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Full text of "Aktensammlung zur Geschichte der Basler Reformation in den Jahren 1519 bis Anfang 1534. Im Auftrage der Historischen und Antiquarischen Gesellschaft zu Basel"

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AKTENSAMMLUNG  ZUR 

GESCHICHTE  DER 
BASLER  REFORMATION 

IN  DEN  JAHREN 
1519  BIS  ANFANG  1534 


IM  AUFTRAGE  DER  HISTORISCHEN 

UND  ANTIQUARISCHEN  GESELLSCHAFT  ZU  BASEL 

HERAUSGEGEBEN  VON 

PAUL  ROTH 


VERLAG  DER 

HISTORISCHEN  UND  ANTIQUARISCHEN  GESELLSCHAFT 

UNIV'ERSITÄTSBIBLIOTHEK  BASEL 

1937 


AKTENSAMMLUNG  ZUR 

GESCHICHTE  DER 
BASLER  REFORMATION 

IN  DEN  JAHREN 
1519  BIS  ANFANG  1534 


_  IIL  BAND 

1528   BIS  JUNI  1529 


VERLAG  DER 

HISTORISCHEN  UND  ANTIQUARISCHEN  GESELLSCHAFT 

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK  BASEL 

1937 


Karl  Werner,  Buchdruckerei  in   Basel 


DEM  ANDENKEN 

AN 

EMIL  DÜRR 

GEWIDMET 


/ 


s 


VOJ^WORT  ZUM  DRITTKN  BAND. 


I     \icscr  dritte  Band  der  Aktensmmnhmg  zur  Geschichte  der 

A. ^  Basier  Re/oriiiatiou,    der   dem   vorangegangenen    zzveitcn 

Bande  nach  einem  Zzuischenrajime  von  vier  Jahren  folgt,  hat 
vorerst  eines  schmerzlichen  Ereignisses  zti  gedenken.  Wenige 
IVochen  nach  dem  Erscheinen  des  zweiten  Bandes  tourde  der 
Begründer  des  vorliegenden  IVerkes,  Herr  Professor  Dr.  Emil 
Dürr,  a7if  tragische  Weise  abberufen ;  er  starb  an  den  Eolgen 
eines  Unglücksfalles  am  12.  Februar  1^34.  Blir  den  bisherigen 
Mitherausgeber  war  dies  ein  schwerer  Schlag.  Er  verehrte  tu 
dem  Entschlafenen  nicht  nur  seinen  früheren  bedeutenden  aka- 
demischen Lehrer,  sondern  er  zuar  ihm  mit  den  'Jahren  ein 
väterlicher  freund  und  Berater  in  allen  Anliegen  seines  Be- 
rufes und  seiner  zvissenschaftlichen  Betätigung  geworden.  Die 
Zusammenarbeit  tnit  Emil  Dürr,  die  ihr  dauerndes  Denkmal 
im  zweiten  Bande  dieser  Aktensammlung  erhalten  hat,  zuar  dem 
Verfasser  stets  eine  lebendige  Quelle  innerer  Bereicherung  und 
höchsten  geistigen  Genusses.  Dabei  trat  auch  die  menschliche  Seite 
der  gegenseitigen  Berührungen  in  der  schönsten  Weise  in  Er- 
scheinuno; und  zuird  uns  neben  dem  Gelehrten  den  Menschen 
Emil  Dürr  nie  vers^essen  lassen. 

Der  nunmehrige  alleinige  Herausgeber  ist  auch  für  diesen 
dritten  Band  dem  früheren  Editor  zu  grojkm  Dank  verpflichtet. 
Gröfhre  Partien  des  Materials  lagen  bereits  gesammelt  und  in 
brauchbaren  Abschriften  zum  Drucke  vor ;  andere  waren  noch 
gemeinsam  ausgezogen  und  für  die  Drucklegung  zubereitet  worden; 
vor  allem  aber  waren  grundlegende  Fragen  der  Auswahl  und 
der  Aufnahme  gemeinsam,  z.  T.  noch  in  den  letzten  Wochen  vor 
dem  Hinschiede,  besprochen  und  klar  gelegt  worden.  Die  Haupt- 
aufgabe des  Herausgebers  bestand  nun  darin,    deri  auj  breiter 


Grundlage  atigelegten  Bau  in  der  bis/wrigoi  Weise  zoeiterzic- 
führeii;  die  Ve7-antwortung,  zvie  dies  geschehen  ist,  trägt  der 
Unterzeichnete.  Dieser  spricht  für  Forderung,  die  ihm  bei  seiner 
Arbeit  in  mannigfacher  Weise  zuteil  wurde,  insbesondere  detn 
Regierungsrate  des  Kantons  Basel-Stadt  und  dem  Vorstande  der 
Historischen  und  Antiqziarischen  Gesellschaft  zu  Basel  seinen 
ergebenen  Dank  aus;  für  gütige  Atifnahme  schuldet  er  auch 
der  Verwalttcno-  des  Generallandesarchivs  in  Karlsruhe  herzlichen 
Dank.  In  verdankejiszvcrtcr  Weise  übernahm  ferner  Herr  hi- 
venieur  Eduard  Von  der  Mühll  in  Basel  die  Herstellunsr  eines 
Registers  zu  allen  drei  Bänden. 

Dieser  dritte  Band  umfaßt  die  Zeitspanne  von  Beginn  des 
yahres  1^28  bis  Ende  Juni  1 5^9-  <-^lso  genau  anderthalb  fahre. 
Sein  Bereich  ist  nicht  nur  äußerlich  durch  den  Umfang  des 
Bandes  bestimmt,  sondern  er  bildet  gleichzeitig  eine  in  sich  ge- 
schlossene, für  die  Basler  Geschichte  überaus  wichtige  Periode. 
An  seinem  Eingang  steht  die  Berner  Disputation,  die  den  Ver- 
la 21/  der  Ereignisse  in  Basel  und  in  der  ganzen  Eidgenossen- 
schaft entscheidend  beeinflußt  hat,  und  an  seinem  Abschluß  der 
erste  Kappeier  Landfrieden  vom  26.  funi  Iß2g.  Den  inneren 
Höhepiinkt  bilden  der  Volksauflauf  vom  8.  tcnd  g.  Eebruar  1 52g, 
m  dessen  Gefolge  das  alte  Kirchenzüeseti  zusa^nmenbricht,  der 
Erlaß  der  Reformatioiis Ordnung  vom  l.  April  1 52g  und  der  Zji- 
sammentritt  der  ersten  evangelischen  Synode  vom  1 1.' i2.Mai  J ß2g. 

Basel,   im   September  igjj. 

PAUL  ROTH. 


LITER A  TUR  VERZEICHNIS. 


Hier  iverden  nur  diejenigen  Publikationen  und  ihre  abgekürzten 
Titel  verzeichnet,  die  in  diesem  III.  Bande  wiederholt  erwälint  'werden. 

Abschiede.  Amtliche  Sammlung  der  altern  eidgenössischen  Abschiede. 
Band  IV,  Abteilung  la  (1521  —  1528),  bearbeitet  von  Johannes 
Strickler.  Brugg  1873.  Band  IV,  Abteilung  Ib  (1529  — 1532|,  be- 
arbeitet von  Johannes  Strickler,   Zürich   187(5. 

Archiv  für  scinveiz.  Ref. -Geschichte.  Archiv  für  die  schweizerische  Retor- 
mations-Geschichte,  herausgegeben  auf  Veranstaltung  des  Schwei- 
zerischen  Piusvereins,  Band  III,   Freiburg  i.  Br.    187."). 

Basier  Beiträge.  Beiträge  zur  vaterländischen  Geschichte,  herausgegeben 
von  der  Historischen  Gesellschaft  zu  Basel,  Band  \',   Basel  1854. 

Basler  Chron.  Basler  Chroniken,  herausgegeben  von  der  Historischen 
und  Antiquarischen  Gesellschaft  zu  Basel,  Band  I  (von  Wilhelm 
Vischer  und  Alfred  Stern),   Leipzig  1872. 

B.  R.  A.  Aktensammlung  zur  Geschichte  der  Basler  Reformation,  Band  I 
(1519—1525),  herausgegeben  im  Auftrage  der  Historischen  und 
Antiquarischen  Gesellschaft  zu  Basel  von  Emil  Dürr,  Basel 
1921.  Band  II  (1525  —  1527),  herausgegeben  von  Emil  Dürr  und 
Paul  Roth,  Basel  1933.  Band  III  (1528—1529),  herausgegeben  von 
Paul  Roth,  Basel   1937. 

Basler  Urk.-Buch.  Urkundenbuch  der  Stadt  Basel,  herausgegeben  von 
der  Historischen  und  Antiquarischen  Gesellschaft  zu  Basel,  Band  X 
(1523—1000),  bearbeitet  von  Rudolf  Thommen,  Basel   1908. 

Berner  Ref.-Akten.  Aktensammlung  zur  Geschichte  der  Berner  Refor- 
mation 1521—1532,  herausgegeben  mit  Unterstützung»  der  ber- 
nischen Kirchensynode    von  R.  Steck  und  G.  Tobler,    Bern   1923. 

Cartulaire  de  Miilhouse.  Cartulaire  de  .Mulhouse  par  X.  Mossmann, 
Tome   V  (löltj -15!-t3),  Strasbourg  et  Colmar   1889. 

Deutsche  Reichstagsakten.  Deutsche  Reichstagsakten,  jüngere  Reihe, 
unter  Kaiser  Karl  V.,  herausgegeben  durch  die  Historische  Kom- 
mission bei  der  Bairischcn  Akademie  der  Wissenschaften.  Band  \'II. 
bearbeitet  von  Johannes   Kühn,  Stuttgart   1935. 


Ochs.  Ochs,  Peter,  Geschichte  der  Stadt  und  Landschaft  Basel,  Band  V 
und  VI,  Basel   1821. 

Füllt.  Correspotidenz.  Politische  Correspondenz  der  Stadt  Straßburg  im 
Zeitalter  der  Reformation,  Band  I  (1517  —  1530),  herausgegeben 
von  Hans  Virck,  Straßburg  1882. 

Slaelieli?i,  Oekolampad.  Briefe  und  Akten  zum  Leben  Oekolampads. 
Zum  vierhundertjährigen  Jubiläum  der  Basler  Reformation,  heraus- 
gegeben von  der  theologischen  Fakultät  der  Universität  Basel, 
bearbeitet  von  Ernst  Staehelin:  Band  II  (1527—1593),  Leipzig  1934. 

Strickler.  Akteiisammlung  zur  schweizerischen  Reformationsgeschichte 
in  den  Jahren  1521  -  1532,  herausgegeben  von  Johannes  Strickler, 
Band  1  (1521  -1528),  Zürich  1878;  Band  II  (1529-1530),  Zürich 
1879;  Band  \^  (Nachträge,   1522—1533),  Zürich   1884. 

Alle   anderen   Publikationen,    auf  die   im    Texte   vcrtviesen   wird, 
sind  ausführlich  zitiert. 


■-  \ 


ARKCR/A  'NGEN. 

A.     Archiv. 

abtlg.     Abteilung. 

bd.     Band, 

bl.     Blatt. 

fasz.     Faszikel. 

fol.     Folio. 

gedruckt,  druck.     N'nllständiger  Ahciruck. 

jhd      Jahrhundert. 

nr.      Nummer. 

regest.     Nur  im   Regest  gedruckt. 

-v      Seite  (oder  siehe). 

s.  l.     sine   ioco. 

St.-A.     .Staatsarchiv. 

urk.     Urkunde. 

V.     vcrso. 

3.     Zeile. 

z.  t.     zum    Teil. 


nRUCKFEHLERnURlCHTfCUNGEN. 

S.J7  s.  40  (aiim.)  lies  B.  R.  .\.  bd.  111.   nr.  :{2  statt  öö. 

s.  87  kopfzfile  lies  Nr.  109  c  statt  100  c. 

s.  ig4  z.  20  lies  I'crenberg  statt  F'^erenborg. 


INHAL  TS  I'ERZHICIIXIS. 

Seite 

Vorwort X'II 

Literaturverzeichnis        IX 

Abkürzungen   unil   Drucixtehlerlicrichtij^unt^cn        XI 

Text 1  —  597 

Register  zu   den  Randen   I.   II   und   III 599—680 


1.  '528. 

Anno  MKXXvüi  eadeni  gravamina,  quac  supcriore  anno  Aiigustae, 
curat  episcopus  Philippus  hoc  anno  per  dominiini  Wilhelmum  epis- 
copum  Argentoratensem  in  coniitiis  imperü  Ratisbonac  hahitis  repeti 
5  ac  proponi.  Et  in  specic  affirmat  episcopatum  paiiloante  obitnm  antc- 
cessoris  et  suo  jam  tempore  ultra  duodecini  millia  aureorum  grava- 
tum  esse,  eundem  in  dies  depcrire  et  nullas  omnino  exactiones  imperü 
sustinere  vel  exoivere  posse. 

JVoiiz.    General- Landes- A.  Karlsruhe.    Handschriflen   nr.  ijjS,   bl.  23. 

,0  2.  [1528]') 

Annbringenn  des  schultiieiszen  vonn  Liestalls. 

Item    es   ist    ein    pfründiin    zu    Liestal,    gnannt    sannt    Cliaterinenn 

pfrund,    ist   yetzt    by    dru   jarenn    onn    satz    gsin,    Iiatt    ein   jar  l)y  xxv 

stucken  ingonnd  sampt  einer  behusung,  welliche  zins  bishär  niemannd 

15  innzogenn,  unnd  uff  den  armenn  li'itcn  inn  schuld  stann  blibenn.  Rc- 
gert  der  Schultheis  vonn  niincnn  hcrnn  bscheid,  wie  er  sich  damit 
halten,  wer  die  zins  jerlichen  innziehenn,  unnd  wohin  mann  dasselbig 
bewenndenn  solli. 

Item    das    gotzhus    zu    Liestall    halt    ein    hübsche  summa  jerlicher 

20  zinsenn  inngnonnd;  unnd  wiewol  vor  zweyenn  jarenn  allwegenn  mit 
desselben  gotzhus  pflegernn  gcrechtnot,  so  sind  sy  allwegenn  by  rcch- 
nung  ebenn  vi!  schuldig  blibenn,  aber  nützit  darann  gebenn  oder  be- 
zalt,  ouch  es  niemannd  vonn  inen  bringenn  mögen.  Zudem  so  ist  inn 
zweyenn  jarenn  den  nechsten  verschinenn  kein  rechnung  mit  gmclten 
5  pflegernn  beschehenn,  deshalb  noch  mer  usstat.  Piltet  der  Schultheis, 
das  min  hernn  verschaffenn  wollenn,  das  mit  den  pflegernn  gerechtnot, 
dasjhenig,  so  sy  schuldig  blibenn,  inzogenn  unnd  bezalt  werde,  unnd 
wo  man  alsdann  dasselbig  innzogenn  gut,  es  s\-g  armenn  lüten  oder 
sunst,  hynn  bewennden  solli. 

30  Item  es  müsz  ein  yedes  ampt  schwerenn,  wittwenn  unnd  vveissenn 

zu  schützenn  unnd  zu  schirmenn.  Unnd  wiewol  bishar  denselbigen  vogt 


2 


2.   ')   Ein  genaueres   datiim    ließ  sich    nicht  feststellen.    Der   am    Schluß  des    aklen- 
stiickes  mitgeteilte  beleg  über  die  täu/erbewegung  in  Lausen  (vgl.  B.  R.  A.  id.   II,  nr.   Jjt) 
deutet  aber  darauf  hin,  daß  dasselbe,  im  Zusammenhang   mit   den  übrigen  angeführten  lal- 
35    Sachen,  wohl  am  ehesten  in  die  i.  häl/te  des  Jahres  IJ3S  antuselzen  ist. 

Basler  Reforin.ttionsakten,  III.  1 


2  i5z8.  Nr.  3  a. 

gebenn,  so  will  doch  manngel  inn  dem  sin,  das  sollich  witwen  unnd 
weisenn  ire  gegebnenn  vogt  inn  eim  jar,  dry,  vierenn,  sechsenn, 
achtenn  etc.  zu  keiner  rechnung  bringenn  mogenn,  dardurch  sy  zu 
zyten  umb  ir  vatterlich  erb  unnd  ir  armut  konienn.  Das  ni\nn  liernn 
hierinn  verschafft  hetenn,  das  da  ein  yeder  \'ogt  sinem  \'ogt\v)'b,  kin-  5 
dernn  unnd  deren  frunden  zum  jar  einmal   reciinung  gebenn  hete. 

Item  es  will  des  mül}'  umbgeltz  halb  ein  grosser  manngel  sin, 
inndem  das  die  müller  ire  wyb  unnd  knecht  uff  dem  lannd  und  inn 
der  statt  keinem  sin  mal  heimfuren.  das  warzeichenn  were  dann  vor 
unnd  ee  gelöszt  unnd  das  umbgelt  bezalt;  wiirt  aber  nit  gehaltenn,  10 
sonnder  wann  die  müller  eim  das  mal  heimbringenn,  und  das  war- 
zeichenn nit  gloszt  ist,  so  gyt  man  dann  dem  müller,  sinem  wyb  oder 
knechten  das  gelt  für  das  warzeichenn,  das  sy  es  selbs  losen  sollenn. 
Da  zu  besorgenn,  das  alsdann  durch  den  muller,  sin  wyb  oder  knecht 
die  warzeichen,  wiewol  sy  das  gelt  darumb  von  burgernn  empfangenn,  15 
vylicht  es  vergessen,  nit  16ssen,  dardurch  aber  minen  hernn  ein  grosser 
abganng  an  dem  ungelt  bschicht.  Zudem  were  gut,  das  die  muller- 
knecht,  so  bald  sy  zu  einem  meister  kemenn,  unnd  dannethin  zum 
jar  ouch  schwurenn.  Pittet  der  Schultheis  min  hernn,  harinn  der  not- 
durfft  nach  insehenns  zu  thun.  20 

Item  des  allmenndstocks  halb  inn  der  quart,  daruff  mann  dry 
Schilling,  darfonn  zins  ze  bezalenn,  schlahenn  will,  ob  mann  für  solichen 
zins  das  houptgut  nemenn  solli. 

Item    der   Schulder    vonn    Gibenach     unnd    Benedict    Süsz    unnd 
Gorius  Waber  zinsenn  minenn    hernn  vonn  Olsperg    har,    habenn  aber   25 
ettwas    inred,    darumb    sy  den    zinsz    nit  gebenn  wollenn,  die  sind  für 
min   hernn  bescheiden. 

Item  es  sind  dry  vonn  Lannsenn,  so  die  touffer  uffennthaltenn, 
ouch  für  min  hernn  bescheidenn. 

Nachtrag:  Das  er  Stören  zins  vom   muller  innemme.  30 

Original.  Landes- A.  Liestal,  theke  ß8,  nr.  ^. 

3  a.       ^  [1528]') 

Bartlome  iloszlin,  Schaffner  zu  Gnadenthal,  klagt  gegen  Jllartiti 
Leopart  wegen  Vorwurfs  ungetreuer  verivaltung. 

Bartlome  Hoszlin,  Schaffner  zu  Gnadental,  clagt  zu  Martin    Leopart    35 
gegen  dem  frydenn:  Wiewol  er  sich  all  sin   tag  zu  demselbigen  Martin 

3a.  ')  Zum  daltim  ist  su  bemerktn,  daß  die  als  pflfgtr  dts  golleshauses  Gnadtnthai 
in  der  klagebeanlwortung  genannten  Heinrich  Meltinger  und  Marx  Heidelin  ende  Ijiy  ah 
solche  noch  bezeugt  sind  (St.-A.  Basel,  Gnadenthal-urk.  nr.  44J).  Das  stiick  fällt  also,  da 
vom  rücktritt  Aleltingers   als  pflegir  die  rede  ist,   in  den  an/ang  des  Jahres  IJiS.  40 


Nr.  3  a.  1528.  iJ 

nie  kein  args  \erseclienn,  so  Iiah  iiin  doch  derselb  Martin  unverscliult 
unntl  unverdient  am  Vischinercict  mit  ilisen  sclimacluvortcnn  angrcdt, 
also  sprecheniide :  Plr,  der  cleger,  hielte  derniasz  hiisz,  das  es  im  nut 
wol  anstünde,  man  wurde  im  zii  nachgei>der  zit  nit  schwigcnn :  man 
5  wüste  ouch  wol,  was  er,  cleger,  liarpracht  unnd  was  er  jctztund  hette 
unnd  das  er  den  frowen  nit  tougennlich  were,  unnd  dartzu  wurd  man 
mitler  zit  redenn  werdenn.  Darüber  er  dann  demselben  Martin  antwurt 
geben  hette:  Sover  er  args  \'on  im  wüste,  das  er  dann  soüchs  sagen 
möchte.   Damit  sj'e  er  von   im  abgesclicidcnn. 

10  Zum  aiiderenn:  So  hab   .Martin   Leopart  im,   dem  cleger,   zu  ruck 

unnd  hinderwert  sich  merkcnn  unnil  red  usgan  lassen,  wie  er,  cleger, 
ein  tisch  by  handenn,  so  des  convents  zfi  Gnadental  unnd  her  Hans 
Davids  seligenn  geweszenn  sye,  unnd  so  grob  von  der  sach  gercdt, 
das   CS  inn,  clegern,    angelangt,    deszhalp   Martin    uff  der  Rynbruckenn 

IS  zu  red  gstelt  unnd  inn  gefragt,  was  er  damit  gemeint,  das  er  inn  des 
tischs  lialp  also  hinderrel;  ob  er  vermeine,  das  er  den  gestolenn.  Hab 
im  .Martin  geantwurt:  Das  er  solichs  geredt,  aber  nit  gsagt,  das  er 
den  tisch  gestolenn,  sonder  er,  cleger.  liab  ein  lisch,  der  her  Hansenn 
Davids    seligenn    geweszenn,    unnd    er    einen  wüsse,    der    darumb  acht 

20  guldin  wellen  gebenn.  Da  wüsse  man  wol,  wie  er  im,  cleger,  wor- 
denn  sye.  Unnd  wiewol  er,  cleger,  darüber  geantwurt,  das  im  der 
convent  zu  Gnadental  denselbigenn  tisch  zu  kouffenn  gebenn,  so  hab 
doch  Martin  Leopart  darüber  gesprochenn:  ..Ja  welcher  convent?  Die 
schriberin    hat    dir    den    tisch    geben:    man   weiszt  wol,  wie  es  zugat!" 

25  Unnd  damit  zu  im,  clegern,  witer  gesprochenn:  ,,Sol  ich  dir  sagenn, 
was  es  ist?  Wann  man  mich  nit  gern  an  eim  ort  hette,  so  weit  ich 
nit  gern  an  demselben  ort  sin."  Unnd  als  er  im  darüber  geantwurt, 
das  er  desselbigenn  sins  unnd  willens  ouch  were  unnd  darby  gefragt, 
wo  man  inn   nut  lidenn   möchte,  hette  Martin  gesprochenn:   „Ebenn  zu 

30  Gnadental  bistu  unwcrd  unnd  gantz  nit  lidlich  noch  treglich,  unnd  ob 
man  dich  schön  witcr  bcstellenn  oder  dingenn,  so  wurd  ein  wild  bruder- 
musz  darusz  werdenn:  man  weyszt  aber  wol,  wer  dich  enthaltet;  es 
wart  sich  mit  der  zit  wol  erfindenn."  Daruff  er  dann  zu  Martin  gsagt, 
das    er    noch  kein  unwillenn  von   sinen  frowenn  gespurt,  deszhalp  des 

35  brudermusz  erwartenn  well,  unnd  svc  damit  abermals  von  ime  gangenn. 
Zum  drittenn:  So  hab  sich  Martin  Lcopart  der  vorgeschribnen 
redenn  nit  settigenn  lassenn,  sonder  ufif  nechstverschinen  sannt  Gallenn- 
tag vor  biderben  luten  zu  einem  pflegerhern  des  closters  zu  Gnadental 
gesprochenn,    er    solle    umb    gots    willenn    zu    der    sach    thun,    das   die 

40  guten  brüder  zu  Gnadental  nit  so  schanthlich  unnd  lasterlich  umb  das 
ir  komind;   es    sye    ein    solich    suffenn,  schlemmen    unnd    temmen  von 


4  1528.  Nr.  3  b. 

einer  mitternacht  zu  der  andern,  das  es  inn  einem  offenen  schnuren- 
husz  z\m[lich]  were;  man  sech  ouch  offennlich,  das  der  scliafner  zu 
Gnadental  das  closter  verderb  unnd  umb  das  sin  bring,  noch  weil 
niemands  nut  darzii  thun.  Man  sech  ouch  offennlich,  das  die  gutennkinder 
verdorbenn  unnd  der  Schaffner  rieh  werd ;  er  kouff  huser,  rebgartenn,  5 
mach  silbergeschier,  hab  allwegenn  gelt  anzuiegenn ;  deszglichenn  wusse 
man,  das  er  an  eim  ort  hundert  gülden  hab,  die  er  welle  anlegen. 
Man  wusse  ouch  wol  unnd  er,  Martin  Leopart,  welle  es  darthun,  das 
er.  cleger,  nüt  mit  im  von  Rom  bracht  denn  aliein  vi  cronen,  die  hab 
er  versetzt,  unnd  darüber  er,  Martin  Leopart,  beschloszenn,  wannen  10 
harkumpt  nun  dem   Schaffner  solich  gut,  es  ist  wol  zu  gedenckenn   etc. 

Dyewil  nun  solich  Martin  Leoparts  redenn  inie,  ciegern,  zu  grossem 
nachteil  unnd  zu  appruch  sins  lumbdes  unnd  siner  erenn,  ouch  sins 
harkomens,  deszglichenn  an  siner  narung  unnd  gegen  sinen  frowenn  an 
sinem  dienst  merklichen  schadenn  unnd  arckwon  geperen  unnd  ime  15 
dyse  redenn  ersitzenn  und  erligenn  zu  lassenn  gantz  nit  gepuren,  son- 
ders sin  noturfft,  die  ze  rechtvertigenn  ervordern  welle,  so  er  sich 
dann  deren  vorgeschribnen  worten  gantz  unverdechtlich,  unarckwonig 
unnd  unschuldig  wüsse,  so  welle  er  verhoffenn,  das  im  Martin  Leopart 
solichs  unbillich  gethan  hab,  das  nach  grosse  der  schuld  verbesserenn  20 
unnd  im  nach  siner  eren  noturfft  widerredenn  solle.  Ob  ouch  Martin 
Leopart  also,  wie  vorsteht,  geredt  unnd  gehandelt  habenn,  geloubenn 
weller  wol  und  gut;  wo  das  nit,  so  begert  der  cleger  im  sin  kunt- 
schafft  ze  erkennen  unnd  zu  verhorenn,  mit  vorbehaltung,  was  im  dar- 
nach witer  nit  für  würt.  25 

Protokoll.     Sl.-A.   Basel,   Gerichtsarchiv   O  £a,   bl.  ö/f.. 

3  b. 

Beantwortung  der  klage. 

Martin  Leopart,  burger  zu  Basel,  hat  uff  die  schrifftliche  clag,  so 
Bartlome  Hoszlin,  der  Schaffner  zu  Gnadental,  zu  im  gegenn  dem  fri-  30 
denn  gethan,  also  geanntwurt:  Unnd  uff  den  erstenn  artickel  antreffend 
welicher  gstalt  er,  verantwurter,  den  cleger  am  Vischmerckt  angeredt, 
also  gesagt,  unnd  gstat  das  nit  on :  Als  danner,  verantwurter,  dicker- 
mals  von  vilen  lütenn  des  Schaffners  zu  Gnadental  huszhaltung  gehört, 
daran  mercklich  beschwernusz,  inn  ansechenn,  das  er  ein  stiefftochter  35 
inn  demselbigenn  closter  habe  empfangenn,  und  dermassenn  mit  dem 
cleger  uff  dem  Vischmerckt  guter  fruntiilicher  meinung,  als  er  dann 
sölichs  allweg  von  im,  verantwurter,  uffgenomen,  geret ;  ime  der  lutenn 
sag  frunthlicher  w\'sz  furgehaltenn,  darby  anzoigt,  so  es  also  were,  das 
er    dann    durch    gott,    damit    die    frowenn    nit  umb   das  ir  so  liederlich   40 


Nr.  ifb.  IS 28.  5 

kernend,  darvor  sin  weite,  uiind  dergstalt  vil  unnd  niengerley  red  sich 
zwüschenn  inen  verloffenn.  Das  aber  er,  verantwiirtcr,  den  clegcr  siner 
eren  einicherley  gestalt  geschmecht,  hab  er  nit,  werd  sich  ouch,  ob 
gott  will,   mit  Iceiner  gruntiichcn   warheit  befinden. 

5  Sodann    zum    andern    artickcl,    iier  Hansen  Davids    seligenn  tisch 

betreffennd,  so  cleger  den  verantwurter,  als  ob  er  den  gestolen,  geret  ha- 
benn  anzücht:  Sagt  er,  verantwurter,  das  inn  des  Schaffners  unbillich, 
hitzig  unnd  dürstig  fürnemen  betVomde,  dyewil  unnd  doch  er,  cleger, 
inn  siner  vermeintenn  clag  ime  des  zügnis   gebe,  inne,   verantwurtern, 

10  geret  habenn,  das  er  den  tisch  nit  gestolenn  hab,  vermeinende,  das 
er  biiiicherwysz  von  dem  schaffner  der  wortenn  onangetastet  behbenn 
were;  es  sye  aber  nit  on,  der  schaffner  hab  ein  tisch,  so  her  Hansen 
Davids  seligenn  geweszenn  sye,  den  er  nachmaln  den  bichtvättern  inn 
ir  husz  vergabt    unnd    der  schaffner  an  sich  bracht.  Wer  im  aber  den 

'5  tisch  geben n,  ob  er  inn  unnd  von  wem  er  inn  erkoufft,  den  pflegcrhern 
verrechnet  oder  welichergstalt  er  ime,  clegern,  wordenn  sye,  des  be- 
ladt sich  \erantwurter  nit,  laszt  es  darby  belibenn,  gat  inn  nüt  an,  laszt 
die,  denen  es  ze  rechtvertigen  gepurt,  darumb  sorgenn,  nimpt  ouch 
an,    die    bezügung,    inn    clegers    vermeintenn    dag    begriffenn,    das  er, 

20  verantwurter,  geret,  das  er  den  nit  gestolenn  hab,  derohalp  er,  ver- 
antwurter, den  cleger  keinerleygstalt  unlidlicherwisz  siner  eren  ange- 
zepfft,  sonder  denen  es  des  tischs  halp  ze  rcchtvertigenn  zustat,  be- 
volchenn  habenn  wil.  Unnd  sagt  ouch  wyter:  Uff  des  clegers  fürwen- 
denn,    das    nit    minder,    als  sy  des  tischs  halp  dermassen  miteinandern 

25  red  gehaltenn,  hab  er,  verantwurter,  usz  beweglichenn  ursachenn  har- 
nach  bestimpt  die  meinung  zu  dem  schaffner  geret,  das  er  all  sin  tag,  wo 
er  ein  Unwillen  gespurt,  selbs  geurloubet.  unnd  liab  ouch  min  her 
burgermeister,  junckher  Heinrich  Meltinger,  diewil  er,  cleger,  schaffner 
sye,    die    pfleger  ye  vor  minen   hern,  den  rätenn,   uffgebenn.  Warunib 

30  aber  min  her  burgermeister  das  gethan,  laszt  er,  verantwurter,  beliben, 
verhoffennde,  das  da  keinswegs  des  Schaffners  bcgeren  mit  einicher 
Verbesserung  gelept  werdenn  solle. 

Unnd    dann    zum    drittcnn    unnd    letstenn    artickel,    das    suffenn, 
schlemmen,  temmen,  von  einer  mitternacht   zu  der  andern  antreffennd, 

35  inhalt  desselbigen  artickels  etc.  sagt  er,  verantwurter:  Das  im  gloub- 
wirdig  kunt  gethan,  wie  das.  mit  züchten  ze  leszcnn,  ein  niderkleici,  an 
eim  steckenn  uffgcricht,  vor  dem  closter,  das  doch  erbermcklich  ze 
hörenn,  gehanget  .sye,  usz  wclicher  untüchtigenn  Verhandlung  er,  ver- 
antwurter, diewil,  wie  oben  gehört,  sin  stiefftochter  an  gcsintem  closter 

40  ergebenn,  usz  hertzlicher  lieb  zu  denselbigenn  frowenn  trachtennde 
bewegt  worden  sye,    solichs    dem  schaffner    anzezeigenn.    Als    er    aber 


6  /J^«?  Januar  1—4.  Nr.  4 — 5. 

den  nit  anheimsch  erfundenn,  hab  er  on  als  gefar  meister  Marxenn 
Heidelin,  als  des  closters  pflegerhern,  darumb  zu  red  gestelt,  ime  solich 
unbilliche  tat  im  bestenn  fürgehaltenn,  bittende,  durch  gots  wilienn 
darzu  zu  thun,  damit  die  guten  kinder  nit  also  liederlich  umb  das  ir 
komind,  dann  gut  zu  gedenckenn,  das  es  eins  unerbern  weszens  an-  5 
zoigung  gebe.  Er,  verantwurter,  weiszt  ouch  einenn,  ob  von  notenn, 
wer  es  bewiszlich,  der  den  guten  kindern  zweyhundert  guldin  umb  ein 
lipspfruund  gebenn  wellenn;  so  er  aber  gehört,  das  ime  kein  riiw  het 
mögen  verlangenn,  sye  er  dessen  abgestandenn;  dann  sich  alle  ver- 
pfründtenn  clagt,  wie  ein  solich  weszenn  mit  suffenn,  schlemmen,  them-  10 
men  uff  dem  hoff  furgange,  das  sy  kummerlichen  darvor  schlaffen 
mögen,  derohalp  vil  lut  gewenndt,  das  offt  gedachtenn  frowenn  an  irer 
hantreichung,  als  dann  vormals  nie  beschechen,  abgange.  Ob  dardurch 
das  closter  rieh  werd,  die  frowenn  zu  uffenthalt  gemelts  closters  dar- 
durch an  richtung  zunemen,  ist  gut  zu  gedencken  ?  Dann  on  zwivel  15 
lichtlich  abzenemen,  das  min  her  burgermeister,  junckher  Heinrich 
Meltinger,  der  pfleger  ye  gedachts  gotzhuses,  dem  dann  durch  inne 
vil  guthaten  unnd  nutz  entstandenn,  nit  on  mercklich  ursach  abge- 
standenn ist. 

Dyevvil  unnd  dann  usz  diser  Martin  Leoparts  verantwurtung  uff  20 
vermeinte  Bartlome  Hoszlins  ingefürte  clag  gegebenn  genugsam  ver- 
standenn,  welichergstalt  er,  verantwurter,  mit  obangesintem  schaffner 
ghandelt,  was  im  dardurch  obgemelte  Verhandlung  sich  zütragenn  be- 
wegt, so  wil  er,  Marti  Leopart,  verhoffenn,  das  sich  an  siner  gegebenn 
antwurt  erfindenn,  das  er  von  bemelts  Schaffners  clag  ledig  erkannt  25 
werden  solle. 

Protokoll.     St.-A.   Basel,   Gerichisarchiv   O  ßa,   bl.  68. 

4.  1528  Januar  i. 
Bottenzerung:   Item   lxiu  fl.  in  batzenn  unnd  lx  kronenn  in  gold 

geben  Conratt  Davit  unnd  Diebolt  Wyssachenn  uff  die  disputation  Bern,   30 
mittwochs  noch   wyhenachten  anno  etc.  xxvii. 
S/.-A.  Basel,    Fitianz  JV j,  J,  s.  28^. 

5.  /J28  Januar  j — 4.^) 
Aus  dem  ausgabenbuch  des  klosters  s.  Alban. 

Item    unserm    lupriester,    her    Burckhartenn,    gebenn,    als    er    gen   35 
Bern  uff  die  disputatz  wolt  1111  Ib. 
St.-A.  Basel,    St.  Alban   CC  3. 

5.    ')  Der  Posten  figuriert  twischen  zzvei  stellen,   liie  datiert  sind  fritag  und  sanibstag 
post  circumcisionis. 


Nr.  6.  1528  yaujiar  ^.  7 

6.  1528  Januar  4. 

Kaiserliches  mandat  an  Basel  geilen  die  Wiedertäufer. 

Wir,   Karll  der  fünfft,  von  gots  gnaden  erweiter  Römischer  keyser, 

zu  allen   zeyten    mcrer    des    reichs    etc.,    in  Germanien,    zu   Hispanien, 

5   baider  Sicilien.    Hierusalem,    Hungern,  Dalmatien,    Croatien  etc.   künig, 

ertzhertzog    zu  Osterreich,    hertzog    zu   Burgundi  etc ,    grave    zu   Habs- 

purg.  Flandern  und  Tyroll  etc.,  empieten  allen  und  yegklichen  un.sern 

und  des  Hailigen  reichs  churfürstcn,  fürsten,  gaistlichcn  und  weltlichen, 

prelaten.  graven,  freyen,  hcrrn,   rittcrn,  knechten,  hauptleutcn,  landtvog- 

10   ten,  vitzthumben,  vogten,  pflägern,  \'erwescrn,  amptleuten,  schullhaissen, 

burgermaistern,  richtern,  räthen,  burgern  und  gemaindcn  und  sunst  allen 

andern  unsern  und  des  reichs  underthanen  und  getrewen,  in  was  wirden, 

standts  oder  wesens  die  sein,  unser  freuntschafft,    gnad    und  alles  gut. 

Hoch-  und  erwirdigen,   hochgebornen   lieben  freundt,  neven,  ohai- 

15  men,  churfürstcn.  fürsten,  wolgebornen,  edlen,  ersamcn,  andechtigen 
und  lieben  getrewen.  Wiewol  in  baiden,  gaistlicheii  und  weltlichen, 
rechten  der  widertauff  by  schweren  pcncn  vcrbotten,  und  sunderlich 
die  kaiserlichen  recht  bey  höchster  straff  des  todts  gesatzt  und  ge- 
ordnet, das  kainer,  so  einmal  nach  christenlicher  Ordnung   getaufft    ist, 

20  sich  widerumb  oder  zum  andern  mal  tauffen  lassen,  noch  ainen  andern 
tauffen  solle,  so  vernemen  wir  doch  mit  beschwerlichem  gemüet,  das 
solchs  unangesehen,  auch  unbetracht  der  lang  herbrachten  christenlichen 
Ordnungen  und  geprauchs,  sich  yetzundt  vil  im  Hailigen  reich  Teutscher 
nation  frawcn   und   mansperson,    über    das    sie  vormals  in  yrrer  jugent 

25  den  christenlichen  tauff  entpfangen,  in  kurtzen  zeytten  widerumb  tauffen 
haben  lassen,  auch  dero  ain  mercklich  anzal  sey,  so  zu  solchem  wider- 
tauff alles  fleisz  fürpredigen,  rathen,  raitzen  und  helffen  und  also  ausz 
yrer  selbst,  freveim  mütwillen,  erdichten  erfündung  und  irrigen  vcr- 
füerung  ausserhalb  alles  grundts  gottlicher  schrifft  ain  aygen  verdampte 

30  sect,  etlich  böse,  auch  ander  vil  unchristlich,  grausame  unnd  unerhört 
artickel  und  ordenung  erdacht  und  auffbracht,  und  das  auch  in  solchem 
nit  die  geringst  beschwerdt  ist,  das  viler  solcher  widertauffer  aufifsatz 
und  gemüet  gäntzlich  dahin  gericht  sey  (wie  dan  ausz  bösem,  irrigem 
grundt  nichts  güts  volgen   mag),  das  sy  in  schein    solcher  yrer  irrigen 

35  sect  des  widertauffs  all  ober-  und  erberkeit,  auch  gemain  ruwig  wescn, 
Ordnungen  und  pollicey  abzüthun,  underzütrucken  und  zu  verwüsten, 
ausz  dem  allem  zuletst  nichts  gewissers,  dan  christenlichs  plütsver- 
giessung  ervolgen  würde. 

Dieweil  dann  solcher  verpottner  widertauff  ausz  irriger,  böser  ver- 

40  messenhait  zu  dem  waren  christenlichen  glauben  und  der  rechten  lieb 
des  nechsten  nit  allain  nit  fürderlich,  nutz  noch  dienlich  ist,  sonder  zu 


8  1528  Januar  4.  Nr.  7. 

verfürischer  ergernüsz,  verdamnüsz  der  seelen,  Zerrüttung  erbars  wesens 
unnd  pollicey  unnd  vil  anderer  unschicklichait  ain  merckliche  anra\'-- 
tzung  unnd  unleidliche  pflantzung  gepiert,  so  hetten  wir  uns  der  pil- 
lichait  nach  versechen,  yr,  die  oberkaiten,  sollen  gegen  solcher  inge- 
wachssener  beschwerdt  des  widerthauffs  und  zu  abwendung  desselben  5 
vleissiger  und  ernstlicher  einsehen  gehapt  haben  und  werden  also  dar- 
umb  als  Römischer  kayser  der  notturfft  nach  hochlich  verursacht,  euch 
ewrer  als  der  oberkaiten  und  magistraten  ampts  und  gepür  in  solchem 
zu  erindern,  hiemit  von  unser  ka\-serlichen  macht  euch  sampt  und  be- 
sonder ernstlich  gepiettendt  und  wollendt,  das  yr  ewer  underthan,  ver-  10 
wandten  und  angehorigen  von  solcher  verpottnen,  irrigen  und  be- 
schwerlichen sect  des  widerthauffs  und  obberürtem  yrem  anhang  durch 
ewer  gepott  und  sunst  auff  den  cantzeln  durch  christenliche  und  gelerte 
prediger  getrewlich  und  ernstlich,  auch  der  peen  des  rechten  in  solchem 
fall  und  zum  fürdersten  der  grossen  straff  gottes,  die  sie  zu  gewarten  15 
haben,  warnen,  abweysen  und  erindern  unnd  gegen  den,  so  also  in 
solchem  laster  und  irrung  des  widerthauffs  erkündiget  erfunden  und 
betretten  würden,  mit  obgedachten  unnd  andern  gepürlichen  penen 
des  rechten,  wie  yr  dann  solchs  ampts  halber  schuldig  seyt,  vieissig, 
und  wie  sich  solchs  gegen  ainem  yeden  seinem  verdienst  nach  gepüret  20 
und  yr  zu  thun  wol  wisset,  volnfaret  und  deszhalb  nit  sewmig  seyet, 
damit  solch  übel,  wie  gemelt,  gestrafft  und  ander  obberürter  unrath 
imd  wej'terung,  so  sunst  darausz  wachszen  mag,  verhüet  und  fürkom- 
men werde,  als  lieb  euch  sampt  und  besonder  sey,  unser  und  des 
reichs  höchste  ungnad  und  straff  zu   vermeyden.  25 

Geben  in  unser  und  des  reichs  statt  Speyer  am  vierdten  tag  des 
monats  januarii  nach  Christi  gepurdt  fünffzehenhundert  und  im  achtund- 
zwaintzigisten,  unserer  reiche  desz  Römischen  im  neundten  und  der 
andern  aller  im  zwölfften  jaren. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  proprium.  3° 

Originaldruck  mit  aufgedrücktem  kaiserlichem  sieget  und  unterzeichnet 
Ph[ilipp],  M[arkgraf]  zu  Baden,  k.  stathalter,  subscripsit.  Dorsalver- 
merk: Statt  Basseil.    St.-A.  Basel,  Deutschland  B  2  II,  hl.  6g. 

7.  1^28  Januar  4. 

Urfehde:  Herr  Vyt  Wurster,  pfarrer  zu  Brattelen.  35 

Ist  inn  miner  herren  gefencknisz  gelegen,  von  wegen  das  er  mit 
den  vyer  geschwornen,  ouch  beiden  vogten  zu  Bratteilen,  etwas  unfugs 
(minen  herren  wol  wissen)  angefangen  etc.,  uff  sambstag,  was  der  vierd 
tag  des  monats  jenner,  wider  uss  bemelter  gefencknisz  gelossen,  hat 
Urfehde  geschzuorert,  das  er  mit  den  geschwornen  und  vogten,  innson-    40 


Nr.  S—p.  1 528  Januar  4 — 5.  9 

ders  mit  dem  xogt  Lienhart  Bientz  und  Lux  Schwoben,  dem  würt, 
nützit  welle  furnemmen,  sy  sampt  noch  sunders,  weder  mit  Worten 
noch  wercken,  inn  cynichen  weg  beleyden,  bckümbern,  noch  args  zu 
sprechen.  Sovcr  er  aber  \'e  weite  meynen,  das  er  dieselben  geschwor- 
5  nen  oder  vogt  rechtens  nit  kond  crlossen,  so  soll  noch  well  er  sollich 
recht  nit  an  die  band  nemmen,  es  werde  im  dann  vor  und  ee  durch 
min  herren  erloupt  und  gegönnt;  und  was  er  also  by  minnen  herren 
erlangt,  das  er  sich  desselben  welle  halten,  das  hatt  er  geschworen  .  .  . 
und  die  pen  des  Schwerts  ist  im  haruff  gesetzt,  wo  er  disen  cid  wurde 
10   ubertretten  und  übersehen  :  des  er  truwlich  gewarnet. 

A.  Saltzmann,  notarius  ss. 
Si.-A.  Basel,   KatshiUher  O  ,'.   s.  14g. 


8.  1 528  Januar  4. 

Aus  den  ivochenausgaben  sampstags   vor  trium   regum. 
'5  Ratzcost:  Item  vi   ß  vom   ptaffenn   vonn   Frattlen  harinzefurenn. 

Senndbriefif:  Item  v  Ib  Damian,  dem  potten,  uff  denn  louff  inn 
Lothringen,  Ga.\\[cian]. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  8g2. 

9.  1328  Januar  f. 
20              Instruction  uff  tag  Baden,    sontags  den  fünfften  tag  januarii  anno 

etc.  xxviii^"  angchept. 

Demnach  diser  tag  usz  vorigem  unnsern  ansuchen  entstanden  unnd 
furgenommen,  sol  unnser  bott,  wann  all  Eidgnossen  gemeinlich  erschi- 
nend,    die    handlung,    die    Gallicin   betreffen,    wie  die  uff  nechstcm  tag 

25  unnsern  Eidgnossen  von  Zürich  in  geschrifft  zügestelt  unnd  den  botten 
mit  monde  fürgetragen  ist,  nach  besag  voriger  Instruction  furtragen 
unnd  erscheinen  mit  beger,  unns  die  fürschrifften  an  den  herzogen  in 
Lothoringcn  unnd  graven  von  Bitsch  mitzetheylen.  Ob  aber,  als  wir 
besorgen,  unnser  Eidgnossen  gemeinlich  nit  erschinen,  sonder  ettliche 

30  wenig  oder  vil  ort  uszpliben  wurden,  so  wil  unns  nit  für  gut  ansehen, 
das  ein  theyl  der  orten  on  die  andern  schriben  solten,  dann  daby 
unnser  zweyung  vermerckt;  deszhalb  sol  unser  bott  in  disem  fal  kein 
fürschrifften  nemmen,  sonder  den  botten,  so  uff  dem  tag  erschincnd, 
ires  geneigten  willens  zu   dem  höchsten  dancken  unnd  sy  unns  alle  zyt 

35  in  truwem  bevelch  zc  haben  bitten,  mit  widererbictung,  solches  umb 
sy  in  die  eewigkeyt  zc  beschuldcn  etc. 

Unnd  ob  uff  discm  tag  deren  von  Costantz  halb  anzug  beschehen, 
sol,  was  irenthalb  furbracht  unnd  geratschlagt,   in  abscheid  genommen 

Basler  Reformattonsakten,  III.  2 


10  1528  Januar  6—26.  Nr.  10. 

uiind   unns  hinder  sich  unnd  angezeigt   uiind    durch  unnsern  botten  uff 
disem  tag  nutzit  zugesagt  werden  etc. 

Original.    St.-A.  Basel,  Eidgetwssetischaft  ES,  bl.  i.  —  liegest:  Sirickler 

bd.  I,  nr.  1868  (unter  dem  6.  januar). 

10  a.  '528  Januar  6—26.     5 

Die  Basler  abordnung  an  der  Berner  disputation. 

Von  Basel    ein    ersame    radtsbotschaft't    und   vil    gelerter    menner, 
predicanten  und  pfarrer  etc. 

Gedr.  akten  der  disputation.  —  Druck:   Abschiede  bd.  IV,  abtlg.  I  a,   nr. 

503,  62,  8  und  Staehelin,    Oekolampad  bd.  II,  nr.  ^jy.  '° 

10  b. 

Verzeichnis  derer,    die  die  thesen   der  disputation   unterschrieben 
haben. 

D.  Johannes  Oecolampadius,    kilchherr  zu  sant  Martin, 

Marcus  Bertschi,  plebanus  zu   sant  Leonhard,  'S 

Wolfgangus  Wiszenberger,  predicant  im  Spital  zu  Basel. 

Sebastianus    Häsli,    Schulmeister    zu  Basel,    haltet    all    artickel    als 
christenlich. 

Burkardus  Rotpletz,  von  Brombach   us  dem  VVisental,  wonhaft  zu 
Mindern  Basel,    bekenn    und    bezüg,    dise  siussred    allesamen  warhaftig   20 
christentlich  sin  und  gründt  in  der  Heil,  schrift. 

Petrus  Wernli,  von  Schaffusen,    wonhaft  zu  Basel,  bekend  omnes. 

Johannes  Grell,  lijtpriester  zu  Kilchberg  im  Baslerpiet,   1.,  2.  con- 
cionem,  allesamen. 

Matheus  Merk,  lütpriester  zu   Buss  in   Baslerpiet,  halt  den   1.  und    25 
ander  artickel  greciit  in   Heil,  schrift,  allsamen. 

Matheus  Hiltprand,  von  Brück,  lütpriester  ze  Oltingen  an  der  Schaf- 
matt, halt  all  artickel  grecht. 

Johannes   Stucki,    pfarrer    zu   Rotenflü    in    Baslerpiet,    begibt    sich 
die  X  artickel  mit  der  schrift   ze  erhalten,  wo  es  von  nöten.  3° 

Ambrosius  S3Tagrius,  pfarrer  zu   Riehen  bi  Basel. 


Simon  Wäber,    predicant    zu    Tärwyl 


und  Ettingen, 


JeoriusGattenheimer,. predicant  zu  Lou- 
fcn   im   Loufenthal, 

JodocusHimelkron,  predicant  zu  Bersch- 
wyl  im   Loufenthal, 


US  des  bischoffs  von  Basel 
herrschaft,  omnes.  35 


Nr.  II. 


1528  Januar  S. 


11 


\on  Basel,  omnes. 


Hans  Schmidle,  zu  Loufen,  Schumacher,  |     von    des    bischofls   von 

Peter  Hans  Meyer,  ouch  zu  Loufen,       (    Basel.     Sind    dise    beid 

herrn    Simon,     irem    kiichlierrn,    zugen    zuzelosen    von    einer    gcmcind. 

Franciscus  Hagenbach. 
5  Ruprecht  Winter, 

Erhart  Rosz, 

Caspar  Ougli,  der  stumm, 

Mathias  Appiarius, 

Heinrich  Beling, 
10  Urban   .Schwarz, 

Jacob  Hälweg,  appoteger, 

Hans  Rorman, 

Jacobus  Immeli,  lütpriester  zu  sant   Ulrich  zu  Basel,  omnes. 
Johannes  Baltasar,  von  Rinfelden,  predicant  gesin  zu  Loufen,  omnes- 

'S  Original.   Sl.-A.   Bern,  Kirchliche  A7igclegctiheiten  1528 — 152g,  bd.  "JJ, 

nr.  40.  —  Drucke:  Abschiede  bd.  IV,  abllg  I  a,  nr.  ^03,  ill,  3  und 
8;  Berner  Ref.- Akten  nr.  1463  (unter  dem  I J.Januar)  und  Stachelin, 
Oekolampad  bd.  II,  nr.  ^40. 

11.  IS28  Januar  8. 

20  Philips,  von  gots  gnaden  bischove  zu  Basel,  an  meiger,  rath  unnd 

gantz  gemeind  unsers  stettlins  Louffenn. 

Usz  vilfeltigem  gnedigcm  willen,  so  wir  bisshär  gegen  üch  sampl 
und  sonders  erzougt  (walcher  doch  by  üch  merer  thcil  wenig  erschossen), 
hetten    wir    uns    gentzlich  versehen,    ir  hetten    üch  herwider,    wie    sich 

25  gebürt  und  üch  wol  anstuend,  gegen  uns,  als  üwerm  rechtem  natür- 
lichen herren,  ouch  bewisen,  aber  über  solichs  sint  ir  uns  uff  sontag 
nechstverschinen  für  unser  husz  Zwingen  gewaltigklich  und  eigens 
fürnemens  on  einlebe  rechtmaszige  ansprach  mit  gewerter  band  ge- 
zogen und  üch  darfur  gelegert,  Ulin  Fuchsen,  der  umb  sin  übertrettung 

30  durch  unsern  vogt  angenomen,  frevenlich  und  tratzlich  uszher  gevor- 
dert  und  vi!  andere  wort  uns  schmechlich  und  verächtlich  uszgegossen, 
die  zun  daselbst  umb  verbrent,  wolten  wol,  ir  der  stifft  ptlicht  etzwas 
bassz  zu  hertzen  gefasst  hetten.  Wir  haben  ouch  warlich  solcher  uwer 
handlung  sonder  gnedigs  beduren  mit   üch,  dann  wir  ye  hoffen,  es  nit 

35  üwer  aller  gemuet  oder  meynung  (als  dan  wir  des  zum  theil  bcricht 
worden)  gewesen  sige.  Aber  wie  dem,  dwyl  üch-  der  gefangen  uff 
verbürgen  lybs  und  guts  und  das  ir  in  zum  rechten  sollen  halten  uzs- 
her  geben,  sint  wir  des  gemuets  uffs  fürderlichst  dem  rechten  trugen- 
lich    nachzogen    und    ime  widerfaren    laszen,    was    recht,    und    dwyl    ir 


12  t528  Januar  g—12.  Nr.  12—15. 

oder  ettzlicli  under  üch  obgestalter  masz  so  frevenlich  wider  uns  mit 
belegerung  obgedachts  unsers  husz  und  sonst  üch  erzeugt,  ervordern 
wir  üch,  innerthalb  acht  tagen  den  nächsten  uns  solchs  frävels,  hoch- 
muts,  costens  und  Schadens,  so  uns  daruff  gangen,  gebürlichen  abtrag 
ze  thünd;  dann  wa  das  nit  beschee,  würden  wir  gegen  den  ungehor-  5 
samen  und  schuldigen  lassen  handien,  wie  wir  in  rat  funden  und  sich 
der  noturfft  und  aller  billicheit  nach  wurd  gebüren,  des  wir  doch  lieber 
woltenn  vertragen  sin...  Geben  in  unsrem  slossz  Pourntrut  mittwuch 
nach  der  heiligen  dry  künig  tag  anno  etc.  xxviii». 

Original    mit   dorsalnoiiz    Alls  sy   für  Zwingen   zugen.     St.-A.  Basel,    10 

Bistum  Basel  F  J. 

12.  /J-2<y  Januar  g. 
Basel  an  den  meyger  zu  Louffen. 

Wir,  Adelberg  Meyger,  burgermeister  unnd  der  rath  der  stat  Basel, 
embietten  dir,  meyger  zu  Louffen,  unnsern  grus  unnd  bevelhend  dir,  15 
das  du  mitsampt  einem  des  raths  von  Louffen,  deszglichen  Peter  von 
Walen,  Veitin  Summer,  Anthony  Giszner,  des  alten  meygers  son,  ir 
alle  uff  sampstag  nechst  kompt  zu  fruger  ratz  zit  vor  unns  erschinend, 
unnser  anligen  vernemen  unnd  nit  uszpliben;  doran  beschicht  unnser 
ernstliche  me\'nung.  Datum  donstags  nach  der  helgen  dryer  köng  tag  20 
anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2Q,   hl.   108  v. 

13.  iß2S  Januar   II. 
Bottenzerung:    Item    xiiii    gülden   gebenn   Wolffganng   Oeder   uff 

tag  Lutzernn  sampstags  vor  dem  xx^'*'"  tag  anno  etc.  xxviii.  25 

St.-A.  Basel,   Finanz  N  5,  J,  s.  28^. 

14.  1528  Januar  11. 

Aus  den  wochenatisgaben  sampstags  noch  trium   regum. 

Sendbrieff:     Item    xviii    gönn   Bernn.    —  Item    v  ß  daselbs    wart- 
gelt.   —    Item    VIII  ß   ylennd    gönn    Zwingen    unnd    Louffen.    —    Item    30 
VII!  ß  aber  gönn   Zwingen  unnd  Loufen. 

Schennckwin:    Item    xiii    ß   im    d    Anthoni    Gruntz    von    Ury.    — 
Item  XIII  ß  im  d   dem  schultheiszen  von  Brück. 
St.-A.   Basel,  Finanz  G  14,  s.  8gß. 

15.  1328  Januar  12.   35 
Aus  der  Instruction    uff   tag  Lutzern,    sontags  vor  Anthonii  anno 

etc.  xxvm  angefangen. 


Nr.  16.  1528  Januar  14.  13 

Demnach  discr  tag  furnemblich  deren  von  Costantz  halb   uff  der 
herrcn  \on  Vnszpriigk  scliriben  angesetzt,  soll   iinnscr  bott  begern,  das 
im  ein  coppy  desz  briefs  von  \'nszprugk  zuhanden  gesteh  wertle,  damit 
er  unns  die  hindersich  unnd  anbringen  möge. 
5  Aber  die  von  Costentz  betreffen,  da  so!  unser  bott  in  tlerselben 

sach  gantz  nutzit  rathen,  sonder  was  derenhalb  angebracht,  in  abscheid 
nemenn  unnd  unns  hindersich  anbringenn. 

Unnser  bott  soll  ouch  unnscrn  .  .  E^'tgnoszenn  vonn  Zürich, 
Bernn,  Schaffhusenn  und  Sollotorn  bottenn  ingehenn  dy  ni'iwen  mer, 
10  so  unnserin  stattschribcr  von  einem  seiner  gutten  tVund  (doctor  Fabri 
belangen  unnd  was  der  by  ettlichenn  gerctt)  zukommen,  anzeigenn 
unnd  sy  dy  lesenn  und  horenn  laszen,  domit  s\'  dy  by  jerenn  hern  und 
obern  ouch  anzeugen  mögen. 

Original.    St-.A.  Basel,  Eidgenossenschaft  E  S,  bl.  j;. 

'5    16.  ij28  Jatiuar  1^. 

Philips,  marggrave  zu  Baden,  keyserlicher  stathalter  und  anndcr 
verordent  rethe  des  keyserlichen  regiments  im  lleyligen  reiche  an 
burgermeister  und  rath  der  stat  Baszel. 

