herum-
streifenden Ritter, die, wie überall so auch in Frankreich,
keineswegs bloss der »hohen Minne« huldigten, sondern bei sich
bietender Gelegenheit den landlichen Schönen, Schäferinnen
und Mägden nachstellte]] und deren Tugend und Unschuld
bedrohten. Er vertritt im Stücke ais Einziger das aristoki^atische
Element.
AubertO (das ist sein Name, 354,2) kommt auf einem
stattlichen Pferde (353,15; 353,17; 354,1; 359,12 j 371,4; 376,15)
vom Turnier (350,1). Auf der mit einem Fausthandschuh
(359,13) bekleideten Hand trägt er einen Falken (352,5; 359,14
etc.) Ein grosser Degen (377,10) bildet seine Bewaffnung.
Seine vielfachen, unermüdlichen Versuche, Marion zu ge-
winnen, scheitern an der Gharacterlestigkeit der tugendhaften
Schäferin. Endlich kehrt er seinen Stolz hervor (355,2):
»Chevaliers sui, et vous bregit*re«
und will sie verlassen. Gleichwohl erneuert er bald darauf
seine Zudringlichkeiten, macht der Marion Versprechungen
(378,13) und greifl, obgleich er sich anfangs dagegen verwahrte
(375,6), schliesslich zur rohen Gewalt, um zum Ziel seiner
1) Aulvert, Auber, oder Hauber, also wohl mit Volksetymologie
s= haut ber (hüber Herr). Siehe Leroy, fipoque« etc. p. lüö»
143
'üoscbe zu kommen (376,14ff.). Alles ist vergebens. Schliess-
IUch wird er ungeduidig und grob;
i »Cerfcea voirement eui-je beste,
I Quant a oeste beate m^areste.
f Adieu, bergi^re« \jmA ff.).
Seine Rohheil zeigt sicli besonders in seinem Verhalten
gegen Robin. Indern er an ihm seinen Aerger darüber, dass ihn
Marion abgewiesen, auslässt, schlägt er unbanidjerzig auf den
Hirten los^ und zen-eisst seine Kleider (375,13; 375,16; 370,7).
S77] d) Gautiers li Testus* Ihn characterisirt der Dichlor
als einen zwar wohlhabenden Bauern , aber doch rolien,
schmutzigen Gesellen. Für unsren Geschmack ist er die ab-
slossendste Geslall im Stücke. Er führt sehr derbe, zum Theil
unanständige Reden {385,2; 386,5; 395,1). Beim Hochzeits-
.«jchmauss wird er Marion gegenüber zudringlrcli, indem er
Robin eifersilchlig macht (408,15). Eine lüsterne, frivole Nalui',
gefallt er sich förmlich in Schmutz und Gemeinheit. 410,1
trägt er den Anfang einer höchst obscöiien Chanson de geste
^■Tor, weshalb er von Robin lebhaft getadeil und »uns ors
meneslreus« (410,4) genannt wird. Er glaubt sich übrigens auf
seine widerwärÜge Kunst noch etwas einbilden zu dürfen
(409,7). Hieraus und aus 410,6 f. zeigt sich, dass er selbst gar
kein Gefühl für's Hässliche und Frivole zu haben scheint Für
einen so rohen Biu-schen ist das häufige Schimpfen und Fluchen,
wie es uns in seiner Aus drucks weise im Stücke auftaut, oben
bezeichnend.
27!^] Seine Rauflust geht aus 397,20 hervor. Ginge es nacli
ihm, so artete das Goisne-Spicl vielleicht in eine solenne
Prügelei aus. Er ist gleich bereit d reinzuschlagen (371,7), höh,
um dem Ritter begegnen zu können, seine grosse Heugabel
(372,3); aber sein Heldenthum ist doch etwas fraglicher Natiir;
Statt njit Baudon dem Ritter sofort nachzueilen und Marion
Entführung er selbst mit angesehen (377,2),
1) Wie Don Juan in ganz ähnlicher Situation deo Pierrot niiäBhaitdell,
bemerkt Leioy^ ifipoquefi etc. p. 104.
144
hält er sich bei Robin auf und fragt, warum jener nicht der
Geliebten zu Hülfe eile. — Den Nellen Guiot's bal er geprügelt
(402,16 f.; 407,8); daher besteht Feindschaft zwischen Guiot
und Gautier. Eine Versöhnung Beider wird durch Rogaiit be-
werkstelligt, indem GauÜer Abbitle leistet. Auch 386,13 giebt
Gaulier nach, um den Frieden nicht zu stören. Als eigentlichen
Starrkopf (was doch sein Beiname besagt) zeigt er sich also ün
Stücke nicht. Marion sagt 395,2 zu ihm: »Gautier, qua vous
estes vilains!« Sowohl die hier gebrauchte Bezeichnung als
auch der Beiname »li lestus« sind im Jeu du pelerin für den
auch dort auftretenden Gaulier wiederangewandt.
279] Adam d. L H. hat dem Gautier seiner Pastoralcomödie
vor Allem den Typus eines begüterten Landmanncs gegeben,
der sich mit seinem Besitze brüstet (397,5 ff.). Darum will er
auch gewissermassen den Herrn üixir seine Umgebung spielen
(383,7; 387,8; 389,1; 395,11), und wird thatsäciilich zuweilen
alä solcher respectirt (385»8; 385,10; 395,1:2). Er sagt selbst:
»Et si sui sires de no rüe« (397,7). — Zum Hochzeitsschniauss
ist der reiche Gautier natürlich in der Lage, *deus gambons
sales« zu liefern (398,8). Seinen reichen Besitzstand und was
ihm noch nach der Mutter Tode als Erbe zufäUt, zählt er
397,5 iL auf. hi den Augen Peronnele's freilich scheint sein
Reichthum, da derselbe nicht mit sonstigen Vorzügen veibunden,
nicht allzu viel zu gelten; denn als Gautier, obwohl er schon
389,11 von einer andern »amie* redete, sich um Peromiele be-
wirbt, zögert sie, worauf dann Jener ziemlich gleichmüthig
antwortet :
»Se tu ne uie veua, db m'en caille* (3[*7,2U.
280] e) Baudon, der Vetter llobin's, wie aus 360,4 und 393,11
hervorgeht, hn Spiele der Landleute ist für eine ganze Weile
seine Rolle mit »li reis* übersclirieben ') ; er wird auch vielfach
so angeredet. Schon von 397|2 ab, also auch im ganzen
1) Dua iflt der Grund, weahalb Monmerqiie schon in «einer Puhli-
eatioii von 1822 irrtbiiralich »Baiidona* und i»liRoia« aU kwpi ver«chif*dene
IViKmifii rtiiiffilbit. Dieser Fidiler ist in'a Tli. fr. au m. ii. übergegangen
und findet aich auch bei Douhet (p. 1459) und Ämbroa (11,259 Anmkg.2).
145
letzten Acte , redet er gar nicht mehr (nur 409,9 wirft er ein
»Ja« ein) und wird auch (ausser 408,14) weder angeredet noch
erwähnt.
Baudon ist eine dem Gautier ähnliche, wenig anziehende
Gestalt. Diesem scheint er (verwandtschaftlich vielleicht?) nahe-
zustehen, tritt immer mit ihm zusammen auf und steht auch
sonst zu ihm : 386,15. Dass auch er an Obscönitäten Geschmack
findet, zeigt sich u. a. aus den Fragen, die er als »roic im
Frag- und Antwort -Spiele stellt (390,1 f.). Als Gautier beim
Hochzeitsmahl fragt, ob man von ihm ein Lied hören wolle,
ist Baudon der Einzige, der ihn dazu auffordert (409,9). Dem
Gautier durchaus congenial, liebt auch er Streit und Prügelei
(371,8 und 378,1). Als Waffe gegen den Ritter holt er sich
einen derben Dornenstock (372,4), verbirgt sich aber schliesslich
doch mit Robin und Gautier hinter den Sträuchen, statt die
Verfolgung des Mädchenräubers aufzunehmen.
Baudon scheint sich besonders in der Rolle des Heiraths-
vermittlers zu gefallen (395,8 fif. und 396,8 ff.). Er sieht es
gern , wenn die Paare sich herzen (380,4 f.) , setzt auch wohl
mitunter die Liebenden in Verlegenheit (390,11 f.; 390,13).
281] OPeronnele. Die Schwester desGuiot (397,18; 402,13).
Sie wird uns geschildert als eine zuchtige Schäferin, tugendhaft
und allem Gemeinen abhold (393,3), ~ eine sorglos heitere,
still bescheidene Natur :
»je n*en sai nul en vie
Qui Jamals eust de moi eure« (396,6 t.).
Als gewissenhafte Schäferin zeigt sie sich besorgt um ihre
Lämmer (372,18).
Der Marion ist sie eine liebende Freundin, was schon aus
der herzlichen Begrüssung Beider (381,13 f.; 405,9 f.) zu schliessen
ist. Dem (jedenfalls älteren) Bruder gegenüber zeigt sie sich
fugsam und rücksichtsvoll (402,14); auch aus der Stelle 407,17
ff. lernen wir das herzliche geschwisterliche Verhältniss Beider
kennen *).
1) In Paulin Paris* Analyse des Stückes finden sich folgende auf
Aiug. u. Abb. (BahlHüU). 10
146
282] g) Huart. Er ist wenig begütert und ohne grosses
Ansehen (397»4), spielL eine ziemlich unbedeutende Figur im
Sliieke, Er ist musikalisch, bläst die »chievrete«*J (38J,12) und
»niusete« (397,3) und wird deshalb von Peionnele aufgefordert,
den Sehhissreigen mit Musik zu begleiten (410,10). Als Bewerber
um Peroiinele (397,2) wird er von GauUer leicht in den Schatten
gestellt. Gefügig^ wie seine Natur ist, lässt er sich von jenem
einscliüchtern (385,11). — Besonders aber hat ihn der Dichter
als Gourmand characterisiren wollen. Unter seinen Freunden
ist er als solcher bekannt, so ist z. B. die Frage des »roi«:
»Quel viaiide tu ainiea luiex?« (o92,2)
— gerade an ihn gerichtet — hezeichüend genug. 392,4 tT. giebt
er zu, bei einer Mahlzeit des Guten zu viel gethan zu liaben:
»Taut fjoe j'en euch Ic Dieninon«,
Zur Vürvollsländigung dieses Budes dienen die Stellen: 397,23;
398^9; 398,11. Beim Mahle sind ihm Robin's gebratene Aepfel
nicht ausreichend (399,1). Späterhin scheint es ihm sehr
wichtig zu sein, dass auch die neuhinzugekommenen Gäste
ihren Tlieil zum Hochzeitsschmauss beisteuern (405,13 f.), während
er selbst Nichts geliefert hatte. Seine Lieb lingssp eise ist (392,4 f,):
»Bon foDa de porc, pesant et uran,
A le fort aiUie de nois«.
Man sieht, er ist ein gründlicher Feinschmecker.
2S3] h) Guiot, der Bruder der Peronnele (397,18 elc), tritt
nur im letzten Acte auf, wird aber schon früher mehrfach
Peronnele bezüglicbeti Angilben (Hist. litt. XX» (571 j i »Als die Spiele
beendet &ind, Bpricbt man vom Heirathen, Per rette wird nach Beseitigung
einiger Hindernisse dem Wtirnier versprochen, den sie seit lange liebt,
welcher aber bis jetzt eine andere Scbäferin ihr vory:ezogen. Zum Glück
für Perrette verbreitet sich daa Gerücht» ihre llivalin sei den Ver-
fahruügskünsten eineÄ Priesters erlegen«. — Hiermit hat P. Pariü, deMem
InhuHsangabe auch sonst nicht allzu genau ist, selbst eine kleine Episode
erdichtet, von der sich leider im Jeu de Robin ei de Murion Belbat
keine Spur findet.
1) Wohl eine Art Dudelaack. Siehe Roquefort» p. 124. Mon*
merque giebt imGlosöar stu seiner ersten Ausgiibe dt*« Stückes (Melangea
d, L f^oc. d. Bibb 1822) folgende Erklärung: »Chievrete, ou cbevrete,
e«pece de inusette atuis aoufflet: le vent a'y introduit avec la boucbec.
147
erwähnt. Er scheint über seine Schwester eine Art Vormund-
schaft zu üben (402,16). Er und Gautier sind Feinde; jener
hat Guiot's Nefifen geschlagen, und Guiot hat gelobt, Vergeltung
zu üben (403,1 f.; 407,9 f.). Doch er ist nicht unversöhnlich
(403,7 f. und 407,13 fif.); er verzeiht und bietet dem Beleidiger
Freundschaft.
284] i) Warnier. Der Beiname »de le Couturec (mit der
Narbe) wird 403,17 erwähnt. Ihn zeichnet der Dichter als
eine etwas furchtsame Natur. Auf Robin's Einladung zum
Feste erwidert er (401,19):
»On en feroit, je cuit, dangier«,
und erst nachdem ihn Robin des Gegentheils versichert, sagt er
seine Theilnahme zu, wird aber freilich von 405,7 ab weder
erwähnt, noch tritt er unter den redenden Personen auf.
Die Untreue seiner Geliebten, Möhales, hat ihn natürlich betrübt
(403,15). Kummervoll und langsam kommt er einher (403,16);
»il est sotement escourchiös« (403,18). Er selbst klagt: »Je
suis trop courechiös«. — Er hatte, wie aus 404,4 hervorgeht,
die Absicht, M^hales zu heirathen; nun sie sich mit dem
Priester eingelassen, ist es ihm besonders wichtig, dass er für
das Kind der »Freundin« nicht zu sorgen braucht. Als ihm
das von Guiot und Rogaut versichert worden, fühlt er sich ge-
tröstet, und sein Kummer schwindet (404,11 f.)>).
285] k) Rogaut. Eine entschieden sympathische Figur. Ver-
mittelnd und versöhnend, tritt er dem Guiot gegenüber für
Gautier als Bewerber um Peronnele ein (403,3 ff.). Die Feind-
schaft Beider wird durch sein Bemühen beseitigt. — Sein Zart-
gefühl zeigt er, als Robin den von seiner Geliebten betrogenen
Warnier mit elendem Klatsch foltert:
»Robin, foi que dev^ Marotel
Metäs ceste cose en delui!«
1) Dass Warnier, nachdem er seine Thränen getrocknet, bei Guiot
um die Hand der Perrette werbe, ist wieder eine Unrichtigkeit in
Paulin Paria* Inhaltsangabe (Hist litt. XX, 671).
10*
148
Mit diesen Worten (405,3 f.) bringt Rogaut den schadenfrohen
Robin zum Schweigen.
286] § 9. Das »gieus de Robin et de Marion« ist um 240
Zeilen kürzer als das erste Stück Adam's d. 1. H., indem es in
der Ausgabe Coussemaker*s') 856 Verse zählt. Der Re-
nouard'sche Abdruck (in Leg r and d'Aussy, 3. Ausg.
II. Bd. Anhang) umfasst 855, der von Monmerqu6 und
Michel im Th. fr. au m. a. gelieferte 860 Verse. Diese Aus-
gaben der Pastoralcomödie beruhen auf dem Ms. de la Valliere
der Pariser Nationalbibliothek und zeigen geringe Abweichungen.
Renouard selbst gab in seinem Abdruck allerdings die Länge
auf nur 852 Verse an , doch ist seine Zählung nicht richtig.
Auf Seite P hat er die Verse
»H^! Robin, se tu m'aimes
Par amors maine ment.«,
auf Seite 15* die Zeile
> Audigier, dist Raimberge, bonse vous di ... .«
(wahrscheinlich weil er darin blosse Gitate erblickte) nicht mit
gerechnet, sein Abdruck zählt also in Wahrheit 855 Verszeilen.
287] Die Differenz in der Länge des Drama's bei den
Herausgebern erklärt sich aus Verschiedenheiten in der Druck-
einrichtung, indem hie und da der Eine Verse zusammen-
gezogen hat, welche der Andre trennt. Nur bei Goussemaker
kommen noch zwei Auslassungsversehen hinzu. Es sind bei
ihm auf Seite 389 die Verse
[»Mais que de ci ne me rerau,
Ne ne bouch men doit u fu,«] (Th. fr. aa m. a. 121,17 f.)
weggelassen worden, und ferner wäre zwischen 399,4 u. 5 der
Goussemaker'schen Ausgabe die Zeile
»Que chou est que tu m'as gardä« (Th. fr. au m. a. 127,2).
einzuschalten. Diese drei bei Goussemaker fehlenden Verse
finden sich, wie im Th. fr. au m. a., so auch in Renouard 's
1) Dieselbe ist, als die neueste und zugleich einzige bis jetzt vor-
handene Gesamnit ausgäbe der Werke Adam's d. 1. H., wie überall in
dieser Schrift, so auch hier zu Grunde gelegt.
149
Abdnick der Handschrifl. Man sollte also als Länge des Stückes
richtiger angeben: S59 Verse.
288] Im Jeu de Robin et de Marion hat der Dichter, abgesehen
von den Gesangsparthien, durchweg paarweise gereimte A c h t-
silbler (resp. Neunsilbler bei weiblichem Aufgang) verwendet.
Eine Ausnahme bilden die beiden Zeilen 401,3 u. 4, die (ohne
beigefügte Musikbegleitung) acht Silben (bei weiblichem) und
sieben Silben (bei männlichem Ausgang) zeigen; sowie der zu
kurze Vers (375,12) :
»Penr ai que il ne m'escape«.'^
Ein fehlerhafter Siebensilbler steht auch 3593:
>Par le saint! j^ai desTeatuc,
doch scheint dies ein Versehen Coussemaker's zu sein, da
Renouard's Abdruck den richtigen Achtsilbler zeigt:
»Par le sain Dieu j*ai desvestu«.
In 350,1 1 u. 12 werden im Dialog zwei vorher (350,4 u. 5) von
Marion gesungene Refrainzeilen vom Ritter citirt: ein Sieben-
und ein Sechssilbler, deren ersterer an dieser Stelle als Waise
steht, während der andere mit 350,10 gereimt ist.
289] Im Uebrigen sind Verse von grösserer oder geringerer
Silbenzahl und complicirterer Reimverbindung nur in den mit
Musikbegleitung angegebenen Gesangsparthien verwendet,
und da zeigt denn unser Dichtercomponist die grösste Mannig-
faltigkeit der Formen und jene Freiheit in der Behandlung des
Verses, wie wir sie oben bei der Pastourellenpoesie kennen
gelernt haben.
(1) 348,1-350,5:
Reimschema: a a b' b' h' a a a c et c e c^)
SUbenzahl: 7, 10, 8, 8, 8, 4, 7, 10, 11, 9, 3, 7, G.
(2) 354,3 und 4 sind zwei Neunsilbler. Beide Zeilen dieses
Spottliedchens der Marion sind unter sich und mit der vorher-
1) Das Ms. d'Aix schreibt richtiger:
>J*ai grant peur qu*il De m'escape.«
2) Ist dem Buchstaben ein Strich rechts oben beigefügt, so bezeichnet
dies einen weiblichen Beim.
150
gehenden Zeile im Dialog ') durch denselben Reim ver-
bunden.
(3) 355,5 und 6 — ein Acht- und ein Siebensilbler, unter
einander und mit der vorhergehenden Verszeile im Dialog durch
denselben Reim verbunden.
(4) 356,1 und 2: die onomatopoetischen Klangsilben:
>Trairi, deluriau, deluriau, deluriele,
Trairi, deluriau, deluriau, delurot.«,
wobei nur 356,2 durch Reim verbunden ist und zwar mit der
letztvorhergehenden Zeile im Dialog (355,9).
(5) 357,1—4:
Reimschema: ah c h
Silbenzahl: 7, 6, 7, 6
und zwei Refrainzeilen, die bloss aus reimlosen Klangsilben ge-
bildet sind.
(6) Es schliessen sich hieran 4 von Marion und 4 von
Robin gesungene Verse von jedesmal 9, 9, 10 und 6 Silben, —
alle acht Zeilen durch einen Reim (leure leure va) gebunden.
(7) 361,14 und 15:
ein Acht- und ein Sechssilbler (beide mit weiblichem Ausgang),
nur der letztere durch Reim gebunden und zwar mit der letzt-
vorangegangnen Zeile im Dialog.
(8) 362,9-365,1 :
im Dialog im Gesang
Reimschema: a 1)
Silbenzahl :
ä a h' h' a a h' h' ; a a h' aal/ h'
5, 6, 9, 9, 9, 8, 8, 8; 10, 9, 8, 5, 6, 9, 8.
Wiederkehr derselben Versgruppe.
Im Liede kehrt an dritter, vierter und vierzehnter Stelle
dieselbe Zeile wieder; ebenso stimmen der siebente und achte
Vers überein, — doch habe ich, um obiges regelrechte Reim-
schema zu erzielen, vor 364,1 zwei Verse eingeschoben, die sich
1) Ich bezeichne als zum »Dialog« gehörig Alles, was nicht gesungen
wird.
151
I
im Als. d'Aix an jenor Stelle finden, niid welche Goussemaker
nur in einer Anmerkung citirt:
*M'en iert il miei, ee je le mefc?
M'en icrt il miex, se je le met?«
(9) 365,6-369,4:
Reiraschema ; a h d b e a; a' d a d c a; aeae c a; af a f c a
Silbenzahh 8J,8,7,8,6; 8,7,8,7,8,6; 8,7,8,7,8,6; 8,7,8,7,8,6.
Also 24 Verszeilen, welche sich zu 4 sechszeiligen Stroplion
gruppiren mit sich wiederholendem doppelzeüigen Refrain (r'a').
An erster, siehenler, dreizehnter und neunzehnter Stelle, dem-
nach zu Beginn jeder Strophe, keln't derselbe Vers wieder; auch
die dritte und einundzwanzigsle Zeile entsprechen einander, end-
lich auch die neunte und fünfzehnte ').
(10) 374,14 ist ein regelrechter Achtsübler (im Dialog) mit
dem Reim a; es folgen drei Verse mit Musikbegleitung mit
dem Reimschema : b a a
und der Silbenzahl ; 6,5,5.
(11) 376,19—377,3 haben folgendes
Reinischema: ^"^ "^f Jf^ | ''^^^7^
a a o I a 0 0
Silbenzalil : 7, 7, 7.
Die zweite und dritte gesungene Verszeile stimmen (refrain-
bildend) überein.
t(12) 381,14-382,2:
Reimschenm: ini Dialog | im Gesang
■ Silbenzahl :
(13) Wenn wir hinter 399,4 (wie oben vorgeschlagen) die
hon durch den Zusammenhang geforderte Zeile
»Que chou est que tu rn^as gard^c
ihieben, so knüpft auch hier die folgende Gesangsparthie
U— 6) durch den Reim an den vorausgehenden Dialog an:
1) Wie Couseeniaker diese Pasdage druckt, fügt sich einmal
ein Reim nicht passend in obiges Schema: »aeniinc (368,6), dcMih lesen
nmerqu<i'8 1822 ven'ittent lichtem Druiik und in dem Re-
loaarrt a: »Heriaus«, welche Form auch der Reim erfordert.
k'
a a
h I
a b
8. 7.
1
152
im Dialog im Gesang
Reimschema: a \ a a V c b c
Silbenzahl: 7,7, 8, 7,8, 7.
(14) Nun folgen zwei gesprochene Verse (regelrechte Acht-
silbler), vier Verse mit Musikbegleitung und zwei unregelmässige
Dialogzeilen, also:
im Dialog
Reimschema: y y
Silbenzahl :
im Dialog
V c c . . .
8, 7, 8 . . .
im Gesang
a a h' c
7, 7, 8, 7;
(15) Der von Gautier gesungene zehnsilbigeVers (410,1) aus
der Chanson de geste reimt mit der nachfolgenden Zeile im
Dialog.
Ü6) Am Schluss des Stückes haben wir (412,1 u. 2) einen
Zehnsilbler weiblichen und einen Elfsilbler männlichen Aus-
gangs; der erstere ist Verswaise, der letztere reimt mit der
letzten gesprochenen Zeile.
290] Im Allgemeinen ergiebt sich also aus dieser Untersuchung,
dass die musikalischen Parthien fest in den Zusammenhang
des Dialoges eingeflochten, die Anfangs- (seltener Schluss-) verse
des Gesungenen mit benachbarten Verszeilen des Ge-
sprochenen durch den Reim verbunden sind.
Innerhalb der Gesangsparthien selbst sind uns Verse von
sehr verschiedener Länge, Reimverbindungen von sehr ver-
schiedenem Bau aufgestossen, darunter auch Verse, die lediglich
aus Klangsilben gebildet waren. Beim Ueberwiegen der musi-
kalischen Begleitung war der Text anscheinend Nebensache.
291] Im Ganzen zählt man im Jeu de Robin et de Marion
(nach Coussemaker's Ausgabe) 94 Verse, welche gesungen
wurden ^). Berücksichtigt man noch die Instrumentalbegleitung
1) Die Melodien sind in den beiden Haupthandschrifien dem Texte
beigefügt und von Coussemaker in der ursprünglichen und moderner
Notenschrift reproducirt. — Es ist entschieden irrig, wenn Kiese wetter
(Schicks, d. weltl. Ges., p. 8) sagt: »Ausser der chanson (Robin m'aime, Robin
m*a demandäe) befinden sich in dem Gedichte nur einige kurze Sätze
gleichsam aus dem Stegreif gesungen, eingerückt. Von irgend einer Be-
gleitung ist dabei kein Gedanke.c
153
der im Stücke vorkommenden Tänze, so ist zuzugeben, dass
hier der musikalische Theil einen breiten Raum in Anspruch
nimmt.
Was den Dialog betrifft, so lässt sich auch in dieser
Pastoralcomödie das Bestreben des Dichters erkennen, Rede
imd Gregenrede durch Uebergreifen des Reimes zu verketten.
Die Verse sind vielfach gebrochen, der Dialog überhaupt sehr
leicht und bewegt und gänzlich frei von solchen ausgedehnten,
ermüdenden Tiraden, wie sie sich im Jeu d'Adam finden.
292] § 10. Unter den älteren Erzeugnissen der dramatischen
Literatur Frankreichs scheint das Spiel von Robin und Marion
thatsächlich das einzige Stück seiner Art, der einzige Reprä-
sentant einer bis dahin unbekannten Form, des Schäferdrama's,
gewesen zu sein.
»Pastores« (Hirten) kamen ja allerdings schon in den
ältesten, noch rein liturgischen Dramen vor und mussten z. B.
in den Weihnachtsmysterien den neugeborenen Heiland be-
grüssen. Später löste man auch wohl einzelne Figuren vom
»Chor« der Hirten ab, die in erweiterten Rollen die Aufmerk-
samkeit der andächtigen Zuschauer besonders auf sich zogen.
Aber ihnen allen fehlte das rechte individuelle Gepräge; es
waren Hirten nur dem Namen nach, auch waren sie nirgends
in einer so anmuthigen Idylle vereinigt, wie sie die Pastoral-
comödie Adam's d. 1. H. darstellt. In jener wurden zum ersten
Male französische Landleute und Zeitgenossen vorge-
führt; ein nationales Element trat hervor.
293] Auch für die im Jeu de Robin et de Marion so charac-
teristische Verwendung der Musik im Drama findet sich aus
der Zeit vor unsreni Dichter noch kein Beispiel oder Muster.
Jene Kunst war seither im Drama nur dazu bestimmt gewesen,
mit frommen Klängen feierliche Engelschöre und die ernsten,
den heiligen Büchern entnommenen Scenen zu begleiten ; Adam
d. 1. H. bediente sich ihrer, um fröhliche Lieder, Spiel und
154
Tanz zu beleben, in Tönen den frischen Jubel des Landvolkes
zum Ausdruck gelangen 7M lassen.
Wir können sein zweites Stück also mit Recht als das
äkesle Schäferdrama Frankreichs, zugleich auch als den ersten
Versuch einer komischen Oper betrachten ').
294] Die Bahn war eröffnet, aber leider fehlte die Nachfolge.
Nicht einmal, dass man einfache Nachahmungen dieser neuen
Art des Drama's versucht hätte. Fehlte es an geeigneten
Dichterkräfton , oder hinderte der Druck der Kirche, welche
solchen Neuerungen keineswegs wohlwollend gegenüberstand,
die fernere freie Entwicklung des französischen Theaters nach
dieser nationalen Richtung hin?
Die Mehrzahl der dramatischen Dichter jener und der
folgenden Zeit gehörte ja allerdings noch dem geistlichen Stande
an, aber selbst als jene Puys, Confreries u, s. w. mehr und
mehr emporgeblüht waren, als sich die Brüder der Bazoche
und die »Enfans sans soucic (s, Eberl p. 23 ff.) zu gemein-
samer Pflege dramatischer Literatur und Kunst zusammenge-
funden, blieb Adam d. 1. H. auf dem Gebiete des Schäferdrama's
ohne Nachfolge.
295] Pastourellen hatte man noch lange Zeit nach ihm ge-
dichtet, selbst Jehan Froissart (1337—1410) versuchte sich
in diesem Genre '^), dichtete auch einige Idyllen für den Hof
des Grafen von Blois. In seinen farblosen Poemen» die gleich-
wohl in Styl und Haltung noch durchaus an die Pastourellen
1) Ueber den muaikaüschen Werth der Compositionen im Jeu deßobin
et de Marion steht uns kein Urtheil zu, doch sind die KunBU'trständipfen
des Lobes voll: vgL Cousaemaker p. LVI f. u. LXV ff.; Fink, Oesch.
d. Oper, p.66 ff.; Kiesewetter, Schicks, d, weltLGea,, p. 9; Carriere
III 2, p. 378. Dieses Werk allein, meint Fink in der Ällg» miia. Zeit.
(1827, p. 2201, wäre hinreichend, Adam d. l. ü- unsterblich zu machen.
2) Es ist eben durchaus unrichtig, wenn Bouterwek V, 49 von
FroiBsarfc sagt, er sei einer der er aten Dichter gewesen, durch welche die
proven/.a lisch - romiintiRche Schäferpoeaie in die tranzöaiache Literatur
eingetttlirt worden, und er gehöre »u den ältesten Verfassern fninzÖHiacher
Eoudeaux.
155
im 13. Jalirbunderl ermnorn , begegnen wir noch immer den
bekannten Namen: Robin, Peronnele, Guiot, Rogier (s. Bartsch,
Born. u. Fast., p. 321 ff.).
296] Dass dieses wie wir sehen noch bis gegen das 15. Jahr-
himdert hin behandelte Sujet nicht wieder zu rlramatischer
Bearbeitung gewählt wurde, ist aber umso aufifallemler, als
wir bestimmt wissen, dass das von Adam d. I. H. gelieferte
Muster noch lange der Nachwelt vor Äugen blieb. Ja es scheint
sogar, dass das Jeu de Robin et de Marion noch um 1400
wiederholt aufgeführt wurde. Wenigstens weist D. Ca r p e n t i e r
in seinem »Glossarium novum* (III, col, 632) unter dem
Artikel Bohiiieius auf Gnmd der Begnadigungsbriefe aus
Angers vom Jahre 1392 nach, dass man dort am Ende des
14. Jahrhunderts alljährlich*) eine Pastorale aufgeführt, welche
die Liebe Robin's und Marion *s xum Gegenstand hatte')»
297] Es wäre mehr als wimderbar, wenn unter solchen Um-
ständen sich niclit wenigstens Anklänge an den Inhalt von
Adam's Schäferspiel auch in der späteren dramatischen Literatur
finden sollten, Spuren, die einen Einfluss jenes Dichters ver-
muthen oder erkennen Hessen.
298] Ein Hiobmyst^re*) aus dem 15. Jahrhundert (»La Patience
de Job«» wie in den /ai Paris, Lyon, Ronen imd Troyes erschie-
nenen Ausgaben der Titel lautet) weist unter seinen 49 Per-
sonen neben allegorischen Gestalten wie Patience, Foy, Esperance,
neben Gott ^ Engeln und Teufeln, auch einen »pasteur Robin^
und eine »hergiere Marotte« auf. Es finden sich Scenen,
1) Am Pfingstfeste, wie AmbroB 11» 295 hinzufügt,
2) Vgl. Mölangea d. l. Soc. d. Bibl. 1822, p. 19 Aniukg. - Th. fr.
fLO. m. ft., p. 28, — Joura. d.Sav. 18-16, p. 634. — In: Memorial Portatif.
donn^ par M. de rAubesjjb fPari». 1822) finde icti unter i^cm Artikel
Theätre Folgendes: »En 1392, lea ^coliera d'Angers donnferent iine e8i)bco
de corn^die, «ous le tiLre de Robin et Marianne«.
3) Manuscript in der Pari«er Nationalbibliothek, Fonds fran^. No.
1774. - Vgl. .TuUpville JI, 377 f.; Tb. fr. au m. a., p. 28; Itenu-
chftmps I, 248 ff.; Parfuict II, 532— 53S; La Vallibre. Bibt. du Tk
Fr. I, 53 ff. (hiernach sei das Stück Iji'b Jahr 1478 zu setzen).
156
wo noch nachdrücklicher wie in Adam's Spiel der bedrängte
Bauernstand seine Klagen gegen die Anmassung der Grossen
vorbringt, und wo mit erstaunlicher Kühnheit sociale Missstande
getadelt werden. Uns interessirt vor allem das, was Julleville
II, 378 über die ländlichen Liebesscenen mittheilt: *Une idylle
vive et parfois gracieuse se joue entre Robin et Marote. des
scenes champetres sont eraaillees des grossieretös les plus
crues«. — Da dieses Mystere seit 1621 nicht wieder gedruckt
wurde, war ich auf die Inhaltsangaben bei Beauchamps und
Parfaict angewiesen; danach scheint Monmerquö mit seiner
Behauptung, die ländlichen Scenen im Hiobmystere seien Nach-
ahmungen von Adam's Schäferspiel, in der That recht zu
haben.
299] Dass selbst in die Darstellungen von Christi Leben und
Leiden allmählich das fröhliche Treiben des Landvolkes hinein-
spielte , beweisen die Gespräche unter den Hirten am Schluss
der >Nativit6«, eines Mysteres aus dem Anfang des 15. Jahr-
hunderts, welches Jullevi lle II, 382 bespricht. »Gobelin, premier
bergier* und »Rifflart, second bergier« treten auf; in ihren
Unterhaltungen wird auch »Marion, ma douce amie« erwähnt.
300] Das etwas später abgefasste Mystäre de la Passion von
Arnould Greban'), wo auch natürlich Misericorde , Justice,
Paix und sonstige allegorische Figuren nicht fehlen dürfen,
enthält auch recht anmuthige Schäferscenen zwischen Aloris,
Ysambert, Pellion, Rifflart und andren Hirten*). Die Namen
sind also andere als bei Adam d. 1. H., es lässt sich auch nicht
gerade von Nachahmung reden, — jedenfalls aber ist die
1) Julleville I, 317ff.; II, 394ff. — Neueste Ausgabe von G.Paris
und Gaston Raynaud (Paris, 1878).
2) Die Kunst der Characteristik, wie sie gerade im Jeu de Robin et
de Marion so glänzend zu Tage tritt, hat keiner der nachfolgenden Ver-
fasser von Mysteres, Moralitäs, Farcen und Sotties von unsrem Meister
geerbt, — bis auf den unbekannten Dichter des »Maistre Pathelin« , der
aber andre Seiten des gesellschaftlichen Lebens darstellte, und dessen
Schilderung eines »Bergier« keine deutlichen Reniiniacenzen an die
Typen des Landvolkes bei Adam d. 1. H. verräth.
157
lebendige, noch durchaus naturwahre Schilderung des Land-
lebens und ein warmer, frischer Ton in den lyrischen Partien
als an das Spiel von Robin und Marion erinnernd hervorzu-
heben. Es steht jenes Werk in einigen Scenen der Pastoral-
comödie Adam's sicherlich näher, als den nicht lange danach
entstehenden sogenannten Hirtendramen. Die Schäfer Greban's
preisen das Landleben , verachten Reichthum und Paläste , er-
freuen sich an Spielen und Tänzen, und Musette. und Hirten-
flöte sind immer noch ihre beliebten Musikinstrumente.
301] Im Personenverzeichniss desMystere's »Vie de monseigneur
sainct Didier«*) begegnen wir wieder dem Namen Robin; hier
ist es der Diener des Erzbischofs von Lyon, ein junger Bursch
vom Lande. Aber auch Hirtengespräche und sonstige ländliche
Scenen fehlen nicht. In der Umgebung von Genua ist Didier
mit anderen Landleuten auf dem Felde beschäftigt. Die frohe
Gesellschaft preist in Liedern das Leben der Bauern, — »il y a
lä une bucolique grossiere assez agreable«, wie Julleville II,
234 bemerkt.
Also immer noch war ein realistischer Zug, ein Streben,
das Landvolk getreu und wahr zu schildern, nicht zu verkennen;
und wenn auch, wie schon gesagt, trotz der fortdauernden
Beliebtheit von Adam de la Hale's Pastoralccmödie weitere
Stücke derselben Art nicht entstanden sind, so trug doch sein
Einfluss (den wir in verschiedenen Mystäres nachwirken sahen)
nicht wenig dazu bei, eine schon frühzeitig sich zeigende Gegen-
strömung zurückzudrängen.
302] Auch in der Zeit unsres Dichters wurden Stimmen gehört,
welche gegen die in der nordfranzösischen Pastourellenpoesie
vertretene Richtung der Natürlichkeit und Volksthünilichkeit
sehr entschieden eiferten, und welche die (in einzelnen Aus-
wüchsen wohl allerdings in Unsittlichkeit oder zügellose Rohheit
1) Von Guillaume Flamant; aufgeführt in Langres 1482. Vgl.
Julleville I, 231 ff. und IT, 508 f. Das Stück wurde 1855 mit Einleitung
und Noten von J. Carnandet (Paris, Techener) herausgegeben.
158
ausgearteten) Verherrlichungen des Landlebens zum Mindesten
von den Höfen verbannt wissen wollten.
In Italien, wo Adam's Zeitgenosse Bertolome Giorgi
(Zorgi) ^) Pastourellen dichtete , wurde — wie in der proven-
zalischen Poesie — allmählich das Wahre und Volkslliündiclie
verdrängt durch den gezierten Ton, die unwahre Scljilderung
und eine pointirte Dialectik in den Gresprächen der Schäfer und
Schäferinnen.
hl Deutschland erhob sich am frühesten energischer Wider-
spruch gegen eine Dichtun^art, welche ihre Motive aus der
derben Wirklichkeit des Bauernlebens entnahm und >törperliche«
und »hövische« Eiemente vereinigte.
Als der Meister deutscher Paslourellendichtung, Neidhard
von R e u e n t h a 1 , d i e Do r fpoes i e cl en Höfen zuzu f ii h ren s u ch le ' ),
eiferte W a U h e r von der V o g e 1 w e i d e gegen jene Poeten,
»die daz rehte singen stören t* % Indem er die nach seiner
Meinung unzulässige Dichtungsait als »fröUnluoge* personificirt,
beklagt er die grosse Gunst, welche sie bei Hofe geniesst:
1 Wurden ir die grOzen höve benomen,
dftz. Ts^aer allez nach deci wüIbd miti.
bl den geLfiren liez ich ai wol öiö:
dannea ists och her bekomea.«
303] ilauplsächlich fremdländischer Einfluss war es, der in Frank-
reich mit der Zeit die Pastoraldi chlung in andere Bahnen
lenkte und jenen Umschwung in der Geschmacksrichtung
herbeiführte, wie er gegen Ende des IG. Jahrhunderts zu Tage tritt.
Jetzt dichtete man Pastoralcoinödien, — freilich die letzte
Spur von Nachwirkung oder Einlluss Adam's d. L H. war
1
1) Vgl. Die je' Schrift über die Minnehöfe in den »Beiträgen etc.«
p. 24 und 109; und Diez, Leben und Werke des Troubadoura, 2. Anfl,
p. '6m ff-
2) Vgl. Karl Schröder in G ose he' 9 ► Jahrbuch für Literaturge-
schichte« 1865, l, 64 ff. und W. Wack erna ge 1, Altfranzös. Lieder u.
Leiche, p. 2ä6 f.
S) Walther's Gedicbte, hrBg. von Lachmann, 5. Ausg, p. 64 f. u.
187. — Der in Betracht komuienden poetischen Klage Walther*« legt
Qbrigenä Bünuckc einen andern Sinn unter.
159
geschwunden. Wir sahen , dass er in seinem Jeu de Robin et
de Marion das Volk der Hirten geschildert, wie es wirklich
draussen auf den Feldern lebte, heiter, natürlich, derb, vielleicht
zuweilen auch roh. Ein ganz anderes Bild tritt uns aus diesen
neueren Schäferspielen (Hardy sei als Vertreter genannt) ent-
gegen. Das Zeitalter der Renaissance hatte eben andere Ideale.
Die Antike sollte auch da herrschen , wo es sich doch nur um
treue Wiedergabe des nationalen Volkslebens handeln konnte;
und so wurde denn die ländliche Natur angefüllt mit jener
Gesellschaft von Nymphen, Satyrn, Dryaden und ähnlichen
Phantasiegebilden ; dazwischen tummelten sich jene Salonpuppen
Phylis, Narcisse, Flore, Pomone, Daphne, die, fein aufgeputzt,
an Seidenbändem blumenbekränzte, schneeweise Schäflein
weideten. All die Misere und Armseligkeit des damaligen Lebens
der höheren Gesellschaftskreise brachte man mit hinaus auf die
Felder und stellte das Leben und Treiben des Landvolkes in
einem geschmacklosen Zerrbilde dar, welches der Wirklichkeit
in keinem Zuge glich*).
304] Was die eigene Literatur schon vor Jahrhunderten auf
diesem Gebiete hervorgebracht hatte, galt für nichts und wurde
verächtlich bei Seite geworfen, und von den Italienern') holte
man sich das neue Kunstideal herüber.
Alexandre Hardy äussert sich über die fintstehung der
Fastoralcomödie (er nennt sie »Poeme Bocager«, Waldgedicht,
d. i. ein Stück, welches im Haine spielt) in der Vorrede zu
1) Ueber das franzöa. Schäfenpiel in der ersten H&lfle des 17. Jahrh.
hat G.Weinberg in seiner mir soeben sagehenden Heidelberger Disser-
tation ausführlich gehandelt
2) Das erste in diesem modernen Geschmack gedichtete Schäferdrama
wurde 1545 «u Ferrara aufgeführt: >Da8 Opfer*, von Agostino Bek-
karia. Vgl. Herbst, De £abula Italorum pastorali (Königsberger Habili-
tationsschrift, 1^0) p. 15. Herbst setzt die Abfassungszeit von >n
Sacrifizio« zu spät an. — Die allgemeine Beliebtheit dieser Stücke
und der Romane desselben Characters beginnt jedoch erst mit der
»Diana« des Spaniers Hontemajor und mit dem »Pastor fido« des
(talienera Giambattista Guarini (zum ersten Male dargestellt in
Turin im Jahre 1585).
160
»Le Ravissemenl de Proserpine par Pluton« wie folgt:
»L'invention de ce poeme est düe ä la galantise Italienne,
qui nous en donna le premier modeile; ses principaux, et les
plus celebres Auteurs sont Tasse, Guarini, et autres sublimes
esprits, qui ont choisy les vers de dix k onze, conformes aux
Scazontes des Latins, pour mieux exprimer telles innocentes
Amours, et accomoder le langage ä la chose.«
305] Von dieser »romantischen Schäferwelt« geben uns auch
R a c a n' s Tasso's »Aminta« nachgeahmte »Bergeries« (1618)
eine Vorstellung. In diesem phantastischen dramatisirten
Mährchen ^) wissen die Schäferinnen von ihren »amoureuses
flammes« in gewähltester Diction zu erzählen; die Schäfer sind
»glorieux d'etre esclaves en si beaux liens«, ihr »martyre« wird
von den Nymphen und dem »amoureux z^phyre« beklagt u. s. w.
Und das war der Dichter, welchen Boileau mit den Worten preist:
(Bacan) »excelle k chanter Phillis, les bergers et les bois.c«)
306] Wie man überhaupt später die Aufgabe der Pastorale
fasste, zeigt sich recht treffend in der Vorrede zu Fontenelle's
Schäfergedichten, wo es u. a. heisst: Die Schäfer müssen noch
mehr »polis« und »agr^ables« gemacht werden, als die Hirten
Virgil's, man muss »rectifier et surpasser ce qu'on imite«.
Während Fontenelle's eigene Idyllen nichts Anderes als ge-
reimte Galanterien sind, tadelt er an Theokrit, dass dessen
Pastoralpoesie »zu sehr nach dem Lande rieche«.
307] Mit Verachtung blickte man auf jene älteren französischen
Pastourellendichter, — wie überhaupt Derjenige, welcher
»abject en son langage,
Fait parier ses bergers comme on parle au village,«")
vor dem strengen Richterspruche dieser modernen Geschmacks-
1)S. a. Eugen Herford, Analyse und Kritik der »Bergeriesc
Racan's, sowie seiner übrigen Dichtungen. He r r i g' s Archiv, Bd. 00 p. 1 fF,
2) Boileau Despräaux, Art poetique. Chant 2. —• Die wunderliche
Auifassung ländlicher Naturtreue zeigte sich schon äusserlich in den
Kostümen der Darsteller. Vgl. darüber: Victor Fournel, CurioBit^
theätrales anciennes et modernes etc. Paris, 1878, p. 37.
3) Boileau, Art poötique II.
161
richtung nicht bestehen konnte. »Avant M. Durfö, les bergers
^taient trop grossiers pdur plaire«, lautet selbst noch das gering-
schätzende ürtheil Beauchamps' (I, 365), wahrend Ghäteau-
neuf (p. 106) mit Hinweis auf das Jeu de Robin et de Marion
sagt: »n est possible que ce soit 1ä la nature; mais ce n'est
pas Celle que Tart doit se garder d'embellir«.
308] Wie man sich gewöhnt hatte, die Muster für diese ver-
feinerten Pastoralen bei den Italienern zu suchen, so musste
auch die Musik, welche jetzt in den Dienst dieser Afterdichlung
gestellt wurde, für's Erste italienischen Componisten entlehnt
werden. Man wusste nicht, dass Frankreich bereits im 13. Jahr-
hundert eine komische Oper voller Anmuth und Natürlichkeit
hervorgebracht, sondern glaubte auch dieses Genre erst neu
importiren zu müssen.
309] Unter Clemens VIII. halte Ottavio Rinuccini (um
1600) ein Hirtengedicht »Dafne« verfasst'), zu welchem Jacopo
Peri (zugleich Sänger und Gomponist) die Musik lieferte.
Seine musikalische Behandlung des dramatischen Dialogs, die
Recitativform, fand Anklang, und nachdem vollends Rinuccini's
bedeutendstes Werk yEuridice***) mit der Musik von Peri und
Giulio Caccini an den italienischen Fürstenhöfen wieder-
holte glänzende Aufführungen erlebt hatte, verpflanzte der
Cardinal Mazarin diese italienische Opernmusik auch nach
Frankreich. 1645 wurde zum ersten Male wieder eine komische
Oper »la finta Pazza« (Text von Giulio Strozzi) vor dem
französischen Hofe in Petit-Bourbon dargestellt.
310] Auf der so gewiesenen Bahn schritt man weiter: 1659
dichtete Abbe Perrin in französischer Sprache ein Hirtenspiel
»La Pastorale«, und Robert Cambert lieferte die Musik.
1) üeber die frühesten Versuche der modernen Oper vgl. G.W.Fink,
Gesch. d. Oper, p. 83 ff., 156ff., 179ff.; Brendel p. 62 ff.; E. Schürt,
Le drame ronsical, Paris 1875. Der Letztere läsat Adam de la Hale*8
Liederspiel überhaupt ganz unerwähnt.
2) Vgl. Schelle's Artikel in der Neuen Zeitschrift für Musik 1863,
Bd. 59, No. 3, p. 21.
AuBg. n. Abh. (Bahlaen). H
103
Philippe Quin au 1 1 und Jean BaptisleLully waren
ihre Nachfolger; selbst der grosse Moliere, der es zuweilen
nicht verschmähte, seine Muse in den Dienst des Hofes zu stellen,
schrieb zu Ludwig's XIV. glänzenden Festen einige Pastoralen
im modernen Geschmack, welche Lully zu komischen Opern
gestallete. Ein solches Pastoral - Liederspiel hat Moliere z. B.
seiner Ballelt- Comödie »Les Amants Magnlfiques« (1670 zu
Saint-Gerniain aufgeführt) eingeschoben. Die Scene ist nach
Thessalien (>Ia tlelicieuse vall^e de Tempe«) verlegt. Unter
den Personen werden genannt; Tircis berger, Caliste berg^re,
Climene, Philinle, daneben: Apollo, 8 tanzende Statuen, Dryaden,
Faunen und Satyren, Libretto und Musik waren italienischen
Mustern nachgebildet
311] So konnte es denn geschehen, dass etwa hundert Jahre
später J. J. Rousseau in s. »Lettre sur la Musique frangoise«
zu dem Sctdusse kam, man dürfe überhaupt von einer franzö-
sischen Musik gar nicht reden. Dieser Satz fand lebhaften
Widerspruch, doch eine genügende Widerlegung war bei der
damals noch mangelnden Kenntniss der mittelalterlichen Musik-
geschichte vor der Hand nicht- möglich. Die beste hat wohl
Rousseau selbst geliefert — durch sein Intermöde »Le Devin
du Village*, dessen Gompositionen (wie Anibros II, 295 nach-
gewiesen) wieder Anklänge an alte französische Volksmelodien
zeigten, ja sogar in auffallender Weise an Partien aus dem
Spiel von Robin und Marion erinnern sollen^). Von Entlehnungen
kann da natüilich nicht die Rede sein, Rousseau hat von
Adam d. l H, und dessen Werken nichts gewusst; in seinem
t) Ambroa (11, 295 Annikg.S) stellt das Eingangeliedcben aus dem
Jen de ßoliin et de Marion vergleichend neben die Arie ^ub Roussaau*«
Stack :
»J'ai perdu tont mon bonheur,
J'ai perdu mon servitcur;
Colin me dtlaiHSe.«
und bemerkt: Sind diese durch ein hatbee Jahrtausend getrennten Melo-
dien nicht Schwüst^rn? — Auch Meraj (p. I80j will Aehnlichkeiten
wifichen j«'nun beiden Componitionen finden.
163
»Dictionnaire de MuBique* glaubt aucli er die Anfange der
komischen Oper in Italien suchen zu müssen.
I In dem dürftigen Inhall seines »Devin du Village« lassen
sieh kaum Beziehungen zu dem Sujet der Liebe Robin's und
Marion's nachweisen. Colette, eine Schäferin» glaubt sich von
ihrem Colin verlassen; ein Wahrsager im Dorfe vereinigt die
Beiden wieder; Gesang und Tanz schliessen das Spiel.
Auch Rousseau konnte jene früher characterisirte conven-
Üonelle Auffassung der Paslorale nicht völlig ablegen. Die
Zeiten aber, wo man für die galanten Schäfer und Schäferinnen
schwärmte, waren vorüber. Nach einigen Aufführungen des
»Devin du Village« (vor dem Könige zu Fontainebleau am 18.
und 24. October 1752, und zu Paris durch die Acaderaie
RoyaJe de Musique am L März 1763) ist der Gegenstand von
der französischen Bühne verschwunden.
11-
III.
Li jus du pelerin*).
312] § 1. Ist Adam de la Haie der Verfasser?
Wiederholt finde ich dies >Spiel vom Pilger« unsrem Dichter
zugeschrieben*), und wenn auch Monmerquä, Magnin"),
P. Paris u. A. dieser Ansicht nicht beitraten, so hat doch erst
neuerdings wieder E. de Goussemaker (p. LIV) aus ver-
schiedenen Argumenten die Autorschaft Adam's zu beweisen
gesucht. Auch Tobler (VoiTede zu seiner Ausgabe von »Li
dis dou vrai aniel«, p. IX) scheint es den echten Stücken bei-
zuzahlen.
31 3J Als Beweis führt Goussemaker in erster Linie den
Umstand an, dass das Jeu du p^Ierin, analog den anderen
Dramen Adam's, eine kleine Sittenkomödie sei, und dass
wiederum ein Bruchstück aus des Dichters eigenem Leben —
diesmal ein Bericht über seine letzten Jahre — den »fond de
Faction scenique« bilde. Kein andrer Autor habe ähnliche
Stücke verfasst.
1) Elinzig erhalten in dem Ms. de la Yalli^re, wo es unter obigem
Titel dem Jeu de Robin et de Marion unmittelbar voraufgeht.
2) Z. B. Yon Dinaux (1, 57), von Eaynouard im .)oum. d. Sav.
1834 (p. 347) und von Baron de Reiffenberg in der Einleitung zu
seiner Ausgabe der »Chronique rimde de Philippe Mouskes« (Paris 1836,
I, p. CLV f.).
3) Charles Magnin (Joum. d. Sav. 1846, p. 6 f.) hat auch erst
Adam d. 1. H. für den Verfasser gehalten, verbessert sich aber später
(p. 633), indem er die Frage nach der Autorschaft des Jeu du p^lerin
offen lässt.
165
Ich meine, dass eine Behauptung wie die letztere einfach
deshalb hinfällig wird, weil wir ja bekennen müssen, nur eine
sehr ungenügende, lückenhafte Kenntniss der dramatischen
EIrzeugnisse jener Zeit zu haben. Um einige Scenen wie die,
aus denen das Jeu du pelerin zusammengesetzt ist, hinzuwerfen,
bedurfte es übrigens wahrlich nicht eines dem grossen Trouvere
von Arras gleichgearleten Dichtergeistes; das Stück ist nichts
weniger als eine »pelile com^die de moeurs«, sondern ein
Nachspiel ohne dramatischen Inhalt, ohne rechte Handlung
und höchstens wegen einiger Mittheilungen über unsres Dichters
Leben und Ende von relativer Wichtigkeit.
Sollte denn Adam de la Hale's so bedeutende That für's
französische Drama unter seinen Zeitgenossen so ganz ohne
Einfluss geblieben sein, dass wir auch nicht Einem aus dem
Dichterkreise von Arras eine Leistung wie jenes Spiel vom
Pilger zutrauen dürften?
Allerdings wird auch hier der Zuschauer über Lebensver-
hältnisse des Dichters selbst unterrichtet, aber in ganz andrer
Weise als dies im Jeu d'Adam geschieht. Dort tritt der B09U
d' Arras in Person, redend und handelnd auf, und es sind Epi-
soden aus seiner bewegten Jugendzeit, Freuden und Leiden im
eigenen Familienkreise, die in dramatisch belebter Handlung
vorgeführt werden; hier muss ein Pilger, der von langen
Irrfahrten nach Artois zurückkehrt, über Adam's letzte Jahre,
seine Stellung am Hofe zu Neapel und den Tod des Dichters
erzählen.
314] Dass auch im Jeu du pelerin die Musik zu ihrem Rechte
kommt und zwei Melodien dem Dialoge eingefügt sind (was
nach Coussemaker*s Meinung sonst nirgendwo im gleichzeitigen
Drama vorkomme), kann ebensowenig beweisend sein: Beide
Melodien sind Entlehnungen, Gilate; Adam d. 1. H. hatte für
solche Einführung und Verwendung der Musik eben das Beispiel
und Muster gegeben.
315] Wenn Coussemaker fortfahrt: »Le soin avec lequel il y est
rappele qu' Adam n'est appele Bochu qu' ä Arras, est encore
166
une forte indiiction en faveur de notre opinion,« so kann das
ebensowenig stichhaltig sein; es wird damll höchstens bewiesen,
dasfi ein dem Dichter persönlich Nahestehender, der am Hofe
zu Neapel und in der französischen Heimat den Ruhm Adara's
hat verkünden hören, der Verfasser jenes Jeu du pelerin ist.
316] »Li jus du peterinet steht ja allerdings im Ms. de La
Vallidre mitten zwischen den übrigen Werken Adam's d, 1. H, ;
nun scheint man aber dies kleine «Spiel« immer mit dem Jeu
de Robin et de Marion zusammen aufgeführt zu haben, wie es
]a auch wohl als Vor- oder Nachspiel zu demselbeit gedichtet
wurde, — und so kann es uns gar nicht wundern, dass es
auch in der Handschrift bei jener Pastora Icom öd ie steht. Das
Ms, de la Valliere enthält ja übrigens neben Adam's Werken
auch Sachen von anderen zeitgenössischen Dichtern aus Artois
— und dass ein Bürger von Arras das Jeu du pelerin zu Ehren
des ihm verwandten oder eng befreundeten Adam d. l H.
verfasst habe, ist auch mir im höchsten Grade wahrscheinlich.
317] Auf Grund seiner falschen Voraussetzung, dass Adam d,
1. H. dieses sein »eloge poslhume« ') selbst gedichtet habe, und
indem er ohne Weiteres den Pilger des Stückes mit Adam
idenlificirl , schliesst nun Coussemaker weiter: — Also mnss
unser Dichter (nach Jeu du pelerin, v, 24 fif-) noch einmal nach
Arras zurückgekehrt sein *avant d'aller mourir ä Naples*, und
in sein eigenes Leben fallen alle die hrfahrten, die Reisen nach
Sec-Arbre, Durest^, Famen ie, Surie, Tir u. s. w., wovon der
Pilger (415,11 ff. und 416,2 ff.) berichtet").
Adam d. 1. H. ist gewiss niemals im Orient gewesen; ein
so bedeutungsvolles Ereigniss seines Lebens, wie etwa die Be-
tt So neiiQt MagniD das Jeu du pMerin. Jouru. d. Bav. 1846, p. 450.
2) Dinaux (I, 48 ii. Ärch. du Nord III, 146] war der Ansicht, Adam
d. 1. H. habe ak Eeisebegleiter oder Sekretär des Grafen Kobert II. von
Artoifl Ptiläatina, Syrien und Egypten geaehcn und sei durch Sicilien,
Italien und die Provence, wo er sich längere Zeit aut'ge halten, in seine
Heimat zurückgekehrt. Nach D i n a u x haben auch Kaynouard (Joum.
d. Sav. 1834, p. 346), Le Roj [fitudea, p. 48&) u, A. von einem Kreux-
zuge Adam's d. l H. gosprocben.
167
theiligung an einem Kreuizuge, müsste sich doch in irgend
welcher Weise in seinen Werken angedeutet oder erwähnt
finden.
318] Dass Adam d. L H. nicht der Verfasser des Jeu du
p^ierin, erhellt aus folgenden Gründen. 416,27 sagt der Pilger:
»Ur est mors maistre Adans; Diex li fache inerchi!«
und weiter:
»A a€ tonibte ai est^, dou Jhesii-Ciiat merchil«;
Er (li pelerins) sei am Grabe des Dichters gewesen, und der
Graf (Robert von Artois) habe es ihm gezeig^t, als er im
vorigen Jahre in Neaptl war ']. Gleichzeitig macht er für die
Glaubhaftigkeit und Wahrheil seines Berichtes geltend, dass er
aus einem Lande komme, wo man sogleich stürbe, wenn man
lügen wolle (415,14 ff.).
Es wäre doch gewiss ein toller, ja unglaublicher Scherz,
wenn der lustige Sänger aus Arras so über sich seihst als
einen bereits Verstorbenen geredet hätte. Und ist sein Tod,
wie Cousseniaker (p. LV) selbst zugiebt, thalsächlich in Neapel
erfolgt, so muss man, wenn Adam d. h H. das Piigerspiel
gediehlet hätte, ihm entweder eine wunderbare Sehergabe
zuschreiben, oder annehmen, er habe sich bloss deshalb später
nach Neapel zurückbegeben, um seine, bezw, des Pilgers An-
gaben im Jeu du pelerin wahr zu machen.
319] Das Loblied, welches »li pelerins« auf seinen gefeierten
Landsmann anstimmt , könnle man ja unter Umständen für
ein Selbstlob des Dichtei'^ nehmen; was aber dagegen spricht,
Ist der Umstand , dass im Stücke jene Worte des Pilgers ihm
nur Schiinpfreden seitens der Umstehenden, ja sogar Prügel
durch Gautier eintragen.
l) Wenn mftn diea Zeugniss ernßtbaft nimmt, — imd ich sehe keinen
Graml für das Gegen t heil — , dann wäre bii^nnit zngleicb die ganz un-
begründete Bebaitptung Fauchet"» widerlef^t, Adam d. I. H. sei im
KIo«ter ÄU Vauiellea gestorbön. Vgl. Fauchet (Oeuvres, p. 588),
Michaud*B Biogr» uni?. I, J82, Dinaiix (Memoire), Ritynouard (Journ.
d. Sar. isa-t, p. 346) j und dagegen: M6L d. 1. Soc. d. BiUL II, 8,
ir>8
320] Der aufTallend rohe Ton , welcher an einigen SJ eilen
Tage tritt (z. B. 419,4 ff), die merkwürdige Unsicberlieil in der
Characterzeichnung -- wenn überhaupt von einer solchen die
Rede sein kann — der absolute Mangel eines dramatischen
Inhaltes und die ganze Unbedeutendheit der Erfindung und
Durchführung nöthigen uns ebenfalls, dem Dichter einer so er-
freulichen , dramatisch bedeutenden Leistung wie des Jeu de
Robin et de Marion die Autorschaft des Jeu du pelerin ent-
schieden abzusprechen.
321] Man hat nun in Bezug auf den Verfasser dieses Stückes
verschiedene Vermuthungen geäussert.
Nach einer Bemerkung des Marquis de Villeneuve in
seiner «Histoire de Saint-Louis« (Paris 1839, III, 520) werde es
dem Rutebeuf zugeschrieben; Villeneuve führt jedoch weder
seinen Gewährsmann, noch irgend etwas, was für diese Ansicht
spräche, an. Roquefort (De Tetat de la poesie fran<^. etc.,
p, 26 r) nennt Jchan Bodel als den Verfasser sowohl des
Schäferspiels von Robtn und Marion , als auch jener Apotheose
Adam's*). Auch Duval (Bist, lilt. XVI, 278), Fetis (Rev. musJ
1827, Nr. 1; u.Biogr imiv.d.mus.I, 12), Fink (Allg. mus. Zeit.
1827, Nr 13) und Ambros (II, 294 Anmkg. 2) schreiben dasj
Jeu du pelerin dem Jean Bodel aus Arras zu. Jener Trouven
aber ist erwiesenermassen lange vor unsrem Dichter gestorben,
wälirend der Verfasser des Pilgerspieles — jünger als Adam —
ihn noth wendig überlebt haben niosste.
322] Bei der uns hier interessirenden Frage scheint es mir vor
allem von Wichtigkeit» nochmals darauf hinzuweisen, dass nur ein
unsrem Trouvere persönlich nahestehender, jüngerer Dichter aus
Arras eine solche »oraison funebre d'Adam de la Haie« (Th. fr.
au m. a,, p, 26) abfassen konnte.
323] Von den zahlreichen Dichtern und Sängern, deren Namen
uns aus dem regen literarischen Treiben zu Arras entgegentreten,
l) Schon Monmerqii^!, als er 1822 das Jeu du pblcrin aus dor
Handschrift mittheille, erklärte sich gegen dieae Anßiclit. Vgl. M^langes
d. L Soc. d. Bibl 11, 4 u, 9.
im
k
stand wohl keiner dem Maltre Adam näher, als Jehannes
Mados (Madot), sein oignor Neffe. Wenn wir ihm das Spiel
vom Pilger zuschreiben, ihn selbst in der Titelrolle snchen,
winnt die Stelle 4174 enlschioden an Wahrscheinlichkeit.
nen Verwandten des entschlafenen Dichters wird der Graf
von Artois gewiss bereitwillig zum Grabe des Oheims gefuhrt,
ihm wird er auch Näheres über Adam's letzte Lebensjahre und
dessen Stellung am Hofe zu Neapel mitgetlieiU haben.
324] Jean Madot war gebürtig aus Arras, ein Trouvere und
J<ingleur aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. In der
gereimten Nachschrift zm einer von itun gefertigten Gopie des
»Roman de Troie« (Pariser Nationalbibliothek) giebt er an, die
Schreibcrarlieit im Jahre *quatre-vint et mit et doux cens et
wit< (1288) beendet zu haben, und erzählt von sich selbst:
»Ce» Jehannes Mados ot non,
Qu'on tcnoit h bon compaignon.
D' Arras es toi t. Biea fu connuB
Süd ojiclea, Ädans li boi^uSf
Qni pour revol, par oorapjiij^ie,
LaisRa Arran.
Qviant il niouni, ce fu pit.^,
Car onquea plus ongignei hon
Ne moru, pour voir le »et on.
Si, priona a Dieu lionement,
Quc a*arme niete k Bauvomeni*.
Llingt das nicht ganz ähnlich, wie der Nachruf, welchen der
.Pelerin dem Dichter widmet?
Leider wissen wir zo wenig liber jenen immerhin unbe-
leutenderen Zeitgenossen Adam's ') und über sein Leben und
ine Schicksale, um ihn mit Sicherheit unter der Maske des
i\ Dinaox Iheilt in seinfn .Trouv^re» Arteaiens« über Jean Madot
aJIerhand Unrichtigkeiten mit. Aiiaflcr dem Roman de Troie, den Mudot
doch bloft« copirt, «chreilit er ihai noch einen ^-Roojiiin do Thebea« 7.11
tDiniiuit III, 32, 52, S22 h. imi — Ein Jean^lo- Bossu trArraa,
\tn ich riist. litt. XVL y« u. 214 f. nU Dichter erwähnt fimle, könnt«
gleicht mit jenem Jeim Madot identisch Beio, der dann aJ»o den Bei-
seines berühmten OhtJiniB aucb fftr sich bei1>ehalten hätte.
170
Pilgers wiedererkenneii und als den Verfasser des Jeu du pfelerin
nachweisen zu können.
325] § 2. In Italien, von wo der Dichter des Pilgerspieles
soeben zurückkehrt, hat er am Hofe Robertos von Artois (in
»Puille« — Äpulien — wie er 416,4 f. angiebt) viel über den
grossen Trouv^re aus Arras gehört, seinen Namen beruh int,
seine Werke weit verbreitet gefunden. Vielleicht hat er dort
selbst einer Aufführung des Jeu de Robin et de Marlon beige-
wohnt, hal eine Abschrift nacli Frankreicli inilgenonimen und
es in der Heintat des Dichters, im Kreise seiner früheren Freunde
und Sangesbrüder wiederum darstellen lassen.
3^6] Die Trauer in Arras über den Tod des berühmten und
gefeierten Mannes muss damals allgemein gewesen sein, und
zuweilen fmden wir in Dichtungen oder Notizen aus jener Zeit
auf den Hingang Adam's d. I. H, ausdrücklich hingewiesen*).
Die dankbare Vaterstadt suchte die Erinnerung an ihren grossen
Bürger dadurch dauernd lebendig zu erhalten, dass sie eine
Strasse (ohne Zweifel die, wo das Haus des Henri de la Haie
gestanden) »rue de Maitre Adam* nannte^)*
327] Nicht besser und würdiger wussle man den in der Ferne
Verstorbenen zu ehren, als durch Aufführang eines seiner
Werke in demselben Freundeskreise und Puy, in welchem er
25 Jahre früher in seinem Jeu d'Adam selbst aufgetreten war.
Aus der Stelle 417,7 ff.:
»Or veilltia un petitj, biaus dous amu» attendrd;
Car on in*a fait inout lonc de ceste vile entendre,
Qu'ens en Foniiour du clerc que DieuH a volut prendr©,
Doit'On dire bes dis ebi endroit et aprendre;«
1) ManuBcrit du Eoi, Nr. 184 Suppleraent, fol. 205 recto, col. 1, v. 17.
2) Das lehrt udb die Nachschrift zu einem Manu»cript aus dem
14 Jahrhundert (Pariser Nationalbibliothek Nr. 7071', fol. 92). Der
Name der Strasse existirt noch (wie Paul in Paria 1842 in der Hiat.
litt, XX, 797 schrieb) und gehört in Arras einer kleinen in der Cit^ ge-
legenen Strasse an. Vgl. Plan do la ville, tite et citadeile d*Arra8, par
M. DelommiS.
t7I
will Paulin Paris schliessen, die Bürger von Arras halten in
ihrer Begeisterung für ihren bedeutenden Landsmann einen Tag
festgesetzt, sein Gedächtuiss zu ehren, etwa wie heutzutage der
Jahrestag von Moliere's Geburt im Theätre fran^^ais gefeiert zu
werden pflegt.
Das liegt wohl nicht in den Versen» und schon Magnin
wendete sich mit Recht gegen diese Deutung- Dass aber zu-
gleich mit dem Pilgerspiele das letzte und bedeutendste Werk
Adan^s d. 1. H-, seine Pastoralcomödie , aufgeführt wurde,
wobei dann ersteres den Zweck hatte, an die Verdienste des
Dahingeschiedenen zu erinnern, wird man irnnierhin annelirjien
können. Wir werden sehen, wie diese Stücke inhaltlich nicht
ohne gegenseitige Beziehungen sind, auch l^egegnen uns in
beiden ziemlich dieselben Personen.
328] Für die genauere Bestimmung der Zeit seiner Abfassung
liefert das Jeu du pelerin selbst die nölhigen Anfialtspunkte.
Da der Pilger (nach 417,2) »im vorigen Jahre« bereits das
Grab Adam*s gesehen haben will, dessen Tod aber frühestens
1285 erfolgte *), so kann die Abfassung bezw. AutTührung des
Pilgerspieles nicht vor 1286 staltgehabt tiaben.
Weiterhin ist von Bede u Um g, dass (nacti 417,1) »li quoins«
(womit nur der Graf Robert II. von Artois gemeint sein kann)
dem Pilger das Grab Adarn's selbst gezeigt hat. Robert verliess
aber Italien im Jahre 1289.
Danach wäre die Darstellung der Pastorale von Robin und
Marion, zusammen mit dem Jeu du p^lerin, in der Heimat
Adarn's d. 1. H., in die Jahre 1286—1289, mit Wahrscheinlichkeil
in 's Jahr 1288, zu setzen. —
339] Bisher hat man allgemein das Jeu du pelerin als Prolog zu
Adarn's Pastoralcomödie aufgefasst^), vermuthlich des äusser-
1) Zwischen 1285 iiad 1288, wie Paul in Paris bewiesun hat.
Monmerqrte vernmthet wohl richtig 1286. Dinaui' und Raynouard'«
Anoahine, &dm Adiiin d. l FI. erat 128[^ geBiorben, wird durch iiichta
getftützt und IS^st aich aus Obigem leicht, widerlegen.
2) Wie auch Magnin ünniuinit ^Jouru. d, Sav. 1840, p. 450).
172
Ifchen Umstandes halber, dass das Stück in der einzigen Hand
schritt, in welcher es uns erhalten, dem Jeu de Robin et de Marion
unmittelbar voraufgeht. Nun möchte ich aber darauf aufmerksam
machen , dass der im Ms. d'Aix sich findende Schlussvermerk
»Explicit de Robin et de Marion* im Ms. de la Valliere, wo
das Jeu du peleriu noch beigefügt ist, fehlt. Wohl aber steht
die Notiz »Explicit« hier am Schlüsse des Pilgerspieles und ist
auch dem Jeu d'Adam am Ende beigefugt.
330] Nach metner Meinung sind die paar Scenen des Jeu du
p^lertu weil richtiger als Epilog zu bezeichnen. Es scheint
mir weit angemessener gewesen zu sein, eine solche Lobpreisung
des verstorbenen Dicliters der Aufführung seines Meisterwerkes
folgen zu lassen» als sie ihr vorauszusenden. Ei*st nach der
Dar!?tcllung des Schaferspieles wird die Klage um den Tod
seines Dichters uns im rechten Lichte erscheinen.
331] Das Jeu du peleriu schliesst mitWarnier's Aufforderung,
in's Wirthshaus zu gehen und zu trinken. Das ist der selbst
bei den damaligen Mysteres übliche Abschluss jeder Auf-
füiu^ung, es wird auch hier so gewesen sein.
Die versammelte Menge» die sich zuerst am Jeu de Robin
et de Mai'ion ergötzt und soeben bei den Worten des Pilgei^
dem todten Adam de la Haie den Zoll der Pietät dargebracht
hat, zerstreut sich nach der Aufführung und folgt vielleicht mit
den Schauspielern der Einladung des Rogaut gegen Ende des
Jeu du pelerin (420,18):
»AloDB vers Aiiest« a le foire!*^).
1) DJeae Worte lasncn iibf^rhaupt vermuthen , dtisfi wir es im vor-
liefsfcntlen Fallp iuö|rlicherw{?ise mit einer Jahnnarktsauö'iihrung, wenn
duch von Piiy-<jenoR6en vorunhUltet, ku thiin haben, nmi der wiederholte
Hinweis auf dfii Markt xu Ajf^ttu (ein noch heute hekannt^r FUuken
in der NÜhe von Arraa) auch fitbou im Jeu de Robin et tle Manon
Bcheint daH tu besf^ätigeii. Die Stellen, wo in der Paatoralcoinödie diese
ErwähiuiDg sich findet, würden dann natürlich ohonfulls doiii VorfaiRser
den Jeu du pelerin, ah einem gltiiehzMiHfien Uebenirbeiter und loterpolutor
von AdEui'fl Werke, Äuzuach reiben a^ln.
173
Wenn nun das Spiel vom Pilger ein Vorspiel zum Jeu de
Robin et de Marion wäre, dann stände derSchluFs des ersteren
in Widerspruch zum Inhalt des let/ieren, sofern hier Rogaut
und Warnier nach dem Marktfeste zuAyette auO^reehen, wobei
Rogaut die erste Anregung giebL, während er doch itn Jeu de
Robin et de Marion 4()2»4 erst von Guiot erfahrt, dass dort in
Ayette »grand deduit* und »granl feste* sei. Das ist ein letzter
deutlicher Beweis, dass das Jeu du pelerin bei der Aufluhrung
der Pastoralcomödie Ädam's folgte, also nicht als Prolog,
sondern richtiger als Epilog zu .jenem Stücke aufzufassen ist.
332] Beziehungen im Inhalt der beiden Stücke, Aehnlichkelten
in der Personenzeicimung, das Analoge der Namengebung und
andre Motneiite weisen darauf hin, dass der Diciiter des Jeu du
pelerin Adam 's Werk mit grosser Aufmerksamkeit studirt
haben nuiss ; ja Einzelheilpn, die uns bei Betraclifung der Pas-
toralcomödie aurgefalien, erwecken sogar die Vennuthung, dass
das grössere Stück im Geschmacke seiner Zeit und seines
Publikums zu dem besonderen Zweck einer Jahnnarktsauf-
fülirung *) überarbeitet habe. Daraus würden sich dann auch
die zu\N eilen allzu kradigen Reden und entschiedenen Rohheiten
erklären, die hie und da zu dem sonst so decenten, zarten
Tone des Jeu de Robin et de Marion in auflallendem Wider-
pniche stellen. Und so nachdrücklich auf die »Coire vers
ieste* mit daselbst staltfmdenden Bauerntänzen u. s. w, hin-
zuweisen (402,4 ffj, wäre Adam d. I. H. bei der Abfassung
dc^ Spieles von Robin und Marion für ein Hoffest in Italien
sicherlich nie hl eingefallen, selbst wenn wir einräumen, dass er,
m den französischen Hof zu Neapel desto lebhaRer an die
eimatliche Gegend zu erinnern, ein möglichst getreues Bild der
lesischen Landschaft und Bevölkerung habe g*'ben wollen.
3] Jean Madot, oder wer sonst der Verfasser des Jeu du
pelerin, stand unter dem Einfluss eines schon so bald nach
l) Oder jedenfalls einer An tfiibrun^ vor einem i^rösfi^rcii uod wenijfer
^wählten Pu-blikuiD, als es der Preinifere amHoJfe zu Neapel beigewohnt
itte.
174
Adam's Tode auch in der Dichierstadt Arras gesunkenen Ge-
schmackes, dem er bei Abfassung seines Spieles Rechnung
gel ragen.
Viel Arbeit bat er es sich nicht kosten lassen. Die äussere
Form war ihm in IrefilichtT Vorlage geboten, auch für die in
Doppelpaaren gereimlen Zwölfsilbler der ersten Hälfte vom Jeu
du pelerin fand er das Muster in Adam's frühestem Stücke
(297,1 ff.).
Besondere Erfindungsgabe vermochte und brauchte er in
dem unbedeutenden Nachspiele nicht zu zeigen, und seine Figiiren
nahm er (nnt einziger Ausnahme des Pilgers, unter dessen
Kleide er sich selbst veibarg/J mit Namen und theilweise auch
Eigenschaften aus dem Jeu de Robin et de Marion herüber.
334J Den Schauplatz der Handlung wählte er ebenda» wo
auch das ländliclie Fest im Schäferspiele stattfindet, — in der
Gegend von Arras (416,6; 417^8); und dort, auf dem nämliclien
Schauplatz der Stücke (einem Wiesenthaie zwischen Arras und
Ayette), sind sie vielleicht in Wirklichkeit von Bürgern der
Stadt bei Gelegenheit eines nicht bloss fmgirten Marklfestes in
der Umgegend zu Ehren des jüngst verstorbenen Adam de la
Haie aufgefütirt worden. —
335] Das Spiel von Robin und Marion ist zu Ende, Vielleicht,
dass ein Thei! der Hochzeitsgäste im tanzenden Zuge die Bühne
verlassen hat. Einige Bauern sind zurückgeblieben; in die
lärmende Menge tritt nun der von langer, beschwerlicher Reise
zurückkehrende Pilger und gebietet Ruhe, damit er mit seiner
Erzählung beginnen könne.
336] §3. Analyse des Inhalts'). - Der Pilger sagt, wer
er sei, und berichtet, dass er weit in der Welt herumgekommen :
>p<ar viles, par castiaus, par chit^a, par treepas«,
1) Zu einer Bolchen ?emtilasst mich der UmeiaDd, dass keine der
Ton mir durchgeäebenen Scluriittiii auf den lukult diötiea Stücke« Dabei
eingeht.
175
I Such
i
W
und dass, da er nicht überall Auskommen und Unterhall ge-
funden, er sich nun wohl nach Ruhe sehne. Wohl durch 35
Jahre habe er nicht gerastet und in dieser langen Zeit viele
berühmte, geweihte Orte t>esucht (415,11 u. 13):
»S'ai este au Sec-Arbre et dusc' k D nieste ; . . .
Si fui en Farne nie, en Surie et ©n Tir«f
aucn ein Land, wo man so \¥ahriieilsliebend sei, dass der Tod
als sofortige Strafe für eine Lüge erfolge. Er will damit offenbar
auf die Genauigkeit und Richtigkeit seiner eignen späteren
Aussagen hinweisen, — allein Einer von den umstehenden
Landleuten (li vilains genannt) unterbricht ihn mit harter
Rede: »Du machst uns ein X für ein U vor (,nous fais vessie
pour lanterne') und würdest gewiss lieber in der Schenke, als
im Münster sitzen.«
337] Der Pilger klagt über sein Elend und fahrt in seiner
Reiseschildenmg fort (416,2 f.):
> . . . cettS oi a LaBerne,
En Terre de Labour» en Toakane^ en Senle.«
Auf seiner Rückreise durch Apulien habe er dort viel von
einem treniichen Kleriker gehört, der aus ^dieser« Stadt gebürtig,
in der Heimat als vmaistres Adans li Bochus«, in Italien aber
als * Adans d'Arras« bekannt sei.
Und nun zählt der Pilger, der von dem Vilain noch manches
Schimpfwort (Dickbauch, Schurke, Landstreicher) zu hören be-
kommt, die Vorzüge jenes Adam auf, rühmt ihn laut und in
wortreicher Rede und erwähnt schliesslich, dass er im vorigen
Jahre sein Grab besucht habe.
338] Li Vilains, der immer wilder und wüthcnder wird, drolit
dem Pilger mit Schlägen , wenn er sich nicht davon mache, —
er sei ein Betruger, und man könne Win im Wirthshaus in ganz
andrer Gestalt sehen^ als in würdiger Pilgerlracht,
»Wie nennt man Euch» der Ihr so starrköpfig seid ?« fragt
IT Beleidigte.
'Gautelos li Testus* (Walther, der Starrkopf), erwidert der
176
Bauer. Von hier ab ist auch im Stücke seine Rolle mit »Gau-
tiers« überschrieben ').
339] Der Pilger berichtet nun, dass nichts Anderes ihn hierher-
gezogen und zu längerem Verweilen in der Gegend veranlasst
habe, als die Kunde , dass man gerade hier die Erinnerung an
jenen Dichter Adam pflege und gern seine Lieder lerne und
vortrüge.
340] Nach weiteren Schimpfreden und Angriffen Gautier's und
einer Verwünschung des vielleicht geprügelten Pilgers spielt der
vom Dichter neu eingeführte Warnier die Rolle des »Vilain
— Gautier« weiter, wobei ihm Guiot wacker assistirt. Ein
andrer Bauer, Rogaut, intervenirt zu Gunsten des beschimpften
und misshandelten Pilgers, verweist den erregten Warnier zur
Ruhe und stimmt nun selbst in das Lob Adam's ein, — des
ehrenwerthen Klerikers, des anmuthigen, freigebigen, tugend-
samen Sängers. Warnier wirft dagegen ein : »Wusste er die
Leute zu bezaubern? Dann kann ich sein Handwerk vollends
nicht hochschätzen.« Gleichwohl vorlangt er eine Probe von
Adam's Kunst. Rogaut singt:
»II n*e8t ai bonne viande que luatona« •)
und fragt Warnier nach seinem Urtheil darüber. Dieser ant-
wortet in mehr als roher Ausdrucksweise und mit einem derben
Fluche. Auch er giebt einen Vers zum Besten (419,11):
»Se je ni aloie, Je n'iroie mie«,
den er gestern gelernt habe, und der gewiss 40 mal schöner sei,
als ein Sang von Adam. Rogaut aber meint recht drastisch:
»Meiner Treu ! Du hast so viel Talent zum Singen, wie ein Bär
zum Flötenspiel«, — ein Scherz, der ihm von Warnier sogleich
zurückgegeben wird.
341] Jetzt hält es übrigens auch der friedliebende Rogaut für
das Beste, dass der Pilger, die unschuldige Ursache der Zwistig-
1) Dinaux (I, 57) u. A. führen »Gautier« und >le Vilain« irrthüm-
lieh ah zwei verschiedene Personen auf.
2) Ein Vers, den ich in Adaui de la Hale*8 Werken nicht gefunden
habe.
»4
eifen, sich entferne. Dieser geht und nach ihm Guiot, weil er
»Hunger verspüre und hier doch Nichts mehr zu fhun habe«.
Schliesslich ladet Rogaul, ge wisse rmassen zur Versöhnung mit
Warnier, diesen ein, mit ihm nach Aiieste zum Jahrmarkt zu
gehen. Warnier erklärt, zuvor müsse er trinken, verspricht
aber, sich einfinden zum wollen. Die Schlussworte (420,20);
^ »Mau debaia ait qui n'i venralc
scheinen mir ebensowohl auf Warnier selbst Bezug zu haben,
als überhaupt an die Zuschauer der nun beendeten Aufführung
gerichtet zu sein. Man begiebt sich entweder sogleich nach
dem bezeichneten Marktflecken, oder vorerst mit Warnier in
die nächste Schenke, um zu trinken.
■2] § 4. Das Jeu du pdlerin ist gegen die echten Stücke
Adam's d. !. H. auffeilend kurz. Es zählt nur 13S Verszeilen,
wovon 2 als die Anfangsverse der citirten Lieder Notenbeglcitung
aufweisen, also gesungen wurden. In Coussemaker's Abdruck
(p, 413 bis 420J umfasst das Stück nur 132 Zeilen; es ist
nämlich, wohl nur aus Versehen, auf Seite 418 hinter v. 12
eine Zeile weggeblieben, welche der Reim an dieser Stelle ver-
langt, und die aus Th. fr. au ra. a. (p. 100, v. 4) zu entnehmen
and eirizusetzen wäie:
»De tont le nio&t doit estre plaiiifl.«
] Aeusserlich betrachtet, lassen sich zwei Theile unter-
scheiden :
a) Die ersten 56 Verse sind Zwölfsilbler Die Reden der
zwei hier noch allein die Unterhaltung führenden Personen
schliessen, wenn der Redende ütehaupt mehr als eine Zeile
zu sagen hat, .stets mit einem Sechssilbler, den der Gegenspieler
in der ersten Zeile seiner Replik mit einem Sechssilbler zum vollen
Verse ergänzt. Bemerkenswerth ist, dass sich in keinem der
beiden Dramen Adanvs d» L H, diese Art der Dialogverknüpfung
im Principe durchgeführt findet, üeberali verfalui er natürlicher
und lässt nur durch den Reim für Auge und Ohr Rede und
Gegenrede verbunden sein.
_and
»43
a, Abu. (B»iiU«lU.
12
178
344] b) Von 417,11 an (also dem 57. Verse des Jeu du p^lerin)
hat der Dichter durchweg Achtsilbler verwendet^), ausge-
nommen die zwei gesungenen Verse, welche länger sind, und zwei
Siebensilbler (417,20 u. 21), schlechte Verse, die auf eine gewisse
Flüchtigkeit und Eile, mit der das Nachspiel gedichtet wurde,
schliessen lassen. — Die Versbrechung tritt von da an, wo die
kürzeren (acht-, bzw. neunsilbigen) Zeilen beginnen, nicht mehr
auf, um den Redescbluss zu markiren. Hier sind stets Rede
und Gegenrede durch das Band des Reimes eng verknüpft:
die Verszeile, womit B seine Rede beginnt, reimt auf den
Achtsilbler, mit welchem A geschlossen hatte; und das ist
ganz streng durchgeführt.
345J Reim. — Die das Stück beginnenden Zwölfsilbler
zeigen die Reimverbindung : a aa abbhbcccc u. s. w. , ein
Schema, wie es schon Adam d. 1. H. in seinem ersten Stücke
und zwar auch den Anfangszeilen desselben (297,1 fif.) zu
Grunde gelegt hat.
Die kürzeren Verse des zweiten Theiles sind paarweise
gereimt; nur 42U,4 u. 5 sind zwei reimlose Zeilen, wobei
wohl Textverderbniss anzunehmen ist. Die beiden gesungenen
Verse reimen, obwohl ungleich länger, mit der vorausgehenden
Verszeile im Dialog.
In dieser Epilogdichtung ist mir besonders auch die sehr
grosse Zahl reicher Reime aufgefallen. —
346] Dramatische Gliederung. Man kann das Stück in
3 Scenen theilen. Die erste würde die Eingangsworte des
Pilgers und seinen Streit mit dem »Vilain« (Gautelos oder
Gautiers) enthalten und über den Schluss der Zwölfsilbler
hinaus bis 417,19 reichen.
Mit den zwei fehlerhaften Siebensilblern , deren erster mit
dem letzten Vers der vorigen Scene reimt, lassen wir, da neue
1) Duval hat offenbar nur den Anfang des Stückes gelesen, wenn
er Bist. litt. XVI, 278 behauptet, das Jeu du pblerin sei in Zwölfsilblem
abgefasst.
179
Personen (Guiol und Wamier, später auch Rogaut) in Dialog
und Handlung eing^reifen, den zweiten Äuflrill l>eginnen. Der
Pilger ist bei Seite getreten. Im Streit der Bauern tritt Rogaut
für ihn ein, räth ihm al>er schliesslich selbst weiterzuwandern.
Mit dem Abgang des Pelenn oder dem Guiot's könnte
man die zweite Scene schliessen; in die drille, den Schluss
des Spieles, falU bloss die kurze Verabredung z\vischen den
beiden Zurückbleibenden» Rogaut und Warnier.
347] § 5. Von einer Personencharacterislik kann kaum
die Rede sein. Der Pilger (li pelerins), die Hauptfigur im Stücke,
ist weiter nichts als ein ziemlich trockener Erzähler olme indivi-
duelles Leben. Durch die Eingangsworte, worin er um Ruhe
und Aufmerksamkeit bitlet, erinnert er uns an die Iraditionelle
Priesterrolle beim Beginn der Myst^res, — Gautier (li Vilains)
benimmt sich auch im Nachspiel roh und unflätig^ besonders
dem Pilger gegenüber, und ist insofern der gleichbenannlen
Figur in der Pastoralcomüdie nicht unähnlich. Zu bemerken
ist, dass Warnier (Warnes, Warnet) hier eine ganz andere
Rolle spielt, als in Adam 's Stücke; aber auch in seiner
Characteristik fmdet sich kein origineller Zug, da eigentlich
nur (von 417,24 ab) sein Name slatt Gautier's eingeführt ist.
Er und Guiol beschimpfen den Pilgeret während Rogaut sich
seiner annimmt. Guiot zeigt sich nebenbei als ein träger
Bursche, der ofifen bekennt (420,13 f.):
»Et fi ne paia avoir sejour
Se je ne boi», ou dorc, ou masque.« (a. a. 420,1 1 L uod 420,19),
Eine leise Aehnlichkeit Hesse sich "vielleicht zwischen dem
Rogaut*) des Epiloges und dem der Pastoralcomödie finden.
Hier wie dort spielt er die Rolle des Friedensstifters, dem
jeder Streit verhasst ist
1) Wie also Diu am (I, 57) dazo kommt, Gautier, Warnier und
Guiot als Freunde den Dicbtera zu nennen, weiss ich nicht.
f 2) Nicht Rigaud, wie sich in Hist. litt. XVI, 278, oder Rigaut,
wie sich li«si Diuaux I, 57 angegeben findet.
12*
180
ii48] Eingehende Erwähn uni,' finden hn Jeu du p^lerin der
Graf von Artois und Adam de la Haie.
a) Graf von Artois (416,18; 416,20; 416,26 und 417»!
g'enannl). Er erscliemt als ein Mäcen der Sanges- und Dicht-
kunst, an dessen Hofe Adam d. I. H. Aufnah mej Anerkennung
und reiche Belohnung fand, sowie Förderung und Anregung,
seine Kunst zu üben. Er muss dem begünpli^ten Dichter, den
er a!sa überlebte, ein Andenken auch über's Grab hinaus be-
wahrt haben, denn als der Pilger im * vorigen Jahre« in Italien
(Apulien) war, hat ihn der Graf an das Grab Adam's gefuhrt.
349] l>) Adam de la Haie, vom Pilger und von Rogaul vieltach
erwähnt und stets respeclvoll genannt, meislens als »maistre«
bezeichnet. Die Angabe seines Stande« als »clerc* findet sich:
416,5; 416,16; 417,9 und 418,10. *Maistres Adans ti Bochust
— so hiess er hier, sagt der Pilger, also in seiner französischen
Heimat (Arras), wo eben das Stück aufgeführt wird. »Adans
d'Arras* hätte man ihn in Italien genannt; bei seiner (des
Pilgers) Wanderung durch Apulien habe er den Namen oft gehört.
360] Zur Kenntniss von Adam's Leben dienen uns im Jeu du
p6lerin nur wenige Mittheilungen. 416»6 heisst es: *nes fu de
ceste ville«, wodurch wir freilich nichts Neues erfahren; be-
wiesen wird durch diese Worte höchstens, dass das Stück in
Arras spielt und dort aufgeführt wurde. Weiler erfahren wir,
dass er sich in Italien (Apulien) am Hofe des Grafen von
Artois aufgeballen hat, von ihm begünstigt und geehrt wurde
und in dessen Auftrag dichtete »uns dis pour esprouver son
sens*. Der Pilger fügt hinzu (416,23 tf.):
»Maistre AdELns^ qui en «eut tres ItieD {i chief venir»
En fitt im dont il doit inout trea bien Bouavenir,
Car biaus e&l h olr et bona k retenir
Li quoine n*en vaurroit luie ciDC chens liTres fenir«.
Um welclies Werk Adam*» d. 1. H. es sich hierbei handelt, ist
nicht sicher zu entsctieiden. Man wäre geneigt, an seine
Pastoralcomödie zu denken (siehe [195]), wenn nicht vom
Pilger ausdrücklich »uns dis« hervorgehoben wäre. Das im
Ms. de La Vallicre sich findende, *C*eät du roi de Sezile« be-i
181
titelte Godichl verherrlicht mehr die Thaten Karl's von Anjou
(siehe [194]) imd scheint auf Anregung dieses Fürsten ent-
standen zu sein*
3511 Nachdem der Pilger mifgetheill, dass »niaistre Adans«
nun gestorben, er selbst an seinem Grabe gewesen sei, beginnt
er den Tod des trefflichen Mannes zu beklagen (415,27): vDiex
U fache merctii?« und Rogaut fügt später hinxu:
»De tout le tnont doit cglre plains • lim Th.fr.au m-ii., p 100, v. 4).
Beide welteifern, den Dichlor zu loben und seine Vorzuge auf-
zuzählen, 416,5 und 418,10 ff. werden die Ausdrücke auf itin
angewandt: *nel, soustieu, grascieus, nobile, — d'onneur, joli, un
largue donneur, de loutes vertus plains, mainie belegraceavoit«.
352] Von seiner Kunst wird gerühmt:
»Chieua maislre Adam «avoit iliü et chan« i-oßtrouver* (416,19];
»Et seur toua biaii diter wivoit.
Et i'estoit parfai» en chanter.« (418,14 fj;
». . , savoit canchona faire,
Partures et inot^ entäs;
De che figt-il k graut plante«.
Et balftdes, je ne ssus quaiites.« (418,18 ff,K
Also auch seine Fruclitbarkeit als Dichter wird hervorgehoben.
353J Seines Ruhmes als Mensch und Dicliler ist mehrfach
Erwähnung gethan :
»Cbi» cIpi"« don je voub conte
Krt aiiiee et prisiea et honner^.« (416^16 f.).
Weit über Apulien hinaus sei sein Name in Aller Munde (416,6).
Auch *in dieser Stadt* (Arras) wisse man von ihm zu erzählen
und präge sich seine Dichtungen ein - »en Fonnour du clerc
que Dieus a vokit prendre« (417,8 IT,).
351] Es ist wahr , der Verfasser des Jeu du p^lerin hat dem
zu feiernden Dichter kein besonders hervorragendes literarisches
Denkmal gesetzt; doch augenscheinlicli ist sein Können hinter
dem Wollen zui-ückgeblieben , und auch aus den schlichten
Erinnerungsworlen des Pilgers wird es offenbar, was Adam de
la Haie seiner Zeit und seiner Vaterstadt gewesen ist.
IV.
Namenbuch zu den drei Stucken.
Alpliabetiscliea VerKeichniga üftmmtlicbßr in Adam de \sl Hale's Dramen
und dem Jeu du pelerin vorlcoiuDi enden geograi>lii sehen ') und Personrn-
namen (einscliliesslich der scherzhaften Beinamen ^ Heiligennamen,
Standeabezeichnangen und Personificationen).
Erklärung der Abkürzungen und Zeichen»
Bodel ■=: y Congie Johan Bodel d'AriiB. In: Roinania IX, 234—244.
Veröffentlichung von Gaston Raynaud, mit Einleitung und Glossar
(Rom. IX, 216-247).
FiiBtoul =1 Che sont li Congiil Baude Faetoul d'Äras. Abgedruckt bei
Barbazan-Möon i; 111—134.
Freyberg :^ Franatösieche Peraonennamen aus Guimang Urkundenbuch
von Arras, Von Egon Frejberg. Hallenser DiBseriation. Halle
a. S., 1882. 8«.
Fritache =i Molifere -Studien, Ein Namenbuch zu Molibre'a Werken
mit philologischen und historischen Erläuterungen von Hertn&nn
FritBche. Dan zig, 1868. 8».
Gniraann ^^ Cärtulaire le Tabbaye de Saint- Vaaat d'Arras rödig6 au
XIIi Bibcle par Guimann') et puWie pour la premifere foia, au aom
de PAcad^mie d'Arras pur M.leChanoine Van DriTaL Arra«, 1875. 8».
1) Geographische Namen sind durch den Vermerk gN ai« solche ge-
kennsseichnet. — J A = Je« d'Adara. — R M ri= Jeu de Robin et de
Marion. — J P == Jeu du pfelerin,
2| Der eigeotlicbe Titel von Guimann'i Werke iBt: Traotatui de pri-
vilegiifl et itnrjiobilibns, de hostagiie et de diveraitate diatrictorum eccle&ie
Sancti Vedaeti Ätrebatenais. — Guinian (Wiman, Wiinanc oder Viman),
Mönch des Klosters Saint- Vaaet zu Ärras schrieb diesen Tmctat auf An-
regung des Abtes Martin, und begann^ wie aus der an den Abt gerichteten
Widmung hervorgeht, im Jahre 1170 mit »einer Arbeit. Er ^iebt für
dieZeit zwischen 1170 und 1192 die Namen der «einem Kloster aiinspflich-
tigen Pächter (Lehnsleute) an (3. Romania IX, 2Jüj. — Wie bei Guimann,
so finden auch bei Bodel und Fafstoul zahlreiche Familien aus Arraa
Erwähn iing. Bodel'H Gedicht ist, wie RayBiiud { Romania IX, 219) nach-
g'e wiesen hat, im Jahre 1205 entstanden, während das de» Baude Fustoul
in die Zeit von Adstm de la Uale'tf Aufenthalt in Douai (vgl [119]), also
in die sechziger Jahre des 13. Jahrhunderte zu setzen ist (vgl. a. [81])»
183
Schult» -^ Daü höfische Leben zur Zeit der Mmneeinpfcr. Von Dr.
Alwin Sijhiilt». 2 Bämie. Leipzig. 1n79 (IJ n. 1880 ^11). 8«,
Seiffert = Namenbuch zu altfninzösiscben Artusepea. Teil 1. Von
Fritx Seiffert (Jreifswultler Diasürtution. üreilswald, 1882. 8».
In runde Klctmmem { } nnf(eich\osscne Zahlen vervreiaeD auf Seite
und VerB der CouHKemaker'scht^n Ausgabe von Adam de la Haie'« Werken,
Die in eckig;en Ktaniinern [ ] stehendon Zahlen beziehen sich auf
AbschnilUi der vorliegenden SchrifTt (IJ bis 'd:A]}.
Ac*ire(Bj. Heih'ger. JA (309,9; 3lO,Sj 310,U; 310,20; 33S,12;
335.17; 310,14; 841,11). Ihm bl einKloater zu naapre Reweiht (309,20).
Seine VVimrlerkriüt treibt den Teufel aus dem Meoschen und hilft den
Verrückten und Thoren (309,14 ff,). Vgl. [134] und fl41 ff.] - Nach
Mel. d. I. Soc. d. BibL VI, ö3 wäre aaint Acuire identisch mit Macairc,
dem Schüler de« heiligen Antonius. S. a. Th. fr. au m, a., p. 65 Anmkg.
und Tivier p. 139; Ab ^^inct Achariua giebt Tobler *) den Namen
de» Heiligen an.
Ad&n. Der Dichter Adiim de la üale. Die Hanpiögur im JA.
Bollenübersrhrift : Ad ans» zuweilen ftuch Maißtre Adans, Sein
Stand wird l)ezäichnet 1) aU maistre hiiußg, 2) ab clerc (3l3,l4 u.
323,»), 3j als eacolier (337,3 u. 337,l:ri). Als escolier tritt er auch in
besonderer Tracht auf (313,14 u. 323,12), gleich einem Pariser Schüler
(313,15). Vgl. bea, [107J bia [1*24].
Adan's Vater. J A (298,21 etc ). Es ist der in a int re Henri (a.
323,11; 334.0). Derselbe wird auch bei Faatoul v. 473 u. 499 als Vater
Adam*8 d. h H. genannt. — Siebe: Henri.
Adani'ö Frau. JAi297.2j ü99.30; 309,8; 324,23). DaiueMaroie
1^,20) ist ihr Name, — iSiebe: Maroie.
Ad an. JJerBelbe Adam d. l. H. Im JP erwähnt. Er wird bezeichnet
maistre (häufig), und als clerc (416,5; 416JG; 417,9; 418.10).
Maiatree Adana li ßochua, ao hieüs er (nach des Pilgers Angabe)
hier, d. h in seiner Heimat Arraa, itla Ada na d'Arras wäre er in
Itolien bekannt gewesen <416.7 f J. Vgl bes. [349 ff.].
Adans 11 Ajtstiers. JA (30M7j. Ein Bürger aus Arnu (s, 305,14).
Der Arzt nennt ihn unter Denen, die mit dem »mal Saint-Li^nart« be-
hihflet und krank aind, weil sie 2U iehr ihre BiLuche füllen (306/2).
1) Spiel mannet eben im alten Frankreich.
»Im neuen Reich«, 1875, Nr. *J) p. 20,
Vortrag. (Separatabdrack
184
Näheres Biehe unter Lidnart — Es ist vielleicht derselbe Ad an
L tk n 8 1 1 e r , den Faatoul v, 505 erwähnt. S. a. unter A n s t i «j r 8.
AöÜB an Bngün. J A (308,18J. Mit Margot as Pumetes eu-
Mnimen als Beispiol schlechter Frauen in der Nach bar st ha fl und als
streitsüchtige Schwiltzerin erwähut. Die Bezekhnunff eines «olchen Weibea
als »Drache« (wie der Beittame besagt) war also schon damals üblich, —
AeliÄ ist ein in den Chansone de geste wie in der PiistoureJlejidichtung
(h. Bartsch, Eom. u. Fast., p. 208 ff.) sehr häufig begegnender Frauen-
name. Im Deutschen : Adelhaid (s. Freyberg p. 8j.
Ag-odfl. JA (3iJ3;23. Tochter der Daiue Douce. Nur dieses eine
Mal erwähnt, als Begleiterin ihrer Mutter.
Aia« JA (iJ40,2D), In einer der letzten Sc«nen des JA ■timmen die
in der Schenke Versammelten ein Lied an.
(Li conipaingnon canientt
Mais c'eat par .j. estninge tour.
Aia se aiet en haute tour . . . (340,19 f.).
K« Verse beziehen sich auf die in der Chanson de geste »Aye d'ATignon«
ersfthlte Gefangenschaft der Aye auf dem Thurme Aulalerne des heid-
nischen König« Ganor. Vgl. p. 92 Anmkg. 2 in vorliegender Schrift
Aüefite. gN. RM (402.4). JP (420,18). An beiden Stellen handel
es »ich um ein Jahrmarktsfest eu Aiie^te. In der Umgebung dieses Orteil
ist der Schauplai^ der Handlung für beide Stöcke zu suchen. Vgl. [244j
u. l^^i], Dort sind sie wohl auch nmh Adam de la Uale's Tode aufgeführt
worden. Vgl [331). — Aiieste ist das heutige Ayette, ein Dorf in der
N&be Yon Arra»,
Alemaiii. JA (311,9). Siehe: Wautier Ale mai n.
Amions. J A (298.1). Siehe: Eikiers Ainiona. — Amioni,.!
Name einer bekannten Fauiilie in Arras. Ein Eiquier Amion ist uni^
ans (1 Pf Literatur des 13. Jahrhunderts alaChanson-Dicliter bekannt {».Bist
Ull. XXll, 012). Ein Nevelot Amion findet Hich gleichfalls als Zeit-
genosse Adaiu*s d. L H. und auch als Dichter erwähnt. Vgl. Barbazan«
M^on I, 113 Anmkg.; Dinaux III, 354 if.; Tobler, Vorrede jsu s. Ausg.
von »Li dis dou vrai aniel«, p. X; Hist. litt. XXOf, 61 2 ff. (hier Nevelon
Amion genannt). Dieser Nevelot Amion') ist der Verfasser tob »Uo
Dit d'Amours* , welches Gedicht im Mb. de La Vallifere enthalten ist.
Als Verwandter des Vorigen wird Henri Amion genannt (Fastou! v.
98; Barbiuan-Meon I, 115 Anmkg.), der mehrere Jeux-pitrtie und andere
Gedichte hinteriassen bat (s. Eist, litt XXII t, Ül2 ff. u. Keller*« Boro ?art
1) Bei Fastoul v. 577 findet sach bloss der Name Nevelot, ▼. 65
wird *li batUiu Nevelonc erwähnt. Meon verumthet, dass es sich
auch an diesen ätellen um Nevelot Amion handle (s. Barbazau-M^n
1, 113 Anmkg.).
1^:
185
p. S7J5>; La Borde (Ei^ai i«r k mn»iqiie etc. II, 151 u. 310) nennt ihn
tftlschlich Henri AmietiB. Eodlich erwähnt Fastoiil v, 210 einen
uillautue Amion.
Amonr. Personification der Liebe. JA (299,15; 300,11; 302,6; 302,21;
302,29; 302,31). Amora, Amours, als bethörende, wiimJerwirkende
Zaub«*rin genannt Vgl. bea. [160].
Ansers. JA (318,1). Li derves berichtet, von AnaeTs and Mürpile
habe er den Hesselin sinken hören* — Ansöi» iBt der Name mehrerer
Helden in den Lothringer-Epen. Oft erwähnt werden An8«5ia de Mes
(Mets) und Anneya le roy de Conloigne (Cölni. Eine in Zehn silb lern
abgefiuste ChanBOn aus der Zeit Adam*» de la Haie nennt in ihrem
Titel einen Ans^is de Carthage.
Li AJistierSt TAnstier, JA (305,17; 808,9). Siehe: Adans li
Anstiers und Mahieu T Anstier. — Schultz 11,23: haniitier» anstier,
lancier =^ LanRenschrajik. S. a. Freyberg p. 8. — M^L d. 1. Soc. d. Bibl.
VI, 63: »An Stiers, pour hanatiers, ouvrier fabriquant dee banstca.
appelait ainsi le bois des lancea, et par similitude lets niancbect de«
'^nnea et de« outib. On dit encore aujaurd*hui la hampe d'une
hallebarde«. — Ein Adan Lanstier wird noch von Faatoul v. 505
erwähnt. Ferner hören wir von einem Domua Elberti Anstier
(Guiiiiann p, 209K aire Pierre» li antiera (^Fastoul v. 49), Kamin
t anstier i,F«tstoul t. 328) und einer dame Surain Lanaiiere
'aatoul V. 564),
Arbre. Siehe: Sec-Ärbre.
Ar^ns. JA (309,1). Siehe: Henri dea Argane,
Arra«, gN. JA (297,13; 298,14; 324,2U. JP (416,8). Berühmtheit
eaer Stadt (417,8) Heimat Adam'« d. l H, (416,6). — Schauplatz der
Handlung und Ort der Anflführung des JA (Tgl. bes. [77 1. [81]. [91]).
In der näheren Dmgebung von Arraa iai amh der Ort der Handlung für
RM und JP zu anchen (?gl. [244] u. [334)), Zwiachen Arraa und Ayelte
sind die beiden letztgenanoten Stücke nach dem Tode Adam's d. L H.
wahrscheinlich aufgeführt worden (vgl. [331]).
Areile. Der Name einer der drei Feen, welche im JA auftreten.
»Bele doacbe compaigne« wird aie genunnt (322,19j.
• Artoifl. gN. JP (416,18). Siehe: Conte d'Artoi b.
Aübert. RM (354,2 u. 3). Name dea Ritters. Siehe: li Cbevalifirs.
Im Ma. d'Aij£ findet sich die Form Aubiert. — Aiibert, Auber oder
Haober (deutsch: Albert) =:^ haut baron (hoher Herr) nach Leroy,
^poques etc., p, 106. Vgl. [276].
Anchetire. gN. JA (335,8j. Indem der Wirth seinen Wein loben
will, «agt er, eolch ein Getränk käme selbst nicht aus Auchoure(AuxerreK
— Der Wein von Aiuerre war durch das gass^ Mittelalter hindurch
\m
beröhmt. Ib den Ärtiisepen wird mhe oft diese Soi-te als die best« ge-
nannt (8. Seiffert p. 13). Vgl tiocli: Legrand 111, SU; Mtion, Fabliaiix
etc. L 152; JuLinal, ßecueil etc. l, 293; BiU. de Tlicole des chart«?«,
»6r. III, t. 3; Springer, Paris im 13. Jahrb., p, 34 u, p. 12i An-
inkg. 87.
Andigier. RM (410,1). Eine Figur aus dem »Fabliau d*Audigier«
(Barbazan IV, 227), woran Gautier (Cüusseomker p. 409) seine Sangea-
kunst zeigen will. Vgl. [254].
Amri (Auri). Betname einer der Hauptfiguren io JA. Siebe:
Rikeco (Aurri). — Fastout 7.503 erwähnt einen frere Adan Aurri.
AntevUe. gN. JA (30i»,15). Als Heimat dos Jehan d'Autevile
(siebe deoslb.) erwäbnL
&TocaB. JA (315,13). Einer der in JA erwähnten Bürger soll früber
Adroeat gewesen sein. Siehe: Gilles de 8a ins.
Baillien de TermendDis, der Amtmann (Laitdricbter) von Verniendois
JA (388,la). Es wird (Uwr die Frau dea Mabieu VAnatier gesprochen:
iie habe »ich dem Ernoulde le Porte ergeben ; hielte sich aber ao,
daas man sie Rirchte und gewähren Hesse,
Des ongles s'ale et dea doia
Vers le baillieu de Vermendois. (303,9 ff.).
Bailloel. JA (311,3). Siebe: Colars de Baillael.
Bailnes. gN, RM (i01,15). Robin will nach BaHu^s gehen, um
Fleisch xii holen. Ea miias damit ein Ort bei Arras und Ayette geraeint
sein. Im heutigen Frankreich giebt es ein Beauvais und Bavay,
doch keiner von beiilen Orten liegt in der Nabe von Arraa (Mel. d. 1.
Soc. d. Bibl. II, 93}. Bodel v. 409 erwähnt einen Kenaut de Biau-
vais, wtLhrend v, 122 {nach G. Raynaud) Biaamt^a zu lesen ist (vgl.
Romania IX, 226 Anuifcg, l). Durch Biaumes werden wir an das
heutige Beaumetz (nicht fern von Arraa) erinnert. Vgl. Romania
IX. 245; BUt litt. XX, 79(3; Dinaux 1[I, 266,
BaisseletteB. JA (344,6). Der M5nch klagt:
Wü n'i a niais fom bai««elette«,
Enfans et garchonnaille ; — (344,6 f.).
Dasistdas Pultlikum, welches schliesslich noch Heiner Predigt und seinen
Anpreisungen der Wunder des heiligen Ächariua zuhört. Baisselettea
=: kleine Mädchen.
Baiaselete. RM (363,2; 364,5; 386,8),
Barbostin. JA (320,18). Eine Bezeichnung, welehe Rikece dem
Croqueaot (s. dens.) beilegt. Barbuatin = Trage Beute (Beute-
träger),
B&ndon. RM. Tritt in wenig hervorragender Rolle in der Paatoral-
comödie auf, Siebe (2SU]. Das Ms. d. Aix zaigt fast überall die NamenÄtomi
M
187
Buttdoal. Die in Lögrand d'Aussy's Analyse (ä. Aufl. IT» 103 ff.) ge-
brauchte Forin de« Namens (Baudouin) ist aus RM nicht zu belegen,
Biiudon's Vettor. RM (393,11; s.a.ä60,4). Es iat Robin {fl.dena.).
Berg-er In RM sehr häufig «ich findende Stande«bezeiehnung.
Bergere, bergiere, bre giere. In RM sehr oft gebrauchte Stau d*?8-
bezeichnung. Auch die Diminutivfornien bregerijte (353,1) und
bcrgeronn^te (355,5; 363,1 j 364,4) finden sich.
Bietu le Fiiveriel. JA (304,19). Ihn bezeicbnei der Arct als einen
aeiner pAÜenten in Arraa, der wegen eeinei Geizes kranV geworden.
Biebe auch: Haloi» und Robert Coaiel. Es wäre nicht üchade, äussert
Guillo» li petis (304,21 f.), wenn jeder dieser drei der Krankheit erlüge
— Der Beiname ist einer jener Necknamen» wie sie in ArniH Iwliebt ge-
wesen (Vgl. [108])» und lje«8e «ich wohl am bcHtcn durch «OelbechnabeU
wiedergeben. Weiteres siehe unter Faveriol.
Li BochoB. JP (410,7), ScherEhafter Beiname Adam'a de la Haie.
Siebe: Ad an. — Auch in den Ueberscbriften der zu Paris und Rom
befindlichen Fragmente des JA ist »le boyue dem Namen des Dichters
beigeiügt. Vgl. [108].
Bourgnet. RM (372,.^). Baudon's Couaine. Nur dieses eine Mal
erwMint.
BonriAiie. gN. JA (330,6), AU Heimat eines Bürger» Thomas
erwähnt. Siehe: Thoumaa de Bouriane.
^H BoQTignies. gN. JA (315,29), Als Heimat dea Gilles de Bou-
^" vignies (a dens.) erwähnt. Wohl identisch mit demStiidti;hen Bouvigne
I an der Maass, ziemlich weit örtlich Ton Arras im heutigen Belgien
I gelegen.
L CanelauB, JA (330, '22). Siehe: Leurins li Ca ne laus. — Li
^^KCanelaus soll nach Monmerqui^ (Mel. d. 1. Soc. d. Bibl. VI, 64) mit
^^Vbanesteau (Spritzkuchen. Windbeutel) zusammenhangen und »Kuchen-
^Bbiicker« oder ■ Pastetenverkäufer* bedeuten. Ich möchte in dem Worte
^^ einen Druckfehler annehnien und Ca ue laus lesen, was unterem »Kahl-
kopf« entspräche. Vgl. Frey berg p. lü. Ein GuiUelmua li Cauuelaus
wird tchon von üuimann p. 236 u. 'l^M erwähnt.
Li Chevaliers. Der Ritt-er. Eine der Hauptfiguren in RM. Sein
Name i»t Aubert (354,2). Vgl bea, [27Öj. S. a. Aubert
Citri. gN(?^ JA (313.3). Siehe: Thoumaa de Clari,
derc. Eine in JA und JP für Adam d. L H. und Andere häufig
angewendete StaDdesbezeichnong.
Coisiie(B). Heiliger. RM ^382,8; 383,4; 383.9; 38-1,3; 384,6; 385,1;
l2t. Saint Coisne wird bei Gelegenheit eines nach ihm benannten
Bpfieles (s. [25S]) oft erwähnt. Im M«. d'Aix steht der Name als Coame
ILSgegeben,
!88
CoUrs, JA (:ill,5; 316,28). Ei^ennftme ipweier in JA erwähnten
Barger (siehe unten). — Colart war ein in Arra« aelir gebräuchlicher
Name, Ausser den beiden in JA erwähnten Tmgern desselben h{^r6n
wir noch von Colart Naaart in Adam de U Hale'i «Congi^c (Couafte-
roaker p. 279); Colart Faatoul (Fastoul v. 110); Colart Boidin
(Faatoul v. 448, 8. a. v. 458); Colin Poubert (Fastoul v, 620). Ein
Colart H Changiferea, welcher ^egen Ende des 13. Jfthrhiinderta in
Arraa lebte, igt als Trouvere bekannt (Dinaux HI, 146 C). Ein Colarar
C h 0 lar B oder Cin le ßouthiltier (Bouteiller) aua angesehener Familie
in Arraa, ebenfalls Dichter , lebte um dieselbe Zeit (Dinaux ITI, 131 ff.).
Colftra de Bailloel. JA (311,3). Mit HeurinB Kusainmen erwähnt.
Beide haben den ft'sten Wunderglauben , wie ihn der Mönch wünscht.
Weiteres unter H e u v i n «,
Colira FoiL'se*dame. JA (315, 2B), Einer der zwei Nachbarn, von
denen nmiRtre Henri (Ht5,^2 ff.) sagt, dasa aie Froaesa-Schriftaachen um*
»onet lieferten und — wa« das Wichtigste — als Notare mit Eifer für
Diejenigen einträten , welche vom päpstlichen Bigauiiegesets (b. [148 S.]f
betroflen worden. Sie selbet seien in gleicher Lage. — Der Beiname
bedeutet Hahnrei oder Pantoffelheld. Siehe : Fo u - se- d a m e.
€omp&i|fnie. JA (:!1&,6 u, 320,12). »Dame Morgue et ae conipaignie«
wobei unter compaignie die begleitenden Feen so veratehen sind.
Compaignie. RM (382,1), Li compaignie — die Geeammtheit der
in der Pastoral com Odie auftretenden Schäfer und Schäferinnen. Die
Chorparüe (Couasemaker p. 381 f.) iat so überschrieben.
Compaignon. JA, »Li comiiaignon cantent:« findet sich als Ueber-
»chrift zweier Verse (340,19 f.). Diese werden im Chor gesungen ?oii
den Gästen des Wirthes. Unter li compaigoon begreift also hier der
Dichter die lustige Geaellschaft in der Taverne (Rikier, Hane, Guillot,
auch wohl noch Adan» Henri und Fiaiscienj. Die Zeile 340»21 gehört
mit zur Rolle und wird im Chor gesprochen.
Contft, der Graf. JA (329,14; 330,7j, An beiden Stellen ohne weiter©
Angabe. Gemeint ist vermathlich Graf Robert H. von Artois, der sich
wiederholt in Arnw aufliielt, und dessen Untergebene die dortigen Bürger
waren. Maglore spricht von Leuten, welche »aont bien du conte« ohne
eigene Verdienste , allein vom Glück e uiporge trage n.
Cont© d'Artois, der Graf von Artoia, JP (416,18; 416,20; 416,26;
417»1). Ea kann nur Robert H gemeint sein. Was in JP über ihn be-
richtet wird, ist von uns [348 J zusammengestellt worden. Vgl.a. [187 ff.].
Cornenrfi, Hornbläser. RM (406,3).
» . . , varl^a
Qui la tiennent ches den» cornl^B« (406,4 f.).
Es sind zwei, die da im Schäferapiel auftreten \410,11), jedenfalk
tB9
IfoHkiBleB, die Eofais io B«i)ae« betoigl ImI iiikI nmi «a d««
miibrittgt, dfiji>it sie Kutn Twaat
thrt liistni-
J»d<
tnent« nnd die erwähnten corni^s, votu Monmerqn^ (Mä. d, K Soe.
d, Bibl. 11, M) folgende Erläatemng giebi: »Oornds, esp^oe d^mtirumeiit
forma dVnoe corne de baac« atcc lequel on accomp&gnait hi «odMOiiiie, <hi
Ift esheTrette, poiir faire danier les rillageoisc.
Coci^L JA (304,18) Siebe Robert Cosiel. — Der Name erinnert
•n Costet, wie eine häufig genannte Familie in Arra« hieta. Co«aet
== wallonisch: »das ohne Matter auffpecogene Lamm» Lieblingvlamni,
Liebling« (Maller, Etjrool Wörterbuch d. engl.Spr. tL 26&.— Freyberg
p. 18). GiiiinanD p 210 erw&hnt: Domus Roberli Cotset» der «iicb
bei Bodel begegnet Einen Pierron Gösset nennt Ftotoul T* 17S.
ConrlieiL. JA (32 L7). Rikeoe nennt des Croqueiot an di«ter
einen gleite : sire courlien, was so viel beitst wie Eilbot«. Vgl. [104].
De le Contnre, RM (4(^,17), £]n Beiname des Warnier ^«.deiia.);
legtet: »mit der Narbe fSohtnarre)«.
CrMpiB(s). JA (804,24; 815.17; 829,19). Crespin = Bürger aus
Irespy in Valoi«. (S. a. U€L d. 1. Soc d. Bibl Vt, 65). Fastoul v.
813 f.: »mon cousin Oeq^in le fil Bande Crespin«. — Siehe: Jehans
Crespins und Eruienfroia,
Critqaaaoi. Eine gut gezeichnete Fignr in J A , spielt die komiftche
Botenrolle. Er bekennt eich als Diener des roj Hellekin (321,1), wird
barbustin (320,18) (= Träger der Beute) und sire courlieu (321,7)
{— Eilbote) geDaont. VgL bea. [104],
Dame donce oder Dance Dame» BexeicfaDutig einer der FrauearolleQ
in JA. An einer Stelle ist ihre Rede »La grosse ferne« Qberschriebcn.
Dame Doucbe (332,4). La Doucbe (382,14). Croquesot nennt sie
^finmal (320,10) »vielle reparee« (aufgeputzte Alte). AU ihre Tochter
" Ö2,9) wird Agnes l33;V2) erwähnt, — Vgl bes. |137|.
Dame Eme. RM (351,19). Dame Et». JA (309,7). Dame Magloro.
JA (322,13). Dame Maroie. JA (298,20). Dame Xorgae. JA (319,6; 321, H).
Siehe: Eme. £?e. Maglore. M&roie. Morgue.
^K Darnestal. gN(?). JA (309,3). Siehe: Thoumas de Darnestai.
H DerTerie. JA (302,23). Vgl [160],
^m Li DerT^, der Verrückte. In JA auftretende Person. YgLbes. [lOoj.
^ Deseeperanohe, JA (302,23). Vgl [160].
I Desirg. Personification der Begierde. JA (302,21 ; 302,32), VgllltX*],
H Dragon. JA {408,18}. Scherzhafter Frauen- Beiname. S.: ASlis au
i^Dragon.
Daisaas. gN. JA (317,15), Ueiraataort des Derv^ und seines Vaters,
der dort Töpfer ist (317,20),
Bfini
190
Darest^. gN. JP (315,11), Wird vom Pilger unter den Plät»e»j
getiannt, dio er auf seinen weiten Reisen berührt habe. — DureetanJ
(in der Chanson de Roland erwähnt) wa.r ein Ort im Süden Spanien»
unweit Al'rica'B Nordkü«te. W.Förater meint, Doureston oder Dureate
sei Meereahaten eineir im Mittelalter bedeutenden hoHiindisclnen Stadt.
Eglise. JA (299,9 j 314,21). Es wird hier aainte Egliae oifenhar
als PerBon gedacht, die Mann und Weib unauflßi^lich verbindet.
Eloie. lleiHgen RM (:^7,lj: »p»r saint-filoic. Das Mh. d'Aix zeigt
diesen Namen nicht, — Der heilige E I i g i ii s , Bischof von Noyon , war
Mflnzer Ciilotar'a il. und Schatzmeister Dag^obert'a. Vgl. Dinaajt (Puy>
p. 455 Anoikg.
Eine. RM (351, Id), wo M&rion sagt:
> . . . dame Eme,
Me tauen, cui sont ches brebia«.
Diese Frau Emma ist abo Marion'a Grosauiulter. Das Ma. d'Aix hat
nicht taiien, sondern tanle. Eine zweite Erwähnung der nämlkhen
Person findet sich in den an Marion gerichteten Worten Robin'B (361,5f.) :
»Diex I c^m ore ^ust du bacon
Te taiien, veniat k point.«
EnfftB», JA (344,7 J. Der Mönch beklagt sich, dasa nur noch Kinder
ihm zuhörten und er mit eeinen Reliquien keine GcschUfte nmche.
Ermenfroia. JA (3öt,23 ; 32^,18). Dens E r m e n f r o i s, zwei Namena-
vettern, der eine aus Paria, der andre aua Crcapy in Valois (atebe^l
Crespins) werden vom Arzte uDter seinen Patienten aufgessählt (304,23 f.),
Ihie Krankheit ist eine Folge des Geizea. — Etn sire Eruienfrois wird
auch von Fee Maglore (329,18) genannt. Aua dem Zusammenhang lernen
wir ihn auch an dieser Stelle als Geiahais kennen (H2!J,'20), Croqueaot
tieht ihn mit noch einem Manne (Jacquem es Lovichars 329,19) oben auf
dem Rade der Fortumi stehen (329,6 W ). Jeder von Beiden scheint ihm
ein grosfler Herr »u sein. Morgue miichte nichts über «e «agen, Maglore
aber wiU in ihrem Zorne Niemand schonen und nur Uebles Ijerichten
(329,10 tf.):
>Cbi1 doi lassua sont bien du conte,
Et sont de le vile signeur;
Mi» les a Fortune en hoanourr
Chasciins d'aus est en aen Heu rois.«
Dieser neben Jacqueraes Louchara genannte aire Ermenfrois
identisch mit dem letzteren der beiden oben erwähnten Namensvettern,'
also demjenigen aus Creapy. Das »Crespins« (329,19} ist zum Eigen-
namen KU ziehen, keineawega als besonderer Name zu fassen, daher auch
nicht dnrch Komma von Ermenfroia »u trennen, wie ea Cotwaemaker
(329,18- 19) thut. Ea ist ja noch Jsjcquemea Louchiir» genannt, und an
jener Stelle soll doch nur von awei Bürgern die Rede sein fa. 329,6;
329,14). »Diese Heiden«, lUhrt Maglore fort, »herrachen jetzt ^ und ihre
191
Sdbne sind glficklich daran , die nach ihnen zn herrscheö wönschen,«
Zwei TOD ihrer Gefolgschaft oder Fauiilie worden erwähnt (330,1), al>€f
nur einer mit Namen genannt: Thonmas de Bouri&ne (s. dens.). Der
liodere versteckt aich, wie Maglore, auf das Kad Fortunene deutend,
■ich aasdrackt (Ü30,3). Jeder von Beiden folgt seinem Vater (330,2).
EmoiU de le Parte, Arnold -vom Thore. JA (308, 10). Wird als
Verfuhrer der Fniu dea Mahicu rAnstier (a. dena,) jjpnannt. Siehe
lUieb: Bailjieu de Veroiendoi«.
BBOolier. JA (303,23). Schüler der Pariser üniverdtiit ist genieiist.
Für den gleichen Stand wird auch die Bezeichnang Parigiens gebraucht
(313,15). Siehe unter Ad an und Fariaieas.
EgkieviiiB, P^htitfen (der Stadt Arraa), JA (316,17; 835,4). Maistre
Henri erklärt (316,17 ff.);
>J*ai servi Iodc tana eakieving,
Si ne vofiil point eatre contre aus.
Je perderoie anchoia .c, »aua
Que g^iBsisae de leur acort*
Her Wirth nagt später (335.4) ^ drun er Wein im Auftrage der Schöffen
(escfaievins) verkaufe. Die letztere Stelle ist dunke).
Bre. JA (309»?). Adana erwähnt eine Frau dieses Nauiens als Bei-
•piel eine« zanksüchtigen ♦ schlechten Weibe» und nennt sie dabei im
Geeprilch mit Uane le mercier: »dame Eve vo mere«. Eve lut aleo
Hane's Mutter.
Farne Wantler Malet, die Frau dea Walther Mulet JA (333.5).
Siehe: Wautier Mulet,
Famenie. JP (415,13). Ein Land, welche« der Pilger auf Reinen
weiten Reisen gesehen haben will. — Femenie ist in der altfranzösiachen
Dichtung der Name einea im fernen Osten gelegenen Weiber- oder
AmasonenlandesT das im Roman de Troie v. 232^^0 If« geschildert und
T. 23691 mit dieaem Namen benannt wird (Tobler, Vcrblilmter Ansdruck
etc.') p. 5). Ferner erwähnt in: Iluon de Bordeaux p. S7, Blancandin
p. 190, Mort d'Aimen de Narbonne (3. Hiöt, litt. XXII, 502).
FaverieL JA (304, 191 Siehe: Bietn leFaveriel. Ich möchte
den Beinamen durch unaer »Gelbschnabel« wiedergeben. S. a. Tobler,
Verbb Ausdr. p, 10 ff. unter Fauvel). Freyberg p. 21 deutet ihn al«
»Goldsehmid«. — Schon Ouiroann p. 210, 222, 224 u* 230 »'-nnt einen
Gerard US und einen Lamperto« mit dem Beinamen Faverel
(Faverea*). Grart Faverel le boisteuB wird von Faatoul v. 101
erwftbnl
Ij A. Tobler, Verblümter Ausdruck uud Wortspiel in altfrnnxÖ-
iiKher Rede. Sitsungsbericbte der königb preussiftchen Akademie der
WiMeDBchaften au Berün, 25. Mai 1882, (XXVI}.
192
F^M. In JA treten 3 Feen (319,24; 320,3; 320.11) auf: Morgue.
Araile und Maglore. Das Feenreich (^fa&ric) wird 5319,5 u. 328,3 er-
wähnt. Vgl, bee. [170 f.], auch [162 ff).
Li ferne Henri des Argans (die Frau dei H. d. A.J. JA tStW.l),
Siehe: Henri des Argan».
Li ferne maistre Thoauus De BftnieBtAL JA (309,3 f.). Siehe:
Thöumjis de üarneBtal.
Li Fifiiscieas, der Arzt JA. Auch »li Fisiciena« iat auweileu seine
EoUe übe r HC h rieben. Er aelbet nennt sich »tiiaietre bien acanlea« (304,11)
und Kählt eine lange Reihe von Patienten auf, die er in Behandlung hat
(304,12 tCl. Die Standeabezeichnung Maistre wird für ihn oft gebraucht
(305,6; 30€,4; 340,1). »BiauB maistre» c , ao redet ihn Dame douce an,
nennt ihn aber »tsire ribaus« (306,12) nachdem er ihre Schwangerschaft
conBtatirt hat VgL a. [139].
Fortune. PerHonification de& Glücks. JA |328.17; 829,16; 330,8;
330,18). Spielt eine stumme Rolle. Vgl bca. [151 £|.
Poti-iie-d&iiii». JA (3l&,2ä|. Spottname, der Pantoffelheld oder
Hahnret liedeuteii kann. 8iehe: ColarB Fou-se-dame.
Franoe. gN. JP ^-»17,17), eine dunkle Stelle.
Öarchonnaille. JA (344,7), Kleine Buben, die am Schluas des
StiickeH noch auf der Bühne sind und den M5nch itiiinngcn. Er bekl
sich (344,4 tf.):
»Je ne fai point de men preu chi,
Puis que les ^na cn vont ensi,
N'il n'i a mais fora baisselettes,
Enfanfl et garchonnaille; or fai,
S'en irons. . . .«
0antelos li Testm. JP (417,6), Seine Rolle ist bis zum 57. Veree
«li vi In ins« (der Bauer« überschrieben, später »Gautiers«. Auf die
Frage des Pilgera (4l7,ö):
»Et comment youa nomme-on q;ii si estes teatus« ?
antwortet er (417,6):
»Conmient, pire vilaina? Gautelo« li Teatus«!
Vgl. bea. [338, 347J.
Gautiere. Eine der Personen in JP. Identisch mit li Vilaine
und Gau te los ti Teetua (s. dens.).
üautiera li Teatus. RM. Die Rolle WnJthers des Starrköpfige
ist eine der wohligeren im Stücke, Er wird (408,11) als Vetter Robin»
genannt, scheint aber kein wirklicher Verwandter von ihm zu sein (370,10).
Zweimal findet »ich die Form seine» Natuenö; Wautier (402,11 u. 407,5).
Vgl. beB. [277 ffj.
Gautier'ö Mutter wird RM (379,9) erwähnt. Nach ihrem Tode
füllt dem Sohn ein gutes Erbtheil zu.
19a
Gantier*! Geliebte. Bll (Si^.ll). Sie bat eioiu&l die Ra^ng
ler Eifersiiclit in ihm r«nuila»t
OerDonne, gK. JA (336.5): »an härene de Gememue«. Mdl, d. K
d, BibL VI,65: Gernemtia Ce mot propre pantU ^tre ane alU^tion
[fiiite ponr la rime, da nom de Tile de Geraei^j oa GueriM»ey,
Le Genie, das MauL JA (:llö.26). Siehe: Mäste le Genie.
Güle. Heiliger. JA (3S5.2). Der Wirth sagt lu aeinen Gteteo:
»Voat voeiUje fester, par «aint Gille!«
Gillea=: Aegidiua (s. Frey berg p. 35).
BÜlm de BoüTignies. JA i[315,29). Mit Colars Fou-ie-dame
snsatumeQ erwähoU Sie sind geweint« wenn Maistre Henri tod swei
ya^cbbarn spricht (31V-'2 f.):
»Mais pr^ de uii Bont doi voiein
Kn cit^ qui aont bon notaire.«
sich für ProiesMacben nicht« bcsahl^n, leben Beide in Ehe
mit Witt wen und verttossen 90 gegen das päpstliche Bigamiegesetg,
AU Notare treten sie mit Eifer zum Schutze der durch jene Bestimmung
Betroffenen auf. (S, 315;22 -316.2).
Gilles de Sains oler Maifltres Gilles. JA (3l5.lt ^ 315,13). Unter
r»enen genannt, die sich gegen da« Bigainiegesetf Pap«t Alexanders IV,
auflehnen. Er war früher Advocat (31.>,13). — Einen Giles li pfere
erw&fant Adam d. l.H. in a. »Congie» (Cousseumker p. 279). Ob ilerselbe
mit Gilles de Bouvignies oder mit Maitre Giltea de Sains identisch, ist
Boa d. »Congiiä« nicht zu ersehen.
eiUon Iianier. JA i,332,23). Fee Morgtie sagt (332,20 ff.^ in einem
nicht ganz deutlichen Ausdruck, dass sie vergangne Nacbt den Gillon
Lanier zur Ruhe gebracht habe (»mis en scn Iit<). Es kann damit auch
auf den jüngst erfolgten Tod dieses Mannes angespieH sein. S. a,
J akeroon Pilepoia. — Ein Segneur Gillon wird von Fastou) v. 245
genannt,
Gnillains. Heiliger. JP (4lb,3j. Rogaut ruft aus: »Mesires saina
6ui!Iains<.
OuilM. Ein in JA auftretender Borger i\m Arras. Gull los H
peti« findet sieb meisit als Ufiberschrift seiner Rolle, auch bloss
Gull tot, und einmal Guillot. In der Anrede finden sich die Formen:
Gilloa (3:^5, 18) mid Gillat (316.7; 335,10; 33ö.t> uiid öl'tor). Als ms.
obl.: Gillot le Petit (334,8). — Er iat der Frau AdamV d. 1. H. ver-
wandt, die er (298,20) »me commöre« iOevatterin) nennt. Einmal wird
er »gentiejt hom* angeredet (3u8,l), Im Uebrigen aber mus» er von
Spottreden der Mitbürger viel erdulden und wird einem Narren gloich-
geachtel {s. 33ö,lä tf). VgL a. [ISOJ.
Oniot^ JP. Spielt in diesem Stücke eine ganz unbedeutende Rolle.
VkI. 13471.
u. Abb« (Bsblseai, IS
m
Ouiot. RM. Einer der im Stücke «oftret^Ddeti LantlWute. Einmal
(407,17) ist der Name öuyot ^eflchrieben. Vgl. [28:i). - Scbon iji der
aU,IViiiizu8i.Hclien Fafiioiirellendichtiing begegnet der Naiiio Guiot häufig-
rnul ist hie und da stMt des sonst beliebteren liobin eingeführt Auch
in Froiauart's Schriferpoeaie (Bartsch, Roiii. u. Fast. p. 324) kehrt er
wieder. Statt Guios habe ich auch die Form Guie (Bartsch p. 244 u.
öfter)» statt Guiot auch Guion (Bartsch, p. 286) gefundco.
Quiot'a SchweBter. RM (402,13). Ihr Name ist Feronnele
^8. dies.)-
Ouiot'i Neffe. RM (402,17). Er ist von Gaiitier geschlagen
worden. Sein Name wird nicht genannt.
Gfiiot'a Geliebte. RM (402,9). Sie heiÄst Saret (a. dicB,).
Haie (de la). Zuname des miiistre Henri und »eines Sohnes
Adam le bog u. In den 6 Stücken selb«t koiiimt der Name nicht vor,
nur ab Uebersckrift der Rolle de« Vaters steht in JA ein eänzigea Mal;
Henris du le Haie. Vgl. [108].
Ealois. JA (304,17; 304,28). Bürger ansArra«. AU Patient des Arztes
erwähnt,, der ihn schon ala TodeBCMindidaten aufführt. Seine Krankheit
iat eine Folge dea Geizes. So kauft und ii^st er z. B. »todte« (verfaul le)
Fische und wird dadurch zum Selbstiuörtler, wie sieh der Arzt ausdrückt.
(S. 304,28—305,2). Guilloa li petis glaubt den Tod dieses Geithalies
nicht beklagen zu müssen (304,21 f.). — Einen Aloi erwähnt Fastoul
V. 339.
Haue. JA. Ein Kaufmann (Kd&mer) aus Arras} auch findet sich
der Name meist mit dem Zusatz li merciers im Stücke angegeben.
Vgl [lUj. — Eiu Hane li merciers findet auch bei Faatoul v, 680 f.
Erwähnung , und zwar wird er da gerühmt als »compaignon hoin et
rai nable«.
Hane's
erwähnt:
Vater. JA (30^,6). Von Hane bloss in der Eedensair^
>Se je fui onques üex men pere«.
Hane'a Mutter. JA (309,7). Siehe: Eve.
Haspre. gN. JA (,309,20). Als Reiseziel und Wallfahrtsort der von
Tollheit Befallenen bezeichnet ^ welche dort durch die Wunderkraft de»
suint Acaire geheilt werden. Der Mönch im Stücke gehört selbst dem
Kloster zu Haspro an und kommt von dort mit seinem ReUt|uienkaaten. —
Haaprea ist eine unweit ValencienneB gelegene Abtei. S. Hi st. litt. XX, 045.
Henri. JA. Eine der Hauptpersonen des Stückes* Vater de» maiatre
Adan (8.298,21; 303,B; 304; 1 ; 323,11; 334,6). Seine Rolle ist üWr-
selirioben: Maistre(B) Henris, auch vereinzelt: Henris de le Haie.
Vgl bea. (125 f.]. — Er wird auch von Faatoui und zwar v. 472 als
Segne ur Henri, v. 498 ab niaistre He^ri, an beiden Stellen mit
seinem Sohne Adan z^isammen erwähnt.
I
Beori des Irfftus, JA (309,0. Die Fntu desselben winl als Bei-
fl|del eines streitsSchtigeti Weibes erwähnt,
>qui ^rat« et resproe c'ans cas« (309,3).
Uaii0 nigt hinsn, sie habe hundert Teufel im Leibe (:>09,3).
Heaselin, Jk (318,2). Als Sänger von Heldengedichten erwähnt,
der die Tbaten eioes Ansets und Marsile verherrlicht hat (3IdJ t),
HevTine, JA (311,3). Er und Colara de BaiÜoel schicken dem
lieiHgen Achurius durch Dnnie dotice »deua estrylins*. Heide liAttitn
grosses Zutrauen zu der Wunderkraft des Heiligen (IM 1,4). Der Mönch
fugt hinzu, er kenne sie noch sehr gut aus der Zeit ihrer Kinderjahre,
ult sie Schmotterlingt^ haschten (311.5 f.).
Hielekin (Hellequin, Hellekin). In JA viel erwähnt, auch wohl
nnt seiner Geieterschaar \ siehe : ninisnie) iielbat auftretend (vgl. p. 45
dieser «Schrift u. [165 ff.] K Man aprii^ht von ihm al« dem »roy Hellckint
(»31,1; s, m. 3&,9), nennt ihn Herrn und Prinaen »en faSriec (328,2 f),
Wobei faerie wohl allgeniein als Geisterreieh zu fassen ist. Hielektn
ist der Freund der Feenkönigin Morgne (:)21,IH). Er ist in Liebe zu
ihr entbrannt und begehrt Gegenliebe (;i25,l8), anfangs ohne Erfeig, da
Morgue dcu Ko.bert Soumüillon (h. ilenis.) liebt. Hielekin's Diener
nnd Ikiebesbote Croqucsot [a, dons.) lobt seinen Herrn, indem er zu
Morgue sagt (326,3 T):
»Nepourquant ne j*oe« anier,
Daint?, nul {du8 vailljini de lui«.
Hielekin ist eiferafichtig, das» seine Erwiihlte den Sounieillon begünstigt
(827,2) j erspielt dem Hivalen einen Streich, indem er »ein Pfejd straucheln
macht und ihn so zu Falle bringt {'i27/i ffX Das erzählt Croquesot
der Fee, und es gelingt ihm, sie für seinen Herrn zu gewinnen. Arsile
lobt Morgue ob ihrer Sinnesänderung (o2ä,4 1), und jene (Sendet durch
den treuen Diener dem Hiclekin ihre FreundjichaflsgriisBe (328,ü f). —
In: Mel. d. 1. Soc. d. Bibl VI, ürt findt- ich folgende Angabe: »Hellekin
ou Hielekin; esprit follet, luUn, fanifrm« d« chevatier«. — Vgl. [165]
bi« [D;9J.
Haart. BM. Name einer der in der rastoralcomödie aui'tretenden
Landleute. VgL bts. [282].
jAcqaemea Loncham. JA (3'i9,19K Als ein in Ärra« angesehener
uml mächtiger Mann erwähnt. Siehe unter Ertnenfrois. — Einen
Jaquemon Loucart (Jakob den Schüttler) nennt Fastoul v. 150. Wir
erüfcbren auch noch von anderen Angehörigen «üesor wie ei scheint sehr
einflussreichen Farn i he (vgl. uater Louchars).
Le Jaie. JA (:Ui>,13). Beiname der Marien le Jaie (s, diei.).
Jakemon Pilepois. JA (382,22). Morgue sagt zur Dame douce, de
den Jakemon Pilepaia
18»
196
»mia $11 sen lit Fautre an« (332,20 C).
Ob hiernach sein Tod anzunehmen ist? Siehe auch: Gillon Lanier. —
Pile p Ol 8 = Stampfe Pech, Für Jakemon finden sich auch die Fümit^n
.1 u q u e ni o n t J a c q u e m o n, J a k e m i n und J acq n e m e s (b. u. a. Fast oul
V, 87, 159, 195, 316).
Jalousie. JA »,302,22). Die Eifersucht, als Person gedacht Vgl [160].
Jehas le Keu. JA (S11,18). AU »no serjantc bezeichnet ihn Henri
de la Hakp der dem Mönche ein Maass Getreide giebt, diuuit s;iint
Acaire dem Jehan le Ken wieder zu gesiintiem Verstand verhelfe.
Jehana Crespina. JA (315,17 f.). Dieser »Johannes ans Crespyc
aoU au raaistre Gille de Sains Is, dens.) in irgend einer ge4ich2-ftlicheii
Beziehung stehen. Die Stelle ist dunkel S. a. Cr espin«.
Jehans d'AnteTile, JA (3Uö,15). Bürger in Arrat, mit dem Übel
des heiligen Lienart (h. dens.) Ijehaftet. Neben Willaume AVagon
und Ädan PAnstier vom Arzte als einer derjenigen Patienten erwähnt,
deren Krankheit eine Folge ihrer ünniäasigkeit ist (30ö,2).
Jhesü-CriBt JP (416,28), Der Pilger dankt dem Heiland, daas er
dm Grab Adam*« de la Haie habe sehen dürfen.
Irlande. gN. JA (:i09,13). Auf saint Acaire und dessen Wunder-
kraffc hinweisend, Ragt der Mönch (309,13 f)r
> . . , il n'a saint de si en Ir lande
Qui si beles tniraclee fache«.
Kemans (li). JA. Die mir ganz zusammenhangslos erscheinende
Stelle, wo »li Kemnns« (die Volksmenge V) das einzige Mal im Stücke
redet, lautet wörtlich (311,13 ff):
Hane.
Or en faisone toat le vieel,
Pour chou c'on dit qu'il m ooureche.
Li Kemuns.
Mole?
woraiif der Mönch fragt, ob man den Heiligen (Acaire) vergessoD habe.
Vgl a. [1021.
Le Ken. JA (311,18). Scheraihafter Beiname. Siehe: Jehan
le Keu.
Laboiir. JP (416,3). Terre de Labour, Besceichnung einea fabel-
haften Landea, welches der Pilger auf seinen Fahrten besucht haben wilL
Lanier. JA (332,2o}. Siehe: Gillon Lan ier,
Lenriiifi li Ganelans. JA (33(>,22). Der Beiname sollte vielleicht
Cawelaus lauten (siehe unter Caneiaua). Croqiiesot bemerkt »Loreni
den Kahlkopf nackt und ohne Hosen« auf Fortuna's Rade (330/21)."
Leurins ist einer von Denen, die vom ölöck emijorgetragen* jetzt al>er
bereits gestürzt sind. Nach Morgue's Versicherung kann er nicht wieder
197
enporateigen (330.23). Croqoesot'a Worte bedeuten, dos» der einst vom
Glöck Begünstigte zum Bettler geworden,
Lienart Heiliger, JA (805,9). Der Arzt spricht von einer Krank-
heit >1e mal Saint<Lienart«. An diesem Leiden sind ausser dem
maistre Henri noch 3 BOrger der Stadt erkrankt (305,13 f.). Ueber die
Art der Krankheit orientiren un« folgende Stellen: 305,5 C (der Arit
kann sie aus dem Urin des Patienten erkennen!; 305,12 (sie macht nicht
bettlägerig); 306,1 C (sie rührt von Überladung des Magens her und
äussert sich in unnatürlicher Aftachwellung des Bauches). ^- Uiernaeh
wären die Angaben Monmerqads zu corrigiren oder zu ergiknzen» der
sich (M61, d, 1. Soc. d. Bibt VI, 6^5) wie folgt äussert: *Mal-Saint-
Li^nart ou Leonard: mal d'enfant. On invoquait saint Leonard
pour le soulagemenl des femmes enceinte^, et pour les prisonniera.
Snivaut la Legende dort^e, ce saint, qui vivalt du temps de Clovis,
Aurait obtenu la d^livrance d'une reine, surprise au üiilieu des forets
par les douleurs de Tenfantement; il aurait aussi bdst^ les chaloes de
beaucoup de prisonniers, avec des circonstances extraordinaires que hi
cr6dülite du moyen age pouvait seule acoueillir. La flete de saint Leonard
tombe le 6 de novembre«.
Lift. gN. JA (327,19): »Entre le Lis . . . et le Sooime« (swischen
Ly« und Sonime). — Derselbe Ausdruck begegnet bei Fastoul v. 364. —
Lys, ein durch das nördliche Frankreich und sum grössten Theil in
Belgien ströroender Fluse. Ziemlich in der Mitte zwischen ihm und der
sQdlicberen Sonime liegt Arras.
Loneliara. JA (329,19j. Siehe: Jacquemes Louchars. — Dieser
Familienname begegnet sehr häufig. Guimann p, 204 erw&hnt Domus
Robert! Loceart; fUiimann p. 255 u. 256: In gel her tu s Loceart
(Lucears); Bodel v. 135: Hobert Locarti Fastoul v, 158 f, nennt
drei Glieder dieser Fatuilie, und noch im Anfang des 14. Jubriumderts
(1313 bis 1347) «eigen die mehrfach auftretenden Namen Gilon,
San Tale, Ad an und Englebert Louehart, dass diese Familie lange
Zeit eine der bekanntesten und hervorragendsten gewesen sein musa
(vgl. Romania IX, 220). — Li Loucbarü ^ der Schüttler. Vgl. Frey-
berg p. 25.
Lnserne. gN. JP (416,2). Neben manchen zum Theil sagenhaften
L&ndern, die der Pilger auf seinen weiten Reisen besucht haben will,
nennt er auch den Namen jener schweizerischen Stadt.
MadoB. JK (315,11). Er strHubt sich gegen des Papstes Bigamie-
ge«eta. — Wir haben in vorstehender Schrift einen Jeban Madot als
Kellen Adam 's d. b H. kennen gelernt, vgl. bes. [323 f.]. S. a. Dinaux
UU 321 ff.
Haglore. JA. Name einer der Feen im Gefolge der Dame Morgue.
Als die böse, missgünstige Fee geschildert. Vgl. [170 f.], — Maglione,
198
wie Ambro« IT, 294 irrthümlich äcUreibt, wird die Fee in JA nirgends
genannt.
Hahiea TAiifitior. JA (308,9), Die Frau desaelben wird als Beispiel
einer Ehebrecherin genannt t die sich aber doch die Achtung der Leute
zu erhalten weias. Sie htitte eich dem Ernoul de le Porte («. dens.)
ergeben 'J (308,10) j jetzt \'ertheidigt sie eich »mit Fingern und Nägeln*
gegen den Amtmann (Limdrichter) von V'ermendois [30B,13), Zu allem
Diesem Bchweigt ihr Gatl-e (308^15), eben jener Mahieu TAnstier
(Matttäuä der Lanzen verfertigerV Siehe: li Anatiera.
maiBnie. JA (319,20). Die Gefolgachaft des Hielekin (s. den».)*
Vgl bes. [105 ff.].
maistre. Eine in JP für Adam d. LH., in JA für Adam, seinen
Vater Henri , den Arzt und Andere viel gebrauchte Standesbezeichnung.
Hanse le Gteale. JA (316/25 f.) Ist vielleicht kein Eigenname. In
der Unterhaltung mit maiutre Henri spricbt Guillot die Worte (316,23 f,):
»Par foi! eacore eat-che bien chi
Uns dea tmis de hi vielle danae,^
worauf der Verrückte, der die letzten Worte falsch verstanden, einwirft
(316,25 f.):
>Ahai! chis a dit cmume Manne
Le Geule: je le voia tuer.«
8o lauten die letzteren Verse auch in Th. fr. an m. tu (p. 71 v. 27 f,).
Nach einer von CoüBsemaker (p. 436) angegebenen (Torrectur wäre aber
zvi lesen :
»Ahai ! chiB a dit c*om me manse
Le geule: je le vois tuer.«
Uargos as Pometes (^^ Margot mit den Aepfelchen). JA (308,17).
Unter den Beispielen uchleckter und zankaQchtiger Weiber in der Nach«
barachfttt tirwilhnt,
Marie. Die heilige Jungfrau. JA (333,d) als Auenif. S.a.: Nostre-
Dam e.
Sainte Marie! RM. 1) Ak einfacher Ausruf (375,17); 2) »Foi que
je doi sainte Marief* (4O4;10); 3) »Par le mfer« Dien!« (388,5).
Marien le Jaie. JA f:il6,13), Maistre Henri sagt von ihr (316J4h
»aiisai set-clf (>lais assiSa«.
Die Stelle enthält eine mir unveratänilljche Anspielung-
Marion. Die weibliche Hauptfigur in RM. Vgl. bca. [2<J7 ff.].
1) Das scheint der Sinn von Hane'n Worten (308,9 f.):
»Li ferne anssi Mahieu rAnstior,
Qni fut feuie Fimoul lie le Porte«;
denn aus dem Zuflitmnit.'iihiing ergiebt «ich, diisa diese Frau ein weiten
Beispiel der an Dame douce soeben gezeigten in Arrjis berrfichenden
UnHittliclikeil Buin boIL
109
I
i
»
finden sieb in düeBem Stficke die NumeiiBformeii: Mario q(sK Marote
(auBfichlieiifllich gebmucbt iia Ma. d'Äix}, Marot, Maret (402,10),
Marotaiö (371,5; 395.9» irad Marotfele (393,9; 411,01 — Es ist die»
ein in den ttltfranzösischen Paatourellen unendlich oft und in den
verschiedensten Formen und Diminutiven vorkommender Name von
Schäferinnen. Jn Bartöch'e Sammlung von Rom. und Fast, habe ich ge-
ftmdeo: Marot (p. 153, 242 etc), Marotte (p. 141 etc.)» Margot
(p.299efcc.), Marguot (p. 296}, Ma riete (p.2l9, 250 etc.), Marionote
(p. 263 etc,), Maroie (p. 153). — Vgl a. Fritsche p. 86,
Marion's Geliebter. Neben ihr die Hauptperson in EM. Siehe;
Bob i D.
Marion's QroA»mutter. RM (351,20; 361,6). Ihr Name hi dame
Eine. Vgl. unter: Eme.
HATOie. JA (298,20). Die Gattin des Adam de la Haie. Es ist
■von ihr sehr ausführlich im Stöcke die Rede; ihr Name wird allerdinga
nar an der angefiihrten Stelle erwähnt, wo sie von GuiUot
» . . . li pagousfle,
Me commfere dame Maroie«
genannt wird. — Vgl. be«. [IIOJ bis [lä2J.
Karsli«. JA (818,1). Ber Derve sogt, von Marsile und Aqb^Ii
habe er Heeaelin gingen hören.
Hehal^. BM (403.20; 404,17). An letsterer Stelle steht die Form
MehiUos. — Ein Mfldcheii im Dorfe. Sie wird als Warnier's Freundin
erwähnt, die viel beim Pfarrer des Ortes ein- und ausgegangen iat (404,2)
iiöd von diesem ein Kind empfangen hat (403,20 ff.; 404,8). Robin aagt
von ihr, aUerdinga an einer Stelle, wo er uns recht klatschsüchtig er*
scheinen muss, Mebal^a ^ei immer »trop veule« gewesen (405,1); ernennt
■ie *aote< (405,2). Sie ist, wenn auch im Stücke Be\\>st nicht auftretend,
das Gegeobild gegen die reine, der Versuchung standhaft widerstehende
MarioiL
nenestreiifi (Minstrel). JA (;^10,!4). Der Vater Wa l o t* b (e. dena.1 wird
gerühmt als ein »bona raenestreuB*^ und f3lO,15) als guter Geigennpieler.
meuestreue (menestreu«). RM (371,3; 410.4). An letzterer Stelle
■eigt Ms. d*Aix die Form: meneatriox. — Vgl. bes. t254J.
Li Mereiers, der Kramer. In JA Beiname des Hane (S. dena.). S.
a. Fastoul V. 680 f.
Li Moines, der Mönch. In JA spielt ein Mönch aus dem Ktoater
Ha apre eine hervorragende Rolle. Vgl. bes. [140] bia [145 1.
Mondidier. gN, JA (326,15). Als Ort genannt, wo Robert
8oumeiiIon in Turnieren kämpfte.
Xorgne. Die in JA mit ihrem Gefolge auftretende Feenkönigini
wenn »ie auch nicht deutltcb ala aolcbe beeeichnet iat. «Morgue Li tee«
200
(320.11). »Dame Morgue le ß&ge* ^321,3). Vgl bes, [169 ff.]. - In der
epbchen Poesie begegnet Morgiie als Schwester des Königs Arfcus.
Mnlel JA (3:^3,5). Siehe: W a u t i e r M u 1 e t,
Nicolai. Heiliger. JA (344,8j. Der Mönch geht ab mit den Worten:
» , . . Ä Saint-Nicolai
Coüinienche ^ eonner des cloquete«.*
Es hnndelt lich hier afso wohl utn eine Kirche in Arras. Eine solche
exiatiile dort unter dem Namen »egiise Öaint-Nicolaa (sur les fo8S^8)€
(b. GuituaDn p. 454). Vgl. Dinüux III, 20 f. — Eine nach demselben
Heiligen benannte Strasse in dieser Stadt erwähnt Fnötoul v, 268 i »En
la nie saint Nicholai».
MoBtre-Dame. Heilige. JA (343,9), Guiilot und Hane wollen
»Baiüier le iertre Nostre-Dame
Et che chierge ©tfrir qu'ele flatne;
No coae noiis en venra iniex.« (341^,9 ff,),
notaira, JA (815,23). Zwei gute Notare in Arraa Verden erwähnt:
Colars Fou-se-danie und Gilles de Bouvignies (a« die^.). VgL
a. unter Gilles de Saine.
OstßB fli), oder li host es (wie die Rollenübersehnft zuweilen
lautet), ist der Wirth jener Schenke, worin die letzten Scenen des JA
»pielen. Der Dichter mag wühl einen bestimmten Schenk wirth zu. Arra«
im Ange gehabt haben, wenigstens wird in den Unterhaltungen anderer
Personen der Name desselben: Raoul le waidier (333,14) oder
Rauelet (334,20; 336, 2> genannt. Der eine Beiname zeigt, tlms er
nicht nur Wirth» aomlern auch Förster (Wibimeister) war. Er wird mehr-
fach angeredet »biaus (h)oste8« (336.1; 338,16; 340,6; 340,21). Einmal
braucht der Wirth Belbet diesen Ausdruck (338,3), meint aber damit den
Mönch; ostea steht hier also in der Bedeutung Gas t. — Die Schenke det^
Wirthes (»le taverne*) wird 334,lü u. 342,20 erwähnt Sie pflegt stark
iMjöucht KU werden (334,1^ ff.); vielleicht des guten Weinei halber,
dessen sich der Wirth rühmt (335,5 tf ). Ein Tadel gegen den W^em
lässt den Wirth ärgerlich, ja zornig werden (33ÜJ9 tf.}.
PiipeB (lij, der Papst, JA (314,Ü; 315,2). Ea iet Papst Alexander
IV. (1251-1261) gemeint. Vgl [80] u. [148 ff,J. Einmal wird er ala
»Pap OB teile« erwähnt (317,3).
Paris. gN. JA (207,6; 297,12; 303,7; 303.14; 324 JÖ; 337,15;
341,18). Auf das theure Leben iu der Huuptbtudt wird hingcwie&en
(303,13 t). Die dortige UniTersitÜt wird erwähnt (324,19). Adaur d. 1,
H. äussert den Wunsch» dorthin zu gehen um zu atudiren (303,7). Vgl.
bea. 1115 ff.].
Parisiens. JA (313,15). Bezeichnung fär einen Pariser Scholaren.
]ljaUre Adam wird no genannt vielleicht wegen der »cape«, wekbe er
ti%t (313,14).
201 .
putonriftus. RM (402,7). Jang« Hirten. Sie b!ltt«n \m CieTo^msSil
dea Marktfestes zu Ayette allerlei Belustigxingen veranstaltet und Tänze
aufgefnhrt (402,2 ff.^, — so beriebtet Guiot.
aft Paua (mit dem Daumen]. JA (313,1). Scherihafter Beiname
eines Bnrgei*s und Dichters, namens Wautiera. Siehe: Wantiers a»
Patis,
U Pelerins (der Pilger). Die Hauptperson in JP. Vgl. bei. [347],
Li peres an derve {der Vater des Verrückten). Tritt niit seinem
Sohne iui JA auf. Auch bloß» »li i^teres« int zuweilen seine Rolle über-
achrieben. Er hi ein Töpfer (317,20); scheint neben seinem Handwerk
auch Landwirthechaft zu betreiben t-^^^T^^)* Als Heimat giebt er an:
»de Duiaans« (317,15). Vgl. bes. [^»8 f.].
Peronnele. RM. Eine der Marion ähnlich gezeichnete Schilferin.
»Peronnele ine compaigne«se* , so wird sie einmal von Marion genannt
(370,3). Vgl. bes. [281). — Ea finden sich in RM auch die Nainensformen
Perrfete, Perrette und Per rote (372^14 u. 384,&J. Das Ma. d'Aix
aeigt fast Überuli Perrete. — Es liegt hier ein weibliches Dimitiuliv
lon Pierre vor, Roquefort (Gloasair«) citirt noch die Formen: PerenellOp
Pernelle u. Ptitronellc, worunter die letztere zweilelloa die riÜeHto
ist, Petronilla war Kthon ein sehr häufiger spiktlateinischer Frmien-
nanie. - Peronnele (Perrete) ist in den altfriinzöwischcn Pastotirelkn
nicht selten al« Name von Schäferinnen angegeben, bei weitem häufiger
iat jedoch der entsprechende Schäfernanie Perrin, der noch in Jehnn
Froissart's Idyllen begegnet (Biirtsch, Rom. u. Paut., p. 324). — In dem
•Lai de Coartois, d'Arras«, worin die Geschichte vom Terlorenen Sohn
dmrgeatellt ist, und welcheB Legrand d'Aussy (ill, 169 f. u. 178) den
ältesten drauuAti&chen Gedichten Frankreichs beiz&hlt'), ist Perrette
der Name eines Freudenmädchens, — Spilterhin verband man mit dieflem
Nftmen mehr unci mehr die Bedeutung welche peronnelle als Gattungs-
name im NcufranKö.siseben behalten hat: geschwätziges Frauenzimmer,
Plaudertasche» Keiferin. In Molifere*a »Tartuffe« heiBst Orgon's Mutter
Pernelle; »ie ist als eine keifende alte Frau gcschildeit. Vgl, übrigem
Fritache p. HO.
Peronnele's Bruder. RM (397,18). Guiot i«t der Name deaaelben,
Li Petis (der Kleine). JA. Scherzhafter Beinaiue des Guillot
(a. dens.).
Pilepoia. JA (3:i2,22). Siehe: Jakemon Pilepois. — Uuimann
p. 395 u. 397 nennt einen Werinus Pilepoiz, welchen Heinamen
Freybergp.2ö richtig aus piler |lat. pilare) und poi« (hit. pix) herleitet
und durch »Stampfe Pech« verdeutacht.
1) Siehe in der vorliegenden Schrift p. 28 Anmkg.
202
Plnintts. JA (314^29). An« der etwaa dunklßti Stelle achemt hervor-
zugehen, dasa Plamua ein besonders jyelehrter und miVcbti;.j:cr Kleriker
gewesen, der — von Alexander's IV. Bigamiegeietz roitbelrott'en — dem
Papste hätte empfindlich schaden können. Haue sagt von ihm (315,10):
»Mout eat saget, s'il ne rodote.«
Porto (de le). JA (308,10). Ea wird ein »Arnold vom Thore« er-
wähnt. Siehe: Ernoul de le Porte.
Li prestre (der Priester). RM (403.22; 404,18). Nur erwähnt: auch
zur Hochzeit Hobm'8 und Marion'a wird er niuht herbeigerufen. Wir
erfkhren, daea dieaer Frieal-er ein Bauernmädohen (Me halbe) verfOhrt
hat Vgl. [255].
potierß (Töpfer). JA f317,20). Der Vater des Verrückten ist aach
eigner Angabe Töpfer in Duiaana (s. 317,15}.
Prlnche^s) (^Prinr., Fürst). In JA wird der Titel zwei verschiedenen
Personen beigelegt; a) dem Hobert So um il Ion,
»Qni eat nouviaua prinche« du pui« (312,20),
worauf der Dervö (312,21 ö.):
»Bleu kie de lui:
Je 6ui luiex prinches qull ne aoit.
A aen pui cancbon faire doit . . ,«,
Ueber Puy und die Stellung einea »Prinzen dea Puy« vgl. [72 ff.] und
[152f.], — b) *Prinche qm soit en faerie« (328,3), Hier i»t Hielekin
(b. dens.) gemeint, auf dessen flerrscherstand auch noch andere Beseich-
nungen hinwfiaen (aiehe: roj u. aegneur).
Puill© lApuüen). gN. JP (416,4). Der Pilger erzählt, daaa er nach
vielen Reisen in fernen Landen durch Apulien seinen Rückweg genommen
und dort viel vonAdan le Bochu gehört habe. — Anibroa 11, 2111 Antnkg.
3 druckt irrthftuiHch Grouille statt Puille.
aa Pnmetes (mit den Aepfelchen). JA (308,17). Scherzhafter Bei-
name einer Frau. Siehe i Margo» a8 Pumetea.
Baimberge. RM ('110.1). Eine Frauenfigur im »Fabliau d*Audigier«.
Vgl [2rM]. In der Pastoralcomödie will Gautier etwa» aus dieser obacÖnen
Dichtung vorimgen, er beginnt (Noten sind beigefOigt):
»Audigier, «.list Raimberge, bouae voua di . . .« (410,1).
Auf Seite 409 unten lesen wir bei Couaftemaker einmal: Kaimbrige,
Tb. fr. au in. a,, p. 133: Raimberge. — In der von Gautier herausge-
griöenen Partie lautet im Fabliau selbst der betr. Frauennarae: Grin-
berge. Gautier citirt also ungenau. Eine Rain her ge kommt in
jenen) Fabliau eben falle vor; sie ist dm Mutter dea Audi gier.
Bainnelea (Rainelet). JA. Ein hiiaalicher, rothhunnger Burache
(307,4), welcher dejn Arzte assistirt (300,18 ff.). Ala vollendeter Haaen-
fuaa geschildert (310,26 f.; 320,3 f.). Vgl. [104]. — Frejberg p. 30
203
erklärt Raineids als Diramutiv vom deutachen Eiiin»lm (Reinalm).
Ich möchte den offenbar scherzhaften Beinamen lieber auf lateinisch rana
zarücktuhren, also durch » Fröschehen« verdeatschen. Schon bei Guimann
p, 293 wird übrigens ein Rainel^n erwähnt, ao dass unare frühere An-
gabe« Axiam d. l H. habe den Namen erfunden (a. (.1041) hiernach zu
bcrichtijjen wäre,
V Eaoal le w&idier. JA {3S3,UK Bnoul der Förster (Wildmeinter) üt
Biisherlich identisch mit Bandet, dem Wirthd (s, a.: ostei). Hane
nad der Mönch wollen zu Rnoul le waidicr fjfchen ; Hane bemerkt ♦ daas
Raoul gewiis noch von gestern etwa» ftbrig habe, um sie damit zu be-
wirthen 1,^533,15 f.); und in der nächsten Scene finden wir Beide in der
bei Rauelet, dem Wirtbe, Ter«aurme)ten Gesellsciiafi.
Rauelet. JA (^34,20; 336,2). Diminutiv iHr Raoul (b. dena.)- S.
«ich: Oft es.
Rikeoe (Aurri). JA. Eine hervorrap^ende Person im Spiele. Reicher
Bürger von Arra«. Mitglietl des dortigen Pujr. Des Dichters tAdam'a d,
1. H J Freund; hat mit jenem zusammen daa Maife8tsi>iel arrangirt, be*w.
die Tafel für die Feen hergerichtet. Die Dame douce nennt ihn als
Vater des Kindes, mit dem sie schwanger geht. Auf Rikece*« Kahlkopf
wird angespielt. — V^^l. [84] u, ^128 f.]. — Sein Name findet eich ange-
gtthen als: Rikece u. Riquece (häufig), Rikiche i314,18j, Riqueche
(323,15); Rikeco Auris, Riquece AurrT(s), Riqueche Aurii
(834,7); Rikier(Bl undRiquierts). Daas Rikece undRikior dieeelbe
Perton, ist [128] nuchgewieaen. — Einen Riquier erwähnt Fastoul
▼. 210, einen Aurri v. 503.
Rikier(8). JA. Als RollenQberschrift und im Dialog wird sehr
hünfig fÖr R i k e c e die Form R i k i e r (a) oder R i q u i e r (^s) gebraucht.
Siehe; Rikece (Aurri).
Biklers Araions. JA (^298,1). Wird erwähnt als ein
• bona clers et aoutiex en sen livre«.
Er wird als Beispiel eineü Klerikers angefilhrt, der Arrua verlassen hat,
um nach Paris xu gehen, oder der d<t^n Aufenthalt in der Hauptstadt
in seinem erwähnten Buche anräth. — Riki^^rs Aniions gehörte einer
vielgenannten Familie aus Arra« an. Vgl.: Aminn«. - Er selbst ist
als Chanson-Dichter Iwkannt geworden {&. Hist. litt. XXII, 612), Vgl. a.
Bist. litt. XXfll, 612 C
Robert Cosiel. JA (::i04,lH). Ein Patient des Ar/te«, aus Arra«;
wird von jenem erwithnt., leidet an der »inaladie , .. c'on clairae avartce«
(304,7 f.). 8. a. : Biet« le Favericl und Halois. Vou den Genannten
BagtGuillos li petis, e« wilre nichiä verloren, wenn sie attltben (304,*il f-K
— Einen Robert Cosset finde ich erwähnt bei Guimann p. 210 und in
Bo*lel'8 <;ongö. S. ü. Freyberg p. 18. Vgl. ferntr unter Cosiel.
204
Bobers 8oum(©)illon8. JA (312,19; 326,9). Eh ist viel die Red« TOn
diesem neuen Pritizen des Puy. Siehe unter Priiiche(3}. Unter »im
(leiiiüistil de cesbe vile« (326,6) ist er zu veraiehcn. Adam dJ. H. macht
ihn y-imi Gegrenstand des Spottes. Vgl be«. [133].
Robinie]. RM. Neben Marion die wichtigste Figur der Pa«toral*
cotnödie, VgLbes. [270] bis [275]. — Sein Naniö wird auch als Robert
angegeben (354,4; 404,20; 405,3); dies ist die urflt>rünglichere Form, woraus
erat Robin als Diminutiv entstanden , E« finden «lich im RM noch die
Diminutive: Eobechon (358,1; 374,1) imd Robinet (35044; 361,6;
393,10). — In der aJtfranzßaischen Pawtourellendichtung ist Robin als
Name für den Geliebten der Schäferin Marion gan» gebräuchlich und
bin auf FroiBiiart's Zeit, ja noth spllter, immer und immer wiederkehrend
(auch im Volksliede und in sprichwörtlichen Redensarten). Ich habe
noch die Formen; RobeBeon (Bartsch, Rom. n. Fast, p. 153) und
Eobeaonnet (ib., p> 164) gefunden. — Auch in »Aucaasin et Nicolette«
kommt Hobecon(8) als Schafername vor (Suchier'e Ausg. 21,4). — In
der franzöisischcn Thierfabel ist Robin der Name des HauimeU. Damit
scheint zusammenzuhängen, dass echon sehr früh (wie ja auch in RM)
Robin als Bezeichnung eines Tölpels gebraucht wurde, ähnlich wie
Bandet u. a. - In einer Notiz zu Moli'ere's »Eiourdi« (v. 1212) will
Moland den Namen Robin seltsamerweise von robe ableiten. — Friteche
p. 121 regiatrirt noch einige sprichwörtliche Redensarten, zu denen, wie
er meiDt, diePossenfigur aus Adam de la Uale's Stück die Veranlassung
gegeben habe:
»11 fit comme Robin ä la danse, tout du uiieuz qu'il put«.
»Voua §tea un plaisant robin«.
»II Bouvient toujours k Robin de ses flute»« ').
Robin'e Mutter. EM (366,1; 367,1; 368.1; 369,1). öeberall in
dem in Eobin's Liede vorkommenden Ausdruck: »par Tärae rae mfere!«
Rübin'a Vater. RM (365,t>; 366,5; 367,55 368,5). Wird erwähnt
ausacbliessHch in dem von Marion im Gesänge oft wiederholten Ausdruck:
*Eobin, par Füme ten pere!*
Man könnte also annehmen, dass Robin's Elt/crn gestorben.
Robin'fl Geliebte. In E M die anziehendste Gestalt. Siebe:
Marion.
Robin'B Vetter. RM (360,4; 393,11). Es ist Baudona (s. dena.).
BogaiiB (Rogaut). RM. Einer der Landleute. Vgl. bes. [285].
Einmal findet sich die Form Rogiaut (402,2). Berger in a. Lunder
Dissertation p. 78 druckt »Roger*; so wird Rogaut im Stucke nie
genannt»
EogauB (Rogaut) tritt auch in JP auf. Vgl. [347], Die Formen
1) Will sagen: Die Jugenderinnenmgen verschwinden nicht so leicht
205
Higaad, wie in Hial litt. XVI, 278, cvder Rignut, wie bei Dinaux
1, 57 der Nainc angej?eben wird , finden sich weder in RM, noch in JP,
Rogier. RM (37<^t5). Als Murion «lern Robin heschreibt, wo er
Peronnele finden könne, erwähnt sie die Miikle de? Rngicr, die al«o
▼ielleicht mit axW dem Schaupkitz der Handlung zu denken ist. — Rogier
ist ein in den altfmnxösi sehen Paatourellen häufig gebraii€hter Name
fUr Lfuidleut-e. Hirten. f?iehe in Lera.cke*8 Jahrbuch IX, Hl 7^ ÜRrt^ch,
Rom. u. Fast., p. 20H. Der Name findet sich noch in Jehan Froiaaart's
Pastourellen («. Bartsch p. 3;i4 u. 336).
TOlne (Königin). JA (300Jri). In hikllichem Sinne. Dna weibliche
Schönheitsideal bezeichnend.
rolne. RM (882,5; 386,16). Eine Würde, wie sie durch ein länd-
liche« Spiel t»Jeu as roys et as roinea«, vgl. [257]) verliehen wird.
rois (König). JA (312,10; 329,17). An ersterer Stelle im Munde
des Narren, der sich ein KCtnig dünkt. An letzterer Stelle werden (in
bildlichem Sinne vci^standen) eire Ermenfroi» Crespins und Jac-
quemes Louchars (a. dies.) als Könige beeeichnet. Es heisst da
(32ö,U ff.):
»Chil doi . . . Bont bien du conte»
Et sant de le Tile signear»
Mis lea a Fortune en honnour:
ChäscunB d'nuaest en sen lieu roia«.
und (329.21 ff.):
»Au niains reg n enteil maintenant,
Et leur enfant eont bien venant
Qui raigner vauront aprös euU*.
Li roia (roys). RM (382,5; 386,16; 386,18; 387,4; 388,4; 388,IO;380,1;
389,13; 390,6). Eine Würde in dem Spiele »na roys et os ro'ines* (vgl.
[257 j). Baudons (s. den«.) nimmt diese Wflrde ein, und darum findet
sieb eine ganze Weile (Cousaemaker p. 389—392) seine Holle mit >U
Roia« bezeichnet Vgl [2S0].
Bomme (Rom). gN. JA (314,27). An dieser Stelle ist Rom gleich-
bedeutend mit PaiJät und Hierarchie:
»Romme a bien le tierche pariie
Des clera faia sera et amatiat.
roy (roy Hellekin). JA (321,1; 328,9). An letzterer Stelle sagt
Crokesos zur Fee Morgue:
»Madame, je toos en merchi
De pat men grant aegnieur le roy.« (328,8 f.).
8. a. Prinche(B} und segne ur.
»roy en France«. .TP (417,17). Die betr. Stelle ist unklar,
roys (8. a. rois). RM (357,4). Der Ritter singt, er habe eine
Schäferin (Marion) gefunden, so schön, wie sie selbst ein König nicht
^.schaut.
206
Soge (1e). JA (321,3). Der Beiname der Weisen wird Fee Morgue
(«. dies.) beigelegt.
Sains (de). JA (315,11). Siebe: Gilles de Sains.
sains Acairea (Saint Acaire). JA (309,9; 810,H; 310,11; 310,20;
333,12; 335,17^ 340,14; 341,11). Siehe: Acaire(8).
sains-Goisnes (saint-Coisne). RM (382,8; 388,4; 383,8; 384,.^;
384,6; 385,1; 385,12). Siehe: Coi8ne(8).
sains enillainB. JP (418,3). Siehe: Guillains.
sainte Eglise. JA (299,9; 314,21). Siehe: Egiise.
saint-Eloi. RM (387,1). Siehe : E 1 o i.
sainte Karie. RM (375,17; 404,10). Siebe: Marie.
Saint eille. JA (335,2). Siehe: Gille.
Saint-Liönart JA (305,9). Siehe: Li^nart
Saint-Nieolai. JA (344,8). Siehe: Nicolai.
Saret. RM (402,9). Geliebte des Guiot. Dieser erzählt, er habe
mit ihr auf dem Markte bei Ayette Einkäufe gemacht.
See-Arbre. JP (415,11). Unter den Ländern genannt, die der Pilger
auf seinen Wanderungen pusairt hat. — Sec-Arbre wird auch in Jean
Boders »Jeu (ie saint Nicolas« erwähnt. Vgl. eine Notiz im Anschluas
an den »Roman de Mahomet« (Paris, Silvestre, 1881) und die Anmerkung
F. Michel's in Th. fr. au m. a., p. 171 f.
segnenr (seigneur, segnieur). JA (325,14; 328,7; 328,9; 381,4).
Dem Hielekin (s. dens.) beigelegter Titel. (S. a. Prinche(s) u. roy).
segnieur (seigneur). RM (405,18; 888,4). Vereinzelt unter den
Hirten als Anrede gebraucht.
seignieur (signeur). JP (415,1; 415,5; 416,16). Die vom Pilger
gebrauchte Anrede an das Publikum.
serjant. JA (311,18). Standesbezeichnnng. Henris de le Haie nennt
den Jehan le Keu (s. dens.) >no serjant«.
Seaile (Sicilien). gN. JP (416,3). Unter den vom Pilger durchreisten
lÄndem mit aufgezählt.
sire(s). In JA, RM u. JP sehr häufig gebrauchte Form der Anrede,
auch unter den Bauern.
sire Ermenfrois. JA (329,18). Siehe: Ermenfroi».
Le Somme. gN. JA (327,19). Die Flüsse Ljs und Somme werden
von der Fee Arsile in folgender Stelle erwähnt (man spricht über
Soumillon) :
»Entre le Lis voir et le Somme
N*a plus faus ne plus bubotas«.
Vgl. dazu Fastoul v. 364:
»Ki 8oit entre le Lis et Somme«.
Siehe auch: Lis.
207
8oillll(e)illoii§, JA (312.19; 32l>»9K Siehe: Robers Soiim(e)illonB.
Snrie (Syrien). gN, JP (415,13). Unter den tum Theil sajjenbaften
Ländern iind Orten, die der au« deiu Orient nach Frankreich heimkehrende
Pilger nach eigner AngnUe besucht haben will, i»t auch Syrien i^enannt.
Talent JA (,302,21). Personißcirt gedacht. VgL 1160].
Terre de Ijabonr. JP i,4lG,3). Ein Land, welches der Pilger ptweirt
%ü haben vorgiebt. Wa« er unter dem »Lande der Arbeit« meint, niuss
dahingestellt bleiben.
Li Testus (der Starrköpfige). RM (384,2; 389,1; 372,11; S86;15),
An letzteren btsiden Stellen die oblique Form le Teatu. -^ Beiname des
Giiutier. Siehe: Gautiera li Testua.
Li Tcatua. JP (417,6). Auch hier der Beiname des Gautier, der
b«Tor er dem Pilger seinen Namen genannt hat, im Stücke aU li
Vilains bezeichnet i?v'ird. Siehe: Gauteloa li Teatua.
Thoambs de Bouriane. JA (JüO.G). Wird erwäibnt als zur Ver-
wandtschaft der beiden Emporkömnilinge, dea Herrn Ermenfroi aus
Cre«py imd des Jakob Louchart (s. dies.), gehörig. üeber diesen
Thomas wird (SJO,? Ö'O mitgetheilt, er habe beim Grafen (vonÄrtoiaV)
in Gunat geatanden, aber jetzt sei er durch E'ortune gestürzt ; man habe
ihn fallen lassen und sülUt an seinem Eigenthume geachildigt» Deahalb
die ajmboliache Erwähnung : Crcxiueaot nimmt wahr , daita Thounias auf
dem Rade der Fortune stolpert ^330,4). Die folgenden Verse (:5ÜO,5 f.):
»A-il jii fait pille-ravane i?
Maglore.
Kon. . . .«
«nd mir im Zusammenhang des Uebrigen un^ertttäfidlich geblieben.
Weiterhin (;J30, 14) wird erwähnt» daae Thoumaa bereit« im Elend geitorben :
»PtSchie ßat qui ensi l"a mort!«
Dua er stum Theil sein Unglück aelbat verschuldet habe, wird nicht ver-
schwiegen : Er habe sein ehrliches Handwerk (als TochmucherJ verlassen,
um Bier «n brauen (330,16 f.). Doch Morgue meint: Fortuna war's, die
ihn Btürzte; ihn selbst trifft keine Schuld (330,18 f.).
ThoBmas de Clari. JA (313,3). Unter den an einem poetischen
WeHkampfe im Puy Betheiligt«n erwähnt. An andrer Stelle wird über
seiae Neignog zum Wörfelnpiel gesprochen (313,8 f.). S. a,: Wautiers
at Paus. Vgl [132J.
Thoamas de Barnegtal. JA (309,3). »Li ferne maivtre Thoumaa de
Darnestat« wird neben der Frau dea Henri des Arg ans als ein aank-
■fiehtiges Weib genannt. Diese Beideu hätten hundert Teufel im Leibe,
beis«t es (309,5).
Tvt (Tyrnsj. gN. JP (415,13). Der Pilger er^hlt, dass er bei seinen
auch durch Tjrua gekommen sei.
208
Toskibiie, gN. JP (116,3). Bei gleicher Oelegenheit wie Tir (s^daw.)
wird aucb Tosciina erwähnt.
Tanchelee. gN. JA (BÖ2,33); »A le grant saveur tle Vauclieles«.
Vgl. [109 1. — Es «cheiüt Vaucelles, die zwei Meilen südlich %'on
Ciiinbrai gelegene Ciaterzienaerabtei gemeint zu sein. Dioselbe wurde
H;V2 gegründet
VerraendoiB. gN. JA (:'-08,t3V Sieher Baillieu de Vermeiidois.
vielere (Geigenspieler). JA {310,15). Der Vater Walet'ii (s. dens.)
wird als tüchtiger Minetrel (310,14) und Fiedler gerühmt.
»Les rielles fernes de le vüe* (die alten Weiber aus Ärrasj. JA
(3ä2;2). Dieselben erwaiteo die Feen auf einer Wieiie ausserhalb der
Stadt (331,20 f.). Vgl. [172].
Li Vilftina (der Bauer). In JP ist so die Rolle desGautier anfangs
(bis 2uni 57. Verse) öberacb rieben. Siehe: (jauteloB li Testua. —
WoGaiitier den Ausdruck Vilains seibat braucht (417,2), und zwar dem
Pilger gegenüber, ist er als Sehitupfwort aufztifasi^en. — Erwühnt sei
hier, dtiBS ein Zeitgenosse Adaoi^s d. 1. U. , dessen Eigenname uns nicht
überkoumien , al» Dichter Vilains d'Arraa bekannt geworden ^b. Eist,
litt. XX, 643 Anmkg,).
doi voiBifl (zwei Nachbarn). JA (315,22). Von niaiatre Henri erwähnt.
Es Bind: Colars Fou-se^dame und Gilles de Bouvignies, «wei
Notare (s. dies,),
Tolentea (der freie Wille). JA t331»H). Der eigne Wille, wie CrcH
kesoH sich ausdrückt, mahne ihn, zu seinem Herrn (Bielekin) ssurückzu-
kehren. Vgl [160],
Wagona. JA (305,16). Siehe: WilJanmes Wagons, — Ein
Guillaume Wagon wird von Fustoiil v. 218, ein Symon Wagoo
V. 566 erwähnt.
Le waidier (der WildiueisLcr), JA (333,14). Beiname de» Baoul.
Siehei Ostes, Raoul le waidier und K-auelet.
Walainconrt JA (310,23). »Biatm ni^ wird er an dieser Stelle
von Walet genannt, könnte also vielleicht wirklieh dessen Neffe sein
Freilich brauchi in derselben Scene Walet auch dem nudstre Henri
gegenüber wiederhült die nümliche Anrede (8.310,8; 310,1 .'>). Walaincourt
soll, gleich Walet, den Ueliquienkasten des M5nchea küssen. Er ist
wahrscheinlich ein auf der Bühne unter anderen Leuten aus Arras^
stehender Bürger« der im Stücke nur eine stumnie Rolle spielt. Vgl.
übrigens |101].
Wales ( Diener, Knappe, Bursch). JA. Eine so laeÄeiehnete Person
tritt im Stücke auf, «pielt aber nur eum neben sächliche UoUe. Vgl,
«»
bes. 1101]. Aach die Formen Wal et (häufig) und Veelet (3S4.7)
finden sich. Bei Fastoul t. 592 begegnet die Form Vt^el^s. ^ Henri meint
(30d^, man solle den W&let nach dem Kloster »a Haapre rubren, um
aeine Verrücktheit lu heilen, bevor rieh der Zustand verschlioimere,
Rilder« glaabt, es gäbe keinen grönaeren Narren als jenen Burschen
(310.2). Dass er ala Narr verBchrieen sei» gesteht er übrigens selbst
(310,5). Auch der Mönch findet, dass dem Walet eine Kur durch den
heiligen Acaire nöthig ^i (310,19 ff) und nennt ihn dabei »chis beste«.
Walet's Vater, JA (310,14). Sein Name bleibt unervv'ähnt, wir
erfahren nur, dass er >bons menestreus« u. »bon vielfere« ist.
Warnieri^s) (Wemer\ RM. Einer der im Schäferspiel auftretenden
Bauern. Er wird auch Warnet (404,17) und Warner^s de la
Couture (403,17) genannt. Der lieiname bedeutet: »mit der Schmarre«;
Tielleicht könnte es auch »der Pockennarbige« heissen sollen. Vgl. bea. [284].
Warnier(8). JP. Auch die Form Warn es findet sich in diesem
Sificke sweimal. Als Anrede wird gebraucht: Warnier (418,4; 418,9;
419,3; 419,8) und Warnet (417,20; 420,17). Nur in JP und auch lüer
nitr ein einziges Mal (41d,3) wird Warniers von Rogaut »Warnier fr^re«
aogeredet» was vielleicht bloss für Genosse oder Freund steht. Vgl. [^7].
Warnier^s Geliebte. RM (40S,21)., Ihr Name wird als MehaUs
angegeben (403,20), oder als Mebalos (104,17). Siehe: Mehal^s.
Warnier'sGeliebte. JP (419,9): »foi que doi m\%ujie«. Kein Name.
Wantler Alemain. JA (311,9). Walet reicht dem M5oche eine
Gabe, indem er um dessen F&rbitte beim heiligen Acharius zu Gunsten
des Wautier Alemain naehBucht, denn dieser sei (wie Walet selbst) an
einem Uebel erki-ankt^ das seinen Sitz im Gehirn habe.
W&ntiers ag Paus. JA (S13,l; 3IS,5). An lebtrer Stelle ohne den
Beinamen, liier wie dort ist die Standesbezveiehnung maistre dem
Namen beigefügt. Dieser »Walther mit dem Dauraen< wird neben
Thoumas de Clari (».dens.) erwähnt. Beide haben sich an einem poe-
tischen Wettkampf im Pny zu Arras betheiligt, Wautiera aber hofft
gekrönt zu werden (313,7). Ihr Hang zum Würfelspiel zeigt sich aus
einer Bemerkung des maistre Henri (313,8 f.). — Vgi übrigens [182].
Wantier Hnlel JA (333,5): »Farne Wantier Mutet« (die Frau
de« Waltber Mulet),
>. . . uns qui maint en chit^,
Qui ja n*en avera pitiä.« (333,3 f.).
WiU&iimes Wagons. JA (30&,16). Bürger von Arras (305,14) mit
dem üebel des Saint-Lienart (siehe: Li^nart) behaftet. — Fastoul citirt
Qnillanme Wagan (v. 218) u. Symon Wagen (?. 56Ö}.
au«, u. Abh. (Ba fall an).
14
Anhang.
Die vorliegende Schrift war bereiU unler der Presse, als
eine Reise nach London es mir ermöglichte» im dortigen
Britischen Museum eine grosse Zahl älterer und neuerer Werke
einzusehen, die mir in Marburg nicht zugänglich gewesen, und
welche theils über Adam de la Haie als Dichter oder Cbmpo-
nisten, theils über die Anfange des weltlichen Schauspiels in
Frankreich mitunter recht schätzbare Angaben enthielten.
Gleichwohl ff»nd ich nirgends so viel erheblich Neues, dass iclj
am HaupÜnlialte meiner Arbeit materielle Aenderungen zu
machen gezwungen gewesen wäre.
Nur die Einleitung und in Folge dessen auch das Verzeich-
niss der von mir durchgesehenen Schriften konnte noch ergänzt
und erweitert werden, was denn in diesen Nachträgen nacli
Mügiiclikeit gesciiehen soll.
Bei allen solchen biblic^raphischen Zusammenstellungen
ist Vollständigkeit wohl zu erstreben, doch unmöglich zu
erreichen; inmierhin glaube ich kein wichtigeres AVerk übersehen
zu haben, in welchem über Adam de la Haie mehr oder
weniger ausführlich gehandelt sein könnte» Da uns dieser Dichter
gewissermassen das weltliche Drama Frankreichs im dreizehnten
Jahrhundert reprasentirt , so dürfte diese mehie Bibliographie
für Diejenigen, die jetzt oder späterhin diesem so lange ver-
nachlässigten Gel>iete der Literaturgeschichte ihre Aufmerksam-
keit zuwenden, vielleicht erwünscht und nützlich sein.
London » im Juni 1884.
Der Verfasser,
Aiibettio') (Choix). Cboix detextes äe rancien tran^aifl du X«- au XVI«
ai^cle. Podtesi et proeateurs du moyen ige avec des sorouiaire« hiatoriques,
M des notices bibliographiqueB et um cotniuentalre graiBmatical par M.
B Charleä Aubertio. Paria, 1883. 8.
Baron. Üistoire abr^g^ de la littt^rattire fran^aise dcpuSa son oHgine
jusqo'au XVIt« si^cle, par A. Baron, etc. DruielleB, 184L 2 vol 8.
Bellermann, Die MeBSuraluoten und Taklzeichen de« XV- und XVI.
Jahrhnnderta erläutert durch Heinrich Bellennann. Berlin, 1858. 4.
i BibL po5t. Bibliotlieque poStique, ou nouveau choii des plus belle«
H piecee de vers ßn tout genre, depuis Marot juBqu*aux Pontes de
H DOS jours, Avec lenrs vies et des remarques eiur leurs Ouvrages.
H (Herausgegeben von A. C. Ij6 Fort de 1a Moriniere, mit einer Ein-
^ leitung vom Abb^ Goi^et.) Paris, 1745. 4 vol. 4.
I Biedenfeld. Die komiscbe Oper der Italiener, der Franzosen und der
H Deutachen. Ein flüchtiger Blick in dio Welt, wie sie war und ist.
^ Vom Freiberrn Ton Biedenfeld, Leipzig, 1848. 8.
Blonde au. Hist-oire de la routique moderne Depuig le premier aifecle de
»r^re chr^tienne jusqu* k dob joais, par Augnete L. Blondeau, etc.
Parii, 1847. S ?ol. 8.
Bougeaul t. Pröcis hiatorique et chronologlque de la litt^rature fran^aise
Idepnia ses origines juaqu* k nm jours par Al&ed Bongeault etc.
4. ^tion, revue avec soin par Tauteur. Paris et St. Petorabourg,
IS64. e.
Brnnet Manuel du libraire et de V amateur de livres etc. Par
Jiuiquea-Charle« Brunet. Ty. ödition originale entl^rement refondue
et augnienb^ d*un tiers par V auteur. Pari«, IStlO— 65. 6 vol. 8.
Burney. A general Hiatory of Music. From the earlieat ngea to the
present period. By Charles Bumey, Mus. D. P. R, S. London, 1776-8!».
4 voL 4'.
1» Wo sich in der Arbeit bloss >Au bertin« (ohne weitere Angabe
einea Werke« dieses Verjkasers) citirt üudet, ist immer dessen »Ili^t. d.
langue et d. \. litt fr.« (T. Bd., 1876} gemöint.
14*
21f
Charbonni^reB. j^ldmens de Fhistoire de La litterature fraii9aiBe,
ju8Ciii*aa milieu du l?"* eifecle; par A. de Charbonnieres, etc. Paris,
1818. 8,
Charpentier. Essai sur rhistoiro litteraire du moyen äge, par J. P.
Charpentier (de St.-Prest), etc. Paris, 1833. 8,
Chouquet. Hisloire de la inuBique dramatique en France depuia
origine« jusqu^ä do^ jours par Gustave Chouquet. Ouvrage couroiui^^
par V Institut. PariB, 187ä. 8.
Coue Bemaker*) (Art karm.). L*art bartuotiique aux Xll'et XIU« si^lea
par E. de Coussemaker etc. Paria, 1865. 4. In 3 Theilen: 1, Pro-
lögorafenea. II, Muaiciens barnioniste«. 10, Monuments (K Compo-
ritioöB en notation originale. — 2. Tmdaction en notation moderne).
Coussemaker (Barm on ist es). Les barmonistes ,des Xll' et Xlll«
ai^des par E. de Coussemaker etc. (Lille), 1864. 4.
CouBsemaker (Uist. d. THarm.)« Histoire de rHarmonie au tnoyen
kge par E. de Cousaemaker etc. Paria, 1852. 4.
Douhet. Uictionnaivo des Mystferes, ou collection gdn^rale des My eifere«,
♦ Moralit^, Ritea ßgur^a et cäremonies singuliferes, etc., suivi d*une
notice sur le thcätre libre, compl^tant I'ensenible des repri^sentations
th^tralea depuis les premiera sifecles de Tfere chriStienne jiiaqu*auz
tempa modernes, par M. le Comte de Douhet Publie par M. TAbb^
Migne, etc. Tome unique. Paris, 1854. gr.-8". Bildet den 43. Band
von Migne*s Encycl. th^olog,
D n b o i s. S. Boileau,
Du M6ril (Comedie). Hiatoire de la ComMie. Par ^elestand Du
Meril. Paria, Leiprig, I8ö4. 8*. Unvollendet.
Du M^ril (Originea). Origines latinea du Theätre moderne, avec in-
troduction et notes. Paria, 8.
Du Verdi er. La Bibliotbeqve d'Antoine D? Verdier, Seignevr de
Vavprivas, Contenant le Catalogue de tuus ceur qui oot escrit, ou
traduict en Fran^^iis, etc. Lyon, 1585. fol. — S, a. La Croii D, M._
— Du Verdier,
Esprit du Merctire de France, depuia aon origine jusqu'ä 1792, ou Choix
dea nieilleures pifeoea de ce Journal, tant en prose qu'en vera; etc,
Paria, 1810. 3 toL 8.
Fätia (Ad^le, M»«). S. StafiFord-F^tis.
IJ Wo icb auf Coussemaker (ohne ein beßonderes Werk von ibin
zn nennen) verweise, bandeU es aich stets um dessen Ausgabe der
»Oeuvres cotnpltetea du Irouvtere Adam d. 1. H.c, Paris, 1872. Ebenao
weist die blosse Angabe *Dinüux4E aliemal auf dessen vierbändigea Werk
über die nordfrauzös. Trouvferes bin.
FetJi (Hist. d. 1. maa.V. Hietoire giin^rale de la miiBique depuia les
teuipB le» plua anciens jiiaqu'ä nos jours par P.-J. F^tia. Pari»,
1869—76 (unvollendet). 5 vol. 8.
F4tiii lieferte auch Anmerkungen, Berichtigaagen und Ergänzungen zu
der von M»* Adisle Fetis übersetzten (Jeach. d. Mus. von Stafford.
Fink (Schilling'« Encycl.)* Von G. W. Fink stummon die Artikel
in Schilling'« Encycl. : »Adam Je la Hjiie€ (1,52 — 56) und »Frankreich-
Froo^ÖfliBche Musik« (IH, 36-44). 1835 a. 36.
Fournel Tableau du vieux Paria. Les spectacles populaires et las
artiBteg des rues par Victor Fournel. Paria, 18ti3, 12.
Gaujet {Bibl. poöt,). Introductjon a k Bibliotheque poötiquct Con-
tenant en abregt l'origine et l'Histoire de la Poöaie Frun^^oiue, et
Celle dcis Pontes Fran^oia avant Clement Marot. ^Par M. l'Abbe
Goiyet,) In: Le Forfa Bibl. poSt I, p. XXXI— LXXXIV.
Goujet iM^moir«»). Memoires hiatoriques & litteraireii de M. PAbb^
Goujet, Dans lesquel« on trouve un« Liate eiacte de «et OuTrages.
La Haye, 1767, 12.
Guigard. Indicateur da Mercure de France 1672—1789. Contenant, pur
ordre alpbab^dque, les noms doe pereonnagea sur lesquek on trouve
dana cette collection» des Notices biographjquea ofc g^nealogiquea,
avec renvoi auz ann^s, tomea et pages; par Joannifl Guigard etc.
Paria, LondreB, 1Ö69. 8.
Haeoel. Catalogi librorum manuscriptorum, qui in bibliothecis Gatliae
Helvetiae, Belgii. Britanuiae M. , Hispaniae, Lnsitaniae aaservantur,
nunc primum editi a D. Gustavo Baenel. Lipdiae, ISHQ, foK
Hawkins. A general HiHtory of the Science and Practioe of Music, by
Sir John Hawkins. In five vottiujes. London, 1776. 4".
Herrig's Archiv. 8. Archiv.
I de 1er. Geecbichte der Attfran^dsiechen National - LitiBratur von don
ersten Anfängen bis auf Franz 1. Nebat sahireichen Sprach proben.
Als Einleitung zu L. idelcr's und H. Nolte'a Handbuche der Franzü-
sischen Sprache und Literatur bearbeitet von Juliua Ludwig Ideler.
Berlin, 1842. 8.
Journ. de Tinstr. Journal de rinttniction publique et dea cultes, Paris,
1831 ff. 4.
Kretas ohmer. S. Fink (Verbesserung) u. Schilling's EncycL, 1. Band,
p. 54 u. Noten bei läge Ib.
La Croix Du Maine. Premier volvme de la Bibliotheqve dv Sievr de
La CroiK Dv Maine. Qui est vn catalogue general de toutes sortes
d'Antbeurs« qui ont escrit ttn Fran9ois depuis cinq cents ans &
plus, iusques )i ce ioor d'huy: etc. Paris, 15§4, fol.
S14
Lft Crbiit D. M, — Du Vetdier. Lös Biblioth^uea Fran^oisea de L*
Croii Da Main© el Da Verdkr Sieur deVauprivas; nouTelle edition,
etc. Paria, 1772-73. 6 toL. 4.
Lamp recht S. Kreyssig,
Laun. Hifitoi-j of Frencb Literature by Henri vau Laua. London,
1676—77, 3 vol. S". — Band Ii From itaOrigin to the Renaieaance.
1876.
Lavoix. La Muaique dans TYinagerie da moyen ägc par H. Lavoix fila
etc, Paria, 1S75. 8.
Le Fort de 1& Moriniere. S. Bibt po&t.
Legrand d'Auisy*). Fabliaux ou contps du XII»- et du XDI« 8$ec1fj^{
Traduits Ott eilraits d'aprös divefs Manuscrita du tetas; At©c de»
Hotes liifltanques & crUiqueSr & les imitutioris qui oub 4t6 faitea de
ccB CofiteB depais leur origine jusqti'ä- nm joiirä. Parb, 1779 — 81
(1. AusgJ, 4 ¥oL 8. — NouvdlB Edition, augiutMitee d'une Disneir-
tfttion Bur lea Troubatloürs. Par M, Le üramd. Pari«, 1781. 5 voL
12. — 3, edition'), conaiderablement anginen t<^e (par Antoine-Augustin
Renouard). Paris, 1829. 5 vol. 8,
Lenient. La satire en France an moyen äge par C. Lenient Professenr'
de rh«5torique au lyceo NapoMon. Parie, 1859. 8.
Le Roy (fitudeB), ßtudea mir lee Mysteresj tnonumena bi&toriques et.]
litteraires, k pluimrt inconnua, etc., par On^aime Le Roy. Paria,
1887. 8.
LöT«ique d e !a Ravalifere. Lei Poösies du Roy de Navarre^ Avec
des Notes et un Glosaaite Fran^ois; ptecedfroa de FHiatoire dee R^-
folutionB de Li Langue Fran^oise, depuis Charlemagne jusqu'ä Saint
Louiäi d'un Disi:ovir» siir l*Anciennete des Chantjona Frangoites, et de
quelques autres Piecee, (Par A, L. Löveaque de la Bavali^re.) Paris,
1742. 2 vol. 12.
Mähly. Weeen nnd Geschichte des Luatspiels. Vorlesungen von Dr.
J. Mably. Leipzig, 1862. 12.
Magnin (Journ. de rinatrO. Conra publica. Facnlte des lettrea.
Premier et aecond aeoieatre. 1834—1835. Cmirs de litt<5ratare
etrangfere, -^ M. Magnin, Profeasenr. — 34 Artikel im Journal de
1) Englische üeberaetaungen der Legrftod'achen Fabliaux-Sammlung
ertchienen in London: 1786 |2 Bde.); 178D (1 Bd.); 179G (1 Bd., selecteä
and tranalated , . . by G. L. Way, with a Pretace, Notes, and Appendix,
by G. EUis); 18O0 {2 Bde., Way-Eüis); 1815 (3 Bde., Way-Em8|f 1873
(The Feudal Period: illuatrated by A Series ut' Tales tomantic and
humerouB. Edited by W. Carew Hazli tt, etc. 1 Bd.).
2) Ich habe aus dfem Werke Legrand d'AuRey's überall nur nach,
dieeer dritten Auagftbe, i\t der besten und Yfetbreitetsten, citirt.
S15
rinstruction publique et des coura «eientifiques et littdraireSf vom 4.
Decetuber 1834 (Vol. IV, Nr, 10) bU 6. M&ra 1836 (Vol. V, Nr. 37).
Magnin (Cr ig in es). Lea originea 4u th^tre modome oa histoire du
g^niü dramatique depiiiH le 1" juiqu'au XVI« eieele» prec^oe d'une
introduction coQtenBat des liUidea aur les origines du tbe^tre antique;
Par M. Charles Magain. Tome premier. Paris, 1838. 8. (ün-
Tollendet).
Masaieu. Uiatoire de la Poeaie Fran9oke} Avec une EMfanse de Ja
Poesie» Par feu M« TAbbe (QuilluumeJ Masaieu, de TAcademie Fran-
^oiae. Paria, 1739. 12.
Mayer. Obäervations critiquea »ur le» fabliaujc ou contca den douzi^me
et treizi^iQO si^ctea. Artikel (oacb Diuaux I, 48 von M. Hayer
herrüiirend) aus Mercure de France (jedoch nicht wie Dinaux aogiebt
in <ler Nummer vom 22. August l7>iO). Wiederabgedruckt in Esprit
da Mercure de France» III, 51 — 1>6.
Mercure de France, dedie au Roi, par une Bociete de gens de leiirea;
etc. Paris, 1672-1702, etc. 12.
Meyer (Paul). Ö. G. Paria — Meyer.
Migne. Nouvelle Encyclop^e tbeologique, ou nouvelle B^rie de
Dictionuaires aur toutea les partiea de la acieoce reUgieuae, etc.
Publice par M. l'Äbbe Migne, etc. Paria, lH5i— 55. 52 vol, gr.-8«.
Moland. Origines litt^rairea de la France etc. par Louis Moland. Paria,
1862. 8.
Monmerqu^ (ßodel), Notice aur Jeban Bodel d^Arraa occompivgutk;
de recherchea aur loa premiers essaia dramatiquea en France, Par M.
Monmerqui», niembre de TAcademie des luacriptiona et Bellea-Lettrea.
— In den Veröffentlichungeo den Institut Royal de France. Seance
publique annueile dea cinq Academiea, Du Mcrcredi 2 Mai 1838.
(p, 37—56).
MonteiL Hiatoire dea Fran^aia dea divers dtaia ou hiatoire de France
aux cinq derniera sieclcs par A.-A. Montcil, Ouvrage deux fois
couronne par Tlnstitut. Quatrieuie editton etc. Paris, 1853. 5 vol 8.
Moriee. Hiiitoire de la miae en aceae, depuia lea myatbrea jusqu'au Cid|
par ßmile Moriee. Paris, 1836. 12.
Mouhy. Abrege de rUiatoire du Thiäatre Fran^oja, D^'puia aon origine
juüqu'au premier .Juiu') de Taunee 1780; precedo Du Dictionnaire
de toutea les Piecea de Tb^atre joiiöea et imprimcesi du Dictionnaire
dea Auteurs Dramaiiquea, etc. Par M. le Chevalier de Mouby, etc.
Nouvelle Edition, t^ari», 1780. 3 vol. 8.
1) Der dritte Band hat im Titel die Angabe;
Juillet de rannte 1780«.
»juDi^u'au prämier
lIiHard fHist). Histolre de 1a Httciutare fraD^aieei par D. Niftard.
Paris, 1844- 6L 4 vol. 8.
Kisard (Precis). Precis de TbiBtoire de la litt^rature frati9aiBe depuis
ses Premiers nionimiens juaqa*ä noa jours, par M. Nisard. Paris,
1841. 8.
P. Paris (Ms 8. fr,)- Lee manuecriis rran^oU de k Dibliotheque da Roi,
\e\xr hiatoire et celle des iextes allemanda, anglaiä, etc. Par A.
Paulin PariB, etc. Paris, 1836—48. 7 toI. 9.
Poifiot. Hiatoire de la miisique en France Depuis lea tempa les plua
reculeB jusqu'Ji dos jourB par Charles Pöisot. Pari», 1860, 12.
Pure. Idöe des Spectaclea Anci^Ds et Nouveaux etc. Par M. M. D. P.
(Abbe Michel de Pure). Paris ^1668). 12.
Rambe&u. Dr, Adolf Eatnbeau in Hamburg bereitet eine kritische
Ausgabe der Werke Adaiir« de la Haie vor.
EftjBOuard (1. Recension). Recension der 3. Ausgabe von Legrand
d'Aussy*» Fabliaux etc. durch Kaynouard m: Journ. d* sav., avril
1830. p. 195—204.
Eaynouard (2. Receoaion). Recenaion der 2. Ausgabe von Dinaux'
Trouv fer es CambröaienB durch Raynouard in; Joum. d.aav,, juin 1834,
p. 344-354.
Keiffenberg. Cbronique rioi^e de Philipiie Mouakes» publiee par Le
Baron De Reiffenberg, etc. BruxelleB, 1836-38. 2 vol, 4.
Rev. germ. Revue germanique. Troisi&me eärie, Paris, Strasbourg,
1835^37. 12 vol. 8. Früher tseit 1826) als Bibliothfeque allemande,
Revue gernmnique, and Nouvelle revue gernianique tl«^, 2^ et 3c
ii^rie) erftchienen«
Roquefort*) (Gtossaire). Glossaire de la l^gue romane, R<Sdig^
d'aprb.s les Manuscrita de la Biblioth^que Imperiale, etc. Par J. 6.
B, Roquefort. Paria, 1808. 2 voL 8. (Eiu Supplement etc. erschien
Parie, 1820. 1 vol. 8).
Roquefort (Table des auteurs). Table alphab^tique des Noms des
Auteurs et des Titres de leura Ouvragea, etc.; on y a Joint une
coorte Notice aur plusieurs «nciens Pofetes franyois, le aibcle oü ila
ont veeu, et quelques EeflexioDs sur leur« Ouvrages. (Par J. B. B.
Roquefort.) Anhang 2um Gloßsaire desa. Verfassers, 11, 755-780.
Rouasier. S. La Borde.
Saintß-Palaje. Copie der Ha. Nr. 1490 der vaticaniachen Bibliothek
in Rom (Abth. : Bibüotheca Reginenaia, der Königin Chrislina von
1) Wo in meiner Schrift »Roquefort* ohne näheren Hinweis auf ein
Werk diepes Verfassers citirt wird, ist st^t« desaen Kssay >De l'etat de
la po^e fran^. dana les XU- et Xllb sifecletc (Paria, 1815) geiueint
217
Seliweden) durch Jean BaptUte Cnme de Sninte - Palaye, Die«
Origiju.1copie befindet «ich s, TL in der Pariser Bibliothfeque de Vkt^
Moal \}fr. 62 f belle« lettre« fra]i9tuse8) unter dem Titel »Aüciemiei
chanatuis (ran^oiaes avant ISOO«.
Saint- Marc Girardin. Cour« de litt<$rature dramatique etc. par H.
Saint-Marc-GiiardiD etc. Qnatricme ^ition Beroe et corrigee. Paris,
lS^2-68. 5 vol. 8.
Schilling') \,KnejrcL). Eocyclopädie der geeammten rousikdliächen
Wiasenscbaften« oder Universal - Lexicon der Tookunst Bearbeitet
TOii * . . * . und dem Bedocteur £>r. Gustav Schilling. Stuttgart,
183S— 42. 7 Bände. 8.
Schilling (Mus. Conv. Lex.). Musikalisches CooTersationB-HaDdlexikont
etc. Herausgegeben toh Hofratb Dr. Gustav Schilling. Zweite Auflage.
Augsburg. 1844. 2 Bände. 8.
Schiet terer. Die ersten franzdaischen Opern versuche. Von H M.
Schletterer, Augsburg. — In: Nord & Süd, hrsg. v. P. Lindau;
September 1883, p. 361—372, und October 1883« p. 9« ff.
Schi Gter. Allgemeine Geschichte der Mitsik in übersichtlicher Darstellung.
Von Dr. Joseph Schlüter. Leipzig, 1863. 8.
Signorelli. Storia critica de* Teatri antichi e moderni divisa in dieci
tomi di Pietro Napoli-Signoretli Napoletano etc Napoli. 1813.
10 tomi. S.
Stade. S. Brendel.
Stafford-F^tis. Histoire de la musique» par M. Stafford, traduite de
Tanglais par M»* Ad^le F^tis» avec des notes, des torrectiona et des
additions par M. Fätis. Paris, 1832. 8.
ötrobel. Recherches bibliogrHphiques sur rhistoire de rancienne Httera-
tnre fran^aite. traduit de rAllemand de M. Strobel. p. 287—333 in:
Revue germanique. Troisieme aörie. — Ann^ 1835. Tome troisibme.
Paris, Strasbourg, 1835 (Septembre). 8.
Vandermonde. S. La Borde,
Yapereau. Dictionnaire univervel de« litteratures etc. Par G. Vapereau.
Paris, 1876-77. 8.
YidaL Für Coussemaker's Ausg. der Werke Adam*s d. I. H. hat Vidal
dos Ms. 572 der Bibliothek zu Aix in der Provence, worin »Mariage
de Robtn et de Marote« enthalten, collationirt.
Weinberg. Das fran2^S«i«che Schäfers piel in der ersten Bälfle des sieb-
sehnten Jahrhunderts. Heidelberger Dissertation von Gustav Wein^
berg. Frankfurt a. M., 1884. 8.
U Die Angabe »Schilling« in meiner Einleitung, ohne diias dabei
ein Werk dieses Musikschriftute Hers besonders Rcnunnt wird, weist auf
»Oeachicbte der beutigen . . . Musik« (Karlsruhe, 1841) hin.
I
218
B. Zur Einleitung.
Nachrichten über Adam de la Haie, besonders als
dramatischen Dichter, seit Fauchet (1581); in chronolo-
gischer Folge. — Ergänzungen und Berichtigungen,
158L Fauchet (Recueil), p.l&6f.'|: »Adam le Bo^v fut d'Arrtis, &
a compos«^ vn pelit ceunre» intitule le Jeu, II semLle qu*ayiuit tiimö lea
femiaeB, & se trouuant decAju dVoe il ae fit clerc. car il dit:
Seigaor saaes porqiioy i'ai nion faiibit changie,
J'ai esUj oao€ci ffime, or reuois itu clergit^.
Je croy qull se retira k VauceUes. O'est ä luy k qiü Jehan Bretel
adresse la 14. chanson de Jeuparti. II dit en son Jeu couime pnr
dialogue :
Onquea d'Arms bon clerc n'iasi. Puiß il respoud :
N'eat mie Biquier» d^Auiieny^
Bon der« & soutiex en mn iiure.«
15B4, La (jroix du Maine, p. 3: »Adam le Bogsv natif d'Airas en
la Gaule Belgique; lequel ae rendit moyne en rAbbaye de Vaucellea
l'an 1300 ou enuiron. 11 a eacrit vn petit liure intitule le Jeu.c
1585. Du Verdier, Seigneur de Vauprivaii, p. 9: »Adara le Bossr.
Cestuy cy fut vn Trouuerre natif d'Arras, qui composa vn petit (uuure
intitule le Jeu. 11 seuible qu'ayant ainid lee t'emnieB, & B& irouiiani deceu
d*vnep il ae feit clerc: car il dit,
Seignor, »auez porquoy i ay mon habit cbangiö,
J'ay 6hi^ otioec faiue; Or reuoiu uu clergie.«
1610. Fauchet (Oetivres), p. 588. Die Notiz über Adam «1. l H.
liua Fauchet (Recu eil) ist hier wiederholt,
16G8, De Pure' 8 Scbrift: »Idee des spectacleB ancieiia et tiouveaux«
enthalt keiiie Mitth<?ilung über Adam d. 1. H.
tfJSl. Meneatrier wei»8 über die rnuäikali sehen Conipoaitionen und
•lie dramatischen Darstellungen tnit Musik im mittelalterlichen Frankreich
so gut wie NichtH »u berichLea.
1) Ich finde es flir gut, die früheaten Notizen, die sich in franaft-
sischen Literalurgeschicbteu über unsern Dichter findeuj hier voUatiindig
niitzutheilen.
219
1789. BfaBBieu, p. 158 f.: *Jean Bodöl d'Arraf donna uoe petate
Piöce en forme d'Adieux, ou soos pr^eite qa'il prend cong6 des principaux
HabiUiu de cette Vüle, il en dit tont le bien & tout le mal qu'il en
pense« Adam le Bossn BOn compatriote en 6t une autre contre la pai^sion
du Jeu *). On conjecture qu' ayant aiim^ lea femmea A en ayant ete
troinpö. il se fit Eccleaiastique; car il dit, Seigneur, aaTez pourquoi j*ai
iiiOB liabit change, J'ai ete avec feniine^ or revais au Clerg6.«
1745. In der Einleitung (p. XLIX) ku der Bibl, poftt. des La Fort
de la Moriniere sagt Goujet*): »Jean Bodel fit T^^loge & la cenHure
des principanx Habitana d^ArraB; Adam b Bossu a'tSleva contre la puasion
du jeu.c
1770. Longohamps, VI, IJ61: »Adam le Bo^äU ne a Arras. il fut
bon Fo€te, courtoia ChevuUer, & aima de bonne toi pla«ieure femmea
ÜQut une le iratiit si läcbemenl, qu'il renongiv dcaorniaig h la galanterie«
& se fit Clerc de VauceUeH, Q'mi k Adam le Bi»*8u que ßretel adresae
sa quaUrzieme chanson. On a quelque« jeux partia de ce PoSte, dans
Tun desquelB il cxpritne itinsi le^ moütä de isa retraiter
Sei^uor , savez pourquoi j^ui mon habit changi^,
J*ai ät^ avec fame» or revais au Clergie.«
1772—73, Lea ßibl. fran§, de La Croix Du Maine et de Du Verdier
Sieur de Vauprivasj nauv. <$dit, I, 4 f. und lll» 14. Die Bemerkungen
dieser beiden Bibliophilen ober Adam d. L H, aiia ihren 15S4 und 1585
suerst erschienenen Werken Bind hier wiederhalt.
Für al!e jene älteren Literarhit^toriker ist augenscheinlich Fauchet
die directe oder indirecte Quelle.
l7/6 ff. In den Musikgeschichten der Engländer Hawkins (1776) und
Burney (1776 — 89) wird unser Dichter-Coniponist gar nicht genannt.
1779 flf. Leg r and d'Aussy, Fabliaux ou conte» etc., erste Auflage:
1779 — 81. Auswahl dieser Fabliaux in mehreren ungUschen Uebersetsungen
«rMckieneo: 1786, 1789, 1796 (Way-Elliß), l80ü (Way-Ellis), 1815
(Way-Ellis), 1873 (HnrJitt). In keine dergelben ist jedoch das Spiel
von Robin und Marion aufgenommen, und nirgends Adam d. l. H. erwähnt.
Zu llj p. 12: Da Monmerquö im Vorwort sU seiner Ausgabe des Jeu
de Kobin et de Marion versichert , er hÄl>e auch die zweite Pariaer
Handschrift berücksichtigt, von erheblichen Abweichimgen denielben
aber nichte erwähnt, so acheint die Vermuthung, als habe jene H». die
Pattorak'omödie in einer gegenüber den» Ms, de La Vallifere weaeutlich
1) Massieu bat seinen Gewährsmann Fauchet in eigenth um lieber
Weite missverstanden.
2) Goujet nnd nicht Le Fort ist der Verfasiaer jener Einleitung.
Er ist in derBibl. po5t nicht genannt» vgl. aber Goujflfs Me-
moiren, p. Iu6 f.
SSO
einfacheren und verkünEten Form enthalten, in Wahrheit nicht zuzutreffen,
und Legt and d'Auaüy'a lohAlttiaugabe tuangeib^ift zu sein.
17B0. La Borde. Er hat die kurze Miitheiiung über Adam d. 1. H.
(II» 149) aus La Croii D. M. — Du Verdier entnommen und die
irnge Behauptung angeachloasen : »Adam d. 1. H. est autenr du Romiin
d'Oger leDanois'J*. Weiterhin (II, 309 f.) zählt La Borde 33 CbaiiBOns
unseres Dichters auf, die er meist selbst in den Hsa. eingesehen haben
wilL Daa Schaf erspiel von Eobin und Marion mit aeinen mudkaliachen
Einlagen scheint er nicht zu kennen.
1780. Mouhy (Hiat. d. The&tr© fran^.) läsai Adam d. 1. H, unerwähnt.
1808, Roquefort (GloBsaire). Im »Discoure präliwünaire« (I, p.
XXVIII) erwähnt er neben Rutebeuf und Jehan ßodel auch Adam d. 1,
H. als Verfasser von dialogieirten Stacken, giebt in seiner »Table alpha«
b^tique dea Noms dea Auteurs etc.* am Scblusa des IL Bandes ^ p, 755
eine etwas ausführlichere Notiz über ihn und schreibt ihm p. 770 das
Jeu de Robin et de Marion und das Jeu du Mariage*) zu.
1810. Esprit du Mercure de France. Diese anonyme Publication,
in welcher sich die besten im Merc. d. Fr. (1672—1792) erschienenen
Artikel vereinigt finden, enthält im III. Bande {p. 51—66) einen Easay
von ungenanntem Verfasser: ȟbservationa critiques sur les fabliaux, ou
contes des douzieme et treizifeme ai^cies«, welcher nach Dinauz (I, 4B)
von M» Mayer geschrieben und der Nummer vom 22* Augöst 17S0 de«
Merc. d- Fr. entnommen sein soll"). Der Vertaseer wendet sich zunähst
gegen Legnrnd'a Versuch, den Troubadours ihren litterariachen Ruhm
zu schmälern , erhebt die provenzal lache Poesie und deren Bedeutung
und Einfluss über Gebühr und hält, wie ao Viele vor ihm, an der ganz
grundlosen Annahme fest, die südfranzüsischen Dichter hätten Tragödie»)
und Comödien gedichtet, welche als die frühesten dramatischen Versuche
im mittelalterlichen Frankreich gelten müssten. Natürlich ist ihm unser
Adam d. 1. H , von dem doch wirkliche dialogisirte Stück© in nord-
1) Er scbliesst dies aua der Stelle;
»En tel mauiere k'eatre n*en puist blamez
Li Roy Adama par ki il est rimez.«
ohne übrigens desbalb den wahren Verfasser der Enfances Ogier, Adenet
le roi, dorehaus mit Adam d. 1. H. zu verwechseln.
2) >Jea du Mflriage«t eine seit Legrand oft gebrauchte Bezeichnung
för das ältere der beiden Dramen Ädam'H d. L H., findet sich in keiner
der Hsa. als Titel angegeben.
3) Die letztere Angabe Dinaux^niuss falsch aein. Ich habe verschiedene
Jahrgänge dea Mercure de France durchgesehen, den geuEinnten Aufsatz
aber nur in obiger Publication von 1810 gefunden. Nach Guieard^s
»Indicateor du Merc. d. Fr«, der die bis 17H9 erschienenen Artikel be-
rücksichtigt, acbeint ein solcher Easay bis dahin überhaupt nicht im
Merc. d. hv. veröffentlicht worden zu sein.
221
fraiu^ischer Sprache vorlagen, höchst imbequem, und er giehi sich alle
Mühe, ihn zu einem tScbüler provenaaliacher Draraatiker (eine« Amaud
Daniel, Anaelme Faydit u. n.) zu machen ^}.
1815. In Roquefort' H »Ue l'^tat d. I, ijoeaie etc.« findet sich p, 103
allerdini^s eine Notiz über »Adam de la Haie aurnomme le Bo«8u d*Arra«
(Tronvere)«, doch nur ab Componieten dnnatimniiger Moteta und Chansons,
während p. 261 dessen Dmnaen dem Jean Bodel zugeschrieben werden.
Und doch hatte Roquefort 1808 die richtigeren Angaben gebnicht(a. o.).
1815. Chftteauneuf erwähnt p. 102 Adam d. L H. neben Jean Bodel
und Huteboeuf ak Dichter von »Pattorales, jeux» moraliies, compoBeadAns
le treizi^tne si^cle«, zählt auch p. 104 die Jeux du Pelerin, du Mariage,
du Berger et de la Bergere (ohne Verfa««er zu nennen) auf, fUllt jedoch
ein einseitig absprechendes Urtheil Nur über daa Schäferapiel lluBäert
er sich etwas günstiger und giebt davon p. 105 f. eine ganz knappe
Inhalteanaljse.
1818. Bei Charbon ni^re s habe ich vergeblich nauh Mittheilungen
über Adam d. L H. und die durch seinen Namen bezeichnete Epoche in
der EntwicklungsgeBchichte dei ßranzöa. Dntma'B gesucht.
1822. Im II. Bande der »Melanges publies par la Soci^t^des Bibliophiles
fran^aisc liefert L. J. N, Monmerqu^ nach dem Ms. de la Vallibre
den ersten voIlBt&ndigen Abdruck von »Li jus du pelerin» [p. 21 — 30)
und von »Li gieus de Rabin et de Marion«*) (p. 31—92). Er publicirt
diese beiden Stücke, weil er sie mit Recht ula zusammengehörig, und
swar das Spiel vom Pilger als Prolog zum andern, ansieht, ohne es
übrigens gleichfAÜs för ein Werk Adam's d. L H. zn halten (s. p. 4)v
Bei beiden Dramen sind die in ihnen vorkommenden Melodien in der
iüten Notation Adam's d. K H, dem Texte eingefügt. Das letzterwähnte
StQck hatte Monmerqu^ noch in einer zweiten Handichrift <M8. du
roi, Nr. 7Ö04; jetzt Nr. 1569, fonds f ran ^. der Pariser Bibl, Nat.) einsehen
1) Die Stelle scheint mir interessant genug, hier wörtlich raitgetheilt
EU werden t »Adam d'Arras nVat pa« le premier auteur connu dn drame:
et s'il Tetait, c'est aux Proven^aux qu'il devrait Thoramage de aon talent
dramatique. Adam d'Arras avait voyagu en Palestine, ^tait revenu de
la Sjrrie en France par ta Sicile et la Provence. C'eat dana cette derni^re
province, oü il s^journa long-tems, et daus taquelle il retovirna apr^s
avoir fait le voyage d/^gypte Ik la smtede Robert, couitedeFlandre, frbre
de Charles d'Anjou, qu il prit Fidee du drame qui y etaii connu dcpuis
long-tems. etc.* (p. 59). Nach solchen Proben kann man es mir als ein
Ol&ck bezeichnen, dass die von demselben Verfasser p. 6ö angeköndigten
weiteren Bemerkungen über LegrandVWerk nicht erschienen sina.
2) Der vollständige Titel dieses zweiten Stückes lautet bei Mon-
merqu^ (p. 33): »Chi coiumenche 1i gieus de Robin et de Marion, c'AdanB
ßst; nliaa Li Jeus du bergiet- et de ia bergiere.«
kennen, und diese H«., wie «r p, 19 verwcbert, eut Yergleichofig heran-
Auf Seite 90 findet akh eine vereinzelte Anmerkung («f. Tk fr. äu m, ^,
p, l3Sj, Voransgeschickt sind »ObBervatione prdliminaires* des Herausgebers
Q,, 3 — 20)j eine wichtige Eiuloitung, welche Über Leben und Dichtungen
Adam's d. 1. H. neues Licht verbreitert Daa »Gloaaaire des uiota les pln«
difficiles du jeu du p^lerin et de celui deEobin et de Marion« (p. 93—100)
wurde jetzt kaum mehr benutzt werden. Bei Dinaux (I, 50 Anmkg,)
\ind Brunet (III, 19) finde ich dieses Gloaaar Meon zugeschrieben; doch
halte ich diese Angabe für falfich. Waa Monmerqu^ der Hülfe Meon'ii
dankt, giebt er selbst p. 19 an; wo er «peciell das Glosaäire bevorwortet
(p. 20), sagt er aber nicht, dasa es von 114od herrühre.
Zu 22J p. 15, Aonikg. 2); Ueber Adam d. 1. H. aU Musiker und
als Coßiponiaten der ältesten kouiiBchen Oper finden aich noch zum Theil
gan» schätzbare Mittheüungen bei: S t afford-F^tis (18ä2l p. 322 t;
G. W. Fink in «einen Artikeln »*Adani de la Haie« und »Frankreich-
Franzöaieche Mueik« in Schilling*« Encycl. (1835 u. 1836) I, 52—56
und UI, 39; Bellermann ^1858) p. 34 E; Biedenfeld (1848^ p. 26;
CouBBeroaker (Hist. de rHarro.^ 1852) p 57, 70 (f., 140 f., Planche
XXXI u. Anhang p. XXXV; CouGeemaker (Harnioniaten, I8G4) p. 5 u.
7; Coussemaker (*Art harni.. 18G5J p. VII f,, (1) 60, 64 f., 87 f., 97 ff^
115 ff,, (11) 180 f., 188 if.. 191 ff., 2ia f,, 284, (HI> p. LVI f. und 70 ö; ;
FtJtis i»Hist.d.l. luus,, 1876) V, 29, 53, 137 ff., 2(55-277» 283t.; Lavoix
(Muh. danä ITtnagerie, 1875) p. 32; Schilling (Mua. Conv. Lex-, 1844)
I, 18 f.; Schlüter (1863) p, 10; Blondeau (1847) p. 202; PoiBOt
(Iböu) p. ih; Chouqiiet (1873J p. 33— 38 u, öfter; Schletterör im
>Nord u. Süd« (I81S3, Septemberbea, p. 361).
1828 wurde auch daa «weite bis dahin noch ungedmckto Stttck Adam*«
d, 1. H. von L. .1. N. Monmerqut^ publicirt: »Li Jus Adun , ou de la
Feuillie, par Adam de le HRle. Avee un gloeiBaire. Imprini^ pour MM,
lea bibliophiles fran^ais. Paris, 1828«. Im V^I. Bande der M^langea
pubii^B par la Sooi^t^ des Bibliophiles fran^ais. Ann^e 1828 (Parisj
1829. 8). Die »Observation« prtliminaires« (p. V-=XVI1I) bringen be-
tondcra über das Leben Adam*a d. h H. und die ZeitverhilltnisBe, die
gerade bei Betrachtung dieses Stückes wohl zu berück^icbtigen sind,
manches Neue. En folgt ein Abdruck des »Fragment du Jeu Adam. Le
jeu Adan, le Bo^u d'Ai'raK.« \j^. XIX— XXV) aus dem Ms. de la Bibi.
1) Monmerqu^ bemerkt p. 19 1 »Tie raprochemeot de cea denx
manuscrits a Rcrvi k purger le texte de plusieura faul«« de copiate qui
se rcncontrent souvent dans ces ancLens recueilsc. Er fügt hinzu, Mi'on
habe ihm geholfen und den Text mit den Ih-iginalhandschriften nochmals
verglichen.
223
^ mittle, Nr. 7218, äncien fonda. Ein aweites Bracfairiück »O'eat U com-
manoement du jeu Adaa, le Bo^n.« ist {[}. XXVI — XXXII) nach Sninte-
Palftje's in dar Pariter Ameualbibliotbek aufbewahrter Copie einer
vatikanischen Ha. (Nr. 1490, f* 132, recto) publicirt. — Dos TollstäDclige
Stück (p^ 1 — 62) druckt Monmerque aus dein Ms. de la Valti^ro nb.
Die einzige darin TorkomineDde Melodie (Qesang der Feen) ist in alter
Notation mitgetheilt. Anmerkungen üind nicht beigefügt ^ Einiges sur
Erläuterung ist im »Glossaire dee moU les plus dif&cilea du jeu Adan«
(p. 6jJ^09j zu finden.
1S30 hat Rajnouard im Aprilheil des Journ. d. sav. (p, 19^—204) die
diitte Auagabe de« Legrand d*A uasjVhen Werkes angeseigt. Ray-
nouard macht p. 201 f. einige Bemerkungeo {)ber die Sprache in >le
Gieo« de ßobin ') et de Marion« und meint, es mÜBse wohl in der Mitte
des 13. Jahrhunderts gedichtet sein.
1830, Schon ein Jahr vor Erscheinen des Rouard'öchen Werkes waren
die in der Bibliothek zu Aix vorhandenen handschriJtlJchen Schätze in
Huenel's »Catalogi libroruui manuscriptanim , etc.« (Leipzig, 1830)
erwähnt und aufgerlhlt worden» woruntf^r (Haenel« p, 4): »Mariago de
Bobin et de Marote, esp^ce de bergerie«.
1833. Charpftntier lOast Adam d. I. U. unerwähnt.
1833. Mit einem »Memoire pour la Society d'Emiilatian de Cambrai«
über die »Tronvöres Carabr^aiena« legte (1833) .4rthur Diuaux den
Grund zn seinem umfangreichen Werke: »Trouveres, Jongleurs et mdnestrelft
du nord de la France et du inidi de la Belgique«. Seine erste Scizze
wurde in den ArchiveB du Nord« Valenciennes1833 (L serie, III, 128—182)
abgedruckt. Er widmet darin auch »Adaai-de-le-Halle, dit le Boesu«
einen Abschnitt (p. 145 — 153)» indem er dieien Dichter wegen seines
(ilbrigena zweifelhaften) Aufenthaltes in Vaueeles (Abtei bei Cambrai)
Xtt den Trouväres catubrösien.^ rechnet Was hier über das Lcbon Adam 's
mitgetheilt wird ist ohne Werth ; nach IHnaui soll er u. a. Paris, die
Provence und den Orient besucht haben. L»ann folgt eine kurze Be-
sprechung der Werke, wobei von den Ijeiden Dramen der Inhalt unge-
nügend angegeben und »IjC Jen du P^ferin« ebenfalls ansrem Dichter
sugeschrieben wird. Dina ux nennt ihn p. !49 den »Vater des französischen
DramaV*. D. scheint neben Legrand's Analysen auch De Bure's
Catalog eingesehen zu haben.
Dieser in den Arch. du Nord publicirte Aufsatz wurde bald danach
als zweit« durchgesehene und vermehrte Ausgabe der »Trouveres Cam-
fer^HÄBM« in Valenciennes als selbsUindiges Werkchen gedruckt (in be*
achränkter Auflage erschienen) und in dieser Gestalt
1) »Eobins« ist gewiss aar ein Druckfehler.
224
1834 van Rrtynonard im Journ. des eav. (Juni 1834, p, 344-354)
angezeigt. Rajnouard bespricht p. 345— »M7 den über Adam d. L H.
handelnden Abgchnitt dieser Schrift, deien mancherlei Irrihumer er
jedoch nicht verbeasert.
1835. Wo Strobel in der Eerae gerraanique (iieptembre 1S35) die
bifl dahin erschienenen Arbeiten über die ültere Literatur Fi-ankreichs
bespricht und deren Resultate kurz ÄnBamnaenfaast, wird auch Adtiro
d. 1. H. gclegenthch erwähnt (p. 28S, 322, 327).
183G kommt Baron de Eeiffenberg in d^r Einleitung zu seiner Ans-
gäbe der »Chronique rim^e de Philippe Mouskes* (I, p. CLV f.) auch
auf Adam De ta Halle zu sprechen und schreibt ihm, wie ao Viele, auch
das Spiel vom Pilger zu,
1836. Morice, p» 8» Kurze Erwähnung Adam'» und seiner Stücke,
auf welche M. jedoch im weiteren Verlauf seiner Arbeit nicht eingeht.
1836. Im Journ. d. Tinatr. (1834—36) ist in einer langen Reihe von
Berichten der Inhalt von Magnin's 1834—35 gehaltenen acadeniischen
Vorleflungen in gedrängter Kürae wiedergegeben. Es findet »ich hi4»r
der gunKe Verlauf eeinca Werken über die AnfUnge des modernen
Theaters (welchea er leider unvollendet hinterlaseen hat) vorgezeiehnet.
Die ersten beiden Januarnummern (18J6J dea Journ. d. Pinslr, enthalten
Magnin's Mittheilungen über Adam de la Hale'a Dramen, diese und
das Spiel vom Pilger werden ale Repraaontanten des »Theätre aristo-
cratique« besprochen (Nr. 19, p. 11*1 und Nr. 20, p, 172 f.).
1836, Die Encycl- cathol. {-^ universelle) iat mir nicht augänglich
geweaen. Die fünfle Lieferung mit P. Paris* und De Toulmon'<
Artikeln muss schon 1836 (oder I8ti7) erschienen sein, da im tetatterei
Jahre Dinaux (1, 18) darauf BoÄUg nimuit; er bezeichnet hier P. Parii
Arbeit als eine *notice trtis-remarquable et trfea-complfete«.
1837. Le Roy (ßtude» aur lea Myat^res) aagt, wo er Adam d. l, H.
erwähnt Ip. 32, 119, 485 u. öfter) nicht« Neuea.
1837. Dinaux (Trouv^res etc.) L Band. Darin die Artikel aus den
Arch» du Nord in weaentlicb erweiterter GeKtalt. In ausführlicher Ber
trachtung (p. 45 — 71) geht D. besonders auch auf das Jeu d'Adam etws
näher ein und berückaichtigt die inzwischen erschienenen Publicationen
Raynouard's und P« Paris', sowie die älteren der Soc. d. Bibl.
1S38. In seiner »Notice aur Jehan Bodei, etc.« (Inatitut Royal de Franc«.
Bericht über die Sitzung vom 2. Mai 1838, p. 37-56) nenut Mon-
merquö mit Recht (p.40) Adam d. 1. H. und Jean Bodel die bedeutendstea]
Tronvirea von Arras.
Zu 30] p. 18: Wie ich einer Angabe Magnin^s (a. Journ. d. rinair.,
ISat) , Nr. 20 , p, 1 73) entnehme , hatte A c h i 11 e J u b i n a 1 die Absicht,
«5
^Bpi^l iron Robin nnd Marion, »cette ^glogue dratnalique« , neb«t
»reo anderen 8tückeu tinter dem TiUl *Theätre de la laogue
roniAiie« zu veröÖ^tintlichen« — Moaiuerque and Michel sind ihm
■Bvorgekommen, und die beabsichtigte Fublieation JubinaTs igt
unterblieben.
1^:^r*. Der Teil der 8 Stücke, wie ibn dau Th. fr. au m. a. bietet,
ur-h bt gegen den 1022 und 1828 für die Soc. d. Bibl. veröffentlichten
nur in wenigen und unbedeutenden ortbojüfraphiechen Verschiedenheiten
»U. Die Anmerkungen sind hie und da aus Monmerqu^'B früheren
Oloflsarien eninommen.
Zu 34] p. 19, Anmkg. 2): Weiterbin finden »ich noch über Adam d,
L B. und seine Dramen vereinzelte Mittheilungen in den neueren Publi-
eationcn der Folgenden: P. Paria (Mss. fr.) 1836—48, 1, 337; IV, 421 j
n, 64 ff. und 412, - Baron, 1841, I, 106. - Ideler, 1842; er will
p. 57 in den Dramen von Adam-le-BosHu, Bodel und Rutebeuf nur Jeux-
Parti« erkennen, äussert sieh aber p. 151 riclitiger. — Monteil, 1853.
I, 193 f. und »Notea« p. 40 f. — Dinaui tPiiyJ, 1853, p. 457 und 4Ö2.
— Lenient, 185!*, p.74— 78, 827— 3:i3, 373 und öfter, — Brunet, 1862,
Ul, 19. — Fournel, 1863, p/128, — Vapereau, 1876, p. 30. — Laun,
1876, I, 192f.u.be8.230-232. — Weinberg, 1884. p.llff. — Aubertin
(Choii). 1883, p. 83; in diesem Werke ist auch (p. 83—88) der Anfang
de» Spielea von Robin und Marion mit Worterklärungen niitgetheilt.
1843. Als IIJ. Band von Dinaux^ »Trouverea ... du Nord de la
rance ete,< erBchien 1843 deaaelben Verfassers eingehende Schrift über
»Troavferea Artdsiena«, Wo in der Einleitung über das liberariuche
reiben in Artoia und seiner altberühmten Hauptstadt Arrae im Mittel-
alter gesprochen wird, findet auch Adam d. 1. H. gelegentliche Erwühnung
(p. 7 und o4; uuch später noch p. 41 und 32 Ij. Ein diesem Dichter
gewidmeter besondrerer Abschnitt des Werkea (p. 50— 58)i worin p. 53 — 57
»C*«at li congiea Adan d'Araa« aua Ms. de la Valli^re abgedruckt iat,
briugt nach dem bereit« im I. Bunde Mitgetbeilten nicht» Neues mehr,
1843* Von einigem Intierei«e sind die Bemerkungen 0. Le Roy'» in
•eitttr Schrift »j^lpoquee etc.« p. 02—112, welcher versucht, die Wechsel*
«ritigen Beziehungen der Zeilereignii«8e und der dramtitiHcben Dichtung
aufiuxejgen, — wie mir scheint mit wenig Gluck. Das Jeu d'Adam wird
von ihm entschieden falsch beurtbeilt und Hchlechtweg als eine »coni6die
«■■•£ faible« beeeicbnet. Umso ausführlicher spricht er über das »dranie
lyntjue* von Robtii uud Marion (Zeit und Voran la«hung seiner Entstehung,
die wohlgelungene Zeit- und SittenBcbildening darin, u.a. w.) und macht
lU» heitere Spiet zu einer Tendenadichtung, deren Bedeutung er weit
|ier«chktsct,
. Q. hhh. (B»tiliieii).
15
3S6
1854 erschien als 43. Band von Migne'a »Nouvelle Eboydop^i^
th^olcgiqvie* das »Dictionnaire des Mystbrea« des Comte de DouVief.
In dieseiu Werke, worin eine »Notice par ordre alplmbetique Bur le
theätre libre depmis les preniiers sifecles de Ffere ehretienne jusqu'au
XVIl« sifecle« ein©n besonderen Theil biUlet, nehmen die liWr Adaui de
la Haie und die uns hier iDteressirenden 3 Dramen handelnden AbBchnitte
(b. pp. ib^Ku 1228^^7, 1331 f., 1430^37, 1455-1.V22, 1571 f , 1575 t)
einen sehr breiten Raum einp doch lä^at sich kurz behaupten» dasB
Donbet nach Monmürque*« und Michel'« verdienitlichen Publi-
cationen, aus denen er fast nur citirt, kaum viel Neues bietet;
höchstens wilre hervorauheben, daHS er ssuerat in Adam't« beiden Stücken
eine Sceneneintheihmg durchföhrte, bei der er freilich nicht immer
g'lücklich verfahren iat'V Waa in den seinem Abdruck der einzelnen
Stocke voraaageachickten Mittheilungen von Do üb et eelbst stammt, ist
dQrftig genug.
Do übet druckt das Jeu d'Adam nebat den 2 Hruchstiieken auf Seite
1231—87 aus Tb. fr, au m.a. ab, ebenso das Spiel von Kobin und Marion
(p. 1459 — 1522), und dfks Jeu du pelerin (p. 1431—37); selbat augen-
scheinliche Druckfehler und sonatige Unrichtigkeiten in dem Mon-
merqu^S- Mich ersehen Werke (besonders in ihren nicht eben allru
aorgfftltig reproducirten altfranzösiacben Texten) finden sich bei Douhet
wieder.
Die Corapositionen zu den Gesangaparthien druckt er nicht mit ab.
Die beigefügte neufranzösische Ueberaetzung röhrt allerding« von Douhet
aelbst her; sie ist etviraa gewandter als die Michernche, dafür aber
auch nicht eo wortgetreu. Wo Michel irrt, da bat auch Do übet
zumeist nicht das Richtige getroffen. Die Anmerkungen, die er beigiebt,
sowie die Motets- und Pastourellenaamiulung p. 1457 — 78 sind wiederum
aus Th. fr. au m. a. herübergenommen,
Douhet* 8 Ausgabe ist insofern nicht wohl geeignet * nach ihr die
Dramen Adam*s zu studiren, weil er die ihm anstössig scheinenden
Stellen überall unübersetÄt läaat, (was zu entschuldigen ist), zuweilen aber
auch im altfranzösiacben Texte selbst unterdrückt, auf Seite 1233 aogar
ohne die Locke au markiren, wodurch das Jeu d'Adam in D/s Abdruck
um einige Zeilen kürzer geworden ist.
Ein anfälliges Versehen ist ihm p. 1331 f. und 1572 paaairt, wo dr
»Le jeu du Berger et de la Bergfere^ beapricht, ohne zu wisaen» daaa dies
Stück mit dem an andrer Stelle von ihm gebrachten Spiele von Eobin
und Marion identisch ist. Douhet muss die bezgl. Angaben bei
Legrand (II, 203), Jubina l (Rutebeuf, 1,424) und Monnierqu^, auf
1) Er unterscheidet im Jeu d'Adam 21, im Jeu de Eobin et de
3Iarion 17 8eenen.
227
er Bicti hier *t)erufl , mit wenij< Aufmerksamkeit durchgesehen
Zu 40] p. 20: Schon im Anfiing tlor vierEiger Jahre wurde eine Ge-
lBit*itt!^jr*ihe der Werke Adam's d. l H. beabmchtigt. Wie Dinaux
(111, 58) niittheilt, habe M. de Warenghien prrü in Douai
«ine solche danuils vorbereitet. De Warenghien hi bekannt als
Terüuser einer »Notice sur la vie et lea m^moires im^dits de Monnier
de Richardin«, Valenciennes, 1842. 4.
Zu 45] p. 22 : Von neueren Litemrhiatorikern , die wider Erwarten
Adam d. 1. H. vollBtilndig n berge he n , nenne ich noch: Nisard (Pr^i«,
1841); Niaard (Hiut., 1844-61); Saint-Marc Girardin (1853—68);
LÄhly (1862); Moland (I862i; BougeauH (1864).
a
Zu: „Li jiis Adan, ou de la feuillie.
Zu 57] UU p. 27, Zeile 8 ff. v. o.): Monmerqnö (M^anges d. L
Boc. d. Bibl, 1822, p. 11—17) bespricht und druckt theilweise ab ein
Zeugnifls des Godelroy de Paris, eine wichtige und interc(i«ante
Stelle aus dessen, von Buchon vollötändig i>ubUcirter Reiuichronik,
worin die bei Gelegenheit eines mebrt^igen glänsteuden HofTci^tes Phüipp^a
des Schönen zu Pfingsten des Jahres 1313 veranstalteten tbeatrahschen
Aufführungen von dem zeitgen&«ii«oben Dichter sehi- genau beschrieben
worden« Tn diesem FtiHe scheint es sich jedoch in der That nur um
pantomimische Darstellungen aus der bibliachen Geschichte und der
Thierfabol ssu bandeln.
Zu50](zup.28,Anmkg.): Wo es sich darum handelto, die AnfS-nge
dem franzöffischen Prot'andrama's aufzuzeigen, ist man — auch nach der
Zeit Legrand d'Auaay's — in der Wahl der Beispiele meist wenig
[glücklich gewesen, »La Diapute da Croisid* wird auch von Roquefort
jlosaaire II, 770j als dramatisches Spiel bezeichnet, Selbst das Fabüau
ron Aücassin und Nicolette konnte nicht dem Schicksal entgehen , als
enter Versuch im dramatiacben Genre (wie es Roquefort, De P^tat
228
etc., p. 258 nennt) gelten zn müssen. Auch Fötis (Eist. d. l. mua.,
V, 137); Fournel (p.128); Lenient (p. 326); G^ruzez (T, 356) wollen
in diesem doch darchans epischen Gedichte ein »Jeu« erkennen. Letzterer
bezeichnet es als »Pastorale«, und Tivier widmet ihm ein besonderes
Kapitel in seiner Geschichte der älteren dramatischen Literatur Frank-
reichs. Siehe dagegen Monmerquä in den M^langes d. 1. Soc. d. BibL
1822, p. 3 f. — Douhet zählt zu den Anfängen des »Thäätre libre« im
13. Jahrhundert (p. 1332) noch ein anderes Fabliau: »Les 11 bordeora
ribauz«; Roquefort (p. 258 u. 290) ist der Ansicht, dass dies Stack
wirklich dargestellt wurde, während Du M^ril (Origines, p. 3) darin
nur die beständig vorherrschende Tendenz des Mittelalters erkennt, Allee
zu dramatisirea.
Inhalt.
Seite:
AlphabeÜBcbes Yerzeichnisa der in der Einleitung genannten
Schriften 1—8
Einleitung. Nachrichten aber Adam de la Haie, besonders als
dramatischen Dichter, seit Fauchet (1581). Publicationen
seiner Dramen 9—23
I. Li jus Adan, ou de la feuillie 24—92
§ 1. Stellung des Stückes zu der älteren französischen
Literatur, besonders des 13. Jahrhunderts .. 24—33
§ 2. Zeit und Umgebung des Dichters 3:^—39
§ 3. Zeit und Gelegenheit der Aufführung des Jeu d*Adam 39—42
§ 4. Dramatische Gliederung 42—47
§ 5. Schauplatz und Zeit der Handlung 47 — 49
§ 6. Namengebung und Personencharacteristik . 49—54
§ 7. Das Jeu d*Adam — ein satirisches Zeit- und Sittenbild 54—77
§ 8. Die Allegorie im Stücke 77-82
§ 9. Elemente der Sage und des Volksaberglaubcns . 82 — 88
§10. Länge des Stückes. — Metrische Untersuchungen . 88—92
IL Li gieus de Robin et de Marion 93—163
§1. Zeit und Gelegenheit der Abfassung und Aufführung 03 — 98
§ 2. Der Stoff. — Die Pastoraldichtung. — Wie stellt
sich Adam de la Haie zu den provenzalischen
Dichtem? 98—104
§ 3. Die nordfranzösische Pastourellenliteratur. Ent-
¥ncklung; Blüthe. — Inhalt und Form der Pastou-
rellen 104-113
§ 4. Adam de la Hale^s Behandlung des überkommenen
Stoffes 1 13-116
§ 5. Die dramatische Gliederung im Jeu de Robin et
de Marion 116—121
Seite:
§ 6. Zeit und Ort der Handlung 121—125
§ 7. Was schildert der Dichter in dieser Pastoralcomödie? 125-134
§ 8. Personencharacteristik 134—148
* § 9. Länge des StQckes. — Metrische Untersuchungen 148—153
§10. Stellung des Jeu de Robin et de Marion in der
Entwicklungsgeschichte des französischen Drama^s
und besonders gegenüber den neueren Schäferspielen
und Pastoralopern 153 — 163
in. Li jus du pelerin 164—181
§ 1. Ist Adam de la Haie der Verfasser? .... 164—170
§ 2. Zeit und Gelegenheit der Abfassung und Aufführung
des Jeu du pelerin. — Wie stellt es sich zum Spiel
von Robin und Marion? 170—174
§ 3. Analyse des Inhalts 174-177
§ 4. Länge des Stückes. — Metrische Untersuchungen. —
Scenengliederung ^ . . . 177 — 179
§ 5. Die auftretenden Personen. — Der Graf von Artois
und Adam de la Haie im Jeu du pelerin erwähnt
und gepriesen 179 — 181
IV. Ein Namenbuch zu den drei Stücken .... 182—209
Anhang 210-228
A. Nachträge zur Bibliographie 211—217
B. Zur Einleitung 218—227
C. Zu : »Li jus Adan, ou de la feuillie« .... 227,
Druckfehler.
Seite 2, Z. 4 t. u. lies: Par 1e P^re Daire,
» 4, » 9 » o. » Fontenelle.
* 8, » 12—10 V. u. zu streichen!
» 21, » 1 v.u. lies: ausartet,
» 25, » 10 » > > herauszunehmen
» 36, » Anm. 1, Z. 2 y. o. lies: ausfOhrlich.
» 55, > 19 V. o. lies: »Henris de le Haie«
» 56, Anm. 1, Z. 1 v. u. lies: 1834, p. 346;
» 61, Z. 2 V. o. lies: in den Mund
» 80, Anm. 2, Z. 1 ▼. o. lies: Rutebeufs »De Monseigneur
» 82, Z. 17 y. u. lies: herangekommen,
» 92, » 12 » o. » (340,19 u. 20)
»119, » 7»» » herangestürzt
» 126, Anm. 1, Z. 4 v. o. lies: m. a., p. lllAnmkg.; sowie
Freymond (Jongleurs u. Menestrels, p. 50 ff.),
> 144, » Z. 1 V. u. lies: Ambros (II, 295 Anmkg. 2).
» 162, » » 1 » » » zwischen
» 186, Z. 16 V. 0. lies: JA (308,13).
» 190, » 1 » » » JP (415,11).
» 190, » 8 » » » läloi. Heiliger.
» 190, » 19 » » » Te tauen, bien venist ä point.«
» 191, » 4 » u. » »Goldschmied«.
» 191, » 3 » » » Lambertus
AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE.
VERÖFFENTLICHT VON E. STENGEL.
ALEXANDRE HARDTS EINFLUSS
AUF
PIERRE CORISTEILLE.
VON
CURT NAGEL.
MARBURG.
N. G. ELWERrSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
1884.
Meinen Eltern.
1] Alexandre Hardy gehört zu denjenigen französischen
Schriflstellem des 17. Jahrhunderts, welche, von der modernen
Kritik verkannt, erst in neuester Zeit in gebührender Weise
gewürdi^ worden sind.
2J Zum teil ist daran wohl die schwere Zugänglichkeit seiner
Werke schuld. Sagt doch Lotheissen (Geschichte der französi-
schen Literatur im 17. Jahrhundert. Band 1, 305*)» dessen An-
gaben über Hardy übrigens mancherlei ÜnrichUgkeilen auf-
weisen, dass er in Wien nur den zweiten Band') von Hardys
seclis Bände umfassenden Werken habe auftreiben können.
Viele Litterar bist oriker haben sich wohl mit einer Kenntnis-
nahme von Parfaicts meist sehr kurzen Analysen der Hardy-
schen Stücke begnügt.
hl Deutschland scheint nur die Wolfenbütteler Bibliothek
alle fünf Bände des »Theätre* zu besitzen*). Ausserdem befinden
1) Est iflt das der erste Band de» »The&tre«, zweite Ausgube, Pane
1626 (vgl. Loth. 1, 3CH>), da Lotheissen »Theag^ne & OäricUe* ala Band 1
der Werke Hardys zäblt,
2) Band I ist in zweiter Auflage (Paris 1626) doppelt vorhanden« Das
eine Exemptar ist aber unvollständig, indem Titel und erste Lage dem
zweiten Bande angeboren. Da« andere zeigt ein habscbea Titelkupfer-
bild. Oben in der Mitte sitzt auf einem Throne eine gekr^inte weib-
liehe Figur, in der rechten Haud eine Trompete, von der eine mit Augen
und Ohren geacbmückte Fahne berübhängt^ in der Linken ein Sc^ptor.
Die Figur iitellt also die Fama vor. Rechts und links im Hintergrunde
sind xwei Theateracenen. Im Vordergrunde beßndtt siüb ein ztihlreiches,
lebhaft theibiehmendeu Publikuoi. Dazu gehören die darunterstehenden
Verse; »Aux charmee de la voix la graue Melpomoene, De Tobfcur du
Toinbeau lea vertueux rameine,« Darunter zwei niännlicbe Figuren alä
Wappenhalter dea Titele: *LE THEATRE D'Alexandre Bardy, Pariüen.
D^}^ a M onf eigne ur le Ducde Moutmorancy«» zn deren FüBsen die beiden
Tauben, das Hauazeicheti dea Verlegers: A PARIS Chez lACQÜES
QüESNEL rQe Saint lacques, aux Coiombes, pres S. Benoiflt. — Der
£weitc Band des Wolfenböttler Exemplarea gehört der ersten Ausgabe,
Aoig. u. Abb. (Ksgelj.
2
sich noch vier Bänrle in der Dresdener') und einer*) in der
Münchener IloCbJbiiolhek. Ein Exemplar von Hardys Erstlings-
werk ist dagegen in Denlschland nur in Dresden vorhanden^).
Dasselbe isl, da es eine Bearbeitung der griechischen Erzählung
Helfodors ist, dort falschlich der griechischen Litteratur einge-
reiht worden, es trägt gegenwärtig daselbst die Signatur *Lit.
Paris 1625, anj ein Eieraplar der zweiten, Farie 1632, vermag ich nicbt
□achzuweisen,
1) Es sind dieseltjeia Ausgaben wie die in Wolfenbüttel, dem ersten
BaDde fehlt das Titelkupfor, dem viert^jn duM Titelblatt. r>er fünfte fehlt.
2) Band I, Erste Ausgabe, Paria 1624. Wegen einer Ausgabe Frank-
furt 1625 siehe den Catalogue Soleione ti<> 882.
3) EBt ist die zweite Auflage: »LES CHASTES ET LOYALES
AMOWiS DE THEAGENE ET CARJChfiE, rediiite& du Ctrec de l'flistoire
d'HelioJore, en huit Poömea Drams-tiqueü, oü de Theatre confecutita, Par
ALEXANDRE HARDY, Parifien. öeconde Edition, Reueüe & corrig^e
für le niauufcript. A PARIS, Chez lACQVESQVESNEL. M. D C, XXVIIL«
I)a Prof. Stengel in seinen Neudruck diese» Jugendwerk Tdrläu£g nicht
aufgenommen hat, setze ich liier die wichtige Widmung an Payen her :
»Ä MONSIEVR. MONStEVR PAYEN . Consciüer du Roy en m Cour de
Parlament de Paris, & Sieur des Landes. MONi'SlEVB, Encore que les
premietB fruits n'atteignent pas cette perfectioa de bonte, que leur
apporte le teraps, on les consacroit ancieonement aux Dieux , par vne
pri^ference d'honneur qui se rendoit agreable, üeuibkut la nnaueaut^^
8upplt*er k ce qui d'ailleurs eatoit defectueux, ainsy cette inimitablc
Hiatoire d'Helio[2]dore, a laquelle i'ay fait prendre le cothurnc Fran^oi»,
eclose pendant les boüillons d'vtie ieunesse, s'oüe ieter en
Pazile de votre protection, comme seul qui dans la Pi'ance auez re9ea
nia pauure Mu.<?c k braa onuerts en Ron afliction, & vfi de bon ceil c6
^>cu de fieurs , qu'elle a pQ produire entre les epinea de tonte» aortes
d'inconuuoditez: or ne doutay*je point, qu'asRex de Monies, phia louched
dVnuie, que sublils de iugement, ne donuent icy i'orr.e coups de denis,
mais en cela me fiufit la consolation, d'auoir compagnons les meiüeura
Pontes de notre France, h qui les rinieurs d'auiourd'buy, fönt encore la
guerrc dans le tombeau, Mon ambition ne fut, ne sera iamais si lasche
que de leut vouloir complaire, ne mon courage ai baa que de ha craindre,
Ä quant au Theatre Fran9ois cbacun ayait s'il ni'eet rede-
uable, ou non. Vne priitHomptueuse vanit^ ne oiVmportt'rii pas
auasi li dire, qu'entre cinq cena Poömea Dramatiques, tout
marche d'vn paa ^gal, le cour» de la vie humaine y contre-
dit , ioint que naa fortwne se peut aparier fembleuie d'Alciat , oü
Graec. B. 3999t. An diesem Fehler ist wohl ein englischer
Bibliolhekar oder Buchhundler schuld, da sich auf dem letzten
Deckblatt ein altes gedi-ucktes Zettelchen mit der Inschrift
»Treagene et Gariclee. of IleLiodoje«* findet.
In der Pariser Naiionalbibliolhek finden sich alle sechs Bande.
Band J und il in erster Ausgabe, >Thi%gene & Cariclee« in
beiden Ausgaben. Die Arsenaibibliolbek hat, scheint es, nur
den ersten Band des Thöatre und zwar in erster Ausgabe,
ebenso wie München.
In der Sladtbibliothek zu Bordeaux finden sich der dritte
und der fünfte Band des Theätre. In London sind im Brit ti-
schen Museum alle sechs Bände vorhanden 0* während die Bibho-
Iheken Oxfords überhaupt nichts von Hardy besilzen.
Durch den von Prof. Stengel besorgten Neudruck von
Hardys vThMtre«, von welchem bisher Band 111 und IV er-
schienen sind (Marburg 1883. N. G. Elwertsche Verlagsbuch-
lea [3] fers de la pauuretä empöchent Teaprit de voler dans lea Cieui. Il
me sufit usaez, que parniy ce nombre incroyalite, le biea empörte le mal,
& que cette teile qnelle vigiiear de Genie, apr«« tretite ans ne re<;oiue
uucane diminutioD, plus preat que iamaia de prester le coUet k cqwj.
qiii €n doutei'otit. le s^ay bleu que bonncoup de ces freloita, qui ae ser-
uent qu'k manger le niiel, incapablcs tlVn faire, trouueront k censurer^
8ur ce qn'aiitree deaatit moy, n'ont enchiiiiit? tel«! Po^niea k vne siiite
directemeai contraire aux loix qu'Horace preecrit en 9on art Poi^tique;
ttatft que ceux-lii se reprcseutent, que t^ut ce qu'aproaue iVsage, & qui
Hlplt au public deuient plus qa^ legitime; car qu'eät-cc aua^y de TEneidef
qu%Ti Poeme continue, oii le» pcrsoiiages a'introdiusent tour ä toiir? &
sauf la divtiDCtioii des Scenoö» tout aymbUilde a celuy-cyt qui ponrtant
ne le mit qu* «le toin, A ne voudroy ofeticer ce diain cbef-d'ieuiire d'vne
profane comparaiaoii. Teile» excuflea auperflües, il me süßt (MONSIEVR)
ti ce petit oum-age vous plait qui me tetiez le iieu, qu'vii [4] ancjeii disoit
de l*latOD, votre aueu luy parc lea coups de la luüdisance , & enfl»» le
courugÄ de l'Auteur, pour ti^uioigner vn iour en quelqu'aulremieujsetot^
que ic fluis, MONSIEVR, Votoe plus bumbJe, tedeuable, & af«ction^ »er-
uiteur. A HARDY,*
1) Band T in zweiter, Band 11 in erster Aufgabe. »Thtkig^ne &
Cimd^i'« in emter Anagabe.
handlong; Paris» H. le Souflier,) und Band I, TT und V dem-
nächst erscheinen, wird e^ nun aber auch weiteren Kreiisen
möglicli gemacht, den Dichter kennen zu lernen und ihm eine
gerechlere Würdigung zu teil werden zu lassen %
Teil selbst konnte bei Abfassung meiner Arbeit nur die vier
Bände des Dresdener Exemplars und eine von meinem Bruder
in Bordeaux angefertigte Abschrift der Pastorale des fünften
Bandes »L'Amour victorieux ou venge« benutzen, erst später
wurden mir der ganze fünfte Band und das Dresdener Exem-
plar von TJardys »Theagene & Gariclee« zugänglich.
3J In höchst dankenswerther Weise beschäftigte sich mit
Hardy schon eine Leipziger Dissertation vom Jahre 1880 (E.
Lombard, * Etüde sur Alexandre Hardy«, vollständiger abgedruckt
in der Zeitschrift für neufr. Spr. u» Litt. Band I und fl).
Lombards Hauptverdienst besteht in einer genaueren
Datierung der Stücke und einem Nachweise der Unrichtigkeit
der Zahlenangaben der Gebrüder ParfaicL Trotzdem könnte
man geneigt sein, die von ihm (Seite 24) aufgestellte ßehaup^
tung »11 est sür que Gorine a 6te5 ^crite en 1614« anzuzweifeln,
denn in der dafür herangezogenen Stelle (Hardy rXh^ätre«
Bd. in, Seile 9, Zeile 33) heisst es, wie auch Lombard richtig
citiert: »il y a plus de douze ans«. Ob mit diesem nicht hin-
wegzuleugnenden »plus« nur einige Monate, oder aber einige
Jahre gemeint sind, wage ich wenigstens nicht zu entscheiden,
neige aber sehr zu der letzleren Ansicht. Hierzu kommt noch
folgender Umstand: Das Extraict du Priuilege du Roy (Bd. FQ,
Seite 205, Zeile 23) trägt das Datum vom ^8. Mai 1625 und
darunter steht ; Acheue d'imprimer Je 20. Decembre, 1625. Wir
erhalten somit als späteste Abfassungszeit von »Gorine« das
Jahr 1613,
Ijombard spricht auch auf Seile 13 über das Verhältnis, in
welchem Corneille zu Hardy steht. Er sagt:
l) leb werde im folgenden durchweg nach der Zeilenzülilung dea
KeudtQcka citieren^
»Je erois ponvoir affirnier que notre ^rand Comeina o*a eu dVutre
tnaltre, d'autre premier modele qu'Älexftndre Hardy; que c'eat k Hardy
»eul, comme imprimant une impulaion premiere et dticisive, qu« nou«
devoDs Horace et Cinna, que nons devrioos trbs probableiiient un theiUre
bien plus national encore, sau» la funesie iiiflitence de nos cntiqiica du
17^ siecle. Eu eflbt. faisani un abTeg6 de rhistoire diu tbt^ire duMaraia,
Chappuzeau (TheMr«? Fran^ais, liv. lil^ P- l^*-^ ^^ suiv.) nous dit^ »Cette
troupe alloit <j[nelquefoia piissfr IVtii k Rooen, titant bien aise de dünner
c«ite aatiBfactioD a mie des pretuieree Tillen du Koyaume . . .« Ceci nous
explique corunient il se fait que te tome IV du thefttre de TIardy partit
preciaement k Rouen, chez David du Petit Val- Si nou» rapprocnona de
cette colncidence lea parolea de CorneiUe, oui parlant de Melite, dou«
dit: »Cette pit^ce fut mon cou]) d'easai et eile n'a j^rde d'fetre dana lea
r^gle§, piiiaque je ne aavais paa alora qu'il y en eut. Je n'avai» pour
gaide quVn jieu de aena couiniun^ avec lei exeinptes de feu Hardy«, nous
pourrons conclure que cVat bien du teiups de Hardy quo le Maraia allait
quelquefoia paaser Tete k Eouen. C'eat alors que notre poete tut le aeul
maltre de Tauteur du Cid, que ce dernier l*etudia, asaiata aasidüment aux
repr^entationi de ses pi^cea» tächa de penitrer «on genie iit aa inaniere,
8*eflfor^ant de Tiroiter, de Tegalerj et ajoutant aux preoeptea du vteux
dratnatnri^ lea sublimes inupiration» qu'il puiaait daua aon genie. Ce ne
«jot pas 1ä de Biniplea conjectures. Du reste, une lecture attentive et
aoutenue des ouvrages. et aurtout des cinq paatocales de Hardy, suiirie
d'une anaiyae eiucte de Mölite, suffirait pour noua prouver tfiairement
que Corneille est Televe et Temule de Hardy. Les bergbres de celui-ci,
ce aont lee deux herolnes de celui-la^ Miälite et Cloris; lea deun hergera,
Eraste et Tird«; le satyre , c*eat Philandre. L'intrjgue, les poursuitea
amoureanefiy lea rebufiades aont de meme nature. On reconnait le maitre
a toüt beut de cbanip, ei dana le dialogue, et dans röuonouiie de l'action;
•ealement^ la pi^ce de Hardy e'appelle pastorale, ae paase en Arca<lie au
milieu des dryadea et dca faunes, et boqs Tegide de Venus et de Cupidon,
tandis que celle de Corneille eat une comtidte qui ae pasae duna une
grande ville de France, soua le regne de Louia XI IL«
4] Die in dieser Stelle ausgesprochenen Ansichten auf ihre
Richtigkeit zu prüfen» soll nun der Zweck vorliegender Arbeit
sein, und beabsichtige ich speciell dem Einflüsse Ilardys auf
P. Corneille*) des weiteren nachzus{)iiren.
5] Das von Lombard angeführte Zeugnis CorneiÜes aus seinem
»Examen« zur »Melite* lUlIt um so mehr ins Gewicht, als jenes
«Examen«, ebenso wie die zu seinen übrigen Stücken, erst IftGO
von ihm verfasst wurde, als er als Verfasser des Cid sicher
sein konnte seinen Ruhm dadurch nicht zu schmälern, dass er
Hardys Eiufluss auf sein erstes Jugendvverk anerkannte. Der
1) Ich citiere nach der Auagabe von Corneillea Werken, welche
Afarty-Lareaux in der von Ad, Regnier herauagegebenen Sammlung »Le»
Granda EcrivaiiiH de la France«, Paria 1862, besorgt bat
Umstand, d^s sich der greise Dichter eines solchen Einflusses
noch woli! zu enl5innen weiss, verstärkt noch die Bedeutung
dieser Äusserung. Indess müssen wir die von Lombard ange-
führte Stelle aus dem »Examen* zuiMelite« noch weiter citieren.
Es heisst da (1, 137): »Je n'avois pour guido qu'un peu de sens
commun, avec les exemples de feu [M.J Hardy, dont la veine
ötoit plus f<Sconde que polie et de quelques moder-
nes qui commen^oient ä se produire, et [qui]
n'^loient pas plus reguliers que lui.c Wir Onden also
hier eine scharfe Kritik der Hardyschen Muse. Ferner sehen
wir, dass Hardy nicht sein einziges Musler bildete. Unter diesen
»Neueren* haben wir wolil besonders an Rolrou und Mairel
zu denken. Der Vorwurf der Regellosigkeit, den Corneille allen
seinen Vorbildern macht, bezieht sich auf die Nicht beobachtung
der drei Einheiten. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass
Corneille dieses Examen erst IGütJ schrieb, also in jener Zeil,
wo er sich zu den Einlieitsregeln völlig bekelui hatte. Es ist
damit also nicht gesagt, dass er in seiner Jugendzeit auf diese
Männer nicht mit ^Tosser Hocliachtnng blickte,
ti] Wir wollen nun im fo!g:enden /.unächst einen ausführlicfien Ver-
gleich anstellen zwischen der »Melite* und den tünl' Hanlyscheo
Pastoraten »Alphee^, ^Alcee«, »Gorine«, »L'Anionr viclorieux« und
>Le Trianiphe d'Amour*. Auf die sicher vorhandenen Bezieh-
ungen Rotrouscher Stücke zu »Melite« wird dal>ei nur gelegent-
lich hingewiesen werden, inilom es einer besonderen Unler-
suclmng vorbehalten bleiben muss , den Einfluss Maireis und
Hotrous auf Carneille ansfütirlich darzulegen.
7] Hardy spricht sich über diese Dichtungsart des näheren
in der Prelace zum dritten Bande aus (S. 17^ Zeile 10—24):
»L'iüueütioii Jone de ce Poeuie eyt dfiS k la galantisc Italieime,
nou8 en donna Ic preniier niodolle; «es principaui; & plus c^le
Äuteura süJit Tusee, üuiirifli, & autres subUmoH esprits, qui out choiay^
vei-s de dix k onze, conforraes am Scazontes dea LätinB, pour luietix et»-
primer tctlcs innücenies Aiuours, & accotnmoder le languge a la choee.
Ce sont \es Docteurs du paya Latin, sous lesquela i'ay pria mes licence«,
& (liiti i'estinie plus que toua le« rimeura d'aujourdhuy : croiru au surplt»
quölqae graml luirauli! d'ecrire vne Pa&torale en vers Aleiandnns, uwWt*
ment, att^ndu quo leur loogiieur d^welope mieux les cooceptioiift d'rt
Poete, & a pluB do'facilite.«
Hardy beruft ach hier also auf italienische Vorbilder, denen
zufolge er auch den Zehnsübner in seinen Pastoralen anwendet
Nur einmal find^i wir (»Gorine« Veis S55— oS) Tier kreuzreiniige
Alexandriner, durch die ein feierliches Orakel sehr angemessen
zum Ausdruck gebracht winL
Gorneilles »Melite« ist nun allerdings in Alexandrinern ge-
schrieben, doch führt es auch nicht den Titel einer Pastorale»
sondern wird in der ersten Ausgabe als >piece comique« be-
zeichnet (Ed. Marty-Laveaux I, S. 133). Seinem Charakter nach
ist das Stück aber eine Pastorale, wie es denn auch El)ert
(Entwicklungsgeschichte der französischen Tragödie, Gotha 1856,
S. 207) treffend als »Pastoralkomödie« bezeichnet.
8] Die fünf Pastoralen Hardys finden wir am Ende eines jeden
der fünf Bände seines »Theatre*. Es scheint mir dadurch schon
äusserlich die Dichlungsart als eine dem komischen Genre am
nächsten stehende gekennzeichnet werden zu sollen, denn jeder
Band beginnt mit einer oder mehreren trag^dies, dann
folgen tragi-comedies und den Schluss bildet je eine
pastoral e. Die grosse Bedeutung Hardys auf dem Gebiete
des Schäferdramas ersieht man leicht aus Saint-Marc Girardins
»Gours de Litterature dramatique«, Paris 1853-68, 8^ wo wir
in der Note zum 47. Kapitel Bd. 111, S. 413 eine chronologische
Liste der dramatischen Pastoralen finden').
9] Was nun die Hauptintrigue in Hardys Pastoralen an-
betrifft, so versucht in »Alphee« die alte Zauberin Gorine, in
Daphnis verliebt, dessen Liebesverhältnis mit Alphee zu stören.
In der >Alcee« ist es Dorilas, der in ähnlicher Weise Alcee, die
Verlobte des Democle zu gewinnen trachtet. Im »Triompbe
d'Amour« ist es wiederum das feste gegenseitige Liebesverhällnis
zwischen Glitie und Cephee, welches Atys zu lösen sich bemüht.
Diesen selben Zug finden wir nun auch in Gorneilles >Melite«
wieder, gewissermassen verschärft, indem Eraste, durch
1 ) Eine Specialuntersnohung der fransöeiscben Pastoraldramen wird
demnä6hflt als Heidelberger Dissertation tob Dr. Gustav Weinberg ver-
öff^tlic^ werden.
f
Anstiftung einer einzigen Intrigue nicht nur Tircis mit M^lile,
sondern gleichzeitig die Schwester seines Nebenbuhlers mit ihrem
Bräutigam Philandre zu entzweien trachtet.
10] Die Art der Ausführung des Planes ist freilich bei beiden
Dichtern eine verschtedüue. Bei Hardy steckt sich in allen drei
Fällen der (oder die) Eifersüchtige hinter den Vater des geliebten
Gegenstandes, in *Melite« kommen Väter gar nicht vor.
11] Der Schlussact kommt in allen fünf Hardysclien Pastoralen
dadurcli zustande, dass Gupidon, manchmal noch in Begleitung
seiner Mutter Venus, als wahrer »deus ex machina« erscheint
und die Sachen wieder in Ordnung bringt, indem die aus-
dauernde Liebe belohnt wird, und der hitrigant ebenfalls eine,
wie Hardy es nennt, »inoitii^* zugewiesen erhält.
So in »Alc^*, wo Dorilas die bis dahin verschmähte
Gydippe, so im *Trioraphe d'Äniour«, wo Atys die Aegine be-
kommt. Ja, selbst die alte Zauberin Gorine geht in »Alphee*
nicht leer aus, sondern heiratet Isandre, den Vater ihrer glück-
lichen Nebenbuhlerin.
In ganz derselben Weise, nur ohne das persönliche Ein-
greifen von Gupidon, wird bei Corneille Eraste für seine Ränke,
nach gethaner Busse, durch die Hand der Cloris belohnt. Est
ist die Wiederkehr dieses Zuges hier um so auffallender, als
Philandre, der hierdurch verdrängle Liebhaber, der einzige
bleibt, der in einer Weise, die manchem hart erscheinen mag,
bestraft wird. Doch finden wir auch für ihn bei Hardy ein
Analogon, indem hier der Satyre meist ein gleiches Schicksal
erleidet So in *AIph6e«, wo er sowohl von Corine, als der
Dryade mit seinen Anträgen abgewiesen wird. Doch erscheint
seine Bestrafung gerechter, da sein Vergehen grobe Sinnlichkeit
und nicht, wie h>ei Philandre, Unbeständigkeit ist.
Auch kleinere Züge kehren bei beiden Dichtern wieder:
12] So die seilen fehlende Absicht des Liebhabers sich
das Leben zu nehmen, wenn er in Veraweiflung gerät. So
Daphnis (»Alphee* 111,3), der aber dann statt dessen an Gorine
Rache zu nehmen gehl; so Democle (»Alcee* 11, 3. Vers 773),
der an der Atisföhrung durch Cupidon [Akt Ol, Sc. S) gehindert
wird; so im »Triomphe d^Amour*, wo sogar die zarte Aegine
nicht davor zurückschreckt und (Akt V, Scene 1) nur durch
Philire gerettet wird, ebenso sagt Lycine (»UAraour victorieux«
Vers 7G3): >11 cormienl donc me resoudre ä mourir.«
Ebenso benimmt sich Tircis, als er an Melites Liebe ver-
zweifelt (»Melite« Akt IIT, Scene 3) und lässt sich von seiner
Absicht durch seine Schwester Cloris (Scene 4) nicht abbringen,
sondern bleibt (Vers 978) bei seinem :
Adieu: rien que la mart ne peut me secourir.
Worauf Cloris erwidert :
Mou irhre < , II a^est sauve; aoq dese^poir remporte.
Me presexve le fiel dVn user da la Horte!
Und tröstet sich sodann in einem langen Monologe über ihr
eigenes verlorenes Liebesglöck, statt ihrem Bruder nachzueilen,
um ihn am Selbslmorde zu verliindern.
13] Ein anderer häutig wiederkehrender Zug ist die Vertröstung
des verschmähten Licbhabei-s auf andere Liebschaft.
So z. B. bei Hardy >Aristoclce« 30;
TrouuonB, trouuona icy queÜque syiuphe jolie;
Oder »Aristoclee« 894:
Cboiei dans Äliarte, k ta flaiue aiuoureufie
Quelque chaste beauttJ qui aoit moins rigoureuae.
So auch bei GorneiOe »Melite* 958:
Asse» d'aulres objeta y e-iuront te ravir.
Nc t*inquiete point poor une eoervel<$e.
Oder .L'lllusiont 1033:
De deux amant» parfaitfl dont fous ^tiez serrie,
L'uD doit mourir demain, Tautre est d^^ briib vie:
Sans plua perdre dij temps ä aouapirer pour eux,
II en faut trouver un qui Icb vailte tous deux,
14] Mancher Zug in »Melite* ist freilich Ilardy völlig fremd, ßndet
sich wenigstens nicht in den uns von ihm gedruckt hintedassenen
41 Stucken, welche immerhin nur einen sehr geringen Bruch-
teil der Ei-zeugnisse seiner so überaus fruchtbaren Muse bilden.
Ich habe hierbei den Wahnsinn im Auge, in den Eraste aus
Reue über das durch seine Ränke angestiftete Unglück verfallt.
10
Man geht hier wohl kaum fei)!, wenn man das Muster hierfür
in JeanRotrous*L*Hypocondriaque«, dessen 1618 aiirgefuhdem
Ersilingswerko sucht. Da findel sich nämlich ^aoz dieselbe Art
von Geistesstörung, Bei Rotrou wähnt sich Gloridan gestorben
und erblickt In seinen ihm begegnenden Mitmenschen lauter
abgeschiedene Seelen in der Unterwelt, bei Corneille dagegen
bildet Eraste sich ein als einzig lebender Sterblicher in den
Tartarus gedrungen zu sein. Gloridan droht:
fii dana peu je n'apprends oü Persidc rcpoee,
Cea deui bms, animt?» d\m ^eniSrf'iix eftort,
tront ineürtrir C^rbbr»?, et düsarraer hh Mort,
Etouffer pour jauiais Ju. piiiüsfince des Vi\ri\nP8.
(Jeiiti RoLrou; OimvrcR. 5 vol. Paris 1820, S, 74.)
Vergleichen wir damit Erastes Worte:
J'irai du fond d'onfer dögager le« Titana,
Et si Pluton 8'o|»pose k ce que je pn^tends,
Passant deBfius le vtintre ^ m iroupt; luutjuti,
J*irai d'entre eea braB enlever Proeeipine.
(Corneille: »Melite« Vpra 1401 -UO^,')
Die Heilung geht bei Rolrou ziemlich künstlich vor sißh|
nämlich durch Eingehen aui" die fixe Idee d(h> tiomütskranken-
hl »Melile« kommt Eraste wieder von seihst xu Sitmen, als er
sieht, dass seine Opfer noch am Leben sind. Eine grosse Ähn-
lichkeit der beiden Arten von Wahnsinn ist aber garnicht au
verkennen. Dfiss allen beiden Dichtern vielleicht Hardy als Vor-
bild gedient haben mag» isl nicht so ohne weiteres zu bestreiten,
obwohl es zu gewagt sein würde, die.ses ans dem Vorhandensein
des Titels eines Hardyschen nicht ei-liaUenen Stuckes »La Folie
de Clidamento (vgl. Lotheissen, Gesell, der franz. Lit. II, 380}
schliessen zu wollen.
15] Wenn wir nun die späteren Stiicke Gorneilles ins Auge
fassen, so müssen wir allerdings zugeben, da^ss sich ein direkter
EinfUi-ss llardys wohJ kaum mehr in densellien bemerken läßsl,
jedenfalls nicht in stofflicher Hinsicht. »CHtandre« zeigt aller-
dings noch deutlich ^he Manier Hardys, indessen lassen sich
greifbare Beweise dafür nicht so leicht beibringen. Wir thuQ
daher wohl besser die folgenden Stücke Gorneilles einer
l) VgL dn Not« vcm Marty-I«veaujc au dieser Stelle (S. 227).
Ml
GesaTnlbetraclitung zu untemehen und wollen dieselbe In
folgender Weise anstellen.
1. Charakterzeicbnuiig.
2. Personennamen,
3. Inscenierung.
4. Ton der Unlerbaltung.
5. Hervorstechende stilistische Eigentliümlichkeiten.
1. GharakterzeichiiQng.
16] Die Charaklerzeichnung der einzelnen Personen ist in den
ersten Stücken Corneilles eine ebenso matte, beinahe garnichl
vorhandene, wie die Hardys. So passiert es mm Beispiel Lom-
bard, dass er bei Inlialtsvviedergabe der »Corine« (Zeitscbr. f.
neufr, Spr. ii. Lilt. I, 3S9) znm Schhiss die l)eidcn Paare falsch
zusammenbringt, ein Irrtum, der bei so wenig ausgesjirocliener
Charakteristik der vier Liebetulen selbst nach einer >lecture
al teilt ive et soulenue« sehr leicht vorkommen kann. Derselbe
Fehler (iiHlet sich übrigens st-hon im Ai*gunient (HI, 472, Zeile^5).
17 1 Marty-Laveaux (U, 4:23) hat in der Figur des komischen
Ilulden Malamore in Corncilles »LUlltision-^ db'ssen Vorstudie
xü Don Rodrigue zu linden geglaubt und wohl mit Recht, da
sich hier ?chon das Pathos zeigt, das spater veredelt im *Cid«
iheint. Selir bekannt ist wohl die Stelle aus der zweiten
Icene des zweiten Aktes (Vers 233—36):
Le R<»ül hriiit tlr* mon nom renvcrse te« mumille«,
Dtflitit lea escadronH et gn.gn« les batailk's.
Mon courajje invaincu contre les emper^urn
N'ariTie qoe la moitie de «ea raointires tnri^w.
Wer wird nicht unwillkürlich an diese Stelle erirmert, wenn
er bei Hardy Encelade^ einen der Giganten, sprechen hört :
Ma il^xtr« suffiroit, niiv le »etil Errcelade
Hardy peni empörter l^Olympe d'eacaljfcdep
Son tiironche reeard luet en fuite les Dieux^
Et ne (irefcends uortier mon empire des Citjux,
(»Gigantomachie* 197- 200.)
ist das nicht dieselbe Heldensprache? Freilich wirkt der in
der Hardyschen Tragödie herrschende Ton auf uns heute
manchmal eher komisch , doch war er vom Dichter naturlich
völlig ernst gemeint.
In der 1613, also ein Jahr nach Hardys »Gigantomachiec
verfassten »Grande PastoreUe« von Ghrestien de Groix erscheint
ebenfalls eine solche komische Heldengestalt, der Gapitaine
ßriar^e. Dieser Name ist übrigens auch der eines andern
Giganten bei Hardy, so dass ein Einfluss hier vielleicht vorliegt.
Der Briaree bei Ghrestien de Groix sagt:
l€ peiix tout seul autant que toue tea preux,
Et rien ne peut m'^^aler que les dieui.
Eöcor mon braa les leroit bien descendre.
De kür pourpris, ai ie veui rentreprendre
Et cependant,, parmi cette vertu
le sens moo cceur d*vn bei teil combattu.
Ähnliche pathetische Stellen begegnen auch sonst noch
sehr häufig bei Hardy. Um nur noch ein Beispiel anzuführen,
so sagt Tigrapale:
Le jour me defaudroit si Taoteur ie vouloia,
lauincible nombrer mes belliqneux exploit»,
Uimiuera effroyd ne bruit que mea loüanges,
MiUo Äutela ürigez chez lea peuples estrangea,
Et quiconqui) croira qu'ou te putase aa^iortir
Va Gendre plus puisaamt, ie le feray uientir,
(»Arsacome« 105^120.)
In ähnlicher Weise entgegnet ihm Adimache (Vers 131 u. ff-J,
wie überhaupt dieses Stück fast durchgängig eine Sprache zeigte
die Gorneilles nicht unwürdig iväre.
2. Pdrsoneniiamen.
18] Wenn wir die Person e
Dichter betrachten, so finden
kommen :
Bei Hardy:
1) Ag^ilan: Nebenperaon. >8oädaae<
2J Amynthe: Nebenpereon.
»Pbraarte«»
3) Araspe: Capilaine de Cyrus.
»Panthee«.
4} Area«: Berger amtmL »Corine«,
nnamen in den Stücken unsrer
wir folgende» die bei beiden vor-
Bei Corneille:
. Titebrolle.
a) ätamme PerBon. * Theodore«.
b) ami d'Eiupöre. »HemcliuB«,
Capitaine des gardca de Pruaias,
»Nicsomfede«.
FreigelasBuer dea ArifitiuBr Bruder
des Arigtie. »Sertonus«.
^^^^^^^^^^ ^^^^^^^^H
^^^^ Bei Hartlyr
Bei Coraeille: ^^^^^^H
5) Califlte : Berger amant »Corine««
Liebliaberiu, »Clitandre«. ^^M
6) C61ie: Liebhaberin, »Felism^ne«,
Alte Pereon. >La Suivante«. ^^M
7>Cepliee: Berger ttiuant. »Triompbe
Roi d'Etiopie. »Androm^dec. ^H
d*Amour«.
^H
8) Cjdippe: Liebhaberin. »Alct^e«.
a) Neräde. »AndromMe«. b) SoBur ^H
de Peychi^. »Psyche«. ^H
9) CI^d: Nebenperson. »Doriiie«.
a)Gentilhamme. »Clitandre«. b)Ora> ^^M
teur grec -Agilsiks«. e) Dome- ^^
1
stique. »La Sui?ante«. d) Dorne- ^^M
stique. »Polyeucte«. ^H
10) Dämon: Nebenperson. »Alcäe«
Ami de Florame et de Florante. ^H
»La Suivante«. ^^M
1 1 ) Daphnia : Berger amant. »Alph^c,
Liebhaberin. »La Suivante«. ^H
12) Dorise: Titelrolte.
Liebhabenn. »Clitandre«. ^H
13) Evandre: Nebenperson.
NebeuperBon. »Ciuna«. ^^H
pScMaae*.
^^1
14) Felix: Uebhaber. »F^li«mfene«,
Senateur r omain. »Polyeucte*. ^H
15) Fernande: a) NebenperwiD.
Premier roi de Caitille, >Le Cid«. ^H
»F^iUmfene«. b) Nebenperson.
^H
»La Force du Sang*.
^H
16 j Iphicrate: Alter Diener.
Vieillard de Corinihe. »Oedipe«. . ^H
>Sceda8e<.
^H
17) Leonore: Mutter. »La Force du
a) Gouvernante de ilnfante. >Le ^H
Sang«.
Cid«, h) Reine d* Aragon. »Don ^H
Sanche d' Aragon.« ^H
18) Lucrfece: Titelrolle.
Amie de Ciarieae >Le Menteur«. ^^H
19) Me'lice: Schäferin. »Tnomphe
Liebhaberin. »Suite du Menteur«. ^^M
d'Amour«.
^H
20) Melite: Liebhaberin. »Coriae«.
Titelrolle. ^H
21) Oronte: Nebenperson. »Th^ag^ne
Ambassadeur. »Rodogune«. ^H
& Charicleec.
^H
22) Philippe: a) Aret Alexanders.
FreigelasBüer de« Pompejui, ^^M
»Alerandre«. b) König von Make-
»Pomp^«. ^^M
donien. »Phraarte*.
^H
2a) DonSancho: a) Span. Kdeltnann.
a) Spanischer Edelmann. »La Cid«. ^H
►F^Iismfenec. b) Deegleichen. »La
b) Titelrolle. »Don Sanche d^Ara- ^H
belle Egjpttenne«,
gon.« ^H
24) Stephanie: a) Esclare chrStienne.
Confideute. »Theodore«. ^H
»Klmire«. b) Mutter. »La Force
^^1
du Sang«.
^^
Die Möglichkeit einer Entlehnung ist wohl ans historischen M
Gründen bei 1, 15, 23 völlig
ausgeschlossen. Bei 17, 18, 24 ^H
w
Hesse sie sich auf die Gemeinsamkeit spanisdier Quellen zurück-
führen. Bei 5 und 11*) würde der Geschlechtswechscl nicht
gerade völlig gegen eine Entlehnung sprechen, maclil solche
aber unwahrscheinlich. Mit voller Bestimmtheit ist eine Ent-
lehnung wohl nirgends nachweisbar^), besonders wahrscheinlich
wohl noch bei Dorise, da dieser Name l)ei Ilardy als Titel dos
Stucks auftritt » bei den andern Zeitgenossen nur sehr selten,
und in Rotrous »Araelie« erst später (1638) begegnet. Ferner
bei Mßlite, einem ebenfalls sehr selten aufstossenden Namen,
der wohl nur in Rotrous »Bague de Foublie«, d. h. nicht vor
1631, also jedenfalls nach Corneilles 1629 aufgeführter »Melite«
wiederum vorkommt*).
3. Inscenienmg.
19] Was die Gomeilleschen Stücke in Bezug auf ihre In-
scenierung anbelangt, so muss man bedenken, dass »Mt^lite*
und »Clitandre« nachweislich von Momlory zuerst auf der Buhne
des Marals gegeben wurden, also desjenigen Theaters, dessen
angestellter Bühnendichter kein anderer als Alexandre Hardy
gewesen war, dass sie also dort vielleicht noch abwechselnd
mit Hardyschen Stücken aufgeführt wurden.
Eber! (»Entwicklungsgeschichte der französischen Tragödie«
Seite 218) sagt: *Am Schlüsse dieser merkwürdigen Vorrede
(zu »Clitandre'^) t>ehandelt unser Dietiter die Einheit des Orts.
Man ersieht auch hier wieder, wie sehr dieselbe noch, \v]e von
Anfang, in dem Hintergrund steht: sie wird von Corneille ganz
en bagatelle behandelt. ,Übrigens ui}edasse ich den Ort der
Scene der Wahl des Lesers', sagt er naiv: nur sei ein Königs-
schloss und dicht dabei ein Wald nöthig. Man weiss aber in
I
1) In Tullins »La prodigieuse reconnttiBaance de Daphnis & de
Clorii« (gedr. 1628) begogoet der Name Daplim's ebenfalb niilmilich wie
bei Hardj.
2) Bei 8 lag wohl de BauBsais' Pastonile »Cydippe* 1633 oder Jean
Ogier de G-ombaud'« »Cydippe & Acouce« KiSl naher.
S) Vgl. die Vorrede von Marty-Lave»iir Bd. ü, S. Ili5 Ö.
16
der That beim Lesen d^ Stücks selten, wann man sich im
Schloss, wann im Walde befindet«
Es erklärt sich aber diese Auffassung Coraeilles als eine
ganz natürliche, wenn man die damaligen Buhnen Verhältnisse
sich vor Augen stellt Blan hat sich nämlich die Vorgänge der
einzehien Scenen, wie das Lotheissen (»Gesch. d. franz. Lit im
17. Jahrhundert« Bd. H, 380 u. ff.) darstellt, als auf der Bühne
nebeneinander gruppiert vorzustellen. Die Bühne, auf der
»Clitandre« gespielt wurde, zeigte also gleichzeitig ein Königs-
schloss und dicht dabei einen Wald, und das AUes auf einem
sehr kleinen Räume.
Wenn zum Beispiel am Ende des vierten Aktes der Prinz
nach seinem Jagdross verlangt, um ins Schloss zu eilen, das
tatsächlich vier Schritt von ihm entfernt liegt, wenn Lycaste
atemlos gelaufen kommt <Vaps 161) u. s. w., so brauchen wir
solche Stellen keineswegs als sichere Beweise für einen vollstän-
digen Scenenwechsel anzusehn, sondern dürfen hierin nur ein,
freilich sehr naives, Mittel erblicken, die Entfernung dem Zu-
schauer zu verdeutlichen.
Ich finde übrigens, dass hierbei der Anspruch, den man an
die Vorstellungskraft des Zuschauers machte, kaum ein viel
grösserer ist, als der, den man an ein modernes Publikum stellt,
wenn es in Schillers »Wilhelm TöU« die Scene der Erschießsung des
Landvogtes sieht, wobei die Schusslinie, selbst auf den grössten
Bühnen, eine der Natur doch keineswegs ensprechende ist Und
das ist nun gar eine gleichzeitig vor sich! gehende 'Hand-
lung. Trotzdem wird es Vielleicht Manchen geben, dem das noch
nie aufgefallen ist — Dem ^nzösischen PubKkum des siebzehnten
Jahrhunderts ging es bei seiner noch viel naiveren Auffassung
ganz ebenso.
Wollte man freilich »Clitandre« mit Scenenwechsel auf^
führen, so würde man, bei knappster Einschränkung noch
immer neun verschiedene Dekorationen brauchen, und würde
16
U
11
III
t*
IV
sich die Aufführung, wenn wir die Dekorationen mil A, B, C
u. s. w. bezeichnen, etwa folgende rniassen gestalten:
Akt i Scene 1—4 A
„ 5—6 B
. 7 C
,, 8-9 D
, 1-2 B
, 3—8 D
, 1-2 E
, 3-^ F
5 B oder G
., 1-5 B
11 t% tt OD
„ V „ IG
« n n " 3 H
j» »1 11 * Ö A
Die Dekorationen wären dann folgende:
A, Vor der Thür des Schlosses (Vers 46 u. 1335>
B, Stelle im Walde mit einer Grotte.
C, Platz im Freien oder am Waldesrande (Vers 186).
D, Andere Stelle im Walde.
E, Im Schloss (Vers 690, 778, 783).
F, Gefängnis im Schloss (Vers 847).
G, Vor dem Schloss, Richtplatz?
H. Zimmer Rosidors im Schloss.
20] Um nun Hardys Theatertechnik zu erläutern» wähle ich
als Beispiel seine »Gorine'«, Nicht etwa, weil es eins seiner
regelmässigsten Stücke ist » sondern weil es eins von denen ist,
dessen Fabel er selbst erfunden hat (vgl. Hardy »Preface» tu
Bd. III, Seite 18; Neudruck Bd. 111, S. 9» Zeile 29—30), und man
deshalb besser seine eigene Technik daran ersehen kann, als an
andern Stücken, zu denen er den Stoff irgend einem andern
SchriftsleUer entlehnt hat, in welchem Falle er gewöhnlich
sich knechtisch an die Überlieferung hält und seinem Vorbilde,
17
einem Roman, oder einer Novelle, ohne Änderungen des Schau-
platzes folgt, ohne dass er es einsieht, dass sich der StoflF oft
garnicht zu dramatischer Behandlung eignet.
Betrachten wir also »Corine« so finden wir, dass die Regel
der Zeit vollständig beobachtet ist, wenn wir die vierundzwanzig
Stunden von Mittag zu Mittag rechnen. Die Nacht fallt zwischen
den dritten und vierten Akt.
Das Spiel geht stets im Freien vor sich, in arkadischen
Bergen im Frühling (Vers 5 — 7). Selbst bei moderner Buhnen-
einrichtung könnten die ersten beiden Akte aufgeführt werden,
ohne dass der Vorhang weder in ihnen, noch zwischen ihnen
zu fallen brauchte. Der Schauplatz ist als Landschaft zu
denken, worin einige Felsen Gelegenheit geben, sich dahinter
zu verstecken.
Der dritte Akt spielt an einer Quelle »au coßur de la forest«
(Vers 216). Die Hütte der Merope kann man sich sehr wohl
in der Nähe denken , sonst müsste zwischen der ersten und
zweiten Scene ein Dekorationswechsel eintreten imd ein Rück-
wechsel zwischen der vierten und der letzten.
Der vierte Akt Hesse sich mit der Dekoration des ersten
aufführen. Er spielt am nächsten Morgen. Für Scene 3B wäre
Änderung nicht nötig, da das Haus des Titire (Vei-s 722)
hinter der Scene liegt. Am Ende dieser Scene beschliessen alle
auf der Bühne Befindlichen zu Merope zu gehn, die in Scene 4
auf der Bühne ist. Es würde also hier die Dekoration des
dritten Aktes mit Merope's Hütte eintreten müssen. Die ersten
beiden Scenen des fünften Aktes spielen im Walde, dann wech-
selt die Scene zum letzten Mal.
Wir hätten also fünf Scenen Wechsel, von denen zwei mitten
in den Akt schneiden wwden, d. h. wenn wir eine moderne
Bühneneinrichtung annehmen. Auf der Hardyschen Bühne ging
dagegen wohl garkein Scenen Wechsel vor sich.
▲uag. a. Abh. (Xagel). 2
18
"" 4. Tön der ünterlialtQiig.
21] Es ist Corneille vun Krilikorn liaiilig der Vorwurf gemacht
worden, ilass er, zumal in Beinen ersten Stucken, die auftreten-
den Personen in einem allzu familiären Tone mit einander
verkehren lässt (»Examen« zu *Clilandre« l, 270, Zeile 4—5).
Audi liierin folgte er aber dem Vorgange Hardys; doch
ging er darin durchaus nicht so weit wie dieser sein Meisler
und n.diin aiicli später noch wiederholt säubernde Streichungen
in dieser Beziehung vor. So hat er z. B, in der »Melite^^ nicht
weniger als sieben Stellen (Varianten ?A» Vers 317, 347, 718,
1100, 1574, 1610, 1669), in denen Küsse oder deren Erwäh-
nung vorkamen, später gestrichen.
Derartige Streichungen in den Hardysclien Slücken vorzu-
nehmen, würde bei der so grossen Zahl von vorkommenden
»long baiser humide« (»Corine« 803) schwer durchführbar ge-
wesen sein.
S2] Länger hat die Alihängigkeit Gorneil los von Hardy in Bezug
auf das Duzen der Personen gedauert.
Das Duzen ist bei Hardy keineswegs die Rcgi^l, und finden
sich häufige Beispiele für die Anrede »vous«.
Um ein Beispiel der Umgangsform in den Tragi-com^dies
Hardys zu geben, woHen wir eine, die sich durch verwickelte
Familienverhältnisse besondei"s dazu eignet, betrachten.
hl -La Force du Sang* gehören die Hauptpersonen dem
spanischen Adel an. Es sind die Ehepaare Don Inigiie und
Leonore, Pizaje und Estefanie. Beide Paare nennen sich »Mon-
sieur vons« und i^Madame vons», beide Väter werden vom Diener
Francisque mit *Monseigneur« angeredel. Alle vier duzen ihre
Kinder und werden von denselben »vous« genannt. (Nureinnjal
verspricht sich Estefanie iiuvr Tochter gegenüber [Vers 1213],
wo sie *rendcz« sagt, doch könnte da auch ein Druckfehler vor-
liegen. Weil das nüclj^te Wort konsonantisch anlautet, so steht
einer Änderung nichts im Wege, auch filhrt sie Vers 1230
wieder duzend lorL)
19
Dasselbe Vi^hältni^ wiodcrfioJl sich In dor zweiten Genera-
tion zwischen Leciciidie und Jlirem Söhnclit'n Ludovic, doch
duai sicli das Liebe.spuar Leouadie und Alphoiise. Leocadie
wird anfa^^^s von ilirtT Scliwie^eriiinthT Leonore »von.s^ gctmnnl,
aber nur so lan^e als sit- nicbl weiss, dass es ihre Sclivvit'ger-
locliler ist, sobald sie das crfTdirt, geht sie (Vei^ 11441 zu dein
vedraulichcn -tu« über. Leocadie aber bleibt nis Schwieger-
tochter b'anz richtig bei ihrem »vous«, und aoclt Lconore jjfrhl
später im Beisein der übrigen wieder zum »vous« zurück
(Vers 1272).
Wesentlich anders gestaltet sicIi die Siiche in Hurdys an-
tiken Tragödien, Da herr>cht da-^ »tu* vor, z. B. in »Alexandre«,
wo selbsl der Page den König duzt, wenn er Ihn auch (Vers
557) mit 3>la Majeste, Sire« anredet. Dieselbe Anrede gebrancld
auch (Vers 737) seine Gemaliii Hoxane. Aber trotz des so all-
geuieinen »tu« linden wir auch hier al> Haupti'egei: die Kin-
der nenr^en ihre Eltern »voos«. So sajrl (Vers 44^*5) lolas
zu Antipaler: *Mon perc, ne craignez . . . .♦ Ebenso redet
Alpln^e ihren Vaier Isandie t-'Alpliee« (i81), Alcee ihien Vater
Phediine (»Alcee^^ GKfl), Cupidon seine Mutt€*r Venus (»Corinc«
888), mit »vüus» an.
Nur ein Shlck Ilanlys zeigt durchgängig den Gebrauch der
Anrede *tu*, selbst von Kindern den Eltern gegenüber. Es ist
dies die »Gigardomachie«. Die^e Ausnahme erklärt sich aber
leicht daduiTb, dass die darin auQretendcn Persom'U sämtlich
ütierirdiscbe Wesen sind. Wenn at>er die Götter zur Erde
herniederstergen » so fugen sie sich, wie wir in »Gorine« (Vers
SSS) sehn , mcnschliclien Gesetzen, hi •»L'Amour victorieux«
nennt Gapidon seine Mutter rreilich »tu« tV^ers ,51»), Hardy
scheint daher bei Göttern keine genauen Regeln zu beobachten.
23J Was die Anrede der Liebenden anbetiilTt, so giebt es
vier Möglichkeiten , weictie sich auch alle vier durch Beispiele
bei Hardy belegen lassen.
2'
20
1. Gegenseitiges »vous«.
2. Gegenseitiges »tu«.
3. Er sagt »vous«, sie sagt »tu«.
4. Sie sagt »vous«, er sagt »tu«.
Diese Verschiedenartigkeit lässt sich nur erklären, wenn
man die Standes- und Vermögensverhältnisse in
Rechnung zieht, denn sie allein sind es, die hier tonangebend
wirken.
W^ir finden demnach unter Liebenden gegensei-
tiges »vous« oder »tu« nur bei gleicher »condition«.
So erklärt es sich, dass z. B. Alcee von ihrem reichen, aber
verschmähten Liebhaber sich »tu« nennen lässt und seine An-
rede ebenso erwidert, während sie ihren Geliebten, den Knecht
und Findling ihres Vaters, Democle zwar auch »tu« nennt, von ihm
aber mit »vous« angeredet wird, selbst wenn sie ganz allein sind.
Die Sprache des Herzens wird also durch das »tu« nicht
ausgedruckt, andrerseits hindert das »vous« durchaus nicht die
Anwendung von Bezeichnungen wie »äme de mon änie«
(»Th^agene & Gariclee« S. 114) und dergleichen.
Ein höchst charakteristisches Beispiel bildet »Gomölie«, wo
sich in der dritten Scene des fünften Aktes zwischen Cornölie
und Alphonse folgendes Gespräch entwickelt :
Alphonse: Ma Vie.
Cornelie: Mon Soleil.
Alphonse: Mon penser.
CorneHe : Mon desir.
Alphonse: Ma Charite.
Cornelia: Mon Roy,
Alphonse: Mon vnique plaiair.
Approche tond les bords de ta leure de rose,
1327 Ta face nio resai'mble vn chanip semo do flours;
Quan<l l'Hyuer a tary ses frilleuses horreurs.
Cornelie: La vostro vn cl-.iir fanal, qui sauue du naufrage,
Das lässt sich (»hon nur vei-stehon, wenn man bedenkt, dass
Alphonse d'Est Herzog von Fcrrara ist, seine Geliebte aber
Cornelie Bentivole. Ähnliche Stellen finden sich »Felism^ne«
Vers 1587 ff., »Alcre.< Vor^ 1253-54.
Corneille folgt in der antiken Tragödie nicht dem Gebrauch
m
Harrys, indorn bereits in »MtVIec" das wous« auftritL Der
König Creon wint von allen »volis< angeredet. Das >lu«
koinriit aber, wie aiidi hei Ihirdy, Uiiterijreboneii gegenüber in
AnwemtiinjLf. Von clen Hiuiptpersonoii duzt sieb das Eliepaar Jason
und Medee. Ja.ton inid srine neue Gelieble Creusa nennen sich
fla'i^e^'eu »vons«. Die Rrj^roJ, dass die Kinder ihre Ellern mit
»voust anreden, ist aneli liier, wie in Cornedics spätem Trauer-
spielen gevv;dn"t.
Düris neinrt ihre Mutter Chrysante *vous< und »Madame«
(»La Veuve« 156).
Floridan seinen Vatcr^ ileti König Alcandro »Seigneur« und
»Volre Majeste«, natürlich ^vous« (*Glitandre- 11-80).
Celidee ihren Vater Pleirante sogar »Monsieur- (*La
Galerie* 33).
Hippolytn ihre Muttrr Cln-y-sante (»La Galerie« 937).
Daiihnis ihren Vater Geraste (^La Suivaotev^ lO'Hj.
In Bezug aid' das VerliuHnis der Liebenden folgt Ckirneille
dem Gebrauch Hardys. Nur so erklärt es sich, dass im »Cid«
Xinieno ihren Ftüdrigne duzt, er tlagegen »vous« sagt, sie ist
eben die Grafen locht er, inii' so^ da«!-s Don Felix die Felismene
•tu« nennt, wrdirend sie zu ihm »vous« sagt, nur so, dass Melile
Tircis gegenüber im weiteiri Verlauf des Stücks zum »tu* greift, er
aber bei »vo«?* bleibt. Das anfängliche »vous« kann man leicht
dadurcli t^rklären , dass Tircis ihr soeben erst von Eraste vor-
gestellt wird, so dass sie noch niclit seine »condition* kennt.
Mady-Laveaux sagt in der Einleitung zu meiner Goriieilleausgabe
(Band XI, Seile XXIV): »Oii y parle de la condition des per-
sonnages, et on les appelli* eonslamment Monsieur, Madame,
Seigneur. Corneille oi-pendant a ete moins loins dans ceHe
voie que ses |>redecesseurs.< Wir wollen diesen Anssjtruch da-
hin beschränken, dass einer seiner »predecessenrs« ganz ebenso
verfTdu't wie später Corneille selbst und itas ist Alexandre Hardy.
In seinen Stücken redet man nicfd von »condtlion»* , doch
machen Stück«*, die moderne StofTi* behandeln, nalürlieh eine
Ausnahme, ?o z, ß. -Frt^onde» (Vers 55).
22
5. EervorstecheDde stilistische Eigen tümlicbkeiteo.
S!4| Eine der charakleristLschen StileigcMitüinlichkeiten
Hardys ist die Wiederholung. Schon bei Jodelle zeigt steh
dieselbe (vgl Ebert S, 108, Darinesteter, Le XVls. etc, S. lüO).
Als Bei>piel möge dienen :
Eftt-ce liinai que le Ciöl nos fortunes balance!
Est'ce ainsi qu'un bißiifuit le liienfait reconipenseV
Est-ce liiiisi que lii toi tient riimour arreste? |>Diiioii« IL l.)
Selbst scbon in Milets »Destniclion de Troye« findet sie sich,
z, B. "MÜ n*. und 2416 ff:
Bei Garnier ist die Wiedeiholung ebenfalls häufig anzu-
trefTen, worauf W, Förster in der Vorrede (Seite VII) seiner
Neuau^sgabe von Garniers Tragödieen (Samml. fr. Neudrucke 3)
schon aufmerksam macht. Es würde hier zu weit führen,
wollle man alle betreffenden Stollen aufzählen, nur möchte ich
erwähnen, dass es mir aufgefallen i.-^l, dass seine Wiederholungen
nur selten drei oder mehr Glieder zahlen (z. B. »»Porcie« 55—57,
89-90,477—479, 1021 — 102iM 103-11 10, 1(532-34, 17I6--17,
1721- 23, 1993— 1995. J, auch gewöhnlich kürzer als tlie Halbzeile
sind und sich nicht so bemerklich machen, indem etwa in der
Hälfte derseltieri der fktenwechsel mildernd wirkte z. B, *Les
luifves« 2<X)7:
Ltia qut^ rt?rciiifi-nouH piüa? que feroiis-noüd plus ores?
Andere Stellen et}enda Vers \—% 31-22, 23, 25-26, *:], 44-45,
303-304, 335-33fi, 356, 3G9, 382, 447-448, 565, 571^572,
634 035, 603, ii. s. w, Oder die Wiederholung wird' durch
Worlumstcllung gemildert, z. B. »Les luifves« 2061 :
PlutoCt lay aou^ meuitrir, lay-nou» iut;intrir plutort.
Andere Beibpiele »Forcier 209, 1.S50; vCorrielte« 299, 303—304,
815—817» 1199. Manchnial wird sie sogar» wenn sehr nalie
liegend, vermieden, so:
le von« fuiue au^isi, et vom faliie, 6 Dieux, (»l'orcie* 1025)
ähnlich »luifves* G71-672, 705—766; >M. Antoine« 175-176.
B<ji Hardy und Corneille zeigt die Wieilerliolung nur selten
dieses Aussehn.
Um nur einige Beispiele für die Wiederhohmg bei Hardy zu geben,
wollen wir die Wiederholungenaus der »Alphee« zusanimenstellen :
S3
1194 De ce pasteur de« Artendes la gloire :
De ce pasteur iiiinuiable de foy,
De ce pasteur. qui iie viuoit qu'en uioy,
De ce pasteur, qu*a perdu rinnocence :
83 Donc n*a8-tu veu (ni^tique passeteins,)
87 Donc n*as-tii veu les taureaux negliger
91 Donc n*aä-tu veu les passereaux raignards
1202 Sur ce rocher qui ne peut p\\u m*entendrc,
Sur ce rocher de sentinient percluR,
1205 Sur ce rocher qui uion suplice endare,
31S Si que de toy l'ingrate ne fait conte,
De toy que deust quelque ieune beaut^,
321 De toy, qui es des Satyres la gloire.
434 Vien uion pasteur, vien nia seule esperance,
Vien, uiais plutost auiourtl'huy, qne deniain,
Briser les ceps de ce )>ere inhamain,
Caps, que pour toy renforce le barbare,
Bien que nos coeurs Tabsence ne separe,
Bien que la honte emiiechast mon aeair.
1231 Ne m'a le choix de ce gcndre permis,
Choix repronue des atitres ennemis,
Choix nialheureux, incompatible en somoie,
1278 Voicy dequoy ta vengeance repaistre,
Voicy, voicy, qui te vola son coeur,
55 Oü te reduit vn vieillard rigoureux,
Oü ton printeraps s*ecoule malheureux,
Oü rinhumain traite sa geniture
Comme ennemy iure de la nature,
Com nie il feroit les lyons & les ours,
169 Approche-toy, approche-toy fuitiue,
194 Appaise Amour, appaise ta colere,
797 Tant eile siet, tant eile a bonne grace,
1215 0 miserable! ö miserable enfant!
615 Adieu ma vie, Adieu chaste beaut^,
897 Adieu volagc, Adieu n*espere au changu
979 Friuole atente, atente de neant,
1155 Taccepte Poifre, accepte le deuoir
706 Auez-voiis pü permeltre teile iniure :
Auez-vouß ]>(i perniettre iustes Dioux,
44 Vnebcaute, dans raiue par lea yeux,
Vne beaut^ quVn vain tu tiens voilee
61 Ne souffre |»lus tel iniqui* seruage
63 Ne souffre plus qne ta douce Ijeaute
96 Alph.: Noiis approclions le loifis desonnai«,
Daphn : Nous a;» pr och oiis l'eciipsr« redont«?e
130 Crainte toujours que ce de»astre arriue,
Craiute toujour» de le voir preuenir
24
199 De ces beautez orgueilleuses d'auoir
201 De ces beautez que Tage fauorise,
261 le la voyoy rire d^-ja dans Tarne,
D*^-ja fi'^prendre aux rayons de ma flämc,
Ta la voyoy se plaire ä ce prescnt,
364 Perte, qu*encor Timpitoyable rit,
Perte, qu'oncor ie pleuro k chaudes larmes,
489 Cor: Apren de moy, nid«, & Rimple nouice,
493 Daphn. : Apren do moy, que l'afection vraye
513 Cor: Garde qu'en fin ta rogue felonie
515 Daphn.: Garde qu'en fin redoublant raon courous,
533 Tu ne sgaurois ^chaper ma vengeance
535 Tu ne s^aurois, tygre au visage humain,
564 L' Hymen offer t, caution de sa iieur,
L'Hymen offert, en bonne conscience,
711 Daphnia trompeur, & perfide, ne croy,
713 Daphnis trompeur! homme qui vive au monde
837 La veritä peut naitre du mensonge,
La veritd mit h trauera ce songe,
869 Apres auoir (cruelle perfidie!^
871 Apres auoir teraeraire indiscret,
956 Sat. : Vne faueur pareille rcceuoir?
Cor: Vne faueur marque de ta folie.
1016 Ne la contraigne k dire veritä,
Ne la contraigne k t'öter de scrupule,
1177 Celanesent que l'illusion pure
1179 Cela ne sent aucune illuflion,
1657 11 me sufit, que la recognoissance
1659 II nie snfit, que ton afection
191 Tous mes plaisirs ne nendent limitez,
Toua mes deairs que de vos volontez.
422 Vers qui dolente ore ie me retire,
Vers qui Pamour furieux ra'a reduit
473 Cor: Veux-tu m'aymer, au cas que ie le treuue,
475 Daphn.: Veux-tu me croire, & m'obliger aussy?
583 Puis qu'vn rayon de ce bei Orient
585 Puis que ma peine heureuse, outre mesure,
595 0 doux Oracle, h. moy plus precieux,
A moy plus eher que prouenu des Cieux,
631 Lisons, heia«! a grand peino mes yeux
633 Lisons, mais bas, car l'importance extreme
1057 La passion char^e mon innocence
1050 La passion te fait iiuaginer,
1356 MaiH bien cette Hydre infernale otoufor,
Mais bien contraindre a remettre en nature
1396 Nymphe a qui doit Venus hi primaute
Nymphe, l'honneur, les delices du monde,
1581 Puis que ta loy d'autoritä su|)rdme,
1583 Puis que dö-ja sur Tarriere saison
K
ISO Eicuse dojic t^audace fortuite,
L'aadace prise k ip raecontpagBcr,
160 Que c'eat h tort Tinnocence offenser.
Que c'est vouloir noiirir sii deßunce,
1501 Lora da tx»nibeau tu tires rArcoclie,
Lors vne plainte aucunement hardie,
»Corine« enlhälf. folgende Stellen: 9-10, 38—39, 49-51»
50-52, 147, 171, 292-i>93, 434-435, 440-441, 471, 517»
534s 53(,, 538^539, G9t-692, 718'-719, 837, 839, 971, 973.
Stellen wir die analog^en Stollen aus der »Melite* zusammen,
so wären das folgende:
785 Ecoute, j'en ai vu de toutes \ea fafona:
J*cn ai ?u qui «cuibloient n'ötro cjue des gla^ons,
J'eit ai vu, mala l>eiiucoup, qui soua le faux appaa
Main yen ai vu fort peu dp qui \es p.vssionii
CL: Et pour Tamour de vous j€ n'en f^mi que rire.
M.: Et pour raiuour de moi vous lui pardontierez. .
Cl.: Et ponr rainour de moi vous m*en dUpenscres.
Traitre! c*est donc ainsi que ina aceur inepri*ee
C'est iiinsi qu*k sa foi Melite osatit uumiiuer
C'est ainRi que sans honte a »les yeux tu subornos
On eti a vu l'effet* lorsqne tn fausae mort
Od en a vu Tetfet, quand te aachaut cu vie,
On «n a vu l'effet, lor«qu*a force de pleurs
L'uTie en raimant a'expose au pcril d'un luepria:
L'autre ne t'aiine poinL que tu n'en aois ^pria;
L'une t'aime engagt^ ver^ nne autre moins belle:
L'autre se rend sensible h qui n'aiuie rien qu*olle;
L'une au dea^u des siens te inonire flon ardeur.
Et r autre apr^a leur choix quitte uu peu aa troideur;
L'une . . . »
E. : Ä j^ververtir &on cours pour uie faire un supplice.
M, : Suppiice ima^inaire, et qui sent aon inoqutMir.
E.: Suppiice qui *iechire et mon äine i?»t nion ctcur.
Donnez a leurs touhaits, donnez ii leur« priores,
Donner« k leurs raison« cea faveurs ainguli^res;
Tout ce que je chtSria, tont ce qui dan« mon auxe
Tout ce que l'anjitie ma rendit prei-ieui,
DiH que ^'aj viole le« deux loi« lea }ilu8 anintes^
ilift que j'ai corrompu, dia que j'ai suUorne,
N'a voi r point d'autre Jiuin, n*avoi rpoint d'au Ire i'sprit
Ne vaut paa im Houpir, ne vaut paa un regret.
A quoi i>on dementir? a quoi hon denier..?
Que d i 8 - 1 u de Tobjet ? que d i « • t u d e iiui flamme ?
Que ce goient vcritcs, que ce soicnt impOHtureH,
Reviens, revieziH detendre une place uHurp6e:
789
791
1696
847
851
1637
i»;4i
637
162
1709
1275
1-277
1279
12^1
725
lOM
1217
214
976
871
781
1135
1507
185
105
laii
1313
737
129:)
181*
152*.
1401
140.->
Ninini
VLTiuehien
1574
1289
1291
(12i>J)
1010
9
1480
1
372
128»
rb.; Et clü coöur? Tircis: Et de cteur,
Taut dv charmant» i4>iins, taut de brillant« attrait:!,
Noiu". : Olli, cc n'(?«t que par \k q 11*011 eüt consultuuble.
M,; MaiK üt* n'est que par la qu'un devient me^jriöivble :
E.: Ce n'est que de vos jeux que pari cette luniidre.
N.: {.e n'est que de ines yeuxl Desaillez la jmupifeire,
M.: El öö dümentir pasle rapport de vob yeux,
E. : Le rapport de nies yeux, au depens de me« larmes,
Mais il j lant vciiir; c*est en vüän q" '^'^ "^eeule,
C'eat eti vaiii qn'on refuit, tot ou ta^*^ O" a'y brüle ;
Je vouB eutend», ^raodä DJeux: c'est Ik-bas que leurs äiiies
C*e«t ia-biiH qii*ii leura pieds il taut veruer moa H^tng:
Tes lettre» oili sans fard tu dtfpeins ton es^prit,
Tea lettre» oü ton ca^ur eat si bien par ecrit,
Maia je m'eti [ireml a voim, moi qui Hui« l'impoateur,
Moi qui suis de leurs niaux le detestable aulyur.
E : Voyez que d\m necond moa droit ae fortitie.
M.: Voyeü que »oü secourn uiontre qu'il ö'en defie.
I>«i80riuuis donc en vain je les cherche ici^baa;
En vain potir le» trouver je rendä tant de combat«,
J'irai du foud d*enfer dej^ager les Titans,
J'irai d*entre se« braa enlover Proaeqdne.
i (iiau aber die Varianten von 1633—57 hinzu, so
«ich diese Sf tollen um folgende ;
P:ir ces feux qui voloient de voa yeux dans le» mietis,
Par laes flautitieä jadia sl bien recoiupenäe'üSi
Par ce» mains si souvent dana les wiennfis presiseea,
Par cea cbastea bRiuera qu'un aniour vertueux
Par ce que vutre toi nie periiiettoit d'attendrä
iVar. 1633-57.)
Vijus en relevex donc, et montrez aujourd'hui
Voua en relevest donc, et vo» cisäeaux barbar<^s
Vous en relevez donc, et uour lo tlatter niieux
(Var. 1633 57.)
Vit -OD jamaifl amant dont la jeune iusolence
Vil-on jauiais araant dont rimiiscretion
iVar. 1Ö33-570
ün aeul de »es regard» retouffe et le dissipe,
Vn Beul de aea regard?* nie beduit et nie pipc
(Var, lti33- 57.J
t.uril iireüt bien micux valu ciider ii avu furie»!
Qu'il Qi'eüt biiL'ii inieux vftUi aouffrir bch baibaries,
(Var. 10;i3.>
Jauiais un jüiuvie amant ne tut d mal iraitd,
Et janikiiH un ainant n'out tant de IVnuete:
iVar, 1033' 57).
C^e^t moi qui Tai condiiit et nü» en «il puiti^aiice;
CVat moi qui t't ugageant ii ce IVoid compliment,
iVar. 1Ö33-57J
FalUit-il, Taveuglant d'une indiscrete erreiir,
Fallojt-il le forcer k depdndre Melite (Var. 1633,)
27
Wir sehn also, dass Gornüille gerade Stellen dieser Art, bei
der spätem Durclisiclit seiner Werke» auszumerzen bemülit ge-
wesen ist, dass dieselben millim Stileigentrinilichkeilen seiner
ersten Periode sind.
Eine auffaUende Bestätigung dieser Ansicht fniden wir in
der bedeutenden Abnatiine dieser Wiederliolungcn, wenn wir
sein nur wenig Jahre später gedicliteles zweites Lustspiel »La
Veuve« betrachlen. Hier finden wir nur halb so viele der-
artige Stellen» nämlich folgende:
1238 Tu la veui fiure heureuse aui di^pens de sa foi;
Tu veux 4«eul avoir part h la dttuleur commune;
Tu veux aeul te charger de toute TiöfortuDe,
194:^ PIains-moi,|jlain8iuoDmalbeur, pUinsmontropdefrdnehise,
li9tS Ou du tout ne rien dire, ou du tout ne rien tuirej
54 Cb-ange, jfiLuvre abuse, c hange de batterie,
1201 Pla^ius, Fhilisto platns*toi, mata avec de« iirtücenta
549 Plua la rai:*on l'iittaque, ut ftlus il ae roidit;
Plus idle riiitiaiide, et plus il a'enbardit
60S V e n g e 0 n 8 - ti o u b ä l o i s i r de ootre indifterence,
Vengeona-nous ä loiBir de toutes ces langueura
76 A. : Tout eehi cependant sans lui parier d'umourV
Ph. : Sans lui parier d'amour.
197 Äpr^g ui 'avoir de \ä lon^teuipa cotuider^,
Aprbs m' avoir de« yeux uiille foia lueaurtJe,
lOTij Ph. : Sa promesüe uie doime uut* enüere junsfiance.
Chr.: 8 a pro messe, «au» nioi, ne la peut obliger.
501) Coiuparez-lui robjet dont vous etes bleasee;
Comparea-eii resprit, la fu^^on, rentretieo,
5U8 J'ai SU oroitre «a flaiume en la contredi«anti
J'ai «u faire eclater, luais avec violeuce»
11 9t) Ne laiüitL" aueun tspoir ä mou äiue eploiee,
Ne laisBe h mu douleur, <|ui va finir lues jours,
Öi3 Toi qui trahiö ma flamnie apres l'avoir tiiit naltre.
Toi qui ne m'ea ami qu'afin d'etre pluH Iraltre,
l7iH Vois-tu dana mon esprit ihn* doutea de Ui toi?
Y vois-tu de» HOup^ouö qui ble&Kent ton courage,
Gehn wir noch weiter und betrachten in dieser Hinsiclit
«La Suivante^ (gediclitet gegen das Jahr 1634), so linden wir
bei genauestem Nachsuchen nur folgende Stellen:
405 A.: Äutre objet qiie mes }eux deverti nous vous attire.
F.: Autre objet que voh yeux nc cause iuod uiartjre.
707 C: Le luoyen de forcer mon iucliimLionV
D, : Le uioycn de souilVir votie obölinationV
709 C. : Qui ne B^olmtineroit en vous voyant si belli??
D.: Qiii vouö ponrroit ainaer, voiia voyiint si rebelle?
733 1' : Ce n'üat ||iaa sana raison qiie nion Arne est eprise.
1>. : Ce n'cit piis san« raison aussi i\non vous meiirise,
886 IJ'oü bii vient ootte hiimevir fle tii'etre si fadlu?
D'oü im* viftnt ce hoiiheur ort je n'osoia penser?
127ä Flora m«i a ilroit; liii seul tle captiver iiion üme;
Floronio vayl liii kpuI ä um pufJiqun HLiiiviue
(s. ilie Variiiriten tli^^Bea Verses. |
l'tiO Est-ce votrf* iJessein que je ni'ea preoiii? k vons?
Kst-ce votre ilesHein d*aUirer aies bliwph^mt's,
11 ^S Fuis-toi, tili a- toi i-oanoitre nllant voir tiv nmitresse.
löll C'eat pour vniis ifvie je cbange, et ponr vous aenlement
Je veux qu'ellp lenonce i\ son premior amaiiL
1669 Diiphni?» m** le ravit. now par son beau visage,
Nor) par son bei esprit ou ses iloux ealrt-tiens,
Non qae sar iiioi sa rac€ ait ancnn avanlag:t%
In »Clitaitdre« finden wir die folgenden : 17 — lU, 3',\^ 71 — 72,
100, 105-107, 30O "^)1, ms, 286, 339-340, 351 - 352, 361-3Ü2,
365-3137, 406-497, 5tä7, 543-545, 575, 670-671, 679— G80,
726-7^27, 745-747, 813-814, 830—831, 907-909, 917 -918,
942-945, 957-960, 96^2-963» 997-999, 1010-1011, 1039,
10*^2, 1^-27^1228, 1231, 1367, 1379-1380, 1383^1384', 1440
— 1441. Ans den Varianlen kommen noch hinzu: 34, 812,
1030, 1057, 1352, 1384,
In •L'lllnsion* aber nur: 3a5, 31S, 440-441, 524 525,
1147-1148, 1394-1395, 1431-1432, 1457-1458, 1523-1524.
1550.
25] Bei genauerer Betrachtung dieser Stellen ünden wir, wie
sich schon der Übergang in die Antithese, Corneilles später so
aus^erord entlieh hovorzngte Redeform, deutlich bemerkbar macht,
«owie ein Bestreben, Irolz de« Parallelismus eine gewisse Ver-
schiedetdieil in die Gestallung der beiden sich entspreehenilen
Salzteil«^ m [>rinj,^en. Nur zwei der liier angeföhrlen Beis(*ifjJt!
aus »La Siiivaidu« [Vers 733 und 1440) sind noch bis znrVerri-
casur düi'chgeführle Wiederholungen.
t'brigen.s begegnet dieÄnlilhese ebenfalls >chon bei Hardy,
wenn auch nichl so häniig wie bei Corneille. Als Probe mögen
lolgendo Heisfiiele dienen, deren beide ersten ganz gut für Verse
Corneilles passieren könnten :
29
Oü ces yeux d^bondez nc cessent de pleurer,
Ma bouche de gemir, mon coBur de souHpirer.
(»Fälisiuene« Hl 5.)
Moi qui suis de itarens nez parauant la Lune,
Tiens tout de lua vertu, & rien de la Fortune,
(>Ar8acome« 133.)
Resou toy lä dessus, que resout ie lui porte
Le destin de sa niort, ou de reuiure morte.
(»Arsacome« 65.)
Vuei llez borner mes jours, ou finir mon soucy.
(»Arsacoine« 92).
Tu sers autant icy cootroe la tu nuirois,
(»Arsacome« 10)^.)
L'asseurence de Tvn, de Tautre est le danger,
(»Aristoclöe« 103.)
Mais d( 8 illusions ordinaires d'Aniour
Ueuiennent k nies yeux, trauaillent raa pensee,
(»Felismene« 1509.)
Vieillard, de qui dopend mon salut, ou ma mort
(»Theag. & Car.« S. 14.)
De recevoir vn gendre? ou d*enterrer vn mort.
(»Thdag. & Car.« S. 43.)
Pour uioy ie doy mourir, pour eile ie dois viure
(»Thöag. & Car.« S. 202 )
Le beau nous semble laid, Ie laid nous semble beau.
(»Thäag. & Cur « S. 272.)
Ma Charge me ddfend de croire de leger,
La votre de subir trop auant le danger,
L'vn craint pour son honnenr, Tautre pour sa patrie,
(»Thöag. & Car « S. 412.)
Lui a fourny de pont, & k nous de douleur.
(»Theag. & Car.* S. 422.)
Le donne k Sisimetbre, homme meur, homme sage,
Du vice la terreur, & des vertus Timage.
(»Thesig. & Car.« S. 492 )
Changer ton fiel en doux, ta tristesse en plaisirs.
(»Thöag. & Car.« S. 520.)
Le sort ^branleroit k peine ma constance,
Auiour la trouueroit foible de resistance. (»Dorise« 77*)
Bei Comellle begegnet die Antithese natürlich ungleich
häufiger, selbst in seinen ersten Stücken. *Mölite« ist zwar
noch ziemlich frei davon, aber schon »Clitandre« zeigt zahlreiche
Beispiele :
134 11 n'ft d'yeux que pour toi, que mdpris pour ma flamme;
287 Mon reste de vigeur ne peut TefFectuer;
J*en ai trop pour mourir, trop peu pour me tuer:
L'un me manque au besoin, et Tantre me rdsiste.
30
56G Je «iiuv« iiinn iimotir, pI jp nianqne h niu huinp.
Funt naltre nion nialheur ik« luon lieiir iinparfiiit,
576 L'offen^e vnit de toi, le aecours du haaard.
7:i8 Et vouloir ni'arioucir, c'e«t vouloär ine (lei)lairu.
771 11 ti? floniie Ijeiuitoup en ce qu'il tMnteiürii,
Et tu giignes beaucoup d*y perdre ton cr*^dit.
1047 Miv.icidcnx eöet! Pour tmltte que je sois,
Mon Hfiniiy i'o&t e.uvor plus» et sitI tout ä, ta rois
L>(
>ietirA a ina
leiu\ d'incliceR ü ma Mri«e
onse.
l(h
De piMTie ii mon forfait» de vengeance
Et vengex nioJi affront, oti gouffre« ma ?eEj(oance
1 tl7 Treiiible satis craindre trop; htJsite, maia aapire;
AlLends de tun bontt' qu'il nie plaise tout dirt'.
Et äiins en toncevoir dVauoir trop affernii,
N'espere qu*k demi, «pmnd je parle k deiiii.
1117 Eijp^rc, iiiai:! hüsitc; hiisite, mais iinpire (Var. ]C6U-0;J.)
Andere Beispiele bieten noch: Vers 542, 77«, 105ö, 1234,
135(1, 1391. Ferner: *La Veuve* Vers 594, \S^—\m\, 1374,
1557, HJ9i»; »La Snivante* Ver> 111- ni>, 1335-1338, 1568;
»y Illusion« Vers !258, 516, 8ÜÜ--8Ü1, 994, K»04, Var. 845.
26] Eine andere Stileigenlümlrcbkeit Hardys hcsteht in Ifingein
Aufzählungen. Zum Beispiel:
La äante, te^ auiis. la prouesse, tes biens (»F^liäiubun« U )
Ij'Honineur, la c hastete, la vertu, lea meritea,
La gloirf», la boaute, raiuour & Ips Charitea
(»Felisiucoe« lu4i).^
De natui'c courloi«e, accorte, literultv
Meur, discrel, modere, (»Felianiene* 18.)
Fayneantet inutile, ocieuse. inconniie, (»Felisitieue* MO.)
DispoBt, alaigre^ in\ieiitil\ courageai, (»Alpbee* :i2iJ.)
Äucuns demona» c bar acte res, ny c bann es,
Su luiasiona, priere«, i'ein tes, larmea (^*Alphöe« lOl;i)
leiin e, gai ] 1 Arde, al aigre, vigourü uae (»Alphee« 1117.)
Glace, päle, t rem blaut ^ aans poux & ^ana b aleine
(^»Ttimg. ic Gar.* S. 196.)
Orpbelin, vaga band, in con n , sou fre teui.
(»Thea^'. & Car.* S. 19(5).
Mon fl.me» ma moitie» mon Soleil, ma penpt*e!
(»Th^aj?. & Car.« S. 317.)
Bon oretlle, son utiil, »on Phäre & sa conduite
(^-Tht^ag, & Car.« S. 37dJ
La l»eaut<S, Ica hoiineurs. la nation, le «aog
(*Tb^ag. & Car.€ S. 378,)
1
31
Andere Stellon finikm sich: *L'Amour victorieux« 309,
•Arsacoine« 391, 433, »Gignnlüfnachio- 792.
Bei Corneille linden wir in »Mt'lile* :
117 La beaut^S, lea attraits, l'esprit, la bonne mine,
2ÄA J 'nirne bien ces disctiura de t> 1 a i n t e s et d ' a l a r tu <' s ,
De soupirs, de sanglota, de tourmenta et tle larmes:
Aniletf Stellen sind: *L'Illu^;ion- 250, 252, 3i8.
Zu hödisl küiuischein Eindruck sleitjurt er solciie Aufzäh-
lung in »L'Illussion« 750, wo Matamore -sagt:
Faites, liUte&j cbe vrons, iHontants, courbes, tilieres,
RntrtitoJsea, sommier«, colonnes, aoliveaux,
Parnes, soles, appuls» jaai ba^t^St traveteaux,
PortPM, ^rillesi, verroiis, «eriurc», tiiilee, uierr<ip
Plomb, ter»plätre, cirnfotp peintiirt^, niHrlne, veire»
Caves, puit», coxirs, perrons, »alle», chambrea, greniers,
Officeflt cabineta, terrassea, escaliers.
Juge un p(»u quel desordre aui yeux de ma charmeuse;
27] Eine fernere Eigentümlichkeit der Sprache Hardys is< Her
Ausruf, der oft selbst zwei ganze Verse unifasst. So z B.
»Ravissemerit* 971 :
0 nialbeni ! ö douleiirl ö pert« irreparable I
0 prodige trop vrajl & Ciel inexorable!
Wählen wir aus den vielen Beispielen bei Hardy nur fol-
gende aus:
0 desespoir horribk! ö rage iasupportablel (»l'rocis« 73'i.)
0 rage! ö deBespoirj ö enorme infainie! {»Fi^li»iii6ne« t^SX)
Ne le prtStcödrc plua! ö deaeapoir! d rage!
(*Th?a|,'. & Ciir.4 S. 329.)
0 aialbeur ! ö malheur ! ö r a g e 1 fl d e r e s p o i r f
(>Th*^iij^'. & Car.* S. 120.)
0 cruelle irponce! 6 rage, 6 desespoir!
<*ThÄi^:. & Car « S. 24<l)
Le deaespoir me tient, la rage me mattriae.
(»ThÄig. & Car.« S. 276.)
O honte, 6 deaespoir, he? quoy »ans sonteiiir
(»TMug. & Car« 8. 4VX)
0 hööte, 6 deseapoir» ö malheur, 6 üialheur.
(»Theag. A Car.. S. 421.)
Ü outrage! ö affronti ö tort irreprocbable ! (»Elavisa.« 77.)
0 creuec<Bur1 6 honte, 6 laache qite ie Hiiiis! i»Ravisfi,«^ S7.)
(Ähnliche Ausrufe finden sich: *Ravissement« 277,
1301, 1384—85; »Force du Sang« 235—86, 719, 853-55,
945, 1046, 1453; >Gigantoinachie« 365—366, 721, 789, 8G7;
32
»F^lism^ne* 715, 1016, 1045, 1167, 1197, 1256, 1281,1533,
1583; »Dorise* 361, 509, 1023; »Corine« 115,166—167, 313,
563, 1U39, besonders »Arsacome« 921—27),
und vergleichen hiermit die Varianleder Ausgaben von 1632-57
zu Vers 315 des »Glilandre«:
0 honte! 6 crö ve-coeur! öd^sespoir! 6 rage!
SO sehn wir hier alle vier Lieblingsworte Hardys vereinigt, und
scheint dieser Vers Corneille sehr gut gefallen zu haben, da er
ihn völlig gleichlautend in »La Veuve« wiederholt (Variante zu
Vers 1914). Später hat er im »Glitandre« das nicht sehr
poetische »creve-coeur« in »d6plaisirs« geändert und in *La
Veuve« den Vers mit mehreren andern gestrichen.
Aber auch später noch, im »Cid«, finden wir Vers 237:
0 rage, 6 d^sespoir! ö vieillesse enneinie!
28] Sentenzen galten zu Hardys Zeit als grosser Schmuck
des Dramas. Hardy bezeichnet sie sogar, wie auch Garnier
und andere, der besondein Hervorhebung wegen, meist durch
Anführungszeichen :
»On doit hair les vices, seulement
»Pour Tamour d'eux, leurs hötes niillement! (»Alph^c^c 487.j
Öfters hebt er auch die Sprichwörtlichkeit derselben besonders
hervor :
r/occasion (dit certaine sentence)
Traine compagne apres la repeiitence: (»Alpheet Urtl.)
Le vieil prouerbe icy te reglera
»Tel different, ayme qui t'ayinera. (»Alpht^ec :i91.)
Als Beispiele für Sentenzen bei Hardy mögen dienen:
»Alph(3e« 80, 113—15, 315-316, 394, 478, 493 96, 598, 618,
829—830, 1235-1236, 1415-1416.
Obwohl Corneille sich gegen die zu häufige Anwendung
solcher Sentenzen später sehr heftig ausspricht'), so wendest
er sie in seinen Jugend werken oft genug an.
Als Probe mögen einige Stellen aus »Glitandre« dienen:
947 Le courroux d'iine femrae imp^tueux d'abord,
Proinet tout ce qu'il ose k son preniier transport;
1) Discours du PoSme dramatique. Ed. Marty-Ijaveanx I, 18.
33
Mais cointnc il n'a pour lui que sa seule iinpulssance,
A forco de grossir il iiieiirt en sa naissancc;
Ou s'^touffant 8oi>möme, ä la fin ne produit
Que point ou peu d*effet aprfes beaucoup de bruit.
1475 Un roi doit se donner, quand il e»t irritä,
Ou plus de retenue, ou moins d'aatorit<$.
733 Le gen^renz orgueil des ämee magnanimes
Par un noble d^ain sait pardonner les crimes;
124 Ce n^est que faute d'air que le feu 8*amortit.
1521 ün crime attire Tautre, et de peur d'un supplice,
On täche, en etouffiant ce qu*on en voit dMndice,
De paroitre innocent k force de forfaits.
Fernere Stellen: »L'Illusion« 789—90, 838, 860, 1075—76,
1479-80.
29] In seinem Argument zu *La Veuve« (Ed. Marty-Laveaux I,
396) sagt Ckirneille : »Gette comedie peut faire connottre Paver-
sion naturelle que j'ai toujours eue pour les a parte.* Auch
bei Hardy finden wir dieselben nur sehr selten.
30] Wortspiele und witzige Stellen kommen bei beiden Dich-
tem vor, sogar ganz gleich unlogische Stellen.
So sagt Venus bei Hardy zu ihrem göttlichen Sohne:
Quelle raalice inhumaine te meut (»Corine« 873.)
In gleicher Weise beklagt sich Glitandre:
293 Voyez, Dieux inhumains . . .
Freilich geht Hardy einmal sogar noch weiter, indem er
die Venus sagen lässt:
Deux Nymphes, deux süperbes de beaute
Me fönt mourir de leur d^iojaut^,
Me fönt mourir de voir leur ty rannte
Sur lenrs amants s'exercer infinie,
(»L*Amour victorieuxc 31 -34.)
Eine von beiden Dichtern sehr bevorzugte Form ist die
contradictio in adiecto. Oft lassen sich sogar gleiche Bei-
spiele hierfür bei beiden Dichtern nachweisen.
. . . . en son nialheur heureux, (»Alph^« 715.)
. . . . en son malheur heureux,
(»La Force du Sang« 908.)
. . . . heureux en mon malheur (»Dorise« 294.)
Aiug. u. Abh. (Nagel). 3
Bei GorneiMe:
Si notre heu reu x mal heu r a prodiiit c!e mimde,
(*Clit andre* 1433.)
Et que r ii e u r e u I nt w l h e u r qui voiis a menaces
t »ClititnUre* ö75.)')
Andere Beispiele ]m Hardy sind:
A peu de bruit luv pari an t aans parier,
{.Corme* 4480')
\ne iaideur belle luy repreeente, (»Alphee« 770.)
La iußte peur d'vne iniuste t>oiirsmte, (»Corine« 940.)
Bei Corneille:
A ravir la beaute qui tui ruTiseoit Tüoie;
(»La Veuvec 1576. >
Ne T0U8 eätimez paa quitte [>our la ciuitter,
{»La Suivante* ]'iA9,)
31] Lotheissen (Band II, S, 1G3) sagt, indem er von dem
Klassicianius jener Zeit spricht: »Man begreift aber» wie fremd-
artig es auf die Zuschauer wirken niuKstc, wenn in der *Melite«,
einem modernen Zeitbild, von den Göttern und der Unterwelt
die Rede war, wenn in •Clitandre* ein Mädclien erklärte, es
wolle zu den »Vestal innen« ÜQchLen. So war allerdings sdion
die Spraclie der »Astraa« gewiesen und auch Racan hatte in
seinen *Bergeries* so geredet.*
Hier können wir hinzufügen, dass Hardy ganz denselben
Gebrauch hat und selbst in modernen, meist spanischen Stucken*
Beispiele für mythologische Anspielung sind bei beiden Dichtern
sehr häufig, oft sogar ganz gleiche;
L'hoiume peut, vertueuj, des autree trionifer,
Peut, Alcide, au berceau, cee monströs etouffer,
(Hardy: »Fregonde« 3—4.)
Avant k retirer c«tte matse du poin
D vn redoutable Alcüle & qui frappe de loin,
(Hardy: »Arisloclilec 451.)
Que Loncäte vn AI cid e, vn precieui niodeüe,
(Hardy: »Araacome« 990.)
1) Que le 8ort ai'a rendue heureuie en mon malheu rl
(Racan: Berg. Act UI, V. 4, S. 69.)
2) Quant aon teint, qui rougit, et son ccBur, qui aouapire
Eo a'approehant de moy, me diac-nt, saus parier,
Le mal que le respect luy contraint de celer.
(Racan: Bergerie«, Act 11^ Scene 2, viertletzte
Zeile. Bibl. Elzevirienne h 49.)
Fernere Stellen finden sich bei Haj dy : »Theag. & Gar*
S. 22, 248, 489; ^Fregonde« 549 ; ^Felismene- 1372; *Phraarte«
705, 1263; »Aristoclee« 452. Selbst in der Mehrzahl gebraucht:
l'estime qu'ii faloit de plus vaillana A leides
(.Th«ag, & Car.« S, 230.)
I>e qui naitront tu iour des enfajia valeurBUx,
Des A l c i d e 8 , l'^troy de toute tirannie.
(»Th^ag. * Car.c S. 46-t.j
Ebenso bei Gorneüle:
Ainsi qu*un autre A leide, en Di'arrachant des fers,
(•Ciitaudre« 1303.J
Eine ähnliche Vorliehe für die Bezeichnung »Aleide* finden
wir aucii hei Rolrou und lässt sich das Wort aus seinem UMS
verfasslen Erstlingswerke, dem *L'HyiJOCondnaque« , zweimal
belegen (Oeuvres 5 vol. Paris 1820: Bd. 1, Seite 8, Vers 13 und
Seite 37, Vers 1).
Wie fühlt man sich aber erst an Ilardy zurückerinnert,
wenn man im »Glilandre« Vers 1280 liest:
Et je saurai c banger aea iiiyrtea en ßjprea.
Eine Redewendung, die man aus Hardy sehr zahlreich belegen
kann, man vergleiche z, B.: »Ravissemenl de Pluton* 1246,
»La Force du Sang« 1526, -Feüsmene« 1324, '^Dorise* 140,
»Theag. ^ Gar.* S. 288.
32] Corneille sagt am Schluse seiner Vorrede zu *GIitan<ire«
(Marly-Laveaux, I, 204): »de sorte qu'en Vetat que jedonne cette
piece au public, je ponse n'avoir rien de commun avec la
plupart des ecrivains modernes, qu'un peu de vanit6 que
je tönioigne ici»* Hardy gehörte damals allerdings nicht mehr
ganz zu den -ecrivains modernes«.
Die Ähritichkeil der Ansichten unsrer beiden Dichter er-
kennt man z. B., wenn man folgende Stellen nebeneinanderhält:
Theophane von seiner Tochter:
Son 8 exe, que veui-Ui^ ae fait prier souuent,
De choee oh bod desir aepire plua feruant.
(*Ari8toetee< 137 L)
Hostdor zu seiner Geliebten:
Ton äexe, qui «lefend ce que plus il detire^
(»Clitandre«, Var. zu 1384, Bd. I, S. 367.)
36
Aber nicht nur in solchen Dingen gehen ihre Meinungen
Hand in Hand, sondern auch in der so wichtigen Frage betreffe
des Zulässigen bei Abfassung von Theaterstücken.
Corneille spricht seine Meinung in folgenden Worten aus:
»Cependant mon avis est celni de T^rence : puisque nous faisons
des po^mes poar dtre repr^nt^, notre premier bnt doli &tre de
plaire k 1a cour et au peuple, et d*attirer un grand monde k leurs
repr^entations. 11 faut s'il Be peut, y »jouter les r^gles, afin de ne
d^plaire pas aux savants, et recevoir un applaudissement universel;
mais surtout gagnons la voix publique;« (Epltre d^ica-
toire zu »La Suivante«. Ed. Marty-Laveaux ll, 119.)
Vergleichen wir hiermit Hardys Ansicht, die er in seinem
Briefe an Payen ausspricht:
»Tout ce qu*aprouue Tvaage et ce qui plalt au public dement
plus que legitime.«
■•rbarf. UaiveraiUto-Bacbdrackrm (B FrirdrMh'.
AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE.
VERÖFFENTLICHT VON K STENGEL.
ÜBER DEN STIL
VON
GlILLAUne DE LORRIS md JEAN DE MEUNG.
VON
FRITZ HEINRICH,
MARBURG.
N. G. ELWERT'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
1885.
Dr. Otto Kühn
in Dankbarkeit und Kreundschaft
gewidmet.
Jus ist bekannt, dass die französische Literatur des MiUel-
allers kaum ein Werk hervorgebracht hat, welches soviel Ver-
breitung gefunden, so eifrige BewTinderung auf der einen Seite
erregt und so heftige Angriffe ') auf der andern erfahren hat,
als der Roiiian de la Rose. Mau ist darüber einig, dass es
voraugsweise die Kühnheit seiner Ideen» die Schärfe seiner
Satire und seine den Neigungen des dreizehnten und vierzeluiten
Jahrhunderts entsprechenden Liebestheorieen in ihrem alle-
gorischen Gewände sind, w^elchen das Gedicht eine so aJlgemeiue
Beachtung verdankt. An Analysen und Besprechungen ^) seinem
kuUiargeschichtlich so interessanten Inhaltes ist deslialb auch
kein Mangel, während seine sprachliche und poetische Form
noch nicht Gegenstand einer Untei'suchung gewesen ist. Es
mag daher im Hinblick auf seine Bedeutung gerechtfertigt er-
scheinen, wenn auch einmal den stilistischen Formen des Roman
de la Rose eine eingehendere Betrachtung zu teil wird.
B*ur eine solche erscheint es vor allem geboten, zwischen
der Schöpfung des Guillaume de Lorris und tler seines Fort-
setzers 'M untersclieiden. Wenn auch eine fluchtige Lektüre
den Schein eiweckt, als sei das Ganze aus einer Feder geflo.ssen,
90 dürfte es doch gerride bei der im allgemeinen schablnnen-
haft einförmigen Darstellung von Interesse sein, zu erfahren,
1) Sc von Christine de Pii»aii und iTerson,
2) Ich erwühne nur die VtesoncJerB aimfilhrlichen InlialtaaDgaben von
Pauhti Paria in d^r Uiatoire littoraxre de la France, Band XX lU, von
D. Kisard iu tseiner i^Histoirti de la litttiraiuife IVainfaise. Paris 1854—61,
von C- Lenient in aeineni Buche *La «aüre en Franc« au luüjen-äge«.
Paria 1877,
u, ÄbhiuidJ. (F. Beinrlcl»), 1
inwieweit Guillaume de Lorris und Jean de Meung ihrem Stil
den Stempel des Persönlichen aufgeprägt haben, ob sich hie
und da in der Wahl des Ausdrucks, in dem Vorherrschen
besonderer Formen ein individueller Zug erkennen lässt.
Die vorliegende Untersuchung beabsichtigt, den Stil des
Roman de la Rose ohne Rücksicht auf den Inhalt des Gedichtes
darzustellen, indem sie die ästhetischen Formen der Rede aus-
zuscheiden und nach gewissen Gesichtspunkten geordnet
zusammenzustellen unternimmt. Sie will zunächst nur eine
Sammlung des stilistischen Materials geben; weiterhin etwa vor-
handene stilistische Verschiedenhetten zwischen Guillaume de
Lorris und Jean de Meung nachzuweisen versuchen. In der
Zusammenstellung der Formen wird sie von den bei ihrer Ab-
rassung benutzten Arbeiten ^) insofern abweichen , als sie den
Versuch machen will, die unter dem Namen der »Tropen« oder
des »bildlichen Ausdrucks« gewöhnlich begriffenen Mittel der
poetischen Rede im wesentlichen auf Metapher und Vergleichung»
als auf ihre Hauptformen, zurückzuführen. Diese Art der Dar-
stellung wird vielleicht eine Uebersicht über den Stil leichter
machen, als die Gruppirung der einzelnen Erscheinungen unter
viele verwandte Begrifife (Personifikation» Allegorie, substan-
tivische, adjektivische, verbale Metapher u. s. f,), zwischen denen
es bis jetzt noch nicht gelungen ist» vollkommen scharfe Grenzen
zu ziehen und einzuhalten.
1) Ea Bind die folgenden : E. Grosse: »Der Stil des Crestieu von
Troiea«. In den fran^iöaischen Studien von 0. Körting und E. Koachwitz.
Bd. I. p. 127. M. Hannappel: »Poetik Alain Cbartiera*. Ebendae^ltMt
p. *26L Ferdinand Kaulen; »Poetik Boileaas<, ein Beitrag zur Geschichte
der französischen Poesie im 17. JahrhunderL Hannover 1882. Dr, K J,
Groth: »Vergleich zwischen der Rhetorik im altfran?, Rolandalied und
in Karls Pilgerfahrt«. Im Archiv für das Studiuin der neueren Sprachen
und Literaturen herausgegeben von Ludwig Herrig. Bd. 09, p. 39L Ferner
wurden benutzt; W. Wackeraagel: »Poetik, Rhetorik und Stilistik*,
herausgegeben von Ludw, Sieber. Halle 1873. Friedr, Theodor Vischer:
> Aeatbetik oder Wissenschaft des Schönen.« UL Teil. 2. Abschnitt Stutt-
gart 1857. Zu Grunde gelegt wurde ¥0n mir die Ausgabe des Roman d«
la Rose von Francisq^ue Michel. Paris 1664.
Abkürzungen und Zeichen.
L. bezeichnet das Gedicht des Guillaume de Lorris, M.
dasjenig^e des Jean de Meung.
Die eckigen Klammem, []» enthalten die aus dem syn-
taktischen Zusammenhange zu ergänzenden Worte-
Drei Punkte, . . .j bedeuten die Weglassung von Satzgliedern
oder ganzen Sätzen*
Die einzelnen Beispiele sind mit fortlaufenden Nummern
versehen; in ihrer Anordnung ist so verfahren worden, dass
das beiden Dichtern Gemeinsame vorangestellt wurde, dann
L., und zuletzt M. folgte.
Abschnitt L Die Metapher,
|. 1. Hetaphern, welclie sich auf Personen and persöDlioli
gebrauchte Begriffe ^) beziehen.
AmorSf li diex d' Amors. 1) Amors prend le paage
des Jones gens L. 22. — 2) [Amors] c'est maladie moult
cortoise L. S189, — 3) [Aniors] le euer jmtise h. 3097. —
4) Amors tint [Narcisus] en ses roisiaun L. 1447. Aehn-
lich: 2653.3386.3288. — 5) Amors | les] imit en prü-on L.2631.
cf. 1924 ^). — 6) [Cupido] sema ici d'Amors la graine k 1596. —
7) Amors porte le govfanon de Gortoisie et la baniere
L. 1956. cf. 1184. — 8) [Li diex d'Amors] irait ä moi
par tel devise Que parmi Toel m'a au euer mise La sajete
1) Unter »persönlich gebraucbten« Begriffen werden hier solche
abstrakte Begrinti veratanden, welche in lätigerem Zu»tmnienhaDge duroh
Rede oder Handlung: belebt auftreten und dadurch die Bedeutung von
wirklichen Personen erhalten. Von diesen werden in §. 2 — 4 einfach als
»ftbstrakte Begriife« aoljhe unteraehieden, weieho nur an der betretfenden
Stelle, nicht aber iui ganzen Gedichte ihre abstrakte, unpersönliche
Geltung verloren hüben.
2) Durch *ci'« wird auf die Stellen verwiesen, wo aich derselbe
loetaphonache Äu&druck findet.
L. 1701, — 9) Amors ne velt ^ulres oisiaus [que damoiseles
el dam oisiaus] L. 159^.
10) Amors qui souße et alüe La brcse qu'il t'a au euer
mise M. 6526. — 11) Fine Amors d'amer est tfvre Car grant
doüceur Amor enyDre M. 4f483, -- 12) [Amors] hors de ma
teste par ime pele Quant aas sermons sc^ant m'agiiete Par
une des oreilles giete Quanque Raison en l'autre boute M. 4757.
— 13) Amors sa^t: mes tasses esles Despenai toutes desrorn-
pues Tant les ai de duel desbatiies M. 1066L — 14) Amors
en ses resimts l'cnlace M. 21212. cf. 4598. 4719, 21839. —
15) Moult rec^us dolereus hoste Quant Amors onques hoätelas
Mauves hoste en ton kostel as M. 4727.
Bfl-AcueiL 16) Bel-Äcueil a trop longue longe L. 3588.
— l7 En Bel-Acueil n'a ... autre endocare Fors qu'il n^est
plains d'envoiseure L. 3598.
Gupido. 18) [Gupido] fist ses las environ tendre L, 1599.
cf. 16^1.
Losentfier. 19) Li losengier lout le monde par parole
olgnrnt L. 1045.
Envie. 20) [Envie] fondoii d'ire et ardoU L. 287. cf.
262—264.
Uamatite wird genannt: 21) Le saniuaire precieus
Dont mon euer est si envieus L. Ü32U, 2739.
Von Vüor und Honte wird g^esagt: 22) Tout li megre
du cul lor Iremble L. 3656.
Venna. 23) [Venus] tint un brandon flamant En sa main
deslre, dont la. ßame A oschaulYee matnte danie L. 3434. —
34) Venus, qui tous dis gnerroie Cfiaste»'* h. 3430.
Forfane, 25) [Fortune] ceos, quel seult par devant
oindre Seult ausine par derriere poindre M. 6872. — 26) FFor-
tuiiej laut müint les iex d'uu fin coUre M»8188. — 27) [For-
tune] les uns de riclie^ces avugle ÄL 6031. — 28) [Fortuuej
est orfenitte de robe M, 6280. — 29) [Fortune les tuml/e] autor
de sa roe Du sommet envers en la boe M. 5014. 4980i 6616.
cf. 6030. — 30) [Fortune] lor assiet com nie uiarastre Au euer
un dolereus emplasire, Destrempe, iion pas de vinai^re Mais
de povrelo lasse et inaigre M. 5016 — 31) Puis li mist [Fortune]
au col la bride M. 6619. — 32) [Fortune] ses graces giete cn
leu de polies Par puitaus et mifangerws M. 6692. — 33) Tant
la tient Fortune eu halance M. 6697. — 34) Une taverne planiere,
Dont Fortune la taverniere Trait aluine et piment en coupes
Por faire ä tout le monde soupes M. 6948. — 35) Li gieu de
houte-eu corroie, Que Fortune sei sl partir M. 6985.
BaraL 36) De tout le monde est etttpereres Baras M.
12218, cf. 5523.
Male-Bouehe, 37) Male-Bouche, am envenime et qui
entouche Tous ceus, dont il fail sa maür e M.4111. — 38) Male»
Bouche, \\fleuiieres M. 1277L
Jojiesce. 39} Ainsinc Delit enlace et maine Les cors et
!a pense^e humaine Par Joiiesce» sa ckambcriere, Qui de mal
faire est coustiirniere M. 4590. — 40) [JonesceJ, qui de vanite$
Vabevroii M. 4(3GO,
Vieillesce. 41) 11 la [vicillesce] lienl et enfergmiUA^Aß.
Nature. 42) Nature en moi mauves fil a M. 21238. —
43) Nature sagt von sich: tout ä ma cordele tiretit M, 193!äO.
Pecune. 44) II languissent cn son fde P^cune] servaige
M. 5333. — 45) Li vaillanl homme tassaillent [Pecune] Et
la chevaucheni et porsaülent Et lant as esperons la baietü
M. 5340.
Povrete. 46) PovreliS m'a vee le pas M. 8075.
Jalousie. 47) cf. 14. Ne soffres ä nesun fuer, Que Jalousie
la sauvage Mete vastre euer en servaye L. 4016, — 48) [Qu'll
puissent] tous les chastiatis despecier Qu*el [Jalousie] osera
james d reder M, 10820.
Mort. 49) Se mnrt ne te fait desvater Ou tens de Jonesce
en sa cave, Qui nipujt est tenebreuse et have M. 4639.
Eglise, 50) Kglise , tu es mal-baiüie Se ta ciU est as-
saillkM 11292. — 51) Sainte Eglise, lor m^rre M, 6885.
EoIhs, 52) Eolus, li dicx des vans» Quant il les [nues]
abien ateUs, Car il n'ont autre charrHier, Qrji sache lor chevaus
traitier, Lor met es piez si bones eles, Que nus oisiaus n'ot
onques teles M. 18323.
In §. 1 erscheint L. verhältnissmässig stark vertreten.
Besonders ist es der BegritT der Liebe und iliui verwandte, an
welche die Dichter metapharisclie Ausdrucke knüpfen (No, 1 — 15).
Am häufigsten gebraucht hier L. das Bild nnt dem Netze, flas
einzige, welches sich auch bei M. findet sNo. 14). M. bat etwas
kräftigere Bilder als L. (No. 10—15, besonders No. 12).
Die übrigen metaphoriscJien Ausdrucke dieses §. beziehen
sich bei L. auf andere Begriffe, als bei M., und bewegen sich
bei beiden Dichtem mit wenigen Ausnahmen in dem Kreise
der gewöhnlichsten Anschauungen.
Das Wort >oindre€ gebrauchen beide Dichter metaphorisch
(No. 19. 25. 26). Im ganzen unterscheidet sich M. von L. durch
einige Kühnheit in seinen Bildern iz. B. in Nu. 30, 45, 52).
l 8, Hetapheniy welelie sieb anf abstrakte Be^ffe beziehen.
Li euer s. 53) Tel garnison [au euer] avfe mise Qui
moult le guerroie et justise L. 1999. — 54) Mon euer seul por-
qaoi i mwoie? L. 2313. — 55) Li euer oblit ses doloi^ Et les
tenehres^ oii il iere L. 2754, — 56) Donte ton euer et refrain
L, 3079. 3089. — 57) Guer . . . volage L. 3071. - 58) Mes de-
dans euer ü'ainmii L. 4021. — 59) Ses felons cuers Tart et
deirenche L. 265. — 60) Feles [au euer] clef L. 2O02. -^ 61) II
ne puet son euer aploier ä servir L 2139. — 62) Gardes bieOt
que tu n'el prestes [le euer] L. 2260. — 63) Feras ton euer
frire et larder L. 2354. — 64) Älume son euer et larde L,
2358. — 65) Li diex d' Amors, qui tout depiece Mon euer, dont
il a fait beraaut L. 1828. - 66) J*ai dedans le euer endose
Uns moult pesante maladie L. 2900.
67) Au departir mon euer li les Ja ne seront autres mi
les M. 4231. — 68) Li aver, qui ne vuelent lor euer laver De
la grant ordure et du vice M. 4924. — 69) . . . N'en puis-ge
mon euer ref rener M. 7050. — 70) Se tu as [le euer] ou mien
plante M. 7020. — 71) II ne sei si son euer polir M. 6701 —
72) [Aves] les cuers d'une venie tmchies M. 9482. — 73) Plus
art son euer et frit et larde M. 4713. 21513, ^ 74) [Nature]
nos cuers atise M. 14475. — 75) En vos cuers si les [yers]
ßchißs Qu'il n'en puissent estre sachtes M. 16906. — 76) Cuers
. . , est enUdiies M. 9287. — 77) Cuer qui d'Amor sunt enivre
M. 4735. — 78) Cuers volages M, 13945. - 79) Cuer hUcii
M. 10647. — 80) Cuer porri M. 10619. — 81) Vous escriv^
ou livre du ater ... tous mes enseignemens M, 13821. — 82) [11]
aura le euer eti balatwe M. 16887. — 83) De trois glaives le
cuer lor perceni : Li premiers est travaü d'aquerre, Li secons
qui le cuer lor serre, G'est paor qu'en n es tole ou emble, . . .
Li tiers est dolor du lessier M. 5315.
Parole, Mot. 84) Lors Ta par parole asaiUis L, 3545, —
85) Gari^'ons qui ... de paroles le vont dmani L, 3642,
86) Moz mordans M. 15518. — 87) [Li mescbeans] par sa
parole se pent M. 16862. — 88) . . . il en ose un seul mot Unter
M. 11216. — 89) [11] sevenl [lor niaris] bien de paroles /je^^r^
M, 14744.
Song es, 90) Songes . . . qui ne sunt mie metisongkr
L,, 3, _ 91) Songes, tous farcis de plesans nient^onges M. 10022.
Es sind nur wenig abstrakte Begriffe, an welche sich bei
L. und M. metaphorische Ausdrücke knüpfen. Die meisten ge-
brauchen beide Dichter von dem Begriflf vUen< » welcher hier-
bei, besonders von L., vielfach personificirt wird. Gemeinsam
sind hier L, und M. die Ausdrücke: »refrener le euer« (No. 56
und 69); i>cuer vokge« (No. 57 und 78); »frire et larder le
euer« (No. 63, 64 und 73), cf. No. 126.
Auch hier weist M. etwas kühnere Ausdrücke auf: z. B.
No. 68, 70, 77. 80, 81. No. 83 ist ein Beispiel von Metonymie,
wie sie für den Roman de la Rose charakterislisch ist; cf. z. B.:
»sajeles« des >diex d'Amorsc L. 1723 flf. Bei No. 86 und 90
ist zu bemerken, dass hier auch Person ißkatlon von »moz« und
»songesft vorliegt.
§ 3. Yeremzelta metaphorische Ausdrücke^ welche sich anf
abstrakte Begriffe beziehen.
92) Geus, qui li maus d'amer enlace L. 2656, — 93) Bien
seront mi mal rachete L, 2479. — 94) [Li solas] . . . est moull
. . » savoreus L* 2733* — 95) Lor losenges las gens poignent Par
derriere dusques as os L. 1046. — 96) [La clef] est de mon
escrin d'ame 2016. — 97) Ele nie pest et replenisl de joie
L. 2466. — 98) Par un poi que ge ne fons d'ire L. 4048. —
99) L'ire et le corrous despiece L. 2662. — 100) 11 espoire sa
garison [des maux d*amer] L. 2632.
101) Ne savoie, oü querre mire De ma tristece, ne de
ni'ire M. 4235. — 102)*) [Fortune] tous los pest de gloire vaine
M. 4978. — 103) [Fortune] les norrist en ignorance M. 501 L —
104) II sunt tuit serf k lor deniers M. 5280. — 105) La plaie
dolereuse De detracclon venJmeuse M, 5056. — 106) C'est de
tous maus la racine M. 4548. — 107) 11 se rent Comuie serf
et cketis et nices Au prmce de treslous les vices M. 4545. —
108) Vordure de tous ces vices M. 20UK). — 109) H est m-5
a trestous les vices M. 19553. — 110) II vindrent au port de
saiu M. 17922. — 111) [II] prent un maniel d'ppocrisk Dont
en fuiant son penser cuevTe M. 16249. — 112) [raim] miex
affubler ma renardie Du mantel de papelardäe M. llt?34. —
113) Lader de forsenerie M. 15857* — 114) [Les ypocrites]
tous vis menguent les homes 0 les dens de deti-accion M.
15589, — 115) Öignemem d^amors M. 10726. — 116) Le venln
... de ma dolor M. 10561, - 117) Mal et p<^chies» Dont li
l) Die MeUpbern No. 102 und 103 sind nicht unter dem Begriff
»Fortune« in §. 1 aufgeführt worden, weil sie nichts für den&elben
Charakterislischea enthalten.
mondes est enUkhies M- 5694. — 118) Bien [de CGste anKH*]
ful li iiiondes laves M. 5509. — 119) Tant los ari convoitise et
guile .,, M. 5219. 6117, — 120) El ne voll iius nchesce /?n>e
Oscurcir la convient el futro, Et quaiit riclicscas li relmsent
M, 4916. — 121) Faillir [ä l'amor] convient et estaindre M.
4897, — läf ) Gestü [ainor] ä toute vertu sa/mri M. 488G. —
123) Cil, qui ä cele ovre samordent M, 4677. — 124) Gis jors
de clarte presente rit M. 20332- — 125) [11] escorcent les con-
tessions M. 20165. - 126) 0 en frü tout de Jöcherie M.20I2X
— 127) [Dire quelque chose] por ses desloiaules estaindre
M. 18061. - 128) Avance les avugleM 17884. - 129) Avance, ..,
les gens atice M, 17880. — 130) Bonles reluii en li toute M.
1754)7. — 131) Jalousie, qui les amans art M. 14514. —
132) Amor ... Venlace M. 13992. — 133.) Sil faät folie, si la
boive M. 12961. — 134) Sofime, qui ta cons^quence envenime
M. 12465. — 135) Vtves raisons U, 6450. — 136) Ouirageases
cretines M. 18^1. — 137) Sens nus M 16351. — 138) Veni-
met^e entencjon M. 1559L — 139) Les vois as choses voisrnes
Doivent estre ä lor faiz cottsines M. 15510. — 14^)) [La d^esse
qui] les p^cliies de mdt espesse Et les baras de nttes cueuvre
M. 969 L — 141) [11 vont] les grans richesces peschant As say-
ues et as Irainaus M. 11201. — 142) ßien puet en rohe de
colors Sainte religion florir M. 11251. — 143) Qui les mangue
en lur grevaiice, II mangut son dampriernent M. 11683. —
144) Verlies ne quiert nus anytes M. 11745. ■— 145) Ge m*i
[au mondej plonge et a/ondc Et m'i aese et haigne et woe
Miex que nus poissons de sa noe M. 12031. — 1&) Vous ai
dit du sens Cescorce . . * Or vous en voil la mode espondre
M. 12179. — 147) [Ge] metrai le cors el Tavoir Voire certes
l'ame ca halance M. 15107. — 148) Sol foir ... est medicine
[de cesti venin] M. 16935. — 149) La noit . . . fait [des estoiles]
ses chamleles Au soir quant de niet sa table M. 17245. —
150) [11] deslient !e neu de ceste question M. 17601. — 151) Geste
ainor est en tel hulance M. 4894. — 152) [Gt^sle emor] or est
clere or est oscure Si tost cum dovrete TafuMe De sou hideus
manivl onuble M. 4912. — 153) Tout nieluit en une baluncc
Bonne aventure et mescheance Et les faisoit egal peset' M.
5978. — 154) En foi bons chainpions M. 12232.
Wie v^r es noch später bei den Vergleichungen beobachten
werden, so können wir schon hier wahrnehmen, dass M. mehr
als L, es liebt, tropischen Ausdruck mit abstrakten Begriffen
zu verbinden. Zwei metaphorische Ausdrücke L.'s in diesem
g. finden sich auch bei M. ; »enlacer« (No. 92), bei M. in No. 39
9
und 132; >pestre<t (No. 97) bei M. in No, iOl, »La clef« (No. 9*i)
kommt noch vor in No. 50; »dcspi^ce« (No. 99) in No. 65.
Folgende nielaphorische Ausdrucke kommen bei M. an
mehreren Stellen vor: »^ta* serf« in No, 104-, lü7, 109; »il art*
in No. 73, 119, 131; »lulre« in No, 120, 1:^; »esUindre« in
No. 121, 127; *aviig!er* in No. 27, 128; »atise, alicec in No.
74» 129; »enveninier, venimeux, venin« in No. 37, 116, 134,
13B; »elre en balance« in No. 82, 147, 151, 153; »mantelt in
No. 111, 112, 152.
g. 4. Hetaphem, welche an die Stelle Ten abatrakten
Begriffen getreten sind *},
A- Ausdrücke für die Bezeichnung des menschlicben
Charakters.
155) Je n'i lesse mie atouchier ChaBCun vilain, chascun
porchier L. 1947.
156) Nule tele beste ne doit estre amie clamöe M. 4693. —
157) Li ch^tis hoteret terrestre M. 5285. — 158) Die »Larronsc
sagen von sich : Üehors semblons ckfuiaus pitables , Dedens
somes Ims ravissables M. 12038. — 159) S'tl a . . . de lex
loviaus Enlre ces aposlres noviaus, Egiise, tu es inal-baillie
M. 11290. — 160) Vous faites de moi chape ä ;>iwie M. 8652. —
161) Biau tres'douz fiz, bde char tendre M. 13322.
B. Ausdrücke für die Bezeichnung eines mensch-
lichen Seelenzuslandes.
162) Sous ceste clef sunt mi joiau L. 2014. - 163) En
regardant aviveras le feu ardent L. 2355. — 164) Ce est ma
mors, ce est ma vie, De nule rieris n'ai plus envie L. 2917. —
165) Garis fust qui or la v^ist L. 2502. — - 166) Gomment hons
. . , nuet vivre un mois en tel enfer L. 2606, — 167) [Solaus],
fai a^partir la nuit obscure Et son anui, qui trop me dure L.
2515. — 168) Le feu, qui Farl et qui Talume L. 2362.
1) Diene Metaphem aind Fon den in den beiden vorigen Paraoraphen
aufgeführten insofern zu unteracheiden , ala ein abstrakter Begriff gans
durch sie ersetzt wird, während er vorher nur durch die Metapher
belebt wurde.
Aug. u. Abhtndl, (F, Halnrloh). 1*
<0
169) 11 art ton5; jors de plus atpierre M, 5193. — 170) [Vom
passeres] paniii kiß^tmhe q\ü Uml art M. \:W\. — 171) [Avarice]
les hui vivre en tel marüre Qii'i) n'esl nem r}ui !or [>tnsl solTire
M. 1788:2. — 172) DtHors, rnctaplioriscli ^ubruuchl M. :!2167.
G. Ausdrucke für menschliche Tätigkeiten.
173) II gene as gens et parole L, 3601.
174) Se li glous ne chaitmihist Panr et Honlü me celast
M. 7406. — 175) Pfftmcr [lionif^s nches]M. 13428. 14018.— 176) Les
faisoie (h'sfrijm- M. VMH. — 177) Les nouici'ai sans ordre,
Por plus Lost a nta rime mordre M. l()r>94. — 178) Dame,
certes bien nie pau\s M. 5824. — 17'JJ [De donsj pcsire [quel-
qu'un] M. 14<m5. ^ 180) S'ele plnsors en acroch^i .., M. 13922.
D. Metaphern für verschiedene Begriffe.
181) [El sunt] par lor ordes vics sodfices M. 4681. —
182) Quaot il terra fv^sil proient ... M. 5143. — 183) Ca-jus
en ce inondain desvrt M, (1471. — 184) La Uele chaene doree,
Qni los (jualre elenions enlare M. 17105. — Metaphorisch ge-
braucht werden dii^ Worte: vVeninsc M. 9i:J90, *Gheu»ins et sen-
tiers« M. 13^5, »Rosier« und vroses« M. 7735. 7759. 7773.
§. 5. Metaphern, welche au die Stelle von längeren ab-
strakten Auädrücken und Sätsen getreten sind.
A. Ausdrücke für die Bezeichnung menschlicher
Seelenzustände und Charaktere.
185) Gele, qui a Ion euer mi gnrdc L. ii588. — 186) La
bek% qui Ion euer emhle L. itWr. — 187) Tours jors en vostre
euer vivrote, EL se devant moi niories, 'l\>us jors ou mten re-
VivrwH M. 8^285. 821*3,
188) Quant ele oit bruire le veiit Ou el ot salllir deus.
lamiuteH, Si l'en pr^nuerü ßct^rra vi ffofes L. 3896. — 189) Or'
sui ctieois, ce iH'est avis, De granL tufr.r en pttrudis L. 3365.
3802. — VM)} En plnsors sens seras desIroJs, Une bore chaus
el aulre frois L. 2287. 38)9. — UM) Si li [ä lainij desclos Veth
clomre, Dont ge me senloie ericbeL. 3124. — 192) Me merveil,
Comment hons, s1l n'iere de fer, Puet vivre un mois en tel
enfer L. 2604.
193) Ci! qui sires est de In foirc Doil par tout prendre
son ioliii M. 134-67. — 194) Vous aves trop le hec jamte M.
13135. — 195) Voll ma pai'ole abii'jfier, Pur vos orciiiea uiiijier
11
M. 19788. — 196) Tant ai rkU la face, Quil n^ont garde de
nm menace M. 13248. — 197) Lt* hrandmi Ncw/jms^ M. 13074. —
198) Maus ffiüis de ntes matns mifonnoi M. 8637. — 199) Bieii
voi, dt quel pit votis dockits M. 9483. — 200) Moult sunt en
moi nute h vers M. 11378. — 201) Que donra, qiu son couHau
lechef M. 11563. — 202) Sor lor espaules lov posent [gries
faiz], Mais o lor doi movoir nes Orient M. 11938. — 203) Ge
remes en la bttlattee M. 4275« — 21*4) Vous [vousi bai^iieres
en Vestuve, Oii Venus les dariies estuve. M, 13072. — 2i)5) 11
me virenl sous la roc de Fortuue ahaiu M. 8180» — 20t>) Garder
la proprise, Taof quc /a houchv ii sott dose Kt que male mort
Tacravant M. 4944. — 207) Se tu viaui^ hien oschever Qu' Amors
ne te puisse ^Tever, . . . Ne piiis biwvre si bon hrenvage Goinnxe
penser de li tbir M. 4365. — 208) Ta tief vendra , cpiant si
blen nages, ä bon pori M. 10535. 13081. 16707.
B. Ausdrucke für menschliche Tätigkeiten.
209) H bpenl faire tant |)ar lor llavole, QuII vous traknt
4 lor cordete L. 4058. — !210) [Li faus| inavait prisc a sa
cor de M. 148^7.
211) Tosi porroic ^s^i7- dti la voie L ^57. — 212) [VeilU^sce]
les rainaine ä droitc wie M. 4608. — - 213) Tous li niondes vait
cesle ooit M. 4855. — 214) rasscf vous couvient cestf^ idandw
M. 6676.
215) [Honte ne s'est niio hien poignie], de toi gardor et
tetiir couH L. 3557. — 216) Mal se lait a tel rain icmr M.
8867. — 217) [II] la Lieni corte M. 9614.
218) Je lor vodre chwremeid vendre L» 1978.
219) Ge le vodroie avoir pendo, Qui si m'a inon poivre
espandn M. 8010, 220) Datues lor hrari-ro/tt tel poivre M.
11051. — 221) A cui ptires-yiiws ees vhttstaiff*te.s? M. 8650.
lri775. — 222) [Li vrais Diex] ne seil pas !a gent de tel sause
M, 180^J9. - 223) Oi^ vous fi-rai d'autel pmn soape M Mö37.
224) Si fais cln^oir dedans mes pierfcs lo monde M. 11380.
- 225) Vez, de qniex fers li las scnferge M. 19555. — 226)
Estre prises ä lamt^on M. 21913. ~ 227) Advocas et phir^icien
Sunt luit lic de cest iifn; ... Trestuit k ceste kari sc pendent*
M. 5210, — 228) Les hras au nd doit Ten mencr, Son anenii
pendre M. 7563. 229) (Aineor] qui ios daiiies soloient prendre
As lus^ que lor voloieiii kndre, Fant c^ue par tor mi^-s^ricorde
Lor ostassent du cot la corde M. 7614. Aelinliche Beispiele:
M. 7779. 13149. 13910.
230) Puis-ge Dokr avec les grues? Voire sailtir outre les
nues'/ Cum fist li eine SocratesV M. 5544, — 231) [llj cuide
If
prendre ou ciel la grue Quant ü se melilec en mue M. 4564, —
232) Nous estudions, Par cjuele eschiele il puot monter ,.. De
s'eschiele les eschilons Ainsinc copons, et ressilions De ses amis
. . . M. 1 1968, 71 — 233) Li rii^istes hs piez eies M. 158%. cf. 52. —
234) Emprise a merveilleuse paine: 11 b^ ä boivre toute Saine
M, 5200.
235) A son avis morte seroit, Se ne li saüloit de la bouche,
S'il i ä pöri! ou reprouche M. 16685. — 236) Li las, qui en U se
fie Saves-vous quU fait? il se He Les nmins et se; cope la
getde M. 16696.
237) Quant onc osai tel champ arer ... M. 11747,21597,—
238) Av6s-voiis terres ä partir? M, 8672. — 239) Sai que
n'av^s pas vetidu Tout vostre bois gros et menu M. 10387. —
240) El fait si volentiers Qu'el le trace par ions setitiers M.
4632. — 2411 Vous fienterres jamais es lices M. 20191 —
242) Onques ne fu m^entencion. De parier contre home vivant
. . . De qmique robc qu*fl se cueuvre M, 15571. — 243) Metire
la veillent en brocke M. 13923* — 244) A tous doil smi croc
atachier M. 13915.
G. Metaphern für verschiedene abstrakte Sätze.
^
245) Qui en cel mireör se mlre Ne puet avoir garant de
mire, Que tel chose a ses iex ne voie, Qui d'amer l'a tost mis
en voie L. 1583. — 246) [Li Rois cel est res] G'est li biaus miroers
ma dameM. 20217. — 247) El scet toute la vielle dmtce L.3946. —
248) Des or est nurult ehangie U vers L. 377 L — 249) Male-
menl est chaitgies H vers M. 9626.
250) Quant Ätropos tmis etiforra M. 20215. - 251) 0 Enfans
qui coilliös les floretes Et les freses fresches el neles, Gi gist li
frois serpetis en Ferbe. Fuies^ enfans, car il enherbe Et em-
E' oisonne ... — 252) Lors est tomee la roeleM. 9610. - 253) Se
ien retenus les [comans] as» Tu n'as pas geie ambesas M. —
254) Prise [ta sei^norie] sera sans cop sentir De mangonel, ne
de perriere, Sans desploier au vent baniere M. 11299. —
255) Pense d'aillors enraciner Les entes^ oü tu vu6s fruit prendre
M, 11313. - 256)G'en pren le grain et Imz lai pailleU, 11373.
— 257) De folie m'entremetroie , Se en lil ä chien saing
querroie M. 115(i4. — 258) Gil sunt moult o der senie M,
17765. - 259) [Diex] tous peseroü k pois oni M. 17498. —
2»J0) Ce sera chose soue pierre M. 16843. — 261) Sans beste
vendre M, 13328. — 262) [II cuida] par ses doctrines Faire
leschier miel sor espines M. 13310. — 263) Lors t'aurai le neu
Ij Diese Metapher ki ans Virgil, Biicolica, eclog. IIl. t. 92 ent-
13
de^noi Que tous jors troveras noi M. 4303. — 264) N'oTs n*i
soies ne v^us Tant qne eis mns soit tous diem M. 7452. —
265) D'autre pari c'est bien plaine chose, Ge ne vous i melrai
ja ^lose^ Ou texte vous poes fier M. 7700.
§. 6. Metaphern, welclie sieb auf Coocretes besielien.
A. Der menschliche Körper und seine Teile.
266) [TIJ ot la langiie moult punese Et mouU poignani et
moolt timere L. 3528. — 267) Sa langue desloiaus et fattce
M'a porchaciee . . . L. 3805. — 268f Langues cuisuns et veni-
mett^^es et vuisans M. 16984. — 269) [II] eust la langue dohtee
En diverses pHcacions^ A trover escusacions M. 18441. —
270) Langue doit estre re/revee M. 7172, 7177, 7192, 12504, 16980.
271) Se vostre maiti, qui m'a navre Ne me donne la
garison ... L. 1922, - 272) Mains esperitiex M. 1179L
273) Les yex ot si envoisi^s, Qu'il rioient tous jors avanl
Que la bouchete par convant L. 850. — 274) Tu vodras moult
ententb estre A tes iex saouler et pestre L. 2349. — 275) Li
oel cum droit mesmgier^ Tout maintenant au euer envoient
Noveles de ce que il voient L. 2750. — 276) Ge sai bien, par
quel poison Tu seras Iret ä garison L. 2043. — 277) Onques
Junires n'eus si niales Vemiaus une höre, une autre palcs L.
2289. — 278) fUn] baisier . . . qui me mist une odor au cors
L. 3783. — 279) Quant g'i puis mes pi^s envoter Apres, por
mon euer cotivoier^ Se mi ort mon euer ne convoient L, 2315,
280) Tuit se plmigent en lor lermes M. Gl 75. — 2S1) En
nos plors n'ot ne frains ne hrides M. 10674. — 282) Plor de
fame n'est fors aguit M. 13702. — 283) Por riens hons ne me
pleroit Qoi de son cors marchie feroit M. 7774, — 284) [II] fait
sa V0J2 voler as vens M. 9518. — 285) Garde les pories de ta
bouche M. 17014.
B, Tiere.
286) Luis d'amors et sonnis cortois Chantoit chascun oisel
en son patois L. 708. — 287) [II avoitj grans escoies De
roietiaus et torteroles L. 651.
288) Cil olsel chascun matin S'esludient en lor laiin M.
8548. — 289 [Connins] aloient entre eus tornoiant L. 1309.
C Leblose Gegenstände der Natur.
290) Trop par estoit la terre cüintej Qu'ele iere pioiee et
poink De flors ae diverses colors L. 1415. - 291) [II] sachierent
14
des eutnülhs [de la terre] Ses ancicvnnes rt^postailles M. 9710. —
21»2) (II I firenl ... la Lcrre csvorchkr M Tim, — 293) . , . il
vous lust avis, c|ue la terre Vosjsl eiiiprtMulre *j,v/r(/' t^if tjturrc
Au ciel d'csti
Refu toiis
el de flors
tniex tstettc Tant ierL par ses llor
8565. — • 294) De haus iorlers et de ham pins
jmtpirs li jardins L 1361. — 295) La j>n'e d'erbe
eHlnmint'c M. 10150.
21)l>) Encor ai au eu^r enciose La douce savor de la Rose
L, 37S7. - 297) Avoit la cülor pale el tnorie L. 433. —
298) Cliardon ftHou et poi^narü Men aloieid iiioull esloigiiant
L. IB>53. — i299) [La lloiehe fii| de fefume toute /r(/w^€ et euve-
vimre L. ^)r>S. — 3t J.)) AtHO!>^ a tuoult hien la poirde Dun
oitjiftmeNl preereiis oinle L, 1857. — 301) Quant les nues
riipargoiveul, Que Taiisi reahandt reroivenl, Adonc ^?e rcsjohaent
eles, Et por estre avemofS et beies Font rohes apres lor dolors
. . - Et jiielent lor tütstms sechier M. 18304. — 302J [Les nues]
Jileuty et quatd out tile Si foid voler de lor file Grans ai^millies
de Hl hlaticbes Ausinc cum por coudre lor muHdfra M. 18314. —
3ü3) [Les riuesi Ibnt aleler lor chevautf M. 1S320. — 304) 11
reprent [aux nues] contfje D'aler loing eti pcltrittat/e M. 18318,
— 305) Le noir mtutld quVI [les oues] ont veslu M. 1824t-
30ti ) (l^a ifier| nVst liex qu'ele ose (jroHdif Ne ses floz
faire rebundir M. 192*18. — 307) Par brliordeis de vatis Les
umles rle uier eslevaus Font les dos as nues hniHm' M I92li4. —
308) [I^»^siaues| loutes de puor escumnns M, IU55. — 309) laues
si doitn'HSCS, Si süDitttn'vs^ si tuielleuses . .. M.BllO, — 310) Les
ruissiaus vivvtts eslaiiclia M. 2(^451. — 311 I [Doi tloevesj. quj
nioult sunt de diverses vnines M. GlÜfi, — 312) [Li tlunsj iriene
tel {frtmddkmttit M* 6127, — 313) La ]uer f/roace et tancc
M. f>05t. — 314) [Li lloü] maitUcs fois tant i cotissenl. Que
loiite en nier ki rocbe ensevetissetit M 6055. - 315) Li dos
... lo'is jnrs u [la n*elie| se combatent M. 6052. — 316) [Fon-
laines] (|ui sordetit par estran;,*es vaincs M. 20799,
317) Des durs vens les usauus onibles M. 6218. — 318) Li
dolen^iis vens de bise A contre li battulh: ernpiise M. til64,
6168. — 319} [Z<^pbirus| füuche les tloretes et la verdure, A
Feiypef de sa IVoidure M. 6069. — 320) iVf^rt'»* a ffross'S lernics
Refonl [It's lenipesies] Fair en diverses ternies M. 18236.
321) Une roelie ... qui sus la mor en haut ae kuict; M.
6048» — 32^2) La röche , . , aucune Ibis se rede>podfe M. 6056, —
323) [La ro<'he| mut en Tair et sj respire M. 6059.
3^4) |Les Wnniv:^] ßamboittU par les herbages M. 20:284.—
325) A plusors vn»t l»^s Oors morir M. 6083. — 326) Devroienl
apeler cc livre 1a* »Mitocr as anioreus« M. 10803. — 3^7) Li
poissoii, qui lor (hieve sivent . . . car se sunt lor propres maiiioits
M. 18259, — 328) [l/arlij-e] est de foilles orphcnine M. Ü079. -^
329) Les aulres esirunien?;, Qni sunt piiwfs el artftmwtis A
sousienir nattire humaine M 7U*30. — 33i)) Q^i^^^Jit los chanes
vous asuuudront ... M. 14H4J4. — :3Ü1 ) Eri haul, ciu clMef tie
la monlaigne ... Descatt la maison de Fortune M. <)2(Ni. —
332) [Si Solans] la niiil c*n essil awoie M. 2087(3. — 333) Gierge
qui ne fui pas de cire vier(/e M. 198CM).
§. 4 und 5 bestätigen die Beobachtung, dass vor/. ugs weise
M. Abstraktes durch hilitüeiien Ausdruck zu vei-,"^iiinlit!lipn liebt.
E? finden sicii liier bei ihnj sehr iiiaiinigfallige nietaphonsche
Ausdrucke für abstrakte Gedanken. In §. () dagegen Irhl L.
\vi<xier melir in den Vardertrruud. M. hat in diesem §. eine
grovsse Anzahl Nalurbiliier (Ku. 3<J5 f.). No. 548 und 249 zeigen
bei beiden Dichtern das gleiche liild. In No, 2l>8 kehrt der
metanhorische Ausdruck von No. 37, llt>, 134, 138, in No. !£70
der von No. 5<j und r»9 wieder.
§. 7. üopersöoliche Dinge, welche yersöalieh belebt werden.
A. Abstrakte Begriffe.
Cucrs, sens. 334) Ses felons cuers fart el detreu che
L. 2G5. — 335) Vers? le bonton tant nie Irtkjit nies cuers
L. 1735. — 33r>) Ne pouie refuser, ce que nies cuvvs ine com-
inandüit 1^. 17(irj. — 337) Qui tonten liorcs son euer croit ...
L. 3083. — 338) Li euer ohlit ses dolors et Its tihiehres, oü tl
i^re L. 2754. — 339) GM puis uie^ pies envoier, ... Pni- rnon
euer convoier L. 2315. — 'Mi\j Mon euer seul porcpioi i en-
voie? L. 231.3.
341) Lernies les cuers de liex gen» saeliml ^\. 7622. —
342) Oijques cuers toians nel de(;ut M. 7433. — 343) Ja ii'iert
mes cuers d'autre dois M, 7355. — 344) [AniürsJ de ton euer
les iex avugle M. 7U34. — 34.5 1 Moull i iMileiidist volfutM^rs
Mon euer et plus en apreist M. 42'NS. — 340) \'oldront ti euer
... gesir En ojseuses et en deüces M. 17S43. — 347) Se ses
cuers Ten pref^sast ... M, 12018. — 348 1 S«^s cor^ n'avoil uns
n^clu^, Quant [i cuers ne voll le [>eehie M 8770. — 349) Mon
lo\ euer ?on Iravail a mis ... M. 8^57. — 350) Li euer se des-
vüient M. 91** »5. - 351) Le sens ... fait ä son niestre com-
paignie M. s4()i>. — 352) Si sui par mon Ibl sens Irais M. 8258,
Ndture. 353) Foilles ... que Nature par graut mestire
I of assises lire a Lire L. 1(570. — 354) [um color] com Nature
la pol plus faire L. 1(108. — 355) Nature ... ot dedens lu
IG
pierre escrUe . . , lelres petites L 1443. - 356) Dedens une
pierre de marbre Ot natyre par giant mestrise Sous )e pin la
fontaine assise I^. 1440.
357} Nature rit ... quant hie et hec joi^nent cnserable
M. 2i2l50. — 358) Tous jors Nature retorra, Ja por habit ne
demorra M. 14344. — 35*J) Nature ou euer ne se niuce M. 14331.
Amors. 360) Amors n'a eure d*omme morne L 2188. —
361) Amors a moult bten la poiiite D'un oignement pi-^cieus
oJnte L. 1857, — 362 1 Amoi*s le me pife et coinmande L. 33.
363) Qui sus amis treroit s'esp6e N'auroit-il pas Tamor
cop6e? M. 5050. ~ 364) Amors autre chose n'alanU Ains s'art et
se d^lile entanl M. 4399. — 365) Se loial amor ne ment . . . M. 8283.
Verschiedene abstrakte Begriffe. 366) Se mavtsiU
ne le te tost . . . L. 2037. -- 367 ) Se mavestie ne le te tost . . . M.4192.
368) Esp(rance par soffrir vaint L. %39. — 369) Mouit est
Eperatice cortoise L. 2643.
370) Li soni/€S reeontoJt L, 30.
371) Coveittse ne set entendre A riens qu'a rautrui acro-
chier L. 192. 190. 191. 194.
372) Cointerw n'est niie orguiex L. 2147.
373) Li tens qui noient ne dure, . . . Gar 11 ^aste tout et
rnenjue L. 377. 374. — 374) Li tens s'en va , . , sans repos
prendre L. 361.
375) Nus qui de eri jus ne se heute, Ne puet [au] jambel
[de Furtum] ch^ir M. 6019. — 376) Gar que Fortune ne
t*abate M.6«J04.— 377) Quant FortHm fait ses esfors M. 6007.
378) Michcscf. qui le d^^oit M. 5093. — 379) [La] nature
[des richescts] est, que doivent corre, Por la gent aidier et
secorre M. 5304. — 380) Les richesces . . . se vengent honorable-
ment» Gar aprfes eus honteusenient Les trainent, Kachent et
hereent, De trois glaives le euer lor percent M. 5309. 5312, —
381) De lor avoir [ü] onl fait lor mestre M. 5284.
382) Jonesce bout homnie et lame M. 4552. — 38:i) La
bone ... oü jonesce tent M. 14765. — 384) Vklhsce ... qui
chascun jor de nous s'apresse M. 14768.
385) La nuit , . . fait ses chandeles [des estoiles et de la
lune] M. 17:2'15. — 386) Tant sadie [au jor) la nait luitier M.
20329. — 387) Icel jor . . . ne nous toldra fors que le cors M. 8^74,
388) Li ciex vers moi s'aquiteiit M. 19280. — 389) As ckux
desplaist et anuie Tens de tempesle et tens de pluie M. 183(30. —
390) Biaute se puet Irop peu garder M. 8461.
391) [Ma hmutej qui ces valez faisoit triper M. 13090. —
392) Mors son droit des cors prendra M. 8273. - 393) La
male mort renosse. M. 11570.
394) La piace, qui de traison ot la face M. 12332.
17
395) nUnivcrsite qui lors iere Endormie, leva la chiiTO,
Dil bruil du livre s'esveilla N'oiic puis gaires ne soiiieilla M. —
39li| Lür ftmf^s qui laliarent Et par le iiioude ainsinc s'en-
corcnl M. 187r)0. - 397) Ses viees, qui le sens li troblD et
enhTe M. 18184. — 398J ArqumeM ... a robe religieuso M.
11207. — 399) Lo mtmr toiis jors m porte M. 928i. —
4CK>> Povrc iK^soni^Mit'Us, ciii hoiite a si la bouclie etose que .,.
M. 8!2*>3. — 401 ) hidüfemv, qui si ses hostes d^s^avance M.
8324. — \m) Dossoüs [rabi*] nryoU o'abif M. 12^J7ü. —
403) LoqHeurti qu( brot et crit' M. l!253!2. -- 4(>4) Ainsinr (/tV//
enlace el iiudne Les cors et la peiisee imniaine M. 459ü.
B. Concrete Gegenstände,
rt. Tiere.
4^15) Lor.^ s'esvertue et lors s'envoise Li papegaus el la
kalandro L. 7*1. — 4(>6) Les oiselfe ... qui do charder moull
s'eii«r>J>^oieni ..., jolis, y^im et pleins de leesco L. 10t.
407) (Üisiaus el poissons] sunl si trt*8-bon escolier, Qu'il
Iraieut toul a inou calier M 11)310. — 'WS) (Li poJsson] s'en
vont comnie sei^iior et inaiÄlre M. ISiÜO. 1821H1 — Um [llj
ioleut as bestes sauvaiges , . . lor ht'HtaiKi^s M. 18^04. —
410) [L'aube du jor] qui tout ... fait [ä oisiaus] les cuers
niuer M. 8551.
ß. Leblose Dinge.
411) Sajeles , .. d'alt^r loing prestes L. 1319.
41 2J Sajefes barl>elres, De gran^s promesses einpenees M.
ir>130. — 413) [Targe] qui Tust uomue Doutc de male Rennm<''e
M. 15784. 15638. - 414) De traäson une poleuce M. 12413.^
415) E-[teo avüit de pleduiit vie M. 15793. 15782. 15837. —
41ü) Escu d'ui:>e ., . bordi^ de solas et de joie M. 15794. 15553.
157i9. 15814. 1584t. 15859. 15914, - 417} De larreclo ot un
bordon . * . De tri.ste peiisee roussi, Escharpe ol plaiue lie soussie
M. 12398. - 418) Une coie espce M. 15808. — 419) »Are«
und »floiclies« werdeo persönlJcb belebt M. 13382.
4i0) fjuaut li üel suul cn deiiuit It sunt si apris el si
diilL Que seus ne sevenl avoir joie L. 2745. — 4521) Li oel , ..
au euer euvoient Noveles de ce qoe il voienl L. 2750. —
454} Moult ont au matiu bon encontre li oet L. 2737. —
4Ü3) Le saiduaire precieus, De quoi [li oel| sunt si erivieus
L. 2739. — 424) Se vos iex devant ews |jloreui, Ce vous iert
nioult grajit avautago M. 7593. — 425) lex qui parees les voient
M. 90(j4.
4!äri) Li äolauä qui tont aguete L. 1551. — 427} Li biau
solau.^ de ses rais Vous essuera cors et face M. 6(j53. —
Atisf[. u. Abb. (F. Heinrich). 2
18
428) Li solnns \e^ fars c^lestres] piole M. 1S34:^. 18850, — -
43^) L'iaue eslmiKiiaül L. 127. — 4::S<)) Fonlafrips snraljnnrlans
etcovertes Goniiin^ doleiiles de lor pertes M lss!27K. — 4^1] L'en
ne Vüil btjissoii no haie, Qui eti iiiai purer ne sc voilk* Et
rovrir de iiovole Jbillo L. 50, — 43^} fL'arbn*) en (Viiil porter
so ilriiorlt* M. GU77. — 433) Gmilre la vi^^ne o^lnvo Torriio El
1i toll du roisin la foriiio M, i'tiyM. — 434) L'olivt^ qui floil
estre eniproi;^^nanl et vive M. 6094.
43r> I La lorrc HH^isnifs s'orgoille Por la ron.svr^ qni h nmillo
Et olilie la povortt\ Oii elo a tote Tyver oslr L. 5,j. — 43f>) La
lern* niiex sp prisD LAjü. — 4H7) Lors dcvienl la Ipimc si i;oh{\
Qirel viiJt avoir noveio i'obc L. 511 — 43iS) [La lone| scei si
cointe robe l'airc, Quc de colors i a renl p^iirp ... !^- GL —
439) Gis inireors in'a dt*!ceu L, 1017. — 44f>) iMaiiit vaillanl
boniine a inis a ^Haivo eis nuruors L. lij8T. - 441^Si's viinbrt's
Tot s( hahi, qne . . . L. 17U4. — 442) Li 1('ii?> doisiaus her-
bergier L. 47tS.
443) [Los nuf^] un nrc r-n lor poin^' preiidre sonkiit , Ou
tioiix ... qui sonl apoles »ars relostre« M. iHülJS. — 44-V) |Los
nues] pinrent si iiarfondemeiU, Si Ibrt el si espussonioul, Qu\A
kmi les iUioves dosrivor M, LHii4(>. — 445) S'en onl si ^naid
pitie los nues» Quo »'en despoillenl totales nyos Ne ne prisont
lors iin feslu Le noir maulel qu'el onl veslu M. 18^38. —
446) |La ehalor el li movenieiis ans nuesj fait los vonlroi^ crover
M. 182t>9. ^ 44'7i Les niies, quaiit lasses .suiil el rocreues
M. 18S32. — 448) Quaul Fair vorroient forsener . . . M. 18<Ä)L —
449) Zepliirus . . , sur mer cbovauche M. (i(Ki8. — 450) [Li \ ensj
les fons et les plaingnes fail entr'eus batailler M (Ui»8-70. —
451 J Li doloren^ vens de bise A eonlre ti b:daille einprise
M, (>Hj4, -- 45!^} La röche . . , se desguise el se Iroscbange,
Tous jors se vest de foruie estrango M.tiO(i2. — 453) Li flow ...
toiis jors ä la röche se combatent M. 6052. — 454) [Geste robe
consleuse] qui tant nie grieve et atame M. S^MVk — 455) [La
uiaisouj d'une part se lienl nrguilleuse ... D'aulre Ireinhle
loule eslVaee, Tant se sent loihle et esbaee M. Ci23(J. — L^Ci) Si
nVsl ra^,T de venl ... qiiMI no . .. convleni^'ne sonVir [ä la niaisonj
M. 02 IL — 4571 Glarle joJeuse M- 17263. — 458) Ghapelez
renvoisies M. 8561,
Im vorliorgehenden §. sind die inctaphorischen Ausdrucke
von No. 3*15 und 3t >7 I^. und M. gemeinsam.
Das per.sönlieh Bolelilc hl nichL überall Subject: N. 339,
344 u. s. w. No. 3M, 395, 398 xeicbnen Btch durch
Kühnheit aus. Die Art, abstrakte Hoj^rilTe als eoncrete zu
19
gebrauchen, wie wir sie in No. 412 f. finden, ist für Jean de
Meung bezeichnend. In erweitertem Gebrauche werden solche
abstrakte BegrilTe dann noch persönlich belebt und zu den soge-
nannten allegorische*n Personen, deren Gespräche fast den ganzen
Rom. d. I. Rose ausfüllen. Ein Verzeichnis derselben folgt anbei.
Anhang.
Alphabetisches Verzeichnis der bei L. und M. vor-
kommenden allegorischen Personen ').
I. Guillaume de Lorris.
Amis 3121. Avance 195.
Bel-Acueil 2804. Biau-Semblant (Pfeil des Liebesgottes) 953.
Biautös (allegorische Person) 996. Biaut^s (Pfeil des Liebes-
gottes) 942.
Chaste^ 2858. Gompaignie (Pfeil des Liebesgottes) 948. Gor-
toisie (allej(orische Person) 784. Gortoisie (Pfeil des Liebes-
gottes) 1773. Goveitise 169.
Dangiers 2839. D6sesperance (Pfeil des Liebesgottes) 971.
Diex d'Amors 870. Dous-Parlers 2683. Dous-Pensers 2657.
Dous-Regars 910.
Envie 235.
P^lounie 152. Franchise (allegorische Person) 1197. Franchise
(Pfeil des Liebesgottes) 946.
Haine 139. Honte (allegorische Person) 2848. Honte (Pfeil
des Liebesgottes) 970.
Jalousie 2872. Jonesce 1267.
Largece 1133. L^esce 734.
Male-Bouche 2847. Mesfez 2853.
Novel-Penser (Pfeil des Liebesgottes) 972.
Oiseuse 584. Orguex (allegorische Person und Pfeil des Liebes-
gottes) 965.
Paor 2848. Papelardie 407. Pitie 3261.
Raison 2987. Richesce 1021.
Simplece (Pfeil des Liebesgottes) 944.
Tristece 291.
V^nus 3430. Viellcce 339. Vil^nie (Pfeil des Liebesgottes) 967.
Vilonie 156.
1) Unter 1 sind diejenigen allegorischen Personen aufgeführt, welche
L. eingeführt, und M. grösstenteils mit herübergenonimen hat, unter II
diejenigen, welche M. allein angehören. Die Verszalilen bezeichnen die
Stelle, wo die betreffende Person zum ersten Male auftritt.
90
IL Jean de Meung.
Ars 16336.
Baras 5274. Bien-C61er 10605.
Chevance 11484. Contrainte-Astenance 10605. Guers-faillis 9686.
D^lis 10601.
Paux-Semblant 10606. Foi 19927. Fole-Largesce 8038. Franc-
Voloir 17789.
Genius 16604. Gentillesce 6695.
Habende 18744. Hardemens 10600. Honors 10600. Humilit6
10604.
Larrecin 9681. Laverne 9688. Leidors 9115.
Male-Aenture 9(J68.
Nature 16212. Natural Franchise 19190. Noblesce de euer 10598.
Pacience 10604. P6chi6s 9668. Porchas 11486. Povrel6.
Sains-Esperis 12221. S6urt6s 10602.
Abschnitt IL Die Vergleichung.
Unter dem Namen »Vergleichung« fassen wir Vergleich
und Gleichnis zusammen, da sich beide nur äusserlich in ihrer
Ausführlichkeit, nicht aber in ihrem Wesen (cf. Kaulen, Poetik
Boileaus p. 44) unterscheiden. Eine Trennung beider hätte
auch bei unserer Einteilung nach dem Gegenstande, auf welchen
sich die Vergleichung bezieht, Anlass zu Wiederholungen gegeben.
§. 8. Yergleichungen, welche sich auflebende Wesen beziehen.
A. Vergleichung von Personen.
tt. AeuBsore Eigenschaften und Zustände.
1) Von schönen Menschen wird gesagt: II sembloient tout
por voir anges empennös L. 728. — 2J II sembloit que cc fust
uns anges Qui fust tantost venus du ciau L. 906. — 3) El fu
si cointe • et si tifee , El resembloit deesse ou fee L. 3437 —
4) [Ele] fut clere comme la lune, Envers qui les autres es-
toilcs Resemblent petites chandoiles L. 1000. 1246. — 5) II
resembloit une painture, Tant ere biaus et acesmes Et de tous
membres bien form^s L. 816. — 6) Ere blanche comme nois
L. 1199. - 71 Blanche fu comme flor de lis L. 1005. —
8) Bien resembloit rose novele de sa color L. 844. — 9) Fu
21
simple comme uns coulons L. 1204. ■— 10) Simple fu comme
une espous^e L. 1004. — 11) Ele lere nue comme vers L. 445. —
12) Ge les voie les jengleors Plus cras qu'abbäs, ne que priors
L. 2567. — 13) En pensant t'eniroblieras Et une grant piecc
seras Ainsinc cum une ymage mue, Qui ne se crole ne remue
L. 2295.
ß. Innere Eigenschaften and Zustände.
14) Ge resemble le paisant, Qui giete en terre sa semence
Et a joie quant ele commence A estre bele et drue en herbe,
Mes aincois qu'il en coille gerbe, L'empire, tele höre est, et
gri^ve Une male nue qui crieve, Quant li espi doivent florir
Si fait le grain dedens morir, A l'esp^rance au vilain tost, Qu'il
avoit 6ue trop tost. Si crieng ausinc avoir perdue Et m'es-
p6rance et m'atendue, Qu' Amors . . . L. 3970. — 15) Tont
ausinc come la lumiere Les tenebres devant soi chace, Tout
ausinc Dous-Regars esface Les tenebres, oü li cuers gist, Qui
nuit et jor d'amor languist L. 2756.
16) JVfamie est autrosi froide Cum en un pez et aussi roide,
Que quant ge por baisior i touche, Toute nie refroidist la bouche
M- 21276. — 17) [La danioisele] le vaillant homme arriere
boute Et prent le pire de la route, La norrist ses amours et
couve, Tout autresinc cum fait la louve, Gui sa folie tant empire,
Qu'el prent des lous trestout le pire M. 7902. — 18) Tous jors
doit fame metre eure Qu'el pulst la louve resembler, Quant el
vuet les berbis embler M. 13903. — 19) [Prodefame] c'esl oisel
cler-sem6 en terre, Si legier« 'ment cognoissjible Qu'il est au eine
noir semblable M. 8847. — 20) [Gontrainto-Astenance] resem-
bloit, . . . Le cheval de l'Apocalipse Qui s(5nefie la gent male,
D'ypocrisie tainte et pale. Gar ce cheval sor soi ne porte Nule
color fors pale et morte. D'itel color enlangor^e lert Astenance
color^e M. 12388. — 21) II lor est vis qu'el n'ont mestier
D'estre apriscs de lor mestier . . . Si cum li chas set par nature
La science de surgdure Ne n'en puet estre destorn^s, Qu'il est
tous ä ce sens torn^s N'onques n'en fu mis ä escole. Ainsinc
fait fame, tant est fole M. 10104. — 22) M Nus viex senglers
h^rici^s Quant des chiens est bien aticies, N'est si crueus, ne
lionesse Si tristre ne si f61onesse, Quant li venierres qui l'assaut
Li renforce en ce point l'assaut, Quant el alaite ses chaiaus, Ne
nus serpens si desloiaus Quant Ten li marche sus la queue,
Qui du marchier pas ne se geue, Guni est fame, quant ele trucve
Son ami o s'amie nueve M. 9932. — 23) Gil qui vuet sa fame batre
1) Diese Vergleicbung ist entlehnt aus Ovid, art. amat. üb. II. v. 373.
n
, c'est eil qui poiir apri%'oi5ier Bat ?on chcit «t puis le mpele Por
]e Her ä sa cordele M. 1J874. — 24) Si ili por iiia parol»' uvrir, Qui
vodi oit Uli Ibüiiei- covnr De dias de soie ou de lloreles Bieti co-
lorties et bieii netes, Si seroit cerlcs li lüiuiors Qui de puir est
cüustuiniers Tex cum avant estre soloil. Et äc uns lions dire
voloil: Se li feiniers est lais par ens Delbrs esl-i! plus biaus
pareriä, Toul aitisinc les dames se pereiil Por ce que plus
bL'les en perent, Ou por lor ledure respondre M* 9048. — 25) Je
voi, qiie qyj cbeval achtite N'ierL ja si fox, que riens i meto,
Gammeut que Ten Tait bien couveit Se tout ti'el voii ä des-
couvert. Par tout le regarde et desciievre. Mes la faiiie si
bi«ni Si' cuevre, Ne ja n'i sera descouverte, Nu por gaaigne,
Dß [j^r perte, Ne por solas, ne por rnüsese, Por ce sans plus,
qu'el ne tio.spte>e Devant qu'ele soil espousee M. 8810, —
2tJ) Ainsinc cum fait 11 oiseberres, Qui tent ä l'oisel conime
lierres EL Fapele par dous .souo(?s, Mucit'S entie k< bui^sonne-?,
Por li faire ä son brai vcnir, Tant que pris le puisse tenir.
Li fox oistaus de li s'aprisnie, ... Si cum tait li cailliers la
eaille, Por ce que dedens la rois saille, Et la caille le son es-
coute Si s'en apresse et puis se boute Sous la rois, que cd a
tendue, Sor l'erbe en prinleos IVcsche et drue. So n'est aueune
caille vielle, Qui venii au caiÜier ne veille, Taut est eschaudre
et batue, Qu'ele a bien autre rois \vul*, Dont ol s'ert espoir
escbapc-e» Quant ele i dut estre hapee Par entre les licrbes
petitL's, Ainsiuc les vielles devant dites ... De loing lor aguez
aparcoivent, Par quoi plus tmvh ]cs rtrolvent M. 21874. —
tll) Qüi prendroit, blau filz, un chaton, Qui ouffues rate ne
ralon, Veu n'auroil, puis bist noris, Sons jii veoir ras nc soris,
Lonc tcns par entenlive eure De deiicieuso pasture, Et puis
veiät soris venir, N'cst riens, qui le pimst lenir Se Ten le
le.>5soit escbaper, Qu'il ne Talasl tan tost bapi-r. Trestout ses
mez en lesseroit Ja si fameilleux ne seroit; N'est riens (fui pez
en1r*eus feist Por poine que Ten i mi*ist. Qui norrir un iiolin
sauroit, Qui norrir un pol in sauroit, Qui jument veue n'auroit
..» Ainsinc est-il, biau tik, par nfame! De tout home et de
toute tarne, Quaid a naturcl apetil M. LW5K-14i'(J7. — Zwei
weitere Vert,4eidiun^^cn dieser Art linden sieb: M, 134<j7 und
14^62.
28) S'est plus cornar qn'un ccrs rames Hiebes tioms, qui
cuide estre anies M, 49^8. — l^D) En ce eas ti'est-il inie sages,
Ne quels est uns biaus eers raniaj^es M. 4934. — 30) A Socratus
sLTas semblables, Qui tant tu fers et laut t-stahles, Oull nlert
ItHs en )irosperites, Ne tristes en aversites M. 5974. — 3t) L*en
tc devroit cn uo putel Tool Her euni un viex panuHe M. t>51 1. ^
32) Onqueä fromagc de gaain Miex ne «e cuit qu'il [les portiers]
23
se cuiront M, 7f>75.
33) Si rinn H loirres afaile Por vertir
ati soir t?t au iiuiiti Lo jj^onlil o-pervior ä maia, Ainsinc .suiil
arailii^ par <lons A donor jjräces vi pardons Li porlRT as Uns
amoreus M. 71j59, — 'M) CM i\r puisL escliaper De Inr inaliis
en nwle tuanirre» TanL qnll nit laiL sa tlarreniLTe, Si ryin eil,
nui j*<jiK' a?; iioinns Tant lor «loint dr^iiiers et joiaiis M. li<)J9. —
35) [Tf^l |KiiH*laii] c't'si li itiastin>? ((iii f^IoiitiMiiniil Rolorn*^ ä
son vniiii>;s«M^ipnl M. l^:äsS. — *M\) [Büjruinsl i\m resoiubleiU
borce ii nailliiT M. l^:iJ(i4. — 37) f.laloiisif'l csl sf cruen>;e t.'t si
gioulL', Que tet rliose %fuel avoir loulo, S'olo en les.soit ä fliu:?-
riin prcTidre, Ou'«;! iw la troviMoit ja tnriidre, MouH e."^! fox
qiii \e\ ihose es|)erno, Cest la €liandrle en la lanlei'fuv, Qu]
inil LMi i aliimeroil Ja mains de l'eu n'i Iroveruit. Chasciins
sei la,^iiMlilil»lde, Si luoiiU iTa rftjiliiidoiaenl rüde M, 7540. —
VhS) A Di'daliis prenenl exenifil«', Qui list eles ä Wams ...
Toul aiitel Ibnt dl a reciino. 11 i Ibnl cIoä por voler M. 5.'iU"i.
5349. - 39) Li roi resetidileiil les pairitiiiYs, Dont U'l exmiple
nous apreste Cil rpii iioiip esciit rAliiia^'^esU', Se bieo i savotl
prendrt^ ^^ardo Ci) cpii les paiiiliires rr<;ai<le. Qui |>l<'seiil riii
ne ^'en aprn^se, M^s de pies la pltVsance cosse M. 18SiS7, -—
441) In Be/.iij^ auf einen llel intimer wird gesaj^d : L'en nc vnit pas
Ions Jon; le leii, Ains jrreid Inen ou larl la berl>is, Tont la j^^arl
IVn par le.s herhis M. 12811), — 41) Von sclieinbeiligen Per-
sonen lieisst es: Qui de la loison dati Beliii En leu ile nianld
sebelin Sire Ysangrin aFiibleioit, S'il o les l)rcbis demorast,
Cuidies-vous , qn'il n'es devorast? M. 11278, — 4ä) Nu.^ onr?»
qitanl il est bien betes NVst si cbi'tis ne si ales Cum vons
seres s'ous i ales [an repnnlir| M. 10^75. — 43) Cil dni coninie
folz gareonnV's Roz A fiorgee? et fjaanras Et «lievaiiers as ^neus
perdirenl Et Jiois de rpscbiquier sailfirt'id , ... d'eslre mal
n*avoient-il ^arde M. (i7'.KK — 44) K-ebec et inat li ala dire*
I)ejäüs son de-trier ayCeiTaid Du Irail d'nn paorniet errant Ou
niilieu de ?(m escbiquiiT M. b779. 45) I>*En:ules vou« peusl
niembrer, Qna nl il vol Gacus desiiiendirei-, Troi> fois a la
porle assailli Trois !oh burla, Irois Tois failli, Trois foijs
s'as-sist QU la valle(\ Toid las, por avoir s'aleiieo, Tant ol
sofferl paine el Iravail. Et ge qiii s\ tant me liavail . . .
Sni bien, ce t:uit, autani tas.^es Cum Hercules et plus ns^ds
M. :i20C>4. — 4(i) Ausinc cum fait li lious lechieires Qui des
morsiaus est con^noisierres Et de plusors viandt-s laste En
pol, en ]'ot, en sonst, en paste, En frilure et en galenline,
Quant enlrcr puel en la cuisine; Et ^et locr et sei blasiner,
Liquex surd duns» licpiex ainor, Gar de plusgrs en a goustes.
Angine, sacbies et n'en iloutes, Qiie (pii mal es^aie n'anra,
Ja du bien gaires ne saura; Et qui ne sei d'onoi- que monle,
u
Ja ne saiira eo^iioislre lioiüe M. 21930. — 47) [Melre vous
en i>nsoii o JiJ Nli seroit aiitie cliuse faire Fors qne pur amoretrs
tines Melre i'enart o les golines M. 15331. — 4s) Quant [Bei-
AcuL'il] vous re^;iit eii sa porprisc Jl voiis cuitioit Fairr st^ivise,
Et vous lendi^s a sori «lauiage Par foi! taul en a chien qui nage
Quant est arrives s'il al)ote M. 15217. — 49 j G'esf li fox poisson
<|ui s'eti passe Parmi la gorge de la nasse, Qui, qiiaiil il s'en
vyL4 roslorncr, Mauj^rt^ slen Testuet sejorner A tous joi-s en
prison li*ans, Cur du retorner ost noaus; Li aulre?; qai dchors
ileniorent, Quant il le voient, ici acorent EL cuident c|ue eil
s'i'-sbanüio A jj^rant deduit, a graut joie , Quant la le voient
lornoier, El par semblant eshanoier Et par ice ni^äi^tnenient
(Ju'il vtiienl bieu apertenn^nt Qu'il a k'ans asses viandc Tele
ruin chaseun d'eos deniande» MouU volentiers i enterroienl.
Si vont entor et tanl tcMuoient, TanL i hurtenl, tant i aguetenl,
Qne truevent le Irou el s'i gelent; Mesquant il sunt leans venu,
Pris a tous jors et retenti, Puis ne se piieent-il tenir, Que
liors ne voillent revenir, La les convienl ä grant duel vivre
Taut que la mors les en deljvre. Toul autet vio va qu^ranl
Li Jones hons^ quant il se rent M. 14300.
B. Vergleichung des niensciiliclien Körpers und
seiner Teile,
50) La face avoit comme une pomnie Vermoillc el jiianclie
loiile entour L, 808. — 51) Rose sus rain ne noif sor brauche
N'esl si vernieille ne si hlanclte [que son cors et sa face]M. ir)5()2.
52) [Facel bele cum llor de Lis en mai novele. — 53) La
cbar plus lendre 4[u\uis pocius L. 528. — 54) S'ot la char
teudre Qu'eu la li |>eust toute fendre A une pelitete rouce
L. 845. — 55) Tendre ot )a char comme rousee L. ffK)3. —
5t3) Les yex ol plus vairs c'uns faU€OU:> L. 533. -- 57) Li CM^l
qui eil son cbief ostoieut, A deiis estoiles res.^ornblüien( L. 2*J93.
— 58) Ot le> lex rouges eoiiKue feu L, 2935- — 59) La gorgele
ot aulresi blancbe Cum est la noif dessus la brancbe, Quant
il a fresciienienl negie L. 5io. — MO) Sa teste esloit cherme
El blancbe, comme s'el fust ftorie L. 34t». — 61) Gheveus ol
blons colli uns bacins L. 527.
(j2) Ses biaus erins blondoians Comme undes ensemble
ondoians M, 215 HJ. — 63) Saturne . . , cui Jupiter copa les c ..... .
Ausinc cum frc fu^sent andoilles M. 5üti4. — G4) [Li vcjitres]
est li merveilleus triangles Dont runtt6 fait fes Irois angles
M. 19450. — G5) [Membre] plus olans que ponmic d^embre
M. 21125.
G. Vergleichung von Tätigkeiten*
Les v^jssife entre aus deus Baisier com nie dous co-
lumbiaus L. 1283. — 67) Cum deus columbiaus s'entrebaisent
M. 21550.
68) II chaoloient un chanl itel Cum s'il fussenl esperilel
L. 667. — 69) Chanl(?s comme une seraiiie M. 8614. — 70) [llj
s*e3a"ie cum forceiiüs L, 52937. — 71) As esto sans mot sonner
Lez It, cum fox üt cutrepris L. 2380. — 7:2) Ele conil comme
desvee L. 3541. — 73) Cnrnnie chieii horilcus en \m coijjjnet
[il] se cropoil L, 454. — 74) Sor costt' t'estovi'a tornci" Une
liore enverst auLic fiore julen?, Cum fäit huns qiu a mal a-s
dens L. M42. — 75) Tressaudras au revenir vn effraor, Ausliic
cum hons qui a paor L. 2302. — 7l>) Li tliex d'Aniors ma st>u
Endemenüers en agaÜarit, Com li veniercs qiu alaiiL, Que la
b^te cn bei Icu se meie, Por lessier aler la sajeLe L. 1428.
77) Tu plores Cum alambic sus alulel M. G5f>9. — 78) Qui
me üent, que ge ne vous froisse Les os cum k noucin en paste
A ce peslel ou a cest haste M. 95i>l. — 7*J) Et la conlrefait
comme siii^ies M 16350. — &}) Prie el requieil l4 demamle
Comme mendians eL Iruande M. UkMO. — 81) Coimne leus les
d^-veurenl M. 11854. — 82} Se desfont counrie luipars M,
15723. — 83) Havisspiit com uns e.^cofles M. 14f)37. - 84) [For-
tune | les aleite couutie mere, (Jui ne semble jias estre amere
IM. 4ü70. — 85) [Fortune] s'en joe ä Ja pelolc Comme pucüJo
nice et sole M. 6684. — 86) [La vieilej de vous piomener ne
fine, Si cum Ten fail desirier a vendre M. 9408, — 87) Secor-
ci^s-vous par liovant Anssiiic cum i»or cuillir le vent M, 21022. ~
88) Ja puii^t estre home aseur, De li [le euer de tarne] tcnir par
nule paiue, Ne plus que s'il tennil en Sainn üiie auj^uille
paruii la qoeue, Qu'il n*a pooir qu'el ne s'escjueut', Si que
tanlosl est cscliapee, Ja si fort ne Taura liapeo M. HX)45.
Dill Betrachtung der Vergleichung bei L um! j\L lässt
deutlichere fJntcrscbiede zwischen beiden Dichtern zu Tage
treten, als sie l»ei der Metapher erkeiuibar Wiuc-n.
In §. S ist zu bemerken, dass M. Verglejchungen für kör-
perliche, äussere Eigenschaflen fehlen («), während er deren
einen grossen Vorrat für abstrakte Dinge hat. §. 8. A. ß zeigt
eine sehr starke Vorliebe von M. für die Vergleichung^ beson-
ders die auslühiliche (No. 22. 24.25. 26. 27. 45. 4^>. 411). L. hat
nur ein einziges Beispie! einer längeren Vergleichung: No. 14.
Atug a. Jkbluuidl. (F. HolurlcH ^*
Sämmtltclie aiHfiihrliehon Vergleichiingeii M/s von No. 16-27
beziehen sich auf die Frauen und etilsii^hen aus? der Saitre,
welche der Dichter gegen lüeselben schlendert. j
Sehr realrsUsch und barock ist M, \n il^n Vergleichen
No. 25, 31, 32, 35, 36, Ü3, Ö4, 77, 78,
In §. 8 A lässl sich kein Vergleicii zwischen L und M.
ziehen, da sieli eben die Vergleichungen dein hihalle nach
nicht berühren. Bei B hat M. nur drei Vei'^lcicliungen, welche
auf körperliche ScIiönheiL gehen: No. 51, t32 und <j5. Das Bild
der Rose und des Schnees für das BoHi und Weiss der Haut-
farbe wendet auch L. an (No. G, 8 und 51), liat aber noch
manche andere Anschauungen, um die Zartheit der Haut zu
versirnitichen: die Lilie (52), das Küchlein (53), die EniplUid-
liciikeit der Haut gegen einen Dorn |54), dm Thau (55) zieht
er zum Vergleich heran.
Unter G kommt dasselbe Bild eines Taubenpaares für zwei,
die sich küssen , bei lieiden Dichtern vor (No. 66 und 67).
No. 68 und 69 zeigen vei-schiedene Vergleiche für dieselbe
Tätigkeit: M. neigt hier, wie wir es auch noch später beobachten
werden (§. 10), mein* der Anspielung- zu, während L. sich mit
einem gewöhnlicheren Ausdruck begnügt. Auch die Vergleiche
L.'s in No. 70-75 sind wenig gewählte, l>esonders No. 75,
§. 9. yergleichiiQgen, welche sieb auf leblose Dinge beziehen.
A. Vergleichung von concreten Gegenständen.
89) Uiaue ... aussi froide Gomme f>uiz ou conmie fonlaine
L. 110. — = 90) Les iaues en sunt ensonfrees Tencbreuses, mal
savorees Gomnie cbeiuinecs fuinans M. (ilfii*.
91) Bouton qui sent luiex f]ue basnie L. 2795. 3784, —
9ä) La rosete qui oloil nUex que vtolete L. 1763. — 93) [Le
bouton de rose] la coe ot droite comrue Jons L. 1673, ~
94) Les delilübtes üoretes . . . lant sunt tresehes, tant sunt
uoveles Cum esteles rcQamboians M. ^0271, tiOili. cf. 57. —
95) Les llors en olent jniex que basriie M. PJ1)9K. 107!:>7. —
96j [La floictie] iert trenchans cum rasuir d'acier L. 1856. —
i7
97) [La pierre] ierl dure cum auneiit L. 3854. — 08) La gra-
vele qlli paroil au Tons plus clere qu'aipjns fiiis L, 1534. —
99) [Li ar.<] estoit plus ooirs que mores L. 'MS, — t(X.*) Li
fust »3stoieüt et li fer Plus noirs que deables d*enft?r L. 9t)3. —
101) Yrna^e ... aussl vcrl com uue cive L. 2(KJ. — 10;2) Et por
faire la choso entendre Uo essample vous voil appreodre;
Ainsinc com li niir^ors montre Les choses qui li sunt en-
contre ,.. Trestout ausinc vous tlis |x)r voir, Que li crislal
sans d^cevoir Tout IVstre du vergier accuseul L. lotU. —
103) Tout eil autrolel maniure Gomine la pierre de raimeiit
Traii ä soi le fei' soutiliment Ainsiinc atrait \es cuerä des gens
Li ors qo'en dontie et li ar^ens L. 1164.
104) Une coie^pec ainsinc cuui de lau;?uc copee M, 15808. —
105) Biou puet Ten en leu de glose A briez moz un exemple
metre Por mkx faire eselaireir la letre. Si cum li voirres tres-
parens, Oü li rais sVn pas^eut par ens, Qui par dedens ne
par derriere N'a riens espes qui les reflere, Ne puet les fig-ures
ilionslrer Quant riens no pueont encoutrer Li rais des yeux
qui les retieii^tie, Par quoi la forme as yeux reviengue, Mes
plonc oti qoelque clioso espesse Qui tes rais Irespasser ne leäse,
Qlli d'autre pari metre vorroit Tanlost la forme retorroit, Ou
s'aucuns cors polis i i[e]re Qui polst referir lumiere, El fust
e:?pes d'autre ou de soi, Retorroil-elo, liieu \e soi: Ainsinc la
lune en sa pari clcre, Dont est resemblable ä Tespere Ne puet
pas les rais retenir, Par quoi hior li pulst venir M. 17174. —
106) [Li solaus] se tient <ni milieu coiume rois M. 17232. —
107) [L'' ^'•^n'' ^'^ fleuvel Fait les fons et les plain;^'Ufs Sailür en
guise de moidaignos M. (;i6K, - 10>!) [Cil charhouclesj cesl
li solaus qu'il ont leans M. !>0873. — 109) [Les imos] s'enfuienl
comme des vans M. 1832^. — 110) Diex .,. quant il biaule
luist en Naluie 11 eu tist une fontaine, Tous jors coraiit ei
tous jors plaine, De qui loute biaule desrive M. I(*55:i2. —
111) Äutard cum par sa graut valor, Soit de clarte, soit de
chalor, Sormoute li solaus la lune, Qui Irop est plus troble
et plus brune , Et li noiaos des iiois la coque , . . Tant sor-
moute ceste Evangile Ceus, que li (jualre 6vangelistres Jiiesu-
Grist tirenl ä lor tistres M. Hl 34. — 112) Dons de fames, ä
dire voir Ne sunt (ors laz a dccevoir M. 14750.
B. Vergleichung von abstrakten Begriffen.
113) La mer n'iert ja si apaisie, tQu'el) ne soit troblee ä
poi de vcnt, Amors si se change sovent L. 3504. — 114) G'est
Famors, qui vient de Fortune, Qui s'e^clipjse commc la luoe^
Qiie la lerre obnuble et cnuiubre, QuarU la lune chiet en son
iJiTibre, S'a tant de sa clarte perdue Cum du soleil perl ta
veue; El ([uanL ele a rumbre passee, Si revient tonte oiilii-
minee Des rais , que It solaus li monslre, Qui d'aiitre pari
reküst encontre. Geste amor est d'aulet nalure Car or est
clere or est osciire; Si tost, cum povrete l'afuble De son hideus
iiiante! oouble, Qu'el ne voit mes riciiesce luire, Oscurcir la
eonvient et fuire; Et quant richeüces li reluisent, Toute clere
la recondiiisent M, 4902. — 115) Anior.s est ... CanMis la
perilleuse M. 4317.
116) Li tens qui ne puet stJjorner Ains vait tous jors sans
relorner, Com Haue qui s'avale toute, N'il n'en retorne
arriere goute L. B74. — 117) Souspirs et pointes et frigons
Qui poignent plus que heri(;ons L. 2338. ~ 118) N'i a si pelite
uliose . . ., Dorit dt.^iuonslrance ne seit faile, Cum s'ele iert es
cristaus portraite L. 1575, — 119) Mes si cum li ombre ne pose
En l'air oscurci nule chose Foi's defaillance de lutniere, Ires-
tout en aotele nianiere En creature ou bien desfaut^ Mal n'i
Miet riens fors pur desfaut M *i44tK — 120) Gis ot les cuers
plus «lurs quo picrre M. 5319. — 1:!1) Li mariniers, qui par
nier naf^^e CerchauL mainle terre saiivage, Tout regarde-il ä
une esti>ilt\ Ne quoitrt-il pas totrs jors tfun volle; Ains le tres-
change incmll souvont Por escliever teinposte et vent. Ausinc
cuers qui d'anier ne cesse, Ne queurl pas tous jors d'une
lesse M. 7090. — 122) Chascune qui les [mots obscenes] va
noinmant Les apele ne sai commenl ... Ausinc cum ce fnssent
cspines M. 7282. — 123) [Les choses ici coiitenues] sunt truflcs
et fonfelues M. 20600. — 124) [Biaute] tantost a faite sa vesproe
Com les lloretes on la pree M. 84ü2. — 125) 11 n'i covendroit
ja grant ost, Com nie il feroit a Gharlemaigne S'il voloiL con-
querre Alenjaigue M. S051i.
Eine ausgedehnte Verglcichung des Glückes mit einem
Felsen im Meere bietet M. (^048—6205.
In diesem §.^ wie im vorigen, lässt sich als [lauplunter-
schied zwischen L. und M. die Neigung des letzteren zu langen
Vergleich ungen bezeichnen: No. 105, 111, 114, 119, 121, und
die langgedelmte Vcrgleichung v. 0t>tS-0205.
Inhaltlich berühren sich die Vergleichungen beider Dichter
wenig; man wird hei M. poetischere Bilder finden (No, 114»
HO, 121 1. Den Dult der Blumen vergleichen beide Dichter
mit vBalsam*: No. 91 und 95, L. hat aber auch hier, wie ge-
20
w5hn1ich bei der Beschreibung^ des Schönen unil An^cnohnii'n,
noch einen anderen Ausdruck (No.92). Die iiutkehuliMi Sh*rne
gebraucht M. (No.94) als Bild für frische Hlunion, ii. (N(i. r»7)
passender für schöne Augen. Bei L. Ist auch No. KX) iiiHofiiii
bemerkenswert, als das Bild ein<*s concreten Gr'((enHtiin(l<'H hier
einmal eine abstrakte Beimischung enthält, denn v|)Ium iioirM
qued^bles d'enferc dürfte wol nicht rein concret /u nelinieri H<fin.
Was die Form der in §. 8 und 9 aufgeführten V<Tgl<*M:lie
betrifft '), so ist der häufigste Ausdruck für die V<;rhin(hjng tU*H
Verglichenen mit dem Bilde \m Briden Dichtern das <;irifa':lie
>comme« oder »cumc: bei L. in No. 4. 0. 7. 0. 10. 11, ^A). .71
55. 58. 61, 66. 70. 71. 72. 73. 74. 7«. 03. M. %. 97. 110; \h:\
IL in Xo. 31. 62. 67. 69. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 8i. 85. 9<l.
106. 109. 114. 124. 125. Weniger oft wenden bei/Je IhrhU-r
feüpendeZasammenrfetzungen mit »cum« und »que« :in : >Aifihlrif:
«im« L. in Xo. 13. \(r2; M. in So. 2*;. 101. 122); >ijiilM'>J
cum« und >tout autre:^inc cum« «L. in So. 59: M. in So. \h.
17«: yao^ne cum« und >lout airfinc cum« *L. in No. 15, 75.
*Ö. 101: M. in Xo. W. 6.3. >S7): >-i qu'r^ (L. in .N'o. 51: M. in
So. 4i 51 : >pluLS que« L in .No. 12. 53. r/y 'jH. yj. V^). 117;
IL in Xo. 2*. »i5. SS. IJOj: >rxi]ei que« L i;; .NV 91. 92: M.
in Xo. Si95«. >SeirjLi*r.'< ur:d >r*r'5^/rfjW'rT« ditr^erj ^vJ: j>-jO'rjj
Ihditm uu; V-ii,:vJ:.-^: L. i:. No. 1. Ü. 3 i. 5 >. U 57;
JL IL Xo. 3^. j'.«. ^;. ^<- Av;:- oi^-.;*- W-^y.^rjCi. Avr ?.j.m.'5.
Ääot bi'j-r.ef B ji^rT -.r.; L >: No. n^i. M. :. No. V> t: i:;. 4i.
L. lilyiiL >: e^r-r:. :ii-; For:;. >''.o'.' r.o^ -^ r»>'o. */.'. V. J;<.
unc at;: iL X-- l'.t v..rt',»:. .-jr-rj:.-: .-- jr»;;-^'-i: */^.;" f. «,\m:-v-.
nkuiii. i:. N. : i-: >' .t. 4'.- ^i !> ::j ::', '.^c:.
_ 1^ . l i.J2Lin:: *:/ or _• .--u jt:: » ■:rr.';ij: ..li*- v "Aii" ü :>»;"i.'ji!:
(No. 121. 24); »ne que« (No. 29); >en guise de« (No. 107).
Fei-ner leilot M. die Veij^'-Ieichong ein durch »prernire exem|)le a«
(No. 38), »Vüus pi'ust membrer de« (No. 45j. Er stellt einmal
auch das Bild einfacli iiiH »iUes« neben den vergüchenen Gegen-
stand (No. 25). Besondere Verbindungen des Gegenstandes
mit detij Bilde hat M. in No. 47.48. 110.
Eine aosdrückliche , längere Einföhrung der kommenden
Vergleich uiig findet sich bei L. nur in No. 102: »et por faire
la chose entendre, un essample vous voil apprendre« ; bei M. in
No. ^4: »si di por ma parole ovrir« und in No. 105: »Bien
[>iiet Ten en leu de glose, en bri&z hioz un exemple metre, por
miex faire esclairdr la letre«.
Eodtich ist es eine Eigenthümlichkeit von M., hin und
wieder das Bild dem Gegenstande, welchen es veranschaulicht,
vorair^ustellen : No. 32. M. 25. 26. 46,
§. 10. YergleichuB^en, welche eine Bcbätzun^ aasdriicken ').
A. Angemessene*) Vergleichungen.
»t, VergleichuEg von Peraonon m Bezug auf ihre Täiij^keiten
und Zuätände.
1:26) Ge le congnois cum un denier L. 3146. — 127) II a
plus poine , Que n'onl herniite ne blanc nioinc L. 3061. —
\tH) Tanl par esloit de grant viellune, Qu*el n*alast mie la
monlance De qiiatre toises sans potance L. 358. — 12^) Ge
. . . m'en esjoi Si durement quant les oi, Que n'en prcisse pas
Cent livres Se le passage fu dtOivres, Qnc je n'entrasse L. 487.
130) Ades vaüt miex amis en voie, Que ne fonL deniers
en corroie M. 5066. — 131} One linz, se ses iex i meist» Ce
que ge vi, pas ne vL%t M. 8194. — 132) Povretö set le chemin
I
Ijl Dil jede Sdiiltssung emen Verjijlftich des GeHchätzten mit dorn zut
Schätzung oenutzteD Begriffe einschliesst, so wt^rden in diesem §, auch
solche Sätze üufgeföhrt, welchen die äoseere Form der Vergleichung fehlt,
die aber dem öinoe nach eine solche entlialk>n.
2] Mit diesem Worte sollen derartige Vergleichutigen bezeiclinet
werden, welche ein in der Wirklichkeit mögliches Verhältnis aussprechen,
im Gegeiisatjte xu den unter B aufgeführten, welche eine LTebertreibung
enthalten.
31
Miex par euer que psir parcheniin M. 10350. — 133) Plus n^*otil
mentj Ji flateor{s) Lt foi? et s^nemeiis jadi^, yu'il ri*a de saiiiz
en paradis ÄL 141<JÜ. — 1:54) II eii ont plus d'avanlages, Que
dl cjui corl as cor.s raniages M. ]b074. — I35j |Üicx iVAiiior-sj
plus sc vuel Vers iiies puvres Iraire, Que ni/ lail Cor vers
airnent M. I9r>57. — 13(1) Plus en a les niaiiis nmtiit^res G'on-
ques n'ot Auiphiori de Th«^Les M. 31401. — 137) Forgier savoit
iiiiex c'oncjues Dedalus iie mi M, 21749. — 138) Miex porroit
uns ribaus de Giieve Seur el seul par loul alcr ..♦, Quo li
rois o sa robe vaire M. 5399. — 139) Muitifroi . , . Henri , . .
Corradin, Qui Jiient pis que Sarradjn De commeocior bataille
aniere M, Ossi.
ß. Vergleicbuiig vou Fernouen m Bezug i|.iif ihi^e tij^eriHchiiflen.
140) Vous esles plus simple . , . que forierde uc eoulons
M. 8*>5C. - 141) [Farne] plus bele que fee M. 10Ö91. —
142) [Valez et damoiselesj plus! onvoisies que papegaus M.
10239. - 143) da mii lail pis que uns loviatts M. 19371. —
144) Lors si serai rnortei pechierres Voire, par Diex, (»ire que
lierres M. 4770.— 145) Sui-ge plus sage que Tulles? M 5538.—
y. Vergleichung von Körperteilen.
144V> Je ne vous sai du n6s que dire, L'en nVl feist pas
miex de ciro L. 853,
147) [Le vis] plus noir que more M. 8tl82. — 148) S*il
äussern iex de lins M 9072. cf. 131.
J, Vcrgleichung von leblosen, concreten Gegenafcänden.
149) [Llauej estoit peu mendre de Saine. Mt-^ qu'ele iere
plus espandue L. 111 — 150) Vestue ol une sorquanie, Qui
ne fu inie de borras, K'ot si bele jusquVi Arras L. 12iri.
151) [L'espeeJ plus fu clere que nul beril M. 15S4(], —
152) Milre plus clere que cristal nc vitreM. 19796. — 153) [L'iaue
est] plus clere qu'argens fin M. 20749. — 154) Ilaire, qni plus
est ague et poin^nans . . , Que ne seroit uns pelicons De
piaus velus herivons M. ^)541. — 155) La |>lus grant nmu-
laigne Qui seit entre France et Sardaigne M. 18474. ^ 15«)) II
nVn croist nule tele [lance] en BJere M, 15tJ48. — 157) Li uns
[lonneaus] est dous et Taulre amei', Plus que n'est ßuie ne la
uier M. 107H(j.
i. Vcrgleichung von aljBtrukten Be«?nffen.
158) Lors aur^s le euer plus dolant Qu onques Karies n ot
por Rolanl, Quant en Ronceval moj t re^ut Par Guenelon qui
m
le diSgut M. 80O4- — 159) Gröes-Ies [dits] comme paternostres
M. 16077. - 160) [Lor dil sunt] voir cum isloire M. 16075.—
161) [Les paroles] croient ausinc cum ce Tust £vangiie M. 4997, —
162) [Baral et giiile] aosinc voir cum Evaugile M. 21851. —
163) [La cho?e] dont iiiort euer fera gregnor feste, Que de
trestoül Tor d'AJixandre M. 151^5. — 164) I] sormonleroit de
largece Le roi Artus, voire Alixandre, Sil uust aulant ä des-
pendre D'or el d'argent come eil orenl, Onques eil laut doiiner
ne sorent Que eil cent tans plus ne dotiast M. 12987. —
165) Se mestre Argus [i bien coulens I vosist bier» melre ses
eures Et venrsl o ses dix figures, Par quoi tout cerlifie et
nombre, Si ne peust-il pas le nombre Des grans contens cer-
tefier, Tant seusl bien nionteplier M. 13111. — 166) Protheus
qui se soloit Muor en (out quanqull voloit, Ne sot onc laut
barat ne guile Cmn ge fais M. 113:^8. — 167) Je n'oi pas
vaillant un denier M. S177 ef. 126. — 16{S) Bien vosqiaist tant
que li den! Li fussent cheoit par vieillesce AI, 5iljy.
ß. Uebertreibende (hyperbolisciie) Vergleiehungen.
a. Vergleich ungen., welche eine übermilMsi^e Vergri^sserung
entbiilteo.
a. Vergleich ung von PerHonen in Bezug auf ihre Tiltiglceiten uml Zustünde.
169) [11] s'enfoi plus tost euns egles M. 4274.— 170)fDan-
giers] s'enfui plus lost que cers en lande M. 21652. — 171) [Soi6s]
plus vistes que uns escureus M. !2iHJ07. — 17S2) [Soies] plus
legiers et plus uiovans, Que ne puet estre oisel ne vans M.
2Ö008. 19759. — 173) Vous solies avoir les fievres Cent tens
plus coardes que lievres M. 15879. — 174) Tant les plumasse
, .. Que mengier les feisse as vers Et gesir lous nuz es fuiniers
M. 13231, — 175) Ge sai tant de repostaille Quo plus lost en
Uli las de paille, Si m*aist Diox el sains Remi, troveroit un oef
de Fremi, Que celi (juant repost rauroie M. 14986. — 176)
N'emporteroit lions vivans Pas tant cum emporlo Ii vens
M. I5:i5y. ^ 177) j Hüiiie] plus grans que dix geans M. 18541. --
178) Essains [de niales faines] plus grans que tle moiisches,
Qui se recuillent en lor rousches M. 8864. — 179) Mes s*il
pooit voler jusqu'as nues Ou si haut lever ses veues, Qu'ü
petist d'ilee saus ch«k>ir, Tous les fais des huiues veoir, Et
s'apensasl tout ä loisir Si faudroit-il bien a cboisir, Eo quel
ptVi! il est elu'us, Sli n'a lous ses baras veus Por soi gamntir
et lenser Dnnl fanie se set porpenser M. 9536,
ß, Vergleichüng von leblosen, concreten Gegeuatanden*
180) Ne foist en nal Paradis Si bon estre cum 11 faisoit
ou vergier L tiM. 039. — 181) Onques en si bei paradis [que
ce parc] Ne fii tVjimrs Adans jadis M. 20912.
182) Li donnoit autant deniers Com s'el les puisast en
greniers L. 1131. cf. l!2G, — 183) El despent ausinc ses deiiiers
Cum s'cl Ics puisast en greniers M. 8098.
184) Puls Karies le lils Popiii Ne fii atisinc biau pin vtkis
L. 1436, — 185) [La pierre] va^ist ä im prodoinme Miex que
ü*eslous 11 ors de Romme L 1081. — 186) Se ge v^isse itec
plovoir Quarriaus et pierres pplle-inelle Auslnc espt% coinme
chlet grelle L. 1795. - 187) Tant estoit eil chans dous et biaus,
Qii'il ne semblolL pas chans d'oisiaus, Alns le peusl Ten aesmer
A cliant de sorairies de mer L. (j73.
188 > Autant cum la soris est mendre Que Itliims et mains
cremue De eurs de force et de value, Autant, sachies en
lorantö, Ot cele ymat^^e mains biaulc Que n'a cele que tant
ci pris M. 21G03. — 189) |L'ymage Pygmalion] por neant lust
un angelos, Tant est de conlenaiice simple M. 21323. —
190) Onques Helame ne Lavine Ne furent de color si fine Ne
de si bele h\v^oi\ nees, Taut tussenl bleu enfa«^'onnees, Ne de
blaute ii'orent la disme [dii Tymage Pygmalion] M, Sl^äOi. —
191) De cele pari est li eliastlaos Si* fiebles^ qu'uns rostis
gastiaus Ksl plus fürs a partir en quatre M. 8054. 10178. —
192) One plus espt'.^ ne noif ne gresle Ne vi voler, que 11 cop
volent M. 15041. — 193) Ovraingne plus soutil, que fii d^araigne
M. 13388.
y. Vergleichüng von abstrakten Begriö'eu.
194) Li teris . . , de nous se |>art et end>Ie Si ce]^*<5nienl,
qu'il Tiüus semble Qu'il s'arreste ades en \m i>oint L. 303. —
195) Ne qu'en puet espuisier la mer Ne porroit Ten les maus
tVanier Conter en rommant ne en livre L. 2G17. — 190) I
avoit d'oisiaus trois taiis Qu'eii toutle rcmananl de France L, 482.
197) (Ma parülej est ccnt L^ns plus t>recieuse, Que saphirs,
rubb ne balai JL 20:241. — 198) Miex vosist puis deux mile
mars Avoir |iei*du dans Vulcanus, Que cestc euvre seust jö.
nus M. 144S3,
b. Vergleichungen, welche eine iibermilfisig« Verkleinerung
eniliaUen.
«. Vergleichung von Personen, ihrer TiUigkeiten und Zustünde.
199) Fox est qui en vous s*asi?eure De garder rose ne
bouton» Ne qu'en la queue d\m moulon L. 3(>f)0. — 2<X)j Gote
▲04«. u. Abb. IF. Hein rieb), 8
34
ävoit [Avarice] vies el dest'umpue, Conimo s'el fiisl as chiens
remese L. 208. — 201) Certes el n'avoit pnls>ariee ,,. iio force
ne sens Nc plus c'iio enfes de deus ans L. 3*J±
202) Gert es ge ne vail un ftouloti M. 8031, — 203) |Il]
ne nie priseront un festu M. 0319. — 204) Sans moi prister
un oef vaillant M, 13173. — 205) Ge ne doi prisier nn landou
Moi, inon arc el nion brandon M. 16006. — 306) [De Prode-
fame il est] niains quc de fV^nis, ]>ar ma Iciäle M, 8836. —
207) [De Prodefanie il est] voire iiiains que de blans corbiaus,
Gomliien qu'el alenl les cors biaits M. 883H. — 9.0S) Dix homes
ne redotoit ne quc dix poines M. *J346. — i^ÜO) Se c'ierl Ovidos
^ ou Omers Ne vaudroit-il pas deus deniers M. 139441 cf. 126.
167. — * 210) Tex n'a pas vaillant dcus miches, Qni est plus
aese et plus riches, Que tex a cent muis de fioiiient M, 501)8, -
211) Ele ne prise trestous ceus du inonde un fe^tu M. 626K
cf. 203, — 21Sii) Ge ne priseroie trois chiches Snrrate M. 7044. —
213) Jus se boute com s'el ne veist goute M.6277. — 214)S'en
saures plus quc buef d'arer M. 13411.
ß, Vergleichimg von iinperaönlichen , concreten ttegenatande.n,
215) Ne prisoras une jirune Toule la roc de Fortune M.
5972. — 21<>) Lor cors ne vaut unc pome Oultre le cors d'un
charruier M. I81TO. 19340. — 217) [Diex] ne piise deus festus
[l'abitl M. 12279, cf. 203. 211. - 21S) |Letres quil ne vatnrenl
u?ie lartre M. 13543. — 219) [Cliose] ne vaut nne gniniple
M. 17549.
y. Vergleichung von abstrakten Begiifii'ü.
220) Tu ne prises un feslu ce que ... te sennon M, 4793.
cf. 203, 211, 217. — 221) Uen ne doit paj; frnire foj lionie
De la value (Tune pome M 4149. 6681. cf. 216. - 222) Ne
pris nies &a jangle deus pomes M, 120-45. cf. 216. — 223) Tex
diz ne vaut deus navoz M. 18225.
224) As auf res bieiis . , . n'as tu vaillant uns vi(*s lorain
M. 5456, — 225) Ne prisont Iri'sor deus ]Hpes M, 5173. -
226) Nc prise une pmne contie amis les biens de Forlimo M. K2I2.
227) [Argument] nc vaut pa.^ un contel Iroirie M. 11210, —
228) Ne plus que dam Tibers li cbas Ne lent qn'ä soris et ä
ras N"entens-gc a riens tors qua baras M, 11223. — 229) [Les
maus] ne valent un faus denier M. 13345. cf. 126. 167. —
230) [Aquerre] ne vaut pas un grain de mo^tarde M. 14775. —
231) Tout me vaille Amors un denier iM. 4777. cf. 126. 167,—
232) Sa force ne vautdeux pomes M.5417. cL 222. — 233) Des-
fendre ä boire] ce ne vaudroit un grain de poivre M. 5873. —
.34) Vostre orguet n*« vaiit mie cocpo M. 664<>. - 235) Et ne
yrise loiit irne billo M. G(i04-. — ^Sd) Ne prisies treslout une
escorce M. 7830, — 2'37) Tout ne vaut une cive M. 16789.
5458. — "ISS) Co qu'cl ne piiso une chasleiigne M. 14*;^9.
Anhalt^.
I. Ueherheihungcn (Hyperbeln), welche nicht eine
Vergleicluing enthalten.
1. Alltägliche Redensarten.
239) Mt*s si douce mt^lodie Ne fii trhomme mortel oTe
L.G71. - iülO) Nule plus l>ele ne pot estre L. 3«46. — 241) 11
n'ot si riche cn loul le monde L. 3S5C. — Dieselben und ähn-
liclie Ausdrucke fmden sich: L, 549. 554. 80(k 820. 8(12. 164Ü.
2440, 2931. '^937. 4(Ji>C,
242 ^ One ne tut homs de mere nes Qui de li iiul mal
enlendist M 1:^973. — 243) Nus cuers ne porrotl penser Ne
bouche d'üiniiic recenser Les grans biaules M. 20692. — Die-
selben und ähnliche Ausdrücke finden sich; M. 4108. 4173.
5934. 5941. G208. 7939. 10711,
2. SchiltziiDgcn mit Zahlen.
244) So tu n'en peusses traire Fors seulcinenl un biau
salu, Si reu:^t-il cent niars valu L. 2386. — 245) Gertes, dis
Ibis le ]or ou viril Vudroic quele revenist L. 2464. — 246) Cuers
ne porroit niie penser, Ne bouche d'onime recenser De ma
dolor la qiiarte pari L. 2977.
247) S'eust nöis d1ex un uiülier M. 9276. — 248) [Tost se
porroicnt embatre au las] Cinrjuante deus duuzaines Dedens
ciucjuante-deus seuiaines M. 7784. — 249) N'cn voldroie estre
delivres Por ein cens fois cent inile livres M. 21774' — Aehn-
hche Austirücke: iM. 7038. 8191. 9405. 10137. 10185. 10220.
12667. 13033. 14911. 22178.
y. SchätzuDgen mit Ortsnamen.
2501 N'avojl jusquen Jherusalen Farne qui (jlus biau col
portast L. 542. — 251) Adont ine pris si graut envie Que ne
taissasso jior f'avie Ne |>or Paris* que ge n'aJasse ... L. 1627. —
252) Bcl-Acueil qui vosisl tiiiaus Estre ä Eslampes ou ä Miaus
L. 3543. H760.
253) Li |>liis geulil ... qui fust jusquen Gonstantinoble
M. 21128. - 2541 Vaudroit or t[u'il fust ä Miaus, Voire certes
en Bomanit' M. 9531. — 255 ( Toni nus vodroit t^tre a Pavie
gar tel conveut que , , . M. 12923. — Aehnliche Stellen:
l. 5497, 5507. 5927. 9638. 10223. 14832.
M
avoit [Avarice] vid'' et desriimpue, Commo s'el fast ns chiens
reniese U 208. — i!01) Certcs el n'avoit. i)ols>atiCL' . . . nc fV>rco
ne sens Ne plus c\ni enfes de deu^ aik- L, 'S\H,
202) Certes ge ne vail un bouton M. 8(>31. — 203) |II]
ne me priseront un feslu M. 9319. — 204) Sans moi prisier
im oef vaillant M. 13173, — 205) Ge ne doi prisier im landon
Moi, nioo arc ei mon brandon M> 16006. — 206) [De Prode-
fame il est] tnafns que de fenis, par ma loste M. 8836. —
207) [De Prodcfame il est] volre mains que de hlans corl^iaus,
Cond)ien qifel aient les cors biaus M. 8838. - 208) Dix home§
ne redoloit ne que dix pomes M, 9346. — 200) Se t'iet l Ovides
ou Omers Nc vaudroit-il pas dou>; deniers M. 1394<1 cf. 126.
167. — 210) Tex n*n pas vnillant deus mich es, Qui est plus
aese et plus riehes, Que tex a cetit niuis de rronienl M, 50ÖS. -
211) Ele ne pnse trestous eeus du niojide im fe>tu ÄL 62G1.
et 203. — 21^) Ge ne priscrüie trois chiclies Sormte M. 7044. —
213) Jus se boulc com s'el ne veist goiite M. 6277. — 214) S'en
saures plus que buef d'arer M. 13411.
ß. Vergleichung von unperBÖn liehen, coucieten Gegen standen.
215) Ne priseras une prune Toute la roe de Fortune M.
5972. — 216) Lor cors ne vaul une pome Otillre le cors d'un
charruier M. 1891)9. 19349, — 217) [Diex] ne [Mise deus festus
[rabill M. 12279. cf. 203. 211. — 218) 1 Letres (|ui} ne valurent
une lartre M* 13543. — 219) [GtioseJ ite vaul une guimple'
M. 17Ö49.
y. Verglfiichiing von abstrakten BogriflVn,
220) Tu ne prises un feslu ce que ... le sermon M. 4793.
cf. 203. 211. 217. — 221) L'en ne doit pas croiiv fol liome
De la value d'une pome M. 4149. 6681. cf. 216. - 222) Ne
pris mes sa jangle deus pomes M. 129>45. cf. 2 IT.. — 223) Tex
diz ne vaul deus navez M. 18225.
224) As antrcs biens . . . n'as tu vaillant uns vies lorain
M. 5456. " 225) Ke prisent Wsor deus pipes M. 5173. -
226) ^'e prise une prune contre amis les biens de Foilune M. 8212.
227) [Argument] ne vaul pas un aniUi] Iroiiip M. 11210. —
228) Ne plus quo dam Tibei-s 11 chas Ne tenl qu'ä soris et k
ras Nenlens-ge ä riens fors qu7i baras M. 11223. — 229) |Les
maus] ne valenl un faus denier M. 13345. cf. 12r». l(;7. —
230) [Aquerre] ne vaut pas un grain de mostarrle M. 14775.—
231) Tout me vaille Amors un denter M. 4777. cf. 126. 167. —
232) Sa force ne vant deux pomes M. 5417. cf. 222. ^ 233) Des-
fendre ä boirej ce ne vaudroil un grain de poivre M. 5873. —
23i) Vostre oi^uel rif vaiit iine coqiie M. 6*>4f>. - 235) E! ne
prbe tout iine bille M. üG94. — ^36) iNe prisies treslout une
escorce M. 7830. — 237) Tout ne vaut une cive M. 16780.
5^8. — i238) Ge qu'el ne priso une cliastengne M. 14629.
L üeher Iroibiingcn (Hyperbeln), welche nicht eine
Vergleich im g enthalten.
1. AlUriglicbö Reilensarteu.
239) Mes si douce melodie Ne fu trhornme mortel oTe
L671. - i^tOi Nule plus bele ne pot eslre L. 3mi — iä4I) II
n*ot si riebe en tont fe niontlo L, 3S5G, — Dieselben und ähn-
liche Ausdrücke fmLien sich: L. b¥J, 554. 80G. 820- 8G2. lG4ü.
2446. 2931. 2937. 40G(>.
242) One ne fut hont.s de niere nes Qui de 11 nul mal
enlendisl M. 12973. — 243) Nus cuers ne porroit penser Ne
bouche d'onune recenscr Les grans biaul6= AL 20<iÖ2. — Die-
selben und ahtdicho Ausdrücke finden sich: AL 4108, 4173.
5934. 5941. 6268. 7939. 10711.
2, SchätKimgen mit Zahlen.
244) Se tu n*en p*:^usses traire Fors soulenienl un biau
salu, Si t'(^ai?l-it cenl man; vahi L. 23S6. — 245) Cerles, dis
fois le jor Oll vint Vodinie qu'ele revenist L. 2464. — 2443) Cuers
ne porroit nii** penser, Xe bouche d'omme recenser De rna
dolor la quarte part L. 2977*
247) S'eusl neis d'iex un inillier M. 9276. — 24S) [Tost se
porroienl embatre au la>J Ciuquante deus douzaines Dedens
cinquante-<1en^ ^^eniaine^^ M. 7784, — 249} N'en voldroie estre
d^livres Porcin cens Tois cent mile livres M, 21774' — Aehn-
liche Ausdrücke: M. 703S. 8191. 9W5. 10137. 10185, 10220.
12667. 13033. 14911. 221 78.
'S. Schätzungen mit Orbnaiiien.
2501 N'avoit jusqu'ou Jlierusalen Farne »pii plus biau col
ijorUisl L. 542. — 251) Adont rjie pris :si frranl envie Que ne
laissasse por Pavio Ne pni- Paiis, qiie ^o n'alasse . . , L. 1627. —
252) Bel-Aeuei) qui v«<ist niians Estre ä Eslampes ou äMiaus
I^ 3543. 3760.
253) Li plus gerilil ... qui Fust ]usqu*en Constanlinoble
M. 21128. - 254) Vaiidruil or qu'il fust ä Miaiis, Voire certes
en Romanie iL 953L -- 255 1 Tout nus vodroit estre a Pavie
par tel etjnvL'ut (pie . . , M. 12923. — Aehnliche Stellen:
k 5497. 5507. 5927. 9638. 10223. 14832,
(146. 13<) ....FüöJ andere Ausdrücke, je nach dem Inhalte
des Vergleich«.
Die übeiireiheoden Wendungen, welche im Anhang zu
§, 10, I zusammengestellt sind, lassen, wie im allgemeinen, das
stilistiscfie Gepräge beider Dichter als gleichförmig ersclieinf?n.
Eine Wendung koinnil fast wörtlich gleich bei L. und M. vor
(No. ^43 und ^4t>). No. 5 zeigt hier wieder die schon früher
beobachtete Vorliebe von M. für die Litotes.
Abschnitt 11 L Die Fiijruren.
g. 11. Wortfiguren.
A. Klangfiguren,
«. Klaugfigijren im engeren Sinne»
I) Grassete et gresle, gente et joinle L. 1018. — 2) Metre
veil . , . cuers et cors cn votre servise L. 1*J2'J.
3) Mes püis divers descors s'acordeHt, Au dien d' Amors
Tacort recordent M. 10838. — 4) Lobans, lobes et IoIk'ch's,
Robi% rohes et robeors M. 118G2. ^- 5) Taut vous a done Diex
seiis fin, Que vous estes sages seos fin M. 17024. — d) Les
biens naturex meismes, Puls que si nous enlrev^isme^ , For
quoi oos cLters conjoins ^umes, Que bien nous enlrecognenmos
Car ainrois nous entr'esprovasnies Si que hons ainis nous lio-
vasme> AL 8214. — 7) Que mal et muri gisait Mainfrois, Par
cliief, par pi6s et pur mains frois M. 68&. — 8) 11 resonne»
tabore et tymbre Plus soef tpie tabore el tymbre M. B128. —
U) RoIk's out gentes et jointes M. 12244). cf. 1. — Weitere,
ühnlicbe Kiangli^^-ureii: M. (ilUO. ti%8. 7030. 7383. 7528. 7556.
7682. li!7ki l^WJ. 18205.
ß. Klangßgurea, vvelchu KUgl^ivik ein WorLspiel enthalten.
10) Es desloent les alo6s, Et si loenl les deslo^s L. HM9.
II) G'est li cercles Irianguliers, C'csl li tfiangles eircuüt-rs
M, 11)454. — 12)Tontes per Ions et lous ])ov tnutes, Cliaricune
por cliaseuii comtimne, El chascun coinmuii por cliascnne M.
14207. — 13) Prengne-en paor s{*urement, Seurle jjaoresc-
ement M. 14652. — 14) Que queres-vous en ceste porprise?
39
Por prise, doiice mere fendre! Nous ne venons pas^ por voiis
prendre M. 1272L — 15) | Amors) cest loiaüles la desloiaus
tesl la desloiaiite loiaus, C'est raison loute forseiiabk* Cest
forsenerie resnablc M. 4309, — Aehnliche Beispiele: M. 4295*
0120. 620i2. 7146. 7314 7494. 18865. 19458. 20<»95.
B, Figuren der Wortwiederholun^ *).
IG) El ne fü ne Jone, ne chenue, Ne fu trop haute ne
Irop basse, Nc fu trop niegre ne trop grasse. — 17) Ci sourt
as gons oovcle rage ... Gi n*a niestier, sens ne inesiire, Gi
est d'amer volentt? pure, Gi ne se set conseiller uns L. 159L
18) Amors est (brs, aniors est dure, Amors sosticril, Amors
endnre, Amors re^ient et los jors diire u, s. vv. L. 4422. 4407. —
19) Joticsce met boninie t\*^. tolies» Es boules et ts ribaudies,
Es luxures et es outrages, Es mutacions de corage M. 4582. ^
20) Nns ne puel Dien tro|) loer Ne trop por seignor avoer,
Trop criendre ne trop ohi''n\ Trop amer ne trop bent'ir , . .
A ce ne puet nus trop entendre M. 7180. — 21 ) ruie^, fui^,
futes, Tuies, Fuies, eiilans, fuits tel beste M. 1G901. 1*3979. —
Odmalitje Wiederholung von »et^t am Versanfarig: M. 11193,
11199. lsriS9-lS70r>. 20031. - Oftmalige Wicdcrhoking von »tä«
am Vcrsanfang; M. 4492, von voih : 12051, von »Tautre«:
(»077. — Weitere Beispiele von Wort Wiederholung: M. 4371.
Ü48«;. 6955. r*999. 7078. 7443. 8374. 8732. 8908. 9073. 10228.
1134C. 11898. 1Ö581. 17324. 17509. 19338. 2U&4. 21307.
Von den Wortljgnren macht M., wie ein Bück auf §, 11
zeigt, viel reicheren Gebrauch, als sein Vorgänger. Sie goliören
ihm fast au ssclili esslich au und unterscheiden seine Darstellung
wesentlich, und ziemlich unvorlcilhaft, von der L.'s. Besonders
gilt dies von den unter ß aufgeführten, welche meistens leeres
Wortgekliugel enthalten.
Bei der Wnrlwiederholung (B) offenbart sich wieder M.*s
Neigung zur gi^^^ehmarklosen Uobertreibung , /Aimal in den
Wiederholungen ^ler Wörtchen et, lü u. s. w.
Die Verbindung »genle et jointe« kommt bei beiden Dichleri^^
vor (No. 1 imd 9).
1) Vgl Tobler, Vom fr. Versbau. 2. Aufl. l^'ip. IHm. H. 1S7,
tö
§, 11 BiDQfigQreo.
A. Figuren, welche dazu dienen, der Rede Lebhaftig-
keit zu verleihen.
«. Ausrufe.
2S) Por Dieu, dame . . . L. 3578. — 23) Amis, dist-il, se
Diex m'aist ... L. 34-05. — 24 J Dangier, se Diex nramant ...
L. 3269. — 25) Vous faites mal, äe Diex me saut . . . L. 2940. —
26) Une vielle que Diex lionuisse! L. 3930.
27) Par mon chicfl L. 2(m. 2ü4a — 28) Par Taiue mon
pere! L. 2iMl — Weitere Ausrufe mit »Diex«: L. 40. 785.
10t4. 1302. 1323. 1911. 2053. 2311. 232G. 2503. 2513. 3055.
3381. 3899. 3921.
29) Por Dieu ... M. 8131. -^ 30) Por la char Dieu M.
14995. — 31) Por le cors De M. 7387. -- 32) Se Diex m'amant
. . . M. 4087. cf. 24. — 33) Se Diex nie gart . . . M. 4130. —
Weitere Ausrufe mit »Diex«: M. 4179. 420G. 4803* 5599. 6327.
73^iG. 7526. 7966. 8615. 10211.
34) Gortoisie me fist-il, voire! M. 4173. — 35) Por le Roi des
anges! M. 5439. — 36) Par le biau Roi celestre M. 15340. —
371 Par le cors saint Omerl M. 7264. — 38) Par saint Liefart
de'Meuril M. 13481. — 39) Par saint Gile! M. 14050. — 40) Par
saint Remi! M. 15031. — 41) Par noslre Dame! M. 11 552, —
42) St m'aisL Diex ei sains Jariurs! M. 11402. — 43) Par le
Fiz sainte Marie I M. 8984. - 44) Ja ne m'aisl ne pins ne
vins! M. 11803. — 45) Par inon cliief! M. 11203. — 46) Foi
que doi mon aell M. 11026. — Aehnüche Ausrufe: M. 4139.
4177. 4203. 4291. 5416. 5420. 6879. 6892. 7521. 7541. 8422.
8486. 8975. 9367. 9435. 10877. 10980. 12666. 13187, 14463.
15140.
ß. Rhetorische Fragen.
47) Que vous iroi-je notant? L. 1369. — 48) Qüe vous
iroi-je disanl? L. 3969.
49) Cil qui va d^lit querant Sl's tu qull se iiiit? il se
rent M. — 50) RejDenlir? las! ge que foroio? M. 4165. —
.j1) Mra! non voir. rar qucl proesce Istroit-il de tei fortcresce?
M. 4137. — 52) Puis-ge voler avec les grues? Voire saillir
outre les nuesV Cum tist li eine SocratesV M. 5541. — 53) Mi
sens n'l porroit soffrir. Mi sens! qifai-ge dil? M. 16485. — 54) Que
vous puis-ge plus recenser'? M. 19368. — Aelmliche rhetorische
Fragen: M. 4(>36. 5538. 6S28. 6976. 8209. 8386. 9i45. 19108.
19162.
41
Ferner finden sich bei M. folgende Beispiele von Fragen,
welche den Gedanlcen weiterführen, indem sie ein vorhergegan-
genes Wort wieder aufnehmen:
55) Fortune ainsinc les me toli . . . Toli ? par foi, non fist,
ge ment M. 8164. — öfi) Les lesse par tout corre. Losscs?
mfe ... M. 11304. — 57) Oü av6s-vous tant demor^V Oü?
par mon chief ! tost le saures M. 12903. — 58) Ou dir6-ge qne
ge le pris? ... Que vous dires? .. . M. 13037.
y. Anrede.
Anreden an den Leser. 59) Ne vous tenrai ja longue
fable Du leu plaisant et d^litable L. 1419. — 60) Danies, cest
essample apren^s ... L. 1515. — 61) D^ or est drois, que ge
vous die L. 3807. — 62) Sachids por voir ... L. 1378. —
63) Jone chose ne s'esmaie Forsdejoer, bien le sav^s L. 1274. —
64) Jamäs n'orr^s miex descrivre La v6rit6 de la matere, Cum
ge la vous vodr6 retrere L. 1608. — Fernere Beispiele : L. 669.
1548. 2067. 2078. 2561. 3001. 3447. 3646. 3779. 3886.
65) Bien sachi^s que ... M. 7398. — 66) Enfans qui
coilli^s les floretes . . . M. 16908. — 67) Sachi^s, compains, que
... M. 8159. — Aehnliche Anreden: M. 4541. 462(). 8308.
8390.
Anreden an andere Personen und Gegenstände.
68) A vous, Amors . . . sans repentir me fai confes M. 4226. —
69) H6! douces richesces mortex, Dites-donc, esles-vous or
lex, Que vous facies b^n^ur^es Gens qui si vous ont emmurees?
M. 5376. — 70) Eglise, tu es mal-baillie M. 11292. - 71) Si
cum tu fez, las Sisifus M. 19616.
h. Wechselrede.
72) Congnois-le-tu point ? [L'amant :] oil dame. [Raison :]
non fais. [L'amant:] si fais. [Raison:] de quoi par t'ame?
M. 4267. — Ferner: M. 5599. 7378. 9598. 10556. 11536. 11724.
11836. 13030.
B. Figuren, welche eine Erweiterung oder Bekräfti-
gung des Gedankens bezwecken,
o. Epitheta *).
73) La bouchete coloree L. 2669. — 74) La simple con-
tenance L. 2708. — 75) Les yex ot vairs L. 811. — 76 Gheveus
Dt h\(ms L. 813. 1011. 1018.
1) Die hier angeführten Epitheta wiederholen eich meistens häufig^.
Aiug. a. Abh. (F. Heinrich). 3*
77) Diex 7t Teres M. 17267, 20586. — 78) Diex U crueefis
M. 19526. - 79) Diex li verois M. 677L — 80) Diex U droi-
turiers M, 5184. — 81) Fortune la meschcans M. 5068. —
82) Fortune la semiUeuse M. 6982. — S3) Jalousie la yrifaigne
M. 13015. " 84) CerMras le ribaut M. 20125. — 85) Amors,
li hotis ardiiers M, 1338^ — 86) Large ciiGr M. 6712. C715.
Ferner: M. 6216. 6776. 10352. 10572. 10616, 10806, 13111.
In der Anrede : 87) Biau pere . . . M. 6644. — 88) Biatts
dotis Amis M. 7378, 7936, 8140. 8310. 8315. 9309.
ß, Attribute uod gtehende Zueätxe ^).
89) Fortune a une roe qui torne L. 3996 u. s. f. — 90) M'en
alai gimii aUure L. 513. 3123 u. s. f. — 91) Gele au der vis
L. S450 u. s. f. — 92) . . . Par grani mestrise ... L. 3844 u.
s. f. — 93) La bele, que Diex garisse L. 3518 u. s. t
94) [Fortune] ne feroil ... le tour de sa roe volenl M.
5468. 6028. 6751. 6982 u. s. f. — 95) [Nature] dedens sa forge
entr^e estoil M. 16214 16328.
y. HäufuDg von Synonymen.
96) Briement fu jonete et blonde, Sadc, plaisant, aperte
et cointe, Grassete et gresle, gente et jointe L. 1018.
97) Guer large et aniple M. 5344. -= 98) Par barat estuet
barater, Servir, chuer, blandir, tlater, Par hours, par adula-
cions, Par fauces simulacions, El encliner et salnev ÄL 7528. —
99) Äutros joeles petis, Coiiites et biaus et bien felis M. 7578. —
lOf)) Loes toutes ses coritenances , Et ses ators et ses sem-
blances M, 7918* — 101) Ains fiert et frape et roile et maille
Gele qui brait et crie el braille M. 9516, — 102J Karoler» dan-
cier et baler M. 10224. — 103) Bret et crie et noise et tence,
M. 12533, — 104) Tout tr^mist, Et tremble et trossaut et
geinist M. 13000. — 105) Li maus triclirerres, Li faus, li des-
loiaus, Ji lierres M, 13576, — 106J Li biaus, ii douz, li pr6-
merains M. 17*157. — AVeiteie Haufungen dieser Art: M. 5706.
Clin. G273, 6843, 7072, 7074. 7126. 7127. 7245. 7248. 7378.
7491. 7721. 7884. 7898. 8107. 8154. 8354. 8415. 8509. 8726.
9318. 9409. 10177, 10768. 11024, 11042. 11460, 13659. 18203,
20157.
d, Sentenaen und SprichwörtUchea,
107) Vous sav^s bien qu'au premier cop Ne cope Ten mie
le chesne, Ne l*en n'a pas le vin de Tesne Tanl que li pres-
1) Ea Bind hier nur einige zur Charaktenstik des Stile angefiibri.
43
soirs soil estrois L. 3424. — 108) Ce sevent bien sages et
musarl: Qiii plus est pres du feu, plus art L. 2361). — 109) Ge
Ol dire en reprovier, Que Ten ne puet fere espervier En nule
guise d'un busarl L. 3711.
110) Grans bictis ne vient pas cn pol d'ore, II i convient
poine et detnore L. 2039. — 111) Bele robe et biau gameraent
Ämendent les gens duremenl L ^153. — 112) Qui toutes hores
son euer croit, Ne puet estre , qu'il ne foloii L. 3083. —
113) Qai fölon sert, itant en a L, IM, — Weitere Sentenzen:
L. 2063. 26 IL 2972. 3422.
114) La robe ne fall pas le moine M. 112 IL — 115) Tout
n*est pas t^vangile Quanque Pen dit aval la vile M. 12508. —
116) L*en seuH dire, ei voirs est sens faule, Que trop est fox,
qu! son nez taille M. 16850. — 117) Parole luie fois volec Ne
puet plus estre rapelee M. 16864- — U8) Verites ne quierl
nus angles. — 119) Fai lanl» que tex envers tous soies Cum
lous envers toi les vodroies. Ne fai vers autre, ne [jorchace,
Fors que tu veus, qu*en te face M. 5576. — 120) Grans bieiis
ne vient i>as en poi d'hore, Ainsi convient metre deniore
M. 4195. -^ 1211 Tous jors aime qui est aniis M. 5049. —
122) Sages hons son inaltalent cuevre RL 7482. — 123) Moult
est plus tost proiü aehevee» Quant par plusors mains est Icvee
M. 14044. — 124) Bons cuers fatt la pensee bone, La rohe n'i
lolt ne ne done M. 11272. — 125) Bon fait, prolixtte foir
M. 18615. -^ 126) Soffisanee fait richece, Et convoitise fait
povrece M. 18882. - 127) Ass<is s'eschanfe qui bien euvre
M. 20017. — 128) Amors vainc tout M. 21715. — Weitere
Sentenzen; M. 4107. 7011. 8115. 8128. 8144. 8281. 8404. 8590.
16971. 18936.
Von den Sinnfiguren bevorzugt M., L. gegenüber, beson-
ders rhetorische Fragen (§.12. A. ß\ Wechselrede (§. 12. A. J)
imd Häufung von Sjuonymen (§. 12. B. y). Alle drei Formen
dienen ihm dazu, seinen didaktischen Erörterungen grössere
Lebhaftigkeit zu verleihen. Die Häufung synonymer Worte
übertreibt er %vieder in geschmackloser Weise,
Häufiger Gebrauch des Ausrufs (§. 12. A. a) und der An-
rede (§. 12. A. y) charakterisirt beide Dichter. Wie ein Blick
auf No. 22—33 zeigt, finden sich die gleichen oder ähnliche
Ausrufe bei L. und M., doch zeigt letzterer auch hier das
Bestreben, mannigfaltig und ungewöhnlich zu sein (No. 34—46).
44
Eine oft vorkommende Form der Anrede ist bei beiden Dichtern
das einleitende >sachi6s«.
Der »Fortune« geben beide Dichter ein Rad als Attribut
(No. 89 und 94). Unter den Sentenzen ist eine L. und M.
gemeinsam (No. HO und 120J.
Werfen wir nun einen vergleichenden Rückblick auf den
Stil unserer beiden Dichter und versuchen wir, das Haupt-
ergebnis unserer Betrachtung zusammenzufassen.
Das stilistische Gewand des Roman de la Rose ist die
Allegorie. Der wahrhaft poetische Ausdruck tritt dagegen sehr
zurück. Wo wir ihn aber antreffen, finden wir ihn meist in
der Sphäre des Gewöhnlichen. Aus dieser tritt nur Jean de
Meung hier und da heraus in seiner Vorliebe für geschraubten
und barocken Ausdruck. Die Darstellung des Guillaume de
Lorris kann man im allgemeinen. schmuckloser nennen, als die
seines Fortsetzers; letzterer macht reicheren Gebrauch von
stilistischen Kunstmitteln.
Die verkürzte Form des Vergleichs, die Metapher, und die
eigentliche Vergleichung treten im Roman de la Rose ziemlich
in gleichem Masse auf. Die erstere wendet Guillaume de Lorris
verhältnissmässig häufiger an , während Jean de Meung mehr
zur ausführlichen Vergleichung neigt. Besonders aber kenn-
zeichnet den Stil des letzteren der häufigere Gebrauch der Figuren.
Wollte man versuchen, kurz auszusprechen, welchen Ein-
druck der Stil des Jean de Meung dem seines Vorgängers
gegenüber macht, so dürfte das Urteil lauten: Jean de Meung
überflügelt Guillaume de Lorris an Kühnheit des Ausdrucks
und Lebhaftigkeit der Sprache, man wird ihm aber den Vor-
wurf machen müssen, in den Verzierungen seines Stils öfters die
Grenzen des Mass- und Geschmackvollen überschritten zu haben.
Inhaltsangabe.
Abschnitt I. Die Metapher >).
Seite
(. 1. Metaphern, welche sich auf Personen und persönlich gebrauchte
Begriffe beziehen 3
1) Ueber die Verszilhlung in meiner Abhandlung sei hier bemerkt:
Die Verszählung des Rom. d. 1. Rose in der zu Grunde gelegten Ausgabe
von F. Michel ist sowohl durch viele Druckfehler unrichtig geworden,
wie auch dadurch , dass M. , wo der Vers durch Wechselrede (wie z. B.
V. 4267) unterbrochen ist, jedes eine besondere Zeile einnehmende Vers-
atück als besonderen Vers rechnet, also z. B. V. 42ü7, 4268 fünf Verse
zählt, wo metrisch nur zwei vorhanden sind. Infolgedessen hielt ich
eine durchweg neue Zählung fi\r nötig.
Vers 8156 fehlt l>ei Michel; nach der Ausgabe von Meon heisst er:
»c^est la chose qui plus li plesec. Infolge dessen ist meine Zählung
von ai56-8294 der seinen um einen Vers voraus.
Vers 3295— :3408 stimmen beide wieder überein, da Michel V. 3269
als zwei Verse gezählt hat
Von V. 3408 an ist die Zählung von Michel der meinigen um 600
Verse voraus. Statt 3408 ist bei Michel irrtümlich 4008 gedruckt.
Die weiteren Abweichungen der Micherschen Zählung von der
meinigen giebt die folgende Tabelle an. Wo bei den MicheFschen Zahlen
eine Zahl mit »statte in Parenthese steht, beruht die Differenz auf einen
Druckfehler in der Ausgabe von Michel, im übrigen auf der oben er-
wähnten verschiedenen S^hlweise.
Michel. Michel.
V. 8528 (+ 599J 4127 (statt 412S). v. 4511 (+ 602) 5113.
» 4116 (+ 598) 4714 (st. 4715). » 5604 (+ 603) 6207.
> 4186 (4- 599) 4785 (st. 4784). » 5620 (+ 606) 6226.
» 4271 (-^ 602) 4873. » 5037 (+ 607) 6244.
> 4293 (+ 603) 4896. > 5660 (+ 608)
1
^^*
Seite 1
9* 2. Metaphern,
welche eich auf abstrakte Begriffe beziehen , . 6 j
§. 8. Vereinzelte
metaphorische Ausdrücke, welche sich auf abstrakte |
Begriffe kn
§. 4. Metaphern,
BÜehen
7 1
welche an die Stelle
^ von abstrakten Begriffen ge- |
treten sine
A. AuaJrück
1 . . , ,
. . . 9 1
e fiir die Bezeichnung des mennchlichen Charakters 9 1
B. Ausdrücke für die Bezeichnung- einea Seele nzustandea . , 9 \
C. Ausdrücke für menschliche Tätigkeiten
. . 10
D. Metaphern für verschiedene Begriffe .
.10
§. h. Metaphern,
welche an die Steile
von iäingeren, abstrakten Aus- 1
drücken und Sätzen getreten aind ....
... 10
A. Ausdtiicke für die Bezeichnung menschlicher Seele nzuat&nde |
und Chara
B. AuBdriicb
ktere
. , . 10
e für menschliche Tätigkeiten
. , . 11
C. Metapher
ü für vertfchiedcno abstrakte Sätze
Michel.
. . . 12
Michel,
▼. 5884 {+ 609)
6493. 1
f. 13(H4 (H- 620)
13664.
» 7005 ^+ 608)
7613.
► 13996 (+ 621)
14617 (st 14616).
► 7190 (+ 610^
780U (st. 7798).
► 14U31 (+ 626)
14657 (bL 14652).
» 7400 (+ ÖIU
8011.
. 14832 t+ 627)
15459 (at. 15458).
» 7Ö77 1+ 610)
8287 (st. 8288).
► 15144 (+ 6l8j
15762 (8t. 15771).
» 82G4 1+ 609)
8873 (at 8874).
15305 (+ 619)
15924 (Bt. 15923).
* 8415 (+ GOB)
9023 (st 902-1).
15698 (+ 618)
16316 (at. 16317).
» 91 7G (+ 607)
9783 (8fc. 9784).
15880 (4- 617)
16497 (8t. 16498).
» 9608 [+ 609)
10217.
► 15996 (+ 616)
16612 (st. 16613)
» 9805 (+ 608)
10473 (at 10474). >
► 16210 (+ 617)
16827.
» 10123 (^- 607)
10730 (st. 10731), >
. 16524 (+ 617)
17141 (verdruckt
» 10560 rn- 609)
11169.
1714).
» 10575 (+ 612)
11187.
16590 {^ 618)
17208.
» 11097 (+ 613)
11710.
• 17818 {+ 618)
18436 (verdruckt
» Ilä93 (+ 611)
12004 (at. 120O6).
1436).
» 11528 {+ 612)
12140.
. 18754 (+ 617)
19a71(Ät. 19372).
• 11726 (+ 6H>
12340.
► 18789 (+ 616)
19405 (at. 19406).
» n8*J5 i-f 616)
12481.
. 19196 (+ 615)
19K11 (flt. J9812).
20510 (st 20509).
» 11804 (+ 617)
1251 L
* 19894 (+ 616)
» U948 (+ 618)
12566.
^ 19999 (-f 615)
20614 (at. 20615).
» 12<m (+ 617)
12695 (et 12696J. ^
. 21102 t+ 614)
21716 (et.21717).
* 12:i29 (+ 616)
12945 (Bt. 129-16). '
^ 21235 (+ 6l6j
2185! (et- 21849).
* 12509 (+ 617)
13126.
> 21319 (+ 615)
21934 (st. 21935),
» ia663 (+ 618)
13281. »
* 21832 (H- 618)
22450 (gt. 22447).
» 12809 (+ 619J
13428.
* 21859 (+ 626)
22485 (at. 22477).
1
47
Seit«
§. 6. Metaphern, welche »ich auf Concretea bedeben . . . .IS
A. Der menschliche Körper und seine Teile IJ
B. Tiere 12
C. Lebloee GegeDatÄnde der Natur 13
§. 7* Unx)ersönliche Dinge, welche persönlich belebt werden . . 15
A. Abstrakte Begriffe 15
B. Concreto Gegenstände 17
o. Thiere 17
ß. Leblose Dinge * * . . 17
Anhang : Alphabetiachea Verzeichnis der bei L. und M. vorkommenden
allegorifichen Personen 19
Äbäclmilt II. Die Yergleichnng«
§. 8. Vergleichungen , welche sich auf lel>ende Wesen beziehen , 20
A. Vergleich ung von Personen 20
t%. Aeufisere Kigent»c haften und ZuJ^tände . . . .20
ß. Innere Eigenschaften und Zustände 21
B. Vergleichung des menschlichen Körpers und seiner Teile . 24
C. Vergleichung von Tiltigkeiten 25
§. 9. Vergleichungen, welche sich auf leblose Dinge begehen . . 26
A. Vergleichung von concrcten Gegenständen . . . . . 20
B, Vergleichung Yon abetrakten Begriffen 27
§, 10. Vergleichungen r welche eine Schätzung ausdrücken ... 30
A. Angemessene Vergleichungen 30
cc. Vergleichung von Personen in Bezug auf ihre Tätig-
keiten und Zustände 30
ß, Vergleichiung von Personen in Glez,ug auf ihre Eigenschaften 31
y. Vergleichung \'on Körperteilen . . » . . .31
d, Vergleichung von lebloaen concreten Gegenständen . 31
f. Vergleichung von abstrakten Begriffen . . . .31
B. Ue bertreibe nde (hjperboliscbo) Vergleichungen ... 32
a, VergleichuDgen, welche eine übermässige VergrOaserung
enthalten 32
a. Vergleichung von Personen in Beaug auf ihre Tätig-
keiten und Zustände 32
ß, Vergleichung von leblosen, concreten Gegenetänden , 33
f. Vergleichung von abstrakten Begriffen .... 33
b. Vergleichungen, welche eine überiuäasige Verkleinerung
enthalten .33
«. Vergleichung von PerHODen, ihrer Tätigkeiten und
Zustände . 33
4S
Seite
ß. Vergleichung von unpersönlichen, concroten Gegenständen 34
y. Vergleichung von abstrakten Begriffen .... 34
Anhang. 1. Uebertreibungen (Hyperbeln), welche nicht eine Ver-
gleichung enthalten 35
1. Alltägliche Redensarten 35
2. Schätzungen mit Zahlen 35
3. Schätzungen mit Ortsnamen 35
4. Verschiedene übertreibende Ausdrücke .... 36
5. Ausdrücke, welche eine übermässige Verkleinerung
enthalten 36
II. Anspielungen 36
' Abschnitt in. Die Figuren.
§. 11. Wortfiguren 38
A. Klangfiguren . 38
tt. Elangfiguren im engeren Sinne .*.... 38
ß. Elangfiguren, welche zugleich ein Wortspiel enthalten 38
B. Figuren der Wortwiederholung - . .39
§. 12. Sinnfiguren 40
A. Figuren, welche dazu dienen, der Bede Lebhaftigkeit zu
verleihen 40
a. Ausrufe 40
ß. Rhetorische Fragen 40
y, Anrede 41
d. Wechselrede 41
B. Figuren, welche eine Erweiterung oder Bekräftigung des
Gedankens bezwecken - . 41
a. Epitheta 41
ß. Attribute und stehende Zusätze 42
y. Häufung von Synonymen 42
d. Sentenzen und Sprichwörtliches 42
49
Register zu den Metaphern und Vergleichungen.
A.
abbes H. 12.
abevrer I. 40.
acier I. 113.
acrochier I. 180.
afonder I. 145.
agait I. 282.
agniaus I. 158.
alment 1.58. 11.97.103.
135.
air I. 448.
alambic II. 77.
alegier(le8 oreilles) 1. 195.
Alizuidre II. 163. 164.
aluine I. 84.
aloxner I. 64.
alatel II. 77.
ambeaas I. 253.
ame I. 396.
ame^on I. 226.
amer I. 266.
amordre I. 122. 123.
amon I. 360-365.
Amphion II. 136.
andoilles II. 63.
ange II. 1. 2.
angelos II. 189.
angles I. 144.
angnille II. 88.
aploier I. 61.
araigne II. 19:1.
arbre I. 432.
arc I. 419.
ardre I. 20. 59. 73.119.
181. 169.
arer I. 237. II. 214.
argens II. 98. 153.
argumens I. 329. 398.
Argus II. 1G5.
Arras IL 150.
arrester II. 194.
Artus II. 164.
assaillirl. 45.50. 84. 330.
assaus I. 317.
atachier son croc 1.244.
ateler I. 52.
atiser I. 10. 74. 129.
Atropos I. 250.
avenans I. 301.
avoir I. 381.
avugler I. 27. 128.
B.
bacins II. 61.
baigner I. 145.
baisier I. 307.
balance I. 33. 82. 147.
151. 158. 203.
balai II. 197.
baniere I. 254.
bastne IL 91. 95.
bataille I. 818.
bec jaune I. 194.
BeliD n. 41.
Anag. u. AbhauUl. (F. Heiurich).
berbis IL 18. 40.
beril IL 151.
bersaut I. 65.
beste I. 156. 409.
beste vendre I. 261.
blaute L 390. 391.
Biere II 156.
bille IL 235.
blecie I. 79.
boe I. 29.
boisson I. 431.
boivre L 133.
boivre toute Saine 1. 234.
borce a caillier IL 36.
bordon I. 417.
boterei I. 157.
bouche I. 206.
bouton II. 202.
bracier I. 220.
branden I. 23. 197.
bras (au col mener) I.
228.
breuvage I. 207.
bride I. 31. 281.
buef U. 214.
buevre I. 207.
C.
cailliers IL 26.
Garibdis IL 115.
cave I. 49.
cers II. 28. 29. 134. 170.
4
50
chaene I. 184.
chalemeler I. 174.
chamberiere I. 39.
Champions I. 154.
chandele I. 149, IL 87.
chape a pluie I. 160.
chapelez I. 458.
char I. 161.
Charlemaigne II. 125.
charretier I. 52.
chas n. 21. 28.
chastaigne 221. II. 238.
chastiauB L 148.
chaton II. 27.
chaus I. 190.
cheminee II. 90.
chemins L 184 ff.
cheval de TApocalipse
U. 20.
chevaucbier I. 45.
chevaus 1.52. 303. 11.25.
chiche H. 212.
chien I. 257, II. 48. 73.
200.
choer I. 85.
ciex I. 388. 389.
eine Doir II. 19.
eine II. 146.
cite I 50.
cive II. 101. 287.
clarte I. 457.
clef I. 60.
docliier I. 199.
coint I. 290.
cointerie I. 372.
colire I. 26.
columbiauB IL 66. 67.
combatre I. 315.
convoier I. 279.
coper la genle I. 236.
coque IL 111. 234.
corage I. 304.
corbiaus IL 207.
corde L 210. 229.
cordele I. 48. 209.
coalons IL 9. 140.'
Cousins I. 189.
coutel troine IL 227.
coutiau I. 201.
coveitise I. 871.
cristaus IL 118. 152.
cuers I. 334-350.
cuillir le vent II. 87.
cuisans I. 268.
D.
dance I. 247.
deables II. 100.
Dedalus IL 88. 137.
deesse IL 8.
delit I. 404.
deniers IL 126. 13a 167.
209. 231.
dens I. 114. IL 168.
depecier L 65. 99.
descendre I. 331.
desert I. 183.
desfriper I. 176.
desloiaus I. 267.
desnoer I. 263.
destrier IL 86.
desvee IL 72.
detors I. 172.
detrenchier I. 59.
doble I. 269.
docereus I. 309.
doi I. 202.
E.
egles IL 169.
embler I. 186.
empereres I. 36.
emplastre I. 30.
encloeure I. 17. 191.
enclore I. 66.
enclos I. 296.
enfangerie I. 32.
enfer I. 166. 189. 192.
enfergier I. 41. 225.
enfes U. 201.
enivre I. 77.
enlacier I. 92. 182.
enlumine I. 295.
ensevelir I. 314.
ente I. 255.
entechies I. 76. 117.
entrailles I. 291.
entrepris IL 71.
entrer es Hces L 241.
envenimer L37. 134. 299.
envoier I. 54.
enyvrer I. 11.
escharpe L 417.
eschec IL. 44.
eschiele L 232.
eschilons I. 232.
escofles IL 83.
escole I. 287.
escorce I. 146. IL 286.
escorcier I. 125. 292.
escrin I. 96.
escu I. 416.
escumans I. 808.
eecureus II 171.
eale I. 13. 233.
espaule I. 202.
espee L 319. 415. 418.
esperance I. 368. 369.
esperitiex 1. 272, IL 68.
esperon I. 45.
espines I. 262, IL 122.
espousee IL 10.
espuisier la mar 11.195.
essil I. 182. 332.
estaindre L 121. 127.
estoile IL 57. 94.
estrif I. 293.
estuve I. 204.
estuYer I. 204.
Evangile IL 161. 162.
&ce I. 196.
fanfelae II. 123.
furcis I. 91.
fiiachier I. 819.
faucons II. 56.
&iU I. 267.
faös deiner II. 229.
fee II. 201.
felon I. 298.
felonie I. 299.
femien II. 24.
fendre II. 54.
fenis U. 206.
fer I. 192. 225.
festu II. 203. 211. 217.
220.
fea I. 163. 168, II. 58.
fichier I. 75.
fievre J. 188. 277.
fil I. 42.
filer L 302.
flatud L 23.
flambe I. 170.
flamboier I. 324.
fleatieres I. 38.
floiches I. 419.
flor de lis II. 7. 52.
florete U. 124.
florie IL 60.
floB I. 453.
foire I. 193.
foDB L 450.
foiitainel.430, 11.89. HO.
forcenes fl. 70.
fortune I. 375-377.
foudre I. 20. 98.
fox a 71.
frains I. 281.
France IL 155. 196.
frire I. 63. 73. 126.
froi« L 190.
fromage de Gaain IL 32.
famiers iL 174.
gans L 198.
gar^onnes IL 43.
garde L 185.
garir I. 165.
garisonL 100. 271. 276.
gamison I. 53.
gastiaus IL 191.
geans IL 177.
gelines IL 47.
gener I. 173.
gieter I. 12.
gieu de boute-en-corroie
I. 35, geu as noiaus
IL 34.
glaive L 83.
glose L 265.
gonfanon I. 7.
gote I. 188.
grain L 256.
grain de mo8tardell.230.
grain de poivre IL 233.
graine I. 6.
grelle IL 186. 192.
greniers II 182. 183.
grondir I. 306.
grondillement I. 312.
groucer I. 313.
gme L 230.
gnerre I. 293.
guerroier L 24.
guimple II. 219.
H.
haie I. 431.
hart I. 227.
Helaine IL 190.
Hercules IL 45.
hcri^ons IL 117.
hermite IL 127.
honte I. 400.
hoste I. 15.
hostel I. 15.
hosteler I. 15.
iaue L 429, IL 116.
ifidigence L 401.
issir I. 211.
istoire IL 160.
J.
joian I. 162.
jonesce L 382. 383.
Jons IL 93.
jor I. 387.
justiaier I. 3.
K.
kaiandre I. 405.
Karies IL 158. 184.
L.
lais d'amors I. 286.
(se) lancer L 321.
landen IL 205.
langote L 188.
langue II. 104.
larder I. 63. 64. 73.
las L 18. 229, IL 112.
latin I. 288.
laver L 68. 118.
Lavine II. 190.
lechier I. 201.
lechierres IL 46.
les L 67.
leuB I. 158, II. 40. 81.
leus (lieu) I. 442.
lien I. 227.
liepars IL 82.
Her 1. 227, Her les mains
L 236.
Herres IL 144.
lievres II. 173.
Hnz IL 131. 148.
Hons IL 188.
Hvre L 81, IL 129.
loirres II. 33.
longe I. 16.
^■H
^^
^H TcM^nenee I. 40Z.
mors L 164. 392. 393,
paillc L 256. ^
^H lorain IL 224.
mort L 297.
pain L 223.
^1 louve IL 17. 18.
mouche IL 178.
painture IL 5. 39.
^1 loviaua [. 159, II. 143.
muia IL 210.
palsant IL 14.
^1 luire L 120.
panafle IL 31.
^H himiere IL 15.
F.
paor IL 75.
^1 bD6 IL 4 in. 114.
nagier L 208.
papegaua L 405, IL 142.
^H
uatiire L 353-359.
pamdia L 189, IL 180.
H
n&vez IL 223,
18L
^H xna^ison I. 327. 455. 456.
nef L 208. noia IL 6,
parchemin IL 132.
^^m mal aa deuB IL 74.
.^L 59. 192.
partir (dee terrea) l. 238. ^
^B maladie L 2. 66.
neu L 150. 263.
patcrnoatrea IL 159. j^^t
^H mancbe L 302.
noer L 145. 263.
patots I. 286. ^H
^^B mangonel I. 254.
noiaoa IL 111.
pele L 12. ,^H
^H manguer I. 143.
Borrir [. 103.
pelerinage I. 304. ,^^|
^B mantel L 111. 112. 152.
nues L 140. 230. 443-447.
peli^ona IL 154. -i^^l
^m
IL 179.
pendro L 87. 227. ^H
^H maraatre L 30.
nüisana L 268.
percier I. 83. ^^M
^B marchie L 283.
nuitL 140-167.385.386,
perriere L 254. ^^H
^^H manniera U. 121.
nufi L 137.
p«8chier I. 141. V
^H mam IL 198.
p€ser L 153.
^H martire L 171.
0.
peaer a poia oni I. 259.
^^m niastina IL 35.
odor I. 278.
pestre 1. 89. 97. 102. •
^H raaTeatie L 866. 367.
oef IL 204, oef de fremi
179. 274.
^H mediciue I. \4B.
IL 175.
pGÄ IL 16.
^H inendiATi» IL 80.
Otil I. 420-425.
piege L 224.
^H mcnsongier L 90.
oignemenfl I. 115. 300.
pierro L 260, IL 120.
^1 Hier n 113. 157.
oindre L 19. 25. 26.
piUera I. 329. ^H
^1 mere I 51, U. 84.
oi«el IL 172.
piment L 34. ^^H
^^m menagier L 275.
oiselkrrea II. 26.
piole I. 290. ^H
^H niettre en breche L 2-13.
oiriauö L 9. 407. 410^
pjpc n. 225. ^H
^H michea IL 210.
oiaeles L 406.
place L 394. ^M
^H miel L 262.
Olive L 434,
plaie L 105. ^H
^H mielleiis L 309.
ombre IL 1 19, ff. umbrea.
plaingned I. 450. ^^H
^m mire 10 L 245.
ordum L 108.
planchß L 214. ^H
^1 mireor I. 245. 246. 826.
orfcninf^ L 28. 328.
planter I. 70. ^H
^1 439. 440. n. 102.
©rgoil L 402.
pHcacion L 269. ^^M
^H moele L 146.
oriue I. 433.
plongier L 145. 230. '^M
^H moüie IL 127.
oura fl. 42.
plorer a groaecB lermes^^H
^^B monbiygtie IL 107.
outrageiis L 136.
L 320. ]^H
^H mordnna L 86.
plumer L 175. ^^M
^H Qiordre a la riiue 1. 177.
P.
pocina IL 53. ^^B
^H moren IL 9D. 147.
paage L 1.
pojgnant L 266. ^^
^H niorir I. 325.
paier I. 178.
point I. 290.
poiaon I. 276.
poinonL407.408» IL 49.
poiTTe I. 219. 220.
polin IL 27.
poUr I. 71.
pomme II. 60. 208. 216.
221. 222. 232, p.
d*embre IL 65.
porchier I. 155.
porri I. 80.
port L 110. 208.
porte L 285.
potanoe IL 128.
potence I. 414.
potie I. 32.
poucin IL 78.
prendie oa ciel la grae
L 231.
praeter L 62,
prince I. 107.
prion IL 12.
priioD L 5.
Frotheus IL 166.
pmne H. 215. 226.
pacele IL 85.
pueple I. 294.
pniz IL 89.
puiies I. 266.
paiianB I. 32.
qaeue d^on monton IL
199.
S.
lacheter I. 93.
racine I. 106.
raine L 216.
rasoir IL 96.
rate IL 27.
(m) redespoillir I. 322.
xefraindre I. 56.
refrener L 69. 270.
53
reluire I. 120. 130.
renart IL 47.
resbaudi I. 301.
resjoir I. 801.
respirer L 323.
revivre L 187.
ribauB de Grieye IL 138.
richesce 1. 378. 380.
rire L 124. 273.
robeL 142.242.301.454.
röche I. 452, IL 125 ff.
roe I. 205, roele L 252.
rois IL 106.
roisians I. 4. 14.
Bolant IL 158.
Romme IL 185.
roee I 184 ff., IL 8. 51.
roaier L 184 ff.
rousee IL 55.
rubis IL 197.
S.
sachier I. 75.
saillir I. 230. 323, s. de
la bouche I. 235.
Saine IL 149.
aaing I. 257.
sainz IL 133.
sajete L 8. 411. 412.
santnaire L 21.
saouler I. 274.
sapbirs IL 197.
Sardaigne IL 155.
Sarradin IL 139.
sause I. 222.
savoreus I. 94.
savoure I. 309.
semer a der I 258.
senglers IL 22.
sens L 351. 352.
sentiers I. 1S4 ff.
seraine IL 69. 187.
serf L 104. 107. 109.
serpens L 251, IL 22.
serraige I. 44. 47.
singes IL 79.
sires L 193.
Socrates IL 30.
soillier I. 181.
Solans L 426-428, IL
108. Hl.
songes I. 370.
sonnes I. 286.
soris IL 188.
soufler I. 10.
soupe 1. 34. 223.
suie IL 157.
T.
table L 149.
taint L 299.
tanoier L 313.
targe I. 413.
tartre IL 218.
taveme I. 34.
tavemiere I. 34.
teDdre I. 18.
tenebres I. 55.
tenir court I. 215. 217.
tens I. 373. 374.
terre I. 435-438.
Tibers li chas IL 228.
unter I. 88.
toise II. 128.
toison L 301.
toUn I. 193.
tomoier L 289.
terterele IL 140.
touchier I. 72.
tracer par tous sentiers
I. 240.
traire I. 8. 209.
triangles IL 64.
truande IL 80.
trufle IL 123.
Tulles IL 145.
tumber I. 29.
54
umbres 1. 441, «. ombre.
uDde II. 62.
univeraite I. 895.
yaine I. SU. 316.
veer I. 46.
vendre 1. 218, y. le bois
I. 239.
▼enieres II. 76.
venimeiu I. 138. 268.
yenin 1.116. 148. 184 ff.
yena 1.264, K. 109. 172.
176.
yens de bise I. 451.
yeoir goate IL 213.
yere I. 200. 248. 249.
yer8(Wurm)n. 11. l'^4
yices I. 397.
yie L 164.
yiellesce I. 384.
yiörge I. 333.
yif 1. 135.
yigtie I. 433.
yiolete IL 92.
yitre U. 152.
yiyens I. 310.
vivre I. 187.
yoie I. 212.
yoirres IL 105.
yolHge I. 57. 78.
yoler 1. 230. 284
yoloir L 399.
t.
ymage IL 13.
Yaangrin IL 41.
yvre I. 11.
Z.
Zephirus I. 449.
AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE.
VERÖFFENTLICHT VON E. STENGEL.
FUTUR UND CONDITIONAL II
IH ALTFROVENZALISGHEN
VON
CARL FR. WOLFF.
MARBURG.
N. G. ELWERT'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG,
fi 1885.
Herrn
Professor Dr. Edmund Stengel
in dankbarer Verehrung
gewidmet.
A b k ü !• z u n g e n.*)
ign. ■=. SäucU vVi^ncÄ, ProvenzHliscbea geiatlicbcs Stliauapiel, ed K. Rirtticli.
lig. — Aigjti- und Mniirin. ed. Aug. 8cheler.
A. P. B* = AncicMiiit's pot»»i*'s reli^it*uaes eii laiigu»^ iVoc elc, eiL P. Mtjjrm'.
B. D, r= DfiikniuU'r ilt-r proveiixulisctien Lkk^ralnlr, ed. K. ßart*ch*
Ben. r=: Lii vje de -St. lietitia*;!, IVxte [uovem^al tlii Xtll« siede, par
l'Abbü i-H, Albune«.
•f. =. Li« llp'viiiri d'Anior de MittJr»-' EinKiijLfiUKL t'd. H, Azim.
»ia. T= HiHtoire de hi LVoisinle coatrc Ws li<'*rHtiques Albigeois etc.«
öü. M. C. Fauritd.
Prnd. Vert. ^^ Tbo Roniiiwce ot Dütide do Prailius <m thf four cjiidiuiil
viriuen, Ijy Axwtin i^tickin-y,
lur, r;!^ Ihiund et B<3ton. ch.tiiHon d** j^oai*^ |*i'riv«'ni;uU\ pur P Moj'er.
J, ^ L'evauj^ile «elon i^iünl J*'an cn vietix i»mv«'n^.:ilf publie par le
Dr. J. Wüllenbor^r.
Frbr. = Fieruluü«, piir Imniajinel llucker.
G- de Niiv. := I/histoiie de lu «^lunre de Navanr, ed Fi'Ancisipie Mirh*^l.
Hon. ::^ Im vida ilo Stuit Honomt, par RajrniOiid Frniutl, ed. A, L.Surdon.
liucb. z= lUit'Uifil de texte» de rancien düilüct«« ^uscou d'iiprt» de«
dot'uiiifiit« aiitericura ah XIV* siede, par Acbüle Lucbuire.
M. W. = Muhirn Werke.
Mdoch. = Divr Müm-h von Morit^iudun. Kin provcnzuliscber TrouUidour,
vun Ejiiii riiilippHQn.
PH«e de Dum. = Lu. Prise de DiimieUe eu 1211», (»ar P, Meyer.
Ron. =: Girard de Ko^silho.
Seroi. lim. = Revue den Ungiie» roniaiie», IlUtwf» Serio, Toiue 4 ^Sernjons
tinioiisins et prtJeeptes relif^ieux), par P, Meyer.
Such. D. ^= Ik'nktuäler provenziiliacher Littemtur und Spi-acbo I, von
Suchier.
Tröa. :=:: Le Tieöor de Pierre de Corbiac en fera proven^aux, public en
entter etc., par Dr. Sibch«,
•) Anmerkung. Die angeführte Zahl hinter den Lyrikern bedeut4?t
die Nummer dei GedicliteB nach K. Bartsch: »GrunUriHu zur iTrHciiichte
der pmvenajüischen Litttmtwr«, Eiberfeld 1S72.
A b k ü r z u n i4:en-*)
A^. = Sancta A^nte«. Proveiixiili»che8 geistlicbes Schauspiel, ed K. Bartsch.
Atg. -^ Aigtir umi Maurin. «d. Au^. Scheler.
A. P. R. = Anciennes poen^s reli^euses en laogu«^ ifoc etc.. eü. P. Meyer.
B. D. T= DenkiuäSer der |>rc>Tenzülisc*heii Ltiteratur, ed. K. Bart^sch.
Ben. = La vie de St. UenewL Texte proven^I du XIII* siede, par
PAbU: J.-H. WUnnes,
Brer. r=. Le Breviari d'Anior de Matfrv Eniion^&r*iiu). <h1. G. .\iai<.
Crois. t= Histoire de la Croi.^iIe contre les htwliques .\lbigre<vis etc.,
ed, M. C Fauriel.
D. Prad. Vert. rrz The Roiuance ot'Daiule de Pradiis tni the four cardiiial
virtues, bv Austin Stickoey.
Daur. ^= Ihiurel et Beton, chanson de geste proven«;.ile. \x\t P. Meyer.
E. J. r=r L'etrangile selon Saint .Tean en vieux proven^'.'iK publie par le
Dr. J. Woilenberg.
Frbr. r= Fierabras, psir Iniuianuel Becker.
G. de Kav. = L'histoire de la ^uerre de Navarro, eil Francisque Mii hei.
Hon. =: L*i vida de Stint Honorat, yar Raymond Ferauil. ed. \. L. Sanlou.
Luch. r= Recueil de textes de Tancien dialecte jpi^tcon d'apres de.^
doi-uuientä auterieurs au XIV' siecle, par .Achille Luchaire.
M. W. = Mahn's Werke.
Mönch. = Der Mönch von Montaudon. Ein provenzaliächer Troub.idour,
von Emil Pbilippson.
Priae de Dam. = La Prise de Damiette en 1219, |iar P. Meyer.
B068. = Girard de Rossilho.
Serm. lim. = Revue de« langues romanes, 111»«™* Serie, Tome I ^Sermons
liniousins et preceptes relijjieux), par P. Meyer.
Such. D. •=. Denkmäler provenzalischer Litteratur und Sprache l, von
Suchier.
Tr^. = Le Tresor de Pierre de Corbiac en vera proven^aux. public en
eniier etc., par Dr. Sachs.
•) Anmerkung. Die angeführte Zahl hinter den Lyrikern bedeutet
die Nummer des Gedichtes nach K. Bartsch: »Grundriss zur Geschichte
der provenuilischon Littcraturc, Elberfeld 1S72.
Anag. n. Abh. (Wolff).
JJie vor zwanzig Jahren über das Futur und Gondilional II
im Altprovenzfdischen gelieferte Specialuntersuchung*):
»Quaestiones provinciales« von Ludw. ßertrand, Bonn 1864,
kann nicht als eine den Gegenstand erschöpfende bezeichnet
werden. Aus diesem Grunde halte ich es für zweckentsprechend,
dasselbe Thema einer erneuten genauen Untersuchung zu unter-
ziehen.
In der Anordnung der Verben folge ich der Dissertation
von Aug. Fischer: »Der Infinitiv im Provenzalisclien nach den
Reimen der Trobadorsc, Marburg 1882. Im ersten Teile meiner
Abhandlung werde ich die Personalendungen des Futurs und
Condilionals II festzustellen und, so weit dies möglich, aus den
Reimen der Trobadors zu beweisen suchen, welche der für die-
selbe Person neben einander vorkommenden Schreibweisen als
berechtigte, welche als fehlerhafte zu bezeichnen sind.
Eine Betrachtung des getrennten Futurs und Condilionals II
wird den zweiten Teil bilden.
. Der dritte und letzte Teil umfasst dann die Syncope des
Ableitungs- und Bindevokals und in einer Unterabteilung die
Verben partir und mmtir, deren Klassificierung besondere
Schwierigkeiten zeigt.
Als Material habe ich neben mehreren Prosawerken die
Reimreihen der gesamten bisher veröffentlichten provenzalischen
*) Vergl. auch »Menioires de la Ciirne de Sainte-Palaye. Extraits
du Rec. de TAcad. des Inscript. et B.-Lettres. Touies X et XXIV«, wieder-
abgedruckt p. 671 ff. des 10. Bandes der Ausgabe seines Dictionnaire.
Ferner Fr. W. Reimnitz : »Über die Geschichte der Sprache und über die
Bildung derFutura und Conditioualia in den romanischen Sprachen«. Pots-
dam 18H5. Endlich natürlich Diez : »Rom. Grin. II«. — Für einen Teil
meiner Ar l)eit lieferte mir Paul Meyer's Artikel >Lo8 troisi^ntes personnes
du pluriel en Proven^al«, Rom. IX S. 192 ff., wertvolle Beitrüge.
Litteratur und vieler Handschriften benutzt, welche letztere mir
durch die Gute meines hochverehrten Lehrers, des Herrn Pro-
fessor Stengel, freundlichst zur Verfugung gestellt wurden.
Hiermit komme ich der angenehmen Pflicht nach, ihm für diese
Unterstützung und für die vielen guten Ratschläge, welche er
mir stets in zuvorkommendster Weise erteilt hat, meinen tief-
gefühltesten Dank auszusprechen.
I. TEIL.
1] Bei Feststellung der Personalendungen aus den Reimen
der Trobadors schicke ich jedes Mal samtliche Reinu-eihen
voraus, in denen Futur und Conditional II mit anderen Wör-
tern gebunden vorkommt, da nur diese beweisendes Material
für vorliegende Untersuchung liefern. Anmerkungsweise zahle
ich der Vollständigkeit wegen auch die Reimreihen auf, in denen
sich kein Futur resp. Conditional II findet, oder wo diese nur
mit einander gebunden sind.
2] Es finden sich nun folgende Endungen für:
Futur. Sing.: 1) ai (ay, ei, ey, iei, e). 2) as. 'S) a. — Plur.:
4) em (am, om, o, um). 5) etz (es, et, ez).' 6) an (ant, au, aun, en,
ent, on, ont, unt). — Conditional 11 Sing. : 7) ia (ie). 8) las (ies).
9) ia (ie). — Plur.: lOj ikm (iem). 11) Uta (ias). 12) ian (ien, io,
ion, iun).
3] 1) ai%
Bei: Aim. de Bei. 14. A. de Feg. 10. A. de Sari. 1. Arn. d'Entrev. 12.
A. de Mar. 2. 11. 22. A. Plag. 1. Azal. de Pore. 1. Bern. A. de Mon. 1.
♦) Ausserdem begegnen folgende ai- Reihen ohne Futur:
Aim. de Bei. 4. A. de Peg. 25. 44. Alb. de Sest. 11. Alm. de Cast. 1.
Arn. Cat. 4. Aug. Nov. 3. Bereng. de Pal. 3. 8. B. de V. 10. it>. 18.
25. 28. 37. Bertr. & Gausb. 3. B. d'Ahim. 12. B. Corb. t)4. Bonif. Calvo 13.
Caden. 3. 17. Daud. Prad. 9. El. de Barj. 13. El. Cair. 1. 3. Folc. 1.
F. Rom. 9. Gaue. Faid. 18. 51. Graf v. Rod. 1. Gui d'Uis. 7. Guill.
Anel. 1. 4. 5. G. Peire de Caz. 11. G. de Ia Tor 9. Guir. de Born. 3. 26.
B. Marti 4. B. de Prad. 3. B. de Tot-lo-Mon 2. B. de V. 10. 17. 18.
33. 86. 37. 43. Bertran 2. B. d'Alam. 23. B. de Gordo 1. Blac. 1. 6.
Bonif. (Jalv. 11. Caden. 20. 21. El. de Barj. 8. 11. 12. El. Cair. 10.
EL Föns. 1. Folq. de Mars. 18. Gaue. Estac. 1. G. Faid. 2. 3. 11. 44.
Gansb. d*Ain. 1. Gui d'Uis. 17. Guill. 5. G. Adern. 4. 5. G. Aug. 5.
G. de Berg. § 29 J. G. Fig. 6. G. Peire de Caz. 11. G. de S. I/eid. 6.
G. de la Tor. 1. 2. 7. Guir. de Born. 2. 18. 19. 29. 34. 39. 48. 61. 63.
65. 68. 73. 78. 81. G. lo Roa. 1. G. d'Eup. 4. 8. 14. G. Riq. 1. 5. 51.
59. 68. 82. G. de Sal. 5. Jauf. Rud. 2. J. d*Alb. 1. Lamb. de Bon. 1.
Lanfr. Cig. 3. 25. Lun. Mont. 1. Mrcbr. 25. 29. 31. 32. Oste 1. P. de
Mars. 2. Peire d'Alv. 23. P. Brem. 1. P. Guill. 2. P. Milo 9. P. Raim.
de Toi. 13. P. Rog. 6. 7. 9. P. Vid. 22. 23. 38. Peirol 2. 5. 6. 8. 9. 10.
14. 15. 22. 26. Perdigo 15. . Ponz de Capd. 18 P. de la Garda 3.
Raiml». d'Aur. 8. 19. 37. R. de Vaq. 7. 29. Raim. Guill. 1. R. Jord. 1. 3.
4. 7. R. Mirav. 41. Rieh, de Berb. 8. R. de Tarasc. 1. 2. Ric. Bon. 1.
Serv. 2. Sordel 23. 31. Tom. . Empal. 1. Uc. 1. Uc de Matapl. 2.
5. Circ. 17. 21. 41. Anon. 2. 5. 7. 17. 42 52. bX 79. 92. 104. 166. 196. 198.
Biillarles B. Ch.' 241. Lais Mark. 45. L(>8 dern. troub. XIX. p. 116.
Crois. 63. Rose. 58. 261. 538. Agn. 780.' 784.
Und zwar findet die Bindung statt mit:
-abeo (ai). Aim. de Bei. 14. Arn.
de Mar. 2. Bern. Marti 4. B.deV.lO.
Blac.6. El.Cuir.lO. Folq.de Mars. 18.
Guid'Uia. 17. Guill. Adern. 5. Girir.
de Born. 2. G. d'Esp. 4. G. Riq. 1
etc.
-ac (lai). Aim. de Sari. 1. Azal.de
Pore. 1. B. de V. 10. Caden. 21.
Gaue. Faid. 2. Guill. 5. G. Aug. 5.
Jauf. Rud. 2. LanfV. Cig. 25. Poire
d'Alv. 23. P. Vid. 38. Rairab. d'Aur.
37 etc. — (Bai). Aim. de Peg. 10.
Arn. de Mar. 22. B. de V. 36.
Bertr. d'Alam. 23. Gausb. d'Am. 1.
Gui d'Uis. 1 7. Guill. Adern. 4. G. de
S. Leid. 6. Guir. de Born. 18.
Mrcbr. 31. P. Vid. 38. Perdigo 15
eU.
-ftcet üai). B. de V. 36. 37. GuUl.
Adeni. 4. Mrcbr. 25. 31. 32. Peire
Vid. 22. Lais Mark. 45. Crois. 63.
— (plai). Aim. de Peg. 10. Arn.
de Mar. 2. B. Marti 4. Bertran. 2.
ß. d'Alam. 23. El. de Barj. 11.
Cl. Cair. 10. El. Föns. 1. G.d'E8p.8.
Paul de Mars. 2. Peire Breui. 1.
G. de Cal. 1. 5. G. Riq. 26. 43. 64. J. Est. 7. Lanfr. Cig. 22. Mrcbr.
16. -JO. 43. Mont. 1. Peire d'Alv. 16. P. Card. 9. 10. 36. 42. 46. 50. 52.
P. Raim. do Toi. 1. 13. 20. Peirol 5. 6. 7. 17. Perdigo 15. Ponz de la
Ganla «». Haiuib. d'Aur. 6. 17. R. de Vaq. 32. R. Bi«t. de Russ. 1.
R. Casteln. :;. R. Jord. 7. 9. R. de Mirav. 33. Raim. 2. Rost, de Merg. 1.
Serv. 14. Sordel :i. Uc. Cat. 1. S. Circ. 7. 21. 28. 40. Anon. 3. 27. 55.
81. 98. 99. 100. 113. 138. 152. 154. 213. 251. Agn. HO. 368. 638. 896.
Crois. 71. Ro88. 4. 494. 641. Hon. 21,37.
und folgende ai- Reihen, in denen sich nur Fut. mit Fut. gebunden
findet, bei:
Arn. Cat. 2. Gaue. Faid. 63. Peire Raim. de Toi. 13. Raimb. de
Vaq. 16. Serv. 2. Anon. 2. 92. Agn. 26. 31. 83. 176. 335. 428. 444.
468. 514. 516. 611. 749. 771. 920. 1282. 1296. 1299. 1324. 1325. 1339.
1363. 1442. Hon. 18,31.
Perol 8 etc. — (tai). Guill. Adern. 4.
Pdre d*AW. 23.
'Hü (savai). B. de V. 37. B. de
Qordo 1. Gair. de Born. 2. 65. G. de
Sal. 5. Mrcbr. 31. — (Terai). Gui
d*Uii. 17. Guir. de Born. 19.
-*Boidet i^esglai). Bern. Arn. de
Mon. 1.
-*Midi (esglai). Guill. de la Tor 7.
-Heido (esglai). Am. de Mar. 11.
Raimb. d*Aur. 8. S. Circ. 1.
-*addui (esglai). Aim. de Bei. 14.
A. de Sari. 1. Bern. Am. de Mon. 1.
B. Marti 4. B. de V. 10. Folq. de
Mars. 18. Gaue Faid. 11. Guir. de
Bora.2.39. Peired'AlT.23. P.Vid.2.3.
S. C^rc. l ete,
•adt (fai). Aim. de Feg. 10. A. de
Sari. l. Am. de Mar. 22. A. Plag. 1.
Bern. Marti 4. B. d. V. 17. Blac. 1.
Caden. 21. Guill. Adern. 4. Peire
Bog. 6. Ponz de (}apd. 18. Raimb.
de Vaq. 7 ete,
-*aeiti (plai). S. Circ. 1.
-aeitmm (plai). Aim. de Peg. 10.
Bern. Am. de Mon. 1. B. de Toi-
lo-Mon. 2. B. de V. 10. Bertr. de
Gordo 1. Gaue. Fftid. 3. Guill. 5w
G. de S. Leid. 6. Guir. d'Esp. 4.
Raimb. d'Aur. 8. R. de Vaq. 29.
Raim. Jord. 1 etc.
-aoo (pai). B. de V. 18. Blac. 6.
Qkuc. Faid. 11.
-*ae«m (afrai). Guir de Born. 19.
34. 78. — (balai). (Sttbst ?) Mrcbr. 20
— ^lechai). Jauf. Rud. 2. — (pai).
Mrcbr.31.— (pantai). Peire d' AI v. 23.
— (putnai). Crois. 71. — (Mtrai). B.
de V. IS. El Ciiir. 10. Gaue. Faid. '2.
Gnir. de Born. 39. 78. G. Riq. 51».
Mrcbr. 32. Peire Vid. 2^. Peirol 8.
S. Circ. 7. Lais Mark. 45. — ( veraij.
Aim. de Bei. 14. Arn. de Mar. 2.
Hern. A. de Mon. 1. B. de Prad.3.
B. de V. 10. Blac. 6. El Cajr. 10.
Guill. de la Tor. 1. Guir. d^Esp. 14.
G. Riq. 1. Paul de Mars. 2. Peire
Breni. 1 etc. — Orts- und Eigen-
namen: vBalai). Guir.* de Bora. 65.—
(Bertalai). Guir. de Born. 34. Lais
Mark. 45. Boss. 538. - (Ck)rtenai).
Crois. 63.71. — (Clavai). Peire Vid. 38.
— (Gervai). Rom. 538. — (Monjai).
Peire Vid. 38. — (Velai). Guir. de
Bora.63.-. (VerzeliiiV Raimb.d'Aur.37.
-ade (vai). H. de V. 10. Guir. de
Born. 2. Peire Rog. 6. P. Vid. 23.
Peirol 2. 15. 22. Anon. 42. Rosa. 58.
-adii (rai). Aim. de Peg. 10. Rieh,
de Berb. 8.
-adit (eschai). Azal. de Pore. 1.
Bonif. Calv. 14. El. de Barj. 11.
Folq. de Mars. 18. Gui dTis. 17.
Guir. de Born. 2. Joand*Alb. 1. Lanfr.
Cig. 3. Mrcbr. 29. Peirol 2. Rio.
de Tarasc. 1. Anon. 198 etc. —
( vai I. Aim. de Sari. 1. Azal. de Pore. 1.
Bern. Marti 4. Bertr. d*Alam. 23.
Gaue. Faid. 18. Gausb. d'Ara. 1.
Guill. de hi Tor. 1. Jauf. Rud. 2.
Joan d'Alb. 1. Peire d'Alv. 23. P.
Guill. 2. Raimb. d*Aur. 8 etc.
-adinm (bai). Aim. de Peg. 10.
Blac. 1. Mrcbr. 31. Peire d'Alv. 23.
Crois. 23. — (glai). Bern. Arn. de
Mon. 1. Anon. 166. — (rai). B. de
V. 43. Guir. Riq. 59. Boss. 58.
•*aget vtisniai). Guir. de Born. 29.
-*agieni (essui). Raimb. de Vaq. 7.
-*aglet (essai). Aim. de Sari. 1.
Peire R^g. 7.
-*agii (assai). Azal. de Pore. 1.
S. Circ. 1.
-*agio (assai). B. de V. Ö6. Guill.
de la Tor. 1.
-agis (maii. Arn. Plag. 1. Bern.
A. de Mon. 1. Bertr. de Gordo 1.
El. Föns.!. Gauab.d'Am. 1. Guill.5.
Guir I0R08.I. G.d'Esp.U. G.Sal.5.
Peirol 10. Raimb. de Vaq. 29. Sor-
del 31 etc. '
-•agrit (brai). B. deV.36. Raimb.
d'Aur. 8. 37. — (fniij. B de V. 10.
Mrcbr.31. Peire d'AW. 23. P.Milo 9.
-Agiiim (assai). Azal. de Pore. 1.
Bern. Marti 4. B. de V. 10. Folq.
de Mars. 18. Gui d'üis. 17. Guill.
Adem. 5. Guir. de Born. 34. Peire
d'Alv. 23. P. Vid. 23. Pont, de
Capd 18. S. Circ. 7. Ross. 58 eic.
.•agnm (esmai). Aim. de Veg. 10.
B. de V. 17. El. de Barj. 12. Gaue.
Eatac. 1. Guill. Aug. 5. G. de S.
Leid. 6. Guir. Riq. 68. Lamb. de
Bon. 1. Lanfr. Cig. 25. Paul, de
Mars. 2. Raim. MiraT. 41. Uc de
Matapl. 2 etc.
-ahe (retrai). Guir. de Born. 81.
-*ahii (gai). Bertr. de Gordo 1.
Guir. Riq. 59. Anon. 166.
-ahit (trai). Bern. A. de Mon. 1.
Blac. 6. El. Cair. 10. Gaue. Faid. 44.
Guill. de la Tor. 1. Guir. de Sal. 5.
Joan d'Alb. 1. Lanfr. Cig. 25. Peire
d'Alv. 23. Raim. Mirav. 41. Rio.
de Tarasc. 1. Uc 1 etc.
•*ahinm (gai). Aim. de Sari. 1.
Arn. de Mar. 22. B. de V. 10. Gaue.
Faid. 3. Guill. 5. G. de S. Leid. 6.
Guir. de Born. 2. G. Riq. 59. Mrcbr.31.
Peire d'Alv. 23. P. Vid. 22. Sordel
31 etc.
-aho (trai). El. Föns. 1. Guill.
I de S. Leid. 6. Guir. de Born. 68.
G. lo R08. 1. G. d'Esp. 4. Lamb.
de Bon. 1. Peire Milo 9. P. Rog. 6.
Raimb. de Bon. 1. Rieb, de Berb. S.
Rio. de Tarasc. 1. Anon. 17 etc.
-ajnm (mal). Arn. d^Entrev. 12.
Bern. A. de Mon. 1. Guir. de Born.
19.68. l8n.d'Entrev.l2. Jauf.Rud.2.
Peire Vid. 22. Raimb. de Vaq. 7.
Anon. 166. Ross. 58. 261.
-apio (sai). Arn. Plag. 1. Bertr.
de Gordo 1. Bonif. Calv. 14. El. de
Baij. 11. Gaue. Estac. 1. GuilL 5.
Guir. de Sal. 5. Lamb. de Bon. 1.
Mrcbr.25. Ostel. PonzdelaGardaS.
Raimb. de Bon. l etc,
-asiet (bai). B. de V. 7. Bertr.
de Gordo 1. Mrcbr. 32(?).
-asio (bai). B. de V. 36.
-*a8iiim (bai). Guir. d'Esp. 4. Peire
Rog. 7. Anon. 166.
-at (staij. Arn. de Mar. 2. Bertr.
d'Alam. 23. El. de Barj. 11. Folq.
de Mars. 18. Gaue. Faid. 2. Gausb.
d*Am. 1. Guill. 5. Oste 1. Peire
d'Alv. 23. P. Vid. 38. PonzdeCapd.18.
P. de la Garda 3 etc.
•atiam (palai). Anon. 166.
-*atiim (delai). Guir. de Born. 78.
Uc de Matapl. 2.
-audiam (jai). Aim. de Sari. 1.
B.deV.37. Guill. Adem. 5. G.Aug. 5.
Guir. de Born. 19. Lanfr. Cig. 25.
Peire Rog. 7. Raimb. d'Aur. 19.
Raim. Jord. 1. Ric. de Tarasc. 1.
Uc 1. S. Circ. 7 eU.
(ai, Ausruf). Bertr. d'Alani. 23.
5| ay ist blosse Schreibweise, wie dies die Reimreihen be-
weisen : es ist nämlich stets nur mit solchen Wörtern gebunden,
welche berechtigtes ai zeigen. Manche HSS. bevorzugen die
eine oder andere Sclireibweise ; so zeichnet sich z. B. Hs. C
durch ai aus; Crois. und Ross. schwanken zwichen ai und et\
wogegen einige Prosadenkmäler, so E. J., ay bevorzugen.
6] ei. Bei Gui de Gav.3, Peire Brem. 10, P. Card. 50, Ross. 138
ist allerdings Fut. mit Praetor, gebunden, die UntersuoJiungon
von K. Müller und K. Meyer*) ergaben jedoch, dass dies ci
(=lat. a&eo) in den angefiihrlen Belegen nur mit Praeter, auf
H (= lat. ru/), z. B. amri, P. Card. 50, comprei, Gui de Cav. 3,
dei^ P. Brem.*tO, demandei ^ das., encontrei^ Gui de Cav. 3,
ncaquei^ P. Brem. 18, pacei, Gui de Cav. 3, parlei, P. Brem. 10,
perdely Gui de Cav. 3, und zweimal (Gui de Cav. 3, P. Brem. 10)
mit dem Pron. lei reimt. So liegt in diesem Falle ei vor, eiir
Diphthong, der nur wenig von dem durch ai ausgedrückten
verschieden gewesen sein kann. Es könnte daher aucli eine
ungenaue Reimbindung von H und ai angenommen werden**).
ey bei Jord. de Cof. 1 ist modificierle S<li reibweise von ei
und ebenso zu erklären.
7] iei findet sich vereinzelt und ausser Reim : Canzo (Such. D.
p. 322), Daur. 1437. 150Ü, Ra^s. Mich. p. 118. 158.
Ebenso iey: im Daur. 9t'>0.
8] Endlich begegnet noch c: G. de Nav. 742. 2278. 4271.
Hierzu vergleiche ferner Ross. 0. Hentschke p. 54.
9] 2. rt«***).
Bei: Bern, de Venz. 1. B. <lo B. 18. Foln. Rom. 10. Gar. lo Brnn. 1.
Gnill. Godi 1. Giiir. de Born. 10. 20. 79. G. Riq. 55. Mrcbr. 25. Mönch
11. 15. Peire d'Alv. 10. F. Card. 27. Anon. 12;{. Rosh. 101. 399, 400.
659. 074.
•) Konrad Müller: »Die Assonanzen imOirart vonRoßsillon«, p.31— 42.
— Karl Meyer: »Die provenzalischo Gestaltung der mit dem Porl'ectstaium
gebildeten Temi)ora des Lateinischen«, p. 25.
*•) Chabaneau (Rev. d. 1. rem. 1882 II. 240) j^iebt boi d.-n Kut. en-
viarei und mandarei aus dem Roman de Merlin 107,24 und 111,12 an:
>on est autorisä a les metre sur lo compte du scribe, or ce.s tbrmes sont
gasconnes«.
***) Ausserdem begegnen folgende (W-Rcihen ohne Fut.:
Bereng. de Peiz. 1. Bern, de Prad 1. B. de Rod. 1. B. de B. 33.
El. de Baij. 2. Fortun. 1. Gar. d'Apch. 2. Gavauda 10. Guir. de Born. 32.
Gorm. de Monj. 1. Guill. de Berg. § 29,7. G. Fig. 2. U. del Oliv. 2.
A. de Mon. 1. Bertr. de Gordo 1.
El. Föns. 1. Gau8b.d'Ani. 1. Guill.5.
Guir I0R08.I. G.d'E8p.l4. G.Sal.5.
Peirol 10. Raimb. de Vaq. 29. Sor-
del 31 etc.
-•agit (brai). B. deV.86. Baimb.
d'Aur. 8. 37. — (fmi). B de V. 10.
Mrcbr.31. Peire d»Alv. 23. P.Milo 9.
-agrinm (assai). Azal. de Pore. 1.
Bern. Marti 4. B. de V. 10. Folq.
de Mars. 18. Gui d'üis. 17. Guill.
Adern. 5. Guir. de Born. 34. Peire
d'Alv. 23. P. Vid. 28. PoM. de
Capd 18. S. Circ. 7. Rosa. 58 etc.
-*agnm (esmai). Aim. de Peg. 10.
B. de V. 17. El. de Barj. 12. Gaue.
Estac. 1. Guill. Aug. 5. G. de S.
Leid. 6. Guir. Riq. 68. Lamb. de
Bon. 1. Lanfr. Gig. 25. Paul, de
Mars. 2. Raim. Mirav. 41. Uc de
Matapl. 2 etc.
•ahe (retrai). Guir. de Born. 81.
-•ahii (gai). Bertr. de Gordo 1.
Guir. Riq. 59. Anon. 166.
-ahit (trai). Bern. A. de Mon. 1.
Blac. 6. ELCair. 10. Gaue. Faid. 44.
Guill. de la Tor. 1. Guir. de Sal. 5.
Joan d'Alb. 1. Lanfr. Cig. 25. Peire
d'Alv. 23. Raim. Mirav. 41. Ric.
de Tarasc. 1. üc 1 etc.
-*ahiam (gai). Aim. de Sari. 1.
Am. de Mar. 22. B. de V. 10. Gaue.
Faid. 3. Guill. 5. G. de S. Leid. 6.
Guir.de Born. 2. G. Riq. 59. Mrcbr.31.
Peire d'Alv. 23. P. Vid. 22. Sordel
31 etc.
•aho (trai). El. Föns. 1. (luill.
I de S. Leid. 6. Guir. de Born. 68.
G. lo R08. 1. G. d'Eap. 4. Lamb.
de Bon. 1. Peire Milo 9. P. Rog. 6.
Raimb. de Bon. 1. Rieh, de Berb. 8.
Ric. de Tarasc. 1. Anon. 17 etc.
-ajnm (niai). Am. d^Entrev. 12.
Bern. A. de Mon. 1. Guir. de Bora.
19.68. l8n.d*Entrev.l2. Jauf.Rud.2.
Peire Vid. 22. Raimb. de Vaq. 7.
Anon. 166. Ross. 58. 261.
-apio (sai). Am. Plag. 1. Bertr.
de Gordo 1. Bonif. Calv. 14. £1. de
Baij. 11. Gaue. Estac. 1. Guill. 5.
Guir. de Sal. 5. Lamb. de Bon. 1.
Mrcbr.25. Ostel. Ponz de la Garda 3.
Raimb. de Bon. l etc,
-ästet (bai). B. de V. 7. Bertr.
de Gordo 1. Mrcbr. 32(?).
-asio (bai). B. de V. 36.
-*asinm (bai). Guir. d'Esp. 4. Peire
Rog. 7. Anon. 166.
-at (staij. Arn. de Mar. 2. Bertr.
d'Alam. 23. El. de Barj. 11. Folq.
de Mars. 18. Gaue. Faid. 2. Gausb.
d'Am. 1. Guill. 5. Oste 1. Peire
d'Alv.23. P. Vid. 38. Ponz de Capd. 18.
P. de la Garda 3 etc.
-atinm (palai). Anon. 166.
-*atiim (delai). Guir. de Bora. 78.
Uc de Matapl. 2.
•andinm (jai). Aim. de Sari. 1.
B.deV.37. Guill. Adern. 5. G. Aug. 5.
Guir. de Bora. 19. Lanfr. Cig. 25.
Peire Rog. 7. Raimb. d'Aur. 19.
Raim. Jord. 1. Ric. de Tanisr, l.
Uc 1. S. Circ. 7 etc.
(ai, Ausruf). Bertr. d'Alam. 26.
o| ay ist blosse Schreibweise, wie dies die Reimreihen be-
weisen : es ist nämlich stets nur mit solchen Wörtern gebunden,
welche berechtigtes ai zeigen. Manche HSS. bevorzugen die
eine oder andere Sclu-eibweise; so zeichnet sich z. B. Hs. G
durch ai aus; Crois. und Ross. schwanken zwichen ai und p/,
wogegen einige Prosadenkmäler, so E. J., ay bevorzugen.
6] ei. Bei Gui de Gav. 3, Peire Brem. 10, P. Card. 50, Boss. 138
ist allerdings Fut. mit Praeter, gebunden, die Untersucliuiigen
von K. Muller und K. Meyer*) ergaben jedoch, dass dies ei
(=1 lat aheo) in den angeführten Belegen nur mit Praeter, auf
H (= lat. rtt/), z. B. amei^ P. Card. 50, comprei, Gui de Gav. 3,
Je/, P. Brem.*10, denuifidei ^ das., encontrei, Gui de Gav. 3,
nasquei^ P. Brem. 18, pacel, Gui de Cav. 3, parlei, P. Brem. 10,
perdei, Gui de Gav. 3, und zweimal (Gui de Gav. 3, P. Brem. 10)
mit dem Pron. lei reinU. So liegt in diesem Falle ei vor, eiir
Diphthong, der nur wenig von dem durch ai ausgedrückten
verschieden gewesen sein kann. Rs könnte daher auch eine
ungenaue Reimbindung von ii und ai angenonunen werden**).
ey bei Jord. de Gof. 1 ist moiiificit»rJe S<li reib weise von ei
und ebenso zu erklären.
7] iei findet sich vereinzelt und ausser Reim : Ganzo (Such. D.
p. 322), Daur. 1437. 150G, Ross. Mich. p. llS. 158.
Ebenso iey: im Daur. 900.
8] Endlich begegnet noch c: G. de Nav. 742. 2278. 4271.
Hierzu vergleiche ferner Ross. 0. Hentschke p. 54.
9] 2. a«***).
Bei: Bern, de Venz. 1. B. de B. 18. Folq. Rou». 10. Gar. lo Brun. 1.
GqüI. Godi l. Guir. de Born. 10. 20. 79. G. Riq 55. Mrcbr. 25. Mducli
11. 15. Peire d*Alv. 10. P. Card. 27. Anon. 12:}. Ross. 101. 399. 4GG.
659. 674.
•) Konrad Müller: »Die Assonanzen imGirart vonRossillon«, p.3l — 42.
— Karl Meyer: »Die provenzalische Gestaltung der mit dem Periect^tamm
gebildeten Tein))ora des Lateinischen«, p. 25.
♦•) Chabaneau (Rev. d. 1. rom. 1882 II. 240; giebt bei d.-n Fut. «»-
viarei und mandarei aus deui Roman de Merlin lu7,24 und 111,12 an:
xm est autoHsä ä les nietre sur le couipte du seril)e. oi- ces tbrmejt sont
gasconnes«.
***) Ausserdem bej<fgnen fol<^ende <u-Rcihen ohne Fut.:
Bereng. de Peiz. 1. Bern, de Prad 1. B. de Roil. 1. B. de B. 33.
El. de Baij. 2. Fortun. 1. Gar. d'Apch. 2. Gavauda 10. Guir. de Born. 32.
Gorm. de Monj. 1. Guill. de Berg. § 29,7. G. Fig. 2. G. del Oliv. 2.
8
10] Die Bindung findet statt mit:
-abes (as). Bern, de Venz. 1. Gar.
lo Brun. 1. Guir. de Born.79 G. Riq. 55.
Airobr. 25. Mönch. 11. Ross. 101.
466. 659.
-•abns (gas). B d.B. 18. Rosa. 674-
-aocas (sacs). Ross. 659.
-acem (pas). Gar. loBrun. 1. Guill.
Godil. Guir. de Born. 10.79. G.Riq.55.
Anon. 123. Ross. 101. 466.
-acet (plas). Guir. de Born. 79.
-*aohiii8 (bros). Guir. Riq. 55. Ross.
399.
-aeiem (glas). Bern, de Venz. 1.
Guill. Godi 1.
-acis (fas). Folq. Rotu. 10. Gar.
lo Brun. 1. Guir. de Born. 79. G.
Riq. 55.
-adis (vat). Bern, de Venz. 1. Folq.
Rom. 10. Guir. de Born. 26. 79.
Mrcbr.25. Mönch 11. Ross. 399. 659.
-ahi8(atra8).Guill.Godil. Mönchll.
-amas (amas). Bern, de Venz. 1.
-ans (iras). Guir. de Born. 79.
G. Riq. 55. Ross. 399. 466. 674.
-ansit (remas). Guill. Godi 1.
Anon. 123. Ross. 466. 659. 674.
-ansnin (mas). Ross. 466. 674.
-amas (gras). Guir. de Born. 10.—
(mas). Guir. de Born. 10. Anon. 123.
-appns (draps). Ross. 659. 674.
-aptins (cbas). Ross. 399.
-*arpBnm (escas). Bern, de Venz. 1.
Gar. lo Brun. 1. Guill. Godi 1.
-88 (vas). Bern, de Venz. 1. Gar.
lo Brun. 1. Guir de Born. 26. Q.
Riq. 56.
-asit (abras) Bern, de Venz. 1.
B. de B. 18. Ross. 101. 399. 659.
~ (ras). Ross. 399. 466.
-asns (nas). Gar lo Brun. 1. Guill.
Godi 1. — (ras). Bern, de Venz. 1.
B. de B. 18. GuilL Godi 1.
-assis (das). Ross. 466. 674.
-assnm (bas). B. de B. 18. Gar.
lo Brun. 1. Guill. Godi 1. Guir. de
Born. 26.79. G. Riq. 55. Mönch 11.
Peired*Alv.lO. Anon. 123. Ross. 659.
— (cas). Ross. 101. — (gras). Bern,
de Venz. 1. B. de B. 18. Guir. de
Born. 79. Ross. 101. 466. — (pas).
B.deB.18. Folq. Rom. 10. Mrcbr.25.
Peire d'Alv. 10. Anon. 123. Ross.
101. 399. 659. 674. — Eigennamen:
(Caifas). Guill. Godi 1. — (Catalas).
Guir. de Born. 79. — (Julias). Guir.de
Born. 79. — (Judas). Guill. Godi 1.
Ross. 466. — (Tomas). B. de B. 18.
Ross. 101. 399. 466.
-•atium (pratz). Ross. 399.
-atns (las). Gar. lo Brun. 1.
-axam (las). Bern, de Venz. 1.
B. de B. 18. Folq. Rom. 10. Guill.
Godi 1. Guir. de Born. 26.79. Mönch 11.
Ross. 399. 466. 659.
Micbr. 22. 35. 43. Peire d'Alv. 16. 21. P. Card. 10. 27. 46. P. Vid. 26. 41.
Ponz de la (Jarda 3. Raim. d*Aur 1. R. de Mirav. 23. Serv. 14. Anon.
123. 266. Agn. 105. 255. 591. 1277. 1291. 1345. Croia. 99. Frbr. 202.35.
203,4. 36. 204,17. 206,37. Ross. 139. 327. 356.
und folgende cw-Reihen, wo Fut. mit Fut. gebunden ist:
Agn. 403. 588. Frbr. 206,11. 206,31.
It]
3. a^).
'«
Bei: Bertr.OM-kSa. Guill. !X. 2. GuilK 5. G. de Berif. § 29.7, Guir.
6n Born, 16. 3L 39. 76. G. Riq, 57, Jauf. Bod. 3. Mrcbr. 7. Peire
Ckrd. IL 32. 42. .>a P. Vid. 3. PittoK 4. 5. Raimb. de Viiq. 7. Befl
de Forc. l. Serr. 15. Ago. 230. 277, CtoIm. l 29. Frbr. 4^9-4383.
4835-4867. Hos. 33 J 7.
12] a ist gebunden mit:
•«bei (,a), Bertr- Carb. 33. Guill.
IX. 2. GuilL 5. Giur. de Born. 16.
G. Riq &7. JbuC Rud. 3, Peire
CbiiL 42. PistoK 4. Ref de Forc. l.
Serr. 15, Anon. 195. Agn. 29 elc
-M (U). Ji&af. Rud. 3, SerT. 15.
CroiA. I.i0. - (mh iikuL Rad. 3.
PUt>L 5. Herr. 15. Ooia. 29. 130.
-acet (plA). Ref. de Forc. 1.
-acit (fa). Bertr. Carb. 33. Guill. 5.
G. de Berg % 29,7. Jauf Rud. 3.
Mrebr. 7, Pistol 4. Ref. de Forc. 1.
Serr. 15. Agn, 677. Croi». IHO.
^ftdet (e«cji). Guir. de Born. 16.
Jauf. Rud. 3. Frbr. 4%3b.
•adit (va) Jauf. Rud. 3. Peire
Card. 42. Serr. 15.
•fthit (tra>. Bertr. de Carb. 33.
Guir. de Boro. 16. Jauf. Rud. 3.
Serv. 15,
•ftm fja). Jauf Rud. 3. Peire
Card. 53. Adoo 195. Croi«. l. 29.
-uo(dema). GuilK IX. 2. PifttoL5.
— (plft). Guill de Berg. § 29,7.
Guir. de Born. 16. Marcbr 7. Peire
CünL U. 8erT. 16, Ago. 821. 1231.
-UMI (pa). Goill. IX. 2. Seir. 1|.
-iAM ^ca>. Peire Card. 5:i — (pa).
Peire Canl 53,
•anet (reoiA). B^rtr. Ckrb S3.
Guir. de Rom. 16. Mrcbr. 7. Peire
Okfd 53. Ref. de Fore 1. Serv. 15.
-aai (Caala, Eigennanse). Mrcbr. 7.
— (buma). Peire Card, 53.
-anito (m). Guill. IX. 2. Guir.de
BoRi. 16.
«anuM (eava). Guir. de Born. 16.
— (ma) Guill. IX, 2. Guir. de
Boro. 16. Mrcbr. 7. Pdre Card. 53.
— (Tila). Bertr- Carb. 33. Peire
Carb. 53. Pistol. 5. Senr. 15.
— Orts- und Eigennamen: (Bioa).
Mrcbr. 7. (Bergu ©da). GuilL de Berg.
§ 29,7. (Castella). Peire Card. 53.
(Garauda). dju. (Tolzal. Jauf. Rud.3.
(Trebellia). Peire Card. 53.
-at('ai*)(8ta). Guill. 5. Jauf.Rud.3.
Agn, 677. Frbr. 4370. ^ (acaba, araä,
apelfl. luoota, parla.toma). Croi4.L29.
~ (dona). Grois. 130. — (.aferma, aie-
gura, fixa, intra, lausa, plura, reoo^
etc.). Frbr. 4349 ff.
*) a -Reiben ohne Fut.;
Am. Dan. 2. Bern, de Prad. 1. Bertr. Carb. 35. Bouif. Calv. 17.
Quill. IX. 7. Mrcbr. 2. 24. Mönch 14. Peire d'Alv. 20. Taurel 1.
a Circ. 27. .Inon. 195. Agn. 200. 257. 481. 677. 1231. Boetiu» (B.Ch^.4).
EpUre Farc. de St. Est 1. Guir. Cabr. 1. Laia non par. 102 ff. Rosa.
346. 5ä0. 590.
A* Reiben: Fat. tat gebunden mit Fat:
ABoa. 238. Agn. 165. 413. 434. 465. 1193. 1239. Hon. 24.6. 39.13.
l. n. Abb. iWolff.» X*
13] 4. ĻV.
Bei: Lun.Mon^l. Agn.666.858. Pastorella (Jayaa 89-92). Ro88.129.**)
em ist gebunden mit:
zem, pregem). Pastorella (Joyas 89
—92). — (facetn, estrem (?), yengem).
Ross. 129. — (rem(?)). das.
-*emnm (Anem (Flusa?)). Boss.
129.
-emiis (-'emiis) (ardem, fazem,
crezeiu, laishem, mirem, prendem,
promezem, sabem, yalem). Lun. de
Mont. 1. — (escontem). Agn. 666.—
(agardem). das. 858. — (cantem, lau-
14) Die gascognischen Texte (Luch.) zeigen durchweg am
für em, z.B. faram^ Auch. 1259. Bay. 1272^; laisaram^ Auch.
1259; portaramy das.; preneram, Tarbes 12S5; seram, Bagn. de
Big. 1260; tieram^ das.; iocaram, Tarbes 1285. Ähnlich findet
sich im Daur., welcher uns nach Ghabaneau (Rev. d. 1. rom.
1881, II. 248) in gascognischer Mundart überliefert ist: paga-
ram 775, troharam 1295, und in anderen Denkmälern : auram,
Aig. 301; deuram, Brev. 16206.
15] Im Lud. St. Jac. (B. Gh.^ 406 flf., cf. Jahrb. f. r. L. III. 106)
findet sich die Schreibweise en für em: anaren 412, 13. 16;
form 412,18; jugaren 406,26; partiren 412,17 etc.
16] Ferner ow, o (franz. Endung), im Frbr. murom 3324, aqui-
tarom 4036, im Ross. 0., worüber cf. Hentschke p. 32 fif. und im
Daur. ed. von P. Meyer, welcher p. XLIX darin »une licence
expliqu^e par Thabitude que Tauleur avait des chansons de
gestes fran9aises« erblickt. Ghabaneau (Rev. d. l. rom. 1881.
II. 259) sagt dagegen : »mais cet om peut tr^-bien ^Ire le pro-
nom indefmi, sauf en un seul cas, v. 26, pour Icquel it y aurait
ä chercher une correction. Getle finale om (on) se trouve aussi
dans Blandin de Gomuailles, et toujours, comme ici, dans des
futurs«.
•) m- Reihen ohne Fat.:
Arn. Dan. 8. Peire d*Alv. 16. P. de Prinh. 1345. Agn. 260. 282.
328. 337. 735. Enimie 1265.
em- Reihen: Fut. gebunden mit. Fut.:
Mönch 14. Planh. d'Est. 1. Agn. 125. 152. 728. 842. 853. 1429.
Enimie 1548.
**) Vergl.: Müller, Die Aasonanzen im Guir. de Rosa., p. 14.
11
17] Endlich führt Bertrand p. 13 noch einen Belog an für:
um: dirum (C. II. 140), welches andere Schreibweise für om ist.
18] 5. eU*).
Bei: Aiiii. de Feg. 6. Alex. 1. Guill.lX. 12. G. Fig. 2. Guir. de Born.
17. 18. Mrcbr. 20. Raim. de Durf 1.
19] Gebunden ist et£**) mit:
-eoem (?) (detz). Kaim. de Durf. 1.
-«cit (fesV Alm. de Feg. 6. Alt^x. 1.
-•etiu (dreiz). Guir. de Born. 17.
-ednB (i^alafresi. Alex. 1.
-eiet (80ste8). Alex. 1.
-6(]i)8et (i)es). Aini. de Feg. C.
Alex. 1.
-*ena8 (bes). Alm. de Feg, 6. —
(ges). da«.
-es (res). Aini. de Feg. 6.
-est (es). Aim. de Feg. 6. Raim.
de Durf. 1.
-ctis (aprenetz). Raim. de Durf. l.
20] 62 ist vi'jlfach belegen, dasselbe lautete iiiit etz völlig gleich.
So findet es sich bei:
Blac. 12. Guill. IX. (B. Ch». 30). G. Fig. (Ldvy p. 39. 73). Mrcbr.
(B. Ob». 60. Feire Rog. (App. 63. 64). Aig. 313. E. S. (B. Ch». 10 «.).
G. de Nav. 2099. Hon. b,7. Tres. 617. Senn. lim. 123,49.
21] es, welches zuweilen für etjs vorkommt f), ist, wie die
Reime ergeben, ebenfalls eine berechtigte Schreibweise.
— (consentissetzl. Guir. de Born. 18.
— (devetz). Guill. Fig. 2. — (podetz).
das. — (aabetz). Raim. de Durf. 1.
- (temetz). Guill. Fig. 2. — (tenetz).
das. — (vczetz). Raim. do Durf. 1 .
-icet (letz). Guir. de Born. 17. 18.
-ices \^vetz). Guill. IX. 12. Guir.
de Born. 17. 18. Mrcbr. 20.
-igidns (eftreis). Guir. de Born. 17.
-*i80ii8 (fretz). Guir. de Born. 18.
-issns (comes). Aim. de Feg. 6.-»
(entremes), das.
•) ete- Reihen ohne Fut. :
Am. Dan. 13. Bern. A. d'Ariu. 1. Cercal. 1. Daude Frad. 8. Folq.
Rom. 1. Gavauda 5. Gorm. de Monp. 1. Guill. Fig. 2. Guion. 1. Guir.
de Born. 25. G. de Cal. 5. G. Kiri. 22. 36. Laulr. Cig. 2. Mrcbr. 23. 43.
Mönch 10. Peire d'Alv. 9. F. Card. 20. F. Rog. 6. Raimb. d'Aur. 25. 30.
R. de Vaq. 25. Raim. Mirav. 16. 25. 33. R. de Tor« 2. R. Val. 1451.
Anon. 217. Lais Mark. 127.
eto- Reihen: Fut. gebunden mit Fut.:
Dalf d'Alv. 7. Enimie 790.
*•) etz hat geschlossenes e.' Ci. F. Meyer. Rom. VIII. 155. Ferner:
Thomas, Arch. des miss. scicntif. 3' s. V. 440 tf. Ferner: Wicchmann p. 15.
Ferner: Hoffmeister p. 25.
•*♦) Cf. Appel, Feire Rogier, Anm. zu IJI, 6. p. 74.
t) Wiechmann p. 31.
12
22] Wir finden es:
Guir. flelfiliviern. Joan il*Alk 3. Liebeebrief (Such. D. p. 312. 315).
Peire Trabust L Anon. 203. Aig. 287. m2. 366. 780. Alt-x. (Swcb. D,
145). Ben. (Alb. u. 7). Daur. 188. 30L 416. 576. Doiic. VI. iL IX. l.
E. J. Vll 3t. XVI 20. XX. 23 (Woll). E. Nie. (Such, D. 3t 45.82. Fl«-
niijnca 877 . h^{'4. 5865. 5892. 5803. 6235. 6236. *>34i>. 6^i50. 640ii 6410.
7748. 774y, 7905 et^. Hon. 8.7. 11,29, 152.4t. 166,7. t9*>;25. 107,34, 201.32.
203,30. Agn, 673. 697, 1199. Lud. St. Jac. (B. Ch." 106 412. Don.
proens. 17,41 (Ha. C|. Las rasoa: 68,21 (Ha. B); 74,3 (Us. C).
23] Vereinxell findet sich ferner die Schreibweise e^ für eijs an:
Guir.Ri(^. (M. W. 4/237 >. Daur. 16. »98 433.1878. E.J. (B. ChV 9ff.).
EoBS. Mich. p. 3. 7 ,
was nach Chabaneau (Rev. d. 1. rorn. 1881. IL 249) auch eine
^ascogniscbe Eigentümlichkeit ist.
24] Fehlerhafl ist das Suffix atjs in Grois. 553. 554*J und
Frbr. 141 L 141t>. 1417. 1430. 3^41. 3009. 3119. 3im 3139.
3151. 3258 etc. Im Frbr,, welchem ein französischer Text zu
Grunde gelegen hal^ können wir die angerührten Relmreilien
auf tttjs sämtlich in solche auf et^: Uöiscfi reiben. Nur plaU
scheint dieser Behauptung zu widersprechen; jedoch bei nälierer
Untersuchung stellt sich heraus, dass sicli dasselbe im franzö-
sischen Texte niemals als plaisf findet, sondern stets auf irgend
eine Weise umsciirieben ist. — Hierzu sind auch die Formen :
»vieural(z)< Daur. 214, *auzirat(z)< das, 1918, zu rechnen.
Gliabaneau {Rev. d. l. rom. 1881. IL 255-260) erklärt, dass sie
gascognisch sind.
25] 6. an**).
Bei: Aim. de Pejj. 37. Alb. de Seat. 16. Bereng. de Pftl. 5. Arn. de
Prad. S. B. do V. 37. BertoL Zorgi 5. B. ite B. 12. 22. 26. 28. BlftcasR. 6.
*) Cf. L Kraack: Über die EnUtehung und die Dichter der »Chanson
de 1» Croisade contre le8 Albigeois« p. 8— 9; »Paul M«?yer (Introd.C. IV)
•agt: Los fulurs (S»* p«^^8. du plur.) 'tti{i) ne mni pas khiis exemple. D e«t
jöanifeete que lauteur a voiilu rinier en -ate, quoifiu'il n'y aoit piw arriv^
Sans faire aux rfegles de la decJinaition qn(*Iquea meDueia infraeÜoiie«.
*•) OH- Reihen ohne Fut :
Adeni. 1, A. Jord. 2. A. lo N(^gre 3. Aiiue de Bei. 8, 15. A. de
Peg. Ö. 14. 15. 16, 25, 27. 32. 40. 42. 44. 45. 46. 50, 51. A. de Sari. 1.2.
Alb. de Seat. 10. Alegret. 1. Alniuc 2. Arn. Cat. 6, A. Dan. 1. 4.
A. de Mar. 3. A. de Tint. 2. Aug. Not. L 3, Aaal. de Porcav, l,
Beatr. de Dia 5. Bereng. de Pal. b. 9. Bern. 4, B. d'Aur, 2. B. Marti 4.
13
len. 3. *23. Ei. Cair. IL 13. Folq. Lua. h F. de Mar«. 3, Ganc.
Faid. 22. Guigo I. Cui. d'üis 3. 14. 19. (iuilL de Gabst, 7. G. de la
Tor. f». fJuir. de Born. H, 17 30. 31. 39. 40. 4L 42. 46. 47. 56. 74.
G. d« Cal. 15.. Joftn tF.^lb. 2. J. Eat. 6. 6, Riq. 48. Mrcbr. 24. 4L
Mont 2. Peire Breuj, H. R Card. 2. 4. 52. 54. 68. Peirol 28. 29.
Ponz. de Gnbd. 8. Preb. do Val. L Raim. Gaue. 2. 33. Sim. l)or, 3,
Sördel 23. Uc de k ßac. L S. Uirc. 28 Anon. 173. 200. Croi«. t>0. 88.
95. 125. fiosa. 238. 404. 6-15.
B. ac Prnd. L B. Sic. L B. Tort. 1. 15. de Tot-la-Mon. 2. ß. de V.
4. 14. 20. 31. 34. 3«. 38. 3^», 45. BertoL Zorgi 2. 3. 5. li. 7. 14. 16, 17.
Bertr. 2. 5. B. d'Alam. 21. B. de B. 4. 6. 12. 17. 21. 22. 26. 28. 34.
B. de Carb. 2. 4. 8, 10. 12. 31. 32. 36. 39. 48. 60. 69. 87. B. de Paris L
B. del Pog. l. Bier, de Rom 1 BlacÄsa. 2. 6. 9. Blac. L 6. 12, Bonif.
Calv. L2. Caden. L 7. 9. 17. 18, 19. 20. 2L 23, 25. CastelL 2. Cavuire L
Cercal. 4. Dalf. d'Alv. 6. 7. Divnte de Mhj. L Daude Prad. 3. 5. El.
deBarj 5, El Cair. L lü. 11. 12. 14. El. Fon». L Eniic. L Folq.de
Mar«. 3. 7. 9. 13. 17. 24. F. de Rom. L Gar. lo Brun. L Gaue. 5. 25.
G. Faid. 6. 7. 20. 22. 27, 29. 34. 35. 4L 49. 53. 55. 57. 59. R3. Gaueb.
de Poic, 3. 6, 9, 15. Gamuda L Gen. lo .To^l L Granet L 2. 5. Gui
d'Uw. 2, 12. 17. 19. Giiill. L G. Adein. L 4. G. d. Berg. 3. 21. 29.
G. de CabHt. 2. Guül. IX. L G. Maj,'ret 1. G, Peire d.i Caz. 1. 2.
G. de S, Gre^'or. 5 G. de S, Le»d. 3. ^j. 7, 8. 15. G. de SaÜKu. L
0. de la Tor. 2 H. Guinet 1 luiir. de Born. 5. 16. 17, 29. 30. 34. 40.
58. t»8. 72. 74. 79. G. de Cal, L 6. IL G. tfEn*- 3. 8. IL G. del Oliv.
18. 31. 34. 44. 63. 67. G Ki.i. 3 4. IL 15. 22.26.34.42.49. 51. 64. G. deSal. L
laab. L Un. d'Enlrev. 1. 2. Joan d'Alb. 3. X Est. 5. 7. H. Joyos de
ToL 1 Jord. de llala de V. L LHntr, Ciij 4. 7. 8 9. 16. 17. Lignauie 1.
Loh. de Motit, 1. 3. Maiatre l. Moutan. 1. Mrcbr. 3. 4. 7. 22. 42. 44.
Möncb V. Füian 3. Mönch 6. 7. 14. NaL de Uom. L Gate L Pailais. l.
Paul, de Mars. 6. Peire d'AW. 16. P. deBrag. 1. P. Brem. 19. P.Card.
10. 12. 21. 31. 42. 57. 63, 67. P. Dunm. f. P. GuilU dö Toi. L 5.
P. Milo 3. P. d. l. Mula 1. P. Baim. de Toi. 1. 7. 9. 10. 15. P, Eog.
2. 4. 6. 9. P. de Val. L P. del Vern. L P. Vid. 5. 25. 33. 34. 49,
Peirol 2. 4. 8. 10. 13. H. 16. 18. 32. 34. Perdigo l. 14. Pistol. 2. 4»
Ponz Barba L P. de Capd. l. t. 5, 7, 17. 25. 27. P. de la Garda L6,
Kaiuib. d'Aur. L 9. 17. 19. 37 H. de Darf. l. R Üauc. 3. 7. R. GuilL L
B. Jord. 6. 8, 9. R. Mirav. 3 21. 27. M. 40 41. 43 45. 46. R. de Iüa
Sal. 5. R. de Tors L 2. 4. 5. Ruin, de Trca-Sau/.. 1. Ralui. L 2. 4. 5.
ßo8t. de Merg. 1. Sav. de Mall 2. Serv, 2. 9. 15. 16. 4L 42. Sordel
3. 5. 6. 7. lU. 17. 29. 34. Na. Tibors I. Torca!, .i Trob. de Villa-Arn. 2.
Uc Brun V. ile Maens 1. U. de Mur. L U. de Pena 2, S. Circ, L 3.
9. 12. 26. 31. 38. 4L Anoo. 7. i:.. :JL 33. 42. 45. 48. 54. 55. 60. 70. 72.
79. SO. 92. 106. 115. 136, 14L 147 160, 163. 189, 197. 228.231.234.235.
237. 242. 244. 247. Hoetiua 9. 15. Lai« non par. 9. Noel (B. Cb.* 17).
Planch. d'Est. L Croia. 1. 72. 93. 109. 122. Eniaiie 287. 407. 470. 570.
652. 8:53. 936. Frbr. lO.lL 191.7. 192,5. 193,13, 195.29. 196,7. 199,37. 208,13.
Hon. LL 10.1L2L 12,2L 13.13. 17,17. 18,3^^^ Ro»w^ 12. 86. 148, 249.301.
450 476. 610. 66L
und an -Reihen: Fut, gebunden mit Fut:
Gaue. Faid. 5L Agn. 607. 1180.
ii
"26] Es ist gebunden mit:
-abent (anh Bereng. dt^ Pal. 5.
R dtf Born. 22. El. Cair. U. Folci.
Lim. 1. Gni d'Uis. 14. Guin de
Born. 6. P. dß t>l. 5. G. Biq. 48.
Joan Est. 6. Peire Card. 2. Preb.
de Val l, Sira. Don 3 *rte.
-*»CDiit (taT)K li de V, 37. Ca-
den. :^. El. Cmr. 11, Folq, Fjim. L
iiuigo I. Gni d'üia 14. fliür. dp
Hoin. 31. G Riq, 48. Peirol 29.
Ponsi. i\e Gapd. b. Preb. de Val 1.
Uc d« la Bac. 1 etc,
•adunt (vani. Giiir. de Born, 6. 41,
Mont. 2. Poirc Card. 2, Peirol 29,
Crois. 88. 9&. Pi-j.
-amniiin jdan). Alb. de Se)*t. 16.
Bereng. de Pal. h Bertol. Zorgi 5,
El. Cair. IL F. de Marti. 3. Oauc,
Faid, 22. Gui d'Uis. 14. Guir. de
Boru. ai. G. Riq. 48, Joan Est. ü.
MlC^^r, 41, Ooif«. 115 etc
.*aocnm (hmn). B. de B. 22. 26.
Giiir. de Born. 0.
'^Andern (gran). Aim. dt* Peg. 27.
Gaue. Faid. -^2. Goill. de Cabst. 7.
Giur. Riq. 4Ü. Joand'AIb 2. J^Eatö.
Peir« Ciud. 2. Peiral 29. Pona de
Capd. 8. 8ordel 23. l'c de l« Bae. 1.
Anon. 2(M) etc
-•andit i Man). Guid'Uia. U. Guir.
de Boru. Ö. 17. G.Ri*i.48. Mr^tbi. 41.
— (e«|ian).dai*.— (röBplan). Anon. 2W.
-ando (conina). Btjrüng. de PaL 5,
B. do B. 2ii Kaim. Gaue. 2. — i^deuiaü).
Aini.d.'EVj?.:i7. AH». deÖe«t l*>. B.de
B. 12. Guigu 1. Giiii'. de Boni. 17. ul.
Peire BreaKl4,Peirol 29 Preb.de Val.l.
Sim. Bor, Ü, Hobb. 288, — {ucaptjm).
B.de B.P2. — (baisan). B. de B. 12.
Gui^ol. Gui d'Uis. 14. — (t-aval^n).
B.deB.26. - ^i!banlaiij. B.deB. 12.
KL Cair. IL Folq.de Mars. 'S. Gui
d'UiB. 14. Guir. de Born. 6. Preb.
de VaL L — (chaatian)* Mrcbr. 41.
— (cercan). B. de B. 26. — fconor-
tan). ßertoL Zoigi 5. — (coBseillan).
Aim. de Peg. 37. — (doblan). EU
Cair. 13. - (donanL B. de B. 22,
— (eHt4in)- B. de B. 2t>. Güi d'üis. 14.
Guir. de Born. 41 Peire Gai-d. 2, 54.
Raim. Gaue. 2. Sim. Dor. 3. üc de
la Bac. L - (doptj^n). El. Cair. U.
— (encolpan). Gui d'LTis. 14. — (ga-
biin). Caden. 3. — ((fardiin). Gui
d'üifi. 14. — (lauÄftn). Peire Card, 2 efc.
— «^lualeHtanV Peire Card 54. —
^obran ), d a ». 2.-» — i po r tan ) . G . Riq. 4 S,
— <ploran). Peirol 28. — (preÄan).daa.
28. • (öohran). Gair. Riq, 48. — (umi-
limn). Gui d'Uis. 14 etc.
-andnm (coaianl. Berk^l. Zorgi 5.
El. (.tair. IL Ue de Uv Bac. 1. Robs.
404. 645. — (denianj. B. de B. 22,
Folq. Lud. 1. — (Rotlan), das. —
(Tristan), das. 12. — ( Yrlaii). das. 26
etc.
•ano (deman). Mont. 2. Crois. *>(,►.
125, — (deplan). Peire Brem. IL
P. Card. 2. Crois. 60.
•anem (pan). Crois. 8K. 125.
-aai (vilan). Crois. (JilQ^.— Bigtn-
namen: (Acaman). Croiff. 125. — (Ca-
talan). Pt^ire Brem. 14. — (Castelnn^.
das.
-ftajsi (truan). Aiui, de Peg. 37.
B. de B. 22. 26. Gaue. Faid. 22.
Gui d'Uiö 14. Mont 2. Peire Card. 2.
Raidi. Giiuc. 2. Üc de le Bac. L
-anno (*anDo) (og»inj. BertoL Zor-
gi 5. Gui d'L in. 14, Preb. de Val. l.
Anon. 200. Rom. 2:58. — (soanj.
Guir. de Born. öL Peire Card. 2.
Preb. dß VaL 1.
•anniim •'aaniim) (afan). Alb. de
15
Seit 16>. B de V. 37. B.deR22.
Cäden. 3. £1. Cair. 13. Folq. de
Man. 3. GnidUis 14. Guir. Riq. 48.
Mrcbr.41. Peirol28. UcdelaBac. l
fie. — (anj. B. de B. 22. .Caden. 3.
Folq. de Ltin. 1. Gaac. Faid. 22.
Olli dTTis. 14. Guir. de Born 17.
Joan Est. 6. Peiie Card. 2. Peirol 2^.
Sordel23. Aiion.20u. — (banj. Guir.
de Born. 6. — (engan). Alb. de Sest. 16.
Bereng. de Pal. 5. B. de V. 37.
Bertol. Zorgi 5. Cadin. 23. Guigo 1.
GnJU. de CaUt 7. Guir. de Born. 31.
G. Biq. 48. Peire Card. 54. Ponz
de Oapd. 8. Uc de la Bac. 1 etc.—
(gaban). B. de B. 12. - Orts- und
Kigenmamen: (Alaman). B. de B 26.
— (Aximan). das. 12. — (Brainian).
das. 26. — (Johann). Gair. Riq. 48.
Peirol 28. Croi».60.95. — i Norman).
R de a 26.
-ante lavan). Uc de la Bac. 1. —
(denan). Bereng. de Pal. 5. B. de
B.J6. Caden. 3. El. Cair. 11. Folq.
de Lun. 1. F. de Mars. 3. Guir. de
Born. 6. G. Riq. 4ä. Joan d*AIb. 2.
llrcbr. 24. Peire Card. 2 Raira. Ganc. 2.
-- (derenan). Joan Est. 6. Peirol 29.
S. Circ 28. — (enanV Alb. de SesLlö.
B. de B. 22. El. Cair. 13. Folq. de
Mar;. 3. Gni d'Uis. 14. Mont. 2.
Ponz de Capd. 8. l'c de la Bag. 1.
S. Circ. 28.
-aMtea (-^aatem) (aman\ B. de
V. 37. Bertol. Zorgi 5. Guir. de
Bora. 31. Preb. de Val. 1. Uc de
la Bac. 1. — ^benestanV Bereng. de
Pal. 5. B. de B. 12. 16. El. Cair. 13.
Gui d*L'i8. 3. Joan d'Alb. 2. — (en-
fan). BertoLZorgiö. Guir. de Born. 17.
Peire Card. 2. 54. — (ferran. B. de
& 22. Gaue. Faid. 22. Boss. 645.
— (Don Ferran, Eigenname). Folq.
Lun. 1. — (meilluran). Guir. de
Born. 17. - (pre&in). El. Cair. 13.
Folq.deLnn.l. Guigo 1. Joan d* Alb. 2.
Peire Brem. 14. — (semblan). Alb.
de Sest. 16. Bereng. de Pal. 5. B.de
B. 26. E. Cair. 13. Gui d'Uis. 3. 14.
Guir. de Born. 31. Guir de Gal. 5.
Joan Est. 6. Peirol 29. Ponz de
Capd. 8. Preb.de Val. 1. Sordel 23
etc.
-*anti ^aman) Alb. de Sest. 1 6. Sor-
del 23. — (claman >. Alb. de Sest. 16.
— <enfan). Peire Canl. 52. — (pre-
zanK Gaue. Faid. i^2. Peire Card. 2.
— (prezicani. Guir. Kiq. 4{>.
-ante (chan>. Caden. 3. Folq. de
Mars. 4(. Guir. de Born. 17. Peire
Card. 52.
-antoM (-^aatnrn) (aitan . Bereng.
de Pal. 5. Bertol. Zorgi 5. Caden. 3.
Gui d'Uis. 14. Peirol 29. — (atretanl.
B. de V. 37. Caden. 3. Folq. Lun. 1.
F. de Mars. 3. Uc de la Bac. 1.—
(chan\ B. de B. 22. 26. Caden. 3.
Gui d'Uis. 3. 14. Guir.de Bora. 6.31.
Peirol 29. — (guan). Gui dTia. 14.
Peire C^ird. 4. 52. 51. Crois. 95. —
vquan). Aim. de Peg. 37. B. de B.
22. 26. Gaue. Faid. 22. Guir. de
Bora. 17.31. Preb. de Val. 1. Boss. 645.
— (talan). Bereng. de Pal. 5. B. de
V. 37. Bertol. Zorgi 5. B. de B. 12.
Folq. Lun. 1. Guigo 1. Guill. de
Cabst. 7. Guir. Riq. 48. Joan d'Alb. 2.
Peire Card. 2. Raim. Ganc. 2. Sor-
del 23 etc. — (tan). B. de B. 87.
El. Cair. 11. Gui d'Uis. 3. 14. Guir.
de Bora. 17. Joan d'AIb. 2. Joan
Est. 6. Peire Card. 2. 4. Ponz de
Capd. S. Sordel 23. Uc de la Bac 1.
S.Circ. 28 etc.
-anam vman). Crois. 60. 95. —
(plan). Crois. 88. 125. - Orts- und
16
fennamm: (Cap^llan). Mont. 2.
Crois. 125. — (CerdanJ. Crois, 88. 125.
— (Eepan). Mont. 2. — (Jordan).
Croi».60. 88. - (Montan). Mont. 2.
— (Montalban). Crois. 60. 8B. 125. —
(Peraan). El.Cairll. Gaue. Fa id. 22.
Peire Card. 54. - (Tolzan). Croi».
ÖÜ. 88.
26] Zur Vervollständigung der von P. Meyer (Rom. IX. p. 192 (T.)
und Chabaneau (Rev. d. Irom. 188L L 43) aufgestellten weiteren
Suffixe für die 3. Pers, Plor. Fut.: »ant^ au, «un, e», ent, on,
ont, M»t^«, welche sich aus den Reimen nicht nachweisen lassen,
mögen noch folgende Belege dienen:
-ftnt (aurant). B. de B. (Stini. p.
73, 177). - (cobrarant), Ai^, 1153.-
(firrant). Rosa. 0. 5193. — djarda-
rant). Lud. St Jac. (B.Ch.*4<)8,I2).
- (serant). B. de B, (Stim.p. 171,24).
Aig. 828. 930. 967. Vtrßl fernen
Hentachke p. 32 f.
•an (amarauK. Don. proens. li>,&
A). — (tenrau). Flamenca 7251. —
l,Hs.A). -^ (auraa). das. 16,29. 19,16.
27,29. Bfegle de St, Ben. ( B, Ch V 232,9),
(eätarauj. Flauienca 7253. — (farau).
Regle de St Bön. (B. Ch." 232,9). —
(iran). das. 2:11,9.— (remanrau). A.P.
R.8,84.^ (aeran). RfegiedeStBen,(B.
Ch.' 23 1,12. 2'^). Üon.proens. 1 7,39 (H«.
ÄL — (tenrau), Flamenca 725 1. — ( ven-
rau j. Regle de S L B*jn. ( R. Uh '. 231 . 1 Ü).
Zu a« vergl. ferner: Rev. d, 1. Rom. 188Ö. L 299 Anmerkung.
und ferner das Ludus Sancti Jacobi (Jalirb. f. rom. u. engl. Litt.
III. p. 196 Ef.), in welchem nur au für die 3. Pers. Plor. Fut.
gesetzt ist.
-©n (auren). Cart d'Oloron 1290
(Luch. p. 55), — (averen). (B. Ck'
396,19). - icreereD).Prec,reli44,H.
— (formeren). das, — (portaren),
Bagn. de Big. 1260* (Luch, p, 35. 3G),
— ([deluianderen). Bordeaui 1240 j p. 32 f.
-0 (Bvero). (0; 11.9.) Bertrand p. 16
Anui. 12. - ifaro). (C. H. 227). Ber-
trand p. 14. — t^isairo). Serm. liin.
130,6.
-00t VtrgL Etoss. 0., Hentschke
(Lach. p.l26). — ^viensn). Cart d'Olo-
ron 1290 (Luch. \\. 54). Viom, Mich.
p. 89 stehi endlich : vangaren.
•ent. Vttgl. Rosa. 0., BenUchke
p. 32 f.
-ont (.^eront). Aig. 978. Femer \
Hentachke p. 32 f.
-mit (veurunt). Code Juatinien {B,
Cfa.* 300,10. Ma. A). (Ms.B/ia* veno.)
VertfL Hentsclike, Roaa. 0. p. 32f.
27J
Conditional 11.
Da die 1. und 3. Pers, Sing, des Gond. 11 (vcigL die unter 2
aufgesteUte Tabelle) g!eiclilaulel und in den Reiinreilien zuweilen
mehrfach mit einander gebunden ist, so werde ich der Kürze
wegen beide zusammen behandeln.
17
28] 7. ia*).
Bei: Aden», lo Negre 4. A im. de Bei. 8. A. de Pcg. 2 4. 15. 16. 43. 45.
A. de Sari. 1. 2. Alb. de Sest. 6. 7. Alejrret. 1. Alex. 1. Arn. Cat. 6.
A. de Mar. 5. 7. 17. 20. A. Piaff. 1. Beatr. de Dia 2. Boreiiir. de Pal.
1. 3. 7. 10. 11. 12. Bern 4. B. d'Aiir. 2. 4 B. Marti 5. 6. B. de Rov. 2.
B. de Tot-lo-Mon 1. a. B. de V. 17. 21. 25. 45. Bertol. Zorgi 5.7.9. 17.
Bertr. 2. H. d'Alam. 4. 9. 11. 19. 22. 23. B. de B. 14. B. de Uarb. 3.
9. 10. 77. B. de Gordo 1. B. de Poj. 2. Bisch, v. Clerm. 2. Blacass.
9. 11. Blac. 6. Bonif. Calv. S. 10. 12. Caden. 2. 5. 6. 7. 8 14. 15. 18.
19. 20. 25. Cläre d'And. 1. Dalfi d'Alv. 9. Daude Prad. 1 El. de Bari.
3. 5. 8. 9. 13. Kl. Cair. 8. lü. Enjrles 1. Folq. de Lun. 1. 2. F. de
Mars. 21. F. Rom. 1. 5. Fraire Menre 1. Gar. (KApch. 2. 7. 8. G. lo
Brun. 1. Gaue. 1. G. Faid. 2. 14. 41. 43. 44. 51. 55. 02. Gausb. de
Poic. 3. Gavauda G. Graf v. Prov. 1. G. v. Rod. 2. Granot 2. 4. Gui
de Cav. 5. G. d'Uia. 3. 11. 13. 16. 18. Guigo 1. Guill. 6. Guill. IX. 9.
G. Adeiu. 5. G. Aug. 4. 5. G. Fiq. 5. G. .Magret. 1. G. de Mont. 2.
6. 7. 8. 9. 14. G. Peire de Caz. 10. G. Riüm. de Gir. 3. G. de la Tor.
6. 12. Guionet 1. Guiraud 1. G. lo Ros. 4. 6. Guir. de Born. 2. IS.
28. 31. 35. m. 70. G. de Cal. 1. 5. G. d'Esp. 2. 3. 5. 9. 13. G. del
Oliv. 1. 5. 22. 73. G. Riq. 21. 22. 24. 32. 39. 49. 50. 51. 59 71. 75. 77. 78.
85. 88. G. de Sal. 2. Isabel 1. lan. d'Entrev. 1. Joan d'Alb. 2. J. Est. 4. 8.
J. Lag. 1. Lanib. de Bon. 4. 9. Lanfr. Gig. 5. 6. 16. Lun. tie Mont. 3.
Maiatre 1. Mrcbr. 10. 24. 44. Marques. 2. Mönch 5. 6. 7. 15. 17. 23.
M. de Foisa. 2. Paul de Mars. 3. 4. Peire Brem. 9. 10. P. Br.-lo-Tort. 1.
P. Card. 1. 4. 6. 8. 11. 12. 27. 31. 67. P. Guill. 4. P. Trab. 1. P. Vid.
7. 43. 46. Peirol 6. 8. 9. 12. 15. 20. 26. Perdig. 1. Pistol. 1. Ponz de
Capd. 2. 6. 11. 15. 18. 19. Preb. de Val. 1. Puiol. 1. Raimb deBelj. 1.
*) ia- Reihen ohne Cond. II:
Aim. de Bei. 9. 20. 21. A. de Peg. 10. 12. Alb. de Sest. 11. 13.
Am. Dan. 16. A. de Mar. 21. A. Peire d'Agan. 1. Aug. Nov. 2. Aust.
d'Orl. 1. Bereng. Trob. 2. Bern. Rov. 4. B. Sic. 1. B. de V. 30. B. de
Venz. 2. Bertr. Alb. 2. B. de B. 9. 39. B. de Carb. 5. 8. 16. 19. 35.
Blacass. 8. Blac. 1. Lo Bort del rei d'Arag. 3. Caden. 13. Cercal. l.
Dasp. 2. Daude Prad. 4. Eble d'üis. 3. Esperd. 1. Folq. de Mars. 26.
F. Rom. 2. 6. Gaue. Faid. 3. 15. Gausb. de Poic. 2. Na. Gorni. de Monp. 1.
Guigo 2. Guill. Adern. 6. G. Aug. 8. Guill. de Berg. § 27,7. 8. 11. 18.
G. de Gabst. 6. G. Fig. 8. G. Peire de Caz. 1. 7. 10. G. Raim. 3. G.de
S. Leid. 8. 9. Guion. 2. Guir. de Born. 61. 64. G. d'Esp. 4. 10. G. del
Oliv. 4. 7. 9. 20. 26. 30. 35. 37. 40. 47. 48. 49. 56. 57. 63. G. Riq. 15.
16. 86. 40. 61. 65. 86. G. de Sal. 4. Jac. Mote l. Joan Est. 7. 9. 11.
Lanfr. Cig. 2. 4. 10. 17. Mrcbr. 25. 27. 30. 32. 42. Mönch 20.21. Meter 1.
Peire d'Alv. 22. P. de la Carav. 1. P. Card. 10. 10. 25. 26. 38. 41. 45.
46. 52. 60. 70. P. de Gavar. 1. P.MiloO. P. Raim. de Toi. 5. P.Vid. 13.
Peirol 18. Perdig. 15. Ponz de Capd. 4. 12. P. de la Garda 1. 5.
Raimb. d'Aur. 11. R. de Vaq. 11. 26. 32. Raim. de Mirav. 42. 45.
Balm. 1. 3. Ric. de Tarasc. 2. Rodrig. 1. Rost Bereng. 1. Sordel 3.
16. 22. Templier 1. S. Circ. 4. 7. 17. 30. Anon. 2. 10. 32. 38. 47. 55.
65. 76. 79. 92. 97. 99. 118. 123. 144. 145. 148. 152. 154. 177. 201. 203.
208. 210. 218. 231. 232. 239. 243. 249. Pastorella 1 (.Toyos. p. 91).
und ia- Reihen: Cond. II gebunden mit Cond. 11:
Beatr. de Dia 4. Caden. 24. Guill. Fiq. 2. Anon. 137.
Ausg. n. Abh. (Wolff). 2
t8
de Vaq. 9. 12, Unim, 3. E. de Caeteln. 5. R. Gaue. 7, 9. R. dt
Mimv. 18, 24. 41, R. Ri^'. L R. de Tora. H. Rain, lie Pon» l. Rnim. 4.
Rieh de Berli, 3. Ö. Roßt. Bereng. :i «ordel 1. :i. 6. 7. lü, 14. 21.
Toniier 2, Uc de k Bac, 1. 4. Uc. Brau, tl, B. Circ. 9. 20. 21. 24. 2t>, 40.
ü^uet 1. Anon, 3. IG. 104. 135, 167, 174. 1^9. 194. 200, 204, 211. 227.
233. 241, 247,
39] Die 1. Pers. Sing. Gond, II ia (lat. */Äaw) und die 3. Pers.
ia dat. */ft(iO sind gebunden mit:
-ift (-ia*) (baiUia), Bertoi. Zorgi Bertr. 2, Caden 18. iiar, lo BruiL 1.
5. 17. eSaiic. Faid. 44. Giiill. Fig. 5.
Peire Brem, 10. Perdigo 1. Rieh,
de Beil.. 9. S. Circ. 20. — (bauzia).
Ale^^ret 1. Bertr. 2. Blacasa. f).
l^tiil. Calv, 8, El. de Barj. 8. Folq.
de Lun. 2. Gaue. Faid. 62, Gen.
lo Jojif. 1. Quill, de Ia Tor. tl 12.
Peire Brem. 9. — (cavelana). Lanfr.
CijK G. Peire Card. 12. P. Vid. 43.
Sordel 10. Anon. 2O0. 247. —
(coindift). Cuden. IS*. hn. d'Entr. 1.
Faul, de Mars. 3. Peirol (1. S. Circ. 20.
— (compag^nin). Aiiii. de Bei. S.
A. de Peg- 43, BfTerig. de Pid. 1.
Geu. lo .log, 1, GiiVÄuda 6. Guill.
de Ia Tor. !2. Guir. de Born. 18. 70.
Lanfr. i'ig, 0. — (cortesia). Alb. de
Seat. 7. B. de V, 21. Bertr. 2.
B. dtd Po]. 2. Blac. Ü. Booif. C»dv.
8. 12. Caden. 2. El. de Barj. 3.
El. Cair. 8. Folq. de Lun. l. Gaiial».
de Poic, 3. Peire Gm II. 4. — (diR).
Alm. de Bei. 8, Arn. Cat. 6. Bern, -h
B. de V. 45. ^rtr. d'Älain. 23.
Blac, 6. Caden. 14. Folq, de Mar« 21 .
Gar. d'Ai>ch. 7, G. lo Brun. 1. Gaue.
Faid. 44. Gran et 2. — (dru darin).
Alb. de Sest. 7. Bereng. de Pal 1.
B. de V. 21. 25. BI&o. 0, Üaude
Prad. 1. El. Cair, 8. Gar. d'Ä^Kih. 7.
Gaue, Faid. 44. 62. Graf v. Rod 2,
Peire Guill. 4. — (feunia) (felonia),
Aim. de Feg, 43, Alb. de Se*t. 7.
AlegreL 1. Am. CaL 6, Bern. 4.
Gaue. Faid. 44. Gi-anet 2. Peire
Vid. 43. S. Circ. 20, - (paria).
Aira. de Bei H. A. de Peg. 43.
Alegret L Blac, G. Bonif. Calv. 12.
Caden. 18. EL de Barj. 8. Gen, lo
Jog. 1. Graf V. Rod. 2. Guir. de
Born. 70. - (via). Aim. de 1^1. 8.
A. de Peg. 43. A. de Sari. 1. Bertol.
Zorgi 17. Bertr. d'Alam. 23, Blac. 6.
Caden. 2.7, 14. 19. Folq. de Lun. 1.
F. de Mar«. 21. Gavau<la 0. —
(vilania). B, de V. 4'>. Bertr. del
Poi. 2. Cuden, 14. 19, 25. El, de
Barj. 3. 8. Folq. de Lun. 1. F. de
Mars. 21. Gaue. Faid. 62. Gen. lo
Jog. 1, " (niia). AiiTT. de Öad. l,
B^reng. de Pal. I. K. de V. 45,
Bertr. d'Alam, 23. BlaoiHH. 9. Blac 6.
Gar lo Brun. 1. Gen. lo Jog. l.
Gavauda G. Gui iVUh. 13, Guill.
Aug. 4. Mrcbr. 21 ete. — Orts- und
pjigemfamen: ( Alenifiniii I. Isn, d'En-
trev. L — (Lonibivrilia). Arn Citt 1.
Folq. de Lun. 1. Isn. d'Enlrev. 1.
Peire Brem. 9. P. Card. 12. P.Vid. 7.
A n on . 24 1 — ( M a ria ). Fol *) d f Lun. 2.
Gen. lo Jog. 1. Guill. Fig. 5. —
(Noruiaudia). B. de V. 21. Peire
Card. G. — ^Pavia). Fnlq. de Lun. 1.
Lanfr.Cig.6. - (Suriai. Folq.deLun.L
Peire Breni, 10, P.Card. 12. P.Vid, 43.
— iTabaria). Peire Vid. 43. ^ (Tur-
quia). Peire Card, 12.
-iaiD (aia). Alegret 1, B. de V. 25.
19
BertoL Zorgi 5. Bertr. d'Alam. 23.
Blaeaw. U. Blac. 6. Caden. 25.
EL de Barj. 8. Gaue. Faid. 62.
Gftiitb.dePoic.3. Sordel 10. S.Circ.9
ete.
-*iAt (hamelia). Blacass. 11. Folq.
de Marf. 21. Lanfr. Cig. 5. — (sia).
Aim.de Bei. 8. Arn.Cat. 6. Beni.4.
Bertr. d*Alam. 23. B. de Gordo 1.
BoBif. CalTO 8. Caden. 25. £1. de
Barj. 38. Folq. de Lun. 1. Gavauda 6.
Graf ▼. Rod. 2. Grauet 4 etc.
-«ibam (avia). Arn. Cat. 6. Bertr.
de Gordo 1. Caden. 14. El. de Barj. 3.
Ganc.Faid.44. 6ranet2. Gni d^Uis. 13.
Goir. lo Roe. 4. G. Riq. 21. Peire
Vid. 28. PistoL 1. S. Circ. 21 etc.
— (dina). Aim. de Peg. 43. Bla-
caes. 11. Gui d'öis. 13. Peire Vid. 43.
— (jadia). Peire Card. 6. - (fa«a).
El. de Barj. 8. — (perdia). Aim. de
p^, 45. ^ (sabia). Bertol. Zorgi 17.
Bonif. Calvo 12. Gaue. Faid. 44. —
(servia). Caden. 20. Pistol. 1. —
(loUa). B. deV. 45. Guir.de Born. 28.
— (tenia). Gavauda 6. — (trametia).
a Circ 21. - (yalia). Arn. Cat. 6.
Bonif. Calv. 12. — (vezia). Folq. de
Mars. 21. Gaue. Faid. 44. — (volia).
Bereng. de Pal. 1. B. de V. 21.
Ganc Faid. 62. Pisiol. 1 etc.
•*ibat (aTia). Caden. 2. Folq. de
Lun.1. Graf ▼. Rod. 2. Guill.Ang.4.
Gnir. Riq. 75. Lanfr. Cig. 6. Pistol. 1.
Baimb. de Vaq. 12. — (eambia).
Bereng. de Pal. 1. Blac. 6. Peire
Vid. 48. — (coesentia). Gaue. Faid. 44.
Gni d'üi». 18. — (dizia). B.deV.45.
Bertr. d*Alara. 23. Caden. 19. Gui
d*UiÄ. 16. Guir.de Born. 28. Pistol. 1.
— (fazia). B. de V. 2 1. Bertol. Zorgi 5.
Folq. de Mais. 21. Guir. Riq. 21.
S. Circ. 9. — (metia). Aim. de Peg. 43.
Guir. de Born. 70. — (plazia). B. de
V.25. EI. deBaij. 3. Gen. loJog. 1.
Guir. lo Bo8. 4. G. de Born. 70.
G.d'Esp.S. Peire Vid. 43. Peirol. 15.
Pistol. 1. — (podia). Aim. de Peg. 43.
Am. Cat. 6. B. de V. 45. Bertr.
d*Alam. 23. Gaue. Faid. 44. Gui
d'üis.16. Guill.Aug.5. Peire Vid. 7.
Baimb. de Vaq. 12. — (sabia). Guir.
d*Eflp.l3. Iin.d'Entrev.l. — (tenia).
Bonif. Calv. 8. Peire Card. 12. Pi-
stol. 1. - (venia). El. de Barj. 8.
Lanfr. Cig. 5. Peire Card. 6. — (volia).
Bertr. d'Alam. 23. El. de Rarj. 3.
Gui d'Uis. 13. Guill. Aug. 4. Lanfr.
Cig. 5. Mrcbr. 24 etc.
-ica (amia). Aim. de Peg. 43. A. de
Sari. 1. Alb. de Sest. 7. Bereng.
de Pal. 1. B. de V. 45. Bertr. d'A-
lam. 23. Blac. 6. Bonif. Calv. 12.
Caden. 18. Folq.Rom.5. Guir.Riq.75.
Sordel 10 etc. — (enemia). Aim. de
Peg. 45.
•icam (dia). Aim. de SarL 1. Alb.
de Sest. 7. Alegret 1. Gen. lo Jog. 1.
Gui d*Uis. 13. Guir. Riq. 39. Peire
Brem. 9. S. «rc. 20.
-ioat (dia). Bertr. d'Alam. 23.
Guigo 1. Guill. Aug. 4. Guir. Riq. 75.
Sordel 10.
-idam (aucia). Aim. de Bei. 8.
A. de Sari. 1. Alegret 1. B. de V.25.
Bertol. Zorgi 5.
-idat (aucia). Arn. Cat. 6. Bla-
cass. 11. Blac. 6. El. de Barj. 3.
Guir. de Born. 18. Peire Brem. 0.
-igam (castia). Aim. de Peg. 43.
— (IIa). Peire Vid. 43.
-igat (castia). Arn. Cat. 6. El. de
Barj. 3. Gavauda 6. Gui d'üis. 13.
Guir. de Born. 70. Peire Vid. 43.
S.Circ.21.— Oia). Alegret 1. Bertr. 2.
B.delPoj.2. Blac. 6. Graf v. Rod. 2.
20
de Lud. 1. F. de Mara. 21. P. Rom. 5.
Gtauc. Faid. 44. Gen. lo Jog. 1. Guir.
Riq. 21. Peire Brem. 10. Raimb. de
Vaq. 9 etc.
Guill. Aug. 5. ö. de la Tor. 6.
Lanfr. Gig. 5. Peirol 15. Pistol. 1.
-ita (via). Aim.dePeg.43. Bern. 4.
B. de V. 45. El. de Barj. 8. Folq.
30] Ausnahmsweise findet sich /e, als Schreibweise, für ia:
darie, Aig. 857. — lassarie, B. Nie. (B. Ch». 380).
ie im Ross. O cf. Hentschke p. 32 f.
Nach Bartsch (Sancta Agnes, Einleitung p. 10) wurde ia
in der klassischen Zeit zweisilbig, indessen auch schon einsilbig
gebraucht, und zwar wurde letzterer Gebrauch in der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts häufiger.
31] 8. las.
Für die 2. Pers. Sing. Gond. II auf ias (lat. *lbas) ist kein
Beleg in den Reimen der Lyriker vorhanden. Wir haben nur
3 Reimreihen auf ias ohne Gond. II, und zwar: Guill. Peire 8;
Guir. del Oliv. 70; Peire Card. 27.
32J Von Fällen ausser dem Reim verzeichne ich: amarias^
Don. proens. 13,43 (Hs. A); — aurias, Aig. 872. 958; G. Folq.
(Such, D. p. 277); L'essenh. (B. D. p. 117); Roman. (Such. D.
p. 310); — cassarias^ D. Prad. Vert. (z. 702); — dar ias, Liebes-
brf. (Such. D. p. 313); — deurias, Agn. 373; — estarias, Tre-
sor 12,96; — gardariaSy D. Prad. Vert. (z. 69(ij; — intrarias,
Tresor 12,96; — penrias, Ross. Mich. p. 44; — perdrias, Frbr.
1093; Enimie (B. D. p. 225j^; Seneq. (B. D. 204); — portarias,
D. Prad. Vert. (z. 694); — sahrias, das. (z. 1392); E. Nie.
(Such. D. p. 389); — serias, G. Folq. (Such. D. p. 277); Tresor
lii:,95; — tenrias, Agn. 80; ~ trametrlas, Ross. Mich. p. 188;
— troharias, Hon. 48,25; — valrias, L'essenh. (B. D. p. 121);
— volncis, Agn. 3,68; Hon. 126,23.
32] Als schlechte Schreibweise ist zu erwähnen : auries, Guill.
de Gerv. (B. Gh^. 306 j; — trametries, Ross. 0. 6754 (cf.
Hentschke p. 32 f.).
33] 9. ia.
Neben der in 28 u. 29 nachgewiesenen Endung ia (lat. *ihat)
für die 3. Pers. Sing. Gond. II ist noch die Schreibweise ie vor-
21
banden: aurie, Aig.969; D6Iib. etc. (B. Ch». 393. 394); — volrie,
(das. p. 394); — wegen /c im Ross. O. cf. Hentschke p. 32 f.
34] Charakteristische Schreibweise in den gascognischen Texten
ist das Suffix e für ia: aurc, Bagn. Ii260« (Such. p. 33); Olo-
ron u. Bearn 1290 (p. 65); — holere (für volria), Gart, de Big. 4
(p. 17); — coiäarej Bagn. 1260 (p. 33); — cadere^ Ste. Groix
1252 (?); - dare, Oloron 1290 (p. 54); - dcfemre, Bagn. de
Big. 1260 (p.34); - fare, Gart, de Big. 13 (p. 18); — podere,
Bag. de Big. 1260 (p. 33); - pqyre, Ste. Groix 1290(?); -
tiere, Gart, de Big. 13 (p. 18); - .tendre, St. Mich. 1236 (?);
Oloron 1290 (?); — tregercy Oloron 1290 (Bearn hat treyre)
(p. 67).
35] ' 10. idm.
idm (lat. *ihamus) für die 1. Pers. Plur. Gond. II ist aus
den Reim reihen nicht zu beweisen. Von anderweiten
Belegen führe ich folgende an: amariam^ Don. proens. 13,45
(Hs. A) ; — auriam^ Grois. 4245; — autrekirlam, G. de Nav. 584;
— deurimiy Folq. de Lun. 43 (Eichelkr. p. 27); Troub. de Bez.
(Az. p. 14); — fariam, Grois. 2954; — yriam, G. de Nav. 2815;
— metrianif Oois. 773; — perdriam, G. de Nav. 3220; — poi-
riam, Guir. Riq. (M. W. 4,96); Brev. 2010; Grois. 4600; - sal-
variam, Douc. XIV. 32; — seriatn, Troub. de Bez. (Ap. p. 14);
Grois. 5^45; Frbr. 3458; G. de Nav. 2902; — suffritiam, das.
2818; — tcndriam^ Grois. 5314; — valdriam, G. de Nav. 3412.
36] 11. ints.
Die Trobaclors weisen für idtz (lat. *ibatis) als 2. Pers. Plur.
Gond. U nur folgende Reihen auf, in denen dieses mit anderen
Wörtern gebunden ist:
Aim. de Peg. 0. Guigo 2. Guill. TX. 9. G. Peire de Caz. 7. G. Moni. M.
Guir. Riq. 15.*)
37J Die Bindung findet statt mit:
-acet (pla). Guill. Peire de Caz. 7. j -aciem (fatz). Aim. de Peg. 6.
Guir. Riq. 15. | -acies fglatz). Guill. de Mont. 14.
*J Ferner: eine eehr grosse Zahl von «te-Reihen ohne Cond. II.
22
-Aohios (bratz). Guill. IX. 9.
-aotiu (iatz). Guigo 2.
-ates (fondatz); piatatz; vertatz.
Guill. de Moni. 14.
-atis (amatz). Guill. de Moni. 14.
— (anatz). Aim. de Peg. 6. — (as-
Batz). Guill. Peire de Caz. 7. —
(atresseyatz — ayatz). Aiui. de Peg. 6.
— (cuiatz). Guill. Peire de Caz. 7. —
— (daratz), das. — (digatz). Guigo 2.
Guill. IX. 9. — (lairaatz). Guill. Peire
de Caz. 7. — (pariatz). Guigo 2. Guill.
Peire de Caz. 7. — (partiatz). Guill.
IX. 9. — (sapchatz). das. — G. de
Mont. 14. — (siatz; sobratz). Guill.
IX. 9 etc.
-atimm (solatz). Guill. IX. 9. Goir.
Riq. 15. Guill. Peire de Caz. 7.
-atos (engunnatz). Guill. de Mont.
14. — (pagatz; onratz). Guill. Peire
de Caz. 7.
-atus (albergatz). Guir. Biq. 15. —
(capdellatz). Guill. Peire de Caz. 7.
— (colgatz). Guigo 2. — (datz). Guill.
Peire de Caz. 7. — (donatz), das. —
(desamatz). Guill. de Mont. 14. —
(grat«). Guill. Peire de Caz. 7. —
(leTatz). Guill. IX. 9. — (merceiatz).
Guill. Peire de Caz. 7. — (mera-
velbatz; mullatz). Guir. Riq. 15. —
(sobratz). Guigo 2. — (sonatz). Aim.
de Peg. 6. •
38] Ausserdem noch folgende Schreibweisen:
105 für iate: anarias, Lud. St. Jac. (B. Gh^. 411); — darias.
Hon. 205,71; - dirias, Guir. Riq. (M.W. 4,248); - serias, Don.
proens. 18,10 (Hs. G); — volrias, Flamenca 3626. — Ferner:
iaa: perdriae^ Flamenca 3610, und iets: dariete^ Daur. 183
(cf. Ghabaneau, Rev. d. 1. rom. 1881, H. 284).
39] 12. ian.
ian (lat. *ibant) für die 3. Pers. Plur. Gond. 11 ist aus den
Reimen der Lyriker nicht zu beweisen.
Belegt ist tan durch: ajudarian, Douc.X.34; — darian,G.de
Nav. 4975; — dirian, Peire Vid. (B.p.38); Brev. 2364; Kalend.
(Such. D. p. 108); — farian, Brev. 3470; G. de Nav. 2213;
Kalend. (Such. D. p. 108); — gardarian, Douc. X. 33; — in-
trarian, Post. pecc. ade. (Such. D. p. 192); — poirian^ Guir. Riq.
(M.W. 4,194); G. de Nav. 750. 3236 ; Ross. Mich.p.50; Brief Joh.
Gap. 00 (Such. D. p. 381); — serian, Douc. XV. 42; E. Nie.
(Such. D. p. 56); G. de Nav. 2857; Ross. Mich. p. 122; — tor-
narimiy das. p. 110; — troharlan. Hon. 25,31; - volrian,
Guir. Riq. (M.W. 4,214); Grois. 1410; G. de Nav. 3405.
40] Über die anderen Endungen für die 3. Pers. Plur. Gond. II
vergl. P. Meyer's Aufsatz (Rom. IX. p. 192 ff.), ferner das bei
23
der 3. Pers. Sing. Fut. Gesagte. Der Vollständigkeit wegen gebe
ich noch folgende Belege an:
ien, amarieriy Don. proens. 1 3,46 (Hs. A) ; — aurien, Bocce 25 ;
— destrtikyrien^ Brief Job. (Such. D. p. 353); — devorarien,
(das. p, 345); — dirien, Don. proens. 14,6,7 (Hss. A. G); —
dormirien (das. 14,25.30); — farien^ Hon. 34,11; — guasturimi,
Brief Job. (Such. D. p. 353); — jurarien, G. de Nav. Hi70; —
poyrien, Hon. 199,1 ; Brief Job. (Such. D. p. 282>, — Serien,
Don. proens. 18,6, 11 (Hss. A. G); — tendrien, Brief Joh. (Such.
D. p. 351); — tamarien, Hon. 198,33; — trobarien (das. 209,79);
— valrien, Brief Joh. (Such. D. p. 387); — venrien, Hon. 199,8;
— veyrien, das. 199,34; — ttolricn, Don. proens. 14, 41, 42
(Hss. A. G).
41] 10. aleyrario, Serm. lim. 138,23; — gausiro, das. 117,7; —
iserio, das. 140,26; — nianjario, das. 124,19; -• nomerario, das.
129,18;— 5mo, Gliarte (B.Gb^97); ~ tirario, Serm. lim. 129,17;
— traucario, das. 129,17; — veirio, das. 135,2S; — volrio^
Charte (B. Gh«. 98,17).
42] ion, aurian, E. Nie. (Such. D. p. 56); — poirion, Paul de
Mars. (Lövy p. 25); — poyrion, Saverdun 1327 (Rev. d. 1. rom.
3. n. 166); -^serion, Uc de S. Girc. (B. Gh». 155).
43] tu*), auriu, Gharle de 1 196, cf. Gbabaneau, Rev. d. 1. rom.
1881, I. 45.
44] iun. vendriun, Bertrand p. 13 (G. 11. 72).
45] Endlich die gascognisclion Texte. Sie bilden ^ine Form
auf en: ciidren, Ste. Groix 1252 (?); — daren, Bagn. de Big.
1260« (Such. p. 35); — poiren, Gastelj. 1270 (Such. p. 95); -
prauarcn, Bagn. de Big. 1260« (Such. p. 35); — preneren, das.
p. 35.
♦^ Chabaneau, Rev. d. 1. rom. 1876, I. 30.
24
II. TEIL.*)
Getrenntes Futur und Gonditional IL
46] Im Provenzalischen wird das Fut. gebildet, indem man
das Praes. Ind. (die 1. und 2. Fers. Flur, hängt nur die End-
silben etn und etjs an), und das Gond. II, indem man die End-
silben des Impf. Ind. von aver an den Infinitiv hängt. Es finden
sich nämlich in der provenzalischen Litteratur Bildungenvon Fut.
und Cond. II, wo Infinitiv und Personalsuffix getrennt vor-
kommen, wo also die ursprüngliche Selbständigkeit des letzteren
noch erkennbar ist.
47] Die Trennung kann nun verursacht sein durch:
Personalpronomina: me, te, se, vos, lo, l\ la, l\ lor,
assaiar m'ai (Guir. Riq., M.W. 4,53). laissar m'ai Chelt Ha. N. 3
(Such. D. p. 307). partir m'ai (R. Cb. III. 50). repausar m'ai (L. Rom.
i. 17). laissar m'as (L. Rom. I. 82). albergmir m'a (Jauf. Rud. 3\ aucir
m'a (R. Ch. III. 10). falhir m'a (Leys 1. 220). aucir m'an (R. Ch IL 267).
essenhar i'ai Enimie (B. D. p. 228). dir t*ai (das. p. 268).
girar s'a (E. Nie, Such. D. p. So), vengar s'a (Daur. 680) batejar
s'an (E. Nie, Such. D. p. 73). efflar s'an (Zeich d. j. Ger., Such. D.
p. 158).
amar vos ai (Daur. 575). dar voh ai (das. 972). contar vos ai (Alex.
Fragment z. 25). dir vos ai Guir. Riq. (M.W. 4,104.111.134.139.227).
Izam (B. Ch». 188) Brev. 305. 19228. 20561. Enimie (B. D. 217. 229),
Las rasos 86,7. far vos ai Brev. 22186. mostrar vos ai Crois. 5321.
servir vos ai (B. D. p. 113). tornar vos ai Raim. Vid. (B. D. p. 1671.
ajudnr vos a G. de Nav. 3508. creisser vos a Bertr. de Paris (B. D. p. 88).
vengar vos a Daur. 680. ajudar vos em (L. Rom. 1. 162). comtar vos an
Brev. 18203. far vos an das. 18206. nomnar vos an das. 17775.
donar Tai Daur. 135. eissorbar Tai Flamenca 3408. enviar Tai
\L. Rom. 1. 105). far Tai Guir. Riq. (M.W. 4,12); Daur. 973. pauzar l'ai
(R. eil. 305). portar lai Arn. de Carc. (B. Ch». 259). Enimie (B. D. p. 257).
preyar Tai Guir. Riq. (M.W. 4,7). saludar l'ai Arn. de Carc. (B. Ch».259).
comtar Tas L'essenh. (B. L. 55). cortlar Tas (B. D. p. 117). amar Ta
Serm. lim. 186,6. creysser Ta Guir. Riq. (M.W. 4,78). menar l'a (L. Rom.
I. 68). soffrir l'a Brev. 18906. trobar l'em Guill. Fig. (Levy p. 51).
*) Vergl.: Mömoires de la Curne de Ste.-Palaye, T. XXIV. p.67l des
10. Bandes der Ausg. seines Dictionnaire. Bertrand p. 26 S. Hentschke
p. 82.
25
räenitr l'ftveB*) Daur. 1862. metre Veit**} (B. Ch". 330»* tornar Tan
(R. Gr. 221).
far lor ai (L. Rom. 1. 325).
48] Zwei zusammenstehende Personalpronomina: nie lo, lo t\
U (lo) vos^ la vos»
laissar mo ai (?) GuiÜ. de Berg, (Kell. XI. 27),
donar lo t'ai Uc de S. Circ. 16.
adur lo üb ai (L. Rom, L 83), aseiar le vm ai Eoai. 0. 166.
laiasar la vos a Brev. 22789=
49] Die Partikel eii, fie,
mentir n'ai Bertr. de Gordo L dir n'a Troub. de B^z. (A«. p. 118).
Ten«o i;B, D. p. 134). creiaser n*etz Guir. Riq, (M. W. 4,147). dar n*eU
Croiu. 78b4; G. de Nav. 4076.
50] Die Partikel en, ne verbunden mit einem Personalpronomen:
fen^ nos n\ vos en, (n'J, Ven.
iomar t'cn as G. de Nav. 4841. far i*eD a Q. de Nav. 125,
Inir nog n'eiti Flamenca 4L tornar noa n'ern Daur. 1842.
atomar vo» en ai Robs, 0. 5150. dir vm n'ai Gmr. Riq. (M.W,4J72);
Brev. 2232. far voä n*ai Troub. de B^. (As. p. 95). raenar vos n*4 (ai)
Bora. 0. 4628 (cf. Hents^hke p. 54 Anm. 9).
pregar Ten ai (L. Rom. 1, 130).
luudar laiiz em Flaiiienca 3521.
51] Wie die Belege zeigen, wird bei den getrennten Formen
stets der unverkürzte Infinitiv gesetzt. Interessant ist,
dass wir auch Belege für partir {partir niai) finden, wo sonst
Syncope des Bindevokals eingetreten ist, und für metre (metre
reU?)^ wo der Stützvokal sonst im Tonvokal aufgeht.
52] Bis zu welchem Jahrhundert und in welchem Masse dies
getrennte Futur zur Anwendung kam, vermag ich nicht festzu-
stellen; jedenfalls ist es ziemlich allgemein und oft gebraucht
(cf. a. Sernu lim. 136,6)» und begegnet auch schon in der latei-
nischen Vulgärsprache (cf. Rönsch: »Itala undVuIgata*, Zeitschr.
f. r. Phil). Die getrennten Formen der ersten und zweiten
Pluralis lassen übrigens erkennen, dass die Endsilben, des Praes,
Ind. ihre Natur als Verb ganz aufgegeben haben; sie sind gleich-
sam zu Personalsuffixen herabgesunken.
•) Cbabaneau j. d. Eev. de 1. rom. 1881, IL 259: Si une correction
68t necessatre, la bonne serait evidemiueot nicoar Tan etz.
•♦) Vergl Bertrand p. 27.
o. hML, (Wolff). %•
53] Denselben Grunrl, welchen Berlrand für das sellene Vor-
koniiuen der l, und ^2. Pers. Plur. des Fulurs aiigiebi» niuss nmii
auch füi' das des gelrennten Gonditional 11 anfuhren : die End-
silben des Impf. Ind. halten alleinstehend kehien grannnalischen
Wert und wurden deshalb, getrennt vom Infinitiv, selten oder
gar nicht gebraucht* In der gesamten von nur durchgearbei-
telen Litleratur habe ich daher nur einen Beleg des getrennten
Gonditional II gelunden, und zwar bei Faulet de Marseille I. 3
(ed. Levy p. 11,30); dar lu m'ia. Nach Bertrand p. 30 sollen
jedoch auch bei den ältesten iberischen und lusitanisehen Dich-
tern solche Fälle vorkommen*
IIL TEIL.
Syncope des Ableitungs- und Bindevokals
im Fut. und Cond. II.
1) a-Conjugation*).
54] Sämtliche Verben dieser Klasse bilden Fut.undGond.il,
indem sie die unter 1) aufgestellten Suffixe an den unver-
änderten Infinitiv hängen. Da nun die a-Gonjugation am
stärksten vertreten ist, im Allgemeinen auch keine Abweichungen
von der soeben aufgestellten Regel zeigt, so eraclitc ich es als
ül)erflussig, Belege für dieselbe hier einzeln anzuführen.
55] Zu erwähnen ist jedoch, dass ausnahmsweise Bitdungen
aufirelen, wo das a der Inltnitivendung zu e geschwächt ist,
so bei:
Aim. de Peg. lö, Gui irUis. <Suüh. D. p. 329), ÜuilL IX. 9, Peire
Card. 42. 50. Pdröl C. Kordel 2 L Troub. de Bez. lAa. i>. ü7). Aigf. 888.
IHM. 1245. Brev. 26080. 2955Ö. Crois. 2003. D. Prad, Yeti. 12ö6. 1516.
E, Nie, (Such. D. p. 79), Frbr. 1429, Hon. 54,G. Jaufre (Such. D. p. 303),
*) Wie schon in der Einleitung bemerkt, folge ich in der Anordnung
der Verben der Digaertation von Aug. Fischer (A. n,A. Vll, «^»bieke jedoch
in jeder Conjugtitioti die aus vollem lofiniliv gebildeten Fari^ieu voraua.
27
56] In den gascognischen Texten:
Gabarret 1268fSiickp.88>. L.*ror 1265 (foV'.66) (V)*). Meillan 1276(?).
Mftn. 1256. Ste. Croix 12^5. Bord. 1238 (Such, p, 83,120. 125).
57 J Ganz un regelmässig gebildet ist in den Rasos, ed. Stengel
Es. B p. 76,3. 10. 11: donrai^ wogegen Hs. C das/ 76,3. 10 und
Guess. 11 donarai setzen. Über die a-Gonjugation im Guir. de
Ross. vergl. Hentschke**) p. 32ff.
2) i-Conjugati on.
58] Die Mehrzahl dieser Verben bildet das Fut. und Cond, ü
vom vollen Infinitiv, während der Rest den Ableitung^- oder
Bindevokal syncopiert.
Eine besondere Schwierigkeit in der Behandlung dieser Con-
jugation liegt darin, dass die 2. und 3. Pcrs. Sing, und die
3. Pers. Plur. des Futurs und die entsprechenden Per>onen des
Ckinditionals 1 (vom lal. Plusquamperfekt abgeleitet) änsserlich
gleich sind; z. B. sind; dormiras^ dormiray dormirau Formen
beider Tempora, Nur im Reime ist eine Unterscheidung mit
Hülfe des Rhylhmys möglich: denn im Fut. liegt ja der Ton
stets auf der letzten, )m Cond. I aber auf der vorletzten Silbe.
Ausserhalb des Reimes, selbst in dcrCäsur, ist nur durch Gon-
slruklion oder Sinn des Sat/.es das Tempus festzuslellen.
59] a. Der Stammvokal ist bewahrt in:
afortir (aforfcirem). G. de Nav. 1000.
40MfQrtir (deaafortimi). Uuir. lo
Ro«. 1.
Af^&n^uir (afmnquira). E. J.VIIL
32 rWoll).
ah^volesir (afrevoleßra). Prise de
Dam. 776.
aadir. faadirai). G. de Nav. 710.
— (.audiran). Bagn, de Big. 1260.
(augiiai). Agn. 27. 1325. — (ttuHiret»).
D.deB. 215 (Stim.). Hon.70.32, 105,26.
— (aoiirai). P. Rog. (Ap|>. p. Ö4).
G.deNav.2784. - i^auaira«). Frbr,845.
Hon, 58,5, — (aiiaira). PistoL 6.
E. Nie, (Such, IX p, 76). — lauzi-
remj. P. Rog. (App. p.52). — P.Vid.
(Ba. p. 49). — (auziretz), Guir. Rtq.
(M, W. 4,21t). P. Vid. iBii. p. 3). -
Twrb. 1281 (Lucb. p. 32. 38). - (auiiran). Guir. Riq. (M. W 4,210)
*) Die mit (?) versehetien Belege sind von Lucli. nicht im Texte,
tondem nur im GlosKar angeführt.
•♦) Die Verbalflewon iü der Oxf. Ha. de« Gir. de Rom, Halle 1882,
von 6. Hentftchke.
28
RJ.V.25(Woll). - (aurireU). (B.
D. 300,4). - (rtuvira). B.Oi'. 14,12).
aTfr (a"ira>- Rosa. ^5. — (airan).
E. J. 111. '20 ^WolL).
bastir (bastirem). Croie. 7434. —
(baetiretiV Rosa- 674.
boillir iboillira). Agn. 1193. 1194.
c&uair (caiiziran). Brev. 17973. —
(canairia). El, de Barj. 5.
complir (coroplirjui), D-PraLVert.
p. 21. — fcompltria). Doiic. XV. 38.
delir (delira^. Post. Pecc. Ade
(Such, a p. 177).
destrair (destmirai). P.Vid. (Ba,
p. 51>}, E. Nie. (Such. D. p. 58). —
(destmim). G.deNav, 1920. E. Nie.
(Such. D. p. h2}. — (destruirctz).
Crois. 81 51. — ((iestruirian). Douc.
p. 150,
dormir (dormirai). Brev. 28874,
Frbr. 3450. - (tlortnira«). (Such. D,
pp. 109.207, — (dorfiiira). Flamenca
6159. — (dorniirian). Donatz. proenH.
14,24 u. 30,
enantir (enantiretz). Guir.Biq, (M.
W. 4J4r>).
enbftdir (enbadira). Oloron 1290
(Luch. p. 58),
•otftDöair (envanezira). Douc JX.l.
Bscamir (escarnira). E. Nie. (Such.
D. p,77}.
CBola-rcir (esclarcim). Alex. (Such,
D. p. 144).
OBoarsir (escnrzira). Sibjll. (Such.
D. p. 464).
e«t&blir (cstablirai). Crois. 5753.
— (östablirfim). G. de Nav, 3860, —
(eetabliranj. Croia. 60.
fftlbir*) (falhim). Brev. 10374 r.
13490 r. Brief Joh. (Such. D. 361).
— (falhircm). Crois. 4742 r. 4773 r.
— IfalhiretÄ). Brev. 22889. Crois.
3897 r. 5393 r. 8159 r, - ^falhi^aIl).
P.Card. 4. — tfalhiria). Brev. 1995 r.
— (faiUirai), Guir. de Bora. 2. —
(failliraa). D.Prad.Vert338r. (Stick.
p.31). - (faillira). Hon.24,22, 73,23 r.
— (failliran). Cadeii.3. Guir.doBorn.
47 r. — (failliria). Bertr. deGordo 1.
— (falirai). Frbr. 718. — (falirem),
daB. 2095. - (faliran). dos. 3369.
flttir**) (finirai). Folq. de MarB. 18.
P.Vid. 38. — (BniraJ. 15 Zeich, d.j.
Ger. (Such. D. p. 157). = (finiran}.
Hon. 152,17.
froinir (fremimn). ISZeich. d. j.
Ger. (Such. D. p. 162).
fiigir (fugim). Flamenca 7542.
Rosa. 491. ~ (fugiranj. Brev. 23057.
Prise de Dam. 73&, — (l'ugina).
Blac, 6. Crois. 2964. - (fugiriau).
CroJB. 1414. G. de Nav. 3050,
garnir (garnirüij. G.de Nav. 2544.
RosB. 438. — (garnireai). G. de Nav.
1091. RO8S.104.
fflitir (gUtiran). Sibyll. (Such.D,
p, 466).
g^mpir (grapirai). E. .1. (B, Ch*.
11.21).
gmnair (gaualrai). Aru. Dan,
(Cao, p. 114 K — (gausiras). Seneq.
(ß. D. p. 201). - (gauzirai). Jnuf.
Rüd. 5. — (jaucira). P. Card. 11.
— (jauciria). Garin d'Ach. 7. -* (jau-
zirai). Guill. Ädem. 4. P. Rog. (App.
I p, 58). P. Vid. (Ba. p. 72). - (jau-
♦) Rom. steigt durchweg faMrai, falhdrai etc. in M«s. P und L,
faudrai in Ms. Oj also Syncope dea i mit euphon. d.
••) Frbr. 10-1.580.587 bietet Formen vom InL finar, welcher weniger
gebräuchlich ist.
29
i}. Jaul Rad. 4. — (e^oTin).
& J. (R Ch*. 14^1. 3S).
iMir (iBdnLi). PauI. de Mar». i^Levy
p. 19). O. de NaT. 2712. — (iaaira).
BreTa2084.G.deNaT.8741. 15 Zeich.
d. j. Ger. (Such. D. p. 159). - (issi-
rem). Daiir.1703.— (isnrets). G. de
NftT. 2094. - (iannii). Brer. 16ia
B.J.V.29(Woll.). Senn. lim. 118.33.-
(ünria). Brer. 11700. 11704. G. de
NaT. 964.
lagir (legirem). Crois. 4753.
Planch. d*Ert. (ReT. de 1. r. U. 140).
Hart, de St El. (B. Ch». 21,24). —
flegiian). BreT. 154. — (legiria).
Brer. 34819.
■•■tir*) (mentirai). 15 Zeich, d.
j. Ger. (Such. D. p. 164 r.). — (men-
tiia). Guir.Riq.(M.W.4,103)r. Roes.
123. — (roeniircm). E. Nie (Such.
D. p. 31) r. — (icentiretz). Crois.
5405 r. — (mentiria). Aim. de Sari.
2 r. Peirol 6 r. Ross. Mich. p. 86.
(Ms. 0 B. 3389 hat wientirie und Ms. L
a. 481 mentireU). — (desmentiriatz).
BreT. 30906. — Daneben: (mentrai).
P. GuilL (B.Chr». 265,30). — (men-
treU). G. de NaT. 3338. — (mentran).
das. 3880 r. — (mentria). Gavauda
6 r. Guir. Riq. 85 r. Sordel 21 r.
Boirir (noirirai). Danr. 656. —
(noirira). das. 663. — (noirirem).
das. 740.
•Wsir (obeziretz). Oois. 3889.
•¥rir (obrira). BreT. 11683. 13481.
•■plir (omplirem). Crois. 7176.
foir (perira). SibyU. (Such. D.
p. 466). — (penran). E. J. X. 28
(WolL). £. Nie (Such. D. p. 74).
- (periria). Douc X. 20^.
raplamir (replenira). Prise de
Dam. 742.
9«irir (poiriran). Troub. de Bez.
(Az. p. 13).
f «Bir (puniria). Doue. XI. 7.
pOflMMsir (poesessiraii). Doctr.
(Such. D. p. 252).
querir**) (queriretz). Frbr. 761.
— (quenriran). Guill. de Berg. 18. —
(conqueriran). Oois. 5305. — (cob-
queririan). G. de NaT. 325. — (eure-
querirai). Guill. de la Tor. 7.
T^git (rcgiran). Douc X. 35. Hon.
58,19.
saisir (saisirai). Ross. 219. —
(saziretz). Ross. 588.
salhirt) (saUretz). Frbr. 4620. -
(saliran). das. 3059. — (salliras).
Di&t. (Such. D. p. 202. 215 r). — (sal-
hirem). Crois. 4758 r. Frbr. 3485.
sebelir(sebeliras). Poet pecc. Ade
(Such. D. p. 176). — (sebeilliran).
P. Card. 54.
^segnir (seguiran). BreT. 17653.
Brief Joh. (Such. D. p. 869). — (is-
seguiran). Brev. 17611.
■entir (sentirai). Ponz. de Capd.
Unechte L. IV (Nap. p. 101). Leys
d'am. I. 230. — (sentiras). D. Prad.
Vert (Stick. p.80.89r. - (sentiraft)-
*) Ein den Belegen hinzugefügtes r bedeutet : im Heim. Entgegen
S. 2 habe ich nun doch mentir hier eingereiht, ebenso unter 60 partir.
••) querre und segre siehe stammbetonte Verben.
-f) Sdlhir bildet auch, jedoch nur im Ross., besondere syncopierte
Formen mit euphon. d, z. B. dlsaldretn 551, saldria 534.
tt) R. Weisse: »Die Sprachformen Matfre Ermengau'sc, § 36 p. 22,
giebt diese Formen unter: Ausnahmen.
30
Brev. 11589. 20158, - (cosaentira*).
Brev. 27670 r. — fconBentiria). G.cie
Nav. 182l>r. 26JH) r.
serTir (servirai)* Bern, de Prad. 3.
Peirol 15. Brev. 30886. Jaaf. (Such.
D.p.303l. — (aeryiras). Brev. 22160,
Serv, (Such. D. p. 26<i). - (&ervira).
Guill. Fig, tiM'j p. 73K Flawienca
37&0. - (servirem). Croia, 7905, -
leerviret»). Hon. 59,37. — (aemran).
Guir. de Bora. 41. Hon. 58,2, —
(aerriria). Gar. lo Bmn. 1. Goir.
Riq. 1.
8ofrir(aofrirai}. Bortr.S. El. Föns. 1.
Gair. de Born. 34. Ponz.de Capd. 9.
F. Vid. 23. — (Bofriraa). Brev. 8172.
- (sofrim). Caleiid."(Siich. D. p. 122,
123. 124*. — (BoiViria). Ctuien. 18.
— (aofririin). Brev. 1G04&. Troub.
de Be^, fAz. p. 14 1 — (^fiFrirai).
Guir. lo Rog. l. — (soffrireta). Riiimb.
60j b. Syiicope des * tritt ein
cobrir {cobrem) Croie. 4730. —
(cobretäs). G. de Nav. 2320.— (cobria).
Hon. ',:j,10. — Daneben: (descobri-
retx). G. de Nav. 2088.
ferir (ferrai't. Frbr. 2354. Pla-
menca 4414, Hon. 45,5. — (ferraa).
P. Card. 27. — ^ferra), Boss. 38. —
(i'errein). B. de B. (Stim. p. 171). —
Datir. 34, — (ferran). Guir, de Born.
46. Brev. 23056. Rosa 119. — (enter-
ferran), E. Nie. (Such. D, p.78. -^
Daneheni (ferini). Oloron 1290
(Luch. p. *>3). — (ferirem), Croia.
4760. — (feriretz). G. de Nav. 2074.
g-arir (garai). Sordel 31. — (gar-
rai). Peirol. 22. — (garra>. Flamenca
898. Rosa. 183. - (fforria). Douc.
234,24. — (guarra). Jauf. (B. Ch '. 248).
d*Aar. 25. Crois. 3881. G. de Nav.
2290. - («offriria). Graf v. Rod, 2.
— Guir. de Bnrn. 70. — («ufrirai).
P. Vid, (Ba. p. 68). Troub, de Bö«.
(Ap.p. 16). - (sufrira). Brev. 34293.
E. Nie. (Such. D. p. 42). — (sufri-
ran). Guir. de Born. 39. K. Nie.
fSueh. a p 73. 76. — (suffriraij.
Guir. Riq. (M.W. 4,4). — (suflViraJ.
Calend. (B. D. p. 318), - (auffriria).
Brev. 11970. 30083. - (suffririam).
G. de Nav. 2818.
trair (tnüra). E,J. (B. Cii'. 9;iöJ.
— (trairia). daa, 9,11-
tremir ttretuira). Brev. 16130. —
(tremiranf. Brev. 16148.
¥©Btir (vestinü). Troub, de Bez.
lAp. p, 87J. Ross. 282. — (veatirnK
Gabarret 1268 (Luch. p. 87. — (vesii-
ran). Croia. 60,
— (geri-ai). Gaue. Faid. 44. Gujr. de
Born. 63. 78. — (guerranj. Brev. 17&0i.
— Danebai: (guerira). Rosa. 60. —
i^guerina) FtTbr. K>55, 2716.
merir (merraij. Guir. de Born. 18,
Bertrand p. 17.
MOrir (morai), Ton^, de laGardaS.
Agn, 50b. Üaur. 86^. Rosa. 619. —
(moraa). Brev. 5326. Diät. (Sm»h. D.
p. 206). — (mora). Brief Job. (Such.
D, p.35S). — (moretzj. Teozone (Such.
D. p, 33ä). G. de Nav. 3336. 3691. —
(luorrai), Arn. de Mar 2. 11. Bern,
Marti 4. Blac.6 El. Fon.^. I. Gaue,
Faid. 63. — (morras). Gar. Jo Brun, 1.
Guir. de Born 26. E, Nie. (Such. D.
p,24). - (morra). Brev. 16597. Croia,
1099. Daur.59l. - (morrera). P.Vid.
t) Ü09mMar Arn. de Mar. 5 r. (nur in CJ und commtria. Hon.
79,58 r., Bind ku tomeniia %\i bessern.
31
(Ba. p. 50). Brev. 31554. — (morretz).
BreT.SOdS. Croia. 8134. G. de Nav.
28^4. - cmorran). P. Card. 2. Brev.
15931. Croi8.2093. — (morria). Bertr.
d*A1ain. 23. Raimb. de Vaq. 9. Ug-
116t. 1. -> ^murrai). B. de V. 17.
Gnir.Biq. 1.9. Peirol.2. Frbr. 1753.
— (morrete). G. de Nav. 3795. —
(murran). Crois. 6830. — (murria).
Caden. 14. — Daneben: (morirciu).
Crois. 8072. — (nioriran). Brev. 20159.
— (moriria). L. d'amors IL 342,10.
partir*) ^partrai). Bern, de Tot-
lo-Mon. 1 r. Bertr. d*Alam. 23 r.
Blac. 6 r. Gaue. Faid. 11. 44 r.
Guir. de Born. 78 r. G. Biq. (M.W.
4,125). Jauf. Rud. 2 r. Peire de
Barj. (B. Cb». 198) r. P. Breni. 1 r.
P. Bog. (App.p.62)r. P.Vid. (Ba.
p. 43). Peirol. 15 r. Pons de Capd.
23. 25 r. Unechte L. I. (Nap. 96) r.
Raim. Guill. l r. Rieh, de Berb. 8 r.
Sordel31r. Anon.42r. 196 r. 198 r.
Ball. & dans. (B. Ch«. 244) r. Rosa.
(Mich. p. 255). Hon. 25,9. — (par-
traa). üon.(R.LIV.436). - (partra).
Frbr. 3213. .-(departra). Douc.X.25.
— (partrem). Crois. 4781 r. 7121. —
•) Daneben: (partirai). Arn. de Carc. B. Ch*. 2.") r. (vergl. Bertrand
p. 18, femer R. Ch. II. 279; Riv. de f. rom. I. 38,40, hier nach l und R
abgedruckt. Ztschr. f. rom. Phil. II. 498 stehen die Varianten von G zu I.
Es ergiebt sich hieraus für R: >Que ja de lui nom partiraic, aber fUr G-I:
»E jamais de lui nom part^i)rai<, was das Richtige ist Stengel emen-
dierte irrtümlich: »E ja de lui nom ^lartiraic, wie auch B. Ch*. 259 liest).
— Guill. Aug. 5 r., wie Guill. de la Tor. 7 r. haben »part(i)raic, beide
Male aber nur in D, was des Verses wegen mit den anderen Hss. in
>partrai< zu ändern ist. — Paul, de Mars. 4 r. (cd. Jj^vy 18,58 nach C):
»Dat mon cor, nol partirai« ist leicht zu: >Dat mon cor, ja nol partrai«
zu bessern. — Ebenso Peirol 14 r. R u. S. = partirai, E = partiriR
Die von R. L. IV. 436 angeführte Stelle für »partirai« aus Raimb. de
Vaq. (ausser Reim) wird von C. E. (M. G. 525. 526) zwar auch geboten,
Iftsst sich aber leicht zu »partrai« eaiendieren, durch Hinzufugung von
eu oder dones.
Zu erwähnen wären noch einige Belege für die nichtsyncopierten For-
men, welche aber sämtlich frankoprovenzalischen Ursprung haben, oder
a^r späten Texten angehören. So: Ross. Mich. p. 53 (0. z. 2297) r.;
Frbr. 1306; Bist, abregte de la Bible (B. Ch*. 391) haben »partir.ii«. —
(partiras). D. Prad. Vcrt. (Stick, p. 79). — (partira). Crois. 1560. 4956.
Enimie (B. D. p. 2.53). Frbr. 4364 r. Ross. P. 0. L. 551. Calend. t^Sueh.
D. p. 123,13. 16). - «partiretz). Crois. 5:i69 r. — (deimriires). Flamenca
5865. — (partiran). Frbr. 1480. 4947. Lud. S. Jac. (B. Ch'.4l2) r. Ross.
F. 673 (0. bat »partirunt« und L. fehlt). 15 Zeich, d. j. Ger. (Such. D.
p. 159) r. Serm. lim. 125,24.
Endiich: (partiria). El. de Barj. 8 r. nach B (M. G. 1072); in R"
(M.G. 1024): »De chantar don ieu me partia«; a p. 185 liest: »De chan-
tar de cui me parria« (welches auf ^riia deutet), und Cobla 4 hat a:
»E seraii e no m*en partria«; also ist auch dieser Beleg unsicher.
32
(partretzl Börtr. de Par. (B. I>. p. 88).
— Giur.Riq.{M.W. 4,242). Croia. 5126
r. R088.668. — (partran). Peirol 29 r.
Ponz. de Capd. 19. Preb, de Val. 1 r.
Brev. 18130. 32771, Daur. 1394.—
(partria) Hereng. de Pal. 1 r. Berit.
2 r. Folq, de Mars. 21 r. Granet 2 r.
Guill IX, 9. r. G. Aug. 5 r. G. de
Cabat. 6 r. Gd d'Uia. 16 n — Guir.
Eiq. {M.W. 4,50^ r. Ponz. de CaiKL
IS r. {t. 14 u. 31 r,), — Raimb. de
Vaq. 9 r. a Circ. 26 r. Agn. 1450 r.
BreY. 1755 r. 28200, Cbelth. Hs. Nr.
439. 32,33 r, (Such. D. p. 329). Las
rasoa 86,45 {H«. B).*)
penedir spenedran). E. Nie. (Such,
D. p. 73).
plevir **) (plh'rai). Raimb. d'Aur, 8.
Diez Grni. II. 193,
repentir (arepentran). G. de Nav.
866.
tenir siehe t^iiw im der e-Cof^u-
gatiön.
vemr (venrai). Troub. de Be«, { A».
p.41). Aig.1151. E.J.(B.ChMO,ll).
— (veoras). Brev. 26820, Post. pecc.
Ad« (Such. D. p. 170). - (venra).
Jauf. Rud. 3. ßrcv. 1336. FrlJr.4361.
— (venrem). Agn. 807, Brev, 25562.
E. Nie. (Such. D. p. 77). — (venrctz).
Frbr. 3486. Roes- 558. — vvenran).
Guir. de Born, 31. 41. Hon. 58.1.
Prifte de Dam. 793. — (venria. 1. a.)
B. Nie. (Such, D. p. 16). Don. proeiiB.
15,5. — (venria. 3. aX Brev. 12299.
Douc. X. 36. Hon. 103,34. — (ven-
rian). Hon. lt^9,8, ~ {avenra), Frbr.
3705, 15 Zeich, d. j. Ger. (Such. D.
p, 163. 164), — (avenria). Jauf. (Such,
D. p. 302), — (co[n]venraJ. Agn. 43.
Daur, 125. Frbr. 209L — (conven-
ria). Douc. XI. 5. — (endevenrae).
Seneq. (B. D. p. 193). — (esdevenmi,
Priae de Dam. 828. — (esdevenreni).
E, Nie. (Such. D. p. 47). — lesde-
venran). Prise de Dara. 730, — (ea-
devenria). Hon. 53,7. — (revenra).
Priee de Dam. 742. — (revenran),
das. 743. — Daneben mit Einschub
eines eujjhönigchen d: > vendrai). G.
deNav.4263. ^ (vendras), L*efisenh.
(B. D. p. 123). ^ (vendra***). Crois.
2743. Daur. 155. Frbr. 1791. Caatelj.
1256 (Luch. p. 80). — (vendrem).
Croig. 4788, G. de Nav. 2157. 3856.
— (vendretz). G. de Nav. 1663. 2056,
Lud. S, Jac. (B. Ch*. 406\ — (ven-
dran). CVois. 1397, 4762. G, de Nav.
4825. Brief Job. (Such. D. p. 370).—
(vendriaj. G. de Nav. 4127. 4304.—
(devendran). Crois, 7179, 15 Zeich, d.
j. Ger. (Such. D. p, 159). - fes^de-
vendrau), Boss. 414. — (sovendra).
Crois.2748.^ ^redevendrctz). Rog8.243i
daneben ferner: (venrm). E. Nie.
iSuch. D. pp. 59. 80. 82). — (venrran j.
Hon. 101,12. E. Nie. (Such. D. p. 70).
^ (venrria). Hon, 48,29, — (eade-
veurria). das. 43,34. 48,7.29; end-
lich in den ff ascoffn. Texten: (tenera).
Big. 1251 (Luch. 23,10). — (bieta).
Marsan 1256 (Luch. 81,3). Bord^rea
1272 (?). — (vieren), Oloron 12^)
(Luch. 64, 12). — (hieran). Bimm 1290
^Luch. 54,12). Stc. Croix 1291 (?).
*) In der Anmerkung hatte Stengel seiner Zeit nach fls. C und Gaeas,
irrtümlich partitia au bcaaem vorgeschlagen,
•*) Über pjevirai etc. EoBa, 548 vergl. Hentiichke p. 32.
•♦•) vindra etc. für vendra begegnet häufig in : C?roi».» Priae de Dam.
und den gascogn. Texten.
as
3) e-Conjugation, welche den Ableitungs- resp.
Bindevokal der Regel nach aufgiebt.
61] a. e ist erhalten in:
oMer (coserai). Daude Prad. (B.
Chr 179,13).
do«er idozera) E. J. (ö. Ch*. 11,43).
Mtorser (eatoraeret«). E.Nic, (Such.
D. p. 58).
IttMr (tazera). Sibjll. (Sucfa. D.
p. 464).
noser (oosera). Brev. 27069. —
(domHii). Uuir. Riq, (M. W. 4,133),
S. Circ. 26. Brev. 7010. Don. proens.
p. 15.