Unns  zweyvelt  nit,    ir  habendt    in  guter  gedechtnus,  welcher  ge- 

20  stak  vorderer  jaren  durch  wejlendt  Galeatzen  Viscanten  zwischen  . .  . 
keyser  Maximilian  .  .  .,  dem  pundt  zu  Schwaben  und  anndern  iren  mit- 
verwanten  eins-  und  gmeyncr  Eydgnosschafft  annderstheyls  zw  Basel 
ein  bericht  oder  vertrag  auffgericht,  welcher  unndcr  annderm  im  sechsten 
articul    innhalt    und  vermag,    das  von    dato    desselben    hinturo    dweder 

25  parthey  der  anndern  die  seinen  in  burgerrecht,  schütz,  schirm  noch  ver- 
spruch  annemen  soll,  dem  andern  theyl  zue  schaden  oder  unfug,  es 
were  dann,  das  j-emands  hinder  den  andern  mit  seinem  hawshablichcn 
sytz  zyhen  wolte,  den  gerichten,  darinnen  ein  yeder  seins  sytz  halber 
von  altem  gehört  hat,  unverdingt  etc. 

30  Darauff  wir  unns   nu   der  pillichait  nach   zuversehen,    solchem  be- 

richt solte  von  denen,  so  der  Eydgnoszschafft  verwandt,  und  auch  den, 
so  dem  Heyligen  reich  onmittl  zwgethan,  unverprechlich  gelebt  worden 
sein,  aber  nicht  desstmynder  so  werden  wir  glawplich  bericht,  das 
solichs  unangesehen  die  von  Zwrich  die  stat  Costentz,  so  on  all  mittel 

35  dem  reich  zugehörig,  mit  etlicher  masz  und  bedingen  zw  burger 
angenomcn  haben,  welchs  doch  alles  obberurtem  bericht  stracks  zu- 
wider nit  wenig  befrcmbdet.  Dweyl  ir  nu  wol  zu  ermessen  hapt,  das 
die  auffgerichten  vertrag  und  bericht  und  also  brieff  und  sigell  von 
allen    erberckayten    und    redlichen    stanndthafften   lewten    gehalten  und 

40   volnzogen    werden    soll,    unnd    desshalb  ganntz  unpillich  wer,    das  ob- 


14  1528  Januar  //.  Nr.  17—18. 

berurte  verainigung  des  vermeinten  schwtz-  und  burgerrechts  dero  von 
Zwrich  oder  anndern  gegen  denen  von  Costentz  derniassen  zwgestehen 
und  gestat  werden  solt,  so  ist  in  namen  und  von  wegen  Römischer 
keyserlicher  mayestät...  unnser  ernstlich  erinndern,  ermanen  und  be- 
velch,  das  ir  mit  und  neben  anndern  orten  mit  vleys  darob  sein  und  5 
den  von  Zwrich  noch  anndern  nit  zwstehn  noch  gestatten  wollendt, 
das  sy  die  genanten  von  Costentz  in  solchem  burgerrecht  und  schütz 
ferrer  annemen  noch  behalten,  sonnder  inen  dennselben  schwtz  und 
burgerrecht  furderlieh  widerumb  aufsagen  und  sich  iro  gentzlich  ent- 
schlahen^),  darmit  obgemeltem  bericht  und  vertrag,  wie  pillich,  nach-  10 
komen  und  gelebt,  brieff  und  sj'gel  gehalten  und  annder  unschicklichait, 
so  sunst  daraus  entsteen  mocht,  verhuet  werde  .  .  .  Datum  Speyr  am 
viertzehennden  tag  januarii  anno  etc.   im  achtundzweintzigisten. 

Original    mit    aufgedi-ücktcm    'oerschlußsiegel    (zerstörtj.     St.-A.    Basel, 
Städte  K  18,  l.  15 

17.  if;2S  Januar  14. 
Straßburg  an  burgermeister  unnd  rath  zu  Baszel. 

Nachdem  unnd  wie  ir  wiszt,  das  zwen  unnserer  predicanten  uff 
die  disputation  gen  Bern  sich  verfuegt,  do  ist  unnser  freuntlichs  an- 
sj'nnen,  bitten  unnd  begern,  sie  in  irem  widerker,  uff  das  sy  desto  20 
sicherer  mit  besten  fugen  zu  unns  anheimsch  khomen  megen,  in 
gunstigem  bevelch  haben,  wie  ir  dann  solichem  zu  thun  wol  wissen 
unnd  harinn  umb  unsernt  willen  so  freuntlich  unnd  nachburlich  gegen 
inen  zu    bewj'szen.     Datum    zinstags  den  xini.  januarii  anno  xv^xxviii" 

Original,    pergament,     mit    aufgedr.     Verschlußsiegel   (zerstört).     St.-A.    25 

Basel,   Straßburg  A  l. 

18.  1528  Januar  14. 
Hans  Jacob,  fryherr  zu  Morspurg  und  Beffort,    Ro.  kay.  majestät 

lantvogt  in   Unnder-Ellsas,  ati  Philipps,  bischoff  zu  Basel. 

Wieivol  ich  mich  des  ritts  in  Düringen,  ich  e.  g.  angezeugt,  gern  30 
entladen,  so  hat  es  doch  usz  vil  Ursachen,  on  not  zu  schryben,  nit  sin 
mögen,  sonders  sin  fürgang  haben  müessen,  bin  aber  guter  hoffnung, 
mit  hilff  des  allmechtigen  in  vier  wuchen  ongefarlich  wider  anheimsch 
ze  khommen,  und  so  die  handlung  zwüschen  e.  g.  und  denen  von  Basel 
bisz  zu  miner  ankunfft  uffenthalb  mag  haben,  und  ich  ewer  gnad  als-  35 
dann  in  dem  oder  anderm  gedienen  khan,  soll  mich  e.  g.  .  . .  gutwillig 
finden.    Datum  den  xiiii.  januarii  anno  etc.  xxviii». 

Kopie.   St.-A.  Basel,  Bistum  Basel  A  t . 

16.   ')    Vorlage:  entschlahet. 


Nr.  ig.  1528  Januar  14.  15 

19,  1528  Januar  14. 

Anthoiii  Glaser,  Schultheiß  der  Stadt  Basel,    urkundet,    daß  Mar- 
tin   Le/>li,    kaplan    der   Hohen   stift  zu  Basel,    seine   kinder   zu   erben 
einsetzt. 
5  Ich,  Anthoni  Glaser,   schultheysz   zu    Basel  an  miner  Herren  stat, 

des  burgermevsters  und  der  rhäten  der  statt  Basel,  thün  kund  menck- 
licheni   mit  disem  brieff,  das  uff  hut  datumb  vor  mir  in  <>cricht  erschinen 
ist  der  ersam  herr  Martin  Lepli,  caplan  der  1  lochen  stifft  Basel,  mit  Steffan 
y  Rykenbach,  dem  grichtsknecht  zu  Basel,  sinem  in  diser  sach  rechtgebnen 

"  lo  vogt,  dem  er  euch  der  vogty  bckanthlicli  und  anred,  was  satzt,  ordnet 
unnd  macht  mit  liand,  mund  und  gwaltsame  jetzgemelts  sins  vogts,  unnd 
derselb  in  vogtlicher  wysz  mit  ime,  wie  crefftigist  er  nach  recht  und 
gwonheit  der  statt  Basel  unnd  dysz  gerichts  jemer  thfin  solt,  kont  und 
niocht,    zu    sinem    rechten,    ncchsten,    natürlichen    und    onzwivelichen 

15  erben  mit  namen  sine  natürlichen  kinder  sampt  und  sonders,  wieviel 
er  deren  nach  tod  verlassen  wurt.  Also  so  er,  her  Martin  Leply,  mit 
tod  abgangen,  nit  mer  in  lip  noch  in  leben  ist,  das  dann  sine  natür- 
lichen kinder  und  gesetzten  erben  sinen  todtncn  lip  zu  gewichter  erden 
bestatten,  sin    lipvolg    sybendunddryssigist    zimlich    unnd  erlich  bcgan, 

20  alle  schulden,  so  er  nach  tod  schuldig  plipt,  uszrichten  und  bezalen 
und  darnach  alles  sin  her  Martin  Leplins  verlassen  gut,  ligends  und 
varends,  pfennig  und  pfennigswert,  das  minder  und  das  mcr,  nut  usz- 
genomen  noch  vorbehalten,  zu  irn  Händen  und  gwalt  nemen,  das 
under  sich  selbs  glichlich   teylen,  einem  sovil  als  dem  andern  werden; 

25  das  ouch  ir  jedes  mit  sinem  teyl  wie  mit  sinem  tVy  eignen  gut  handien, 
schalten,  walten,  thun  und  lassen,  ouch  je  ein  kind  das  ander,  so  on 
elich  lipserben  abgat,  bysz  uff  das  letst  in  solichem  angefalnen  gut 
erben,  und  ob  das  letst  ouch  on  celich  lipserben  abgan,  alsdann 
solich    gut,  sovil  des    noch   vorhanden  sin  wurdi,  an  ander   her  Martin 

30  Leplins  recht  und  nechst  erben,  die  derselben  zith  sin  werden,  vallen 
und  gefallen  sin  solle;  alles  on  intrag,  irrung  und  wydersprechen  menck- 
lichs.  Doch  sol  unnd  mag  herr  Martin  Lepli  sins  guts  fry,  gwaltig  unnd 
mechtig  sin,  darvon  umb  gottes,  siner  seien  heil,  umb  eren  willen  sinen 
guten   gönnen   unnd   fründen,    einem    kind  fürer  mer  oder  minder  den 

35  dem  andern  verordnen,  vergaben  und  vermachen,  ouch  dysz  erbsatzung 
jeder  zith  endern,  mindern,  meren,  gantz  oder  zirm  teyl  wyderruffen 
und  abthun,  es  sye  vor  disem  oder  andern  gerichten,  dysz  grichts  je 
zu  zithcn  schultheyssen,  schribern  oder  amptlülen,  vor  offnen  notarien 
und  gloubwürdigen  zügen,  gesund  und  siech,  nach  allem  sinem   willen 

40  und  gevallen.  Daruff  so  hat  her  Martin  Leplin  mit  sinem  vogt  vorge- 
melt    und  derselb  inn  vogtlicher  wysz  mit  ime  by  sinem  guten  trüwen 


16  1528  Januar  15.  Nr.  20. 

an  eyds  statt  mir,  dem  schultheyssen,  als  richtern  an  min  hand  glopt 
und  versprochen,  dysz  erbsatzung  in  den  vorgeschribnen  Worten  für 
sich  und  sin  erben  war,  stet  und  vest  zu  halten  und  darwyder  nit  ze 
reden  inn  kein  wysz,  mit  verzichung  in  gmein  und  Sonderheit  alles 
des,  so  jetz  oder  hienach  hiewyder  zu  schütz  und  schirm  fürgewendt  5 
werden,  oder  das  jemants  sprechen  mocht,  gemeiner  verzig  one  Vorgang 
eins  sondrigen  wäre  unverfencklich,  alle  geverd  vermitten.  Unnd  diewyl 
vilgemelter  her  Martin  Leplin  weder  vatter,  muter,  noch  eliche  kinder 
und  kindskinder  (als  er  sagt)  nit  hat,  so  ward  erkant,  das  alle  vorge- 
schribne  ding  wol  zugan,  nun  und  harnach,  gilt  crafft  und  macht  haben  10 
sollen.  Dysz  ist  euch  gevertiget  mit  aller  Sicherheit  und  gwarsame, 
so  von  recht  und  gwonheit  der  statt  Basel  hartzu  gehört.  Hieby  waren 
und  sind  gezügen,  so  inn  gricht  sassen  unnd  harumb  gefragt  wurden: 
Die  ersamen  wyszen  her  Mang  Schnitzer,  der  vogt,  Hans  Schaffner, 
Michel  Hagenbach,  Hans  Caromellis,  Hans  Schude,  Jacob  Bart,  Matheus  15 
Gebhart  und  Hans  Vyszler,  alle  bürgere  zu  Basel.  Und  des  alles  zu 
warem  urkund,  so  ist  der  obgenanten  miner  herren  der  rhäten  insigel 
von  gerichtswegen  offenlich  gehenckt  an  disen  briefe,  der  geben  ist 
zinstags  den  vierzehenden  tag  januarii  nach  Cristi  uiisers  hern  und  er- 
losers  gepurt  gezalt  fünffzehenhundertzwe^'nzig  unnd  acht  jar.  20 

Original,  pergamenf,  mit  dem  hängenden  sigillum  consulum  civitatis 
Basiliep.sis  u?id  zeitgenössischer  dorsahwtiz  her  Martin  Leplin,  cap- 
lanns  uf  Burg,  erbsatzung.  Stadt-A.  Freiburg  i.  Br.,  Domstift  Basel. 

20.  1528  Januar  15. 

Ratserkantnis:   Das    niemands   one  recht  siner  besitzung  entwert    25 
werden  solle. 

Uff  mittwochen  denn  xvden  tag  januarii  anno  etc.  xxviii"  habennd 
m.  h.  bed,  allt  und  nuw,  rath  der  stat  Basel  guter  erbarer  mej'nung 
erkant,  das  alle  die  zins,  so  vonn  allter  har  inn  der  stat  Basell,  ouch 
iren  emptern  unnd  gepietenn  geben  unnd  bezallt  wordenn,  den  zins-  3° 
herren,  geistlich  oder  weltlich,  so  die  bitzhar  emfpangen  und  deren 
inn  besitzung"  gwesenn  und  nach  sind,  furer  wie  vornacher  geben 
unnd  bezallt  sollen  werdenn.  So  aber  3'emands,  wer  die  yoch  werenn 
und  solche  zins  ze  geben  nit  schuldig  sin  vermeinen  wollten,  der  oder 
dieselben  mögend  die  zinsherrenn  (ob  sy  wollen)  mit  recht  furnemmen,  35 
sy  ires  besitzes  (nit  eigenen  gewalts)  sonder  mit  unnd  wie  recht  ent- 
setzen, doch  das  s\-  vor  ingang  des  rechtens  alle  versessene  unnd 
uszstendige   zins  uszrichten  und  bezalen  sollenn. 

St.-A.  Basel,    Ratsbücher  A  6,    bl.   /./  v    und  Ratsbücher  B  4,  bl.  34  v. 


Nr.  21 — 2j  nach  1528  Jamiar  /j — j6.  17 

21.  7iach  1528  Januar  /j.  ') 

An  die  schaffny  zu  den  Augustincren  bitten  : 
Heinrich  Berner,  Jacoben  von  Wisseniiergs  doclUernian.  —  Cunradt, 
der  nialer,  Martin  DamptVions  stieffdochternian,  obtinuit.  —  Hans  Synnp- 
5  recht  Barler,  Hans  Schorendorffs  dochtcrman.  —  Claws  Bounigarter, 
von  Candell.  —  Hans  Reynhart,  der  winschcnck.  — ■  Hans  Wernher, 
der  scherer.  —  Jörg  Hoffriedt,  burgersson  von  Muihuscn.  —  Salomon 
Brunschwiler.   —  Claws  Fatzman. 

SL-A.   Basel,   Öfftiungsbuch  bd.   J,   bl.   jjS  v. 

,0   22.  nach  i  ^28  Januar  15. ') 

An    die    capplany    uff  Burg,    so  der  cardinal  selig  gchept,  bitten 
her  Lux  und  meistcr  Jörg,  des  schniders  uff  der  schnider  husz  son. 

23.  152S  Januar  16. 

Die  Augustinennönche  übergeben  ihr  kloster  der  Stadt. 

«5  Wir  nachbenempten,  Nicolaus  Kornmesser,  prior,  Thomas  Girfalck, 

der  leszmeister,  Connradus  Hug.  custor  und  Schaffner,  Bath  Gropp,  Jopp 
unnd  Georius  von  Rinfelden,  gebrudere,  als  gemeiner  convent  des 
closters  sancti  Augustini  alhie  zu  Basel  und  des  ordens  der  Heremitern 
thund  khünd,  bekennen   und  veryehen  vor  allermengklichem,  so  disen 

20  brieff  yemer  ansehen,  lesen  oder  hören,  das  wir  alle  gemeinlich  und 
jeder  insonders  mit  hohem  ernst  die  ewig  bestendigen  wortt,  die 
Christus,  unnser  heyland,  der  mund  aller  wyszheitt  und  warheit,  selbs 
geredt  und  bezugt  hatt,  das  man  ime  mit  den  leeren  unnd  Satzungen 
der    mentsclien    vergcbenlich  diene,    zu  hertzcn    genomen,   und  als  wir 

25  nach  anleitung  des  göttlichen  wortts  unns  nutzit  gcwisscrs  versehen 
mögen,  danndwyl  unser  closterlicher  stadt,  den  wir  in  der  Unwissen- 
heit angenomen,  nit  usz  dem  wortt  gottes,  aber  usz  ufsatzung  der 
mentschen  erboren  und  uffkomen,  das  solche  pfiantzung,  als  die  der 
hymelschlich  vatter  nit  ingesetzt,  usgerutt  werd,  haben  wir  die  gnedige 

30  beruffung  Christi,  do  er  sagt:  „Komend  zu  mir  alle,  die  ir  beschwdrtt, 
ich  wil  uch  ertiuickcn  und  riiw  geben"  durch  sin  barmhertzigkcit  ge- 
hört, ouch  unns,  als  die  gott  mcr  dan  den  mentschen  zu  gehorsamen 
schuldig,  der  toufsglupten  erinnert  und  in  dem  namen  gottes  usz  dem 
cioster  und  orden  getretten,  widerumben  zu    gemeinem   christenstannd, 

35    den  wir  etwas  zits  im  orden  verlassen,  ze  keren  verursacht. 

Und  so  es  aber  gantz  billich,  das  durch  unnser  abtretten  des  closters 


21.  ')  Die  stelle   sieht  nach  einem    eintrag,    der   datiert   ist   mitwochen    den    xv.   tag 
januarii  anno  etc.  .X'XVIII""'. 

22.  ')  Die  stelle  f  ölst  im  Öffmingsbuch  nach  nr.  21. 

Basler  Rcformationsaklen,  III.  3 


18  1528  Januar  16.  Nr.  23. 

zitliche    liab    und    guttere    nit  allein    nit  verschwendet,   sunder   vyl  me 
an  die  styfftere  unnser  oberk-eit  also  ergeben  werden,  das  dadurch   die 
eer.  gottes    mit  vlyssiger  verkundung  sins   worts    gefurdert,   die  armen 
durfftigen    getrost    und    gemeiner  nutz  geuffnet,  so  haben    wir  alle  ge- 
meinlich   mit    gutter    bedacht    und    nach  vilvaltigem  gehaptem  ratt  uss     5 
guten  redlichen  und  cristenlichen  Ursachen  den  strenngen,   fromen,  fur- 
sichtigen,    ersamen    unnd    wysen    hern    burgermeistern    und  den  rätten 
der  statt  Basell,  unnsern  gunstigen  lieben  herren,  als  ordenlicher  ober- 
keitt  und  styfftern  unnsers  closters,  dartzu  iren  ewygen  nachkomen  das 
obgemeldt,    unnser    der    Augustiner,  closter  mit  allem  begriff,  rechten,    10 
gerechtigkeitten  und  zugehorden  sampt  allen    und  yeden  darzu   erkouft 
und  vergabten  zehenden,  Zinsen,  renntten,  gültten,  gevellen  und  nutzungen, 
wie  wir  die  diser  zitt  inn,  ouch  usserhalb  der  statten  Basell  in  besess, 
gevvalt,    gevver    und  innhabcn,  gantz   dheine  usgeschlossen  noch  abge- 
sundert,    wo    und    wie    die    gelegen    und  genembt    sind,  mitsampt  dem    15 
wyn,  kornn,  barem  gelt,  schulden,  so  man  unns  diser  zit  ze  thund,  ouch 
wir  gelten  sollen,  huszratt,  federwatt,  ligende  gutter,  heuser,  das  holtz 
enent    Rhins    by    dem    Nuwen    husz,    darzu    alles    silbrin    geschir    und 
kleinotter,  monstrantzen,  kelch,  messgewanden  und  was  zu  kirchen  und 
altar  gezierden    gehört    und   wir  deren  vorhanden  haben,  zusambt  allen    20 
und  yeden  unnsern  bullen,  Privilegien,  brieven,  urbarn,  regj'stern,  rodlen 
und  gewarsame,  die  wir  umb   unsers  closters  fryheitt,  zehenden,  zinsz, 
ligende  und  varende  gutter,  byhendig  haben,  davon  nutzit  abgesundert 
noch  hindangesetzt,    für  unns  und  alle  unnser  nachkomen  in  der  aller- 
besten form,  masz  und  gestalt,  als  wir  das  nach  Ordnung  geschribner  rechten    25 
oder    sunst    gerichten,    bruchen  und   gewonheitten    nach    artt  einer  on- 
widerrufflichen  ewig  werenden  übergab,  so  under  den  lebendigen  be- 
schicht,  oder  cession  und  abtrettung  unnserer  gerechtigkeiten  am  besten 
krefftig    und  bestendigisten  thun  sollten,   köntten   oder  mochten,  über- 
geben   und    zu    banden    gesteh,  als  wir  ouch  ir  ersamen  wyszheit,  die   30 
soUichs  von  unns  zu  gevallen   angenomen,  in  und  mit  crafft  ditz  briefs 
das  alles  gemeinlich  unnd  sonderlich,  als  ob  es  von  item  zu   item  harinn 
bestimbt  und  geschriben  stunde,  zuhanden  stellen,  übergeben    und  in- 
antwortten  mit  der  bescheidenheit  und  usz  getruckten  gelutterten  wortten, 
das    die    genanten    unnser    gunstig    lieb    herren  burgermeister  und  ratt   35 
der  statt  Basel,  darzü   ir  ewyg  nachkomen  mit    den  vorgemelten  uber- 
gebenen  lygenden  und  varenden  guttern,   zinsen,  renntten,  gulten,  ze- 
henden, kleinottern  und    gerechtigkeiten,  wie    ir  wj'sheit  zu  furderung 
der  eeren  gottes,  ouch  nutz    und   wolfart  unnserer  nechsten  am  frucht- 
baristen  sin  bedunckt,  glich  wie  mit  andern  iren  fryg  eigenen  gutteren    40 
hanndlen,    die    besetzen,    entsetzen,    die    gullten    inpringen    unnd,    wie 


Nr.  24.  1528  Januar  iS.  19 

s\'  für  gut  ansehen,  bewenden  sollen  unnd  mögen,  von  unns  und  sunst 
von  mengclichem  ongehinderett. 

Wir  vertzihend  unns  oucli  für  unns,  unnsere  nachkomen  und  alle 
die,  so  dise  Handlung  jetzt  oder  hienach  berüren  möchte,  des  obge- 
S  schribnen  closters,  darzu  aller  vorbestimpter  ligenden  und  varenden 
gutern,  zchenden,  Zinsen,  rennttcn,  gultten  und  cleinottern,  insonders 
ouch  aller  action,  ansprach,  recht  und  gerechtigkeit,  so  wir,  unnsere 
nachkomen  oder  sunst  }cmandts  von  unnsern  wegen,  an  solche  guttcre 
gehept  oder  yemermer  daran  und  darzu  gehaben,  uberkomen  oder 
10  gewynnen  mochten,  unnd  thund  das  den  obgenanten  hern  burgermeister 
und  ratt  der  statt  Basel,  die  wir  hiemit  in  \orbestimpt  guttere  liplich 
wesenlich  unnd  nutzlich  gewer  insetzen,  zu  gutt  unnd  wolfartt. 

Wir  verzihent  unns  ouch  aller  und  veder  b.äpstlicher  keyserlicher 
und  khonigklicher,  darzu  der  fürsten,  herren,  stetten  und  gemeinen  landts- 
15   fryheitten,   Indulten  geistlicher  und  weltlicher  rechten,  ouch   aller  resti- 
tucion,  inreden,  uszzugen,  hsten  und  geverdcn,  so  von    forcht,   zwang 
oder  anderer   sachen  halb  angezogen  werden   unnd  unns,  unsern  nach- 
komen   oder    denen,    so    sich    diser    sachen    hienach    annemen    wollten, 
wider    dise    übergab,    so    ewig    onwiderrufiich    sin    solle,  gar  oder  zum 
20   theil  ze  thund  behilfflich  sein  mochten,  zusampt  dem   rechten,  das  ge- 
meiner verzihung,  da  nit  ein  sondere  vorgat.  widerspricht,  alles  ufrecht 
erberlich  und  on  geverd.  Des  zu  warem  urkhund  haben  wir,  die  obge- 
nante,  prior,   leszmeister  und  conventbrudere,  vorstand,  disen  brieff  mit 
unnser   aller    selbs    hannden    underschriben    und    mit    des    priorats   und 
25   gemeinen    convents    anhangenden    insiglen  bewart.  Geben  uf  dornstag 
den   sechszehenden  januarii    nach    der   gepurt    Christi    unsers    erlösers 
gezellt  tusendt  funffhundert  zweintzigk  unnd  acht  jar. 

Original,  pergameni ;  mit  Jen  eigenhändigen  Unterschriften  von  Niciaus, 
prior,    Conradus    Ilug,    custor,   Jop  von    Rinfelden    und   Batt  Gropp 
30  auf  dem    umschlage   der    Urkunde;    die    sieget    des    priorats    und    des 

convents   hängen.   St.-A.   Basel,   Augustiner  urk.  fir.    2Soa.  —   Druck: 
Basler    Urk.-huch  bd.  X,  nr.   J2  I. 

24.  1^28  Januar  iS. 

Der  rat  setzt  den  letzten  Augustiner  konventherren  leibgedtnge  aus. 

35  Wir  Adelberg  Meiger,  burgermeister  unnd  rat  der  statt  Basell,  thund 

khunt:  .  .  .  Als  dann  Xiclaus  Kornmesser,  prior,  Thomasz  Gyrfalck,  lesz- 
meister, Conradus  Hug,  custer  unnd  Schaffner,  Batt  Gropp,  Jopp  unnd  Geo- 
rigus  vonn  Rinfeldenn,  geprudere,  als  graeiner  convent  des  Augustiner 
closters  alhie  zu  Basell,  ufis  gemäß  Urkunde  vom  lö.januar  1528  ihr  kloster 

40   zu   hattden  gestellt,    ouch    daruff  des  closters  usgetretten  etc.,  das  wir 


20  1528  Januar  18.  Nr.  25. 

uff  soUichs  denn  vorgedachtenn  brudernn,  damit  sy  mit  lybsnarung  ver- 
sehenn,  .  .  .  ir  yedem  besonnders  sin  lebenn  lanng  ...  ab  des  gnannten  Au- 
gustiner closters  jerlichenn  einkünften  inn  rechtenn  lybgedings  wyse,  zu 
denn  vier  fronvastenn  glich  geteilt,  ze  niessenn,  wie  harnach  volgt, 
verordnet:  Desz  erstenn:  Diewil  inn  truwer  verkundung  des  gottlichenn  5 
Worts  der  recht  war  gottesdiennst  begründet,  damit  dann  dasselbig 
erhaltenn  unnd  gefurdert,  habenn  wir  brüder  Thomann  Gyrfalck,  dem 
leszmeister  unnd  predicanntenn,  sin  lebenn  lanng  .  .  .  jerlich  funffzig 
guldenn  unnd  acht  viertzell  kornn,  geteilt  zu  den  vier  fronvastenn,  . . . 
lybgedings  wysz  zeniessenn,  darzü  das  huszlin  hindenn  nebenn  dem  10 
Augustiner  closter  glegenn,  darinn  er  ist,  .  .  .  innzehabenn  .  .  .  unnd 
die  predicatur  zu  versehenn  verordnet.  Aber  her  Niclausenn  Korn- 
messern, priornn  zu  denn  Augustinernn,  habenn  wir  zu  jerlichem  lyb- 
geding  verordnet  viertzig  pfund  unnd  acht  viertzell  kornns  fronfasteti- 
weise  auszurichten  .  .  .,  sodann  .  .  .  bruder  Cunrat  Hugenn,  Batt  Grop-  15 
penn  unnd  Joppenn  vonn  Rinfeldenn,  ir  yedem  lebetislänglich  zwey  unnd 
dryssig  pfund  unnd  acht  viertzell  kornns,  endlich  Jorgenn  vonn  Rin- 
felden  acht  und  zweintzig  pfund  alles  in  der  a?igegebenen  weise,  so 
das  ye  zu  zitenn  ein  Schaffner  z°i  denn  Augustinernn,  denn  wir  dahin 
setzenn  werdenn,  jedem  von  ihnen  alle  fronvastenn  sin  geordnet  lyb-  20 
geding  vonn  des  closters  innkhomenn  .  .  .  unnd  das  one  ihren  costenn  .  .  . 
usrichtenn  unnd  uff  _die  fronvastenn  cinerum  nechtskunfftig  vermelt 
zalung  annfahenn  solly  .  .  .  Nacli  ihrem  abieben  soll  das  gotshus  und 
desselben  schaffner  unnd  guttere  dieser  lybgeding  zinsenn  gennszlich 
enntladenn  .  .  .  sin.  Wir  siegeln  mit  unnser  stett  annhanngenndem  secret  25 
insigell.  Gebenn  uff  sampstag  den  achtzehenndenn  tag  januarii  .  .  . 
fünffzehennhundertzvveintzig  unnd  acht  jar. 

Original,   pergament,    7nit   hätigendem    siegel.    St.-A.  Basel,  Augustiner 
urk.  nr.  280b.   —  liegest:  Basler   Urk.-buch  bd.  X,  nr.  J2  II. 

25.  1^28  Januar  18.   30 

Aus  den  wochettausgabeti  sambstags  vor  Sebasteani. 

Bottennzerung:  Item  v  ß  hat  Hans  Graf  gönn  Wildenstein  verzert. 

Senndbrieff:  Item   im  ß  gönn  Zwingen. 

Item   I  Ib    xiiii  ß    zins    den    chorhernn  vonn    Rinfelden  vonn    der 
wygermattenn,  Martini  anno  etc.  x.kvii  verfallenn.  —  Item  i  Ib  vi  ß  für   35 
I  viertzell    kornn    zins    zweyenn    caplanenn    uff  Burg,    nam  her  Hanns 
Puchly.  —  Item  im  ß  zins  den  frowenn  zu  Gnadenntal  vonn  der  fleisch- 
schalenn,  Martini  anno  etc.  xxvii  verfallenn. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  8gj. 


AV.  26 — 2S.  152S  Januar  ig — 21.  21 

26.  152S  Januar  ig. 
Philips,    von    gotts   gnaden    hischove    zu    Basel,  an  burgermeister 

und   rath  der  statt  Basel. 

Wir  haben  abernialn  .  .  .  hern  Hans  Jacoben,  fnherrn  zu  Mörs- 
5  purg  etc.,  lassen  nianen  vordriger  bewilligung  nach,  sich  anderer 
gschefTten  ze  muessigen,  daniitt  zwüschen  uns  und  üch  tag  ernent 
mochte  werden,  dann  uns  beschwerlich,  die  sach  in  die  harr  also  lassen 
anzeston;  daruff  er  uns  mit  antwurl  lut  bygelegter  copy')  begegnet; 
dieselbig  wir  üch  wollen  übersenden,  ir  abnemen  mögen,  wir  in  stäter 
10  Werbung  gegen  ime  standen  und  an  uns  nichts  thueg  erwinden.  Da- 
tum Pourntrut  xix.  januarii  anno  etc.  xxviii". 

Orighial.   St.-A.   Basel,   Bistum  Basel  A  i. 

27.  1^28  Januar  20. 
Schulltheis  unnd  rhat   zu   Bernn  ati  burgermeister  unnd  rhatt  der 

15  statt  Basell. 

Wir  sind  landtmerszwvse  bericht,  wie  dan  her  Marx  Sittich  von 
Aembssz,  ouch  der  von  Salm,  erwellt  houptlut  des  husz  Osterichs, 
ein  zug  landsknechten  b\'  dr3'ssigk  thusent  besamlen  sollen,  darzu  das 
rhegiment  zu  Aensiszheim   den  iren  verpottcn  haben,  nutzit  in  der  Eidt- 

20  gnosschafft,  wenig  noch  vill,  ze  kouffen,  verkouffen  noch  hantiern.  So 
wir  nun  hieruff  nit  gentzlich  glouben  setzen  unnd  doch  kein  fursorg 
besonders  in  disen  sorgklichen,  schwären  vor  ougen  schwäbenden  louffen 
ze  underlassen  ist,  langt  niidt  destminder  an  uch  unser  fruntlich  beger, 
ir  wellend  deszhalb  vh'ssig  und  ernstlich  nachfrag  und  erkundung,  doch 

25  in  geheimbd,  hallten,  unnd  ob  ir  sollichs  schinlich  und  gloublich  be- 
findent,  uns  gütter  z\-t  berichten...  Datum  mentag  nach  Anthoni  anno 
etc.  xxvin". 

Original   mit   aufgedrücktem    stadtsiegel.    Si.-A.  Basel,   Politisches  L  2, 
I,  7ir.    loo. 

30   28.  1528  Januar  21. 

Urfehden:  Anthenius  Pürlin,  Conrat  Crafft,  Hans  Urseler,  Claus 
Thonat  und  Urban  Schonwenter,  all   von  Louffen. 

Demnoch  S)'  by  nacht  und  nebel  mim  gnedigen  herrn,  dem 
bischoiif  von  Basel,  ze  Zwingen  mit  gewerter  hand  für  dz  schlosz  ge- 
35  zogen  und  doselbs  einen,  den  sin  gnod  umb  siner  misshandlung 
willen  inn  gefencknisz  hatt  ligen,  gewaltencklichen  harusz  gevördcrt 
und  den  vogt  dermossen  genötiget,  das  er  inen  denselben  gefangnen 
hatt   müssen   harusz  geben  etc.,   inn   miner   herrn  gefencknisz  gelegen 

26.   ')  vgl.  B.  K.  A.  bd.  in,  nr.  iS. 


22  //^c?  Januar  2^ — 2j.  A^r.  2g — ji. 

und  aber  gnedigüchen  uff  zinstag,  was  der  xxi.  tag  des  jenners,  ledig 
gelossen,  haben  all  sampt  urfehde  gescfnvoreti,  das  sy  wider  min 
gnedigen  Herrn  von  Basel,  noch  siner  gnoden  vogt,  diener,  meiger 
und  amptlüten  und  sust  menglichem,  der  sinen  gnoden  zeversprechen 
stot,  nuzit  wellen  fürnemmen,  weder  mit.  noch  on  recht,  es  werd  inen  5 
dann  durch  min  herrn  erloupt.  Und  ob  sy  hiewieder  etwas  witer 
wurden  fürnemmen  oder  anfahen,  dz  wider  dise  ir  urfecht  were, 
sollen  und  mögen  min  herrn  der  statt  Basel  gut  fug  und  recht  haben, 
sy  mit  dem  schwert  lossen  richten,  on  ervolgung  und  erlangung  einichs 
rechtens  mit  verzihung  aller  gnoden  und  fryheiten  etc.  In  meliori  forma,    xo 

A.  Salzmann  ss. 
St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O S,  -f-   150. 

29.  J528  Jatiuar  2j. 
Adelberg  Meyger  [burger meister  der  Stadt  Basel]  a?i  Phylipsen, 

margraffen  zu  Baden  etc.,  l<e\-serlicher  Statthalter,   und  an    des  keyser-    15 
liehen  regiments  im  Heyligen  reych  verordnett  rett. 

Wir  haben  das  schreibeti  vom  i^.  Januar  /j2<? ')  empfangen  und 
von  dessen  Inhalt  kenntnis  genommen.  Dwyl  wir  aber  dyser  zeit  mit 
treffenlichen  unsern  anligenden  geschefften  beladen,  deszhalb  unns  ett- 
was  stattlichs  darvon  ze  ratten  unmöglich  gwesen,  haben  wir  e.  g.  und  20 
gunst  botten,  doniit  der  nit  in  costen  gwj'sen,  abgevertigt,  wellen  aber 
zu  kurtzen  nachganden  tagen  dy  sach  für  ougen  faszen  und  wes  wir 
unns  darinne  beratlich  entschlieszen,  e.  g.  und  gunst  das  unverkunt  nit 
laszen...  Datum    den  xxin'^°  januarii  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.   St.-A.  Basel,  Missiven  A  2&',  bl.   16^.  25 

30.  1^28  Januar  2j. 
Ratserkantnis:  In  wesz  herren  namen  unsere  burger  von  Louffen 

richten  sollen. 

Demnach  ann  hutt  dato  die  gesandthen  des  stetlins  Louffenn  vor 
unsern  herren  erschinen  unnd  inn  wesz  herren  nammen  sy  richten  sollen  3° 
inen  ze  raten  begert,  hat  ein  ersamer  rath  erkant  und  inen  bevolchen: 
Das  sy  innamen  unsers  gnedigen  herren  von  Basels  das  recht  bannen 
und  wie  von  altem  har  richten  sollend:  des  inen  ein  schrififtlicher  ab- 
scheid gegeben  uff  sampstag  nach  Sebasteani  anno  etc.  xxviii». 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  A  6,  bl.   14  v.   und  Ratsbücher  B  4,   bl.  SS-        35 

31.  1^28  Januar  2-;. 
Aus  den  wochenausgabeti  sampstags  noch  Sebasteany. 
Bottennzerung:  Item   v  Ib  xviii   ß  viii  d  hatt  Woltfgang  Öder  uff 
29.  •)  vgl.  B.  R.  .<.  bd.  III,  nr.  16. 


Nr.  ^2.  i§28  Januar  2g.  23 

tag  Badenn  verzert  unnd   verletzt.  —  Item  x  Ib  xvi  ß  viii  d  liatt  W'olff- 

e 

ganng  Oder  uff  tag  Lutzernii  verzert  .  .  .  unnd  umb  den  absclieid  us- 
gebenn.  —  Item  x  B  hatt  der  saltzher  unnd  Wolffgang  Harnasch  gönn 
Louffenn  verzert.  —  Item  vii  Ib  xv  ß  vi  d  hatt  her  Lux  Zeigler,  oberster- 
5   zunfiftmeister.    unnder   zwurennt    gönn  Ensiszheim  verzert  etc. 

Senndbrietf:  Item  i  Ib  viii  ß  unnder  zwurend  gönn  obernn  Ba- 
den. —  Item  IUI  ß  gönn  Loufifen.  —  Item  ii  ß  gönn  Pfeffingen.  — 
Item  X  ß  gönn   Knnszheini.   —   Item   ui  ß  wartgelt. 

Schennck\v>-nn:  Item  xiii  ß  im  d  dem  seckelmeister  vonn  Solo- 
10   tornn. 

Item  I  Ib  inn  alle  empter.  —  Item  lvi  Ib  v  ß  gebenn  dem  thum- 
propst  umb  ein  rosz,  so  min  her  burgermeister  im  abkoufft  und  Ulrichen, 
dem  soldner,  wordenn  ist. 

Si.-A.  Basel,  Fmanz  G.    14,  s.  •ScjQ. 

15   32.  1328  yanttar  2g.  ') 

Amtliches  Inventar  der  kirchenzierden,  der  zirise  und  des  haus- 
rats  der  Augustiner. 

1.  Ditz  sind  der  vatter  zun  Augustinern  monstrantzen,  kleynotter 
und  messachen : 

20  Das  sylber. 

/.  Item  die  grossze  monstrantz  zum  sacrament. 

2.  Item  ein  monsterantz  sancti  Erhardi. 

j.  Item  ein  monsterantz  sancti  Sebastiani. 

4.  Item  ein  grosz  sxlberin  crutz. 

25  5.  Item  ein  arm  in  namen  der  x™  ritter. 

6.  Item  ein  monsterantz  s.  Annen. 

7.  Item  ein  sylberin  ^}  monsterantzlin  s.  Augustini. 

5.  Item  dry  kleine  monsterantzlin  mit  agnus  dei,  sind  ouch  alle 
drü  sylber. 

30  g.  Item  ein   klein  katzendengy  monsterantzlin. 

10.  Item  ein  vergulter  kelch    mit    einem  deckel  daruff  s.  Johans. 

//.  Item  ein   sylberin   rouchfasz  unnd  schifflin,    was  darzu  gehört. 

12.  Item  ein  par  grosszer  sylberner  kcnnlin. 

/?.  Item  ein  par  kleiner  s.vlberner  kenlin. 

35  //.   Item  ein  sj'lberin  vergult  buchszlin. 

75.  Item  zwey  kupferin  vergulte  buchszlin. 

32.    ')  Das  dalum    des  ig.  Januar  ijiS    ist  am  köpft  von  abschnilt  lll  milgeltitl; 
die  inveniaiisation    ist  eine  folge   der  Übergabe  des  klosters  an  die  Stadt,  die  am  16.  Januar 
stattfand  (vgl.  B.  F.  .A.  bd.  IJI,  nr.  ij). 
40  ')   l^or/age  verschreibt  syberin. 


24  1528  Januar  2g.  Nr.  32. 

16.  Item  ein  klein  kennlin,  darin  von  sant  Thomas  bart. 
ly.  Item  xiiii  sylbervergulter  kelch,   hat  jeder  sin  patenen. 
18.  Item  aber  ein  s}'lberner  kelch  mit  einer  patenen. 
ig.  Item  ein  reiszkelch,  ist  nit  me  den  das  kar  sylber. 

20.  Item  ein  grosszer  sylberner  becher  mit  einem  1yd,  daruff  ein     5 
agleyen  (ist  verkoufft). 

21.  Item    dry   silbervergult    bedeckt    becher.    ist    der    innen    ouch 
vergult  (ist  verkoufft). 

22.  Item  zwen  sylberin  becher  mit  tecklen  (ist  verkoufft). 

2^.  Item  ein  sylberin  becherlin,  ist  innen  und  usszen  vergult,  hat    10 
dhein  1yd   (ist  verkoufft). 

24.,  Item  vier  grosszer  unnd  ein  kleiner  sylberin  becher  mit  ver- 
galten reiffen  (ist  verkoufft). 

25.  Item  zwey  sylberin  saltzfasziin  und  vi  leffel  mit  sylberin  Stilen 
(ist  verkoufft).  15 

26.  Item  zwen  sylberin  engel    uff  einem    sylberin    runden  boden, 
gehen  in  die  monstrantz. 

Die  meszgewand. 

27.  Item  ein  schvvartz^)  sammetin  messzgewand  mit  zweyen  samma- 
tin    levittenrocken,    daran    sind   an   jedem    stuck   zwen    sylberin    Basel-    20 
schilt    und    an   jedem    levittenrock    zwen    sylberin  vergult    Iowen    kepff 
mit  grosszen  knopffen. 

28.  Item    me    ein    schwartz  samatin  messzgwand   und  darzii  zwen 
levittenreck,  von  Flachszland  darrurende. 

2g.  Item  ein  schwartz  samathin  messgewand  mit  einem  gestickten    25 
crutz. 

jo.  Item    ein    grün    sammatin  messzgewand  mit  zweyen  levitten- 
recken. 

J/.  Item  me  ix  samattin  und  dammaschdine   meszgewand. 

32.  Item  vier  wissz  damaschdine   levittenreck.  30 

33.  Item  me  zwen  blaw  sammatin  levittenreck  mit  einem  messz- 
gewand, doran  ein  berlin  crutz. 

34..  Item   me  zwen  blaw  dammaschdine  levittenreck. 
Jj.  Item   me  funff  wissze  dammaschdine  messzgewand. 

36.  Item  ein  blaw  dammaschdin  messzgewand  mit  sylbernen  blumen    35 
und   einem  gestickten  crutz. 

37.  Item  ein  guldin  messgewand  mit  zwey  levittenrecken. 

38.  Item    me    ein  guldin  messgewand    mit  zwen  sylberin  schilten 
und  zweyen  levittenrocken. 

32.   ^)    Vorlage  vtrschreilit  schwärt.  40 


yW.  J2.  152S  Januar  2g.  25 

jg.  Item  ein  guldin   meszgewand  mit  einem  sylbernen  schilt,  der 
ist  geprochen,  iinnd  aber  darby  zwcn  levittenröck. 

40.  Item  me  dru  guldin  meszgewand. 

41.  Item  me  dru  sidene  messzgewand. 

5  42.  Item  ein  rot  sammet  messgewand   mit  zwey  levittenrecken. 

4.J.  Item  aber  zwey  schwartz  dammaschdinc  messzgewand. 

44.  Item  zwey  schwartz  attlas  messgewand. 

4^.  Item  zwey  rouchfarb  schamlottin  messgewand. 

46.  Item    ein    schwartz   sammetin   messgewand  mit  zwey  s\'lberin 
10   schiltlinen. 

47.  Item  ein  sciuvartz  Arrassin  messgewand. 

48.  Item  dru  schamlottin  meszgewand,  ist  das  ein  schwartz  unnd 
die  zwey  roucht'arwb. 

4g.  Item   VI  grüne  sidene  messge wander. 
15  fo.  Item  ein  alt  rot  sammatin  messgewand  und  zwen  levittenröck. 

f/.  Item  ein  brun  schamlottin   messgewand. 

')2.  Item   ein   blow    und    eschfarw    dammaschdin    messgewand  mit 
zweyen  levitten  rocken. 

5J.  Item  XII  schlechter  sidener  messzgewand. 
20  ^4.  Item   Lim  messgewand,  sind  tuchin  und  arras. 

jf.  Item  me  ein  schlecht  luchin  messgewand. 

jd.  Item  XVIII  levittenröck,  wullin,  arras  und  linen. 

57.  Item  ein  schwartz^)  samaltin  chorkappen  mit  zwey  Baselschilten 
und  sust  einem  hupschen  schilt,  hand  unser  herren  geben. 
25  fj".  Item    ein    blowe    dammaschdine    kappen    mit    einem    i)erlinen 

hinderteyl.  —  Item  ein  wisse  dammaschdine   kappen. 

5p.  Item  ein  grüne  sammathin  kappen  mit  einem  rotten  sammatin 
hindertheyl   mit  einem  sylbcrin  vergulten  knopfif. 

60.  Item  ein  schwartzc  sammatin  kappen. 
30  61.  Item  zwo  grün  damaschdin  kappen. 

62.  Item  ein  rottin  samathin  kappen. 

6j.  Item  ein  schwartze  samatin  kappen. 

64.  Item   IX  korkappen,  sidin  und  von  tuch. 

6j.  Item  alban,  gut  und  bösz,  deren  sind   i.xxxxmi. 

35  66.  Item  ein  schwartz  samatin  tüch  uff  die  baren, 

d/.  Item  ein  porten  mit  sylbernen  buchstaben. 
68.  Item  ein  rott  sammatin  türaltertuch. 


32.  ')    Vorlage  veischrribi  schwär. 
Basier  Reformationsakten,  MI. 


26  rjisS  Ja7iuar  2g.  Nr.  j2. 

6p.  Item  XVIII  heideschvverck  und  gewebene  tucher,  uffschleg. 
jo.  Item  VI  eil  grünen  dammaschdt. 

7/.  Item  xxiiii  furaltertucher  von  heideschwerk,  siden  unnd  tuch. 
72.  Item  aber  x  furaltertuch,  me  lxxxx  voraltertucher. 
7J.  Item  viii  heideschwerk  stültucher.  5 

7^.  Item  XV  heideschwerck  kussin,  gut  und  bösz. 
7J.  Item   VI  groser  und   viui  kleiner  möschiner  liechtstock  im  eher 
vor  dem  altar  und  sust. 

7Ö.  Item  ein  moschin  gieszfass  in  der  sacrysty. 

II.  Ditz  sind  ire  pfennig  zins:  10 

jy.  Item  die  herren  burgermeister  und  rath  gend*)  inen  lix  guldin 
V  ß,  zu  den  vier  fronvasten  geteylt,  sind  erkoufft  mit  xiiu"  und  lxxx 
gülden. 

y8.  Item  me  gend  min  herren  purificacionis  viii  gülden,  wider- 
kouffig  mit    ii'^gulden.  '5 

yp.  Item  uff  dem  gotzhus  sant  Alban  viii  gülden,  verfall  Philippi 
und  Jacobi,  ist  erkoufft  um  i<^l  gülden. 

So.  Item  uff  der  badstuben  Uttingen  uff  Tome  verfallend  111  gülden 
(abgelöszt). 

<?/.  Item  uff  Clingental  jerlich  Jeorgii   i  gülden.  20 

S2.  Item  uff  dem  husz  zum  Wissen  thurn  viii  gülden,  darrurend 
von  den  von  Flachszland. 

Sj.  Item  uff  Heinrich  Nagels  husz  in  der  Hutgassen  jerlich  v  gülden. 

84.  Item  von  einer  matten  in  Ryehanban  11  gülden. 

<?5.  Item  uff  dem    husz  zum  Badberg  by  den  Barfussen  iii  gülden.   25 
86.  Item  uff  einem  garten  in  Eschamervorstat  i  gülden,   git  jung 

Ruprecht  ^). 

<?7.  Item    uff   dem  husz    zu    der  Nideren  weit  1  gülden,  in    Fryen 

strasz  gelegen. 

85.  Item  von  dem  husz  und  schüren  Attemswil  an  Spalen  1  gülden.    3° 
8p.  Item  uff  dem  husz   zum   Hinderen  stouff  in  der  Spiegelgassen 

I  gülden. 

po.  Item  uff"  dem  Widerhorn  in  Eschamervorstat  }  gülden. 

pf.  Item  uff  Anthoni  Stepfer  in  der  Kleinen  stat  }  gülden. 

p2.  Item  Michel  Sur  by  sant  Elszbethen  i  gülden.  35 

PS-  Item   Hans  Muller,  der  Steinmetz,  iw}  gülden. 

p^.  Item  uff  einer  juchart  acker,  hat  die  Gurtler  in  der  Kleinen  stat, 
}  gülden. 

32.  ')   Vorlage  verschreibt  ged. 

^)   Es  gehl  durchstrichen  voraus  Ludwig  Züricher.  40 


i\>.  j2.  152^  Januar  2g.  27 

gj.  Item  uff  Durs  goldschmids  husz  in  gülden. 

g6.  Item  uff  Hansz  Wilden   husz  in  der  Kleinen  stat  u  gülden. 

gj.  Item  uff  Kupffer  Wurmschlers  husz  in  Eschamervorstat  i  gülden. 

g8.  Item  Jacob   Huszler  in  der  Kleinen  stat   i  gülden. 

gg.  Item  uff  Peter  Feringers,  bapirers,  husz   i  gülden. 

100.  Item  uff  Margrethen')  von  Fachs  husz  1  gülden. 

SOI.  Item  Conrad   Sager  in  der  Kleinen  stat  n  gülden. 

102.  Item  uff  dem  hus  Minder  Ramstein  vi^  gülden. 

103.  Item  uff  Augustin  Bagg  v  gülden  (abgelöszt). 

104.  Item  juiikher  Hans  Bechtol  von  Rynach  git  jerlich  xx  gülden. 
loj.  Item  vom  husz  zum  Encker  am  YischmarcWt,  git  Hans  Volcker 

IUI  gülden. 

106.  Item  der  alt  her  statschriber  git  v  gülden. 

107.  Item  uff  Hans  Brunen  hus,  dem  satler,  v  gülden. 
io8.  Item  der  bischoff  von  Basel  git  viii  gülden. 
log.  Item   vom  Rottenfan  i  gülden. 
110.  Item  Itel  Wernher,    der    schriber,    git  v  gülden,    ist  das  hus 

zum  Sterken  hafft  für  .  .  . 

Extra  civitatem. 
///.  Item  me  git  junkher  Christoff  von  Ramstein  v  gülden. 
112.  Item   uff  der  herberg  in   der  0\v  zu  Rinfelden   iii  gülden. 
II j.  Item   zu   Huningen   11  gülden. 
114.  Item  zu  Ottlichen  git  Clewe  Eggle  im  gülden. 
i/j.  Item  uff  der  herschafft  Pfeffingen   m  gülden. 

116.  Item  Fritz  von  Wyl  git  i  gülden. 

117.  Item  Jerg  Xcff  von   Haltingen  i  gülden. 

118.  Item  Caspar  Roth  von  Haltingen  1  gülden  (abgelöszt). 

iig.  Item    Lienhart    Wentdenspisz    von    Schopffen    git    11    gülden. 
120.  Item  zum  Wind  ze  Rinfelden  i  gülden. 
30  121.  Item  uff  der  muly  zu   üugst  v  gülden. 

122.  Item  zu  sant  German  git  die  gemeinde  jerlich  v  gülden. 

123.  Item   uff  der  stat  Solothorn  xiij  gülden. 

124.  Item  uff  der  gemeinde  zu  Monstral  xv  Ib-). 
12^-  Item  bischoff  von  Basel  xi  Ib. 

126.  Item  die  Gurtlerin   in  der  Kleinen  stat  xv  ß. 

127.  Item  Hans  Karst  git  von  einem  husz  under  der  Merkatzen  x  li. 

128.  Item    Peter  Murry   von   Yntzlingen   git    11  Ib  x  ß  im   huner. 
r2p.  Item  Heine  Gilg  zu   Yntzlingen  vm  ß  i  hun. 


25 


35 


40 


32.  ')   Vorlagt  verschreibt  Margethen. 

»)   Dieser  und  die  sechs  folgenden   posten    tragen    den  spätem  vermerk  mit  dem 
almusen,  ist  ab  und  sind  durchstrichen. 


28  1528  Januar  2^.  Nr.  32. 

130.  Item  uff  der  stat  Solothorn  xx  gülden  in  gold. 

Tut  somarum  jeden  gülden,  wo  nit  gold  oder  insonderheit  die 
inuntz  bystat,  egentlich  bestimpt  für  i  Ib  iii  ß  gerechnet,  und  dan  ouch 
sust  jedes  in  sinem  werd  sommarum   iii<^x  Ib   in  ß  vi  d. 

Pfennigzinsz  in  civitate  Basiliensi.  5 

131.  Item   uff  dem  husz  zum  Pfavven  am  Kornmarckt^)  iii  Ib. 
/j2.  Item  uff  dem  husz  Blowenstein  11  Ib. 

/ jj.  Item  uff  der  Ellendenherberg   i  Ib  xix  ß. 

134.  Item  Baschion,  der  spittelmeister,   i  Ib  iij  ß. 

I3S-  Item  uff  der  Anthonier  herren  husz  enet  Rin  vi  ß  vi  d.  'o 

Ij6.  Item  uff  dem  Schwarzen  Rüden   i  Ib  xv   ß. 

7J7.  Item  her  Melchior  Grieb  git  i  Ib  v  ß. 

iß.  Item  vom  husz  zum  Liecht  an  Spalen,  git  jerlich  111  Ib  vi  ß. 

/jp.  Item  von  Hans  Lotterers  husz  an  Steinen  11  Ib  v   ß. 

140.  Item  uff  dem  hus  und  garten  zu  der  Nideren  weit  i  Ib  v  ß,    'S 
git  Torothea  Edelmannin. 

141.  Item  ab  der  schür  und  garten  in  Eschamervorstat,  neben 
Seittenmachers  garten,  git  jetz  der  Spittal  i  Ib,  ist  wisig  mit  Verwand- 
lung der  hand  *"). 

142.  Item  me  git  Bernhart  Ryehers  frow  in  der  Kleinen  stat  vi  ß   20 

VI  d. 

14J.  Item  uff  dem  husz  zum  Obern  bock,  lit  an  der  Frien  strasz, 
ist  wisig,  wan  sich  die  hand  wandlet,  xxx  ß. 

144.  Item    her  Hans  Olpe    git  vom    husz    zum    Olboum    i  Ib  und 

j  Ib  pfeffer,  ist  wisig,  wan  sich  die  hand  wandlet.  ^5 

145.  Item  vom  husz  und  schüren  Bremgarten  git  Eisin  Eglin  xxx  ß. 

146.  Item   uff  dem   hus   Sonnenberg   in    der  Wissen  gassen    r  Ib. 

147.  Item  uff  dem  husz  zu  der  Sirenen  gegen  Augustiner  closter 
über  I  Ib. 

148.  Item    uff  einem    garten,    heiszt  Zun  allen  winden,    vor   dem   3° 
Obern  thor  der  Kleinen  stat  xv  ß  "). 

14g.  Item  uff  dem  husz  zum  Schwarzen  kolben  in  der  Gerwer 
gassen  xv  ß. 

/fo.  Item  von  Hennentalers  husz  in  der  Gerwer  gassen  i  Ib. 

151.  Item  vom  hindern  husz  zu  der  Syrenen  gegen  Augustinern   35 
xviii  ß. 


32.  ')    Vorlagt  verschriibt  Kormarckt. 

'")   Der  gamt  poslrn    ist  durchsiruhen    und   trägt  am  randt  den    späteren   ver- 
merk abgeloszt. 

")  Am  rande:  Nota:   die   Cartuser  hand  brieff  und  wir  den   urbar.  4° 


Nr.  j2.  iß28  Januar  2g.  29 

1^2.  Item    von    einem   j^arten   uff  dem  '-)  Koleberg  neben  Gassers 
gutteren  xni  ß. 

/jj.  Item  von  einem  Inisz  und  garten  in  der  Kleinen  stat  der  Rin- 
gassen nebent  Tutty  Kolben  gelegen   i  Ib. 
5  154.  Item  von  den  fachen   im  R)'n  zii   Rinfeldcn  1  Ib  x  ß. 

755.  Item  doctor  Sylberberg  git  von  siner  schüren  xi  ß  ''). 

/f(5.  Item  die   Hanissen  gend   ix  ß,  i   iiun. 

i^y.  Item   Hans   Ber  git  x  ß. 

/f<?.  Item   uff  dem   husz  Bamberg  bin  Barfussern  x  ß. 
10  'jy-  Item  ab  dem   husz,    so   Ludin  Pfister  gehept,  x   ß. 

i6o.  Item   von  einer    halben   juchart    rebcn    \or   sant   Albantor    in 
der  Breitte  x  ß. 

161.  Item   vom    husz    unnd    schüren    zun   Helden  an   den  Swellen 
X   ß.  unnd   ist   wisig,   wan   sich   die   hand   wandlet. 
15  162.  Item  vimi  husz  zur  I'eiszen  hcnncn  x  ß,  git  Peter  von  Wisszen- 

berg. 

/(5i-   Item    \on     husz     unnd     garten     by    Spittals     schüren    neben 
Heinrich  Isenlins  x   ß. 

164.  Item   vom  husz  zum  Eber  an  der  Gerwer  gasszen  x  ß. 
20  16^.  Item    uff  dem    husz    in    der  Wissen  gassen    neben  dem    husz 

zu   der  Trotten   x   ß. 