6f] b. e ist syncopiert in :
AT«r (auraij. Atm. do Bei. 14.
Arn. de Mar. 22. B. de V. 43.
Blac. 6. Et. Cair. 10. Guill. Adern. 4
tU, — (aurasV. Giiir. Riq. 55, Mönch
11. P.d'Alf.lO. Daur.U^a Frbr.843.
Hon, 63,19. — (aurem). Guir. Biq.
(M.W. 4,117). Touiier 1. Aig. 106.
Brev. 9a%. Charte (B. Ch». 55). G. de
Nftv. 4614. — (ftttreti). Guir. del
Oliv. 5. Mrcbr. l. Raim. de Durf. l.
CroiB. 3877. Frbr. 1606. Hon. S,7. -
(aunuD). EI. Cair. 13. Gaue. Faid. 22.
Guir. de Ca), 5. Preb. de Val. l.
AnOB. 200. Serv. (Such. D, p. 265).
— (iuria). Caden. 19. Guir. Riq. 85.
Charte (B.Ch".4H). CroiB.273, Daur.
1S26. G. de Na?. 550, — (auriaa).
Ouill. de Cerv. (B Ch*. 306). 0. de
Folq. (Such. D. p. 277). D. de Pr»d.
Vert, (Stick, p. 50). Aig. 872. 958.
L*enenh. (a D. p. 117). - (aima).
toiner (temeraiV Agn. 428. —
(temera). Guir. Riq. (M.W. 4.115).
— (tenieran). Crois. 3773. E, Nie.
(Such. D. p. 76).
T«iiB6r (venBerai). Brev, 29438. —
fveneeras). Rom. 369. -^ (venaera).
Douc. IX, 43. — (venserem). Rosa.
149. — (feni(8)eria). El. Cair. 8.
Guill. de Berg. 5. — (v*?nctint*),
Croia. 2746. — (venceran). Guir. de
Born. 39.
Guir. Riq. 59. Douc.XU.Ö. Frbr. 2033.
G. de Nav. 314. Rosa. Mich. p. 112.
Serm. lim. 137J. — (auriam). Croui.
4245. ~ (autiatc). Brev. 2823. G. de
Nav. 4266. Ross. Mich. p. 96. -
(aurianj. Boeoe25. Bres^. 23099. Bofts.
Mich. p. LDL — Aumtrilan: larai).
Daur. 299. — (auerai). Ro88.O.3402.
— (auront). das. 2515, — (avereu).
Deliber. de la com. de Taranc. (B. Ch '.
896,19. — (avero). vergl Bertrand
p. 16 Anni, 12. — Femer bieten die
^ascoffnischeti Texte für die 3. Per»,:
tttbera). Oloron 1290 (Luch. p22.26).
— (auera), Bagn. de Big. 1251 (daa.
p. 5b). — (aueran). Cart. de Big.
(da«, p. 13).
caler (calrai. caldrai). cf. Bertrand
p. 15. — (caira), T>ouc. 111. 4. Izaro.
(B. Ch*. 190). — (calriftl Folq, de
Mars. (B. Ch*. 122).
•} D. de Prad. Vert (Stick, p. 53 «. 778) t^encrae. Hier iat wohl eb
Inf. wnerr ancu^txen.
34
CmKOr (cairai). cf. Dertrand p. 15.
— (cairas). D. Prad. Vcrt. (Stick,
p. 41. — (caira). E. Nie. (Snch. D,
p, n\ Ruira. Vid. (B.Ch».224), -
(cairan). Brev. 16142. E. Nie. (Such.
D. p. 78). Sibyll (Such. D. p. 4ö4).
15 Zeioh. d. j. Ger. (daa, p. \hSh -
idechaireU). Guir. Riq. (M.W. 4.241).
— (dechairiaj. Caden, 8, — (quaira).
Boece 1&7.
derer (dcvniij. Guir.de Born. ^.
E. Nie. (Sucb. D. p. 2). Poat. ijecc.
Ade (Such. D. \h 168). Casielj, 1270
(LucIl p. 93). - (devra«). D. Prat.
Vert (Sück. p. 4L 42. 49. 69). -
(devra). Croie. 39O0, E, Nie. (Such. D.
p. 33. 65. 08). — \devretÄ). Brev.
•29042. Frbr. 3228. Roaa. 220. — ^de-
vria). Bonif Calv. 12. Lamb, de Boii.4.
Mrcbr. l. — (devria«), Agn. 373.—
(devria). Aim, de Feg. 43. Bertr. del
Pog. 2. Bonif. Calv. S, Guill. Firi. 5.
Öuir. Riq. (M. W. 4,162). Ric. de
BerU. 9. — (devriam). Folq. Liin.
(Eich. p. 27). Troub. de Bea. (Az.
p. 14). Croie. ß496. — (devriatz).
Raim. Vid. (B.D. p. 168). Croia. 5075.
G. de Nav. 1590. Serm. lim. 132,56.
— (devrian). Crois. 215. 1568.
jazer (jarrai). cf. Bertrand p. 16,
— ijah'iiy Code Just. (ß. Ch\ 300).
— Jairotz). Fo!q. Lim. (.Eich. p. 32).
— (jairaii)» Brer, 16048. ~ fjharai).
Agil. 772.
mover (moTrai). Peire d*Alv. 23.
Roas, 111. — (movra). Roaa. 130.253.
Serm,lim.l35,!6. -- (movrem), Eoaa.
103. — (movretz). Rosa. 234. —
(movran). Brev. 17345.
parer*) (parrai). ßertraod p. 16.
— (parraa). Peire d'Al v. 10. — (parra).
Guir, de Born. 16. Jauf. Rud. 5.
Brev. 16199. Frbr. 4382. G. de Nav.
917. SibjII. {Such. D. p. 464), —
iparria). Guir. Riq. (M. W. 4,84).
Mönch 7. Brev. 1626. 5776.
permanor (pcrnianra). E. Job. (B.
Ch*. 11. 12). — (pcrraaiiretai). (du.
12J. — ^>eriuanraiiK (das. 12). — {te-
nianrai). ELCair.lO. Guir. Riq. (M.W.
4,4. 9). EnJniie (B. D. p. 242). - (re«
manras). E. Nie. (Such. D. p. 396).
— (remanra). E. Nie. (Such. D. p. 62).
Frbr. 4247. Hon. 53,12. — (reman-
ran). A. P, R. 8,84. — (remanria).
Brev. 427. 7506. - Mit ettphonisdiem
d: (remandrai), Croiß, 1 137. 6683. —
(remaudraa). Guir. de Born. 79. —
(remandra). Frbr. 2878. Ro«8.216.—
(remandretÄ). Crois 3874. Frbr, 2870.
0. de Nav. 2104. — (remandran).
G. de Nav. 240. Roa*. 566. — (re-
luandria). Croia. 1127. — (reman-
drian). Crois. 2124. G. de Nav. 4058.
— Ausserdem: (reuianrriaV Hon,
88,17.
poder (podrai). Rora. 178. — (po-
drem). Charte (B. Ch». 56). - (po-
dreta). Guir. Riq. ^M.W. 4,178). —
{podria). G. de NaT. 757, — (porai).
€erc. 2. Guir, de Born. 81, Peire
Vid. 22. Agii.946. Brev. 31607. Croia.
3651. — (poirns). Gar. lo Brun. I.
Peire Rog. (App. p. 57), Benosi, (Alb.
p.5). Brev. 20139. Croi». 3645. Diät.
(Such. D. p. 206 j. " (poira). Arn.
Dan. (Can. p. 95). Serv. 15. Brev<
16275, Dillt. (Such. D.p. 205). Sibyll
(daa. p. 4Cö). Serm. lim. 128,10. —
(poirepi). Agu. 1430, Brev. 18074.
•) E. Nie. X.
verbesaert lat.
bietet aparera, welchen von Suchier tu üpmra
d6
Crow. 3679. E. J. XtV, 5 (WolL).
E088. 513. — (poireUK Guir. Ricj,
<M.W. 4,154). Troub. de B6z. {Az.
p. 39). Brev. 24922. Crois. 3893.
fUm, 145. - (poiran). B. de a 22.
PeireCard.52. AgnA7^. Brev.lö06(i.
— dwiria). S. Giro, 26, Croia, 1340.
Fbimenca3351 ; 5^2. Las rasos 85,32.
— (poirjaa). Diät. (Such. D. p. 206 J.
Seneq. (ß. D. p. 204), — (poiria).
Am. Dan. (Can. p. 99). Guir. Riq,
iM.W.4,l80). Dattr.27L Douc,IX.39.
— (poiriara). Guir. Riq. (M.W. 4,96).
Croi*.46(H). — (poiriatsi). Raini.Vid.
(B. D, p. 166K — I poiriaaK Guir. Riq.
(Bt W. 4;i9i. 218). E0B8. 133. -
(poyrai). Guir. Biq. (M.W. 4,2). Prbr.
997. 32<56. Hon. 28/25. Kindh, Jea.
(B. D. p. 284). - (poyrae). Alex.
(Such. D. p. 152). Daur. 102, Pria«
de Dam. 772. Caknd. (Such.D.p. 108),
— (poyrem). Brev. 18076. Frbr. 2355;
2359; 8345. — (poyretz). Anon. (B.
D. p. 78). Frbr. 4494. ^ (poyran).
Brev. 17937. Frbr. 310b. Brief. Job.
(Such, D. 369). — (poyria). Alex.
(8uch. D. p. 128V Hon. 150,86. —
(poyriaa). Enimie (B. D. p. 225).
fiht. 1093. — (poyria). Peire Rag.
lApp. p.63), Brev. 2395. Hon. 26.45.
Priae de Dam. 739. — (poyrian).
E, Nie (Such. D, p. 397j. Brief
Job. (Such. D. p. 381). - (porai).
kgtL 1 Kindh. Jea. ^8.0. p. W6}.^
(poma). Guill. de Cerv. (B.Ch*.808).
— Cpo™)- Serv. («Such. D. p. 25H). —
(pöreniV Kindh. Jes. (B. D. p. 292). —
(poreiz). Guill. de Berg. IL Serv.
(Such. D. p. 250). " (poriam). Brev.
2010. — {porraaj. Brev. 23069. Rom.
101. — Cljorra). Crois. 675. Daur. 377.
— (porrete). Lud.S.Jac. <aCh*.406).
— (puira8>. G. da Nav. 40. — (pui-
rem)» daa, 2199. — (puimn). Rom.
de Jauf. (R Ch'. 250). — (puiria).
0. de Nav, 3S2. 1818. - (puirian).
da§, 756. — Endlich: (p«iyni> G.de
Nav. 2l«i6. 4134. — (puyrem), da«.
4677. ~ (puyretz). das. 4691. — (puy-
rian). da«. 13236.
B4ber (sabrai). Guir. de Born. 34.
G. Bi^i. (M. W. 4,132). Guio. Folq.
(Such. Ü. p. 275). Peire d'AIv. 23.
Frbr. 36i>6. DHUr. 167Ü. *- ^salinia),
B. de B, 18. Mönch IL Pooz de
Capd. 25. Brev. 229ÖL — (aabra*).
Pistol. 4. Agn, 822. Daur. 677. Frbr.
3259. Senn- Um. 116,27. — (aabrem).
B. de B. (8tim.p. 152). Crois. 534^ —
(ftabrek). Guir, Riq. (M. W. 4.130).
Brev. 24922. Daur. 260. G. de Nav.
2095. — (aabran). Üuir, de Born. 46.
Troul. de B6e. (äz. p. 58). Agn. 806).
Daur. 97. Frbr. 4759. G. de Nav. 238.
— (Babria), Bonif. Gab. 8. Caden. 7.
Guir. d'Esp. 13. Agn. 1263. Brev,
1 W54. Charte (B.Ch».47).— (»abria«).
E. Nie. (Such, D, p. 3»9), D. Prad.
Vert, (Stick, p. 83). — (.sabria), Bern.
Aur. 2. Bertol Zorgi 9. Bertr. Carb,
iß, D. p. 22). Brev. 28i76. — (sa-
briam). Brev, 8614. — (ftabriatz). Frbr,
2105. — Dtmebat: (saubrai). Croii.
3339. — (saubrem), dai, 5427. —
^saubretz), Brev. 30643, Croiii.5427.
G. de Nav. 1780.2780. 3450. - (aau-
hran), Brev. 17797. G- de Nav. 4020.
aezer («eira). Regle de St Ben.
(B. Ch*. 231).
•) Im Jaufre (Su^ih. D. p, 306 a. 198): »Farai ol E sabera m'en grate,
WM jtu sabra »" bessern ist.
36
tener*) (t«nrai), Aim. de Bei 17.
GuilL de Berg. 20. G. Fig. (Ldvy p,76).
Agn. 514, Aig.782. Frbr, 1657, —
ttenrH8). D. Pmd. Verl (Stick, p. 41).
Calend. (Such. D. p. 124). -^ (tenra).
Jftuf. Bud. 6. Peire Card. 11« Anon.
195. Uaur.707. Do€tr.(Such.D.p.249).
Charte (B.Ch'.S). - (tenrein). Troub.
deBeÄ.vA».p.l24). Croi8.476L E.Nic.
(Such. D. p. 34). — (tenretz). Oliv.
d'Arle (B. D. p. 47). Diit. (Such. D.
p. 208 K — (tenmn). Ouir. ßiq. (MM.
4,216). Brer. 9916.17473. Frbr. 4632.
E. Nie. (Such. D. p. 17). — (tearias)
Agn, &0. D. Prad. Vert. (Stick, p. 50).
— (tentia). Bern- d*A«r. 4. Ganc.
Fftid.44. Lanfr.Cig.6. Jaul*. (Such, D.
p. 307). - {tenriata}. Rosa. 236. —
(apfcenraa). Calend. (Such. D. p. 124).
-^ (captenrai). Daur. IVi'S. — (cap-
tenra).' E. Nie (Such. D. p. 72). -
(descaptenraiV B. deV.43. (man*
kEnü). Guill. Adern. 4. Tenxo ^Such.
D- p.330). — (mantenras). Hon. 99,23.
— (mantenra). Agn. 1239. — (man-
teoran). Brev. 17610. Douc. X, 35. -
(mantenria). Guir. Riq. (M.W. 4,239).
— (desmanlenrai). Brev. 29678. —
(retenreta). Guir. Riq. (M.W. 4,129).
Brev. 25128, Tr<^or563.~ (so8tenra).
Brev. 981 5. — (soütenretz). Guir. Riq.
(M.W. 4/245J. - (»ostenran\ B. de B.
(Stim. p. 171). — Mit euphon. d:
(tendrai**), Crois. 6618. 6623. Hose.
668. — (tendra). Croi». 3559. G. de
Nav. 675.2162. Rosa. 130.— (tendrem).
Crois. 2967» 3769. 4062. 4767. G. de
Nav. 1672. 3863. — (tendretz). Crois,
3766. G. de Nav. 2059. Rosd. 580. -
— (tendran). Guir. de Born, 6. G. da
Nav, 2895. Rose. 581. — (tendria),
Croia. 5255. — (tendriam). Croi&. 5314.
— (tendrian). CroiB. 6560. Rosa. 262.
— (maulendraj). Tenzo (Such. D. p.
330^. ^ (mantendra), Crois. 775. —
(man tendria). G. de Nav. 1152, —
(retendra), Rous.lftl. — (retendrem).
Crois. 6986. - (retendretz). dm. 2090.
— Ferner: (teurraa). E, Nie. ^Such.
D. p. 21). — (fcenrranj. Hon. 27,12. -
Besondere gtiscogn, Büdungen »ind :
(tieraj. Bagn. 1251 (?). — (tyera).
Auch. 1266 f?). — (tierainK Bagn. de
Big, 1260 (Lufth. p. 32). — (tieran).
Bagn. de Big. 125 L (das. p. 27). -
Tarbes 1281 (das. p. 38), — (tiere
[tenriaj). Carte de Big. (Luch. p. 18).
toler (tolrai). L, Rom, I. 186, cf,
Bertrand p. 16. Charte (B. Ch*. 14).
Frbr. 128. Hon. 38J0. - (tolra).
B. de B. (Stvui. p. 173). Frbr. 2492.
Hon. 181,26. Row. 118. E. J. (B. Ch*.
12. 14). -- (tolrem). Charte (B. Ch\
55. 57. 58). — (tolretEj. Croia. 8156.
— (tolran). Brev. 17384. Charte (B.
Ch'. 7). K J. XI. 4S (Wolh). - (tol-
ria). Caden.8. Grafv. Rod.2- Guir.
Riq, (M.W. 4,43 J, Daur, 507. — Mit
euphon. d: (toldrai). Crois. 5015.
Robb. 121. — (toldra). G.de Nav. 2165.
— (toldrem). Aig. 432. G.deNar.432.
— (toldria). Croia. 3513. — Femer:
(tolrra). Sirventeac, (B, D. p. 125}, —
(torrai), B. C.V. 104, cf. Bertrand p. 16.
— (toudrai). Rosa. 0. 1943. — (tou-
rai). da«. 6716 etc.
Taler (valrai). B. de B. (Stim. p.
134), Troub. de Bta. (Äz. p. 95>.
•) teuer vergl. Fischer p. 16.
*♦) Die Croia. hat häu% statt tendrai etc. iindrai etc. als charakte-
riatiache Schreibweise.
Brev. 22631. - (valra). B. de B.
(Stirn, p. 129J. Dc«c. (Such. D. p.315).
Peire Rog. (App. p. 63J, P. Vid. (Ba.
p. 181. Frbr. 1540. Ross, 2*26. —
(▼alreta). Troub. de Bez. (Az. p, 95).
Brev. 30646. Diiur. S09. — (valran).
Guir. Je Born. 17. ü, Biq. (M. W.
4,236). Doctr. (8uch. D. p. 248). -
(valria). S. Circ. 21. Don. poen». 16,2.
{3, Per9,:) Aim. de Sari. l. Arn.
Dan. 14. Caden. 25. Gaue Faid. 44.
Ric. de B«rb. 9, — (valrian). Guir.
Biq. (M.W. 4,2 18). — ßriel. Job. (Such.
D. p. 381). — Mit euphonwchem d:
(valdraV Croi8.2S)66. G. de Na v. 2346.
2737. - (vaJdria). Croi». 3543. 5781.
G. de Nftv. 3221. - (valdriumj. G.
de Nav. 3412, — Ferner; (valrria»).
Vewenb. (B. D. p. 151).
vezer «. veire § 70.
voler (volrui . EI. Fona. 1. Guill.
de la Tor. l. Guir. Riq. (M.\V.4,85).
Ponz. de Cai>d. 5. Aig. 1200. Frbr.
3047. - (vokais). Agn. 1342, D. Prad.
Vert. (Stick, p. 70). Daur.822. KNic.
(Such. D. p.42). Hon. 127.U, Calend.
(B. D, p. 317). — (volra). Guill. 5.
Guir. de Born. 16. Serv. 1 5. Frbr. 4847.
HoD. 39,14. Prise de Dam. 741. -
^volrera). Agn, 997. Daur, 1671. Frbr.
2083. 2312. E. Nie, (Such. D. p. 52).-
(volretz). Peire Rog. (App. p. 64).
L Vid. (B. D. p. 147). Agn. 673.
Arn. de Carc. (B, ChV 257). Daur. 25.
E. J. (B. Ch'. 12). — (volroa). Gui
dTTi». 3. Guill. IX. 3. Guir. Riq.
(M.W, 4,169). Brev.Siea Frbr. 2806.
Hon. 25.40. — (volriaj, Blacasa, U.
Caden. 14. Gaue. Faid. 55. Graf f.
Rod. 2. Brev. 12066. Don. proeiw.
Il^lL — (irolnaa). Agn. 68. Hon.
126,23. — (volria). Aini. de Peg. 43.
A. de Sari. 1. Blac 6. Folq. de
Mars. 21. Guill IX. 8. Boece 117.-
(volriaU). Blac. 12. — (volrian). Ouir.
Riq, (M.W, 4,214). E. Nie. ^Suck
D. p. 392). Don, proena. 14,41. —
Mit euphon, d . (voldrai). Crois. 2775.
3650. Daur. 166. G. de Nav. 953. —
(Toldra). Cerc. 3. Guill Fig. (L6vy
p. 50). CroiB. 663. 908. G. de Nav.
4103. — (voldreni). G. de Nav. 1104.
2193. " i^voldretz). Aig. 313. Crois.
5347. G. de Nav. 2097. — (voldran\
B. de V. 37. Guill Fiq. (Levy p. 51).
Crois. 807. G. de Nav. 4682. — (?ol-
dria). G. de Nav. 538. 971. 1822.
Rosa. 321. — (voldrian). Crois. 1410.
G. de Nav. 3405. — Femer: (volrria).
Hon. 20|63. — EndÜch gascognische
Fonnrn^. (bolera). Big. 29 (?). —
(yoleral. Olorou 1290 (Luch. p. 56).—
(vorr«0. Ciwtelj. 1270 (das. p. 95).—
(voleran). Oloron 1290 (da«, p.58).—
(vorran). L d'or. 1259 (?). — (bolere)
(volria). Cart. de Big. 4 (Luch. p. 17).
4) Die Slarnmconjugation tilgt, mit Ausnahme
der Verben auf ar und er, den Stützvokal.
Ö3J a. Inf. auf ar:
dar (darai). Berlr. de Gordo 1.
PeirollO. Ric.deTaraac.Z Agn. ION.
Frbr. 1507. Rom. 261. — (darau).
Beneu. p. 3. D. Prad. Vert, (Stick.
p. 34). G. d© Nav. 1422, - (dara).
Brev. 16114. E. J. (B. Ch*,'ll. 14).
Oloron 1290 (Luch. p. 65). — (darein).
Croia.774. Frbr. 4034. K Nie (Such.
88
B, p. 29». G. de Nav, 2853. - (da- 1 ü.doNav. 2110.— flSSS^ me
rete), Croi8.388;i. Düur, 1878, O.'de (Such. D. p. 313). — <daria). Fol
Ntkv. 2105. 4045. - (diinin). B. de
B. n, P. Card. 52. Croiii. 1393. -
(duria). Ouir. Kiq, (M. W. 4,40).
S. Circ. 21. Brev. 7197. Frbr.275K GuilLdeBerg.22. G. de Nav- 4DI5.
de Mars. 21. GuiU, Aug. 5. Guifi^
de Born. 66. Guir. Eiq. (M.W. 4,49 1)|
Brev. 22450. Hon, 37,20. — ^darian).
64] b. Inf.
conaiflser^ (conoiwcnii). Guir. de
Born. 34. Po«l. pecc. Ade (Such. D.
p, 166 K— (oonoiwera), Calend. (Such.
D> p. I23f, -^ (cönoi8B(?reni). Croia,
4756, — (conoiaeereU). Brev. 8102.
K. J.(B.ChMü.ll). - (conoisseran).
Gwill. Fiq. (Uvy p. 45). E. Nie,
(Such. D. p. 73. H2). — (conoiaacria).
Caden. 18. Guir. de Born. 70. Peire
Brcm.a Brev. 37963. — (conoseriH).
Don. proena. 14,43. — (conoicheretz).
Br«v. 21771. Crois. 3909. — (conoi-
cheran). Caatelj. 1270 (Luch. p. 96).
crfliifl©r**) (creisaera) Brief Jok
(Such. D. p. 109J. — (creiBiiereiii),
Croi8.7433. — (creisseretz) Roa«. 116.
-- (creiasenui). Troub. de Bez. (Aa.
p.41). Brev. 8183. 15 Zeich, d.j. Ger.
(Such. D, p. 159). — (creisaeria).
Guir. Riq, (M.W. 4 J5). Brev. 34320.
— {crei8»erian). Post. pecc. Ade (Such.
D. p. 188).
auf er.
eeMr (»erai **•). Aira. de Sari . 1 , B. di
V.33, Caden, 21. Gaue. Faid. 3. IL
Guir. de Born. 39 cte. — (eeraa), Guir.j
de Born. 10.26. Brev. 8174, G.deNaT,]
923. L'esaenh. (B. D. p. 123). Sery^j
daa. 261. — (aera). Goill 6. Guir. d&|
Born. 16. Mrcbr. 18. Peire C^rd. 43^^
Serv. 15. Frbr. 4859. - (aerem)*
MCnch 14. Brev. 15015. E. Nie.
(Such. D. p. 52V Frbr. 385. G. de
Nav. 2911. Hon. 21,12. — (sereti)..
Sorde! 21, Brev. 8100. Frbr. 1055.
Laa nwjoa 68/21. Serni. lim. 123,49.
— (aeran). Guir de Born. 46. G.Riq,48.
Joan Est. 6. P. Card. 2. Grob. 88,95.
— (eeria). Gaue. Faid, 55. Graf v,
Rod.2. Guir. d^Esp. 13. jPeiro! 15.
Frbr. 999. - (aeriaa). G. Folq. (Such.
D. p. 277). Trea. 12.95, — (seria).
BoDif.Ca!v.l2. Cadeu, 7 ,14/25. Guir.
de Bora. 66. Ijanfr.Cig.5. P.Card. 67,
Hon. 31,2. - (seriam). Troub. de B^«,
•) Zu verbeaaern aind: conoira Die» Grm. 11. (?), cf. Bertrand p. 16,
ferner: conoUtria Guir. de Born, 28.
**) ereUtrai etc. im Ro««. O cf. Hentachke p. 32,
**•) Für die Nebenform von lat. cro ist die 1. Pers. Sing, aehr aelten be-
legt: (er) Not'l (ß.ChM7,lG); Roaa, 0 (cf. Hentachke p. 32 tf.); ebenao die
2. Pera. Sing.: (ers) Rosa. 0 7763. ^112. Die 3. Pera. Sing, (er) ist aehr
häufig: B, de B, (Stim. p. 151); Quill. Anel, (Gw. p. 34); G, Fiq. {U\y
p. 74J; Guir. Eiq. ^M.W. 4,51); P. de Mara. (Levy p. 24i; P. Pog, (App.
p. 52); Brev. 16189; Croia. 8150; Daur. 74; Frbr. 92; La« raso» p 89 etc.
— Daneben: (ert). Aig. 1244; Eoas. 0 180; daa. 526. - (iert), Frbr. 3330;
Roas. L *. 2329. — er (3. Pera. Sing. Fut) hat ateta offene» e; et Wiech-
uiann p. 21. — iermes fQr die 1, Pera. Plur. ist nur einmal belegt: Aig. 954.
— Wegen der übrigen Bildungen vergl. Hentachke p. 32 ff.
{A*. p, U). Crok. 5815, Frbr. 3458.
G,deNftV.2902.— («eriat»). (seriaa).
HoM. IdS. Brief Joh. (Such. D. p. 342.
Don, proenä. 1»,10. — (e^riao). Douc.
\\ 7. O, de Nar. 2332. 8857. —
Ändert SchreibteeUen nndi (oera).
K Nie, (Such. D, 68). — (cserem),
Daur,579. — (ceran). Croi8,60, RNic,
(Such. U. 33.73V — (cer»). Ro«8. 113.
- («rem), 0. de Nav, 3868. —
(garetx). da«. 1803, — (sanm). Brev.
17844. G. de Näv. 8090. — (Bärin),
dai, 4900. Serf, (Such, D, p. 360).—
(fliTai), Croit. 88S8. — (drem). das.
!iOB9. 4346, 6983 etc. — (tiran). das,
1571. Free. rel. 145,40,
f«mker (fenhemih Leys I. 110
(Bertraod p. 15). ~ (fenheranj, Brev.
3ISÄ5.
IraiMtr (iraitseria). Aiui.de Beg. 43.
Brev. 29581,
nainer (natssera). 8re?. 12083.
12216, Cal«nd.(B,D. p,8i6l. KNic.
(Snch, D, p. 68), — (naisaßran). Poat.
peec, Ade. (Such. D. p. 176)» — (naia-
«eria). Goir. Folq. (Such. D. p. 277).
Hon. 157,37. E, Nie. (Bach* D.
p. 1«). — (naicheria). E. Nie. (Such.
D.p.l6).
partisner (parei8«:ora). Roas. 121.
— (pareiaaeria). Hon, 19,48. — de»-
pareiBseras). Douc. XV. 25.
plmiriior (plagneria). Raim. de Ca-
•teln. 5. — iplanheraa). Prise de
Dam. 732. ~ (planheria). Guir.d'Etp.
13. PoM de (>apd, 15. — (plaigne-
ran). Guir. de Born. 42. — (plaigne-
ria). Raiinb. de Vaq. 16.
reforser (resoraentn). Free. reL
145,36.
tanher (tanberia). Aitu. de Peg. 16.
Arn. de Mar. 5. El de Barj. 5, Folq.
Lud. l. Paul de Mara. 1. Peirol 20.
— (tagneria). Cadea, 18, Gnir, de
Born. 35. <— (teügneria). Caden. 20.
— (efitenheria'l. Brev. 5652.
Uiasher (teiMhemi). Leye IL G2
(Bertrand p. 15),
tolTer (eolverai). Peire de Baq. 1.
— (aolverao). Charte (B. Ch*. g). —
Die Form aeolra, Bon. 158,35, gehi
auf Inf. aaolvre eurOek.
f olTtr (volverai). S. Circ. l.
G&]
c, Inf, auf aire*
faire (farai). Aini, de Feg. 10.
Arn. d'Entrev. 12. Bern. A. de Mon. 1.
B, de B, 17. El. de Barj. 12. G«uc
Faid, 2. — (faraa). Bem.de Ven«. 1.
Folq. Rom, 10. Guir, Riq, (M, W,
4.54), Agn, 403. Robs. 101. -
(fara). Am. Dan. 17. Bertr. Carb. 33.
Peire Card. Ih Boece 135. Crois. 29.
Frbr- 229. — (farem). Mönch, 14.
Agn. 120. DiMir 297. Enimie(B.D,
p.258>. Frbr. 2098. G. de Nav. 3850.
— (iarets). Guir, Riq. (M,W. 4.200).
Oroia. 3873. Frbr. 1716. G. de Nav,
2090. Hon, 202,33. E. J, (B, ChM2).
— (faran). El, Cair. 11, Gui d'lTig. 14,
Guill. de la Tor 9. Mrcbr, 24. Peire
Card. 52. Boeco 19. - (faria). Guir.
Riq. (M.W, 4,40). Brev. 30936. CroiB,
726. BVbr. 1053. Hon. 80.51. - (faria).
{3. Sing,] Aiiii, de Sari. 1. Isn.d'En-
trev. L Lamb, de Bon. 4. Peire
Brero. 10. P. Card. 27. Sordel 14.
— ^^fariam). Croie, 2954. — (fariatz).
Mrcbr. 1, Frbr. 4768, Rosr. 540. —
(farian). Blac. 12. Brev. 3470. Hon,
34.11, Calend. (Such, D. p. 108). --
40
(deifarai). G. de Nav. 1607. — (dea*
fkra). G. de Nav. r 867. - fdesfaret*)?
Croia. 5423. G. de Nav, 1768. —
(desfamn). G. de Nav. 83ü. — (refii-
ran). Hon. 101,9. ~ Daneben ßndet
sich: (fei-ai). Ägn. 1S36. Aig.76J.l205.
Jauf, (Such. D. p. 108). - (feras).
G. de Nav. 4021. Serv. (Such. D. p.
261). — (fera). Gtiill. de Cerv, (B.
Oh*. 305). Gttir, Biq. (M.W. 4,27^
Peire Card. 42. P. Rog. (App. P- 40).
Brev. 16r2H. G. de Nav. 3799. Jauf.
{Such. D. p. 301}. Cixatelj. 125ti
(Luch. p. 80). — (ferero). Kindh.Jeft.
(ü. a p. 292).
plair© (plaira). Giiill.de Cabet. l.
G. de la Tor. (Such. D. p. 323), Guir,
Hiq. (M.W. 4,240). Serv, 15. Brev.
9103. 166Ö7. Daur. 74. Rosa. 58 i.
Caatelj. (Luch. p. 93). Pau 1260
(das. 52). — tplairia). Bern, de PaL 12.
Born. 4. EL de Barj. 13. Gavauda 6.
Qui d'Uia. 3. 16. Paul, de Mara.
(Uvy p. 27). Mönch 17. Anon. 194,
249. G. de Nav. IÖ27. 2691. 4312,
' Liebesbrf. (Such. D. p. 313). Tenzo
(das. 328). — (deuplairia). M5nchl7.
— Datiebent (plazera). Alex. (Such.
D. p. 130). Diät (da». 206). Fla-
menca4522. — (plazeran). Hou. 96,15.
— (plazeria). Peire Card. 6. Brev.
18&40. D. Prail Vert. (Stick, p. 180).
Douc. II. 3. Flamenca 4656, Hon.
39,31. — (placeria). ü. Prad. l. —
(plaaeria), Guir. Riq. (M.W, 4,43).
trair9 (trairai). B. de B. (Stini.
p. 136). G. de Nav. 4268. — (troi-
ras). Brev. 8185. Tresor, (Sachs
p. 13). — (traJm). Hon. 32;2. E, Nie,
(Such. D. p. 42). — (traireiu). Croii.
4782. Hon. 202,35. Martyre de St. EL
(B. Ch'. 21). Planch d'E«t. (Röv. d.
1. r. II. 140). — (trairan), GuiU. de
la Tor. 9. Frbr. 1978. Hon. 201,21.
— (trairia). Rom. 391. — (estratrai).
Guir. d*Kap. 14. — «retruirai). Ouir^
de Born. 1». 65. Pons de Capd.
Hon. 35,2. 157,24. — (retrairal
Serv. 17. — (retrairem). Rosb.
129.
66]
d. Inf. auf iure {eure).
bftnre (beurai). Brev. 23046. Lud.
St. Jac. (B, Ch*. 405). - (beura»),
Frbr. 1298. — (beura), Brev. 21185.
Brief Joh. (Such, D. p. 379). — i,beu-
rany. Brev. 16126. 18668. K J. IV. 13
(WolL). - (beiiria). Frbr. 1301. G.de
Nav. 55(*. Don. proena. 15,1.
eicriare (escriurai). Hon. 98,1.
105,25. — (eacriurem). Crois. 2748.
▼iiir» (viurai). Gaue. Faid. 1 1. 44,
Guill. de la Tor. 7, Guir. de Born. 2.
G, d'E»p. 8. Joan d*Alb. L Lanfr.
Gig. 25. — (viums). Mönch 11. Peire
Rog. (App. p. 49). D. Prad. Vert.
(Stick. p,903), - (viura). Guill. Fig.
( L^vy p. 5 1 ). Peire Rog. (App. p. 40).
Douc, XV. G. Calend. (D. D. p.316).
— (viurem). Guir. Riq. (M.W. 4,1 17).
^ (viuretE). B. de B. (Stirn, p. 137).
Tenzo (Such. D. p. 330). E. J. ^B.
Ch'. 11). " (viurao). l>octr. tSuth.
D. p. 249). Douc. X. 35. — (vi um).
Caden. 7. Gui d'Uia. 16. Guill. IX. 9.
Agn. 1149. — (vieurai), Guir. Riq.
(M.W. 4,239). Lea dern. troub. XIX.
p, 116. S. Circ 7. Agn. 95r». —
Ändere Schreibweüe; i^vioura). E. J.
VI. 52 (Woll.K — (viouran). daa.
V. 25.
11
^7] •^^— Ä e, Inf. auf
andre (aucirai). Frbr. 4414. Hon.
55^7. — (Äudra). Croia. 671. Frbr.
4818. Prise de Dam. 724. — (auci-
rem). Croi9.476e.68;iö. E. Nie. (Such,
D. p. 20J. — (aucireta). Fibr. 3050.
15 Zeich, d. j. Ger. (Such. D. p. 156j.
— (auciran). Brev. 419. 17495. Croii.
6808. HoD. 194,44. 197,22. — (auci-
m). Bertr. d'Alaui. 23. Quüh UC. 9.
WrhrMSß9.— (ausinu). AgD.20J324.
Daur. 190. Erna. 148. — (auBiraa).
Boiis. 101. — (fnißirem). Agu. 151.
Daur. 1672. — (aueirete). Hon. 138,30-
139/28. Ross. 14§. — (auairia), Gui
d'üis, 16. - (auHninji). PeireCard.27.
— Andere Schrtihweise: (aotdourai).
Frbr.4294. - (iincii iias}. 4ger.SLl.
(Such. EJ, p.290|. — (auciiran). Crois.
4768.
oalhir (culhira). Crois. 5311, —
(cuiyran). E. J. (B. Ch". 12). - (re-
cuilireta). K. Nie. ( SucJi. D. p. 21 ).
dMCo(n)tre ^(leäcofirai). Rosa. 578.
iire*) (dirai). Bein, Arn.de Mon. 1.
B. de V. 17. Ullis de Cav. 3. Guir.
de Bom. 19. 81. Mrcbr. 29. 31.
Eaimb. d'Aur. 8. — (diiu*). B. de
B. 18. GuilL Godi 1. Mrcbr. 25.
A|pi. 5^8. Brev. 5325. D. Prad.Vert.
(Stkjk. p. 3;i9). — (dira), Serv. 15.
JkgD. 855. Flamc^nca 3B48. Hon. 91,3.
^ Nie. (Such. D. p. 68). E. J. 11. 5
'••5 (tV).
( rtfoU.). Maraau 1256 (Luch. p. 81).
— (direm). Agii,735. Ö,deNav.4l8l.
E. Nie. (Such. D, p. 10. 31. 32). Mart.
de St. Ei. (B Ch'. 21). — tdirüti).
Guir. de Born. 17. G. Riq. (AI. W.
4,240). a de Nav, 1631 (diran).
Guigo 1. Guir de Born, 6. IG. 42. 46.
S. Circ. 28. Serv, 15. Brev. I6öü.
— (diria). I. Sing.: Croja. 6(306.
Kindh. Jet, cB. D. |>*297). -~ (diriaa).
Guir. Eiq. (M.W. 4,248). Agn. 1173.
— (diria). 3. Sing,: Aiiu. Peg. 43.
Berbol. Zorg. 9. Bertr. d'Alam. 4.
Oaden. 18. Peire Brem, 9. S. Ciru. 26,
— (dirian). Peire Vid. (Ba. p. 38).
Bre?. 2364. Cnlend, (Such. D. p. 108).
— (bendirai). Brev, 1 1981. — ( bene-
Äiras). Brev, p, 419. - (coutradiran).
Brev. 1599. — ^eediran). S, Circ. 28.
— (maldirai). Bre?. 119S2. — (,mal-
diran) Brev. p. 419, - (uieadirai).
Rio. de Tarasc. 2.
dmire (durra). Caatelj. 1270 (Luch,
p. 96). — (lAduraiJ. Arn, de Carc.
tB. Ch'. 261,17}. - (adurrian).
Douc. 34,148; 36,150. — Daneben-,
(coüduiraa) Crois. 143,
eaüoadire tescondiran). Guir. de
Born. 46.
Sätruir« (eatruirai). Ouir.d'Eap. 8.
anar**) (irai). Guili;iX.(B.Ch'.30J.
Jauf.Rud.4. PeireGuill.2. P.Rog.7.
*) In der Croie. sind häufig Formen mit Doppel -i; diirai 240. 3008.
5061; diirem 3522.4741; diireta 3903^ diiran 49;;0; diina363: auch diiran
Prise de Dam. 804. ^ Ich notirc lerner: disertU licms. Mich. p. 34 ^0. 108
hat: paraules; L fehlt), und da« von P. Meyer Uoni. IX. p. 196 angerührte
diierau (Gourdon, coutuuie 1243).
•) anar bildet auch regehuilssig anarai etc., awarm etc., welche For-
men auch vielfach zu belegen sind; jedoch sind die Formen irai etc.
gebriliichlicher. - Von Belegen liir anarai habe ich mir notiert: amnai
Guill. IX, 9,.S; Serm. lim. 136,14; tmaras Gar. d*Apch.2; attara Breir.;;iJü57;
Atum, u. Abb. (Wulff). 3*
Adoh. 17. Agil. 20. 780. — tiras).
Guill. Godi 1. Guill. IX. 5. Guar,
de Born. 26. M^^DcblL Aig. Il4ä.
0. deNav. 913. - 'im). G. de Nav.
28r>i. KiRdh,Je8.{B. D i).298). Caleiid.
(Such. D. p. V12). Auch 126D (Luch.
p. 112). - (irem). Üuir. Riq. (M.W.
4.241). Agu.125. Äig.Satj. Crois 47Ü4.
Hon. 155.22. Rosa. 129. — (iretst).
Tenzo (Such. D. p. 3^6). Brev. 21825,
Crois. ;i898. l)aur.2lU. Eniiiiie(ß.D.
p. 237. G. de Nav. 2099. - (iran).
Guir, de Born. 6.46. Peire Card. 2. 6. 8.
Ponz de Capd. 8. Sim. Doria 3,
Rosa, 238. — (iria). THsot 20,507.
— (iria, 3. Sintf.) AJm. de Sari 1.
G.deNav. 22Ur*. — (irianl. Crois. 13.
G. de Nav. 3050. — Ftnttr: t>*rai),
G. de Nav. 4836. — (yrasj. 1116.—
(vraK U04. - (yrem ». tö94. — (yreU).
4260. — (>'ria). 3Ü47. - fyriam),
2815.
rir© (riraiK Roüs. 261. — (nrelz).
Ro8«. 2G2. — ^^riran) Frbr. 3910. —
(riria). 0. de Nav, 1617. 1850.
68]
f. Inf. auf endre {etire).
Ateadre (atcndrai). GuilL de la
Tor. 7. Güir. de Born. 68. JhvlL
Rud. 3. Joan d'ÄlK 1. Änon. 42.
Charte i,B. ChV 47). — (att^ndrem).
Ross. 123 Gbarte (B. Ch'. 5(iJ. —
(atendretK). P. de Mara. (Li^vy p. 26).
— (ntendran). Croia. 2019. E. Nie.
(Such. D. p.80). — (^tendria). Guir. (Such, D. p. 171).
203,39. - (dessenilra). Prise de Dam.
722. 7»i5. — ^diueendruH), Diät. (Such.
D. p. 204). - Idbcendran). 15 Zeich,
d.j. Ger. (Such. D. p. 164). — {dia-
aendrai). Guir. Riq. (M.W. 4,86». —
(diösendra). Brev. 16141. Ross. 113-
— (diaaendran). 15 Zeich, d. j. Ger.
eotendre (enteudrai). Guir. Riq.
(M.W. 4.8 I). - (uiit€>n.lrA). das. 4,162.
Serv. 15, Brev. 1612U. — (etiteadretx).
D, Prad. Verl (Stick, p. 10:i). —
(enk-ödranl. GuirUiq. {M.W, 4^210).
— (eiitcn^lriaj. (diw. 4,178).
©Btendre (eBtemlrai). E J X11I.26
(Wülll. - (eatendras). (daa. XXI 18),
foadro (feodni). K, Nie. (Such. D.
olFendre (ott'endrw). E. J. XL 9
(WolL).
peadre (ijeßdraiK Agn. 750. Frbr.
914.
penre') (pendremj. Crois. 2960.
D. p. 4ti6). - (deycendron). Hon. f 4784, 611L — ^pendria). Ekicid. (B.
anaretn Hou.206,50j anarete Guir. Riq. (M.W. 4^>0:.; anaraH B.deR 227,35;
HoK. 64,10; anarias (-aii) Lud. St Jac. (C. Ch*. 411,1».
♦j prcndre im Robs. 0 cf. Hentachke p, 32 ö'.
Riq. (M.W. 4,49).
contendre (conteadrera). G. de Nav.
HOL
defendre [defendrai). Agn. 1296.
Croj8.5303. Rosa. 352. — (defefldra).
Serv, 15, — (defendrem). G. de Nav.
I 2436. — (defeDtlretÄ). Am. de Carc.
1^ (B Cb*. 258). G. d« Nav. 2060. -
^^ (defendraiLj}. CroiB. 60. — (defendria).
^^^ Uon. 88,16. — (defendrtan). G. de
^^^1 Nav. 206 L — Ferner die besondere
^^^^ Form defenere für deteodria Bagn.
^m de Big. 1260 (Luch. p. 34^.
^H dicbendre ctc, (dicbeudrai). Frbr.
^H 1392. — (deissendia). SibylL (Such.
L
43
Ch". 366). - (penrai). Guill. de la
Tor 2. Guir.Riq.(M.W.4,2.9). Peire
Vid. (Ba. p. 69). Troub. de B6z.
(As. p. 38). Frbr.3205. — (penraa).
Agn. 404. D. Prad. Vert. (Stick.
p. 67). E. Nie. (Such. D. p. 60). —
(penra). Serv. 15. Aig. 1235. .Daur.
1876. Frbr. 217. Rosa. 56. — (pen-
rem). Troub. de B^. (Az. p. 124).
Frbr. 4292. Rom. 78. — (penretz).
Crois. 3887. Frbr. 2547. Rose. 597.
— (penran). Guill. IX. (B.Ch«.31).
Brev. 2611. 17306. Doctr. (Such. D.
p. 248). E. Nie. (das. p. 79). -
(penria). S. Circ. 26. Liebesbrf. (Such.
D. p. 311). — (penrias;. Rosa. Mich.
p. 44. — (penria). Frbr. 4834. Doue.
V. 7; XL 8. Calend. (Such. D. p. 122).
— (prendrai). Gaue. Faid. 11. Danr.
1528. G.deNav. 1215. — (prendra).
Daur. 681. 1861. - (prendrem). ö.de
Nav. 5066. — (prendretz). Crois. 3S96.
G. de Nav. 4691. Lud. S. Jac. (B.
Ch". 407). — (prendran). Crois. 1399.
— (prenrai). Blac. 12. Gaue. Faid. 11.
— (apenra). Jauf. Rud. 3. — (per-
penras). D. Prad. Vert. (Stick, p. 80).
— (perpenretz). Ross. Mich. 195. —
(repenra). E. J. XVI. 8 (Woll). —
(repenria). Guir. Riq. (M.W. 4,232).
Femer; (penrra) Hon. 180,34 und
(penrria) das. 185,35; — endlich die
gaacogn. Formen: (prenera). Oloron
1290 (Luch. p. 67). - (prenerani).
Tarbes 1285 (Luch. p. 40). — (pre-
neran). Tarbes 1288 (Luch. p. 41).
redre*) (redrai). Brev. 19374.
Charte (B. Ch". 48). Psalm (B. D.
p. 75 j. — (redra). Boece 57. Brev.
10335. Gabarret 1268 (Luch, p^ 87).
- (redrem). G. de Nav.. 2369. Ross.
457. - (redretz). Ross. 70. (re-
dran). Frbr. 3258. — (redria). das.
3444. — (rendrai). Guir. de Born. 48.
Anon. 53. Frbr. 1620. Hon. 128,45.
— (rendras). Hon. 63,18. — (rendra).
Alex. (Such. D. p. 144). - (rendreni).
Frbr. 4423. E. Nie. (Such. D. p. 32).
Charte (B. Ch". 56). — (rendran).
Brev. 16122. Crois. 125. Sibyll.
(Such. D. p. 464). — (rendria). Pei-
rol 2. — (rendria, 5. Sing.) Caden. 7.
Ugnet 1. Brev. 9578. Frbr. 4830.
Hon. 48,30.
Yondre (vendrai). Hon. 174,19.
Ross. 357. — (vendra). Prise de
Dam. 725. 750. — (vendran). Brev.
17972. 18232. — (re vendran). Brev.
17902. — Femer: (beneran). Bagn.
de Big. 1251 (Luch. p. 23 v. Inf,
bener.
69]
g. Inf. auf ondre (undre).
fandre (fundra). Ross. 97. — (con-
fondretz). Crois. 4329. — (eonfun-
drai). Ross. 619. — (eonfundra). Ross.
216. — (confundria). Agn. 1156. -
(confundrian). Doue. X. 86.
jondre (jondrai). Daur. 1741.
osponre (esponrai). Peire Brem. 1.
respondre (respondre). Blac. 12.
Brev. 1401. 30938. — (respondretz).
Aim. de Peg. 6. — (respondran).
Serv. (Such. D. p. 266). — (respon-
dria). Guir. Riq. (M. W. 4,203). -
Flamenca 5219. — (respondrian).
Brev. 17559.
♦) rendre im Ross. 0. cf. Hentschke p. 32 ff. — arederan Big. 1.
(Luch.) steht nur im Glossar.
44
70]
li. Einzelne InfiiiUive.
ardrß (iirdru), E. J, (üh'. 12). K. Niü.
(Such. D. p, 76. 81j. 15 Zeicb. d.
j. Ger., (das. p. 1Ö4K
abatre etc, (abatretz), G, do Nav.
2075. ~ (com batras). FrW. 1591.
Rom, 101, — (corabatra). Robb. 471*.
^~ (combatrem), Lud. de Mont. I.
Sirvent. (B. D. p. 126). G. de Nav.
3858. — (combat ran). Priße de Dam,
775. — Ccombatria). Rosa. 268. —
(uonbatraij. Oc de MatapL 2.
coneebre (concebras). Serm. Hm.
123.128. Deux Serm. (B. ChV 25).
— (cocebras). Brev. 11731,, 21240,
7 Freud. M. {Such. D p. 87). —
(coasebran). Brev. 12205, — (decebra).
E. Nie. (Sucli. D. 69- 70. — (dece*
kern). Croie. 4777. G. d, Nav. 1102.
Charte ^B. Ch*. 55). - (decebran).
Charte (B. Ch'. 7), - (recebnu). Guir.
de Born. 18. Agn, 612. Crois. 7857.
E. J. (B. Ch". 10). ^ (recebra). das.
(B. Ch'. 14). - (retsebrera). E. Nie.
(Such. D.p. 77). — (recebretz). Crois.
209!. Hon. 197.7. E. Nie. (Such.
D. p. 58). E. J, (B. Ch«. 14> - (re-
cebran). Folq. Lun. 1. Brev. 98^48.
E. Nie. (Such. D. p. 70. 80, 390),-
Priae de Dam. 801. — (recebria).
Brev, 723.
metr© (metrai). Azal. de Pore. 1.
Raim. Jord. 7. Troub. de Ben. (Az.
p. 148. A^n. 469. Äig. 297. — (me-
tras). Hon. 100;jl. Poet. pecc. Ade
(Such. D. 176). - (metra) Agn. 230.
G. de Nav. 1793. Prise de Dam, 7:i7.
A. F. R. 8,83, - (tnettra). 119,30.
— (metreui)* Troub. de Bdz. (Aa.
p. 88). Brev. 18076. Croia. 4754.
— (metretz). Croi». 5382. G. de Nav.
2070. ^ (üiütran). Feire CiLrd, 4.
E.Nio. (Such. D. p. 79). E. J. (B.
Ch'. 12). — (metria). Tenzo (Such.
D. p. 328), — (xuetrja, S. Sg) Bertr.
de Pog. 2. Douc. X. 22 Rosa. 548
Calend. (Such, p, 122). — (metriam).
Croia.773. — (raetrian). Douc. XV. 17.
— (entremetrai). G. Folq. (Such. D.
p. 275). — (entreinetria). Aim. de
Peg. 16. — (prometras), I>. Prad.
Vert. (Stick, p. 34). — (prometran).
Brev. 17800. - (trametrai). Aim. de
Sari. 1. B. de V. 17. GuilL IX. 7.
G. de Berg. 19. Guir, de Born. 18.
ßaim, Mirav.4L~ (trametroa). Roes.
466,-(trametra). Guill. IX, 7. G.de
Nav, 1182. Hon. 22,31, - (trame-
trem). Croit. 4774. G. de Nav. 1093.
— ftrametretz). Crois. 3905. G. de
Nav. 2106. — ttrametriaa). Rosa. 467.
— (remetretz), Brev, 26127.
perdre (perdrai). Guir. de Born.
18. 19. 31, G. Riq. (M.W, 4,8).
Raim. Jord. 1. R, Mirav. 41. S. Circ.7.
Noel (B. Ch'. 17). - iijcrdraa). Bern,
de Venz. 1. Frbr. 922. Hon. 206,1,
— (perdra), Aig. 411. Doctr. (Such.
D. p. 249). E, J, VI. 39 (WolL).-
(perdretz). Raim. de Dur f. t, Croia.
2091. G, de Nav. 2445. — (perdraa).
Brev. 16088. Crois. 125. E. Nie.
(Such. D. p, 80). — (perdria). Guir.
de Born. 18. S. Circ. 26. Rosa. 5S.
— (perdriaa). D. Prad. Vert. (Stick,
p. 44). — (perdriaj. Bertol, Zorgi 5,
Guir. Riq. (M.W. 4,81), Pdre Brem, 9.
Raimb. de Vaq. 9. Douc, XI. 8.
Hon. 80,12- — (perdriara), G. de
Nav. 3220.
roire*) (roiran). Agn. 846.
•) Bartsch fuhrt in seiner Anm, (Agn. p. 31) die« Fut. als den ein-
45
W
roiupre etc (roinpriaj. G, de Nuv.
r.09. E. Nie. (Such. D. p, Ö7), —
(corrompras). 4 ger. St. L (Such. D.
p. 290). — (conrompra). Brev. \7b7\h
— (corrumpria). Brev. 4120.
gegre*) (aograi). Arn. Dah. 17,
reireVid.(Bft. p.45J. Raimb. d' Aur, 37.
Brev. 2S1<>9. -- (aegriia). E.XXJir.
36 (WoU.). — (ae^ira). Peirol 15.
Troub. de Bi5z. (Az. p. 76). E. J.
VUL 12 (Woll.). - (86gretz). Guir.
Riq. (M.W. 4,129). — (segran). B, de
B. 26, El. Cair. 13, Peire Card. 2.
— (segria). Guir. Hiq. ^M.W. 4,13^)
rev. 9312. — (persegran). E. J.
V. 20 tWollJ.
qaerre (querrai). B. de V. 43.
EL de Barj. IL 12. Guill. IX. 7.
Gair. de Born, 78. Jauf. Kud, 2.
Peirol 15. Kuim. Jord. L — (quer-
ras). Brev. 22693, E. J. XL22(Woll.).
— (qiierra). Giiill. IX.2. Peire Reg.
(App. p. 39), Jaut (Such. D, p, 305).
— (querretR). Roaa. Mich. 247. E. J,
(B.ChM0.l2). - (querria. L Sini^.]
Pcnz. de Capd. 1 9.— ( qnerria, S, Sittß.).
BlacasH. IL Gauab. de Poic. 3. Ponz.
de Capd. 2. Ric. de Barb. 3. Brev.
22449. Flamenca 3730. Hon. 119,78.
— (querai). lauf. Rud.4. Brev. 267 15.
— (queretz). Brev. 15 U2. E. J. XIII.
33 (WolL). — (queria). Hon- 12,36.
— (conqüerrai). Caden. 2L Guill,
de la Tor. l. Guir. Riq. ^M.W, 4,239).
— (conquerras). Charte (B, Cli*. 17).
— (conquerra). B. de B. (Stitu. p. I&IV.
— (couquerrem), Daur. 319. Frbr.
1080. G. de Nav. 3862. - (cun-
querret»). Guill.de Berg.7. Crois, 3884.
— (conquerria). Guir.Riq.( M.W. 4,49)
PoM. dö Capd. 2. CVoi». 1645. —
(conqueria). Brev. Ib9;i3, Kom. 592,
— (enquerrelz). Brev. 21826. — (en-
c|uerria), Caden. 18. Brev. 31812. —
(en^ rai). Agn.92G. — (^enqiieretz).
Raim. de Darf. 1, — (enqueriaaA.
E. J, IV. 10 (Woll). — ireqyerrem).
Hon. 151.9. — (requerretzV E, J,
(B. Ch*. 13), — (requerran). Oaetelj.
1270 (Luch. p. 96).
creiro icreirai). B. de V. 10. t8.o7.
Gaue. Faid. n. Gui d^Uis. 17. Guir,
de Born. 29. 65, Peire Brem. 1.
Peirol 10. — (creiraa). 4 ger. St. I.
(Such. D. p. 290). Eoas. lOL —
(creirÄ). Agn. 1193. Brev. 22704,
E. J. IIL 35 (WölL). - Kreirem).
G. de Nrtv, 1052. - (creiretz).
Mrcbr. 20. Croia. 5392. Daur, 330.
E, J. HL 12 (Woli.). - (creimnL
Aira. de Peg. 37. Alb, de Seat. 16.
Folq. de Mara, 3. Guir, de Born. 17.
Agn. 11 SO. — (creiria, l.Sing.'\ Guir.
[liq. (M. W. 4,494). Lanfr. Cij?, ö.
Kindh. Jes. (B. D. p. 301). — (crei-
ria, ^. iSrn^,) Gaue, Paid. 4L Guir.
de Born. 31, Brev. 26362. Roas. 244.
— (creyrai). Paul, de Mars. 2. G.
de Nav. 4566. Hon. 162,27. R Nie.
(Such. D. p. 45). — (creyraaj. Hon.
100,1. - (creyra), Frbr.491L Hon,
7i,24. E. Nie. (Such. D. p, 33). -
i^creyretzl. Agn, 1611 Hon. 14/20. —
(creyran). E. Nie (Such. D. p. 169).
— (creyriaj. Hon, 121,14. E. Nie.
(Such. D, p. 390). - icrerai). B. de
V. ^B. D. p. 139). Agn. 1335. —
(recreirai). B. de V, 37. Bern, de
sigeu Beleg vom Inf. roier an, fügt aber hinzu, dasa man auch eitiea
Inf. roire anaetzen könnte (cf. Rayn, 5,loO und FLacher p. 39),
•J Crois. 2001 findet aich die Schreibweise sigran für segran.
46
Pnd. 8. El. de Baij. 8. Folq. de
Ma». 18. Peire Milo 9. — (recrei-
ria). Gauo. Faid. 62.
Teire (reirai). Bern. Marti 4. B.de
Prad. 8. B. de V. 10. 83. GuiU.
Adern. 4. G. de la Tor. 7. Jaof.
Bud. 2. — (veiras). Guir. de Born.
10.79. Mrcbr. 25. Agn.335. Brev.
9818. Crois. 3647. Roh. 899. -
(feira). Peire Card. (B. Ch«. 176).
P. Roj(. (App. p. 6dj. Piftol. 5.
äer?. 15. Prise de Dam. 727. E. J.
IIL 86 (WoU.). - (veirem). B.dea
(SUm. p. 134). GuiU. Hg. ilAwj
p. 89). Agn. 479. Bre?. 21783.
Croif. 2746. Roes. 129. - (Teirets).
Guill. IX. (B. Ch«. 30). Gnir. Biq.
(M.W. 4,160). Brev. 30641. Croif.
6850. Daur. 1059. 1822. K J. (B.
Ch*. 14). — (veiran). a de B. 26. 40.
Oaden 23. GuiU. IX. (B Ch*. 80).
Peire Brem. 14. P. Vid. (Ba. p. 69).
Bre?. 16149. — (Teiria). Beriot.
Zorgil7. Guir. de Born. 18. Raimb.
de Vaq. 9. — (reiriatE). Mönch
(PhiL p. 25). G. de Kay. 18476.
Boa. Mich. p. 276. — (reirian).
BrcT. 11599. — (veyrai). Guill. de
Berg. 13. Peire Rog. 9. Troub. de
B4i. (As. p. 79). — (yejras). D. Prad.
Yert (Stick, p. 99). L*eaaenh. (R D.
p. 117). E. J. L 28; XI. 40 (Woll.).
— (veyra). Brev. 15090. Hon. 119,75.
E. Nie (Such. D. p. 20. 68). Phm
de Dam. 699. — (reyrem). Troub.
de Bis. (Ai. p. 84. 57). Frbr.4068.
Hon. 201,16. £. Nie. (Such. D. p. 08).
— (Teyrets). Frbr. 812. 1616. Lud.
S. iac (B. Ch*. 408). — (veyran).
Bereng. de PaL 5. Guill. IX. 9.
Th>ub. de B^ (As. p. 58). Frbr. 295.
Hon. 62,66. E.Nic(Suoh.D.p.30.69).
— (feTria). E. Nie (8nch.D.p.28).
-* (T^an). Hon. 199^ — (rerai).
Jauf. Rud. 6. Anon. 7. — (rerem).
PirÄre (B. Ch*. 20). — (verrai).
Oäur.51. Rom. 203. — (Terrai). Ron.
101. 899. — (verreti). Anon. 208. —
EndHek die gateogn, Fonnen: (bei-
ran). Bagn.de Big. 1260(Luch.p. 32).
— (beseran). Tarbee 1285 (das. p. 38).
-(bederan). Pau 1270 (?).
AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE.
VERÖFFENTLICHT VON E. STENGEL.
ILILILW.
ÜBER DIE
VENGEANCE FROHONDIN,
DIE ALLEM M Hs. M* ERHALTENE FORTSETZDM
DER CHANSON DE «IRBERT DE MEZ
VON
ALFRED RUDOLPH.
MARBURG.
N. G. ELWERT'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
1885.
Herrn
Professor Dr. Edmund Stengel
iu dankbarer Verehrung
gewidmet.
Di
'ie Chanson des Loherains *)» eins der Hauptwerke der alU
Tranzösischen Epik aus dem XII. Jahrliundert , besintjl in uiiifang-
reicher Weise die langjährigen Kämpfe der Lolhtinijer, des llcrvis
de Mez, und seiner Söhne uiid Enkel, Gariii und Begon, Girbert,
Gerin und Hernaut, gegen die Herren von Bördele^), Haidre und
dessen Nachkoinnien Fromont und Fromondin, Als historischen
Hintergrund der immer wieder von Neuem ausbrechenden Kriege
der beiden machligeii Gescldecliter erblicken ^vi^ die Rivalität
zwischen dem Norden und Süden Frunki-eiclis zur Zeit der letzten
nierovingischen Hausmeier» sowie die in verdunkelten Ueberliefe-
ningen fortlebenden Siege Karl Martells über die Sarazenen.
In der nachstehenden Untersuchung wird uns nur ein kleiner
Theil dieses weitschichtigen Gedichtes, näudich die in einer einzigen
Hs, den Schluss der a^sonirenden Chanson de Girbert de Mez
bildende gereimte Fortsetzung,, beschäftigen. Der hdialt dieses der
Hs. M eigenthumlichen Abschlusses» der am passendsten durch den
Titel »Vcngeance Fromondin« gekennzeichnet wird, ujid das Ver-
haltniss desselben zu dem Abschluss des GirberL und zu dessen
Fortsetzungen, wie ihn andere Hss. aufweisen, soll hier einer
näheren Betrachtung unterzogen werden.
Von den zattlreichen HandschräPten der Glianson de Girbert
de Mez schliessen fast alle, die mir bei der Untersuchung zur
VeiTögung standen, mit der Ermordung Fromondins^ des letzten
männlichen Sprossen der ßordelc»sen und mit der Rückkehr des
1) Vgl. Franz Joseph MoDe: üntersiicliungen zur üeschichte der
teul»ch#»n Heldensage, Quedlinburg und Leipiig 1836 p 192 ff. »Werin von
Lothringen«. Fernür: Pftulin Paria: frarin le Loherain. Ptiria 1862,
2) Die Schreibart der Orti- und Personennauien iBt dieselbe wie in den
Testen.
AUBf. a. Abb. iB u a u 1 1> b), ^
Lothringer Girbert in seine Heimat Dieses tsl insbesondere in
folgenden Hss., welche die Siegelbezeiclinung ABVEJF fähren ^X
der Fall, während von den übrigen oiir xugängJjclien IJss. D^QS^)
sich nur unvollständig erhalten haben, andere Hss. wie FGOTX
sogar weit frülier abbrechen und Hss. IP) K Y Z Zi Z2 Z4*) Z5^)
nur kleine Bruchstücke sind. Neben den vorerwähn len Hss. des Gir-
bert werden noch solche des Aiiseis N L E S T b^ die Prosa-
redaction v und eine holländische Bearbeitung"*) in Betracht kom-
men. Hs. il/fl ist aber die einzige, welche eine längere Fortsei znng an
der Stelle hinzufügt, an welcher die änderten oben bezeichneten
Hss. des Girbert absebliessen, \n dieser Fortsetzung, von der eine
eingehende Analyse und Toxtproben folgen, werden die weiteren
Erlebnisse Girberts, die Rache seiner Schwägerin Ludie, welcher
er in Folge der Ermordung ihres Bruders Fromondin zum Opfer
fölll, sowie die kurze Gcschiclite von Girberts Söhnen Yon und
Garin behandelt. Die Ms. E {und auch A B ü J F) berichtet
den Schluss der Chanson de Girbert in folgender Weise ^]:
Fromondin, der Sohn Fromonts, das Haupt der Bordelesen,
ist endlich nach langjährigen Kriegen , welche diese Familie gegen
die der Lothringer geführt hatte^) besiegt und seiner^ Erbländer
1) Vgl. Wilhelm Vietor: Die HuEdschTiften der Geste den Loherain«»
mit Texten imd Variantea, Halle 1876 und die Nachtrage dazu in Ausg. u,
Abb. 111, 12-4.
2) Hs. !>• geht bis itf" 258 d 2, g bis M" 254 a 12, S bis 3f" 259 a 8.
3) Hs. U entupricht M« 255 a 26 \m 256a 18. S^icbier gibt Text ufid
Beichrribunf; dieaes Brucbdtückcs in deu Roman. Studien L p. S76 C
4) Ha. Z4 B. Zeitacbrift für roiaan. Phil. IV, p. 575.
5) Ha. Z5 vgl. HeuBpr: Uober die Thwile, in welche die Lothringer Gcite
sich zerlegen lässt. Marburger Dissertation 1884, p, 7, Anmk. 1.
6) De Roman der Lorreinen, uitgegevcn door Dr. J. C. Mattbea,
Groningen by J.B. Wolters, 1876, beaprocben von Stengel in der Zeitschrift
ftlr Tonian. Phil. Bd. 1, 137 ff. — H. Fischer: Zwei Fragmente des mittel-
niederlandiachen Romans der Lorreinen. Festschrift zur vierten Sucidarfeier
der Eberhard-KarU UniversitS-t zu Tübingen. Stuttgart bei Karl Aue, 1877.
7) Hb. Ma geht mit diesen Hss. genau zusammen bis 259b t8, von djv
achliesst itieh die eigne Fortsetzung an«
8j Die BcBchreibung der vorauigehenden Kriege und Ereigniftse bis zu
die«er Stelle umfaa^t ca. SO.OOO Verse.
beraubt worden. Er zieht sich darauf in eine Einsiadelei in dem
Walde von Gal in den Pyrenäen unweit Pan|i4>lune zurück, um
dort als Eremit sein Leben zu beschJiessen (340 a 28 — 340 d 9).
Da auf diese Weise der Frieden herbeigeführt ist, kehi-en die
lothringischen Helden in ihre Lander zurück^ Gerin nach Cologne»
Hernaul nach Gironville^ Malvoisin nach St. Gilles^ Girbert nach
Aix. Letzterer erhält wahrend der Rückkehr die Kunde, dass sein
Weib, die Tochter des Herzof,'s Yon von der Provence, von einem
Knaben entbunden und bei der Geburt des Kindes gestorben sei.
Girbert bescljleunigt desshalb seine Reise nach Aix, wo alsbald
nach seiner Ankunft die Taufe vollzogen und dem Kind nach
seinen» Grossvater der Name Yon gegeben ward (3iOd 10 —
U\ b o).
Yon wurde sorgfältig erzogen und erreichte bereits sein vier-
zehntes Jatir')^ a1^ bei Girbert ein Bote eintraf, der ihn im Namen
der Tochter Äimeris von Narbonne dringend um Hülfe anfleht,
da deren Vater von den in das Land eingefallenen Sarazenen ge-
tödlet, sie selbst aber von den Heiden in Narbonne eingeschlossen
und arg bedroht sei. Sofort sagt Girbert Hülfe zu und ent-
bietet Gerin sowie die Grafen Malvoisin und Raymont (341 b 6 —
341c 18).
Nachdem sich ein stattlicher Heerbann^) um Girbert versam-
melt, bricht man ungesäumt uach Narbonne auf. Nicht weit von
dieser Stadt stösst Girbers auf einen Schwärm Sarazenen, die sich
ihm unter Anfuhrujig des Emirs Ludaires entgegenwerfen. Es
entspinnt sich ein heftiger Kampf, in welchem atle Heiden bis auf
einen getödtet werden. Dieser überbringt die Trauerbotscliad dem
saraxenischen ßelagerungsheer vor Narbonne, das eilends den
Christen cntgegenziehL Aber diese waren auf den Kampf wohl
vorliereitel ; Girbers halte nämlich das Heer in vier Scharen ge-
theilt, deren erste er selbst, die zweite Gerins von Tarascone, die
1) Nach den anderen Hss. (ausier P) vergehen sieben Jahre.
2) Uel>er die Stärke der Heere, die meistens angegt^ben wird, gehen hier
•owohl wie in fast allen fnigenden Fällen die Zahlenangaben der oin-
selnen 11*«». auseinander.
dritte Raynions, die vierte Gerins, Sohn des Herzogs Begon, Tölirte.
Die Sarazenen werden In blutiger Schladit zurückgeschlagen, wobei
die arabischen Könige Gordroez und Ysorez Fallen '). Vergebens
suchen nochmals neue Schaaren unter Ludmas und Gorsuble
Regen Girbert und seine tapferen Mannen anzustürmen' ) ; in furcht-
barem Genietzel werden fast alle Heiden niedergemaclit. Ein kleiner
Theil wendet sich in wilder Fluclit nach dem Meere und findet
dort, von den Siegern verfolgt, in den Wellen den Tod^) (341c 19
— 345e U).
Nach der siegreichen Schlacht hält Girtjert seinen Einzug in
Narbonne. Die nunmehr befreite Tochter Aimeris eilt ihm ent-
gegen und begrüsst ihn mit freudigem Danke. Nachdem am
andern Morgen die Gefallenen, darunter die Grafen Raymons und
Gerins von Tarascone, feierlicli begraben sind, natien sich Girbert
die Erabisdiöfe und bitten ihn, er möge des verwaisten Landes
Herr sein und die an Schönheit einzig im ganzen Frankenreiche
dasletiende verlassene Königstochter zur Gattin nehmen. Gern
willfahrt Girbers den Bitten und die Hochzeit wird alsbald mit
aller Praclif gefeiert. Ein Fest reilit sich an das andere; die
Jugend vergnügt sich bei Spiel und Tanz, während die Ritter
glänzende Turniere veranstalten. Acht Tage dauern die herrlichen
Feste; am neunten bricht Girbers mit seinem Weibe und zahl-
reicliem Gefolge nach der Fleimat auf und überlässt das Narbon-
nensische Land einem Verti'auten zur Verwaltung (345 c 15 —
346 b 6),
Die Reise geht über Tarascone, wo der 15jährige Sohn des
bei Narbonne gefallenen Gcrin von Tarascone von GirberL zum Ritter
geschlagen und zum Herrn der von seinem Vater liinteriassenen
Länder erklfirt wird. Weiter wenden sie sich nach St> Gilles.
Dort heiralhct Malvoisins auf Anregen OIrberls die Wittwe des in
1» Hier bricht Q ab.
2) An dieaer Stelle beginnt das Brucbatück H,
3) Die Analyse von Mone scbliesüt mit dem Ende der Schlacht,
■ehr Ungv BeBclireibung derselben, welche bei üf« 554 Verie umfasBt
bei A B D" bedeutend gekürEt.
ler Schlacht gclödteten Raymont. Nachdem die Hochzeil aclil
Tage lang gefeiert ist, kehrt (jirbers nach Aix zurück, wo er er»
freut ob der glücklichen Hcitnkehr, den Knaben Yen in seine Anne
schliessl. Gerins nimmt nun auch AbschietI und wendet sich^ nach-
dem er in Gironville den Grafen Hernaut besuchl, seiner Haupt-
stadt Cofogne zu (34^ b 7 — 347 a 2()).
So verslreichen vierzehn Jahre \|. Da erwacht in Gerin der
Wunsch, eine Wallfahrt zum Grabe des heiligen Jakob zu utiter-
nelmien. Er begibt sich nach Arx, wo er Girbert und Malvoisin,
der von St. Gilles herbeigekonmicn war, für seinen Plan gewinnt.
Nachdem Alles zur Wallfahrt vorbereitet, brechen sie mit statt-
lichem Gefolge auf. Ihr Weg führt sie über Panpetune, wo sie
bei einem reichen Bürger Ilert>erge nelimen. Dort erfuhren sie
auf ihr Befragen, dass in dem Walde von Gal, nicht weit von der
Stadt, ein frommer Klausner wohne, der sie würdig zur Wallfahrt
nach dem Grabe des heiligen Jacob vorbereiten könne. Am an-
dern Morgen begeben sie sich dorthin und fmden ihn Einsiedler
betend vor dem Altar, in seine Kutte %'ermummt, Desshalb
erkannten sie ihn nicht und ahnten nicht, dass sie dem Tu« 1 feinde
ihres Geschlechtes, Fromondin, der sich in diese Waldeinsamkeit
zurückgezogen hatte, gegenüberstanden. Dieser aber halle sie
wohl erkannt und sogleicli war in ihm der unauslöschticlie Hass
gegen die Lothringer und mit ihm zugleich der Ent^schluss erwacht,
sie zu vernichten. Er bittet sie» bei der Rückkehr wieder bei
ihm vorzusprechen, bei welcher Gelegenheit er durm die Ahnungs-
losen zu ermorden plant. Seinen Knappen weiht er in das
Geheimniss ein und betiehll ilnn, Dolchmesser aus Panpelune her-
beizuschaffen (347 a 27 - 348 b 3).
Girbert und seine Begleiter hatten inzwischen die Wallfahrt
beendet und waren nach Panpelune zurückgekehi t. Dort erscheint
plötzlich der Knappe Frornondins, der, von Gewissensbissen ge-
quält, sich Girbert zu Füssen wirft und ihm olTenbart, dass jener
1 ) Na<ch allen andern Um. iauBner F) vergebcii nur vier «lahre.
Einsiedler FroTiiondins gewesen sei und einen Mordanschlag
gegen ihn und seine beiden Genossen plane. Durch dieses Ge-
ständniss werden die Lothringer in grosse Wuth versetzt und
schicken sich an, unvei-züglich Rache an Fromondin zu nehmen.
Unter iliren Gewändern verbergen sie Waffen und Panzer und
eilen nach der Einsiedelei* FroTnondins hatte sich auf sein Lager
hingestreckt, die Dolche unter dem Kopfkissen in Bereitschaft
haltend. So erwartete er tückisch die Ankunft seiner Feinde,
welche er einzeln in seine Gewalt m bekonmien beabsichtigte').
Während Gerins und Malvoisins in einiger Entfernung zurückbleiben,
tritt Girbers zuerst ein und kniet an dem Belle niotler. Sobald
er die Beichte beginnt, zückt Fromondins den Dolch zum Slosse.
Gerins» der dieses wahrgenommen, springt schnell hinzu und ver-
setzt Fromondin mit seinem Pilgerstab einen wuchtigen Schlag
auf das Haupt, dass er sofort todt niedeisinkt. Den Leiclmam
begräbt man in der Klause und Alle kehren darauf nach Panpe-
lune zurück, von wo sie sich zur Rückkehr in die Heimat an-
schicken^) (348 b 4 — 349 a 1).
In Aix werden die Helden von der Gemahlin Girberts und
von Yon freudig empfangen. Auch Hernaus eilt nach Aix, um
seinen Bruder Gerin, sowie Girbert, Malvotsin und Yon zu begrüssen.
Grosse Freude herrscht über den Tod Fromondins, dessen Erb-
lande Hernaut, dem Schwager Fromondins, zugesprochen werden»
Nur Ludie allein, die Schwester Fromondins, ist von Schmerz und
Grimm erfüllt über den schmachvollen Tod ihres Bruders; sie
weiss jedoch zunächst das schlummernde Rachegefühl in ihrem
Busen zu verschli essen. In Aix werden indessen herrliche Feste
veranstaltet, welche die lothringischen Helden acht Tage lang in
frohem Jubel versammelt hallen. Dann kehren Alle in ihre Länder
zurück (349a 2 — 349b 1).
Der Schluss enthält die Aufzahlung der Helden und lautet:
1) An dieser Stelle (348 c 20) bricht Da ab.
2) Hier (348 d 21) bricht S ab.
2—14) E
Qerbers remaint a Ais a la fort cit^)
Oa ]ai sa fame qui moult ot cleir le uis
Ei Yonet au courage hardi
Si faut listoire dou Loherattc Garin
Et de Begon qMt el bois fnt ocis
Et de Ri^ut le bon uassaul hardi
Et dEmais de lofroi Angeuin
Eit de Hqoh qtn fut de Canbrisis
Et dou bon duc qui ot a non Aubri
Et dou uillain qui ot a non Hfrui
De 8on aftint Tyon et Morandin
De lAIemant qui out ä non Ouri
Et de Douon qua Bordiaus fu norris
349b [15 26
Et de Gautier qui ot nonOrphanins
Et de Gerin le bon uassaul hardi
Et de Kamnion qu ocirent Sarrarin
Tous qui aidoient a Girbfr^ le genÜl
Et de Fromont qui lesum relenqnit
Etde Guillaum« lor^uilloo; de Monclin
Et de Fromont qui el bois fut ocis
Ija ou deuoit nostre »ignor seruir
Qui uout Gi&ert le Loherans raurdrir
Aleis uos en li roumans est fenis
Des Loherans ne poeis plus oir
Son ne le uuet controuueir et mentir
Ezplicit li roumans des Loherans.
P lässt die beiden letzten Verse weg. A B C J bieten den
Schluss bedeutend kürzer, indem bei ihnen statt der langen Auf-
zählung der Helden nur wenige Zeilen stehen. Der Schluss lautet biet :
1-6] A [7-12
Gir6«fs remaint a Ais sa bone cit*)
0 lui sa fame qui moult a der le uis
Et Tones al coraie hardi
Ci faut lestoire du Loherenc Garin
J^ de Fromont qui deu ot relenqni
Et de Guillaume lorguillox de Monclin
Du fil Fromont lorguillox Fromondin
Par son outrage auoit este ocis
Du roi Gcerbert noz ferons fin ici
Qui tantes terres a lespee conquift
Nen i a plus si com iMtoire dist
Explicit des Loherenz
Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, weicht demnach am
Schluss die angeführten Hss. im Wesentlichen nicht von einander
ab. Alle schliessen mit dem Tode Fromondins und mit der Ruck-
kehr der Lothringer. Hs. Ma setzt allein, wie eingangs erwähnt,
den Roman weiter fort und zwar in einem Umfang von über 6700
Versen (259 b — 315 b). Die Analyse dieser sehr weitschweifigen
Dichtung ist folgende:
Gerin kehrt in seine Hauptstadt Gologne zurück und erzahlt
am Hofe seine abenteuerliche Wallfahrt nach dem Grabe des
1) Die AbkQrzungszeichen im Text sind aufgelöst und durch Kursiv-
schrift angedeutet.
2) Varianten: 1—5 = B C X - 6 = B C; J fehlU Zwischen 6 u. 7
fügt C folgende zwei Verse ein:
Del conte Hemaut et del uasal Gerin
Et del uasal qut ot non Maluoisin
7 = B C; J: Et de son fil. — 8 fehlt B C J. ^ 9 B C J Et de Girbert
le roi poesteis. — 10 = C, B: tante terre a son espie, J: Tarascone. —
11 fehlt B C J.
8
heiligen Jacob. Die Erzählung hatte ein Knappe niilangeiiört, der
einst in den Diensten von Doon le Gris, eines Verwandten der
Bordelesen , geslamlen und der seinem ehemaligen Herrn nocli
zugclhaii war. Er beeilt sich desshalb Doon von dem Gehörten
in Kenntniss zu setzen (259b 18 — 2(jOb 8).
Doonz, ein erklärter Feind der Lothringer, war gerade mit
seiner RiHerschaft in Bologne versammelt, um das Fest des heiligen
Richter zu leiern. Da vernimmt er von dem Knappen die un-
erhörte Kunde, dass Froinondins von Gerin^ Girbert und Malvoisin
ermordet sei. Einen Sturm der Entrüstung ruft diese Nachricht bei
allen Baronen hervor und sofort wird der Krieg gegen die Lothringer
hesclilosiien. Nachdem der Knappe weiter mitgotheiii, dass zum
Pfmgslfesl alle lothringischen Grafen und Barone sich in Paris
am Hofe Pepins zur Wehrkirmaciiung iiirer Solme vei-sainmeln
würdeji, konuiit Doonz mit seinen Genossen überein, während
dieser Zeit in das verlassene Gebiet der Feinde einen Rachezug
zu unternehmen. In aller Stille wird derselbe vorbereitet und bald
hat sich um Doon ein stattlicher Kriegsbann versammelt*)* Nach-
dem man erfahren, dass Gerin mit seiner Ritterschaft nach Paris
aufgebrochen sei, setzt sich auch Doonz mit seiner Kriegsschar
dm'ch Artois und Flandern nach Gologne in Bewegung {2G0b^
— 2G3a 15).
Inzwischen sind die Lotliringer zur Feier des Pfingst festes am
Hofe zu Paris froh vereint. Eine Anzalil Jünglinge, worunter auch
die Söhne Girherts und Gerins, werden vom König Pepin zu Rit-
tern geschlagen. Eine herrliche Versammlung konnte man da
erblicken !
4-11] 263b 112-18
SiMaiitucnu fnrcnttfd Glrbers et Gerim
ernan» le conte et lepreu Maö«oiaiiiiS
Ut öc Cumbrai Rem er* «t Biiucelin
Les tik Hoon cel qwt tiwt CambroisirjE
Gui de Biiiugeu Siinyon et (äirardi»
Kt Ifi lignaigü qui tft'nt ierrt de iVanc lin
Mouh sesioisent anaaüble li coisin
LampcreriM q«i euer ot anterrin
Ed apela liunper-eor Fepin
Sire dist ele por le cora Saint Martin
Tünt com eist uiiictit ntiurons ai boü
uüisiii
Roi duc ue conte prtnce ne palaain
QMieöuer« voiiä face plait ne hustin
Qui de 811 portc oat issir iiu ftiütia
Ciat ne 80 nt pas ne garsoii ne fVarin
1) Es werdi-n 23 Ritter rait Namen aufgez&hlfc ^260c. 18 ff.).
lü ZA\
2(idb
Dist li roifi (Lune bi«n »ii par Saint
Fremin
Qh€ toet luaroient ma gucrre trait a fin
A penteco«te la Feate seigtiorie
Tint li lois cort tele oe fut oio
Li rois Giibers ou proece sähe
I fu ueoiu o riebe compaifigDie
1-16]
Droh atopereret por deu lo fil Marie
Me* sire« ie«teB de wob iumg inanantie
TouteGiiBCoingnequefitdevoi»(rebaill»e
Par de dela nuura qui iioa destüe
Tant com el cor» aie »ante et uie
Ne ferir puiaee del t;spee forbie
Ne moDter puisae el deatrierde Siirie
Jai .11. biax filz ca telz i»jrcan Housie
Arme« dcinandent par vo^Nlre cortoisie
DoQnez le» lor pur amor mous an prie
Jore eo ont c* lor foiz ont pleuie
Que ia eapeea nereut ^ vk saiaie
Se par vou« nest an cui cha«cttyra k fi«
Li roia leiit«nt ne puet niuer ne rie
Si respondi sanit nule uileoie
Sire Girier« sv dex me beneie
1-15] 263 d
Qae uos aiez daroies n bon reooD
Com voirtie pere que noa ici ueon
.u. fix i ot que lesm beneic
Deuaot te roi ne seüUihirent mie
Kl fandeatuel qni fu dueure poUe
Sasi^t Pepins a la cbierc hnrdie
De iostc lui U roiae sauiie
Qut fu uatllant et ^ent4» et e«chenie
QiThers parla qui tu plains de uoiadie
Ilelea! Gitbert tu Qerins en neant
Deuaat Pcpin el faudestuel luisant
Et det^2 aus Hemaus le combativnt
Kt Mau iiomns et Saneou Ic aaiüaat
Et tor ligna^^e qut mouii par eätoit
grant
Gering imria uu gent cors anenant
Droi^ ninpcrcres or oiezmonsamblant
De yostte terre aoinines trestuti tenant
Pou a ci home roi ne conte poiaeant
Qifi a ma dame ne Roit upartenant
Venu sont ci auec nos noatie an tant
OameiwansqwörenlorloröoiezdonnaHt
Et dist li roid tot a vostre talant
A cest niot mui la roine an estant
I~5)
El graut pale» lea amena arrier
Deuant le roi qui frans doit io^tisier
Et lii roine k* pnst a aresnier
Biax «ire roia \)0V doii le droiturier
Ves mon iigoage pansez del auancier
263 c [17-30
Vostre uoloir ferai nen doutei mie
Arme« aront niert qui lo t-öwtredie
^uanl li roia ot eutendu le baron
II en ot ioie mie nel deniant on
11 li respont vo*/re uoloir feron
Les enfans uoii de nioult gente facon
II lea apelle nans nule arestoison
Anfant di^t il commant auea vous nou
PreniierH responi li drtinoisiait Von
Yonet sire par foi mapelet on
Gari» mea frerea quasi plua fier que
lyon
A vostte grei ivrmes voiw requerron
Et diät li rois et nos les nous donron
Par tel couant com uos deuiaeron
[16- oO
Et dist au roi bien et apertenianl
ßiux fiiie rois le congie vom« deuiant
Qwtf an nia chanbre les mainne toz auawt
Dist li rois dame ie lotroi et creant
Faitei ant dame tot a vostre talant
La franche dame ou proesce auoit tant
Deilans sa chanbre lee mainne mai«-
tenawt
Baignier les fait aana nul areaftetuant
Ija franche dame au coraige legier
Dedans aa chanbre fait les enfauB
baignier
Cbeniises braiee lor fist coudre et
taillier
Chaaces de toie aolors de portuisiex
£i a s& giiise ßat chascnn njoingniOT
Quant lea a fait ra<9(*lt bien apareilUor
264 tt [<>— 10
Si com Qiamor et tnon cors auez ehier
Dame diüt il p«r den le xlroiturier
Yostre uoloir a refuser ne qtticr
Lora ßät Yon ucnir auant premier
Son esperon li tist tantost cbaucier
10
11 20]
Au dvic Sanson cot Borge« a bailiier
Et li iVans rois H cninst lo branc dacier
Uraiit cop Je fiert el col sans mäinacier
Vus diät en haut nc si uolt atarp^er
Ik' (Mir cehii qut tot a a ingier
Tb tioing ki Inrdre de <.bei<d/»<?i-
Qw^f il to doinat leuer «^ esaaucier
Qi4ß ton ligtiaiji^e uoilles de euer aidier
Te« anetiUH greuer et abais^ier
Pms udouba U'.trin aana debxier
264 a [21-29
Ce 9x\iit li fix Girädr* le l>on gwcrricr
1—15]
Qwant ftdoube fu Yon e< tiuarin
Li tit Gir^^er* au i^orage ant orin
Por la ualor an noble roi Gerin
Eü a^ela Je«ip<freor PiMiin
Tbien !*• preu Ansej!« le meschin
Lor eiperon tor cbaiica MauKötJvtii^
jl ot raison quil iTcnt si coiisin
Li Propereres Tu el palais muriirin
264 b [16-30
A cbaacun cainut le bon branc acerin
Pub adoubn Begon et Uemaydin
eil furent fil Hfmaut le pala/iii
Et puis Rityuion et le preii Monmdin
Filz Mauuoi^iii le preu et le gentil
Et Isi roine q«i luma de euer fin
Done a cbaacuti a. mantd seljelin
^fuint odoube furent U damoisel
Graul ioieen ont et moult loren tu bei
Li roia apele Girort le franc danzel
Frere est banaon mowlt fu preuz et iffncl
Renier le preu et Baucelin le bei
Lea filz Huon qui fomi niaint ceinbel
Q«(i de Cambrai tint lonor dt-l chatitel
Cbaacun 9 a caint le bniwc qiii ert
moult bei
Et la colee lor ilone el haterel
Eli roi» a|>ele H Thyon et H^^rraant
Cd furent fil a Horri« lAlemant
Pu^ apela Hanri et Guinemant
Les fix (ierart del Liege le uailaiit
Lee fii Guerre a fait aenir auant
Herrn le pr«u et son frere Enicrrant
A chascuö caint li roia le branc
tmnchawt
Chew<iiicr furent U ualet niaintenant
Ei Imiipcrere qui fu liez et loiant
Por lor anior dont il ert deairraiit
.C. dantoiaiax i aia iuloubnnt
Ni ot celui neust hiaunie luiaunt
Escu dore et hauberc iazerant
Et bon deatrier armbi et corant
1—15] 264c 116-30
Li roiB GirfcfT» et Q&rins le poissant 1 El palea montent baut ei lie«rioiawt
Hetnatta le preu Mauwoig/iw le sacbant
Et li dtw SftßRes qui mowll iert com-
bata»!
En adoiiba cbaflciin» endroi soi ta*(t
,iiu.c, furent si com trouonfl lisant
SoK Saint Germain en .i. pre vcrdoiant
Fu la qMjntaiime leuee en estant
Jluec se uont li ualet esprouont
Et lun8 a lautre lor lances pesoiniwt
hex com fti noiit li d&nael aidant
Peroetit escus et lancea uont brisant
Jusques au ueapre ua le bohort duratit
Qwant uespres aonne;rt si sen uo«t
retornawt
A eort uont tuit tl ne uont delaiunt
Et descendirewt so« le pin uerdoiant
Leue cornerettt cheuaiter uont lauant
Li roia Vepins sest asis tot aiiant
Lez lui anRiHt lanpereri« uaillant
Girö«rj* le preuz Germs le combatant
Uernauü Sanaon Mauuoisin» le fwisant
Li quens Gnischart qwert de Biauj^eu
tenant
Par le pale« uont li autre seaiit
Grant tu lu feste mes pleniers i ot tant
MoMlt a anuiz tes iroie acontant
Bondissent tyinbres et fönt feilte nioiilt
^r«nt
Harpe« et gig^vca et iiij^leora chantant
En lor uielea uo?it les lui« uielant
Qwe en Beitaig:ne fijre»?t ia li uman
Dei ckieurefueil uü^tt le «onetdiBani
1—3] 264 d [4—6^
Qtte Trystans fist t\u€ Yseut areia tant ' Otiques ni ot mene«trel ne seriant
KJ^uc uos diroie il nmi nims clcrs lieant | (^ue celui tor ne fusi riebe et tnanant
Qu« de la foHtc puist dire le saablant i Tüntuofit liprinüeeiuairetgriadonant
2eid fio-n
£t [el] ouefaisme ua U cort departant
Congie ont pris au roi tot mamtenant
Rob«9 de eoie et or et a argent
Qwö graoi honor frirent tuit dt^niorawt
.Till, iors toz plains ua la feste dtiniitt
Während diese Feste in Paris stattfinden, hat Doonz eine
vernichtende Heerfahrt bis vor Gologne unternommen. Diese Stadt
leistet aber kräftigen Widerstand und Jeder Versuch . dieselbe zu
erobern, misslingt. Desshalb muss sich Doonz schliesslich zum
Rückzug bequemen, der in grausamster Weise bewerkstelligt wird.
Das ganze Land ringsum verwüstet man» zerstört Sctilösser und
Dörfer und setzt Alles bis nach Lie^^e hin in Brand. Bürger und
Bauern werden erbarmungslos mit Wölb und Kind aus ihren Wohn-
sitzen gejagt. So übt Doonz wüthendc Rache für Fromondtns
TodI — Da endlicli vernimmt er, dass Gerins vom PÜngslfeste
zuröckkelire. Desshalb zieht er sich, die Gefahr fürchtend, nach
Cainbrai zurück, das er feindlich bedroht Er vennag aber auch
diese Stadt nicht einzunehmen, da sie wacker von dem Brüderpaare
Renier und Baucelin vertheidigt wurde (2(>5a 14 — 2ti9d IG),
Gerins w^ar indessen in sein Land zurückgekehrt und in argen
Zorn gerathen , als er dasselbe ganz und gar verwüstet wiedor-
erblickte. Er «schwört, das ihm zugefügte Unreclit furchtbar an
dem Friedensbrecher rächen zu wollen. Mit einer schnell gesam-
melten Streitmaclit rückt er in das feindliche Flandern ein, das
er verwüstend durchzieht. Die Städte Mons, Brugcs, St* Homer,
Berges lässt er in Rauch und Flammen aufgehn (269 d 17 —
271a 15).
Doonz erhält bald Kunde von dem Herannahen Gerins; er
sieht sich deshalb gezwungen die Belagerung von Cainbrai auf-
zugeben und zieht, vereint mit Huedon von Flandern, Gerin ent-
gegen. Bei der Stadt Aire stossen beide Heere aufeinander und
es entspinnt sich eine mörderische Schlacht , in der auf beiden
Seiten viele tapfere Helden fallen. Nach langem blutigen Elingen
neigt sich endlich der Sieg Gerin zu. Doonz und Huedon suchen
ihr Heil in der Flucht; Lebterer entkommt mit einem Tlieil des
geschlagenen Heeres nach Aire, wo er sich gegen die verfolgen-
den Feinde verschanzt (271a 16 — 275 b 26),
12
Doonz wentk^l sich flieherul^ umgeben von zwanzig Begleitern,
gon Lenz. Unlerwegs stösst er auf die Strcitmai'ht Hcniers und
BauceliiiSt die nach Auriiebu ng der Belagerung von Caiubrai
Gerin zur Fliilte enlgegengexogen waren. Vergebens vei-suchcn sie
Doon gelangen zu nehmen , er entkommt mittelst seines guten
Rosses , während alle seine Begleäter niedergemacht werden.
Lenz, welches der Flüchtling erreicht, verschliesst ihm die Thore.
Weiter eilt er, bis ihm endlich Bologne eine Zufluchtsstätte bietet
(275 b 27 - 277 b 7).
Inzwischen war durch einen Pilger die Kunde von den jüngsten
Ereignissen an Girberts Hof gekommen. Alsbald beschliesst er
mit seinen Sölinen Yon und Garin seinem Vetter Gerin Hülfe zu
leisten und gegen die Feinde der Lothringer in den Streit 3^u ziehen.
Girbers setzt die Grafen Hernaul und Malvoisin von seinem Vor-
haben in Kenntniss. Sie konunen überein sich in Gironville mit
ihren Mannen zu versammeln. Dort entwerten sie den Kriegsplan,
geloben treu zur Sache Gerins zu stehen und schwören Vernich-
tung der Verwandtschatl Fromondins (277 b 27 ~ 279 c 26).
27~-28] 279 e [29—30
A Girouuile sus Je marhiin |>erroii i Et MuniKomn li fia .m uieix Doou
Descent Uenmus li fia an tluc Begon I Dame Ludie a la clere facon
1-15] 279 d [16-31
hOT uint Aficontre corrant de grönt
tiindon
Si les mhie pur iriüwlt bete laiaon
Puji ft baisie MauMoi>wi le liaron
Li qucna la pmt au |>an del siglaton
Pu# Bont nionte en la wie a bantlon
8i estoit oure de souper et saison
Le» napes tont uimtrc li cacba[w]son
Si aont aiaia H noble compaigiion
Quant mangle or«nt le soir a gmnt
wimm
Lea naiies traient si Ipiient li baron
ViM mpoieretit es* eatres del donion
Lars a pjule Eernautt com nobk'« botn
He dex dist il prir tnn >iaititisiuo nou
Saluez le pueple qwe la uoi enairoii
Et me dojinez sjI uous plaifc uanjoiBOn
Des trnitors Raucfdin et Doon
Ei del traitre de Flundre quem Huedon
Kt de] It^naige qui taot par est felon
Qui de Cöloigne out de*ttrviit le donion
Dist MauMowi'iwr s\re or noa sotfron
A celz de ca del fei noa noi»i>r«^ndron
A Blancafort piemiereniant iron
Metons U\ uile en feu et en chaibon
Et le ekastel cflntre terre abatroa
Se hors san ist le tiiütor Hiijmon
Prounorement de lui uo-i uan^eron
Qwant le pttie t res tot deatniit auron
Sor Hardoin i\ Bördele en iron
Prendrona la proie la teir« gaöteron
Sus les marcbis aprea retorneron
Ne lor laironn nabssant a. boulon
i-;^]
'280 a
[4-6
Pierre sor autre ue late ne chauron
Et dit Ueniauü a den beneison
Tics tot cnai ae deu plaiat le fcroa
I Ell demantrea que Mautiowrifw parloit
I Au conle Ueniaut et deuisant aloit
I Toute loa raigne qwc il faire uoloit
i:i
7—181 280
Ei uo» .1- nit^B ([ui en la porte entroit
Sor .1, cbeuäl cjm* mowlt tost le portoit
Desoz le pin au jiaron tle&cendoit
K une brauche son eheiml ariUBnoit
Siia el pale» par ka ilegroz luontoit
Denant les eontes li ineB sagenoJIoit
Moult doQcement an .n. les saluoit
De par le rot Girbert qui la uenoit
0 .X. mÜU hoinea qwauec lui amenoit
Ajjqc demain pjime son tref la hora
te«roit
Quant Bernaus lot lo mesaige en* j
Vus li deniande que li fraoa roia faisoit '
1~14] 2ö0
Li roi 8 G irbfr« q « I m 0 M 1 1 9 0 ffri dt pai » j n e i
£rt as fenestreLB de la sale haiitainue
Si regarde ancontre aal la pkiKne |
Quant uit Heroaut mowlt gront ioie
en deiuaiffne
lii roifl Girier,;; fu && fenestres haut
8i regarda encantreiuil le gaiit
Si uoit uenir Mf^nuomn et Hernaut
De ta ^rant ioie que il ot en pirz saut
Nel uuelt lairaier q«flDCO»tre ne lor aut
Sor .1. cheual est müntez liez et baut
Auec lui utontent si dui Ü erfhiebiuit
SuQ »eaeschal qui e«t prou« e ( ujoi^U
uaut
Sor eon poing porie U fraiiH reis .i.
gerl'aut
Del PlaiBsie ist par la iJort€ Gwinaut
1-lÜ] 280
A ce» parolles sowt antre el Plaiseie
Deuant la Haie aoni descendu a pie
El pales iDOntent que ni sont delaie
Asis He sont sor i. paile roie
Qu0 ti sergent auoieut de»ploiti
La ont uDBaDble li pri'nce c<>näill)c
Tant que li lit turent apareilUe
Si se »oot tuit li Franc baron coucbie
De ci au ior qtie il fut eäclairie
Que il ee sont et iiestu et ohaucie
£t genU'iiient arme ei liaubergie
£e cheuax montent qui furent atirie
Leicu au (Xil et cbaa^^iuiä pnat le^pie
A *T. clox dor le con (anon tacie
Del Plaisfiie iBsent et se aont auoie
Veri Gironuile le fort chaetel priaie
a n^— 30
£^t il re8p<)üt qua Force cbeuawcboit
Ei au Plaissie icfle nuit girroil
Quant Hemaus lot son cheaal deman*
doit
Et Mautiotsf'ns chaacuiis le aien uoloit
Vera le Plaiaaie li loe« aacheminoit
Et li dui conte le suieot a esploit
.e. clieualiers auequea elz auoit
Cliacüna armez moult richement estoit
VaitaanU mesq»» les co« tesenmainno
Au Plaisaeiz qtiiert Hernaut deuiaiMne
Tor i ot forte qwt couet te iert darai«iie
Nauoitplua b«!e de ci qaan Loheraiwue
b [15-30
Eernaus le uoit ai le salue eu haut
Bieu ueignieE sire lesu^ vous gart et
aaut
Et diät Girier« de I qMiaa aiena ne faut
Vo6 doint gmnt ioie et aist et conaaut
Lora Idcola par desous son bliaut
Iji dui Cousin ac aont antrebaisie
Vers MauwoMi« aestoit Girfcer^ pleiaie
Äntre sea brae la aouef enbnLCie
Fus le baisa par inotilt grnnt aniistie
Et li deniande iestee aaina et haitie
Üil diät il dez an aoit gracie
Toz fuai^e baut ioiant et anuoiasie
&e ne fuiasent eil cuuert renoie
Qn« nion ai|fnor ont iaai correcio
Que äon paia ont ara et e&ciltie
Se uangiez ncat iamea ne aerai llez
"Vera Gironuile uait Girbcr*» cheuau-
chant
Et Mauiioi«in au oorraige uaillant
Li quena Hernaus qui moult ait bardc-
mant
Yonx et Garin eil sont Giröf r* anfant
Auec aua fureut .x. miUe coml>ataut
Qiu de bataiile eatoient deairant
Quant eil de lost lea ont ueus uenarft
JaDeb)uiant uoNt lor trcz deatendani
AncoHtre uont baut et lie et ioiant
Et lor deaiandent qt*«l piirt seront
tornant
Vera Biancafort diatGirberj? on riaut
Et eil reapondenttot a uo^frecomuiaut
14
Der Kriegszug richtet sich zuerst gegon Bianca fort, das xcr-
slört wiRi; die starke und gut vertheidigte Burg \^erniag man
aber ntchl einzunehmen. Dann wendet sich das Heer gegen Laruarche,
um das sich heftige Kämpfe entspinnen. Da man die Stadt nicht
nehmen kann, begnügt man sich mit der Verwüstung des Landes;
mit reicher Beute ziehen die Lothringer weiter gen Bordelle
I280d 1 - 282 d 11),
Auf seinem Schlosse in Bordelle befindet sich Graf Hardoins,
der im Kreise seiner Barone gerade den fröhlichen Weisen, die
ein fahrender Spielmann xu zartem Saitenspie) erklingen lässt,
lauscht, ats plötzlich Kriegslärm an sein Ohr dringt. Mit Erstaunen
vernimmt er, dass Feindesmacht sengend und brennend heran-
zieht. Schnell schickt er sich mit air seinen streitbaren Mannen
zur Vertheidigung an und stürzt sich der überlegenen Slreitmachl
Girljertfi und seiner Verbündeten entgegen. Hardoins begegnet im
Sclilachtgetummel Mernaut; zwischen Beiden entspinnt sich eiu,
Kampf. Letzterer, in Zorn entflammt, ruft aus:
283c 5 Par deu, traitrea, or vous ua matemant
Hui est ii jo» de üostra fini^mant
Ne uerrok maia ne ami ne parawt
Hardoins fragt:
Dont wus est ce «cnu
283 c 12 Que si atiei raoti paie confondu
Voa estiez oion ami et nio» drn
Trotzig entgegnet Hernaus;
283 0 20 Doz cornmanäa ia sänne uait aatu
Cil de Boloigne k felon meHcreii
ColoigTiü ait arfte par sa fiere uerto
Si voits en iert le guerredou nwidu
Vergebens ist die tapfere Wehr Hardoins. Seine ganze Ritter-
schaft wird vernichtet und er selbst gefangen genommen (282d 12
— 285 a 8).
Nach Einäscherung der Stadt Bordelle kehren die Lothringer
nach Gironville zurück, wo das Strafgericlit über den gefangenen
Hardoins gehalten wird.
9-12] 28öa [13-1
A Ciiroiiaile uindrent aansj arester El pales monteMt qui'l out faifc poin
Dame Ludie o le uiaire der
liör itint ancowtre V)ai«ier et acoler
Si deftccndiretit sans paiiit de deiuorer
turer
Aiufl me ses armes uoBiat Gitber» oetor
Fint Eardmn deuant \m aiuener
16-231 285 tt
Li toiB lo uoit Bi 11 ditt fion pacBer
Bo! HardoiM« tarttiuaurontfait ^^reuer
Li traitor cui dex puist mal danner
Onqit« nul ior »e «e uoidrewt ceaer
Do Imison et faire et porpanaer
De Coloignoia ont le pnis gastet
Commani quil aient eapm enineserer
Vofl par de sa le couieDt comparer
285 b
Le matinet voüa femi cncroer
Sor celt? röche «( au u«nt uenteler
Tantoet coinuiandeHci; forche« a leuer
Qwe llmdoiitg uoloit edpouanter
Hardotrt« lot di sen prtfit airer
De niiutalant comniapiee a tretsuer
?us li a dit faites moi escouter
l-lö]
Vo6 aues fait tot Bordelois gaster
ICt la ^ant terre quauoie a gouemer
Et luoi meiflmee auea fait anaerrer
Ha terre uiea moi an 1 aissiez aler
A tue« aoiis irai merci crier
Ni a 81 poure ne mo doinst .1. disner
Neis Ludie <\ue ie uoi lai estcr
Kt si dui öl c|Me dt^x li puistsauuer
Wi parj\tit 8ont hien U pueent i«rer
Si ne porroient soffrir ne andurer
Q«e meussiez a tcl honte üuiftr
Leo Ior deiiroit a toz iora reprodier
Sen tue fiiisoit »i uümant atorner
Mais \iie choee voiw uoldroie roner
i^ue men laissiez a Bördele torner
I^QDt fait aues le pait deserter
1 - 15]
Si tuait dex ie ne Bai qtie ie die
Hordoii» est plains de grant felofinie
Sc ü niauoit oren ea foi pleuie
Qiiil sen iroit el regne de Fft sie
Sc il eBtoit en sa grani manantie
MoKlt auroit tost la soie foi mantie
JCt ne por quaiai ie yous dirai aiuie
Vo'rfre requeste aini «era bien oiö
S*5 Hardyi>w ai com dirai lotrie
Diät HardoiW a uostre commandie
fnant Ludic ot de Qnbert b baroa
K Hardain li a doiine le don
i^ue outremer por auoir garison
Lenuoiera u li fu bei et I>od
Sire dist eile merciz yous en ra&doa
[17-30
La croi« prendrai sen irui outre mer
Au saint äepulcre \efm Ciisi aourer
£t tant uoldmi el piii» demorer
Que de uoi grez nie facois ra{ieker
Ludie lot si coniniance a plorer
Aa piez li chiet si cominance a crier
Qua oetai plait il ae uoille acorder
^umit Giriert uoit la cortoise Ludie
Agennilie deuant lui et li prie
Por Hrtnlwtn merci quc n*? locje
JCt <\uc Icnnoie el regne de Stirie
Et en liv terre ou dex \ynni mort et nie
l'ar la niain destre il leu auoit i^i^ü^ie
Si lenleua et li dist douoe aniie
285 c LIC— 30
Lors a parle Girier« li gentiti bon
8i bautemant que bien Tentendi Ion
Hardöin:.? Irere entendez nia raison
Outre la mer nos ooa anuoieron
Et demorez la tant com noa notdron
Quant boen nos iert si \ou8 ra]^>eleroD
Dist Hardoiti^ issi bien lotroion
Et desuB äaüii tan tost Ie uos iuron
Ainsi le iure le desloial ^louton
Yoiant le pneple qui la lertanuiron
Frist Hardojiw lescnarpe et le bordon
.X» cheualieis q«t eont «le grant renon
Li a baillieK Hcniatu li fil/. Begon
Qmi u Bofilellü en sa maisire luaisoa
Le comluiront quil nail ancombroison
1-7]
285 d
[8-14
Shtani HardoifM ot aa pai« atornee
ordon el poing ei lescharpe acoleo
Et la crois ot en leapanle fermee
Ludie acole que luoult auoit aoiee
Sa parante icrt la cortoise ienee
Moultdoncemant la a den commandee
Li roia Oir&ers li a dit sa panaee
Hardotns frere ni a mestier celee
Vos en irois outre la mer salee
Dedens .i. mois moures Sana denioree
Jtfint de tcrme auroiz sil vons agree
Tant qM(?uo.'?fre oirre aiex bien atornee
Et si gardez ni ait male panaee
Dist HardoiVw qnele lauez trouee
Iß
15-22]
285d
[23—30
Qtiil en uerra Oironuite alumee
£"1 Be dedaux est Ludie trouee
Janiois de liii ne aera ior priuee
Aiucoiiä Bera a Bördele menee
Ma Cousine est de moi doit «^stre amee
€'ar elfa nia hui Ja uie aauuee
Fus diät en haut fratiche gent honorem
Ä dame deu aoiez uos cot» uiandee
Je nel feroie par lauirge honoree
Por tresiot Ior qui soit cn ma eonitee
Fl» dlsi en baa caiem&nt a celee
Par deu Girdcr* ains que iaie paasee
La liier de Grece qttt «i est grans et lee
Voe aunü ie cele teste copee
Mar i aues ma terre deserte«
Li qMcna Ucmans en aura tel soklee
1-4] 286 a 15-^7
Priea i)or moi ßil uos pluist etngreQ La ü eatoit vnc male aprcsiee
Car ie ne aai quani iert la retoruee > Qui nioult estoit richemant atornee
De la üiile iat li queuB te^te leuee £| eil i aionte qui dureinant agree
Au pie del tlegre sot loliue rauiee |
Von Gironvilli? aus erlässt non Girbers eine Aufforderung an
die befreundeten Edlen Sanson und dessen Bruder Gerarl, den
Grafen Guichart und an viele Andere, in der er Alle bittet, mit
ihm, Malvoisin und Hernaut in Paris vor König Pepin zu er-
scheinen, um Beschwerde gegen den Landesverräther Doon zu
erlieb^n und die Bestrafung desselben zu beantragen (286 b 18
- 288 b 19).
20-251 288 b [26-30
Ci uoB lairai de lamperere tant
Et de Gittert ei del barnaige graut
A Hm dorn uoeil estre retoiDant
Qm» au Bördele fu uenws inoült dolant
Bordon ei poing oicharpe e\ col pen-
daut
La croiz ot prt&e par it«! coueaant
1-12]
Vit la uile arse et Ie pales fondu
Mowlt par en fut dolant et irascu
Deu en iura ei la «oic uertu
Ja sairemunt ni aura plus tenu
.1, clerc apele q«i oiowlt eatoit »on dru
T^trea fait fair*; ni a pluü atendu
Man de se& houies et il i Bont uenu
De »on lignaige ni a mü remanau
Vint y Uajnionä qut de ßlazicafort fu
Et Hugelina qui uioult eitoit aon dm
Et Sauaria a la fit-re U'?rtu
Et öalenmt Ie Poiteuin raawibni
Qtftfoutre nier iroit deu requerant
Qi4ant a Bördele Ie uirenfc sui parant
Lese bar pe au coleth bordon tenaiit
lAoult dureinant een aont tuit ea-
maiatft
^uant & Bördele fut Hardoins uenu
288 c [18-23
Ei Bandotn^ eon fiere qiii moidt fu
irascu
Et de Lyons Harui Ie meacreu
Qffi aina uers deu not anior ne aalu
Fus Ior eonta com Vi est auenu
Conmmnt il a tot son pais ^lerdu
Et com Ghbers la ars et con fondu
Que taenacie ue deffie ncn fu
Or a iure de «ub Ie roi lesu
Commnnt qtiil aut a c^st li plez uenu
Li pri'nce loient si ont tost respowdu
Niert pas isai com il lont entendu
Nachdeoi Hardoins, das Geliibde nicht achtend, alle seine
Getreuen zum Rachekrieg gegen die Lothringer zusammengerufen,
set/i sich die slattliciie Streitniacht über Belin nach Gironville in
Bewegung (288c 24 — 289 b 21),
Gironville war, wie den Feinden bekannt, von den Lolhringern
verlassen. Nicht wenig erstaunt ist daher I.udie, welche mit einer
geringen Schar in Gironville zurückgeblichen war, als sie plötzlich
das Land ringsum in Rauch und Flammen stehen sieht und die
anselinliche Kriegsmacht des woribröchigen Hardoin erblickt.
Dieses nimmt ihr jedoch keineswegs den Muth, denn fest ent-
schlossen ist sie, die Stadt bis aufs Aeusserste zu verlheidigen.
Man eilt sich zu rüsten und wagt einen glücklichen Ausfall, bei
welchem der Graf Hügel ins gefangen genommen wird. Der Ver-
lust dieses tapferen Ritlers wird von Hardoin sehr beklagt; dess-
halb schickt er einen Unterhändler an Ludie» um die Auslieferung
des bei ihm in hohem Ansehen stehenden Gefangenen zu erwirken,
wofür er die Bekigerung aufzuheben und sofort abzuziehen verspricht.
Ludie weisst aber diese Anerbieten entschieden zurück und erklärt,
dass über das Los Hugelins ihr zurückkehrender Gemahl zu ent-
scheiden habe, Missmuthig vernimmt llardüins diese Botschaft und
schickt sich an, die Stadt nun gewaltsam im Sturme zu nehmen.
Ludie aber weiss durch ein kühnes Mittel die Stadt zu reiten
(289 b 22 - 291c 1).
2-16] 291c 117— SO
De Gironwile aen pari le meaRag^ier
Mowlt correciez not an lai quairier
Por Iluj^elin quil laisa prisonnier
A 9on seignor ent reuenu^ arrier
Tot mot a mot H a pris anoucier
Le dit Lu'lie qiie ne li uoU noier
QiMiot tierui» lot pmt soi acorrecier
Deu en iura le pere droitiirier
Que tuaint(?nant le fera asegier
Ei «il la puet ne tenir ne bailier
Jl la fera au tel Ipu anuoier
Ou poac aura a l>oiure et a mangier
Et üironuile fem Im treliuchier
Et ceuB dedana ardoir et esxi liier
Maiatenant fist et crier et huchier
Que a laaaut uoiaent sane delater
Üont iieifisaez sergeoa apareiUier
Et gent a pie por lasaut Commander
Tut ftti deuant »ont U arbalestner
Cil del chastel qui duit sont del raeatier
Traient cofitrela ne« vuelent espamier
Dame Ludie la bele o le uiä fier
Oi la noiae le cri ei le lainpier
Et uib laffaat qui in 011 It fui fort e| fier
A» mens escrie or do vom eamaies
Alez iitniax ei m ni delaieR
SiiB cele tor cel mangonnel drecier
Foi qti^ ie doi au baron Saint Bichier
Se i1 ne fönt laeaut retraire arrier
1-6)
Ja lor ferai Hngelin balancier
Quant eil oirent Ludie desraisnier
Le mangonnel courent apareillier
PiM fönt atiisäir Hugelin et lier
Bedana la tbnde lont mis auns delaier
Et il Besehe qttnnt que il pol huchier
Aiu«. a. Abb. (Rndo)ph).
291 d [7-12
Merci coiäine por deu le droiturier
Ne mociez ce aeroit reprouier
Ele respont ne naJt rien le plaidier
Par cclui deu qut tot a a iu^ier
Oa il laaaut feront en pais laisBiar
Ou de uos iert li lanceia premier
18
13-21]
2914
[22—30
Mugtlin« fii coireciez en la jiarriere
Les piex liea et los main» i>av derriere
£t dime guiuii/le ot bivndtüe la chierü
Moult fat üolaus \i qiteuB de grant
mfinieie
Merci ret>n'st a Lutlie et priere
Yez iiion lignaij;e la siis celn riuieie
Mon frure i ust (|t(i uiuimnie damor
chieie
Prieral lor qMÜ b« Iniieiit arriere
Ludie diHt Hugelin le ber
Ma Cousine e«teB gerniainnc sauadouter
Li qwm» Fromons que Tcfftts puiat
sauuer
Fiit frere mi nostre ce ne poez iieer
Moi»H me merueil que poez andiirer
Qu« ai uilmant tue faeiez detivcrner
De ri a cch rar me fait.ea ostcir
Je cricrni qweint (\ue ponrai crier
A uioa chier tVere qu»möult niepuet
iimer
Et fl. Heiui qtu moiilt fait a douter
1-12]
292 a
113-2»
Ei au lig-iia^'e qni inouli fait a anuT
Qwrtn lor \mn facent lor oat alcr
Sil IUI mp vuelent ici fairo fiiwr
j!/'( di-^l, liiidie bien le \Joil cioajitor
LorH li coimmuiee les ouIk a desbuuder
El li's lit'ijs de HP« [1)1"/ a copor
Ph.v li rfljiiriitindfi siis leKnmrsa moiiter
PjI i'il { MinnUi *|wr ni nolt dehiier
Qi/aiit ij i fu »\ camtmiwci' a crier
Scii^iior por den (\ui tot ait a sauiier
Kci m«) iai^sii'z paa ti^i di'uior
Eu uofi ])ats patiuez dol retomer
Ni faitcB plus dp lancier ne gek»r
Car se Ludie votw cnooit plua uieHer
Ja m& fem a Krönt honte liurer
Qunot eil lomli-iidput si prtwmcnt a
panser
QuaiJ cuor de fatue qc scdoitnunsfier
hciTH fönt huaut retraire et rauser
Efc «i |)eiiHeiit treiittiit a rctornor
A Clan caf ort uait l^iiy mom seioruer
0 lui Hardofrts qut niojdt fait a doater
Li qw^ne Harui et Anthiavimea 1« ber
Vont en lor t^^rrea aan« plus de demorer
lit Paris liaUe iimii imlesseii in Uebereinstiniiiumg mit Pepiu
den VeriiicliUing-^ki-ieg gt'güii Dooii uiul di?ss<ni Anhang Imsclilosst'H.
Nachdem ein grosser Heerbann aufgeboten, bricht nian über Biau-
niont nach Biaiivcz auf. Dort wird an den gegnerischen Grafen
Lienart uml (jiiion enipündliche Racbo genommen. Weiter wendet
man sich nach Riip^ dessen Bilrgersehaft sicJi den LoÜaingern auf
Gnihle und ITfirrnade imterwirft. Von da geht der verheerende Zug
über Aubeville, SL Giosce lüicli Boloipie (2113 a 3 — ä95d 5).
In Biiloi|,'ne hefaml sirh iiüf!h Doonz. SobaUl er wahrgenotn-
nien, dass die Loihringer [leraurücktcn, bereitete er sich mit seinem
Kanipf^^enossi'n (luiinad de Ru<' und alF seiner Ritterschaft zu
ei nein V' e rzwe i fe hm jjs kämpfe vor mid wirft sich den Feinden enl-
gegen; in dem sich nun entspinnenden Kampfe wird auf beiden
Seiten heftig gestritten. Nach langer Gegenwehr muss endlich
Doonz dem stürmbchen Andringen weichen und ist gezwungen»
verlblgl von den Siegern, sidi in die Stadt zurückzuziehen
(295 d G ~ *i96d 10).
11-21]
296 d
[22^30
DedäUK Boloigne aeetoit fem Doon
Guimart de Rue au coraige felon
Et la umiHtiie Aoni ii orent foiaon
Et M&uuQisins le nobile buron
Et »i Jui fil MomudiD et Eaymon
Anrefl eis üntrent pelle tuelle abandon
Et ftoeQ 6la tnaint gentil compaignon
.ccc, et plu8 qui Bont grant renoD
La ot ^tor et grnnt occision
Ne cuit «i gmnt en chaatel ueiat on
Mort fut Guituart dun espie abandon
1-lS] 297
Li fb deuant a eon col le bhison
Qut li deß'ant lantree cum preiidoa
Qfmnt DoE le uoit ai en ot inamsoö
Vers la iiiarme tome eon arragon
Ou il auoit apreste .i. droiuon
Dedenz aen antre le traitor felon
Li marreDier lieuent In tref an&on
Kn mer sesquipent qui qtian poiet ne
qui non
£ii mer ae fu Doz li gria esquipe
En .1. dromont qui li tu apreate
MSkUuomns sesi aus la riue areste
8t oorreciez a i>ou neat forsene
En Bon poin^ tint eon espie noele
Apres Doon Ta uprea lui rue
L» destrier a suü la crupe aeene
1-U) 297
Detus la ior a miae par fierte
Li roia de France et li ricbes barne
Ont uer« Boloigne droiteuienfc regarde
Le cliastel uirent et la grant. feriuete
Et la tor dordre qui fu dantiqutte
Virent leneöigne MariuoMtn le sene
Et le lyoQ ont Ibrmant atiise
Mciiit seoiueruäillent sa luna lautre
esgarda
Et dient tuit foi que doi damede
Moult est eist hons plaina de tres
gtant fierte
CtMimantpueteatrecoinDmntail ouure
•1. etiornel par Ueu de ra&icate
Ni eust pa» en maina de terme etste
Olibeta lentent ai li uint moult a gre
1—3] 297
Ditt f/ifiuuoiains aire rois a non de i
Neu auroiK point il nos est escbape
En me aef eat euui esqutpe {
Sei trebucha Moraitdin le baron
Jus a la terre deuant lea piei Doon
Qu« moult en ot au euer grant
marrison
Bien sot et uit ni aura garison
Se pna ie&t ni aura reancon
Quit ne aoit mia a grant destruotion
Vera la tor dordre dont haut aotit li
dowioM
Sen uait fuiant por aa saluaciou
Mais Mauuot>in4f qui ait beneiaon
i (IG— 30
Par la poitnne li eat le fer pa«e
Li deatriers chiet et Doonz est uerae
En nii la nef tot estendu |>aame
A une cttache seat au cheoir burte
<4u£ par .1. pou qtnl ne aest afront«
Mala nequedant btcn aen eat cschape
Quc siglant uait la nef a sauuete
8i en est moult Mauuoi>tii« aire
Toa correciez est arrier retorne
Boloigne ont pri^e Doon en uait
maugre
kmz que li roia ne Gir&fr« le aene
Et h barnaige qutl ont o elz mene
An seust rien par Gne uerite
£n la tor dordre estMauuotöin«mont6
Sa grant enaeingne au lyon dor bände
b [15-30
Lie et ioiant ae sont acbamine
Jiiaqua Boloigne ne «i aont areete
Faruii U poHe aont en la uileantre
Ancontre uint ^a^nuoisins le aene
Et ai dui fil que il a moult ame
Lamperere a Mauuotain acole
Fu» li a dit par debonairete
Mauuoiairut frere par aainte charite
ßien reaanblez au noble parante
Par vous awona ceet gmnt fermete
Ou eat Doon ne me soit pas tele
Bandes le moi ae il vous uient a gre
Par eelui deu qui en croia fut penea
Et qui de utrge en Belianb fu net
Hui en ceat ior tel iimtice en fere
QiiSk to£ ior maü en eatera parle
c [4-6
Fuiant aen ua a haut uoile leue
Mea de Ouimart somuies aaeure
Panaes del cora que il aoit anterre
c [17-25
En la tor d ordre »eo est li i ob untre
0 Uli Girbers et Eernau.s Je sene
Et \e bernaige qwt inoult fui anore
Voiant. to2 celz qui la aoot asanbJe
Diit ^miHoisim au roi par amiate
Sire fait il de cest palea tiate
Voa faz le don qwe ie lai cönqueate
Je le voj« rant a vo^fre volonte
Li roJH len teilt »i len ait tnercie
r-16] 297
Geotia hona est si seroit reproue
Se mors eatoit uibnnjmment itiene
J5( dist li roia mmtlt aues hieu parle
Ainamc iert fait con kueH deuise
Lot fu Oiiiiiiart et prw ei atorne
J&* a H^lise fu genteuient, porte
Messe li chaate bnuteiimjit .i. abe
Quant le aeritiae fu tot dit et fine
Deuani lautel fu li cors anterre
Fm san partirent que ni oot demore
Pepin brich! dann mit dem Heere nach Artois auf, wo er
raitGonn und Reniers zusamnien trifft. Von liier aus unternehmen
sie gemeinsam weitere Kriegsfahrten (297c f6 — 298b 18)*
Doonz war mit dem Schiit nacli Bordelle entkommen, wo er
bei liardoiü gastliche Aufnahme fand. Beide verschwören sich
gegen die Lothringer.
19-24]
Del qwena Doon .u petit uos türe
Qui de ßdloigne an son dromont ferre
Sen tiait par mer dolant et eagare
Li mairotirtißr ont lor uoille Icue
Tant ont a force et nagie et rigle
Que a Bordiax aont i. aoir arriue
298 b [25—30
St ont en haut lor dromont aaucre
De la aef ist Doz li chanua barbez
.1. marot^uier en atioit apcle
Par celui ait a Hardoin mande
Queo lui iert anuifc niaia bo«tele
HardQin# lot Ben ait deu loercie
1-16]
Ancawtre uait que nt est demore
Et sont 0 lui .1. daQualier ale
Deci au port ne eont il areete
Qwant Hardfltii^ a Doon auise
Si li tt dit que m a demore
Bien ueigne Doz qvt de nioi eat ame£
Or sai ie bien de fine uerite
De moi ueoir estieK en ^mnse
Doonz li eet a leneontre leue
8i aaotre aont baisie et acole
Fus 80Tit ensanble ena en ta uile antre
Jusqaii pale^ nv Bont il arc^te
L't en monterent cantrc tu ont Iph dpgrez
Le niangier fut maintenant apreste
licue ileiiiaudetit en lor a aporte
Doonz laita que il estoit lai Dane
1-5] 298 d
268 c [17-30
Et a Hardoinjr ait afires lui laue
Tu» sont aaia a .i. doia a prme
Apres sasintrent li theualier manbre
Mofdt furent bien serui et a heute
Grant feute firent li prince ff li cbase
Mea qui qiiait ioie ne grant bruit
demene
Doonz fu moult correciez et ire
A chief de piece anoit dee eulz plore
Ei ©n partout ade euer «OBpire
Hardoin« la ueu et esgarde
Sil en auoit müult en aon euer peae
Cortoisement len ait araiaonue
Biaz aire Doz por sainte cbarite
Me« cousinft iestes ue puet estre cele
[6-10
Sauoir uoldroie que auet en panae
Si votMf reqjmr por deu de maieate
Q«^di* nmfvi' estre ne nie »oit rien cele
Ba pou de gellt ieiiles en cefit re^e
Si neu soiea ne pf'nxia uesgare
Se usa V0U8 ait correcie ne ire
Aasez eat riebe» li nostros panintez
Se par amor ne vons est araande
Jl eo sera cbicrpuitint eom) »are
Et dist Dooiix inmdt aueg bien parle
st
I1-19J
268 d
[20-80
Safnsinc estoit eom lauoE deuise
Mes Bi grant gent eont o les noz tnelle
(^»^ ai anniB nerioiiB mcorde
HardoiFi^ nie« oe diät Doobse Ip gria
Oeaoir sacbiei mouU auotw annemiB
Li rois de France ma tolu moji paia
Uors de Coloignc man sui uen»« fuitie
Rien nen getai por uoir le votiä pleuis
Fors que lues artneH el mon deatner
d© prte
1^16] 299
Qit« maleoiaDt est eist pai« tnanmis
Quan ce«te terre sest li roisGir&er^ luis
Li qfien» H«rn/tujr qui nioult iert posteia
Toz li ]»ai8 en est pourea chaili«
A Giroauile »"st ret^nus et prrs
Nöafre nc-oona li noMes Hugelins
Cil qu» fiit 61z GmWaitme lu marclbia
Tiont le Ludie la bele o le cUsr uia
i^i dcnant n\o\ lot cl mango»rtiel mi»
Por balancier quant ma fot li pleuia
No forferoie na li na son paiit
J?t pluB i a C[He ie ne uoii deui»
Qitberit nie tint bädb nulle doiite pnJä
Por aoordance qMrint de lui fiii partis
Dedens mespaule deotre la croia aais
Outre la mer a aler li pleuig
Quie] dromont mo fui daoe glaiue oci«
Q«c me lenca Maii«ois«>w Ic roarchis
Dedesoz moi chai li ari-abis
Prise ont ßoloigne sien enragerai uis
Be ie ne ai conaoil de mes atuis
A uos men sui uenu^biaj: nies^entia
Secorrea moi por deu de paradis
HardowM lot ni ot ne geu ne ris
Sire fait il foi i^ue doi Saint Denia
Ne vous faudrai tant com ie eoie uis
Me$ dune choae sui formant antrepm
a 117-30
Nen ai rien fait or aait del tot an pia
Gar le matia aemODdrai nos amia
De uo« aidier sui bien uolanteifl
Qtt* par eetui qw* en !a eroin fut mis
Miek uoil morir que lan soie faitis
QranE nierciz nies dist Doz li posteia
An soiipor siatrent Hardo»"«» et Doon
Et le lignaige qut ait maleiBon
Qwont mangje orent li prmcö et li
baron
Lea napea traient escuier et garson
Sor vne table aont assit^ li baron
Tantq«« fo Oöre decouchier efsaisson
Couchier aen uont ni fönt arestoison
luequau matin au cbant des oisseilonz
1-2] 299b
Que «e leua Hardot«* Je feilen Si
Ses clera manda et uindrentabaodon \ quarreignon
Manda ees homes autor et anuiron
(3-4
a fait faire tnaint brief maiiii
Nachdem sie so einen mächtigen Heerbann aufgebracht, wen-
den sie sich gegen Gironville, um den gefangenen Hugelin zu
befreien und die Stadt mit Feuer und Schwert zu vernichten.
Unterwegs verbreiten sie Raub und Mord, indem sie das offene
Land mit allen Gräueln der Verwiistung durchziehen (^9b 5 —
299 c 22).
Ludie, welche zeitig von dem geplanten Ueberfall unterrichtet
war, hatte HemauL und die Lothringer durch Eilboten um schnelle
Hülfe gebeten. Wiederum verweigert sie deshalb trotzig die Ausliefe-
rung des Grafen Flugelin, wt'SshalbDoonz und Hardoins Alles zur Er-
stürmung der Stadt vorbereiten* Beim ersten Ansturm werden die
Angreifenden durch einen Hagel von Bogenpfeilen überschfiltel/
Viele werden getödtet und verwundet ; auch Hardoins erhält einen
Pfeilscbuss, der ihn kampfunrähig' macht Man steht desshalb so
lange von der Eroberung der Stadt ab, bis Hardoins wieder ge-
nesen sei (299 c 23 - 301b 8).
Während sich dieses im Westen des Franken reiches zutrug,
hatten Pepins, Girbers und Gerins die feindlichen Städte Perron ne,
Roie und Neele zerstört. Von Lenz aus war ihnen Huedes von
Flandern entgegengezogen, worauf es zu einem heftigen Kampfe
gekommen und Huedes von Malvoisin verwundet worden war.
Huedes musste sich dann nach Lenz zurückzietien , worauf diese
Stadt von dem gewaltigen Heere der Lothringer eingeschlossen
wurde. Als er der grossen Macht der Belagerer gegenüber keinen
günstigen Ausgang erhoffen konnte, bat er Pepin um Waffen-
stillstand. Von beiden Seiten kam man dann überein, dass zum
WeJhnachtsfest sieh alle Parteien in Paris versammeln sollten,
vm nach so langen Kriegen endhch einen Friedensschluss her-
beizuführen {301b 9 — 304 d 22),
Als das Weihnachtsfest herangenaht, geht aller Helden Fahrt
nach Paris an den Hof Pepins. Dort finden die Friedensver-
handlungen statt.
28—20] 304 d [30
K9 uoe fem! le plet plue aloigoier 1 Y ansiublereiit tant g«nt 1i loBimgier
An ior nomme ce ot bien tesnioignier |
1—12] 305
Q«Mi la eite ae poreut herbergier
Li queuR Buedoiur et Doon le guerrier
De Saint Ricbier Guillaume au com
legier
Et Bauceliiis de Lenz qui moult lot
chier
JSi le ligoage cui dei doiniBt ancöwbrier
t^ui. conteti et plus aa luien cuitlier
Ed BOiit tnonte et grant pales plenier
tie roi troüerent ei iez lui sa moillier
Le roi Girberf et Gert« ie ^lerrier
Et le lig^nage a cui des puidt aidt^
Huodon de Flandre« «i parla tot
Premier
Cil damedex qui tot ait a iugier
a [13-23
Gart lam purere et le bemaige fier
Huedf« de Flandres qui moult ot
hiirdemeiit
Latnpereor »alua hautemant
Cil daniedex qwi niaint el Srmament
Ht qui Dajsqui de uirge ea Beliani
Jl ^art le roi qui douce France apant
Et it maudie et doinst painne eHor-
ment
Ceh de cid sont iiai li nijen parant
0irb«f8 loi m taint de mantab^t
8i li respont moült aireemaxit
Tab toi licbieret li cors deu te
crYiuant
23
24 -2e] 905» [27-30
Qu« toi ne tn g^nt niieflinsie uoirninnt ! Si ne aa mie sermonant lon^eniaftt
Tant qn^ Boit faite jiaisneacordecoAwt
Vnek pi^is oii gtierre di le moi erram-
mant
!-lfl 305
Vuelz la graut perte reatorer bone-
mani
Que lor ont fait toi [ttj ta nialegent
Aprestes aiii de fnire liecment
Ou se ce now \^ar le cor« Saint Amant
CompuTTA loa telz qifi nen sei niant
^e dist Hiicdon« moult partes baude-
inant
Mes li afiiirPH ira tot autreraant
Li rois (iprins que ci uoi en presant
A lua tcrre iurse «^ tornel a torinurtt
Et uiort mon frere dowt ini le euer
dohiitt
Por pai» auoir et por acorderaant
Sont ci uenu t\ostr^ mcillors punint
i^ui a mesfait a lautre si lanmnt
De ceste guerrc fustes \tytts comninn-
sani
1^15] 305
J?t li a dit souef et douceinant
DroiK ampcreres mon gage vriM.H presant
Ancoiitre Huedon le roi Giriert doHiiiit
Qu€ traison ni ot en pen^enmat
8e Fwmonditts monit hüntx>ii8emant
Deserui lot »i vous dirai eosnmant
ConfeMioti querion« uoiremant
A .1. prodoinme qui oi uoitsaintemant
Quant ^romondins Bot tot noatre erre-
mant
,11. codtiax fifit forgier ii^neleumnt
Martrir uos uolt trestoz.iu, uoireiiicJMt
Gering locist ie nel noie niant
Se traison i met nut» autre auant
Voistiadoaber preatsont mi garnemfffit
^tmtit li qfims HiicdfiT ot Md.uuomn
pai'ler
Sau roi Gerin qui e»t ci en presant
Et a llemaut le preu ei le uaillant
Et a8 mes amia de coi le sui dolaot
b ii5--ao
Quapres la ues qui dura loDgeniaJit
FntVromonain luurtriz vilaifraetnatit
En traison en .i. bois eoutilmant
Ou Beruoit den de euer et boneoiattt
Jceatui fait detnawt prcmieremawt
Et pius les autres dowt ia plus de cent
M&uuoisins ot la parolle et entent
Par .1. potit qwr U euer» ne li fant
En pies sailli tifraashonsinai/itenant
Le oonte Huedcm feri si dureiuant
De son poiiig destre qua la terre
[esiant
Dedans la goule le li bri&a .i. dent
?fis li a dit fei traities )»uant
De traisoa |>ar cest cop xou» desitiant
rus trait son gant to»t et isneleiimnt
Au roi an uient et aoa gant uait
tendant
c [16-30
Que iaai vuelt «oq gage pratsanter
Doon le conto an prist a apeter
Le quenn tkt Uuiiu*s et Hardum lo ber
Gel de Grantpre nc uoit pas oublier
Li qucDä Herui» qui Lyons dut garder
Et Raucelin et tuit li autre per
.xxm. furent mai» toznesuoi! norawier
Seignor dist dnede« co mm an t por-
rai ourfr
eist Loheranu nos vuellent mal mener
MauMoiwt uoelt aers tiioi gage dotiner
Ne i?u commmii iel [mmm refuser
Et dist Doonz ice laisaiez ei^ter
La concordftDce nos couient conferuier
Et ü lor bon ceste choae amander
Mes qtMznt s<?ra Giriert au retomer
1-7]
A celz de sa le ferons comparer
Ei eil r^-apondent ce fait a creaoter
Adon si ont lor parlemant finer
Deuant le roi an aout ueuii ester
Doonz parla q«* ne av iiolt celer
Droi« araprrere» fait^e inoi escouter
Eo «auf conduit nos feistea mander
305 d [8— U
Sans 00« laidir ^t sans nos vilanner
Por pais auoir dex ta nos iloinst trouer
Siui roi <yiTh(rt i]ue ie uoi la ester
Ni> a G«mi iia Maui40»>t>i lo ber
Nau ecule Urrnaut na priuc<} ne a |>er
(^ui de p<ir id/ m uoille iTclauier
Auons tnesfot en fait ne eu paneer
15-23]
305 d
[24-BÖ
Moiet Vi niien sommea preat damander
Qwe nauons eoing de guerre demener
Dißt lii roine ce fait a creanter
Sainsi le faites com noa oi den i »er
Ancor porroiz aostre amor recourer
Dist Doonz dame tuit le uolowe iiirer
Mais MauwoM^'n ei mos a fait irer
Qui le conte Haedo« a fait ei uilaner
Dist Ja roine tot ce laisaiex eater
Car a pais faire ne^^tuet mal racorder
Se vous iiolez tox a nioi acorder
Jjti paiß ferai cui qwan doie greuer
Dist Doon?, danie tot ce meatuet
Cffantpr
Ad uostre dit do» toIoda bien fier
Vit» dist en bas que ne fu escoutcz
Par celai den que deuons aoarer
1—15]
306 a
[16—30
Cest cop feroos qui que aoit acfaater
Ijt^ franche datne qut mouli deualor &
Lemp^reor douceniant apela
Sire dist eile por den qui tot forma
La pais eet nnse sor moi de celz dela
Se lotroicz tantofit faite Hera
Car a moD gre Huedes en ouerra
^t toE len siens aor »ains iurer ftsra
Dist H rois dame ie nel deadirai ia
Lora uint auant Doonss ei le iura
Et pii*s HuedonÄ et celz qui sontdela
Que DunB 1a danic de rien ne desdira
Girier« li proua tot autre tel fera
Et treetot ceb que o lui amena
Quant iure orent chascuns santrebftiaa
Que Ia roine tsai le com man da
FtM diät en haut nui; ühagcuna oi Ia
Que li quena Doz Ia perte restora
De Coloignoie que par force brisa
Et a Renier qui Catnbrai pesoia
Pur ce sani plus qt«por lui comoiainia
Ei lampereres qui o Girbert ala
Tot Vprmandoia et Artoia refera
La terrc Berttaut que Hardoitw anpira
Ert aoiandee des pnnccM par dela
Et de Lyona Ueiruia que ie uoi Ia
Voeil de Dijon dont Ia proie aineoai
Qiwint quil en prist arrieres reuendra
Ei qui encontrc' icest coiieot ira
Terre et honor uera le roi forfera
1-2] 30öb [3-4
Cbaacuns respont deadite nen sera 1 Li ost depart qui arneres sen oa
En tel maniere Ia guerre demora | An son pais chascuns aen repatra
Slebenzolm Jahre hatte der Friede gedauert')» als eines Tages
Doonz, Hymbcrs und dessen Sohn Berneysons den Grafen Raoul
in seiner Hauptstadt Cambrai aufsuchen. Derselbe war weithin
berühmt als waffen kundiger und tapferer Ritter. Desshaib liatte
ihn Hymbert zum Lehrmeister für seinen Sohn ausgewählt. Der
Bitte des Vaters, den jungen Berneyson in der Waffenkunst und
ira Ritterbrauch zu unterweisen, leistet Raouts gern Folge. Unter
der Leitung seines Lretflichen Lehrmeisters wächst der Knabe
kräftig empor und bringt es zu grosser Fertigkeit im Turnier- und
Ritterwesen; auch werden Beide durch Freundschafebande eng
I) Hier beginnt die eingeechobene Erzählung von Raoul de Cambrai,
deren vollBtändiger Text in der Ausgabe der »ScKvi^tä des ancienn textea
franvaia«, 1882, p. 297 ff. abgedruckt iat.
2g
aneinander geknüpft. Da dringt plötzlich die Kunde zu ihnc
dass sich Huedes und Doonz zum Krieg gegen die Lothringer
vereint und ihren Kriegszug bereits gegen Cambrai gerichtet
hätten. Huedes hatte nämlich die ihm von Malvoisin in Gegen-
wart des Königs, des Hofes und jener glänzenden Vei*sammlung
am Weihnachtsfesle zugefügte Beleidigung nicht vergessen können;
ärger denn je war eines Tages der alte Groll in seiner Brust er-
wacht und in seinem unbändigen Kriegersinn hatte er im
Bunde mit Doon einen Rachekrieg gegen das verhasste Geschlecht
der Lothringer zu unternehmen beschlossen (306b 5 — 306d 24),
Raouls, der zuerst von dem Feinde bedrängt wird, lässt Pepin
und die verbündeten Lothringer dringend mn Hülfe bitten. Diese
entbieten schnell air ihre kühnen Ritter nach Cambrai ; die Stadt
finden sie schon von den Bordelesen belagert. Sogleich beginnt
eine heftige Schlacht, in welcher der jimge Berneyson sich seines
Lehrmeisters würdig zeigt und Wunder der Tapferkeit verrichtet.
Erst die Nacht trennt die Kämpfenden. Die Lothringer ziehen in
die Stadt ein, während Doonz und Huedes mit ihrem Heere im
Lager übernachten. Am nächsten Tag entbrennt der Kampf noch
heftiger; die Lothringer aber bleiben Sieger und die Feinde ent-
fliehen nach Lenz. Nach dem Siege belehnt Pepins den Grafen
Raoul mit den Sfädten Perronne, Roie, Neele und Hans, deren
Besitz er sich aber noch erkämpfen 'muss (305d 25 — 308 c 27).
Mit seiner Ritlerschaft zieht Raouls nun hinaus, um die ihm
zugesprochenen Städte zu erobern. Der Weg» den er nimmt,
hinterlässt die Spuren der grausamsten Verwüstung. Seine zügel-
losen Scharen zerstören Aecker und Ernten, misshandeln die
Landbewohner, brennen Schlösser, Dörfer und Gehöfte nieder.
Selbst heilige Stätten werden nicht verschont. So wird das Kloster
St. Vincent mörderisch überfallen und von Grund aus zerstört.
Während es in Flammen steht , wirft sich Bemeysons vor Raoul
nieder und fleht, der Venvüstung Einhalt zu thun und der Nonnen
zu schonen, unter denen sich seine Mutter befände. Hohnlachend
weist dieses Raouls zurück. Da Jener noch weiler in ihn dringt
2G
und ihn beschwört^ das Leben seiner MtiHer zu rettent versetzt er
ihm wütheiid einen Faustsclilag ins Gesicht. In wilden Zorn
bricht nun Berneyson ans und versichert ihn seiner fürchterlichen
Rache; in seiner inassloson Wuth ergreift er eine Lanze, zückt
sie ^gen Raoul und würde ihn unfehlbar durchbohrt haben,
wenn nicht ein Ritter» dem Bedrohten zu Hülfe kommend, sich
zwischen Beide geworfen und so für seinen Herrn den Todesstoss
empfangen halle. Berneysons entkommt und flieht nach Lenz zu
Doon» bei dem sich auch sein Vaier Hyrnbers als dessen Bundes-
genosse aufhält (308c ^ — 309a 30).
Sobald Pepins und die andern Helden erfahren haben, was
vorgefallen, brechen sie auf der Stelle nach Lenz auf, um den
Frevel des jungen Berneyson zu bestrafen. Dieser hatte durch
die Erzählung von der Grausamkeit Raouls und der ihm ange-
thanen Schmach die Anhänger der Bordelesen aufs höchste gegen
die Lothringer autgebracht Desshalb erwarteten sie wohl vorbereitet
auf dem Plane vor Lenz die Ankunft der Feinde (^ÜOb 1 —
309 d 12}.
Beide Heere hatten sich vor Beginn des Kampfes in treffliche
Schlachtordnung aufgestellt. Die Bordelesen sind in neun, die Loth-
ringer in zehn Äbtheilungen getheilt^). Die Schlacht beginnt dann
fürchterlicher denn je. Berneysons hat im Gemenge endlich Raoul er*
blickt und siürd sich in freudiger Wuth auf den verliassten Feind,
um im Zweikampf persönliche Rache zu üben. Der Jüngling
überlrim den älteren Lehrmeister an Ausdauer und Geschicklich-
keit, überw^ältigt ihn und wirft ihn todt zu Boden. Dieses erfüllt
die Lothringer mit Schmerz und Wuth und lässt sie mit erneuter
Kraft dreinschlagen. Endlich ist der Sieg ihrer, der noch durch
die Gefangennahme von Doon, Hymbcrt und Berneyson an Be-
deutung gewinnt. Es wird nun ein Krieggrath über die drei Ge-
fangenen gehalten > die ihre vollständige Unterwerfung erklärt
l) Die Anführer der einEelnen AbtheiluDgen werden uulgeffthrt, die
Grös«e der verschiedenen Scharen wird angegeben und die Schl&kcht Belbafe
in ikaeserster Breite geschildert.
17
halten. Man !ässt ihnen das Leben und schlfessl Frieden, den
heilig 7M halten Alle beschwören (309 d 13 - 312c 14).')
Hierniii gelangen wir» erst am Schluss der Dichtung» an den
Theil, welcher den eigentlichen tragischen Ausgang, die Folge der
Ermordung Froinondins, nämlich die persönliche Rache des letzten
bordelesischen Sprossen, des Neffen Fromondins an Girbert, zum
Gegenstand hat. Freilich sind auch die voraufgehenden Kämpfe aus
dem Motiv der Rache wogen Fromondins Tod hervorgegangen; sie
sind aber zu blinden, von gegenseitigem Hasse getragenen Partei-
kämpfen ausgeartet, deren eigentliche Ursache, bei der äusserst
verwickelten und breiten Darstellung der Ereignisse , sich nach
und nach völlig ans dem Gesichtskreis verloren hat. Der Schluss
gestaltet sich folgendermassen:
Nachdem Friede geschlossen, kehren die Helden in ihre
Lander zurück. PepJns begiebt sich nach Paris, GerJns nach Gologn©
und Hernaus, begleitet von Girlierl, Doon, Hymhert und Berney-
son, nach Gironville, Dort werden sie von Luilie empfangen, die
mit Freuden vernimmt, dass zwischen ihrem Geschlecht und dem
der Lothringer nunmehr Friede geschlossen ist. Derselbe wird
durch herrliche Feste und fröhliche Gelage gefeiert. Eines Tages
vergnügt sich Girbert mit einigen Rittern t>eim Schachspiel, wäh-
rend sich dessen Söhne, Yon und Garin, mit den beiden Söhnen
Hernauts durch ritterliche Spiele in der Bm^g die Zeit vertreiben.
Bald jedoch genügt ihnen der enge Raum innerhalb der Mauern
nicht mehr und es treibt sie hinaus auf die Jagd (312 c 15 —
312 d 30).
1^8] 313 a [9-16
lii quatre anfant ne uolreni arester
XiOr lAlefrois orent fait anseler
At chaaa san ^oni por lor cor« d«porter
Tons U biax qui tant fait a loer
.1. esmeril qui bien eauoit uoler
Tenott li aiiPes ne le voiw quier celor
Sea chien« li f&it les aloea leuer
Et lanfet lait son esmeril »1er
Lesinereillons commaace a randonner
Laloe prisi n« li pot eschaper
A lant saaiat ai la praiit a plumer
Lanfes deacent ue «olt plua ärgster
Son ois^el prant ne b uolt oublier
Laloe au8i et jpitiH reua nionter
Scs COTwpaigtiona en prant a ap^ler
Seignor tait it nel nie denea caler
1) Hier Bchlieant die GeacMohte von RaoqI de Cambrai.
17—23] 313 a
Mes esmeril n^ set il bien noler
Li ainanes filz \lerHaui prant a crier
Oil par deu mais beiz lait a garder
Qmi mielz sauroit mangicr du« graut
aingler
QmiI ne »auroit .1. eBraeril porter
Maia aon tenoic iel saibienaansfauser
A la p^rdris lo kiroie uoier
1-15] 313
Quegrant menieille Baüeabteii oüseler
Fox ©at U roi« qMt France ait a garder
Qwil ue vous mande por »cb oissisx
porter
Li filz Uertuiut quani ainsi lot parier
De ßn corous cuide uis forsener
Vera lui neu usi ne uolt plus arester
Loissel It uait fers de sea poina oater
Yona le vtoit prant li a eacrier
Vuclz tti loi*?el coiains neÜ me celer
Jel t*3 donrai ne lo qwter refuaer
Cil li reapont del vous couient parier
Je lauerdii ein quao doie p^aer
San deuies de duel an fin creuer
Afcant lo imnt par la teste coubrer
Tons lo uoit not aa lui quairer '
[24^30
QiMint Yonet loi mnm parier
Honte an ot grnnt color prant a muer
Sil ftit in es ne lestiiet dem and er
Maia il aot bien aon euer a meaiirer
Car il nait eure de son coisin melier
Maia par parolle viielt a lui eatriuer
Par den fait il iai moult 01 conter
b [16-30
Haace loiaael grant eop li uait paier
Sus le uiaire fe sot bien asaener
Treatoi le uia li fait ansanglanter
Morfc fut loiiel ne pot longca durer
Fuis li a dit .111. moa pwr re^rouier
Filz a putains tant vou8 soloie amer
Maia ton ligmige te couientre»anbler
Qwaina ne ßnerent de traieon inener
Dil aan tornnit ou il not quairier
Son ioule frere fait auoc lui aler
Bien uoit la force ni porroit rien monter
Vera Gironuile aen prunt a retorner
Damedeu iure qut le montdoit sauuer
Vangerait »en ail puet longea durer
8i 6at il piK« dex Ei puiat mal donner
1-141 313
ITont San li fil Bernaut graina et
marria
Vera Gironuile ae sont au retor mia
An la porte antrent ni ot pluR terine
quis
Deuantla aalle descendent ce meat uia
An !a cbanbre antrent dolana et esbaia
Ou iert Ludie lor niere 0 lo uis der
De ioste li seoit Doonz li gris
Yrtibers li uiaz et Berneysons li gÄitia
Lor aniia plorent qui 8ont mors et ocia
Sil bien pooient uenianceen fieroitpria
Et iea anfana corre«oua et marria
Ludie engarde son ainane fil ei nia
Sanglant le uoit aan fut sea cuera
marria
Lora li demande dont uiena tu blau« fia
[15-30
Qui ta ce fait di le moi biax »mia
Lanfea reapout ia votta iehia
Sä fait Yona a roi Qirhert eat fia
Se ne man uango ie enra^erai uia
Reapont la mere bien ditea btatt^dona fia
Car Qirhert ait ton parante oeia
Fromont moD pere qui tant fut de
haut pna
Et Yrtymondin qui proua fut et iantia
Cil fut me« freres par foi lo te pleiiia
Li roia Gnbers aest aa eschea aasia
Vai ai locis iou tc pri biax doua fi«
Vange ton oncle et tea autre« amia
Qmc Girdws ait detrancbies et ocia
Et toi meiames quiert par aon fil laidia
Moult dites bien dame distDoz li gria
Se il lou fait toz iors iert no^tre aoiie
1-5] 313 d [0—10
Enuera toue homea serommea aiii aidia Girier* i uoit ne aan eat garde
Lanfe« lentant hardemant li est pria
Lor coflaoil crut de aou fi»t fox et bria
Car an la fin an aera mal bailli»
En la aale antre qui ni a tonne quiB
Cil aabaiaa aa leaehaquter aaiait
Pm^ fiert Girf>cr( antre front et le ui»
Le teaL li brise li ceruiax eat saiiliB
Mort le trabuche li ouuers maleis
n-20]
313d
[21-
Cil aan retorne par cui il fut ocia
Droit uers \a. cbanbreä erruMt »est
dedane miw
La gent lo roi sont en eRtAHt «aillin
Mai» pou eHtoient et dartnea df^s^raia
Vers W hoätea BOttt maintenant
ganchis
Es ubeuax montfint eorrnns et arrabis
De la nüe issent i\ue cfwigiet ni out pns
Droit uer§ üaseoigne au retomer aont
priB
Yon ancoHtrent e/ Öarin ce inest uis
C^ftt4^ lor ont com lor pere eat ocis
Li anfant loierat iti ot ne geu ne
Diiiue deu iurent que ueniaDce en
iert pri»
Ja se fuiaietit an Gironiiile mm
Por to uangier contro lor aneuiia
Quant de lor hoines fureot as fniins
eaUis
P«5 lor ont dit volftt voia« eatre ocif^
Nation« pa« force de ce »orameß no« flti
Car tro}) ont gent hob mortetiannemitj
Ä ceat mot fut tor chaiuins ucoiltis
Tant ont ale an Gaacoigne sont vim
Hernaus hatte sich während dieser Vorgänge ausserhalb der
Stadt onter einer Ulme sorglos der Ruhe überlassen. Die Trauer-
kunde von der Ermordung des edlen Girbert versetxt ihn in ge-
walligen Zorn, Er schwört den Meuchelmörder, wenn es auch
sein eigener Sohn sei, mit dem Tode zu bestrafen. Diese Drohung
wurde Ludie hinterbracht, welche den Solm mit Bitten bestürmt»
sein Heil in der Flucht zu suchen. Es gelingt ihm dieses auch
unter dem Schutze Hymberls, Doonz' und Berneysons noch ehe
Hemaus in den Palast zurückgekehrt war (314 a 1 — b 5). Her-
nauts Trauer um Girbert ist gross ;
6-10] SUb [tl-lS
Qui rous a mort dez U puist mal
donfler
Nest pita mes fia iel Bai bt>n sana fausef
Car ni] lo fuMt ia ne losa^t panaer
Les degrex monie ne se iiolt areater
Choisit lo cor 8 ai con üaance a plorer
De la dolor teatut .in. fois paamer
Quant BO redrece prant aoi a eacrier
He Qirhera siire t&tit faiaies a loer
311b 26 Du est Yons ie noil a liü parier
[1 et Garins qui fcant fait a loer
Si manderODt lor pere a dolouaer
Unermesslich wird seine Wulh, als er erfährt» dass der Mörder
entflohen and gross wird sein Schmerz bei der Kunde, dass Yon
mit seinem Bruder der ungastlichen Stadt den Rucken gewendet
hat Hernaus lässt darauf den Leichnam kostbar einbalsaniiren
und auf eine Bahre legen. Der Trauei7.ug setzt sich dann unter
den klagenden Gesängen der ihn begleitenden Mönche durch die
Gascogne nach Toulouse in Bewegung. Dorthin hallen sich Von
und Garin begeben. Als die Knaben den Leichnam des Vaters
I
90
erblicken, brechen sie in lautes Wehklagen aus; nochmals geloben
sie feierlichst ihren Vater furchtbar zu rächen. Am folgenden
Tage wu'd Girbei"s unter grossen Trauerfeierlichkeiten beigesetzt
(314c i — ai4d 6).
In dem Palast zu Toulouse versammeln sich darauf die Barone
und Edlen des Landes und wühlen Von zum König. Am Pfingst-
fest fmdet die Krönung statt:
12—14] 3Ud ^ [15—18
Qut ait amie souant est uinitez
Üil de Gaocoigne ■& soni tuit asanblec
Droit a TouIoubb du tant äit richete;c
La fut Yonz richement coron»eÄ
A pantecoäte qfi« li bois sont mmez
Qu« naiat la florBetnuiuerdiBseDtprez
Cil oisaol chantent par Im ucrgler»
rg
l>lant6z
Das Krönungsfest wird mit aller Pracht gefeiert; viele Tage
dauern die Feste» bei denen reiche Geschenke an das Volk ver-
theilt werden. Yons wurde ein tapferer und edler König, der
weise sein Land regierte. Aber auch seine? Vaters halte er nicht
vergessen; denn er rächte ihn in einem grossen Kriege, in dem die
Söhne Hernauts besiegt wurden. Beide Brüder wählten sich da-
rauf Gemahlinnen aus edlen Geschlechtern; aus ihrem Stamme
entsprossen Hernaus von Biaulende undAymeris, ferner Rayniers,
der Vater Olliviers und Audes, Mtlles de Puille und Gerars de
Vianne (3l4d 20 - 315a 20).
Die übliche Aufzählung der hervorragendsten Helden bifdet
auch hier wieder den Schluss:
315 & 30 Ci faul lestoire dou Loheranc Garin
1-4] 315b 15^8
Et del dac Begues le signor de Belin | 1J( de Guillaum^lorguillcndeMoncliD
Del conUi Hetnaui et duL prout Mau- | Del quen& Dood del Flatnanc Baudam
uoißin I Düedon bod fil del fellon Raucelin
ICt del lignagc qut iant hit anterin Et del lignage qui tAut fut de put lin.
Del uielz Fromo«* de sud fil Fromondin \ Explicit —
Diese umfangreiche Fortsetzung hat Hs. Ma einzig und allein»
Nach der vorstehenden Analyse, deren wesentlicher Inhalt die
inuuer wieder von Neuem ausbrechenden Kämpfe zwischen den
beiden feindlichen Geschlechtern bilden, wird man einen Grund
nicht recht einsehen, warum Bonnardot (Rommania III. p. 229)
vorgeschlagen hat, die Fortsetzung *Yon* zu betiteln. Demgegen-
über hat bereits Stengel (Zeitschr. f. roman. FhiL L p. 138) den
i
81
durchaus zutreffenden Titel »La Vengeanee Fromondin« vor-
gesclilagen. Der unbekannte Verfasser dieses eigenarlig-en Ab-
schlusses bekundet wenig Orij^'inalität und Geschicklichkeit. Vor
Allem vermissen wir einen regelrechten Zusammenhang; die eigent-
liche Handlung schlängelt sich neben episodenhaften Einfallen
nicht nur langsam dahin, sondern verschwindet sogar zeitweise
und wird durch Einfügung nebermchlicher Darstellungen unter-
brochen. Dieses gilt vorzugsweise von der Geschichte Raouls und
dessen Knappen Berneyson, eines Theiles der Chanson »Raoul de
Cambrai«,^) die in einem Umfang von nicht weniger als 750
Versen in die angefijgle Dichtung eingeschotien ist. Aber dies ist
nichl die einzige Entlehnung, die sich der Fortsetzer gestattet.
Auch der übrige Theil der Vengeance Fromondin ist nämlich fast
niclds anderes als eine Wiederholung voran fgegangener Ereignisse
des Girbert, die nur auf andere Orte und andere Personen über-
tragen sind. Als Beleg dafür mögen die deutlichsten Fälle hier
folgen.
Die Stellen 2^5 a 9 -- 286 b 4 und 288 b ^2 — 288c 23«)
sind Nachahmungen des AJ)sclmittes 212b 7 — ^Ub 6 [S 134b
39 — 134c 41 ; N 120 v*» I, 10^121 r** 111, 3; Mone p. 273], in
welchem Fromondins, von Girbert besiegt, dem Krieg für inimer
zu entsagen und von der Welt abgeschieden als Mönch sein Leben
zu bescliliessen fi^ierlich vei^pricht. Bald bricht er aber das Ge-
lübde und nimmt wieder an den Kümfen gegen die Lothringer
Theil, Ebenso wird später in den nachgebildeten oben angeführten
Slellen das Verhalten Hardoins gegen Girbert geschildert.
1) Raoul de Cambrai, ChiiQBon de Geste, pulJi^'e par MM. P. Mejer &
A. Longuon. Societe des andeiifj festes frati^ais, 1882. In dieser Chanaon
entspricht Tir. XXIX- CLVl mit 2G08 Veraen deta Inlialt des Raoul in der
Vengfance Froraondin 3Uti b 5 — yi2c 14. Beide berichten die Abenteuer
R*iou1h übereiDatimmend. In der Veng. Fro. hat der Verfasser die Pereon
de« Raoul mit der Sache der Lothringer verquickt und Raoul als ein iiLied
dieser Familie hingestellt,
2) loh hal>e gerade Ton diesen Stellen in der Analyse der Veng. Fro. den
T^it angefahrt.
In dem Abschnitt 29Ic 2 — 292a 19 finden wir weiter eine
unverkennbare Aehnlichkt^it mit dem vorauFgeliendcn 182c 3 —
183b 27 t-S' U6d 3 - 117a 4.5; N 108 v« lll, 21-1C)9 r« 4ß;
Mone p, 2ü9]. Diese Stellen haben die Belauf ening Gironvilles
durch Froinont zum Inhalt. Fromondins war bei einem Ausfall
gefangen genommen worden. Bernaus, von den Belagerern hart
bedrängt T weiss nun günstige Fnedonsbedingyngen dadurch zu
erzwingen, dass er Fromondin gefesselt auf die Mauern der Stadt
führen lässt und ihn zo tödlcn droht. Sobald Fromons dieses
wahrgenommen, erklärt er sich zu allen Bedingungen bereit, um
das Leben Fromondins zu retten. Derselben Schilderung begegnen
wir 291c 2 ~ 292 a 19, nur sind in der Nachbildung obige drei
Personen durch Hardoin, Hugelin und Ludie ersetzt. Der Ort
dagegen ist derselbe.
Ferner ist lÖ6c 23 - 197 b 5 [S 125 b 24 - 125 c 42;
N 114 r« III, 1^114 V" J, 22; Mone p. 270] Vorbild für eine
andere Stelle der Vengeance gewesen. Der in der Schlacht tiei
Gironville besiegte Fromons sucht sein Heil in der Flucht; er
entkommt nach dem Hafen von Blaives an der Gironde und
springt in ein dort vor Anker liegendes Schiff, das auf seine
Bitten und unter Versprechung reicher Geschenke sofort in See
sticht. Da Malvoisins, der ihm nachgesetzt, seine Verfolgung
vereitelt sieht, schleudert er gegen den auf dem Schiffe befindlichen
Feind seine Lanze; sie verfehlt aber ihr Ziel und Fromont entrinnt
der Gefahr. Genau diesem Inhalt entspricht 29*) d 11 — 297c 25.
Was sich dort zwischen Fromont und Malvoisin zuträgt , ereignet
sich hier zwischen Doon und Malvoisin,
Zu einer weiteren Nachbildung ist folgende Scene benutzt
worden ; Gärbers und Fromons treffen mit ihren Gefolgschaften in
Orleans zusammen. Auf Veranlassung der Gemahlin Pepins wird
ein schiedsrichterlicher Ausgleich zwischen beiden Parteien zu
Stande gebracht. Girbers und Fromons gerathen hierbei in einen
heftigen Wortwechsel, In welchem sich Beide schmähen und ihre
Geschlechter beleidigen. Girbers versetzt in seinem Zorn dem
Gegner einen Faustschlag ins Gesicht; ein Kampf, der hierauf ira
Saale auszubrechen droht» wird zur Nolh gedämpPL [M ll^b 22
- 174c 20; S mic 13 - in a 31; AMOG rM, 32 - lOG v* I,
11; Monc 2G(jJ. Dieselben Vorfölic linden wir späler am Hofe
Pepins in Paris, wo auch wieder die Königin ihren Einfluss gel-
lend macht. Die Streitenden sind hier Malvoisins und Huedons
[3aid 29 — 300 b 4}
Die Wiederholung der folgenden Episode möge schliesslich
erwähnt werden, da sie ebenfalls noch sehr bezeichnend ist. In
dem Streit, in welchen Girbert mit Wilhelm von Monclin gerathen
war, winl Letzterer von Jenem beschimpft. W^ilhelm, darüber
erzürnt, will Girbert erschlagen, verfehlt ihn aber und trilTl einen
Ritter, der zwischen die Streitenden gesprungen war, Wilhelm
wird verfolgt und es entsteht eine blutige Schlacht \M^ 189 d
15 — 195d 28; S 121 d 18 ^ 124d 43; N 111 v" U, 39 - 114
r* I, 19; Mone p. 2G9]- Ebendasselbe trägt sich bei dem Zank
zwischen Berneyson und Raoul zu, der ebenfalls die Veranlassung
einer grossen Schlacht bildet [:309a 16 — 31Sb S5].
Neben diesem unverkennbaren Spuren der Nachbildung treten
noch manche weniger hervorragende Zöge aus vorhergegangenen
Episoden deutlich zu Tage, Hauptsächlich haben die häufigen
Darstellungen der Schlachten mit früheren Schilderungen dieser
Art viel Uebereinstimmendes.
Aber abgesehen von diesen vielfachen Entlehnungen kommt
noch die rechl wirkungsvolle Schlüssepisode in Frage. Die Er-
eignisse am Hole zu Gironville, der Streit der Knaben auf der
Falkenjagd, die Art der Ermordung Girberts, die Klage Hernauts
werden hier genau so berichtet , wie wir sie in Redactionen vor-
finden, in welchen der Sohn Girberts als Hauptheld unter dem
Namen Anseis auftritt. Dürfen wir nun schon wegen der erwie-
senen Unselbständigkeit des Verfassers der Vengeance Fromondin
die SchtussepisoJe nicht wohl als dessen eigenes ProducI ansehen,
so wird diese Ansicht auch nicht dadurch entkräftet, dass die mit
Ma am nächsten zusammengehenden Hss. S N den Sohn Girberts
Anseis stall Yon nennen*
Ausg, n. Abh. rR ml ■• 1 p L). 3
34
ir den uns erhalten en Retlactionen des Anseis
stellen die von ;S N überlieferten dem Texte
geance Fromondin zweifellos am näclisten.*) Da sich nun S N
von der Origloalredaction des Änsels weit mehr als L It, wie eine
Speciakmtersuchung leicht ergeben wurde, entfernen, S N wie
L E aber gleichwohl den Sohn Girberls mil Anseis bezeichnen,
so kann offenbar Ttf«, welches diesen Sohn Yon nennt, nicht als
die Quelle weder des Anseis überhaupt noch der Redaction S N
desselben angesehen werden, sondern muss vielmehr umgekehrt
als aus der Ansels-Redaclion S N hervorgegangen betrachtet
werdeiK Es steht ferner nichts der Annahme entgegen, dass der
Verfasser der Vengeance Fromondin wohl auch den voraufgehen-
den Scliluss des Girbert der Hss. S N gekannt habe, da derselbe
mit dem Schluss von Ma bis 259 a 11 (resp. 259 b 17) genau über-
einstimmt, obwohl im Girbert von S JV, offenbar um auf die nach-
folgende Chanson d*AnseTs vorziibereilen ,^) der den übrigen
\) b e find FroBabearbeitungen ; a, das mir nur tbeilweise snr Yerfägnog
»tand, lehnt sieb »owolü iui L als auch S, v dagegen au N an. Wegen v,
welches wie M« deui Sohne Girberta den Namen Yon (Yonet) beilegt, eiehe
S. 37 ff.
2) Vgl, die von Harff deronichst in einem Erfurter Schul programm
erscheinende vergleichende Analy&e der verachiedenfn Anseüs-Redactionen.
3) Tu S fehlt ein eigentlicher üebergang von Girbert auf den Ansefe.
Der Roiii4ia bricht vielmehr, mit Unterdrückung der letzten i-Tirade, bei
der Rückkehr Girberta von der Wallfahrt aus Spanien ab. Der Schluss
iatitet:
18—20] S 163 b [21-24
A Panpelune Bont uenu au digner ■ Hostet diät iMie«^ uoua croisse bowte
k\weä iTiangier fönt leiir hiimois Car ricetiient nows anes hoatele
troitöser { .ii. mars dargent li a Gerbers donne
Li roje Gerbers a son hoste apielle ' Pu^ prent congiet si aen est retournes
Auch Jtf* beabsichtigte wohl den im Lauf der Dichtung wiederholt
Kwiachen den beiden feindlichen Familien ausbrechenden Krieg in ebenso
uuefuhrlicher Weise wie der Anaels zn t^ehandelii. Die Yon niehrmflls in
den Mitnd gelegten Drohungen und Scbwürc, ira Verein toit seinem Bruder
für de« Vaters Tod furchtbare Rache an dem Mörder und dessen Stuuiuie
übeu zu wollen, sind jedoch nicht in der von dciu Dichter ursprünglich
beab«iicbtigten Weise zur Ausführung gekommen. Naeb dem Bchlusa bin ist
Glrbert-Redaclionen vollf;^'' nnbckaooleiSühn Girberts, Anseis, bereits
eingeführt ist. ') Da aber aus der utilensteh enden Anmerkung
hervorgeht, dass N den Namen Yon völlig unterdrückt und statt
dessen Anseis schon als Sohn ei'sler Ehe eingeföhrt hat, ist Nah
Vorlage von Ma ausgeschlossen und hat M^ sonach direet aus S
vielmehr die Darstellung im Vergleicti zu den vorhergehenden breiten
Schilderungen verhältnissuiiiaBig zusamuion gedrängt und die Rache der
beiden Brüder wird nur mit folgenden Worten nebensächlich erwühnt:
26-27] M« 314 d [28-29
Miiit de son pere ne fut paa ouWie« Grant futlagnerreiamaiatel neuaires
PyM fut par hti li fihHerMnMinmtez liarin^ bcs freres laidriiC cest ueritez
1) ^ Iflflflt nämlich abweichend von ;iilen übrigen llthlactionen des Oir-
bert Yen bald nach seiner Geburt sterben und an seine Stelle als Girberts
Sohn zweiter Ehe Anüel» treten:
158d [42-47
Yon a nofi ensi lonl, apielle
34—411 S
Apfffl le deul se prist acowforter
[>etiant lui fait Bon enfarrt aportt'r
Kenkor nestoit baptiHii*« ne leuea
Gerb^9 le uoit Bi pleure de pite
Tout maintenantlont au niouRti>r porle
.1. arceueskefl ki prpus fii et seucs
Le baptisa el non de danie de
Por 8on tayon li ont tel now donne
Vus Hont arier el palais re ton nie
Fus fönt Ion taut hicn nourir et ^arder
Tu int h> nourir^nt k<j il not hrrn parier
Farmi la salu an chouiiUfrs juer
Li roia Iferli^r^ li a niaiätre donne
1-21 i^Öa t3— 4
Bi la des Utirm apris et doctrine Kt au .viu.«< morui il par rreU^
Taoi lont nouri ke .vti. ans ot paAse Gerberif en a ^ant dolour deniene
Während kurz danuif 5 K M* [*s\r\z ü be reinst» in mejid die «weite Ver-
heirathung Girberts nnt der Tochter Aimcris von Narbonne erzählen^ finden
wir bei 8 in diese Schilderitng folgenden Vers eingeschoben :
161 d 2y CcMe nuil fu Anseys engenres
Der Anseis bei N aber entapringt der ersten Khe Girbertö^ woIk!! der
Verfasser dieser Fis. die Beschreibung der Taufe, wie sie S M^ geben, weg-
Iftsat und nur die Geburt und die Erziehung des nicht mit Namen genann-
ten Koalien erzählt:
21—25] N 137 ▼• I [26—29
S^ fiU a fet deuant lui apoiter
Girier* li bese .x. tois par aniiste
Et si le fet tenir en grant cherte
QiM le senibloib de la 1>ou€he et du nez
Tant lont nori qu« il ae (Mit jouer
I
Li roia Girber« U a nie«tre donne
A lettre« la aprws et doctrine
Tant lont nori qut'l ot .vu. an» passe
üir6er.^ le uoit ei en a dieu loue
Erst spater ftihrt dann IV den Knaben unter dem Namen Anseis ein:
N 138 V* H, 21 Aiii*eys lor est enctwitre ale
36
oder aus einer Vorlage von iS geschöpft.» ähnlich wie a nach derÄrgu-
nientalion von Dr. Feist auf S^^ zurückzufüiiren ist Wugen dieser
nahen Verwandtschaft von M^ mit S habe ich bei den voi-stehen-
den Vergleichungen von Stellen der Vengeance Fromondin mit
solchen desGirbert stets die RedacÜonen S des letzteren zu Grunde
gelegt, aber auch auf JV verwiesen.
hn Vorhergehenden wurde immer nur hervorgehoben, dass
die Hs. M<^ mit ihrer Forlsetzung des Girbert völlig isoUrl dastehe,
gleichwohl exisLiren noch zwei andere bisher nicht erwähnte Fort-
setzungen der Loihringer Geste, in deren einer dasselbe Brüder-
paar Yon und Garin, welches im Schhiss der Vengeance Fromon-
din eine hervorragendere Rolle spielt, auftritt, während in der
zweiten Yon allein wiederbegegnet. Die erslere Fortsetzung gehört
der im Eingang erwähnten holländischen Bearbeitung, die zweite
Philippe de Vigneules F*rosa-Redaclion u an. Der uns nur bruch-
stückweise überkommene holländische *Roman der Loreinen« zer-
iatli in drei Bücher, deren ei-stes den erhaltenen französischen
Lothringer! iedern errlspricht. In dem zweiten fmden wir dagegen
das Brüderpaar Yoen und Garijo; ihm wu-d al>er darin eine ganz
andere Rollo wie in der Vengeance Fromondin zugetheilt. Yoen
und Garijn belehnen den Sohn Rii^audijns mit dem I^nde Baioen,
das GeJloen im Kriege verloren und das ehemals Robbrecht van
Milaen gehört liatte. Darauf begeben sich Yoen und sein Sohn
Rilsaert sowie Garijn und sein Sohn Girbert nach Gascogne, wo
Yoen und Hitsaert bleiben, Garijn und Girbert aber begeben sicli
nach Narbonne, wo Garijns Tochter Ermengard wohnte. In-
zwischen liatle der besiegte Gelloen auf neuen Krieg gesonnen.
Er gew^innt mit seinen Söhnen Beligaud, Marcirijn, Fromondrjn imd
Haräj-eicli heidnische und griechische Völker zur Hülfe. Mit den
Griechen hatte er durch die Heirath seiner Tochter Yrene mit Leo, dem
Sohne des Kaisers Gonslantin, ein Böndntss geschlossen. Alles
aber wendet sich günstig für Yoen, der schliessh'ch Pyroeu, den
Sohn Geltoens, zum Landvogt üt>er Gironville, Lavendocn und
Montesciavortjn einsetzL Das dritte Buch enthält die Kämpfe und
den oiidlichen Sieg' Yoens und dessen Neffen Vrederijc van Dene-
raarken über Yrene und die Griechen.
Was endlich die Prosabcarbeitung i^ anbetrifft, so stellt sich
der Verfasser derselben, Philippe de Vigneulle, am Schlüsse seiner
umfangreichen Arbeit, welche er im Jahre 1515 niedergeschrieben
hat, die Aufgabe die Thaten Yons (Yonets) und damit das Ende
der Lothringer zu beschreiben: „quelle fut la ün du roy Gilbert
et de Yonnet son filz, pareillement de Hernaut, de Gerin et de
Malvoisin," Nach einer langen Einleitung (s. A. u. A. IH, S» XVIII
Anm.), in der dem Leser in grossen Umrissen der Inhalt des
letzten Theiles des Romans schon angedeutet wird» beginnt Phi-
lippe de Vigneulle die eigentliche Erzählung, indem er selbst hin-
zufügt, dass er den Roman aus einer Reimdichtung in Prosa
übertragen habe: >0r escouleis pour dieu la nierueilfe comme
le mesl la vraye jstoire, laquelle j'ei mk de rime eii prouse come
enciennement on Tavoit escript.« Der Inhalt dieses Schlusses ist
in aller Kürze folgender:
Hernaul schickt eine Gesandlsrhart an den IIofGirberts nach
Ais in der Gascogne, durch welche er ihn und Yonet bitten lässt,
das Pfingstfest bei ihm in Lans zu feiern- Beide folgen der Ein-
ladung und kommen zu Hernaut, bei dem sich auch Malvoisin
und Gerin von Gologne eingefunden hatten. Fröhlicher Willkomm
war ihnen von Hernaul und dessen Sohne Lowis bereitet worden.
Eines gleichen Empfanges aber konnten sie sich von Seiten der
Gemahlin Ilernauts, von Ludie, nicht erfreuen. Denn bei der
Ankunft der Lothringer ward sie aufs neue von unermesslichem
Grimm gegen jenes verhasste Geschlecht, dem ihr Bruder Fro-
monilin zum Opfer gefallen, erfüllt. Sie sucht deshalb ihren Sohn
Lowis gegen Girbert und seine Begleiter aufzm'eizen, indem sie
ihm die Unthaten der Lothringer in scharfer Rede vor Augen
führt und ihn beschwört, den Tod ihres Bruders und seines
Oheinis zu rächen. Lowis weist dieses Ansinnen aber enlschifden
zuiück und verlässt uuAvillig das Gemach seiner Mutler (306a —
308 a).
Im Schloss begegnet er dem Knaben Yonet ; herzlich ist die
gegenseitige Begmssung der beiden Jünglinge, die sich umarmen
und einander ewige Freundschaft geloben. Nachdem sie sich
darauf durch Spiele mancher Art saltsam vergnügt, beschliessen
sie eine Beize zu veranstalten. Die Rosse werden bestiegen und
man eilt auf die Jagd. Dort geralhen die Knaben über die Tüchtig-
keit ihrer Falken in einen Streit, der dahin ausartet, dass sie sich
und ihre Geschlechter mit heftigen Worten schmähen. Yonet
schleudert in seiner grössten Wuth dem Beleidiger seinen Jagd-
falken in das Gesicht, so das Jener über und über mit Blut be-
sudelt wurde. Nun greifen die erzürnten Jüngiinge zu den Schwer-
tern , um sich im Zweikampf auf Leben und Tod zu messen.
Hiei*an werden sie jedoch durch das herbeigeeilte Gefolge ver-
hindert (308 a — 309 a).
Lewis eilt klagend zu seiner Mutter, welche nun die dem
Knaben zugefügte Sciunach zu benulzen weiss und ihn anstachelt,
die Schande an dem Vater seines Beleidigers, dem Haupte der
Lothringer» an Girberl selbst furchtbar zu rächen. Entschlossen
eilt der rachedurstige Jüngling lunab in den Saal, in dem sich
Girbert mit den Ritlern beim Schachspiel befindet, während ein
Jongleur fröhliche Weisen ertönen läiist. Lowis schleicIU sich un-
bemerkt an den ahnungslosen Girbert heran, zückt sein Schwert
und spaltet dem Heiden mit wuclitigem Hiebe das Haupt. Der
Mörder enttlieht schnell und verbirgt sich bei seiner Mutter
(309 a - 309 b).
Unter lautem Wehklagen legt man den Ermordeten auf eine
Bahre und während die Helden das traurige Geschick des Ge-
fallenen beweinen, kehrt Yonet von der Jagd zurück. Von grösstem
Schmerz ergriffen lässt der Knabe statt aller Worte den Lciclmam
des Vaters von der Bahre horabnehtnen und auf Speeren , die
Spitze nach Aussen gekehrt» schweigend aus dem Schloss tragen,
ein Zeichen, dass er Krieg und Rache dem verructiten Mörder
seines Vaters geschworen habe. Langsam bewegt sich der Trauer-
zug dahin, gefolgt von den klagenden Helden. Sobald er sich der
Landesgrenze genaht, wendet Yonet sich gegen Hernaul und
beschwört ihn bei seinem Leben dieselbe nicht zu überschreiten»
39
da er einen blutigen Krieg gegen ihn und seine Sippe gelobt habe
(3l0a — 311b).
Traurig kehrt Hernaut nach Lans zurück» begleitet von Gerin
und Malvoisin. Ludie empfangt sie dort, rühmt und freut sich
der geschehenen That und macht Hernaut bittere Vorwürte, dass
er nicht Yonet gefangen gesetzt und so den Ausbruch des drohen-
den Krieges verhindert habe, Gerin, der die Schmäh worte des
trotzigen Weibes mit angehört, ei^ziirnt sich so, dass ec Ludie mit
Schlägen zu züchtij<en droht (311 b - 312a).
Der Trauerzug war inzwischen in Terrascono angelangt. Palast
und Stadt hallen von den schmerzlichen Wehklagen um Girl)erls
Tod wieder. Yonet lässt den Leichnam kostbar einhalsamiren und
feierlich beisetzen. Zu furchtbarem Racliekrieg schart Yonet dann
seine Mannen zusammen. Den alten König Ansels von Cologne
ersucht er um seine Hülfe, die dieser ihm auch zusagt,, während
er sie Gerin, der im Aulli*ag Hernauts in gleicher Absicht in Cologne
gewesen war» vei^^eigert hatte (312 b — 314 a).
Wie verabredet versammeln sich die verbündeten Heere bei
St. Michel, woliin auch Ainieri von Dijon zu Yonels Hülfe herbei-
gekommen war. Dort ertheilt der ehrwürdige König Anseis dem
Knaben Yonet den Ritterschlag. Kurz darauf nahl Hernaut mit
seiner Streitmacht und alsbald entspinnt sich eine heftige Schlacht,
in der auf beiden Seiten Wunder der Tapferkeit geschehen und
viele Helden fallen. Nach langem Kampfe neigt sich endlich der
Sieg auf die Seile Yonets; aber theuer ist er erkauft, denn König
Anseis seibat und Aimeri von Üijon sind gefallen, während auf
der andern Seite Hernaut und Malvoisin als Opfer das Schlacht*
feld beilecken (315 a — 320 a).
Gerin war nach Lans entkommen; zornig macht er Ludie,
der Urheberin all' des Unglücks, die heftigsten Vorwürfe und in
seiner masslosen Wiilb trennt er ihr das Haupt vom Rumpfe.
Darauf weiss er den besiegten Lowls zu bestimmen, sich Yonet
auf Gnade und Ungnade zu unterwerfen und Abbitte zu leisten.
Lowis versteht sich hierzu und Yonet verzeiht ihm, worauf beide
Jünglinge Frieden schliessen (330 b — 3i^2b).
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Nachdem sich Gerin darauf einige Zeit in fremden Landen
aufgehalten, bekommt er Sehnsucht Yonet \vtoder7Aisehen. Er InfiTt
ilin aber niclit melir am Leben, denn er war in einem Aufstantt,
den Lowis angezettelt hatle, et^schlagen und dann tn St. Pierre in
Gologne begraben worden (322 b — 324 a).
Durch diese Kunde war Gerin sehr erzürnt worden und halte
beschlossen den Frevel an Lowis zu rächen. Er eilt als Pilger ver-
kleidet nach Metz, woliin sich Lovvis zurückgezogen haue. Dort
überfilllt er ihn und erschlägt ihn auf der Strasse. Nachdem so
der Tod der Lolhnnger gesühnt, zieht sich Gerin, der letzte der
allen Helden, von der Welt zurijck, um sein Leben als Einsiedler
zu beschhessen (324a — 325a).
Die Schlusswoiie lauten: »Icy fine listoire con dit a Mets le
Lourrain Guerrin (folgt die übliche Aufzahlung der hervorragend-
sten Helden) La cjuelle hisloite je pirie de Vigneulle cy deuant
nomniez la retraict mis par ehapprtre et recuellis de plusseurs
liures et rime ancienne ainsy come vous aues oys. Si vous prie
ou nom de dicu que prenez en grey leuure car je vous aduertis
quelle nest pas mise en cy beaulx termes comme eile deult estre
mais y ait biaucopt faillis par ce que ie nay pas lars ne la
science et aussy je ne la faiet sinon pour mon passe temps
et plaisir neantmoins je lay mis au plus pres de la verite sellon
que es ancicnnes rimes jay trouues en escript et pour ce plaise
vous a courrigier les fauHes que y trouueres et je vous en scaueray
bon greys et diray grant mercy et poor toutes conchisions nous
prierons au rcdempteur qui nous doieiit päd en son sainct paradis,
Amen.*
Audi diese Fortselznng des Girbert hat also mit der Ven-
geance Fromondln wenig mehr als den Namen Von speziell ge-
meinsam. Diesen konnte Philippe (ie Vigneulle jedoch aus den
Hss. E oder P, deren erste ihm ja, wie BöckeP) nachgewiesen,
für den Hervis vorgelegen hat, entlehnt haben. Denn die Be-
l) 0 Böckel: Philippe de VigtjeuUe's Bearbeitung de« Hervii de Me«.
Marbnrger Dis«erlation, IB83
4!
scbreibiitig der Jiigcndi^eschiciile Yons in u koirinil im Allgemeinen
derjeni^^en der Hss. t! P am nächsten» besonders hebe ich hervor,
dass Yon nur nach E V v ein Lehensalter von vieraehn Jaliren
erreieliL hat, als sein Vater zur fiefreiung der Tochter Aimeris von
Narbonne in den Sarazenenkrieg /Jeht, wilhrend bei allen übrigen
liss. Yon (in N Anseis) zu derselben Zeit erst sieben Jahre all ist.
Bei V ist die Slelle E 341 b % P253b 2 folgendermassen in Prosa
übertragen worden {v :ä90b): i? Apres ce fut lanffans pourleis bap-
tisiez par ung sainct eue^que et oft a non Yon apres le non de
son grant peire etc. . , et tant le thint a lescolle qnil eust XilU ans
acoinplis et de son eäige ne ce trowoil point ile plus biaulx
jovvancianlx que lui de quoy le peire avoit grant joie**
Den Stoff zur Geschichte Yons hat Philippe ile Vigneullealjer zu-
meist dem Anseis de Mez und zwar nicht der Ileilaction S, wit; theil-
weise ifo, sondern der Hedaction N enlnommen, da /# /? einer-
seits und S andererseits von N v stark abweichen '), So kennen
1) Zum Beweise wie wÖrUich aicb c in aeiner Uebertrftgung an N an-
gelehnt liAt, möge nur eine l>ehebi^e Stelle, z, B. the Ceromonie des RiLter-
■chlagB durch flen iilteii König Anaeis von Cobgne zur Vergleichung hier
»ngefthrt werden:
4—8] N I48c [9-12
Li rois li fet le blanc Uuutj«rt ueatir 1 CiifWHf/cr soie« corrageua et hardia
JCt en son ohief luce iiaiinu' liiiini 8i bon» com i'u (Mrbers W filz Garm
Vtiis Vi ik 04iiiite li^gpee uu ]xin dor tio i Ton gentilz p^re qne te pr«aetj uiaisi
Ei la collee \\ a ctoniiee iiuai i No te tuumi tant com ie soie uis
A sa uoi« clere a e»crjcr »est pr/a |
Die fast wörtlictie l'rosniibertriigUEg lautet: »Le roj hiy fit vestir aon
blanc haubert et «^u son chief lui )aiü»u.irent ung beauluie buruiH puta luy
a oeiute leG(^)ee a son couste seneatre Kt apres ce faict luy adonnes lacgllee
or jnuinteimnt dit %l sojea cbevalier uiissy prens et si hardi comme fut
jaidis le bon tSilbort ton pere et ain»y faisnjit je ne te fauldray ma vie (317a) •
k-h autze bier noeii daa erste Kapitel und den Anfang des zweiten als längere Text-
probe her: {3it6af „(3r e^cotiteia pour dieu la merueille eonime le rneat la vraye
jötoire la quelle jei niis de riuie en prou«e cüuie enctenueuiot on lavoit
etMßript et lej retrait nu nioina iiml» que jej peu de trais oii quaitre anoienne
istüire et lea remia concordt^z et joing aüÄiiiuble en ?ne com»?nt vous serait
cy preftant dit Le conte Hernault aiioit heu de dame Ludie sa feiue plugieur
anftaDü D« toal les quelle ne luy auoit demoure)» pour toujs hoira que vng
41'
L U S zwei Süline Hernauts : Lowis und Manesier, wahrend N v
nur t'men einzige», nainlicii Lowis, erwrüinen. Im Gegensatz zu
L li S, wu Ludio in Bordelle ihre beideu Söline zur Rache gegen
Girhert anstachell und diese sofort der Mutter Folge leistend den
HeldtMt beiui Schachspiel erschlagen, bildet bei iV v die Ursache
der Knuurduiig Girberls der Streit zwidcheu Yun und Lowis auf
der Jagd, in Folge dessen Lowis, durch Ludie zu derThat gereizt,
in Gironville Girbert tödtet. Während m L R S Ludie nach der
geschehenen Unthat von Bordelle nach Gironville mit ihren Söhnen
fiis nüineia Lowey jcelluj anffana estoit cnia gr^uit et bi'en fourmea Ei lang
des [plusl binulx qüi fut en tout le paia et du taiiipta qiie ie roy gilbert retour-
nalt de aainüt Jaicque estoit deaiay lauffans gros et fourni^ Or aviiit vüg 3
jur qua Jed" Hernault ce tiowait [ti] A'ia en Giiscongne ii la tourt du roy
Gilbert et heuröt plusieurs deuiäe eDsaiuble toucbant la mort de Frouiödin
Par dieu uion {&06b) biaulx nepueuli ce dit Gilbert maintenät avonnH btrn ö
aubiuguea noua aoneiuia Or nj uit plus que de bien faii'o Car il nj ait
plus de tout le lignaige de Fiomon qui contre nouä ce houiiait ateuer ne
cjui airiue housait aitiprandie pour noas faire vng deHplauir Voua dictez 9'
?ray sire ce dit beruauU Je ne aitiche point ung qxii louBtiit faire iie entre-
praudic Mala lielas jl ae ce aduiaoie pas de danie Ludie ue de Lowjb son
filz Cur de puia que la dauie sceut la mort de soo frere et la defctuictiou \2
de eon lignaige eile neust jaumix bonne aiuour aroy Gilbert a Gerin ne a
Maluoisin ains lei print en haine mortelleüient jay ce que müz saiiibhint
neu ßst Et aucy par eile viot tout le üiak come cy aprea voua serait dit 15
Mais pour reuenir a luon prepoua aprea plujieura deuijäe et panolle que lez
deux uepüeu[x heuiet anaaujble le dit ÜerDault prepouaait pour biaucopt
de raison que je laiiwe de laisaer Geröuille en gairde a vng noble home et 18
de ce ailler teiiir a Lana eu laiuoy lui sä ferne et aon filz aus la terre qui
Büilloit eatre a Fromudin Car jK)ur celluy tampLa possedoit led' Hyi-uault
IJüiaibleniet toutles leK terre et s'grie qui aotloie eatre aviezUardre aconte^l
Fromüt et a Fiawödiu aon filz et de l'ait a eest meiame heure que led'
Hernaott estoit en couit prioit a roy Gilbert quö soa plaidr fut a la panthe-
couBle ensuant de y veiiir ».-t auec ce dy aoiener Yonuet son filz Car dit il 24
ce a diL'u plait a ce jour je veult faire L-hlV de mon filz Lowey Kt pource
ameneis y le voualre eil vous pluit cy ce acoiuteront lea deut anÖana an-
aauible et ce apmndroDt a eouoibtre Vraieiuet sire ce dit le roy jl nie aainhle 27
que cttt bien dit et vous uitroie a y aller pour lauiour des deux anffans et
affin que je puiüae veoir Hehsant dame de Poniy de ce«t prouiessi» le re-
tiierciiiit le conte Ücrnault Puia apres plusieur laugaige jl cen ailtairent :J0
repouaer et durinir Le kindcoiain uu malin iuret leueia cliausaiel et veatuä
43
cnlkomnil, gegen welche sicli dann lange und heflige Käiiipte
entspinnen^ folgt in N v ohne Weiteres die Rache Yons (resp.
AriseTs), die durcli ilie EntÄcheidnngssetilacht von St. Micliel ilu en Ab-
schlus^s findet. Bisbierliin stimmen N v genau übereio, dann abereilt v
dem Schlüsse tu und schafft, um diesen ntögiichst scimell herbei*
zuführen, drei Huuiilpersooen aus detn Wege, Hernaut und Mal-
voisin, die es in der Schlacht lallen, und Ludie, die es durch die
Hand Gerins sterben lässl. Daran wird dann der oben angeführte
et puifl cen ailluirSt ojr la lueHse aprea ia cjuelie lut tt? dineiä ^rant et
suintiieulx et fiiret a meriieille b(>n aenii» de perdri» de fuisans liewre grues
'S biirguesse et cug^nis et de pluäieur auUre viande et a cy grAnt platitez quil
nesloit poasible de mieulx auoir Puls nprea fiuil heiir«.'nt beu et maingeez
tüut a leur aise TiO conte Ilejnault jinnt congiet du roy Gillieit t^t ce luist
0 en 80D cbemin Et tant att cheuaulehiez munt et viullez quil ariuail a Laus
en lanoy la ou a oe*t beare eatoit ea ferne Lutläe ain\v y e«toit Lowey «oh
filz La dame vint a deii6t du conte Hernault son timry et uioutt grant joie
9 eo Hsi Mais nioult tviiste et doUante [deuiotj quant eile sceut a vruy la
niort de fton freie Proiiiü<lin Car ledit HernuuU hiy eojuptuit au^priuet* iouUe
la ?erite a vniy de sa mort et eommet oa lauoitaccia ou Ims Dequuj Lndie
12 cheufc pasaiee de doalluur et lui en fiut le euer uioult mal Jay ce qw« par
auei eile oe lauoit ^erre aymes pour lanioui- de c«8 deux anffana quil lui
auoit heu murtris Mab nyät moins quant eile poult reuenirasapajrolle ce
15 print a doulouser iiioiiH griefDiet cn, dcätourdant cez poing ce» maina et en
tirant cez chcueulx et faiaoit le plua gnit dueil du luoode ha Kromou IVere
fait eile i307a) quelle piteuae nowelle niait on cy apourtez de venu* lielas
1$ collui qui vous ait aincy tueis il mouatre hien quil nent paa moa auiiji ne
jay ne nie doing dieu graiec de mouiir que premier nen nye prina griewe
vaugiunce et certes dit eile aincy en Athiairait ee a dieu plait Mais alora
21 Den fut pUm )>arlela ne dit ainii firent int bairons du paia grant joie pour
la rpuenue de leur »'gr Et ee pnibsait aincy le Lauipts joieusenienl jusques
a XV jour deuet la pAihecouate que led' lliTiiault enuoiait a Ay^ en
24 tiuiscongne apiez le roy GillM?rt et parreilleuiet a Collongne ijour nieder lo
roy Garin son frert* comwe cy aprez vouaaeruit dit - [11. | Aincy ce paisaait
le lauipts plu«ieura journee ttint que le jour de la iMintbi'COU&lc ce aproi-
27 cboit auqnelle jour vouloit Hernault tenir grant feste come cy deui't aues
oy et pour oebt cause niipellait cea messaigier pour enucier en pbiHieur Heu
entre le» quelle il euuoiait lung a Collongne dtuers le roy üerin lanlti-e il
CO Icniioiait a Ays en Gascongne pour niauder a roy Uilbert quil vint a Ijans
a na feste et quil ainr^nait Yonnet sott ßlas Alora iiiootait le meuHaigier a
cheuauli et lelleinant espluitait par cea joinee que a Äya en Gubi ongne
ii
kurze Schluss gereiht. Bei N aber tragen Ilernaut und j^lalvoisin
nur schwere Wunden in der Schlacht davon undLudie wird von
Gerin nur mit dem Leben bedrolit. N stimmt von hier ab (148 e)
mit L R S genau bis zum Schluss überein. Nach diesen FIss.
weiss sicli Ludie gegen ihre Feinde in Bordelle zu behaupten und
so wird das ränkevolle Weib die Anstifterin von n^iA^n , grossen
Kriegen , die wiederum hervorgehn aus der unersättlichen Blut-
rache und dem gegenseitigen Hasse der beiden feindlichen Familien.
est ariueis la ou estoit le roy Gilbert qui trimiiphoit auec sa ferne et cea
aiuis Cy le saluoit le messaigier come bien faire le scauoit et en toutte
honneurs et reuerance il lui fist son messaige de pa»rt le conte Hernault son 3
raaistre disant que le dit son 8*gr lui mandoit et prioit qnil ce trowait a
Lans en lainoy a jonr de pantliecounte proichiens venant pour estre a la
feste et quil voulloit faire chVr son filz Lowey et pource sire ce dit le 6
messaigier yous fait prier uiou dit seigneur que vous haiteis de y venir Et
que ameneis auec votis Yonnet voustre filz cy ce aprandront a entre-
cognoistre les anflfans car il sont pairans et amia IjO roy Gilbert fnt tres 9
joieulx de ces nowelU-z et promist au messaigier de ce partir a lundemain
et quil cen yroit auec luy Quant la royne entandist celle promesse a pouo
ne fut despacioneis de doubte quelle auoit de son mary Puis le tirait a puirt a 12
conseille et humblemet lui ait dit ha sire ce dit la dume quosse que vous
dictes ne quelle prouiesse aueis vous faictez Pour dieu mon cbier s'gr je
vous prie ny ailleis mye holas vous scaues dit eile que a Lans et ou pais 15
entour vous aueis plusieur annemis entre lesquelle y est dauie Ludie qui
vous beit a niort come on dit pour lamour de son freru Fromondin que
aueis tueia cn lermitaige dedens le bois come vous scaueis Parquoy Je me 18
doubte et me le dis le euer que ce vous y ailleis tairt en vunreis a repairtir
ne jamüx vous en retournereis en vie Ha damc ce dit le roy laisseis or
toutte cez follie Mais panseis vous que Hernault soit cy meschant home luy 21
qui est s'gr. de Lans et auec ce est mon cousin quil men aduenist aulcuns
malz ne que ou men eust iait aulcuns deplaisir Jl ameroit niieulx dit il
quil ne fut oncque esteis nea quil le deuat pennestre ne souffrir Et potirce 24
dame ne men pnrles plus car se a dieu plait Je yrais demain et auec moy
y vanrais Yonnet mon filz Alors ait mandeis ces gens de toutcoustezjus«piez
a nombre de XX chl'r et plusieur escuier et aultre gens et il y vinret tres 27
voulluntier et de couraige Cy aprestait le roy son lierros puis print or et
argent a voullunteis |>aille de soie airme et cheuaulx et plusieur« aultre
riebe baicgue et juaulx pour donner et despartir au prince a duc au che- 30
uallier et pour moustrer sa graut lairgesse Car par donner on acquiert plu-
siours auiis Alors est monteis a (.-beuuulx" etc. l-Ic.
AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE.
VERÖFFENTLICHT VON E. STENGEL.
JLJLTLiW.
DIE VERFASSER
DER
ALTFRAiNZÖSlSCHEN CHANSON BB «ESTE
AYE D' AVIGNON.
VON
RUDOLF OESTEN.
MARBURG.
N. G. ELWERT'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
1885.
Herrn
Professor Dr. Edmund Stengel
in dankbarer Verehrung
gewidmet.
Die Anregung des Herrn Prof. Dr. Stengel war für die
Entstehung dieser Arbeit besonders förderlich. Meinem ver-
ehrten Lelirer daher an erster Stelle aufiichtigen Dank. —
Die Herausgeber der uns In einer einzigen Handschrift erhal-
tenen all französischen Chanson de geste »Aye d'Avignon*,
F. Guessard und P. Meyer (Anc. poet. d. I. Fr. T. VI» Paris
1861, S, ni ff.), schreiben in tler Pr^face die Gomposition des
Gediel il LS zwei Verfassern zu, und zwar stellen sie die Thätig-
keil der beiden Dichter als auf einander folgend und aneinander-
reihend hin. Durch eine äusserliche Grenze p. 71 v. 2289'):
»Encor ne faut pas si, ce sachie[z], la chan^ont Iheilen sie das
Gedicht in zwei Hälften, deren erstere von einem geschickteren
Autor, deren letztere von einem schwächeren ForLsetzer lier-
rilhre. Verwiesen wird dafür von ihnen auf die unwahrschein-
lichen Berichte des 2ten Theiles, wie auf einige inhaltliclie
Widersprüche.
An der Hand dieser Gesichtspunkte machte ich den Ver-
such, die Sprache der beiden Dichter einer Vergleichung zu
unleraehen. Ich gelangte dabei aber zu Wahrnehmungen,
welche mit der vorstehend angeführten Annahme der Heraus-
geber nicht voH kommen übereinstimmen. Diese Wahrneh-
mungen will ich im Folgenden zu begründen versuchen.
1) lu der Ausgabe bleibt übrigens die Verazählung von p< 29 an
um 1 Zeilo, von p. ii an um weitere 5 Zeilen lurück.
▲uttg, a. Abb, (0«at«iij. |
Ich gehe dabei von einer sprachlichen Untersuchung der
a»- und e«-Tiraden beider Theile aus und schliesse daran eine
Betrachtung der Tiraden auf a«« . . . e, a. . . e, ai(e).,.e^ te, o, o»,
während ich eine Besprechung der Tiraden auf a (p. 88. 100.
103), age (p. 117), e (p. 7. 10. 26. 104. 105. 114. 122. 126),
c...e (p. 16. 25. 41. 48. 61. 94. 107. 110. 119. 122), i (p. 9. 34.
52. 67. 78. 80. 81. 82. 86. 87. 88. 91. 93. 96. 100. 107. 108. 109. 118),
ie (p. 1. 4. 18. 24. 50. 36. 40. 55. 58. 66. 80. 86. 89. 95. 99. 123),
On (p. 6. 8. 11. 13. 21. 28. 29. 38. 48. 49. 54. 57. 64. 65. 69. 77.
83. 90. 91. 92. 93. 94. 117j, On...e. (p. 39. 87), 0 (p. 2), o...e
(p. 40. 44. 73. 101), ue (p. 38), ü (p. 2. 5. 31. 35. 42. 59. 85. 92.
101. 102. 103. 105. 101 115), M...e (p. 19. 90) unterlasse, da
dieselben zu keinen interessanten Bemerkungen Anlass bieten. ')
MännUche an (en) Tiraden. Ui. I.
In den >M6moires de la Society de Linguistique de Paris«
bespricht P. Meyer in seinem Aufsätze: »An et en toniques«
die in der ersten Hälfte des 12. J. sich vollziehende Mischung
von a» und e„ und meint, dass die altfranzösischen Chansons
de geste uns keine Auskunft über die Epoche dieser Assimila-
tion geben, führt jedoch für Existenz derselben eine Reihe von
Epen an und darunter an erster Stelle Aye d'Avignon: >... le
melange d'an d en existe aussi hicn dans la pr emier e que
dans la seconde partie de ce poeme*^ *).
Die folgende Betrachtung der einzelnen Tiraden giebt Ver-
anlassung, P. Meyer*s Ansicht zu modificiren.
1) Die Tiraden wie Verse sind im Folgenden fortlaufend numerirt.
Im Riraariura ist jede Belegstelle mit Seiten- und Verszahl angegeben,
welche durch Komma von einander getrennt sind. —
2) Engelmann in seiner Diasert.: »Die Entstehung der Naa.-Voc.
im Afr.c, Halle 82, begnügt sich mit der Beproduction der P. Meyer'schen
Ansicht.
g l. Tir. 14 (374-386) A:R-T.>):
[anc — amp — ant — enl].
■ampam «.cbainp 12,375.
'amam
npr, Abrahani 13,381. -*atioiim a.
blanc [ahd. blanc] 13,384. -aotem
|j/ tranchant 1 *4377, 1 8,883 >*aiiteiii
a »r.bau8antlo,:J86; f. vdllant 12,375;
p.m. tmaant 12.378; i^eodarat 13.385;
/. tenant 12,376 -•»iitiim vpr. Ma-
tant 13,380. -•omum npr. Jenisaknt
12,379. -ente itdv. longuement
18.382.
g 2, Diese Liste weist 2 Fälle (Jerttsalant ^ longmnmü)
auf, deren Assonanzvokale auf lat. e zurückgehen. — Die
Mischung von a« mit e„ ist aber dennoch nur eine scheinbare.
Die belrefifcnde Stelle (in der die Wappnung Garnier^s zum
Zweikampf mit Auboyn geschildert wird), lautet nämlich:
378
81
11 laca en son cbief J. vi^rt biaume lumat
Qui tu a .1. juif qui tint .Torusalant,
(Cil de 1ä l'iipeloient Malol 1e 61 Matant;)
.1. paiena le trouva en FoRtel Abrabant,
En .1 sarqiiei Termeil ou ot jut longaeniojat
Et a gnint une es|>oc nilee et tranchantv*
Aus derselt>en kann mau, ohne dass eine Lücke in der Elrzäh-
lung entsteht I die sonderbaren Verse 379 — 382 forllassen und
lesen:
II 1a^ ea aon chief a. vert hiaume luisant
Et a ^aint uac espee afileo et irfinchant.
Die ausgt^lassenen Verse tragen den Charakter einer uichts-
sagendcn Erweilerung.
Von den Zeilen 37D--382 etwas analogen Stellen des Ge-
dichtes Hessen sich folgende anführen:
I 3. Die Herkunft der Ausrüstungsgegensiände
betreffende :
Th. 1; 12,357 (die Rßatung Auboin^s betreffend): 11 la^en son chief
4. vert eliue d'Aufrique; Devaat ena tfl naÄel reluist une l>ericle. Une
eap^ü trenrhant li faint ses Ireres Milea Qii'aporta Ganelon, ton
oncle, d« Mu rcille'i; A son col pent Fescu qui in Keimbant de Fiiae.
Hanlti avtijt grosse et roide dont li acier bnmin, On !i a anicne te bai
de MoDsenie. - 15,473 hiaoüie de Pa?ie. — 17,519 hiaume d'AquHöe —
66,2145 ryaume ctur d'Arabe — 34,1091 esciia pains d'anur espaiugnois.
— 41,1319 escus paiiis a or espengnoi«.
Tb. II: 8J,2732 fl la^a en M>n cbief 4. vert elme d'Arabe De devant
el naael avoit n&t^ia .i. brii»ine Puib a f;aint une eap^ qui fa Buevon
1) A r= Äsiionanz, H == ßeiuii T ^^ Tirade, AiR-T ^ Assonana-
tirade, die sich der Eeimtimde mehr oder veniger näberL
2) Cf. Hol. 620 ff.
iftnabarbe, En Teecu üe soq col ot paint .1. geat miracle Ainsri com
Noötre Sire reauscila saiiit Ladre.
§ 4. Die Herkon fl der Kleider und Stoffe betreffende:
Th. 1: 3»57 Et eile ot .1. bliaut d^orienne veatu — 7,192 Elle avoit
aiuble A. grant mtint«! heriuine Lii vournire eat J'do pailo vernaeil
d'amordvine, — 29,010 Et renieat ao bliaut de iiorpre d'Aumarie — 45,1454
Ricbeiueot portendue de bon paile d'Otrentre — 6ö;^l29 II iie faut poa
ei Iie por tot For d'Arragon,
Th, li: n4;5ti97 .1. bliaut d'Abilant a oysiaus colore?.
§ 5. Herkunft eines Ringes oder Edelsteines be-
treffende :
Th. I: 62,2008 De paradia terrestre l'avoit on aportee.
Tb. II: 75,2424 ,1. anelet d'or fiii ot ea aon petit doi A .1. graiD
d'Aumarie, ja raellor no verroia,
§ 6. Herkimfl von Personen beireffende (Erwähnung
von Verwandtschaften):
Tk I: 10,297 Ea Girart de Rivier ou deacent au degr^» Qui tint
Hui et Namnur et Dinaöt et RuifM^. Et eil Tu niez Garnier et de sa seror
nez, D'une fille c'ot Do de Ni^ntael, ii bar bez. — 20,636 (Cil furent fil
Maquaire, se Testoire ne nienL) — 21,051 Auboyn fu ou cbamp, qiii fu
frere Milon, Et fu couöin Miwjuaire et neveu Ganelon. — 30,952 Antoine
fu nion firere, H aire d'Avignon ; Or le ferai aavoir AtiBeis et Droon,
Reiiier et FouqueriinH, fix Garin de Mascon, (Tuit eil aont mi cosin, n$
ja ne nje faudront) Et Achar de Meaines efcTbiubaut de ChaloQ. — 41^1303
(€il fu fisi Uaguenüii et cofeina Bereugier). — tiStSlÖl Icil fu Ii ainz n6
<le toz le« ßz MarciUej Et tint Piue et Toleite, Tadele et Amnarie.
Th. II: 9*V-^i08 Amia fustes voua nez a Monlaon en Franc« .■ Nenil,
ce dit Ganor, inai« en Vcruiendoäs, daine, — 101,3278 Ganor Ii Arrabi lu
de aioult grant estoire: L'amirant fu aon onclCj qui tenoit Babiloine, Et
est coain gennain de raaiirant de Corde.
8 7. Herkuritl von Pferden und Maulthjeren be-
treffende:
Th, 1: 34J087 Le jor sist Berengiera seur Eatoudin noroia. — 34,1089
Girars en Argon le danois. — 34,1097 Guinemer seur B^iucent rambi. —
29,914 Ainz descendi a t^rre du malet de Sulie. — 47,1522 La dam e fönt
uionter sor .1. rnul de SuJye. — 49,1440 Es palefroia amblans et e-s muls
d'Äquilaate. '
Th. II: 89,28Ö7 Tiex .M. chevaua enmeinne et aejornez et craa
Le pire fuat veudu a Pavie .C. mar«. — 91,2950 an de^jtrier de pria Qui
iu a Terrat.^onne en Eepengue conquis, - 92,298<> deatrior arragon, —
94,3038 destrier ^acon. — 82,2647 .im, mul eapeignoii.
8 8. Ausserdem wird noch erwähnt: IJ Der Erbauer
eines G e f ii n g n i ss c s :
Tk 1: 36,1139 Et mener en la cb\rtre que fiat Salmaneus, Una
des [felona] Juls par qui Diei Fu vendiis.
2) eine fremde Blume:
Th. I: 53,1723 flor d'aquilante.
§. 9. An folgenden Stellen finden sich ferner Beschrei-
bungen von Personen und Körperl heilen:
Tb. l: :j5,1t28 L'enforcheurft ot gronsc, rooult fu grant sn vertu«.
Et le visage der, lea eux vers et agii» üien semble estre iaucoüa qui
de iiiue eat iasiis *> — 5rj,179«> Et ot la Imrüe longiie pt feneslrt? le chief
Et escharpe a son col et .1. fu«t de paumier ^— Ö2,L90I <^ui ont les barbe«
rwe»» (.Icjj) coifes el rhief fermeeÄ — 62,1995 .üi. foiM a'eacrie a sa voia
qu'eile ot clere — 66,2147 A ea voii qu'il ot clere — Ö2,2(XU La danie
le coDDut, qui ot la face clere — S 1,1088 Qui le chivf et le col ot si
blanc comme noif - 16,483 (^uant son neveu le voit, Giraischiere hnrdie
— 16,507 u. 2(>,S20 Roillans ((Juinemer) a 1a chiere ni<?tubr«ie.
Tb. U: 72,2316 Mais le via de devant ot il {»c. Ganor) der com
fiu or Pur espaulea fu les, nioult ot bkn tet le com, Gniilles par la ijain-
ture et de monlt biuii doport, Lee mains bcles et blanchctä, vi h'i ot gros
le col — 7o,2l23 Sa mein est belle et longue et blanche' coinme nois —
Il8,:i831 La char wvoit (*rc. AyeJ jdus blanche «iiie nVst la flor de lis
Et la face vermeille com botons espanis liC corH a droit conipits» s'ot
deliea BorciK I^es bras taia a nicHure et ot lea dois Iraitis — |0*;,;i417 II
orent les cora geng et les vi» kicesniex - 72,2346 Ce li respont iJoyd»-«
qui la barbe ot ßovie — 74,^)^94 La dame yit hi> barbe qui an pis li
ventele Qu'il avoit beb" et blanche Et la char blanchoier
imr de de«or Ijl chiere — 124,4011 A aa vois qu'il ot cli-re comuion^'a a
michier — 110,3555 Bien connurent lUiyon a la chiere inembree —
n2,3<;29 Viir le convent Ganor a la chiere hardie - 113,3638 Adoni
parla Gnjon a la chiere hardie - 12o»4054 *... Ganor a la chiere hardie.
§, 10. Beschreibungen von Ausrüstungsgegenständen:
Tb. l: eB|»ee: 14,434 A ceat« rnoie eip<5e dont a or est li pon —
Xb^Abi Et a traite IVspee dont a or eat le pon — 46,1491 Bereagiers
tiat re«p<ie dont li pon fu a or Parmi le chief amont uuida ferir Ganor
— haabert: 12,356 H veati .i. baub<3rt dont blanche fu la tire —
iUJlül En «on doe ot vestu i. bltinc haubert treali» — 3,52. 31,1001
.in<^. cheFalierH, les blans hauhers yestuB. — elme: 34,1102 Et l.wie en
9on chief a. vcrt elme bruni. — esca: 34,1 f 03 En Tcbcu de Hon col ^eat
.1. lioncel bia — 35,1107 Fendent «oi lee escua |huii8 d'azur colori —
66,2126 En Tescu de eon col avoit peint a. lyon — eaperoni 66,2M4
eaperons a or. — boncle : 66,2133 Deaor la bouele d"or, — cerele: 17,521
IjC cercle li traneha qui fu de bonne ouvree. — cor: 65,2002 cor
d'olifant,
Th. II: espee: 108,8499 Et oatgneiit les e8j*ee8 dont li pont sunt
masHis. — haabert : 85,2766 A tot lui.™ honimes« les Idana haubers veatiis,
— eftcut 84,2735 Eo Tescu de aon col ot paint .1. gent luinxcle Ainnai
coiu No^jüe Sire resuscita saint Ladre II le mist a son col par la ^mitirbc
de paille — 87,2809 Fendent toug le« öBcna painz d'aziir de quartier —
92,2969 A äiii. bendes d'or Bont bendcR lor esmi«. — broigne: 84,2731 II
vefiti une broigne fort el tenant et largo. — hante*. M5,2738 Hante ot
roide de freene et espit^ qui bien tuille. — gani: 75,2422 Et a tratt le
gant deetre qui entölt a orfroia — 76/2448 Mal vit Aye Panel et le gant
a orfrois. «
1) Die Vergleiche Hind in §.37 Anin. 1 zusammengestallL
9 IL Beschreibung von Kleidern und Stoffen:
Th, 1: 20»^I5 Et laisae »val coler son hon nmntel d'ermine, —
57,l85t> CoifeH orent veniieilles de lÄÜle et d'aquelon — 60,1948 Riche-
mftit Bont veatii, a ta loi de lor tenre De bonnes peaua mairines et de
peli^ons verre, Le eoleil luiat e^ armes ot 1i orv estencele Den garnemena
qü'il ont et des fraint [et Heil aelles, — 66,2131 Et fu li jor couvert
d'nn vcrtueil ciglaton. — 3,56 La eambue e«t a or tote d'un chier bcfu.
— 52,1683 El drecierent lor voile qui fu blans coninne li».
Th. I!; 77»2509 L*eiifez fu bien veetu d*uii hermm peli^on Far desiis
.1. bliaut d'un vermell ciglaton. ^ 82,2<346 Rouc^e or et blanc urgent et
boDB ixiiles grwjoia. — 83,*i69l Qui ont chäucea de paille, bb'uüe de cigla-
ton. Et gran» piaus luarterinnes et hermina prdi^ons. - t02,H292 Ciiira
afubleot de cerf a botons d't>r desue. — 114,;:5696 La dame osta ees dras,
s'a |j1us riebe endosaez, .i. bliaut d'Abilant u ojaiauB coloriyi De pierree
precieuB«a fu tot entor orlea Et fu tVvm cerclu d'or aou chief avironnez
A riches eaaieraiidea (^ui jeteot grant clartez. — 118,3821 A la table
danie Ave Heryi Quyon ses fis Eß la porpre de soie ovrde a flor de Hb.—
Uii,37li7 Sop lea tapia »'aaieent qui »ont a or batu. — 118,3818 Aye et
Gaaor se sieent aor .i. riebe tapia A fin or et a pierres a ojaeitloii» petis.
§ 12* Beschreibung von Kunstwerken:
Tb, i: Schiff: &4»17&2 Et bien enfigurees a teatea de dragon De
devant ens el cbief .xdiik dragon (Ce fu senefiance f|ue itant rois i sont).
— 58,1863 A .1. an tM entier y ruf^tent jLptriaon, Et y nipteot de cbien»,
d'oistor» et [de] faucona. Toutes plairioea les male» d'oi* cutt et de niangODB,
Et au chief par derriere, ou reatrumeut iiiefrontp Ol une cbauüire elow
ou li conte ^lerront, Et dcvwnt, em ou cbief, ot .i. poinrael roont, Et
.1- ymagc paint en giiise de dragon, La grant gueulle baeo tot droit la
ou jTont^ En bi net ot .hl voilea qui a toz vena rorront. — PallaBt:
ÜH,2211 Les colouibes en »ont orreea a or lion, Les pierrea et lea brasmes
reaplendor getent grant, Que ja n'i estuet cierg« por nulle hior grant
(c/. §. 45). — Wolmniig: 58,1886 Diex ne fiat aina espices ne flors de
bonnes herbeß Qui ne sente ttairör trea parmi lea t'enestres. — QeHLiig^*
ni-i: 3^,1141 Elle eät toute de iimrbre environ et deaua Li leug est nioult
htdeuB, tenebreua et oBciira. — Binff: 62,2006 Ou ot .n. riebe» [pierrea]
precioaes et clerea Et la tierce y estoit qui ert vaiUant et clere. 20 la
fen une verge d'or ostoit bien ae«!!^.
Th. if: Thnrm: 81.2638 La tor est gran» ot baute et blanche
GOmme lie. - Zimmer: 78,2515 Et Aye ta ducboise fu dedena Avignon
En une chambre painte de Tevre Salemon — Sarg: 89,2879 En u. aar-
queus de raarbre a porßre enttalli^ Ilec aout aepeli» el beileniönt coilliea.
— Sattel: 76,2472 Ju. chevaus en meut'rent, .iL fauves et .i. sor II lor
mifltreut te[ä] frains et lea aelleH a or.
§ 13. Den angeführlen Stellen gegenüber giebt es im
ersten T heile des Gedichles eine ganxe Reibe von sulcheii,
in denen es der Verfasser bei der blossen Erwähnung
von Waflfen, Kleidern u, s. w, bewenden lässt:
31,987 Preiiiennne est monte dana üiriirs de Rjviera A son col
,L eacu, en son poing .i. eapi<5 El va lerir ...... - 41,1301 L'eacu pir
lei enarmea, le gonfanon laci<^ Vait ferär — 1304 L'esGU (ju'il a au
col li a fruit et briai^ Et l*aubert de «on doa rurapu et deamaillii^. —
S2,l6d7 Et il et Aie sistrent (mr desor .1. tapifl; De devant lai faisoit
— 44,1425 En .1. inoult bei jardin, sous la cit^ antie La eist li roia
Gkmor
§ 14. Ohne auf diesen letzten Umstand besonderes Gewicht
zu legen, lässt sich doch unter den übrigen Stellen des ersten
Theiles höchstens eine, 12,357 flf. (§. 3), zur Stütze der als Ein-
schiebsel bezeichneten Zeilen 379—82 anfuhren, und auch in
dieser wird die betreffende Zeile 3üO als spaterer Zusatz be-
trachtet werden dürfen.
Die Mischung von ant und erU darf also für diese Tirade
einem späteren Überarbeiter zur Last gelegt werden.
§ 15. Tir. 15 (387-96) R.-T.:
[ant — ent].
-ando ger. aourant 13,394. -endit
pr. atent 13,396; prent 13,390. -ente
adv. bonnement 13,392; legerierement
13,389; noblement 13,387. -entom
8.m. present 13,388 ;/.geiit 13,393. 395.
-entit pr. sent 13,391.
§ 16. im Gegensatz zur vorigen haben wir hier eine reine
cn^- Tirade vor uns. Die Herausgeber haben dieselbe ganz
richtig von Tir. 14 getrennt, trotzdem P. Meyer von einer ant-
und en^Mischung in beiden überzeugt war. Aufgefallen ist ihm
die unmittelbare Aufeinanderfolge aber sicher, denn er äussert
sich in An et en taniques p. 263 hierüber:
»Dans Aie d'Avignon deux tirades qui se suivent imm6-
diatement riment Tun« en ant et l'autre en ent, Aucune n'est
absolument pure, car la premifere contient longuement ') et la
seconde aourant ^^t.
Das in Tir. 15 störende ger. aourant 394 ist, wie in voriger
Tirade longuement und Jerusalant, ohne Schwierigkeit zu ent-
fernen. Die bctrefifende Stelle lautet nämlich:
392 Et Girars et si homine le sivent bonnement
Qu'il n'i ait tralson ni nulle estrange gent.
Quant il ist de la porte, st va Dieu aourant,
395 Et encline le ciel et mcrcie sa gent
Estez le vous el cbamp ou Aubolns Patent.
1) Von Jerusalant neben longuement Hiebt P. Meyer ab, dennoch
entspricht der Vocal der Endung einem lat. t.
2) Vergleiche über einen analogen Fall im Eaoul de Cambrai,
Ansg. F. P. Mejer und Longnon p. 380 Anm.
8
Garnier hat sich ztim Zweikampf mit Auboyii geröstet;
'ieine Getreuen führen ifim sein Streitross zu ur»d begleiten ihn
zum Thort». Die Verse 394 - 5. (aourant und f/enf) sind über-
flüssig und maclien mit ihrer doppelten Bezeichnung von Gar-
nier's Gottergebenheit den Eindruck einer ungescliick(en Inter-
polation. Für die Unechlheit dieser Verse spricht auch:
1) Netten dem störenden aourant schwindet das Roimwort
gent^ welches sich in der nur 10 Zeilen langen Tirade wieder-
holt Zwar kommen in der Äyc d'Avignon solche Wieder-
holungen von Reim- und Assonanz Wörtern auch sonst vor,
aber im ersten Theile sind die betredenden Verse» wie wir
unten sehen werden, meist dem ursprünglichen Dichter abzu-
sprechen,
§. 17. Wie in obiger Tirade kehrt Th. I in Tir, 23. 24. 31.
48. 72. 78. &j dasselbe Assonanz- resp. Reimwort bei verhält-
nissmässig kleiner Verszahl wieder, und zwar Tii , 3i und 8fi in
aufeinaiKierfolgenden Versen , Zunächst sind es stereotype
Redensarten, welche durch ilux« Wiederholung eine dop-
pelte Verwendung desselben Reim- oiter Assonanzvokals herbei-
führen.
23,723. 31 est raison est droia {cf, § 25). — 2.'l,725 30 si com vou«
ent«nJoi« (ef. § 107 1. — 24,749; 25 J87. 90 Si com porroiu oir ä ptflit de
titrgier, — 24,773; 25,781 m'orrci noncier (ff/. § 24).
Ausserdem wiederholen sich :
converse 58,1878.85'); eatre 58,1884.88'); estres 30,966. 68 •>; grant
68,2212. 13 icf. §8 12 w. 45); Imtami 6;),2'i^27. 28 (c/. §§ 22 w. 41 Anm,2);
selles 30,971, 72 *); teire 58,1877. 79 80 '),
1) Tir. 72, welcher die «ch wiederholenden Aiwonanz Wörter: cow-
uer«, estre, terre angeboren, ist filr den Fortäwihritt der Handlung ent-
bchrlit'h. Tir. 73 bildet die dirett« Fort&fttxiing von 7t.
2) DuB »ich wiederbolüniie Knimwort Belle« gehört einer Tirade an,
in welcher die breite N a t u r t c h H d e r o n g auffällig iat. Die betref-
fende Tir. 31 lautet:
30,965 Es hrtiiB de Lorion, es vaiiR de .im. terres La cort Teva
d'OrfumIc qui bhiit parnii Ich estrea De pina et de Joriers i In la bniille
belle; D'ostors et de faucons y trcv« Yen Wb pstrca. Ilcc porent Ee^ flors
de maintea bellea herb^?« De qwoi fönt lea minini^H U mires de Salerne.
Li destriers raTineuÄ 11 treatornent lor selles fKt] rompent et traloent
Dieselbe Erscheinung tritt uns nun im IL Theile in weit
ausgetlehntereni Masse cnlgc^gen.
Tir. 91. 95. 96. 97. HXl 115. 119. 135. 137. 14L 154. 157.
178 zeigen WiedeiKolyngcn von Assonanz- resp. Relniwörtern,
darunler Tir. 100. 141. 154 si^lche in unmittelbarer Aufeinander-
folge. Ich begnüge mich mit Anführung solcher Reim- resp*
I Assonanzworte, die genau in derselben syntakdschen Geltung
wiederkehren und auch eine merkliche Nuance der Bedeutung
Jiiclit erkennen lassen.
fet] lor fiairis et lor »ellea; Quiiot \i eh^val \k nmrchent, itant aouef lor
nairtf Bemem1iro|rJ vos peuet de paratlia terreatre.
I Solche Naturbeacbreibuogen sind wietierholeotlich in beiden
'Theilen in die Erxäliluiig eingewebt. So finden »ich:
Th. I: 2y,l»2Ö Püriiii ce leu gaste, en vAe dc&ertie Oura j a el lyoaa
et pors et Buuviitjine. — I5I,9!»9 Es bruia de Lorion fu li cbaplea tenus
Li cbeval mvitiois i tui'iiitMit lor bus. — 40,ri7y Fmnt,-oi3 sont herbegie«
es plains df Lindi'niore, Et tranchent leR junlins dunt il flreul Inr log««»
Tendent lur pjtvfjllons o Im poris d'or a corden, Karies vit le chaatel
■Sei
que .11. evefl eiicloent, Kl irautri? p^rt la iner, qui iv n»vie enporte De
ruf"
ille et Si'zille et de vers tJjibilone, I>e Surlre et de Calubre et de
}08leiiij »noble, Los uuir» durs et e.«pes dfsüuä la rocho sore, Les turs
Utes et bruin'ji du tens C<wt€ntinnobIe (cf. § 'ä) Anm.}» — 44.U15
ßeignor, en celle terre conversent la gent «ore, Pincoiiet li petit qui ont
l« tehtea gi'OSBe»; Porquaöt n ont il gaerre as paiens de Maiogre,
Seignor, icelle terre, eile est tote \yaj: illes. Et de booea cit^s luenant et
repleme« De rouge or et d'argenj. et de pailos trAulrique» De beuz et
de beataille et dautre maoontie. — fjUjiiuy A la inestre cbaenae ou lea
colouibet^ hont Monrnii*' Ja jiswse oii chiet de Am, inone; .ii. fevea] fora et
radea ii LOient environ, De par treatote L«pengne amainnent garisun.
Le« luurfi en tinent üms Ui^mana et macedon, Qae fcoia y ot iiioult grana
entor et enviroo, Efjtre la iiiai«tre seile le roi Marcillion. Qiii ticnt trea
bien de lonc le i:rait a un bqjon ^a debors eat la place, eatoit droit au
perron; .im. loriers y a de moult belle fa^on, Dec porparla GnueH la
mortel tniison Dont monirent a glaive li tu. coiupaignon. Si grant
vertu i fint Damediex por Karion Que des lorieris qiu fureiit la i>Tante
environ Alna piiia n'en \vovU\ tiul nc loille n*? boton, Et si Pont irestiiit
vert de terre jusqu^en son. — U'\^\1{M En la roc.be conversenl li cinge
et li brobon En Tautre doaertine li oiire et li lyon Se trcatuit eil da
niont eatoien enviruu, N^m lairoient il gieua ne fable ne cbaa?on. Et
que en la donce aigue ne preDgne[ntl le poiason Et ne prejpgnent le
cerf en la (oreat d'Argon.
Tb. II: 87,28lb La for« de hi cito ot .i. bruel de ßapin, Et une
grant chapele du baron aatinl Martin, Et i, viel eimetiere ou l'ourchent
.111. cheaiiii, Et une gente crois sor a, perron niarbrin, Une fontaingne i
sBort desous Fombre d*un pin. — SH>,31(>4 lluec ot .u bei ombre tot droit
deaous .i. arbre L'erbe i est belle et fruache de Jona [etj de nientastre.
10
acier 128,3996 »8 - 124,4024; Baudus 105,3383. 88.93; chai 96,3092. 96;
a^twrt 72,2;il8. 23. 27; destriev 124.1004. 10. 16; estre 74,2385. 93. 95 j
fiMre 74,2302.400; fin 86,2791.97.800; Gvi^rmuT 124.3015.29; lorn 71,2115
— 72,2:^22. 25; muini^iiunt 95,3057. 62; maichis 98,3168. 69; me:8sage
77,2184. s:j; mot 88,2811. 48; ore 73,2371.74; penitence 74,2410. Iß; ple-
nier 123,3994. 40ul; terre 74,2384,99 — 104,335n. 53.
§ 18. Aber nocli durdi einen andern Umstand werden
wir bei der Belracldnng von v. 395 auf den Verfasser des
II. Tlieiles liingevviesen, nämlich:
2) Et emlme Ic eiel ei mercie sa ifent *) ist eine im
IL Theile genau wiederkehrende RedensarL Der Dichter legt
97,3153 dem sterbenden Garnier dieselben Worte in den Mund.
Diese auffällige Dbereinstininmng in der Ausdrucks weise steht
nicht vereinzelt da, es begegnen uns %^ielmelir noch eine ganze
Reihe von R e d e n s a r t e n ^ genau so, oder wcnig*«tens äbnlicli,
in beiden Theilen.
§ 19. Der Dichter drückt in überschwänglicher
Weise einen G e ni ü l h s z u s t a n d aus :
20,615
68,2198
Th, 1: 10,283 Et Ave lu dolenle, onquefi mes ne fu bi.
Oiii|URa rtiea n^ot lel ihiel en trestouL son \ivant (c/. §. 31)
Onquea »nuia ei graut duel n^ntm en paiennie.
Tb, II: 107,3459 Gunor i**esjo'i ... De Garnier, qui est mors, onquea
me» ne fu si* — 115,3714 OiK|iiie8 maia n*ot tel joie des Teure qu'il fu jiez.
1) Viele Stellen der Aye d^Avignoo» ^lie Gottver t ra uen be-
kunden, sind als Be tli e uerung^n, Besch w ör un^tin oder Ver-
wünschungen dem allgemeinen epischen Stil geläufig.
(Einige Beiepiolc «ler Aye d*Ayignon ffllirt Kourad Tolle im:
»Betheuern und Beschwören in der altroni. Poesie« ; jedoch konnte er bei
dem umfimgreichen J^toff Iftnge nicht ersehüpfend aein.) In weit über-
wiegender Mehrzahl sind Belege vorhanden, in denen Gott |9,267j
19,600; 23,727; 25,802; 27,875; 28,907; 33,1064; 38,1232; 91,2959; 90,31 13r
108,3495; 109,3538; 111,3596; 111,3598; 112,3+^^^17), Chriatua (lti,487;
18,551; 20,616; 43,1387; 111,3575; 112,:I615; 112,3627), Maria (8/222;
26,8:i8), Heilige (14,422; 39,1263; 56,1817; 57,1841; 11(;.3769; n7,;i783i,
Muhamet (46,1481.^8; 51,1647.58; 53,1715} 59,1917; angerufen werden;
daneben finden »ich solche, wo bei allem, waa dem Menschen heilig
oder werth iat (23,719; 5,119. 123; 9,253; 21,647; 30.951; 57,1828;
74.2402; 75,2429.43; 80,28hH; 91,2952; 109,3520; 110,3564; 112,3627;
113,3651), hetheuert wird. Verwünschungen finden »ich häufiger
beicu Dichter d*T Fortsetzung (5,lii7; :50,y57; 43,1366; 47,1511; 82,2667;
84,1705; 88,1842; 110,3549; 122,3939).
§ 80, Der DicWer bedienl sich einer biliillchen Aus-
drucksweise, braucht ehauf et chevelu als pars pro toto:
Th. 1: 3,66 Ja ne garra tie niort ne chauf ne uhevelu.
Th. 11: 103,3320 Ja n'i pomi garir ne chevehue ne cbaus. —
117,;i773 Ja n'en aura garaiit ne ehauf ne clievelu. - 117,t-}79i> Ne chauf
ne chevelu ja n'i tleporterons '),
§ 21, Der Dic!iter sprich i vom Schalten eines Baumes:
Th. 1: 55,1786 Li bera ae deBtornö en Fombre d'un vcrgier,
Th. 11: 87,2822 üne fooUingne i ««ort tiesom rombr« d'un pin. —
88,2856 Cil les ßet deßarni*^r rlesor Toinbre d*un pin. — 92,2962 Garniera
ert deseenduB dp»oys im pin foilhi. — 9Q,äl04 Iluec ot a. bei onibre tot
droit deaouB .i. arbre.
§ 22.
Der Dichter leitet Zeitbestimniunt^en mit
ce fu a ein :
Th- F: 11.343 Ce fu a ane feste du Baron Saint Basile. - 34,1081
Ce fu B un matin que leva li soloia, — h^i,\l%2 Ce fu a une feste du
baron Saint Michiel. — 63,2027 Cc tu a un matin au der äoleil luieant
(c/. §17). - 68,220^ Ce fu par un matin que solaui est raisjnt (c/. § 45),
— 69/2241 Ce fu a une fe«le »aint Jean le baron.
Th. M: 80/2581 Ce fu a nne« Paaqueß quu yver se feniut. - 98,3170
Ge fu a PentecouBte une hautinje feste, — HH,3li66 Ce fu .i^ aamedi , . . ,
\) Anraerkungftweiae »ei hier erw&hnt, daaa, wie Tobler (»Ver-
blQmter Ausdruck und Wortspiel in afr. Rede«» Sitzungsbericht der
Königl preusa. Äcad. d. WiesäenEcb. 25. Mat 1882 p. 11) anfiihrt, Th. 1
WA(m steht :
II hroche k destrier des trancham eiperona,
Et Garnier le fauvel qui U cort de rendon,
wahrend 40,130t) {Diex! com ü fu armcz seur Pauvel, son destrier) und
41,1326 (// rt bruchie Fauvel tüut une rendonm'e) Fauvel wie in Th. 11
95,3076 \U bet'A Garniers Venchance ior Fauvel sf>n deitrier) und l>5.:iOB')
{A ierrt Tabaürtni de Ynw'^eii smi destrier) als Eig-mnamc behandelt wird.
Wat 13,40S bell ifft, so ist uichta dagegen einzuwenden ; die beiden andern
Stellen lie« [. Tb. sind wohl ab».'r als Interpolationeii von Th. O zu be-
trachten. Hierfür apricbt besonüefb lier 1 instand, daas 13O0 einer sonst
fast reinen ÄKBonanztiradc imf ie angebürt, iu wi-lcber bereits 2 Heioi-
wSrter auf iir der Zeile 1300 vorbeigehen, und l'i26 sich in einer fast
reinen, also wahrseheiniicb interpolirten Heimtirade auf re befindet.
Zu p. 20 ff. (550 öj tlernelbet* Schrift, wo Tobler die Wortspiele
mit Ortsnamen bespricht, wäre wohl auch n*Kjh auf das in Aye d*Ayignon
p. 40,1285. 87 nahegelegte Wortspiel ünsteniinnohh und Costeniin noble
binsu weisen.
Cf. Partonopous 4561 Leeart der h«. P. AuHg. u, Abh. XXV,
Pfeiffer*! Dissert. Nr. 129 p. 23,
g 23, Der Dichter spricht von der Zeitdauer, in der
eine Fahrt zurückgelegt ist
Mai
Th. 1: 44,Hri Mais ne eai ßi corüient .xv. jor« ou .xnn.
»2,ia84j
K ne coruren
i [miel
.1- itioiH ne .jtv.
dis.
Tb. II: 100,:3*2:^S Mais ne rorurent pas a» mois ne .xv. dis En .id,
jora arriverent. -- li)ij,3485 11 ne coriirent jiaa .i. moh ne .xv. dis En
.111. jors iirriverent,
§ 24. Der Dichter sucht Neugierde zit erregen, indem
er auf etwas Zukünftiges hinweist :
Th. I; 7.204 Ci vient bone chunvon 8*il <^8t qui la vos die. ^
2H,74ä Or vient bonne chan^on raesque vos entetidois icf. § 103 1 James
[Mir joug!a«.>r nulle meillor n'orrois. — 2,39 Si com porn-z oir a petit d«
dt'mur — 24,740^ 25,7W Si com porrois olr a petifc de targier (t/. § 17).
— 25,787 Ja dini tel parole a pijtit de üirgiür (c/. § 17 K — 24J7a Fat
ai frtite miEioD toui ja tii'orrez nontier (c/. § 17>. — 25,7S1 Mes ce fu
Pili« Hiinz foi, ai com m'orr«B noaciei {cf. § 17). — 27,8tiO Si com porroia
tt'iV amz qy*i s'jit avespre, — 55,1777 Or vos biirOBs u:[ du ßoi Marc;illion
De Ganor TArmbi, de» .n. fiz Ganelon, Öi clinnteron» de France, du riebe
roi Kaiion, Et du bon chevaüer, Garnier le fiz Doon Coninje il ee tuist
eil grant por Ayt d*Avipnon-
Tli. 11: ly0,:!221 Or vient bonne chnncon, e'il est qui h\ vo« die
De Guy le fi» Gürnipr t:i de la ijaiennie^ 8i vx>m li fist secora a «i» naere
rl aii\ — 108,^477 lliiiniüis vieut la chan^on de hl joio honor^, Du
njervcilbms aecors eine Guy lait a bu mere. - 127,4120 HuiiiK^n coniuiuD-
cera esloire a amender D*i fa iminneGuyon le üa Ave le ber. — 116,;i75l
Öi t'oiü porroia oTr ae je siii entendus. — 7!,22hi9 Encor ne fnut pas Bi,
»e sai.'hie[j:] lu chanaoi* ; Qui plus n'en clmntoioit du iniex i biroit od»
D'estors et de batailles et de ffrun^ln tenvon, Et du merveilleus duel qua
[li] Sarrazin fönt, D'Aye qu'il ont perdue et de eeux qui s'en vont. -^
79,2570 Et qui Jusqu'en la fin orroit tot le rommans, Dame Aye la du-
choise ne perdi puis uoiant. — 83,268 i Moult sot bien de la guerre eil
qui (ist hl chanton.
§ 25. Redensarten aus besonderen Worlver-
h i n tl 1 1 n g e n bestehend :
a) force et vertu*
Tb. I: o,54 Et fönt ses chcvnus traire a force et a vertu, — 3
Qui Hiaintiegne la t^erre a force et a vertu. — 18,545 Par force et
vertu du brant forbi d'acier. — 42,1340 Et Frangois les enchaucent a
l'orc« üt a vertu,
Th. 11: 102,3282 Main Baudua le« toloit \vä.r Ibice et par verttt.-
103,'iÜ27 Et tuit nagent eiisenvble a force et a vertu»
b) droit et raison,
Th. 1: 14,4;i0 Pre«t le aui de monstrer li droit et a raison, —
22,690 Qui la deust avoir piir droit et par raison. — 22,ti92 Bien la douat
avoir [niv droit et par raison — 23,7 lö Et lo voudrent oeire, si est droit
et reiüun. — 23,723 Baronin, dit KiirleiuaineB, bien est raison et droi«. —
23,7;^1 Son frere le de«corije, »i e«t raison et droie (cf. § 17).
Tb. IL; 75,2441 S'en porteres du nostre, qui est raison et drois.
J
13
§ 26. Die Gewalt, mit der der Sieger im Zwei-
kampf seinen Gegner zu Boden wirft, wird mit
denselben Redensarten geschildert:
Th. I: 64,2078 Üesous 1a hoiicle tfor li pe^oie et confont, Et Tau-
bert de eon dos li fdesjuiiiille el deront; El com \i inet le fer o tot le
gonfanon, TjuiL com haute li duie Tübat uiort el »ablon — 66,2133 De-
Bor Ift boucle d'or li pecoie et conTonit, It* blaue haubert du do* li des-
luaiUe et deroni, tJu cors li met le f*x o tot Ic gonfanon, Tot ti tninche
le euer, le foi et le ponion, L'eschine de son dos li uit't en n. tronvon,
Taut com baute li diire, i'abat mort et süblon.
Tb. 11 1 94;iU45 Desor In boucle dV li pe9oie et confont, Et Tau-
bert de «on do» li d«6niai!le et deront; Ou cor« li loet le ler o tot le
gonfanon, Tout li traijcbe le euer, le foie et le pooton, Taut vom hante
li dure Tabat mort et sjibloa.
§87. Gleiche Beschimpfungen:
Th, I: 24,740 Que li envoia Mille, le felon pautontiier. — 20,644
Tost en orent le pif li feloo aoudoiaut (c/. § 'A?>).
Th. II: 124,1008 Guyon choisit Milan le feion pautonnier. —
121,3910 Äriester lea fet Milleö, le feloa soutloiant
§ 28. Alle in den §§ 19-^27 aus Th, I au^eföhrlen
Stellen i=:ind für den Fortschritt iler Handlung enlbeljrlicli und
können entweder, wie bei der weitaus grösslen Mehrzahl der
Fälle, gestriclicu oder leicht gekürzt werden, wenn ich auch
keineswegs behanplen will, dass sie darum alle in der Original-
redaction gefehlt haben müsslen. Sie können daher die An-
nahme, dass iu den Versen 394,59 eine Ititerpolalion vorliege,
nicht entkräften. Nach Entfernung der betreCfenden Verse ist
die Mischung von ant und ent beseitigt.
% 29. Tir, 21 (613-50) A:R-T.:
famp - ant — anz — entj.
.ampxiiii champ '^0,633, 40; 21,651).
•andiR ct. m. grani 20,623. -audo
ffer. jHiumoiant 26,620 ; tarjant 20,627.
-aate adv. avant 20,628, 30; devant
20,625. -antem n. sodiiiant 20,622;
vivant 20,615; o. wi. poinsant 20,616;
p.m,n, conibatant 20,632; / o. reaor-
tant 20,624. -tatos *.ii. parant 20,635;
Boudulant 20.644. -endit entent
pt-nt 20,6H4. 21,617; prend 20,638.
-ente durement 20.626; ennigiement
20,618; eüaement 20,621; biidi^nieot
[fiftd. It^id] 21,646; roidement2ü,6l9;
uoiaut 110,6 17; yrieUement [a/w/. eüel]
20,642. -entit consent 20,631. -*entit
inent 20,636. -entum ». delftieuient
20,639; encommencement 2(1,(14.'»:
ju^ement 21,r»49; piment 21,648;
20,613; eatent 20,643; fcnt 20,620; 1 num. eent 20,64L
8 30, Vorliegende Tirade enthält ebenso viele Fälle mil
efU als deren mit ant. Die von P. Meyer auch hier behauptete
Mischung zu entfernen, ist schwieriger als in den vorigen Fällen,
14
aber deonoch möglich. Das Verfahren P. Meyers bei einer
anderen Tirade unseres Gedicliles zeigt uns tlen Weg ').
Durch Spaltung der Tirade in 3 Theile gelang'cn wir zu
einer strengen Scheidung von ant und ent. Dieselbe ergiebt :
von V. 613—21 eine e*i^ -Tirade,
„ „ 622-^33 „ ant „
„ „ 634—50 „ etU „
Alle drei Abschnitte bedürfen jedoch wie Tir. 14 u. 15 der
Reinigung.
§ 31. 1) Tir. 21a {013—21) eni.
Da wir nach P. Meyer's Untersuchung von notant v. 617
(neben covonty dolans, escient, orimif., saus, serjans^ talans^ tans)
absehen können *J, so bleibt zur Herstellung einer reinen ent-
Tirade nur v. 615 vivani ein Hinderniss. — Nachdem wir er-
1) P. Meyer: »An et En j.oniqiiea« p. 261 Ania. 1 sagt nännlich
von Tir. 67 (p. 53) unaeres Gedichteg:
»La tirade iri indiqutSc commenc43 au v, 1717 (v. 1722 nach richtiger
Zählurtif), f^lle a et*? reunie ä tort h, c^lle qiu precf^de«.
Eine Theilunif dieser Tirade ist allerdings DOthwendig, da ain. ..e
und em,*,e ioi ersten Theile unseres Oediehtes (4er zweite kennt gar
keine at|i...e*Tirade, zeigt aber in seinen an...«-«!« .. .e-Tiruden auch
keinen einiigenFall von ai„,,,e) scharf getrennt sind. Al>er die ««.,.e-
Tirade mit 1722 (d. h. 1717 d. Ausg 1 beginnen zu lassen, ist misslich,
da die Assonanzen der Zei(e 1710.20 ebenfalls ett.xC aufweioen und in
einer a»« .. .e -Tirade unzulätiaig sind, Daa Asäonauzwort der Zeite 1721
Elainne^ welches P. Meyer zu »einer Theilung veranlaast hahen wird
und in der That in einer «»•• £ -Tirade nicht i^tehen darf, Li^ist aich
leicht entfernen (cf, § ßl Anm. 1). Wir behandeln der Theilung gemJUa
T. 1702—1» demnach als Tir. 67a in § 71; v. 1710 -4:i üb Tir. 67b in
§§ 60. 61.
Auch noch an andern Stellen vereinigt die Hi und mit ihr die
Ausgabe «wei Tiraden zu einer einaigen. 8o ist Tir. 53 (p. 42] in eine
a»,..,t' und eine ««».*e? -Tirade (cf.§54K Tir. 92 (p 72j und Tir 138 (p. 96)
jede in eine ai,..«- und eine u...<-Tinuie Icf. §§ 7.^. 77) zu zerlegen.
Durch diese Tiradenspaltung erzielen wir vierzeilige Tinuien, zu deren
Annahme wir insofern t^rechtigt atnd^ ak una p. 71 in Tir. 90 noch ein
derartiger Fall entgegen tritt.
2} Cf. P. Meyer a. a. 0. p. 273.
15
fahren, dass Garnier dem Auboyn ein Ohr im Kampfe ab-
gehauen hat, fahrt der Dichter fort:
Y. 613 Aubojn a ^nt duel quant la parole entent,
S'oreille voit a terre, dont a le euer dolent;
Onques mes n^oi tel duel en trestout son vi van t
Ohne dass der Fortgang der Handlung eine Unterbrechung
erleidet, kann der letzte Vers fehlen; wir haben in ihm nur
eine seh wache Wiederholung des vorigen Verses vor uns (cf. § 17).
Die ganze Tirade tautet daher auf ent aus.
§ 82. 2) Tir. 21b (622—33) ant; amp.
Zwei Verse: 626 durement und 631 consent stören die a»'
Assonanz, aber auch diese erweisen sich als überflüssig:
V. 624 Mes l^espee torna si comme en resortant
Fora du poing li vola malgre "son nea devant
Adont fu AuSoyn esbahi durement
Bepenre la cuida, mes trop ata tarjant,
Que Garnier de Nentuel Tavoit levee avant.
Der Dichter schildert uns in lebendiger Rede den Höhe-
punkt des Kampfes zwischen Garnier und Auboyn. Letzterer
ist im Vortheil, würde sogar gesiegt haben, wenn er nicht durch
eine Drehung des Schwertes dem Gegner eine Blosse gegeben
hätte. Durch Wegfall des nichtssagenden Verses: »Ädont fu
Auboyn esbdhi duremcnU wird die Schilderung nicht beeinträch-
tigt, wenn auch der Ausdrucks weise der voraufgehenden Zeile
damit noch nichts von ihrer Anstössigkeit genommen ist.
V. 631 consent steht in folgendem Zusammenhang:
Nachdem Garnier seinem Gegner das Schwert genommen,
ruft er ihm zu:
V. 630 A Anboln escrie: »dans glos, n'irez avant;
9a me lerez la teste, si Diex le me consent.
Mit Unterdrückung des zweiten Verses kann man anstands-
los zu lesen fortfahren:
V. 632 Mes Auboln estoit hardis et conibatant,
Vers son cbeval s'adresse qui se gesoit el champ.
Hiermit ist auch hier die Mischung für diese Tirade beseitigt.
In dem in dieser und schon in Tir. 14 auftretenden champ^
welches den Reim auf ant stört, erblicke ich einen Beweis da-
für, dass die Aye d'Avignon ursprünglich in Assonanzen
abgefasst war.
16
33, 3) Tir 2lc (634-50) ent
In diesem Absclmitt riiüssten champ v, 640. 50 und soudumfU
V. 644 entfernt werden, um reine Reime auf mit zu erzielen.
Es ist von einer grossen Sc haar Wächter die Rede, durch
welche Garnier den Feinden entrissen wird.
Ja, ociront Garnier
V. 640 iSe ntj fiisseDt les gardcs qui bico gardent le champ
Qui hoiume furent Karle et furent pliM de .C.
Wie in der Tir. t5 liegt auch hier eine Tautologie vor
und gewinnt die Schilderung durch Zusammenziehen von
V* 640 u. 41 1 Se ne /usseiU les gardes qui furent plus de ,C.
Als Redensart, die eine Beschimpfung enthält, kann
ferner ohne den Zusammenhang zu stören
V. Ü44 »Tost en oront le pis li felou soudoiant \cf. § 27)
Übergangen werden. Z. 642—46 würden dann lauten:
642 A l>DCOQtre lor eont saillia ynellement
613 La uiellee comiiience et \a noise s'estent
045 ,xiii, en oiit mort a rencoinmt^nceinent
646 Et lea .viiu eii priaon furent niia laidemetifc.
Der Schlussvers 650 endlich:
Atiboyn et Garnier furent encor ou climup
ist auch zu enLbeliren, denn er zeigt nur die folgende Tirade 22 an,
die mit ähnlichen Worten beginnt: Anhoyn Ja ou champ
§ 34. Durch Streichen dieses Verses ist ein Fall der so-
genanriten cohla cüpfhiHia (s. E. Heuser, Über die Theite der
Lothringer geste*, Marburg 1884 p. 35 fl'.) beseitigt, für welche
sich 5 deutliche Belege aus Th. II anführen lassen.
Aus Th- I sind ausser dem obigen allerdings noch folgende
6 Fülle dieser Tiradfijverkeltung anzuführen,
U 0,257 Li rois u fuit lea contea geter de la pnaon Et venir devant
hü, por o'ir hi rai»oii. Lt roia ü tet le« CQ^t<es de la prisoii iansit Et vanir
dfvaiit tui por la ruiaon olr.
2) 32,1010 Et dit li uns a Tautre: *C^eiit olle, a csciant II poing-
uent les chevaua, bI s'en toraent ataat II poingnent les chevaua qni la.
datue vont querre.
Elier bietet die vorhergehende Zeile 1040 einen schon im
H 0 1 a n d beliebten Tiradenschluss.
3j r>l,[G30 Li roi» li demanda: »Cil cbevalier qui 6ont?€ En droit
ttarniadnoiik Berengier» \i retipout. Berengiera li reBpont» qui earmeinoisgot:
17
Während die voraufgehende Zeile 1630 wiederum einen be-
fnedigenden Tiradenabschluss gewährt, leitet Zeile 1631 als
Schluss der Tirade die in der folgenden Tirade enthaltene Rede
ein, ein Gedankenenjanibement, welches den älteren Epen durch-
aus fremd ist.
Th. II : 1) 88,2836 Dist Miles rArdenois: »Anciii arons grant honte
Et pcrte merveilleuse, se ccstui atendomnies ; Senses et Amaugin, encontre
lor aloniuics«. Senees et Amaugin sont yssus fors de Tost. —
ein Fall, in dem v. 2838, als zur Rede Milons gehörig, durchaus
nicht entfernt werden kann.
2) 88,2848 Cil orent si graut honte ne porent dire niot Cil orcnt
si grnnt honte mot n*i ont respondi.
3) 94,3024 BHtes vos ia bataille inoult grant et le hustin; De mors
et de navrez sont jonchi^ li chemin La bataille fu fors et grans et adtir^
Dea mors et des navrez fu joncbie la pr^e.
4) 106,3438 Et (^uant Guy I'entendi, a terre chei jus Plus de .ui.
fois se pasme ainz qu'il soit revenus. Quant Guy ot Ia nouvellc que ses
peres tu mors Plus de .in. fois se pasme aiuQois qu*il delst mot.
5) I09,3oll Et issirent des loges, 8*ont le tertre porpris Encontre
devala Sen^ion et Amaugis. Cil issirent des loges et porprennent le tertre.
§ 35. Während von den Beispielen der Cobla capfinida
in Th. II wenigstens 1 Fall (v. 2838) anzuführen ist, in wel-
chem die Tira den Verkettung, als zur vorangehenden RSde ge-
hörig, nicht entfernt werden darf, bietet sich in Th. I ein sol- ^
ches Heinmniss nirgends. Da hier sogar in 2 Fällen die Er-
scheinung den im älteren Epos üblichen Tiradenschluss abändert,
besonders stark namentlich durch die Zeile 1631, so können wir
wohl annehmen, dass alle Fälle der Tiradenverkettung in
Th. I vom Verfasser des zweiten Theils interpolirt sind. Die
Tilgung des in Tir. 21 c einer reinen etU-T\r3ide im Wege
stehenden chump 650 wird durch diese Beobachtung somit
wirksam unterstützt.
S 36. Tir. 34 (1009-41) A:R.-T.:
[ans — ant — ent].
-ftndis am. grans 32,UH)9. -Andam
8. comnient 32.1019. -antem 8. m.
ehalant 32,1060. 36; corabatant
32.1015; desrubant 32,1033; enfant
32.1027; «emblant 32,1024.31; a. f.
avenant 32. 1 035 ; pf. uparant 32, 1 02 1 ;
parant 32,1012; verdoient 32,1020;
n. tenant 32,1038; venant 32,1010.
-ftiites a. m n. paisant 32,1029; v.
vaillant 32,1016; |>. m. n. chcrchant
32,1028; merveilhint 32,1023; /. w.
esbanoiant 3-2,10"<4; a. m o. patsant
AUMg. u. Abb. : OeHteu). 2
18
32,1011; p. tn. o. voiant 32,1037. 1 Fouqaerant 32,1014. -endit prent
-antet chant 32,1013. -antam «■ | 32,1017. -ente nricnialenient 32,1026.
chant 32,1022; adv, atant 32,1041; j-entem^.m esciaut 32,1040; prosent
quunt 32,1032. 39. -«antam npr. | 32,1025; adv. noient 3>,1018.
§ 37. Wie das Rimarium zeigt, ist hier in 3 Fällen
Mischung von ant und evU zu beobachten: v. 1017 prent^ 1025
present, 1026 nudeinent,
V. 1016—19 lauten:
»Que ferez vous de moi, franc Chevalier vaillant?
Ja serai je pendus, se roifs] Karies ine prent.c
Et eil li respondirent: »N'en savonmes noient;
De V08 fera li rois trestot l[e] sien coinment.«
Senson ist im Kampfe von Renier und Fouquerant gefangen
und erkundigt sich bei ihnen nach seinem Scliicksal. Unmög-
lich konnte er aber doch darüber im Unklaren sein, dass er
durch sie nun in Karl's Hände kommen werde. Die Zeile 1017
ist daher als ein ungeschickter und durchaus überflüssiger
Zusatz zu betrachten.
Auch die Reimworte der Zeilen 1025 und 1026 sind durch
Textk^.ungen leicht zu entfernen :
V. 1025: Le mantel et la mule tronverent en present
Dit Qirars de Riviers: »Ce revait raalcMnent;
Se ja madame y lais, bien scmblerai enfant.« ')
II montent es chevaus et vont par tot cherchant.
1) Die Verse 2020. 27 scblicssen einen Vergleich in sich. Von
analogen Vergleichen mit sembler weist unser Gedicht nur noch
einen Fall auf, nämlich:
Th, I 35,1130: Bien setnble estre fnucons qui de mue est issus.
Dazu kommt eine grosse Anzahl anderer Vergleiche, von denen einige
sich in ziemlich gleicher Form in beiden Theilen des Gedichtes vorfinden.
1. Zahlreich sind die Fillle, in denen der Dichter zur Hervorhebung
der Aussage sein Object einem andern durch comme vorbindet. Eine
besondere Beachtung findet hierbei die weisse Farbe.
Th. I ;44,1088 Qui le chief et le col ot si blanc comme noif.
52,1683 Drecierent lor voile qui fu blaue coinuie lis. 5:1,1723 Et ot la
color freche comme flor d'Aquilante.
Th. II: 72,2:{16 Mais le vis de devant ot il cli^r coui fin or.— 118,3831
La char avoit plus blanche que n'est la üor de lis Kt la face vermeille
com botons espanis. — 75,2423 Sa main est IWandie comme nois. —
81,2638 La tor est blanche comme nois. — 00,31 Ol Vo-« me ramenastes
comme loial[s] amis.
19
Aye d*Avignon ist geraubt, die Räuber, welche sie ent-
fuhrt hahen, müssen einen Kampf mit den Verfolgern bestehen»
2. Vergldibe niii a gutte de eingeleiteL Dieselbea sind in § 41
aufgeführt.
H. Weiter ausge führt*.' Vergleiehej in denen he raogesogen
werden :
a. T h i e r e :
Th. I: 17,528 Garnipre Ten abat jus une lel chürbonnee D'u
braion d'un<? triiie n*eiis8ieK tel denree, — 47,15Ü2 De totes para de mer
les acueLlent lunt fort Com li chiens le cengler. niiuni est navrez a mort.
— 36,1 H9 Li com<,'eH de faiue «i est vaine et leffifr« Car enseiuent w
torne com nie li efspreviers Qui niieiis le ciiide avoir »i eat toat sencBtriers.
1». Erde mn\ Was« er:
Th. f: 5:4,1715 Pur Mahoinmet mon dieu, aina nera Mon^eu plainne,
Kt m«r deveudra terre, ain^oia que je li rainj^ne, Ne que je lor envoi
la nice Earleiimine.
c. B i li e 1 oder Sage:
Th. 1: 3,8'i Dies uTt eeste dame! si grsint, painae ii crut Pulaque
li rois David ot Golias ieru Et ocis a Ifi fondo, dont li essaiiiph; mut,
Et Juda« MauliaUiz U rois Antioeuw, Et Gete dtr Londite aon compaignon
Trassus Ne fu inaia d\me giir-rre [lantj Chevaliers ferus, Ne tant harons
oci«, qui a joie ont veacii. — 52,1(177 Duaq* Ehiiiine la belle que Mene-
likiu perdi Dont la cite de Troie deatniit et dea*'rti, Por «ine aeule fame
ei grant i^nerrf ne vi. — 5:^,1710 plus gnmt gt-nt vos ameinne Que li
roia Menelaus ne condiiit por Elainne. — 5-:J,1720 Quant si te vciis de-
»truir** per une aeule fairie 8i com ce laissa tWire roi[8| Paris por Elainne,
Th. II: 108,348:1 Si n'a cn haute mer un tel estoire rais, Ainz plus
grant ne comluit Apolinea de Tris.
Ausjiier in Vergleichen werden in beiden Theilen des Gedichtes noch
Bibel und Sage erwähnt;
Th. l: 21,653 Qui üut en Eenchevaufl k male trataon Dont furent
mort a ^laive U .xii. compaignon. — 111,335 Qui |Mjrt*\ le uiessage au
roi Manilion, Dont furent mort a gluive li .in. com|Äiignoa. — 48,1546
Cui pere porparla la niortn-I traXann Dont mort furent a glaiye li »lu. com-
paignon Et toute deaconütt- la mesnic Karloa. — 49,1591 i'ar Ganelan
lor i>«'re i*-*r4iLii>t la Iralnon Dont fnrent glavie li .xil eompLÜgnon Et
tont^ deötonfit»' la mewnie Kurlou. — Ö0.1619 Ilee [ec, a Morinde] por-
parla Uanen !a nmrtel tniwon Dont morurent a glaive li .xn. comjiaignon;
vgl, einen d»'nniäi;h*t in Zeitschr. VIII erw heinenden Artik<^l ^^tenger« und
Koni. Xf, 50ü Anm. 3. — 55,1788 D'unne cbanyon fait dire de Eobert
l'Hcoier Et de la bonne foi Enguelns, an. moi liier, Coine garirent de mal
lor Meignor Olivirr, - 36, ll.>2 Par iame vint en terre Ifi] prenierainir
pechiez Qui manja de la pomme par le dit raversier» Dont encor est li
Biml'B penex et traveillesE.
Th II die gan£€ Fa/iHon : 85,2745 Et Adam et Evain et le inont
e«toraat«s Char preis en la virge et vos prononciaate»; Li troi roi voa
requialrent» que vo« fonuent aumstea, Et donnerent otfrende, qu'ainis ne
la refn^astew Au repairier qull firent, bon conduit lor donaates, IJue n'en
|iot deslorner Herodes ne Pyiates; Et puia, el Üun Joitlain, ilec vos bal>-
iitaMU^; ,11 Mn ana \vlv terre avec vos gen» alastes. Kl vuh priKtrent .lui,
2*
90
in welchem letztere siegen. Vor der Enlscheiclung aber ist Aye
unter Zurucklassung ihres Mantels und Maulesels entflohen.
Dem Verständniss des Lesers geht nichts verloren, wenn man
in V. 2025 prcscut streicht, dafür das SchlusswoH von v. 1028
cherchmif einsetzt und alles Dazwischenliegende fortlässt:
Le iimntcl et le luule trouverent en cherchant.
Durch diese Änderungen wäre also auch hier die reine a#f/-
Tirade hergestellt').
§38. Tir. 43 (1193-1212) R-T.:
[ant — ent].
-uidem a.f. grant 88,1211. -ando adv. maintenant 38,1*206. -antes
ger, doutant 87,1203; montant «.m.o.enfant37,l201; serjiint37,l202;
37,1196; redoutant 37,1194. -antem i^.m.o.tranchant 37,1195; /.o.fuiant
«^m- chambellant [a^d. chamarlinc] ' 37,1200. -'antam (?) npr. bilant
38,1205; enfant 38,1212; garrant ' 37,1197. -endit prent :i8,1207. -eilte
[en^rr Warrant] 38,1208; a.f.n. mtL- \ adü. escheriement [ahd. skarjan]
nant 37,1199; p.m. suriant 37,1198; i 38,1204. -entam o. talent 38,1210.
vivant 38,1209; /. aparant 37,1193; |
§ 39. Die beiden Fälle, wo eni neben ant auftritt, sind
1204 escher iement und 1207 prent. Ersteres steht in folgender
Verbindung :
onc ne vos corosastes, Et mistrent en la croez ainssi que ne posastes,
Et fustes el pepiilcre, dont voua resiiscitaatca, En enfer en veniates, por
voir le despoilhistes, Si en getastes fors iceus que plus amastes, Par Don
de pax vobis, vos les recont'ortastes.
1) Ausser den Füllen, in denen ent zur Besciti^^ung der Mischung
mit ant entfernt werden musste, halte ich auch den Anfangsvers dieser
Tirade:
1009 Es bruis de Lorion fu li chaples inoult grans
für interpolirt. Gegen die I*k;htheit diosor Zeile erwäge man Folgendes:
In der Aufeinanderfolge der Tiniden ist diese die vierte, welche mit
Eh bruis de Lorion beginnt. Auch die ganze erste und dor Anfang der
dritten so beginnenden Tiradon — beidemal nichtssjigcnde Naturschildc-
rungen (cf. § 17 Anm. 2) — sind entl>eliilich, und dürfte Zeile 1009 da-
her um 80 mehr auf Interpolation zurückgeführt werden, als die Fort-
setzung derartige Wiederholungen an zwei weiteren Stellen, wenn auch
im zweiton Falle in nicht aufeinanderfolgende Tiradon aufweist.
1. p. Ol beginnen Tir. 133 u. 134: »Ija bataille tu fors et grant c.
2. p. 82 u. 86 haben Tir. 108 u. 115 den Anfang: »Garnier ot .u.
neveus, Guichart et Alori Qui sont de ses scrurs ne et engeuui«.
21
Dame Aye est en sa charobre moult escheriement
N'avoit que gens priväe et .i. sien chambellant.
Berengier belagert Aye d'Avignon in ihrem festen Schlosse,
welches schliesslich der Belagerung anheimfallt. Der Sieger er-
bricht die Thür, dringt ein und nimmt Aye gefangen. Das an-
stössigo escheriement lässt sich durch folgende Zusammenzichung
beider Zeilen zu einer leicht beseitigen :
Dame Aye est en sa chambre od .1. sien chambellant.
Ebenfalls leicht zu entfernen ist prellt:
V. 1206 Cil biiterent a Tiiis, cel rompent maintenant;
Berengier tent la main, au poing destre la prent.
Dit li viex Haguenons:
Zum Vei-ständniss der Worte, welche Haguenon an Aye richtet,
kann der mittlere Vei-s ganz fehlen. Eine Mischung von ant
und ent ist also auch hier* nicht nothwendig vorhanden.
g 40. Tir. 78 (2027-53) A-T.:
[amp - an — ans — ant — ent].
-ampnm champ 68,2040. -andern
a. m. grant 63,'20:jO. -ando pr. dc-
inant 6:i,2044; mant 63,2033; ger.
riant 63,204 b -andnm s. com mant
63,2053. -aiinams.an6{,204:^ -ante
adv. avant 63,2042; devant 63,2032.
2046. -antem p.m.n. riant 63,2049;
o. luisant 6,^,2027; p. f. aparant
63,2036; bmiant \mhd. brüojen]
63,2028; luisant 63,2035; tranchant 1
63,2049; adv. maintenant 63,2052.
-antes a. m. v. vaillant 63,2050;
p. m. n. merveillant 63,2047; ache-
tant 63,2051. -'antes o. ahans [kymr,
afan J 63,2037. -antnm chant 63,2031 ;
tant 63,2029. -*antiim gant [germ,
wante] 63,2038. -ente adv. neant
63,2039. -entnm o. garnement [ahd.
warnianj 63,2034. -*entam (?) npr,
Mellent 63,2045.
' § 41. Wenn wir in dieser Tirade von dem nichts bewei-
senden Eigennamen Mellent 2045 absehen, so bleibt nur ein
Fall V. 2034 garnenient übrig, der eine Mischung von ant und
ent erkennen lässt; aber auch dieser ist zu entfernen.
Der heidnische König Ganor hat seine Verbündeten, die
»sodoiers de France« zu sich gerufen und redet sie an:
V. 2033 Barons, ce dit li rois, savez por quoi vos mant?
A la guise de France prenez vo garnement,
E puis nous en istrons a la lune luisant.
22
Das im Wege stehende garnemerU schwindet, wenn wir eine
Umstellung des Verses vornehmen *) :
Prenez voz garnemenz a la guise des Francs.
Wie in Tir. 14 u. 21 haben wir hier Assonanzen vor
uns; champ 2040, ahans 2037, an 2043 dulden daher sehr gut
ein Francs neben sich.
Ausserdem spricht für die Umstellung noch, dass der
Dichter die häufige Redewendung a la (jiiise de ... stets nur
im zweiten Halbvers gebraucht:
14,413 Et Garniere le refiert en guise de baron. — 38,1235 Puis
maintenez la guerre a guise [de] baron. — 54,1756 Et li rois se defent
a guise de baron. — 58.1869 Et .i. ymage paint en guise de dragon. —
66.2125 Berengiers vint poingnant a guise de faucon.
Auch in anderen Epen tritt a guise de nur im zweiten
Hemistich auf:
Rol. V. 1226 Yait le ferir en guise de baron. — Doon 94,3099
a guise de sengle. - 7,211; 55,1782; 107,3540: en guise de desvä.
Wiederum ist die behauptete Mischung von an und en
also nur eine scheinbare, und haben wir es hier auch mit
einer ursprünglich reinen a»-Tirade zu thun'*).
8 42. Tir. 80 (2085-100) R-T:
[ant -— ent].
-ando ger. acorant 65,2099; en- tenant 65,2095. -antiim 8. olifant
chaucent 64,2085; fendant t>5,2093; 65,2092; aeiv. tant 64,2086. -*aiitam
fuiant 65.2097; sivant 65,2096. -an- gant [(jerm. wante] 64,2087. -ante
dum 9. 0. commant 65,2098. -ante sagoracnt 65,2100. -entern «. escient
avant 65,2094. -antem p. m. gesant
65,2088; pesant 65,2090; adv. uiuin-
65,2091. -enti a. dolens 65,2089.
1 ) Eine ähnliche Umstellung hat Prof. Stenj^el zur Wiederherstel-
lung einiger Binnenassonanzen unseres Gcdichted Ztschr. IV, 101 an-
gewandt.
2) Die von den Heniusgebern (cf. Notes p. 136) vorgenommene Besse-
rung V. 202b bnüant statt luisant ist etwas unverständlich, v. 2027. 28
lauten :
Ce fu a un matin, au der solcil luisant
Estes vos le cembel a la ^»orte luisant.
Sollte nicht analog 37,1197 a la parte bilant verständlicher sein mit der
Auffassung von bilant als Eigenname?
23
§ 43. Für die Mischung von oHt und enl spricht in dieser
Tirade nur v. 2100 saffemetU, Aber auch hier ist eine reine
anZ-Tirade herzustellen.
Garnier, im Dienste König Ganors, hat die Sohne Marcil-
Jion's besiegt : er fordert seine Begleiter auf, von der Verfolgung
der Feinde abzu-tehen und nach der Stadt zurückzukehren :
65,2l>91 Et dit Garniers as siens: »Barona. n*alex ATant;
Tot droit a Ai^rreraont retornon maintenani,
Que li plus orgueilloiu noii8 Tenront ja sirant.
Garin antwortet zustimmend:
6-~>,209b Dit Garins d'Aoaeäne: »Tot a Tostre commantc
und fügt hinzu:
6o,*2099 A merveilleus empire nous vendront acorant
Ses convient desconfire par engien sajsreiuent.
Dieser Zu?i«lz wiederholt nur das von Garnier l>ereits Gesagte.
Ausser der Beanstandung des dem ursprünglichen Dichter
fremden Ausdrucks »merceiUetts empire*. zur Bezeichnung des
Reiches Ganor's bildet das einfach bejahende: •Tot a vastre
commantc einen weit J)esseren Tiradenschluss, als der nichts-
sagende Nachsatz. Die vorige «wZ-Tirade 78 schliesst ebenfalls
ein Gespräch Garnier's und der Seinigen mit demsell)en kurzen
Worte :
t>3/2053 Et eil li respondirent : »Sire a vostre eomiuant«.
Wir können also die beiden Schlussverse ungehindert streichen
und erzielen hierdurch wieder eine reine anZ -Tirade.
§ 44. Tir. 86 (2209—14) A:R-T.:
[ant — on].
-andern a.m.grant 68,221 2 ;/.grant | -antem p. m. n. raians 08,2209; o.
68,2213 -andesa.m.o.grants 68/22 14. | entrans 68.2210. -onam bon 68,2211.
§ 45. Obgleich eine Mischung von atU und ent hier nicht
vorhanden ist, kann man diese Tirade wegen der einzig auf-
tretenden Bindung von a, und o« (2211), wie wegen des drei-
mal in aufeinanderfolgenden Versen wiederholten grafU (cf. § 17)
dem ursprunglichen Dichter doch nicht zusprechen. •
Die ganze Tirade schildert in ungeschickter Weise den
Palast König Ganors.
24
§ 46. Hiermil ist die Reihe der männlichen o('<?^«-Tiraden
des ersten Theiles erschöpft. Die Betrachtung derselben hat
folgende Resultate ergeben:
1) ist die von P. Meyer behauptete Mischung von afU und
efU überall leicht zu beseitigen;
2) alle Fälle, welche in diesen Tiraden einer Trennung von
ant und ent scheinbar entgegenstehen, sind also einem
Überarbeiter zuzuschreiben, den wir, wie die vorstehenden
stilistischen Beobachtungen vermuthen lassen, und wie
die folgende grammatische Untersuchung noch mehr er-
geben wird, mit dem Dichter, resp. Überarbeiter des
zweiten Theiles identificiren dürfen.
MännUcfie an (Cn) Tiraden. Th, II.
% 47. Tir. 135 (3056-66) A:R.-T.:
[ant — anc].
-*aiicainb1anc[a^.blanc] 95,3059. i nant 95,3057. 62; p. /. n. esmaiant
-andern a.m. grant 95,3064; /. grant ; 95,3056; porsivant 95,3066. -antes
05,3060. -antem^.m vivaiit95,306r); \p.m. o. fuiant 9'),3063; /. n. fuiant
a, m. corant 95,3058; adv. mainte- i 59,3061.
§ 48. Diese Tirade ergiebt sich somit als vollständig reine
««-Tirade, wiewohl die Thätigkeit eines jüngeren Überarbeiters
in der Wiederholung desselben Reim wort es maintefuint sich
deutlich offenbart (cf. § 17).
% 49. In den übrigen an^-Tiraden tritt dagegen überall
ant mit mt gemischt auf, ein Scheidungsversuch der beiden
Vokale ist unmöglich. Ich gebe deshalb für sämmtliche ein
gemeinsames Rimarium.
Rimarium der A:R.-T.:
103 (2539-80); 140 (3131-60); 144 (3196-208);
153 (3339-47); 175 (3897-940).
-*ancinm s. o. romnians 79,2570. j^'rant 99,3203. -andia a. m. grant
-•ancuma.blanclrtÄrf.blancl 98,3157. 97,3141. -*andittra s. o. chalant
•ancns a. tnms 97,3i:{5. -anos 8. uie- | 120,3899. -andoy/r.corunuint 12 1^^917;
ridions 10o,33U. •andern a.m. grant ^cr.aman(lant79,2549;corant97,3l34;
97,3i:;0. 98,3160. 09,3210; /. grant ' clece van t 79,2546; fuiant 79,2542;
121,3907. ;;933. 3930. -andes a.m.n. \ nagcnt 79,2557; plangnant 97,3132;
25
-entern +8 «•
-entes s.m.n.
-entit consent
ment 79,2569.
plorant 97,3149; regardant [ahd. i 121,3906
wartenl r>0,a898; repentunt 97,3152; | 97,3137.
scant 97,3143. -andam s. o. com-
mant 97,3148. 98,3155. -*angaem s.
sanc 98,31 54. -ante ado.avant 80,2579;
devant 79,2565. 97,3140 -antem 8.
convenant 79,2548; enfant 79,25r)0.
2556.2559.2568; 97,3144; 121,3932.
palsant 79,2543. seniblant 79,2.>60;
121,3911; serjant 99,3199; a.m. vail-
lant 79,2.H7; v. vaillant 97,3150;
adv, niaint«nant 78,2540; 121,39:U;
p. m. disant 98,3156; passant 97,3138;
tornant 79,2563; vivant 97,3151;
n. aidant 121,3915. 3935; celant
121,3929; ciglant 79,25-51; despen-
dans 99,3207; menans 99,3206; oiant
121,3925; soudoiant 121,3910; /.aeant
79,2ö44; w.nagent 121,3922; 79,2555.
-antes s.tn.n. apartenant 120.3897;
80uduiant 79,2553; p. m. n. aidant
122,39^9; aprochant 121,3904.3912;
corant 78,2539; lisant 99,3205; o.
dormant 78,2541 ; flerabeant 120,3901 ;
/. n. nagent 121,3930. -*anti npr.
Pereant 121,3920. -*anto8 npr. Per-
»ins 103,3343. -antum 8. chans
97,3131 ; adv. atant 79,2:45; 98,3158;
itant 121,3916; tant 122.3938. -•an-
tam npr. Alemant [ahd. al nmnu|
80,2577; Alerant 80,2570; Morani
§ 50, Die Unlersucliung der männlichen aCc^»-Tiraden
beider Theile ergiebt somit eine errwünschle Bestätigung
der Vermulliung der Herausgeber, dass zwei Verfasser der Aye
d'Avignon anzunehmen sind. Diese Annahme lässt sich aber
dadurch insofern noch ergänzen, als wir nun auch eine ver-
schiedene Heimath beider Dichter behaupten können. Die
Trennung von ant und ent weist ja nach P. Meyer's eigener
Ansicht auf westfranzösischen, die Mischung der bei-
den Nasale dagegen auf central- oder o s t f r a n z ö s i s c h e n
-*antii8 npr. Alemant
-empus 8. 0. teuips 97,3147.
-*encaBi s. chauilxellenc 99,3200.
•endet aiuent 121,3928. -endit
apren t 79,2")73; atent 79,2558;
104,3347; 121,3926; 122,39:57; entent
79,2572; 121,3919.39-28; prent79.2552.
-ensnm 8. sens 103,:>342. -ente adv.
errement 79,2561; forment 79,2562;
gentement 179,2567; liement 121,
3918; longueuient 97,3142; noiant
79,2571; 97,3136; orguelleuseiuent
[ahd. urguoli] 103,3339; ysnellenient
121,3924. -entern s. m. enscient
104,3346; 121,3903.3909.3927; /.gent
79,2564; 97,3153; 99,3197. 3208;
120,3900; 121,3905.
gent 121,3914. 3921.
parent 121,3908.
80,2578. -'entit
-entnm s. o. appareillement 120,3902;
argent 99,3196. 3202; chasemont
97,3146; 99,3198. 3204; enchante-
inent 79,25.'j4; envai88eraent79,2r,74;
garnement [ahd. warnian| 79,2566;
paveinent 97,3133; pecoieinent 79,
2575; talent 97,3145; 122,3940; tene-
ment 121,3931; tornient 103,3340;
a. o. dolent 121,3913. -entns a. do-
lent 98.3159. -oenitetrepcnt 103,3341.
26
Ursprung hin. Die nach § 46 als durch Interpolation zu er-
klärenden Stellen des ersten Theils, welche Mischung von a«
und Cn aufweisen, sind also, wie schon dort vennuthet, mit
gross! er Wahrscheinlichkeit als das Werk des Verfassers des
zweiten Theils aufzufassen. Dafür aber, dass von ihm etwa
auch für den zweiten Theil des Gedichtes eine alte Vorlage
verwerthet worden sei, Hesse sich nur die Existenz. der reinen
a,-Tirade 135 anführen, während jeder Versuch, die übrigen
a,-c,-Tiraden zu sei es a«-, sei es ß„-Tiraden zu gestalten, als
illusorisch aufgegeben werden muss*).
Weibliche a(e)n''Tiraden des I. TheUs.
' 8 51. Tir. 47 (1269-78) A-T.:
-annetes npr. o. Nentes 40,1270.
-eminam fame 40,1274. -endere de-
t'endre 40,1278; entendre 40,1275;
prendre 40,1272. -*eiitat dement«
§ 52. hl dieser Tirade liegen vorzugsweise weibliche
c«-Assonanzen vor, denen nur zwei Fälle mit weiblichen a«-,
resp. 0«- Assonanzen : 40,1270 Nentes und 40,1277 dame, gegen-
überstehen. Beide Fälle sind jedoch zu entfernen. Das störende
Nentes schwindet, wenn wir in dem betreffenden Verse 1:270:
Priraea parla Ripaus qui tint Rcinmes et Nentes
Reinmes und Nentes umstellen, und dame wird vermieden,
wenn wir die Tirade mit v. 1275:
H^ Diex! dit rempcrere, ce fet bien a entendre.
abschüessen und die folgenden nichtssagenden Verse;
Plus de .xx™. jjniilles y sonnercnt ensenible.
Moult a poi aejorne lierengier« o la dame;
Piioi- aura de nioit «'or ne sc soit d«'tendre.
tilgen. Wir erzielen hierdurch den allgemein üblichen kürzten
Tiradenschluss (cf. §§ 34. 43) und eine reine e«. . .«-Tirade.
40,1269. Omni ensemble 40,1271. 76.
-Inerem scndre 40,1273. -ominam
dame 40,1277.
1) Höchstens könnte man bei der geringen Anzahl von Cn-Rcimen
(resp. Assonanzen) in der Tir. 110 einen solchen Versuch wagen; aber
auch hier atösst derselbe auf bedeutende Schwierigkeiten,
27
f 53. Tir. 53 (135?— 59) A-T.
itlaocent 4*2,1353. >uiiiaB •iMRlaBtas9emblent4i\t352. -iBoiaa
acordance 42,13:4. -eaipore adr. Prouvence 42,lo57. -«aiAaM dam«
tempre 42,1359. -«mdere pendre 42,1355.
42,135S. 'imml ensemble 42,1356.
§ 54. Zur Beseitigunj,' der in dieser Tiradc vorhandenon
Mischung von «i«...e und f».../^ haben wir nur nöthig, nach Ztulc
1355 die bereits § 30 Anni. angeführte Theiking der Tirado
vorzunehmen und erlangen somit von v. 135i— 55 eine reine
a,...e?-, von v. 1356—59 eine reine <*,... e»-Tirade. Das im
ersten Abschnitt lündemde assembhfit ist ohne Schwierigkeit
durch avancent zu ersetzen.
§ 55. Tir. 57 (1446-80) A-T.
-Mierachambre 45,1453. -anceam ; -endere defendro 46,146^i dcsoondit^
lance 46.1466. -anciam France i 4:>,1 451; prendre 45,1458; 46,1469;
46,1472.78. -andatdeuiandt* 45.1459. vendre 46,1475. -e]üUgent«45,l455.
-*aiitAm Aquilante 45,1449. -*antat -*enta s. paicntü 46,1474 «^entam
creante 46,1467. -antia acordance 46, Outrentre 45,1454. -*entat adonto
1464 ;enfaDce 46,1471. -an tiam creance 45,1457; gaiiuonto |j^o(. vai] 45,1456.
45,1460. 61; 46,1479; deuiorance 45, '-entrem venire 45,1447. -^mal en-
1450; niellance 45,1463. -embrem aemble 45,1452; 46,1465. -initiat
septenibre 46,1477. -eminam fanie couiinence 46,1470. -inta trcntü
45,1446; 46,1476. -emper+s sempres 45,1448. -omina dauie 46,1473.
45,1462. -endat veode 46,1480. '
§ 56. Wie das Rimariuni schon zeigt, ist in dieser Tirade
die Mischung von a,...e und e„...c durchweg vorhanden. Um
nun auch hier die beiden Nasale zu trennen, bedarf es grösserer
Veränderungen als in den beiden vorher behandelten Tiradon.
Allein ich glaube auch diese Veränderungen um so mehr vor-
nehmen zu dürfen, als sonst diese Tirade die einzige von allen
weiblichen aCe^.-Tiraden lies ersten Theils sein würde, die
gegen eine ursprüngliche Scheidung von a« und c„ spräche.
Um zum Ziele zu gelangen, müssen wir zunächst, wie in
Tir. 21 (§ 30) und 53 (§ 54), eine Spaltung der Tirade vor-
nehmen. Dieselbe ergiebt:
von V. 1446 — 58 eine e»...e- Tirade,
„ „ 1459—69 „ ttn...c „
„ „ 1470-80 „ c,...c „
Alle drei Abschnitte bedürfen jedoch der Reinigung.
§ 57. 1) Tir. 57a (1446-58), e«...c.
Die «»...^Assonanz wird dreimal, nämlich durch 1449 Aqui-
lanfe^ 1450 demorance und 1453 chambre gestört. Alle drei
Falle lassen sich jedoch entfernen.
Von König Ganor, dem die Ankunft der Franzosen mit
Ayc d'Avignon gemeldet wird, heisst es:
Zeile 14 i8 11 est luoult tost niontez et de sos barons .xxz.
E« palefrois amblans et es mulz d'Aquilante,
Et est moult to[8]t venus as pora sans demorance.
Der mittlere Vers, eine blosse Beschreibung, kann ohne
Weiteres gestrichen, und der letzte insofern geändert werden,
als man für das störende sans demorance liest : la dame prendre.
Chambre steht in folgender Satzverbindung:
V. 1453 A .1. Chief de la barj^e, par derriere, ert la chambre
Richemant portendue de bon paile d'Otrentre,
La dedens en .i. lit se jut Aie la gente.
Der Dichter will angeben , dass Aye d*Avignon sich mit den
Ankömmlingen auf dem Schifte befindet. Dem Verständniss
des Hörers geht nichts verloren, wenn die Mittheilung von
einer Gajüte, wie die Beschreibune^ derselben fortfallt und die
3 Verse zu folgendem zusammengezogen werden:
A .1. Chief de hi bärge se jut Aie la gente.
Auf diese Weise wäre in Tir. 57a die Misciiung der beiden
Nasal vocale beseitigt.
g 58. Tir. 57b (1459-09), a„...e.
In diesem Abschnitt sind v. 1462 semprcs, 1465 cnsemble, '
14G8 defendre und 1469 prendre zu entfernen, um die reine
a„ . . . c -Tirade herzustellen .
König Ganor befragt die Ankömmlinge um ihre Herkunft.
Ihm wird folgende Antwort zu tlieil :
V. 1461 Dit li du8 Beren<,ners: »En la nostre creance,
De France soninieB nez, d'ont ci veniuies sempres.
Statt dieser beiden Verse lese man:
Dit li dus Bt'rengiers: >nos sommes ne de France«.
Für diese Zusamnienziehung spricht auch noch der Umstand,
dass hierdurch die Wiedcrholun«: des Assonanzworles creance
in unmittelbar aufeinanderfolgenden Versen vermieden wird.
Ferner schwindet msetMpj wenn wir mit den Worten, die
Berengiers an Ganor richtet:
V. 14Go Del roi Ganor, biau sire, nos en dist on ensemblc
Que mieudre Chevalier nc portc escu ne lance
folgende Zusammenziehung vornehmen:
Mieudre del roi Ganor ne porte, on nos dist, lancc
Endlich gehören defendre und prendre Versen an, die ohne
inhaltliche Störung zu streichen sind.
Vers 1467:
o. an le scrviron[8J, cMl ainsi le creante.
bietet ohne die folgende Erweiterung:
1468 Contre toz ceus du niont de 8*onor a defendre
Et autrui terre tote a confondre et a prendre
einen allgemein üblichen Tiraden^chluss. Die Mischung von
a«...c und en-'.e ist somit auch in diesem Abschnitt beseitigt.
§ 59. 3) Tir. 57 c (1470-80), Cn..-e.
Der ei,...e- Assonanz stellen 1471 enfance, 1472.78 France,
1473 dame und 1479 creance im Wege.
König Ganor spricht zu den Franzosen, welche ihm Dienste
angeboten haben:
V. I47ü Et dit le roi Ganor: »Grant honor vob comiuencc;
('Quant sk estes tornez, ce ne fu pas enl'ance,
»Car janies n*aurez soing de retorner en France)
»Et ne p^jrquant uie dites qui est si belle dauiü.
Die beiden mittleren, mit den beanstandeten Assonanzwörtem
endenden Verse sind unbedenklich zu tilgen, und dos stönnde
dame im letzten Vei-s kann durch fame ersetzt weiden, welch
letzteres der Dichter zur Bezeichnung der Aye d'Avignon schon
Tir. 57a v. 1446 gebraucht. France und creatice gehören end-
lich den Schlussversen dieser Tirade an, welche lauten :
V. 1477 Et respont Berengiers: »Ce n'ert devunt septenibro;
»N'cst pas costuuie a nous, en lu terr«' de Franie,
»En la loi que tenons et en nostru creance,
>A nul bon crestüen que il sa fauie vende.
Ohne dass eine Lücke in der Ei-zählung entsteht, köiinoii ilie
letzten drei Verse gestrichen werden, v. 1477 bildet auch in
dieser Tirade den üblichen Tiradenschluss. Durch di(^ vor-
genonunenen Kürzungen ist die Mischung von «„...e und Cn...e
in diesem Abschnitt ebenfalls beseitigt.
90
§ 60. Tir. 67 b (1719—43) A-T.»)
-antiam France 54,1731. -^anta i 54,1726. -enitam gente 53,1722;
54,1742. -ensat pense 54,1739.
-'entain Outrente 54,1730. -entat
presente 54,1733. -initiaat commen-
cent 54,1736. -initiat commence
53,1719. -inta trente 54,1728. 41.
intrant entrent 54,1735.
joiante 54,1743. -'antam a. aqui-
lante 53,1723. -^antiam creance
54,1727. 32. 40. -embra n. membre
53,1724. -eminam forae 53,1720.
-enam Elainne 53,1721. -endam
rende 53,1721. -endat rende 53,1725.
-andere aiendre 54,1734. -endnnt j dame 54,1738.
utendent 54,1737. -enita gente I
§ 61. Diese Tirade enthält meist weibliche e,...e-Assonanzen.
Eine Mischung mit weiblichen a«...c ist, wie das Rimarliim
zeigt, in sechs Fällen zu beobachten.
V. 1723 Et ot la color fresche comme flor d^aquilante
ist als blosse Beschreibung des Aussehens der Aye d'Avignon
entbehrlich; ebenso können in folgenden Zeilen:
1726 Et Ganor 11 a dit: »Ne Vesmaie, seur gente,
(»Que par cel Mahommet k cui j*ai la creance,)
»Tant com porroi mander .xx. Chevaliers ou .xxx.
»Mar arez ja paor qu*a nul homme vos rende.
»Je Tous menroi cn9oi8 ons ou regne d'Outrentc
(»Ou passeroie mer en la terre de France,
»Et prendroie por vos la saintime creance.)«
Quant la dame Toi, a son pie se presente.
Worte, die Ganor zur Beruhigung an Aye d'Avignon richtet,
die mit Klammern versehenen Verse gestrichen werden, ohne
dass eine Lücke in der Erzählung entsteht.
Ferner ist in Zeile
1738 Margoires demanda: »Rendra Ganor la damo?«
das Assonanzwort dame durch fame zu ersetzen und die Tirade
mit dem zum Tiradenschluss sehr geeigneten Verse
1739 Sire, dit Brunnaraors, monlt est fol qui ce i>ense.
abzusch Hessen. Auf diese Weise kommen zum Wegfall:
1740 »Li rois en a jure sca diex et sa creante
»Ne vos en rendroit niie s'il en avoit tiex .xxx.
»Car on ne trouveroit desor le ciel plus ^onte.
»11 n'en a sor ciel terre ne soit d'Aye joiante.«.
Die Mischung von ««...c und rn...f? ist also auch in dieser
Tirade eine überall zu beseitigende %
1) Cf. § 30 Anmerkung.
2) Ausser den Fällen, in denen das a«...« entfernt werden uiusste,
31
§ 62. Tir. 70 (1 822-3 1\ A-T.:
-anceam lance 57,1827. -anciam ; bres 57,1830. -emina faiue 57,1825.
France 56,1823. -animam ame 50, -eminam fanic 57,1831. -ominam
1822. -•antiam creance 57,1828; dame 56,1824; 57,1829.
venjance 57,1826. -embra+8 mem-
ist auch noch, wie bereits § 30 Anni. erwähnt, das Assonanzwort Elainne
V. 1721 ein zu beseitigendes Hinderniss. Die Zeilen 1720.21 lauten:
Quant si te veus destruire por une seule fame,
Si com se laissa faire roi Paris por Klainne,
und können insofern gestrichen werden, als sie eine Wiederholung
von bereits Mitgetheiltem siml. Einige Zeilen vorher, in Tir. 67a
V. 1710. II heif^st es nätulicb:
plus grant gent vos ameinne
Quc li rois Menelaus ne couduit \)ot Klainne.
femer in Tir. 60 v. 1677:
»Dusq 'Elainne la belle que Menelaus jierdi,
»l>ont la cite de Troie destruit et deserti,
»Por une seule fanie hi grant guerre ne vi.«
Von analogen Fallen, in denen in kurzer Aufeinanderfolge von
Sätzen Wiederholung desselben Gedankens vorliegt, Hessen sich
in beiden Tbeilen folgende anführen:
Th. I: 1) 15,456 A genoillons se met dame Aje d*Avignon Et
Eroie Damedieu qui souffri passion Qu'il garisse de mort Garnier, le fiz
loon. — 15,462 Dame Aye la duchese se fu ngenoiliie Par devers Orient
a sa face drecie Damedieu le poissant nioult doucement deprie Qu*i li
gart son seignor qu*il ne perdee sa vie.
2) 47,1504 De totes pars les prennent et aerdent as eres Ou il
weillent on non, les ranienent au port. — 47,1507 .... a- cros les de-
tindrent Ou il vueillent ou non, les ameinent a rive.
Th. II: 1) 87,2816 AuboTn, sire frere, quel gage j'.ii leissie! James
jor que je vive n'aurai mais le euer li^. — 89,2873 Auboyn, sire fröre,
quel gage j'ai laissie ! .Ta por tant com je vive n'aurai mais le ru»»r \\(\
2) 106,3424 Issus sommes de joie et en trifttor entre Eu la terre de
France nous est mal encontre, Mors est li dun (larnier.s, jamais n'iat re-
covrä. — 106,34;U Issus sommes de joie et en tri«tor vtnns. Kn la terre
de France nous est moult mecheü Oci« i tfu Garniers, dont sommes
irascu.
Säninitliche als Wiederholungen voraufgeliendor Verse im ersten
T heile angeführte Stellen sind entbehrlich. Da ein Fall unter ihnen
15,462.63 Kürzungen vontVe zu ie (cf. § 86) in einer Heim-, daher stark
interiK>lirten Tirade aufweist, die, wie wir sehen werden, als lnter}iola-
tionen zu betrachten sind, so können wir wohl darauf «chliessen, dass
auch die übrigen Fälle von Satzwiederholungen als unecht gelten müssen.
32
§ 63. Den weiblichen «»-Assonanzen stehen 3 Fälle mit
weiblichen c«-Assonanzen gegenüber, welclie aber auch in dieser
Tirade zu entfernen sind.
Garnier hat durch einen Pilger von seiner geraubten Frau,
der Aye d'Avignon, gehört, seine freudige Überraschung hier-
über spricht sich Zeile 1822 ff. aus:
»Amis, die lue tu voir, que Diex alt pari en t*aiue!
»Que tu por cest besoing aoies venus en France
»Por querre sodoiers k secorre da dame?
(»Et [autant] que le croie, ja fu eile ma fame;)
»Berengiers la m*embla, Diex ni*en face venjance!
Dem Verständniss des Hörers geht nichts verloren, wenn wir
den mit Klammern vcreehenen Vers tilgen. Die übrigen Fälle,
in denen <?»...e vorliegt, gehören dem Schluss der Tirade an,
welcher lautet:
1829 Oll, dit li paumiers, en la nioie creance.
»Por sodoiers vins ^a a secorre la dame . . .
»Et ja ne li faudra por i perdre les metnbres ;
»Onques tcl Sarrazin ne nasqui ines de fame.«
Wiederum bietet v. 1829 ohne die folgenden Verse einen bes-
seren Tiradenschluss. Ausserdem ist v. 1830 nur eine schwache
Wiederholung von v. 1824, welche mit den beiden folgenden
Zeilen entbehrlich ist. Durch solche Veränderungen erzielen
wir eine reine weibliche a„-Tirade.
§ 64. Die Reihe der Tiradon des ersten Theiles, in
denen weibliche a/c^,, -Assonanzen vorliegen, ist hiermit be-
endet. Die beiden Nasalvocale a und e von einander zu tren-
nen, war in den weiblichen Tiraden mit mehr Schwierigkeiten
verknüpft als in den männlichen; jedoch führte der Versuch einer
Trennung zu demselben günstigen Resultat, als in den männ-
lichen Tiraden : in den weiblichen ((("e^n-Tiraden ist die Mischung
von a„ und e« ebenfalls eine überall zu beseitigende, sind die
derselben entgegenstehenden Fälle, wie dies auch bei den
männlichen aCcv)n-Tiraden nachgewiesen wurde?, als Interpola-
tionen zu betrachten. Waren auch bei den weiblichen Tiraden
weit mehr Hindernisse zu beseitigen, erforderte namentlich die
Reinigung der Tir. 57 die weitgehendsten Textveränderungen,
so glaubte idi dennodi um so mehr ni diesen Veisuthen be-
rechtigt zn sein, als in Tir. 53 die Trennung der beiden Nasale
a^,^ und e».w« durch die schon wiederhulentlich TOfgenomnieiie
Zwdtheflung sofort ersicfatiich war.
IHe 9reibUehem a(e).-TiradeH det U. TheUa.
§ ». Tu-. 90 12307—10) AT.:
Frmnoe 71,2909. -«utmt j -Mtiaa sapioMe 71,2)061
Tmiite 71^10. .«ijte gnCe 71.2907. j
§ 66. Trotzdem die beiden ersten Verse a«...e^ die beiden
letzten tm^^ aufweisen, wird Niemand beliaupten, dass die
Trennung der beiden Nasale hier eine absichtliche wäre, da ja
zweizeilige Tiraden im alt französischen Epos nicht gebräuchlich
sind uml überdies sämtliche Tier Zeilen einer und derselben
Rede angehören.
S 67. Tir. 94 (2358-70) A-T.:
-«■iaat demandent 73,2359. -*«■• emi^eiit 79,2360. -teil eaaeaible
Um AqniUnte r3,2363. -maftnat , 73,2964. 2370. 4ma]at masemhle 73,
atempreiit 73,2361. -eiiere prendre ! 2369. -iaclMi PrOTenee 73,2366.
733368. -eadaat dmceodeni 73^365.
-«aitaa gent« 73,2367. mpleat
•uütiaBt commenoeit 73,2358. -*ia-
gaat de8reiigeiitL«M.hriiig] 78,2362.
I 68. Tir. 97 (2404-19) A-T.:
-laoeui lance 74,2411. -*aaeiaB penitenoe 74,2410. 2416. -«aUr^M
France 74,2408. -aBdraH Alizandre Yentre 74,2418. Amtl ensemble 74,
74,3406. -eMaUattrenblent 74,2417. 2405. -iacdaa PioaTence 74,2413.
-eaier» descendre 74.2414; pendre •hiitlat recoaimence 74,2407. MNaiaa
74,2419; prendre 74.2415. -*eaaaM v. dame 74,2409. -ftmlaaa dame
Ardanne[ULarden] 74,2412. -eatiaa 74,2404.
§ 69. Während es uns möglich war, in den weiblichen
ofe^,-Tiraden des ersten Theils die Michung von a« und e«
überall zu beseitigen, führt ein solcher Versuch im zweiten
Theile zu keinem befriedigenden Resultat. Wir müssen viel-
mehr annehmen, dass im zweiten Theile in den weiblichen
aCe^.-Tiraden gerade so, wie dies in den männlichen «C<9«-
llraden zugegeben werden musste, die Mischung von ei« und r«
eine überall durchgeführte ist.
▲nag. u. Abh. (Oeateo). 3
«
Die Üntersuclmoj? dor wei Wichen a (^)^-Tiraclen stutzt von
neuem den § Iti aus der Beliandlung tiur inännli<:hen n(e)-
Tiiaden von Theil I gezogenen Schluss von der Existenz nnd
Heimatsverschieden heil zweier Dichter der Aye d'Avignon.
§ 70. Neben den hohandelten ü(*^f)„-Tiraden finden wir im
ersten Theil e noch zwei weibliche riMp*)i»-Tiraden. Die Be-
trachtung derselben schliesse icli daher hier an.
§ 71. Tär. e7a (1702-18)') A:R-T.:
I
l>engne 5ä,1705; Aubainne 53,1712.
'Lttüiii plaiDue b-KnOS't Ekinne &3,
171 L -'endeam raingt; 53,17 Id
-ig'niam enHoigae 5H,17i:i 'ig-num
{ ^) 0. t'aigue *) 5Ü, 1 7üä, • in&t ameiDne
5^,1710. -«^tngreftt fuigoe 53,1706.
-agfOQin Kttrleiiiaine 53,1 70y. 1717,
•aa«. plaiiiue 5S,1715. -*aiiam Mo-
lienne 53,170 L >aildittt engraingoe
5:iJ7(>7. -mieam ehastengne 53,1714.
-*aiiflaiii couipaigii^' 5:1,1718; grifaiüe
[ahd. grifun] 5ti,17Ü'i. -aDiam Es-
§ 72. Tir. 77 (2019— 2(j) R-T.:
-aiieain a, ^Vj eatmingDe 63,2026. | a. (?) uoustaLnnt; *; 63,2025; npr.
-*a]ieam chaaipaingue '^»3,2024; coui- | Eatmitige <>2,2019. -amam EspengQf*
yttingne.l»3,2Ü22; niontaini<nti62,2iri(>; I 6iJ,202l •igniam enseigue ti:>,20iio.
Diese beiden Tiraden dem ui^prünglichen Dicliter abzu-
sprechen, liegt kein Grinid vor.
}f eiMiche a ^A^Honuuztiraden,
§ 73, Die weiblichen a -Assonanzen finden sich nur
im zweiten Theile unseres Gedichtes und verdienen inso-
fern Beachtung» als die Ha und mit ihr die Heransgeber sie
in zwei Fällen irrthündtcher Weise mit f'- rosp. «i-Assonanzen
vereinigten.
1} Cf. 8 so Anm. 1.
2) Sollte etwa caigtte eine ichlecbte Schreibart für iüiffne Csanguina)
-:=: GebhU sein köuoen? Ein solchea aaigne vemiag ich allerdings nicht
au belegen, ebeDso wenig wie ith chesne (quercinum, an welches hier
ebenfalk gedacht werden könnte) in der übertragenen Be^Jeutung: Stamuf,
Geschlecht naehzuweii^füfl vermag.
3) Cf, Li vre do Job jn 401 unten.
§74. 1) Tir. 92 (2358- 23;i5) A-T,
;321i. -•agiitn
* Are am bAme 1
message 12,26U
2im. -*errani
erram ierre
guerre [n/ui. wena]
erre 72,232S.
•acere tnre i
purui^e 72/23:^5.
2332. -•aticmn o. murage 72.2333; | 72,23:i0. •'iterem ;f m
§ 75. DtT Fehler ist soforl eräicidlidi. Wiutloruin haben
Gopisl urul IJeraui>geber zwei ui*sprüiiglich gelreivnle Assoiianz-
liraden zusanimengeschweisst. Durch einfache Scheidmig ge*
langen wir zu zwei, von unseiiii Dicliler häußg angewandten
[cf. § 30 An in.) vierzeiligen Tiraden:
Tir. Uäa (2328—31) enthält e-, resp. oi-,
,» Ö2b (2332—35) dagegen a.*.e- Assonanzen.
Ganz besonders s]:iricht in dieser Tirade für die Trennung,
dass mit v. 2332 die von Stengel nachgewiesene Binnen-
assonanz t)cginnl (ef. § 41 Anni, 1).
§ 76, Eine gleiche Tiraden t he ilung ist vorzuneh-
men in ;
^ 2) Tin 13S (3104-11) A-T.:
•*acat 1. esimkie [lii.^tjmr, bala] 1 arborem arbre 9^;ilOI. -armant
ÖivilOO; c. truit^ 96,3111. '-agere I df aarmen t96;il 06. -asmat paame 9fi,
braire ^^^ailO. "aja Aje 96,3108. | ^107. -astrain o. nipntiistre PÖ,3105.
§ 77. Diese Tirade ist zu zerlegen in Tir. 138a ^3104— 7)
mit a...e- und Tir. 138b (3108 — 11) mit «i- Assonanzen.
Zum Beweise dafür, dass der Diphthong ai niemals in
weiblichen a-Assonanzliraden sieht, sondern stets nur mite
gebunden vorkömmt, mögen folgende Rimarien dienen:
§ 78. l) Vereinigtes Rimarium der weiblichen a -Tiraden:
A:R-T, 100 (2481-93) und Ä-T. 112 (2712-62);
-abiazB Amibe 84,27.32. -acilftt I garde Idisch. warten] ä4,2723. .*ar-
traTaill«^ 77/24H3. ^aciiltiin o. ntira-
cle ^,2735. -'ddiam o. >:i\ge [got.
▼adi] 77,2493. -"aleat taille 85,2738.
•*allaiii Haie [ri^ri. t^alo] 84/271d 85.
2742. «'alias npr. «. Ales 84,2721.
•alliam o paille 85,2737. -apia luge
77.2487. -apins sage 77,2188. -appas
napeeM/JTW. -'apnlnm o. clmpleSl.
Ä729. -arbam harbe B4,2734. -'ardat
^am 8. bärge 77,2481; a. targe 84,
2731, armant arroent 84,2722.
armaa armes 84,2730. 85,2740. 27tjl.
-*arraB barrea 84,2720. -'aamiun o.
braiDie [fil^cA. briicbsme] 84,2733,
-asaant piMacnt &l,27td. 2725. -aata
a. vaste [dUch.\ B4,272ti, ••asUt
haate [dtsch. bajit] 85,2743. -aUam
place 85,2739. -'ateam mace 84,2724.
3«
3ß
tiBaüteii 85,2751; coio^ast^ 85,2753;
creastea 85/2741; despoiUastes 85,
*^7fili; donnaste«? 85,2749. 27tjU; eato-
rasta* 85.2745; ovriistea 85,2759; po-
sastea 85,2754 ; prononütaBtea 85,27(6;
reconfortastCi 3^,2758; refuenstea 85,
2748; reauscit istea 85,2755. -azarum
•aticam s^auvage 77,2490. -^aticBn
0. aage 77,241) 1 : l»ngu^r,j[V| 77/24112 1
meseage 77,2784. 85; onibmge 77,
3486; i^elerinage 77,2781»; rivnge 77,
2482. -aluorq untre H4,272S. -atirnnt
abatent S5/i762; comV^atent 85,274 L
-*ATiaiD Moruivü 84,2727. -atu«
Pyktö.i 85,2750. a(Ti)8tl8 alaätea I Ladre 84,2736,
85,2752; amast^s 85,2747. 2757; bab- ]
§ 79, Das in Tir, 112 die Assonanz etwa störende Moraive
84-3727 darf mit dem dazti gehörigen Verse oline inhaltliche
Störung gestriclien werden. Die belrelTende Stelle lautet:
2725 *6e8 ai bien toua vüus, hohb MakonJuit oii pftssent
»LejB le bruillet foillu ou l'abeie eat giLste.
(»Fiiitez lea gent armer par lea vaus de Moraive;}
»Metez nrbalestiera en .lu. fienü ou eu .na.
»Qui tuit treiroBt a eua quant tl aeront au t^hiiple.*
Ausser diesem, überdies zwcifelhaflen Fall ist keine störende
«f -Assonanz vorhanden.
§80. 2) Rimarinm der f^-a r-Tiraden.
A. des ersten Theils. Dasselbe umfasst die A-T.
31 (965-74), 35 (:R>l2-=54), 37 (1074-80), 72(1876-89),
75 (1946-79).
-ftcer© laire 61,1979. -^acere re-
Uaire 61,1959; traire 58,1880; 60,
1953; 61,1905. -ftotam faite 33,1053.
•actas fjiitea 6l,l97L -aerere querre
3!>,1042; 58,1876, -aest&t apreste
61,1972, -agror ßaire 30,^*73. aqui-
lae aigle 61,1964. aquilts tsiigkia
61,1968. -atriat repaire 34,1078.
-ella«. belle 30,967; 33,lu4Ö; «. belle
61,1958. -ellani belle 38,1054. -•el-
lam ebaivello ^U,1045. -ellas noveies
61,H*7H; aelleB 30,971. 72; 60,1951.
-ellat ai^ille 33,1017; 58,1882. -•©Hat
etiteucele 60,1950. -erbam erlnj 61,
1962. -erbas berbes 30.969; 58,IS8G.
ordere perdre 33,1052. -erdita s.
pprt« 34,1080. -erditain #. perte
33, IM'*. -*orgaflberl>egfff [rt^*<i \nni-
lier^u] 61,1975. -erna a. Patorne
60,1955. -^ernam npr. Aufalcme ,
158,1881; 60.1954. -eraiiiii npr. o.
Salerne 30,970. ''erra guerre [ahd.
werraj 33,1050. **erraetorii]]i s. o.
tertre 61,1961. -erram terre 33,1043;
34,1079; 58,1877. 79. 83; 60,1946.48,
56; 61,1966. 69. 73. -•erram guerre
84, 1076. -erras ter res 30,965. -errem
s. verre 60,1919. -*©rsat converse
58, 1878. 85. -esperum veapre 31,1077;
61,1977. -•esaer© estre :i4,1075; 58,
1884. 8H; 61,1974.76. -•esseroB eatrea
30,966. 6<H. -easimam pe^nie 6 1 , 1960.
-esaorem anceatrp 33,lÜ.:iI; 34,1074.
-esta m U^st e 6 1 , 1 963 . 7 0 . - eatia beste
61,1967. eBtiseste3 33,H>t8. <esiram
fetiestre 60,1952. •estraa feneatres
58,1887. -eatrem m. terreatre 30,974-
-'ettara ti/jr. l^chcFrete 33,1044.
•*irgnaiii vergue 5H,1880. -itias
meatreBseB 61,1957.
37
B. des zweiten Theils. Dasselbe umfasst die A-T.:
96(2379-403); 109(2676—82); 142(3170-85); 154(3348-54);
164 (3513-22).
Ire 109^13. ^rrtM ierre 74.2880.
84. 99; S3.2676; 104.3350. 53. -•»-
nm gaerre [ahd. werra] 74.2401;
83,2677. -enaM a. averse 109,3519.
-•erto p. coTerte 74.2383; 104.3349.
•«nOui 8. poterae 74.2386. -^rraM
c. serye 109,3522. -esperos vespre«
74,2388; 98,3171. -essat aprene
74,2389. -«essere estre 74,3385.93.
95; 83.2682; 98.3180; 109,3521.
-eetaB feste 98,3170; geste 98,3184;
teste 74,2402; 9S,3179 82.85; 109,
3520. -estont arestent 74,2387.
•«xtram destre 98.3173. -*itere»
s. m. erre 74,2379. -^itiam proece
98,3177.
affiure 74.2381. 83.2679;
fiiire 74.2392. 400; 98^175. 7S. bl;
104.3354; 109.3317. -aorere por-
qaerre 104.3352; querre 74,2391;
83.2678; 9S.3183; reqaerre 74,2382;
104.3351. -atriat repaire 98.3172.
^ktrimM o. repaire 83,2681. «caraa
tt. chiere 74,2896 '>. -«^igarss adv.
gaires \mkd. weigaro] 74.2397; 98.
3176; 109.3515. -*ellaa o. rebelle
104,3348. -eUan belle 74,2390.
^llant apellent 109,3514. 18. -«Jas
nooveles 109,3516. -«Hat apelle
98,3174. -*ellat ventele 74,2394
-erdere perdre 74,2403. -erdita s.
perte 83,2680. .«eraam npr. Aufa-
lerne 74,2398. -•^rraatonuB o. ter-
§ 81. Wie die vorsiehenden Rimarien beider Theile zeigen,
ist der Diphtong ai durchweg nur mit e gebunden. Die oben
vorgenommene Theilung der Tir. 92 und 138 muss also noth-
veendig eintreten.
§ BSL Die Betrachtung der bis zu diesem Punkte behan-
delten Tiraden hat die meisten übrigen beider Theile in Mit-
leidenschaft gezogen, hat in sprachlicher Hinsicht klargelegt,
dass thatsachlich, wie die Herausgeber behaupten, zwei Verfasser
der Aye d'Avignon vorliegen.
Es gelang im ersten Theil, die Mischung von a„ und e»
für die männlichen wie weiblichen Tiraden zu entfernen,
l) Das die ^-Assonanz störende chiere 74,2396 ist mit den dazu ge-
hörigen Versen einem ungeschickten Interpolator zuzuschreiben. Es steht
in folgendem Zusammenbang:
2394 La dame vit la barbe qui au pis li ventelo
(Qu'il avoit bele et blanche, mes n'i soloit pas estre.
Et la char blanchoier par de desor la chiere.^
Par poi nel reconnut; mais ne regarda gaires.
Die in Klamniero gesetzten Verse sind zu tilgen.
38
w»'nii auch in einigen weiblichen Tiraden diese Mischung-
in der uns vorliegenden Fassung des Gedichtes bereits als eine
sehr slark ausgeprägte anerkannt werden musste. In allen
hiernach auszuscli eidenden Stellen des ersten Theiles liess sich
aber, namentlich auch unter Herheiziehung stili.stischer He-
obachlungcn die Hand des Fortsetzers erkennen.
g 83, Ist aber nun der zweite Theil tliafsächlich die
selbsl stand ige Erfindung des Forlsetzers resp. Uberarbeiters des
ersten Theil s? Die folgende Untersuchung» namentlich der
weiblichen /-, wie der o- und of -Tiraden, wird auch diese
Behauptung der Herausgeber einschränken und darthun, dass
der vermein Uiclie Verfasser des zweiten Thcils auch diesen
nur^ wenn auch in weil stärkerem Masse als den ersten Theil,
überarbeitet bat.
Die weibliehen i- Tiraden des I, Theils*
S 84, Tir. 17 (4()2-90} und 42 (1175—92) zeigen Reime;
wir können daher ein gemeinschaftliches Rimarium
geben :
I
-G+ataj9.af7{'ßoilliel5,462. -o-fAtam
p. |)flTe 16,486. -*eeÄt deprie 15,464.
•cfnior «ire y 7+ 1184. -etam a. serie
16,485. -♦itcbe Valerie 16,494; com-
paiguie 37.1175. -iam Marie 16,487.
491. 498: PaTie IM73. -*mni s, en-
vale 15,468; felonnie t^^*^- ßno) 15,
460; praerie 16,481; npr. Tabarie
l'M90. -•liti.annuie 16,484. -i+ata
p. effrfie :i7J182; glucie 15.475.
•i-patam |>. rlrecie 15,463; lancie
15,470; pecoie 15,471. -loam iiiie
lH,48i^.488; 37,1179.1186. -icat k
lefliiDbie 15,167. -idatcocie 16,49^-
•idiam douiie 16,479. 'igat i. deslie
37,1187, -IgatÄm p, treslie 15,476.
•*i&ani 8, aUe 15,474. -itap. depar-
tie :37,118:4; endonnie 37,1181; eape-
rie 37,1189; faillie 16,493, -itam s.
bondi» 37,1191; escueillie S7,480;
lingnie 16,495; ]>artie 15,477; vie
15,465; fl. florie 15,469 492; forbie
[oÄÄi.furban] 15.47-2; 16,490; 37,1188;
bardie [<if^cA httrtj 16,183; p. cban-
gk* 16,497; departiß :j7,1180; florie
37,U85; voiitie 16,48ri; w/}n Chargie
37,1177. -;t»t 1. e8crie37J178. 1190;
guie [got vitan] ;^7,1176; c, rougie
15,478. -Juta aye 37,1192.
§ 85, Die sieben in diesen Tiraden vorlcommendon Fälle,
in denen ic auf i^ata[ni) resp. c\-at4x{m} zurückgelit, geliören
m
Vei-sen an, welche ohne Slöi-ung der Handlung zu streichen
und dinn Interpolator und seiner Vorliebe für Reime, zuzu-
schreiben sind. Sie weisem noch deutlicher als die früheren
Interpolationen in den a»- und e»-Tiraden darauf hin, dass der
Überarbeiler ein Picarde gewesen ist.
g 86, In Tir. 17 kommen auf diese Weise als Wieder-
ho langen von bereits Mitj^etheiltem zürn We^'fall:
(igemilUe 15,46S, drecie 15,463 (cf, § 61 Änm.); ferner können
Iftncie 15,470, pef^oie 15,471» fflacie 15,475 fehlen, ohne eine
Lücke in der Erzählung zu ergeben :
15,468 A Garnier de Nentuel a fet une envale ;
Grant cop li ?r donner sor la Urge florie,
(Qite Garniers seur sa teste ot, por le cop, lawcie
Desoz la boucle d'or la U a pecoie.)
Une piece enporta a l'e^ipee foruie*
De 1ä leri l'espee sor Tiaunie de Pavie,
A riftiime n'a mpfet la raontfl d'une aliej
(Lea la aenestre espaule eat reapee ^^laciej.
.C, mailles cmporta de hk broingne treelie.
Endlich darf i^aVe 16,186 als Etnschub betrachtet werden:
435 A li meisDie dit basaet, h, vois serie:
(*He! GarnierB de Nentuel, quele la t'a pale!)
*Be ne vas en vengies, par Dieu le üt MariOi
»Je iDOrrai de corroz.
% 87. In Tir. 42 ist effreie 37,1182 xu entfernen. Dasselbe
findet sich in folgender Verbindung:
37,1181 La damö ert en sa cliambre oii estoit endormie,
Et c4 8ongi*S .u eonge dont moult ert etfreie:
Quc Karle» revenoit et s'oat iert dt'partie;
Devant li en sa uhanibre c^ntroit Garniere sea aire,
Et eile li tt^ndoit une tobü florie;
Li dua, par niautalent^ n'en voloit prendre niie,
•j. anel fi toloit et roh chief li desfie,
Si la voloit ferir d'une espee forbip.
Du duel que eile avoit est la dame eg|ierie.
Es ist also von einem Traum der Aye die Rede. Der hitialt
desselben hat indessen mit dem Verlauf der Handlung nichts
2U thun, und erweist sicti diese SIelle daher um ^o mehr als
Intei-polation, als sie einer fast reinen Reimtirade anjrehört.
Veranlassung zur Einfü^'ung dieses Traumes mag dei- ganz
analoge Traum des zweiten Theiles, welcher dort wohl am
40
Platze ist, gegeben haben'). Durch Wegfall obiger Stelle schwin*
det auch die beanstandete Kürzung von Ue zu ie.
% 88. Keine solche picardische Formen auf U statt iee
weisen dagegen die Assonanzliraden 7 (181 -201), 13 (343
—73), 28(912-361, 30 (959-(>4), 36(1055-73), 54 U3<>0-97),
56 (1418-45), 59 (1506^18), 60 (1519-38), 84 (2188-98),
auf. Ich gebe für sie ein:
Gemeinsames R i m a r i u m.
painnie 6B,2198j seKnorie A'SMM;
npr. Aiglie G8,2ltH); AumHiie 29,91 f>;
68,2192; ßurWiie 43,lä74; Miibom-
meriti 47,1524; Marie 43.1387; Mon-
aenie 12,3^*3; Sulit» 29,914; 47,1519.
1522 -ibra« Ibre» II, Md; 33,10t>5.
-ica amie 3:1,106^; r. liinie 29,931;
47,1516. 'icam aniio 7,185; a. ene-
nm 29,925; pari, tiiie 12,355.65.67,
09; 29,9:i4; :50.96i; 33,1055,1060.
t0ti8. 1073; 43,1372. 1377. 1391. I3m
44,1424; 45,1433. 1445; 47,1518;
48,1537; 68/2189. 2193; rtpr. Aufriqiie
12,357; 43,1373; 44,1420, 1423. ^lOM
e. ilies 48,1538. -ictt t. bnmie 12,
362j otrie 43,1378; c die 7,2l)4;
mautlie 47,1511. -icere diie 47,1515;
eacondire 12,353. -*ic1iam riebe
[ahd. richil 45,1429. >icho« richoB
33,1069. -icliiis richea 45,1440. -icU
dite 12,350, -idat c. ocie 33.1064; 47,
quiue 29,918. -eeemnt
fireBt 43,1381. -eßemiit detindrent
47,1507. -eniant eni^ingm'iit 47J506
-i^nior sircH 7,186; 44,1422. H28;
«ire 33,1061 ; 45,1439; tJ. sire 45,1437.
*«(ii)8a *. niarchise [ahd. marka]
29,927; jj. priee 48,1529. -©(n)8am
*. marehis«» 33,l(H37; p prist? 7,1 SIL
•^rias filatieres ') 12,34S, -erium o.
©mpire 7,188. -*eaajii a'^ise 7,195; 43,
1385. -eta n. serie 43. 1379. -♦ia baron-
nie44J426;cbevft]erie7»l98;Cömpaij?-
ni€48,15;i0; galie ^?) 45,1438. -»iam
baronnie 12,372; 48,1535; chevalerie
12,870; 4:^4364; conipÄignie 7,201;
29,928; 43,1 394; 47,151 2; felonie [ahd.
fillo) 7,202; 12.352; tolle 7,203; 43,
1395; galie 29,920; 47,1520; guran-
tie [ahd. wörßn] 68,2194; legerje
12,364; nminbornie 43.1390; manen-
tie 43:1370; 44,1421; navie 43,1367:
1) 78,2517, Et B Bongi^ .i. songe par graut dcviBion : Que sa cit^
ardoit Pti feu et eß cbarbon, Et a?oit de^ant li .ii. ours et .i, lion.
Gujonnet est devant, tri'slous niis, au perron; Les ji oiirs le geterent
CD lii jjr»eiile au lion. Aiii*Mit devers le ciel viut volant i. grifon; En ses
oögles prenoit Tenfant et le Hon, Si Ten portoit volanl ver« le» nuea
aniont, Tot droit vers Aufaleme le getoit lez la toiir.
2) Godcfroy filhrt unier ßfati^e zwei weitere Belege an, in denen
Jilatire iiilt i,..e gebunilen iat. Allerdings auch iilnun F**.U phUateres:
lerri^« (Couronnejn, Reiuirt, 472, Mt^on). Dagt'gen vergl. auch den bei
8chultzke: »lietont^s e+i etc.« p. 24 aus dem »Rom. de Ron« 5717
angetiibrt<*n Beim : ßlatiere : eslire.
41
1.S21; rie 4S.1536; 68,2196. -idere
öcire 3:1,1006; 42,13ÖI; rire 4M443,
-idemni oclatrent 45,H3l. -idiftm
envie 7,197. -igiit i- lie 7,184,
-•ilEB npr. Müea 12,349.59. -ilia
a, coficileB 7,187« -illam s. vegile
ll,a44; Marfille lü,360j Soaile 48,
1533. -iUmn o.condle 7,1%; 42.1362 j
conaille 48,1534; ?ipr. Basile 11,343;
43.1371. 1380. -ina roinne 45,1442.
«inain roinne 7,1 Ql; sauvagine21),93Ö;
npr. anroi-avine 7,193; a. marbrinne
33,1062. -*inaiil s. erraine [ahd,
herm«lln]'29,yi5. in8iilnlli^8 44j4lS.
'ipmm TivG '29,921; i7,tr.ü8 -ipta
escrite 47,1525, -iqaftm entio 20,917;
44,1425. iram ire 43,1380. -iBae
nii*e 7,194. -iBam mise 43.1383; 45,
1441. -*iBcmit /)r. escreiuiBseiit [ahd.
«kirni] 44.1427; 45,1435. -isemot
pristrent 44,1430. -iBium o. Frm
t2^1. -•jBSet giirisHe [ahd werjaii]
43,1365. -•ita s. taljouriü [nro/*. ton-
bQr] 30,901; //.areblie 7,199; e«bahie
29,913; garie 30.959; 33,1071; gar-
nie lahd. warnen] 43,1368; honnie
[ahd. hönjan] 29,921 ; 3:}.l058; 47,
1514; tiiarrie 43,1384; norrie 47,1513;
reverdiü 7,183. -•ita *. o. merite
;i3,l059. -itae afoje 29,932. -Ttani
». baillie 30,960; 45,1432,- bondie
12.373; deaertie 29,929; garantie
[a/**i. wgren] 29,930; vie 7,200; 12,
354; a. joiie Ö,181 j |>. apovrie 29,
9^0; eiiiplie47,152M; esbahie [tmturlU
babl 68,2188; furbie 12.371; garnie
47,1523; guerpie [jfoL vairpan] 29,
033; lionaiel2;i78;6H,2197. -Mtant
guient [ffot. vitan] 33;t070; 43,1382,
-itas s. vies 30,903; jj. forbies [ahd.
furhun] 30,902; 33,1057; replenies
4^1.1419. -itot crio 29,912; 43,1388;
45,1430; 68,2195; escrie 12,366; 47,
1509. -iTat avive 33,1072. -iT«re
vivre 43,1366. -iTernnt oirent 12,351.
-ixaa H, aliches 12,347. -juta aie
45,1414; 47,1510. 1517. -jatat aie
29.921. -yclüs n, bericie 12,358.
-yrium n. tire 12,356; o. martire
29.922. -yaiam Deniw 7,190; 33,
1063; 43,1360. -yasimmii o. abistiie
43,1309.
§ 89. Sämlliche weibliche /-Tiraden von Theil I
besläligen also die Vermuthung » dass das ursprüngliche
Gedicht von einem Picarden interpolirt ist.
IHe weiblief feti i-Tiradeti des IL Theils^
§ 90. In der Forbelzung findet sich nur eine Reim'-
iirade auf ky und zwar ohne Küraung von iic zu ie:
Tir. 125 (2923—29).
••fa compaignie 90,2927. -•fam 90,2924. -Tta male«cherie [ahd. skar-
C0ftöi«ie 90,2926; felonie 90,29*25 Jan] 91,2929; vie 90,2928,
-iGam part. m'w 90,2923. -idat ocie
§ 9L Von den fünf Assonanzliraden desselben Theiles
sind zwei ebenfalls frei von obiger Eigenthumlichkeit:
4^
Tir. 93 (2336-57) und Tir. 145 (3209=23).
-oniatijr.engigtie 72,2343; 99,3212. -ilia «. mille 73,2355. -illiia villea
■enior
7^.2350:
99,3213.1 72,233«. -ina roinnö 99.3211: 100,
3118. -inam baupiae 72,2340, -Inas
medecines 72,2.341. nra ire 99,3216.
-iaam Pise 72,2336. -*Tsa0 guisea
[ahd. wls] 72,2339. -itff p. replenie
72,2342, -jtam s. comnmndie 99^
8217; q. florie 72,2346; garnic 72,
2344. 'iTunt vivent 73.2353 -jutat
uTo 100,3223. -y»ium o. Deniae
73,2348.
91 re
-i-rinm n. empne yy,ciüi5. -'csa
naisiie 73,23f*4t -*iam cheviilerie 73,
2351; fglie 100,3219; pait-nnie 72,
2337; 100,3222. -Icam pari, iiiie
99,3214; 100,3220. -icat i. detrie
72,2347; c. die 100,3221. -icere dire
73.2356, -»ichani a. riebe 73,2352.
-ncM 8, riebe 99,3210. -*ichiim a.
riche 72,2345; 73.2349. -♦iciint dient
99,3209. -idam c. ocie 73,2357.
§ 92. Da die beanstandete Kürzung auch in diesen drei
angeführten weiblichen ? -Tiraden des zwei t e n T h e-i J s
fehlt, so spricht nidits dagegen, die Autorscliaft derselben dem
Dichter des ersten Theils zuzuschreiben. Die Thätigkeil des
iirsprüngliclien Dichters wurde sich also auch auf die Fort-
setzung erstrecken, eine Vermulhung, die durch die übrigen
weiblichen i-Tiraden des zweiten Theils bestärkt wird.
Von diesen liegen noch drei vor.
% 93. 1) Tir. 130 (2990-3000).
-ariam Baivire 92,2991. -x-^atai #. chalengie 93,2994; chevauchie 93,
p. laia^ie 93,2905. -catas tranchieB' 2993. -1 ^ataw s. mesnie 93,2992;
9.S,300C>. -^tro adv. derrire 93,299<i. ' p. abaissie 93,2998. -i+atas p. bjwa-
-g^ata a. v. renole 93,2997. *Uata ' sies 92,2990. -ftani p. cherie 93,2999.
§ 94. Diese Tirade scheint nicht von dem ursprunglichen
Dichter herzurühren ; aber nur auf den ersten Blick bewahrt die-
selbe das durch die Kürzung von tee zu ic erscheinende picar-
dische Gepräge; denn gewaltsam gebildete Wörter wie
Baivirc 92,2991 ^iali Bair irre und derrire 93,2996 statt derriere
verrathen den ungeschickten picardischen Überarbeiter.
Olme Änderung oder Auslassung lassen sich die urspröngliclien
Furinen einsetzen und so eine reine t*^.. .c- Assen anztir ade
erziefeo.
Das einzige Wort cherie, welches der Umschreibung Wider-
stanii leislel, sieht in einem um eine Silbe zu langen Verse,
43
der aber durch Einsetzung des naheliegenden chiere ohne Wei-
teres bericlitigt wird.
§ 95. 2) Ti r. 168 (3575—676).
R i m a r i u m :
-Mta o. lie 113,3671. -*J$co prie
111.3579; 112,3618; 113,3663; !14,
3676. -*ecat piie 111,3598. -etam
8. coniplie 111,3587.3599. -*iaiii
baronnia 113,3665; chevulerie 111,
3586; com paignie 111,3603; cortoisie
112,3623; 113,3601.3666; galie 112,
3626. garantie 113,3656.3661; navie
111,3597; 112,3610; 113,3659; paien-
nie 112,3611; vileDnie 113,3652.
-icam c. die 113,3653; part mie
111.3576. 359.3. 3595. 3596; 112,3604.
3605. 3609; 112,3616. 3621. 3*528;
1 13,3643. 3648. 3673. -icat c. beneie
112,3622; die 111,8594; 112,3620.
raaudie 111,3584; 113,3662. -ico
otrie 113,3667. -i+ata p. aaoiia^e
111,3585; bataillie 113,8650; Tengie
113,3672. -»ata p. rehaitie [got.
gahait] 111,3600. -i+atam «. de-
trie 111,3580; p. aprochie 111,3592;
-¥diam envie 111,3601. -Imat t. 1er-
§ 96. Mit zwei Ausnahmen
mie 112,3613. 3633. -ipsimi meisuie
111,3577. -isat i. raviae 112,3614.
-ita 8, lingnie 111,3583; a. seignorie
111,3589; 112,363>; r. seignorie 113,
3639.3658; |). afeblie 112,3006; Colo-
ne 111,3590; esbaie 111,3582; esjoie
112,3631. 3634; traie 112;3608.
-Ttam s. baiilie 112,3617; 113.3649;
connestablie 112,3624; departie 112,
3637; lingnie lll,35»i3; 112,3630;
113,3640; partie 112,3619; 113,3615;
traitie 112,3630; vie 111,3591; 112,
3632; 113,3641. 3655. 36»54. 3669. 3675;
a. eschevie [dhd. skafjan] 111,3578;
forbie 113,3657; hardie [aM. hartl
112,3629.3638; paiennie 112,3625;
113,3646.361)0; voltie 111,3688; vo-
stie 112,3012; 113,3644.36)4; p. apo-
vrie 113,3642; asiiillie 113,3670; flo-
rie 112,3607; guenchie [a/id. wankjan]
111,3581; haye [pof. ha tjan] 111,3602.
-Itat e. acharie 113,3647.
111,3577 meisnie und 112,3614
ravise enthält diese Tirade nur Reime auf ie^ eine Tliatsache,
die von vorn herein schon für eine starke Überarbeitung
spricht. Die Kürzung von iee zu ie findet sich in sieben Fällen,
jedoch sind samtiche dem Interpolator zuzuschreiben.
111,3580 deUie gehört einem Verse an, der aus folgendem
Zusammenhange gestrichen werden kann:
111,3579 »Alez dontc, fet Ganor, cVst quan que je vous prie«
(Ci| montent es chevaus, que n'i ont t'ait detrie)
De ci ou tu dame Aye n*ont lor rene guencbie.
asouagie 111,3585 schwindet, wenn wir, was anstandslos
geschehen kann, 3585—87 tilgen. Die betreffende Stelle lautet:
111,3581 De ci ou fu Dame Aye n'oni lor rene guencbie.
Qui estoit de la gnerre durement esbaie
Que jyiiles 11 dut faire et la fausse lingnie
M
Et In paragc Gaues, qui le cors Dieu maudie!
(Asse» ioat en sera dame Aye asfiouafjie,
Se Diex sauvK Ganor et »a chevalerie,
Ainsi com voua porrez olr ainz la complie.)
Gnyon s'en est montez en la aale voltie.
La ou aa mero eatoit ..,.».
aprochie 111,3592 lässt sieh sich ebenfalls beseitigen, denn
an 3588.89:
Guyon s'en est montez en la sale voltie
Ija Oll sa mere estoit Aye In atiigtiorie
schliesst sich mit Übergehung der drei Verse 3590—92 sehr
gut an:
3593 Dame Aye li? re^arde, mea ne le connut mie.
Auch von den Versen 1 1 1,3598 - GOl :
Dame, ce diet Senson, par le Dien* f\ue Ten prie,
Vos ne ssiuroi* ja toat rtinz Teure de complie;
Mais iant vos di jo biet) qw* soiez rehaitio^
Qw*il n'ont de vous mal faire volente ne euvie
]as=^en sich die beiden lelxteren ohne Störung entbehren , nnd
ist nach Streichen derselben ungehindert fortzufahren:
3602 Venua vous Bont aidier vera la geste haje.
Somit wäre das im Wege stehende rchaitic vermieden.
Zu entfernen ist auch der Zusatz 1I3,3G50:
En la tor d'Äutalerne qnt ai est bataillie,
welcher dem Leser den bekannten Aufenthaltsort der Aye in
der Gefangenschaft bei König Ganor nennt Der voraufgehende
Vers :
Li roi« Ganor ?ou8 tint jadia en sa bailHe
genügt zum Verständniss.
Endlich sind noch die beanstandeten Verse 113,3671. 72
De Paria la cifc^ ne seroie ai lie
Com ge la tnort (Garnier mi sire estoit vengie
ZU tilgen.
Aye d'Avignon, im Gespräch mit ihrem Sohne, wünscht,
dasa König Ganor ihren Widersacher Milon tödten möge:
13,3667 Car plcust au Sei^or qui fu nez de Marile],
Qiic a Milon le fcl eust tolu la vie^
Qui ai m*a nioo paTs et ma terre anaillie
Hieran schliesst sicli die Antwort des Sohnes:
1H»3<373 Dame, ce dit Guyon, ne vouh en *3outez raie.
Alle P i c a r d i s m e n sind somit zu entfernen. Hierdurch
wird die sprünglich weibliche i-Tirade hergestellt.
45
§ 97. 3) Tir. 179 (4030-70)
12.J.40C5.
»Idat L fie l*Z5,lu:i5.
-•idinHi a, lige 125,4047. -i'lk s.n,
uiile r2.>,4035. -ipsinLam metaine
125p4038, -Tta }h colorie 125,4052;
esbaliie 124,4030; fouye 124,40>3I;
honnie 125,40^5 L -itam «. partie
124,4(l3-2; vie 125,4040. 1045; a. es-
chevie 125,4U56; hardie 125,4054;
paiennie 126,4063; p. aqueillie 125,
4051; iwouvie 125,4060. -itat crie
125,4037.
•c+atam p. tmnchie 124,403.1
-♦«CO pria 125,4043. 4068. -etani ä.
complie 125,4058, -lam s. bachelerie
125,4^350; baroßnie 125,4044. 4059.
4066; chevalerie 125/1049; compaig-
nie 125,4016; ratmnencie 125,4030;
praerie 125,40:\6; rotie 124,4034; vi-
lennie 125,4063, -i+ata p. depociee
1^5,4048. -icAm «. uiiiie 125,401)7;
c. die 125,4057; purt. mk 125,4042.
4062.4064; 126,4070. -icat i. festie
125,4053; otrie 125,4041; c. beneie J
§ 98. Wie das Rimariuni zeigt, lipgen atich hier Reime
auf ie vor. Die beiden Falle 125,4035 mile und 125,4038 meisme
sind die einzigen Ausnahmen. Kui'zung von iee zu k zeigt sich
2mal ; jedoch können wir die betreffenden Verse auch in diesem
Falle dem Interpolalor zuschreiben.
124,4033 /ra«cÄ/V beschliesst den nichtssagenden Ausrufs-
satz:
La veiswez 1« jor taute teste trancbiel
welcher zwischen folgenden Versen forlzulassen ist :
4032 Enclos sont de Ganor de clmcune partie.
4034 La gent Miloo oteni ei lor rotie
Que
lo gleicher Weise streiche man 125»4048:
Atant fu la biitailk aevree et depeciee
zwischen :
4U46 li ont jurä
Qu'i li i>orteront foi com !or aeignor droit lige.
Diel ! com fu grant Teschec c'ot la cbevalerie !
Nach Entfernung beider Verse stimmen also die Sprachformen
dieser wie aller anderen /..»t*-Tiraden von Theil II mit denen
der i...,e-Tiraden von Theii 1 überoin. Daraus ergiebt sich doch
>vohl, dass die ursprungliclio Redaclion des zweiten Theils ebenso
wenig wie die des ersten Theils picardischen Ursprungs gewesen
sein kann, dass vielmehr beide Theile von einem picardisclien
Überarbeiter, wenn auch in ungleicher Weise, überarbeitet
worden sind.
46
§ 99. Eine neue Bestätigung der Richfigkeit und eine
weitere Präcisiiung unserer früheren Resultate geben uns die
männlichen b- und oi-Tiraden, insofern, als sie den
Beweis liefern, dass an keiner Stelle, weder des ersten Theils
noch auch der Fortsetzung eine Mischung der Inrif)erfect-
endungen ot und oit (eil) zu beobachten ist.
I>le mä/nnlichen ö^Tlmtlen aus Ttieü L
§ 100. Tir. 58 (1481
-abat achetot 46,1485; amot 51,
1634; arivot 46,1483; estot 46,1493.
-abait ot 46,1490. -acnit plot 46,
1484. -apnit sot 51,1682. aarnm
or 46,1489. 1491; 51,1612. -ollam
col 46,1494; 51,1643 -dlnit vot 51,
1637. -orpns o. cor847,1497; 51,1641.
-*orrosii8 8. croa 47,1504. -*orte
adv. fort 47,1502. -ortem s. mort
1505) und Tir. 64 (1632-44).
-orto port 51,1638. -ortam port 46,
1482; 47,1498. 1505; 51,1640; tori
46,1487; 51,1635. 1639. -ort«06 a.
mors 40,1196. -ortnos a. mort 46,
1486. -*«niiii npr. Ganor 46,1492;
51,1636. -öni8 npr. Ganor 46,1481;
47,1501. -ö8 pron. no« 51,1644.
-ostem oflt 47,1500. -*üti npr. Bali*
got 47,1599. Altnin npr. Mandrot.
47,1503. -*onluiii y.o.eflFors 51,1633. | 46,1495. -*attttm(?) 8. sot 46,1488.
IMe männlichen ö'Tiraden aus Theil IL
§ 101. Tir. 99 (2450-80) und Tir. 156 (3366-80).
-abat alot 76,2477; aprestot 77, ; -ortos jf. pors 105,3378. -ortnm port
2478; fiot 101,:i37(>; menjost 76,2459. j 76,2470; tort 101,3:J67. -ortaos a.
-abuit ot 76,2458.2402.2406. -acnit mors 101,3375. -ortuas a. mors 76,
plot 70,2471; 104,3360. -audit ot 2461. -*öriini npr. Ganor 76,2464.
70,2 155. -aurum or 76,2473 ; 77,2479 ; -*oni8 npr. Ganor 76,2452. 2456. 2474 ;
1Ü4,;{371. -*aurum(?j a.sor 76,2472. 104,3369. -ösitum ». prevost 76,2450.
-ansit reclofit 76,2454. -ansnm p. -*088os s. javelos [ags. gaflac?] 104,
dc8clo8 76,2475. -oUos cols 104,3374. 3372. -ostem 8. ost 76,2453. -oetes
-*oppaiii adv. trop 105,3380. -orris n. os 104,3368. -Dostam adi\ tost
adv. dehors 70,2451: fors 104,3374. 70,2460; 77,2480. -ötuit pot 76,2467.
-ormit endort 70,2400. 2409. -orpns -^ötnm npr. Guyot 76,2463; Margot
o. cors 104,3373. -ortem a fort 76,2457. 2165. -nper adv. sor 104,
lnr,,3379. -ortes a. n. fort 76,2408. 3370.
§ 102. Die angeführton c»-Tiraden beider Theile weisen
also die Mischung von ahat mit acuit, ollum etc. auf. Eine
solche ist aber nur in der normannischen Mundart zu-
lässig.
m
8 103. Abweicherid von den obigen ist allein die im
zwoiten Thoil erilhaltem? ö-Tir, 91 (2311-27):
aaram n. or 72,2 jK). -ebat esioit ) -'orpos a. oor« 72,232(j. -orpiu s,o.
cora 71,2314; 72.2:il7. ^*üTtoB s. de-
pori 72.2327. «'ortum s. de|>orl 72,
2318 23. -ortitiis a, inora 71,2311.
-*ostam adv. toal 7t '2315.
72/i32(). -'elio» *. eisos 72;2324.
-oUnm col 72,2:U9. -♦öra-fs part.
lora 7 1 .2315 ; 72.2322. 25. -5rii parU
hor» 71,2312. -ftro« s. for« 72,2:>2l.
§ 104, Das Riniarium dieser Tirade zeigt au (lall igen weise
eüioU (Phal) \n o-Assonanzen. Diese In allen Dialecten unslatt-
liafle Erdiüiiiun^' kötinen wir selbst di'in picardischea Über-
arbeiter nicht Zuschreiben, dieselbe ist also wohl lediglich dem
Schreiber zur Last zu legen. Für diese Annahme spricht auch
noch das weitere eigenthömliche Assonanzwort sisos.
JXe 7nünnlMieti ol-Tlrailen aus TheU /.
§ 105. Tir. 65 fl645-G5) und Tir 87 (2^215-34)
-c moi S.l,!64€; IJ9.2112:?; loi 51,
1657. -ebftt i-ntoli 51,1 ßSlI ; 69,2226.
*&ctnni s. droit 5!,l6r.8; 52.1663.
-ectiift s. droh 69.2217. 2219. 2225.
-eyem »i.roi 51.1647; / loi 51.1655.
-e(n)80S npr. n. Frun^oia 51,1649;
68,2'2I5; 09,2229; o. Fran 50 js 69,2233,
.e(n>sis 8, cortois 51.1645; 68.2216.
-«re Ävoir 52,166h recevoir51,lG48.
09,2231. -•caet c. poiat 69,2221.
-etlB c. gardois 69,2224; fut a^irois
51,1652 j revenroi» 69,2228; aerois
69,2227. -tUm p tolet 51.1659,
**etojm npr. Monsegroi 51,1651.
-•etUB jj. cheoits 5146ri4. -*lftt c.
»oit 51j6r,0; 524660.1661; 69,222!.
2234. *icem fois 69,2-218. 222« >. -Tco
otrois 51,1653. -idit voit 52,1G65.
-♦«rem oir 52,1662. -es num. troiß i H^tom s, 0. encroia 69,2230,
§ 106. Einer b(»sonderen Betrachtung bedarf die Reim-
t i r a d e auf ois
23 (723-44):
-Hosiani s.o. choh [got. kiuann] | eutendois 23,725.30,43; prenoi*» 23,
aacboi« 23.728; fut. orroi«
-ex roi» 23.739. 41. .ioem
23,733. -ectas a. droia 23,723. 31 ;
-egee 8. o. lois 23,727. -«(njseiii s.
moiB 23,740. -e(n)se8 s. o. menaois
23,738; npr. o. Francois 23,732.
-e<D)8i6 j?. cortoiB 23,742. -«tia pr, i.
724; c.
23,744.
«, foia 23,737, -icti p. maleois 23,
72«. 29. 34. -ictufl p. inaleoia 23,730,
•ipstim ad^, encois 23,735.
§ 107. Diese Tirade ist siGherlich dem urspmnjjdichen
Dichler abzusprechen. Auffallend sind 23,725. 30. 43 entmtfoift,
734 prcnois als eigen(bümliche Präsens formen ;iid' ö»X
48
'welche aber auch sonst vorkoniineii, bis vor kary.em jedoeh nur
für die 2. Fhir. Ful. durch Assonanz und Reim erwiesen waren*
Analoge Schreibarien (auf ci» finden sich im Iliklesheimer Alexius.
Reimbelege bieten dagegen die Vi es des anciens p^res.
Vgl. Srhwan, Homania XIII, 258, wo Anm. 2 ein Artikel über
diese Frage von der Redaction m Aussiehl gestellt wird.
IXe niäiinIMien o^l^Tlradeifi aus Tfieil II.
§ 108. Tir 98 (2420-49) und Tlr. 107 (2632—53):
•e pron. ßoi 75,2426. -cbftt i^etoit
7?»,2435; 76,2446; prenoit 7.\2434.
-ebüo doi 75,2429. -ectnti «. droia
75,2437, 2441; 81,2t;S3. *«äem
8. conroi {nid. rfideti] 75,2436. 2444.
•eges 0. rois 82,2642. -&(D}86in
s. garoia [(fC^c/i. wargus] 7.'j,2421;
marchois [aftJ.marlca] 82^165-]; mois
82,2014; rt. m. eepengnois 75,2428.
-e(n)ses a, m. o. grejois 82,2646;
sarraainois 8l,2&36. -*e(n)8et c. con-
trepoist 82,2643; poist 75.243 L
-0(ji)fii5 a. wi. cortoia 75/2420; 76,2447,
-*e(D)siR npr. ArdenoJs 81,2632.
-•e(ii)Biim Mjor. Avaloifi 82,2650; Mar-
8018 82,2649. -ere avoir 82,26 15. 2652.
-eBum s. 0 orfroiH 75/2422; 76,2448.
-etä» c, (Jeaeritoia 8l»26:H4; fut. de-
inourois 75,2439; feroia 75,2438; por-
roig 75,2440; verrois 7."»,2429. -<5x
rois 76,2449. >.at c boü 75,2442;
82,2051. -Ic«iii *. foia 81,2635. -üco
otroi 75,2433; 82,2648. -idem s. foi
75,2432. 2443. -•idem npr. Bonnefoi
76,2445. -iffidi a. froit 82,2041.
-jgltain s. doi 75,2424. 2430. -iBCaA
s. dois 82.2640. -itim s. aoif 75,2427.
-TTöititS s. noiM 75,212;^; 81,2638.
-®{ii)8iiin s. defois 81,2637. 2639.
§ 109. Eine Mischung von abai und ebai ist also nirgends
in den oi-Tiraden beider Ttieile zu beobachten, ein Umstand«
welcher dJe normannische Abkunft beider Theile, wie sie sich
schon aus der Betrachtung der o-Tiraden ergab, ausdrück-
lich bestätig!. Beachtenswert! i ist hier noch, dass der picar-
disclie Überarbeiter beider Th eile an diesen Tiraden^ wenigstens
so weit die Assonanzen und Reime erkennen lassen, sich kaum
vergriffen zu l>aben scheint; oder sollte etwa auch in dem Dia-
lecle des Überarbeilers die normannische Trennung von ot imd
Ott üblich gewesen sein? Es würde dann anzunehn^en sein,
dass dieser Dialekt auf der Grenze der Normandie und Picardie
zu suchen wäre, wahrend der Dialekt des ursprüngliclicn Ge-
dichtes mit seiner scharfen Scheidung von ani und eul, wie
von i,..€ und i€..,e auf eine westlichere Gegend hinwiese.
w
Anhang.
Ein ganz ähnliches Verhältniss, wie zwischen den Theilen
der Aye d'Avignon, scheint auch in einer Reihe von
anderen Gedichten zu bestehen, so z. B. zwischen den beiden
Bearbeitern der Chanson von Raoul de Cambrai. Auch
hier ist in dem ersten Theile an und en im Wesentlichen
gesondert, im zweiten Theile vollständig vermischt").
(Gf. p. LXV resp. LXXIV ff. der eben erschienenen neuen
Ausgabe von P. Meyer und Longnon.)
Im ersten Theile begegnet sogar eine Tirade, welche
nach P. Meyer (p. 380 Anm.) in eine ent- und an< -Tirade zu
zerlegen ist (cf. Tir. 14 und 15 der Aye d'Avign.); p. LXVTs
meint er zwar noch, dass die zweite Tirade von 5365 an aus
einer an^ -Tirade, die mit einigen Endungen auf ent gemischt
sei, bestehe, jedoch lässt sich diese Mischung, welche nur in
den Zeilen 5367 und den beiden Schlusszeilen der Tirade vor-
handen ist, auf das Leichteste beseitigen, wenn man nämlich
5367 liest:
A sa voiz haute va Bernier escriant
und die beiden überflüssigen Schlusszeilen tilgt. Auch die Verse
4281. 82 und 85 mit Reimen auf arU (ans) in einer cn^-Tirade
sind leicht zu entfernen, wenn man 4281—83 so ändert:
Biax nies, dist eile, jel sai a escient,
De ceste guerre tob morrez erranment.
und 4285 streicht.
Ebenso sind auch die übrigen Fälle zu vermeiden, in denen
etU die Reime auf ant stört
1) Umgekehrt iat, wie das schon P. Meyer p. 263 aeine» Artikel«
fiber »An et En toniques« betont, das einschlägliche Verhältniss in
den beiden Theilen des Gaydon. Cf. Ausg. u. Abb. IIL p. 57.
▲nag. n. Abh. (Oesten). 4
50
Es ist zu lesen :
V. 47 Puis apella dex baron* coinbatans.
T. 1*258 Soua Ori^fni ot ,i. brnel he\ et g^rant
V. 2407 0 lui «i fil <)i htirdement ont tant
V. 4560 Qi toet tlesoivrent lea vassala conibattana (e/. 3720).
Durch einlaches Sireichen kommeTi v. 706 und 3718 in Wegfall.
V. 4557 schwindet, wenn man ihn mit dem folgenden vereinigt
und liest:
Lora nug des .iL ii*en alaat ja gnbAJii.
Nicht erwähnt sind von P.Meyer die sköE-enden Verse
3708, 4554 und 470. Während der erste gestrichen werden
kann« der zweite durch Zusammenziehen mit 4555 zu:
Gauliera reH])ont: »tu n*inu ja avaut«
schwindet, bietet der letzte 470:
Iä merci Dieu, le pere omnipotent
die einzige Schwierigkeit von allen in Frage kommenden Fällen,
Die im ersten Th<?!l des RaonI der Scheidung von arU
und ent entgegenstehenden Falle deuten grade so wie im ersten
Theil der Ayc d'Avignon auf einen picardischen Über-
arbeiter des ursprünglich w est französischen Gedichtes hin.
Auch für den Raoul wird diese Behauptung noch durch
zwei im ersten Theil vorkommende picardische Kürzungen
von iee zu ie unterstützt, welche ebenfalls als Interpola-
tionen zu entfernen sind, v, 1898 commencie schwindet, wenn
man ihn mit 1899 vereinigt und liest:
Marcent ?o mcr© mar fu arce ou brule.
V. 1901 park ist zu streichen und 1902 fortzufahren:
Maintff broigno iert nimpue »ife dessarti«
Ains quB ki terre li soit ^nai guerpie.
Ein ganz ähnliches Verhällniss zwischen Ortginalredaction
und Überarbeitung wird sieh noch bei vielen anderen Gedichten
herausstellen. Ich begnüge mich, auf die Untersuchung Kraacks
über die »Croisade contre los Albigeois« hinzuweisen,
deren Ergebnisse auf ein ganz analoges Resultat hinauslaufen,
wie die vorstehende Untereuchung.
51
Abkürzungen.
8, = SubstantiT.
a. = Adjectiv.
pron. = Pronomen.
npr, = Eigenname.
8g. = Singularifl.
pl, -=. Pluralis.
M. =1 Nominativ.
o. = Obliqnus.
«. = Vocativ.
m. = Maaculinum.
/. = Femininum,
t. = Indimtiv.
e. = CoiguncÜv.
imptf. = Imperativ.
pr. •=. Pr&Kens.
imp. =: Imperfectum.
fut =r Fatumm.
pf, =£ Perfectum.
p. = Pftrticipiam.
^er. =: Genmdinni.
adv. =r Adverbiam.
num. =r Zahlwort
eoi^'. = Goiganction.
parL r=. Partikel.
AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE.
VERÖFFENTLICHT VON E. STENGEL.
imiLlll.
DWEB^UCHMCiEN ÜBER DIE VERFASSER
DER
MIRACLE8 DE N08TKE DAME
PAR PER80NNAGE8.
VON
HERMANN SCHNELL.
MARBURG.
N. G. ELWERT'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
1885.
r
J_/ie Frage, ob die Miracics de Nostre Dame par personnages
von einem Verfasser hcrrfilireu oder von iiiehreren , welclie
im Folgenden einer nü!icren Erörterung unlcr/,o;^en werden
soll, ist bt^ jetzt noch nicht unlei^uchl worden, doch herrsehto»
soweit es zu einei' Zeit möglich war, wo die betreffenden
Stücke nur vereinzelt einen Herausgeber gefunden liatten, die
Ansicht vor, dass sie sänjmflich, wenn nicht von demselben
Autor, so doch wenigst cns in demselben puy verfasst wären,
eine Absicht, welche in der grossen Äebnlichfceit in der äusseren
Form derselben ihren Ursprung liaben nioclite. Auch Julleville,
der in seinen 1880 erscliienenen »Mysleres* sämmlliclie Mirakel
wellläofig bespricht, schliesst sich ohne nähere Begrünikmg
dieser Meinunj( au V). In der That hat dieselbe viel Wahr-
scheinlichkeil für sich. Mit Ausnahme des ersten sind sämintliciie
Stücke in demselben Versmasse gescluieben, ihre Sprache ist
tni Grossen und Ganzen dieselbe, selbst eine Menge von Rede-
wendungen kehren in den meisten Mirakeln wieder*}.
P
1) €f. I. p. 121: »C'e«t Toeuvre tl'un mt»De uuteur ou tout au mmnB
celie d*iine niöme <3Cole aniiuöe du intime eeprit«,
2) Bt'i genavierer Beobachtung machen sich jedoch auch hierin
mancherlei Unterschiede beiuerklich. Einzelne R«tlewemlungen , welche
in den 4 ereten dt*r bis jetzt verötFentUchten Bände fast in jedem Mimket
inehnnalä auftreten, wie »se Dieu lue voie« Xll 957, 1014 ♦ 1290 Xtll
84, XIV 271. XV 1215. XVI 531. XXÜI 527, tjl8. XXIV 4*57, XXVIt öO,
755, 2032, XXVIIi 858, >m Dieu me doint jove« XIV 1232. XV &m XVI
1717. XIX lü86. XXI 383. XXHI 1850. XXVIf 1562» »Uuse! de quel
heure fu nee?* XV 701. XVI 34^ XIX 87h. XXV hl. XXVII 1095, dann
»Qu'eat ce? Qael chi^re?« t'oy que doy m*aiue,* »je ne le ferny pas envis«,
»TOUB voua fere» des gcns moquer* , »grant chose a en .faire l'oHteut'c,
▼or allem aber *sanz pUiB preschier«t »a bricf parier«, »puia qu*ainsi cait
oic, verschwinden in den bcidrn letzten gänzlich oder erseheinen wenigstens
weit seltener, Statt ihrer treten andere, in den ersten Mir.ikeln nicht
gebränchhche auf, wie *g'y voia pie batant« XXXiV 1552» »je ni'en vois
butant« XXXV llIO, »avan^onis nou« batiint« XXXIH 42ß; *je ne äuia pas
»ourt* XXXIV IW. »n'ay heu dont soye yTtc« XXXIII 2051 (beide —
»Ich habe euch wohl verstanden«); »nionsfrest me voz talans, nfiarrhtrx
Atug. u. Abb. (B c b ti e 11). 1
iDdess dürfen wr hieraus doch hödistons schTiessen , dass
sie zu derselben Ztil und an deniselbün Ojle, wahrsclie'tnlicli
also in demsetbeii piiy veifasst sind, niclil aber dass dei^elbe
Diclitcr sie gesclirieben liabe, zeigen docli selbst Mirakel von
offenbar späterem Datum, wie die vom heiligen Fiacre und
und von der heiligen Genovcva in Jubinal's »»Mysteres inedits
du XV* stecle* iderin viele Uebereiiistimmungen mit den
unseligen. Die Untersuchung über die Verfasser wird dadurcli
natürlich erheblich ci-scliwert. Dazu moss berücksichtigt werden,
dass kaum eins von den säriiinllichen Stücken völlig geistiges
Eigenthmn seines Verfassers ist, bei Weitem die meisten vielmehr
einfache Dramatisimngen läng.^t vorhandener Stoffe sind, welche
die Dichter theils alten Epen, theils Heiligen legenden, theils
localen Ueberlieferimgen entnahmen. Der Stoff an sich kann
daher ebenfalls für unsere Frage nur insofern in Betracht
kommen, als er von dem Anlor für seine Zwecke umgewandelt
ist. Diese Aonderungen aber im Einzelnen fe>lznsli,'llen, könnte
nur durch eine genaue Vergleichung mit den Quellen gelingen*),
du piiS« XXXIV 132, »des talona ai t^mt niarchie que . . .. XXXIV 1220
und andere mehr. Ebenso finden sich uinzelne nem' Worte wie »>trubert«
iiiid»iMerdaiUe<(Sthiiiiid"worteauF-aille sind nuintintlich inXXXJll belietit).
Ani auffallend«ten iPt Jedocli, dass die BoKnichnimg »dame et royne t-n
paradis«, welche in den eraften Mirakpln ein Ehrentitel der Jimgfmu Maria
iMt,_ zuweilen alwr von dies^T in Beziehung auf eine andere, dann aber atcl*
weibliche Pei-son gebraucht wird. cf. XVIU Illtf) Nostre Dame 211 Theoilorei
Et st giaiit bien y acquerraa j Conme royne.
QuVn paradis eanz fin seras j
liier einmal auch auf Personen männlichen Geschlechts ausg^ehnt wird:
tu XXXtV bittet Bautheuch Gutt, er möge nicht zugeben, da*« ihre
Jijöhhe ihrer Seelen verlustig gingen;
1727. Maifi qu*ilz dei>servent estre daniea | Et royneii en paradir
Paa« ^uch die Sprache an und fiir sich nicht ülwraü diefielhe iat, mag
iliUH Wort moustrei' zeigen , dessen beide Formen motistrcr und wou»trer
in den vcr^chiedL^nun .Stücken in sehr ver«chifdein'iii Masüe verwiuidt
werden. In den ersten 17 Minikelu tritt durchgehend« rrtOHsfrtr auf,
in XVltl zeigt sich zuerst n*^l>en dem noch bevorzugten nioHstrcr (it Mal)
die Form mmt^tre im Beim mit oultre i'>^.*7). verschwindet d;inn wiedrr
in XIX bis XXIV. wird in XXV (ö Mal) und XXVI (1 Mal) die allein
ublieh«? und erscheint in XXV II und XXV Hl uiit monstter gleich l>erechtij^t,
— Unechte Reime treten in dem einen SiQcke »eltener aut, nis in dorn
anderen, — Der Uiat im Innern der Wörter, »owie dir iltireh vokidischeii
Auslaut des einen und vokaliscben Anlaut de« anderen Warte« gebildete
tinden sich nicht übei-all gleich häufig. — Wir haben in der t •- - ' ^
Arbeit wegen der Beschränktheit des Haume« auJ eine Unt
der sprachlichen und metrischt'n VerhllltniB»e in den Mirakeln vc. ...^-.. n
milBsen, hoffen jedoch, ihis» eine zweite Arbeit die Ton uns gefundenen
Uesultale bald ergünxen («Icr berichtigen werde.
) ) Ein Anfang ist hierin l»ereii8 durch Ludwig Voigt gemacht wurden,
wir müssen uns in dieser Arbeil auf solche Aendemngen
beschränken , welche wir sofort als vom Dichter herrührend
erkennen können.
Da sind denn vor allem die Scenen von Wächligkeil, in
denen Naslre Dame aullrilt, da sie sicherlich in den Vorlagen
durchaus fehlten. Die Mirakeldichter wollten Maiia in ihren
Schauspielen verhcrrliclien, nahmen also irgend einen geeigneten
Erzähl ungsstoff, dialogisirten denselben und Iheilten dabei ihrer
Heldin eine mehr oiier minder hervorragende Rolle zu. Nach
der Art und Weise nun, wie diese Eioführung in den einzelnen
Stücken bewerkstelligt ist» nach der Bedeutung, welche Marias
Rolle gegenüber denen der übrigen Himmlischen, namentlich
Gottes, hat, können wir mit grosser Wahrscheinlichkeit einen
Scbluss auf den jeweiligen Verfasser derselben ziehen.
Neben Noslre Dame werden weiter auch Gott, die Heiligen,
Eingel und Teufel, die sieltcilich bei den meisten Stücken eben-
falls noch nicht in der Vorlage in die Handlung cingreifeni
in Betracht kommen. — Ausser diesen 7Xim TheJl fast überall
wiederkehrenden Personen werden wir noch die Charaktere
und das Verhallen solcher Personen vergleichen können, welche
in mehreren Mirakeln unter denselben Verliältnissen auftreten,
wie der Päpste, der Eremiten, der Galten, die von itiren Fraueu
betrogen zu sein glauben u. s. w. Noch viele andere Gesichts-
punkte, vor allem die metrischen, werden ausserdem ins Auge
zu fassen sein.
Doch liabe ich mich auf die Anführung der wichtigsten
Gründe, welche für eine Eintheilung der Mirakel in verschiedene
Gruppen mit verschiedenen Verfai?sern geltend gemacht werden
können, beschränkt. Die Stücke werden im Folgenden stets in der
Gruppirung, wie sie nach meinem Dafürlialten anzunehmen ist,.
besprochen werden, und werde ich diese Gruppirung am Schluss
durch ein Resume der massgebendsten Gesichtspunkte zu recht-
fertigen suchen.
welcher in seiner Disfliertation die Mirakel, welche epische Stoffe behandelOf
auf ihre Quellen untersucht hat (Grimma 1SB3). Indess glaube ich, dau
Voigt für »eine Arbeit sich die Grenzen etwas zu weit gezogen hat»
weshalb es ihm nicht möglich fl|ewe»en ittt, in einer auch fTir unsere
Frutfe genügenden Weise daa VernaHniss der einzelnen Stilcke zu ihren
Quellen festzuslelien. Seine Mninun»? üb^r die Anzahl der Verfasfwr spricht
er au t Seite 2 aus: »Setzen wir unsere bestimmungen noch weiter fort, ao
gelängen wir schliesslich zu dem rcäultate, dass die ujirakel einem einzigeu
|i(iy und wenn nicht einem einzigen Verfasser , &o doch wenigstens einer
flchr geringen anzahl von verlästern angehören, denn eineHtheila iat die
«pmcbe und diction dieselbe und ajiderntheila auch die behandlung der
afcoffe und der geist, der in den stücken herrscht. Ausserdem wieder-'
holen sich eine reihe von scenen und Situationen in den ateisten von
ihnen» »o das«; wir hiervon mit recht auf ein und dieselben Imhueu-
einrichtuugen, dekomtionen und itchauspieler flchliesaen können.«
X IW« Jungfrau 3Iaria^
1) 3) Die erste Gruppe, welche die Mirakel X, XI, Xlll,
XIX in sich begreift , und an die sich wegen der gleichen
Vorstellnnj^ von der heil. Jun^'frau auch Vü anschliesst, zeigt
eine Erhabenheit der Anschauung von der Jungfrau Maria,
wie sie kaum eins der andern Stücke aufzuweisen hat. In
keinem dei*selben wird Gotl aucli nur nebensachlich erwähnt;
alles, was Nostrc Dame Ihut , thut sie aus eigener Machtvoll-
kommenheit. Sie ist die Goltlieit, welche ilu'e Diener belolint
und schützt, ihre Verächter bestraft, liat also vollständig die
RoUe übernommen, wekvlie in den alten Lejjenden GoSt zu-
gesclirieben wurde, hl Xlll bot sich dem \^erfasser Gelegenlieit,
sie in ihrem vollen Glänze über einen Fei ml ihrer Gel reuen
zu Gericht sitzen zu lassen, der in dei" Folge soo^ar auf ihren
Befehl von einem Heiligen gelödtet wird. In VII und XIX
koimnt es so weit niclil; da bleibt es bei der Drohung, tien
Abtrünnigen die Pforten des Ilimmels zu verschliessen ').
Aber diese strenge Seile der Jungfrau tritt im Ganzen zurück
hinter der milden. Die Hauptsache ist dem Dichter, seinen
Zuschauern zu zeigen , wie Noslre Dame ihre Diener stets im
Auge beluilt und sie belohnt, we»m sie dieselben als treu_
befindet. Seihst in VII sind ihre strengen Worte durchaus'
nicht sclilimm gemeint, sagt sie sie doch nur in der aui
gesprochenen Alisicht (830), eine ihrer Freundinnen vom W<
der Sünde zu dem der Gnade zurückzuführen. In XIX folgt
sogar der Reue des Clianoine die Belohnung von Seiten seiner
Herrin auf dem Fusse nach. Dem Bischof schenkt sie ein
goldenes Gelass mit Milch von ihrer Brust , dem Marchand
einen Kranz, dem heil. Basilius ein lehrreiches Buch.
Hat der Dichter so seine Heldin einerseits als eine Gottheit
dargestellt, so hat er doch andererseits nicht vergessen, dass
1) VIT, 8t>0 ff.
860. Or sus, fole, plns n(? te tarde» | 862, Oü du ciel iv Horray les portes
Mea Bai uz tanlost nie mpporteg, 1
XIX, 8>4 ff.
851. Je tc dy bicn que taut t'auioye 1 8r>8. Mms de h\ te ßera defHix
Que ja eij i«vradiß t*avoye Et en enfpr te sera Mz,
Ordene im lieu ou l'euases, 1 O -jacheö, et appareillie«,
Ouquel gloire saiiz fin süsses, I S'aütreiiient n'e« toat cotmeilleis
Zur Vergleichung nUigß *^in Ausspruch NoHtre [>aaie\H aua einem dit?aer
Qruppi? Honst nah<> stubendeii Stücke hier Pluti finden:
IV. 1343 tr.
M43. «i 1] di [ I34r>, Que je le fem;jr condampner
Que 8*i1 ne la bit repiter 1 De uiod fil qui le jugera.
Ce nVat pas bonoe lovuut^,
Quant cy ma laifwe«, La tu yvrcB,
Qui tout ton euer t»t t'atiiour Hvre«
A iine tiTricnne femme,
Et tu nie taicuies qui Muis dtvme
Du ciel ? Dy me voir, ou est celle
Qui phw est de tuoj Injune et belle ?
sie daneben auch ein Weib ist. Danim sehen wir ihn bei
jeder Gelegen heil ihre hinmiliseheScIiöiiheil sosehr hervorheben,
darum Iheilt er ihr auch ein jrewissea Mass von Eitel keil und
Eifersucht zil In VII hat sie keinen Grund von ihrer Schönheit
zu sprechen , da die unj^etreuc Dienerin selbst weiblichen Ge-
schlechts ist, aber dennoch rept sich in ihr etwas wie Eifersucht
dariil>er, dass sie ihr einen Mann hat voraehen können:
851, Tro|> a» luexpris vilrtineuiGnt. Pour un boinnie a qui iidreci^^
Qui 81 loniijuenn^nt in ms Immv Ab t'auiour et ton euer du touL
In XIX, wo sie es mit einem Manne zu Ihun hat, retiet sie
(gleich ganz anders:
839» Üy luoy, dy inoy» tu iiui de euer
Par s:\iub1unt auier me soloies
Et qtii mtiinl^'nant nie (.enoies
En dif^nt nonne pour ni belle,
Conmetit est ce, fse je «uii teile, |
Quepournutre femme me laisnes? j
845. Malcment, ce penible, m'^btusaes
Kt nm valeur et oia biaatd, I
und der Clianoine selbst ruft aus:
881. Ha, doulc«s danie, quant je p^'n^e | 8B4. t'ar je voy trop sui variez
A ta grünt biaut^* non pareilb, En moy quant nie sui marie»,
Mon euer du penser se lutTveüle, I
In X konnte bei dem ao^enpcheinlich schon alteren Bischof
auf die Schönheit der Jutif^frau allerdings weniger Gewicht
gelej^t werden , al>er auch iiier linden sich mancherlei lie-
merkun^en, welche darauf hindeuten, dass No?^tre Dame von
ihren Dienern fast wie ein irdisches Weib geliebl sein will.
Nehmen wir nur den sehr weltlichen Vergleich, den der Bischof»
als er Maria erwartet, anwendet:
498. com vraii aniis hO\, Ycy, vierget *atendemy,
S*aniie en cpftain lieu atent, | Ne jamaia ne ni*en pnrtiray
Quant ehe ü a en convent, ! Tuiit que je te verraj encore.
und als sie ihm r.u lange ausbleibt, betet er:
hM. Fay que me öolace et do(K)rte [ En ta grant l^iBott'' regarder.
In XI und XIII tritt diese Anschauung' des Verfassers nun
noch weit mehr liervor, ist doch der Marchand unü*ösllich,
diLss er die Jungfrau bei ihrem ersten Erscheinen nicht gesehen
hat, und Ijenihijrl sich nicht eher, als bis sie sich auch ihm
Teigl. Der Bauber wird ^'ar, seiner mheren Natur folgend,
geradezu von einer sinnliclien Beper sie zu besitzen , ergriffen,
die sich erst zur reineren Liebe mildert, als er erfahrt, wer sie
ist, und nun, wa- alles andere nicht vermocht hat, seine völhge
Bekehrung t>e\virkt. In ähnlicher Weise hat den LJbanius, den
treuen Gehülfen Julians bei der Verfolgung der Ctiristen, der
Anblick ihrer htumilis<Jien Schönlieit -o entzückt, dass er sich
in die Wüste mruck/ieht , um fortan nur iler Liebf^ zu ihr zu
leben. Er gicbt nach einander beidt? Augen für ihren blossen
Anblick hin und bietet sogar se.n Leben für einen dritten.
Wer wird bei der Durchlesung dieser Scenen nicht an die
Proben erinnert, welche im Mittelalter nicht selten eine Dame
ihrem Ritter auferlegte, ehe sie ihm ihre Liebe schenkte!
2) V. VI. Das 6. Mirakel zeigt von diesem allen nichts,
obwohl CS im Uebrigen seiner Heldin eine nicht minder un-
abhängige Stellung einräumt* Wie in den eben besprochenen
Stücken verlfisst sie den Hinmiel, ohne Gott um Erlaubniss zu
fragen oder gar von ihm gesandt zu sein , erhört die Gebete
ihrer Diener, ja thut selbst aus eigener Machtvollkommenheit
Wunder '), Trotzdem hat es der Dichter nicht gewagt , das
Dasein Gottes völlig zu tgnoriren , er weist ihm noch eine
Thrdigkeit hinler iler Bühne zu, welche, da sie sich niemals
auf Diener der Jungfrau erstreckt, ausser in V in keinem anderen
Mirakel ihres Gierchen findet. Es gewinnt diidnreh den Anschein,
als ob der Verfasser sich die Menschheit als zum einen Theil
vorzugsweise Gott, zum andern seine Mutler verehrend vor-
gestellt habe und die Wirkungskreise beider streng von einander
gescliieden wissen wolle. Wenigstens erhält Jefian, welcher
nur zu Nostre Dame betet, auch imr von ihr Gewährung, wird
nur von ihr persönlich besucht, seine Mutter Änthure dagegen,
die Golt dient, wenn sie daneben auch hie und da zu der
Jungfraii betet, wird von ihr gar nicht beachtet, sondern steht
einzig mit Gott in Verbindung. Gabriel bringt ihr seines Hernv^H
Betehl in die Heimat zurückzukehren (919), Michael verkündofJ^H
ihr das Schicksal ihres Sohnes voraus (1039), und beide Engel
gemeinsam tragen die Seele der Abgeschiedenen gen Hinunel.
Niemals zwar zeigt uns, wie gesagt, eine Scene im Hinmiel,
wie Gott sie absendet, weil eben das Auftreten Gottes den Glanz
der Hekhn des Stückes verdunkelt haben würde, aber ihre
Worte verrathen wenigstens in den beiden eisten Fiillen, dass
es wirklich geschehen ist (vgl, 911) und 104S).
In ähnlicher Weise findet sich diese unsichlbiire
Thätigkeit Gottes in V ausgesprochen. Es liegt in der Natur
des StotTes, dass Nostre Dame dort nicht in derselben Weise
auftreten kann, wie in VI, da sie da eben noch als irdisches
Weib erscheint, doch ist in dem Verhalten der Engel deutlich
1) Vgl. ihre Worte, als sie aich Jehan vorstellt:
t>6!. Je sui des angoa la tl^fwfie
un«l die BeichwÖrimg tlea Teufels:
7t4,.le te coöjnr de LÜeu ItJ i>ere, t 7 IG. Et d« buito la trinite,
Ue Diou W filz ai de m. iij^ro i
wo Noatro Ihiiue mit ÄUt heiL Dreieinigkeit gerechnet wird.
j?enug aus^etlrückl, wie der Verfasser über das Verhältniss seiner
Heldin 7M Gott dachte. Näiiilifli nur, wenn einer der Engel
allein aullritt, lässt sich eine Enlsendiiog durch Gott nach-
weisen, sind beide zusammen — was übriii^eos auch nur ui
der Nähe Marias der Fall ist , — so werden sie als Gefolge
der Jungfrau angesehen und sind als solches von Gott un-
abhängig.
4) IL üebereinslirnniend mit Gruppe 1), doch wird die
Schönheit Marias niclit in der Weise wie dort in den Vorder-
grund gestellt.
5) IV. Für IV ist charakteristisch die Aengsthchkcit , mit
welcher der Verfasser sich hütet, die Jungfrau als völlig selb-
ständig neben Gott zu stellen. Niemals lässl er sie etwas
austuhren, ohne dass er sie ausdrucklich bemerken lässt, dass
sie eigentlich nur Im Auftrage Gottes handle, vgl.
1S35. ND/l'u as servi tuon chier nl douix [ 1433. Ceste vetit^tii'e vestiras,
Efcmojidontiooultbongret'enSfty ( Man tiletiuoy ^naerviras,
sowie die bereits früher citirten Zeiten 1343 ff. SoerächeintNostre
Üainehier, trotzdetiiGottnocli nicht neben ihr in dem Stücke auf-
tritt, als eine ganz andere als in den iKisher besprochenen Stücken.
G) XU. Nostre Dame ei-scheint hier wie in IV zwei Mal,
das eine Mal der gefangenen Dame selbst, der sie die nalie
Rettung voraussagt, das andere Mal einem dritten, der das Werk-
zeug der Rettung bildet. Auch die Vorstellung von dem Ver-
hältniss Marias zu Gott ist dieselbe, auch hier wagt sie x. ß. nicht
ausÄUsprechcn , dass sie das Gebet der Marqnise erhört habe,
Ißsus hat es gethan, Indess glauben wir hier nicht das
ängstliche Besireben Gott ja nicht in seinen Rechten zu nahe
zu treten, wie es IV zeigt, eher eine wirkliche Unterordnung
Marias unter ihren Sohn 7M erkennen. Das Hineinziehen der
Person Gottes ist in IV eigentlich nur pro forma, Nostre Dame
redet zwar stets nur von »mon filx et moy« , meint aber
augenscheinlich doch nur sich allein, wie sie denn auch bei
der Befreiung der Königin ganz selbständig vorgeht. Hier
dagegen tritt das Fotmelle mehr zurück, als sie mit Anthenor
spricht, erwähnt sie Gott gar nicht, äussert andererseits aber
der Marquise gegenüber auch offen, dass nicht sie, sondern
ihr Sohn ihr Hülfe schicke.
7) XV!. In XVI beginnt Gott bereits, wenn auch zunächst
hinler der Bühne, uine Rolle m spielen. Die Gebete der -mtT'rc
au pape* .sind nicht mehr ao die heil, Jungfrau als an diejenige
gerichtet, weiche selber Hülfe bringen kann, man erwartet
von ihr nur noch eine Fürsprache bei Gott. Verschiedentlich
wendet sich sogar ilas Gebet von Nostre Dame ganx ab und
dircct an Golt oder lässt Maria von vorneherein völlig ausser
8
Acht (er. 340 fT., 800 IT, 950 IT., 998 m, 1282 fT.l Xnvh m die
Handlung greift Gott jetzt oin: als die Junj^frau den Engeln
l»ofiehlt , der todten Büsserin eine Kapelle zu crricblen , sinkt
von Gott fjesandt eine fertige vom Himmel herab, die man
bloss an die riiiilige Stelle zu setzen brancht (15G(J). Und wo
wir nicht ein Eingreifen Gottes mit den Augen bemerken können,
da setzt wenigstens die fronmie Giruibigkeit der betheiligten
Person ein solches voraus. So sag^t die mere, als der Teufel
sie zum ersten Mal versucht tiat :
1019. EI bona ihesua inisericors, | S^ay je bien qne po» loing n^eiitoies
Se je ne t'ay veu an corpa, | De tiioy, qunnt tempter me vcoies.
Dieser Gedanke der persönlichen, obwohl unsichtbaren Gegen-
wart Gottes bei einer Versuchung wurde in eins der früheren
Mirakel durchaus nicht passen. Er ist nur möglieb in einemStücko,
in dem Nostre Dame schon hinter Gott zurückzutreten bef,'innt.
8j XVII. Wir finden Nostre Dame hier das erste Mal, v,
498 it, im Gespräch mit ihren Engein, denen sie befiehlt, die
Seele ihres »hon prestre*, des cur<^, zu holen. Sie sagt von
ihm, dass er »tout son temps a volu mettrc En moy servir
com vraiz amis« und schliesst mit den Worten :
Fitiez est, si vueil que aoit nii« i En vray repos.
Das Stuck zeigt von diesem Dienste des Pfarrers nichts, im
Gegenlheil weist manches darauf hin, dass er der Mutter Gottes»
deren er in keiner seiner zahlreichen Reden auch nur mit
einer Silbe gedenkt, durchaus keine besondere Verehrung
widmete. Wir müssen also, da wir wegen der dem Stücke
eigenttmmlicben Reimbindung dieses kurze Zwiegespräch nicht
als ein späteres Einschiebsel betrachten können, annelunen,
dass Nostre Dame hier auch die Geschäfte ihres Sohnes besorgt,
an dessen Stelle sie die Geschicke der Menschen teilet. Auf
diese Weise erklärt sich ausserdem der Widerspruch, der
zwisclien den oben citirten Schiussworten dieser Scene, und
den Worten des Fol, 1601/2 bestellt:
Dame, donnez moi desservir \ L'araour voatre filz vous servanl
In der einen Stelle wird Nostre Dame die Entscheidung über
Schgkeit untl Verdanimniss zugeschrieben , in der anderen wird
sie als Mittlerin zwischen Golt und den Menschen dai gestellt.
Wir gehen datier wohl nicht fetil, wenn wir uns Golt als den
König, Nostre Dame als den thalsächlich regierenden Minister
vorstellen: Es wird dann auch begreiflich, dass der Fol, der
anlängiich nur an Gott seine Gebete richtete, späterhin auf den
Rath des Einsitxilers
240. A noBtre tianie sanz aejour | Tien ton euer fernie
diesen gänzlich vernachlässigt und der h. Jungfrau allein dient.
Die Scene v. 498 ff. bietet übrigens auch das einzige Beispiel,
dass Nosti-c Dame die Engel altein entsendet, sie selber im
Hinimel zunkkbleibl. Allo ilbiipfen Stucke, in wolclion G<itf
nicht iiiiOritt, lassen die li. Junj^tVau in Person die Seelen ihrer
vei^slorbeneii Diener holen. Nur Gott schickt ziivvoilen in
einem solchen Falle die Eng^el aos, ansfatt selbst zu g-chcn ;
Nosire Dame vertrilL ihn anch in clicser lÜnsicbt,
9) 1. Das crstp Mirakel ist höchst walirscheinlidi auch dns
ülle^te der Sammlung; es zei^4 die naivsten Ansrbantin^en, die
am wenigsten vor{,^eschritlene Technik. Der Verfas.ser führt iin
Verlaufe des Stückes zum ersten Male Gott redend auf, aber
er boschrfiokt seine Thatigkeit auf der Bnbne zunächst noch
auf das möglichst geräuge Mass, Erst am Schlusse wird er in
Person eingefubrl , wahrend die Enjjel, welche den Eremiten
ihre Sneise bringen, iu derselben Weise erscheinen, wie in V
und Vi. So ist Noslre Dame auch hier die Haupt person des
Stückes, deren Handeln von Gott völlig unabhängig ist; nher
ihrer Macht sind doch Grenzen gezogen, anssert»:db welclier die
Tbäligkeil Golles beginnt. Der Verfasser will aber auch angen-
fcheinlicfi die Macht seiner Heldin wenigei- in dem zeigen, wns
sie otme Gotles IBeibülfe lor die Mensehen tliun kann, die
Haupl^^ache ist ihm , uns ihren Eiiitluss bei Gotl vor Augen zu
ffduen. Nostie Dame ist ilmi vor allem eine Fyrs|)rectiei'in,
nicht aber in lier Weise eine Vermiltterin zwischen Gott und
den Menschen , dass durch sie ihe Person Christi mehr odei*
weniger vobstänihg den Augen der Menseben entzogen wird,
wie das in XVll der Fall ist. Für diese itire Sleflung lassen
sich Belege in Menge anführen; wir geben nur einige:
118. priez n vo doiilx hoir [ Royne, et mon seigneur aussi
216. a cest besoing noiis aoit aidant
A aon chier fil, le roy dea roys.
42L A ton benoit chier fil m'«eanle,
De ce qu'avons forfait vers Uli
Et vcrs toy
N. D.4(18, Je [irierny mnn fil pour toy
Die Teufel machen sich aus dem Zorn Marias an und für
sieb nichts, aber sie verkermen nicht den Einfluss, welchen sie
auf ihren Sohn hat. Die Worte des einen von ihnen v. 13S3 11*.
sind für den Didder bezeiclinend , der damit in scnw naiven
Weise an den T;ig legt, für wie gross er den Einlhiss der
Jungfrau bei Gott hfdt. Zugleich alier beweisen sie eine ziemlich
kinttliche Anschammg von der Grösse Gotles , die sicli auch bei
einer anderen Gelegenheit äussert , als der V'erfas';er Gotl seine
Mutier bei ilu'er Heimkehr ganz naiv fragen lässl , wo sie denn
so lange gewesen sei. Auch der Umstand, tfass der Filz selbst^
nacti dem Schiedsspruch Gottes nicht eher vor den Teidehi
sicher ist , als bis er die Taufe empfangen tiat , zeigt keine
be>ondei*s erhabene Vorstellung von der Alh nacht iles Welt-
scböpfers. Un<1 wie klingen erst Worte wie
L 10*2. Chiere inere, de vouloir tjon | Vueil et doy a vou« obcTr,
und andererseits
10
14-17. Ji2 t«i contiiatiB n Dien mon |X?rc J Mon pere tjue
1450. Je vnL*it pur le coinmamloineiit |
Mfjss man *la nicht annelmicn, dass sich der Dichter die
&heidunf: in Gutt den Vator und Gott lion Sohn franz korperhch
dachle*)!
Wir haben oben der Entsendung der Engel als einer an
VI erinnernden Eigenthüniliclikeit grt'dadit, vvir können die
Parallele noch \veiter -/Jehen, indem wh- con^tatireii , dass auch
hier /wischen einem Diener Gottes und einem Diener der h.
Jungfrau nnterschicden wird, indem der sei^neur mehr auf
Golt, die dame mehr auf Nostre Dame ihr Vertrauen setzt,
und Nostre Dame auch nur der letzteren, niemals, trotz aller
Gebete des Gatten zu ihr, diesem erscheint. Indess ist diese
Scheidung hier noch nicht streng durcfigefulirt, da bald der
eine, bald der andere beiden Himmlischen seine Verehrung
bezeujj^t. Es ist interessant, diese Entgegenstellung und doch
wieder Vermengung beider GuHe durch das Stück zu vetfolgen.
Uns werden einige Beispiele genügen: Zu Anlang betet der
seigneur zu Gott und Nostre Dame zugleicli, die dame zu der
letzteren allein, dann sagt der seigneur:
60. Servons Diom et riVn parlons plus | 8'il hii piaist, ceat veu Meri tenronSr
worauf die dame antwortet:
Mon iseiyTieur, voireiuont foroüB, I 3*il piaist a h\ vierge Marie
Aber schon 98 bekennt er:
Voatre voulolr, ilume. et \c mien | ?ont & servir la m^re l>ieii.
Kurz vor der Gebort des Kindes belen zwar beide Gatten zu
Noslre dame, die Rettung aber erwartet der seigneur von Gott
(2G5/60).
S. 285. Je prieray poiir voua ii Dieu
Als nach der Geburt die Frau fortwiihrend von Nostre Dame
redet, sagt der Mann auf einmal:
iöfj. prtmez ct'l eölant [ En Tonneur da biau roy piiiäsant.
5IÖ erwartet sie Hülfe von Maria, er 522 von Christus, doch
betet er gleich darauf aurli zm* Jungfrau (534j
S. 76*J. do. par Dien, «ii uiouvoti« | Dq pa.r la, vierge glorieuse
D. 790. atoßa
•) Tuh führe liiorzti nocli ÄW«i wüitere H^ÜÄpielo fin : Biii iIlt GcriuhtÄ»
verhuD<iluiTg um *ScliliisH«. «lie tjticl» luig^-'iischüinlicti im lliiiniiul bliUtfiinK't»
Biml Teutel und McnsctiL'n zvijt^e^'im , iliu (lauhher ruhig wicilw zur Krde
zun'kkkc'hit'ii, jj;1eieli at« ot* wie ;ituf dor Biihnc' , hü auch in Wiiklii-hkeit
Äwiwchen tliiunnjl nnil Kidu eine Verbindimg Ixjstiinde. - V. ti'JS ürs^ilhlt
der ftigneur dnr tliiini). ihr Sohn «t'i jetzt schon so gro«s, als ob er 15
Jiiljrö alt wäre; sit* bittet ihn, iim zu holen, e« ^^cschiebt üolorfc, imd
nun «gleicht er auf einiunJ Nchon einem 'JOjälirigen .liinglinge. Thsitaaeblith
sind während des (iespriklis 7 Jahre verflossen Derartige Ungereinitlieiten
Bind den andorti ÖtQckfn fremd.
t!
Es scheinl mir beinahe zwei Cel los , dass diese Sclieidung beab
sichtigt ist.
10) III, XIV, XV. Das 14. Mirakel zeichnet sich inbainicli
insofern vor den bisher behandeUen ans, als es uns znm ersten
Mal vor Äu^cn führt, wie sich die heil. Jungfrau — allerdings
erst auf die besondere Bitte des betreffenden Scliutzpatrons —
auch des Dieners eines anderen Heiligen annimmt Das ist
von vornherein ein Widerspruch gegen die AnfTassun^ der
früher besproctienen Stücke, da dort die Heili;;?en Neben pei"sonen
sind, welche nur dazu da sind, den Glanz des Auftretens Marias
zu erhöhen, hier al)er Sh F'rist au Bedeutung der Junjjffrau
nicht viel nachstellt. Dort soll der Dienst der Jungfrau als
unendlich viel vorltieilhaflcr als der aller iibrt;:?en Heiligen, ja
iheilweise sogar als der Gottes dargestellt worden, hier vermag
man kaum zu bestimmen, ob in dem Stücke der Dienst des
St, Prist oder <\f:r Marias verherrlicht werden solL Doui Ver-
fasser war es augenscheinlich luir darum zu Ihun zu zeigen,
welche Macht ilie Pfirsprache seiner Heldin bei Gütt hätte, für
wen sie da eintrat, war ihm Nebensache. Giyü spielt trotz des
ihn umgebenden (Glanzes eine einigermas.son klnjjliche Hollr*.
In 1 zeigt er sieh doch wenigstens uiiheeintlussj von allen
Ueberredunsjskünsten seiner Muttei-, er urlheilt einfach nach
Hecht und Gesetz, hier erscheint er anfanglich einer Vergebung^
der Sünden des Estienne gänzlich abfrenei^t, und es bedarf
der äussersten Anstrenj^ung:en i]e\' Jun^'frau, tun ihn von seiner
ursprünglichen Absicht abzubnn;,^en uml Gnade üben zu lassen.
Das ganze Benehmen Kostro Daines bei dieser Gelegenheit zielt
offenbar nur darauf hin. den *alten Herrn* weich zu stinimen,
um ihn dann etwas über die strenge Gerechtigkeit hinwegsehen
7.U lassen. Noch ehe. sie ihren Wunsch vorgetragen hat, zeigt
sie ihre -mainelles« und wlnOks malus«, wahrend dieser Trumpf
in 1 erst ausgespielt wird, als alle andern Mittel nichts nützen.
Als Irolzdem Gott uutarigjhch fesl bleibt, klagt sie, da.s.s er,
der ;,'egen alle lutllcidig sei. ihr allein gegenüber hart bleibe,
und das hilft; Guti findet einen schlauen Ausweg, so dass mm
Miüericordü qu'il pourru
fjiUgnier jR^rdon.
803. sera justice ^'iirdee
Et niisericortie domice;
.luHlice en ce cju'il pcnoni..
Die Gerechtigkeit übt Gott aus sich selbst, die Gnade erst
in Folge von Fürbitten; dar Nutzen derselben bei Gott konnte
nicht besser gezeigt werden. Darauf beschränkl sich aber atich
die TliLÜigkeit der Jungfrau Maria, ein selbslaudii^'es Eingreifen
in die Geschicke der Meiisclica wird uns nicijt vor die Augen
geführt. Das eine Mal , wo sic^ einen Versuch dazu macht,
indem sie Estiennc ihr Ei^cheinen verspricht, handelt sie vielleicht
IS
im Aiiflratre Gottes, und in der That finden wir sie nachher
aiidi t>iL"|jt allein, sondern im Gefolge Gottes wieder.
Anch cias 15. nnd ;l Mirakel leiern Nostre Dame als die
FürbiLlerin bei Gott. Die Stelle des Schutz|)atroiis ist in XV
aui' ilie Jun^drau selbst fibert rap:?n , weshalb auch alle Gebete
an sie gericbtel sind. In 111 fordert sie Rache für die Er-
mordung eine? ihrer Diener, und da sich Gott mir schwer zu
einer so tiarten Bestrafnn^, wie sie wnnsclit^ enlschllessen kann,
so wendet sie wieder alle mö^dichen Mittet an, nin ihn weich
zu stimmen, und erreicht auf diesem Wege schliesslich auch
hier ihren Zweck.
Allen 3 Stücken gemeinsam ist eine gewisse UnentscIdos?on-
heit, welche Nostre Dame zuweilen an den Tag legt. hi XIV
erklärt sie dem bittenden Frist, sie wolle ihm gern helfen, wenn
sie nnr wusste wie, und er^t als dieser ihr den einzusclilagenden
Weg angiebl, schreitet sie ans Werk. In XV muss Gott sie
erst auf das Gebet der Frau anfnierksam machen , elte sie
Fürsprache für dieselbe einlegt, und sjiälerhin lasst sie sich von
dem Gatten seine Nolh noch einmal klagen, ohsclion ihr die
Gescliiciite von frülier her tx'kannt sein nmssle. Selbst den
Entschluss Hache zu nelunen, III, fassl sie erst auf den Vorschlag
des heil. Loren s.
Sie tritt stets das erste Mal ohne Gott auf, begiebt sich
dann mit ihrem Gefolge zu ihm, bringt ihre Bitte vor und
erscheint am Schluss in seinem Gefolge. Auf diese Onlnung
legt der Verfasser ein solches Gewicht, dass er am Ende des
3, Mirakels Gült nnd .seine Hegleitung in einer besonderen
Scene in den Himmel zornckkcbren lässt (10^)5), trotzdem sie
üin vorher gar nicht verlassen haben, bloss damit seine Heldin
noch einmal im Gefolge Goltes auftreten kann.
Die Rondels werden, selbst wenn Gott zugegen ist, zu
Ehren Nostre Da nies gesungen.
11) IX. Das 9. Mirakel .schliessl sich scheinbar an das 14.
an, weil in beiden Stücken Nostre Dafne einem Menschen hei-
stehl, der ihr rnemals gedieiit lial. Indess ist dabei doch nicht
zu üliei'-rhen , dass sie es in XIV anf die s|)ecieile Bitte des
botrelTenden Schutzpatrons tiin, Iner aus eigener Initiative IhuL
Dort war der Heilige nicht stark genug, um sell>er Hülfe zu
schaffen, hier ist Wilhelm ein Diener Gottes, welcher letztere
einer Einmischung seiner Mutter gar nic!rt bedarf un*! sieli im
Verlaufe dos Slüekes aueit thatsäeldicli für seinen Scbülzling
besorgt zeigt, indem er in Person seine Seele holt. Es liegt
also für das Bencdunen der Jungfrau kein anderer Grund vor,
als dass der Verfosser ein solcties Eingreifen einllechten zu
müssen glaubte, damit seine Heldin nicijt vollständig in das
p
I
I
Nichts xuriickfalle. Er wagte nicht, diese allgemein bekannlc
Legende so weit umziigeslalten, dass er Wilhelm 7ai einem Diener
Marias niactite, es fiel ihm auch nicht bei, Nostre Dame für
den gcpeini^en Eremiten Fürsprache einlegen zu lassen, so sah
er denn keinen anderen Ao.sweg als diesen, wodurch er ihr
wenigstens einen gewissen Schein von SL*IbsirindiKkeit lie.ss.
12) XVII. Ah Leiter der Geschicke der Menschen Iritt
uns GoU enlgegen, der an den >man*' wie an Tlieodore njelir
als ein Mal seine Engel entsendet. Indess tritt auch Kostre
Dame wieder mehr hervor, indem Theodore fa^t regelmässig
ihr Gebet an sie i ichlel , indem sie selber ein Mal sich aus
eigenem Antriebe an Gott mil der Bitte wendet, der verlassenen
Bösserin lielfen zu dürten. OlTenbar ist hier mehr als in IX
die Verehrung der JunglVau zur Grundlage des Stuckes gemacht,
obwohl die Seele der Dahingc^cliieclenen von Gott selbst gc^
holt wird.
ISjVIIL Das achte Mirakel erinneit In mancher Beziehung
an das vierzehnte: in beiden werden Heilige durch die Habgier
eines Menschen schwer gekränkt, überniimnlGott die Vergeltung,
wendet n»an sich um Vermittlung an die Jungfrau und erlangt
so schhesslich Freisprechung von tier Scliuld. Aber wie ver-
scliiedcn ist die Behandlung! Wahrend dort Gott noch im
Ganzen mehr im Hintergrunde bleibt, St. Frist und Nostre
Dame vielmehr die ganze Sache in die Hand nehmen, i?l hier
Gott völlig der absolute [lerrsclier geworden, als dessen blosse
Werkzeuge ihe übrigen Himmlist^lien auftreten. Nienjals wagt
St. Peter oder die Jungfrau selbstän^hg vor/iigehen oder Gott
.^^enüber eine eigene Meinung zu äussern, der Befehl wird
Sfegeben und ohne Wiflerspruch ausgeführt. Bezeichnend ist
die hier zuerst anftretende Bezeichnung der Jungfrau als *Royne
de la Dien mesniec (^GtioJ. Selbst auf des Papstes Drohimg,
ihren guten Ruf zu vernichten, wagt sie ohne Gottes Befehl
nicht Antwort zu geben. Nostre Dame nimmt in dieser
Hinsicht einen so niedrigen Bang ein , wie nie zuvor, der Ver-
fasser hat aber auf eine andere Weise versucht , ihr eine
hervorragende Stelhmg im Stücke zu verschaffen. Dies
namentlich dadurch, dass er ihr trolz ihrer Bedeutungslosigkeit
inj Himmel wenigstens ein unbegrenztes Vertrauen auf ihren
Beistand auf Erden bezeugen lässt. Sie ist nach der Ansicld
des Eremiten die einzige, welcVie dem Papste noch l^eltung
bringen kann, mil verzweifelter Beharrlichkeit verharrt dieser
daher im Gel)ele zn ihr und nur ihrer Abneigung srlu'eibt er
die fortwährenden ablehnenden Antworten zu. AulTallender
Weise sagt sie auch nichts, was anilenteu künnle, dass
sie nur im Auflrage Gottes handle, vielmehr redet sie zum
14
Päp?5te hiimer so, als ob Gott j^ar nicht mit im SpioJo wSre
selbht von einer Fürsprache %'on ihrer Seite ist im ^anzei»''
Stücke kaum die Rede. So niiiss es uns liöclist inerkwfirdig
vorkomiiien, dass Petrus in seinem Gespräcli mit dem Papst
V. 1155 (T. ausdrütiklicli von ihr sa^t, sie habe ihn dem Bösen
entrissen nivd mit Gott ausgresölmt. Wäre es nicht gar zu
unwahrscheinlicli, so könnte man fast versucht sein n\ j,dauben»
der Dichter tiabo zeigen wollen , wie unfferechtferligt es sei»
dass sich die Menschen immer an die Jtmghau Maria um
Hülfe wenden t da sie in Wirkllclikeit docli gar niclits für sie
thmi könne.
14) XX, XXJ, XXVni. Diese Mirakel zeichnen sich durch
eine eigenthümliche Art der Einführmig der Jungfrau in die
Handlung aus. Der Stoff, welcher dem Verfasser vorlag,
enlhielt ohne Zweifel nichts von Nostre Dame: der Dichlor halle
die Absicht sie zu verlierrüchen , er musste seiner Heldin also
irgend eine Rolle im Stücke zullieifen. Er inachte sich diese
Arbeit nun leicht , indem er einlach ein einziges Gebet slatt
an Goll an sie richten, auf dieses Gebet hin dann Nostre
Dame erscheinen Hess, um dem Bitlenden die Erhörung desselben
zu verkünden. Diese Erhörung konnte er natürlich nicht als
von ihr selber ausgehend hinstellen, <la er eben die Person
Gottes niclit l>eseitigt liatte, es blieben ihm also zwei Wege-
offen: entweder liess er sie Gott um die Erlaubiiiss bitten,
ihrem Diener zu helfen, oder er liess sie einen diesbezüglichen
Befehl abwarten. Den ersten Weg schlug u. a. das 15. Stück
ein, den letzteren wählen die unserigcn. Sobald ein Mensch
zu Nostre Dame betet, giebt ihr Gott den Befehl, ihm die
Gewährung seiner teilte persönlich mitzuÜieilen, betet er zu
Gott, so erscheint dieser selbst, nicht freilich, ohne seine Mutler
im Gefolge zu haben (XXV^lll). Liegt kein besonderes Gebe!
vor, so w^erden Heilige oder Engel als Buten verwandt. —
Die Rondels werden sännntlich der Jungfrau m Ehren gesungen,
nur «las eine Mal, wo Nostre Dame nicht zugegen ist, lx«singt
man Gott (XX, Pierre und Pol auf dem Wege zu Gotistanlin).
15) XXVi, XXVII. Das 2tk und 27. Mirakel gelieu, was das
Verhällniss Marias zu Gott anbelangt, mit den eben besprochenen
Hand in Hand. Während wir indess in jenen bemerken kormlen,
dass der Dichter jeden Versucli aufgegeben hatte, seinem Weiko
das Gepräge der Verlienhchung der Jungfrau aiifziulrücken,
4las Aultrelen seiner Heldin vieliuehr auf eine bestimmte Scene
beschränkte, sehen wir ihn liier das ganze Stück hindurch
seinen Zweck im Auge haben, insofern nämlich, al= er nicht
seilen lÜo Jungfrau vorü berge) icnd anrufen oder gar ganze
Gebelc an sie richten lässl , auch dann wenn ein Ei-scjirin«
i»
I
derselben nicht beab^iichtigt ist. Dazu beschränkt sich die Ver-
ehmii^ Nostre Da in es nicht auf eine l")eslinimle Person, so n dem
auch Nebenpersonen» wie der SeenianM in XXVil, wenden sich
hl der Noth an die Mutter Gottes. Dem gemäss ist auch das
Hinabsteigen Gottes zur Erde (XXVI, l^Ciii) nacli der An-
schauung der vorigen Ciru|4je nicht völlig gerechtfertigt, da
das vorli ergehende Gebet Gnil}uui*s an seine Mutter geiictitet
isL Hat der Dicliter so durcli die Hetiunj? ilires Ansetiens bei
den Menschen seiner Heldin eine hervorragendere BiMloulung
verliehen, so liul er sie andererseits in ihrem Verkehr mit den
Hinnnlischen auch des letzten Vorrechts vor den Heiligen
beraubt, ändern er alle Rondels Gott zu Ehren singen lässt.
Es ist dieser Umstand um so wentg^er als nebensächlich aufzu-
fassen, als wir gesehen haben, wie der Verfasser von XX liierin
mit einer {,^cwisscn Streuen? zu Werke jiing. Jent.'r unterscheidet
noch genau, wantt ein Lied Gott^ wann Nostre Dame zu Eliren
tu singen ist, dem Verfiisser dieser Stücke erschien es unsinnig,
die Engel ein Loblied auf che h, Jungfrau singen zu lassen, da
sie doch eigentlich nichts Anderes that, als z. B. Peter und
Paul in XX.
ir.) XXn, XXIIL 17) XXIV. 23) XXXIIl Die Verfasser
dieser Mirakel hal>cn sich ihre Aufgabe in Bezug auf die Ver-
herrlichung der Jungfrau Maria am leichlesten gemacht. Sie
halten es für genügend, wenn No?^tre Dame in dem Stücke
überhaupt nur auftritt, ob ihre Rolle irgend welcfie BedLHilung
hat, ist ihnen meiir oder weniger gleichgültig. Nostre Dame
tritt niemals, sei es aucli nur als Abgesarutte Gottes, selbständig
auf, sie erscheint nur im Gefolge Gottes, ihre Anwesenlieit
durch wenige, oft ganz übertlüssigc Worte kundgebend. Am
weitsten gehen hierin die Mirakel vom !i. Puutiialeon und von
Hoberl dem Teufel , in wefclien Maria vollständig die Holle
eines Ih'iligen in einem andern Stücke spielt, in XXIII und
XXI\' hat man ihr wenigstens etwas zu thun überlassen i dort
erweckt sie auf den Befehl Gottes die Kinder des Annlle vorn
Tode, hier spricht sie in seinem Auftrage mit dem Eremiten
mid übergiebt ihm die Salbe für Ignace. Beide Mahi hielt
jedoch der Dichter die Anwesenheit Gottes für unenlbehrlrch,
und dürfen wir es daher als cliaracleristisrh für diese Stücke
bezeichnen , dass sie Gott möglichst alles selbst besorgen,
tiiVchstens die Enget, niemals abei Nostre Dame entsenden
lassf^n. Im Munde tier Menschen wh'd der Name der Jungfrau
kaum genannt, nur Ignace ruft sie ein Mal in ^Uyv höchsten
Notli neben Gott um Beistami an; das einzi;,'e Getiol , welches
sieh an sie wendet, ist das Hoberls (XXX Hl, KHs). Ebenso
macht XXXIIl eine beinerkenswerlhe Ausnahfne in Bezug auf
die Gesäng-e, es ist das einzige der 4 Stücke in dem die Rondels
Loblieder auf Noslro Dame sind.
1H)XXV. Das25,Mirakel bildel in iiiancherHiiisicIit einZwischen-
fflied zwischen den beiden letztbesprochenen Groppen, Wie in
XXI! ist keins tler in dem Stück enthaltenen Gebete an Nostre
Danie gerichtet, doch hat sie, wie in XXVI, wieder selbständig
Befehle Gottes aiiszyluhren , und sind daher auch die in ihrer
Gegenwart gesunr,'enen Rundets nictit mein* Loblieder auf GoU.
Das eine ist ein llyijuius auf sie selbst, das andere ein Lied zur
Bewillkonminung der Seelen.
19) XXIX, m XXXII. Diese beiden Stücke zeU^m in
Bezug auf die Person der Jungfran Maria eine nicht tui bedeutende
Aelinlichkeit mit einander. Beide lassen ihre Heldin nur ein Mal
und zwar auf ein an sie gerichtetes Gebet hin auftreten. Nostre
Dame bittet GoU um die Erlaubniss, niil ihm zu der Unglück-
lichen gehen zu dürfen, um ihr Trost zu bfingen, und Gott
bewilligt ihre Bitte. Im Weiteren zeigen sicli jedoch einige
Abweichnngeu , welche uns nicht gestatten, die beiden Mirakel
ohne AVeileres demselben Verfasser zuzuweisen. Während
nändich in XXIX Gott, das Gebet auf sich milbeziehend, der
Fille selbst alles Wesentliche niiltlieilt uikI Jer heil Jungfrau
nur die genauere Äusfütinmg des bereits von ihm Gesagten
überlässt , spricht er in XXXII nur wenige Worte von unter-
geordneler Bedeutung, Noslre Dame dagegen versäiuiil nirhl,
in ihrer Rede besontlers hervorzuheben, dass die Fille ilue
Reitung nur dem Umstände verdanke, dass sie ihre Hoffnung
auf sie gesetzt habe. Das auf diese Scene Iblgt^nde Dankgebet
ist dementsprectiend in XXIX an Gott , in XXXIl an Noslre
Dame gerichtet. Die Rondels besingen in beiden Stucken die
Jungfrau Maria.
20) XXX. Der Dichter van XXX hat wie der von XX\1
itadurch, dass er bald Jehan le Paulu, bald d\v. Prinzessin sich
im Gebet an Noslre Dame wen Jen lässt , seine Al)siclit, die
Moller tiolles zu feiern, zu verwirklichen gesucld. Auch stinmjt
er im GegcMisatz zu XXVIIl darin mit dem W^rfasser diest^a
Stückes überein, dass er kein Gewicld darauf legt," ob dem
Aultrcten Gotles ein Gubet an Gott, <lem Auftreten Marias eiii
Gebet an diese voraufgehe, er hat im Gegentlieil sogar die
Sache umgedreht und lasst Gt»t. gerade das einzige Mal, wo
Jehan zu Gott betet, seine Muller absenden, wäljrend ei-, al^^; Jehan
zu Nostre Dame belet , ihm selber ersclieinl. Ob das Hondel
Gott besingt oder die Jungfrau» ist davon abliangig gemacht,
wer von ihnen den Zug fülu't, das erste Mal, dass wir eine
derartige Unterscheidung gemacht finden. Das Dankgel*et
i
17
wendet sich nach der erslon Erscheinung an Nostrc Danic^,
fehlt nach der zweiten.
21) XXXI. Für dieses und die folgenden Slficke ist
eharacterislisch , daiss der Dichter niö^liclisl Gott und Nostre
Dame zu^^lcich gerecht zu werden gestrebt hat. Die Gchele
BerÜias sind meist an beide gerichtet, und auch das Rondel
wird heiden zu Ehren gesungen. Namentlich aber ist in
dem Aurtreten Guttes voraufgeiienden Gebete streng darauf
gesellen, dass keiner bevorzugt werde. So glaubt der Verfasser
es niotivirt zu Itabetj, dass Gott aus eigenem Antriebe dem
Mädchen Hülfe zu bringen sich voriummt und in Gemeinschaft
mit seiner Mutter diesen Entschluss ausführt
24) XX XIV. Das Gebet, welches dem ersten Auftreten der
Hiiiiudisclien vorhergeht , wendet sich an Nostre Dame und
Gott, das, in dessen Folge Gott zum zweiten Male erscheint,
nur an Gott. Dementsprechend ist das Dankgebet der Königin
dort an die Jungfrau Maria , hier an Gott gerichtet. Das ei'ste
Rondel feiert Gott allein, das zweite zugleich auch seme Mutter.
23) XXXV. Das erste Gebet des Bürgers wendet sich nur
an Nostre Dame, das dagegen, in dessen Folge Gott dem
Flehendon ersciieint, iiri Gott. Rondel m Eliren beider. Die
beil. Jungfrau spricht zwar vor Gott zu dem Bürger, dre Haupt-
sache sagt aber doch der letzlere, so dass hierdurch keine
merkliche Abweichung von XXXI entsteht.
20) XXXVI. Nostre Dame wurde hier ganz in der aus
den vorstehenden Stücken bekannten Weise auftreten, wenn
ihr nicht in der Gerich Isscene v. 414 ff. eine so wichtige Rolle
zugetheilt wäre. Die Teufel und der Troisiesme Auge machen
sich die Seele Pierre's streitig. Vor GoUes Richterstuhl citirl,
begründen die ersteren zunächst ihre Ansprüche, der Engel,
welcher ilinen keine gute That seines Glienlen entgegenhalten
kann^ wendet sicli an Nostre Dame um Beistand. Diese lässt
sich von ihm ganz genau über die Pei-son und den Gharacter des
Sünders informiren und hält nun ihrerseits die Vertheidigungs-
rede, in der sie Gott durch eine wohl angebrachte unwahre
Behauptung hinter's Licht zu führen und ihrem Schützling die
Freisprechung zu erwirken weiss. Gott nimmt sich bei dieser
Gelegenheit im Ganzen recht kläglich aus; die Scene, wo er
sich von Maria das corpus delicti reichen lässt und es, wie die
AnniL-rkung sagt , »ein wenig besieht* » trotzdem aber von dem
Betrüge nichts merkt, macht einen geradezu komischen Ein-
druck. — Die Gebete sind fast durchgängig an Gott allein
gerichtet, selbst das in Folge seiner Befreiung aus der Gewalt
der Teufel von Pierre gesprochene lässt Nostre Dame ganz un-
beachtet. Das Rondel dagegen feiert die Jungfrau Maria.
Aiug. o. Abb. (ä ü b a e 11). 2
IS
27) XXXIX. Die Stelle Nostre Dame's ist im Allgemeinen die-
selbe wie in den vorhergehenden Stücken. In dem Gebete, auf
welches die Erscheinung erfolgt, wendet sich Glotilde zwar
direkt an Golt, versäuinl jedüch niclit, Maria zum Schluss zu
bitten, ihr »Ädvocat« zu sein. Es spricht dann sofort Gott, der
seine Mutter und Jesus auffurderl, ihn zur Erde zu begleiten.
Es scheint danach der Verfasser Gott Vater und Gott Sohn als
zwei vei-schiedene Personen aufgefaisst zu haben, wenn nicht
etwa anzunehmen ist, dass Jliesus nur ein Schreibfehler für
♦anges« ist. Nostre Dame ist jmrFninenn des Gefolges, an das
sie die Befehle des Herrn übermittelt. Das Rondel feiert sie
allein.
IL Heilige und MigeL
Das Gefolge der h, Jungfrau hestehl in den meisten Slücken
aus den beiden Engeln Gabriel und Michael, zu denen in vielen
noch Heilige, in einzelnen noch sogenannte Seelen oder andere
Engel kommen. Den Heiligen wird gewöhnlich ein gewisser
Vorrang vor den Engeln eingeräumt, 'sei es dadurch, dass sie
von Gott oder Nostre Dame besonders zum Mitgehen aufgefortlert
werden, sei es dadurch, dass man sie den Engeln den Befehl
zum AuO}ruch geben lässt, oder dass, was für unsere Frage
liesonders in Betracht kommt, sie sich an dem Gesänge der
Engel nicht betheiligen. Die erste Gruppe führt, soweit Heilige
in den ihr angehörigen Stücken auftreten, das Letztere consequent
ilurch, auch die beiden erstgenannten Auszeichnungen sind in
X und XIX, wenn auch nicht überall, in Anwendung gekonmien.
Daneben ist in X noch ein weiteres Mittel , die Heiligen vor
den Engeln auszuzeiclmen, benutzt worden, welches sich aosser-
<lem in keinem andern Stücke wiederfindet, das ist das, dass
die Engel in der Kirche ausser für Nostre Dame auch für die
mit ihr kommenden Heiligen Sitze bereit machen müssen.
In XIII, wo sich Maria ebenfalls einen Sitz herrichten lässt,
sind keine Heiligen in ihrem Gefolgi^, es kann daher darüber^
wie XJII sich in diesem Falle verhalten würde, kein Urtheil
abgegeben werden. Die beiden Heiligen Eloy und Jehan,
welche zur Verberrlicliung der Kirchenscenen in X eingeführt
sind, da der Grund der dort stattlindenden Feier das Fest des
erstercn ist, sind in! XIII durch eine Anzahl anderer himm-
lischer Wesen ersetzt worden , deren GiUtuog aus dem Stücke
nicht zu erkennen ist, da sie nur nebenl)ei erwähnt werden.
Die Worte der Mutter Gottes
h99. Suä dont, mes aniiB: sanz de[ay | Avec moy touK toiu eil venek
und des Deuxiesme Änge : •
70>V De ce aommei tnit volenti i,
sowie des h. Basilius, welcher G17 bloss von einer grossen
Menge Menschen spricht, geben keinen Aiifschluss über den
Character der einzelnen Personen, deuten jedoch mit Sicherheit
darauf bin, dass Nostre Dame hier zur Erhöliung der Feierlichkeit
mit verstärktem Gefolge auftritt. Ausser in X begegnen wir
einem Heiligen dann nur noch in XIX, und zwar ist es hier
Jehan allein, der von vielen Mirakeln als zum Gefolge Marias
hinzugehörig betractitet wird- — Eine benierkenswerthe Ab-
weichung in Bezug auf das Gefolge der h. Jungfrau bietet allein
XI, in dem neben Gabriel und Michael nocli ein Tiers Ange
ohne Namen vorkommt Es erscheint zweifelhaft, ob dieser
dritte Engel wirklich eine Schöpfung unseres Dichters ist oder
nicht vielmehr einer falschen Auffassung des Schreibers sein
Dasein verdankt. Wir neigen uns zu der letzteren Annahme,
da eineslheils der dritte Engel erst bei dem zweiten Äujireten
Marias erwähnt wird, nachdem das erste Mal ausdrücklich nur
von Gabriel und Michael gesprochen war, anderentheils schon
beim ersten Auftreten vor der Rückkehr derjenige Engel,
welcher zuerst gesprochen hatte, nachher noch einmal das
Wort ergreift, im Ganzen die beiden Engel zusammen also drei
Mal reden. Es ist immerhin nicht unwahrscheinlich, dass der
Schreiber, welcher ausnahmsweise die Engel drei Mal reden
sah, sich dieses auf seine Weise erklärte, indem er einen dritten
Engel ohne Namen hinzufügte. Diese Vermuthung findet auch
darin eine Bestätigung, dass, obwohl Gabriel und Michael stets
in verschiedener Reihenfolge sprechen, der Tiers Ange stets
der dritte bleibt. Wenn wir daher auch nicht den Tiers Ange
ohne Weiteres als fremde Zuthat aus dem Stücke streichen
dürfen, so kann sein Vorhandensein docli auch nicht als Gmnd
zur Absonderung des 11. Mirakels von den übrigen dieser
Gruppe dienen. Mit der oben erwähnten Eigenthümlichkeit
von aIII aber darf dieser Fall nicht zusammengebracht werden,
da die dort neben Gabriel und Michael auftretenden Engel nur
als stuoime Pei^onen auf der Bühne mitwirken.
8} Das 17. Mirakel ist das einzige, in welchem neben Gabriel
nicht Michael , sondern ein anderer Engel , Raphael , auftritt.
Ausser den beiden Engeln erscheinen dann noch Saint Jehan
und die Si^'cle des eure im Gefolge der Jungfrau; sie zeichnen
sich indess kaum irgendwie vor den Engeln aus, da sie sogar
die Gesänge derselben mitsingen miissen.
10) in, XrX, XV. in XIV ersclidnen neben Gabriel und
Micltaei die lleiüijeii Prist, Lorens yn(1 Agnes; die letztere
findet sich auch in XV wieder, die beiden ersten dagegen sind
durch St Jehan und St. Eloy ersetzl worden; die beiden
Ueiligen in III heissen Estienue und Lorcns. In Bezug auf das
Singen beobachten nicht alle 3 Stücke dasselbe Verfahren.
Während in XIV die Heiligen sich von dem Gesänge aus-
schhesscn, wenn sie sich im Geiolge der h. Jinigfrau befinden,
sich daran betheiligen, wenn Gott den Zug filhrt , lässt III die
Engel stels allein, XV stets mit den Heiligen zusammen singen.
11) Dießezeiclinniig der in IX auftrelenden Heiligen Gristine
und Agnes als »vierges- verrath, dass der Verfasser nicht umsonst
gerade weibliche Heilige zum Gefolge seiner Heldin wählte.
Sie nehmen an dem Gesänge der Engel theil.
13) Vm. Der heil. Petrus, welcher in diesem Stücke
ei-scheinl, muss natürlich als betheiligte Person hier eine ganz
andere Rolle spielen, als ein Heiliger sonst zu thmi pflegt.
Zwei Mal wird er von Gott als Bote zur Erde gesandt, und
beide Male w^erden ihm die Engel als Gefolge mitgegeben, ihm
liegt auch die Absolvirung des Sünders ob, und vor den Engeln
wird er dadurch ausgezeichnet, dass er an ihrem Gesänge sich
niclil betheiligt. Trotz alledem ist er mit den Heiligen in XIV,
die sich in einer ähnlichen Lage befinden, nicht zu vergleichen.
Es fehlt ihm der frische, lebendige Geist, der St. Prist und
seine Genossen beseelt , über die Stellung eines bescheidenen
Dieners, der nichts will, als was sein Herr will, der einen,
wenn auch nur scheinbaren Vorzug vor dessen Mutter aufs
Eifrigste von sich weist, schwingt er sich nie empor.
14) XX, XXI, XXVIIL Die Rollen der Heiligen Peter und
Paul waren jedenfalls in der Quelle schon vorgezeichnet, der
Dichter behielt sie bei, da er bei seinem Prinzip weder Gott
noch Nostre Dame an ihre Stelle setzen durfte — denn da diese
nur in Folge eines Gebets erscheinen, hätte Gonstantin zu einem
von ihnen beten müssen, was er als Heide nicht konnte — ,
die Engel aber nicht verwenden wollte, weil er dadurch den
Eindruck auf das Gemüth des Kaisers abgi'scliwächt haben
würde. Er lässt die Heiligen sonst indess niclit eingreifen. In
XXVIH tritt Jehan wieder auf. Er sowohl wie Peter und Paul
singen die Rondefs mit.
15) XXVI, XXVIl. In beiden Stücken tritt St. Jehan auf; er
nimmt an dem Gesauge ntchl theit.
20) XXX. St. Jehan, singt mit. Ebenso 21)XXXI, 27) XXXIX.
221 XXXIl, St Jehan, Rolle ohne Bedeutung, singt nicht mil,
2H) XXXIII. St. Jelian ergreift nur ein Mal in beiden
in Frage konunemlen Scenen das Wort, Sein Ver-
ft
halten ist deslialb von besonderer Bedeutung, weit er beide
Male nor auf dem Röckwege, nicht aber auch auf dem Hiii-
we^e sich an den Gesängen brl heiligt, (vgl. 12GÜ,IJ5. 1070/75
ll2*J7,130G 2CHJ9: Tuuz en tionimes enlalentez).
24) XXXIV. Hier spricht Jehan überhaupt gar nicht, auf sein
Vorhandensein ist nur aus den Reden der anderen zu schliessen.
AViL* es scheint, betheih'gt er sich jedes Mal an dem Gesänge.
25) XXXV. Loys wird weder von Golt noch von Nostrc
Dame, sondern von Michael, zum Mitf^ehen aufgefordert. Er
singt mit.
^t>) XXX VL hl diesem Stucke tritt wie in XI ein
Troisiesme Ange auf, der indess hier die besondere Rolle des
Schutzengels des Pierre le Changeur übernommen hat. Ei*
fehlt dem Anscheine nach bei dem dritten Äufli*elen Gottes.
IIJL Die Teufeh
J) X, XI, Xm, XIX. 2) V, Vr. 6) XIl in der ersten
GiTjppe treten Teufel nur in XIFI auf, obwohl der Stoff auch
in XtX die Eiutuhrung derse!tK*n gestattete. Auf ihr Vorhanden-
sein an und für sich ist hier allerdings wenig Gewicht zu legen,
da sie der Dichter sicherlich schon in seiner Vorlage vorgefunden
bat, wie denn auch in VI der Teufel jedenfalls nicht als eine
Schöpfung des Verfassers angeschen weiden darf. Dagegen
mag ihr Fehlen in XIX bekunden, dass der Dichter einen
Teufe! nur in solchen Stiicken auftreten lassen wollte, deren
Stoff es gestaltete, ihm eine hervorragende Rolle zuzutheilen.
Der Teufel von VI gehört nothwendig zuru Inhalte, die bi'iden
in Xin haben ebenfalls ihre Bedeutung, da sie den abtrünnigen
Julian zur Hölle schleppen müssen » wie schon die Legende
vorsclu-eibt. Nicht so in XIL Dorl ist der Teufel eine so
nebensächliche Person, dass die Scenen, in denen er auftritt,
recht gut weggelassen werden können, ohne dass die Wirkung
des Stückes t>eeinlrächtigt , der Gang der Handlung bceinflusst
würde. Der Verfasser von XII würde wahrscheinlich aucli in
XIX einen TeufeJ eingeführt hal>en, der Verfasser von XIII
brauchte es nicht.
Auf den ersten Blick mm scheinen der dyable, der den
heil Jehan verfolgt, und Beleal und Sathan, die den Kaiser
Julian zur Hölle schaffen, wenig mit einander gemein zu haben;
schon allein der Unterschied in der EJenennung scheint auf-
fallend, ludess ist hierbei zu beaclden, dass, sobald nur ein
Teufel in einem Mirakel auftritt, dieser niemals einen besonderen
QQ
Namen erhall, sondern einfach als *lc dyable* oder *renncmj«
figurirt, während bei dem Auftreten mehrerer ihnen stets zur
Unterscheidung bestimmte Namen beigelegt werden. Dass aber
ferner in VI nur ein Teufel, XIII dagegen zwei, ja wie es nach
eineni Ausrufe des einen sergent scheint, einmal sogar eine
ganze Anzahl Teufel auf der Bühne auftreten, dafür ist der
Grund in einem fast allen Mirakeln gemeinsamen Gebrauche
zu suchen. Man nahm nämlich niu* dann mehrere Teufel auf,
wenn eine Seele zur Hölle getragen werden musste, in allen
andern Fällen genügte ein leinziger. Es ist dies eine Sitte,
welche darin ihr Gegenstück findet, dass zwar immer nur ein
Engel als Bote gebraucht, eine Seele aber stets von zweien
geholl w^ird.
Dürfen diese beiden Punkte nun allerdings als unter-
scheidende Merkmale der beiden in Rede stellenden Mirakel nicht
aufgefasst werden, so zeigen sich doch im Einzelnen in dem
Benehmen der Teufel noch mancherlei Abweichungen, welche
eine Zusammenstellung von VI und XIII sehr unwalirscheinlich
machen. Sathan und Beiial treffen sich das erste Mal ausserhalb
der Hölle. Beiial erzählt, wie er Julian dazu gebracht hat,
Basille und seine Stadt zu vernichten; auch der premier dyable
giebl darauf eine sclmurrige Geschichte zum Besten , die abe
mit der Handlung gar nichts zu thun hat, worauf beide in der
unbändigsten Weise ihrer Freude Ausdruck geben. Die ganze
Scene macht den Eindruck, als ob zwei Clowns sich unterhielten.
Nicht so vergnügt sind die beiden bei dem nächsten Zusammen-
trelTen. Sie ärgern sich über Julians Tod, den sie nicht haben
verhindern kömien , da Maria *zu stark ist* , trösten sich aber
schliesslich damit, dass ihnen wenigstens Julian sicher ist, den
sie nun >a grant feste« zur Hölle schaffen. Dies geschieht, wie
in III, vermittelst einer Tragbahre, da ausser der Seele auch
der Körper des Sünders mitgenommen wird.
Der Teufel des 6. Mirakels ist ein roher Geselle, dem
nienschliches Fühlen h*emd ist. Jehan bannt ihn leicht durch
Anrufung Gottes und der Jungfrau, indess verschwindet er nach
der Beschwörung nicht plölzlich , wie in XVI , sondern weicht
nur zornig der Gewalt, neue Kränkungen verheissend. Die
Worte Gabriels, als ihn Michael auffordert, mit ihm die Seele
der Anthure zu holen :
lb2ß. Alons, quo Sätban ne rentnsse, | Qui droit n'j a.
scheinen darauf hinzudeuten, dass Salhan zuweilen auch Seelen
raube, welclie ihm nicht zukommen. Jedenfalls machen sie es
unwahrscheinlich, dass er jede Seele erst zur Aburtheilung vor
Gott führt. — Eine komische Wirkung scheint durcli das Auf-
treten der Teufel nicht beabsichtigt
23
Ich füge noch hinzu, dass die Teufel in XTII von Maria
immer nur als Maroye reden — wenngleich niemals im Reim,
wie JiiUevilie glaubt, dem wolil III 81*H und 076 vor-
geschwebt haben ^, während XU (1213) sie Marion, VI (7iy)
allein sie Marie nennt; sonst kommt der Name im Munde der
Teufel nicht vor.
7) XVT. Die Teufel fuhren hier dieselben Namen Sathan
und Bclial wie in XIII, und es läge daher nahe, eine Vcr-
gleichung beider Stücke in Bezuj,^ auf diese Personen voi-zu-
nehmen. Indess bedingt die Vcrschiedenlieit der Stoffe ein so
verschiedenes Auftreten der Teufel, dass für eine Verglcichunty
dei-selbcn nur sehr wenig Anhaltspunkte zu finden sein würden.
Immerliin sei heriicrkl , dass die Unterredungen Sathans und
Belials nicht wie in XIIl darauf angelegt sind, die Lachlust des
Publikums zu erregen, und dass hier ehi Teufel auf eine, wenn
auch unwillkürliche Bescliwörung — einfache Nennung Gottes —
tiin plölzlich verschwindet , wenn er nicht durch den Be-
schwörenden selber zum Bleiben gezwungen wird* Aucii
werden hier zum ersten Male Verführungen vor den Augen
des Publikums versucht, welche aus den früher besprochenen
Stücken verbannt bleiben niussten, weil dem allgemeinen
Gebrauche nach derartige Versuche nur dann zur Darstellung
gebracht werden, wenn sie niclit gelingen. Auffallend mag
jedoch wieder erscheinen, dass hier 3 Teufel auftreten, trotzdem
£eine Seele in die Hölle zu schaffen ist Von diesen beiden
kann natürlich immer nnr einer der Versucher sein, es musste
also ein Grund gefunden werden, dass bald der eine, bald der
ar.dere dieses Geschäft besorgt, und es gelang sehr einfach
in der Weise, dass der Dichter den ersten Versucher durcii
seile Niederlage so entmuthigt sein liess, dass er einen zweiten
Versuch nicht wagte. Dadurch nimmt dieser Teufel sich seinem
Vetler in VI gegenüber zieridich erbärmlich aus. — Der Hass
gegen Nostre Dame, der in VI und XIII so völlig die Gespräche
der Teufel beheri-scht, tritt hier ganz zurück; man spricht von
ihr Cberhaupt nicht.
9) L -JG) XXXVL Die Teufel in I haben mit denen , die
wir bisher kennen gelernt haben , so viel wie nichts gemein.
Es sind im Ganzen genommpn recht gutmüthige Leute, welcfie
den ilehentlichen Bitten der Dame tncht zu widerstehen
vermögen. Andererseits aber gehören sie aucli nicht zu jenen,
welche vor dem blossen Namen Gottes oder der Jungfrau er-
bleiclien und ohnmächtig nicht gegen ihre Macht anzukämpfen
wagen. Dem Befehle Marias den Fil fahren zu lassen, da er
unter ihrem Schutze stehe, leisten sie einfach nicht Folge und
berufen sich auf den ilichterspruch Gottes, vor welcliem sie
u
dann neben Nostrc Dame eine völlig gleichberechlifjle Partei
l)llden. Selbst nach t^eßitlteni Uiihei! wajjon sie in liöchst
unehrerbieligetn Tono von Gott und seiner Mutter zu sprec!ien:
l-*83. Poiir 8a niiire n'en ose el faire: H scroit bälux au retour
Si lui iaiaoit riens de contmire,
Eine gleiche Scene, wo Noslre Dame und die Teufel sieh einen
Mensclien sü-eitig machen, kommt ausserdem im 30. Mirakel
vor. Das Verhallen der Teufel ist dort ein ganz ähtdiclies,
sogar die oben angeführte Stelle findet sich in wenig veränderter
Form dort wieder:
5S4. touz jonrs noua est ennemis^
Qüant^sa m^ro vient a Tafaire;
Autrement ne l*o&oroit faire,
Wahrscheinlich hantlelt es sich
587. Et a*il le fai&oit, abattia
Seroit de sa mere et batiiz
Deeau» ses feases,
hier wieder um eine Benutzung
4
dos ersten Mirakels seitens eines der später abgefassten. Die
Namen Lucifer und ßelgibus sind in XXXVI zu Sathan und
Vehemot geworden.
10) XIV, III, (XV), Die Teufel von XIV sind in mancher
Hinsicht von denen in 1 und XXXVI verschieden. Gott sendet
Gabriel mit dem Befehl an Salhan, Estienne ins Fegefeuer zu
schalTen, ihn dort zu schlagen, aber nicht zu tödten. Sathau
sclieint demnach der oberste Teufel zu sein, welche Rolle in
I Lucifer zugeschrieben wird, während XXXVI hierüber
nichts Bestimmtes angiebt. Eine der nächsten Scenen
zeh^i uns dann Sathan mit Vehemot im Gespräch, Letzterer
giebt seiner Wut h darüber Ausdruck, dass der Arciiidiaconus nur
ins Fegefeuer gekommen sei, da er zu guter Letzt noch
Busse gethan habe, Sathan tröstet ihn mit dem eben
erhaltenen Auftrage. Beide vereint überfallen darauf dm
E'^tieiine und schleppen ihn auf ihren Schultern ( : sur noz colz
4G0 :) iiinweg. Es scheint sich in diesen Scenen der Gedanke
kundzugeben , dass die Teufel wie die Engel nur einfache
Diener Gottes seien, ohne dessen Schiedsspruch sie keine Seele
anrühren dürfen, eine bisher noch nicht ausgesprochene An-
schauung. Ihr bösartiger Character entspricht mehr VI und
XI11, als I. Dagegen zeigt die Scene, wo die Heiligen K^tienne
aus der Hölle holen , in Uebereinstimmung mit I und XXXVI,
dass sie vor ihnen und der Jungfrau nur geringen Respekt
haben; ei-st der ausdrückliche Befehl Gottes vermag sie zur
Auslieferung des Gefangenen zu bewegen.
m. Die Teufel, wie in XIV Sathan und Vehemot genannt,
sind von demselben bösartigen Character- Sie führen ebenfalls
die Seelen, bevor sie sie zur Hölle bringen, zur Abiulheilung
vor Gott, selbst wenn es, wie hier, offenbar ist» dass dieselben
zu ewiger Verdamnuiiss bestimmt sind. Dass die Teufel Nostre
25
^
I
Dame mit dem veräclitlichen Niiincrx Maroye belej,'en, fand ^id\
auch SL'lion in XIII, dv\n Stücke, welchem XV auch sein HdikIcI
enlnomfiien hat; der Name Maria kommt aus ilireui Munde in
XIV zwar nicht vor, doch linden sich Gegenstücke dazu in den
Kamen Loren tin für Lorens und Agnesot für Agnes. Der
Unterschied in der Art des ForiscIiafTens des Bischofs in III und
desEslienne in XIV — bei dem Bischof bedienen sie sich wie in XHI
einer Tragbahre — mag darin seinen Grnnd haben, dass Estienne
noch lebt, während der Bisciiof todt ist.
M) IX. hl diesem Mirakel sind ohne sichtbaren Grund
2 Tenlel aufgeführt, deren Namen, Sathan qnd Beelzebuz, uns
allein interessircn, da der letztere in I als Belgibus oder Beizebus
dreisilbig, hier aber viersilbig gebraucht wird.
12) XVIII. Der Teufel, Tennemi genannt, tritt wie in VI
das erste Mal ohne irgend welche Verhüllung, das zweite Mal
wie in XVI als Bote verkleidet auf. Die erste Sceno schliesst
sich sehr eng an die Heimsnclmng Johans in der Wüste an.
Nicht nur dass hier wie dort der Teufel sich ganz offen
zu erkennen giebl, er wird auch in vorschriftsmiUsiger Weise
gebannt und entüiüht dann mit einer Drohnng. Indess ist
hier bezeichnend genug in der Besclnvörungsformel die heilige
Jongfrau, welche in \^I zur Dreieinigkeit gezählt wurde, gestrichen
und das Hauptgewicht aof das Zeichen des Kreuzes gelegt,
welches Tlieoaore bei ihrem Gefiele macht (cf XVI). — Das
zweite Auttreten des Teufels ist mit der Versuchung der mere
in XVI nahe verwandt. In beiden Stücken verschwindet er
nicht nur plötzlich auf eine zu fall Ige Anrufung Gottes hin»
sondern diese Anrufung ist auch ziemlieh gewaltsam in ein
Gebet, das sich im Uebrigen an Nostre Dame wendet, einge-
schaltet , in d -r offenbaren Meinung des Dichters , dass ein
Gebet zu Nostre Dame nicht genüge, um einen Teufel zn
bannen. In XVi ist dabei die vorgeschrieliene laleinisclie
Formel etwas «npassend angebracht, hier thuf der blosse Name
Gottes dieselbe Wirkung.
18) XXV. In diesem Stücke treten die Teufel , von denen
der eine Sathao tieisst, erst gegen das Ende auf, doch ist ihre
Gegenwart an und für sich ein beachtenswerthes Factum, da
sie in keinem der nächst verwandten Stücke extstiren. Sie
tragen ei-st den todten Kaiser, dann auch den noch letjenden
Kerkermeister zur Hölle. Einer Tragbahre bedienen sie sich
daljei beide Male nicht, auch ist nicht anzunehmen, dass sie,
Avic das sonst stets bei einer solchen Gelegenheit geschieht, die
Seele und den Körper nach einander holen. — Da der Kaiser
'►est nostre par droit acquis^^ braucht er nicht erst vor den
Richterstulli Gottes geführt zu werden. — Um den Kerker-
96
-*'>i
meisler forliiischaffen, erscheinen sie in grösserer Anzahl (13:28
Eiilour itiny nc voy qu'ennemis)
20) XXX. Der Tunfo! verfilhrl in der Gestalt eines Dieners
den Eremiten Jelian le Paiiiu zu einem Verbrechen gegen die
Tochter des Königs. Seine Rolle ist nur insofern benierkens-
vvertli, als sie das einzige Beispiel bietet, das« eine Vcrluhrung,
welche der Teufel vor den Äugen des Pubhkums versucht,
gelingt, (vgh 7)
IV* Bapst und Eremiten»
t) Die Eremiten, welche in den Stücken der ersten GruppeT
auftreten , sind zwar alte ungewölmlicH froinnie Männer und
erfreuen sich deshalb der besonderen Fieundscbaft der Himm-
lischen, aber sie theilen diesen Vorzug mit anderen Leuten,
selbst mit Laien. Ihre gänzliche Abgeschiedenheit von der Welt
ist wiedertioU hervorgelioben , sonst orfahren wir über ihre
Lebensweise nichts.
In I nnd IV wird den Eremiten der Genuss von hfmtn*
lischem Manna zu Theil, der in II mnss sich künrmerlich selbst
ernähren. Vgl. die Worte des Einsiedlers zum Bischöfe, als
dieser sich nacli dem Kinde erkundigt:
1222, Vez le cy, ve% an je le tien. Ne lait ne fleur,
Mais encoie n'aj pour li v'wd,
7) XVL Der Papst geniesst in diesem Stücke ein besonders
hohes Ansehen. Er ist die letzte Instanz bei schweren Sünden
und daher allein hn Stande, der utero Absolution zu crtheilen.
Bezeichnend ist für diese Ansicht, dass ihn die Mutter deshalb
in ilirem Stolze den Gott auf Erden nennL Den Teufel erkennt
er Irotz seiner Verkleidung und tritt ihm furchtlos entgegen.
8) XVII. Die Eremiten nähren sicli mühselig von Wurzeln
und wilden Früchten, doch wird dem einen göttliche Inspiration
zugeschrieben (v. H.i40 fl'.J-
Der Papst, welcher sonst überall als jedem zugänglich
dargestellt wird, hat hier als hoher Herr keine Zeit, sich, wie
der Penancier sagt, mit »de ton obscurt<J* la matere* abzugeben
(1030).
9) I. Eigenthümhch ist die Vorstellung von 1. Der Papst
erscheint hier als ein milder Mann, der dem Fil gern hülfe,
wenn er nur könnte; er kann jedoch nichts tbun, als mit seinen
Kaidinälen für ihn beten und ihn einem fronnnen Einsie<1ler
enipfehlen, dessen Beistand wirksamer ist als der seinige. Dieser
Eremit ist der Beichtvater des Papstes — in XVI und XVH
bekleidet dieses Amt ein Gektlicher, der Penancier — er verkelirl
27
rnil Gotl , der ihm täglich seine Nahrung durch einen Engel
sendet. Eine Scene zeigt uns, wie der Engel dem frommen
Manne wegen des he vorstehen den Besuchs die doppelte Kation
bringt, eine Fili-sorge, gegenüber welcher man nicht einsieht»
wasfur andere Entbehrungen das Leben eines Einsiedlers so
verdicnsllicli machen. Indess auch dieser Mann ist nicht fromm
genug, ein zweiter, ein dritter ist noch frommer, und bei diesem
letzten kommt dann schliesslicli die Errettung zu Stande.
10) XIV, (lll, XV). Der Papst zeigt hier weder die Milde
seines Kollegen in 1, noch das entschiedene Auftreten wie in
XVI, wir sehen ihn vielmehr mit einer abergläubischen Furcht
vor dem Teufel behaftet, die ihn alle kirchlichen Mittel, den
Bösen zu bannen, gebrauchen lasst, ohne dass llu'e Unwirksamkeit
ihn von der Unschädlichkeit Estiennes völlig überzeuge,
11) IX. Papst und Eremiten sind hier von aufTalleud
gehässigem Chararter. Ihr Benehmen gegen den reuigen Herzog
steht In schrolTem Gegensatz m ihrem Verhalten in allen anderen
Stücken, nur dem Papst in XIV und dem Einsiedler in 11 wäre
vielleicht ein solcher Mangel an christliclier Liehe zuzutrauen.
Die Thalsache, dass Wilhehn weit und breit berüchtigt war,
kann nicht als Entschuldigung für sie dienen, da doch auch
der Räuber in XI freundlich von dem ehrwürdigen Einsiedler
aufgenommen wird. — Von einem Verkehr der Eremiten mit
den Himmlischen kann hier nidit die Rede sein, und auch der
Genuss des himnihschen Mannas ist ihnen versagt. Selbst in
ihrem Verbältniss zum Papste haben sie, wenigstens im Ver-
gleiche mit I, an geistlicher Gewalt eingebüsst. Während dort
die geistliche Gewalt der Eremiten offenbar als über der des
Papstes stehend betrachtet wird , der Papst den Sohn wegen
der Taufe an sie verweisen muss, moss hier der Sünder von
ihnen zum Papste pilgern, um eine einfache Absolution zu er-
langen.
13) Vin. Der Eremit nimmt hier Gott gegenüber eine
bevorzugtere Stelle ein als der Papst; wo sich dieser nicht mehr
zu helfen weiss, weiss jener Rath. Als der dankbare Papst
ihm sagt:
581. Grant honime vous feray, par foy i | Com voulroz. soit peUi^i oii gratidei
Qu tiemandez tele prouvende | Voir voua Tarez.
antwortet er ablehnend, indem er die Vortheile seines Standes
hervorhebt :
587. Je Ulli hors de tout unnuy | Kt de reiopescli erneut du mondc.
von hinmihschem Manna spricht er nichl
23) XXXIII. In ähnlicher Weise wie in 1 wird Robert der
Teufel, als er bei dem Papste Äljsolulion suciil, von diesen! an
seinen Beichtvater, einen Eremiten, gewiesen. Indess gesteht
liier der Papst dtirchaus nichl ein, dass die Absolvirung Roberts
\{h:\A in meiner Miiclil liege, er sk41t iliii nur unter die ontenance
tles KreiiiittMi, etwa wie in IX, wo der l*apsl den Herzog an
den Patriarchen von Jerusalem verweist. Auch nennt er den
Kinsiedler »un iiiien confesseur,* einen meiner Beichtvater, und
niclit, wie in 1, »man confesseur.« Seinen AufenllialLsort giebt
er ihm genau an , ohne allertlings seinen Namen zu nennen.
Diese ganze Scene macht den Eindruck, als wenn sie eine
Nachahmung von I sei. Für das Verhältniss des Papstes zum
Kaiser sind charactcristiscii die stolzen Worle des letzteren
V. 2040,47 und die Reden 2102, 15. Vgl. dagegen XXVII, 1789 ff.
F. 2>fw Verhültnlsa der beideii Engel zu ehutnder.
Gabriel und Michael ersclieinen bald im Gefotge Gottes
oder Mariai?, bald allein, als Boten von Gott entsandt. Daraus
nun, ob Gabriel auf einen Befehl Gottes oder seiner MuHer
stets zuerst antwortet oder hierin mit Michael mehr oder weniger
regelmässig abwechselt, oh Gott jedes Mal Gabriel als Boten
entsendet oder Michael ebenso häufig verwendet, lasst sich ein
Schluss ziehen, ob der bctreiTeride Dichter Gabriel als eine
höher im Range stehende oder als eine Michael gleichstehende
Person ansah. Die einzahlen Mirakel weichen hierin sehr von
einander ab. Wir betrachten im Folgenden nur diejenigen^
ein welche prinzipmässiges Vorgehen erkennen lassen.
2) In VI antworten auf einen Befehl der lieiL Jungfrau
stets beide Engel, jedoch jeder für sich. Ein Vorrang vor
dem andern wird keinem zugestanden. Zwar redet auf dem
Wege zur Erde immer Gabriel zuerst, auf dem Ruckwege aber
nur das erste Mal, während das zweite Mal und die t>eiden
Mnle, als Gabriel und Michael zusanmien die Seele derÄnthure
holen, Michael zuerst spricht, so dass auf diese Weise das Gleich-
gewicht wieder hergestellt wird. Es steht hiermit vollkommen
im Einklang, dass Gott zur Ausführung seiner Befelile ab-
wechselnd Gabriel und Michael entsendet. Da.sselbe Vorgehen
scheint V ^zu beobachten,
3) VIL Gabriel spricht stets vor Michael.
4) II. Gabriel und Michael reden abwecliselnd, so jedoch,
dass auf dem Wege zur Aebtissin Gabriel, auf dem Wege zum
Eremiten Michael zuerst spricht,
5) IV. Ebenso, doch ist hier auffallend, dass Nostre Dame
sich mit ihren Befehlen nicht, wie das sonst zu geschetieii
ptlegt, an beide Engel, sondern immer nur an den wendet,
welcher ilu' nach der Reihenfolge zuei-st zu antworten hat.
:
2d
6) Xn. Das erste Mal spricht Gabriel vor Michael, das
zweite Mal Michael vor Gabriel, auf dem Bückwege stets in
umgekehrter Reihenfolge.
7) XVI. Abwechselnd Gabriel und Michael, vor den Ge-
sängen steht jedes Mal Michael zuletzt.
9) L Gott entsendet an die Eremiten abwechselnd Gabriel
und Michael.
10) HI, XIV, XV. Gabriel redet in allen 3 Stucken stets vor
Michael
In XIV überbringt er ausserdem den Befehl Gottes an
Sallian, und als die beiden Engel den Archidiaconus holen,
theält er wieder diesem ihren ÄufiLrag mit. Offenbar wird also
Gabriel der Von-ang vor Michael 7Aigestanden.
11) IX. Bei dem ersten AuHreten Nostre Dame's ist streng
darauf gesehen, dass auf dem Rückwege Heilige wie Engel
genau in umgekehrter Reihenfolge reden. In der zweiten
hierher gehörigen Scene lässt sieh dagegen durchaus kein
Prinzip erkennen.
12) XVHl. Als Bolen treten abwechselnd Gabriel und
Michael auf, sonst kein bestimmtes Vorii^ehen.
14) XXI. Gott enlsendet 2 Mal hinter einander Gabriel
mit einer Bolschaft zur Erde.
IC) In XXIII werden abwechselnd Gabriel und Michael von
Goü als Bolen verwandt.
17j XXIV. Wie es scheint, wird Gabriel vor Michael be-
vorzugt.
19) XXIX. Gabriel spricht stets vor Michael.
20) XXX. Die Engel reden immer abwechselnd, doch ist
darauf geaclilet , dass auf dem Hin- und Rückwege dieselbe
Person den Schluss bildet.
25) XXXII. Auf dem Wege zur Erde sprechen der Reihe
nach alle Personen des Gefolges , zwischen je zweien aber stets
Gott oder Nostre Dame. Auf dem Ruckwege antwortet auf
den Befehl Marias nur Gabriel.
27) XXXIX, Wie es scheint, wird Gabriel ein Vorrang vor
Michael zugestanden. Er spricht auf dem Wege zur Erde zu-
erst, auf dem Rückwege zum Paradiese aliein.
VL Be^rafnng Hugetrener Gattinneu,
Das, möchte ich sagen, streng vorschriflsmässi^e Vorgehen,
welches wir Uvi mehreren Gelegenheiten Ihm dem Verra^scr vt»n
Xll beobachten können, Irilt uns auch in dem Verhidtm (Tes
Marquis seiner ungetreuen Gemahlin gegenüher entgegen, hie
30
Mais il m'eatuet justice faire.
Lit doulce vierte debonnaire
Vueill«? avoir de s'amc nierci.
Je ne puis plua arrester ci
A Dien, tua Buer l
Zeiigfcn sind da , die Schuld scheint erwiesen , trolzdcm ver-
urtheilL er sie nicht eher, als bis er seine RiUer einzeln uiu
ihre Meinung über diesen Fall gefragt hat. Ein dorarliges
geselzmässiges Vorgehen des Eheherrn bei der Verurtheiluiig
seiner Frau findet sich in keinem andern Stücke wieder. Am
meisten Verwandtschaft zeigt IV, welches den König das Urthoil
wenigstens mit grossem Widerstreben sprechen lässt, während
XXVir, XXVUl, XXIX und XXXU, welche hier ausserdem noch
in Betraclit kommen» ihren Fürsten oline weitere Ueberlegung
die Entsclveidong ausspreclien lassen. Wir stellen die betretlonden
Siellen zur Vergleichung zusammen:
XII 773. Jh. fioit ce qu'el me fuÜsi iiiai 1 TanL l'ain encor et taut Tay chicr
Que pour li vouklroie estre ou val 764, II nie fait moult mal qne la dume
ü'enire Gotk et Magoth tont nu, Me convient condampner a mort
Mais qu'il ne li fuBt advenu,
1157 erklart der Marquis auch, die Hinrichtung nicht mit an-
sehen zu wollen.
IV» 1265. Et la faites, sanz delaier,
Laval en aus de luoy artloir.
Je ne la pourroie veoir
Se iwtradia avoir devoie.
Plus q iie riens du nionde Tamoie,
In XXVII verurtheilt der Kaiser seine Frim auf die einfache
Aussage des frere hin, und als der Deuxiesme Chevalier ihm
vorwurfsvoll zuruft: »(*Vst vostre fenime,^ antvy ortet er barsch:
lÜOd.Taisiez! faitiu^asigrantditFame Faites que j'en aoie deÜFre
Que digne D'est pas de plus vi vre. 1 Treetout en Teure
Vgl. hiermit XXIX, 41 i Deux. Ghev.
refraingniez vostre yre: De de van t moy, plui ue tardea,
C'eat vostre fille. \ L'oetez» allcEt et si rardea
LeKoy: Brief, je n'y aconteunebille. i Ißnellemcnt
Aehnlkh in XXVlil und XXXIL Man wird zugeben, das$,
wenn derselbe Mann auch schliesslich die Scenon in IV und
XII geschrieben haben kann, es doch höchst gewagt sein würde,
ihm auch die Autorschaft der übrigen Stücke zuzuschreiben;
dazAi ist die Auffassung zu verschieden.
Wenn dann nachher die Unschuld der Frau offenbar wird,
ist wiederum das Verbalten des Galten nicht überall dasselbe.
Der König von Portugal erkennt sofort daran , dass Nostre
Dame sich für seine Gemahlin interessirt, dass sie eine *hejtige
Frau* sei; er hält sich selbst für den Sünder unti bittet sie
um Verzeihung für sein Vei-gehen. In äbnlicher Weise handelt
dor Marquis in XII (1382 ff.). Alle übrigen Stücke sprechen
nur von einer Versöhnung der beiden Gatten. Die in XV
wegen Ermordung ihres Kindes zum Tode verurtheiUe Bürger-
frau wird nach der Wiedererweckung des Kindes eben falls einfach
freigelassen.
31
VIT» Verhalten auf ßHseti»
Das Verliailen der auf Reisen befintilichen Personen isl
im Allgemeinen in allen Mirakeln dasselbe. Es ist den Dichtern
für gewöhnlich völlig gleicbgüitig, ob der Wandernde den Weg
kennen kann, ob ihm die Person, die er aufsucht, bekannt ist
oder nicht. Er gelit von dem einen Orte fort und kommt in
dem anderen an, wo er dann gleich mit merkwürdigem Glötk
die richtige Person aufzufmden weiss. Von Interesse ist hier
voraugsweise nur das Verhallen der Reisenden in XVII und
XXV; in XVII deshalb, weil der Verfasser es hier mit einer
seltenen Gewissenhaftigkeit nie uitierlüsst , seinen Mann unter-
wegs einen Monolog darüber hallen zu lassen , welcher Weg
ihn am schnellsten zum Ziele führt, in XXV deshalb, weil dort
der Dichter mit nicht geringerer Gewissenhaftigkeit darauf achtet,
dass Personen, welche sich früher noch nicht gesehen haben,
sich nicht erkennen , selbst wenn sie sich noth wendig erkennen
rnüssen. Man betrachte nur die folgenden Cilate aus XVII:
Filz 46. Pöur in »ex aler de cestc sente Car tont que je seraj' bien loiimg
Tendraif Tadrcsse, Ne m'efitmeatierquejelechaiige,
247. Tout droit iray \m.T ce sentier i No quere d'autre voie chnnge
GoO.S16.Par cy sera mon cheuiin pris l'our le laissier.
l*remier|Kiurquerr<?plusbrieftour. . 1408.Pour plus trouverlavoiebrieve,
107»j. r*i chemin sacz autre sentier ; Ce cht^min ci aler vourray.
Imy touzjoura sanz uul eatoing;
Parallelstellen sind mir sonst nur vereinzelt zu Gesicht ge-
kommen, so
XXV, 10. AloriR, prenonsparcinostreerre: | C'e8t,cera'estavi8,leplua court^
In Hinsicht auf das Erkennen der Gesucliten kommen
schon mehr Stücke in Betracht, Meistens erkennt der Snchendo
den Gesuchten sofort, selbst wenn er ihn, wie in XX\*Ill
Berengar die Fille und die Damoiselle» früher sicherlich noch
nie gesehen hat. Der Filz in 1 weiss nie, ob der, den er sieht,
der Richtige ist, der Filz und Godart in XVII erkennen üiren
Mann stets mit einiger Sicherheit nach der ihnen gegebenen
Beschreibung oder anderen Kennzeichen, so der Bllz den
Einsiedler (120) an »son semblant plahi d'uinilite,« Godart ilen
Penancier an dem »eslal devot qu'il ii,^ Nur als Godart seinen
Eremiten iriill, ist er etwas unsiclier, ob es wirklich der ricldige
ist» doch glaubt er wenigstens die Wohnung desselben nach
der Beschreibung zn erkennen (cf. 1220 IT.). Dieser Zug ist
ebenfalls XVII elgenthümllclL In XXV nun erkundigen sicJi die
abgesandten Escoliers bei einem Nervier nach dem Aufenthalte
Valentins und fragen diesen selbst sogar nach ihm, von einem
Erkennen nach seinem Aeusseren ist also keine Hede. Ja,
späterhin geht der Verfasser in seiner Gewissenhaftigkeit so weit,
32
er Chaton den Valentin sich von dorn vorausgoeilten
vierten Escolin- zcij^eii lasst , Irol/.dom er ihn als den mnzif^eii
Fremden in tler GcsellisL-liafl noünvendig erkennen itnisfste.
Dieser Ei j,'Ctd]i und ichkeil des Diclders mag es auch zuzuschreiben
sein, dass Chaton sich noch so völli^^ unliokannt mit d
c!u'istHcl)rn LeluT zeiget und setljst von Jesus noch nichls ge-"
hört trat. — Uebrigons will icii nicld unenvätuit fassen, dass
ancti Lihanius XIII, 911 sich Ijui einem Bürger nacti dem hoit.
Basiüus cikmidigt, dass in XXI der Bote den Bartaam selber
nacli ihm ü'agt, ilin dann aber g^teich, noch ehe er Auskunfl
gegeben hal, an der Slinuiie erkennt. — Das.^ in XXI (v, 188)
der Bote unterwegs eine Pause maclit nm zu tränken , der
Ekcuier in XXXI (v* 2053) sogar eine vollstäudige Mahly.eil
liall , ist tur unsere Frage als allein stehendes Factum nictit
von Bedeutung.
VIIL Uer HcMnas.
1) S) Samndliche Mirakel der ersten und zweiten Gruppe zei
soweit reuigeSünder in ihnen vorkommen, ^i^n gleichen Ausgang
Die Nonne in VII kehrt wieder in ihr Kloster zurück, ihr Gemald
wird Mönch; der Glianniue in XIX, der Larron in XI und
Libanius in Xlll bringen den Rest ihres Lebens als Eremiten
in der Wildniss zn, und die junge Frau des ersteren geht in
ein Kloster. — Für XIII und XIX wird jedoch der Schluss
dadurch noch besonders uiteressant, dass beide Stücke mit
auffallender Üebereinstitmnung ihre Heldin zu Libanius resp.
dem Ctiaiioine Worte sagen lassen, in denen sich ein Gedanke
ausspricht, der uns sonst in keinem andern Mirakel begegne
Ich meine die folgenden Stellen:
XIX, I26L Je te promet que l'eritage
De pamilh sanz fin aras
Et ycj plii3 ne diemourras.
En un autrc lieu t*entiieiiray
Ne vueil je plus que tu retournes,
Maisd'avec m^y venir t'aournes:
En mx autie bieti te raonray
De 1110 uro r, que je te tlonray;
La tenray j'avec toy convent;
La te viditeray souvent,
Mon cliier aini.
Et soiiTcnt te visiteray
Jusqu'en ta Gu de ton trespaa*
XIII, 13G3. A ton hermitage
Was da nun für ein anderer Ort gerneint ist, zu dem sie
ihren Diener ITdiren will, ist mir unklar» jedenfalls ist es nicht,
wie iulleville glaubt, das Paradies, wie schon eine oberflächliche
Durchlesung der angeführten Stellen zeigt. Ob aber die gross
Aelmlichkeit derselben für oder wider die Annahme eine:
Verfassers spricht, wage ich so niclit zu entsclieiden, ich ver-
weise jedoch daraid\ dass auch in Bezug auf dre Bondels XIX
33
mit an4leni Mirakeln derselben Gruppe atiffiiUende Uebereiti-
Stimmungen zeigt.
4) n. Der Bischof erklärt , als er das Wander » welches
Nostre Dame an der Aebti^in gelhan hat, erfahrt, dass eine
Frau, welche so augensclieinlicli von der Matter Gelles bevorzugt
werde, eine heilige Frau sein müsse und denigeinäss auch eine
bessere Stellung in der Welt verdiene. Sie erhält eine grössere
und einträglichere Abtei, Selljst der Ereniit, dem Itoia das
neugelx>rene Kind gebracht hat, opfert mit Freuden sein beschau-
liches Dasein einer glänzenderen Lebensstellung.
5) IV. Die Königin von Portugal ist durch die Hülfe der
Jungfrau noch keineswe^ von ihren Sunden frei; Noslre Dame
selbst überreicht ihr ein Nonnengewand, in dem sie das Ende
ihrer Tage erwarten soll, und Ihalsächlich rJeht auch nicht nur
sie, sondern auch der König sich in die Stille eines Klasters
zurück. Das Reich vermachen sie den Armen! Dem Elremiten
aber, dem doch König und Königin genug Ursache haben sicji
dankt)ar zu erweisen, wag^t keiner den Antrag zu stellen, aus
seiner Einsamkeit in das Treiben der Welt zurückzukehren.
6) XII. Der Marquis tritt Anthenor zum Dank für den
seiner Gemalilin geleisteten Beistand die Hälfte seines Landes
ab. Zum Schluss singen alle zusammen das Lied *Pour ramour
du lemps gracieux«. Die sonst sicli so nahe stehenden Stücke
IV und XU gehen in Bezug auf ihren Ausgang also weit aus
einander.
7) XVI Papst und Kardinäle begeben sich unter Absingung
des Liedes *Regina celi, letare, etc.« zur Kapelle.
9) I. Der Filz und seine Eltern gehen nach der glücklichen
£rrettang des ersteren nicht in ein Kloster, sondern bcgoben
sich fröhlichen Sinnes m den Garten. Auf dem Wege dahin
singen sie das Lied »Te Deurn laudamus.«
10) Für III, XI V, XV ist zunächst in Hinsicht auf das
Aeusserc cliaraclcristisch , dass sie alle drei mit einem Rondel
oder einer Reprise schliessen. Aber auch dem Inhalte nach
endigen die drei Stücke in übereinstimmender oder wenigstens
sich nicht widersprechender Weise. Durch das Slralgericht
Gottes erschreckt Irelen in HI der Premier Ghanoine und die
beiden Glercs in den Orden der Karthäuser ein, der Second
Ghanoine wird Mönch, nur der biedere Chevalier folpl diesem
Beispiele nicht, weil Frau und Kinder seiner bedürfen. Der
Dichter ist offenbar ein Mann, der bei all seiner Früinmigkeit
doch mit den Verhältnissen zu rechnen weiss. Auch der man
und die Dame in XV bezeugen ihre fronmie Gesinnung durch
eine WallfahrU vergessen aber dcsshalb doch ihr Kind und
ihre irdiselie Habe nicht, für welche beide sie in dem Baiili
Aojg. u. Abb. {Sehn eil), 3
m
luid dem Gousio Ciiratoren Ixislellen. — Der Schluss von XIV
kann wegen seiner eigenthümlichen Naliii- nicht zur Vcrgleicliung
herangezogen worden,
18) XVIII. Der Mari nimmt die Stelle seiner vei-storbenen
Frau tu dein Kloster ein. Schlussgesang; Te Deuin laiidamus.
13) VIII. Gesang der Kardinäle. Anfang nicht angegeben.
14) XX, XXI, XXVIIL In den beiden ersten Stucken zieht
man unler Atisingung des Liedes »Ave regina celorumA zur
Tanfe der bekehr! en Fleiden. Der Schlu^is von XX VIII ist
fröhlich; die Clercs singen ein motet» wälirend man sich zur
Tafel begiebt. Berengier wird der Rache des Oslon und seiner
Frau ühorlasjjen , nnd augenscheinlich soll er für seine Tücke
niil Leib und Leben büssen,
15) XXVI. Gnibour wird Nonne. Man i?ingt zum Scliluss
ein fi-anzösisches Lied, welches indess nicht die Form des
Rondels hat. Sein Vei-sinass ist aiauhcrh H:S868S€. Ein solches
Lied findet sicli ausserdem noch in XXX, XXXIU und XXXV,
davon ist XXXV wörllich XXVI gleiclilantend, unterscheidet
sich jedoch durch die Sitbenzuhl des vorhergehenden Verses,
XXXIIl bietet in 2 Versen eine andere Lesart, welche das
Reirnschema ändert, XXX slinunt in Bezug auf das Reimschema
mit XXVI uberein , weicht aber in Bezug auf die Silbenzabl
des vorhergehenden und des dritten und sechsten Verses des
Liedes ab. — XXVII. Dein verrällicrischen Friere wird vemehen.
Man zieht zum Palaste des Papsles, um eine >feste sotempneU
abzuhalten. Die Ciercs singen ein motet, dessen Anfang nickt
angegeben ist.
It)) 17) XXIV endigt damit , dass Gabriel und Michael die
Seelen der Gelödeten zum lÜnuiiel tragen, in XXII sollen sie
nur dem Begräbniss der Leichen beiwohnen, damit durch ihren
Gesang der Glaube der Menschen gestärkt werde. In XXII in
einer besonderen Scene von Gott zur Erde entsandt, erscheinen
sie in XXIV ohne jegliche Vorbereitung; das von ihnen ge-
sungene Lied ist in XXII ein Rondel, in XXIV Q\n lateinischer
Hynmus, der mit den Worten beginnl: "^Ilic sanctus cujus hodie
celebramus solempniaÄ'J. — Amis und ÄmiUe in XXIII drücken
1) Der Anfang diesee Liedes ist tibrigens insofern von Wicbtigkeit,
ala sich aiia ihm der Sclihiag ziehnn Ifisst, »lass das 8tück an dem dem
heilfjTeti Ij^nfttiuß geweihten Ta*fe aiifBeführt wivrde. — Ebenso «cUeint
das 10. Mirakel an dem Tage dea htil. Ktoy aufgeführt worden «u sein.
Nostre Dame will die^eui Heiligen zu Lie!:>e die »maiine«« hören,
(ü91) »Car «ainte egliac, bion le voj, | Fait feste de voua au joür d'ui«
Auch andere Stücke enthalten Andentungen über den Tag ihrer Aof-
fnhrung". BO
XXVI, 13G7. A ce jour de ui'oblacion | Vueil de me««e refeccloti.
35
ihre Dankbarkeit gegen Gt>Lt und die heil. Jungfrau durch
Gesclieiike, welche sie ilinen geloben, aus und singen zum Scliluss
das Lied «Te Daum laudamus«.
Die nun fol^^ende Stücke haben alle einen fröhlichen Aus-
gang,
19) XKIX. Gesang der Glercs zu Ehren Marias, Anfang
nicht angegeben.
20) XXX. Französischer Gesang der Glercs. Reimschema
wie in XXVI, doch 4:887887,
21) XXXL Die nienesterelz spielen.
22) XXXir Der König wünscht »meneslerez qui joueronl*
oder »clers qni bieii chanlerunl**
23) XXXIIL Uober den Schkiss dieses und des folgenden
Stuckes ist an anderer Stelle gehandelt. Der französische Gesang
des Glers stimmt mit dem in XXVI überein, doch ist v. 4 und
5 in der Weise umgeändert, dass das Rcimschema aiaabaah
lieraüskommt. Die Sitbenzahl ist dieselbe.
24) XXXIV. Gesang der Glercs nicht angeführt.
25) XXXV. Gesang der Glercs wörtlich dem von XXVI
gleich, docli ist der Vers vor demselben ein Viersilbter.
2G) XXXVL Gesang »Te Deom laudamus.«
27) XXXIX. Ebenso.
Es kommt in einigen Stücken vor» dass Gott oder
Nostre Dame, bevor sie zur Erde herabsteigen, sich einen
Sitz herrichten lassen. In den Mirakeln der ersten Gruppe
geschieht dies regelmässig dann , wenn Maria in einer Kirche
zu erscheinen beal^sichtigt. XXV dagegen, welches Gott einmal
(v. t36G) ontor ganz älmlichen Verhältnissen auftreten lässt,
kennt diesen Gebrauch nicht. Andererseits lässt sich Gott in
XXXVI (v. ;vt7) vor seinem Aufbruch zur Erde einen Sitz
bereiten, o!)wol!l er sich da nicht zu einer Kirche begiebt.
Der dyrcli die Gerichtssitzung hervorgerufene längere Aufenthalt
Gottes auf der Erde mag der Grund dieser Abweichung sein.
Von Interesse ist liierbei, dass die Engel aus freien Stücken
auch Tür Maria einen Sitz herrichten, damit, wenn sie mit
ihrem Soluie käme »con souvenl advient*, .sie nicht zu stehen
brauctie. hi 1, wo die Verhandlung über den Fil im Himmel
geführt wird, bedarf es der Herstellung eines Sitzes nicht.
Niclil ohne Bedeutung ist es ausserdem für uns zu verfolgen,
wie die einzelnen Gruppen sich zu der Frage verhalten, ob
Gott resp. Nostre Dame, wenn sie zum ersten Male einem
96
Menschen ei-schemen, von diesem sofort erkannt werden, oder
ob sie sich ihn» erst vorstellen müssen.
1) Die erste Gruppe beobachlel uiclit in allen Slficken
dassell>e Verfahnm, Während der Bischof in X, der Räuber
in XI und Basilius in XIII die h^il. Jungfrau ofTenbar nicht
erkennen, letzlerer sogar, obwohl er das ihm geschenkte Buch
in der Hand häit, an der Wahrheit seines Gesichtes zweifelt^
ist der Ghanoine in XIX sich sofort über die Person tler ihm
Erschienenen klar. Ein Grund mehr für die Annahme eines
besonderen Verfassers für dieses Stück.
2) V. Kein Beispiel. VI. Nostre Dame nennt Jehan ihren
Namen.
3), 5), 8), 9J, 13), 16), 18). 24), 25), %) Es bedarf keiner
Vorstellung.
4) II. Der Aebtis.sin , welcher Maria im Traume erscheint,
stellt sie sich nicht vor, der Eremit jedoch fragt nach ihrem
Namen. — Es sei hier übrigens bemerkt, dass sie auch dem
Ghanoine in XIX im Traume erscheint,
6) XII Sie stellt sich dem ÄnUicnor, nicht aber dem
Martinis vor.
7) XVI. Kein Beisiiiel. Ebenso XXXIX.
10) III, XIV^ Kein Beispiel. XV, Der mari erkennt sie
nicht
11) IX. Wilhehii fragt sie nach ihrem Namen. Sie nennt
ilmi mit dem itnigen zugleich auch die der sie herleitenden
Heiligen. Das letztere geschieht sonst nur in X von Seilen des
EngeJs Michael, für gevvöhnhch wird das Gefolge mit Sliil-
schweigen übergangen.
12) XVIII. Theodore erkennt Maria nichJ.
14) XX. Peter und Paul stellen sich Konstanlin vor, da
dieser sie als Heide unmöglich kennen kann, Silvester jedoch
und Josaphat in XXI erkennen sie sofort ans ihren Worten.
Ebenso bedarf es auch in XXVIII der Nennung der Namen nicht
15) XXVI und XXVII weichen von einander ab, indem in
letzterem Mirakel No3tre Dame der Kaisei'in, obwolil sie schläft«
ihrpn Namen sagt» in ersterem derselt)e als bekannt voransgeselzt
wird.
17J XXIV. Der Eremit fragt Gott nnd seine Mntler» wer
sie seien, man erl heilt ihm jedoch keine Auskunft, und nun
merkt er bald von selbst, mit wem er spricht. Von XXU und
XXIII abweichend (s, unter IG).
19) XXIX. Die fille zweifelt an dem, was Gott ihr gesagt
liat, und fragt, wer er sei, tler er ihr so sieher Rettung verheisse,
worauf Gott sieh , aber nicht die anderen , in einer längeren,
seil wülstigen Rede vorstellt.
37
XXX. Obwohl Noslre Dame lifer gleich mit ihren
^erä^rt Worten angiebt, diiss sie und ihre BegJeiler das Gefolge
Golles sind, bleibUehaii zweiFelhafi, ob es nicht doch toüflische Ge-
bilde sind uiiti bi^schwört sie. Daraufhin stellt sich dann Maria regel-
recht vor. Beim xweitun Male nennt Gott sofort seinen*Namen.
21) XXXl. Hier stellt sich ei*st Gott und dann auch Noslre
Dame vor, obwotil Bertha schlätl.
22) XXXn. Gott beginnt seine Rede gleich damit , dass
er zu Osanne sagt »Je croi bien pas ne nous congnols (439)*
und sich vorstellt ; seine Mutter lässl er unberücksichtigt.
23) XXXIII. Ein eigentliches Voi^tellen findet nicht statt,
IX. Einzelne ZiUje.
VII, XIX. Die Nonne in VII und der Cfiaiioine in XIX
fiiuien sich zu Anfang des Stückes genau in dei-sell/en Lage.
Beide situl treue DtentT der lieil. Jungfrau und können sich
erst nacli langem Widerstreben entschliessen, dir untreu zu
werden, dann aWr geben ihre Wege weil aus einander. Die
Nonne sagt ihr in last trotzigem Tone den Dienst auf, von
Gewissensskrupeln vorher, die sich in einem heissen Gebele
kundthun, ist keine Rede, das dem Chevalier gegebene Wort
bildet die Scheidewand , welche sie von ihrer Beschütxerin
trennt. Nicht so der Glianoine. Auch er verlässt freilich iliren
Dienst, aber doch schliesslich nur äusscrlich, in Wirklichkeit
bleibt seine Verehrung dieselbe, seine Untreue lässt ihn nicht
ruhen und sein Gewissen drängt ihn , noch kurz vor der
Entscheidung in einem inbrunstigen Gebete ihre \'erzeihung
zu erflehen. Äehnlich ist es in II und IV. Das cliaracteiistische
Merkmal von H ist eine gewisse Leicht fm-ligkeit. Die Aebtissin
ist vor ihrem Falle eine fronune Dienerin kI^it Jungfrau Maria»
ihre verbrecherische Liebe peinigt ihr Gewissen; nacli demselben
ist von Frönunigkeil keine Rede mehr, und erst als sich die
irdische Gerechtigkeit naht, betet sie wieder 'm Nostre Dame,
Ist so die Aebtissin in ihrem Characler mil der Nonne in VII
•fx\ verj^deichen , so kann die Fille in IV als dem Ghanoine
in XIX nahe stehend angesefien werden. Die Füle ist
ein frommes Mädchen, welches tluidi die Gewalt der Um-
stände xur Verbrecherin wird, \\ahrend sie den Seneschall
tödtet , um il»re Ehre zu retten, Oeht sie Nostre Dame um
Mitleid an und gelobt Busse, wenn sie gebeichtet haben
werde. Auch den zweiten Mord begeht sie nicht, olme vor-
her zu ihrer Schutzgöttin um Erleuchtung in ihrer schrecklichen
Lage gebetet zu liaben , und nach vnllbracliler That hat sie
nichts Eiligeres zu thun, als zum Kaplan zu gehen und ihm
35
alles zu beicliten, indem sie ihn zugleich um eine schwere
Biisse bittet. Sie könnte sicli durch ein neues Verbrechen eine
leichte Busse erkaufen, von irdischer Strare ganz retten, aber
sie weist das Ansinnen des scliurkischen Priesters mit 'Abscheu
zurück und zieht den Tod der Schande vor M. Auch im
GeCangniss betet sie nicht um ihr Leben, sondern um die
Errettung ihrer Seele. Diese Grundverschiedeniieit des Char acters
der Hauptpersonen macht eineZosammenß^ehörtgkeit der in Rede
stehenden Stücke höchst unwahrscheinlicli.
Als in II Aebtissin und Nonnen zur Predigt gehen,
spricht Ysabel die Erwartung ans, dass sie jedenfalls einen
langweiligen, breiten Sermon zu hören bekommen wurden,
und nach der Predigt fasst sie ihr Urlheil über den Retkier in
die Worte zusammen:
135, II fuflt bon avocttt en court ( Et moz de placebo jett-er
Cäf il scet trop bien latitfuetcr | Ou il hii plaiet.
Auch die andere Nonne, Maria, hält die Rede für zu lang.
Während der Predigt entfernt sich Ysabel lieinilich, wie sie
sagt , weil ihr einer ihrer Veitern »an poy de toüe pour faire
siirplis et voile« brachte, was indesÄ die Aebtissin für eine
Ausrede zu halten scheint (159 Abb.: *vous en alastes le pas
Ne say ou«, obwohl Ys. schon ihre Entschuldigung vorgebracht
hat). Auch haben beide Nonnen während des Gottesdienstes
gelacht und geplaudert. — Einen guten Trunk scheinen sie
daneben nicht zu verachten, wenigstens glauben sie, als sie
zusammen eine kleme Tour gemaclit hat)en und dabei zu lange
ausgeblieben sind, zu ihrer Entschuldigung anführen zu müssen,
dass sie nichts getrunken haben, und späterhin (779) sehen
wir sie sogar auf der Bühne während der Zurüstungen zum
Empfange des Bischofs mehrmals lieimlich dem Weine des
Klosters zusprechen. — Auch die Aebtissin ist bei alt ihrer
Heiligkeit nicht frei von weltlicher Eitelkeit; sie ist stolz auf
ihre Geschicklichkeit im Diktiren eines Briefes (195) und ist
dem Gelübde der persönlichen Arniuth zum Trotz noch Be-
sitzerin eines nicht geringen Privalvorniögens {w 495 IT.). —
Vgl. hierzu auch das über den Sehluss Gesagte.
Uebrigens ti'itt auch in XVIIl eine Aebtissin und eine Nonne
Ysabiau auf, die aber — mild und versöhnlicli, wie sie sind -
!) Ea ist ein Inrthum, wenn JuUevitle gliiubt, der confeaiieur wei
bloM deahiilb verbrannt, weil «r <)ie Beichte der Könij^in, diizii noch mit
deren eigener Erlaubniaa, verraüien habe (vgl, a,ii. 0. 1, 128 und 138), da
doch in der Scene zwischen dem chivpp*?llain uiul der royn»3 (v. 1200 flf.)
oft und deutlich ausgesprochen ist, dass der Kaplan ihr vinsittliche An-
träge macht.
39
mit ihren Schwestern in II ausser dem Namen nichts i^emeln
haben.
X\l. Die von der *mere au jjape* begangene Todsünde
wh'd aufTalleinler Weise nur von der Sünderin selbst und den
Geistlichen als solche angesehen, während tler Giere und die
Damoiselle ofTenbar gar nichts Schlimmes in ihren Worten
finden. Es ist das ein eigenthumlicher Unterschied, der zwischen
Geistlichen und Laien in Bezug auf die Fähigkeit eine Sünde
als solche zu erkennen gemacht wird. Er fmdet seine Er-
klärung in einer nicht zu verkennenden Vorliebe, welche der
Verfasser für alles Formelle, nanienthch aber für derartige
subtile Unterscheidungen an den Tag legi.
Nach beendigtur Predigt s|)richt die Damoiselle in philo-
sophischen Ausdrucken ihre Bewunderung aus und der Giere
stimmt ihr In alinlichem Tone tjei:
Dam. 1 00 H Olli nie qiUBi belvlejieschier
Sjenst BUS introduccions
Pour venir aux concluftiond
Dö Hes premisses.
C lere 106. Conment il n 8c«ii l>ien nif ttre
See priDci|»es par onlenanre
Et puia fiticr |»ar concordance
De Feacripture.
Beiden ist es weniger um den Inhalt der Rede zu.thun, es ist
die Formvollendung, die sie bewundern.
Als der Papst das Verorehen seiner Mutter erfiihrt, hält er
eine Vorlesung über die drei Arten der Sunde im Allgemeinen.
Ebenso wird uns genau auseinandergesetzt, was alles zur Ab-
solution noth wendig ist:
488. Elle sk }\K fiiit confessioti | Qui sont cleiix pars de penitence:
Et si a bonne reijcntance [ Or nc li fault qne satisiaire
Diese genauen Unterscheidungen sind bis in einzelne Rede-
wendungen hinein zu verfolgen, so
140, Ln p«?iiser, en parlor, an fait | Soit d'envie, d'orgueil ou d'ire.
Die Steigemng in der ersten Zeile namentlich ist sehr fein
gedacht, v. 1587 zeigt uns dieselbe üreilheilung in anderer
Reihenfolge: -En penser, en fait, en parier-, und v. 172 »Quo
j'ay de moy tenu et dit* einen ähnlichen Gedanken in anderem
Zusammenhang.
Der Gegenüberstellung von Geistlichen und Laien, deren
wir ol>en gedachten, stellt die von Seele und Körper zur Seite.
Als Nostre Dame die Seele der vt-rslorbenen mere holt, erklärt
sie nicht einfach, sie wolle ihr vergelten, dass sie ihr so auf-
opfernd gedient habe, sondern sie drückt sich genauer aas,
sie will
tolS. A a'aine recompenser \ Les peincB qu*a souffert Bon corps;
ebenso sagt der eure bpini Anblick der Kapelle:
1680. et conment sera ce, | Que ecHte ame ne soit mne
Quantjevoy tiu'tiiiioy netientmio j Dont If corps a ci teile liornour?
Vgl. hierm und zu dem oben über die Absolution Gesagten:
40
ün po de peine temporelle
iiu'ütit'udre la perpt'tuelle.
698.Flua le sera au oorpt ^Table,
Miex sera de mn peclii^ quitte.
170Ö.J »in niiex a souffrir orendroit
Dei-selbe Sinn für die äussere Furrii glebt sich in dem Ver-
kelir der einzx'lnen Personen mit einander kund. Als die inere
den penancier aufsucht, fragt sie als weKguwandto Dame
zuiiäclist, ob sie nicht störe, worauf der ü'onuiie Mann ebenso
höllich erwidert, dass ihm ihr Besuch zur Efire gereiche- —
Die Kardinäle reden den Papst slels elirfurchtsvoll mit »saint
pere* an, während er sie herablassend »Bruder« tilolirt. —
Wie man sich bei einer Audienz bei dem Papste zu benehmen
lud, ist genau vorgesclirieben; selbst die eigene Motter desselben
muss sich dem Ceremoniell unterwerfen.
Es ist bezeichnend für den Veif asser, dass er die mere
nicht eJier ihre Pilgerfahrt an treten lässt, als bis sie ihre häus-
lichen Angelegenheiten völlig geordnet hat. Derselbe Zug-,
lindet sich auaserdem nur noch in XV, mit dem unser Stück'
sonst wenig gemein hat; dort stellen ebenfalls der Mari und
die Dame vor dem Antritt ihrer Wallfalu-t ihr Kind und ihr
Vermögen unter sichere Obtiut. In VII dagegen überlassen
Chevalier und nonne ihre Kinder der väterlichen Fürsorge
Gottes, und auch der ciianoine in XIX hält es nicht für nölhig,
vor seinem Ausscheiden aus der Welt uocfi irgend welche
Verfügungen in Hinsicht auf seine irdische Habe zu treden.
Zum Scliluss wollen wir noch einer Scene gedenken, welche.
der Verfasser von XVI dem ersten Mirakel enlielmt hat. Die^
Verse 1714 bis 741 in XVI stimmen nämlich fast wörtlich mit
den V(M*sen 816 bis 845 In I überein. Inhaltlicli sind sie dem
Character des letzteren Stückes mehr als dem des ersteren
angemessen, namentlich wenn man dabei in Betracht zieht,
dass in XVI das Benelmten der sergents dem eure gegenüber
ganz merklich von dem, welches sie dem verkleideten Teufel
gegemlber beobachten, abweicht, (cf. 108^ bis 1103) — Die
Anlangsscene von VIII zwischen dem Bürger und den sergents
erirmert im Allgemeinen ebenfalls an 1, doch ist im Einzahlen
die Behandlung eine ganz andere»
XVIL Von besonderer AViclitigküit sind hier die metrischen
Verhältnisse. Der Diclder ist offenbar ein Reimkünsller in der
höclisten Potenz. Zeigen schon die übrigen Mirakel eine gewisse
Vorliebe für den reichen Fteim, so sucht er ihn soweit ab
möglich im ganzen Stücke durchzuführen, ja er dehnt sogar
oll den Reim noch auf die nächst vorhergeliende Silbe aus
oder lässt ganze rinclirsilbige Worte tuil einander reimen.
Auch Bindungen wie »davelles: novelles« {3t*9) und gleich
darauf -faveler: renouveller« und andere Künsteleien sind nicht
selten. Einen besonderen Kunstgriff, welcher ein für ilm
characlensUsches Merkmal bililel, wendet er an in eler Ver-
knüpfung der Scenen, in denen Nostre Dame auflrilt, mit den
nächstfolgenden. Es wird nämlich in dem ersten Vers nach
einer solchen Scene stets der Reim des ersten Verses der
Hauptrede der heil Jungfrau wieder aufgegriffen, so 498:508
amaines: sepmaines, 1138:1156 bontc: coinpld, 1745:1771
chappelle: sautelle. In keinem anderen Mirakel findet sich
diese Spielerei wieder.
Eine besondere Wichtigkeit sclieint der Verfasser auch
der kirch Hellen Absolution beizumessen. Selbst der Filz de
rEmpereur lässt sich von dem Eremiten absolviren, ehe er sich
in die Einsamkeit zurückzieht, und dieser vergisst nicht zu
bemerken, dass er auch wirklich zur Edheiiung der Absolution
berechtigt ist (235: du povoir qui ni'est conimis}, nmss es doch
auch ein geweihter Priester sein, der schliesslich Godart von
seinen Sünden losspricht. ~ Hiermit hängt zusammen, dass
der eure, als er seine letzte Wallfahrt antritt und sein Bedauern
über die Verstocktheit Godarts ausdrückt, dies nicht aus Mitleid
mit dem Manne thut, sondern »pour cause de foy'<, im Interesse
des Glauliens, welcher in Gotlart ein Mitglied verliere.
XIV. Für gewülmlicti wird in unseren Mirakeln nur ein
Unterschied zwischen Himmel und Hölle gemacht; entweder
e%vige Seeligkeit oder ewige Verdammniss, das ist die Losung
aller, die mit der Stellung der Teufet und der Einriclitong der
Bühne in enger Verbindung steht. Hier' kommt nocii ein
drittes hinzu, das Fegefeuer. Der Archidiaconus rettet sich
durch recht/xntige Reue vor der Hölle, kommt aber noch ins
Fegeteuer, Estionne, der gewiss schwerer gesündigt hat, als die
m^re in XVI, die nonne in Vll oder der chanoine in XIX wird
el>en falls nur zum Fegefeuer gebracht, während jenen gleich
ewige Verdammniss in Aussicht gestellt wird. Es mag sein,
dass der Dichler durch den Stoff zu der Einführung des
purgatoire gezwungen w^n'de, aber warum ignoriren dann die
übrigen Stücke diese kirchliche Institulion so geflissentlich?
Die Befreiung ans dem Fegefeuer ist übrigens nicht schwer.
Dem Richter wird sie gegen tägliches Beten des Beati iminaculali
zugesagt , seinem Bi-uder von dem Liesen einer Seelenmesse für
ihn abhängig gemactd. Bei III und XV schloss die Art des
Stoffes die Einführung des Fegefeuers aus.
XXII, XXIII, XIV. Wir besprechen diese drei Mirakel
zusammen, weil im Allgemeinen die Stellung der heil. Jungfrau
in ihnen dieselbe ist. Gemeinsame Abweicliungen der beiden
ersten Stöcke von dem letzten werden sich in der Folge bei
der Vergleichung der Rondcls ergeben. Andere Gründe
4^
Irelen hinzu, welche die Zusammengel lörigkcif von XXO und
XXIV höchst unwahrschemlich machen, XXlII aber XXU zu-
zuweisen zwingen. Vor allem ist der ganze Gliaractcr von XXII
und XXIV ein verschiedener.
Dain :2iJ. Mirakel wimmelt von Wundern, welche Gott thut
oder durch seine Diener Ih nn lässt, das 24. entbehr L dieselben
fast vollständig , obwohl sie z. B. bei der Hinricfitung des
Ignalius ebensogut am Platze gewesen vvären. Allerdings wird
auch Ignace durch ein Wunder geheilt, aber dieses ist von
ganz anderer Art, e.^ beruht wie in IX auf der wunderbaren
Kraft einer Salbe, wälirend in XXII nicht oft genug betont
werden kann , dafis zu keiner der Heilungen eine Salbe oder
ein sonstiges Heilmitlel nolhwendig ist. Die Wiedererweckung
der Kinder des Aniille in XX1\^ geschieht aber ebenfalls nur
durch einfaches Auflegen der Hand. — Die Ignatios zu Hülfe
gesandten Engel suchen ihm nur seine Leiden erträglich zu
machen, irgend welche gewalLsamen EingrifTe in die Gesetze
der Natur nehmen sie nicht vor. So konnte der Second
Chevalier auf den Gedanken kommen, dass Ignatius sich gegen
die Folterqualen durch Krauter geschützt habe. Die Wunder
in XXII sind dagegen zugleich auch sämmtüch auf die Zuschauer
berechnet; es wird wiederholt hervorgehoben, dass es die
Absicht Gottes sei, den Menschen seine Macht zu zeigen, um
die Feinde zu schrecken , den Mulli der Gläubigen zu erhöhen*
Es ist auffallend, dass Panthaleon , obwohl er thatsächlich
dank der Hülfe Gottes gar keine Leiden durchzumachen hat,
stets zu Gott um Kraft betet, besonders auffallend, wenn man
bedenkt, dass Ignatius selbst unter den furchtbarsten Qualen
sich stark genug fühlt, noch Schlinuneres zu ertragen, und von
Gott nur Trost erbittet. Panthaleon weiss nur durch Wunder
auf die Gemütlicr der Heiden einzuwirken, Ignatius erreicht
mehr ilurch Wort und Beispiel. Es ist bezeichnend für beider
Cliaracler, dass Panthaleon auf die Aufforderung, von seinem
Glauben abzulassen, immer nur mit einer Weigerung antwortet,
Ignatius damit stets eine Gegenforderung verbindeL
Wie von den Hauptpersonen wird uns auch von dem
Kaiser und den übrigen Heiden in den beiden Stücken ein
verschiedenes Bild entworfen. Der König in XXII ist lieim-
lückisch und von blindem Hass gegen das CluMstentlmm erfüllt,
Trajan dagegen und seine Ritter sind zwar auch grausam,
aber nicht aus reiner Monllust, sondern vielmehr weil sie
systematisch lien Zweck, die Clirislen zur Bekehrung zu zwingen,
verfolgen. Sie sind dabei offenherzig genug, wirkliche Grösse
auch bei dem Feinde anzuerkennen. Es scheint die Absicht des
Dichters gewesen zu sein zu zeigen , wie selbst bei den Heiden
48
der chrislliche GJaiibe und seine Helden Bewunderungr erregen,
oline dass sich jedoch deren verstockte Geniüüier bekehren
wollen. Es entspricht der Verschiedenheit des Characlers der
beiden Fünslen , dass der Kaiser in XXIV das Begrabniss der
todlen Chrisien gestattet, wahrend sie der König in XXII den
Hunden und wilden Thieren zum Frasse übei-Iässt.
Das Gefolge eines Fürsten wird ^'•ewöhnläch durch zwei
Ritter, die unter der einfachen Bezeichnung Preniier und Second
Chevalier aufgeführt werden, repräsenlirt. Diese Ritter fehlen
nur in XXII und XXIIl, in ersterem vollsirmdig, in letzterem
durch die anderen, zur Handlung nolhwendtg hinzugehörenden
Edelleute vertreten, da diese aber nicht ab ständige Be-
gleiter des Königs erscheinen, nur nothdürftig ersetzt.
Die Christen treiben ihr Wesen in XXII noch im Geheimen,
obwohl sie, wenn es darauf ankommt, auch offen ihren Glaidjen
bekennen. Panihaleon verheimlicht anfangs selbst seinem Valer
gegenolier seine Bekehrung, und als er nachher diesen auf
dessen Pilgerfahrt begleiten will , räth er itim davon ab, damit
man keinen Verdactit sehöplb. Die Namen der Lehrer des
jungen Heiligen kann man nur durch Lisi erfahren. Diese
Geheimhaltung wird in keinem <lcr anderen Stücke so sehr
in den Vordergrund geschoben,
Gott steht seinem Scliülzling in XXII stets in Person bei,
er bringt dessen Lehrer sogar selt>er die Nachricht von seinem
bevorstehenden Totle , in XXIV sendet er das eine Mal die
beiden Engel allein, das andere Mal den Eremiten mit ihnen
ihm zu Hülfe.
Gegenüber XXI füge ich noch hinzu, dass die Weisen der
heidnischen Religion hier nicht *astrologiens«, sondern »prestres
a nos diex servans« genannt werden.
Nach allem diesem kann wohl kaum ein Zweifel bestehen,
dass XXII und XXIII von XXIV losgetrennt werden müssen,
XX V^ Die Vorgänge bei der Hinrictitung der Clu'isten haben
in diesem Mirakel mit den eben geschilderten keine grössere
Aehntichkeit, als die Saclie nothwendig mit sicli bi-ingen muss.
Von Wundern ist keine Rede mehr^ Gott thut für seine Getreuen
nichts weiter, als dass er ün'e Mörder bestraft und j^ie selbst
zu sich in den Himmel holen lässt. Der Kaisers einerseits versuclit
es auch nur bei Valentin, ihn durch Torturen zur Rückkehr
zum Heidenthum zu bewegen , die übrigen werden einfach
entliauplet. Valentin aber lial den Kaiser durch sein Benelimen
j^ert'izl , er hat sich sclion den ihn verliaflenden sergenls
gegenüber ziemhcli unhöflich t>enommen ('J24) und beweist
auch dem Kaiser gegenüber so wenig Ehrfurclil, dass ihm der
Chevalier zornig eine Ohrfeige anbietet. Dazu kommt dann
41
nachher noch» dass Valentin dun über don Gesang der Engel
eulzückleii Heiden in seiner Weise Äufklüryng giebl , was den
Kaiser derartig in Zorn versetzt, dass er ihm droht:
1091. Qu tu noz ctiex aourera» | Üu par divers tourineng niourras.
V-iIeiilin .s|trit'.iit seine Freude über die bevorstehenden Oualeil
ans und fordert seinerseits — wie es scheint , zum Hohne —
den Kaiser zur Bekehrung auf. Es maclit den Eindruck, als
ob er absichtlich den Kaiser zur Wuth reizen wolle, damit sein
Ende ein schrecklicheres und darum Gott um so wohlgetalhger
werde.
Die Art der wunderbaren Heilungen »timnit mit XXII und
XXIII überein, Valentin vollzieht sie *sanz herbes niettre ne
racine.Ä
Der Dichter zeigt sich, wie wir schon Irnlier halien be-
obachten können, in vielen Punkten merkwüi dij^' gewissenhaft.
In XXIV theilt Nosire Dame dem Eremihnj die Wunsrhe Gottes
mit, ohne dass wir sehen, wie sie selbst sie ertahrt. Hier
giebt Gott der heil, Jungfrau vor ihrem Weggange (30S) genaue
Instructionen und lässl sie der Sicherheit halber zum Schluss
noch erklären, dass sie alles w^ohl verstanden habe imd richtig
ansfüliren werde. Sie vergibst auch nicht, Valcnlio gegenut)er
nusdrficklich zu bemerken, dass sie im AoRrage Gotlos komme.
Der Heilige spricht in Folge dessen nach ihrem Weggänge auch
kein Wort des Dankes, sondern sagt einfach: »Gott, da es dir
gefallt^ gehe ich gern.*
Zur Bewachung der Gefangenen hat das Stück einen eigenen
Kei kermeister , iljm übergeben die sergents die verhafteten
Christen. XXIV lässt die sergents die Geschäfte der Kerker-
meister mit besorgen.
XXXIV. Die Mirakel der l)eidcn letzten Bände sind in
mein" oder minder hervortretender Weise mit Rücksicht auf
die politischen Verhältnisse der damaligen Zeit geschrieben,
kh will damit nicht sagen, dass alle Stücke eigens zu dem
Zwecke verfasst sind, Propaganda für irgend eine Partei im
Lande oder für die politischen oder socialen Anschauungen des
Dichters zu machen; vielmehr deuten in den meisten Fallen
nur einige versleckte Anspielungen darauf hin, dass der Ver-
fasser mit Interesse den Ereignissen des Tages folgte und
jedenfalls den jene Zeil bewegenden Fragen niclit fern gestanden
iiat. Die Entstehung unserer Mirakel fllllt in die Zeit der
Bauernaufstände, Von dem Adel und den königlichen Beamten
aufsÄergste bedrückt, haben damals die Bauern und das niedere
Volk namentlich im Norden Frankreich? sich erhoben, um mit
den WalTen in der Hand sich ilu'e Freiheit zu erkämpfen.
Dorli ihre ungeübten und schlecht brwafTnelen Haufen erlagen
45
bald den Schwertern der adligen Panzerroiter, und mit bliitig:er
Strenge wurde der Aufstand an den Hauplliclheiligten goalmdet.
Milien in diese Scenen hinein versetzt uns das 34. Mirakeh
Der Dichler schildert die Empörung zweier herrschsüchü'i^en
Prinzen gegen ihren Vater Auf Seiten des alten Künif^s
kämpft der Adel des Landes, die Barone und die Ritter, auf
Sollen der Sühne nur gemeine Solilknechte, welche trotz ihrer
Uelierioachl der Tapferkeil der Edelleulc nicht zu widerstehen
vermögen. Der Dichter nimmt, wie schon die Wahl des StolTes
zeigt, für die Herren Partei. Es war ihm leiclit, den Schluss
ähnlich wie in XXXIII so zu gestalten, dass die Prinzen ent-
weder nicht in dieser grauenhallen Weise von den eigenen
Eltern gezüchtigt oder wenigstens nach entsprecliender
Busszeit durch ein unmittelbares Eingreifen Gottes von ihren
Verstünniilungen wieder geheilt wurden. Er Ihat keins von
beiden. Es war ihm itarum zu thun zu zeigen , wie schwer
«las Verbrechen des Äufstandes gegen den Landesherrn bestraft
werde, und dass eine lebenslängliche Busse nölhig sei« um es
zu sühnen. — Dass der Dichter aber wirklich die damaligen
Zustände im Auge hat, darauf scheint mir vor allem auch di-r
Umstand hinzudeuten, dass er den König nicht selbst mit in
die Schlaetit zielten, auf der andern Seite dagegen in einer
l»esonderen Scune iüe Söldner ihrem Fürsten zujauclizen lässt»
weil er den Entsclduss ausspricht , an ihrer Spitze zu kämpfen.
Ich glaube, es ist nicht zu gewagt, lüerin eine direcle Hindeutung
auf die damals viel bespötlelte körperliche Schwäche des Königs
Karl VI zu sehen. — Für die iJoyalitäi des Verfassers aber
sprechen namentlich die Worte, welche er den Baronen in den
Mund legt, al> sie sich weigern, über die Söhne ilires Fürsten
zu Gericht zu sitzen:
l958.CeBontiioKseigneiir8pardroiture, | Contreaon seig^neur, ou emprendre
Et fjue siibji't ae desnature i A ce faiii», il ne li loit |>omt . , .
Tunt fjn«^ jiigcnient doie rendre 1
Kein zweites Mii'akel lässt sich in diesem Punkte dem 34. zur
Seite stellen.
Des Königs Berather sind , wie allerdings auch in den
übrigen Stücken, nur Edelleute , aber es ist hier geflissentlich
hervorgehol>en, dass geratte ihnen diese Stellung gebülut (77(i).
Die Beratimngen bestehen gewöhnlich nur darin, dass der König
die eben bei ihm befmdliclien Hiller um ihre Meinung befragt,
hier entsendet er extra Bolen, welche die Barojie zu ihm an
den Hof herufen müssen , und um die Feierlichkeit noch zu
erhülien, lässt der Dichter sie sieh in ein besonderes Gemacli
zurückziehen. Er hatte sich für seine Beratimngen vielleicht
die französischen Ständeversanunlungen zum Muster genommen,
4(J
welche zu jener Zeil eher Atlolsversammlimf^cn genannt werden
konnten, da die Geistlichkeit und der Tiers E(al meist niclit
hinzugezogen wurden.
Es entspricht der Stellung, welche der Ver^isser den Fragen
der Zeit gegenüher eiTuiinimt, vollkomtnen, da?^ er für höfische
Sitte und feinen Anstand eine solche Vorliebe an den Tag
legt, dass diese geradezu als für ihn characterislisch bezeichnet
werden kann. Erciienoald b(?fiehU der Baulheuch sich
zurecht zuiuachen, weil der König sie zu spreelien wünsche,
und macht sie zum Schluss nocluiials darauf aufmerksam, dass
sie nicht vergesse , vor ihm sich in geziemender Weise zu
beneluiion :
1H8. (h purra conment aeras sage 1 Jn devant ü.
Ebenso warnt er den Esourer:
ne fiüteH paa Ic tmt>ert | Ja a la court
Auf sf^inen Befehl muss auch Baniheuch dem Könige knieend
für seine Bewerbung dankeu (258). — Als Geuais von dem
Könige zum Ahnosenier der Kimigin ernannt wird » dankt er
ihm für die gute Meinung, wilche er vnu itun habe:
442. Et gmnt inerciz qiiunl taut t\e bien I I^e moy ten^z
Den zur Beratlumg etwas zu iiüli erschienenen Erchenoald
lädt der König ein, Platz zu nehmen, bis die andern kämen.
Den Baronen gegenüber entscinddigl er sich gleich darauf
gewisscrniassen , weil er sie zu sich bemüht tiabe, indem er
sagt, er wolle sie nicht lange aullmllen (700). — Der Quatriesme
Baron bittet ihn zu entschuldigen, dass sie sich zur Beralhung In
ein Neljenzimmer zuruckzielien. — Die Beralhung selbst beginnt
damit, dass man sich schlüssig zu werden sucht, wer zuei*sl seine
Stinuue abgeben soll. Man wählt dazu den Herzog von Orleans,
aller difser weigert sich, *ein Bauer verstehe mehr von der
Sache als er (8(X>).« Scblicsslicli giebt er dann doch sein
Votum ab, aber hötlicher Weise vsoubz la vostre correccion.«
Nach beendigter Sitzung handelt es sich darum , wer dem
König den Beschluss miltheilen soll. Der Ouatriesmc Baron
wird bestiiamt, und er willigt nut folgenden Worten ein:
872,AlonB,niaiec"e3t pur vostre ottrojf 1 Qu'au roj diray; et &•* inespreng
Seigneura, ([ue la parole [ueng | A parier, que vmia raiiiendPÄ.
ücvin, mit der Nacbrieht von Feiner baldigen Rückkunft vom Könige
an die Königin abgesandt, si»ncht bei sich die Erwartung aus,
einen guten Empfang bei ihr zu finden, obwohl er in armseligem
Aufzuge komme (\^ii), Bautheuch ist so höflich» sich zuerst
nach seinem Befmden zu erkiuidigen. Lievin hat seiner-
seits aber auch wieder so viel Zartgefijhl, dass er, bevor
er genauen Bericlil erstattet, sicli entfernt, um seine Reise-
kli'iiler mit reinen Gewändern zu vertauschen. — Bei seiner
Rückkelir frag-t der König seine üemahlin nach ihrem Befinden,
diese aber aiUwortel:
U>05, Ceci mettonfl tont fin «ieiriore ; | Miiiacontnent vousfist, monseigneiirV
Zum Schluss führe ich noch die Worle des Troisiesme ßamn
an, welche er ansspriclit, als er naeli der zweiten Borathung
dein Könige den Beschkiss der Edel tenle verküiidel:
l^oU SirP , je vuus dy con celtii | Qui le j*ltia fiil t?fit «ie voua toux...
Man sieht, der Verfasser wiissle, was sich in ^nrter Gesellschaft
^'ozienile, nnd Hess keine Gelegenheit vornhei-^^^ehen , iim dies
auch dem Publikum zu erkennen zu geben.
Dass der König oder die Königin stets die serRonls vor
sicli her gehen lassen, und selbst Erchenoald, als er sich an
den Hof beliebt, einen Diener niilnimnd., ist zwar an und für
sich nicht auffallend , entspricht ab<}r ganz dem Gharacter des
Stücks.
Im Gegensatz zu XXIX und XXXII fuge ich noch hinzu»
dass der König erst dann Batdlieuch zu seiner Gemahlin wählt,
als man ihn von der holien Geburt derselben überzeugt hat.
XXIX, XXXh Wie wir das 34. Mirakel als vom Stand-
punkte der hen-sehenden Parlei aus geschrieben ansehen durtVn,
so können wir andererseits das 'f.l nnd 3L Mirakel als auf der
Seite des Volkes stellend hetrachftin. Die utd>eschränkte Gewall,
wi>lche der Flöhei^e über den Niederen ausübte, spricht sich
einest heils in den nicht selten wiederkehrenden Drohungen
»pemlre vousferons* ( XXIX 40(), lOOG, IGOl, 5!?t)87), *on tu nioui ras,
cerles, a rage* (2(MJ(>), »ou niainlenant arse serez« (SGW) inid
älmlichen Wendungen, andernlheils in der Furcht, welche der
Niedere vor dem Höheren hat (vgl. die Worte Re[non*s, als er
zum Hofe geholt wird, v. 128: «Est nul qui nie vueille meflaire«)
und in der demuthsvollcn Unterwürfigkeil, welche der Eine gegen
den Andern zur Schau trägt , aus. Hemon lässl sich , als er
von Rom zmiickkelirt , vor den Rittern auf die Kniee nieder
(ßi'AJ), uinl die Prinzessin thut vor dem Könige von Schottland,
Lenib(*rt vor der Königin - Mutter dasselbe (Glift» 1135). —
Die Ungleichheit vor dem Gesetz wird illiislrirt durclt die Worte,
welche der Premier Cardinal spricht, als der König von Ungarn
um den Consens zur Heiralh mit seiner Tochter bittet: «-Er ist
kein gewöhnlicher Mensch, und w-ie der Topf, so der LriiTel.«
Gegenüber diesen Vorrecliten der Herren bleit>t dem Volke
nichts anderes übrig, als im geeigneten Momente mit den
Waffen in der Ihind sich zu erhel>en. In tlieseju Sinne scheinen
mir wenigstens die Worte des Deuxiesme Chevalier zu deuten
zu sein:
1577. Se nous les anlons, mal sera. ' Car le peiiple sur ddus courra.
Trotzdem ist der Verfasser von XXIX sowohl , wie der von
48
XXXI keineswegs ein Feind des Königlhums zu nennen,
Der erstere hält einen König für nöllii^% um zu vei'hindem,
dass zwischen dem Volke und flen Herren ein oöencr Zwist
ausbreche, oder ein fremder Herrsclier dem Volke Gewalt
anthue. Es ist vielleicht auch nicht zufallig, dass das Slöck
der alten Königin, welche die Fllle verfolgt, die Kunst des
Lesens» dem Grafen, welcher dem Könige den Rath zu der
blutschänderischen Elie giebt, die Kenntni^s der lateinischen
Sprache abspricht, dem gyten Könige von Schottland dagegen
und dem Ritter, welcher Mitleid mit dern Schicksal seiner
Prinzessin zeigt, eine gründlichere Bitdung zuerkennt. —
Ebenso haben die Fürsten in XXXI ein Hei-z für das Wohl
und Wehe ihrer Unterthanen , und e liegt ihnen daran , ihre
Liebe zu erwerben. BlancheOor giebt In-er Tochter den Rath
mit auf den Weg, gütig zu sein gegen das Volk, »Et si grant
bien voiis en venra Que le peiiple vous amera« , und sie ist
sehr betrübt, als sie auf ihrer Reise nach Paris erfahrt, dass
die Königin es nicht verstanden hat , sich im Lande beliebt zu
machen. Dass diese beiden Züge aus der Vorlage herüber-
genommen sind, kann nicht ins Gewicht fallen, da schon die
Thatsache atlein, dass der Dichter derartige Stellen nicht Über-
geld, für uns von Bedeutung ist. Kein anderes Stück lässt
seine Fürsten so viel Rücksicht auf das Volk netimen.
Es ist schon oben erwähnt worden, dass der König von
Schottland die Fille heirathet, trotzdem er von ihrem Stande
keinerlei Kenntniss hat. Ich fügo hier hinzu, dass es dem
Verfasser trotzdem von Wichfigkcit gewesen ist, v, 24€0 aus-
drücklich zu betnei'ken , dass die Mutter des Mädchens eine
Königin und von freier Ilerkunft sei. Aehnlich wird XXXI 125
von Berlha gesiigt, dass sie ans rectdmässigcr Ehe stannne,
und werden die in dem Umgänge mit Allste eraeuglen
Kinder als Bastarde angesehen, für deren Erzidujng jedoch
der König zu sorgen tiat. Es ist üJirigens für unser Stuck
bezeiclmend, dass Allste trotz ihrer schweren Vorbrechen nicht
hingerichtet, sondern bloss in ein Kloster geschickt wird, weil
sie die Frau des Königs gewesen ist.
Trotz diesen mannigfachen Berührungspunkten kann icli
mich nicht entschliessen, die beiden in Rede stehenden Mirakel
demselben Verfasser zuzuweisen , da die das Auftreten Nostre
Dames zum Gegenstand habenden Scencn zu wenig Aehnlichkeit
njft einander besitzen. Eine bestiaimle Entscheidung wage ich
in dieser Frage niclit abzugeben,
XXXII. Ebenso unsicher scheint es in BetrefT der Zusammen-
gehörigkeit von XXIX und XXXil zu stehen , welche von Voigt
als walirscheinlich betrachtet wii-d. Allerdings muss ich zu-
geben, dass beiden S Lücken dieselbe Quelle vorgelegen 7.11 haben
scheint, bestreite jedoch, ,dass^ die Verarbeitung des SlofTes
im Einzelnen in XXIX und XXXII die gleiche isL Mehrere
Abweichungen von Bedeutung habe ich an anderer Stelle
schon hervorgehoben, icli erwähne hier nur noch einige minder
wichtige Ponkte, welche jedoch zur Characteristik des Verfassers
beitragen können.
Es stimm 1 mit XXIX überein, dass die Boten die Nachricht,
welche sie überbringen, stets auch schriftlich bei sich führen,
was in keinem der übrigen Stücke der Fall ist. Das Gesuch
des Königs von Ungarn an den Papst, die Naciiricht von der
Geburt eines Sohnes wird brieflich an die betreffende Person
übermittelt (XXIX). Ebenso führt der Messagier in XXXII zur
Beslätigung seiner Botschaft ober den Einfall der Sarrazenen
*letlres du pais* bei sich und giebt der Vallel als Beleg für die
Richtigkeit der von ilmi überbrachten Todesnachricht einen
Brief an Osatme ab.
Dass beide Königinnen zunächst Fui'chl empfinden, als
sie von der Nähe ihres Gemahls hören , mag bereits in der
Vorlage gestanden haben. Im Einzelnen weichen die Er-
kenn ongsscenen riichi. uabeilentend von einander ab.
Der Gharacter der Königin -Mutler ist in XXXII ein
anderer als in XXIX. — Die niere des letzteren Stückes verhehlt
ihren Hass gegen die Gemahlin ihres Sohnes vor niemand
und spricht ihn dieser selbst g^^genüber ofTen aus, die mi5re in
XXXIi heuchelt Mitleid mit Osanne, um sie dann desto sicherer
zu verderben.
In XXXH sendet Gott extra Michael ab, um das Schiflehen
der Für;>lin 'zu seinem Bestimmungsort zu lenken, in XXIX
fuidet es seinen Weg allein.
Als ein interessanter Anklang an XIV nmss die allerdings
nur nebenbei gemachte Bemerkung über das Fegeteuer (1939)
angesehen werden. Vielleicht hat auch in Bezug auf das Auf-
treten der heil. Jungfrau ein Stück das andere beeinflusst.
Eine gewisse Verwandtschaft der betreffenden Scenen kann
jedenfalls nicht abgestritten werden, obgleich sie nicht gross
genug ist, um die Annahme eines Verfassers für beide Stücke
XU rechtfertigen.
In der Jagdscene bietet das 32. Mirakel die beinerkcnswerthe
Eigenthümlichkeit, dass die Ritter den verirrten König durch
den Huf des Jagdhorns auf den richtigen Weg zurückzuleiten
suchen. Um den König nicht irre zu führen , 1 bleiben sie,
während sie blasen , immer auf demselben Platte, Dass sich
ein Fürst auf der Jagd verirrt, kommt in mehreren Stücken
Aus^. n. Abb.) BchnellK
a»
50
vor, keins aber lässt die Zurückgebliebenen tu diesem doch so
nahe liegenden Mittel greifen.
Es ist für die Zeil der Abfassung des Dramas von Interesse,
dass sich der König in der Hülle des Köhlers, ehe er von
einem Gerichte isst, von diesem dasselbe innner er>t vorprobiren
lässt. Die übrigen hierbei in Frage kommenden Stücke kennen
diese Sitte nicht,
Dass der Herr dem Diener Reichthümer für seine ihm
geleisteten Dienste vei'spncht (86, 715, 1015), kommt auch in
anderen Stücken vor (so z. B. XXfX, 13t, 1202. XXX, 851),
beschränkt steh jedocij auf die Mirakel der beiden letzten Bande.
27) XXXIX. Das 39. Mirakel zeigt in mehreren Punkten
Anklänge an andere Stücke, namentlich an XXXI V.
Chlodwig fragt , bevor er sich zu seiner Bewerbung um
Chlolilde enüschliessl, seine Ritter um ihre Meinung. Diese
sagen dieselbe nun nicht einer nach dem andern, wie etwa die
Kardinale in XXIX, sondern sie erwälilen einen Sprecher, der
in ihrem Namen mit dem Könige verhandelt. Dasselbe ge-
scliieht, wenngleich mit mehr Umständen, auch in XXXIV, an
welches Stück auch die bei dieser Gelegenheit gesprochenen
Worte des dritten Ritlers, auf den die Wahl tallt,
Seigii€ura,vouamechargiezit*uiifait | Quineui'eötmietropligier fp.6ll.)
erinnern.
Aurelian nimmt wie Erchenoald, als er die Reise nach
Burgund antritt, einen Knaf>pen tiiit. (p. i>li2).
Als Gondebaut sich nnt seinen consejllters wegen der dem
Könige der Franken zu gehenden Antwort beräth, niuss Aurelian
sich zurückziehen, (p. 638).
Es wird mehrmals betont , dass Ghlotiide von königlicher
Geburt ist*
Nachdem Aurelian sicli als Bettler verkleidet hat, spricht
er zu seinem Knappen die folgenden Worte:
p.615,Or nie dy voir, 6e diex t'iitnent: [ A qui uuniosne refuser
Sombiejeorehoiiinie, saiiz niüer, | lV>iiit on ne rloie?
Vgl. hiermit die Worte des Königs vor Anti itt seiner Pilgerfahrt:
XX XIV P58. DiteH, toyne, yu venez: [ 8«aiil>lieray w bien i>elenn
CJnsHit mi« üie sfrai au ctieiniii, ] Eo cest habit?*
An XXXVl erimiert namenllicli die Unterlialtung der Armen
und die Stelle p, 617 »Tu qii'apris n'ay pas a veoir«
vgl. XXXVl 799. Je nie voj nu et entrepris | U2b. ne Tay pas appria
Ce que ti\ivoie pas apii« j
Der Vollsländigkeil halber führe ich auch einige XXXIV
und XXXVl gemeinsame Stellen an. Baullieuein und Pierre
senden beitle einen Diener aus mit dem Aullrage Geld unter
die Armen zu vertheilen:
51
XXXlV497.ApTHaiDenageMbonteiix XXX VI 909. AuJt peüa mesnagers
Dont il eatiaoult düsoulTretteux,
Vieulx j 'auBHi que Facies aumOB&e
houteux
De ceate vilte soufTretteux,
Et Cent nrgeat ci lenr donrnu;
XXXVI9l2.Et aelan cc que les verrw
Plus povree, plaa euvres tes mains.
und weiter
XXXIV 494. m la donnei de vqx
deux mains»
Selon que Wn vou« semblera
Beide lassen auch ausdrücklich die Beschenkten bitten, für sie
zu befen.
Eine gewisse Verwandlschafl der drei Stücke ist also wohl
kaum abzuleugnen, ob aber auf Grund derselben ein gemein-
schaftlicher Verfasser angenommen werden darf, scheint mir
noch sehr zweifelhaft. Der ganze Character von XXXIV,
welchen wir oben entwickelt haben , und dem gegenüber die
eben angeführten Züge aus XXXTX wohl kaum in <iie Wag-
schale fallen können , widerspiiclit dem. Für die Isolirung von
XXXIX aber ist namentlich bestimmend, dass die Sprache in
diesem Stücke eine andere als in jenen beiden ist, indem in ihm
aM die Redewendungen der 28 ersten Mirakel , welche wir in
den späteren Stücken grossentheils nicht antreften, wieder
auftreten.
Ich beabsichtige hier keineswegs eine genaue Darstellung
der metrischen Verhältnisse unserer Mirakel zu geben, sondern
nur einige Punkte herauszuheben , welche für ilie Lösung
unserer Frage von Bedeutung scheinen.
Das Versmass ist der paarweise gereimte Achtsübler,
welcher am Schluss einer jeden Hede duich einen mit der
Anfangszeile der (olgenden reimenden Viersilbler ersetzt wird.
Eine Ausnahme bildet das »Miracle de Fenfant donne au diable«
[1), welches allein den achlsitbigen Vers consequent durchführt.
Abweichungen von dieser allgemeinen Regel linden sich,
abgesehen von einigen vereinzelt dastehenden Fällen, die wir,
soweit sie für unsere Frage von Bedeutung sind, bei Getegenheit
der Besprechung der Rondels mit heranziehen werden, nur,
wenn es sich um die Einschaltung einer Predigt oder eines
Liedes handelt. Es fragt sich dann eineslheils, wie die Ver-
bindung dieses Stuckes mit der vorhergehenden und nach-
folgenden Rede behiuidelt ist, und anderentheils specieli bei
einem Gesänge, ob, falls derselbe der gleichen Person wie die
voraufgehende Rede zurätlt, diese letztere durch den Beginn
des Liedes als beendigt angesehen wird und deshalb mit
einem Viersilbler scliiUessl, oder ob sii^, weil durch den Gesang"
fortgesetzt, auf einen Achlsilbler ausgeht,
A. Die Predigten.
Die Predigten konnten, je nachdem sie vor Beginn des
eigentlichen Mirakels gesprochen oder an einer passenden
Stelle in dasselbe eingeflochlen wurden, ab niclil zu dem Stücke
gehörend oder als ein Bestandtheil desselben angesehen werden.
So lässt 1) das elfte Mirakel die Predigl, welche es dern Stücke
vorausschickt , ohne reimliche Verbindung mit dem Folgenden ;
das zehnte und neunzehnte daj^egen , welche ilire Predigten
das erstere zwischen v. 42 und 44, das letztere zwischen v. 13
und 14 setzen, lassen die lateinische Bibelstelle, welche die
Predigt einleitet, mit dem vorhergeht-nden Vei-se, das Schlussworl
der Predigt mit dotn nächstfolgenden Verse reimen. In X
entsteht hierbei eine kleine Unregehnässigkeit dadurch, dass
der Prescheur vor Beginn seiner Rede von ilem Bischöfe den
Segen erhält und dieser Spruch des ßisctiofs nicht nur mit
dem Beginn der Predigt, sondern auch mit dem vorher^'ehenden
Verse reimt, hi XIX ist regnat: portas nach heutigen Begriffen
kein Reim» in den Mirakeln jedoch, wo derartige ungenaue
Bindungen nicht selten vorkommen ') , nicht unzulässig. —
In XIII ist die Predigt aber überhaupt nicid durch den Reim
mit den benachbarten Reden verbunden, obwohl sie mitten
in das Stück eingeschoben ist, und nmss dieses Mirakel daher
als in diesem Punkte von den anderen abweichend betrachtet
werden.
2) In V und VI ist, wie in XI, die Predigt dem Stücke
vorangestellt, doch reimt hier, im Gegensatz zu der Praxis jenes
Mirakels, ihr Schlusswort mit dem ei'sten Vei*se der folgenden
Rede. Ich benierke, dass nicht das in V am Ende stehende
Amen, sondern das vor diesem Worte stellende secula im Reime
aufgenommen ist.
3) In VII bleibt der vorhergehende Vers reimlos, das
Reimworl »hen« des folgenden Verses entspricht dem *Anien«
am Schlüsse der Predigt.
4) Die Predigt in II bt die einzige in Versen abgefasste;
Anfang und Ende reimen, doch ist das Amen unberücksichtigt
gelassen,
l) Vgl. soy uoif): toj n, 88. Christo: Po (Pol) II, 93. demourMii
(nouii demoiirona) : cha})p«ron VII, 595. long: pionc (Blei) VIT, 183. Vämi
tori'st IV, 572. iront: donc IV, 97!ii' (uoci Öfter >. vous: doulours IV, 1148.
rouce: rebonrce XJI, 213. orrible; hkle IV, 1198. respit: do»aervit (Part,)
IV, 1479. aavoni: reaponee (Antwort) V, bl^. 790 etc.
5) IV wie V.
6) lij XU ist die Predigt selbst nicht überliefert, sondern
nur der Endspruch »in sotula seculoruin* angegeben. In Folge
dessen bleibt der vorhergehende Vers reimlos, (v. 57j
7) XVI führt nur die Anfangs- und Schlussworte an,
beide reimend. Das Amen wird in an (v. 98) wieder auf-
genommen.
8) 9) 13) Die Predigt lehlt inXVII, I, VIIL
10) In III steht die Predigt vor dem Stücke, in XIV hinler
V. 25, XV enthalt keine Predigt. Das Schlussworl in III reimt
mit beneii^on (v. 1,), und dieses wieder mit raison (v. 3.).
Offenbar wollte der Dichter hier einerseits an die Predigt an-
knüpfen, andererseits aber auch mit einem vollständigen Reim-
paar sein Drama beginnen, XIV widerspricht dem nicht, es
scfiliesst sich in seinem Verfahren an X und XIX an.
11) JX. Predigt vor dem Mirakel. Der erste Vers der
Rede des heil, Bernhard reimt weder mit dem Schlüsse der
Predigt noch mit dem zweiten Vei*se.
l:^) XVIII. Hinter v. ^81. Wie in XIX etc., doch
mit Berücksichtigung des Amen, welches in jenen beiden
Stucken fehlt.
14) In XXVIII dem Stücke vorausgeschickt und wie in
XI behandelt; in XX hinler v. 47, in XXI hinter v. 7L In
XX ist nur Anfang und Ende, in XXI die ganze Predigt an-
geführt. Reim wie in X!X. Das Amen fehlt in XX, wird in
3CXI bei dem Reime übergangen.
15) In XXVI hinter v. 65, in XXVII hinter v, 33. Ersleres
wie XIX, in letzterem reimt der vorhergehende Vers 33 mit
dem folgenden Vei^s 34, der letztere ausserdem mit Uebergehung
des Amen mit chm letzten Worte der Predigt; der Anfang
der Predigt geht im Reime nicht mit. Die beiden Stücke
verfahren hier also verschieden.
16) In XXd wie in III, in XXIII fehlend.
17) XXIV wie VL
18) XXV wie XL
19) 22-25) XXIX, XXXII, XXXIII, XXXIV, XXXV enthalten
keine Predigten.
20J XXX Wie in XIX, doch reimt mit v. 15 nicht der
lateinische Spruch, sondern die einleitenden Worte des Predigers
»Or patÄ et faites touz scillence*
21) XXXL Vor dem Stücke, reimlos, v. 1 mit v. 2 reimend
(= XI).
m XXXVI wie XXXI.
54
B. Die RoTidels.
Ueber das Rondel hat L. Muller in seiner Arbeit »Das
Rondel in den französischen Mirakclspielen und Mysterien des
15. und IG, Jahrhunderts« (Ausg. u. Abb, XXIV) jüngst bereits
pfehandell. Da seine Ausführungen jedoch von anderen
Gesichtsponkten geteiJet sind, in manchen Punkten auch nicht
mit meinen Ansichten übereinstimmen, so gehe ich hier noch-
mals genauer auf die Frage ein.
Die Form.
374.
8a:
ahbikbab \ Vihhahb
:b
484,
8a:
iibhübb
: b
5ti2.
8a:
ahaa \ nhab
: a
610.
Sa:
nhub
: b
2H6.
Ha:
abbsta 1 abbdW;
: a
333,
8a:
^bbabb
: b
559.
8a:
abaia 1 aba6
: a
597.
8a:
IUI Sihub
: b
ti()7.
8a:
aftaa abfi6
: a
707.
8a:
sihab
: b
1510.
8a:
abbaa \ nbhabb
: a
1583.
8a:
Sihhnbb
: b
830.
8a:
absia 1 huhab
: a
871.
8a:
sthab
; b
1237.
8a:
abaa | ahab
: a
1275.
8a:
ahab
: —
1) X,
XI,
Xlll,
XIX,
Aus der vorstehenden Tabelle ergeben sich für uns folgende
Resultate:
Die Reprise tjesteht aus dem Refrain nebst einer gleichen
Aiviialil der nächst vorherf^ehtiiden Verse. Eine Ausnalime
bildet alioin XI, 597, wo die Reprise sich noch auf 2 weitere
Verse erstreckt, welche dem Sinne nach zu dem Folgenden
gehören.
Rondels wieRt'prisen sind durch den Reim mit dem Schluss
der vorhei^eh enden Rede verbunden.
Dieser vorhergehende Vers ist stets ein Acldsilbler.
Der Reim der folgenden Rnde knfiptl bei den Rondels an
das erste» bei den Reprisen an d.is zweite Reimworl an, Erna
Ausnahme macht das Rondel X^ 374, dessen b-Reim fortge-
setzt wird.
hl dem Rondel XIX, B3ü ist der fünfte Vers überzählig.
Seinem Inhalte nach gehört er als Bühnenanweisung über
dasselbe, wie bei dem Rondel X, 5(ji?, welches dem erwülmten
in XIX gleich lautet. Diese kurze Notix ist von hoher Bedeutung
55
für die Frage, ob in der Praxis gleicli das erste Mal das ganr.e
Rondel gesim^^en wurde, wie die Haadschrül angiebt , oder
nicht. Mililcr macht in Bezu^' hierauf einen Unterschied zwischen
reprise und residu. Ei' versteht p. 44
1) »unter reprise die Wiederaufnahme eines gewissen
Rondeltheils, gewöhnlich der ungefähren zweiten
Hälfte. (Das ganze Rondel mnss also schon voraus-
gegangen sein)
2) unter residu ^as an späterer Stelle vollendete Rondel
(wobei einige Verse des vorausgehenden Theils sich
wiederholen können).»
Ich kann dieser Ansicht nur insoweit beistimmen, als ich
zugeben muss, dass überhaupt eine Scheidung zwischen reprise
und residu zu machen ist; mit der Art seiner Di-fmition dieser
beiden Formen kann ich mich jedocli nicht einvei*standen
erklären. Gegen seine Auffassung von der reprise sprechen
zunochst die beiden oben genannten Bühnenanweisun^^en, von
denen allerdings die eine von der andern abgeschiietien ist,
die aber immerhin doch ausdrücklich angeben , da^ auf dem
Wege zur Erde nur die HalRe des Rondcis gesungen werden
soll Es ist auch wohl nicht als Zufall anzusehen, dass die
eine Bemerkung geiade als fünfler Vei-s in das Rondel hinein-
gerat hen ist, vielmehr ist anzuneinnen» dass in der Handschrift,
welche unserem Schreiber als Vorlage diente, die betreffenden
Worte als Bühnenanweisung an diese SIelle gesel?! waren,
weil hier das Rondel aufhören und die Reprise beginnen sollte,
dass jedoch wegen der Achlzahl der Silben die Notiz von dem
Copislen irrthömlich als Vei-s aufgefasst wurde. ~ Die ülier
den Reprisen stehenden Bezeichnungen »tln du rondel, fin du
rondel precedent , perfeccion du rondeU (Müller p. 43), sowie
zahlreiche andere Ausdrücke'» lassen als völlig sicher erscheinen,
dass gerade an den Stellen, wo Müller die Form der Reprise
annimmt, d;is Rondel auf dem Wege zur Erde nicht vollständig
gesungen wurde. Für unsere Frage ist dieser Umstand aber
von um so grösserer Wichtigkeit, weil sich daraus die scheinbare
Uoregehnässigkeit bei dem Rondel X, 374 erklärt und sich ein
Gesetz ergiebt, welches die erste Gruppe von einer Anzahl
anderer abscheidet. Streichen wir nämlich überall , wie in
der obigen Zusammenstellung geschehen, die später als Reprise
1) vgl, X, 479. 603, XI, 329. (»pardire* jedenfalls = zu Ende ringen)
5Ö3. XiU. 105. XIX, 867. 1208. V, 587. Vt , 079. VII, 875. H. 93^5. XII,
872. 1086 und zahlreiche andere in fast allen Stiieken. Stellen ♦ welche
daratif 8chltessi?ii laffsen kCmnten, dass ein Hondel ber*^i*6 nut dem Wege
»ur Erde %u Ende gesungen Bei, finden sich nicht.
m
gesunkenen Verse ab, so er^iebl sich für unsere Gruppe die
Regel» dass der auf das Rondel oder die Reprise fol^'ende Vers
stels mit dem letzten des gesungenen Abschnittes reimt; bei
X, 374 war demnach v. 7 der letzte Vei-s des Rondels, die
folgende Rede mosste also regelrecht den Reim b aufnehn*en.
i2) 3) In den der eben besprochenen Gruppe zonäclist
stehenden Mirakeln V, VI und VII linden sicli in der Form
der Rondels keinerlei Uni-egehnässigkeiten, wir unterlassen daher
die Zusammenstellung der Scliemata; nur über die Verknüpfung
mit der vorhergehenden und folgenden Rede wenige Worte.
In diesen Stucken fehlen bei den meisten Rondels die dazu-
gehörigen Reprisen, es wird daher von der folgenden Rede fa=t
stets der Scldussreim b des ganzen Rondels aufgenommen, die
einzigen Falle, wo der Reim a an dieser Stelle autlrift, sind
diejenigen, wo eine Reprise vorhanden und das Rondel nicht
13 zeilig ist. (VI, 651 und VII, 844 f. Der letzt vorhergehende
Vers ist in V und VI stets ein Aclitsilbler, in VII vor der
Reprise ebenfalls ein Achtsilbler, vor den Rondels jedodi stets
ein Viersilbler. Das fünile und sechste Mirakel schliessen sich
also in jeder Hinsicht eng an die erste Gruppe an, das siebente
weicht in einem wichtigen Punkte davon ab.
4) IL 8t>L 8a: aha^a \ übab :b
905, 4a: (ihbd.a | a :a i
935. 4x : abba&ft : a.
In dem zweiten Mirakel hat der Gopist sich die Mühe
erspart, den Sehluss des Liedes zwei Mal zu schreiben. Er
bricht jedoch nicht hinter dem fünllen Verse ab, wie man
erwarten sollte, sondern nimmt den sechsten noch hinzu, augen-
scheinlich deshalb, weil dieser dem Sinne nach notlivvendig zu
dem fünften gehört* In ähnlicher Weise fanden wir bifreits
bei dem Rondel XI» 559, dass es die Reprise aus demselben
Grunde 2 Zeilen zu früh beginnen lilsst, und es ist
daher die Annahme nicht ausgeschlossen , dass manchmal,
wenn der Sinn es nothig machte, von der regelrechten Form
der repiise abgegangen und statt ihrer eine Art von residu
(vgL unter 6) genommen wurde, deren Form von dem mehr
oder minder engen Zusammenhang der verschiedenen Zeiten
alihäiigfg war. NothwTudig ist diese Annalime jedocti durchaus
nicht» da sich andererseits auch wiederholt Beispiele dafür
linden, dass ein Rondel mitten im Satze abbricht, wie z. B.
XI, 286 und Xlll, 607, Dasselbe Mirakel (XI) handelt hierin
also nicld consequent. — Vielleiclit aber liegt hier eine mangel-
halle Ueberiiefernng vor, auf welche sowotil der Reim a hinter
der Reprise, durch wx'lchen das Prinzip, die nächste Rede
iuuiier an den Schlussreim des Rondels anzuknüpfen, verletzt
wird^ wie auch das Fehlen jeder Heim Verknüpfung der Reprise
mit der Rede der heil. Jinij,'rrau deutet. liier ist der Text
offenbar lückenhaft; es fehlt nändich die Antwort der Engel
auf den Befeld Marias , welcfie wenigstens die beiden anderen
Male niclit tc^rl^elassen ist. Hie Silbenzahl der Verse vor den
Rondels ist das eine Mal 8, das andere Mal 4; es ist nicht
unToö^'Hch, dass die 8 silbigen Verse des ersten, die Tsilbi^^en
de:^ ^Aveiten diese Verschiedenheit verursacht haben. Der Vier-
silbler vor der Hei)rise kann übrigens aus dem angeführten
Grunde nicht in die Wagschale fallen.
5) IV, 1317. 4a: Mm \ ^hhabb :b
1359. 4a: abbm | abba&6 :b
Das vierte Mirakel, dessen beide Rondels aus Siebensilblern
ber,lehen , schliesät sie!i insüforn dem zweiten an , als es in
beiden Fällen den voiiiergehenden Vers viersilbig sein lassL
Der ffndte Vers des Rondels 1317» welcher dem ersten ent-
spreclicn niusste, ist — jedenfalls durch ein Versehen des
Schreibers — ausgelassen.
G) Xll, 8i2. 8a: abaa | ab ;b
874. 4a: aba/> :b
trjioO. 8a: uhbm \ abb :b
lOüO, 4a : ahhübb : b
Die Rondels dieses Mirakels zeichnen sich schon änsserlich
dadurch vor den bisher besprochenen aus, dass der Refrain
am Schlüsse derselben im Drucke fehlt. Da nun ausserdem,
entgegen dem von uns unter 1) aufgestellten Gesetze, in beiden
Fätlen in der nachfolgenden Rede an SIelle des Reimes a tler
Reim b aufgenommen ist , so bleibt uns nur die Annahme
übrig, dass entweder nur die vor dem Strich stehenden Zeilen
gesungen wurden , der Verfasser aber nicht an den unmittelbar
vorhergehenden Reim anzuknüpfen pllegle, oder dass die Rondels
schon bei dem ersten Male soweit gesungen wurden , wie der
Text angieht. Bei der Hegelmrissigkeil des Fehlens der Refrain-
zeilen scheint die lelzlere Annatnne, die wahrscheinlichste.
Müller erkennt in den Rondels dieses Stückes die Form des
residu; ich stimme detn bei, möchte seine DetiniUon des residu
jedoch dahin geändert wissen, dass das residu im Gegensatz
zur reprise, welche stets da ardangl , wo das Rondel aufliört,
immer euiige Vei^e des vorausgehenden Theits wiederholt; im
Uebrigen halien reprise und residu dieselbe Form und Verszahl
und beginnen bei derselben Rondel form immer mit demselben
Verse, — Als weitere Eigerithümlichkeil des \% Mirakels ist
die Verwendung cles Aclit-silblers vor den Rondels, des Vier-
silblers vor den Reprisen zu bemerken.
Aua«. a. Abb.) »cLuell). ii*
58
von
vor
lU,
1128.
4a:
^IV,
838,
8a:
1O40.
8a:
1267.
8a:
1334.
8a:
XV,
i:m.
8a:
1451.
8a:
1835.
4a:
7) XVI, 1528. 8a : abbahah | ahbabb : b
1(>01. 8a: ahbabb:b
16! 7. 8a: abbabah \ abbabb :a
Nach dem Rondel 1617 niiissle regel recht der Reim b
der folgende Rede aufgenoitiincii wert Ion.
8) XVU wie Gruppe U, abweichend der Viersilbler
dem ersten Roude! {cl\ v, 1144, 1216, 17tlü*, ll*8,j),
9) 1 zeigt vor den Romlols slels einen Achtsilhler , da der
viersilbige Vers diesem Stücke überhaupt fremd ist. Reim wie
in Gruppe 1), Reprisen kommen nicht vor.
10) 1111128. An: (ibkiultibhubb i-
8a: ubbivaM | abbabb :a
nbbab : b
abbkia \ abba ra
abbftW* : —
abb'dbab \ all ha W : a
ab :b
a[«]6aa I a[a|ba6 ; —
Es ist ein Ketmzeiehen dieser Gruppe, dass sie nach einem
Rondel in der folgenden Rede stets an das erste, nach einer
Reprise an das x weile Reim wort anzuknüpfen pflegt. Die
Vernmthung, dass diese Eigenllulinliehkett darauf ziu'ückznffj inen
sei, dass auf dem Wege zur Krde das Rondel bereits soweit
gesungen wurde, wie die Handsclirifl XIV, 1267 angiebt^ das»
wir es hier also mit einer Art rcsidn zu thun haben, seheint
mir wenig wahrscheinlieh. Näher liegt wohl die Annahme,
dass sich der Sclirciber tuer einmal wieder eine Narhläs%keit
bal zu Schulden konimen lassen, ist es dochThatsache, da-^s gerade
bei dem Refrain nicht selten ein Vers oiler mehrere fortgelassen
sind (Vgl. XIV, 104(JundXV, 14-51). Eine endgülbge Eutseheidung
kann bei der geringen Zahl der Beispiele nicht geffdlt werden.
— Den beiden Rondels, welche keine Reprise haben, geht ein
Viersilbler voraus, alien antiern , wie auch den Reprisen, ein^
Acht silbler. — Die Unregelmässigkeit des Baus von XV, 183
wird weiter unten besprochen werden.
11) IX wie Gruppe 1), abweichend der Viersilbler vor der
Reprise. Das Stück entliält nur ein RondeL
XV 111, 1182. 8a : fn^^aa I abaÄ :a
7a : nbab i b
Ba: abbua \ ühbabb :b
8a: abbabb :b
ist, wie es scheint, dem 34. Mirakel ent-
nommen, wo es die Foimel a: ahbabab: h hat (v. 2l8ö). Durch
diese ist vielleicht die Unregelmässigkeit der Verbindung mit
der folgenden Rede hervorgerufen. Der Siebensilblcr ist eine
12)
1220.
144().
1468.
Das Rondel 1440
Eigeiithömlichkrif dieses Stuckes, der wir spiiter noch in einer
ganzen Anzahl anderer Mirakel begegnen werden (siehe aneli
V, 126). Als ein Neunsilbfer darf v. 1107 angesehen \verdi»n.
Es ist beinerkenswerlh , dass Ösilhi^e Verse nur in solchen
Stücken vorkommen, welche auch 7 silbige enlhallen (cf. XX,
1355. XXIII, 624. XXVII, 991)).
13) Vril, 67:i 8a: ahm | ab :b
697. 9a; ahah :b
763. 8a : alma | ahab : b
8^3. 8a : a6aa | ab : b
933. 8a : Rhah : b
Ueber die in diesem Stöcke auftretende residu-Form vgl.
das unter 6) Ge.sagte. Im Uebrigen ist characteristisch für VJII
die bis ins Kleinste gehende Uebereinstinimong aller 3 Rondols,
selbst in Bezug auf die Zahl dor V^erse und Silben. Die Verwendnng
des Achtsilbters auch vor den Reprisen entspricht dem Gebrauehe
von XU nicht.
424. 7a: abbaha \ ahhabb
14) XX,
xxr,
484.
7b:
950.
7a:
988.
4a:
1546.
8a:
1575.
8a:
ahaa
:b
:b
:a
:b
:b
:b
abbaW*
nhab
ahah
ablmhah |
tJtbhahb
XXVIil, um. 4a: ahbalhtb \ hhbahb :h
1135. 8a: abb«fc^» :b
1555. 8a: nbhuhah \ ahhabb :b
1592, 8a: 1 uhbabb :h
Reim wie in Gruppe 1), außallend jedoch der Reim b vor
der Reprise XX, 484, der sonst nirgends an dieser Stelle vor-
kommt. In dem Rondel XX, 424 ist der 7. Vers ausgefallen.
In Bezug auf den den Gesangen voraufgehenden Vers herrscht
keine Uebereinslinunung; der in XX überwiegende /Silbler
greift in dem einen Falle sogar noch auf die beiden näcl ist-
vorhergehenden \'erse zurück (v, 947 bis 949), kommt dagegen
in XXI und XXVIII überhaupt nicht vor.
15) XXVI und XXVIL Reim wie in Gruppe 1) (vgl. XXVI,
1065. 1136. 1380. 1487, XXMl 124<\ 1287) Vor den Gesrmgen
wechseln in beiden Stücken Acht- und Viersilbler mit Sieben-
silblerii.
IG) XXII,
1216.
7a:
Mmbab | abb(tbb
:b
1373,
7a:
abb
:b
1721.
7a:
abbaa \ abb^Wii
XXIIl,
17)2.
7a:
a^6aba | abbahb
:b
1802.
7a:
abb(i/^/>
:b
Reim wie in Gtuppe 1). Consequente Durchführung des
60
7 SiJblers vor den Gesängen , Aoftreten desselben aucfe
aiiclt an anderen Slellon, so XXII, 1470 bi^ 75 ond XXIH,
IfifiS bis 63, des OSilblors m XXIII , t?24. Dor XXIK 1373
fehlende Refrain ist nach dem Rondel nachzutragen, der in
XXUl, 177^ fehlende 7, Vers ündet sich richtig in dem Rondel
XXXIV, 1744.
17) In XXIV komml nur ein Rondel vor, welches genau
wie die in den Miraketn der 1. Gruppe enthaltenen behandelt
ist Es fehlt darin der 7. Vers» dei' des Sinnes wegen auch
nur schlecht ergänzt werden kann. (cf. v. 839. 899).
18) Die beiden Rondels in XXV sind wie die in der ersten
Gruppe behandelt. Es fehlt der letzte Refrain vers in tler
Reprise v. 357. Ein 7 Silbler lindet sich v. 1355 vor dem
lateinischen Liede.
19) XXIX. Ein Rondel (v. 1782. 1837). Bemerkenswerth
der 7 Silbler vor dem ereten, der SStlbler vor dem zweiten
Theile.
20) XXX. Der vorhergehende Vers hat bald 8, bald 4
Silben, (v. 850. 914. 1410. 1465).
21) XXXI, 994v 7a: ahbaibüb \ :b
\(m, 7a : I nhhabb : b
Wie in XXI und XXXIV sind die beiden Abschnitte des
Liedes getrennt von einander in den Text eingetragen; es ist,
da auch die Reimbindung dafür spricht, kaum zweifelhaft, dass
jeder Abschnitt für sich gesungen wurde. (Form der reprise).
Im Uebrigen wie IG).
22), 24), 26), 27) XXXJI, 424. 473. XXXIV, £185. 2216,
XXXVl, 976. 1007. XXXIX. Wie Gruppe 1),
23) XXXUI, 1266, 7a: ahbahabb \ abb :b
l:i07. 7a: 1 abb :b
1976. 7a: abbabab [ abb :b
2010. 7a: 1 abbai^ft :b
Auffallend ist der Wegfall des Refrains in beiden Rondels,
'als wahrscheinlich dürfen wir annehmen, dass in Wirklichkeit
auf dem We^e zur Erile die Rondel.«^ soweit gesunoreo wurden,
wie die Hnndschrift anj^icbt (vgl. Vlll und XII), tloch ist es auch
nicht unmöglich, dass hier die fehlenden Verse durch die Schuld
des Schreihers ausgefallen sind. In dem Rondel XXXIU, 1266
ist der achte Vers überzahlig; seinem Inhalte nach gehört er
nolb wendig zu dem vorhergehenden, sein Wegfall würde dem
Satze, dessen Subjekt in Vers 7 siebt, das Prädikat und
das Objekt nehmen. Wäre nun gleich das erste iMal das
Rondel bis zum elften Verse gesungen worden » so würde eine
Äusslossung des achten Vurses unmöglich, die Form des Rondels
also eine unrichtige sein; wurde es dagegen nur bis zum Strich
61
vorgetragen, so fiel die durch den Ausfall dieser Zetle entstehende
Sinnlosigkeil weit weniger auf, da es, wie wir fruJier gesehen
haben, ofl vorkommt, dass das Rondel mlttoii iiti Satze abbricht.
DieÄrniahme der reprise-Form wird hierdurch sehr wahrscheinlich
gemacht.
25) XXXV, 1384. 8a: ahhaa \ abbabb :h
1421. 8a: jahb^(M:b
Der Achtsilbler vor dem Rondel i^t nicht beweiskräftig,
da der betreffende Vers vielleicht niclrt echt ist. Der Beim b
im Anfang der folgenden Hede entspricht nicht dorn unter 1)
angeführten Gesetze; die Worte Gabriels v. 14^—20 geslatten
jedof'h nicht anzunehmen, dass das Rondel bereits auf dem Wege
zur Erde zu Ende gesungen wurde.
Die Rondels sind Lieder, welche von den Engeln auf den
Wegen, die Gott oder Nostre Dame machen, gesungen werden.
Im Allgemeinen ist hierbei in allen Mii-akeln der Grunilsatz
durcligeführl, dass auf dem Wege zur Erde der Anfang, bei der
Rückkehr zmii Himmel der Schluss des Rondels, die Reprise,
gesungen wird. Jeder Gesang wird durch ein voran fgehendi^
Gespräch der Engel eingeleitet. Wir werden im Folgenden
un'-ere Aufmerksam keil einigen Mirakeln zuwenden, welche
von dieser Regel eine Ausnahme machen oder zu mactien
scheinen,
1} Dass in XIII Nostre Dame im Verkehr mit Libunius» auch
ohne dass die Engel singen, auftritt, hat spinen Grund darin,
dass sie den Himmel nicht verlässt; sobald sie zur Erde iiernieder
steigt, wird ein Lied gesungen.
2) In V werden die beiden ersten Rondels gesungen, ohne
dass es sich um ein Konmicn und Gehen handelt , es fehlt in
Folge de^ssen beide Male auch die Reprise, welche das letzte
Mal, als die Engel die heil. Jungfrau zum Tempel begleiten,
regelreclU auf dem Ruckwege gesungen wird. In älinücher
Weise fehlen aucli in VI wiederholt die zu den Rondels ge-
hörigen Reprisen. Dieses Lely.lere liat Sibirien Grund in einer
den beiden Shieken gemeinsamen Eigenthymlichkeit, der nämlich,
dass die Rondels^ gewöhnlich Lieder zuui Lobe Gottes oder der
Juntirrau Maria, welche ntit der eigentlichen Handlung nichts
XU Ihun tiaben, in V und VI zum Theil in engere Beziehungen
zu den eben stattfindenden Ereignissen gesetzt sind. So betont
in V das erste in Beziehung auf die eben von Salome ange-
zweifelte unbefleckte Empfangniss Maria» dass
62
Dien enfanfA aanz brisier } Do riena m vierge Rffowiou,
weist das drUle auf die gerade stalt findende Reinigung hin:
Car |)our vous «roiiniie et Üieu ensrnnble 1 Kst hui donnee
Offmnde uu temple ilesiree, I
wabrend das zweite allgemeiner die Gehurt Christi besinnt.
So ist auch in VI dasSchlussrondel ein Lied zur Bewillkommnung
der Seele Anthures^ enthalt das das zweite Mal auf dem Wege
zuJehan gesungene eine Ansprache an diesen^ welches natürh'ch
auf dem Heunwege nicht mehr passt und deshalb durch ein
anderes von allgonieinerern Inhalte ersetzt wird. Die beiden
Stucke bieten ausserdem, XXII ausgenommen, (vgl. den Abschnitt
»Der Schluss* unter 16.) die einzigen Beispiele, dass Roiidels
auch ohne die Anwesenheit Gottes, der heil. Jungfrau oder eines
Heiligen gesungen werden (so die li Rondels in V und das
Schlussrondel in VI|.
3) Vn lilsst die Engel bei dem ersten Auflreten der Jung-
frau ohne allen Grund auf dem Rückwege ein neues Rondel
beginnen.
4) In n wird das erste Rondel auf dem Wege zur Aebtissin
gesungen; von hier aus kehrt man nun nicht gleich zum
Himmel zurück, soitTlern gehl zuvor nocli zu dem Eremiten
und von da erst zum Himmel Die Reprise des ersten Ronduls
mrisste daher ausfallen und statt dessen ein neues Rondel
begonnen werden.
5) Das 4-. Mirakel steht in Bezug auf die Gesänge noch
nicht auf der Entwicklungsstufe der übrigen Stücke, das erste
ausgenommen. Die ganze Behandlung der Scenen, in welchen die
Rondels stehen oder stehen sollten» ist eine ungewöhuliche. Ein
Gespräch NostreDame's mit den Engeln findet überhaupt nur vor
dem Verlassen des Hinunels statt und dann in der Weise, dass
Maria ihre Alisietit, sich zur Erde zu begeben, dem einen ilu'er
Begleiter kundthut, und dieser sie dann weiter dem anderen
niittheilt. Die Rondels werden gesungen das eine auf dem Wege
zum Eremilen, das andere bei der Heimkehr zum Himmel,
und zwar ohne dass weder Nosire Dame, noch einer der Engel
vorher davon gesprochen hätte. Auf dem Wege zur Königin
spricht die Jungfrau allerdings mit den Engeln, vom Singen ist
jedoch nicht die Rede, und nachher verschwindet sie gap
plötzlich ohne alle Förmlichkeit. Dies allein dürfte genügen,
um eine Zusammenstething dieses Stückes mit einem der anderen
von vorneherein unmöglich zu machen,
7) Tn XVI singl man auf dem Wege zur Erde ein Rondel,
in der Kapelle die Reprise und bei der Rückkehr abermals ein
Rondel. Es ist dies das einzige Beispiel, dass eine Reprise nicht
auf dem Heimwege gesungen wird ; nach dem Verfahren von
63
I[ mussle das zweite Hondol in der Kapelle und dessen
Hej>rise auf dorn Wege /.uro Hiinniol gesiin^'öti werden»
9» Wie IV sivUi aoclil auf einer relativ titedrigen Eritwicklungs-
süife. Während die übriüeu Mirakel Nostre Dame stets nach einer
lierrscht
ijielir oder weniger l>eslininjteu Scliabfone einfuhren , nerrst
tiier noch völli^'r Re^'eno-sti(keiL Natfi dem einleitenden Gek.'t
<ier Darue hitt Maria plöt/Jirh redend auf, ohne dass eine Scene
im Hfiiirnel uns darauf vorboreitei hfilte, sie verschwindet
ebeni^ü plötzhch wieder , mit keinem Worte kundgebend,
dass ein Engel sie begleite. Auch als die Teufel den Sohn
holen wollen, erscheint sie i*niu plölzliub und abermals, wie
es seheiul, olme Gefolge, Nur ein Mal (v, 434 (T. 1 erinnert der
Vorgang an die übriK'en Mirakel. Noslre Dame fordert Gabriel
und Michael auf mit ihr zu gehen, ohne ihnen indess rnitzu-
llieilen, warum und wohin sie gt^lie. Es fragt auch keiner der
Engel danach , sie erklären sich in kurzen Antworten von je
2 Zeilen bereit und beginnen dann sofort den Gesang, wiederum
oimo dass Nostre Dame oder einer von ihnen deswegen einen
Wnns'ch geäussert l^aile. Bei der Rückkehr geht es ebenso
einfach zu. Maria giebt keinerlei Befehle zur Umkehr oder gar
zum Singen. Sie sagt *Je m'en revoys en paradis,« und dann
singen Gabriel und Michael von selbst» und zwar nicht die
ReiHise des letzten Rondels, sondern ein neues, V. 144»0 wird
nacli Ijeendigter Gericlitssilzung noch eiji Mal ein Rondel von
den Engeln gesungen, Gott sagt zu seiner Muller *alons men
aussi ,< sie erklärt sich einverstanden , und darauf folgt direct
der Gelang, über dem, wie vorher, >Lf:s Anges<^ steht. Wir
brauchen über diese Eigentlunnlichkeileji woht kaum weiter
ein Wort zu verlieren.
10) hl II[ lasst Nostre Darne auf dem Wege von ihrem
Aufenthaltsorte zu Gott nicld singen und zwar» wie sie v. 794 flf.
ausdrücklicii bemerkt, aus Trauer um ihren ermordeten Diener,
dessen Tod nocli nirlit gerächt isb Nacli erlangter Raclie
verlangt sie von selbst für den Rückweg ein Rondel. Sellisl-
reilend kann hierin keine Abweichung von den übrigen Mirakeln
der Gru[>pe gesellen werden.
11) In IX wirtl nur das eine Mal ein Rondel gesungen,
wo Nostre Danie olme Gott zui- Erde herabsteigl; das andere
Mal, wo Gott sie begleitet, schweigen die Engel. Das Mirakel
steht in diesem Funkte völlig allein.
13) Ohne Grund ist in VIII bei dem zweiten Auftreten
Marias die Fieprise weggefahen. Im Gegensatz zu V, VI und XX
sei beuierkl, dass Saint Pierre mit den Engeln ohne Gesang zur
Erde lierabsteigl.
64
14) Saint Pierre und Saint Pol singen, als sie dem Kaiser
C'i'sclieinen , mit dua Engeln ^enieiosatn ein Loblied auf Gott
(XX, 4M.)
:25) XXXV, 14S5 redet Golt ans seinem Bildniss in der
Kirche. Er begiebt sich deshalb nicht tixtra zur Eide hernieder,
uui\ iät datier bei dieser Gelegenheit kein liondel angebracht
worden. Es ist das VH gegenülRT von Bedeulun^, da dort die
lieiL Jinigfrau , um das Wunder mit iiirem Bilde ausführen zu
können, in Person zugegen sein nruss,
26) In XXXV^I sind hei zwei Erschein imgen die Gesänge
fortgelassen, und es ist fraglich, ob an den betreffenden Stellen
überliaupt je welche gestanden haben, obwohl beide Male
vorher vom Singen gesproclien \\ird. Das erste Rondet müssle
nach V. 625, das andere Rondci hinter v. 1530, die Reprise desselben
hinter v. 1572 stehen. Nun ist bei der regehiifissigen Reim-
bindui]g, die auch dieses Mirakel bei dem einen darin vor-
kommenden Rondet beobachtet, der auf die Reprise foigemie
Reim stets ein anderer wie der derselben vorhergehende; hier
aber reimt v. C25 mit v. 0^6 und v. 1572 mit v. 1573, es ist also
nicht amsunelimeii, dass daüwisclien einmal eine Reprise ge-
standen hat. Bei dem Rondet kann je nach der Verszahl vor
und nach demselben derselbe oder aucli ein anderer Reim
verwandt werden. Hinter v. 1530 könnte aiso immerhin das
Lied durch irgend ein \ ersehen weggelassen sein; hinter v. 392
jedocli beginnt zwar ein neuer Reim , der aber nicht mit dem
letzten Verse eines Rondels reimlich gebunden gewesen sein
kann, da er mit dem folgenden Verse 394 reimt. Der Vers 392
muss als rehulos angeselien oder ganz gestrichen, werden, da
die Rede des Troisiesme Ange nach der Bühnenanweisung noch
fortgesel/i wi'rd, und Viersilbler nur am Schlüsse einer Rede
gestaltet sind.
Uehet'(4rbeitumfen frem der Kmidel»^
Mehr oder w^eniger fiberoins
1) 1,477. Xli, 1050. XIV, Hb7d<))
±) III, I12S. XI, 280.
3) V, 50± XXXVI, 97n. llj
4) Vn, 328. XXIX, 17H2. 12}
5) X, 374. XVIII, 1182.
Ö) X, 5G2. XIX, S30. 13)
7) XI, 559. XIX, 1237. 14)
8)Xll,842.XIV,«ÄXXXUM97Ci.
9) XllI, 607- XV, 1835. 15J
timmend sind die Rondels:
XV, 1378. XXVlll, 1555.
XXXIX, p. 052
XVI, 1528. XXVlll, lüUO.
XVI, 1G17. XXVIL lim
XXXni, 12G6.
XVllI, 144^). XXXIV, 2185.
XXII, 1721. XXVI, 10G5.
XXX, 1410.
XXIII, 1772. XXXIV, 1744,
65
1) Xn und XIV stimmen wörtlich überein, I zeigt einige
unbedeutende Abweichungen.
2) III acheint eine UmarbeHun^ von XI zu sein, da eines-
theils die Zeilen 2 und 3 in XI nalurliclier sind und die Lesart
von XI *Par vous en gloire liauitaine etc* den von III »0
vous etc.* vorzuziehen ist
3) Bei V, 502 ist die Abweichung von XXXVI, 97G charac-
leristisch für da.s Stück, welchos seine Rondels den eben vor
sich gehenden Ejcignissen angepasst hat.
4f) Umgearbeitet.
5) Ueberetnstimniend nur der Refrain.
6) Wörtliche Gleichtieit
7) Fast wörtliche Uebereinstimmung.
8) XIV und XXXIII haben denselben Wortlaut, nur in
einem Falle ~ Zeile 4 — zeigt XXXIII die ric!itige Lesart
*a iiul ani6re< stalt *a nulle amere,* auch steht in XXXIH der
in XIV fehlende funfle Vers, es liegt daher die Vermuthung
nahe, dass lelzleres Stück von ersterem abgeschrieben hat,
XII klingt an XIV und XXXIII nur im Retrain an,
9) XV hat olTenbar XHI benutzt und ausser dui'ch einen
etwas veränderten Text auch durch Einschiebimg dreisilbiger
Verse, welche nach dem Versntasse jedoch sofort als Einschiebsel
zu erkennen sind, zu entstellen gesucht, (vgl. unter »Form der
RondelS'- ).
10) Wörtlich gleichlautend in XXVIII und XXXIX, in XV
ist nun der Refrain derj=elbe, doch ist auch in dem Uebrigen
noch deutlicli die Uel>erarbeitung zu erkennen.
11) Einige geringfügige Abweichungen,
12) hl XVI und XXVII sind nur 3 Verse von einander
verschieden, die Lesart ^^jiour ceste afTinit*?« (XXVH) für »par
ceste afliniti^* (XVi) in einer vierten Zeile scheint die ursprüng-
lichere zu sein. XXXIII zeigl ausser dem Gleichlaut der Reime
und der ersten Zeile nur gi.^inge Anklänge.
13) In XXXiV steht die in XVIÜ fehtetjfle fünfte Zeile,
dazu ist die Ijcsart *Qu'en esperit* (XXXIV) für »aoe esperit,«
da sie den Hial beseitigt, die bessere. Es ist daher nicht
unwahrscheinlich, dass das Rondel ursprünglich dem 34. Mirakel
angehört.
14) Das Rondel ist in XXII und XXVI aus 7 silbigen Versen
zasammengeselzt , die Umgestaltung zu Achtsilblern (XXX)
durch Einschaltung einsilbiger Wörter etc. leicht zu erkennen,
XXX zeigt also wahrscheinlich nicht die ursprüngliche Form,
welche vielmehr die von XXIl zu sein scheint (vgl. Müller p. 48).
15) XXXIV enthält den in XXUI fehlenden siebenten Vers,
sonst genaue Uebereinstimmung.
Ahm«, n. Abb. (ScbneH). B
m
Die untGr 2), 15^, und 10) (in letzleri^in nur das Rondel
aus XXXIX) angegebenen Falle sind von Müller übersehen
worden, Xll, 84iiJ und XXXIIl» 1266, mwie den unter 5) ver-
merkten Fall liat er in seiner Zusammenstellung wegen dei?
gerin^ren Aehnliclikeit wohl absichtlich au-sser Betracht gölasseiu
Wir haben geglaubt, das Vorkommen derselben Hondels
in verscJiiedeuen Mirakeln an dieser Stelle nicht völJjg übergehen
zu dürfen , da dasselbe in gewisser Hinsicht für die Kenntniss
der Verfasser nicht ohne Werth ist Es entspricht vollständig
unserer Eintheüung, dass nur in 2 Fällen in derselben Gruppe
gleichlautende Rondels vorkommen (XI, 559: XIX» l$37 und
A, 562: XIX, 830), und diese beliehen sich beide auf ein
Mirakel, dessen Zugehörigkeit zu den beiden anderen Stücken
nictd über allen Zweifel erhaben ist. Es Ist an und lür sich
wenig wahrscheinlich , dass ein Dichter von sich selbst abge-
schrieben hatte, dagegen sehr leicht erklärlich, dass er ein
fremdes Rondel nahm und es für seinen Zweck passend um-
arbeitete^ wie V resp. XXXVI gelhan hat (s. unter 3.), oder
es durch Umarbeitung wenigstens möglichst unkenntlich in
machen suchte, wie niimeiitlich der unter 14) angeführte Fall
in eclatantcr Welse zeigt. Völlige Uebereinstimmung ßndet
sich nur in relativ wenigen Fällen.
MemimS,
1
Die noch wenig vorgeschrittene Technik, welche sich
vorzugsweise in der Beihelialtung des achtsSIbigen Verses auch
am Sctilusse einer Rede und in der Behandlung derjenigen
Scenen, in welchen Nostre Dame auftritt, zeigt, die naiven
Anschauungen, wclcbe sich namentlich in dem Verhältniss
Gottes und der Jungfrau Maria zu einander, in der Darstellung
der Teufel, des Papstes und der Eremiten gellend machen»
lassen es als walirscheinlich erscheinen, dass wir in dem ersten
Mirakel das all est e Stück der ganzen Sammlung zu sehen
haben- Es bildet in gewisser Weise den Ausgangspunkt für
alle späteren Dichlungen dieser Art. Die grosse Verehrung,
welche der heiligen Jungfrau in einer grossen Anzahl der Stücke
bewiesen wird, ebenso wie die dienende Rolle, welche sie
in anderen spielt t sind tiier bereits in ihren ersten Umrissen
vorgezßichnet. Man durfte nur das Vertrauen auf den Beistand
der Mutter Gottes, welche die Dame wie ihr Sohn oft so übei>
schwenglich in ihren Gebeten an den Tag legen, zur alleinigen
Grundlage eines Stuckes machen, und man erhielt Mirakel wie
da? 10-, 11., 13. elc. , man durfte nur ihre Abhängigkeit von
67
dem Willen Gottes besonders belonen, und es entstanden Stücke
wie XX, XXI, XXIL Auch die spätere sdiablo neu massige
Behandlung der Scenen , in denen Maria auftritt, zeigt sich
bereits im Keime in dem zweiten Erscheinen der heiligen Jung-
frau. Ob nun wirklich gerade dieses Stück alten andern als
Vorbild gedient hat, muss natüHicli dahingestellt bleiben, indess
hat)en wir Wi*nigstens in mehreren Fällen eine Alitiängigküit
von demselben zu constatären vermocht. Die in IV eingeflochtene
Bemerkung, der Eremit lebe von dem Mamia des Himmels, ist
vielleicht auf eine Beeinflussung seitens dieses Stückes zurück-
zuführen. Die Sitte , duss mau einer Wöchnerin das Leben
der heiligen Margaretlia auf die Brust legt , llndel sich in XV
wieder'). Auch empfiehlt ihr, wie in I die Teufel thun» die
Amme , das Kind 7 Jahre lang vor Feuer und Wasser gut zu
hüten, und äussert diese letztere in gleicher Weise wie Nostre
Dame beim Abschied von der Dame, dass sie gehen müsse,
weil sie noch anderswo zu thun habe (I. 27. XV, 551). Der
Verfasser von XVI hat diesem Stücke die Scene zwischen den
sergents und dorn cur^ entlelml, der von XXXVI zeigt sich in
der Gerich tsscene in hohem Grade von l abhängig (vgl. unter
»Die Teufel«) Ich zweifle nicht, dass sicii bei genauerer Durch-
forschung noch zahlreiche andere Belege finden lassen würden,
welche beweisen, dass eine ganze Anzahl Mirakel unter dem
Einflüsse dieses ältesten Stückes gestanden haben.
Ich habe oben die Vormuthung ausgesprochen , dass die
Notiz über den Eremiten, dass er von dem Manna des Himmels
lebe, vielleicht durch Benutzung des ersten Mirakels in das
vierte hineingerallien sei. E& ist noch eine andere Annahme
möglich, die nämlich, dass auch IV aus älterer Zeit stamme
und zu dieser Zeit es gebräuchlich gewesen sei, den Eremiten
eine solche ungewöhnliche Beköstigungs weise in den religiösen
Dramen zuzuschreiben. Diese Annahme wiiti gestützt durch
die mangelhafte, an I erinnernde Behandlung der Mariascenen,
durch den in andern Punkten deutlich erkennbaren Fortschritt
jedocti widerlegt. Das Versmass ist bereits das in den übrigen
Mirakeln übliche, das Verhältniss der Jungfrau Maria zu Gott
bl ein anderes, und von den naiven Ansichten, welche 1 über
manche Dinge hat, finden sich hier kaum noch Beispiele. Das
Mirakel ist also jedenfalls jünger als das eben b^prochene,
jedoch älter als die übrigen Stücke der Sammlung. Als Unter-
Scheidungsmerkmale des viertun Mirakels sind ausserdem noch
die tolgenden Punkte anzuführen: — iNostre Dame redet nie
1) Auch in XXXII tixft übrigens Oanne Id ihren Wehen dieso
Heilige an.
68
beide Engel zugleich an , wie sie das in allen andern Sföcken
zu thun pflegt. — Das Bestreben , Gabriel und Michael gleich-
zustellen. — Das Benehmen des Königs bei der Verurtheihjng
seiner Frau (ähnlich in XII, andei-s in XXVII, XX VIII, XXK,
XXXll— XV}. — Maria stellt sich nicht vor. — Der Characler
der Fille. — Der Viersilbler vor den Gesängen. —
lieber das Alter der übrigen Stücke vermag ich nichts
Bestimmtes zu sagen, da eine allmähliche Fortentwicklung von
einem zum andern nicht coii?;talirt werden kann. Wohl lässl
sich in mehreren Fällen mit eioij^'er Wahrschoinliclikeit annehmen,
dass ein Stück eher als ein anderes geschrieben ist, doch genügen
diese vereinzelt dastehenden Fälle nicht , um die verschiedenen
Gruppen in der begonnenen Weise nach ihrer chronologischen
Aufeinanderfolge zu behandeln. Ich wende mich daher im
Folgenden wieder der bisher von mir angenommenen Reihen-
folge zu.
1) X, XI, XIII, XIX. Die Jungfrau Maria ist vollständig
an die Stelle Gottes getreten. Es wird Gewicht darauf gelegt,
dass man sie aus ihrem Benehmen und der Art ihrer Verelirung
als ein Weib erkennt. — Die Heiligen nehmen am Gesänge
der Enget nicht Theil Namen der Engel: Gabriel und Micliaeh
— Teufel nur in XI IL Sie sind die Spassmacher des Stückes,
Maria wird von iluien Maroye genannt (klzteres auch in IIl,
Marion in Xfl, Marie tri VI). — Die Hauplpei*sonen werden
zuletzt Mönche oder Einsiedler. — Erscheint Maria in einer
Kirche, so wird ihr vorher von den Engeln ein Sitz hergerichlet,
— Predigt: Ueberelnstimmend in X und XIX, nicht wider-
sprechend in XI, abw^eichend in XIII. - Behandlung der
Gesänge nach demselben bestimmten Prlnzipe. —
Für die Isolirimg von XtX sprechen folgende Gründe:
— Der Ghanoine erkennt die Jungfrau Maria sofort, während
dies in den drei anderen Stucken von den tjetreffenden Personen <
niclil geschieht. — AutTallende Uebereinstimtnnng des Schlusses
mit dem von XIII, zweier Rondels mit X resp. XI — Sie genügen'
nicht zur Anscizung eines besonderen Verfassers. —
2) V, VI. Nostre Dame ist wie in 1) völlig unabhängig
von Gott, doch wird dessen Vorhandensein nicht geradezu
ignorirt, wenn er auch nicht in Person auf der Buhne erscheint,
Unterscheidung xwischen seinen Dienern und denen der heil
Jungfrau. Äuilrelen der Engel als Bolen Goltes, — Darstelhing
der Teufel von XIII abweichend. - Gleichstellung Michaels
mit Gabriel. — Nostre Dame stellt sich Jehan in VI vor. —
Predigt: Andere Verbindung als in Xh — Form der Rondels
wie in 1)* — Der Inhalt der Gesänge ist möglichst der Handlung
angepasst. — H
m
3)VTT,NostreDame wie in 1) Gabriel sprichl stets vor Michael.
— Maria älelH sich nichl vor. — Vei'schtedenheJt des Gharaclers der
Nonne (VII) und desGhaiioine{XlX). - Eigonlliümliche Einfügung
der Predigt, — In der Behandlung der Rondels in ^anz be-
slimmter Weise von 1) und 2) abweichend. — In der Verwendung
der Rondels nicht consequent. —
4j n. Noslre Dame wie in 1 1 — Lebensweise des Eremiten
anders als in I und IV. — Gleichstellung von Gabriel und
Michael. — Auffallender Schluss. — Leicldfer liger Cliaracter der
Aebtissin und Nonnen. - Einzige Predigt in Versen. Reim
wie in X. — Kein festes Prinzip in der Behandlung der Ge-
sänge* —
5) IV. Siehe oben. S. 07.
6) Xin. Verhältniss Nostre Dame*s zu Gott ähnlich wie
in IV t jedoch einige bemerkenswerthe Unterschiede. — Die
Rolle des Teufels ist ganz untergeordneter Natur. — Festes
und eigenartiges Prinzip in der Reihenfolge der Reden dt-r
Engel. — Fröhliches Ende. — Uebcr Predigt und Rondels siehe
die betreffenden Abschnitte. —
7) XVI. Nostre Dame als Förbitterin bei GoU verelu-t.
Eingreifen Gottes in die Handlung^ ohne dass er allerdings selbst
auf der ßiUuie erscheint. — Die Rollen des Papstes und der
Teufel. ^ Vor den Gesängen steht immer. Michael zulelzl. —
Vgl. vor allem auch die unter »Einzelnes* aufgeführten Punkte. —
Ueber die Predigt imd die Gesänge siehe diese. Zu bemerken
die Abweichung von ü, die Verwendung der Reprise l>e-
Ireffend. —
8) XVII. — EigenaHige Ansicht über die Stellung und das
Wirken Marias. — Einziges Stück, wo in dem Gefolge der Jung-
frau Michael durch Ra|4)ael ersetz! ist. Der Meiligo betlieiligt
sich nicht an dem Gesänge, — Der Ereniil ist anders als in I,
IV und II, der Papst anders als in XVI gescliildert. — Vgl.
»Das Verhallen auf Reisen,« — Maria stellt .sicli nicht vor. -^
Eigenthümliche metrische Veiliältnisse (siehe »Einzelnesc). —
lieber Predigt und Rondel siehe oben. —
0) L Siehe oben. S. TjO.
10) III , XIV, XV. - Sehr bemerkenswerthe Uebereio-
slimmung in dem Auftreten der Jnngfi'au. — Gleicher Chiuacler
etc. der Teufel in III und XIV. — Gleicher Schluss. - Ent-
schiedene Bevoi-zugung Gabriels. — Beachtenswert li die Art der
Einfügung dor Predigt (III, XIV). — Keine Widerspniclie in
der Behandluntr der Rondels. — Auffalleode Furcld des Papstes
vor dem Teufel (XI V). — Der mari erkennt Maria nicht (XV).
— Einführung des Fegefeuers (XIV), — In Betroff der Heiligen
verschiedenes Vertahren. —
70
i
lt)IX. NostreDame ähnlich wie in 10), doch abweichend,
dass sie dem heiJ. Wilhelm Hülfe bringt, trotzdem dieser sich
bisher prar nicht imi sie gekümmert hat, — \m Gefolge Marias
nur weibliche Heilige- — Namen der Teufel dieselben wie in I,
doch von anderer Form. — Gehässiger Gliaracter des Papstes
und der Einsiedler. — Nostre Dame stellt sich und die Heiligen
vor. — Auffallende Behandlung der Reden der Heiligien und
Engel. — Eigenlhumliches Verfahren in Bezug auf die Predigt,
Form und Verwendung der Rondels.
15 1 XV1IL Höheres Ansehen der Jungfrau bei den
Menschen» niedrigere Stellung derselben Gott gegenüber. — Der
Teutel und die Art ihn zu beschwören. — Gabriel und Michael
abwechselnd als Boten verwandt — Ernster Scliluss (wie in
1.) — Theodora erkennt Maria nicht. — Ueber Predigt und
Rondel siehe ol*en, Bemerkens wert h das noch vereinzelte
Auftreten des 7 und 9si!bigen Verses.
13) VIfl. Gott absoluter Herrscher, Maria unterwürfige
Dienorio desselben, trotzdem unl>edingles Vertrauen der Menschen
auf ihre Hülfe. — Äehnlich die Rollo des heil. Petrus. — Der
Eremit Rathgeber des Papstes in religiösen Dingen. — Von
Wichtigkeit namentlich aucii die Behandlung der Rondels in
Bezug auf ihre Form und Verwendung.
14) XX, XXI, XXVIIL Einführung Marias in die Handlung
nach einer bestimmten Schablone. — Das Auftreten der
Heiligen dementsprechend, sie singen die Rondels nicht mit. —
Gabriel zwei Mal hinter einander als Bote verwandt (XXI)
— Schluss in XX und XXI übereinstimmend , in XXVIII nicht
widersprechend. — Verurtheilung der Königin durch ihren
Gemahl (XXVIII) wie in XXVIl, XXIX, XXXII, anders in IV und
XII. — In Bezug auf das Vorstellen gleiches Verfahren in allen
drei Stucken. - Ebenso in BetrelT der Pre<Jigt. — Jedoch keine
Gleichheit in der Behandlung der Rondels. Der in XX vor den
Gesängen überwiegende 7 Silbler kommt in XXI und XXVIII
überhaupt nicht vor, — lieber das Singen der Heiligen s. unter
•Vorkommen der Rondels und Reprisen.« —
15) XXVI, XXVIL In Bezug auf die Stellung der Jungfrau
Maria mit der vorigen Gruppe verwandt, jedoch einige wichtige
Abweichungen. — St. Jehan singt nicht mit. — Vgl. das oben
über den Schluss Gesagte. Uebereinstimniend die Form deg
Rondels. — Gott lässl sich vor seinem Herabsteigen zur Kirche
(XXVI) nicht wie in X, XIIl (XXXVI) einen Sitz lierrichlen.
Das Vorstellen ist nicht in beiden Stücken gleich behandelt. —
Die Verknüpfung der Predigt mit den Ijenachbarten Reden
geschieht nicht in derselben Weise. — Die Zusanimengehörigkeit
scheint nicht positiv sicher.
16) XXn, XXm. Die Rolle Marias ist ungefähr dieselbe
wie in XXIV, Nostre üanio ist zu einer Nebenj>erson lierab-
gesunken. — Gabriel und Michael abwocliselnd als Bolen
verwandt (XXIII , nicht so iu XXI und XXIV). — Sohluss in
XXn und XXIV verschieden. — Golt stellt sich nicht vor
(anders in XXIV). - Besonders wichUj? für die Gharacterisirnng
des Dichters» namenllich im Gegensatz zu XXIV, ist das unter
»Einzelnes« Vennerkte^ — Gemeinsame Abweichungen von XXIV
zeigt auch die Beliandlung der Gesänge, namentlich ist der
häufifr auftretende und vor den Rondels regelmässig verwandte
7 Silbier bemerkenswerlh,
17) XXIV. Siehe vorige Gruppe.
18) XXV. Die Rolle der Mutter Gottes bietet keine
unterscheidenden Merkmale. — Auftreten von Teufehi. —
Behandlung der Predigt von den beiden vorhergehenden
GruLipen verschieden. — Rondels ähnlich wie in XXiV, -
Wichtig »das Verhalten aut Reisen* und ^Einzelnes«.
19) XXIX. In Hinsicht auf die Stellung Marias mit
XXXII verwandt. - In XXXII (XXX-XXXIV) SL Jelian als
Heiliger aufgeführt, der an dem Singen sich nicht betheiligt;
XXIX enÜiäll keinen Heihgen. — Bevorzugung Gabriels vor
Michael in der Reihenfolge ihrer Reden; besonderes Verfahren
von XXXIi in diesem Punkte. — Fröhiiclier Schluss (XXIX—
XXXVI). — Verurtheilung der Fille wie in XXXÜ. - Ver-
schiedene Art sich vorzustellen in beiden Stöcken. — Vgl,
»Einzelnes«. — Der Unterschied in der Behandlung der Rondels
ist nicht von Belang. —
Keiner der hier angeführten Punkte deutet mit Bestimmtheit
^rauf hin, dass d\e beiden Stücke von verschiedenen Verfassern
hernlhren. Ebenso wenig scheint iedoch erwiesen, dass sie
beide demselben Dichter angeliinen. Eine definitive Entscheidung
wage ich daher nicht zu treffen.
2ü) XXX. Die Stellung cler heil. Jungfrau erinnert an
XXVI, doch sind einige nicht unwichtige Abweichungen zu
constatiren* — St. Jehan singt die Rondels mit (anders in XXVI,
XXIX etc.) — Auftrelen eines Ten fels, — Eigenthümliches Vorgehen
in der Aufeinanderfolge der Reden. — lieber den Schluss vgl.
No. 15 und 20 des betr. Abschnittes. — Nostre Dame und Gott
stellen sich vor (ebcnsu in XXVO, nicht in XXVI). ^ Vgl
»die PredigteriA und ^die Rondelst.
Die Zugehörigkeil dieses Stückes zu XXVI ist wenig wahr-
scheinlich , doch sciieint eine Benutzung des einen Mirakels
durch das andere staügefunden zu haben.
21) XXXL Bestreben des Verfassei^s^ Gott und Nostre
Dame gleich gerecht zu w erden. — St, Jehan : Wie XXX. — In
72
derselben Scene stellt sich rieben Goii aiicli Nostre Dame vor, —
lieber die Verwand tsclixitl mit XXIX vgl. vEinzelnes« — Predigt
wie in XI. — Form des Rondels wie in XXII,
21} XXXII. Siefie XXIX.
2:J) XXXIIL Die heil Jungfrau spielt hier ungreföhr dieselbe
Rolle wie iu XXIV, ein bemerkenswerüier Unterschied jedoch
in Be/-ug auf den Inhalt des Rondels. — Dem Stucke eigen-
thümlicli ht das Verhalten Sl. Jehan's bei dem Sin^'en. — Auch
ist die Anschauung des Dichters über die Macht des Papstes
und sein Verhällniss zu dem Eremiten bemerkenswerllh — VgL
»Der Sclduss« (No, 15 und -I'^i). — Kein eigenliiclies Vorstellen,
— Form der Rondels wie in XXXI, doch vgl, No. ^3 des betr,
Abschnittes. —
34) XXXIV. Die Rolle Marias bietet keine entscheidenden
Merkmale, — St. .Iclian ist zu einer slumnien !\^rson geworden.
— Rondel wie in XXXII und XXXVL — Die Tendenz und der
ganze Character des Stuckes machen eine Zusammenstellung
mit einem anderen Stucke unmöglich (vgl. »Einzelnes«). -
25) XXXV. Maria ähnlich wie in XXXI und XXXIV
dargestellt. — Heiliger: Luys, der mit den Engeln sin^t. Auf-
fallend, dass Michael ihn zuju Mitj^elien auffordert. — Vgl.
-Der Schluss- No. 15 und ti5. — Äfan stellt sich nicht vor
(abweicliend von XXXI, ebenso in XXXIV) — Form des Rondels
verscliieden von XXXIV und, wie es scheint, auch von XXXI. —
Ein Unlerschied von VII ist unter »Vorkommen der Rondels*
angeführt. —
26) XXXVL Nostre Dame ähnlich wie in XXXV. — Auf-
treten eines dritten Engels. — Schlussgesang ein anderer alF in
XXXV. — Gott iässl sich einen Silz bereiten (ahwricliend von
X, Xül, XXVI). — Predigt wie in XXXI. — Form des Rondels
von XXXV, aber nicht von XXXI verschieden. — Rei zwei
Ersclieinungen hat der Dichter die Rondels weggelassen (einziges
Beispiel dieser Art). —
S7) XXXIX. Die Rolle der Jungtrau bietet wenig
Bemerkenswerthes. — St. Jehari: Wie XXX. — Rondels: Wie
XXX !1, XXXIV. XXXVL - In Einzelheiten Anklänge an XXXIV
und XXXVl» doch treten viele in jenen l>eideo Stücken un-
gehrfuichliche, in früheren Mirakeln aber tiauftg vorkommende
Redewendungen wieder auf. —
Die geringe Zahl und vor allem der Mangel an ausschlag-
gebenden Gründen bei den lelzlen neun Mirakeln lassen erkemien,
dass wir es mit Shlcken zu ttiun halKHt, welche nach Form
und Inhalt wenig von einander verschieden sind. Ihnen allen
gemeinsam ist vor allen Dingen , dass das religiöse Elemenl
üi ihnen sich nur nocb in geringem Masse geltend n>achl, Gull
73
und die Jungfrau Maria treten für gewöhnlich nur mehr in
einer einzigen, dazu meist noch recht kurzen Scene auf, die
Heiligen sind zu blossen Statisten herabgesunken und die Teufel
überhaupt von der Buhne verbannt worden (Ausnahme XXX)
Gebete finden sich*nur da noch, wo sie absolut noth wendig
sind. Nehmen wir hiei-zu das früher über die Sprache der
l£brakel Gesagte, so müssen wir zu dem Resultate gelangen,
dass die unter 19 bis 26 angeführten Stücke entweder zu einer
anderen Zeit oder an einem anderen Orte geschrieben sind,
wo das Publikum, wenn es die Schauspiele besuchte, mehr auf
eine angenehme Unterhaltung, als auf religiöse Erbauung
bedacht war. Die öftere Erwähnung des Semeflusses aber,
sowie die Bekanntschaft, welche einige Stücke mit der Haupt-
stadt verrathen , lassen es als wahrscheinlich erscheinen , dass
Paris als der Ort anzusehen ist, in welchem diese Mirakel
entstanden sind. In Bezug auf das Alter mögen sie mit den
ersten 28 Stücken ungefähr gleich stehen (vgl. »Oeberarbeitungen
fremder Rondels«).
Die Zahl der Verfasser stellt sich auf 27, von denen vielleicht
einige der zuletzt besprochenen zusammenfallen, während
andererseits die Zusammengehörigkeit von XDL mit X, XI, Xm,
von XXVI und XXVn nicht absolut gesichert erscheint.
Zu der S. 26, 27 u. 66 erwähnten wunderbaren Speisung der Eremiten
in Minikel I und IV und speciell zu df>r Verdopplung der Bation wegen
des bevorsteheiideu Besuchs in 1 (S 27) bemerke ^ch nachträglich, dan
sich etwas ganz ähnliches schon in der Schrift de& Hieronymus: De vita
Pauli Monuchi (Migne Patrol. lat. T. XXIU) findet. Der h. Antonius
hat den noch heiligeren Paulus aufgesucht und während dieser sich bei
jenem nach dem jetzigen Zustand der Welt erkundigt, biingt ihnen ein
ttabe ein ganzes Brot. Schon 60'Jahre bringt er mir, sagt Paulus, täglich ein
halbes Brot, aber wegen Deiner(de8 Antonius) Ankunft »militibus suis Christa«
duplicavit annonaui.« Ein frommer Wettstreit entsteht darauf zwischen den
Beiden darüber, wer das Brot anbrechen soll. Endlich kommen sie ttberein,
dass es beide zugleich in die Hand nehmen, und jeder sich dann nach seiner
Seite rückwärts lehnen ucd dass was er in der Hand behält, verzehren
soll. Ofienbar ist zwischen der Darstellung des Hieronymus und der in
Miniklo I eine, wenn auch wohl nur indirecte Beziehung vorhanden.
E. St.
Inhalt.
I. Die Jungfrau Maria S. 4
II. Heilige u. Engel S. 18
III. Die Teufel S. 21
IV. Papst und Eremiten S. 26
\^ Die Verhältnisse d. beiden Engel zu einander S. 28
VI. Bestrafung ungetreuer Gattinnen . . S. 29
VII. Verhalten auf Reisen S. 31
VIII. Der Schluss S. 32
XL Einzelne Züge S. 37
X. Metrisches A Predigten S. 51
B Rondels Form . . . . S. 54
Vorkommen . . S. 61
Ueberarbeitungen . S. 64
Resume S. 66
AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE.
VERÖFFENTLICHT VON E. STENGEL.
JLlLlLWir.
DIE TIERE
IM
ALTERANZÖSISCHEN EPOS,
VON
FRIEDRICH BANGERT.
MARBURG.
N. G. ELWERT'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
1886.
\'
Herrn
Professor Dr. Edmund Stengel
in dankbarer Verehrung
gewidmet.
Vorwort
Uiese auf Anregung des Herrn Professor Stengel ent-
standene Arbeil sollte ursprünglich dem Zwecke dienen, die
Verwandtschaftsverhältnisse der all französischen Epen durch
Untersuchung begrenzter Gruppen der in ihnen entliallenen
Gemeinplätze aufzuhellen. Die Durchführung dieses Planes
hätte aber nicht nur möglichst erschöpfende Zosam mens teil ung
der Belege, sondern auch ihre wörtliche Anfuhrung notwendig
gemacht und ausserdem noch häufige Herbeiziehung anderen
Materiales erfordert, so dass die Arbeit zu einem Umfange an-
geschwollen wäre, welcher zu den möglicherweise aus ihr zu
gewinnenden Resultaten in einem Missverhältnisse gestanden
hätte. Der Verfasser hat sich daher entschlossen, die genea-
logischen üntersuchongen Anderen zu überlassen und nur
Material dafür zu ordnen. Er hofft, dass sich seine Arbeit auch
so nützlich erweisen werde und die Kenntnis der Technik der
allfranzösischen Epiker sowie die altfranzösische Lexikographie
und Kulturgeschichte fordern helfe. Die Ergebnisse sind vielleicht
gering für die auf ihre Erlangung verwandle Mühe. Doch
tröstet den Verfasser das Bewusstsein, das» was er bietet,
wenigstens auf sichere Basis gegründet zu haben. In dem
Nachweis der Belege hat er Vollständigkeit angestrebt , um das
Typische von der Einzelerscheinung deutlich abzuheben. Als
Quellen dienten ihm alle im Druck vorliegenden Chansons de
geste und von nur handschriftlich vorhandenen einige ihm von
Herrn Professor Stengel gütigst geliehene Abschriften, Allen
Freunden, welche ihm durch Ueberlassung von Texten behüKlich
waren, besonders aber Herrn Professor Stengel, seinem lieben
Gönner und Berater, sagt er hier seinen herzlichsten Dank.
Aug. u. Abhuxdl. (Fr, B>ae»ft},
Abkürzungen,
ABa: Le roman d'Aobery le Bourgoing p. p. P. Tarbä. Reims 1849.
ABb: Tobler, Mittheilungen I. Aus der Chanson de geste von Auberi.
Leipzig 1870.
AB Rom V.: Das Bruchstück von Auberi in Kellers Romvart S. 208—243.
Aig.: Aigar A Maurin, Fragments d*une chanson de geste proven^ale
inconnue p. p. A. Scbeler. Bruzelles 1877.
Aiol : Aiol et Mirabel her. v. W. Förster. Heilbronn 1876.
AI.: Aliscans p. p. F. Guessard et A. de Montaiglon. Paris 1870.
Amis: Amis et Amiles her. v. C. Hofmann. Erlangen 1852.
Ant.: La chanson d*Antioche p. p. P. Paris. 2 vols. Paris 1848.
Aq.: Le roman d^Aqvin p. p. Joüon des Longrais. Nantes 1880.
Asp. I«: Die Bruchstücke von Aspremont in Bekkers Fierabras.
Asp. Jb: Der Roman von Aspremont her. v. J. Bekker in den Abh. der
Kgl. Akad. der Wiss. zu Berlin vom Jahre 1847.
Asp. II I ^ Die Bruchstücke von Aspremont in »Die altfranz. Romane
Asp. III I ' der St. Marcus-Bibliothek« v. J. Bekker. Berlin 1840. (Asp.
U: Cod. IV, Asp. UI: Cod. VI).
Asp.Romv.: Die Bruchstücke von Aspremont in Kellers Romvart S. 1 — 11,
26-27, 158-178.
Aub. : Auberon publicato da A. Graf. Halle 1874.
Aye: Aye d*Avignon p. p. F. Guessard et P. Meyer. Paris 1861.
Aym. : Aymeri de Noirbone. Bruchstück her. v. A. Ki-essnor in Herriga
Archiv Bd. 56. S. 11-50.
BB. : Li Bastars de Buillon p. p. A. Scheler. Bruxelles 1S77.
BC. : Bueves de Commarchis p. p. A. Scheler. Bruxelles 1874.
Berta: Berta de li gran pie p. p. A. Mussafiti. Romania III p. 339—64.
IV p. 91-107.
Berte: Berte aus grans piös p. p. A. Scheler. Bruxelles 1874.
Bovo d*Ant., Bueve de Haust. : Bruchstücke von Beuvon de Hanstone in
Kellers Romvart S. 42—86 und 404-411.
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Bouillon p. 195—276).
ChN.: LiCharroia de Njmes p. p. .fonckbloet. LaHaje 1854.(Guill. d*Or.I).
ChOg. : La Chevalerie Ogier de Danemarche [p. p. Barrois]. Paris 1842.
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JB.: Jourdains de Blaivies her. v. C. Hofmann. Erlangen 1852.
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Ot: Otinel p. p. F. OnMwrd et H. MicheUuit. Paris 1858.
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PO.: La Prise d*Orenge p. p. Jonckbloet. La Haye 1854. (GuilL dX)r. I).
PP.: La Prise de Pampelane her. t. A. Mnasafia. Wien 1864.
BC.: Li Bornans de Baoul de Oambnü et de Bender p. p. E. Le Olay.
Paris 1840.
BBL: BenauB de Hontanbon oder die Haimonskiiider her. y. H. MicheUmt.
Stattgart 1862. (BibL d. Lit Ver. LTYIS).
Bol.: Das altfransOdsche Bolaadslied her. ▼. RStengeL Heübronn 1878.
Bonc: Le Boman de Boncevauz p. p. Fr. MioheL Paris 1869. (La
Chanson de Boland et le Boman de Bonceraiiz).
Sais. : La Chanson des Sazons par Jean Bodel p. p. Fr. MicheL 2 toIb.
Ptois 1839.
Seb. : Fragments nniqnes d*un roman du XUI« sitele snr la reine Sebile
p. p. A. Scheler. Eztrait des Bulletins de TAcad^mie Boyale de
Belgique. 1875.
Voy.: Karls des Grossen Beise nach Jerusalem und Constantinopel her.
T. R Kosohwits. Heilbronn 1880.
Das Tier im Allgemeinen.
1 . Als Ausdruck für den allgemeinen Begriff Tier dient
dem altfranzösischen Epos das Wort beste. Dasselbe wird je-
doch in den Chansons de geste höchst selten zur Bezeichnung
der ganzen beseelten Schöpfung mit Ausnahme des Menschen
gebraucht» wie in den Sätzen: »De totes bestes» por le siede
estorer, Male et femele fist en Farehe poserc.GL.713f,; *II n'est
beste ne bons, s'el lempaint par contraire, Qui puist jamez
garir pour rien qu'il seust feire«. DM. 1495.
% Gewöhnlich sind unter bestes nur die viertTissigen Tiere
zu verstehen, für welche kein besonderer Klassenname gebraucht
wird*). Dies zeigen zahlreiche Fälle, in denen den Bezeich-
nungen anderer Tierklassen, oiselj poisson, serpeni, das Wort
beste coordiniert ist. Sie finden sich häufig in Beschreibungen
bildlicher Darste Ihm gen: »Ouaysiaulx et bestes«. Acj. 1141; »A
oisaus et a bestes«. Ghel. 214, IG, Elie 1442; >Maint oise], mainte
beste*. Enf. Godefroi (Hist. litt. XXU, :m); *de beste ne (reiset«.
FG. 65, 17; »Li otsiel et les bestes et li serpent creste<?. Fier.
2154; >de bestez et de oiseaus«. GM. 19d21; »Li potssons et
les bestes«. Jcr. 5503; »a bestes eserpenz, A lutes creatures e a
oisels volanz«, Voy, 345 f.; in Aufzählungen der Schöpfungs-
werke: >oisel et beste«. Aiol2127; »Et bestes et oi^iaus« GhC.
3499; »Bestes, oisaus vokns, iaue dolce et poisson^t Jer. 6981;
>le poisson . . les bestes mues , les oisiausÄ RM. 250, 29 f. ; in
Schildeningen der allgemeinen Freude hei Christi Geburt: »bestes,
oisiel Volant« Fier. 934; »Li oisel et les bestes« G. Bourg. 2550;
seltener in anderem Zusammenhange : »Li oisiel et les biestes«
BS. 1171,29; »Sont ce oisel u bestes?« ChG, 723; »De serpens
et de bestes« Chel. 257, 5; »Qui dont veist ... Bestes tuTr, ne
sevent u aler, Et ces oisiaus parmi ce bos voler« HB. 3272 f.
3. An anderen Stellen aber scheint der Begriff beste den
Begrülen oisti und jwisson übergeordnet zu sein: vVestus fu
■) Nor durch Umschreibmig wird ein präciser Ausdrack für Viei
fQsfiler gewonnen: »beste qui voiat a, IUI. pie»«. Aiol 6(>46,
/
d'un chier paile qui fu fais en Gartage, A bestes et a flors, nis
li OTsel volage Y furent entissu et li poisson marage« Ant. II
228,20fif. Vgl. GhC. 6614 fr.; yPar vo naissanche, beaus peres
rois poissant, S'esleechiercnt , ce trovons nos lisant, Trestotes
bestes, nis li oisiel volant« GhOg. 10961 fif.; »Oisels ne pot voler
cel jor n'esleechier Ne nule beste vive« Aiol6201 f. Ohne Zweifel
bezeichnet beste den weiteren Begriff an folgender zweimal in
demselben Gedichte vorkommenden Stelle: »Onques dieus ne (ist
beste qui s'i peüst tenir, Gers ne dains ne alöe, faucons ne
esmerils« Elie 685 f., 2160 f.
4. Nur selten werden andere Tiere als Säugetiere beste
genannt. Schlangen heissen beste: Asp. I'363, BG. 791. 794,
Bovo d'Ant. 57,16, BS. I 40,33. 43,16. 67,7 etc., Ghet. 210,10.
212, 27 etc., Greifen : Asp. I» 201, Asp. P4a 30, GhG. 3095, Strausse
und Geier: GhG. 3095. Meistens sind Säugetiere mit dieser gene-
rellen Bezeichnung genannt, so Pferde: ABM21,18, GhG. 877,
Gauf. 5029, JB. 1705, OL 451, RM.49,3. 360,2. 402,19, Ochsen
und Kühe: Gayd. 2394, ein Dromedar: Gauf. 4230. 9435. 9629,
eine Ziege: GhG. 355. 360 etc., ein Hund: GL. 298, ein Wolf:
Ghet. 251,7, Wolf und Affe: Ghet. 252, 19, ein Eber: AB' 56, 16,
Eber und »brohons« (Bären?): AB='li4,6, Löwen: Aiol 1309.
1348, Berte 50 etc., BS. U 36,28, GN. 1577, ein Tiger: DM.
1502 etc. Häufig sind unter bestes die grossen Haustiere im
Allgemeinen, noch häufiger die wilden Tiere zu verstehen:
1) Haustiere a) auf der Weide: Amis 148, RG. 242,24; b) als
Beute: Loh. 121IP25; c) als Schlachtvieh : BS. 1186,29. 188,24.
188, :27. 189,3, GodB. 1088; 2) wilde Tiere: Berte 731. 773.
832. 853. 895. 922. 944. 1223. 2274. 2444. 2401, HG. 5506,
Mac. 2004. 2971, Rone. 2999. 4070, Sais. II 89, 15, FG. XLIX,
HB. 3220.
5. In letzlerer Bedeutung hat beste zuweilen das Adjektiv
sauvcK/e bei sich: AI. 0079, Asp. II 75,0, GhOg. 8025, DM.
/' 351,25, EnfOg. 292, FG. 101,0, HB. 4029, Loh. 159d24, RM. 303,2,
303. 10. Auch Greifen, Strausse und Geier heissen bestes salvages :
GhG. 3095, Sciilangen: Aiol 05, Ghet. 226, 10. Merkwürdigerweise
wird dieser Ausdruck auch einmal von einem zahmen, aus dem
Stalle gezogenen Dromedare gebraucht: Gaut. 9629. Vielleicht soll
hier das Epitheton die sellsame Gestalt andeuten. Einige Male
findet sich zur Bezeichnung der Waldtiere das Kollektivum
sauvayine: »sauagine« Aiol 02; »sauvagine« Aye 929; »sal-
vechine« GhG. 0700; »sauvecine« HB. 4035.
(). Die grossen Haustiere werden auch durch das von beste
gebildete Kollektivum besiaille, bestiailley besliule bezeichnet:
»bestiale« Ant. II 275,10; »bestaille« Aye 1410, Gayd. 2383,
Jer. 2480; »bestiaille« Jer. 8924, PP. 4304.
7. In der Zusammenstellung vde beuz et de bestaille« Aye
1416 sind in bestaille jedenfalls die beuii mit inbegriffen, wie in
dem Verse »Ours y a et lyons et pors et sauvagine« Aye 929
in sauvagine die ours^ lyoiis und pors. Es ist in den Chansons
de geste eine ganz gewöhnliche Erscheinung, dass höhere
Begriffe unter sie fallenden niederen Begriffen coordinirt werden.
Als Belege könnten schon die oben angeführten Fälle der Neben-
einanderstellung von beste , oisel , poisson und serpent dienen,
wenn man das Wort beste darin im weiteren Sinne auffassen
müsste. In den folgenden Beispielen stehen aber auch die
Namen einzelner Säugetierarten unlogisch neben beste: »Ours
et lions et mainte beste estraigne« AB"* 19,33; »cers ne dains,
sainglers ne beste« Aiol 5338; »des bestes et des leus« BS. II
168,15; »Gamel, beste ne buef de carue traiant« DM. 1965;
»ceval ne beste« GM. 60d20; »ne beste ne lion« Rol. 2436.
Offenbar ist dies nur eine nachlässige Ausdrucksweise. Die
Stellen sind jedenfalls so aufzufassen, als stände vor beste das
Wort autre, wie etwa in dem Satze: »D'asnes et de cameis
lor i covint ä vivre, Et d'autres bestes mues« Ant. II 294, f. Vgl.
Ant n 275, 12.
8. Der Stil der Chansons de geste wird durch zahlreiche
Bilder aus der Tierwelt geschmückt. Der allgemeine Begriff
Tier kann natürlich kein ausdrucksvolles poetisches Bild liefern.
Wenn das Wort beste in einem Bilde gebraucht wird, so ist
darunter immer eine ganz bestimmte Tiergattung zu verstehen.
Wir finden das wilde Tier a) als Bild des Verfolgtseins, der
Flucht und der Eile: Aiol 8978, Berte 1314, GhC. 3981, ChOg.
1149. 8625, EnfOg. 392, FC. 161,6, RM. 363,2, Sais. II 131,7;
b) als Bild des Angriffs und der Verteidigung: BS. II 178,27,
ChC. 321. 5437, DM.8526. 10012, Gauf. 3053, Sais. II 119,12;
c) als Bild der Erregung: AI. 6079, Aye 3558, Ghet. 256, 18,
GL. 1066 f., Gayd. 10592, GM. 13d 16. 91 d 2, RM.409,9, Sais. 11
25,22; d) als Bild des Schreiens: FC. 46,24, Sais. II 114,20;
e) als Bild der Verwahrlosung und dürftigen Ernährung: Asp.
II 65,9, GhC. 279, RM. 363,10. 444,36; 0 als Bild der Sprach-
losigkeit*): Loh. 159d24; g) als Bild des Behaartseins: Ghet.
198,1. Das gefesselte Tier dient als Bild der Gefangenschaft:
Asp. II 75,6, Bueve de Hant. 409,13; das von seinem Jungen
*) Die Sprachlosigkeit der Tiere wird häufig durch das Epitheton
»mu« hervorgehoben. Der Ausdruck »beste mue« findet sich z. B. Ant.
II 294,2, Berte 1314, BS. I 67,7, ChC. 279, GM. 63«» 18, HC. 159,23, RM.
402,19. 250,30; »de mues bestes« Loh. C 85"- (Sollte Aiol 6202 statt
>beste uiue« nicht auch »beste mue« zu lesen sein ? »Beste vive< steht
übrigenB auch OL 451).
\
d'un chier paile qui fu fais en Gartage, A bestes et a flors, nis
li oisel volage Y furent entissu et li poisson marage« Ant. 11
228, 20 ff. Vgl. GhC. 6614 ff.; >>Par vo naissanche, beaus peres
rois poissant, S'esleechierent , ce trovons nos lisant, Trestotes
bestes, nis li oisiel volant« GhOg. 10961 ff.; »Oisels ne pot voler
cel jor n'esleechier Ne nule beste vive« Aiol6201 f. Ohne Zweifel
bezeichnet beste den weiteren Begriff an folgender zweimal in
demselben Gedichte vorkommenden Stelle: »Onques dieus ne fist
beste qui s'i peüst tenir, Gers ne dains ne alöe, faucons ne
esmerils« Elie 686 f., 2160 f.
4. Nur selten werden andere Tiere als Säugetiere beste
genannt. Schlangen heissen beste: Asp. 1-363, BG. 791. 794,
Bovo d'Ant. 57,16, BS. I 40,33. 43,16. 67,7 etc., Ghet. 210,10.
212,27 etc., Greifen : Asp. !• 201, Asp. P4a 30, GhG. 3095, Strausse
und Geier: GhG. 3095. Meistens sind Säugetiere mit dieser gene-
rellen Bezeichnung genannt, so Pferde: AB^ 121,18, GhG. 877,
Gauf. 5629, JB. 1705, Ot. 451, RM.49,3. 360,2. 402,19, Ochsen
und Kühe: Gayd. 2394, ein Dromedar: Gauf. 4230. 9435. 9629,
eine Ziege: GhG. 355. 360 etc., ein Hund: GL. 298, ein Wolf:
Ghet. 251,7, Wolf und Affe: Ghet. 252, 19, ein Eber: AB« 56, 16,
Eber und »brohons« (Bären?): AB" 114, 6, Löwen: Aiol 1309.
1348, Berte 50 etc., BS. II 36,28, GN. 1577, ein Tiger: DM.
1502 etc. Häufig sind unter bestes die grossen Haustiere im
Allgemeinen, noch häufiger die wilden Tiere zu verstehen:
1) Haustiere a) auf der Weide: Amis 148, RG. 242,24; b) als
Beute: Loh. 121 IP 25; c) als Schlachtvieh : BS. 1186,29. 188,24.
188,i27. 189,3, GodB. 1088; 2) wilde Tiere: Berte 731. 773.
832. 853. 895. 922. 944. 1223. 2274. 2444. 2461, HG. 5506,
Mac. 2004. 2971, Rone. 2999. 4070, Sais. II 89, 15, FG. XLIX,
HB. 3226.
5. In letzterer Bedeutung hat beste zuweilen das Adjektiv
sauva(/e bei sich: AI. 6079, Asp. II 75,6, GhOg. 8625, DM.
y 351,25, EnfOg. 292, FG. 161,6, HB. 4629, Loh. 159d24, RM. 363,2,
363. 10. Auch Greifen, Strausse und Geier heissen bestes salvages:
GhG. 3095, Schlangen : Aiol 65, Ghet. 226, 10. Merkwürdigerweise
wird dieser Ausdruck auch eininal von einem zahmen, aus dem
Stalle gezogenen Dromedare gebraucht: Gauf. 9629. Vielleicht soll
hier das Epitheton die seltsame Gestalt andeuten. Einige Male
findet sich zur Bezeichnung der Waldtierc das Kollektivum
sauvayine: »sauagine« Aiol 62; »sauvagine« Aye 929; »sal-
vechine« GhG. 6760; »sauvecine« HB. 4635.
6. Die grossen Haustiere werden auch durch das von beste
gebildete Kollektivum bestailley bestiaille, bestiale bezeichnet:
»bestiale« Ant. II 275,10; :^bestaille« Aye 1416, Gayd. 2383,
Jer. 2486; »bestiaille« Jer. 8924, PP. 4304.
7. In der Zusammensfellung »de bouz et de besfaille« Aye
1416 sind in hestaillc jedenfalls die heuz mit inbegriffen, wie in
dem Verse »Ours y a et lyons et pors et sauvaginec Ayo 1)21)
in sauvatjine die ours, lyons und pors. Es ist in den Chansons
de geste eine ganz gewöhnliche Erscheinung, dass höhere
Begriflfe unter sie fallenden niederen Begriffen coordinirt werden.
Als Belege könnten schon die oben angeführten Fälle der Neben-
einanderstellung von beste f oisclj jtoisson und sttpuU dienen,
wenn man das Wort hesle darin im weiteren Sinne auffassen
müsslc. In den folgenden Beispielen stehen aber auch die
Namen einzelner Säugelierarten unlogisch neben haste: >Üurs
ellions et mainte beste estraigne« AB*» 19,33; »cers ne dains,
sainglers ne beste« Aiol 5338; »des bestes et des leus* BS. II
168,15; »Camel, beste ne buef de carue traiant« DM. 1%5;
»ceval'ne beste« GM. 60d20; »ne beste ne lion« Rol. M3G.
Offenbar ist dies nur eine nachlässige Ausdrucksweise. Die
Stellen sind jedenfalls so aufzufassen , als stände vor he.sfe das
Wort autre^ wie etwa in dem Satze: »D'asnes et de caniels
lor i co^int ä vivre, Et d'autres bestes mues^ Ant. II ;21)4, f. Vgl.
Anl 11275,12.
8. Der Stil der Chansons de geste wird durch zahheiche
Bilder aus der Tierwelt geschmückt. Der aligemeiru; Begriff
Tier karai natürlich kein ausdrucksvolles poetisches Bild liefern.
Wenn das Wort beste in einem Bilde gebraucht wird , ho ist
daronter immer eine ganz bestimmte Tiergattung zu vei-stehen.
Wir finden das wilde Tier a) als Bild des Verfoigtseins . der
Flucht und der Eüe: Aiol 8978, Berte 1314, GhC. 39«1. ChOg.
U49. 8685, EnfOg. 392, FG. 161,0, RM. 3G:i,2, Suis. II 131,7';
b) als Kid des Angriffs und der Verteidigung: BS. II 17«, 27,
Cha 321. 5437, DM.8526. 10012, Gauf. 3053, Sais. II 119,1:>:
c) ab Bad der Erregung: AI, 6079, A^^^^, Ghet. Jö^;. 1-S.
GL. 1066 L, Ga^d. m^2,G^lf^0m^^ ^HjK 5, ^v-v- ^'*' ,
^a- J) ^tad der^gdS^ !P5ri5?bi 9^9' ';^- -gti.
Kivr.
S,a; d)AlSldder^,-ei ■r/Ä.^^ilU^ '^^l'- •;::::•
■^iiihi,, /
III,
•»«*— **ji;, ~""" ■■ '-' -^>:i^:c :t -^
8
verlassene wilde Tier als Bild der Verwaisung: Rone, 7108 ffl;
Schlachlvieh als Bild des Verdamiidwerdens und des Getötet-
werdens: Asp. lll 77, M, HG. i5y,23.
9. Das Wort beste dient auch als metaphorische Be-
zeichnung eines menschlichen Ungetüms. Als Wilhelm von
Oranien die Riesin Flohart herankommen sieht» ruft er aus:
»Quel l)este est ce qoe je voi la armee« AI, Go21.
10. Als Traumallegorie fliidel sich ein nicht näher
bezeichnetes Tier in GM. Der Mahillo erscheint »une beste
haie Qui de li mal a faire estoit envolentie« GM. 109b 14 f.
Das Pferd.
M. Utder allen Tieren spielt im all französischen Epos das
Pferd die erste Rolle, da ein Held einer Chanson de geste
kaum ohne Pferd denkbar ist. Häufig wird derselbe durch
^Vendungen wie die folgende bezeichnet: »Li miaudres hom
qiii en cheval seist* Loh. 91a 14. Vgl. Loh. 54d7. G3c4. 98b 2.
139a 29. 81 bS. 13t d 25, AI. 3015, BS. l 1B7,5. 11308,28. 300,5.
ChOg. 3414. 4704. 834L 10021 . Gauf. 3ir>0, Gayd. 94-5Ö, GM.
4a25. 44a 25. 64c5. 68a9, Main. 11IG7, RM, MO, 1. 211,34, Rone.
815. 1080, BB. 109G, Gauf. !2487, AI. N250 f., BS. I 149,17 f.,
G. Bourg, 3339 f., GM. 29*^ 17 f., GN. 50 f., HG. 172,24 f., HM:
393,19 f., Main. IV 122, Gayd. 9944, Asp. Romv. 2,20, GM.
3c 15. 82d2.
12. Nieht mehr zu Plerde steigen heisst für die Helden
der Chansons de gesie dem Tode nahe sein: v>Ne par lui n'iert
niais clieval e.sperone« Ant II 21, H; »Car Jamals por jouster
n'averai esperon, Ne ne porrai nionter sor cheval en ari^ont
Ant. II 24,9 f.; jfGcm se contient dan/. Aynieris Ic ber? Puet
il or maix ces garnemens porter, Espees ceindre et en cheval
monter?« MAim. 1—3. Vgl HM. WZ'aUi; »Tant que poIs
munler sor ton dcstiier« Rü. 45,7. Zu Pferde steigen können
aber ist glcichljedeutend tnit erwachsen sein: vSire Renier,
laissiez moi vostre ßl, Gel ferai bien conraer et garnir Tanl
que il pulst desor cheval seir« Jß* 774 ff.
13. Um die Menschen j die zu Fuss gelien, kümmert sich
das altfranzüsische Epos so gut wie gar nicht. Seine Personen
sind entweder .selbst Chevaliers oder stehen zu der chevalcrie
in nächster Beziehung, Der höchste Grad der Tölprlhaltigkelt
verrät sich «laher durch die Unbekanrdschaft mit dem Pferde
z. B. bei dem im Walde aufgewachsenen Elyas: ChC. 739, vgl. 841.
14. Die enge Verbindung von Mann und Pferd gießt dem
Pferde etwas Menschliches. Es ist nicht nur der unzertrenn-
liehe Gefährte und Helfer seines Herrn, sondern sein FreuiKl,
sein Vertrauter. Diese hervorra^'ende Rolle giebt sich scliou
äusserlieh in tler grossen Menge von Namen zu erkennen, niit
denen es bezeichnet wird. Dieselben zerfallen in Appellaliv-
namen und Eij^'eiinainen, Die Apiiellativnanien, von denen ich
61 gefunden !iahe, leden sich wieder in zweiGiuppen, in etiite
Substantive nnd in solche, welclie zufrleieli Adjektive sirnl oder
von Adjektiven gehildel wurden. Eistere kennzei<'hnen ent-
weder (fie Verwendung des Pferden im Dienste des Menschen
oder sein Ge.^chlechl, let/lei-e entweder die Farbe, die Herkunft,
die Lautgeschwindigkeit oder den Wert. Ausserdem ^^ehören
dazu zwei höclist wahrrfclieiidicli dem Arabiselien t-nüehnle
Wörter, für welche sich eine spezielle Bedeniuug meiner Meinung
nacli nicht fixieren lässl. Die Appellati vnanien giuppieroTi steh
also folf^enderi nassen : L a) ehcval. b) dcstncr, palcfroi, ha~
qtteniit^ rauchig summier ^ chaceor , jousteot\ l intonier, c) ive
Jmnent, ronaur., somieri'^ bithtugue, poulain^ ffOnfreL
H* a) uuimin, bai^ batet, bnit^^mU, httoic. bhuctt, hhwchart^
hlancardin, hrmt, fauve^ fanvel, /autwIcL ferrnut, tfris, fjriselt
Hart', mortf^ tiotr^ pumciey rox, sor, soret, sorel, sordttis, vair,
tmiret, vairon. hl (tmoravi, nrabi, urwjou, arä(/Ofiots^ barbari,
gaacony kermin, moravin, motets, tforois. e) ütaifpmnt, bnvani,
courant„ cortm% ronrstrr. d) müsoidor. a) aufeirrntt^ nufüfff.
15, Nach ihrer Verwendung sind zunächst drei Haupt-
arten von Pferden zu unlersctieiden: das Slreilross, das Reise-
pferd un<l dei" Arbeil.sgaul. Der all^^enieine Name rheintl
wird nalnrlieh rür alle drei Kategorien ^^^ebrauclit, am tirndij^'sten
aber für das Schlaelilross , da> Pferd par excellenee. Der be-
sondere Name des Sctilachtiosi^es ist destrivr. Auf eini-m
destricr trelTen wir stels den Ditter in Wafl'en : »De la vif»' isl
arni^ .sor son destrier^^ At^»' lli,81- Aehnlich AB^' 70,ri. \X^A^
241, i27, ABRoniv. ^2;:54, 14, Aiol (i7S9. 7S4S, Ard. 11 114), 14.
150.17. 205,4.231,2. ^44,16. 245,11, 256,6. %K,5, Asp.Romv.
158. 2G, Aul. 1H5, Aye 1104, BS. 11 193,22, ChC. 52(»5. 5Sl5.
6009, Gut. 201,18. 258,14. 272,15, C;lO^^ 1237. 17li7, 4:143.
^17. 11017, DM 413t. 52811, Elie 1025. li*3V). VC, 114. :{2, Fii-r.
3245, Flo. 43ii. 23^2, Gay.l 1115. 1130. 3333. 33U;H. 7310,
G.BiHu^r. 854. 4131», UM. Ik20. 20d 2r,. 37h24. 44.*bl5. 47b20,
GN. 847. 1308. 20S4. 2203, GodB. 9r.9, GV. 535. 1244. 1520.
2211, na 134,3, I!M. 132b 9, Hörn 3075. 3332, Jer. 55. 197.
240. 309. 332. 374. Tilü, Luh. JSOtlll. 94e22. 94d l(i. 223b 24.
23ÜC2-S Mac, 27« m;, PD.441. 520. 534.
237.17. 310,16, Ri\l 412,23. 424,11.
2l»,9 Jl 15,7.
. AbhMidl. (Fr. Bianert). 1
2i2H, HG. 154,20. 232,8.
426,38, Sais. i 172,13.
10
Kl. Statt tfcsfrier steht an solclien Stellen ancti haufij?
das Worl cheml, welclies dünn 7Aiweilen von ointin dem
Scli)achli(>sse vorzugsweise zuküiniticiuiün E|.jilheton begleitet
ist: »Bien fu aimes >or .1 clieval coraiiU ÄB'14^J, 11. V^--].
AB' 31,2, AL um, Ant 1 28,3, GliG. \±M. 5556. 541D. 5959.
Gllti, Uhet. 572J(), ChO^'. 8829, 11208, DM. 2344. 21J72. il96.
8108. lIHi9, FC. 15S, ir, Fior. 2384. 398S. 5489, (lauf. 8108,
Giivd. (i343. G504. S(;08, GM. 9d 7, IIb 4. 59c 19. 60(126. 75c 2.
82c 5. 85b 20. 88b 14. 89aG. 9lbl5. 105bl9. I]5al2. 11 od 28,
GN. 2979, Gurlß. 194(k 4704, HC 64,6, UM. Il0c39. 129b 35.
132b 3, 14. 13Bd2r,. lG2a40„ Jer. 555. 735. m26. 1748. 1754,
Loli. 38c(;. 105a 16. i25d7. 128d9. 164d4. 180b4, PP. 4125,
RC. 49,14, BM. 121,18. 218,22. 281,35. 372,29, Ron*.-. 5404.
7533, Sais. II 31,16.
17. Seltenoi- treleti die anderen Wörler, mit denen das
Sbeitioss be/eicIiiieL werden kann, in ahnlielieu Viersen auf:
ü^ifvniiut ABRomv. 218,3. AL 2125, BS. II 10,30. 353,29,
Gayd. 1204, Jer. 1207, RC. 28,24; arrahi Loh, 19Gb 28;
tirrft(/ou Gayd. 7789; Jfimeitt nur ausnahmsweise al^ Pferd des
Rot)aslre (iM. 47a2s, ausnalmiswnise aneh palvfrul GM. 17c^l.
18. Wenn Wallen nnJ Pferd neben »einander genannt
werden, was sehr liänfig gescbiobt, so heisst tlas Pferd in der
Rej^'ol (leslricr oder ch^val: »A cleres armes, a destriers
sejrmrnez« Aym. 41,43, Gayd. 26. 56. 857. 882. 2006. Vgl.
AiB''244>,2l, Ä ig. 93t), Atol 114-2. 1642. 16 Mi. 1650. 1879. 1970.
2361 f. 4702. 6551. 6tUj3. 7134. 7443. 7958, Anl. I 28,3, Asp.
1'897. !51blO. T' 39a IL 39al8. 40a5. 1160,32, Aym. 23,12.
27,4(J. 37, 10. 47. 12 f, CbOi<. 715 2(334. 3117. 9230. 9463. 1Ü088,
Danrel 1604, EhV 64. 82. 368. 409. 2439, Flo. 2155, GM. 14d25,
GN. 2419. 2431, GodB. 353, GRF. 2131. 7376, GV. 2ü7, 1030.
1163. I5t}3. 2053, liM. 150c'30, Ilürn2272. 234.8. 3920, JB. 982,
1014- 2919. 37vSS, Lob. 20d 18. 21c 7. 88a 19. t82(" 10. 254b23,
Mae. 465. 2358, PD. 1901, RG. 81, 13. 83, 1 f. 223, 5, HM. 150, 14.
172,26. 281, 17, Rone. 4S28. — »A helles armes et a ebevax
de pris* Lob. 101b 2L 110a2L 1 13c 23. 124a 21. 127b 27.
139a 24. 144a 27. 160b 4; *L(js beles armes et les ebevax de
pHs« Loh. 204h 17. 209b 22, Lob. D" 1 (52a, RG. 251,5. Vgl.
AB"21,20, ABRomv. 204, 22. Äig. 473, Aiol tt)8. 11L2G1. 1771.
1980. 4553. 5489. Ö960. 6078. 7430. 8259. 8283. 9t0*J. 9618,
AI. 4239, Ant. II 191,11. 228,1. 301,15, Aq. 768. 792, A-sp.l»-
15, Aub. 62, BS. 1 215,25. II 62,27,
1. 6400, Gh(%. 5t;5, DM. 3279, Ehe
7b 28. 39a 14, A?;p. II 59,
GbG. 662. 2862. 438 L 59 i
1480. 1599. 18(:>9, FG. 71,29, Fier. 3233, Flo. 1106, Gayd. 434,
GM. 21c 8. 40b 4, GN. 9lS, GodB- 3129, GRF. 610. 1838. 6265.
7468,7524.8574, Hörn 2170. 2923, Lob. 74d 28. 94h 13. 111b 20.
11
Loh. lUb21, l33clC. t77a2. 177b Sa 230c % PD. 5065*), 2C82.
PP. 1«S. 5163 F., HG. 95J1, RM. 40, la H;o,!21. 177,18.
205,25. 3(;i^3()r, Rol. 101)5. 3a>2. 304O. 3047, Rone. 2692. -
Auferrmit timlet sich in diescM' Zysarmuens(elliing imr GM.
I09d22, GR. F. 7381, Loh. 71b2; armht IIM. 141b5; amgon
Mac. ^268r>.
19. Maiichni.il begrimsttgt von verschiedenen Versionen
dersellH?n Clianson Je geste die eine das Worl desltkr, wiiluend
die andere das Wort chevtil voi'zieht. In den Loh. z. B. hat
Text A ^cheval tle pri.^* 5Sa7. r)8a21. 58d 29. 59a 1^4. n8dl9.
73b 18. 79d8, während Text D an den entsprechenden Stellen
29d. 30c. ^^)d. 4.3(i. 50a »rleptrier de pris« zeigt.
20. Das vornelime Reisejjferd heisst pnlefroL Der pafefroi
unteri^eheidel sich von dem dfstrier hanprsärhlicli dnrrh seine
Gangart, die atMeftm, und wird daher häutig rhm-al amhlatff
genannt wie der desirier cheval comant. Vgl. g- ^4. Er gehört
niit dem destner zur vollständigen Ausrüstung eines Ritters.
DeHirifr und pale/roi werden daher tiäuüg neben einander
genannt als die vornehnisien l^esitztiinier der Füller, als die
Werlgegi-nslände, niil denen man sich vorzugsweise besch*Mikt
oder bezahlt : i>palefroi oii destrterv< Aß' KHJ, !28; »Desirers lor
done e pufetVois d'thigrie^t Aig. i\H^2i »Et les lioins palefrois et
le$ destriers« Aiül 3739; »U niul, It (»alefroi et li corant
destner« AiolG(389; *Et nmls et palefrois et deslriers de Castele«
Aioi 81G(j; >Les nmls, les palefrois et les corans deslriersc
Aiol 8171; v^palefroi et destrier* Aiol 9414, Berta 1575. 1330,
DR. K348, Loh. 131^23; vdrstrier ne palofroi* Asp. I^'3a3'2,
Flu. 4^6, PP^ I^j8ü; >Li palefroy, li dextrer milsoldor* Asi>. 0
51,9; »paleh'oi ne desirier« A^p. II 58,14, ChOg. 11899, DR.
1134, Flo. ^159, GBourg. i2r,4, Go.i B. 3720, UM. 170,32;
»deslriers et palefrois« Asp. IH 54,3, Flo. 'iö2, JB. 292» PD.
3091. 3101; »Et innlz «4 palefrois et autx^rrans destrieis« Aye
3132; Tanl mul, tant palefreit et tant desterer GRF. 6793;
»les destrieri? de pris, Les palefroi/, les rnuls et les roncins«
Loh. 17d7r.; »hon deslrier crenu El rieh es armes et paletroi
et niul* Loli. R*9b^0l.; »A palefroi et a destrer corant* Mac.
2231 ; >Et nmls et palefroiz et destriers de Sulie,^ Sais. II
141,10.
21. Obgleich sowold iKÜefrm wie dvstrwr edle, rill er-
würdige Pferde sind und den geringen Pferden gegenüber als
•| Statt arm« wiusa in dem Verse »Tuit orent bones arm«'*» et bona
cbevm»?. armezc iedenfalla ein anileres Wnrt Rteli»^n. Vielleicht ist rtfwjrr
mit OÄJ«x AUS V. 2067 zu T?crtivuacheii, wodurcli in b('id,*?n Versen ein
besserer Siim entsteht.
n
wns chevaj4.r^ bezeichnet werden, z. B. »E bon <jivail, palafroi
c düsliv« Mac. 3573, so ist docli der starke destrier, welcher
den RititT mit der Rüstimg tragen mu.sste, bedeutond wort-
vollor und t^escluil/ier als der leichte ptile/roi^ der den Ritler
nur im Roisekleide z» tragen hatle. Als Boten für ihre palf^*
jrots zum Lohne graas destriers erfialten haben HB. 414,
rühmen sie: »Moult grant homior nous fisent, ce sacies; Pour
palefrois rametions grans destrierÄ, El pour nos capes bons
mantians enlaillies* IIB. 43S flf. Der ftdicftoi iimss zuweilen
als SuiTopat tur den destricr dienen: »Qui n'a destrier, si mont
em palefroi« Äsp. P27bL Vgl Asp. PS28b2ü.
2ii- Nelien palefrot wird das Streilross manchmal bkiss
chfTtti genannt, selten aber durch andere Wörter bezeichnet:
>ch<n'.'Uis et pnlelVois*. Aiol 3525, Berte 149Ö, GodB. 888, HG.
150,^2. PD. 954. 2498, RM. 145, 3G. 225/25; »cheval ne pale-
froi* Asp. IM:219, God B. 2921, PO. 323, RliL ll>9,24; »palefrois
ne chevax« Rone 5704; ^De paletVois, de chevaus, de roncis«
ABFinniv, 229,17; »Et montent es chevaus et es bons pale-
frois« US. 1 378,2; »Son palafre e son caval liar« Daurel 1076;
»boons clievas, palefrois e ronchfns« DM Roniv. 78,19; »De
mnr>?, de paulefroiz et de chevaus coranz« Flo. 2512; »Cevaus
acalent et paletVois a5i's«t HB. 8f)69; »Lour monla a un civat
corant, non patefroi« PP. 5lä55; »Cheval sont amaigri et mul
td palefrois* Sais. I 148,15. — »Montes estoit sus .1. nmuU bei
lOur-siL^i' , .1. pali'frois li sievoit par dt»ricr. Les chevaus a
bailiies Ä, escüier« Aub. 840; »palefroi n'auferrant« Aym.
21; M. 48,5-
23. Es fehlt aber auch nicht an Beispielen, in denen neben
dem SIreilrosse das Rcisepferd oder ein j^eringeres Pferd «iber-
hau})t durch dteval bezeictinet wird: »desirier, miil el clipval«
Asp, IM 5b 15; »cheval ne destrier« GliG. 27S5 , Ghet. 23(i,4.
227,5; »Chascims apoitd, qui rlieval qui destrier* GL. 1494;
»E^ clievanx moiilenl et es destriers de pris« FG. 137,47; »au
cheval n'an de>trier* GBourfe*. 15^5; Ctievaus virent et miirs et
destrieis de Snlie« G I:Jourg. 1752; »Ne pur mci n'iert destrier
de ci la elievauchc, Ne nid iiel cheval n'ai, mit ue nie fu
dom^< lloni 44(llf.; *Es cfievax montent et es cuianz dustriers<?
Loh. !82d27: *Ghevaus aniaine ei ilestriers d'Orcanie« MG, 710;
^Miil'^ iK' somers, cevals ne missodor GhO^ir. (KkjS; »cheval et
missoiidiH* A>p. 1" 18113 41. Für die meisten ilie^er Beispiele
lallt tue Mö^^lirtikeiL fort, da.ss dieselbe nachlässige Ausdrucks-
weise an/unelrmen sei, von der §. 7 einige Beispiele angeführt
wurden. Ganz sicher bezeichnet cheval neben dcatrier den
höheren BegrJtT nur in einem V^erse wie; »Et maint destrier
et mnint autre cheval« Asp, P7b20.
18
24. Die volle Ausrüstung mit destrier und pulefroi ist
ilen Hi'ldon der Gliiin^ons de gesto besondiTs dann nötig, wenn
sie einen weiten Foldzug nnternehnien oder w^onn sie auf eine
Reise ziehen, anf der sie vom Feinde belilstigt werden können.
Den pale/r oi reiten sie dann unterwegs, zum Kampfe aber
besteigen sie den destrier, welcher ihnen vom Knappen nach-
geführt wird und von diesem Fuhren an der rechton Hand
(en deslre) hnclist wahrscheinlich seinen Namen hal: »Ghescun
chevauche hon niulet sc-journe Ou palefroy richement ensele,
. . . .V. escuters a chescun d'euk niene Qui bien estoient vestuz
et arrei^ , En deslre mainent maini destrier abrieuve« Aym.
45, 27 ff. ; »Ne no fu en sa earnpagne ni grande ni nienor Qe
non i^ivalt;ast palafro anblaor E qui destrier corant e milsoldor
Se fönt niener avanl per plu honor-^ Berla 1310 ff.; j^Ne le
fo eil n'a<;a bon guarniment E bon destrer e isuel e corent,
El i <;ival<je U palafroi anblent« Berta 138Gfif. ; *Pus sunt monte
es desiriers arrabis En destre niainnent le palefrois de pris«
Loh , 1 33 b IB f . * ) ; "Gar n os arm o os fran c c h e v a 1 i e r ^o n t i l Et
eil respondenl tot a vostre plaisir La ve'is^ieÄ ces clievaliers
^amir Ces blanz haubers endosser et vestir Ces paleh"ois et
ces mnles giierpir Et veissiez. es bons destriers saltlir* Loh.
4Hbl5iT. »'Baron, al^s a eus et si les deties*. Et eil li res-
pondirent: 'Si com vos conimandes'. Des palefrois descendent,
es ehevaus sont montes« RM. 7*J, iJ4 flf. ; »Dos palefrois descen-
dent, es cevals sunt monles« RM. llt), IS; vPaien s'adutient
des osbercs sarazineis . . . Laissent ies nmls e tuz les palefreiz
Es deslrers nnmtent si chevalchent est reiz« Rol. 994.1 U(X). 1(X>1.
25. Karahotis GhOj?. 4545, Fromon Loh. 4Gcl3, Garin
von Monglane GxM. 52d28, KiVni^ Ganor GN. 7(> bedienen sicli
auf der Reise eines pideJyoL Auf ptde/Vtus reden nach dem
Friedensschlüsse auch Reinold von Münlaulian rmd seine Brüder
aus Tremoitrne zum Zcite Karls RM MniXi; Witasse und seine
Getahrlen reiten auf pftlflhtfs zur Kirche GodB. 814. Personen,
widclie sich überliaupt nicht ant Kaniple IjeU'ilijcen, >ehen wir,
falls sie niehl ein Maultier beriutzt'iK sieli in d*'r Re^^d <>ines
pah./ f Ol beilienei«, so schwache Greife, z. B. den allen Elias
von St. Gille: Aiol 8214; Geistlidie: BS. If 5241, 35, GodB ::»JW>;
Gesandle imd Bolen aller Art: Anh ll'.*9,4, FG. 5,5, Gayd.Sb?!.
H7m, JB. 37iJ0, Sais. 1 1^M2. Biusin und Base!, die Boten,
welche Karl der Grosse an Marsille schickt, reiten i\u![ ptde/roof
PP. 2G48, !äti87, die auch civans ambieour PP. &n genannt
♦) Dae nuigekchrte Vorbaltnis zeit^'t *lii' Variante: »Pim s'on monterent
lor muni et sor roncim En dostre ruainiient 1i-h anforranz de pria*.
LokC. ÖJk,
1i
werden. Selten kommt es vor, dass Boten sich des destrier
bedioneo: DR. 1U3 f„ Loh. MSd 27. Die Boten Saveri und
La»nhert steigen »sor les deslriei\s ferrans« Sais. I 151,5. Eine
Variante zu dieser Stelle aber lautet »es palefrois ainblans*.
Einen pa/efroi reitet Ogier, als er Bertram zum Zweikampfe
besteilt GbOg. 4545, so dass durch die Wahl iles Reittieres
schon .s»Miie vorläufig frie<ilichen Alisichten anj^edtMilet %verderi*).
Um zu lauschen, t»edienen sicli einmal Verräter, die aus einem
Hinler halte hervorkommen, der pahfrois und tragen au^rserdem
noch Falken auf den Händen, so dass man sie für friedliche
Jäger halleo mnssle GhC, 4336 ff.
26, Der pahfroi ist t^esonders das Reiüier der Damen :
Aub. 874, Berta 1707, Beile 197. 229, BS. 1 173,1 II 43,13.
169, IL 169,37, Daurel 177, DR 263, EnfO^'. ^683. SWl GM
36a 1. 103c 25, God B. 1737, GR. F. 837S. MM. mc2. 169c 13,
Hörn 443G, Loh. 48b 16, Mac. 723, RC. 391,12. 393,36, Sais, I
97,4. I! 86, 18. 87,14. Dass eine Dame einen destrier besUngt,
ist ein ganz vereinzelter Ausnahniefall: ^Dame Eremhors la
cortoise et la large Ne voloit mie qiie saos fi en alaissenL
N"en maiijTie mir palerroi qui soit lasclies, Ainz est iiionlee el
bon destrier d'Airabe« JB. 965 ff.
37. Der ptdifroi wurde aurli auf der leicliten Jagd geritten,
besonders auf der Vogeljagd, bei der keine so grossen Anfor-
derungen an die Schnelligkeit und Ausdauer des Pferdes ge-
steill zu werden brauchten, wie bei der Hirsch- und Sau hetze:
ChOg. 11151, Gavd. 867i. 87W, Mac, 719, RM, 60,34. Vgh
GhG. 4337.
28. Als Lasttier findel der paiefroi mir ansnalmisweise
Verwendung, z. B. bei der Heimkehr von der Jagd : »Un palefrei
ant de grudes cariat« Aig. 833, oder wenn er ais Senften-
iräger **) dient : Berte 3366 f. Auf den Kriegs- oder Felide-l
♦> Nach den Lager^'aetzeo Kaiser Friedrich«' de« Ersten stand inn
fremdt.'r Ritter, wt^lcJier sich auf ein<^m Klqip+^r dem La^er n;diprto,
urdtT dem l'Vifdf^n, rilt or alior auf scinf^m Stri-ilh engste, so tturfk» man
ihn t>iine Frieitensbruth swigri^fen. Vgl. Jahns, Koss imtl Rtnier H, KH.
**) Zum Ti'an.Hporte von Tottvti. Verwundeten uod (jet;ingijnen werdtMi
öotrar Streitroase verwandt: Ant. It 2:.2,:S, CL. 2174 ft". , 8ais. II Oü, l> t ,
RM, 22/J.>. Zu lelKtcrcr 8telle hi aber xii biMnerkeo, diws der TriinRnnrt
desselben Toten nach IIM. 22,9 auf. einem viul de Sttriv und n;uh KM.
21J, 22 auf einem aomier l>ewerksteU»gt winl. Aehnlicli ist Vuy 310
dcHirier^i Ätüfct somienf 8i, 850 genetzt. Hö^hai ««Iten linden wir
den destrier mit anderen Ltusten behiden: »Chil oot pris le destrier, qui
les ttorioe portu« BS. 1 203, 19; »Cargent aomiera e destriers Kejornc^fi«
ChOg :W79; >Ay uiuia et nv ili'striers le formte et le grain Nos an-
portent an t'ost et au §oir et au main« Sais. I Iöi,3 f. För drstriers
der letzten Stelle findet atch übrigena nuch die Variünte s&mmiers.
zügon finde ich ihn mir in zwei OintiRnns de geslo als Lasltier
verwandt t nänilirh einmal in der CliOg, , sehr hänlif? aber in
denLol*.*): »Et cargeiil muls, palcfrois et sdniiers« GIlO|,^ 1*195;
»llueo trossfrenl palefiois et roncins« Loh. 31c 8. 33(1 17; *TaiUos
tro*?sercnl palefroi^i et rnncins« Loh. 32a 17; »Dont fonl trosser
palefrois et roncjns« Loh. 34b 14; »Trossent somiors, pali^frois
et ronchis« LoIl 39b 9; »La veissiez palefrois et runfins, De
totes pars les viandoü venir« Loh. 57a 4 f.; »II Ibnl torser
palefrois el roncis« Loh 6Kc7. 109a 24; »Faites tro^^^er pale-
froi;^ et roncins ITor et d'arjoni M de vair et de ^'Hs« Loh.
ItMJd 2 t, K>7b;if.; i^Il fait trosser palehois et loncins D'or et
d'arjcnt ilonl fiiretd bien garnis« Lofi. H)üd8,
29. Einmal findet sieli in einer Chanson de ^osle das
Wort haqueiive gebraucht, welches ein anderer Name für pale-
froi zu sein scheint. Dorel, der NftTe A(|nins, scfiickt den
Franzosen u. a.: vChevalx d'Arabe .IV. C. sourannez, Mil
liaquenees blanchcs ei bien sellces« A<[, 2510 f.
3C*. Der schlechte, gerneine Gaul heilst roncin: »De bons
chcvals eussoiis or nicsÜor. Et cet roncins ne nous peuent
aidier* ABMsbf.; »Sor bons chevau.s tos nionlent, n\ ot on-
mies ronci?^* Fier. 1727; i-Li chfvaus desoz lui nen est roncins«
GR. F, 2Ü2; »De cent chrvavis faÜ Fohdies au rei jiresent
Anc un df ces non at roncin parenU Gl^. F. 9051 f.; »Ja en
lor route ne Iroveroix roncin Fors palefroiz et destriers arabiz«
Loh. C40c.; »Et si ont tuil bons dcslriers nrrabis Na en lor
ronte ne ninlet ne roncin« Loti. 168c 28 T; ^Ainc en tonte la
rouie n'ol ronci ne soniier, II n'i avoit gart^vjn qui ne maint
hon desli'ier« RM. 12(j, 8f ; »Ne cfiüvaichoient inie les roncins
atroles; Mais bons chevaus d'Espaigne, corans et abrives«
RM. 157,8 f. Vf?l. l^M. i2^7,::t5 f.; y'S'ü pert roncin, je li rendrai
deslrier. Ainieri de Narlionne« Gaul Ep. fr/*^ IV. 26Ü. Vgl.
GL. 1496, HM. 141,10.
3L Als Heitlier wird der roncin nur von Knappen und
p^eringen Leuten bennlzl: Aiol t)J5. 020. i\M. 4s<J2. 4sC>8, AL
3503/ CliC. 447G, Loh. 43elU. 28bl28, HM. 1-05,10. Fromonts
Wirt in Panipeluna beslei^d einen rottnn Lolh254tl8. Andere
Leute reiten den rotwin nur tm Notfälle GiiC. 1685, ILM. 1 23b 44 ff.
Junnial reiten Ritter auf roncins, um ihren Stand zy verleugnen
•) Diepem Cylihift ist die Zusaiiuijenstellutig- von pakfraifi nnd roncirig
überhiviii>t eigenlüiidiL-h; »|ialcJroi ne roncin« UM. 122c2«>. I7.jal8, Ijoh.
IbU. :i5c27. JGa;.. üGlj*J3; >paIefroi8 et roncins« boh. 3a 8 I0u*2. 145c 3,
In anderen Chansons ile f^'i'ste findet sie sich neltener. Icli habt* nur
Qoticrt: »palefroi et roncint Aiol 9388, Bovo d'Ant. 61,14, ChC. 4422;
»p&lefroi ne ronein« S»ia. I 20^, 13.
IS*
Loh. 254b 20 ff. Der junp Mainet sitzt >Soni
qui Los Uli recrcfans« Main. II VdO.