166.  Item  uff  dem   husz  unnd   garten  in   der  Ringassen  in  Kleinen 
Basel,  genant   I.indow.   viii   ß  i  hün. 

löj.  Item  uff  Simon   Zwilhenbarts  husz   in  der   Kleinen  stat   \  11  ß. 
25  168.  Item  die  frowcn   zu  sant  Ciaren  gend,  rurt  \on  den  schencki- 

nen  dar.  v   ß 

i6g.  Item   vom  husz  zur  Gloggen  an   Spalcn   \   ß. 

ijo.  Item   der  lutpriester  sant  Martin  zinszt  jerlich   v   ß. 

lyi.  Item  vom   husz  Ochszenstcin   uff  der  Iscngassen   v   ß 
30  1^2.  Item   vom  husz  Lieszberg  by  der  Eilenden  herberg  v   ß. 

//j.  Item   uff  dem  husz  Liesberg  in  der  Kuttelgasszen  v  ß. 

IJ4.  Item  uff  dem  husz  zum  Biawen  ring  by  den  Barfusszen  v  ß 

775.   Item  und   uff  dem   husz  zum  Rotten  ring  v  ß. 

Usszerhalb  der  stat  Basel  pfennig  zinsz. 
35  ij6.   item  zu  Liestal  ab  einem  husz  by  der  rinckmuren  v   ß. 

777.   Item   von  schüren   unnd  garten  in   Mindern  Basel  neben  dem 
hindern  garten  zum  Storeken   im   ß. 

ijS.  Item  aber  ab   einer  matten  in  Ryehemer  bann   um   ß. 


32.   ")    Vorlas;/  verschreibl  den. 
40  ")   Am  ranJe  der  nachlrag  abgeloszt. 


30  1528  Januar  2g.  Nr.  j2. 

i-jg.  Item  ab  einem  garten  vor  Spalenthor,  git  Wilham  der 
zimerman  111   ß  vi  d. 

180.  Item  von  einer  halben  jucharten  reben  in  dem  Näwen  iii  ß 
VI  d  I  hiin. 

181.  Item  aber  von  einer  halben  jucharten  reben  in  dem  Nawen     5 
II  ß  VI  d,   zinszt  bede  Heinrich  Spilman. 

182.  Item  uff  dem  husz  Hohenberg  in  Minderen  Basel  in  der 
Ryngasszen  iii  ß. 

iSj.  Item  von  einer  halben  jucharten  reben  enet  Rin  in  der  Ka- 
wetten  i   ß  vi  d.  lo 

184..  Item  uff  dem  husz  zu  sant  Cristoffel  uff  dem  Koleberg,  gend 
die  von  sant  Alban   11  ß*''). 

i8ß.  Item  von  dem  husz  Gruningen  an  Spalen  xviii  d. 

1H6.  Item  von  dem  husz  in  sant  Albanvorstat  gegen  dem  brunnen 
über  I   ß.  15 

i8] .  Item  von  dem  husz  zum  Schwarzen  crutz  in  sant  Johans 
vorstat  XV  ß. 

188.  Item  Rufflin,  der  metzger,  git  von  sinem   husz  viii  ß. 

i8g.  Item  Ulrich  Valkner  git  von  einem  husz  und  garten  in 
Uttengassen  in  der  Kleinen  stat  i  Ib   im   ß.  20 

/p»o.  Item  Hans  Gernier  zinszt  im   ß. 

igi.  Item  uff  dem   husz  uff  dem  Richtbrunnen   (  Ib  x  ß. 

ig2.  Item  Michel  Wisz,  der  murer,  git  i  Ib. 

/<?j.  Item    uff   des   Wuters   husz   in  Wienhartzgasszen  i  Ib   xv   ß. 

194.  Item  Mathis  Frischmuts    son  git  von  sinem  husz  i  Ib  v  ß.        25 

/pj.  Item  her  Marxen  seligen  jungkfrow  git  von  dem  huszlin,  da- 
rin sy  ist,  IX  ß. 

ig6.  Item  von  einer  jucharten  reben  in  Mindern  Basel  vor  sant 
Blesins  tor  i  Ib  xvu  ß  vi  d. 

ig-j.  Item  Cunrad  Bumhart  git  jerlich   v  Ib.  30 

198.  Item  der  gutternmacher  git  jerlich   11  Ib. 

igg.  Item  von  dem  zinsz,  den  die  Beren  dem  gotzhuszlin  in  Stei- 
nen geordnet,  geburt  unns  xii  6. 

200.  Item  Marquart  des  gerichtschribers  erben  gend  jerlich   im  ß. 

201.  Item  die  räth  gend  von  dem  jarzit  pfingsten  i  Ib  xii  ß.  35 

202.  Item  von  dem  husz  zum  Rotten  fan  v  Ib. 

20^.  Item  von  husz  unnd  hoft"  von  der  Offenburgin  darrurend 
IV  ib  VI  d. 

Zinsz  usszerhalb  der  stat. 
204.  Item  zu  Tegernow  11  Ib  xii  ß.  —  Item  zu  Gebwiler  i  Ib  x  ß.   4° 

32.  ")  Der  posiert  ist  in  der  vorläge  durchstrichen. 


Nr.  32.  152S  Ja7tuar  2g.  31 

20ß.  Item  zu   Eimeltingen  von   und  ab  einer  matten   i  Ib  v   ß. 
206.   Item  zu  Merckt  von  einer  matten   ili  ß. 

20"/.  Item  von  einer  jucliarten  unnd  zwen  zweyteyl  rebcn  zu  Blotzcn 
I  Ib. 
5  208.  Item  von  etwas  güttcrn  zu   Binzen  x   ß  i   hün. 

20g.  Item  von  guttern  neben  Hamerstein  x  ß. 

210.  Item   von  genanten  guttern  im   bann  Wolpach  v   ß  viii  d. 

211 .  Iteni   nie  von  dem  Mosacker  in  Woltpachcr  ban   vin   ß   i  hun. 

212.  Item   von  ettlichen  guttern  zii  Delsperg  \n   ß. 

10  21J.  Iteni     zu    Krentzacli    gennd    Karrers     nachkomcn,    nemblicli 

doctor  Mornach   vii   ß  im  huncr. 

21^.  Item   zu  Altempfirdtii  ab  husz.   hoff  unnd   garten   vii   ß. 

21^.  Item  zu  Dietwiler  ab   einem   husz   v   ß. 

216.  Item  uff  einer  matten  zu  Dannenkilch   iii   ß. 
15  21^.  Item  zu  Haltingen  ab  guttern   in   ß. 

21S.  Item  aber  zu  Wolpach   iij  ß  j   imn. 

2ig.  Item  von  einer  jucharten  rebcn   zu   W'yl   im   Rümat  11   ß. 

220.  Item  zu   Merckt  uff  der  Stockmatten   1   ß  i   lum. 

221.  Item  zu  Kander  ab  guttern   i   Ib   in   ß. 

20  222.  Item  ab  einer  halben  jucharten  acker  in  der  Eischen  zu   Wyl 

III  ß. 

223.  Item  ab  guttern  zu  Rrambach   iiii   ß. 

224.  Item  zu  Nider  Eggenheim    1   Ib. 

22j.  Item  zu  Muttantz  git   man   \in   ß   i   lum. 
25  226.  Item  zu  Bintzen  ab  der  Badstuben  x   ß. 

22^.  Item  zu  Hirsingen  ab  ettlichen  guttern   i  ß  vi  d. 

228.  Item    die  von  Enszhein),  Waldszhüt,  Nuwenburg,    Endingen, 
Seckingen  gend  xix  Ib. 

22g.  Item  zu  Kander  w^  Ib. 
30  230.  Item   die  vogt  und  gescinvornen  zu  Warnbach   iit  Ib. 

231.  Item  der  Hagast  von   Holzen  git  x  ß. 

2J2.   Item    Anthoni    Grieb,   der    mullcr,   git  von    einer  matten    zu 
Muttutz  II  Ib  vi   ß. 

23J.  Item  der  her  von  .Morsperg,    neml)lich    her   Hans  Jacob,    git 
35  jerlich   viij  Ib 

2J4.  Item   Lux  Neff  zu   Wil  git   1  Ib. 

233.  Item  Fritz  zu  Wil  gitt  ii>  Ib. 

236.  Item  meisten  Heinrich  Neff  git  xnu  ß. 

2J-J.  Item   Peter  Leffel    git    von    sinem    husz    zum    Guldinen   wind 
40   III  Ib  I  Ib  pfeffer. 

238.  Item  der  zum   Schwanen  gitt   von  einer  matten  xii  ß. 


32 


ifisS  Januar  2g. 


Nr.  j2. 


239 
240 

241 
242 
243 
Vy  '^). 

244 

245 
246. 
247 
248. 


Item  Heinrich  Rütschlin  zu   Zessingen  git  i  Ib. 

Item   ilry  zu   Zesingen  gend  jerlich  1  Ib  vii   ß. 

Item  Peter  Grunenberg  zu  Francken  xvii   ß. 

Item   dry  zu  Hohen  Rederen  gend  11  Ib  xviii  d. 

Item  Heine  Reyger  git  von  einem  garten  xv  ß,  git  jetz  Hans     5 


Item  Marx  Vetter  zu  Roderszdorff  i  Ib  111  ß. 
Item  zu  Almschwiler  Rudolff  Werdenberg  i  Ib  v  ß. 
Item  uff  der  gemein  Landow  unnd  Honburg  iij  Ib. 
Item  Appollinaris  Dunckel  zu  Hunberg  11   Ib.  10 

Item   her  Friderichs  zu  Rinfelden  nachkomen,  nemblich  jetz 
Lorentz  Kubler,  gend  x  ß. 

Sommarum  der  pfennigzinsz  tut  i'^xxxviii  Ib  xiiu  ß  11  d. 
Sommarum    aller    guldin-,    pfund-    und    pfennigzinsen     tund    iiu" 
xxxxviii  Ib  XVII  ß  VIII  d.  15 

Kornzinsz. 
24g.  Item  die  von  sant  Lienhart  gend   im  sester  dinkel. 
250.  Item  der  Spittal   i  viernzel  xii  sester  dinkel. 
2^1.  Item  die  zu  sant  Ciaren  vi  sester. 

Usszer  der  stat.  20 

2ß2.  Item  zu  Niderhoven   i   viernzel  dinkel. 

25J.  Item  zu  Wylen   iij  viernzel  dinkel, 

254.  Item  zu  Hiltalingen  i  viernzel    dinkel. 

2//.  Item  zu  Egeringen  viii   viernzel  dinkel. 

256.  Item  zu  Blansingen  ij  viernzel   dinkel.  25 

257.  Item  zu  Hesingen  i  viernzel  dinkel. 

258.  Item  Ober  Michelbach  ij  viernzel  dinkel. 
25p.  Item  Geiszspitzen  11  viernzel  dinkel. 

260.  Nidern  Michelbach   11  viernzel. 

261.  Dietwyler  11  viernzel.  3° 

262.  Magstat  VI  viernzel. 
26J.  Uffhin  VIII  viernzel. 
264.  Buschwiler  im  viernzel. 
26s.  Hagental  im  viernzel. 

266.  Werentzhuszen  11  viernzel.  35 

267.  Leymen  v  viernzel. 

268.  Hoffstetten  iij  viernzel. 

26g.  Oberwiler  1  viernzel   im  sester. 
270.  Esch  \^  viernzel. 


32.   ")  evenlutll  Uz  sa  listn. 


40 


Nr.  J2.  IS^^  Januar  3g.  33 

2yi.  Blotzhin   iii  viernzcl. 

2J2.  Bettcndorli'  iif  viernzcl. 

2JJ.  Sunderstorff  im   viernzcl. 

2J4.  Fiszlins   i.t   viernzcl. 

5  27 j.  Huszgouw  II   \iernzc! 

276.  Veltpach  xv   vicrnzel. 

27J.  Hirsingen   im   vicrnzel. 

27S.  Hemmenstorff  vi  11   vicrnzel. 

2'/^.  Zessingen   \i   \iernzcl 

10  280.  Randoltzwiler  1111   viernzcl. 

2St.  Item  ein  iiuart  vom   zehenden  zu  Wcntzwilcr,  hat  gemeinlich 

gtlion   im  viernzcl. 

Somarum  allen  dinckels  tut   i'xii   viernzcl   11  sester. 

Haberzinsz. 

15  2S2.  Item  zu   Leyman   i   \iernzel. 

28J.  Item  Buschwiler   11   viernzcl. 

2S4.  Item  L'ft'hcn   11  viernzcl. 

285.  Item  Dietwiler   11   viernzcl. 

2S6.  Item  Sunderstorff  11   viernzcl. 

20  28J.  Item  Zessingen  j   \'icrnzcl. 

28S.  Item  Randoltzwiler   11  vicrnzel. 

28p.  Item  Wcntzwilcr    zehenden    (|uart,    hat    gemeinlich    gthon   11 
viernzel. 

Somma  alles  haberns  tut  xm.t  viernzel. 

as  Wingelt. 

2^0.  Item  zu   Haltingen   11   soum. 

2^1.  Item  zu  Hagen  i  soum. 

2^2.  Item   zu   Eimeltingen   i  soum. 

2gj.  Rinnwyler  lu  soum. 

30  2g4.  Bamlach  im  soum. 

Somma  x.f  soum 

Ditz  nachvolgend  zinszend  die  vatter  zun  Augustineren  wider  von 
inen. 

2gj.  Item  an  her  Tiebolds  capplany  by  sant  Martin  i  Ib. 

33  2g6.  Item  der  presentz  uff  der  stifft  i  Ib   i   ß  vi  d   11  huner. 

2g';.  Item   dem   Rincken  zu  sant  Peter  x   ß. 

2gS.  Item  dem  probst  zu  Witnouw  vi   13. 

2gg.  Item  gen  Kötzingen   vi   IS  viii   d. 

joo.  Item  in  Spittal  iii   15  vi  d   i   hun. 

40  jo/.  Item  uff  Burg  an  des  Helgen  crutzes  altar  vi  d. 

Hasler  RcformalionsaVten.   III.  fl 


34  15^^  Januar  29.  Nr.  32. 

302.  Item  dem  lutpriester  sant  Ulrich  vi  d. 

joy.  Item  zu  Tegernow  Schaffner  v   ß. 

^04.  Item  denen  zu  sant  Alban  ix  Ib  x   ß  vi  d. 

JOS-  Item  Hanszen  Lombart  vi  Ib  v   ß. 

306.  Item  Jacob  Iselins  seligen  witwen  xii:}  Ib.  5 

^07.  Item  Petern  von  Wisszenburg  vi  Ib  v  ß. 

J08  Item  von  des  almuszens  wegen  uszzegeben  xliii  Ib  vii  ß 
viii  d '«). 

jop.  Item  dem  wihbischoff  v   Ib. 

Somma  lxxxi  Ib  xi  ß  x  d.  10 

Wan  nun  ditz  abzogen,  plibt  am  innemen  bevor  iii<'i-xvii  Ib  v  ß 
X   d. 

Wann  nun  innemen  unnd  uszgeben  gegen  ein  andern  verglicht, 
so  plibt  den  vetteren  zum  Augustinern  bevor,  darusz  sj'  iren  convent 
unnd  husz  halten  müssend,  tut:  "5 

Gelt  iii«LXVii  Ib  v  ß  X  d.  —  Dinckel  i'^xii  viernzel  11  sester.  — 
Haber  xiii  viernzel  viii  sester.  —  Win  xj  soum. 

So  habend  sy  in  barem  gelt: 

Jio.  Item  am  wechszel,  hat  inen  Jacob  zum  Hasen  abgelöszt   1"  fl. 

Win   unnd  körn  habend  die  verordnetten  herren  hievor  uffgschri-    20 
ben"). 

III.  Disz  volgende  farende  hab  unnd  huszrath  ist  zu  den  Augustineren 
durch  hern  saltzherren  unnd  die  pflegere  inventiert  worden  uff  mit- 
wochen  den  xxix.  tag  januarii  anno  domini  xv^xxviii^": 

In  der  kuche.  25 

jii.  Item  xxiiii  blatten,  klein  und  groszs. 
JI2.  Item  XLiiii  kleiner  zinnj'n  blettlin. 
jij.  Item  Lxxxii  zinne  esszschusszlen. 
J14.  Item  Lxini  senffschusszlen. 

j//.  Item  XXIIII  saltzfesszlin  3° 

J16.  Item  ein  grosz  kupfere  betkin. 

J/7.  Item  zwen  mursell,    erin  und  möschin,    sampt  den  stoszlen. 
J18.  Item  ein  zinnen  senffhaffen. 
,7/p.  Item  ein  grosse  möschin  sprutzen. 

J20.  Item    ein    grosse    wag    und    dry    klein  wagen    mit    ettlichem    35 
gewicht. 


S2.   ")  Der  Posten  isl  durchstrichen  und  trägt  den  späteren  randvermerk   ist  ab. 

")  Hier  folgt  auf  der  nächsten  seite  - —  worauf  zwei  weitere  teere  blätter  folgen  — 
ein  Verzeichnis  der  einnahmen  des  Steinenkloslers,  das  von  uns  gesondert  abgedruckt  wird 
(s.   ß.  R.  A.  bd.  in,  nr.  jj).  40 


^^    ^2.  1528  Januar  2g.  35 

J2I.  Item  zwey  howmesser   und  ein  rutthowen. 

J22.  Item  zwen  musztrog. 

J2J.  Item  XXI  erin  heffen.  klein  unnd  grosz. 

J24.  Item  dry  dryfuesz  sampt  dry   rosten. 
5  J25.  Item  XV  kesszel,  grosz    unnd  klein. 

J26.  Item  zwey  grosze  kupfere  syb. 

J27.  Item  X  pfannen,  grosz   unnd  klein. 

S28.  Item  ein  senff  muly. 

j2g.  Item  dry  branntreytte. 
10  Jjo.  Item  tiinff  hell. 

jji.  Item  ein  ungender  brattspissz. 
?j^.  Item  zwen  bratspisz  mit  iren  knechten. 

jjj.  Item  zwo  Schaber  und  ein  par  hackmesser. 

JJ4.  Item  dry  schumlöffell. 
I     «5  335-  Itc"i  £'"  wasszer  getzlin. 

I  3j6.  Item     ein     schusszellkorb    sampt    deilern,    schusszlen.    kärlin, 

nepffen  etc. 

Im  keller. 

y/.   Item  ein  brennhellm. 
!     20  .?j<?.  Item  zwey  gettzlin  zu  anken  ze  sieden. 

j?9.  Item  ein  grosz  faszseyl. 

y^o.  Item  vi  winleittern. 

J41.  Item  vier  kesszel  mit  öl. 
j  J42.  Item  ein  grosser  tryfuosz. 

»S  343-  It^f"   ^'"  grosse  pfannen. 

'  J44.  Item   ein  holtzin  kerzenform. 

J4J.  Item  zwey  isen  gutterlin  in  die  anckenkubell. 

J46.  Item  X  fuderige  fasz. 
I  J47.  Item  vii  halbe  fuder  und  fierling  me   vii  fassz. 

I    30  348.  Item  I  gumpisstauden  und  i  buhzuber  und  i  badzuber. 

J4g.  Item  dry  holtzin  trachter. 

^50.  Item  by  xx  soum  win  ungevorlich. 

j§T.  Item  XL  kannen,   klein   unnd  grossz. 

J52.  Item  XVI  zinim  becher. 
I    35  353-  ''^"^   '   moschin  beckin  und  vier  liechtsteck. 

'  J54.   Item    ein    grossz    zinnin   giesszvassz  sampt  sinem  kensterlm. 

jjff.  Item  XXI  liderm  eymer. 

j^6.  Item  I  hebysen,  i  howen,  i  bickell,  i  karst. 
Im  capittell  husz. 
i    40  357-  ^tem  dry  lang  tisch 

X';8.  Item  vier  leittern  und  ein  gehelld  leitteren. 


36  1528  Januar  29.  ^^-  ^2. 

Im   melhusz. 
jjp.  Item  zwen  grosz  melkasten. 
360.  Item   ein  hangend  zuggerust  in  die  kylchen. 
jd/.  Item  zwey  isen,  daruff  man  kerzen  zu  den  beren  steckt. 

In  des  priors  camern.  5 

^iöz.  Item  ein  leer  spanbett  und  ein  strowsack. 
jöij.  Item   ein  disch. 

In  der  priors  stublin. 
S64.  Item  ein  zemengelegter  disch. 

J65.  Item  ein  gutschen  mit  strowsack,  zweyen  pfullwen,   vier  hei-    10 
dischwercken  kussin   und  ein  guttschenthuch. 

Neben  dem  stibli. 
^66.  Item  ein  wissen   welschen   umbhang  unnd  ein  kensterlin. 

In  der  nuwcn  stuben. 
:i6-j.  Item  ein  kensterlin  mit  einem  zinnen  gieszfasz,  euch  mit  zin    <5 
beschlagen,  unnd  ein  kupfferin  beckin  darunder. 

ß68.  Item  ein  grosz  saltzfasz  mit  vil  kleiner  saltzfeszlin. 
j6g.  Item  ein  dischlin. 

Neben  der  nuwen  stuben. 
3J0.  Item   zwey  spanbett,  darin  zwen  strowseck,  zwey  bett,  funff  20 
kleyne  kussin,  zwo  gutteren,  ein  rotte  sergen,  ein  beschlagenes  troglin 
und  ein  dischlin. 

In  einer  zellen  neben  des  priors  cameren. 
?7/.  Item   ein  gutschen   mit  zweyen  strowsecken. 
?72.  Item    ein    spanbett,    darinn   ein    strowsack,    und    dry    kleine    25 
halbe  bettlin,  dry  kleine  kusselin  und  ein  decken. 
jj^.  Item  Lxxxix  gebundener  bucheren. 

Eine  andere  zell  uff  dem  nidern  tormentter. 
J7^.  Darin  ein    spanbett  mit  einem  strowsack   und  einem  bettlin, 
zwey  kusselin,   dry  alt  sergelin.  3° 

j/,-.  Item   I  gutschlin  unnd  ein  strowsack. 
Im  zellelin  darneben. 
376.  Item  dru  spanbett,  ein  strowsack,  ein  bett,  ein  kussin,  zwo 
zusamen  gelegt  dischdafelln   unnd  zwey  par  schrägen. 

Vor  dem  refentai.  35 

^jj.  Item  ein  horologium. 
2^8.  Item   zwen  lang  tisch. 

•In  der  conrent  stuben. 
^■jg.  Item    ein    zusamen    gelegter    disch    sampt    einem  sessel  und 
ein   füll  gelten.  4° 


•'^'''-  J.^-  /^^i?  Januar  jg.  37 

In  des  Schaffners  Stuben. 
j8o.  Item  ein  gieszfasz  sampt  einem   kensterlin. 
•)'<?/.  Item  zwen  zusamengelegt  disch,  zwen  sessell  und  stul. 
^$2.  Item  ein  kupfferin  schwenckkeszel. 
5  Uff  dem  obern  tliormenter  in  des  provincials  camer. 

^.f?.  Item  I  gehimeltzt  spanbett,  i  strowsack,  ein  liett,  dr_v  houpt- 
kussy,  zwo  guttcren  und  i  sergen,  zwei  Ixlachcn.  ein  gutschlin,  i  strow- 
sack und   1   tischlin. 

Neben  der  cameren. 
'o  385-  Item   utT  der  bett  hangen  vier  bett,   1  pfuliwcn   und  \n  kiissin 

unnd  I   kisten 

In  den  Zellen  uff  der  andern  sitten  sind 
384.  Item  VII  spanbett,  vi  strowsack,  im  bett,  xi  küsse,  ix  decke- 
nen    und    gutteren.   vi  lilachen    sampt    ettlichen  kleinen  troglinen  unnd 
15   dischlinen. 

386.  Item   1   kungszstül. 

In  des  Schaffners  cameren 
38-;.  Item   111   beschlagene  trog 
3S8.  Item   I  gutschen.   i  strowsack,   i  tisch. 
20  38g.  Item   I  spanbett,   i  strowsack,   1  bett  und   iii  kussin,    i  gutteren 

und   I  sergen. 

3go.  Item   IUI  stulkiissin. 

Original.    St.-A.  Basel,   Augustiner  H  i . 

33.  [1328  Januar  2g.] 

;j  Die  einnahmen  des  frauenklosters  an  den  Steinen  '). 

Item  das  gotzhus  Unnser  lieben  frowen  in  Steynen  hat  usz  ingen- 
den  gelten   wie  hienach  stat: 

Item  uff  der  stat  Basel  v  Ib  \on  Eberlins  jarzit  von  Baden.  — 
Item  vom  husz  an  Spalen,  so  Christan,  der  schnider,  besitzt,  11  Ib,  ver- 
50  fallend  uff  Galli.  — •  Item  zu  Schopffen  git  Hans  Neff  xvi  ß.  —  Item 
Felix,  der  muller  zu  Biedertal,  git  jerlich  11  Ib.  —  Item  Bernhart  Kuffer 
zu  Benken  git  vi  ß.  —  In  dinckel  unnd  haber  ungeverlich  xx  viernzel. 
—  In   win   III   soum. 

Soma:  x  Ib  11  ß,  item  xx  viernzel  dinkel  und  habern  unnd  iii 
35   soum  win. 

Doch  alles  ongeverde.  Es  sind  brieff  darüber  vorhanden,  was  die 
gend  oder  abziehend,  dem  sol  gelebt  werden. 

Original.    St.-A.   Basel,   Augustiner  H  I . 

33.   ')  Dieses    Verzeichnis    ist    auf  einem  leeren    blatte  des  inventars  des  Augusliner- 
40    klesters  (vgl.  B.  R.  .1.   bd.  III.  nr.jj.^  anm.    ly)  eingetragen    und  wird  daher  von  uns   im 
anschluß  an  dasselbe  mitgeteilt. 


38  152S  Januar  2g— Februar   i.  Nr.j^—36. 

34.  1^28  Ja7mar  2g. 
Adelberg    Meyger,    burgermeister,    an  Wilhalmen,    bischoven   zu 

Straszpurg  unnd  landtgraven  zu  Elsass 

U.  f.  g.  habend  wir  verschiner  zyt  schrifftlich  zu  erkennen  geben, 
das  ettliche  u.  g.  underthanen  zu  Sultz,  Wunnhin  unnd  Hartmanschwiler ...     5 
Rycharten,  probst  desz  gotzliuses  sant  Alban,  in  unnser  stat  Basel  ge- 
legen, der  scheden,  so  sy  siner  wurde  in  vergangenen  purischen  uffrur 
zugefugt,    nach    dheinen    abtrag    gethon,  deszhalb    wir  vermelten  gotz- 
huses  castvogt    unnd    Schirmherren    fruntlich  gebetten,    das  u.  f.  g.  ire 
underthanen  verniegen  unnd  anhalten  wolte,  bedachten  herren    probst    10 
der  erlittenen  schaden  widerker  ze  thund,  daruff  u.  f.  g.  wylandt  Petern 
von  Westhusen,  vogt  zu  Rufifach,  darunder  ze  handien,  bevelch  geben. 
Diewyl    aber    angeregter  vogt   also  mit  tod  verscheiden,  das  er  unan- 
gesehen  sin  hierinnen  gehapte  underhandlung    dise  Sachen  nit  zu  usz- 
tragk    gepracht    unnd   dann    u.  f.  g.    jetziger  vogt    sich  diser  handlung,    15 
es  werde    im    dann    von    u.  t".  g.  sonderlich   bevolhen,  nit  undernemen 
will,  so  ist  an  u.  f.  g.  an  statt  vorangeregten  probstes  unnser  ernstlich 
bittlich  beger,  sy  wolle  vermeltem  irem  jetzigen  vogt  zu  Ruffach  glich 
wie  vorigen  sich  diser  Sachen  zu  undernemen  unnd  dem  probst  zu  sant 
Alban    bekerung    zugefugter  scheden  ze  verschaffen  by  disem  bringer    20 
schrifftlich   empfelhen.  —  Datum  mitwochen  den   xxix.  tag  januarii  anno 
etc.  XXVIII. 

Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,  bl.  1 10. 

35.  1328  Januar  2g. 
Urfehden:  Anthenius  Giser  und  Hans  Schmidlin,  von  Louffen.        25 
Sind   ouch    dorumb    inn  miner  hern  gefencknusz  gelegen,    das  sy 

dem  bischofif  für  Zwingen  sind  gezogen  mit  den  andern  obgemelt:  uff 
mittwoch  vor  Unnser  frowen  liechtmesstag  wider  ledig  gelossen,  haben 
beid  und  yeder  innsunders  die  gmein  urfecht  geschworen,  sollich  ge- 
fencknusz weder  gegen  mim  g.  hern,  dem  bischoff,  noch  sinem  vogt  ze  3° 
Zwingen  und  allen  andern  amptluten,  noch  gegen  minen  hern  diser 
statt  inn  ewigkeit  etc.  ze  rechen,  weder  mit  noch  on  recht  etc.,  by  pen 
des  Schwerts,  das  inen  doruff  ist  gesetzt.  A.   Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  J,  s.    ißi. 

36.  1^28  Februar  r.   35 
Aus  den  zvochenausgaben  sambstags  sannt  Brygitten  tag. 
Bottennzerung:  Item  im  Ib  vii  ß  viii  d  hatt  Bemann  Offennburg  uff 

dem    ritt    gönn    Ennszheim   vonn  wegenn    unnser    eignenn    luten    vonn 
Magten  verzert. 


Nr.  .,'7 — jS.  iß28  Februar  j— 7.  39 

Senndbrieff:  Item  v  ß  wartgelt  zu  obern  Baden.  —  Item  1  ß  gönn 
Riehenn.  —  Item  v;  ß  gönn  Gelterhingenn.  —  Item  vi  ß  gönn  Waldenii- 
burg. 

Item  viii  ß  bym  seckelmeister  vonn  Solotornn  unnd  dem  venner 
5   vonn  Remund  zum  Storken  verzert. 

St.-A.  Basel,    Finanz  G.  14,  s.  (J02. 

37.  1^28  Februar  J. 
Bottenzerung:    Item  xl  Ib    inn    Basell    plaphart,   ye  xxiiii  plapart 

für  ein  gülden,  gebenn  Anndresen  Bischoff  und  Woiff  Hutschi  uff  tag 
10   Lutzernn  mentags  noch  liechtmesz  anno  etc.  xxviii. 
SL-A.   Basel,     Finanz  A'5,  j,  s.  28^. 

38.  L'c'or  1^28  Februar  4.]^) 
Burgermeister    und    ratth    der    statt    Baseil  an  landvogt,  regenten 

unnd  räth  der  regierung  inn  obernn  Elsäss. 

15  Wicwol     unnsere     anherigen     zugewanten    unnd    eigen    lut,    zuo 

Mackhten  inn  der  herrschafft  Rhinfelden  gesessenn,  mit  der  ufrürigen 
pursam  daselbs  umb  nyendtert  hin  gezogen,  ouch  dhein  punt  zuo  inen 
gesworen,  noch  jemanndsz  einich  schaden  zugefügt,  noch  dasz  sein 
entwert    oder    genommen,    besonnder    uff    der    herrschafft    voggt    zuo 

20  Mackhten  ervordern  (der  inen  solichs  bim  eid  gebottenn,  die  ouch, 
nochdem  unnd  sy  gemeint,  dz  sy  dem  vogt  by  dem  eid,  den  sy  vor- 
mals herren  Ulrichen  von  Habsperg,  riter,  gesworen,  inn  dem  zu  ge- 
horsamen schuldig)  ir  ettlich  gon  Bückhen  khomen.  unnd  alls  sollichs 
an  uns  gelanngt,    inen  widerumben    anheim  zu  ziehenn  unnd  n}-eman- 

25  den  zu  beschädigen  gebieten  lassenn,  als  ouch  die  unsernn  gestrags 
gethon.  so  habennd  doch  voggt,  gesworne  unnd  gemeind  im  Molibach 
dye  unnsern  zu  Mackhten  von  wegen  der  schädenn,  so  sy  dem  gotz- 
husz  Buchenn  abtragenn  mussenn,  ouch  zuo  inen  inn  sollichen  anschlag 
gezogen,   unnd    nämlich    (das   der  unsernn  einer  glj'ch  wie  sy,  bisz  so 

30  lanng  das  die  voranzeigt  beschadigung  abgericht  unnd  bezalt  wurdet) 
jedem  zehen  Schilling  stebler  jarlich  zu  reichen  und  zuodem  der  ge- 
meinen costenn  halbenn.  so  inen,  den  ufrurischen,  in  diser  erborung 
inn  alhveg  ufganngen  unnd  erwachssen,  einem  jedem  der  unsern  glich 
wie  inen  zu  bezalung  derselben  drig  Schilling  ufgelegt.    Unnd  als  sich 

35  aber  die  unnsern  diser  ufgelegtenn  costenn  halber  zu  reichen  besweert 
unnd  die  zu  geben  (als  wir  inen  ouch  bevolhen)  gewidert,  habend  dye 
gemelten  voggt,  gesworne  unnd  gemeind  im  Molibach  sy,  dye  unsernn, 
für  e.  gnaden  unnd  gunst  vermeinter  unbillicher  wisz  uff  mcntag  noch 

38.   ')  Das  Jalum  tr^iil  sich   aus  ni .  jq. 


40  ij2S  Februar  4.  Nr.  jg. 

Valentini  nechstkhunfftig  peremptorie  unnd  entlichen  vertagen  lassenn. 
Domit  dann  e.  gnaden  unnd  gunst  vvitliernn  bericht  diser  Sachen  ver- 
steen  unnd  vernemmen  mögen,  unnd  dasz  die  unsernn  an  diser  be- 
schädigung,  ufrur  unnd  erperung  dhein  schuld  tragenn,  so  halt  sy  der 
edell,  strenng  herr  Ulrich  von  Habsperg,  ritter,  der  zit  phanndtherr,  als  5 
die,  so  inn  der  herrschafft  Rynfelden  hindersassen  sein,  by  iren  vorigen 
phlichten  pel3'ben  unnd  sy  dhein  nuwe  phlicht  ze  thun,  wye  dye  an- 
dernn  frygen-  unnd  herrschafftlut,  anhalten  lassenn,  daby  dannocht 
e.  g.  unnd  gunst,  ob  sy  diser  Sachen  schuld  oder  Unschuld  tragen, 
wol  abzenemen  haben.  10 

Diewil  unnd  dann  dem  also  unnd  das  die  unsern  zuo  den  ufru- 
rigen  dhein  pundt  noch  eyd  gesworen,  ouch  nit  mit  inen  jendert  hin- 
gezogen, dorzuo  n\'emannden  das  sein  vergewalltiget,  beroubt,  ent- 
weert,  zerrissen,  zerprochen,  noch  genommen,  noch  einich  teyl  oder  ge- 
meind  an  dem  dag,  [wie]  die  aufrurigen  zuo  Buchen  oder  anderszwa,  ge-  15 
nommen,  emphangen  oder  gehebt,  so  haben  e.  gnaden  unnd  gunst  wol 
zu  ermessenn,  das  sy  vonn  denen  usz  dem  Mölibach  unbillicherwisz 
durch  ir  vermeint  rechtvertigung  zuo  cösten  pracht  werdenn  solten, 
dyeselbenn  e.  gnaden  unnd  gunst  hochvlissig  unnd  zum  allerernnst- 
lichisten  annrüeffennd,  sy  wollen  anstatt  der  hochgemelten  k.  m.  unnd  20 
von  obrigkheyt  wegenn  mit  denen  ausz  dem  Mölibach  verschafifenn, 
irer  unbillichen  vermeinten  anvorderunng  gegen  den  unsern  riiwig  unnd 
absteen.  Dann  e.  g.  unnd  gunst  wir  nit  wellen  verhallten,  das  dye 
unsernn  ausz  erscheinten  gegrunten  und  rächtmessigen  Ursachen  nit 
vertretten  suchen  noch  versteen  werden.  Das  habenn  e.  gnaden  unnd  25 
gunst  wir  zu  bericht  der  unsern  fugs  guter  me}-nung  unnd  am  besten 
nit  wellen  verhalten.  Dann  derselben  e.  gnaden  unnd  gunst  sunst  ge- 
burennd  gehorsam  unnd  diennst  zu  bewysen,  sein  wir  willig  unnd  geneigt. 

ZeiigeHössische    kopie,    mit    dorsalnotiz     Die    von     Magdteii    berurend. 

St.-A.   Basel,  Politisches  M  4,   3,  bl.  26 j.  30 

39.  1^28  Februar  4. 

K.  m.  zu  Hungern  und  Boheim   etc.  stathalter,  regenten  und  rate 
inn  obern  Elsas  an  burgermeister  und   rat  der  statt  Basell. 

Uff  ewer  bottschafft  suppliciern  und  anruffen,  so  ewerer  angehorigcn 
oder  eigen  lüt  halber,  die  ir  zu  Mackten,  inn  der  herschafft  Rynfelden  35 
gelegen,  gesessen,  an  uns  beschehen,  haben  wir  uns  gelegenheit  und  ge- 
staltsame der  Sachen  an  geschwornen  und  gemeind  im  Melibach  erkun- 
diget und  dieselb  also  erfunden,  wie  ir  dann  ab  harinnen  verschlossener 
schrifft,  so  uns  deshalben  furpracht,  zuvernemen  ').    Dweil  sich  nun  die 

39.   ')  Silke  Hr.  40.  40 


Nr.  40.  [zu   I S^S  h'cbriiar  4.I  41 

gemelten  ewcr  angehorigen  udcr  eigen  lut  der  vergangnen  peurisclicn 
uffriir  anhengig  und  teilhafftig  geniaclit,  auch  mit  und  neben  anderer 
uffrüriger  paurschafft  zu  Bückhen,  Olsperg,  Yglingen  und  andern  enden 
ungepürlich  gehandelt,  so  begern  wir  demnach  anstatt  der  k'unig- 
5  liehen  majestet,  unsers  gnedigisten  herren,  das  ir  dieselben  ewer  ange- 
horigen oder  eigen  Kit  innhalt  und  \-ermog  des  Offenburgischen  Ver- 
trags (den  ewcre  dartzu  verordneten  abreden  und  utfrichten  helffen) 
vermögen  und  anhalten,  das  sy  zu  Verhütung  noch  merers  costens, 
den  schaden,  den  sy  thiin  hclften.  auch  den  jandtcostcn,    so  dcshalber 

10  erwachsen,  zu  gepiirendem  antcil  des  husz  üsterrychs  underthanen 
abtragen,  zuwiderkercn  und  zu  bezaleii  \erhclffen,  als  sy  dann  billichen 
thiinn.  Dann  wa  das  nit  beschehen,  so  hapt  ir  wol  zuerwegen,  das 
wir  des  gemelten  husz  Osterrychs  undertanen,  inn  die  herschafft  R\'n- 
felden  gehörig,  deshalb  gegen  den   cwern   mit  fiigcn   rechtens  nit  \or- 

15  sein  kondten,  welches  wir  euch  guter  meynung  und  im  besten  nit  ver- 
halten wollen.  Datum  Ensisheim  den  lui'"'"  tag  februarii  anno  etc.  xxviu". 
Original,  unterschrieben  W.  V.  v.  (lilgenberii,  rittcr,  stathalter  und 
N.   Habst,  cantzicr.    Sl.-A.   Basel,   Polnisches  M 4,   3,   bl.  26J. 

40.  /-«   152S  Februar  4.J  ') 

20  Geschworen    unnd    gantze    gemeindt   im   .Melipach    im  lanndtvogt, 

regenten   unnd  räthe  inn  oberen   Elisas. 

Uff  der...  stat  Basell  vermeint  supplication  bericht  zc  geben,  sindt 
wir  deren  nit  gestenndig  unnd  erstlich:  Alls  sy  fürwenden,  daß  Ire 
zfigewanten  oder  eigen   leut  zu   Mackten...  mit  der  uffruerige  pursame 

25  niendert  hinzogen,  ouch  khein  punt  zu  inen  geschworen,  noch  \'emands 
einichen  schaden  zugefüegt,  noch  das  sein  entwert  oder  genommen, 
geben  wir  euch  folgenden  bericht: 

Alls  die  closter  Olsperg  unnd  Yglingen  ingenommen  worden, 
sint    die  vonn    Mackten,    ouch    andere  der    herrschaft    Basel    eigen  leut 

30  inn  die  closter  gevallen,  darynnen  geeszcn  unnd  truncken,  wiger  hellfifen 
fischen  unnd  hanndlen.  wie  anndere,  so  uffruerig  gcweszen.  Sy  haben 
ouch  den  hänen  zu  Olsperg  ab  dem  erckel  genommen  unnd  ine  uff 
einen   kästen  oder  spyer  gesetzt. 

Unnd  alls  sy  wyther  antzoigen,  sy  sigen  by  dem  eyd  getrungen 

35  worden,  gon  Bücken  zu  ziehen,  sagen  wir,  war  sein,  aber  sobald  ein 
geschworner  zu  Magkten,  der  herschafft  Basel  zugehörig,  zu  uns  khum- 
men  ist  unnd  sich  beclagt.  wie  das  im  unnd  sincii  \erwannten  soUichs 
schwer  were  unnd  möchten  es  nit  \eranntwurten,  haben  wir  sy  des 
eyds    ledig    zallt.    Nit    desterminder    so   sindt    sy    zii    uns    gon    Bücken 

40  40.   ')  Sif/ie  die  vorhergehende  nr. 

Rasier  Reformationsakten,  III.  (^ 


42  15^^  Februar  4—6.  Nr.  41—42. 

khumen,  daselbs  ubernacht  gelegen,  dorynnen  geeszen  unnd  truncken 
unnd  alles  das  gehanndellt.  wie  ein  annderer  uffrueriger.  Ouch  uff 
unnser  vilfeltig  reden,  so  wir  zu  inen  zu  Yglingen  gethan  unnd  nemlich, 
so  haben  wir  mermols  zu  inen  gesagt:  Wellicher  nit  wyll  by  unns  lieb 
unnd  leid  lyden,  der  möge  wol  abziehen.  5 

Dwyl  sy  nun  wie  obantzoigt  gehanndelt,  so  ist  an  e.  g.  unnser 
unnderthenig  pit  unnd  anrueffen,  sy  wollen  mit  inen  verschaffen  unnd 
sy  anhallten,  das  sy  unns  den  costen.  wie  inn  irer  supplication  gemeldet, 
hellffen  tragen  unnd  betzallen. 

Zeitgenössische  kopie.    St.-A.  Basel,  Politisches  M  4,   2,  bl.  268.  10 

41,  152S  Februar  4. 
Urfehden:  Claus  Pfiffer,  von  Rigoltzwil,  und  Jeronimus  Renninsfel, 

von  Basel. 

Dise   zwen    sind    im    Eselthurnlin    gelegen.    Der   erst    von  wegen 
siner   gotzlesterung    und    anderer    treffenlicher    Sachen  willen,    die    min    15 
herrn  inn  siner  uffgeschribnen  vergicht  hinder  inen  haben;    der    ander, 
das    er   treffenlich  vil  gestolen  und  falsch  spil  getriben  hatt.    Die  beid 
me    dann  wol    des  todes  wirdig,    haben    doch    min  herrn    sy  ledig  ge- 
lossen    uff  zinstag    den    vierdten    tag    hornungs.    Also    haben    sy    beid 
und  \eder  innsunderheit  urfehde  geschworen,    von  stund  an   zum   thor    20 
hinusz  gon  und  kein  nacht  pliben  ligen,  do  sy  vor  gelegen  sind,    biss 
sy  die  fünfftzick  mil   volkommentlich  erstatten,  mitt  angehenckter  War- 
nung,   inen    mit    heiteren  Worten    gethon:    Wo    sy    über    sollichen    eid 
innerthalb  denen  fünfftzick  milen  von  minen  herrn  ergriffen,  das  man  sy 
on    ervolgung    rechtens    und    on    alle    gnod    (dann    sy  soUichs  wol    be-    25 
schuldt  und  verdient  haben)  vom  leben  zu  eim  schantlichen  tod  bringen 
werde.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  j,  s.  l-,2. 

42.  1528  Februar  6. 
Aus   der   Instruction    ufif  tag    Lutzern,    donstags    nach    liechtmesz   3° 

anno  etc.  xxviii  angefanngenn. 

Uff  doctor  Eggen  schriben  anntwort  ze  geben,  ist  unnsern  herren 
nit  gelegen,  deszhalb  sich  unsere  bottenn  solcher  schrifften  nutzit  be- 
laden nach   annemen,  sonder  nutzit  mit  ze  schaffen  haben  sollend. 

Als    dann    uff   nechstem    tag    anzogen,    das    wir    Eidgnossen    aller   35 
fursten  unnd  herren  solten  miissig  gan  und   dhein  pension  me  nemenn 
etc.,    wann    diser    artikel  für  banden  genomen,   sollend  unnsere  botten 
sagen,  das  wir  wol  bedencken  mögen,  so  ein  Eidgnoschafft  das  langest 
gthon,   das  wir  vil  biderber   redlicher   lütten    erspart   unnd   nach    furer 


Nr.4i — 4^-  '5^^  Februar  6 — S.  43 

ersparen  wurden,  so  wir  uns  aller  herren.  die  unns  on  dis  nit  fast  hold, 
mussigettcnn;  deszhalb,  wann  diser  artigkell  anzogen,  sollend  unsere 
botten  denen  von  Schwitz  anhangen  unnd  darob  sin,  das  wir  Eidgnossen 
nun  me  aller  herren  müssig  giengenn,  dann  uns  das  zu  grossen  eeren 

5   und  gutem  dienen  möcht. 

Die  von  Costantz  belangen,  sollend  unnsere  botten  anzoigen,  es 
were  gut,  das  man  vor  allen  dingen  eigentlich  wuszte,  mit  wasz  mass 
unnd  fugen  die  von  Zürich  unnd  Bern  die  von  Costantz  zu  bürgeren 
angenomenn,    damit  man  beden  regimenten,    darzü  dem   Schwebischen 

10  pundt,  dester  stattlicher  mit  antwort  begegnen  möchte.  Sunst  die  von 
Costantz  betreffen,  sollend  unnsere  botten  dhein  gewalt,  sonder  alein 
bevelch  haben  ze  losen,  wie  es  in  anderen  Eidgnossen  stände,  unnd 
was  hierinn  furfallt,  in  abscheid  nemen  unnd  an  unns  pringen. 

Orighial.   St.-A.  Basel,  Eidgenossemchaft  E  S,  bl.  <?.  —  Regest:  Strickler 

15  bd.  I.  nr.   iS<)6  (unter  dem  ^.  februar). 

43,  132S  Februar  6. 
Urfehde:  Lupoid   Rumpel,  tuchmann  und  burger  zu  Basel. 

Halt  etwas  red  getriben   des  regimcnts  von  Ensisheim  halb,    wie 

das  min  herrn  wissen,  dorumb  er  dann  inn  gefencknisz  kommen.  Doch 

2o  derselben  uff  donstag  den  sechsten  hornungs  wider  ledig  gelossen,  hatt 

Urfehde   geschworen    und    das   er  von    eim   rot   zum  andern  welle  vor 

minen  herrn  erschinen  und,    was  im   bemelten  min  herrn  ufflegen,  das 

er    demselben    well    nochkummen,    getruwlich    und  erberlich  erstatten, 

mitt  verzihung  aller  gnoden   untl   friheiten   etc.,    et  sub  pena  capitis  in 

25  casu  transgressionis.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  1^3- 

44,  1328  Februar  8. 
Basel   an  mcyger,  rath  unnd  gemeinde  zu   Louffen. 

Wir,    Adelberg    Meyger,    burgermeister    unnd    der    rath    der  stat 

30   Basel,   geben    euch   zu    vernehmen,    das    wir    uwers    lutpriesters    halben 

geratten    unnd    wyl    unns   für   gut    ansehen,   diewyl    derselbig    unserm 

gnedigen  herren   von  Basel  so  gar  widerig,  das  ir,  uch  zu  guttem  unnd 

zu   furkomung   grosserer  ungnad,    so  uch  dovon  erwachsen,    denselben 

priester   gutlichen    von    uch    hinweg  wysen   unnd    urloben.    —   Datum 

35  sampstag  den  vui.  tag  februarii  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.   St.-A.  Basel,  Missiren  A  ZQ,  bl.  113. 

45_  1328  Februar  8. 

Aus  den  wocfunausgaben  sampstags  noch   liechtmesz. 
Senndbrieff:    Item  xiiii  ß  gönn    obernn  Baden.   —    Item  x  B  gönn 


44  /J^t?  Februar  ii—ij.  Nr.  46— 48. 

Ennszheim.  -  Item  11^  B  daselhs  wartgelt.  -  Item  viii  ß  gönn  Zeig- 
lingen.  —  Item   1  Ib  xvi   ß  \leiind  gönn  Schaffhusen. 

Scheiinckwin:  Item  xiii  ß  und  dem  burgermeister  von  Mülhusen. 
—  Item  I  Ib  VI  B  viii  d  den  ritterprudernn  us  Lothringen,  so  zürn  Heil- 
genn  grab  gsin  sind.  5 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.   (JOS- 

45_  i-;2S  Februar  11. 

Urfehde:  Lux  Schwob.  der   wirt,   und  Claus  Sclnidi,  von  Bratelen. 

Sind  von  wegen  der  gmein  vor  ni.  h.  gwesen,  haben  etwas  ge- 
worben, domit  sy  des  zehenden  und  frontagwen  gern  ledig  weren  10 
etc.,  dorumb  in  gefencknisz  kummen,  uff  zinstag  vor  sanct  Valentins 
tag  wider  ledig  gelossen,  haben  urfehde  geschtvoren  und  das  sy  an 
donstag  nechstkunfftig  ze  fruger  tag  zit  vor  m.  h.  uff  dem  rathusz  er- 
schinen  und  doselbst  ir  erkantnisz  warten,  sub  pena  capitis 

A.  Saltzmann  ss.    15 
St.-A.  Basel,  Ralsbücher  O  S,  s.  1 34. 

47.  /,-^<y  Februar  jj. 
Urfehde:   Hans  Atz,  su   man  nempl  pur  \on  Brattclcn. 

Ist  ouch  an  denen  dingen  schuldig  wie  obgemelten  Lux  Schwob, 
hatt    uff  donstag  vor  sanct  Valentins  tag  (wider  ledig  der  gefencknisz    zo 
gelossen)  urfehde  geschworen  und  das  er  von  stund  an  well  für  rot  gon, 
doselbst  m.  h.  bescheid  erwarten,  und  was  sy  im  ufflegen.  das  er  dem- 
selben well  nochkummen,  by  pen  dess  schwerts  ').  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  ?,  s.  1 34. 

48.  1^28  Februar  ij.    25 
Urfehde:  Bastian   Xeff,  der  schulder  von   Ravenspurg. 

Es  ist  einer  zu  Ensisheim  inn  gefencknisz  gelegen.  Der  hatt  disen 
Bastian  ouch  anzeigt  ettlicher  worten  halb  und  sachen,  dem  regiment 
wo!  wissen.  Aber  nochmols,  als  man  inn  witer  gefrogt,  hätt  er  inn  un- 
schuldig gesagt,  er  hab  im  unrecht  gethon.  Desshalb  haben  inn  min  30 
herrn  der  gefencknisz  uff  donstag  vor  Valentin!  wider  ledig  gelossen, 
hat  urfehde  geschworen,  das  er  sollich  sach  und  gefencknisz  weder 
gegen  minen  herrn  noch  dem  regiment  zu  Ensisheim  niemer  welle 
rechen,  weder  mit  noch  on  recht.  b\'  pen  dess  schwerts,  das  im  do- 
ruff  gesetzt  ist.  A.  Saltzmann  ss.   35 

St.A   Basel,  Ratshücher  O  J,   hl.  134. 

47,  ')  In  Rb.  O  14,  s.  I  ist  diese  ur/ehJe  luitderlwll  uml  zxvar  i»  giiiieinsamkdl  mit 
t!vei  andern  Urfehden,  die  sich  auch  in  Rb.  Oj,  s.  ij6  und  igi  finden:  Streit  des  Vogtes 
von  Pratlelin  mit  H.  .A.  wegen  Vertragsbruch  und  Widersetzlichkeit  H.  .4.  gegen  gericht  in 
Sachen  yaki>b   Ungers,  ijiS  april  6.  und  i^iS  Oktober  j/.  4° 


AV.  ^p — 5^.  152s  Februar  /y  —  ij.  45 

49.  i/;28  Februar   14. 

Adelberg  Meygcr,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,  att  Zürich. 

Demnach  unns,  glich  wy  uch  imiul  atidreiin  luvern  unnd  unnserii 

treuwen.   lieben   Kytgnoszen,  jerlich  pension   von  wegenn  der  crbeyni- 

^   gung,  so  gmeinc  Eytgnoschaftt  mit  dem   hiis   Ostereich  unnd  Burgundi 

hatt,  zweyhundert  guldin  zuständig,    die  unns  von   funff  jaren,    namlicli 

von  dem  xxiii.,  xxiiii.,  xxv..  xxvi.  und  xxvii.  unbezalt  uszligen.  So   wir 

nun    dy  uft'  nechstgehaltenem    tag  Lutzern  erfordern,    wyl    der    seckel- 

nievster    doselbest    nit    mer    dan    von    zweyen  jaren,    nämlich   von  dem 

10   funtf-  unnd  sechszundzwentzigesten  hinder  im  haben  und  von  dru-,  vicr- 

und  sybenunndzwentzigcsten  jarenn    gaiitz   kein  \v\-ssens  tragen.    Desz- 

halb  wir  uch  gar  tVeuntlich  bitten,  unns  by  dysem   botten    zu  versten- 

digen,  von  welchen  jaren  ir  empfangen   und   was  hinder  uch  ligt,   des- 

glichen  wer  von    den    andren  jaren  quitiert    und    empfangen  hab,    do- 

15   mit    wir    unsern    angcpurenden    teyl    ouch    zu    vordren    und    heuschen 

wyszen;   das   wellen  wir    umb    uch  freuntlich    zebeschulden    gneigt    sin. 

Datum  den  xiiu''"  februarü  anno  ctc    xxviii. 

Entwurf.    Sl.-A.   Basel.   Missiven  A  2S,  hl.  i6q.   —  Regest:   Strickler. 

bd.  I,  nr.  igo2. 
20   50.  1 52S  Februar   /f. 

Hanns    Jacob,    friber    zu   Mersperg    unnd    Beffortt.    R.    kaysr.    mt. 
iantvogt  in   Under-Elsas  ««  Phillips,  bischoff  zu  Basseil. 

E.  g.  schribenn,  die  dagsatzung  Bassell  belanngen,  mögen  e.  g. 
die  meintthalbenn  uff  das  furderlichest,  es  e.  g.  gelegenn,  an  die  hanndtt 
»5  nemmen,  dan  so  das  nit  fiirderlichenn  beschicht,  mecht  ich  mins  ach- 
tenns  wider  usser  Jandts  reitten  werdenn.  Dann  mincr  Werbung  by 
minem  g.  h.  vonn  Strasburg  e.  g.  zu  berichtenn,  füge  ich  e.  g.  zu 
vernemen,  wie  min  g.  h.  von  Strasburg  sicli  k.  m.  deren  begeren  nach 
uff  dem  tag  zu  Regenspurg  zu  erschinen  gutlwillich  sich  begeben,  gutter 
30  Zuversicht,  die  werden  dem  also  nachkomen ...  Datum  denn  xv.  februari 
anno  etc.  xxviii. 

Origmal.     Sl.-A.    Basel,   Bischöfliches  Archiv  bd.  XVII,  nr.  12. 

51  _  ',528  Februar  i^. 

Aus  den  wocheneitmakmen  sampstags  nach  \\-ilentini. 
35  Item  xvii  Ib  x  ß  empfangen,  so  Andresen  Bischoff  und  Wolffgangcn 

Hütschin  uff  tag  Lutzern  vom  Erantzosen  zi°i  stur  der  zerung  geschcnckt. 
St.-A.   Basel,    Finanz  Fll,   s.  ^-,0. 

52.  1528  Februar  i§. 

Aus  den  wochenausgaben  sampstags  noch   \'alcnntini. 


46  152S  Februar  20 — 22.  Nr.  fj — ^4. 

Bottennzerung:  Item  ii^vir  Ib  xvii  ß  ix  d  habenn  Connrat  David 
unnd  Diepolt  Wyssach  sampt  den  predicannten  uff  der  disputacionn 
Bernn  verzert  etc.  —  Item  xxx  Ib  xiii  ß  habenn  Wolffganng  Hütschi 
unnd  Anndres  Bischoff  uff  tag  Lutzernn  verzert  .  . .  unnd  umb  den  ab- 
scheid usgebenn.  5 

Rytgelt:  Item  Lviii  Ib  Connrat  Daviden  und  Diepolt  Wyssach 
sampt  vier  spettknechtenn  rytgelt  unnd  den  vier  priesternn  roszlonn.  — 
Item  IUI  Ib  Wolffganngenn  Hütschi  unnd  Anndresen  Bischoff  rytgelt. 

Senndbrieff:  Item  im  ß  gönn  Louffen.  —  Item  xviii  ß  gönn  Bernn. 

Item   i  Ib  xviii   ß  gebenn  Matheus  vonn  Eptingenn  zins  unnd  für    10 
II   Ib  pfeffer  vom  bischoffampt,  liechtmesz  anno   etc.  xxviii  verfallen. 

SL-A.   Basel,   Ftnafiz  G  l^,  s.  QOJ . 

53.  1^28  Februar  20. 
Philippsz,  von  gottes  genaden  bischove  zu  Basell,  an  burgermeister 

und  rath  der  statt  Basell.  15 

Als  wir  des . . .  Hannsen  Jacoben,  freiherrn  zu  Mörspurg  und  Befforts 
etc.,  lanndtvogts,  zukunfft  vernomen,  haben  wir  in  zu  furderung  unnser 
hanndlung,  darin  wir  und  ir  unns  der  zusetzen  halber  begeben,  aber- 
maln  lassen  ansuchen ;  derselbig  unns  mit  antwurt  begegnet,  das  nun 
hinfur  \'e  ee  ye  gelegner  im  sein  woll,  tag  ernennt  werde,  dann  wa  20 
solchs  nit  furderlich  beschehe,  hab  er  zu  besorgen,  \'illeicht  bald  wider 
\'erreitten  müsse.  Demnach,  so  ferr  es  ewr  gelegennheit  möcht  sein, 
wer  unns  gefellig,  uff  zinstag  nach  dem  sontag  reminiscere  tag  ernennt 
wurde,  wolten  wir  solchen  unnsern  zusetzen  verkhunden,  gleicher  ge- 
stalt  ir  den  ewrn  zethund  auchhetten ...  Datum  Porntrut  xx.  tag  feb-  25 
ruarii  anno  etc.  xxvni". 

Original.     St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Handlung  L  i ,  bl.  i. 

54.  1^28  Februar  22. 
Adelberg   Meyger,    burgermeister    unnd    rath    der  statt  Basel,  an 

Phiilippen,  bischoven  zu  Basel.  3° 

Uff  uwer  f.  g.  schriben,  die  tagsatzung,  so  uwer  g.  uff  zinstag 
nach  reminiscere  schierist  kunfftig  für  gut  angesechen,  belangen,  lassend 
wir  unns,  das  dieselbige  tagsatzung  alhie  gehallten  werde,  gefallen, 
unnd  ist  unnser  beger,  u.  f  g.  welle  sich  mit  irn  zusetzen  fassen,  den 
benanten  tag  alhie  besuechen;  das  wellen  wir  glichergestallt  thun  unnd  35 
hoffnung  haben,  gott  werde  unns  sin  gnad  geben,  das  nit  on  frucht 
gehandlet  werde. 

Purer,  gnediger  herr,  hat  unns  Fuchsen  (den  u.  g.  zu  Zwingen 
in  gefangenschafft  hatt)   fruntschafft  anzöigt:    Demnoch  u.  f.  g.  inne  da- 


Nr.  55.  1528  Februar  22.  47 

selbst  in  recht  beclagen  lassen,  das  er,  der  gefangen,  die  dag  zu  glou- 
ben  damit  bewegt  worden,  das  u.  g.  anweldt  inne  vertrosztet,  so  er 
die  sach  nit  utT  kuntschafft  bezicclien,  sonder  derselben  niiig  u.  f.  g., 
darzu  sich  scibs  überheben,  das  er  b\'  u.  f.  g.  vil  gnad  befunden  unnd 
5  des  wo!  geniesscn  wurde  etc.;  aber  sojlichs  vertrösten  unangesechen 
welle  u.  f  g.  in  aller  scherpffe  gegen  dem  armen  man  furfaren,  deszhalb 
unns  die  fruntschafft  mit  hohem  ernst  umb  furschrifft  ankert.  Diewil 
wir  nun,  gnediger  fürst  unnd  hcrr,  bedencken,  das  es  erbermlich  were, 
wan  der  arm   man  durch  angezüigt  \ertrosten  sin  vorthe\il   unnd  kunt- 

10  schafft  begeben,  des  jetz  entgelten  solte,  darzü  das  er  nun  eben  ein 
gütte  Kvtt  in  gefangenschafft  cnthallten,  so  haben  wir  der  fruntschafft 
unnser  fürbytt  nit  weigeren  können,  uwer  f.  g.  zu  dem  dienstlichisten 
bittende,  sy  welle  umb  unnsern  willen  dem  armen  gefangenen  gnad 
bewisen,  die  strennge  gegen   im   underlossen  unnd  sich  so  gnedencklich 

15  erzöigen,  damit  die  fruntschafft  (so  wir  uff  ditz  schriben  u.  f.  g.,  als 
in  die  wir  ein  hoch  \ertruwen  haben,  witter  annzekerren  bescheiden) 
spuren  unnd  bcri'mien  mege,  by  u.  f  g.  ires  muten  gemuts,  ouch  unnser 
furschrifft  genoszen  haben   . .     Datum   den  xxir.  tag    februarii  anno  etc. 

XXVIII'"«. 

20  Original.     Sl.-A.    Basel,    Rischöfliches    Archiv    hd.    XVII,    nr.  /  ?.    — 

Enliuurf,   ebenda  Missiven  A  2Q.   l>l.  II. f. 

55.  I jjzS  Februar  22. 

Adelberg  Meyger,  bürgermcister  der  Stadt  Basel,  an  Zürich, 
Schaffhausen  und  sa7ict  Gallen 

25  Unns  ist  kurtz  \or  vergangnem   hochzeit  w\'henachtenn  ein  ke^'ser- 

lich  mandait,  das  wir  by  \erlierung  aller  der  Privilegien  unnd  frey- 
heitten,  die ')  wir  und  unser  statt  Basell  vom  he>'ligen  Romischen  reich 
haben,  uff  dem  reichstag,  so  mentags  noch  dem  sontag  invocavit  aller 
schierst    komende     zu    Regenspurg    anfohen     wurt,    erschynen    sollen, 

30  zukonien,  do  wir  achten,  uch  glich  \\iy  unns  sollich  mandal  ouch 
uberschickt.  L'nnd  ist  nit  on,  unns  sind  vormols  \on  keyserlicher 
majestät  uff  re\chstagen  (dwyl  wir  mit  löblicher  Eytgnoschafft  in 
buntnusz  gwesen)  zu  erscheynen  nier  mandaten  behendiget  worden, 
denen   wir    allen    nit    nochkomen,    sonder   dy  hindersich  gelegt  haben. 

35  So  aber  dj'sem  dy  clausula  „by  verlierung  aller  unser  Privilegien  und 
freyheyten'",  dovon  in  anderen  mandaten  kein  meidung  beschicht,  in- 
gelipt  und  nit  wenigers  wir  unnd  unnser  statt  Basell  vom  heyligen 
Romischen  reych  hoch  (deren  wir  uns  deglich  gegen  unnsern  umsäszen 
gepruchenj    befre>'et,    deren    unns    ungern    (wo    <\y    scherpffe    vermelts 

^  55.    ')    \'orta^e  diirchsti  eicht  so  und  korrigiti  I   (lon\it. 


48  is^S  Februar  22— 3ß.  Nr.  S^S?- 

mandats  an  dy  hand  gnomen  solt  werden)  ensetzen  laszen,  noch  vyl 
mynder  ettwas,  so  wydder  uch  und  ander  unnser  treuw  lieb  Eytgnoszen 
wer,  handlen  weiten,  deszhalbenn  wir  uch  gar  freuntlich  bitten,  unns 
by  dysem  darumb  eygnen  gsantten  botten,  was  uch  harinne  gut  und 
gerotten  sin  bedunckett  und  ir  selber  thün  und  loszen  wellen,  furer  5 
wonoch  wyszen  ze  gerichtenn,  verstendigen.  —  Datum  samstags  den 
XXII*"'  februarii  anno  etc.  xxviii. 

Glicher  wysz  werd  gen  Schaffhusen  unnd  sant  Gallen  geschriben. 
Entwurf.  St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  169  v.  —  Regesf:  Sirükkr 
bd.  I.   nr.  IQoS.  '° 

5Q  1^28  Februar  22. 

Aus  den  Wochenausgaben  sampstags  sannt  Peters  stult'yr. 

Senndbrieff:    Item  x  ß  wartgelt    zu  Rernn.    —    item  xviii   ß  gönn 
Zürich;  item  v   ß  daselbs  wartgelt. 

Schennckwin:  Item  xiii  ß  im  d  denen   von   Solotorn.  'S 

Item   VIII  B  by  denenn  von  Solotornn  zum  Storken  verzert. 

St.-A.   Basel.   Finanz  G  14,  s.  QOQ. 

57,  15^^  Februar  2^. 

Philips,    von    gotts   gnaden   bischove    zu  Basel,  an  burgermeister 
und  rath  der  statt  Basel.  20 

Als  ir  uns  in  nechst  üwerm  gethonen  schreiben  von  datuni 
XXII.  februarii  der  tagsatzung  halber,  uff  zinstag  nach  reminiscere  ze 
haltende,  verstendiget,  wie  üch  die  also  gelegen  und  wir  uns  uff  sel- 
bigenn  tag  mit  unsern  zusetzen  bewerben,  glichergstalt  ir  ouch  thun 
wollen,  haben  wir  vernommen  und  daruff  bemelten  beiden  unsern  zu-  25 
setzen    schryben    laszen,  versehen    uns    irenthalben    keins    abschlahens. 

Zum  andern:  Als  ir  uns  Ulin  Fuchsen  belangen  schryben  laszen. 
wie  üch  sin  fründtschafft  in  uszbringung  zugesanter  fürschrifift  berichtet, 
als  ob  er  zu  bekennung  der  clag  uff  in  zu  Zwingen  im  rechten  in- 
bracht, durch  unsere  amptUit  mit  Vertröstung  viler  gnaden  hinderfuert,  3° 
desshalben  erbermcklich  ze  hören;  so  wir  nun  die  strenge  rechtens 
wider  in  gebruchen  und  ergon  wolten  laszen,  mit  pitt,  solche  strenge 
gegen  ime  zu  underlassen  und  im  gnad  zu  erzeugen,  damitt  die  fründt- 
schafft spüren  möge,  üwer  fürschrifft  inen  ersprieszlich  gewesen,  be- 
frembdt  uns  dises  siner  fründtschafft  fürgeben,  neben  der  warheit  be-  35 
scheen,  nit  wenig.  Es  hat  ouch  niendert  die  gestalt,  alsdann  wir  uns 
an  unsern  amptlüten  des  eigentlich  erkhundiget  haben,  wolten  üch  die 
warheit  türgetragen  oder  uns  dasjhen,  so  wir  selbs  gedencken  mochten 
sich   nit  gebürte,  nit  zugelegt  wurde;    in  summa  ist  Fuchs  von  unsern 


Nr.  f(f.  1528  Februar  25.  49 

amptlüten  nichts  vertröstet.  Es  hats  ouch  sin  fründtschafft,  wölch  yetzt 
zum  dritten  mal  vor  uns  gewesen,  mit  keinem  wort  nie  angezogen; 
aber  war  ist,  das  Fuchsz  nach  inbringung  drjer  clagartickel  deren  ge- 
stendig  gewesen  und  allein  umb  gnad  angeruefft,  daruff  die  unsern 
5  noch  etzlich  mer  und  die  groszern  wichtigern  artickel  erst  ze  clagen 
gehapt  und  doch  usz  pitt  stillgestanden,  vorbehalten  dieselbigen,  wa 
Fuchsz  nit  begnadigt  wurde,  zu  nechsten  rechtstagen  ouch  inzefueren, 
dasselbig  ouch  als  uff  yetzt  nechst  angesetztem  tag  ze  thund  bevolhen, 
da  Fuchsen  ongezwyflet  noch  sin  verantwurlung  oder  schirm  im  rechten 

10  iinbeschlossen,  wir  ouch  sins  leugnens,  wa  er  einchen  artickels  nochmaln 
abred  wurd  wollen  sin  byzebringen,  unsere  amptlüt  wol  gefaszt  achten. 
Hieruff  ist  an  üch  unser  tVüntlich  beger,  uns  nit  so  unbedacht  oder 
lychtfertig  ze  schetzen,  das  wir  in  disen  oder  derglichen  fal  etzwas,  so 
erbermklich  mit  warheit  geheiszen   mocht  werden,   verhandlen  wolten, 

15  dann  wir  unser  tag  änderst  herbracht,  wollen  ouch,  als  vil  uns  der 
almechtig  gnad  verlicht,  wie  einem  frommen  fürsten  gebürt,  unsere 
arm  lüt  nichts  änderst  vertrösten  laszen,  dann  das  wir  inen  ze  halten 
in  willens.  Mochten  also  lyden,  den  unsern.  so  das  widerspil  anzeugten, 
nit  allweg  glouben  geben,  wurd  uns  beider  syten  zu  mer  rüwen  dienen. 

20  Dartzu  wir  achthen,  ir  selbs  geneigt  sigen,  an  uns  sol  on  zwifel  euch 
nit    mangel  sin  . .  .  Datum    Pourntrut    zinstag  nach  esto  mihi  anno  etc. 

XXVIllO. 

Original.     St.-A.  Basel^  Bischöfliche  Haiidlung  L  i,  bl.  2. 

58.  152S  Februar  2^. 

25  Burgermeister    und    ratt    der  statt  Zürich    a»  burgermeister  unnd 

ratt  der  statt  Basel. 

Uwer  schriben.  innhaltende,  das  ir  mit  einem  kej'serlichenn  man- 
dot  erfordert  syenn,  uff  dem  richstag,  so  mäntags  nach  dem  sonntag 
invocavit    nechst   komend  zu  Regenspurg  anfachen  wirt,    bi  verlierung 

30  aller  der  Privilegien  und  frj^gheiten,  damit  ir  vom  Heiligen  rieh  begabt 
syennt,  erschinnen  söllint.  unns  yetz  behcnndiget,  habennt  wir  mit 
merem  Inhalt  verstannden  unnd  gebennt  uch  früntlicher  mej'nüng  ant- 
wurtswis  zu  erkennen,  das  unns  derglichen  mandaten  nit  zukomen 
sind;   wo  ouch  die  an  unns  gewachsenn,  hetten  wir  nit  vill   daruff  ge- 

35  haltenn.  Desshalb  wir  uch  als  die  verstenndigen  gentzlich  darfür  ach- 
tenn.  ir  wüssint  uch  gegen  keyserlicher  majestät  und  sunst,  wo  das 
not  ist,  nach  gstallt  uwer  sachenn  vermüg  der  pündten  zu  haltenn,  als 
ir  vertrüwent,  des  er  glimpf  unnd  fug  zu  habenn,  dann  wir  uch  unn- 
sers  te3-ls  inn  disem  vall,  wie  uwer  beger  gewessen,  anders  nüdt  kon- 

40  nent  ratten.    Es  möcht  aber  sin,  das  man  ein  fürsorg  trüge,  das  ir  ouch 

Basler  Reformationsakten,  III.  7 


50  IS2S  Februar  27— 2g.  Nr.  j;q—6o. 

uch  mit  unsern  mitburgern  von  Costenntz  in  gesprech  inlassenn,   unnd 
das    die    ding    mit   scherpfe  obbestimbter  mandaten   abzuleinen   under- 
standen  werdint...  Datum  uff  die  jung  fasnacht  anno  etc.  xxviii. 
Origvial.    St.-A.   Basel,  Deutschland  B  I. 

5g  1^28  Februar  2j.     5 

Hanns  Jacob,  friher  zu  Mersperg  und  Beffort,  R.  k.  mt.  lanttvogtt 
in  Under-Elsas,  an  Phillips,  bischoff  zu  Basell. 

E.  g.  begeren  nach  will  ich  mich  uff  angezeigten  tag  guttwillig 
bewissenn  unnd,  so  e.  g.  gelegenheidtt  mit  mir  zu  Mersperg  uff  remi- 
niscere  ein  schlechtenn  ymes  für  gudtt  zu  nemen  anmuttig,  weite  ich  10 
denn  von  hertzen  mit  e.  g.  theillenn  und  alsdann  tbllenndts  mit  deren 
hinein  reitten.  Wo  aber  das  e.  g.  nit  gelehen,  will  ich  mich  reidtt 
machen,  das,  so  e.  g.  zu  Mersperg  fir  reidt,  ich  mit  deren  alsdan  do- 
hin  zeige,  unnd  was  e.  g.  in  dissem  geliebenn  will,  mag  die  mich  des 
morgen  gen  Mersberg  wissen  lassen...    Datum  den  xxvii.  februarj  anno    15 

XXVIII. 

Original.    St.-A.  Basel,   Bischöfliches  Archiv  hd.  XVII,  ?ir.  14. 

60.  152S  Februar  2g. 

Ratserkantnis:   Das  ein  jeder  den  andern  by  sinem  glouben  pli- 
ben  lasse  ungehasst.  —  Das  niemands  den  predicanten  öffentlich  wider-   20 
sprechen  solle,  damit  nit  uffrür  erweckt  werde.  —   Das  die  predicanten 
dem  mandat  glichformig  predigen  sollen. 

Anno  etc.  xxviii  uff  sampstag  den  letsten  tag  februarii  ist  durch 
u.  h.,  die  nuw  unnd  alten  rät,  erkant:  Alsdann  vonn  wegenn  der  zwy- 
spaltung  des  gloubens  bishär  vil  unwillenns  inn  unnser  statt  Basel  under  25 
gmeiner  burgerschafft  erwachsenn,  also  das  einer  den  anndernn  gehasst 
unnd  wenig  fruntlich  willenns  unnd  brüderlicher  liebe  erzeugt;  solches 
abzestöllenn,  einigkeit  unnd  bruderlichenn  fridenn  zepflanntzen,  hatt  ein 
ersamer  rat  zu  hertzenn  gnomenn,  erwegenn  unnd  bedacht:  Diewil 
der  gloub  ein  gab  gottes,  nit  von  den  menschen,  sonnder  allein  von  30 
gott  (des  werck  er  ist)  verlyhen,  darunib  es  unbillich,  das  ein  burger 
unnd  nachpur  vonn  des  glouben  wegenn,  der  doch  inn  keins  mennschen 
gwalt,  den  andern  hassenn,  sonnder  vil  mer  einanndernn  duldenn  und 
gott  für  einanndernn  pitten  söUenn,  deshalb  ein  ersamer  rat  erkannt, 
das  hinfur  keiner  den  anndern  vonn  des  gloubenns  wegenn  hassenn,  35 
unnfruntschafft  zufugenn,  sonnder  einem  yeden  fry  sin  söUi  ze  glouben 
nach  dem  im  vonn  gott  gnad  verl3'henn,  und  ein  yeder,  was  er  siner 
seel  heil  sin  verhofft;  und  dab}^  sollen  alle  burger  unnd  hindersasenn 
mit    einanndern    guten    burgerlichenn    fridenn     unnd    einigkeit    halten, 


Nr.  6i — 62.  i^^S  Februar  2g — März  j.  51 

tugentlich  iinncl  fruntlich  hy  einannder  wonen,  gott  umb  erluchtung  des 
warenn  cristciingioubens  pitten 

Unnd  damit  dest  weniger  iinruw  unnder  der  gmeinde  erwachss, 
so  ist  erkannt,  das  hinfur  niemands  nie,  wie  dann  biszhar  beschehenn, 
5  einem  oder  dem  anndernn  brcdicannten  ann  offenntlichenn  bredigen 
otfenntlich  widersprechen,  widerredenn  und  unwar  heissen  sagen,  sonnder 
ob  hinfur  jemannds  vermeinen,  das  einer  oder  der  annder  predicannt 
nit  nach  innhalt  unscrs  davor  usganngnenn  manndatz  leren  und  predigen, 
sonnder  lerenn  wurde,  das  demselben  nianndath  (als  mann  achtenn 
10  mochte)  unnglich  were  etc.,  der  oder  die  sollennd  dasselbig  einem 
ersamenn  rat  anzeugen;  die  wollennd  unnd  werdennd  alsdann  darinn 
handien,  wie  sich  fromer  oberkeit  gepurenn  unnd  die  notdurfft  erheu- 
schenn  wurdet. 

Unnd  damit  aber  dem  manndath  dester  stattlicher  gelept  werde, 
15  so  ist  wyter  erkannt,  das  mann  zu  dem  furderlichsten  alle  predicannten 
für  rat,  doch  ein  parth/^?>/  nach  der  anndernn,  bschickenn,  furstölienn 
unnd  inen  ernstlichen  sagenn  unnd  bevelhenn,  das  sy  nach  lut  unnd 
Inhalt  u.  h.  manndath.  so  inenn  vor  lanngest  zuhannden  gstölt,  predi- 
gennd,  darzu  niemannden  weder  ketzer  noch  annderer  gstalten  schelten, 
20  sonnder  sich  zu  beidenn  syten  des  manndatz  halten  soUenn,  alles  by 
schwerer  unngnad  unnd  straff,  damit  u.  h.  die  ubertretter  on  gnad 
straffen  wollend.  Actum  ut  supra. 

S^.-A.  Basel,  Ratsbücher  B  4,  bl.  38.  —  Kopie  ebenda,  Ratsbücher  B  6, 

bl.  23  V. 

25    61.  ^S^^  Februar  2g. 

.-ins  den  Wochenausgaben  sambstags  nach  estomichi. 
Bottennzerung:  Item   im  Ib  xvi  ß  x  d  hatt  her  Heinrich  Meltinger, 
alt  burgermeister,  uff  dem  ritt  gönn  Thann  verzert  .  .  . 

Senndbrieff:  Item   i  ß  gönn  Muttenntz.  —  Item  xiiii  ß  gönn   Solo- 
30   tornn:    item   v  ß  daselbs  wartgelt.    —    Item  xii  ß  gönn  Friburg  inn  das 
Brysgouw.  —  Item  vi  ß  gönn  Varsperg.  — 
S(.-A.   Basel,  Fina7iz  G  14,  s.  gl 2. 

62.  1528  März  3. 

h[delberg]   Meyger.    burgerineister   der  Stadt    Basel,   an  das  re- 
35    giment  zu  Ensiszheim. 

Wir  haben  verrückter  zyt  fruntlich  an  euch  begert,  daß  ihr  Michell 
Langen,  dem  unnsern  zu  Oltingen  in  Pfirdther  ampt  gesessen,  die 
brandschatzung,  purischer  uffruren  halb  auf  eure  unterthanen  gelegt, 
umb  unnseretwillcn  nachlassen  wollen,  welche  unnser  bitt  ir  an  die  kgl. 


52  IS28  März  7—11.  Nr.  63—64. 

majestät  ze  langen  lassen  angenomen.  Da  bis  dahin  aber  tioch  keine 
antxvort  eingelaufen,  begeren  tvir  abermals,  ir  wellend  unns  diser 
Sachen  halb  mitt  gutter  antwort,  wie  wir  verhoffen,  engegen  gan... 
Datum  zinstags  den  dritten  tag  martii  anno  etc.  xxviii. 

Eniwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,    hl.  iiöv.  5 

63,  ^5^^  März  7. 
Aus  den  zvochenausgaben  sampstags  noch  invocavit. 
Senndbrieff:  Item  x  ß  gönn   Zwingen   und  Louffen.  —   Item   111  Ib 

VIII  ß  VI  d  gönn  Zürich,  Schaffhusen  unnd  sannt  Gallenn.  —  Item  xviii  ß 
gönn  Zürich.  '° 

Item  I  Ib  VIII  ß  dem  vonn  Rotperg  bischoffampt  zins,  Martini  anno 
etc.  XXVII  gfallenn.  —  Item  xiiii  ß  im  aber  für  11  Ib  pfeffer  zins  bischoff- 
ampt, liechtmes  anno  etc.  xxviii  gfallenn. 

St.-A.  Basel,  Fi7ianz  G  14,  s.  914. 

64.  1528  März  11.    '5 
Ratserkanttiis:  Das  mencklich  burger  werden  solle,   one  die  reb- 

lut,  die  mögend  hindersessen  sin.  —  Wie  man  die  hindersassen  recht- 
fertigen solle.  —  Das  die  hindersassen  den  pfundzol  geben  sollend. 
—  So  einer  burger  ze  werden  begerte,  dem  sin  oberkeyt  dhein  ab- 
scheid geben  weite.  ^° 

Anno  domini  xv<'xxviii  uff  mitwochen  den  xi"'"  tag  martii  ist  durch 
unsere  herren  bed  rath  errkant,  das  yede  ratzherren  unnd  meisterr  iren 
zunfftbrudern  sagen  sollend :  Wer  die  syend,  so  nit  burger  werennd, 
das  dieselbigen  umb  willenn,  das  wir  alle  dester  glicher  by  einandern 
sitzen,  zu  dem  furderlichisten  das  burgkrecht  erkouffen;  doch  soll  ein  25 
ersame  zunfft  zu  den  rebluten  inn  diser  erkanthnis  nit  begriffenn, 
sonder  ire  hindersassenn,  wie  von  allter  harr,  zubehallten  unnd  anzu- 
nemmen  fug  habenn. 

Es  ist  ouch  witherr  erkanth,  was  sich  von  hindersassenn  innert- 
halb jarsfrist  zu  beden  stetten  inngesetzt  oder  furohin  innsetzen  wurde,  3° 
das  dieselbigen  alle  umb  ire  abscheid  gerechtvertiget  ersucht  unnd 
erst  nachdem  sy  glich  wie  die  bürgere  ire  manrecht  und  abscheid  dar- 
gethan,  geduldet  werden  sollenn  ').  Mann  soll  ouch  den  vorstett  meistern 
solche  hindersassenn,  die  inn  jarsfrist  inngesessenn  oder  furer  kommen 
werdenn,  zurechtfertigen  bevelchenn.  35 

Unnd  damit  ein  stat  Basel  dester  mer  burger  und  dester  minder 
hindersassen    bekomme,  .so    ist  wither  erkannt,    das  alle  hindersassenn 


64.   ')   Rt>.  84  durchstr.:   doch  den   rebliitten,   je  nach  gestalt    der  suchen    und  irer 
gelegenheit  handien   mögen,  vorbehalten. 


Nr.  öf.  1528  März  12.  53 

den  pfundtzoU  gebenn,  unnd  dem  scliriber  im  kouffhus  bevolchen 
werdenn  soll,  sollicheiin  plundtzoll  inzuziechcnn  unnd  die  hindersasscn 
unib  den  ]itiintltzoll  zu  rechtfertigen,  unnd  ol)  einer  oder  der  ander 
iiindersas  sich  by  dem  schriber  im  kouffhus  für  ein  burger  anzeigenn 
5  wurde  umb  willen,  das  er  kein  pfundtzoU  gebenn  dorffte,  denn  oder 
dieselbigen  wollend  unsere  Herren  hertengklicli  straffen  und  darinnen 
niemandem  \'erschonen.    Des  wusse  sich   menngklich   zu   halltenn. 

Wither  so  ist  errkanth:  Ob  sich  zutragen  wurde,  das  etwa  t'romrn, 
rieh  oder  arm  lut  allhar  zuziechen  unnd  burger  by  uns  zu  werdenn  inn 
10  willen  kommen,  doch  ires  furnemmens  damit  verhinderrt,  das  sy  arnuit 
oder  verre  des  wegs  und  allso  Unvermögens  und  armut  halb  kein  ab- 
scheid von  iren  oberrkeiten  bekommen  möchtenn  und  aber  sonst 
kuntschafft  heten,  das  sj'  fromm  biderb  lut  unnd  eerlich  abgescheiden 
werend,  das  ein  ersamer  rath  ime  \-orbehallten  habenn  will,  ye  nach 
15  gestallt  der  sachen  darinn  zu  thund,  was  einer  statt  Basel  nutz  unnd 
eer  sin   wurdeth.    Actum  ut  supra. 

St.-A.  Basel,    Ratsbücher  A  6,   bl.  ij  und  Ratsbücher  B  4,  bl.  J7  v.  — 

Reg  es  i:  Ochs  bd.  V,  s.  604. 

65.  1528  März  12. 

20  h[delberg]    Meyger,    burgermeister    [der    stadt    Basel],    an    das 

regiment  zu  Ensiszheim. 

Uwer  schriben  sampt  der  geschwornen  unnd  gemeinde  im  Mely- 
bach  darin  verschloszener  supplicacion,  die  unnsern  zu  Mägden  unnd 
anderschwo    in    der    herschafft  Rinfelden  geseszenn  betreffen,   unns  zü- 

25  geschickt,  haben  wir  allenn  Inhalts  verstanden  unnd,  demnach  wir  unns 
witter  daruff  erkundet,  befinden   wir  die  sachen  also  gestalt: 

Anfengklich  erscheint  sich  usz  vorangeregter  supplication,  das 
die  geschwornen  unnd  gemeinde  im  Melybach  selbs  anred  unnd  be- 
kantlich.    das  die  unnsern,  in   der  herschafft  gesessen,  in  purischer  uff- 

30  riiren  nit  zu  inen  geschworen,  ouch  das  der  herschafft  amptman  zu 
Mägden  die  unnsern  by  dem  eyd  gon  Butken  ze  ziehen  getrungen, 
wollichs  wir  unns  gefallen  lassen  unnd  annemen,  dan  domitt  vvirt  der 
unnseren  vorig  anzeigen  warhafft  sin  bestetiget.  Das  aber  die  im  Mely- 
bach in  irem  bericht  melden,  wie  sy  die  unnseren,  uff  eins  geschwornen 

35  von  Mägden,  unns  zugehörig,  beclagen,  des  eids  ledig  gezellt,  aber 
das  unangesehen  habend  die  unnsern  sich  übel  gehalten  etc.,  sind  die 
unnseren  gantz  nit  gestendig;  zu  dem  es  seltzam  ze  hören  ist,  dan 
die  im  Melibach  sind  bekandtlich,  das  die  unsern  zu  inen  nit  geschworen, 
darusz  zu  erlernen,  das  s\'  den  unnsern   dhein  eyd  nachlassen  können. 

40  Der  herschafft  eid,  bj'  dem  der  fr\-  vogt  die  unnsern  zu  inen  gen  Butken 


54  ij^S  Mars  12.  Nr.  65. 

getrungen,  ist  in  der  uffrurgen  pursame  gewalt  nit  gestanden,  unsern 
angehorigen  denselbigen  abzethund,  wie  ouch  der  herschafft  cid  by 
den  unnsern  noch  uff  disen  tag  by  crefften  unnd  wirden,  dann  die 
unnsern  jenach  dhein  andern  thun  dorffen.  Deszhalb  die  unnsern  nit 
usz  nachlaszung  eidespflicht  von  den  im  Melibach,  sonder  uff  unser  5 
abvorderen  gestracks  zu  Bücken  abzogen.  Es  sind  ouch  die  unnsern 
nit  lenger  dan  blosz  als  s}'  by  dem  eyde,  der  herschafft  gethon,  gon 
Bücken  ervorderet,  ubernacht  daselbst  pliben,  aber  dheinen  schaden 
da  gethan,  dann  das  sy  die  nacht  an  selbigem  ort  gessen  unnd  truncken, 
sunst  nutzit  genomen  unnd  sich  der  uffrurischen  verner  nit  beladen,  10 
wellichs  darb)'  ze  vermercken,  das  die  unnsern  an  dem  gut,  so  die  im 
Melibach  zu  Butckenn  verbutet,  gantz  dheinen  theyl  empfangen,  da  fry- 
lich  die  unsern,  wo  sy  in  der  uffrur  mit  denen  im  Melibach  begriffen, 
nit  uszgeschlossen,  sonder  billich  irn  the3'l  von  dem  gebuttetten  gut 
empfangen  heften.  15 

Diewyl  nun  die  unsern,  in  der  herschafft  gesessen,  zu  der  uff- 
rürigen  pursame  nit  geschworen,  sonder  durch  den  fryen  vogt  by  den 
eiden,  damit  die  unsern  der  herschafft  verwandth,  gen  Butken  ze 
ziehen  getrungen,  nit  me  dan  ubernacht  daselbst  gsin  unnd  mornds 
uff  unser  ervordern  gestracks  gehorsamlich  abzogen,  des  verbuttetten  20 
guts  weder  theyl  nach  gemein  gehept,  so  können  wir  nit  befinden, 
das  die  unsern  nach  besag  des  Offenburgischen  vertragks  den  uffrürigen 
iren  costen  ze  tragen  verhelffen  schuldig  sin  sollen,  sonder  möchten 
wir  unnd  die  unnsern  unns  nit  unbillich  ab  der  herschafft  amptlutten, 
underthanen  unnd  angehorigen  erclagen,  das  sy  die  unnsern  by  der  25 
herschattt  eide,  wollichs  inn  nit  zugestanden,  gon  Bücken  unnd  andere 
end  ervordert.  Deszhalb  nachmals  unnser  fruntlichs  begern,  ir  wollend 
die  im  Alelybach  irs  furnemens  gegen  den  unnsern  abzestan  vermögen 
unnd  umb  das,  das  die  im  Melibach  die  unnsern  by  der  eidespflicht 
(wie  sy  selbs  bekennen)  gen  Bücken  getrungen,  wie  ir  inhalt  vor-  3° 
gemelten  Offenburgischen  vertragks  ze  thund  wol  wussend,  gegen  dem- 
selben handien,  damit  die  unnsern,  denen  wir  anheimsch  ze  pliben, 
den  kunfttigen  rechtsttag  nach  judica  on  wittern  unsern  bescheid  nit 
ze  besuchen,  bevolhen,  durch  deren  im  Melibach  Verhandlung,  die  sy 
zu  Bücken  begangen,  nit  zu  costen  komen;  wann  dan  von  Igligen  und  35 
Olspergs  wegen  nachmaln  bericht  ze  geben  von  nötten,  werden  die 
unsern  ouch  thun,  aber  in  disen   handel  nit  flechten. 

Sodann  die  unnsern  zu  Ougst  gesessen  betreffen,  denen  ein  gliche 
tagsatzung  zukommen,  geben  wir  uch  solchen  bericht:    Das  under  den 
unnsern   zu  Ougst,  wie    uns   dieselben   berichten,    nit  me  dan  ein  man   4° 
uff  glich  ervordern,   [ivie]  obstat,    zu   den  uffrürigen  gezogen,  darumb 


Nr.  66.  1 528  März   12.  55 

wir  selbiger  zytt  der  pursame  zugeschriben  unnd  ernstlich  begcrt,  das 
sy  die  unnserii  ruwig  lassen  weiten,  das  sy  denocht  nit  gethan,  son- 
ders über  söllichs  ettliche  mit  nianeii  und  trowen  mit  inen  gen  Butken 
zu  ziehen  getrengt,    die  doch,  wie   vorgemelt,    uft'   unser  abmanen    ge- 

5   horsamlich   wider  abzogen;    deszhalb  wir  den    unsern  von  Ougst,  glich 
wie  denen  von  Mägden,    anheimsch  ze  pliben  bevolhen. 

Uwer  lieb  und  gunst  abermals  bittende,  mit  denen  im  Melibach, 
wie  vor  begert,  ze  handien,  darunder  unnser  armen  lütten  Unschuld, 
darzü,    wie    gnedigklich  wir  mit    der    herschafft    luten,    under  unns  ge- 

10  sessen,  als  die  für  unnser  statt  gezogen,  gehandlet,  bedenken  unnd  uch 
unnserm  vertruwen  nach,  damit  unser  arme  lut  des  begerten  costens 
unersucht  pliben,  bewisen,  das  wellen  wir  gern  verdienen...  Datum 
donstags  den  xii,  tag  martii  anno  etc.  xxviii. 

E?äwiirf.    Si.-A.  Basel,  Mtsiiven  A  2g,  hl.  iig.   —    Kopie  ebenda.   Po- 

15  liüsches  M 4,  2,   bl.  2J0.  —  Regest:  Strickler  bd.  I,   nr.ig22. 

66.  1528  März  12. 

Adelberg  Meyger,  burgermeister  unnd  rath  der  stat  Basel,  an 
Philippen,  bischoven  zu  Basel. 

Demnach    wir    usz    christenlichem    genuit    zu    furderung    der    eere 

20  gottes,  ouch  umb  ptlantzung  bruderlicher  liebe,  fridens  unnd  einigkeyt 
willen,  wie  dann  christenlicher  oberkeyt  wol  geburt,  hingeflossener  zyt 
biligend  mandat  '),  wie  das  gottlich  wort  gepredigt  werden  solle 
wysende.  uszgan,  das  allen  predicanten  in  unnser  statt  unnd  landschafft 
mit  ernstlichem  bevelhe,  dem  also  zu  geleben  unnd  statt  ze  thund,  uber- 

25  antworten  lassen  uimd  dheins  gewussern  versehen,  dann  es  werc  solchem 
gelebt,  so  kiuii])t  unns  doch  taglich  für  unnd  wirdet  b\'  unnsern  ge- 
meinden-) öffentlich  gerett,  das  der  predicant  im  thumstifft')  angeregtem 
mandatt  (als  wir  achten  mochten^)  vilicht  der  ursach  nit  gelebe,  das 
er  von  u.  f.  g.  unnd    deren    cappittel    zu   predicanten    angenomen,  von 

30  unns  nit  dahin  verordnet  sye.  Diewyl  aber,  gnediger  herr,  von  solchem 
vil  unradths  erwachsen  mocht,  da  wir  doch  ungezwivelt,  es  sye  u.  f.  g. 
nit  minder  dann  wir,  was  zu  friden  unnd  einigkeyt  diene,  ze  furdern 
gnedigs  willens,  so  habend  u.  f.  g.  wir  solches  im  besten  anzoigen  wollen, 
u  f.  g.  zu  dem  höchsten  bittende,  das  sy  unns    unnd  gemeiner  unnser 

35   burgerschafft  zu  gut  unnd  wolfart  umb  frydens  willen  bedachtem  herren 


66.    ')   Dtm  schreihen  ist  das  mandat  vom  mailjuni  IJiJ  ('"gl-  tf.  A".  A.  bä.  I,    nr.  tjl) 
in  der  redaklion  A  beigebundtn. 

-)  Die  fassung  des  enlwurfs  lautet  by  unnser  gemeinde. 
')   Im  enlwurf  folgt  durchstrichen  sampt  sinen  mithefften. 
♦o  *)   Der  passus  in  der  klammer  fehlt  im  komept. 


56  152S  März  14.  Nr.  67. 

predicanten  ernstlichen  scliriben  unndbevelhen  wolle,  das  er  sich  in  sinem 
predigen  berurten  mandats  halte,  dem  gelebe  unnd  sich  darinn  nit 
ungehorsam  erzeige,  damit  unns  nut  arges  von  sinem  predigen  erwachse. 
...Datum  donstags  den  xii.  tag  martii  anno  etc.  xxviii. 

Original.     Si.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv  bd.  XVII,  >ir.  14  a.   —  5 

Entwurf  ebenda,  Missiven  A  2g,  bl.  120  v. 

67.  1528  März  14. 

Ziveites  ratsmandat  gegen  die  widertäufer '). 

Wir,    Adeiberg    Meyer,    burgermeister    und    der    ratth    der   statt 
Basel,  enbietten  allen   unnd  yeden  unsern  burgern,  amptlüten,  vögten,    10 
hindersessen,  auch  allen  andren,    geistlichen  unnd  weltlichen,    in  unser 
statt  Basel  unnd  zugehörigen  landschafftten  wonhafft,  unseren  grusz  und 
gunst  unnd  fügen  üch  hieby  zu  vernemmen,  das  wir  (glich  wie  hievor 
auch  beschähen)  usz  christlichem  gemüt,   so  wir  zu  pflantzung  bruder- 
licher liebe  und  gemeynem  friden  tragend,  mitt  hocheni  ernst  zu  hertzen    15 
genommen,    erwegen   unnd   betrachtet  haben  die  merckliche  spalttung 
und    trennung,    die   sich  by  disen  geferlichen  zytten    durch  die  wider- 
teuffer  dergestalten  zutragt,  das  iro  etliche,  die  das  zeichen  christlicher 
widergeburt,   wie  dann  von  zytten  der  apostell  an  biszhar  christenlich 
gebrucht,  in  irer  jugent  angenomen,  sich  desz  nit  settigen,  sonder  yetzt  20 
auch  in  irem  alter  usz  dorechtem  won  widerumb  tauften  lassen;  darvon 
dann    erwachst,    das  etliche  ire  junge  kinder    fürehin  durch  den  usser- 
lichen    tauff  dem  christenlichen  volck    nit  zuzezelen,    sonder   inen    be- 
rurten   tauff  bisz    uff  ir  volkomen  verstendig   alter  wider  christenliche 
liebe    und   fryheit  vorzehalten  vermeynend,    dardurch  dann    christliche   25 
liebe  (die  uns  doch  Christus,  unser  säligmacher,  so  ernstlich  bevolhen), 
zu    dem    höchsten    geletzt     unnd    getrent    würdet.    Deszhalb    wir    umb 
pflantzung  unnd  erhaltung  christenlicher  liebe,    fridens   unnd  eynigkeit 
willen  mitt  gütter  vorbetrachtung  einhelengklich  erkand  unnd  wollend, 
das  hinfür  niemants,  er  syge  geystlich  oder  weltlich,  edel  oder  unedel,   30 
W3^b    oder  man,    die  zuvor  in  irer  jugent    getäufft  werend,    sich  wider 
tauften,    sonder,    das  sy  in  irer  jugent   geteüfft   sind,   settigen   lassend, 
aber    mit    allem    ernst    darnach  strebend,    das  sy  in   erneüwerung  des 

67.  ')  Die  vorlagt  zu  dies  ein  mandat  bildet  das  mandat  vom  6.  Juli  l^iy  (siehe  B,  R.  A. 
bd.  II,  nr.  68i),  mit  dem  es  weitgehend  i'ibereinstimml ;  eine  wisentliche  inhaltliche  ab-  35 
weichung  bilden  die  am  Schlüsse  des  mandates  genauer  festgelegten  strafen.  Die  hand- 
schriftliche vorläge  dieses  mandats  liegt  in  Ratsbuch  B  4,  bl.  26  vor,  wo  der  neue  text  in 
den  alten  des  vorhergehenden  Jahres  hineinkorrigiert  worden  ist.  Außerdem  enthält  das 
Ratsbuch  B  6,  bl.  ao  eine  kopie  aus  der  zeit  nach  IJS9,  dii  ""f  d""  handschriftlichen  ent- 
würfe und  nicht  auf  dem  offiziellen  druck  beruht.  Unserer  wiedergäbe  liegt  der  original-  4° 
druck  vom  14.  man  ijaS  zu  gründe. 


Nr.  68.  1528  Mars  14.  57 

läbens  den  innerlichen  tauff,  so  da  beschicht    im    geist    unnd  für  gott- 
licher liebe,  durch  die  barmhertziokeit  gottes  erlangen. 

Wir  wollend  auch,  das  alle  junge  kinder  turthin,   wie  biszhar  be- 

schähen,  getcuüt  unnd  durch  das  bad  der  widergeburt  zu   dem  christ- 

5   lichem  volck  ingeschriben  werdend,  uff  das  der  Verzug  des  tauffs  unsern 

nechsten    nit   ergerlich    und    zu    Verletzung    bruderliche  (!)    liebe   unnd 

einigkeit  dienlich  sye. 

Hieby  habend  wir  wyther  erkant  unnd  wollend,  das  hinfür  nie- 
mants  meer,    wrider  inn  nach  vor  der  statt,  zu  holtz  nach  zu  veld,  wie 

10  dann  biszhar  beschähen.  an  kein  winckelpredigen  gange,  nach  sich 
sollicher  unberufftcn  predigern,  von  denen  die  sect  unnd  rottung  des 
widertauffs,  ungehorsame  unnd  Verachtung  der  oberkeyt  wider  den 
bevelch  gottlicher  geschrifft  harkunipt,  nützet  belade,  sy  nit  höre,  sonder 
mit   verkündung    des    gottlichen    worts    in    offnen    kilchen    by    anderen 

15  christlichen  gemeynden  \ernugen  lasse.  Dann  wollche  die  syn,  so  sich 
über  dises  unser  verbott  hinfür  des  widertauffs  wytther  beladen  unnd 
sich  in  irem  alter  widerumb  tauffen  oder  ire  junge  kinder  wider  christen- 
liche  liebe  unnd  fryheit  bitz  in  ir  verstendig  alter  ungetaufft  behalten 
oder  vermelte  winckelpredigen  sell:)s  thun  oder  zuhören  oder  die  per- 

20  sonen,  die  sollichs  thetten,  behusen  oder  underschleyff  geben  werden, 
die  alle,  nemlich  die  widerteüffer,  so  von  irer  irtung  nit  abstan,  sonder 
darinn  verharrend,  wollend  wir  gestracks  in  gefenck'nüsz  annemen  lassen, 
darzu  an  irem  Ivb  unnd  gutt  hertengklich,  unnd  die,  so  solche  behusen 
oder  underschleyff  geben,  yedesmal  umb  fünff  pfund-)  straffen  und  hicr- 

25  innen  niemants  verschonen.  Desz  wysz  sich  mengklich  zu  richten  unnd 
vor  schaden  zu  verhütten.  Geben  und  beschähen  uff  sampstag  den 
XMii.  tag  märtzens  anno  etc.  mdxxviu. 

Gedr.  matidal.   Sl.-A.  Basel,  Mandate?isammlung. 

68.  1528  März  14. 

30  Basel  an  Burckhart  Hugen,  . . .  schulthessen  zu  Liestall'). 

Wir.  Adelberg  Meyger,  befehlen  dir,  das  du  alle  die,  so  sant 
Catharinenpfrundlin  zu  Liestall  schuldig,  deszglichen  die  gotzhuspflegere 
zu  Liestall  sampt  dem  schnider  von  Gybenach,  Benedict  Susz  unnd 
Gorius    Wabern    bescheidest,    das    sy    alle    uff   zinstag    in    den    nechst 

35  körnenden  osterfyrtagen  zu  Liestall  erschinend,  da  wollend  wir  einen 
unnsern  rathsfrund  ouch  dahin  verordnen,  der  mit  dir  ir  aller  schuld 
unnd  handlung  rechnung  von  inen  uffnemmen  unnd  darunder,  wie  sich 

67.  *)    Im    handsehrifilichen    entwurft  folgt   hier   der  passus   unnd   die,  so   bedacht 
winckelpredigen  hören,  alle  mal  umb  ein  pfund  .  .  . 
40  68.   ')   Vgl.  B.  R.  A.  bd.  111,  nr.  2. 

Baster  Reformationsakten,  111.  g 


58  1328  März  14  —  16.  Nr.  6g — yo. 

gepürt,  handien  wirdeth.  Wir  wollend  ouch,  das  du  allen  unnd  jeden 
vögten,  die  wittvven  oder  wej'ssen  als  furmunder  unnd  pflegere  ver- 
ordnet sind  oder  werdend,  gebiettest,  das  sy  iren  vogtwyb  unnd  -kinden 
in  b^'sin  derselben  frunden  jedes  jars  ein  mal  erbare  rechnung  geben, 
damit  die  wittwen  unnd  weysen  sampt  iren  frunden,  was  des  zyttlichen  5 
gutz  halben  gehandlet,  ouch  ob  es  von  nötten,  die  oberkeyt  dess 
wussen   trage,   sich  vor  kunfftigem  schaden  megen  bewaren. 

Furer  bevelhend  wir  dir,  ernstlich  gebietende,  das  du  allen  unnd 
jeden  mullern,  darzu  iren  wybern  unnd  knechten  by  geschwornen  eiden 
gebietest,  das  sy  dheinem  zu  Liestall  das  mel,  wann  sy  inen  malen,  10 
heinifurend,  es  habe  dann  vor  unnd  ee  der,  so  zu  malen  geben,  mit 
bezalung  desz  umbgelts  das  warzeichen  geloszt  unnd  dasselbig  dem 
muller  überantwortet.  Wölcher  das  übertritt,  den  wollen  wir  nach  sinem 
verschulden  straffen.  Unnd  damit  disem  dester  stattlicher  gelebt,  so 
sollen  alle  mullerknecht,  so  bald  sy  zu  iren  meistern  körnend,  ouch  15 
dannethin  zum  jar,  glich  wie  die  meistere,  dises  zu  halten  schweren . . . 

Zeletzt  so  haben  wir  dem  muller  von  Ziffen  bevolhen,  das  er  dir 
des  Stören  zinsz  gen  Liestall  überantworten  solle;  den  wellest  von  ime 
empfangen  unnd  zu  kunfftigen  tagen  rechnung  darumb  thun...  Datum 
sampstags  den  xiiii.  tag  merzens  anno  etc.  xxviii.  20 

Entwurf.    Si.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,   bl.  I22. 

69.  1528  März  14. 
Aus  den  tvochenausgaben  sambstags  vor  oculi. 

Senndbrieff:  Item  x  ß  gönn  Ennszheim;  item  v  ß  daselbs  wartgelt. 
—  Item  X  ß  gönn   Brountrut.    —  Item   ir  ß  gönn  Oberwiler  unnd  Ther-    25 
wyler. 

Item  1  Ib  xiii  ß  im  d  von  ii'^  mandaten  der  widertouffernn  halb 
zu  trucken. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  pij. 

70.  1328  März  16.    30 
Kun.   mt.   zu  Hungern    und  Boheim   etc.  Statthalter,   regenten  und 

rate  inn  obern  Elsasz  an  burgermeister  und  rat  der  statt  Basel. 

Wir  haben  ewer  schreiben,  so  ir  uns  der  ewern  halben  zu  Mackten 
und  zu  Äugst  gesessen,  welche  inn  der  vergangnen  peurischen  em- 
porung  auch  uffrürig  gewesen  sein,  zu  antwort  und  bericht  der  sachen  35 
zugesandt,  nach  der  lenge  alles  innhalts  vernomen,  unnd  dweil  die 
parthyen  uff  das  nechstkunfftig  hoffgericht  widerumben  für  uns  zu  recht 
vertagt  sein,  so  mögen  ir  oder  die  ewern,  zu  Mackten  und  Äugst  ge- 
sessen, die  meynung,  so  ir  uns  jetzt  zugeschriben,    zu   denselben  hoff- 


Nr.  J1—7S-  15^^  März  2t — jo.  59 

gerichts  tagen  gerichtlichen  fürwenden.  So  aber  ir  oder  die  ewern 
dasselbig  (des  wir  uns  doch  nit  versehen)  nit  thiin,  so  wollen  wir  das 
obgemelt  ewer  schreiben  den  undertanen  im  Mclcbach,  als  den  clagern, 
so  sy  zu  den  obberürten  hoffgerichts  tagen  crschynen  werden,  fiir- 
5  halten,  die  daruff  auch  hören  und  vernemen  und  demnach  handeln, 
was  recht  sein,  sich  auch  nach  gelegenheit  und  gestaltsame  der  sachen 
gepuren  wurdet,  welches  wir  euch,  des  ein  wussen  und  gemelter  ewer 
undertanen  halben  darnach  zurichten  haben,  guter  freintlicher  me\'nung 
und  im  besten  nit  verhalten  wollen.  Datum  Ensisheim  den  xvi.  tag 
10   martii  anno  etc.  xw!!!". 

Original,   unier.ichrieben  Sigmund   von  Valckenslain,    fryherr,  sst.  u/id 
N.    Babst,   cantzler.    Si.-A.  Basel,  Polnisches  M  4,  2,   bl.  2-J2. 

71.  1528  März  21. 
Aus  den  woclieneinnalunen  sampstags  vor  letare. 

15  Item  X  Ib  empfanngenn  vonn   Martin  vonn  Seltz,  darumb  er  dann 

vonn  minenn   hernn  den  raten  gestrafft  ist. 
St.-A.  Basel,   Finanz  F  ll,  s.  Sj^. 

72.  fS^^  März  21. 
Aus  den  Wochenausgaben  sampstags  vor  letare. 

20  Senndbrieff:  Item  v  ß  wartgelt  zu  Brountrut.  —  Item  i  Ib  unnder 

zwurnt   gönn    Ennszheim;    item  vii^  ß    daselbs  wartgelt.  —    Item  im  B 
gönn  Pfyrt.  —  Item  xvi  ß  inn  die  empter. 
Sl.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  QIQ. 

73.  1^28  März  28. 
25             Aus  den  zuocheneinnahmen  sambstags  nach   letare. 

Item  X  Ib  empfanngenn  vonn  Wolff  Gersternn,    darumb    er  vonn 
minenn  hernn  den  raten  kriegs  halb  gstrafft  ist. 
SL-A.  Basel,   Finanz  F  II,  s.  J57. 

74.  1^28  März  28. 
30             Aus  den  tiwclienausgaben  sampstags  nach  letare. 

Senndbrieff:  Item   vi  ß  gönn  Varnnsperg.  —    Item  i  ß  gönn  Mun- 
chennstein. 

Item  X  ß  gebenn  umb   11  getter  für  die  capell  uff  der  RinbrucWenn. 
Si.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  Q2I. 


,    35  75.  Is^S  März  30. 

Statthalter  [des  bürgermeistertums  der  Stadt  Basel]  an  den  bischoff 
von  Basel. 


60  1^28  März  jo—jr.  Nr.  76—77. 

Das  schribenn,  so  e.  f.  g.  der  gutlichenn  tagsatzung  halb  zvvuschenn 
derselben  e.  f.  g.  unnd  unns  schwebennd  unnd  das  der  wolgeporn  her 
Hanns  Jacob,  fryher  zu  Mersperg  und  Bcffort,  landvogt  inn  Unnder- 
Ellsasz  etc.  uft  die  konnfftige  palmwochen  hie  obenn  ze  sin  vermeine, 
desglichenn  von  wegen  des  holtzzolls,  so  die  vonn  Louffen  e.  f.  g.  ab-  5 
zebrechenn  unnderstanndenn,  unns  getan,  haben  wir  sampt  angeheftter 
beger  vernomen;  geben  daruff  e.  f.  g.  fruntiicher  meynung  ze  erkennen, 
das  wir  also  gmeltz  hernn  Hanns  Jacoben,  fryhern  etc.,  zükunfft  lut 
sins  getannen  scliribenns  erwarten  wöllenn.  Unnd  diewil  wir  inn  zu- 
versehelicher  hoffnung  die  angeregten  irtungen,  zwuschen  e.  f.  g.  unnd  10 
unns  sich  haltennd,  werdend  nun  me,  so  bald  bstimpter  her  Hanns 
Jacob  ankunfftig  wurt,  mit  gutlicher  hanndlung  für  ougenn  gnomenn, 
unnd  dann  die  vonn  Louffen  den  bstimpten  holtzzoll  auch  für  spennig 
achtenn,  mochten  wir  e.  f.  g.  früntlich  pitten,  sy  woUi  solchenn  artickel 
des  holtzzols  halb  diser  zit  b}'  anndernn  gutlichenn  inn  ruw  anstan  15 
lassenn,  der  kunfftigen  gutlichenn  hanndlung  darunder  erwarten  und 
mitler  zit  deshalb  gegenn  gedachten  vonn  Louffen  nutzit  unfruntlichs 
fürnemen  lassenn  .  .  .    Datum  den  xxx.  marcii  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  174  v. 

lii.  i§28  März  jo.   20 

Aus  dem  brief  des  Mathisz  Pfarrer  von  Strassburg  ab  dem  reichs- 
tag  zu  Speyer  an  Petter  Büczen,  stattschryber  zu  Stroszbürg. 

Wytter,  so  gott  ein  geschrey  hye  usz,  wie  die  von  Baszeil  wellent 
ettlichen  im  Sünckow  und  Briszgow  mytt  lyb  und  gütt  berotten  und 
beholffen  sinn,  so  sie  desz  ewangalium  parthey  wellen  sin;  wiewol  wir  25 
achten  und  glöuben,  dasz  nicz  an  der  sachen  sie,  jedoch  würrtt  esz  von 
den  beszen  (so  nitt  andersz  begeren,  wan  hör  uff  hör*)  zu  richten)  in 
die  fürsten  gebildet...  Datum  uff  zinstag  noch  dem  osterdag  im  29  jor. 
Stadt-A.  Strassburg  AA,  nr.  40g.  —  Druck:  Polit.  Correspotidenz 
bd.  I,  nr.  ^70.  30 

77.  1328  März  31. 

Adelberg   Meiger,    burgermeister,    unnd    rat    der   statt   Basell   an 
Schultheis  unnd   rat  der  statt  Bernn 

Wir  sind  ganntz  zwivels  onn,  üch  sig  offennbar,  tragenn  ouch  des 
gut    wissenn,    das    wir    vonn    wegenn    der    castvogty    unnsers    gotzhus   35 
Schönntal  dy  pfrund  zu  Arwangen  nach  altem  harkomenn  unnd  grech- 
tigkeit,   so   ein   priester   derselbenn    pfrund    mit    tod  verscheiden,    das 

76.  V  ^"  ^ifck  die  irrtümliche  lesung  her  uf  her.  Unsere  lesung  wird  belegt  durch 
Grimm,   Wörterbuch    [V,  2,  sp.  t6. 


Nr.  7<?.  1328  April  4.  61 

dann   wir  sampt  uch  einenn   umb  den  anndern  sin  lebennlang  dahin  be- 
stätigen mögen  '),  wie  wir  dann   den  yetzigenn  daiiin  bestätet  unnd  im 
glichenn  habenn,  demnoch  die  lyhung  an  unnsgewesenn,  durch  wcichenn 
unns  anlangt: 
5  Demnach   unnd  ir  der  pristern  halb  inn  uwer  oberkeit  ein  Ordnung 

usgann,  die  ouch  im  sagenn  lassenn.  nämlich  das  er  hinfur  der  mesz 
halb  Stillstann,  die  nit  mer  habenn,  aber  das  gotzwort  darfur  verkünden 
soll,  da  er  sich,  das  er  desselbigenn  siner  red  halb  nit  gschickt,  ennt- 
schuldigt,  darby,  so  er  dasselbig  nit  thun,  im  die  ptViind  abgestrickt 
10  sin  sölli.  verstenndigt  etc.  Diewyl  nun  . .  wir  den  priester  inn  craftt 
und  vermog  harprachter  grechtigkeit  glichenn,  inne  sin  lebennlang  ut'f 
solliche  pfrund,  als  wir  desz  macht  gehept,  bestätet,  w^ir  üch  fruntlich 
pitten,  ir  wollennd.  als  wir  uns  des  genntzlich  unabschlaglich  zu  üch 
vertröstenn,  \erm6g  harprachter  grechtigkeit  gerurtenn  armenn  priester 
15  unnd  alle  anndere,  so  wir  hinfur  (nochdem  die  lyhung  wider  an  unns 
reichenn)  dahin  ordnenn  mochtenn,  uff  sollicher  pfrund  unnd  deren 
niessung  blibenn  loszenn,  s\'  vonn  der  pfrund  und  deren  nicssung  nit 
tringenn.  Ob  aber  üch,  das  megemelter  priester  mesz  habenn  solt. 
nit  gemeint,  dem  wir  ouch  nit  zewider  sin  wollenn,  ime  doch  nütdester- 
20  weniger  die  nutzung  vermalter  pfrund  verv^olgenn  unnd  gedyhen  lassenn  . . . 
Datum  den  leisten  marcii  anno  etc.  xxviii. 

Origitial.  St.- A.Bern,  Baselbuch  A,  bl.  J33.  —  Der  stark  durchkorrigierte 
etitwurf  beßtidet  sich  St.-A.  Basel,  Missiveti  A  2S,  bl.  IJS  v.  unter  dem 
datum  den   xxvi''^'»  marcii  anno  etc.   xxviii,   unterschrieben  Statthalter 
25  des  bürgermeistertums  der  stadt  Basel. 

78.  152S  April  4. 

Schultheis  und  rat  zu  Bern  an  Basell. 

Auf  euer  ^nissive  vom  j/.  märz  1 528  teilen  7vir  euch  mit,  das  wir 
uch  in  der  besatzung  unnd  an  der  collatur,   wie  ir  die  biszhar  gehebt, 

30  dheins  wegs')  ze  hindren  understanden,  das  wir  aber  einen  pfarrer  in 
unnsern  oberkeithen  gedulden  können...,  der  unnsern  Ordnungen  nitt 
geläbe,  well  unns  nitt  gemeint  noch  glägen  sin.  Darum  ir  gedachtem 
priester,  den  ir  uff  solliche  pfrund  (alls  ir  schriben)  bestätigett  haben, 
Süllichs  fürhallten   mögen;  dann  ir  selbs  woll  gedencken  mögen,  das  ein 

35   pfarrer  nit  allein  mesz  halten,  sonders  vyl  mer  sinen  vcrtruwten  schafflin 

77.  ')  Im  entwurf  folgt  durchstrichen  unnd  so  derjhenn,  so  ir  also  hestStet,  tödlich 
verplichen,  das  dann  wir,  glicher  m.ist  wie  ir  ouch,  einen  sinenn  lebenn  lang  dahin  ze 
seUenn  gwalt  ghept,  als  wir  ouch  einenn  gmellz  Schonntaler  ordenns,  nochdem  die  lyhung 
ann  unns  gwesenn  und  inn  krafft  derselbigenn  verganngner  jarenn  dabin   geordnet,  da  aber 

40    yetzt  unns  durch  denselbenn 

78.  'j  eventiitll  wys  zu  lesen. 