32. Auf oiiiem roncin m rfileii inusste unter Umständen
für schitnpflich und entehrend geiton. Leide, die man schleclit
V>cl landein will, setzt mait ^u^ ronchts: Berte 541* f., BS. 1207,17,
CliC. 23ill f., Gayd. 7550 IT., JB. 40ljl IT., PL). i>07y IT. Als die
Sarazenen den alten Fromont mit sich filliren, lassen sie ilin
auf J* povre rotivut steigen Loh. 203a Hi. Dasseltje tiiul Gott-
fried von Bouillon mit dem gefangenen Goinuniaran Jer. 525S.
33. Ein Sfreitross wird durch die Bozeiclmung ronciu
besclnini)fl, Roland schilt sein Pferd roncin, als er mit ihm
von dem auf ßaiart reitenden Ogier zu Buden gL'Worfen ist:
vMalvais roncin, coart a son destrier clame« RiL !:i4l,2Ü.
Gerin nennt das herrlictie Pferd Flori roncin, um den Verlust
desselben gering erscheinen zu lassen Loh. 197c i24 ff. Als das
F^ferd iles Makaire im Wettrennen besiegt wird, nennen es die
Leule spottend recreani ronchi Aiol 4369. Auch der abgema-
gerte Marchegai wird zuweilen roncin genannt: Aiol 2^40, 2594.
2812. 2854 etc.
34. hl der spateren Zeit scheint das Wort roncin die
schniipfliche Bedeutung verloren zu haben, da es in den
jOngsteii Chansons de ^este liäufig in gutem Sinne sogar auf
das Stieitross angewandt wird: >Donl maint hoos reversa a
terre du rouchin« BB. 244; »Ains plus hardis de lui ne monta
sus rouchinrf BB. 1090; Non |iümtjuant Ü l*uns roys TesJeva
du rouchin« Bß. 1577; >Bauduiiis de Sebourc, au coraige
enlerin, Disl a ces cscuiei-s : aprestez mon ronchin« Bö. I
UM», 31 f. Vgl. BS. 1 183,1. 11278,12. 353,29; vOnques nieillor
de ti ne monta sus ronchis« Gauf. 24s7. Dasselbe Plerd, welches
BS. l 3(i, t> (ie.strier Ga.^^voif heissl , wird BS. I 3*5, 24 ronthin
geimmit. Von Hugo Capet heisst es: ^Entresi qu'a la j>orte
a brochie !e roiichin^ HC. Ü4, 14. Vgl. HG. 574S. Es werden
in tliesen Chansons de geste aber auch andere Unlersclieidungen
der älteren Epen nicid mehr genau beobaclileL Das Slreilross
heissl in iluien z. B. auch pülv/tui: »Conlre lui es]>nromie son
rii*be palelVoyA BB. 2*39; >Et de luitier au bias, de verser paJe-
fiois^ BB. 19h7; Li cops gliclia aval, si tpie ly [>alelTrois Fu
atains sur ie qutef« HC. 55,5 L
35. Der rottau ist der Ai'beitsgaul der gemeinen Leute,
das Acker- und Karrenpferd : »Voslre clievaus nVsl niie des
niiex corans, L'autre jor n'en ert niie si rabians, Ains resam-
bloit ronchin a ijalsant. Deslele de kerne Tas, recreant« Aiol
4229 it; Les armes ol enblees, et a .1. raruier Ot tolu le
ronci c'on li vit cbevaicier« Aiol 7332 f; »Ghascun jor portent
piere aus murs d'araine bis, Et Iraient aus carues Lote jur
17
com roncist Ant. 1 48, 9 f.; »Plus li brfserent sus It de fust
fraisnis Que en careLe iie traisisl uns roiicis« ChOg;. 7109 f.
Vgl. CliOg. 1052Sfr,; »Ki plus n'i tindrent plai d'uii destrier
milsoudur Ke d'un malvais runcin dunt l'cii fall le laburc
Hörn 3506 f. Vgl. »roncins charuier« RG. 133,5.
36. Neben seioeji Funktionen als Reit- und Zogtier ver-
richtet der ronrhi aber auch die Dienste eines Lasttiers: AB'
11,15, Anl. I ^31,11, GM. 28dlt>, GR. F. G054 f., HB. 4630 f.,
HM. 10Gd24. 174d37, Loh. 18d20. G3d2L H6b 13. 101b30,
llOdiS, 133a SO. 13ekl6f. Andere Beispiele aus den Loh.
siehe §. 28. HM. 8/20. Vgl. §. 28 Aiim.
37. Das zum Lasttragen benutzte Pferd heisst in der
Rege) sommicr: »Lors torsenl les somiers, rCl out plus aresle«
Ant. 1 173,5; »II cargent les somiers, s'issent de la ctt6« Ant. I
176, 13. Vgl BS. 1171, 32, GhN, 765 f., Gauf. 354, Loh. 123b 18,
RoL701. Auf den Kriegszogen sehen wir den 5omwi<?r Lebens-
mittel, Zelte und Rüstungen ti^agen, soweit dieselben nicht auf
Wagen nutgerOhrt werden: AI I75G. 4240, Ant 1103,1 f.
172,2. 191,6. 227.5 L II 16,4. 72,12. 302, 14 f., Aub. 19G9,
ChN. 119. 839, HB. 4<J14 f.. Loh, 44<i9f. I92c28f. 248dl8f.,
PP. 5658 f., RM. 58,21 f., Sais. 1 83, L Auch Tote und Ver-
wundete werden auf somnners transportiert oder auf Bahren,
die von sonimiers getragen werden: RM. 20, 22 f., Rol. 1748^
Rone. 6000. Am häufigsten aber sehen wir die sommiers mit
Gold, Silber und anderen Kostbarkeiten beladen: Aiol 975G f.
9857, Ant. I ^23,13. 28,5 f., Äsp. ^45a21 , Berta 12sO, Berte
1843, BS. I 40,13. 223,6. 233,17. 340,13. 1! 316,22. 336, 24 f.,
GL. 241. 255. 1417. 1433, Daurel 539, DM. 3345. 11406, GV,
937 f., mi. 12Sd22t 129h 7. 130a 2. 139d 37,43. 14öd2L 152a 20.
153b4L 154b 39. 155b 13. 155c 36. 159b 21 , Loh, 134-0 15 f.,
RM. 96,37. 97,12. 107, 34 f. 408,7 f. 150,36 f,
38. Ausnahmsweise wurden die sommiers auch von Knappen,
Bürgern und Bauern als Reittier benutzt: »Qui not cheval, si
monta sor sommier« EnlOg, 1061. In Aspremont reitet der
junge Roland einen sommier Asp. P 28b 31. 35b 19, welchen er
in der Schlacht mit einem destrier vertauscht: Asp. P 35b 28.
Von den als Fuhrleute verkleideten Rittern, welche einen Wagen-
zug nach NImes füliren, heisst es: »Ghevauchent muls et somiers
loz gastezc GhN- 1027. Zur Verhöhnung werden auch Gefangene
auf sommiers gesetzt. König Gallafre lässt sich von den Christen
auf ein Saumtier heben, um die Heiden glauben zu machei],
da.ss er von den Christen schlecht behandelt würde: GL. 1293 f,
Ganelon meldet dem Könige Marsilie als Gesandter Karls:
»Menet serez . . , dreit ad Ais Ic siel, Vus n'i aurez palel'reid
ne deslrer Ne mul ne rnule que puissez chevaJchier. Getet
Anag. a. Abhuidl. (Ff. B«Dgertj. 2
18
sur un maiTais sumer« Rol. 478 ff. Aber bald triffl i
dieses Scbickfial srlbsl: vSi l'encnnriDnl allrcsi ami yn urs.
Sür un siimer l'uiil mis ix deshouor« RoL 1827 f.
39. Gemeine Gaule, vvekbe zum Lasltragen und ausnahms-
weise zum Reiten benutzt werden, heissen also sowohl roitciti
wie sommjer. Das als Zugtier benutzte Pferd aber wird nur
ron(i}f genannt. Demnacii scheint roncht ehien weileren BeörifT
zu bezeicliuen als sonimier , einen BegtitT, welcher den durch
^'iomtnifr l)€nannten in steh schliesst, so das< man wohl jeden
smmnicr einen roitchif aber nicht jeden ronciii einen sommier
nennen könnte. Nun werden freilich an vielen Stellen ro»d?i und
sommier koordiniert: >et ronchi et somier« AI 4674. ifEt ,11.
ronchis i ot et ,L poniierft AI. 4731 ; »oii ronchin ou somerc
ChOg. 378; »sonmiiers carehies et ronchis« GauL 1353; »D*un
ronsin ji^raile ou d'uo povre somter* GV. 1185; »ronciii ne
somier« Hörn 4335, RM. l2ö,S; sniosfner Ou palelVoi ou roncln
ou somier« Loli. 79c 30 f.; »De palefrois, de nmls et de ronctns, De
granz soniiers« Loh. 1 191) 2 f. Es kann nicht angenonmien werden,
dass unter roncin ein Pferd, unter sominier aber ein anderes
Lasttier, etwa ein Maultier, zu verstehen sei» da der somnner
vom Maultiere wohl nntersehieden wird: >'Ies somioiers et les
murles« Amis 1977; vne murlet ne sommier« Amis 2020;
»nmls et somiers« Ant. I 207,6; »et nnile.s et f^omiers« ChC.
5271, Lob. 245a 6; >les somiers et les muls* GhC. 5457; vcent
mul et trois somier.^ ChO^. 10001 ; *un mol el un somier«
CV. 991 (Schachfiguren); As muls et as soumier.s« Fier. 4421;
»les niuls ei les .somiers« GBowrg. 29. 705, RM, 53,38; »ces
murs et ces somiers« Gßourg. 90O; >.M. murs et ,M. somiers«
GBourg. 3109; »Soumiers et mules« HB. 8074; »mtds et somiers«
.]er.77L Loh. 7c8. 35d20. 58c 15. I23b6; »li mul et li somier«
RM.53,25. 77,23. 115,2, Voy.24a An anderen SteHen finden
wir alle drei Arien von Lasttieren nebcneiiiander: »Cargenl ces
niuLs e somiers e roncins^* GtiOg. 964; »Et de cheval, de ron-
cin d'escuier, Do palefroi, de mulet, de somier« GL. 1643 f.;
»Muls el somiers, palefroiz et roncins« Loli.G. 21b; »paletVeid
ne destrer Ne nuil ne nmle . , , ne runcin ne sumer« Roh
756 tr. Auch Esel können unter sommier nicht verstanden
werden*), wie tolgender Vers zeigt: »A somiers et a asnes con-
duitc et amoneeA Jer. 825. Man könnte nun denken, dass in
den oben citierlen Stellen dieselbe nachlässige Ausdrucksweise
*) Uetrigena scheint die Bezeichnung sommier doch nuch zuweilen
auf ander«? laattragend*^ Tiero angewandt zu sein. Einmal wenigstens
finde ich Kiiuiele und Büffel so benannt: »Qimtre n\Hp soniirra fait devant
lui mener: Tout noßtciiniel et bügle, grana faia pnenl purter« Jer. 2202 f.
19
vorliegt, von der schon §. 7 die Rede gewesen Ist. Das ist aber
wenigstens AI. 4731 auch imrnöglich. So bleibt denn nichts übrig
als die Annahme, dass der roncln in engerem Sinne Zngplerd,
der sammkr Lasipferd ist, nnd dass sie steh schon äusserlich
durch die den vei^chiedenen Beslinmiungen entspreclieoden
Geschirre unterscheideo , welche den Unterschied auch dann
merklich machen, wenn beide als Lasttiere Verwendung finden.
Je nach seiner Verwendung wird dasselbe Pferd einmal rotichr,
ein anderes Mal sommicr genannt; »S'en acates d'avaine Jlll,
sestiers. Sei dones cel ronchi tout a mangier, II seroit grans
et fors, s'ert encraissies, Boin ronchi i aroit a carelier, S'anienes
de le laine en cel marktet, Xous en acaterons uiout volenliers,
V vous p ort es carbon a vo soniier* Aiol 2853 (T. Sontmier
stellt auch koordiniert neben charetes, CAir und cami: »Quc la
vitaille aporlent charretes et somie*r< RM. 58,20; vAu cheniin
s'arouterenl charetes et sommier« Sais. I 132J3; »II fait soö*
miers et cliareles ferrer« HM. 176a 29; »G'oo ne lor port vitaille
a ear ne a soniier« GhC tV146; »Devant fönt le caroi et les
somiers errer* GodB. 3086.
40. Wie Streitross und Reisepferd so wird auch der Ärbeits-
gaul zuweilen bloss als ckevul bezeichnet: »El voit un car-
bonnier les im clieval aler , La oü il avoit fatt sas de carbon
poser« HB. 584(i; »Sor les chevans ont les pavillons mis Et
ofit chargiV^ t.4 le (vain et le vin« Loh. 68c 8 f. Einige Male findet
sich cheval sogar mit desirkr und paiefroi zusammengestellt:
»Chevaus et palefrois, destriers de pris* Aiol 33h53; »Cheval
ne paiefroi ne boin destrier d'Arabe<« Elie 276; >^Glievax ne
palelVüis ne bons destricrs corant« Go<lB. 3r)51i; Ghcvaus et
palefrois et tlestriers sejorncsc RM. 94,36. 288,21, GM. 11 8a 9.
Während in ihesen Versen nur der Arl)eilsgaul tia runter ver-
standen zu werden scheint, könnte vhival in anderen derartigen
Zusammenstellungen den pakfrai und destrier einschliessenden
höheren Begriff bezeichnen: »Nen nil cival, paiefroi nedeslrer«
Mac. 2324; »Tuit ü pire ont cheval, paiefroi ou destrier* Sais.
1 185,14. Viel Itäull^'er jedoch ist es der F'all , dass cheval
neben roncin oder sommicr stehend das edle Pferd und zwar
in der Hegel den destrier \}e7.eichnül: »Mainl hon cheval, niaint
mul el rnaint roncin« AB^ 245,13; »et chevaus et roncliisc
Äh4150, Loh. 28d23. 87c 2, HM- 137d27; »ronchis el cevaiis*
AU 4182; »ne clieval ne roncin« BB, 5762; »chevals ne ron-
chins« ElielP.M); >as rhevaus, as mncins« Loh. 2a 18; »cevaus,
palefrois et roncis« HM. 121b 39. 173b 44; »paiefroi ne cheval
ne roncin« Loh. Ib30; »es muls ei es roncios Es palefrois et
es chevax de pris^ Luh. 73b 17 f.; vEl buns clievax, palefroiz
et roncins* Loh- (Var. zu 85d 14) ; »Et chevauz et rocins et
so
palolVois« PD. 1471; >Et avooc les somiers, un grant cheval
coraül« 2\nt 1178,9; »Ceval corant ne soinier n'enaieres« HB.
418Ü; »Aprc's i Ibnt lor blax cevax mener» Et palefrois et
souiniei's ä plent<5< HB, 2815 '^i. Wenn es nübt-ri summier
steht, könnte jedoch unter Umständen auch eine andere Art
von Arbeitspferden {roncins) darunter vei*staiiden werden, z. B»
iti dem Verse: »Ghevaus ont et somiers por vitaille porter*
Ant. 1 150,2.
41. Die noch übrigen Namen* welche den Pferden nach
üirer Verwendung gegeben werden, sind seilen. In zwei Gtiansons
de geste findet sich das Wort ckaceor als Bezeichnung eines
Jagdpferdes. Auf der Hirsch- und Sanjagd wurde in der Regel
der dcsüler geritten. Da der Jäger unbepanzert ist, braucht
das Jagdpferd jedoch nicht die Stärke eines Streilrosses zu be-
sitzen. Unter einem ckaceor werden wir uns daher wohl ein
Pferd zu denken haben» welches dem desirier an Stärke nach-
sieht, ihm aber an Schnelligkeit und Ausdauer gleichkommt
oder überlegen ist. Die Stellen» an denen das Wort vorkommt,
sind folgende: »Sor un bon chaceour si le cerf poursivi« Berte
iÖl'J; *La nuit s'ainbla de cort desor .1. chaceor« Sais, 1194, 15;
»Li mcs k vint poignant desor d. chaceor« Sais, U 147,20;
»Qanl dus Naymcs vint desor .1. chaceor^t Sais. II 170,4.
42. Für ein Tournierpferd treffen wir den Namen jousteor
FG. 70,5, und das Wort Umonier dient zur Bezeichnung eines
Scheerenpferdes nur in AI. Als Umonier dient dorl nämlich
eins der vier Pferde, die vor Rainouarts Hebebaum gespannt
werden: »D'un aulerrant a fait Guis linionier*< AL 4730. iVk
Rainouart seinen kolossalen Prügel wieder an sich nimmt, reisst
er damit in übergrossem Eifer dem armen limonier den Kopf^
ab AL 5740. Das W^ort Umotner kann übrigens auch Zugochsen'
bezeichnen. Vgl GhN. 12(53.
43. Sollen mehrer'e Arten von Pferden zugleich dui'ch ein
einziges Wort genannt werden, so kann dies natürlich nur durch
das Wort cheval geschehen , z. B. in den Umschreibungen für
Reiterei und Fussvolk, wo sowold die Pferde der Ritler aJs die
der Knechte darunter zu verstehen sind: *Plus furent de .11. c,
qu'a ceval que a pi<j« Aiol 7647. 76G0. 7G79; En la chite en-
trereot a cheval et a pie< Aiol 8528. Vgl. 86(j(> f. 8699, Ant. 11
27'J Anm. (Hss. BGD), Bede 3309, GhG. 1971, GhOg. 4343,
DM. 1085. 2884, Flo. 534, GRF. 1769. 6473. 8867, HG. 49,3,
i;^J,9. 225,^27, HM. 14lc,10, JB. 184(>. 1853. 2398, PP. 4556,
Rone» 7G70. Im Gegensatze zu pta wird überhaupt im all-
•) Die Zusammenstellung von pakfroi und aommier suheint HB.
eigentümlich zu äoin: »palefroi ne Hommittr« HB. 109. 4153. 4172.
21
gemeinen Sinne fast immer cheval gehmuchi: »Quant n'ai oeval,
ä pie m'eslnel conbalre* GhOg, 5991 ; »Se n'ai ceval, ancois
irai ä pie« ChO^. 6261. Vgl ChG, 3005, DM. 413t>. 44^37, FC,
58,8, Gauf. 31G f, m% 3055, HG. 214, 1^, RG. 68, 10, RM. 383, 25.
Ist aber ein bestimmtes Pferd gemeinl, so ist die Anwendung
von cheval nichl geboten: »II a mis piet a tere du ceval
abriev^« Fien 1139; >A pi6 dessent du destrier sejorii^« HB. 8814 ;
»Hogues desf^ant ä pi6 dou dostrier sejornec PD. 3006.
44. Unter den zur Bezeichnöng^ des Geschlechtes dienenden
Pferdenamen fehlt es an einem besonderen Worte für das
männliche Pferd, den Hengst. Da aber die Streitrosse in der
Regel Hengste waren, wird diesem Mangel dadurch abgeholfen,
dass das Wort destrier zur Bezeichnung des männlichen Pferdes
im Gegensatze zu jument gebrauchl wird: vN'ot pas destrier,
ains eevauce .1. jument« AL 5711; »la jument le porle com
,1. destrier de pris« GM. 48a 20. Dass dieses Wort jedoch in
erster Linie die Funktion und niclit das Geschlecht angiebt,
können wir daran sehen, dass es auch für ein weihliches Pferd
gebraucht wird, wenn dasselbe als Schlachtross dient: »Robastre
ont amenec unc fauve jiunent. II n'ot niellor destrier di si en
Orient« GM, 46d 1 f. Das Pferd des Königs Desrame, welches
AI. i29. 5899 und 5922 la brehuigm gen^innt wu-d, heisst AI.
5946 le destrier.
45. Das weibliche Pferd heisst yeve (ifeuwßf yve^ «üe, yc,
ew€j y</ue)^ jumcni, hrahagne (brthmijne)^ roncine, somiere und
haqumee. Das Wort ifeve scheint das weibliche Pferd ohne
irgend welche Nebenbedeutung zu bezeichnen. Wir finden
eine ijeve als Schlachtross genannt und als Zelter, als Pferde-
mutter und als ein Tier» an dessen Schweife Verbrecher ge-
schleift werden: »Et Savarl qui se fut trait arriere Esperona
sa grant yeve courssiere, Et vet ferir Hugon* Ayni. 49,18 ff.;
»Quant son Ol encontra, amblant de sor une ye« Ant. 1 141,1 ;
i»Et fu d'une ive here et de tygre engendr6« GBourg. 2338.
Vgl. GM. 101a 25; »A la (juene d'une yve te fera Iramer*
GBourg. 1932. Dem Roman de Ronceval zufolge wird Ganelon
zerrissen von ».IUI, yeuwes grans, ce saichiez par verlt5, Qui
sont saüvatges et de granl cruaute« Rone. 8083 f. Der Oxforder
Roland-Text hat hier Jedoch »quatre destrers* Rol. 3964. Ob
unter dem Worte ewc Rol. 39« J8 ein Wasser oder mit L. Gaulier
eine Stute zu veistehen sei, ist meiner Meinung nach nicht
schwer zu entscheiden. Welchen anderen Zweck könnte eine
in einiger Entfernung aufgestellte Stute haben, als die vier Rosse
anzulocken und dadurch zu grösserer Schnelligkeit anzutreiben ?
Ein solches gei^uchtes Reiztmgsmittel ist aber gewiss unnötig,
wenn die Pferde von (paUre aerians Rol. 3967 angetrieben
22
werden *). Ohne Zweifel ist die t/eve ein geringeres Pferd als
der Hengst Einmal wird sie itn Ge^rensatze zu haut cheval
genannt: »Tel i ot y^nc a rrueue recojiw, Ou haut cheval
a la teste levee« Aim/Narb. (Hist litt. XXII 4t>3). Eine Stute
zu reiten ist für einen Vornehmen schinipllich. Als Graf Wilasse
sein eigenes Pferd müde gelitten hat, fordt;rt er einen seiner
Ritler auf, ihm das seine zu leihen, worauf dieser erwidert:
»Sire, ce est une yve que vos me deniandes, Et se vos
monties sus, ce sembleroit viltes* GodB. 1284 f.
4(». Fast gliHclibedeutend mit iftcc ist das Wort jumenL
Ys dient z. B, neben ewc zur Bezeichnung einer als Kriegspferd
gebrauchten Slule und zur Bezeichnung einer Pferdemutter :
>N'ot pas destrier, ains cevauce .1. jument. Ne le donnast por
.M. mars d'argont, Et Tuns et l'autre est noirs corn airenient.
Plus tost coert l'ewe ke quarrans ne destent« AI 5711 ff. Vgl.
GM. 46d 1 f.; ȟne jument sau vage en un bos Fengenra* GM.
10Ia!2(K Doch scheint es seiner Etyjnologie entsprechend be-
sonders auf Arbeitsstuton angewendet zu werden. Der Land-
wirtschaft treibende Hintersasse Gaulier besteigt zur Verfolgung
der Verräter >.I. jument« Gayd. 239Ct und jeder seiner Söhne
»unc jument quernue Que il avoient deslelede charrue^^ Gayd.
2414 f. Von Gautier hcisst es später: »Gharruer fu, bien sot
mettre les sos A harz puchier sus les jumenz des dos« Gayd.
9173. Daher kommt es wohl, dass dem Worte jument etwas
Verächtliches anklebt. Der als Kaufmann verklei«lete Wühehn
von Oranien reitet eine Stute, die folgcnderniassen beschrieben
wird: »Et chevaucha une jument moult foihle» ,1L viez eslriers
ot pendu il la sele; Si esperon ne furent pas novele, Trente
anz avoit que il porent bien estrc« CliN, 1043 tf. Einem seiner
Gefräs^igkeit wegen verspotteten Lombarden wird gesagt:
»Jumons me sambles plains u asnes u vache« Aiol 8SG5. Einen
verächtlichen Sum hat das Wort auch in dem Satze; »Mieus
ameroie ä vivre et eroire une jument, Que morir en creant
quanc'ou monde il apentc Bß. 3178 f.
•) Von den ÄeuHserungen düs Guschlticht^tiiebes der Pferde hid>o
ich in den Chanüona de gesle kein Beispiel getunden. Einmal wird dtT
Trieb mnea PferdcH einem iinderen xu oaliL'u einer Verzuuti€ryni; liurch
Teufel i^L'huld gegetiün; »Plaist vua oir du bon ceval «iuiincr, Comt'nt
diabi« Pcmt le jor encante: Por Ic ceval quo il en vit niener A si le
jor tirunamont ename gue unquea Franc nel poient retorner Ne i»e
feriHt a piain eslais e« gut^s. Li pjiitnifi gartle, viL le <ieslrier noer; Tant
Tatendi tpfau reine i'acübre; Enöi aVn va, si en uieiia den« t«lx, N*avoit
en l*Qst gaires miliar reuiea'» ChOg, 24(>L» Ö, Du liier nicht einjnal {»e«agt
wirdf daöfi dai* weggeiTilirlo Plerd eine Stute ui, könnte in dieRcni Vor-
falle nur eine Aeuuserung de« anr Unart ijewordenen Geäelligkeitf<rtriebeB
der Pferde, des öogenanau»» Klebenu, erbliokt werden.
13
47. Das Wort hvehaifjm {hrahitgne), welches noch heule
als Adjektiv unfruchtbar, als StjbstauHv eine nicht tragende
Siiite bedeiilol, kotnnü als l^ferdcname nur in zwei Chansons
de geste vor. In AI, heissl so das Pferd des Königs Desrain^
AI. 29 (brahagne), AK 51)06 (l^aufage brehaigneK AL 5899 und
5922 (brehaigne), in BM. das Pfeni des Aquillant RM. 414,7
(brehaigne). AI. 5(K)li könnte das Wuti adjektivisch stehen.
V^\. jedoch atifuge (§. SS). Brehagne findet sich anch als
Schimpfwort für eine Frau, und zwar für eine Mutter, wo es
also nicht imfruchtbjir bedeuten kann: »Matabrune, cele vielle
brehagne* ChG. 1581
48. Die noch seltener vorkommenden Feminina rottcim
GRF. 9050 und somierc Jer. 9:14, mumiera GR.M. 214,7 er-
klären sich aus den entsprechendon nämlichen Wörtern.
llaqtieni'e wurde schon § 29 besprodien,
49. Die Namen für das Füllen oder junge Pferd jmnhiin
ipoullahi, poiain) und patärel (jmltrel, pofttrielf podrti) werden
bis auf eine Ausnahme (»jouenes polain.s quatre dens ot jelesc
GliO^. 2412) nie von dem unerwaehsent.'n Tiere gebraucht. In
der Regel ist darunter ein sclion als Stieilross verwandtes Plerd
zu verstehen : »Si savoit mouli bien fioindre ou clieval ou
polain« BB. 3850* »Bauduin emiiiena, deseure son poulain«
BS. I38,27i »Plus Iratt honne nalure que ehevans m pouUains«
BS. 1 258,25. *^Tout saus poulain avez etiä aval deschendü«
Gauf. 69(i«j; >Apres !ui esperonne moiilL tost le bai poutre!«
AnLI lUi,5; »laid com hänsle li durc fabat mort del polrel«
GhC 5960; Et si enmainne en destre le poiitrol En nulle
lerre n'ot cheval plus isneU Gayd. 39l!ä f.; »Atanl hrocha
chaseuns d'euls le poutrel« Gayd. 5197; »Plus de .111. ni. chas-
cuns sor le poulreU Gayd. 5413; »Qiii esloJn;,'Utoz li fu sor le
poutrel« Gayd. 79G5; »Et s'esl assise sor le col dou poulreU
Gayd. 9304; »Chascun ä son poveir a brochie le poutrel« GN.
142r>; >IJ envers u adenz de son podrel* GR. F. 1578; »E
che V auch e un cheval ferraot poutre« GR. F. 5234; *Mes qiianl
aurai vassal abatu de puUrel« Huru 1155; »Si saciez meint
paen i perdi sun putrcl« Hörn 1801 ; »Ains furent tot veillarl,
a pie sonl sans potreU .1er. 1814. Vgl, §. 43. »Neuil, dist
Karllesmaine^ ki descent del poutriel* RM. 34-0, 15. Ausseniem
findet sich pontrel noch AB^203,27. 21(i,2, 3il,5, BC. 2541,
JB. 1068. An den Stellen BB. 3850 und BS. I 258,25 haben
wir uns unter cheval im Gregensatze zu poulaiti offenbar das
ältere Pferd zu denken. Ein pou/rd ist, wie Gayd, 9:301 IT.
zeigt, sogar stark genug, um zwei Personen zu tragen.
24
50. Von den die Farbe oder Färbung der Pferde bezeich-
tieiideri Namen sind die meisten zugleicli Adjektive und Sub-
stantive, nämÜch bat, bafi^mii^ Matic, hrun, fauve, fatwel^ ferruni ^
griSf Itari^ morei^ noir^ pumele^ rox, sor^ sorcl und vait\ Von
ihnen sind abgeleitet die nur substantivischen baiet, bluficet,
Manchart, blaneardin, (auvelet^ fffisel, soretj vairet und vairon»
Das von bat gebildete Baiart findet sich nur als Eigenname*).
Adjektive und zugleich Appellativ- und Eigennamen sind bau^ant,
Jauvelf ferrant, morel, pmmle und sorel, nnr Appellativ- und
Eigennamen : hlancet , bianchart , blanchardin , grisel und
vairon**), nur Appeilativnamen : batet, fauveici, soret und
vaireL Sordols steht zwar ohne Substantiv , doch scheint
cheval liinzugedacht werden zu müssen. Einige die Farbe oder
die Farbenverteilung bezeichnenden Adjektive, z. ß. ßori und
rußtt, kommen wohl als Eigennamen vor, nicht aber als
Apoellalivnamen. Eine geringe Anzahl (Mond, chenu, vermaus)
finaen sich nur als Adjektive bei Pferdenamen, und dieses sehr
selten- Bei Aufstellung des folgenden Venteiehnisses haben sich
die Fälle des substantivischen Vorkommens eines Wortes nicht
immer von denen des adjektivischen Vorkonmiens desselben
unterscheiden lassen, z. ß. dann nicht, wenn von zwei neben
einander stehenden Wörtern jedes sowohl Substantiv wie
Adjektiv sein konnte. Kleine Inkonsequenzen waren daher
kaum zu vermeiden: anbaut hi\ 164B; bat Ant. I 25^ note 2,
Asp. 1^ 33b 32. 34b 18, Aye 363, BS. U 376,11. 438,31, ChC.
2234. 6234, FC. 27,3, FG.Borm. 2S7, GauL 4809, GodB. 1300.
1921, GR.F. 2047, 2433. (>59<), GRM. 57,19. 60,19. 70,12.
183,21, Jer. 4237. 7372, Loh.A. 224a 8, Loh.G. 13yd, Loh, D'
179d, PP. 7, RG. 109,18, Sais. 119, 11. 12,23.27,1. 33,7. 54,10;
•bai estel^* Gauf. 8159; »bat pomele» GhOg. 5718; »bruns
bais* RC. 2871; äyii*^ FC. 90, 28 ; bau^mii {bauceiU, baudwut,
bau^afi) Aiol 3200, AI. 1005. 5430, Asp. P 33b 32, BS. 1 261.1,
GhOg. 321*9. 5487. 5663. 11409. 11270. 11283. 11427. 11504.
USÜ9. 12061, DM.4724, Fi er. 659. 1344. 1655. 4212, GM. 39b4,
QodB. 1108, HC. 166,19, HM. 163a 39, Loh. 141dl8, FR 1382,
RG. 109,18. 113,10; »baui^anner« GR.F, 2866; »bauchant rufin«
•) Wo ea wie RM. 440,30. 449,31 450/24 vom Heraasjzeber mit
einem kleinen b geschrieben wird, ist ea doch bt-sser als Eigenname
aufzufAsacD. In den Drucken sind sehr hilufig Pferdeeigennamen nicht
als solche kenntlich gemacbt und umj^ekehit zuweilen blo^so Adjektive
rait grossen Aniangabucbstaben geschrieben.
**) Adjektiv» Appellativ- und Eigenname dienen oft abwechiielnd «ur
Bezeichnung deaaolben Tieres.
25
AI. 1416*); *baiiQant sor« Fier. 483. 661. 1124. 1523. 1539;
»baucan uar* GR.F. 6601; »brun bauijanl«' Aye 2778, Gayd.
1075, Sais. I 138,14. 212,6. 217,4; »noir bauchant* AI. 5454,
FC. 70,4; *sor bauyant« AI. 1412, Ant. I 134,17, HM. 163a 6,
Jer. 2612, Sais. I 180,4; blanc Asp. 1-917, Gayd. 8182, GM.
70a 3, Jer. 8306. 8859, RG. 292,26; »vostres destriers li blans*
Main. II 139; *blanc corsier« Jer. 8701; »blanc arragon« Jer.
556; b/ancet, »eis blanc6s afiles« Fier. 1529; »le blancet Afile«
Main. IV 19. Dasselbe Pferd heisst auch »li blans« Main. II 139;
hlanchavt ABM15,8. 207,13; Uamardin - Y\E. 8055. 8221;
brun ChOg. 1332, FC. 60,8. 63,12, GR.F. 2047. 9300; fauve
Jer. 7371; »falue ro6« Asp. II 78,8; fauvel Aye 409; fau-
velet corcier RG. 62,5; ferrant (ferant, ferrent) AB' 142, 32.
143,19. 143,31, ChC. 6496, DR. 1305, FC.Borm. 227, Fier. 681,
GR.F.6490, RM. 429,31, Rone. 7881; »ferrant lyarU FC. 4,20;
»ferant pomcle* DR. 1305, Fier. 1126; »blanc ferrant* Fier.
231. 676. 678; »ros ferant* Asp. II 76,27; »ros Hart ferant*
Asp. P47a31; gris RC. 151,10; .(/Wsc/ BS. I 81,30. 243,16;
Hart (lyart) Asp. P14b6, ChOg. 5220, FC. 60,8, Gayd. 5126,
Hörn i696; »ros liar* Aig. 98; »ros Ihiarl* GR.M. 67, 16;
»rouiart*GR.F.2762; morel (moriel) AB'' \\5, 7. 200,27. 202,5,
BS. I 82,15. 164,23. 242,30, BS. II 330,13, GliOg. 413 note 6,
Fier. 5712**), Gayd. 7250, HC. 135, Rone. 6215; voir AB''
103,11, FC. 70,21, Fier. 5734, PP. 1974, RC. 151,11. 292,26,
RM. 99,8. 127,17. 128,37; »noir estelö AI. 5538; pumele GM.
101a 29; rox (ros, roue) Aig. 110, Gayd. 5126, Loh. 10c 28.
69b 2, Rone. 6274. 6286, Sais. I 220,2. 220,11. 223,10. 224,8.
225,1. 228,3; sor AB»» 223, 22, Aiol 3200, GR.F. 6358, RM.32,4;
»sor pumele« HM. 137a 37; saurel GR.F. 1390; sorct Gayd.
10299; sordois Q\\Qi. 205,22; vair {ver) Aiol 4245, ChC. 2236,
Elie 661, FC. 103,25. 109,26. 113,13. 114,9, Gayd. 5446. 5447,
GN. 2572, Loh. 34d8. 81a 7, RC. 151c, RM. 105,21. 105,25.
105,28, Sais. I 111,2. 113,1. 124,2. 176,9. 199,5. 232 note 21,
Sais 1112,23. 127,16; »vair e>tel6* Fier. 4334; »vair arragon«
Jer. 9032; vatret Aig. 748, ChOg. 2450, Elie 1622. 1891; vairon
FG. 112,6 (dasselbe Pferd heisst auch »le vair* FC. 113,12);
»veron* Gau f. 4370.
51. Die die Herkunft bezeichnenden Appellativnanien sind
sämtlich zugleich Adjektive, doch kann ich die nur vereinzelt
vorkommenden aragonois, barbari, hermin und moravln als
Adjektive nicht belegen. Eine noch grössere Zahl von die Her-
*) Daseelbe Pferd, der Bauchant Wilhelms von Oranien, wird kurz
vorher snrs hanchans ^oniinnt.
**) Dasselbe Pferd heisst jjleich dai-auf Fier. hlM voir aragon.
Ausg. u. Abhftndl. (Fr. Bangert). 2*
hpzoichneiidon Adjekliven kämmen dagegen nirh
Substanlive vor. Man vergleklie §. 115. ftumravifi {umormu,
(tmffraris) »amoiavinc CliC. blYJW, FC. ±1, 10, llurn l<i80.
J'J74, FF*. 3^Ui2; *tiinojavi- Loli. i2üdl6; »ainoravis^ als cas.
obl.: *Dos espeixms hurta lamoravis^ ChO^. 2(30:2, Var. daxii
-le moravi*. nrabi (arrahi) AB' 83, 18, AB'' 117, 12. 122.5-
19VM7, AI. 80S5. Aq. ^275. (132, BC. 27%, BS. 1 77,2(1 242,13,
ChC 2i237, Cl.Og, 73iJO, Elie ^33f;. 244K), Gayd. 7719, HM.
141 i>5, Jen »2, LüIl I7a 18. 2Üb 17. i26il 2.3. 3'k is. 30c 3.
37dl3.40c23. l9(ia2L 1%U28. 257b^21, Loh.C. 187c, RM.3<:;4,28.
4 UV, 28. 442,20, Suis. 11 115,10; .aral)H« GR. F. 25GS; araffoti
iarrm/oitj ÄB''22(i,22, Amis 3488, Asp. I'' 29a 41, Aye 4^21. 43(
3001, PP. 1G23, RM. 205,33. 28(.U<3. 314,31, Sak l 152,5.
232 nole21. 259,8, Sai?. II3lM3. 51,17; Hnu/oHOfs PP. im.K};
fnuhuri Aye 2778; ^fuscün Ant. I 204,3, BS. 1 130. 17. II 193,30.
194,34, Gayd. 406 L 0328, GN. 2304, Gönn. 285,551, GR.F.
0358, RM. 138.2. 259,37; fiermw Elie 1891; nmmvin {moravi)
Hörn 2941, Var. zu GliOg. 2G02; moras Gorm. 101. 104;
»mores« GR.F. 932S; nortus Aiol 3840. 1802.
52. Seltener werden die zahlreichen die Lau Tgeseli windig-
keil der Pferde be7.eiclmen(!rn Arljekliva sulislaidivise^i als Pferde-
namen gebraucht, wie die Vergleiehnng lolf^ender Zusammen-
stellung mit der Liste der enbijreehenden AHjeklive in §. 84
zeigen wird, brinml Ot. 4*>4; coitrattt Ficr. 90G; coreor GhC,
5875, Loh. 2Gb IG. l(»7b 1 7 {(kmrmr sind Mon.^uhen : Ant. II 140,2) ;
C0MmV^rAnb.84G, BS/I39,n. 149,18.208,17.212,27. 11298,10,
ChOg. 5293, DM.2940, DR. 133G, Elie 203t, Fier. 5073, GBourg.
570. 592, GM. 48d3. Vielleicbl ist auch atit'ujmnit hierher zu
roclmen: «Saint ßarle eL Sainl. Domisse, sor le blanc ataignanl«
Jer. G09. In Gayd. und CliC. ist das Wort Eigenname.
53. Der Weit «ler PfürtJe wird durch tlie suwolil adjekti-
viscli wie .substantivisch anftrclendeBczeiclmnnsf mifsoidttr IntiHe
solidoritm] hervoriiehüljcn. An folgenden Stellen dient dieselbe
alleinstehend als Pferdenarne; *misondor« AB'öG, 17; »niisau-
doiir* AB'' 218, 12; *nousoudor- As|>. I* 184033; *nnssoudor-
Asp. !• 184b 41; Mnisondour« Asii. P' 23a 23, Enf.Og. 5286;
*j An diesor Stulln köiinti* arrarjon auch als Eigen n am e nufgefasst
werden: ^-Gtkut'cr li nttroia. u so ujalolclion II le IikI clievalier et donnti
Arragon* B8. 11 21l,ti t.
27
att/ttfjfi hal>e ich
nicht sü stchor he-
oh\*^en KuleRorien
aiifrrrfUft ist eint?
•njissodor- ChO^. Ha55, Sais. 1 48/2. ü 170/i. 174,7; -mil-
soiulontN» EnlO^'. (i3(>7, Rl 131,11*. 141 25; Mnilsomloi'' FC.
74,28. IKi, l:l ltK>,ti4; Mms-soudor* FC. 8,5, -JB, Gay iL 7324;
»inisüdor* GBonr^^ 2f»lO; »inuNuudüur* HC. Iö5, 8; »niilsol-
dor« GhC. 3iS(H), Jen 1*7; »luilsodoi« Jer. 8020; »iniseoiir^t
PP. 85H; »inissixlour« Rone. 6278; ^^milsodoiir« Var. A 7M
Sais. F 48,2. Als Attribul Irill milsoldor nnr bei dtstr/rr auf
uml bezeichnet aucfi alleinstehend jedeiif'alls nm- das Streilross.
Vgl. g. na
54. Die beiden Namen mifernutt nnd
bis zuletzt auf^a^liolien, weil ihre Bedeulun'^'
s(iitniit vvenleji kann, dass sie in einer dei-
unlurgebraelit werden könrilen. Das Wort
der am liäuH^'^ih'ii wiederkehrenden Hi>zeiehiinnf,'en drs edlen
Pferdes. Im Oxlordef Koland kommt dasselbe noch niclrt vor,
tritt aber in drn spateren Chansons de geste so zahlreich auf,
dass ich es nnferlas.sen nniss, alle einzelnen Fitlle wie bei den
vier voraiigebenduM Gruppen von l^ienlenajiien besonders an-
zuführen. Jeh will nicht fiinsichllirb der Elymoloj^ie wieder-
holen, was Andere gesaj^^l haben, sondern nur versuchen, (he
Bedeutung, ilie das Wort in tk*n Chan,>ons de gt-ste hat, zu
fixieren, bi vielen Fällen scheint aufvrraul gleichbetimtend
mit fics/nvr zu s^iri , z. B. in den Vers(»n : »Quant i fuient a
lerre, [»re?;! sonl li aulerrant, Palefrois et roncins, et niaint
nullet andilanl*t FG. 100,3 f. Man vergleiche auch AI 21:25,
BS. 11 10,30. 353/JO, Gayd. 1204, hr. 1207, RG. 28^24, GR.F.
7381, Loh. 71b ^, Ayin. 21/24. 48,5. (g§. 17. 18. 221 In anderen
Fällen aber steht dieser Name zu fltistricr in einem ollenbaren
Gegensalze: »li ne nons drinourra dcstrierz ne aufenans«
BS. I 80,6; »Tant que j'aie c^mquis destrier oii aulerranU
GM. G5c29; »La veissies bcrser destriers et auferrans« Jer. 108.
Solche Stellen scheinen dafür ym sprechen , dass es wie das
spaniische alfunu »Iricldes Pferd« l)edeutel. Dem stellen aber
wieder Stellen (Mitu'egen, an denen gerade ausserordentlieti i^iosse
Pferde anfcttani i,'cnannt ^Verden : »11 en prent un hestuut a
son lalant, 4 out ie plus fort selonc le sien sani blaut . . . A ces
paroles saillil en Tauferranl« JB. 174<J. 41. (*»b. Das Pferd
Folatiije, von dem es beisst: »Sor .1. ceval ainc phjs jjrrant
n'eygarda; Tons est covers de fer, ce nos saniblavt AI. 2ib5 f.
und »Ainc mais nus hom ne vit si grant desti'ier« Ab lili293,
wird anftrrutit dtatrier |,'enannt AI. 2284. 22lj*J. Auch im
Gegensatze zu corsier wird das Wort gebraucht: »Jl brocbe
rauferrant, et mis Guis le corsier« GBumj;. 5^>2. Da es häufig
adjektiviscli vorkoninit. könnte es eine Eigenschaft bezeichnen.
Adjektivisch steht t-s in folgentlen Füllen: i-autVrräul deslrier^
AB''86,17, ABRüiDV. äll»24, Aiol Ü12Ö. G770. 0870. 7G80, AI.
28
5284. 2299. 5173, Amis 784, Ant II 141,8, Asp. P35a4, Aye
3183, ChN. 243, GhOg. 2803. 4896, GL. 598, Elie 1 141 , GBourg. 572,
3603, GV. 1041. 3446, Jer. 1423, Loh. 87b 16, ll]d2H. 172a 9.
I79d20, Loh.C. löOb. Loh.D. 172a. D-179c, Ot. 707, PD.2005,
Ra 102,20. 149,19, RM. 209,7, Rone. 40. 2830, Sais.n22,21;
i^destrier aufeiranU AB^80,21, Aiol 5698, AI. 5438. 5966. 6137,
Ant, I 134,8. II 138,18. 192,18. 194,4. 239,5. 251,5. 267,16,
Asp. 1' 178b 42, Asp. P33a7. 38a 16, Aym. 48,23, BB. 158, BS.
179,28. 185,18. 246,27. 272,8. 301,13. ü 141, 2. 218,30. 241,4,
ChN. 1400, ChOg.5513. 5677. 12118, Elie 555, Flo. 1785. 2119.
2140, Gayd. 5282. 10743. 10756. 10760. 10781, GodB. 3207.
3347, GV. 295. 303. 429, HB. 6005, Jer. 300. 3923. 5988. 7824.
7857. 8719. 7314 Var., Loh. 3d4. 142d5. 224a 2, Ol. 426, PO.
92. 1831. 1844, RG. 95,7. 98,3. 154,8, RM. 131,27, Rone. 3447,
Sais I 122,11. 208,1; »l)oin destrier auferantc BS. II 66,33.
268,24; »destrier auferincGhOg. 10517. 10528; »cheval auferantc
Ant. I 263,15, Hörn 2923; »eavals alferrans« Aig. 987; aufer-
rant coiirsiert*) AB* 69. 10. 75,1. 77,9. 77,16, ABRomv. 235, 1,
AI. 906. 1574. 4721, Amis 1930. 1935.4635.4809, Ant. 1144.15.
n 263,10, BS. II 418,2, GhN. 553, GhOg. 4660, EnfOg. 2708,
Flo. 404, Gayd. 6023, GM. 71e9. 87a 9, GV. 231, HG. 139,16,
Loh. 42al8. 112a29. 213d8, RM. 171,36, Rone. 4789. »aufer-
rantrouci« BB. 4229. Vgl. §.34; »destriers auferrans et crenuzc
GN. 1611; »Et bons destriers d'Arrabe, auferrans et kemusc
RM.60,20; »destriers auferrant ne corsin« AB** 120, 18; »destriers
Qui trestot furent auferrant et corsierc Loh. 171dl3f.; »destrier
auferrant et gascon« BB. 2969, BS 1. 288,3; »Destriers ont de
Chastele, auferrant et Gascons« GN. 2364; »cheval auferrant
et quernu« GN. 2245, GV. 3830; »chovax aiifeiTans et grenus«
Che. 3238; »chevax auferrans et coursier« GN. 2499; »cheval
auferrant et gascon« GhC. 4082. 6199, GN. 970, 2811, Jer. 9029,
RM. 201,28. 222,4; »Et monte an son cheval auferrant ou
gascon < Sais. 1 110,2. In vielen der obigen Fälle scheint sieh
auferrant auf die Herkunft zu beziehen, und man könnte daher
an eine Verwechselung mit oder Angleichung an aufricant
denken. Zusammenstellungen wie »aut'erant amoravit« GR.F.
2558; »auforans morois« Ant. I 123,2 wurden dieser Annahme
nicht widersprechen, wohl aber »auferrant gascon« Aiol 9005,
Asp. 1-268, Fier. 5743. GodB. 3218, GV. 1569, HB. 6711, RM.
43,22, Rone. 1480.2471. 3238, Sais. 11 6, 24; vauferrant norrois«
Rone. 838, Sais. II 117,11); »Son destrier auferrant, qui esloit
de ßretaigne« BS. I 272,8. Mit mehr Wahrscheinlichkeit kann
*) Hier könnte anuh coursier adjektivisch , auferrant dagegen sub-
stantivisch gebraucht sein.
29
man annehmen, dass auferrant eine Farbe bezeichnet. Dafür
spricht der Umstand, dass wir bei auferrant nie ein eine Farbe
bezeichnendes Attribut finden, wohl aber andere wie crenu,
graut, hon, de pris und die soeben angeführten, und dass die
Adjektive, welche wir mit auferrant verbunden sehen, in der-
selben Weise neben andern die Farbe bezeichnenden Adjektiven
stehen, sowohl mit et wie »cheuaus bais e gascuns« GR.F.
5825; »eh. ferrans et gascons« GhC. 4656, als ohne et z. B.
»ferrant gascoingc AB" 142, 31; »vair norrois« FG. 109,26; »bay
morrois« FG. 114,14. Höchst wahrscheinlich hat eine An-
gleichung des aus der Fremde überkommenen Wortes an das
heimische ferrant stattgefunden. Ein Ferrant heisst zuweilen
auferrant, z. B. Oliviers Ferrant Rone. 3447. 7906, Fier. 519.
965. In Fierabras wird die erste Silbe durch die Schreibung
»hausferrans« Fier. 519; »hantferrant« Fier. 779. 5552 etymo-
logisch umgedeutet. Neben »munte el auferant« Hörn 2107
findet sich die Variante *munte al ferrant«. Aber die An-
gleichung ist nicht so weit gegangen, dass auferrant durchaus
in demselben Sinne gebraucht wird wie ferrant, Auferrant
kann nur ein Pferd sein, während ferrant auch von dem Haare
der Menschen gesagt wird , und in vielen Fällen bezeichnet
auferrant nicht einmal bloss eisengraue Pferde, sondern auch
anders gefärbte. Nicht nur Oliviers Ferrant heisst auferrant,
sondern auch der Bauchant des Fierabras Fier. 559. 779, der
Baiart des Hervieu GN. 1012 und der Baiart des Justamont
Sais. 11/22,21, desgleichen Gnyd. 4514 das Pferd Ataignant,
von dem es heisst »plus est noirs d'arrement« Gayd. 6410.
Auferrans werden auch GN. 2564 Pferde genannt, unter denen
sich ein Vairon befindet. Wenn sich eine genügende Anzahl
sicherer Belege dafür böte, dass auferrant wirklich ferrant be-
deutet, so brauchte man auf die oben angeführten Widersprüche
kein grosses Gewicht zu legen. Derartige Widersprüche sind
in den Ghansons de geste überaus zahlreich und lassen sich
leicht aus der Nachlässigkeit der Verfasser oder Ueberarbeiter
erklären. Ein und dasselbe Pferd heisst »vair de Gastele« FG.
114,9 und »bay morrois* FG. 114,14. Von dem einen Pferde
Folatise werden die Ausdrücke »destrier d'Arabe« AI. 2068,
»deslrier arabis« AI. 2648, »destrier de Fersie« AI. 2084, »destrier
aragon-' AI. 2319 gebraucht. Oliviers Pferd heisst »l'aragon«
GV. 2372. 2378, »destrier gascon* GV. 2374 und »destrier de
Caslele« GV. 2413, das Pferd Richiers »«)estiier aragon« Asp. l"
215.226 und »destrier gascon<< Asp. I" 250. 268, der Ataignant des
Ferraut »arragon« Gayd. 2312. 3478, »destrier gascon« Gayd. 3387.
3393, »destrier arrabi« Gayd. 3475, der Baiart des Renaut vßaiart
d*Espaigne« RM. 3ü7,35, »Baiart Tarabiv. RM. 21 7,4. 217, 1 1. 217,16.
80
367,28, *(leslner gascoiv* RM. 205,35, wälirend er gewöhnlich
»Baiart rarni^^on- genaniiL wird RM. :iiOI,84 l^Ic. D(:*r Baiarl des
Justaniont heilst ^\e bai de CornoaillG» Said. 11 *J, 1 1 , »le bai
de Hossie« Sais. |[ 12,23, vd'arra^'on'« Sais. II ^t2, l:i. Corrtn
wird *de,sLrier Arrac^oii* Jor, 7048 und *Coniu de Uossie* Jer,
851)1 güfiannl; Planlutimr *Plantaiyor Tarrabiri^ Jer. 1373.3596.
3613, »Plaiitaiiiür (ie NnbiL'* Jer. 85112, »«loslrier do Nuhie* Jer.
3565, «Planfanior qiii fii nOs ä Niihie« Jer. 3582, *P!anlanior de
Süi'ie* Jer. 5156, *dr.striürdo Hnn^'HoÄ Jer. 5153; da.'^Plerd G;inns
von Monglane ^ceval gascon qui d'Espaigiie Tu ues- GM, tiSc 18.
Mir sclieint es^ dass sitdi die BL-dentung von an/frraiif ühov-
}iau[»l niclil genau bestitoiiien lii^A, cfder vielmehr, ihissdn/rtruttt
gar nicht in einer prücisen Bedeutung gf4>raucld wurde. Das aus
der fVeiuHe gi-konitnene Wml dient als gewidilter Ausdruck
für das edle Pfrrd und scheint, wenn es nebeti licsirnr steht,
nur die Vornehmheit des Hosscs noi-li besouticrs zu betonen.
In vielen Fällen mag man dabei zugleich an die eisengraue
Farbe gedacht haben, die an deni deHtrier sehr geschätzt wurde,
und luanehiiial aucli an die llerkiintl des Pferdes aus der
Hl i mal des Wortes. Die Stelle »auferrant rouci-* BB. 4^:20
wittt?rs|jncbl dieser Ansieht nicht, Ja die Ubauson de geste»
aus welelier sie genonniien ist, auch an andeju Stelleu, wie
wir § 34 gesellen liaben, ronvm als Bezeichnung des edlen
Slrei trosses aulVeist.
55. Das Wort anfiuje, welches wie üufvrnutt arabischen
Ursprungs zu sein scheint, kommt ebensowohl substantivisch
wie adjektivisch vor; substantivisch: »breche son au tage* GhG.
5328; *sor son au tage« PuM. 331,8; »en son autage* RM.
358,20; adjektivisch: »bons desträer aufage-* FG. 113,32. 161,5;
*raufage brahaignc* AI öüOl An der bei Diez E. W, ange-
tuhrtcn Stelle ^^brocher l'alfage de Nubie« scheinl kein Pferd, son-
dern eine Person genieint : *Par le chanip hroehe l'alfnge de Nubie,
Vn Sarazin que Dampne den inaldie-* OL 1JIJ2 h In welcher
speziellen Bedeutung (tufoijt^ als Pferdename gebraucfd wurde,
lässt sich aus den wenigen zu Gebote stehenden Stellen niclil
bestinmien.
51j. Ilierlier gehört auch das nur adjektivisch helegie
ütifahtv: «destrier aufninc« Sais. I 121), 14. Dass es auch .su!>-
statdivischc Geltung haben könnte, niacht das il alienische alfnua
wahi-scheinlicb.
57. In Aigar und Maui'in heisst das Pferd des Cmfen
Draii^'O -lo fal mm de Bar- Aig. 31)5, wozu Scljeler bemerkt;
»RoTn, inot curieux; serait-h apparente au neerh ruin, cheval
hongre (nolez touh'fuis qne cehii-ci est niünüsyllabique), üu y
a*l-il un lapsus du scrihe p. rocinV^ Ich niöclde das letzlere
31
annehmen, da ieli die Form rdin sonst niro^end? gefnnrlen habe.
In Anbcti'at'hl jeilocfr, dass ein roHcin kein für einen GralVii
passendes l*ferd ist, wäre ich eher ij^entni?!, liinter loin eine
edlere Bezeicixnung, eUv^i ntßn oder rotm zu suoJjen. Das eine
Pferdefarbe bezeichnende Wort roun (Vgl. Böhmer, De coloriJ)us,
Rom. Slyd. 1 284) finde ich jedoch in den Gh. de ^'. nicht
belegt.
58. NoeJr tjiehr als durch die Men^re seiner Appellativ*
nanien /xMchiiet sirh das Pferd durch sHne Eigennamen vor
den andern Tiereii ans, da nur j,'anz viTeinzelt noch andere
Tiere, näinlieh zwei Hunde und zwei Ocliden, mit Eigennauten
bedaclit werden. In FolgendiMii gebe ich em Vci-zeichnis der
Pferdeeigen naiTieo in alphalielisclier Reihenfolge mit kurzen
Angaben ijber die Holle der Tra;jer.
Ahrivi\ Pferd des Garin von Monglane, welcher es von
Karl dem Giossen zum Gesclienke erhalten hat, GM. 8a l.
lldSo. 30c 4. 3Bcli. 31Jb2. 02a 7. Giäbl. 84d3. Während Garin
den Gelahrten Hi^^auts zu Fuss verfolgt, wird es von tiiiein
Häuber geslohlen GM. 13b 1(1, von vier andern demselben wieder
abgenommen 141>13, <chlii^s>]ich aber von Gnrin wiedertr-üwonnen
30c 4. Es wird von Gai ins Freunde B»;rait geritten GM. (>:äclS.
62d 3. Es kuiiuiit um, imlem es in einem Moraste stecken
bleibt 87b 2V* ß'. , nnd win) von Garin sehr bedauert K7clH IT.
Af/stntffct 1e nauai, AiiHh'f(fil rerigignos, Pferd des Bertran
Aig. 3iK3,14;Ji2.
Afili 1, Pferd drs Galafre. Mit ihn» wird Mainet aus^erfislet
Main. 11 139, IV PK Afilt II, Pferd des Garin von Mouglane
Gauf. 315. Afiir III, Pferd des Gaufrev Gauf. Sl5«. Vgl, Gauf.
Notes S. 324.
Alhaine^ Pferd des Königs Loeys FC. 144,4.
AHfarl, Pferd des Johann von Lanson llist. litt, de la
Fr. XXll, 57.S.
Alm}, Pferd des Corsolt GL. G39 etc. ¥.< \\'m\ von Wiliielni
von Oianien erobert GL. 1135.
Am/KÜttt, Pferd des Baiidus von Valfondeft AI. r'*ir*l,
Argon le danois, Pferd des Girart von Hiviers Ave |0^^8.
Arviithn, Pferd des Bovo von I Janstone llisL litl. XXll 264.
»Arondel, .]. deslrier d'Anagone Ki fa riourls el renj:^ne d'Abi-
lone« Honiv. S3, 13 f. Bovo erhall ihn vom Könige von Armenien
zur Pllege und wird lieim I^itlorschiai^e mit dun ansL'ernslel
Romv. 410,10 fr, In ReilTeobergs Lisle (Phil. Mousq. CXVIIl)
lalschlicb Howkl genanid. AiomU II, Pfeid des Henri ChC, 223G.
Atahfmint I» Pferd das Ferraut Gayd. 231il ^749. 2825.
:]\\\ Sm. 38^28. 14)53. 47Hi G4tO; auch vun .Savari gerillen
Gayd. 4513, Atattjmint II, Pferd des Grafen Garnier CliC. 6289,
32
AtaignatU III, Pferd des Galeran von Monbrin ChC 6477*).
Ataignani ist auch Personenname Elie 1300. 1437 und Gattungs-
name resp. Adjektiv Jer. 669.
Austreget v. Abstruget.
Baiart I, Pferd des Renaut von Montauban. Es besitzt
eine ganz aussergewöhnliche Stärke und Schnelligkeit und fast
menschlichen Verstand, so dass es als ein übernatürliches Wesen
erscheint, als dieval oder destrier fai RM. 48,38. 277,25.
301,19. 319,34. Renaut erhält den Baiart beim Ritterschlage
am Hofe Karls des Grossen RM.48,38. Der marcianische Text
des RM. teilt von seiner Vorgeschichte mit »si fu nez en
Bretaine; Un bomois Tacheta au duc de Loeraine« (P. Rigna,
Le origini delP ep. fr. p. 438). Nach Bertolais' Tötung flieht
Renaut auf ihm RM. 52,23. Als Aalars sein Pferd verloren
hat, iässt Renaut ihn mit auf Baiart steigen RM. 81,27. In der
Not trägt das starke Pferd sogar alle vier Söhne Aymons RM.
86, 3. Um seinem Neffen Roland ein gutes Pferd zu verschaffen,
veranstaltet Karl auf den Rat Naimons ein Wettrennen RM.
123,28. Renaut beschliesst, sich mit Baiart an demselben zu
beteiligen und reist über Orleans nach Paris. Vor Paris macht
Maugis den Baiart unkenntlich, indem er ihn weiss färbt RM.
127, 4 und durch Anlegung eines Verbandes hinkend macht
RM. 127,35. Baiart wird deshalb verspottet RM. 129,35. Vor
Beginn des Rennens nimmt Maugis den Verband wieder ab
RM. 130,10, und das bisher hinkende Pferd wird zu aller Ver-
wunderung Sieger im Rennen RM. 130,22. Karls Anerbieten,
das Pferd zu kaufen, schlägt Renaut höhnisch ab und eilt dann
auf Baiart wieder nach Montauban RM. 131,5 ff. Als Renaut
und seine Brüder ohne Baiart durch Verrat in grosse Not ge-
raten sind, rettet sie Maugis durch Herbeiführung des wunder-
baren Pferdes RM. 201,34. Später rettet Baiart den Richart
vor dem Gehenktwerden, indem er Richarts Bruder Renaut
durch Hufschläge an den Schild aufweckt RM. 277,24. Als
sich Behaut mit Ogier in Karls Lager begiebt, nimmt er Baiart
nicht mit, weil er Böses für ihn fürchtet RM. 314, 30. In Mon-
tauban belagert, verzehren Renaut und die Seinigen alle Pferde
in der Burg bis auf Baiart und fristen dann ihr Leben noch
14 Tage lang von dem Blute Baiarts RM. 360,17, den zu töten
sich Renaut nicht entschliessen kann. Bei dem Friedensschlasse
muss Renaut den Baiart an Karl ausliefern und übergiebt ihn
dem Naimon RM. 399,4. Karl Iässt Baiart mit chiem Mülil-
*) Vielleicht sind Ataignant II und III identisch, da in den Vereen
ChC. 6470 und 77 eine Verwechselung der AuRgTingo stattgefunden haben
könnte.
33
steine am Halse von einer Brücke in die Maas stürzen. Baiart
aber zerechlägt den Mühlstein und entkommt in den Ardennen-
wald, wo er noch zur Zeit der Abfassung des Gedichtes RM.
gesehen sein soll RM. 402. 403. — Ausser im RM. findet sich
Baiart noch in der GhOg. als Pferd Renauts erwähnt: »Baiart
Renait le fil Haimon« ChOg. 2901 ; »cheval de Renalt lo fil
Haimon« GhOg. 9901. Baiart II, Arbeitspferd der Werkleute
zu Köln. Auf ihm wird die Leiche Renauts in einem Sacke
zum Rheine geschafft RM. 449,30. 449,32. 450,24. Baiart lll,
Pferd des Sansadoine Ant. II 35,4. 42,12. Baiart IV de Mon-
tespir, Pferd des Sadoine EnfOg. 1506. Baiart V, Pferd des
Hervieu GN. 1009, von Guion getötet GN. 1084. Baiart VI,
Pferd des Foucher GH.F. 5001. 5120. Baiart VII, Pferd des
Justamont, von Baudoin erobert Sais. II 15,9.
Barhamor, Pferd eines Sarazenen aus Sarragoce Rone.
2532. An der Parallelstelle im Oxforder Rolandsliede der
folgende Name.
Barbamuschej Pferd des Glimborin Rol. 1491.
Bauchant I {Baucent) ^ Pferd Wilhelms von Oranien. Der
junge Wilhelm nimmt es dem Aquilant von Luiserne ab, welcher
es im Auftrage der Orable dem Könige Tiebaut bringen sollte
EnfGuill. (Jonckbloet Guill. d'Or. U 16, Bist. litt. XXII 474) GV.
1693. 1716, AI. 525 etc. In der Schlacht von Aliscans wird
Bauchant schwer verwundet AI. 1163. Nachdem Wilhelm das
Pterd Folatille erobert hat, steigt er von Bauchant und nimmt
ihm das Geschirr ab, um es ihm zu ermöglichen, leichter den
Feinden zu entkommen AI. 1370. Bauchant aber folgt feinem
Herrn nach AI. 1380. 1395, wird von 1000 Sarazenen verfolgt
und endlich getötet AI. 1469. Von Wilhelm wird sein Tod sehr
bedauert AI. 1498. Baucovt II, Pferd des Begon, welcher es
beim Ritterschlage vom Könige Pepin erhält Loh. 10a 9. 42b 2.
87cl4. Als Fromonts Leute Begon im Walde getötet haben,
führen sie das Pferd mit fort Loh. 89d 14. Baucant III, Pferd
des Henri, dem es unter dem Leibe gelötet wird Loh. 110b 26.
BaticantW, Pferd des Fromondin Loh.l79d2l. 181al7. 186b27.
Baucent V, Pferd des Raoul von Gambrai RG. 70,20. Bau-
cant VI, Pferd des Girart von Roussillon GR.F. 8103. Girart
schenkt es dem Folcon GR.F. 8415, dieser dem Könige Karl
GR.F. 9i60. »Gabauchanz fut cheuaus ferrfiz e bais (balcans e
bais. Stürz.) Fu demis arabiz l'autre morais Non at tan bon
cheual des Rome ad Ais« GR.F. 8422 ff. Baucant VII, Pferd
des Loeys, welcher es beim Ritterschlage von seinem Vater
Karl erhält GhOg. 7321. Dem Loeys wird es von Guielin ab-
genommen GhOg. 7754. Baucant VIII, Pferd des Braiher GliOg.
9879. Als sich Ogier nach der Tötung Braihers des Pferdes
Ausg. u. Abluuidl. (Fr. B auger t). 3
34
bemächtigen will, flieht es ChOg. 1187t. 11901, wird von fünf
Sarazenen ergriffen, ihnen aber von Ogier wieder abgenommen
ChOg. 11930. BuHchant IX, Pferd des Fierabras Fier. 465,
wird gewöhnlich nur mit dem Appellativnamen le bauchani^
le hauchant sor bezeichnet. Der Eigenname zeigt sich nur in
dem Verse: »Orendroit monterai en bauchant pumelec Fier.
465. Fierabras schenkt das Pferd dem Olivier Fier. 15S3. 1539.
Baugant X, auch k hauchant genannt, Pferd des Richard von
Normandie Fier. 4167. 4172. Als es in der Schlacht ermattet
ist Fier. 4053. 4086, lässt es Richard nach Eroberung eines
anderen Pferdes laufen Fier. 41 7S. Sarazenen versuchen ver-
gebens, Qs einzufangen Fier. 4179. 4191. Es wird von den
Franzosen über die herabgelassene Zugbrücke in den Palast
eingelassen Fier. 4209, und seine Rückkunft erregt in den
Franzosen die Meinung, dass Richard gefallen sei Fier. 4212.
Bausant XI, Pferd des Thiebaut von Aspremont Gayd. 1063,
»li bruns Bausans« Gavd. 1075. Baugant XII, rferd des
»amiraU Gaudise, von Huon von Bordeaux geritten HB. 6475.
>C*est .1. cevax ferrans et pumelec HB. 6476. Baugant XIII,
Pferd des Galafre, von Geriaume geritten HB. 8029. Baucent
XIV, Pferd des Guinemer Aye 1096; »Karlemaines de France,
li rois, il le conquist, Et donna son baron que il avoit norri«
Aye 1097 f. Baucent XV, Pferd des Fromont Loh.a 49c. 54«,
Loh. D. 43d. 50c. Dasselbe Pferd heisst Loh. A. Blanchart
(v. Blanchart I). Baugaut XVI, Pferd des Königs Oriant, von
Elias geritten ChC 1252. Bauchant XVll, Pferd des Phclipe ChC.
2237. Bauchant XVIII, Pferd Gottfrieds von Bouillon Godß. 1717.
Blanchart I, Pferd des Fromont, wird von Fromont dem
Fromondin geschickt Loh. 73b 19. Begues verspricht es dem
Rigaudin Loh. 74c 28 und giebt es ihm, als er es durch die
Besiegung Fromondins erobert hat Loh. 78a 2. Es heisst Blan-
chart leßori Loh. 80b 15 und bloss Flori Loh. 80b 19. 80c6.
80cl0. In den Texten G und D findet sich statt Blanchart
der Name Baucmt (v. Baurent XV). Blancliart II, Pferd des
Friesenkönigs GalesisAB"" 100, 29, von Auberi erobert AB*» 11 4, 20,
dem Baiidoin auf dessen Bitte geschenkt ABM21,26, wieder
zurückgefordert AB'' 129, zurückerhalten ABMSSjSO, von den
Sarazenen erobert AB'' 148, von Gasolin wieder gewonnen AB'
150, von Huedons ' Leuten ergriffen AB** 190, von Gaselin zum
zweiten Male zurückerobert AB'* 224, von Auberi dem Lambert
für seine Loslassung angeboten AB' 82, 20. 83, 18. 86,16. Neben
Blanchart findet sich die verlängerte Form Blanchardin AB" 82,20,
AB'' 120, 23. 177,25. Das Pferd ist »blans et flouris« AB''133,29,
heisst daher auch Blanchart le flori AB^199,11 und FlorisAB^
199, 30. Blanchart III, Pferd Karls des Grossen GliOg. 3273. 6232,
35
Fler. 4685, auch Blancet genannt Fier. 1702, wahrscheinlich das-
selbe weisse Pferd, welclies Balan Karl dem Grossen durch Naynion
übersendet Asp. I'4b20, Asp. P 20b 35, könnte auch identisch
sein mit Blanchart IV und Blanchart V. Blanchart IV, von
Roland im Kampfe gegen Otinel geritten Ot. 308. BlanchartW^
von Tieri im Kampfe gegen Richard geritten RM. 62, 7. Blan-
chart VI, Pferd des Amaufroi, geschenkt von Ferraut Gayd.
5134. BlanchardVW, Pferd der Rigmcnil Hörn 590. Sie giebt
es dem Seneschal Herlant zum Geschenke Hörn 604, Herlant
schenkt es Hörn 184S, Hörn Haderof 1850. 4419. Blanchart
VIll, Pferd des Hugo Gapet HC. 83,20, auch Blanchardin ge-
nannt HC. 65,7. Blanchart IX, Pferd des Amulaine, von
Gottfried erobert Jer. 8501, heisst Blanchart nur in dem Verse:
»Et li rois Godefrois sor Blanchart de Surie« Jer. 8590, sonst
»le blanc chevaU Jer. 8483, »le blanc coursier« 8701, »le blanc
affilö« 8859, »le Blanc a la crupe teullöe« 8306. Blanchart X,
von König Artus dem Bauduin geschenkt für dessen Sohn, den
Bastard von Bouillon BB. 3667. 3736*).
Blancardin I, Pferd des Sorbrin HB. 7648, von Huon er-
obert 7739. Blanchardin II und III identisch mit Blanchart II
und VIII.
Blancet, Pferd Karls des Grossen, identisch mit Blanchart UI.
Bonivent, Bonivant, Pferd des Sadones ChOg. 1675. 1955**).
Brinamont l'Orchenois, Pferd des Loeys FC. 138.
Broiefort, Pferd des Brunamon EnfOg. 876. 1767. 3758.
3967, ChOg. 2410. 2733 etc. , von Ogier erobert EnfOg. 4073,
GhOg. 3002. Als Ogier einst abgeworfen wird, entflieht Broiefort
ChOg. 5511, lässt sich nicht einfangen und kommt wieder zu
Ogier zurück ChOg. 5600. Während einst Ogier neben Broiefort
schläft und seine Feinde ihn töten wollen, rettet Broiefort seinen
Herrn, indem er ihn weckt ChOg. 5784 ff. Vgl. einen ähn-
lichen Zug von Baiart RM. 277,24. Nach Ogiers Gefangen-
nahme wird Broiefort von Turpin dem Abte Baudewin von
Meaux gegeben ChOg. 10518, welcher ihn als Karrengaul be-
nutzt ChOg. 10529. Vor Ogiers Kampfe mit Braiher wieder
entdeckt, wird er von Ogier in diesem Kampfe geritten und
♦) Blanchart ist auch der Eigenname eines Hunde« Loh. 87ii2l und
der Name eines Heiligen: »Sor le cor» suint Blancart de Paris la citec
BM. 273,27. Lindner vermutet, dass saint Blanchart, welcher Name
sich auch in dem jüngst von ihm veröffentlichten französischen Oalen-
darinm findet, die französische Uebersetzung eines lateinischen Albanus,
Albinus oder Candidus sei. Vgl. Zeitschr. f. rom. Ph. VL 3ül.
**) In AB. und RM. kommt Bonivent als Herkunftsort von Pferden
vor. Vgl. §. 115.
36
von Braiher gelötet GhOg. 1 1708. Als Pferd Ogiers wird Broiefort
häufig im RM. erwähnt RM. 146,8. 177,27. 196,37. 204,14.
206,7. 209,21. 211,20. 275,3. 282,11. 282,27. 369,32. Der
junge Yon erhält ihn beim Rittorschlage RM. 425, 31. Als Pferd
Yons wird Broiefort noch genannt RM. 430,5. 430,19. 430,33.
433,6. Als Pferd Ogiers kommt Broiefort ausserdem noch vor
Fier. 1751. 3553, Gauf. 10713, Gayd. 7719. 7736.
Brojenguerrcy Brojegiierrej Pferd des Maugis RM. 217,35.
260, 12. 278, 9. Es ist Karl dem Grossen von Maugis gestohlen
worden RM. 260,13.
Bucifal, »le destrier Alixandre« GN. 2503, EnfOg. 1766,
von Porus getötet Enf. Godefroi (Hist. XXII. 394) GhC. 3098.
Cantador, Pferd Karls des Grossen Rone. 4668. »Desoz
Marsonne li rois le conquesta, .j. Sarrazin de Narbonne en tua:
Ge fu Malprime qui ainz Jhesu n'ama«. Rone. 4669 flf. Im
Oxforder Rolandsliede heisst dasselbe Pferd Teticeudor.
Capalu, Chapalu, Pferd Gottfrieds von Bouillon Jer. 6305.
6695. 7222. 7760. Gottfried giebt es dem Grafen von Vendosme,
nachdem er selbst den Blanchart des Amulaine erobert hat Jer.8503.
Capoant, Pferd des Ansei le Baiver GhG. 6494.
Carhoneh Pferd des Königs Karl Martel GR.F. 1377. Der
Name bezeichnet auch eine Person HR.F. 3769.
Glinevent, Pferd des Gaydon Gayd. 475. 799 etc., seine
Geschichte und Beschreibung Gayd. 1179—1231.
Clivevent, Pferd des Gui von Alemaigne, von Wilhelm von
Oranien erobert GL. 2002 und an Bertran geschenkt GL. 2612.
Coheitos lo liar, Pferd dos Ascelin Aig. 399.
Coren(f)iej Pferd des Herrn von Gordos, von Karl dem
Grossen erobert Aq. 705. Zu tlom Namen bemerkt der Heraus-
geber des Aquin: »Gorengne, choval de Gharlemagne dont le
nom est particulier ä cotte chanson« (Gf." Ilist. litt. XXII, 407).
»Les procedds habituels de lauteur donnent ä penser que ce
nom pourrait ^quivaloir ä celui de Gornouaille. Le bai de Gor-
nouaille, que Ton rencontre si souvent dans les auires chansons*),
ne peut manquer d'ötre dans celle-ci la monture de Gharlemagne.
Le mot memo de Gorengne trouverait son explication dans la
faussc etyn)olo{^io de Gornouaille, 'Gorinia, rognum Gorinei*«
Aq. p. 225.
ConiH, Pferd des Gornicas. Es niuss nach der Beschrei-
bung oiiiem Ochsen illinliclior gesehen haben als einem Pferde:
»Li chevax ou 11 sist fu cornus par devant; Ains ne vei'stes
*) Dies müssten die noch nicht horinisjTorr(^benen Chansons do geste
oder sonst Romans d'aventures sein, hh habe ^>bai de Cornouaille« nur
zweimal (Suis. II 0,11 und GodB. 192j gefunden. Vgl. §. 115.
37
tor, qui s'eüst si poignant« Jer. 7513 f. »Li chcvax ou il sist
ert plus blanc d'un colon, .11. cornes ot el chief, par devant
ens el fron; Poignans sont et agües assös plus d'un pouchon,
Les pies avoit fendus devant dusc' au talon, Ensenient com
im bues et d'autretel fachon« Jer. 7949 fif. Gornu wird von
Bauduin erobert Jer. 8100. Bauduin will ihn dem Raimbaut
Greton zu einem Botenritte geben Jer. 8788. Als er aber ab-
steigt, wird das Pferd scheu und entflieht Jer. 8798. Gottfried
findet das Pferd und meint nun, Bauduin sei getötet Jer. 8855.
Vgl. denselben Zug bei Baucant X.
Cornuet, Pferd des Grifon. Es hat nur ein Hörn. »Et li
cheval sous li estoit de tel semblant: L'un coste avoit taint
aussi comme arrement, Et l'autre resembloit coton, laut estoit
blanc, Une petite corne avoit u front devant. Le cheval Gor-
nuet l'apeloient la gent; Robastre le conquist en l'estour qui
fu grant Par deles Grellemont a .1. felon gaiant. A la fame
Grifon le donna pour itant Qu'ele l'avoit gari d*une plaie
moult grant« Gauf. 4912 ff.
Delftfiy Pferd des Alipantin Jer. 7559. »Miex noeroit par
nier que nus poissons en Rin« Jer. 7560.
Eliaear, Pferd des Renelme Aig. 398.
Estoudin norois, Pferd des Berengier Aye 1086.
Facebele, Pferd des Folcher GR.F. 2739.
Faradin, Pferd Berards du Mont Didier Gauf. 6315. Per-
sonenname Gauf. 3179.
Fauvain, Pferd des Gaufroi, welcher auf ihm seinen Ein-
zug in Nimwegen hält BS. I 25, 10 f.
Fauvcl I, Pferd Raouls von Gambrai RG. 90,22, heisst
auch »le fauvelet corcier« RG. 62,5. Fauvel II, Pferd des
Guischart FG.Borm. 81. Fanvel Ml, Pferd Ganelons nach einer
Variante zu Rone. 6299. Im Haupttexte steht nur »bon cheval
de pris«. Fauvel IV, Pferd des Huedon von Lengres AB»» 203, 28.
Fauvel V, Pferd Oliviers Ot. 1682. Fauvel VI, Pferd Gulons
Gayd. 9537. Fauvel VII, Pferd Garniers von Nanteuil Aye
1299. 1325. Fauvel VIII, Pferd des Tiebaut GN. 1466.
Ferrafit I, Pferd Oliviers in GV., Fier., RM. und Rone.
Es wird von Olivier vor Viane geritten GV. 572. Mit ihm stattet
Olivier Renauts Sohn Aymonet beim Ritterschlage aus: »Un
destrier arrabi lui fönt apareillier. Oliviers li dona, si le con-
quist Renier; Ge fu vers un paien cuivert et renoi6 RM. 425,8 ff.
Es wird später mit Namen genannt: Ferrans RM. 429, 16, »le
ferrant d*Alemaigne« RM. 429, 31. Aus obiger Stelle können
wir schliessen, dass Olivier das Pferd von seinem Vater Renier
de Genes erhielt, vielleicht auch beim Ritterschlage. Dem Be-
richte in RM. widersprechen Fier. und Rone, die aber auch
38
wieder unler einander in Widerspruch stehen. Ficr. ziifolg<
reitet Olivier thm Ferrant jtn Kainpfo nnt Fioral>ras Fier. 233.
230. 792, worin er ihm unter dein Leihe getötet wird Fier, 1092.
In Rone, ddch nicht m RoL, sehen wir Olivier Irotzdeni wieder
anf einem Ferrant Rone. 3407. 68t>!. Nacli Oliviers Tode reitet
ihn Gaiilinr von Mootai^n hei der Finhoinng Ganelons Hone.
7570, später Tiiierri im Kampfe mit Pinabel Rone. 77ti3- 7850.
7Ü01. In diesem Kampfe wird Ferrant von Pinabel getötet
Rone. 7910 IT. Ein anderer Ferrant Icann tiier nicht geuieint
sein, denn, nachdem erzäldt ist, wie Thierri mit Oliviers Schwerte
Hauteelere austrcslattet wird, heisst es ansdrueklicli: »Ferrant
li haillent qui fu an duc Renier« Rone. 7704, was zu RM. 425,9
stimmt. Eine zweite Andentnnj^ des fnlheren Besitzers thidet
sich in dem Ver^e: »Sor le ferrant ((ur \'\i an duc niarchis«
Rone. 7901. Fier. und UM. widersprechen einander noch darin,
dass Ferrant im Fier, »le blanc ferrant d'Espai|?ne*^ Fier, 231,G76
nnd *li ferrans de Gastele« G81 , im RM, aber »le ferrant
if Alemaigne-^ RM. 429,31 genannt wird. Doch ist auf solche^
Wideraprüctio, wie §. 54 ^^ezeigt worden ist, kein grosses Gewicht
zulegen. Ferrant 11, Pferd des Helinant AB" 144, 29, heisst
»le ferrant« ABM42,B2 etc. Ferrant IM, Pferd des Gerart von
Commarchis, Unter den Mauern von Narbonne verliert es
Gerart an Galdras BC. 1873 IT. und erobert es wieder bei Bai*-
bastre BG. 19Ö3, Ferrant IV, Pfeni Ydelons ChO-. 2449.
Ferrant V, Pferd Karls des Grossen ChOg. 10725, RM. 22,38.
Ferrant VI, ein von Ferrant erobertes Pferd ; es winl von ihm
einer Dame gesellen kt Gayd. 4086. Fernmt VII, Pferd Oji^iers
Gayd. 9459, Ferrmd VKI, Pferd Ferroris Gayd. 9508. Ftv-
rant W, Pferd Guions von Nanteiiü GN. 13G2. 2020, auch von
Hernaut GN, 14<j5 und Tiebatit GN. 1629 ;,'eritlen, wenn nicht
drei verschiedene Pferde gemeint sind, Ferrant X, Pteid von
Karls Solnie Lohier JB. 1081. Ferrant XI, Pferd des Hnon
I.oh. 26a8. Ferrant \\], Pferd des Loeys RC. 82,10, 99,9,
Ferrant XIII, ein Pferd, wetclies Ogicr der Däne von Auberi
erbeutet hat und dein alten Aimon von Dordon giehl, als er
denselben nach Verlust st^irtes Pferdes in Gefalir sieht RM. Of>,rttT,
Ferrant XIV, Pferd des Salomon Sais. I 195, 10. FerrmU XV,
Pferd des Hendre. Er erliält es vor dem Kampfe mil Elyas
von der alten Matabriine CliCl. 2053. Es wird von Elyas getötel
GhCl. 2501. Ferrant XVI de Nimaic, ein Pferd, wetclies bei
einem verräterischen Ueherfalle den Verrätern davonläuft und
von Elyas zur Fhiclit benutzt wird ChC. 4502 tt'. Elyas beliält
es als sf^in Streitross GliG. 4ü8L 4894. 4924 etc.
Florcniin, Pferd Amiers AI oHiG. 5170, wird ihm unter
dem Leibe getötet AI. 5202.
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Flofi I, Pferd des Königs Gharboncle Loh. 171dl4, von
Gerbert erobert Loh. 172b 28 ff. Die Eroberung wird schon
angedeutet Loh. 159b 17. König Anseis beansprucht das Pferd
als Beute für sich Loh. 173b 18. Gerbert will es ihm nicht
geben, versteht sich aber endlich dazu, es dem Könige für eine
Nacht zu überlassen, um dem angeblichen Herkommen des
Landes zu entsprechen Loh. 173c 13. Anseis weigert sich aber,
es wieder zu geben Loh. 174d20. Erst dem Zureden der
Königin giebt er nach Loh. 175c 4. Später sieht sich Gerbert
genötigt, Flori seinem Vetter Gerin zu überlassen, dem er ihn
früher versprochen hatte Loh. 197a 10 ff. Er tritt ihn aber
nur mit Widerstreben ab Loh. 197a 24 flf. Gerin sprengt auf
Flori unter die Leute Froinonts und wird von ihnen herab-
gezogen, worauf sich Wilhelm von Monclin des Pferdes be-
mächtigt 197c 10 ff. Gerbert ist darüber sehr erzürnt Loh.
197c 19 ff. 198b 4 flf. Um Flori wieder zu erlangen, tötet er
Wilhelm von Monclin. Von dem Kampfeslärme erschreckt wird
Flori scheu und flieht Loh. 198c 8 fif., bleibt aber mit den Zügeln
an dem Aste einer Tanne hängen, wo ihn Gerbert wieder er-
greift Loh. 198c 28 flf. Als Gerin ihn von neuem für sich er-
IVittet, weist Gerbert die Zumutung mit Entschiedenheit zurück
Loh. 198d. Verwundet und vom Pferde geworfen, verteidigt
sich Gerbert hinter Flori wie hinter der Mauer eines Schlosses
Loh. I99bl0 flf. Als er sieht, dass er sterben muss, bedauert
er seinen Flori über Alles Loh. 200d 8 fl'. König Pipin über-
giebt den schwer verwundeten Flori dem Seneschal Landri, in
dessen Pflege das Pferd binnen 14 Tagen wieder so hergestellt
wird, dass es in der Schlacht geritten werden kann Loh.
200d 30 flf. Das Pferd heisst »Flori le blanc« Loh. 172b 30.
Flori U, Pferd Girarts von St. Lis GN. 28G7. Flori III, Pferd
Ogiers GV. 832. Flori IV, Pferd Otinels Ot. 1093. Flori V,
Pferd Rigaudins, identisch mit Blanchart I. Flori VI, Pferd
des Burgunders Alberich, identisch mit Blanchart II. Flori VII,
Pferd Karls des Grossen Sais. I 251,13. 253,3. 258,16. 260, IG.
II 33,6, vielleicht identisch mit Blanchart III. Flori YIU, Pferd
des Kaisers Otto, von Elyas im Kampfe mit Rainicr geritten
ChC. 3260.
Folatille AI. 1350. 1400, Folatisc AI. 1483. 1497. 2m^,
2068. 2180. 4252, Folatisse AI. 1233. 1473, Pferd des Aerofle
AI. 1233, wird von Wilhelm von Oranien erobert AI. 1813.
Aerofle versucht vergebens es zurückzukaufen AI. 1321 flf. und
bedauert seinen Verlust sehr AI. 1350 flf.
Fortun Aig. 103. 408, Fortnmt Aig. 2. 107, Pferd Maurins.
Gaignun, Pferd des Marsille RoI. 18m Dafür hat Rone,
den Nanien Graimons.
40
Graimofis, Pferd des Marsile Rone, 3193. Cf. Gaignon.
Gramnuund, Fferd ValdLibrous Rol. 1528. Hone, 2G10
bietet dafür den Nauien Marnioiret,
(Jttscf, Pferd Baiduins von Seboiirc BS. 1 164,21), Mit
dem Namen Grisel stellt die BS. 1 1(54,23 auf dasselbe Pferd
angewandte Bezeichnung »ie courranl nioreU im Widerspruch.
Ltarf, Pferd dos Fulco von Candäa FC. 24b. Statt Liart
ist viellei<!ht Baiart zu lesen, da dasselbe Pferd FG. 11,15 *bai
deslrier de Frise* nml FC. 27/3 >bai de Frise« genannt wird,
Liroif, Pferd des Sieart Aig. ^^^l H'-VS. Es wird in einem
Walde in Freiheit auf^^ezogen. Drei Räuber stelilen e.s, und
Salapan verkauft ea au den Köoi^ von Ntdjien, welcher es der
Könijjfin schickt. Die Dame sclienkt es auf der Insel Fude dem
Maurin, welcher seinerseits Sicarl damit ein Geschenk machl
Ai^^ 381 ff.
Alaigredos, Pferd des Guion von Haulefeuille Gayd. 9165.
Miiiyremor I, Pfei'd des Gerbert von Metz Loh. 159c 9,
171c 9, 171d3, 172b e4. Als Gerbert den Flori erbeutet hat,
übergiebt er Alaigremor dein Harpin von Montaigoiere in Ver-
waiu"uijg Loh. niiicl^Ü Ti, Wh- selien ihn noch auf Maigx^nior
Loh, D"" 16(Jd, in der PaniUelstetle C 138d aber auf Flori, Später
reitet Gerin den Margremtjr I^üh, 197c i2L Als Gerbert seinem
Velter Gt-rin den Flori überlässl, nimmt er Maigrcamr wieder
und behält ihn auch zunächst, nachdem er den durch Gerins
Schuld verloreneu Flori wiedererlangt hat. Dann giebl er
Maigrenior dem Mauvoisin Loh. P*8d. Als Pferd Mauvoisins
sehen wir ihn noch Loh.!üMb27. D'179d. MtuyrtcHHorW.Pkv^
des Sultans voo Persien Jer. 5950. 8277. {S294, lieisst auch »le
Maigrc*< Jer* 8309.
MardiC'fai, Pferd des Elias von Saint Gille und des Aiol
Ehe 2556, Aiol 89 elc. Dasselbe spielt in Aiol eine sehr her-
vorragende Rolle. Als Elias seitieu Sohn Aiol damit ausstattet*
ist Marchegai in stshr verkommeneiu Zustande, weil Elias ihm
in der Verbanuung bei dem Klausner Moyses nicht die nötige
Pflege hat koruien angedeihen lassen Aiol 221 iX. Aiol wird
daher seinetwegen oft verspottet; Marcliegai aber räch! slets
sich und seinen Herrn duich seine Klugheit, seine Stärke und
seine Schnelligkeit, z. B. Aiol 925 11 1U36 it i2ü65 IT. 2902 ü.
Seine Schnelligkeit zeigt Marchegai besonders in einem Wolt-
reiineii, welches Aiol vorscJilägt, als Makaiie sein Pferd ver-
spottet Aiol 4iä49 ff. Aiol lässt dem Makaire, ohne dass der-
selbe es weiss, einen grossen Voi'sprung und besiegt ihn
dennoch Aiol 4326 ff. Als Elias nach der Wiedervereinigung
mit seinem Sohne den Murchegai zurückverlangl , sagt Aiol
zuerst scherzend, dass Marchegai längst tot sei, worauf Elias m
41
einen draslischen Zorn ausbricht Aiol 8264 ff. Nur durch die
Vorfülining Marchegais kann Aiol seinen Vater wieder beruhigen.
Marchepalu, Pferd des Gaufrey, Gauf. 2872. 2S87. 3009.
CX Noles 324, 18. Auch Personenname Jer. 7773.
Marcefiiere, Pferd Telamons AI. 5%. 508,
Marchepin (Marchepui¥\ ^ Pferd des Galien, Gautier Ep.
fr. ^ UI 330.
MarchevaUe, Pferd des Sultans von Babylon, durch Be-
siegung des Sultans von Ogiers Neffe Gaulier erobert DelOg.
19 ff, Derselhe will es Ogier geben 55. Gegen grosse Opfer
kann der Sultan seine Befreiung, aber niclit die Herausgabe
des Pferdes erlangen 98. Der Gedanke, dass er ohne Marche-
valee bleiben soll, lässt ihn in Ohnmacht fallen 101. Endlich
eilangl er das Pferd wieder gegen das Versprechen einer
wnnderliaren Rüstung 145 ff.
Li Marguris, das Pferd, welches Rainouart von Wilhelm
von Oranion erhält AI. 8033. Seine Beschreibung AI. 8027 ff.
Margaris ist auch Pereoneuname Hörn 423, Rof 955.
Marmoirtty I^ferd des Valebron Rone. 2*ilO. Gf. Gram im und.
Marmonc, Pferd des Grandonie Rol. 1572, identisch mit
Marmorifis, Pferd des Grandoinne Rone. 3(564, Personen-
name Hörn 14(>5.
Mujrados, Pferd Otinels Ot. 371. 423.
{Mouiel, von Scheler Aig. p. 60 für einen Pferdenamen
gehalten an der Stelle: »El fils del rei^ qiiant a terre se sent
Montel el vos, per tant ac cor dolent« Aig. 10^> f. Vielleicht ist nicht
tnonid, sondern mmüet^ 3. pers, sing. perf. von monfar zu lesen).
Morel I, Pferd Nairnons von Baiern Äsp. 1*284 etc., Asp.
P34b43 (hier stetit irrtümlich Morian statt Moriau), ChOg. 2448.
5063, GN.Slll etc., RM. 371,:25. Als in Apremont ein Leopard
Morel anzufallen droht, zersclunelteii ihm dieser mit dem rechten
Hinterfasse den Kopf und rettet so sich und seinen Herrn Asp.
1*585 tl hii GN, vermietel Naymes seinen Morel an Hervieu
GN, 2110 ff., sclileclit eingedenk des Vorsatzes, den er fassle,
als er mit Morel auf dem Ritte nach Aspremont durch ein
fiu^cht bares Hagelwetter in grosse Not geriet: »Morel, dist il,
niestier m*avez eü, Ne fu on beste de la vostre vertu. Se
daniledeu Tavoil ia porveü Que moi et vos fuson ia revenu,
James n'estries engagie ne vendu Ne por avoir done ne des-
pendu« Asp. 1*3-44 ff. Der Widerspruch scheint beabsichtigt,
da in GN. auf Morels Erlebnisse in Aspremont angespielt wird.
Als Hervieu von Guion besiegt worden ist, ruft ein Bote Karl
dern Grossen zu: »Gui a vostre oritIand>e, et Moreaus est penlus,
Le bon cheval duc Naymes, dont moult iert irascus, Jl Tont
en Aspremont, quant h chanip fu vaincus» II en conquist ies
u Abliuidl. [Ft. B«tic«rD, ft*
Combos et leztertrez agns« GN. 31G9ff, Naymc^s bodaiioH Morels
Veiiusl GN. 2178. Ah er als Gesandt lt Karls tiacli Nanleuil
koiiiJirl, bittet er sich Morel wieder aus und erhält ihn zurück
GN. 2%lt fr. Mord II, Pferd desOthnn, gehörte früher einem
nmharnedanischen Fürsten Ronc.6215Jj244. 0384. Es %vird von
Olhoo bei der Verfolgung Ganelons geritten Rone. G240. G243. 6286.
621)3. Ganelon beniacbligt sieh Morels, um seine Fhiclit besser zu
l>ewerk.<lelligen Rone. 6360, wird aber von ihrn abgeworfen, als
stell Morel vor dem vorher von Ganelon gertitenen Fuchse
(rom) auf die Hinlerbeine erhebt Rone. 6386» Später wird
Morel von Pinabel im Kampfe mit Thierri geritten und darin
tietölet Rone, 7897 (T. Das Pferd heisst »le morel« Rone, 6215.
Motel Hl, Pferd des Fouqueret, Albericb den^ Hurgmider ge-
liehen AB"^ 2(»(), 29, auch »le morel« genannt ABi^^O^Xhi?. 202,5.
Mord IV, Pferd des Enguerran von Saint Pol Ant. I 115, 11.
3iorel V, Pferd Garniers von Kanten il Aye 2808. Morel VI, Pferd
Guions von Conmiarchis BC:. 21 1. 2011. Morel VII, Pferd Deslers
ChOg. 4953. Mord VIll, Pferd des Robastre ÜM. 8524. Mofd IX.
Pferd des Estoiit von Ix^ngres Gayd. 5190. Morel X, Pferd
Viviens Gayd. 5448. Mord XI, Pferd Gaydons, von Guion von
Aulefoille gelötet Gayd. 9407, Morel Xlh Pferd des Guion von
Aulefoüle. Hier könnte jedoch das Wort auch Adjektiv sein;
>A Gni ramainnent sou bon cheval Morel« Gayd, 9417. Morel
XIII, Pferd des Ferranl Gayd. 9531. ßlord XIV, Pferd des
Grafen von Oialou GN. 1423. Mord XV, Pferd RoI)erts JB.
1662. Mord XVI, Pferd Roberts von Flandern Jer. ^613.
Mord XVIl, Pferd des Tankred Jcr. H391. MordXVUl, Pferd
des Maugis RM. 132,17. Mord XIX, Pferd des Fulco von
Morillon RM. 308,19. Mord XX, Pferd des Johan CbC. 2235.
Mord XXl, Pferd des Herzogs Hugo von Auvergne. Wälirend
Hugo mit Gariu von Monglane zu Fuss kämpft, wird Morel von
Gaiins Pferde Abrive angegriffen GM. 3Kb 13. 3Hdl2, 39b29.
Mnrgadus, Pferd des Guion von Aulefoille, ideutiseh mil
Maigrodns Gayd. Notes ^556, 18.
PdpdUmt, palefroi des Lambert von Oridon AB" 62, 6. 62,15.
»Tbiebault son pere Tembla au Hoi Oihon« AB* 62, 18. Seine
Besclireibung AB" 62, 20 ff.
I^a&avaitt, rasseavaitl I, ein Pfei'd, wttlches König Grasieu
dem Aioi schenkt Aiol 9913. 9929. lis wiril dem Aiol ver-
räterischerweise von dem Könige von Salenike unter dem Leibe
getötet Aiol 1005 L rasammnt II, Pferd des Herbert ChC. 2238.
rassircr/, Pferd Gerers Rot, 1380.
Füssdvrricr(\ Pfeid des Synagon AI. 6301.
Fasstreni, Pferd Hunlafs. Hunlaf giebt es dem Honi
loin 1424. Im Besitze Horns Hörn 1590, 1630,
43
Pettncpie, Pferd Carmels von Tabarie Dt. 945. 072.
Pennevaire \ , Pferd Desiers , welchem es der König von
Spanien g^eschenkt hat GliOg^. 4621 ff. , wird von Berlran einem
Knappen des Desier we^genornen ChOg:. 4631, in Ennangehing
Broieforts dem Ogier vorgefahrt, als er gejjeii Braiher käniiifen
soll, aber von ihm zu schwach befunden GhOg. 10486 ff., lieissl
auch Vairon ChO^'. 4707. Pennevaire II, Pferd des Beliant
ChOg. 12157, von Ogier erobert 12186.
Pirtrifi, Plerd des Estorniaran Jer. 7571. Seine Besehrei-
bung Jer, 7573 ff. Es wird von Buiemont erobert Jer. 7575.
Planfamor, Pferd des Cornurnaran. Seine Beschreibung
Jer. 1373 ff. Als Cornurnaran von Baudnin gefangen genommen
wird, entlhelit Plantamor Jer. 5259, wird endlich aber doch
von Baudurn erobert Jer. 8561 , welcher ihn seinem Bruder
Witasse giebt Jer. 8564.
Plüiffafit, Ploiigmd, Pferd des Königs von Salenike, von
Aiol erobert Aiol 10069.
Pomele, ein Pferd, welches Ferraul erobert und einer Dame
schenkt Gayd. 4086,
Porpailkitt, Pferd des Aymer le chetif, welcher auf ihm
getölet wird M. Aira, 79 f.
Ptinsaut I, Pferd des Ämiral Lubien. Es \vm\ ihm für
Elias von Sl. Gille von dem Zwerge Galopin gestohlen Elie
1 826 ff, Primatä II, Pferd des Bauduin von Rohais Jer. 3(377 otc.
Als sich Bauduin einst mit ihm im Schilfe verborgen haf, wird
Prinsaut von Blutegeln angelaHen Jer, 3869 ff., auf Bauduäns
Gebet aber von GoU wieder davon befreit Jer. 3895 ff.
Heiiihaiü, Regihct, Pferd des Doon von Mainz Gauf. 219.
220. 1170. Moli Vierung des Namens Gauf. 220 ff.
Rosentt le bausant, Pferd Garniers von Nanteuii Äye 386.
Rüs.'iiu, Pfei-d tics Cofmel FG.Borm. 122.
Rufitt I, Ru/fin, Rnjfind, Pferd des Fnico von Candia
FG. 33,6. 71,13. 80, 1 1 . 87, 26. 9», 8. 111,21. \ 59, 1 5. Seine
Beschreibung FG. 33,7 ff. Rufin II {Ruafin), Pferd des Ilej'vls
von Metz. Er liat es vom Her/oge Peter nn\\ diesei* vom
Könige Salatre erobert HM. 162c 1 ff. 162d 10. 164b 14.
Sidt'Pcrdui. 1, Pferd des Malquiant Hol, 1554. Sunt-
Perdu II, Pferd des Hertu GbOg. 12274.
Sorvl 1, Pferd Garins Hol. 1379. Der Lyoner Text hat
dafür Morel. Sorel 11, Pferd Karls DM. Sim. 8798. Sord III,
Pferd des Povre-Veu FG. 159. Sord IV (Sorial), Pferd (tes
Grafen von Cfcve IIM. I42a6. Es wird von Her vis von Metz
getötet HM, I41d44ff.
Sordnaiis, ein von Garin von Monglane erobertes w^under-
bares Pferd, Seine Abstammung GM. 10la^5 f. Siehe §. 13i
44
Anm. Der König von Arragoiiien ßndel os auf einer Meerinsel
und giebL es dem Gauinadras, welcher es 4 Jahre in seiner
Hut hat, aber nicht bändigen kann. Es ist IwsUiiimt, dass nur
der beste Ritter auf der Welt es bändigen soll, und ein Geist*
lieber schreibt diese Beslimmung über seine StallLhür. Garin
ist dieser Ritter und nimmt es, als er den Spruch lie^t, an sich
GM. 101a 28 ff. E^ hat so liarteHufe, dass ein Schmied keinen
Nagel in dieselben eintreiben kann GM. 113a:äOiT, Daher
heissl es auch «faez* GM. 11 3b 6. Den Namen Soribiaus erhält
es erst von Garin GM. 113b 9.
Templter, Pferd des Mirabel GhC. 5373.
Tüchi'bruHj Tacebrun, Pferd Ganelons Rol. 347, Fier. 5519,
5558 *).
Tencendur, Tencendorj Pferd Karls des Grossen Rol.
2904, 3341.
Vairon I, Pferd des Joifroi von Angiou GliOg. p. 101 n. 3,
auch *le vairet afile« genannt ChOg. 'ÜSO. Vairon 11, ChOg*
4707, identisch mit Penne vaire I, Vainm ill, Pferd des Gon-
verti Povre-Veu FG. 111,28, hept aucli »ie vairon* FC. 112,6
und »je vair« FC. 113,13. Vairon IV, Pl'ord des Anjaufroi
Gayd. 2290. 2311. 2441, wird nach Gefangennahme Amaufrois
diesem von Ferraut gerettet Gayd. 2882. Vairon V, Veirou^
Lieblingspferd des Gui von Nanteuil GN. 415 etc. Vairon VI,
Pferd des Guischart RM. 290,31. Vairon VII, Pferd des Bauduin
Sais. 1111,8 etc., heissl auch »le vair d'Espaigne« Sais. I 111, 2.
113,1. 124,2 und »le vair de Gastele« Sais. I 17G,9. Bauduin
setzt öfter auf ihm über den Floss Rime Sais. I 118,5. 177,4,
2i^,9 etc. Ais er Caanins Pferd und Rüstung erobert hat, lässt
er den Vairon laufen Sais. I 233, 7 , welcher nun allein in das
Lager der Franzosen zurückkehrt und durcli sein Ei-scheinen
die Meinung entstehen lässt, Bauduin sei gefallen Sais. 1 243,3 ff.
Aehnliches wiederholt sich nach der Besiegung des Juslamont
Sais. 11 30, 8 ff. Vgl Baucant X und Cornu.
Vaucrantj Pferd des Gohir AI. 5239.
VeiUantif Rol. 1153. 2032. 2127. 2160. 2167; Villanüf
Gayd. 801; Vehmtif Rone. 1118; ViellatHif Rone. SWi. 3211;
Viellautin Rone. ir»33. 3476. 1822. 18a5, 2396. 24€9. 3400,
RM. 290,31. 290,38. 320,21. 320,32; Vedlmdm Hone. 1335;
Valmüis Fier. 1697; Valatdin Fier. 1749. 3552; Valmitin kq,
1844, Pferd Rolands. Er erobert dasselbe bei Aspreniont durch
•) Dasselbe Pford wird kurz vorher Gascon genannt in einer Weise^
da68 man dieBC* Wort für einen Eigeiinaraen halten niGsüte: »Et aiat aot
.T. ccval c'oo Bpele Gascon« Fier. f>4'>3. Wörter ♦ welche die Herkunfk
bexeichnen, habe ich aber ionst nirgenda als Kigcnnamen verwandt ge-
funden. Cf. BS, 11 21 r, 7. §. hl, AniD.
46
die Besregung Eaiinionts Aq. 1844*), Im GV. scheint Veillantif
nicht erwähnt zu werden^ wenigstens reitet ihn Huland nicht
in dein berühmten Zweikampfe mit Olivier, Eine unrühmliche
Rolle spielt Rolands Pferd im RM. Dort sagt Nayines 7m Karl
dem Grossen; »S'il avoit un cheval qui si fust abrivt^^ Qni vo
neveu partast quant il seroit armes , En cel Hu ne seroit ses
anemis troves, QuHl ne fusl mors et pris u a honte livr<^'s<
RM. 123,19, In dem Kample Rolands mit Renaul bewährt
sich Rolands Pferd so schlecht, dass er es töten will RM.
241,8— ^-,12, Später sagt jedoch Reiiaot: »Rollans, tu as
cheval qui bien vaut ,L roion, Et je si ai ßaiart, k'il n'a
meillor el mont* RM. 243,37 f. Bei diesen Berichten von
Rolands Pferde aber wird der Name Veillanlif gar nicht genannt.
Derselbe tritt im RM zum ei-steo Male S90, 31 auf. Eine her-
vorragende Leistung wird von Veitlantif auch im Rol nicht
crzijhlt. An 30 Stellen verwunciet wird er Roland unter dem
Leibe getötet RoL 2160. Die HeldenhaHigkeil Rolands scheint
erst später auch einen Abglanz auf Veillantif geworfen zu haben.
Von dem Pferde Glinevent hcisst es im daydon: »Tex chevax
est onqucs niieudres ne fu Fors Villantif, ne sai s*il !e valu«
Gayd. 800 f.
Velavent) ein Pferd, dessen Besitzer nicht genannt wird
Aig. 847.
Volant j ein Pferd, welches Karl der Grosse dem Naimon
zum Geschenke macht Ol. 1591, 19CK>.
59. Die Bedeutung der Eigennamen ist in den meisten
Fällen klar. Die Farbe bezeichnen Baiart, Bauraat, BlanrJtartj
Blanchardiii , BlancH^ Carbonel, Fuuvain^ Fauvel^ Ferrant,
Florentin, Flori, Grisel, Liart, Morel, Pfuniepie, Petmevaire,
PomeU^ Eoaevctf Rossiti, Ruf flu, IluffineU Sorei^ Tachebrmt und
Vairofi. Unter ihnen befmden sich die am häufigsten vor-
kommenden. Morel heissen in den von mir durcJigesehencn
Texten 21 F^ferde» Bau^aid 18, Ferrant It), Blauchari 10, Fanml
und Flori je 8, Baiart und Vairon je 7,. Sorel 4, AiuifjHüui^
Blanchardin und Äfii^. je 3 , Ärondel , Passavant, Pcmievaire^
Prifisani, liufin und Suui-Perdu je 2. Die übrigen werden
nur für je ein Pferd gebraucht. Eigentümlichkeiten der Gestalt
werden bezeichnet durch Conin, Corfutd, Facebele und dlai-
gredos, Farbe und Gestalt durch Maigremor, Häufiger als
letztere Nameti sind diejenigen, durch welche Sclinelligkeit und
Feuer ausgedrückt werden. Ich rechne hierher Ahrivt\ AfiU^
Ataignani^ Broiejorl, Brojcftgitere, (Jiiticceiit, Clirtvcnt^ Chbcitos^
*) Da mir nur BrucliBtöcke von Anp. zur Verfügung stehen, kann
ich die ThatsiiGhe ans Aap. selbst ntclit belegen.
46
Eshttfliti , Folaiisac, Marchegm, Mardiepalu, Marcepierei]
Mftrcfwpui, Murchevalee. Passavant, Fa^sccerf'^ Passelevriere/
Passe Vfint , Pritisaut, Reijihaiit liegihet , SaU-Perdut, Veil-
latitif] Voinnl und Velavent , wenn, wie ich veiTiiute, letzterer
Name Vohtvent zu lesen ist. VeUhmtif fasse ich afs *vi(filan-
tiüHS iL. Gaulier, Gh. de Rol., Ed. class. Gloss.) auf. An das
deutiöche Wort wihtJen , mit welchem in den Nachträgen zu
Grimms deutscher Mytholopie (4. AuO. S. 190} der Name in
Verbindung s^ebracht wird, ist wohl nicht zu denken, noch viel
weniger an die von Reiffenber^^ aurg-esteüte Etymologie viel
atitif (Piiil. Monsq. GXIX), welcher auch Diex anhing (Kl. Arb,
u. Rec. S. 191); Vaucranl durch errant zu übersetzen (AI.
Notes et Var. p. 3()6) halte ich nicht fdr richtig. An keiner
der Stellen, wo ich das Wort vancrer in den Gh. de g. ge-
funden habe, kann es bloss errer oder i&errer (,'ä et ia, par vaux
et par inonts, alter de cötd et d*autre« (Favre- Du Gange Gloss.
franr.) heisi?en. Man vergleiche »parmi Ia mer wacranl« AB'
25,20, »as undes vunt walcrant^ Hörn 95, »al palagre walcranz«
Hörn 6G, >?par wrec cume cheitif walcrant« Hörn 1113, *parmi Ia
mer waucrant* JB. 1269. Es inuss dem Namen vaucrant da-
her wohl eher die Bedeutung vSchw immer« beigelegt werden.
Wie die Laufschnelligkeit der Pferde wird, wie wir später sehen
werden, auch häufig ihre Schwimmtüchtigkeit rühmend erwähnt.
Einige Pferdeeigennavnen sind Appellativnamen anderer Tiere,
nämlich Arondel, Dclfin, Gaiffnun, Faiwllofi und Pertris. Zu-
gleich Personennamen sind Ätaignanlt Blanchari^ Carbonelf
Farad in, Marckepaliij Manjaris und Marmor in. Auch Eltazar
und Estoudhi könnten hierher fiezäl dt werden. TempUet sth Pferde
name steht vereinzelt. In einigen der übrigen Namen zeigen sich
zwar romanische resp. germanische Stämme, doch ist ihre
Bedeutung im ganzen dunkel Manche mögen entstellt sein,
z. B. 3Iigrados und Murgados aus Muigredos, viele aber haben
ursi>rünglich wohl eben so wenig eine sinnfällige Bedeutung
gehabt wie die Mehrzahl der heidnischen Personennamen. Der
Name Buci/al sollte ganz ausser der Reihe stehen, da er kern
im französischen Epos selbst auflrelendes Pferd bezeichnet.
üO. Die Rolle der meisten durch einen Eigennamen aus-
gezeichneten Pferde ist auf eine einzige Ghanson de gesle be-
schränkt. Nur 10 Pferde kommen in mehreren zugleich vor,
nämlich Veiüantif in 6, wenn Rol. und Rone, als zwei ver-
schiedene Epen gerechnet werden (RoL , Rone. , Fier. , RM.,
Gayd., Aq.), Brotv/ort in B tEntOg., ChOg., RM., Fier., Gayd.,
Gauf.), Oliviers Ferruni in 4 (GV., Fier,, RI^L, Rone), der
Mord des Herzogs Naymes ebenfalls in 4 (Asp., GhOg», RM.,
GN. , ohne Eigennamen noch in FC- S. §. iit), Wilhelms
47
Baucenf m 3 (EnfGiiill., CV., AI.), Karls Blanchari in 2 (ChOg,,
Fier., ohne Eigennamen aut:h noch in Ahjj.), Karls Farattt in
2 (GhOg., RM.), Renaiils Buiart in 2 (CliOf?.. RM.), Tachebrun
in S (Rol,, Fior.), Marchcgui in 2 (Elie, Aiol). Diese Zah! wird
vielleicht nach iieni Bekanntwerden weiterer Texte nni einige
vermehrt werden können; wesentliche Verschiebungen aber
werden sich wohl kaum ergeben. Keine Pferderolle ist so
Ijedentend, ilass sie in drei Sagenkreisen zngjleich vorkäme.
Zwei Sagenkreisen, nämlich dem Cyklus des Königs und dem
nng damit verbundenen Cyklus Doons von Mainz gehören xm
VeilhuHif, Morels BlancJmrt^ Brote fort, Ferrunt I, und zwar
scheinen die drei ersten im Cyklus Karls ursprunglich , die
lieiden andern im GykliLs des Mainzers, Taehehrun treffen wir
nur im ersten Cyklus, BainH und Ferrmit V nur im zweiten.
Die Rolle Baucenls beschränkt sicii auf den Cykhis Wiihehns
von Oranien , die des Marrhvgui auf dvn kleinen Cyklus ^les
Aiol. An Umfang sind die Rollen dieser Pferde sehr ungleich.
Während VeiUanti/, BUtnchtut, Tnvhehruu und Ferrmd nur
gelegentlich als Pterde Rolands, Karls, (Janebns und Oliviers
erwähnt werden, greifen Broivfori, Bunvad, Morels Buiart
tmd Ntirehet/ui wie Person(*n selbslämltg in die Handlung ein.
Im Hol. sind die Rollen der Pferde noch sehr unbedeutend,
erst in den etwas jüngeren E[>en werden sie denen der Menschen
ähnlich. Auch einzelnen der Pferde, die nur in einer Chanson
de geste vorkommen, werden solche ijei-sönhche Rollen zuge-
teilt; manchmal werden aber diese Pierde nicht einmal durch
Eigennamen ausgczeiclinet. Es sind auch nicht immer die hervor-
ragendsten Pferde einer Ch, d. g., welciie Eigennamen tragen.
Schon im Rolandsliede nruss es auflallen , dass das Pferd
Turpins, das einzige, welches dort einer Best^hreilning gewürdigt
wird , namenlos bleibt.
ftl. Wir wenden uns nun von den Namen zum Sachlichen
und unterziehen zunächst die in vielen Gh. d. g. gegebenen
Beschreibungen von Pferden einer näheren t^etrarhlung.
Die meisten derselben verraten eine auiTallemle Aehnlirhkeit,
und zw^ar sind einander am ähnlichsten die an folgenden Slellen
sich findenden: AB' 62, 15 fT,, ABM(10,26 ff., AI. 8026 ff., Ant I
122,3 Pf,, ChOg. 2+10 ir. 12161 ff., Elle 18^*9 ff, Fier. 4103 ff,,
Gauf. 944 ff, Gayd, 1208 ff., GBourg. 2325 ff., Jer. 1373 ff. (MB ff.,
Loh, ITIdUff., Roh lC48ff., Sais. I 138, I4ff. 182, 3 ff.
62. Diese 17 Beschreibungen sind zugleich die ansführ-
lichsten^ welche icli gefunden habe. Vereinzelte Angaben über
das, was in ihnen jm Zusammenhange heschrii4>en wird, linden
sich ausserdem aber noch in grosser Anzahl. Wenn man diese
Beschreibungen mit einander vergleicht, kann man sich meiner
48
Meinung nacli der Ueberzeuf^ung mcM verschHessen , dass sie
aus derselben QuelJe geflossen sirnl. Ihre Aehnliclikeit ist eine
so grosse, dass zur Erkiärung derselben die blosse Annahme,
es werde in ilineu allen der im mittelalterlichen Frankreich
beliebte Pferdelypus vorgeführt, nicht genügt. Allerdings wird
man in ihnen im grossen und ganzen den echten Typus des
frarr/.ösischen Riüerpterdes erkennen dürfen, aber nur, was die
Gestalt anbetrifft; denn die Beschreibung der Farben bietet doch
Absonderlichkeiten, die sich selten oder nie fmden, und die
jedenfalls als dichlerisdie üeliertreibungen der hinsichtlich der
Pferdefärben damals herrschenden Modethorheit angesehen
werden müssen. Es wäre möglich, dass durch künstliche Fär-
Imng die so häufig erwähnten sonderbaren Farbenzusainmen-
stcihingen wirklich hervorgcbraclU wurden (vgL Jäims, Ross
und Reiter U 133 f.), in den Gliansons de geste aber \mhc ich
das Färben der Pl^rde, abgesehen von der Weissfarlmng Baiarts
RM. 127,4-, nicht erwähnt gefunden. Obige Beschreibungen
stimmen nicht nur im Sachlichen aufifallend üherein, sondern
auch im Ausdrucke. Die Abweichungen in den Worten scheinen
mir wenigstens niclit so gross zu sein, dass sie nictit durch
Verundemng des Versmasses und der Assonanz resp> des Reimes
und durch unsere Unkenntniss der etwaigen Zwischenglieder
hinlänglich erklärt werden könnten.
l>3. Die Beschreibungen ei*st recken sich hauptsächlich auf
die Gestalt, die Farbe und das Geschirr der Pferde. Die grösste
Ue berein Stimmung zeigen sie in drn Angaben über die Gestalt:
Der Kopf: *La teste ot maigret ABMtJ0,3^, GhOg. 12165, FC.
33,9, Gayd. ^208; »maigre ot la teste* AB'6:2,20, Loh. 171dl7;
>i] a maigre la teste« Elie 1892; *maigre a hi teste« AL i2332;
>si ot mesgre la teste« Gauf. 948; »ii ot la teste maigre« Jer.
1376; »si ot la teste maigre« Sais. I 182,5; »la teste corle et
megre« GBourg. 2328 ; »maigre chief« Fier, 41 1:2. D i e A u ge n :
»Fueil apert et fier« AB" 100,32, Elie 18*J2; »Foel avoit der et
vairt comrne faucon« AB* 62, ^2; »les ex et vairs et clersA Fier.
4113; »Toi! vair comme faucon« Sais. I 182,5; »roil ardant et
der« Gayd. 1209; »ouil ardant comme feu* Sais. I 138; »Ics
iex bruns e clarcis* Ant. I 122,6; *les eus aknn^s« GBoui-g.
1228; »plus roges les iex que nus carbons eslis* Jer. 1377; >Te
sourchil leve« Gauf. 948. Die Ohren: »Gorte roreille« [pelite
oreillej ABMOU; »petita oreille« AB' 62, 21; »roreille i>etile«
Sais, 1 182; »petite les oreilles« Rol. 1656; »petile oreillete«
GBourg. 2329; »petites oreilletes« Eile 1893, Fier. 4U2. Die
Nüstern: »narines grans et amples« Ant. 1 122,6, Jer. 1378;
»large narrine« Gayd. 1209; »ouvertes les narries« Sais. l 138;
»ainple nes« Fier. 411:2; »niult large le lies« GBourg. 23:^. Auch
49
»ample vlaire« AI. 8029 kimn hiertiprgezogen werden. Das
Maul: >le rmist-l t^nvorsr* Gayd. l^)S. Das Sl inj haar: »le
frnnl bir-n p<liK Sai>!. l 13S, li;. Der Hals: »le €ol bien tuiliie«
Asp. I*28(>; vau rol n'ot qiie taillier« AB*", »le col gros et
plonier« und »Ic col graul et plenier« AB* ; »le i:ul ;-'ios et
veom CliOg, 12Hi5; »le col gros* [C : greillej Loh. 171(i 18,
Das Genick: »voiilit le ehaon« AB* 62,21; »voutiz ie cliaüoc
Sais. I 182. Die Brust: »lar;,^? le [üs* AB', »moiill ot largue
le piä« Fier. 4113; »le piz graut et qarre« Sais. I 182; »le piz
ancreu* Sais. l 138,18; »le piz bieii tait« Loti. I71d 10. Der
Bug: »larjjes fu par les ars^t Jcr. 1380. Die Seiten: »lungs
les costez« RoL 1654. Das Rückgrat: »et ot droite l'eskhie*
Fier. 4111; »si fu haut eschiiuit-z« Guyd, 1210; »Fesclune ad
beu halle« RoL 11*54, Hierher scheint auch y.n gehören ^ei tu
haut encone^ AI. 8031; >vle bu eu haut leve« Fjer. 410S- Von
einem schlechten Pferde wird spottend gesagt: »leschinne a
.XXX. pies tuesurez« Gayd. 70G1, Danitt steht im Widersprnclie
»Blaucha«! qui a longue resquine« HG. S3, 20. Man sollte statt
lougne eher (hotte oder haute erwarten. Das Kreuz: »le
crepon bien quarre par derier« AB'(I); »quarre le creponc
AB'G2, 30; »la crupe quarrce« Jer. 1382; »crupe ot grosse et
quarrec« Ant. I 122,5; »la crupe ot quarree^ AI. 2029; ^^large
üt la crupe« AI. 8031; vja cvu\iQ bien large« Rol. 1<>53; >si ot
large la crupe^^ .Suis. I 138; »large le crepon« Sais. I 182; »si
a gros le crepon ^ AI. 2332; »le piz bien lait et la crope
dcrrier « Loh. 1 7 1 d 1 9. Die Oberschenkel: »eorlc ot la
cuisse et menn le braon« AB'(i2, 23; »la cuisse grosse et corte«
Fier. 4110; »curte la cuisse« Rol lö53; »la cuisse reonde et
le braon nervu* Sais. 1 138; »la cuisse reonde et sarre le braon«
Sais. I 182. Die Beine: »plate a le jaiidie« AI. 8030; »les
gambes ad plales« RoL l(i52; »la jatube ot plate« GliOg. 2414,
Gayd, 1210; »la janibe |)lace.< (wohl in »plate^ zu korrigieren)
LoIl 171d2(f; ^si ot la janibe plate« ChOg. 1 ,C.5, SaisJ 182 A;
»il ot la chatdje plale« Sais. I 182 R*); icles jsunbes Ibrs et
roides« GBourg. 2327, Jer. 1371J; vjauibes bien faites« AB'"; *la
janibe bien feile« Gaull 940; »les janibes longes« Elie 1SU4.
Die Fii.sse: »les pies vaulis coupes« AI. 8030; »pies copes et
vautis«^ Ant. 1 122, .j; »pirs copes et vollis*« Jer. 1379; »si ot
le pie copc« (IhOg. 2-^14; »si ot coupe le piet« Elie KS94; »piez
ad copiez Rol. U>52; »11 ot les piez copezc Sais. I 138 R.; »il
•) Diese Angaben li-ezieben sicli, wie es acheint, nur \\\i\ dpn Unter-
ftchenki'L wnlcber fiiich ist, wenn ilie Iwiden Knochen rfcht weit mispin-
aiulcr Klnbin), Kin ho j,'«Ht4i,ltet^r, UntHiselienlii'l kann naliulicK fine
grusaere l*aHL trageö, als ein solclier, deasön Knocbtju ajub äu »ehr nähern.
Ax^, o. Abb. (Fr. Btaiiert).
50
ot le pii' coup**« Sais. I 138 A.; >1p pir copc'' cn Fon« Sais I
IS2 R. utid A. ; »los pies plas el coupes« Fiei\ 41 10, tiBoiirg. ^32S *);
»si ot le pie cpnure« Gauf. 940; vlo pic bicn tailiic*** Loh.
17ld21; *lcs Jlll pu'Ä leoas* Glia SiM. Die Kolon (?) : »le
feslon barbu« SaLs, [ t3SA.; >Ies sciHon Larbu* I 138 R. ♦*).
Die Hulc: »ongles a durcs plus que achicrs temprt's« AL 1349;
»plus a Il'S ongles durs que ntile laus lonipive« Jei'. 5953; >plus
a les ongles durs d'acliior et de lailon« Jur. 7944. Vgl. GM,
Il3a!ä9 (!'. Der Seh weil": »Ic keue paoiiaceA Fier. 4108,
Das II aar (vielleiclil nur Mähnenhaar): »les criiis longs et
delgiez« FC. 33,7; »les crins Ions et dougiez« Lob. 171dl8;
»le crin deugie* Elio 1893; »leä crius acesmes« Fier. 41 1 L
Die Knochen: » les os gros et l raitis« Jer. 1 378. Der Körper
im allgeiueinen: »le cors graut cl plenier« AB**; »au cors
n'ot que taillier« AB'; de tres fine taille« EnfO^,'. 54CJ4.
64. Es giebl aucli Beschreilningeu» deren Inhalt zvvar im
Wesentlichen mit dem Obigen übereinstiiiinil oder ihin wenig-
stens nielit widerspricid, deren Form aber ganz oder fast ganz
abweielit. SoJche sind z. 11: »Grans ert de coi"s, de char durs
et massis, El pousivans cl de raius et de pis, As^jircs, poissnns,
fors et anianevi-^, Kanqull convieut eheva! qui est failis,
Avoit en lui, brieirjent le vous devisA^ Enfüg. 3750 ff. »Granl
et gros el fiirni et de cors bien taillie, Le greirrg ol nuilt leloii
et le nes refroignit% L'orreitle corte atuont, le [)oil a i>laiioii\
Le col ol loiic et cort, atorue et ploie, Le cors ot eras et gros
et si bien afatUe Aussi comc Teust uiainlcnanl alaitie« GM.
102a 2 ü:
65. Ein Pferd, welches dem Ideale niclit entspricht, wird
folgendermassen beschrieben: »Vous li facitA'? povre cheval
donnor ,.. Lonc ot le col, et maigre le coste, Piecreans fu
.VII. ans avoil pa.sc^ Üu'il uot mengie d'uvatne ne de ble. D'un
•( Durch coupi- soll ohne Zweifel um Vorbaridensein clor Fca8c4, des
Einsthnitls odur der Vorenf^nini,' des rterdi4)eines zwischen Kote «ml Buf
ang<'deidiit werdün. tW Wort coupl künnte also einem deutschen
vuztlitih {viizchych, cizzdnht) entsprechen, pies rautifi coit}KH zrrz hnht
viizdkhm fuoz. V^l. Pti?ift'er, dii» ross im alUleiitschen p. (i und Grijnms
D«'Ut.s<t4ica Wüitorb, unter FiszlfM'h. B^i dem noniiah'n Pferdefuss*- muas
die Köle hoch genu^ stöhn, iioi nicht den ßod^'n zu berühren, darf aber
auch nicht xu weit nach vorn treten und die Fessel fast verseh winden
lasaen, sie mnm vielnurhr mit tlein hinleren Teile den Hufefi einen nach
unten und hinten offenen Uo^^en bilden, und das scheint mit oVrigeu
Auf=<(irik'kcn ^cmoint xu ^eiji. Das Wort plas hei püs bezieht sieh jeden-
fkvlla nicht aut den t'icentlichen Fuas, äoadorti auf den unteren Teil des
Beines olfnrhidh des tussea,
**) Lhe Koten haare wurden im Mittelalter nicht wie jetat al»^e-
ichnitti'n, sondern sorgfilltig gepHegf. V-^l. Jjlins, Ums und Boiler ll|133.
51
piet dcM^oit, si ot
'6, Plus de .VII.
ot son
oiel crevi
passi'« IIb. 758S ff. »Vos roiicis est niaigres et descames
Recreans e^l, pres ne ciet enversds« HM, 124a 34 f.
66. Alfo diese Bosch reibunf^cn enthalten hinsichtlich der
Gestall nichts Exlrava^'anles. Etwas Widernatüiiiches bieten
in dieser Beziehung nur die Bef^chreibungen der beiden Pferde
Cornu und Cornuct^ welche ich schon bei den Eigennanieii
angeführt habe. Unter den Hörnern dieser teeiden Pferde
könnten aber auch knnstliehe Slachehi zo versieben sein, wie
sie zuweilen an den Sürnpanzern angebracht waren: »Les
chevaus pardevant ol (Tachier une corne^ BB. 5551). ».IL grans
broches de Ter c'on ot fait agiiier Aroit en mi le front, dont
nie puis^ merveillier, El plalel sont soldees devanl furent
d^achier* GndB. 4.S31 ff. Vgl Schultz, Höf, Leb. II Sf;. Jeden-
falls hat der Gebrauch solcher Stacheln zu phantastischen Be-
schreibnngen Veranlassung gegeben. Widernatürlich bleiben
bei obiger Annahme itnnier noch die gespaltenen Hufe dos
Pferdes Cornu,
G7, Zur Ergänzung der Angaben Ober die Gestalt stelle
ich hier die sich auf die Gestall und die Behaarung der Pferde
beziehenden Epilheta ziisanimen : 7/■ftH^■ »grant destrier« Berte
33U), DM. 4933, EnfOg. 3370, Loh. 22a 12. 81c IS, 124dl8;
»grant destrier ba(«t RG. 124,0; »grant fauel deslrier« Asp. III
62,26; »grans destriers ferrcs« GBourg. 777; »destrier fort et
^rant< HG. 165; »destrier ... graut et forni et isnel et corsi«
Loh. rv2al2; — >?grant chevaU AB'MO.%31. DM. 3^75, Lob.
38b22. 12b 13. 71c2C, GM. 14a2I; >cheval grant« Jer. 5210;
>cheval graut et fort et courant<t DM. 2239; >chcva! fort et
grant et crenu« GM. 25b 21; >chevax grans et fors« GM. StidS.
64c 10. 72d 1 ; >granz chavaus e corsers e espaiies« GR. F.
4776; — »graut bauchant rnfin« AI. 1416; — >granl haulfer-
rant« Fier. 555^; — >grant palefroic Chfl 829, GM. 19c 23.
53a8. 57dl). 57.114. 7ldl9. 77c27; >granl palefroi gris<
BS. II 176,19; — vgranl sonnnier« BS. 11^ 15,30. - ^Abriv«!'
le grant« GM. 69b 5. ffrnnt et fod et earre: »destrier grant et
fori et carre« Loh. D 29a; i/rattl et iftos et memhrn: »Piiis \\
ont un cheval en la plache auiene Grant et gros et menibru
et niouU bien ensele« DM. 6617 f.; gros et rcout : »L'ermite ot
.IL cbevax que il niene en onl La duchesse en ot un qui gros
fu et reont^ KM 364,11 f.; »chevax roons« GodB. 3225. Vgl.
Che. 4^57; mcmbrn: >cevax tjöi sunt fort et mendirua gSl
85d23; »Clincvent le nienbru« Gayd. 2869; corsu et plcnkri
5.1- moult riciie cheval ef corsu et plenier>< GliG.5374; carttus:
>les palcfrois carniis< Ant. II 187,12; cras (gras, grais): »des-
trier grais*^ PP. 3670; »destrier fort et isnel et gras« Sais. I
52
170,4; »cheval gras« GR,F-6738; >bons cevans eras« AK 1217;
vchevaiis el sejarnez et cras« Aye 280:2; bien twri: »deslrier
bleu nuri* PP. 168; haul cheviil ä la teste /crtc« Aim. Narb.
(llist litt XXII 4G3); a la gratU Croupe Ue: »Et tant deslrier
a la granl Croupe tee« Asp, P3aG; o fes daufpcs costt^s: »Blan-
cliart aiirai o les daugifö costes* AB'' II 1,22; od les tieiies
fium: »Afiler? tie Gastele od los dolies flans*^ Main, li 140;
crcw/t (criiiti, quernu^ kenui, grenu, ^iiernu, ^'ornu): »destrier
cicnLu. AB"^ll,:21, BC. PJ34. 2(K>7, EnfOK. 107f>. 3iä^>. 3928»
GV, 35. 32S3, Loli. 94c 2:2, Mac. 3(t57, FP. I5S9. 42SI. 5304.
RM. 420,1, Sm<. II 134,9; >bon destrfer aemh^ AI. 58S8, BC.
1551, EufOj,'. 2350, 2850, 2973. 5810. 0087, *iV. 45, Jer, 0070,
Loh. 109b 20, PR 115. S2344. 3374. 4940. 5047, Sais. 1 171,9.
n 13,24; »destriers auferrans et creiuiz« GN. 1011; »desther
qaernu« Gaiif. 51 , (iayd. 7845; >l*on dashier quernu« Amis
1032, Sais. 1 207 n, 18, RC. 171, 18; vtant l>on des* Her sor et
baticein qucmus« Asp, I'' 22a 23; >bon de,slrier kerau* Sai:?L I
207 n. 18; »Ijons destriers d'Arrabe, aufuiraru* et kerniis« RM.
60.20; »desIriPF ^rcnii« Aiol9481, Arit. II 209, 17; *bon destrier
grenu^. AI. 7459, GhOg. 12214, Jer. 0319; 4ans bons de^lriors
sors, liaut^ens et gioruis« Aiit. 11244,8; ^destrior geriiU" GhOgr.
5339; »tiöii deslrier (^^ltiiii* AI. 1313. 2:^15; — 'clieval freim«
BS, 1 185,32, Che. 002, Fier. 1087, PF. 1242, HC, 153,2, Sais.
1183,8; *lor cheval soiit creiio« RM.42, 19; *lxni cheval crcnu*'
AB^84,27, ChC. 5402, ChiN, 204, GM. 15d30. 4üb4'^), Jer.
8501; *chaval baiisan criuat*' GR. F. 0879; ^^cheval quernu«
AB^20,22, Gayd.3823, Rone. 4529. 7572; *bün cheval quornu-
DM. 2725, Gaul". 0988, GN. 1372, Sais, 1 138 n, 17; Mjheval
aLirenant el quernu* GK. 2245, GV. 3830; *chcvax anfeiTans
v\ ^,'ienus^ ChC. 3238; *bon chfval grenu* AB" 144, 34, Aub
2220, BS. 11 140,19; -bons cevalx gerniis« ChOg. P2287; — *
«aufemmt crunii" Ghet 203,24, GV. 3842, Loh. I4jOd7. llOd 17»
RG. 129,19. "250,19, Sak II 12ri,0. 135,5. 179,13; *aut'erranl
quernu« Amis 901, Rone, 1590. 3243; *auferratis kerniis« Aiol
8351; -auferrant grenu* Aiol 9044, BB. 5538, BS. l 109,15.
II 341,5; ^-aufcrrant jjuernii* GN. 1012; *auferrant ijernu- AI.
290. 1120, ChOi?.518 n. 0,5318: — *palefmi cremi» GV.3492,
PP. 815 (vielleicht ist auch st. »palefrois crenins** PF, 2287 «p.
cionus« 7M lesen); — »noir haucont criiias* FC. 08,7; »brun
haneent crenU' Sais. I 138,14; »^baucent qnernn« Gayd. 0504;
*b.m banchant kernu« SaLs. I 138 n. 17; »bai quernu« Gauf.
4809; -jiuiient «juernue* Gayd. 2414; -Baiarl le creuu^ RM.
*) Hier eteht »bou ceval cremu, ccvid cretuu« ausMrtlem GM. 71dl3.
Vgl. PP. 2287.
53
134,11; -Broiefort le premii* Ch.Og. 6518; «-Morol tc gornu«
ChO^. 656(): a longcs crüw: 'C sos chevaus uns bais a longes
frins- GR.F. i2433, st. >trins« lies»cnns>t, v*^\, "h^kixh loiruruaseris*
GR-M. 57,19; les critis lotigs et (ld(fif'£\ »Sist -iiir Hulin ..
Ferrans obscui*s, les crins Ions et ddgiez« FC. 33, t> f.; a la
critfue tondne: »Morel a la crigne londtic* GN. !2178; san^
comc: *deslriers sanz cniiie e keiiux« Ilom 4401. Hi habe
gretnt und Peine Neben rönnen nebon ctrttu aufgoführt, ob^j^leicli
es mir nicht ^»anz sIcIkm* sclieinl, dasses wie dinst^s auf rrnftätts
ziirrickzufTjIn'en ist. Die Analogie von cras und ftras scheint dnlur
zu sprecfien. Wie verhält sJcii aber dazu dtf (ßntinc: ^Prncent
escu/ et rnaint cheval de graine« Asp. P25a38 und das moderne
chevid ijrni}iHY
68. Die mei.'^ten Beschreibuiigon enlhalten iiberdit» Filrbung
höchst absonderliche Angaben, dabei abrr keine Antleulung,
wettdio tlarauf <rhliesseii lüsst, das.s künstliche Färhntig p.^meiiit
sei. Vgl. §. 62. Von einigen lYerdon wird gcrnhnü, dass bei
ihnen beide Seiten versctiieden gelaibt sintl; Anf. I lii:i,4,
€hOg. l-2H>1 fr., Fier. 41(Xj fll, Gaiif. imi 41H3 f., Jer. 137(llt
In CfiOg. zeigen ausser den Seiten aurfi Kopf und Kreuz ver-
scliiedone Farben, in Jer. gar Kopf, Brn-t und Kreuz, in Fier,
wenigstens noch die Brust. Nach einigen BesciireihLingon scheinen
zwar die beiden Seilen gleich goHlrbt, aber anders als der übrige
Körper: AI. S027 U AB- Gl 24 IT., GBoiirg. Zm. Eine beson-
dere Färbung des Koples wird ausser in ChOg, 12HH ?(, und
Jer- 1377 fT. noch erwähnt: ChOg. 4(Hö f., Etie 103S, Jer.
f)556 t 7573 f„ Hol. 1655 \\ Eine von dor Färbung des übrigen
Körpers abweichende Färbung der Füsse zeigen ausser AI. S()^7 f.
xmd Elie 1938 noel» die Slelien ; Ant. II 292.17 und Sais. I
138,1'». Von den 17 Pferden, deren Beschreibungen ich oben
aufgezählt habe, sind ganz einfarbig nur zwei: AB'' !()<), 27, Loli.
17 Id 16 und annähernd eins: GhOg. ^113. In kürzeren Be-
schreibungen aber linden sicli einfarbige I^ferde noch öller er-
wähnt, z. B. GhOg. 1664 I', EnfOg. 5kKi Loh. 174br» tr.
69. Um eine vollständige Uebersicbt über din Färbung
der Pferde zu geben, lasse ich hier eine Liste aller die Farl>c
bezeiclinenenden Epitheta folgen, indem ich zugleich auf die
enlsprectienden Ajipellativa (§. 50) utid auf die Eif^eniianien
(§§. 58 und 59) verweise: hu: «cheval bai* Aiol :3ü70, Anl. II
301,15, Gönn. 4S, GR.F. 2531; »bon cheval bai- GN. 918;
»cheval bai a saure crin* GR.F. 5265; »ehevaus bais e gasciuis«
GR.F, 5iS25; »chevuus f( rranz e bais* GR.F. 8422; *tant bnins
cbevaus i ot nien*', Sors et hals et Ijaucaus et piuneles- Aiol
4368 f.; »les chevaus eslaisierent bruns et bais et morois" Aut. I
236,12; »tant bon ceval bai et bauchanl e sors^t ChOg. 12f>3;
54
»chevax sors et baucens et bais« Sais. I 71,2; »müint ohev«!
corsicr, sor et bai et baucant« Sais. I 88,7; •£ sos chevaus
uns bais adreiz coreers« GR.F. 4960; — »destrier bai« RC
124,2; »bai destrier de Frise« FG. 11,15; «destrier brun ne
bai« Ghet 227,5; »maint destrier bai et sor« Asp. P 16a 31; —
»palefroi bai« Berte 197; — »bai poutrel* Ant I 116,5; —
»bai ronchi« Aiol 3114. 3257. 3777. haugant: »cheval bautet«
EnfOg. 5140, PP. 2835; »cavau balyan de Quarrion« Alg. 29;
»chaval bausan crinut« GR.M. 19S, 7 ; »chaval bausan e säur«
GR. M. 181,28; »chaval säur, bausa e nicr« GR. M. 196,8;
»chaval säur, bausa, de bon celier« GR.M. 103,^; »tans che-
vaus Covers, sors et brun et bau^ns« Ant II, 54,15; »chevax
sors et bruns et bauchens« GodB. 4473; »chevaus sors et bau-
chans et gris« BS. II 218,20; »cevaus .. Sors et bauchans et
{rris et punicles« HM. 1 10c 43 f. 149d L2 f. ; »es chei^ montent
bruns et baucens et gris« Gayd. 4936; »chevaus a plent^ Sors
et bauchans et noii-s et pumele MG. 693 f.; »chevaus sors et
baucens et noirs« RM. 104,18; »les chevax brochent bruns et
baucens et sors« Rone. 2724; »mains bons chevax, sors et
bruns et baucans« Sais. I 67, 13; ausserdem Aiol 4269, GhQg.
1223, Sais. I 71,2. 88,7, siehe unter hat; »destrier baucant«
AI. 4192, BS. I 272, 18, GhOg. 5645, Hörn 3332, Jer. 7370, PP.
5549; »bon destrier baucant« Loh. 115a 24, PP. 2215; »taut
bon destrier bruns e baucant e sors« GhOg. 1223; »tans bons
destriers sors, baucens et grenus« Ant. II 244,8; »fort destrier
bauzam« PD. 496; »destrier baugant et porael^« AI. 2516, Aq.
1092. 1080; »Jen ai la jus .1. baucant et poumeM« GBourg. 2259;
»destrier bal^n uar« Aig. 379; »destrier bauchant noir« Aiol
()3i24; »es destriers montent sors et bau(^^ns et noirs« GhOg.
6850; »destrier sor bauzan« Gorm. 115; »sor baucant destrier«
Loh. 80dl4; »manit destrier .. sor et noir et baucent, ferrant
et poniele« RM. 129,2i2f. ; »N'i a cclui n'ait auferrant corsier,
Baa^tuit ou brun« Rone. 4789 f. bis: »Passavant, qui a le col
tot bis« ChG. 2239. Uanc: »cheval blanc« BS. l 218,19, Gauf.
5121, Loh. 104ii22; »cheval tut blanc*^ Rol. 3309i »blanc che-
val« Asp. 1-752, GhOg. 4400, Uorn 1847, Jer. ^^183. 8501, Loh.
150c 2, Loh. C IIa, RM. 130,24; »nion noir cheval vos donrai
por ce blanc« Asp. 1' 894; »blunc destrier« Asp. I"770. P 20b 35;
Sais. I 122,4; »blanc palelVoi« RM. 122,24, Sais. I 97 R.;
»palefre blanc« Daurel 102; haquenees blanches« Aq. 2511;
-Flori le blanc« Loh. 17:2b 30. I8lc24. 224a 9. o le.s criiis blois:
*Blanchart o les crins blois« AB*'121,17. bloml: blond e am-
blant palefrois« PP. 5518. brun: »cheval brun« GhOg. 1325;
»brun chaval moven« GR.M. 235,8; »chevax bruns et baucens
et bais« Sais. I 71 A; — »destrier brun« Rol. 2810; »lo brun
55
Ellazar» Aifr. 397; »Clinovoiit lo bnm« Gayrl. 709: i^ipho Tin?;scr-
dom unter Arn* und htfttrftuf Ant. I 230,12. 1151,15, Cliot.
227,5, Gayd. 493*», Rone. 2724. 4889, Sats. I 07,13, CliOg.
1223, GodB. 4473. vhtuiUy kenn: »PrtnsauL Fiinatron, qui Ig
poil oL cha!^ll^^ J(?r. 7708; »dcslners saiiz conie e kenuz^ llorn
446 L estele: »bai eslele* Gauf. 8159; »iioir estoU'** AI. 5538;
•vair eslele« Ficr. 4834. a la teste csieiee: *noir deslricr a la
teste usteice« Fiei\ 4089; >>Mai^Ten»or a Ja teste estelee« Jer.
5950. a in crupt: esfeffk: »el deslrier inoote a la cnipe estelee*
RC. 71,24. fanve: All chevaus, .IL fauves et .1. sor« Aye2407;
»lauve jumt'nl«^ GM. 40(11; »taiive vonvj* Main. 11 130; v?S<>i)re
im eaval moveii ab conia fauva, De pur ardinien ac la color
faiiva« GB.M. i2:!!,31 f. JaHvd: nlestru'r Faiivel* Gayd. 5191 *),
fttrani: »cbeval fcrrard* Asp. IH5a3, GM. 75d lü; *choval
'ferrant et pouiele« HB. 0470. RM. 5,^9. 231,17; »Li cbevax
ou il sisl tu ferrans-poineles« ChG. 4008; «LI chcvax ou 11 sist
fu ferraus el gascous ChG. 4056; *cival noir ne feraoU PP.
1051; »fhaval ferrari jiGltlrel* GR.M. 14'2,23; »ferrard (k\siricr*
PD. 191)1; »destrier fetrauN Ant. 11 207,0, RM. 22/25, Sai>=. I
15L5; *dcstrier ferranl, fV>rl et isnel el a.spre el tost c<>urant<
EnfD'y:. 874; ^\'o\ teriant ik^trier« FC. 92, Ith »rocin lerraril«
l*D. 2081; »Sist sur Ruiln (bien fu apparillies) Ferrans obscurs«
FC. 33,0; siebe au-^scrdom miler hm GR. F. 84^22. fiori: »Blau*
ehart lo flori« ABM99,11; Priusaiit lo llori^ Jof. 5271; »J.
cbevax Floris« Lolu 202,2,15, Eigennamen könnte das Wort
sein in »bon dcslrier flori.t Lob. 81 bl wie in >le bon clieval
Floris«. goute: *son dostrier de Surie Ke est blancs conune
noif^ el guutts com la pie* DR. 570 t gris: »cbeval gris«
BS. 213,10. 11434. P2; nkstrier gris.. BS. II ^>Ü,4. 208,1^8;
*bon deslrier gri-^« HG. 483; »bon palefroit gris« BS, 11411,15;
siehe ausserdem nnUr buurattl BS. 11 218,30, HM. 110c 44.
149(113. het:({n: »Passeverd belzau^ Hörn 1424. Itarl: vclie-
val UarlA l)aiirolS19. 1070. 130L lt)8S, Gatd\ 1058, GR.F, 2772.
2859, RM, 339.32; »bon eeval Hart* CbO^', 5159. 5172; »clie-
vau?; ros e Har/.« GR.F. 0010; -ileslrier liaii«. Ant. U 245,11,
Daurel521, PP.!2,Sais.l 143,12. 144. n. 12; »desüier^ot bei et bon
c|ui erl Hais« Enlt);,^ 5047; >ros liart desüier* Asp. l** 44b 23;
»Gobeilos lo liar*« Ai^'. 399. a la erupc mruue (V): »Brojefort
il la crupe luenne* RM. 433,7. V^^l. Fier. 4109 und »nienu le
braon<^ AB" 02, 23. mi parti: »cheval tui parli» Gauf. 495U.
Vgl Gaur 4913 f. morcl: ^cbeval rnoreU HC. 104; »bon cbe-
val nioreh BC. 204O. Vgl. die Amu. */.u fanvel. noir: »cbeval
•) Vitdloicht aind die Wörter fauvclt motef und mrcl ga»- ki'iiiQ
Adjektin*» sondern an ilt^n n-ngefOlirten 8tellL«n als Eigtmiiaincn uufzufiws«»«.
55
noir- Aiol 6315, Asp. I'h^L i''HM>7. lM0b25, GR.M. 70,17,
Rone. 7782; »noir rtioval' Asp. l'UiO, lM)all; -iioir destricr«
Fii'i\ 4Ü89; *iioiL* drsliier guseDii« Hoiic. 752»J; vtle^tni'r iioir«
HM. (j3, 14; aussui-dcui: Aiol 6324, ChOir. 15850, GR.F. 7019,
MG. (>94, FP. t6:»l, RM. 129,23. UU, US, pontmciv: *clioval
puiiiinL^le- DM.2535, Gauf. 1)72, GodO, 5024; vles clievaus prent
kl tViieiil puiiieli'* AI 55(37; »le eheval, qui estoit pomeles«
GüilB. R)81; »dcj^lrier porniiiolt'<- Anl. H 70, 14, Gli OJk^
3752, Jor. 6751, GBoiir-. 1808, GM. t39cll, GodB. 41Hi9,
GV, 1S14; *destriL*r ki e.sloit poumeli's* BM, 104^:26; *bai
poinelt'- ChO^^ 5718; >vblanu pumelex GM. 70a 3; »fferranl po-
iiiele« DR. 1305, Fier. 1126; vBauchariL puinelt"« Fier. 465;
vccval qui est sor;^ puiiR-les* HM. 1271)30; »sor pimicle- UM,
137a 37; ausserdem; Aiol 4261>, AL 2516, Acf. 1092. 16H0, Cli
4608, GBourb^ 22511, MG. 61)4, KM. 121), 23. roc: ^^falve roe
Asp. II 78,8. ros: »ras dostrier^^ Sais 1 220 u, 18; aussenit-m
A^^p. F'441j23. I''47a3l, GR.M. 106,0. rnfin: vbaucliaul rußn*
AI. 1410. sor: *cliQval sar- ChOg. 2721, G Bon rj,', 3884, Rol. 1043;
^cbeval sod^ (V) BS. li 402,20; »boius covaus sors* BS, li
302,25; »»sor deslrierÄ HM. 102dl8: »boii deslriersor* BB. 790;
vt'iciies destriers sors* Sais. I 181,7; *sor palelVoiA Aye 3716;
i^sor baLi(,anU Ant. 1 134,17, AI. 1412, HM. 163a 0, Jer. 2612,
Sais. l 180.4: «baucanl sor-* Fier. 483. 601. 1124, 1523. 1530;
au.sserdoni: AuL 1154,15. 244,8, Asp. lM6a31, Ayu 2467, BS.
II 218,20, ChOg, 1223.6850, GR.M. 103,20. 181,28, Gönn, 115,
HM. 127h 30, Loh. 80dl 4, MG, 004, RM. 12ü,23. 104,18, Rone.
2724, Sais. I 71,2. 88,7. a saute tritt: GR F. 5205. sorel:
*bou ceval soreU ChOfj. 9018. (Vgl. die Arnti. zu fanvd), a la
cntpe (aili'c Ui^*ult:'e , Leult^e , leulk'e, liulue, tiiulüe, Irieulee,
h'uulk*f% 0*ui!ot% trulee, Ireileie); vcheval a le trupc Irieyllt'e
BS. 11 222, 25, CfiG. 6526; »riebe cbeval a ie cru|ic IrieuliL'e«
HC. 110,25, GJl. 80cl0; *lai(L cbeval coraiit a la cmpe liulee*
RM. 31,1; *f"eval orgoilloxala crupe hnillöe« GM. 103d2; vclie-
vaus et pakdTois a le crupe trieulkie- BB. 4165; »destrier a la
ciupe tieulee-^ AI. 4005. 4702, AiU. 11 234,11. 251,5, Asp. V'
17b2, BB. 683, DM.Rouiv. 70,23, Jer. 3810, Rone. 4741; r|e
boii drsliier Fabur a la cioupc liulw- Ant. I 2. '1,5; -deslrier
auferaiit a la C[U[)e tiiilee« Anb 11 102,18; »vair (icsliier u la
ciu|ie liiulee'> RM. 102, 17; >^palt'fioi arublani a le cv\}\ie
Ineiili'C- BS. 1 214,20, (uM. 103e25; *.Mürel a la etüpe liulee*
Asp. hOlO; *sous Afde moiita a la Croupe beule« Gauf. 315;
»Veillaidiu a la cmpe truilee* Rone, 1335; »le Blanc a la crnpD
tenlKV- .hi\ 8300; *lo Maij,'re a la ernpe toulleo'» Jer. SlMX
tmir: -valr cliovab FC. 125,18; -^vair dostrier* GliOf,'. 4044,
FC. 82,19, G.Bourfe^ 2318, HM. 102,17. 105,17, Sais. 1 176j5;
iwtfl
«(lestriDr vair« RM. 103 jr*; »vair inissoiidorAlFC. 85, 2G, qui
td itt cropf! rtfire: *le hon clieval qiii ot !a crojic vaiiv« Gayd.
IO'M'k vrrmafit;: »E ant vcjmau?; cnvatis cntrosegoas« Ai^^I:^45
in etnej' St'haar, in welcher alles rot isl.
70. Häufig wird die Farbe der Pferde durch ausdrucks-
volle Bilder näher he^tininrl , doch wtrrden diei^e Bilder tiichl
auf FftM'de aiis^^ehliesslieh an^ewandl, >5ondern aiieli in andern
Fallen gebraucht. Ein PUu'd ist weiss wie Schnee: GliG. 13^3^»
Ghet, 20.5/21 . DR. 581, En!%. 8145, Hörn 4'1438, Jer G55f;,
Loh. 171d Hl, RM. <>4,3:J; wie eine Lilie: Fier. 5803, Jer. 137r.,
Loh. 48b 17. 173h8; wie eine Apfelblüle: AB''KI0/J7, Asp. V
lihi: wie eine Olivenblille: RM. ]H3,20; wie eine wilde Hose:
ChO^^ 44U5; wie eine Blume: As;p. I'.s3a 1108,22, A.^p. l'':ih3H,
Fier. '%Mk Gaul'. 940, HB. 7('i49; wie ein Schwan: GBonrg.
2:^26; wie eine Taube: ChOg. 121t>4, Jer. 79^)9; wie eiji lli-r-
nielin: Sai-^. ( 1%J3: wie Wolle: Sais. 1 12f*,9. 11 (ji, IS; wie
Bau 10 wolle: ABMi2,35, Gauf, 4914; wie ein Hand loch: EnfOg.
5403, Sais. I 121,10; .schwarz wie Tinle: AI. 5713, Gauf.
4913, Gay.l. r>ilO; wie Kohle: ABRoniv. 238,9; wie kohl-
schwarze Seide: Ganf. 5001; wie eine Maulbeere: AI. 8<)27»
Fier. 5*173. RM. 133,21, ChOg. 'ilil5; rot wie {jliiliende Kohl<v:
Fier. 4107, Gauf. 947. 5r,0«j, Jer. 1377. G557. 7573; wie [{\u{
und wie Scliarlachlierehen: CIiOk. 121G1, ART)2,20; blau wie
»se.s.son«- Farbe: ABM*2,24; bunt wie eine Elster: Fiei\ 4114;
ge tropft wie eine Elster: ÜR. 571; wie ein Rebhuht]: Jer,
1382, Fier, 4109; wie eine Pfanenfeder: ChOg. lälÖ(»,
7L Ans obigen Zusammenstellungen geld hervor, dass die
gefleckten Pferde im Mittelalter allerdings von grösserer Beliebt-
iicit gewesen sind al.^ henl/.utage. Der vornehnisle Typn?; aber
war doch nicht das bnntf Pferd der meisten Beschreihungon,
sondern das schnceweisse. Es zeigen dies nicht nur die zahl-
reichen auf die weij^sen Pferde angew^andten Bilder, sondern es
wird aucli an einer Stelle direkt gesagt: »Je doi cstre li priiner
ferior, Sor un (.'ivals si blancli come flor, Ne falve ne gris:
an(^ est d'une color Melor des antres, e si est gregnor« Asp, 11
und 111 (»8,22 ü\ Auch in dem Verse *Blanc lo caval, c'nn
sol non i ac vaire« Aig. I'2ti0 scheint die weisse Farbe als eine
edlere der bunten gegenüber gestellt zn werden. Könige reiten
vorzugsweise weisse Rosse. Ein BJancliarl ist z. B. (las F^ferd
Karls des Grossen, das des Hugo Gapet, das des Friesenkönigs
Galesis, »las des Aninlaine in der Chanson de Jej-u.salem. Kinen
Blanchart schenkt König Arlns dem Bandoin im BB. und
-.1. dcstrier si blanc com .L hennine« Baudoin der Königin
▲tlMg. 11. Abliaitdl. (Fr. bnU|{eTt|. 4*
4
Sebile in Sais.*). Violieirlit ist os boahsiclitigle FiirluMisymbolik,
dass in dem über \kn\ Verrat Gaue Ions enlscheiLleudon Zwei-
kampfe Thierri einen Scliiinuiel (Ferrant lionc. 7763), Piiiabel
aber einen I'iap|>en (Morel Rone. 7782) reilet.
7^. Den Heschieibungcn der Pferde selbst scbüessen sich
sehr liaiifig Be.schreJi>ungen ihrer Gescliij-re an. Vi^reinzelle
Beschreibungen von Pferdejjeschirren alter sind tioch viel zahl-
reicher. Das \vicliti<5Hle Stück des Pfertlegescli irres isl der
Sa lieb Derselbe bestebl nach den meisten Beschreibungen
aus EUeitbein und ist hiUifig mil kostbareji E«1elsleinen , kunst-
voller Emailtierun^' und nildsclmilzerarljeit verziert ; »Seile out
dyvoire« AB' 138, 28, Ab 8ö35, Loli. C 12(;d, 180c; >la sele fu
dlvoire* Fier. 4115; >La sele bi tFun ivoire nioult chier- AB*'
101.3. VjtI. Gba 1254, ChOyr, 4<J5 ii, 1, DaureJ 178» EnfGuiib
<.Guilb d'Or. 11 15), FC. 2Üor., Gayd. \2\\} \t, GBoiirg. 2331,
GM, nid LS GN, 1010. UM. Hi2b 34, Jer. 5*158 it, PP. :^2(J4 f,
PP. 3:289, Einige F*ferde haben Sättel von den Knochen eines
Mcerfiscbes, womit vielieicbt Narwalzahn iSchiil/, scliliesst auf
Fischbein, Höf- Leb. I 385) i^^omeint ist: *Li sele fu d'os de
poison de iner* HB. 0481 und 7651 ; »La sele qni'st el dos fu
d'un poisson niariii« GodB. BjOO. Manchmal soll der Saüel
ganz von reinem Golde gewesen sein; seln^ häufig ist er wenig-!
stens reich mit Gold vcrzierl: »N'i ol ne frain ne sele ne fu^t
faite a ormier* Jer. 6550; »Ki bien ort afeutres suz la sele d*or
fin- Hörn 2942. V-l. Gayd, 1064 f., FC. 152,8, Aiol 10341. 44,
GRÄL 103,24 b, RG. 20,2 m, Anb I 222,8, Jer. 6533 0'., Jer.
437 f., RM. 31,28, Rob 1373. 1544. 1605. Man ver^deicbe auch
die EpJÜiela a la sele dorte: *cbevai a la sele iloree* CbC. 841,
Jer. 8901»; »deslrier a la sele doree* Fier. 4(?JG , DMRomv.
79,26; *le blancharl a la sele dorce AB^ 207,13; Ploigarit a
la sele dor6e* Aiol 10124. 10655; ȧausant amainnenl a la
sele doree« Gayd. 1063; »Baiad le Renaut a la sele doree*
RM. 102,19; »Baucant a la dorce sele* Ch(\^ 119-i9; a hri-
sclr: »Baiars a lorisele« RM. 74,24; o la stlc or/resie: »el
palefi'oi monla o la sele orfresie<* BG. 2173; »Chevai a la rreupe
dor/'e* OM.Romv. 340,7, — Seltener ist der Sattel von Silber;
»Paien enselent dcbement l^auferrant De frain a or et de sele
d'ar^Tnt« Asjj. 1*809 f. Vgl. Rob 1G05. Ztiweilen wird nur die
Verzierung des Sattels und seine Kostbarkeit im Allgemeinen
erwähnt: »Li arction sunt dessus a esmail tresgelc A flourelez
(fasur pourtret et llourete« DM, 6619 f. Vgl. Aiol 5306. 5315,
♦) Audi ilt'n ullon Di'utschen galt nn\Av nlhm Fnvlum tlie weisso für
die eilelste; vj^l. .1. (iriuiiti, DeutHche Myth.* .'»4H. llcl**! <lie recbtlicbe
OeltuDg der weisaen Hosae vgl. Jäiiti«. kos9 and Kifiter l 450 f.
59
FC. 68,0, GN. 958, Sais. I 243,4. Als Be?Ji^sorfe von Satfeln
werden Toitloiise, Paiis und Köln ansreprebeo: »Bone est la sele
qt de Tolose [Var. Goloigne] vinL* ChOg* 7352. »Bone «^st la
seile qni de Tonlose vioU Loh. 73b 21 ; »Sele i oL hone que li vint
de Paris« Loh. G17tl. Die Gestalt des Sattels wird fast nie er-
wähnt. Einmal lesen wir: »La sele resombloil dos de poisson
niarei« Gau f. 5W2. Die Äehnlichkeit dieses Verses mit HB.
(>48L 7651 und GodB. ICOO legt al>er die Vermolung nahe, dass
derselbe corrumpieti ist und dass gar nicht die Gestalt, sondern
der StolT gemeint ist. — Der Sattel war gewöhnlich mit einem
Filznher/u^e versehen: »sele ateutr^'e« EntlJg. 8148, Rone. i2101;
»sele tcutr6cA Hörn 2194. Daher wird das Reittier selbst
fentrc oder affeatre j^enannt: »Seile ot njoult riebe, bicti esloit
aiTanlrez« Gayd. t)497; »Uu destrier sist qui bien fu ufaidrCM
Loh- llhiltJ: »ceval qui bien tu afeutrez« G>L 88a 13; »cbaval
bcn al'eltral« GRM. 259,14; »palelroi feutre^ AI. 8ä8L Der
Filzüborzu^ war licsonders an den Sätteln für Damen wielilig»
weshalb, wie wir später sehen werden, das Epitheton nfftHlrv
hauptsächlich hei mul und mute vorkommt. Einmal Ihide ich
auch bei Saunüieren eine Filxbedeckung erwähnt: »Les mul/,
e les sumiers ateltrent li servant« \'oy. 8:2. Vlelleirlil ist hii-r
aber nur eine Decke gemeint, welche zur Verhimlernnj,' des
Druckes unter den Sattel gelegl wurde.
73. Der Damensattel unten?cliied sich von den Satteln der
Ritter u. a. durch die stimlme, eine reich verzierte Scliabracke.
Aiol 5314, GM. IM 24, Loli. 48b 19. Der sambtw der Damen-
sattel ma^ bei Herrensätteln die sourselh entsproclien haberj,
welche jedoch nur selten erwähnt wird: HC 2U,3, FG. L52,9.
Eine unter den Sattel gelegte Decke, die soussele (Scliultz, Hof.
Leb. 1387) habe ich in den Cb. d. r- "'^ht erwähnt gefunden.
74. Der Sattel wird durch Gurte, die unter dem Leihe
des Pferdes durchgelm, und einen Brustriemen, der den Sattel
am Ziirückrutschen hindern muss, befestägL Einen Sclnvanz-
rienien tcropiere) finde ich nur erxvähnt in dem Verse: »Nel
puel ienir ne pnitral ne cropicre« Aul>. 187, 15. Da auch die
Abbildungen denselben meistens vermissen lassen ivgl. Schutt/,
Hof, Leb. Fig. 5. tl IL 23. 25. 29. 35. 4L 45. 52 54. 55. 5Ü,
57, Gautier, Ch. d. Rol. Ft^. 5. 6. 7, 1^) ist anzunehmen, dass
derselbe für entbehrlich gehalten wurde. An zwei Stellen,
Rone. Ib25 und GN. 1001t, wird ausdrücklich gesagt, dass ein
Pferd keine cropierc habe. Doch scheint hier dieses Wort eine
Decke bezeictmen zu sollen. Vgl §, 8L
75. Bei den Sattelgurten {cehtffles) kommt es vor altem
auf die Haltbarkeit an, weshalb diese in dun Beschreibungen
besonders hervorgehoben wird: AI. 1254 f., Fier. 41 tu, Gayd,
1230 f. Sie hesteben aus Leder, Seide oder Goldstoll: Jen 1386,
(;aur. Di;03f., RM, 301,10, Einige Male limie ich Ueber-
giiiie (5()rt*fi//r//cA') erwähnl, doch scheinen sie tiii-lil, wie Schultz
(Hör. Leb. I 388) amiimiiit, bloss als Zierde xu dienen, sondern
sie sind znm Halten da wie die ceiiufies"^): »Fort l*ont estrainl
d'unc aorcaingle lee»t AL 2010; »Do JIIL fors sorcengles tu 1i
ehevax cengles« Jer. 8297; *.L riioult rice ceval Gengle et sur-
cengte et lacie le poilral* GhC. 1212 f,
7t), Viel kostbarer als die Sattelgurte, welche kaum ge-
sehen werden, ist der den Äugen ganz besonders ausgesetzte
Brustriemen. Derselbe besteht aus Leder und ist in der
Hegel mit goldenen oder silbernen Buckeln und Edelsteinen
reich besetzt: An L I 222, 10, Gayd, 12^8 f., Daurol 178. Häufig
sind an ihm Sehellen angebracht: »Mil eschaletes ot devanl
au poitrier, Qui si tentissent, qiiant on doit chevaucbier, i{ote
ne gygue n'i vaut inie J. denier« ABM01,7 ff.; »Et li poitrax
fu a or estele, Environ fu d'escheletes ovre. Quant tt ehevax a
un |iotit ale, L'or retentisl ot a un son gete: Ne gen ne harpe
uM fusent escoutd« Asp. P 20b 39 If.; »rices fu 1i poitr^s; ,C.
canipanctes d'or i pendent de tous lös. Quant li cevaus galope,
ki tant est abrieves, Li sons de campanetes est lans dous et
soues, N*i vaut lai ne vieile .11. deniers monn(?es*t Fäer.
4117 ff. »Li poitraus fu mult riches, oevros i ot asses: .M.
escheletes d'or i pendent les ä los. Tantost com ii cbevaus
comnience a galoper, Nu*^ dednis ne seroit plus Ijtaus ä es-
coulrr« GBourg. 2334 IT. »Et li poitrax ne fisl mie ä blasmer:
.XXX. escaleles i ot ^lit aouvrer; Quant Sorbrins est sor le
ceval inonte, Les escalotes soinient itant sone Harpe ne gigle
n'est tele ä escouler^ HB. 7G53 tT. »Quant Hues t'ait le ceval
galoi)er, Trente escaletcs s'i acordent si der Harpe ne gigle
u'est tele ä escoter« HB. 6483 ff. An der letzten Stelh.^ wird
zwar nicht gesagt, dass die Schellen an dem Brustricnien an-
gebracht sind, doch ist dies nach den übrigen Stellen aucli
hier sehr wabrschf inlidi. Es ist eigenlumltch, dass in den Gh.
de g. nur die Scliellen am Bruslriemeu erwähnt werden,
während die Reitpferde doch auch an andern Teilen ihres
Geschirres Schellen trugen. Vgl Varnhagens Notixen Anglia 1V,41 7.
Einmal ist von einem Brustriemeu die Rede, welcher giftsicher
muclit: *Li poitrax del cheval Iist formenl a proisier; N'a si
riebe home en France quil peust esligier. Gar veniins ne pol
Itonie qui le port entechier« Jer. 6553 ff.
*) Scliuita halt caingles für die B^'/.i'ichming (1^8 ^nnzen RieniL'ti-
zuHi^a. Atiei" schon die von iliiTi selbst an^^'fiihrteii Bringe widergprcehen der
ADaahme, du darin der Bruetriemen [paitrai) stete beiondere goDÄDnt wird.
ei
77. An dem Sau el liangnn in ledernen Riemen die Steig-
bügel» welche nach den meisten Erwähnungen aus Gold
besteh n iinil ofl mit NieIlonrbeil ver/ierl sind, Steigringe von
Silber und von Eisen werden mir an wenigen Stellen erwälml.
Nur seilen werden in der Sprache die Riemen als esirief von
den cigenl liehen Sleigreifcn {tinel, /er) liei^onders nnterschloden.
Gewöhnlich bezeichnen die Wörter estritf luid tisfner die
ganze Vorrieb lung, vorzugsweise aber den kostbarsten Teil der-
selben, den Bügel: »Li estrief sont de cherf .IUI. Ibis fn
laues; Li anel en sont d'or, .X. pox out mesures« Jen 8i2H'{ f.
•Li estrief et les chengles furent *le cuir bolis« Jer, \3&\; ^Des
Ijons c*slrius a or est li cuirs de^^orlest RM. 80,11; »Et de
fln or erent li doi eslrior* AB'' 101,5- Vgl, GhOg. p, 44)5 n. 1,
Fier. 4117, Gayil. 1223, Jer. 6d5L 8293. »Anberis monte par
Festrier a argent* AB^^)(X2G; »^Le fer fait croislre du bon
eslrier dorc« HB. 8036; >Sor les estriei-s s'esficbe de sj roide
vertu Qüc li fer sont ploie et li cuir estandu« Sais. 1
139,5 f.
78. Nicht mindrr kostbar ale Sattel und Zubeliör ist den
Chansons de geste ztifolge das Za u m xe u g. AU Teile dessellien
w^erden genannt frein, resjies^ furahtf chterefainc und fhanfreii}.
Das Gebiiss besteht aus Gold und ist zuweilen durch Niello-
gravienmg verxiciL Die Zügel sind in der Regel aus Seide
gemacht, mit Gold- oder SilberfTiden durchwirkt oder umsponnen
und mit goldenen Knöpfen und Edelsteinen besetzt: >Bons fu
li frains, si vint d'Amoravis: Fers le fisent en rille Galdeys;
Les riesnos fnretd de soie de Sartlis. La chievetaiile do vingt
cordons eslis A hl d'argent, ben fast, Iresgeys; Enmi le front
ü( nn esnjal assis, Fait a sanllant del cief d'nne perdris. En
sun les resnes nt un pomcl pi-tit D'nn cier {iotsson c'oti apelle
clarvis ICIargis]; Plus ric.e frairi n'ot rois n'emperets, Ne l'esli-
j.'^ast ramiialx de Lutis« ChOg. 11:271 IT.; »les frains a or fin*
ABHI, l; »li frains fu riches, la re^ne a or mier« äBM01,G;
» le f ra i ng f u a o r m i er ^ A B'* 1 38, 2 8 ; »1 es re n n es d o r m ier <
ABM9t3,2l); »le resne a or inier« Aiol 184L Vgl, Aiol5316 f.,
Arit.I 222,9, Äsp. P^b38, GhOg. 1(B.85, DM. t>F,23 f., EnfGuill.
(GuilL .rOr. II l(i), EntOg. 8150, FC. 152,11 iT. , Ganf. 5601,
Gayd, \m (T, GBourg. ^333, GR.M. 103, 2 i IIB. 04.S-1 7(i52,
HC. 218,20 f., HM, !0ic3. Iü9c 14, Jer. 430 f. 1 3H5. 6550. t>56 L
8278, LolL48bI8. 179il 20. l,S(Jc 1, PP. 3^90, BG. 2174 ff., GhOg.
4735 f. Ein kostbarer Za«m hat eine förniüche Geschichte: ».L
frain ot el cheval qui moull tist a [jroisier; A Viane fu fais por lo
conle ülivier, Quant il se dnt coiubalie a Bollaut lo li'^ncr d.
garclions si reniblu, sei vendi a Gaifder; Ghil le vundi Martiou
JütX, besans d'or mier ; A celui le fist puis Gorbadas esligier«
«i
lotlB. 4825 (T. Vereinzelt fimiot sich »a le resgne flor<5e« als
E|jälliüton: «dostrior a le re$j,'ne dortfo« BS. II 421,18.
79. Unter dem chanfrcin ist wohl nicht der Stirnptlnzer
ifesiure AI 2007) zu verstehen, welcher bei Jahns, Ross und
Heiter 11 137 chavfrien und bei Schultz, Hof. Leb. II 8G dmu-
frew genannt wird» sondern eher der Zaum mit Maulkorb,
welcher in Deutschland kambrüel oder chämhriiel hiess. Vgl,
FfeilTer, Das Ross im Altdeutschen p. 17, Wie aus folgenden
Stellen hervorgeht, ist der chmifrein der Teil des Kopfzeugs,
an detj) das Pferd gehalten wurde, wenn man es an der Hand
ffdirte oder wenn man aufstieg. Derselbe ist meistens von Gold.
»Prent le cheval jjar le cliauiVain d'or mier« AB'' 77, 20; »Frist
le eeval par le caufrain dore« CfiOg. 24(j3» HM, IGGd 18. Vgl.
ChOg, 44531, HB. 7737, HM. 114-30, Loh. 3Sd30, PÜ. !l>178.
2637, RM. 35^3,9, Hörn 591) f. 2943. In vielen Texten wird
dieser Teil nicld besonders namhaft getnacbt Nach ihnen wird
das Pferd am Ziiget resp. Zaum (resne^ frain) oder am Halfter
geliaiten. In AB. allein finde ich sowohl dauifrain wie retmes
in ähnficher Verbindung: ^^Si Fa saisi par les rennes d or mier*
AFiM9B, 20; »II yaisi Marchegai pnr le r^ne a or mier** Ainl
tH4l. Vgl. AI GlUi i; 0153, CliC. 45W. 4533. 6080. G497,
DaiuTl 1308, FC. 11I,:2S, Fter. 414*). 4344, Flo. 174J. 1851.
UKil, Gaiif. 0434. Ö43S, Gayd. 2502. 8(J97, GBourg. r2720, GM.
00a 3, GodB. 3803. 3855, Gorm. 310 f., GR-F. imH, OL 1895,
Sais. ü ^% 15. 175, 25.
80. Nach langem Gebrauche in Wind und Weiler ver-
dar-ben oft die kostbarsten Riemen und Strange und musslen
dann in der Not zuweilen durch die elendesten Stricke ersetzt
werden: RM. 80,11 f.
8t. Neben den notwendigen Geschirrteilcn findet sich in
den meisten Beschreibungen noch ein Ausstattungsstück erwähnt
und beschrieben, welches mehr ein Luxusgegensland gewesen
zu sein scheint, nämlich die grosse den ganzen Körper des
Pferdes uinschliessende Decke. Sie besteht meistens aus einem
kosl baren Stoffe (paile, siglaton^ diaspre^ boqHeranlj porpre^
cemhd, stimti, drup de soie, otitortu^ ßiermin), dessen Farbe in
der Regel tiiit der des Pferdes kontrastierL Zuweilen ist die
Decke geschlitzt, um die Farbe des Pferdes durchscheinen zu
lassen. Manclunal ist sie schachbrettartig {it eschcquwr) %ü-
rnustert, nmnchmal gestreift (?;tr^/t'K manchmal mit Gold- oder
Sllberllittern l>enriht (rov\ mit Goldborte verbrämt Ui or frese^
ff tue, ohUv) oder am Rande mit goldenen Knöpfen besetzt;
häufig auch sind Wappenbilder auf ihr angebracht. Diese
verscliiedenartigen Verzierungen dienen oft als Erkennungs-
zeiclien , so dass durch sie die Decke zur connoissancc wird;
63
101,4, Aiol lOOÖOf. lO-liJ, AL 5717 ff., ChC:.
754, 4017 n\ l()6Sf.. 12158, DM. 6(121 f., ICnKiiiill.
II IfiK FC. 1)8,7 r 70,4 Ü\ 72.23 t 89,14. Ul9.7,
I25i. Ü411 fl, GBouig. 2:m*, GoilB, 171.^. 4822
125G. CfiOg.
tiayii. lOGa
tf. 4020 ff.,
Jer. 1028. 5950. 5532. 0558 ff. 7515. 701X1 7^>4^V, Loli. 17 hl 21 IT.
174t' II, PR 320:i 4732 i:. Sak I 7I,H L lli,:i Die D.^cke
war vorn wolil meistens weit au^gescliniLton» um den Vorder-
boineri freie BtnvtH'ung zu gcslallcn und um den verzierten
Hrusirionieii ein Stück bloss zu lassen, da sonst das Tönen der
Sehellen becinlräeidi^^l wordeji wäre. Couvertttte und zu^deicli
poitntil niil Schellen linden sich z. B. erwrdint ABM01,4 und
CIBourg. 23*30. TieCe Ausschnitte Iiatte sie ebenfalls an den
lieiden Seilen zum Duicblass der Sattelgurte ruid der Steig-
bügel. Dadurcli zerfiel sie in einen vorderen nnd einen liintereii
Teil. Oft niögen diese beiden Teile gnnz von einander gelrennl
gewesen sein» so dass dann von zwei Decken die Rede sein
konnte, z. B. »El l'u couvers de .11. pailes roez* Gayd. 0494.
Der vordere Teil beissL colilrc^ der binlere croupwre: *La
coliere devant estoit d'yri ostorin Et tote la crupäere d'un fres
fore hermin* GodB. 1001 f.; >Baiart li amenerent, onqnes n1
ol croupiere* ON. 1009 ; vSon clieval fait cnseller et couvrir
N^i ot crupiero ne cenda! ne sarnit« Rone. 1021 f. An der
Stelle Jer. 7000 jedoch bedeutet crtipiere das Kieuz selbst und
in dem Verse Aub. 187, 10 den Schwanzriemen, Ob die con-
virture, wenn sie nicht in zwei EJecken getreiml war, üljer oder
unter dem Sattel getragen wurde, kann nacli den Cli. de g.
nicht festgestellt werden. Wahi-sclieintich aber wurde sie nicht
darüber getragen, wie PfeilTer angiebt (Das RoikS im Altdeul-
fchen 21,43), sondern darunter, da sie ja sonst die kostbaren
Veraerungen des Sattels verdeckt hätte. Nicht zu verwechseln
ist mit der grossen Decke die schon §. 73 erwülmle stwselle,
welclie natürlich über dem Sattel getragen wurde. Diese Decke
scheint früher Mode gewesen zu sein, als tue couvcrtHre, wie
aus den Siegelbitdern hervorgeht. Fieide zusammen habe icti
auf einem Bilde nicht gefunden , doch scheinen sie eine
Zeit lang neben einander in Gebrancb gewesen zu sein.
Vgl. RC. 20, I ff. In der ältesten Ghanson de ^esie, dem
Rolandshede, ist von Decken überhaupt noch keine Rede. In
den Loh. aber ist die grosse Decke schon allgemein Mode.
Dott werden stels vor dem Aus/.uge zum Kampfe die Pferde
von den Knappen nicht nur gesattelt, sondern auch bedeckt:
-Dont velsiez ces bons haubers veslir Ces Iwns chevax enseller
et rovrir* Loh. 3sb 17 f. Aehnlich Uh. 41d 2'.» f. 72a 5 f, 7Cc 12ff.
124dl5 f. t39b25 ff. 7lc20 f. 103b 13 f. 114c 12 f. I45f25 f.
Aus diesen Stellen geht allerdings nur hervor, dass die Pferde
64
überhaiipl bedeckt wurden» nh aber mit einer gössen Decke
üdt*r nur iiitl einer kleiruii Scliahracke» lässt sich daran nicht
sehn. An andern Shlleii ühr-r wird an.'idnjrkhf?!! gesagt, dass
die Decke das ganxe Pferd einliünt: *El Tierris säst sor .L
delirier de pris Qui ot eoverl et col et crnpe et [m* Loh.
\i\hll L Aasi=?erdem Lnti. äfkiH f. 38b 22 f. G 28b, *)2a 1 1 iT.
I44;r:^ r. 171d^J4, Sai^;, I 141,14. 2:«,ö, ChOg.4*;r9, PC. 72,^,
Jei% 7515. 7690. Im Nol falle werden aneli wohl Mäntel vorüber-
ziehend als Flerdedecken lieindzl : *Et nox tolroienl 5>aiis ne^un
reenuvrior No.s eselavinnesj por coiivrir lor des^riers* Gay(b98()5.
!S2. Verhall iiisniässig stalten werden Pferche erwähnt, welelie
mit einem Eisenpanzer bekleidet sind: »Sor Folatirie fn la
sele posee El li frains ntis, le te>;tiere noijee. Tou(e erl la
criipp de fer acovetee; ßien ot arnit!' fe pis et 1 eseinee* AI.
Wm (T. Vgl, AI 2120. 21Ö6, Asp. 1-284 f. fSla, CliQ 1022.
1257, ChO^. 735r, ff. 11097 f. p. 4ti5 n. 1, Loh, 128a IL Ein-
mal wiril der Mangrel eines Ei^enpanzers besondi*rs erwälnit :
»N^ert pas covert de fer, qui te fesist carehier, Mais d'nn paile
venitel qu'il ot fait detrencliier , N'ot antres covertures. vom
j'oi tesmoigner« GodB. 4822 n\ Vgl GodB. 4926 (T. An dem
Stii-nslück des Panzers, der tesiilrc, trugen die Pferde zuweilen
eiserne Staclieln als AngrifTswaffe. Die t^ele^e siehe §. GG.
83. Die Pferde waren natürlich ancli mit Hufeisen ver-
sehen, Diesell)en werden aber bei der Besclneibong der kw^-
rüsliing als etwas selbstverständliches fast nie genannt. Ein-
mal finde ich einen silbernen Hnfheschlag erwähnt: »D'argent
ferrez ierl devant et derrier« Gayd. 38:>3. Von d,^n Pferden
Folatille und Soribiaus wird gesagt, dass sie nie besclilagen
waren: *Nü ainc ne fu ne saignies ne ferr^*s; Ongles a dures
plus ke acliiers tempres« AI. L^4S f. Vgl. GM, 113a 9 fT. Dass
im allgemeinen aber der Hufbeschlag für etwas sehr Notwen-
diges gehallen vvnrde, geht daraus liervor, dass der Verlust
der Eisen als ein Zeichen grosser Vernachlässigung öfter or-
wähnl wird: »Li chevaus est mont maigres et deshaities Et
si est desfer^s de .IUI. pies« Aiol 225 f. Vgl, GBourg. 420 T
PD. 2890, Man vergleiche nncli g. 143. Von Karl dem Grossen
und von Ogier wird als Zeichen ihrer Stärke geriilimf, dass sie
Hufeisen zu zerbreclien veiniögen : CtiOg. 970f) ff, . Ms. ßibl.
nat. fr. 778 Ib. 121 (Gimtier, Ep. h:' 111 118),
84. Nach der Betrachtung der än.sseren Erscheinung der
Pferde wenden wir uns zur Erörternng ihrer körperlichen
Kräfte und geistigen Eigenschaften. Unter ihnen wird die
Sc lineHigkeit am meisten genlhml, und zwar geschieht dies
teils durch kurze E]>itlieta , teils durch ausführliche Beschrei-
bungen ihres Laufes. Stellen wir zunächst alle darauf bezüg-
liehen ALlribiite zusamiuen: ante mur prädikaitv) : •un desLrler
piimelc, qiii est beU et aatesc AiU, II 7U, 14 f.; >E lur chevals
sunt curauz e aatoä« Rol. 3876. ahrivc, ahrierv: »cheval
abrivt'* Aq. 2056; *cheval abiieve« ChC. 2215, Ficr. 1139, (iauf.
1178, Gayd. 4699, GodB, 1%6. 5(X)5, HB. 7374, RM. 137a 21.
I'jla43; -deälner abrivt^* Aril. 11 ^260,5, ChR 819, SG!2, Etie
2566, EiilD^. 750, 1165. 3s3l. 3976. 4475. i'M.K GV. 567.25^2,
Loh. C 55a. 181.1, Loh. D 5kl 110.17:5,13, UM.3H,35. 199,21.
270,2. 2S8,9. 321,9; nlestrier abrieve* AI. 118L 1723. S542,
5511, As\h l"- 32a 36, Aym. 30,22. 45,36, CliOg:. 10581, Fier.
33(Hj, Gauf, 8028, Gayd. 1480, GBourg. 2414, GodB. UOI. 1279.
3305. 3345, HM. Iliib27. 1 14b 24. 128d32. 132b 15. 132b 25.
134c 8. 138d43. 141c 40. 142a 3. 143a m lUbSo, 44. 15Ui*30,
155d41. 102b33, 45. 162c 8. 163a 7. 163c^8. 106dl7, Loh. A
1(XM7. 197b 25. 208a 14. 249b 23, MG. 874, RC. 02,14. 174,8,
Rone. 6477; »Baucaiil l'abrievö« Loh. 10a 9; »Veez com ces
destriers par est tres abrivcs« BC. 2511; *Et nionte en son
destrier ki bieii est abrives« RM. 199, 18, -II inonte sor le noir
ki molt est abrievL'SA RM99,8; »Le blanc ferratd d'E^paigne ki
si D5t abrieves* Fier. 676* — »cheval courant et abrivc (abrie%(0*
Aiol 743L BC. 439, ChC. 4280, GV. 1766, GBourg. 495. 809.
3S36, GN. 874. 202L 2327, HM. 150a 9. 155d 31. 157c27, 159c 18.
166a2. 166c33, Jer. 7281, Loh. Icr2, 261b9, Loh. C 171c.
190d, PP. 5297, Sais. II 40,2; ^boin ceval corant et abrivt^«
Aiol 5537; ^boiis ehevaiis d'Rspaigno corans et abrivos* RM.
157,9; »bianx dievaus courans et abricvos« HM. t73bl7; *chc-
vaus do pris corans et abrivL'z« Rone. 221 ; »destrier rnuranl
et abnve (abrieve)-: AB''34,18, Aiol 7134. 7444, Clie 2588.
2610, Fier. 1522, Gayd. 304, JB. 1041, Loh. A 27b 11, Loh. C
3Hd, Loli. D29a; if hon destrier courant et abrieve* HM. 119al9;
»chevauz granx e forz e abnevaz« GR.F. 8559; *Sos chavals
fo niolt bos i abrivatz* GR.M. 2398. adcfnis: destrior ademis
AI. 5239; »cht^vaux qiii furent ademis-^ GBourg. 2459; »chevaus
corran^ et adcoiis« Aioi 5019. 5089, Asp. (Gautier Ep, fr. *
111 85), GM. 48b 13; -Ks deslriers monlent coranz et adornis*
Loh. D 34c- hrimni: *Migrados ti brivant« Ot. 423. coiious^
cmtdos: >aiiferant coitoiLs<t Elie 1173; »Cis destiers qne tu
inaines est isncus el cointos« Ehe 496. comani; »eheval cou-
rant« AB' 140, 11. AB'' 223, Aul. 11 42, 4, BC. 2470, BS. 1218, 34,
II 233,20, ChC. 1905. 21 (i6 4577. 5839. 5845, DM. 1229. 4028.
4053. 4195. 5026. 5245. 5277. 6470. 695L 8637. 8828.
Elie 293, Fier. 5534, Flo. 770. 2085. 2512, Gauf. 4400.
10780, GM. 58c 3. 59cl9.
11 4a 12. 115fl20, GodB.
4415. 6816. 671(1, Gayd. 2567.
85b 20. 88c IL 91bl5. 91r. 10.
3506. 3924. HB. 322. 1113, 7584, Hörn 5148, Jen 118.
AUftg. ti Abbalidl. (Fr. B » ti ({ e r t). 5
11169,
4407.
65d 6.
1442.
7263,
es
Loh. 40b!29. 177a 2. 181d -21. 2:jt)i>2«;. 24shi'r>, [.oJi. C 70a, RM.
42, 2L 23sj<i :j5iMS. Hui 1302. :Mi02.:]ll2. ;Jo4li, Rone. 2Ü03.
52BÜ. i;:^l)l), Sriis 1 25;JJi. [1 a^,i20. miü. li}l).:i; »ses cevax li
coians.i (iM. 113^24; vboii chevtil couranU« AB" 143,31, Aiol
s*jm. 1)054, Ant. l'J3,14. CfiC. 2748. 54 W-. r,407, GliOg. 10425.
Umn 115110. DM. 21)72. 4744. 5117. SlOS. 10205, Fto. 1197.
2M)i\ Gayü. 25r,2. 452S. 71)3(1. 1)210, GM. (iüsl2r,. ^2(1 3. r.5c23.
71)c2L .sIhIO. (;N. 2727, GodB. I()S4. 1720. ;J314. 4O04. 4.510.
4025. .5LH)S, HB. 2071, Jer.0O13. Loli. I42Ij2I. 175a 13. 24Sb28.
25JdIÜ, IUI. 130,28. 1K1,21.220,23. 30N.:13. 4-02, 22, üoL 1153.
3a47, iUinc. 51S0. 5s21 ; ^gi-anl rival corajü* iMac. 1225; »che-
vax si courans cum nie rage^^ Gatif. 2Ij44; ^^ccniraiil chcvalit AH''
IGG, n, Aiül 594jO. 107il4, Fier. 57r,<5, GAL 115d28, llorn 2170;
*bon coLirant tilitivaU DM.018, RM. 393J5; »destrier couranl*
Ali^lSl/lS, Ant. II 213.12. 21.3,15. 247, 13. ^b^.iy, Aub, 400,
BB. 17441 3034. 42t;0, liC, SO. 2007, HS. 1 S8, 15. WiJl 301,14.
II 218,27. 3.S4.18. 411,2, Clii\'. 80S4. lOVKH, 120.54, Gbel.
268,18. 27G, 12, Daurel 40. 1(304, DM.425U. 82(30, Elie 302, Fb.
2107. 2155, GBüurg. 20, GM. 20d25, 40b 15. GN. 2412. GV.
1052, Jer. 240, LüIl l8la24. I8lcl7. 105a Ki 220c2O. 240c 1(J,
Loli. G 180b, Lob.D-lH^ib, Mac. 2231. 01.334. (317. 1588, Roiir,
0351, Sais. I 1(*2 n. 7; »de.sUxT bau covauU Horri 3033; »bon
iloslrier couranl« Ab 4187, BG. 2420. :3Ö(j2. BS. 11 2x38,25,
GliOg. 0028. 0073. GL. 2400, GV. 5*), Elie 1073. Gauf. B485,
Gavd. 028<j. 314.22, GM. (31b 17. GodB. 3(350. HG. 13(3,4. Lob.
115a L 177aO, Loh. G Kiiu. ISOb, Mac. 2572, Main II 103, OL
422. 821. 8i3k 1451. 1811, PP. 3205. :?334, RC. 20,1. 107.13.
150,1. 150,0, HM. 227,3(3, Sais. 11 147,7; -couraii» düstncr*
Alt'30, 11. 57,32, Aiol 1(j4Q. 3284. 3705. 4355. 500a Gl 10.
0558. iMm), (3035. 13680. (3780. (3803. 0050, 7058. 8171, AI 150.
41)88. 8120, Aid. II 25,7. 14-0.14. 151.4. 100.10. 211, L Asp,
1» 151b 10, Asi>. r'20a37, 40a 5, Asp. 11 (30,32, BU. OOO. B34^3.
4548. 4(345. 5002. 5487, BC. 1758, 2358. 2837, BS. I 2(n;,0.
200,32. 241,18. U 10(i,23. 2:»5,3(). '252,28. GhG. 5S15, GbeL
250,13, GliN. 334. 305. 703, GfiO-. 1307. 3703. 4014. 4054^.
8255. 0230. 0371. KKKll. 1(XJ02. 1(H(H). 1O031, GL. 2170, DM.
2039. 4131. 5230. 0(371. 8884, Elm 1(K>8. BX32. 2231, EiifDg,
108*1. 4^M)8, Ficr. 5072, Flu, 07. 203. 437. 2380. 2405, (JauL
5970. 0482. ()527. 7000. GayiL 2313. 2442. 2532. 2012. 27CKi.
2712. 2758. 2001. 3114. 4182. Gi:!oiiig- 420. 427. 703, GM.
ZeiUcbr* 12, G(idB. 2100. 3(J01, GM. 10c iL 35c 10. ^40a2a
57clL (i5a0, 70c 20. 70d liO. 84il30. 104a 0, GM.Roniv. 350,28,
GV. 202, 4(15. 447. 11(35. lOOL HB. 200. 400. 3:tl3, JB. 4(1.880.
204L .br. 507, Lob. 02c 27. Olc üO. 8Sa 10. 88a 'J3. I8"jd27.
21(Ja27, Lnh G 13b. IBOd, RG. 01.23. HK),2L 181,0. 2lt4,2L
67
I
291,11* 293/27, BM W, 25. 1219. 132, .m 133.7. 172,37.
•209,4. 21K4. 212J, Hol. 1142. :i8ri9, Suis. I 2:*Ln; <hon
cejiiraiil .leslrier* An-3K5, AB'* 74/24. 75,13, 10^3/2f^ Aiol 1642.
4ij55. 4X20. 50S1. vmX 6785, Amis 931. 2114. AiiL I 28,3.
II 2r.4.9, BC. 2845, BS. l 274.8. 11118,11. 12!), 3. 204,0. 276.4,
43r.,3. Chel. 197/24. HhO-. f3(JÖl 8335. 9225. {1407. 1)709. 10477.
10478. p. 438. n. 2. p 519 n. L CL. 2012, Eüe 035. 224C,
ErilDj?. li>98. Fier. 3505. Flo. IfMM^ GanP. 5955. 6545. 656L
9847.9907. 10713, Gayd. 96!», (iM. 31a Kl 49il 8. r»0a3, 62d 14.
701)21. 71a r 711>18, GixlB. 301. 1(K>4. 1401. 3252. GV. 596,
HG. 79.3, JB, 2919. Loli. 881>a 219a 17. 221(16, Loh. G 182a,
Ot 1105. l'D. 1994, BC, S1J3. 107,3. 221/20. 270.23, BM.
200.22. 508.3.^. 210.3t, Bonc. 2084. 7592, Sais, ü 41.10;
»palafrö corren« Daniel 177; *<:ie^lner corant amanovi* Jor, 289;
>hons cioslriors coriranz de randoiint'e^* Ayni. 47, 13; *deslrier
ki iiuil fu tost corant« Ilorri394<>; ^^courraiii iiiorel« BS. I 164.23;
i>corrafil arrabi- Sais. 115,16; »coraiil norois« Aiol 3849;
»couranl rouciii^* BS. II 353/2C>. 389/23; ^baucant C()ranb< CfiÜK.
11427: vhlancliart corraiiU AH^'116, 10; vAlion le coraiil* CL.
2-IS9; »Ahn Vi' le coi'ant.< GM. 7d3U. 36c 7. 39b L 8^x25;
»Blancharl le toiant-s CL. 2489; vBroiefort le coranU CiiOg.
061S. 7956, 10423. l(Hi62. 117i:i; >Flün le covauU Loh. 181c3;
vMorel lü coiant« Jor. 2613; »Plantainor le euratiL.^ .Irr. 3915,
5211 ; »Vaiioii lecorratiU Sals» 1167, 19; x* Baiart le tost couiant«
Aiit. U 42.12; (»cyraiit e aate, couiaivt et aljrive, rütu-anl et
adeiiiis« sieliL' unter aate.ahrnu^' iitid ademls); vcheval ot Cüiirailt
el isneix (Taut*. 4560, Sais. 11 114,7; ^^destrier et iiiel et coranic
Loh. GlS3a; vdeslrer isneli e eoront« Mac. 2382; '»hon destrer
e isnel e cnrantvt Herta 1387; >cheval nionlt isnel et corant«
ABM15, 15; ».L clieval de montaigne malt i.^^nel et corant« RM.
06,10; ySes cbevax est et coranz et ligiers^v Lob, 172a 7;
»cheval coratit et lavinoü'^^'t Flo. 587; »clmval airililan corren«t
tiHM» 234, 33; vcbevax corrans et alfailie/.^ Rone. 1763;
»ebeval granl et fort et couraiit* DM. 22:i9; »cbeval fort et
roide ot cüuraiib' DM. 8602; »cheval <\ courant tie si fier*
Gauf. 2959; >Li cheval <imt rnj^'oillu.s e eiirant* Hol. 3966;
»deslrier coranl de pris« Aioi 3914; -Tes cbevaux iioirs mc
S4^iiihle molt corant, Isnel et fort: molt le voi reinuant* A^p. 1"
881 f.; »cbevax fors et couraus« RG. 292/25; »cbevax si fort
ne ni courant« IJM. 1961; »destrier fort et corant« GV, 1252;
»de.^trier ferrant, Fort et isnel et aspro lA lost courant* EnfOg.
874 f.; ^tle.rtrier curanl o siijnrnet« Voy. 457; »Gtieval ot hon,
ravinols e conant« GbÜg. 753; T*Et bun ilestrier isnel et reniuu-
vaiit Fort et legier et asprc et losl coranl* l'JnfO^^ 2.j54f, ;
»boins destriers corans, sors et gascons« Aiol 2362; »chaval
jasco* GR,M. 150,11; »corant cheval arabi et gascon«
Arit. 252,5; <^ival corant o1 araj^ou«^ Mac. li*JH3. 3032; »chevat
uorant et arabi^x ABM04,31. 214,12, Aiol 4714, ChOf^. 7346,
HM. 107dS, Lok 25e 9. 20b 27. 118b2L 145c 10. 18Id9. 182a 13.
20;:jbl5. 238d 15, Lob. C 3UL Loh, D ISb, RM. 28,17; >bons
chevaus corariz et arabiz* CV. 394, HM. 176d32, Loh. 2a 23;
»Es chevax monlenl coranz et arrabix« Lo!i. 257a 1; vcbeval
arabi et courant« Jer. 7314, Lob. 3d2(;. 40b20, HC. 266,22,
Hol. GaüLCLXXVJf; »chevax oiil bons arrabiz et coraiiz« Loh.
171a20; nlcstrier courant et arabi« Aq. 4M, ChÜf?. 593, FG.
155,8, HM. 173c 1, Loli. 247d8, Loh. C 145b, KG. 274,24;
»tanl bon dostrier corant et nnsaklor« Asp. lU 5; »deslrer
corant e mtlsoldor« Berta 1321; xE ses sobre un caval be i
assatz, Goiren e esdemes i assaiatz« GR.M. 134,15 f.; »chavals
de gran pret/. adrehs, corrensr. GR.M. 181, lü; »ceval coranl et
bei et tiun« GM. 6SclG. cvurcor: »cheval conreor« GN. i257ü,
PR 865. 4789; »cheval coreors et braidis« Aye 2928, FG. 130,4;
»cheval arrabi coreor« RM. 09,16; »chevals fori coradorc
GR. St. 709; ^xhevaiKs niovens e corador* GR.F.3633; ^destrier
coureorc Daurel 340, 340. 2108, Elie 1123, FnfDp. 1741, FG.
45,12, 118,13. 131,10, FGBorni. 200, GodB. 149, Loh. 174hl3,
Rone. 1578; »destrier coui'eonr fort et fin« EnfOg. 4794; *de-
strier de Gaslele coreor et hardi* GhG. 3201; *coiedor destrier«
Daurel 1129. 1136. amrsier: -cheval corsier« AB^'101,20, Gh
üg. 4020, EnlDg. 1685, Gayd, 5515, GM, 8b 10, RG. 55,17,
Rone, 1235; >Et maint choval corsjer de Gascoigne ou d'Es-
Eaig-ne« Sais, I 61,14; »Et maint cheval corsier sor et bai el
aupnt^* Sats. I 88,7; »bon cheval coursier« AB" 139,32, i\iol
6787, Aiiiis 4:S9, GliOfr- 2237, 5574. 580*), DM. 490± 842^1, FG.
144,28, GM, 25d9, Loh. 21 4a 4; »chaval corsier ferran« GR.M.
183,12; *cheval arabi et corsier« Aiol 6804, CtiOg. 32f^9, GM.
57a 23; «cheval sejorne et corsiervt Sais. 1 110,9; »chaval cor-
sier braidenc« GR.M. 138,19; -bos cavals e corsiers e espaneis«
GR.M. 128,29; »E sos clievaus uns bais adreiz corsers« GR.F.
4960; »Seur un cheval nionta fort et bon et coursier« DM,
3265; »Et monlent es chevaus qul sunt bon et corsier* RM.
46,7; »cheval aiiferrant et coursier, destrier anferrant et conr-
sier (cürsiri)<^ und »auferrant coursier« siehe §. 54; »palefroi
coursicr« DH, 203, RM. 58,1; »grant yeve coursiere* Ayni.
49,19; *bay("ant coi^sier« GliOg:. 11504; -Baiart le corsier« RfrL
132,15; »Broieforl le corsier« GhOg. 10590; >Glinevent Ic cor-
sier« Gayd. 7413; *F[ori le corsier« Sais. 1 251,13; »Moriol fe
corsier« Chü^'. p. 414 n. 2; vVairo« le corsier« Sais. H 144,9.
Ciirsif, Citrsis, corsi: »destrier bien cursis« Hörn 420; »Ou
destrier nionte qiii d'Espaigne li viiit, Grant et forni et isnel
69
et corsi« Loh. 62a 11 f.; »11 n'aveit plus cursif d'ici k'ii Porlin-
gaUUorn217L corsü: »aufeiTant corsil« Loh.68dl2. corsiti:
»destrter auferrant oe corsiiiA ÄBM20, 18. coursirs: »chovaulx
coursirs« Aq. 27 L ddivrc: »deslrier qui est fors et delivres*
JB, 165, isirel: «cheval isnel« AB* 44, 18, AB'- 160,11, Anl. I
116,3, Che. 5r*51. 6382. RM. 340,10, Hone. 2159; »bon clieval
isnei« ChOg. 9014, Gayd. p. 341,6, Jer, 1835, RC. 182,22, RM.
390,4; »Irop isnel cheval« »1er. 3683; *destrier isnel« Aiol6281,
Gayd. 5189, PP. 21äL 2126; »isneis doxtrers- Asp. II u. III
50,37; »bon dcstner isneU RC. 108,21; »palefroi isnelt< Aiol
5314; »veron isnel« Gauf. 4370; »Mi^rados rineU OL 371;
»Ferran» qui tanl par fu isnel« Rone. 7912; (isttel in Verbin-
dung mit cohUos, counuU und corsi siehe unter eointos, courant
und corsi); »ehavals fort et irneU GR.M. 142,27; »cheval ot
fort et rade, i^inel et sejorne« Aiol 7740; »moult sont isnel por
corre, cliascuns lors et hardis« Ant. II 58^8; »destrier fort et
isnel et gras* Sais. 1 179,4; »bon destrier fort es isnel et sain«
BC. 114; »bon deslner, aspre, poissanl, fort, isnel et legier«
EnlDg.; »ceval el isnel et legiefÄ CliOg. 10453; »desLrier
isnel et arabi« GliO^'. 11260; »cheval isnel et remuant« Gauf.
2722; ^deüt'm isnel et remuant« Gauf, 4283, 9334, GM.36el2;
>desü'ier out bon isnel et renmantv^ Asp. I'' 30b 18. ktfier:
»Ciineveiit Ic legier« Gayd, 2GG4; »Veiron le legier« Gayd. 2670,
GN. 406; Ivffier m Verbindung: mit couratd und isnel siebe oben.
movant: >bons clievax niovaus« GhC. 3338, Aig. 02; »brun
diaval moveo« GR.M. 164^0; »caval moven ab coma ftmva«
GR.M. 22,31; »deslriei-s movans« Ant. 11 238,14; *noir deslner
nuivant« OL 882; »hon destrier movant* Loli, 114d27; >bai
movant« Loh. 224a 9; »ßroiefort Ic movant« ChO^. 6408. 7013.
11605; »cheval anlilant movont^ GR.F. 84!4; »chevaus movens
e corador« GR.F. 3633; i^ehavals niovens et |tonpredor« (iR.M.
93, 2\ i . tfi ova do r: » c h e va u tan ni ova d or t't GR. F. S< )M , wi u a ble :
>bon destrier muable« GhO;^. 1191, irade Aiol 7740 und roule
DM. 8602 siehe unter isnel und eöurant). ravinvti;>: »clieval
ravineus« Ave 909. Elie2255; »destrier ravineus« Aye 970, Fl\
032. lcS22, RM. 352,34, Rouc, 6278 var.; »chevaut eoranl et
ravinous« Flo. 587, rrmimvt, remouciud: »destrier remuant«
Asp. 1^34JJ41, ChOg. 5657, Sais. l 123,2; »destrie et bon ei
remuaut« OL 331; »eeval et fort et reumant^ GtiO^. 10450
{^retmmni in Verbindung mit isnel und courant siehe oben).
85. Setir häutig wird der Lauf der Pferde durch kurze
Sät'/cheii charakterisiert wie: »(|ui W eorl de randon« Aiol. 8*105.
10707, A>p.r 13a 28, AyelOO, CIiO^J'.MLGM.SHd 17, RG, L55.1S,
RM. 50,14. 2S6,25. 278,11, Sais, 1 232 n. 21.11 142, Hi 170,22;
»«jui Cüuroit de randon« HG. 40,13; »qui li va tle rendon«
70
yo 21 2r»; ^k\ corl de grant raiidoji* CllOJJ^ p, 505 n. 3:
fort a rLin<loiiL-e« GhQg. bOiiB; *qiii courl de randnnnee OL
HKH); »qui li vn randoiinantt RC, 98 J 2; *qiji lost voiiL ran-
dünant* GhO«,^ 12(^7; >qui randono nioniix AI <i72K CliO^.
(i:>2:^, E^.fOJ,^ 3403, Gauf. 7627. 10104, f^^yd. 0S3'J, GM 7ia 5.
Jer. 854.J. 7742, Sais. II 14,2; vkf iis[ les ?aus ineiuis-A CliCV.
12323; >qi va Ins sauz triPimz« Daurol 1333, Sais. II 30, 2^3;
»qui les g-rans saus porprcnt« Aiol 9V^30, GM. 7r>c IfL 8(3 c 13.
105c 5, Jn-. 37(i7, Loh, 181a 7. 181b9; »qui porprerit les
gmnx saiij^« GodB. 1959, Sais. I 195,10; ^qiii prran.s saus li
[lorprenU Gayd. 7. '49; »qiii grans saus li donna« Gayd. 10730;
»q«i les saus li pourpranl« Loh. 115b 14; »qui ne va mie Jetit^
Aiol S375. 8434, BC. 259, BS. I 199,28, Loh, 172b 24. GM.
4(ia^0; »qui ne voul laie ient« Gayd. :^737; >'(jui ne cort niie
lent« Gha 5323, Gayd. 520i>, Sais. 11 59,18, 150.21, BS. H
252. 2S. 430,3; >(jui ne couroil. pas lenl« HC. 157,11; »chi iieji
f'u Jtiie leot* Ai^p. 111 62, Hl; »qui ne sunt uiie ieut^v Asp. P
121)28; »li cheval ne furent inie lent« Asp. f I91;il0; »qui
inout lt)sl le ijorla« Aiol 10744, DM. 20*J8. 8743. 8997; »qui
moiiL tost Ten porla« Aiol 4780, GM, 53a 8; »qui uioull lost
se rcinue« DM. 4754, Loh. lS(>a5; »qui uiult tos se reiiiueot«
Loh. iy5el7. 185d26; n[m lost va rüniuaTit- Sais. I 124,2;
»qi se vout lemuant« Sais. H 112,2i^; »qui roru^eul se roiuue*
FG. 1*32,25; *qi li .saut et reniueÄ Sais. 199,6; *qui tostqueurl*
FG. irM,25; xjui lo-l Ir keurt le voie« BB. Gäl; »qui losl
queuil L'l dei=cenU DM. 4933; »qui va lost*. Aiol 5293; »qui
vait to>l c vias« Aiff. 374; »qui si vient tost« Aiol 309r>; vqni
tost li vinfot Aiol 3278; .qi tost se lonro^ GR.SI. 3157; *qui
li lütt uiuull isuel* Gayd. 9302; *qu] de corre icrt isuel* G;iyd.
941tj; *qoi li coit a delivre* Aiol 10870; *qui li cort d'escoillie*
Gayrl. 8215; »qi li eort de sohait« Sais. I 1(19,7; *qui li cort
de verlu'^ HC. 182,3; «(jui li cort de raviue- RM. 430, 5; *qui
laviue et deslant« Loh. 18lb25; *qui court par <,n\int lieir^
Aq, 504; »fpii couroil radenient* BB. 4045; *qm luout voul
bieu • Aiol 571; ^qui soz lui vet bi-üiarit-> AI. 5922; »qui laut
pooit errer« HM. 220,23.
80. Oft dicjiea Vergrleichungeii xur llervorhchunj? der
Sc!uielli{jfkeil. Das llenl wird iu Blv.u;^ auf stin(»n Lauf ver-
fe'liclieu 1) ruit audereri Tiereu iiu Alli,'eiuetueu: «-Le pulelVoi
auiblc de lel raucion Que nule beste u'avoil a lui tbisou« AB*
02, 29 f. Vgl. AiK- 44i9, FG. 101,5, Hob 1555. 1057, Houe. 15SL
2) ruit audereii Pferden; "N'ol [4us isnel en iiesloul !e pa'is-
AB' 18, 10; -N'a plus isuel de ei n Moulpellier' ABHouiv. 211.35.
Vul. AB' 9. 2. 74, r>. 121,18, Aiol 10313, GhO-, 594, Elie 1S95,
Gayd. 1070 2553.3913, GH.M. 103,21 f. 225,0 f. 235,3, Honi^l71,
71
DM. (Uj92 f.; *PIus losl corl par inonlaiiriio qoe uns aiilres
mi' pri}*'^^ Gntjuifc'. li:]il. V^\, DM. (>(;*J2 f.. Gi\. -J:j71, Jor. 5^.152.
7573; »Fürs Marn-j^Nii l1 müuilc n'üii oL .1. plus (joirauL« Aiol.
«nmi. Vül.SaisJl 14,3. 3) mit dorn Hir^^cllt^ dein Dainbimhe,
dem rU'hc niul ilem Kim: Aiol, 5337 11, CliOg. 4<;85. f>:U)6.
S99ü. 1Ü124. tllOl f. 5r/J8, J2220, GR F. 1108 f., PR 85!) f.,
RM. 103, IS, Rone. 0241 f., HG. 92,15. 4) mit dorn Hunde
und di-m Hason: GL. 052 C, AB" ISO, 3U, Ai. imX ()I5t>, AynL
49,17. BG. 2383, Fii?r. WM, Ol, 1037 l\ 5) ml! eineio \o\^iA:
AI 310,7. 1345, Asi». li 41,23, BS. l 378.22 t 379,15 f., GiiG.
3335, GliOg. 1759 C, Jer, 3675. S202. S537, Rol. 1573, ^ Asp. h
7i>4s Ave ^120. 2071 1., BC. ISl, 0%. 12157 CF. 125fJ2f., Gayd,
9527, Jer. 37U4. 7945, MG. 331, RM. 205,20. 278,11. 277,37,
430, 33, Rol 1529, Joi\ 70O7, — Ant 1138,8, Gayd, 7414, Jei\ 8105 1\,
Lüh. Sla8. lOSblO, OL 309, fLM 200,23, Rol. 1492, Sais. II
9, 12. - Rone. 2804. - AB'' 226, 24 L, GhOg. p. 541 n. 3, Gayd, 2082,
Gx\. 2121 r., Jor. 7958, Sais, 1 142.14. — Jer. 7949. 8080 r.,
RM. 203,5 r. 278,3. 282,12. — Gayd. 2002, Ol. 372, IT. 2121,
RC. 139,10. — AL 1407, RM, 402,35. -- Ganf. 557. - Oj mit
iSatiirei-sclieinimgen wie SLunn, UWVa und Mecrcsbrausen : AB*"
105. 170,3 i:. DM. 0854,. Ficr. 4124, GM, 38a 4 f., Gorai. 229,
HB, 7714, Jer. 309(1. 88( »2 f., Loh. n2d S, Ol. 42<; f. 7) miE einem
Gesdios."^e: AI. 5714, Ärit.l224,5, BG, 2597, GliOi,'. 11933. 12252,
Jen 3r.35 L. Loli. 18la 10, PP, 34(il f., Rone. 14s4. 1593. 8) mit
einem Schitl'e : Del Og. 49 tT., Sais. II 12, L 27, 2. 48, 7. 1 10, 3. 1 33, 3,
87. Manchmal wrrd der Lauf des Pferdes diircli die An-
gabc seiner \Virkun<jr veranschauliclit, und zwar a) auC den
ßodcn*): x-ll lait les pieres fendre et Ol voler Et le.^ esc los en
rail esliiiL-eler* Aiül 4348. Aelinlieh DM. 0858 f, , t^Ilie 2139 f.,
KiilGuill. (Hi.^l. litt. XX!I 481), Fier. 4394 f., Gayd, 9531 f.,
GM, 31a i8 IT., GM. 497, HG. 140,25, Loh. 0302^. f. t42c5 f.,
OL 42t;. RM. 20S,23 IT. h) auf den Reiter: -Tant and)le lost
el tanl pnr est soues lloin ki sus siet ne puel e.^tre la^^^i^s,
A pui rfa lertre ne seroit eiicüadares* AL 1342 (r. Der Tial)
y\ i'Cir den Reiter beschwerlich : »Gar li tros du ceval, je croi,
vuus a greve« GiM. 14b 27. Als sich Roland in der Schlaelil
von Aspreiiiotd mit einejii aommier hat behelfen müs.sen, .s[i*,d
er: »Gc ehcvaiichai nn cheval dnr et lenf; Deilans ma hoclie
n*a une snle defd Qni iic ine duelle inoull dolerosenienl: Taid
ont liuik' i-iiäend>]e durement- As\k T' 43a 25,
88. Oft wird die Schnelligkeit eines Riücs diucli die An-
gabc näher he^lairnil, dass die Bevvej^uni? so rasch sei, wie sie
•) Die SiHiiH'n \lts fwc/owj tlos l'fertle» ^»i'Uon Jen Viijfuljti;**i-ii eines
Reiters deu \Veg (in. OM. 15d3ü. It>a7. I8b2a 18c 10.
7«
ein Pferd nur leisten könne: *Dossi ^rant aleure con pot rendre
dostiiers- Aiol ti084. Aehulieh Aiol 47V)4 C 753*^ AI. 2lS| f.,
AnLl21),12. II 2511. 13 f, BS. II IG, 17, Clja4SU2, Cliel. 25(,5 f.,
Dauiel 171KJ f., DM, 103*J. 3iKjn. 41^3. k>5a 505(1. 5118. 5213.
G855. 8817, GaiiC (5754, Ga yd, 7804 f., GM ISa S^K 37c 1, 3Sa3.
4ficl2. 48di21. 65Jj24. «]Sal2, GV. r.80. UM. 137a M. 137c 16.
155d42. 105c 311, Jer. Vmm f., 7923 L 8445, Loh. 78c 25 f.
liH)a21 f. D'17'M, Ol. 1230 f., RC. 271,^0 L, RM, G3, 17 f.,
Sais. I 1U7, 10. II 105J9.
81h Znvvoilen wird die liviige des in einem Ritt zurück-
gelegten Weges durch Zahlen ausgedrückt : *Qiiatre arpens s'es
de la lerre cslaissas* Aig. 375. VgL Aiol 583 t, Gayd, 1077 ft.,
Jor. 8309 f, Nii^ht selten auch wird die Läni^e eines Sprunges
angegeben: »Et Marchegais li saut -Xllll. pies* Aiol 584; »Et
il li est saillis trenle pies rtiesurfe* Ant. U 198,10. Aehrdieli
Chet. 204,26, Ehe 2139, Fier. 4123. GN. %3, HC. 140,^4, HÄI.
13Bdir), PP. 3337f., RM. 203,7. 278,14. 369,7 f.. RoL 3100 f.
90. Ein solcher schöner Lauf mit gelorkeriein Zügel , bei
welchem der Reiter so redit seine Reitkunst zeigen konnte,
wird, wie schon aus einigen der obigen Stellen zu erselien, ein
fisiais genannt. Besonders heisst so der Paraileritt i\eA jungen
Riliers nach dein Hitlerschlage und der Anlauf zum Kampfe:
*Le cheval broche, en l'escu s'est moslez, Fail J. eslais loul
contreval les pres. Et puis s'en est belement retornez« Gayd.
6501 (T.; *Garins fail .1. eslais, ariere retorna. Fort trova son
chcval, et mult s'en leecha* GM, 30c 20 f. VgL 0Od2L Der
eslais wird oft von einer grossen Menschenmenge mit Interesse
beobachtet; Chet. 204,7, Gayd. 0410 f., Loh. 179d27, RoL2997.
Eine besondere Veranstaltung zum Zeigen solcher Paraderitle
war der Buhurt: AI. S08G ff.
9L Ein anderer technischer Ausdruck für eine schnelle
Laufart ist les gruns sanfs: ^A Harpin laisse corre Plantamor
les grans saus^ Jer, 1517. Vgl Jer. 3074 fT., Loh. 172h22;
ausserdem die S- ^^ angeführten Stellen. Doch muss aocli die
durch les mus mmms bezeichnete GaniJ^art ziemlich schnell
gewesen sein: *.lll. cops le hurte, si fait les saus nienus, Phis
losl li cort (|ue querriaus destendus« Rone. 1592 f. Vgl. §. 85
und Aig. 2, Sais. I 253. 3. An einigen Stellen heisst eine solu'
schnelle Laufart nur hs saus: ^liOs sauz porprennent li hai et
h ferrcnt* FC.Borm. 227; »Sachies, il n'aloit mit? le pas ne le
troton, N1I naloil amb'eüre, ne les galos rcons; Ains va les
saus plus tosi tpie ne vole faucnns- RM, 278/17 IT. VgL Loh.
115b 14, RM. 309,5 IT. Im RolandsliiMli' heisst es von einem
Hunde: *{}ue vinl a Carle les galops e les salz* RoL 731.
92. In der §. 91 angofuhrtDii Siellc RM. 278, 17 ff. scheinen
säriüliclio Gaop^arten in dor ReihDiifolge von der langsauisien
bis zur schnollste» aut'j^^o/iUiIL zu werden. Der pas wird auch
an vielen anderen Slellen als eine sehr langsanie Gangart er-
wähnt: »Sos cevax voil ie pas, qne ne po( en avant* GM.
r>rib20; »II broche le dtsfner «ini plu3 corl que le pas* Ant. II
248,8; »Baiars no venoil m'u' \v pas nc Ie trolon* RM. 203,5.
Aebnlicli RM. 3(i*.M'»- Von erniüdclen Pferden wird gesagt:
»Mais ses chevax nc pol do i>as isir^ Loh. 20c 27; vgl. Loh.
93a 6; »Del hol vcnront au pas tot li niellor baron<^ GM.
68c 15; *Li plus corant sont au |ias revcnu* RC. 10*1,14.
93. Aehnlich heisst es auch noch von dem (roton: *Li
plus cnranl sont venu au trolon^- BG, 131,15; *Miii?; del cors
sunt venu li plusor au trulon* GM. G8cl3. Der troton oder
ifol isl die spezielle Ganpart des roncm, welcher daher mit den
Epithetis irotier^ trotattt und atrote bedacht wird: »roncin
trolier» AB''57,5, GBomv^ IK)*), JIJ. 1827. 4^103; »trotant ronci«
Jer. 5258; »roncins atroh>s* RM. 157,8. Ein »che%'a! trotanl*
DM. 1250 ist demnacti soviel als ein ronciu.
94. Die amhlcüre ist die gewöhnliche Gangart des palefroi,
weshalb ihm die Epitheta amhlant und amhleour eigentümlich
sind: -palefroi aniblant- Herta 13S8, BS. I ^214,20, ChC. 4354,
Gayd. 10^98, GM. 3flal5. In3c25, Godß, 3ü(]l>, HB. 304. 314.
1444, Mac. 755. 1685. 3405, Main. II 85; *blond et ambiant
palefrois« PP. 5518; ^palefroi qui soi^t est aniblans* GodB. 1727;
^palafro anblaor-* Berta 1320; *palelroi ambleour bei el chier*
EnfOg. 2683; *Glieval amblanl- GM. lOd 15 und *Givaus am-
bleour« PP. 847. 2501 sind also palefroh. Einmal finde ich
»somniicr ambiant« Asp. I'4»>all und einmal auch »deslrier
ambiant*, letzteren Ausdruck aber an einer Stelle, wo er durch
die Umstände ganz gerechtfertigt ist: *Godmod prent son seignur
ki unkore esteit vifs, Sur uri deslrer amblanl belemcnt Ta mis,
E eil est derrer li sur li deslrer assis. Sui"f jiar dcx^uv cntre
ses braz Tad pris, Pin- li suef porter dreitement a Bcau-Nis*
Hom 3534 ff. Als Baudoin nach grossem ßlulverkiste aus
dem Kampfe zurückkommt, wird er auf ein solches Pferd ge-
haben: "Sor .1, cheval Ie montent, qu'il sorent bien ambiant«
Jer. 3954, Ein gutes Pferd musste naturlich in verschiedenen
Gangarten tüclitig sein; »Corleis cavaus e de corre e d'anblar«
Aig. oOS; * corant destner ... II est fors et isneus et si amble
tres bien* Aiol 6637; *un destrier puiuele, Qui est bels et
aates, et si amble soue* Ant. 1179, 14 f,; »11 fu isnel de courre
et legier ponr ambler'^ GN. 950; »Qui est legier pour conrre
ei legier pour aler-* Gauf, 3750. Ein dcsirier muss die amhleüre
gehen können, wenn er von einer Dame geritten wird: >Uu
▲iMg. tu Abb. qrr. B»n|{tfrt). b*
74
destrie est montt'e, qui tot vai Tanblaüro« Flo. 1778, Auch
eiiiRiHoi" lil^st wolil ihn destrier ditj amhfcüre gehen, so lange
grössere Si^hneingkeit niclit von Nöten ist: *11 ist de raiiibicürp,
s'est el gaios ontri^s« CliG. 4*311; »Planlainor esperone, s*issi
de l'ainbtciirc* Jer, S4lo. Diese Gangart kann übrigens bei
guten Pferden schneller seiji als das eigentliche Lanfen l>ci
anderen: *E monta on un caval de bon' auria: Non cor tant
.L cavals com amblana* GR JI. 20, 26.
95, Das? der f/alop nicht die schnellste Laufart war, geht
u. a, hervor aus dem Verse: *Le cheval broche plus tost qiie
les galoz- Gayd. 917Ö. Vielleicht ist er identisch mit den sau;^
mcüHZ, was folgender Vers zu bestätigen scheint: *Galope le
ier(
cheval Flori los sauz menuz^ Sais. I 2n3,3» Nach anueren
Stellen sctieint es, dass man mehrere Arten von gulop unter-
schieden habe: *les galos reons^ RM. 278,18; »las grans galos
sor frain« RG. 1702; »tous les galos sor frains* Aioi 7G00;
y>iQK\s les galos* Aiol 309U.
9ö. Ausser der Lauttüchtigkeit wird an vielen Pferden
auch die Fähigkeit des Sc hw im mens gerühiid: GhOg.
1974. 24-28 tr. 2775 ff. 3337. 809 U f., Hörn 5154 ff,, Loh, r,clOfT.
[vgl GhOg. 2778J, IGOaU IT. 181c 2 ff, [vgl CiiOg. 243(> und
2777J. 502c 14 IT, RM. 131,29 f. 2CK>,36 f., Sais, I 140, 7 ^ 141,G f.
177,3 IT. 192,5 ff, 200,16 f. Geringe Pferde vermögen einen
tiefen Fluss nicht zu diuchsclrwii innen : *Trop est Rune par-
fonde por mener tel liustin. N'i porroient passer palefroi ne
roncin- Sais. I 209.12 f.
97. Wie bei der Scliilderung des Laufens werden auch
bei der Schilderung des Schwinnnens Bilder verwandt. Das
Pferd Glinevent schwimml scimellej", als ein Zelter läuft: *Plus
tost s*cn vait, quant il prinst a noer, G'uns palefrois |>oTst
d'eslais and>ler'^ Gayd. 1190 f., ja, schneller als ein Hirsch:
*Plus tost nöe outre que cers ne cort jiar pie« Gayd. 1216.
Sogar mit einem Gescliosse w^ird ein schwimmendes Pterd ver-
glichen: Sais. 1118,4 ff.; am häufigsten aber mit einem Schiffe:
Sais. 1 124,7 f. 140,7 f. 11 4,11 f. '29,10, 2u, In der Ghanson
des Saisnes, welcher dieses Bild eigcntuinlicli zu sein scheint,
wird es sogar, wie wir gesehen hal>en. auf das laufende Pferd
angewandt. Wegen seiner Vertrautheit mit dem Wasser wird
ein Pferd auch mit dem Hechte und dem Aale verglichen:
»Li cbevax eomiiit Taigiie miez que luz ne anguile* Sais. I
212,8.
98. Nächst der Schnelligkeit wird an den Pferden am
meisten Starke und Ausdauer gerühmt. E^ ist selbst-
verstiindlich, dass Tiere, dte einen gepii»zerl<*n Ritler mil seinen
Waffen zu tragen hatten, die oft seihst mit Eisen bekleidet
7.n
waren und denen dann noch srhriclU* und andaiK^rnde Bcwcgnnff
zu'^a^nmlL'l wurde, eine gew;il1i|<o Körperkrafl besilzon rnusriten.
Zu wollen wird sogar von einem PffH*at^ gerühmt, dass es zwei
oder i,'ar drei Riliei' habe Iraj^^en können, ohne zn ernn'klon:
GliC. 4504, GM 4f>.14 rw, UM. 137a 1 , Ficr. 4163 fT., Gayd,
1211 Ü\ Von einem PlerLlo wird bericlitet , dass dnrch das
Füiilen des Eisenpanzers seine Munterkeit nicht i^edampft,
sondern im Gegenteil angeregt wurde; ChC. 1257 ff. Dass ein
Pferd zwei Personen liat trao^en mri>5??en, wird uns oft genug
er/.älilt. Zuweilen nimmt ein Ritter eine Dame vor sich aufs
Pferd: Gayd. 1)303 IT., GM 50c 4. 62a 28, GN. 2920, HC. 250, 7 f.
Auch Gefangene, Verwundete und Tote traosportiert er zuweilen
vor sich auf dem Halse des Pf-Tdes: AI. 286 f. 888 f., Ant. II
251J7 f., Fier. 3880. 5743. RC. 100,27, RM. 329,28 ff. Als
Reiuold seinen Bruder Aalart mit auf Baiart hat stei^^en la.ssen,
läutl das Pferd noch schneller als vorher: RM. 81/28 if. In
der Not ti-a^t. Baiart sogar alle vier Kinder Aynions: RM.86,3.
In eiKenlumlielier Wei.se wird die Kraft Broieforts geschildert.
Ogier vonnag nur von Broiefort getragen zu werden. Alle
anderen Pferde «ind ihm zu scliwach: ChOg. 0709 Ü\ Als Ogier
nach seiner Vei'söhniuig mit Karl dem Grossen gegen Braiher
kamiifen will, kann ihm kein Pferd gebracht werden, welches
er nicht erdrückt: ChOg. 10431 f. Naimes rettet seinen Morel
vor dem gleichen Schicksale nur durch eine Notlüge: ChOg.
10445 f, Auch Pennevaire I besteht die Probe nicht Endhcli
wird der lange als Karrengaul gehrauchte Broiefort vorgeführt:
*Pe!es estoit et derier et devant: Li dus le voit, tos lahist de
rnaltalant, Au bon ceval en est venus errant, Desus la crnpe
niist -son bras rnaintenant, Par granl vertu s'i apoia errant;
Ainc ne ploia ne flesqui tant ne tptaiit, Contre le fais recrois-
Foit Täufer rant* ChOg. RHjOO IT. Maigreiuor II ist so stark,
dass er einen ganzen \Vagen voll Eisen tragen könnte: Jer. 5055.
09. Die Ansdauer der Pferde wird an folgenden Stellen
lohend hervorgelmhen: »En cel chevat n*en ot que bien proisier;
Por corre J. jor nel vit on estanchiei*; Bon a fuir et bon a
enchaueicr, Por soustenir J. anue ce valier En estor grant .1,
jor Ireloiit eotier, Nel veist on suer ne estanchier*' AB* 103. 14 IT.
Aehnlich AHMOL KJ IT.. AI. 1172 O: 13-10 f., Ant. 1 222,2.
II :i5ji. Asp. P43b43f.. Chct. 270.13. Fier, 407Gt\, Jer. 0050 f.
878t). Vgl auch *lie oben citierfen Stellen Fier. 4163 n\ und
Gayd. 1211 ff,
ItM). FVische und Munterkeit, aber aucli Freude, Schmerz
und Trotz zeigen die Pterde an durch Wiehern und Schnauben,
Scharren und Sjjringen: »Grate et henist et meine .1. feil
lempier, Que d'autre [)art l'oient Flamenc noisier. Disl Tnns
76
a l'aufre: diox, com vidm ik4rietv ABM1Jl,lfi ff, Äussenlem
ABMIM,5 iL/Aiol 50G4 ff., AK 4G8D, 48'J4 f. 41145. 5tjl7 Öf,
6147, Ant. I 222.12 ll , Äq. 654 ff., Asp. l^ 15h 14 tt, ChG.
1429, Elie 1827 f., FC. 15,5 f. 100, 27 IT., FCBuna. 187, Gaur.
5(>16 ff., Gayd. 3372 f. 3377 II 3850 l\ 39^3 f., GM. 35b 27 ff,
OUall, HM. 138(110, Ilorn 32G1 ff., Jer. 7203 ff, Luh. 97d 18.
173d^ f., HM. 320,8 f., Rone, 4810 f. 5573. 0427 i".
101. Oft sind Plerdü so feurig, tlass ein Feigling: sie nicht
zu reiten vermag, HM. 137aO. 138c 44. VgK §. 10().
102. Trotz der Ausdauer und Frische, die den Pferden
im Allgemeinen eigen war, karn es doch selir hilufig vor, dass
dieselben ermatteten. Den grossen Strapazen, die ihnen zu-
gemutet werden mussten, waren oft die am meisten gerüiimten
Pferde nicht gewachsen : *Se3 clievax est desous lui estanchies;
11 ne se muet, tant soiL poinl ne brochife, Ne que s1l fust de
,U1. Cordes Hos« AB''1'J,9 ff. Vgl. ABMG,1S, ABRomv, 211, 28,
Ant. I 163,8. 108,4 ff. II 42,2. 151,4, 203,13, Asp. r'37aG,
Asp. II 02 ff, Auh. 050 f., GliG, G023, Ghel, 212,3 ff, GhOg.
3327 ff. 481^ f. 5082 f. 5092 f. 0(M}4 It, FG. 51,14 f,, Fier.
1705. 4053. 4086, Gavd. 4147 IT., GBourg. 3001 f.. GM. Or,b 9.
()5cl0, GN. MOL 1408. 1533, GodB, 1101. 1279, GK.F. 8454 f.,
HM. 121dlO. 170c 30. 176drj, Jer. 3887 f.. Loh. 105d25 ff.
107d28 r. 180c 8 f. 191b 23 f. 195a IL D lOÖa. 255c22 U RG.
109,13. 109,17 f. 113,7 ff. 128,1 f. 132,22 ff*, 134, RM. 70,24.
104,10, Sais. II 5,22. 110,18.
103. Die Munterkeit und Stärke der Pferde wird häufig
durch Epitheta angedeutet: adurv: »cheval adure« AB*' 107, 17,
Aq. 24(>i; »Baiart Tadurt^^ RM. 52,23. 112,31; «Broielort
l'adurcc EntDjr. 7010, ChOg. 3089. 7s99. p. KXJ n. 1. 429 n. 3,
vFlori radure« Loh. D- l80a. njilc: »Blanchari rahtt-* Aß'' 193,8;
»Morel l'afile«: GliOg.5750; >ßroiefort Taülc« ChOg. p. 312n.Ü>;
vßaucant Tafile« GhOg. 12770; »le blancet atile« Fier. 15^9;
Main. IV 19; »le blanc arOlc« Jer. 8859; »le vairet alile« GhOg.
!2450. a ralaine hniiani: »Sor le blanc cheval sist a Talaine
hruiant« Jer. 8483; »Plantamor point et broche a Talaine
bruiant« Jer. S534; »Sor le cheval Gornu a l'alaine bruiant«
Jer. 8757. a la lomjiw ahnet;: »Sus le cheval a la tongue
alenee* DM. 0470. anpre: »destrier ferrant. Fort et isnel et
aspre et tost courant« EnfOg. 874 f. ; »bon destrier ihUel et re-
mouvant, Fort et legier et aspre et tost corant« EnlOg. i!554 f.;
»bon desirier, Aspre, poissant, fort, isnel et legier« EidDg.
hraidi/ : »clievax hraidis« (Jodl^, 3039; »huii cheval bratdis«
GBourg. 2464; ^bon destrier braidi.< Gayd. 2238, RM. 02,9.
/ier: »ive liere« GBourg. 233S; »clieval si eourant ne si lierc
"Gauf. 2959; ^^BroielbH le fier^ GliOg. 9728, RM, iin.20;*P]an-
77
fnmor le fier« Jer. 8702; »Ahrivo le fioi« GM. (32(i2. fori:
cfüil chcvaU BS. II 381,10, GK.M. 171,15; »cevaiis fors« Ficr.
30 12; »choval fort et bon« DM. 3359; »ccval bon et fort« GM.
(iOclS; »chaval fort es isneU GR.M. 142,27; »ceval et fort et
reniuant« GhOg. 10450; »cheval ot fort et rade, isnel et seiorn6«
Aiol7749; »cheval gfrant et fort et courant« DM.2230; »chevax
fors et courans« RG. 292,25; »cheval fort et roide et courant«
DM. 8602; »cheval si fort ne si courant« DM. 1964; »Tes
chevaux nou's me senible molt corant, Isnel et fort : molt le voi
remuant« Asp. P 881 f. ; »chevauz g^ranz e forz e abrievaz«
GR.F. 8559; »fort destrier« Rone. 4935, Aiol 10907, GhOg. 401
n. 5; »destrier fort et grant« HG. 165; »destrier fort et isnel
et gras« Sais. I 179,4; »destrier coureour fort et ün« EnfOg.
4794; »destrier grant et fort et carre« Loh. D 29a; »destrier
fort et corant« GV. 1252; »fort destrier baugani« PD. 496;
»bon destrier fort et isnel et sain« BG. 114; »destrier qui est
fors et delivres« JB. 165; »palefrois fors« Fier. 2524; »fort
roncin« AI 329, Gayd. 7718. fres: »bon destrier qu'iert fres«
Amis 53. gaülart: »destrier gailiart« Sais. 144,8. hardi:
»destrier de Gastele, coreor et hardi« GhG. 3261. onjoillus:
>ceval orgoillox« GM. 101d28. 103d2; »Li cheval sunt or-
goillus e curant« Rol. 3966. prinsautier: »cheval prinsautier«
Jer. 1452. salhidor : »destrier salhidor« Daurel 477. scjorue:
»cheval sejorn6« Daurel 2024, Fier. 1623. GM. 78d 5, HB. 1785.
1791. 4013. 7603.7775. 93&5; »chevals qui furent seiornö« Elie
2488; »cheval et fort et rade, isnel et seiorne« Aiol 7749;
»destrier sejorno« AB» 27, 21, AB»» 52, 31, Aig. 1134. 1373, Aiol
7450. 8271, AI. 1127. 2409. 4132. 4970, Amis 80. 582. 845.
1455. 1467. 1859. 1892, Ant. II 187,12, Asp. P6b 28, Aym.
41,43, BB. 3409, Bueve de Haust. 409,5, Ghet. 239,19, GhOg.
3079. 4758. 8441. 8481. 9183. 10572. 12774, GL. 683, GV. 942,
Daurel 946. 1337. 2161, DR. 815. 1348, Elie 112. 1130. 1279.
2412. 2439, EnfOg. 2075, FG. 39,1. 112,27, Fier. 2372. 2514.
2524. 2545- 2577. 2692. 3214. 3322. 3456. 4053, Gayd. 26. 56.
857. ^82. 2006. 3331. 4083. 4720, Gauf. 1198. 10060, GBourg.
1455. 2417. 2432. 2761, GN. 2419, GM. 118a 9, GodB. 3367,
HB. 2840. 6977. 7770. 8041. 8063. 8814, HM. 110b 33. Il4a43.
I20a30. I20c39. 126c20,33. 132cl3. 135c 44. 136a38. 137all.
137d36. 141d45. 142a5. 143b4. 145b2,40. 145c26. 156a5.
156b40. 156c 39, 45. I63al7. 164b 14. 167d 36, Hörn 2348.3920,
JB. 1179, Jer. 4035, Loh.81d7. 109d4. 161al4. 192c29. 200a6.
208a 7. 218d25. 229d 13. 238c 7. 241a 6. 249b 13. 250c8. 256(: 10.
2o7dl3, Loh. G 75a. 165c. 177a. 188a. 188c. Loh. D» 170d, MG.
313, PD. 511. 697. 1314. 1405. 1953. 2636. 2739. 2780. 3006,
PO. 1885, PP.1482, RG. 169,24. 170,12, RM. 4,21. 34,27. 81,1.
7R
{)i,3G. 2S8,2. 293,25. »4J0. 321,8, Rone. 5i87, Voy. 461 ;
>«ieiümo/. deslriors Loh. 20<1 18; >brin dcslrier sejorne« Mae.
350D, FO. 5S; vrouisiers srij<irn(»SÄ DU. 1330; >pa!a[res «ojor-
natzvt Daurel lall, scjoniant: »desLrier sejornaiit« Anl. II 4!2,10.
de sojour: »destrior de sojoiir« DR, 93 L Von ähnlicher Be-
tlinitung wie de sejonr ist vieüefchL anch de garde: *chevax de
garde« RC. 314,23; »hon cheval de garde« Sais. II 37,11;
»dostrier de garde« Aiol 8570, MG. H)l. Vgl. jedoch die An-
merkung Försters zu Aiol S570. Für den Kampf war es
natnilicli von grösster Wichtigkeit, dass die Pferde vorher
ordentlich ausgeruht hauen uod somit bei frischen Kräften
waren, und es begreift sich darum, dass dies so häufig durch
Epitlieta aiiK^'dentel wird. Das E|)itheton aejörnv aber verliert
durch tlie Häufigkeit seines V^orkommens an Prägnanz, so dass
es sogar wie Fier. 4l>53 auf ermüdende Pferde ange\vandt wird.
104. In geistiger Beziehung zeichnen sich die Pferde des
allfranzösischen Epos durch fast menschliche Klugheit uod
d urch grosse A n \\ ä n g 1 i c h k e i t an ih ro Herren aus. Das
Pferd kennt seinen Herrn und freut sicfi , wenn es itrn sieht :
ChOg. 5595 IT. 62Ü9 IK 10701 11"., OL 373 (L, RM. 205. 'J9 IT.
353,37 IT. 359.38 f. Baiart versteht die Worte seines Herrn,
ja, er kann sogar dessen Gedanken erraten und beniinint sirli
wi(? ein milfuldender Mensch, wenn er Renaul traurig sieht:
UM. 130,12 fi; 301/2 lY. Auch der BaiiD-nt Williehns von
Uranien versteht die Reden seines Herrn. Wilhelm redet 7M
ihm wie zu einem Freunde, welcher der Aufmunterung bedad*,
als er von loOOO Sarazenen hech-oht wird und Baucent vor
Erschöpfung kaum woiter kann: At. 504 IT. 657 ff. 990 ff.
1094 tf. Bei der Leiche Viviens nimmt Baunent solchen Anteil
an Wilhohns Trauer, dass er weder isst noch trinkt: AI. 930 (T,
Als Wilhelm nach Eroberung eines anderen Pferdes Baucent
sicli selbst liberlässt. folgt er ihm in treuer Anliängltclikeil nach:
AI. 13S0. 1395. 1412 etc. Ebenso verstehen Ogiers Pferd
Bioiefort nud Maorins Pterd Forlun. was ilne Herren zu ihnen
reden: ChO-. ri274 iL, Aig. 103 ff. Marchegai em|)tindel die
Arrmlirhkeit von Aiuls Aufzuge und sucht dieselbe durcti eigene
stolze Hallung gut zu niacheji: Aiol 897 IT. 1950 L
105. Das Pferd erkennt die tiefahr, die seinem Herrn
ilrohl, und rettet ihn oft durch selbst findiges Handeln. So
werden einige Fälle erzfddt, dass ein Pt'urd seinen tieirri in
der Iiüclisten Gefahr aufweckt: Aiol 50*^)3 IT., ChOg. 5784 IT,
UM. 7ö,33ir. 277/24 IT, Uonc. f.250 [T Anch andere Fälle von
selb^täiidigeju Eingreif*Mi ik^^ PlVrdes in die Handitmg sind zalil-
reicli. Viele werdet! von Marehrgai IjerichteL wrlchL'rdiejeuigrji^
die ilui und seinen Herrn verspotten , vortrefQich zu zücldigen
79
weiss: Aiol 025 ff. 1038 (T, 2565 rf, 2R08 ff, Fnr Leute, die er
nicht kennt, ist MaiTliejrai iinnalibar: Aiol 8r>l3 ff. Die Biiiger
von PoilIei*s sagen von ilini : »die sjunhlt; tles cevaiis le roi
Artu* Ne peilt rnnsentir liarne c(ne tont no tut« Aiol 037 t.
10<i, Dicsellie Unnahtxirlcoit In'tTen wir bei vielen anderen
Pferden: AH'' 1 05, 32 tt., AiotOOl-im, Benve do Ilanst, S3,30fT.,
ChO-.551!fl\, CL.ii40fr.. ElielOOitr., Fier. 4170 tT., Hli 1820 fl.,
L(»h. 89d 24 ir. 170e 15 tt, HM, 202,3 Ü\ Sajfar gegen andere Pferde
zeigt sieti ein Pferd oft unduldsam: Aiol 4910 IT.. Elie 2105 f,
2:252 f., GM. 41b 14. Von diesem Charakierziige hat Doons
Pferd Hegibet .seinen Namen: »Pour cheu ot non Regibct que
ja nTorres nimehier, Qne horiinie ne cbeval n*en osed aprecliier,
Fors cbeli qui le ^»anle et li dünne a niengier, Et seulenicnt
Doon, son segnor droiturier<{ Gant'. 220 fi'.
lOG. Die Feinilseligkeit des Pferdes gegen fremde Menschen
nnti Tiere ist dem Herrn zuweiten eine bedeutende Hülfe.
Naynions Morel befreit sich und seinen Herrn von eirjem
Leopaidi'n: Asp.I*585fl Bovo von Hanstoiie wird durdi sein
Pferd von einer Schlanf^^e befrei! : Bovo d'Anb 57, lOfl^ Fierabras
rühmt von seiiieni Pferde: »U siecle n*a ceval de la soie honte,
A morvclles me vient quaiit it uq Vsl tuL^. Gar plus en a de
Cent mordris et eslraides; Aiiiques n'aliati bomrne ne Teüsl
devonre: Pour ce Tai jou souvent en maint estour mene«
Fier. 1127 il. Von Ferrant I heisst es: »Sl voäl cheoir nul
armt^ Chevalier, 11 cort aiirez pur son coi-s dammai^icr« Hone.
77G5 f. Am selbständigslen sehen wir Baiarl I in die Hand-
lung eingreifen: RM. 1(6,17 ff. 240, 35 ff. Als Renant mid
O^rior mit einander kilmnfen, bekam jifen sich auch ihre PiVrde
Baiart und Broiefoit: PiM. 200,15 11'. Aehnliche Vorkomnniisse
werden CtiCl. 14 W ff. und GM. MObiJ er/Jdilt.
107. Auf solche Pfenle haben ilie RittL>r ein niierscliüüer-
licbes Vertrauen. Lesen wir nur, wie Renant vtin Baiad spncld:
»Se Den piaist et Raiart sor coi je sui rnonles Ains qne je
sore mors, mult eher fachatL-res* HM. 7b, 3. Ausserdem: RM.
0G,2Ü ff. 134, 14 f. 172,20 f. 178,24 f. 18:i,3 ff l85,:ifW:
198,29 IT. 203, S ff. 354, f» f. In derselben Weise spricht Ogier
von Broieforl: »Se je ravoie Broiefort nion destrier; Ains que
morusse m'i venderoie chier^ Ctiüg, 5571 f. Aehrjlich: ChOg.
5502 r. UM'22 f. 1L»602 tt Damit vert^teiche man noch: AB»^
197, 22 ff., Aiol. 811 ff. 8507 ff., ChC. r,n2s. Gavd.3S2Si: 4r»00 f.,
GM. G2cH f., Loh. 173d 10 ff, Ot. 334 ff, RRl 123,10 ff.
108. Die AnhüTiglichkeit und die treuen Dienste ihrer
Pferde vergalten die Herren mit einer grossen Liebe: AHMJ2,7,
ARM40,24. 177,30. Aiol. 2S19, (;Ua 4.s1J5. 5038, ChOg. r>204.
91G3, EnfOg. 5142 IT., Fter. IUI f., Gayd. 2825. 7730, GN. 1457.
80
202G, Loh. 172c 32. Diese Liebe zeigt sich häufig in den
Worten, die ein Ritter seinem Pferde widmet, wenn es ver-
wundet oder getötet ist, oder wenn er es auf irgend eine andere
Weise verloren hat: ABH48,32. 17(>,lf. 193 f. »Blanchart,
dist il, de vos ai duel coral, Quant vos a Iluedes, H lerres
Iraitals, Qui me chaca fors de mon herital. Li dus en jure
Jesu Tesperital Que s'il estoit ens el premier portal De paradis,
ou joie est principal, Si retorroie por Blancliart, mon chevaU
AB'' 205, 20 fT. Mit letzterer Stelle vergleiche man die folgende:
>Si ie tenoie .L pie en paradis Et l'autres fuist sor le cheval
Flori Je osteroie celui de paradis Si monteroie sor le cheval
de pris« Loli. 174c 24 ff. *) Der Burgunder Auberi bedauert sogar,
seinen Blanchart für Guiborc dalüngegeben zu haben AB** 148,31 AT.
(Hist. litt. XXII 324). Andere derartige Anreden stehen Aiol
993G f., AI. 1350 ff., CliG. 1481, ChOg. 10411 ff., Fier. 4167 ff.,
GM. 87cl3 ff., HM. 142b f. i63a40 f., Loh. 200d8 ff.
109. Als Renaut in der Not beschlossen hat, Baiart zu
töten, um seinen und der Seinigen Hunger zu stillen, kann er
es nicht über sich gewinnen, den Entschluss auszuführen: RM.
360, 2 ff. AlsNaimes mit Morel in Aspremont von einem furcht-
baren Hagelwetter grosse Not leidet, verspricht er ihm, ihn
nie zu vermieten oder zu verkaufen Asp. I"344ff. und ihm das
Futter mit Gold aufzuwiegen, wenn es sein müsste Asp. I' 496 ff.,
und bricht in die Worte aus: »Ha'i Morel ! De vos ai grant tendror«
Asp. P535. Rührend ist auch die Liebe Elies und Aiols zu Marchegai.
Bei dem Klausner Moyses hat Elie zu seinem grossen Kummer dem
Pferde nicht die nötige Fliege angedeihen lassen können. Als er
seinen Sohn Aiol mit dem abgemagerten Gaule ausstattet, empfiehlt
er ihm dessen Pflege ganz besonders an, und als Aiol einmal die
Kraft und das Feuer des Pferdes erprobt hat, beschliesst er, sich
nie von ihm zu trennen Aiol 585. Eine drastische Scene entsteht,
als Elie nach seiner Wiedervereinigung mit Aiol dasRoss wieder
verlangt. Aiol sagt zuerst scherzend, dass Marchegai längst tot
sei, worauf Elie so in Wut gerät, dass er seinen Sohn tot
schlagen will. Nur durch die Vorführung Marchegais kann
Aiol seinen aufgeregten Vater wieder borniiigen Aiol 8:264 ff.
Der Sultan von Babylon fällt in Ohnmacht , als ihm Gautier
initlc^ilt, dass er seinen Marclievalce nicht wieder bekommen
würde, und macht darauf Gauticr die unsinnigsten Versprechun-
gen DelOg. 101 ff
*) lljinz ähnlich sagt Faucones im Gnrin le Loh. 1232: >Si jo tenoio
l'iin«,' pii'i en paradi« Et Taiitre avoic au chastel de Naisil, Je retrairoie
colui de paradis Et Ic mcttroic arricr dedans Naisil«:; vgl. auch: »Cuite
li claiin son paradis. Sc danu' n'i oniro od clor vis.* Partonop. 7107, ih.
Iö7(), (laydon S-KX'.-S. Ano. u. Nie. (\ 23-1 und Dioz, l*oesio d. Troub. S.KVS.
81
110. Wie aussL*rordetilIicJi Iioch die Pferde geschä(zt
wurden, zeigen auch die hüiifig vorkonimendL-n Wert angalu-n.
Zuweilen wird eine ganz hesti minie Geldsiinniie als Preis des
Pferdes genannt: >.m. niars d'or moulu« AB'' 224; »,M. nuirs
d'argent« AI 5712; »mi! mars fondu« Gauf. 2873; ^JL niars
d'or pesant* OL 1839; »JL m. niars« BS. 1 214.21 ; »Le pirc fiist
vendu aPavie .c. niarsc Ayc 2863; >.xx, mars d'ar^ent* DM.4f>03;
>M. livres d^or niier* AB^52,9, ABM00,28, Elie 1903; ..M,
livres« GMRoniv. 357,25; >»x. livres« Aiol 7432, FG. 18,4, Flo.
1655, GM. 4(ki52(). 78c 11; »niius vaut de cent livres de deiiiers
mone<^s« AuL II 198,5; ».C Horiasc« BS. 1 82,32; ^plus
vanl de M. mangons« GN, 2486. Selbst die niedrigslen dioFer
Wertangaben müssen, wenn man die Verminderuiig des Geld-
wertes in Anscidag bringt, ausserordehtlicb hoch erscheinen.
Doch sollen solclie Preise wirklich vorgekommen sein. Vgl.
Schulz, Höf. Leb, I 392, jrdins, Ross und Heiler II 105. Für
ein gewöhnlichem Arbeitspferd werden ÖO Sons gegeben Berte
17G3, für einen guten roticin 100 Sons IBl. 122c 39. Ein ah»-
gemagertes Pferd wird verächtlich auf 13 bis 15 Sous geschätzt
Aiol 8405, ein sclilechter roiwin auf weniger als 20 Sous AB
Rom V. 229,9. Ogier sagt von einem schlechten Pferde, welches
ihm vorgeführt wird: »De leix quatorze ne donroie un hesant*
CbOg. 10435.
111. Noch übcrsclnvänglicher als die oben genannten be-
stimmten Preise Schemen Wertangaben wie: »Je nel donroie
por tont Tor de Ponti« AB* 83, 21; »Que nel dorroie por Tor
de Monpelller« GL. 1140. Aehnlich ABM03,21 f., AspJ'Olf.f,,
CiiG. 44182 f., OL 1897, AI 1328 tl, HM. 13()d44, Jer. 809;i f.,
Gayd. 341,13, ABM04,lö, GhOg. 2396, AL 1335, BB. 4115,
RM. 430,19, AI U83. Anberi verspricht seinem NelTen dafür,
dass er ihm Biancliard zurückgebracht hat, ganz ßurgund und
seine Tochter Senebaut AB 224,17 fT.
112. Von gar manchem Pferde wird behauptet, dass es
das beste Pferd auf der Erde sei: »En nule terre ne tronvoit
on si l»on^ ARM12, 17. Ausserdem AB'' 197, IS, Aiol 223. 5305.
533(;. 8272. 8548. 8570, BS. 182,33, CliOg. 4^>23. 4ß28 f. 11935.
12189, DciOg. 128 f., Eüe 1843, EnfOg. 3758 f. 4532. 5289.
7013 IT., FCBorm, 123, Gayd. 15tr». 3848 f., GM, 7d30, Ma II,
13,22. G0d20, ÜN. 2180, GR.F, 8084, Loh. GSd 29. 173d 19,
Rone. 7704. Oft wird von einem Pferde nur gesagt, diiss es
das beste Pferd sei, welches eine bestimmte Person gesehen
hätte oder welches man wiin.sclien könnte: »'Eins de mes ex si
bon ceval ne vi AB' 83, 20. VgL ßenve de HansL (HisL litt.
XXll 2ri4), Elie 193, EntÜg. 4270 ff., Fier. 4788, BG. 2879 f.,
FC. 16,5 f., EnfDg. 5777 f., Gayd. 38Ö0 f. 3852. Zuweiten
AtuH. a AbliAUdl. (Fr. Bangertj. 6
sclieint rlas Lob durch Angabe üiiier bcsiimmten GegencI etwas
eingL^scliränkt : j-II ii oL si bei de si u Monpellier« ALJMV2, 9,
Aelailidi ABMi2. :i7 , ABMn;j,^iO, ABKomv. 211,35, BC 1»1K
li3yi. i2SIi7. 1^)07, A<[ 7(Mi, EiüO^r.iyimK GM 7d 15. 8a ü. 4SSblS.
ÜOd27. 8Sal4. HK^dH, (iodB. Iö04. llVJ-i, Suis. I 212,6, CliOg,
lft420. GN. I31K), HM. 13(ld4^'i, Loh. !74ci>3, OL lb1)8, Am
931 Elie 18^5, Ant. l:l^J, FC 51,3, Ficr 5(173. Ghd. 27(J, 1
RM. 288,10. Hi\L I3S(;42. Aiol 4244, Loh, l4Da2(i, ABM04,14;
ChC. 4503, Loh. 1 iSu 30, RM, Ü3, 15. ^2^% 38. Maiicfniial sclioint
doti DichlLTti aury^et'allun zu sein, dass solche Angaben einaiidL^r
wider.sjirechen, und sie sehräiikon desiialb zuweilen ifir Lob
dadurch ein, dass sie berülujile Pferde von der Int'eiiorität aii*-
nehiuen: >^Fors Marcegai el nioiKie n'vn ol .1. plus corraiit*
Aiol 9l»3l; »Hon li aniainc Bai^-anL son arragon; Ainc ne si
bon ne nmnta li frans hons, Fors s<?ul Baiarl Renalt le fil
Haiiuon* GhOg. 2H9J) IT. »Li chevaus est rnult bons, onques
ne vi son per, Fors seulement Baiart qni laut fait ä loer*
HM. (>3,35 f. VgL RM. 103,17 IT. »Scnr un cheval mciUeur
de Buciftd, Fors Broieibrt ainc hon ne vit itak EnfOg. 17(3(5 f.
»Tox chevax esl, onques nueudres nc fu Fctrs Vellanlif, ne sai
s*il le valu« Gayd. HOO f. Vgl. nach Sais. 11 14,3. »Onques
meuthes chevax ne sonti esperons , Fors F'errans de Nimaie
dont conte vos avons« ChC. 4058 f. In anderen Fällen suchen
die Dichter gerade die Pterdc ihrer Helden dadurch hervorzu-
lieben , dass sie sie libor andere bekannte Pferde stellen; *N
a cehii, qui n'ait destrier si bor», Tool h pire valoil miolx del
Nairnon, Quant 11 porta le messa^e Charlon, Quant it vit l*ost
Agolant et Hiaiinioid* FC. 37,2 IL »He, Broiefort ! ce dist;
Ogier li t>ers, Malt tiistes bons, eis est millor assesc ChOg,
1194(>*).
113. Sehr häufig fügen die Diclder den Pferdenanien
EpiOiela hinzu, weiche ein allgemeines Lob ausdrücken. Es
sind dies folgende: avttianl: »soret avenant« Gayd. 103^^9.
ftlosfh »Ataignant Falo.seA Gayd, 2749. 4053. 4719; vBroieforl
Talose« CliOg. 5730; »dcstrier vair qui mnlt fu aloses« HM
*) Es niuss autFalk'n j dass das Pferd Broiefort aoi Ende der CbOg,
80 lierabj^e setzt wird , nuclidem Üiiii in deu vorher^ebciidcti Teilen des
Cn'dicliles wie in den EnfOg. und im RM. dius hcichiste Lob gespendet
worden ist. Daran.'? uliein könnte man schliessen, duKs der letzte Teil
der CbOg. von einem anderen Verfiiaäer ist, welcher durch die Schopfur
Reiner Fbantasie öwa üeberlicterte zu überbieten suchte. Als O^ier tlet
B'liant iVniu'vairc ubgcnomnien hat * sagt er: »Dies! (dftit O^ners) pnr
tu sulvalion, Oi- ui eeval, iiine nhis t»iel nc vil on* CiiUg. I218y i\ Audi
duilnrrh wirtl BroieCort h+'ratigefictÄt , welelit-r «Icadi erst, niulidem er
&{» Kiirrengnul niissbrancht worden wnr, sein»' ^^chrmheit verloren hatte.
83
103, 16. hid: >bel cheyaU Ay^' 1178, GM IIb 15, Ma^2. 27h -28.
Wqvu 41(Mi; '»Mjianl biitox chiv4H>« A^p. II 1*7. 37 1 »sis clinvals
ert iiiult bels^ Honi :2^2H; »bei destrier* AliM 70,32, Gayd.
7754, GM. 13b 13; vbel dMrier de pris.^ Lob.30(':!t>; >bpi osl
sim desd'ier« Hörn 2230; »un dustrier paniel(% qoi tsl hüls et
aules« Anl. II 7*>.14- f.; vmoiill bei coiirsier« Aub. S40; >biax
palefroisi. Sais 197.4; GM. 24b 2; :'biax roncins« L(ib. C I85d.
h(d et hon: ^clieval bei el bun« BS. 182, 33; -ung elieval qifil
avoit bei et bon* HG. SS; »Cesciin monle oit dieval , on soit
bon Oll soit beU HG. 935; »delirier bei el boii* DS. I ^238.8;
«deslrier ot bei et bon* EnlDj?. 5017; *le bei e le bon Bluu-
cliarl*' ... hon et hdi *de.strier bnen et hiatis« PP. 3<54('i. hott:
»bon dievaU AB" 14, 28. 83,19, AH*'7<),8. 107,20, 133,29.
197,^22. 205.29. 245,13, AB.BcHnv. 212.14. Ai^'. 394. 877, Aid
tiii5. 612. 1829. 1294. 4341. (i908. 8.>(j7. 91U2, AI. 932. 152S.
5194. 5517, Amis 1459. 1717, AiU. I 194,(3, Aq. 704, \s\y. 1-
:233. 468, Asp. IM 5b 21, Aye SSI. 1943, BS. I 215,30, 2(U,17.
^73,8. 1190,^25. 231,29. 260,21. 356.14, ChC. 1258. 2055. 2 150.
3262. 4326 4503. 6575, Ghet. 219, 13, GliOj,'. 1213. 1956. 24^j(j.
2484. 2781. 5369.6597. 7420. 7723. 10396. Itt665 11151.11983.
12006, GL. 2139, DM. 970. 210S. 2157. 2344. 2428. 2526. 3959,
DMRüiiw. 78,19, EniO^r, 283s. 3300. 5538, FG. 8.17. 117,11.
119,29. 157.12, Fipr. 1727. 1765, Gauf 3116.8131, Gayd. 2093,
3865. 3872. 4^)91. 4763. 5927. 6239. 6S62. 9204. 9417, 'üHourg.
2257, GM. 12c 18. 18d25. 37b 25. 376 28. 67c 28. 68b 30. 79b 8.
HOb25. 87b2S. 10lbl5. 1 02a 15. 115c 13, GN. 1084. 1115. 1401.
1556. 1893. 2058. 2099, GodB. 1446. 4996, Gorm. 226. GR.F.
133. 1601. 2lW2. 4595. 4760. 6289. 6644. 8422, (;V. 538. 3729,
HB. 3191. 8030. 8695, HC. 14-6,24. 158,17, HM. 119a 29. !62dll.
I63a40. JB. 1669. Jer. 97. 1741. 5610. 7604. Loh. 25e6. 2r»d8.
3la 27. 31a 29. 38b 18. 41a 17. 54^i 1 . 55b 17. 58r 23. 72r 9. 76c 14.
77c 12. 77d21. 93a 6. 109c4. !llb27. 125c 14. 146a HJ 171^:30.
I72b7. t73d20. 174« 10. 174<130. I75b28. 175c 18. 175c22.
I81c6. Is8d26. 197a 12. I99b27. 200d7. 200d 8. 200d 19. 2^627.
241a 13. 243a 9. 249<1 16. 250a26. 252a4. Lob. G 43b, Loli. D
43d 55d. Mac. 2639. 3573, MG. 276, PD. 24^i7, PP. 34^16. 3517,
RM. 49,27. 86,19. 97,22. 123,27. 164,28. 181,3. 185,36. 198,29.
243,14. m\A, 308,10, Hol. 1567. 1878. 2995, ltonc,2K71. 4928.
5457. G366. 7762. 8082, Sais. 1 141,7. 252,22, -cbeval bon*
Asp. IM4a20, GB.F. 2214. 5651. 8956; cbeval niult bon*
GBou^^^2727; »ulifval üt buu« AI. 140;^; »clieval^ iml bans* UoL
30G4; »bon de.'^lrier- AB' 54, 17. 59. 17. 86.17, AB'' 102/24. 179,29.
199,31. Ai>r. 100, Aiol 221. 582. 1934. 2N24. 3646. 3655. 3703,
3721, 3766. 4178. 45oS. 7602. 8576, AI. 1556 2068. 40l8. 4762,
7644, Amis 82, Aul. I 161,11. II 261,4, Asp. r'4b20. 23b5.
84
20a 36, 35b 25. 38a ^5, Äye 1122. 18SÖ, BB. 76L 2212. 3Ü70.
41t5, BC. 5250. 2707. 3645, BS. 1295.1. II 15,8, Beuve de
HansL 83,31, Gha 997, Gliel. 258,14, GhOg. 1604, 1676. 2779.
1053. 7000, p. 75 n. 4, GL. 663. 1886. 2543, Daurel 2143,
DelO-. 104. 123, DM.Roniv. 81,11. DF^. 656, 1085, Elie 558.
5Ö0. 2032. 1038, EnfGiiill (G.d^Or. 11,16), EnfO^^, 5300. 7010,
FC. 151,1, LXni, Ficr. 4-60. 082. 4086. 4185, G;iui: 2909. 4151.
6588. 0727. Gay-l. 1516. 2502. 4863. 6400. 82211 9416, Gorm.
310. 300, GRM. 103,19, GV. 1556. 1625. 2414. 2441, HM.
139c27. 155c22. 150dl0. 160d23. 163a 19. 105a 35, JB. 1649.
1654. 2069, Jer. 3850. 3871. 6206, Loh. 5b 22. 21c 2. 54c 25.
60a 7, 73b20. I43cl0, 172c6. 175bll. 176c 15. 176c 18. 219b 11,
221c 14. 231c 14, Lok D'lOlc. 164a. 182b, Mac. 2345, MG. 70.
106, 01.972. 1093. 1115. 16Ü6. 1782, PP. 749. 1772. 3271.3337.
3417. 3723. 3754, 4531, RC.13,13. 25,18,40,26. IW.,11, 131,14,
136,5. 138,12. 184,12. 273,15, RM. 82, 19. 126,9. 131,5. 133,16.
208,7. 211,25. 241,8. 320,13. 416,33, Rone. 2102, 4181. 4671.
5573. 0317. 6376. 6384. 6056, Sais. I 101,3. 221 n. 3; »bon
cQursier* DM. 6092» Fier. 5673, GBourg. 576; *bon aut'errant*
BS. I 218,24, CV. 1513; -boii FerranU BG. 2918; -hon
hiancbart* AB'' 192,28; *bons Floiis- Loh. 181a 29;
bauchaiU* HM 163 39; *bou amoravin* PP. 3262;
moraviri« Hörn 2941; *boia arrabi« RM. 442,20;
rox orqiieriois<* Sais. 1228,3; *>bon bai du Rassle* Sais. II
*büii rnilsoklor« Jer. 07; »hon chaceour« Berte 2619;
palefroi* Aiol 1261. 3739. 8414, BS. 1378,2, Chet. 107,24,
GhOfr. 11151, PP. 1362; »bon ronchin* Aiol 2804. 2856, HM.
122c 30, 123b44, Loh, 254b 24; -hon soniier* HB. 64ö8, Loh.
Il-2a9, MG. 085; »hoit chüval de pns- AB^10,2S. 16,18. 74,4.
104.13. 104,25. 133,6, 133,21, AB^Romv, 230,33, Amis 022,
Aq,'426, KHJ7, Aye3162, GhOg. 7302, 7310, EnfGuill. (G. d'Or.
II 14K Flu. 1887. 1917, Gayd. 3751. 490G, GBonrg. 3852, GM.
Roniv. 350,1, GN, 1912, HB. 707. 815, 860, 030, 906. 1742,
Loh. 29b 27. 41a4. 69a27. 76b 7. 84a26. 87c6. 94bl3. 95el6.
102a 20. 110c 19. 125d7. 125d22. 139b26. 142a L 147d 18.
Ii7d22. 158h IL 105a 9. 200d 28. 205a 28. 240b 7. 251c 10.
C SOc. D 40d, Rone. 6290; *bon destrier de pris« AB*-
131, 30 . Amis 1 885 , BB. 38. 383 , DM. 2842 , Enf O^.
5537, Gayd. 3129, GV. 502. 861. 868. 1446. 1487, 2053, HM.
I07ü3. 28. ll'Jh25, M5c20. Iii0c24. 137d34, Honi 2272, ier.
332, Lnh. Ob 15, 26d4. lOiid 5. l2Ca2L I28b6. 251b4. C 5Gc.
CSic. D48a. D63d, MoTjGuill. Hisl hlh XXII 527, RG. 135,18.1
2j3,5. 254,12. 255,20, Rone. 6695. hon cheva] pro Iste AB^
102,7; »-bon chevax pi%iez* Rone. 7006; *hon chcval cras,
hon cheval crenii« siehe §. 67 unter cras und creitu; »bon
»bon
»bon
*bon
i7,li
>bon
deslrier auferant* und *büii destrior aufage« §g. 54 und 55;
*bon clieval bai, hon tlestricr baiK;ant , bon cheval liart, bon
t.*lioval sor, bon destrier sor^ g. fi*) onter bal etc., »bon cbeval
couraiiL bon courant clieval, bon courant deslrier, bon choval
isnel. bon destrier isne), bon clieval niovant, bon destrier movanf,
bon destrier miiable« und ähnliche ZusanMiicnstellungen §. 84
unter courant nie; »bon destrier fort, bon destrier sejorne, bon
cheva! de garde* §. 103 unter A//i etc., *bon cheval gascon, bon
destrier gascon« tind Aehnliclies g, 115 unter gascon e\.c.^ »bon
cheval braidis* GBourg. 24t>4; ^boo destrier braidi^ Gayd. 2238,
RM B2,9; *bon riebe potrel* ABM15,6. chier: »palefroi chier*
RG. 1291,12. :>03, '26. corteis: *corteis cavaus* Aig. 398. en-
yignos: *Anstreget Tengignos« Aig. 1432, eskü: *destries
esleüs* PP. 33^5. merveiios: *merviIlox destrier« Loh-171d:25;
»merveÜos destrier* Rone. 914; *cheval inerveillox et courant*
AB,Roniv. 219,3, mihuldor: »destre nul soudor* Asp. 1*5'J5;
»»dextrer milsolsor'^ Asp. il 5L0; ^destrier Tuilsondour* Ayni.
38,23, Ghev. Viv. Hist. litt. XXII 507, EiifOg. 174tJ; ^destrier
niissodour« Gayd, 5(M9^ BS. I 275, H(l; *de.strier inisodor«
GBourg. 260t>. 4139; ^destrier niiaondour- EnfOg. 1527, FP.
4786; «destrier tnilsoldor« GhG. 3tJ'JS; »destrer niilsoldor- GR.F,
2512; »destrier milsodoor* Hörn 120(1 2901;
dor- EnfGod, (Hist. litt. XXII 394); ^destrier
161,21; »destrier missoudor« Rone. tlt30,
»destrier missodor« Rone, 6112. 6255, Sais. fl
missaudor« GM. 72c tJ, RM. 181.2; ^destrier niiseour* PP. 6013;
-vair imis^oudor* FG. 85, 26, Vgl. §.53. nohfei *noble corsier*
GM. 48d3; *noljle palefroi* Häuf. 5611. de pris: »cheval de
pris* Aß.Roniv. 235,33, ABM1,16. ^02, ti. Aiol 1576, Ansets
de Garth. (Gant. Ep. fr.-' HI 638), Aq. 529, GtiOg, 7452, GL.
1479, 2539, EnfOg. 2158. FG. ir,0,4, Gayd. 4925. r,343. 6965,
GBourg. 2457, 2802, GN. 1015, GodB. 770. 3020. 3150, GH.F,
172. 5944^>, HB, 882. 913, 963, 131K). 1671. mVI , HM. 107d 18,
Lok 9b27. iSb 14. 31d 19. 38c6. 58a7, 58a2L 5Hd 29. 5'Ja24.
*destrior niisol-
niil sold'or- RG.
Sais. I 204,10;
183,2; »destrier
68dl9. 73b 18. 75d 30. 79dS. 98d20- 99b 17. 10tb21,
104a 17. 105a 16. 10Sal7. 110a 21. ! 13c 23. Il3dl9,
117d24, Il8a29. 119a 20. 1 19b 23. 124a 21. 126c 4,
135b 28. 135c 1. 139a24, WkilS, 14lb 14. 143d 15.
102b 26.
n3d2L
127b 27.
lUi\ 27.
I46b5,
I80b4.
247c 26
150c 25. 157b 28. UK)b4. 161a 13. 164d4. 17-Ic27. 177b3(».
19Sa2(J. 199c28. 203b2I. 204b 17. 209b 22. 242e 18,
247.125. 256dl5. G 5a. 10a. 89d, 135.1. I41b. Da 162a,
PP, 4üS7, RG, 49,14. 125,25, 251,5, 324,22, Rune, 152, Sais, I
155 n, 15; Miestrier de pris- AB" 15,31, AB"73,4, Aiol 3352. 4702,
7848» Ant. II 58,7, 244,16, Aye 2944, WS. \ 332,30. 359,15,
ChOg. 6704. 6904. 7387, 7785, GV. 520, DM, 4786, EnfOg. 777.
86
of>eii. prtsie
proisie« siel
72,32, GhC
1810, FC, i:)7,27, Gayd.:^)37, GM. l^a:!U. \Uk\ 12, GodB, 1152,
(iV, ]i5'J. 150:{, 2225. 223t, HM. l(_K;d8, 155c 27. U{mjl7,33,
Loh. 4d25. 1G13 27. 17 d 7. 33d 25. 43a 2. 44a 5. 4ia20. 4Sb9.
r»2]*7. 82d23. 117d27. 12r>a9. liJ8a30. 12Sb2a lGlb2(i. U;7b 10,
245d6. 254b23. 257c 15. G 09a. 73d. 95b. 175d. 171»c. 179*1.
D 20d,3<Jc, :»l 3r>d. 43d, 50a, RG. 33, 15. 104, 10» Sais, 1 155,13;
»aiiferraiit de pris- AB^'20,3- 91), 15 , Äiol 0054. 754L 7508,
C\)iJ^.7im, Loh.Gc7. 42c3. 45a 18. IjM5. 71a22. 71b2. 72a28.
74b 22. 75c21. 7Sd 13. 87c 13. 117d 20 C4<Jb. •J3c. 1)8^^^^ d. D 39d ;
»palefmi de pris« Loh. 133b 7, G 30b IG; *destrier coraot de
pris* Aiol. 3014; -»chavals dp grau prelz^^ GRM. 181,10; »IipI
dostrier do pris, bon cheval de pris, hon deslriet* de piis« siebe
cbevax pi'isiez« Sais. 1 254,12; »boti cheval
sietio üben, riche; *riche chcval« Aiol 10335, As[». II
1212. 5188, DM. 4098, GM. i9a5. 80cl0. lÜ8c 19.
nOc6. (uN. 2179, HC. 149,25. 200,7, Jer. 0702. 8484; *riche
destrier* ABM01,18. 248,^21. ßß, Gij5, BS I 246,12. II 350,26,
GM. 108c iä2, ChC. G454, J^I. 125,2, Sais, I 58,17; -^riches
dcsiriors sor?^* Sais. I 181,7; »niaitit riebe destrier d'AIeinaigno
vi crArlois* BB. 198; ^inainl ricfie «lestricr auferrant el i^ascon-
BB. :29C9, BSJ2SS,3; »inoult riebe cbeval* GbG. 5374; *moiilt
riche destrier- GodB. 48äl; »riebe palelroy« Bß. 5209, DaiircU9;
»boti ricfje potrol^* AHM 15,0. qui mnft (tanl) fait (fist. sunt)
ä loeri ErifOg 4340, Gauf. 4132, Gayd, 3887, GN. 2004, HM.
10i2a. 105a 35, Jer. 73^^0, RM. 12,2. 337,0. qni tmmlt (tant)
fi.st a pvi.'twr (proisier).* AB'G2,0, Gay d. 3847, GN. 2970, aoiic,
7591, GM.Romv. 359,!21. qiü muli est de hmi (grant) pris:
GhO^. 2745. GM. 4Sa 30.
114. Schlecbte Pferde werden f^ekennzeicbnet durch die
Epilliela dop: *rlops chevaus« GL. 2248; esrlopv: *ceval es-
cfope« HB. 7711; aifovdu: »ronciti.s enfoiuluz« Loh. 21 8c 27;
e-^lruitf cüHif, äescarnc: ^^ceval eslrait, caitif et descarniS Aiol
7504? (jüstl-i -f^-aste roncin« RM. 405,10; maigre: *chevax
MiaiKt*es* Loh. 218c:27; moh:nis: *rnalvais suinier« Rol. 481;
jiQvre: i>uvre clieval« HB. 7588: *povre roiicin* HM. 124c 2,
Loh. 203a KJ. D"iry4a. RG. 203,27; *bien povre gascon«
BS. 1 S3, 2.
115. Zn den Bedin^'ungon , voji welclien der Werl eines
Pferdes abbariKip: i^t. frcbörl auch seine Herkunft aus cükmu
durch seine Pferile/nclit lierrdiniien Lande. F^ol{^ende Zu-
sanifuenslelhin;-'' der die Hi-rkunft der Pferde aof,febenden Epitbela
wird zeipen, welche Länder inid Städte im mittelalterlichen
Frankreich hatipb;ücldicli im Rufe standen, gute Pferde bervor-
7.uhrln;(nn: d'Ageati *r(js liar d'A^«iil - t\v^. 98; d'Alemaignai
»dcslrier d'Alemaigne* Ayni, 50,3, GodB. 3373: »vair d'Ale-
87
maingnc* Gayd. 5447; '-cheval ixnireor d'AIeniaingno" GN. 2570;
»fcrraril trAleiiiEiigui.** HÄL^lllI, Hl; vjnaiiil lii-lu.' ilestiior (i*AIo-
mafgne el irArlois« ÜB. 11>8; »Sor le dosLiier qui d'AIeinaigne
vinU Loh. 140c 3; leAlwr: >BJanc!iart d'Alitr« CliOg. 3^73.
6345. ammnvi: »allei.'in anioravit« GRJl.Ol.ll; »cliaval gasco
i Rrnoravi« GH.M. 72/iti. dÄti^oi: >^cival d'Anzoi« PP. 5243.
tfAf/niHtc: »Vairoii d'Aquillt'G.< Uayd. 21J77; »blanc d'AqiiilwA
Gayd,8182. (VAtpdtaiut/tic: >^inorel d'Aquilaingoo.^ Gayd.5448.
ä'Ar(th' <Analjo): »tla'Vidx d*Aial>ü« A(|. 2510; »ilievaus
d'Aiabe el E^i>eii^m.)is«^ GN. 1G(h;; ^^dostrier d'Aiabt^^ Ck 2^57,
Fiel'. 40%, J[-r. 5404, Sais. II 11(),7; >bon deslricr d'Arahe«
AI. 20(j8, GliC, 12UI, ChO- 15S10, Eli.* 27(1, JB. 9(31); )«bon»
deslriei^ d'Arabe, auforrans el kernus« HM, LiO,20; »sori deslrier
fu d'Arrabe« FC, G8, 7. ürabi (arralii)*): vcbeval arabi« CKC.
3252, Flu 1849, GodO, 3803, GV. 1491. MB. 832. 897. ÜO(i,
Loli.l5alO. 24b 7. 115c 4; vdeslrJer arabJ* AB'(iö,24, AI. 2li4.K,
4155. 4913. 5229, Ainis 1114, Aul. 11 249,K, A(|. 9(;i. 1023,
Ave 1104, ßC. 1477, BS. I 103,10, Biicvo de HansL Mist. litt.
XXII !2<54. CbG. 2775, CJ.O-. 7398, Eli-- 247, EIy^O^^ 1125. 3757,
5912. 0134, F!o. 1735. 1844, Gayil 3475. 5CHJ3. 5037, GodB.
1911, GV.S84, 1490. 2340.3534, MG, 77, 7, HM. 107a 41. 107b 3.
112a^21,35. 13üb34. 143 37. 103a33. 104c3, LuIi. 37a 1. 40ü 18,
42.15. 43d4.70b9. 92d 24. 93b 22. 102a 24. l07bLJ7. 10>Sc5. 108c IX
124d29. 133blO. ]42a^5. 142cI0, 142c23. 142c27. 145d 19.
140a 0. 150b 23. t04d5. lG7b20. 237d28. 23S;i 15. 238d25.
249c 23. ^53d23. 253d28. 250dl0. 257b 5. ^57c23. C 40c. 40c.
118b. 180d. n 45cl. D 3ld. 40a. PR 1173, 3421, RG. 21J1.
79,5. 138,0.237,24. 203,1, RM. 405, 8. 425,8, Ruiic. 1752.25Ä
5^7. 7872; i^bam^ant arabi^ CbOg. 11270; >rox arrabi* Loh.
10c28; vrnus an-abi?t Loh. ti9b7; wair arrabioi Loh. 34d8;
»Bancant ran'abi^> Ayc l(i90, GbOg. 7754; »Baiart t'arabit RM.
*) Im Gtossur zu Aiol .^t MimWl uiul Elie vle Saint Oille liUerfsotzt
Förster auf eine Vermutung ToblorH zu Aiol 423Ü hin .las Adjektiv arahi
durch »leiirig«. Man krnmtfi in iler Thsit j^euei^t smn, es weiiigstt'ns in
den Verbin<lun>jen courant et arahi unti isnd et nrahi (§. 81) fiir pin
S}nonyin von cuuratU uoil miW zu Imtteii. Ihiöere Zusivniuujiislellung
zeij^t jpilocln , «lass es zu lUmi Ijiliulermiincn Arahr. gehört und auch in
di'v Verhindüng mit courant und isnel nicht andtns i\uf/,ufiisöen iwt als
arayon und gmcmi in stdchtu* V'<fi}>indun^, Man ver^jleiche »^ival corant
e iiiagon« Mac 2f'90. 30o2; ^dcslrieis <;orans, sors i't jjjascons« Aiol 2862.
Auch der Volksnunie ist Arfthi: »Li pcleiin d'ersoir, et* fiuent Armhi«
Aye '2rj20; »A ivest tuol s'escrient Arabi« AK *JH:1 Die Versü ».b des
hian« a rhoiBis» qui fu j^aua e,yntffnoii( , Isniax et nnahis, tors e\ liern,
adt'in»M«» Chet. SOri/iä wOrdi-n meiner Annicht entj^ff^^'enatehen , wenn in
ihnen nicht eine Ungpnauigkßit Torhlge.
88
217,4. 217,1L 217,10. 307,^28; »ßlancharl l'arabi« AB*'233,12.
2(>2,6. 190,2; ^Bmieforl farrabi* CliOg. 7CK)3. 7711); »Morel
Tarraljjs« RM. 371,25; »Plantanmr rarrabisÄ Jer. 1373; »J)oen
clieval anabi ne ^asLeian* GR.St. 2015; »buii deslrier arrabi*
Lob. 168c 28, HG. 239, 1 ; »cbevax arrabis et turcois« Glici.
205,19; >cbeval courant et arabi, cbeval arabi el courant, bon
cheval couranl et arabi, corafit cbeval arabi et ^ascon, dostrior
courant el arabi, dcstrier arrabi et courant, deslrier isnel et
arabiÄ siehe §. 84 unter mumnt und isucL arahiö(?): »Bausa
l^arabio« GRL 245,25. irArablc (Arrable): »cbeval d'Arable«
GodB- 35-37; »deslrier d'Arrable« Gayf.2873. arabois: yCh&WBX
aral)ois« GodB. 4961. d'Arat/e (Arra^^e): »deslrier d'Arrage«
Ant. II 229,19; vdestrer d'Arage« ChOg. 1201; »bon deslrier
d'Arrage« Jcr. G531. 6547; »chevaus de Gascoigne et d'Arragec
Sais. 1 63. n. 6; »bons elievax d'AragQtt CbC. 5226. d' Aragon:
»deslrier d^Aragou« Aq. 40, Loh. '.^51a21, PP. 1215, RG. 130/27;
»chevaus d'Espagne et d' Aragon« Ant. 1 159,0. d'Arruffotte:
»deslrier d'Ärragone« Beuve de IJansL83, 13. aragon (arragan):
»clicvax Araf^üUHÄ Jer. 7490; »dcFlrfer aragon« AB.Romv.238,8,
Ab 2319, 2331, Amis 214, 164S, Ant. II 212,9, Asp. 1'215.
226. 419, Asp.Romv. 172,25, Aye 2981, BB. IKXn BG. 3613,
Berla 1330, Bovo d'Ant. 61,15, BS. 11 165,4. 171,9. 332,2»
376,28. 407,8, ChOg. 6462. 10544. 10557. 12185, GL. 1028,
EnfOg. 1081, 5129. 5346, 5989, Gayd. 2057. 5326, GN. 181,
GV. 1591. 16CK), Iia 50,3. 72,5. 153,19. 153,22. 163,22, Jer.
7948, Loh. 94d30. 222a 10. C 182b, Mac. 2493. 2668, PD.2630.
HG. 155,26. 264,15, HM. 43,8. 181,16. 183,16, 185.35. 186,37.
193,32. 202,3. 203,4, 204,24. 205,19. 206,25. 206,28. 213,29.
217,36. 24(n 19. 259,33. 260,12 276,31. 278.9. 282,27. 286,38.
369,13, Rone. 6487, Sais. I 232,6. ]1 91,1; )>paJefrois Aragon*
Asp. II l 54,3: vle baucbant arragon> GhOg. 507 n. 4; >soti
bauebant arrac^on« GbO^'. 541 n. 3; >*noir aragon« Fier. 5734;
»vair arrngon« Jer. 9032; >Alaingnant larragon« Gayd. 2312,
»Baiart Carra^nnÄ HM. 201.34. 203,11, 204^31, 213,36,214,13,
248,22. 256,27, 259,20. 259,36. 260, 14, 278,26. 279,25. 280, 18.
285,14; vBaurhanl rarra-on« GhOg. 505 n, 3. 12144. 506 ii. 1,
»Broieforl l'araf^on.x GbO^^ 64S7. 10538. 1055L 10561, HM.
14<"),8. 425,34; »Ferranl Farragon« Gayd. 9508; »Flori I'arra-
gon« Loh. 257a 24; vPrio^^iut i\arraf»on« Elic 1826, Jer, 3681;
»bons desliiers arragon« RJI. 246,23; >^ival corant e aragon*
Mac 2993, 3032. itÄrcade: ^^doslrier d^Arcade^ CliOg, 1201;
vl)on destrer d'Arcade« GliOg, 1191, d'Arcage: »Alant H est
im fleslrier.s anK*nes , . . Nes fu d'Arcage, d'un estrange regnes«
AI. 8026,34, d^Artöis: »inatnt riebe destrier d'Aleniaigne et
d'Arlois« BB, 198. aHfrimal: »deslrier anfricanU AI. 6119,
m
PP. 1399. de Bar: *lo fal min de Bar« Aig. 395. harsah (?);
>Hau'^a de ßarsalo« GR.M. 259,22. de Bomüvcni: »sor de
Bormivent« AB»- 223, 22, RM, 32,4. de Bretaigne: »Son desLricr
auferrariU qui esloit de Bretaii^ne« BS. I 272,8. hreton: *|)ale-
froi hroimn FC. 5,5. de Brie: »ehf*vax de Gascoiigne et de
Brie« ChC, 5S74, GodB. 1566; »Tant destrier veTssies de
Gascogne et de Brie« Ant, 11 208, 1. de Carnami : »bai de Carnaon«
Ani. 1 1252 n. 2, de Cartagn : niebtrier de Gaiiage« GhO^. 4988; »bai
de Cartage« BS. 1137(3, U; i>Es destriers uionlent d'Espaingne et
de Gartage« Loh, 213aB; »11 broiche le clicval, qiii li vint de
Cartaige« Flo-380. de Ctisiahuine : »vair de Gaslaingne« Gayd.
5446; de Custeit (Gastolle, Chaslele, GuataleK »destrier de
Castcle* Aiol 816G. 10202, Asp. p 25b 13. BG. 2653, GhG. 6250.
326L GhOg. \m\9, lt890. U0O8, GV. 054, Fier. I9öl, Flo.
2035, Gavd. 2594, GN. 847, GV. ^2413, liorn 3316, Jen 8360,
RG. 47, 11. 70,20, Hone. 1995; »clieval de Ghastele* GodB. 366;
>bai de Gaslek"« GodB. 130(}; >chcval bai de Gtiastele* Gorm.
48; »lä ferrans de Castelo« FJer. 681 : >>vair de Gaslele« FG.
114,9, GM, 7ld30, Sais. I 176,9; »Afiles de Castele« Main. 11
140; »Ferrant rie Castele« BG. 1803; »deslriers ont deChastele,
auferrans et Gascons« GN. 2364; »Jl sisl u bai qui de Ghastele
fuA Äsp. I*" 34b 18. chasteiahi (fastelan): »destrier chasleiainc
Jer. 1645; »destriers vous dorns chastelatn ou norrois« FG.
18,30; »boen clieval arrabi ne castejan« GRSt. 2015. castehis:
>*destiier Gastelois« f^G. 132,13. de ÜaltUhigne: »Et sist sor
un deslritT t|iii vint de Cateloingne« BG. 329, de Composiele:
»clieval inoveiit de Gomposte'e« GR.F. 2740. de Cornouaillei
»bai de Goniouaille« GodB. 1921, Sais. II 9,11; vgl. >Norris
avoit este en Cüinonaille« EiitOg, 5405. de Danesmart i »bay
de Danesniart« PP. 7. damis: »Argon le danois« Aye 1088.
de Daomais: »dej5trior de Daoniais« PP. 3681. d'Espagne
(Espaigne, Espatngne, Espangne, Espegne, E^pengne, Espayne):
»cheval d'Espagiie* AB'"20,9, Aiol 6597. 6530. 6695, Asp. P
25a 41, GhG. 4979, DM. 0692, Gayd. 5444, GodB, 3390. 4490,
RM. 342,6, Rone. 7399; »*leslner d'Espagne« Aiol 5624, GhG.
1267. 600^*, GL. 2253, Gayd. 1633, PP. 4522, RM. 99,6; »bon
destrier d'Espuigne« HM. 12ld7; »alferrant d^Espaigne« GhG.
6409; »noir dXspaigne« FG70,21; »vair d^Espagne« GN. 2572,
Sais. 1 111,2. n:3, L 124.2: »vaires d'I^^paigne« Elie 1622;
»noir Ijaucenl d'E^paignet FG. 70,4; »blaoc ferrant d'Espaigne«
Fier. 23KG76; »bruns bais d'Espaigne« BG. 2879; »hon cheval
d'Espaingnex AB'' 225, 23, Ant. f 243,5, GodB. 25. 1768. 3196;
»vah' destrier d'Espaigne* GBourg. 2318, RM. 105,17; »Baiart
d'Espaigiie* RM. ^167,35; «chevans d'Espaigne et de Sulie« PO.
1748; »chevaus d'Espaigno ou de Ronssie« GhG. 5419, RM.
Aiwa. a. Abu. (Fr. B»og<*rt}, 6*
00
211,30; »hon conrani eheval frKspegne ou de Roua«ie< DM.
918; »iMainl ehuval cursier tio 4l:iiCoii,MU' oii tl/Espaigne« Sai?:. J
61, 14; »iiiaiMt bon ceval (rEt:[>aigiie el d'Orcantea Sais II 24, 1 1 ;
»EL monlcn es chevaas d'Espagne el irAjaifon« Ant, I 159,G;
»Et cevals morileiit d'E-pangrne et do noiigräe* OiOg. 12594;
»chevax cVEspaigiie el da HoiT^rie« GodB. 2<X>; ^Es deslriers
iiiontenl d'Espaingne el de Cartage« Loh. 213a G; »mainl
clieväl corant d'Espalgno et deSurie« GIkC. 4577; »Ou destrier
iiionle i{m d'Ksjxujigne li viriU Loli. ü2all; »Sor le destrior
qui d'Espaingne IJ viJiU Loh. U7d6; »sor .1. granl choval sist
qui villi d'Espaiiij^nc« Loh. 71c37 f.; »Nez fu d'Espaigne si li
esloit trainis« Loh. 118a 31; »D'Espei^giie fu venus, si fu a
rauniustantt DM. 4934. espatf/ums (e«?pongnois ^ espanois):
»cheval espanois« ChC-ö207, Sai:^. II 161, 18; j^deslrier espanois«
ChOg. 1803, Ot.835, Sais. 199,5 n. L ^58,16; «vair espaignois«
Saisv I 199,5*). 229,9; »chevaus d'Arabe et E^pengnois^i GN.
1606; »desltiers gascoiis el espaignois« Sais. 1160,3, deFrise:
»destner de Frisör GhOg. 5021; »bai de Frise« FG. 27,3; >bai
delirier deFrise« FG. 11,15. ^/e G«.vrogj/c? (Gascoigne) : *cbeval
deGascoigne« GodB. 1616: »destrier de Gascogne« GhOg. 11998;
>iiiaiiit theval corsiei' de Gaseoigne ou d'Espaigne« Sais. 16L 14;
»chevaus de Gaseoigne et d'Arcage« Sais. I 63 n. 6; »Tant
cheval de Gascogoe et de Fnsc« GliG. 5109, v. de Brie.
gascon: »cheval gascon-* Ant. 11 10,13, BS. I 173,32, DM.5485,
Gayd. 434. 943^, GM. 68c 17. 8^c5. 92a 7, GN. 2979, GodB.
3425, Jer. 42!, GRR2030, RM.27,17. 160,21. 177,18. 188, t3.
188,22. 221,11, 281,35. 350,34» Rone. 6492, Sais. 1 17,2;
»deslrier gascon< AB" 72,1, AB''9^,19, Anl. II 201,3. 257,13,
Äsp. 1^250. 897, Aye 3033, BB. 31. 3411, BS. I 36,6. 11 78,21.
193,22. 311.16. 21;2,3. 227.25, GlieL 201,1s, GhOg. 98^58, Eiif
Og. 2732. 5114. 5993, FG. 72,23, Gauf. 585. 590, Gayil. 3387.
3393.4091, GBouig. 3527, GV. 2367. HG. 73,6. 122,15, Lnh.94d 16.
165J>23, RG. 98,23. 154,20, RM. 279,37. 281,17. 282,1, Rone.
4824, Sais. I 40,3. 52,6; »aufenanl gascon« Aio! 9(X)5, A.sp. 1-
268, Fier. 5743, GM. 68d 19, GodB. 3218, GV. 1569, HB. 6711,
RM. 43,22. 281,27, Rone. 1480. 2471. 3238, Sak H 6,24;
vpalel'roi gascun« GN. 1357; »ferranl gaseoing« AB" 142,31;
»sor gasc'on* (1R.F\ 6358; »bon cheval gascon« Ant I 163, 8l
252,12, ChC.4381, Gayd. 2922, GN, 2885, FR 1222, RM. 277,25;
>bon deslri(M' gascon« Amis 1657, BS. I 382,10. H 297.15, Elie
504, FC. 91,5, Gayd. 2894. 8097. 9526, GV. 2374, Loh. 81a 17.
81a 20. 169i'29. I92c9, RG. 82,21. 116,13. 131,3. 242,12, RR
•) Die Lrsart von R <itjJ A destrier e.ymiffnotft sehciiit riebtijfer als
vair espuipnoiK, da vair mp, oder tmir tVEsp. HexeichnungL-n luv Bulduiua
i'lerd Vcuron mid, [mt viber diia Fterd Oujtelim» gemeLuL iat.
9!
505.F5, Sais.ri40,7. 182, :J; »noir destrier gascon« Rone. 7523;
i^boins ilestrit-'TS corans, sors et gascons« Atol 2362; vdestricr
ki boDs est et prascons« RM. 193,26; ^coranl cheval arabi et
gascon* AnL 252,5; >chava1 cori-en gasco* GR.M, 150,11;
»chevaiis bais e gascuns GR,F. 5825; »chaval gasco i amoravi«
GR.M. 72,26: »dcstriers gascons et espaignois>< Sah. I 100,3;
»cheval auferranl et rrascorr ChC. 4082. 6190, GN. 970. 2811,
Jer. 9029, RM. 201,28. 222,4, >'clieval aufenant ou ga-^cnn^
Siik. l 110,2; »nmint riche destrier auferrant et f^^ascon« HB.
2069, BS. I 2B8, 3; »destriers ont de Ghastele, auterrans et Gas-
i'ons« GN. 2364; »^Li chevax .. fu ferrans et gascons« ChC. 4656.
ijrigoisi »destrier gri^^ots« BS. II 207,28. th Ifnuffrie {Ihv^vie,
lloii^rie, Otig^rie): »clieval de Hntif?rie< Hörn 15*jn; »destrier
de Huni,'riL-«^AjQl 108s4, BS. il 153.8. 158J0, FC. 15,6, 87,3,
iiodB. 3242, Jer. 5158. 7263, Loli. C 9d ; vpafefreis d'öngriet
A\^, 682; »Imen dtjslrier d'0n*,nie.4 PP. 4729; »K-5 cevals mon-
lenl d'Espati^rne et de Hon^rrie« CtiOj?, 12594, v^l GodB. 206;
de Ltfiti : »baiel de [.erin« FC. 00,28. de Lomharditi: ^cfiCYaf
de Londiardle« GM. 3d 18 (Rom v. 345, 1 ) ; »destrier de Lonil>ardIe«
Anb 2rv44. dv Marhuk: »noir de Mnrharie« AB'' 103,11. de
Maroc: »bruTi ("haval nioven i|iie as de Maroc« GR..M. t*)4,9.
de Möttscnle: >bai de Moriseiiie* Aye 363. de Motd Scnis:
»cheval qiii vint deMrjiit Seriis< liM.82, 5, morutidin (rriorentin)
= de Miuritanie?: »deslrier morandiriÄ AB"' 181,1, 201,10,
201,26, AB.Rooiv. 219,11; vdestrier morentin* GodB. 1599,
Rone. 1444. morois (morrois, moreis, inorei, more^e): >Hto«trier
morob« Anl. II 235,15, Gorni.91 ; -hon destrter rnorois" PP. 4401,
RM. 64,36; »aul'erans morois« Ant 1 123,2; vbai nioroisx FC. 1 14,14 ,
GR.F, 1323.2732; »^brun nioresc« GR.F.931M3; >Les chevaiis eslai-
sierent bruiis et bais et morois* Aiit. I 236, 12; >Qar Bausans fun
chavab ferrans e bais; Dtviirieiits fo arabitz, ditnielz rnorals«
GR.M. 235,8 1. dti Mta-ßi »E sis el cbaval hai ([uac de Muco«
GR.M. 60J8. de Nhnaic: »Ferrani de Nimaic^ CliC. 4502.
4520, 4533. 4*359; »Fcrrant, le cheval ih Nirnaie.. CbC. 5038;
^Ferrant, le destrier de Nijnaie* ChC. 4895. de^lors: »destrier
de NIor-« RC. 92, IL (di: Nnraif/c: »destrier de Noraifje* RC,
10,9- Die Lesart isl nicht sicher, da das W^ort Noraige %'otn
Herausgeber nur vermutet wirdL tioroia tnorrois): vcheval
norois< CtiC, 6220, GhOg. 6804, p.46S n. L Gauf. 6872, GodB.
4968» Sais. I 258, 18 ; >l>on cheval norois^ GodB, 1996; »destrier
norois* Äior7876, FG. 174, H2, Gayd 474, HC. 117,3. RC.30,3,
232,8, Rone. 6132. 6137, GM.37b24. 77c 24; niorruis destrier*
GM. 47b 20; »auferrant norois« Rone. 838, Sais H 117,19;
ipalefroi nori-oi.s< GN. 1186; »vair norroi.s< FC. lOJ, 2G; »Esloii-
djn norois« Aye 1086; >bon destrier iiorois« BS. 1 100, 13, RC,
92
aiJ3. 97,7, 132.22, RM.G5,5, de Nuhie: »deslrier de Nubie«
GN. 2716, Jer. 3505, 5S75. 6213, Loh. C 12Rc; »Plantai^or de
Niihie« Jer. 8592. (Voltremar: »alferanl tl'oltremar« Aljr. 40(>.
dOrcanie (Orquanie, Orcane, Oi'qiienie, Orqiiennie, Ourciienie):
»cheval d'Orcanie« Gayd. 9134; »destrier d'Orcanie* AB''94,15,
Chet. m\4, ChOg. 1759. 1794. 4879, Elic 1313, Gayd, 4976.
4996, GBourR. 553, MG. 710, PP.2171. RG. 93.6. 93, 11. 144,5.
305,11. 318,29, Rone, 1609; ^^bai d'Orcanie« Sais. 1154, 10;
^rox d'Orcanie« Sais. I 220,2. 320,11. 221 n. 3; vnmint hon
cheval d'Espaigne tt d'Orcanie« Sais. II 54,11; ^-.XX, destriers
en amairiG des plus biax d'Orcanie« Sais. 1 175,7. orcanois
f orquenois, orchenois, organois) : »deslrier oiquonois« PP. 4404,
RM. 61,9; »rox organois** Sais. 1 225, 1 (Ä. r. orquenois, R. r.
orcanoLs); »hon rox orquenois* Sais. 1228, 3. (VOricuf: »detrier
d'OritmU PP. 4011 ; »bai d^OrienU Jer, 7372; »dexirer que
venoit d'Oriant« Asp. 1141,22. de Persie: »destrier de Pcrsiec
AK 2084; »ebeval qui fu lies de Persie« RM. 428,2. de Piewont:
»destrer de Pieinonl« PP, 1813. de Fwccnee: »vair de Pin-
cenee« Loh. D 51a. de Porlegal: »noir de Portegal« PP. 1974.
de Fuille: vchevaus de Puille et de Rossie« PO. 1301. de
<^«ör/(?ti (Quarrion): »cavau balran de Quarrion ^<t Aip^. 29; »bai
de Quarion« Ant. 1252 n. 2. de Eagone: iiiant biaux cbivaus
qui soot ne<^ de Ragone« Asp. II 67,37. de Eossie (Roussie)'
»destrier de Rossie« ChOj(. 12018; »Cornu de Rossie« Jer. 8591;
•bon bai de Rosste« Sais. II 27,1; *chevaus de Puille et de
Rossie* PO. 1301; »bon courant cheval d'Espegoe ou de
Roussie* DM 918; »chevaus d'Espaigne ou de Roussie« GhC.
5419, RM. 29,36. de Sorhrie: *cheval de Sorbrie* Hörn 3418.
de Snrie (Suiie, SvUe, Sire): *cheval deSulie* DM.8276. 11488;
»destrier de Surie* AL 2269, AnL I 111,9, Aym. 13,12, ßC.
2168, BS. I 173,1. 380,33. II 92,1, 104,24, GhC 6700, CliO-.
5588. 5627. 12548, p. 199 n. 2, DM. 4541, DR 334. 570, Fier,
3231.5842, Gayd. 2212. 2233, Gßoiirg. 1752, GV, 1244, JB. 3596,
Jer. 55. 374, 4245. 7190. 12569, Loh. 14c 14. 182c 10. 183d26.
245d24.. 24<ja8, ML 41,23, Sais. U 141,11; *bon destrier de
Sylie* Gayd. 8229; «lans destriei-s el tans murls deSurie« Gayd.
8409; *bai de Suric« 4237; *Blancharl de Surie* Jer. 8590;
»Plaiilanior de Snrie« Jer. 5156; »chovaus d'Espai^'ne et de
Suüe* PO, 1748; *niaitil clieval d'Espaigrie et de Surie« GhG.
4577. smian: »ci%*al suriau« PP. 2853. tiois: »destrier tiois«
PP, 3525. 58:14. de Tndfie: »bai de Tudelc* GbC. 6234;
»cheval, qui fu n<''s a Tudele« GliG. 6240. (urcois: *cheval
arrabis et turcois« Ghet, 205,19, de Valfoiidee: *bai de Val-
fondee« Loh. 108b iri; -vair de Valfondee« Loh. 81a7, Loh. C
74a. de Faunte: »rossin qui fu nez de Vauroe« FC, Bor m. 122.
m
(IG. Aus obiger Zusammepstolhin^ und aus der Zusammen-
slelJung der substantivisch gebrauchten die Herkmitl bezeich-
nenden x\djektive in §. 51 ersieht sicli, dass die arabisc^heUt die
aragoniächen und die gascognischen Pferde aiu meisten gescliätzt
wurden. Am wenigsten scheint von den heimischen Pferden
gehalten zu sein, was auch bezeusrt wird durch die Verse: »De
bons chovals eüssons or mestier Et cel roncins ne nous peuent
aidier, Chevals de France ne valent ,1. denier« AB' 1SC>. Nur
in fünf vereinzdien Fallen finde ich nordfranzö tische Gegenden
als die Heimat von Pferden genannt [ArtoiSf Brie, Bar, An2oi,
Niorsl Unter den Ländern des europäischen Festlandes war
besondei's die westliche Halbinsel wegen ihrer Pferdezucht
berühmt {Espuf/ne, espaguois^ Forictjal^ Compostele^ Castde,
chaslelain, castelois, Aragon, Arragoni\ arngon^ aragotiois,
Cakioiugue, Tt4delr), von den süd französischen ProviTr/.en nur
die Gascogne (Gascogne^ gascini, Aquilaingne, Agent). Zweimal
linde ich die Bretagne als Herkunftsort angegeben (Breiaigne,
bretoti). Städte oder Landsdiaften Italiens werden nur ganz
vereinzelt genannt {Aquillee, Bonnivctd, Lomhardie, Pietnontf
Fadk)^ vereinzelt auch Griechenland und speziell Arcadien
(grigots, Arcatle, Armge) , ötter Deutschland und von seinen
Landschaften Fiiet?land {Alcmaigtie, tiois, Frise) und imter den
osteuropäisclien Lanflero wiederholt nur Russland (Rossit;) und
Ungarn (HHiigriei vereinzelt auch das Sorbenland oder Serbien
(Sorbrie) und das PeLsehenegenland {Finveifve). Ein von Rübastre
erobertes Pferd »fu neis ou pais que on dist de Lutis« GM.
4Sb 15. Sehr hanfig kamen die Pferde aus überseeischen Län-
dern (d'oitremar), namlk'h aus den orientalischen Ländern
Persien. Armenien, Hyrkanten (?), Syrien und Arabien {Orient,
Berste^ hermm^ ihctune, urcfifwis, Sttrir, stirian, Arabe^ AragCt
Arablc (?}, nrnbi)^ aus Nubitin und den Berberländorn in Nord-
afrika (aufricant^ Nuhie, barbari, V't^rtaije^ Alier, Mnroc, moroiSf
amoravi^ moraviy morandin (?)), aus Cornvvali, aus Norwegen
und Dänemark in Xordeui'opa (Corttomtilh\ ttorois, Dawstttart^
danoisl Vielleicht soll auch das so häufig als Herkunftsort
genannte Orcanie nicht Hyrkanien , sondern die Orkiieyinseln
bedeuten. Man sieht, dass die (Ih. dt; g. di<' Pferde rneislens
aus heidnischen, d. i. muhanicdantschen, Ländern stammen
lassen. Auch die Namen, welche sich nictit mit Sicherheit auf
ein bekanntes Land deuten lassen, wie Cartiaoa^ DaomaiSf
Lerin, Marbnrie, Monsenie, J/wco, Qtmrioti, Rfvjove, Valfotidee,
Vctmue, werden heidnische Länder bezeichnen sollen. Vaffunde
kommt ja auch im Rolandsliede(2rS) als Name einer heidnischen
Lokalität vor.
n
^ Charakteristische Unter«;cTiiede werden an die ver-
schiedene Heimat der Pferde niclit f^eknüpft. Im GR, lesen wir
zwar: »Qar Baii^ans fon clinvjils forrans e ha'is; Demiehls fo
afabilz, diniictz niorais* GR.M. 235,8 f. Wir diirfen abnr dar-
*uTS nicht schliessen, dass die eisenj^i-aue Farbe den arabisclien,
die braonrote den nianrisclien Pferden eigentümlich gewesen
sei. Neben den allerdings mehrmals vorkonnnenden Verbin-
dungen hai morois nnd brnn fnorvse findet sich auch hrtws tt
hals et morais^ und unter den zahlreichen aus Arabien stani-
niendcn Pferden wird nicht ein einziges ferrnvt genannt, wohl
aber eins rox, eins Baiart. und sogar eins MureL Setu* häufig
werden, wie dw §. 54 angeluhrten Beispiele zeigen, verschie^iene
einander widers|jrechende FJerkytjllsliezeichnutigen auf dasselbe
Pterd angewandt. Den Diclitern sctiinnt es nur darauf an-
gekommen zu sein, die Heikunlt des Pffrdns ati>5 der Fremde
anzudeuten, sodass sie an einem einiual gebrauchten Epitheton
nicht fest halten^ wenn ihnen ein anderes diesem wider-
sprechendes für Versmass und Reim becjuemer ist.
118. Ueber die Art und Weise, wie die Ritter ihre Pferde
erwarben , gel>en die Cli. de g. genügenden Aufschhiss. Die
ehrenvollste Art der Erwerbung isl die Erwerbung durch Kampf.
Von vielen Pferden wird erwähnt , in welcher Schlacld und
von welcliem früheieu Besitzer sie erobert wurden: »On 11
amainnc Ic noir de Marharie , Que il contioist seur la jent de
Lucie« ABMOajl f, Aehnlich Asp. P 34b 18 f.» Aye 2943 ff.,
GhOg. H375 ff. 1745 f. 10425 f., EnfOg. 528(3 IT., FG. 87,2ti U
Gauf. 4917 f., Jer. WM f., Loh. 159b 16. 170b G f., RG. 151,10 ff.,
RM. 425,8 ff, Rol. 1(J40 f. 2993 Pf,
119. Oft verliebt sich ein Ritter so in das herrliche Pferdl
eines Feindes, dass er Alles aufbietet, um es zu erobern, und
vor dem Kampfe sogar den lieben Gott oder die heilige Jimg-
frau antleht, es ihn unversehrt gewinnen zu lassen: »Le queri«
Guillaume Ta forment goiilouse, Dien reclama coiemenl, a cele;'
Glorieus sire, par la toife] bonlc Peres propisses, ki nie fesistesl
n6, Gonscrih\s moi par la voslre honte Kejou eiisse cel doslrier'
ahrieve! Se a Orenge Ten avoie menc, Je fnet] rendroie por
tote m'irel«''* AI. M76 ff. Vgl. GhOg. 2779 11, DelOg. 19 IT.,
EnfOg. aOiit) ff., Jer. 8089 ff.\ AB'^IO^^, 18 ff. H)4, 10 fT., GL
673 IT., Elie 495 ff. 951 ff., HB, 7708 f
220. Von ghlcklictien Kriegs- und Plünderimgszügen werden
immer viele Pferde als Beute tieinigebracbt : AB'' '^5. 5 ff,, Aig.
81 f. lt8;U., Aiot 10390 t;, As[j. 11 44.8 m, GR.F. 982 f. 1078,
JB. 2019 f., Loh. 3a7 f. 28d23. 82d2l Ü'. 142d2i. Ifi7b 19 fT.
2oac 18 f., 222c 5 ff. 2:11 ct> f. 231c 28 f., Main. 11 58. 61. 83 ff,
102 ff., RG. 151,3 f. In den EnlOg. nehmen Ogier und seine
Gefährten sogar den oigencn Unterthancn des Kaisers, nämlich
den feigen Lombarden, wclclie fliehen, die Pferde ab: EnfOg.
942. 1014. 1023. Arme Krieger nahmen natürlich jede Gelegen-
heil wahr, um sich in den Besitz guter Pferde zu setzen: »De
cheval n'a il point, mez il le conquerra Au plus tost, se il
puet, que a main li vendia« DM. fO'i07 f. Während der WafTen-
ruhe pilegten sie wohl ym dem Zwecke in der Nähe der Feinde
umherzuschweifen : vJe vois eschar'fctaitant ,L povre soudoier Qui
<^a oulre est passe poi* rontins j^'aai^mierci Sais. II 10, 1 t
121. Wie im ernsten Kampfe konnte ein Ritter aber auch
Pferde im Turniere und heim Tjostieren gewinnen, da derjenige,
welcher aus dem Sattel geworfen wurde, in der Regel das
Pferd an den Sieger verlor: AB''80,31, Aig. 400 ß; Aior35241".,
Aub. 2218fT„ BS. I 79,23 ff. 85,1 f. 86, 15 fi: 86,24 f. II 195,29,
Gauf. 2873 ff., Gayd. 5891 f., HM. 120c IT. Manchem mag es
bei diesen WafTenfibungen mehr auf die Pferde als auf den
Rutnn angekommen sein. Dass die Erwerbung von Pferden
vielfach als eigentlicher Zweck eines Turn k^'s aufgefasst wurde,
geht aus den erwähnten Stellen von BS. deutlich hervor. Vor
einer Tjost wurde oft ausdrücklich ausbedungen , dass der Al>
geworfene sein Pferd verlieren sollte. Als z. B. Bernier den
Aliaume auffordert, sich mit Gerin zu versuchen, stinmit Aliaume
zu, indem er als Bedingung setzt : »Cil qni chara si perde son
destrier* RG. i8l,G. Selbst im Buhurt konnte der gewandteste
Reiter als Preis seiner Geschicklichkeit ein Pferd erwerben,
weiches natürlich bei diesem Rittevspiele nicht von einem Be-
siegten verloren , sondern von einem Fürsten oder Burgherrn
zuweilen als Preis ausgesetzt wurde: BS. H 190,22 ff.
122. Sehr liäufig werden Pferde als Geschenke verwand!.
Fürsten machen zuweilen einander Pferde zum Geschenke, um
gute Beziehungen zu untcrlialten. König Corsabrin z. B. schenkt
ein Pferd dem Könige Marsille Gayd. 1200 IT. Auf diese Weise
kommen otl Pfenle aus heidnischen Landen in den Besitz von
Christen. Marsille schickt Karl dem Grossen nacli der Ron-
cevaux- Version vmeint auferanl devStrier« Rone. 40 und »chevam
de pris« Rone. 152.221. Aquins Neffe Doret sendet den Fran*
zosen vChevalx d'Arabe .IV. .C. sourannez, Mil hacjuent^es
blanches et bien sellees* Aq. 2510 f. Ein herrliches Pferd sendet
Balan dem Kaiser Karl Asp. P4b20 f. imd Asp. P 20b 35 L
und der König von Spanien dem Könige Desier: GhOg. 462 L
Auch Vasallen schenken oft ihren Oberherren Pferde als Zeichen
ihrer Ergebentieit: Dayr.il 2021 ff., Gayd. 188 0", GR.M. 253, 16 f.,
Loh. 218d25 ff. 210a 17 f. Manclnnal tragen diese Geschenke
den Charakter der Bestechung : Aye 3161 K 3181 tT., Daurel
5Ö8. 2165, Lob. 162d 26 ff. 163d 19 ff. 177a 6 ff. 192b 1 ff.
96
Einige Male komnimi aucli Pferde ah schnldij^e Abg-abc», all
Tribut odor Steuer, vor: Loh. 10 la 10 ft\. Gayd. 3803 n\ Haiifieer'
rdi
\\t
belohnen Könige ihre uei rennen
ihre Freunde und Dienstumnnen : Anseis de Carllm^e (GauL
Ep. fr.« m 638), Gharlemagne de Venise (Gant, Ep. irr IIT 46),
A.^p. H 59,35fT- 60,1. 6ö,!?2. 60,31 f., Danrel 1775, EiifD^.
77912 ff., GM. Il8a9, GN. 317. GodB. 88G IT., GR.F, 4221 f.,
Loh. 102a 19 ff., G28a, HG. 21, 10 f., RM. 50,34 f., BS. II 341,3 ff.,
Lob. 143c9 f., RG. 314,21 ff., Anl. II 42,3 ff., Hörn 419 f,,
Loh. 209b 20 ff. Diese Geschenke können in den meisten Fallen
als Sold angesehen werden. Besonders deutlich zeigt sich dies
in folgendeii Beispielen : AB^25,32 ff., Aiol 6497 l, Asn, P()b25 ff,,
BS, 1 185, 3 L f., GR3L I89J9 ff,, Loh. llldlO f. 127(!l8 ff.
134c2i ff. 194a23. 204bl5 ff.D' I70d. D" 162a.D" 182c, RG. 203,27 f.,
274» 23 f. Viele Freunde erwirbt sich derjenige, welcher recht
viele derartfge Geschenke machen kann. Von Rolands Freunden
sagt Ganelon: ü\ raitnent tant ne li faldrunl nient. Cr e ur-
gent lur met tant en present, Muls e destrers o paües e guar-
nemenzÄ Rol. 31*7 ff. Ein einzelnes Beispiel von Rolands Frei-
gebtgkeil gegen Freunde enthält die Prise de Panipolune: PP.
4521 ff. Besonders frei^^ebig pflegen die Herren mit den
eroberten Pferden nach einer glücklichen Schlacht zu sein.
Als Aiol durch seine Sie^e reich geworden, liisst er alle armen
Ritter und Edelleule zu sich enthielten, um ihnen Pferde und
anderes Gut 7,n schenken: Aiol 37 IC ff. Wilhelm von Oranien
erlässt die Anfforderung: »Touz ceus qui servent as povres
seignorez Vieignent a moi, ge lor dorrai assez Or et argenl
et deniers monnoiez, De^triers d'Espagne et granz muls sejornez,
Que j'amenai de Rome la eile; Et en Espaigne en ai tanl con-
queste, Que je ne sai ou le disnie poser« GL. 2250 If. Aelmlich
verhält sich Robastre: DM. 10266 ff. Nach einem glücklichen
Tuniiere zeigt der etile Ritter dieselbe Freigebigkeit: >>Maint
cevat gaaigna, si Ics a tous donn^s« HM. 121c 5, Zuweilen
werden den Fiirsten wegen ihrer Freigebigkeil mit Pferden Vor-
würfe gemacht, z. B, dem Loeys von Makaire: »Sire, drois
emperere, ne fais nas hien, Qui cel garr^on dones tous ches
destriers« Aiol 3552 f. Vgl Aiol 4198 ff. Als die Alleniannen,
Bayern, Lombarden nnd Burgunder von Karl dem Grossen
beauftragt werden, eine Brücke zu bauen, weigern sie sich mit
den Worten: i^^Frani^-ois facent le pont, cui vos donez Toi' nier
Et les diapres fres qi tant fönt a prisier. Qi par nuit et par
jor sont a vostre niaingier, Gui vos donez chevax qant lor
failient destrier« Sais. Ü 37.21 ff. Manchmal aber wird auch
über die Kargheit der Fürsten geklagt: »Mes peres t'a servi
.Xlfll ans, voire plus, C'onques ne ti donas palefroi ne boin
97
muU Elie 831 f. Vgl Hörn 4405 ff, Anch Damen machen
bisweilen Rittern, welclie sie ehren oder Mohnen wollen, Pferde
zum Ge=^€henk: Loh. 103cl7 ff. Illb27. l;Mb3 ff. 169c2(> ff.
17Ub4 n\ BS, I 169J4 f., Flo. 912, Hora 543. 2486. 2498, JB.
1737 ff.» Aig. 389 ff. Umgekehrt werden auch Damen von
Rittern mit Pferden beschenkt: Loh. 11 9b 10 ff. 149a 23 ff.
Zuweilen schenkt ein Ritter einer Dame ein erobertes Pferd
als Zeiclien seines Sieges, z,B. Jourdain von Blaivies: JB. 2501 f.
imd Gerart von Gommarchis BG 2662. 3045. Auch Geistliche
verschenken wohl Pferde und erhalten solche zum Geschenke:
Loh. 2a ö ft'. 93a 22 f. 95c 15 i\
123. Bei der Scliwertleile wird der junge Ritter in der
Regel mit einem Pferde, manchmal auch mit mehreren Pferden,
besclienkt: Aiol 7430 ff , BS. II 211,7, GN. 954 f., Hx\L 166c 33,
Loh. 145c 2 f. Begues erhält beim Ritterschlage vom Könige
Pipin den Baucant: Loli. 10a 9, Aymouet von Olivier den
Ferranl RM. 425,8 ff., Yon den Broiefort Ogiers: RM. 425,31.