62  152S  April  4—7.  Nr.  79—80. 

das  wort  gottes  truwlich  furlegen  und  damitt  weiden  soll.  So  er  nun 
(als  er  sich  selbs  bekenndt)  der  red  halb  das  gotzwort  zu  verkünden 
untogennlich,  unnd  aber  dheins  bedorffen,  der  mesz  hallte,  pitten  wir  uch, 
die  unnsern  zu  Arwangen  mitt  sollichem  priester  nit  ze  beladen,  sonnders 
einen  geben,  der  inen  im  wort  gottes  nach  vermag  unnsers  mandats  5 
vorstände,  oder  sojern  ihr  doch  auf  dessen  bleiben  besteht,  so  lassett 
wir  dies  zu,  sofern  er  auf  seine  kosten  einen  ander?i  priester,  der  alle 
unsere  bedingiaigen  erfüllt,  bei  sich  halte...  Datum  im  aprilis  anno 
etc.  xxviii". 

E7itwurf.    St.-A.    Bern,    Deutsch    Missiven    Q,  fol.   Sjo.     —     Druck:    10 

Berner  Ref .-Akten  tir.  1604. 

79.  1528  April  4. 
Aus  den  wockenausgaben  sampstags  vor  palmarum. 
Ratscosten:    Item  vi  Ib  v  ß   umb  xxv  Ib  wachs  am   karfrytag  zum 

grab  uff  Burg.  '5 

Bottennzerung:  Item  xxxvii  Ib  im  ß  vi  d  habenn  her  Adelberg 
Meyer,  burgermeister,  unnd  Joder  Brand  uff  tag  Lutzern  verzert  . .  . 
unnd  umb  den  abscheid  usgebenn. 

Senndbrieff:   Item   vi  ß  gönn  Varnsperg.  —  Item  x  ß  gönn  Broun- 
trut.   —  Item  11  ß  gönn    Benncken.  —  Item    im  ß   gönn  Pfirt.  —  Item  20 
xviii  ß  gönn  Bernn. 

Schennckwin:  Item  xiii   ß  im  d  venrich  Dittlinger  von  Bern. 

St.-A.  Basel,  Fitiatiz  G  14,  s.  924. 

80.  IJ28  April  7. 
Philipps,  von  gotts  gnaden  bischove  zu  Basel,  an  burgermeyster  25 

und  radt  der  statt  Basel. 

Gestrigen  tags  hat  uns  unser  gut  freundt,  herr  Hans  Jacob,  fry- 
herr  zu  Morspurg  und  Beffort  etc.,  verstendigen  laszen,  wa  nit  in  der 
wuchen  quasimodo  in  handlung,  euch  wol  wissen,  zwüschen  uns  und 
euch  gehandlet  mog  werden,  darby  dann  er,  als  ein  zusatz,  ernempt,  3° 
wisse  er  anderer  siner  geschefften  halb  darnach  khein  gewisse  stund 
noch  tag  etc.  Dwyl  dann  uns  mergklich  und  vil  daran  gelegen,  ouch 
der  stillstand  uns  und  unsern  armen  lüten  zu  unverkieszlichem  nach- 
theil re3'cht,  wolte  uns  gefallen,  sontags  quasimodo  abents  mit  unsern 
zusetzen  zu  erschinen,  morndrigs  ze  handlenn.  Ist  daruff  unser  frünt-  35 
lieh  beger,  euch  solchen  tag  ouch  wollen  gefallen  laszen,  damitt  und 
wir  beidersitz  der  sach  halben  einmal  zu  bessern!  rüwen  khomen. 
.  .  .  Datum  Pourntrut  zinstags  nach  palmarum  anno  etc.  xxviu". 

Original.     St.-A.   Basel,   Bistum  Basel  A  I. 


Nr.  Si  —  8^.  1528  April  7.  63 

81.  1528  Apnl  7. 
Adeiberg  Meyger,  bürgemeister  der  Stadt  Basel,  an  Mulhusenn. 
Demnach,  wie  ir  \s  yszenn,  dyser  zeit  seltzam   unnd  scinvere  Icuff 

vor  ougen  unnd  allenthalben  kriegsleut.  so  zu  rosz  unnd  tus  angnomen 
5  werden,  unnd  das  regiment  Enszheim  in  dyser  lands  art  menglich  nit 
hinweg  ze  ziehenn,  sonnder  sich  gerust  anheiniisch  zu  enthalten,  ver- 
manen,  desglichen  so  ist  etlichen  verordneten  buchszenmeistern  das 
grosz  geschutz  (wie  wir  des  eygentlich  bericht)  zuzerichten  befolhen, 
unnd  dan  niemans,  wo  dyse  rustung  und  zugk  hin  dienen.  w\'szen   mag, 

10  villicht  an  ein  ort  angezeugt  unnd  an  das  ander  gebrucht  wurd.  unnd 
wywol  unser  erachtung  solches  nit  w\der  ein  EytgnoschatTt  oder  unns 
angesechen,  jedoch  dwyl  nichts  zu  verachten,  wir  uch  gar  fruntlich 
bitten  wellen,  uch  (als  wol  als  gmeiner  unnser  EytgnoschatTt  und 
unns   zu  gut)    uwere  treuwe    unnd  vlyszige    erfarung    (glichergstalt  wir 

IS  euch  thun  wellen),  wo  solliche  rustung  sich  hinlenden  haben  und  unns, 
wes  ir  uch  in  sollichem  erkanden,  so  tag,  so  nacht,  furer  dornoch  haben 
ze  gerichten,  unverlengt  zu  schriben . . .  Datum  den  vii.  aprilis  anno 
etc.  xxviii. 

Entwurf.     St.-A.   Basel,  Missiven  A  28,  bl.  TJJ  v.  —  Druck  (»ach  dan 

20  original  im   Stadt- A.  von  Mülhausen) :    Cartulaire   de   Mulhouse  bd.  V, 

nr.  2206.   —     Regest:  Strickler  bd.  I,   nr.  194"/. 

82.  1528  April  7. 
Basel  an  den  Schultheis  zu  Liestall. 

Wir,  Adelberg  Meyger,  .  .  .  fugend  dir  ze  wussen,  das  wir  Caspar 

25   Heinrich,    den  Schumacher,  zu    Liestall    gesessen,  deszglichen  Heinrich 

Othlin,    den    brottbecken  von    Rinfelden,    bed  widertouffer,  vonn  unn- 

sern  stat  unnd  lannden  verschickt,  inen  die  verbotten  haben;  unnd  die- 

will    dis    bade    erst    kurtzlich    zu  Lansen  in  Schwitzerhannsen  husz  ge- 

toufft  worden,    habendi    wir    erkondt,    das    derselb  Schwitzerhanns  die 

30  funff   pfundt,    von    wegen    das    er    dennen    unnd    andern   widertouffern 

unnderschlieft"   gegeben,    lut    unnsers  mandats  geben   solle :  die  wellest 

du    gestracks    on  verzieche  von  ime  inbringen,  unnd  ob  sich  gefugen, 

das  die  obgemelten  widertouffere  nachmaln  on  unnsern  willenn  wider  gen 

Liestall  kumen  wurden,  alsdan  solt  du  s)-  gefenngklich  annemen  unnd 

35   unns  wider  zuschicken...    Datum  zinstags  noch  palmarum  anno  xxviii. 

Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  2^,  bl.  12.^  v. 

83.  1528  April  7. 
Urfehde:  Claus  Vogtlin,   von  Bencken. 

Demnoch  die  gmein  von  Bencken  an  m.  h.  haben  lossen  langen. 


64  1528  April  7— II.  Nr.  84—85. 

das  dieselben  m.  h.  sy  weiten  vor  bezalung  des  zehenden,  dem  kilch- 
gang,  messhören  und  ander  cristenliche  Ordnung  entledigen,  frygmachen 
und  das  sy  mochten  hushalten  wie  die  von  Terwiler  etc.,  hatt  diser 
Claus  Vögtlin  inen  vor  rat  die  red  gethon  und  under  andern  Worten 
ze  jungst  geredt:  M.  h.  sollen  inen  ein  grossen  rot  sammlen  und  halten,  5 
do  wellen  sy  ir  anligen  darthun  etc.  Desshalb  inn  gefencknisz  kummen, 
aber  uft"  bitt  der  underthonen  wider  ledig  gelossen  uff  zinstag  noch 
dem  palmtag,  hat  urfehde  geschivoreti  und  das  er  hinfur  well  zinsz 
und  zehenden  geben,  ouch  all  ander  christenlich  brüch  der  kilchen  wie 
von  alter  har  trüwlich  leisten  und  helffen  volbringen,  gehorsam  sin  10 
m.  h.  inn  allen  dingen  und  die  kilchen  helffen  bessern  und  buwen, 
do  helffen  uffrecht  rechnung  geben;  doruff  ist  im  gesetzt  die  pen  des 
Schwerts,  wo  er  wider  disen  eyd  wurd  handien.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Rafsbücher  O  J,  s.  /f/. 

84.  1528  April  7.    15 
Urfehde:  Caspar  Heinrich,  der  Schumacher  von  Liestal,  und  Hein- 

rieh  Ottlin,  von  Rinfelden. 

Dise    zwen    haben   sich  lossen  widertöuffen    durch    einen,    genant 
Hans    Seckler,   dorumb    m.  h.    sy    uss    crafft    kurtz    hievor    ussgangnen 
mandats   inn    gefencknisz   geleit,    dorusz  sy  ouch  wider  ledig  gelossen  20 
uff  zinstag    noch    dem    palmtag,    und    als  s)'  nit  haben  wellen  den  eid 
schweren,  wie    denn    der  widertoiffer    meynung    ist,    das    sy  nit  sollen 
schweren  und  aber  sich  der  gehorsamkeit  berümen,  haben  m.  h.  inen 
beiden  gesagt  und  lossen  durch  herrn  Hanns  Balthenner,  den   obersten 
knecht,    b}'    derselben    ir    gehorsami    gebieten,  das   sy   gedencken  und    25 
by  mordiger  (!)  tag  zitt  sich  uss  der  statt  Basel  und  ouch  uss  m.  h.  her- 
schafft   und    landtschafft    hin    und    enweg    machen,  dorinn  s\'  sich  nun- 
hinfur    nit    sollen    finden    lossen;  dann    wo    doruber    ergriffen,    wurden 
m.  h.  mit  inen   handien  als  mit  ungehorsamen,  erlosen,  abfeiligen  und 
meyneidigen;    des   sind  sy  ernstlich  gewarnet,  sind  also  hingescheiden   30 
mit  gedult  und  willig.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher   O  J,  s.  ic^-j. 

85.  1528  April  II. 
Aus  den  zvochenausgabeti  sampstags  den  osterobent. 

Ratscosten :    Item    ix  ß  vonn    eim  gfanngnen  vonn  Liestal   har  ze   35 
füren. 

Senndbrieff:  Iterri  x  ß  gönn  Ennszheim ;   item  viij  ß  daselbs  wart- 
gelt. —  Item  X  ß  wartgelt  zu  Bernn. 

St.-A.  Basel,   Finanz  G  l/f,  s.  92  J. 


Nr.  S6.  [nach  i';28  April  13]  65 

86.  [nach  1528  April  /j.y') 

Verhör  der  bilderstürmer  zu  st.  Martin  und  zu  Augustmerfi. 

Galli,    der    hatt'ner,    ist  vonn    nidcrn  Badciin,    und,   als    man  gönn 

Dysionn    zogcnn,    hiehar    konienn.  sagt:   Hanns   Erny   hab  ime  inn  der 

5   k'ilchenn    darfonn    gsagt.    wie    sy    die    biider    sant    Martin    abbrechenn 

wöllenn,  dariitf  er,  Galli,  sagte,  er  \v\szte  es  nit,    sy  musztenn  vi!   zugs 

darzu    liabenn,    es    wer   nit    so    liederlich  zu  thun.     DarutY  sagte  Hanns 

Erny,    er    hete    ein    heebysenn    mit   im   proclit,  damit  hetenn  sy  gnug, 

und    zum    grossenn    crutz,    das    harab    zu    thünd,    hettenn  sy  das  grosz 

10  se\l,  darann  der  luchter  gehanngen,  gnomen  und  prucht,  wiewol  er, 
Galli.  gernn  gesehen,  das  man  nit  me  dann  die  zwen  vordernn  altar 
hinweg  getan,  und  die  hindern  sampt  dem  grossenn  crütz  ston  lassenn, 
so  habs  doch  Hans  Ern_\'    unnd   Hanns   Zirkel   nit  thun  wollen. 

Sodann,   als   die   predig    zu  den   .Augustinern  am  ostermentag  us- 

15  gsin.  hab  er  woUenn  heim  gon:  sagte  Jacob  Lang  zu  ime.  er  solte 
dablibenn,  es  gienng  eben  als  inn  eim  zu;  und  als  er  es  nit  gernn 
thun  wolt  und  gsagt.  sy  wuszten  nit,  wie  es  mit  dem  anndernn  gan 
wurde,  sagte  Hanns  Erny:  ,,Ey,  s)'  müssenn  ouch  dannen."  Also  er  da 
bliben,  aber  zu  sym   teil  inn  kein)   bösen  noch  einer  oberkeit  zewider 

20  bcschehen;  unnd  sy  da  gsin,  so  er  behalten  hab,  kenne  s\'  nit  all: 
Jacob  Lanng,  Marty  Ylisfeld,  Luxennhofer,  der  murer,  Jacob  Bader, 
Hanns  Zyrkel,  der  kuffer,  Simon  Held,  der  haftner,  der  alt,  Benedict 
Bart,  der  jung  Nuszboum,  Cristann  Schnider,  Steffann  Suracher,  der 
Schumacher. 

25  Hanns  Ob  vonn  Ersenn,    der    dischmacher,    ist    by    dry  jaren  hie 

gsin,  sagt:  Hanns  Zirkel,  der  kuffer,  sin  nochpur,  sy  zu  im  inn  sin  husz 
konicnn  und  anzeugt,  es  wurdenn  ir  dry,  vier  oder  mer  zusamenn 
konien.  die  gotzen  zu  sannt  Marti  h^'nweg  zu  thun,  wolt  er  zu  inen 
komen.   mocht  er  thun;   unnd  sye  er  ouch  also  zu  sannt  Marti  komen, 

50  habenn    kein    anndernn    zug    dann  ein   hebysenn  by  inenn  gehept.  das 
Hanns  Erny  pracht  hab;   und  alsz  sy  schier  verig  gsin.  were  der  sigrist 
zu    inen    inn    die    kilchenn    komenn,    nit    me    gsagt    dann:  Was  sy  da 
machten;  damit  glacht,  unnd   wider  hynweg  ganngen. 
Er  sagt,  er  sig  nit  zun  Augustinern  gsin. 

35  Hanns  Zirkell,  der  kuffer,  sagt:  Das   Hanns  Erny  soUichs  im,  wie 

sy  die  pilder  zu  sannt  Martin  hynweg  thun  wollenn,  vonn  ersten  ann- 
zeugt und  daby  gsagt,  er  wisse  woU  acht  unnd  er,  Hanns  Zirkel,  soll 
ouch    umb  dry  oder  vier   lügenn;  daruff  hab  ers  Hannsen,  dem  disch- 

86.   ')   Das  datum  trgibt  sich  daraus,  daß  im  Itxte  von  dir  predig  zu  den  Augustinern 
40    am  ostermentag,  d.  h.  dem  ij.  april,    die  rede    isl,    aus    dem    ralsmandat  vom  ij.  april,  s. 
nr.  Sy,  und  aus  der  ur/ehde  der  beteiliglen  vom  16.  april,  s.  nr.  Sg. 

Basler  Refnrm^tionsaicten,  lU.  O 


66  l'Kuh   i-;28  April  rj.J  Nr.  86. 

macher,  sinem  nadipurenn,  unnd  siinst  niemands  anzeugt;  sunst  liab 
im  zu  sim  teil  liarinn  niemands  geroten.  Als  sy  nun  die  bilden  ab- 
prochen  unnd  schier  verig  weren,  kerne  der  sigrist  zu  inenn  inn  die 
kilchen,  sagte:  Was  sy  da  machten,  er  wuszte  es  nit  zu  verantworten. 
Seyt  er,  Hanns  Zirkel,  er  wuszte  gschrifft  als  wol  als  sy,  unnd  diewil  5 
ers  wuszte,  hete  er  es  bald  verantwort:  „Es  gschicht  zur  eer  gotts 
unnd  dem  nechsten  zur  besserung."  Der  sigrist  hab  aber  inenn  nit 
geholffen,  unnd  als  s)'  gar  verig  wordenn,  habenn  sy  inn  des  sigristen 
husz  zynibis  geessenn,  den  sy  euch  hering  heissen  kochen,  unnd  einer 
sybenn  rappenn  verzert.  10 

Desz  zun  Augustinernn  halb  sagt  [er]:  Es  syennd  ir  ettlich  an  der 
bredig  b}'  einanndernn  gsessenn,  \'e  einer  den  andern  gfragt,  ob  sy 
die  gotzenn  nit  ouch  da  hinweg  wollen  thün:  also  hab  er  ouch  zu 
inenn  gestymt,  und  nach  der  predig  geholffen;  kenne  die  nit  all,  so 
da  gsin  .syen,  dann  allein  ein  sporer  ann  der  Rynnbrucken,  Jacobenn  15 
Lanng,  Luxennhofer,  Marti  Ylisfeld,  Galli  Haffner,  Benedict  Bart,  Hans 
Erny,  der  stum,  ein  schnider. 

Hanns  Erny,  der  zimernian,  sagt  des  sannt  Martins  hallj :  Das  sy 
dessenn  desselbenn  morgenns,  da  es  beschehen,  uff  dem  kilchhoff 
unnd  inn  der  kilchen  zu  rat  worden,  habennds  aber  darfor  lanng  vor  20 
zehenn  wochen  und  mer  irer  vil  ziisamen  gsagt,  s\'  wollennds  einmal 
thun;  wer  aber  dieselbigen,  wisse  er  vonn  vyle  wegenn  nit  ze  nemen  (!); 
dieselben  sigen  ouch  nit  da  gsin :  s>'  haben  kein  zug  dann  ein  heb- 
\'senn,  das  er  selbs  dartragen,  gehept.  Unnd  als  sy  schier  \'erig  wo- 
renn,  kerne  der  sigrist  zu  inen  inn  kilchen,  sagte:  Was  sy  da  machten,  25 
sy  selten  nutzit  zerprechen;  hab  aber  inenn  nit  geholffen,  ouch  sunst 
inen  niemands  darzu  geraten. 

Desz  zun  Augustinernn  halb  sagt  er:  Alsbald  er  inn  die  kilchen 
komenn,  hab  Hanns  Zirkeil  zu  im  gsagt,  ob  sy  nit  ouch  die  bilder, 
wie  sannt  Marti,  dannen  thun  unnd  abbrechen  wollenn:  hab  er  gsagt:  3° 
Ja  unnd  er  woll  inen  helffen;  ouch  daruff  heim  ganngen  unnd  das  ysen 
geholt.  Er  kenne  die,  so  zun  Augustinern  gsin,  von  vyle  wegenn  nit  all, 
dann  irn  b\^  xxx  gsin,  wol  darunder  kenne  er  Hans  Luxennhofer. 
.Marti  Ylisfeld,  Jacob  Lang,  Jacol)  Bader,  ein  sporerli  ann  der  R_\'nn- 
brucken,  der  stum,  ein  langer  Schumacher.  Bezugt  sich  uff  die  üb-  35 
rigenn,  wer  die  syend,  uff  Hanns  Zirkel,  den  kuffer,  der  sy  ann  dem 
besten  kenn. 

Originalverhörakte  mit  dorsalnotiz  Befragung  Galli  Haffners,  Hansen, 
des  dischmacliers,  Hannsen  Zirkel,  des  kufl'ers,  unnd  Hans  Ernis, 
des   zimermans.     St.-A.  Basel,   Kirc/iefiaklen  B  i.  40 


A>.  87.  1^38  April  /,-.  67 

87.  1:^28  April  /,-. 

Mandat  des  rates  betr.  die  beseitiguftg  der  bilder  iti  fihif  kirchen. 
Die\v\l  unnser  gnedig  herren  burgermeistcr  sampt  nüw  und  alten 
rathen  der  statt  Basel  liievor  usz  guter  erberer  mej'nung  und  insoiiders 
5   umb    fridens    und    einigUeit    willen    erkandth    und    in    alle    zünfft  sagen 
lassen,  dz  jederman  dess  gloubens  fryg  sin  und,  nachdem  einem  jedem 
von  gott  gnad  verlihen,  giouben  solle,  und  dann  die  l)\lder  den  bur- 
gern   und    hindersessen,    so  zu  sant  Marlin,    zu  sant   Lienhart,    zu    den 
Augustineren,  zu  den  Barfussen  unnd  in  dem  Spittal  das  göttlich  wort 
10   verlcünden    hörend,    ergerlich,    irem    giouben    unJidenlich    und   deszhaib 
ze  haben  beschwerlich,    damit  dann  obgemelte  erkandthnis   by  wurgk- 
lichen    krct^ten   beston,    so   haben  gemelt    unser    gnedig  herren  an   hiit 
dato  wyter  erkandth  unnd   wollend,  das  die  vorbestimpten  sant  Martins, 
sant    Lienharts,    der  Augustiner    unnd    Barfüsser    kylchen    sampt    dem 
15   Spittal    durch    unser  herren    als  die  ordenliche  oberkeit   und  niemands 
andern  ')    durch    unserer    herren  wercklüt  gerumpt,  die  bjdder  dannen 
gethon  und  solche  kylchenn,  wie  vorgenanthe  underthonen  gebettenn  -), 
zugericht    werden.    Doch    sollend    der    chor    zu    sant    Lienhart,    desz- 
glichen  der  chor  zu  den  Barfussen  sampt  iren  nebencapellen,    wie    die 
20  jetz   sind,    also    geziert    plyben,    damit    die,    so    an    den    beden    ortenn 
noch   mesz  habennd,    an   solchen  orten  ir  andacht  verpringen    mögend; 
und    sollend    aber   dise  chor  und  capellen,    wann   man  in  disen  kylchen 
dz  gottes  wort  verkündet,    damit    niemandts   geergeret,    nit    uffgethon, 
sonder  beschlossen  gehalten  werden. 
-5  Sunst    habend    unsere  herren  wyter  erkandth   unnd  wollend,    das 

in  allen  uberigen  Icylchen  zu  beden  stetten  Basel,  in  denen  man  nach 
uft  disen  tag  wie  x-ornaher')  geprucht.  dz  gotzwort  verkündeth  und 
meszhalteth '|.  die  bylder  und  k}ichenzierden  plyben  unnd  nit  dannen 
gethon,  nach  von  niemandts  gesmecht  werden  sollen.  Dann  wer  der 
30  oder  die  sin,  so  über  dise  erkandthnis  unnd  verbott  die  bylder  unnd 
kylchenzierden  in  andern  kylchen  oder  die,  so,  wie  obstat,  zu  sant 
Lienhart  und  den  Barfussen  in  den  choren  und  nebencapellen  vor- 
behalten, dannenthün  oder  sich  solicher  oder  derglichen  sachenn  halb 
türhin  rottierenn,  zesamen  lauften  oder  uftViirig  erzeigen  wurden,  den 
35  oder  dieselben  weilend  unsere  herren  hertenklich  an  iyb  unnd  gut 
oder,  so  jemands  als  fre\-enlich  handlette,  sich  rottierte  oder  uffrürig 
were,  auch  an  sinem  leben  straffen. 


87.   '1  li:  andern,   noch  by  disem  tag  durch. 

")  B:  begert. 

')  nach  B;  A:  vernaher. 

')  B:   geprucht.  prediget  unnd   inesz  hahel. 


68  J528  April  15.  Nr.  87. 

Hiebv  wollend  unsere  harren  und  gebietend  mengklichem,  geist- 
lichen unnd  weltlichen  Stands,  das  hinfür  alle  burger,  hindersessen  und 
underthanen,  sy  syend  geistlich  oder  weltlich,  edel  oder  unedel,  jung  oder 
alt,  man  oder  wybspersonen  sampt  den  dienstgesellen  und  knechten  ■"), 
in  statt  unnd  land  Basel  wonende,  guten  bürgerlichen  fryden,  liebe  5 
unnd  einigkeit  mit  einandern  haltend,  niemands  den  andern  (wie  dann 
hievor  auch  gebottenn)  von  des  gloubens  wegen  mit  wortenn  noch 
wercken,  heimlich  noch  offenlich  weder  hassen,  schmehen,  verachten, 
Papischdisch,  Lutherisch,  ketzerisch,  nüw-  oder  altgloubig  dheinerley 
wegs  nemmen(!)  noch  schelten,  sonder  einer  dem  andern  in  lieb  undleyd  10 
bruderliche  und  bürgerliche  trüw  und  liebe  erzeigen,  bewysen,  ein- 
andern für  lieb  und  werd  haben  und  jeden  by  sinem  glouben  unge- 
tratzt  und  ungesmecht  fryg  pliben  lassen.  Es  soll  auch  fürhin  niemands 
in  b^'den  stetten  Basel  und  vor  den  stetten  innerhalb  den  crützsteinen 
dheinerley  büchsen  heimlich  under  den  rocken  und  in  ermlen  tragen,  15 
darzü  ^)  desz  frömbden  hargeloffenen  volcks,  die  weder  burger  noch 
zünfftig  unnd  aber  me  ziV)  uffrur  und  unglück  anreitzen  und  stifften, 
niemands  anneraen,  beladen  noch  under  sich  miischlen,  sonder  deren 
sich   gantz  abthun  und  entschlahen. 

Und  ob  sich  (davor  uns  gott  wolle  behüten)  zutragen,    das  feurs    20 
oder    andere    nott    uszgan    und    deszhalb    gestürmbt    wurde,    dann    soll 
jederman  gehorsamlich  an  das  ort,  dahin  ein  jeder  verordnet,   wie  dann 
frommen    underthanen  gebürt,    ziehenn  unnd  sich    niemands  parthiesch 
oder  argwenig  erzeigen,  sonder  sinen  bevelch  als  ein  biderman  trüwlich 
erstatten    und    gar    nit    widerspenig    bewysen;  dann   wer    das  nit  thun,    25 
sonder    sich    hierin    übersehen    unnd    dise  erkanthnis   und  verbott  ver- 
prechen   wurde,    den  wollend  unsere  herren  an  lyb  und  gut,  und ')  ob 
sich   jemands,    wie  vor  stat.    so  schwerlich  übersehen,    an  sinem  leben 
on  gnad  hertenklich  straffen  und  niemandem  mee  (wie  hievor  beschehen) 
übersehen^)  oder  verschonen,  sonder   mit  der  straff  gestracks  fürfaren.    3° 
Desz  wyss    sich    mencklich    ze  richten    und  vor  schaden    ze  verhütten. 
Actum   mittwochen   den  xv.  tag  aprilis  '")  anno  mdxxviii. 

sign.    Caspar  Schaller,  protonotarius 
cixitatis  Basiliensis  subscripsit. 


87.  ')  sampt  den  dienstgesellen  und  knechlen  yV/;//  in  B.  35 

')  Es  soll   auch  —  tragen,  darzu  fehlt  in  B;    es  heißt  hier  statt  dessen    Es  soll 
sich  ouch  des  frombdenn. 
'j  B;  ZV.  fehlt. 

*)   B:  und  ob  sich  —  an   sinem  leben  fehlt. 

')   B:  durch  die  (inger  sehen  oder  verschonen.  40 

")  nach  B ;    A  datiert  irrtihnlieh  sampstags  den  XV.  tag  aprilis. 


.Vr.  88—89.  1528  April  15  —  16.  69 

Originalfrakturdruck  i?t  folio,  von  Caspar  Schaller  eigetiliändig  utiür- 
schriebeti.  S(.-A.  Bern,  Kirchliche  Angelegenheit eti,  bd.  yj,  tir.  jj.  Die 
quadrati.<:chc  iniiiale:  D  in  antiqua  ist  mit  rankenwerk  erfüllt,  inner- 
halb des  D  ein  lorbeergeschmückter  antiker  köpf.  Diese  durch  dett  druck 
5  publizierte    endgültige    Fassung,    von    uns    als    version  A  bezeichnet,    ist 

unserer  ausgäbe  zu  gründe  gelegt.  Die  datierung  samstag  (anstatt 
mittwoch)  den  Iß.  april  beruht  auf  einem  versehen  und  dürfte  damit 
erklärt  werden,  daß  das  mandat  am  mittwoch  verfaßt,  aber  erst  am 
samstag   im  druck  publiziert   ivurdc.    Dies    beweist  die  im  Bischößichen 

10  Archive  zu  Basel,  bd.  XVII.   tir.  ij  erhaltene  vorläge  in  zeitgenössischer 

kanzlethandschrtft,  von  uns  als  fassung  B  bezeichnet,  die  das  richtige 
datum  mittwoch  den  /J.  april  1528  trägt.  Außer  diesen  beiden  vari- 
atiten  ist  das  mandat  noch  erhalteti  in  einer  kopie  von  ißjö:  St.-A. 
Basel.   Ratsbücher  B  6,  bl.   16  und  einer  kopie  aus  der  ziveiten  hälfte 

15  '^''■f  J6.  j'hts.    mit  korrigiertem  datum  sampstags,  den    18.  aprilis  anno 

1528  und  unterschrieben  Heinrich  Rihiiicr.  ralitsclireiber  snbscripsit, 
Universitätsbibliothek  Basel.  Antiquitates  Gcrnlerianae  bd.  I.  bl.  ■;2.  — 
Druck:  Basler  Chron.  bd.  I,  s.  §8.   —  Regest:  Ochs,  bd.   V,  s.   160. 

88.  1528  April  15. 

20  Basel  in  alle  ämpter. 

Wir.  Adelbcrfi-  etc..  unncl  demnach  sich  b\'  disen  gefarJichen 
zyttcn  uiuler  aiiderm  der  hilder  halb  zweyung  zutragt,  habend  wir 
erkandth  unnd  wollend,  das  niemands  unserer  underthonen,  wer  joch 
der  were,    einicherley  bildern    oder  kilchenzierden    eigenen  furnemens 

25  usz  den  kylchen  thuge,  ouch  die  nit  schmehe,  sonder  ob  jemands  der 
unnsern  der  bildern  halb  etwas  beschwerlichs  angelegen,  unns  als  der 
obcrkcyt  solches  anzt'iige,  damit  wir  furer,  wie  sich  geburt,  darunder 
handien  konnenn,  alles  by  schwerer  unser  ungnad  und  straff,  damit  wir 
die  verbrechere   je    nacii    gestalt  der  saclien  an  irem   lyb,    leben   unnd 

30  gut  anlegen  werden,  ze  verniiden.  Diss  soll  du  unnsern  underthonen 
dins  amptsverwandthen  on  verziehen  verlesen,  verkünden  und  also  ze- 
lialten  gebietten.  —  Datum  mitwochen  den  xv.  tag  apprilis  anno  etc. 
xxvui. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g.,   bl.   125  v. 

y->   89.  1^28  April  16. 

Urfehde:  Galli  Steinmetz,  der  haffner,  Hans  Circkel,  der  kuffcr, 
Hans  Ob,  der  tischmacher  inn  mindern  Basel,  und  Hans  Erni,  der 
Z3-mmermann  in  grossen  Basel. 

Dorumb,  das  sy  on   m.  h.   erlouptnisz  haben  die  bilden  der  heiligen 


70  r^38  April  r8 — 20.  AV.  go  —  g2 

zu  den  Augustinern  gesturmbt  und  abbrechen,  inn  gefencknisz  gelegen 
und  wider  ledig  gelossen  uff  donstag  \-or  dem  sonntag  quasimodo 
etc.  haben  alle  urfehde  gescJnvoreti  und  das  s_\'  von  stund  an  inn  ire 
huser  sollen  gon,  dorusz  nit  kummen  biss  uff  morndigen  tag.  das  sy 
euch  hinfur  inn  kein  versaralung  noch  rottierung  gon,  noch  sich  dero  5 
annemen  sollen  by  pen  des  schwerts,  das  inen  doruft'  gesetzt  ist,  wo 
sy  disen  eid  wurden  inn  eim  oder  mer  puncten  ubertretten,  des  s}' 
truwlich  sind  gewarnet.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,    Ratsbücher  O  ■?,  s.   Ißg. 

90.  1528  April  18.    10 
Schultheis  und  rat  zu  Bern  a?i  Basell. 

Wir  haben  euch  die  bedingungen  genannt,  tinter  deneti  Barthlome 
von  Schontal  iveiter  seine  pfründe  in  Aarivangen  besitzen  dürfe,  da 
er  aber  entgegen  seitier  utiterschrift  unter  den  akten  der  disputation 
zveiter  messe  liest,  verwirkt  er  matidatsgemäß  seine  pfründe,  harumb  ir  in  15 
anderswo  versächen  mögen.  Da  ihr  aber  vermeinend,  nitdestweniger 
die  collatur  jetzmal  an  uch  sye.  bitten  zvir  euch,  ir  weliind  hern  Felixen 
Stell  von  Zoffingen  solliche  pfriind  liehen...  Datum  xviii.  aprilis  anno 
etc.  xxvni". 

Entwurf.   St.-A.  Bern,  Deutsch  Missiven  Q,  fol.  344.  —  Druck:  Berner   20 

Ref.-Akten,   nr.  1628. 

91.  1528  April  18. 
Aus  den  wochettausgabeti  sambstags  vor  quasimodo. 
Senndbrieff:  Item  vi  ß  gönn  Mulhusen.  —  Item  x  ß  gönn  Ennszheim. 
Item  VIII   ß  im  d  vonn  kertzeim  zum  grab  uff  Burg  ze   machen.       25 
St.-A.  Basel,  Fiftanz  G  14,  s.  g2Q. 

92.  [vor  1528  April  20.]^) 
Was  unsser  Eydtgnossen  von    Bern    und    unser   bottschafften  by 

denen  von  Basel  vor  kleinen  und  grossen  rätten  handien  und  fürpringen 
möchten.  30 

.  .  .  Demnach  hette  uns  ein  zvt  har  nach  umbstenden  und  gelegen- 
heit  der  Sachen  ansechen  und  geduncken  wollen,  das  under  und  zwi- 
schend  inen  etwas  verborgen  und  inmutligen  wj'derwillen  were,  dasz 
wir  dann  nit  wenig  ab  der  zwyspelltigkeit  der  predicanten,  so  sy  in 
ierer  statt  enthiellten,  und  ierer  leer  und  predig  verstanden;  deszglichen   35 

92.  ')  Gegenüber  der  in  nr.  gj  abgedruckten  fassung  dieser  instruction,  die  den 
vermerk  ^ingrossiert"' ,  d.  h.  „ins  reine  geschrieben"  trägt,  handelt  es  sich  bei  der  vorlie- 
genden redaktion  offenbar  um  eine  nickt  endgültig  genehmigte  Version;  sie  muß  unmittel- 
bar vor  dem  so.  april  abgefaßt  worden  sein. 


AV.  p.?rt.  rj;28  April  20  71 

liettcn  wir  vergangner  zyten  gcseclien,  wie  lohlich  und  mit  was  costen 
sy  uff  der  gehalltnen  disputatioii  zii  Bern  erschincn.  desz  wir  und 
niangk'Iicli  dem  heiigen  gottlichen  wort  anhengig,  sonderlich  ertVowt 
gewesen.  Hin\v\der  langte  uns  glopplich  an,  das  ettlichc  büchli  zum 
5  teil  usz  ierem  geheisz  und  anmuten  wyder  disputierte  und  erhaltne 
schluszreden,  och  ettliche  andre  zu  schmach  und  eerriirigen  Verletzung 
der  disputation  und  um  der  erlichen  cristenlichen  männer,  so  b)'  den- 
seibigen  gegenwirrtig  gwesen  sind,  von  den  ieren  und  in  ierer  statt 
getruckt  und  usgangen  syen.  woliichs  uns.  och  an  die,  so  daran  schnhl 
10   hallen  mochten,  nit  wenig  bedure. 

L  sz  dem  und  anderm  haben  wir  abzenemen.  das  by  und  under  inen 
etwas  zerteilung,  sundrung  und  inmietigs  wyderwillens  sin  musz;  dann 
nit  on.  wa  ilie  leer  nit  einhellig,  ist  nil  möglich,  das  das  v'ollck  ein- 
muttig  sin  niog.  So  uns  dann  sollichs  in  gantzen  truwen  leid  und  wir 
15  daby  gedencken,  das  gmeinem  nutz  nuntz  schedlichers  und  abt'elligcrs 
ist  dann  zerteilung,  und  durch  miszhell  grosse  ding  zu  abvall  und  durch 
einhelligkeit  kleine  ding  ut^wachsend,  gesterckt  und  genieret  werden, 
so  wollen  wir  sy  als  unsser  .  .  .  liydtgnossen  zu  bürgerlicher  einigkeit 
mit  gantzen  truwen  ermant  und  daby  zum  höchsten  gebetten  haben, 
20  sy  wollen  die  schCdpredigen  in  ierer  statt  und  land  abstellen  und  das 
lutter  und  dar  e\angelium  und  worrt  gottes  tVy  predigen  lassen  und 
demselbigen  gmesz  handicn. 

W'a  inen  dann  zu  trost  und  hanthabung  anmuttig  und  glegen  sin 
wil.  sich  mit  unsz  und  denen  von  Costantz  in  ein  \erstand  und  burgk- 
.=5  recht  zekomen,  wollen  wir  uns  desz  t'runtlich  erbotten  haben,  mit  inen 
davon    ze  reden  und  ze  handien.  .    . 

Enlwurf,    mil   (späterer)    dorsalnotiz    Inslruction    naher    Basel   wegen 

der  daselbst  cntstandnen    Streitigkeit    der    predicanten   halben    1528. 

Si.-A.  Zürich,    A  240,  I,    Akten  Basel. 

30  93  a.  1528  April  20. 

Was  unnser  Eydtgnossen  vonn  Bernn  unnd  unnser  bottschafften 
\or  kleinen  unnd  grossen  rätten  derer  \on  Basel  hanndlen  und  tur- 
bringen  möchten. 

.  .  .   Demnach  inen  anntzögen,  als  sy  dann  vergangner  ziten  durch 

35  ir  annsechlich  bottschafft,  sampt  irenn  predicanten  unnd  gelerten  uff 
gehaltner  disputacion  zu  Bern  erschinen,  desz  wir  unnd  menngclich  dem 
heyigen  gottlichen  wort  annhenngig  sonnderlich  erfrowt  gewesen,  so 
lannge  doch  unns  globlichen  ann.  das  demnach  ettliche  buchle  zum 
te\l   usz   irem  geheysz  unnd  anmutten.  als  dieselbigen  antzogen,  wider 

40   disputierte    unnd    erhalltne    schloszreden,    ouch   etliche  anndere  buchle 


72  15^^  April  20.  Nr.  gja. 

zu  Schmach  unnd  erruriger  Verletzung  sSUicher  disputacion,  ouch  unnser 
unnd  der  eerlicheii  unnd  cristennlichen  menner,  so  by  unnd  uff  der- 
selbigen  gegenwirtig  gewesenn,  vonn  denn  iren  unnd  in  irer  statt  ge- 
druckt syenn,  welhs  unns  ouch  ann  die,  so  schuld  darann  haben  möchten, 
nit  wenig  beschwerte.  5 

Zudem  habenn  wir  gesehenn  und  sehenn  noch  täglich,  das  die 
predicannten,  so  sy  inn  irer  statt  unnd  lanndtschafft  ennthiellten,  in 
irenn  leerenn  unnd  predigen  zerteylt  und  zwispeltig  waren,  usz  wolchem 
wir  schinbarlich  abnemmen,  das  by  unnd  unnder  inen  ouch  etwas  zer- 
teylung,  sunderung  unnd  verborgenns  widerwilles  sin  musz.  Dann  nit  10 
on,  wo  die  ler  nit  einhellig,  ist  nit  möglich,  das  die  follcker  ein- 
miittig  sin  mögenn;  das  unns  inn  ganntzen  truwen  leyd  wäre.  So 
wir  dann  ermessen,  das  gmeinem  nutz  unnd  regimennt  nutz  schcd- 
lichers  unnd  abfelligers  begegnen  mag  dann  zerteylung,  unnd  durch 
misshell  grosse  ding  zerutt  unnd  in  abval  kommen  unnd  durch  ein-  15 
helligkeyt  kleine  ding  uffwachsen,  gesterckt  unnd  genieret  werdenn, 
so  wollenn  wir  s}',  als  unnser  sonnder  gut  frund  unnd  fruntlich  lieb 
Eydtgnossen,  zu  bürgerlicher  einigkeyt  mit  ganntzen  truwen  erinnert 
und  ermannt  und  zum  hochstenn  gebettenn  haben,  s>'  wöllennd  gott 
unnd  sinem  heylgenn  wort  zu  lob  unnd  eerenn,  ouch  irer  eygnen  20 
burgerlichenn  einigkeyt  zu  ennthalltung,  die  schulpredigen  unnd  was 
usserthalb  dem  heylgenn  göttlichen  wort  geprediget  unnd  gelert  wirt 
in  irer  statt  unnd  lanndtschafft  genntzlichen  abstellenn  unnd  sich  keinen 
zitlichenn  anmut,  vorteyl  unnd  geniesz  bewegenn,  sonnder  das  luter 
unnd  klar  evangelium  unnd  wort  gottes  nach  rechtem  christennlichem  25 
verstannd  fry  predigenn  lassen  unnd  sich  ouch  demselbigen  unnd  unn- 
serm  annsehen  verglichen  unnd  gemäsz  hierin  handien  und  erzogen. 
Syenn  wir  ganntz  ungezvvifflet,  der  allmeclitig  werde  inen  sampt  ewiger 
begnadung  hie  im  zitt  ouch  gnad  verliehen,  dardurch  ir  regimennt 
unnd  wesen  zu  uffnug  unnd  merung  gebessert  unnd  erhallten,  ouch  30 
damit  alle  miszhell  abgestelt  werden. 

Wa  inn  dann  zu  trost  unnd  hanthabung  anmutig  unnd  erschiess- 
lich  sin  mag,  sich  mit  unns  unnd  denen  vonn  Constanntz  in  ein  ver- 
stannd unnd  burgrecht  ze  begeben,  wellen  wir  unns  hiemit  desz  trünt- 
lich  anngebotten  habenn,  mit  inen  darvon  ze  reden  unnd  ze  hanndlen  35 
unnd  unns  in  allem  dem,  das  gott  loblich  unnd  inen  unnd  unns  erlich 
unnd  erschiesslich  sin  mag,  gegen  innen  schicken. 

Item  ')  die  gesannten  soUennd   die  anngezögten  getruckten  büch- 
lin  by  hannden  haben,  damit,  ob  not  sin  wurd,  die  inen  ouch  annzezögen. 

93a.   ')   Dieser  und  die  folgenden  zwei  abselinille  Ins  unnd  bevelh  haben  ze  hanndlen    40 
sind  in  der  vorlturc  durchsti  icken. 


Nr.  gjb.  IJ28  April  20.  73 

Item  sy  sollennd  dise  Werbung  vor  dem  grosseim  rat  thüii,  mö- 
gennd  sych  ouch  daneben  gegen  inenn  bekannten  unnd  gutten  tVün- 
den  vernemen  lassen,  was  ir  hanndlung  und   Werbung  syg. 

Ilem  die  gesannten  sollen  ouch  habenn  absclirifften  der  burger- 
5  rechtzbrieffen  mit  Costanntz.  Unnd  uh  unser  Eydtgnossen  vonn  Basel! 
deszlialb  in  hanndlung  unnd  red  iconimen  wollten,  sollend  die  gesannten 
ufif  hindersichbringen  gwalt  unnd  bevelh   haben  zc  hanndlen. 

Abgefertiget  xx.  apprilis  anno  etc.  xxviii. 

Etdivurf.  St.-A.  7Mrich,  R  VIII,  I.  hl.  i^S,  Im/ntclionen.  Die  vor- 
'o  läge    trägt   eingangs   deti    vermerk    Ingrosziert;    am    rande:   Mr.  Hans 

Piüwier,  mr.  Jacob  Fry.     Am    Schluß  folgt  die  durchstrichene  fußnoiiz 

So   verr  unsser  Eydtgnossen  von    Bern    dz    mit    [oder  nit.']    pringen, 

soll   mans  anzogen,  ist  beschlossen  zinstag  post  pasce  anno  xxviii.  — 

Druck:   nasler   Chron.   bd.  I.   s.  6j.. 

•  5  93  b. 

Bei-  und  einlage  zur  vorausgehenden  Instruction. 

Als  dann  ein  instruction.  so  von  wegen  unsser  Eydtgnoszen  von 
Basel  beratschlagt  und  unssern  Eydgnossen  von  Bern  abschr\'fft  zuge- 
schickt ist,  sind  meister  Hans  Plüwer  und  meister  Jacob  Fry  zu    unssern 

20  Eydtgnossen  gen  Basel  ze  ryten  und  innlialit  derselbigen  ze  handien 
verordnet. 

Daruff  ist  och  inen  zu  erluterung  derselbigen  hieneben  diser  be- 
richt  unnd  denckzettel  geben,  nämlich  das  sy  sich  hinab  furdren  und, 
ob    un.sser  Eydtgnossen  von  Bern    bottschafft    noch    nit    ankomen,    der 

25   erwarten    und  mit    inen  ratschlagen  und  handien  sollen.    Ob  sich  aber 

die    Sachen    zu    etwasz    gefarlichcit    ziechen  wurden,    sollen  sy,  was  zu 

fryd     und  st_\!lung  der    sachen    dienen    mag,    nitdestcrmindcr  handien. 

Witter,  so  unsser  Eydtgnossen  von   Bern  ankomen  werden,  sollen 

sy  sich  samentlich  einem  burgcrmeister  anzöigen  und  für  den  grossen 

30  rät  begeren :  und  ob  er  die  Ursachen,  warumb  sy  für  ein  grossen  rät 
begeren,  wyssen  wölken,  so  verr  er  dann  inen  zusagt,  sy  für  ein  grossen 
rat  ze  lassen,  so  mögen  sy  im  den  handel  wol  anzögen  und  deszhalb 
in  alwcg  flysz  anwenden,  damit  sy  für  den  grossen  rät  gelassen  und 
alda  gehört  werden. 

3;  Sy  sollen  och  mit  ernst  und  tappferkeit  anzögen,  was  onkomen- 

licheit  usz  zwyspelltikeit  der  predigen  kompt.  Esz  möchten  och  unsser 
E_\-dtgnoszen  von  Bern  anzögen,  das  sy  in  der  glichen  vall  gestanden 
und  aber  mit  der  hilft  gottes  und  fürderung  unsser  Eydtgnoszen  von 
Basel    und   anderer   zu    giittem    fryden    gestellt    weren,    desz    sy   inen 

Basler  Kcformationsakten,  lU.  jq 


74  152S  April  22.  Nr.  g^.. 

zu  güttem   nit  vergessen  wollten  in  hoffnung,  by  inen  (kH  zu  erhalten, 
damit    sy  zu    glichen!  t'r_yden  konien   mochten. 

Ob    ander    unsser  Eydlgnossen    ankörnen    weren    oder    nach    an- 
kenien,    so   sollen    s}^    daran    sin,    damitt    sy  vor    inen   gehört.    Wa  sy 
aber  die  ye  hören,  das  sy   inen  doch  kein  antwurt  geben,  bysz  sy  och     5 
gebort  wurden. 

S\'  sollen  och  sonderlich  ')  dahin  lenden,  das  die  predicanten  in 
ier  statt  och  gegen  einandren  gestellt  und  verhört  werden,  wie  zu 
Bern  beschechen  sig,  dann  das  vil  fryd  und  rüwen  bringen  werd. 
Wir  weren  och  für  uns  selbs  desz  willens,  wa  wir  bessers,  dann  wir  10 
byszhar  gehallten  haben,  mit  gottes  wort  bericht  wurden  ^),  demselbigen 
och  ze  vervollgen. 

Daby  s61ten  sy  och  anzogen  die  gefarlicheit  der  löften  und  dasz 
wir  diser  zyt  mit  allerley  anstössen  beladen,  davon  wir  krieg  und 
emporung  gewerrtig  weren  und  besorgen  müssen,  das  sy  sich  disz  15 
und  anders  bewegen  lassen,  damit  wir  Eydtgnossen  dester  ee  zu  einig- 
keit  gefurdert  werden  und  uns  gegen  unssern  wyderwertigen  dester 
basz  entsagen  mögen. 

S}'    sollen    och    nit    underlassen,  sy  zu  ermanen,   das  wir  uns  mit 
schwerung  der  ernüwerung    der  pündten   und  in   anderwegen  nye  von   20 
inen  gesündert  haben. 

Das    übrig    sollen    s}-  nach  begegnenden  dingen  handien,    wie  sy 
zu   thun  wol   wissen  und   wir  inen  wol  vertruwen. 

Stattschriber  Zürich. 

Entvjurf.     St.-A.   Zürich,  B  VIII,    i,   bl.  i^g,   Instructionen.  25 

94.  1328  April  22. 

Sitzung   des   kleinen    ratcs   zu    Bern    mittwuch    ^12.    aprilis    15j!8. 

Gan  Zürich... 

üeszglichen  werden    min    herren   ir    treffenlich    pottschafft  sontag 
znacht  zu  Basell  haben'),  30 

Gan  Basell :  Manuel,  seckelmeister. 

St.-A.   Bern,    Ratsmanual    nr.  21 J,  s.   Iß2.    —    Druck:    Berner   Ref.- 

Aktcu  nr.   1632. 


93  b.  ')  Es  folgt  durchstrichen  zu  ablenung  der  pipstlicheu  predicanten,  das  sy   die 
och  gegen  einandren  stellen   und  hören.  35 

")  f^tgt  durchstrichen  das  unsser    fürnemen   in  gottes  wort  nit  gegründet  were. 
das  wir   für  uns  selbs  das  [ab  wir  abzestellen  willig]    [willens  weren]  abstellen  wolltten. 

94.   M  Auf  diese  Gesandtschaft  bezieht  sich  wohl  auch  der  eintrug  d.  d.  frytag  24.  aprilis  : 
den   botten   von  Zürich  zu   Basell   m.  h.   bevelch  in   schrilft.     Ebenda,  s.    I64. 


Nr.  g-;-gS.  13 28  April  22.  75 

95.  152S  April  22. 
Bern  an  Zürich. 

..Darzu  so    habenii  wir    uwcr    schribeiui   helrelfend  die  iinruw  zu 

Hasel!    cnipfan^cnn . ..      Sodenne...     iiabenn    wir    uff    uwer    obbemcld 

5  schribenu   uimser...   bottschafift  gaii  Basell  ze  schicl<enn  angesechenn  die 

Werbung  ze  thun,  alis  ir  wussend,  unnd  da  ze  liandlcn,  was  zu  frid  unnd 

ruw  dienett.  und  wirt  uff  soutag  nechsl  znaclit  gewiszlicii  dasin.  Weilend 

glicher  gstallt    die  uwer  ouch  dahin   verordnen,    damitt  wir  samcntlich 

handlenn . . .  Datum  22.  aprilis  1528  umb  die  x.  stund  vor  mittag. 

10  Entwurf.  St.-A.  Bern,  Deuisch  Missiven  Q,  fol.  S^'2.  —  Jiegest:  Stncklcr 

bd.  I,  nr.   ipßj  und  Berner  Ref.-Akten  nr.   l6S3- 

96.  1528  April  22. 
Schultheis    unnd    ralt    der    statt    Lucernn    an  burgermeister  unnd 

rall  der  statt  Basell. 

15  Wir  vernement    in  landtmärs  wisz  ein  unruw  unnd  zwytracht,  so 

sich  ufferluft'en  uniul  halltten  solle  zwiischen  üch  unnsern  lieben  Eidt- 
gnossen  unnd  der  gmeind  b\-  i'ich,  welche  unns,  wo  dem  also  wer, 
unns  in  truwen  leid.  Aber  wie  dem  sige,  so  ist  an  uch  unnser  frunntt- 
lich    beger    unnd    meinung,    unns    derselben    uwer    unruw  angendts    zu 

20  berichten  unnd  zu  schriben,  wellenndt  wir  (wo  es  üch  gfellig)  unns 
mitt  unnser  pottschaft  oder  wie  uch  das  gfalltt  zii  abstellung  zwytracht 
unnd  frid  unnd  ruw  zu  pflanntzen  mitt  allem  unnserm  vermögen  uch 
behulffen  unnd  beratten  sin  —  Datum  mitlwuchen  vigilia  Jeorii  anno 
etc.   xxviiio.  unnd    begerent    haruff   h\    diserm    uwerm    unnd    unnserm 

25   mittburger  uwer  verschriben  antwurtt. 

Original.    St.-A.   Basel,   Eidgenossenschaft  1)  ./,  ///-.  IJÖ. 

97.  152S  April  22. 
Urfehde:    Verena   llusmemiin,   L'llin  Husmans  wib. 

Dise  hatt  etwas  mit  dem  widertouff  und  irem  Uind  gehandlel, 
30  ist  m.  h.  ungehorsam  gwesen,  inn  gefencknisz  kunmien  und,  dwil  sy 
mit  n'xrn ')  kind  schwanger  soll  gon,  ist  sy  ledig  gelossen  mittwoch  vor 
sanct  Jergen  tag,  hatt  kein  eyd  geschworen;  aber  mit  mund  hatt  man 
Iren  gesagt,  das  sy  nun  hinfur  soll  gehorsam  sin,  oder  m.  h.  werdent 
sy  basz  stroffen.  A.  Saltzmann  ss. 

35  Sl.-A.   Basel,    Ratsbücher  O  3,   s.    160. 

98.  152S  April  22. 
Urfehde:  Hans  Roufer,  der  schmitknecht. 

Soll    ouch    ein    panthiter    sin,    dorumb    und    uss  andern  Ursachen, 

97.   ')   Vorl.  ein. 


76  r52S  April  24.  Nr.  gg. 

die  m.  h.  wol  wissen,  inn  gefencknisz  gelegen  und  aber  der  wider 
ledig  gelossen  uff  mittwoch  vor  sant  Jergen  tag,  hat  urfehde  gescinvoren 
und  das  er  sich  hie  well  fridsam  halten  und  nit  uffrurisch  sin  by  pen 
des  Schwerts,  das  im  doruff  gesetzt  ist.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratshiicher  O  3,  s.   160.  5 

99_  1528  April  24. 

Instruction  uff...  Bernhard  Tillmann,  seckellmeister,  unnd  Niclaus 
Manuel,  was  sy  zu  Basell  vor  kleinen  und  grosen  raten,  sampt  der 
statt  Zürich  bottschafft,  furbringen  und   handien  sollen. 

. . .  Demnach    so    sollend    ir    üch    mitt    der  pottschafft  von   Zürich    10 
verglichen  und  einhäligklich  den  fürtrag  thun   wie  harnach  volgt: 

Nämlich  inen  anzougen.  alls  sy  dann  vergangner  zyt  durch  ir... 
pottschafft,  sampt  iren  predicanten  uff  gehalltner  disputation  alhie  zu 
Bernn  erschinen,  des  min  herren  und  mencklich  dem  heiligen  gottlichen 
wort  anhengig  besonder  froud  empfangen,  nützdestminder  lange  min  15 
herren  darneben  gloublich  an,  wie  dann  in  der  statt  Basell  ettlich 
schmachbüchly  getruckt,  villicht  usz  ir  geheisz  anmuten  und  nachlassen, 
wellich  buchli  gedachte  disputation  verletzlich  antasten,  das  minen  herren 
beschwärlich  sye,  mit  fruntlicher  bitt,  sollichs  abzestellen  und,  wie  dann 
vor  vyl  tagen  abgeret  syen,  das  sollich  schmachbuchli  by  inen  nitt  20 
getruckt  werdind,  das  sollichs,  wo  es  nitt  abgestellt,  nützt  guts  bringen 
mocht  und  damit  inen  die  buchly  harlegen. 

Sodenne  sye  ann  minen  herren  gelangett,  wie  ettwas  unrüw  by 
inen  nechst  verrückter  tagen  von  wegen  der  bildern  entstanden,  das 
ninen  herren  uff  das  höchst  leid  und  darumb  mersteyll  zu  inen  ge-  25 
schickt,  da  ze  schaffen  und  fürdern,  was  zu  frid,  rüw  und  bürgerlicher 
einigkeitt  dienstlich  sin  mag  unnd  da  nutzit  sparen,  damit  aller  unwill 
unnder  inen  hingenommen  und  zu  einigkeitt  kommen  mögen,  dadurch 
Zerrüttung,  so  durch  sollich  zweyspelltigkeitt  harfurbrechen  mocht, 
vermitten  belybe,  in  betrachtung,  das  durch  miszhell  grosse  ding  zu  30 
abfal  und  kleine  ding  durch  einhelligkeitt  ufferwachsen  sind. 

Dem  allem  fuglichen  statt  ze  geben,  bedunckt  min  herren  kein 
furderlicher  mitteil  sin,  dann  das  sy  in  ir  statt  unnd  lannd  einhälig 
predicanten  haben,  die  das  wort  gottes  nach  rechtem  verstand  ane 
menschliche  klugheit  einfalltigklich  verkünden,  ungezwifellter  hoffnung,  35 
gott  der  allmechtig  werde  sy  gnädigklich  bedenken  und  zu  einigkeitt 
bringen,  das  sollend  sy  christenlicher  me3'nung  vermercken. 

Zum  letzten  sollend  ir  an  sy  bringenn,  ob  inen  zu  trost  und  handt- 
habung  anmutig  sin  wollte,  sich  glicher  gestallt  mitt  den  von  Costanntz 
in   verstand   und  burgrecht  ze  geben;  wann  sy  sich   dann  des  begeben,   4° 


AV.  100-  I Ol.  1528  April  24 — 2^  77 

alklan  inen  züsat^cn,  darzu  l)ei'atlicli  und  bcholffen  sin;  und  mögend 
inen  daniitt  die  cop\  des  angenommen  burgreciuen  mitt  der  statt  Con- 
stantz  anzoigen  nnnd,  wo  sy  darzü  weiten  reden  und  liandlen  lassen, 
alldan  das  iiintersiciihriiigen  und  ailso  in  discr  unti  ander  saclien  alles 
5  das  ze  tliund,  so  die  uotturttt  und  gelagenheit  verx'ordert.  Actum 
24.  aprilis   lö"J8.  Stattschriber  ze  Bern. 

Zei/geiiössischc  kopie.     Sl.-A.   Bern,    Jusirucrioitaibiich   A,  fol.  12-/. 

100.  1328  April  24. 
.Statthalter  des  biirgervieistertums  der  Stadt  Basel  an  Schaffhusen. 

10  \'or    unns    ist    der    from    unnd    lursiclitig    zunfftmeistcr    Murbacli, 

euwer  liel)de  mitratt,  erscliincn  unnd  anzeugl,  wy  er  \'on  euwer  liebde, 
demnach  sy  \ernomen,  das  sich  ettwas  unruwen  zwuschenn  unns  und 
unser  gmeind  erhaben,  darunder  zu  abstellung  dcrsclbigen  ze  handien 
abgevertiget  sige,  des  wir  uch  als  uniisern  fürgelicptcn  frunden  hochen 

15  vlyssigen  danck  sagen,  wellen  euch  solches  gegen  euwer  liebde  zu 
erwydren  in  keinen  \crgesz  stellen,  unnd  nit  wenigers,  es  sind  cttlichc 
unnserer  gmeind  unruwig  gwesen.  aber  von  den  gnaden  gottes  w\der 
unnd  wol  gestyllet  worden,  deshalbcn  verrer  drunder  ze  handleii  von 
unnöttenn  ...  Datum   den  xxiiii'''"  a]3rilis  anno  etc.   xxviu. 

20  Enlivurf.    Sl.-A.  Basel,  Missivcn  A  28,  hl.  iSo.   —  Druck:  Abschiede 

hd.  IV,  abiig.  i a,  nr.  ^2J,  2. 

101.  [1328  April  25.1  ^\ 
Jakob  Fr\'   untl   Hans  Bluwler  an  burgernieister  und  rader  (!)  stat 

Zürich. 

25  Als  ir  .  .  .   uns  ab  band  gefertiget  mit  befelch  lut  einer  istruntzyan 

mit  denen  \ov\  Hern  und  für  unselbs  vor  ir  tziikunft  ze  handien,  hand 
wir  unsrem  bestenach  noch  ferstrekt  und,  ob  got  wil  fürer.  so  unser 
Eignossen  \om  Bern  zu  uns  komcnd  och  helfen  tun.  Aber  damit  ir, 
unser  herren,  verstandind,  in   was  gefarlikeid  die  biderben  lüt  zu  Basel 

30  standind,  so  besorgent  och  die  gar  gutwilligen,  so  wir  schon  für  den 
grossen  rad  unsrem  begerc  nach  komind,  so  sye  och  nüt  so  fil  tapfer- 
keita  (!),  das  die  sach  den  rechten  gang  gwunen  magy.  Donunn  -) 
sustas  gmein  volk,  doch  fil  der  beden  reten  och,  fast  gützind  (I),  so 
füchtentzy    doch,   so    die   sach  vellen   sot,  so  wurdy  der  bebstisch  huf 

35  erst  vast  gestärkt;  den  die  gutwilligen  erfarentzick  so  fil,  tasy  besor- 
gend, das  der  bebstisch   huff  etwan   umm  x   oder  xv  hend,   wo   nüt  got 

101.    ')  Das  schmben  ist  lialitrl  samslai;  um  zwii  nac/imillai;  ;    im  zusamnien/iang,  mit 
dtm  IS  auftritt,   kann  nur  samstag  der  2J.  api  il  JJ28  in  frage  kommen. 
")   Unsii/iere  lesarl ;  der  sinn  ist:    Wenn  auch  .  .  . 


78  is^S  April  3^ — 26.  Nr.  102 — 104. 

gnad  geby,  turtzien  werd.  Aber  wie  der  sach  aller  sy,  so  ist  och  das 
gmeifolch  so  hitzig,  das  wir  fiir  uns  selb  achtend,  wa  der  gwalt  nüt 
ein  ernstlich  insehen  tu,  das  die  sach  wilt  zu  gan  werdy.  Wir  wer- 
dend och  berichtas  (!)  der  schulthesz  us  der  kleinen  stat  wol  xxx  man 
mit  im  in  den  grossen  rad  bring,  deren  keir  am  gotz  wortzy.  Wir  5 
shend  och,  das  er  bpratitziert  vom  beden  partyen.  und  Iren  vil  iren 
hüser  versehen  hand  mit  guten  steinen  uff  beden  bartyen.  Es  gat  och 
\  il  ferdorbens  kriegsx'olk  in  der  stat  umm,  darab  der  gmei  man  och 
gar  eimisfal  hat  und   ist  sotlicher  unruwen  gar  fil. 

Witer  ...  so  ist  Zunftmeister  Murbach  von  Schafhusen  uf  tonstag  10 
tzabid  och  gen  Basel  komen,  und  als  wir  in  gfragt  hand,  sagt  er:  Sin 
heren  hetind  och  vernonien,  wie  etwas  unruw  da  wery,  sot  er  och 
helfen  stillen.  Wir  werdend  och  üwerem  jüngst  schribe  nach  unsere 
.  .  .  Eignossen  vom  Bern  erwarten  und  unserm  besten  vermogenach 
mit  üwer  befelch  nach  helfen  handien  .  .  .  Jetz  nüt  me,  den  got  bewar  15 
üch  in  allen  eren.    Tato  samsdag  um  tzey  nachmitag. 

Nachtrag :  Land  üch  dem  boten,  der  jetz  zu  üch  geschikt  ist 
befolen  sin,  den  er  und  ander  unsofil  eren  antund,  das  wirs  üch  nüt 
gnug  rumen   köndend  und    besunder  die  dem   gotzwort  anhengig  sind. 

Original.    St.-A.  Zürich,  A  240,    [,   Akten  Basel.  —  Regest:  Abschiede   20 

bd.  IV,  abtlg.  I  a,  nr.  ß2j,  J. 

102.  1^28  April  25, 
Bottenzerung:  Item  xxmi  gülden  gebenn  Diepolt  W)'ssach  uff  den 

ritt  gönn  Zürich  unnd  Lutzernn,sampstags  vor  misericordia  anno  etc.  xxviii. 

St.-A.   Basel.     Fina7iz  N ß,  J,   s.  2S6.  25 

103.  1528  April  2f. 
Aus  den  woclienausgaben  sambstags  vor  misericordia. 
Senndbrieff:  Item  xvi  ß  inn  alle  empter. 

Schennckwin:  Item  xici  ß  im  d  denen  \on  Schaffhuscn.  —  Item 
xiii  ß  IUI  d  denenn  \-onn  Zürich.  —  Item  i  ib  vi  ß  viii  d  hernn  bi-  3° 
Schöffen.  —  Item  1  Ib  vi  ß  viii  d  dem  lanndvogt  von  Hagnow.  —  Item 
XIII  ß  im  d  dem  apt  vonn  Bellelä.  - —  Item  i  Ib  vi  ß  viii  d  hernn 
Andresen,  fryhern  zu  Wyszburg  unnd  Bolenn.  —  Item  1  Ib  vi  ß  viii  d 
graff  Wilhelmen  von  Lupfen.  —  Item  1  Ib  \i  ß  viii  d  grafif  Jorgenn  von 
Lupffen.  35 

St.-A.   Basel,  Finanz,  G  J./,   s.  pjl. 

104.  /J28  April  26. 
Urfehde:  Claus  K'iffer,  \'on  Buelbcnckcn. 

Soll   inn  der  Luterischen   handlung  geredt   han,  es  thiige  nit  gutt, 


Nr.  loj.  /,-^c?  April  jS.  70 

man  sclilach  dann  mit  liallenharten  dorin,  und  andere  uiTrurische  wort 
getriben;  dorumh  haben  inn  m.  Ii.  gefencklich  angenommen  und  doch 
derselben  gefencknisz  wider  ledig  gelossen  uff  sonntag  noch  sanct 
Jergen  tag,  ha/  urfelide  gesclnvoren  und  das  er  nunhinfur  m.  h.,  ouch 
5  iren  vogten  und  amptluten,  well  gwertig  und  gehorsam  sin,  ire  gebott 
und  \erbott.  hocli  und  nidre,  truwlich  halten  und  denselben  nochkum- 
mcn  by  verlierung  sins  lebens.  so  im  m.  h.  wurden  lossen  mit  dem 
Schwert  nemmen,  wa  er  diesen  eid  nit  wurde  erstatten;  des  er  truw- 
lich und  ernstlich  ist  gewarnet.  A.  Saltzmann  ss. 
lo              St.-A.   Basel.   Ratsbiicher   O  ,\  .»-.  t6i. 

105.  1S28  April  38. 

Aus  der  Instruction  uff  tag  I.utzernn,  so  zinstags  noch  misericordia 
domini  anno  etc.  xxvui  gehaltenn. 

Item  so  der  arttickelnn  halb   durch   die  vonn   Zürich   uff  nechstem 

I  15  tag  anprocht  lumd  deshalb  antwf)rt  bcgercnn,  nämlich  das  man  zu 
Radenn  oder  andcrschwo  innen  zu  ruck  kein  gemeind  oder  beruffung 
haben  soll,  desglichenn  niemans  umb  lesung  oder  predigen  biblischer 
leer,  fleisch  essenns,  noch  anderer  sachenn,  so  von  gott  nit  verbottenn, 
stratTcnn  solle  etc.,  etwas  uff  dy  bau  wurtt  kommen,  sollenn  unnsere 
;;o  bottenn  alles  das,  so  zu  frid  unnd  eynikeit  dienen  mag,  ua'woI  wir 
unns  des  Turgow  unnd  herschafft  Badenn  nichts  beladen,  drunder 
handlenn  unnd  darby  sagenn,  das  wir  wnl  lydenn  mochtenn,  das  denen 
\  on  Zürich  ir  sitz  zun  tagenn  als  dem  obrysten  ort,  w>'  vornohcr 
prucht,  wyder  vergent  wurde,  ouch  das  dy  ortt.  so  innen  \'on  Zürich 
>  dy  bund  vergangnen  jars  nit  geschworen,  schweren  thetten.  domit  frid 
unnd  eynikeit  minder  unns  E^'tgnoszen  gepflantz  wurde. 

Item  es  sollenn  ouch  unnsere  bottenn  unns  gegen  die  vonn  Zürich 
im  ratt  unnd  sunst  entschuldigenn,  das  wir  der  brieffen  halben,  so 
königlicher  majcstat  vonn  Hungern  oder  [demj  bund  zu  Schwaben 
gcschribcnn,  darinne  d\-  hilff  innen  als  mitburgern  derenn  \<>n  Kostantz 
abgeschlagen,  kein  wyssens  habenn,  ouch  nit  darby,  djselbigen  zu 
beratschlagenn,  gesessen  sindt. 

Itcm    der    getrucktenn    schmachbiechlin     halber     sollenn     unnser 

I       bottenn    sagenn,    das    dy  nit  wol  abzustellenn  sigcnn,  sonder  soll  man 

J35  sy  furer  w\'  bishar  laszen  gon.  Doch  so  haben  wir  by  uns  vor  langem 
versechenn,  das  kein  trucker  deren  oder  ander  biecher  trucke,  sy  sigen 
dan  zuvor  durch  dv  herrenn,  darzu  verordnet,  besichtiget  wordenn. 
.\ber  der  schmutz-  und  ungeschicktenn  reden  halb,  so  d\'  bottenn 
zun  zyiienn   in   rattenn  wyder  einander  bruchen,  sollenn   unsere  botten 

|4o   daran  sin,  das   tlv   abgestelt   werdenn. 


80  15^^  April  28.  Nr.  106. 

Item  des  burckrechtenn  halb,  so  die  von  Zürich  uiiiid  Bern  mit 
denen  von  Kostantz  angenomen  habenn,  sollenn  sich  unser  botten  so 
wenig  SV  mögen  darin  stecken,  sonder  zuvor  hören,  was  uff  dysem 
tag  deshalb  wyter  furfallen  oder  begert  wurtt,  dasselbig  wyder  hinder- 
sich  an  unns  pringen.  So  aber  dy  keyserschenn  je  antwortt  begerenn  5 
oder  haben  wolten,  sollenn  unnsere  bottenn  doran  sin,  das  innen  derer 
von  Zürich  unnd  Bern  antwort  schrifftlich  zugestelt  werde.  Unnd  so 
jenen  mittelweg,  das  gmein  Eytgnoszen  in  sollich  burgkrecht  kernen, 
funden   mocht  werdenn,  wer  unns  ouch   lieb. 

Item  der  bandytenn  halb  lond  wirs  plibenn  by  dem,  das  man  dy-    10 
selbigenn    furw)'senn    unnd    nit  enthalten  soll,  als  wir  dan  ouch  hy  zu 
Basell  geton  habenn. 

Item  des  apts  halbenn  in  der  Rychennow  sol  man  seiner  antwort 
erwartten  unnd  sunst  das  best,  so  zu  frid,  ruw  unnd  einikeit  dienen 
mag,  drunder  handien.  15 

Item  unnsere  botten  sollenn  ouch  deneti  von  Lutzernn  zum  frunt- 
lichesten  dancken,  das  s}'  unns  geschribenn  unnd  sich  erbotten  haben, 
jere  botschafften  harab  ze  schicken,  die  unruw  zwusciien  uns  unnd 
unnser  gmeind,  welche  sunst  fridsamlich  hingelegt,  ze  styllen,  das  wir 
in  kein  vergesz  stellenn   unnd  umb  sy  verdienen  wellenn.  20 

Original.    Si.-A.   Basel,  Eidgenossenschaft  ES,   bl.  23.  —  Z.t.  druck: 

Abschiede    bd.  IV,    abiig.   I  a,    nr.  52Q,  j.  bei  läge    zu  g  und  Strickler 

bd.  I,  nr.  iq68. 

106.  1528  April  28. 

Johann  Fabri,  doctor,  an  burgermaister  und   rath  der  statt  Basze).   25 
Wiewol  der  uszgeloffen  münch  Johannes  Oecolampadius  umb  sine 
erschrockenliche,  unerhörte    ketzeryen    nach    der  leer  Pauli  nit  würdig, 
das  im  kain  christenlicher  leerer  ufif  sine  grobe  irrtung  antwurt  geben 
sollt,   jedoch    den    frommen    alten  christgloubigen,  so  im   gott  noch  zu 
Basze!  vorbehalten,    zu  troszt  und  glitt  Iiab  ich  byligends  büchlin  usz-   30 
geen  laszen,  das  ich  dann   hiemit    iiberschick.    Und   dweil  er  Christum 
im  sacranient  vertribt,  die  gschrifft  nit  nun  allain  zerrisset,  sonnder  in  vil 
weg    felschet,    hab    ich    dasselbig    wider    ine  unnd  anndere  gottloszen 
sacramentstürmer    auch  in  den  truck  geben.     So  das  uszgeen,  will    ich 
es,    ob  gott  will,    und  bald  auch   öberschicken,   in   hoffnung,  ewer  gna-   35 
den  werde    daran    ain    gevallen  haben;    dann  derselben  zii   dienen  bin 
ich  mit  willen    berait.    Datum  zu  Prag  in  Behem,  den   28.  aprilis  anno 
etc.  xxviii. 

Origifial  mit  autogramm  Fabris.  St.-A.  Basel,  Kirchetiakien  Ag,  bl.  128.  — 
Regest:  Staehelin.   Oekolatnpad  bd.  II,   nr.  57?.  4° 


Ar.  10--  ToS  153^  April  2S     Mai  j.  81 

107.  !j2S  April  28. 

Basler  abschied  an  Bern  ivegett  des  drucks  etlicher  schmachbiechlin 
iiber  die  Berner  disputation. 

Demnach  iinnser  .  .  .  Eytgnoszenn  \onn  Hern  santbottenn  uff  hüt 
3  datum  den  xxviii"''"  aprilis  anno  etc.  xxviii  vor  unns,  burgermcistor 
und  ratt  der  statt  Basell,  erschinen  unnd  das  ettliche  schmachbiechlin 
unnd  mvssiven,  so  erstlich  durch  doctor  Johan  Eckenn  zu  Ingelstatt 
der  statt  Bern  unnd  gehaltner  dysputation  doselbest  zu  hocher  unliden- 
licher    schmach   gedieht    unnd    uszgangenn    unnd    darnach    durch  einen 

10  trucker  hv  zu  Basell  nachgetruckt.  ouch  öffentlich  verkoufft  wordenn, 
des  ir  hern  unnd  obern  der  statt  Bern  nil  dein,  sunder  merglich  be- 
schwerd  darab  triegen  mit  beger,  das  wir  insechenns,  damit  sollichs 
abgestelt  unnd  furkomen,  desglichen  der  trucker  nit  ungestrafft  ent- 
schTupft'te,    habenn    weiten    anprocht,    welches    ir    anpringenn    unns  in 

i;  truwen  leyd,  des  ouch  kein  wyssens  gehept.  So  aber  derselbig  trucker 
dyser  zeit  nit  anheimisch,  deshalb  wir  jetzemal  drunder  nüt  handien 
können,  wollen  aber  dennselbigenn,  sobald  er  wyder  anheimisch  kompt, 
tur  unns  beschickenn.  mit  im  noch  gelegenheit  der  sachenn  dermosz 
handlcnn,    domit    unnser    lieb    unnd    treuw    Eytgnossenn    von     Bernn 

20  spüren  unnd  sechen,  das  uns  sollichs  vonn  hertzen  leid.  Wir  wollen 
ouch  bv  allen  unnd  jeden  unnsern  truckern  unnd  bilchfierern  bestellenn, 
das  solliche  biecher  nit  wyter  verkoufft.  sonder  alle  zu  unnsern  handenn 
genomen  werden,  habenn  wir  vermeltenn  sandtbottenn  uff  ir  beger 
abscheids  wis  nit  wellen  verhaltenn.     Actum   ut  supra. 

-3  Caspar  Schaller,  protonotarius  civitatis  Basiliensis  sst. 

Original.     St-A.    Berti,   Allg.  Eidg.   Abschiede  AA,    s.  373.  —  Regest: 
Abschiede  bd.  IV,   abtlg.  l  a,   nr.  _^2J. 


108.  '5^*  ^^^^  -'• 

Ans  den  'Wochenausgaben  sampstags  noch  dem  nie>tag. 

Senndbrieff:   Item  xvi   ß  ylend  gönn  Liestal  unnd   Louffen. 

Schennckwin:  Item  xiii  ß  im  d  denen  von  Bern.  —  Item  xiii  ß 
IUI  d   denen  von  Mulhusen.   —  Item  xiii   ß  im  d  denen  vonn  Solotornn. 

Item  I  Ib  xviii  ß  im  d  ist  durch  die  verordnoten  liernn  inn  des 
bischofs  sach  zum  Schlüssel  verzert. 

Item  im  ß  gschenckt  den  trückergsellen  zum  Sessel,  nochdem  ir 
her  vonn  den  nechsten  mandaten  zu  trucken  nüt  wollen  und  minen 
hernn  gschenckt  hat. 

Sf.-A.   Basel,   Finanz  G  l^.  s.  033. 

Basler   ReformationsaV:ten,   III  ]1 


82  zu   ißsS  Mai  5.  Nr.  loga. 

109.  ^"  '5^^  ^^^^  5- 

Verha?tdlungen    sivischen    der   Stadt  Basel    und  dem   bischof  von 
Basel  ivegen  der  handveste. 

Diese,  im  original  nicht  näher  datierten  Verhandlungen  icerden  .anti- 
gemäß am  besten  zum  da  tum  des  5.  mai  152S,  d.  h.  dem  tage  des  ab-  5 
.<:chlusses  des  l.  vorläufigen  schiedsgerichtlicheti  Vergleichs  zwischen  der 
Stadt  und  dem  bischof  von  Basel  eingereiht  (siehe  B.  R.  A.  bd.  III, 
iir.  111).  Der  eingangsvermerk  dieser  Verhandlungen  lautet  Hienach 
Voigt  herrn  biscbofl's  clag  unnd  der  stat  Verantwortung  der  handvestien 
halber.  Die  der  vorläge  beigebundene  coppia  der  jüngsten  handvestien  10 
wird,  von  uns  weggelassen. 

Origitiale.     St.-A.   Basel,   Bischöfliche  Handlung   L  i. 

109  a.  zu   1528  Mai  5. 

Clagartikell  des  hochwirdigen  fursten,   meins  g.  h.   von  Basels,  die 
handvest  belangend.  15 

Cantzler:  Es  haben  seins  g.  fursten  und  Herrn  vortarn  weit  über 
menschen  gedechtnus  und  mher  dan  einhundert  jar  ein  altherkhomen 
gerechtigkheit,  einer  ersamen  stat  Basell  ein  burgermeister  und  zunfft- 
meister  zu  geben,  auch  ein  besonder  Ordnung,  wie  ein  rat  besetzt  soll 
werden,  sampt  eim  pruch,  hilff  und  gegenhilff,  auch  anders  belangen;  20 
sollichs  alles  zusamen  ein  handtfest  genent  wiirdt,  wie  dan  das  der 
buchstab  in  eim  oder  anderm  artikell  in  sich  begrifft,  doruf  er  sich 
jetzumall  refferiert  wolt  haben,  on  zweiffeil  mit  hoher  Vorbetrachtung 
von  bischoffen  und  einer  ersamen  stat  Basell  zu  eim  fundament  und 
handthabung  beidertail  gerechtigkheit  loblich,  erlich  und  wolbedecht-  25 
lieh  herkhomen  angenomen,  besigelt,  vill  zeit  jar  on  alle  Weigerung 
und  anfechtung  geschworn  und  trewlich  gehalten;  was  solenitet  und 
zierlicheit  hierin,  so  ein  burgermeister  und  ratt  hand  sollen  genent 
und  gesetzt  werden,  geprucht,  ist  khundt  und  wissendt;  last  dasselbig 
fallen.  Sollich  handfeste  zu  jedem  eingang  einsz  newen  herrn  und  bi-  3° 
schoffs  von  vill  obernenten  jarn  herr  geschworn,  zu  jungst  bey  zeit 
desz  eingangs  jetz  meins  gnedigen  herrn  vorfarn  loblicher  gedechtnus, 
das  sich  ein  ersame  stat  Basell  etlicher  wort  darin  begriffen  beschwert, 
die  etwas  geendert  und  doch  darnach  auch  geschworn,  wie  dan  das- 
selbig gleichergstalt  brieflich  schein  vorhanden,  daruf  er  sich  aber  35 
refferiert;  aber  usz  wasz  ursach  deren  bey  syben  jarn  ungefarlich  den 
nechsten  von  einer  ersamen  stat  Basell  nit  gelobt  oder  furgangen,  ist 
meim  gnedigen  herrn  nit  wissendt.  WoU  wurdt  sein  gnad  bericht, 
das  sollich  furgehung  meinsz  gnedigen  herrn  seiner  gnaden  fortarn  lob- 


Nr.  10^  b.  zu   rS2S  Mai  f.  83 

lieber  gedechtnus  zu  grosser  schmach  und  injuricn  ufgenomen,  auch 
uff  ein  nemblich  soma  taxiert,  die  sein  gnad  vill  lieber  verlorn,  dan 
ein  soUiclie  Verachtung,  schmach  und  injuricn  gelitten  haben  wollt. 
Dieweill  jetz  mein  gnediger  herr  in  anfang  seiner  rcgierung  und  stifftz- 
5  Verwaltung,  ist  seiner  gnaden  freuntlichs  ansynnen,  pit  und  beger,  die 
gsandten  eins  ersamen  ratz  einer  stat  Basell  in  gütlicher  handlung  da- 
ran zu  weisen,  solche  handfeste  gegen  sein  gnaden  gleich  wie  dcr- 
selbigen  vorfarn  gehalten  werden;  erpeut  sich  sein  t".  g.,  alles  das  zu 
erstatten  unil  zu  thun,  was  sj',  die  handfest,  bindet,  verhofft  von  einem 
10  ersamen  rat  auch  beschehen  soll,  deszdo  lieber  sein  f.  g.  der  furgehung, 
schmach  und  injurien  halb,  obertzelt,  e.  g.  und  gunst  will  bewilligen, 
gutlich  zu  handien,  sich  auch  darin  freuntlich  und  gnediglich  schleissen 
lassen.  * 

Original.     SL-A.   Basel,  Bischöfliche  Handlung  L  I.  bl.  21. 

15   109  b.  zu  1328  Mai  5. 

Exceptiones    der    gsandten  eins    ersamen  ratz  der  stat   Basell. 
Gnedig    und    günstig    herrn.    Die  gsandten  eins  ersamen  ratz  zu- 
gegen haben  ein  vermeinte  clag,  so  der  hochwurdig  mein  g.  fürst  und 
herr  zugegen  die  handtfest  belangend  uff  heuttigen  tag  einfieren  lassen, 

20  irs  inlialtz  verstanden  und,  demnach  diesclbig  clag  zwen  furnemblich 
artikell  in  sich  schleust,  der  erst,  dieweill  ir  f.  g.  forfarn  ein  alt  hcr- 
khomen  und  gerechtigkheit  haben,  der  stat  Basell  burgermeister  und 
rat  zu  geben,  mit  der  Ordnung  besatzung  eins  ratz  betreffend,  auch 
hilff  und   gegenhilff   belangend,    und    dan    sollichs,    so   zusamen  handt- 

25  feste  genant,  in  eingang  einsz  newen  bischofs  ernevvert,  hat  ir  f.  g. 
begeren  lassen,  das  solche  handtteste  mit  irn  g.  gleichergstalt  ange- 
nomen.  dagegen  sein  f.  g.  urpittig,  was  sy  darin  gepunden,  zu  halten; 
und  zu  bevestigung  disz  artikels  hat  mein  g.  h.  etlich  der  alten  hand- 
festinen vor  e.  g.  einlegen  lassen. 

30  Zu    dem  andern:    Dieweill  und  aber  der  handfeste,    so    mit  weil- 

landt  bischoff  Christoff  loblicher  gedechtnus  angenomen,  jetz  bey  siben 
jarn  nit  gelebt,  do  aber  bischoff  Christoff  solch  furgehung  zu  grosser 
schmach  und  injurien  angenomen,  verwilliget  sich  ir  f.  g.,  hierinnen 
in    der    gutlicheit    zu    handlcn    und    gnediglich    zerschleissen    losen  etc. 

35    Haben  sich  die  gsandten,  zugegen,  hierüber  bedacht  und  seind  zuforderst 

der   v-ermeinten    clag,    dergstalten    und    dieselbigen    bschehen,    nit    be- 

khantlich;  und  damit  aber  uff  den   ersten  artikell  deszdo  statlicher  ge- 

antwort  werden  niocht,  wollendt  die  gsandten  zu  dem  allerersten  e.  g. 

.  erinnert  haben,  das  alle  und.  jede  eitere  handtfeste  durch  die  jüngere, 

40   so  mit  bischoff  Christoffen  loblicher  gedechtnus  angenomen,  dermassen 


84  2U   /■^jS  Mm  jj.  A'r.  logb. 

uffgehept,  das  von  denselbigen  eitern  diser  zeit  vill  zu  reden  von 
unnotten.  Aber  wohin  sich  die  jüngere,  bischofif  Christoffs  handteste 
erstrecke  und  wie  die  eingefurte  clag  durch  dieselbig  bstettigt  werd, 
davon  red  zu  haben,  will  die  notturfft  erheischen,  und  sagen  die 
gsandten  kurtziich  also  :  5 

Es  erscheint  sich  us  erst  gedachter  handfeste  und  zeugtz  der  bustab 
heitter  an,  das  dieselbig  allain  mit  bischoff  Christoffs  person  und  nit 
mit  seiner  gnaden  nochkomen  angenomen,  darumb  so  vermag  der  In- 
halt derselbigen  sich  uff  jetz  mein  gnedigen  herrn  und  insonders,  das 
von  derselben  wegen  ein  stat  Basel  mit  irn  gnaden  ein  gleiche  handtfest  lo 
antzunemen  sollt  verpunden  sein,  gantz  und  gar  nit.  Es  wirt  auch  usz 
derselbigen  handfeste,  wie  dan  des  erst  puncths  in  vorgemelter  clag 
antzeugt,  gar  nit  beweist,  das  ein  bischoff  zu  Basell  gerechtigkheit 
habe,  der  statt  Basell  usserthalb  irm  erfordern  burgermeister  und  ein 
ratt  zu  geben,  sonder  ist  woll  ein  warheit,  das  bischoff  Christoff  lob-  15 
licher  gedechtnus  gegen  einer  statt  Basell  verpunden  gsyn,  der  statt 
Basell  burgermeister  und  rhat  zu  geben,  ja  wen  sy,  dieselbigen  von 
Basell,  solchs  an  in  erfordern;  das  aber  die  handtfeste  ein  stat  Basell, 
ire  burgermeister  und  rhet,  von  einem  bischoff  nemen  müessen,  ver- 
punden oder  trungen  wirt,  in  selbiger  handfeste  keinerley  wegs  noch  20 
begriffen  noch  \'erstanden.  Dieweill  sich  nuhn  bischoff  Christoffs  hand- 
feste allein  uff  seiner  gnaden  person  und  nit  der  nachkomen  streckt 
und  dan  ein  statt  Basell  nach  besag  derselbigen  handfeste  nit  ge- 
drenckt  werden  niag,  von  einem  bischoff  burgermeister  und  rhatt  ane- 
men  muessen,  sonder  zu  irem  willen  statt,  die  also  von  einem  bischoff  25 
zu  begeren,  so  ist  einem  ersamen  rhat  der  stat  Basel  gantz  nit  gelegen, 
sich  furo  mit  dergleichen  handtfesten  zu  begeben,  sonder  wurt  ein 
rhatt  by  irem  angenomnen  pruch  in  bsatzung  burgcrmeisters,  zunfft- 
meisters  und  ratz  mit  der  hilff  gotz  bleiben ;  und  wiewoU  sich  mein 
gnediger  herr  zugegen  b}'  disem  ersten  artikell  under  anderm  erpotten,  30 
die  handfeste,  so  vill  die  ir  gnaden  pinden  wurdt,  zu  halten,  so  achten 
doch  die  gsandten  zugegen,  dieweill  ir  f.  g.,  wo  solliche  handtfest 
Widder  ernewert  werden,  der  stat  Basell  retlich  und  hilfflich  sein  sollt 
Widder  meniglich,  allein  ein  gmeine  Eidgnoschafft  uszgenomen,  das 
irn  f.  g.  diser  artikell  groszlich  überlegen  sein  wurd,  dieweill  die  gsand-  35 
ten  auch  zuvor  e.  g.  in  diser  gutlichen  underhandlung  mher  dan  ein- 
mall vermerckt,  das  ir  f.  g.  in  den  vheden,  die  sich  zwischen  dem 
hausz  Osterreich  und  der  statt  Basell,  das  got  lang  ufhalten  woll,  zu- 
tragen mocht,  neutrall  zu  sein  erleüttert  hatt. 

Ferer,    gnedige   herrn,    den    andern  artikell  vermeinter   clag,   be-  4° 
langend    das    die    handfest    syben  jar    furgangen   und   deren  nit  gelebt 


.\'r.  logb.  zu  1-^28  Mai   ,-.  85 

worden,  auch  das  bischott  Christolif  sollichs  zu  grosser  schniach  ange- 
nomen.  betreuend,  sagen  die  gsandten,  dieweill  die  handfeste  mit  bi- 
scliolis  Cliristoffs  löblicher  gedechtnus  person  (vorgsagt)  allain  angc- 
nomcn,  auch  die  vermeinti  injurien,  deren  doch  die  gsandten  nit  an- 
5  red,  durch  ir  gnaden  absterben,  dieweill  die  in  keinem  rechten  hengig 
gemacht,  verloschen,  das  dan  jelz  meim  gnedigen  t'ursten  und  herrn 
die  ding  zu  rechtfertigen  nit  gepurt.  wiewoll  sogleich  hochgemelter 
bischoff  Christoff  noch  in  leben  oder  die  vermeint  injurien  per  litis  con- 
testationem    perpetuierl    hett.    Dennoch    wurde    sich    befinden,  das  ein 

10  stat  Baseil  mit  furgehung  der  handfeste  nichtzigs  unpillichs  gehandelt, 
sonder,  was  sie  gethan,  mher  dan  gnugsam  verursacht  worden,  und 
das  usz  dem  grundt:  Es  ist  in  vilgenanter  handfeste  durch  vilgenanten 
bischoff  Christoffen  der  statt  Basel!  rat  und  hiiff  widder  meniglich  zu- 
gesagt,   allein    ein    gemein    Eidgnoszschaft    vorbehalten:    wie    trewlich 

15  aber  dasselbig  in  der  statt  Basel!  anligenden  nottcn  und  kriegen,  so 
sie  in  rettung  irer  selbs  und  der  ircn  leib,  er  und  gutt  vor  siben, 
acht  oder  mher  jaren  widder  ein  krön  Franckreich  verfurt,  durch  den 
genanten  herrn  bischoffen  erstattet,  das  ist  niemandt  verporgen.  Es 
hatt  ir  f.  g.  loblicher  gedechtnus  in  demselbigen  schweren  handlungen 

20  der  statt  Basel!  in  den  cleinsten  dingen  nir  allain  nit  geholffen,  sonder 
ir  gnaden  angehorigen  lehen-  und  stifftleut  widder  unns  ziehen  lassen: 
wie  leid  auch  irer  gnaden  stifft  verwandten  gewesen,  das  der  stat 
Basell  burger  durch  der  stifft  leut  an  leib,  lelien,  er  und  gut  beschediget, 
zu  schand   und  spot  geprocht,    hatt  man  by  irem  frolockhen  woll  ver- 

i5  nemen  und  spueren  mögen,  das  alles  einer  statt  Raseü  von  desz  stifft 
verwandten  unpillich  widder  vermog  der  handfeste  begegnet,  die  auch 
solche  ding  zu  grosser  beschwerd  dermassen  angenomen,  das  furwar, 
wo  man  sich  der  eingcfuerten  clag,  so  vill  die  herrn  bischoff  Christoffs 
liandlung  antrifft,  \ersehen,  man  dise  ding  in  clags  weisz  eintzupringen 

30  keinerley  wegs  underlassen  hett.  Dieweill  aber  mein  gnediger  fürst, 
und  zugegen,  der  zeit  sich  solche  ding  verlauffen,  by  der  regierung 
nit  gewesen  und  dan  die  gsandten,  zugegen,  nit  gwust,  das  sich  sein 
f  g.  herrn  bischoff  Christoffs  vermeinter  injurien  annemen  wollen,  ist 
sollichs  diszmall  von  eim  ratl  zu  clagen  underwegen  püben.  und   Ijli.dlen 

35  inen  die  gesandten  in  namcn  eins  ratz  l)e\or,  dieweill  sich  mein  gnediger 
turst  und  herr  \orangeregter  injurien  underzeucht,  auch  in  disem  clag- 
stuck  eim  ersamen  ratt  nuntzit  hingeben  haben  wollen,  und  tiicweill 
dan,  gnedige  herrn,  dem  also,  das  die  handfeste  ein  statt  Basel!  nit 
byndet.    das   sy    müessendt    burgermeister  und   rat  von   einem  Ijischoff 

40  nemmen.  Aber  woll  herr  bischoff  Christoff  darin  vcrpunden  gewesen, 
der  stat  Basell   uff   ir  begeren   und  nit  für  sich  selbs  die  zu  geben,  so 


8'6  zu   r'^28  Mai  ,-.  TW.  rogc. 

hat  ein  statt  Basell  usz  denen  und  andern  treffenlichen  Ursachen  von 
bischoff  Christoffen  keinen  burgermeister  noch  ratt  begeren  wollen, 
sonder,  dieweill  der  statt  Basell  obgemelte  schmach  und  beschedigung 
von  der  stifft  verwandten  widder  den  Inhalt  der  handfeste  zugefugt, 
so  haben  sy  dieselbigen  handfeste  auch  furgangen  und  zu  ruen  anstan  5 
lassen,  ungetzweiffelter  hoffnung,  es  hab  ein  statt  Basell  darin  nuntzit  ver- 
wissenlichs  gehandelt.  Und  so  nuhn  dise  ding  also  gestalt,  ist  der 
gsandten  beger,  e.  g.  alsz  underthedinger  woUendt  mein  gnedigen 
fursten  und  herrn,  zugegen,  der  eingefuerten  clag  gütlich  abtzusteen 
vermögen,  damit  ein  stat  Basell  obgenanter  irer  schmach  sich  furo  zu  10 
beclagen  nit  gedrenckt  werde;  und  dieweill  mein  gnediger  fürst  und 
herr,  zugegen,  sich  gegen  einer  statt  Basell  vilmalen  gnediglich  und 
freuntlich  erpoten,  sofer  dan  ir  gnaden  usserthalb  der  handtfestin 
mit  der  statt  Basell  etwas  Verstands  antzunemen  gefellig,  wollendt  die 
gsandten,  zugegen,  e.  g.  darinnen  gutlich  handlung  furtzunemen  unab-  15 
gschlagen  haben. 

Original.     SL-A.   Basel,  Bischöfliche  Handhmg  L  I ,  hl.  22  v. 

I09c.  zu  152S  Mai  j. 

Herrn  bischoffs  repplick. 

Gnedig  und  günstig  herrn.  Die  vermeint  antwurt  \'on  wegen  eins  20 
ersamen  rats  der  statt  Basel  uff  fürgewenten  des  hochwürdigen  fürsten 
und  iierrn,  hern  Philipsen,  bischoffen  zu  Basel,  beswerdartickel,  die 
handtvesti  belangen,  zu  widerfechten,  nimpt  bemelter  fürst  und  herr 
für  bekhant  an,  was  darinn  fürgetragen,  so  sinen  f.  g.  und  irem  stifft 
fürstendig  oder  dienstlich;  das  überig  will  sie  in  gemein  widerfochten  25 
und   verneint  haben: 

Und  sagt  erstlich  wider  den  artickel.,^  darinn  gemeldet,  das  alle 
und  yede  eitere  handtvesten  durch  die  jüngere '),  mit  bischoff  Christoff 
loblicher  gedechtnis  angenomen,  uffgehept  und  von  denselbigen  diser 
zit  nit  wyter  ze  reden,  als  ob  sich  derselbigen  in  diser  sach  nitt  ze  30 
behelffen  sollte  sin  etc.,  das  sölichs  nyendert  die  meynung  hab, 
sonder  sige  die  nüwe  usz  den  alten  geflossen,  hab  noch  derselbigen 
stilum  und  wort  dann  allein  als  vil  nach  noturfft  der  zit  etzwas  basz 
gelütert  und  an  etzlichen  enden,  wiewol  wenigen,  geendert  müessen 
werden,  wie  usz  verglj'chung  beider,  alter  und  nüwer,  ze  vermercken.    35 

Sodann  das  die  nüw  handtvesti  mit  der  person  wylent  bischoven 
Christofifs  obgenant  solt  geendert  und  abgestorben  sin  und  also  in  eins 
ersamen  rats  gefallen  stan,  ob  dem  mit  einem  andern  als  yetzgedachten 
fürsten  und  herrn  bischoff  Philipsen  gelegen  sin  wollt,  wider  darinn  ze 

109c.   ')  .4m  ranäe:  die  jüngere  handveste   fliesz  usz  den  eitern.  40 


Nr.  roo ,:  zu   ij^sS  Mai  _,-.  87 

bewilligen,  hat  ouch  niendert  die  gstalt,  erscheint  sich  das  widerspil 
usz  vil  Ursachen:  Erstlich  das  die  handtvcsti  irens  ersten  Ursprung*) 
(wSIchen  sie  als  bewyszlich  vor  dry  hundert  jaren  genomen),  da  dann 
einem  bischoff,  als  irem  herrn,  die  statt  Basel  mit  gar  vil  andern  mer 
5  dienstharkheiten  verwant  gewesen,  bemeltcr  statt  usz  gnaden  und  gne- 
diger  nachlaszung  als  vil  als  ein  sondere  lobliche  fryheit  geben,  darinn 
sie  ir  Ordnung,  ye  zu  ziten  eins  burgermeister  und  rats  halb  wissen  ze 
haben* \  inen  als  von  irem  herrn  ire  recht,  gute  gewonheiten  und  ge- 
setzt   etc.    bestetiget,    sie    stür    und    gewerffs    von    ye    zu    ziten    einem 

10  bischoff  sin  leben  lang  gefrygt  wurden,  in  iren  nöten,  ob  sie  yemands 
wider  billichs  besweren  wolt,  hilff  gewiss  vveren,  wölchs  alles  rechte 
oberkeit  eins  orts  anzeugt,  nit  das  in  deren,  denen  solche  frj-heit  geben, 
willen  und  gefallen  stände,  sölchs  zu  endern,  sonder  mehr,  wa  sülchs 
nit    zugesagt    und    für    und    für    also  gehalten  solt  werden    (darunib   es 

'5  dann  ouch  ein  handtvesti;  das  ist  als  vil  als  ein  eewige  begnadigung 
und  vereinbarter  vertrag  "■),  wider  wölchen  kein  theil  on  des  andern 
bewilligen  hat  ze  thun),  vil  basser  einem  bischoven  ye  zu  ziten,  als  dem 
herrn  und  vergaber,  dann  einer  ersamen  statt  Basel  gebürte '').  darvon 
ze  schryben,    das    aber  von   dryhundert  jaren    här  bisz  uff  hütigen  tag 

2o  ye  zu  ziten  die  bischoff  in  ubung  und  bruch  gehalten,  einer  ersamen 
statt  ire  alten  fryheiten   gnediklich   und  trüwlich   erstattet. 

Und  mScht  sin,  es  wurde  des  noch  guter  schin  funden,  das  in 
dem  jar  als  gezalt  ward  drytzehenhundertundsechsundsechtzig  bi- 
schoff und  capitel   in   Widerwillen  gegen  einer  ersamen  statt  gewachsen 

25  und  damaln  ein  bischove  sich  bemelter  statt  etzwas  gewidert,  ein 
burgermeister  und  rath  ze  geben,  ouch  die  handtvesti  irs  innhalts  zu 
erstatten '"').  das  sich  selbiger  zit  ein  statt  Basel  sölchs  abschlahens  hoch 
beswert  und  ein  bischoff  vermeint,  daran  ze  halten,  inen  solche  (wie 
von    altem)    zu   erstatten,  wölchs  ouch  bald  darnach  usz  gnaden   wider 

30  bescheen.  Es  ist  ouch  bewyszlich  und  war,  das  vor  etzlich  hundert 
jaren  ein  ersame  statt  Basel  bym  heiligen  Römischen  reich  ansuchung 
und  Werbung  gethan,  damitt  und  sie  in  welung  oder  Satzung  eins 
burgermeisters  und  Ordnungen  irer  pollicy  für  sich  selb  etzwas  fryer 
weren '),    und  wiewoll    sölchs    damaln    uszbracht,    doch    uff  verhör    und 

35  109c.  ")  ./'«  randt:  Ursprung  der  handvesty. 

')   Am   rande:    der   bischoff  hat    einer   statt   usz   gnaden  geben,  burgermeister 
ze  begern. 

*)  Am   rande:  was   handvesty   syc. 

')  .-Jw/rawi/^.dasein  bischoffbasz  von  der  handvesty  gen  müchtdann  ein  stat  Basel. 
40  ")  Am  randt:  das  ein  stat  begert  hab,  das  ein  bischoff  der  handvesty  gclebcn  solte. 

')  Am   rande:    das    ein    stat   Basel    vom  rych   gefryet   gsin,    burgermeister  und 
rath  i.t  welen,  aber  wider  aberkandth   sve. 


88  zu    1^28  Alai  5.  Nr.  logc. 

narhafften    berichl    eins    bischoffs  widerrueftt,    abgelhon    und    wider  zu 
uncrefften  mit  kayserlicher  majestät  decret  erkhant  ist. 

So  stat  ouch  in  jüngster  handtvesti  das  wortlin   ,,nim  und  hinfür"  "*), 
item    im   artickel    anheben    „wo   aber  das  nit  erfunden  etc."   die  worter 
„für  uns  und  unser  nachkommen'",  welche  ouch  uff  künfftige  bischoff,   nit     5 
allein    bischoff  Christoff  sich  ziehen,    als    khein  verstendiger    abred  sin 
mag  und  die  natur  der  werter  seibs  gibt. 

Was  were  ouch  von  nöten,  der  herren  vom  capitel  insigel  daran 
ze  hencken,  als  doch  an  allen  und  yeden  handvestinen  von  dryhundert 
jaren  her  hangt '•'),  wa  die  nitt  ein  nachkomenden  herrn  ouch  binden  '° 
solten,  dw3'l  doch  die  ding,  sonst  in  der  handvesti  begriffen,  ein  capitel 
nits  angond,  und  bemelts  capitels  insigel  in  derglichen  sachen  nit  an- 
gehenckt  würt?  Dann  so  das  so  verschriben.  sie  gemeinlich  ouch  be- 
ruert    oder    in    die    eewigkeit    für    eins    hern  nachkommen  besten  soll. 

Und  so  in  der  hantvesti  gesetzt,  das  sie  ein  herren  sin  leben  15 
lang  gewerffs  und  stür  fry  setzt  und  dann  gemelte  handtvesti  tod  und 
ab  solt  sin  '")  (des  sich  doch  offt  gemelter  fürst  und  herr  keins  wegs 
versieht),  volgte  doch,  das  ye  zu  ziten  ein  herr  uff  ein  ersame  statt 
stür  und  gewerff  legen  mochte,  wie  solchs  der  buchstab  gibt,  wölchs 
on  zwyfel  einem  herrn  basz  komen,  aber  von  einer  ersamen  statt  minder  20 
ze  gedulden. 

Als  aber  will  vermeint  werden,  es  mög  ein  ersame  statt  Basel 
ein  burgermeister  ervordern  oder  nitt,  so  sie  ine  nitt  ervordere,  hab 
ir  ye  zu  ziten  ein  bischoff  keinen  ze  geben  etc..  darumb  die  handt- 
vesti abermaln  fry  in  irer  wal  stände,  würt  das  wortlin,  damitt  hie  25 
der  stryt  fürgenomen,  durch  eins  ersamen  rats  redner  nitt  recht  ge- 
nempt,  dann  es  nitt  heist  ..ervordern"  sonder  .,gevordern",  welchs  ouch 
in  im  selbs  ein  andern  verstand  dann  ervordern")  und  würt  uszgelegt 
nach  dem  dryhundertjerigen  bruch ;  dann  wissenlich  und  also  für  und 
für  geüebt,  das  sie  einen  sollen  vordem,  und  so  sie  in  also  gevordern,  jo 
soll  inen  einer  geben  werden  etc.,  wie  dann  der  buchstab  lutet,  und 
ist  modalis  oder  demonstrativa  locutio,  nitt  conditctionalis,  sonst  hett  ein 
herr  inen  im  jar  mögen  ein  burgermeister  geben '-),  wann  sin  g.  hett 
wollen,  nitt  eben  jerlichs  uff  ein  gesatzten  tag. 

109c.  *)   .im  ranJe:    Nota:   nun   unnd  hinfur.  35 

°)  .Am  randi:  worumb  des  capiltels  insigel   an   die  handvesty  gehenckt. 
'")   .4«;  ) aride :  Nota:   Wann   die  haniivesty   ab   sin    solt.    vermeint   der  bischoff 
die  statt  ze  besturen. 

")  Am  ranäe:  vordem  und  gevordern. 

'*)  Am  ranäe:    Von    sich    fr...    Es  stot  uff  den  tag  /eoffnet,    so    man    biirger-    40 
meister  und  rath  kieset. 


Nr.  logc  su    iji^S  Mut  j.  89 

Und  als  verrer  geredtl,  wie  ein  ersanier  rat  furohin  by  ireni  angc- 
t'engten  bruch  in  besatzung  burgermeisters  und  rats  werde  bliben  etc.  ''*), 
verhofft  vil  gemelter  fürst  und  herr,  sich  in  anschung  der  billicheit 
durch  der  herrn  underthedinger  guetlich  underhandlung  eins  andern 
5  bedencken  werden,  gestat  oucli  einem  crsamcn  rath  kcins  bruchs, 
sonder  sige  ein   iiüwerung. 

Das  darnach  gesagt,  wie  der  hilff  halb  die  handtvesti  yetzigem 
herrn  und  bischoft"  überlegen,  dwyl  solche  hilff  wider  mengklich,  usz- 
genomen  ein  gemeine  Eydtgnoschaft,  müeste  sin  etc.,    ist  wol  wissen, 

>o  das  in  allen  puntnissen  und  vereinen  das  heilig  Römisch  reich  für  sich 
selbs  vorbehalten  '^).  Sodann  hat  das  husz  Osterreich  ein  sondere  er- 
beinung  mit  einer  Eidtgnoschafft  dardurch  fürkommen,  das  sich,  ob  got 
will,  zwüschen  hochgemeltem  husz  und  der  statt  Basel  khein  kriegklich 
entpörungen  erheben:  dartzu,  wann  sich  ein  statt  Basel   der  handtvesti 

15  in  allweg  gemesz  haltet,  wurt  yetziger  herr  und  bischoft"  wol  wissen, 
was  ine  solche  hantvesli  wurt  binden,  würt  ouch  demselbigen,  wie  sich 
gebürt,  wann  yemands  ein  ersame  statt  Basel  besweren  wurde,  innhalt 
vilgedachter  hantvesti  trüwlich,  eerlich  und  fürstlich  statt  thun,  wiewol 
neutralitet  (wie  dann  ouch  in  der  antwurt  angezogen)  noch  biszhar  dem 

^^  stifft,  ouch  der  statt  und  gantzen  nachpurschaff"t  mer  nutz  dann  nach- 
iheilig  gewesen 

Alszdann  in  vermeinter  antwurt  uft'  andern  theil  inget'uerder 
beswerd  fürgetragen,  wie  das  von  wegen  obgemelter  handtvesti  für- 
geeung    kein    injuri    oder  schmach   möge  angezogen  werden,  dann  die 

'5  nit  perpetuiert,  sonder  sig  erloschen  etc.,  ist  des  hoch  würdigen  fürsten 
und  herrn  bischoven  zu  Basel  replic,  das  solch  injuri  sinen  vorfarn, 
nit  siner  person  halb,  sonder  der  bischofflichen  dignitet  und  fürsten- 
thumb  bescheen  ''),  darumb  dann  die  causam  continuam  usz  ir  selbs 
hab;    dann    so    lang    diser  stillstand   der  handtvesti    wert,  so   lang   hört 

30  ouch  nit  uff  die  injuri,  und  deszhalb  ouch  der  nachkomen  sich  deren 
anstatt  des  abgestorbnen  ze  beclagen  hab,  bezücht  sich  uff  Ordnung 
gemeiner  rechten. 

Darnach,  will  c.  g.  und  gunst  ingebildet  werden,  als  ob  wylent 
bischoff  Christoff  vilgenant  der  hilff  halben   verrückter  zit  nit  allein  nitt 

35  gelept,  sonder  in  einer  ersamen  statt  Hasel  kriegen  und  noten,  so  sie 
zu  rettung  iren  selbs  und  der  iren  wider  ein  cron  Franckrich  geüebt, 
sie  verlaszen    und  der  stifft  angehorigen  wider   sie    gezogen  etc.,    gii)t 


109  c   ")   Am  rande:    No.   besatzungen   des    ralhs,   als    ein    stat    pflegt    /.e   tliuiid,    ist 
nit  ein  bruch,  aber  ein   nuwerung 
40  ")   Am  rnndt:  ncutralitel, 

")  Am  raiiiit:  probet  hec. 

Bftsler  Rcfornuitionsaktcn,  IIl.  \') 


90  zu  1528  Mai  5.  Nr.  logc. 

mergemelter  fürst  und  herr  disen  bericht:  Das  sin  t".  g.  ongezwyflet 
achten  wolle,  irer  gnaden  vorfar  offtangeregte  handtvesti  in  allen  Iren 
puncten  und  artikeln  als  ein  fromer,  uffrechter,  gotsforchtiger  fürst  trüvvlich 
und  fürstlich  erstattet  hab;  dann  die  handtvesti  usztruckt,  das  solche 
hilff  bescheen  soll  "')  wider  die,  so  ein  ersame  statt  Basel  (das  der  all-  5 
mechtig  lang  ufthalten  wolle)  besweren  wolt,  ist  gut  ze  mercken,  wie 
sölchs  verstanden  nitt  in  frembden  uszlendigen  Sachen  "'),  als  die  wider 
ein  cron  Franckrych  gewesen,  wiewol  (damitt  und  e.  g.  und  gunst  der 
warheit  eigentlich  berichtet)  sin  gnad  selbigenmals  ein  sonder  herrt 
strefflich  mandat  laszen  uszgon,  niemants  der  stifft  angehörig  weder  zu  10 
eim  oder  anderm  theil  hinweg  in  krieg  ziehe.  Es  sind  ouch  die  uber- 
tretter,  edel  und  unedel,  von  sinen  gnaden  an  iren  lehen  '*),  eigenthumb, 
an  lyb  und  gut  gestrafft  worden,  und  dennoch  vil  mehr  der  stifft  ange- 
hörigen  einer  Eignoschafft  (!),  ouch  mit  eignen  venlin  zugezogen,  darunder 
ettlich  umbkomen,  die  übrigen,  diewil  sie  der  Eidgnoschaff't  zu  gut  ge-  '5 
zogen,   ungestrafi"t  bliben,  welchs  alls  beweyszlich. 

Aber  so  diser  clag  solt  statt  geben  werden  (welchs  doch  jetz 
von  unnoten),  hette  sich  vorgende  bischoff  vil  mer  dises  artickels  halb 
ab  einer  ersamen  statt  Basel  ze  beclagen,  dann  in  kurtzen  jaren  die 
graven  von  Thierstein  ein  vehd  wider  die  stifft  gehapt,  sind  nitztdest-  20 
minder  ouch  nach  dem  brand  in  ein  statt  Basel  und  darusz  geritten 
irs  gefallens,  glicher  gstalt  die  Cappler  in  einer  vehd  usz  und  in  ge- 
wandlet, ze  geswygen,  wie  dem  gotshusz  sine  recht  geholffen  hanthaben, 
deren  die  hantvesti  nit  das  kleinfüegst  ist. 

Die    protestatz    und  vorbehaltung,    das    sich  ein  ersame  statt  irer    25 
injurien  nit  wolle  begeben  haben,  laszt  der  hochwürdig  fürst  und  herr. 
jetziger  bischoff,  in  irem  werd  pliben,  möcht  gar  vil  ander  sachen  sinen 
gnaden    ouch  wollen  vorbehalten    und   jetzt    anziehen,  diente  aber  nitt 
zu  guetlicheit,  zu   welcher  doch  sie  gantz  früntlich  geneygt. 

Widerfichtet  alles  anders  generaliter  mitt  repetierung  obgeschribner   30 
verantwurtung. 

Und  wie  glichwol  sin  f  g.  in  allen  möglichen  dingen  einer  er- 
samen statt  Basel  früntlichen  und  geneigten  willen  ze  bewysen  urpüttig, 
achtet  sie  doch,  von  unnöten,  cinchs  andern  Verstands  halben  zwüschen 
iren  und  einer  ersamen  statt  red  ze  halten,  dann  der  verstand  der  handt-  35 
vesti  nitt  khönn  noch  mog  gebessert  werden,  so  gebure  ir  gnaden  innhalt 
irer   pflicht "),  dem  bisthumb  gethan,   die  irs  Vermögens  handtzehaben. 


109  c.   '^)  .4'n  randi:  wie  die  hilff  bescheen   soll. 
")  Am  rande:  nit  in   frembden  krieg. 

"*!   .///;  rande:  ignoramus.  40 

")  Am  rande:  pflicht  ze  hundthaben. 


A'V.  logJ.  zu   1528  Mai  5.  91 

Darumh  ir  gnaden  an  c.  g.  und  gunst  fruntlich  und  vlyszig  an- 
sinnen,  bitt  und  beger,  die  sach  ernstlich  ze  hertzen  ze  fassen,  und 
diewil  offgedachte  handvesti  von  beiden  theilen  ye  zu  ziten  einem  bi- 
schoff  und  einer  ersamen  statt  über  dryhundert  jar  lang  bisz  uff  sie  on 
5  Weigerung  oder  Sperrung  gesworn  und  geüebt,  ein  ersamen  rath  guet- 
lich  daran  ze  wisen,  sinen  gnaden  als  iren  vorfarn  erniiwerung  solicher 
handtvesti  thuegen  und  die  (wie  sich  gebürt)  erstatten,  will  sin  gnad 
in  allen  möglichen  dingen  umb  ein  ersame  statt  Basel  und  alle  ire  \'er- 
wanten  fruntlich  beschulden  und  gnedigklich  erkennen. 
10  Origitial.     St  -A.   Basel,   Bischöfliche  Handhaig  L  i,   hl.  2<j. 

109  d.  zu  1528  Mai  5. 

Der  stat  Basel  nachred. 

Gnedigunnd  gunstig  herrn.  Curtzlick  wider  des  hochwirditten  fursten 
unnd  herrn,  herrn  Phillippen,  byschouffen  zu  Basel,  mins  gnedigen  herrn, 

15  repplick.  die  handveste  belangen,  nachred  ze  thund,  wollend  d'e  ge- 
santten  der  statt  Basel,  allen,  das  in  hochgemelten  mins  gnedigen  herrn 
repplick  einem  ersamen  rath  dienstlich  sin  befunden,  angenumen.  aber 
das  uberig  in  gemein  widerfochten,  verneint  unnd  stilschwigend  dorin 
nit  gehellen,  ouch  hieby  ir  vorgegebene  antwurt   repetiert  luind   wider 

20   geefert  haben n. 

l'nnd  obglich  woll  die  jüngere  handveste  usz  den  eiteren  (das 
doch  mit  beder  theillen  willen  beschehen  musen),  wie  min  g.  h.  ver- 
meint, gcflosen,  denacht  habennd  die  gesandten  in  ir  antwurt  billich 
furwenden  lossen,  das  die  eitern  durch  die  jüngere  dermassen   uffgehept, 

25  das  diser  zit  von  jhenen  witter  ze  reden  nit  von  netten:  dann  diewil 
selbige  durch  dise,  als  min  g.  h.  selbs  bekenth,  geenderet  und  bas  ge- 
lutteret,  wirdt  man  frilich  in  dieser  bas  dann  in  iXcw  allten,  was  die 
wirchen  solle,   vermercke. 

Unnd   wie    es    in  der  gesandten  antwurt,    u.  g.    furtgetragen,  also 

30  ist  es  noch  ein  unverruckte  worheit,  das  der  hochgemelt  min  g.  f.  unnd 
h  weder  durch  wylannd  herrn  bischoff  Christoffs  noch  anderer  loblicher 
gedechtnus  bischoffen  handvestinen,  das  ir  f  g.,  wie  sy  clagt,  grechtig- 
keit  habe,  der  statt  Basel  on  derselben  ervordern  einen  burgermeister 
unnd  einen  rath  ze  geben,  oder  das  ein  statt  Basel  die  von   irn  g.   cr- 

35  vordem  muse,  nit  bewisen  mag;  dann  in  allen  handvestinen  der  beder 
punckten  mit  dheinem  wort  meidung  beschicht. 

So  nun  bischoff  Christoff  handveste  sich  allein  uff  sin  person  unnd 
nit  deren  nochkumen  streckt,  ist  ein  statt  Basel  derglichen  handveste 
weder  mit  jetzt  minem  g.  f.  unnd  h.  noch  deren  nochkomen  anzenemen 

40   weder  verpünden  noch   willens. 