Wilhelm von Oranien beschenkt einen zum Ritter gesctdagenen
Pförtner: »Et de cbeval, de roncin d'escuier, De palefroi, de
mulel, de somier« GL. 1643 f.
124. Sehr hantig erhalten Boten Pferde als Botenlohn:
Aiol 3963, BG. 2168, Berte 1496, Ghet. 197,23 f 219, !3, Daurel
49, Gayd. 153 f., GBourg. 1264 ff., GN. 2058, HM. 139c 27.
143c 37, 159dHJ. 160d23. 176d32, Ra221,18ff. Bauduin von
Sebourc giebt nh Botenlohn einem Knappen v.l. cheval bei et
bon< und behält dafür den »bien ijovre gascon« des Knappen:
BS. I 82,30 ff. Der Kaiser von Konstant! nopel giebt den Ge-
sandten des Königs von Ungarn i^a (;ascun un palafroi anblantc
Mac. 1685. Vgl. auch HB. 414 (§, 21). Zuweilen bedarf es
eines Winkes von Seiten des Bolen, um das gewunsclde Geschenk
zu erhallen: »Dil li messages: je n*at point de roncin .1. Ten
dona li hons vilainz Her vis« Loh. 30a l f. Gesandten werden
Pferde auch wohl in der Absicht gegeben, sie zu bestechen,
2* B, dem Ganelon: Roh 844 ff., Rone. 912 ff. Auch Spione
wurden durch Pfurde belohnt: GN. 1556.
125. Nicht seilen werden Pferde als Geschenk für em-
pfangene Gastfreundschaft gegeben : Aiol 3696 ff. 3750 ff. 5756 f.,
AI 3490 IT., BS. 1 21528 ff, Gayd, 4085 IT., JB. 2065 ff, Gaulier
giebt seinem Wirte Ysor(* einen »dt^trier sejorn^* RG. 169,24,
Auberi seinem Wirte ».lll. bous destriei's« ABM0,3 und Grat
Baudouin ».l. palefroi^ AB'' 38, 19, 39,27.
126. Aucti Spiel leuten werden zuweilen Pferde geschenkt:
Che. 4091 IT. 5739 IT., Daurel 102. 170, DR. 16 ff, GodB.230ff.,
Jß. 2509 f., Mon.GuilL (Hist. litt. XXII 524), PP. 136t ff., RG.
237,20 ir. Im Eingänge der Chanson d'Antioche sagt der
Aiidg« u. Abbiiutll. (Fr.. Bau)jOri), 7
m
Jongleur zu den Zuliörern: vSi sc traie envers moi» por Dieu
Ven veu! proier. Je ne Itii ruis (^el sien palefroi ne ilestrier,
Pelii^on vair ne gris, ne vaillant un deriiei', S'il por Dieu ne
me done, qiii Ten renge loier« Ant. I 4, 1 ff.
i;^7. Pferde werden überhaupt für DiensUeistungen der
verschiedensten Art gewissermasseii als BezaliUmg f^egeben:
Loh. 200a 5 f. 218a 24 Ü\ 245il5 f., Main. II 20 tf. Die Gutiialdin
des Grafen Baudouin giobl einem Kellenneisler für die Bergung
Auberis ihren »auferrant coursiert Aß^'GO, 10, Auberi einem
Pilger für die Vertäuscfiurig der Gewänder : ».G. saus - . et
,1. ronci trolier« AB'' 57, 5, Thieris für denselben Dienst seine
Kleider und sein Pferd: HM.^i52b26L, Hörn für den Pilgerslafa
seinen »amoravin« Hörn 3974« Aiol verspricht einem F^förtner
ein Pferd für das Oeftnen eines Thors: Aiol 2804, 2824 und
hrdt sein Vei^prechen: Aiol 3645 IT. V^f. GM. 46d25. Ein
anderes Mal giebl er einem Pilger ein Pferd für ein niitgeLeittes
Mahl: Aiol 5680 f,, vgl. Aiol 6132 f. Robaslre versprichl einem
Sclimiede statt des alisbedungenen Geldes ein Pferd, ja, er will
sogar alle Verwandten des Sclimäedes mit Pferden ausstatten:
GM. 78c 10 ff. Daurel verspricht einem P'uhrinann für die üeber-
fahrt seinen »caval liar« Daurel 849. Die Abtei von St. Denis
erhält für die Wallen Wilhelms von Oranien u. a. »vint destriers
et vint niul de Surie« Enf. Guill (Ilist. litt. XXII 479).
128. Zuweilen dienen Pferde als Sühne: Loh. 193c 26 ff.
247d5iT. 25lal9ff., Ra89,23ff. 120,13 IT. und als Lösegeld:
Aiol. 3351 ff., DelOg- 110, GM. 24d9. 25b 21, GV. 779 ff., JB.
291 fr, Jer. 3419 IT.
129. Von der Erwerbung der Pferde durch Kauf ist in
den Gh. de g* verhültnismiLssig wenig die Rede. Von dem
Pferde Li ron lieisst es: >A1 rei deNubie Fenmane per conprar,
Des mite de bezans Ten fet dar* Aig. 394 f. Der unerfahrene
Vivien kauft für 100 Francs, die ilini sein Pflegevater Godefroi
gegeben hat, einen roncin, welcher keine 30 Francs wert ist:
Eni: Vivien (Gaut. Ep. fr.' iV 426). Derselbe Zug findet sich
auch \m Okfavian. Ein ähnlicher auch in HM. Der junge
Hervis von Metz nämlich kantt von einem Knappen für 10 Pfand
Sterling ein Streitross, einen Falken, einen Hasenhund und einen
Bracken: MM. 107b t IT. Seine Oheime fmden den Preis zu
hoch: HM. I07d39. Später kauft er sich ein anderes Pferd:
I21cl2. 123b 41. Auf dem Kreuzxuge legen tlie Ritter Geld
zusammen, um dem Grafen von Flandern, welcher ?eSn Pferd
verloren hat, ein neaes zu kaufen; Ant. II 152^15 ff. Vor
eiiie?n Kriegszuge rnossten natürlich die Fürsten und Ritter
ihre Plerdebestände durch Kauf vervollständigen: »En leur pais
s'on vont sanz demorer Por lor hernois fere tost atorner Et
99
ill mesnies veslir et conreer, Por lor chevaus qiierre et acheter*
Asp. P2a27 ff. Wie grosse Pferdekäufe beirieben wurden^
zeigen folgende zwei Stellen: »Puls fail crier !e banc por (rcsLote
la vile Qiie ee ai commande li amiraus, mes sires: Li chevaus
am ert hons, qui corai a delivre, L'amiraus de Persie li an
donrai .C. livres. Les plus prisiez chevaus de trestote !a vile
Ont fall amener ,XXX. de desoz nne olive; A ,1. perron de
mabre por les renes les linenlc FIo. 1652 Ö*. *Dont fist li lerres
.L bau par Tost crier Qur a desirier nel vende ne prester
Jljes devanl lui le feist amener Et il si fisent qyant il Tot
comande Que d'uns que d'autres cn a .G. achett^s Et les
mules n'i a pas oublies*- Loh, 219a 2 ff. Wer sein Pferd nicht
mit Geld hezafilen kann, muss den Verkaufer wohl durch ein
Pfand oder einen Bürgen sicher slellen: >Qyi le jor fust el
champ et vons^ist bon coursier, Ja ne !'en esleust a son voisin
plaidier, Ne osla^re livrer por son cheval paier* GBaurg. 576 flf.
Zuweilen werden Pferde nur für die Zeit des Kampfes geborgt:
Main. II 54, Sais. 1 2^. Der alte Naymes vermietet soj^ar
seinen Morel ge^jen Vergütung: *Et fu bien adoube seur Morel
le Naymon ; Hiii rnatin Femprunfa par moult grant guerredon* GN,
21 1 1 f. Ueber Pferdepretse vergleiche §. 1 10. Bero limle P f e r d e-
raärkte scheinen in Pavia und bei Öesancon gewesen zu sein:
»Le pire fiisl vendu a Pavie .C. mars- Äye 28Ö3; »Aquati^s
,C florins bien pres de Besenchon« BS, I 82,32. Pferde-
händler finde tc!i nur erwähnt: Aiol 3735, HG. 25. Nicht
selten 'werden Pferde aus Not verf>fändet oder verkauft:
Aiol 9387 f., BS. I tlü.8 f. 208,9. 332,4 ff. JB. 1176 IT. Ein-
mal wird der Vorschlag gemacht, ein Pferd zu vertrinken:
»eis chevau^; est mout maigres et confondus, II estera anqui
al vin bciäs« Aiol. 920; ein anderes Mal, ein Pferd im WirU-
hause zu verspielen: »En la laverne avec nioi en verr^.
E Tauferrant sor qui esles montös Tote vq robe a hasart jueres«
ChOg. 3757 ff.
1 30. Zu wei len wird ancb einPferdetausch vorgeschlagen.
Einen solchen wünscht z. B. Nainies mit Gorhan einzugchen:
»Mon noir elieval vos donrai jpor ce blanc* Asp. I'HOi. Amau-
fiüi-i und Forraut fuhren t^iiien Pferdetauscli aus. Amaiifrois
Wünscht Perraut.s Pferd zu haben, worauf tys ihm dieser unter
der Bedingung abtritt , dass ilim dafür Auloris Pferd gegeben
werde, was gescliiehl (in yd. iiiSS fT. Einen unfreiwilligen Pferde-
tausch nmss sich in BC. der Amirant gefallen lasseir. Als in
dem Zweikampfe, den er mit Gui von Gommarchis bedoht,
beide Reiter einander von den Pferden gestossen haben, heben
die Franzosen Gui auf das w^ertvolle Pferd des Amirant, diesen
aber auf Guis Pferd : BG. 2882 f. Eine andere Art Pferdelausch
lOO
betreiben Varocher und seine Leute, indem sie lioimlich in
Karls Stall eindringen und ihre sctilechten Pferde gegoii die
^ulen Karls und seiner Krieger umtauschen: Mac. 2592 ff.
131. Pferdediebstahl ist nicht seilen und sdieint gar
nichl als schimpflich angeseVien zu werden: *A cel jor sist
Lambert sor Papeillon, .1. palefroi qui t\j de grant renon . . .
Thiebault son peie l'embla au Roi Othon* AB'62, 15 IT. Vgl,
Aig. 382, GH.F, 3378. Der junge Roland und seine vier Ge-
fährten machen sich beritten . indem sie fünf Bretonen ihre
Pferde rauben: Asp. Romv. 17^. Der Zwerg Galopin stiehlt
für Elias von Saint Gille dem Amtral Lubien diis Pferd Prinsaut:
Elie 182G IT.; Richier stiehlt dem Ogier ßroiefort, um ihn zu
schwächen: GhOg. 9289. Sogar Karl der Grosse ist Basin bei
einem Pferdediebstahl beliülflich: G. Paris, Hist. poel. de
Gliarlemagne p. 320*). Ein Akt gewaltthätiger Sequestration,
der dem Raube gleichkommt, wird in Berte erwähnt, wo sich ein
Bauer bei Blanchetleur darüber beklagt, dass ilim die falsche
Berlha sein einziges Pferd, mit dem er steh und seine Familie
ernälnte, weggenommen habe: Berte 175Ü f\\
132. Da sich die Helden des alttranzösischen Epos ihre
Pferde voi-zugsweise aus derji Auslande und zwar am liebsten
durch Eroberung verschaffen, so linden sich über die Pferde-
zucht in den Gh. de g. verhältnismässig wenig Andeulungen.
Der Vater oder die Mutter eines berühmten Pferdes werden,
um die edle Abstammung nachzuweisen, nur in ganz verein-
zelten Fällen genannt: *Et Lroche le cheval qui fu d'yve es-
panoise* Sais, fls. A (Var. zu I 118,3). «Et fu d'une ive fiere
et de tygre engendre« GBourg. 3338; *MouU par dut estre
biaus, qu*il fu fix Bucifal, Le destrier Alixandre« GN. 2.S03 L
»J. sagitaires fors qui ja d'ive escapa Une jument sauvage en
un bos Tengenra«**) GM. 101a 2.5 f, Nach einer Andeutung
scheint man die Füllen im Interesse ihrer Dressur (tüh von der
Mutter getrennt zu haben. Von dem Pferde Glinevent wird
nämlich er/.ähU; *ll fu norril en une ysle de nier, Entre .IL
roehes ou il fu faonnez. d. Sarrazins se pena doii garder.
Tanlost com pot d'alaitier consirrer, Le fist de mere parlir et
dessevtm'« Gayd. 1181 ff. Es werden zwei vei'schiedene Arten
•) üeber die Popularität des Pferd ediebstuhls und ihre mytliologiache
Begründung vgl Jahns, Rotis und R»jiter I 138 tl". Ü37 ff., über die Dieberei
der Zwerge hü altfranauai Bellen Et>os Rajna, Origini 431 ft.
•*) Gautier <Ep. fr IV, 165) veratebt die i^telle so, als wenn hier
von eißciD Pferde «lie Rede wäre, das von einem »saffittain:* und einer
wilden Stute erzeugt sei. Dtnn Wortliiute nach könnte aber uuch da»
Pferd, ?on dem die Kede iBt, selbst ein :,affitairc i.(.ViiUur?) gendnnt
werden.
L
des Aufziehens erwähnt, das Aufziehen in der Freiheit und das
diesem ganz entg^egen gesetzte Aufziehen in einem dunkeln unter-
irtlisdien Räume: *(Jo est Lirons qu'aves auil noniar, Ki fu
noris en fores sans baillar* Aig. 580 f. »En .1. celier le fist II
Turs garder; Grant piece i fu, si com j'oi conter, Quant ot
iL ans, moult plut a esgarder. Li marescliaus qui le devort
ferrer J. jor oublic le celier a fermer; Li chevax vit sor Ini
estanceler Le der soleil, pnost soi a elTraer, Rompt son che-
vestre, si saut ei hennist der« Gayd. 1186 (T. Von Pferden,
welche in Wäldern und auf Meerinseln wild leben, ist GM.
l01a2G ff. die Rede. Die in Freiheit lebenden Pferde wurden,
wenn sie benutzt werden sollten, mit Stricken eingefangen: *Le
che^^al fist a cordes alraper, Frainc et harnois i fisl tantust
poser; A moult ^^rant painne le fist on affrener« Gayd, 1201 H',
133. Auf die P f e r d e p fl e g e fi n den wi r g rosse So rg fa 1 1
verwandt, Wilhelm von Oranien verspridit seinem Baticent:
»S*e8lre peüsses ä Orenge menez, Ni montast sele devanl
.XX. jorz passez, N'i meiiKissiez d'oi-ge ne fust purez, ÄL foiz
ou .IIL ü le bacin colcz» Et li fourngcs fuet jeDÜl fein ile prez
Tut esleüz el en seson fenez; Ne beüssiez s'en vesset non doiez;
Le jor fussiez .IV. Ibiz conreez El de cliier poüe trestoz en-
velopez« Ai- 514 IT. In dem an Sentenzen reichen BS. findet
sieh die hausbackene Regel : *Gbevaus ne poet bten traire, s'il
n'cst bieo gouvernez« BS. I 209, 34.
134. Der Pferdestall lag, wie es scheint, gewöhnlich im
Kellergeschoss und war wohl meistens ein überwölbter Raum.
Vgl. DM. 3583 f., Etie 2415, Enf. Guill (Guill. d-Or. II 16), Gayd.
1186, GM. 101b 17. 101c 7, Loh. 161d28. In den Pferdeställen
finden wir bisweilen grossen Luxus entfallet: »EiStablc furent
richemenl li cheval* Loh. :243c 19. Baiarts Stall hat einen
Fossboden von gostreitlem Marmor: RM. 301,7. Das Pferd
Prinsaut frisst aus einer goldenen Krip|)e, weicher das Wasser
aus einer Wasserleitung zufliesst : Elie 1927 f. Heiden benutzen
oa chrislfiche Kirchen als Pferdeställe: Ant. 1 15,1 ff. 18,7 fi*.
59,2 ff., GodB. ^BOI^ f., Loh. lbi>6. 3b 13. IIb 12. 11c 14. Aber
auch Raoul von Cambrai und Gerart \^on Rossülon schrecken
vor einer solchen Profanierung des Heiligtums nicht zurück:
RC. 5^>, 1 ff., HM. 1 73a 31. Auf der Reise kommt es wohl vor,
dass Pferde mit den Mensdien in demselben Wolnn-aame her-
bergen müssen: Aäol 1758 ff. lo dem Stalle sind die Pferde
gewöhnlich an einen ledernen Halfter angebunden: Äiol 2(360 ff.
5801 ff., Gayd. 1193. Das kostbare Pferd Prinsaol l ulm- y\,
um es vor Diebstahl zu sichern, auf eine sehr uutsländliche
Art verwahrt: *Les aises au cheval vous doie dirc bien. II
ert en .L travail bien saielö d'achier, Le menor des estaches
102
E
ne nieriast .!. somiers, II ne remuisl mie por le keue a tran-
cltior, A ,117, kaines d*or fu fiar Ic col loi<^\s. .1111, pafres de
buies ot li chevaus es pies; Par dedens sont feutr(!'es por le
Oll, que ne ciet ... .XXX. gardes i a, qiii gardcul le destrier,
t quaiil li .XV. dorment, lus .XV. esleiit vellier . . . .111. chle-
veres i ardent, qui niout fönt a prissier« Elie 1919 tf.
135. Die Wartimg der Pferde gehört zu den Oblieeren-
heiten der Knappen: *.l. escuiers se fu rnalin levez Por .11.
cfievax qu'il oi re^iber Gelle pari viiit qii'il les vost desevrer«
Lob. 253bi5flf. Sie wird üborwacbt von dem maresika!, nach
welchem die Slallunj? zuweiloo maresduua'ie heisst: RM»9l,:22,
Sais. A (Var. zu I 175,11), Sais. 1 252,21. Auch findet sich
dafür iiaeh einem anderen Titel desselben Beamten der Name
conestdhlie : Sais. 1 175,11.
130. Die ^^ewölin liehe Nahrung der Pferde ist Hafer,
Heu und Futlerstrob: PD. 1383. UKS.- Aiot 1378. 17(31. ^2063. 5834,
GhN. 55« DM. 358(j. 3S76, DR. ^233, Flo. lOÖO. 1097, Gauf. 51,
Gayd. 3998, GM. 21d 17, 57b 17. 103a It5, Loh. 135b 28. lP2a29.
2l5b20, Mon. GuilL"(Hi^t. litt. XXIL 527). - AB-15,31, Aiol.
781. 1873. 2143. mm. 7150, Ai.348K BS. 1190/26, GhOb^ 6057,
Elie 192(i, 2416. Flo. 993, GBourg. 2339, Elie 1044, Daurel 1129,
GR.F, 1220. - Aiol 58<>4, A%. 431, GhOg, 6268, GR.F. 6161,
Loh. 30c 3. 68b 8, 117d20, Sais. 1 84,4, BS. I 209,31. Sollen
bekonujien sie eine andere Getreideart als Hafer, z. B. Gerslo;
AK 516, Asp. F24, Chet. 257,8. Ausnahmsweise wird ein Pferd
auch wohl mit Brod gefuttert: BS, 1 318,1 f.
137. Auf die Rei.se pHegle man Proviant für die Pferde
mitzunehmen: Aiol. 4935. Unterwegs lässt man sie aber auch
häufig auf der Wiese weiden, was natürlich geschehen miiss,
wenn der etwa mitj^euomniene Proviant ausgegangen ist und
kein anderer versctiatft werden kann: Amis 945 f., Ant.I221,5f.
S21,ll f., GliG. 4413 f., Chet. 214,22. 257,13 f., DR. 1362,
GBourg. SlO f, HB. 4638 f., PD. 3203 fT., RM. 76,30 f. 77,16.
Rol. 2489 IT. Manchmal sind die Pferde so niüdej dass sie nur
liegend fressen können: Rol, 2522 f. Zuweilen wird das Gras
abgemäht und ihnen vorgelegt: Aye 1888 f,, ChOg. 8646, DM.
0290. 2495. Auf diese bequeme Art können die Pferde aber
Dur im Sommer versorgt werden. Im Winter bieten Wurzeln,
Laub und Heidekraut nur einen ungenügenden Ersatz für die
gewotnite Nithrung: RM. 85,21 It S7,4 IT. Wenn ihnen gar
keine Nahrung geboten werden kann, nagen die Pferde wohl
an ihrem liiernenzeuge: Anl. 1 243,5 f. Für den Fall einer
Belagerung wird die Bm*g u, a. aucli mit Heu und Haler für
die Pferde verproviantiert: Daurel 1129.
103
138. Das Getränk dt?r Pferde ist naturlich nur Wasser.
Die Regel »Ein gu^er Reiter ruttorl, ehe er trankt« (Jahns, Ross
und Reiter I 92) scheint nicht immer beohacSitet zu sein: »Les
destriers fn en l'estable men^s; A inangtcr ot quanl il fu
abuevres* AI. 4006 f, DaJieiui wird das Wasser dein Rurg-
brunnen entnommen : DM. 3878, oder die Pferde werden zu
einer Tränke geführt; Daurel 15:^» IT. Auf der Reise rastet
man ae Flüssen oder Quellen, um die Pferde trinken zu lassen:
Aiol 5444 flf. 6126 ff., Ant. I 1C3,9 f. II 277 Anm. (B.C.D.),
GR.F. 6G2 ff. 8114 f., RG. 32(3,15 f. Auf eine Seereise nmss
auch für die Pferde süsses Wasser mitgenommen werden: Aye
1853 m
139. Einmal wird ein durstiges Pferd benutzt, um Wasser
auszuspüren *) : vFaitez tost prandre ung cheva! sooranni5,
FaJii et avayne luy donnez a plante, De hon orge bicii sec et
bien lave, A menger bien, bien de boyre soit garde, Puis soit
hors mis de Testable gecte'; Lessex Taler de la brido defrene,
Devers la terre soit bien avironn^' De noslre gent don nous
abvon parle; S'i! y a esve nc puz acoupvercle Par le cheval,
ce ciiit, sera ti'oiive« Aq. 2039 ff. »A ung cheval ont a nienger
donne, Trois planiers jours onc ne fu abevre', Au quart Tont
de FesLable gecte. D'aler vers terre Tont Franczoys bien garde.
Lors se bessa le cheval abrive Qiii moult estoit soiff agrev6;
Tool droit s'en va courant a la Cite, Mais il n'y trove ne
fontayne ne gu6 Fors nier saK*e don il n'a polnt goute. A
Toure s'est le cheval rctourne, Pres du moutier Saint Servan
amy De Illecques sest le cheval areste, Fronche du neys
moult forinent abrifTe, Des pies d'avant a la terre gecte ...
Tant ont fouy iltecques et oupvre , L'esve ont troiive qui est
de grant bonte« Aq, 2052 IT.
140. Mit grosser Sorgfalt wird durch Putzen und Striegeln
für die Haulreintichkeit der Pfenle Sorge getragen. Oft striegeln
die Ritter ijire Lieblingspferde selbst, und manchmal putzen
sogar Darnen die Pferde der von ihoen bevorzugten Ritter]:
Aiol 2056 ff. 2134 (T. 4179 ff. 6460 If., AK 055. 3478, GhOg.
6273 f., EnfGuill. (Guill. d'Or. 0 16), GM. 57b 17, GN. 2641,
Loli. 6f;bl5 f. 75d2';» IT., Sais. I 58 ff. 125,4. II 30,5. Wenn
einem Pferde von grosser Anstrengung der Schweiss ausbricht,
sucht man es durch Abreiben desselben zu erfrischen: Jer. 3687E
Zuweilen werden die Pferde auch gewaschen: Loh. 5b ^9 f.
141. Wenn die Pferde auf dem Marsche zu sehr ermüdet
sind, nimmt man ihnen den Sattel ab und lüsst sie sich ver-
*) Man ver^ltiiche diimit die germanischen Siigen über Pferde als
Qutllenfinder bei Jähna, ßoas und Reiter 1, 274 ff.
104
schnaufen: Amis 166 f. 1690 f.. RC 132,7 fr. 170,12 ff. Bei
.sGe^
ler i\ a eil i r o n e wirti itinen aas uescnirr ebenfalls abgenommen :
RoL 2484 ff. 2489 tl Vgl GM, 72b 9. Einem ermüdeten Pfenle
gönnt man aych wohl eine kurze Ruiiepause, um es stallen zu
lassen: AI. 1499 (T.
142, Das Schröpfen um! Aderlassen der Pferde, wo-
von Förster; Aiol ei Mirabei p. LI spricht, habe ich oiclit sicher
hele;zt g^efunden. An folgenden Stellen könnte dieser Teil der
Pllndepflege gemeinl sein: vMais il est mal gard^s, mal por-
süignies« Aiol 224. »Ne ainc ne fu saignies ne ferr6s« AL 1348.
Vgl. Aiol. 1484. »Lur chevals funt seiner e reposer, E lur
malades guarir e mesciner« Ot. 737 f. »Vos chevaus covendra
sejorner et saignier, Quant ce vendra au cors, quil soient plus
legier« RM. 126y24 f. Ich glaube jedoch, dass es natürlicher
ist, porseignm\ saignier und seiner als Synonyma der neben
iliiien stehenden Wörter garder, reposer und sejonter anzu-
sehen und mit > pflegen« zu übersetzen. Welchen Zweck sollte
es haben, einem reisemüden Pferde vor einem bevorstehenden
Wettrennen noch Blut zu entzietien (RM. 12G, 24) oder Pferde
nach dem Kampfe zur Ader zu lassen (Ot, 737)? Nur der Vers
AI. 1348 giebt mit beiden Auflassungen des Wortes sah/nicr
einen guten Sinn. Durch »pflegen« isl höchst wahr^ctieiiilich
svgiiier auch zu übersetzen in dem Verse: »Quant il voit soii
cheval, si Ta prts a segnier^ Gauf. 224. Vom Aderlassen ist
ganx sicher nur an folgender Stelle die Rede: vLi coste des
chevaus samblcnt sainnie de vaincÄ BC. 144.
143. Ein wichtiger Teil der Pferdepflege ist die Sorge für
den Hufbeschlag. Vor dem Aufbruche zur Reise und beim ^j
Rasten werden die Hufeisen n ach gesehen , uud oft lässt der^^|
Gastfreund das Pferd seines Gastes frisch beschlagen : Aiol"
llSl ff. 14«3 f. 2130 f. 4879, Ant. I 144,15, ChOg. 83G3 flf.
8552 ff., DM, 358G ff. 5854 f,, GM. 57b 17, HM, 142,20, PD.
2918 ff., Voy. 81. Das Beschlagen der Pferde wird wie das
Putzen von den Knappen besorgt : JB. 2103 ff. Doch führt es
auch wohl der Marschalk selbst ans: Gayd. 1189 f.
144, Wenn Ritter oder Damen ausreiten wollen, so lassen
sie sich in der Regel von den Knappen die Pferde gesattelt
vorführen: GR.R 3271, GM. 37bG, Loh. 7Gal2. 101d4f.
136b 12 ff., Sais, I 231,10,
145. Das Auf- und Absteigen geschieht gewölrnlich am
Fusse der Freitreppe, die aus dem Burghöfe in den Rittersaal
führt: Ant. 155,13, DMRomv, 78,4, GRP.G737f., HM. 151a 17.
lÖOclG, Loh. 133c iOf. IGHal ff., RG. 13,3, Sais. I 39,3, Rone,
624 f., Voy. 840,850, Ein guter Reiter scheint beim Aufsteigen
in der Regel den Steigbügel verschmäht zu haben: AL 6156,
105
GhC, 2057. 503ß, GodB. 1243, DM. 4055, EndO^. 3370 t, Gauf.
225, Chet. 204., 12, RC. 14Ü,20, Sais. H 22, Uk - Gayd. Ö114.
UMH. I^i32. HB.80;i2, GM. 8a 3. 85b 12. 37b7. G0d2L 65a6.
85a 30. I0:ibl4, HM. 13.Hd 14. 14-ial3. i62d2l, Sais. I 552,24.
11 175/2t). — Gayd. 1309. 7079, Loh,73b22, IOIIcUk 109c 18 f.
149d 27. I93c 10. 238b 2. L*51c 17, RC. 1Ü9, 10. 193, 28, Rone, 1480.
1591. 63ßl. Manchmal abei' wird ausdrücklich [re.^agt, dass
sich der Ritler beim Anfsteig-eri des Steigrbügcls bt^iieiite: AB*
138,29, AL1314. 8038, ChC. 2798. 279G, Datirel 947, DM. 33fiO,
Aiol. 1097, Fier. 001. 1125. 1539. 3514, Gayd. 3<JH5, HM.
tt>5a36. lG0d4, Loh. !224bi28, PD. 1374. HG. 133,13. 19i>,3.
270,23, und zwar des linken: AB' 72, 10, 139,33, ABHimiv.
210,18, Ant, 1 204,3, AnL 11 198,0. 152,21, OiC. 4055, Loh.
21b 19. Einem Vornelnnen^ besonders einem Könige, wird der
Sleif^bügel zuvorkonintend gehalten*): Flo. 172, Gayd. 104, Jer.
8285 f., Loli. 180c 17, RM. 3-23, 10, RoL 347 f. 3112 f. 3155 f.
Rone. 5813. Auch beim Absleig'en bediente man sicli des
Sleiffbügels: Loh- 172c 30, RM. 58, 1 f., Hol 2819 f. Selir häuOg
wird die Schnei lig-keit de.s Aufsteigens besonders hervorgelioben :
»Isnelenient est el clieval niontes* Ab 1309. Äelmlich ABRomv.
2IU12, ChC. 4534, Chel. 276,11, AI. 2169, Ant. 1 123,2, Gayd.
8671, GN. 984, GodB. 395. 2109, JB. 1972, Fier. 3802. 4313,
BS. I 313,7, GBourg. 1196. 1315, Gaul', 0373, GM. 18a 21.
47c 28. 57c IL 05a 9, HM. 101 d 30, DM. 0842, GN. 928. FC*
75,20, HC. 07, li, DM. 1229. 4028, Loh, 42a 24, FG. 91,19 I',
DM. 6078, DMJionw. 82, 19, H 15. 0275. 8323, AI, 884, DM. 21K}o,
0114, GodB. 94, RM. 114,19, Flo. 951, AnLI112,5, Loh. 105d0,
ChC. 1042. 082 L
140. Im Sattel reckt steh der Reiter oft so energisch^ dass
Geschirr und Pferd darunter leiden : »Por Tamiste di li s^aficha
el destrier, .11, doie et plaine paume fist Testrier alongier«
Aiol. 6855 f. »Quant il s'aflche es destriers sorores, Per .1.
pellt n^a les fers dessoldesa AI 8044 f. Aelmlieh: Gh(\r. 2749 f.,
HB. 8034 ff., Jer. 0181 f. 8293 f. Das Festsitzen im Sattel
wird folgendermassen charakterisiert: »Seur le cheval saiible
qu*il sort planU%« AB.Romv. 240,25. vEn cheval sisl com s'il
i fust planlez« Guyd. 3371. Es werden dafür starke und lange
Beine für notwendig gehalten: *Les [iarnbes] fors et longes
per seoir sor clievaU GBourg. 2207. Ein Reiter^ der wegen
seiner Beleibtheit nur mit Mfdtc zu Pferde steigen kann, wird
verepottet: > Alandez vostre genl, Irop vos poise ta pance: Ne
•) Ueber di« rechtliche Bedeutimg des Steigbügeldienates , des Auf-
Bprtings ohne Stegreif und des Aut'eprung» mit dem linken Fusee vergl.
JiUma. Ko88 und Reiter I 452 f.
Atug. IL AbhAudt. (Fr. lifttigert). 7*
106
4
porriez monter a chcval sanz ^rcvance« Sais. II 29, P f. Die
Fähigkeil giil zu Prertle sloigen zu können, gilt als Zeichen der
Rfistigkoil. Greise sind dazu nicht mehr im Stande: ^Et nie
claniez viellart et asolis. Encor sai bien sor mon destrier sailhr«
Loh. 73a 24 f. Vgl. aych §. 12.
147. Verwundete und geliundene Gefangene werden auf
die Pferde gehoben: ChC. 51H1 f., DM. 8827 f., EnfOg. 2154,
Fiei\ 1G86 f., Loh. 7Kha 25»>cl5. und auch wohl auf denselben
festgebunden: Ant. II 25,7 Jf., DM. 88D7. Auf diese Weise
lässl man sogar einmal einen Toten reiten: Loh. 119a 20 ff.
148. Wenn ein Reiter vor einem Gehäude absteigt und
kein Diener zur Verfügung steht , so bindet er das Pferd wold
an einen zu diesem Zwecke au der Aussenseitc des Gebäudes
angebrachlen Ring: Aiol 1892 Ü\, Jer, 658ß. Vor einem Zelte
muss er sich das Pferd iialteif] lassen: FIM. 142d27. Von einer
grossen Gruppe von Ankömmlingen bleiben natürlich einige
draussen bei den Pferden zurück: DM. Gl 46 ff., HC. 114,5 flf.
Steigt der Ritter im Freien ab. so wird das Pferd häufig a
einen Baum gebunden: Aiol 1312. 5232 f., Amis 922 f., GM
12c 26. 30a 8. 32a 7, 57a 29. 63a 15. 10Sb23, GodB. 1989 f., Ot.
1042 nV, Sais, II 13, 11 f. Auch vor Gcbiiuden dienen zuweilen
Baume zu demselben Zwecke: AL 2317 ff, Gayd. 3473 ff.
GR.R 7358 f., RM, 89,14 ff, Ueberhaupt sehen wir die Reiter
sehr häufig unter Bäumen absteigen^ gewiss ebensowohl wegen
der Bequemlichkeit der Befestigung der Pferde, als wegen
des Schattens, z. B.: Ant. 11 51,1 f. 51/9, RM. 12,35,
Sais. I 125,3. II m8. Wenn kein Banm in der Nähe ist,
wird das Pferd wohl auch an einen Pfatil gebunden.- Elie 1072 f.,
Loh, 40a 13 f,, Sais, I 235,8 f. Ein solcher wird zuweilen mit
der eigenen Lanze hergestellt: RM. 320,11 ff. Zuweilen lässt
man den Pferden weiten S[>tclraum, jederdalls mu ihnen das
Fressen des Grases zu ermöglichen : GH, F. 9728 f. Man bindet
ihnen aber den Kopf hoch, um sie am Wiehern zu verhindejn,
wenn man Feinde in der Nähe fürchtet: Aiol 5234 f.
149. Wenn ein feindlicher Ueberfall befürchtet wird, be-
halten die Rill er zuweilen, währenti sie im Freien der Ruhe
Eflegen, die Zügel der F'ferde in der Hand: Asp. l"* 24a 42 ff.
ob. J09il 14 f , Sais. l 164, 13 fl. Als Ganelon auf seiner Flucht
ausruht, hat er sein Pferd an seinen Arm gi.'hunden , um bei
Annäherung der Verfolger sofort von dem Pferde geweckt zu
werden: Rone. 6236 t
150. Das Hau[»lmiUel, um ein Pferd in Bewegung zu
setzen, ist das Anspornen, wovon in unzilhligen Versen der
Gh. de g. die Rede ist. In Folgendem stelle ich davon die-
jenigen, welche die am häufigsten wiederkehrenden Wendungen
enthalten, zusammen: >Le clieval broche des esperons d'or mier<t
Loh. 180dl5, 250c20, OL Uli», RC 114,16, Rol 1738. Aehn-
Uch Loh, 214b 1:3. DM79d, RoL 1:.0ü; Jer. 1445, PD. 2302,
GM. 13a2L 18a9. 31a 16. 49c L 62cl7. 71bia 7ld5, Gayd.
7390, DM. 2947, CheL 204,25. — >Le destrier breche des es-
perons d'or niior« RG. 302,22, Rone. 1074, 2029. 2547. Aehn-
lich GN. 1095. 2086, RM 20S,34. 208,6, AI. 5l7i>. *Le cheval
broche des esperons d'or fin« HB. S70. Loh. 238d 10. 250a 0.
258a 15. C 182d. 186d. 18Sd, Rol. 3553. Aehnlich: Rol. 1245,
Fier. 1635, Loh. D'16'Jd. »Lo destrier broche des esperoiis d'or
finc Loh. 11 8c 18. I25b23. 147c 3, Loh. G 4a. IIa. 30a. 31a.
52a. D 17a. 40a. Vgl. Loh. 128a 20. »Le cheval broche des
esperons dorez« Gayd. 2820, HM. 142a 10. 157d9, 21, Loh.
23Sd30. 241d5. 241dl5. 253c7. Loh. Ir223a. vir broehe le
cheval dc.> es^perons dor6?.^ PD. 1376. 2107, RM. 203,27. Aehn-
lich: mi 321,2, Sais. I 250,22, CliC. 1382. 2I9U. 3325, iJaurcl
1718, GodB. 33t>3, Loh. 2CR)al5. 195d5, 250h 2<J. C 138(^ PD.
522.530.1299, DM. 5049. 5067, GM. 88a 17. 88c 26, HM, HOhll,
RM. 203,6, Gaur. 754, Fto. 2333, Gayd. 4643, Rol. 1225, Main.
II 10. *Le cheval broche des esperons d'argent* Gayd. 9274,
Loh. C 183a. Aehnlich: Fi o. 2487, Sais. II 112,15, 88.11284,5,
RM. 32.13, DM. 6853, GM. 37.1 27. 4(lc 14. 75d 7. 80c 12. 105c5.
»Le cheval broche des esperons d'acier« AI. 9Ü2. Aehnlich:
DM. 3307, Sais. II 8(t,24. »Le cheval broche des esperons
niassis« Gayd, 3706, Loh. 41a24. 249dl9. Aehnlich: Jer. 350,
Flo. 1726. 1830^ 1913, Gayd. 2126, GM. 31da HM. 130b40,
Loh. 165a 22. 17a 9, Rone. 5107. >Le destrier broiehe des es-
perons burnis« RC. 186,19. Aehnlich: Loh. 5b 0, Rone. 6293.
>Le cheval brocije des es])eron/, tranchanzÄ Loh. 251 d 10.
Aehnlich: BS. I 300,24. 210,4, GhG. 2274. 2806. 2815. 3300,
Amis 1470, DM,2108, GM.48dlO. 65d22, Loh. 165b 25. C 147b,
RM. 282 Jl. 240,11. 244,24. 248,20. 184,35, Aye408, GN.062,
GodB. 1723. 3224, HC. 49,24. i>Le cheval broche des esperons
agus* Rone. 2878. 3244. 3500. Aehnlich: BB. 554L Gaof. 7638,
GL. 1199, vLors broichc le chevaul des esperons Torcois«
Flo. 1158. »Le cheval broclie des esperons des pioz« Loh.
179d26, OL2031. Aehnlich: RC. 157,25, Rone. 5502, DM. 3052,
Sais, I 250,12, RC. 165,14, RM. 104,35, Sais. II 15,0. »Li dns
Ger.' broche iles esperons« Loh. 172dO. Aehnlich: HG. 136, 10,
Sais. 11 41, 10, DM. 970. 3950, BS. 11 163,10, Sais. U 63,8, HB.
9217. vll broche le cheval, des esperons TaigrieÄ BS. 1 85, 14.
292/27. II 257,11. 333,31. Aehnlich: HB. 9217. HG. 133,7,
BS. II 158,20. 422,18, Gayd. 70t>5, Jer. 5205. 6206, GBourg.
552, Sais. 1 240, 1, GN. 1083. v Abrivc a hurte a grant esperont^e«
GM. 62a 13. Vgl. GM. 62b8.62b 22. 02b 27, RM. 103,1. «Le cheval
108
andeuslescostez*
G 184b. 1 86c. »II brocc le cheval
broche
par andeus lescostes« Ant. II 1%,9, Fier. 1078, RM. 237, 10. 29t, 12.
Aehnlich HB. 7676, HM. 138dl5, GhC, 6084. EnfrTuill. (Hist
litt, XXII 481), PD, 2149, Rone. 1550, HM. 167a 10, Fier. 250.
2407, 3552, 4122, Aot I 224,4, Sais. II 00,13. 127,16, Aio) 295,
AB' 143,21, »Tabarins point et broche le destrier, u it sist«
Aiol 4097. Aehnlich: Loli, 198a 27. 213d 19. G 172b. 238d30.
»Les esperons fisL au cheval sentir« Loh. I94d24. 20rjb25, Loh.
D' 16ib. Aehnlich ; Loli. C lG8c, GN. 1423, »Des esperons a or
lail corre le cheval« Sais. II 151,14- Aehnlich: ChC, 6234, Jen
5047. (V305. 8540, DM. 8378. Enfüj?. 2992. 1191, Rone. 509.
5473, Rol. 3430, GM. 87b 28, 90b 21, Loh. 21b 22. 40c 23. 223d 13,
Sats. I 255,17. II 113,15. 142,5, OL 1648, AI. 5166, vBroce
des esperons son deslrier arrabi« Anl, II 249,8. Vg[l, Jer. 300.
»II point et broche le destrier de Gastellee Rone. 1995. Aehn-
lich: ARRomv. 211,24, AI. 1126, BS. I 100, Ln Ganf. 6570, Jer.
1528. 3767. 5220. Ungeheuer gross ist die Anzahl derjenigen
Verse, in denen sich die Erwähnung des Änspornens auf den
ei*sten Halbvers beschrankt, während im zweilen eine begleitende
Thätigkeit genannt wird. Hier nur einige Beispiele, welche
dem letzten dei eben erwähnten Verse ähnlich sind: Loh, 142d7.
M9cl5. 25Qb27, Jer^ 3604, RG, 196,5, Rone. 1146. 1927. --
BS. II 163J6. 197,24. 286,2. 300,30. 356,2, GhG. 6015, Gayd.
7079. 8161, HG. 17,14, Ol. 951 f. — Jer, 3.S0, 5138. — Gauf.
614. — AI. 5946, Daiirel 1344, Gayfl 2763, Jer. 8466, RC.
196,19. — AI. 6734. — Loh. 242c 1 , Jer. 8375, Rone. 2797.
3338, 5494, RM. 33,7. 121,24, GhG. 5016. — BS. I 548,15,
Flo. 280. Selten vverdcn die beiden Thätigkeiteri in umgekehrter
Reihenfolge genannt: »Puis enbraca Tescu et hrocha te desirier>
Aye 4015; >Eslreinl Gurleine, si broche le destrier« Ot. 941.
Beim Anspornen werden dem Pferde die Sporen oft so tief in
die Seiten gedrückt, dass das Blut heraiisspritzt; AB'*200, 27,
AI. 4970, C\\0^. 7210, Daurel 877 f., Fier. 520 f. 1772 f., GN.
1534 f., Gorm. 119 f., Jer 3673, PD. 2149 ff., Rol. 3165, Asp.
lM8bl7 f., BG. 144, Loh. 166b 12 f.
151. Zuweilen wird nur das Lockern der Zügel als
Mittel zur Beschlennij^riiin^ des Laufes erwähn!: »Lasche la regne,
lait aler le chevaU Asp. i''9a 15. Aehnlich: ChOg. 9027, Elie
2137, Gauf. 6287, PD, 561, Ant. I 249,17, GhC. 5531, Sais. H
27,2, Gorm. 226, Loli. 171c 22. In der Regel aber wird das
Ltjckeiu der Zügel in Verbindung mit dem Anspornen genannt:
»Puis broche le destrier, se It lasque le resnec AioL 498L
Aehnlicli Aiol 53-m 5582. 8411. 86SL 8687, AI. 460. 959. 2180,
GhOg. 1209, ll3Sij, GL. 904. Eiie 336, 381. 410 382. 399. Fier. 831,
GN. 2078, JB. 2997, Rol. 1290, Rone. 2931, GBoui^. 2408, RG.
109
174, 12. 159,10, HM. 132a 36, RoI. 2996, Rone. 5587; einmal das
Anziehn derselben : »Loi*s hurte lo ceval, s a son rene tirö« GM.49bl4.
152. Weon es gilt, rasche Wendungen auszuführen, werden
dem Pferde die Zfigel recht kurz gelialten : -Le destrier tinl
molt cort et niolt fori l'argiia, En .L arpent de tere .V. fois
10 Iresloma* GM. 35c 5 (Zeit-^chr. VI 40^,2 f.). Der Gegensalz
dazu findet sich in dem Verse : *0r chevauche Gar ins le fraln
abandone« GM. 178. Das Wenden heissl in ilen Ch, de g,
iorner^ retorner ^ (restoraer , fftietichir und virer: z. B. torner:
Loh, 94c 18. 172b 23. 197d9. 249d7, Ant. I 156,2. 249,15.
11 268,10; reiortitr: Loh- t52a25; trestorner: HÄL 134c 8.
143b 4, Loh. 248a I; guenchir: Ant. I! 126,11, Lok 239c 26.
242d2, G 188d, Sais. 1 121.7. II 9,14, Ant. I 132,1. U 141,8,
Jer. 8452, RM. 104.26, Jer. 3792; virer: GR.F. 1058.
153. Das Antreiben mit Peitschen {eoiwgies) finde ich nur
an folgenderstelle erwähnt: »Prent's mni .11. chevax si courans
comme rage .11. valles inonl6s sus qui soient preus et sage,
II aront les courgries chascun en &on estage Et fierent las che-
vax andui par efforchage; S'ils nie pevent mouvoir ne gcler
de l*eslage Je vueil que me pendez a .1. arbrc ramagc« Gauf,
2644 ff. In dem Berichte über die Ausfuhrung dieses Kraft-
sluekes aber ist nur von dem Antreiben mit Sporen die Rede:
TsLes chevax amenereiit .IL valles erronienl, Puis inonlerent
dessus li vallet malntenanl; Robastre se despoulle en bliaut
inaintenanl; Puis s'en vient as chevax, par les queues les
prent; Et Gaufrey quemanda; *^Segnors, fer6s avant«. Ghil
fierent les chevax des esperons tronchans Si fort que li cost*"!
en furent tuit senglant, Mes mal soit de ctieli qui s*ala
remuant Nlent plus que sc il fusl li<* a .1. perquant< Gauf, 267211.
154. Stockpnlgel werden einmal angewandt, imi denUeber-
niut eines Pferiies zu dampfen: »Prist un baston d'une ausne,
si repaire au corsier, Par les cosles c'ot gros .XL. cos Ten
fiert, Tout le fait coi ester, ne se meut li destriers« Elie2034ff.
155. Ein Fremder sucht wohl die Abneigung eines Pferdes
gegen ihn durch Slreiclieln zu überwinden: ÄB^" 196, 15 It, Elie
1995, GM. 10"2b3f. 102b 9.
156. Das Krauein der Ohren scheint angewandt zu werden,
um ein Pferd zu grösserer Energie anzulreibeiK *Li chevax
Tanporta a guise de chalant Et Baudoins Ei va les oroilles
froiant« Sais. H 29,20 f.
157. Es bleibt uns nun noch übrig, die Verwendung des
Pferdes zu erörtern, und zwar in erster Linie die Rolle, welche
es im Krif^'e sjtielt. — Auf den» Heere^zuge marsch ifren die
Pferde in der Regel sehr gedrängt: GM. 74b 16, GR.F. 530*2 f.,
RC 95,4 fT, RM. 53,37 ff.; und erregen oft eine grosse Staub-
110
wölke: Ant. IT 138,17 f. 267, IG f., Gauf. 6160 f. 10060 f.,
GBoui-g. 3*J5 ff. 404-, v^l, GBour^. 7G7, GM. 68c 6. Loh. 77c 5 f.
19r>a^4. I*15b7. Jer. 59SS ('. 871Ü L, RM. 131, !37 f., Sais. II
il5, 16. (Man bt^aclüe die gewiss nicht zufilllipe Aehiilichkeil
von Ant. II -2G7J6 f., Jer. 871'.* f. und RM. 131,27 f.) Wie
die Slellen Ant II 138,17 f,, Gauf. lOOm f., Gßoiir^. 404 und
767 und Jer. 5088 f. zeigen, wurde den Fcimleu liäufig durch
die Staubwolke das Herannahen des Heeres verraten. In
fjrösserer Nähe des Feindes konnte es auch durch das Wiehern
der Pferde verraten werden: BC. 3711 f., EiiPOcr, lf;i5 fT., HM,
155c 31. Destiaih werden dann die Pferde am Wiehern ge-
hindert: RC. 251,8 f., HM. 40,5 f. Vgl. auch Aiol 5234 f.
(§. 148). — Dass die Ritter auf dem Mai-sche haiifi|» Zeller oder
Maultiere ritten und vor der Schlacht erst die Streitrosse be-
stiegen , haben wir schon §. 24 gesehen. Die Schlachtrosse
wurden auf dem Ma["sche gewöhnlich von den Knappen am
Zügel gefütiH. Vgl, mit den §. 24 angeführten Beispielen noch
Loh. 140d5 tf. und FC. 144,27 IT.
158. Vor Beginn des Kampfes wer<lün die Sattelgurte,
die sich während i\t^ü Marsches gelockert haben konnten, noch
einmal fe-^^l angezogen : Aio! 4t>20 IT., Aq. 2428 IT., Aye 3947,
BB. 5538 fl", EivfOg. 1618 IT., Fier. 438U, Gayd. miß fT., GM.
30d24. 90b !36, RM. 220,38 f, 39^,25 f.
159. Im Kampfe selbst hängt von dem guten Zustande
des Sattelzeuges sehr häufig die Entscheidung al>. Niclit selten
brechen vom heftigen Anprall Brustriemen, Sattelgurte und
Steigbügel, so dass der Reiter zu Boden fällt: AB** 185,5 (t,
Aiol 3278 ff, 6ai3 ff. 10029 ßf., Amis 147i> ff., Asp* P 37b 23 f.,
HC, 26i36 ff., GliOg. 6557 ff.. EnfÜg. 4004 nV, GBourg. M14 ff.,
GM. 38alOfT., Loh. 130a 2^2 ff, 145d25 ff 213d26fF. 214b 20 ff
Ü' 180a. 224c 12 ff, PD. 1791 ff, RM 33, 11 ff 20!>,4ff 286, 37 ff
351,6 ff. Es konnnt vor, dass Jer Ritler dabei den Sattel ganz
verliert wieOgier, welcher deshalb von Renaut vorspoltet wird:
RM. 211,3 ff
160. Neben den Versen, in welchen das Anspornen der
Pferde erw'ähnt wird , sind in den Cli. de g. wohl diejenigen
am zahlreichsten, welche das Abwerfen eines Reiters vom Pferde
berichten. Ich gebe hiei' eine Zusanmienstellung der am häu-
ilgsten wiederkehrenden Wendungen*): ^Mort le trebuclie ih\
destrier arrabi^t Aq. 10^3, EnfOg. 5912, HM. 130b 34, Loh.
142c 23. 142c 27. 238a 15. 238 d 25. 249c 23. 253d:ä3, 253d2K.
256d 10. 257b 5. 257c 23. 258a 13. Aehnlich:HM. 114b2k 132b25.
•) Verse gloicbnn luhidt«» in welchen äiis Pferd selbst Dicht genannt
wird!» habe ich, auch wifnn sie den angefühlten Versen sehr ähnlich
waren, in die Zusaminenstelluiig nicht mit aufgenooiiuen.
in
166dl7, Loh. 94d30. 222al0. 81a20. 61)15. 126a2h llSah
25(5clO. ClC5a. 188c, RC. 130,27. 135,18. 15'JJ, Aspji'34a4l.
35a4 >Mort le trebuche du destrier ou il sisU Loh. 5b 15.
62b22. ItSclG. 239a9, 242c29. 250a3. i2orRi5. 257b29, Loh.G
173b. 181b. 186rl. 188d. DMG9d. Äehnlich: Loh. 6c2. 41b25.
78d22. L5Hd3, Rone. 1992. Vgl. aiidi Loh. 125d22. 251dlG,
Rone. !20iB, EnfOg. 5329, CV, 578. G37. 1613, AI 555G, Ant. I
134,8, Flo. 2119, Sais. 1 123,2. »Mort Fabati dou destricr au-
ferranl« AI. 5437, Gayd.5283, PO. 1844. Äehnlich: ChC. 5201.
6018, Loh. 241a 6. G 188a» Ot. 8^1. 846, JB. 1668, HC. 153,19»
Ant. I 3I.U3. n 37,19, BB. 25S. 627. 1542. 3070, HS. I 272.3,
FC. 1B3, 12, Fier. 5639. 5716, GBourp. 2713, GN. 2867, Jer.
1450. 3819. 7649. 5166. 7678. 7701. 7758. 7974. 8194. 8381,
PP. 7, Sais. II 53,12, 61,2, RM. 32,4. 32,18. 34,27. 41,23,
GM. 71c9, GN. 2885, Loh. 196a 9, Rol 1302. Vgl. ausser-
dem AI 5966, Mac. 2759, CV. 1371, ChN. 352. RM. 64,36.
206.7. 206,28, Rone. 1963, FC. 156.8, BB. 704. OL 835, Ant 1
116,3, Horn3316. yPlainne sa lance l'abat mort dou deslriert
ABM13,2B, Loh. Dl 80a. Äehnlich: GhOg:. 2240, 7722. 10042,
Rone. 2538, Loh. 197a 1. 198a 16. 206b 29. 241a 23. 241b3.
251d23. C 138c. DM60d, JB. 200K FG. 116,13, RC. 155,25,
Rol. 1204. 1498, GR.M. 195,24, Aiol 4786. 4994. 5578. 849L
9038, Jer. 8442, FD. 2177, RM. 287,1. 294,33, *Tant com
lance 1i diirc l'a del cheval versi^« Ant. I 189,4, Äehnlich:
GhC. 2794, 5326. 5532. 5966. 5988, Aiol 10749. 10783, Aye
1306, Jer. 317, RM. 55,8. 62,16. 82,18, Elie 2633, Jer. 3608,
PD. 1928. 1940, DM. 5022, GhO^^ 12(X)6. 1278, Jß. 2007, LoIl
182a 3. 198a 6. 239a 25. 239b 17. »Jus Fahal i du deslrier seiom^«
AB*27,2I. Äehnlich: Gayd, 10760, En^DJ,^ 2871, Aym. 50,3,
Loh. 128b5 f, C 186d. 188d. 30b, RC. 304.18, ChOg. 11894,
Gayd. 8012, Gaiif. 4407, EnfOtj. 5544, HC. 50,26. »A tcrre
Tabatirent de Faiivei son deslrier« Ave 3080. Äehnlich t Gauf,
6588, GM. 18a 20. 48d30, HC. 50, 3, FG. 157,16, HB. 778. 9244,
RM. 84,33, Gayd. 4063. 5432, DM.8382, Loh. 125c 14. 125dl8,
JB. 3008, BS. H 198. »Dou chevai rahali souvin, geule bacc«
BS. 11 18,14, GM. 80c 29. Vgl. DM. 4762, GhC. 1952. 5085.
5183. 5208. 5291. 5433, Go.lB, 4489, RM. 42,2. 43,18, Ant. E
261.8. 254,3. l 155,12, HB. 79,21. 889, AI. 1035, 2186, Hörn
1508, HB. 277, Sak I 196,2. II 131,17, FG. 119,29. 112,11.
JB. 1649. 1654. 1664, GR.M. 67,26. 66,19. 70,17. Goroi. 569.
46f». 625, Loh. 77c 17. 147e29. 40d4. 77d30. 11 2a 9. 10Hc7.
165c 21. 238b 29. 257d3. 109il4. 115a 24. 242d7. C 13Sa, DM.
3315. 8627, Gayd. 5211, BG. 438, HG. 166,9, GBF. 5220. 6601,
GV. 854. Verhältnismässig selten werden Fälle der lefztcrcn
Art etwas umständlicher in mehreren Versen berichtet: En(Og.
112
5809 L HM. 156a 5 f. 156c3f>f., Loh. 26d 3 ff. 35b 23 ff. 40d 3,
42c2 f. 195c22, BS. II 301,11 f., Gayd. 9278 f., GL. 1259 f,
m29 r.. Hörn 3114r„ Sais. I 122,2 f., BG. ^010, Loh. 214b23.
PD. 1795. GhOp. 7Ö77 f , , Lob. I(}9b21 f. 142d 9 f.
161. Zuweilen werden durch den vvuchli^^en Anprall beide
Reiter von den Pft'rden geworfen: Aig. 1373, Äiol 6805 11»
Amis 1477. BC. 2857, GhC. 333S, ChOg. 1218. 6559, EnfOg.
1641 f. 2732 f., GBourp. 3417 f., GM. 3lb9 Ü\, HB. 80412 f\\,
Loh. n8c28 f., RG. 175,21 f., RM. 33,20 f. 35,11 IT. 309,7 L
287,1, Rone. 6341 f.
162. Die Abgeworfenen werden häufig von den Hufen
der Pferde zedreten: Aye 3380, BS. 11 18, 15 f. 301/20, DM.
9070, GodB. 4999, HG. 133,21, Loh. 72a 28. 125c 15 f. 13üa26.
195c 7. D"160d, RM. 429,15 ff., Suis. I 197,13 f. 247,28 f.
163. ort mu?s das Pferd von der Helligkeit des Lanzen-
slosses oder des Sehwerlslreiches , welcher den Reiter Irißl, in
die Knie sinken: GhO^. 3317. 5622 f., DM. 5025 ff., Fier 809.
851, Gayd. 2735. 6565 f., GBourg. 2484, GM. 61d 27 f., GV.
2361 ff., Loh. 79b 9, DM61c, Mac. 3065 f.
164. Häufiger aber werden sowohl Ross wie Reiter nieder-
geworfen: Äi-. 75, Äiol 8399. 8465, BS. II 211,16. 422, Cha
1306. 4772. 4805. 5020, DM. 3003. 8464. 8485. 8r>37, Fier. 2242 f.
3875, GM. 17a 4. 55b 18. S5d4. 90a 14. 105d 10. It6c3, GR.F.
7005, HM. 166a 29, JB. 1926, Loh.6tda 188d 27. 196b9. 224c 14.
241dl9. C 138c. DTSOa, Sais. I 259,8. ü 129,12. Ein solcher
Erfolg war das ideale Ziel des Vorstosses, Eüe von Saint Gille
sagt zu seinem Sohne Aio!, als er ihn in den ritterlichen Künj^^ten
unterrichtet: »Bten broctii*^ le destrier par les cost^s Et baisies
vostre espiel, si le branI6s, Tant con cevals peut rendre, vers
Uli veni's, Grant cop sor son escu se ü dones, Que lui et le
ceval acraventes« Aiol 295 ff.
165. Zuweilen stürzen von der Wucht des Anpralls beide
Pferde mit ihren Reitern: GL. 2535 ff., Loh. 224b 13 f., Sais. ü
174» 14 ff., BB. 1721. 1809. 3199. 5001.
166. Wenn Ross und Bei 1er unverletzt geblieben sind,
steigen die Reiter sofort wieder zu Pferde und setzen den
Kampf mit dem Schwerte fort. Gule Pferde bleiben still stoben,
bis iiu'e Reiter sie wieder bestiegen liaben : EnfOg. 2736 ff,,
GM. 31h 15. Beim Wiederaufsleigen sind oft Freunde dem
Ritter behiiiaich : GM. 47c 15, 48a 7. 71dl3.
167. Von den cm|ifangenen Stössen oder Streichen wird
ein Ritter oft auf das Kreuz oder auf den Hals seines Pferdes
geworfen: Aye 2150. 3015, GliG. 5350, EiifOg. 1201. 2759, GM.
37c 21, GV. 1569 f., RC. 159,27 f., GhN. 248, GL. 1112. 2340,
FG. 74,18, GBourg. 2478, EnfOg. 5997. Zuweilen sinkt der
Reiter auf dem Bals des Pferdes in Ohnmacht: AI inof, 1566.
ChC. 5052. 6257, ChOg. 5S:i6, Fier. 4^f>9, GR.P. 7162, Loh,
126a 9, RG. 61,8, Rone. 3430 f., Sais. 11 l:]4,9. Oa hall er
sich am Halse des Pferdes fest, urn nicht 7.11 Boden zu fallen:
Asp. P 3Gb 37, FG. 24,18, Gorm. 398 0"., GM. 61b 28 f., RG.
120,4, RM. 321,19 IV, RoL MiiS ff., BS. I 85, 9 t
168. Einmal hat sich ein Reiter auf dem Pferde fest-
binden lassen, um nicht abgeworfen werden zu können. Er
stirbt darum aber nur einen um so jannnerlicheren Tod:
BS. II 206,23 IT. Gefangene werden gebunden auf Pferde ffe-
selzt und auch wohl auf den Pferden festgebunden» dannt sie
nicht entweichen: Aiol 6949 f., ChOg. 632 ff., EofOg. 412.
Vgl. §. 147.
169. In der Chanson d*Antioche kommt z%veimal der Fall
vor, dass ein Pferd mit einem halben Reiter urnlierläufl, nach-
dem der Reiter durcli einen geschickten Schwertstreich balbierl
worden ist: AnL I 256, 5 ff. II 212,17 f. In anderen Fällen
wird der Reiter so in zwei Teile zerlegt, dass auf jeder Seite
des Pferdes eine Hälfte herabfallen muss: AnL II 128,16, Loh.
142b 30, RM. 414,20 f.
170. Ist ein Reiter vom Pferde herabgestossen, so eignet
sich der Gegner in der Regel sofort dessen Pferd als Beute an
und giebt es, falls er es nicht selbst besteigt, einem der Seinigen:
ChC. 2795, FC. 76, 27 f,, Gaof. 341 f., GÄL 88a 28, GR.F. 1073 f.,
HM. 166dl8 ff., Jer. 287 ff., Loh. 6c 2 ff. 142a 29 t. 145d 27 ff.
158dlO ff, 166d2 ff, 172b 28 tf., Ot. 863 f., PP. 4785 f., RM.
!Ji,4 ff. 55,8 tf 82,18 f., Sais. I 123 ff., 333, 1 ff II 179,11 ff.
Als Guicbarl den Hugo von Saint Omer niedergeworfen hat
und ohne dessen Pferd zurückkehren will, ruft ihm Renaut zu,
doch Hugos Pferd mitzubringen, was Guichart dann tbut. Er
bietet es Renaut an; Renaul aber übertässt es ihm seihst:
RM. 63, 13 ff. Das Beuterechl findet sich in folgende Worte
gefasst: »Que costume est el roiaunie de France Se soiioierz
abat honie a sa lance Et il le juiet ne relenir ne prendre Que
le prison doit a son signour rendre Et li chevax est siens pour
connoisance« Loh. 173c 15 ff, König Anseis aber beansprucht
die erbeuteten Pferde für sich als sein Regal: »A mal aür li
dub Ger*, a dit : Est il costume en ce vostre pais Se soudoiers
Chevalier i ocist Que il vous rende le cheval s'il raj)ris? Et
dist li rois: Si m'alt deus, oiU Loh. 173b21 ff.
171. Zuweilen lässt ein Ritler den abgeworfenen Reiter
wieder zu Pferde steigen , um weiter mit ihm zu kämpfen :
Aiol 9007 ff. Einen Unberittenen vom Pferde aus zu töten»
Anag, 0. AUb. (Fr. B»Bgert}. 8
114
galt für unehrenhaft. Als der König von Nubien den Papst
vom Pferde geworfen hat, sagt er zu ihm: »Va, monte ton
chival, diex le doint enconibrer, Kar si jeo or Toccis, ines pris
ert abeissesc DR. 841 f, Renaul lässt Ogier aus Dankbarkeit
wieder aufsteigen und ball ihm sogar dabei höflich den Bügel:
RM. 206,0 if. Als Garin von Monglane seinem Gegner Rigaut
das Pferd unter dem Leibe gelölet hat, steigt er selbst ab, um
den Kampf zu Fuss fortzusetzen: GM. 12c 24.
172. Ein Kampf, bei dem beide Kämpfer zu Fusse sind,
scheint jedoch eines Ritters nicht würdig. So sagt Ganelon zu
OUion , als sie sich gegenseitig von den Pferden gestossen
haben: »Vassal, (dist-il), entendez ma raison. Nos sonmies ci
a pie enz el sablon : BatailJe samble de inaiivais cliampion.
Faisonz-le bien, sor nos chevax montons; Se combatons en
guise de l)arons« Rone. 6351 Q,
173. Es konmit aber auch vor, dass Ritter gerade beim
Zweikampfe von ihren kostbaren Pferden steigen, um sie nicht
zu gefährden: AB^l^^ IT,, GM. :iäa6 f. 39b 1 ff., RM. 321,33 ff.
433. G ff. Vgl. GM. 12c 18 f. Ja, ein Ritter lässt wohl gar beim
Auszug zum Kampfe sein gutes Pferd daheim und benutzt ein
minder gutes, um seinen Liebling zu schonen: HM. 162dll ff,
174. Ein Ritter muss sicli schon im eigenen Interesse
hüten, das Pferd des Feindes, welches ihm als Beute zufallen
kann, zu verletzen. Es gilt aber auch für unehrenhaft, den
Gegner durch die Tötung des Pferdes zu Fall zu bringen :
AB* 145, 15 ff., Ayt 436 ff, Fier, 1114 11. 1120 ff, GBourg, 2621 f.,
Loh. 54d 1 f., Ot, 45Ü ff.
175. Trotzdem werden die Pferde selir häufig getötet. In
vielen Fällen geschieht dies jedoch unabsichtlicb , indem der
Schlag, welcher für den Reiter bestimmt ist, das Pferd trifft:
Äiol 7551 f,, AI ä79 ff, BB, 734 ff 1728 f., BC. 413 ff, BS, 1
167,9 f., BS, II 438,11 ff, GhC. 22(X) ff, DM. 1043 ff 3087 ff,
694B ff 9059 ff, Elie 417 ff, EnfOg. 283(i ff, Fier. 1089 ü,
5798 ff., Gauf, 2420 ff. 2728 f. 3230 f., Gayd. 2001 ff G227 ff,,
9203 f. 9405 ff., GBourg. 1806 ff, 2610 ff, 2+iü4ff, GM. 12b 7 ff.
31d23 ff. 88b 28 IT., GodB. 1981 ff 3821 ff. 5024 ff, HC. 160,25 ff.,
HM. I4ld44 ff 144b44 ff 163al9. 163a33. 164c3. 167al3,
Loh. 131c25 f. 238d2 f. 250c8 f., Ot. 463 f. 1878 ff, RM,
31,27 ff, Sais. II 161,24 ff. 177,9 f.
176. Einige Helden führen so wuchtige Streiche , dass sie
mit demselben Schlage sowohl Ross wie Reiter erlegen; DM.
10311 ff, GM. 68a 3, HB. 1809 ff, Jer. 5904 ff 6749 ff 8411 ff,
RG. 308 ff, Hol, 1327 ff 1372 ff. 1543 ff 1603 ff , Rone. 2552 f.,
115
BB. 1552. 3091. 4847, OL 175 ff. Solche Streiche sehen wir
besonders die mit Keule oder Axt kämpfenden Naturmenschen
wie Rainouart, die drei Robastre in DM., Gauf. und GM. und
den »vavassor* Gauüer ausfüliren. (üebcr deren Rolle im alt-
franxösischen Epos vgl. Nyrop, Den oldfranske Ileltedägtning
p, 362~3t)4 und Rajna, Le origiiii delF ep. fr. p. 441—443).
Rainooart will sich gern ein Pferd erobern. Er möhl sich
aber larifje vergebens ab, mit demselben Schlage, mit welchem
er den Reiter erlegt, nicht auch das Pferd zu Brei zu schlagen:
AI. 5430 K. 5493 ff. 5407 ff. 5521 f. 5757 f. Äehnlich äussert
sich die mi^irezahmte Kraft der übrigen: DM. 8536 f. 10252 ff,,
Gauf. 7763 f. 10114. Vgl. Gauf. 9484, Gayd. 2398 ff. 7091 ff.
9280 ff., GM. 80a 29. 81c30. 116a20 ft:
177. In manchen Fällen wird, der feinen Rittersitte zu-
wider, seDnt von Rittom das Pferd des Gegners absichtlich
pelölet. So tötet der von Aiol aus dem Sattel geworfene König
Florien verräterischer Weise das Pferd Aiols: Aio! 10047 n.
Als Brunamon von Ogicr aus dem Sattel geworfen ist» sucht er
Ogiers Pferd zu töten, weil er ihm nicht anders beizukommen
weiss: EnfOg. 4O10 tf". Dem Robaslre wird im Schlachtgetnmmel
zweimal ein Pferd von hinten getötet: GM. 48a 23 ff, 92c 7,
Mao<^eris lässt den zwölf Pairs die Pferde unter dem L.eibe töten,
um sie um so leichter zu bewältigen: PP. 4615 ff. Garin von
Monglane tötet 15 Pferde seiner Gegner, als dieselben seinen
Abrive zu sehr bedrängen: GM. 70c 7. Die absichtliche Ab-
säbelung der Pferd ebeine kommt besonders häutig in BS. vor,
während ich in andern Gh. de g, keine Spur davon entdeckt
habe: BS. I 213,12 f. 218, 2^i. U 103, «7 f. 3Üt,23 ff. 3G0,23 ff.
305,31 ff. Ausserdem wird die Tötung von Pferden unter den
Reitern an folgenden Stellen berictilet: AB'31,5, Aiol 7080,
AI. 17L 5202, Ant. II 239.4 f. 204,9. 209,5, Aye 1122. 3410,
Daurel 1352, DM. 5310, Elie 1313, Fier. 3322. 5802, Gauf. 488,
1085. 1198. 3050. 0812. 9394, GM. 71b 18. 81d23, HB. 8399,
HM. I*30d4e, Jer. 7824. 8774, Loh. 6a 24. 31a29, 35a 9. 58d3.
62d5. 7Sal6. 109d7. 121J^8. 137c 24. 162c 19, RM. 4^^,10.
186,37.246,19, Rol. 20SL 2100 f. - Ant. 1201,1, BS. I 273, 26.
11 222,25, DM. 8884, HG. 107,16, Jer. 136. 6217, 7728, Loh.
146a 10. 199b 27, RM. 102,28, Sais. U 135,4.
178. In BS. zwingt einige Male ein Ritter den Gegner,
welcher ihm das Pferd getötet hat, vom Pferde zu steigen, in-
dem er droht, er würde sonst ihm das Pferd auch töten:
BS. 11 361.17 ff. 438,31 ff. Vgl GM. 12c 18 ff.
179. Ein schwer verwundetes Pferd leistet zuweilen .seinem
Herrn nocli gute Dienste: Asp. 1^' 27a 18, PP. 3743 Ü', Eirmial
MG
sucht ein Ritter hinter seinem zur Erde gesunkenen Pferde
Deckung^ gegen seine Feinde: Lob. lö'.lb 10 ff. Einem Ritter,
dessen Pferd getötet ist, suchen die Seinigen rasch ein anderes
Pferd zu geben: HM. 142a 12.
180. Manchmal siürd das Pferd vor Ermüdung oder durch
irgend einen Zufall, wenn es der Ritter gerade am nötigsten
braucht: Ant. 11 141,19 f., Asp. P 19b 11 tt"., ChC. 4522 «'.,
GhOg. p. 410 n, 2. 1 2530 fif., FC. 90, 26 tt',, Gayd, 9329 f, HM. 130c 37,
Loh, 121,IP28 tf. 140b4 fil, RG. 273,14 f. Wenn der Ritter
bei einer solchen Gelegenheit zum Gefangenen gemacht wird,
so wird ihm das nicht als Schirn[)f angerechnet: »Bien sai que
Je cheval de dessoos li quer; Et quant le cheval quiel, par
Mahoni que je pri , Le vassal n'en pnet nies qui est monte
BUS li« Gauf. (>34Ö £ Vgl Gaof, G783 £
18 L Zuweilen werden die Pferde im Schlachtgetümmel
scheu und nehmen Reissaus: ABM95,7ti., GhC. 4497 tf 6042 ff.,
Fier. 4102, GM I7a6, Loh. D'lSOa. Das Pferd Plantamor
entflieht, als sein Herr Gornnmarans von Bauduin gelangen ge-
nommen wird: Jer. 5259. Als Bauduin dem Raimbaut Greton
das Pferd Cornu zu einem Bot* 'U rille g<«lten will, wird Gornu
scheu durch ein Geschrei: Jer. 8798 ff. Als Roland im Kampfe
mit Renaiit abgeworfen ist, schlägt Baiart Rolands Pferd mit
dem Hufe ans linke Ohr und treibt es dadurch in die Fluctit:
RM. 241,38 ff. Bauduins Pferd Vairon läuft davon, als sich
die Sachsen seiner bemächtigen wollen : Sais. JI 25, 18 t!'. Ein-
mal nur finde ich ein nicht durch den Kampf verursachtes
Scheu werden berichtet. Ein von Doon von Mainz erobertes
Pferd gerat in Furcht, als es mit einem Reh beladen wird,
welcties an seinen beiden Seiten herabbaumelt: DM. 2215 f.
182. Nach der Schlacht laufen immer viele Pferde herrenlos
auf dem Schlachlfelde umher: Aiol :-i200 ff., AI. 5634,
Asp. I'>8b44 ff. 30a 32 ff,, Aye 4009, BB. 1825, BC 1313 f,
1945. 2866 f. 3743 f., BS, I 103,10 f. 184,25 ff. 273,6, ChC.
5109 f. 5188 f. 5380, GhO?. 1222 tl, 5135 f. 5369, DM. 926,
4697 tr. 4787. 10265 f., EnfÖg. 5300 f. 585G f. 5762 ff. 6404 ff.,
FC. 23,8, Flo. 541 f. 2140, Gauf. 2^9, Gayd, 5326, GM.
70b 25 f. 116dl2 f., GR.F. 2475 f., GR.M. 59,26 ff. 196,20,
GV. 1617 t 1024 f, HG. 153,22 ff, HM, 144c 33. 145a 3.
156h 40, Hom 3286 f., Loh. 2c 9 ff. 9a 17 ff. 27a 14. 77a 1 f.
115dl4 f. 146a2 f. 213d8. 224a2. 241a 13 f. 249d 15. 250a26,
PD. 1953, RG, 105, 12 f., RM. 32,33 f. 238, 16 ff., Rone. 2179 ff.
2242 f. 2254 f. 2871, Sais. I 197,15 f. 11. 37,11, 72,18. 13L
183. Wenn ein Pferd ohne seinen Herrn gesehen wird,
nimmt man an , dass sein Herr gefallen ist. Zuweilen aber
117
erweist sich diese Annahme als falsch. Richard von der Nor-
mandie, Rolands Bruder Baldutn und Baldoin, der Bruder
Gotlfrieds von Botiilbn, werden, als ihre Pferde herrenlos ziirück-
komnien, betrauert, obffleich sie noch unter den Lebenden weilen.
Vgl. in §. IJH die Gescldchte der Pferde BaucanlX, Corno und
Vairon V.
184. Die herrenlosen Pferde sind nalürlich die gute
Beule der Sieger, welche oft ihre elwaigen schlechten Pferde
gegen gute umlauschen: Änt. II 263,13 m, Flo. 1749. 1908,
PP, 1980 tr.
185. Das Schlaclilfeld bleibt bedeckt mit vielen otl übe!
zugerichteten toten und verwundeten Pferden: Atg. 260» Jehan
de Lanson (GauL Ep. fr.« Ili 267), Jer. 108 \l 597 «*., Loh.
110c29. 116c25f. PiMlHD f. 127al, RC. I;i6, 5 l\/Ronc.
2714 tf., Sais, I 168,7 f.
18G* Die iibeHebenden Pferde sind oft mit Blut bedeckt :
LoIl 110c 18 f., oder baden bis zur Fes!>el oder gar bis zum
Bauche in dem Blute der Er^cldagenen: ChC. 4864, Jer. 759S t,
8P>6 f, UM. 145b40 f. 156b42, und tra^^en zuweiten deren
Eingeweide an sich herum: (JR.F. 6607, Loh. 128a 17.
187. Im Bt^lagerungskriege wurden zinveiten Ross und
Reiter durch das herabgelassene Fallgilt er des Burgeingangs
gelötet: Loh. 186c 28 tf. 189a 18. Vgl. Schulz, Hof. Lek 1 29.
188. Wenn bei einer Belagerung oder bei einem Marsche
eines Heeres durch eine öde Gegend Mangel an Lebensmiltein
entsteht, so werden nicht selten Pferde gegessen : Auf. 1 220 4.
243.3 f; II 151,13 f. 186,12. 213,15. 228,7, Aq. ^093, BS. II
235; U ff., ChOg. 8328 if., Jer. 2159 f., Loh. 45a 6 f. 45a 18 f.
187a 6 ff. 231c 1 f. Während der Belagerung von Monlauban
essen die Bclagei ten alle ihre Pferde auf bis auf Baiart; RM.
350,18 ff. Renaut kann sich nicht entscliliessen , Baiart auch
zu schlachten, nährt aber sich und die Seinen noch 14 Ta^e
lang von dtm Bkite, das er iluii nach und nach abzajitl:
BM. 360, 22 ff. Auch in andtfren Ch. de g. wird berichtet, dass
Ritter in der Not das Blut, ja sogar den Schweiss und den
eschi <l)rin?) ihrer Pterde genossen haben: Jer 1001. 2140,
Loh. 2^29dlO ff. C 165c.
189. Die Rolle dtrr Pferde in den Kampfspielen, dem Turnier,
der Tjost und dem Buliurt, braucht nicht besondei"s erörtert
zu werden, da siv sich vom Ausgange al)ges' hon von ihrer Rolle
im ernsten Kampfe niclit wesentlich unterscheidel. Manche der
oben cilierten Beispiele von Kanipfscenen gehören KamptVpielen
an. Eine Trinmuitu der einzelnen Fälle wüide Zusanunen-
118
gehöriges ausein anderreissen und zudem schwer durchführbar
sein , da die Kampfspiele häufig' in ernsten Kampf ausarten.
Aus dimi Gebiete des mittelalterlichen Pferdesports sind nur
zwei Beispiele von Wettrennen besonders zu erwähnen, von
denen das eine ein gelegentliches Wettrennen zwischen zwei
Reitern ist, das andere eine grosse Veranstaltung: Karls des
Grossen, 'lu der alle Ritter mit ihren Pferden eingeladen sind.
Als Makaire Aiols Pferd Marchegai verspottet, schlägst ihm Aiol
vor: »Por une liewe corre tont .1. cliemin. Et si le niiens peiit
vaintre, si me plevis .ni, mars de blanc argent et ,c, d*or iin
Et del destrier a faire tout mon plaisir. Se li tiens vaint !e
mien je! fac ausi* Aiol 4249 Öl Makaire nimmt den Vorschlag
an* Aiol lasst ihm ohne sein Vorwissen einen grossen Vor-
sprung und besiegt ihn dennoch: Aiol 432t; ff. Das andere
Weltrennen veranstaltet Karl der Grosse auf Naimons Rui, um
Baiart in seine Gewalt zu bekommen ; vA feste saint Jelian est
ti cors creanti^ss. Li barnage de France i sera asambl6s; Dex!
tans rices destriers i aura anien^s! Li rois i met tresor, ja si
grant ne verres: .cccc. mars d'or fln et x. pailes ro(?s Et si
rictie corone dont il fu corones. Cil qui le cors vaincra, l'avoirs
li est livrfe; Ja n'en perdra por home IL deniers mone^!JS€
RM. 125,11 tr. Renaut gewinnt das Rennen auf Baiart, den
Maugis unkenntlich gemactit hatte, und trägt den am Ende der
Rennbahn aufgestellten Preis davon: RM. 130,17 tf,
190. Eine wenig rühmliche Rolle spielt das Pferd in der
Rechtspflege bei Vollstreckung entehrender Strafen. Wir
finden es bei zwei verschiedenen Arien von Strafen verwandt,
dem Zerreisscn oder Vierteilen und dem Schleifen der Verbrecher»
Bei der Ausfülu'ung der erstercn Art band man den Delinquenten
mit den Armen und Beinen an die Schwänze von vier Pferden
und liieb die Pferde dann auseinandL'r, Diese Strafe wird z B.
an dem Verräter Makaire und an dein Verräter Hervix voll-
streckt: Aiol 10^)05 n,, RM. 73,4 lt. Auf dieselbe Weise wird
der Ronceval-Version zufolge der Verräter Ganelon hingerichtet:
Rone. >^0H2 ff, Der Bcriclit des Roiandslicdes über diese Hin-
richtung: Hol. 39134 f!* ist nicht recht klar. Wenn hier das Vier-
teilen gemeint sein sollte, so hat der Vers 3968 keinen Sinn,
da beim Vierteilen die vier Pferde doch nicht nach einer Richtung
getrieben werden können. Also wird hier wohl bloss an das
Schleifen zu denken sein, Dass ein Verbrecher durch vier
Pferde geschleift wurde, kam öfter vor. Vgl weiter unten
BS. II 381,16 und Rone. 1314. Auch im Gaydon ist nur vom
Schleifen Ganelons die Rede: Gayd. 10220- Dieser Stelle wider-
sprechen die Verse nicht: »Gane, mon frere, ilst ardoir en .L
r^ Sor Rocliepore , et tout discipliner« Gayil 4ß f. Wie wir
weiter unten sehen werden, konnte das Schleifen dem Ver-
brennen vofliergehen. — Der Ausdruck, welcher in Fierabras
gebraucht wird, kann sowohl das Schleifen wie das Zerreissen
bedeuten; ifGuenelon !e vondi a la gent desfaee, Puis en fu
a eevaus sa car detraiii^e« Fier. 6209 f,
19L Gewütjnlieh lindet sich für das Zerreissen der Aus-
druck dflruire (a chevaus, a roncins^ a sommiers^ u queue de
cJwval, de destrier, de ronrin^ de somtnif-r): AB' 15,18. 16,6.
122,5/126,21, Aiol 5381. 7704, ChC. 5695, GhOg. 12280, Fier,
4012, Flo. 8. 1733. 18:18 ff. 1910, Gayd. 703, GM.öGblO, GodB.
3010, na 475, Hörn. SSit, Loli. 209c f., ilG. 241,7, HM. 57,14.
135,13 f., Rone, KXiH. Andere Bezeichnungen für diese haupt-
sächlich an Verrätern ausgeijhle Hinrichtungsari sind verhällnis-
mässig selten: »esire a clievaus desrompus« BS. II 246,19;
»derompre« Sais. I 48, 15. »Et Aallars vo frere ert ronpus a
destrier. Et Guichars ert pendus com nie lere fossier Et Ricliars
ensement ateles a soniier Et les rnenibres del cors un et. un
esragier« RM. 140,23 ff. »estre a cevals desaciesÄ GliOg.4943;
TEL cevalx dessachier^ GhOg, 0458. Desmembrar a cheval«
GRF. 7508.
192. Während das Zerreissen durch Pferde in der Regel
als Todesstrafe für sich allein auftritt und nur seilen (AB' 126,21
ChOg, 12279 f., Flu. 1838 ff., GR.F. 7507 f.) in Begleitung anderer
Stafen vorkommt, scheint das Schleifen an Pferdeschwänzen
meistens nur als Vorbereitung oder Nachspiel der eigentlichen
Hinrichtung gedient zu haben. Ein Verbrecher, welcher gehenkt^
verbrannt oder auf eine andere Weise zu Tode gebracht werden
soll, wird gewöhnlich zum Richtplatze geschleift: AI. 3995 f.,
Aiol 4830 f. 7008 ff., BS. 1 253,3 ff 348,28 ff. II 171,10 f.
381,15 IT. 3b0,24f., DM. 503 f. 5277 f. 5996 ff. 9658 ff. 9730 f.
GBourg. 1108 ff., IM 115d41 f., Loh. 223c 20, Mac. 1226 f.
1244 ff. Das Schleifen des Körpers nach der Hinrichtung scheint
an folgenden Stellen geraeint zu sein: AB" 120, 28 f., GliOg.
3970 f. 6919, Gayd. 1453 ff., GBourg. 1001 ff., Jeh. de Lans.
Hist. lilL XXII 573, RM. 153,1t ff. 289,4 ff.^ Durch Scideifen
an Pferdeschwänzen scheinen besonders die Diebe bestraf^
worden zu sein; »A .II. chevaux alaichent le glouton, Tos les
{>lus fors que trouver porra on. Traines soit en guise de
arron« AB** 240, 18 ff. Aber auch an Verrätern wurde diese
Strafe vollzogen: ^Et Gerars soit traines a deslriers, Car son
frere a tralt pal matvaiste« HB. 9939 f. Das Schleifen trat auch
als Strafe für sich allein auf, da es In den meisten Fällen
gewiss genijgle, um den Verbrecher zu Tode zu bringen:
120
»Vezen de lotz el a Oni estaeal Plan a 1a coa cFuri destrier
sojornat , Per inieli Peilieus !*a peitol roscgat E pueis lo fa
gilar en .j, vakif A kesi Iraire i a paiic guaxaoliat, Qiie U
voltor e li corp Vm niangat« Daiirel 20ii0 ff. Vgl. 1988. 2(R)1.
Der schönen Mabillele wird gedrolil ; vPar les Ireches serez en
la keue noee Dd plus feloii ceval c|ui seit en nia contr^e.
Pus li laurons le Train et la sele doroe, Si le lairons alor tres
par nii ccle pree. QuanL oii Tara cacle par nions et par valee
Granl mcrveille sera, se estez escapee* GM. 58a 15 fl: Allein
genannt wird diese Slrale ausserdem häu% genug; AB** 92, 18,
AB''7::^,24 f., Atol 7249 f., AI. 3i04, Asp. P 16a 42. II 44,5,
BS. i 30,5. II i^25,35 f. 233,20. 303,25. 347, i>0. 384, 25 f., Fier.
3027, Gauf. 9743, Gaytl. 48 n 108. 3044 f. 3157 f. 3Ü0O, GBourg.
3480 f., GM. 20b 4. 23d3. 78a 28 ff., GV. 2744 f., HB. 1447,
JB. 4121 ff., Loh. 55dl2 f. lH7al3 f., PD. 8i3, RM. 337/22 f,
440^9 f., Rone. 1314. Vor der Execution wurdeo die Delin-
quenten der Haare beraubt: Asp. II (i9, 31 f., GBourg. 1931 ff.
Zuweilen wurden den besiegten Feinden die Köpfe abgesclinitten
und den Pferden an die Schweife gebunden: Jer. 711 f., RG.
274,5 ff.
193. Die Strafe des SallcUragons habe ich in den Gh. de
g. nur einrual erwähnt gefunden : «liert si aquis Dan Gerard le
guerrier Que devant nioi venilra s engenoilier Et a nus ptez por
la iiiercr erier, La sele a col, k'il tendroit por Testner, D'ua
ronsin grade ou d'un povre somier« GV. 1181 ff.
194. Von der Verwendung der Pferde zu niedriger Arbeit
im Dienste des gemeinen Mannes ist in den Gh. de g, nur
höcbsl sollen die Rede. Nur ein einziges Arbeitspferd ist mit
Namen genatmt, nämlich Baiart, der Gaul der Maurer zu Köln:
RM. 449 ff. Gelegentlich aber müssen auch edle Ritterpferde
niedrige Arbeit verrichten. So wird Broieibrt beim Able von
Meaux zu einem Karrengaule degradiert: ChOg. 10551 ff. Bei
einer Belagerung liclfen aucli die Ritterpferde, das Holz zum
Bau der Belagcrungsmaschienen herbeizuschaffen: Jer. 4081 ff.
195. Von einer Benutzung der einzelnen Teile des Pferde-
körpers und seiner Produkte fin<leri sich nur wenige Spuren.
Ogier benutzt die Schweif- und Mähnenhaarc seines Broiefort,
um die hölzernen Männer, mit denen er in seiner Burg die
Belagerer lauscht, mit Barten zu verseben : GhOg. 8388 ff. Aus
den Schweif haaren Marchegais will ein Büi-ger von Orleans
eine Hundeleine machen: Aiol 2894 f. Wilhelm von Oranien
reisst einst in Ermangelung einer Waffe einem Lastpferde ein
Bein aus und tölel die Räuber damit. Darauf lässt Gott auf
Wilhelms Bitte dem Pferde ^las ausgerissene Bein wieder au-
■
121
wachsen : MG, 655 ff. — Der Pferdemist findet sich einmal als
medicinisches Hausmittel t^Twahut: ^11 ot cheile journ*5e la chur
si travaillic Queens ou fiens de cheval se couclia le nuitie El
s'en jul quinse jours de grandi) maladie« BB, 4899 ff.
196. Bei vielen heidnischen Völkern und besonders auch
bei den alten Deutschen war es Sitte, nach dem Tode der
Herren ihre Pfeide zu töten und mit ihnen zu begraben, damit
sie ihnen im Jenseits dienen könnten. Vgl. Jahns, Boss und
Reiter I, 443 ff. Von dieser Sitte findet sich eine Spur in BS.:
yTueir it li fasoient son destrier auferraot, Pour chou qu'en
lautre chiecle eüst destrier courant* BS. I 301, 13 f. »Si fist
.111.* chevaus et outanl de garchon, Adont coper les testes,
Ear desous le menlon; Les chevaus pour monier son pere
ulion; Les garchons fi?! tner pour sorvir le baron« BS. I
302, 7 ff. »Pois li faites luer [>aletVois et ronchis, Par coi en
lautre siede seit inontes et jolis* BS. I 300,33 f.
197. Einmal finde ich das hölzerne Pferd von Troja er-
wähnt- Doch wird seine Erfindung nicht dem Odysseus, sondern
dem Menelans zugeschrieben: »Tant t fist Menelaus, ce content
li autor, Que un ceval de fust firent encanteor« Enf. Godefroi
(HisL litt. XXII 394).
198. In Anbetracht der hervorragenden Rollen welche da.s
Pferd in der Rilterwelt und damit auch im alt französischen
Epos spielt, ist es aufTallend, dass es in den CJi. de g. zu
poetischen Bildern nur höchst selten beiuitzt wird. Dr. Friedrich
Brinkmann giebt in seinen Metapherstudien für diesen Umstand^
weicher allen Sprachen eigen zu sein scheint, eine sehr über-
zeugende Erklärung: »Es ist nämlich eine Eigenheit der Sprache«,
sagt er, »dass sie, sofern es sich nicht um äussere Aebnlich-
keiten handelt, Bilder aus der Tierwelt vorzugsweise, ja man
kann sagen, regelmässig wählt, um schiechte Eigenschailen zu
bezeichnen ... Indem nun aber die Sprache, mit einer einzigen
ganz verschwindenden Ausnahme, steh aller solcher Vergleiche
mit dem Pferde enthäll, zeigt sie deutlich, dass sie dieses a!s
ein edles Tier auffasst. ., Bis ist, als oh die Sprache eine
heilige Scheu davor hätte, das Bild des Pferdes in unedler
Weise anzuwenden«. (Brinkmann, Die Metaphern. Studien
über den Geist der modernen Sprachen. I. Band: Die Thier-
bilder der Sprache. Bonn 1878. S. 585 t). Am häufigsten
kommen Beispiele vor, in denen das Pferd als ßüd der Sclinellig-
keil dient: AB' 121, 21, Aiol 3987, DM. 11262 f., Elie 1190,
FG. 153.12 f., Gauf. 4042 f., GBourg. 1455, HB. 3533 f. 3f»37 f^
Hern 3983. 4335, Jer. 8U70, Loh. 66b21 ff., Rol. 890. Diese
Vergleiche werden hauptsachlich auf Riesen angewandt, wie
Malprimis in Rol. . Robastre in DM, und Tornebnef in Aiol,
122
und auf Zwx^rge wie Auberon in HB. und die beiden Galopin
in Loh, und Elie. Vgl dazu P- Rajiia, Le origini deir epopea
francesc, S. 421) und 440. Es ist betncrkenswert und kann ab
Beshili^ung der von Brinkmann vorgo trage neu Ansicht dienen,
dass fast an allen diesen Slelien der ronan und nur einmal der
destrier genannt wird. Auch in den übrigen noch zu nennenden
Verj^lcichunj^en konunt das edle Schlachlross kaum vor: Aiol
88(55, AnL I 48,10, Asp. 11 t>9,30, BS. 1 258,525, GM. 28d 16,
GBourg. 9m L, GRF. 1418 f. HB. 7373 f.; es sei denn in einer
Vergleicliung wie: *la jument le porte com .1. destrier de pris«
GM. 48a 20, Im Gegensätze zu einander dienen cheval und
roncin , edles Pferd und Arbeiisgaul , als Metapher für Gluck
und Unglück: GM. GalS (Romv. 353,6). Vgl Brinkmann,
Metaphern I, 317. Häufig dient das Pferd in Vergleich iin gen
zur Bestimmung eines Masses: AI. 35412. 41(KJ. 442iä. 53 J 7,
Anf. 11 153,7, BS, II 128,32, 176,18 f., GhOg. 7109 f.,
DM. 10948 r, FC. 17,3 f,, GR.M, 214,7, Jer. 5520, RG.64, 15 f.,
einmal der Reiter zu Pterd als Bestimmung der Höhe einer
Thür: GM. 72d 23. Eine Pfcrdelast Gold oder Silber bildet in
den Gli. de g. gewisse rmassen eine Werteinheit: AB'* 131, 7,
BS.Ii 15,30. 299,10, Chet.^261,15 f. 266,11 267,8, CV. llSSf.,
GR. F. 3661 f., RM. 126c 20, Jer. 5580, Loh. 42d4 f. 91a 22 f,
96d8 f, 104d5 f. 104d21 f. 116d30 f., RM. 441, tö. Die Un-
zugängliclikelt eines Gebirges wird mit den Worten geschildert:
i'Ainc n*i nionla chevax, ne deslriers d'Orcanie, Ne asnes, ne
catiieus, ne mules de Suriet Chei 226,4 L
Das Maultier,
199. Für das Maultier werden in den Ch. de g. die Namen
muly nmle und nudet gebraucht Flo. 1404 bielet ausserdem die
Form maios, welche aber eine dialektische Variante von mides ist.
Das Wort mi(i<?^ bezeichnet zunäctist das männliche Tier, wird aber
auch auf weiblictie Tiere angewandt, wenn das Geschlecht nicht
l>esonders hervorj^ehoben werden soll. So hoissen z. B. die
vdis blanclies mulesÄ Roh 89, auf welchen die Gesandten des
König!? Marsilie reiten, auch >les dis muiez< Rol 158, und *las
Reittier der Herzogin Parise wird PD. 750 muht, 763 aber
male genannt.
2tK*. Ausführliche Beschreibungen von Maultieren habe ich
nicht entdeckt Auch durch Epitheta wird fast nie ihre Gestalt
l?f?
Il
I
angedeutet, häutig aber ihre Farbe» ihre Ausrüstunpj, ihre
Gangart und ilire Herkund , wie folgende Zui?ainineiisteHung
zeigen wird-
cras: vcras inur sojortiat« Ai{^^ 831. grant: >gran?: niuls
sejornez« GL. 2253. grenu (quernu): »Ijoins miil?'s grenusc
Aiol 9516; »rnule arnblant espaignole et queriiue« GhC. 4827.
hlanv: vblaric niuU GhOg. 301 1 ; vblanches miiles» Rol.89;
»Li inuls est blans plus que n'est tlors de lis« Rone. 6700;
t^Sor sa mule qoi ol le poil blane et Oori« BC. 2704. fnuve:
»fayvc mnU Ayi^ r)5. ftrrmH: »niuls ferransa GH.F. 5506,
Main. 11 8U. flon EC. 2704, vgl. hhwc. Hart: »miil üar« GR.F.
8797. u&ir: »mule noire« Berte 1601, vairi »nml vair comme
pie« Jer. 3662 (gedruckt '\^i imir).
a/enhv: »mul afeutr6« Aiol 8210, Fier. 3557, HM, tl3d43.
137c la 138d 28. liöd 23. 151a 34. 151b 17, Jer. 3465, Loh. 193d9,
218d26, RM. 37,5; *niul qui bicn lii afoiitrez« GN. 78; »mule
afeutr<:'e.K Alf'246,2t, Aiol 8315, Ant. 1 26.8. 47,14, Anl. n
70,3. 225,1», Chel. 212,6. 212,19. 275,1, Gauf. 10395, Gayd.
8141, GM. Hob 13, ON. 4.31. 764. 1596. 2762, Lnb. 184a28,
Rone. 6776; »nmlet afeutre« Aiol 4092, HM. 115a 20. 31. 115b 17,
116b 35. 116d45, 126c 32, Rone. 7074. molt bieti apareilUe:
»mule molt bien apareiiliee« FQ 22 J 3. atorni rickement:
»mulet atorn*^ richement« Ani 11 16,16. mordt riche: moult
riche mulec Gauf. 202L
nmUant: »nmls amblans« GR.M. 40, 14, RM. 213,27; ifort
mul ainblantA Voy. 287. 298. 340; *mulz qu'oureni fora e
amblanz« Voy. 89; *murs amblans et sejornez« GBourg. 654.
957; »mule amblantc Anl- U 172,10, GhC. 5732; »mole arn-
blant espaignule et f.piernuei< GbG. 4827; *mulel ambtant«
Ant 11 78,21, Asp. !M7a32, Aye 3708, GhG. 4068. 4900. 6343,
Fio. 873. 885, Loh. I78a28. 219b 11, Mac. 2573, Main. 1 119,
PD. 750. 918, RC. 266,23, Rone. 6725. 6736; «bon mulcl arn-
blant« Aiol 1538. 9942, Asp. P679; »iniiloz sejornez et eriblanz«
Loh. G 157b. awhkonr: vmut ambleour« RM. 177,3. 177,23.
219, 19. 226, 21 249, 9. 274, 10; »forz muls ambladons e espani^sc
GB.F. 4^90; >*mulet aml)teour* FG. 131,17. 139,7; >bon mulet
soef et ambleor« GodB. 2967. qtti ambleni: »miiloz qui am-
bleiit « Flo. 1 404. awUts: »mufe^^aiiiblis^ Loh. 192b3. courant:
»mulel conrant et anabi« HM. 137d 35. vorsier\ »muls corserst
GR.F 314; »mule coui^siere* BG.2391; >mules corsiers* GhOg.
9103. hgier: »nmles legier« Gauf. 1460. soef: GodB. 2067;
vgl. ambkor.
fori: ^fors Tuurlest Gayd, 1954; »fort mul amblanl, forz
muls ambladors e espan^'s, nuilz quourenl forz e aniblanz« s.
unter ambiant* tjaiUüri: »muls gaillars« GR.F, 193. aejorne:
m
>mul sejorn(5« Amis 1450, RM. 97,26, Voy. 244; »cras mur
sojornat« Äig. 831; »granz muls sejornez« CL. 2253; »murs
amblans et sejornez» GBoiirg. 654; »mulet sejoiirnt,^« Äiol. 10463,
HM. Ii6c38. 132d29, RM. 308.5; »bon mulet sejournc* Aym.
45,20; miilez sejoraez et emblaiiZst Loh. C 157b.
avcfiant: >^mul avcnant* FG. 100,7, hon: >boin mul« Elie
832; »boen mur de Castelc« Loh. D i52b; »boiie niiile afeutr<5e€
Anl. II 70,3; >bün mulei« BS. II 2((K17, HM 132cU5; »bon
miilet amblant« Aiol 1538. 9942, Asp. I"679; vbon murlet
arragon« Rone; »boins rimife greiiusc Aiol 9516; *bon
mulet sejourne« Avm. 45,20. ntout bei: »mulos niout beles«
Elie 1873. esliz: *mul bons et csliz* GR.SL 1513. depris: RG.
254,18. prosie: n\mUs prosies^ Aiol 4657-
d'Aqfälent: »mii! d'AqiiilDnt« Aif?- 262. d'Arühei »mul
d*Arabe« ChO^:, 1627; ^mule d'Arabe* Rol.3943. d\irage\ ^mul
d'Arage« GodB. 3698; »mulet d'Arage<c GhC. 6952, GodB, 4634,
arrabi: ^mul arrabi« AB' 89, 23, Fier. 68, HM. 107a 38. 107d!l-
108al4. U5c27, Loh. 32c 28, RG. 277,26; >mulet arrabi« Aniis
2123. 24^5. 2409. 2608. Ant. I 48,1, FG. 101,13, Gauf. 6319,
HM. 113a 2. 121b43. 123a 13. 124b 31, JB, 2510, RC, 204, 2L
arablois: »niuls arablois« PP. 58(>8, d'Arease: >^mulet d'Arcase«
GodB, 1470. d'Ärraffon: vmules d'Arra^on« Jer. 3347. arranon:
vmul arragon« Amis 1653, GL. 1786, DM, 8051, GodB. 4149,
Jer.5640. RC.265,4s RM. 170,34, 223,13. 247,6. 255,9, »mulet
arra^on* HM. 174dl, RM, 145.35, 160,15. 179,9.180,35. 181,1
182,33. 183,30. 185,3. 188,28. 220,22. 257,35; >bon murlet"
arragon« Rone, de Bogcrie: »mur de Bogerie« GR. F. 1223.
de Cariage: »mul de Gar tage« BB. 5836. de Castelc: »c mulez
toz de Gastelle« Loh. D" 185b ; »boen mur de Gastele* Loh. D 152
d'Esfmigne: >muls d'Espaigiie« ChN. 20, PO. 1885. cspanois
»mul espanois- ABM21,10, Ave 2642, Gauf. 6911, Loh.
170dlO, RC. 265,8; >mul espa^nois« GodB. 193; »forz muls
ambladors e espan^s« GR.F, 4890; >miilet espaiiois« RM.257,:M.
es pu ig not: »mu!e am b! anl espai^nole et quernoe« GliC. 4827.
de Hoitgrh: »mul de Hongrie« Ot. 72 t , Sais. II 102, 16. de
Lomhurdk: *murl de Lombardie« Gayd. 8564. d'Orcanie:
»mul d'Orcanie« BS. 1 138,4 (gedruckt ist vcoul d'0.<) sarra-
gorma: »murs sarrügogoist* Loh. D' 184b. sarraziu: »muls
Sarrazins« Loh. 92a 6; »mulez Sarrazin* Loh. G 31b. D 17b.
de Surtc (de Sulic): »nml de Suriex Anl. 11174. 10, Avru.35,6,
GhG. 5457, GhO^r^ 1699, EnlGuill. Hi^t. litt. XXII 479, Gayd.
4809, GodB. 2»>5,'Hß, 9128, Loh, 184a 19. C 178b, RG. 261,23,
Rone. 6708; »mul de Sylie* Aye 1517, Gaul". I05t5; i^mule
qui vint droit de Surie« HB, 9117; »murles de Surie« Rone.
399; »mulet de Surie« Ant. II 182,15, GhG. 5915, Ghet
'i
125
I
L
226,5, Jer. 5488, RG. 318,27; =^mulet de Sulie*< Aye 912;
>inulel anibleour de Sulie« FG. 13P,7. surimit: >mnl suriant*
Ant. II 81,13,
201. Man sieht, dass es fast nur EpiÜicla siml, die auch
auf Prerdc angewandt werden. Unter den die Ausrüstung
bezeichnenden ist afenfrr, welches sicti bei Pferdenamen nur ganz
vereinzelt findet (vgl. §. 72) ITir das Maullier charakterislisch. Die
Maultiersattel müssen sich daher durch reiche Polsterung atis-
{^exeictmet tiaben. Für besonders gute Polsterung wird gesorgt,
wenn ein Verwundeter auf dem Maultiere transportiert werden
soll: »Et Richarl chevalcliait unc mule afeutr^e, Por plus soof
ambler, Tot nioult bien acesint'e. La plate €le son col U
estoit escrev^e« Ctiet. 2 12, 6 tf, Beschreibungen von Maultier-
sälteln zeigen, dass an sie nicht weniger Pracht vcrschwendi*t
wurde als an die Pferde satt et : Aye 55 f., ßC. 2391 ff., FG.
100,7 ff., Gauf. 2021 ff. Auch das übn^c Geschirr war dem
entsprechend: BC 2394, FG. UK\ 17«'., HM. 123a 13 f. 124b3lf.,
Loh. D 152b.
202. Die dem Maultiere cigentümliclie flangart ist, wie
schon die Epitheta zeigen, die umblmitv. Man vergleiche noch :
Gau f. 2028, Ot. 721 IT., Voy. 319. 329,
203. Unter den die Ilcrkimil der Maultiere hezeichoenden
Epithetis sind fünf {tVAquihnt^ amhiois, de Bofjerk^ sarra-
(foroiSf sarra^ht], welche ich bei Pferdenamen nicht gefunden
habe, was zntallig sein kann. Nicht zutallig aber scheint es zu
sein, dass die Gh. de g. die Maultiere fast nur aus Spanien
und aus dem Oriente entstammen lassen und dass nonl Ische
Länder und Frankreich >^elbst. welche sich ja nie durch Maul-
lierzuctil ausgezeichnet haben, als Heimat von Maultieren nicht
genannt werden.
2tf4. Was die Verwendung des Maultiers anbetrifTt, so
linden wir, dass es dieselben Dienste verricldct wie dpr pnle fr oi
Tind der summier. Als Reittier wird es besonders von Damen
benutzt: AB-37,7. 89,23, AB''246,2I, Aiol 821(i. 8314. 0482,
Amis 1450. 1653, 1903, Aye 55, 913, 1517, 3708, BG. 2703,
BS. 1 138,4, GhG. 4<tti8. 4827. 4900, 5735. 0052, GliOg. 1609,
DM.8051, FC.?2, 13. 100,7. 101,13. 131,17, Gaul" 1461. t0305,
Gayd. «141. GM. 118b 13, GN. 78. 431. 760. 764, 159G, GodB.
103. 205. 1470, HB. 8750.9117, HM. 197dll. I13d4:i 115c 27.
137c 13. 138d28. 151a 34. Loh. 22c 2K ! 84a 10. 184a 28. 103d0.
D 152h, Oh 721, PD. 750. OlS, RG 204,21. 154,18. 26L23,
265,4. 265,8, 266,23. 277,26. 318/27, RM. 07,26, Rone. 6607.
6708. 6725. 6777. Auch Kinder sehen wir auf Maultieren reiten:
Gaut 10515 f. Aber aucti von Rittern werden sie durchaus
nicht verschmäht. Dass dieselben auf der Reise sowohl Maul-
126
haben wir schon oben (§. 24)
beilientün sk-h dor Maulliert
B.
[ere wie Zelter honntzten
gesehen. So;,^ar Könige
Karl der Grosse: Aym. 35, G, Rone. 7034 7074, \o}\ 89. 298,
Küjiig Hu^o: Voy. ^il9. 329, König (Kaiser) Grasien: Äiol 9942,
König Ganor: Aye 1931, GN. 2762, König Flore: Fio. 873. 885;
»li rois hormins« : Biievo de Planst. Roinv. 409, 27; ein Sultan:
Jer. 36G2, Soliman : Atit. I 2(>, S, Gorbaran: Chet. 212,19, Cor-
nnmarant: Chet. 1^75, 1. Gesandte nnd Bolen bedienen sich
el>eii.-o liikdig des Maultiers wie des paltirvi : Ant. II 70,3.
7S,i!t. 172,10, Berte 1001, GL, 178ti, Fier. 08, Gaoi: 0911. 6912,
GR.M. 105, r., HM. 138b 10, RM 255, 10, RoL89. 158, desgleichen
Piljrer: Aiol 1538, RM. 409,13. 409 J 9. Voy. 99 etc., Geistliche:
ChO*,'. am, GauL 6319, Rone. Ö736, Vov. 244, Mönche:
GodB. ^2907.
205. Näliert sich ein Ritter dorn Feinde zu einer fried-
lichen Unterrt'itnng , so beniitzt er ein Maultier, schon durch
die Wahl des Reittiers seine friedliche Absicht andeutend:
GhOg. 1439 fT. 1027, RM. 37,5 f. 170,32 ff. Vgl. §. 25.
^06. Als die auf Maultieren reitenden Haimonskinder Verrat
merken, sind sie jrenötigt, ihre Maultiere als Streitrosse zu
l)enut7.en: RM. 178,30. 180,20 ff. Doch bilden dieseUien nur
einen iins=reiiüt^endeu Ersatz dafür : RM. 180,35 f. 181,10.
Ronaut wird deshalb verspottet: RM. 182,32 f. Als Reittier
hl der Srhl;ichl Ihnle ich das Maultier ausserdem benutzt: Fier.
3557. Zuweilen wird es auf der Jagd geritten: Aig. 831, Aye
1977. Nur ausnahmsweise sehen wir es als Zugtier verwandt:
Amis 52590, Aq. 2792.
207. Gefangene werden häutig gebunden auf Maultieren
transportiert: Fier. 5852 IT., Flo. 808 L 1403 ff., RM. 274,8 ff.
Den Könii^r Yon lässt Roland zum Hohn rückwärts auf ein
Maolfier setzen: RM. 223,13 ff. Dass das Maultier neben dem
sommicr als Lasttier verwandt wurde, ist sclion oben (§. 39)
gezeijxt worden. We^en seines ruhigen Ganges dient es beson-
ders als Sänflonträ^er: Loh. 92a 5 f., RM. 83, 22 IT., Voy. 283 ff.
Auf den Kriecrszugen trägt es mit dem mmmier die Lebens-
miUel. die Zdte und Rüstimgen : Ant. I 72,13. 148,10, Main.
111 141, PP. 580S r.,^ Sak 11 102,15 f., GBourg. 957. Auf der
Jagd wird es zum Tragen des erlegten Wildes benutzt: ChN-
19 f. Wie der .sommier finden wir es häufig mit Gold, Silber
und andern Koslbarkeiten beladen: BS. II 216,17 f., GL. 1810,
Gavd. 1953 ff'. ^5*13 f., Jer. 3347 f., Loh. Ri7c22. 170d5, PO.
1149, RoL 32. 130. 185. 052, Öais. 11 10,20, Voy. 220.
208. Fast in allen genannten Fällen bilden die mit Schätzen
heladenen MaulMure Schenkol^jekte. Als Gesrtionke wenlen
Maultiere aber auch allein verwandt: ABRoiuv. 237,5 f., Amis
127
246 f. 5123 f. 2405 f. W)9 f., AuL II 174,10, HM IJiSd 29,
45, JB. 2509 L, Main. 1 \\H f,, RM. 255,:il, Rol. H98 f., Gha
41304, GoflH. 23(Mr, Auf Krio^^s- und PI lindern ngszügen werden
Imnfig MiUilliore erbeutet: Aig. 1134, Aiit. 11275, 1 1 , GR.F.
932, UM. 131a 32, JB. 20JI>. Loli. 203cl4. 2^22c7. 231c 29, Main.
II Gl. H5. 105, Ein Beispiel von Kiiuf lesp. Verkauf eines Maul-
tieres bietet die Chanson von Atuis und Aniiles. Als der
kranke Amis auf einem Maultiere durchs Land reitet, verspoltet
ihn sein Bruiier mit den Worten: »Sire malades, moult est
graiis vostre murls. Se vos volcz, voz l'aiirez ja vendu, Seis-
sante sols vonz en randrai et plus« Amis 2557 iX. Spater ist
Amis Avirklicb genötigt, sein Maultier zu verkaufen: »Moult tres
eher tans tiouveront ei clieurin , Tont despendirent et le vair
et le gris Et en a]>rez le nmrleL arrabi« Amis lüG(M> Ü\ Ans
Not verkauft auch Hervis von Metz sein Maultier: HM. I21d6.
20fK In Vergleichen gen spielt das Maidtier un;;t^fabr
dieselbe Rolle wie das Pferd. DteSclmelliykeit obernatürlielier
Menschen wird wie mit der des Pferdes aucli mit der des Maul-
tieres verglichen. Von dem Bolen Heudri heisst es: vPhis lost
s'en vait les saus, qoant 11 fu acor3t%, Que nus niules amblans,
lant par soit abrieves« GliG. 6343 und von Maugäs: »Ne s'i
tenist a lui J. mul^s arragoo« RM. 250, 16. Aehrdich : RM.
257,35. 257,38. 308,5. In vielen Faflen dient die Maultierlast
als Masseinbeit, besonders bei Wertangaben: Rol. 977 f. 3153 f.,
Jer. 4148, Amis 2449, Aye 2641 f., HB. 9191 f., GV. 2703.
Seltener sind Vergleichungen, in denen das Maultier unter
anderen Umständen zur Bestimmung eines Masses dient: Ast).
P24a5 f., GhG. 5914 L Vgl auch Chef. 226,4 f. (§. 198).
Der Esel.
I
¥
SlO. Dem Esel begegnen wir im alt französischen Epos nur
seilen, da er vorzugsweise im Dienste des gemeinen Mannes
steht, welcher von der Welt der Gh. de g. fast ganz ausgeschlossen
ist. Der nuumlithe Esel heisst astw (Aiol '4(JI9. (>253. 8865,
Ant. I 14,3. 51,2. 245,15. II 151,8. 172,9. 183,11. 294,1, BS.
I 126, S. 196,4, Ghet. 217,14. 219,5. 226.5, DM.2790, Hörn 78,
Loh. 25d70. 28d25. 10^)c7, Jer. 825. 842. 2485. Sais. I 27,3.
JI61J2, Seh. 126. 127. 1.3^ii und asmti (Asp. Ia2rK.t); die Eselin
asnessc (GL. 98^1, Gijourg. ti5til, Jer. 850) und das Jurjge /aon
(GL. 984, Jer. 850). Letztere Bezeichnung wird aber noch auf
einen jungen Ksel angewandt, welcher sclion als Retttier dient:
»-Que d'une asnesse chevauchas le faon« GL. 98-4.
128
211. Die wenigen auf don Esel angewandten Epitheta sind!^
nicht besonders charaktcrisli5?ch, Ks sind solche, wie wir sie
auch hüi Pferd und Maultier gefunden haben : efranl asne Ant.
I 51,2, Chet. 219,5; a^^ne cnintcmcni ensde AnL 11 172,9; qui
bieii est afetttres Ani. I 51,2; asne de Chhaire BS. l 126,8;
asne rie Ikmgrie AnL II 183J1,
212. Das Schreien der Esel heisst recancr. Als Doon von
Mainz aus dem Ardeonenwalde die Maas lununteiiahrend zum
ersten Male in die Nahe einer Stadt kommt ^ hört er u.a. auch
»les asnez recaner« DM. 271K> und glaubt, durch den unge-
wohnten Lärm erschreckt, der Hölle nahe 7.u sein.
213. Wie Pferd und MauHier dient der Esel sowohl als
Reittier wie als Lasttier. Hoitliej-e sind der historische Esel
Peters von Amiens : Anl. I 14,3. 51,2. 11 172,9. 183,11, Jer.
842, der Esel, auf welchem Jesus in Jerusalem einzieht; GL»,
984, GBourg. 2501, Jer. S50; Bileams Esel: Hörn 78 und d<
Esel, auf welchem »Saint Abraham^ seinen Sohn Isaak reiten
lässt: Aiol 0254.
214. Als Lasttier auf Kriegszügen finden wir den Esel nurf
in den Kreuv.zugsepen verwandt, z. B. Jer. 825. 2485. In dei
No! müssen die Kreu/.liihrer sich zuweilen von dem Fleische
der Esel nähren: »La quisse d'asne crue fönt cent sous acateic
AnL I 245,15, VgL AnL II 151,8 f. 294,!. Von Hunger ge-J
trieben fiisst Peter der Einsiedler den Ese! des Evervin schlachleii.
Evervin gerät darüber in Zorn und lässt sich nur schwer durch
die Vorstellungen Peters wieder beiuhlgen: AnL 11 188, lf> IT.
215 Bei der Plünderung der Dörfer werden zuweilen Esel
erbeutet: >Par ces champaignes vit les proies saisir Asnes et
bues et prendre et retentr: Loh. 25d 19 f. Vgl Loh. 28d25.
109c 7. Auch findet sich ein Beispiel eines Eseldiebstahls, welch«
als an einem ^uütun^^ begangen, durchaus nichts Schimpfliches'
zu hal>en scheint : »Li fardiax fu pesanz, a poi que n'est crevez.
Un vilain en contra a Lenh-ee d'uns prez, ,L asne devant lui
qui de liuisse est tiossez; Sire, dist Grimoarz, cest asne ine
vendez. Et eil li respondi: Por noiant en parlez, Je ri'an
prandroie mie tot quanque vous avez. Quant Giimoarz ToT, a
poi qui) o*est desvez ; Envers l'asnier s'an vait, de lui est
acolez, An roreille le dist .IL euchantetnens tt\s Que li asniers
s'andort, a la terre est versez. Grimoarz prant son asne, n'i
est plus arestez, Le pcin mist de desus et les poissojis delez
Et les bariz de vin dont il estoit troussez. Puis sesi l'aguillon,
,111. foiz s'est escriez: He, avanl! Diex aiel Atant s'en
5t tornez, Desci qu'a Termilage n'est-il pas arestez*
Seb. 124 m
129
216. Mil Schätzen beladen dient dea* Esel auch als Geschenk
oder Tribut: »Sodant devoit treu, par Hernol l'envoia: i. asne
de bueiis pailes tot trosse li carcfia« Cliet. 217,13 f. Vgl. Chet, 219,5,
217. In Vergleich ungen zeigt sich uns der Esel als
das slörrige Tier, welches seine Last nur widerwillig trägt und
durch Schläge angeh-ieben werden muss: >Ja t'aroie batu si
com un asne* Aiol 40 Ui »Et si seronl batu comme asne de
Ghesaire« BS, I 126,8. Quant li baron Tantandent, chascuns
s'esl arier trais Tot ansi com li asnes qi regarde le fais«^ Sais.
I 27 f. Doch dient die Tragtahigkcät des Esels auch ohne ver-
ächtliche Nebenbedeutung als Massbestimmung: >I1 portast bien
le fes a un asnon« Asp. 1'200. VgL auch Chet. 226, 4L Etwas
Verächtliches aber klebt dem Esel an in dem §. 46 citierten
Verse: Aiol 8865. Nur indirekt ist der Esel beteiligt an der
Vergleichimg: >Äs chevax s'antre-pressent comme pressoi^s a
asnec Sais. II 61, 12.
218. Seine Unlonksarnkeil verschafft dem Esel einen Platz
neben dem Weil>e in dem Sprue hw orte: >Qui asne et femme
mainne, sans paine n'ist du jour* BS. 196, 4. Vgl, Brinkmann,
Metaphern 1 367 f.
Das Kamel
S19« Unter den Wiederkäuern spielt das Kamel eine Rolle,
• die derjenigen der Einhufer ähnlich ist, da es sowohl als Reit-
ftier wie als Lasttier Verwendung findet. Es heisst camcl (chamel)
oder dromudaire^ das weibliche Tier camoiUe (Fier. 3782). Für
das zum Reiten benutzte Kamel wird stets die Bezeichnung
dromadafre gebraucht, während das lasttragende Kamel nur in
der Gh. d'Antioche dromadaire, sonst aber immer cafuel heisst.
AufTallend ist auch, dass wir dem Namen camcl immer an den
Stellen begegnen, wo von einer grossen Menge dieser Tiere die
Rede ist , dass aber das vereinzelte Tier nur dromadaire ge-
nannt wird.
220, Der eigentümlichen Gestalt des Kamelos geschieht in
den Gh. de g., abgesehen von der unten angehlhrlen Vergleichung
in DM. 1490, mit keinem Worte Erwälinung; seine Gangart
aber wird mit denselben formclartigen Wendungen gekenn-
zeichnet wie die des Pferdes : »Sist sor .1. dromadaire ki ains
ne fu lasses, Qui plus tost porprent lerre que lievres des-
couples*). Les caillaus fiert au pi^, li fus en est voles; Trös
•J Vgl § 4IH.
Avagm u Abliidiidi. iVr. Dünger t|.
130
bien rcsanble foudre, orage et tempost^« Fier. 1568 ff, »Le
dromadaire point , qui nioult tost sot aler« Gauf. 4124. >Le
dromadairc emmainc, qui estoit bien courant« Gauf. 4^1.
»II sist u dromedaire isnel et reniuanU Gauf. 4221. »11 est sus
une beste isuel et roinuant« Gaut 4230. »A une estable va
courant, tout ademis, Si en tratst une beste qui estoit de
granl pris: Diouiadaire Tapelent paien en lor paTs*), Et queurt
plus lost assos que ne voie perlris« Gauf. 9434 ff, vEt sist u
dtomadaim qui fu bon et coiirsier« Gauf. 9497. vS*est sus .1.
drotniulaire mouU courant et legier« Gauf. 9557. »J. dromadaire
auiblant* Gauf. 8114. »Dous mile ehanifes carianz amblanx«
GR. F. 299. Vgl auch: *Le riche dromadaire galope il Tur-
quoi-sc BB. 5728. ypuis monte el dromadaire, si s'enfuii a
bandonci Jen 8(385.
221. Da das Kamel dem Oriente angehört, treffen wir es
in der Regel nur im Dienste von Heiden. Naymes sieht z. ß.
vtant droniadfiire im Heere Agolanls Asp. l'ölQ* Von den
Heideri kommt es aber zuweilen auch als Geschenk oder Beute
in den Besitz der Christen. So sendet Marsilie Karl dem Grossen
u. a. »set cenz camelz^^ RoL 31; *sel cenz cameilz* Rol. 129,
184. 645 lind beschenkt auch Ganelon mit >cameilz« Rol. 847.
Gui de Bourgogne lässt von der vor der Stadt Carsaude den
Sarazenen abgenommenen Beute lOOt^O »chameus« nachLuiserne
zu Karl dem Grossen führen: GBnurg. 655 und 958. Die Kreuz-
fahrer erobern öfter Kamt^le von den Heiden : »Ginc cens et mil
camel i furcnt conquoste» Eslre tuuls el somiers qui pas ne
sont nombre* Ant. II 275^ 10 f. vTant fu grande la proie que
nombrer ne set on De cameus et de bugles et de mamt cras
moton« Jer. 34 f. »Sans l*aulre bestiaille, que nus ne set
J»roisier, Que bugles, que cameus, que roneins, que somier«
er. 8924 f. Auch friedüciie Kaufleule werden ilner Kamele
beraubt: >.XX, cameus et dis bugles inainent, qu'il ont eiiibles.
.IX. marcht^ans en orent niordris et estrangles« Gliet. 258,5 f.
Tierri ernbert ein Dromedar diuTh die Tötung des Heiden
Baudr6: Gauf, 8097- Wenn auf dici^e Wei^e zuweilen auch
Cliristen in den Besilz von Kamelen jrelanKlen, .so muss es
doch aullallen, dass Karl der Grosse auf seinur Örienlreise 700
mil Schätzen beladene Kamele aus Frankreich mitnimmt, ohne
dass ge.sagt wird, woher er diese fremden Tiere erhalten hat:
»Set cenz cameilz merrcz d'or e d*argent trussez Pur set anz
en la lere ester u demurer* Voy. 73 f.
•) Diese Erklärung stellt hier (gewiss Dicht an der ricbtigen Stelle,
da das dromadaire vorher schon hüufig in demselben Gedichte vor-
kommt
131
^
222. Von Heiden wird ausnahmsweise das Kamel an Stelle
des Streitrosbes in der Schlacht geritten , z. B. von ßrulant de
MonmirO: Fier. 15G8- Oefter sehen wir heidnische Boten sieb
desselben auf ihren Botenritlen bedienen: »Li messagiers s'en
tourne, n'i qniert chemin ferre; Tant a son dromadaire point
et esperoniic« etc, Anl. II 97^ 12 f. >Son niesage apeia, qui ot
a noni Baudrts ... »Puis est u dromadaire isnelement oiontt^«
Gauf. 4^J4L 47. V^l. Ganf. 8114. 84<X> f, Salemon le convers
bedient sich auf einem Bolen riüe eines Dromedars, um sich
leichler für einen Sarazenen ausgeben zu können : Gauf. 6433 fl.
223. Als Lasttier trefter» wir das Kamel an folgenden
Stellen: vll prist im dromadaire tout cargie de samisÄ Anl. II
76,3. Et un grand dromadaire cargid de dras d'argent<< Anl, 11
78. 2. »Ses cameus el ses holdes a fait monlt bien trosser«
ChC. 1871. .XV. mile cameus et autrelans somiers En oot
fait de lor armes et f rosser et carchier« Jer. 72:2 f. *Quatre
mile somiers fait devant lui mener: Tot sont caniel et. bügele,
grans fais puent porter« Jer. 2202 f. »Et carchent ces roncis,
mainl caniel sejorn^« Main. II 7<i ».VII. r. cameilz d'or e d*ar-
gent cargiez* Rol. 645. Mit Schätzen beladen dient .es auch
wie andere Lasttiere als Geschenk, z. B. Ant. II 76,3 f.
S!24. Einmal sehen wir das Kamel sogar als Zugtier ver-
wandt: »Ghevaulz et nioles y a fait ateler, Chamailz et buglez
pour le char mielz mener« Äq. 2792 f.
225. Aus den Haaren der Kamele werden Kteidnngsslücke
verfertigt: >mantel camelin« Hörn 3982; »chape kameline«
AB" 116,23. Vgl. auch: »Des cameus et des biigles furent fait
li flocel, Des berbis et des chievres et de maint riebe aignel«
Jer. 540 f.
226. Kamelmilch sehen wir zum Löschen des griechischen
Feuers benutzt: »Du lait de la camoitle lor courul aporler, Et
avoec de Taisil s'a fait tout d est rem per, Far devant nos Frant^'ois
l'a fait ou fu jeter; Erraument fu eslains, il ne puet plus
durer« Fier. 3782 ff.
227 . Höchst selten komm i das Kamel in Vergleich ungen
vor. Mit seinem Ballenfusse wird die Pranke eines Tigers ver-
glichen: »S'ot unez longucz poez, grosses com dromadaire«
UM. 1490. Ausserdpin wird das Kamel einmal neben anderen
grossen Geschöpfen in einer Vergleichung genannt, durch welche
die Stärke eines Menschen charakterisiert weiden soll: »La
char, qoe il mengeit au sei si puremeTü, Li donna tel vertu
p1 fiiiche ü trez grant QuViinc Dien ne fist cheval si fort ne
si couraiit, Ne homme si niembry ne de si fier semblant,
Gamel, beste ne buef de carue traiant, Se du poing le ferist
132
u front par mautalent, Quo jamez jour mengast aveine ne
fourment<i DM, 1%2 IT. Vgl, noch Ghel. 220,4 F. !§• 198).
228. Das Hornlied enthält eine Uebersetzung des Bibel-
spruches vom Kamel und dem Nadelöhr: »Atnz sereit un
chamail en Toil d'agotlle entrez Ke n'estreit riches hotn la süs
el ciel levezÄ Hörn 4177 f.
Das Rindvieh.
229, Diese wichtige Species der Wiederkäuer nimmt in
den Gh. de g. nur eine untergeordnete Stelle ein. War doch
zur Zeit der Blüte dieser Dichtungen der Auerochs, welcher die
Jagdlust der Helden hätte reizen können, in Frankreich längst
ausgestorben ; mit dem zahmen Verwandten desselben aber kam
der Ritter nur selten in Berührung. Das männlicIiaTier heitsst
buef^ tor, torel und bügle, das weibliche vache, das Junge veel
(Änt. 1 1 1(5, 16). Unter den Namen des männlichen Tieres ist
huef bei weitem der häufigsle. Tor finde ich nur AI. 3053. 6559,
GM. 28dl8, torel ChG. 3535, Gauf. 5630. 5632, RG. 127,1(1.
t Das Wort Imgle dient zur Bezeichnung von Tieren» die sich im
Besitze von Sarazenen befinden oder Sarazenen abgenommen
worden sind, und tritt meistens in Verbindung mit camd auf,
z. B. Aq. 2793, GhG. 1871, GhcL 258,5, 258,12, GBourg. 055,
958, GM. 63b 13, Jer. 35. 540. 2203. 8925. Alleinstehend finde
ich es nur AI. 0517. Es bezeichnet demnach oiTenbar die
orientalische Spielart, den Büffel Von buef wird es genau
unterschieden: »Camel, bügle ne buef« GM. 63b 13.
230, Einmal werden zwei. Ochsen durch Eigennamen aus-
gezeichnet, nämlich die beiden vordei'sten Ochsen (ii mestre
ümoiiier) des Wagenzuges, mit welchem Wilhelm von Oranien
in NImes einzieht. Sie heissen Baillei und Lotid und werden
von Harpin getötet: GhN. 1261 fif.
231, Ochsen und Kühe bilden einen Hauptreichtura der
Landbewohner und werden daiaim auch manantic genannt :
»De beuz et de bestaÜle et d'aulre nianantie* Aye 1410. »Et
buez et vaiches et autre menantie* GV. 339. In ihnen besteht
z. B. der wichtigste Besitz des »vavassor< Gautier Gayd. 2370.
2632. Eine Stadt stellt einen Kuhhirten an: »Sire, che dist
Brandons, je vous prie humblement Que je puisse warder, bien
et paisibtement, l^es vakes de la ville avironneenient« BS. II
72.21 ff. >Si se prisl a garder les vaches bonnement« BS. II
72,33 Auch werden Ochsen und ein Weideplatz als Eigentum
eines Nonnenklosters erwähnt: RG. 50, 17 ff.
133
232. Das Rindvieh war natürlich ein Hauptbestandteil
der Btiute auf Plünderungszügen. Aber nur in dem LoUiringer-
cyktos werden Ochsen und Kühe als Kriegsl^eute häufig genannt ;
HM. 141b 15. 142b 17, Loh. 25d 20. 28c3l. 28il25. 31x3. 39b 19.
55d5. 65a5. 70a 30» 73c 17. 984aa 5c 4 114c 27. 122d 12.
132b 25, Var. zu Loh. 39b 15. 109c 7. Illd22. Bei einem
feindlichen Einfalle bringen die Hirten die Kühe in Sieherheil :
Loh. 25c 25 f* Verhältnismässig selten wird die Erbeutung von
Ochsen und Kühen in anderen Gh. de g. erwätmt: Gauf. 1342,
GM. 116d23, GR.M, 244,18, GV. 339. RG. 42,19. Erbeulong
von Bülfcln wird berictitet: GBourg. 654, Jer, 35. 8924, Chet.
258,6. Zuweilen wird das requirierte Vieh anständigerweise
bezahlt: »G'ainc n1 ot buef, ne vache, ne oelle robee, Se ne.
fust a argent rlcenient acatee.* RM. 143,38 (". Mar i perdront
del lor vallant une denree, Buef ne niouton ne vache ne proie
reniuee. Mes qui voudra de lor, sin acat par deniere* RM.
144,20 ff.
233. Der Bedarf eines Heeres an Schlachtvieh wurde aber
nicht immer durch mehr oder weniger gewaltsame Requisition
gedeckt, der nötige Proviant wurde auch wolil aus der Heimat
mitgenommen : »De pain, de vin, de blce, de bues c de berbis
Meinerent graut planteei PP. 2437 f. >Mes plus de mil caretes
vieul je che vous sacics Ch'il amcna ou lu e somiers en^*ar(^:ies
De pain, de vin, de bleo e de bacons salies E dis mil Iducs e
vaces e de berbis ases: P!^. 55^2 IT. »Entre vakes et bues,
car et vin et forment Qtie li dus fait niener apres son ost si-
vant« GM. 113dl7 f. Vgl. GM. 114a 9.
234. Einige Male wird durch die Angabe eines ungemein
niedrigen Preises angedeutet, dass Uebertluss an Rindvieh in
einem Heere vorhanden ist: »Eo Tosl Karion out assez a man-
gier ... Et por deus soLs a l'en im buef entäer* Aso. PI 2a 5, 8.
»Et Loherenc en firent fol marchie Que .]. vache aonent pour
.Vil. deniers« Loh. 157c 17 f.
235. Gelegenilicli fmdel sich auch das Scldachten und
Zubereiten des Rindviehs zur Speise erwähnt: >La ont maint
buef escorchie et tue. Li queu se hastent du mengier atorner«,
Loh. 109d21 f. *La veissiez ... Taut buef tuer, lante vache
escorchier« Loh. 157c 15 f. >Moult les fait bien li abcs honnorer,
Ens rabeie fait pors et bues luerct HB. 8825 f. »El un grant
buef fait en quatre trenchier, Trois pieces fait d'un des grignors
quarliers: L\m en fait quire, si l'envoie a Ogier; Ne Te men-
gassent trois vilain caretier« GhOg. !*(ilG ti. Der Onkel des
Hugo Gapet, ein Mctzgcrmeister, will seinen NelTen das Schlachten
lehren, wozu aber dieser bei seinen ritterlichen Neigungen keine
Lust verspürt: HG. 120 f. 128. 159.
134
236. Unter den Speisen wird das Fleisch der Ochsen und
Kühe nur selten genannt. Ausser den ehen angeführlen kann
ich nur noch folgende Stellen notieren: Amis 3li57, Aq. 1381,
GhG. 4155, ChO-. 9783, Gayd. %72, GRF. 6465, HG. 134,11.
Aus den zahlreichen Bescl»reihungen von Maldxeäten, bei denen
des Rindfleisches nicht Erwähnung geschieht, geht oflenbar
hervor, dass es nicht als vornehme Speise galt und wenigstens
bei fesilichen Gelegenheiten auf den Tischen der Ritter fehlte*
237. Der Ochs wird benutzt als Zugtier vor dem Wagen:
Aq. 279:i, GBourg. 393, ChN. 954. 959. 998 etc. und vor dem
Pfluge: Voy. 315 f , : ^buef de earue traiant* DM. 19ß7; »lorel
a charne traiant. RC. 127,10. Vj,d. Ghet. 5218,8. i^Ül.iJS (§.242).
Der Butfei scheint auch als Lasttier benutzt worden zu sein :
Jer, 2203 (§. ^23).
238. Aus Rindsledei werden Schübe gemacht; ChN. 992f.;
»sollers de bnef« GhN. 1040; »sollers de vache^t ChN. 1314.
1321 und Sirickleitern: Jer. 3091. Auch werden Scliilde damit
übej-zogen: v^escu buvalin* PR 32G7. Die Riesin Flohart ist
nni einer Büttel haut bekleidet: AI. 6517. Vgl. anch Jer. 540,
239. Zur Sicherung einer Waaserleitung vor Frost benutzt
man ik a. das Bhil von Ochsen und Kühen: »Ftanis et ordure
ont ou conduit gect<? Et sang de beufs^ de vaches, qu'ont en
Tost lue« Aq. 20S7 f.
240. Der Pöbel von Orleans macht sich den Scherz, Aiol
mil Kiddungeii zu bewerfen: Borgois et niacheclier l'ont niout
gab<^, Des pomons de lor vakes Tont i! rn('^ Aiol 2582 f.
241. Die charakteristischen Eigentümlichkeiten des Rind-
viehs werden in den Gh. de g seilen angedeutet. Als sich
Malabron in einen Stier verwandelt hat, heisst es von ihm:
»Eu puise de torel s'estoit fet resembler: .IL cornes ol u front,
lait fu a e^garder; Ainsi comnie torel commencha a usler*
Gauf. 5630 Ü\
242. Die Grösse des Ochsen und die einzelner seiner
Körperleile dient als Mass in einigen Ve rgl eich itn gen; »grans
comme tors« GM. 28d 18. Von dein Riesen Nasier heisst es:
»La teste avoit plus grosse assez d'un buef plejiier« Gauf. 2971
und von dem Herzen Raouls von Gambrai: »Fu asez graindres,
par le mien esciant, Que d'un torel a charue traiant« RG.
127,9 f. Mönche sind: »cras et cesi comme vace en{U''eÄ GM.
84c 26, und von einem Erirnnkenen wird berichtet: »Plus avoit
d'une vace le venire bou^otlfV GM* 87a 24. Vgl Aiol 8865.
Der Ochs dient ausserdem als Bild der Schwerfälligkeit: »Nient
plus e'uns bues poroit nl ciel nionter, Ne nie poes par vret6
escaper« HB. 3443 f. und des Brüllens: »aussi brel com J.
tors« AI. 6559. Selten wird die Leistungsföhigkeit des Ochsen
wie die des Pferdes und des Maultieres als MasSstab benutzt:
>La nature li traiL plys qoe .c. boes passes« BS, li 27,4. »A
niennr unt a tiaire vint byef e quatre car« Voy. 427. Vgl.
HM. r26c21. Mit der Behandluep des Rindviehs wird in ver-
schiedenen Beziehungen die der Gefangenen resp. der Feinde
verglichen: »Ensenient c'on acoiiplc vaches, siis le sablon,
Furent biet de cordcs ensainble li baron* BS, H 170. 30 f. >A
charues traioient comme bues acopl*^s« Ghet. 218,8. »La traions
a carues, comme buef acoples« Ghel 26 1 , 55. »Fromont traTnrient
jusqu'a un vies fosse, Escorchi^ Tont, comme buef escorn*!'« JB.
2127. *Ne s'espargnent nient plus qu il fusissent bouchier Qui
tuassent leur beus qui sont bon a mengier« HC. 134,10 f.
Vgl. 159,23,
243. Einmal begegnen wir der Kuh und dem Kalbe in
einem Spruch worle: »Miaus vaut vaceque veelt Aot, I 1 16, 16.
244. Auf eine Fabel: »du tor et del niouton* wird an-
gespielt: AI, 3053. Vgl. Hist. litt. XXII 264, Doch finden sich
dafür auch die Varianten »dou coc et dou mouton« und >del
lou et del luiton* Hisl. litt. XXII 517.
245. Aus der Bibel wird erwähnt das goldene Kalb:
>L*ymage d'un lorel, qui d'or esloit fond^e« GhC. 3525 und die
Geburt Christi in einem Ochsenstalle: »En reslable des boes fu
sa jouvente n^e« BB. 1372.
Die Ziege.
246. Die Ziege {chievre^ ciere)^ die Kuh des armen Mannes,
wird, wie zu erwarten ist, in den Cfi. de g, höchst selten er-
wähnt. Die sieben Kinder des Könij^s Oriant werdi*n von einer
von Gott gesandten Ziege gesäugt: »El quant li sains herniites
ot sa proiere faite. Est es vous une eiere qui les enfans alaite*
ChC. 351 f. Vgl. ChC. 373. 376. Von einer Bemilzung von
Ziegenhaaren ist die Rede an der schon §. 225 cilierlen Stelle
Jer. 540 f. Eine tretfende Vergleichung mit der Ziej^e ent-
halten die Worte, welche Karl der Grosse dem Doon von Mainz
zuruft, als dieser nnt grosser Heeresniacht an seinen Hof koriimt:
*Ochirre nie voules, bien soi vostie pensee, Ou mener en lien
comme chievre encornöe« DM. 645-'j f.
247, Einmal nur finde it;h den Ziegenbock [bouc) genannt.
Als Galienne in Garin von Monlglane verliebt ist, sagt sie zu
ihrem Gemahl Karl dem Grossen: »Quant vos sentii^s moi desoz
nion pelichon. Plus araoie assez miex sentir un graot carbon
(Romv. chaibon), Ou un chien ou un ctiat ou un bouc ou
13G
moton; Car je les osferoie ens de moi d'uii baston, Mais de
\o^ ne puls faire so toi vo voloii- non« GM. 3c 2 ft". (Hi^t. litt
XXII 442, r^oitiv. ;M3,28 ff.). Vielleiclit steckt auch unter dem
im zweiten Verse vorkomnieudun cariwn resp. charhon ein
Synonym von houc etwa mit der Bedeutung? des spanischen
rabrofi. Die in diesem Falle anzunehmende Metattiesis werden
wir weiter unten (§, 2<35 Anm.) auch bei vherveus, ekervcul =
chevretts, chevrel wahrnehmen. Nach Godefroys Dictionnaire
könnte jedoch chürbon auch als charhowuer aufgefasst werden.
Das Schaf.
248. Das Schaf kommt im alt französischen Epos verhältnis-
mässig häufig vor. Auch zeichnet es sicli durch eine grosse Anzahl
von Namen {monton, moutoncd, chasiri^, brehis^ berbiailte^ oeite,
oHHÜfUife, aifßud) vor andern Tieren aus. Unter diesen Benennun-
gen sind moufon, hrcbis ond aignel die gewöhnlichen, moufon für
das männliche Tier, hrebis für das weibliche uod aignei für das
Junge, Die übrigen Namen trelTe ich nur je einmal: »li petit
raoiitoncel« BS. II 10.3; »chaslriz« Loh. 39b 14 Var. ; »ber-
biaille^c Jer. 0279; »oelle* RM- 143,38; »owailtine« Hörn 1666.
Chastri£: bezeichnet natürlich das verschnittene Tier, den
Hammel , welche Bedeutung ursprünglich auch das Wort
moiiton hatte. Berbiaüle und ot'ih scheinen Kollektiva zu sein,
doch nicht owaHline (»la cue d*une owailline«).
249. Als Haustiere treffen wir hrehis bei dem vvavassor«
Gautier: Gayd. 2(332; *motons et lierbis« auf einer Meierei d^
Grafen Wilasse; GodB, 398; auf der Weide von Hirten gehütet
»berbis« Amis 149; »brebis« Loh. 25dl2. Als Kriegsbeute
werden Scbafe erwfdint: BB. 5568. 5(371; *mouton* BS, II
65/21, HM. 14b 15. 14^2b 12, RG. 142,19, Jer. 35; *moutons et
brebis« Loh. 3lc3. 55d5. 73c 17. S4a3. 114c 27; *brebis* Loh.
95c 4. U>9ct> Var., GR.M. 244,18. Als die Lothringer einsl
viel Beute gemacht hahen, vorkaufen sie ».IUI. moutons por J,
angevin viez* Loh. !57cl9. Vgl. g. 234.
250. Das Schlachten von Schafen wird erwähnt: HG. 121
und 128 und in einigen unten aufgeführlen Vergleichuogen.
Als Speise werden sie genannt: BS. I 307,19, ChOg. 9783,
Gayd. t>992, GodB. 402 tl"., PP. 2437. 5525, RM. 143/38. 144,21.
Der Riese Nasier konnte einen ganzen Hammel auf einmal
essen: Gauf. 2979. Nach einem scher/Jiaften Verse %vird das
Hammelfleisch als leckere Speise noch vom gebratenem Mönch
übertroffen : »Miodres est moine en rost qne n'est car de
13:
moulon« RM. 93,26, imd dieTafur sagen von Menechen fleisch:
»Miols vaut qiie cur de beul" ne de mouloii as^sc Ant. 11 5. Ih.E,
251. Ein sonderbarer Gebrauch bei eioem FesLniahle, auf
welctiera Hatumelfleiscii gefressen wurde, ist das in GodB. er-
wähnte psp'XiU<nsr^ das Weissagen aus dem vom Fleische
befreiten Schull^rknochen des Hatnmeb. Dasselbe wird von der
Gräfin Ida auf ihrer Hochzeit mit VVitasse geübt: >.I moton i
ot noir, ce vos os acointier, Dont li quens ot Tespauüe devant
lui a mengier, Une chose \ avint, dont nie puis merveiller,
Gar la eontesse Ydain eslut espauliier; Che devisa la dame,
qui nioull fist a proisier, Que ele fist tos cex qui l'oirent
seignier« GodB. 402 ff. Von ihrem Gemahle aufgefordert, ihre
Kunst zu zeigen (44^0 ff.)^ lässt sie den Schnllerknochen vom
Fleische befreien, mit Weisswein und Essig waschen, nimmt ihn
in die Hand, betrachtet ihn aufmerksam und verkündet dann,
dabs die verspeisten Hammel gestohlen wären und dass der,
von dem sie und der Graf gegessen, schwarz gewesen sei, seine
19 Genossen aber weiss, was sich als wahr erweist (457 ff.).
Darauf macht sie noch aus der Betrachtung der Hammelschulter
Weissagungen über ihre zokunRigen Söhne (509 ff.). Sollte dieser
Gebrauch, von dem ich weitere Sporen nicht entdeckt habe,
nicht durcli falsche etymologische Auffassung des Wortes cspeter
oder durcti Verwechselung von cspeler und espauliier hervor-
genilen worden sein?
252. Die Verwendung der Wolle und des Fliesses wird
nur angedeutet in den Stellen Jer. 541 (g. 225); »mantel
mutönin« Hom 3696 und »juppe de gros aigniaus fourree*
Aym. 46,^9.
25^-i. Ein eigentümlicher Einfall ist es, Schafe als Boten zu
verwenden, worauf eine in einer Burg eingeschlossene Dame
verfallt: ».XV. bries Viü la dame, notant sus che merel, Puis
prist .XV. motons ; parmi le halerel Noa chascun moton la damo
,L brievetel. A le fause posterne, qui sil les .1. ponchel, Les
niist la dame hors, cachanl d'nn bastonchcU BS. II 9,30 ff.
>Li motlon paissenl Terbe, en furqiiant du mnsel, Trestout se
sont espars conlre val le praiel; Pasturant vont sous Terbe li
petit moutoncel» S'emporlenl les noveles au riebe roy loyel«
BS. II KM ff.
254. Seine Hauptro'le spielt dasSchaf in Vergleich ungen.
Der ewige Krieg des hungrigen Wolfes gegen das wehrlose Schaf
dient in den verschiedensten Variationen als Bild des Krieges,
den der Starke mit dem Schwachen führt : »Ausi le fent com
li lex fait brebi<« Loh. 55c 1; ^Si le depiecent com 11 lex fait
brebiz« Loh, llÖd29; »Ferant les malnent com ti leus les
brebis« Loh. 69h 10; »Ausi les mainne com \\ lex les brebiz«
Au4K. u. Abb. (Fr. ßftugert). 11*
138
Loh. 85a 6. — »Sore lor cuit com fait lex as brebis Qu\ par
Iropeax les mainno <ie.sconti&^ Loh. ü4elH f.; »Seiire lor cort
com li leus as bit'biz« L^ih. Il0cl7; »Qui voas courroient sus,
con Ji leus le nioutton* BS. II 342, 12. — »Ausi si fiert com ü
leus es berbis^t ABRotnv. 235 J6; »II se fieiL en l'esloür com
li leus afTamfe Se fiert ens es brebis^c BB. 433 f. ; >Alsi har-
diement com li leus prent l'aignel, Se lierenl ens es Saisnes li
viel el li dansei« GhL, 5968 f, — >En le presse se boute com
li leys es brebis« BS. I 103,25; »En Fe-slour se boula, coriime
le leus dou bois Se liert ens es brebis, et il en hape U'oist
BS. 1378,11 f.; »Gon li leus es brebis se va enir' iaus boulanU
BS. 11 133,5. — )?Ensi que inouton Sont assali dou leii quant
il ist du buissoo, Eiisi vinl li Bastars« BS. 11 211,33 ff. ; vTout
ensement c'iins leus» qui ist de la ramee, Qui se fiert es brebis
pour avoir sa guel^e, Oiisi fait li Bastars a celie matinee« BS.
U 421,8 ff.; »Ensement com li leus qui It grans fains aigrie,
Qui se fierl es tropiax de la grant berquerie Et fait parc en-
viron et en mileu toniie; Cliele que il saisitsenipres i*a depechie:
Ainsi foul li caiUf entre la gent lia'ie« Jer 403 ff. — »Bjisement
com li leus faisoit parc es berbis Faisoit H gentiex bers es
quivcrs nialels« Jer. 370 f. ; *Tel parc fait enlour lui con leu»
fait de berbis« HG. 51^17. — »De Sarrasins oiit fait si gi'ant
labis Com faJt li leus familleus es berbis« AL 5223 f.; >Par
de van t li en fet si grant abalels Com fei leu familleus qui est
enire brebis« Gauf. 462 f. — »Plus en abatont que li leus des
berbis« ABBomv. 236,17; »Eitsi ie desronipoil com li leus
les berbis« GM. 19b 25; »Devant li les enmaine tot ausi faite-
uienl Goin li leus les brebis« GM. 40d 9 i\ ; »Gar loute avons
la üour abalue entre nous: Des autres ferons pis que de berbis
le lous« Pf\ 4704 f. — »Adonl le va hapant, Tout cnsi c'uns
leus va le oioulon engoulant^^ ßS. I 41,5 f.; »Tout ensi que
li leus, qui ist de la rani^e, Qui hape le niouton, dont il fait
sa goulecvt BS. I 211,14 f. - »Et voit Rot>astre entreus, qui
moult lor fesoit pis, Et qui plus estoit d*eus och irre enta lentis
Que n'est leu allaitie qui est entre brebis« DM. 9037 ff.; »Li
bastai*s de Buillon, qui fu preus et corlois, Desire plus veoir
les Sarrasins grigois Que li leus le inouton quant iJ est hors
du bois« BB* 5706 ff.; vCon plus est escauöez, plus est en-
talentis D'enlrer en la balaille et coiinnencliier estris Que \f
leus afaniez n'est d'entrer es brebis^t HC. 146,26 ff. — »Qi
gaslara sa terra cum lops anbei« GR.M. 114,^2. — »A foi
de chevaulz, con ly leus au moulon , Fendoient le balaille«
HC. 153,3 f. " *Ains ira belleuienl si conie h louviaus Ist
hors pour eslranler et brebis et aigniaus« BB. 3134 f. »Onques
n*en ol loisir, car le bastart cuida Prendne comme mouton
139
K
qnaiit li leus a Iwi va* BB* 5409 f, — »Ausi Je hastent com
Ij leus fait Tai^nel* AB'' 203,32; »Aussi bien le defuient com
brebis len en pr6« BS. I 288,33; »Tout ensi que li leus va
mouLons envair, Faisoit par de%'aiit lui les Sarrasins fuir* BS.
n 136,9; *Aussi bien le fuoient et Fransoys et Frison Que
brebis fait le leus quant il voit le molton« BS. ü 165,24 f.
»Si com li lex enchauce les brebiz Parini le champ les en-
chauce Herviz- Loh. 2ii 20 f. — »Ausi s'en fuient com por leu
fait berbis* AB^ll, 19; »Aussi le fuient entour et environ,
Ck>iti pour le leu fönt aignel et mouton* EnfOg'. 5362 f. ; »Au;si
li fuient Türe come leus berbiaille« Jer. 6279. — »Plus double
Bauduio, qui bien fiert de l'esp^e, Que li brebis le leu, dont il
fail sa goulee« BB. 1389 f.; *Car ensi le redoublent coiu le
leu li brebis* BS. I 213,22. — »Entour aus se ralient li Che-
valier de pris, Com enlour le uastour fönt pour le leu brebis«
BG. 493 f.; »Si samble que il aient lor genl en garde pris.
Comnie li pastotir ont pour les leus lor brebis« BG. 1599 f.;
»Moult sagement ont leur gens recueillii?, Et en lour gaidc
les ont si accueillis Com fönt pastour pour les leiis lor
brebis« EofOg. 1817 f. -^ *S'il fuissenl leu et je fuisse berbis,
A mouU grant painoe fuisse d'aux depaiiis* ÄBM79,8 f.;
»Gonut vos ai con 11 leus fei TaigneU AI. 6015; »Si com eil
qu! laissierent le leu avoec l'aignel« Sais. I 130, 14; ^Be Mon-
steniel ist fors, chascun jor adeniis, Li lox qui li menjue sa
proie et ses brebis« GodB. 1130 f. Aus den Enfances Vivien
kann ich leider nur in Uebersetzung anführen : »Tu fais conune
le petit agnelet Qui laisse sa mere des qu'il voit venir le loup-
Gautier Ep. fr* IV. 420. Vgl. Rone, lim ff.
255. Nur einmal finde ich in einem solflien Bilde den
Löwen statt des Wolfes genannt: »La bataille desire k^atns
fameilleus lions Ne desira aulaot ne aigniaus ne moutons«
BG. 2583 f. Vgl. oben HG, 14C,i>6 ff.
256. Verbal inismässig selten dienen ohne Nennung eines
Raubtieres Schafe allein als Bild der Flucht: »Sa gent fu es-
bahie. Com ti'opiaus de brebis es! d'une pari fouye* Aye 4035 f.;
-Ausisi eonmie brebis sunt one pari ale* DM. 11130. — *Li
Danois fuient ausi conune berbis- AB'' 34» 23; -Farmi les chauz
fuient comrne brebiz« Lob. I59a5. — Auch ohne den Gedanken
an Flucht werden Heerbaufen mit Schaf heerden verglichen:
Ou Cent diables a il taut de gent pns? Ne sai voir, sire, les chans
en fait rovrir Tot |>ar tn.tpiaus ausi conime brebis* Lob. 56c 14 fT.
257. Menschen werden gelötet wie Schafe oder Lämmer:
»I! fociroient ausi come .1. mooton* ABM9, 10; »Et nel face
escorcbier aussi com .L aignid* ChC. 1924; »Les os li froisse
auäiz com .L aignel« Gayd. 7972; »E estenl le licol cum un
flO
angticl E trencc li la gole ab im coltel« GR,F. 9144) f . ; oder
gar gegessen wie ein Haniniel: «mangie heslo cuit conime
tnotonsale' GM. 77b 29. Den kircblicUen Vergleich des Heiland«
mit einem Lamme zeigt der Vers: *TanL solTris com aigniai
c*on doit sacrefier- Sais. II 145 J 5. — Ein Hüllloser wird wiej
ein Schaf mler ein Lamm getragen: »A son cüI le geta com
un agniau lonse* DM, 215; »A son col le geta aussi conmie
un mouton* Gau f. 4545.
258. Zuweilen dienl das Schaf oder das Lamm als Bild
der Sanftmut und der Webriosigkeit: »Qu'avec los .XXX. iront
aus» dous qne moiilon* BS. II 2:27,30; »Li trailor ne lor sont
mie aingnel« GaYd*7992; »Et simple com aigoel et fier comrae
liepart« Sais. 1 51,2.
259. Als dummes und schwaches Tier ist es dann auch,
das Bild des Unbedeutenden und dient manchmal fast als Ver-^
Stärkung der Vemeirmng : • Ainsiz Taffronte com feist un mouton«
Gayd. 8060. — »Gar il ne pense a moi ne qu'a une brebis«
BB. 2405; »Ne prison vostre don un mouton escorn^« DM.
11460; *Ja nes garrat lur deus en ki il sunt creanz Plus d'un
tundu nmtun ky est tut asotanz« Hörn 68 f.; *Ke ja nes len-
serat Tervagan ne Mahun, N'Aimllin lur den plus k'un tundu
mutun* HomO. 1400 f.; »Miex volroit estre en biere a Rains
ou a Arras, Que ja Türe en eüssent neis .1, moton cras* Jer.
84 f.; *De quant che avons perdu ne soing une brebis« PP.
1736. Noch viel weniger ist natürlich ein unbedeutender Körper-^
teil des Tieres wert; *Ke l'escu ne It valt la cue d*un owailünec^
HornO, 1666.
260. Nicht sehr zahlreich sind die Vergleichungen, welche
sich auf körperliche Eigentümlichkeiten des Schafes tHBZiehen:
»Et ch'estoient plus blanc que nuls mottons i soit, Velkit furent
qu'aignel« BS. 11 54,25 f.; »Ains estes bien a vous et cras
comme molton* BS. II 93,20; »Devant fu grosse com teste de
brebisÄ Gayd. 6351; »Ch'est une gent averse, cornu sont con
molon« Jer. 7594.
261. Das Schaf spielt auch eine Rolle in einigen sprich-
wörtlichen Sentenzen. In zweien zeigt sich sein Verhältnis
zum Wolfe: *Encontre JIIL leus valent pol ,11. mouton <• BS. l;
• Gar forche paist le pre, et li leus le brebis* BS. I 103^35. Zu
einer dritten giebt seine Dummheit Veranlassung: *A]ns niais
n'oMes dire en livre, n'en rollet, Con fesist de mottons onk<
jour makereK BS. II 60,6 f.
262. Endlich sind noch einige Ansiiielungen auf als bekannt
vorausgesetzte Geschichten, in denen Schafe eine Rollo spielen,
zu erwähnen. Unbekannt ist mir das Ereignis, auf welches
Callot in seinen übermütigen Worten an Sadoine anspielt; »Vus
lij
h
resaofK'^s a Malbert de Dignon, Un mal tirant qui tiiolt le niulton»
Quant fu pelis, si cay d carboti« CliOg. 1911 i\\ Die Anspielung
auf die Fabel >du ior et del moulon« AL 3053 wurde scfion
§. 244 ver/.eicSmpt, In einem Gebete an vSaint Abraham«
koniinen die auf Isaaks Opterung- bezüglichen Worte vor: »Un
nioulon vous dooa, cornu et bien tane; Si disl, biaus dous
amis, che nioton letent^s« Aiol 6264 f.
263. Welche Bedeutung mag dem Schafsfusse beigelegt
werden sollen in den Versen: »Geule bat^e niiierent, sans prendre
Ihesy-Cris, Oile, ne sacremant; mais Ä. piet de brebii?* BS. I
238,11 f. Sollte hier auch der §. 259 berührte Fall vorliegen?
263. Zum Schlüsse erwähne ich noch, dass die Mauer-
brecher, jedenfalls sowohl wegen ihrer Gestalt wie wegen ihrer
Verwendung zum Slossen , monton genannt wurden: »iiioton«
Jer. 3322. 3491, »molton« Jer. 4055. 4087. 4272.
Hirgch, Damhin^ch und Reh.
265. Da neben Krieg und Kriegsspiel die Jagd die Lieblings-
beschäftigung des Rilters bildete, uelunon unter allen Tieren
nach dem Pferde die Jagdtiere die liervorragendste Stelle iin
allfranzösischen Epos ein, und zwar sowohl diejenigen, mit
welchen der Ritter die Jagd ausübte, als die jagdbaren Tiere selbst.
Unter den Wiederkäuern werden daher Hirsch, Damhirsch und
Reh unsere Aufmerksamkeit besonders in Anspructi nehmen, -^
Die männlichen Tiere heissen cerf, dum und chevrel*), die
weiblichen in allen drei Galtungen htche (»cers et bises« HB.
4636; »et les cors et les bicesc RM. 57» 29, vbiches et dains«
EnfGuill. Guill d'Or. II 18, »clievrel ne hiebe* GBonrg. 61).
Das Geschlecht wird aber in den seltensten Fällen unterschieden.
Gewöhnlich dienen die männlichen Wörter auch zur Bezeich-
nung der weiblichen Tiere. Eine Hinde heisst z. B. Fier. 4376:
»blance bisse«, aber »cerf«: Fier. 4369 und 4378.
266. Hirsch, Damhirsch und Reh sind neben dem Wild-
schweine die gewöhnlichen Bewoimer der Wälder und werden'
öfter als solche neben einander genannt: >?Ghers et dains et
chevreus fieremenl encontra« DM. 1 688; »Par la forest fremient
!i chevrel et li dain« Sais. 1 164,5; *No remaindrat en bois
cers ne dains a fuir» Nule bise salvage ne chevroels ne gopilzu
Voy. 598 f. Der im Walde aufgewachsene Elyas kennt keine
•) Noten chevreid findet sich auch die Form cherveiis, cherveul, z. B.
DM. 2081. 2097. 2131. 2137. 2215. 223:i, vielleicht entstanden durch An-
gleichuDg an cer/.
143
Pferde, wohl aber Hirsche und Damhii-sche, Wölfe und sogar
Löwen: GhC. 857. Vgl. §. i:i
2B7. In Geheg-en wird das Wild besonders gepflegt: »Et
Irovent ,L bosket flori el bei, Mibriens Tot fait clore de pel
iiovcl, Aäsus i avoit pors et dains et cers« Aiol 4884 ff. Ein-
mal wird ein von der Natur durch Flussarme hergestelltes
Wildgehege erwäliot: Loh, 160c 21 ff.
268. Zur Ueberwachung der Jagdreviere sind Förster an-
gestellt Ein solcher sagt von sich: »EL la forest ai je toute a
garder, Tresloul i preing» quanque je i puis trouver, Fors
seulement le cerf et le sengler, De lanl en doi mon seigneor
dcporler. AB'' 173,5 ff.
!270. Aus diesen Worten schon geht hervor, dass sich die
! Herren hauptsächlich an der Jagd des Hirsches und des Wild-
schweins vergnügten. Ein vornehmer Herr efjrt seine Gaste
durch Veranstaltung von Hirsch- und Saujagden; »Moult les
honneure Ticcelins li merchis; Prenent les cers et les senglers
tous Visa AB'* 1 35, 2(3 ff. Kurze Erwähnungen von Hirschjagden
linden sich ausserdem AB*- 7, 10 f., Aiol 901, Ayel761, BC.341,
GhN, 19, GhOg. 4019, GV, 356, Loh, 9d 13, I6Uc!^0, RM. 57,30.
60,30. 89,24, 92,1. 108,20, Damwild wird neben Hirschen-
und Wildschweinen als Jagdbeute erwähnt: Aiol 1778, Rehe
neben Hirschen; DM, 1969, Loh, 158b 15, Rehe allein: RM.
85,11, weibliches Rotwild: GV. 3718, HM.
Damwild bilden die Jagdbeute von Bauern
»Par la Ibrest iTeniienl li chcvrel et \i dain,
an fönt li paJsant vilain« Sais. l 164,5 f.
271. Es sind zwei verschiedene Arten der Jagd zu unter-
scheiden, die nur von vornehmen Herren des Vergnügens halber
ausgeiibie Hetzjagd und die auch zur BetViedigung der materiellen
Lebensbedürfnisse dienende Ja^'d mit Pfeil und Bogen. Erstere
war nur auf den Hirsch und das Wildschwein gerichtet. Im
Doon von Mainz wird eine llirsehhetze folgendermassen erzählt:
»Li ifuenz et si baron furent cachier ale: Un cherf a acueilli,
si chien sonl descouplc. Taut le cactia li (|uens qne tuit furent
lasse Et si chien li plusor recreü et inate; El il a tel cheval
Pui loul a trespassi'^, Si que si uompegnun Tont du tout adir^
ar la forest parfonde, qui moult avoil de le, S'en va le cherf
fuiant, Lafd que il a trouv6 L'ostel .1. saint herinite, qui moult
i ot esle, Li cheif entre en la court pour estre a sauvetö,
Quant li hermile Tot, chele pari est ale Vit le cherf en sa court
las et tous tressui^, Et voit le conte apres, qui Tavoit amen6,
-L graut dart en sa niain« etc. DM. 62 ff. Der Graf will den
Hirsch mit seinem Wurfspeere löten , Irilll aber unglücklicher-
weise den Einsiedler. Die Hunde zerren dann den Hirsch zu
57, 30, Rehe und
nach den Versen:
Grant niarcliie nos
Boden und sättigen sich an seinem Fleische ohne gehindert zu
werden: »Et li cliien ont le cheif a la terre vers^, Si s'en
vont saole tout a leur volenl<5€ DM. 97 f.
272. Bc*i nom*aleni Ausgang der Jagd pllegte der Jäger,
welcher den Hirscl» erlegte, den übrigen Jägerti ein Zeichen
mit dem Home zu geben {romer la prise), und die Hunde
bekamen dann nur einen gewissen Teil von derß^'utezu f^e^>sen»
Bei der Aufzählung seiner rilterlichen Künste sagl Hugo von
Bordeaux: »Si sai cacier le cerf et le sangler; Quant jou Tai
pns, le prise sai corner. Et la droitiu-e en sai as ciens donnere
HB 7404 ff.
273. Eine kurze Erzählung einer Parforcejagd auf d^n
Hirsch enthält nc^ch Berte: »En la forest ala chacier droit au
joesdi, Un grant cerf ont Irouv^, celui ont acueilli. Quant li
rois Ta veü, forment 11 abeli; Sor un bon chaceour si le cerf
poursivi, Que tresloutes ses gens uns et autres perdi« Berte
26H; ff.
274. Der technische Ausdruck für diese Art Jagd scheint
chacier a la mettee zu sein: v-Si vont chacher le^ cers a la
men^e« Loh. It)6c30; »Li cers que on caehe a hi nienee« Atol
901. Das Jagen mit Pfeil und Bogen dagegen wird gewöhnlich
herser genannt: »Parmi ces bos iriemcs a njstre volenti, Si
prenderiens des cers, des dains et (hs sengiers. Et je vous
aprendroie richenient a herser« Aiol 1777 fif, ; »Des oyseaulx
et des serfz, qu'il prenoit a berser« DM. 4610; -Li quens
Gull launies reneroit de berser D*uue forest ou ot graut piece
esle. Pris ol .11. cers de prime gresse assez» .IIL niuls d'Espaigne
ot chargez et tros^^ez. .IIIL saietes ot li bers au cost^*, Son arc
d*aubor raporioit de berser« GhR 17 ff . »Li dus Rollan repaire
de berseir« GV. 353. vEt les cers et les bices berser et ar-
choier* RM. 57,30; »Et prenenl les chevreus, quant il les ont
bers^s« EIM. 85,11.
275. Als die beste Jagdzeil wird die Zeit um Michaelis
genannt: tCo fu a unc feste du baron sainl Michiel, Que li
cerf sont de gresse et len les doit chacier« Aye 1777 f.; »E
treis cers de sazon la saint Maceu« GR.F. 6404 i-sainl Alaceu
= Saint Mathiou 2L Sept.?), Die Hii-sche wurden aber auch
schon im Mai gejagt: GhN. 14 ff. Sie sind dann »de prime
gresse« GhN. 19.
276. Als Speise wird Hirsch wild gerade nicht sehr häufig
erwähnt: »Asses ont venison de cerf et de seingier« Aiol 1764,
Voy. 410. 834; »Et veuaison de cerff et de sangl^A Aq. 13S2,
HM. 170d34; »Ghars ont et venoisons et cers de graisse nris«
RM. 51,9; >J. OS de cerf commence a chapuisier« RG. ^G,9;
>Geri aporte .1 mes de cerf plenier, Le plus maistre os de la
144
ciusse derier.^ RC, 190,3 f.; »lard^ de cerf« Cha4437, GBour^.
205fj, — »De la rlmr lIli chcvieu a il ia apporle, S*en fit ung
^Tunl liastier et si Fa hien salo. Esraniriipnl en mangiie tout
a sa voiilanle« DM. 2457 ff.; >Le qiieu li apporta d'un chevrel
.1. quarlier« DM. 9276; »lardez di' kievreus« GM. 34d29; »De
11 car de cabrol e de sanglar« GR.F. 4077. Als Preis wird
angegeben: »trente livres un cras cerf de seson* Aini. deNarb.
Romania IX 517.
277. Als der junge Doon von Mainz mit seinem Vater im
Ardennenwalde lobt , sind sie fast ausschliesslich auf Wild an-
gewiesen. Einst hat Doon ein Reh erlegt und ist im Begriffe,
es auf den Schultern zu seinem Vater ?m tragen. Da begegnet
iluu der Ritler Evrart und will es ihm durch seinen KnRppen
almehmen lassen. Doon ober setzt sich zur Wehr, ergreift mit
Ijcitteu Ilär^den das Reh unrl schlagt es dem Knappen über
den Kopf, dass er ihm da< Genick bricht Dann erschlägt er
auch mit einem grossen Kniltel den Ritter und reitet, das Reh
vor sich auf dem Halse des eroberten Pferdes, zu seinem Vater:
DM. 2077 it
27S. Eine mannigfache Verwendung fanden die Häute
[Kr Hirsclic. Doon und sein Vater bereiten sich aus Hirsch-^.
und Rehhäuten ihre ganze Kleidung; DM. 1%9 (f. Anzügöj
aus Hirsch liäuten werden ausserdem ei wähnt : Aye 3286 f., Bein*
hekleidungen aus Dandiirschleder: GR.M. 90,25, hirschlederm
Handschuhe: Roh 3485, ein hirschtederner Geldbeutet: GhOg,
141J3, Teile des Pferdcgeischirrcs von Hirschleder, und zwar der
Bruslrien)en : Gayd. 1228. ein Halsriemen {mier): MG. 873, die
Steigbügelriemen : Jer. 8283. Mit Riemen aus Hirchleder werden
dem Ganelon die Hände gebunden: Rol. 373S, und aus den
Rückenstücken von Hirschhäuten bereitet ein Kreuzfahrer ein
langes Seil, um sich daran au einer Mauer hinabzulassen. Die
Bauchstöcke wirtl er als zu schwach fort: Ant. II 93,14 tLi
Schulte werden mit Hirscldiäutcn überzogen: Jer. 8276, d«
gleichen SchilYe: DR, 326. Tote werden, um sie leichter trän;
pnrlieien zu können, in Hirschhäute eingonrdil, so Roland»
Olivier und Turpin: Rol. 29G8, ßegues: Loh. 91b 13, 92c 13.
96b 16, Coi-sulile und Danemon: EnfOg. 7551, Baudoin und
Berart: Sais. W R»6,5.
279. In einigen attfranzüsichen Epen spielen Hirsche eine
nicht unwichlige, in die Handlung eingreifende Rolle. Ein Hirsch
gab die Veranlassung zu dem langen Einsiedlerleben von Doons
Vater: DM. r.2 IT,, um] durch die Anhänglichkeil eines zahmen
Hirsches komtut Doon selbst in grosse Gefahr. Als er von der
Einsiedelei fortging, in welche sich sein Vater wegen Tötung
des Eremiten zurückgezogen hatte, folgt ihm ein Hirsch, den er
dort an sich gewöhnt hatte, immer nach und schwimmt sogar
hinter ihm her, als er auf einem Boote die Maas hinunterfahrt.
Durch den Lärm einer Stadt erschreckt, sprengt Doon auf
seinem Pferde landeinwärts. Der Hirsch versucht, ihm wieder
zu folgen, gerät aber in ein Dorf und wird von den Hunden
und Bauern des Dorfes verfolgt. Wälirend Doon die Bauern
zuri^lckzu treiben sucht, wird der Hirsch von den Hunden zer-
rissen und aufgefressen, Hicrdm-ch erbittert, spielt Doon den
Bauern so ühel mit, dass nur vier von ihnen entkommen und
aus der näehslen Burg Hülfe liert)ei holen: DM. 2039 ff.
280. Zuweilen werden Hirsche von Gott gesandt, um im
Interesse der von der Gottheit begünstigten Helden als Weg*
weiser zu dienen. So zeigt ein weisser Hirsch Kar! dem Grossen
und seinem Heere 6en Weg über den grossen Sankl Bernhard :
»Parmi les loges vinl uns cers eslaissies, Blans come nois,
quatre rains ot el cief Volant Fiancois, parmi Monjcu se ßert,
E dist li rois: vOv apres clievalierl Ves le message que Dex
a envoi^*. FrancoJs Tcnlendent, atnc ne furent si lie, Apres
le cers aquellent lor sentier, Mongieu passa li rois qui France
lient, Ainc iri perdi serjanl ue Chevalier, Ne mul ne niule,
palefroi ne somier* ChOg. 271 ff. Drei weisse Hirsche führen
i\tn Corbaran zu der Stelle, wo sich Harpin in Not belaidet:
»Alant es vos .111 clicrs ramils, blancs et floris, Tres devant
Corbarans en la trache sont mis; Gorbararis les aquell par
puis et par larris. Seignor, c'estoit saint Joires, saint Barles,
Saint Doniis, Enfresi c*a la röche ou li quens est aquis« Ghet.
264,911 Eine weisse Hinde rettet Richard von der Normandie,
indem sie ihm Q\ne Furt durch den Fluss Fagot zeigt: »Ancois
que en eäst une huee ale, V^er^sies si Flagot engroisier el enfler,
Quo par dcsous la rive commence a seronder. Atant es vous
,L cerf, que Diex i list aler, Et fu blans comnie nois, blaus fu
a regarder. Devant le ber Richart se prent a demoslrer,
Devant lui est tantost ens en Flagot enlres* Li dus voit
Sarrazins apres lui aroutes; S'il ot paour de mort ne fait a
demander. Apres le blance bisse commencha a errer, Tout
ainsi com ele vait, lait de ceval aler; Et li ciers vait devant»
qui bien s'i sot garder, D'autre pari a la rive se prent a arriver.
Atant es Sarrazins, qui Diex puist mal dünner; Tant redou-
terenl Tyauwe, n*i osserent enlrer« Fier. 4367 CF. Ein Hirsch
zeigt Karl dem Grossen in denj Flusse Rune eine seichte Stelle,
wo eine Brücke gebaut werden kann: v Atant garde sor destre
par deloz .1. costal, Et voit venir .1. cerf qi fu granz et ruslal;
Apn^s lui vienenl chien qi fönt grani bateslal, Droit a l'aive
de Rune avale contrcval, Dedanz l'aive se fiert et li chien
coramunal; L'aive ne li ataint devant li poitnnaL Qant le
AQBg. u AbhMQdi, (Fr. Bkugert^. 1^
146
voient Fran<;ois, chasciins saut o cheval; Li uns prnnt l'ar*
beieste, raiitres espie poignal Coritre le cerf an vont, n't ont
fait arestal, Por savoir conime Rune avoit paifont chenal.
Conlieniont la rivicre s*an vonl Franr^ois a trail; Rune ne Ji
avieiit en avant do pai-fait ..*Li clts par rni las t^hiens erriere
s'an revait ... Qant le voll I*ampereres n'i ot poinl dt* deshait,
Que i1 cuide que Dex moslrance li ait fiiih Lors a par loz les
leus esgard<i eL poitrail; Ja fera le pont faire, garniz sera
d'atrail« Sais. 11 35, 15 ft. Die weisse Farbe der Hirsche in
den drei zuerst ^'enannten Episoden scheint die •»Öllhche Sen-
dung andeuten zo sollen. Die Sa^e von wet,nveisenden Hirschen
ist höclist walirscbeinlich gennanischen üt-sprunLrs. Vgl. Pio
Rajna, Le origini delF epopea francese. S. 250 ft und 407.
28L Eine sehr märchenhafte Gestalt hat dieser Sagenzu^
in dern Roinan Auberon aiigenorninen. An der Tafel des Königs
Judas Makkabäus erscheint einst ein grosser Scrtisunddreissig-
ender, nimmt des Königs Tochter Biunehaut auf sein Geweih
und läuft mit ifu' davon. Sofort stei^rt Judas uitt .meinen Baronen
zu Pferde, um ihm zu fol^^en. Während sie bi^ \u die Nacht
hinein reiten, bringt der Htrscli die Königslocliter zu einer tief
im Walde liegenden, von Feen bewohnten Zeltstadt, wo sie ein
König in Empfang niiiiinl und unter der Bedingung, dass sie
dort bleibe, zur Herrin einsetzt ßrunehaul ist dies gern zu-
frieden und wüasrht nur, das.s ihr Vater davon l)enaehrichligt
werde. Auf Befehl des Königs läuft daher der Hirsch zru'ück,
bis er Judas tritil, und ruft ihm zu» er möge seiner Tochter
wegen nicht besorgt sein, i?oodern nur voui Pferde steigen und
sich auf seinem Rücken setzen , er wolle ihn zu Brunehaut
bringen. Als sich Judas über den sprechenden Hirsch ver-
wundert, sagt ihm derselbe, dass er eine verzauberte Person
sei und nur durch ßrunebauts Hülfe seine walue G est all wieder
erlangen könne, worauf Judas seinen Rücken beäleigt und sich
zu di^r Feenstadl bringen lässt : Aub. 48(i IL Dort teilt iiim
Brunehaut mit, dass der Hirsch eine Fee sei und dass dieselbe
nacli einem Jahre noch in Hii-sctigestalt an seineu Huf kommen,
dort aber ihre natüihche Gestalt wiedererlangen würde: Aub,
602 tL Dieses geht auch in Erfüllung: Aub. 7B2 iL Als die
Fee noch Htrscligestalt luitle, kam sie einst in grasse Gefahr
durch Mantonor, welcher sie auf der Jagd bis zu BrunehauLs
Feenzelle verfolgte: Aub. 701 (T.
282, Diese Ei-zäblung hat mit der aus den CheL mit-
geteiiten Episode die Annahine der Hirschgestalt durch höhere
Wesen gemeinsam. Eine durch Zauberkraft hervoigerufene
Verwandkmg von Hirchbildern in lebendige Tiere berichten die
Enf. Guill Im Paläste zu Orange sind nämlich dnrgeslellt:
147
»Ours et lions «t poürceaus eosement, Biches et dains et aigles
plus de Cent* EoRGuilL (Guill. trOr. Il 18). Bei der Hochzeil
der Orable treten diese Bilder durch Zaulierei gezwungen aus
der Wand hervor und laofen davon, vvodörcli eine förmliche
Jagd improvisiert wird,
283. Jagdscenen mögen häufig als Wandgemälde Sn den
Burgen darpjestelU worden sein. Vgl. §2. EioimaT fuide ich einen
goldnen Hirsch als Wasserspender erwähnt: GR.M, 49,2.
384. Ändeutunf^en über die Geslalt der Hirsche sind selten.
Zuweilen wird das Geweih erwäfml durch das Epitheton rame
oder ramn, z. B.: »chers lanife« Ghet, 264,9, RM. 103,18;
».L moult grant cherframeA DM. 313(5; »cerf rame« Rainouart
(Änl 11 198. An in,); »cere ramus« ChOg. 12220; »chers ramu«
Jer, 8543, aber nur zweimal finde ich die Zahl der Enden an-
gegeben: vqiiatre rains ot el cief< ChOg. 27i?; >En ses cornes
avoit rains XXXVU Aub. 488.
285, In Vergleichy ngen dienen Hirsch, Damhirsch und
Reh hauptsächlich als Bild der Schnelligkeit: »Plus tost s'es-
laisse ne fait chers en gaudine« GhOg, 5598. Vgl. GhOg. 12220,
Gayd, 1216, GRF. 1109. 2318, GRJL 17,29, Jer. 8543, RM.
103,18, PR 859 f., Rone. (3241 L — »II li coroit plos lost sor
la monlaigne bele Que ne cort cers, ne dains, sainglers ne
besle« Aiol 5337 f. Vgl Elie 68f> L 2160 f. - »Plus fu isniaulz
c'uns dain« HC, 968. — Et si corent plus tost qoe chevrox
par gaudin* Jer. 7547. Vgl. RM. 92,15.
2S6s Aelmliche Bilder wie das vom Wolfe verfolgte Schaf
liefert das von Hunden verfolgte Rotwild: »Et il li saut com
cers devant levrier« ChOg. 4685. 6306. 8995. 10124; »Et il ie
sent remuant et legier Ausi com fail li cers devant levrier«
ChOg* 11101 f , ; ifSi cum li cerfs s'eii vait devant les chiens
Devant Rollant si s'en fuient paien« Rol. 1874 f.; »Si com
li cers fuit devant le levrier Fuient paien lus cops que RoHans
fiert« Rone. 3170 f.; i^Encaucerent lau dos cenl gofanuns De
Ca b rol vos menbrez {lentre braciins« GR. F. (5639 f. Für den
Hund tritt der Jäger ein in dem Vtn'se: »Ainz fui cum chcveroel
qoant ad veü l'archier« Hörn 4i52.
287. In einigen Vergleich u ngen ist <ier Hirsch wegen seines
hoch getragenen Ilauples <las Bikl des Stolzes: i^Ausi porte se
teste en haut lev^^e (Jiie le cers quu nn cache a le inenc^e,
Quant li liracet le cact?nt a la rameet Aiol 900 ff.; >?Moult en
fu baus el fiers Plus que li cers quant voit le loiemier«
Rone. 7606.
288. In anderen Vergleichungeti aber w^ird das Rotwild
gerade wegen seiner Zaghaftigkeit genannt; »Ne n'en {^rongeroil
ja ne plus que uue bisse« Elie 93ä Als in KonstanUnopet die
148
12 Paladine ihre Scherte machen, prahlt Bertran, er wolle mit
zwei Schilden einen solchen Lärm machen: »Ke en qtiatre
granz liues envirun le paTs Ne reiiiainilrat en bois cers ne da ins
a fuir, Nule bise salvage ne chevroels ne gupilz« Voy. 597 ff.
289. Das Reh dient dann auch wie das Schaf als etwas
Unbedeutendes zur Verstärkung der Verneinung: »Ja n'i garra
Renaus, ne li vaut .L chevrel« RM. 3G7/2. i
^90. Die körperliche Beschaffenheit dieser Tiere finde ich
nur in einem Bilde berührt. Karl der Grosse sagt von sich,
als er 27 Jahre in Spanien Krieg geführt hat, ohne sich pflegen
zu können: »Cerles, plus sui velus que n'esi chevrel ne bichec
GBourg. 61. Hirschleder dient als Bild der Weichheit: »Et il
est moo com cuir de cerf rame« Rainouart (Änt. II I9S Anm.).
201. Die umworbene Geliel>te wird metaphorisch ein Hirsch
genannt, welchen ein Jäger jagt. Die schöne Aye weist den
Herzog Berengar mit den Worten zurück: »Ne chaciez mcs !e
cerf que vos avez meü, Gar Garniers de Nantuel a le sien
conseü; Je nel quier mais changier qnant donn^ nVest a driic
Aye 144 ff. Später sagt ihr Berengar: »Memtare vous du con-
traire que Tautrier me deis, Que clia^oie le cerf que Garniers
avoit pris, Se Damediex ce donne que vo dru soit ocis, Encore
aurai je vos et la lerre a baillirc Aye 287 ff. Als er endlich
Aye in seiner Gewalt sieht, triuiuphiert er: >0r ai-je pris le
cerf que je tant chacier senk Aye 1216.
292. Einmal tritt der Hirsch in einem Traume als alle-
gorische Personifikation der verfolgten Feinde auf: Rone. 6752.
Vgl §. 319.
293. Ein den Hirsch betreftendes Sprichwort findet
sich zweimal im RM angeführt: »Ki cerf cace, cerf prent, pie<j'a
ke le dit on« Rit 178,19; »Voir se dit que se dit; Ki cerf
cace^ cerf prent« RM. 367,2.
Das Wildschwein.
294. Aufregender als die Jagd auf Hirsch, Damhirscli und
Reh ist die Jagd des Wildschweins, da dasselbe nicid wie das
scheue RotwMid flieht, sondern sich zur Wehre setzt und nicht
nur den Hundeji, sondern auch oft dem Jäger gefälulich wird.
Die ritterlichen Helden, denen körperliche Tapferkeit über alles
ging, miissten in dem Wildschweine einen würdigen uuil sym-
palliischen Gegner hochschätzen, und dieser iiervorragenden
Stellung im Interesse der Ritter entspricht derm auch die
bedeutende Rolle des Wildschweins im altfranzösischen Epos.
149
295. Was zunächst die Namen anbetrifft, so ist zu
bemerken, dass das "Wort porc die ganze Gattung Schwein
bezeichnet, sowohl das Wildschwein wie das Hausschwetn, öfter
jedoch das erstere wie das letztere- Das Wort porcel aber
dient fast nur zur Bezeichnung des Hausse 1 1 wei ns , das Wild-
scliwein scheint nur damit gemeinl zu sein in dem Verse: »Ours
et lions et porceans cnsement« EnfGuilh (G. d'On II 18). Der
besondere Name des männlichen Wildschweins ist smgkrj der
lies weihlichen Ue. Letzteres Wort finde ich jedoch nur an
zwei Stellen: »Bien i pueent les pors et les lees chacier« RM.
57,20; »Fiz de lehe« Loh. 87d8 (Van »leec D57c, »Iruic« G
59b), ein Ausdruck, mit dem Be^ues einen Eber anredet. Wie
porc neben lee nur das männliche Wildschwein bezeichnen
kann, so scheint es neben sahtgier nur das weibliche zu be-
deuten in dem Verse: »De ventson de pors et de saiogler«
Amis 1141 , da das Fleisch eines Hausschweins doch nicht
venison genannt werden dürfte.
296. Während icli nur eine einigermassen ausführliche
Seldlderun^ einer Hirsch jagd gefunden habe, kann ich im
Folgenden vier Schilderungen von EberjaR-den geben. — Eine
sehr wichtige Episode bildet eine Ebeijagd in den Lothrinfjern.
ßegnes hat erfahren, dass in einer {gewissen Gegend ein Eher
entdeckt ist, und lieschliessl, ihn zu jaj^'en und das Haupt desselben
dem Herzoge Garin zu überbringen*): Loh. 86a 8 ff. S6dl6 ff.
Berengers li gris, welcher sein Lager kennt, führt die zaldreiclie
Jagdgesellschaft, und der S()ürhund Btanchart spürt denn auch
den Eber auf: Loli. 87a 14 ff. »Entre .11. chaines eheijz et
enragiez (Var arachiez), Si com fi nus d'une fontaine ehiet,
Se gist fi pors dedenz .L grant rochier (Var, roocier). Gant il
entent Fabai du liemjer, Encünfre mont s'est li senglers dreciez.
II eslalla et pus sVst aforchicz. Ne fui mie, ainz prfst a lonioier.
La gela mort le verai liemier* Loh, S7a 28 ff. Aergeriich über
den Verhist seines guten Hund es dringt BegueK mit dem Schwerte
atd' den Eber ein. Dieser jedoch wartet seine Annäherung
nicht ab, sondern (liulit: »La dessendirent pius do .XX. cfie-
valier Pour mesurer les ongles de ses piez. De l'une a l'autre
ot plainne pahne et mix, Disl l'ims a l'autre: veez quel
aversior. Ja par nul liomc n*ierl eis senglers chaciez. Hors
a la dent de la goule phun piec Loh. 87h 10 11". Nun geht
die wilde Jagd los. Der Eber sucht sich an einer Stelle im
*j Uhlantl »leht in tUeaeni Vorsiitze ointm Anklang an den iilt-
gurnianiachen Gebmnuh , bei iltnii Krsc^einen eine« Eber« Üelübtlc au
ihun, ein Gebrauch, welcher ohne Zweib-l mit tlosi' Verehrung Froya und
aeinuä Ebera GuUiubnrwH im Zubiitnaiienhan^e steht Vgl. UblaDds Sühriftea
zur Geschieht« der Dictitiing und Sage lli. 62,
isa
diclilen Walde zu verstecken, wo er oft zu liegen pfiejjte, wird
aber von den Hunden aufeeslÖbert und weiter getrieben. Da
verlässt er den Wald und rennt über die Felder 15 Meilen
weit, so dass alle Mitglieder der Jagdgeseüsehatl bis auf einen,
als es Abend wird, die Verfolgung aufgeben und mit Berengar
heimkehren. Nur Begues setzt auf seinem guten Rosse mit den
Hunden die Verfolgung fort und nimmt, um sie vor Ermüdung
zu schützen, drei derselben unter die Arme: »11 les met jus
lez .1. abateis. Tant que le porc porent eis lex veir. Li troi
chael le denienerent si, Hapant le vont et prenant par air,
Li au Ire chien acorurent au cri. Or voit li pors ne porra plus
durer. kt de Vigoigne» en Gohiere est entrez, Les .1 buis.son
s'est li pors aculez. La se contint comme chaciez sengiers. Es
vus les cliiens coranz toz abrievez. Li pors les voit, sore lor
est alez. Trestoz les a ocis et afolez» Foi-s quo les ,111. que
Begues ot portez, Qui furent fres, si s'en sont bien gardezx
Loh. 87c 20 fr. Als er seine meisten Hunde tot sieht, steigt
Begues vom Pferde und stürzt sich mit dem Speere auf den
Eber: vParmi le dos li a Tespiel passe. Et ii pors saut cant
se senti bersoz, Devers senestre est a lerre versez, Puis prent
Tespie sei per a acor6, Parmi les plaies ist du sanc grant
plentL', Li dll. chael en laperent assez. Dalez le porc se
couchent lez a lez , . . Pus prent le cor si Ta .111. fois corn^
MuH durement pour sa jent rasambler« Loh. 87dl7flr. Begues
ahnte nicht, dass er im Jagdeifer in das Gebiet Fromonts ge-
raten war* Auf seine Hornsignale kommen Leute Fromonts
hei'bei und glauben in Begon einen Wilddieb zu sehen. Begues
beteuert: *ler matinet cant cc pure acoilli, AI troer furent
Chevalier .X^XVL, Veneors maistres sages et bien apris, Ni a
celui nc taingne ÜC- de mi, Donion o vile o bors o plaisseis.
Ge fist li pors, onques autres ne fist En nule terre cjue nus
parier oist. Laissa le bois et au piain cbamp se mist. Granz
.XV. liues a ia son cours en pris, Onques arrier .L gondillon ne
tistA Loh, HSd 15 E Fromonts Leute aber wollen ihm nicht
glauben: Ȇist Tuns a l'autre mervelles pois o'ir: Qin mais
Vit porc .XV, liues fuTr? Nomeni dame, li forestiers a dit, Qui
onques tiiais si grant mencoi-^me oi Que pors sauvaiges .XV,
liues fulst« LoIl 88d 25 ff. Als sie Begon gefangen nehmen
wollen, w*:^hrt er sich und wird von ihnen erschlagen. Den
Eber aber nehmen die Leute mit zu Fromonts Schlosse:
le »sengler tlesthargerit el foier. Vooir le vont serjanl et escuier'
Et helles dames et li clerc de mostier. Dist Tuns a l'autre :
Veoz quel avresier! Hors de la goule a la dcnt denii pic.
Mult tu hardiz qui a cot fatendi^^ Loh. 89d 28 ff.
itr
297, Mit dieser Schnderuii^ slinimt fast in allen Einzel-
heilen die Schilderung einer Ef)ei-jagd in AB, nur mit dem
unterschiede» dass in derselben Alles breiter ausgefülirt ist,
Auberi hat durch einen Förster die Kunde erhalten: »Qu'en cel
bopcaje a venu .1. sanglier, Uu lens Artus i souloil conversier«
AB»ol,25, und macht sich mit seinen Leuten auf, um denselben
zu jagen. Der Förster führt die Jagdgesellschail : »Tant qn'il
lof a tous les esclos nioustres, Si com li pors est par le bois
ales. II descendirent, les pas ont mesur^s. Dist Tuns a l*autre
sire conpains, ve^s! Se c'est de porc, ains ne fu veüs t^; Ge
n'est pax beste, ains est 1. vis rnautes« AB'' 164,26 ET, Mit
Hülfe der Bracken wird der Eber endlich aufgespürt : i^Tant le
chacieient et lant Font porsiu, Qu'en un ramier ont le sengler
veü. Endorniis s'est dedens le bois foillu, Li chien se sont
desous lui enbatu, De toules pars li sont seure couru. Adonc
i sont li escuier venu, Entor !e porc vieoent a grant vertu. Li
pors s'esveille «[ui enrlorrnis se lu; Itel afaire ot it tost coneü,
Desous un aubre lor a estaj rrndu. Li scngler ol la noise de
la gent; Desous J. aubre mainteoant les atent, Si ([ue chas-
cuns le vil apertement. Grant est la hure, qut seur les ieus li
pent, Bien demi pie et JIL dois ot de denl« AB** 165. *Li cliien
1 vonl molt viguereusement. II ne les doule; mte de tous se
deirenl; II n'en flert nui, qu'i n'octe erraunient, Le Boui-goins
vit couarder sa gent; Vers le senglier s'en vint isnelenient;
L'espie li lance inolt acesmeentent, De les le pis, si qne la
char li fent« Aß^54,*20 ff. Nach diesem Angrifle ergreift das
Schwein die Flucht, und Aubei'i stürzt ihm auf seinem Pferde
Blanchart nach. Es verlässt zuletzt den Wald und stürzt sieh
querfeldein tiurch bewohnte Gegenden, Auberi tässl bei der
Verfolgung bald sein ganzes Gefolge hinter sicti und beachtet
nictU, dass er schon 5 Meilen über die (irenze seines Gebietes
vorgedrungen und in ein feindliches Gebiet, nämlich das des
AfiseTs, gelangt ist. Endlich wird das Schwein gestellt: *A la
fontaine, qui sort sus .1. auborc, La s'aresta U pors par granl
imr. Li ciiiens s'arestent; s'abaient tout entor; La fiere beste
lor a livri^ estor« AB" 5*3, 13 IT, »Descent li dus de son corant
clieval, Puis trait Tespee d'acier poitevinai, .1, plancon trenche
dales lui eJ costal, TanI Ta dole de son branc conlreval, Gros
fu devant et grailes et poigna! , . . Aoberis prist le baslon a
crouler; Et li sengkrs fait sa hure lever^ Par grant orgueil se
conienche a crester, Son dent aguise et prent a afilcr, Des
diu. janbes se comence a doubler, Vers Auberi se prent a
aviver, Qu'il le voloit a son dent eslbndrer. Mais Auberis le
prent a aviser; De son baston li vait grant coup doner, Que
sus les cuisses Ta il fait reculer. ,1. autre coup li vait moult
152
tost doner, Enmi le front le set si asener, Qu'an .IL les ieiis
li fait del chief voler. Et son liaston fist en .11. ironcouner;
jusqifa la icire list le porc reverser. Puis trait l'espee, ou
iiioull se pot üer, Si en a feit le chief der bu sevrer. Et li
chien queurenl tantost le sanc laper. Li dus en prist le chief
Sans aresler, Sus .1. perron, !a Ta coochie li her. Isneleiiienl
repaire a« sengler, A ses .11. niains le vont li dus torner;
Mais tont le front Ten couvint ains suer, Qnll le peüst movoir
ne reinuer. Li Borgignons conienca a com er, La prise corne
Sans plus de Tarester, Que de .11 Heues le puet en olr der«
ÄBMöe, 11 IT. Auf diese Signale kommen nun von Schloss
Viuier dh Leute des Ansels herbei, wodurch Auberi in grosse
Gefahr gerät. Er bleibt jedoch von dem traurigen Schicksale
Begons vei*schont.
298. Viele Einzelheilen, welche in diesen l>eiden Jagd-
schilderungcn ei-zählt werden, wie dass ein Baron von der Ent-
deckung eines ausserordentlich grossen Ebers benachrichtigt
winh dass ein Kundiger die Jagdgesellschaft zu dem Standorte
desselben führt, dass der Eber sich mr Wehre setzt, einen
oder mehrere Munde tötet und darni flieht, dass einer von den
Jagern alle anderen weit zurücklässt und den Eber endlich
.slulh und erlegt , worauf die Hunde das Bkit des erlegten
Wildes lecken und der gliickliche Jäger tlas Halali bläsl, mögen
den meisten derartigen Jagden eigentümlich gewesen sein.
Andere aber sind ohne Zweifel Besonderheiten dieser beiden
Scliilderungen, so der Umstand, dass die Jäger von den Pferden
steigen, um die ausserordentUcli grossen Fnssspuren des EIxm's
zu messen, und dass sie ihn für einen Teufel (aversier, vif
maiiß) halten, dass der Eber {{uer feldein läuft und seinen Ver-
folger auf ein fremdes Gebiet lockt, wo derselbe durch seine
Hornsignale seine Feinde herbeiruft. Eine Uebereinstimmu ng
in solchen Ei nz-el heilen kann nichl zufilllig sein, sondern zurgL
dass die eine Schilderung nach der andern gebildet ist, und
zwar erweist sicti otlenhar die s^erdeiinte Sctiilderung in AJJ.
als eine Nachahmung der knapperen Erzählung der Loh. *).
•} Ea ist jedorli auch möirlich, clasa die eine EpiacMle nii-ht der
atifleriiii nacli*j:<'tihmt i.it, eondern dass beide auf oiner »Uteron Sixge von
etnoi" Eberjagd beruiieiu Mären von Jiigden aul ujiM;eheuer grosse Eljer
haben jedenthlle schon die Franken rtii» ihrer j^eruiniiisch^^n Heinmt luit
nach Gallien j^ehnicht. Die in unseren Ejiiaoden enlhakenen Angaben
Aber dicFüsäe (»lea oniflee de ses piez, De l'ime a l^iintr« ot pltiinne palme
et mix« Loh. Ö7bll f.); das Kojjlbaar (*i«riinfc fut la hure* qui seur b'S
ieuB li penU Aö''178| und dio Zdhnö des Eliera (»Den denii pje et ,111,
doia ot de dent« ABMiiÄ; »Bora a la dönt ile in goiile plain piee Lob.
Ö7bl&; »Uors de la goule a ia dent demi pi<^« Loh. 80d32j erinnern lui
153
Auch die in den Loh. erwähnte Zurschaustellung^ des erlegten
Ebers finden wir in AB. wieder, nur an einer späteren Stelle:
»Li dos Ten drecc si li a ramentu Que \\ voist qiierre le
sengler parcreü Que il ocist dedens le bois foillu Au bon
lev[r]ier et au bon branc niollu, Le cor d'ivoire et l'espie, qu'est
agus. Gardes, des cfiiens n'en i ait nul perdu; Dcvant Ginbore
vueil que tot soit veü. En mon palais vueil qu'il soit estendus;
Si coucbera ta te^ste seur le bu. Verra la dame quel cop g'i
ai feru« AB'' 244, 15 IT.; vEt la roine le sengler resgarda, Moult
s'esmerveille, .1111 fois se pasma« AB''246,5 f.; »Guibor la
dame der porc s'esmerveiila« AB''24<j, II. ^»Li Borgignons, qui
tant a der visaige, Tint par la main Guiborc au fier coraige,
Le sengler trut-vent qi.ril ot pris el boscaige, Moult le regar-
dent et li fol et li saige El jurent dicu, qui fait croistre l'er-
baige, Ains vnais nus hom ne fist si grant barnaige. Dist la
roi'ne : ains fist trop grant folaige, Qui par .1, porc mist tot son
cors en gaige« AB'' 247, 11 ff.
299- Einige Aclmlichkeit mit diesen beiden Berichten bat
auch die Schilderung einer Eberjagd in Daurel et Beton. Dem
Herzoge &>vo wird angesagt: »Ins en Ärdena a .1. singlar tan
gran Perfol tos cas v davant tot la glan Änc nulha beslia
no vi de so sernblauÄ Daiirel 293 0'. Es wird eine Jagd ver-
anstaltet, an welcher ausser dein Herzoge Bovo und seinem
Freunde Gui nur nocii zwei Jäger auf schnellen Schlachtrossen
die althochdeulHclien Hjperljeln über die FÜBse, Borstön und Ziihne einen
El*f?ri*, welche ein sairktgiiHiBcher Miinch der Nacliwelt ül>erliefert liat.
bchuu übliiüd hat üb eioe BezichiiDg zwiechen den altdeutachen Vea.'seii
und der Lothringere|>iüode gedacht und mit dieser auch zwei engHsctie
Erzählungen von der Erlejfung riesiger Eber, die Eberjacden des (hiy
von Warwick und des Königs Arihurj ziiaam mengest et lt. (l^blands
Schriften z. Ucschichte d. Dichtung u. Sage IIb CO tt.J. Ausser den An-
gaben über die Körpcrgröäsc der Eljei innchen auch die beiden Bezeich-
riungeu averaier und mauft\ weli-he für die von Begon und Auberi
erlegten Eber gebraucht werden, germanischen Einfluss wahrHcheinlich.
Du die von den Heiden als ^üttbch verehrten Weaen liei den Chriaten
zu Teufeln wurden, kann man dieae inittetalterliclie Auffaspung desEljera
»OB dem ultgermaniRchen Eberkultus erklären. Vgl. §. 296 Auiii. In den
aus dem 14» Jahrhundert Bttini inenden Nachtrüeen un Olutsage wird der
von dem üeiden zu KaMsiitr verehrte tieaigG Eber, welchem Könjf Olaf
Busse] und Hauer abhieb, mit Ausdrücken beschrieben, die eine auf-
fallende Aehnlichkeit mit den BiinktgaUischfn Versen des li, Jahrhunderta
zeigen. Man vergleiche: >hans bust naoföi nab^a vi6 liniar uppi hinna
haestu tria » öke<,''inum* Dietrich, Altnonh Ijcaebueh 311,10 f. mit *hno
sint bürste eben h6 forste« Wackernapel, Altdeiitschea Lesebuch 5. Aufl.
314, U f. y^ scheint demnach, das» auch die sanktgallischen Sprüche
und die Bcachreibungen in den Ch. de g. urBprünglich auf übernatürliche,
mythologische Eber Anwendung lamdeji.
Aiug. ti. AUiimdl. (Fr. Bangert), 10*
154
lell nehmen: Daurel 339 fT, In Brunas Vals finden sie
Eber. Derselbe will bei dem Anblick der Hmide zuerst nicht
einmal aufstehn. Als aber Bovo die Hunde loskoppeln und die
Jä^^er Üire Höruer blasen lässt, erhebt er sich, tötet drei Hunde
und nieht aus diesem Walde in einen andern. Bovo erreicht
ihn und tötel ihn, indem er ilmi seinen Öpiess in den Rücken
stösst, dass die Eingeweide hervorquellen. Nun kommt der
seinem Freunde nach dem Leben trachtende Gui herbei und
stösst seinen Spiess dem Bovo in den Rücken: 361 fT. Auf die
Schonung des treulosen Gut bedacht, rät Bovo, ehe er stirbt,
Gui möf?e seinen Spiess in den Eber und die Zähne des Ebers
ihm selbst in die Seiten stecken, dannt man meine, der Eber
habe ihn gelötet: 4(Xtff. Gui befolgt diesen Rat: 443 tl, Ündet
aber bei Bovos Gemalitin mit der Lüge keinen Glauben: 512.
300. Folgende kurze Schilderung einer Eberjagd hat zwar
auch einzelne Züge mit den beiden zuerst angeführten Schil-
derungen gemein, braucht darum aber eben so wenig als die
vorige als von ihnen abhängig angesehen zu werden : >Li emperere
en est ou bois vciuis. Ses chiens dcscouple, dedans se sont
feru. Un porc eslicvent inorvillons et cremu. Li einen glatissenl,
si est levetz li hus. Cil veneor chascent par grant vertu. Li
rois chevaiche un palefroi crenu: Toz les trespasse, et chaus
et chavelus, Granz inescheance est a rei avenu. En nne lande
Tont si home perdu: Onkes ne sorenl ke voic il ot tenn. Par
un sentier ke vies et gasli^s fu, S*en vait li pors, et li chien
Font seü, Et Karle apres tanlost con lait veü. Tant Tail
chascit^ ke il i'ait conseü. A la fontaine soz un arbie raniu
S'estoit li poi-s tot a estal randu. Karion levoit, a terre est
descendu. Si le requierl com hons de grant vertu, Tant k'il
oeist a son branc esniolu. Trail le coutel, h pais ti ait lolu.
Li emperere Tait a ses chiens randu, Et corne prise, car il
I'ait relemi« GV, 3487 ff.
301. In dieser Schilderung wird im Gegensatze m den drei
andern von einer Eberjagd erzahh, welche nicht auf ein vorher
schon ausfindig gemacliles Schwein gerichtet ist, sondern auf
ein von den Hunden erst auf'gestöherles. Aber wie Begues
und Auberi iässl Karl seine Geläkrten weit hinter sich, wie sie
steigt er, nachdem sich das Schwein gestellt lial, vom Pferden
um es 7Ai löten, und wie sie bläst er Halali, als er es endhch
erlegt hat. Vorlier giebt er den Hunden den ihnen gebührenden
Anteil, was in den andern beiden Episoden nicht erwähnt wird.
Wie bei der Jagd des Auberi slellt sich das Schwein an einer
Quelle unter einem Baume (vgl GV, 3501 n)it AB' 56, 13, AB^
1(>*),9). Obgleich an der letzten Stelle sogar der Ausdruck
etwas ähnlich ist, so glaube ich doch nicld, dass man die
155
-^Ameinschafllidien Züge durch Annahme einer Entlehnunpr er-
Klären müsse, da sie sich sämtlich aus dem Wesen der Eber-
jagd selbst herleiten lassen.
302. Begoes und Bovo löten das Schwein mit dem Spiesse.
Anheri setzt ihm liart zu mit einem von ihm zu dem Zwecke
zureclit geschnittenen Bamiiaste, nachdem er es durch einen
Wurf mit seinem Spiesse verwundet hat, und haut ihm endlich
mit dem Schwerte den Kopf ab. Karl aber lötet das Schwein
nur mit dem Schwerte. Gewöhnlich wurde wohl der Eber mit
dem Spiesse angegriffen und getötet: »Entre ses poins tient J.
espiö bruni Dont il avoil maint grant senglier ocisä Loh, 64c 8 f.
Seine Künste auf/ilhleiid sagt der Jäger Teris zu König Grasien :
»Je sai prendre poisson, bien !es sai engingier, Et si sai bien
mestier d'ostoir et d'esprevier, Si rusai bien conduire une
meute de ciens Et uoe venison moul bien aparellier Et un
rictie sengler retenir a l'espiek Aiol 9332 ff. Wenn in dem
letzten Verse nicht von der Kochkunst die Rede sein solt , so
scheinen die Forstleute die Aufgabe gehabt zu haben , unter
Umständen mit dem Spiesse den Keiler bis zur Ankunft des
Herrn aufzuhalten.
303. Kurze Erw^ähnungen von Saujagden finden sich:
Aiol 1778, DM. 3554. 10124, GV. 35G. 3718, Loh. 9d 13, 139d 12 fr.,
RM. CO, 30. 1G6,28, Äuis einigen derselben geht hervor» dass
das Schwein auch mit Pfeil und Bogen gejagt wurde, z. B.
»Begues li enfes tint son arc devant li .1. cerf abat et .1. sengler
ocist« Loh. ^d 12 f.
304. Das Fleisch des Wildschweins wird als Nahrungs-
mittel häutig genannt: Aiol 1764. 2114. 8G10, Amis 1072. 114L
3257, Aq. 1382, GhN. 813, GhOg. 8514, Flo. 1000, GN. 1822,
GR.F. 4077, HM. 133b 23. 170d34, Voy. 410. 834, Simon de
Pouille (Gaulier, Ep. fr.^ lU 134). Das Abbrühen der Wild-
schweine wird Fier. 2558 erwähnt.
305. Bildlichen Darstellungen von Wildschweinen auf
Wandgemälden begegnen wir EntGuilt. (Guill. d'Or. 11 18).
Vgl. §. 282. Als Wappen bild findet sich der Eber auf dem
Lanzentahnchen des Altumajor: PP. 2123. 2391. 3923. 3926.
3968. 3969, Das Waj«pen von Gantiie zeigt sieben Helme mit
Eberköpfen: FC- 179 f.
306. Bei den Angaben über die Gestalt der Eber worden
hauptsachlich die langen, scharfen Hauer erwähnt. Ausser ilen
§. 298 Anm, angeführten Stellen sind noch zu nennen: »Les
dens hors de la getdc, tranchantes com aciersÄ RM. 171,22.
»L.es danz ot afilees conune tranchanz rasor* Sais. II 169,25.
Wegen seiner Hauer wird dem El)er das Epitheton detila ge-
geben und wegen seiner imponierenden Wildheit das Epillieton
1S6
ßer: »sengliers grans et dentus« DM. 1691; »sengler grant
dentod e fier* Hörn 4659; vfers sino^lars« Daurel 558.
307. Eine wie hervorragende Rolle das Wildschwein im
Leben und Denken der Ritter spielte, zeigt sich besonders in
den den Styl der Gh, de g, schmuckenden Vergleich un gen.
In ihnen tritt der Eber ausserordenllich häufig auf, und zwar
am häufigsten wegen der ihm eigenen oder ihm beigelegten
geistigen Eigenschaften. Er ist das Bild der Kühnheit:
>hardi comme sengler« AI. 4865, BS, I 211, m, Gauf. 3757,
Jer. 3Ö65, PD. 2420, EM. 12,15. 231,37; »plus hardi que
sengler* BS JI 43, 1 1 ; des Zorns: »iri^ comme sengler« GhC
6047, Gauf. 5677, Gayd. 1496, JB. 4053, GodB. 4969, Sais. Ü
72,13; »plus irie d'un sangler« GliOg, 4724; »Loherenc poignent
gui füren t encharnez Gomme li pors qu'est iriez et enflez« Loh,
81d21 f.; der Wildheit: »plus est fiers d'un sengler« AL
7373, Fier. 574; *plus sont fier que sengler« Jer. 5119; »pfijs
fiers d'nii sengler« RG. 140,12; »fiers fu comme sengler« Loh.
250b 3; >Hiaöraont n'est inie raeins fiers que un cengler« Asp.
^5a20; »Hoins qui tel fes voit sor Ini atorner Doit plus fier
estre que en bois li senglers* GL. 1584 f.; »Plus se fait fier
ke lions ne sangler« AI. 4581 ; »Qui plus fu fiers que lieparz
nc sengler« Asp. P39b5; der Stärke: »Gell a plus force
qu'a lions ne sengM« Asp. 11 74,12; »Ausi estoit li franz diiz
posteis Com li senglers qui est o les mastins« Loh. 44a 11 f»;
der Tapferkeit: »Si se desfent con sanglers en essart« ChOg.
540; »Ensi comme sanglers a son branc se deffant, Elal lor a
donn^, ne puel estre antrement« Sais. II 143,9 f. — »lloecques
se defent a guise de sangler« Änt. II 269,16; »La se detlent
a guise de sangler« Gayd. 2533; »Et se desfent a guize de
sengler« HiL 16468; »Por la bataille vont a gnise de sengler«
Ant, 11 266^10; »Le chevalier queurt sus a guise de sengle«
DM. 30^)9; »Bien se contienent a guise de sangler« AI, 5647;
»Bien se conttnt li rois en guise de sengler« GBourg. 11)92;
»Bien se contint li dns a guise de sengler« Jer. 4373; »La
cuignie entesee a guise de sangler« GM. 116b 4; »Dever Maeario
s'en vait cun cengler* Mac. 797; »Quant a (^o fait, s*on relor-
nent arer L'un contra fautre, cun fust dos<;engler« Mac. 2443 f.;
»Adont sailhst aussi comme scnglers« EM. 419, 2. — »Comme
hardi sengler estal liiToient« EnfOg. 6271; ^^Gourne senglers
qui a estal livre Ennii les chiens quant il t'ont arresle» Se
desfendoit Charles au euer sene« EntDg. 6020 ff. ; »Jouste .1.
pilier s'en vint, eslal lor rant, Gomme sainglers qut» ^^?. chtens
se defftint* Gayd. 4380 f. ~ »Li her al branc d^achicr lor avoit
fait tel parc Gomme fait li senglers qui as ciens se conbat«
Aiol 10774 f.; »La flst tel parc comme as chiens li sangliers«
157
ChN. 358; der Furchtbarkeit: »A vostres comtes es tans
espaventaire, Gome senglai's entre lebrers a Taire« Aig. 803 f.;
•Plus le redoutent ke lion ne sangler« AI. 3827. 4849; der
^Sctirielligkeit: Aiol 5337 f. Vgl. §. 285.
" 308. Seilen erscheint der Eber in den den Kampf zwischen
Eber ond Hunden darstellenden Bildern als der leidende Teil:
*Ensement com li chiens demene 11 sengler, Quant ü sVsqneuL
as chiens et \\ les fait rurser, Ausi (aisoient Türe no Franc ho is
tdeniener« Jer. 654 Ü\\ ^^Etiseinent com li cliien vont le senfrler
inenant^ Quant il saut des espies et il le vont menant: Tot
ausi vont li Türe nos Franchois debotant^ Jer, t>63 ff.
309. Wie iiün und liepart dient aenghr als Metapher für
»tapferer Krieger« und »euer de sengler ^ wie »euer de lion«
als Metapher für Mut: »Crestiens sont lion, Sarrasin sont
»Bengier« BB. 1835; >Si vous estes liepart, je reserai sengliers«
iGauf. 3522. — vqui euer ot de sangler* Anl, 1 246,17, ßS I
296,34, HG. 82,16, Jer. 7382; »qui ot euer de sangler« Fier.
4936; »qui a euer de sengler« HG, 5937; *qui coer a de sengler«
BS. 11 2;!6,13; vqoi coer ont de sengler« BS, I 216,27; >chilz
a euer de saingler« HG. 63, 13; »II est fors et hardis et s'a
coer de sengler* BB. 1195. Für den wilden Blick eines Menschen
ündet sicli wie »regart de lion« auch die Metai>her vregait de
sangler« gebrauclü: »Grant ot le cors et regart de sangler«
AI. 3150.
310. Die körperliche BeschafTenheit des Ebers giebt nur
selten zu Vergleichungcn Veranlassung; »Teste avoit com sen-
glers, si fu rois corones« DH. 109!2; »Tabars, qui dens ont de
sengler« Jer, 7535; »Plus sont velu que viautre nc sengler«
HB. 2899; »Et le chiel en rougi cornme sanc de sengle** DM,
5379; >Sur les eschines qu'il unt en ml les dos Gil sunt seiet
ensenienl cufue porc« Rol. 3:^22 f. *).
311, Bei der Erört(ii"uug der Rolle des Wildschweins
müssen wir uns zum ersten Maie in dieser Arbeit mit einer
Eigentümlichkeit der Gh. de g, besehälligen , welclie in der
Folge unsere Aut'nierksanikcit uodi öfter in Anspruch iiehiiieu
wird, nämlicli mit der Tianinallegoiie. Wenn «ich in der Gh.
g. die Handlutig iler Katastrophe oder einer anderen ILnipt-
jebenheit nähert, so wird das Bevorstehende sehr häutig
durch einen Traum angedeutet. Manchnial auch zeigt ein
i
•) Die an letatorer SteU»' tlnri Mibüneu zugeachrietM^ne K<iriM^i-
bencbaffenheit war rii^ch der ulten itit;rHwingis€ben Sage ein Abüeirhen
tles rinjrowiogiHcliLrn KönigKge^chlücht«. Es i«t daher «obr bemi-rkimswert'
diiBs die •Micuiiiiti« jin der eiiLspn'chpndiTi Stelle dtiK ileutHchen Holandla'
Uedes *tlirkeh tCisent vonc Meres* (V, 804o) genaunt werden.
158
Traum, welchen einer der Heidon gleich im Anfange eines
Epos träumt, den Inlialt des ganzen Gedichtes in seinen Haupt-
zogen im Voraus an. Alle diese Träume sind einander sehr
ähnlich. Fast lo allen treten als Traumersciieinungen Tiere
auf, aus deren Handeln auf die bevorstehenden Handtungen
der Menschen geschlossen werden soll Gewöhnlich ist die
Allegorie so deutlich, dass es für den Hörer oder Leser keiner
besonderen Auslegung bedarf. Dennoch lassen die Dichter ofl
noch den Traum durch einen *laiiuier«. , gewöhnlich einen
Kleriker, auslegen. Da die Traunierscheinungen fast immer
Tiere sind, so fällt eine Erörterung der meisten Träume der
Ch, de g. in den Rahmen dieser Arbeit. Ich unterlasse es
jedoch, mich ausführlich über dieselben zu verbreiten, da dies
nach dem Plane der Arbeit doch nicht im Zusammenhange
geschehen könnte und da von anderer Seite eine selbständige
Abhandlung öbei- die Träume im altfranzösisclien Epos in Aus-
sicht gestellt ist. Ich gebe nur bei den einzelnen Tieren die
Fälle an, in welchen sie als allegorische Person itikation in
Träumen auftreten.
312. Sehr häufig träumen die Helden der Gh. de g., dass
sie von Wildschweinen angegrifien werden und dadurcl^ in
grosse Gefaln- geraten: »Karies s'est endormiz desoz son covertor,
La tmit sonpia .1. songe don fu an grant iror: Vis li fu q'en
Ardene hissen t si veneor, Sanglers ont acoilliz de trop grande
llerorj Mes estal ont done^ que de chiens n'ont paor. Antre
cez en ot .1, des autres fu graignor, Les danz ol afil^es comme
tranchanz rasor; Vis li fu que fand ist trestot son missodor.
Ja l'eüst mis a pie sanz faire lonc sejor, Qant dus Nayraes
vint desor .1. chaceor; La bone espee traite qi done grant
Itior, Va ferir le sangler par vertu, par iror; La teste li trancha,
n'i fist autre sejor« Sais. U 169, 19 flf.
31S. Eine grosse Aehnlichkeit mit diesem Traume hat der
folgende: »Sonja .1. songe, qui son euer 11 esprent: Qu'Anbris
estoil en un val soulement. Plus de .c. pors l'angoissoient for-
ment; J. en i ot devanl les autres cent, Gil racoilloit ases
plus fierenient Et li faisoR chaoir del'auferrant< elc. AB'' 212, 15 fT.
Wie in dem obigen Traume Karl durch Naymes, so wird in
diesem Auberi schliesslich durch Gaselin gerettet.
314. Der Umstand, dass ein Eber das Pferd angreift und
dadurch dpii Keiler zu Fall bringt , zeigt sich auch in dem
Traume, welchen Rodmund dem Hardre entählt: ^'Me fu vis
k'od mes chens un mal in m*en alai En nn bois sur la mer e
ileoches chacai. En un sundre de pors esraui e si huai; Un
sengler grant, dentud e tier od eis trovai, Ki nafrot rnun che-
159
nel abateil al tai; Enz el cors nie feri, k*iinc piis ne levai.
Pors senefient gent eji sunge ben le sai< Horn 4(»56 ff.
315. Wie 111 den beiden ersten Träiinien wird von melireren
angreifenden Schweinen eins besonders gelahrlich in einem
Traume im Gaydon: *Et .VII. sanglcr li veooient devanl, Qui
ITaÄsailloient mouU angoissousenienL Par devers destre venoit
,1. pors moull grans, Tex .Uli. plaies li faisoit en ses flans,
De la menor morust .1. amirans« Gayd. 339 ff.
3 Iß. In AB. kommen ausser in dem schon angeführten
Traume angreifende Wildschweine nocli in drei andern als
Traumallegorien vor. Äubeii träumt i ».XXX. senglers vcnoient
environ, Qui le prenoleni au pan d'un synglalon. Si Ten
lotoienl le plus meslre giron, El lui ostoienl de la cuisse .1.
broon« Aß' 71, 21 ff.; »En son dormant vit un avision Que
doi sengläer et .0. mille brohons f/en enchau(,'oicnt a force et
a bandon* etc. AB'113,3Sff. Sonneheut berichtet einen ihrer
Träume erzählend: »Et apr^s fui en .1. ramier ]et6e: Li pors
nn'orent avironnee« AB" 87, 19 f.
■ 317. In der Erzählung eines Traumes in GhOg. heisst es:
»La Fassalüient plus de cent loiemier. De pors sal vages i avoit
un millier: Genies baees le votoient mengier« Ghüg. 8263 0".
318. Zweimal IrelTcn wir Eber als Traumerschein ungen in
RM.: »Aval devers Geronde oi mon vis retorne ; Un sengler
vi venir poignant, tot abrieve; Plus de .m. leu le siuent par
vive poestt^ ^las'en venoienl .Vlh poignant lot aiYf?, Qui aloient
a cex ki outre erent pass*^, Et Renaus i venoit sor Baiart
Vadure. Asses s'i combati, muR le vi agrov6. Je m'esvellai en
ce que le vi agrevd« RM. 112, 'Jö IT, Del parfont bos d'Aguise,
qui est grans et plenicis Vi issir Jii. senglers del bos^ tos
eslaissies, Les dens hors de la geiile, Iranchantes com aciers.
Si vos voloienl, siro» ocirrc el destranchier« RM. 171,20 ff.
1319. Im Rone, träumt Aude: »De Sarragoce venoit li
cuens Rollans Et Oliviers, li hardis combatans; Chascier
esloient en une forest grant, .1. cerf esmurent parcreü et cor-
rant; Si le cliascierent contreval .1. pandant, Lez une röche
prez d'un pr6 verdoiant, Lors trestorna et arriere et avant;
Plus de .XX. porc li furenl secorrant, Qui touz lor chiens lor
vont loz estrainglant; N'en eschapa ne mais .1, seuls futans« etc.
■ Rone. 6749 ff.
320. Während in obigen 11 Träumen durch die angreifen-
den Wildschweine eine von den Feinden drohende Gefahr an-
gedeutet wird, zeigen die friedlich auftretenden wilden Tiere in
dein Traimie des Elie von St. Gille das zukünftige glückliche
Scbicksal Aiols an, Elie erzählt seiner Frau: »Anuit songai d.
songe mout avenent, Donl li ceurs me va mout esbaudisant.
lao
La ü Alois a!oit, vos fiex li frans, Li bos ei les gaudines, le-s
fores grans Aloienl contre lui toul aclinant^ Ors, lioii et hipart,
senglor, s^rpeTü» Devanl lui se coucoient en cheinln gi-ant, A
lor langues aloieot ses pi^s Icchaiit; Et Aiols les prendoÜ as
mains devant, Ses ploncoil en une aigue et l6e et grant* Aiol
360 ff. Der Einsiedler Moyses, vli clers sachans«, deutet den
Tranm: »Oi^, lion et saingler et eil sorpent, Qui devant lui
aloient le ceniin grant, Et vos fieus les plongoii en Taigae
grant, Che seront Sarrazin» Türe et Persant Qui por lui quer-
ront dien omnipotent Et prendront baptestire veraieinentc
Aiol 403 ff. Die Worte Rodmnnds: »Poi-s senefient gent en
sunge^« Hörn 4ü<52 gelten also auch von diesem Traorne, und
zwar sind hier sowohl wie an den anderen Stellen unter den
Wildschweinen die Feinde des Helden zu verstehen.
Das Haiisschwein.
3SL Ganz verschieden von der Rolle des Wildscliweins
ist die des Hausschweins, Während ersleres als ein tapferer
Gegner des Menschen oft mit Achtung genannt wird, tritt
letzteres, ein Tier ohne jegliche sympathische Eigenschaften,
nur selten auf nnd spielt meistens eine verächtliche Rolle.
322. Die Bedeutung der Namen porc und porcel ist schon
§, 295 erörtert worden. Der besnudere Name des männlichen
Hausschweins scheint va\ der des weiljÜchen (ruie zu sein.
Neben porcel kommt auch einmal {Enfr»od. §. 331) das Diniinu-
tivum porchif jedoch ohne diminutive Bedeutung vor. Das
Ferkel he'tösi j^ourchde.^: BS, 1 WK^2±
323. Als Haustiere gehalten sehen wir Scliweine nur selten
er^vähnt. Herzog Raimont erproht an einem Schweine die
Wirkung eines vergifteten Apfels: *A ,1. porc la gela lez une
chambre antie: Li cuers li est parliz, et ti oil H saillirent« FD.
100 f. Die mit der Ermordung der Königin Berllia beauilraglen
Diener töten ein Schwein und bringen das Herz desselben der
Margiste als Zeichen, dass sie den Auftrag ausgefüJiH haben:
Berte ()57 t". 2279. Zu Ehren Huons lässt ein Abt Schweine
und Ochsen schlachten : HB. 882*1. Dem Hugo Capet will sein
Oheim, ein Metzgermeisler, dasScldacliten von Schweinen lehren:
HC- 121. Das Zubereiten eines Schweines zur Speise hericlilen
die Verse; »Le porcel fall mult bien a[>pariHier, Si te tait quire
tot droit en deux moities, Et le bacon f.iit en quatre trekier,
Si Ten donoit tot le millor quartier* ClhOg. 9042 ff. Ausser-
deui kommt Schweinefleisch als Speise nur noch vor: ChOg.
«83
aitlis
l Alol 4047. Als die Tafür sich an Menschen fleisch
ttligen, sagen sie zu einander: »Mieus vaut de char de porc
ne de bacon ulles« AnlJ15,9. Vgl §§.250. 546. 552 und 555.
324. Die Schweine werden auf die Weide getrieben: Amis
147 fif. ; ».L pautoniei-s qiii pors eüst en garde« RM. 399» 27.
Sie wühlen inj Schmutz, fressen Leichen an und zuweilen so-
gar nocii lebende Menschenkörper. Torpin spricht darum die
Hoflnung ans, dass Karl der Grosse die Leichen in Kirchen
werde begraben lassen, dan)it Wölfe, Schweine und Huode sie
nicht fressen können: Hol. 175L
325. Als im Rolandsliede die Sarazenen durcli ihre Nieder-
lage den Glauben an ihre Götzen verlieren, misshandeln sie
dieselben dafür, dass sie ihnen nicht beigestanden haben, und
werfen den Mahumet in einen Graben, wo ihn Schweine und
Hunde umher/erien : »E Mahuniel enz en un fosset butent E
porc e eben le mordont e defulenl« Rol. 2590 f.
326. Diese Verungtinipfung Mahuniets durch Schweine
findet sich in anderen Ch. de g. von dem Götzen auf den
historischen Mahurj)et übertragen: »Bien estes assotes, Qtie
cuidi^ que Mahoni resoil resuscites Que pourchiaus estran-
glerent lautncr en .L foss6sA\ Gauf. 358! f. »Et tuit liSarrasins
qui sunt Mahon creanl , Que pourelnaus estrangleienl sus .L
funiier jesant« Gauf. 8725 f. »Chius Mahommez, qui tant fail a
prisier, Qui se laissa des troies mengier, sus le fumiei', 11 vous
gart, sire roy, d'annoy et d^encombrer* BS. I 138, 34fif. ; »De
ta loy Mahournel c'nns pourchiaus estranla^ BS. 11 294,5.
327. An anderen Stellen lindet sich die Erwürgung
Midiameds durch Schweine als Grund dafür angegeben, dass
die Müharnedaner und Juden kein Sehweineßeisch essen: *De-
vant *;oleil levant virent li coinpaignon Issir de la ctiitc* boes,
vaches a foison Et plus de mil brebis, la füren t maint moulon,
Mais n'i avoil nul porc, car li paien felon N'en mongeroient
d'un ponr tont Tor Psalcmon, Pour che qu'il estranlerent sus
un furnier Mahon« BB. 5567 11; »Si jura Mahouiuel, qui est
especiaus, Pour eui en paienie on het tous les pourchiaus*
BB. 3 BS f.; «-.XXX. fois le baisa lout droit en son nuisel El
par dt'dens sa bouche qu*ains ne menga pource!, Puur chou
que de Mahon fisl si villain rhiniibel; Car il le devonra lai-
demenf le diervel- BS. 11 28, 2S ff. Was die Juden anbetrifiK,
vgl. Jer. 5551 (g. 328).
328. Wie es kam, dass Schweine den lebendigen Propheten
fressen konnten, wird an einigen Stellen ausführlich erzTdilh
»La teue loie turne tote a neant; Que Mahoniez, cc sevenl
plusor genl, II fu profetes a Den omnipotent, II vlnt en terro,
le non Deu anoncanl, II vint a Meques Irestot priniierement ;
Aaag. \i, khh. {Fr, B«D|{flrt).
LI
10SI
M&s il bot trop par son enivremeni, Puis h ineii^'ifM-onl porcei
vilauiement* GL. 841 IT.; »Muliomes Gonielins i iidt sa loi
fonder. Dex volt eslix* par forcü por ssl bi aiYtTJiier, Par !e
monl se quida faire Deu apelei". Nostres Sires nel volt solTrtr
ne endiirer. A .1. jusdi s'ala d'un fort via enivrer; De la
taverne issi; quant il s'eii volt akT, En uiie place vit .1, furnier
reverser; Mahoines s'i coleha, ne s'en volt Ireslorner: La
reslrauglerenl porc, si com j'oi coiiten Por ce ne vcll JuU de
cliar de porc gosler« Jer. 554i2 ft; Verite est Nostre Sire Fot
cliier; O les Prophetus Tenvoia preescliiur, El par lui dut
notre loi essaucier. Mais il bul bien de fort vin .1. seslier;
Puis se L'oiicha dorniir en d. funiier. La li convml li gourpill
uscorchier Tanl que pourciaus li aleren t mengier Tont h
visage, a celer nel te quier*, Siege de Narbonne fo, 65 yo.
Bibl NaL fr. 24301» (Gautior, E[}, fr. IV 329),
^29. Alle diese Erzälilüngiiii über Muhanieds Ende könnten
aus der oben angeführten Stelle des Rolandsliedes ciilb landen
sein. Im Gaufrey wird es noch nicht reelil klar, ob unter
Mahora eiii Götze oder der Prophet Muhamed zu verstehen ist.
Der Riese Nasier droht nätnlich, wenn er nach Burgie käme,
Mahoni dafür zu zfichtij^en, dass vr Jlni nicht beigeslanden,
worauf ihm Rohasfre sa^d, da?^s tien ja ULMiIieh die Schweine
in einem Graben erwürgt hatten Hiur koutde also noch ein
Götze gemeint und sogar eine direkte Anspielung auf die be-
trefleruie Stelle tm Rolandshede heabsichligt sein, was allerdings
ein Äriaclironismus wäre, da die im Gaufrey eizfihlten Eirij^'nisse
den Erei*,nusseii des Rolandsliedes vorliergehen. Mit dem Rolands-
licde sünunt diese Stelle des Gaufrey aiicli noch insofern über-
ein, als sie Mahon von den Seliweinen in eiueiu Graben er-
würf^^en lässl, während die andern Sletleu. und zwar nueii die
zweite aus dem Gauhey augeführte, dies aufdeni xMi.sle gescliehen
lassen.
330, Eine andere Mögflichkeil wäre, dass dieser 7av^ nicht
durch einen Verfasser von Cli. de g. vom andern eid lehnt,
sondern dass er miahhängij^' von geschriebenen Gedichten im
Volke enlstanden und von ilan häufig zur V'eisptjttung der
Sarazenen und Juden angeführt worden sei. Verarda>:sung dazu
konnte das \ erbot des Schweinelleisehes gegeben hat)en. Der
Umstand aber, dass dieses Verbot nur in Krfuzzügsei>en er-
wahtrt wird, seheirjt nebst der Aehnlichkeit des Wortlauts doch
für littcrarische Entlehnung zu sprechen.
331: Nach einigen Ch. ile g. liess man zur Kurv.weil zu-
weilen uiämtliche Seliweine nüt Bären und auch nfil Pferden
kämpfen: «Quant li maugier sera de[>artis et fenis Comandes
a.bieier ces ors et ces porcis Et comhatre res vers et ces
ma
destriei^ hraidis« Eiircfod.RicheL 1^558 fo. 54b (ciüert von
GodetVoy im Wöilerbiicht'). *Qiiant li men^iers sera apre>les
et garois, Gonmmul^s a beier ces ors ensalvecis Et coobatre
ces vers et ces clitvax braklis* GodB, 3037 IT.; *Et fönt ces
vers conbalre et ces ors desloier« GodB. 3549; Et fait ces
Vers*) coiidmtre ef ses grans ors bcter. Chaiitenl eil cbanteor,
vielent eil jo^Oer* RM. 152,3 L
SM. Dem Hans<cb\veine begegnen wir nur in wenigen
Vergleicluingen. Menschen werden getötet wie Schweine:
*ALisi les tue con bouctjter tet |>ourcel* As|x P9b34; »Car il
lez l'ent ensi con bacon ou pourehel^ HG 952; *Ces borjois
ocioient com se !'u<ient porcel* Sais. I 19,5, Krieger, welche
so verwundet sind, dass ilmen die Eingeweide aus dem Leibe
lian^'en, werden mit Hin weis auf die Kaldaurien gefragt, ob sie
ein Schwt'in geK'blacldet. hätten : *Ne sai se voub aves tues vostre
pourciel, Mais vous fineries bien de tripes plain platiel« BS. II
371,9 f. Aehnlich: BS. 11 441,9 f. Belagerer, auf welche ge-
schmolzeaes Blei und siedendes Oel gegossen wird, werden da-
durch gel>ralen wie Schweine: ^Car li plons et li oües fjui
Ixjuloit (|üe la ciaux Lor vird si a .1. fais desus ior hateiiaus,
Tout tnrent escaudet et brolet que pourchiaus* BS. H 331,4 IT.
Der Robasfre in DM. will so viele Feinde löten: *Que .1. pour-
cbel d'uo an fjunoit u sanc ntxT*
DM. lOGOB. Sein Namens-
vetter in GM. hat so viel Blut verloren: »Que .1. porciax d'nn
an s'i penst soeler* GM. 9(}a21. Ein Pferd scharrt wie ein
Schwein: »lleiiist et grate ausi comrae porcel« Ol. 375.
Schliesslich dient das Schwein auch wie das Schaf als Bild der
Wehrlosigkeit : *Ne vous i po(4 aidier nient plus c'un i>orcbiaus
cras« BS. II 173,12; »Ausiz TafTronte com feist .1. poreel«^
Gayd. 7991. Vgl §. 259.
333. Als eine das Schwein betrettende spricli wörtliche
Sentenz ist zu verzeichnen : -Ghe quo li truie fait, compere
mainte fofs Li )>etis [jourcbelez, donl che n'esl uiie tlrois«
BS. 1 100,^21 f,
334. Als Traunial legorie koinnd das männliche Schwein
in einem Traume Karls des Grossen vor: *El ilestre braz li
morst uns vers si mals, Devers Ardene vit venir uns leuparz.
Sun cors demenie mnlt iiereinerd asalt. Denz de sale uns
veltr€»s avalat, Que vint a Carles le galops et les salz, La
deslre oreille al pj-emer ver Irenchat^ Hol. 7:37 i\\
*) Der tr<^Jrnckto Ttiixt liat urs. Doch if*t, wie die Vur]trleictiLm^»^ mit
(leu ainiern augeführten Stt'ilLni xejgt, offenbar rirs ku tcätm. Nüben
or» kann urs unmugLicb bestebea.
IM
Der Elephant*
335. Der EJe|iiiant iolifant) wird mehrmals erwähiil als
im Kriege beaulzeii.
i^j. uer Ji.je|iiianE {otijan
»ein Tier, welches die Türken im Kriege benutzen. In der
Schilderung eines Auszugs der Türken zur Schlacht heisst es:
-Gliil bon eheval braidissent et eil mur arragon Et li olKTajil
muient et fönt tel braidison* Jer. 5640 f. Im FC findet sich
die Beschreibung eines von vier Elephanten getragenen festungs-
artigen Zeltes: »L'eslendart enmenerenl couvert dlnde cendal,
Quatre olyfans Teniportent, qui füren t parigal. Glos fu de culr
bouilU a or et a esmal ; Ginc cent Turs ot dedens, qui moult
furent vassal Ghascun tint arc~baleste ou arc turquoispoignal,
Et ot bien atonrne chascun son feneslral* FG. 18^ if.
336. Auf einem Elephanten führen die Türken ein aus
Gold und Silber gefertigtes Bild Muhameds mit sich ; *MouU
furent grans les os de cele gent haie» Quant Mahomes parvint
devant la baronie. Tous fu d'or et d'argent, nioult luist et
reüambie; Sor Foliphant seoit en la forme musie* An(. 11
t>l,10 ff.; *Ghil conduist l*oliffant qui chcvalchoit Mahon* Jer.
5649 ; *Et le cors de Mabom, qui tos estoit d'ormier, Gel porta
l'olifans qui le cors ot plenier« Jer. 8928 t
337. Aus Eiephantenhaut (quir (ToUfunt) besieht der Helm
des Königs Margot: AL 5755. Ein Schild ist durch solche Haut
verstärkt: Jer. 8275. Einige Male werden Schilde aus Elepf lanten-
knochen, worunter jedenfalls Elfenbein zu verstellen ist, er-
wähnt: »Son escut a son col d'os d'olifant« GR. F. 6577;
»Escu au col pendu del os d'un oliian« Korn 1416.
338. Häufig wird das Wort ölifani selbst als Stoffname,
^ also gleichbedeutend mit ivoire, gebraucht. Aus »oHfaftt^ be-
stehen Schilde: DM. 4747, FaltstQhle: Rol. 600, 2G53, Betten:
Gayd. 316, Bett- und ZeUpfosten: Main. IV 143, Ant. II 246, 15.
In weiterer Üebertragimg wird dann auch ein aus Elfenbein
verfertigtes Hörn oltfutd genanjit, z. B. AI. 489Ü, GliG. 6^95,
GodB. 4535, HC. 158,20, Loh. 3c 25, Main. IV 136, Hol.
1070 etc.
339. Wenig treffend scheint die Vergleich ung: »Le
eheval a coupe conime .1. raim d'olifant« Gauf, ^2738, wenn rnim
(fu/i/aHf Elephantcnzahn und nicht Oelbaunizweig bedeuti^n soll
Der Bär-
340, Der gewöhnliche Name des männlichen Bären ist
owrs (orSy urs)^ der des weiblichen ottrsc und der des Bären-
jungen oursd. Letzteres wird auch mit dem allgemeinen Aus-
i
165
drucke faoncel (EnfDg. 5868) bezeichnet. Ein zweiter Name
des männlichen Baren scheint brokon (brotofif hroon^ brohfiu)
zy sein. Doch sind hrohon und onrs nicht von gleicher Be-
deutung. Nach folgenden Stellen muss offenbar ein Unterschied
zwischen beiden angenommen werden: *En la röche con-
vei'sent li cinge et li brohon, En Fautre descrtine U ours et II
lyon« Aye 1759 f.; *Seii ors e seu broon* GRF. 1753; En
Idoüs chaeines si tenent un brohun. Dcvers Ärdene veeit venir
,XX.X. Urs* Rol 2557 f. Die Bedeutung *junger Bär*, welche
man dem Worte brokon beigelegt hat (vgl Zeit^^chr. f. rom.
Phil. 1467, II 17^), stimmt nicht zu der letzten der angeführten
Stellen ) wo unter der Traumerscheinung de? brohun der alle
Ganelon , unter der der 30 urs aber seine 30 Verwandten zu
verstehen sind. Da es mehrere Varietäten von Bären gibt,
wäre wohl die Annahme am natürlichsten, dass oura und
brokon zwei verschiedene Alien oder Spielarten dieses Tieres
»bezeichnen. VgL jedoch auch §. 355.
34 L Von Bärenjagden finde ich nur zweimal berichtet:
*Et chil escuier vont courrant par le cauchie, Si fönt ces oni^s
berser menant grant huerie« BS. l 57,29 f; »Li admirals
d'Espaigne s'est ales deporter Äs puis sur Aigremore, ovec li
.M- etscler; La fist ses ours salvages a ses Iioinmes berser«
PDR 94 CT.
342. In Freiheit lebende Bären werden überhaupt nur
selten erwähnt: »Parnii ce leu gaste, en celle desertte, Ours
y a et lyons et pors et sanvagine« Aye 928 f.; *En ceste
forest a niaint ours et maint liepart* Berte Ü46. Vgl. 862. 1148.
»Li OS s'aroule par vaus et par lairiz Et par ces roches dont
mult a ou pais. De Tune a l'autre voient singes saillir, Voient
ces ors des boschnges issir. Dusqu'a Valence nc prisent onques
flu* Loh. t4b59tL ; »Faisons-le bicn, nos aniis enterrons Que
nes iiienjussciit rie liepart ne lyrni, Nl* ors sauvaige ne ser|)ent
ne grifon- Rone. 59^7 f. Als Naynies in Aspremonl rnit seinem
Pferde Morel in einer Höhle Obdacli sucht, lindet er dort eine
Bärin, welche ein Junges geworfen hiil. Er tötet erst das Junge
und dann metirere alte Bären, von denen einer weiss ist:
»Blans est com noif, et !'u granl et velu* Asp. \*&10.
IM3. Dass an obigen Stellen neben Bären auch allerlei
fremde Tiere genannt werden, welclie in Frankreich nie in
Freiheit gelebt haben, wie Löwen, Leoparden, AlTen und gar
(ireifen, und dass das Vorkommen von weissen Bären nebst
Schneegestöber gerade auf die Südsi>itze voil Italien verlegt
winl , sinil Anzeichen, welche vermuten lassen, dass die Ver-
fasser der Ch. de g. die Bekanntschaft des Bären gar nicht in
der freien Natur gemacht haben. Schon der Umstand, dass sie
166
mm nrnifi^ die Epiflieta evchacru', en chrmtfe^ en caehjnun u. ä.
geben, zeigt, das^ sie ihn ei*,'entlich nur als gefessi- lies Tier
kannten (»our?; encaienes« ChCL 769, Ganf. 5765, Gayti 10244,
HM. 155b 15, Loli, lGlal9, Sais. II 1^4,21; *orsG encbaainnec*
Gayci 7898; *ors an cheaino* Säis. 15S, 12; -otirs en ^^aaignon«
DM. 1538; *ors deschaenös« Jer 6384). In der Tlial konnten
sie ihn als Gefangenen läglich in rleii Bäreezwingern der Bui^en
und Städte sehen: '^VeiVs- ichi .1 castel de raouL grant signorie,
Les ors et les abresces, les viviers et les vinges* Elie 1288 t;
-La vei'fe vous les hois et le palais torner Et les vieulroi?
detraire et \e^ ors encatner« Elie 1611 f.; *Qüant Tiebauz ist
de ia cilt§ d'Aufriqne . , . Lors oTsiez tant cor, lante buisine,
Braient eil ors et cit vautre glaiissent, Ci! mnl rechant^nl et
eil deslrier rechinent, Ol cspervier desus ee.s perches crtent«
PO- 1302. 131H ff. Man sdieint sogar Bären irn Kiiegslager
gehalten zu haben : ^Naynion devale le grant tertre plenier,
Voit les cotripaignes de la grant aversier Tot environ Ig piain
et le rochier; Et ces ors brere et ce? viantres abaier, Et voit
le tref Agolant le guerrier« ks\y. 1' 634 tt".
344. Man hielt die Bären wohl liaiiptsäcblich zur Unter-
haltung: *El .FlKni. Chevalier sont sm tbrs au perron Et
esgardenl le gieu des ours et de? lions^ Et tont ces fabfcs dire
el esconter chaneons* Aye 2685; *Et fönt ces ours beten, ces
joeors taborer<^ BC. Richel 1448 fo. 110b (Godefroy DicL). Ueber
die Kämpfe von Bären und Sc ii weinen vgl. jj- 331.
345. Sie wurden aber auch zur VoHj^treckung grausanier
Todesstrafen benutzt, indem man ilinen zuweilen Feinde oder
Verbrecher, welche zum Tode bestimmt waren, vorwarf: »Et
se il ce ne fait, bien sace de verte, Qu*a ors et a lions iert
ses cors devores* Jer. 6527 f ; ^Faitez venir J. ors et J. lyon,
Si lor livrez le conte Ganelon« Rone. S041 f.; *Et vos orent
jiigie a moit !aide et vilaine Eseorcliier et livrer a lor ors an
rheairie-* Sais, ! 52,11 f. Durch Bestreichen mit Honig sollen
die Ojifer den Bären recht schmaekhaff gt'macht wenlen: *Qar
l>hir les fci'ai de loi' piax a reljoi's Lu cliur oindre de jniel^ s*a
donrni a runs ors-* Sais. 1 48^13 f.
340. Robastre trifft vor Castel Perillex Bären als Hütur
des Burgeingaiiges.* *Et coisi .11. i^naiis ouis qui sunt encaenne
A .1. pilier de marbre qu'est en lerre buule» Et .1. hon avec,
qui fu yi,vdLU\ et cresle; Et ganlenl le passage, que nul n'l soit
nasse-* Gant 7726 IT. Um hinein zu gelangen, muss or die
Tiere löten.
347. Bären konnnen häutig nach Frankreich als Geschenke
heidnischer Fürsten. Marsihe sehenkt solehe Karl dem Grossen:
Rol. 30. 128. 183. Durch Huou von Bordeaux erbitlet sich der
Kaiser 1000 Bäi-en vom Aniiral Caudise: IIB. 2340. 5732, und
10(> Bären verspricht der Sultan von Babylon dern Gautier für
die Rückj,'abe des Pferdes Maitlievalee: »El vous terai .C, ours
encbaenner* DelOg, 115; *Onrs et üons* befinden sieb auch
unler den Gescbenken, welche Körng Wis lasse dem Könige von
Spanien semlet: UM. 153b43. i54b42. 155b lil 15% 55. Unter
den rog:elmässigen Einkürdleri beziciil Gerberl von einer Hafen-
stadt: »X. ors enchaenez* Lob, lOIa 19.
348. Das Fleisch der Büren dient als Speise: FIo. 1601,
Simon de Ponille (Gaulier, Ep. fr,- III 134. In tJer Stadt
Aigiemore sehen Roland und seine Genossen Bären in die
Küclie schleppen: Fier. 2558. Eine Angabe über den Preis
des Bärenfleisches 7Air Zeit grosser Not findet sich in den V^'ersen ;
»Cent mars d'argenl un ors i vendoil on Et trenfe livres un
cras cerf de seson; Et la penlriz vendoit on im niangon. Et
la gelinc dis sons, o le chapon. Ainz ne Iroverent sl cliiere
venoison , Si einer oiscl, cliar frescbe no poisson-» Aim. de
Narb. Romania IX 518.
34'J. Der Bärenpelz wird als Kleidung verwandt; »A
eheste Penlecxjsle seres vostns De j^elicoii lierniinc et d'oris
peius* Aiol 3<.>42 t. Um seinen Verfolgern zu entgehen, ver-
kleidet sich in BS. Garsile niil einer Bärenhaut uritl verkriecbl
sicli in einen Keller, wodurcli eine ergötzliche Scene euLsleht:
»Nouvellernent avoit estet J, hours berses. Si eu pendoit li
piaus, velue a treshius les, Par dedens la cuisine, tont droit
a Tim des lez, Gursiles prist le pel , et si s'est ens bonles,
Mault Ires bien lafubia , eiiviron de tous les- BS. I 230,18 ff.;
»Par dcäsous ime kave est li leres ales, A maniei-e d*un hours
s'est bien alupinez* BS. I 230, 2t> f.; »Bauduüis s'abuissa, si a
veid Tours grant" 232,12; *Che est .L liours sauvaigez que je
voi ehi devant« 232, !7; >'nuant BauduTns Tentent, si en va
sousriant; Puis a dit: qu'*;st-ebe clii? bien me vas encaidant!
Or doi-je bien hier le Pere roy amani , Quant les ours fait
parier- 235,7 ff.
350. Bildliche Darslellungen von Bären finden sicIi nur
unter den Tierbtldern erwähnt, welche im Paläste zu Orange
beim Hocbzeil feste der Orable aus der Wand hervor Irefen und
die Gäste anfallen; EnfGnill, (Guill. d'Or. II 11)). Vgl. g, 282.
351. In poetischen V e rgl eich un gen dient der Bär als
Bild der Tapferkeit: *Vcnoit tierricre com bardis combalansj .
Com est li ourse ses faonciaus gardans Cuntre les leus, et
aigre et desfendans« En füg. 5867 ff.; »La se deffent com orse
enchaainnee Cui si orsel ont morse et esehauftee« Gayd. 7808f. ;
der Wildheit: »Plus fu ßers li Ilermites qua ors descbaenes*
Jer. G384; des SehreieJis: »Que le lion fct braire com ours en
168
gaaignon« DM. 1538; -Et
es paions gklir com ors anchaienez*
Sajy. U li24-, iJl; des Uefesseltseins : ^^Ausiz sui prins com on
encliaaiiuiez* Gayd, 10244; *Si reneaeinent altresi com un
Urs* Hol. 1827; *En .IL grans cordes le faitez bien liier, El
puis mener a pi6 com ors lanier« Rone. 8023 f.; des Behaart-
seins: »El si sunt plus velu ke ii'est un ours betes« RM. 8ö, 10;
• Velus esloit com leu ou ours encaieni^s« GhC. 7ü9. Die Stärke
dos Batidus wird charakterisiert durch die Bemerkung: -D'un
de ses poins fust bieii uns ors tucs« AI. 7259,
352. Wie die Eber spielen die Bären eine wichtige Rolle
, in den Traumallegorien, und /.war bedeuten sie darin in
der Regel auch gelTihrliche Feinde. Neben Wildschweinen
treten sie auf in drei Träumen in AB.: *Li dus se dort, qui
fu di; graut renori: El boLs d^Ardanc estoit sous Oridon. La
Tassailloient duJ ors et .111. lions; Tout It fendoient son hermin
peli<^"on« AB" 71, 17 fl'. Die Fortsetzung siehe §. 316. *.L ors t
vint corant goule baeo; De si au coute m'out la main engouk^e;
Pur .1. petit qo1I rie la nrot coupee«^ AB' 87, 21 ff. Das Vor-
angehende s. g, 316. Ebendaselbst der dritte Traum, in welchem
»Jl, nulle brohons« erscheinen.
353. In) Aiol trelTe]i wir als Traumerscheinungen zweimal
»broions-' und einmal *ors*: »Anuil songai ,L songe, dont for-
nient siii maris Qu'e! bos de QuiritL'roille nous estiemes tout
niis, La vi ge .11. broions tbrs del breulet issir; Les niembres
nous volloienl desniembrer et tolir* Aiol 4^1592 It; *Ele estoit
mout lassce, si commenclie a songier Que li moignes rieules
qui Tavoit herbergie .XII. felons broons lor avoit desloie, Les
grans goules baces lor venoient irie Et voloient as dens les
bras del cors sachier* Aiol (3713 ff. Den Traum, in welclien
Bären als friedliche Tiere erscheinen, s. §. 320,
354. Im Büiandsliede träumt Karl der Grosse, dass Bären
(urs), Leoparden und andere Tiere seine Ritter fressen wollen :
RoL 1^542, und gleich darauf wieder: »Qu'il ert en France ad
Ais a un jiejrun. En dous chaeines si teneit un hrohun, Devers
Ardene veeit venir .XXX. mS" Rol. 255G Hl Der ^brohun«
ist Ganeton, die dteissig urs seine Verwandten, was dafür
spricht, dass -lirohun* auch Bär br-dentet. Vgl. §.344). Rone
42*j<i itat fifon statt bvühun. Diese Version lässl aber den
Ganelon schon in einem frühereu Traume des Kaisers als Bäi'
erscheinen: »Li emperere aulre vision sonja: Qu'il ert en France,
a Ais, ou il esta; Tenoit nn urs, cjui niol le eoie<;a- etc. Rone.
102t) IT, An der entsprerhenden Stelle des Oxlbrder Roland
erscheint er dagegen als Schwein. Vgl g. 3:i4.
355. »Broons* und *ors« liuilen wij- auch als Traum-
erscheinungen in ChC: »Mais hui matin nie vint estrange
169
visions Qiie vos vos combati<5s ans *IT. a JVU, lions, S^avoient
en lor rote .XV. niile brooii?; Et Gallen liurtoit .1. des niaistres
galgrions, Si angoissosenieiil l'abatoit des archons Que tres
parmi la bouche li saloit .1. cotons; Si voloit vers le chiel plus
blaos qu*un aiiqiietons« GhG, 4389 ff. ; >Si a soogi^ J, sänge
mirabillox et fior, Qiie tot entor Biiillon crofssoient bois plcntt^r.
De Tuo des bois is.^oient .IUI. lions corsier, Et d'aulre part
.111. ors, dress^ com aversier. Et doJ dragon volanl, qui les
fönt esmaier. En apres kii venoiont et viautre et levrier! Che
li samble qu'il fussent plus de ,XXX. niiilier. Ses chastiax et
ses viles voloient eschülier, A Buillon repairoient, per la vile
assegierj Nl laissent a ardoir ne glise, ne mostier« etc. ChC.
5805 ff. Gegen das Ende dieses Traumes wird die Allegorie
insofern aufgegeben , als den Tieren Handlungen zugeschrieben
werden, die nur von Menschen ausgeübt werden können. Zu
allem Ueberfluss wird noch eine Auslegung des Traumes hin-
zugefügt, in der es heisst: *Glie sont Saisne fclon« GliC. 5854.
In dem ersten Traume scheint der »maistres gaignons* einer
der ».XV. mile broons« zu sein. Wenn dem so wäre, könnte
»broonc doch Jagdhund bedeuten und mit hrahoti von dem alt-
hochdeutschen hraliho aljzuleiten sein. Vgl. §. 340,
356. Der Aye d'Avignon erschienen im Traume zwei Bären
(.IL ours), welche ihren Sohn einem Löwen in den Rachen
werfen: Aye 25 16 ff. Es sind die ».II. telons Sarrazins«^ mit
deren Hülfe König Ganor sich des Knaben bemächtigt,
357. In Berte träumt die Königin Blanchefleur: »que une
ourse sauvage Li menjoit le bras destre, le coste et la nage,
Et uns aigles venoit seoir seur son visagec Berte 1678 ff. Die
Barin ist natürlich die falsche Margiste*
358. Schliesslich ist noch ein Traum zu erwähnen, in
welchem der Aude Bären erscheinen: »Plus de .XX. oui's me
voloient mengier. Lors oi cors sonner et grabloier. Li ors
s'enfüient, si me firent laissier« Rone. 6835 ff.
Der Wolf.
359. Der Wolf (Im. Imi, hup, louf Sats. I 165,2 und
louviatis HB. 3134, GM.Romv. 358,20) trilt in dem altfran-
zösischen Epos meistern als hungriger Räuber auf und wird daher
häufig durch die Epitheta a/anw und familleus charakterisiert:
»leu afame« BB. 433, DM. 9039, HG, 147,1; »leu familleus«
AI. 5224, Gauf. 463 ; *li ieus qn'i li grans fains aigric* Jer, 403.
Andere Epitheta, die wiederholt auf ihn angewandt werden,
Aiug. u. AhtiftndL (Fr. BnngertJ.
M
17Q
sind grant und s^lvage: »grans lox sal vages« GhcL251,24;
»grant leu salvage*« Ghet. 252,18; ^nioulL grans loxc Chet.
250,27; »leus grans, fiers et velusc DM. 1692^ »lou salvaje«
LoIl 90b9.
360. Er ist ein Bewohner der Wälder, welcher von dem
Schwachen gefürchtet wird, jedoch dem w^ehrhaflen Manne
nicht gefährlich ist. Doon von Mainz fürchtet, von Wölfen er-
würgt zu werden : >J'en soi biL^n que barbeus ou leus m'estran-
glera* DM. 1442; »Moult par a grant paour leus ne Faient
trouve* DM. 1807, Gott wird gebeten, die 7 Kinder des Königs
Oriant vor Wölfen und Feinden zu bewahren: »Qu'il garde les
enfans de leus et d'anemis« GhCl 313.
SÖl. Leichen, welche unbegrabon im Freien liegen bleiben,
laufen (Tefahr, von Wölfen gefressen zu werden: »Ens porterent
ie cors par bone enlension, Que nes nionjucent leu, ne serpent,
ne gripon« ChG. 5623 f.; »Li leus salvagea u tant a cruallö
Lece sa char« HM. 117b 0 f.; »Ävoi, scgnour, ja fu il baptisi6,j
Ja Taveroient lou salvaje niengi^c Loli. 90b 8 f.; »Parnii c<
chanz gtsoient li ocis, La Ics mengerent ii leu et li niastic
Loh. Ii9b6 L Vgl. ausserdem Rol 1751.
362, Jn dem Kreuxzugsepos >fi Glietif« kommt ein Wolf
mit einem Eigennamen, »le loiip Papion< vor: »J. moult grans
lox devale de la röche enhermie; Pajiion l'apeloient icele genlj
haie« Chet. 250/27 f. Derselbe raubt ein Kind, den Neffen
Gorbarans« Gbct. 251,3.
363. Unter den Vergleichungen, in welchen der
Wolf eine Rolle spielt, sind am isahlreichsten diejenigen, in,
welchen der Kampf des Starken mit dem Schwachen mit den^j
Einbrechen des Wolfens in eine Schafhcenle verglichen wird.
Dieselben sind §. 254 zusamniengestelU. Ihnen schliessen sic^
an ; vBauduins i aila par teile destinc'^e, Que dou leu fis bregiey^
a Celle malineo« BS. 1 179, 19 f.; »II vint corant au paien coi
un leus* AL 6206; »Si le descirent com fet li leus mastins«'
Loh. 159a 5; »Toz jor/. vivent de pioie connne louf ou farain«
Sais. I 165,2. Vgl. ausserdem EnfO- 5867 iL (§. 351). Ein
grimmiger Gesichtsausdruck eines Menschen wird mit dem eines
Wolfes verglichen: »Sanblance fait de leu et de eiere et de
vis; II gringne les grenons, si lieve les sorcis« Fier. 2630 f.
Vereinzelt dient der Wolf als Bild der Verräterei : ^Si est traites
fei asscizptusd'un louviauz« GM.Romv. 358,20 und des Behaarl-
seins: »Velus estoit com lou ou ours encaienes* ChG. 769. Deif,
Werwolf (leus tvarüm) dient als Bild der Hässlichkeit : >Lais
est et r . . mes com leus warous en gaut* Main. 111 24. Pei^
Vergleichungen ist ein Vera hiflznzufCigcq , ir^ welchem 4s^
Adjektiv lupin melaphorisch gebraucht wird : »Isnellenient fiert
le peon lupin« Aq. 941.
H64. In dem Traume des Godefroi von Melans: RM. 112,28
(§. 318) haben Wölfe als Trau nie r sehe in un^en dieselbe
aFlegoiische BedeuLuiig wie Wildschweine ond Bären. Wegen
einer angebllcfien Fabel >del lou et del lutton< vgl §. 244.
Der Fuchs.
365, Der nur seilen in den GJi. de g. erwähnte Fuchs
heisst (föiirpil {ffopil, i/npil^ prov, votpUh) und rettari, die Füchsin
fföurpille. Als Bewohner des Waldes wird der Fuchs neben*
Rotwild genannt: Voy, 509. Vgl g. 26ö. In Vergleich un gen
dient er als Bild der Feigheit und Hinterlist: »Ond maint Tiois
futenl com pour ciens [e renart« PP. 15; »Esploitiö en avons •
com felon el renartc Berte (>48; der Fuchs in der Schlinge als
Bil(J des Gefangenseins 1 »As-me-tu pris con gopil a broion?«
ChOg. 1938,
366. Eine Anspielung auf die Rolle des Fuchses in der
Renartdichluog scheint der Vers zu enthalten: »Toz jorz ama
le foi Sans branclie de Renart« Sak l 33,8. dessen zweite
Hälfte in Text R »sans boidie et sanz art« lautet. Eine An-
spielung auf die Fabel vorn Fuchs, dem die Trauben (Kirschen)
zu sauer sind, findet sicli in Ainis: >Do la gourpille voz doit
bien ramembror Qui siet soz Taubre et weult amont haper,
Voit les celises et le fruit meürer; El!c n*en goiiste c]u*elle n'i
puet monter« Amis 571 ff.
3B7. Von fjöurpfi und rf^vart sind einige Ableitungen ge-
bildet, die metaphorisch gebraucht werden, und zvvar erscheint
in den Ableitnngen von renart der Fuchs als Bild der List , in
denen von tfourpil als Bifd der Feigheit. lietuirt, renarde,
rennrdic: »Je croi bien k'envers nous n'ait pens6e renardec
BG. 3536 • »Atanl s'en vait, nioult soi de renardie« Gayd. 7089.
Goiipiliier: »Les plus hardis fait sovont goupillieri^ GhÖg. 7072.
»De coardise vos voi moll poupillier« Loh. 2l3cl9; *Et les
rolax fremir et goupillier« RC. 212,26. Volpilhj lyolpifhö und
und mlpilütre = feige, Fei-^ding: GR.M 15,29. 53,11. 57,1.
65,24. 66,7. 131,31 61,6. 131,24. 139,30.59,11; volpdat^e
^ Feigheil: GR.M. 98,16.
368. Der Ausdruck: »escorchier !e gourpil* £ Siege de Narb.
S. §. 328) entspricht ganz dem späteren »ecorcher le renard*
= vomir. Vgl. die von Fischart, Grimmeishansen und Scliuppiiis
gebrauchten deutschen Redensarten: den Fuchs streifen, den
Fuchs rupfen, einen Fuchs schiessen. Grimm D.W.
172
Der Hund.
369. Nach dem Pferde steht von allen Tieren der Hund
dem ritterlichen Herrn am nächsten, was sich wieder schon
äusserlich in der {^rossen Anzahl seiner Namen zeigt. Es sind
ihrer 14, nämlich ckien, chienne, chadf chaellmi^ levrier, levriere^
velire, liemierj bruque^ braquei, bracouj gaigtion^ mastin und lisse.
Ausserdem finden sich in Gfi. de g. die beiden Eigennamen
Blatichart und Flori: »Btanchart son liemier«. Loh. 87a 21 ;
»Flori mon levrier« AB' 4, 59. Statt Blanchart hat Garin )e
Loh. II 225 die Lesart Brochari.
370. C'Aiew {cieti, clterty kien^ quien) ist der allgemeine
Ausdruck für alle Arten von Hunden und kann sowohl daS;
weibliche wie das männliche Tier bezeichnen. Derselbe Unnd
z.B., welcher RM. ^15,5 Iwrtere lieissl, wird in dem folgenden
Verse den genannt Das Femininum ckienne finde ich nur
Loh. 89b 8. An einigen Stellen scheint chmi im engeren Sinne
für eine besondere Art von Hunden f^ebraucht zu werden, z.B.:
»Et chiens et viautre.« AB" 67.^28, HB. 53S; »Et ses chiens et
ses viautres* RM, 166,30; »Chiens et brachez et viaulres et
levriers* Aim. de Narb. Rom. IX 517; »As chiens et as bra-
ques« DM. 2827; »ab cas et al) lebriers« Daurel 1567; »Ses
chiens et ses lebriers« GR.F. G08. Vgl. dazu jedoch §. 7. Zwei
andere allgemeine, aber weniger gebräuchliche Namen sind
chael und chaellmt. Chad findet sich FG. ö5,S7, Loh. 87c 22.
87d22, RG. 183,8, RM. 409,2; qua%el BS. I 38,20; kaiaus
Cha 200. 232; chadio7i nur GhG. 23ß5.
371. Die Wörter levrier y letritre^ velire, liemm\ hraque,
hraquet und hraam bezeichnen die verschiedenen Arten der
Jagdhunde. Seinem Namen entsjjrechend dient der sich be-
sonders durch Schnelligkeit auszeichnende levrier (levrer) zur
Hasenjagd: HG. 143, EG.- 1800, Jer. 6958 f., GM. VMi L Ein
ausfuhrlicher Bericht von der Erjagung eines Hasen durch einen
levrier findet sich HM. 107b 36 ff. (§. 447). Er wird aber
auch zur Hirse bjagd und sogar zur Sauhetze verwandt; Lob,,,
88c 7 f., Aig> 80i. Die levriers werden in der Regel an der
Leine zu dem Jagdlerrain geführt: GV, 3482, JB. 389, GR.R
fj70, HM. 107h 40, folgen aber auch wohl ungefesselt ihrem
Herrn: Mac. 723, HM. 107a 44. Ausser der Schnelligkeit (s.
unten §. 405) wird mehrmals die weisse Farbe des ievrier er-
wätmt: ♦blaue levrier* GhOg. 1405; »Co si sunt deus leveres
nuril en ma meisun, Cunie cisne sunt hlauns, isneis cume
faicun« Hörn G13 f.; ».L levrier plus blaoe que lioi-s de lis«
HM. 107a 44. Vgl. auch den Eigennamen Flori,
t73
372. Veltre {viaUrc, niautre) heisst der hauptsachlich bd
der Beizjagd zur Verwendung kommende Meutehund. Man
bezog die Meuten dieser Hunde häufig aus dem Oriente, der
alten Heimat der Parforcejagd. Unter den Geschenken, welche
Marsilie Karl dem Grossen schickt, befinden sich >vellres en-
chai^nez« RoL 128, »veltres caeif,mab'es« RoL183; unter denen,
welche König Wistasse von Tvrus dem Könige von Spanien
sendet: vviaulres encainös« HM. 153b 43, I5ia 11. 154b 42. 159b 22,
und durch Huon von Bordeaux lässl sich der Kaiser vom Amiral
von Babylon 1000 »viantres tres bien encaen^s* HB. 2349,
»viaulres treslous encaincs« HB. 5733 erbitten.
373. Der kostbarste Hund einer Meute war der /lemier,
iloiemi€r\ der Leithund. Ihm wurde ganz besondere Sorgfalt zu
Teil : »Li dus demande Blanchart son liemier. Par devant lui li
amainne .1. bernier» Li bers le prent si le fail desloier. II li
manoie las costez et le chief, Et les orelles pour miex en-
coragier. Met le en la route et il prent a tracier Jusqu'al lit
vienl li verais liemier^ Loh. 87a Sl ff,
374. Die braqne {hrake , brücke), braquei (braJcet, bracet^
hrachei) und bracon genannten Hunde wurden sowohl bei der
Hirsch- wie bei der Saujagd gebraucht, z. B. bei einer Hirschjagd
»braques« DM. 2827, »bracet« Äiol 902, »braches* bei einer
Sauheize Loh. 88a 9. Sie werden wie die veltres zu Meuten
7Aisanmiengekoppelt: >Fais encoblar los veltres eis bracos«
Daurel 337. Der braquei der Mabille wird GM. 20c7 loicmier
genannt,
375. Im Gegensatze zu den edlen Hunden bezeichnen die
Wörter gaignon (gai(pmn) und musttn den gemeinen Hund,
welcher nur als Haushund , Melzgerhund oder Schäferhund
dient, aber bei der Jagti keine Verwendung findet. Da die
ritterliche Gesellschaft dieselbe Verachtung, welche sie gegen
die mit ehrsamen Hantierungen beschäftigten Bürger und
B^iuern hegte, auch den Hunden zu Teil werden lässt, welche
sich nur durch für niedrig gelialtene Dienste nützlich machen,
so werden die diese Hunde bezeichnenden Wörter fast nur im
üblen Sinne, und zwar mastin hauptsächlich als Schimpfwort
gebraucht (s. g. 394). In nicht verächtlichem Sinne finde ich
gmgnmi nur an folgenden Stellen : »En .1. sarcus de marbre,
qui fu de grant renon . . . Sur lor dos le soslieoent .1111, pelit
gaignon«( ChC. 5652. 54; »Et eil braquet gtalissent, s^abaient
eil galgnon« Jer. 5642. Vgl. auch g, 355. Den masHns werden
die in der Schlacht gefallenen Pferde überliefert: Loh. 116c 26,
und die Leichen der Gefallenen dienen ihnen zumFrasse: Loh.
119b 7. 127a 18. Von diesen vereinzelten Stellen abgesehen
174
kommen beide Wörtet' in doh Gh. de g. nur als Metaphern vor*
Wegen gaiffmin als Pferdeeigeriiiameri vgl g, 58.
376. Eine Hunderniitter heisst Us^e. Als die böse Mata-
brune ihre Schwiegertochter Beatrix verderben Wüf, ninrjhit sie
einer lisse ihre sieben Joni^^en ab und schiebt sie der Beatrix
statt der sieben neugeborenen Kinder ins Bett: GhG. 199 ff.
Das Wort Nsse sclieint mehr als chietine und levriere an das
Gesciilechtsleben der Hündin zu erinnern und wird darum als
Schimpfwort für Frauen gebrauclit» denen geschtectilliche Aus-
schweifungen vorgeworfen werden sollen. So nennt Wifbelm
von Oranien seine Schwester im Zorn »pule li^e prov^e* AI.
2772 und 2795.
377. Die la^d ist ein ausscliliesslich ritterliches Vergnügen,
und die Unterweisung in der Behandlung der unentbehrlichen
Gehülfen bei derselben, der Hunde und Falken, bildet einen
Teil der litterliclien Erziehung; »Mes fiex domande lables et
eskie^, por iuer, Les chiens et les oiseus ne peut W oublier. De
la roule as frans honies ne le peut on geler« Aiol 7125 ff.;
»Dos ciens courans, des osloirs par avis Et de faucons li a li
rois apris Tant qu'il en sot plus que hom qui fust vist Aub,
1037 ff. Vgl Daurel I5G4 ff., GodB. 890, Hörn 2537 ff, GR.F.,
9518 f., HM. lD6d7 f., Äsp.M84a 19 ff. Hugo Gapet w^ünscht
sich als einem Ritter gebührend »ung faucon joUy pouri
prendre maint ovsiel, Et .11. Jevriers courans pour prendre le
lapriclt HC. 141 'f.
378. Die nicht nur körperliche Gewandtheit und Kraft,
sondern, wenn sie dem Eber galt, auch Mut erfordernde Jagd
mit Hunden war das eigentliche Munnervergnugeh. Ein Ritter,
welchem der Kaiser die Jagd mit Hunden verboten hat, findet'
in der auch von Damen auj^i^^cübten Falkenbeize nur geringe
Befriedifrune: : Gayd. 3952 f.
379. Da die Jagd mit Hunden hauptsächlich Im Walde,
die Jaj^^d mit Falken abpr in der Flussniederung beirieben wurde,'
so sind die Wörter bois und rnttre zu Bezeichnungen dieser Jagd-'
arten selbst geworden: »D'eches de lables fu molt bon jueors;'
Sot de riviere d'esperviers et d'oslours EL sot des bois plus'
ciue uns veneors« Asp, 1*837 ff.; »D"esch6s sol et de lables,
tVostoirs et d'esprcvier, De bois et de riviere sot moU et de"
chacier, Et par ces grans forets berser et archoier« FG. 151,11 ff.
Vgl FG. 217,10 f. /FG. LXIir, AB.Romv. 204,23 f., Aye 6 ff.,
GhG. 5723, Chet. 219,9 f., Hörn 377. 2533. 2682.
3H0. Die RitttT sehen wir fast immer von ihren Hunden
und Falken begleitut. Sogar auf Reisen und Kriegszügen'
nehmen sie dieselben mit, um unterwogj^ der Jagd obliegen zu
können: »Tienent oiseaus por lor cors deporter, Muetes de
175
cbiens fonl avec eis mener*
emmcna il as^s, Ostoirs, faucons et espreviers mu^^s« HB. 539 f.;
»niuetes de chiensii GodB. 3019; »motes des ciiiens« GodB.3083.
Vgl. HM. 107a 42 ff., Mac. 721 f. Bei einem Ritlerfeste linden
sich darum in Bouillon in jedem Hause: »El Jes meules des
cluens por Iqr cors deporler, Ostoirs et espervlers et gerfax
por voler« Godß. 3479 f. — »L'ost des Frangois esgarde, qu'il
ne pol sorveir, Ot ces nmrs recaner et ces chevaus braidir,
Et ces ostoirs crier et ces braques glatir* Anl. II 29,411. Vgl.
Jer. 5ß42, Asp. I-637.
381. Ja^^dhunde und Falken bilden wie Pferde beliebte
Geschenke: »Je vous donrrai bon mue esprevier, Mon palefroi
et Flori, mon levrier* AB' 4, 28 f. Vgl AB' 62, 3 L 67,27 ff.,
Loh. Öla24. 10Qc9, Roh 128. 183.
382. Mit der Abrichluog und Pflege der zur Jagd dienen-
den Tiere waren an den Höfen und Herrensitzen eine grosse
Zahl von Dienslleulen beljaut, an deren Spitze der hraconier
maisire und der fauconkr maisire standen: »Braconier maistre
en fist li rois Pepin. Les cbiens li baille, eil volentiers les
prist. Li diis Gerbers volentiers en servi, Geloi niestier li rois
li reloli, Fauconier niaislre de ses oi!?iax en fist )l en servi
volenliers, non envis. Gelui nieslier li rois li retoli« Loh. 141c 4 ff.
383. Vorzügliche Ja^^^dhunde erhallen oft das Epitheton
vrai^ vtrai, z. B. »verai limiert Loh. 87a 27; ».III. verais chiens«
Loh. 87c 16; »vrais fu le chienst MM. 107h 4L
384. Mit den eirr^igen Ausstattungsstücken der Jagdhunde,
dem Halsbande und der Leine, mag zuweilen ein grosser Luxus
gelrieben worden sein: »El demande les chiens, sls ameine un
guitun. Ui chaene est d'argent, de mut bele facun. Li colier
sunt a or ovore a Basencon, Enlaäll^ e purtraij de pierres en-
virun« Uotu G19 Ü\ Die Leine des brücket der Mabille ist ein
»loien de soie« GM. I5b27. Die Leine wurde, wie es scheint,
zuweilen aus Pferdebaaron gemacht; Aiol 2895.
385. Zu andern Diensten als zur Jagd finden wir die
edlen Hunde nur gelegentlich verwendet, fön Hund (brächet,
braket), welcher der scliunen Mabille gehört, wird von Gariri
von Monglane benutzt, um den Weg zu dieser Dame zu zeigen :
GM. lC»c28 ff. Um den Besitz dieses Hundes entsteht ein er-
bitterter Kampf zwischen Garin und Rigaut und dessen Ge-
lahrten: llbli ff. Während desselben wird der Hund von
einem Räuber gestohlen: I3bl6, diesem aber von 4 andern
wieder abgenommen: 14c 3. Garin fmdet die Spur des Hundes:
18b 28. 18c U» gelangt wieder in seinen Besitz: 30c 7 und wird
endlich von ihm zu Mabille geführt: 34c 3. In einer für die
V^t'WSindUchafl von RM. und CbOg. bedeutungsvollen Spott-»
176
rede, mit der In ChOg. Gallot, in RM. Roland den O^er ver-
höhnt, wird ein als Bote gebrauchter Hund ^enanol: »Oj^ier,
dist-il , fei cjuvers roooiös , Sers de ta teste rendans quati^e
deniers, En une borse de serf seront lolt^'i Ge doit vos peres le
mien qui France lient; Soient pendu au col d'uri blanc levrier,
Si li envoie a Rains ou a Orliens« GhOg. 1491 ff. ; »Unques de
Danemarce ne vi prodome issir. Fix a pntain, coars, mauvais
sers aeatis^ Par JIII. deniers l'an estes aculvertis. En une
grande borse seront li denier mis, A col d'une levriere et li^
et assis, Frant^ois doivent !e cien bien balre et bien ferir, Tant
k*i vegne as p**s Karle; iluc doit il garir« RM 215»! fi'. —
Hunde als Zugtiere treffe ich nur an folgender Stelle: »D'une
pari iui et d'autre a deus ciens acoplL*s, Tant a Iraite Teschiele,
a ses deus ciens priv^s« Anl. II 101, 15 f, — König Gallaffre
braucht das Blut eines levrier, um sich damit beschmieren zu
lassen und glauben zu machen, dass er misshandell sei: GL. 1305.
386. In den Speisesälen erhaschen die Herren hunde die
zur Erde fallenden Brocken : Amis 2341 ff. Die gemeinen
Hunde nähren sich in den Strassen und auf dem Felde oft
von Aas und Leichen: Aiol96*>t: 8264 f,, Loh, 116c 26. 127a 13,
RoL 1751, 2591,
387. Unler den beissenden Tieren, zu welchen der Alte
vom Berge, »li roys des Hans-Assis«, die kleinen Kinder in den
Keller sperrt, um sie zu seinen Zwecken zu erziehen, werden
auch Hinide genannt: »Dedeits un Heu oscur: la \es met-on
toudis Aveukes mates bestes; kiens, et cas, et soris, Culoeres et
lisaerdes, escorpions petis« BS. I 320,34 flf.
388. Wie die Pferde, so zeichnen sich auch die Hunde
durch grosse Anhänglichkeit an ihren Herrn aus: »Sor .L biere
lievent le Chevalier Et apres Iui s'aroutent li levrier« Loh.
90b 19 f.; »Sor. .L table ou Fromonz siut mengier A haute
feste cant il ?a grant cort lient Gouchent le cors dou genül
Chevalier. Tout entour Iui s'arenjent li levrier, Ullent et braient
et mainnent grant lerapier, AI gentil conte vont les plaies
üchier* Loh. 9<lb22 ft.
389. Das glänzendste Beispiel von Treue und zugleich von
Klugheit bietet im altfranzösischen Epos der Hund des Auberi.
Auberi hat von Karl dem Grossen den Auftrag bekommen, die
für untreu gehaltene Königin Blancheflor aus dem Lande zu
bringen. Auf der Reise begleitet ihn sein treuer Hund. Als
Auberi von dem Verräter Macaire, der die Königin ins Unglück,
gestürzt hat und sich nun ihrer bemäuhligen vvül, erschlagei '
wird, flieht die Königin in den Waid, das Pferd suclit sich auf
der Wiese seine Nahrung, der Hund aber legt sich auf die
Xjeiche seines Herrn und bleibt da 3 Tage lang liegen, ohne
177
irgend Etwas zu fressen: »Nen fo ma criatura in ceslo moodo
Ti^ Qe son segnor a^a nieio plurc Gon ce] levrer qe lant l'oit
atii6« Mac. 840 ff. Von Hunger überwälligt, läuft er endlich
nach Paris an den Hof Karls des Grossen in den Saal, wo
gerade der Kaiser mit seinen Baronen xu Tische sitzt. Ünler
ilinen befindet sich aucti Maeaire, der Mörder des Äuberi. Der
Hond siefit ihn, springt auf ihn /ai, bringt ihm eine gro^e
Bisswunde im Go=;ichte bei, erhascJjl dann in der allgemeinen
Bestürzong ein Stuck Brod und eilt wieder zu seinem erschla-
genen Herrn, Einige Ritter haben den Hund Auberis erkannt
und äussern d'iQ Vermutung, dass Auberi wieder zurückgekehrt
ist. Macaire aber lä=.st .sict» die Wunde verbinden und befieldt
seinen Leuten, sich rnil Knitteln zu bewaffnen, auf das Wieder-
ersclieinen des Hundes aclit zu geben und ihn zu erschlagen,
so wie sie seiner ansichtig würden. Nach drei Tagen wird der
Hund wieder von Hunger an den Hof getrieben. Als er dort
Macaire mit verl>undenem Gesichte sitzen sietit, springt er auf
ihn zu, wild aber diesmal von den Dienern zurückgehalten.
Nachdem er abermals ein Stück Brod genonmien, läuft er
wieder zu der Lficho seines Herrn. Als der Hund zum dritten
•^Male gekommen und wieder auf Macaire losgesprungen ist,
folgen ihm auf den Rat des Herzogs Naimes Karl und viele
seiner Barone zum Watde. Dort finden sie den Hund auf
Auberi > Leiche und das Pferd in der Nähe grasend» Macaire
w^ird allgemein der Ermordung Auberis beschuldigt, und da er
seine Unschuld beteuerl, giebt ihm der Kaiser auf, sie durch
einen Zweikampf mit dem Hunde, der ihn angeklagt tiat, zu
beweisen. Der Tag wh'd frslgesetzt, und zur besÜmmlen Stunde
tindet der Zweikampf vor den Augen des Holes und einer un-
t Söhligen Menselienmenge statt. Kaum sieht der Hund seinen
mit einem Stocke bewaftnelen Gegner sich gegenüber, so beisst
BT sich mit seinem furchtbaren Gebisse in dessen Halse ein und
lässl nicht los trotz aller Scidäge, die Macaire ihm versetzt und
die das Bhit an seinem Körper herunterströmen la.ssen. Erst
als Mac^ure seine Schuld gesteht, giebt der Hund wie ein ver-
nüniliger Mensch auf das Wort des Kaisers seinen Gegner frei,
der nun die gerechte Strafe findet: Mac. 843— 124f), Ursprung
und Wanderung dieser weitverbreiteten Sage vom Hunde,
»welcher seinen Herrn rächt, werden ausführlich erörtert von
Gue^sard in der Einleitung zu seiner Ausgabe des Macaire.
390. Beispiele, welclie uns die Liebe des Herrn gegen ihre
Hunde zeigen könnten , tmbe ich kaum angetroffen. hi einem
in der ChOg, erzählten Trainne halt Karl der Grosse siMnen
Hund in tlm Armen: ChOg. 12447 f., und einmal schlägt ein
iW
[ämTscIno Fraii, wcfl sie ihm einen pctit hrnqnH gelötel hat
DM. \mm l
391. Weivn wir uns der zalilret^h^n Beweise von Liebe
erinnern, welche ilic Rifk-r gegen ihre Pferde zeigen, so muss
x\w> der Mangel von Erwähmini^en eines älinliehen Veihaltens
gegen die Hunde als Undankbarkeit erscheinen. Diese Undank-
barkeil aber hat ein Ge^ensU'ick in dem Vorhallen der Sprache»
welche m ihren Meiaphern {,'eg'en den treuen und nülxlichen
Hund die gröbste Verachtung an den Tag jigt ond ihn fast
nur als unedles Tier erscheinen lassl. Brinkmann fmdel die
Erklärung for dieses psych ohigiscbe Phänomen, weiches nicht
nur in der Sprache der Cfi. de g. bervorlritU in der sklavischen
Hingabe des Hundes an den Hernij in der völligen Enläusserung
eines eigenen Willens, welche rK^m Menschen am Hunde wie
an einem andern Menscheji veiiicbthcti scheinl, wälirend er
Tieren, die ihren Egoisnitis beliaupten nnd ihn soforl in Stücke
reissen würden, wenn sie ilnu nahen dürften wie der Hund,
seine Hocbachlong schenkt. Vgl. Brinkmann, die Meiaphern 1
2lti f1.
392. Die Feinde werden in der Regel Munde gescholten:
vAIons dessus ches cbfen?«* BB. 138; »Mas^selrn Ic ehien« ChC
5211; »Gel couiperronl les cliiens, tils a pulain« FC 30,28;
>Qui lais,sent le Sepulcre a ces chiens forsenest GodB. 2820;
»Anuit vos as;sahnmt chil einen fil a pulaint Jer. 1G57; i»Mar
fus quant tVjnl clid ehien purlent^< Jer. 2909,
Li93. Die Bede u hing von Schinipfwörtem haben auch die
von chiet} abgeleiteten Wörter atnhi unti rhmitUh (quegunille):
>Va lost, dist il, avant, lilz a pulain, canin« HM. 376, 9; »Maint
Franczoys ont tnemoil la chenailte« Aq. 7^^J; »Porniant mena*
Cent paicns eele cbenaille« Asp Roniv. RJ5, 31. Letzteres steht
auch adjekliviRch neben gnU: ^^gent qiiegnaille« GodB. 5065.
31M. Am liäutigslen aber wird als Sibinipfworl das Wort
masfhi gebrauelil : *fel Irallres maslin« AI. 1441; »li traltres
niaslins« Ch(l. W38; ^les traytre mal int Aq.3037; »les ti-alstre«
niälin« Aq- 3tJ40; »le tralfiour maslln*^ l^S. 1 27,16; »felon
maslin« Pier. 1644; vf^j niastin« HC-6f'05; »f'vlun est e mastin« .
Hörn 4066; »Hex a pnlain, iiiaslinx DM. 9666; »iiz a pulain,
mauvais liiafins puanU F^o. 21i^ü; »Gloriant le mastin« Gauf.
8810; »Jonas le for masliu.. PP, 5200; »Fi loL li eurent de-
auapse li mastin^ AI. 335; »Quant Aimers a clioisi le maslin«
AI. 5165; »Mauves rnalin» tu aies mal deliezt 01.1372; »Contre
la ierre le tindrent les mal in« Aq. 950; »Si feri le mastin«
BS. ][ 12,32; »E li cop deseendi sur respnnlle al mastin«
Hörn 15l*4; *Vengtf sni del niai^bn^^ Hörn 16S8; »Sun message
sül bjen ke inandenl li maslin- Hörn 2939. AlsAdjekliv neben
179
»Sfent mastiiic« HG.
Frauen dit*nl lisse.
genl zei^t es die Feniintnalforni mastine:
84,11, UM. 44)7,4. Als ScLdlwort für
Vgl. 8 31il
395, Das Wort gaigfion koriinU rnerkwünljgerweise als
Scliiinpfvvcirl nicht vor , sehr häufig aber das wahrsclieiiditli
mit «hin verwandle Wort f/iuffmui: »fei e ros e gaijjnars* Aig.
1075; -Folnn ,-;ünt el gaigiiarl* Anl. II 175J7; *Et monll e^t
sa merci^ feJenesse el ^^^iJ?nardet^ BG. 3529; »Ja non i aiira
un \)\u> {'elon ne gai^najl« FG. 68/28: »E or con de felon e
de t^ainart* GR. F. 4558; ^Froinons fn fei i*t cuivers et gaiiignars«
JB. H84; »Li vii'X Frnmons si fn feJ et ^aingnarz« Loh. 183c 17;
*fel et sjalfinarf* HM. 340,4, Sais. II 185,23-, »fdon et gaingnarl«
Sais. 151,1; »SatTasin ^jaignarl* BB. 780: *reis gainarz* GH.F.
9434; *Genn le jifaiKnarU HC. 81,7. V^l ans^^erdem GH.M.
2C4.20, GR.F. 32U. 4173, 4337, G477, 8068. 8828, Hörn 16*J9,
Sais, l 90,^. II 138,1.
390. In VeriPfl eich un gen dient der Hund häufisr als
Bild des Un weil es und des Uiivermösjens: »Creras en Mahotuet,
n'en sa sairde borilt'? Naie, rc di.^t Renans, ne qu'cn un chien
tuö« Ant. I 275,19 f.; *Quen Mahomet no Dieu n'a nule
poesie; Jene pris sa veHu vaillant un chien tue« Ant. II 80, 13 f.;
»G'esl Mahomel, le dolent et cheti, Qui n'a pooir plus qua un
chien occi* Aq. (Ilist. lilL XXII 407); »Voir ne croi en Mahon
ne qu'en .1. chien jiorri* GheL 208,11; *Ge ne te pris plus
c'un chien enragie- GL. 21:22; *Gertes je ne vous doiit ne que
.11 ciens noies« Fier. i(i73; *Ja estoient il pire que ne sont
chieiij« puanz« Fb. 1985; »Mahomet ne vaut vaillant un cliien
tu^s^ Gaöf. 8590; -Qu'il n'a plus de povoir c'un chien pourri
puant-i Gauf. 8727 f.; *Qne vos ne le cre^s ponr nule poesle
De riens que il vous die ne que .1. chien tue« GM. 69b 23.
V^l, GM. 69c 27. 1 02^1 33. *Ne croit en diu nes qu'en -I. chien
lud* HM. 109d41. V^d. UM. 114h 44. »Je ne pris niie los
|. vaillant .1 chien purlent« Jer. 7378; -Or ne te pris nes qu'un
■ chien esraij?Ie* RG. 119,8. Fs ist zu beachten, da>s in obigen
™ Beijipielen das Wort rhicn fast immer ein Attribut bei sich hat,
ihnt h Welches drr Unwert iiachdrückhcher hervorgehoben wird
• {tue, occi, iUi>t\ ponnt\ puaui, ptirteni, enruit/tc, esntigifj) Die
Wörter gtugmai und nutsfot sieben in ähnlichen Fällen aber
tuerslen> olme einen solchen Xusal z: *Ja nes en tenseront Ter-
vagan ne Mahun Ne Apolliii lur de ne plus que un gaignun*
Hörn 140Ü f.; *Ne vous piise .L mastin« Gauf. 8801; »Ne te
pris .1. nmslin* AB''2üK15; *Ne te prise .1. nialin« Flo. 1734;
•Quil ne prisoienl Gharloii .L rontnoi^in, Ne tous les aulres |a
keue d'nn ma-vÜn« Entö|^. 480ü f.; *Le BorgiKnon lieent plus
d'un mastin* ABM77, 12; »Qar je le he de niorl comme niastins
180
veluz* Sais. 11 181^23; *Hom Irop vantores est pires d'un
mastin* AB^ 120, 15 ; »Bieii aperl cpie vos est es niaüvais maslins
provcz* Sak 11175, 11; *Mahons n'a de poissanelie nient plus
que .1. masiin« BS. II 268,21. — »Que Mahon iie vaul pas .1.
ort mastin puant» Gauf. 8756.
397. Gehasste Personen werden wie Hunde behandelt:
(»Mahomet ot fern et com chieiis defouk^^« Ant. 11 47,11;
»ardoir eomnie chien* DM. 860; *tuer coinnie chien forscne*
DM. 7204; »Et plus le cacerons com .L cien forsenö« GM,
I08d3. — »Qoe ne TabaJce mort aiissj comme gaignun* Fier.
3748; »Qne lanlost ne m'ocie comme .L aiitre gaigiion* GM.
26dll. — »E sil de*mein cum s'il fust un ma^in« AspJHGl,4(i;
»De son pi6 le feri aussi comme im mastin* DM. 1*647; ^Ja
te ferrai do pi6 com nn autre mastin* RM. 376,9; *Puis
Fad tel fors sacher cum un mastin pullent* Hoi"n52l3; »Panre
nous cuident come mastins soutins« Rone. 1817. Der Gölxe
Muhamed wird wie ein loter Ilimd in den Graben geworfen ;
»Gar Mabomet ne vant JL oes peles, Fors que par Tor uui 1
est amagsfe Si le puel on ruer en ces fosses Com un vil cnien
se il estoit inh- AI. 6925 ff. Aehnlicli: Fter. 1324 IT, und Flo.
559 f. Vgl. §. 325 ft Gefangene werden wie Hunde an der
Kette ^efölirt : *Et mener en caines enst come levrier« AnL II
263,4; »Et encaynne come vialtre ou levrer« GhOg. 4142. Vgl.
4317. ».K granl hardel de soie aras ou col no^s, Si te menra
en destre com mastin acoupl^* Fier. 2594 f.; »Grascien amener
lor6 come gaignon* Jer. 244)2; »Mon pere enmainne en destre
com mastin« Loh. 37d20; »Je te mamai en France comme
viautre u gaingnon« RM. 17,2. — Auf elende Weise um-
kommende Personen sterben und liegen tot da wie Hunde:
»Gar Chi endroit morons comme niche mastin* BS. II 235; 9;
»Pai Uli ci*s chans gisenl comme ntastins« Loli, 3a 6.
398, Das Gebeul von Menschen wird mit dem Bellen der
Hunde verglichen; »Abaier et glatir et comme cliiens usler«
Jer. 8084; »üllent et crient comme chien enrachiö« Lob,
23lbl3; »Ullent et braient comme chien alTame« Loh. Stengel
Mitlh. 60; »Arguille sl cume dien i glatissent* RoL 3527; »Si
se sunt escrie comme ciens apres proie^t RM. 353, 15. — »Türe
e Persent glalissent com gaignim* AI. 5616; *Paien crienl et
braient et hiisleid com gaignon^ Jer. 4457. Vgl. 7524. — »Crient
et braient et husletd com mastin« Rone. 2399. Vgl. 5402;
»Glatissent autresi com mastin« Sais. II 157,8. Ebenso In-
strumentalmusik: »Rote a Breton, ne gens de chaJemel, Sons
de viele, ne d^orgnes en chancel, Enver« cel geu .sendile abai
de cbaeU FG. 65, 25 ff. Das Hundegebell selbst aber wird \
glichen mit dem Geheul vo t 'fniTr;!: »li cbieii ... Glalissenl
et atiaient coinnie deables vis« ÜM 2833 f.
399. Hundofrass dient als Bild schlechter Nahrung: »Mais
on donne a niengnier lelluj a sa maison C'on remploieroit
miex a donner A. ^aignon- BS. I 258,15 f.; *G'est une.goiit
qui ne goüstent de bll\ Mais le car crue, corame gainon dervo*
HB. 2897 f. Damit vergleiche man: *Du pain as chiens ara
Mabillete au souper* GM. SGaM.
4<H). Die Hündin ist &äs Bild geschlechllicher Au-?sch weifung:
»Ves Gloriande, plus est pute que lis&e* GhOg. 17(>9. Vgl. §.376,
401. Einige Male auch dient der Hund als Bild der Feig-
heit: »Car cascuns s\ fiiloit com sll fuil kiens rabis« BS. 1 333,14;
*D'un trel* en autre l'en (uioies a pit5 En la grant presse com
chelis hemiers« GhN. 236 f.; »Si s'en foui comme coars levriers*
CliN. 362; »Vus re.samblez, par nion chief, le maslin Di'denz
abaie et dcrors n'ose issir* Loh. 5U'3 F.; *Ainz sc conlint
L-onmie baslars niastins« Loh. t»7c3ü. In diesem verächtlichen
Sinne wird auch mr de masHn gebraucht: »A, reis, Dieus
le cool'unda, cor de mastÜ* GR.M. 64,27; »A reis fa dex n
iiailie cors de ma^itin* GR. F. 2677.
4(>2. Während in den bis jet/i angeführten Ver^deichungen
die Verachtung d«^s Menschen gegen don Hund zum Ausdruck
kommt, fehlt es imch nicht an solchen, in welchen er als Gegen-
stand der menschlichen Hochacbtong ei-scheint, und an solchen,
in welchen sich der Vorstellung vom Hunile wenigstens nichls
Verächtliclies beinxisclit. Nicht selten dient der Hund als Bild
der Kampf begier, der WütHieit und tler Taprürkeit: *l^lus
amorsaz de gerre qua sanglarz cinz* GR.F. 2Ü59, Vgl. i2594 i\
»De totes pars de mer tes acuellent tant fort Com li chiens le
cengter, quanl est navrez a niort* Aye 1497 L VgL Jer. 654 tf., '
Loh. 2ü5b6 f. >Et cliil l'ont envai comme cliien enverre- DM.
3111. Vgl. BS. 1 !2tO/>3 f., F!o. 845 L, GM. Ga26. 6c 4. *Doid
se resverlua, cbiere fisl de niastin« BS. II 366,11; »si fronchi
le grenon Et roille des iex a gnisi? de gaignon« DM. 170 f.:
*Les iex roile ansi com liemier* Ot. 542; •plus fiers (jue nest
chiens qui abaie« ChC. 1633; »fier que njastin* HC. 125,14;
»iriez comme mastin« Sais, 11 66,19; »S'i prouverent le jour
a guise de rnastin« BS. I 183,9. Üuer de maalin dient sogar ^
einige Male gerade so wie euer de setujler nnd euer de Hon als
poetischer Aus4lruek für Mut: *qui coer ot de maslin« BS. 11
289,10; ^qui ot euer de mastin« BS. H 355,12; »qui a euer
de mastin- Loh. 140c!äL Nur in GR. zeigt sich dafür die ent-
gegengesetzte Bedeutung. Vgl. §. 4yL
403. Die von der Jagd hergenommenen Vergleichungen
werden gern breiter ausgerührt, z. B.: »S'uns bons levriers
182
estolt d'une la*i^e jet^s, S'eQsl JL milos licvres ou .1. camp
assamblüs, Ses descontiroit t), c'est fioe verites. Encor valt X
prodons .C. malvais redolfe!« Jer. 6958 ff. Vgl. noch AB*
44,27 ff., GM. 19d4 ff.
■104. An die zur Befriedigung der Schaulust veranstalteten
Tierkäniple scheiut gedacht zu werden tti der Ver^Ieiclmng:
»Onf|ut'S lions oe tingres ue viaiilres eticane Miex iie se deffen-
dirent as brake^ descople Que fait li dus Garius a la gent au
nialfe« GM. 47d IG ff.
405. HäuGg dient der Hund als Bild derSchiielü^keit und
zwar dt^r levrier: Aiol 0Ö82. AI. 4743, HM l74b:3i:^, PR 1058.
4386, die kvrkrt:: Berte 358, Fier. 1207, Gauf. 3171t, RM, 433, 1,
Ai, (515, die f>mc/ic: M.Aijn. 142, hrnchei und tivrier: Bat, Loq.
(Hial. titt XXII 533), Ghct. 250,4, nicht selten auch als Bild
des Behau rlseins der ,f/'tf(/*?t)» ; RM.93,8, der mastm: DM,5453,
Jer 8121, mastin und levricr: Rone. 5013, der viantre: HB. 2899.
406. Die Unterbring^ung von Pferden wird einmal mit der
von Jagdhunden verglichen: -les cevax onL trovez, Ausi canime
brakes les ont toz establez, Laons el grant recet les onl toz
establez- GM. Ilüa21 ff.
407. Scldiesslich müssen noch zwei Vergleichungen von
didaktischem Charakter erwähnt werden : *Par tans aures le
los al vilahi rasote, Que il hice son cliien la u il n'ose aler,
Alns se lient a son huis et tait avant aler« Elie 1590 fT.
•Vejstes onques chien que tant sott deschires Qu'il ne se muet
des mouches garantir ne lenser?« GBourg. 1936.
403 Unter den Sprichwörtern der Gh.de g. habe ich
sechs gefunden, in welchen der Hund eine Rolle spielt Es
filnd: »On norist lel quaiel, ce disL-on bien souvent, Qui saut
se maislre au col anguisseusenientÄ BS, I 38,20 f.; >*El si tu
fiers le chien, (joanl tu TeEicontreras Ge it ne Ta meffail,
sachez que mal fetas* DM. 2484 1'.; *Ci! que vostre chien bat
n*a a vous amist^* DR 183. (Vf,d. ßriiikiuann, Metaphern I
216). *Gar toudis par natnre voit on le quien cachier* HC.
124,9; ... a vlaulre face gainj^non gcsir« RG. 14,10; »Il turt
malvais joer a viel ehaeU RC. 183,8,
409. In den T r a u m a 1 1 e g o r ie e n begegnen wir dem
Hiunle zienilicli häufig. Ea werden durch ihn teils Freunde,
'teil;^ Feinde des Tifiumenden personidÄirl. Er^trrciJ ist der Fall
mit dem »veltre* Rol lt^) und dem »tevrier* GhOg. 12448.
Hunde sind dagegen Fersonilikationeu von Feinden an folgenden
Sielten; >cent loirmier* CltOjf. 8263, »uns viaulres* GL. 2*.>5,
^un liemier« Fter. 6145, ».1. ijraudisuie ^jaignon« DM. 1729,
»viautre et levrier« GliG. 5810, »viautre et Jieniier« CliG. 5835,
183
Ueber den ChC. 4392 als TraunierFcheinung genannlen maistre
gaignon vergleiclie g, 355,
410. Als Wappeobiki finde jcli den Uiind nur an einer
Slelle erwähnt: »Kn son escu fu .1. niasliiis escrix* Loli, 4d28.
Auf dief^es Wappenbild bezieht sich jedenlaKs auch der Vers:
>0u es alez In al chief de mastin?« Lofi, 5a 29.
411. Mensctien mit wirklichen IlundeköptVn aber sind
gemeint in den Versen: »La nosme des Rspes qui sorit ile Icl
lachün: Bes ont come becues et testeä de gaiguon« Jer. 75B7 f.
Die Katze.
412. Äligesehen von der Erwahming der Kalze bei Be-
schrerbunff der Erziehunjrsnielhode des Königs der Assasshien:
BS. 132ü,:i5 (§. !rl87) isl mir im altfranzi dachen Epos dieKatxe
{titnl, cat) nur in einigen Vergleichungen und einigen Sprich-
Wörtern begegnet, Vergleichungen : »Por h sauveur se
Icce conniie clias^ AI. 4625; »Nient phis il ne les prise que le
sons fait citas« BS. II 173,3; »sommes nous donc enfanl Que
on va Cünnnt' ehat a d. festu menant, Or avanl or arrier, or
arier or avaid?« DM. 8597 tf Sprichwort: »Li fiz ivu chat
doil prendre la seriz« Asp. Romv. 159,3. Vgl. Brinkmann,
Metaphern 1 394.
Der L5we.
413, Unter den Tieren aus dem Kalzengeschlechte tritt
im altlVanmsischen Epos der Löwe {ttoti, i^ott ^ liittt, lernt und
seltener itottaf , hfo^rrl^ h'.tmrc.L hfavctans, fioneht'atift: Loh,
ÖOaä. 102b 29, Oi. 'Ml, Aye 1102; EnfOg. 37sl , FC. 29.24.
87,25. 91,25, Pier. (.(i7, Gayd. 8682. 9415, ChC r.871, GM
35b 17, Godß. 1710, Sais. 1 I7Ö u, 27. 11 183,5, letzteres niclit
diminutiv, aber nur Bes^eichnung des Wappi^nlöwen^ 7» B. ;
♦J. grani linnrel l>i^< Iioh. 102b 2H; davon die Aiiieklive bunin
Hörn 15Hf. 11153 und Inrnnd AB'^2^5,30, RC,' 3-29,14) am
meislen auf. Wegen seiner imponierenden Erscheinung, w(*j^en
seineK Mutes, seiner Släike und der ihm zngeKchriebeuen edlen
Gerinnung nmssto er den Rittt-rn, die sich in ihm seibat wieder
erkannten, ganz Iresonders sympathisch sein.
414. Seine Gestalt und sein Charakter werden durch
folgende Epillreta angedeutet: abnevr: ABM09,3, GBonrg. 20(i8,
RtMic. Ü3Ü1, cor^m-: GhG. 5807, treste: BS. 11 30:^,1, GhC
184
3428. 3723, Gauf. 77^8, Gayd. 2819. 3276, GM. 4«a5, GodB.
1991, crcstu: Gauf. 3245, tucntds: ChOg. 10385, mmgie: Gavd,
167Ö, GüdB. 2094, e^raqit: Fit-r. 5855, famcilteHs: BG. !2583,
fitr: Rone. 6759, tjentil: DM. 1587, gracieus: BS. I 151,12,
gratU: AB^212,2l ,* Aio3 1355, Gauf. 7728, Rol. i£549, Rone,
4266, ntMe: BS. I 151,7, sf.ifftiuuns: BS. 11 1526,27.
415. Da es in Fmrikmrh selbsl keine wüd lebenden Löwen
giebl, konnte man ihn dort nur kennen lernen, wenn er als
Gefangener dorthin {»ebracfil wurde. Gefanf^ene nacli Fiank-
reicli oder seinen Nacfi barhindern iniportierle Löwen werden
denn auch öfter erwähnt. Löwen befinden sich unter den
Gesctienken, welclie Marsilie Kail dem Grossen schickt: RoL 30,
1^8. 183, unter denen, mit weictien er den Ganelon besticht:
Rol. 847, und unter denen, weictie Köni^i: Wislasse von Tyros
dem Könige von Spanien sendet: MM. 153b 43. 154a 11. 155b 15.
150b 22- Gezäliinte Löwen nmcht aucli Doret, der Neffe Aquins,
den Franzosen zum Gesclienke: Afj. 2512, und der Sollan von
Babylon verspricht dern Gaulier 100 Löwen für die Rückgabe
des Pferdes Marchevalee,
416. Die Sarazenenländer gelten also als die Heimat der
Löwen. Von dem heidnischen Lande Garosque aber lieisst es:
*Kt nroissent ble nc Iremois rie leun« GV. I62tK
417. Die Löwen werden in den Städten und Burt^en zur
Belustigung gehalten. Sie werden z. B. orwätint als Insassen
der Stadt Gardoyne; Aq. 2415. Von angeketteten I^öwen ist
die Hede: Gauf. 7728, Ot. 121, Hone. 426fi, Dauret 418. Bei
ausserordentlichen Golemen li ei ten wurden Löwen kämpfe veran-
staltet: Aye 208K. Vgl g. 344. Zum Tode Verurteilte wurden
bisweilen den Löwen vorgeworfen : »A mes lions le ferai de-
livrcr« GhOg. B44. Vgl. g. 345. Die Bewohner der Burg Mon-
gravier lassen einen fünfjäln-igen Löwen gingen den die Bui*g
belagernden Garin vtju Monglane los, welcher itm aber Irolz
sriiier grossen Ermüdung zu Aller Verwunderung tötet: GM.
94c 14 tf.
41H, Manchmal Inicht ein solcher Löwe aus und stiftet
dann viel Unheil an. Das thnt z. B. ein Löwe (>un lion dVui-
cesseriefl Berte 49), welcl-en Karl Martell in einem Käftg lifdl.
Derselbe tötet seinen Wärfei (Berte 52) und zwei Edelknalk^n
(55) und wird endlit-li von Pi[tin erlegt (70). Auf diese That
Pipins wird auch anderweitig angespielt: vJa fus In liels Pepin
cjui ocist le hon« Main. IV 55. Vgl dazu Rnjna , Le origini
dcir ep. fr. 4**.() ff.
419. hn Aiol ist ein Löwe (*un lion d'antiquile« Aiol 1179),
welchen dtr König aus Rom ei halten halte (llsl), aus ^eirtem
Zwinger entkommen, hat seinen Wärter zerrissen (1182) und
185
TTiacM nun den Wald zwischen Poitiers und ChäleKorault, wo
er schon KX) Menschen zerrissen hat (1185. 1332), unsicher.
Dorl Irifll ihn AioL Der Löwe tjal an dem Ta^'e gerade einen
grossen Eher gelötet und geliL, naclidem er sich daran Resättigt,
zum Wasser^ um zu trinken (1303 IT.)- Als er Aiol sieht. (
springt er auf ihn zu und trilTl ihn mit seinen Tatzen so auf
den Schild, daas die Krallen hinduiclidrin^'en (1321). Aiol haut
ilmi eine Tatze ah, tötet ihn und hängt die Tatze als Sieges- i
zeichen an seinen Sattelbogen (1336).
420. Niclit so gut ist die Begegnung des jungen Doon von
Mainz mit einem Löwen motiviert. HilOos im Ardenncnwalde
umherirrend, fmdet Doon eine liolde Eiche und nchtet sich in
derselben für die Nacht ein. Eine Tigerin wittert ilm und will
ihn töten. Aber ein Löwe, »que gentilleiche maine* DM. 1516,'
sieht es und beschliesst, das Kind zu retten. Es entspinnt sich *
ein heftiger Kampf, welclier sehr ausführlich gL-schildert wird:
DM. i5G7 tf. Zuletzt wird der Ii>we von der Tigerin mit dem
Stachel^ den sie am Ende des Schwanzes hat, getötet Sterbend '
aber windet er seinen Schweif um die Tigerin und zieht sie
ho Fallen zu Büde]i- Als dies der kleine Doon sieht, tritt er
mit einem Messer aus dem Schlupfwinkel hervor und ersucht
den Tiger. Da kommt von dem Lärme ties Kampfes angelockt
ein Leopaid herbei, nimmt ;iber, als er den Knaben mit dem
Messer bei den beiden furchtbaren Tieren sieht, schleunigst
Reissaus, da er glaubt» Doon habe dieselben getötet. — Diese
für ihren Schauplatz schlecht passende Episode, welche sich
nur in der Version a von DM. und nicht in b und c findet, Ist
oticnbar erst nachträglich zu der ursprünglichen Fassung der
Ch. de g. hinzugethan und wird daher mit Recht von den
Herausgebern derselben ein »hors-d'oeuvre« genannt.
421. In derselben Gegend fürchtet Berttia» von Löwen an-
gefallen zu werden: Berte 8f>2; zwei Jungfrauen dagegen wollen
dort lieber von Löwen und Schlangen gefressen werden, als
Knappen in die Hände fallen: ChC. 41)02. Sonderbar ist es
auch, dass nach RoL 243G und Rone. 5908 Löwen in den
Pyrenäen vermutet werden nnd dass Naymes drei Löwen in
Aspremont sieht: Asp. 1"612.
42^. In den im Oriente spielenden Epen .sind die Löwen
besser am Platze, z. B, in Jer, : »Et .1. lions ot nos Cresliens
porte El carnier de! tion^* Jer. W4ö f. »Le carnier de lion«
wird noch erwälud: Jer. lö. 1113. 9087.
423. Der Givd' Iluipin wird, als er einem Affen ein Kind
entreis.sen will, von vier Löwen bedroht: Glict. 254,8 fl*. Er
beschreibt rhit dem Schwerte um sich und sein Pferd einen Kreis
und beschwört sie dann im Namen des heiligen Hieronymus:
Au»g. u. Abu. <Fr. IJ»ugert). 12*
isn
firensi com li liojis li llst l*e<|>ine oster Fors de sor\ 'pf^
joaliido, qiiant iie pooil afer, Si face te^ lion.s ea sus de inoi
•aler« Chel. i25f>,4 II Als die Löw^cn ihm lieifii^en Hierouymus
nennen hören, laufen pie schrtell davon. Die Geschiclile des
jAndroklos iietiL'iriL demnacli auf den uhristlichen Heiligen über-
tragen worden zu sein.
^ 424, Eine Jiöclist wunderbare Rolle spielt ein Löwe In' B^.
Der Heide Madaranl liatle sich eines Reli(|iiieijkä^tch^hs be-
mächtigl, wükhes das Blut Jesu Christi enl hielt. Als er damit
auf Abilaot zueill, wird er von einem weissen Löwen angefallen
und getötet: BS. I 148, 3:1 If. Der Löwe beinäelitigt sich sodann
Jdes Kästchens und eilt daniil einem Berufe /.u, wo er e* bewacht
iintl nur dein be^^len Ritter der Cliristenheit ausliefern wi)L
'Er toter jeden, der sieh deni Krisfclien nahl , und wird da-
dnrcti eine grosse Phv^e füi" (tie (ie;?end: BS. I 155,29 fF.
'Balduin von Sebourc Verspricht, diesen Löwen zu bekämpfen:
JBS. IIS2(iIT. Als er sich Www nfiheH, wedelt derselbe freundlicb
niit dem Schwänze: BS. 11 129,7 ff., weicht dem Kampfe au^:
iJ30, 43tt„ fassl Balduin /jdel/l am Beine und zieht itm zu dpr
JStelle, wo er das Blut Jesu (Ilnisti vc'rt)or;zen hat: 131,(5 ff.
Durch eine Süimue von üben erhält Balduin Aufklürun;^': 131 »31 ff.,
'reitet dann auf dem t^öwen , welclier von Niemanden gesehen
, wird , da ihn Clntt misicldliar gen^acht hat, nacli der Stadt
AliilanI: t;i2, t4 (T. und ricliiet dorl unter den Heiden ein grosses
Blutbad an: 133,1 If. Als Balduin in sinnlicher Liebe zu
|Y vorine ent!)rennt, zerreisst sie der Lövve vor seinen Aij^n;
144, 24 ff. ynd fliegt darauf in Gestall einer Taube gen Himmel:
U4, 34 f. Auf diesen Löwen von Abllant wird schon im An-
fange des Gedichtes angespielt: BS. I 2,31 IT. Die weisse Farbe
ist offenbar wne bei den weissen Hirsclien (g. 2SÜ) ein Zeichen
göttlichen Sendung.
425, Seine Hauptrolle spielt der Löwe aber nicht in solchen
^Episotlen, sondern in den Vergleich u n gen. Er ist das Bild
'der Tapferkeit: »Lors s'erUrevienent com tion abrieve« AB^
109,3; »Nife, ainc lions ne fu si coinbatans« AI. 732; >Gohi
lyons se desfendentA BG. 1126. Vgl. Änl H 212. IL ^71,18,
BG. 2583 n, BS 11 36^,1, GliG. 3428. ;3723, DM. ;-iÜ%, EnfOg.
^5350, Fier. 5825, Gauf. 3245. 6197, Gayd. ir)76. 327(J, GBourtf,
26(i8, GM. 47dl (j. 48a 5, GodB. 1991, Loli. 54c 7, BM, 284,:^;
der Kühntieit: >hardi com un lion* A^p. Ial83; »hardi
^comme lion« Ghet. 19!), 6, Gayd. 9748, GM.Bomv. 339,17, GN.
712; »plus liaidi que lion«? Loh. 4a2li; »Forea c ardirnent oit
Jus cVun liun« Asp. 1175,24; des Zorns: »iri<i connne lion«
105,31, AnL 1 133,12. Asp. 1Mb 1, Aye 202, Bovo d'Ant.
42!;i5, FG. 72,3a 91,11, FaBorm. 125, Fier. 3741, Gayd. 2927,
^c
187
GDfiB.
GV. 2394. RM. 179,27, 185,20, 187,33. 202,9. 2
Rone. 2473, Sals. II 40,ir>. TAAC,; »eouie Vmm irie^rf
5(J80; »plus 'mvs d'on Ibn* GliOif, 12ri77, Rone, 4276;
irie quo lionx ChCI 338»; dor Wüdfieit; >fier coinme iion«
BC. 72L 1374, Gauf. 9211, GM 112.12, Loh. 95a7, RM. 10.17,
Rill. 1S88, Rom. 1494. 3ls9. SakI10,22; ^Oer que Won* BB.
5G82, BS. 1 182.6. 11 227.21. HG, 152,9; .Tanl par f.i fior^
que lynn re>ambla< Rone. 1727; »plti'; sont fier cle Hon« Anl. I
36,10; »pIuÄ est fiers quo rieri est .1. ISons« AR'" 237. 10; »plus
fiers qn'uns lionsc Anl. 1259,3; vplus üor qne Iion« GhC. 4li(>5,
Ficr. 13G0; ^^pln>: e< liors d'on lyon« Gayd. 917: >pln« f?t
fior>f que Iion« RM, 282,29; >^>](.i^ <!on fier quo Iion« PD.2359;
«Plus devrnt fiers que rnis Ivons rrplo'/.« Gayd. 2819; der
Slärke: Asp. 11 75,24, GM. I12d2, Rone. 3189, PP. 4452.
AU BM äer Grausamkeit oder Treulosigkeit treffen wir
ihn nur in dem Verse: >Pliis^ est fe! qoe Fions conlre i^es ene*
mh^ Simon de PouJlle (Gaulier, Ep. fr.* III 348), Vgl. AB*
19; l, Aye 202.
426. Sehr häufig wird der wilde Blick eines Men=?chcrr
mit dem des Löwen vcrglirlien : »Le regart Oer asQ<5s plu«^ iVnn,
Iion« AI 2328 f.; vcorp^ ot de eos(elam Et reprart de lyon«
BB. 3848 f.; »ü'iin reprard du Iion le reparda aus^i« BS. If
104,7; »S'oi re^art de lyon« BS. 11 ir>ti, 13; vFIers .ses regars
t'ou liotis enerctcis« GliO;^'. 10385; )^regfars nnt de lyons« Jer.
5764; »La soie ehiere . . estoit plus flere d'un lyon« Gnyd.
406 f.; »Los oilz roTlIe, le.«? p^renuns a levez, Liun resenihie qui
seit enchaenez« OL 120 t; »GnJs lo re^^arda corn tcos cadeualzt
Daurel 418. Das Brüllen des Löwen finde ich nur in einer
einzigen VerglelchunR erwahnl: »De mal lalant roigit com um
iioni« Asp.Roniv. 169,11.
427. DtT Ausdruck euer de Uott dienl unfremein haufij.,'
alsMelapIier für Mut: »qui euer ot de Iion« Ant, 190,9. 203 J 7.
II 290,8, As[). M 73a 52. I" 14a 22, BB. 15. 29r,5. 3418. 55f.L
ri239. (i323 0537, RS. I 2,20. 201,0. 222,24. 244,11. 250,20.
287.24. 28S.4. 351,11, 3r»0.0, 1177,34. U)5, 34. 193,19. 217,24.
^97,9. 342,8. 303,24. 379,24. 395.34, 405,31.412,4. 433,17,
ChC. 4505. 5012. r.l77, EnfOg. 250, GoOB. 2742, HC. 50,13.
73,4. 1L5,6. 102,24. 177,3, Jer. 1580. 3327, PO. (Giiill. fTOr.
ir 76), Sais. I 235.3; v^cpii cuh* a de Iion« AI. 7021, Ant. II
32,3. 131,15. 259,7, BS. I 207.5. 357,11, DM. IU538, GM.
56b 23. 112c 28, GudB. 180<J. :?424 5122, HC, 191,1, 191,23,
Jer, 1580: »qüi ot euer de Iion« ChC. 338G, GhO^^ 11772,
EnfOg. 5992, Gauf. 2820. 4541, Gayd. 1017. 4(j54; »qui a euer
de Iion« GL. 1793; »mall a euer de Iion* AI. 5005; s'aves
euer de lign* AB'l9, 1; vo le euer de liCHÄ Asp. (Gautier Ep.
188
fr.' in 92); »II a coer de lyon* BS. II 209,9; *com as cu<
de lion!« Ghet 201*8: »si oL euer dv Hon« F
ler
480L R]
437, 17
de liüns* Jer 883J ; »Et il
avoil
iieibtnez
euer de lyon« Gayd. 9943; >Io cotnte a cor noble e de leo«
GH.M, 4,4; >Äiiis cürut dreit vers lui od fier queor leiinin«
Uorn 1531. Aehnlich: >k'at vertu leunine« Hörn Hi53.
428. Das Wort Hon selbst i\m\t als Metapher für »tapferer
Krieger« neben seng! er BB. 1835 (S. §. 309), nrben Itupart:
»Se vos estes leupatt, je voel c>;tre Hon« Aye 447; >S'estes
lupars et je sui im lion* ChOg. 11757 und bei einem Personen-
namen: »Girfaut le lyon« Rone. 3i222.