92  -«  15^^  Mai  j;.  .Vr.  logd. 

Unnd  irt  gar  nit,  das  min  g.  f.  und  Herr  in  letster  liandveste  die 
wertlin  .,nun  unnd  liinfur'',  item  unnd  im  artickel  „wo  aber  das  nit  er- 
funden etc."  die  werter  ..für  unns  unnd  unser  nachkomen  etc."  der- 
gestalten  anzücht,  als  ob  die  vermalte  liandveste  uff  ir  f.  g.  sich  strecken 
sollte,  dann  so  die  vorred  selbiger  handveste  ersechenn,  stod  sy  also;  5 
deszhalb  wir  verstand,  bischoff  Christoff  unnd  ein  statt  Basel  unns  zu 
beden  theyllen  (und  stodt  nit  „unser  nochkumen")  diser  handveste  in 
nochfoigender  gestalt  unnd  meynung  „nun  unnd  hinfur",  das  ist  „so  lang 
wir  bischoff  Christoff  leben"  ze  hallten  vertragen.  Das  aber  dises  der 
war  verstand  gemelter  worter  s\'e,  erlutteret  der  nechst  artickel  darnoch  lo 
also,  nemblich  .,das  wir  bischoff  Christoff  etc.  allerjerlich,  diewill  so 
wir  leben  etc.''.  unnd  ist  deren  nochkumen  solches  ze  thund  nit  ge- 
dacht, darby  gnugsam  verstanden,  das  dise  wortlin  ..nun  unnd  hinfur" 
dhein  eewigkeit  sunder  allein  die  zitt,  so  bischoff  Christoff  noch  ange- 
numener  handveste  leben  wurd,  bedütend.  15 

Das  aber,  wie  vorgemelt,  die  worter  „für  unns  unnd  unsern  noch- 
khumen"  im  artickel  anfohende  „wo  aber  das  nit  befunden"  begrifen, 
mag  min  g.  h.  dheinen  furschub  geberen,  sunder  hatt  es  die  gstallt, 
diewill  bischoff  Christoff  noch  besag  der  handveste  einer  statt  Basel 
allerjerhch  (das  ist  nit  offt  im  iar,  sunder  allein  uff  ein  tag,  wie  es  die  20 
handveste  by  end  selbs  lutteret),  diewill  sy  in  leben  ist,  einen  burger- 
meister  unnd  einen  rath  geben  solle,  wenn  sy  es  an  ir  g.  erforderen 
oder  geforderen.  Unnd  aber  erst  noch  solchen  erforderen,  wie  der 
burgermeister  sin  unnd  der  rath  ercosen  werden  solle,  ein  Ordnung 
gestelt,  in  welcher  cnderung  beschehe,  so  hat  ir  f.  g.  allein  dieselbig  25 
enderung  für  sich  und  ire  nachkumen  verwilliget,  das  sich  biliich  uff" 
ire  nachkomen  bischoff  erstrackte,  wan  ein  statt  Basel  burgermeister 
unnd  rath  von  inen  ervorderten.  Diewill  aber  die  gebung  des  bur- 
germeisters  unnd  raths  allein  usz  der  statt  Basel  erforderen  oder  ge- 
forderen, das  ein  ding  ist,  unnd  nit  usz  anderer  gerechtigkeit  kumen  3° 
mus,  unnd  aber,  das  ein  statt  Basel  wider  iren  willen  solche  begeren 
muse,  mit  nichten  bewisen,  so  kan  unnd  mag  dis  puncktiin,  wann  sy 
es  an  unns  geforderen,  nit  anders,  den  das  ein  statt  fillgemelt  gefor- 
deren, irs  gefalles  ze  thund  oder  ze  underlassen,  fug  habe,  verstanden 
werde,  also  das  dise  red  locutio  condicionalis,  ein  red  mit  furworten  35 
beschehen,  in  irem  natturlichen  verstand  blibe.  Unnd  so  aber  ein  statt 
Basel,  wie  sy  dann  nit  gezwungen  werden  mag,  dheinen  burgermeister 
unnd  rath  inen  ze  geben,  begeren  noch  geforderen,  so  ist  ouch  der 
Ordnung,  wie  ein  rath  noch  den  geforderen  erkosen  werden  solle  mit 
irer  enderung,  zu  welcher  bischoff  Christoffs  nochkumen  aber  erst,  so  4° 
ein  statt  burgermeister  unnd  rath   an  sy  erforderte,   unnd  sus  nit.   ver- 


.\>.  toQii.  zu   1^2$  Mai  ,'.  93 

blinden  von  unnetteii,  dorby  lichtlicli  ze  gedenck'en,  das  vermelte  hand- 
veste  sich  wider  der  statt  Basel  willen  uff  jetzt  min  g.  h.  noch  deren 
nochkumen  gantz  nit  strecken   mag. 

Das  dann  die  herrn  des  thumcappittcls  ir  ingesigel  an  die  liand- 
5  veste  gelnenckt.  ist  darumb  beschehen.  das  sy  zwen  brudere  der  thumb- 
hcrrn  den  rath  mit  andern  zc  kiesen  geben  uniul  schweren  lassen  sollen, 
noch   dem  es  ein  statt  ge\orderet,  iinnd   nit   iisz  anderer  Ursachen. 

Usz  dem  allenn  ist  wol  zu  \erston,  das  disc  handveste.  liesatzung 
l)urgermeistertliumbs  und  raths  belangen,  nit  ein  begnodigung  genempt 

lo  mag  werden,  in  ansechen,  das  die  \orfaren  bischoff,  so  mit  der  statt 
handveste  gehept,  einer  statt  Basel  uff  ir  begeren  burgermeister  und 
rath  ze  geben  verbunden,  aber  hinwider  ein  statt  die  ze  begeren  fryg 
gwesen  und  noch  ist;  der  Ursachen  hatt  sich  der  bischoff  im  xm<^r,xvi 
jare  uff  der  statt  er\-orderen.  burgermeister  unnd   lath  ze  geben,  nnbii- 

i;   sich  gespert. 

Unnd  als  der  statt  Basel  ire  frygheitten,  domit  sy  \on  dem  Rem- 
schen  rieh  begobet.  noch  besag  der  Guldin  bullen  bestcdiget.  lossend 
die  gesandten  dorby  bliben  unnd  bschliessend  hierus:  Diewil  in  einer 
statt  Basel  willküre    stodt,  jetz  zun  zitten  von  einem  bischoff  zu  Basel 

2o  burgermeister  und  rath  ze  begeren,  unnd  aber  einem  ersamen  rath  solches 
lurer  ze  thund  nit  gelegen,  das  sy  dann,  wie  vorgesagt,  derglichcn 
\irer  von  dheincm  bischoff  anncmcn  kennen  noch  wellen,  wiewol  sy 
usserthalb  solcher  besatzung  mim  g.  h.  unnd  dem  gotzhuse  in  ireni 
anligen    ires  vermoges  guttwilligkeit    /.<•  licwisen  unnd  das  gotzhus  ze 

.:5   handhaben  gneigt  sind. 

Unnd  so  es  dann  die  gestalt,  das  in  eins  ersamen  raths  willküre 
Stadt,  burgermeister  unnd  rath  ze  forderen  oder  nit,  so  ist  schon  der 
ander  teil  mins  g.  h.  clag  hiemit  gnugsam  verantwurtet.  Dann  so  sich 
jetzt    erfunden,    das    ein  statt  Basel   mit  stillsteung  burgermeister  unnd 

;>o  rath  ze  begeren  nit  unzimlichs  gehandlet,  sunder  eeben  des,  so  in  irer 
Willkür  gestanden,  sich  gebrucht.  dorumb  w\'land  h.  bischoff  Christoffen 
noch  jetzt  minem  g.  h.  domit  dhein  injury  zugefugt,  so  ist  unwider- 
sprechlich  war,  das  irn  g.  hierumb  gantz  dhein  action  gebürt  hatt,  noch 
gebüren    mag,    deszhalb  gutlicher    unnderhandlung  gar  nit  von  notten. 

35  Unnd    als    in    der    gesandten    antwurt,    was    schmoch    und   schand 

der  statt  Basel  burgern  durch  etliche  der  stifft  verwandten  zugefugt, 
antzeugt,  lossends  die  \-erordnetten,  unangesechen  mins  g.  h.  verant- 
wurtung,  nochmoln  by  irn  vorgegebenen  antwurt  unnd  protestacion 
beliben;    dann  so    die    gesandten,    das  der  statt  Basel  selbiger  zitt   ein 

40  reiswagen  versagt,  gedencken,  megend  sy  wol!  achten,  das  jhenen,  so 
wider  ein  statt  geloffen,  mit  der  stroff  nit   wee  beschehen  sye. 


94  2«   rj>2^  ^^^  5-  ^*'  '"^■ 

Das  uberig  alles,  so  in  mins  g.  h.  repplick  vergriffen,  wollen  die  ge- 
sandthen  in  gemein  widerfechten  unnd  insonderheit  irer  gnaden  weder 
stur  nach  gewerffs  anred,  darzü  gar  nit  bekandtlich  sin,  weder  in  Thier- 
steinischer  nach  der  Cappler  handlungen,  ja  euch  sunst  nüt  gehandlet, 
deszsy  nit  merckliche  ursach  gehept  haben.  Unnd  so  es  der  gutlichcit,  5 
das  doch  nit  ist,  dienstlich,  wusztend  die  gesanndthen  wol  anzuzöigen, 
was  oberkeyt  unnd  gerechtigkeit  die  ersten  bischoff  zu  Basel  mit  gott  ge- 
hept unnd  die  jetzigen,  so  sy  (als  sy  wollend)  Christen  sin,  haben  unnd 
sich  berumen  sollen,  dorby  dann  wol  ze  finden,  das  ein  stat  Basel,  als 
deren  die  gewalt  von  gott  bevolhen,  den  vorderen  bischoffen,  wo  die,  to 
als  in  der  repplick  anzöigt,  so  gewaltig  zu  Basel  geherschet,  wider  ir 
eigen  ampt  ze  handien,  nur  vil  zu  lang  zugesehen,  ja  ouch  in  solchem 
die  hand  botten  unnd  umb  des  bistumbs  willen  nit  kleiner  costen  erlitten 
haben. 

Aber  diewyl  sich  min  g.  h.  einer  bischofflichen  pflicht  hören  laszt,  '5 
habend  die  gesandthen  eins  bischoffs  zugehörige  gewalt  unnd  oberkeyt 
jetzt  berüwen  lassen  der  hoffnung,  ir  gnad  werde  in  bedenckung  bi- 
schofflicher  ampts  so  vil  finden,  das  weder  iren  vorfarn  nach  iro  sich 
dergestalten  ein  herren  der  stat  Basel  ze  nemen  oder  darzegeben  ge- 
bure,  unnd  sich  in  disen  unnd  andern  irn  vermeinten  clagstucken  deren  20 
gutlich  abzeston,  wol  wussen  ze  halten;  dest  gneigter  wirt  ein  ersamer 
rath  sin,  das  gotzhus  mit  gott  ze  handthaben  unnd  mynem  gnedigen 
herrn  bischoffliche  wird  und  eer  ze  bewisen,  darzu,  ob  es  ir  g.  gefeilig, 
irm  vorigen  erbietten  nach  von  fruntlichem  verstand  e.  g.  underhand- 
lungen  ze  gewarten.  *5 

Original.     St.-A.    Basel,   Bischöfliche  Handlung  L   i,   bl- 34- 


110.  ^u  152S  Mai  5. 

Verhandlungen    zzvischen    der   Stadt   Basel   und  dem  hiscliof  von 
Basel  insgesamt. 

a)  Klageartikel  des  bischofs  von  Basel  gegenüber  der  stadt  Basel.  30 

b)  Klageartikel  derer  von  Basel  gegen  de?i  hischof. 

-    c)  Bischöfliche    instruction  für    die    bischöflichen  mittelsmänner  zti  ver-    ■ 
hatidlungen  mit  Basel. 
■  d)    Vermittlungsvorschläge  der  Schiedsrichter  beider  Parteien, 
e)    Wettere  Vermittlungsvorschläge  der  Schiedsrichter  beider  parteien.         35 

Originale    bezw.    entwtirf.     St.-A.    Basel,    Bischöfliche    Handlung    L   i 
bezw.   Bischöfliches  Archiv  bd.  XVI. 


Nr.  iioa.  zu   r^2S  Mai  5.  95 

110  a.  SU   1^28  Mai  y. 

Klageartikel   dex    bischofs  von  Basel  gegenüber  der  Stadt  Basel. 

Des  liocliwürdigen  tursten.  mins  gnedigcn  Herrn  bischoffs  zu  Basel, 

^egen  einer  ersamen  statt  Basel  tjeswerdarticUel,  yetzmaln  t'ürzewenden : 

5  1.   Das    sin    türstlicii    gnad  an   irer  hiscliofflichen  oberkheit  in   der 

statt  Basel  und  deren  emptern   verhindert,  als  mit  insatzung  der  pfrun- 

dcn,  straff  der  geistlichen,  Ordnung  des  gotswort  und  andern  derglichen. 

'1.  Item  des  stiffts  \er\vanten  und    underthanen    werden    \'on    der 

statt    zu    burgern   uffgenoniinen.    als    die    \on    Louffen.    etzlich    dürffer 

10   Byrsegker    ampts,    ouch  sondere  personen.  als  jhcnsit  Rhins  bcscheen. 

i).  Item  min  g.  herr  würdt  gegen  geistlichen  und  weltlichen 
personen  in  Sachen,  so  glichwol  gantz  geistlich  sint,  sin  geistlich  ge- 
richt  in  statt  und  emptern  Basel  ze  fdjen,  hinderstelt. 

4.  Item    das    die,    so    anderswaher    gen    Basel    citiert    erschinen, 
15   durch    weltlichen    stab  hie  verpotten   werden,  dardurch  die  Jurisdiction 

verhindert. 

5.  Item  das  mins  g.  herrn  hoffgesind.  die  geistlichen  und  dersel- 
bigen  gebrötet  diener  und  der  stifft  \erwanten  (dafür  von  altem  her 
gefrj^gt)  gegen  frid  und  frevel,  ouch  umb  andere  Sachen  vor  weltlichem 

20  gericht  fürgenommen   werden. 

6.  Item  ')  enderung  des  gotsdienst  in  der  statt  und  in  emptern  mitt 
abthuung  der  clostern,  zerbrechung  der  althär  etc. 

7.  Item  ')  sich  underziehen  Ordnung  und  inkommens  des  gotshuses 
sant  Alban,  welchs  doch   von  bischoven  zu   Basel   fundiert,  dotiert   und 

25   uffbracht. 

8.  Item  die  handtvesti,  das  ye  zu  ziten  ein  Ijischove  zu  Basel 
einen  burgermeister,  zunfftmeister  und  nüwen-i  rath  geben  etc.,  mitt  an- 
dern:  irem   Inhalt  fürgangen   würt. 

9.  Item  das  friheiten  der   Hohen  stuben  abgeiirochen. 

30  10.   Item  das  geistlich   personen   von''")    der    statt  vencklich    ange- 

nommen werden. 

11.  Item  das  uff  die-")  clöster  und  stifften  (wider  alt  herkhomen  und 
fryheitenl  Schätzung  gelegt''). 

12.  Item  den  geistlichen  personen    by    iren  lebendigen  lyben  ire 
3S   hab  und  güeter,  ouch   der  kilchen  kleynoten   und  gezierden  beschriben. 

IlOa.  ')  Di/  rtihinfolge  der  paragraphtn  6  und  7  ist  in  der  vorläge  B  umgestellt: 
6  =  1,^^6. 

■)   B  und  C:   In'nven, 
=  1  C:  in. 
iO  ')   C:  denn  clesternn. 

')  C:  gelegt  wyrd. 


r>(T  -VI   ij^zS  Mai  ,-.  Nr.  r loa. 

lo.  Item  das  den  geistlichen  zu  etzlichen  ziten  nitt  glicher  veiler 
kouff  gehalten  würt. 

14.  Item  das  in  der  geistlichen  hoven  und  hüser  der  abgestorb- 
nen verlasznen  güeter  beschriben  und  vor  dem  stattgericht  berechtiget  (!) 
werden.  5 

15.  Item  das,  so  zu")  ziten  kouff  und  verkouff.  testament  und 
derglichen  contract "),  vor  dem  geistlichen  gericht  zwüschen  geistlichen 
oder  weltlichen  personen  uffgericht,  darnach  für  das  weltlich  gericht  von 
der  einen  parth}"  gezogen,  uff  der  andern  beger  nit  gewysen,  sonder 
\ilmaln  unkrefftig  erkhennt.  lo 

1().  Glicherstalt  hangend  rechtlich  Sachen,  unangesehen  litis  pen- 
dentiam,  nit  remittiert,  ouch  uszgsprochen  Sachen  wider  von  nüwem 
gehört  und  urtheilen  geendert  worden. 

17.  Item  nachdem  alle  geistlich  personen  und  so  zu  geistlichem  ge- 
richt gehören,  ouch*)  eins  bischoffs  diener  etc.  gefrigt  sollen  sin  aller  uff-    15 
legung,  hietens,  reisens,  stür  etc.,  über  sölchs  sie  damitt  beladen  werden. 

18.  Item  das  den  geistlichen  zu  zitten  verpotten  würdt,  win, 
körn  etc.  ze  verkouffen,  ouch  sie  in  fürung  solcher  fruchten  und  ^)  irer  ze- 
henden und  sonst  in  kouffen  und  \-erkouffen  anderer  '")  dingen  nit  zoll- 
fry  gehalten  werden.  20 

19.  Item  der  bodenzinsz  der  statt  Basel  nitt,  wie  von  altem- 
här,  minem  g.  herrn  geben,  und  die  weltlichen  amptlüt  den  nit  helffen 
uffheben"),  darüber'")  mins  g.  herrn  fiscal  vencklich  angenommen  und 
ingelegt. 

20.  Item  die    iantgroffschafft  im  Syszgow,  so  von  der  stifft  lehen,    25 
nit   entpfangen  würdt. 

21.  Item  das  sie  frembd  ansprachen  wider  innhalt  der  handtvesti 
an  sich   kouffen. 

22.  Item  das  sie  minem  g.  herrn  die  briefifen  gegen  dem  dorff 
Riehen,  uszher  ze  geben  schuldig,  noch  nitt  zu  banden  gstellt.  30 

23.  Item  in  Pfeffinger  vertrag  abgerett.  dem  von  Ramstein  kein  gelt 
geben  werd,  es  sige  dann  der  stifft  vor  dafür  verglichung  bscheen;  soll 
aber  ime  on  solche  \erglichung  nützdestminder  uszhin  geben  sin  worden. 

110a.  •=)  C:  vor. 

')  C:  und  contract.  35 

')   C:  auch  so. 
')   B  und  C:   desglichen. 
'")   C:  auch  anderer. 
")  C:  uffzuheben. 

'^)  Darüber  mins  g.  h.  —  ingelegt  hildet  in  b  und  C  einen  liesondereii  paragt-aphen,    40 
den  io.  Infolgedessen  er/whl  sieh  von  hier  an  in  ß  und  C  die  amahl  de?-  ahschnitte  um  i, 
dir  amahl  der   klagearlikel  in   />   und  C  /'elriigt  3j   stall  24  wie  in   .1. 


Nr.  iiob.  SU  ij;2S  Mai  S-  97 

24.  Item  das  die  stifftlüt  werden  behept  und  verpotten  wider 
der  stifft  fryheit  und  gülden  bull  über  das,  das  _\ederman  an  den  en- 
den, da  die  gsessen  sindt,  unverzogenlich  recht  gestattet  würt 

Vorbeheltlich   andere    mehr  artickel,    wa  von  noten,    hienach   an- 
5  zuzeugen. 

Orighia/.  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Handlung  Li,  bl.  ^  ^  vorläge  A, 
überschrieben  mit  zeitgenössischer  kandeischrift  Herrn  bischofs  clag. 
Auf  dem  vorhergehenden  blatt  j  findet  sich  der  eingangsvermerk  In 
disem    buch    findeth   man  eigentlich  beschriben,    wie   unnd   was  herr 

lo  Johans  Jacob,  fryherr  zu  Morsperg  etc.,   herr  Niciaus,   abht   zu   Belle- 

lay,  herr  Adclberg  Meyger,  burgermeister,  und  Wolftgang  Harnasch, 
des  raths  zu  Basel,  zwuschen  herrn  Philippen,  bischoffen  zu  Basel, 
ouch  burger  und  rathe  der  stat  Basel,  gehandlet  unnd  verabscheidet 
haben  im  xv<=xxvin  jare,   unnd    sind  die  herren  vom  cappittell  mit- 

15  handler  gsin.  H.  Ryhiner,   ratschriber,   negocii   procurator  etc. 

Ein  zweites  original  ist  überliefert  St.-A.  Basel,  Bisc/iöfliches  Archiv 
bd.  XVI,  ?ir.  62 a^  vorläge  B.  —  Eifie  zeitgenössische  kopie  oder  zweite 
ausfertigung  der  vorläge  B  befifidet  sich  St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Ar- 
chiv bd.  XVI,  nr.  62  b  ^  vorläge   C. 

20  llOb.  SU  1528  Mai  5. 

Klageartikel  derer  von  Basel  gegen  den  bischofs). 

Ditz   nachvolgend    sind    die   ansprachen    unnd    beschwerdartigkel, 

so  ein  rath  der  statt  Basel  zu  unnd  an  den  hochwirdigen  fürsten  unnd 

herren,  herrn  Philippen,  bischoven  zu   Basel,   gegenclagswyse  furzene- 

23   men  unnd  ze  sprechen  hatt. 

Zu  dem  ersten:  Das  ir  f.  g.  einem  ersamen  rath  der  stat  Basel 
die  houptbrieff  umb  die  zweytusend  guldin  houptgutz  unnd  darvon 
funfifzigk  guldin  eewigs  gelts  ab  dem  schlos  unnd  herschafft  Pfeffingen, 
item  unnd  dan  aber  die  houptbrieff  umb  die  dritthal(!)tusend  guldin 
30  huptgutz  unnd  deren  jarlichen  zinsen  sampt  den  brieven  umb  das  dorff 
etc.  Ryehen  wysende  uffrichte,  die  mit  den  versessenen  zinse(!)lut  des 
vertragWs  einem  rath  zu  banden  stelle  unnd  in  solchen  verschribungen 
die  clawsel  (in  unser  stat  Basel)  uszgelaszen  werde. 

Unnd  diewyl  unnser  g.  h.  alle   gewarsame   über   das    dorff  unnd 
35   gerechtigkeit    zu    Ryehen    wysende    nach    inhatt,    das    sin   f.  g.    solche 
gewarsame  einem  rath  zu  banden  stellen 

110b.   'I  Dieses    ebenfalls   nicht  genauer   datierte   Verzeichnis  der  klageartikel  derer 

von  Basel  gegen   den   bischof  ist    schon   in    bd.   11  der  B.  R.  .-/.  nr.  jöj   nach    einer    teit- 

genössischen  kofie  abgedruckt  worden.    Zwischen  jener  kopie  und  dem   hier  um    des    zusam- 

40    menhangs  -uiillen  noch  einmal  wiedergegebenen  original  bestehen  nur  geringfügige  stilistische 

abweichungen. 

Rasier  Reformationtakten,   III.  X3 


98  zu  1528  Mai  j;.  Nr.  iiob. 

Zu  dem  andern:  Das  ir  t".  g.  der  statt  Basel  uszrichte  hundert 
kronnen  jarlich  widembgelts,  so  die  grevin  zu  Thierstein  uff  dem  schlos 
und  herschafft  Pfeffingen  bis  zu  end  irer  wil  fallen  hatt:  tut  das  verses 
bitz  montags  den  xxvii.  tag  novembris  anno  xx\  11  acht  zinsz,  machend 
viii<^  kronnen,  welche  einem  rath  der  statt  Basel  (in  ansechen,  das  ein  s 
rath  erstgenanten  wydemb  samptt  volgenden  zuspruchen  von  der  gre- 
vin   erkoufft)    bitz    zu    end  vermelter  grevin  \v\\  inzenemen  geburend. 

Zu    dem    dritten:    Das    ir  f.  g.    einem    rath    die    1"  gülden  jarlich 
lipgeding  zinses,  so  genanter  grevin,  Inhalt  des  xv'^«»  artigkels  im  leis- 
ten vertrag  begriffen,  geburend,  samptt  den  versessenen  zinsen,  thund,    10 
so    im    XXVII.   jare    verfallen,    viii«'   gülden,    bezalen    unnd    das    ir  gnod 
einem  rath  umb  sollich  lipgeding  gnugsame  brieff  uffrichte. 

Zu    dem  vierden:    Das    genanter   unser  gnediger  fürst  unnd   herr 
einem  rath  bezale  dj'e  viertusend  gülden,  so  ir  f.  g.  herrn  graff  Hein- 
richen   zu  Thierstein    seliger  gedechtnis  in  crafft  des  leisten  vertragks    15 
ze  bezalen  schuldig  pliben  ist. 

Zu    dem    fünfften :    Das    ir  f.  g.    einem   rath  zu  banden  stelle  die 
farende  hab,  die  im  schlosz  Pfeffingen  inventiert  befunden  ist. 

Zu  dem  sechsten:  Das  ir  f.  g.  von  wegen  der  brieven,  so  irer 
gnaden  vorfaren  bischoff  nach  absterben  graff  Heinrichs  in  der  grevin  20 
zu  Thierstein  hoff  für  sich  selbs  on  eins  raths  verwilligen,  eignen  ge- 
walts  unnd  usz  versecretierter  bewarnisz  der  grevin  zu  Thierstein  unnd 
an  derselben  statt  jetz  einem  ersamen  rath  zu  mercklichem  nachtheyl 
und  schaden  nemen  lassen,  ouch  von  wegen  des  gewalts,  freveis  unnd 
hochmuts,  den  ir  f.  g.  vorfaren  bischoff  an  den  erstangeregten  ent-  25 
werten  brieven  in  der  statt  Basel  oberkeit  unnd  gerichten  begangen, 
mit  einem  ralh  noch  grosse  des  freveis  unnd  der  scheden,  so  graff 
Heinrichs  erben  umb  entwerter  brieven  willen  vilfaltig  erlitten,  sich  ze 
vertragen  unnd  solcher  brieven  schaden  unnd  fravels  nach  billicher 
tax  bekerung  ze  thund  pflichtig  sin  solle.  3° 

Zu  dem  sybenden:  Das  unser  gnediger  fürst  unnd  herr  von 
Basel  die  grevin  zu  Thierstein  als  ein  erbin  herrn  graff  Heinrichs 
seligen  aller  unnd  jeder  zinsen  unnd  houptgutz,  so  ir  f.  g.  lut  des  ver- 
tragks ab  Pfeffingen  unnd  anderm  ze  bezalen  pflichtig,  ledig  mache, 
also  das  ir  f.  g.  dieselben  zinsz  entweders  ablese  oder  nuwe  verschri-  35 
bungen  uffrichte  unnd  der  grevin  der  herrn  von  Thierstein  gegebene 
brieff  unnd  s\-gel  harusz  zu  iren  banden  stelle. 

Hiemit   behalt    im    ein    rath    der    statt    Basel    bevor,    dise  clag  ze 
meren,  ze  mindern  unnd  ze  endern,  wie  billich  unnd  der  bruch  ist. 

Original.     St.-A.   Basel,    Bischöfliche  Handlung  L  I.   bl.  6.  4° 


AV.  i IOC.  zu   /-yjS  Mai  f.  99 

110  c.  SU  ij^S  Mai  ,-. 

Bischöfliche  itistruction    fiir    die    bischöflichen    mittelsjnätmer   zu 

unter handltmgen  mit  Basel:  l^ro  introductiDiic  cause  mitt  denen  \on 
Basel. 

5  Erstlicli,  wie  inn  der  handking  mitt  denen  von  Solothurn,  die  von 

Basel  mineni  gnedigen  herren  schrillen  laszen  mitt  beger,  inen  tag 
und  malstatt  bestimmen,  wollen  sie  sin  f.  g.,  der  stifft  und  beyden 
stetten  zu  nutz,  gutem  und  frommen  gutlich  undcrhandlung  rürnenien, 
in  hoffnung,  erschieszlich  sin  soll. 

10  Nach  welchem  burgermeister  Meltinger.   Pratteler  und  andere  by 

siner  g.  erschinen,  glichergstallt  mundtiich  angesucht,  darunder  ein  ab- 
red  bescheen.  s'eder  theil  usz  des  andern  zehen  furgcschlagnen  zwen 
ernennen  soll,  dieselbigen  erstlich  des  burgrechten  halb,  darab  sich 
min  g.  h.  diszer  zyt  allermerst  ze  beclagen  hatt,  gutlich  handien  sollen. 

15  Daruff  min  g.  h.  zwen  und  die  statt  zwen  ernempt,    haben   doch 

sythar  usz  andern  zügefallnen  Ursachen  angeseyte  tag  nit  können  be- 
suchen. Den  tag  haben  die  von  Basel  begert,  hie  zu  hallten,  usz  Ur- 
sachen, inn  irem  schriben   vermelldet. 

üwyl  also  yetzt  tag  ernempt,    welcher  besucht  soll  werden,  und 

20  min  g.  h.  allwegen  so  mundtlicli,  so  schritTtlich  sich  nitt  w\'ters  her- 
geben, dann  allein  \or  allen  dingen  des  angemassten  burgrechten  halbs 
ze  handlen  mitt  beger,  sin  f.  g.  restituiert  und  die  von  Basel  sich  des 
gegen  den  armen  luten  entziehen.  Bedenkt  min  g.  h.,  noch  daruff  zu  an- 
fang  verharrt  werd,  mitt  anziehung,  zu  was  nachtheil  es  der  stifft  reiche, 

25  was  ungehorsame  etc.  es  bringe,  by  der  stifft  eer  nitt  möge  besten, 
drum  derselbig  innhalt  sie  kein  schirm-  noch  burgrecht  anderswo  an 
sich  nemmen  sollen  etc. 

Item  wider  keisserliche  güldene  bull  der  stifft  mit  penen  (?) 
gegeben  etc. 

30  Item  wider  gemeinen  landstVyden. 

Item  wider  mehrtheil  deren,  so  solch  burgrecht  zu  I^ouffen  an- 
genommen, vormaln  erkante  urteil  und  recht,  darumb  lirief  und  sigel 
vorhanden,  ergangen,  durch  welchs  angemaszt  burgrecht  mines  g.  h. 
zinsz,    zoll,  alle    dienstbarkeit,    gehorsame    und    gerechtikeit    und    aller 

35  gewalt  entzogen. 

Ze  beschlieszen  mitt  beger,  die  underthedinger  ein  ersame  statt 
Basel  deren  willen  wiszen,  das  sie  die  gemeldtcn  underthanen  irs  burg- 
rechten wider  crlaszen,  dest  gneigter  min  g.  h.  w61le  sin,  inen  lieb 
und  tVuntschafft  etc.  ze  bewiszen. 

40  Entwurf.    St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv  bd.  XVI,  nr.  77. 


100  SU  1528  Mai  5.  Nr.  iiod. 

110  d.  zu  IS2S  Mai  5. 

Vermittlungsvorschläge  der  Schiedsrichter  beider  parteieti. 

Uff  den  ersten  artikell  meins  gnedigen  herrn  von  Basels,    so  vill 
derselbig    die    presentierung    und    Investierung    belangen,    ist  von   den 
underthedingern    uff   beider    partheyen    antzeugen  und  nach  gstalt  der     5 
Sachen  für  ein  mittell  angesehen,  das,  so  vill  der  die  selsorger,  pfarer 
und  predicanten  in  stat,  landt  und  oberkheit  Basell  gesessen  betreffen 
mag,  ein  ersamer  rhat  dieselben  zu  setzen  und  zu  endsetzen  fug  haben 
und  dieselbigen  pfarer  und  predicanten  unnserm   gnedigen  herrn  jura- 
mentum    zu  thundt,    Investituren    zu    nemen,    noch  einche    bischofliche    10 
recht  zu  tragen  nit  schuldig  sein;  aber  was  ein   ersamer  rhatt  der  stat 
Basell    hinfur    für    capplaneien    und    ander    pfrunnden    zu  stat  und  land 
verleihen  würdt,    soll    es    der    presentierung    und    Investierung  halben, 
wie  von  alter  herkomen,  gehalten  werden;  doch  ob  kunfftige  zeit  durch 
gemeine  christenheitt  etwas  anders  hierin  furgenomen,  an  demselbigen    15 
soll  hiemit  keinem  taill  nichtzig  genomen  sein. 

Dan,  so  vill  er  die  stroff  der  geistlichen  belangt,  soll  mein  gne- 
diger  herr  fursehung  thun,  damit  dieselbigen  in  offner  hurerre}',  yp- 
pikheit,  spilen,  raszlen  und  trinckhen,  dem  nechsten  zu  ergernus,  widder 
die  Ordnung  gottes,  nit  pleiben  sitzen,  daran  sein  f,  g.  ein  ersamer  20 
rhat  nit  allain  kein  verhindrung,  sonder  auch,  wo  von  notten,  rat  und 
beystand  thun  und  die  hand  reichen  soll.  Ob  aber  sein  f.  g.  gemelte 
laster  nit  straffen  oder  dermassen  milt  straffen  wurde,  das  die  nit  ab- 
gestellt, in  maszen  die  ergernus  hingenomen  und  ein  rhatt  daran  be- 
vuegen  haben  mocht,  dan  soll  einem  ersamen  rhatt  solche  laster  zu  25 
straffen  und  abzustellen  vorbehalten  sein. 

Sonst  die  Ordnung  desz  gotlichen  wortz  belangen,  mag  mein  g. 
herr  oder  seiner  gnaden  capittell  in  deren  Hohen  stifften  wie  biszher 
ein  predicanten  verordnen,  doch  soll  derselbig  das  gotlich  wort  zu 
der  eer  gottes  und  phlantzung  bruderlich  trew,  lieb  und  einigkheitt  3° 
nach  inhalt  eins  ratz  uszgegangnen  mandatz,  so  dan  zuvor  be}'  meinem 
g.  herrn  zu  halten  für  gut  angesehen,  trewlich  verkhünden;  in  uberigen 
pfarren  und  kilchen  zu  statt  und  landt  soll  ein  ersamer  ratt,  irn  under- 
thonen  predicanten  zu  geben,  so  iren  underthonen  \'ermog  obberurten 
mandatz  desz  gotzvvort  trewlich  verkhünden,  frei  sein.  35 

Uff  den  dritten  artikell,  alsz  vill  derselbig  die  eesachen  belangt, 
dieweill  die  verordnetten  achten,  das  ein  ersamer  rhat  sich  bisz  noch- 
herr  unverweissentlich  gehalten,  lassendtz  die  underhandler,  das  die- 
selben nochmals  für  das  geistlicht  gericht  geheren  sollen,  auch  pleiben. 

Die  zehendt  sachen  berueren,  das,  dieweill  durch  ein  ersamen  rhat   40 
der  stat  Basell  hievor  erkhant,  das,  so  einer  den  zehenden  oder  anders 


A'r.  iiod.  zu   i-;28  Mai  j.  101 

nit  geben  wolt.  sodan  dem,  so  der  zehendt  oder  zj'iisz  zustendig,  einch 
extans  usstonde,  das  der,  so  den  zehendt  oder  gult  geben  soll,  die 
extans  zuvorderst  iiszrichten  und  sein  zehendt-  oder  gultherrn,  dem  ers 
zu  geben  schuldig,  demnach  mit  recht  endtsetzen  soll  und  dan  dise 
5  Sachen  diser  zeith  mher  durch  die  weltlich  dan  geistlich  oberkheit  ge- 
handthapt  werden  musz,  so  achten  die  underthedinger.  pillich  sein,  das 
sollich  speen,  so  sich  deszhalb  je  zützeitten  zutriegen,  vor  dem  welt- 
lichen gericht  gerechtfertigt  werden  mögen. 

Dan,   so  vill   diser  artikell  betrifft,   so  ain  geistlicher  gegen  dem 

10  andern  zu  handien  hett,  dieweill  es  eweltes  gewesen,  das  die  geist- 
lichen umb  frid  und  frevel  vor  schultheisz  und  gericht  der  stat  Basell 
antwort  haben  geben  müessen,  lassendtz  die  underthedinger  noch 
pleiben;  was  aber  phrunden  und  derselben  geistlichen  farende  hab  und 
gutter  berürt,  soll  für  das  geistlich  gericht  gchercn. 

15  Der  vierdt  artikell  bleibt  bey  dem,  das  die,  so  je  zu  zeitten  hiehcr 

für  das  geistlich  gericht  citiert,  in  einchen  weg  nit  arrestiert  werden  sollen. 

Uft'  den    funfften    artikell:    So  sich  frid-  und  frevelsachen,    so  ein 

geistlicher    gegen    dem    andern    geistlichen    oder  ein  geistlicher  gegen 

einem    weltlichen,    deszgleichen    geltschuldsachen,    so    die   geistlichen 

20  gegen  den  weltlichen  oder  herrwidder  die  weltlichen  gegen  den  geist- 
lichen betten,  zutriegen,  das  dieselben  vor  weltlichem  gericht  erörtert 
werden  sollen;  aber  ein  geistlicher  gegen  einem  andern  geistlichen 
oder  ein  hofges\'ndt  gegen  dem  andern  hofgesyndt  oder  einem  geist- 
lichen   umb    geltschuld,    sollen  sy  einander  vor  dem  offitial  furnemen  ; 

25   wo  aber  meins  g.   herrn  hofgesindt,  auch  capittellherrn   und  ire  diener, 

under  einander  in  meins  g.   herrn  oder  der  capittellherrn  hoven  frevcl- 

kheiten,  so  dem  malefitz  nit  angehengig,  begon  wurden,  das  sollen  sie 

vor  meinem  g.  herrn  oder  seiner  gnaden  geistlichen  gericht  furnemen. 

Der  sechszd  artikell,  closter  und  altar  apprechen  betreffen,  weill 

3°  derselbig  unerheblich,  lat  mans  jetzo  ruen. 

Der  zehendt,  das  geistlich  personen  von  der  statt  gefenglich  an- 
genomen  werden,  bleibt  bey  der  abred  des  funfften. 

Der  zwolfft,  das  inventieren,   so  den  geistlichen  personen  by  le- 
bendigem leib  in  iren  hab  nnd  gutter,    auch    der    kirchen    kleinot   und 

35  getzierden  beschehen,  belangendt,  sollen  die  kirchenkleinot  und  zierden 
in  derselben  beschehen  inventierung  pleiben.  Aber  der  thombherrn 
vetterlich  und  müetterlich  gut,  farende  hat:)  und  was  nit  kirchenguetfer, 
sollen  darin  nit  vergriffen  sein. 

Uff  den  XIII.,  das  den  geistlichen  zu  etlichen  zeitten  nit  gleicher 

40  vailler  kauff  gehalten  werde,  soll  den  geistlichen  gleich  wie  den  welt- 
lichen   zymblich    holtz    und    der    veill    kauff  daran    unverspert    werden. 


102  zu   1528  Mai  5.  Nr.iiod. 

Uff  den  viertzehenden,  das  in  der  geistlichen  hoven  und  heuszer 
der  abgestorbnen  verlassen  gutter  beschriben  und  \'on  dem  Stattgericht 
berechtiget  werden,  dieweill  sollich  ufschreiben  allainden  nachkomenden 
uszlendischen  erben  zu  gut  beschicht,  lassendtz  die  underhendler  dar- 
bey  bleiben.  5 

Uff  den  funffzehenden,  das,  so  zu  zeitten  keuff  und  verkeuff, 
testament  und  dergleichen  contract,  vor  dem  geistlichen  gericht  zwischen 
geistlichen  und  weltlichen  personen  uffgericht,  darnach  für  das  weltlich 
gericht  von  der  einen  parthei  getzogen,  uff  der  andern  beger  nit  ge- 
wisen,  sonder  vilmall  unkrefftig  erkhennen,  sollendt  testament,  erb-  10 
Satzungen,  keuff  und  verkeuff  etc.  umb  ligende  guetter,  wie  biszher  vor 
dem  statgericht  zu  Basell  uffgericht  werden;  so  aber  jemantz  vor  dem 
offitiall  oder  notaren  etwas  uffrichten  wolt,  mag  man  woU  thun,  und  so 
dan  dasselbig  hernach  untuglich  erfunden  würden,  mag  dasselbig  vor 
dem    weltlichen    gericht    also    mit    recht  widder    hindertriben    werden.    15 

Der  sechszzehendt  artikell,  das  gleicher  gstalt  hangendt  rechtlich 
Sachen,  unangesehen  litis  pendentie,  nit  remittiert,  auch  uszgesprochen 
Sachen  etc.,  sollendt  die  in  recht  hangenden  Sachen,  do  die  litis  pen- 
dentz  bey  dem  statgericht  erfunden  wurt,  wo  es  begert,  mit  recht 
gewisen  werden.  20 

Der  eilfft,  das  uff  die  closter  und  stifft  (widder  alt  herkhomen 
und  freiheitten)  Schätzungen  gelegt,  deszgleichen  der  sybentzehendt, 
das,  nach  dem  alle  geistlich  personen  und  so  zu  geistlichen  gericht  ge- 
hörig, auch  eins  bischoffs  diener  etc.,  gefreit  sollen  sein  aller  ufflegung, 
hüettens,  reissens,  Steuer  etc.,  über  soUichs  s)'  damit  beladen  werden,  25 
item  dan  der  achtzehendt,  das  den  geistlichen  zu  zeitten  verpotten 
wurt,  wein,  körn  etc.  zu  verkauffen,  auch  s}'  in  fuerung  sollicher  fruchten, 
deszgleichen  irer  zehenden  und  sonst  in  keuffen  und  verkeuffen  anderer 
ding  nit  zolfrei  gehalten  werden,  sollen  der  eilfft  und  sybentzehendt, 
deszgleichen  der  achzehendt,  so  vill  der  den  zoll  betrifft,  dieweill  3° 
dieselbigen  auch  die  thumbherrn  der  Hohen  stifft  belangen  werdendt, 
die  dan  selbs  ein  Jurisdiction  under  inen  haben,  derhalb  mein  g.  herr 
denselben  thumbherrn  nichtzig  zu  bewilligen  oder  zu  begeben  hatt, 
herusz  pleiben;  wesz  sich  dan  dieselben  begeben  und  hernach  für  gut 
angesehen,  wurt  mein  g.  herr  auch  beston  lassen;  so  vill  aber  der  35 
achtzehendt  artikell  den  körn-  und  weinkauff  belangt,  soll ')  dasselbig, 
dieweill  das  geistlichen  und  weltlichen  zu  gut  beschicht,  dabey  pleiben 
und  ungeverlich  gehalten  werden. 

Original.    St.-A.  Btisel,  Bischöfliche  Handlung  L  i,  bl.   10. 


110  d.    ')    Vorlagt:  so. 


Nr.  iioe.  zu  1528  Mai  s-  103 

110  e.  zu  1528  Mai  ,-. 

Weitere  vermiitlungsvorschläge  der  Schiedsrichter  beider  parieien. 

Uff  den  ersten  artikell,  so  inhelt  erstlich  die  presentierungen,  so 
ein  statt  Basell  in-  und  usserhalb  der  statt  Baseil  phronden  zu  ver- 
5  leihen  haben,  item  die  strofif  der  geistlichen  und  Ordnung  der  predi- 
canten,  ist  beratschlagt,  das  wasz  phrunden  von  eim  ersamen  ratt  der 
statt  Basell  und  derenn  ernpter  verlihcn  werden,  sollen  die  presentatz 
und  Investitur  wie  von  alterherr  gehalten   werden. 

Item  betreften  die  straff  der  geistlichen,  solle  mein  gnediger  herr 

10   von  Basell  bey  deren    geistlicheit    fursehung   thon,    damit    dieselbigen, 

so  mit  weibcr  und  anderm,  das  dan  widder  die  geistlich  Ordnung  were, 

das  meiden,  und  wo  sie  das  übersehen,  dieselbigen  straffen,   damit  die- 

selbig  straff  eim    erbaren  rhat  nit  von   notten  werde. 

Item   die  predicanten    belangen,    mag    mein  g.   h.    oder  desselben 
"5   capittell    in    deren    Hohen    stifft    wie    bisz    anher    ein    predicanten    ver- 
ordnen, und  dieweill  mit  den  andern  predicanten,  die   zu  endern,   nichtz 
gehandelt  werden   kan,  ergers  zu   vermeiden,    diser    zeit  stil  gestanden 
werde. 

Uff  den  dritten  artikell,  das  sacrament  der  ee,  pfrundt-  und  zchcndl- 
io  Sachen  betreffen,   und  so  ein  geistlicher    gegen  eim  andern  geistlichen 
zu    handeln    hett,    soll    sollichs  vor    dem    geistlichen    gericht    gehandelt 
werden. 

Uff  den  vierden  artikell,  so  ein  frembder  usserhalb  der  stat  Basell 
hieher  für  den  geistlichen  richter  citiert  wurde,  soll  derselb  durch  den 
25    weltlichen  nit  arrestiert  werden. 

Uff  den  funfften,  der  do  meidung  thut  von  meins  gnedigen  herrn 
hofgesyndt,  den  geistlichen  und  deren  dienern,  das  dieselbigen  inhallt 
alt  herkomener  freihcit  nit  für  das  weltlich  gericht  umb  einchen  frid 
und  frevell  oder  ander  sachen  halb  furgenomen  sollen  werden,  gehe 
30  die  underliandler  für  gut  an,  so  obangezeugte  personen  weltliche 
Sachen  und  frevelklieitten  begiengen,  das  sie  von  der  weltlichen  ober- 
khcit  ir  straff  nach  gelegenheit  der  sach  ')  endpfahen  sollen. 

Den  sechszden  artikell,  betreffen  closter-  und  altarapprechen,  weill 
derselb  unerheblich,  last  mans  jetzo  ruen. 
35  Den  zehenden  lat  man   pleiben,   wie  im  funfften  gemeldt. 

Den   eilfften    artikell    last    man    diser  zeit  auch   ruen,    doch    meim 
gnedigen  herrn  in  seiner  geistlichen  oberkheit    in    ahveg    unappruchig. 

Den  zwolfften,  das  die  kirchengutter  und  kleinot  bey  beschehener 
vertzcichnus  pleiben,  wasz  aber  der  geistlichen  \^etterlich  und  mutterlich 


40  1 10  e.    ')   l^orlagt  wiedirholl  nach   sach   ir  straff. 


104  IS2S  Mai  5.  Nr.  iii. 

gut,   tarender  hab  und  iiit  kirchengütter  weren,    soll  in  derselben  ver- 
tzeichnis  nit  begriffen  seyn. 

Der  dreitzehendt,  so  meidung  thut,  den  geistlichen  der  veill  Icauff 
abgestellt  sein  soll,  dan  den  holtzkauff  belangen,  wer  der  underthedinger 
rat,  das  den  geistlichen  auch  zymblich  holtz  wurde.  5 

Der  vierzehend  artikell,  der  abgestorbnen  gutter  uffzechung  be- 
langend, vermeinen  die  underthedinger,  das,  so  es  durch  ein  rat  uf- 
geschriben  wurdt,  das  sollichs  in  beysein  etlicher,  so  die  geistlichen 
dartzu  verordnen  werden,  beschehen  soll. 

Den  funffzehenden  artikell,  die  keuff,  verkeuff  und  testament,   so    10 
vor  dem  geistlichen  gericht  beschehen,  achten  die  underthedinger,   so 
dieselben,  wie  recht  und  gewonheit  beschehen,  das  dieselben  in  krefften 
pleiben  sollen. 

Der   sechzehend,    belangend    litis   pendentiam,   dz    sollich   sachen 
von  dem  weltlichen  gericht  angenommen  werden,  sehen  die  underthe-    15 
dinger  für  gut  an,  was  derselben  sachen  weren,  derenn  beid  partheyen 
nit  gehellen,  das  die  gewisen  wurden. 

Den  sybentzehenden,  berueren  meinsz  g.  herrn  und  ander  personen 
zum  geistlichen  gericht  gehörig  mit  huetten,  reissen  und  aller  uffglegten 
beschwerden,    dieweill    er   diser   zeit    nit   zu  endern,  last  mans  bisz  zu   20 
andern  zeitten  pleiben. 

Den  achtzehenden,  so  meldet,  den  geistlichen  körn  und  wein  zu 
verkauffen  verpotten  sey,  und  das  die  nit  wie  biszher  zolfrey  gehaldten 
werden,  so  fill  der  den  körn  und  weinkauff  belangen  ist,  weill  dasselbig 
geistlichen  und  weltlichen  zu  gut  beschehen,  lassendtz  die  verordneten  25 
zu  disem  mall  auch  dabey  pleiben;  aber  mit  dem  zoll  soll  es  wie  von 
alter  herr  gehalten  werden. 

Original.     Si.-A.  Basel,  Bischößiche  Handlung  L  i ,  bl.  16. 

111.  IS28  Mai  s- 

Erster    vorläufiger    schiedsgerichtlicher   vergleich    zwisclien    der  3° 
Stadt  Basel  und  dem  bischof  von  Basel. 

Zu  wissen,  das  uff  hut  dato  durch  unns  nachbenanten  Hanns 
Jacoben,  freihern  zu  Merspergk  und  Beffert,  kayserlicher  majestät 
landtvogt  in  Under-Elsasz,  Niclausen,  apt  desz  gotzhaus  zu  Bellileen, 
Adelberg  Meyern,  burgermeistern,  und  Wolffgangen  Harnoschern,  des  35 
ratz  der  stat  Basell,  als  gutliche  underhandler,  durch  den  hochwürdigen 
fursten  und  herrn,  herrn  Philipszen,  bisoffen  zu  Basell,  und  die  ersamen 
burgermeister  und  rat  -der  stat  Basell,  unnser  gnedig  und  gonstig  herrn 
und  freundt,  in  nachgehender  sachen  erkannt  und  ervordert,  uff  beider 
taill  übergeben  artikell  in  nachvolgender  masz  und  gslalt,  daründer  in  40 


Nr.  in.  1^28  Mai  5.  105 

der  gut  gehandelt  und  uff  nachgehende   mitteil  (jedoch    noch    zur   zeit 
einem  jeden  taill  unverpuntlich)  geret  und  angestelt  worden  ist. 

Erstlich:  Uff  unnsers  g.  herrn  zu  Basel!  artikell,  so  vill  deren  einer, 
alsz  nemblich  der  ander,  die  burgerschafft  zwiischen  einer  ersamen  stat 
5  Basell  und  denen  zu  Lauffen,  auch  derselbigen  anhenger,  so  unnsers 
g.  herrn  zu  Basell  und  seiner  gnaden  Hohen  stifft  underthonen,  scindt 
angenommen  und  uffgerichl  worden,  da  dan  unnser  g.  herr  zu  Basell  je 
vermeinen,  das  sich  ein  ersamer  rat  zu  Basell  desselbigen  burgkrechtz 
gegen  genanten  irer  gnaden  und  derselbigen  stifft  underthonen  micssigen 

10  und  abston  sollen,  und  aber  ein  ersamer  rhat,  das  inen  dasselbig  zu 
thun  in  keinen  weg  getzimen  und  auch  nit  davon  abston  haben  wellen, 
hat  sich  unnser  g.  herr  der  bischoff  zu  Basell,  mit  seiner  gnaden  stifft 
und  anderen  derselben  verwandten  deszhalb  zu  undcrreden,  bedenckens 
begert,  desz   seinen  f.  g.  von  unns,  den  underhandlern,  und   auch  den 

15  gsandten  eins  ersamen  ratz,  das  sein  t".  g.  uf  ferer  tagsatzung  mit  einer 
antwort  deszhalb  widerumb  erscheinen  soll,  zugelassen  worden.  Und 
sollen  aber  die,  so  im  burgkrecht  angenommen,  unnserm  g.  herrn  mit 
allen  rechten  und  dienstparkeiten  (dieweill  bemelt  burgrecht  seinen 
gnaden  und  der  stifft  unschedlich  sein  soll)  wie  seiner  f.  g.  vorfaren  in 

20  alweg  gehorsam  und  gewertig  sein.  Item  den  ersten  eins  ersamen  ratz 
zu  Basell  beschwerd-  und  klagartikell,  die  houptbricff  umb  die  zwey- 
tussendt  gülden  und  da\on  fünfzig  gülden  ewigs  geltz  und  dan  die 
houptbrief  die  tritthalbtüssendt  gülden  houptgutz  und  deren  jerlichcn 
zynnsen  sampt  die  brieff  über  das  dorff  Riehen  und  desselbigen  dorffs 

25  Riehen  gwarsame  belangen,  sollendt  dieselben  abgeredter  und  be- 
schehener  abred  und  bewilligung  nach,  so  beide  taill  gegen  einander 
gethon,  Inhalt  uffgerichter  copeyen  bleiben. 

Zum   andern:    Unnsers  g.  herrn    zu  Basell   alle  ander  beschwerd- 
und  clagartikell    und   dan    eins   ersamen  ratz  zu  Basell  andern,  dritten, 

30  vierden,  funfften  und  sechszden  artikell  betreffendt.  dieweill  wir  beide 
parthe\'en  derselben  mundtlich  und  schrifftlich  gnugsam  verhört  und 
aber  in  der  gutlicheit  nichtz  verfahen  khonden,  auch  sy,  die  partheyen, 
zu  beiden  taillen  unnser,  der  underthedinger,  deszhalb  furgeschlagne 
mittel    zu    diesem    mall    nit    anemcn    haben    wellen,    sollen  die  jetz  an- 

35  tzeügten  unnsers  g.  herrn  zu  Basell  artikell  und  eins  ersamen  ratz  der 
stat  Basell  anderer,  dritter,  vierder,  funffter  und  sechszder  artikell  zu 
disem  mall  auch  beruen  und  anstehn.  Und  nachdem  von  beider  taill 
parthe\en  übergeben  artikell  von  noch  etlichen,  alsz  benantlichen  unn- 
sers g.  herrn  zu  Basell  sybenden,  neundten,  zweintzigsten,  ein-,  zwen-, 

40  drey-  und  vierundzweintzigsten,  deszgleichen  eins  ersamen  ratz  sybenden 
artikell    zu   disem    mall    nichtz    gehandelt    und    die  partheyen  deszhalb 

Basier  Reformalionsakten,  III.  t  j 


10(3  132S  Mm  g.  Nr.  112. 

nil  gehört,  sollen  dieselben  auch  bisz  zu  ferer  tagsatzung  angestellt 
und  alszdan  beide  partheyen  derselben  gnugsam  verhört  werden.  Und 
so  dan  beid  partheyen  sich  gutlich  gegen  unns,  den  underthedinger, 
bewilligt  und  zugeben,  das  wir  uff  ein  anderen  tag,  so  wir  inen  er- 
nennen werden,  uff  obangeregte  artikell,  derhalb  unnser  gutlich  mitteil  5 
zu  disem  mall  nit  verfahen  oder  stat  haben  wollen,  t'erer  in  der  gut 
zu  handien  und  zu  greiffen,  so  sollen  also  obangeregte  und  bethedingte 
artikell,  wie  die  jetzo  angeregt,  auch  die  andere,  so  noch,  wie  gemelt, 
in  der  gut  zu  disem  mall  nit  bethedingt  haben  mögen  werden,  auch 
die,  deren  die  partheyen  zu  disem  mall  nit  verhört,  diser  zeit,  bisz  inen,  10 
den  partheyen,  durch  unns  deszhalb  ein  anderer  tag  zu  der  gutiicheit 
ernent  wurdt,  also  pleiben  und  anstehn,  und  durch  uns,  die  under- 
thedinger, uff  demselben  gutlichen  tag  zu  der  gutiicheit  ferer  gegriffen 
und  die  partheyen  irer  unfürprochter  artikell  ferer  der  notturfft  nach 
gehört  werden.  Und  so  dan  zu  dickernentem  gütlichen  tag  die  gut-  15 
licheit  abermolsz  zwischen  den  partheyen  nit  verfangen  werden  oder 
stat  haben  wolt,  desz  wir  unns  gentzlich  nit  verhoffen,  alszdan  sollen  jetz 
beredte  artikell,  wie  die  hieoben  gemelt,  beide  partheyen  ferrer  nit, 
dan  sy  dieselben  uf  offt  erneuten  gütlichen  tag  selbs  gutlich  anemen 
werden,  pinden,  sonder  beiden  partheyen  unverfencklich  und  an  irer  20 
aller  ansprachen  und  gerechtigkeitten  unnachteillig  und  unschedlich 
sein  in  alweg.  Des  zu  urkhund  seind  diser  abschid  zwen  gleichlauttendt 
in  schrifften  begriffen  mit  unnsernn,  der  underthedinger,  secret  pet- 
schaftten  bezeichnet  und  jeder  parthei  einer  gegeben  und  zugestelt 
worden  zynstags   nach  jubilate  anno  etc.  xxviii.  25 

Original,  überschrieben  Der  erst  abscheid  mit  den  aufgedrückten  siegeln 
der  vier  Unterhändler.  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Handlutig  Li,  hl.  8- 
—  Kopie  aus  der  zweiten  Hälfte  des  16.  jhts.  ebenda  H  2,  bl.  i^.  — 
Druck:   Basler   Urk.-buch   bd.  X,   nr.  jg. 

112.  1328  Mai  g.  30 

Aus  den  ivoche7iausgaben  sampstags  vor  canntate. 

Bottennzerung:  Item  xxxir  Ib  i  d  habenn  Wolffgang  Oder  unnd 
Diepolt  Wyssach  uff  tag  Lutzern,  ouch  Diepolt  Wyssach  uff  dem  ritt 
gönn  Zürich  verzert,  verletzt  unnd  umb  die  abscheid   usgebenn. 

Schennckwin:  Item  xiii  ß  im  d  dem  stettmeister  vonn  Straszburg.   35 

Item  I  Ib  XII  ß  ist  durch  die  verordneten  hernn  inn  des  bischoffs 
sach  zum  Schlüssel  verzert.  —  Item  x  Ib  iij  ß  by  unnsernn  Eidtgnossenn 
vonn   Zürich,    Bernn,    Solotorn    und  Schaffhusen    zum    Storken  verzert. 

St.-A.  Basel.    Finanz  G  14,  s.  9J5. 


.\'r.  //J  —  //Ö.  nach   i -i'S  Mai  lo — 14.  1()7 

113.  flach  1^38  Mai   10. 
Klage-   derer    im  .Melipach  gegen    die   von  Mackteii    unnd    Ougst, 

gerct  im  hoffgericlit  post  cantate  im   xxviii'^'". 