429. In Vergrleiclmnf^en wie den §. 425 angefülirlon wird
der Löwe oft neben dem Leoparden, zuweilen auch neben dem
Eber, dem Tiger und der Schlange genannt: vplus tlors que
lupart ne lionA AI. 344, AnL 1 141,5, GV. 2478, Mae. 3014:
»plus fiers ke lions ne kipaT's« AI. 4(ji2(j, Hol. 1111; »plus hardi
ke üepre ni lieona GV, 2812- »11 ol le regarl Ik'r (jue luparl
et lyon* HG. 178,2; »Plus ot fier !e regart que lupars ne Uon*
RNL 179,27; »Plus sc requierent que liüU[)art ne lyon* Rone,
t>345. Aehnlich: RonC- 6505 f.; »Plus est liers que liqiars, de
tigre el de hon* GodB. 4155; »plus Hers que lygres ne lyons«
Gayd. 4(i*i5; »Plus le redoute que tygre ne lion« Bat, Loq.
(Sais. XLV, 15); »plus tler que lyon ne serpent* 01. 1334. Die
Vergleirhungen, in denen Löwe und Eber zusaininenslehu (Ab
3827. 4581, 4849, Asp. II 74,12) wurden schon §. 307 an-
geführt. Neben fhfffres und viantres steht Ihm als Bild der
Tapferkeit: GM. 47dl6. (§. 404).
430. Mehr als alle anderen Tiere kommt der Löwe als
Wappentier vor und zwar' in ersfer Linie auf dem Schilde:
>tscii n ]lnr\:< Aiol 8398. 8401, Amis 1049. 1658, Änt. 1 25^» 3.
11 111,5, Asp. M9L 913. P8b25. 21b25. 83a4(*, Aye 5072,
3039, BC. 191, ChC 3374. 4702, GhOg. 401 n. 5, GL. 9G5, Enf
Og, 2721, FC. 71,^5, Fier. 5454. GN. 2117. 21S5. ^2134. 2874,
GV. 2491, Jer. 7951, Loh. 94cH7. I65b21, 192c IL 195d 15.
222b4, Main. IV 52, RG. 124,21. RM. 27,24. 181,20. 205,21.
200.1. 200,23, 245,17. 24*3,18. 285,26. 286,14, 425,35. 430,36.
Rone. 1478,4826.7525, Sai=^. 1 1 13, 1 ; »escus a lion* AB' 142,33,
Bat. Loq. {Sais.XLIV 29), GM. 08d 20, Loh. 184d9, RM. 10,35.
246.2. 284,20, Rone. 7044: »oscus a lion.^« BC. 3015, GN. 2302.
Loh. 23Hb3; »escu au lion* Aßbl9l,ll, Aye 2127. 3094, CbOg.
12177, GL. 2112, Gayd. 2919. 3^79, Rail6J5. 130,22. 155,20,
Rone. 2606; vescus au lion« Ga uf. 617, RM. 286,4; »escus as
lions« Amis 215, Gayd. 2070, RM. 281,28; vesrnz de leun*
Hörn 1503; »escu lionneU AB'' 225,30, RG. 229, 14; »escu qui
fut paiul a leon* Aq, 43; *escu qui est pains a lion* GhG.
189
1683; *escus qiij sont point a lyon« Gayd. 8050, RM. 286,34;
>escu Oll üt point .1. lyon« Gayd. 9509 ; »escu u out un liun
peiiit- Ot. 841 ; "»escu portruit a lyonciüus« Gayd. &\H2i »escu
poiirait a lyoucel« GayiLOiLS; »En l'eseu i\e son eol avojt peini
.1* lyoiK Aye 2121, Ghet. 273,»^; "Que des escus pereierent le
tainl et le lyon« Aye 410,
431. In vielen Fällen vwrden die Wappenlöwen näher
beschrieben nach p'arhe und Hatluni^': -escul u a d'aur un
Hon* Aig. 24; »en son o>;eu porte un leon dore« Aq. 742;
»eseu Iisl6 A un lion qul d'or fu corone/.« PO. 954 f.; »an-
saigne et escu Donl li chanipaigne est blanrlie a Hon d'or baluz*
Sais. I 138 Var. von R. y. Ä; ^^escu a lion d'or }eve« Sais 1
146,4; *e!^cu a lion tfor portrait* Sais. I Hi9, 9; «De Tescu
ile son col fu dores li lions« CliC. 4000; »escu au lyon d'or
fraz^* HM. 16l3a3; >'De lln or esrner{* un lioncel i a Qui a ses
piez devanl 4. home devora* (tM. 3/>b 17 f.; >^En l'eseu de
son col a paint un lyon hlanc« Aye 3S4; >A un^ esru VL-rrnail,
s'i fu .1. lyons blansc HC. 70,4; »e.^cu de ijoailier A I. lion
toi blanc^ Jer. 312 f, ; »En l'eseu de son col pent un lionrel
bis« Aye 110i2; »A l'e.scu blanc et au leonucl bis* Ff] 29,24;
»escu blanc a cel lioncel bi^^.x FC. 87,25, w^l FC. 91,25 f.;
>A Te^cu dW et au lioncel bis« Loh. *59a2, vgl. Loh. I0^b27f.;
»Hon d'azur« Berte 998; »lyon de synoble« BS. 11 153,6;
»L'escn d'or au lyon aui^f^i noir qu'esrement« BS. 11 28^3, 33;
»noir Hon« HM. lJ0c35; '♦Ses escus lu d'azur a .1. venuoil
Hon« Sais. 1 231^, 1 ; »Au col li pendent .1. fort escu novel, Blanc
comme noif, a .1. vert lioncel, Entre .sex pit;z porloit .1. dj-a-
gonnel-i OL 366 fT. ; »Escu d'aznr, d'arjient Fol tait frazer, A
J. lyon de ^oules souzlever-« Gayd. 7141 f.; »L'eseu au col au
grant lion assis* Loh. 26a H ; >'A son col ol la targe, ou
n'estoit pas escris^ Li grans nons de Ihesu, mais J. lions petis«
Jer. 345 f.; ».1. lioncei i ot qui luist et reOarnbie, Cp sambla
que il is.se de Tescu plains de vie- Sai^. 1 170 n. 27* Zuweilen
ist nur die Farbe des Schilt l^^Tundes angegeben: »escu de synople
a nn Hon entier« FG. 92,24; *Escu ot d'or et .1. Hon enmi«
Loh. 70b 9.
432. Manchmal zeigt der Schild mehrere LövveobiMer:
..IL lions d'ar^rent« ChC. 1015; •,1L liondiax blans* (JodB,
1716; -troi Hons d'or* A>p. Ib22b3]; »411, lions« Dil. 1230;
»JIl. lyouciaus. bis« EofOg 37S1 ; •111. lions bans» EntD^.
4818; »qnatre Honcliiaus d'or-' Fier. tjd7, Sais. 11 183,5. Die
Verse: »Morans et Huj?ues qu'ont escus a ar;zent, A .11. lyons
ouvrez diversefnent* Gayd, 7312 f. sind wahrscheinlich so auf-
zufassen, <lass auf jedem der beiden Schilde nur je ein Löwe
zu denken ist.
190
433. Wie auf den Scbnden so trug man die C^wenDffoer
auch auf Laozenrähnchen : Asfi. 111 68,2s f,, ChC. 59(31 f., FC.
60,24. 101. Gfmr. 3781, GN. 1154, vgl. 1175 f. 1190 f., HC.
136J5, RM. 238,6; Wappptiröckeu : Gayd. H403 ff. f>488 (f.
7143, Pferdedeckun: Asp. U 68,28 f. und Zeiten : BC. 3600^'
HC. CO. 27 IT. Manchmal wird der Ort des Wappenbildes
näher bezeichnet: AB^TS^IO ff., BS. I 291, 2f). EnfOg. 2541 f.
5115 f.
434. Auch an den Wänden und Säulen von Paläslen
finden sich Löwenbilder angebracht: EnttJuÜI. (Guill. d'Or.ll 18),
GR.M 18,18, PO. 561. Einmal wird ein in ein Sceptcr (vergfil)
eingeschnittener Löwe erwähnt: ChC 6871.
435. Da das Löwenbild auf den Schilden unzählige Male
wiedcrltehrl und nicht nur in demselben Heere, sondern aach
von Freund und Feind getragen ivird, so nnlsste man annehmen,
dass es nur als Zierrat und nicht auch als Erkenn imgszeichen
diente. Aber schon im Rolandsilede WL*rden die Verzierungen
des Schildes wie in späteren Epen die Fähnchen^ die Wappen-
röcb^ und die Pferdedecken anfoisnucts (Rol 3090) genannt.
Das Unterscheidende kann dann also nicht der Lowe als solcher^
sondern nur seine Haltung, seine Farbe und der Schildgriind
gewesen sein. Schon gegen Ende des 11. Jatu'hunderls waren,
wie von anderer Seite bezeugt wird (vgl. die Anmerkung zu
Ant. 1 110) die Löwenbilder auf den Si'hilden allgemein.
P. Paris hat vermutet, dass der tapfere Kisil-Arslan , welcher
unter dem Namen Rouge-Lion, der franzö-ischen Ueber.-^etznng
seines Namens, in den Kreuzzug-^epen auftritt (Ant, 1158, 12 etc,
BS. 1 11.29 etc, Jer. 982 etc., Ghet. 199,4, GodB.4658; -Lion
de la Montaigne* GodB. 4729; *li Jones tions'", sein Sohn, BS.
I 12,8), VVratdassung zu dem Wappenlöwen gegeben habe.
Vgl Anl. n 97 note 1. Man wählte aber ofTenbur das Löwen-
^hild nur drshalb als Scliild/ier, weil man es für das beste
Sytiibol der Riltetiithkeit tiielt. In der Sprache der Epiker
dienen neben dem Löwen der Leopard , der Eber, der Hund^
der Greif uml der Drache als BildtT der Ileldenhaftigkeil (vgl.
§§. 442. 307 n\ 402. 502. 598) und doui entsproct»end werden
sie auch wie der Löwe als Wanpenbild verwandt, w*enn auch
nicht SU tiriufig wie dieser. \un häungerer Anwendung des
EbcrK und des Eluiides als Symbol mag drr Umstand atigetiallcn
haben, dass ihre Bilder zu leicht eine amtere Dentung zulie^sen.
Der Eber ist ein zn naher Verwandter des verachteten Haus*
schwpitis, imd tler Name des Hutules wird gar za oft im ver-
uchl liehen Sinne ^'ebraneht. Ein spätes Kreuzzugsepos giebt
eine Eiklfuuug des Löwenbilder vom ieli;;iö.>i'n Sland|iiuikte:
*Une bomie personne, auii.s a Jhesu-Gris, Qui bonnc vie
1^1
TTiainnp, et en fais et on dis, EI<;t appellös lions es anchfcns
e;cris* BS. II 12t>,29 ff.; »Preud'ons est ligur^s a .1. lion reinage:
Si comrne lions ful et keurt par les bousquaj^e, Devons fuir
pi'chiet, gidulcrnio et outrag^e« BS. Il 127,4 ff. Zutreffender
al>er ist folgf'nde Erklärung eines Wappi^ns, in dem ein Löwe
clarfrestcllt i-t, welcher einen Menschen verschlingt : »Ge senefie
ot niostre qni qni se combatra Que eil qui l'escu porte autel
de 11 fera« GM. 35b 19 f.
436. In den Trauniallegorien verhalten sich die Löwen
wie die andern reissenden Tiere. Sie geberden sich feindlich
gegen den Träumenden und seine Angehörigen in den Träumen *
Karls des Grossen : Rol. :2549 ff., Rone. 4239 ff. 4254. 4258 ff.
42r»6 ff., ChOg. 1165 IT., des Burgunders Alberich: AB' 7 1,19,
AB*'212,21 ff., des Lothringers Gorbert: Loh. Iü4cl3, des Amis:
Amis 869,' des Kaisers Otto: GhC. 4390, des Schwanennlters:
ChC. 5S07 ff., der Aude: Rone. 6759, der Aiglentine: GN. 1577 ff.
und in einem Traume der Aye von Avignon: Aye 2516 ff. Ein
hüIfreicherLöwe aber erscheint in einem andern Traume der Aye:
Aye 1962 ff. und in einem Traume des Esmerez: BS. I 153, 24 ff.
Der gute Löwe ist: ».I. lyon plus blanc c'onques fu.st nulle
beste«' Aye 1962. Auch hier scheint die weisse Farbe das
Zeichen göttlichen Eingreifens zu sein. Vgl. §§. 280 und 424.
Löwen ohne feindliches Verhalten treten auch in dem Traume
des Elie von St. Gille auf: Aiol 365. 403 (§. 320).
437. Bei der Nennung des Namens Gottes wird häufig
die Errettung Daniels aus der Löwengrube envähnt und zwar »
fast immer in Verbindung mit der Errettung des Jonas aus dem
Wnifischbauche: »Jonas sauva-« el venire dou polsson Et Daniel
en la fosse au lyon* Amis 1180 f. 1764 f. Aehnlich: Ant. II
22,13 f., ChOg. 11665 f., Gayd. 2337 f., GM. 26d5 f.. Hörn
1403 ff., PO. 807 f., RM 175,24 f. 224.19 f. 277,7 ff., Rol.
3101 ff., Rone. 1358 f., ohne Verbindung mit Jonas: Amis 1670,
Asp. I'511 f., GhC. 5472 f., FG. 146,6, Gayd. 7994 f., Rol. 2386.
Der Tiger.
438. Den Tiger (la iyyrc, tivgre GM. 47d 16. 64b 7) finde
ich nur in fünf Gh. de g. erwähnt. Nach der DM. 1487 ff.
von ihm gegebenen Be.scnreibung scheint man von ihm eine
ganz falsche Vorstellung gehabt zu haben: »Le poil tout herichie,
aspre com une heire, La queue merveilleuse, rouge, gauneite et
neire Et porte .1. aguillon* DM. 1492 ff. Auf die fabelhafte
Vorstellung vom Stachel am Schwänze bezieht sich offenbar
auch die Bezeichnung »tingrc poignant« GM. 64b 7. Sein böser
m
Charakter wird durch den Ausdruck »la tigre feienesse« Dl
1G24 angedeutet.
439, Ausser iji der §. 420 angeführten Episode koiunil der
Tiger nur noch in Vergleiclunigeu vor. Diejenigen, in welchen
er neben dem Löwen genannt wird, sind §. 4!^9 zusan»rnea-
gestellt. Allein dient er als Bild der Tapferkeit nur in dem
Verse: »La se deßfent conime tygre airee« Gayd. 4ö09.
Der Looi)ard
I
44tK Der Leopard (lieupart, lifipart^ liupartf leupart^ liftart,
leparl, Inpmt, Uepre {?) GV\ 2478. 2812) spielt im altfmn-
zösisclien Epos dieselbe Rolle wid der Löwe, nur in geringei*«ni
^Uvnfun^e. Leoparden werden neben Löwen In der Heidensladt
Gardoyne gehalten: Au. 2415, und Gerberl von Metz bezieht
aus einer SladL unter den jährlichen Einkünften: ».X, liupars«
Loh. 101a 19.
44!. Obgleich der Leopard kein in Europa heimisches Tier
ist, lassen ihn die Cii, de g. doch ötter dort in Freitieit auf-
treten. Naynions Pferd Morel wird in Aftpremont von einem
Leoparden angegriffen und verteidigt .sieh gegen denselben mit
seinen Hufen: Asp. I'585 IT. Ein Leopard näliert sich dem
kleinen Doon von Mainz im Ardennenwalde: DM. 1650 (f. (vgl.
§. 420), und ebenda.'^elbsl l'ürchtet BerHia, von Leoparden an-
gelallen zu werden: Berte 44tj, In Runceval besorgen die fran-
zösischen Krieger, dass ilu'c in Spatüen gefallenen Gefährten
von Leoparden gefressen wertlen nmchten: Rone. 5908,
442. Am meisten wird der Leopard in poetischen Ver-
gleich un gen genannt, wo er wie der Löwe das Bild der
* Tapferkeit und des Zornes ist : *Gil li revlüut a guise de lieparl*
Ah fi09r». Aehulich: Ant. 11 245, 12; »Anhedni s'entrevienenl
conuite Inpart irie* Aiol 7632. Aehnllch: FG. 113,4; *\n6
cüinme lufjarl* Aiol 107ij9. 10777, GhOg. 5218, Var zu FG. 97,
Gay^l. 1509, RM. 339,34; -fier comme lieparl: GL. I8G f.
11*21:2 f., Gayd. 5127, Sais. I 34.2. 51,2. 95,7; -plus fier que
lS<[>art* Gauf. 33iJU, GM. 32e 10; »qui vis a de Jepart- Aq.
1:^94; *vis de leupart« GR.F. 4338, PP. 3; *qui a euer de
lipart* Asp. M4a45. Die Vergleichnngen, in denen der Leopard
neben dem Baren genannt wird, s. §. 429, die, in welchen er
neben dern Eber auilritt, §. 3m,
443. Als VVappeubild fmdet sich der Leopard seltener
als der Löwe, aber häufiger als der Eher und der Hund er-
walmt: -escu a lupart- GhOg. 5221; »En I'escu de son col Ol
paint uns lupars« AnL I! 246 n. 1 ; >Si ot d'or IL liepars«
EiilOg. 5<J4(j, vgl. 5083; ».III. lipars ot escrit j)or de dcvant«
A*^p. 1'81Ö. Auch auf ZelLtüehem und an den Wanden der
Wohnungen shid Leopard enbifder angcbnicht : vtraj^s penhs a
Chauparlz* GRM. ir)6,2; ^En sa chanibre pavee ou paint ot
maint lupart« BB. 11256.
444- In den T r a ii in a 1 1 e ^o r i e n kommt der Loopa rd
öfter als jj:efahn!rohende Erscheinung vor, nämlich in den»
Träumen Karls des Crossen: Rol. 728 HW und 2542, in dem
Traume des Robastro: Gauf. 1*795 und in d<'m Traume des»
Gerardin : HB. 592 IL Zahme Leoparden erscheinen in dem»
Traume des Ei»e von St. Gille: Aiol 365.
Der Pantlier.
445. Dem Panther bin ich in den Ch. de g. nur an der
einL*n Stelle begegnet; »Plus ert plaine de grace que nc soit la
ganthere Qüe les bestes poursivent pour sa douce materex
IG. 98 f. Dieselbe findet ihre Erklärung in der von den
Bestiarien über dieses Her vorgeblachten Fabel Vgl aus dem
Besliaire des Plnlipp von Thaün Bartsch, Ghrest® 77,28 tT.
Marder, Hermelin und Zobel.
44-6, Von den kleineren Raubtieren werden Marder, Her-
melin und Zobel mu" wegen ihres Pelzwerks genanni, oder viel-
mehr es ist von die.sen Tieren selbst gar nicht die Rede, sondern
nur von ihrem 7.u Kleidungsstücken , Decken und Teppichen
verarlK?ileten Pelz*^, z. B. : »piaus de inaitru* Aiol 405.\ Amis
658. \mi i>155, ChN. lüL liaO, GL. i*4t>7. 2358, JB. Li%,
Gßonrg. 2049, Rol. 30^; ycovertoir de martre* Aiol 2150;
»peticlton martroisA GoilB. LS6. — »Fore furent d'erniine« Aiol
ü7o3; »hernune ehier« Aiol 3737 ; »ermine* Aiol 2016 etc. ; *rel
herniin* Aiol 4058; »herniine blanc« EnfGtiül. (Guill. d'Or, II
ir,), Flo. 42L PO. 76; »herniins engoksv GBourg. 2049. 3842;
»hermins engraüez« F'O. 1884; »covertor d'erniine* GodB 624;
»Sa connissancc osloit d"un fres coe hcrinin« GhG. 5998 (', —
»paile de sable« AI. 7S61 ; »mantel sebelin« GN. 212, RoL462;
»pels sabeiines« Rol. 515; »mantel de sebelin fourrc« DM. lllü;
orl^ de sebeline* GodB. W7.
AtMit. u. AbltuuilJ. [,V f. Bnti^e fH,
td
m
Die Nacretiere.
447. Der Hase (lievre, lapriel HG. 142) wurde nicht nur
mit Hunden, sondern auch mit Patkcn gejagt: »Et nostre niaistre
a encor tel faucon Qui prent la lievre^ la grue et le liairon«
Bat. Loq. {Suis. XLV 23 f.). Eine Hasenjagd mit Hunden wird
folgendermassen beschrieben: »N'ot pas esrö JI. Üues, ce nvest
vis, Quant saut uns lievres fors d*un bruellet folli. Helvis le
voi(, le dainoisiaus genlis. Apres ala contremont .1. larris, Si
li dcscoople le bon levrier de pris. Vrais fu le cliiens, tost ot
le lievre pris. Vint an levrier, son lievre ii toli Et sa droiture
li valles li rendi- A son archoii derriere le pendi , Le chien
racoople« HM, i07b361T. Als Speise linde ich Öku Hasen nur
erwähnt: Gayd. 10548.
448. hl Vergleich ungen dient der Hase als Bild der Furcht-
samkeit: >'Jo ne sni inie lievres a esmaier« AI. 7691. Aehnlich:
GbOg, 4790, Fier. 499, RM. 3,15. 245,25; »Gar plus les re-
doutoient ne fait lievres levriere* BC. 1800; des Gelangen- und
Bedrän^lseins: »As me tu prins comme lievre au buisson?«
Rone. 6498. Aehnlich: Sais. II 58,8; »Qar pUis a d'anemU
que lievres en essart-^ Sais. 150, 13; der Schnelligkeit: AL4Sii^
Ant. 0 20 ff., GL. 652 f. In dem Veise: >Qui plus tost, po
prent lerre que lievres descouples* Fier. 15lj9 ist stall lievres
vielleicht levrtefs zu losen, da das Epitheton descoupie doch
niclit zum Hasen passt. In Bezug auf eine Verkelirtheit wird
gesagt: ^Hni niais erl li chiens tebres e letjres chins« GR. F. 8553
(vgl- Ovid Ars Am. 1,272 ii. d. Anm. zu Eties afr ßearb. Z. 245),
und von Roland heisst es: »Par an sul levre vait tute jur cor-
nanl* Rol. 1780, was gewiss nicht nur wörtlich zu iielimen ist.
449. Das Kaninchen {cotinia} wird imr einit^e Male als
Speise erwähnt; *Gonnins orent en rost« DM. ^934, GM. 34d 28;
».XIII. connins- Gayd. 10548.
450. Das Eichhörnchen {esquirojc, esc^rritHs) dient als
Bild der Gewandtheit im Klettern; »anctiois Ten vif porler Le
singe sor Taissiele et .sor .1. fust nionter; Ä paines i peüst .L
esqnirox ranii»er« Ghet, 253,8 ff.; »si Ta plus tost rampee
K'escurieus n'ait kesne en la selve ramee* Fler. 306 L
451. Von dem Biber (bievnrf finde ich tmr einmal den
Pelz erwähnt: »ses pels dunt 11 bievres fiit bruns« Voy. 745.
45i. Mäuse {sotis) und Ratten (tattfi) werden verächt-
licher Weise als Nalirung von Aleoschen f^^enannt: »Tanl as
mangiet, com peus, de soris et de rales* Aiol 88« 3; »C'on ne
li aporla . . A mengier ni a bore nie ptas c'une soris- BS. 1
H33, 8 f. An letzterer Stelle jedoch dient die Maus vielleicht nur
wegen ihrer Kleinheit als Verstärkung der Verneinung, wie in der
tfiS
195
Vergleich iinf?: *Car je n'ai nieiit plus (fame comme a .L sons*
BS. 1 107,24. Ausserdem begegnen wir ihr Maus in z%v'ei
Sprichwörtern: Asp, Roinv. 150,2 (s. §. 412), *Quani ne set
c'un seul trou, perdue *?st Vi soris* BS. I ii% 32, Als beissende
Bewohner untenrdii;clier Räume werden Mause erwähnt: BS. I
320, 35 (§. 387).
453, Fledemiäiiso (calvps-soris) finde ich nur einmal
jrenannl als Tiere, welche den Tempel von Jerusalem bevölkern:
GodB. 260.
I
^
Der Affe,
454. Der Affe (singe, sigm, cinge, seine Jungen sinjos)
wird als Bewohner eines Heidenlandes genannt: Aye 1756 imd
als Bewohner des Rhonelhales: Loh. 14c 1. An beiden Stollen
treten Affen nehen Baron auf und springen auf Felsen umher.
In den Chet. nimmt ein Äffe einem Wolfe ein j^eraubtes Kind
ab und kleltcrl mit demselben auf einen Baum; Ghet. 252,19.
Dort kü^ist er es: dfiet. 253,17 und will ty dann seinen Junten
bringen (»-Ses sinjos a son aire* Ghet, ^55, 19l Graf llarpin
entreisst es ihm, indem er ihm einen Arm abhaut: Ghet, 25H,15.
D^r Affe wird folgendermassen bcsehncben: »Merveilles fu li
singes et grans et parcreüs, La teste grans et grosse, les bras
grans et mossus, Les oreilles velues, les dens Ions et agus«
Chet. 255,25 ff.
455. Das komische Benehmen eines Menschen wird mit
dem eines geneckten Äffen verglidien : »ßarbetant plus nienut
que singes c'on tarie« BS. I 138, G, und einem tiässlichen Sara-
zenen wird scherzend gesagt , dass er von Affen abzustammen
scheine: »Tres bien resembles de lignage de signe* AI. ül02.
456. Audi als Trau mens che in ung kommt der Affe
vor. Als der hässliche Ganpelel sich heimlich in Monglane
einschleicht, träumt Mabtlle, dass ein Affe die Mauern erklettert:
Gautier, Ep. fn^ IV 168.
■ Vers
Die Fisclisäugetiere,
457. Der Walfisch (baleincy cefunj dtent einmal in einer
Vergleichung als Bild der Grösse: »Ausi com en la mcr est
puissanz la bauleine Sor loz autres barons (Var. von A: pois-
sons) est dame et chastelaine Si est lor poestez an terre
soveraine« Sais. l 53,4 ff.
190
453, Dass häiifig diD Errettung des Jonas aas dem Wal-
fischbauclie erwähnt wird^ wurde schon §. 437 bemerkt. Bei
dieser Erwähnung hetsst der Walfkch btdcitwi Ant. II i22, 14,
ChC. 4884s GR.M. 277,28, RoL 'AWl, cetmc Hörn 1405. lü
den meisten Fällen aber wird das Tier, dem Jonas entkommt,
poissoH genannt: AnL II 111,10, Amis 1180. 1764, ChOif. 11'
CL. 1010, j^lie 1902, Gayd. 1390. i*3(J0, GV. ^-iOr>, PO.
RM. 175,25. 224,20. 277,7, Rone. 1359.
459. Der Delphin ((lefjin) wird einmal erwähnt als ein
Tier, aus dessen Backenknochen ein Schild verfertigt ist: »Escu
Ol fort et dur des joes d*un delfni« GodB. IGOO.
Die Vögel im Allgemeinen,
460. Als allgemeine Bezeichnungen der V'ögel dienen die
Wörter oiseL oiseilhn^ oisfdiit: RM. 91,35 und oiselct: RM.
35dJ0, GV. 3593, Asp. P4>5h45.
461. In g. 2 sind eine Anzahl Beispiele zosamniengeslellt»
in denen Vögel im Gegensatze zu Säugetieren nrid andereii^H
Tierkla.ssen genannt werden. Nur im Gegensatze zu potssoi^^i
kommen in ähnlichem Zusanimenhange die Wörter oisel und
oiiieilion an folgenden Stellen vor: »Poisons qui noes . • . Oisoil
qui voles* AB' 160, 7 ff.; *les poissons, les oisiausc Gayd. 1243;
»Et li oisel laissiere?it lor voler, Et ii poison laLssierent lor
noer* HB. 2009!'.; »oisel, poisson marage« Jer. (>534; »poisson
noant .. l'oiseilion volaut* BS. I 310,17 f.
462. An anderen ähnliehen Stellen werden die Vögel allein
geiumrif otler nur im Gegensatze zu der unbelehten Schöpfung:
»Dame Diex .. qui list oisiel volage* Ant. II 284,4; »Qui llsl
le chiel et terre et loisel qui vola« BB. 3227. Vgl. Asp. I^
39b 2, GM. 65c 6, Rone. 20r)4; -El li oiseans volans le voler
en laissa* BB. 3245. Vgl. BS. I 310,34 f. 315,35 f.
463. Vogelhiider auf Mänteln, Teppichen u. dergl. werden
ausser Jer. G534, Loli. 173a 17 f. und den in §. 2 angefiilirlen
Stellen nonh erwähnt : Aye370'2. 3826, PO. 561. Nachbildungen
von Vögeln dienten als Kinderspielzeug: »E promes al efan
d'aur nn ancel* GR.M. 256, 7. üeber Nachbildungen von Sing-,
vögeln vgl. § 523.
4<i4. In vielen Fallen stnd unler oisians, oiselofw^ oiseU
und oiaclitis die als jtls Speise verwandten Vögel zo versteheng'^
so dass diese Wörter dann iVvK.' Bedeutung »Geflügel* haben,
besonflers wenn sie im Gegen^aLze zu iihar uv\\\ vottsim ge-
braucht werden: »menus oiselons roistis el enpevres^f AiolÖGll;
197
»oisiaiis et veni^^on* AI. 3057; »J. t>oivre et J. obeU AL3336;
»Char i treuve t4 oisiaus*« DM. 38.j0; *Voiiesons et oisiaux«
Gauf. 360<>; »char et oisiaus« Gaiif. C039. 9329; »oiseles qiii
sont chsLui et rosti« Loh. 52a 13.
4Ö5. Im Gpgeosatze 7ai den Raubvögeln werden mit dem
Worte oisfl meistens die von diesen gejagten Vö^rel bezeichnet^
z, B. : »Et ong taucon jolly pour preiidre mamt oysiel« HC- 141;
»Ne s1 tenist oisiaus ne taucons por voler« Fier. 4283. Vgl.
t«isserdem §. 495, L Manchmal scheint die in §. 7 erwahole
unlogische Zusammenstellung vorzuliegen, z. B. : >Si esquiers
rechnrent .. Le? gerfaus, les oisiaus« GliC. 4422 f.; »Grues et
antes et oisiau* de viviers« ChOg. 6061; »EscouOez et oisiaus«
M. 1951; »pertris ou oiseU RM. 410,13.
46G. In ihn Vergleichen gen dient der Vogel als Bild
■voler« AB* 10(5/23. Aehnlkh: AI. 310, 7. 134.5, Äsq». II 41,23, BS. I
^52.24. 298,8, 378,23. 379,15.1145,5, ChC. 3335, ChOg. 1751* f.»
DM. 1415, FG. 15,(1, Fier. 4283, Gauf. 7%5, GM. K)7b2ll, GH.M.
^81,20. HB. 4724 ff. 7054. 7056, JB. 2252, Jcr. 3675. 8202.
8537. Hol 1573, Sais. II 32J7; des Fliegens: >Ne le garra
bois nc torre ne mer, Sc ne en pues com oisele/. voler« Asp.
(Gauticr, Ep. h-.- Ifi 78). Aehnlicli: Asp, 11 65,19 f. 75,1 U
BS. 1 246,30 f. 1! 19, 1 f. 172, 14 f.. Loh. 201b 28; des Hfipfen-s:
>ll Iresiourne et Ire^isant a guise d'oi^ie^o^« BS. II 238,12;
der Fröhlichkeit: »iist lies com oiseU RM. 399,6; der«
Gesundheit: >^«^in plu?^ d'un oisel volant« CliOg. 11568; der
Gefa nge nscliaft : »pris con oiselet (oisel) em (au, a) broi««
Asp. I''45b45, ChOg. lsl8, GV 3593, RM.359, 10: vas.si5 seroie
com est oiseaus en quaget AyjiL 22,29; ^c'oiseauj? qui est en
nme* BC. 3938: »com oi-^el prben miie« GV. 3Ü97, RM. 22ü,37;
>Ne Fonl pa:' oiseillou eon puisl prendre au voler« BB. 1182;
vgl. Amis 2084 ff. ; il es G e r u p f t vv e rde n s : »Plurjier me velt
li leLs com fait oisel« GR.St. 1308; vgl Amis 2088; als Bild
föll lieber Fürsorge mit Beziehtmg auf den Bitvelspruch
latUt. 0, 26; Aiol255lT. ; als Bild des Unvermögens in der
sonderbaren Vergleichnng, dass ein junges Mädchen nicht mehr
von der Liebe versteht als ein Vogel vom Schmieden: DM.
3730 tr.
467. Als Traumerscheinung kommen Vögel im All-
gemeinen in Aioi vor. Elie träuml, da.ss alle Vogel Frankteiclis
ohne FIngt'I zu Aiol kamen und dass er ihnen Flügel gäbe:
Aiol 370 ff. Nach der Auslegung des Traumes durch den Ein-
siedler Moyses bedeuten sie die Invnzösisclien RiUer und Dienst-
mannen, wulche ihr Land verloren haben und durch Aiol
wieder bekonmien sollen« Aiol ¥)d ff.
I
I
I
l)ie Kaubvösrel
468. Die bedeuten Jste Rolle uinler den Vögeln spielen die
Raubvögel (oisei de prok: BS. II 17:2,15) und unter den Raub-
vögeln wieder die zur Jagd ab;,^eriditeten Falken. Zur Be-
zeichnung' verschiedener Arten von Falken dienen die Wörter
faua^ faueoucel^ fauconnvt^ girfaus (yirfaut, gerfaui^ gterfaut,
ffriß'ax) imd qirfaleuH. Einzelne Unterarten werden auch durch
AdJL'ktiva unterschieden. So hei.sst der Bergfalke faucmi mon-
ieuier: AB-(i6,31, Amis 3393, DR. 256, Ganf.4557, RM. 166,36;
faucmi moniardin: Loh. Ola24. I(j3al4. 167b 0; faucon mou-
fitardin (^): MM. 107d34; fuuhm mtinlarsln: Horn 731; der
Pilgerfalke ftmchon peletjrm : Asp. II 5^. 73, 20.
469. Neben den eigentltchen Falken werden die ebenfalls
zur Jagd benut/ien Verwandten derselben, der Habicht (ostotir,
(mtur^ östor, osloir, astor, hostur)^ der Sperber {e s per vier ^
"esprevier, auch moi<qnet: GM. 3c L 14c 21) und der Schmer 1
{esmerily esmer'dUm) tuiuflg genannt.
470. Eine wcnifjer bedeutende Rolle spielen die nicht xur
Beize geeigneten Adler (aiyte, tiigh'uHi>^ aterion] und die
Gabelweih {escoH/ßc}^ und nur ganz vereinzelt kommen der
Geier (voutour) und verschiedene Arten von Eulen {choe,
cantiie. hiimit, duc) vor.
^ 471. Die zur Jagd benutzlen Vögel sind wie die Pferde
und Honde kostbare Besitztumer und werden wie diese hau'
^ denen zum Geschenke gemacht, die man ehren, belohnen od
für sich gewinnen will Vgl. zu den in §. 3Sl angeführten Bei
spielen noch: AB' 66, 31, Asp. 1159,38, BS, 1 165,3, DelO;
117 f., Enl'Guill. (Guilt. d'On U 17), Gaiif. 5049 ff, Gayd. 154,
3979, GBourg. 20. 1565, GodB. 888, HB. 234s, 5731 f., MM.
15ld7. 153b 44, 154b4l, Morn 632, Loh.85d 14. I48c30. 162d28,
163a 14. 169c 27 f. Ih!5a30, Rol. 31. 129. 184, Sais. I 216,5 fif.
228,5 f., Charlemagne de Venise (Gautier, Ep. fr.* III 46).
Karl der Grosse erhält von den Bürirern von Toulose einen
Habicht als Tribut: Gayd. 3868, und als Brückengeld werden
an der Brücke von Mantible u. a, gefordert: ».C. faucons mu^^t
Fier. 2523.
^ 472. Um den Besitz eines Jagdfalken enlstehn oft ernste
Streitigkeiten. Aufart von Dänemark hatle der Königin Lucatre
einen Sperber geschenkt, welchen diese der Königin Sebile und
St'bile wieder dem Berart von Mondidier schenkte. Als nun
Aufart den SptTher in Berarts Händen sieht, fordert er Berart
7.um Zweikampfe auf, wird aber von ihm besiegt: Sais.l 219,9flf.
Vgl. auch §. 487.
de
i
K
Daurei 1250, DR, 747,
1489, Gayd. 607, Gßourg.
PD. 1157. PO. 257, RM.
>fauz modaz* GR.F. 8750;
ISO
110
473. Vollkommen ausgewachsen und zur Jag^d verwendbar
sind die Falken erst, nachdem sie einmal die sich jedes Jahr
wiederholende Mansei'iing durchgemacht haben. Daher ist das
gewöhnlichste Epitheton für sie das Wort mite: »faucon muc«
AB.Romv. 204,24, Aym. i,^, 47, Bueve de Hant. 409.24,
" " Fien 1824. 2014, 2523, Gauf.
m 12G5, GV. 641, Loh. 161a 18,
60,35; »moe fauconc AB'63, 4;
»esprevier mue« HB. 23*18, 7531,
M. 112,35; »mueg espervers« Asp. III 35; tostoir mue«
AB.Romv. 240,14, Aym. 45,45, GR.M. 244,24, PO. 247, 410,
RM. 67,11, Rot. 129; »mue(; astor« Asp. ü 68,19; »ostoii-s,
faucons et espreviers mu^s« HB. 540; »girfalcon mudat* Aig.
83:2. Seltener ist das Epitheton muier: »faucon niuier« AB*"
140, 16, GhOg. 5350, GV.23f)5; »hosturs muers« RoI 31; »ostur
sor u moer« Hoin 134. Dasselbe kommt auch substardiviseh
vor: >Qiie sor son poing lenoil J. esprevier; Onques nus hoin
ne vil plos bei muier« Anb. 1535 f. Nur einrual finde ich
muab^e: vhoslurs muables« Ret. 184. Die noch nicht gemau-
serten Falken heisseii mr: y^osiuv sor u niuer« Hörn 134. Vgl
Schultz, Höf. Leb. I 369.
474. Die Mauserung selbst heisst mue oder mucisun^ mui-
suii: Hörn 633. 3ht€ wird auch der Raum genannt, in welchen
die Vö^'el während derselben eingeschlossen sind. Ein »espre-
vier de mue* FCBorm, 135, »oitours de mue» Flo. 979 und
»faucons qui de mue est issus« Aye 1130 ist also soviel wie
ein >e,, o. und f. nuje^<. Bei Unachtsamkeit der Warter konnte
ein Vogel aus diesem Gefängnisse entfliehen: >^Desor mon poing
s'aseoit J, faucon. Escliapez ert de la mue Fromon« Loh.
164c 15 r Vgl. Asp. Romv. 173,8 f.
475. Je ötler ein Fatkc gemausert hat, desto wertvoller^
ist er. Durch die Anzald der Mauserungen ^vird daher nicht*
nur das Alter der Fidken, sondern auch ihr relativer Wert
bezeichnet: «XXX. faucons de .Dl. mues ostex« Loh. 162d28;
»Qui fu de -lüL mues, merveilles estoit chier« Gauf, 4558. 5050;
»Qant de la qinte nme le Iraist noveiemant« Sais. 1 216,9;
»La sedme muisun Tai fet muer* Hörn 633.
476. Walirend dtT Mauserung bedürfen die Vögel einer
rgsamen Pflef^'e. Vertrautlioit mit derselben gehört zu den»
otwendigen Kentiinissen eines ritterlich erzogenen Mannes :
i>Je sai muult bieii .1 esprivier nnier» Hß. 74(J3, Vgl. Ant. T
47,6, GodB. 752, Jer. 6773 imd §. 377.
477. Wenn sie nicht in der Mauser oder auf der Jagd
sind, sitzen die Jagdlaiken gewöhnlich auf eigens für sie an-
ebrachlen Slanijen: »faucons sor perches« Loh. 85dl4. lOOcO.
200
Vgl. Ghev. Vi?. (Hist. litt XXO 518), GhOg. 10.%, LXIV 4,
CV. 982, Daurel 248, Fien ^2557, PO. 1310, BM. ir>ti,3(>. Als
Raoul von Ganihrai in einem Kloster Quartier nimnil, iris.sl er
seine SptTber auf den gotiienen Altarkreuz-en sitzen: RC. 50, 3.
An den Sluii^en waren die Vogel beft^lii^t: GhOg. LXIV 4.
Die Fesseln {{pd)^ welche ihnen auch auf der Reise und auf
der Ja^j;d ungelegt wurden, um F:ie arn unzeitigen Aufniegen zu
verhindenif scheinen oft sehr kostbar gewesen zn sein: »li giet
le reHerient, dont a or sont ti las« Elie 2326; »Li giet des \V\6s
ierenl monlt avenant* Rone. 0747.
478. Das EiiLtern der zur Jagd gebraucliten Vögel bildet
für die Burgbcwohner, und zwar sowoiil für die Herren wie
für die Damen* emeii angenehmen Zeitvertreib: CV. 982, Daurel
1135, FG. 5, H. Diese füttern sie oft mit Ueberbleibseln von
der Mahlzeit: »Ele le vait paissant d'une ele de pertris« Elie
^150; »Gorje 11 fait de Tele d'nn poucin* Loh. 121b 6; »Gorje
li fait de feie d\in plovier* Loh. 170c 13. Vgl Loh. 164c 17.
479. Auth Kindern wird das Spielen mit den Jagdvögeln
gestaltet. König Ganor giebl einem weinenden Knaben einen
Schmerl, um tlin xu trösten: Ay<? 2:jOS. Grössere Knaben sind
schon mil der Fliege der Falken betraut. Als Roland und
seine Gefährten gern aus Laon liinauswollen , weist sie der
Pförtner zurück mit den Worten: »Alez deduire laiens en cel
vergior, De vos faucons pensez d'aplenoier« Asp. (Hist lilL
XXH 304).
4S0, Einem Ritter wird einmal au» dem Tändeln mli
Falken ein Vorwurf gemacht: *Parmt les loges voit paissant un
faucon . . Voit le sa mere ; lors l'a mls a raison . . Trop Jon-
guemenl porles esrnerillon .. Prenez les armes* FG. 5. 12 ff,
481. Sehr häutig treflen wir Herren und Damen mit Falken
auf der Faust, sowohl im Freien wie daheim: AB^G:?, 4, Amis
339:^, Anh. 1535, Aym. 45,45. 45,4vS HS. I ir4,30, GliN. 26,
GV. 907, Daurel 1284, Flo. ri<)2, Gauf. 4957, Gavtl 344l>. 3810,
HM lii7a4->. I07d34, Hörn 134. Mac. 721, PO. 78, Sais, I
110,1 2^3,11, Vny. 271.
48S. Die Bitter liehen die Falkenbeiz«* so Jeidenschadlich,
dass sie auf grössere Rtist-n und Kriet^szü^e ihre Falken mil-
nehmen. Huon von Bordeaux nimmt Habichte, Falken und
Sperber n»it nach Paris, um unterwegs tagen zu können: HB.
540. Kiu I der Grosse führt Habichte mit dem Heere auf dem
Zuge nach A^^^fireumnl: Asp. Ronrv. 170, 17. In den Kreuzzugs-
e[»en habi^n sowohl die Kreuzfalirer wie ihre Gegner Habichte
und Gerfalken bei sich im Lager: Ant. 1 243,10. II ^11,0, Jen
5(i43. Sogai- aufSeerf^ist'U werden Habiclde, Falken und Sperber
mitgenommen: Ave 1859, Elie 23211!., GodB. 772. Vgl, §.380.
201
Ein Ritter, welcher anf der Reise seine Falken nicht bei sich
hal, sehnl sich nach denselben zurück: FC. 153,32 fit
483. Ein grossot' Kummer aber kann die Freude an den
Falken vernichten. Liebeskummer verleidet der Galienne: -Veoir
voler ostoir ne gerfaut ne faucon , Espi'evier ne mosqnet , ne
Toll d'esmerillon* GM. 3b3ttf, Als Fromondin Wilhehns Leiche
erblickt, wirft er den Sperber, mit dem er spielte, fort: Loh.
121b 28.
4H4- Schon in §.379 wurde erwähnt, dass die Falkenjagd
in der Regel am Flussuft-r bei riehen wurde. Es zeijren dies
noch fül|?ende Slelleni Ave 19K1, BB ia»8, FC 58JG, Fi o. 979,
Hörn 2202» Loh. i61b7, BAL 60,^4. <V7, 1 1 , Sais. I 110,4,
Solches Ja^-^n mit Falken hoisst rwoicr: Sais, 1 110,12, riveicr:
Hörn 2203. Auch eine Falkenbeize am Mi-^erestiaiide wird er-
wähnt: JB, ^272.
485. Diese Art Jag:d war also hauptsächlich auf Wasser-
mid Sumpfvögel ^ericlit(*l. Mit dem Edelfalken und dem
Halichte jfi;,de man J)esonders Ki'aniche: AB.Rcimv. 240,14 f.,
Aig. 832 f., Bat. Loq. (Sms. XLV 23 f.), BC. 926. 1578, Danrel
lisJ84, Jer. ;^7<J4. Ein auf luaniche abgerichtuhT Falke heisst
faueon tpinci: Aye 3, faHrott rfraai: GBüurg. 22(J0, ein zur
Kraniclijagd geeigneter Habicht osior (fnuvr: üayd. 3872 oder
bloss ifruirr: Gayd. I3K4Ö, Mil Ilabiclilon mid Falken uenlen
ausserdem aber auch Heiher: AB.Romv. ^4^,14 f., Bai. IjOq.
(Sais, XLV 24 ), wilde Enten: Aym. 4Ö,19, GBour^. 122, GV. 53,
Scliwäne: JB. 2273, Loh. \lhc 11, t^n norctUk genannter VVasser-
vogel: GBourg. 122, Tauben: 1er. 20 15 tf. und so^^ar Hasen
geia^d: Bat Loij. (Sais. XLV 24).
48G. Der Sj »erhör i.st für die Jagd auf die grossen Wassei'-
Vögel ni*^hl ^'ceignet. Mit limi jagt man nur kleinere Vögel,
nämlich Wachleln, Robhülmer, Lerchen, nälier und Elslerti:
Aub. 1552 IL 1718 IT., Gayd. 394S [L. Sais. I 21G,5 IL
487. Der Beizvog^ol wurde, wefjn sich jagdbare Vögd
zeigten, in die Luft geworfen: Daurel 1295, HM. I07c5ff., Hörn
635. Er miHsle so abgcMJchtet sein, dass er, wenn er auf seine
Beute beraht^edossen war, wieder auf die Hand des Jägi:ers
zurückkelirle, Zuvveileji aber ^vht er im Gebüsch verloren, und
weim ihn dann ein Anderer findet , erhebt sich oft Streu um
seinen Besitz. So bej^atm der Streit zwischen Htiun von Bor-
deaux und Karlot nach Amaris Au-s.sa^'e um den Besitz eines
Habichts: HB. l::J79 ff. Ans ^deicher Üi*saclie droht ein Streit
zwiiichen Holaiitl und Otivier auszubrechen, als Roland nnlor
den Muueiii von Viane an iler Rhone jagt und dabei .seinen
Falken verliert: GV. 64ff. — Ein guter Jagdfalke erhält wie dn
Auitff. 11. Abb. (Fr. Bangert). 13 ^
aos
guter Jaf^dhund das Epitheton vrai: »Vrais fu roisiax« H51
107c 8. Vgl. g. 383.
488. Nicht alle Falkoiiarlen sind zur Falkenbeize g^eeignct.
UnlüchLig dazu ist der an folgender Stelle erwätinte fauconcel
lanicr: *Par Diuu! dist-ele, trapse vt^iilL rasaucier Qiii de liuant
cuide fcre es|iervier, Ne bon ostoir de fauconcel lanier!« FG.
116,30 ft* Die UntUKcnden dieses kleinen Falken werden in
den beiden folgenden Ver^doichungen beschrieben: »La costunie
as al fauconneL petit Qui est laniers, malvais et alentiz Que
ja par lui ne sera oisiax pris Tani que il voit que auire Pont
saisi Dorit se esgete qu'il lor cuide colür. Ne le prendroit jus-
qu'el jor de juis« Loh. 211d25 (T.; -La coslume est al fau-
concel petit Qui Toisel porle as piez canl il l'a pris, N'a tant
de euer que il Tost envair* Loh. 224d28 fT. An beiden Slellen
wird ihtii also Feigheit vori^e-worfen- Er ist einerseits zu feige,
einen Vogel selbst zu fangen, andererseits, einen gefangenen
Vogel XU töten*).
4cS9, Der nmsquet genannte Sperber , welcher GM. 3b 31
(§. 483) unter den Jagdfalken genannt wird, scheint auch von
Aas zu leben: *De nul iKinie vivanl n\ira consel Irove Fors
les moskez du bos qui Tont asavourt^* GM. 14e20 f.; »Car
inoskez et lahon in'ont ja si atorne, Les iex dusc'au cervel
nVonl man^i*'^ et crev«'^* GM. 17d TJ f. Leon Gaulier jedoch
hält hier ntuskez für Fliegen (Ep. fr. iV 143), eine Annahme,
zu welcliei' die Nachbarschatl von tahon gewiss mit Unrecht
Veranlassung gegeben hat.
490. Auch (ierlalken und Scliinerle verschmähen es nicht,
mit andern Raobvögeln über ein totes Tier herzurullen: »Duc
et voulour, girfaut, esnienllun, Et autre oisiax que nomnier
ne savon, Au clicval mort en vietrl ruolt grant foison« Asp. I*
256 ff.
4VM. hl der liegekaber sind sie Jäger lebendigen Wildes,
wie der Habicht, welclien sicli Judas Makkaltäus zum VoibiKte
♦) Eb ist möglich ^ dass unter diesem Falken der Würgfalke {falca
Uinarius) zu Trer«tt*lfien ist. Das Wort fatn^r j«docli scheint nn den eiticrtei^^|
Stellen: FC. lHl,'i2 und Loh. L'1UI24) nicht zum Namen dß« Falken ^^^|
j^fdiOien, sondern nnr die Bedeutung »feige* zu haben. Es winl, soweiF'^f
ich gesehen habt', in den aüfrunzösi sehen Eppn nirgends zur Bexeichnung
einer Falkenart, sondern nnr in der nngej^obenen Bedeutung gobi-uncht.
Daher h;ibe irh nuih dif zuhlreich^^n Fiille, in denen es mtt Menachen
angewandt wird, nicht unter die iMeta|diorn anfgenonmien. Einige dieser
Steilen »nÜÄen hier ihren Plalz linden: »Qu'ef u^i vrist ne counrt ne
lannier* AÖb70, ;^1 ; »Hi jou li deslailloio, trop eernie ianiers« Aiol
AehnÜch: Asp. 11 öÖ, :]4. Bll 263. mi. 1790, 5154, BC. »52. 17S7. 2iJ
2875. 'MM. :J4t)2, Berte ::I5I*. :m):i, ChOg. 9749. 97.Jl, EnfOg. 428. 217
5104. &433. ti446 etc. etc. Vgl. die Anmerkung m RG. 181,7.
9C>3
I
nimmt: »Siir son vivier un grant arbre esj^rda, Vit J. osloFr
foiiniu* (|ui [uanoil la, Vit qu'äl niiautit, vers l'iaue s'envolla,
J. f^raiiL oialart saisi et empiela, A la terro Toclst et devora,
Taut con lui plol ein poist et en nianja, Tons les autres olsiaus
si esmaia, Qu'ens ei vivier .L tous seiis iraresta: Quant ot
mangle son bec moull bien torca, Paisibteoienl sos Tarbre
repaira, La se pouroint et moult bien s'alesa, Li Macabcis a
cel osloir pensa Qui les oisiaus dol vivier escacha* Aub. Ul ff.
492. Nester von Habichten und Falken fmde icb nur ein-
mal erwähnt: »D'ostors et de faucons y treve Ten les estres«
Aye 907.
493. Habichte und Falken zu essen gilt als etwas Uner-
hörtes: »Ains mengerons chitr crue et ostoirs et gerfaus Que
Jerusalem soit prise« Jer. 1555 f.
494. In den poetischen Vergleichungen finden die
Falken und ihre Verwandleo sehr ausgedehnte Verwendung,
Aul häufigsten dienen sie als Bild der Schnelligkeit, und z.war
allein 1) der Falk: »Plus est isneis qoe nen est uns falcuns«/
Hol 1529. Vgl. Aye 2071 f. 5120, BC 181, GhOg. 5350. DR.
747, EntOg. 2724, Fier. 3758, Gayd. 9527, GV. 23(35, Jer. 3075,
Loh. 10a 14, RM. 177,25. 205,20. 277,37. 278,11. iä85,8. 430,33;
2) der Geifalk: »Guis li revient plus tost que ne vole girfaus«
GodB. 196 L Vgl, Jer. 7607 ; 3) der Sperber: »Gar plus va ses
chevaus que ne vole esprevier* Aoi.Ü3S,8. Vgl. FG.Bonn. 135,
Gayd. 7414, Jer. 7u4, 8105 f. 8726, Loh,81a8. 10Sbl6, 01.309,
RM. 200,23, Hol 1492; 4) der Habicht: *Li destriers cort plus
tost ne voleostors* Rone. 2804. Vgl. PP. 4785 f.; 5) der Schmerl;
»An mi le pre se lance corn .1, esmerülon* Sai^. I 32, 14. Vgl.
BS.l 152,4, GR. 4947, Jer. 7919, RG. inU9, RM. ^03, 6. 282,12.
379,5; 61 Falk und Sperber: Jen 6411. 7945, RG. 219,12;
7) Falk und Schmerl: EiieG87. 2161 ; 8) Habicht und Sclmierl :
RM. 278,3.
495. In einer grossen Zahl von Vergleichungen dienen
Falken, welche kleinere oder sclnvikliere Vögel verfolgen, teils als
Bilder der Schnelligkeit, teils als Bilder des Kampfes oder des Ver-
Jiältnisses von Angreifer mid Anpfe^iirts'iiein in scim.'n verschiedenen
Stadien: 1) Falk und Vögel: »Toutensement come faucons inuiers^
Siut les oisiaus par sa proie chacier, Se tierl entr'aus a loi d'ome
guerrier- kW 140, 16 IV. Vgl BS. 1 !2M,5 f. 1174,32 f., Elie 659 f,
GN. 11:h4 f., GR.F. 4299, GR.M. 63, 33 f. 114,19, I^ih 81c 19 f.
186c 10 H". 2) Falk und Lerche: «Fuir les tait com alue faucons«
Loh. ^22a26; »Plus le redoulent que Talöe fau{<»n- AI. 12322.
Vgl. AI 5595, Asp. 11 75, 2*) f., Ay*^ 159, US. I 1 17, 16 f. 11 297, ^27 f.,
Jer. S836. 3) Falk und Reb!mlin: *Plns le desire que falcons
fait pertris* GhOg. 7667. Vgl. Fier. 1662, GM. 48a21. Loh. 34d9.
204
4la8. 147b 11 I88dl0ff. 192a 6. 4) Falk utid Elster: «Li ven»
se fiei't es voÜles, que plus lost les nets giiie, Qiie nm fatcons
ne vote, quanl il chace la ple« DR. 317 f. Vgl. GM. Gbl3.
40d8 f., Jer. 7793. 5) Falk und Taube: »Quant no baron les
Toienl^ laisent corre a bandoii » Eosemeet com li laus vole
apn% le coulon* Aiit. 1 133,8 f. Vgl. ChOg. 704 f. 6) Falk
und Ente: ^P\m le raioutent ne fait ane faucx>n« EnfOjj. 5983'{_
»Plus lost torne et retoi'ne corn f^uicons Oi?teiiii Ne guencis^'
a mallart ne a oisel marin* GM. 33b7 f. 7) Falk bezw. Ger-
fa^k und Kranich: »^Plus desire n\eü6e ne fält girfaus la grue«
BC.926. 1578, Jer. 3704. 8) Sperber ond Lerche: »Si le manoie
com alöe esprevier« AI. 4<i5*J. Vgl. AB'' 18*3, 24 f., Anii^ 266(
Anl. II 141» 14 f., BG. 927, Berte 859 f., GhC. 5365 f., ChOj
inOf. 3322, DR. 229 f., Fier. 3279. 3635, Jer. 1430. in Sperl
und Wachlei: »Plus le doiiloient ne fail l'esprevier kaille«
EidD^. 5414 Vgl. FG. l(i3JG, GodB. 1927, GR.M. 47, 2{^ f.,
SaLs. 11 9, 12. 10) Sperber und Kalandorlorclie: »Ne s^espai-ynoieirt
ne k'ei'previers kalendre« EnfD^. 53G8. 11) Sperber und Fink:
BeHe 859. 12) Sperber und Rebhuhn: RM. 410,12 IT.
13) Sperber und ungenannte Vögel: Jer. 8836, RM. 410,12 IT.
14) Habicht und Lerche: BS. I 378, 17. 15) Habicht und Entoj
Asp.mtJSlSr., Jer. limtt 16) Habicht und Reiher: Eni
5315. 17) Habicht und Rebhuhn: Loh. 199aä9. 18) Schm«
und Lerche: »Plus le covoile qu'alöe*) esincrillon: RG. 101,
Vgl. Jer. S0B6 f.
496. Die lebhaft schillernden Augen eines Menschen werden
häufig mit den Au^en des Falken verglichen: vL'oel avoit der
et vairt coninte Caucon* AB't>2, 22; »Les iex vairs com laucons«
BS. I 3':20,17. Vgl. Aye 1229 t, BB. 2333, Bueve de Hanst
409,24» ßä. 175,26^ Dauret 1250. DM. 1275, DR, 25ti, FG. 20, 31,
64,29» Fier. 1824. 2*)J4, Gauf 1489, Gavd. 607, GBourgr. 21('
GV. 641, PD, 1157. PO. 257. Selten werden in derartigen VoN""
gleichongen zwei Falkenarteti genannt: Falke und Habicht: Elle
1710 fl", Sperber imd Faike: HC. 178,4.
497. Vereinzelt dienen Gerfalk, Habicht und Schnierl als
'Bilder der Schönheit und Tüchtigkeit: *Tant comme ü ^irfai
est plus f>iax -l'une pic. Et argeiis phi.*? de plone et Iq
d'ortte, Tanl est plus biax li enfes de tote sa iiiaisnie« GodI
1561 IT. ; >ß fo entr*els L'slninhs als <;eus private, Tan hels
CQviUens \ aesmatz Cum enire aucels menut/ auslors inudatzi
GH M. 244,22; »dl esloil gens de corpx, apers i|u'esmeHllon«
BS. I 75,31. Vgl. §. 516.
•} ich kbrri'ilfiere fltw »ffii« Voe* des 'J exte» in *^H*ahit* , da itocÜ
ein Scbiij^rl tdblit gtit eine i>an& Ikngtsn k^mii. L
205
498. Wie der Vo^el üheihanpt dient fiuch der Falke als
Bild des Fiiej^ens: *Gar pleilsl Deu, qiii forma tout le 'niont,
Que je volaisae ausiz com uns faucons« JB. 413 f, (V^l. Jer^
671, Loh. 188b7 f.) und als Bild der Gesundheit: »Pius fo
saißs et legiers qu'espervi^^rs ne faucon« Jer. fj41L Nur ein-
mal linde ich ihn als Bild des Rauschens verwandt: »Lor armes
bruient comme faucon volant« Ol. 1857.
499. Die Grösse eines in den Schild oder den Panzer ge-
stossenen Loches wird veranschaulicht durch die Bemerkung^
dass ein Sperber hindurchtliegen könne: Asp. 1*1020 IT., CL
1070 0"., und die Menge Fleisch» welche ein Gegner dem andern
vom Körper trennt» indem {,'esa^t wird, das$ ein Falke damit
gesättigt werden könne: Gau f. 3538, Gayd. 9551 f.
500. Eine von einem Heere erregle Staubwolke ist so
diclit, dass weder Sperber noch Habichte hindurch fliegen köimen,
ohne an die Larr/en der Krieger zu slossen : GBourg. 495 ff.
50L Das unbeständige Frauen herz wird mit einem Sperber
verglichen: »Li corages de fame si est vains et legiers, Gaf^
ensement se lorne comme U espreviers« Ayell48f. ; *Li vostre
cuers n'est pas de tortorele; Plus govent change qu' esper vi ers
qui oißele« FG. 2H,29f., und der jagende Falk dient als Metapher
für einen Mann, welcher um die Gehebte wirbt: »A bonne proie
a fatlli eis fuuconsv^ Gayd, 9757.
502. Die Freude eines Ritters an seinen BeizvögeJn dient
zur Veranschaulichung seiner Sehnsucht nach der Schlacht:
ifrPlüs desire bataille que or fm ne mangon , Ne deduit de
pucele ne vol d'esmerillon^ AritJI *Jl2,4 f. VgL Anl. JI 219,1.
503. Von vereinzelten Vergleichungen sind noch anzu-
führen: >»Tot autresi fait h dux vraiemant, Con li falcon qi par
les ges se prent ^ ChOg. 12122 f. und vHicliiers tiiil une espi*e
tout ensi quM. faucon« HC. 115» IG. bi letzlerer ist mir das
ieriimn comparntuiuis nicht recht ersichtlich.
504. Wie int geriiianisehen Epos spielen auch im alltWin-
zö^isctien Falken (.-ine Rolle als T r a u m e r s c h e i n u n g e n.
Den Kampf zwischen Rolaiid und Uli vier unter dt^n Maut-ni von
Viane sieht Karl der Grosse im Tranmi* vorher als einen Kampf
zwischen einem Habicht mid i-ifnnii Falken: GV. IS9(j IT. Der
Ti*auni wird den» Kaiser von einem maisire moU sukhmti ge-
deutet: GV. 1948 tf.
505. Geiberl von Melx träumt einmal, dass ihm ein enl-
flubener Falke zuilog und beinahe beide Augen auspickte: l^oli.
lÖ^-c tr» tT, ; ein anden?s Mal, da.ss er mit seinen» Falken einen
Schwan iln^^: Loh. 175c 8 ff. Der erste Tram n wird uuf bevor-
stehenden Kampf: Loh. It>4ci23, der zweite auf die Wieder-
gewinnung des Pferde» Flori gedeutet: Loh. 175c 15,
-- A,
206
SOG. Grosser'Scfimerz, nfimlicb der Verlu?t RoMncf?, wii
der A\idc durch einen Traum verküindi^^ , in welchem sie ein
Falk auf einen Barg trägt» wo ihr ein Adle»* beide Brasle aus-
reifst und wo sie scliüessiich einen Sperber aus ihrem Schosse
djivnnflies^en sieht: Rone. 5737 tf. Um sie zu beruhigen, deutet
ihr ein Priester den Traum absifhtlich falsch Der Falk soll
Karl der Grosse sein, welcher sie zu sich hat kommen Ja^^sen,
der Adler eine Nebenbuhlerin und der Sperber ein Knablein,
welches sie nach ihrer Verheiratung mit Roland gebären würde:
Rone. 6893 ff.
507. Der Rij^mel emählt Herselot, sie hal>e geträumt, Hörn
gehenkte dir einen Falken, den sie sehr wert hielte, und das
bedeute, dass sie bald einen Sohn von ihm haben werde:
Hörn 730 ff.
50B. Auf eine eigentümhche Weise wird dem Fienaul
von Moiitaut>aii die Verniählnnf,^ mit der Scliwester des Köni^
Yon nahe ^'elegjt. Godefroi de Melans träumt, dass Renaut von
Yon einen Sperber geschenkt erhielte, was nach der Ausle^run^
eines Klerikers bedeuten soll, Renaut bekäme König Yons
Schwester zur Gemahlin: RM, I12/i0 ff. Renaut aber verhält
sich zunächst ablohnend und erwidert auf den deutlichen Wink:
».V .C. mercis de De, Mes jo n'en ai encor nus oisel demandec
RM. 113,10 f.
509. \n einem Traume der Aye von Avignon kommt ein
Falke mit einem Löwen gegen zwei angreifende Adler zu Hfdfe:
Aye 11^*55 ff., und in dem Traume des Elie begleiten zwei weisse
Habichte seinen Sohn Aiol nach Spanien: Aiol 377. In beiden
Fällen bedeuten die Vö^el nalurlicli hülfreiche Freunde.
510, Uider den nicht zur Falkenbeize benutzten Raub-
vögeln sind die Adler die wichtigsten. Der Grund, warum sie
nicht zur Jagd geeignet sind, scheint in folgenden Versen an-
gedeutet zu werden: »La loi aves de Taigle et de Talerion Qui
ce ne puet laissier tos oisiaus ne sormont: Qui li plaisl sl ocist,
qui d velt si confont« Main. IV 00. Dil* Könige unter den
Vögeln können sich dem Willen des Mutischen niclit fügen.
51 L Wie der Lowe, der König unter den vierfüssrgen
Tieren, spielt auch der Adler eint* hervorrag* iide Rolle in der
H*naltlik, dot'h auf einem andi-ien Gebiete als jener. Als Ab-
zeichen auf d«*m Schilde, dem Lanzenfahnchen und dem Helme
kommt das Adlerbild nur selten vor: »Ben le conut al ebne
a esquequier Et as deus aigles qui füren t d'argent chier^ GhOg.
40ö8 T; >Et demi aigle nmre sor l*or seoit*^ EnfOg. 5<X)0;
»D'armes vermedles a aigliaus d'or semes* EntOg. .M44; »Une
ensaigne i ot riebe et .111. aygles volans« GoilB. 1722; »Sus
l'eomc corone porte par conoisan<;e Une^agle coronee propie
207
par demolran^x^.? PP. 4735 f. Es scheint hier nur vorüber-
gelieiid Mülle gewesen zu sein: »Los iloörs ei Jaigle prent lors
en Saison« ErilÖg. 5030, V^d. EniD<,^. 5035 f. Regelmässig aber
sehen wii" güldene oder verf^oldete, weithin leuchtende Adler
auf dem Knauf der Zette und Türme: »d. aigle d'or avoit sor
le pommeN AB^73,^5. \V|. Asp. I'639. P 11^24, Bat, Loq.
(HisL m, XXII 5:il)), Che. 4097 4152, Gl»0^. 7l>31, 89<JL 91)19,
9937, DB. 415. 400, FG. 127,19, Fier. 74. 247i3, GBourg. 1514,
2817, GN, 1975. 2235. GR.F. 170, IJG. 70,5, UM. I»>4d27, Jer.
4.S. Sl2. 114iS. 1155. 5871, Loh. 14dl. 157c 13. 173a2t. 244h 7.
MAim. 117 {)\, PO, 408. 448. 4<32, KM 60, 13. 151,3, Rone. 191,
Sais. 1 14,9. 6Ö,4. 82,2. 97,2. 101,3. 133,9. 193,5, Voy. 263.
Ihr Glanz wird zuweilen veroiehrt durch einen kostbaren Edel-
stein , den sie im Schnabel hallen oder mit dem sie gekrönt
sind: Bat. Loq. (HisL lält. XXll 536J, FG. 127,19. Nach
einigen Sl eilen (GHtimg. 2811 f» Jer 1145 elc, Loh. M<H,
MAnn. 117 lt., RMtlO,12, Sais. I 14,9 nie) .scheinen aÜe oder
wenigstens sehr viele Zelte eines Heerlagers den goldenen Adler
zu Iragon. Moistüus aber sind es die Zeile dt-r Könige und
Heerfüirrer, liei deren Erwähnung dieses Abzeichens gedacht
wird. In liM. winl der kostl>are Adler von dem Zelle Karls
des Cf rosigen von Richard gestohlen und dem Kaiser zum Holm
im eigenen Lager aufgepflanzt: RM. 293,6 Ü".
512. Al.':^ Traumerseheinung verhallen sich die Adler
meist feindlich gegen den Traumenden und kündigen ihm be- »
vorsichendes Unglück an. Das ist der Fall in den schon er-
wähnten Trintnieii der Aye von Avignon : Aye 1955 (I, der
Bertha: Berte Ui78 ü\ und der Aude: Rone' h783 IT. Vgh
357. 500 und 509. Gaydon Iraund, dass ein Adler seinem
ferde den Kopf abrisse: Gayd. 329 ft, und in zwei Träumen
wird ein Metisch von erneru Adler, hezw. zwei Adlern davon-
getragen, nändicb Beatrix: HM, 148,4 IT. und Richard: UM.
171 fi". hl einigen TrSumen aber auch wird dem Träiuucnden
durch die Eischeimuig voji Adlern Glück verlieissen. Der Her-
zogin hia wird die Geburt und das Sckick<al ihrer Sötuie
GuRftied von Bouillon und ßafduin angedeulet, indem sie
träumt, dass ihr zwei Adler aus dem Munde flögen und den
Tempel von Jcnisaleni von Eulen und Fledermäusen säuberten :
GodB. 2t50 ir,, und Ehe von SL Gille sieht das zukürrDSge
Scliieksid seiires Sohnes Aiol, indem er von einem Adler tiauml,
welcher die andern Vogel heherrscht : AioJ 375 f
513. Wribrend der als Wappentier und als Traum-
ersclieinung erw^fduite Adler stets aigk genannt wird, trill der *
Adler in den poetischen Vergleicliungen nur unter dem,
^7atnen akrion auf. Er dient als Bild der Schnelligkeit: »Ki
m
plus tost court qne wm allerioii« ChOg. 641 n, 3; amm
Gayü. 2082. 953(J, Jen 7958, Sais, 1 142,14; des Raiischoti«
»Plus le fait bruire que J. alerion* AB^'2!26,25; ähnlich: GhCX
47<j5, gl. %3, GN. ^121, Sais. 1 142, J4 Hss. R und A; der
Furciitbarkeih »Plus le redoutent ne fait ano faucon Ne que
ne iait gruo Valerion« EnfÜ^^ 5984 f.; ahnlich: GR. 33SO (Litlr^
Diet.); der Tapferkeit : »Aiitre uaiens se fieri comnie .1. alerion«
Sais. II 143,19. Nur in der §. 510 angelTihrlen Vergleichung
wird ncbei) dem aierioa auch der a^gh j,^enanut Welche be-
sondere Arten von Adlern mit diesen beiden Namen bezeichnet
werden, lässl sich aus den Stellen der Ch. de g. nicht tVst-
stellen. Vielleicht hat in obig^eu Bildern der bequeme Heim die
Wahl des Wortes aler/on veranlasst,
51 4 . Di e G a b e l w e i l ) e f esca ttfle , vjico ufjle , escojftt) er-
scheint als Qm Raubvogel , welcher nur kleinen Vögeln wie
El>tern: Jer. 1280; Taoljpo: Jer. 1215. 1281 und jungen Hühnern:
BB. ^49 nachstellt und sicli ausserdem von Aas nährt: »-Desor
un pei soil la teste ferne, Tant li laisÄiez quV^scouftle le nien-
jysseiit« Ainis 1753 f. Sie wird mit Pleil und Bogen ?ej«gj|^™
DM. 1950 t. und bildet eine nicht unbeliebte Speise; AB"ä,Sd|^|
UM. 1952. '^
515. Während der Belagerung von Jerusalem sah Gottfried
von Bouillon einst drei (labelweihen über dem Davidslurnte ihre
Kreisci /ielien und erst eine Elster, dniui drei weisse Tauben ver-
Iblgen. Er U'gt niil seinem Bop^en auf sie an und durchbohrt
sie alle diei mit einem Flbile: Jer. 1212 fl'. Dieser Mei^terscluiss
ilössl den Tüiken solche Achtung,' ein, dass sie in Gottfried
seil der Zeil den zukfinftijren Köni^ von Jerusalem verntut-rr
Jer. 1703 f. Auf den Schiiss wir'd aucli in anderen Kreuz
epen tiäutig an^jespielt: BB.910ir., BS. I 112,::^», GodB, iS:^\ ax.
2271 r. 52:385.
516. in einer ftoetischen V^ergl eichung dient die Gab
weihe als Bild der Feij^^heii oder Untüchtig:keJ im Gegensat
zum Habicht, dem Hilde der Tüchtigkeit: »Nient plus que
es<:nulles (»eut Tosloir resambler Ne se |>eut li miens fiex a son
sens atorner« Aiul 7123 1". Zur Veransehaulichungr des Ver-
hältnisses von Verfoit^er und Verfolgtem wird aber auch die
ein Hütmchen vei folgende Gabelweihe verwandt: vSi se fiei-ent
en iaus qu'escüufles au pouchin^ BB. 249. Ihre Be]iel>theil ais
Speise veranlasst die Ver^feichung: >Plus volenliers l'eslranglast
\V\m sa'm Que ne menjasi escoulles ne pouchin« AB' 3, 27 1.
Ein Ort soll so g"ut bewacht werden, dass nicht einmal eine
Gabelweihe, eine Krähe oder eine Elster hineindringen kann:
vAin/. ^arderez eeste berbei>^ene K*0scufle i entre ne corneile ne
piei Ot. 2U5 f. Vgl. HB, 454i8 f. und Lob. 188**7 f. (§. h^}.
u
^09
517. Als Traumerscheiniing deutet die Gabelweihe
wie andere Rimbtiore auf kworslebt'ndes Unglück: »Mais ennuit
loule null, en dormant, nie sambloit C'uus escoyfncz moult
graiU desur niy avälloil, El inoolt croeuseiiienl »le son bec nie
beqyoit^ HQ 205, 10 ff.
5ts. Die übrigen Raubvögel werden nur an ganz ver-
einzeUeri Stellen genannt. Geier (vouiottr) nähren sieh von
Aas: Asp. P2.JÖ (§. 490), Daurel ^:>05 (§. 192) und bedrohen
Alexander den Grossen in Indien : ChC. 3096. Unter den von
Aas lebenden Vögeln wird aucti die Ohrculo (titic) erwähnt
(^. 490). hl einem Traume der Herzogin Ida bevölkern
k ä u z c h e n ( ca uetfs ) u m\ U 1 1 u s ( h nam^) il e n Te m pe I von
Jerusalem und weiden von zwei Adlern daraus vejlrieljen :
GodB. 260 M. (vgl. g. 512). Der Kauz {choc) wird ausserdem
we^'en seiner dunklen Farbe erwühtd: »Sa color n'esloit pas
de semblance de choe« Berte 836 und der Uhu in der §.
angeführten Sentenz aus FG.
Die Singvögel.
519. Neue Aljschnilte der alt französischen Epen beginnen
sehr häufig mit einer Schilderung der schönen Jahreszeit, einer
Schilderung des Eli'wactiens der Natur im Frühlinge, und dabei
wiird last regelmässig des Gesangs der V'ögel gedacht: »Ge fu
en may par une iuatin<5e; Le soleil lieve, qui abat la rousee;
Li oisel chantent par la seve ramec« AB' 39, 20 ft; »Ge fu a
unes Pasciues que yver se fenisl , Que fuillisscnl eil bois et eil
pre >ont tlori , Et chaolent li oisel et mainent grant gain, El
li rous>ignoIet qui dit: Oci» oei« Aye 2576 ff* Aehnliche Stellen
finden sich: Amis 513 tt 537 ff., Ant, 1 57,5 ff.» BE, 1 ff.,
1887 ff., ßC. 1533 f., Beuve de Haust, 77,% f., BS. 11 393, 6 ff.,
ChN. 14 IT., GbOg. 12495 f. 12609. 537 n. 3, GV. 299 f., DM.
1684». mU IT., EnfDg. 690G f,, FG. 150,1 f., GM. 19c 8 t, GodB.
360 IT. 4058, GB.F. 8126 ff„ GV. 34S ff. 329i f., HM. 109d29f,
155c 12 ff., Loh. 159c 1 6 ü: 164b 25 ff. 164c 26 f. i71c6 fi:
176c 22 f. 187d5 ff., PO. 39 tT. 245 f., RM. 12,28 f. 40» 9 f.
88,5 f. 108,15 Ü\ Sais. J 106,8. 109,3.
520. Statt des anbrechenden Sommers wird an ähnlichen
Stellen und mit ähnlichen Worten auch wohl der anbrechende
Tag geschildert: »La nuit s'en vait, li jors prist esclairicr. Et
11 selous coimiiem;a a raier. Li oLsel chanlent soz Viane ou
gravier* GV, 1969 ff. Vgl. Aye 2022 ff., BG. 3013, GliG. 6304,
DE. 1363, FG. 131,27 f., Fier. 5416, Gauf. 4582, GodB. 30i6,
AoMg. u Abhuidl. (Fr. BftDgert). 14
fio
[JB. 1545 ff., Loh. 68c 13, RC. 245,18 ff., RM. 29,10, Ronc-
1323 ff., Sais. II 105,15. 174,3 t
521. Aber uucli ohne dass der Jahres- oder Tageszeit Er-
wähmmp' geschieht, wird des schönen Wetters und des Vogel-
gcsangs gedacht , um Stimmung zu ntachen für die folgenden
Ereignisse: AB'' 136, 8, Aiol 4945 I' 5069 f, Ant. II 44,8, BG,
2353. 2431, BS. I !Gl/28 f. 11 35,28 ff 49,1 t. Elie 13G7 ff,
FC. 15,17 r. 16.12, GM. <33a7, HM. llOaÖ f. 110a 32. nOc23,
Loh. 3c L Main. III 33, PO. 81 i' 1605 f.
522. Der Held wird durili den Gesang der Vögel oft tief
ergriffen und zur Einkehr in sich selbst veranlasst, worauf er
sich dann in der Regel aufrafft on<l einen entscheidenden
Beschluss fasst, z. B. AB» 44, 2 fl". , Amis 537 ff.. JB. 1545 ff.
Zwar macht sich der Einflnss des Vogelgesangs auf das Handeln
des Helden nicht überall mit derselben Deutlichkeit geltend.
Die Absicht, diese Einwirkung' darzustellen, ist aber gewiss ur-
sprünglich vorhanden gewesen, wenn auch spätere Verfasser,
welche nur mit eistarrlen Formeln hantierten, sie nur selten
erkannten. Vgl Uidands Schriften zur Gesch. der Dichtung
und Sage, III 95 ff.
523. Singvögel wurden zur Unlerhaltung in den Wohnungen
?ehallen: »En la chamhre roial, oo le roussignol Irie« DM.
0504. Vgl. PO. 4t»9. Auch von künstlichen Singvögeln wissen
Gh. de g. zu erzählen: »En nii la sale du palais principe Avoil
im arbre qu'on i ot fait ovrer, Fait fu de coivre, sotilemenl
moles. De tous oisias i poTssies trover. Et si avoit cha.scuns
oisels son per ... Par nigromance i fist lo venl monter, Par
lou tuet encontreniont aier; Caiit li vens snfle, les oiseaus fait
chanler; Tanl com Ten veult fait oii le son durer* Aim. Narb.
Hist. litt. XXll 4(J7. »Äs JUL bors du eaalil dort^ Ä .IUI. oisiaus
qui moull fönt a loer, Qui ades canlent et yver et este« HB. 4921 ff.
524. An einem kostbaren Bette sind Glöckclien angebracht^
deren Lieblichkeit den Vogelgesang noch übertreten soll: >»Ne
harpe ne viele ne lonte ne jougler Ne nul oisel qui soit^ tant
Sache du ch anter ^ Elie 1674 f. Vgl. §. 76.
525. Unter den Singvögeln werden an den oben erwähnten
Stellen namhaft gemacht: die Nachtigall (rossif/noh FC.
150,2, rossiftnox: Loh. 159c 19. D 154b, rom{;iws: Loh. 187d8,
rosigneus: RM. 12,30, rositfiraus: Ant. I 57,6 rosiiious: GliOg.
12496 Var., rotissif/nof : DM. IU5U4, nms.ieimpwl: JB. 1547,
roHsingol: Elie 1370, rouaclyuol : Main. 111 34, losignox: GodB.
362, ioshtnox: GhC. 65u5 , imirselfjim : BB. 6, BS. II 393,8.
roussi'jnoivt : Aye 2578), die Drossel {mcrle: Ant. l 57,6,
ChOg: 12496, Loli. 159c 19, Elie 1369, mclle: AD" 44, 7, PO.
82. 1666), die Goldamsel (mwl: FC 150,2, PO. 82. 1666,
^11
onoi4s: GV. 3*293, Loh. D 154b. otius: GhOtj. 5cl7 n. 3, orieusi
Chl\'. 124%, t'MWe/; Elie 1369), *lie Lerche (ri/yt'; ÄnlJ57,7,
RM. 29,lti, altjuei DR. 1363, uhcte: GodB. 4058, Sais. 11 105,15.
174,4, (äocife: AB" 44, akmeie: Loh. 68c 13, uloeie: Godß. 360,
3046), die Hau beiihnche (mauva: BS. I 161,29, ChOg. 537
n. 3, ma«!.^: GV. 3'i93, Loh. 159c 18. 187d8, malvis: GodB.
36*2), die KaKin der lere he (aii andre: Sais. I 106,8, BS, I
161/29, cainnLe: Auiis 513), die omp^c: GliOg. 12609 (höchst
walifsclieiiiljcli auch eine Lerclju, v^L aloc coHptk: ChC. 6505,
Loh. 1881j7), die Elster {pk: Ard. 157,6), derStaar (estoruel:
A B* 44) , der P a p a {? e i ( puppgaui : M;i i n . III o4), die T u r t e Ua u b e
(Jarterde: GodB. 363) und die onfte (?): Biieve de HansL. 77,37.
526. Vtm diesen Vögeln tritt die Lerche auch iioeh in
zahlreichen andern Stellen auf. Als Ja^'dbeute des Spt-rbers
wurde sie §. 486 erwätmt und als Wild des Palkon, des Sperbers,
des Habicfits und des Schnierls in Ver|,deiclumgen §. 495, 21 8)
14) und 18). Auch allein koimnl sie als Bild der Schnelligkeit
vor: »Plus tost s'en lornt* ke aloe nieiuiteie* AI. 1467. V^d. RM.
4iJi,35, Elie 687. 2161; vUne aloele, qiie hien tost sei voler,
Ne poviiil jiiie ens el palais voler<< HB. A'A'iH \\\ «Ne sui fau-
cons ne aloe coupee Qui laiens pnisse enlrer a la volee« Loh.
188b 7 f. Vgl. mit den letzten lieiden Slcllm OL 205 f. (§.516).
Ausserdem dient die Lerche einige Male als Bild der Gering-
lugigrkeit zur V'crsirirkung der Verneinung: vQue il ne les prisa
une aloc plinnee« DM a>30. Aehnlieh: DM. 8871 f., GauL
2635. 5703. Als Leckerbissen wird sie an folgender Stelle er-
wähnt: *De tes oisiaus, s'il vos piaist, nos lairois. A vos m'en-
voie Kallemainne li rois, 11 veli avoir et les blancs et les noirs,
Ses phimera noslre queus Godefrois, S'en ferons qiiirre en rost
et en espois . . . Jon voel avoir les oiseax c'aves pns. Pin^ons
el melles, aloes et (jeidris (Var, malvis) GhOg. 11190 ff.
5!27- Die übrigen Singvögel werden sonst selten genannt.
Wie die Lerclie dienen zur Verstärkung der Verneinung auch
die Nachtigall, die Goldamsel und die Elster: vEu non
mei pn'iseiie un aureoU GR.F. 39ü5; vEu ne li prejzerie un ros-
sinoU GR.F. 3910; »N'eüsl dute a li nient plus que une plet
DM, 1593; vPuur ee n'i vaut assaus vatllisiarjt une pie«
Fier. 46G2; »Ne reinamoil por lui plus que por une |>ie*
GhC. 3972; »Toi ne tes Diex ne valetd une pie- Ol. 1:294.
In Vergleiclinngen treflen wir noch die Kalandert erche
wegen ihres Schweigens im Winter: »La fuicele ert plus coie
que en yver ealendre« GodB. 714 und als Beute ^les Sperbers:
EnfOg. 5368 (§. 495,10), die Elster als Beute des Falken:
§. 495,4), als Bdd der Buntheit: »goute com la pie« DR. 571;
tvair connne pie* Jer, 3662; »coumre pie par devant vaironnö«
212
Fiei\ 4114 (vgl. die Pfonlf'narnoji Pennfpie und Tennevaitt]
als Bild der FLisslichkeit : GüdB. 15^1 (§. 497); und als Bil^
der Schnelligkeit: Ol. 206 (§. 51G); doii Staar ebenfalls als
Bild der Schnelligkeit oder als Bild tier Zusamnienschaarung:
»Aisi sen von ensanx con estornel« GR-F. 1392. Dass die
Elster vom Sperber nnd von der Clabel weih gejagt wird, haben
wir §§. 486 und 514 gesehen, dass sie als Speise diente, j^eht
au«; Gayd, 3950 hervor. Eine tote Diossel giebl einmal Ver-
anlassung zu einem Stossseuf^er über die Eitelkeit alles Irdischen :
»la dämme ol ung merlle mort trouve. De l'une nmin en
Faulre l'a tourne et vir^; Lors a la dämme ung soupir ge€t6:
Que ycest secle n'est lout que vanile« Aq. 875 (T. Als Speise
werden Drosseln; GhOg. 11^^06 i§. 526) erwähnt, ebendaselbst
auch Haubenlerchen. Das Gefietler einer ausländischen
Goldamsel wird als Helinschnmck verwandt: »La plunie fu
d'orioel d'aulre mer« HB. 4916.
52y. Einige Vögel dieser Klasse werden xwar nieht unter
den Sängern genannt, aber doch zuweilen in den Gh. de g.
erwähnt. Die Schwalbe (aronde, aruMte, arondiau^j arundel^
aromlelii, ahndreUe) dient in V^ergleichungen als Bild der
Schnelligkeit: »Plus lost se sont venu que ne vole arondelec
CliG. 6^42. Aelmlieh: GhOg, 11931, Gayd. 2602, GM. 8d4,
GoilB, 1308. Ot 372, PP. 21l>l, HG. 189,16, RM. 385,35, Ro).
1492^ Sais. 11 45,5. 45,12; der Geringfügigkeit: »Je ne me pris
vaillant .1. arondeK^ RG. 183,11; der Schwärze: »neirs cum
aninde« GR.F. 3285; ihr Flug als Mass einer Enlfernung: *N'a
si gente pucetc tant com vole l'aronfie« Fier. 2180. Eine weisse
Schwalbe erscheint als Botin Gottes: »Alant es vos venu une
blanche arondele; El pome! de son elme ol une parressele;
La s'asist li aronde, de ses des ventele; Oiant trestos, li dist
une vraie novelle« GhG. 5501 ff. Wegen der weissen Farbe
vgl. §§. 280 und 424, Äromhl dient auch ah Pfoi'ilenarae,
vgl. §. 58.
529. Der Fink (pittrhoH, pincou) wird als lieute des
Sperbers; Berte 859 und als Leckerbissen: GliOg. 113CHj i§. 52ÖJ
erwähnt, der Zeisig (fairin) als Bild des Flie^ens: >^Et ie vil-
on en Tair volant comme lairin* BS. 1 340^8.
530. Der Rabe (corhüff corhuat) erscheint als Veikörperung
es Teufels: ».L Diaoles li e.si par mi la gole issus . , . En guise
*un corbel: Gliet. 242,8 fr. Elienor träynil, dass zwe. sehwar/.e
aben
ügen
etiabt
in an
(»doy iioir corhaul«) sie in die Hölle zu ih'reni Vater
und, nachdem sie eine Unlerredung mit demselben
, wieder zurück nach Nymvvegen: BS. l 73,23 ff. Als
Leiclien fressender Vogei wird der Rabe {corp)i Daurel
005 genannt. Vgl. §. 192.
213
531. Ein Häher (jay, gay\ welcher sich dem mit Pinabe!
kämpfenden Thierri auf den Helm setzte, soll Veranlassung
gegeben hüben, den Thierri seit der Zeit Gaydoii zu nennen:
Gayd. 4:24 n\ 7342 ff. Eine Dame wünscht ein Häher zu sein,
um rasch zu ihrem Geliebten kommen zu können: i^'Diex! c'or
ne sui esmerillons ou gais« RCl 2!H,0, Als Ja<:dhenle des
Sperbers wird der Häher erwähnt: Sais. I*2U>. Die Krähe
[cofHe'dü] finde icli nur genannt in dem §. 510 angeführten
Verse: Ot. 20(i.
Die Tauben.
532, Die Tauben {mlon, coidon, mUmihd, colomhiax) er-
scheinen in den Gh. rie g. öHer als Bo(en Galte>: >Quanl un
Colon ior fu de par Den envoi^s; .L brief tor aporia qui fu
eslroit loiest Jer. 4971 f. Vgl Jer, 7050 f. 7057 ff. An den
letzten l>Giden Stellen ist rler Bote »,L blanc colon«. Vgl. dazu
§§. 280. 424 und Ö31. Ein von Gott gesandter Löwe fliegt in
Gestalt einer Taube in den Himmel zurück: BS. il 144,33 ff.
Vgl. §. 4i*4. Als Tanhe erscheint der heilige Michael: »Es vos
Saint Michiel Tangele, en gujse d'un colon* Ghet. 235,^ und
der heilige Geist selbst: >A ces paroles vint ,1. colon vülant;
Karies le vit et tote Tautre genf. Saint Espirit sus Otinel descenl*
Ol. 574 tl'.
533, Bei der Belagerung Jerusalem« durch die Kreuzfahrer
venvenden die Türken Brieftauben : »Cornomarans Tot fait par
.1. Colon mander, Qui ti porla .1. brief qn'il ot fail seelefÄ Jer.
:!206 f.; »Bien avons chi Colons affaities tos a tire; Ghes bri<^s
lor loicrons as cox, enpriens en chire« Jer. 2505 f. Als die
Tauben über das Heer der Fi-anzosen hinfliegen , werden sie
von diesen lienierkt : Jer. ^580 ff, Bogenschützen versuchen
vergebens, die Tauben herabzuschiessen : 26i>4, Da crja^ren sie
GoUfried von Bouillon, Hues ]i Maines und Robert von Elandern
mit Falken und nehmen ihnen die Briefe ab: 261t tf. Sie lassen
darauf die Tauben mit neuen Briefen tliegen: 2649 IT. und
fangen noch einmal mit Hülfe ihrer Falken die von den Türken
abgeschi eklen ein: ^675 iT.
534, Der Sohn des Ritters Droon von Doiion jagt Tau1>en
mit Pfeil und Bogen und verschiesst seinen Pfeil in ein Zelt,
wo ihn eine Jungfrau auf hetvt : Loh. lS4dl6 tf. Als Speise
finden sich »oastes de colomt>iax* erwähnt: GM. 51tl2ft, Als
Bellte der Gabelweih werden Tauben genannl: Jer. 1215. 1281
und als Beute des Falken in Vcrgleichungen : Ant. I 133,8 T,
GhOg. 704 f. (§, 495), Ausserdem begegnen sie uns nocli in
SI4
folgender V*.m gleicliung : »Onqiies uiex ne fii pns Colons en
colonil>ier Que Tiirc furent uel jor, nl ol niil recouvrierc
Jer. 22M f.
535. Frieiloiisijoten irageo als Zeichen ihrer friedlichen
Absiclil Olivonxwei^'e und Tauben : »Porlenl raiiis d'oliver> vi
si poiieiit Colons: G'esl de pais et d'amor signifkation« Jer. 5740 f.
5i]6. A k T r a ü m a 1 1 e go r i e bedeuten weisse Tauben in
zwei Träumen kleine Kinder, deren bevorstehende Geburt ver-
kündet wird: >Encainte me sambla vuraiement, Puis vi de 11
issir .II. Colons blans^t Aiol :y>iS f.; »Kle si eit cncalnte de .IL
enfan5« Aiol 425. Aeluilich in dem Traume des Esmerez; BS.
I 15H, 24 ff. In einem Traume des Kaisers OUo scbeinl eine
wei^^se Taube die Seele eines Sterbenden bedeuten zu sollen :
vEl Galien liurtoit .1. des mai^tres gaignons, Si angoissosemenl
rid>atoil des arelions Que tres parmi la bouche 11 >aloit .1. Colons ;
Si volüit viTs le cliiet plus blans qu'nn auquetorjs« CliG. 4392 fl.
537. hl BS. fimlen wir folgende Lebensregel: »qui nette
maison voell tenir par usaige, Ne prestre ne coulon ne tiengne
en sa niana^:e« BS. 1 103,33 f.
538. Die Turtel taube (tttriurd, turiurde, ioricrelcX
welche wir g. 525 unter den Singvögeln genannt fanden, dierd
oini{.(c Male als Bild zärtlicher Liebe: >Si vostre cuers n'est [»as
de torlerele, Plus sovent clianjre qlle:^pel viers qui oisele« FC»
28,21) f., vAmez mei leaument, Joe vus serrai leel, Turlurele
scez, e Joe iere turturel« Hörn 1815 f.; »Rigmel la gentü au
quoer de turturele* Hörn 3307.
Die Hühnervögel
^
539. N*m dieser Gruppe von Vögeln begegnen uns in den
Gl», de ^. der Ilausliahn und seine Familie, der Pliiu , der
Fasan, das Rebhuhn und die Waciitel.. Für den Haushahn
[\m\m\ sieh die beiden Bezeichnungen (/«/ (gaids, jal.jals, jaus,
Jntt) nrid cofj (cot\ cos). Er ist der Ilausprophel, welcher das
Anbreclien d«^s Taj?es verkündet: ^Kixv li bier fud feniz ain?.
ke cliantast lä jal* Ilorn 3554. Vgl. Aig. 43:^. i<)0. 1193, Godß.
-J4I5, GR.F. ItilO, FR 2313, Rone. 5737, Sais. I R>2/2 IIss. R
und J- 174,1; »A mesnuit, qnant le coq ol chanttS Aq. 2672.
V^d. GhOiT. Ü2,s0, Gaui: 9785, Lob. 15üb5, Sais. I 162,2. In
VerglcicbMu^^cn dieid er einmal als 13ild der Wildbeil: >fier
seront comme gal« Sais. H 35 und al;^ Bild der Geringfügigkeit:
>Ne prei.sast riebe aver envers eis plu5 d*un jalc Florn 1986.
Ein ödes Land heissl ein Land, in dem es weder Huhn noch
Hahn giebt : »Voiz cest paTs tot erdiermi et gast , Ni a gehnc
ne il n'i chante jals« Lo!i.D151il Wegen der »faiiblo doii
cü€ et dou niouton« AI. 305;i. v^i. §. 244.
540. Gegessen wird der Ilalin nur als Kapaun (r«/Jöw,
ch(ipon): »grans ca|jons c'on ot fait osloiei* Eti poivro et en
gyrofle el en satVan jdonfricr« GM. 29il 7 f.; >Chapons orent
en ros! a sance giroflt^^ GM-Uoiiiv. 364,5; »capons en rost«
GM, 52b 28; vca|ion> qfiis en rosl» HG 5582; »chapon en-
]i slec Mon, Rain. HisL liit XXII 541; »bons capons lanle/.t
BS. l VMK'I^J; vjiiaint cras chaponA BS. I 358,11; ^cva^ cnpons*
GM. 53h y, Jei\ <s;}0; »gros chapons« Mon. Rain. Hist. litt.
XXII 541). Vgl. ausserdem: Aiit. I 17U,2, BS. I 105,31. 11
IS5,1L 272,1), Gavd, 9507. 9572. GM. 52c 15. 53d25. HM.
Ii24c29, MonGiiill. Hisl, lill. XXII 527; »El la perdriz vendoit
on un niangon, Et la geJine dh sous, o le cbapon« Aiin, de
Narb. Romania 1X518. Als die Weisen aas dem Morj^enlando
dem Könige Herodes Christi Gt-huit verkundigen» geschiebt das
Wunder, dass ein gebratener Kapaun wieder lebendig wird:
ChOg. HC 17 it.
541. Die Henne {gmlitfe, gdim) wird nur selten ats
Speise erwähnt: »gueline lu rost« DM* 1859; vGliiere fu la
vttaille (ine li Chevalier quislrent; .V. sols i vent on Toe, ,XX.
deniers la geline« RM 14:3,22. Vgl. Aiiri. de Narb. (§. 540).
Als Bild des Unwerte-s dient der Flügel oder der Schwanz einer
Henne: *Que reseu ne li vaut Tele [la cue] d'une geline« Hörn
10(36 [C und 11).
542. Oefler wird unler den Speisen das jnnge Huhn
(liOfdct und poticiuy iwuchhi, pohiu ^ ponchmet) genannt: »Li
J. hape .1. poulet, li aulre?. d. capon« BS. I 105/31; ».b pouchin
escaude En oile ou en lart, en poivre haquere^< DM. 1857 f.;
»Poucbines fruis au lart el a la gansaillie«" DM 1U515; ».L pou-
chin escaude« DM. 5950. !J454; vbons cras poueliin* BS. I
207,4. Vgl aussertleni : AB";J,2S, Bfrte 13(>0, ChC. 443Ü, GR.F.
9719, Loh. Var. zu hGc17 und 99b 5. Als Kriegsbeute treffen
wir pocins: GM. llGd23. Mit dt^m Flügel eines Hühnchens
wird ein Sperber gefütlerl : Loh. 121 b 4. Als Beule der Gabel-
wedi wird das Hühnchen : BB. 249 erwähnt. In Vergleiclningen
dient es als Bild der Feistheit: *crasse con\ ppucbin* Bll 2(i24;
der Zerschoeidbarkeit : *Nel puet tetür huubcrs ne c'uns poul<5s
con larde* BG. 3541 ; -lluoc lesespaule com ce fussent pouchin«
GM. 33b 1 und des Unwertes: »On ne le doit prisier .1. pouchin
escaude« DM. 11454; »Qull n\ vulut vaillant ,L roumoisin,
Ne li baubers la plume d'un pouein- Ent'Og, 5953 f.
543. Als vornehmste Speise gilt der Pfau {paon, poon,
pouttjy welcher gebraten und mit Pfetibr bereitet auf keiner
Fesllafel fehlt: »poon rosü et enifwvr^* Ais 2261, Gayd. 9951;
;16
»paon rosti* Elie 1058, Loh. 93b:31, RC. 62,22; »bons poons
rostiz- PO 55H; *i»ooii jo^tf o( i^tfailit'« LotL230al3; ».I. paoii
roll eji Uli asliri'« FD. 2äi)U; ».I. rosli |iaüii- RM.25::i,8; •uaon
erni^viez* ChN, S14, l^li. 24Gd27, PO. 174, Voy. 41h 835;
»bons poons enpcvrez- Loli. C 179a; ^Ki n'ail .1 gi'ant paon
devaol lui enpevr^* RM. ;112, 36; »boins paon.s lardes^ Fier.
:3;Mt. Vgl. aiisserdtTii: AHH>5,S, AI, 4460, Amis 1999, Fier.
;i:i38, Gayil. 84S. 85.j, GBoorg. 42. 2225. 2^240, Gorni. Üb, S59,
GH.M. 189, IG, RM. 1G8,29. 313,36. Dass der Pfau ein Eliren-
bialeii war, sieht man besonders iülKi. : »Par tlevanl le rolne
a reLire qiie je (Jy, Aporterenl so genl uog jjaon bien rosly,
Quant la danie le voit^ adord ne s'alenly Et disl: Portez a
Uucz quo la voy devant iiiy, C'est le vJaride au preus et il Ta
dcservy* IIG. 59, UWI In diesem Gedichle begegnen wir aucii
der Sitle, über dein Prauenbralen ein Gelübde ym thun : HC.
60,5. 6i, 14. ü2»2. In andern Cli. de g. habe ich jedoch eine
Spur von dieser Siltc nicht entdeckt. Man vergleiche darüber:
HC.Pr<:'L XVII ff. ond Rajna, Le origini dell' ep. fr, 4^. Als
die Bastarde lleudri und Raiiifroi den jungen Karl dadurch
erniedrigen wollen , dass sie sich von ihm bei Tische bedienen
lassen, wirR Karl dem einen von ihnen den Pfauenbraten, den
er selbst hat zubereiten müssen, an den Kopf, dem Heudri
nach KarhTieinet (G.Paris, Hisl. poel, de Gb, 486), dem Rain froi
nach dem Gharlemagne des Girard von Amiens (Gaulier, Ep,
tV. 111 43), Maugis bewegt einst als Pilger verkleidet Karl den
Grossen durch die Er/.ählung eines angcblicheji Traumes, dass
er ihm eigen liändig den Plauenbraten zerschneidet imd in den
Mund steckt: RM. 254, 10 if. und höhnt ihn dann mit der
Eriniierung an diese Erniedrigung: RM. 299, 18 L — Die Pfauen-
federn wurden alsHehnschniuck und Üamenkojjfpulz verwendet:
»Et sor son elme la cöe d'un paon- Gayd. 9511; »Mabire gela
sus son capel de paon* DM. 807 L — In Vergleichungen dienen
Pfau und Pfauenfedern als Bild des Glänzcns: *Et plus reluisl
que i>enne de poon* AB.Romv. 238,10. Vgl. Ant. 11 181,2,
BS. l 87,31 f.; »reluisanl que paon* BB. 2102; »Lo (^evo
blondo, cun i>ene de paon* Mac, 3102. Von feisten Monclien
beissl es scherzweise: *'Mioldres sunl a mengier que cisne ne
poon* RM. 93,18. Vgl §§, 250 und 323,
544. Den Fasan {fitisati} finde icli nur ein einziges Mal
genannt unler den Spei-^en, mit welchen Gui Kar! den Grossen
bewirtet: Gayd. 10547.
54-5. Das Rebhuhn {perdris , perdrü, pertris, pietris,
pitns, petrts) wurde mit dem Sperber gejagt: Aub. 1720 und
wird öfter als Speise erwähnt: Aim. de Narb. (§. 540), Ant. I
170,2, Aub. 1723, GhOg. 11306, Gayd. 10540, HM. 107a4.
fl7
I24d.^, Loh. 86c 16, Mon.Guitl. (Hisl. litt XXII 527). Mit einm
Ht*l>iuilmllüj,^el rüüerl. eino Dame einen Schmerh Elie2153. In
Veigifichuoj^L'u dient es als Biid der Suh Helligkeit : *ll semble son
destrier vole eantnje pertris* Gauf. 557, vgl, GauL 9437; des
Fliegens: *volaiit com© perdris* Bat. Loq. (Hist. litt. XXII 535),
der Gesundheit : »sains est comme perdris* Loh. 43b 18, vgl.
Lol». 41b H; der Bunllieit: Fier. Mm, Jer. 1382 (s. §, 70 und
vg[L den Fterdenamen Perfris §. 58); des Unwertes: »N'est
lions qui a li vaille une perlris plumee'» DM.8482; »Mes il ne
li valul Tele de .II. pertiis^ DM. 84-82 und als Mass für die
Grösse eines Loches im Schitile: *Et son escu li eslroereul si^
Tez .XXX. cnls i peiissiex choisir, Par le menor %^ülast .L per-
driz* Loh. 78a 17 ü\ (Vgl. §§. 4*J9 und 54^)). Üaxu konnnen
noch diejetii^niMJ B(ldei\ in welchen das Rebliuhn als Ja^rdbeute
des Falken, des Sperbers oder cles Habicht^: auflriü. Sielte die-
selben §. 495, 3) 12) und 17). Zu ihnen gehört ohne Zweifel
auch der Vers: ^Frartcois le luient com alöe pertris* Loli. 19öb3,
in welchem st alt com aloe offenbar comwe fancmi, com csper-
vier oder com osioir zu lesen ist, da weder die Lerche vom
Hebhuhn noch das Rebhuhn von der Lerehe gejagt wird.
546, Wie das Rebhuhn, so wurde auch die Wachtel
{cailte, hatile, qaaiiit) mit dem Sperber gejagt: Aub, 1720,
Sais. I 216,5 fe; als Speise finde ich sie aber nur Änb. 1723
genannt. Die Veigleirhun^'en, in denen sie als Jagdwild des
Sperbers erseheinl, sind §.495,9) zusammengestetlL Als Jagd-
beute überhaupt findet sie sich noch genannt: GM. 12b 19.
Wie das Hebhuhn dient sie als Mass für die Grösse eines Loches
im Schilde: »Sil ferit en Tescut que tanl en taille Que passasl
en Volant oltre one caille« GH. F. 873^*. Cuer de quaille dient
als Metapher für Feigheit: *qyi n'ot pas euer de quaille« GodB.
50t>6 und ocf de qmiille zur Bezeichnung des Unwertes*):
»L'elme nc Ic clavain vaillanl un oef de quaille- Ant. 1 233, 3.
A
547. Den Strauss (ostrice) finde ich nur einmal erwähnt,
und zwar als ein ungemein gefahrliches Tier, durch welches
Alexander der (irosse auf seinem Zuge in Indien in grosse Nol
erat: »Quant les bestes salvages li lirent la peor, Li grilTon,
ostrice, et li felon voutor« GliC. 3095 f.
♦) Zur Bezeichnung der Wertlosigkeit wird das Ei libcrhaupt sehr
bäoüg verwiindt. Ana der groseen Zahl von Fielegen führe ich hitT nur
einigt? anfs Oemtewohl an: »Otrua ocfe ne valut luie tous li relie*»« Aiol
4047; »Uar il n'i out perdu vaiUant un oel pele« BC. 2t»I7; »N'en \\\ eü
vaillant un oef pele« (;hN.428; »Ne retint Charles vaillaot .11. oes pelea«
Ent\)g, 69a8; *Car n'i tor fircnt vaillaiit .1. oef pelet« RC. 338,4.
Aiug. II AbliAudl. (Fr. BADgert^. 14*
218
Bio Sünii>fvögel
548. Der Kranicli (ffntc) wurde, wie wir g, 485 gesehen
Ilaben, niil ikin IJaliichte und dem Falken gejagt. Diese Jagd
wurde nbor nirlit nur 7jini Vergniitron helrieben, .sondern lialle
einen prnklif^rben Zweck, da der Kranich gegessen w^urde und
sogar eine der l>eliehlesten Speisen bildete : ^En la quisine s'en
entra Rainonars, As-es i Irueve el grues el mallars* AI 4616 f
Vgl. Amis 1999, GliG. 5599, GhOg. 10295. lOSOS; »Une grue
el .11. gaotes* Aio» 4042; *grues et ganzes« Aiol G44LV, GIiN.
814, aiOg. 41)72. OOGl , Gniborl d'Andr, (Hisl. litt XXII 499),
HM. 107a 4. 124d3, JB. 814, Loh. 86c 17. 243d8, PO. 174. 553,
RM. 3ü4, H, Voy. 411. 835. In Vergleichnngen trelTen wir den
Kranich als Beule des Falken an den §. 495>7) angeführten
Stellen, ausserdem noch in den Versen : *Vous esLez pavourez
plus que n'est une grue* HC. 104,4; »Garin |)rent per la
quisse, si le keid conime griie* GM. 33c 7.
549. Der Regenpfeifer {plovkr, plotwier) werde eben-
falls gegessen: »pasle de ploviers* Aye 2458. Vgl. Aiol. 4042,
ChOg. 4022, GBourg. 42, JB. 814, 'MonGuill. (Hist. litt. XXll
527). Mit dem Flügel eines Regenpfeifers wird ein Sperber
gefüüert: Loh. 170c 3. Die Federn dieses Vogels wurden als
Bellfedern benutzt: AB* 40, 29. Dass dvi Regenpfeifer für eine
ganz besondere Leckerei galt , zeigt die Vergieichung: -Plus
savereuseuient le nienjasl FaverSier Qu'il ne feist la char de
chisne ou de plouvier* Gau f. 2967 f. Von einem eifrigen Jäger
heisst es: »Tote jor chaceroit por patn-e .11. plouviers« Jehan
de Lanson (Gautter Ep. tr.^^ Hl 26Ö). Vgl. RoL 1780 (§. 448).
550. Der Reiher (hairoti] wurde mit Falken gejagt
(§.485) und auch als Speise verwandt: Gayd. 10547. In einer
Vcrgleicliung komiiü er als Jagdbeute des Habichts vor: Enf
Og. 5313.
551. Die Rohrdommel (hutor') wird nur einn>al als
Speise erwähnt: Gayd. Iü5i6 und die Schnepfe (bccue) wegen
ihres Schnabels an folgender Sielte: *La furent ii Espec, qui
tot furent beciu, Bh ont comme becues et lor cors sont velu*
Jer. 8042,
Die Schwimmvögel.
552. Von den Schwimmvögeln gilt als der vornehmste der
Schwan {visuCf chisne, eigne, ctnne, ciite). Er wurde mit
Falken gejagt (§.485) und bildete eine beliebte Speise: »eignes
enpevr^s* AB** 62, 8; »cisne enpevr^« Elie 1058; »bons cisnes
219
pevreis* RG. 62, 22. Vgl, AI 4460, Lok C 171)a, RC. 283,4,
RM. 2Ü9»19. 312,33. 313,36. 378,20. Aus dem lan-eo Halse
machte man eine Art Wurst, indem luan ilm mit Eiern, Fleisch-
stücken und Flefler tulile: AI 4(321 i\ Dass der Schwan als
Speise sehr beliebt war, zeigen auch einige Vergleichungren:
»Plus desireiit cbar d'onie que cisnes en|jevres* Ant, 11 223,8.
Ygl RM. 93, 18 (g. 54^) und Gaul". 2%4 f. ( §. 552). - In
dett Kreuzzngsepen begegnen wir einer Schwanensage ger-
manischen Ursprungs. Sciion das älteste Kreuzzugsepos macht
zum Stammvater Gottfrieds von Bouillon einen Ritter, welchen ein
Schwan in eineru Sctiiflehen nach Nymwegen brachte und spater
wieder von dort abholte: Aot.II 180,8 tf. luden späteren Gedichten
wird diese Sage mit HineinHechtimg- eines noch lebendigen
deutschen MärcherjstotTe.s weiter gesponnen. Der Schwaoen-
riller, Eylas oder Ilelias ^^enanul, halte sechs Gescliwistt-T, welche
durch die Fortnahnie von Ketten^ die sie um den Hals trugen,
in Schwäne verwan<telt wurden: BS. I 1,15 ff., ChC, 326 f.,
468 rt., Helias (Bist. litt. XXII 390). Fünf von den Geschwistern
erhalten die Ketten und damit ihre menschliche Gestalt wieder.
Ein Bruder aber uniss Schwan bleiben, da aus seiner Kette ein
Gefäss gemacht wurden ist: ChC 1776 ff. Dies ist der Schwan,
welcher den Elyas nach Nyinwef^'en bringt: ChC. 2895 und
später wieder von dort aldioft: GhC* 6704/6848 ff. Vielleicht
ist es auch derselbe Vog-el, welclier ehiige Zeit nach dem Forl-
gange des Elyas ein Ellenbeinhorn, welches der Schwanenritter
seiner Gemahlin Lreschenkt hatte, welches sie abernicht sor^^sam
aufbewahrte, aus dem brennenden Schlosse holte: ChC. 7<X)8 fT.
Auf den Schwanenritter wird iiicbt nur in den Krenstzogsepen,
sondern auch in anderen Gh. de g. Bezug genommen : »le
Chevalier o chisne« DM. 8008, Gauf. 108. Die in dieser
Schwauensage genannten Ketten erinnern an die Woltsriiige
der Völsungasage und beruhen offenbar auf altgermanischen
Vorstellungen.
553. Die Gans ist m den Gh. de g. durch zwei verschie-
dene Arten vertreten, die wilde Gans (gante, fjente^ jnfitct
jentej (fuiistt, f/ance) und die zahme Gans {a«tf, ouCt "c)»
Beide werden \-dsi nur als Speise erwähnt, und zwar erstere
nur in Verbiiidong mit dem Kraniche t »grues et gantesc g. 548),
letztere einige Male neben amteiun Hausvögeln: *Grues et jantes
et oes et poucins« Var. zu Lob. 86c 17; »V. sols i vent on Toe,
.XX. deniers la gehne« RM. 143,25, allein AI 3650. — Von
einer durch vergossenen Wein entstandenen Lache tielsst es:
»Gantes, auetes i peüssent plongier^* GhOg. i2f>6 und von den
Nasenlöchern eines Hieser*: ^^En une des narines du nes, les le
joier» Püurroit on largemenl un oef d'oue raucbier« Gauf. 2977 f.
i
554. Die EiiLeii kommen unter den BeÄeicbnungei
mnllurt {maslart, mahtrf^ miH'irf)^ ane (aine, emiL'} und atiete
in den Gh, de g. vor, und zwar i^t unter den männlichen
Wörlern ofTenbar dur Entericli» unter den weiblichen die weil>-
liche Ente zu verstehen* Alle aber werden, wie es scheint,
nur auf witde Enten anj^ewaridt. Sowohl mallnrt wie uuie
werden mit Falken peja^d: »Maslarz et ennes ont pris a l'en-
contree« Aym. iCi,!!); «Pris ait .11 aines, ,11. mellars ahalus«
GV. 53; »En trestoute la lerre na ri viere pelite Que n'are a
mon faycon ane ou sorceüle piise« GBoorg. 121 f. Eine solclie
Jaj^'d wird einmal foigenderraassen be^jchneben : >Les .L vivier
uns mallars li sali. Prent le faucon li damolsiaus Helvis» Apres
le gete ne si est alenlis. Vrais fi» l'oisiax, si n'a mie ialli. Au
nreniier cop le mallart abbati , Toufes ses ongles ou braon 11
ieri. Desus sa proie li oisiax s'est assis. Gele part vint li da-
moisiaus Helvis .,, Prent le mallart, o le lievre le oii?t« HM.
107c 5 IT. Auch von frei lebeuili-n Raubvögeln wird auf Enten
Jagd gemacht: Aub. 112 Ö*. (§. 41U ). — Als Speise finde ich
den Enterich öfter: AI. 4617, GhOg. 4022, JB. 814, Loh. 86c 16,
RM. 313,36^ die Ente nur einmal erwähnt: GliOg, 4023. — In
Vergleichungen kommen madart und mie vor als Jagdwild des
Habichts; vgl. §. 495, <j) u[id 15); anefes zur Bestimmung der
Grö=se einer Lache, vgl. g. 553; hvc fVanu als Bezeichnung des
Unwertes: »Qu'ieu non pretz meriassar jes un bec d'ana*
GR.M 32, la
555. Der Seetaucher {plonqon) wird als Speise genannt:
ChOg. 10365. Auch die GBonrg.^122 (g. 554) er^vahnte sw-
ceüle scheint ein Wasservogel zu sein. Das Goldhähnchen
(neufr, soiircUle) kann doch offenbar nicht unter diesem Namen
verstanden werden.
Die Reptilien.
556. Für diese Klasse der Wirbeltiere giebt es in den Ch
de g. keinen geineiiischaftlichen Namen, man möchte denn etwa
vermine dafilr aii*e}iou wollen : »Gar ins fu jus aval el Do ens
u chelier, Et oient la vermine entour eus IVemilliei-; De cra-
pous, de culeuvrez il avoil .1. millier« Gauf. 1339 fT.; vD'une
coroie ert chainte, qni fu de tel orine: Nus hom qui Tait sor
lui mar dotera vermine« GodB. 601 f. Der Begritl vermine
aber umfasst. niclit nur dieRe[)tilien, sondern auch die kleinen
Würmer: »Peres, il a le loi a le pume purie. Qui par defors
est verde et par dedens vermine« Ehe 1736 f. Als Haupt-
i
2S1
I
repräsentnnten der Reptilien w^nlim den Sängetieren und
Vögeln die Schlangen koordiniert: Fier. 2154, Voy, 345 (§. ^2).
Vgl auch GheL 2575,
557. Am häufigsten werden Ruplilien wie an der eben
angeffilirten Stelle: Gant 1339 t". bei der Scliilderunj* von Go-
fanornissen und anderen unheimlichen Oertern erwälmt: Alol
6:i f., BS. I 320,34 (f. 355,3 IT., Chet. ^57,5. 334,1 ff., ChO-,
10::K>i2r. 121343 m. FJie^H39 t!'., Fii-r. 1%? ff., Flo.844tr. 12^H)ff.,
Moo.Guill (GirilK d'Or. H 158 f.), PO. 1230 ff., RM. 25K34 IT.
558. Als Bewohner solcher 0«*iter werden ^'enaim! : K röte n
{hos, bQz: Chet, 334,3, ChOg 103IK3. 12r,4^, E!ie-204^X FIo. H45.
1301, Mon.GuÜI., PO. 1231; crapotts. napo^ - GauF. 1341, Mon.
Guill.K Schildkröten {iortues: CAiO^, 10303, FIo. 1301J,
Kidechsen (iaiaardt^s, Hsifenies^^ ieisiträes: BS. 1 320, 3»». 355,5,
Mon.GuilL, RM. 251, 35) und vers^chiedrne Arten von Schlangen
i^ctilHeprts, culeuvres, ctdeuvrtfs, cnleurfjs, cnlot'vres, culoereSyt
cotuetTHs, cniovrt^s: Aiol G3, BS. I 3^20, 3n. 355,4, Cliel. 334,3,
ChOg. Ii2(>46, Elie2<.i40, FIo. S45. 13in, Gaul. 134L RM. 351,35;
tbt'f'peits, strpavi^ Hutjuitts: Aiol t)3, Chet. 257,5, FIo. 1301,
Mon.Guili.; strpentnuts : MonGuül.: serpeatinti: Chet, 334,4,'
Fier. 1970, PO. 1232). Das Wort srifM-tttim- scheint Fier. 1970
tod Chet. 3:i4,4 aJ> Kolleklivuni {lebiaiichl zu werden; an der
Stelle PO, 1232 aber bezeichnet es offenbar als gewöhnlicher
Gattungsname wie djis ihm koordinierte coluevre eine besondere
Art von Schlangen. Ob atich das Wort ninl : Aiol fl3 eine
Schlange bedeutet, la^st sich schwer entscheiden, da es nur on
dieser Stelle vorkommt. Eine, hier nicht genannte Sclilan^enarl
sind die guivres, welclie einige Male neben den scrpevs erwähnt i
werden: >seri>ent et ^ui^Tes^ Rof 2543; »Se fnst liurs u Inpars
on gievre mal fai^^ant On sar[K»ns u lions, draprons, tingre
poignant< GM. 64btj f. Guivrf. bedeulel auch Pfeil: »gnivre
acheree* Chet. 2li2,21).
559. Die Schlangen, welche in den Gh» de (f. audreten,
ei-sclieinen meistens als übernatürliche Wesen. Sie sind von»
.ausserordentlicher Kör{>ergrö?se : »Uns s^rpens de [>ul aire e«t|
del rochier, Qui bien avoil de lonc une ausne et -XV.
. El ot enlre .II. iex largemenl demi pi^*< Aiol 0150 IT;
i.XXX. pi<:"s Ol de lonc* CheL 210,11. Ihre Haut ist unver-
letzlich: *Le cuir avolt si <hir com esytie forbie; N'arme Unt /
soit trenchans nel puel empirier mie* Chel. 210,12 f; »Mats
nel pot dama^^er vaillant wne Hanree, Ensement resortist com
enclume acher^e« Chel. 22^,24 f.: »Sus le dos le feri, mals
ne vahit'fioiant, NiMut plu^ comme une englume ne va le cirir
passäriU BS. I 44>. 3i> f.; »Mais tant a dure pel, Damedieux la
W ciavefiie« Qu'il ne li grieve pas une fueille de mcnlec BC.
792 L Sie spuckun Feuer und Flammen: »Le serpent vi
vers li s'adrecha, Qui fii et flanie par sa güule jeta« AÜb.
1872 f.; »Tote la teste li a du bii sevre, JIL (biz salli, si a
llanibe gett^« Asp. 1'376 f.; •Chascune feu et llanibe par la
fucnilo jeta* Gauf. 8272, oder haben einen stinkenden Atem:
'L'alaine de sa gueulc puoil st durement Que ctiasctins des
l)aron-s moult. durement s'en sent-« BG. 7(J5 f. , und sie xischen
oder sctireiei) oft so laut, dass man es Meilen weit hören kann:
*Ctiete que fu ne ^iele moult durement siila Qiie (oute la
campa^ne en bruit et resonna* Gaul'. 8*273 f, ; »Quant ele a
maUaleiit, lout forment bratt et crie: .V. Icues en tot sens en
entent on Fuie« Ciiet. 2U,1I f. V^\. Aiol ü3G9. Von Farbe
** sind sie entweder schwar>5: »Mout noirs et moot isdeus, mira-
beltous et fiers« Aiol Gl 52, oiler sie schillern in allen Farben:
• De toötes rolnrs ert , nel lairrai nel vos die. Elle esloit ynde
et blance et ganne et si verdie, Noire et verineille et gaune«
CheL 211.1 II. Die an der letzten Stelle beschriebene Scldange
aber hat auch Üfu-eu und Krallen: »Los oreilles ot gmns plus
mie targe llorie, Dont la beste se covre t[uant ele se gramie»
^Chet. 211,4 f.; »Les ongles avoit graiis une aune mesurt^e,
Agnes et trericbans plus que guivre acheree* Cbet. 212,28 ff*
Man dachte sieh die Schlangen mit dnem Kamm versehen und
gab ihnen daher die Epitbeta cresta und creslain: »serpent
crcste« Asp. f"361, ChG. 1511, Fier. 2154. 4882; •serpent
crestain-* Gaut". 3508. Sie sind dern Teufel untergeben: Aiol
G149 IT., dürfen aller gegen Mensehen nur soweit den Willen
\des Teufels ausführen, als es Gott gestaltet: Aiol (U 61 t\\, Cliel.
242, 5 0". Der Teufel tritt in Schlangengestalt auf: *Que vic
un Salana-^, sentblan serpen- GR.M. 208,3; »Anuh vi un Satan
senblan colevre* GR.M. 2GS,9; *Diable avoit el cors qu( la
faisuit liardie- Ghet. 211,10; *.L Diaules li est par mi la gole
issus* Cliei. 242,8, vgl. 243, 12. Daher wird die Schlange sellisl
aventier: Aiol BltsO odGV sattvas: Ctiet. 240, 23. 222,21. 222,28.
242,11, li suii'.nas serpens: Ghet 214, 27 genannt. An anderen
Stellen erscheinen die Schlangen als dem Teufel verwandte
höllische Wesen: *Deablcs est, si hi filz d'un serpent, Ne puet
morir por nule arme tranctuuit^ CV, lö39 f.; »Je cuit ce sonl
diaule, ou hiilon , ou serpent^ Jer. 5804, Es liegt nahe anzu-
nehmen, dass diese AuHassung der Schlange auf der biblischen
Vorstellung vom Teufel beruht, besonders, da uns auch in den
Ch. de g> dieselbe begegnet: »Gar adont en bouta, li Rois on
Maut apent, Adam et sa moullier, che fu par le serpent- BS, II
48^ 2M (". ; »Eve Ten list niengier par le dit du ser|>ent« Fier.
924; »Que ne perdons les anies jjar engien de serpent« RM.
^457j25; »Et saint Michiel leiz ocirre le serpent« Rone, 5593.
323
»
Doch dürfen wir aiicli iiier gewiss Hcn EinJltHs der gerniani-
sclien I^'lilensagc erkennen, niil deren Linf wurme Oiler Drachen
die Schlange der allfranzö^ischen Epen einige Aelnilirhkoil luit.
Als Hntorin von ^^rossen Sf^halzen sclietnl ihc Schlange zwar
iii den Cli. de g. iiichl vorznkonmjL'n, düch ist sie zuweilen
Trägerin eine.=? kostbaren Edelsi eines: »l^ar nuil oscure giole si
graul clarle Gnni se ce (usenl .X. cieiges abrast', ToL ce lesoit,
«aciez i>or verite, Une granl piere qu'avoil ou chef serre« Asp.
VWb tt. »El front ot une pejre qui lni$t et reflamhie, Danl
pur iiuit voit aler con por [ilaine Hiidie« Cliel. 211, <i L Auch
ircITen wir eine Selilange als Hillerin eine? Jungbrunnens: HB.
5555 ff. und als Hüterin einer Furt: Asp, 1-369 f. Die zulrtzt
erwalinle Schlange hat etwas Majcstatisc!ies in ilu'eni Wesen:
»G'esl une beste de tel nobilile, Sor totoä autros veil avoir la
firt(^« Asp. 1" :JG3 f. Auch wird ihr ein hohes Alter zugeschrieben :
»Bien i avoit .CG. anz converse« Asp. I*:>6±
5(jO. Mit solchen faljüHiane»! Schlan^'en haben zuweilen
Helden der Gl», de g. zu kän){>fen. Als Aiol auF der Reise vor '
grosser Ermüdung? neben seiner Freundin Mtrabet eingeschlafen
ist, wird er auf Anstiften des Teufels von einer grossen Seh lan^^e
angefallen , welche eins seiner Beine versclduckt , aber durch
den Willen Gottes verbindert wird, ihn weiter zu verletzen:
Aiol Gl 49 ff. Miraljel sietd die Scldange zuerst und macht
Aiol vorsichtig darauf aufmerksam (G168 fl.J. Dieser stärkt
sich durch Gebet (<H82 11*. fi24o fl'.J und slössl zulelzt der
Schlange sein Schwer! in den Rachen (63(3^), worauf sie stirbt,
indem sie einen grossen Schrei ausstösst ((»309}. Vor dem ent-
setzlichen Anblick der toten Schlange sctieuen die Pferde (61-32 f.).
501. Grosse Aehnlichkeit mit diesem Abenteuer hat eine
Episode im Auberon, Der Ritter Gorges schläft neben seiner
Geliebten ein und wird von ihr bewacht. Da sieht sie eine
Sehlange bertjeikonmien, welche in der Nähe hauste. Sie weck!
ihren Freund und zeigt ihm das Tier. Gor^^es springt auf und
versuclit, die Schlange mit dem Schwx^rte zu verletzen und sich
mit dem Schilde gegen die von ihr ausgeslossenen Flammen
zu decken. Die Schlange aber enlreisst ihm den Schild und
bleibt unempfmdlich gegen die Schwerlslreiche. Endlich erlegt
Gorges das Ungetüm, indem er ihm sein Schwert in den Rachen
slösst: Aub. 1807 ff.
562. Auf dieselbe Weise wird in den Ghelifs der Tod ,
einer Schlange herbeigeführt. Eine vom Teufel bewohnte
Seh lange Jiatte das Land des Königs Abraham verwüstet.
Abraham wendet sich Hülfe suchend an den Sultan, worauf
dieser GCH:)00 Türken gegen die Schlange ausschickt: Ghel. 210,7 ff.
Zufallig kommt ErnoT auf seinem Elsel des Wegs und muss sich
294
^egen dio Schlange verleidigen. Er slürkl sich durch Gel
und fJemiss des Ahotidnialds iti Clislall eines Grusbilsdiel
krinipll aljer vinv'eheiis, da suMiieSImrlKf an ihren» harten Felle"
abprallen und slum Sehwert zuletzt zerbrielil (222,19 (T. ). Die
Schlange schlei>pt Ernol und den Elsel» welcliPti sie durcli einen
Schlag' niiL dem Schwanzt- lötel, mit fori (223) und vei^schhngl
Kinnl bis auf den Kopf (i2;!7, 1). Ehe Ernol slirbl, .slösst er
t-im-n lurchiliavcti Sihrei aius und ruil dadurch suincu Bruder
Banduin herbei. Dieser zwingt durch die Anrot'ung Gottes und
iler Heiligen den Teufel, die Schlanure 7x\ verlassen (242), und
tötet sie dann, indem er ihr das Schwert in den Rachen sIüösI
(24G, 2lß'), iJiese Episode wird auch in andern Ivreuz-zugsepen
erwähnt: Ant. l 20,8 (T.. BS. I 40,30 ti:
5^13. Herzog Nayines erlegt in Aspreniont eine Schlange,
indem er ihr mit dem Schwerte den Kafjf abliant, und konmit
dadurch in den Be^ilü eines kostbaren Edelsteines, den sie im
Kopfe trn«,': Asp. l'%0 tl". Beuvo von llatrslone und Beuve
von Gommarchis erlegen ebenfalls Scldan^^en mit dem Schwerte,
ji'doch wird die Tötung niclil niiher beschrieben: »E pois l'an-
cisi a ma spea trt'rn^-ant.« Bovo d'Ant. 57,15; >Le serpenl en
donna niaint coup ennVi le vis, Tant qne il Fa tue, puis si s'en
est partis« BC. 9öO f.
5G4, Zuweilen werden Schlangen durch Zaul)erei hervur
gebracld: »Sor la ciois de l'escu vait ferir a handon. Par ta
force de Dcu tpii ainc n'ama felon, Pait de la crois salii-, sans
plus d'aresloison , .1. serjient a .11. testes, ja tel ne verra on
A nne agöe cue, lon^ne el t/iaisle en son . , . Tut droit a Ma
quarre a la veue $e lance, En l'ehne se toülle par graut sene»
tiiuice; Les JI. testes li crievent les iex sans dumoranceK CliG
WM n*. ; »Le folet dist .1. carne qu'il ol apris pieclia, Que les
branches de Tarbrc si forment conjura, En goise de sarpeut
cliascune transmua« Gauf. 82(i7 fi".; »Tant sai d'anctianlemenl
n'eii ai soz ciel mon maitre: Je feroie bien ei sordre une fon-
lenale, El de grifons volanx plus de niil a un ternie, Et
chascuns si tendroit .1. sarpant por la teste Mout lait el mout
idaus, Irainant jusquez a terre** Flu. 2030 ET.
505, Im ChC werden neben Wölfen sonderbarer Weise
atich Schlangen und Greifen als Tiere erwähnt, vor denen die
Leichen zu bewahren sind. S. g. 3(JL
5^0. Heiden sind zuweilen mit einer undurclidringlichen
Schlangenhaut bekleidet: vMea en .1. cuir velu s'iert fet lichier,
D'une serpenl; ne prisc arme .1, denier« AI. 6198 f.; »Mais ne
li ont la teste ne le cors enlanie Que vestu ot la pel d'un dur
serpent crest«:^« Fier. 4831 f., vgl. Fier. 4880 f.; »De la pel d'un
serpent estoit sa char ai'ni<!*e; II ne redote coup de lanche ne
la
225
d'esp^ Gauf. 3278 f., vgl. Gaur. 3508 f. 35G3 f. 75 2 f. 7617 f.
Manchmal sind nur einzelne Teile der Hfi^iung von Schlanpen-
haiit: »dous janibieres d'un ciior de stTpeiitin« PP. 3455.
Margot fulul eine mit Schlangenhaut übei-zogene Keule: Ah
5723, N:ich AL tiiys scheint es, dass mau sich die Schlangen-
haut beiiaart dachte. Eine absolnle Sicherheit konnle die
Schlaugenliaut den Heiden ge^TO chtisHiche Helden nicht |?e-
vvähren: >Que la pel du serpent n'i valut une ein««
GauL 3(iÜ2.
567. Mit Scldau^engill werden Waffen vergirtel; ^-Tint .1.
espre, qui est grant et quairez; D'nn mal serpent (u lot en-
veniniez« AI (i),75 f,
^H. In Vergleichen gen dient die Sflilanjje als Bild
der Tapferkeit, der Furchtbarkeit und der Wildheit: »Plus'
fierenieut se vienent qne doi seipent cresfe« ChG.1511; »tjue
plus la dote non laroie un serpent« Mac, 24(j ; »Gar plus sout
her que lyon ne serpent* Ot. 1334; das Schlan^'engift als Büd
des Unheilvollen: >Desesperer est pire qoe venins de seipentÄ
Maugis d'Aigretnont (Hist. litt. XXII 703).
ö()9. Bildliche Darstellungen von Schlangen werden er-
wähnt: Fier. 2154 und Voy. 345 i§. 2). Einmal komml auch
eine Schlant^e als Wappenhild vor : vEn son escut fo peulis us
colobris« GR.M, 57,21/
570. Als Traumallegorien erscheinen Schlangen in
einem Traume Karls des Grossen : v.serj)enz e gnivres« Rol.
2543, in einem Traume der Mabille: >.II serpent fier et grünte
GM. K^Q 10 und in dem Fchon öfter berührten Traume des
Ehe von Saint Gille: Aiol 365, *i03. In allen Fällen bedeuten
sie natürlich die Feinde der Träumenden.
571. Von den .schon §,5.58 erwähyten Reptilien kommen
die Kröte und die Eidechse je einn»al in einer Vergleichung
vor: »entles fu connue bous« HM, 250» G; *A terre se rooille
issi conime laissarde« RÄL 399,30; die Schildkröte in einer
sprichwörllichen Redensart: »Toi jorz alanl li fols que la toriue
corre« RM. 3115,24.
572. Der Frosch (rahie), den ich sonst nicht angetroffen
habe, liefert das Bild: »Ains Tabati a lerre com une raine
plate« Elie 348.
Die Fische.
573. Bei den Fischen treten die einzelnen Arten gegen
den Begriff der ganzen Klasse sehr zurück. Es ist mei.slens
nur von den Fischen im Allgemeinen die Rede. Die genen-lle
BczeichnunfT ist poisson. Vereinzelt nur findet sicli das DimitiTl*
tivum poissonct'i : Gavd. 39^1 und das Kolleklivuni itescaili
DM. 9898.
574. Ocfter werden, wie wir g. ^ und §. 46^i gesej
haben ^ die Fische unter den Sc tiöpfun^'s werken neben den
Säut'elieren und il»^o Vögoln g-ennmil. Zuweilen aber werden
sie an ähnüclien Stellen auch allein CJder neben der unbeseelten
Schöptung erwähnt: »Et ll»sisles la lone el le solail lever Et
les estoiles, les poissons en la ruer« Elie 2389 f.; »celui qui
fist poissons« RC. 1G3; »Biau srre, si fesisles ewe douce et
poisson« RM. 175,20; »Et li poison laissieretd lor noert HB.
2020; »Et li poissons de t'eve en laissent le noor«. Simon de
Pouille (GaiiLier Ep. fr.'' llf MS); »Escrist i fn la nier et k
poissoD« AB'98,!Ü2; »La tner i In porlraitc et (i porson« HB.
6707. Im Tempel zu Jerü-alem sielit Karl der Grosse in Kunst-
werken: >E les lavacres curre e les pcis^suns par mer* Voy.
127. Vgl. S. 4l>2.
575. Manchmal gesehiehl ihrer nur als Bewohner des
Wassers Erwalujunj,': ȟne trenchie fist faire par devant, On
il avoit laniaint poison noant« AB*- 205, ü t Vgl. Ave 2G36,
ChO^. 6071 i\. Ertionkene werden von ihnen aufgefressen:
>Que ja ne vous nienjiichent en la mar li poisson« DM. 415;
»Gitai le el Ti/ivre, sei mengieient poissou« CliN. 210. Den
Leiclinani des Renaut von Montaubau aber, welchen dte Werk-
leute zu Köln in den Rhein «ieworfen hatten, bringen die Fische
wieder an das Ufer; RM. 451,11 fF.
576. Von dem Fisctifang und den dazu nötigen Varrich-
tungen ist an folgenden Stellen die Rede: »Terris ert sous le
ponl, qui pcscoit a la lune« Aiol5^03; »Je sai i>rendre poisson,
Dien les sai engingier« Aiol 9332; »Une eslaque oL en Ferne
desous les ars tlel pont, Ou Türe prennonl poissons o lor en-
giens qu*il ont« Ant, 1 203,1 f.; >Se ne fust une eslache .*
Dont Sarrazin avoient mains poissons engingnies« BC. 2614 IT.;
»Garde par mer, voit un liome venir En un batet qui niouH
estoit petis, Et (piierl poissons, c'est U ars^ donL ii vit« JB.
1207 0". Der Fischfang wurde atw^r nicht nur als Berufsgeschäfli
sondern auch als Sport betrieben: »Sc trestuit eil du moot
estoient environ, Neu lairoient 11 gicus nc fable ne chan^n,
Et que en la douce aigoe ne prengnent le poisson Et ne
prengnenl le cerf en la forest d' Argon« Aye 1758 fif.
577. Fische bilden die am häuligsten genannte Speise;
»boin poisson au vergus« BS. I 335; ybons poisons de mef*
AI. 4826; ^poissons do nier« Gauf-134; »poissons marinssx ChC.
4437; »poisons d'atge dolce e de salatle« GR.F. 548; »Tout le
poison, le fres et le sal<S« HB. 4033, ähnlieh: HB, 4078. 4198;
227
»tssons de vivier« Sab. U 43,5 IT.; »char et poisson« Gauf.
92^(i, HM. 119c 45; »de char ne de poisson« Aye 720,
Gaiif. 2S09, Gayd. 2(38. 295; »la char ne le poison« AI. 3038;
^ue char ne poisson« BS. 11 2,12, DM, 1272; »ne carne ne
pesonx Mac. 3Ö05. Vprl. ausserdem Aiol 1034. 1149. 1374. 3741.
9224, AI. 7895, BS. U 0i,28. %, 10, Gauf. 18"J7, Gayd. 6886.
9:i75. Jer. 5023, MG. 213. 43-i, RM. 210,39, Sais. I 4i),2, Scb.
135, Voy. 585. Eine Anzahl Völk<^r, darunter die Lombarden,
werdeo veihölint, indem ihom vorgeworfen wird, dass sie mehr
Rüben als Fische ässen: >Cele nuit se reposent Alemant et
Bavier» Flamain et Borgoijynon et Lambart et Purer, Qui plus
niainjuent rabes que poissons de vivier« Sais. 11 43,5 IT. Vgl.
Aiol 8862 m (§. 46 und §. 452),
578. Um im Fall einer Belagerung die Bewohner einer
Burg mit Fischen zu versorgen, soll einmal auf einem Turme
ein Fischteich angelegt worden sein: >Seur la tor ot .1. lac et
.[, moult ^rant vivier Trestoul plaio de poissons, ou il porent
peschier. t^ien ne lor faut laians; ass^ onl a mengier« DM.
11058 ff. Ein In der Nähe des Meeres gelegenes Kloster ver-
schafft sich seinen Fischbedarf durch Einkauf, indem es einen
Mönch mit zwei LasLlieren in Begleitung eines Dieners zum
Strande schickt: MG. 266 ff. 301 ff. »Plus de .X. livrcs 11 fist
Tabes doner Donl il porra les poissons achater« MG. 40G f,
579. Aus der biblischen Geschiclite werden erwähnt Jonas
im Fischbaoche (§. 458), Pelri Fi'^chzug: RM, 175,26 f. 247,29
und die Speisimg der grossen Volksmengo mit wenigen Broten
imd Fischen: BS. II 129,25, Jer. 4962, Rone. 5797 ff.
580. In Vergleichungeo dient der Fisch als Bild der
Gesundheit: »Je suiplus saios quo poisons de vivier« AB*' 196 25.
Aehnlich: Aub. 1932, Berte 858, ChOg. 3348. 11417. 11420.
11498. 11809. Riesen und Zwerge schwimmen im Meere wie
Fisclie» »en goise de poisson«, nämlich Robastre: Gauf. 7876,
Malabron: Gauf. 7907 und Picolet: Bat. Loq, (Rajna, Origini
429), Vgl §. 198. Die Gefangennahme des Aintral Malcolon
lobt Gottfried mit den Worten: »pris avons bon poisson« Jer.
3358. Eine Fischschuppe dient als Bild des Unwertes: »Ne li
valu II hiaumes une eseaille Qui doli poisson chiet jus qoatit
on rescaillec EnfOg. 5419.
581. Unter den Fischailen werden besonders genannt: der
Lachs {snnmon: Aiol 2102. At. 4618. Gayd, 10549, HB. 5319,
MG. 424. 738, RM. 207,3, Sais, I 235,7; salmou : GhC. 4568;
satnon: RM. 57,32); zwei Arten von Hechten iltis: DM.9897,
MG. 424, 736; In^.: FG. 10,24, Loh. 42b 5 und beqmt: DM.
9897); zwei Arten von Barschen {perehe: DM, 9897 und
bars: Aiol 2102, AI 4618); die Barbe (barbiaii^: DM. 9897);
228
die Else (ahse: MG, 736, Sais- I 235,7); die Forelle (trofft
MG. 737, RM ^}7,3; trnte: EnfTGiiilL Htsl. litt. XXlf ^
die Schleie (fenche: Gayd. 3921J; der Aal (aHgutllt: AI. 3630 1;
DM. 1570. 1859, MG. 4^25; antfuile: RM. 207,3; a»ffil(e: Afo!
2102); der Slör {csturjorc MG. 425. 738); di^; Lampf
{lamproie: DM. 1570, Gajd. 10550) und die rötW/e: JB. i
oder rousole: AI. 3561 (vielleicht = roussailfc: kleine Wtiss-
fische).
582. Etwas Charakteristisclies wird kaum von einem Fische
berichtet. Der Lachs ^[\l fiir sehr koslbar: »Quir iious bar«? et
angilles et chiers saunions* AidI 210^; »Et .IL sauiiions qui
valenl .1. pafs« Gayd. 10549. Von den Forellen heisst es: »Et
bones troites donl les letztes sont grosos« MG. 737. Sclileien
werden als Bewoliner von Graben erwähnt: »Fosscz i ot qui
sont fait de nouvel , Ou se iiorrissenl Icj^ches et ^leissonceU
Guyd. 3920 W im Ui-brigen werden die einzelnen Fischarten
nur unter den Speisen genannt, z. B, : >anguille en pasle« DM.
l^i59; »anj^uilles por saler« MG. 425; *Et de rouHoles et tie
jjoisons pevri%< AI. 3561. Ein Küchenjunge niusstc das Häuten
der Aale verstchn. Rainuiiart sagt von sich: »Gar je sai bieo
anguilles escorchier« AI. 36: JO.
583. In poetischen Vergleichungcn treffen wir die
Forelle als Bild der Gesundheit: >>3enipres ne soit toz sains et
toz hailii^s, Comc la triite qui noie ou gravier* EnfXiuilh (Hist.
litt. XXI! 475), dun Lachs, den Hecht und den Aal als Bilder
der Schwimmtüchligkcit: »Qui plus tost noe que paumons ens
la nier* HB. 5319; »Li chevax connut Taigue iniez que Uiz ne
an^ui!e< Sais. I 212,8; die Latrqirete als Bild des Unwertes:
»Rois Loeys qui los Fran^ois roai.sh-oie, L'eu fist le den del
pris d'une fan^proiec RG. 82,4 f. Das gegenseitige Verhüllüis
verscliiedener FischaHen zeigt sich in den Vergleichurigen: »ST
trez fort s'entrolachent conjnie anguille a lanq>roie« DM. 1570;
»Ensement fait com li luz ou vi\ier Qui les poissons fall eut
es düiz Ikhier« Loh. 42b 5 f.; »Caanin resamhloil plus qu'alose
sauniou**) Sais. 1335, 7. Auch die mit einzelnen Fischen vor-
geoonunenen llandhuigen geben zu Vergleictmngen Veranlassung:
»Ausi com une anguille Ta a -I. [*el loit^« GM. 10:i!b5; »Plus
tost furent arme li chcvalier t>aron Que vos veissies qtül ta
moitit^ d'un saimon» GhC. 4568 L
•} Der tleui AuBikuckö zu Onind« «jelei^le Text bat »phis qu*Alos(^
fftucon« eine Let^art, wolchü durrh den häufig vorkonimoinlen Uüliiver»:
vphiä qu'alöe iViucoii« (^§. 5U0,Ü) vtiauln-Jist »ein mag. Die Ha». >tf.uod B
2S9
Niedere Tiere.
V
584. Niedere Tiere treten in den Ch. de g. ntir ganz ver-
■einzelt auf. Ein Skor[)ion {escorpion, sconrpton) reisst einem
Ritter den Sporn votii Stiefel; »A tant cvos un iiud e-^corpion:
Richier sesi par derier el taion; Si li esrache de son pic l'es-
Eeron. lllec remest tres enuii le sablon« Äsp. 1*^259 ff. Auch
efinden sich Skorpione in den unterirdischen Rfinmen, in
^Welchen der Alte vom Berge dit* Kinder lierunwath-en lä>s-l,
585. Das Not/, der S[unne {tmw.'Ht') dient ab Bild der
Unlialtbarkeit: *Ne li vafuL hiaunies une rha^^tai^^ne Ne li
iaubers la loile d'une araifjne« EntOj.^ hiyU) f, ; der Maikäfer
(huneloi)} als Bild des Unwertes: »Ne valent ines li cop un
haneton« CL 1055; der Floh (jm ein) als Btkl des Zerknackf-
werdens: >Le lest Vi fist brisiei" com ce fust un pusein« HM,
376, 15,
58C* Fliegen {moHsehm) und Bremsen (taßtoti) werden
als Plage von Menschen und H«nden erwfdmt: »Cur nioskez
el lalion m'out ja si atorne* GM. ISd 19 [v^^l §.481)); »Velsles
nques cJtien que taut soit deseliires QuMI ne se muet des
TOousches garanlir ne tenser« GHourg. 1*JÜ(> f. Von der Keule
eines Gegners sagt RainouarL verächtlich; »Geste arme est feto
pour les nioches osTer« At. tit)4-4.
587, Blutegel {sansiivs) greifen das Pferd ßatduJns von
Rohais an, als dieser sicli einät mit ihm im Schilfe verborgen
hat: »Les sansacs le sentent, s'ont grant siftle }e\(\ Des cre-
vacbes issirent et del rose! cavt^; Le bon deslrier saisirent es
:flans et el costö. En plus de .XXX. lex ont !e cuir enlamö«
^ler, 3309 IT. Auf Balduins Gebet befreit Gott das Pferd wieder
von der Plage: »Lof cliieenl les sansues, n*i ont plus deniore«
Jer. 3898.
5S8. Würmer (vers) werden neben Kröten und Schlangen
genatHit als Bewohner von Felsenlöctjerii: Ctiet, 334,3. Das
Kollekiivurn vettniitt wurde schon §. 556 besprochen.
Fabeltiere,
589. Schon einige der bisher behandelten Tiere erwiesen
sich als mehr oder weniger fabelliaft. Ganz aber geliören dem
Bereiche der Fabel an der Greif und der Drache. Der Greif
heisst ^r«6', [fn/ und gnftm , griffon , gnfun^ i^fqion , giipun^
sein Jungeij gri/onniaus: Gauf. 3978 oder allgemein /ao« : Asp.
^0
1*206. 218. In Asprcniont werden Rlchier und Naynies v
einem tireifcn bedroht, welcher folgen derovassen beschrieben
wird: »Eiles avoit une lance de lonc, Sont ,XXX. piez de la
qu^ue au chaignon, li portast bien le Tes a un asnon. De
tele beste n'est se nicrveillcnon. Les euz avoit des le bec ju;
qu'au fron. Et quant iJ vole, si meine tel tenlon QuVn Vd
bien le tret a yn bodon* Asp. 1" 19S IT. Der Greif wirft Richief
mit st'inen Flügeln vom Pferde and reisst dann diesem Lebor
und Lunge au>? dem Leibe, um sie seinen Jungen zu bringen.
Hichier zieht das Schwert ges^en den Greifen , aber kann ih
nicht mehr erreichen. Als später Naymes mit seinem Pfei
Morel an dieselbe Stelle konmit , greift ihn der Greif auch a
kann aber das Ross nicht verletzen, da es mit Eisen gepanze
ist. Er hebt es samt dem Herzoj^e drei Fuss in die Höhe, I
jedoch die zu grosse Last wieder fallen. Nun zieht Nayin
sein Schwert: *Andeuz les piez It coupa en tronchon. As cri
remestrent pendant de lez Tarcon, Grosse out la jambe co
lanste d'un cerdon, Par dedens grosse derriere du talon. Vin
ou fontaine i enhast plein galon. Naymes ta prLst, qui raolt fu
sages hon. Met Ten sa hcose, mostrera le Kanon« Asp. 1*443 flf.
Der Greif lebt aber selbst noch weiter, als ihm Naymes au
den Kopf ab^^ehauen hat: »Quant Najmes out le gripon al
Et a s'espee 11 out le chief coupe, En la montaigne s'en
errant vol6« Asp. I'152 ff. Im Gebirge häuft er einen g
Sclmeewall auf, und als Naymes vorbeikommt, bedeckt er i
und Morel ganz mit Schnee.
5iX). Dem Greifen wird die Kennlnb geheimer Kräfte zu
geschrieben, hn Gaof. erzählt Fauquette eine lange Geschichte
von einem heilkräftigen Kraute, welches ein Greif aus dem
Paradiese geholt haben soll, um seine von Malalr«5 getöteten
sieben Jungen wieder lebendig zu machen: »^En paradis terrestre
dont Adam fut getes, La en est la rachine, ne pkis n'en est
trouves. .1. oisel la porta qui fu bien apens^s, En sarrazinois
est Durginas apelez Et si est en francheis aussi Grifon non
m^€ etc. Gauf. 39i)8 tf.
591. Im ChC werden Greifen unter den Tieren genann
welche Alexander den Grossen in buhen bedrohen : ChC. 3096v
und unter denen, welche unbegrabene Leichen fressen: ChC.
5624 (§. 361). hu Flo. droht Maugalie, (hegende Greifen her-
vorzuzaubern: Flo. 203i2. Vgl. §. 564.
59 iJ. Wie euer de Ihn und ähnliche Ausdrucke dient auch
einige Male euer dv i/rifo}} als Metapher für Mut : >*qui euer
de grifon* BS. 1 174,6. 291,8. 357,3, II 379,19. HC. 163,22
»tant ait coer de gritTon* BS. II 26,4. König Agrapart hat
1^
ein Greif: ^On^Ies aguz ausi comme grifon«
^
Krallen wie
AL CÜ58 *),
51>3. Üeni iiietaphorischon Gebrauche entsprechend (indel
sicii der Greif dann auch als WappLMibild; >Gil poiioil armes
moult tres blen connoissans: D'or a .1 noir grifon c|ii] ert
volansA EnlOg. 4^24 f. ; »Bien i ad couu Horn al gripirn dpi
escu« Hörn 4495.
594* Hau (ig kommt cicr Greif als Tsaumersclieimiiig vor.
Aye von Avigiioii Lräyrnt, dass ein Greif ein Kind und einen
Löwen durch die Lull davorürägt: Aye 3517 ff.; Hui,'o Cape(,
dass ein Greif ihn .<anil seinem Pferde dnrch die Lnfl entführt:
HC. 495^ f.; Köni^^ Wislasse, da!?s zehn Greifen seine Tocider
Beatrix anfallen und dass einer von ihnen nnt ihr davonfliegt:
HM. Ili)d20 ff.; Karl der Grosse sowohl ini Hol. wie int Her..
dass seine Leute von Greifen angefallen werden: Rol 2544 f.,
Fier. 0142 tt.; und die Herzogin Ida von Boulogne, dass ihr in
Jerusalem von einem Greifen die Eingeweide ausgerissen und
um die Mauern der Stadt herumgezogen würden: GodB*270ff.
595. Den Draclien (drugmi, dragun, draglon, dragonnd,
dragoncel] dactde man sieti geflügelt wie dff^n Greifen: *dragon
enpene* Eile 25ri2; nloi dragon volant« GhG. 5809, 5833 und
mit einem gewundenen S<:li weife verseilen: »la queue giron^e«
Jer. 708S. Seine Haut hielt man wahrscheinlich für unverletz-
lich wie die der Schlange,, da sie aucli als Panzer benutzt sein
soll: »Ricement hi armez de le (lel d'un dragon*' GM. 91d27.
596. Einen Fall iles persönliclien Auflretens eines Draclien
habe icli in den Cli. de g. nicht enldeckt. hervorragend aber
ist seine Rolle in der Heraldik. Ein Drachenbild ist selir häutig
das Feldzeichen der Heerführer, und zwar sowohl auf christ-
licher wie aid' liL-idntscher Seile. RoL, Rone, mid PP. zufolge
ist es das Banner Marsilies und Baligants: Rol. 1641. 3266.
3330. 3550, Rone. 1352. PF. 4874, nach anderen Gh. de g.
*) Wenn e« fesstände, da§« die Wörter griff ardin und grifaignt mit
grifon zuBamineßhingen » »o würden sie untor den Metaphern vod gri/on
zu nennen sein. Ereteres finde ich nur io dem Verse: »Celluy qu*on dit
de üenvea, lui euer de griffaidin« Jeh. de Lanäon (Hist. litt. XXJl 573^,
let»terea hanptKiichlich in Verbindung mit chicre: m \n. cbiere grifuiffoe«
BS. 1 182,17, VhO. 4968, GodR 32. 17t;5. '^07(5. 3194, 3393. 41:J3. 4182,
4735, RM. 414, :i 429,28, Rone. 3912; *o lee ehierea grifaingne« MAira.
154; »qui In ehiere b, gnplittij?ne« FC. LXV; »a In barbe grilaigne«
Rone. 1. l>a.B Wort grifaiqne dient aber auch znr BeKcicbnung eines
Volkes: »gent grifiiigne* Aut 1 68,1, löTb, BS. I l!ü2,27, ChC. 4993;
»la pute gent grifaigne« ChU 6it)7, 64Lit vielleicht auch in »gente Gri-
phaigne« FC, 1^5/25. und scheint dann gleichbedeutend mit grifou in
gleicher Verwendung: »gent grifone« Sai». II lüri,l7; »un paile grifon*
Asp. Ibl8bll; >aeB Griton« inescreana« Ant. l 84,8. 88,5 etc.
232
aber das Feldzeichen Karls des Grossen: Ayo 945,
GN. 1927. 2537. In dt'» Kreuz/.u^r^Piioo füliren den Draciieii
Gotlfried von Bouillon, ifiT Biscliof von Pili und der Kaiser
Otlo. andererseits aber aucli hildel ein DnicliL-iihtld dre Krlegs-
lahne iU^^ Snllans von Persion: Änl.l 133, Ul 207 n. 3. II 11*8,8.
21 1. 21, Gliar.r>57. Jcr, 70KS. 72^3. Sim. Vgl. ausserdem : Asp. P
21b in, An>- II ^'J*'^ <;'^l't%. 5U33, Elie 2r>0:i, FG. 163,8, GR.F.
7011), Loh. PJ2d2L 222b J2. 23f;b 10, RM. 10,1, Sais. II *17,S4.
08J. (;9, 17. ra:24 71,18. mi 14. So^'ar an dein Wagen der
lij'izo^rjn Gile sehen wir als Feldzeiehen einen DraeJien anjre-
luaclil: GBonrg. 2917. EiiiiKe Male und et er sieh auf ZelU-n
anf^'epflanzl, wo sonsl in der Rei^cl ein Atller anirehrachl ii^l:
»Sor le pomiiiel o[ assls .1. draj^lon Trejele d'or; pkis riee ne
vil on, r*ierres i ot, <|iii sonl ik- ^rau renon, Tel claiie jetent,
si com li.^aut trouvon, Pai nnil oscure en vuTst on* AB' 98, loff. ;
Sor le poniel ol assis 1. dragon^ Li oil ti futsent au^iz com .L
rharhons: Par nnli oliseure moult der en veoit on* Gayd.
1037'S. (Man Ijeachte die grosse Aehnlichkeit der beiden Stellen !)
»Ves le Iret" Gorhai ans a cel draj^ou dore« Anl. II 415,10.
Crullieii tieOen wir das Drachenbild noch auf den Segeln und
den Vorderteilen der SrhilTe: Aye 174t> fl", jsr»3 ü,
507. Als eigiiitru-lies Wappeubjld auf dem Sehildo wird
es nur an zwei Skullen erwähnt , und an dt-r einen ist der
Drache sogar nur Nebi'iiri^njr; ^-En suen v^€ii im dragon de
ruoul fiert' semblance- PP, 4-734. Au col ii pendent J, fort
eson novel, Blanc coinine noif, a ,L vert lionceJ, Entre ses piez
porloit .L dragonuL'l* OL 3tj(> (T.
5l*S. Auch zu poetischen BildiTu wird der Drache nur
höchst selten henidzt: »Bien resenible avi-rsier et dv\ regiirt
dragon- Jer. G431; *iries plus de dragon- PP. 1212.
591). Als Traumerscheiuiirig treien Drac lien unter anderen
reissenden Tieren in zwei Trau tuen auf: AB* 71, 25 ff., GhC.
5809 ü\ Vgl §. 355-
GOÜ. Zum Schluss mag hier noch ein Bericht über gewisse
fahelhafte Vögel angeführt werden, welche der SonnenstraJd
hervorbrinrri und Fener wietfei" veizelnl: »Baudewins se regarde
et i>kisieurs f>siaus voit Priv«'s et de hon ares, an niains on les
prendoit, Et ch"esloient plus blaue qne luils niottons i seit,
V^ellut furent qu'aigncl: d'ont nioult s'esbaTssoit Baudewins de
Sebourc qui les oisiaus veioit, A Enoch deniunda dont lel
beste venoit? Frere, che dist Enocli, chius oisiaus la endroit
Sont saus p(*re el saus inere, ne nuls ne les touchoit Fors
li rais dau f^oIpiI qni vie leiir pourvoit. Quant tanps es! de
marir, il nioirt en lel espkjit Qirii fönt eomme la baigue que
feus art ou que soit* BS* il 54,23 IT.
2^
Nachträge.
Zu §. 14. S. 9. Z. 6 lies 62 statt 61. In der Liste der Appellati v-
namen ist yor ive (Gruppe Ic) noch garcgnon einzuschieben.
Zu §. 44. Eine besondere Bezeichnung für den Hengst, die ich
jedoch mit Sicherheil nur durch eine Stelle belegen kann,
ist gareignun: »Quant Hörn ie Tit venir, descent del
gareignun« (Var. von H. »goreignun«) Hörn 1513. Eine
andere Form des Wortes ist vielleicht carregnon in dem
Verse: »II leverent Richart entr'els en carregnonc RM.
192,21. Die Formen des Wortes in anderen romanischen
und in den germanischen Sprachen siehe bei Diez E. W. I
unter guaragno. Das Wort bedeutet auch »verge de
cheval«: »De les le pi6 li trencha l'esporon Et au ceval
osta le garegnon« Anseis de Gart. Par. Hs. 793 f. 196
(God. Dict.). Godefroy hält dies für die Grundbedeutung
des Wortes. Vgl. jedoch das angelsächsische Adj. wräne
= geil. Den Eigennamen Garagnon, auf welchen Godefroy
verweist, habe ich nirgends gefunden.
Zu §. 58. S. 35. Blanchart III. Auch im Fergus von Guillaume
le Giere ist Blanchart Pferd Karls des Grossen und des
Fergus. (Nach ReiflFenberg, Einl. zu Phil. Mousq.).
S. 40. Garaman, Variante von V^V zu Marmorins, Ausg.
Förster S. 135.
S. 41. Marmoris (Marmorins) II, Variante von VW zu
Marmoiret. Ausg. Förster S. 133.
S. 43. Pennevaire, Im niederl. Ferguut Z. 3707 heisst auch
das Pferd des Rier Lokefeer Fetinevarre,
S. 44. Tardis, Pferd des Rembaut Rone. Hs. YW Ausg.
Förster S. 209. Unter den verschiedenen Formen von
VeiUantif ist noch anzuführen: Valentis Rone. V Ausg.
Förster S. 269. Tir. 303. Z. 4.
Zu §. 115. S. 89. Z. 22. »deslrier caslelain« Syracon 43 (Ch.
de Syr. her. v. Stengel. Rom. Stud. L S. 401 ff.).
Aoag. a. JMl. (Fr. Bangert). 15*
234
Zu §. 198. S. 122. »[II ne] se prise mes une leache de pain
|Se i1] Matefeion ne fait rungier dur frainc. Syracon 40 1
Zu §. 375. Die Aehnlichkeit von mastin und gagnon wird her-
vorgehoben in der Vergleichung: »Espie sembles mielz qua
mastin[s] a gagnonc Syracon 95. Vgl. dazu Sats. 1 335^7.
(§. 583).
Zu §. 470. Hierher gehört aucli der Syracon 42 erwähnte
auhaifi (siehe Nachtrag zu §. 495), wenn unter demaeUx»
ein Falke zu verstehen ist. Vgl. Diez E. W. I alhan.
Zu §. 495. Vor 18) ist einzuschieben: Habicht und Baom-
falk (?): »rPerJdre le cuide encor com ostor[s] fkit aabeäic.
Syracon 4ä.
Zu g. 502. Der Falk dient aber selbst als Bild der Kampf-
begier in den Versen: »[D] desira batalie que &iioonfi^i»}
hautainM (besser vielleicht: »plus de faucon hautam«)
r»Gui onj mette sa proie, quant l'aguise la üaiin[8]«.
Syracon 45 f.
■ 235
^ Älphabetischos Sachregister. ^^H
Aal 581.
arajron. iirra^oö |7. 18.
Bärenxwiiiger MS. ^^M
Aasfreauer: Gabelweih
51. 115. 200.
Barsch, bant 58 L ^H
5U» Geier 490, Ger-
ara^oDoiä 51.
Baa^ant, Baueent, Bau- ^H
falk490Jlimd375.:i86.
araigne 585
chant 5S-60. ^H
Ohreule 490, Schmerl
Arl>eit«j?iiul 39. 40. 194.
baii^ant 50. 60. ^H
490. S. auch Leichen-
Ar^on 58.
Bauerapferd 35. 38. ^H
fresBer.
aronHe. arondiana, aron-
BnamralkeS. 234 Nachtr. ^H
Abrive 58. 59; abri?^,
del«, arimdi», arundel
z^n §. 470. ^H
abrievtS 84. 414.
528.
becue 551. ^H
Alwteijfen Hh ff.
Arondei 58. 59.
Behaarung d. Pferde 67, ^H
AUitruffet 58.
Abwerfen d.Reiters 1 60ff.
asne, asnon, a8nesi»e210.
der Maultiere 200. ^H
astor 4» »9.
bequet 581. ^H
Äckerpferd 35.
ALni^nant 58. 59; atai-
berbiaille 248. ^H
ademiii 84.
gnant 52.
Bergfalke 408. ^M
Aderlawen d, PferJe 1 12.
aubain(Pferd)5Ö,t Vogel) beraer 274. ^H
Adler 470. 510-513.
Ö.234Naihtr.ÄU§.470.
Beschreibung eines Affen ^^H
Affe 4. 454-45Ö.
aue 558.
454, eine« Greifen 589, ^^|
AfiM W. 59; afilö 103.
aufäße 54. 55.
von Pferden Ol ff., ^H
aiKle, aigHaus 47<K 510
j 5)1. 512.
luifaine 5ii.
ächlangen 550, eine« ^^H
aiiterrant 17. 18. 22. 54.
Tiger« 438, von fabel- ^M
haften Vögeln 600. ^H
aignel 248.
aufriL-ant 54. 115.
aine 554.
Aufsteigen 145 ff.
beute 1-10. ^H
ftiol 558.
AuRdauer der Pferde 98.
beHtiaille, bestiule, be- ^^|
, AlbaiDe 5S.
Ausruhen d. Pferde 141.
staille 6. 7. ^H
»lerion 470. 513.
149.
Beute: &el215, Hühner ^H
Alitkrt 58.
AiiBtreget 58.
542, Kameb22t, MauU ^H
1 Alion 58.
Automatische Singvögel
tiere 208, ÖchHeti und ^H
kfcloe, aloue, aloete» alo-
52a.
Kühe 2^2, Pferde 120. ^H
eite. aloete 525.
a vertier 298 Anm. 559.
170. Schafe 249. ^H
' alondrelle 52ö.
Bezahlung mit Pferden ^^B
1 ^ alose 581.
hai 50. 69.
^M
' ambleüre 20. 94. 2U2.
Baiiirt 58-60.
Biber 451. ^H
1 amomvi 51. 115.
baitt 50.
biche 265. ^H
1 Afflpütio 58.
Baillet 2;iO,
bievre 45t. ^^H
p ane, anet<' 554.
bei leine 457.
Bild des Behaivriseins ; ^^|
ang^uille, angiiile, an-
Bär 340-358.
Bär 351. bestes, Eber ^H
1 «rille 58K
AiibäDglichk<;it d. Huö-
Bart»Ai!ior 58.
31<), Hund 405, Rot- ^H
BarbaiuuÄ;he 58.
wild 290, Wolf ■^^y^; ^H
de« 388, de» Fffrde»j
barbai'i 51.
Bild d(t« Brüikns: Bär ^H
104 ff.
Barbe, biirbiau« 581.
351, Löwe 42iJ, 8ticr ^H
Aii»iK)meii d.Pterde» 150.
Bärenjagd 341.
Bär^-niick 348.
242; - der Buntheit: ^H
arabi, arrabi 17. 18. 51.
Elster 527, Rebhuhn ^H
115. 200.
Bärenttpielti 344.
545^ — der Erregung: ^^|
beate 8j — der Feig-
heit: Falk 488, Fucha
365. 367. Gabelweih
516p Hiutd 401, Wach-
tel 546; — der Feist-
heit: HühDchen 542,
Kuh 242; — des Flie-
gem : Falk 4i>8, Lerche
5'2ti , Rebhuhn 545,
Vögel im AUg. 466,
Zeisig: 529; — der
Fröhlichkeit : Vöjrel
466; — der Flucht;
beste 8, Kirsch und
Reh 286, Lerche 495,
Schaf 256; — der
Fu rch tbark ei t : Ad l er
513,Eber307,Falk495,
Löwe 429t Schlange
56S,Si)erber 495, Tiger
429: — der Furcht-
sutnkeit: Hase 448,
Kranich 548; — gött-
liclier Fttrsorge : Vögel
466 ; — des Ue braten -
Werdens: Schwein 332;
— des Getan gen- oder
Gefettseltöein«: Bärä5t,
befite 8, Fuchjs 365,
Hase 448. Hund '691,
Vogel 466, Ziege 246;
— de» Gernpftwer-
dens; Vogel 466; —
des GeachwollenaeiT)«:
Kröte 571, Knh 242;
— der Gesundheit:
Fblk 49S, Fisch 58Ü,
Forelle 583, Rebhuhn
545, Vogel 466 ; — des
Getötetwerdeus: bcBte
8, OchsS 12. Schilf 257,
Schwein :i32; — des
GlÄnzenK: Pfau 543;
— der Grausamkeit:
Löwe 425; — des
Grimmes: Wolf 363;
-.- der Grö«8e: Wal-
fi8ch457; — derHäss-
lichkeit: Atfe 455, Kl-
iiter497, Werwolf363;
Bild des Heulena :
üund ::198: -- der
MinterJiit: Fueh«365;
— de» Hiipt'enB; Vogel
236
466 j — der Kampf-
bes/ier: Falk u. Ger-
fftlk495,S.234Nachtr.
zu §, 502, Hund 4U2,
Löwe 255. Wolf 254;
— desKämpfenB: best«
8, Falk 495, Gabelweih
516, Gerfi:vlk495, Ha-
bit ht 495, Hund 308,
Scbmerl 495, Wolf 363,
S. auch Bild d.Tupfer-
keit; — deaKletternft:
Ejchhörnchen 450; —
d. Kühnheit: Eber 307,
Leo|>ivrd 429, Löwe
425. 42^; - der List:
Ftiths367; -d,Mute«:
Eber 3Ü9, Greit 592,
Hund 402, Löwe 427,
Leopard 442 ; — des
Rauschens: Adler 513,
Falk 498; - d. Sanft-
niut: Schaf 25« ; —
d. Scharrena : Schwein
:i32; — d, Schnelli;,''-
ke 1 1 : A d ler 5 1 3, E ber
3Ö7, Falk 104. 495,
Gerfalk 494, Habicht
494, Hase 448. Hund
405, Lerche 526, Reb-
huhn 545, Iiotwi]d285,
Scbmerl 494 , Seh WiilOe
528, Sperber 491, Vo-
gel 466; — d. Schön-
heit: Gerlalk, Habicht,
Schmerl 497; - de«
Schreiens : beste 8 ; —
d . Seh w ä rze : Sc h wa l he
528; — des Schwei-
gens: Kalanderlerche
im Winter 527; - d.
Seh Wim mens : Aal 58:^,
Fisch 580, Hecht 5H3,
Lachs 583; — der
Sprachlosigkeit : beste
8; - d. SUrke: Eber
307, Löwe 425; — d.
Stolzes : Hirsch 287 ;
— d. Störrif^keit : Esel
217; Bild der Tapfer-
keit: Adler 513, Bar
35 L Eber 307, Hund
402, Leopard 429. 442,
Löwe 425. 429, Schlan-
ge 568, Tiger 439;
— der ÜDbestfindig-
keit : Sperber 501 ;
— der ünhaltbarkeit;
Spinngewebe 585; —
d. Unvermögens : Hund
396, Vo«el 460; —
dm Unweitea: Ei 546
Aum., Elster 5"27, En-
tenschnabel 554, Fiech-
scUüppe 580, Gold-
amsel 527, Hahn 5
Henne 541, Hühnch
542, Hand 396. La
prete 583, Lerche 5
Maikäfer 585, Nuchti
gall527, Rebliuhn54l
Reh 289, Schaf 259.'
SchwaU« 528, Wach-
telei 546; — der Ver-
rjlt«rei: Wolf 363; —
der Verwahrlotiung:
beste 8 ; — der Ver-
waisung: beste 8; — d.
Wehrlosigkeit : Schaf
258, Schwein 332; -
der Wildheit: Bär 251.
Eb-r 307 , Hahn 539,
Hund i02, Leopard
429, Löwe 425. 429,
Schlange 568, Tiger
429; — der Weic" "
heit: Hirschleder 290
— der Zaghaftigkeit:
Rotwild 288; — der
Zärtlichkeit: Turtel-
taulie 538; — d. Zer-
kuacktwerdens : Floh
585; — des Zornes:
Drache 598, Kber3U7,
Hund 402. LeopÄrd
442, Löwe 425.
Bilder filv die Farbe d.
Pferde 70. den Lauf
d. Pferde k6 und du
Schwimmen d. Pl. 97.
Bildliche Darstellungen
von Adlern 282. 511,
Bären 350 , Urachi
596, Fischen 574, H
8chen282.28^ »' '
:^75, LeopiM
Löwen 434, > ,. n
2. 569, Tieren im Allg.
h
i
Schweinen S05.
i>lanc öO. 69. 200.
tekncardin, BlanchArdm
58. 59; blrtucjirdin oO.
Blancet 58. 59, blaneet 50,
Bknt'hart (Pferdename)
5b. 59. 60 Nachtr. S.
233, ( Hmidenai»if! )iJ69,
(Kiinie eines Heiligen)
Ö. 35 Anm. , blaii-
Chart bO.
Blutegel 587.
boia '619,
Bonivant, iJonivent 58.
115.
Borsten rücken al« Ab-
»ekhen dier Merowin-
l^er ö!(t Ann«,
boa, boz 5rp8.
botenCiott^H: Hirsch *^8<>,
Löwe 424, Schwulbe
528, Tiiube 5a2.
Botenlohn 124.
Boten ptnrde 25.
bouo 24d.
Iji-aeon 300, 871. 374.
bmvonier iiiaibtte JJ82,
braque, bra/iuet369 37 L
374.
brebis 248.
brahasrne, brebaigue 47.
Bremue 586
Brieflauben 533.
Brinamont 58.
brlTünt 52 84.
Brocbart M9.
brobon, brohiiM, bi-oion,
broon o40. ii'>4. 355.
Broiefort 58.59.60, 112
Anm.
Brojenguerre 58, 59.
brim 50. 69.
Brudtrietuen 76.
Bucif^l 5K. 59,
bu*»f 22Ö.
Bötfel 229,
Bütfelhaut 238.
bügle 229.
Biihurt 121.
butor 551,
eaille 516.
cnbuidre. calendre 525.
G»iovr« 558,
calvM-soris 453.
caniel, charael 219, 229.
CAinoille 219.
canin 393.
Cantador 58.
Ca piUu, Cbapalü 58.
capon, ch lipon 540.
ciu'bon 247.
Carbon ol 58
carregnon Nachtr. tu
§. 44 S, 233.
cauete 518.
ceiii^-les 75.
Centtiur 132 Ann),
ferf 265.
cetun 457.
dreier ä la nienee 274.
ebucl, clinellon369 370.
ehiuitK'in 78. 79.
«■Iiiwlriz 2-18.
.bat 412.
cbaceor 41.
chonaille 393,
cheval 14 16. 13. 19.
22 23. 40. 43. 49.
cbevaliert chevaleric 13.
elievre) 265.
cbien, chienne 309. 370.
cbievetaille 78,
die vre 216.
chiene, cisne, eigne, eine,
cinne 552
choe 518.
eiere 246.
cinge 5.^4.
eiinevent 58 59.
Clivevent 58. 59.
CobeitOB 'S. 59.
coc, coq 539.
ediere 81.
cülon, conloö, colombel
532.
CO lue vre 558.
conestiiblio !35.
connin 549.
corbel,€oi baut, corp 530.
coreor, coureor 52. 84,
Corentfne 58.
coroeile 531,
(jornu 58. 59. 66.
Cümuet 58. 59. 66.
corsier, couraier 22. 52.
HL 2CX1. 414,
coupt 63 Anm.
couixJe 525.
courgios 15S.
couraut, coirant 22. 5^
84. 200.
cöuverture 81.
crai)0U9, cmpoR 558.
crenii 67. 200
creet^, cresto, cresta-in
414. 559.
cropere.croupiere 74.81.
euer de grifon 592p c. de
lion 427, c. de Hpart
442, c, de mastin 40L
4U2, c. de quaille 546,
c. de sengler 309, c.
de tnrturele 538.
culeavres, euleavres, cti»
leun^s, culiievre«, cu-
loevreB, culoores 558.
dain 265.
Daiuüniiferd 26.
Dkimensivttel 73. 2ül.
Damhirsch 2ti5 tf.
Daniel in der Löwen*
grulwj 437.
DdHn 5^. 59, delßn 459.
Delphin 159.
destrier 15. 18. 19. 20.
21. 23. 24. 25. 26. 34.
4ü. 41. 53. 198.
Drache 595-599,
draj^oa, dragan.dmglon,
drt^ODiieri dragoncel
595
dronmdaire 219.
Dromedar 4. 5. 219 ff.
Drossel 525. 527.
duc 518.
ElH^r 4. 291-320. 419.
^]liixi'^idtil»di! 296 An in.
EberjajLjdLn 296 fl".
KUerzäljni>29Ö Anm. 303.
Ei 54 (! Anm.
Eichhfirncbtm 450,
Eidtchne 558. 571.
Hisenpaniser f. Pferde 82,
ElitvKur 5§. 59.
Elepfiant 335-339.
Klepha Uten baut 837.
Elfenbein 337. 838.
Else 581.
Eleter 486, 495. 514.525.
527.
^■H
W S38
^^^
^^^H enne 554.
faon 589.
d. Maultieres 200. ?05?,
^^H Ente 485. 554.
faoncel 840.
d. Pferde« 52. 84-95.
^^^V Enteoju^d blA.
Faradin 58. 59.
Gaus 553.
^V Entci-icb 551.
FarlK? i1, Pferde 50. 62.
gante, ganste, gance 5r>3,
^^^^ Epitheta des Briren oiS,
68-71, d Schlange 559.
Garamon Nachtr. £u §53, 1
^^^m i}m Eberij ^ü6. dea
Fa^an 544.
gareignan Nuchtr, %u
^^^B E^eh 211. der Falken
iaucnn 468 ff.
% 44. 1
^^^M 473. 485. 487. 4$d, Hea
fanconcel, tauconnet 4&8.
iraacon 51. 115. J
Gastgeschenk 125. J
^^^^1 Hirsches 284. des Hun-
488.
^^^H des ^71. 372. ÜS3. 39().
fuuconier niaiatre 382.
gaj 531. ^M
^^^^B des L5wen 414, des
funs 468.
GeHQgol 464. ^H
^^^H Miiultierea 20U. 201,
Fauvuin 58. 59.
Geier 4. 5. 518. ^M
^^^H des Pferdes 67. «59. 72.
faiive 50. 61).
gotine 541. ^^B
^^H 84. 103. n3'll5, ilüT
Faiivel 58, 59, fauvel
gente 553. ^H
^^H 8chlan>re 5:>0, dea Wol-
50. 69
gerfaat 46S. ^H
^^^F fes 359.
fauvelet 50.
gernii 67. ^B
Geschenke: P^ren 347,
^V eritiin, eniiine 416. 8.
Forrimt ÖH-OO. 71, for-
^H liuch herin in
riint 50. 54. 60. 200.
Esel 216. llaiule 381,
^B Eriiiuditiigd. l'l'enle lü2.
Unk 52U.
Jagdfalken 471. 472.
^H Enverlnmg von Ffeid*»n
Fische 57.^-583.
Kamele 22 1 . Löwen
■ 118 ü\
Fischfang' 576.
415, Mtiu liiere 208. j
^B eacorchier Jegoiirpil:^ 68.
Ff BchskiiiK<?tiere 457- 159.
Pferde 122 ff. '
^B cscorpion 'i8L
Fmehteich 578.
Geschlecht der Pferde '
^H e^iouffle, eseoCflc, vs-
FiedcnnauH 453.
44 If.» Geachlecht.8trieb
^H coulle 514.
Flie^^e f.SG.
dereellien 15 Anni.
^H escn k lion ^30, eflcu ä
Floh 585.
Gefttaltder Pferde 63-67.
^B liiparb AAn.
Floren t in 58 59
gl er fallt 468.
^B e^Hiuneua 450.
Flori (Pterdeiiame) 58.
giet 477.
H Egel 3. 210-218.
59, (Hundejianif) 360,
girfaut, trirfalcun 468.
H E^e1di,^b<^tnh1 215.
flori 50. i\9, 200.
Goldam»el fi25. 527.
^^^ eslfti« P«>.
Fohitilk% Folatiase 58. 59.
gopil, gourpil, gourpille
^^^K esmeril, etmeritlon 44>f>.
Forelle 581.
365.
^^^f espauliier 251.
Förster '^ij^.
gonpillier 367.
^^^^ osperviür, esprevier 409.
Fortun, Fortunet 58.
Grainiooa 58 ^^M
^H eaqnjrox 4M>.
frein 78. 7^.
Gramtmund 58. ^^M
^B estornel 525.
Friedenshoten 25. 205.
Greif 4. 5. 589-594. ^^
^B E.«itoudin 53 .^9.
535.
grenn 67. 2(X) ^
^H eHtnef, estrier 77.
Frosch 572.
grit, grifon, griffon. gri-
^H et^tnrjon 5B1.
Fn i h I i n ^ser w nch en 5 1 9,
fuQ. grifonniaus .589.
H Eulen 470. 518.
Fuche .*j65-36Ö.
i^'rilkigne 592 Aniu,
^B euriü) 525.
Füchsin 365.
griftardin 592 Anni.
^B
Füllen 49.
grifiax 468.
^B Fabpl vom Fiu-hü u. flen
F(itt.ei-n der Falken 478.
gripon, giipnn 589.
^^L^^ Kii sehen :^.f;ii. vomStier
4bl), der Pferde 133.
gri» 50. 69.
Grieel 58, 59, gri»el 50.
^^^^L u. d. Schale |voi}i Huhn
136. 138.
^^^^B n. dem Schale, vom
groal 485.
^^^ Wolt u. dem Kolwhb
öiilnd weihe 514-517.
grue 548. ^^^
^B
gaifynart 39b.
gruier 485. ^^B
^H Fübeltiern 58Ö-6ÜU.
paignon 355. 369. 375,
giielme 541. ^^B
^H Fkicidjeb 58. 51«.
N.tchtr. S. 234.
guerfiii 67. ^^B
^H faisan 541.
Gai^'inin 58. .^9.
gnx>il 365. ^^
^B Falken 4HS-509.
gal, gaul 539.
^H FitlkenW'ize 48t E
galop 95»
Ha^bicht 469. 491.
^H Falkeimester 4U2.
üaiigurt ü. Kameles 220,
Eabichtsne8ter 492.
239
Häher 486 531.
liairOD Dv»0.
Hiinvmel 248.
haneton öSf)
baquenee 29
Hase 447. 448. 485.
Hasen jat^J 447.
Hauhenlercbe 525. 527,
Haualialm f>39.
Haiisschwcin **2 1-334.
Haustiere 4. 231. 249.
323 n. ö.
HecM 581.
Heereaüiig lo7,
Heogst 44.
Henne 541.
Herkanft der Biiien347,
der P>el 211, ckrKn-
raele 221 , der Ijöwco
415. 416, der MaultiBre
200. 203, der Pferde
51. 115-117.
Herujelin, hermiu, her^
mine 44Ö.
herniin ( anueuischefi
Pferd) 51.
Herrenlose Plerde 182 ff.
Hetzjagd 271 ff. 296 ff.
Hirach 265 ff.
Hirsch^ewmh 284.
Hirachbaut 278.
Hiracbjagden 270 ff.
fauant 518.
Hnfbeschlag 143,
Hufeisen S3.
Huhn 541.
Hühnchen 542.
Hühnervögel 539-54t>.
Hund 4. 3(i9-411.
Hundeblut 385.
HuodeiVaBB 399.
Hundegebell 398.
Hundehcdft^mnd 38^k
Hundeköi»fe (Menacheu
mit Hl 411.
Hundeleine 384.
Hundetod 397.
Hondetreue 389.
Ja<,^dfaiken 468 ff.
Jagdhunde 371 ff.
Ja^dpferd 27. 4L
Jagdzeit 275.
jal, jau 539.
jante 553.
j*ij 53L
Jonas im Walfischhaiirho
458.
jousteor 42.
^viment 17. 44. 45. 46.
ive 45.
kiiiaiis 370.
kaille 546.
KulanderlLHche 525. 527.
Kalb 243.
Kunid 219-228.
Kamelhaare 225.
Kanielmilch 226.
KanitiL'hen 449,
Kapaun 540.
Kirrengaul 35. 191.
KatÄö 412.
Kaui, Käiizehen 518.
kernu 67.
Klugheit d Pl«rdesl04ff
Knajippüjiferd 31. 38.
Krfihe 5:^1.
Kranich 4ö5. 548
Knvtieln 'loa Pferdeu 156.
Krieg 157-188.
Kröte 558. 571.
Kidi 4. 229 ff.
Kuhhirt 231.
Kühlungen 240,
tacha 581. 582.
laisarde 558.
Lara [Trete, laniproie 581.
Lanier 488.
lapriel 447.
Lastpferd 28. 36. 37.
Lauf der Pferde 85 E
I6e 295.
Leichenfresaer: Geier5l8,
Greif 591. Hund 375.
386, Löwe 421, mos-
kez 469, Rabe 530,
Schlange 565, Schwein
324, Woff 361.
leisarde 558.
Leithund 373.
Leopard, lepart 440-444.
Lerche 186. 525 526.
len 359.
lennin 413.
lenpart 410.
levrier, levnpre3(*9. 37!
Liart 5H. 59 . liart 50.
69. 200.
Liebe zu Hunden 390,
zu Pfeiden 108 ff.
liemier 369. 37 1 . 373. 374.
liepart, liepre, lii^upart
440.
1 je vre 447.
limonier 42. 23<>.
lion, lioncel, lionneUl3.
liprt 440.
Liron 58.
liaaerde 55h.
Hase 309. 376 lOO.
liupiut 440.
Lockern der Züjictd 151.
loiemier 373, 374.
Lnnel 280.
lorain 78.
losij^nox, lo«innox 525.
lou, louf, loui» 359.
lourseignoi 525.
lou via US 159.
Lowre 4, 413-437.
Löwenkäfig 418.
Löwenkämple 418-424.
Löwenepiele 417.
Löwenzwinger 417.
lupiirt 440.'
lupin 363.
las, lux 581.
lyon 7. 413.
Maigredoa 58. 59.
Maigremor 58.
Maikäfer 585.
malart, mallart, maelart
554.
mal via 525.
nianantie 231.
Marcepiere 58. 59.
Marobe^'ai 58. 59. 60.
Marche|wilu 58. 59.
Marcbepin (Marchepuij
58. 59.
Marcbeval*>e 58, 59.
Marder 446.
mareiicbal, mareschaucie
135.
Li Margaris 58.59. Nchtr.
Marmoiret 58.
Maruiorie 5Ö.
Marnvorin 58. 59.
martre, niariroi« 446.
ttÄHtin a«id. 875. 394.
Nucbtr. S, 2:J4.
niastine 394.
Maö»l.^e«tifnll^lng: Hslr
S51, Elüter fjlt», Ente
55it, Esel 217, Gftl»«!.
weih 516, Gau« d5H,
H»ibieht 500. Kamel
227, Kräho f>U>, Maul-
lii-i- 2ü9, Ochs 242.
Piera 1^8, Itehhuhn
545, Schwalbe 52«,
Schwein üa2. Sperher
4'jy.500. Wiu-Iitel 5-16,
Mii.ut»rbrecher 263.
niiiute 2Ö8 Aniti.
MttuUier oO. 190-209.
Miiultiergescbirr 20 L
MRultiersultel 20L
Miius 452.
Mauperung 473-47G.
m IUI vi» 525.
mt?llart 554.
nielle, merle 525.
Miffraclos 58. 5y.
milsoMor 53. IIB.
Uli parli 08. 09.
moDtardin 4Ü8»
Mqiitel 58.
moiit«?nier 468*
moraviD 51,
raomntliii, oiorentin 115.
moreis, morois 5L 115.
Morel 58. 59. 60. 71,
mord 50. 69.
inotsquet, iiTO»kez 469.489.
mousche 585.
moiialiirdin 4ö8.
mouton, moutoncel 24S.
mn (beste muf) 8 Anui.
iiiuable, iDue 47J, mue,
inuoiHUii 474.
luiicteü de cbit?ii8 tJ80.
Mubuineda Erwiirgiing
durchleb weine ä25-«i^i0.
muier 473,
mul, Biule, niulet lüi^.
luuntargin 468.
MurgfldoM 58. 59.
luuri, iiturle 199 £1.
'Hauhligall 525. 527.
Nrt^etierf 4l7-4r»2.
Niedeie Tiere 581-588.
noir 50 Uli. 2O0,
norois 51. 115,
Oib« 4. 229 if.
Ochaenblut 239.
oe 553.
oef 546 Anm.
oef irtiut* 553.
oello 218.
Ohreule 518.
oiseülon 460. 4r,L
ois-el 2. 3, 460-462.
oiael de proie 468.
oieelet, oiaelin 460.
alifant 335 ff.
orille 525.
oriol.orioni;, orieuä, oriua
52r).
ors 340.
ostour^ OKtur, ostor,
oatoir 469.
oatrioe 547.
oue 553.
ours, ouree, oursel fl40.
owaiUine 248.
j^alefroilT. 20-22.24-28.
34. 94.
Panther, panthere 445.
Panther, poDtbere 445.
paon 543.
Papagei, papegaut 525.
Pat>eillon 58 5».
Piipion 362.
pas 92.
Pasavant, Passeavant 58.
59.
Pawecerf 58. 59.
Paaeelevriere 58. 59.
PaBsevent 58. 59.
Peitschen 153.
1>elefjrriii 468,
Viinepie 58, r>0.
Penne vaire 58. 59. Nchtr.
percbe 581.
perdris, perdrifc, porLriö
545.
Pertria 58. 59.
j>e8«.raillö 573,
P^'tris 546.
tau 543.
Pfauenfeder 543.
Pfauen gel übde 543.
Pferd 4. 11-198.
Pferdeblut 188.
Plerdedeckc 81.
Pferdediebßtahl 131.
Pferdfgeschirr 72-83.
Pterdevretrünk 138. 139.
Pfera.'haure 195.
Prerdebündler 129.
Pferdekauf 129.
Pferdeiuilrkte 129.
Pferdeiiiiat 195,
Pferdrnahrung 136. 137.
Pferdenanien 58-60.
Pb-rdeopfer 196.
Plerdepit'ine [\(\.
Pferdestall 134. 135.
Pferdetauajh 130.
PfordeÄUcht 1;;2.
Pflege der Falken 47<
479. der Hunde 87^
382, der Pf«rtle 1»S1
pie 525.
Pietris 545.
ilgerfalke 468.
pinchon, pinyon 529.
pitris 545.
Phintamor 58.
Ploig-ant 58,
plonj^on 555. ^
plovier» plouvier &49*
podrel 49.
poisson 2. 3. 573 ff,
poissoncel 573,
poitral 76,
polain 49.
polcin 542.
Poinel^, 58. &9, potii«llA,
pommeM, punieM W.
69.
poon, poun 543.
porc, poroel 205.
porcin 322,
Porpaillart 58,
poacin , pouchin , pou*
chinet 542.
poulain» poullain 49,
poulet 542.
pourchelez 322,
pnutrel, poutriel 49.
Preiae: Blr M48, Fiache
57^, Oans 553. Ueiizi«
540. 541, Hirsch 276,
^'* 241
^^H
^^^ Kapaun540, Pferd 110,
B K€bbuhii 540, llmd-
Salt^Perdut 58.
Schwimmvögel 552-555. ^^|
Bambue 73.
ecourpion 584. ^^M
f^ Vieh 234, Schaf 249.
sansue 587.
eebelin, sebeline 416. ^H
Prinaaut 58. 59.
Sattel 72.
Seetaucher 555. ^H
pultrel 49,
Sattel^airte 74-76. 158.
seioruä 103. ^M
aele 72. H
puscin 585.
^ Putzen der Pferde 140.
159
Satteltra^en 193.
sengler 295. ^M
■
Säugetiere 2. 4 etc.
Sentenzen: Uhu, Sper- ^H
■^ quaiel 370.
Bau», 8au2 91. 95.
her, Habicht, fauconcel ^H
quaille 546.
Saiit-Perdu 58. 59.
lanier488. Taube 537. ^M
queg^naille 393.
&Auva^ine,saiiaginCt sau-
vecine, salve cniue 5. 7.
8. auch Spriohwjjrter. ^^M
quemu 67. 200,
serpent,seruenteauB,ser- ^^H
pentinc 2, 558. ^^|
Schaf 24S-263.
Ba\j€ 530.
Schafflfun 263.
eigne, ainge 454. 1^1
raine 572.
Schafwolle 252.
Singvögel 519 f. ^H
Ratte, rate 452.
Scharren derPfenie 100.
Binjos 459. ^H
Raubvögel 468-51 B.
Scberenpferd 42.
Skorpion 584. ^^M
Eebbukn 48^ bih.
Schellen am Pferde-
Bommier 37. 40. ^H
recaner 212.
geschirr 76.
ROtniere 48. ^H
^ regart de lion 426, r.
Scheuen der Pferde 181.
Bor 50. 69. 473. ^B
■ de sengler 309.
Schildkröte 558. Ö71.
sorcengles 75. ^^M
W Ee^enpfeiter 549;
Schimi>fwort: Hund 376.
aordoia 50. ^H
' He^ibant, Hegibet 58.
392-395.
Sorel 58, 59, sorel 50. 69. ^H
59. loa
Schlachten des Rind-
aoret 50. ^^M
Eeh 'Mb ff.
vieha 235, der Schafe
Soribiana 58. ^H
Ileiher 485.
250, der Seh weine 323.
aoris 452. ^^M
' Rebepferd 15. 20.
Schlachtvieh 4. 233,
aourselle 73. ^H
renarde, renardie 367.
Schlagen des Esela 217,
Speise: Aal 581. 582, ^H
renurt 365. 367.
des Hundes 408, des
Biir 348, Barsch 581, ^M
Reptilien 556-572.
Fterdes 154.
Drosael 527, Ebe 581, ^H
resne 78. 79.
Schlange 4, 5. 421. 556.
Elster 527, Ente 554, ^M
Eiödeleder 238.
558. 559.
Esel 214, Falk 493, H
' Rindvieh 229-245.
Schlangengift 567, 568.
Schlangen haut 566.
Faaan 544, Fink 529, ^M
ri?iere 370.
Fisch 577. Forelle 581. ^M
1 rivoier 484,
Schlangenkämpfe 560-
Gabelweih 516, Gans ^H
. rocelle 58 L
563.
553, Habicht 493, Uaae ^H
j Rohrdommel 551,
Schleie 581. 582.
447. Hauaachwein 323, ^H
roln 57.
Schleifen an Pferde -
Hecht 58U Hirach276. ^M
1 roncin 30-36. 39. 40. 198.
Bchwanssen 192.
ßuhn 541, Hühnchen ^H
roncine 45. 48.
Schuierl 469. 479.
542, Kaninchen 449, ^H
Roeenet 58. 59.
Schnauben d. Pferde 100.
Kapaun 540, Kranich ^^M
roHigno«, roai^eus, ro-
Schnelligkeit d. Pferde
548, Ucba 581. 582, ^M
signaufl, rusinous* ros-
84 ff.
Lamprete 581* Lerche ^H
BtenoU roBsignox 525.
Schnepfe 551.
526, Maus 452, Pfan ^M
1 Rossin 58, 59.
Schreien des Esels 212.
543, Pferd t88, Ratte ^M
L^ rouaole 5SL
Schröpfen d. Pferde 142.
452, Rebhuhn 545« ^H
^m rQiifl8ig[t)ol, roiisseingno],
Schwalbe 528.
Reh 276, Reiher 550, ^M
^W rousingolf rouseignol,
Schwan 552.
Rindvieh 235 f , Rohr- ^M
rousaignolet 525.
Schwein 294-334.
dommei 551, rouaola ^H
rox, roa, rooz 50. 69.
Schweinehirt 324.
582, Schaf 250, Schwan ^H
Rufin, RufÖD, Ruffinel
Schweinekämpfe 331.
552 1 Seetaucher 555, ^H
, 5t*. 59.
Schwertleite 123.
Stör 581 , Taube 534. ^M
^m rufin 50. 69.
Schwimmen der Pferde
Vögel 464, Wachtel ^M
H^
96. 97.
546, Wildschwein 304. ^M
^^H AuAg. n. JLbh. (Fr. B»tig«ri).
^M
242
Sperber 469. 488.
Spiel mannslohn 126.
Spinne 585.
Sprichwörter: ßael 218.
Uirscb 2m, Hund 40^,
Katze 412, Kuh 248,
Mnus 4ii*i , Schaf
261, Schildkröte 571,
Scbweiu 333.
Staar 525,
Siaubel am StimpanEer
der Pferde 82.
Stärke der Pferde 93 ft
Steigbttg«! 77.
SteigbCigcldieaät 146.
Stör 58L
StrauBa 4. 5. 547.
Streicheln d. Pferdes 1.^5.
Streitrosa 15. 22. 23. 33.
44.
Striegeln d, Pferde HO.
Springen d. Pferde lUü.
Stürzen der Pfardo 180.
Sumpfvögel Ö4b-551.
Tachebrun 58. 5a eO.
TageBÄnbrutih 520. 539.
tahon 58t3,
tairin 529.
IWdis Nkichtr. 8. 233.
Taul>en 514, 532-538.
Templier 58. 59.
Tencend or, T^wcendurüS.
tenche 5Ö1.
testiere 79.
Tier im All|feuiein. 1-10.
Tiger 4. 43» f.
tingro 438.
Tjost 121.
tor, torel 229.
torterele 525. 53».
tortue 558.
Tötung ?. Pferden Ho tf.
Itt7.
Trauiuallegorien : Allge»
turinosSll, Adler 512,
Affe 456, Bär 352-358,
Bärin 357, Umie 10,
Drache 599, Ii:bßr3l2-
820, Falk 504-607.509.
Gabelweih 517, Greif
594, Habicht 509,
HkBeh292, Huiiil400,
518, Leo-
pard 444, Löwe 43*5,
habe 5.^0, Schlange
570,Sdiwcir»3-l4, Sper-
ber 506. 508, 'IViube
536, Uhu äl8, Vogel
467, Wolf 3fi4.
troite 581.
troU trofcon 93.
truie 322.
trail^ (a la Croupe
truilöe) 69.
trnte 581.
tuüö 69.
Turnier 191. 189.
Turnierpfürd 42.
Turteltaube 525. 538.
turtnrel, turturele 538.
tygre 438.
üfibergurtc 75.
Uhu 518.
Unnahbarkeit von Pfer-
den lÜL 106. 107.
Urs 340.
vair, Ter 50. 69. 70. 496.
vairet 50.
Vairon, Veron 58. 59;
vairon, veron 50.
Vauerant 58. 59.
Veillantii, Valantin 58.
59. ÖO. Nachtr. S, 233.
Velaveat 58. 59,
veltre 369, 371. 372,
ver (Tcrre») 322, <ver-
mia) 588, (varios) 50.
Verachtung gegen Hun-
de 391-401.
verai, vrai 383. 487.
Verbot des Schweine -
üeiachoB 327. 330,
Vergleichungen '. Aal
583, Adler 510. 513,
Affe 455, Bär 351.
Damhirsch 285 tf. ♦
DrÄciie598, Eber 307-
$ 1 0, Eichhörnehen 45U,
Eidechse 571, Elephant
339, Else 583. Ebter
527, Ente 495, 553.
554, Eael 217, Falken-
arten 49-4-503, FiHch
5H0, Fofelle583. Frosch
522, Floh 585, Gabel-
weih 516, Gans &:t3,
Goldamwl 597 , Oreif
592, Hahn 539, Hase
448, «echt 583, Hirsch
285-291. Huhn 541,
Hühnchen 542, Hun4
:i96-4ü7, Kalander."
lerche 527, Kiimel 227,
Katze 412, Kranich
495. 548, Kröte 571,
Liicha 583, Lamprel
583, Leopard 44%'
Lerche 495. 52t3, Löwe
425-429, Maikäfer 585,
Maultier 209, Mai
452, Nachtigall 52?'
Ocha 242, Pfau 541
Pferd 198, Rebhul
495. 545, Reh 286 ffj.
Reiher 550, Schi
254-260, Scbhingei
Schwalbe 528, Schi
332, Spinne 585, Sl
527, Taube 534, Tier
im AI ig. 8. Tiger 439,
Turtoltaul>ö535, Vogel
406, V^achtel495.540,
Wal6ich 457, Ziege
246.
vermine 556. 588.
Vertrauen auf PfcixlelOfl
Verwendung de« EieÜ
213. 214, des Hund«^
385, des Kaiiu>1s 2*2i-
224, des Muh liiere«
204-207. des Ochsen
237,de8Pterdes 157 ff.,
des Schafes 250-253.
Vierfflööler 2.
Vierteilen mit Pferden
190. 191.
¥18 de lepart 442.
Vj}gel im Allgemeinem '
460-467.
Vogelgeaang öl 9-529.
Volant 58. 59.
volpilh 365. 367, vol-
pilho, vülpilatre, vol-
pilatge 367.
Vorföhren d. Pferde 144.
voutour 518,
Wachtel 486. 54«
Waldtiere 5. 266.
WalfiHch 457. 458
243
Wappenbild: Adler 511, Wert der Pferde HO flf. Zaumzeug 78-80.
Drache 597, Eber 305, Werwolf 363. Zeisig 529.
Greif 593, Hund 410, Wettrennen 189. Ziege 4. 246.
Leopard 443, Löwe Wiehern der Pferde 100. Ziegenbock 247.
4:J0-435, Schlange 569. Wildgehege 267. Ziegenhaar 246.
warous (leus w.) 363. Wildschwein 294 ff. Zobel 446.
weisse Farbe an Hirschen Wolf 4. 254. 359-364. Zugpferd 35. 39.
280, Löwen 424, Pfer- Wurm 588. Zurschaustellung von
den 7 1 , Schwalben 528, Ebern 296. 29B.
Tauben 532. 536. yeve, yeuwe, yve, ye,
Wenden des Pferdes 152. ygue 45.
Inhalt.
Seite
Vorwort 1
Abkürzungen > 2
Das Tier im Allgemeinen 5
Das Pferd 8
Wichtigkeit S. 8, Namen 9, Gestalt und Farbe 47, Geschirr 58,
Gangart 64, Schwimmfähigkeit 74, Stärke und Ausdauer 74,
Klugheit und Anhänglichkeit 78, Werth 81, Herkunft 86,
Erwerbung 94, Zucht und Pflege 100, Verwendung 109, Ver-
gleichungen 121.
Das Maultier 122
Der Esel 127
Das Kamel 129-
Das Rindvieh 132
Die Ziege 135
Das Schaf 136
Hirsch, Damhirsch und Reh 141
Das Wildschwein 148
Das Hausschwein 160
Der Elephant . 164
Der Bär 164
Der Wolf 169
Der Fuchs 171
Der Hund 172
Die Katse 183
Der Löwe 183
244
Seite
Der Tiger 191
Der LeO[>ard 198
Der Panther 19S
Marder, Hermelin and Zobel 198
Die Nagetiere 194
Die Fledermaus 195
Der Affe 195
Die Fischsäugetiere 195
Die Vögel im Allgemeinen 196
DieRanbvOgel 198
Die Singvögel 209
Die Tauben 218
Die HühnerTögel 314
Der Strauss 217
Die Sumpfvögel 216
Die Schwimmvögel 218
Die Reptilien 220
Die Fische 285
Niedere Tiere 889
Fabeltiere 889
Nachträge 233
Alphabetisches Sachregister 835
Marburg. Universitäts-Buchdruckerei (R. Friedrich).
AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
EOMANISCHEN PHILOLOGIE.
VERÖFFENTLICHT VON E. STENGEL.
JLlLlLJf.
LAUTLICHE IINTER^UCHÜI««
DER
MIRACLES DE ST. ELOL
VON
EMIL WIRTZ.
MARBURG.
N. G. ELWERT*SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
1885.
Meinem früheren Lehrer
Herrn Provinzial-Schulrat E. Grriihl
m
aufrichtiger Dankbarkeit und Verehrung
gewidmet.
Di
'ie miracles de saint Eloy, welche uns in der Ausgabe
von Peign^-Delacourt *), Beauvais, Noyon, Paris 1861, vorliegen,
sind uns durch eine einzige HS, welche sich auf der Bodleyschen
Bibliothek in Oxford befindet, überkommen. DiesemTexte liegt ein^
lateinische Lebensbeschreibung des h. Eligius, verfasst von dem
Bischof Ouen von Ronen, zu Grunde^ welche auf nicht allzu
freie Weise in französische Achtsilbner übertragen wurde. An
verschiedenen Stellen beruft sich der Dichter auf diese »istoire,
escriture, letre« des St. Ouen, so z. B. VI 1 :
Sains Ouins, ki fiat ehest istoire.
Dass sie lat. war, gibt er selbst an, z. B. LXIX 1:
Devant mes iez trnis en latin
und LXI 63: Que je puisse selonc la letre
Sen Baint obit en rommans metre.
Allerdings ist uns die lat Vorlage nicht vollständig und in
teilweise verschiedener Anordnung der einzelnen Capitel in der
Sammlung von Surius : tom. VI und von d'Achery: Specilegium,
tom. V 147 sq. und nov. edit. lonv II 76 sq., überkommen.
Eine Vergleichung des lateinischen und französischen Textes
ergibt nun, dass der Umfang des letzteren dem des ersteren
nicht vollständig entspricht, denn ausser den lat. 4 Gapiteln zu
1) Die Erkläniiigen, welche Delacoart zur Erl&uterung des Textes
gibt, scheinen f&r einen unwissenschaftlichen Leserkreis bestimmt zu
sein. Manche bedenkliche Irrtümer, welche sich darunter befinden, be-
dürfen hier keiner weiteren Richtigstellung.
Anag. u. Abb. (Wirtz). 1
Anfang fehlt im Verlauf des firanzösischen Gedichtes noch
beträchtliche Anzahl weiterer Gapitel der Vorlage« Jedoch
muss hervorgehoben werden, was Delacourt nicht angiebt, dam
einige Male in einem französischen Gapitel mehrere lateiniscbe
vereint enthalten sind ; so enthält Gap. LVI drei för sich aOeÜH
stehende, abgeschlossene Erzählungen, welche im lat. Teil«
auch als solche durch besondere den Inhalt betreflTende lieber^
Schriften gekennzeichnet sind (cf. d'Achery: Specilegiam p. lOB
Gap.XXn, XXXin). Ebenso beginnt inGap*Vm85 eine seUnt-
ständige Erzählung (cf. Specileg. p. 80, Gap. IX). Wh die
Gollation >) besagt , isf bei Zeile 85 wahrschemlich das Blatt
ausgefallen, auf welchem ein neues Gapitel anfing. In Gap. XU 27
befindet sich nach der Goll. eine Initiale, wie sie sonst am
Gapitelanfang steht, jedoch keine Ueberschrift und kdn leer
gelassener Raum dafür. Trotzdem muss, dem Inhalte nach
zu urteilen und weil in der lat. Vorlage ein neues Gapitel mft
neuer Ueberschrift beginnt, (s. Surius tom. VI p. 730 und d'Achery
p. 92 Gap. V, VI) auch hier ein neues Gapitel angeiangeA
haben. Bemerkt muss endlich noch werden, dass die lat H9l
ursprünglich noch ein drittes Buch aufwies (cf. Surius Bd. VI
p. 766 und Mir. de St. Eloy XXXIV 49), welches diese Be-
nennung jedoch eigentlich nicht verdiente, da es inhaltlich
nichts neues brachte ; deshalb hat auch weder der franz. Dichter
noch Surius dasselbe weiter als solches bezeichnet und an-
geführt. •
1) Eine Ck>llation mit der Hs. hat Herr Professor Stengel im Jahre
1870 angefertigt und mir bereitwilligst für meine Untersuchung dber-
lassen. Für diese Freundlichkeit und manche andere Unterstützung
und Anregung fühle ich mich gedrungen ihm meinen tiefgefühlten
Dank auszusprechen.
Früher schon hatten sich Aug. Scheler : Glanures lezicogra2)hique8 a.
Jahrb. Bd. X p. 241 ff., Paul Meyer u. Gaston Paris: Coutiibutions auz
Glanures Icxicographiques s. Jahrb. Bd. XI p. 134 ff., Mussafia: ZuSchelert
Glanures lexicographique« s. Jahrb. Bd. XII, p. HO in lexicographischer
Hinsicht um den Text sehr verdient gemacht.
Innerhalb der Capitel sind ausser den von Delacourt als
Lücken bezeichneten Stellen noch manche weitere Stellen als
lückenhaft zu bezeichnen. So fehlt eine Zeile in XXXII 81,
2 Zeilen in VIII 65, während man nicht einsieht, wie die Coli,
schon richtig bemerkt, weshalb in XXXI 36 eine Lücke sein
sollte. In XXX 47 wäre wohl eher ein unreiner Reim anzu-
nehmen, als eine Lücke; L 73, 74 sind diese Zeilen umzu-
stellen, die fehlende Zeile in LX 60 gibt die Gollation (s, -tne);
Zeile XLIX 36 ist eine unnütze Wiederholung und deshalb
nicht mitzuzählen.
Ausser diesen Unebenheiten zeigen sich bei den einzelnen
Reimen wahrscheinlich vom Copisten hineingetragene Fehler,
so ist XXXVII 9 couroit für conrait zu setzen, in XLIII 196
eluminoü für etduminoient, in XXIII52 acourcietU für acaururerU^
in LXX 189 trouvoieni für trouverent, in XX 9 assist für ctssü,
in XXXIX 57 avoir für avoit, in XLIII 130 wohl fouirretU für
fauissenty in XXII 3 maison für afaire und LVIII 195 ist wohl
des Reimes wegen umzustellen in: »ainsi si comme il dist
avint«. In XXFV 65 würde, was auch dem Sinn völlig entspricht,
eus für este einzusetzen sein. Schwieriger sind die Reime in
XI 235 und in XLIII 103 herzustellen; man könnte in beiden
Fällen an eine Umstellung denken, in XI 235 an: »le roi en
le vile trova« und in XLIII 104 an : »entre bestes sau vages mourrai«
wenn nicht im 2. Falle auf diese Weise ein Neunsilbner entstände.
Von den unreinen Reimen mögen diejenigen, welche
dem Sinne nach nicht zu ändern und im Rimarium
und der Laut- und Flexionslehre nicht besonders hervorge-
hoben sind , hier vorausgeschickt werden. Es reimen nämlich :
-ouche = -ouque : couche, chouque LIX 71, -iques = -ites:
reliques, antiquites VlII 13, L 105 (und selbst der Silbenzählung
nach 'iques = -es XXIX 31), welche vermutlich in Folge des
Gleichlautes entstanden sind; ferner -ines = -isses : offechines^
malisses LX 29.
Die Fehler im Innern der einzelnen Zeilen, welche zum
gössen Tdl die 'Coli, verbessert, einzeln, anznfühnn., HWfafde
Gegenstand einer neuen Ausgabe sein.
^Einige Reimworte würden, wie sie iin l^exte stehen, UviA'
aus unTerständlich sein, so dais^ms in IX 107:
Et de moat (wM mou) Ueni a 'loi Ani-oiit
Mene lotns «n OiütiTiMiu,
aber es muas (fowotM gelesen werden («.Jahrb. XM4V ^piMmi
Wort als von ovis berkomm^d « ^^meumea m 'betvaeU«
wftre; die lat. Vorlage, cf. Siirius p. 713, hat den AiMmdki
»▼eluti greges« a sediis propriis evulsi. Ebenso wfbäe-L HB
cf orten« statt darieus gelesen werden müssen, und arima win
alsdann aus *orieo9icffi, einer Weiterbildung von 09, Oftei« «1
eriüären.
Die folgende Untersuchung bezweckt nun auf Onmd
vollständigen Rimarhmüs die Laut- und FlezionMnre
sprachlieh so interessanten Textes aufinstellen uiid:datiift,
gleich eine Vbrarbeit für dne kritische BearbeitUBg
wie einen Beitrag zur afr. Grammatik und 9{)ecieU zur Kenntali
der picardischen Mundart, welcher das Gedicht aogehOit, \n
liefern. Die Einrichtung des Rimariums und der grammaliaclMB
Zusammenstellungen ist im wesentlichen die in früheren. Heften
der A. u. A. getroffene, nur ist der grösseren UebersichtliddDeit
halber nicht nur der etym. Werth der jedesmaligen Reimworte
angegeben, sondern auch unter Vorsetzung von + der der
damit gebunden^i.
Der am Schluss hinzugefügte alphabetische Index der
Reimworte, unter Einbeziehung auch der von Scheler, Meyer,
Paris und Mussafia besprochenen sonstigen Worte, wird, hoffe
ich, als eine den lexikalischen Forschungen zu Gute kommende
Beigabe willkommen sein.
Bimariam.
1) -tbet fui, + 00 : 5,19. 10,177.
19,147. 20,77. 56,83. 58,193. 59,29,
39,43. 62,223. 63,3.15,29.
2) -abet prs. +-ant:a 11,212. 14,
86. 17,38. 19,160. 53,72; -ac + -avit:
la 14,42. 15,30. 24,8.32,70.43,40. 44,10,
13. 52,28. 54,12. 60,4. 70,257; -ade
+-avit : va24,48 ; -am -f -avit :ja 16,18 ;
-aTit + -Hbet pr«., -ac, -ade, -am
+ 00 : 5,25,33,77,99. 6,81. 8,25,59,
69,73. 11,197,203,231,235,241. 18,17.
14,11,29,87. 15,5,75. 19,87. 20,87,109.
21,27,31. 23,45. 24,37,43,85. 25,37.
27,43,53 (noDcha/ftr nonchu Coli.), 61.
28,53. 29,45,53. 30,93. 31,15,25. 39,7.
40,7,31,108. 41,63. 42,15,23. 43,57,
123,147,149,163,209,21 1,217. 44.23,39.
45,11. 46,7,81. 48,1,13. 49,65. 50,101,
111,147,243,299. 52,25,71,93,129,143.
53,67,81,99. 54,81,153. 55,3,41,47,79.
56,17,53,79,105,147,155. 58,79,89,113,
261,269.59,81,97,115. 60,11,41,55. 61,9,
35.39. 62,165,195. 65,7,11. 67,67 +o:
61,7.
€Me.
1) -abilem m.-i--abilem /.: etiable
31,35. desrainable 53.25 + -abulam:
esperitable 18,18 + oo : convenable
62,49. tenableC?); -abilem/. + -abilem
m. : hoonerable 81,86. amiable 58,26
+ -abalam : bonnerable 10,93 ; -abilem
(/ur -abilis/.) + -abulam : convenable
10,128. eatable 39,86; -abolum
+ -abula : diable 58,57 ; mbmla ^ -abo-
lum :£Eible; -abnlam + -abilem m.,
-abilem/., -abilis/. : table ^--abulum:
fable 47,16; -abolum + -abulam:
Yocable.
2) -•abili {für -abiles) (?) + «:
bonnerable : estable 35,37.
ablss.
-abiles ohl.pl,m, + -abilie in.:p6r-
durables 7,75; -abilesn.j)2./.-h -abilis
t». : delitables 70,120; -abilis m.
4- -abiles m. : estables 7,76 + -abiles
/. : esperitables voc. 70,119 +-abo1u8:
dechevables 24,96 + oo : coupables, con-
8entables49^. raisnables, mesurables
55,65. esperitables, pardurables 65,19;
-abolM-i--abula8:diable8 54,24; -abo-
IvB + -abilis m. : diables + -abnli-s:
diablesSl ,22 ; -abnlas f -abolos : fables ;
-abnli-s + -abolnsrconnestables.
a>ehe, aee, as»e*
-aeem ^ -atiam : efficasse 58.124;
-aoia + -ateam: contumache 54,120;
-adam + -acinm : menacbe 58,75
+-ateain : facbe 21,20. menacbe 31,49
+-atiam:menaobe 50,246; -adat +
-atiam : facbe62,85 ; -acism «.-f-ateam :
6
fitche 69»55 + -atiam : &ohe 65,65;
-Mima+-aoiaB\;contamache; -*aotiMi
+-Ateam : tniche48,45 ; -apiat ^--ateam:
flache 56,104; -ataam + -aoia, -aciam,
•aciem, -aciiaiD,-apiftt:plache 4-atiain :
plasse 14,26. place 50,286 + -atiam:
place 14,18; -atiam + -acem , -aciam,
-aciat,-aciem:gras8e -f-ateamtgrasse
14.25. grace 50,285 +-Atio:gra88e69,4;
-atio -.+ -atiam :genera88e; -attam,
+ -ateam : espasse.
aehes (asge).
1) -adaa + ao : oontumasse {wofür
wohl contumasses einßuaeUen), fiiches
50,273.
2) -*adicaa + -*ai8iaai?) : earaoheB
abaches 54,106.
-aenliim + oo : tabernacle, babitacle
67,87.
ticre.
•aooiiiuii-i--*acnuii:diacre, machacre
54,74.
ades.
-*adii8+-apidii8 : Flavades, rades 59,1 1.
age (ai-je).
-abiem -i- -apia : rage70,48 -f -aticum:
rage 47,41; -aclo-ego ^ *aticum:
fai-je 50,74 ; -ignm + -aticum : sarco-
fage 44,31; -'apia -t abiem : sage;
-*apiam + -aticum : sage 58,8 ; -*apii
-1- -atici : sage 55,84. 59,96 + -aticum:
sage 56,138. 60,45; -•apium + -atici :
sage 30,12. + -aticum : sage 9,160.
58.150; -atica + -aticum : ombrage
43,246. sau vage 37,49; -aticam + -ati-
cum :8auTage 47,27; -atici ^ -apii;
memage. t*Apiiun:oiivzaga;
+ -abiem, -acio-ego, -agaa»
-apii, -apiam, -atioa, -atieam» + mt
5,87,105. 7,5. 8,108. 1M07. VäJUU
14,5. 19,1,149,157. 27,9. 89,88. SMl
89,29. 40,89,111. 50^ 58,7. M/SK
56/)8il75. 58,59,187. 08,1. 8MI*
67,25. 68,11. 70,15,185+0:50,77.
-HffiMB 4. -aticot : M^et 4fl^, .^m
119; -•apioa + -alÜMiHigw l^S;
-*apiiu 4- atiooc:ngef 9,18. 11,17IL
12 ,3.50,68; -atiMM4-apiaa,.-flfio^
-apiuB, -{--atioiu 50,90 +QD:9,45^isiL
46,178; -atieiis + -atiooa, +oo:18j.
1) -abeo fuL + ahotmetani 54^70
+ -atiam(?) : raverai 58,66 ^4. od : t747.
43,95,101,103(?). 58,77. 56,47. 68,148.
64,25.65,68; -aho+-ab6o:trai; -aiil
+-atiam(?) : lBi68,8 ; -«atlui? +-«l»pb
-aici:delai.
2) -acam f 00: Courtrai, Toarnai
37,45.
aie.
-aca4--aham:vraie, retraie 30,7.
aies.
-abea8+-aha8:aie8, tratet 58,55.
aigne.
1 ) -*amniam + -aneam : engaigne
54,121 ; -aneam^ -amniamiouvraigne.
^ -ania: ouvraigne 43,153. (/ur ouvrage
cf. 54,122); -*aii!a + -aneam: com-
paigne.
2) -*anniam + oo:Alemaigne, Brc-
taigne 9,51.
aignes s, aines. alles 8, ates.
atfle (alle).
-•acnlami?) + -aliam:maille9.1^1;
•*ahiü&iii 4 alliat : touAÜe 19M*
-Sldam 4 -alk: ptfcille 46,91; -*«Llia
4- -aleani :brajiille (fi, Jahrb. X, 248);
>*Aliain 4- •allium : ketivaille +-a12iat:
TJtaille 10J<j4; -•allUt ^ -•ahillttin,
•aliamrfaille.
•amo 4 -amazii : ainii haim 62,209.
ain,
•ameo -i- -aaumraratn 13,79; -ane
-i-anum :deinaiii 55,7:1, remain 52,64
+ ao:niain« deuiain U,18l; 'asnm
+-ameii:humaiii -e-a4]e:tjmiii ^.-ene:
inain 26,17. 43J6d. ^--eoumtmain
22,39 -f- oc.:10,7, 53»U3i -ene^-anumr
piain; -eaani ± -anutn:plaio.
-aaa + -anam : certaine 62,122.
metropoljtaine 50,29 ciiiiii^aineSSilöa
4 -gna : lointain« 6&.1 7 +-inat : humaine
62,152 t-oenani: humaine 11,121 ^x :
30,43. 70.273 (CoE triaiiaine); -anam
4 -aurt, f -vnani : prochaiiie56,l41 ^ *iDi-
am : prochaine 62,69 4 -inium : quin-
saine 19,152 dousaine 39,87 4-oenaro:
bumaine 21.42. 46,21. aaine 43,121
+ ao:5,75(?). 10,63. 39,119. 70,265;
•«na 4 -anaiptaine f ~mium:plaine
9,95; -enam^-anani :aIaino {Coli für
aleine) ; -*iiia4 -iniam : en tu aine 67,32;
-*iliat 4 -ana : iiiain** 4-iDium : Diaine
53,45; •isiam s., adj.-^ -anam, -^ina:
deniaine 4 -oena:demaJne5,81 (Coli
dr»mande?) -Ynium«. fity.f-anam» -ena,
-inat ; demaine 4 -o«nam : deinaine
70,6 ; -oeaa4-inHim : paine ; -oenam
4-ana> -anam, -iniuin : paine 4-oenal :
paiüe46,80. 58.184; -*oenat t -oenam :
paine.
aines (mnes)»
1) -aaaa |.aniaa : lontaine8ii8,l7 + ao i
39,51; -*aniaa ^ anos : Giretaignes.
2) -eiiaB4-oenaB:caineSjpaiDe(i31,54.
3) -^inaa ir-iiLioa: remaineSrdemainefl
27,3:1.
1) -anctoB 4 •anoa : niani 23,5. 29,15
4-anuB:aain» 10,160. 24,62 4-inctu8:
»•ains 7,81; -anctiiBf -nnos:8ainsl3,3.
4:i,226 4-anu8:Baiiia 2(i,58. 56,173
4-antea^:8ain8 58,20 L 59.45; -anea
4 -inufl : maina 47,37 ; **ajihtofl |.*inu8 :
main» 5,64; -ano8 4-aDclas , -anctiis
4>iinu^ : arrieraina 35,1 7 4-inuü : nminä
9,25. 22.43. 69,68 ; -a&ilBf -anctos.iaina
4 -anctüH : sains 4-an08 : primeraina ;
^antea^s 4 -anctus : aina '); -ijictaa
pari 4 -anctos: pains; -inus + »anes,
-anhtofi, -anoa : tiiaitid.
2}-*a]iio-a+**aennB:compains, Oaina
8.77. 32,30.
aiiit*
1 ) 'anctnin ^ -ang-it : sainfc, soufrAint
22,51.
2) -aacti f -^a]iliti:siunt,niaint}2,39.
3| -anat 4 »d: 56,91.
ainte*
-iaeta f •inctam : contrainte, etttrainte
21,30,
1) Ana ante-8, ako a + compl. na». , kann man dei: Regel nacb nor
ana erwarten; ains ibI wolil lK:saer aua auteayx herzuleiten, indem a, wie
auch in anderen FElJen, das« nadifolgende i-Element »ttrahirte.
8
«<r*
8^
-acm + -«dnun5,4. +-*^agere 55,37*
70,157,221 + -ahere 11,89. 21,18.
84,84. 39,80. 46,74,185. 52,135. 54,
15,114. 55,77. isi,48 + -aria 13,18.
70,188 +-viam 82,18. 84,51. 39,56.
4. .•ftriain 89,18 + -«riat 84,48
+ -arii 40,96. 58,71. 62,92. 64,14.
+ -«rinm 8,19. 9,18,124,216. 15,56,86.
24,78. 40,60. 48,54,63,148. 45,17.5838.
54,60. 58,167. 66,6. 69,61. 70,100
+ flo:7,15. 10,203. 28,81. 89,27,101.
47,9; «adnw + -aceretBiaaeaire'
-Mrea + -Ariam : airell,l08 ; -^agttre
+ -aoere : bfsire; -ahere + -aoere
+ -arii: 13,78 + -arinm : 84,9. 45,26.
+00:58,15; -aream+-arii:aire 19,126;
-arla + -aoere -f -ariam : eontraire
7,92; -arlam+-aeere, -aria, -arinm:
Crimaire 8,47f, aeenritaire 28,96.
aumaire 69,91; -*&rlam + -acere,
-aerem:haire + -arinm :haire 8,17.
11,114; -*ariat + -acere: desclaire;
-arii+-acere, -ahere i--ariuin:aver-
saire 54,148 f -areain : cubiculaire
+ 00 ; 1 1,93 ; -arinm + -acere, -ahere,
-äriam, -ariam, -arii, + 00 : 6,23. 8,47(?).
11,195. 61,18. 64,9.
aires.
-aoere-8 -f -äri-s : afaires 11,179
•^ -arius : afaires 61,41 ; -*&ris +
-acere-8 : waires +-ariu8 : gaire862,115
+ -atrios : gaires 43,4; -arias-H-arios
infernaires 14,15; *aria8 + -arius: des-
claires 43,92; -arioB-i--aria8, +-ariu8:
aumairee 70,181; -arins + -acere-s,
-Üri-i, ariai, -^ig^.^^.^fi
+ -*ftri-e:rep|ain9b
l)-«eeB+.rtlufti
8)-*Mtai +
+ HUweMzfUi, &ii 8034
4) -tfeei+-a]cm^:jipii, rahisfltSUL
edais 70309.
5)- . ?. + o:Güaiit3L
1)
58,229.
+ ■
2)
62,159.
-*ieiu B. + pn, 2. 9§, 1
meaaiaet 70,169.
-aeet + -azit:plaift 54,126 + 00;
41,27; -axit + -acet:traift oo:$539.
-aolt + -actum: foit 14,61; -Mtui
+ -acit : me&it + 00 : 15,101. 20^5.
43,61. 63,109. 56,37.
a4te.
•aetam + 00: 21,21.
Ol,
-alem m. + -alem/. : roial 5,107. Marcial
15,26. of&8ial46. 4 +-allum:Marchial
15,14.general31,2+ao :roial,aodall]38.
loial, roial 35,1. desloial, roial 54,49.
58, 148 ; -alem/. +-alem m. : loial 5,108.
tripudial 15,25. besiial 46,28 +-ali:
roial 38,32; -*ali+-alem /.:oompro-
9
Tincial 88,31 j -äUetn ^ -alIuin:Tal
25,19, 70,138; -ft^I^lm-^ alemw. : entre-
tal ^ -allem : metal 25,20. cbefal
70,137 H-*: 19,17, 69,15.
'UJimadJ, + -*i.lam:male,8ttle53,17;
-*alliAm i- -*alaiD «.:inalei sale 50,179.
«ftlBB4-'ljiiliis:so<lale9, bailes 65,57.
anible.
AwaX + -imulat : ensamble 24^22.
38,29. 56,122. 63,50; -iii»l»t+-imuh
a*ml»le.
HLlMiBt?>+-tinerAm : tambre [s. Jahrb.
V, 26S), cambre 5S,225.
atne (mnifw).
-amam+aDmia: fame 50,14 -(^aniaiani :
lame ü74H; aviiaa^ -aniaw : ame;
ft nima m t -aiu am : am e ^ -e nti na ; am e
12,19 -h-otöina : ameG8,5 +-oiijiiiinara :
aine 52,65. 58,247. 64,37; -emima
^ ADitnamr tarne ^ •otnitia :femme
•Iftniiuin+animaui :Notre-daroe 52,66.
58.948. dame 6f,B8.
atnen (emeji, enintes),
animas^-emiiiaB : ames7,103. 46J41'
65,28 ^-omiDaB:aniee9;97; -(•mmaa
^animas: fernes 7» 104, 65,27. lemniea
46,141 i -dininas+animas : danie».
an,
-«■min + 00 : popelikan , galtik&n
a2,101.
anehe {s. enche).
-aneeat-r -aiitiii:laache59,70; -*aiidain
+-antiam : Franche 6»18. 9,55. 1 1,215(?)
9». 13.1. 293.6:1. 30,91. 34,25. 99,99.
69, 13; -^Biornn +antiain:ti^ncb^42,3 1 ;
-antia+iiuceat : veniAiiche -i^-antiam :
flagranche 8,50. abOBdaocfae 24.39.
creaucbe 48,34. venianclie 58,69.
pui&sancbe 67.22, meskea d che 69,27 j
-Antiam t ^anciaui,'UJiicuni, •antia f oo :
5,43. 8,5. 9,55. 10,175. 20,31,41,83,
22,55. 26,31. 30,35, 40,69. 42,t3,2K
43,113.46,13,83,97. 50,249,275. 53,103.
58,97, 62,123. 69,13. 70,259.
-^endam r -andat :offrande, demande
56,98.
an-ge (an^je).
•uado-eg'O + -anenm : coDimaii-JA,
esirauge 67,30.
an/fen.
-aiiöasf'aBeiuirgran^s, estranget
10,167.
a^i4fleH.
-ao^elos + od: 7,61.
, ans»
l)-andü/.+-empu8:gr4U]B2l,2; -anno«
■f -an lern <sratisb2,30 4 -empua:anB4 1 ,4 8;
-antdm-i m. ^ -annoa : peaans +<aiitea:
-artil Iads 60,67 + -empui : reai&aa27,2 ;
-antom-B/. + -atitoa : pesans 70,111 ;
*aot 68 4- -an iem •» : peri 1 1 ans ^ -entea :
ptvisfitis 13,48. poiisana 12,26 ; -ant(i)08
H^ -antem^B : besans ; -antoa -^ «empus :
tans57,2; 'emplla^.'alldi9 /., -annos,
-antem-ft, antio8:taD8; -antem-g (für
entem-B) +-ent«8: re8eanB41,4 f-ontua:
joiaiifl 27,52 + oo: 58,25; «antes
(für 'Cnie&} -fanteAfdisans 13,47. gisatia
12,25 + -eDtem*8 : mescreaoB 41,3;
-antiu (/ür-entiia) + -entera-s : dolana.
2) -aodo-s X -*aBtiiim : commane,
Fouioans 62,252.
10
3) -ftiiiia(/ttr-aiiüni) ^ao:Sathftn8,
Dathana 31,45. (». Fle^cion).
anU
-ando 4 -antem m. r eecoutant 8,45
+-antuiH : qnant 70,82 ^^-ente : aaletant
24,5<i ■f-(i)«ntem :anoi&nt 54,99 -it^i
15,47. 61, 3(?); -aatef- antemtn.iavÄnt
43.23 4--antem/:devant 59,99 -f--en-
tein(?)ra.:avaDt2739 -t--enteiD/,:devant
48,3 +oü: 25,33. 28,L 50»31l; -EBtem
«.-!— ando: degoatantC?) +-ante:levant
43.24 ^--eiilemtw-:|>oi8sant24,l2 .^-en-
tuDi:plonrantO,26 + -(ijentemdar-
moianU?) 43,75; -antem/. + -ante:
crevant 59,100 -(- -eratem /. : plurant
70,1 26i -anti(l^) f/ur -autes) +-eoti:
cachaDtB.lH; -aiitiim+-aDdo:quiLDt;
-•ando (für -endo) -i- -entern m. : creant
Coli (für eirant 8. Jahrb, X , 244)
62,59; -'ante (für -eiite) + -ando:
maintenant + «entern r/i.: luaiatenant
5,85; -*anteni m. f/ür-enteni) -f-ante:
vivantt?) +-aiitemm.:dolant6,25. giaant
24,1 1 +-endo : vi\aiit(?) -\- -etite : rema-
nant + oo : rae&creant , recreant 32,77;
-•antem /. (für -entern ) : -ante ; seant
^-antem/. : -acourant; -•ft»ti(?) (/ör
enti) +-aDti : sachant; -^aiitem (für
(i)entein) ^ -ando : oiant-, -antem m. :
oiant ; •*antiim (für entum) -|. -antem
m. :dolant.
ante»
-agi]ita-H-aEilat:cinquantet canto
9,89.
ape.
-*appim ^- **appat : trape 46,145;
•*appat 4 -*appam ; atrape -j. jo : 8,93.
urde»
-♦ardat ^ oo ? : garde 64,29.
1) -ar8a8-f.-arte8 : espars, pars 9,49.
(Call) 57,4.
2) -»artia + ao:63,7.
urt (dar, Coli, Öftre).
-•ardet + -artem : gart 54,206; -ardi
+-ar tem : 1 upart 37,56 ; -(eli)-*ardllIB
4 -artem : Maar 62,43 (Coli Msare);
-artem + -^rdet, -ardi, -(eh)-ardujn
+ 00 : 31,9.
1) -a8Ba]n+-ataB ; elas, prela9 70,161
-f 00 : 5,1 5. 15,63. 20,23,33. 48,63. 53,119.
62.185.
2) .*a88i8(?) f .•ataUi,?) : debaa« ba»
54,101.
3i abee+Qo : 10,19. 20,71. 49,57. 62,163.
asse s. ache, aches.
as8€fit (aissent, aisent),
-asaent ^ « : 44,25. 50,309. 10.89.
28,31. 24.93. 62,139. 19,27.
ast*
-asfiöt-f- 00 : 6J9, 10,15,41,67. 19,128.
23,19.33. 28,15. 31,33. 46,29. 50.55,125.
55,13, 56,61,113,177. 58,85. 59,109.
70,131.
at*
-ati+-atEit:prelat, contrebat 31,5.
atre.
-atr{i)am -|.-attuor :atre6237 ; -ata-
ere ^ -attuor : batre 57,16 ^ oo ; 7,29.
58,181; -attaor -^ -atrhim, -atuere:
quatre.
aude^
-alda-i*alda: 70,163.
atis, iaus,
l}-*allafi r •*altos:va8Baii8,aMaiia31,ll
11
2)-*ftCnlos+-ello9:fremaii8ll,21 ; -ales
in. T- -»He /. : dealoiaua 32,23, roiau»
3&»41. 70,22 -|--ali8 m. : poneieziciaus.
38.23 + -eile» rroiaqa 11,243 +-iIlo«:
loiaua 46,t4. pronvinchiaus 49^10
-t^ -dealoiaua» oHciau83l,14; -Alis im.
+ -alen J». : jovencbiaüÄ -f- -illos :
Marchiaus lo,99; -sHi /. -f -ales:
m.:roi&us32«2'1. d es] omus 35,42. lomus
70,21 -j- ao: dealoiaua, roiaua 16,3;
-ello«+-aculo8 : anjaus + -ales : joian«
+ -illo8 : cantiaus 10,103. biaus 11,5
-I- OD ; darooii^iaus, bariaiaus 22,15.
«urchiatis, eafliiana 28,29 ; -ülofti-aJes
M. : aaa 46,43. cbaus 49.9 + -alia m. :
Chiana +-ello8: atia 10,101 ; -*iUo«
4--elle»:caviauB 11,6.
auf,
1 ) -*aldam+ <3D : baut. Wil]ebftut59,13.
2)alet+'*altum:va«t5S,lB0; -•Ältam
+-a1et : Ercbenoaut +-aUum: escaffaat
8,12 ; -altEB + >altum : baut.
s.
1) -atem +-ati 40,41. 56,129 62,93
-t.-fttnm:9,14L37.24. 56.151 -h-ertot):
7,106 + 00 : 8,61, 9,118. 10,43,113.
11,119,227. 14,37. 19,93. 20,15,93.
22.4 1 ,57. 24,63 28, 1 7,37. 33, 1 5. 34,27,45.
37,5, 39,3,33,73. 40.65. 41,53. 43,67.
44,33. 46,15.65,69. 50,17.27,86,103,137.
52,9. 54,143. 56,51. 58,153,163. 62,5,
141,253; -AÜ^-atem ^-atum 4t.4a
44.20, 54,40,213. 59.48. 42,257(?). 70,18
H. 00 : 40.55. 41,57. 50.177. 54,221
56,109. 70.1; -atitm+-aU!i]i . aii^ooi
7,63. 11.173,213. 23,50. 34,19,21.
48,11.131. 44,1. 57,43. 50,81. 52,137.
57.21. 60.21. 61.53. 62,15. 70,2^;
-^laL) + -atem + » : 7.97.
2) -«eii ^ 35 : maofe. escaufe 54.89.
3) -etvni + 00 : diaore. ■eore 19.14$.
1 ) -*ectiam + -itiam : adreche 43,160 ;
*'otaat+-Hiftm ; blech«jl6,30; +-iti£A
+ -ecitam : perfondeche + -*et«at :
parecbe -r- ao : triatrecbe, Leeche 62,103.
2packA+-*ita&: tecbe, fieehe 20.104.
-aU H- -atam : 10.66. 1 1 ,248. 13,9.
24,99. 25,11,26,29. 27,7, 43,198. 56,77.
69,88,71 4^-atat: 13,9 +qo : 16,3L 17,17.
24,51. 27,15,41. 30,29. 32,15. 35,43
40,47. 42.41. 43,77,189. 54,229. 49.83
(esaiauee für eMiaue) ; -at&a -* -ata
+'etam : 1 1 ,103 + oo : 5,69. 9,3. 10,27,55.
13.67. 14.3,71. 23,27. 25,35. 85,3. 37,7.
41,31. 43,51.241. 46.87. 48,25.61.
50,181,187,205. 53,73.95. 62,3,7. 66,5.
70,67; -'aUt ^ -ata:agree; -«Ua
4-ataai:iecree.
Ses,
-ÄtM-hoo : 1 1,15,19. 14,63, 32,7. 50,257.
egne, ensne.
-egmtm . -*ynodam : regne . senane
32,40 (ä, Jahrb. X, 267 1.
H.
1) -eUiUB^tioibel. apeuücbel 29,49.
2j 4cQliiiii^rc :aparel. parel 29,61.
He.
-ellÄ + -el!ain4bele5.83 +ao:54^;
-«llam^-clla + -etlat : leleäfSS -t-'ülatn:
aele 5.73. escroele 19,44. 57.5 4«:
IUI. 2S.il 43,243. 46,154; -oUaI
-i^-ellam : caochele ; -(f)'Ulaiii4 •ellatii :
aiMele5,74. tnaHelel9.43. maiii«ele57A
€l€3 (iUes).
>eUa8 + 'iUju:bel(» 43.254. H^t
If
chell«i 32,45. 3MW* 41.7; -iUaa
+^)Ut:c6les 58.132. cheles 65,29.
9le8 43.253. 44,42,
Hie.
1} .•itiilÄt + *lffil»t:Bonmelle,vellö
31,8.
2) -idtlftuti^ -*iUat : orelle , conselle
50,247.
elles.
AeiÜMM+'Hlitk&: oclka, coiwell ««75,22.
entbre.
-embrem 4-0moro .* novcuibre, roembre
56,86 H.ao:7'2,187.
emmes.anie emes,eminess.ames.
enche {ansehe) f etimf mice.
l)-eDtia ^-inicamiconscieoühc 58, 110
^.-«Dtiam v concienee 43,17. concieache
55.92. Bentenae 63,ri2; -eiti«i+-i«i-
cam:aatinenche 19,92 -H-eiitia:audi-
eiiGlie43Jd. imptiacienche 55,91. pre-
aenche 63,61 +-mciam : negligense
49,1 +ao:(enche)7,l9,65. 14.83. 46,67.
55,35. 56, 161, 58,»S. 62, 1 33,221 . 66,9,27.
67,77.69,47.703 199. t.eim«)5,89. 7,95.
13.89. 19,51. 24,23,40.63. 53,93. 58,101.
adolescence, conticienche 7,3. preöence,
silense 11.J62. difftirense, prebcnce
10,70 corsacienche , penitanche 14,83.
differen^e, couscience 39,67. consci-
enche, senteude 55,15. paaaienche,
aentense 72,199. proiiveiianche {Cull
prouveiijetiche)aentense70,f)l ; -inclam
^-enÜinii. Prouvenche; -imcam »^entia,
-en tiatii : dienienche.
2j eaBim .^ <*> : despenBü, offetae 52,29.
'«aiiuiii«:54J95.
endre.
-«ndere ^ oo: 11,123,165. 14,39,73.
20,65. 21,15. 30.41. 42.45.43.109, 49,19.
56,9. 59,39,65,159,215. 70,165.
enge.
-*«iiAH.oo : blaatfinge. loeag« 58^19;
-*emiaiii+-exido-«g^o : toeage.ent6ii-g0^
re 5,101. 21.43.
enge».
-^eoilas 4- 00 : laidengea, blastenge« .
53,03.
enne (mie).
•iiuuii^ao : prefeime,credtiejine ifiiM )
63.11. creBtienne. pro&ui« 30.47.
ens,
11 -diiitoB+-eEt«t:geiu.gen846,108.
2) -eDttos ^ -«nteiii*« : geiks . gem
(für gent) 54,150.
3) -eniiiM-h-eiitfifl.'SGnti 16,48 400:
30,85 ; -ento« t -entus : ploüfrei^«D«(/lBr
plourena) 62,1 12 ^ ac : 46,105. 54.201.
62,203. 64.39. b8,Sl ; -entus + -ensoöi :
ven«; -•eiitiin--cntos:parlemeM.
4) -eaflC^aD+jD: 40.105. 46.39.
ense 5. enche.
1) enitma + -eiit«m : gent 5<l,i9|
-tut« + -entern 15,22. 28,2B. 50»33
4 -entii : U ,27 ^ -en tit: 1 0,200 ^. -eatuin :
5,56,116.6,15,39. 7,89. 8,3. 9,193.11,1t,
127,142,188,210.226. 12,13. lS.yi.39.
17,36. 19,117,129. 23,43,55. 24,3«.
30,33. 31 ,27. :)5,35. 36,19. 39.97,1 17.12».
41,67. 43,25,38,82,146.165. 50.121,188,
251. 92,96. 53,91,106. 54,2*J. 55,64»;
67,95. 58,4,81,94^105. 59,40. 61,56.
62,215,232. 63,27,48. 64,11.36. 65,13,
4
I
I
I
52(?1. 67.72. 68,^,2«. Ö9,5l,7&. 7ffJ55,
207,22S/i32 ^ 00 t 5,l3,8<>,4d,Tl,97.
7,79 Sf,l5.2L 9.23,103,110,219. 10,05,
119,155.11,53,167. 12,ä3. 14,2:117,11,27.
18.5,11.27. 19,9,61.109. 20,19,37,79,107.
21,25. 23,15,65. 24,3l,79,83,$7. 25,39.
27.23. 28,55.81. 29,33. 82,87. 37.41.
89,37,83. 40.15,43. 41,55 42,17,47.
46,9,25,51,169. 47,39. 48,17,45. 49,43.
50,167,219. 51,39. 52,53,70. 58,61,69.
54,7,69,155. 55,7. 66,95,117. 57,7.58,47,
219. 5<>,35,85. 61,29. 62,55,79,191.
63,83. 64,28. 65,61. 67,58. 70,59.177,
243,263; -enteit+-€ni'tuoi,-eiite:geiit
+-eiit«m:gent 10,40, 140. 50,304. 70,183
+ 00:22,35. 32,79t?), 50,28St?)j -*eBti
+ -ente : gartietiient; -*8ntit + -enle :
Dient ; -*onto + -^ntiioi : ment 72,76 ;
-entii]ii-i--ente, -«iiiteni, ento ^--inde
9.134,17,14.50,100 +a>:ll,39. 19,85.
45.13. 52,35. 54,183,1«7. 59,103. 64,17;
-ta4e+-e»tum r «aoyent.
2) >«iidil+ao: prent 62,211.
ente (ante).
-••BditAia^-enUi:vente9,84 +-entam;
rente 10,34. 39,22 -fao;36,l5; -♦•nta
+-«oditam : enteote -|.-eniam : pullente
32,34. dolante 69,23. 70,77; -•entam
^-eoditaan : «titemte ^-eitta ^ qö : 9, 125.
er
-•re+-areroiii,: 11,45. 49,71. 56,133
oublien?) +«:8,55. 9.11. 10,141.
11,43,177. 12^. 13,69,71. 22,25.23.9
26,3. 28.49,91. 29.n. 30,81. 32,83.
34.11,17. 39.15. 40,9, 42,29, 46.77.
49,7.27,41. 50,31,131,225,289, 52;jl,
37.101. 54,l03,n7,165. 55,45,81. 56,125.
5S,121,171.267. 59,lfl. 62,101,145,189.
64,3. 6o^^5. 67,41, reveier, ouftlier 6^,77.
70.7,57, 109,2 19 ; -arem m. ^-are: soller
11.46. baclieler49,72.fottrilMür56,l3l(?)
^ 00 1 H5,5 ; öftrem -i -are : reguler,
WMJoler 17,25.
ere.
*«r«u /. 4- ö) : regulere, seoiilere
9,207.
irre* hre [eure, lere).
J ) .i«r«re4.-erram : conquerrel 1,78,
qaerre 62,45; -iter 4- -fitrem : mere
70,172 +-«ra : mere 17,31 ; -atr^m
-atenpere +-atri:peTe 60,38.62.198.
64,45. rac. 4-€rtem:frere 60,14 -i-oo;
pere, mere 48,31; -•atri n. pL i/ür
atres; + -atrem : frere 60,37. voc pl,
+ -Btrem 62,197, 64,45. n,pl, -^-^num:
frere 9,191; -era Jr -ater:aaatere;
-erti)ani4'-erieiii : matere 34,36. 6 1 ,51 ,
62,179 f-€rium:materel3,236. miierc
07,19 + -erram : maftÄite 30,9. 62,90,
miiere48,23 ; -©r(i.^eiii ^ -atrem, -eriam:
■erre. seure (s. Jahrb. X,267) 62, ISO;
^0r(i)«tt 4- -atri ; miciatere +-enaia :
presbitere, refrigere -^ -erram : ehi-
mentiere 15,10. presbitere 44,4. 56,200,
57,116; •ertam ^^ -aerere, -eriaoi,
-eriafDiterre +co:gTiore, terre 60rU.
2| -aram + -eram : amere , abvtere
(CoU.) 7,26 clere, e«per« 67.62.
irent (ieretU).
-crnat (-»--avenmt) + «rant: 15,81.
35,40, 40,27. 43,47. 50,306. 53.162. 62,36,
47. 66.1. 69,12. 70,33,245 + » : 1 1,245.
13.37. 15.95(V). 28.45. 32,43.89. 41,17.21.
4.3.133. 45,5. 49.11. 50,189,211. 50,105.
62.65. 64,1. escriereot, ploarert!nt70.
— 73.101,117.245, «rant ^ -afi
erent ]erentl5,82^ 35.40 13,47.6
76,^5.
14
rrc^, et*res {(eres),
-atrem-Äi -atres i perea 39;i5, 66,21
-f--erioe:pere8 9,201 +ao:50,93; -atres
+-atrem-8: frere« + oo : 18,9 ; -erdjofl^?)
+ -atrem-a : archist^rea f -erras i phi^
latierea 14,20, 2^,30. 45/20; -erras
-|K-er(i)o8:terre8.
ernte,
-erminiimi -irma:t€rme, fernie 20,76.
iTne {iems).
^raa+'eniam : Iusenie,chi8tenie2«07.
luBieriie, lanterne 37,13.
ers (iera),
1) -eranB^-ersaBjr. :ivers, verB69,H0.
2) -eranm a. -^ ~adj. : viere, pervere^S,!.
3) -erri» + CO : aer«, desera 63,23.
ert,
erat f -erditiert, pert 8,79.
-er¥(i)mit ^ oo i ol ,10, 54,145.
l) -a(ii)stiiii s, + ^atiie:iDes 52,128
pari, prt + -ißBum : reinea 10,132:
-atem-B + -atet 37,40. 54,108 4--tttoB
50,227 +-atni 19,107. 58,237 -hoo:
7,37 J3. 30,53. 43,5; -at«s -f -atem-a
+-ato8 49,6. 54,88 +«>:66,l7t -ati«
-f-atoaiasses 61,43. 70.35 -f-ataa 30,45.
5S,147. 59,69. — (prs, 2. pl) +-atoii
50,294 +'atu8 50,97. 59,21; -atoa
+-atem-s, -ates, -atia, -atia (prs. 2.j/L),
-€ti« (pra. 2. j)?.):54,190 (desrae« für
dearaee«) ^-atus 11,56. 21,6. 27,45.
39,24, 49,55. 57,11. 70,42 +oo: 24,67.
28,11. 32,67. 56,131. 62,25; -attti
^-anßum «. -atem-», -ati«, -atii (prs.
2. pll -etie (prs.2.pi.} 50,301, -aton
4 00 : 5,91. 7,23. 15,57. 28,77. 30,21,107,
31,69. 38,9,15. 42,3. 43,21. 48,9.49.49.
53,117. 5^,11,21,61,213. 62,119. fines,
oubliea 62,167-177. 65,1. 70,253;
*«ti8(pr«. 2p/,)+-ato8,-Ttii(^rÄ. 2.p?.)*
58,185; — (fut. 2. pl) ^-Iti« (impri.
2.pL) 43,141; -i88a]n+-a(DJsum:n]eg,
-itis {imprt. 2, pl.) -»- nStis (/>rj. p/, 2.
fat 2. pl,),
2) -*ernu§-{--e«tm« : fers46,34; -i
+-^88us:&e8 48,48 4-e«tjoa:pre«50,7l
+ao:10,181(?). 17,33.62,249; -essns
«easu ni : confea ; -*e8tiQ6(? j + -essui»!
engra« ; -*e8tiii8( ?) + -emis: eogrea.
esk^ {esque).
-*i8caiii+'i8GOpiini:leske,veAque58,lOO/
1) -088am4.-*wtiaiD(?): preise, en-
gresse 54,75.
2) •iBaav-|.^:36,7.
hste,
-aeftta-i^-estaniriueete 68,75; -rata
^-eatam : foate 54,216; -estam^-aesta :
teste] -*estatii + -esta : tempeste
+ -est(i)ani:tenipeste58,223 +'e8to:feBte
64,34 4 -eatum: teste 58,28; -e8t(i)aiii
4^-efltam ; beste ; -*e8 to f -es tarn : am o-
neste ; -estum + -eatam : doshouneste.
^stre iieMre, esque),
-esbitmm -^ -easere : preatre 52,91;
^^asBOre s.-|--esbitrani : estre »--ietrum:
eatre 44,12 -f inf, : estre 48,40; -^istmiii
^--iatrum : caveatre 49,35 ; -iBtrnni
-j--e88ere,-*istruin rseniestre 4-i8tulaDi:
aeaiestre 57,10; -istalam -i- -istrum:
feaque (wofür featre zu setzen ist, ä.
Jahrb. X, 259. X, 152J.
-apit 4-00.19,145.
15
•mit f 00:29,1.
He, iete.
1) -aetun + ^ectaiu : dieie 10,152;
-ectam+-aetam : diset« -k-. . . . ?:dij»ete
65,23; '..?. . .+-ectaiii:agiete.
2) -ebiUm ^ -ittam : dete 14,82;
-*itta + -ittani : eBÜnchelete 7^47,
-*ittftiiL+-ebitam : menchoignele +-itta
:eurete; +ao: 22,27.
>ittimt + 00 : 10,205. 54,135,107,
etre (Htre),
-«ttorÄ+Mttere:letre 10,! 34. 16,22,
19.122. 48,5; .itt©r*lii+-ittere : lettre
30,5. letre 61,63 ; -Itter© -^ -ittera,
•itteram f oo : 88,3.
eu (ien),
•ancmi ^ -eoni : peu, Dieu 14^70.
euce*
-•yptiai?) ifnpert 2. sg. + -*yptiftin^?) :
creuoe 67,35 («. Jahrb. X, 244).
euletit,
-dlent-i-Jtliuit : sealent, veulcnt 39,40.
eur 8. our.
eii?*e,
-♦öraÄ,^-*oro teure, demeure 62,263;
'OT^m «. 4- -npra : eure, deseure 15,83
+ oo;60,7.
eurent s. urent, eure s. ours.
1) -*ile8 -I- -08U8 : bracbeua 9,147 («.
Jahrb. X;2ib}] •oBl+-<»uB:80ufrmt«ui
9,137. precieus 70,121 +«: 35,29;
-imm -t HMusibeBoigneuB !0,47. 25,2.
39,26. 50,174. precieus 41,46 -f-uoe:
langereuB 43,215 + oo: 10,73. 12,23;
H>8lllll+<OBUs:l&ngereu9 19,34; -öbus
+ -ilea, -oai, -oaos, -omm + oo;42.7,
53,3. m,m. 70,173; -TiOfl^-090ö:deua.
2) avoB 4 -ripii8:cleu8, leus 43,221.
3) •od(i)ofl f-Ölisraleoa, veuü 53,52.
4) -ales +od:7.43. ld,21.
euse,
•ö8a+-osam: hideuae50,l39. periUeuse
62,112 4-00:14,57. 26,35. 43,55,199.
66,65 ; -ü«am + -osa : anieuee G2,l 1 1.
tenebreuae 50,140 + oo : 29,3.
euses,
-«gas f 00 : 9,73. tl,47. 32,57.
eilt.
-ftlet^-ootdeut, Teut 20,54.
i.
1) -ic+-ivit:eMi 20,22; -idit=^-mt:?i
39,109; -itl+-ivifc:parti25,'24. eetabli
27,57. meodi 62,244 +oo: 70,25;
-itiim+-ivi:oi 44,5 +-ivit:menti 14,47.
benei 26,37, deffoui 43,207. tenebri
4S,203. enreski 46,9<> +00:7,83; -ItI
+-itum + 00 : 50,281 ; -wit + -ic,
•idit, •iti, «itum +-aic: 26,26. 48,54
+ ao:5,2l, 8,63. 22,45. 23,61. 26,39.
27.11. 39,71. 40,113. 43,89,181,183.
45,29. 49,73. 52,97,141. 53,89. 55,93.
56,111. 59,17. 67,47.65.69,19.85; -mic
4--ivit : U 26,26 (diät li für \i diät?).
2) icmn > CO : anemi, ami 47,21 , 60,53.
3) -idi + -iduüi : vi 6,7 ; -i(Io-j--idam
afi 8,28. 16,27; -idum^-idi, -ido:fi
+ o:ß 53.63.
iaus s. aus,
ible.
'iliileiB ifi, + ooipaisible, iroscible
16
53,20; -iWUli / (fw" -ibilia) ^^oq ;
plentille, pasibje U,19.
ie {iue)*
-j-»ta -I- -j-at&iü : otipi^ 8,31. me-
ha^ie 21,23. moie 43,137. amaianie
14,48. m^hftignie54,22S +^-iÄm : aaqbie
42,39. eneegnieK?) 46,112 +-iw:ala8-
mie 70,250 +-itiara : ent^itie 62,107
^-oo; 13,23, 30,57, 40,41. 52,39,85,105.
51,23L 62,127. 67,73. Ö9,V9. 70.83;
-j-atna + 'j *ata +-iam i «ai gnie 48,60.
maiemie 51,3 + od : 9,211, 10,115.
can^e,foie«. 11,49. -22,5.23,25-40,71.
43,ni. 48,138. 63,5| -»i^at + -itttm :
prielO.S? -ift^ -iam : 16,51.35,25.3731.
46,138 f-ita: 24,71 +-itam: 57,1 6,30.
39,69.07,43 +qo; 28,63; -iam f-j-ata,
j-atam, -ia 4--icam : 5,113. 51»26.
53,41,75. 9,7 L 70,28 H,-icat:30,3
+idam:5,53 +.itai 7,88. 9,203, 11,131,
19,49. 40,87. 42,39. 48,46 H-ilam;
9,19,37. 11,71,96. 14,1. 18,1. 19,&,8fe.
34,44,195. 36.21. 37,54. 38,12,38.
41,10. 43,tOO. 46,86(?).109. i»0,92. 52,13,
54,131.58,244. 59,57. 60,19,40,49.61,46.
62,22,71,157. 66,20. de»ie67,33.69, 10,35;
-f-i«tum: 57,23 ^ oor 8,99,1 19, 12,9-
13,35,53. 28,35. 30,25,89,103. 31,37.
32,5, 33,5. 35,11. 46,85. 47,17. 50,223.
52,67. 62,147. 63,13 ; -ica + -j-aU : aniie
-j. -icamtamie 50,163; -icam f -iiini
+'itam:l7,4. 19,154. 50,234. 52,111.
62, 1 36 + 00 : 22,50 ; -toat +*iaiii : die
4-itam;Bene6e 58,30; •idan+ -lani:
puüe + -itam rputia 8,123. 37,4;
4dia + -itain: de Uli e 59,68; -idmin
-t-iiam:eiivie 56,160; 4ta+-ia, -iam,
4tam : aaso u v ie62 , 58 -^ oo : 3 1 ,4 3 ; -i tarn
-^-«cat, -ia, -iftDi, -icam, -icat, -idia,
[TO.
:4
•idiam, -ita ^-it^m rboutie 54,1
-f-iutara:vie 61,61 +-*uc*nii:vie52,l
+00 : 24,91. 58,255. 61,57. 62,9; -itiaa
jf. -j-ata : couvoitie {(hU.) + -itam:
aatouiie; -iiitaiii f-iam :aiue -f^^tam:
aie; -^ncaoi+'itam:oria,
u.
-J-itein +-3-atuin : moitie 14,T6; -j-ati
4- -j-atuQi lentechie 46,157. esTellie
60,10. con8eilUe67,42 +-edem :aireDgie
26,9 i-*gdi:atachie 15,60 -^00:9,105,
36,27. ba|itoisie,purtfte 46,153. 50,157|
65,37; -j-atwit-j-atajn.-j-ati t-Wei
proie 14,32 ^ go ; 14,33,79. muchte
loie 49,59. - 53,131, 58,6i,l27.
62,17.27,261. 67,8; -Ädern + -j-ati,
-j-atum : pie; -•i?dl +-j-ati : pie.
lef,
c-*apiuii -j. -*£T)fl : meachief f
27,17 +00:11,143. 20.111,
28,89.50,255. 52,118.
-eniat + QP: 62,67,255,
-4^iiia0 + 00:6^,73.
imnes*
imprf. c. + 00 : embrachiMieraeg, re-
inansieaitifuea {ColL) 70,197.
'j-aili -f -j-anuni : crefltien 46,93.
PaL'isien 70,30 -f oo : Andowerpien,
Brabenchien 40,19; H-'J^aniun f-j-ani:
NoremiHien 70,29. anohien46,94 ^-^ne :
Vermendisien U.65w terrien 43,66
+QD :Luclen, V«rmendi8ien45,l .finchien,
Cre»|»ifllen {Coli] 44,37; -«iii + -l»e:
riöD 24,16. 29,59. 54,lltJ -^-eutn : rien
53,47; -«ne + -j-anum , -6m:bien
17
-h-*eBrn:bien 24,74.26,42; -«nm-h-em:
mien ; -'^mni-f ene : tien.
ien/ne (iene).
-j-ana+'j-anam : anchlenne 31,32
+QO : anchlenne , pietropollene 37,43;
-j-aBam f -j-ana : crestlenne -f-x :
cre«tteiine, paienne 40,35. Vermen-
diaiene, Noiemisiene 40,13.
ien»,
1 ) -j-ano8+-j-anus : paiens 45,9 4.00 :
An twerpiens, crealTens 46,1 1 ; •j-aniu
4- -j-anofl : Ladens ^oo: Maxiroiiens,
Juliiens 29,23 {s. FUxion). Datlens,
Diocletlens 40,89. Uriltens, Usisiens
49,13.
2) -^iB-8j--8ne-8:rien8l3,66 -f-c-intus:
riens 41,13; -^ne-s + -em-s : biene ;
-^um-s-H-c-intusisieiifl 13,55; -c-iatas
4 >em-8 : laiens 4 -^um-s : laiens.
ient,
•icant+00: 54,25.
ient,
-«ait+00: 19,25.
ier,
\) -j-ar« -f -arii ; consellier 59,90.
delaier l:t,25 +-arium:inengierl 0,121.
19,72. 56,15 4--»re:reprou?ier 49,64
+ -enum : courouchier 16,16 +00:
6,29. 10,97. 11,125. liMrmoier, glijer
11,145 - 237. 20,101,102 deaploijer
(Coö.) - 26,5,27. 33,13. 39,31. 40,5^5,67.
53,35. marürler, clofiohier 43,223.
monteplier, e88aacliier46,5. huaieller,
abaitBier 46,55, — 59,103. repairier,
delaier 50, 105. 54,55. merchler, glore-
Her 54.151. - 55,43. 56,101,145,157.
58,111,139. 60,69. 62,183. resoignier
CCott.)62,217. - 68,17.69,31. 70Ä49,51,
a. Abb. (Wirts).
251.272 +0 :18,97. 68.207; -arii^-j-are:
messagier 59,89. monnier 13,26 +-ari-
um : toimelier 52,44 + oo: 50,179;
-ariiin-i--j-are, -arii -,--S^n:Iatioier
19,82 4 -«gruni: sentier 31.19 +co:
5,79.56,69 +0: 56,81; -i{^i+-arium:
entier; -^gniiii-i--arium:entier; -<5pe
+-j-are:fier; •€iriiuii+-j-are:nioustier.
2) •*niBi+-«mni : yier, ivier 62,52.
iere s. erre.
c-araai-{--aria : cbiere 49, 1 5 4. -ariam :
chiere 29,28. 66,25; -aria+c-aram
+-ariam : maniere 8,95. 28,5. lumiere
43,173. 50,186 4.00: 50,145; -arlan
+c-aram, -aria -(.-edran 36,11. 39,43
4-egFa 16^39 .f--egraai 19,131. 20,59.
24,81. 47,49 +-em 70,19 4-*erani
69,44. 70,108,201 -f-etro 8.57 15,65.
21,8. 25,17. 27,21. 30.109.41,1. 53,101.
maislere 62,42; - 131 -foo: 10,37.
31,23l proiere, lumiere 31,67. lumiere,
raieiie40,4$. raaniere, fourmlere 42,35.
— 43,161. manitre, proiere 50,59.
54,125. 58,73. 62,201. - 61,15. 67,69;
-edram^-ariam +-etro:caiere 39,6;
'ügrtk + -ariam : entiere; -X^ram
+-ariam:entiere -f- etro:entierell,219;
-^ra 4- -ariam : fiere ; -*fraH 4 >ariam :
Were +-etro:biere 70,87,140,229;
-etro4.-ariam,-edram, -egram, -*eram :
arriere 4-irium(^?) : arriere 39,111.
48,15. 50,108.52,20,145 +00: arriere,
derriere 4 9^7 ; -*ir!iiiii(? )4-etro : piere
(8, Jahrb. X,263, Xi,132).
ierent s. erent.
-j-arnBt (-averunt) 400 : recomraen-
chierent. convoiereni 15.89. - 28,87.
]oierent,envoierrat31 ,55. roregnierent
2
18
a|iIMrei1tiei«iit(Ooß.)87^.eiiroy6ieiii,
aToierent 48,155. ~ 44,21. orlerant,
s*amelTerent50,265. — 58,111. flerent,
deprtereiit58,lil. - 54,ft3. eoTmeieiit,
proierent55,61. conaellierent, proierent
58,185. - 59,101. 62,175. 68,29.70,68*
ieres (iues).
e-«rM+ -alias :chierei 11,18. 29,52.
-arias + c-aras : aumomieres 11,17.
costieres 29,51 + -eacas : plenierea
19,20 +00:37,11.70,191 +o: 9,165;
-aaoaa^ -arias : Hoes.
ieres 8. eres.
iers 8. ers.
e-arM+-arioe : chien 9,196; -trits
^c-aroKdroitarieTS -i-j-aris t.-loieii-
gien 8,112. ^-ariiu : orellien 19,103.
denien 56,49 + oo: 9,131. 25,21.
50,47,78 ; -j-aris «. ^ -ariot : famiHen ;
-ariva^-arioB +-egro8 54,199 +-6gniB
12,16 +ao: 51,15; -4^rrM+-ariu8 :
eniiers ; -^gna^ -arius : entien.
ies,
1) -j-atas + oo: 11,23. 15,77. 30.13.
50,149.
2) -ia8+-ita8:abeie8 41,15. 50,15.
62,246. 64,43 foo: 38,27. 46,17. 54,19.
58,35; -itas+-iaR:e8tablie841,16.50,16.
64,44. coDsteies 62,245.
ies (iers).
1) -arins + -j-atus : ahaniers 56,25;
-j-atis + -j-ato8 : 64, 1 5 ^ -j-atus : soies
50,97. 52,73 f oo: 46,147. 64,19;
-j-ato«+-j-atu8 51,23. 54,210. 58,55
-l-Qo: loies, caboijes 24,67. — 50,115.
54,235; -j-atii8+-ariu8,-j-atiR:einploie8
50,98 4-j-ato8:proie854,209 — +-ede8:
«7,28 +00! 5,111. 7,ia 12,21, 23,11
emroiei, ld«8l,6t. 42,0. 47,47. 54,6^
56,11. 68,85; 'ede8i.-jnatua:|»»dB.
2) -*Mp-|--'*te8iiiii:grieff, riea
1) -J-atl+oo: 15.79. 50,259; -j^lw
■f-edem 15»88 +ao: 35,45; *iä«m
■l--j-atnm:inei
2) -«ilt4-*«tet:Biet, gtlet 20,67.
-•-•kpat(?)+-**¥at:acbie¥e, ffriew
iex (ieush
-*aalMl+-eUiii : chiex 59,27 ^-ociilof t
chiei 54,128. 64,23; '*lk+-etultti:
yiez 67,82; -liiiifl + '*Äelü«4 -«cul«
m]ez9,l. 26,24; •^talufif.elii+^i^etllOi'
viez 62,77; -ftcoloe + -aelo», -eliii^
-etutiu 4--«-onä:ies5D,134; -c^fliü
-i-oculoe:or1eiia.
iffue,
-iffnam+-igiiiiin: ciigoe, Bigiieö7,64,
a.
•o-etam? (Dies) ^-lUataisil, 9
19,78.
Ue{me).
-^inra + -^llam : evangile S2,3&
H- -iliam : evangile 43,140 +-iUaBi:
evangille30,47 +-illain:eva rgi]e40,6.
evangille 54,5. ; -*nani+-eliiiiD : gile
+-illam:gile 5,60; -Yliaai + -eliiiin:
vegille ; -YlinH-h -elium : ooncile +-illi:
conchile 32,41; -lUa-f -iliomrvfle;
-illsm .{.-elmiiiryile 40,5. viUe 54,6;
+-*ilam : yile.
19
imes (ismes).
l)-irae]i-s+-i]MimnB:crime8, ifleiBmes
30,71.
2)-imii8(,?)-f 00 : fesimes, enireprcsimes
50,271.
in.
-1116111 + -inoifin 70,277 +-inum:
fin 22,21 +00 : 31,71 ; -iiio+-inem :
defin +-inum : adevin 52,48; -inniB
+-inem, ino:vin +oo: 22,31. 29,21,
22(?) («. Fexion). 52,133. 50,113.
60,47. 69,1.
ifiche,
-inoiara^ -uicipem : provinche, prinche
61,12.
inches.
-imoia8+-iiidpe8 : provinches, prin-
ches 30,18.
-ig^imem+-mam:oriiie54,157. 58,174 ;
.iDa + -iiiaiii: 11,223. 40,21. 46,164.
51,27. roine 69,7,63.88. 70,31 +oo:
46,31; -iaam+-igineiii, -ina +-mat:
60.59 +-iiiuin : 13,22. 50,7 + oo : 9,9.
13,7. 17,41. 20,99. 30,97. 38,57. 61,27;
-iiiat+-üiam: 60,60 (Coü. par quoi il
setetadevine); -liiiim+-inam:termine.
4wrent*
-eneruit + oo: devinrent^ tiorent
46,124.
ins.
-iBoa+oo : maserins, pelerins 10,1 1 1.
ini.
-•Ait+ -igiiiti : avint, vint 9,87 +oo :
22,1. 23,23. 25,9,27. 35,7. 41,59. 42,11.
43,201. 47,11. 50,1,191. 52,89. 54,1.
56,6. 58,195,221. 59,9. 61,37. 62,l8l.
70,225.
ique.
-ioa+*icain:catholique 32,18; -ican
+-ica : apostolique +oo: 30,89.
iques, ikss (iten).
1) -1008 + -icu8:autentike8 (Coli.)
5, 1 19. cismatiqueR30,65 ; -icii8+-icos :
catholikes 5,120. catholiqucs 30,66
4.00 : autentiques, catholiques 31,75.
2) -iqii(l)a8 + -it0«:relique8, anii-'
quites 8,13. 29,31(?). 50,195.
ir.
-ere + -ire:sou8tenir 7,77. 62,242.
tenir 10,146. 50,84. acomplir 28,20.
remerir 29,20. maintenir 39,96. repentir
39,96. repentir 43,83. veir 46,127.
62,83. puir 48,56 +-*irum:veir 9,7.
43,168. 50,22 (/örveoir) +00; 30,101.
64,41 ; -c-ere+-ire : plai8ir20,89. 43,107
+-*iruiii:geair 61,17. 70,55; -ire+-ere
+-c-ere +-iro70,55 +-yrum20,30. 40,98.
43,252 +00: 13,41.15,12. 20,5. 24.57.
32,49. 58,191. 70,23,123 +0: servir
8,66. olr 25,5; -iro+ -ire ; desir; -*iriim
-ere, +-c-ere:de8ir; -yrnm + -ire:
martir.
ir^ (irre),
1) c-eraBi+-icere : chire4o,21 ; -euor
+-icere : sire üoc.26,30 ; -^reat+iram :
mire 56,40; -ibere + -icere : descrire
9,156. escrire 39,93 ; -Icere+c-eram,
-enior, -ibere :dire -t-ira: 53,98. 58,1 19
+iram : 48,43. 50,279. 53,59. 58,33. 62,61
+iram : 27,60 +-iriuin 31,77. 40,102.
45,7 +00: 39,9. 61,59; ira+-icere:
ire; iraiii+-ereat,-icerenre + -icere:
mariire ; -iriiiin+-icere : martire.
20
Irent (in^ent, iHtiefU).
2) -^g^re+oo :lirre, eslirreSB.Ul ; -*ece-
niiit+-irunt:firrent'l8,l29; -idorunt
+.irunt : 15,93 ^Cö7/.)2Ö,42. :57,37. 45,15.
50,261. 56,185. 67,59. 69,89. virrent
i0,58. 50,208. 54,173. 58,117. 70,115
+00 :rendirent,virent54,239; -'eg-erant
+ -irunt : eslirent 37,17,;>3; -irnnt
(iverunt) -i--*ecerimt:fouirrent (für
fouiiwent^?), -•egerunt, -iderunt +oo:
25,15. 28,71. 31,51. 46,113. 50,207.
54,91,239. 56,21,.-)9,129.
ires.
•eiiior-8+-*iriii8 : sire», inartires 7,102.
1) j-aoM^-icistgiB, dis 20,56.
2) -*a6Biim(k'a8 tuchi quis) f -6(n)tem :
quis 47,31; -ectiu «(. +-itu8:pis
28,57; -eotiu + -♦egiorcslis 37,28;
-•cgio-r-ectuR : lis; »«(11)801114^ -*ac«um:
pais -fensitpaiK t--e(n)soA : pais
30,95 t -isiim : pais 7,09 — itos : pais
43,188 -itusrpais 50,3,53 t-ivoa:
l>ai8 13,57; -e(ii)si i -e(n)sem : apris
f -iptus : pri836,22 ; -e(ii)808 f eCmsem :
apris; -c(ii)8iiDi + -iptus :pris 36,22
-r-itus: apris 51,32. mespris 50,277
t-00: entrepia, pris 50,41; -cr-cta8
f -itus: seriö 11, 17 1 ; -1CO8 -r -icus :
anciiiis *28,U7 r-is8i:ainis 41,51.
aneniiö 54,1 Oo -r-isaosiaiuis 25,41.
65,43 1 -iasuiii : anumis 05,30 ; -icus
-j--icoä t- -issi:auiis 19,00 ^-issos:
aniis 9,110 , -ibäuin : amis t*06'. 20,01.
24,20. 52,99, llU. 53,39 • -isbus : aiuis
50,145. anemis 48,29 (loc' f-itos:
amis 11,30 -00: 47,33; -iptos^-itos:
escrJK 70,150; -iptu8^-e(n)8i ^-istus:
escris 30,37 -f-itosiesciis 70,128,200;
-itoB n, (ß.FlejitOH) + -Üaiö : Mbafaii
43,119; -i8nm+-d(B)iem ^.J-Hök:
Paris 70,11 +-itu8 : a via 70.241 -i-*iti-i:
Paris 14,9. ParadiB40,ll6. 46,61 ; -Ikd
+-ico8, -icu8:mi8; -i8Mt4-ic08, -IMA
foo: 50,21 5(?); -iiinn+-icoe, -icoa;
-issiu + -icui, .itu8 28,68; -Utas
^ -ipiiM : JheBucri8 ; -itOB + -e(n)0eiBi
-icus, -iptoB, -iptuB, -isum ; -itas^.-«»-
tuni, -e(ii)Beiii, -€(n)8um, -cr-etui, •isniD,
-itus, .isaus +00 : 7,67.68(?). 28,79(?ji
-in-8+-i8um:jadi8; -iTos^-eCnJKBi :
nais.
3) ies 8. +-*ictÖ8 8. : dis, di89,68. 45,24.
ise (isse, ice, Mte),
1) -'aesam ^-e8iam:aqui«te46,ld0;
-e(B)8a+-e8iam:reprise 35,33. apriae
69,45; -e(n)Bam+-68iam:priae 27^
entreprise 40,1 ^-isani : apnae 29,9.
prise 43,230; -»--itiAm : emprise 5,58.
entreprise 42,34; -^iria+-itia:egliae
50,237 +-itiam:egli8e 32,25; -«sfäB
-f--*ae8am, -eCn)8a, -e(n)6am : egiiae
-4--e88a: 15,7. 48,l2. 52,4 +.i8a 36,26.
50,231 +-i8am.: 15,15. 53,53. 54,203
i- -isat : 4 1 ,G1 +-*i8iata : 24,9. 54,77
H-isium: 20,17. 30,19 -f -isto : 30,51 ;
32,36 4 -issam 55,63 f-itiam s. dort
I -itiuni n. dort, essat-esiani : assiae ;
-idnm ] -itiam : edefisse 60,23. pontifice
30,13. offiase 40,4 l.juise 65,41 r-itium:
benefisse 2 1,75. offiche 65,32 4 -. . V . . ;
opifisse , Briasc 29,44 4-oc : offiase,
poutifiche 30,61. offiae, pontitite 38,5 :
-isa-f.-csiam : dovi8e36,25. ochi8e50,a32;
-isam i -e(ü!8am:gui8e 29,10. devise
43,220 4 -esiam :devisc 15,16. guiae
53,54. 54,204 +-itiam : guiae 9,177;
-iaat I -eHiaiiiNlevise ; -*iBia]ii^ -CBiatu:
bisü -t itiam ibiae 70,90; -isinm
4-^4im : Dyonlne i^iisiim : Dionise '
20,117; -lgt»f-eBiftni:ttii8e; -issani
+-emAni, -isiam 4-itiatn : promief»
5Jy,88. 67»::}; -itit f -enm ; itfaramijse ; ,
«ititni + -e(ii)&aQi : convohise ri,57. i
juatiche 42,33 -e«ia : inpact-candiae I
-f ewam : franchiifi (?1 15,28. faintiBC '
23,38. - 24,28. 4:1,128.4*1.77, 127 me«-
creandjae 32,97. 36 J 7. gai-aniHse 50, 1 lil
couvoitiflO 5i,:j6. convoitise o3,10.
ameiidise5br5'2 ^-idum : mali»Be*30»24.
avarisse 3r>J4. niali^se 4t>,42. juaÜB^e
65,42 4- -isaiu : francbise 4 ''isiaoi :
Eamtise -f 'iasam : amendiae 55,87.
faintine 67,4 +-itium : famtise 20,73
+ oo; taiati^e , meteroaiuHae 5l,4L
inÄli8*e,neqm3Re53,!:i5; -itinni « -osiam:
•ervise 8,l^>6. 15,92. 4(n72. 5<t,198.
51,11, 5t>,94,l07. 58,88. tib,27. ho»i>Ue
19,1 Iti +-icium:i>ropi88e24 jt>. uervkhe
65,31 4--itiam:8ervi«e*^D,74 +ao:iiou-
pliae, propLse 50,39. propise. Soapli&e
50,295.
2) -exeam. -issem^^ao: isae,ToniBaa
67,23.
1) *aoseriiiit 4- -ixerumt : enquiaeni
(9,1 13 i -•«ceriint ^ -e(n)»erunt i finent
87^ +-iBenmt : fi*ent 32,03. 70,247
^-ixenint : refi»ent 63,1 ; -ein hiermit
^-♦ecerunfc'pnsent f-ipseruntrpri&eat
36,9 -♦--ii«ruEt:pnaeiit-i6,U7 +-ixe-
runt : repriaent 70,13; -ipserant
+ -e(n)«wruDt : c«cnj*ent i-ia^ji-uat:
etcriient 55,86; •ia6ritnif**ec€runt:
imi«6Di 32,^. entrütnkcni 70,248
-©(ö)»erunt : miöent +-ip«eruiit:
tmmisent 55,85 ^ao: 50»5l. 54.181;
•Ixemnt f -•ae»erunt: d iti*;n t - -•ece-
runt :di8cnt4.-c<ii)seruDt: coiitreclifl«nt.
2) -«tiaiit ^ -tcinnt : mespriscnt,
despisent 51,133.
uiaesh
\) 'eiii)BAS + -€»ia8 : prisea 9,168.
41,219; -ö«ia«+-e(,n)Bafi:gli8es ^--iaas:
glises 17,39 +-itia« ; gliaea 46,101;
-ici as ^ -icioä : delisses 46, 1 1 5 ; •^eiot *
^-♦iciuBibeneßmes 39,89 +-icias:viaet
+-itiu»:edifi8e« 60,33; -•iciai^-icio«,
ofises, ofßaesj -icioBi^oo: Simplite«,
Felicei 59,87; -Um + -esiat:griie>
+iii8a8:gri8e8Öi;-i4 \ß.Flcxim); 4««aB
-f-isa>*;uH8e8 ( a. Flexion); -itiafl+ •e&ias;
franchiae« - i ina« : maliaaes, offechiocs
60,30 ; -t tiofl f -icio« : propiaaea.
2 ) -McliiB(¥) + -•!€«§, -•tcua : iiiche«29, 1 7.
58,260; -♦icas^ -e8oiu8(Vi:richi:8; -•ictts
^-eaciua: riche«
3) «ezeas f «^atias : isaes, aincQuiNes
47,30.
4) .iäS€e-(-ao:vei8seft, de8i8aeB46,156.
1) -i-mmam-^: diame 5,61.
2) -ipsi IDA r -i^si in u m : meiame 69,39^
-ipsimam ^ «^it^siiiiuiti : metsme 70,79;
-ipaimniii f -itfaiiuam : meiame 37,21
+ -iaaimuiu : iii«t8iae 42,20. 44,15;
-iBsimain r -ijwiiiuun) : Bainiiaiue; itfli-
nnuni-^ipaiiiia, -ipaimam, -ii)»!!!!!!!!!:
sainiiüiiiti. Vgl unoh,
isse 8, ise, isses s. Ises,
4M*nt 4 3p: 9,65,183,189. 10,147.
11.183. 28.73. -i6,ö7. 50J7L 54.171.
6S,15. 70,233.
l) -ABBit+-i8a©t:qwiÄt n/*i05. 49.3 j
-♦*cit fiait:ßst27,3 1.50,79 +*iMet:47,6.
S8,2I*2 +-iatam/26,33 +-Uit HM
+ oe: ]ö,17S; -<(ii)Bit+-ipflit7,3a prist
+ -ifl«et 30,30 +00: 42,27. 65,59;
-*ö»it? + -laset 'siat 50,ft7. iiesiÄt äO,Ö
^Ce»l(,/ara8*it) 37,15; -ipiit4.-e(n)8it,
deäcriftt; •ijiit + ~ecit +-J3tit20t98 +eoi
5,27. 6,3r». (riHlCo??011/2l7, 13,45.29,47.
32,9. ;j9.n5. 41,2&. 65,5 ; -is«el+-ae«t,
-euit, -e( n) sit. -'esi t( ? J + -iBtum : 1 4,60
8,7,75. 9,41,149. 10,13,79. venifit, repeast
10,8L — 14,51. 19,1 K 30,113. 21,45.
22.33.65. 23,39. 31,29,41,39,121-40,93,
43.20,125.50,109423,165.51,51.52,119,
UAU. 54.177, 56,115,145,157. 58,13.
59,79. 6o,15. 67,13. 70/219,237 ; -ütnin
-^-eeii, -iaset ^.-ixit 24,46^ -ixii
55,11,57. 56,71.
2^ -iftolt+o: guerpiit 8,65.
iste (iMre),
-i»tl f'/äf-iates) +-i»tri : tristre62,lä0
^ • i et um ; triBte 1 0, 1 62 ; -Ifltri + 'ieti :
menistre ; -tBtB.lD+-iäti ; Baptiste.
-ifltis + ^; Tgniitefi, fesütea 50,65.
<fttefl+-ifftrQS : tristrcs, meniatres
62,Äi9.
it (4M).
'€ciüni '^güAli 19,1 '^5 +-ictu[n:
^ -itum : despit 46,121. respit 43,36
+00; 7,31 delit. 11,73. 54,29, 55,19.
58,107. 59,76, earlit {Cüll caelit «,
Jahrb. X,294 XlLl 10), 62,171. 62,235.
cklit i -«g-itt-ectuai.lit f/tirUBt)i
•Mt+4i\imAii22,m (für ähi)i -kl
+-idit : contredit 16,12 + -itiim 1 16,36
(dit für dist). aiiiit34,5. 43,231 +m:
46,99. 53,21, 55,31. 56,127; -Idit
+ -ictum:vit f-iti 27,55 ^^-itiun
22,24. 24,17,34. 48,21; -iti + -idit;
-UuBI + -ßctum , -icit, -ictum, -idit
4-00 1 40,33.
-iotann-itat : des pite 43,10.5 4«©:
despite 59,7; -eticiiiii'i^+-icta:bGrjt«
32,21 H-iptüurite (Coü.) 32,91; AgU
4-eticum h -itdniTditc 28,39; -totam
+ 'iptaiii 10,50 +-itamS4,49 +-it«t:
48,42; •iptft + 'eticum ^-itam"
deflcrite34,4Ü; -fptiim-j--iGtftiu; -iUtt
^-ict», -ictam, -ipta +00; 21,39,
59,51; 4tit+-ectaiii, -ictaiii:&bite.
Ue» Sm iques«
-ioitifl^^-iUs : ditce, mwitea 59,25.
-Itras 4->*i tnloB i mi tres, capitreg4 1 ,26.
itl,
•^oumfoo: liu, giu 27,3ü.
iue s. ie. iues s. ieres.
ins.
1)-iQllO&?+-ikMifl:aiitiua, llus 43 J;
2) -Itvs 4 oq: cntentiuM, TolentiiM
20,3.
ii'fe {iue).
-iTi^-iuvtit; pleDtiT422,49 f 4ta,ixi:
vive 21,34; •iT*niH,-iTft:olite -,.'ivftt:
Tive 16,34 +Q& : 48,27 ; -irat-r-iToiu :
vivei •*iEtam 4- -•iua : aive 5,121
i-- , . ? . .:aivt* 13,51; -inTAt^-iT»:
aive; ^*ittil^'*tvttiiDi :piue; -,.?...
4.-*iuUua : sive.
I
I
23
ivent {uevent).
-ipant + -ivant : arriTent 50,135;
-iTant + -^obant : culÜTeDi 54,141 ;
^-ipant : vivent +oo: 54,193; -*obaQt
-h-ivant : iruevent.
-iberat+ -ibrum : livre 70,276 ; -iberi
-f-iberat +-ibruin : delivre 9,179. 51,1.
-iberaBi+-ivere : delivre43,93 ; -ibram
-h-iberat, -iberi +-ivere 9,:^9. 34,37;
-irere-i-iberuni, -ibrum.
öble.
-obili (für -obiles) + -opolim : noble,
ConstaDÜnoble 31,58.
öche.
*ocum(?) + -*occam : croche 55,76;
-*oeca + -och(i)am : clocbe 55,72;
-*oocam -^ -ochiam : cloche 55,24,97
+-*0€aiu : cloche ^.qo : röche, broche(?)
49,23 ; -ocli(i)ftm + -'occa : paroche
+-*occam : paroche, parrocbe {CoU.
perroche).
6e (oie),
-*awan (Diez) + -*utam : boe57,13 ;
-iam ^ -*atain : voie 70. 143 ; -*nta]ii
+-*awam, -iam : gloe.
od {tieil).
-«enlnH-K-öloioel {s. Jahrb. X,262)
weil 52,77.
dent.
-andant + -aiid(!)iiiit : loent , oent
29,65.
des.
-^ibataaf-*aiita8: Joes, poes 46,133 (?).
60,65.
ai.
•apio+-e : soi58,130 ; -auoum-f -etum :
poi 28,75; andi + -ede:oi 27,29;
-e+-idem:8oi 5,37. 28,29 +-igium:
moi 26,22 -f-apio : sei ; -ede+audi:
croi; -ediim+-egem : conroi 11,233;
•egem+-edum : roi ^--igium : loi9,34.
33,9. 46,4 63,10. 70,39. roi 5,7. 9,59.
32,19. belloi 34,15. 50,213,264. 53,115.
-etnB4.-aacum:coi +-id:quoi 11,169;
-Id+-eium : quoi +-idem : quoi 1 0, 1 58 ;
•Yde + -igium : voi 10,18 ; ideoi -t- -e,
•id:foi +-igium:foi 42,25. 52,118.
69,29 ; -1fdeo+ -igium : voi 24,1. 37,26.
58,145; -igiiim+-e, -egem, •ide,-idem,
-ideo : Eloy.
aide.
-odi«B(/ur-odiua)+-^di :6aleboide,
roide 28,24.
de*
1) -aedam + -etam : proie 9,81;
aadiam + audiat 9,206. 15,38 -f.-ia:
67,2 +-iam 18,14. 26,44. 27,49. 43,98.
50,26(?). 52,22. 54,238. 56,188. 58,198.
59,117.66,16 +-ideam: 43,86 +oo:9,5.
62,233; andiat 4- audiam 4-iam:
oie 15,37 4.-ica:oie 65,34; -etam
f -aedam : monnoie -f- ideat : Roie 1 1 ,25 ;
-Ta i- audiam : envoie +-iat 51,17;
-Yam+audiat +-ideara 43,97. 64,27
+-igiam 32,65 +qo: 13,16. 51,33;
-Yat+-ia : avoie ; -ica 4. -audiat : otroie ;
-Kdeam^-audiam, -iam ; -ideat+-etam;
-igiam-i--iam : coroie.
2) -ehnm (hzw, für -abam) -t-ao : 6,5.
19,39. 59,93.
oieni,
1) •ebaiit(/itr-abaDt)+-eba]it(2.toe)
9,61. 17,24. 21,33. 24,56. 32,48. 40,52.
41,49. 42,38. 43,27,49,7 1(?). 50,141.159.
54,^4 +-ebant (3. te^J 10,9,26. 15,67.
24,69. 30,75. 34,32. 43.117,191. 46,167.
50,179.54,46.85. 56,23,124(?). 62,53(?),
168. 70,9,37,147 — (trouvoient/är trou-
Terent, rafiioient Coü.) 189. — 212
4 -iebtint : 9,70 (aunoient Coll)^ 99.
8,116(?). 17,2. 46,160 +oo: 10,183.
11,147. 13,73 25,3. 32,73. 40,91. 46,37
49,23. 59,19. 62,99. 64,7. 70,141;
-ebant (2. ZaO+ -abant -{.-ebant(catu2.)
59,137 +-ebant (3. tat): 8,121. 9,79,1 85.
10,103,150. 11,70. 19,76.23,51 (acou-
roient (/üracoururent). 40,25. 46,50.
50,118. 53,107. 70,223,237 4-iebant
13,85. 15,62. 19,106. 46,151. 50,19.
54,10.58,204 +oo: 10,135,143. 19,97.
24,89. 43,185. 50.203. 54,43. 58,5. 62,99 ;
-ebant (cofid.) +-ebant (2. lat.) + -iaat
7,49 400:14.7.31,47.43,135.54,61.191;
-eb»Bt(3.toe.)+-abant, -ebant {2.lat.)
4-iebaiit 11.87. 19,50.64,4 400: 8.41.
50,179(?). 62,59(?); -♦iant 4 -ebant
(cotid.) soient; -ebAnt {für -iebant)
4-abant, -ebant(2.2a^). -ebant (3. /a^)
2) ednnt 4 -Idnnticroient, voient
54,27.
1) -eba84oo: 70,175.197.
2) -*itk» 4 -ideas : soies , pourvoie«
65,35.
eigne, oine (mtgne).
1 ) -ignat4 -undiam : resoigno 58, 1 PO.
-ong^ati?) 4 -undiam : proloigne G0,62 ;
-andiain4-ignnt:vergoigne 4-ongat:
menchoigne 400: Bourgoignc, ver-
goigne 59,15. j
2) -6naoi 4 -onium : moine 53,57; ,
-5iuunui4*o|ua4a:iiioiiie9^; -öniaa
f -onacum : Gascoigne 4-*iijyain:
carongne 7,41. Saissoigne 9,53; -dii-
nm 4-H>aaci:patreinoine; -*U^Jui
4 -oniam : besoigne 7,42. essoi^pic 9t54.
eines.
-ftBae<Ni4-onea8:moinefll3,59 4-*üiiiiit:
inoines 50,96; -oneis 4 -onacos : aoine«;
-*öiiiii84-onaco8 ; patremoines.
oing.
-•uiga 4 a>: 10,169. 52,81. S6,10».
58,151.253. 65,9.
oir,
-cre4.gre (fikr -fce) 6.33. 14,4a
39,57 (avoir für avoit). 50,49. 51,37.
53,23,44. 54,169. 55,83. 59,91. 63.21.
70,70 +-erQra: 8,40. 11,222 400: 9,75,
91.117. 10,45. 11.185. 19,28.36.5.52,61.
62,169,227. 68,25. 69,41; -«r» (fmr
-»re)4-ere 4-enini20,64 400: 22,19.
62,95; -enini4-«re, -«re (/ürftre):
Toir.
oire (oirre, oise, aivre, ore).
1) aii8eam4-itFiiui : Boise, tounoire
15,71.
2) edere 4 -iteruni : croire 58.24
4-oriain 8,82. 19,139. 30,2 4-orium
40,87; -erat4-onum:e8poire 59,41;
-eriam 4 oriam : foire; -ipere
4-oriam:dechoivre 24,98; -itMrnm
4 -edere : prou voire 4-orium : prouvoire
5r),2. 58,2 ; -j>reEiii r -oriam : marinoire
50.153 4-orium riBtoire 28,34 {CoU.
istore) ; -öria 4 -oriam : istoire 18,4.
34,41. 43,255 i--orium : istoire 11,91.
memoire 4 1 ,36; -ftrfam 4 -edere, -iiiere,
-orea, -oream, -oria 4-orium: b,2,ö3.
20,50. 34,30. 40,73. 45,3. 53,1 400 : 6,1.
25
7.107. istore 15,45, 31,73. U8,33. 40.85.
6Ä,205. 70,279; -oriuiD^-edere, -erat,
-iterum, -orea, -oresmi» -oria, -oriam :
tiMopoire, dorniitoire +oo: oratoire,
dormitoire. 14,13.
3 ) -ibere -f-f ter «. : boire, oirre 22« 1 3.
aires {ore^)»
-iteroB ^. -orios : prouvoires 9,164 ;
-iiriÄ»+-orioB:iiietnoire8 23,3. 50,194,
tomone&i'n i28,28. illAia -^a>: 45,27
Bstoiree 28; -orios-^ -itoroi*, 'Orias.
.♦aüsjüm f -€tu8 : coia 70,93 -h-ex:
coi» 38,7; -ect08i^-ex : endrois 12,6
-,.-igitos : entlroiH21,3-'» ; -9ctii8-h*igius :
dfoia 43,200 -j-uceiu; droie 20,96;
-ediB4 -idee : croia 20,54 j -tgeg f -igiuü :
loi856,99 ; -*^firiis(?) f-ocem; renok voc.
54,80; -e(n 186111 ^ -ex : iiioia 38,2G
i-igiuB:Koiemoiö {CtUi} 39,2. 59,54;
-e(ii)8e8 f -igiu«: inoiä 57,19. viloi8l4,67.
44,46,52,12.54,219 ♦ -ipBum : Fraiichois
30,27, 35, 1 9 ; -e^ ii)8iiin f -iccui : defoia
36,2 4-ice8'6ü,t>5 +oc.: 5,45; -es
^-icem : trob 10,61 ; -«tns^ -auejuui :
coi«; ^Jt^^-ausjum, -ectos, -enaeiii:
roi» ^--iceui : 28,8 +-ighia:6,9. 13,1.
32,38. 35,13- 56,99; -ic©m. -c(n)sum,
•ea, -ex:foiB ^-ide&: 10.123, 39,IH
-♦--idu«:39,103 .f.igius:30405. 35.32
^--itoB : 24,59 ; -ico« + -e(ii}i*um : foi«
+.id«B 43.60 4^-igius 41,29 f-oces
48,20 j AatüB + -igjus : btneois 42,1 ;
•IdM-i—edis, -iccin, -ices ^•igiua:foiH
35^32; -•iduB r-ustjusteffrois - -iceoi:
Iroiö ; -ifflto« + •evioa : dois ■ -*iglag
+-©cto«i -ectus,-eges, -e(n)äeQi, -6(0)668,
-€X, -kern, -ices, -ictus, -idea:Eloya
■fix:ll,3 -|.-ooem ; 15,96.51,30 -h-ocea:
Atug. u. Abb. (>Vtrtz^
oO,26B ; -ipaiim (?) + •e(n)8ei : tmchoia ;
-lt«S-H-iceui ; »oia ; -Ix t -igiu» ; aois;
^r>oie>iii+*eguB, -igius : vois ; -nces^ -ices,
•igius : vois ; •^üoem -1- -nctua : croi« ;
<*n8tjit8 (?) + 'id™ : escroi» 1 5 ,7:t.
-aoaoain«. +-«(ii)«at : noiie 70,97 -f ob»
caiii:iioiae 23,49. 56,33 1-- . ? , .;
Doise, Toise 62,98. 64,21; -4*(D)sani
+- . . ? * .: dest^oiae, voise 65,70;
-€(ii)8at+-auseam : empotse ; -♦iscani
8. +-auBeani : bamoise.
1) -•aasjaa {?) ^-prs. c 2. «17. : coiiee,
voises 62,155*
2) -•efliafl+-*ilias : pugoises, richoiÄe«
43.88.
oit,
I ) -ebftt {für -abat) ^ -©bat (2. fa*.):
6,14,22. 8,68. 9,21,171,174,199. 10.23.
76,87.123,187. ll,10l(?1.12,;iL 15,39,50.
16,8. 19,31.99, 20,14,28. 22, iH.t^. 29,35.
30,64. 38,20. 39,78,81. 43,152. 48,8,47,
49,34. 50,12S. 51,8,50.52,2,8.54,35.51,57,
158. 55,9.20. 56,172. 58,26. 62,137. 65.46.
60,53.70,75 ^-ü\mi{Cond,) 11,41 ^-obat
(3. lat) 8,85. 9,44. 10,58,100,109.
11.63,67,115,137, 12,35. 17,9,19.54,102.
23,1. 30,55. 31,39. 33,7. 37,10, 39,66.
43,74,15!5, 46,143. 48,50 (V}. 50,101.
51,46(?). 53,85.65,100. 56,28.59,55,63.
61,6.69,69,73 +iat:7,45 +4ebÄt;8,9l.
10,60. 19,^22, 27.14. 29,57. 43.175,196.
50,38. 52,16. 53,5,127. hH;H)\) ^-wliett
56,35, -f Qo : 8,lu7. ÜJ 5,77,85,129,169,
175. 10,29,77,87,1*1, 105,193, 11.61,67,
75,111.155.193. 16,19. 18.19,29. 19,47,
69,73,113,133.20,81.24.13. 28,93. 29,11.
2*
26
80,87. 82,61. 88,3. 85,27. 40,77. 48.247.
44,7. 46.85.131,161,171. 47,19. 50,119.
58.81. 55.49. 56,8.19,81.143. 58.9,281.
59.77,107. 62,63. 68,9. 70,151.213 +o :
8231; ^bÄt(2.Iafc)+-ebat(cofid.) 43,70
4-6bat(3.tet)5,68. 7,57.8.10,33.9,28.
10,191. 11,158. 13.83. 14,36. 19^19.
20.44. 21,9.13. 22,11. 23.1. 26,11. 28,4.
89,91. 41,87. 48,19. 46,165. 50.36. 52.5.
^ 54,13. 55.22. 56,168. 58,133.217.240.
60.5& 61.21. 62,81 +-iciium 32,28.
+.idit 55,30 -n-iebat : 5,94. 9.143. 10,2,
3.137,154,195. 11.60. 12.7. 15.49. 17,6.
23.8. 26.2 34.3. 39.59. 40,23. 49,:S9. 58,12.
58,42 -1.00:9,47.209.10.117.1131,97.
13,5. 19,65,79. 21,3. 23,21. 50,241.
52,17. 55,5. 56,139. 58.91.155. 70,235;
.^bat (cond,) +-abat, *ebat (2. kU.)
+ -ebet 20,48 +oo: 5.11.41. 6,37.
7.931. 9.187. 12.17, 15.35. 4331. 54.97.
5531. 58.169,249. 61.2531. 62,33.125;
-elMt (3. lat) ^ -abat , ^bat +-ebai
(cond.) 14,49 4-ectum:38J -f-idit:
20,52 +-iebat: 8,117. 58,175. 67,55
+00 : 5,67. 9.145. 10,95. 11.97,133. 12,11.
19.13.25,7. 54.17,95.56,55,165. 58,17;
^bet-i--ebat(coiKl.)doit; -ectiim-{--ebat
(3.lai.)endroit; -edit-f-ebat (3. tat):
croit ; -*iat j- -abat : soit ; -Icitum
+-ebat (2.toO:80ulloit; -tdlt + -ebat
(2. lat) : voit ; -ebat (/ttr-iebat)4-abat,
-ebat {2.lat), -ebat (3.7af.) +oo:7,71.
9,93. 11,149. 18,25; -»odiet +-abat :
anoit.
2) -iotnm+oo : destroit, eatroit 58,235.
Öle.
-abola+-olam : parole 54,117 ; -abo-
lam+-olam :parole 54,83. 56,68. 62,161
+-oll6m: parole 58.79. 5638;
+-abolaiii:escole 54.84. 56,87. est,!«
+-ollat:eaeole 293; -*tolHi+-«bola:
Carole 54,118; -^illafc+-oIam : alblas
-oUeto/.4-abolam:fole; -oilMa (fUr
-Ollis) -|.-abolam:fole.
Mewi.
•abolaat-i--*olaBt : parolent, oaralsni
54,22.
die«.
-abolaa^-ollesiparoles 58,13 4.-0IIM
/.-.paroles 40,80; -oUea + -abolae:
foles ; oUeB/. fi.+-abola8 : folea
om 8. on.
otnbe (uvnbe).
-iimbaa+-aia]iam : tombe, oolamiie
43340 +00 : Columbe n., tombe 2935.
atnme (ame, anne, awm^)m
-agmam + -ominem:somme 4931*
58,233 ; -*aginat+ -omineni : asomme
58,68; -öma+-oininen) :pomme(Goß.
poume) 54,42. pome 56.182; -öaiaM
+-ominein:Roiiime31,59.54.8 +-omiiii:
Romme 30.31.74.100. 31 .3. 32.1. Boume
70. 1 13 + -nmmam : Romme 80,87 ;
-öminat + -ominem : nomme 47,14;
-5minem + -agmam. -agmat, -oma.
-omam, -ominat +-omnum : 8,24.
11,153. 19,128. 7731 +-ona 10,190
+ -ummam:8,43. home39,12.~ 47,24.
52,41. 68,14; -*5mi]ii (für -ömines)
+-omam +-omnum 11,109 +-ummam
54,234 ; -O]iina]ii+-ominem , -omini :
somme; -öna + -ominemipersonne
{Coli, persoune); -ummaiii + -omam.
-ominem, omini.
27
\mnfneA (oines^ ofunes od.
(für «Htnus, •^diub) + »oiDines
41 ,lö ^--urnuü: h!ibitonie8lü,165. 66, 12
+00: aioumes, vellourni'« IU,5L avon-
mes, iavonuiee (CoW. oume8)4t!,L -
50.269. 53»i:33, 54,109,61,1. diaoumes,
deTi8oaroea62,81. — 6H,19, parderoutne*
36, - 47,53. 64,7. 70,95,167 ; -»minas
^ -ominea : dame^ 17,44 -ominds
^•RmuB, -ominaBi -uinns + -amuB :
oHf om.
1) HVm«n f -OHIO (V) : öon 56,136 {s.
Flexion), reooD 8,1 ] 0. -oneiu : nou 60,2
+00 : 32,7 1 ; -omo f -oiuen, -onem ; honi
5,t)5. 7.2. S.36,10Ö. 11,10.24,4. on 5,103.
7,27, i--umnjuQi : hom 49,67; -OB
-♦*-on«iD : non 50,lli5. 58,101. 60,1;
•önem-f-'Otnen, -omo, -on -i qo : 0,27,
7.17,59. SA2\ 9,57.127,157,181. lO.'il,
31,185. U,al, 129,159,191,207. 13,75.
14,27. 15,l9.:il,41. 16,25, 17,7,19. 18,7.
19,15,41,67,95,137. '^,l,U,:J9,6l,85,
22,3 (niaieon für afaire). 24,29. 27,19.
30,49,79. 31,65. 32,75. 34,23. 36,31.
37,19. :i8,l,39. 39,19,39,63,105,40,3.17,
75,99,109. 41,5,2:^41. 43,1,33. 44,27.
48,37,65. 49,25. 50,41,239,253. 52,125.
54,139,167.225.55,25,69 56,1,13,43,167.
58,53,77.157,205. 69,1,3,5(V), 62,1 l.lOri.
63.39,43 67,45,57,8L 70,203; -önum
+ *umle : boo 5,0 ; -ande ^-^onum : inon ;
•nmbum f unimujn; irlum 15,L7 ; -am-
■«■If-omo, *umbum:«om.
2) 'önum.oo: 13,11. 14,73.
1) -anda f uudani adj. onde 51,22;
*BndaiD adJ. f-imda : uiotide.
2) -WEdi + -uodumimonde 50,63;
-uiid{i)am -r-unduin : tiicoode 9,154;
•axtdain^-undi, -uadiam ; moade s,
+00: 67,5.
•OQdere+o: respondre 6S,177.
anne ((nie, outw, mtie),
'Oii&-t--LmndzD:boiiie \CoiL boime)
52,46 -t^>onam : boua 7,93; -öaa
^^-onamiper^nne 42,43 {Coli, oune);
Hinam \biw, -onaui) + ^uimam : nonne
52,83. persOQDe52,l 15 + -ona:couroime
\^€oU. -oirne) i^-onat : boino 5,31.
ineröonne [Coli, persouoe) 19,156.
persoucne 47,7 4^00 : couronne, bonne
tCöü, -oune) 3,101. peraoime, bonno
1 0,&5. peraonne ( GoH.-ouiie\ boöe 2'l.5.
persoiine, Caracaaouoe 58,44 i-o:
couroune59,61 ; -önati-'Onamifoisoniie
(CoW.-omie) 3,32. reguorredonne 19,155.
donne 47,8 +00: donne. foiaomie
10,201-, -•üoiiftm -f- -ona, -onam:
totme.
-iinqiiam-s^oo: 43,177. 70,85.
oiis (anns).
1 ) «amiifl(/ur-ütuu») f >otiem-a : taiAons
61,49 i^-oiies:uron8 70,9l i.a>:5,17;
•offlo-S ^ -oncä : bona 7,40. bouia
U,117; -cioera-s r -amua -j.-one»:8,30.
13,64. 32,12. 51,U. 62,117 +oo:a;d(f),
7,85, 1 1. 139. 19,57, 31,63, 3b. 1 3. 40,S3{V j,
43,15. 51,53. 66,14; -önes + 'amuB,
-omo-e, -onem-8 ; 8,29/., 4 -umb 0*58,33
-j-oo: 9,101,107 (d'oisona für dois-ont
it.Einl.SA}. 18.9,13. 10,15.23. 28,21.
28
82,3^,63. 87,51. 3d,21. •^6,79,107.
41,1T. 50,9,23. 54,31. 59,5; MmffAs
-f-ambiisilons il,7; -*ililiflvs^-onee,
-oiig08:coa1oiiB.
2) -%moB+-oirafl : doBi 11,240 +co:
7^1 ; öm«s+-onoe : Bretons.
3) -ftnen-i-i-ao: i,l23.
i) >ab«Bt + -ult:6Bi, tont 14,55.
39,42 ■i:a>:7,99. 10,179. 11,201. 61,d5.
70,281.
2) -iä^ + -uAarsemont, moat
62,153.
ante.
-*ABBit]iam ^ -ontatthonte 59,38;
-MipBtat4.-oiitai.*raconie5,40; -*OBtat
^.^mnitham, -ompntat: monte.
dr.
-aiiniiii+<)o:5,23. 8,87. lt,57. 13.19.
25,13. 29,37. 41,43. 58,251.
örde.
•ordat + -ordiam : recorde 02,20 ;
-ord(i)am^--ordat +-oiTidaiii 58,265.
misericorde +oo : 46,63 ; -orridam
-f -ordiam :orde.
öre foire).
öraBi+-^?) Ausruf: cncore, aioire22,4&
-+00 : 17,21. 28,69. 54,211. 56,89.
orent s. urent.
örs.
1) -anrus -i- -orpus : tors 2H,48 ; -*ordaB
4- -orpus : recors 43,2^57 ; -dri84--orpu8 :
dehor87,r2. 58,228. for847,45. 48,52. hors
2:3,58.43,80 +-orte8:for850,2l7; -*ornos
+-orpu8:cor8 70,130; -orpus +-aurus,
-ordu8, -o>^i8, -omos : cors +-0» : 58,264 ;
-^(IaU + -örimi:iAit0iriooinl ^a;
miBericon 19,4f5; -«oftib^Httu:eiion
+-OTtiB:effor8 60,28; -«rllM.-oitwM:
fori 59,24. ; -•rtiw+-ortw:Bion:;
2) -*Mpoft+-ortiriM:coi%BionS814.
dre.
-ortefli4.-«rtaui : iiiort68,12S -foo :
50,45.
-avgui-f-Ö6te8:enolos:groif 4(17.
&ae.
-auaf-aoaam : cose 49,62 ; -ftww
4--auaa:choie, -aiuam:coae 65yOB
+-au8at:co8e58,32; -*avBMi+-aiiMUii;
repose ; +-*aiisat+-«uaaiii : oose.
-auA8+oo: chöse«, enclos« 5d,ld8.
•*oiiaii-f--fltiüilui:nifnproflhie, wi^
mosne 22,10. ramproene, «himotne
50,308.
-08tem+-*08tiim : ost, acost 31,12.
öt, eut (cf. ut),
-abaitH--acuit:ot8,98. 20,115. 27,25
+-otiüt:eut 16,24. ot 26,20. 30,69.
50,170 +-uttuni:ot 7,22; -acuit
-I- -abuit : plot +00: 50,287 pleut;
-Ätait+-abuit:peutl6,23. pot ; -*iif tum
+-abuit:mot.
öte.
-ötam-^o:idyote 51,43.
ötes»
-actus i-*iittad:flote8, cotes 9,7l.
29
ouche (ol^gue).
-*511oeam s. + -docnm 9. : coache,
cbonque 59,71.
otUe.
-älAm+ -n llat : gouK saoule 65,25.
auple.
-öpala + -öpnlat : couple , ocouple
62,143.
our (or, etir).
-drem+-on, confessor 14,91. 56,88
+.arnum8,5l. 10,171. 28,84. 48,l80(?).
49,21. 51,6. 56,185. «7,79 ^-oö: peur
(paTorem), pueur7,59. -- 1 1 ,85. Segneur,
gregneur 11,189. segnor, giegnour
13,49. — 15,23. 24,25. 43,173. 49.69.
54,175. seignor, gregnor 62,237. —
65,53; -•dri+-orem +00: anoBsear
Tavasseur 50,11; -*aniiui + -orem
+-arrum 50,43 +00 : 9,217. 11,79,199.
19,101. 2S,43. 51,5; -rnnremf-urnam:
tour.
fnirs (eurs).
1) -dres+oo: fleurs, milleurs 11,99.
oüeleonrfi, jongleours 39,48.
2) -*«rg08+-urru8:bourB34,7 +00:
46,4 ; -^HiTiiB «. +-urg08 : rebofnrs.
3) •*vnniS4--iimtt : retonrs, secoura
70.188.
aus,
-ötoB f -nltot : trestoiiB, estous 53,1 9.
out.
-ötl+-mlti:tre8tout, estout 50,75.
oiUe,
-ötA ^.-ubitam : toüte47, l +-ultum :
toute 68,24. 70,46; -ötam^-uliitum:
tonte 12,29.62,194; .«bit«A + -ota
-1-ofaBLin +-ttttA:aoute48,219 ^^-uttam:
doate 40,49; -«ltmm+-ota:tiimoQte;
-vpUm + -uttam : route 26,16 ; -«tta
■f-ubitam, -uptäm:goate.
bvre8 (offres, öftres).
•aiipero8f.>offliiiM:poTre8, coffret,
cofres 58,245. 70,186.
1) -«eiiiii+-iiit:fu 16,6. 33,12. 58,212.
2) Bti + -utiim:keVi 70,193. rendu
60,52. venu 20,83. 23,54 ; -äUm ^-uti
meBkeu 70,194; -t. 00 : 52,33,34 beu
55,55. eu, escommeu 56,45. apercheu,
T6u: 60,25. 67,27.
ue.
-äcat + -Uta : meigue {CoJX,^ 70,269;
-üdftm+-uta: nue 58,50. 65,3. +-utatn :
nue 11,33. 69,58; -ägam + -utam :
rue 68,20; -üta+-ucat,-udam -f.-ütam
39,76. 62.75,110. 6^,25 +00: 54,217.
70,153; -Btui+-udam, -ugam, -uta
+« : 22,7. 47,25. 67,15.
euCf uec,
-Öo-f-Öco : aveue, iloec 22,29.
uel (oel).
-•Öli-l-oluni:orguel 11,37; -'ölom
-f -oli : esquel +-Ö'lam:voel, poignuel
50,143. s. oel.
uellent,
-*dlia]it+-olligniit : cnrgaellent, aquel-
lent 39.61.
ueUes {veUes).
-*ölia8+-olliga8 : velles, aquene863,46.
I -or oW. + -orro : cuet 46,96 +-orum :
! euer 23,17. 49,47. 50,113. 70,261;
ao
.•m(?)+-or:piier; -tfrui + -or:
fner.
ues.
1) -♦äbM«.+-äg»i:nuee,rue8 70,160.
2i -ütu + 00 : menaes, kenaest?)
46,149.
uet.
-«5tet+-*6pet(?) : paei: estuet 30,69.
uevent «. ivent.
uL
-ttie+oo: 9,139. 20,85. 23,29. 32,51.
34,1. 35,13. 53,87,123. 58^37. 62,259.
uide (Wide).
(T)¥dma+-aidiam 46,139; (T)fa»ui
^udram 29,5 ; -«dimfli+-ldiia, -Iduam :
estuide.
uient»
•*Miaat4-äeut :«puient,80uduient
(CoO.) 54,208.
ti4re.
l) -*äc6r0v?)+"*oHat:destraire,unire
50,229.
2)-ttceref-o: entroduire 65,17.
uis.
-♦öbo-8 + -actus :trai8 9,30 +qo:
coiitnii8,trui852,49; -»ffO-B{?)+-uctu8:
ruis 56,75; -uotoB + -obo-8 : estruis
+-ogo-a : finiie.
ti4s8ent.
-aiflsent+oo rfuinseni, peuiasunt 19,29.
udüt s. ist.
-nxit-f-oo: 46,19.
wU {WÜ).
(T)-idiiam-}--octem : wit 59,66; -octem
^.-iduum : nuit +odiet 11,106. 60,17;
•*odiet-{- -octem : anuit.
utte.
-noUm+oo: 40,11.
•*äma + -mnain : «DqoitaaiA , 67.18
+-iimai:c<raitiime 84,50; -Hma
+-iunB:ooiistiuiie; -iawB + -lUBtt:
▼olume.
umes.
-liMWfoo : ftuMt, reoheiiiiiei 88,85.
-iB«m+ao: 21,11. 26^t8.
-iUM + -anaiii:7^89,50 .foo:&^7.
68,7; •iBaM+-iiiui -f-iuat 7<MM7
449: 21,47; rdMt+-iiiuun:geiUM|,
iir«
-örea + •ärui:pdiir, aeur 54,185.
60,16.
wre.
l)-«nM--uram 9,109,121. 16,1.39,108.
42,6. 48,9. 47,8. 49^. 51,4a 52,84.
55.28. 63,18. 67,50. 70,1U6 +00:
62,87,225; -Araa-i^ax« +ao:8,7l,88L
9,35. 10,53. 11,1,65,135,151. U/«.
5,69. 1 19,37. 20,105. 22,53. 25,31.
28,47,51. 39,13,53. 43,41,193,233.46,27.
47.29. 50,61,221. 51,9. 52,79,87. 53,27,
49,129. 54,179. 59,73. 61,33. 62,13,39,
219. 63,18. 64,31. 67,9. 70,145.
2) ürat+-iir(i)un : dure, laxure7,55.
urent (in*€wt, eurent),
1) -abaernnt t-acaerunt : earent43,2i;;.
56,119 +-apuerunt : orent 28,85;
-acoeriuit+-abuerunt : pleurent43,2l 4.
teurent 56,120; -♦apmenmt + -abu-
erunt : sorent 4--ebuerunt : seurent
50,202; -ebneriiiit+-apuerunt:durent ;
+-otaerii]it:dureiit (für doit), peurent
32,100.
2) -*ibtterimt-|.-uerunt: buereiit52,59,
140; -*ipiieriuit + -uerunt:rechare]it
31
41,33. 44,36; •*oTiieniiit+-ueniiit :
connurent 62,174 ; -iieni]it+-ibuenint,
-ipaertint, ovuernnt, -i-ao : 15,53.42,227.
50,209. 60,73.
ures.
-nrts+oo: 11,13. 13,81. 15,48. 50,155.
UTK
•ärni+ao: 13,29.
US»
1 ) -o(r>siuii+ -tt(r)Bmm : jns, aus 8,44.
2) -alias Hutu8:nu8 28,60; -ätos
+-utu8 60,44 +00 : 24.65 (». Einl 8. 3)
27,47; -ütaB4--iil)ua,-at08 ^-oo: 52,51.
:^) -iiB-f -üsoi: plus, U8 32,59.
use, unse.
-*OBfla-f^ -üsa : repnnsea«^'., Q8e52,107.
tisse.
-ülflsem-foo: deusse, peusse 67,11.
tissent.
-diegent + oo: 10,71. 32,95. 70,66
+o: 70,71.
usi,
-diaaetfoo: 5,95. 7,7. 9,63,111,161.
10,107.129. 11,35,163. 13,38,87. 14.21.
16,38. 19,3,7,83. 23,41. 26,7. 28,9,61,65.
32,53. 34,13. 36,3. 40,81. 49,51. 50,57,
129,151. 52,55,121. 53,15. 54,67,71.
58,95. 59,33,59,83. 60,5. 61,19.23.
62,247. 65,49. 69,33,81. 70,103.195,217.
ut (cf. ot, eut).
l)-aoait-(--]piiit:jut52,131 +-ovutum
jtit24,41 ; -^Matam+-ovutum:JQt29,4 1;
-*ipait + -Acuit : perchot -f-iputuni :
rechutl0,198; -*ipatam+-ipuli:dechuii
-*OTatam + -acuitiplat -i- -acutum:
reniut
2) -ebait+-*ibatam:dut. but49,18.
3) -Mboittoo: but 52.67.
4) -ait+oo: 30,15. 56,189. 69,21.
Yocalismas.
Lat a.
1) r= frani. o.
1. a*8.jgenQ. a%' =s o^: a2
(1a, va^ jailBX.'Ovii), ache (effir
easse \gra$se)^ jul (generäl imUre'
val)t ales (sedaleatbaües)^ at
[aige\ 0 (sarcafagex lat. -ofieiim:
J. V =ss a** : ades (*Flavades :
ra<2e9/
3. Germ, a* » lat. a':a2e
(*8ale\*male).
4. a" s. tt% *a% germ. a";
= *a" : acre (diacre -^madiacre) ;
ages (lat. -oticus : ^sages) = oo :
al'), a5?c 1, 2, aftto, acAc5l,2,
ac^«, ars 1, 2, a« 1, 2, 3, a^^en/
5. *a"s. a", gferm. a*'; =oo :apc.
6. Germ, a'* =lat. a*% V' : art ;
=00 : arc?e.
2) = frMU. «».
Uimeiame); =Fap: amfgattikam,
papdikan).
8. «••s.a«-, «=««*:aiM(pnMMt>;
==: ^, ^": ames [emmes^ emea]
(ames); = *6^ ^(J^maiuf«^ ; «s
*a^ (für e^>:aii^^aiMMi^:*««oia;;
^ V: oMcAe (lat -rotilia:
*Franche),an82(c(immans:*rai§'
mans); -»oo: am5re (auch in
tabem?)i ange, anges^ angks^
ans 3, ante,
9. *a" s. a*\
= franz. ot.
10. a + e = o + compl. gutt
(^<(/r^ : air (air:flair)\ = a +
compl. gutt., CcV, g*r, h'r), o*«
Crfr>, o* (germ. u. lat) + attr.
j (urspr. e\ i"): aire (aire:
faire : Biaucaire : Viaire : lat.
1) Die Schreibart fai^je (= facio-\-ego)y welche nur einmal LVI 74 in
der Bindung mit -age vorkommt, rührt vom Gopiaten her; der Dichter
sprach jedenfalls -o^e, da auch Formen wie 'ege^ -tigt im Texte nirgends
vorkommen s. Chev. a. d. esp. p. XXXIII. Ebenso sind wohl die Lesarten
-aissen^ -aisent dem Co|)i8ten zuzuschreiben.
2) Die 3. 8g. fut. ist auffälligerweise nicht mit -abei prs. und den
übrigen Werthen gebunden.
11. a+i==a + compl. gult.
(x) : ais 3 (lais : eslais); = o +
gutt. (h), *tt+allr. ; (urspr.i*),
a*' + attr. ^' (urspv, e^JiaiX (lai:
trai : *delai : lat. -aheo),
12. a + gult. s. a + «; =
a' + attr. j (urspr. e^) : aies
(traies : a<e5> ; = a* + altr. j
Curspr. iy)'.ais 1 (paisipalais);
=Go : a/ 2, aie.
13. a*" + attr. j (ui-spr. ev,
i^> s. a + ö, a + i, a +
gutt., germ. a'^ + attr. >; — |
(urspr. e^J = *a* i- attr. j
(urspr. i") : tt«se 1 (foumaise:
*fnalaise)^ aise 2 (plaise : *uaise) ;
— =*^cc-j_ attr. j (urspr. i^^, germ. a
+ coropl. gutt. (h'l) , lat. *a +
compl. gutt. (cH) : aille (paille:
*braaille:*touaile:*maille); =qo :
aises.
14. a) *a* + attr.>, V« -t- attr.
> s. f + attr. >;
b) V+attr.j (urspr. i^)
= 00 : aises,
15. Germ, a'' + attr. j (urspr.
%') s. a + c; — (urspr. i') =
o*u.a" + attr. j (urspr. «V» « +
compl. gult. (cV) : aiVcs C^aires :
lat. -ariusirepairesx affaires),
16. a)a und *o + compl. gutt s.
a + e, a +t, a' + attr.i, germ.
a*+ attr.i;
b) a + compl. gutt. ("c^)
▲uag. u. Abb. (Wlrtz).
= 00 : ait^ aüe\ — ("c's, g*$)
= 00 :ai* 2 ; — Cc^, äc^ = « :
aw 3 ; — (cH, x) =oo : aist
17. germ. a + compl. gutt. s.
a*+ attr. >.
18. a*^" ("dr) s. a + c.
19. o** + altr. ; s. germ. a*
+ attr. j,
4) = franz. ai«.
20. a* - *a''-h attr. ^ (urspr.
i*) : amcs 1 (lontaines ; ^Giretaig-
nes?); = e*:ttin (maiw^; = g«,
^» »' (^4- »*A oe" : aine (huniaine);
= germ. lat. a'' + compl. gutt,
a" -|- attr. j (urspr. e") (ains s.
S. 7), r, t' + compl. gutt. : ains
1 (mains : 5a««s: germ. wkiiVw :
ains); =oo: oiw, atn< 3.
21. a'-h attr. / (urspr. %*)
= a' -f- attr. j (urspr. cV, germ.
a" + attr. j (urspr. i*) : ai^e
1 ( compaigne: ouvraigne : *e«-
gaigne); — *o«* : ««»5 2 ("cow-
painsi*Oa%ns),
22. V + attr. ^* s. o*.
23. germ. o" + attr. j s. o«
+ atlr.j.
24. V + altr. j (urspr. »';
= 00 : aigne 2.
25. a) germ. lat. a* + compl.
gutt s. a*;
b) a* + compl. gutt =
germ. o* + compl. gutt. laint 2
f5afnf:*maiW^; = oo; aint 1.
u
5)^ franz. €.
m a' == lal, e: r 1 (lat. -atmO ;
^ e^ : ee (lat. -af(i>; ^ oo i ees^
er, e#.
27. a + compl gult. (et)
6)^ frana. c").
28. a"" ^^^cre2 (amere, clere);
= e*^ : erefit *) ; ^= 1^* : €5 1 (mes,
renies); =qo :^rre 3.
29. Germ, a^ = gemi. T'^ : ecke
2 Cteche).
30. a" f /r; - ae*% ß' , e" (rr,
fj):ere 1 (frere); — c« frr, r;>:
eres fperes},
7) = franz. e«.(?)
31. a* =00 : e?i«e [«tt^]/rre5^i-
enne^profenfie^ profane) ; vgl 33.
ü) z= franE, te, te«*).
32. a* nach unm. voraufg* €
^= a* + atti\ ; (urspr. i")^ eW (?) :
tercÄ [iues] (cJiieres : aumo^m-
erp^J; == rt*4-allr.y (urspr. i'^,
o* nach unm. voraufg. j (urspr.
f *J, ^ ' fi^frj : jer5 (chiers : deniersi
famüiers) ; = a* + attr. j (urspr.
iV, ^"r c", (dr, ijr, tr), *i"(?)i
ierc (chiere : lat. -aria); = ^;
f'e/ ( Chief) ^ ieve (achieve).
33. a^^ nach unm. voraufg. j
(urspr. ^i)lt. od . /;> ; ^(Ti ie, iet 1 *)
(\sLt'j-ati); = a'^-fattr.j (urspr.
r;, ^\ P*= (gr):ier\ (lai-j-are:
lat. -armm)\ ^^ a" + attr. ;
(urspr. i"/, ^:/>Ä 1 [lers] (lat
■:?-a^«^ ; lat. -arim)% =l g^^ ^i
imi (tmrim)i = od : ienne,
ims 1; — (urspr. t') := oo:
iereni.
34. a'^ + attr.J s. a'^ nach unm.
voraufg. j u» a* nach unm. vor-
aufg, c.
1) lercni für ercji< (^= efo«!) Ut Schreibweise des Copiuteo;
Ewiiigeiider Reim für itrtnt liegt nicht vor.
2) Die beiden Roiniwort« maufe und escaufe sirul nur unter sich ge-
bunden und wobl besser auf -ati zurückzufübren.
ä) Für die Aussprache e geben die Bindungen a*" , a"" mit den gelehrten
Worten» wie serre, ministeref prtishiUrtt refrigertf matere, chimentiere,
archinteres ^ ^hilatieres, (ct\ Chev. a. d. esp. p. XXX?), keinen Anhalt, wohl
aber die indirecte Bindung mit ierre^ guirrej ^M^rre, sowiii die Bindung a*^
mit y*« in -eeht 2 und -e« l, welche keinen Zweifel lassen, dass € von a
bereita ata ofFenea e gesprochen wurde.
4) Bei ie zeigt eich hier und auch sonst Schwanken in der
Geltung und SehreiMng, Denn wührt^nd z. B, eineraeiii die Eeime terrien^
Vfirmendisiett =^ bieti vorkomuien und iuidererfleit& profennt {pfoj(itne\ ^
direstienm, zeigen solche Bildungen, wie laiet\»-^rxt'ns, sowie Schreibungen
wie -iitn, dass das deui a unmittelbar voraufgehende i ein nachklingendes
i ana eich entwickelt hat, welches auch in den Fällen gesprochen wurde,
wo es in der Schrift nkkt ausgedrückt worden ist.
5) Durch Versehen ist im Rimaiium itt 1) von U getrennt, beide sind
natürUch für den Dichter identisch, während itt 2) feates t hat
35
9) = franz. i.
35. a' nach unm. voraufg. j
od. vorgelret. j (urspr. i od. gult.)
= r, r, 4", H-gutl.('c>, germ.
u + gult. (c)(?):ie (lal. ^Z-a^a,
-jatam); = oo: *e5 1 (lat. -J-
-atas).
36. a + gult. ("c; nach unm.
voraufg. j = e": is 1 (J^i^;.
10) =: franz. On.
37. a) a« + atlr. m = ö*S m" :
ommes [ames] (habitotnes); =
ö", d*S M":ons 1 (taisons); =
u^'^iont (ont).
11) = franz. 6.
38. *a 4- lab. = u% V : oe(6oe;.
12) = franz. d.
39. a + lab. = *aM* : oes (Joes).
40. a"C^y = 0' * : o^es (paroles) ;
= 0% V, 0", o**=:oZc (parole),
13) = franz. w (ew).
41. a'^ß,€) + u^ö*(t) + u,
*M««:o< [eM<l ('o«, plot), =^= d'
0; + t*, c-fft^ + ti, 6Ut) + u:
ureni 1 [eurent] (eurent, pleurent,
seurerd),
U) = franz. «u,((J,ou?).
42. o + lab. ("v^ = W'ieus
2 (a««Ä>).
43. a«*(1*s; = Qo: eus 3.
15) =1 franz. au.
44. a^CVs) = *o««rc'y, e**
(11), i«* (7i[^ a«5 2 [iaus] (roiaus) ;
— (^Zy = a" (7t) = awÄ 1.
45. Gerra. a''(ld) s. *a"; =
lat. a" (7(iJ laude (^baude : cswe-
46. *a" ^ cf» (7; + t*(?;:
aM^ 1 (*Erchenoaut); — (W) =
germ. a" (ld):aut (*Wülebaut:
*baut).
16} = franz. oi.
47. a vor Labial + attr. j
(urspr. i") = aw« (+ t.^), at« 4-
gutl.(^c;,P, ^S i", V (+ i^):oi
Lat. e,
1) = fi-anz. e.
48. g^ssa^iccf^ccree^; =oo:
e 3 (discre, secre).
49. 5 im Ausl, - a*: e 1 ('we^.
2) = franz. ^.
50. ^ = a' : erc 2 (absterei
esper e), er erU; =a''*, e''^(rrjrj):
erel (austere),
51. e* = e":cr^; =a*:€rcn<
[ierenf].
52. c" s. g^; = a€% **":c^c
' (disete); == ae'^ieste (feste); =
y : egne(regne) ; = 1^^ : eZe (^eZc^,
eZes (beles)^ enne (terme); =
i^^iestre (prestre:*estre); =oo:
eZ 1 , cr»e [teme] , er« 1 , 2 , 3}
ervent, es 2, esse 1.
53. *e" = germ. e", lat. i" :
ecÄ6 1 C^^^^^'*^^^^)'
Germ, e** s. *e".
55. e'^ (rr, rj) = a^'teres
[ieres] (terres),
56. e*'^ tr : ande (offrande),
uns 1 (tans), anl (maintmant).
57. e** == t« : ^jr/i^ 1 [anchel ')
(negligeme), mt(coutmit) == ♦e'"^ :
e»^e (mten-ge : *Uei%g€) ; = oo :
üffiire, endefit j endre^ mis l,%3j
ms€% mi 1, S, en^e.
e" S. e'^; = oo: ai^^s.
58,
59. P* - oS fl", if^:ame
mme] (fame); = a'% ff^^mmes
^mmm^ emes] (fmnesj,
4) = franz. le, ic«.
60, e* s. ^.
6L ^ ^ a'^ nach unm. vor-
aufg. c, ^, a"" + attr- j (urspr.
iV, e'' (i/r, (fr, tr), *i« : /ere
rt^^e : %ier€) = et* nach unm.
voraufg, j (urspr. t od, gutl) : ie
[iet 1] (pie) ; = a« nach unm- vor-
aufg. c, a' + SiiiT.j {tirspr t^:
^ 1 (piüs); = a^ nach unm.
Toraufg. gütt (urspr. i od. gutt.)
e*, ♦i?^ : j>?i ßiefi imim : *sim) ; =
a' 4^ attr.j (urspr. i^J, ^« (^^r^:
»er 1 (fiet- :entier)i = *e^^ i"
nach unm, vorauFg. gutt. eiims
2 (nV-ms : *siens) ; = ♦e^« - 1^
62. *^ ^ «^ nacli unm. vor-
aufg, gult, c; ief Cßtieß, iem
C^ffrieve); = ie^ (?) : ,>^ gf^^Wes :
Hes),
ö3 ^-^ s. e*; ==. ff« nach unm.
voraugf. j (urspr. / od. c), a* +
attr, ; (urspr. i'Jüers (entiers).
ö4. e^« frm, m; = 00: *er
5) ^ frani;, t,
65. r(s) ^ (Wj e' (5) + attr.i\ e'\
r, gemi.*% ••% **«:tÄ<jlfprw."
^liseiassisG); ^ ae*^^(sV), •^'^r)(e:*
/*^ ips'r, s'r, x)iiseni t (prisent :
"^fwent); = g' -f attr. y (urspr.
tVt ^, *"u*5es 1 (pris€s:gliae$};
= ae" (s), e + compl. gutt
(c/), ^ nach unm, voraufg. c,
^+aUn i (urspr. *t^) iv, i«:i>
2 iprisipisiseris'Jis); = ae*
(53, *er + compl gutt. (cQ, *^^
(s), r, I« ,' ist (prist : */¥5^ :
*sisf.{?)).
66. ^ =^i»nach unm. vorau%.
f" : int ivinl) =^ x : inretü.
67. ^nach unm voraufg. gutt.
c s, ^; = ;('^'^ : r7 {mstum od. besser
mit Sijffixvertauschg. acelum).
auch dem Sinne nach passen würde. «»v«^» uior
37
68. ^ + attr. j (urspr. i*) s.
d* 4- compl. gult = i" : ires
(sires) ; = ^ nach imm. voraufg.
c, a^' + attr.j* (urspr. c*), r, 2'''^:
ire 1 (s/re : chire : mire) ; = gerni.
I*, lal. i*'\ile (evangüe).
69. ^* + atlr. j (urspr. *r) s.
^; == i":isent 2 (ynesprisetü).
70. e + gull. (c) s. lat. i*
= franz. ?*.
71. ^ (bzw. e) + compl. gutl.
(c^p7) = ^^ i":{lit) - (5C.^)
= gerni. V:ises 2 (niches); —
(c^) = e' + attr. ^* (urspr. / in
tic)^ i", 4":<7e (despiteiheritc);
— ((;») = oo: irre 2; — {x) =
w" (*(/ j = f'*) : isses 2 [uises] ;
— (c'w) = o : isme 1.
72. *^ + compl. gutt. (c'r,
g'r) s. e* (s); = i% i" : /ren/ (*firent).
73. c" (ss) s. .ß" (s).
6) =■ franz. at«.
74. g* - «*■ : am fpZttm) ; =
^', r, i", oß'iaifie (alaine); =
oe^iaines 2 (catncÄ).
7) = franz. oi.
75. E s. g*.
70. 6* = aW -h i (?), a' + attr.
^' (urspr. t'J, e, T*, T, ?", *?■" :
oj (l<yi:soi)\ = e"'' (<?V), i", o
u. ö* + attr. y (urspr e'' , i^) : o/re
2 (espoireicf'oire); = ae^, af**
+ alir.i (urspr.*:>(?), r, /-=+ i%
e^ioie 1 (wk)»)io/e) = <*: oictU 2
{croienf) ; = t*^*" (c/), germ. ««'' +
attr. J, e + compl. gutt. (x, et, tfs),
je ^ *je ^ ,Vf^ 0 y ^, 4. gujt ^^ germ.
m" + attr.j : ois(crois : *renois?);
= Go: o/e 2.
77. *c^ -h fi^> attr. j. (urspr.
«r) = i" : o/5<?s 2 {*pnifoises),
ff + compl. gutt. s. e^.
8) -tr franz. ff a.
78. ^(l)=ac\ e'^OlX Ö +
compl. gutl. (cl), ö' nach unm.
voraufg. c:(iex: viex).
9) = franz. u (eu).
79. 6' (.6) + u = d' C^, c>),
?<rc)i^ 1 (darent).
10) = franz au.
80. (f' (11) == a" f^i?;, *rt"
(c7), «'■'^ (W):a?/52[iaM.s'](?>/a/(5).
11) = franz. eu.
81 . c* (u) = fl?!'' + atl r. u {?):
eu \ieu] (ßleii),
Lat. i.
1) = franz. t.
82. ^■^s.y*; =i':ies2(aheies)
ive {alve)) = a'^ nach unm. vor-
aufg. j od. attr. j (urspr. i od.
gutt.), i^ , rt' + attr. tV, ^+ gutt.
1) Die Beispiele des Inf. -tr = -Sre sind in unscrm Texte zahlreich s.
Neoniami: Laut- u. Flexionslehre p.22; Tobler: Dis douvrai aniel p XXIV,
Förster: Aiol u. Mirabel p. XXIX.
\^c)^ germ. u + gutl. c(.^) : / e
(mdodw : u/V : envic : prit) ; ^ *"" :
83, ** s* i' ,* =: ^ , e nach unm.
vornufg.guü. c, ^*':/r (i^ar^rr);
= ^ nach unm, voraufg. c, e^
U. a* + atlr. / (urspr. i'\ i'^ (AV,
c?'r, r/ (urspr. /^) : Ire 1 f?re:
descrire) ; = <iif f^), e^ (s), e +
compL gutt (c^), S" + altr, vor-
aufg* j (urspr c) , i* , «>^ : /ä 2 ;
= ae' (s), P + altr, ; (urspr. P\
r(s), e"' (ss\ germ. r\ i", *t":
tse 1 (devüe : '*yMi>e ; m/se i*bise) ;
=^ g" + compl. gutt. (cV, g'r),
I** (ef r) ; (VeJi/ 1 ( coisiretd : vtretd) ;
= d* -)- conipL ^tt, (ci), f*':t^;
=2 {"uVrtes 1 [crimes : meismcs),
ine {roine'.orinßjj ites {merites:
dites; =^ *d* : ivent {arrivent:
truevent) = oo; * 1, 2, 3, imt,
imes 2, m» Z^««, /rjftfe* 1, 2,
84, Germ, J^ s, i^*=; = e +
comp), gutt. {sc} : ises % (*ricA^);
= & -Y attr, j (urspiv /'), i^^i
ises {*ffrises i mises).
85, ?*^ B* /*, {e; = ^ nach
unm. voraufg. gutt. c;/? ('"?); —
^tlnt (vinf); = ^ + altr. ^
(urspr. i' ), ^erm. i*^ : ( i-'ite : *^/?e) ; =^
ae^ {s'r), *e + compl gutt. (cV),
e«= {s)iis€fii \ {misent); ^^ ö +
gutt c nach unm, voraufg. iü's
1 (dis) ; = e= ^- atlr. ; (urspr.
i''):ires (martires); == ^lible,
igne, inche^ itwftes, Ins^ istne 2,
isseni^ ist %, istßt isies, isires^
Ures^ hre.
2) 1= fmnz. h
86. a) 1^ = d": es 1 Oms);
€^^ : e^iie (swt^Ji^); ele (maissele)^
eles {celes), enm {fertne) ; = €**,
♦^*«: estre ifeMre :*€avestre) =^*if^f
gemi. e^^ : 6e/te l (iser/btidecA«)
== *i^ (^&esque : *l€ske) ,* ^= oo :
el% eile 1, 2, dles^ esse 2^ este%
et, eteni^ etre.
'^
b)
*;cc
s. i'
^ae^f ef^teie
{*mirete).
87, Gemu %
ecJiG ä i*fl€Che).
= germ. »^
*,'T
89. *t«' -^ ^, a*' nach
unm. voraufg, c, a^ + attr. J
(urspr. tO* ^* i§^^ *^*"» ***):*^«
{*piere .^).
90. i** nach unm, voraufg.
gutt, ü (in 77lrtc /tiiii^) ; = *^,
Aliens 2 {laiensy
4) ^^ firajiK. e« (a*).
91. t» = e** ; enc/*e l {Prou-
vemke), ent 1 C^öttuer»*).
9^, ^ = QO ; ant&le (-satw^ie).
&) :=. franf . ain.
93, Ife = a% germ. lat, a*i +
compl. gutt, a-^ k attr.J (urspr,
e), t"^ + compl gulU (et) : ains
l (nimm:pauis)i =^ü% S°, ri+
39
v), oec : aine (maine : demaine) ;
= ^ (+ i") : aines 3 (remaines :
demaines.
94. t** + corapl. gutt. (et) s.
ib; = 00 : ainte.
95. ic (4- i') s. rc
6) = franz. ot.
96. r* = cfc: oacn^ 2 {voient);
= a^, au9 + attr. ^ (urspr.
97. rc = a° + attr. i (urspr.
t'O, awc (+ i.^), au 4- gutt. c,
^» *«c (+ «•) : Ol (quoi : *JEZoy) ; =^
germ. omc + attr. 7, e + compl.
x),'^i+i\ 0 u. Ä + gutt. (c):
oi> (/bi5 : dois : *Eloys) ; = g«, e'
(+ compl. gutt. (c/), V (+ O,
98. t«= s. ^; = aM«i- attr.
j (urspr. c') : wre 1 {dechoivre)\
= *c (+ i"): aises 2, (ncÄoi-
5e5) ; =r 0« + attr. ; (urspr. t') :
oide (roide)\ = d« + attr. j
(urspr. i'):oires{protivoires)\ =
«<* + attr. j (urspr. i''):oigne 1
(resaigne); = 00: otrc 3, oi^ 2.
7) = franz. d.
99. r=*a-l-lab.,f<«:(Mc(s.oe)
(votc).
8) = franz. ou.
100. i^ (U) = a^ iVs), *a<^
(c'O el^{ll):au8 2 (cÄaM^).
9) =. franz. eu.
101. y -(- lab. (p) = co: euce
(creuce).
101. ♦*-[-? = 0% Ä':ewsl
(*brachetis).
10) = franz. wi.
103. Xc nach unm. voraufg.
lab. (v) = o-f compl. gutt. ("c/"^,
o(+attr.V):wi^ (m^); =öc +
attr. > (urspr. i''):uide (wide).
11) = franz. tu (tit).
104. t + lab. = oo:fM5 2.
105. f « + u=ö^ : Mts 1 , (antius).
Lat. o.
1) = franz. o.
106. oc = acc (57 j^ V, 0«»:
öle (escole : '^Carole ifole) ; = gerra.
0^,0^: oche (paroctie: croche:
cloche).
107. Grerm. o«, a^ s. o«.
108. *oc = «<« (67) : oUnt
i*carolent)\ = C^iosne {*ram^
prosne : aui^to^Me).
109. 0** s. 0° = au«' : os (gros) ;
= a«' (b'l):ol€S(foles); = aw«:
ors (Äor5); = 00: orde, ors 2,
ort^ ost.
110. *o<» = au"^ : otTCS
(♦co/fre^).
2) =r- franz. d«.
111. ö« = a**, ö**, «c, u«*:
omme (Ramnieihomnieisomme);
= M<«:o» 1; = ep, germ. u*^i
onne (persanneibone).
ai2. (P^ s,(fi = ci*^ 4 attr.
^ a^ + attr. m, 5*», «*^:oiw 1
^Aö^^i5 ; lat. -ouent ^ s); = Nt«i :
out 2; — gern», (imu o'^'ionte
(racontfi : ^monte) ^^ od : andre,
tms % 3.
113. ö"— oo: ore, oiß.
114. a) o« = M'^'^, *^r-c : ö,|r
IßHrl (eoHfessor) ; s= ^i'^'^ : ous
^*restons) , owif; (tonte) j := x :
b) ^^ (U) = ^(/) : öurhe
'pQuche i chottque '/),
115. yo _; |^(w ; ^^ß (^ot);
5) ^ frana.M(ct*J-
116- 0" rO + u ^ a^ {b,e)
(1/, c) + 14, ä' (p) + !*, e* (b)
+ II ; itr*^*^ 1 [euren$] {jfettreHt).
6) = tVanz. teti,
117. <J 4- coriipL gulL (c7)
^ ö'^nach unni. voraufe. r, fi(r<^j
^\ ^'c {i'l)iiejc (icxzorieMs).
WS. ö + unin. folg. ^utt =
gerni. «w^' + attr. y, <J*| 6 +
conipl, gutt (a:, cf), ^, t«* (d,
g% ps, 3c), n + untiL fotg.guü.
119. Oe 4- atlr. J (urspr, ei*^
i") — e«, ö^' (f^Vj, miitive (mar^
nft)trf\ istiurt); — (urspr. /•) ^=
i'''^ :oit€R{marmuires); — (ursipr,
1^ od. glitt.) ^ goi'ilK n + attr.
j : oine 2 (patremjim) ; — (urspn
9} = *"" G?*Oi «*=" + attr^i
(urspr. ("^'.ait/m 1 {proloigne),
120. 0^ + attr. j iurspn *«*)
= c*, a + conipl (c/), r, r<^,
/*^« : Ott (*nnöU); •</^ i- attr, j
(urspr. i") = t^^ : oide (Galebohie).
8) = fr am, 0* (««, ««j
121. l^^^^(cH):oel(wmliQd)n
IH. d^ = XU nee [eHe], uei
(eut) , etdent ; =^ y» (f ) : ner
{mm* i ptter)t uellm (^vdk^i
123. ir = *ö*:^is 3 {vms:
IM. Germ, ö^ = p^ ; ud
{*oygHc!ivöf'l\poi(piHcl)', = 0''*^;
i(i dlm i (*org ueUefU ; a q udlent ).
9j -^ franE, tll.
1^0. ^« 4'alti\j (iii*spi% i') ==
!* + *confipl. gutt. {er) i ttirt
{i}Uffre)\ =H 4 gutt. (e):fii€nt
{nptiicnt).
126. *ö^ = £r + gutt. (g\ u
f comp! . gutt. (ci) i nis {*truis F) i
ruis)] — i'^ : uacni', s. iveni
(Hruevaii).
Itl. &^ + attr. j (urspr, V)
s. a 4 compl gutt.
41
128. ö + gutl. (g) s. *(f\
129 0 4- compl. gutt^c^^ =
o' + atlr. j (urspr. i^) , T nach
altr. H'^):uit (nuit: *anuit).
10) = fran«. tu.
130. ö* (c) = t + altr. m ;
ius 1 (Wm5) ; = 00 : ii«.
11) =z fraiw. M.
131. ö'(c) = u':u 1 ^/i*;.
132. ö* = w*: «r fpewr> vgl.
auch Nr. IIG.
133. *o«' = u^ : use [unse]
{*repunse).
12) = franz. a«.
134. ö*=« = a*, a<*, S^iatne
(dame).
135. cf*^ =: a*», 6<» : ames
(dames) = a*+allr. m, f<Y^>>*
amcs s. ommes (dames),
Lat. «i.
1) = franz. u.
136. M'=«Yi>; + tt, »(i>;+
*«, 0« Cv; 4- *t* : urerU 2 (furetU).
= ^ : tt 1 (7u^ = 00 : ti5se, u^^en/,
ust^ ut 4.
137. M« = ö':ur($eur), u$ 1
(^su5^; =u^:u8S(plu8:us); =<x> :
« 2, «e, wes 1, 2, «», une, nre
1, 2, «rc«.
138. *fi*=tt<»:«m«(^cöf4/um«:
139. ««« s. «S *M*; =oo:tir«,
«5 2.
1) S. 39, Nr. 108 ist ebenso wie
(v)* zu lesen.
▲nsg. u. Abb. (Wirts).
2) = franz. o«.
140. w^ (?) = o« + attr. «,
ö'^: ommes (sommes).
141. u~ = ö*, ö*:on (j?09fi^;
= a<», ö«, J«« : omme (somme);
= a« + ♦attr. t* : ont (sont);
= o«5:on< 2 Ctnon/;; =a«H-
attr. t*, ö<*, ö**, o«*' : otw 1 (couUms).
142. Germ.w«= ö«, (f^ionne
[aune] (*Umne).
S) = franz. 6.
143. •«*=genn.a + lab.,T*=:o«
4) = franz. d.
144. mcc = *||Oo . o^g5 fflQ^^ .
*cote8),
145. *M~=:d«(^, c) -h u, <5«
Cy -j- u:ot C^n^)'
5) = franz. ot.
146. w'' + unm. folg. c =
«•, ^ 4- comp], gutt. (x^ ct)f
d'+ *compl. gutt. (g's), r*, t«>
(gX ps, x), V C+t^), ö + unm.
folg. gutt. (c), germ. au' + attr.
i, «PO + altr. j, 'T : ois (erois :
*eÄCrots).
147. Germ, u^ + altr. y s. u*
+ unm. folg. c.
148. Germ. «• + altr. j = ©•
+ attr. j (urspr. t' od. gutl.):
oigne 2 (*^a^fn«); =qo: oing.
149. tt« + attr. j (urspr. ♦')
= 0*4- attr. j (urspr. flF), i«» (^n):
ot^rn€ 1 (vergoigne).
hier statt: »<c nach unm. voraofg. lab.
3
4S
6) =: frans, ou,
150. ö* = tt«':()uZc (gouU).
151 . 1*00 == ^ ^ *|40c : 014^ \€ur\
(Umri*Umr); — {U) = ö'iom«
otife (c2o{i/e) ; — == *u^ : owr« 3
(secours :*reUmr6),
162. *tt~s,fi«>; =germ. II»:
ams 2 (*r6ftoMr«:*ftottr«).
153. Gerra. u*« & ti«'.
7) = fnuu. eil.
154. ü« = a + Iab.(v):eu« 2
(Ich«;.
155. ft' == ö«, *t+ l:eus 1
156. tt«» = 0* : cMrc ("deaetire^.
7) = frans, ut.
157. u'' = 00 : u}, uissent.
158. M* + altr. j (urspr. i*)
^^ 1^ nach unm. voraufg, lab. {v) i
uide.
159. «+^uU.(r) =^E*(+t):
tiien^ [soiuliiieni).
160. I* -f compU gult, (c4) ^
V , 0 + gutt(^) : uis ifruisl -^
(cV) = ^zuire 2; — {ct)-^.:
uite; — (x) ^ witmt
161. u + *conipK guii. {c'r)
=^ o'(+i*);mVe l (äestrtdre).
=^ fraitz, «(?).
162. Germ, u + gult. (c) ^
a* nach unm. voraufg. / od. allr.
j (urspr. i od. gutt.), t', f*, i«,
^ + gütt.(c):i€(*erie).
Diph
Lat. oe.
1) = franz. i.
163. ae' = e«« : e^c 2 [iete\
(diete),
164. ac«c= a^^S e*, e<*:erc 1
(querre); = cc«:cÄ^e (mes^e).
2) = franz. ».
1 65. ae« (5) = e* (5), *^c (s), V+
gutt. (c), r , t<=<^ : is^ 1 (^MisO ; = ^
(s), g^ + altr. j (urspr. i^), e^
(ss), i"" , gerni. i% lat. ic^, *i<^: /sc 1
{aquise); = 5" (s), ^+ *altr. >
(urspr. iO> 5*+ atlr.i (urspr. »^),
t o n g e.
^ nach unm. voraufg. c , r , t "^
i«« : (quis).
166. aef^(sW) = e'(5), *^
(cV) a«' 6>*V, sV, ar> isevU 1
3) = franz. %e.
167. ae« (0 = ^(Q, d»» (^»q,
0 + compl. gult. (c'O , ö* nach
unm. voraufg. ciiex (chiex).
4) = franz. oi.
168. ae' = at«*-f all r.^' (urspr.
r), a% r, ?■^ i'(+ €\ i^jioie l
43
Lat. au,
1) = franz. ö.
169. au* = o'^ios (enclos);
= o^iors 1 (tors); =oo:oefi<,
otj oses,
170. *aM* (ndL oo) — a +
lab. :ae5 (*po€s).
171. au^=*ci^:avres{povres).
2) := frans, d.
172. Germ. ««• = o«*, *a~:
on^a (*konte)»
3) = frans, eil.
173. au''+ atlr. m(?) == «•:
eu (peu),
4) =: franz. oi.
174. Ott* (c) = au'' (+ »?),
a« -I- attr. j (urspr.r), g, g«, r,
i* u. **«(+ »', c*):ot (poiioi).
175. au* + altr. j (urspr. e")
= S«', ♦t<«:owe (noise); = i<»:
oire 1 (noise) \ — (urspr. **)
== o«*, ^, r, »« (+ e\ i'):
a»e 1 (oic).
176. Germ, au + altr. j= e
+ compl. gutl. (ic, ct)y ^4-*compI.
gutt (g's), €^,P,i^(ct, gH, ps,
X), *** (+ »U ö u. Ä + gutt. rcA
genn. r, u«* + atlr. j (?) : ois
(^eois) ; =?: oises 1 (*cot8€s),
Lat. oe.
= franz. ot.
177. oe'=^a', ^, r, i^.aine
(paine) ; = ö» : aines 2 (paincs),
178. *oe«==a«+*attr.j (ur-
spr. »*) : at»w 2 C'Oains).
Oonsonantismus.
Die indifferenten Fftlle sind nicht alle ^geMhrt
L Dentale.
Lat. d.
1)= franz. d«),
179. d nach attr. »^ = rf nach
altr. ur{?)',uiäe (estuideiwide).
180. *d nach. attr. i* = ^d' :
oicfe (*Galeboide : r&ide),
181. *''ii^=-ti-«rfes(indem
Eägennamen ♦^at?arfes .* rades).
182. -rf- s. tmi = gerni.
"d' : aude(€snieraude : *baude).
183. '^•d' s. 180, 181; germ.
'd' s. 182.
2) = franz. t
184. d"'' nach attr. i*' = "f",
d nach attr. i" + ^^ : uit (wit :
anuit),
185. 'd*^=H'^ : ant(escoutant),
art{lupart\ ent\ {souvent)', =
* «^rf'", germ. "d + ^^ : ar^ ('*il/aa/->;
= «^ ^« : ont 2 (wio»0 ; = '^ + ^" :
6n^ 1.
♦crf*«s. 185.
3) = trans. i (?).
186. ^d* = o, c, ♦^i A, fi,gl.
St* : «/re (Biancaire),
4J = franz. c.
187. *rf^ = o : te 0«h>> , öt«
1 (proie); ^ d i, i. gl. St. k,
öie 1, ue (nm)j =^ V': ««i =
"d (vor j, attr. an d* voraufg.
Tonvoc), 'V (^01* t'):otel; ^
germ. *c* : ie ; ^ oo : o^** f toe«/ :
oent).
188. ^f^(bz\v.'tl'=) =o;iere
{caiere)^ ireht (virenijr oire S
(croire)] =" t^ g t. gl- Stiiere;
=^ b, p l gl. St: oire 3.
189. *(i'* = 'f'^tie (pte), at
(/ot); ^ 'c*% ^ii*% "6 + i% '»
*p'*, 'fl u, *;/ (vor i") :oi; =^ ac ;
1 3 {vi).
190. ''d" 5^ 18Ü.
191. ^d*»= o, &'* ; 0» 1 u«oh).
1) Das zwischen n-r regelrecht eingeschobene d wird vom Schreiber
unserer H». ott unterdrückt: z. B. in d«vinrenM6,93,124; avenroi«nt 58,138;
tinrcrtt 28,76; tenrement 58,2.
45
Lat. dj (;=e^ »')•
1) = franz. d.
192. ^dr-^'d" : onde 2 (/*a-
condeifnonde)', orde(mi8ericordei
recorde)*
2) = franz. j, g.
193. *dj (in -anda-ego^ »endo
-ego) = t;' ii = ß) • <»*?fl'« (common
'je\ enge (erUen -ge).
3) = franz. % (? Yerschm. mit dem
voraufg. Tonvoc).
194. s. i = franz. i bei »'.
Lat. die = franz. cÄ.
195. "dic^ = *''S5J' : aches 2
Lat Ä + « = franz. «.
196. a)'d+s*=''«% 'Hs'w'e5
1 (pies); = V, V, ^«% *•«',
germ. 'd + s', V% «<ö;+«*Iö*
attr. an d. voraufg. Tonvoc.) :aw
(fm-^effrois).
b) *'(i4 5»Ä'*5*:eM«3CaZctM9.
197. •(*+«•= ••s«, H+8-, H
+ n. «:ansl (grans).
198. *• (f 4 «•SSV, *«•,*<+«•:
ors (*recors).
199. *(i+« (der 1. sg. prs.)
=^Hj**(F):ans 2 Ccommanw^.
Lat d + t.
1) = franz. t
200. '(14 ^^•^^•.tc« 2 ^5te^;;
«^^, «r», »d (nach attr. »^)+ ^:
ot^ 1 (croUianoU)*
-JOI . «ti L t^= H^ : mte(venk) ;
== ootctt^ 2 (prent),
202. "(H-^^'-^^ier^ÖJÄft;.
2) = iranz. o.
203. '(?+<• = '(?•, V% •!?•,
'<••, 'v + <»:» 1 ('w;.
Germ, d + t = franz. ^.
204. «(i + i- =*•(!••, »fror^
Secund. d + n (st lat n -\- d)
z^ franz. nn.
205. *▼(£ + n» Ä. ^flui' : egne
(sensne: regne).
Lat e.
1) =u franz. t
206. '«' == 't' : t^ ^merttes :
dUes); ^H^iete^Cdiäeidisete),
iie (abüe\de8crüe)\ = H\ H^i
oute(touteir(nUe:douU); ='«':
auie; = oo-.ote (idyde).
207. ''i^=''U'''\atre (atre).
208. ^r» = 'f • : on^ (^^rcs^oaf :
estout)\ = "^t^y H**iit (esperit:
lü'.dit); ='d+^:i<;='^+^:
at (prdat).
209. "f^^d + f.^d (nach
attr. 0 + ^1 •<*•! ••<'•» '^'.o»^!
(smt : endroit : 50ci{latY: awi'O*
210. «^'(bzw.«-r> s. 205. =
**^^, germ. "-^ÄTrowte ('roamte:
*moft^e^; ^=^f'.istes%8tre(tr%ste:
tnenistre); =*«t^:cte 1 ^rfefcA
otes (flotes); = ^d -\- f:mte
(etUente).
*•!• s. 210.
le
211. 'f (bew.*-^) s. 210; =
unorg. t zw. ss-r : estre (seniestre) ;
= oDzistres (tristres).
212. f (bzw. *r*) s. 207,
208; = «-^ : ti< 1 (*jut : ji«^ :
afU(avant); =='(2 nach attr. «*(?),
(i (nach attr. »•)+<•:«!<; =«^:
aiY (meffaitifaü), ist 1 ("CÄrw^:
/w^; ; =s »if, «^+^: en^ 1 (geni)\
= •cJ + ^, ••^:i« (dUilü); =
'^ti'ziniCmtUivint); =«<f%genn.
•d-h^ lat "^dT'iaH (art)\ =
(2 nach attr. t»«, d (nach attr. t')
213. •^(bzw. ••^) s. 207, 209,
212,=**«'«:o<{po<;; =«(f;ow/
2 (semorU); ==^ + t':ert(ert);
=»d+^:te^ 2 ^^vte^/
214. *c «•=*'^-f «•ifi^^es^udJ;.
2) = franz. Z(?).
215. 'f • = nr^ : ü (acäum
wohl durch Suffixvertauschg. mit
3) = franz. o.
216. H" = o:ie (In lat. -j-
cUa), ies2 (establies), ive(aive)^
oie 1 (monnoie); = c, d, ^ i.
gl. St. ; we (in lat. -utam) ; = c,
<^j ^Ö>» ^Ci) i- gl- St.: 026 1; =
217. *'<•' = ''•^ loes Cpoesi
Joes),
218. *<« (bzw. '^0 = o : aires
(repaires), €re 1 (frere), eres
(frcrcs)^ kre (arnere) ^ otrc 1
(ioufmre), ^2 (prouvoire), oires
(prmivöires') ; =^ ''c'; aires^ *'«a<?)
(viex); = t(, ^ i. gl St. :tarei
™ d,p l gl SL:ofVe 1; =z^b^i
oire 3 (otr^'e); ^ b^ c, *p l gl
St. : uretü 1 (penrefU)^
219. rf*» = o:e 1 fcM'^J,
ot (a)*)l — **r*:w (pröiej; =
= '€'% 'd*% V % "(i (vor e'), 'p
(vor i*):(w; — oo: e 2 {secre);
u 2 (re»«?«t),
^r s. 217.
220. er- = «: e 2 (moti/c),
f in 1? + ^* s. 219; in b+t*
s. 249.
Germ *A ^ fraoz. L
221. *^/Ä'' = *^, H' : otdc
(*horUe).
unorg. t
222. zw. ss-r : *essere ==- -es-
biterumy -*ts<rMwi, -istrum^ -istu"
lam: estre {^estre).
Lat. tj (j = er, i*).
1) = franz. ch, 98, c
223. rtj^ = c, c;, ♦c«;, pj, i.
gl. St. :acÄ€ [aÄse, acej (grosse);
= *c^;, germ. ^<er i. gl. St. : ecke 1
(perfondeche).
224. ^^;'' = •c;* (urspr. nce^ *"c;*
f*mc, *mc) : anche (vemanche ;
= "^ci* (ncr, nic):enche 1 [ctwe,
ence] (consctencī).
47
225. ♦•O*' = 00 • ^ce {^creuce).
2} = franz. g.
226. Hf = **pf : age, ages
icaurages); = rgr, *hj*, '/ (in
lat. -aticum).
8) = franz. t (verschm. d. voraufg.
Tonv.).
227. s. a = franz. a« bei a» 1 ;
e = franz. » bei -isent^; ?i =
franz. « bei ♦«•.
4) = franz. «.
228. in '^antium =■ ando-^:
ans 2 (*r(mwMi«5).
5) r= franz. is (t verschm. mit d.
voraufg. Tonvoc.).
229. 'cUium = -acem : ai« 1
(palais) ; — antea-s : ains 1 s.
S. 7; Hy = cj, 5, s;, *$j, ss,
germ. « i. gl. St. : ise 1 [iche, ice]
ijustiche); = c;, s, germ. s i. gl.
St. : ises 1 [tÄses] {propisses) ;
-*utias = -ca;eas : Mt5C5 (*awk;-
ntt«5e5) s. ises 2 ; -*^ian<= -iciunt :
i5en^ 2 (wespnscnO.
Lat. f + « = franz. s.
230. '^+s» = 'SS*« : 05 1 (pre-
^cw); =*»ÄÄ+Ä»:flrs2 (ftas); =
V% 'ää'*, '< + n.«:es 1 (as5C5:
verites)\ =■ 'ä" : wä 2 (venus);
= '«•% 'adv. Ä, •*•, *Ä (der .1. sg.
prs.), 's-\-s^, *ss*°, 'ÄS+«% 'st+s'j
H-{- s" : «Ä 2 (lat. -i^t<5 : escris) ;
= '5«, *s°, ♦«•Ä*, «^5*% 'Ä* (von x),
V% V, ♦•d+Ä% 'c?+5«, H +
«», '•^+s«, rÄ-|-«o, germ. •«•", rs^ö^
+ 5«, *(i+5«»:(M5 (coisiendrois:
dois); = H + s' : ous (taus:
estotis); = *Ä% V + siies 1
231. «^^ -h s» (bzw. «•/ + «•) s.
230; = •sTtÄ 3 (dis); - ^^:
ains 1 (sains)^ ans 1 (disans),
ors\, 2 (fnors); =*H-j-s% H(j)
4-adv.s:atn5 1; = *«-Ä»:awÄ 1
(assaus)\ = *s% "'d+Ä'^ö»*« 1;
= '^s der l.sg.prs.:titö (ffuis);
= «n. 5, "n. Alien« 2 flaiens)
= 's+5% ar« 1 (i>ar5^; = '«
(von 5c) : ai«3 (/Ikä^ ; = «< + n. «:
cn52fisrens^; =^i+n.Ä, VVcw«
3 (plouremens : j>aWemen«^; =
•(i+5*, *^ + n. s : ans 1 (pesans).
232. •«<+«• = «^5«, «^ 4- «•,
^^(j^ + adv. siains 1 (*iwains>.
Lat. ff = franz. t
233. W = '<', «<% «-^'lou^c
(^Ott^c).
234. *•«• = •^:o<es(*co^c5)
= ^t*:ete:etel (*menchoignete).
235. '«•* = ^t'iaire (quatre)
= Qo\etre \eUre] {lettre).
236. *•«•• = ''r:o<(*i»oO.
Lat. f +f = franz. t.
237. 7+ ^' = T«:a^ (hat).
238. ♦•^+^=*«-^« : uet(*puet).
239. «<+ r = «(f, r«:cn/
1 igent).
Lat. ff + f = franz. <.
240. •« + ^ = oo:e^ (we^).
48
Germ, toi = eh.
241. HtT = lal. *ctj, tj Lgl.
SU:eche(*hhchf:);
ecke 2 {*fleche).
242.
Lat b.
1) = fnu^z. 6.
»5^ =s ^p-'ioble (noble).
*6„ ^6« s. 252.
2) = frans. «.
243. »^ft' = v, p i. gl. St :
ivent {^trueventy
244. '6" = '6% V* : tvre
(Wwe:(feltw«).
3) = firans. «(Yerachin. mit vorauf, a)
245. s. a = franz. d.
4) = frans, o.
246. "b" - o:<wcn< 1 (oten<);
= *^*:iics 1 (nues).
247. '6« (bzw. "6-«) = o:cte
1 (dete), ire 1 (escr^rc), otY 1
{pensoit), oute(ßoutey, =c, *p,
t i. gl. St. : urent 1 (eurent) = o ,
*P» t' '• gl- St. rwren^ 2 (ftwrenO;
= o, c, < i. gl. St.:o^ (oO; =
H'^ioire 3 (ftoire); = *c';ot^ 1;
= p, n. gl. St. : oute ; = ''w*, V :
tr6 1.
248. **fe«==\^ % Y«^ : ui$(*truis).
249. ^6 + ^ = ''c% ^fw", ^(i*%
'r + T:« 2 (in -a&e^ prs.) =oo:
a 1 (in 'übet fut.).
n. Labiale.
I 250
*fc * — o : estre (prestrtX
ons \ (cQulons); ='^*=:o«5 1,
257, ^6*" := o, «^" ; Oft (plant),
ünorgati. b.^)
252. zw, ni'ti'imifl -tmulaf:
amhlfi (samble) ; zw, »i- r : -n jwr-
■ -cmoro == 'etnbrem * r?ii*ifre
(mfi^nbre); zw, m-n : «w*«»*fi« =r
-nmham i omiie (columbfi}.
Lat. *►/ ^ frans?. ,(/,
253. ^fir = c?, (i/, *fi/, ^i.gi
Lat>j?»).
1) z= frani. d,
254. vp c=.ft.c . ^j^g (Constan-
tinoble).
2) =. franz. V.
255. y = ''v*:«cre(a^Ä^cf7r);
= v, *6 i.fi;\.St :ivent((trivent).
256. 'p^«'=*^/f *: orrcÄ (povrc^);
= o : otrrc s. oire 2 (d<;cÄoirr^).
3) = franz. /.
257. V = >••> : lY (cÄ/e/*).
ü) = franz. u.
258. s. y -t- lab. in euce.
1) Vereinzelt ist im Innern der Einschub von 6 zwischen m-l unt«r-
bliel)en, so z. B. in hvmlement 39,59 umle 40,40, humlea 39,60.
2) p kommt im Innern zwischen m-n einj^eschoben vor, so in : Solempniac
18,5, sollempnite 20,15, soUempnelment 20,19. 56,95, st^lempneument 54,7;
dampnerent 32,89; dampnt 32,97, dampnes 50,46.
49
5) =: franz. o.
259. '1?« (bzw. >•) = o : ades
(rades)t eure (deseure)^ irnes 1
(meismes), is 2 (eseris), isetU 1
(escrisent)^ isme^ (meistne), ist
1 (descrist), ite (descrite), aire
2, eis (anchois), oute (route);
= V*:eM5 2 (leus), w 2; == ft,
i i. gl.Sl.:oti/c; =« d, < i. gl.St.
rotVe 2; = c, ^ L gl. St.: m 2,
025 ; — 'c*:wen< 1, t^ 1, ite;
= oo: e^ Cäc^.
260. *y = 6, c, ^ i.gl.St.:
Mr^n^ 1 (sarent); ~ o, 6, i;
IghSLiurefU 2 ^rccÄwrew^^.
261. •=•!>' == Gieske (vesque),
inche(prinche)^ inches(prinche$),
262. >* = o:a»wl (ifans^,
ante (racorUe), ors 1,2 (cors);
= *n*:or« 1 fcors).
Lat. pj. *
1) = franz. eh.
263. 'p/=^ c, cj, »ciE;, tj i.
gl. St. : ache (Sache).
2) 2= franz. g,
264. *7y*' «= cj, g, hj, ij, i.
gl. St : age (*sa§e) ; = "</* : ages
(*sages).
Lat. #. = franz. v (ff, f).
265. ^^ff'^^^p'iovresloffres,
ofres] (*coffres).
Lat. V.
1) == franz. v.
266. 'v'= 'p' : terc (grieveX
ivefU(cuUiv€nt); ='i*«in-tt«teiw,
-♦t«a : ive (ptentive) ; = **5^ :
ivent.
267. 't?'='ft%'6-«:u;re^wvrc;.
2) = frana. /.
268. V = Y':ief(grief).
8) =: franz. K.
269. s. o + lab. = franz. eu
bei eti5 2 ; s. y -|- lab. = franz.
iu unter i.
4) == frans, o.
270. V (bzw. v; = o:le
Caiwe vergl.266), ies 2 C^ric«^,
tc^ 2 (griet), is% (nais); =.*jp*:
is 2; = o, ft, p i. gl.St.ttircfi^
2 (connurent).
271. '!? + <• = o, 'c», V,
V«, T»:* 1 (in lat. -ivit); =
'6+^ I '<r% 'c* , ^m* : a 2 (in lat.
-avit),
V 8. 271.
272. V = oo: ers 3 ("«ötä/
Grerm. w^) = franz. u.
273. s. a = franz. ^ in o£.
1) Das deutsche w findet sich im Innern wiedergegeben durch «7, « ao z.
B.: warisonlJbQ. 19,68; emoaimenier 64,3; iratiii«iitoif70.214 ; toatre» 11,180;
waimetUoient 62,99; daneben g.gariHon 10,82,186. 24,80. 84,23: oatre» 10,181.
15,88. gatisona 18,33. gaste 46,189; garandise 50,176; aart 52,65; pam«e
^,24. 9ari0 24,72.
Aniff. Q. Abb. (Wlrtz). 4
60
m. Onttiirale.
Lai g.
1} = frans, g.
274. T=6i, c;, »ii;, </i.
gl. Sir.age (sarcofage).
[275. ^ in ^ffi, 11^ s. unter n.]
2) = frans, i.
276. s. a + comp], gutt =
franz. ai; i + compl. gutt =
franz. «, of ; $*• (igrV) = franz.
0»; tf + gutt = franz. uL
8) = frans, o.
277. "g^^^lriues 1 (rues);
=s Cj dy t i.gl.St:ii€ (rue); —
(vor i") = o, 'c', '<% '(I (vor
/, attr. an den vorauQif.Tonvoc.)
i. gl. St :oie 1 (coroie).
278. V (vor o) = o : on^ffi
(comman -je) , cw^c (en^ -^e^.
279. "g^ (bzw.Y*) =o:an^
(Wnguan/€f>, icr 1 (entier), iere
(erUiere), i^s (entiers), ine
(orineX «W (vint)^ oide (roide),
ois (dois)y omme (somnie) ; =(?,
t i. gl. St. : iere ; = 'p*, 'c* : ow ; —
nach attr. z' = o , t;, c, p i. gl
St:w 2 ßis).
280. y» = o, '<?", 7>'», V",
'd*% *f, "d u. (7 (vor *^; : oi (loi).
281. '(7* = o, 'h'^ions 1
Germ, g = franz. o.
282. 'g'' = o : ours 2 (*hours).
Lat e.
1) = frans. &
2) = fruii. 9M, k.
284. **c'»«<r*:e8ke^'%db;
8) s frans, dk |m].
285. 'c- « <!;\*i*,l!Ätft
gl St :ad^e (effieasse).
286. «^^ =s germ. "ee'umd^i
(eauehe : ^cAew^pia/
287. 'c'=:^*(^^iineke(prinA§).
inches (pHnehes).
4) = frans. • (vertcbm. mit dem
Tona%. TonYOC.).
288. s.(i+gutt., a + compL
gutt = franz. oi; g + gutt«
e + compl. gutt = tnjoz, t, oi;
e + compl. gutt = franz. oi;
i" = franz. t; I* + gutt. u. o
u. u compl gutt. = franz. nt;
au ^(c) = franz. oi.
x
. 5) = frans, m.
289. s. -acem : aw 1 ; — aed :
-ücem, -Äce»»;oiÄ.
6) = franz o.
290. 'c' = o : a^c (in lat.
-aiicum)^ ages (in lat. -aücos),
ie (amie)y ient (dient)^ = rf, g^
t i. gl St : ue (menjue); = V, ""d
(vory, attr. an d.voraufg.Tonvoc.)
g (vor f*), oic 1 (otroie); = d,
51
gerni. c i. gl. St., d u. t (+i^)
(amie : *crie) ; — (?) = V : jocä
s.'ieres (liues).
291. 'c* (bzw. VV = o : otes
(flotes), aus 2 (fremaus), ete 2
(disete), iex, od (oel) ot (pht);
= ''^ : »ex ('fea:^ ; = |), v i. gl.
Stiut 1 ö'u<;; = h, ^i.gl.St:
ot ; 6, *p i. gl. St. : urent 1 (jp^eu-
292. V = o: a» Cto»;, ew
(peuP); = T:u 1 (/«;.
293. V ='ci*% 'm-, '6+C,
'(i + <% 'v + ^T» 1 ('en«;.
Germ, c
1) =: franz. ch,
294. 'c* = (?) *scj (urspr.
süt):icAe$ s. «es 2 C*ri*cÄca>) ; =
lat. "ck* , germ. ''cC ; ocäc (*eroche :
*doehe),
2) = franz. o.
295. s. 290.
Germ. ec.
1) =5 franz. gu.
296. ^cc" = lat «-c' : ouque
(*chouque: cauche).
2) = franz. eh.
297. s. 294.
Lat. ch = franz. cA.
298. 'cÄ' = germ. c, cc l gl.
St:oc^ (perroche).
Germ. cÄ = franz. cä.
299. 'CÄ* = germ. Hg'' : ecke 2
(*teche).
Lat. ej.
1) = frunz. cfc.
300. "cf' = c^pj, tj, *ctj i.
gl. St : ache (fache),
301. *<j;* (urspr. nee") = **c;'
(urspr. ncc, mc>, *<^''' ; ancAe
(lanche : *jPrancÄe : *manche ; —
(urspr. tici', m'cV = Hj'ienche
1 ( Pronvenche) ; = V* : incÄo
(prot^tncÄe^, tVtcÄe^ (provinches),
*^cj'' s. 301.
2) = franz. M (» verschm. mit cL
Yoraufg. TonYOc.).
302. "oceam : aise 1 (foumaise) ;
-acco/ : ais6 2 (plaise) ; in -icium
= intervoc. ä, s;, 5«, <7, germ. s :
ise 1 [isse, iche^ ice"]; in -fcto^,
-ictö«, -dcius = intervoc. s, i{;,
55, <;, germ. 5: «es 1 [isses];
"iciunt = -&iarU : ise«^ 2 (despi"
serUy.
Lat. c9j = eh.
303. »^(rf/' = c, (j;, ly i. gl. St.
: ache (*trache); = ö, germ. tg
i. gl. StiecÄe 1 (*adreche),
Lat aß = franz. is (i verschm.
mit d. voraufg. Tonvoc).
304. -axum : ais 4 (eslais);
'ixeruntiiaent; -ixUiist 1; -er,
-M;:a«; -tm<:fii5^; -^eamiisse
2, -exeos: 15565 2.
61
Lat. fctsfratiz. t («ertehm. mit hiA. J (j '^ ») ^ tam.J.
d. Tomujr. tonvoc.). g„ ^. ^,^ .^ ^) ^
305. s. « + gutt - üL ,^ ^^ ^^^^ ^ti".ägi(fai -je).
Germ, h «= franz. » (versciim. *. . m mi 4^ U
mit d. voraufg. Tonvoc.). J- ^. «?» <»» ni, Ä. *
906. 8. gerro. a« + compl. ^' ^'
giitt:a»iw 1| af»< 2.
t?. LiqvU«.
Lat I. •i- 8. 310
1} = frans. 2. Getm. Ol ^ franz. {;.
908. "V = 'IT : cmfe (j^oule; ; 315. s. 814.
=: l nachvoraufg.^'iole« \aiki\
(soddtesihaaes); = *'l% «7^,
"W : ofe ^e^cole : *ear€ie iparcHe) ;
s genn. ^1% ''ZAMifo ^ituOe;.
309. *^r' =« •^^: öfeia (^caro-
l0ia:|Niro{eii().
310. '!•• = 'IT»:«« (rtftai;;
«B gerro. T', lat ♦^r» : ud (poi^
mel : *or^ : *esquel),
311. •■?' 8. 308. = H vor
angetr. Stütze) : amble (aamble:
ensamble).
l nach voraufg. j s. 308.
2) = frans, r.
312. •i'^ ''r'iesire (festre),
itres (capitres),
3) =. franz. «.
313. s. a = franz. au, eu\
e = franz. ieu; i = franz. cm ;
u = franz. OM.
Germ, l == franz. ^
314. •^s.322. = 'ZÄ% lafZ':
Genn. M + Ä = frana. y.
816. 8. 318.
Gertn. (/ »= frmiz. ^'.
317. 8. 318.
LÄt^ÄW.
1) at. frans, y.
318. •!/ *-*c7':rffe8 6!
^eKe : ardh), eUes (eonseUes :
oeUes); = •«>•(; =t^>>, *•«*!•.
germ. Ät + K : aiWc (paüle zfatUe :
*inaille : *touaile),
319. "j^ ö = urspr. c> s.
318; == •;T' ö = «rspr. ^>):
die 1 (soumeUeiveHe).
320. •Ö;» ('i = tÄ> = Ifenn.
Hj* (j =- i'):udl€nt (aqtieUeHt:
*orgudlent); = *•(;• (7=1^:
udles (aqudles : *vdles).
2) = frans, tf.
321. s. a = franz. au bei
-au« 2; 6 u. 0 = franz. ieu; u
= franz. (m s. oui^ oute.
53
Lat. n.
1) =^ frans, l
322. •«• - H' : ole (fole), tnde
(saatde) ; ^^•'l': ole, dies (foles) ;
= ♦•l*:ote; = germ. 'i', lal.
n nach allr. j : Oe (vile : V*^ :
evangüe).
323. •«••=•?••: eil Cva?;; =
•^••(?):t7 s. 215.
2) = franz. M.
324. s. a, c, » = franz. au;
0 = franz. eu,
12) = frani, o.')
325. •«« = oo:m5 2 (nu«;.
Lat. m.
1) == franz. «1.
326. ▼m^*= ▼w'n^ Vmv; ame
(fame).
327. ♦^m^=^m*n^:t«m«f*co«-
828. ^mi's^^'m'n' :erme(ferme).
329. ««•▼ = «if»V : imes 1
2) = franz. mm.
330. ▼m^ = ^wm\ ^«i 'n^ «m^
(nach^), ^n'^iommelaume^ ome]
(Eomme 1 8omme)\ = ^wV :
ommes (lisommes),
•m^ (nach ^) s. 330.
3) = franz. n.
331. ^m« (bzw. ▼»»•*) =r v„«^
V : i^n« 2 (riens), ans 1 (tatsons);
== ^n», ^n»«:afw 1 ('toiM;); «=
Vm^•olw 1.
332. ^»f = w, ▼»'% ^mm'*;
<m 1 [om] ßom).
333. ^m* = V : ien (rien),
4) = franz. o.
334. vm- = '^cr , ^cT', t5 + <%
^v+ <*:a2 O'a).
335. «»»•• = V: i<w (vier).
Ünorgan. m.
336. zw. 0-6 in to^em <» -ame-
ramitambre (tambre).
Lal. mj (J =P) ^ franz. w^.
337. ♦^Äi/ = ^nj^ : en^e
Lat. tn/m.
1)= franz. mm.
338. ^mw^ = m, n, w», w'«
i. gl. St. , ^ni' (nach g) : omme
(«omme : homnie : somnie),
2) = franz. m.
339. ""mm** = ^w'*, ^n* : om
an 1 (5am).
Lat. ^fi^n.
1) = frauz. mm.
340. Wf»^ s. 338; = ^#i^ :
ommeff (hammes).
2) = franz. m.
341. ^mV = ♦'^m^ : ume
(vdutne); = m, n'm i. gl.
1) FQr den Auifkll de« l gibt nnser Text wenig Belege; im Innern
kommen vor: cop 58,115; sauere 69,239. aepucres 29,15; bame 8»47.
54
St. : €me[emme\ (dorne) ; =s Vvw^
: ames {ßmmes, emea] (fernes),
342. «mV = •m^ :
(ierme)^ imes 1 (ermes).
Genn. nifij 0=^) = franz. gn.
343. ^mny* = ^ly^ : a^n« 1
Lat H.
1) = fraoz. fi.
344. ^»^ = ^n (vor »▼^ : aine
(eeirtaine:demaine); =*^ii(vor
U) : atnes 1 [cUgnes] (hnkiines :
*6iretaigne8); ='ii*:ine(roine
lorine).
345. *^n'^==«^'':a«iie (^ram-
pro^we: aumosne).
346. ▼!!• (bzw. ^»O = ▼*»•:
ien82(bien8); =^m*, 'n»*:afw
1 (grans); == ▼!»*, ^m*:on5 1
(in lai.'Ones) ; = *^* : ante {cante:
cinquante), int (vint:vint); =
"n'm^ :on8l(l(ms); =^n(vorausg.
i*):(mde^(fnande:faconde); =
germ. "'nn^'ionne (bone'); = o:
unse s. M^e {repunse).
347. *^n* = ^m% germ. ▼n«:
on^e (*monte:*}wnte).
348. ^n'« s. 349; = "'m'^iien
(hien).
349. ^n» = ^w"", ^wm'° , ^n"" :
on 1 (noninion).
350. «n^=o:ow«>e; *-n^s.344.
«-W' s. 346.
2) = faU». IM, («).
351. ^n^ » genn.^Mfi^;
[aune] (permmm),
8) =r te». r.
351 a)* »▼« •V^a4y»r*«««>.
b) ♦•i»'=V:<ii)^ a
(•a#re»).
4) == frani. o.
353. ^n*^o.we\{mr€\
{ßireay, = ▼&•% v*:tre 1.
354. 'fi'«=o:er^l(tMr«X<Mvl
(cor5).oiir«3(rctot*r«); =^'»r»l.
355. V == o:oiir/<oiir>;
== *!»•• : tcr {ivier),
Genn. n = franz. ».
356. s. 344v 347.
Lat n^/.
7) = frans, ng.
357. ^ii4; (in -^ndiO -egö) s
"^n; (j=e)\ange[an'je'\{efmman
'j&j — (in -ewfo -ego) = ♦^»i;>
6* = ») J «w^« {ewten-gey
Lat. gm.
1) = &anE. ^n.
358. ^^w^ = sec. d + « st
lat. » + (f : egne (regne); =
""w^^ ^^wf/ : oigne 1 (proloigne:
resoigne : vergoigne),
Lat 1^" ö*=6^ i^^ = franz. ^.
359. ^n/ s. 344, = ^n; (ur-
spr. n'c), germ.nf' : oigne ^ [eine]
{Gascoigne : motn« :*bes(ngnc) ; =
germ. '^mnj'' laigne 1 (ouvra^n«).
55
*^«i^ s. 344.
Germ, t^ = franz. ng,
s. 359.
360. ^ly •• = 00 : oing {^soing).
Lat. n/n = franz. n.
361. ^nn* = ▼»!•, ^«':aws 1
(an5).
Genn. nn = franz. »n, (n).
362. ▼nn^ = lat. ▼*»▼ : OMne s.
-onn« {*toune).
Lat. n^^n.
1) = franz. m.
368. V«i^ = m, w'« i. gl. St. :
ame {atne) ; = "m^tf : ames (ames),
2) = franz. fi.
364. VW- = ^m% ^m% ^n%
^n'rcwÄ 1 (in lat. onem-s).
Lat. r.
2) =r franz. r.
365. V^ = *r^ : {aire : J5iat«-
caire), eure {eure :deseure)\ iere
(chiereientiere); == tren^ (/bu-
irrent : t;»ren^) ; = ^r (nach attr.
t^) : aire {aire : lat. -artom);
iere (maniere); ieres {chieres:
plenieres), ire 1 (chire : iwar-
tire); oire 2 {espoire : istoire) ;
= «r^, «r(vorStülzv.), v + r*,
^iT^:erc 1 (austereifrere); =■
V(?):»ercs(cÄ»ere«); = germ.r
(nach attr.i^):atre (*haire); =
^"loire 2 (prout;oire).
366. ^r* (bzw. V) = *r% V
nach attr. t^) : ier8(ekier8\entier8:
lat. -anW); = ^r'iarde {re-
carde); =genn.^r«, lat *^r*:aW
(ar<:*5Fai^:*Jfaar); = o:»er«
s. ie^ 1 (ahaniers),
367. V = V": air (air:
/?at>), ier 1 {fier : en^icr) ; = "rr**
*^r*» : <mr (in lat. -crem : *rc^r);
= V , ^rr^** : «er (/«er: cwer).
*^r*» s. 367.
368. V^ (bzw. V^) s. 365;
= Giistre (menisire); = «^r:
es^rc (prestre), Ures (mitres);
= *5 (vor attr. t')\oire 1 (<om-
noiVc); = '^•n^:of;r65 (pavres);
= unorg. r zw. s^e:f5^6, fs^re«
(menistres),
369. *V = «^i^taiTC (*ma-
e^ocre); = "r (nach attr. i^) : wVc
1 {*destruire),
V« s. 367.
2) r= frans, o .
370. V« = 00 ; «5 1 Ö'WÄ, SM5).
371. V^=« liseni 1 (wisenQ.
Germ, r = franz. r.
s. 365, 366.
372. V«= *rf-*:(mr5(*ftoMr«).
unorg. r.
373. zw. 5<- Voc. : in 'isti =
-i»^' : istre {tristre) ; in 'istes
= 'istrosiistres (tristres).
Lat. rj Ö*=i^ «V = franz. ir
(i verschm. mit d. voraufg. Tonv.)
374. s. a« + attr. j = franz.
M
Ol; ««•, o'+Mr.j =*= fraflE. ci;
<!•+ altr. i =* fmiB. «i.
Lat ri» = franz. r.
375. ^rr« = n^iorde (arde)
376. "^rr* = genn. ''r'iours
i {*reb<mr8).
377. ''rr** = V«, *^r'»;ottr
(^r); = V, V»:i«cr (pucr).
Lat «.
1) = franc t.
878. V •= •«^;iwe : (useir^
iMMMe) ; =«= M, q;\ ir;, l>, germ. « i. gl.
St:Me (de9i#e), t>et 1 (prises);
= *▼« (vonfic), '« (von^):owc
(empot^e : *Aarfio»9e : nmse).
879. V(biw.V) = o:iwii^
1 (^isent); == V.tMti^ 1 (««•
crisefU), ist 1 (^w^ : cIwctiäO ;
*cavestr€ : *estre) ; = ''«s * , 's
(von 0?) f«^ 1 (dist : «^etfcri^O ; =
unorg. 8 (eingeschoben vor n):
ome {auMosne), =*= ^^s^ieske
(vesque)»
*^s' s. 378, 379.
380. *^5'« = H+s\ n+ n.
s, ^«/•:cÄ 1 (mes); = ^s5 + s":
OS (eiMJ^s); =^Ä% ^s4-ä":ciw1
{jßtecieus : deus); = ^5*, *s',
**'-5% «s» (vona:) V, V", ^ä+s»,
germ. V% s^ ö) + ^"» ^d+s":
ois {defois itrois i^renois lanchois) ;
««*, H+s^iisf (gm$:j(Mli$:UMi
(faia).
V 8. 37&
381. «^«-• = «-a*:m2(*r«e9:
gries).
382. V8.380;=1+«*:tf8
(dis); = ^54-«*:i« 3 (pliM); —
^n.^^ ady.« teures (in lat -orttfi:
(/r^estperes), ^^iies 1 (mMet;
meismes), ires (marH^BS : $9ire$).
383. «s^^ottmesSCMeMie»);
= ''ss^iisme S (mewNie).
384. •«•• s. 380; « •!+«•,
H+s^, *i + ti. s:^9^ 3 (s&ma).
385. '«• s. 380; = ▼£!+«•:
H+ Selters 8. {es 1 (oAoiiMrt);
-= •«l+s», «H«*, V + n. «:
ansl (toHs); = ♦'«!+«*, '^+«*:
örs 1 ifors); = *^rf (vor j) +
s'ieus 3 (vcmä); =*^+s'*:ors8
{ccrs); = 'n. s:oiw 1 (towoiw:
kons); = •« + «•:«»•« 1 (tucrs);
= H+s% **H«*, •« Ö) + adv.
3\ ainsimains); = 's (von x):
ai$ 4 (Zois); = ^ss^, ^ss+ s*,
*^s/Ö) + s" • es 2(/crs) ; = U+s^i
US 2 (nf«s).
386. ♦• s« =i «^ + s" : (tos 1
(*f?assans); = "n. s : ams 2
(*Oa^ns:(;ompains); =^ *s + s*:
ours 3 (Vctours). .
57
387. 's der 1. sg. prs. s. 38();
= H-\-s*:ut8 (ruis).
388. 'adv. s s. 380, 382, 385.
389. 'n. 8 s. 382.
*n. $ s. 384, 385, 386; =
•n. s, H + s": iens 2 (riens : biens).
2) = frans, x.
390. «vs* (nach l) = "'s + s"
(nach ö):i€X (iex),
3) = franz. o.
391 . 's* = 'W : ief (grief).
d+s s. d\ t-f- s s. L
Unorgan. 9.
392. vor n eingeschoben in
'^anam = -osinam : o$ne (*ram-
prosne),
Gemi. s = franz. s,
393. 8. 380.
Lat. sc = franz. is,
394. in -osccw s. ais 2; in
-*tscaw s. oise; -iscü s. iä 2.
Lat. scj = franz. i'cÄf.^^
395. "scj" = gerni. Y': iches
s. wes 2 (niches).
Lat. ^•.
1) = franz. is (i Terschm. mit dem
▼oranfg. Tonvoc).
396. s. o* + attr. j = franz. ai ;
€* + attr. y = franz. oi ; e u. t
(-}- i'V = franz. t.
2) =: franz. ir {% verschm. mit d.
▼oraufg. Tonvoc).
397. in -^useatn = -dtrum :
oise s. aire i (naise).
▲nag. u. Abb. (Wirts).
Lat SB.
1) s= franz. m.
398. 'SS' = '7/ : esse 1
(presse : *engresse),
2) = franz. «.
399. '55* =5, c;, 5>, <;, germ,
s : ise 1 (mise) ; = c^, «/, ö, germ.
5 :t5e5 1 (mises).
400. '«s^* = «5* : isme 2 f^sci in-
^tsme^; = V, *5', «^5 (vor x):
ist 1 ('mi5(^.
401. *'55« = *s% *^5«:es<rc
(*e5^c^.
402. ""SS** = H + g* : as 1
(prelas); =*•«•, '55+5*, ''s/ß)
+ «• : es 2 (ses : confes : *engres);
= V% U + n. s, '<+«•:« 1
(ines)\ = *s', "s (derLsg.prs.)
V, 'adv. s, '<+«•, H+ s\
''s-\-s*y 'ss+«%'fi<-l-«":i«2('apns
: tnis : mis : Jhesucris).
Lat. «»+«• = franz. s.
403. 'ss-f s* s. 401 ; = '«•• :
OS (gros),
404. *'ss + s'' = '/ + s*:as 2
C*de5as^.
Lat. 9 4- 0 = franz. s.
405. 's+«* = '«• , '«•• : «<s 1
(precietis); = »s* (nach Q: ietis
(orieiis) s. ic«; = 's':«5 3 {us);
= *s-, *s% «s«, V(vQna:), ''f,
V, '(i+s% '/+*•, •<+s*, '<+s',
germ. 'ff-j-s\ V», st(j) + s*:
ots (mois : *escrois).
4*
68
406. «5+^=««»:er«l(»6r«X
owrs 3 {seeour8)\ = H+s^xars
1 (espars),
Lat. «^ == franz. cA.
407. ^^ssj" =s "diCiaches 1
(*abache8).
Lat ^+ « = franz. s.
406. s. 402.
Lat. m ifts franz. «#.
409. 8.39a
Lat. •^; + #«ftaiÄ.#.
410. s. 402.
Germ gi(J) + s = frans. «.
411. S.404.
JFlexion.
Substantiva.
Die Substantiva der lat. 2. und 4. Dedination sind durchweg
richtig flectirt n. sg. -«, obl. sg. -, n. pl. -, obl. pl s.
Die Neutra der lat. 2. Declination sind im sg. zum mascderS.,«,
aines^ eiuS, f^e^ 1, im pl. (obl.) zum ma8c. der 2.,s. mB, tex, Ut^
oder zur a decl. übergetreten, s. ites. Bei den masc der 3. Dedination,
einschliesslich der Substantive auf -ra, zeigt sich auch keine
Abweichung von der bekannten Flexion n. sg. -«, obl. sg. -, n.
pl. -, obl. pl. 'S; nur hämo macht eine Ausnahme. Zwar lumimt
im n. sg. neben der gewöhnlichen Bindung mit ^^anemj hma IM
und lums 11,117 = orisons vor, jedoch Hesse sich in beiden
Fällen orison für orisons einsetzen. Ebenso lässt sich homme
als n. sg. z=i'nomme 56,136 durch Umstellung beseitigen:
. . . . la lettre noinme
fh-mesinde en droit non; cel homme
Apresses fu de grant malage
Lies: .... noinme en droit non
la lettre Ermesinde ; cel hom etc.
eine Vermutung, welche gestützt wird durch eine ähnliche Stelle
18,4: »et que par non nomme Tistoire«.
Die Neutra der lat. 3. Declination sind der der masc. gefolgt
Die Feminina der 1. Declination sind regelmässig; die der
3. Declination weichen von der gewöhnlichen Flexion n. sg. -5,
obl. sg. -, n. pl. -s, obl. pl. -s nur in folgendem Falle ab: mere
n. sg. ='(;ra 17,31; ^-atrem 70,172.
Der Vocativ zeigt in den meisten Fällen die Form des nom.
im sg. und pl. , die des acc. nur in den folgenden : im Innern in
pere voc. sg. 63,9; die Bindung frere 60,14 = -eriem ist nicht
zwingend; in dem Eigennamen: Elay = -e 26,21; = -egem
63,9; sire entbehrt regelrecht des n. s 26,30: sire = aifr«,
59
hingegen einmal mit s : -enior-s = *^irius s. 'ires, — Bei den
Eij^ennamem weicht unser Text von der sonstigen Regelmässigkeit
der Flexion verhältnissmässitr am meisten ab: so sieht nicht der
zu erwartende nom. sg- in Severin n. sg,= Seclin obl. sg. 20,22;
(auch 29,23*24 scheint durch diesen Fehler versehen zusein, wenn
man aucii tiier ohne Schwierigkeit ändern könnte), in (ralt^uide
n. sg. = roide n, pl 28,53; in Dathan n. sg. 31^46 := Sathan
obl, sg.
A d j e c t i V a imd P a r t i c i p i a
flectircn meist regelmässig wie die Substantiva, sowohl wenn
sie praedicativ, wie wenn sie attributiv stehen. Ewfihnenswert
sind nur als Ausnahmen von den Adj, der lat. 3. Declination n.
sg. r ohne -s : cmivenahle, rstahlc = -afmlam 10,138, 3'J,8t>;
während der Fall 14,19 nicht beweisend ist. Die Verstösse
gegen die Flexion in 62,23—20 sind , die beiden ersten wenigstens
mit Sicherheil, m beseitigen und kt mises^ grises hei-zustellen
(cf. 17,40 eine gleiche Stelle), bzw. d^sprises, dmmes. Die
Gollation besagt, dass von Zeile i2l— 26 die folgenden einge*
klaminlen Buchstaben 21: et €[n sa me\, 23 m[is\, ^i- gri[s], 25
d€spria[€\^ 26 dmtnlc] mit der Minilatur der voraufgehiiKlen Seite
weggeschnitten sind. Nur scheinbar fehlerhaft ist 55,90 : ^dont H
se senlod trop meffats*. Beim Reflexiv steht der nom. sg. statt
des ohL im afr* regelrecht s. Toblur: dis don vrarl aniel p, 27,
Das secundäre Feminin tritt, wie die Reime beweisen, erst selten
auf. Es begegnen nur fole (n. obl, sg.) =^ parole; cofnimme :—
casamc; im Innern tfrandes 19,20; in 36,12 hingegen verbessert
die Coli, pontificale in itoniifkid,
talis, masc. n. sg. teus 8,95, 59,34 1 /^.9 58,25, obl. iel 10,203;
fem. n- sg. tele 55,28, fem 30,43, 34,50, te 67,21, tes 70,127;
obL neben dern gewöhnlichen kl, tele 9,177, 50,222,223, 69,72;
n. pL (des 58,24; obL pl. tde^,
qmdia. fem. obl. sg. neben dem gewöhnlichen wMci;öM^/(:l 1,192,
62,221 (Goll.j.
maint geht in den vorliegenden Fällen regelrecht im masc.
nach der oDecliriation, im fern, nach der a Decltnaüuo,
Personalpro nom i na.
Bei dem Personafpronomen tlnden sich neben den bekannten
Formen, wie >', >m, h für la obl sg. T: ^i für Im heim fem. im
dat. sg., so 69,10, ele (sc. la roine) oi a !i. AuiTal lernt ist die
Gonslructioti ; mnyre sien le convenoU 69,4(> cf. 48,50,
Bei den Possessivpronomen zeigen sicli im obl, sg. masc.
neben rnon^ son : men^ mwn^ ach, sich ; im nom. sg. fem. te neben
60
se neben sa und im masc. n. pl. neben Wr?5, fesimi \t\
ti 54,148, 60,37, si 15,59, 10,125, 20,10(> elc, im obl.pl. die ge-
kürzten Formen HOS, voif, uü 64, 14 neben nostre, vostre. Bemerkens-
wert ist der Fall 49,01 : dc&lmc pren le tiue chose.
Als alleinstehendes Pronomen possess. ist im fem. sg. siue =^
atue hervorzuheben s, Aue. et Nie. p. 66.
Demonstrativpronomen.
a) masc. n. sg,: ehkl, chkx 14,(i0; obl. sg. rkel , chehn ^ bei,
chelui; n.pl chil, kh'd (1 X )^ chkis 36,26, ehhix (Coli) für ehkiis
7,98; obl. pl. chaus, vhiatis, eh ins 24,89, rt'«s5,64. fem. noni. obl.
sg. chek (18,30 ist wohl zu ändern in: Tttnt que la) icheh (Ix),
odI. pl cheles,
b) masc. n, sg. chkr ehest (1 x) 70,278: a ehest met ehest
llures (^iurf' Schreibfehler) deßn\ obl. sg. : ehest ^ ce, rJie^ ichc
(IX), betont che 15,30, 16,22, 17,4,9,16 etc., chou\ nom. obl.
pl. masc. fem, ches 43,155: cJirs diimts hkn kmrüijerunt^ ebenso
50,149; 7,39, 9,168, 55,101, 62,79, 70,159; fem. obl. sg. e^ÄP.s/e, ehest,
letzteres nametillich bei folgendem vocalischen Anlaut, so 6,6, 8,81<
34,43, 38,34 etc. .
Relativpronomen,
masc. fem. n. sg. pl g«i, ki\ obl sg, pl que, nach der Prä-
position de: qni 15,84, ebenso für den dal sg. : 43,77.
Bestimmter Artikel J
masc. n.sgj?; obl h; n. pl li; obl les. fem. nom., oblsg./«, '
le; obl pl les; genitiv sg. masc, rfel, du, fem. de la^ de V\ pl.
d€8\ dat. sg. masc. a/, ui4, fem. a lu, a i\ \}\.as.
Verb um.
hl der Vorbalflexion bietet unser Text wenig Äbwechsehiny, '
da mit Ausnahme von rinigen kurzen Reden ilie Darstellung
ruhig erzählend verläuft. Aus den Reimen und dem Innern ent-
nehmen wir folgendes:
1. Infinitive auf -iV aus -ere s. ir, |
2. P raes e n s ind. 1 . sg, ohne -e : -«wo:=-«wi«w : a/m6i*,209 ; -ino -^
'inem : rfc/i»70,278, ^^-iti um : adevin 52,48 ; -idero^-ete : (f e.v/>-70,5ö; '
dagegen bereits mil-t^:-t*s/ö ':=-estam:amonesfe^i^^3; -oro =^'ora
demeure 52,264 ; ohne -s : 'ideo^-ijjmm : vait^^l^ 37,26, 58,145 ; -apk
^'E : so/58, 130. Ausser diesen beweisenden Fällen im Reime ist auch
im Innern fast noch nirgends ein -c, bezw -s angelreten ; es mögen
noch einige beweisende Fälle ohne e erwähnt werden: am 26,24, |!
mhli 45,1» apel 20,50, esrnmeil m,\5b, arnjur 48,29, ö5,68;
dagregeii e nur einmal und nach riconjnre 64,34. Nur in einem
Reimfalle zeigt sich angetrelenas s i It^gio-s = -edus 37,27. —
Ausserdem sind beiiierkensvvtTt die Formen; tiemj 3^,58, apreng
62,162, m^r 64,31.
2, sg. hat regelrecht -si-ädis ^^-ides (fois}:crok 20,54 etc.
3. sg. hat kein -t nach e:-ccat, ~icat = ilamy s. *V elc* aber:
faii, piaist, doit. Das hiatlilgende t ist noch nicht einscliol>en :
porru'on 5,103; a-il 0,160; profefisa-il ^t,^^ notu'on 67,49.
1. pl. gewölilifti : -miss-ons^ daneben 'Ommes^ -onies, -ounn.s,
'Oiimes s. -ommes , -ietis : eussiens 52S,69 s. Aue. et Nie. p. 65,66,
2. pL -es. Ausnahme: dites.
3. pl. -nf.
3. Der Gonjuncliv prs. der I. lal. Conjugaliun hat einigemale
-ei^rKiA'cf.^J 62,236, prolmifjesVy^.ii^ sotisl gL-wöhnlich oUue-e:-€vet
=-cfW ://r/c^ 20,68; -iinfef ^^'(trirnr.'^ffuri 54,1406; -oäiei = -ahnL
*ö«o// 56,36; im Innern ßurf 6^,2tO,i255, 64,32; die übrigen Gon-
junctivL* babt'U regelmässig ilir -r s. im Ruitu -ueAe, -ie, -iet/ni\
-oi<?, -tärc. Anomaler Conjnndi.idoittsf. 20,60, 5!J,36,99, 70,58.
4. Das 1 III per fe c t u m itid, bietet nichts Auffatliges.
5. Imperativ. 2. sg. gehl bei der a conjogation regelrecht
auf -e au«, so im Reitn U6ft -*onsü:usfi 62,108; im hinern: licve
20,96, i24,48; verse 2:i,4S; (/<w7kt 26,24, desloie 49,61 elc, bei den
übrigen Gonjngationen fetilt -e, bezw. -si-ade = 'avii(ra) elc. ;
24,48; (utdi = -^Je : o/ 27,29, croi, einmal i>ie s. 65,34; voi tO,l8:
pren 49,61, ren 49,64, remain 52,64, trat 67,18; tim 56,^, fai
ä6,S23 etc.
6. \m Futurum und Conditio na I ist nur die Umstellung
von -rt' in -er zu envälnjen : r^ff-rr« 7,t01, celeberrommes 54,109.
Vurba der a conjugation regelrecht mit 'e:frm(vt'.roieniA3,\36^
sejourmrmH !l,!ÜOl etc., e j^^elallen in donni 70,177. Liei ii«^n
revenro td 54, 11 ÜJ , i -d m ro u f .j 1- J U , u ve h ront l*-.o l J . ) ; »o , i .ic< ;
Wider die Regel isl e erhalttii in arrrtmtera 63,29, metertn U)JO,
deseeiuiert/tU 7/J9, also bei dental -\- r.
L pl. s. prs. 1. pL
An dialectischen Eigenheiten unseres Tektes silid
demnach hervorzuheben ;
I. Positive Merkmale.
a) 1. g», r = {r u. u + gutt., d* und ai»'+ altr. j.
2. -dUos, -^08 = a + {f a + 2y:afM 2, -tat».
3. -*i7es, -Äw = ö» s. -««« 1, f«c (Schreibung -im lür m»
(sB iem) liegt, ausser c^tW s. S. 60, nicht vor).
4. Die 2. pl. des ind. prs. der 3 ersten lat.Gonjg-« cles imprt
und fut. lauten auf -eSy nie auf -ois,
5. Die 3. sg. imprf. ind. aller Ck)njg. lautet auf -o»^; für die
3. pl. liegt kein Gegenfall vor.
6. Bn und an reimen meist nicht, ausgenommen nur tempm$
= grandis, dolans = joians, ddunt = plourant^ offrande = de-
mande. (Ueber Schreibungen s. lat ii== franz. e«, lat. e = franz.
a«, e», lat. i = franz. a»),
7. hif. auf 'Sre = -tre (VcJr, ^wir/
8. 'ivus gab -tu^s. tW2, unter -4$ findet sich keinGegenfiüL
9. sive^ fem. des pron. poss. = aüve, plentive & -toe.
10. föcum = /tii^ s. u; vergl. dagegen /octtö = anÜqms &
fU5 1 und die indifferente Bindung liu, giu,
11. vtam = *gluiam:voie s. oe, aioire?= -encore,
12. Die Monophlhongisirung des ai zu e lässt sich nicht nach-
weisen (s. Aue. u. Nie. S. 60). Bindungen von ai und e liegen
nicht vor.
13. 'j-ata, -j-atam = -tarn ein Beweis, dass -iee zu »de con-
traiiirt ist.
14. pancutn -= deumipeu, daneben freilich = -€tum:voi
und in analoger Weise im Innern peu 20,98. 22,22; poi 10,79.
11,54,128. 15,13. 21,5. 22,29. 25,30. 70,111.
b) 15. d + Sj t -\- s wurde s, st -\- s ebenso, s. S. 58, cf.
auch chis; z im Auslaut kommt überhaupt nicht vor.
16. "c^i-Jcem, -öcem, -ücem wurde 5, s. -ois.
17. H fiel vor s in wmZ/ms s. -W5 2, sonst vocalisirt s. -att5l,2.
Ueber den Ausfall des l im Innern vergl. S. 53.
18. Ansstossen des r in der Consonantengruppe -s^r- im prt.
3. pl. in -isrnt 1 ; ein Gegenfall liegt nicht vor.
63
19. r eingeschoben in '*i8H^ -istes s. -iste, -istres; im Innern:
tristreche 62,103.
b eingeschoben in -ameram, -emoro^ -ummam s.S. 48; (Unter-
lassen des ETinschubs im Innern s. S. 48, dagegen immer in:
sanible); Einschub des d zw. n-r meist unterlassen s. S. 44, nur
einmal enmindrer (Coli.) 39,28; Einschub des p zw. w-n im
Innern s. S. 48; Ausfall des p in pueles gewöhnlich, daneben
pueples 68,32, puepiee 14,3; des b in oscure 7,86; 43,200, oscurtes
50,139, dagegen obscure 23,99; obscurs 13,29).
c) 20. -atnus = -omines s. -ommes.
21. t erhalten in: -dntü = -ibtUum s. -tä 2; -^leuit = '*ovu-
tum elc: s. -u^ 1, vergl. aber -m 2.
IL Schreibarten, welche die Reime nicht sicher stellen
(cf. n- 3, 6, 10, 14, 17, 19).
a) 22. ai für a : fai-je = -aticum s. S. 32 ; -aisserU neben
-assent s. S. 32; vor nj s. -^Ugney aines 1.
23. e und t vor mehrf. Ck)nsonanz zu -le s. -^er 2, -ers 2,
-erre^ -eres, -estre.
24. ieretit imprf. 3. pl. neben erent s. S. 34.
25. boine neben boMie, boune s. -onne.
26. ot, eut = 'äbuit, -dcuit, -otuit nebeneinander, ebenso
arent und eurent = -d6i«erun^, -dcuerunt^ -^apuerent s. tiren/ 1.
b) 27. "€% "t u. V + e\ i\ H u. 'c + e', i" zu c, cA, ss,
s s. -acÄ«, -ecÄe, -aches 1, -ene^, -ise 1, -ises 1, 2, ^dif = ''^s/'
Ö = 0 3tu ^Ä s. -^ches 2.
28. Doppelconsonanz für einfache s. -irent^ *ire 2, -enn«,
-tenne, -t7c, -f«c, -t*cs.
29. Moull. I durch einfaches ausgedrückt s. -^le; im Innern:
falir 5,41 ; estnerveloient 24,69.
c) 30. -lerne« 1 silbig, imprf. c. 1 pl; im Innern im tutivotri"
emes 62,83, 2 silbig, im Innern -iens 1 siibig in eussiens 28,69.
31 . Die endungsbetonte Form : peuissetU = fuissent s. -u*5sen/.
III. Schreibarten der vortonigen Silben und sonstige
Merkmale.
a) 32. öZ = au in vaut (= völuiO stets so; vaut (Coli.) für
vot 20,22; und in unbet. Silbe: vausist, daneben vosist 30,40,
varrait 5,42.
64
33. a für OM in as dat pl. des Art ; et für eM in te (s* latti)
s, S. 59.
84. Die Schreibungen -tl, -^ für ^ in: eanseU 9,66. 20,70.
58^2 etc.; verseiUoU 11,166; eonseüla 8,59. 32,69. efmerveOh
8,60; apareOUer 13,15. 26,5. 58,112; — versittier 58,111^:
saumüloU 58,209. mervillies 57,12.
35. ^1 in tironem 1) = M:/i0vohofi 18,7. 19,16;
18,8; 2) =3: C'.ddacion 14,27; c<mversacKM» 17,7; dMMwiofi 18«76;
edidificacion 13,76; entencian 15,31. 39,21; (yffcioii 19,41; ammw»
fracion 62,11. 3) = 8:petision H^^; parsians 19,37.
b) 36. Deutsches w ist wiedergegeben durch «r, j^ s. S« 41k
37. e vor lat a, a« ^^ franz. a, e, te, o za'ah : cHar 7,61;
ehartrelfiß. 14,100; cAar^rej? 11,178; c<nicAa«^21,23; voMdba19,87;
-c^ 43,40. 46,13; pot«r(^cA»er 54,55; chaims 10,179. — dbeoir
14,44; cheval 25,10; chemiges 11,23; oeehies 7,13; dkteres 11,18;
meschief 27,17; recAie/* 11,144; cerchier 43,35. — eAoM 9,183.
49,61; c^5e9 58,135. zu c^ Is: cangier 7,7; caii;o»^ 10,78. 32,64;
can;a5^ 39,103. cattpte 11,49; racat 49,60; roca^er 13,72; racaiaU
9,129. catY/s 9.129; cai 27,12; eambre 9,207; (wrtre 14^71,76.
34,17,19. cotYi/ 52,95,127. cargies 58,233; casftfat« 28,30. 34,7.
37,39.46,47; capitred3,\; cartYe 50,18. 52,56; ca«c2e56,l; capitre»
41,26; care/eic 23,34. - coseAO,S7. 58,31. co«es 13,72. 52,101,108;
ocotöon 18,95 immer so. — popelikan^ gailikan 32,101,102; keüs
9,85,114; ketivaüle 9,152; haretele 23,12. meskeanche 69.27; jbeü<
62,46; keu, meskeu 70,193,194; rekiejf 27,1; cerkies 23,2. crwÄi«
51,4. 55,3.
c vor lat. ae, ß, i zu chichiel 10,172; — chelee 14,71;
douchement S,25. 10,155; — chel, chist^ ches; puchel€s9y9S; merchia
8,64; chites 16,4; chisterne 20,8. conchile 32,42; racÄtnc 43,219;
cÄaws 8,65; chainiure 9,121; ochesist 14,52; rechevroit 18,14;
rechoivre 21,16; - rcchute 8,30.
zu c, fc: c<;/ 5,97,105 etc.; cei<5 9,92; ces 10,1. cerkies 23,2«
co»c/7e 31,2; cz^e« 32,24. 37,24. 38,32. 43,5. 46,47; 6'ercÄ/>r 43,35;
doiwetnent 46,10. — autenfikes (Coli ) 5,120; es&iucr 19,139.
Sonstige Wechsel von c und c/* in: cÄasc«« 10,35; cascun
10,145. 13,22. 18,29. 21,11,47 etc.
38. Schwanken zwischen g und j, 1) mit j* : wcnjot^ 10,119
nienjoient 40,38; menja 19,7G; cunjast 39,103, herber ja 65,68
jeunoit 10,60; ^wwoi^ 10,76; sourjoieyit 40,37; t?eti/ancÄc 58,98
desjeunast 10,67; desjeunoit 18,29; s«?r>»« 9,213. 10,144. 49.30
«<?r>2/ 49,52. 59,129. 62,129. — 2) mit ^r: wcnt/ot'/ 10,77. 19,74
65
mengier 10,81,98,121,126,129,136. 19,71 etc.; giu 27,36; gis90J^6;
geteen,2S', giste 70,\0b; ^riÄOt/ 19, 1 31 ; (/*»Oie»/ 19,126; mengte
19,97; geuner 39,31; geutie 19,9,70,258,266,267.
39. g im Ansiaul zu c:sanc26,39. 40,10J. ^3,220; loncd7,U.
41,35. 42,1.
40. k, c statt quiki 9,79,135; Jb'i7 9,28; k'a 9,167. 13,84. k'ieti
9M; preskedOfi^; — dusc'a 5,2,3. 9,88,97. 10,180; c'aidt«/ 9,145;
(fan 11,35. e'a 13,43.
41. qu statt c : quidoit 22,33; ^utV^o^^ 22,65; outrequidanche
30,36; 9Mi(ite5 52,73; quidai 55,60; ca^Ao^gne 30,89. 32,18; opos^
lique 32,17. ca^Aoft^ue^ 31,76; atUentiques 31,75.
42. Zuweilen Ausfall des r in: Aer&ev/o^e 12,61. 14,6; herbegagea
15,1. 19,26.
43. n; ausgedruckt durch gn s. -aigncy -oigne; und tt^:
resongnoit 7,89; menchoingne (Coli.) für menchoinge 14,39; co#i-
fraingnoit 60,32 ; maitttiengnes 62,73.
44. 5 vor folg. 911, n meistens noch geschrieben: blasma
54,81; blasme 54,43; hlasmes 58,23; au^mo5it€5 12,21. 46,73;
ausnwsne 22,9.
45. Inlervoc. 5 in den Perfectformen erhalten ; nur einmal
/eis^ 5,51.
46. Doppelconsonanz für einfache s. -irent^ -ire 2, -enne^
'ienne^ -ile.
47. Umstellung von -re in -er in 3 Fällen: kerroit 6,38;
duerra 7,101; celeberommes 54,109; während Umstellung von er
in re, s. Aue u. Nie. S. 62, nicht vorkommt.
48. 1. sg. prs.: tieng 39,58; apreng 62,162; renc 64,31.
49. men, ten, sen neben mon, ton^ son, vo für vostre, te, se
neben ta, sa; mi^ ii, si im nom. p1. s. S. 60. über sive pron.
poss. f. s. n® 9.
50. jou neben je s. S. 59.
51. le neben 2a beim Art.
52. Aus der Silbenzählung ergibt sich, dass vortoniges e vor
Vocal seinen syllabischen Wert erhalten hat in: eage^ vesteure^
beneois, seur, hingegen Schwanken in den Partip. vergl. u 2 und
ui 1, 2.
53. Im Futur unorganisches e zwisches Verschlusslaut und
r bei den Verben der 3. Gonjg. s. S. 62.
{Eß fehlen unserem Texte unter anderen folgende sonst beob-
achtete Merkmale: lat bet. d* gab stets ue, eii, blieb nie erhalten,
Aaag. n. Abh. (WJrtz). 4
66
8. Aue. XL Nie S. 59, -ta für tau s. a. a. 0. S. 63, e statt des
üblichen te s. a. a. O. S. 59, s für te s. a. a. O. S. 65 und CShev.
as d. esp. p. XXXVn, i für unbetontes ot Tor m s. a. a. O. 8166,
endlich ei für ^ aus lat a s. a. a. 0. S. 68 und Neumann: s.
altfr. Laut- und Flexionslehre S. 15,16.) .,
Aus obigen Fällen heben sich als Kriterien für den pc Ur-
sprung unseres Textes n*: 2, 8, 9, 10, 15, 16, 18 und 90 heraus. Der
Gopist ist ebenfalls ein Picarde. Die Heimat des Dichters ttast ach
leiaer nicht genau besüninien : einige Erscheinungen, wie 13,18 weten
auf den Osten des pic. Gebietes hin, andere, wie 6 und das nicht Vor-
kommen des et für i aus lat. a nach dem Westen.,— Der Name das
Dichters ist uns zwar verloren g[egangen (s. Jahrb. X 244). dodi
lernen wir wenigstens aus der Notiz am Ekide des Textes dieZeit der
Umschreibung seitens des Gopisten, sowie den Namen des letEtenen
kennen. Derselbe heisst Gerars de Monsteruel (Tielkldit
darf man bei diesem Namen an Montreuil an der Ganche, Wc»A-
xHcardie, denken) und vollendete seine Abschrift am 9. Deconber
1294.
Index der Reimwörter.
Derselbe soll nar zur schnellen Orientimng fiber die vorkommenden Reim-
wörter dienen, weshalb dieselben auch nur ein&ch alphabetisch ohne
Bücksicht auf ihre nähere lexico|[raphische ZusammengehOriffkeit angeführt
sind. Diejenigen, bei welchen jede nähere Bestimmung fehlt, sind im
Bimarium bereits angeführt and Können dort unter dem betreffenden Beime
leicht gefunden werden. — Die in den Glanures lexicographiques Jahrb.^ X,
XI, XIT besprochenen interessanten Worte (diejenigen, welche keine Beim-
Worte sind, sind durch einen * kemitlich) finden sich eingeordnet.
A.
a.
aaise s
aaisoit 19,54,102.
abaches prs. ttu2.(?) 2. sg.
van:
abaisner.
abandon 54,168.
abandonnoit 29,57. coli,
abandounoit.
abaUrent 56,22,60.
abeie 9,195,203. 13,53.
14,1. 17,16,30. 18,1.
19,5. 41,10. 50,92. 52,
13,68. 60,19,40,49,71.
62,22,148,157. 66,20.
41,15. 50,15. 62,
245. 64,43.
abeyree 54,229.
aberrer 22,26.
abigerie 58,46 «. Jahrb.
10,245. 11,148.
abit, abita, abite 8. K
abomimition 54,140.
abondanche 24,39.
abosmee port prt 5,91.
32,67.
abstentassion 63,43.
abstinenche 7,65. 69,47.
astinenche 19,92.
abosions 40,79. 54,81.
achemineiNirtpft 61,54.
acheminer 40,10.
achena s. assena.
achesmee 5,70. 43,241.
achieve.
achieveroient 31,47.
aooisies 30,13.
aconipagnoit 19,73.
acompaigna 53,99.
acompaignie 48,59.
acomplir.
acost 8. Jahrb. 10,245.
11,143,148.
acoeta 44,40.
aooucheroit 6131.
acouple.
aoourant 70.125.
acounüent 10,10.
23,52 für acoururent.
acoostumanche 8,49.
aooustumeement 8,15.
acouvetes 58,62,238 t.
Jahfb. 10,245. 11,148.
acroire 30,2.
acroistera 63,29.,
adenta 52,130.
adeyin 52,48.
a4jutoire8, ^jutoirea.
adoleacence.
adrecha 24,44. 40,32.
46,82. 50,147.
adreche 43,160.
adrechie 67,8.
adrechier 40,68.
ae 52,9.
a&ire «. 7,15. 10,203. 11,
89. 22,3. 23,81. 34,33.
68
89,28^5,102.40,60.43,
58.45,17.46,186.47,9.
afidies 11,179. 61,42.
afermee 11,248.
affiutement 46,52.
afBiction 89,89.
ftflidon 19,41.
aflirent 31,52.
afhblement 43,145.
«iL
aflidon «. afflietioii-
alöle.
afoiraife 50,297.
agenoall» 81,15.
agiete.
Ägree.
agaillouiioit 53,32.
alianien 56,25,50.
aidaftt 59,109.
aiderai 64,26.
aideroit 43,69. 58,250.
aidie 65,87.
aidier 70,52.
aidies 50,115.
a1^, atue s. tkiYeprs. S^g.
aiea.
aim.
aioire s. -ore.
aiommes 70,95.
aioumes.
ajourna 27,44.
ajournee 27,8.
air, aire (=aerem).
aire (=areain).
aisie pari. prt. 10,116.
uisil.
aissele.
aine, aive s. aie.
ajutoires s. adjutoire».
ala 11,211. 14,41. 24,7.
48,39. 44,9. 52,27,93.
54,11. 60,3. 70,258.
alasmie 70,250.
alart 56,177.
«alef.10,24 9.JahrbA%
245.
alägaaehe 20,82.
alegenient 11,128.
alegie 69,^.
alegi^ 15|88.
aldne, cötL aUine56,142.
Alemaigne.
aler 96,3. 50»81.
älerebt 15,82. 28,45. 48,5.
50,189.
ales pari, prt 80,107.
aleare 52,24.
alens 53,52.
alianche 9,56.
aloient 49,24.
aloit 10,23. 15,39. 17,9.
19,31.
alumes part. prt, bSt2l3.
amaisnie 22,5. 52,40. 54,
47. 62,128. 63,6.
amaissent 62,189.
aiuasses pari. prt. 21,6.
54,160. 70,36.
ame s.
amee 23,27.
amenaisent 19,28.
amenast 46,30.
amendassent 50,310.
amendeuient 54,183.
amendise 55,87. 58,51.
amene 54,222.
amenerent 69,12.
amenge prs. ind. 1. sg.
amenoient 9,99. 69,12.
118.
iJOk »,
amenoifc 9,99,174 80^
«1^.46,7«.
ameioit 6^7. 14^.
WM «.
amei port prt 6^907.
atnuble.
amiablttbaeiit 50^219.
aminittnidon 02,11^
ätbinistree 50,182.
amit «. 34,5. 43,881.
amoifc 6,14,22. 8,68,107.
52,8. 54,51.
amortei58»118 «;/«Jbrk
10,246.
amonneste jpn. tml. Lip.
amouneste ptnrtprL 88;
257.
amounestoit 43, 1 52. 51 ,8.
65,46.
amour 11,85.
amuse 54,40.
anchien.
anchienne.
anchiüsour 56,87. an-
cisseiir.
anchoiB.
Andowerpien.
anemi.
aneniis.
angles 7,62.
aniaus.
anieuse 29,4. 43,99. 62,
111.
(39
anieusement 13,32.
anoiant 54,100.
anoit.
anonchoit 59,55.
ans.
antiqnite 20,16. 28,38.
41,54. 46,16.
antiquites,
antias.
Antwerpiens.
anuelment 20,20. 56,96.
anuieroit 61,25.
anuioit.
anuit.
anuitement 19,118.
aoines «. Jahrb, 10,246.
aoara 24,85.
aourassent 44,25.
aoure 70,255.
aouroient 46,168.
aoumee 27,7.
apaiomines 70,96.
apoisier 11,237. 70,50.
apaisies 30,14.
aparanche 22,55.
apareillerent coU. apä-
reillierent 37,36.
apareillier 26,5. 58,112.
aparellier 69,32.
apareillies 68,25.
apareilloit 11,61. apa-
relloit 56,144.
aparel.
ai)arellie 13,23. 40,71.
67,39.
aparellier 8. apareillier
aparelloit 8. apareilloit.
apartenoient 32,47.
apasieler 9,11.
apeUi 8,b9. 60,11.
apeler 62,145,189. 65,56.
apentichel.
apercheu 60,25.
aperent 41,18.
aperteiüont;^,87. 39,87.
40,40. 46,170. 50,167.
51,89. 52,69. 59,ä5.
61.30. 67,54. 69,75.
apesee 8. Jahrb. 10,246.
apetite 21,40.
aplainia 5d,80.
aplanie 57,22.
aplouvoieat 10,9. 17,2.
25,3.
aplueveinent 70,156.
apoftoient i0,l84.
apostasie 33,5.
apostolique.
aprendelit 54,195.
aprendoit 19,13.
aprendre 58,40.
apres 10,181. 17.38.
apresses 10,57.
apreste 62,258.
aprestee 24,51.
aprestoit 9,199.
apris.
aprise.
aprocha 27,34. 50,148.
58,113.
aprochast 23,19. 58,85.
aprochier 62,184.
aprochoit 19,47,113.
apuient.
apuioit 93,8.
aquellent.
aquelles.
aqueroit 12,18.
aquise.
arain.
araisonna co^. araiftouna
8,25.
arraisouna 50,^.
archangles 7,6l.
archisteres 8, Jahrh, 10,
246.
ardoit 16,7.
ardiire 47,80.
arengie 26,9.
arestoit 48,47.
arestison 11,159. 27,19.
argent 10,39,139. 50,303.
70,184.
arguerent 43,48.
arommes 63,53.
arons 70,92.
arousee 64,6. arrousee
69,71.
äronsoient 11,147.
arraisouiia i. araisounlu
arramis 50,216.
arrestenient 23,44.
arresturent 15,54.
arrierains 8. Jahrb. lO,
246.
arriere.
atrivent.
arroganche 42,14.
arroQsee 8. arousee.
art 31,9. 62,44.
artillans 60,68.
asambloit 43,248.
asegnouri 45,30.
asena 8. assena.
asenast 10,15.
asomme.
asonvissent 70,233.
asprement 47,40.
aspretes 66,18.
assaus.
L
70
^^^Msena 43,123. UM,
atmpe 8,93. 46,144.
avenement 52,35.75.95.
^^^ 4^,2. achetia 43,124.
atraper 34,11.
64,35.
^^H asena
atre «,
aveoir 10,145. 39.95.
^^^B ÄMenoit 10,1 lU.
atropeler 62.190.
58,191.
^F UKD8 30,86.
atropelerent 50,190,
airemflt 10,13. 54,177.
^H usiieDtir 70,23.
attachie «. atachie.
aveaoit 9,93. 10,59.138.
^B futseoit 19,65
attente 9,125. 70,78.
11.59,149. 12,8.
^B assertioiiB 32,11.
atente coU. 69,24.
avenroient coW./üraver-
^m aases 30,45. 54,15». 5$,
audienche 43,18.* 02,134.
roient 5S,138,
^H 147.59,69. t>1,43. 70,35.
66,28.
*aventrer 61,35 s,Jahrb,
^H Maidiielment 9,220. 54,8.
aodiena« 53,94.
10,247. 11.148.
^B aBsidutiiu 40,106.
aunmire.
aventure 8,71. 9,110.
^H aniie.
aumairea 70,181,
11.151. 14,53. 15,69.
^H wniat 20,9/ur UHäit, 37,1 5.
aumosnc.
16,1. 22,53. 25.3K 2\
^H assouagiü 09,59.
H.uiimoaiie.
47. 39,107. 43,41.193.
^^M aaaouuiee 5,69. i
aumosüiere 10.37. 21,8.
52,23,79.87. 53.49,129,
^^m aasauvie 62,5b,
24,81. 25,17. 1
54,179. 62.39. 63JB.
^H afiaijuvisaent 70,233.
aumoaniefes.
67,9. 70.106.
^^B aatiQenchäd'.abHimeQehe.
auna«t 10,68. 70,131.
aventurer 70,57 8, Jahrb.
^^1 aiacbie 43,iri. attachi« '
ans.
10,247.
^1
Äoatere 17,32.
arenu 23,53. 55,55.
^M atendent 54,196.
QutentiqueB.
avera 61,40.
^1 atendi 23,61. 50,2S1. 53,
autorisa 5, 100,
averee 56,77.
^m 89, 69,20.
autoriiäaat 31,33.
avere« 62. 178. ^H
^H atendoient 15,68.
autorisie 36,27.
averoit 54.97. ^B
^m atendre 14,40. 20,66. 43,
autoriBie» 5,tll. 42.9.
aTerroient J. avenroieot. |
110. 56,10. 58,39. 62,
autorite 33,15. 34,27.
aversaire 53,88, 54,148 J
109.
39,3. 46,15. 50,28. 58,
58,72, 1
atendue 62,109.
163. ftuctorite 28,18.
averaiie 46,69. 62,6. ^fl
atestee 59,21.
autorite« 54,108.
avertist 50,123. ^^
atejiloit 5b,26.
autrement 10,;^6. 70,60.
HviM 50,301. 58,l85w ]
atiree 10,66. 13,68.
avalee 48,62.
^^H
atireemeat 39,83,
avalerent 28,46. 45,6.
aviegne 62,67. ^1
' atoucha 19,b8,
avancha 14,88.
avint 9.87. 22.1. 26.9.
atouchaat 2:i.20. 58,86.
ttVäDchies 54,64.
47,11. 50,191. 54,1.
atouchoit 10,48.
avauchoit 16,19.
58,195,222. 59,9.
tttour 10,172. 56,186.
aTant 25,33. 27,39. 28,2.
aviroune« 62,119.
67,80 «.JaAfk 10,172.
43,23. 50,311. 59,99.
avirounolent 10,26. colL :
atraire 13.77. 34,10. 54,
uviintage 19,157.
für avironnoient.
15, 58,15.
avariiae 36,14.
ATu 43,120. 70,241.
■
^^^
1
■^
71 '
^^M
1 avoia 14,85.
baptwie 46,153. batisie
besoing 10,169. 52.82. ^M
avoie.
40,42. batisies 51,24.
55.10. 56.82,169. 58, ^H
avoient 8, U 5,121. 9,62.
Baptiste.
151.253. 65.10. ^H
10,150. 13,85. 19J6.97.
barbnrine 40,21. 46,31.
^H
24,9Ü. 40,25. 43,49.
bariaiaus.
beatial 46,2.1 ^H
46,50,
baronnk 12,10.
beu 52,34. ^M
ftvoierent 43,ir>ö.
baroüs 70,91.
hma 19,7,83. 52,56,122. ^M
avoir s. 9,7fi,9l. 10,45
ba».
Biaucttire. ^^|
U,186. 36,5. 51,37.
boüton 7,28.
biuuB. ^^M
63,26.
batirent 31,51. 56,21.
^^1
avoir tnf. 9,75,92,118. j
batisie, battsics s. bap-
bitiDi 13,65. ^H
10,40. 36,0. 39,57 für
ti»ie.
bienvegna 52,25. ^^M
a?0it, 53,23,44. 54,169.
batre 56,16.
biere 69.43. 70,»7,107, ^M
55,33. 59,91. 63,25.
Uüde 70,164.
140,202,229. ^H
avoit5.68. 8,67. 9,47,171.
BaudereE.
bilaire 7,91 s. Jahrb. ^|
10.3,24,125,137,192. n,
baudoire 7,107.
^M
6,84. 15,40. 17,6. 19,
baut 59,13.
biae. ^^M
100. 20,44. 21,13. 22.
beanche 69,28.
blastemoit 30,68; coli ^B
17,63.23,1,8,21.39,82.
bei.
blaatenioit 46,31. 1
41,37. 43,70. 52,5,17.
hole 5,84. 43.244. 54,66.
blasterge. ^^M
58,133.240. 60,58, 61,
belement 50,34,
blaatenges 53,84. ^H
21. 62,31.
be1eal5,4. 32,45. 43,254.
bleche, ^M
avommes 50,270. 61,1.
44,41. 58,131.
boe 57,13. ^H
63,20.
belbä 34,15, 50,214,264.
boine s. bonue. ^^M
avonmes.
53,115.
boiDement 6,1^. 20.79. ^H
avons 5,17.
beDbanche 42,21.
24.83. ^1
aroae #. 70,17.
benefiflse.
boire. ^^M
B.
beneßsaea.
bon 5,9. ^H
bacheler.
benci 8.64. 22.46. 26,37.
bonne 8, 102. 10,86, 42,44. ^H
baerent 54.54.
beneichoTiB 18,15.
bone 7,93, 24,6. boiöo 1
bagoit 69,73.
beneoia.
5,31, ^J
bail^.
benevolense 24,23.
bona 7,82. ^M
baiaier 11,238.
b^nignemeiit 70,178,
boote 54,129. 56,1&L ^H
balauche 29,39. 40,70.
b«mgnit*; 43.68.
boflcage 53,8. ^H
baknt 15,48.
bergerie 40,138, 63,13,
Bourgoigne. ^^M
baleries 54.19.
beaans 70,112.
boura ^^t
ballie 8,9. 13,36. 30.26.
beaoigne.
boura adj, ^^H
35,11. 62,71. 70,28.
be»oigneu3 10,47. 25,2.
•boute«. (en coroie) 32.66 1
balliere 8,96. 31,24.
39,25. 70,174-
8. Jahrb. 10,247. 11, ^J
baoit 53,6.
beaoigneosea 11,48,
144.148. ^M
78
boniet pari pri. 48,10.
boiitie 54,132 « JäkHf,
10,248. 11,144.
b'raaille«./aAfd. 10,248.
Brabenchien 40,20.
braeheiu 9,147 $. Jahrb.
10,248.
braire 55,38. 70,157,221
$, Jahfh, 10,248.
braift 55,40.
brasae pari, prt 54,214.
Bretaigne.
BretoDS 11,2:)9.
briseroit 61,26.
brisoient 56,23.
Briase.
brocbe.
bniaine ^,28.
borent 52,59,140.
barnie 62,9.
burnir 1^3,42 $. Jßkrb,
10,248.
bat.
C.
caboijes 24,68 8. Jahrb.
10,248.
cacfaaot.
cachie 23,26.
cachier 56,157.
cai 27,12.
caiere.
caignoient 10,25.
caines.
caitivison 9,158.
caitivisons 9,108.
Galais 5,2.
caloir 62,169.
caloit 19,32. 50,242.
calour 65,53.
cambre.
camoarie« 15,77.
campionB 81,64.
cancbele.
canchier 56,146.
cangie 11,49.
canjoit 10,78.
canon 60,1.
oanta 61,85.
cante.
cantiaus.
cantoit 70, 213.
capele 23,11.
capitres.
carbona 16,14.
Carcaaonne 58,44.
carchiea 56,12.
carchoit 10,818.
carite 10,43.19,93.39,74.
§0,18.W. ß2,Hl.
caritea 7,38.
cturlit 59,76 a. JaAf6.
10,249. 12,110.
carneua 7,44.
carogne.
Carole,
carolent.
cartrieres 9,165.
caacim 21,11. 26,13.
cascune 5,48. 7,85. 21,47.
68,8.
casse 59,47.
castiaus.
castioit 58,9.
castoiea 54,236.
cathoire 8. Jahrb. 10,249.
11,149.
catholique.
catholiques , catholikes.
caucheniente 9,126.
eaoehitt 50,117,
cavetlra.
e^lOmr^a^mm 54JM.
celee 43,77, «9,381
celeement &8,2l9.
celea 58,i32L
celloi «. cWni.
eerehier 4335.
otHaine 88,19fL
cerMmmettt 5,98. 41.^
cerWfift 48,15.
obainturßll,66CML/br
eh^ipiuijo 9,181.
dqüakires 9^1f
«hpi^ pbugpi.
dielee }4Jl.
ohekr 49,71. 188,146.
c)ißleajMnr^frl5%H.
ehialoi.
cheli 48,53.
chellea $.
chelier 52,43.
chelui 9,139. 20,36. 23,29.
32,52. 34,1. 36,14. 53,
123. 58,3ß, 6^,260. oeW
5H,87.
cheinina 48,1.
chemina p^rtprt 5031-
chengla 49,65.
cheoir 14,44.
chetive 48,27.
cheval 19,18. 69,16. 70,
137.
cheyalerie 11,71.
chevaachier 56,145.
chevanchoit 47,19. 50,
119. 6ß,3.
chiaus 8. chaua.
73
chiefll,143. 24,36. 28,90.
50,255, 52,113.
chier 56,X02.
chiere.
chierea.
chieri 45,29.
chierir 29.19.
chierist 5,110.
chiers.
chiex.
chifla 53,81,82 «. Jahrb.
10,249. 11,149.
chiiuentiere.
chire.
chisteme.
chite 7,106. 28,17.37.
33,16.50,27.58,154,164.
ciie 37,24. 44,33.50,17,
85,138.
chites 19,107. 30,54.
cites 37,39. 43,5. 49,6.
choae 49,61. oose 58,31.
choses 58,135.
ohoaque.
chrestienne s. orestienne.
cinquante.
cismatiques.
cista 31,25.
cite $. cbibe.
dtes «. chites.
clamoit 8,108.
Glaudication 20,40.
clere 67,62.
clerement 68,21.
clergie 38,12.
cleoa. *
clines 65,2.
cloche.
clofichier 43,224.
clofiduerent 44,21.
Ana«, n. Abh. (W
clodt 21,10.
closure 15,70. 61,34.
closures 15,43.
cofres, coffrea.
coi, quoi.
coiemeni 19,129. 58,94.
cois 8. 29,56. 70,93.
cois a4j. 70,94.
coise.
coises.
coisier 26,28.
coisirent 28,41.
colafisier 40,53 8. Jahrb,
10,249.
colioient 50^180.
Columbe.
combatoit 40,77.
combatre 7,29,30.
comiuanda 30,94.
commaDde part. prt,
11,213.
commandemenB 46,105.
54,201. 62,203. 64,39.
comniacdement 8,4. 11,
209. 31,28. 36,20. 50,
122,188. 52,36. 54>184.
. 62,231.65,14.69,51,76.
commandoit 9,44. 20,81.
comman-je.
commans prs. 1. 8g.
commenchement 11,11.
17,35. 39,124.
comiuent 41,67. 70,228.
commendanioii 67,45.
commenst 53,15.
commanauaient 65,61,
commune 68,7. 69,50.
communement 32,88.
39,84.
compagnie 12,9. 15,51.
irts).
28,36. 87,81. 43,100.
46,111. 49,10. 67,43.
69,10.
compagnie« 38,28.
compaigne.
compaignie 39,69.
compains.
coupassee 69,37.
compassion 6,28. 19,42.
40,110. 56,168.
coinpatiens 46,40.
compimctions 11,140. 40,
108.
concbile.
conclus 32,60.
Concorde 46,63.
condiüon 20,2. 38,39.
confes 48,57.
confe8i'ion7,18. 58,53,77.
confessor.
conforta 50,101.
conforteroit 9,186.
confortoit 46,162.
confusion 30,50^0. 55,25.
70,204.
coDgregaoion 59,4.
congregations 13,64.
conjoi 43,208.
conjointure 43,194 #.
Jahrb. 10,249.
conjurer 56,125.
conneatables.
connoissoient 24,70.
connurent
conprovincial 38,31.
conquerre 11,78.
conqueater 62,102.
conroi.
conscience 39,68. 48,17.
con8cienche7,4,20. 14,8!^.
5»
74
46,07. 55,15,92. 56,
161.62,221. oonwiense
19,52.
conieilla 8,60. 32,69.
59,82. conaella 60,55.
conaeilUit 50,126.
coDseilUe 62,261. 67,40.
oonseillier 39,32. 59,90.
comettier 69,31.
conaella «. conseilla.
conaelle 50,248.
oonselles.
ooiuellier 8. conseillier.
coiuellierent 53,112. 58,
165.
oonsentableB 49,46.
consentir 43,84. 70,24.
Conhtsiritinol)le.
oonateiee 62,246 s.JähHf,
10,250. 11,149*
oonatengier I0v97.
coDtaminoit 35,23,
contechoit 39,90 8. con-
techier Jährh. 10,250.
11,149.
coDtenement 5,115. 58,3.
contenoit 53,12. 55,6.
69,54
conter 49,28. 52,101.
•contien 28,5 s. Jahrb.
10,250.
continenchc 46,67.
continuens 40,105.
conirainte.
contraire 6,23. 7,92. 28,
06. R4,9. 43,54. 54,60.
62,92. 66,6.
coDtrait 20,25.
eontraite 21,82.
contraiiare 20,105.
coniralieus 533-
oontralieufleB 32,58.
oontrebat.
oontrebatoit 40,78.
contrediBent
contredit 16,12. 46,100.
53,21. 56,127,128.
coniree9,4. 11,247. 40,48.
42,41. 43,197.
oontrees 14,64. 32,8.
contreatoit 80,64.
coniritioiM 40,107.
contruiB.
contomache.
contfunaae.
coQvenable.
convenanche 62,49. oon-
venenclie 11/^^15.
cosyenist 19,11. 50,109.
54,178. 56.150. 67,14.
conyenoit 26,1. 29,58.
49,40.
convenacion 17,7.
conversations 50,23.
\ conversoient 17,24.
: coDTertir 32,49.
. conviegne 62,68.
; GODTient 19,90.
' convint 22,2. 47,12. 62,
182. 70,226.
convionnoient 43,27.
convoient 15,90.
convoierent.
convoioient 70,142.
convoioit 15,50.
convoitie 62,107.
convoitise 5,57. 53,10.
couvoitise 51,36.
oormfe t.
coidele 11,61.
eoreiuDMit 7,79.
oon (ssoorpot)*
oon (ssoteBoa).
00« 56,155.
oote $, ohote.
COM jpn. 3. if .
oortiere 48,1«1,171. Ml
186.
oottieret.
cotele 11,52.
ootoi.
oonohait 19,123.
ooaehe.
ooQchier 68,189.
oonloni.
coupablet.
coaple.
ooara^ 87,10. 40,40.
50,5,77. 58,59. 70^15.
corage 14,5.
courages 45,54,173.
courecha 63,67. 56,79.
conrecbie 58,132. con-
rouchie 1433.
courechier 6,30. oon-
ronchier 16,16.
courechiea 27,28. 56,86.
conrechoit 56,31.
couroit8,85. 30,56. 37,9.
69,70.
courone, coaronne.
courouchie 8. courecbie.
conroiichier*. couriecbier»
courroient 54,61.
Courtrai.
coururent 50,210. 62,173.
75
courut 30,15. 56,189.
69,21.
cons turne, coutume.
Gouvent 9,134. 17,14.
50,99.
couverture 50,62.
coavoiiie 62,107.
couToitise 8, convoitise.
couvrir 15,12.
couvrissent 28,73.
*cranqae 57,9 «. Jahrb.
10,250. 11,150.
craulla 15,76.
cravente 60,22.
creaDche 5,43. 10,176.
20,41,83. 22,31. 26,31-
30,35,91.40,69.43,114-
46,14,83. 48,34.
creant coü. 62,59 {für
errant).
creatonr 10,171. 56,185.
67,79.
creature 55,28. 61,33.
crei 22,45.
creiasent 46,58.
crei8t5,109. 14,60. 23,39.
70,219.
cremoit 6,13,21. 52,7.
54,52.
crener 42,29.
creoient 46,49. 53,108.
creoit 8,117. 20,43,51.
Crespien 46,38.
cresUen.
creBÜenne, chrestienne.
cresienne.
crestiena.
creuce.
erevani 59,100.
creverure 62,40.
creroit 19,133. 50,128.
cria 24,47. 52,143. 53,71.
crie 52,124 s. Jahrb. 10,
250.
crierent 50,265.
Criinaire.
criines.
crioit 24,13.
cria 70,107,149,205.
Oiat 14,59. 26,34.
crocha 58,114.
croche «. Jahrb, 10,250.
11,150.
croi.
croient.
croire8,82 19,139.40,87.
58,24.
crois 8.
*croi8tra8. Jahrb. 10,251.
croit.
cruaute 54,148.
orurent 53,228.
cubiculaire.
caer.
caltivent 54,141,194.
cunchioient 34,32.
eure 8,90. 9,36. 25,32.
28,51. 37,48. 39,14,5».
43,10,233. 46,27,96.
49,30. 50,221. 51,9.
52,80,83. 53,28,50. 59,
73.62,13.63,17.64,31.
67,10,49. 70,145.
eures pari. prt. 42,3.
carieu835,29.41,45.60,63.
curieuses 9,74.
D.
daeraine 5,75.
daigna 52,72.
damage 5,88. 27,9. 56,63.
58,188. 68.12.
dame.
dames.
damoiselea 41,8.
damoisiaus.
dampnerent 82)89.
dangerer 39,15 «. Jahrb.
10,251. 11.150.
dangier 10,122. 19,72.
56,16.
Dathan 31,46.
Datiens.
debas.
debatre 58,181.
deboinaire 24,77. 34,51.
40,59. 45,26. 64,9. 70,
134 debonnaire 43,64.
deboinairement 1 0, 1 56.
20,38. 04,11. debon-
Dairementl0,35. 53,61.
deboinaires 35.10. 43,91.
70,182.
deboinairete 8,61. 11,227.
40,65. 56,52.
deboinairetes 50,227.
debrisoit 10,106.
deches 62,249.
decheToient 34,31.
decembre 62,187.
decheust 11,36. 34,14.
deehevablea 24,96.
dechoivre.
deehut.
dedia 39,7.
dedient. «
dedieroit 7,10.
dedioit 10,58.
deduisoit 51,45.
deffaisoit 54,96.
. 76
deffeodi 56,118.
deffendoieat80,76. 70,88.
deffmdro 58,66.
deffigurer 28,91.
deffigures 49,49.
deffbui 48,207.
defin 81,71.
defin pr«. 1. $g.
definee 48,26.
definement 61,55. -
defois 86,2. 69,65.
degoutant.
degoutoient 11,148.
dehon.
delacha 21;81.
delachoit 82,61.
delai 53,65. 68,4.
delaier.
delfttion $, dilalioB.
delideiu 42,7.
deliM 11,28.
deline« 46,115.
delit.
delitablea 70.120.
delivra 5,26.
delivrea4;.9,179. 43,93?.
51,1.
delivrement 24,79. 62,80.
deliyroit 9,86. 10,29.
demain 11,182. 55,73.
demaine «., ad^.
demaines adj.
demaloit 70,76.
demande 56,98.
demandenient.
dcinander 11,178.
demanderent 11,245.
demandoit 20,82.
demenoit 56,35. 69,53.
dementer 64,4.
demetent i0,t06.
demetoient 62,100.
demetre 19,121.
demeure c. 60,7.
demeare pr«. 1. 9§.
detnie 59,68.
demift 89,115.
demoiuitm 44,24.
dQmoura 11,208. 28,46.
48,14. 54,154.
demonrancfae 67,22.
demourer 8,55. 49,41.
56,126.
demouroit 80,35.
demoustranche 50,250^
denia 58,270.
denien 9,181. 25,22. 50,
48. 56,49.
depara b8,7.
det»arteinent 52,70.'
departi 25,28.
departir 48,252.
departirent 25,15. 54,240.
56,130.
departoit 18,25,26.
depechier 40,54. 68,18.
depechierent 62,176.-
deprierent 53,122.
depriBoniioit 9,78.
depuliaissent 24,93.
depuliie 52,106.
deputairement 40,16.
derriere.
descarchoit 10,87.
descenderont 7,99.
descendi 67,65. 69,85,86;
dessendi 69,19.
deecendoient 8,41.
descendre 56,9. 58,215,
216.
dewettdu 9WL «0^
deioepliiiM 1747^-
deMUcoit e8»10.
deioipUM 17^2.
dewiaim 1945«. 6Ma.
detdaii«.
dMclairok
dMlaivfer Be»ia0.
deiooiifortai 70^
descoofortoienl 41^71.
deMOBaeillle 58^8?.
deaeonselUei 18,il.
64,16.
deecorde 46^
dMeoQYri 16^*
donriro 9,156.
dMom 70»1I0.
dewsrirt 7^.
detorite 84,40.
deieroart 28,lft.
deserochier 68^17.
deidedst 81^01
deidire 81,77.
deeenortoient 48,7fiL
desera 63,24.
deservent 51,20. 54,146.
deierri 40,114.
desenrir 20,6.
detespere parL pri. 50,
177.
desesperent 48,184.
desesperoit 48,158.
deseure.
deshonnesie 58,27.
desieroit coU, desirroit
5,12.
desir 8.
desir prs. 1. sg.
desiree 56,78.
desirroient 40,52.
77
desiflscs 46,155.
desiat 8,76. 20,118. 50,
165. 51,51. 58,18.
desjennast 10,67.
desjounoit 18,29.
deskevillie 50,157.
deskevilliet 15,70.
deslacha 21,31.
deslachie 70,84.
deslachoit 82,61.
desloial.
desloiaus.
desloiet 50,259.
*deBma,nepart.prt 49,85
8. Jahrb. 10,251.
dearoesnre 42,5. 52,88.
desmesores pari, prt
42,4. 49,50.
deanoees 50,258.
desnomllier 20,101 b.
Jahrb. 10,251.
desntioit 11,75.
desordenement 55,7.
58,82.
despendist 9,150. 89,
121.
deipendoit 25,8.
despendre 11,128.
despitent.
deapisoit 54,17. -
deapit 11 »78. 46,121.
54,29. 55,17. 68,107.
62,171.
deapite 48,105. 59,7,8.
desplaiat 41,28.
deaploia 29,54.
deaploier, Coli, desploij^r
20,102.
deapoiae 65,70 s. Ja^b.
10,251.
deapoalloit 11,62. 56,28.
deapriaea 62,25.
deapriaoit 54,18.
deapriaoonoit 9,78.
deapriaouner 12,28. 50,
289.
deapriaonoea 50,298.
desprouver 82,88.
deaprouvoit 32,81.
deaputiaon 32,75.
deaputoient 82,74.
dearaeea 54,190.
dearainable.
dearee 44,20.
desroaat 28,16.
deasaiai 70,25.
deaaendi 8. deacendi.
deaaeree 50,188.
deaaet 19,145 tf.deaaavoir
Jahrb. 10,252. 11,144.
destinee 24,52.
deatroit.
deatroitement 17,28.
deatruire.
deatruaaion 63,44.
deaieronllie 50,158.
deavierelliat 15,80.
dete.
*detench a 56,59 8. Jahrb.
10,252.
detenir 30,102.
detenoit 49,39.
determine 50,82.
detria 58,261.
detrianche 20,84.
detroiea 57,11 8. Jahrb.
10,252.
detruiat.
deus.
deuaae.
deaat 7,7. 9,64. 10,129.
26,7. 36,3. 50,129. 59,
84,59. 60,6. 61,20,23.
62,248. 65.49. 70,196.
deut.
devant 25,84. 28,2. 48,3.
50,312. 59.99.
deTeement 58,93.
deveniaaent 46,57.
deTenoit 9,144. 39,60.
devia 42,16. 58,262. 65,8.
devie 67,83.
devient 63,41.
deviera 59,43.
devieroit 62,126.
deyin adj. 52,138.
devina 62,166.
devine a(^Ml,224.20,100.
30,98. 37,58. 60,59.
devinrent 46,124.
devint 41,60. 42,11. 43,
202. 56,5. 61,37.
deriae 8.
deviae pr8. 3. sg»
deviaee 5,6.
deviaer 50,131.
deviaera 5,20.
deviaerent 70,102.
deviaoient 70,9.
devisoit 29,35.
deviaommes 62.82.
devocion 8. devotion.
deyoient 10,136. 11,70.
58,137.
deyoit2],4. 50,127. 52,18.
56,30. 56,139. 68,156.
devommea.
devotement 8,3. 14,24.
18,28. 24,84. 43,88 50,
121.52,53.65,13.70,264.
78
deYolion 6,27. 9,t28. 15,
19. 18,7.19,16. 41,M2.
48^ 50,42. 52,125.
deTodon 18,75. 18,7.
devotioiu 11,189. 48,16.
doTonree 1631.
derroit 11,42.
diable.
diable«.
diacre.
die 80,4.
diemenche.
dierverie 80,108.
diete.
dieter 10,14t. 84,18 8.
Jahrb. 10,252. 11,144.
Diea.
difEunes 58,11.
diffiBrense 7,96. 10,70.
89,67.
digne.
dignite 84,45. 89,4^8,78.
dilacion 14,27. dilation
9,58. 11,128,208. 15,
19. 19,16.40,4.52,126.
delation 18,8. 89,6B.
dilection 39,40.
diligense 19,51.
dimenuisoit 10,105.
Diocletiens.
Dionise, Djooise.
dirai 62,150.
dire 9,155. 26,29. 27,60.
89,94. 40,102. 45,7,22.
48,44. 50,280. 53,60,98.
58,34,119.61,59.62,62.
dis (= dies),
dis (= dictos).
die prs, 2. sg.
disans 13,47.
diadpline «. 9,9.
ditcre 19,148.
disent 59^2. 68,2.
disete.
diime.
difloient 62,54. 70,10.
disoit 11,67. 48,19.5836.
56,164. 58,218. 59^6,
64. 61,5.
ditonmeB.
dist 6,35. 14,45. 19,142.
26,97. 2237. 24,45.
82,9. 44,29. 55,1137.
653.
dit «. 1636 für diät,
46,99.
dit parL prt 53,22.
55,82.
dite 10,50. 24,49. 28,39.
82,21. 48,42.
ditea 59,25.
dition 20,1.
diveTsemeiit 12,34.
diviser 50,131.
doctrine 8. 17,41. 30,97.
dotrioe 37,57.
doctrine part.prt.ll,il^.
doctriner 40,9.
dois.
doit
dolans 2731.
dolant.
dolante.
dolereuse 43,35.
dolour 28,83. doulour
24,26.
dolouserent 64,1.
domage 56,63.
domatisast 3 1 ,34 8. Jahrb.
10,252.
doB 1841. 14^74.
doiii»ll,24S.diMiMM4.
2538.
domiMt 50^ diwiMiil
55,14.
donne lOJOl.
donii« gn, 3. lys.
doonee opILdaiuMe 21^
11,25.
donner 12^27. Ukg2L
donnermt 8230.
doniiaB 62;26b
donnoieat 13,73.
doBBoiet 70,170.
donnoit 9,77. 11,70.
doonoit 1235, (M.
donnoit 1134.
donques 48,177.
d(nia 731. 1134a
dorei 1136,240.
dormitoii«.
donnaieBtl9^105. 58303.
dormmt 27,18.
dotrine «. doctrine.
doubletnent 24,80. 48,
146.
doucement 46,10. doo-
ohement 10,15& 20,
37. 23,15. 27,23. 4631.
61,29. 62,282.
doachoar 24,25. 43,174.
doalour 8. dolonr.
douna 8 donna.
dounast 8. donnast.
dounoit 8. donnoit.
dousaine.
douta 43,58.
doutanche 24,40.
doute.
doater 58,121.
79
*drancle 19,44 8. Jahrh.
10.252. 11,150.
drecha 24,43. 58,90.
drois.
droiture 20,106.
droitarien.
dachees 14,63.
dure adj. 39,13. 54,180.
59,74.
dure prs. 3. 8g.
durement 7,89.
durent.
duroit 18.30.
dut.
S.
eage 7,5. 8,104. 10,208.
19,158. 30.23. 85.28.
39,30. 40.111. 54.38.
62.2. 67.26.
eages 12.4.
edefia 15,6. 29,53.
edefiement 11.40. 12.13.
edefies 54,235.
edefiaes 60.33.
edefisse 60.23.
edi6cation 13.76.
edifications 51,54.
edyote.
efficasse.
efflechie 8, Jahrb. 1 0.253.
11,144.
efforcha 55,41.
eiforchier 6,29.
effora 50,218. 60,28.
effraes 55,53.
eifreement 48.17.
efi&eerent 43,133.
eflreoit 62,64.
effroifl.
effronte part prt. 54,130.
effndon 20.86. 40,100.
eglise, glise 19,115. 46,
71,126.
elanchoit 16,20.
elas 70.161.
elecdon 37.19.
eles.
Eloy.
Eloya.
*embargie628.1 1 8.Jahrb.
10,252.
embatre.
embechonee 62,16 8.
Jahrb. 10,252.
exnbeconnes 62,120 8.
Jahrb. 10.253.
embla 49.66.
emblaes 30.108.
emboes 57.12.
embracha 43.150.
embrachie 43,111. en-
brachie 40,72.
embrachissiemes.
embrases 58.214.
embuchie 62.17.
embut 52,57 8. Jahrb.
10,254.
euiparchies 56,11.
empeecha 54.106.
empeechie 58.128.
empipelores 11.55 8.
Jahrb. 10,254.
emploies 50.98.
emploioit 8,91.
empoignie 21,24.
empoise 7(».98.
emprifle.
enameriB 7,68 8, Jahrb,
10,255. 11,150.
enbrachie 8. embrachie.
encaine 56,109.
encainer 54.165.
encainerent 50.211.
encanchoit 56.4.
encitoit 46,172.
enclinee 32,15.
encliner 30.82.
endooit 26.12.
encloe.
encloees.
encoloare 37,8.
encontrast 10,41.
enconyenient 32,80.
encorel7.21. 22,48. 28,70.
54,211. 56.89.
encreuce.
encrones 28.11.
encroates 48.9 8. Jahrb,
10,255. 11,151.
endete 9,142.
endita 55.4.
endrois.
endroit
endaree 62.7.
endurer 28,92. 70.58.
eofanchons 6,4.
enfanta 61.36.
enfantoames 5.92. 32.68.
54^8.
enfermeies 58.237.
enfonrnoioit 8,92 8,
Jahrb. 10,255. 11,151.
enfrangelees 1 1.20 8.
Jahrb. 10,255.
eogaigne.
engignement 13,40.
engres.
engresse.
engrewete 56,51.
enlumme 11,174.
80
eulaminee 87,7. 40^47.
43,189.
enlnmiBoii 43,196 /Br
onlmniDOiioDti
enmaine 6731«
enmakat 56.178.
enmaler 26,4.
enmaloient 49,23.
enmenerenfc 50,212.
enorta 50,202.
enortement 11,225. 35,36.
enorterent 35,40.
enpeeehait 56^114.
eBpeocbie 58,64.
enploioit 1232.
enquesist 20,114.
enquisent 59,31.
eiiquituve56,lS«.JiEiM.
10,255. 11,145.
enreedie 53,41.
enreski 46,90 «. Jahi^,
10,255.
enroijerent 43,155 «.
Jahrb. 10,255.
enroues 28,12.
ensiinible.
eDsaucha 14,87.
enseelerent 70,245.
ensegnemens 46,106.
ensegnie 9,212. 46,112.
enscgnier 70,272.
ensegnoit 46,143.
enseuient 28,82.
enscrrc 41,58.
enserres 70,254.
enseveUr 15,11. 28,19.
enseyra 43,212.
ensi.
ensient 32,79. 50,284.
ensivioient 54,86.
enia 11,236.
entaisiiie 54,232 ». /dbfi.
10,256.
entalente 40.62. 68,94.
entames 58,1|.
entechie 14,80. 46,157.
entecbies 7,14. 58,56»
entee 10,55.
entendon 7,17,60. 9,127,
15,31. 19,138. 30,79.
39,19.40,76. «intmtion
8,125. 11,31.
entendov» 32,12. en*
tentiont 43,15.
eiite]id«iii6iit64,18. 65,51.
entendi 50.282. 52,97.
55,93. 62,243.
entendireBi 40,57.
entendoit 9,43,134.
entendie 11,124,166. 14^
39.78.30,42.58,65,16a
enteodu 60,51.
enten-ge.
enteilte.
cntention a, entencioiL
ententioDS «. entencions.
ontentius 20,3.
enterassent 28,32.
enterer 58,268.
enterine 69,8.
enterre 41,57.
enterree part.prL 70,258.
entesee 70,68.
enteates 59,22 i. Jahrb.
10,256. 11,151.
entier.
entiere.
entieren)ent5,49. 11,187.
13,39. 19,117. 20,80,
108. 39,38. 51,40.
entoitie 0^108 «./fliri.
10,95«.
entoitier 46^60 & MWk.
10,256.
eBtonr 8,52. 19^11, 43k
179.
eBinSM^19A.
entramit50,2l5«.M^
10,256,
entaredirt bti,lViB.
entredit 5531.
entree 50,181.
entremet 84,1.
entremetent 1030&. 54^
entnmeloii 10,96k
eiitieiDetn 38^4.
entremit 58»IO0,
entremisent.
entremiifc 5,28. 11,$17,
29,47. 3^10. 443A.
65,6,16.
entreprendre 42,46. 58,
159.
entrepreames.
entrepreture 53,130.
entreprifl 56,41.
entrepriae.
entreprist 42,27. 65^9.
entreaait 15,101. 43,61.
53,109.
entrcTttl 15,13. 19,17.
31,1. 69.15.
entrodaire 65,17.
entroduite 40,11.
entronisie 36,28.
entamule830,22 », Jükfh,
10,257.
enyaie 60,20.
^H
^ 81 '
^^H
envr*rnniee 30,30.
escommeniement 53,92.
^^^^^^^^^^^1
eavenimoifc 33,3, 35,27.
55,59,68, 58,106.
l^^^^^^H
envie &6JIjO.
escoraraenieiui 53,77.
e^liaoit 11,98. ^H
eovieua 60,64.
eacointneu 56,46.
eaiochie 30,57 «. Jahrb, ^H
envie impf. 2. ag.
eacopissoient 46,38,
10,253. ^M
envoie part prt. 1:3.24.
escorthn 55,42.
esmaioit 9,169. ^^M
eDVoiereöt 31,56. 55,61,
eHcoup^i-ai 27,38.
esmariä 70,12 ^H
euvoioifc 10,187,194. 59,
escouta 43,57.
eamanTillie 62,262 s. ^B
107.
e«coutant.
Jahrh. 10,257. ^M
enwain» enter Ü4,3,
eflcowter 58,122.
efimeraude 70,163. ^H
epars.
e«coutoiynt 24,56. b4M-
camerer 39,16. ^M
Erchenoaut.
e»crierent 70,43,118.
eHtuerveilla 8,59. 59,98. ^H
erent, ierent.
e*crire 39,93.
60,56 ; eainervella 59, ^B
ermie 46,86.
eacrit 30,37. 36,21. 70,
98. 60,56. ^M
errant s. creant.
128,20a
esmerreilloieiit 24,69. ^^M
errement 54,188. 59,103.
eBCriaent.
esuierveilloit 55,49. ^H
ert
escrite 10.49. 32,91.
eamerrellier 70,252. ^H
Mbahie 9.204.
eacriture S,72. 9,35,109.
esmerviltifiiej), Coli, es- ^^M
eebaliirent 15,92. 28,72.
11,1,137,152. 16,2. 10,
mervilliBaieii 46,148. ^H
54,174,
38, 28,48. 37,47. 42,6.
enuiieroit 7,9 t. Jahrb, ^H
esbahifl 43,119. 50,54.
50,61. 51,47. 42,« 19,
10,257. ^1
eMmh 4^.1S7.
225.
eBaiougo&Der 55,45 g. ^^M
e«cachier 54,56.
e«criture« 13,«2.
Jahrb. 10,258. 12,111. ■
eacaffaut 8,12.
escroele 19,44. 57,5.
eBniouvoir 11,185. J
eecan« 34,22.
eacroi» 15,73.
espaeke 58,22 8. Jakrhu ^M
eflcape 8,94.
escrutee 25,35 ». Jahrb.
10,258. ^H
eacaper 34.12.
10,257.
espainte 50,152 «.Ja^d. ^H
««caperent 50,306.
eictiide s. estuide.
10,258. 11,H5. - ^M
escapoit 22,64.
e«cmele8 39,50.
£spanegnieB 23.13. ^H
eecarne 7,6:5.
eajoi 5,22. 59,18.
eapaneis 2S,68 8, Jahrb, ^^
eac&rnisßeot 10,147.
esjoirent 70,110.
10,258. ^J
eacaachiroient 54,101 a.
eskiver 30,81, 58,172.
espardoit 16,8. ^H
Jahrh, 10.257. 11,151.
eakivoient54.85. 70,147.
espam. ^^M
eacaachiroit 53,38 s.
eekivoit 50,161.
espaaae 14,17. 1
Jafirb. 10,257. 11,151.
ealaifl.
espee 44,19, 50,205. 1
escaofe.
eslaissierent 28,88.
esperanche 20,31. 43,113. ^J
escole.
etlassier 46,104.
50,249. fl
escommenia 58,79.
eslicbon 9,182,
espere 8, ^^|
1 escomnienie 53,76.
eslirent.
espen 43,181. ^H
^^^^ Amg. II. Abb. (Wirt
Ä).
^1
82
espeiis 7,67. 11,172.
28,58,79. 51,31. espris
50,278.
esperitl6,35. 24,18. 40,34.
46,122.48,22,35. esprit
7,32.
esperitable.
eeperitables.
esperitueus 18,21.
csperoit 15,35.
osperouna 81,16.
espessement 9,104.
espiier 26,6.
espiriteus 17,22.
espirituelment 62,192.
esploita 31,26.
esploitier 46,59.
espoentee 42,42.
espoire.
eepris, esprit s. esperis,
esperit.
esprova 56,53.
esproiivee 40,32.
espuisie 52,86.
espuree 62,8.
esqnel.
eBracha 58,218.
esraches.
esrachie 9,105.
esrachier 55,44.
esrachoit 28,93.
essaia 55,47,48.
cssaniplaire 54,147.
essauchier.
cssiaiie 69,83 s. essiaver
Jahrb. 10,258.
essilie 67,73.
essoigne.
estable.
establee 69,36.
estables.
estabU 27,57.
estabUe 9,38. 11,95. 14,2.
18,2. 52,14. 69,36.
establies 41,16. 50,16.
64,44.
establirent 37,38.
establissemens 54,202.
62,204. 64,40.
establissement 30,34.
estature 11,2.
este 34,19. 37,23. 41,39.
47,43. (24,65 ». eus).
estendi 43,184. 67,47.
estendus 27,47.
ester 62,101.
esterminee 32,16.
estinchelete.
estoie 6,6.
estoient 9,79,185. 10,135,
143.17,23.19,98.23,51.
24,55,89. 43,28,185.
50,142,204. 54,33. 70,
223.
eatoire ■= (stoream).
estoires.
estoit 9,200. 19,30.20,13.
29,36. 30,63. 34,3.
38,19. 43,151. 48,7,48.
51,7. 54,57. 55,10,19.
58,25. 65,45.
estorerent 41,17.
estonpoient 46,37.
estous.
cstout.
estoutio 54,131.
estoutierent 54,93.
estoiivoir 62,227.
estrainte.
estrange 67,29.
estranges.
estre 8.
estre inf.
estrelin 59,113.
estriYerent 70,33.
estroit.
estroitement 54,70.
estruis.
estruist.
estruite 40,12.
estuet.^
estuide, escuide cod.:
estuide.
esyanui 43,204.
esvanuie 19,50. 31,44.
esveilla 59,81.
esvellies 12,22.
esvillie 60,10.
eu 56,45.
eue 47,26.
eure 15,83. 60,8. 62,263.
eurent, orent.
eurete.
eus für este 24,65.
eussent 10,72. 82,96.
eust 5,96. 7,8,96. 9,111,
162. 10,107,130. 13,
34,88. 14,21. 15,33.
19,3,8,84. 28,9,62,65.
36,4. 50,151. 54,72.
58,96. 59,60,84. 61,19,
24. 65,50. 69,82. 70,
104,217.
eilt.
evangile, evangille.
eveskie 51,4.
exortation 11,18.
extraire 46,135.
SA
fable.
fables.
£ftche 8,
fache eonj. prs. 8. sg,
fache«.
fachies 64,20.
&conde.
fikignoit 46,144.
fai-je.
faule.
feilloit 10,99.
fiäinsist 21,45.
faintise.
faire7,16. 8,19. 9,18,124,
215. 10,204. 13,13.
15,55,86. 21,17. 23,32.
24,78. 32,14. 34,47,52.
39,17,27,79,101. 40,95.
43,63,143.46,73.47,10.
52,78,136. 53,87. 54,16,
59,113. 55,37,78. 58,
71,168. 61,47. 62,91.
64,13. 66,5. 70,99,133,
199,222.
faifl 8,
(ais pari, prt
fiusoient 19,75. 70,211,
224.
fiM«oit8,9,34. 10,1. 19,53,
101. 28,3. 39,92. 54,95.
69,74.
fiiit 14,61. 15,102. 43,62.
53,110. 56,38.
fiili 27,58.
falourdie 30,3.
faine (=fania).
fiune (= femina), femme.
fiuueleus 12,24.
fiamilier.
familiers b,lll. 25,21.
fantaaie 33,6.
üeintasies 58,35.
fausete 20,93.
faussaire.
feaute 54,144.
fecimes s. fesimes.
tecistes s. fesistes.
feist 8. fesist.
Felices.
fellions 8. lions.
felon 59,5.'
ielons aij. 53,33.
felonnie 28,64. 31,38.
50,224.
fernes 8. femmes.
femme 8. fame.
femmes, fernes,
fendi 67,66.
♦fendofle 49,60 8. Jahrb.
10,258. 12,112.
feneroit 62,34.
fenie 11,132. 67,44.
fenir 7,78.
fera 5,19. 20,77. 62,223.
ferai 27,37.
feri 43,182.
ferlin 59,114.
ferme.
fermement 43,82.
feroient 7,49. 14,8.
feroit fut. 55,51. 58,249.
feroit impf. (= fe-
r(i)ebat) 43,176.
ferrai (von ferire) 53,78.
ferrees 11,15.
fers.
fesimes, fecimes.
fesissent 54,171. 68,15.
fesist 6,12. 8,7. 9,49.
11,206. 14,51. 31,29.
47,5. 50,166. 51,52.
52,119. 53,126.54,216.
58,241. 70,240. feist
5,52.
fesistes 50,66. fecistes.
fesque 56,9 8. Jahrb. 10,
259.. 11,152.
feste.
festivites 54,107.
festoit 20,14. 88,20.
fi.
fiaissent 24,94.
fianche 5,44. 11,229.
fier.
fiere.
fierent 53,121.
fievreus 10,74.
figier 56,69.
figure 62,220.
fin 22,21. 31,72. 70,277.
fina 58,269. 61,7. 62,165.
fine 51,27.
finera 58,198. 59,44.
fines 62,167. 65,1.
finoit 40,24.
fioit 48,74.
firmament 11,142.68,22.
fisent.
firrent.
fist 10,173. 14,46. 26,33.
27,31. 47,6. 60,79. 58,
242.
flagranche.
flair.
flater 70,8.
Flavades.
fleche 8.
«fleches <u^'. 52,113 8.
Jahrb. 10,259.
^■^ nooblroient 31,48.
froia.
gart. '^^^H
^m fleur8.
froisaiea 15,78.
GaacoigBd. ^^^H
^P floteB.
frouee« 50,257.
gaadenche 67,78. ^^M
ioL
fraia.
gebi 8,84. ^H
foie 11,50.
fniitefierft 56^.
gcmi 8,63. ^H
foire.
fu s.
genim&e 43,42. ^^H
foia i= fidea).
fa prt 3. sg.
getnmeea lt,16. ^H
foie {^ vicem).
•fuel 10,56 s, Jahrb.
general. ^^M
foißOD 9,157. 10;21,I8&.
10.259. 11,145.152.
generasae. ^^M
32,76. 56,13,44.
fuer.
genea 39,24. ^H
foiaonne, coli foieoune.
fui 27,11.
Geoeviere 29,27. ^^M
foiflonnera 63,30.
fmr 48.55.
gen 8 ^^H
foiRoiina 5,33.
fuirent 46,114.
gens adj, ^^H
foie.
fiÜBsent 50,172.
gt-nt Ä. 10.40,140. 15.22. 1
folement 42,17. 58J05.
fuoient 43,117.
22,3.'i. 28,2g. 50,33,304. 1
foles.
fumes prt. 1. pl.
56,30. 70,!83. J
folie28,i>3. 31.17. 50,223.
furent 15,53. 41,34. 43,
gent atjj. ^^H
fondement 11,39.
227. 44,35. 50,209.
geeioe 6t.2S. ^H
fonderent 41,21.
52,60,139. 60,73.
^H
fooduient 8, souduieQt.
fumie 62,10.
geaiat 23,36. 43,126. ^H
fora.
furnif 13,41.
getee 23,28. ^H
fomne 54,221. 50,110.
füsaenfe 10,7L
geter 34,17. ^H
forsenoit 70,152.
geterent 13,37. ^^^^
fort 50,45.
ö.
getea 50,228. ^H
fosaoirefl.
gairee, wairea.
getoit 9,176. H
fouißsent 43,130.
Galcboide,
geune s. 69,49. 70,267, J
fourchonnerie 53,75.
gallikan.
jeune 7,3Q. VH
foTurmiere 42,36.
garandira 63,3.
geune pra. 3. ag. ^^M
fourmaiBe* 58.229.
garandiBe.
geuat 69,81. ^H
Franche.
gardaiasent 62,140. gar-
^H
francMse 9,178. 15,28.
dasaent 10,89. 50,309.
Giretaignes 38,18. ^^M
franchisea 46,102.
garde-
^H
Fmnchoifl.
gar gerie 46,85 3. Jahrb.
giaans, ^H
fremaua.
10,259. 11,145,152.
gi^ant. ^IH
freour 49,69. 54,176.
garie 24,72.
giaoient 19,106. 40,51. ]
frere.
gariaon 10.32,186. 24,30.
50,118,160, 58,204. 1
frere« 18,9.
34,23; wariaon 7,59.
giBöit 8,10. 20,27. 43,20. J
frichons 62,117.
19,68.
56,163. 58,217. ^M
Friaona,
ganaona 18,23.
gi»> ^^1
froidure 10,54.
gamement.
glaclia 55,79. ^H
85
gla4^1uer r*6,ir>S.
glachoit 32,e2.
glacboM 02,118.
gKjcr 11,146 9. glier
JßkMh. 10,259. 12,111.
glioieni 64,7.
glioii 11,112. 19,114.
gliae s. eglise.
glises.
gloe s. Jahrb. 10,260.
gloete s. Jahrb. 10.260.
gloire 7,108. 19,140. 20,
50. 24,97. 40,S6. 50.154.
62,206. 70,279.
glorefia 27,62. 52,144.
glorefier 54,152.
glorefierent 15,96.
glontfioit 18,19.
glorieus 70,122.
glorienae 14^7. 26,35.
56.65.
goole.
goate.
*goutte 56,9 8. Jahrb.
10,259.
goavernerai 43,95.
goavernereni 41,22.
gracc f. grasse.
graercBt 70,101.
granges.
grans.
grawe, grace.
grassierent 15,95.
grassioit 19,70.
grater 18,71.
gregneur 1 1, 190. gregnor
62,238, gregnour 13,50.
greoit 62,63.
greve part. prt. 23,^9.
grever 70,110.
prief.
griea.
griet
grietes 7,73. 66,17.
grieve 60,35.
gria,
grises.
gros.
Guanelon.
guerpirai 43,101.
guerpirent 56,129.
guerpist 8,05.
guerre.
guerreilon 13,12.
giierrioicnt 40,92.
guifie.
H.
habitacion 48,37.
habitacle.
abit 34,6.
abita 40,8.
abite 43,106. 48,41.
habitoient 50,141.
habitoit 46,171.
habitomes.
habundanche 22,56.
69,14.
haira.
baire.
haities 47,48.
haliegreraent 23,55.
*hanel 8. hener.
haoient 8,116. 13,86.
haoit 8,118. 58,5.
hardie 24,92.
bardienient 42,18.
hoxnoUe 8. Jahrb. 10,261.
hasta 28,53.
haste^ment 28,56.
bastiv^ineiit ^4,22^, ^\
67, 70,59.
bancbmt J»0420.
baossage 5S,7.
haut S,U.
hauten>«it 15,51. 55,60,
hechicrent 62,175.
hener 42,30 <;^, ♦haael,
•henol 42,28,30 «Jafcfi^.
1Ö.2G1.
herbegage 13,61, 14,6,
herbe^^agw 15,1. 19,26,
herUergerio 52,6T, iv3,14,
berlKMia 67,68.
beretique 30,90.
bcricboit 56,32 «. Jahrb,
10,261,
berlc part. prL 60,21 $.
Jahrb. 11,151^157.
Herlekin 60,48 s.Jahrb,
11,156,157.
hideuse.
hiresie 30,60,104. 35,25;
ireaie 32,6.
hoe 43,132.
hom.
boroe, homnie.
honnera coü. bouner*
11.204.
bonnerablo, bounerablc.
bonnoror 23,9. bounercr
54,137. ouncror 54,138.
67,41.
bonneroit8,86. bouncroit
bonnicniont 39,07.
boDOur 11,86. bonnour
14,89. 15,24 Coli bou-
nour. bounour 49,21.
bona,
bonte.
86
horriblement24,87.53,92.
hon.
hospise.
hoBpiteliers 19,104.
hoimerable«.hoimerable.
houneree 27,41.
houneraaseDt 44,26.
hounerer s. hoonerer.
hounered 43,21.
houneroient 41,50.
houneroit s. honneroit.
hoanonr 8. honour.
huchierent 59,101,102.
huiseures 50,155.
humain 10,8. 13,79.
huQiaine 11,121. 21,41.
46,32. 62,152.
humatnßQient 46,37.
58,47.
humilia 42,23.
humilier.
humiliie 40,41.
huuiilite 11,228. 24,63.
39,34. 46,65. 50,103.
humilites 7,37.
humlement 5,13. 18,6.
42,48. 58.83.
hiirtoient 10,183.
ianee 69,84.
idolatrie \0,'M. ydolatrie
37,5-4. 40.109.
ierent s. ercnt.
iex.
ignoranche 46,98. 50,276.
il.
iluec.
iinpascienche 55,91.
impotense 24,24.
incoDvenient 32,80. 50,
283.
infernaires 14,15.
mfemeos 7,43.
iniquite 14,38.
injurieus 53,4.
inDOcense 40,63.
Inquisition 41,41.
intercession 48,65.
irai 43,102,103.
iraa 10,19.
irascible.
ire.
ireement 53,69.
iresie 8. hiresie.
iretage 30,24. 35,24.
47,42. 70,16.
iretages 50,89.
irite 32,92.
irommes 70,167.
isnelemunt 5,29,71. 11,
210.14,23.27,24.47,39.
49,44. 50,251. 54,69.
56,117. 59,85. 62,55.
70,244.
iöse 67,24.
issea 47,36.
issi 20,21.
issirent 50,298.
isdissent 50,171.
issiät 50,88.
isaoit 48,50. 67,56.
iateront 10,179.
iHtoire6,1.8,53,bl. 11,91.
IM. «30,1. 31,73. 40,73.
43,255. 53,1. ^stoire
b4,42. 38,34; iatore
15,45 für ibtoire.
ite 7,97.
ivers.
ivier,
J.
ja-
jadis.
jamais.
Jhesucris 30,82. Jheau-
christ 24,46.
jeta 50,300.
jeune 8. geune.
jeunoit 10,60. junoit
10,76.
Joes.
joiauB.
joie 9,5,206. 18,14.26,48.
27,49.43,86.52,22. 54,
238.56,188.58,198.59,
117.62,234.66,16.67,2.
jongleours.
jouoit 15,49.
jour 9,218. 11.79,199.
28,43,83. 49,22. 51,6.
journee 50,206.
jovenchiaus.
jugement 7,90. 54,187.
62,216.
jugera 62,224.
juise.
Juliicn.
junoit 8. jeunoit.
jus.
justicha 61,10.
justiche, justisae.
jut.
K. •
kairent 50,2o2.
karetele 2^,\2.
kenuea.
kerroit6,38. queroit 43,
32,157.
87
ketivaille.
keil 70,19^.
la.
laboura 48,147.
labourer 29,14.
labouroit 29,12.
lai.
laidenges s.
laide^jier 33,14.
laideigoit 30,67. 46,35.
laidirent 54,92.
laidist 56,92.
laiens.
lais.
lame.
lanche.
lanchies 54,63.
landon 54,67 8. Jahrb,
10,261.
langereuB 10,73. 19,34.
4.3,215.
lantome 37,14.
largement 70,177.
larmoia 62,195.
larmoiant 43,75.
larmoiast 6,19.
larmoier 11,145.
larrechin 60,47.
lasnier 50,174.
lasse pari. prt. 54,213.
70,2.
lanes 15,58. 58,148. 59,70.
lassier 46,103.
lassierent 28,87.
latin 69,1.
latinier.
lava 54,82.
lavoit 10,126. 19,99.
39,81.
lechon 9,180. 50,136.
lechon8l8,16. lecon8 6,3.
lee 14,72. 48,61.
leeche 62,104.
Icgassion 6,57. le<ration
11,207.
legiere 70,108.
legieremcnt 5,14. 28,SI.
70,207.
leopardino 40,32.
les 30,21.
lesist 9,42.
leske.
letanies 38,27.
letre, lettre,
leiu 8.
leust 69,34 für Teust 8.
Jahrb. 10,244.
Icva 41,03. 43,211.
Icvant.
\cye partprt. 23,60. 44,2.
lever 70,109.
leves 27,45.
levoit 9,172. 19,134.
li 26,26. 48,54.
lichies 11,24.
lieraent 23,64. 25,39.
lignages 50,90.
Limosine 13,7. 50,7.
lions 31,63. fei liona für
fellions«. JoArfr. 10,63.
lirre.
Us.
lisant 61,3.
lisoit 11,97.
lisommes 41,19.
list
lit.
liu.
liues.
Iiu8.
livra 5,77.
livraire 11,94. 61.14.
li vre 9,39, 1 80. 34,37. 5 1 ,2.
70,275.
livre pr8. 3, sg. 70,276.
livrer 22,25.
livrieon 10,31. 19,67.
livroit 9,85. 10,30,91,92.
loe pari. prt. 43,131.
loenffc.
loent.
loerent 62,48.
loi9,34. 33,9. 46,4. 63,10.
70,39.
loial 5,108. 35,1.
loiaus.
loie part. prt.
loierent 31,55.
loiüs 24,67. 31,62.
loiot 50,200.
lois 56,99.
Iongonieiitl0,120. 11,127.
24,32. 43.25. 46,l(i9.
48,46. 02,215. 63.27.33.
65,62. 67,72.
Ions.
lontaine 69,17.
lontaines.
looit 31,39.
losengerie 8,120.
losengiers.
Lothaire 61,13.
Lothaires 35,9. 61,41.
loaier 5,80.
loviere 10,38.
W 88
<
^^m Luden.
raaintiegne 62,255.
54,126. 5S,74. 6t ,1«.
^H Lueiens.
njaintiegnea 62,7S.
62,131,201. 67,69. 69.
^m lui 9.H0. 20,S5. 2s,ao.
oiai^iero 62,42. masiere
44. 70,19,201.
^m 32.51. SiX 35,13. 5S,
43,162.
mamerea 37.12. 70.192.
^1 38,124. 58,37. C2,25().
maisnie 9,212. 10,115.
mAtiif esteparLprL 4 1 »40
^H lii)8i8t 20,10, 37,16.
22.6. 51,3. 52,10. 54,
man ifeäioU 55.9. .^H
^M Iiütiei-ent 70,04.
48.231. 62.127, 63,5.
manoia 2t, 27. ^^M
^H luitoient 32,73.
uiaiaon 10,22. 11,191.
manoie 6,5. ^^|
^m lumiere 40,45. 31,68. 43,
16/2G. 17,19. 20.11.
miinoieut 54.10. 5S,5, ^^B
^1 172.
22,3 {eimusetten) 34.
manoir 19,23. 52.62. 1
^m luminaire 43,144.
24. 19,25.58,205.59,2,
iiwuioir s, 10,24. 1
^B Inptirt.
67,57.
manoit 11,81. 2i;,2. 40. ^J
^H laserne, lusieime.
inai80G6l6,9.41,lL5l,14.
2.1 52,1. ^H
^H luxurc.
maiäpele, maaaete.
manouTra 20.45. ^^M
^m
mal 53,43.
manouvrer 28,50. ^^H
^H Maar ». -arL
maladie 19,49. 24,71.
maBOuvroit 9,16. ^^H
^H machaere.
57,24.
Diansian 48.38 ^^M
^H mochue 47.25.
iiialage 56,175.
nidnsions 50,!) ^^M
^H Ttin.^nefia 27,61.
roalaiae.
nianpjiHt 8.75. ^H
^^1 inagneßerent 70,117.
male a^.
niarctiandiae 36,17. ^^M
^^m tnnhommerie« 46^7.
male $.
Marchial l.^.N. Marrial 1
^H maille.
malisse.
15,26. ^J
^m mvdn s. 1 0 J, 22.39, 26,17.
malisscR,
Marcbiaua. ^^M
^1 43,169. 52,63. 53,113,
malostruemtint 48.45.
tiiarei> 25,26. ^H
^B 114.55,74.
maleavotr 53,43.
manage 46,120. ^H
^H fnsun adv. 11,181.
manche.
Marie 58.244. ^H
^H niainburnim 63,4.
luanda 30,93.
marine 40,22. ^^M
^H mnlne ifnprl 2. sg.
maade 11,214 partpH.
marnioire, ^^H
^H mainii ;?.
mander 11,177.
^^B
^H tnains adv.
manecha 20,109. ^3,68.
^^H
^H niains jtts. 2. «^* (i?on
58,89.
murtires. ^^H
^H niunoir).
roanecMereiit 5^,04.
mariiria 40.103. ^^H
^H maiiit acO*.
mat) gier 70,271. toengier
uiariirii?r 43,'^23. ^^M
^H ntauit prs. 3. .V4;r.
10,98,121. iy,71.&6.15.
mariincrent 44,^. ^^M
^H nmintenant.
70.271.
mariirioient 40,91. ^^H
^H niamtenit 39,96. 64,41.
mfiiiie part prt. 57.21.
marvoies 54,210. ^^M
^H maintcnoient 54,44.
m&iiiere8,95. 15,65. 16,39.
mastirin 22,32. ^H
^H niaintenoit 9,209. 39,59.
19,131. 30,109. 81,23.
masenns 10,111. ^^M
^H maintenu 67,27.
36,11. 39.43. 41,1. 42*
Qiaaiere a. maisiere. ^^M
^H loaintenue 39,75.
35.47,49.50,59.53,101.
M
massele «. tnaissele. ^^M
■■
" 89
matere.
mdnistre.
43,30. .58,14. 65.15. ^M
matin Q9,2.
menistres.
70,2;i9. messeiat 59,80, ^U
ui au diät 56,71,
taenjoient 42,38.
meäkeaDcbe 69,27. ^H
maufe.
menjue coli 70,269.
meskeu 70,194. ^H
Maximiien.
menoit 19,22. 47,20. 49,
mei3offroit b^,b^. ^H
medecbine 46.103,
34. 52,2,16. 70,151,
mespresure 14,51. 47,4. ^H
meffais *. 50,291. 65,89.
menour 14,90. 15,23.
50.222. ^B
metfai« part, pri. 55,00. i
ment.
meapris 50,277. ^H
meffait 14.62. 56,37.
lueiiti 14,47,
meapriaQiit 5-1,133. ^H
zuebugDiea 23,14.
■uention 19,137.
mefiprifloit 58,18. ^H
mehjügna 53,100.
mentirai »J2,149.
mespmon 56,43. mes- ^^|
mehaignie 54,28. meha-
meuue 22,7.39,76. 5 1,218
proifion 5,66. ^^M
gnie 21,23.
58,49. 70,153.
message 55,83. 59,96. ^M
niehalgnier 33.03.
neQuea.
inessages «. meaages. ^^M
meisme.
taetmiaemeut 63,28.
uieBisagier 59,69. ^^M
meisniement 9,103. 29.
menuB 24,66.
messe 36,8. ^H
1 33. 46,9. 54,155. o7,8.
mer 11,43.
messeist &. meaht. ^H
1 58,4. 63,34.
mörcheriö 46,137.
me»te. ^H
meiames.
merchier 54,151,
meatmitiea 47,47. ^H
melcKlie 15,52. 47,17.
merchioit 19,69.
meeurable^. ^^M
inembre.
mere.
mesure 8,89. 22,54. 39,54. ^1
memoire 6,2. 8,2. 15,46.
roeridiaine 50,30.
46,28. 53,27. ^1
mesurete ß. 22,28. ^^M
met 29,2. ^M
metai 25,20. ^M
18.3. 31,7-1. 34,30,41.
merite 21 ,40. 34,39. 59,52.
38,33. 41,36. 43,250,
mentefl 59,26.
\ 45,3. 62,205. 70,280.
menra 68,15.
laemcires 23,4. 45,27.
mervelleuae 26,36. 56,66.
metent 54,136. ^U
meterai. ^^M
lueteroit 7,5l. ^H
meioit 10,58,95. ^H
metre 10,133. 30,6. 38,3. ^H
48,6. 61,04. ^1
50,194 t/äfroemores).
mervellierent 53,111.
mena 11.198. 50,112. >
menacha.
menaßt 10,16. 50,55.
mm 10,131. 52,128.
mesages 50,67. meesages
11,175.
menchoigno.
mesaises s. 70,11)9,
metropoliene. ^H
mencboigneta 9.
mesadf^esprs. co?y'.70,170.
meiropoUbLioe. ^^|
mendi.
raescaves 50,302.
uieuremeut 18,11. ^^M
menee 35,3. ,
meschief 20,112. 27,17,
meueseat 70,66,71. ^H
mener 54,104,106, 59,
meacreans 41.3.
iiieust54JL ^H
112.
meacreant 32,77.
*mi en ti 54,63 s. Jahrb. ^H
menerent 62,66.
meecreandiue 32,26,97.
10,261. ^M
menes 31,69.
51,42.
mie5,n3. 17,4. 19,154.22, ^H
mengier s. raangier.
tnesdie 53,42.
59.50,164,2;^. 51/25. 52, ^1
mengoit 10,77. 19,74.
inesiBt 22,38. 23,85. 31,42.
111. 60.72. 62.136. 70.27. ^1
Aiuiff. u. Abi), iWirtsJ
k
^1
^* 90
^^^^^
monae o^^. 50,63. 67>6.
^H mies.
monjoie 9,6. 50,26. 62,233.
^H
^^B millaira.
monneatoit 54,58 coli
^^H
^H zuinaet 50»55.
mounestoit.
naisceroit 15,36. ^^M
^H mine 13/2^.
monniage 13,62. 50,46.
naissancbe 48,33. ^^|
^^B ministere.
monoien
naasoit 11,138.
^H mire.
monnoie 9,82.
nations 37,52. 40,8ü.
^H miB 9,U<^. l^.^d- 28,67.
mont,
natare 55,27. 62,87.
^m A8,^0. 50,146. 52409.
monte 56,152. 59,37.
necesfiairo 9,17,123.216.
^1 53,40. 54,164. 61,52.
uionteplia 17,37.
13,14,78. 39,56. 40,96.
^H
mont«pHer.
necessiüres 14,16, i
^m uiise 30,52. 36,35. 55,64.
monteplioit 18,20.
necessite 19,94.
^m miBent 46,118. 50,52. 51,
monter 49,27,
D6e 27,42.
■
miintoient 59,20.
negligense 5,89. 49,1.
^H mlsere.
monument 41,68. 43,166.
58.102.
^H miierioorde 58,265. 62, 1 9.
45,13. 70,227.
nequisse 53,36.
^H mieericors 19,45. ö!5,263.
*moriant 61,58 8. Jahrh,
nea parf.pri. 7,23. 49,55.
^H luiBerine 3,10 s. Jahrb.
10,262. 11,152.
oetete 37,5.
^m 10,261.
morra 59,30.
niches. ^^M
^H miaes 62,23.
morres 62,213.
Döble. ^^1
^1 iiii»t5,27. 11,218. 13,45.
mora.
noblemeDt5,S0. 11,12,27. ]
^m 20,dS. 27.S2. 2f»,48.
mort s. 50,46. 58,125.
54. 29,34. 70,243. ^U
^ft 32,9. 44,29. 65,5.
mort*. pCLtUprt, 58,126.
Noiemisien. ^^|
^^1 milrea.
mot.
NaieBois. ^^H
^^B
mourrai 43,104. ,
noier 56,70,81. ^H
^H moie |>art prU 43,137
mourront 70,282:
Noion 37,20. 38,40, 41,5. J
^H 8. Ja/irb. 10,261,
moururent G0,74.
48,66. 58,162. ^^
^^m molne.
mourat 30,16. 69,22.
^^H
^H
mouetier 16,15,
noiae, nöire 8, ^^H
^^B mois.
mouBtraoche 8,6. 62,123.
noitiier 70,49. ^^H
^H moitie.
mouvoir 11,222. 62/228.
aoleaient 70,212. ^^|
^H niolestoit 55,20.
69,41. 70,70.
nombre 25,12. ^^H
^H molue 6S,19.
inuanche 46,84.
nouitaa 8,26. ^^H
^H moment 70,231.
muchie 49,59. 62,18.
nomme pra, 3. bq* ^^|
^H mon a£2f.
muchoit 11,102.
nommee 13,9. ^^|
^B monarchie 8,100. 30,25.
mueblee 14,4.
■^1
H 34,44. 36,12.
inuee 43,190,
noneha27,53 füf soncha. 1
^H mondaine 39J!9.
üjuire rjO,2::tO.
nonuc. ^^J
H moude «. 9.153. 50,64.
iDiurotiuiii'e63,48. 70,168.
^^H
^K 51,21. 67,5.
muser 50,132,
NormAQ<1Je 28,35, ^H
91
•nosiree 40,12 s. Jahrb.
10,202.
notete 87,6 «. Jahrb.
10,262.
noiifia 42,24.
DOtifiie 52,105.
noareture 47,29.
nourris 50,4.
DOQTel 54,65.
Bourele^. 43,243. 56,153.
nouTeletDent 59,36.
noQvelefl 8 82,46.
novembre.
nue.
naes 8.
nuit.
niu.
0.
Oaint.
obedienche, obediense
18,90.
obeir.
objections 32,56,64.
obscure im^'. 67,50. oscnre
51,48.
obwaiee 24,99.
obMan 13,29.
ocheosaenfc 54,172.
DchefliBt 14,52 31.41.
ochiiToietkt 54,62,192.
ocbifte 50,232.
ochisent 50^1.
ochiiiQD 50,240.
ocoiwm 11,129,192. 15,42.
19.95. 20,39,61. 22,4.
88,2.49,26.55,69.56,2.
58,206.
ocoiflODB 66|3.
odoroit 48,175.
odour 8,51. 43.173.
oel 8. Jahrb. 10,262.
oelles.
oent.
offechines 8. 60,29.
offenie 8.
officians.
offiche, offise, offiaae.
offises.
ofGflial 46,24.
oflrande.
offri 43,89. 49,73.
offrbt 40,93.
offroit 38,7. 56,166.
oi partprt. 8.8a. 59,17.
oi prt 1. sg. 46,6.
oi imprt. 2. 8g.
oUnt 14.56. 43,76. 54,99.
oie imprt. 2. 8g., cor^cL
pr8. 3. 8g.
oieparUprt. 52,1 1 2. 60,89.
oir.
oireiit28,71. 45,16. 54,91.
58,118.
oirre.
oiseleoura.
oiiense 29,3.
oisoDfl 9,107.
Olive 21,33.
ombrage 43,246.
ommes 17,43.
on 5,103. 7,27.
ende.
onques 43,178. 70,86.
ont.
ooient 1138. 66,3.
ooit 5,93. 17,5. 58,176,
210.
opifiate.
opines 50,294.
opinion 19,16.86,32.40,4.
or 5,24.8.88. 11.58.13,19.
25,14. 29,87. 41,44.
58,251. ore 17,22. 28,
69. 54,212. 56,30.
orage 70,136.
oratoire 14,18.
oratoires; ouratoiree28,8.
50,198.
♦orbe 67,58 «. Jahrh,
10,262.
orde.
ordena 14,12.
ordenee 17,18. 35,4.
ordenes 38,10,15. 39,28.
Ordination 43,1.
ordoner 13,69.
ore 8. or.
orelle.
orellier 8. 19,103.
orent 8. eurent.
orfkverie 5,114. 9,19,87.
orgelleut 12,28.
orguel.
orgaellent.
orguelli 39,71.
orieiu a^.
orine 8.
*oriner 56,139 8. Jahrb.
10,262. 11,152.
orison 11,130,160. 20.62.
85. 24,29. 27,20. 31,16.
50.41,239,253. 54,225.
oriaons 7^9,85. 8,29,
11,118. 18,24.
orront 61.66. 70,281.
otcure 8. obacar«.
oacurement 58,70.
oaoit 44,7.
oapitilea 19,108.
^^H
' 92
■■
^^^wt
ouvret 28.49. 29,13.
Paria 14,9. TOjl^^^^B
^1 08ta 44,2S«39.
oavri 26,40,
Pariaiea. ^^M
^H ostast 23,33.
ouvrier 5,79,
parleuiena. 1
^H ostee 35,44.
oii^oifc 9,15,21. 11,41.
parlement 19,85. 64,12. 1
^H oatoler 50,32.
29,11. 37,10.
parlerai 65,64. J
^H ostelerent 49,IL
P.
parloie 59,93. "^H
^H oatentaciofi 39»20>
pEÜast 56,62.
paroche s, ^^H
H
paidle« 39,49.
paroit 22,18. ^H
^M otria 8,73. otroia 13,17.
paienne.
parole. ^H
^H 59.116.
paiemeot 13,31.
paroleet, ^^|
^H otroie pari prt 8»31.
pjiieni.
parotes. ^^M
■
paille.
pars 9. ^^H
^H otroie impH. 2. ^.
paioe j.
para pra. 2. sg, 4^|
^H otroiet 35.43.
paine pra. 3. sg.
paröomrae «. 52,41. por- ^1
^H oiiblia 15)5.
paines.
souime 13,43, ^J
^H oubliatiche 70.259.
pains.
paraommee 53,96. ^^|
^m dublier 56,133. 69.78.
paioit 9,170.
part 31,10. 37,55. ^H
^H oublies 62,168,
pais.
partement 64,17. ^H
^H oublioii 11,111.
1 paiaans.
piirti 25,24. 1
^H oimerer ^. honerer.
paisible; paaibte 14,20.
Partie 34.43. 37,53. 88,10. 1
^H ouDererent 49.12.
paisieblement 62,56,
40.38.46,110, 1
^B oura 20,87. 23,45. 43, HS,
paissoit 10,109.
partir 20,30. 40,98, ^H
^H 210. 48,13. 54,153,
paiafcera 10,178.
parvenir 50,83. ^^M
^H ouratoires «. oratoircs.
palais.
parvenoit 19,21. 50,37. 1
^H eure 70/256.
paour 49,70.
paa «.5,15,16. 15,63. 20, 1
^B ourer 8,56. 23,10. 67,42.
paradia 7,70. 40,116.
23,24,31. 48,63. J
^H ouroit 11,115.
46,61.
pas Negation 15,64. ^H
^H outrage 56,73.
parclieiiat 6^,6 €oll. per-
patible «. paisible. ^B
^m outrast 10,42,
cbeuat.
paaae pari, prt 69,48.
^H oatreement 9,120.
parderoniiiiea 63,86 coli.
70,1,
^1 outrequida&che 30,36.
parderoumes.
pft«see 25.29. 43,198.
^m 34,25. 42,13,22. 50,275.
imrdon 14,73.
passea 2b5. 61,44.
^B
pnrdünner, coli -ouner
paasienche 66,D 70,199-,
^H ourra 29,46.
50,290.
paBtiieoee 40,64,
^m ouvmgre 5,B7,105. 30,11.
pardurablea 65,20.
pasaion 40,109, ^H
H 43,245. 44,32 58,60.
parecbe 16,29,
paticns 46,.39. ^H
^m ourrages 9,14,45. 15,2.
patel.
paireuioine. ^^M
^H ouvmigoe.
parfaire 5,4.
patreraoines 50,95. ^^1
^H ouvree 10,23.
parfaifcement 18,12} per-
•pauraele54,102*./(»lM^ J
^B ouvrees 11,19.
ßtement 9,193.
^ m
li;262. .^H
m
^^H
pAtunoia 21,28.
perchevoit 10,153.
pMWL ^"^^^«
pautoDmerf,coU.-oaniera
perchut.
pettiüent ^H
50,74,
perdoient 54.45«
peuBt5,96. 9,63,112,161. ^M
paveinent 19,130. 23,56.
perdoramea 66,12.
10,108. 11.164. U>,4. ^M
^ 43,37. 50,2ö2> 53,105,
perdumbles.
25.8. 2G,8. 28,66. 32,54. ^M
B 1^1. 54,224. 5d.50.
pere.
34,13. 40,81. 49.51. H
^pechie t, 14,79. 46,188.
perennelment 7,80.
00,57.130,152. 53,16. H
53,131.58,63.127.07,7.
peres 9,201. lÖ.lO.
54.68. 59,33. 69.3a. ^M
peohie part prL 14,34-
pertitenient $, parfaite-
peut, pot. ^H
pechien s. 7,13< 51,23.
ment.
peuiure 10,53. ^H
58,55.
l>erfondeche.
philatiereK. ^H
♦pee 14,56,40, 110. 43,209
perillana 60.67.
Pkton 44,27, ^M
8. Jahrb. 10,262,263.
perilleuiie 43,56. 62.112.
pie. piet, ^H
pelerinage 65,47. 70,136.
perilleuiiea 32,57.
piere t. Jahrb, 10,263. ■
peleriiwgefi 9,136.
pcris 28.80.
^M
pekrins 10,112.
peraecution 39, 106. '10,75,
^H
penn U,n.
peraevemiiche 26,32. 39.
piet 8. pie. ^^H
peaoflt 46,29.
100.
piüte 8.62. 40.66. 62,254. H
penchoient 30,75. pen-
persomme «. piurBomme.
^H
coient 70,37.
perioiuniea part. prt 52,
pite ^M4L ^M
pendoi«?Qfc S,42.
127.
piteuMement 23,16. ^H
pener 54.103. 5&,in.
personne, peraoune.
^H
p«nereiit 13,38.
pert.
place, plachü, plaas«. ^^M
' pi^ncs 31,70. 50,132.
perveniat 19,12.
plaiümr 9,9h. 70,51. ^H
1 p€nit4iflche7,19,66,14,84.
pervers.
plaiii 22,40. 26, 1 K 43,170. ^M
L 46,68. 56,162. 58,83.
perveraeuaent 30,33.
plaine. ^H
■ 69,48.
perveraitti 34.28.
plainemenfc 5,Un. 18,5. ^H
H penitenciatifl 38,23.
perveraitüa 30,53.
19,0. 20,107. 52,96. ^M
^V penolent 32,48.
pe8ancbe 6,17, 70,260.
^M
penoit 3S>,78. 53,127. 56,
pesans 62,29. 70,111.
pUiiae. ^^M
172.
petision 14,28.
ptaiair. ^^M
penaee «. 9.8. lO.öö. 1 1,
petiL 22,23. 24,33. 27,55.
plaiaoit 8.33. 10.2. 28.4. ^M
108. 13,67. 24.100. 25,
40,33.
39,91. 70,235,-^^K ^H
30. 43,52. 53,73.
petite 21.50. 28,40.
plAiAt 41,27. 54,128. ^H
penaee part prt 53,74.
petiiement 1Ü,U9.
plantationi^ 50,24. ^H
penser 50,225.
Petition« 8,30.
plaaae «. place. ^H
peoÄOit 7,45.
peu.
pleniere 49,16. 61,15. ^M
penture 11,136.
peuplee 14,3.
pleniercB 19.20. 70,191. ^M
peoar 54,175.
peur.
plenite 22,41. pleute 9, ^M
percha 67,67.
peurent.
114^0,113.1 1,119.22,^j7. ^M
^^ M
^^^^ plentible 14,19 s. Jahrb
11,87. 50,179. 66,4,
povrea 8, Jahrb. 10,63. 1
^m 10,2G3.
70,238.
precieua 41,46. 70.1 2L J
^H plentive.
pooir20,6«. 22,20. 63,22.
preciease 14,58, 1
^H plentivemont 25,40
70,69.
precieuses 11,47. ^H
^H plenreat.
pooit 21,14. 31,40.55,99.
predication 30,49. ^H
^1 pleust 13,87. 15.:U. 23.41.
58,175.
predkationa 51,52.
^m 52.55.121. 54,68. 59,83.
popelÜKan.
preeeha 46,83. 56,105.
^M G9,it3. 70aOS,l95.
porra 59,29,
preechaat 56,113.
^H pleut, plot.
porres 62,214.
preechier 40,67. 56,101.
^^m plom.
porroit 5,11,41.
prelas 70,162.
^H plot 8, pleut.
poiTont 61,65.
prelat.
^M pbum t4,]7. 20,88. 24'
poreions 19,57.
prelflcioii62,12. prelation
^m 37,:i8. 4:^209.65,11,12.
portast 23,34.
39,6 t. 40,3. 41.24.
^H plourant, plurant.
porte» 53,117. 70.41.
preineraine 5,76»
^H pIourßmcn8 62.ll3.6S,32.
porloit
premierement5,50. 35,35.
^B ptoar&nient67,7K 70,208.
posa 56,17.
37,42. 39,17. 40,15.
^H plourer 49,42.
pcwerent 32,43.
57.7 j prumierement
^m plourere&t 62.65. 70,44.
posnee 43,51,
19,6!. 55,95.
^B plouroie 19,39.
pOBseaaioD 67,82.
preüdana 58,257.
^H plouroient 70,141.
posseasioDs 13,63. 41,12.
prendoient 19,56. ^—
^B ptouroit 69,69.
50,10.
preDdoit 25,7. 4|
^H plouTO]r8,40.
pot 8. peut.
pretidre 14,77. 21,16.
^H plurant s. ploiirant.
pouralereot 62,3<>.
30,41. 49,19. 70,166,
^B plus 82.59.
pourcacMer 60.69, poar-
prent
^m piut.
chacbier 54,55.
pres 10,184. 17,34. 50,71.
^B poes.
pourcachoit 28.94.
preebitere.
■
pourcaachier 43,36.
presence 11,162. pro*
^H ixiigDoit.
pourchacbier *. pour-
Beuche 62,133,222. 63,
^H poigßueU./aArd,! 0,203.
cachier.
51,66,10.67,77.70,200.
^B
pourpArla 52,94.
presetiBe 5,90.
^B pois 5,45.46.
pourparlerent 54,162.
present 22,36.
^H poison 54,226,
ponrpeiwee 5,5. |
preseiitement53,106. 63,
^B poisaauche 8,5. 10,175;
pourreture 19,37,
42. 64,23. 70,232.
^1 pui^Hancbe5Q, 1 0:i. 67.2 1 .
pourrie 19,36.
presenUrent 59,106.
^H |>oissan3.
pourri^soieiit 50,117,
presissent 9,66,183,
^B poissant 24,12.
pou rai v i re nt 50,20 7,
preaiat 8.8. 43.125. 52,
^B poitrioe 69,64,87.
67,60.
120. 53,125.
^B pome, pomnie.
pourveoit 19,66.
presse 54,75. ^h
^H pootifice.
pourvoies 65,36.
prestr«. ^^H
^B pooitint 9,S0. 10,104.
povreuient n,53.
preBUinption 55,26. 1
preudomme 31,4. 52,42
prudomme 30,99.
preodouimes 41/20.
prie.
priera 19.148.
primeniina 35,18.
prioche.
piinchea.
prioib 24^14. 59,108.
priommea 63,38.
prts.
priia 5,78,99.
prise.
prueat.
prise«.
prwes 5,112. 42,10.
prwoit 11,68. 53,85*
priflon 15,41, 31,65, 50,
V prlftons 7,86. 9,101.
1 priÄOunier 50,173,
pnaounierB 9,132. 50,
47.73.
prist 7,33. 30,39. 42,^8.
65»60.
pritee 46,87. 48,25.
pri?eemeQt B,16. 50,108«
55,8.
proeewdoo 15,20.32. 67,
81. 70,203.
processiona 38,22. 50,10.
Ü9,5.
procbaine 56,141. Ü2,69.
profane, profenne.
profesfiiona {für pro-
ceaeions) 69,6.
proia8,74. 13,18. 56,147.
59,115. Ö2,im Ö5,7.
proiast 59,110.
proie s. 9,81.
prok' jju/ r/;»7.8,32.l4,"^2.
proiere 8.57. 20,59. 27,21.
2S,a. 31,67. 50,60. 54,
125. 5S,73. 62,130,202.
66,26.
proierent 55,62. 58,166.
proie reu 37,11.
proiea 54,209.
proiet 35,46.
proloigne.
prolgngeajent 24,31.
proiuenae 35.7.
prometeiiis 20.71.
promi820,92. 25,42. 65,44.
promiae.
promisent 54,1 S 2.
promisMon 54,139.
prophesie 51,26. 59,57.
61,46.
prophetisa 61,9.
prophetiaaiit6l,4,
proj.lietisemeiit 59,104.
prophetiuoit 59,63. 61,6*
propiise, propisa^.
proposeiuent 9,193, 11,
188. 19,86. 39,98. l\
26,81.
propretnont 9,23. 19,10,
62,23,43. 28.25.31,27.
37,41. 40,43. 41,56.
48,18. 54,156. 64,24.
prosperite 46,70.
prouDiiat 6,36. 39,116.
proavecs 32,7.
prouvenauche.
prouvoire 55,2. 58,2.23,
prouvoiree.
providtmse 13,89,
Provinche 49,2. 61,12,
proTÜiubeii.
provincmup.
prud Olli mes. preudomine.
pruuaierenient s, pretui-
eremeot.
pucheles 41,7.
puer.
puet.
pueur.
pugoises 6. Jahrb. 10.262.
puir.
•puiroit 10,103 s. Jahrb.
10,264. 11,152,153.
puiaitaiiche s. poissnncbe.
pulleafce,
pure 39,108. 47,3. 51,10.
64.32.
purement 11,167. 55,95.
purifie 46,154,
purifier 13,27,
pur«,
puanaide 7,88, 30,59,
puBnuisies 58,36.
puiie.
qiiaconque843,177. 70,85.
qaant.
quanlit© 22,42.
qmuses 30,46.
quatiBsoieiit 62,53.
quatre.
quidli 39.72.
quellitrent 56,59 Colt
queliirent.
quflloit 56,27.
queres 4)^,141.
qyerine 11,223. 54,158,
58,173«. /alirfe 10,264.
qaeroient 41,49. 43,135.
qutxoit 6. kcrroit.
I
■^H
F 96
■^1
^^^^^ querre.
falerent 11,240.
redevesott 53,128. ^^M
^H qucsissent 9,6b.
rameutevoieut 43,50.
redie 22,60. ^H
^m quesiat 43,29.
ramprosne, rani>ro«iie.
redire 39,10. 1
^H que^itions 32,55«63
ranchiaaieiiieB , coli, re-
redrecba 20,110. 21,82. 1
^m quevülie 67,74.
manfrifeiemes.
ree 10;27. 1
^H qaidiereßt 70,63.
randissoietrt 56,124.
rbfections 19,58. .^H
^^1 quidiea 52,73.
randisaoit 48^49.
refifient. ^^M
^H quidoient 54,46.
ranprosne s. raraproKue,
refiat 10.174. 1
^m qainsaioe 10,64. 19,152.
rapiner lii,70.
refrigere 67,20 t, Jahrb. \
^H 58,103.
rapliidie 65,38, #. Jalifh,
10,265. 1
^H qUiB.
10,265. 11,154; ra-
refuioit 43,73. ^^
^H quist
plaidi«8 50,116.
refusee 62,4. ^^M
^H quoi jH^on. mferro^.
raverai 53,66.
refuaer 52,38. 58,171. 1
^H quoi a(^. s, coi.
ravegqui 46,89.
refuserent 40,28. ^J
^H
ravie 58,256.
regioua 28,22. 32,3. ^H
^H
ravioe 20,99.
regoe 32,40. *^|
^M moater 10,141 13,72.
ravia 70,242.
regnera 59,40. ^^B
^H tacatoii 9,129,175.
raviasoit 46,132.
reguerredonna 11,241. |
^H racbine 46,164.
ra¥oir5,33, 9,117. 50.49.
regüerredonne 19,155. 1
^H raconte.
reboure.
reguler 17,25. 35,6. ^J
^H racouter 52,102.
rebracha 43,149.
reguläre 9,2<)7. ^H
^^B raconterent 59,105.
rebmchie 70,83.
regulerenient 17.36. ^H
^^1 racontoient 59,19.
reches ti2,250.
relais 9,214. ^H
^H racouroient 4t>,l67.
recheumea 38,35.
reHgieiis 35.30. 42.8.
^H radea.
recheust 40,82.
religieuaement 17,12.
^H radoucha 6,'M.
reche ?o tu mcB 66,7.
46,2e.
^H radreehii ti,32.
rechevroit 54,98.
religifioseB 9,73.
^H mfinoieDt 70,190.
reehiet 11,144. 20,111.
religion b,126. 11,32.
^1 irage.
24,35. 28,89. 50,256.
17,8. 41,2.3. 59,3. |M
^H raidon» 10, IJ.
52,114.
religions 32,4. ^^M
^^B raiere s. raidir Jahrb,
rechurent.
remaint 56,91. ^^M
^m io,'2a4,2i;5.
rechut.
remanant. ^H
^H raisnalilenient 50,220. ,
roclainer 42,75.
remanea 38,16, ^^M
^H raisnubles.
reclames 62,208.
reinerir 29,20. ^^|
^m rai«oti5,104. 11,9. 16,25.
recotumencbieri'nt I.'>,8W.
remet» 10,132. ^^|
H 38,1. 58,157. 62,105.
reconciH*;nient 55,96. j
reuiesiira 14,30. ^^M
^V
recorde 62,20.
temettB 16,21. ^H
^1 raisoii838,14.IO,84.51ja.
recOFÄ.
reuiise 20.118. ^H
■ 66,14.
recreant 32,78.
remmion 58,54. ^^M
^B ralaiflseofe 10,90.
reculer 11,45.
remiat 50,80. ^H
•97
*remoraBt58,l 10 s. Jahrb.
10,266.
remnt.
readans 58,258.
rendera 19,147.
renderai 56,48.
rendes 36,23.
rcmdi 23,62. 43,183. 52,
98,142. 55,94. 67,48.
rendirent 54,239. 56,184.
rendist 39,122.
rendre 20,65. 49,20.
renda 60,52.
rendue 40,56. 62,110.
rendus 60,44.
rene 40,56.
renes 7,24.
rengenera 61,39.
renoia.
renon 8,110. 82,72.
renons.
rente.
repaiast 56,61.
repaieraa 62,164.
repaira 14,29. 24,80.
60,41.
repaire 11,196.
reftaiTes.
repairier 50,105. 58,140.
repassoit 11,137.
rependm 27,48.
repentanche 46,97.
repentir.
repeust 10,82.
reponnoies 70,180.
reposa 56,18,156.
repose prs. 1. sg.
reposes 28,77.
repo8oit20,28. 27,14.44,8.
reprendoit 11,133.
Aiug. n. Abh. (Wirtz).
reprendre 11,165. 43,109.
reprent 62,212.
reprise 35,33.
repriaent.
reprouver 32,84.
reprouvier.
repunse.
requellirent 69,90.
requeroit 12,17. 14,49.
58,169.
requerommes 63,37.
requiat 11,205.
resacha 55,80.
rescrierent 66,1.
reseans 41,4.
reagart 54,205.
reaki 46,90.
reaoigne 58,190.
reaoigner 62,217.
resommilla 59,97.
reaonablea.
reaorterent 25,16.
reaouaderoit 20,48.
reapaa 20,33. 48,64. 53,
119. 62,186.
respit 11,74. 48,36.54,30.
55,18. 58,108. 62,172.
reapita 50,299.
reaplendiaaoit 67,55.
reaplendour 43,180.
reapondoit 51,49.
reapondre 58,177.
reaprouverent 70,73.
reatana.
reatoree 16,32.
resvigorea 28,78.
retenoit 10,195. 19,80.
retenront 54,111.
retentir 24,58.
reteiiii 55,56.
retea 58,61.
retour 19,112. 50,43.
retoumer 49,7.
retoura 70,188.
retraie.
retraire 11,90. 34,34. 89,
80.45,25.46,74.54,114.
58,16. 61,48.
reubee 27,16.
reuat 23,42. 50,58.
revela8,70. 15,29. 60,12.
reveler 9,12. 69,77.
revenir 58,192.
reveniat 49,4.
revenoit 7,72. 52,15.
revenront 54,112.
revenue 54,217.
reveatoit 34,4.
revint 23,23. 25,28. 50,
1,192.
revoie 43,98.
richea.
richoiaea.
rien.
riena.
riea«Jft6. 10,266.11,154.
riab 6,85 Coli
röche.
rogationa 38,21.
roial.
roiaua.
roide.
roine 61,27. 69,7,63,88.
70,31.
roia, roya.
Romme, Eoume.
rommana 62,251.
ronchaat 19,124 8. Jahrb.
10,266. 11,154. 12,111.
rouaee 46,88. 64,5. 69,72.
7
" 98
^^^^^ rollte.
«Rirement 6,16,40.
51,38. 53.24. 54,170.
^H TOxmc 52,137«
84visi 70,26,
55,34. 59,92.
^H royei^nierent 37,35 s.
Htiißine 70,32.
savoit 5,67. 10.4,191.
^m Jahrb. lü,26().
saisir 20,90. 43,108.
13,83. 17,10. 23.2. 41,
^m roj.
Saisoigne.
38 46,106. 52,6. 58,
^^M roj8 a. rois.
aaison 7,1. 17,20. 20,12.
134,2;'^ 60,57. 61,22.
^H 'nibaofl 43,103 g. Jahrb.
24,3. 56,1,14. 58,158.
62,32.
^M 10,266. 11,140.
59,1. 62,106. 63,40.
6avoii)nie850.269. 53.133flH
^H mea.
67,58.
61,2. 63,19,54. mvomuea^^
^H
Baison838,13.40,83.61,50.
46,2. aavona 5,18. 1
^^B
aalant 15,47.
sc€lee 43,78. j
H
«alo.
eeant. ^J
^B sacbA 43,217.
aaletant Ä.Jahrfr. 10,266.
Becours 70,187. ^H
^H Bachant.
aamblanche 53,104.
»echn, 56,80. ^H
^H tache.
samble.
Sedm 29,21. i^H
H BOchieO.lOO. 23,25, ^2,40.
sambloit 47,247. 58,231.
secotirs 70,187. ^H
^K Bncbier 55,43. 60,70.
59,77.
»ecoiinil 56,190. ^^M
^H eachies 64,19.
sanvta 11,29.
secre. ^^M
^1 sacrefia 39,8. 40,104.
samit 43,232.
Bßcree 11,104. ^^
^H sacreficnt 54,26.
»ante 2-4,04.
secreement 12,14. 19,110. 1
^H sage.
soaule 65,25.
21,25. 23,63. 28.55. J
^H Bagement 43,105.
sarchiaiis.
49,43. ^^
^B '^^'''
saret)fage 44,31.
seculer 17.26. 85.5. ^H
^^V siiigna 8. segim.
♦aasiee 7,02 «. Jahrb.
seoulere 9,20s ^^M
^B siiigQic 48,00. 54,227.
10,266. 11,154.
seeuritaire. ^B
^B 8AiTie 30,44. 43,122.
Sathan.
gegna5 2,26. saigna 52,7 1 .
^H a{iinglei]ient5,97. 10,] 09.
aatiflfatioQ 56,167. satis-
segnoit 11,193.
^B 58,220.
faction 55,70.
Begnor,Ht'gnour,8eigiieur,
^^m ftaiiis (^ eatictuB).
eauniodie 11,96,131.
seignor.
^H saina (=rganus) 10,159.
47.18.
Begnouric 13,35. 32,5.
^m 20,58. 24,61. 50,174.
eaunioiti 43,138. 59,67.
36,29. i4eignouriel3,54.
^H
sauvage 37,49. 40,39.
62,147. ^m
^M Baint^nient 17,11. 36,19.
47,28.
seignetir s, sp^rior. ^^M
^m 39,123. 61,56.
sauvetc 62,253.
fleignipr 26,27 ^^M
^m eaintisme 37,22. 42,19.
BEvera 20,78.
seignor s, segnur. ^^M
^m 40.16 60,^0. 70,80.
saveroit 58,170.
seist 56,116. ^H
^H BainUtc 52,10,
saves 58,lö6.
sejoiir 9,217. 11,80,200.^ 1
^m saintuaire G,24. 8,18,43.
savoient 8.122. 10,149.
28,44. 51,5. ^J
^m 11,93. 15,56,83. 45,18, .
40,26. 43,192.
Bejourna 11,231. ^^H
^m 69,92. 70,100.
flavoirG,34. 39,58.50,50.
eejourner 49,8. 52,32. ^^
^^raejourneront 11,201.
fleriement 11,168.
seurent, sorent. ^^M
H «ele.
neris.
Eeiiesent 32,95. ^H
H *Mi\hm 12,24 «. eentJL^r
sorinona 50,243.
seilst 11.35,163. 13.3:1 ^M
JoArfe. 10;^r.7. 11,154,
serniounoit 51,50. 54,35,
14,22. 19,3. 28.10,61. ■
semuiDe »0.120. 5*i,l04.
02,117.
32,53. 58,95. 62,247. ^M
semee 30,29. 58,95.
seroient 14,7.
SeVLM-in 29,22. ^|
•emoit 33.4.
8erDit9,188. 61,32. 62.33.
sevree 54,230. ^H
Bemonnoient 15,62. coli.
at*roiüiiieii 54,110. H:t,35.
^^M
»«jniounoient»
serotit 7,100. 10,1 HO.
sicns 13,65. ^^M
^^ semraonoit, coli, rgiijoii- ^
11,202.
siorvi 40,113. ^H
^B noit 54,30. semonoit
serre 8, s, Jahrb. 10,267.
^^H
■ 62,13a
«eure 62,180.
eigne 67,63. ^H
^f seniont.
serre part prt, 50»178,
aileoche 5.'>,36. 66,27, ^H
lenefia 56,148.
«eri-ee 50,187.
silenae 1 1,161. ^M
senefiunche 42,32. 62,124.
8errer 58,267.
•ai nie men 1 32,62 *. Jahrb. ^H
senefie.
scrreureii s, sereures.
10,268. 1 1.146. ^H
lenefioient 64,8.
8<Tfl 63,23.
simplement 11,141. ^^
•ene«38,a49,5ti. 56,1 HL
servage 9,159.
Simpliaes. ^H
aeoestre, »eniestre.
servent 9.159. 51,19.
Binglaton 4-1,28. ^H
sens 16.38. 30,85.
54,146.
aensne 9, Jahrb, 10,267.
senteöse 7,95. 53,93. 55,
aerviche 65,31, Bcrrise
8.106. 15,92. 46,72,
Bist prt 3. sff. ^^M
siri 26,38. ^H
«ivirent 37,18.46,113. ^M
siviasent i 1,184. ^H
16.58,101.63,52.70.62.
50,198. 51,11. 56,94.
senti 14,48,
sentier.
58,88. 68,27.
aervir 8,66. 20,5.
•entiers 51,16.
serTise s. Berviche.
siToient 70,148. ^|
seoir 14.43.
868 s. /oÄrfr. 10,267,
Biroit 9,27. 12,11. 39,65. ^|
^H leoit 9,22. 10,117. 13,5.
seafaire 69,62.
50,162. ^M
B 21^.
aeefemi 56,47 s. »es Jahrb.
^^M
■ lepelir 70,123.
10,267. U,146.
soilules. ^H
^k Kpolture 8. 28,52. 43,9,
eet 19,146.
soi prnn. ^H
^m 42,234. 70,105.
seue part.prL 67,16.
soi pm. 1 ag. ^H
^^■Miiltiire jjiir/.;)r^43,l 1 ,
Hculement 5,56. 6,39. Ö,
^^M
^B^^^^i^'^^ ^^^^^*^-
24,119. 12,33. 17.27. ,
soie |)rs. cor{jcl. 1. #r/. ^H
43,97. 64,27. H
Bern 56,83.
\b,21. 42,47, 52,54.
nerai 43,96. 64,25. 65,63.
56,118.
Boieni. ^^M
seras 49,57.
öt'ulent.
BoigoeuB9.t38.148. 10.48. ^M
8ere« 62,229.
seur.
2M. 39,26. 70.173. ^1
sereares a, 15,44. bpi-
»eure s, serree.
soing 10.170. 52,81. 56, ^M
reure« 50,156.
seurement 3,72. 24,88.
169. 58,152,254. 65,9. ^1
' 100
^^^^ «oiomineH 68,47.
Bouffire 39,9. 61/»0.
^^^^^H
^H
soufTrainsiBt 22,33 «.
^H
^H soifisaniames 39^-^1'
Jahrb. 10,268.
tiibernacle. ^^H
^H
8ouffii26,25. 43,90, 49,74.
tailloit 10,100. ^
^^B ftolemneument 9/219. so-
sonttrist 40,94.
taisniere 67,70 s. ent&i-
^H lemptiölmcut 20,1 9. 56,
öouffroit 56,55,165.
Boner Jakrb, 10,256.
^^K db. bolempDeument 9,
soüfraint 22,52.
tuiaoiis 61,49.
^m 219. 54,7.
öOiUVaiteufl 9,137.
tambre s. Jahrb. 10,268.
^^m BoUempnite 20,15,
aoulloit 8. Jahrb. 10,268.
tane 7,64. 34,21.
^m eoller 11,46.
fiouiiielloit 11,155. sou-
taögODnoit53,31».JaÄr6.
^H soloies 70,175.
miUoit 56.19. 58,209.
10,269.11,146. 12,112.
^m Boloit7.57. 10,188. 11,158.
aoumellier 11,125.
tans 5. _^g
^M UM' l».n9. 21,9.
aoumillierent 68,29.
Ums adj. ^^H
^M 22,11. 26,1L 32,28,
aonmilloit s. eournelloit
tupiösoient &0,123. 1
^1 50,36. 54,13. 55,22.
Bounaat 55,13. 70,132.
taaouna 45,12 s, Jahrb. ^J
^H Bom.
Boupiejuent 62,79.
10.269. ^M
^H BODiillie 60,9.
Soüplise.
tusta 28,54. ^H
^H Bomme A. (^«ummam).
BourdiBoifc 58,17.
teche. ^^H
^^m sotiime {z=80mDuin).
aoiirjoieiit 42,87.
tegument 45,14 8. Jakrb. ]
^^M somme {^= sagtnam).
BOiis fever 65,55.
10,269. ^J
^^M sommea.
Büuamelent 54,197.
tenipeste 8. ^^M
^H somiuilHe G0,9.
souapjrast 6,20.
tempeate part prl 47,44. 1
^K sommilloie 59,94.
BOüßtemr 7,77. 30,101.
tempeatee 35,43. ^J
^B Bonner 55,46,81. coli
62,242. 64,42.
tempesioit 4S,8. ^^
^H louner 70,215.
BOUstcnoient 40,151.
tempoire. ^^H
^H Bonseroit 55,52. coü.
soustenoit 9,210. 39,77.
tempoires 9.163. ^^M
^H Bouneroit.
Boustenu 67,28.
temporeuB 18,21. ^^H
^H Bonnoit 55,100,
Bouatentie 62,76,
tenublo. ^^B
^H Boni.
Boustiefirnes 62,74.
tendi 52,141. 53.90. 56, ]
^H Borent e, aeuretit.
Bouvenoit 7,71.
^^m
^H Boubite 59,5 L
Boavent.
tendist 6,11. ^H
^H soudaine 62,121.
aoiivcraios 23,6,
tendoit 19,14.
^^B aoudainement 8,21,22.
souviegJie 62,256.
tendre 21,15. 42,46,
^m 11,226. 50,184. 59,19.
Bonvient 19,89.
70,165.
^m 67.53. 70,155.
8Ouviöt50,2. 52,90.62,181.
teuduB 5.i,.V2.
^H 8üuduient54,207 {call für
subvertir 32,50.
tenebreuse 13,200. 50, 140.
^^M foiidaienl).
auchoit 11,101,
tenebri 43,203 a. Jt^rb,
^H eouduiat {coli für bou-
8apef8titiona;J7,51. 54,32.
10,269. n,l54. j
^m divoit) 33,7.
BUS.
^^H
^B »oufeaiat 22,34.
Bjmonie 35,26. 38,38.
tenisaent 10,148. 28,74.^1
101
tenist 23,40. 50,110.
tenoient 50,19,203. 58,t>.
tenoit •9,143,173. 10,75.
11,82. 12,7. 19,79. 49,
83. 55,5. 56,171. 58,42.
teorement 68,2 coli,
69,52.
texuer 50,226.
tenu 10,84.
tenue 69,26.
tenaement 65,52.
terme.
termiDO.
terre.
terres.
terrien.
tesmoignage 58,7. ties-
moignage 5,106.
teste,
teurent.
teuat 49,52. 70,218.
tieamoig^age 8. tesmoig-
nage,
tiesmoignier 62,218.
tievi 39,109.
ninguire 29,49,50. ».
Jahrb. 10,269.
tinrent 46,123.
tint 85,8.
tiroit 68,9.
tisoDs 16,10.
toUrent 37,34.
toloit 7,58. 9,146. 11,63.
tombe.
tonner70,216 co/^ touner.
ton.
touaile.
toune.
tounelier 52,44.
tounoire.
tour 10,172. 50,44.
tourna 11,232. 27,43.
Tournai.
tourner 52,31.
tournoient 21,38.
toute,
trache.
trai.
traies.
traine part prt 61,53.
traioit 12,12.
traire21,18.52,l35. 55,77.
traist.
trait 20,26.
traite 21,21.
trambla 15,75.
trainbloit 58,232. 59,78.
traiuis 24,19.
tramisent.
tramist 13,46.
transgression 58,78.
translater 70,7.
trant-latoit 9,130.
trape.
traveillie 62,28.
travella 11.198. 46,8.
travellies 04,15.
travelloit 55,50. 56,143.
travillast 50,125.
travillier 70,4.
trecherie 5,53. 8,119.
tremaire862,l 16 s, Jahrb.
10,269.
trentaines 39,52.
treperies 54,20.
trescouroit 11,116.
tresor 5,23. 8,87. 11,57.
13,20. 25,13. 29,38.
41,43. 58,252.
trespas 53,120. 62,185.
trespassement 68,1.
trestous.
trestout.
tribulation 39,105. 40,99.
tridelaine 70,273.
triduaine 70,266,274.
trinite 20,94.
triolaine 10,63. 70,265
».J(iÄr&. 10,269. 11,154.
tripudial 15,25.
triste.
tristreche 62,103.
tristre.
tristres.
trois.
trouva 11,235 durch Um-
stellg.? 25,37. 41,64.
43,163,164. 45,11.
trouvaisent 19,27. trou-
vaissent 28,31.
trouve 43,12. 52,138.
trouvee 25,36. 41,31.
troiiveras 10,20. 49,58.
trouverent 70,74.
trouveres 43,142.
trouveroient 43,136.
trouveroit 43,31.
trouves 27,46.
trouvoient 9,61. 25,4.
43,118. 70,189.
trouvonimes 53,134.
truevent 54,142.
truis.
tuuier 11,44.
tumonte 68,23. 70,45.
uiuelierent 50,265.
un 21,11. 26,13.
une 5,47. 21,47.
^^
^^^imb%ß%Ut.
1 vei8t5.5L 19,14L 22,65.
veoie 19,40.
^m Unliens.
59,79. 70,220.
veoient 10,103,144. 21,37.
^m neago 7.0. S.IOS. 10/207.
velta 46,7.
43,186. 53,107,70,237.
^H 19, t, 149. 37,50. 39,29.
velle.
Feoir 8, veir.
H^ 40,1] 2. 54,37. 62,1.
Volles.
veoit 5,94. 9,2S,48. 10,
■ 65,4S. G7/25.
vellier 11,126. 39,31.
118,154. 11,60. 12,3K
^H nsagea 9,46. 46,174,
veillier 70,3,251.
23,22, 56,140, 58,91,
^H use imprL "Leg, 52,108.
vellierent 68,30.
92,155.
^H use pari. prt. 54,30.
velloient 43,191.
vergoignc.
^H usee 62,3.
velbit 56,20.
verite 10,44. 14,37, 34,46.
^H user 52,37.
velloumeB.
43.67. 44,34. 46.66.
^H useraa 20,72.
irendes 36,24.
50,137. 58,153. verte
^H uHcrent 64,2.
vendist 9,149.
41,53.
^^M Vuaieus,
veneraaaion 67,46. vene-
veritea 37,40. 43,6. ^H
^m usure 62,14.
rat lon 43,2.
VerniendiaieD. "^^H
^H utilite 50,86.
1 yenianche 58,69. ven-
verouillefi 50,150, coü. 1
H
janche 58,98.
roullies. ^^J
^H
venir 24,57. 46,128. 62,
Tßrtas 62,163. ^H
^H Tailtancbe 20»63. Tal-
241. 70,124.
verriere 50,185. ^H
^B lanchQ 12,2. 46,13.
venison 19.96.
^^M
^V vaine 30,43.
venisse 67,23.
rersoillieB 68,2G. ^H
^B val 25,19. 70,133.
venissont 11,183.
veraeilloit 11,156. ^H
^m valoJr 62,170. 65,54,
veniafc 10,14,79,80,81. 22,
verselleiuena 68,31. ^H
^B valolt 50,21 h 70;T5,
66. 56,149, 67.13.
versillier 58,111,207. J
^H valour 31,18. 65,54.
venistes 50,65.
verte s. verite, ^J
^H vanite 62,5.
venite 7,97,105.
yesque. ^^M
^H Ta«8aus.
veDJanche s. venianche.
Vespellions 28,21. ^H
^B TAuaisaent 9,184,190.
venoient 9,69,100. 15,61.
veapree 10,65. ^^M
^B TAüaiai 21,46.
17J. 19,55. 46,152,160,
veateure 9,122. 11,65. 1
^H Taut.
50,20, 54,9.
70,140. 1
^H raviianetir.
venoit 9,94. 10,196. 11,
veaienrc« ll,l3. 13,82. J
^B Tees 544 »n. 55,54.
150.23,7.43,195.53,11.
vestue 11,34. ^^H
^B vegille 6;t,139.
58,41.
veu 52,33. 60,26. ^H
^H veiUter jt. vellier.
venra 63,16,
veues 67,15. 69,57, 70,154. 1
^m veir 9.7. 43,l6S. 46,127.
Vena.
Teulent. ^^B
^B 50,22 für veoir 62,83.
vente 9,84, 36,15.
^^B
^B ^^^^^ 63,21.
venu 10,83. 23,54.
^^H
^B Teie^ent 68,16. 70,2;M.
venue 22,8. 65,3. 69,25,
vi. ^^^
^H veisiies 46,156.
70.270.
viaire 8,20. 11,113,195, J
^H veissies 46,147,
venuB 28,59.
m
64,10, 69,61. ^H
103
▼ictoire 40,85.
▼ie7.87. 8,124. 9,20,196.
10,6. 11,72. 17,3,15,29.
19,6,153. 24,91. 31,43.
36,30.37,3.38,37.39,70.
41,9. 43,99. 50,91,233.
52,123. 56,159. 58,29,
45,243,255. 60,50. 61,
45,57,58,61. 62,21,57,
72,135,158. 66,19. 67,
34. 69,9.
vier.
vierroillies 50,149.
vien.
Tiex.
▼ilainement 58,48.
TÜe, ville.
Yiloi.
Tilois.
Tillonnie 37,32.
vin 22,22,31. 52,47,134.
vint 9,88. 25,10. 35,7.
41.59. 42,12. 43,201.
52,89.54,2.56,6.58,196,
221.59,10.61,38.70,225.
violee 27,15.
Tirent, ▼irrent.
Tiaige47,27. 56,64.68,11.
Tises.
YiüoD 8,35.
▼inta 40,7. 55,3.
Tintera 10,177.
▼irites partprt 49,5.
^riakeiiB 53,4 «. Jahrb.
10,270.
Tislicoient 50,159 8.
Jahrb. 10,270. 11.155.
Vit 16,11.22,24. 24,17,34.
27,55. 48,21.
vitaille.
vivant 27,40. 62,60.
vive prs, conj. 3. sg.
vive acy. 16,34. 21,34.
48,28.
vivent 50,236. 54,193.
vivera 58,193. 59,39.
viveres 62,230.
viveroit 7,52. 62,125.
vivoient 11,69.
vivrc 9,40. 34,38. 43,94.
vivtoia 56,54 8. Jahrb.
10,270. 11,155.
Tocable.
voel.
voi.
voiage 19,2,150. 50,6.
56,176. 58,149,187.
Yoiages 9,135.
voie 8. 13,15,16. 15,38.
18,13. 26,44. 27,50,80.
32,65. 50,25. 61,17,33,
34. 52,21. 5i,237. 56,
187. 58,197. 59,118.
66,15. 70,143.
voie conj. pr8. 3. sg. 1 1 ,26.
43,85. 64,28.
voient.
voir 8,89. 11,221. 20,63.
vois 8.
voise 52,104. 62,97. 64,
22. 65,69.
voises 62.156.
yoisine 13,8.
voit.
Yolcntaire 58,167.
▼olente 9,113. 10,114.
11.120. 22,58. 40,61.
62,93.
volentes 54,87.
volentiers 12,16. 51,15.
54,199.
volentius 20,4.
voloient 9,186.
voloies 70,176.
voloir 22,20. 62,95,96.
▼oloit9,145. 11,157. 14,35.
19,120. 22,12. 50,35.
54,14. 55,21.
volunie.
voluntairement 53,62.
vorroit 5,42.
Yoeist 30,40.
voucha 19,87 8. Jahrb.
10,270.
Youe 70,18.
yraie.
Yraiement 10,200. 59,36.
64,36.
Yrais.
W.
waiementoient 62,99.
waimentoit 70,214.
waires 8. gaires.
warisoD 8. garison.
weil.
Wide.
widie 52,85.
widies 52,74.
Willeljaut 59,14.
T.
ydolatrie s. idolatrie.
ydolatries 46,18.
ystoire s. istoire.
IM
Abkürzungen.
' a^ zsz a Tor einfacher Coiuoiians.
a«cr= a vor mehrfacher Contonans.
*<i* = d swiBchen Vocalen.
*ä^ •=, d swischen 7ooal und ConKnuuit.
•d^ ^=iä swiseheB Vocal und aagerOcktem Oöinomjiiteii.
•ir«= d nach Vocal in leed. Aiubtate.
«d« = d oadh Vocal und im Andaate»
^= (2 iwiwhen OoniMkanten.
•-d zsz d nach angerflcktem Oomimantin. .
0^= OD gleich: gebondea mit fiek eelbet
0^=== o gleieh:gehunden mit Nichts.
«n.t=NominativiBchei • nach Consonani
«ady. f = adverbiales s nach Vocal.
Bin Stern tot einem fn. Worte bedeutet, das« sein theoretisches Btjmon Im
IM. nicht belegt ist
Verbesserungen und Nachfrage.
8. 11, unter -oni 2, ist der Eigenname &schenoaiit besser aas
dem Denischtai hersftleften — 8. 17 unter -tflNt d, Z. 8 lies -*«imi-s. — 8.
18, unter ^-ies 2, Z. S ist hinter 58,85 eintuiagen 64,19; unter -tet 1 naoh
50,97 in Z.8 fehlt der Gedankenstrich; 64,19 in derselben ZI, ist su ttreiohen;
unter -iet2 lies: -idei statt '4ldit >- 8.18, unter -iea, Z.^ lies: '*oU» statt
•41*8, und ist mit diesem Fall der unter -etu 8, 8. 15, tu vereimgen. -^ 8.
19, unter -t>, Z. 12, lies: -Hro statt -tro. — 8. 20, Z. 1, untisr -irent gehOrt
auf S. 19 unten; unter -is 2, Z 4, lies: -*igi0'8; unter -ige 1, Z. 21, lies:
'^isatn, Z. 24 -*i>at — S. 21, unter -isent 2 lies: '*itiant; unter -i««, Z. 4,
fehlt das Fragezeichen hinter -icios; Z. 8, lies: -*i<a«. — S. 22, Z. 2, lies:
-Vci* statt '*gciti unter -wte lies: -*i«(i statt -isti; unter -tt?e, Z. 4 u. 7
-iutam statt -*tMtom. — S. 28 unter -ivent, Z. 3, -*Öbant statt -*o&ani; unter
-o&/«, Z. 1, -*o5t7t statt -o&t7i; unter -o« L-dbataa statt -^a&afos; unter -of,
Z. 5, -Vdtim statt -edum; Z. 14 -*f^tifm statt -igium; unter -aide -^odivm
statt -odtum. - S. 28, aioire, unter -ore gibt einer doppelten Auffassung
Baum: 1) kann es die 3. sg. prs. c. sein und auf das »sich Vermeren« des
Weines bezogen werden, 2) kdnnte der Inf. \;=~*adaugihre\ in der Bedeutung
»vermehre, giess zu, mehr noch«, also als ])08itiyer Jmprt. 2. sg. Terwandt
scheinen, (ffir letztere Deutung jedoch ist mir kein analoger Fall bekannt).
— Nr. 38 lies germ. a + lab. statt *a i- lab. — Nr. 46, Z, 3, lies: aut 1; fttr Z.
1 u. 2 lies: *a^c ■= a^^ : aui 2 {^Erchenoaut) vgl. obg. Verbesserung zu S. 11.
— In Nr. 52, Z. 1, und in Nr. 8t»b, ist ac« zu streichen. — f» über Nr. 56 gchOrt
als besonderer Fall über Nr. 57. — Zu Nr. 60, S. 20, gehört die Anm. S.
37. S. 86, Anm., Z. 1, lies: prouuenanche (Coli, prouvemenche). — Nr. 71,
Z. 2 hinter lit fehlt das SemikoFon; Z. 6, g'r statt g. - Nr. 78, Z. 1 u.
Nr. 117, Z. 2, füge ein ö^{l)\ Z. 3, lies: iex {miex). - Nr. 79, Z. 2, lies:
oe(0 + M statt *<>«(<) +u.— Nr. 82, Z. 1, hinter abeies, füge ein = ic, *»>;.
— Nr, 101 lies: *y+lab. stsitt y+lab. — S. 39, Nr. 11 ist (u») zu streichen.
— Nr. 105, lies: im statt «t«. — Nr. 106, Z. 3, lies: *crocke u. *doche. —
Nr. 112, Z. 5, lies: lat o". — Nr. 120, Z. 4, lies: *Gakboide. - Nr. 122,
Z. 3, veücs.
AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
EOMANISCHEN PHILOLOGIE.
VEEÖFFENTLICHT VON E, STENGEL.
GDILlEffl ÄNELIER VON TOULOUSE
DER
IICHTER DES ZWEITEN THEILS DER
ALBIGENSERCHRONIK
VON
RUDOLPH DIEHL.
MARBURG.
N. Gr ELVITERT^SCHE VEELAGSBÜCHHANDLUNG.
1885.
Herrn
Professor Dr. Edmund Stengel
in dankbarer Verehrung
gewidmet.
^
ie Frage nach den Verfassern der provenzalischon
Albigenserchrooik ist vor Kurzem durch die Untersuchuug
von L Kraack »Ueber die Entstehung und die Dichter der
Chanson de la Gi-oisade contre les Älbigeois« (Ausg. u. Abb.
aus d. Geb. der roinan. PhiL XV. Marburg 1883) aufs Neue
angeregt worden und hat eine von den bisherigen Ansicliten
wesenUich verschiedene Beantwortung erfahren. Im Gegensatz
zu P. Meyer's Theorie fasst Kraack den ersten Theil des
Gedichts als eine Uebertraguiig aus dem poitevinischen Dialccl
in das Provenzalische auf, während der an Umfang weil
grössere zweite Theil das selbstsländige Werk des provcnzalischen
Uebersetzers ist. Auch die Person dieses letzteren sucht
Kraack (1. c. p. 23 ff. 39) festzustellen» indem er sicli anf
eine Interpolation im ersten Theil der Chronik stützt, in welcher
der Umsetzer eine im Laufe der Ei-ziUdung beilüuftg erwähnte
Begebenheit in einer »cm^o iwvela^ zu behandeln verspricht
{V. 113—120). Es handelt sich um den Sieg Sancho's VII,
Königs von Navarm über die Mauren l>tn ^^Las Navas deTolosa«
Gerade dieses Ereigniss und die fernero Regierung Öanchos
bilden aber den Anfang (V. 13—325) von Guillem Anelier's
Reimchronik » die in der proven zause heu Litteralur allgemein
unter den Namen *Hisloire de la Guerre de Navarre* bukannl
ist. Eis liegt daher die Vernuithung nahe, dass der anonyme
Dichter der Albigenserclironik jenes Werk zu beginnen im
Begritt war, als er es durch die Interpolation aDdeutete, Doch
wäre diese Annahme nicht absolut zwingend, wenn nicht andere
Umst4nde in autfallender Weise die Identificirung der beiden
Autoren begünstigten.
6
Der anonyme Dichter der Albigenserchronik ist wohl
unzweifelhaft wie Guillem Anelier Toulousaner und theüt
vollkommen dessen Synipathteii für die Stadt und ihre Bürger,
Die hierher gehörigen Stellen aus dem Gedicht hat Paul
Meyer (La chanson de la Grois. etc. II p, LVin ff.) zusammen-
gestellt, aus der Navarrachronik liesse sich noch das bedeutsame
Wort anführen:
Tolosa c'a parage secor! 1448.
Schon eine oberflächliche Vergleichung des letzteren Gedichts
mit der Chanson de la Croisade ergiebt viele Aehnlichkeiten,
worauf bereits die Herausgeber hingewiesen haben. (Fr. Michel:
Hist. de la Guerre de NavaiTe. Pai-is 185G. p. XXVIII; F.
Meyer 1. c. n p. XXIX ff.). Die hier angefiilirten Stellen
beziehen sich aber insgesanit auf den zweiten Theil der Albigenser-
chronik, welcher nach Meyer mit Vers 27G9 beginnt
Lässt sich nun auch die Ännalime der Identität der beiden
Dichter durch die vermuthliche Zeit der Abfassung der beiden
Chroniken rechtfertigen? Nach Meyers Ausführungen (1. c 11
p. LXIV ff,) scheint dies vollständig uiiniöglich, da Meyer in dem
Verfasser des zweiten Theils der Chanson de la Groisade
einen Zeitgenossen der von ihm erzählten Begebenheiten erbhckt,
während die Histoire de la Guerre de Navarre eret nach diesem
Kl lege, also nach 1277 verfasstoiter wenigstens volletidet sein kann.
Die Gründe, auf welche sich Meyers Annahme stützt, dass das
erstere Gedicht zwischen 1218 und t219 verfasst sei, sind jedocti
sehr unsicherer Natur, schon Kraack (l c, p. 37 t) hat geltend
gemacht, dass das Werk nicht vor iteni 13. Januar 1228, dem
Todestag des Gui de Montlbrt, Ijegunnen sein karui, weil diese
Thatsache ganz im Anfang (V. 314(i L) in einer Prophezeiung
ausgedrückt wird. Auch ohne dieses imumstösstiche Argument
könnte ich nicht zu der Ueberzeugung gelangen, dass die von
Meyer angenonimene Frist von noch nicht einem Jahre
hinreichend gewesen wäre, eine Dichtung von beinalie 7(XlO
Versen, die durchaus nicht den Eindruck der Fluchtigkeil macht
und sicli nicht selten zu poetischer Schönheit erhebt, entstehen
»
zu lassen, zumal wenn der Dichter nach Meyei"s Ansiebt der
Mehrzahl der von ihm berichteten Szenen heigewohnt und sich
persönlich an der Vertheidigung von Toulouse betheiligl haben
soll. Auch verschiedene gram malischen Erscheinungen wie der
schon bedeutend vorgeschrittene Gebrauch der Verschleifung
(s. §8 4 — 10), sowie der Verfall der Nominalflexion (s. §§
46-48) würden das Gedicht eher dem Ende als dem Anfang
des 13. Jahrhunderts zuweisen.
Dass nun der Dichter theilweise Augenzeuge der von ihm
berichteten Ereignisse ist, theilweise sie durch directe MiLtheilung
Betheiligter erfiihren haben soll, folgert P, Meyer aus der
Lebendigkeit und Wahrsrht?inlichkeit der Erzählung, sowie aus
der öflei's beigebratlden Menge von Einzelheiten» die wie bei
der Belagerung von Belcayre eine genaue Kennlniss der örtlichen
Verhältnisse verrathen sollen, Dass mitunter sehr wichtige
Ereignisse jener Zeit nur Oüchtig berfüirt oder gar vollständig
übergangen werden , schreibt Meyer der Wahrheitsliebe des
Dichters zu und schöpft daraus ge Wissermassen eine neue
Craranüe für seine Ansicht (p. XCllI).
Ich habe aus der eingehenden Lektüre des Gedichts gerade
den entgegengesetzten Eindruck gewonnen. Die Situationen,
namentlich diejenigen, für %vclche P. Meyer der lebendigen
Schilderung wegen treue Uebcrlieferung anzunehmen geneigt
ist, 2. B. das Goncil vom Lateran, der Einzug des Grafen
Raimond in Toulouse u. a. scheinen mir lediglich Aus-
schmückungen, welche mitunter von hoher poetischer Schönheit
ihren Urspnmg zum gitissten Theile der Phantasie des Dichtei^
verdanken. Derselbe hat nicht die Ereignisse jener Zeit de visu
gekannt, sondern dieselben, vielleicht nach mündlicher oder
schriftlicher Ueberlieferung, zu einem nationalen Epos zusammen-
gefasst und verarbeitet, welches den jungen Giafen von Toulouse
im Kampfe gegen die fremden Unterdrücker verherrlicht. Der
dramatische Charakter des Gedichts ist schon von den Heraus-
gebern hervorgehoben worden, fast die Flällle (ungefähr 3300
Verse von 6807) besieht aus directen Reden, für welche un-
8
möglich geschklitltcli« Treue in Anspruch genommen werden
kann. Dann ist das Gedicht auch vollständig frei von irgend
welchen Momenten, die auf eine Beziehung des Dichters xu
irgend einer der handelnden Personen oder zu irgend einem
der erwähnten Ereignisse schliessen Hesse.
Ich glaube durch diese Erörterungen gezeigt zu haben,
dass es in keiner Weise gerechtfertigt ei-scheint, den Dichter des
zweiten TheÜs der Chanson de la Groisade contre les Älbigeois
in den Anfang des 13. Jahrhunderts zu setzen, und dass uns
nichts hindert, die Entstehungszeit seines Werkes in die letzten
Jahrzehnte desselben Jahrhunderts zu legen, wenn in der That
nachgewiesen ist, dass er mit dem Dichter der Guerre de
Navarre identisch ist. Dass letzterer auch mit Guillcni Anelier
von Toulouse, dem Verfasser der vier Sirventes (ed. M. Oisi.
Solothurn 1877) zusammenfallt, unterliegt nach den Ausführungen
Bartsch 's (Zeitschr. f. Roiii. Phil II 130 IT.) und Suchier's (Jenaer
Litt. Ztg. 1877 Art. 559) wohl keinem Zweirel. Wir sind daher
berechtigt, bei der nachfolgenden Vergleichung des Metrums,
derS|)rache und des Stils der beiden Chroniken auch in einzelnen
Punkten den Lyriker heranzuziehen. Beiläufig will ich hier
noch darauf aufmerksam machen, wie sehr die Gesinnungen,
welche jene Sirvenlcs atlinien, mit den Tendenzen und An-
schauungen des Dichters der Groisade im Einklang stehen.
Cr. ^ CbanBon de l» CroiBade etc.
N. ^^ Hiatoire de la Giierre de Nftvarre.
Ged. ^=^ Gedichte von Guillem AiieHer.
Abdchnitt 1. Metrisches § 1—18 urafaafiend iit in Heft XXXVL v.
Au8g, u. Ablu luia d. Geb. d. lom. Pbil. mit dem Rest der Arbeit
zujukuimen al>gednickt.
L Metrisches.
§ 1. Die beiden Theile der Albigehserchfonik stimmen
hinsichtlich ihres metrischen Baus insofern Oberein, als beide
itl Tlraden aus einer beliebigen Anzahl zwölfeilbiger Verse zer-
f^lleh, deren jede durch einen Schlussvers von sechs Silben
mit der nächstfolgenden Tirade verknQpft ist. In der Art
dlesi^r Verknüpfung unterscheiden sich jedoch beide Theile; der
erste Dichter iässt den Schlussvers mit der folgenden Tirade
reimen (cobla capcaudada nach den Leys d'amors), \^ährend
der zweite (von Vers 2769 an) den Schlussvers als ersten
Halbvers der neuen Tii^ade, hin und wieder nur etwas verändert,
wieder aufnimmt (coUa capfinidd), Guillem Anelier hat in
sehier Navarrerchronik beide Verbindungsarten der Tiraden
unter einander verwendet, die erstcre jedoch mir sporadisch
im Anfang, nämlich in folgenden 15 Tiraden: 3, 4, 7. 8, 9, 10,
11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, n; zwei Tiraden iri N (2 u. 34)
entbehren jeglicher Anknüpfung, ebenso wie Tirade 132 in Cr;
diese Fälle lassen sich durch Lücken erklären. Die übrigen 87
Tiraden von N sind sämmtlich in derselben Weise unter einander
Verbunden wie die des zweiten Theils der Albigenserchronik.
§ 2. Die Länge der einzelnen Tiraden ist natürlich von
dem für den einzelnen Fall gewählten Reime abhängig, doch
tritt eine unverkennbare Steigerung ein , je weiter der Dichter
kommt. Üie ersten 25 Tiraden des zweiten Theils von Cr
enthalten durclischnittlich je 47 Verse, in N stellt sich jede
auf durchschnittlich 35 Verse, die folgenden 25 Tiraden in Cr
Ausg. n. Abb. (Dieb 1). 1*
d
auf 70, in N auf 49 Verse, die weiteren 25 in Cr auf 111 Verse,
in N auf 60; die letzten 9 Tiraden von C4r enthalten durch-
schnittlich 121 Verse, die Tiraden 75-- 101 in N bleiben auf
60 Versen dnrchsclmittlich stellen, doch zeichnen sich auch
einzelne durch ihre Lange aus; so enthailen die Tiraden 88,
96 u. 98 auch in N über 100 Verse.
§ 3. Diese ausserordentlich langen Tiraden konnten
natürlich dem Dichter nur dann gelingen, wenn es ihm im
Ganzen wenig Skrupel bereitete, die für die provenzalisclie Lyrik
so streng durchgeführten Gesetze häutig zu übertreten und sich
in Bezug auf Vers- und Reiinbildung n*annichfciche Freiheiten
zu gestatten. Die Anzahl der metrischen Fehler, die sich ohne
Weiteres nicht emendiren lassen, aber doch wohl der lieber-
Heferung zuzuschreiben sind, ist eine verhältnismässig geringe.
Folgende Verse haben zuviel Silben: Cr 2814, 3193.5478. 5594.
6636. 7114. 8611. 9236. 9417. - N 632. 680. 759. 1265. 1615.
3196. 4C4S2. Folgende Verse haben zu wenig Silben: Cr 3972.
719L — N 177. 575. 702. 821. 1487. 2988, 326L 3894. 5U17.
§ 4. Der Dichter tiandhabt EliM^n und Versehletfung
in vollständig willkürlicher Weise, indem er sie bald einlreten
jässt, bald dagegen den Hiatus duldet, Folgende Beispiele aus
Cr u. N mögen dicss veranschaulichen:
A. Verschlcifung resp. Hiatus zweier Wörter.
8 5. 1) Zwei unbetonte Silben werden zu einer verschleift
resp. elidiert :
sua abadia Cr 3318. dava Alamanha Cr 4945. volia aver
Cr 3331. rcpondre amarviU Cr 3254. estre atendens Cr 2858.
Espaniia ireU Cr 3898. terra aaseyuis Cr 4516,
tua onk)r N 129. sin escoUutz N 8. Tmlela ensarralz N 173.
fa^ia ondrament N 286, haissava issamerü N 312. volla issan{'ar
N 400, foro hUratz N 2155. primer a escala N 64.
Dagegen zeigen folgende Fälle den Hiatus: porta iretn
Cr 4764 sia essents Cr 2834. estre ondratz Cr 6621. laisso
astar Cr 3958.
era avhient N 289. sia uprimatjs N 3. volia anar N 762.
TT
sia entraU N 1530. vosfra onor N 697. autre at^ir N 043.
vila entrar N 360. cora^e mig N 4323. yssigo mordatz N 4513.
§ 6. 2) ein einsilbiges Wort und eine unbetonte Anfangs-
silbe werden zu einer Silbe versclileifl:
^Amnhös Cr 4064, ma^ereiat^Qc ^329. sTavem N 1101.
que aqui N 843, e aneron N 347, U apcrtameni N 110.
Folgende Fälle zeigen den Hiatus: siavetzQv^%^!.amansar
Cr 2780. € esgardais Cr 3982. se asezir Cr 7414. e amhtate N 650.
§ 7. 3) Der umgekehrte Fall, also eine unbelonle End-
silbe und ein einsilbiges Wort in Elision resp. Versclileifung:
amiTe Cr 360^1^. Paralge^es Cr 3402. comtcfal Cr 3143.
gazanka^l Cr 4803. j^^^irtre Cr 3141. mdre^els Cr 7604.
'.antnrel Cr 3748.
\lPa N 220. IvtHre^i N 311. metricTom N 479, aviiTun N
vmgfm N 1086. forrd N 3334, fotogen N 3262.
Dagegen Hiatus :
albergae a Cr 5083, parh ah Cr 4955, pretido a Cr 3031.
3963. 5174. dlre als Cr 5516. N 4607. pendrt al Cr 4787.
euidava estre Cr 708L intrero eh Cr 3923. perque em Cr 2840.
salv^ e Cr 2802. N 1738.
sia a N 1238. d^re a N 914, prendre e N 4698, aw^re er
N 1207. öeia e N 296. comamia a N 3449, payre e N 3237,
f^cfi^a a N 3247. ordere o N 568. ome y N 4354,
§ 8. 4) Zwei betonte Siltjen und zwar hauptsächlich zwei
einsilbige Wörter in Elision resp. Verschleifung:
quPera Gj;^2816, N 322. 420. msro Cr 3996. quPa Cr
3525. ^uPah Cr 2776. 6053. fo^a Cr 2935. qui es Cr
6876. <r«H Cr 4728, Pc^ Cr 4170. qn^tj Cr 2857. 3501. N
233. 623^ Pa Cr 2789. N 163. tiPi Cr 3781. 3814, N 48. 65.
433. sPa Cr 4256. N 1257. pogra mn N 956. 3tt<r""ö N
238. ryw^-ac N^334. ^i«/^«JJ 28L lo^i NJ9. Pab NJ^H.
sfm N 246, sTam N 1973. Fab N 1569. ^ro"« N irj51 val N
lUa quCaff Ged. IV. 1£5.
Hiatus 2eigt sich dagegen in Iblgeiideii Fällen:
12
qm a Cr 6148. N 282. e ab Cr 3;i34. 3989. etc. i a Cr
la
Cr 54U7,
Cr 9024.
arttm Cr 7201. que
Cr 5776. la oi^t Cr 6667. ^«e ilh Cr 7188. no i Cr 5m M 36.
910. etc. also era N 151. que m-a N 181. y era N 761. 2508,
que en N 205. e er N 166. que es N 1270. que y N 2582. quc o
N 115. qm un N 225. fa j^ N 310. lo ab N 346. /b y N 2410.
a «n N 383. 511. ic a N 138.
B. Verschleifüng resp. Hiatus im Innern eines Wort^.
g 9, Dasselbe Wort wird von dem Dichter je nach Be-
dürfniss verschiedensilbig gebraucht:
verial dreisilbig: Cr 7565 N 4362 ; dagegen zweisilbig
Cr 6629.
comiatjs dreisilbig Cr 3654. 5247. N 2020 2147. etc.; da-
gegen zweisilbig Cr 3911. 7138. N 2280. 2853. 4209; desgletchen
das Verb comiadar viersilbig Cr 3599. 5358. N 2194. 4078. 2425;
dagegen di*eisilbig N ti704.
uepU {ocuhis) zweisilbig N 3826; einsilbig N 4345. 4457,
maestre dreisilbig N 1099. 1109. u. öfter zweisilbig. N 3870.
3875. etc.
aonimen viersilbig N 2545. dreisilbig Cr 5636. N 859,
messios dreisilbig N 1571. 2106. etc.; zweisilbig N 2262.
compajfnna {companhia} viersilbig Cr 9406. N 1119, 197 L
3931; dagegen dreisilbig icompatiJm} Gr. 7706. 7978. N 2139.
2604. etc.
glessia dreisilbig N 2353; die gewöbnlicbe Form ist (fleyssa,
zweisilbig Cr 3342. 3383. N 4443. 4452. etc.
Christians dreisilbig N 372 u. öfter; zweisilbig N 384.
Maria dreisilbig Cr 8572; zweisilbig Cr 7199.
glorios dreisilbig Cr 3980; zweisilbig Cr 9557.
setj^r dreisilbig Cr 2890, N 4648. 1535; dagegen
zweisilbig Cr 8255. N 2182.
cujfdar dreisilbig N 4190; zweisilbig N 4761.
§ 10. Daran schliessen sich eine Anzahl Vorbalformen» die
der Dichter auflall rger Weise verschleifl gebraucht und zwar
in N häufiger als in Gr. Es sind meist die Endungen des Im-
perfects, Goniuncti^f Präsens sowie Gondttbnal, die sonst nur
um eine Silbe länger gebraucht werden ;
estia (conj, praes.) Kweisilbig Cr 4349. tmiam zweisilbig
Cr 5924. metiatz zweisilbig Cr 5778, 5842, rmnanria dreisilbig
Cr 6907. sapiatz (od. sapchats) zweisilbig Cr 5433. N 834.
2194. u. öfter; dagegen dreisilbig Cr 2824. 2931. N 646. 2872,
u. öfler. sia u. siam einsilbig N 70t>. 1937. 2001. 3955. Ged.
IV. 39 mia u. avian zweisilbig N 23. 29. 1602. 3380. 3552.
105. 802. 1376. u. öfter, volian zweisilbig N 2180. podia (w)
N 755. 2186. 4^1. fajsm{n) zweisilbig N 11Ö2. 4165. venia
zweisilbig N 3911. perdiam zweisilbig N 3412. düian zweisilbig
N. 3336. suffririmn dreisilbig N 2818. aunufjs zweisilbig N 4266.
devriatjs zweisilbig N 1590. serian zweisilbig N 3925, darian
zweisilbig N 4975. putfriati zweisilbig N 3S36.
Die Gegen^tUe sind in beiden Chroniken so überaus häufig^
dass ich es für unnöthig erachte, sie einzeln anzuführen.
§ 11. Eine Anzahl Wörter sind in unberech ligler Weise
um eine Silbe verkürzt worden; so wird frmre einsilbig ge-
braucht Cr 5048; humiUtat dreisilbig Cr 3351; esperii zweisilbig
Cr 7313. dezeretareU ist viersilbig Cr 5402.
§ 12. Der Dichter hat auch häufig verschiedensilbige
Doppelformen für dasselbe Wort verwendet z. B, cavaler neben
cav{a)er\ partz neben />ar^iVfa ; Vus u. laiis (zweisilbig); anisdos
(Cr 3822. N 459. u. öfter) neben aimedos od. amhedos {fit 3184.
N S637. u. öfter); adoncs u. admicas\ com u, coma-^ ßr u. aras\
diiüz u. dedintz; puiss u. puissas; ses U. senes. —
8 13. Auch in Bezug auf die Cüsur hat sich der Dichter
mancherlei Freiheiten erlaubt. OePlers äst keine syntactische
Pause bemerkbar, so z. B. wenn die Cäsur zwischen Verb
einerseits und Subject» Prädicat oder Object andererseits fallt.
Von diesen sehr häufig vorkommenden Fällen führe ich nur
einzelne an:
Permai la vilas levtL \ lo crit2 el doU et plora Cr 5&4S.
AI capitol s'en viii | \q codi» Uux e mari^ueii ib. 2907.
E nml d^nquela qu« son l escdipaiK e fugitz ib, 3308.
L^apostolis regarda | roatknt «s sa« faisos. ib. 3180.
u
Sos nihfi porqae perdra | la terra ui Terea? Cr 3519.
€ar lo coiuB Rumon pres | Xa, crotz primetraniens. Cr 3447.
Seinaer volem que vos \ aiatz per rei ai9aU. N 254.
Ed en vob altres ea | mn ed entend^tuen. N 16 12.
Don lo rei Sancho fo ( raolt fels e corrogaU. N 17S.
Mus Jhesu Crist quez e« | seinnor omnipotenH, N 1128.
El rei Sancho qu'uuai [ «od dit e mn talan N 2t4,
E d'aiitree qu'eu no my \ lor nom, si Dios mi mL N 4413.
§ 14. In folgenden Fällen ist an die epische Casur noch
der Artikel oder ein Pronomen enklitisch getreten, welches zu
einem Wort im zweiten Versglied gehört;
Intru permei I» vila'l 1 coma de Fois en Dalmatz. Cr 6<>58.
Que d^Iina en la vilaus | trobetz aparelbatz Cr 5772.
Tosttiini^iB iaQt cim mwia viva 1« | titidrai aäetiatse. Cr GÜlS.
El Benher que perdonala 1 peccadors perdonans t r 6056.
Si ditz que Santa Uleizala | ha cobratz e volgutz. Cr 9286,
Aata difl« oni que la tBstai | nietri'om als tato». N 479.
Que tant vpngo BoVjrel | ab fspieus aßlatz. N 3800.
Car ]a casa en que 1 | vejlhidor aol veyllar. N 3028
§ 15. Die Cäsur trennt auch zusammengehörige Namen ;
Senher, so ditz Favesques | de ßeaers, defendiitz. Cr 9284.
N'Aiiialdries, ditz lo comR | de Montfort, falbiretz, Cr 8101.
En AnialvjB, en IJgs j de la Mota entreines. Cr 90O0.
Senlior, ditz en Banion I de Rabaatencs, beua die. Cr 4707.
En Giiiltetii, en Bainon | LTnautz ben asesmatz Cr 9092,
R la a\»a on Maria | de Lant^ sotia estar. N 2997.
E fo sonar Adttn ' Doarritz belamen». N 1115,
Entre vua e'N Joban \ Alfonao tractaretz. N 20t>S.
Lay y fo don Helius i Da vi qu'üa inolt hondrat N 2407.
Weitere Beispiele s,: Cr 8533. 8758 9039; N 2503;;
2538. 2601.
§ 16- Das Enjambement findet in beiden Chroniken
mehrfach Verwendung:
el e Tuna uieitatz //
Ea vengntz i>er la riba tot belament rengutz. Cr 6638.
Senbor, tio ditz lo eouis, lo cor el peBäamena //
Me ditz que ij>er la vibi an lo barrejamen«, Cr 5586.
.... aquel razonamena //
Fara gran mal al conite . , . , Cr 5.") 98.
C^r ilh lo comte jove per fin auior coral //
Aman uiais trop el volon que Criet FeBperital. Cr 4794«
Li clergiie e li Francefi vwlon dezeretar //
Lo couite mon cunbat . . . , Cr 27 7 U.
Com 8, BO diu rapostoHs, niot as gent m»onAt //
LfO ten dreg , ma« lo noetre aa .i. peiit mermat. Cr 3337.
. * . . la glieza deu salvar //
TotK cel» qne Iniat sian ni que vejan Taltar. Cr 6244,
15
Senhors, ditz P. B. de Babastencs, amor //
Kos fal coms de Montfort .... Cr 4439.
.... dont la fflesia capdal //
Non ac de lui pois dezma . . . . N 153.
De dona Maria Telegrin ac grammena //
Baleates; Marin Ros y fo prameramAia. N 2511.
.... que mas a ton vivent //
No 7 albergaras jom .... N 117.
Yeu hy Tuyl embiar // ITEetacha N 1402.
.... Mos platz //
Hyeu ay tramis per yos; . . . . N 191.
§ 17. Zuweilen geschieht auch dem Versmass von Seiten
des Dichters insofern Gewalt, als ein Wort falsch betont werden
muss, um die richtige Cäsur herzustellen. Man könnte versucht
sein, hier Verstümmelung des Verses statt der falschen Betonung
anzunehmen, wenn sich nicht für die betonte End- und Reim-
silbe dieselbe Erscheinung zeigte (s. § 18). So findet sich:
aujgirate Cr S977. genau wie in N 961. 3593. elegit Cr 5300. Melhä
Cr 8829. Maria N 2511. Gareid N 3350. catd N 3838. voldriän
N 3405. troberatg N 3415. fugiän N 3761. fero N 3733. vengö
N 4766.
§ 18. Wie in der Gasur tritt auch öfters in beiden
Chroniken eine unbetonte Silbe an das Ende des Verses und
muss betont gelesen werden, um den richtigen Reim und
richtiges Metrum hervorzubringen. Diese Erscheinung, welche
auch hin und wieder bei anderen Dichtern sich findet (s. Mussa-
fia. Handschriftl. Studien III; Bartsch, Zeitschr. f. Roman. Phil.
II p. 131) ist in N häufiger, namentlich sind hier die Verbal-
Ausgänge auf unbethontes o überwiegend.
So finden sich in Cr folgende Reime:
auf es reimend: eretges 3494. chaples 8005. 8933. avesques
8028. crestianesmes 8059. membres 8934. joves 8943. clergites
8946. pMes 8962. tarres 8964. Sicres 8960. Jagues 8988.
Ugues 8997.
aus is reimend: se^i« 7119. savis 7153. Joris 7140. (die
richtige Betonung Joris ist 5796. 7950. 7999. u. öfter gesichert).
auf o reimend : prendo 5097. contendon 7814.
In N befinden sich im Reime:
u
auf im: digiaH 281«.
auf eto: messageä 2052.
auf o: ddfo 16. f<^b S17d Miff6^ 1468; 148& aar«) 8164
daiNo 8198. me^o 8216. 3231. dtecto 9ll. mu^eurgkvp U7& ^odaoo
8174. /erio 8188. eserida^ 8188; «riebm 8710. vemo 8202.
mM 8781. Mfow) 3761. ridio 6056. maügoin^ 5Ö6t. «altd 5067.
eiiidatM» 5039. /mom 5066. adardero 26. 5081. /bro 1464.
8160. 8724. 5036. escridero 8154. eameh &iis. canego 8214.
eridero 3712. &0i3. oriMero ä7lä. iaierö ^728. craiMro 3784.
de$eepero Stä&. BayUiro Z1&. träpsso ä76d. pöriero ^51.
litaiM^o 875SL yrnro 5dl8. SXÜS. aiekdero 5dld. eniKiero 50iS4.
upamxiro SÖW. iwyero S046. iOgo MI. votdHo ^ iiMlriö
8169. Alfanao ä3. fofedo 28. Bodri^o 29.
auf m reiint: pusügas 40612; das ängeliftiii^e i b( nichC
erldftrficb.
Die richtig^ BetoDttng fat dhreh däd Vdrlommed dtosef
sfttömtlictehf'örtnieAdd d^rC&dtliirf^ fiel der üb^ui
grossen Anzahl dieser GegenlAlle halte ich das Gitiren deii^llleii
fftr flbferflflssig.
IL Untersuchung der Reime.
§ 19. Die üeberlieferung der beiden Chroniken ist keine
günstige zu nennen ; bis jetzt ist von jeder nur eine Handschrift
entdeckt worden, die auch, namentlich was N betrifift, durchaus
nicht allen Wünschen genügen dürfte. Der Herausgober der
letzteren Fr. Michel (p. XXIII) hält durch einige lediglich
äusserliche Gründe veranlasst, dieselbe für das Originalmanuscript
des Dichters, eine Ansicht, der ich mich durchaus nicht an-
schliessen kann. Dem widersprechen , abgesehen von mehreren
Lücken, auch die öfters in dem Text vorkommenden spanischen
Schreibweisen, während die Reime durchweg gut provenzalisch
sind. Auch der Text der Albigenserchronik hat durch den
Copisten vielfach Färbungen erfahren, die ihm an sich fremd
waren, (s. P. Meyer H p. CXI f.).
§ 20. Um die Sprache der beiden Gedichte einer Ver-
gleichung zu unterziehen , sind wir daher im Wesentlichen auf
die Untersuchung der Reime angewiesen, in manchen Fällen
wird allerdings auch die Silbenzahl der Verse oder das Vor-
kommen eines Wortes in der Gäsursilbe einen Schluss auf die
vom Dichter verwendete Form erlauben. Doch sind
wir auch hinsichtlich dieser Hilfsmittel ziemlich beschränkt.
Die langen einreimigen Tiradon verleihen beiden Gedichten
einen stereotypen Gharacter und zwingen oft den Verfasser
zu gewagten Licenzen , welche lediglich die Reimnoth
dictirte. Dazu kommt die verhältnismässig grosse Armutli
an Reimen. Von den vorhandenen 28 in Cr und 26 in
N sind jedoch 22 den beiden Chroniken auffälliger Weise
▲nag. u. Abh. (Diehl). 2
18
gemeinsam. Diejenigen, welche nur einem der beiden Gedichte
angehören wie als^ attje^ eis, ors^ ort in Gr. sowie an, anra^ ura
m N, finden auch hier nur geringe Verwendung mit alleiniger
Ausnahme der Reinisilben es in Cr und ia in N» Folgendes
ist die Verlheiluogr der einzelnen Reime in den Tiraden:
al
Cr 138, 169. N 6. 4ff. 75. f*4.
. etz
Cr 155. 176. 203. N 51.
alt
Cr 156. 1S7.
ier
Cr 1*>G. 18:3. 20 L
an
N 8. 84.
N 35. 4.^1. 73. 95.
atui
Cr IßO. 185. N 63. 79.
ien
rCr 159. 192. 19S. 205. 213.
an^'a
N 13.
N 59. 78. *>9. 101.
ar
Cr 132. 139. 151. 186.
ia
N 17. 20. 34. 47. 62. 92-
N 3. 12. 18, 24. 39. 46.
^9
Cr 167. 2^. N 9a.
54. CO. Ö8. 77. 8S. 08.
ir
Cr 152. 173. 196. 208
at
Cr 146. 180. 188.
N 28. 67. 81.
N 27. 48. 57. 74. 86. 8ß.
ü
Cr 194. N 64.
aU
Cr 133. 1:57. ir,2. 174.
it
Cr 161. 193. N 69,
tSl. 190. 204. 21 L
itt
Cr 142. 145. 182. 209.
N 1. 7. ö, 2L ^l, 37. 42.
N 16. 23. 3«. 52. UtQ.
50. 65. 82. 86. 105.
0
Cr 158. 172. 200.
aigp.
Cr 15;J.
N 2. 41. 70. 80. 103.
aire
Cr 150. N 4. 11. 25.
<M
Cr 143. 154. 195.
eis
<> 165
N 15. 30. 43. 61. 87.
em
Cr 168, N 32. 88.
or
Cr 13Ä. 163. nS. 191. 199.
ettt
Cr 144, 177. 197.
N 14. 22. 40. 53. 66. 76. 90,
N 5. 10. 26. 36. 44. 72. 91.
ors
Cr 176.
ms
Cr 134. Ul, 148. 170.
ort
0 147.
179. 189. Vi07. 2i4.
ura
N 19.
N 33. 55. 58. 86. 97. 104.
utz
XV 140. 164. 184. 212.
endreCr 157. N 71.
N aa &6. 102.
es
Cr im 14a 171. 202. 210.
' § 21. ftf, als^ Letzteres mich aus geschrieben, nur in Gr.
Herkunft von lat a vor einfächem und koniplicirtem ?; aJs
danclsen von lat. au\ im Cr 2976 findet sich der fehleiiiafte
Reim avesprar,
§ 22. fin^fi nur in N, biotot niclits Merkwürdiges.
§ 23. a«, uns. Von a vor komplicirlern ?*, namenilich
in den SofTlxen des Paiiicips und Gerundiums. Danehen
aus a vor einfachem «; also steht hiei* bewegliches n im
Reim mit festem: romans (-anus) Cr 60t>5. 6137. N 2739.
Alans {-anm) Cr 4162. GOßl. van N 215. cipdadan
i-ani] N 219. sohratis {'Unum, unos) N 222. 2734. pi'opdan
{-anum) N 235. ccrtan (-amtm) N 242. vilans {-anos) N
3ß73 ; dieselbe Erscheinung zeigt sich auch bei dem Lyriker
Guillem Anelior Ged. IV, 20^ wo man (manet) mit man [miwdo) reirol
19
fs.Gisip. Gl IriCrfi053. 6101 reimt aucli e s fr a nhs {'anenii) n\i\ an.
Auf € \^or komplichtcm n gellen zurück aiiascr der bekannten
Form talim, neben der aiicli vielfach talen vorkommt: sartfanis)
N 277 K 3Ö86. 3875 (Die richtiirc Form sergen ist N 3285.
3990 lu öfter gesichert); ferner findet sich In beiden Chroniken
palhatis (^vulenttfs) Cr üBl. N 5785 (auch hier i-st die rictilige
Form valetis w^eil häufiger z. B. Cr 5437. 54^00 N 295. 1124.)
Die Reime cams {campos) Cr 4196. und Francs (^Francos)
N 275.1 ?5ind fäbch. Vgl. auch § 18.
S 24. «r. Diese Reime gehen meistens auf die Infmiliv-
endun^ are zunick und bieten nicbls Merkwürdiges.
§ 25, (it, atz. Neben den vorhergeliendcn waren diese
Reime offenbar für den Dichter die feichtesten ; er dichtete
darin die meisten und längsten Tiraden (z. ß. Cr CLXIl, GXG»
GCIV. sowie N XCVI haben sämTiitlich über 100 Verse, Cr
CCXI erreiclit sogar beinahe deren 200). Die Scheidung
zwischen at und atjs ist nicht immer leicht durchzuführen, da
der Dichter hriofig die Flexion dem Reim zu Liebe beeinträchtigte.
So finden sich die Formen as^a^ (für assat2) N 3910 u. plat ijdacet)
N 1866 in Tiraden, welche der Mehrzahl der Fälle nacli zu
urtheilen, auf at reimen; dasselbe gilt von dem Imperativ tornad
N 3421 und der Form trohrssai N 3919. (wohl für troberat^).
In beiden Clironiken reimt mit at u, atz der Name Bernart
Cr 2810, 5Gn9. 5736, N 2410. 3942. etc.
§ 26. atge. Diese nur in Cr vorkommenden Reime sind
durchweg correct.
§ 27. aire. Diese Reime bieten in Bezug auf die Nominal-
flexion Interesse; s. darüber § 48.
g 28. el^ {eu8). Nur in Cr; fast durchweg wird eus
geschrieben.
§ 29. Sni. Von lat. ^od, T. Eigenlhümlich ist die Enlstelhmg
sem für sen N 3866.
§ 30. eiif , en^. Bei weitem die meisten Reime rühren
her von lat. e vor komplicirlom h, namentlich Adverbial- und
Verbal-Endungen. Von lat. e vor isolirteni Nasal kommt rcn
{rem) N 1656; hier winl also wieder bewegliches n mit festem
«0
goi-einit (er. § 23). genha {hiffmios) Cr 9539 cF, estranhs § 23.
Eine Anzahl Reime rührt auch her von laL / vor koiiiplicirtcm
n, darunter folgende entstellte Foniien : laetd u. hien^ (von
intm, sonst nur lams) Cv 4928. 652^2. 7540, 8670, dens, drden
oder dedens (gleichfalls von uUus , sonst nur dfns resp. dedhis
lautend) Cr 4959. 9453, N 2520. 3304. — Von tat. a vor
küinpliuirtem n kommen folgende sonst ungewöhnliche Formen:
tens {iantos) Cr 8(M2 (dagegen iam Cr 4180. 4189), iwe^er^s
{'*ankis) Cr 8037. (dagegen pre-srön Cr 4142. 4149, N 237.
2724). enens (von a>t/e) N 4^1 (dagegen mians N 2754. Cr
4161. 6083 u. öfter), ammis (amantesi) N 3983. (dagegen amans
Cr 4137. 4194; auch in N sind die Participien der a Conjugalion
sonst durchweg auf ans gehildet). senhs u. serU (sanctus, -os)
Cr 3223. 3422. 3456. 4949. 5600. 6499. 8673. 9546. (dagegen
Sans Cr G091 N 2741. 3702.); die Form sens findet sich auch
bei Guillcm Anelier Ged. III. 12. (S, darüber Suchier in d.
Jenaer Litl. Ztg. 1877 Art. 559; P. Meyer II p. CXIIl f.).
§ 31. entlre. Diese Reime bieten keine Unregelmässigkeiten.
§ 32, ea. Die Tiraden mit diesem Reim fmden sich nur
in Gr. Auffällig ist die Form ches (canis) 4969. 8972. Andere
Dichter z. B. Peire d'Albvernhe (B. Chr* 80. 33.) gebrauchen
f'hins; ferner die Form pareufes (für parcntesc) 4972. 8964.
cf. parmiteiz 5412. Wenig üblich durften auch folgende Parti-
cipien sein: etiles (von entetidre) 3481, 9027, defes (von
de/mdre) 3491. 3513. 7976. 8968, estes (von estmdre) 8018.
8935. — Fehlerhaft beiludet sich noch im Reim: avers 5042.
S. auch § 18.
§ 33. etz. Die Wörter dartz N 2054 und castcU N 2086
geben keinen Reim und haben sich wohl fehlerhaft eingeschlichen.
S. § 18.
§ 34. ier, ievs. In N herrscht die Schreibweise -er vor.
Daselbst fmdeii sich auch zwei französische Endungen im Reim:
huchiders (statt hacalam) N 3653 sowie der Infinitiv haisser
N 1161 (dagegen findet sich haismr N 401. 1722. 2223. ü.
öfter); P. Meyer (Vorrede zu Daurel et Beton p. XLUI) fasst
daneben noch irrthilmlicher Weise penser N 1676 als Infinitiv;
der Vers laiiloh ^Cani pogiies la patz far hy nies tot soii
penser.« Das Wort penser ist hier offenbar das gebrauch] ictie
provenzalische Substantiv, welches auf *petisarimn zurückgeht.—
Eigenthiimlicli ist aueh das unberechtigte , al>er fx|r den Reim
nothwendige 5 in den Formen: afers iferit) N 2554. refers
(ferii) N 2562. quers {quaero) N 4835. Die betr. Tiraden in
solche auf ier umzuwandeln, Hesse sich bei den zwei ersten
Fällen durchführen, wenn auch der grössere Theil der Nomina
im Reime das s verlangte; die Form qt4ers von quatTo jeduch
reimt mit quers von quaeris N 4839. — In Cr. 4106 findet
sich im Reime nes (nasum). Diese französische Form braucht
nicht autlallend zu erscheinen, da der Dichter den französischen
Namen Guülhelmet al cort nes beibehalten wollte. Zu erwiihnen
ist ferner die eigenthümliche Entstellung des Namens Folquet
in Forquiers Cr 8469.
§ 35. ia. Nur. in N. Meistens die Endungen des Imperfects_
§ 36. ig, Hauptsachhch von lat. i mit einfachem oder
kompticirtem Guttural- Daneben eine Anzahl Perfectendungen
der i-Conjugation , die sich auch auf -it reimend finden.
So z. B. aheltg Cr 8503. N 4359. (dagegen -U Cr 4205). af ortig
Cr 8543. N 4320 (-f* Cr 4202). escurig N 4355 {-?/ N 3148),
nioHg Cr 8492. 8520 N 4345 (-1^ N 3120). obrlff N 4347 (4t
N 3123). rciendig N 4340 (-it Cr 7023. N 3146). In N 4357
findet sich noch reliquid, das wohl nicht -itj lauten konnte.
§ 37. (t. Namentlich die Infinitivendungen der lat.
/-Gonjugation u. der zu ihr übergeiretenen Verba z. B. tenir
Cr 3669. N 972. u. öfter, welchem sich auch bei dem Lyriker
Ged. n. 22. neben der gebräuchlicheren Form teuer Ged. L 1.
flndet. Zulässig sind auch die Formen dir (dicere^ statt dire)
Cr 3675. N 939 u. ö., rir (ridere) N 950 (s. Fischer: *Der Inf.
im Prov.« A, «fc A. VI). Nicht richtig «ind dagegen die Infinitive
22
flftpitmlh Cr 5183, 8G88, 8730. somonir (Für smmuirc) Cr 5209.
73G9. S7ü:i.
§ ;JS. i^. üiitci' (liesuij Hoijiien ei-scheirien eine Anzahl,
die gewöhnlich im Piovc^nziilischen auf -es ausgehen ond aiichji
in Cr daneben bde^l sind. (lo N sind keine Reinig]
auf vs vorlianden). So findet sich patfs Cr 712:2. 7125 N
2818. {jmes Cr 34«7. :^>16. ii. üJler); mcrvis Cr 7098. 71*9.
{mercrs Cr 3540. S^J47), Ferner die Verbalfornien: pris (ptemus)
Cr 7077. nm, N 2791. 2803. \u ö. (prcs Cv 2911;. 2Sl9. 34m
etc.) mis (misit) Cr 70S8. (mes Cr 3500). mis (missum) Cr 7093.
7<)lr:K N 2n(t9, 2Sl!2. etc. {mes Cr 29ak 3479. etc.) enquis, conquls
(qiuu\siim} Cr 7095 (cnques^ wnqttcs Cr 349S. 502ö. 5039 iL ö.).
is rührt auch her von lat. icm, tcos^ was eigentlich ics liätte
ergeben müssen, Lozo'is {Ludovicus) Cr 710ü. anüs Cr 7154.
N 2820. enmiüs Cr 7139. N 2825, (Dagegen awi^ Cr 472ö.
8521. N 4353; mamg Cr 4060. 8510). Ueber diese Erscheinung
s- Hofmeister: Die Sprache BernarU von Venladorn, (A. &A. X)
p. 41. Anm. 1. — Vgl. auch § 18.
§ 39. '/#, itz. Hier finden sich mehrere des Reimes wegen
enlstelUe Formen, so: CHfz {airistns) Cr 332G. 5869. 8843.
desgl Crid N 3134. amid (für amk) N 3149. viU (visus)
Cr 5830, basfiti 3 sing. prs. tnd. (für w7) N 726, ferner die
ungebränchlichen Pai ticipien: nmid N 3105. (dagegen rrnt/uU
N 982). espmidit Cr 4243. 6980. 8929 (ciagegen esjumdut^
Cr 3069. tlOai. 9238. N 23C0). somoniU Cr 5824 (dagegen
somos Cr 31G4. N 1604). cf. die Infinitive somonir^ cspandir
§ 37. Auch re.ceHhntz befindet sich im Reim Cr 58G7.
§ 40. 6, 6h, In diesen Reimen zeigt sich in ausgedehntem
Maas.se die Verlelznng der Betonung im Reim. S. darüber
18. — Nachlässig gereimt auf os sind: priors Cr 3165.
2638. 4030 (sonst reiml priors auf or Cr 5290). Tors N 1582.
\enos [Minores) N 2639. (dagegen Menor N 2943).
§ 41. or, öra. Diese Reime sind regelmässig gebildet,
abgesehen von der in ihnen auftretenden Verletzung der Noniinal-
flexion. S. darüber § 48.
I 42. ort. Nur m Cr. Sammtliche Reiine gehen zunicl
auf lal. 0 vor cooiplicirtem r.
§ 48. fir«. Nur in N. Die Heinrie bieten gleichfalls nichU
Bemerkenswert li es.
S 44, wf;3f. Von w vor einfacliem oder kompliclrfem
Giittoral. Das Wort fu(M ifustos) Cr 4,505. Cmi isl analog
gebildet wie Crit^ s. § 39. Daneben meist Parlicipialsuffixe
(lat. utus), damiiier melirere ungewöhnliche Formen: issuU
Cr 3084. N 2373. 5012. (dagegen das regelmiissige issite
Cr 3151. 3310. N 720. 21S2 n. s. t) eshguts N 981 (dagegen
eslegits Cr 3320. N 712. 1322. elc). assegnU (= msis) Cr
4616. 9262, K 1004. 1235. 2353. In Cr 4501 findet .sich auch
felilerhad aujeifz im Reim.
Anhung zu IL
§ 45. Auch die Noniinalflexion erfahrt in beiden
Chroniken hruifig dem Reim oder Melrum zu Liebe von der
Regel abweichende Behandlung. Da diese Ünrcgelmfissigkeilen
sich fast durchgängig in allen Reimen finden » erscliien eine
gesonderte Darsloliung derselben erfordertidi. Von ausser-
Ofdentlich grossem Umfang ist der urd>erechtigle Abfall sowie
Antritt des (lexivischen s.
g 46. Beispiele für die Ntclitbeaclilung des «.
nmn. ^huj. dipfai Cr 0342. hlttsmat Cr 3336. acahat ÜJ*
6409. rcHt ib. 7485. vülvnf ib. 7453. terrer ib, 4659. renobret* fb.
5934. falhit ib. 4216. eserit ib. 4258. reso ib, 7808. fpio ib.
78iiO. 2^^^^'' '^- 52fM), ralvassor ib. 6735. mitat ib. 33ö3. peecat
ib. 6424. tenso ib. 5136. 7763. darr^ ib. r>778. v»hr 7728.
hrmnor ib. 7755.
Beispiele aus N: cuiftai 4211. ncompainnat ^11, arrihat
9! 4. parlamtmt 1188. tjmisrnt 1211. srnulltr 1164. dcatorher
169U. |>riwicr 4431. rrwi 3091. /fr?r/ 3RKJ. rcy^) 1488 /fv> 1490.
/eZa 3738. defmdedor 4238. «;ö;t/i</ 880. malvetstat 885. /;«j///^>ii
5054. iwör 450 calor 703. ra|^ Ged. 1. 2k\. ferm Ged. IV. 49.
24
obl. plur. Beispiele aus Cr: vassal 2986. cervigal 4901.
entremcsdat 5G87, aprosmat G3G2. dampnai 6426, dcfohdmü
7450 o&r^ 5952. afcrtit 4202. .f;arwtf 420ö. wcm/o 5134, com-
batedor 2893. milsodor 6808.
Beispiele aus N: maleiian 3898. sassat 2400. monedat 2431.
siVvenif 4259. soudmler 4441. relinquid 3076* fZt'sco/?^ 3133.
tro^o 3729. ratihfAdor 4236. ^ör 691.
§ 47. Beispiele für den iinherecht igten Antritt dfö ^. —
oft/. Hing. Beispiele aus Cr: fnihans 4147. vclhans 4197.
romaw.? 6065. 6137. j»ff^a^r 2950. /"offZa^-? 2954. nieiw 4926.
m4?»s 8650. esparrers 4087. aeters 7643. enantitz 3143. trailits
5802. ra?or5 5518. defenduts 3072. ereohuts 3075.
Beispiele aus N: iJo^ans 2748. APwtÄ^tow 3693. c^^o^ 171.
ensarra^-2 173* amiztaU 182. sabens 3999. primers 2553. acers
2565. imdrstitz 730. ffyfj?Y^ 1309. two^^Jif^ 978. sagnutz. 987.
now*. |i(iir. Beispiele aus Cr: doptam 6103. nwrcejatis
6083. i«^raif^ 2808. burnafs 2936. SPCorl<?«^ 2851. jaujsens 2878.
soi«?/^ 5406. yrmleiz 8113. o&r^rÄ 4O90. awalers 4108. cosäc-
^tt(7r 5810. sentits 5845. pw5 7237. öajfto 724^. picadors 5555,
corregute 3063. ücw^i^^ 3065.
Beispiele aus N: graniz 2729. pr<?Ä,<?ßnt9 2740. cridans 2764.
dampnats 197. (ioZ^n^ 1125. sergms 3990. so^efj 206G,
pressentm-s 2575. mitaders 2586. /ii^?Y^ 1332, deli/;ef 4854. ^ccw
1047. ftarös 1569. recreztdz 996. — prezats Ged, IL 12. desamats
Ged. II. 33.
§ 48. Die Verletzung der Flexion ist besonders aufllllig
bei den Wörtern, die Accentverscliiebung oder sonstige orga-
nische Casushildung zeigen. So finden sich folgende Formen
für den nom. resp. i'oc. Hing, garrejmlor Cr 2895. senhor
Cr 4434. N 585. 1201. 780. 949. 1386. (die richtige Form sSnher
Cr 3333. 5600. N 1195, SOiH. u. öfter), govenmdm- N 721. 747.
820. 1665. 2946. (dagegen governaire N. 734. 886. u. öfter).
pariaddr N '2m7\ abd({z} Cr 5080. N 2690. 2714. 2863. (dagegen
die richtige Form (ihas Cr 3317. 52i3. N 2698. n. öfter J.
uM.iting. tozonnire CvSißöb. etnperaire Cr 3bl0, mandaire
25
amparaire Cr 3583. (dagegen amparador Cr 7678. encantador
Cr 4417). guerreyaire N 92. 324. Salvaire N 103. bdaire N 323.
amasaire N 325. govemaire N 2190. s^Äcr (geschrieben Seiime)
N737. 3483. 3705. (dagegen «ewÄor N896. 924. 1180. u. öfter);
femer findet sich der Nominativ Sing, comte Cr 3466. N 4863.
(dagegen coms Cr 3500. 3556. N 4858. 4862. u. öfter), sowie
der umgekehrte Fall: coms als Accusativ, Cr 3598. 8678.
N 257. (dagegen comte Cr 3976. 4030. u. s. f.). Auch findet
sich in N der Accusativ Sing, om N 3835. 4219. dasselbe Ged.
1. 40. (die richtige Form ome ist häufig N 72. etc.); dos und amsdos
als nom. plur. N 459 1042. 44)89.
▲nag. a. Abb. (D 1 e b 1).
m. Stilisiasdies. . . i
§ 49. Während im Allgemeinen die üntoRsachui^;«! des
Metrums und der Reime f(ir die YorMeg^de Au^bei Ae
Identität der VerÜEtsser zweier Dichtungen naduoiwdseDf
nur eme c(mdiHo sine qua tum sdnd, indem rieh aus ihnen
eigentlich nur ein Rfickschluss auf VOTwandtsehaft dar bddes
in Ortlicher und zeitlicher EBnsicht zi^en lässt, kann efaie
Vergleichung der stilistischen Eägenthämlichkeiten ^st dm
endgültige Bestätigung liefern. Zwar sind wir auch in Bezug «irf
jene Untersuchungen zu gunstigen Resultaten gelangt, indem
eine Anzahl gemeinsamer metrischer und sprachlicher Merkmale
sich ergeben haben, die weniger einem bestimmten Dialect, als
vielmehr dem individuellen Bedürfniss nach dichterischen
Freiheiten zuzuschreiben sind. Dennoch bleibt es unsere Haupt-
aufgabe, aus den beiden Chroniken das als gemeinsam nach-
zuweisen, was für des Dichters Handhabung der Sprache
characteristisch ist.
§ 50. Ich beginne damit, die Häufungen sinnverwandter
Wörter aufzuführen, verstehe jedoch darunter keineswegs nur voll-
ständige Synonyme, sondern überhaupt begrifQich nahestehende
Ausdrücke, die in ihrer Vereinigung gewissermassen dem Dichter
jn Fleisch und Blut übergangen sind. Die gewöhnlichen Binde-
partikeln habe ich in folgendem Verzeichniss durch ein Komma
angedeutet, ein Strich zwischen zwei Wörtern bedeutet ein
noch dazwischen befindliches Wort.
27
joia, ria Cr 7152. rire jogar Cr 6HJ8. ()4iJ5. joyii, ria ab jof^i»
ria, jagni- N 2177; — dolor, mal Cr 4(^55, 4902. N -1405, ilol. tristor
Cr -JÖO^ dol', im, triator N 70l. — ivmor, piuia Cr 3841. N 614. 4280.
trevaa» pata Cr 7957, N 29Ü9, 2954, patz, anior Cr 5323, 0767.
amor, concordisi, patz N G5tX ilreitura, paU, Cr ;J210. N 1802. 2592.
dreitwrti, Ipiidtat Cr 63 IG. 809G, N 1862 — tortz, necidz Cr 5260.
5680. N 4 ".74, — forsa, vertutz Cr 6025. N 9S9. — valor. sen Cr 7421.
9463, 6732. 684 1. N 327r». 3504. aen , aiiber Cr 9471 N 4964. 1608. —
dols, criU Cr ^270. N 491. - foc. flanm Cr 5150. 8674. N 3859. 4405.
fum«, foc«, flania Cr 3971. foc, fuiii N 3016. 3251. — gl&si , aci^r Cr
-4902. 6866. 6983. 8621. 9194. N 1171. 4R45. f. - caraia, ßendier» Cr 4114.
9326. N 1164. 4789. via, aemdhr Cr 4630. via, c&miB, semderH N 4924. —
critz, brutz Cr 4519. 9306. 5797. noiaa, critz Cr 7808. 455a 4761. 5122
6666. 6965. 6995. 9169. 89l7, 7021. 8372. brut, cridar N 4693. noysa,
crida, brutz N 4989. noyza, briitz N 5013. 386. 977. noyza, critz N :il50.
4725, 4906. noytz, crid N :^*09L — jflaziB. Ibcs. Cr 3430. N 114. 1424.
trebaihs. i^.erra Cr 9490. 4917. 7071. !M98. N 306, 3106 3200. guerra
tre»>alb, cbapler Cr 4f^58. 8386. 8583. cjuita. ti-abayll . cbapler N 4463.
guerra. mal Cr 4917. 7071. N 2463. H073. 3329. 3.'>23. gucrra-tenao Cr
5136. 7763. N 1031. 2636. guerra, uhaplier Cr 7650. 7971. N 4760, 3070.
mal de«tri|^ Cr 4669. N 4322. - bei, bo Cr 3167. 3219. 5046. 7609. 7867.
8794. 9507. 4170. 8345. N 3204 u. s. i\ Mal, bo Cr 4i>20. fi601. 6302.
6775. N 37 H. 5075. - mal, felo Cr 5127. 7460. 4:.57. N 19, mala, plea
de felonia N 2693. mal, dur Cr 2917. 5499. 7611. mal», aobrancers Cr
7583. mala, dura, sobrancera N 3606. mala, orgulhos Cr 3»09. N 1591. —
pro«, Valens Cr 5613. 8598. 9513. 7258. N 2503. dur, fort Cr33S5. N 506.
firenz, refirems Cr 9487. N 2495. galbart, iachernit Cr 4210 N 4858.
Bubtila, aabetiB Cr 5590. N 4019. aavis, aubtils Cr ♦;877, N 2487. aavia,
aabena Cr 3437, 4954. N 2305. savia, guiacoa Cr 3186, N l(J35. - föU»
iratz Cr 4293. 6440. 8214. 4951. 7462. fei, iroa Cr 7286. m\tz, feloH N 1806.
felüs, irascutz N 2330. — aoapirana ^ plantiRua Cr 347<>. 5642. 60Ö6,
N 4003. — alegrea, jauzena Cr 2878, 3106 7556. alegr««, joyoa N 1019.
15B0. - b^l, dar Cr 6235. 4540. N 383. 793. 4074. 4712. u. a. f. —
motu, delitz Cr 3146. 3307. 5843. N 3129.2116. 4870. inortz, vencutz
Cr S082. 6040. 9196. N 2369. 3139. morta. vencutz Cr 3082. 6o40. 9096,
N 3369 3139. mortz, deatruitz Cr *5055. 8829, N 4779. — treodir, ferir
Cr 4489. 4719. 4610. HU9. 8130. 9157. 9162. N 4b4 ferir, donar Cr 3004.
7228. 8898, N 3184. 3342, lerir, dar Cr 8778. N 1758. 3038. IV-rJr, nafror
Cr 306b. 4584, 6403. N ;tl7<». — armar, gamir Cr 4233. 2774. 5670.
N 4884. — eecapar, fugir Cr 3308. 8754. N 1332. — guidar, governar
Cr 7430. N 1830. — aalvar, gardar Cr 2802. N 144. 1738.
§ 51. Hieran reihen sich einige Gegensatze;
mort. vida Cr 4108. 907 L N 2005. 2314. mal, be Cr 3880. 4188. 4317.
4321. 4619. 676S, 7303. N 2396. «eiia, foldatz Cr 8315 ioHa, aens N 4642.
dar, prendre Cr 8358. 8969. N 3195. 3689. 4698. 4735, donar, prendre
Cr 7228. 7651 N 3ö29. 4106. 4954.
Foljs'onde G^ensälze bezeichnen die Allgemeinheit:
jove«, canutz Cr 4520. 5994. 9318. N 2357. mais. boa Cr 3791. N 1477.
3717. 4053. grantz, petitz Cr 3323, 7014. 6125. N &00. 4877. 249, 2729. -
grautZt muDUbz Cr 3085. graotz, meuuzer Cr 7928. gran, uienoretz Cr
%
81 7Ö, prantz, meobti N 675. 2420. 3844, Sfe«. 44Öd. intgür, ttifenor
Cr 4458. 6039. 7740. N 444, 698. 700. 3238.
S 52. Beiden Gedichten gt&meinsam ist die Eig^enthuiiilichkeil,
da&s öfters ein Satzlheil mehrere Male wiederhol l wird und
dabei gewölinHch dieselbe Sleüe im Verse beiliehält; es ist
dies ein vom Dichter in vielen Fällen nicht ohne Geschick
atigewendeter Kunstgriff, die ErÄahhmg etwas zu heben, z. B.
Cr 3637, 8'ieu t'ai dezeretat, Dieue te pot eretftr,
E Bi tu as gran ira, Dieus tc pot alegrar,
K si tu aa pergut, Dieus t*o pot reataurar,
Si tu vas en tenebraa, Dieus te pot aliiTunar,
Cr 8851. Quea ilb an mortz los paires e toa efana petite
Ez an mürtOit las dotiBrS e deBtruita Ic» marits,
Ez an mort tot P»iratge etc.
Cr 8218. Quez ara natn val Glieixa ni saber do letrfttss,
JSTi nom ten pro Tavesques, ni ttom val Ip legata,
.^t nom ten j)ro valeiiiia ni nom val ma bontati,
Ni nom tenon pro »rmae etc.
Cr 6395. LadoüC« pogratz veaet mant cavaler armat,
E niot ben eacut fendre e ubrir mant costat,
E mania camba fraitu e münl bratz vletrcncat,
E munt peitz eBcoicbeodre c want elme brizat,
E3 wanta carn perida e mant cap meitadat,
E viitnta sanc egparaa e mani braso treircat,
E mant baro comb&tre e mant afazendat.
Beispiele aus N:
N 13U . , * cjnVn Val Kib^ra era maint om delitz,
E^n \ai de Foillola raubata (^ escamitst»
E*n Riba de Jordan era maint om perit«,
E*n Riba de Volberta era maint om fenitk,
E*n Rftia (le Portiis töltz pßa e puinta: e dit*,
E*n Riba de Maronna maichantz eran tra'itx,
E*n Biba de Fulgös era maint om feritz;
N 4346. E matfnt om a'i nafreg, c maynts om a'i delig,
E maynt omc sagnava, e maynt cap s'i obrig,
E mmj/nt Ome fugia, e maynt s'i eqiaurig.
N 958. Lui au£irat taoibortz e grailleu retendir,
K vi ratz maint eecat e maint elnie Uixir,
E maifit noble caval aujriraiz netVenir,
E maijtt sirven austräte jogar e esbiaudir.
N 809. E mandet per bob oiueü que Teran acostat,
E »nawdef pels caves qu'erafl a son itiaüdat,
E mandei als rioopes que foBsan pareillat,
E qoe fossah k Mi en uft lo<: itssignat
$ 53. Zuweilen wird aocli dersefbe Gedanke zweimal aus-
gedrüekt, sei es mit denselben oder mit andern Worten. ^ B
Cr 3145. El reis no reajH>D mot Dt nulha re no ditz.
29
*
^
€r2884. , . . qu© ab los olha non plor,
E plora e fai grati dol e raena graa dolor,
K 4620. platz noe e n'em plazene.
N 762. E que ges don Oareia non voHa ajiar
A ]m cortz qa'el mandava, ni loe seue petz portar.
K 1710. Per dortar bon coseil! s'nnego apattar
Tbtz oek que aqui eran, p^r bon coneiU donar.
§ 54. Eine ähnliche unverkennbare Neigung des Dichters
bösteht dai-in, dass zwei Wörter desselben Stammes in vei^
schtedener syntaktischer Bedeutung zusanime4:j treten, z. B.
tro! Joga sia jogatz Cr 290S. dasselbe in N: quel jogs era jogaiz N 1247.
sn^l« eagelatz Cr 2825. ^55« N 2705 nuiar per fin* amor coral
Cr 4794 f. noune : aniiir per bona amor Cr 679*2.
fa^ wörtlich mit ersftereni übereinstimmend findet sich in N:
amar de bon' amor coral N 11K31. 3458.
Andre derartige Ausdrücke sind:
a 1& vera veror Cr 6799. on es valora v&lene Cr 9502. nialanientz malamenar
N4748. JheauCrißt luerceners, Vos gardatz Ua dreituraB de vostres dreitur« rs
Cr 7600 f. que los nmtjt a inalatz Cr 641Ö. eis coma quo comtTo N 3173.
eis coma foron cornatz N 4480.
§ 55* Hieran füge ich eiilige für den Dichter charakleristische
Redeosarten. So sagt er zur Bezeichnung einer grossen Menge :
fl cene e a milbiera oder umgekehrt Cr 6905. 856«. N 3:M6. 4825. da-
gleichen los milhers ni loa cetiü Cr 95G5. ferner die Redettsart a no
lu'en cal in:
Cr4B45. EI baro de la vila e^tan a no ro^en cal
N 438d. E viratz y budols anar a no mVn cal
g 56. Interessant sind auch die bypolhetischen Redens-
arten , durch welche die sprechende Pei^son versichert , dass
sie irgend etwas nicht thun werde, selbst wenn auch von der
anderen Seile etwas besonders Grosses geleistet werde. So
findet sich : Quim donara EspanhH elc. Cr 7089. E quim dava
Aiamnnhi etc. Cr 4945. Que quim ihivtt Tmlela N 2372; femer:
Cr 6091. Qu'ieu paa no creiria, neis «luim juravali lantB
derselbe Salz findet sich fast wörtlich in N wieder, wo er lautet;
N 3702. Per que yieu non creria qoi'n juraria snl aaas.
Von Sentenzen fülu'e ich nur die folgende auf:
Car nias ?al iijortz hondrada (lue biiire desondratz N 4532.
Sie findet sich mehr oder weniger modificirt, aclit mal in
Cr 3051. 4663. 5107. 6513. 6968. 7222. 8322. 8864,
so
§ 57, Die Versicherungen and Schwöre, die den handelnden
Personen in den Mund gelegl werden , überzeugen uns aufs
Neue, dass es derselbe Ideenkreis ist, in dem sich die Dichter
von Cr und N bewegen. Bei weitem die meisten Schwül
beziehen sich auf Gott , Christus , Maria und die Heiligen.
Der gewöhnlichste derselben Ist:
rar Den Cr 463:». 4790. 5777. 7182. 7543. 8133. 8213. 9292. N 62. 1068.
195. 1301. 1343, 1367. 264L
Cr 3298. E jur vos pel Seöhor qu*^en la crotz fo ramitz
fast wörtlich findet sich dieser Schwur drei mal in N wieder:
E jur V08 pel Seinnor qu*en crotz fo aremitz N 717. 4899. 4914.
[Obwohl das Wort »ramirt durch kein anderes als obiges
Beispiel belegt ist, sind doch Diez (EL WLb. 11 c. aramiry^
und Raynonard (Lex. Rom.) geneigt, seine Existenz anzu^
nehmen. Ich halle es für geboten nach den drei Parallelstellen
in N auch in dem Beispiel aus Cr aremiiz für ranütj: einzusetzen,
und la zu unterdrücken].
In Cr findet sich weiter folgender Schwur:
Cr 7088. Mas per la santa Verge on Jhatu Crist Be mis
und nur wenig verändert:
Cr 9030. per Santa Maria on Jbesu Christ se mes
Cr 8231. per Santa Maria don Jhesu Christ fo nat«
der ei'sten dieser drei Lesarten entspricht fast wörtlich;
N 2821. per la sancta Verge ont Jhesu Chriet fo mis
Man vergleiche ferner:
jurar «obre sans Cr f^COO. 6091. 9546. N 3702. 4137. 4656. — sim valha
Dieus ni aens Cr 4949. entsprechend: per Dioa e per aos sans N 2741. —
per eant Marsal Cr 2985. sowie: nioi vala saDt Marsals Cr 6277. i>er le
cor ean Mar^al If 1970. - per lua fe Cr 7367. N 261.
§ 58< Es erscheint auch räthlich die Versicherungen des
Dichters in's Auge zu fassen, mit denen er die Trene seiner
Erzählung bekräfligen will. Es sind dies nur einige kürzere
Ausdrücke, z, ß.
sapcbatjE Cr 293 L N 1504. 4486. 4553. bI m'ajut Dieus ni fes Cr 2929.
Aehnlkh asey m'ajut Deua N 18lt>. die vob be see mentir Cr 8735. e die
vos sef nientir N 955. mwie das kürzere sea meutir Cr 3672.
Aehnlich erscheinen mir auch folgende Äusserungen des
Dichters:
Cr 2985. . . . qu^ieu dig per Bant Mur^l
Aüc en tan pauca gent no vis tan hon vassal
K 4656. E puyfls vo« dir de cert e solirela sant?. jiirar
Quez anc plus bela gent no pogr'oni ajusUr.
Genieinsara beiden Chroniken ist der folgende Ausdruck
des Dichters für eine Menge von Personen:
e BO sai a^niz abatz Cr 4217. c d'aiitres no sai caos Cr 6062. dasselbe i
N. 4945, 381J5.
Aoholich äussert sicli der Dichter wenn er sagt:
N 4413. E d'aittres q^eu no uij lor nom si Dios mi sah
§ 59. Ich gehe dazu über, die gebräuchlichsten Gebete
und Anrufe anzuführen , von denen mehrere sich wörtlich
übereinsltniniend in beiden Chroniken finden. Sie richten
sich an Gott, die Jungfrau, Christus, sowie an den heiligen
Geist.
Dieua ajudal Cr 3OB0. 8633. dasselbe N 4407. e Dieiis aquel ne giir
Cr S594, AehnlicJr. que Dios gar N 1720. 2181. 3021. 4762. que liiös
talve e gar. Cr 2802. derselbe Segemwunsch in N 1738. ehemo: que l»eu8
rrde e «al N 144. E Dieus pes del defendre! Cr 5075. dasselbe in
2461. E Dioa gart la dreitani 1 Cr Ö340. dasselbe in N 596. 799.
Aehnliches findet sich noch in Cr:
Que Dieua e dreita gorerna! Cr 6442. Que Dieus garda dreitura. Cr 5883.
Lo filhs dö lii Verge Gart razo e dreitura! Cr 8699. 9560.
Eine schlagende Aehnlichkelt bieten auch folgende Stellen:
CrS982. Dieua restauratz Paratge e esgardatz ras»
E captenetr, dreitura e baicbatz traifliol
N 5044 Dios csgardatz razu
Ez issausatz dretura e bayasatz trayciot
Vollständig übereiostiromend ist auch der Anruf; »Santa Maria
vall« Cr 4854. N 4382.
Sonstige Anrufe an Maria sind:
Santa Maria val noe! Cr 7015. 7199. Santa Maria, dona^ bot nos siats
ffuirpDs! Cr 8572. Santa Maria tum eias en empar N 50, 4707. Santa
Maria, vols noa desemparar? N 389. femer Cr 5717. 5854. N 2681.
§ 60. Eine hervortretende Eigenlhüinlichkeit des Stils
beider Chroniken ist der ausserordentliche Hang 7ai Aufzählungen.
Selten versäumt der Dichter ^ wenn zur Schlacht gerüstet wird,
uns eine Anzahl der Waffen, welche da ergriffen werden,
voran führen. Wird das Zeichen zum Kampf gegeben oder
führt ii-gend eine andere Gelegenheit vieles Volk zusammen»
so werden die einzelnen Stände und Waffengattungen gewöhnlich
ausdrücklich erwähnt. Sogar die menschlichen Gliedmassen,
3S
welche in der Schlacht abgeschlagen werden luid das Feld
bedecken, werden aufgezählt. — Ich kann mich bei der ausser-
ordentlichen Menge derartiger Beispiele nur auf die beschränken,
welche auffällige Aehnlichkeiten beider Chroniken darbieten.
en castel ni en tor Cr 2902.
N 449. Non a^ en Tunitz n^ur ni castel ni tor
Cr 5887. Mas no i a tor ni sala ni amban ni soler
N 2549. las tors eis ambans eis solers
Cr 6540. Eis albres e las vinhas
N 3716. las vinnaa, 11 arbre el plan^o
Cr 7747. los ortz e Us vinbas e li fron4eja4or
N 4183. los ort e las vinnas
Cr 5789. pels po^ e pels valatB
N 1290. pels puis e pels rals e pels pratz
Cr 8964. la vila eis fc^ssatz eis torres
N 1250. h^ vila e las tors eis fosyatz
Cr 3306. los olhs eis pes eis punhs e]s ditz
Cr 8927. Que pes' e punhs e braces s cervelas e ditz
Cr 8394. pes ä pünhs e braces
N 1315. pes e puintz e ditz
N 4890. Caps e pes e puyntz e ditz
Cr 3961. C*anc no i remas lo paire per lo fllh ni nel gendre
N 3237. payre e flll e gendre
Cr 9427. Cavalers e borgues eis milhors mercaders
Cr 5953 li oomte e tuit li cayaler,
E borzes e borzezas e valent marcadier,
Elh home e las femnas eis cortes monedier,
E li tos e las tozaa el sirvent el troter
N 3607. De la Navarreria ysigo'ls cavalers
E trastotz los ricoraes e sirventz soudadera,
E de lo3 borcx yssian borgues e mercaders.
N 1706. 4820. Ricomes e bares, borgues e mercaders
Cr 7237. Cavalers e sirvens e borzes e peos
N 3156. Borgues e menestrals e silventz e peo
Cr 9337. Arcevesques, avesques e abatz e Templiers
E nionges e canonges que de blancs que de niers,
N'a en la ost .V. melia dictana e legendiers
N 4797. Arcevesques e bisbes ez abatz legenders;
E monges e canonges hv ac e Cordalera,
E Jacopis el Temple e los Ospitalers.
Cr 7116. Alaraans e Frances, Bretos e Peitavis,
Normans e Campanes, Flamen es e Angevis.
Cr 9326. Que los pogs e las planhas eis camis eis sendiers
Son complidas e plenas d'omes e de molhers,
E perprendon las terras Frances e Berriuiers,
Flamenc e Angevi, Normans e Campauiers,
Bretos e Peitavis, Alamans e Baivers. —
33
}
N 4789. E pei-prea6o'Iö*canii8 e las vala ela aemdors,
E ven^o flib lo rei los coma eis cavalera,
Eis Picüirtz (»la Nürmana eli gayllartz Chanii^ayners
Loa Flamenx eis Bretoe, AlamHOs e Bnyvers,
Torones, Bergoynnog e totz cels de Pejtera.
Cr 3573. Dieus ISii rendre Tholosa e Agen e Belcayre,
N 339. Lo rei cui fn en Paria e Tolosa e Bekayre
Agen et Avüar.
Cr 5899. Qui pren niassa o pica o baaton de pomier
N 3325. E qui portava ma^^a, qui baston de poroier
Cr 48^39. Oe lansRn © d'e«paz!4a e d'eacutz de coral;
E li dard e las masaaa e cotela e deatral
K ffiizannaa e prciis e linuido e ühaI
E las apchas furbidas elh cairo revprsitl
E pab aguts e pertgn» e las peiras punhaU
E lalsarU e sagetaü e b^lsas d*arc nmnal.
N 4372. Qui [iren basto, o mn(;% o lanya, o tinab
0 v**nab!e lurbit^ ob nata de coral,
0 escut, 0 biilpBta, o dart, o arc niana],
0 pica, o rayllo, guynaarma, o destral ,
0 perpuynt o gor^^pra, alavesa, o pal.
N 4385. E lan9ar eacona, niaynt cayro revesaal,
E trayre mayot eftpada e niaynt cotel puynnal
Cr 49011. D'entr*Bml)aa las partidaa li metge el mareacal
Detnandan oua e ai^a u eatopa e sal,
E en^ienB e empastres e b^ndaa a vena]
N 4421. E viratz dem and ar nieges e merescal,
Eatopa e blanc d*ueu, oli buyllid e sali
Enpastres et ungiiens e bendos savenal,
§ 6t, Es sind nun nicht nur derartige einzelne Momen(e,
welclic auf ein Plagiat eines der Autoren schliessen lassen
könnten, sondern die Aehnlidi keilen zwischen beiden Clirooiken
erstrecken sich sogar Iheil weise auf die Art und Weise der
Erzählung. Schon die Herausgeber haben auf die unverkennbare
Aehnlichkeät hingewiesen, die zwischen den Tiraden Cr CGXIV
einerseits und N LVIII, LIX» LX andererseits besieht. Die
Ereignisse, welche in diesen Tiraden berichlet werden, sind analog,
es handelt sich in Gr um die Besetzung der Befest iguogs werke
von Tüutouse, in N um den gleichen Vorgang in den Vorstädten
von Pampelona, Bei aufmerksamer Lektüre dieser Szenen inuss
sich die Ueberzeiigung aufdrängen, dass jedenfalls der
Dichter der einen das andere Gedichl unter den Augen gehabt
hat, es fragt sich allerdings auf welcher Seite die Originalität
zu suchen ist.
AoBg. a. Abli. (D lelilji. 8
34
Das Gleiche möclito ich nun von <lcn Schi Meningen der"
Schlacliten behaupten. Sie tragen abgesehen von dem Ort
und den handelnden Personen in Cf und N fast durchweg
denselben Charakter, An Lebhaftigkeit lassen sie gewöhnlich
wenig zu wünschen übrig, ermüden aber durch das ewige
Einerlei, in dem sie sich bewegen. Nachfolgende Proben
einzelner aus dem Zusammenhang gerissener Stücke werden
wohl genügen, einen Einblick in des Dichters Technik bezüglich
des Berichts von Kämplen zu gewaln-en. Auch will ich darauf
aufmerksam njachen , dass die Vergleichung der folgenden
Tiraden, welche ich nalürltdi dem Leser übertassen mups, mir
besonders geeignet erächicn, niehie Behauptung betreffs der-
arliger Schilderungen zu stützen. Es sind dies: Cr CLVU
einerseits und N LXXI andererseits sowie: Cr GLXFX einerseits
und N XCrV andererseits.
Eis folgen hier nun noch einzelne Stellen» meistens den
Schilderungen der Kämpfe entnommen» welche besondere
Aehnlichkeiten aufweisen !
Cr 77ü3. La gaerra recomensa et crifcz e la tenson
N 1031. Doni coinencet la güerra el mal e la« leii^os
N 26:t6. Crtr la guerra comen^a ela mala e las tcn^'^os
Cr 3058. Seoheiras desplegadas ela iM?noB rle«teiiiliitz.
Düla escutz e dels elraes on e» li ors batutz,
E d'ausherca e d'cspazas tota la plasao lutz.
Cr 5982. Sfuheras despk^gadae e!s gonfanoa tendutz,
Cavatgan a lolo^a per los cami^ saubutz.
Dels eacutz e dels elme» on ea li or3 batutz
l vengon tan« ensemblo co m fofean plogiiijc;
E d'aurera e d'euH'-nhas tota la plassan lutz.
N 2333. E Beymuis defl|>lcgadrts e golfayunos tendutz,
Armatz de tot-aa armas, ab lor nobles eBi'utz,
Ab loa ebnes pintatz on Taur flameyan hitz,
Entrero tidt enspiuble per les camis Himbiifz.
K 4983. SeynneraB desplogadas, golfaynnos estendutz.
De la clartat dels elroes e dels pintatz e«cutz,
E dels noblen arnes ont Taur flanjegant lutz.
Cr4G84, E las trompas el grailea comensan tat repig
Quo tota la ribpira el caMels retendig
N 3145. E duret tant la ^iierra el cbaple el repd
Quel terra e la nbera e Fajga redendid.
Cr 7363. LadoiicaB pogratz vezer tant ausberc resplandir,
E taut escut niirable e tant elme luzir
N 3770. Lay virat» low eaeutz ela eliiies respkindi
^ 95y. E TJratz luaint escnt e maint elme lucirr.
35
WörUidi übereinstimmend findet sieb folgender Vers in
Cr u. N:
Cr 8320. N 2880. Que de sanc ab cervelaa er lo camp ejoncatz.
Cr 3964. Ijadoncs p|ogrratz vezer tanta balesta tendre,
K taDt Ciiirel montar e tant cairo desendrei
Tanta peira lansar e tant bo arc destendre,
Eis Proensals corabatre e los Frances defendre!
N 3241. E vengo al molj, ont maynt arc viratz te^dre
])e 1a tor del moly e maynt cairo deissendre.
N 3245. E donc viratz balestaa de torn e dVatrop tendre,
E deffora combatre, ez el dedints detfendre,
E vengo a la porta per trencar e per fendre.
Cr 47 12. E lai on s'encontrero tant gran chaples bastig,
Dont mot elme debrizan o mota asta craisig,
E mant pong e mant pe e mant bras sopartig,
E mota sanc esparsn, mot cen'el espandig.
Cr 4721. Aitant dureg 1a giierra tro quel temps escurzig,
E venc la noitz escura que la guerra partig.
E pois fciron la gaita tro quel Jörns abelig.
N 43ö9. E tom tant grant la noiza e la orega, beos dig,
Quel terra e la libera e Tayga retendig;
E laus contra Taltre aytan fort s*enaptig,
Que de sanc ab cervelas la pla^ ne buyllig,
( )nt inaynt pe e maint bras debrisset e cruyasig,
E maynt arma de cors aquel jorn se partig.
N 4355. Tant duret lo tribaylls tro quel iorns escuri^,
Que venc la nuyt escura que Pua rautre no vig
£ puys fero la gayta tro Talba abelig
Cr 9323. De venir a Tholoza e? vengutz desiriers
AI filh del rei de Frunsa.
N 4781. Apres no tardet gayre quel bon rey dreiturere
Felips seynnor de Fran^a venc us grans desiriers
De venir en Navarra etc.
Cr 3784 el mati ab lo ros,
Cant Talba dousa brolha el cans dels auzelos
E s'espandis la folha e la flors dels botos
N 1987. E crei fos cn abril, prop la festa pascal,
Que Taura dol9a broylla en la flor el pradal
En calcndas de may.
§ 62. Zum Schlüsse dieser Untersuchung möchte ich noch
einen Blick auf die in beiden Chroniken begegnenden Vergleiche
und Bilder weifen. Bevor ich aber zu den eigentlichen
Vergleichen übergehe , will ich einige der geläufigsten bildlichen
Redensarten erwähnen.
Der Krieg wird als Feuer (foc) aufgefasst Cr 3321. N 703.
m
709. Zur Bezeichnung seiner Heflrgkeit helsst es: lo focs es
enfernals G293. Genau dassellje findet sich tn N 438K
So steht lo jorx ebenfalls für den Krieg Cr 2*>6a 8311.
N 61. 1247. 2143. 3399. etc. der Vergleich wird weiter aus-
geführt in den Redonsarlen: teiilr los äais N 1244. 3806. sowie:
Maö yeu non puysc jogur, aar do ni'o dixo) dat N 1895.
Gebräuclilich ist auch die Redensart:
»tonar en coJon in der Bedeutung »veredeln,* Cr 6747. 76S7. N 2927.
Crollar las dens {od. la dent) Cr 6501. N 22^0.
Zur Bezeichnung eines starken Muthes dienen folgende
Ausdrücke;
cor d'emperador Cr 7693. N 1U9 cor emperml Cr 2975. cor de leo
Cr 3993. N 1597. cor loonea Cr 2918. 5001 8990.
Was nun die Vergleiche betrifft, so bezielien sie sich
grösstenihcils auf das Ttiierreich (so findet sich auch in N 3747
eine deutliche Anspielung auf den Roman de Renart», daneben
werden Personen aus derGeschlclite so wie aus der Bibel herbei-
gezogen. Es würde auch hier zu weil führen , wenn ich alle
Fälle aufzählen wollte und ich kann mich hier um so eher
begnügen , nur die beiden Chroniken gemeinsamen anzuführen,
als dieselben in genügender Anzald und Mannichtaltigkeit
vorhanden sind, um uns einen Begriff von des Dichters Ideen-
kreis zu gewälu'en.
Ein pchr gewöhnlicher Vergleich ist der mit einem Sturme,
namentlich gilt dies vom Schlachtgetümmel, z. B.
Cr 8421. E lo critz e las triimijaa <?l corna el seiiharerH,
Lo glazia de iaa frondas el chapleB dele peiriera,
Sembla Vfm» o auratge. troneires o t«iiipii*it,
Si cjuen trend^la la vila e IViga el (^raviera.
Cr 4579. J/escruichir de las asUs el cruichir dels ciaveua
Lni reaeiiibla tempesta o rbapleH de ni arte üb.
Cr 6666 E tala critx e tal noiy^ti qne sembla tempestatz
N 49f>5. E virata venir peyraa de mnrs e de torreru,
De camUniH e de cAasas e dtjls hubertz solers,
Que eemblava tcmpeeta o fuyldr« viandera,
derselbe Ausdruck gilt auch von einer Person:
Cr 6885. Car lo coiiia K. es veagutz coma tenipwrs.
Afhnifches wird von Don Garcia in N gesagt :
N 8316. Feric per mej la pressa com foldre o temper.
37
Eine aufTallende Aehnlichkeit bieten folgende Bilder:
Cr 5296. E ieu prec Jhesu Crist e de bon cor l'asor,
Qu*en giet la mala saba e la mala bumor.
Cr 6782. Si a entre voa albre c'aia mala sabor,
Prendetz ne la razitz e pois gitatz la por.
N 1336. Dizian d*autra pari qu'era Santz Eapintz,
Quar de las nialas herbas taillava les raltz.
N 1425. Car tota mala erba qua gete mal holor,
Deu om deeradi^r e toldre la humor.
Als der Bischof Folquel die Bürger von Toulouse zur
Unterwerfung unter Simon von Monlfort verleiten will, wendet
er folgendes Gleichniss an:
Cr 5301. Que {seil. Deus) a las suas ovelhas m*a donat per pastor,
S'elas me volon creire, que no fujan alhor,
Defendrai las al lob e al mal raubador;
E pois farei las paicher erbas ab bona olor etc.
Nachdem nun die Burger in die Falle gegangen und des
schändlichen Verraths ihres Bischofs inne geworden sind,
nimmt einer derselben das obige Gleichniss mit folgenden
Worten wieder auf:
Cr 6823 e fam a Dieu clamor
De monsenhor l* avesque quens a dat a pastor,
Car las suas ovelhas a messas en error,
Que las cuida nienar en tal loc perdedor
Que a cuda ovelha eran .M. raubador.
Derselbe Gedanke findet sich in N, wo Imberl von Beaigeu
die Lage Eustache's, des französischen Statthalters, inmitten
der aufrührerischen Bürger zu Pampelona folgendermas.sen
charaklerisirt:
N 4235 Pujss quel vostre pastor
Esta ab sas oueyllas entre 1 lop raubador etc.
Einen der gewöhnlichsten Vergleiche bietet der Löwe:
Cr 9147. Abtant veno lo conis joves denan totz abrivatz
Com leos o lau|»artz, can es doscadenatz.
Cr 3810. Si degus m'es lau^iart eu li sere leos.
In N findet sich: gaillart conia leos N 461, sowie: gaillart plus que
leo N 14 1017. 1190 3213.
Die Geschwindigkeit geschleuderter Steine wird mit dem
Flug von Vögeln verglichen, eine auflallige Rolle spielt dabei
der Sperber:
Cr 81 16. Aisi com IVsparver que menals anzelctz
J venc tot dreit la peira etc.
N 3661. E venian las peyras plus tost qnez esparvers
38
Sonst begegnen wir noch dem Sperber an folgenden Stdien:
Cr 6922. E oonquer iuit que fNigft fOM luit c*u ifpArron
Cr 4087. Qae negv» non pot ir n not tom» efporvora.
In N kehrt jder aljgeniejne Vergleich oft wieflw. z. B.
N 8519. Lay aaavui cayre!» oom «omI volador.
N 8187. Cayieli Tolftr wpee com An U iuneb
N 4036, E Ja p^jm va tB*eA j^us fcotfe qne aweloi
N 5088, E puyet ae la payra plm aot qnei aiis«lo.
Die Schnelligkeit cjnes Boten gibt su folgendem Vemleich
Cr 5987. La ComteMa apela an drvent Ic^tincir
Quo TU» ambla e trota pu« de nulh ayener
Von der Geschwindigkeit ¥0.u Steinen gilt dasselbe:
N 3813. E virati venir peims com n foa aTeaser.
N 4963. Mas nna peyra ▼ene qao « fot avenera.
um einen hohen Begriff von Tapferkeit zu gewähren,
werden die Helden Roland und Olirier öfters zum Vergleiche
herangezogen:
Cr 5892. Que catcus ins el eors oi^a aver Olivier
N 1179. Qae cascun caiga eoa Aäajii üo -CUvier
gaillartc plag qa!0U7ien N 2576. 8340. 4817. 4851. 4944.
gaiUvti plua qne Boloa N 8899.
. Auf die' Niederlage bei Rohcesvals finden sich Anspielungen
Cr «069. 6927 f. -
In N findet sich folgender Ve^rgleich :
cel que ac cor plus que Diüre N 334.
Unter Daire ist natürlich der Perserkönig Darius zu ver-
stehen, welcher den gefangenen Juden gestattete, ihren Tempel
wieder aufzubauen. (Esra VI). Desselben Königs und dieses
Gnadenactes gedachte auch der Dichter, wenn er in Cr sagt:
Quet reniembre merces el jutjamen de Daire. Cr 3578.
Gleichfalls der Bibel entnommen ist der folgende Ausdruck,
den die Bürger von Toulouse anwenden, als Simon von
Monlforl nacli der Einnahme der Stadt Rache an ihnen üben will :
Cr 5 102. Dieus, co nos avetz mcses el i)oder Pharao!
Genau entsprechend finden wir in N:
N 3222. 0 q\ie fo884im vengutz el poder Farao.
In N begegnet auch der Vergleich;
que aap may que Merlis N 2797.
30
Das Wissen des Merlin wird noch in Cr 3590 ff. und
7078 f. hervorgehoben.
Der geringe Werlh eines Gegenstandes gibt zu folgenden
Vergleichungen Anlass:
valer tres «latz Cr 8227. valer un dad N 3385. 3412. valer un diner
Cr 5944. N 1162. 1700.
Cr 6104. Que jamais terra teD|?nn la valensa d'us gana.
N 2737. E tot vostre predic nö 8*7 valdra us guns.
Dasselbe noch N 3685. 3897.
Hervorzuheben sind auch folgende Ausdrücke:
lo valent d'un boto Cr 5086. tant quant un boton val N 154. Qu'els no
tenio ni prezan tot lo mon .n. botos N 1048. non les pretz .11. botos
N 2663.
Um etnejITäierakM ober dte Ifesixltii^'der jv^o^^
üiit(B^httägeii m ^»4^Bt^ri^, i^'kb ifi^ Ehidieinungen aus
dlem metf^jsciieii cmcl lautlkili^ Theil imh einmal kun^ an?
führen, auf welche ich das meiste Gewicht zu lefi^en geneigt Inn:
1) Der analoge Bau der Tiraden und die Auswahl der
Reime s. § 1 u. SO.
2) Fälsche Betonung in Gfisur- und Reimsilbe s. § 17 u. 18.
8) Die IKndung von beweglichem n mit festem s. § 23 u. 90.
4) EKe Yertauschung der Ekidungen m durch an und um-
gekehrt s. § 23 u. 80.
5) Die Endung eiM fiir tug in lams, dedenSf u. s. f. s. § 30.
6) Die Endung is steht för ics, s. § 3a
7) Wörter auf -ors im Reim mit -os. s. § 40.
8) Die Verletzung der Nominalflexion , namentlich bei den
Wörtern mit organischer Gasusbildung.
Was den Punkt 4) betrifft, so liegt es nahe, hier französischen
Einfluss anzunehmen, was sich auch leicht erklärt, da der Dichter
des zweiten Theils der Albigenserchronik den ersten aus dem
Französischen übersetzt haben soll und ihm leicht einige
Reminiszenzen imlerlaufen konnten, (cf. § 34). Da er jedoch
weit häufiger die gut provenzalischen Formen daneben gebraucht,
beweist er, dass er lediglich durch die Reimnoth gezwungen
wurde, jene unregelmässigen Formen zu verwenden.
Bezüglich der stilistischen Untersuchung kann ich mich
wohl des Hinweises auf besondere Punkte enthalten, ich glaube,
dass die angeführten Erscheinungen und Beispiele allgemein
die Ueberzejugung erwecken können, dass beide Gedichte aus
41
derselben Feder geflossen sind, dass also Guillem Anelier
von Toulouse auch als Dichter des zweiten Theils der
poetischen Albigenserchronik zu betrachten ist
Es könnte sich nun noch darum handeln, die Zeii der
Entstehung dieses Gedichts zu ermitteln. Da es aber bis jetzt
vollständig an jeglichen Anhaltspunkten hierüber mangelt, so
kann nur von Verrauthungen die Rede sein. Es ist nicht zu
leugnen, dass die Chanson de la Croisade im Ganzen eine
kunstvollere Gestaltung aufweist als die Histoire de la Guerre
de Navarre und es liegt nahe, hieraus zu folgern, dass sie
späteren Datums ist als letzteres Gedicht. Da nun Guillem
Anelier, wie er selbst öfters hervorhebt (s. F. Michel Hist. d. 1.
G. de Nav. p. II fif.) den Bürgerkrieg in Navarra mitgemacht
und sich persönlich an den Kämpfen betheiligt hat, so ist es
klar, dass er in dem Werke über jene Ereignisse seine subjectiven
Eindrücke niederlegte. Das Thema des Albigenserkreuzzugs
lag ihm dagegen ferne; hier galt es, den Rahmen oft nur
dürftig überlieferter Thatsachen. mit belebenden Gestalten und er-
dichteten d6tails poetisch auszumalen. Daher jener ausser-
ordentliche Hang zum Dialog, welcher ungefähr die Hälfte des
Gedichts umfasst, daher auch die vielen Uebereinstimmungen
mit der Navarrerchronik , denn es ist begreiflich, dass der
Dichter auch hier sich bestrebte, die kriegerischen Begebenheiten
nach seinen subjectiven Eindrücken zu schildern.
Nachscliiift.
Im letzten Heft der Romania (XIII, S. 636) findet sich
folgende Anzeige der Kraack'schen Dissertation (die voll-
ständige, langst in Heft XV. der Ausg. u. Abh. veröffentlichte
Arbeit liat der Verfasser einzusehen niclit für der Mühe werlh
gehalten): •»Dissertaiicu oü on s'efforce de prouver, cntre autres
choseSj que Ic Guilleni de Tadele de la premiere partie du
poeme doif efre identifie avec Guillem Anelier de Toulouse^
Vauteur du pohne de la guerre de Navarre, compose^ comme
on sait, fers 1^80. Une these aussi extravagante n^est point
ä discutery mais que pe^iser de Vuniversüe qui Vacccpt^?^
Hierauf erwidere icli auf gut deutsch: Was soll man
von der Redaction der Romania sagen, die eine derartige,
den wahren Sachverhalt entstellende Kritik aufnimmt? Die von
Kraack S. 24 nur kurz angedeutete Verniuthung, dass der Ueber-
arbeitcr des ersten und Verfasser des zweiten Theiles der (Jroisade
auch der Veifa<ser dvr Giufrrc de Navarre gewesen sein könne,
wiril erst in der vorstehenden Arbeit des Herrn R. Üielil
näher begründet. Diese Be^TÜndung mag vielleielit dem Heraus-
geber der Croisade el)entalls wenig beliagen, sie wird andern
vorurteilslosen Lesern dennoch wilikonuueii sein.
Januar 1885.
Der Herausgeber d. Ausg. u. Abh.
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STANFORD UNIVERSITY UBRARl
Stanford, California
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