Min  part  beclagt  sich,    demnach    unnd    im    xxv"""  jor  verschinen 
5   inn   der   pürischen    uffrur  das  gotzhusz  Bücken   ubervailen  worden,  das 
sy,    die    eigne    leut    Mackten    unnd    zu  Äugst,    gliclier  gestallt  by  dem 
hutfen  im  closter  geweszen,  daselbst  geeszen  unnd  truncken,  das  gotz- 
husz   gehoUffen    beschedigen    wie    anndere  uftVüerige.    Diewil   nun   min 
l^art   umb    soliche    beschedigung    ein   schadengelt   utTgelegt  worden,  so 
10   verholTt  min  part,  e.  g.  werdenn  zu  recht  erkennen,  das  der  gcgentheil 
soll  miner  part  an  dem  schadengellt,  so  inen  uffgelegt,  iren  gepüerenden 
theil    helft'en  tragen  unnd  betzalen,    wills    hiemit    zu  c.  g.  rechtlich  er- 
kantnusz  gesetzt  haben  mit  bckerung  costen  unnd  Schadens,  \orbehallten 
miner  part,  was  die  recht  zuloszen. 
'5  Original.     St.-A.  Basel,  Polnisches  M 4,   2,   bl.  30^.  —  Zeilgenössischc 

kopie  ebenda,   Oesierreich   K  i. 

114.  1528  Mai   II. 
Urfehde:  Veitin  Beck,  der  wirt  zum  guldinen  louwen. 

Ist  von  wegen  dcss,  das  er  gewisst.  das  er  sich   nit  solt  der  houpt- 
20   mannschafl't  haben  underzogen.  on  m.  h.  erlouptnisz  inn  krieg  ze  ziehen, 
inn  gefencknisz  kumen  und  aber  wider  ledig  gelossen  uff  mentag  den 
XI.  tag  meigens.  hat  iirfehde  geschivoren  und  also  abgescheiden. 

f.     I     n      /     o  j  1     ,       ^  -c  ^-  Salzmann. 

itt.-A.   Basel.   Ratsbucher  ü  J,  s.  104. 

25    115.  um   1528  Mai  12.^) 

Umb  die  pfrund  zu   Muttutz  bitten: 

Her  Michell    Ptister,    Ludwig    Plisters,    des  Schumachers,  eins  bur- 
gers son. 

St.-A.   Basel,    Offnungsbuch  bd.  7,   bl.  231. 

30   116.  1^28  Mai   14. 

Statthalter    des    burgermeisterthumbs    und  rat  der  statt  Basell  an 
Philipssen,  bischoffenn  zu  Basell. 

E.  f.  g.  schribenn,  die  irenn  von  Therwiler,  so  unns  mit  burgk- 

recht   bewanndt,    ouch    derenn  verhanndlung  belanngend  etc.,  an  unns 

35   meldende,    habenn   wir    sins    innhaltz  vermerckt    unnd    ab    sollicher  der 

vonn  Therwiler  getat  nit  wenig  misstallenns  emptangenn.  Wollenn  ouch 

hierumb,    dermasen   das  e.  f.  g.  unns  dise  hanndlung  nit  weniger  dann 


115.   ')  Die  notiz  sieht  vor  einem  eintrag  anno  dni.  .\v«x.\vill    zinstags  nach  cantate 
von  derselben  hand. 


108  152S  Mai  16— ig.  Nr.  iiy—120. 

iro  zewider  s}-,  abnemen,  gegen  inen  mit  gepurennder  straff  hanndlenn, 
ouch  sunst  mit  anndernn,  so  glicher  gstalt  willenns  sin  mochtenn,  sol- 
lichs  abzestann  verschaffenn  lossenn.  Wollen  e.  f.  g.,  derenn  wir  an- 
gneme  willige  diennst  ze  bewisenn  gneigt,  guter  meynung  uff  getan 
schribenn  nit  bergenn.  Datum  donnstags  noch  cantate  anno  etc.  xxvni.  5 
Original.     Lafides-A.   Liestal,   lade  ll^  A,  theke  614,   nr.  168. 

117.  1528  Mai  16. 
Urfehde:  Hans  Beck,  der  winruffer. 

Ist    angezogen,    wie    er    seit    gredt    haben    ettliche    wort    uff  dise 

meynung  dienende:  Ob  pfingsten  kern,  so  mosten  all  heiligen  und  altar    10 

usz  dem  munster  gethon  sin,  wie  inn  allen  andern  gesturmpten  kirchen 

etc.  Der  und  anderer  worten  halb  inn  gefencknisz  gleit  und  uff  sambstag 

den  XVI.  tag  meygens  wider  ledig  gelossen,  hatt  urfehde  geschworen, 

das  er  von  eim  rot  zum  andern  vor  minen  herrn  welle  erschinen  und 

warten  und,    was  im  bemelten  min  herrn  ufflegen,    das    er    demselben    15 

well  nochkummen  und  soUichs  trüwlich  erstatten,  by  pen  des  schwerts, 

die  im  druff  gsezt  ist,  wo  er  den  eyd  wurde  übersehen. 

^      ,  ,       ^  ^  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  J,  s.  164. 

118.  ij28  Mai  16.   20 
Bottenzerung:  Item  xx  fl.  inn  Basel  plapart,  ye  xxv  für  ein  gülden, 

unnd   dann    im   fl.   inn   müntz   geben  Wolff  Hutschi    uff  tag  Lutzernn, 
sampstags  vor  der  uffart  anno  etc.  xxviii. 
St.-A.  Basel,  Finanz  N  ^,  2,  s.  2S6. 

119.  1528  Mai  16.   25 
Aus  den  wochenausgaben  sambstags  vor  der  uffart. 

Ratscosten:  Item  ix  ß  vi  d  ist  über  Jacobena  Keller  inn  gfanngenn- 
schafft  ganngen. 

Senndbrieff:    Item  im  ß  gönn  Louffen. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  938.  30 

120.  1^28  Mai  ig. 
Aus  der  innstructionn  uff  tag  Lutzernn,  zinstags  vor  der  uffart  anno 

etc.  xxviii  gehalten. 

Item  anntreffenn  das  burgkrecht,  so  die  vonn  Zürich  unnd  Bernn 
mit    denenn    vonn    Costanntz    angnomenn,  diewil  ettliche  ort  der  vonn   35 
Zürich  beger  erst  hindersich  ann  ire  lanndsgmeindenn  bringenn  wollen, 
soll  unnser  pott  derselbenn  anntwort  erwartenn,  sunst  das  best  harinn 
handlenn  unnd,  was  also  furfalt,  inn  abscheid  nemenn  unnd  heymbringen. 


Nr.  121—123.  IS2S  Mai  iQ—20  109 

Item  und  wann  uff  disem  tag  ettwas  des  spanns  halb  sich  zwuschenn 
denen    vonn   Zürich  unnd  Schwytz  des  vonn  Geroitzeck  halb  haltennd 
annzogenn,    soll    unnser  pott  sagenn,  wir   lossenn  es  b>-  nächstem  ab- 
scheid, wie  sy  zu  recht  komenn  soUenn,  blibenn. 
5  Item  nochdeni  die  vonn  Bernn  uff  nechstenn  tag  gschribenn,  wesz 

sy  sich  zu  unns  ir  uffrurigen  bursame  halb  zu  unns  versehenn  sollen, 
unnd  wann  deshalb  uff  disem  tag  aber  ettwas  uff  die  bann  komen, 
soll  sich    unnser    bott    gegenn  denenn  vonn  Bernn    t'runtlich  erpictcnn. 

Deszglichenn  als  s\'  auch  begert,  inenn  hiifflich  ze  sin,  die  penn- 
10   tzionn  abzestöllenn  unnd  uff  disem  tag  darfon  ouch  wyter  geredt  wurde, 
soll  sich  unnser  pott  nutzit  beladenn. 

Orightal.    SL-A.  Basel,  Etdgettossenschaft  E  S,  bl.  JJ. 

121.  1528  Mai  IQ. 

Urfehden:   Bernhart  Sager,  von  Bremmgarten,  und  Vit  Ollin,  von 
I  15   Rinfelden,  die  sattler. 

Dises  sind  zwen  widertoiffer  und  inn  gefencknisz  gelegen  und  wider 

ledig  gelossen  zinstag  \or  Unnsers  herren  uffarls  tag.    Und  dwil  sy  nit 

haben  wellen    schweren,   haben    m.    h     inen    by   der  gehorsami  lossen 

gebieten  uss  der  statt   und  ir  herrschafft,  und  wo  sy  doruber  ergriffen, 

I  20   werd   man  sy  eylweders  inns  halsysen  stellen,  mit  rulcn  ushouwen  oder 

'       schwömmen  etc.,  des  sind  sy  gewarnet,  und  dz  Vit  Öttlin  Hans  Hugen 

des  costens,  nemlich  xxxni:j  ß,  hie  zwuschen  und  Johanns  Baptiste  well 

vernugen,  usrichten   und  bezalen.  A.  Sallzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Katsbiicher  O  J,  s.  16^. 

jiS  122.  J52S  Mai  20. 

Urfehde:  Adam  Kuppclin,  der  wurt  zum  plumen,  hie  ze  Basel. 
Halt  wellen  ettlich  burger  uffwicklen  und  inn  krieg  füren  etc., 
desshalb  inn  m.h.  gefencklich  angenommen  etc.,  und  derselben  gefenck- 
nisz ist  er  wider  ledig  gelossen  uff  mittwoch.  was  der  xx.  tag  meigens, 
■,o  und  hatt  die  volkummne  urfecht,  darzu  ouch  geschworen,  das  er  m.  h. 
burger  und  derselben  diener  keinen  well  annemmen  und  hin  füren, 
sunder  dieselben  unuffgwicklet  lassen,  mitt  verzihung  aller  gnoden  etc., 
so  im   wider  disen  eid  hiifflich   sin   mochten  etc.,  in  forma  meliori. 

Nomine  A.  Saltzmann  notarii 
Jo.  Heintzmann  notarius  haec  fss.]. 
Si.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  J,  i-.  /Ö5. 

123.  1528  Mai  20. 

Urfehden:  Steffan  Ferrer  und  Hanns  Byrri,  von  Liesperg. 


110  Tß2S  Mai  23—24.  Nr.  124.-126. 

Haben  oucli  heiligen  und  kilchen  helffen  stürmen  und  der  ober- 
keit  ungehorsam  gwesen,  desshalb  inn  gefencknisz  gelegen  etc.,  uff 
mittwochen  den  x\.  tag  meygens  wider  ledig  gelossen.  Beide  haben 
tirfehde  geschworen,  das  sy  ouch  irer  oberkeit  underthenigklichen  ge- 
horsam und  gewertig  wellen  sin,  den  vogten  und  amptluten  on  alles  5 
widersprechen  gewertig  sin,  wie  sich  geburt.  Und  dwil  Thiebolt  Schiff- 
mann der  jung  inen  xxxvii  ß  hatt  dargelihen,  haben  sy  glopt  by  disem 
eid,  im  dieselben  inn  acht  tagen  den  nechsten  wider  ze  überantworten 
und  ze  bezalen.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Katsbücher  O  3,   s.  163.  10 

124.  1 528  Mai  23. 
Aus  den  zvoche7ieinnahtnen  sampstags  noch  der  uffart. 

Item  XV  Ib  empfanngen  vonn  Michel  Schnitzernn,  darumb  er  kriegs 
halben  gstrafft  ist.  —  Item  l  Ib  empfanngen  von  Jacob  Bomgarter,  da- 
rumb er  auch  kriegs  halben  gstrafft  ist.  15 

St.-A.   Basel.   Fitianz   F  li,  s.  363. 

125.  152S  Mai  23 
Aus  den  wochenausgaben  sambstags  noch  der  uffart. 
Ratscosten:    Item   i  Ib  xiii  ß  vi  d    ist  über  Galle  Ottli   vonn  Rin- 

felden,    den   widertouffer,  inn  gfenngknus  ganngen.  die  er  uft  Johannis   20 
nechstkomennt  lut  sins  zusagenns  wider  zalen  soll. 

Bottennzerung:  Item  in  Ib  vii  ß  x  d  habenn  Wolffganng  Harnasch 
unnd  Marx  Heidelin  zu  des  bischoffs  bursame   verzert. 

Schennckwin:  Item   i  Ib  vi  ß  viii  d  dem  nüwenn  rector. 

Sl.-A.  Basel,   Finanz  G  14,  s.  940.  «5 

126.  1328  Mai  24. 
Philips,  von  gots  gnaden  bischove  zu  Basell,  dem  burgermeystern 

und  ratt  der  statt  Basel. 

Wiewol  wir  unns  genntzlich  versehen,  der  tag  inn  unnser  hannd- 
lung,  durch  die  zusetz  im  abscheid  bestimbt,  hett  sin  furganng  genom-  3° 
men,  yedoch  hatt  unns  unnser  gut  frund,  der  landtvogt,  verstenndigt, 
wie  im  nitt  muglich  sin  werde,  uff  denselbigen  zu  erscheinen,  verhofft 
aber  bald  darnach  wider  hie  oben  sin  werde,  ist  unns  der  Verzug  eben 
warlich  beschwer.  Dieweil  es  aber  ye  annders  nitt  sin  mag,  müssen 
wir  thun,  das  wir  nitt  gelassen  mugen,  haben  ewch  also  hiemit  solch  35 
sin  abkhündung  nit  .wollen  bergen,  ir  unns  unnsers  usplibens  ennt- 
schuldiget  zu  haben,  dann  wir  zu  allem,  so  fruntlichen  willen  zwuschen 
unns  und  ewch  geberen  und  meren  mag,   unns  gegen  ewch  ze  bevlyssen 


.\'r.  I2-.  /j^28  Mai  2ß.  111 

allzeit    geneigtt   wollen  sin     Datnm   Porntrut    sontags    exaudi  anno  etc. 

XXVIIl. 

Origina/   mit   •■erschlußsiegel  des  btschofs.    St.-A.   Basel,    Bistum   Basel 
A  1. 

5     127.  152s  Mai  _'.,-. 

Bischöfliches  inatidat  wider  das  konkubinat  der  geistlichen. 

Philippus,    dei    gratia    episcopus  Basiliensis,    universis    et    singulis 

dominis    praelatis,    canonicis,    preshyteris    atque    caeteris    ecclesiasticis 

personis    tarn     religiosis    cjuam  secularibus,  in  sacris  praesertini    ordini- 

10  bus  constitutis,  nobis  ordinario  jure  vel  alias  in  hac  parte  subjectis.  per 
civitatem  et  dyocoesini  nostram  ubilibet  commorantibus,  in  Christo 
domino  ac  servatorc  nostro  salutem. 

Tametsi    divino  praecepto   sacrisque  canonii)iis  et  desuper  aeditis 
generalibus    et    pro-  vintialibus    conciliis.    pornj    a  plaerisque  ex  nobis 

15  et  antecessoribus  nostris  identideni  enianatis  synodalibus  statutis  et  con- 
stitutionibus  aliisque  mandatis  publicis  personis  ecclesiasticis  pecu- 
liariiis  in  domini  sortem  ascitis  recte.  caste  et  continenter  vivendi  nornia 
et  lex  praescripta  sit.  ut,  si  illa  vel  debite,  ut  conveniebat,  observata 
vel    non   tarn    neglecta    fuisset.    eam    modo  /  innovare    supervacaneum 

20  tbret.  Tarnen  quum  licentiosa,  intemperans  et  corrupta  quorundam  eccle- 
siasticorum  vita,  in  incuntinentiae,  praesertini  concubinatus  vitium  trena 
relaxans  /  in  dies  iproh  pudor)  magis  magisqiie  tarn  in  civitate  quam 
dyocoesi  nostra  in  clero  et  spiritualibus  quibusdam  personis  ad  ditionem 
nostram  ecclesiasticam  spectantibus  usque  adeo  inva-  luerit  et  invales- 

25  cat,  ut,  nisi  per  nos  tanquam  superiorem  morbo  huic  miris  niodis  pro- 
serpenti  oportuniore  aliquo  remedio  obviam  eatur,  plurima  exinde  mala 
ac  scandala  proventura  certo  nobis  persuadeamus.  Nos  igitur,  quibus 
id  muneris  ninürum  ex  cura  suscepti  regiminis  atque  pastoralis  officii 
debito  cum  primis  incumbit  universi  dominici  gregis  nobis  con-,  crediti 

■'O  commodis  prospiccre  ejusdemque  animarum  saluti  quam  possumus 
maxime  consultum  velle,  praemissis  periculis  pro  virili  nostra  atque 
adeo  ex  omnibus  nervis  obviare  desyde-  rantes,  ne  scilicet  sanguis  olim 
eorum  e  manibus  nostris  exigatur,  neque  diuturnior  veniae  facilitas 
atque  delinquentium  impunitas  pcccandi   incentivum   praebeat,  omncs  et 

35  singulos  '  nostrae  jurisdictioni  (ut  praefertur)  subjectos  hujusmodi  vetitac 
fornicationis  vitio  notatos,  qui  secum  personas  de  Incontinentia  notorie 
aul  alio  qui  ex  facti  evidentia  suspectas  in  domi-ybus  seu  alias  in  suis 
educationibus  habent  et  confovent,  in  visceribus  servatoris  nostri  Jesu 
Christi  obtestamur  ac  districte  praecipiendo  mandamus,  praescntiumque 

40  vigore  monemus       primo,  secundo.    tertio    et   peremptorie  quatenus  in- 


112  J52S  Mai  ^f.  Nr.  127. 

fra  spacium  mensis  unius  post  praesentium  factam  executionem  pro- 
xime  et  immediate  sequencis  (cujus  spatii,  illis  decem  pro  prima,  /  decem 
pro  secunda  et  reliquos  deoem  dies  pro  tertia  canonica  monitione  atque 
peremptoria  harum  serie  praefigimus)  aas  ipsas  sub  poena  suspensionis 
ab  officio  et  beneficio  ecclesia-/stico  aliisque  interminationibus,  censuris  5 
et  poenis  a  jure  scripto  vel  statutario  promulgatis  ab  eorum  habitatio- 
nibus  atque  impiis  hujusmodi  contuberniis  ac  educationibus  amoveant,  / 
propellant,  arceant  neque  illas  sie  amotas  aut  alias  quascunque  personas 
de  incontinentia  hujuscemodi  notoria  vel  evidenti,  ut  praemissum  est, 
infames  aut  suspectas,  deinceps  in  sua  do-/micilia,  contubernia  seu  edu-  lo 
cationes  rursum  asciscant  aut  quovis  quaesito  fuco  admittant,  ut  eos 
tanquam  Christi  milites  in  militiam  ejus  ac  sortem  praecipue  vocatos 
pro  coelestis  /  praemii  aureola  legitime  certantes  pie,  caste  et  conti- 
nenter  vivendo  populo  christiano  rudiori  illi  ac  simplici,  qui  facillime 
vitam  praeeuntis  sive  inculpatam  sive  culpabilem  in  imita-/tionem  trahit,  15 
non  ad  ruinam  prava  et  contaminata  vita,  sed  ad  aedificationem  et 
salutem  fragrantia  odoris  bonorum  operum  ac  sanctitatis  exemplo  praeire, 
atque  subinde  dominica  sa-/cramenta  puro  castoque  et  corde  et  corpore 
tractare  contingat.  Ouae  omnia,  ut  eo  felicius  ad  vota  cum  nostra 
mandantis,  tum  et  cleri  nobis  subditi  succedant  promptiusque  huic  zo 
man-/dato  nostro  obtemperari  queat,  ipsas  etiam  concubinas  ut  sese 
ab  ejusmodi  illicitis  ac  vetitis  cleri  nostri  contuberniis  cohabitationibus 
seu  educationibus  infra  mensis  spacium  praeno-/tatum  dimoveant  et  ab- 
solvant  sub  paribus  interminationibus,  censuris  et  poenis  hortamur,  re- 
quirimus  et  monemus.  Certificantes  praeterea  eosdem  et  eorum  quem-  25 
libet,  quod  mox  /  post  lapsum  dicti  mensis  terminum  contra  inobedientes, 
rebelies  et  contumaces  ad  suspensionis  censuram  ac  poenarum  antedicta- 
rum  declarationem  et  executionem,  ut  juris  /  fuerit  et  justa  rebellionis 
habita  ratione  expedire  videbitur  absque  omni  ulteriore  mora  procede- 
mus  aut  procedi  mandabimus  ut  quos  divinus  timor  a  malo  non  revocat,  30 
temporalis  /  saltem  poena  a  noxio  hujusmodi  peccato  coerceat. 

In  quorum  omnium  et  singulorum  fidem  evidensque  praemissorum 
testimonium  praesentes  literas  sigilli  nostri  secreti  ad  pressione  /  ac 
notarii  nostri  infrascripti  subscriptione  communiri  fecimus  et  mandavimus. 

Datas    anno    supra    millesimum    quingentesimum   vigesimo   octavo   35 
die  vero  lunae  vicesimaquinta  /  mensis  maji  indictione  prima 

A.  Saltzmann,   notarius  s. 

Origirial druck   in   an/iqua    mit    großer  zierimiiale   in  fractur    [P],  mit 

aufgedrücktem  sieget  des  bischofs  und  unterfertigt  vom  bischöfliclien  notar. 

St.-A.   Basel,    St.  Peter    JJJ  l,    mit    dorsalvermerk    presentatuni    die   4'-'' 

Michaelis  per  offitialeiu    1528. 


]^r_  ,28— 12g.  1528  Mai  25.  113 

128.  J528  Mai  25. 
Adelberjj    Meiger,    burgcrnieister    und    rath    der    stat    Basel,    «« 

Niclawsen  von  Gravenriedt,  alt  tenner  und  desz  raths  zu  Bern. 

Uff  das  schriben,  so  ir  unns  am  dato  montags  nach  dem  ostertag 
5  nächst  verruckt,  Margaretha  Künriedina  uwer  geschwigen  belangen, 
zugesandt,  diene  euch  zur  antivort:  üiewyl  uwer  geschwyc  für  sich  selbs 
on  erloubung ')  ee  dann  die  andern  Schwestern  usz  dem  cioster  abge- 
trettenn,  unnd  nachmaln,  als  die  andernn  Schwestern  mit  unnserm  gunst 
und  erloubung  usz  irem  cioster  gangenn,  irs  closters  hab  vertheylt  wor- 

10  den,  also  das  derselben  guttern  gantz  nutzit  mee  vorhanden  etc.  ver- 
tnögeti  wir  usz  den  angezeigten  Ursachen  uwer  luisfrowen  Schwester 
nutzit  ze  geben  wussend,  wie  wir  dann  solches  uch  by  venner  Titellinger 
glicher  gestalt  zu  enbotten.  —  Datum  montags  nach  exaudi  anno 
etc.  xxviii. 

15  EtUwurf.     Sl.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,  bl.  12g. 

129.  1528  Mai  2j. 
Adelberg    Meyger,    bürgermeister   der   Stadt  Basel,    an  Johansen 

Fabri.  doctor. 

Euwer    schribenn,   des    datum    ,,zu   Prag    in   Böhem  den  xxviii»'«" 

20  aprilis  dis  gegenwertigen  xxviii^'«"  jars",  darin  ir  den  hochglertten 
herrn  Johan  Öcoiampadium,  der  heyligen  geschrifft  doctor  und  by 
sant  Martin  in  unser  statt  Basell  verkunder  des  wort  gottes,  ein  usz- 
gloffenen  munch  nennen  und  das  er  nit  würdig,  das  im  einig  cristiich 
lerer  uff  sin  verrhörte  ketzereyen,  noch  der  leer  Pauli,  anlwort  geben 

25  sollen,  jedoch  so  haben  ir  den  alten  fromen  cristgloubigenn,  so  im 
gel  noch  zu  Basell  vorbehaltenn  (glicher  gestalt  als  ob  ettlich  vonn 
unns  und  in  unnser  statt  Basell  von  got  dem  almechtigen,  unnserm  er- 
löser,  verlaszen  und  dem  tuffel  ergeben),  zu  trost  und  gut  ein  biechlin 
uszgon    laszenn,    unns    deren    eins    uberschickt,    wyter   darin    meldenn, 

30  dwyl  derselb  Ocelampadius  Cristum  im  sacrament  vertribe,  die  ge- 
schrifft nit  alleinig  zerrisze,  sunder  in  vyl  weg  velsche,  wyder  in  und 
ander  gottlosze  sacramentsturmer  ein  anders  in  truck  gebenn  und  uns 
das  ouch  bald  zuschicken  wellen  etc.,  haben  wir  alles  Inhalts  verlesen, 
fugen  daruff  uch  zu  vernemenn,  das  wir  ab  sollichem  uwerem  uberschick- 

35  ten  biechle  unnd  schriben  gantz  kein  gfallens  tragen  noch  empfangen; 
mechten  ouch  wol  liden,  ir  betten  uch  sollich  und  ander  derglichen 
schmachbiechlin  und  schriben  selb  behaltenn,  dy  nit  uszgen  laszen, 
dan  sy  nichts  nutzes  oder  ettwas  der  eer  gottes  furstendig  geberen, 
sunder  vyl  mer  zu  wyderwyl  (nit  alleinig  under  uch.  den  glertten,  sun- 

40  128.  '^)  folgt  durchsir.  vor  unnser  erkandtlinis. 

Basler  Reformationsakten,  111.  ][5 


114  IS28  Mai  25—26.  Nr   130—131. 

der  ouch  den  gmeinen  einfaltigen  unerfarnen  und  schlechten)  dienlich; 
wellen  ouch,  das  ir  unns  furer  mit  Zusendung  der  und  derglichen 
biechern  und  schriben  (das  unsers  erachten  mer  zu  Zerrüttung  einikeit, 
trutter  pollicej'  und  bürgerlichem  wesen  dan  zu  andren  sachen  ange- 
sechen),  darzu  das  wir  oder  dy  unnseren  (darvor  unns  got  der  almechtig  5 
t'urer  wy  bishar  verhieten  und  von  menglichem  me  darfur  geachtett) 
von  gott  unserem  schepffer  abgetretten,  oder  das  er  jemans  von  unns 
und  den  unnseren  verlaszen,  im  dy  anderen  vorbehalten  hette,  unbe- 
sucht und  unangetast  laszen.  Dan  wo  das  furer  (als  jetzt)  bescheen 
solte,  Wenden  oder  mechten  wir  solches  in  keinem  gutten  von  uch  10 
anfaszen  noch  versten.  —  Datum  den  xxv««"  mai  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.  St.-A.  Basel,  Missive?!  A  28,  bl.  iSß,  —  Druck:  Strickler 
bd.  I,  nr.  2000.  —  Regest:  Staehelin,  Oekolampad  bd.  II,  ?ir.  580. 
— •  Zitiert  bei  Ochs  bd.  V,  s.  611. 

130.  152S  Mai  25.    15 
Gedenck:    Uff  montag    nechst   nach    exaudi  anno  28  sind  Bartle 

Schnider  von  Louffen,  Heine  Näwerlin  von  Reschentz  unndVelti  Summer 
von  Walen  vor  rath  ze  erschinen  beschriben. 
St.-A.  Basel,   Öffttimgsbuch  bd.  7,   bl.  231. 

131,  1528  Mai  26.   20 
Ratserkantnis  zur  antwort  an  Fabri. ') 

Demnach  doctor  Hans  Fabri  vonn  Prag  usz  Behem  ein  miszive, 
derenn  datum  den  xxviii'«"  aprilis  anno  etc.  xxviii,  an  unns  uberschickt 
unnd  uszgenn  laszen,  darinne  er  den  hochglertten  hernn  Johan  Ocolam- 
padium,  doctor  und  predicanten  zu  sant  Martin,  ein  uszgloffenen  munch  25 
nennet  unnd  das  im  umb  sin  erschreckenliche  unherhörtte  ketzeryenn 
kein  cristlicher  lerer,  nach  der  leer  Pauli,  antwortt  gebenn  solle,  jedoch 
den  altenn  fromen  cristenn,  so  im  got  zu  Basell  noch  vorbehalten, 
hab  er  ein  biechlin  uszgon  laszenn  unnd  unns  das  zugeschickt,  unnd  dwyl 
derselbig  Ocolampadius  Cristum  im  sacrament  vertribt,  die  geschritft  3° 
nit  alieinig  rerrisze,  sunder  in  vyl  weg  velsche,  hab  er  wyder  in  unnd 
ander  sacramentstürmer  ein  anders  in  truck  gebenn,  das  er  uns  noch- 
mols  ouch  zuschickenn  welle  etc.;  ab  welchem  schriben  wir  kein  ge- 
vallenns  gehept.  Dwyl  er  aber  so  wyt  in  landenn  unnd  man  im  nit 
mit  deinem  kosten  wyder  schrifften  zuschickenn  mag,  sol  man  ver-  35 
ziehenn,  bis  derselb  doctor  Fabri  ettwan  hyhar  oder  in  dy  nehe  keme, 
unnd  im  dan  lutter  unnd  heyter  sagenn,  das  wir  ab  sollichem  seinem 
schribenn  unnd  uberschicktenn  biechlin  gar  kein  gevallens  gehept  unnd 

131.  ')  Siehe  nr.  ng. 


j^r.  r^2—/jj.  152S  Mai  26—27.  11^ 

das  er  unns  furer  mit  sollichenn  byechern  unnd  schribenn  unangesucht 
lasze,  dan  wir  das  keins  wegs  von  im  vergüt  Iialienn  Ist  erkant  zins- 
tags  den  xxvi'«"   may  anno  etc.  xxviii. 

St.-A.  Basel,  Öffnwigsbuch  bd.  7,  bl .  2^1  v.   —   Regest:  Staeheliii,  Oeko- 
5  lampad  bd.  II.  nr.  -,80. 

132.  1 528  Mai  26. 
Adelberg  Meiger,  burgermeister  unnd  rat  der  statt  Basel,  an  den 

vogt  vonn   Plotzcim. 

Nochdcm  dann  inn  ncchstverganngner  purisclicnn  ziisamenfugung 

10  unnd  empörung  durch  unnser  verordnete  ratzfründ  unnd  senndpotten 
uff  dem  gutlichen  tag,  so  zu  Offennburg  gehalten  worden,  dem  usz- 
schutz  gmelter  bursame,  darunder  du  dann  behafft  und  für  nochgemelt 
summa,  die  wider  ze  bezalen  zugsagt,  xxxvi  gülden  glichen  und  furgsetzt, 
die    unns    ouch    also    noch    unbezalt    uszligenn,  harumb  glangt  an  dich 

15  unnser  gesynnen,  du  wellest  unns  unnscre  darglichnen  xxxvi  gülden 
onn  wyternn  verzug  entrichtcnn  unnd  bezalen,  damit  wir  gegenn  dir 
deshalb  unclagpar  unnd  sunst  inn  annder  weg  ze  bekhomung  unsers 
usstannd  glichnen  geltz  ander  mittel  furzenemen  nit  verursacht  werden. 
Datum  den  xxvi.  may  anno  etc.  xxviii. 

20  Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missivcn  A  2S,  bl.  1S6  v. 

133.  vor  r'^28  Mai  27. ') 
Die  aussagen  der  bilderstürmer  von  Laujen. 

Peter  Schercr,  von  Louffen. 

Worumb  sy  die  bilder  usz  der  kilchen  gethon  unnd  verbrant, 
25  befragt,  sagt:  Dorumb  das  sy  durch  iren  predicanten  usz  der  geschrifft 
underricht,  das  man  die  bylder  nit  haben  solle.  Daruff  sy  den  meyger,  ein 
gemeinde  ze  band,  gcbetten,  unnd  als  er  aber  das  nit  thun  wollen, 
syend  sy  zusamcn  gangen,  das  meer  gemacht  unnd  alle  samen  gemein- 
lich, bisz  etwan  an  vier  oder  funff  par-'i,  des  willens  worden,  die  getzen 
30   harusz  ze  thund. 

Furer.  was  pundtnisz  sy  zu   Louffen,  Walen  unnd  Roschentz  ge- 
macht desz  zehenden  halb,  sagt:  Sy  haben  mit  nieman  sins  wüssens  dhein 
buntnizs    nach  verstand    gemacht,    denn    dass  sy  alle  eins  worden,  das 
ein  ganze  gemeinde  den  zehenden  selbs  behalten,  doch  darumb  geben 
35   wollen,    was    zimblich    sye    irer    achtung.    Also    habend  sy  es  jetz  dry 


133.  ')  Die  datitrung  ergibt  sich  aus  den  urjthden  der  teilnelimer  ;  siehe  B.  R.  A.  bd. 
in,  nr.  ijj.  Die  ani;abe  bei  Ochs  bd.  V,  s.  324,  die  den  bilderslurm  ins  jähr  jj2S  ver- 
legt, ist  unrichtig. 

'I   Ochs  bd.  V,  s.  j2j  transcribiert   liauern. 


IIB  vor   1528  Mai  27.  Nr.  ijj. 

jar    ouch    gehalten.    Doch    habend  die  thumherren  die  wal  gehan,  das 
sy  den  zehenden  selbs  hehalten  und  insamlen  mögen. 

Sunst,  wer  die  anfenger  gewesen,  als  s}'  die  bilder  usz  der  kilchen 

gthon,    sagt:  Sy    alle, ,  wie  obstat,   uszgenomen;  doch  hab  er  nie 

gesehen,  das  Veitin  Summer,  Jacob  Bader,  Peterhans  Gyse  und  Anthoni     5 

3)^    er  selbs  und    andere  mee  darby  gsin;  da  sy  harusz  getragen 

worden,  habend  ouch  selbs  gehulfen  horusz  tragen. 

Veitin  Sumer,  von  Walen. 

Der  bilder  halb  befragt,  sagt:  Er  hab  dheine  usz  der  kylchen 
tragen  noch  verbrent.  Aber  er  sy  wol  darby  gsin,  do  man  sy  harusz  10 
tragen.  Wiewol  sy  nochmaln  ein  gemeinde  gehept  und  sich  vereint, 
das  sy  alle  in  der  Sachen  sin,  bisz  an  ein  man,  ist  der  metzger  vor 
dem  stettlin,  und  sagt,  ir  priester  hab  geprediget,  das  die  bilder  von 
gott  verbotten ;  darumb  sy  er  erbüttig,  antwort  zu  geben. 

Purer,  desz  zehenden  halb  befragt,  sagt:  Sy  haben  dhein  pund  15 
noch  verstand  um  den  zehenden  gehept.  Aber  das  S}^  war,  53'  haben 
vornacher  vil  an  zehenden  verloren;  deszhalb  sy  zu  Walen  eins  wor- 
den, iren  zehenden  insonderheit  ze  empfahen,  und  haben  vier  man 
verordnet,  die  uff  den  zehenden  bietten  unnd  darusz  gon  lassen  sollen, 
was  recht  ist.  Da  verhoffen  sy,  nit  unrecht  gethan  haben,  dann  die  20 
thumherren  die  wal  haben,  den  zehenden  selbs  zubehalten  und  in- 
zesamlen  oder  inen  ze  lassen. 

Heinrich  Schmidlin,  ouch  von  Walen. 

Sagt   der  Bilder    halb :    Sy    er  nit  darby  gsin,  als  man  die  bilder 
usz  den  kilchen  gethon,  unnd  deszhalb  er  nut  darvon  weiszt,  dann  das   25 
er  wol    kurtzlich    an    der   gemeinde    gesagt,  er  wöU  mit  den  nachburn 
deszhalb  lieb  unnd  leid  liden. 

Desz  zehenden  halb  befragt,  sagt:  Das  die  dry  fleken  Louffen, 
Walen  unnd  Roschentz  ditz  jars  denocht  by  11"  viernzel  guts  umb  die 
zehenden  geben  wellen,  wiewol  die  bott  nit  so  grosz  sind.  Nun  in  dry  3° 
jaren  nechst  vergangenen  hat  sich  gefügt,  das  sy,  von  Walen,  herrn 
coadjutorn  erbetten,  das  inen  vergönt  worden,  den  zehenden,  so  sy  in 
irem  bann  erbuweten,  insonderheit*)  ze  verlyhen.  Daruff  habend  sy 
sich  vor  dryen  jaren  vereint.  Demnach  irer  zwolff  zu  Walen  sind,  das 
dann  alle  jar  vier  den  zehenden  mit  einandern  empfahen  unnd  darumb  35 
thun  sollen,  was  billich  ist.  Das  sy  dry  jar  nacheinandern  beschehen  unnd 
befrembde  inn,  das  er  gefangen  sin  solle,  von  wegen  das  er  nit  so  vil 
uff  den  zehenden  bietten  wellen,  als  die  thumherrn  gern  gesehen. 
Unnd  aber  vor,  da  er.  unnd  andere  vil  an  zehenden  verloren,  sy  inen 

133.   ')   Die  stelle  ist  im  original  stark  verwaschen  und  hier  unleserlich.  4** 

')   Vorlage  durchstreicht  vor  insonderheit  selbs. 


Nr.  / jj.  vor  1-^28  Mai  2j.  117 

zugesehen,  niemands  gewarnet,  aber  wol  etwan  von  den  thumherrn 
gerett  worden,  der  buren  körn  sy  oucli  gut,  sy  lassend  sich  mit  dem- 
selben wie  mit  zehenden  körn  zalen :  nun  sye  inen  nit  nie  gelegen, 
mit  irem  Verlust  ze  empfahen,  sonder  wellend  ee  den  zehenden  uff 
5  dem  veld  geben  und  ligen  Ion;  den  mögend  die  thumherren  selbs 
samlen  oder  vcrlyhen,  wie  sy  wollend:  unnd  weiszt  von  dheinem  an- 
dern pund  gar  nut  etc. 

Hans  Karrer,  von  Roschentz. 

Der  bilder   halb  befragt,  sagt:    Er  s}'  nit  darby  gsin,  als  die  usz 
10  der    kilchen    gethon    unnd  verbrennt  worden.     Deszhalb    er  nit  wussen 
möge,  wer  es  angefangen.    Aber  darby  ist  er  gsin,  das  sy  sich  vereint, 
alle  in  der  butt  zu  sin. 

Des  zehenden  halb,  sagt:  Sy  habend  dhein  buntt  mit  cinandcrn 
gemacht,  anders  denn  das  sy  von  Roschentz  den  zehenden  in  gemein 
15  haben  unnd  behalten  wollen,  wie  die  von  Louffen.  Sy  haben  xxii  usz- 
geben  wollen.  Da  treffe  sich  ir  zalung  denocht  by  xl  viernzlen.  Nun 
haben  sy  nit  me  dann  x  pflugle,  mog  man  wol  denken,  das  es  nit  ein 
unglich  biett  sye. 

Heine  Näwer,  von  Roschentz,  der  amptman. 
20  Der  bilder  halb  befragt,  sagt:  Er  sy  nit  darby  gsin,  da  man  die 

bilder  usz  der  kilchen  gethon,  aber  wol  darzukomen,  da  s)'  verbrennt 
worden,  im  für  gelegen  sind;  unnd  ist  darb}-  gsin  zu  Louffen,  das  sy 
alle  sich  vereint,  diser  Sachen  halb  in  einer  butt  ze  sin. 

Des  zehenden  halb,  gehellt  er  Hans  Karrern,  das  sy  einsz  worden, 
25  wenn  mann  inen  den  zehenden  unb  xxii  viernzel  lasse,  das  sy  in  nemen 
wollen;  das  hette  troffen  xxxiii  viernzel  rittermesz  etc. 
Claws  Donet,  von  Louflen. 

Anfangs    der    bilder  halben  befragt,  sagt:    Er  53'    nit  darby  gsin, 

hab  ouch  nutzit  darvon  gcwuszt,  denn  das  er  am  sontag  trug  von  Peter 

30  Hansen  Gyse  ghort,  das  er  sagt,  der   mex'ger  solte  ein  gemeinde  han, 

sy  wetten  die  getzen  nit  in  der  kilchen  han.    Aber  darnach,  als  unsere 

herrn  ir  bottschatift  gen  Louffen  geschickt,   wussen  haben  wollen,  wer 

die    uffwigler   gsin,    und  da  haben  sy  sich  vereint,    alle    mit   einandern 

in  der  butt  ze  sin. 

35  Des  zehenden  halb   hand  sy  gebotten  xi,  viernzel.   thut  i.xx  minus 

"  viernzel,    unnd    uff  underhandlung  meister  Wolffgangen  und  Marxen 

Heidelins  noch  zwo  viernzel,  das  hette  i.xx  viernzel  [rittermassj  gethon, 

geben  wollen.    Das    sye  dem  Schaffner   nit  gelegen    gsin.    Hand  dhein 

andern  pundt  gemacht,  denn  wie  Peter  Scherer  gesagt,  unnd  jetzt  dru 

40  jar  by  inen  also  gehalten  ist. 

Hatt  gereth,  er  hab  sich  guts  zu  minen  herrn  versehen  uniu'  da- 


118  152S  Mai  27.  Nr.  ij.f. 

rin  den  burgereid  gethon;  und  diew}'!  man  inn  jemer  dar  fahe  und  er 
aber  vil  kleine  kinder  habe,  den  er  basz  dörffte  inen  brott  ze  kouffen, 
dan  solchen  kosten  mit  gt'angenschafft  ze  liden,  hat  es  inn  erbarmt 
unnd  gerett:  Sol  man  mich  den  je  wider  also  fahen,  wen  ich  haim 
komm,  so  must  ich  vilicht  min  burgereid  wider  uffgen  unnd  ein  andern  5 
herrn  suchen,  by  dem  ich  des  fahen  übrig  were.  Hatt  viii  kleine  kinder 
unnd  ein  kindbetterin.  Ob  er  daran  unrecht  gethon,  bittet  ime  ze 
verzyhen. 

Origi?ial,  stark  verwaschen  und  beschädigt,    St.-A.  Basel,  Kirchen  A  i, 
bl.  ig,  10 

134.  1528  Mai  27. 

Das  schultheissengericht  der  Stadt  Basel  urkundet,  daß  Hans 
Rotenbach  dem  kloster  st.  Leonkard  trotz  Wegfalls  von  messe  und 
Jahrzeiten  zu  zinseti  habe. 

Ich,  Anthoni  Glaser,  Schultheis  zu  Basel,  an  miner  hern  statt  des  15 
burgermeisters  unnd  der  rhätenn  der  statt  Basel,  thun  kund  mencklichem 
mit  disem  briefT,  das  uff  hut  datumb  vor  mir  inn  gericht  erschinen  sind 
der  ersam  her  Burckhart  Hanis,  cappittelher  und  Schaffner  des  closters  zu 
sant  Lienhart  zu  Basell  mit  bystand  . .  .  Jacobenn  Meyers,  altoberstenn 
zunfftmeysters,  unnd  Wolffgang  Harnaschs,  des  metzgers,  der  rhäten  zu  20 
Basell,  als  vermelts  closters  pflegere,  siner  oberhern  eins-  unnd  Hans 
Rotennbach,  der  metzger, burger  zu  Basell,  anders  teyls:  Als  der  schaffner 
clagt  hat,  das  Hans  Rotenbach  dem  closter  jerlichs  etliche  zins  von 
ethlichenn  gutern,  so  er  byhandenn  unnd  an  sich  bracht  hab,  pflichtig  und 
inen  darby  ethlich  verfallenn  usstend  zins  schuldig  sye,  mit  beger,  den-  25 
selbenn  Rotennbach  mit  recht  daran  ze  wyszenn,  das  closter  der  ussten- 
den  Zinsen  halp  ze  vernugenn  unnd  uszzerichten,  unnd  aber  Hans  Roten- 
bach vermeint  hat,  das  die  zins  dem  closter  geben  syen,  das  die  hern 
zu  sant  Lienhart  mesz  leszenn  und  jartzith  habenn  sollenn,  das  aber 
nit  gescheche,  verhoffend,  nit  mer  ze  zinsen  schuldig  sin,  mit  beger,  30 
das  der  schaffner  sin  brieff  über  die  zins  wyszend  unnd  des  closters 
fundacion  inlegen  solli  etc.,  daruff  dann  her  Burckhart  Hanis  antzoigt, 
das  die  obgemelten  mine  hern,  die  rhät,  als  die  oberkeit,  im  closter  zu 
sant  Lienhart  ein  enderung  gethan,  daselbs  die  cappittelhern  nüt  für 
sich  selbs  one  verwilligung  gemelter  miner  hern  der  rhäten  gehandelt  35 
haben  und  dem  gegenteyl  sölichs  ze  rechtvertigen  nit  gepüren  welle, 
wievor  hoffend,  das  inne  Hans  Rotennbach  umb  die  versessenen  zins 
uszrichtenn  solle.  So  aber  Hans  Rotennbach  uff  der  fundacion  des  closters, 
das  die  ingelegt  unnd  verhört  werdenn  söIIi,  beharret  hat  unnd  hievor 
ein  urteyl  ergangen  ist,  das  der  schaffner  des  closters  fundacion  unnd   40 


,Vr  i:;j;—i_;6.  ij;2H  Mai  27— 2S.  119 

andre  brieff  über  den  zins  wyszennd,  deszglichen  der  ander  teyl  sine 
brieff,  wyszend  wie  die  guter,  darvon  der  zins  geben  wurt,  an  inn 
komen  sye.  inlegen  unnd  verhören  lassenn  solli,  unnd  in  cratTt  derselbenn 
urteyl  des  closters  fundation  usser  Latin  inn  Tutsch  gloubwirdig  trans- 

5  feriert  unnd  beyder  teylenn  gwarsame  ingelegt  unnd  inn  gericht  ver- 
hört, so  ist  dem  allem  nach  ouch  nach  verhör  der  parthien  clag,  ant- 
wurt,  red,  widerred  unnd  geschechnem  rechtsatz  zu  recht  erkannt  unnd 
gesprochenn,  das  Hans  Rotennbach  dem  closter  zii  sant  Lienhart  turo- 
hin  wie  byszhar  zinsenn  [solle] \  ob  er  aber  vermeinte,  das  er  oder  sine 

10  altvorderenn  etwas  dem  closter  zu  sannt  Lienhart  gebenn,  daselbs  ge- 
ordnet oder  gestifft  bette,  dem  da  nit  stat  gethan  wurdi,  das  im  dann 
darumb  sin  recht  an  die  pflegere  oder  den  schaffner  vorbehalten  sin, 
sy  im  deszhalp  red  unnd  antwurt  gebenn  unnd  harumb  ouch  ergan 
solli,    was    recht    ist.    Unnd    des    alles    zu  warem    urkund,    so    ist  diser 

15  brieff  mit  des  stattgrichts  zu  Basel  anhangendem  insigel  versigelt.  Gebenn 
mitwuchen  den  sybenundzweynzigistcnn  tag  meyens  nach  Cristi  gepurt 
gezalt  funfftzehenhundertzwentzigunndacht  jar. 

Origifial  mit  hängendem  sieget  des  Stadtgerichts.  St.-A.  Basel,  st.  Leon- 
hard-itrk.  nr.  QOJ. 

20  135.  152S  Mai  27. 

Urfehden:  Heinrich  Schmidlin  und  Veitin  Summer,  von  Walen, 
Peter  Scherer  und  Claus  Thonat,  von  Louffen,  Hans  Karrer  und  Heini 
Newer,  von   Roschentz 

Dise  sechs  haben  vergangner  tagen  zu  Louffen   die  heiligen  ge- 

25  stiirmpt,  uss  den  kilchen  tragen  und  sollen  sy  ouch  darzu  haben  ver- 
brennt, haben  ouch  vermeint,  sy  wellen  nit  zehenden  und  andre  zinsz 
geben,  umb  sollicher  und  anderer  Sachen  willen  inn  gefencknisz  kummen 
und  dero  wider  ledig  gelossen  uff  mittwuch  den  xxvii.  tag  meigens  '), 
haben  alle  urfehde  geschworen   und   das  sy   uff  morndigen  tag  wellen 

30  sich  uff  das  rathusz  hie  zu  Basel  wider  für  m.  h.  stellen  und  doselbst 
bemelter  m.  h  erkantnisz  erwarten ;  so  inen  derselb  bescheid  wirt, 
alsdann  demselben  tapfferlich  nochkummen  und  hinfurer  irer  oberkeit 
gehorsam  sin  wellen,  alles  by  pcn  des  schwerts,  die  inen  doruff  ge- 
setzt ist,  wo  sy  disen  eid  wurden  inn  eim  oder  mer  puncten  ubertretten. 

35  St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  166  ^-  Salzmann  ss. 

136.  1528  Mai  28. 

Urfehden:  Conrat  Winckler  am  Kapff  inn  Zürcher  gebiet  und 
Vitt  Öttlin,  von  Rinfelden. 

135.   ')   yprl.  äurchsir.:  sind  sy  wider  ledig  gelossen. 


120  15^^  Mai  30.  Nr.  137—138. 

Dise  zwen  widertoiffer  sind  gefencklich  angenommen  etc.  und 
uff  donstag  den  xxviii.  tag  raeigens  wider  ledig  gelossen.  Dwil  aber 
sy  nit  haben  wellen  schweren,  so  ist  inen  by  gehorsami  gebotten,  das 
sy  sich  uss  der  statt  Basel  und  m.  h.  herrschafft  und  oberkeit  hinweg 
machen;  wo  sy  doruber  ergriffen,  werd  man  inen  ein  zittliche  schand  5 
anthun,  eytweders  schwömmen  oder  mit  ruten  usstrichen  oder  inns  hals- 
ysen  stellen,  des  sy  uffs  höchst  gewarnet.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  166. 

137.  1528  Mai  30. 
Adelberg   Meyger,    burgermeister   unnd   rath   der   stat   Basel,   an    10 

undervogt,  geschwornen  unnd  gantzer  gemeinde  des  dorffs  Ryehen. 

Als  sich    by    disen  gevorlichen    Z3'tten    under    anderm    der    bilder 
halb  zweyung  zutragt,  haben  wir  erkandth  unnd  wollend :  Das  niemands 
unserer  underthanen,  wer  joch  der  were,  einicherley  bildern    oder  kyl- 
chenzierden    eignen    furnemens   usz    den   kylchen    thuge,    ouch    die    nit    15 
schmehe,  sonder  ob  jemandem  hierinn  etwas  angelegen,  der  soll  solches 
unns  als  der  oberkeyt  anzoigen,  unns  furer  der  gebur  nach  wussen  ze 
halten.    Wir  wollend  ouch,  das  dheiner  den  andern  von   des  gloubens 
wegen  hassen,  schniehen  nach  unfrunthschaftt  bewisen,  sonder  je  einer 
denn    andern    by  sinem    glouben,    darinn    er  verhofft   selig  ze  werden,    20 
fry  pliben  lassen,  gutten  bürgerlichen  willen,  wie  er  im  ze  geschehen 
begere,  erzoigen  unnd  also  gutten   gemeinen  friden    halten    unnd   uch 
in    disen    Sachen    gehorsam    erzoigen    sollen,    alles    by  schwerer  unser 
ungnad  und  straff,  damit  wir  die  verbrechere  je  nach  gestalt  der  Sachen 
an  irem  lyb,  leben  unnd  gut  anlegen  werden,  ze  vermiden.  —  Datum    25 
sampstags  den  pfingstobend  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,  bl.  130  v. 

138.  1^28  Mai  30. 
Aus  den  wochenausgaben  sampstags  vor  dem  ( !)  pfingsten. 
Ratscosten:    Item    i  Ib  viij  ß    ist    über  Vj't  Otli,  vonn    Rinfelden,   3°' 

den  widertoufer,  inn  gfenngknus  ganngen,  die  er  lut  sins  zusagenns  uff 
Johannis  baptiste  yetztkunfftig  widerumb  zalenn  soll.  —  Item  i  Ib  vij  ß 
ist  über  Connrat  Winckel  ab  dem  Kapff,  vonn  Zürich,  den  widertouffer, 
inn  gfenngknus  ganngen,  so  er  bis  sannt  Jacobs  tag  widerumb  zaln  soll. 

Bottennzerung:    Item  xvi  Ib  iii  ß  hatt  Wolff  Hütschi  uff  tag  Lut-   35 
zernn  verzert...  und  .umb  denn  abscheid  usgebenn. 

Senndbrieff:  Item  im  ß  gönn  Liestall.  —  Item  x  ß  gönn  Bronntrut. 

St.-A.   Basel,   Fitianz   G  14.  s.  943. 


i 


Nr.  ij^ — 140.  1^28  Juni  2 — j.  121 

139.  1328  Juni  2. 

Urfehde:  Jacob  Treiger,  der  widertoiffer,  von  Lamsen(!)  ob  Liestall. 

Dwil  er  ein  widertoiffer   und  desshalb   m.  ii.  gebott  und  verbott 

ungehorsam  ist  etc.,  inn  gefencknisz  gelegen  und  aber  derselben  wider 

5   ledig  gelossen  uss  sundren  gnoden  uff  zinstag  den  andern  tag  des  broch- 

monats.  und  dwil  sv  nit  schweren,  so  ist  im  by  der  gehorsami  gebottcn, 

die  gmein  urfecht  ze  halten   und  darzu  von  der  statt  Basel   und  uss  m. 

h.  herschafft,    das    er  sich  weder    ze  statt,    dorff  noch   land  well   lossen 

finden,  by  sollicher  pen,  wo   er  doruber  wurde  ergriffen,  das  m.  h.  im 

10   werden    ein    zittliche    schand    anthun,    es  sige    mit    dem   halsysen  oder 

schwömmen  oder  mit  rufen  usschlahen,    das  er  euch  den  costen  diser 

gefencknisz  on  alles  widersprechen  welle  usrichten  und  bezalen,  nem- 

lich  xxxiiii   ß  X  d  uff  sanct  Jacobs  tag  nechstkunfftig  alliar  inn  dise  statt 

antworten,  eytweders  Jergen,  dem  stattknecht,  oder  uffs  rothusz  ze  uber- 

15   liffern  etc.  .-\.  Salzmann  ss. 

Si.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  J,  s.  l6~. 


140.  1528  Juni  j. 

Martin  Herlin,  ammeister  der  stat  Straszburg,  a»  Caspar  Schaller, 
statschribern  zu  Basel. 

20  Nachdem    wir    zwen    nechstmols    des    furhabenden    nochburlichen 

Verstands  halb,  wie  ir  wüst,  mit  einander  geselliche  red  gehabt  und 
ir  euch  hören  lassen,  wie  das  in  kurtzem  deshalb  uch  einer  von  Zürch 
angesprochen,  und  das  ir  achten,  wu  man  wider  in  handlung  kern, 
das    es   sin  furgang,    ee  dan  for  je,   gewynnen  mocht,    haruff  hat    sich 

25  zugetragen,  das  ich  solcher  reden  bj'  etlichen  min  herren  ingedenckt 
gewesen,  unnd  ist  demnach  an  euch  min  sonder  früntlich  bit,  ir  weit 
für  uch  selbs  b_\-  gedachtem  von  Zürich,  zum  ersten  es  uger  gelegen- 
heit  sin  mag,  gethoner  reden  wider  erinnern  und  an  im  oder,  wu  uch 
bedunckt  wither  nott  sin,    gestalt  des  handeis  zum  \-lissigstcn    erfarcn, 

30  und  was  euch  deshalb  begegnet,  mich  zum  furderlichsten  mit  eigener 
botschafft  wissen  lossen,  und  hierin  mim  sondern  vertruwen  nach  euch 
gutwillig  und  geflissen  in  der  sach  bewisen  und  erzeugen,  das  stot 
mir  zusampt  Widerlegung  ugerer  zerung  und  was  haruff  uch  costen 
gönn  wurdt,    gegen    euch    geneigt  vlis   zu  beschulden    und  verglichen. 

35  Hiemit  got  dem  herren  befolhen  und  griessen  mir  euwer  huszfrau. 
Datum  mitwuch  den  dritten  junii  anno  xxviii. 

Entwurf.    Stadt- A.   Straßburg  AA  1808.  —  Druck:  Poltt.  Correspon- 
denz  bd.  I,  nr.  £22. 

Basler  Reformationsakten,  III.  ^^ 


122  i^2S  Juni  j  —  j.  Nr.  141  -  i4.ji. 

141.  rS^S  Juni  j. 
Adelberg   Meyger,    burgermeister    und    rath    dfr  Stadt  Basel,  an 

Johans  Jacoben,  frj'herren  zu  Morsperg  unnd  Beffort,  der  Ro.  keyn.  mt. 
landvogt  in  Under-Elsasz. 

Wir  habend  uwer  schriben  am  dato  den  xxi.  tag  maii  dis  gegen-  5 
wirtigen  jars  an  hut  vernomen,  unnd  demnach  wir  der  Ursachen,  welcher 
halb  ir  den  angesetzten  gutlichen  tag  nit  besuechen  können,  verstanden, 
lassend  wir  es  ditznials  darby  pliben.  Unnd  demnach  unns  disen  handel 
in  langen  Verzug  anzestellen,  darzu  uwer  person  ze  enderen  beschwer- 
lich, langt  an  uch  unnser  fruntlichs  begeren,  ir  wollend  so  furderlich  lo 
das  sin  mag,  als  ungevorlich  in  xiiri  tagen,  eins  andern  guttlichen  tags 
entschliessen,  denselben  unserm  g.  h.  von  Basel  unnd  unns  zuschriben . . . 
Datum  mitwochen  den  dritten  tag  junii  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missivcn  A  2g,  bl.  134. 

142.  1528  Jiaii  6.    15 
Aus  den  zuochenaiisgahen  sambstags  vor  trinitatis. 

Ratscosten:    Item   [i  Ib  xix  ß  vonn  denn  gfanngnenn  von  Bencken 
harin    zu    fürenn,    me  xn    ß,    so    dieselbenn  verzert  hand.   —  Item   i  Ib 
XV  ß  ist  über  Jacob  Treyer  vonn  Lannsenn,  den  widertouffer,   inn  vach- 
gelt,  atzung  unnd  thurnlosy  gangen,  so  er  uff  nechstkomennden  sannt   20 
Jacobs  tag  wider  zaln  soll. 

Senndbrieff:    Item  x  ß  gönn  Ennszheim;  item  v  ß  daselbs  wartgeld. 
—  Item  II  Ib  x  ß  einem  Straszburgischen  potten. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14.,  s.  Q4^. 

143.  1528  Juni  7.   25 
Adelberg    Meyger,    burgermeister    unnd    rat    der    statt  Basel!,    a7i 

burgermeister  unnd  rat  der  statt  Zürich. 

Vergangner  tagenn  ist  ettlichenn  unnsernn  gotzhusernn  unnd 
clösternn,  als  nämlich  denenn  an  denn  Steinen,  zu  Gnadenntal  unnd  zu 
sant  Ciarenn  von...  Verdinanden,  zu  Hungern  unnd  Behem  konnig,  30 
ertzhertzogen  zu  Osterich  .  .  .  ein  mandatt  zukomen  inn  sich  haltennde, 
das  alle  dy,  sy  sigenn  geistlich  oder  weltlich,  so  uff  dem  husz  Oster- 
rich  zins  oder  gültenn,  es  sig  lehenn,  owig  oder  ablesig,  habenn,  gloub- 
wurdige  transzsumpta  oder  vidimus  der  brieff  unnd  gwarsamy,  so  ein 
yeder  über  solliche  lehenn,  zins  und  gultenn  hat,  innerthalb  zweyenn  35 
monatenn  inn  die  reytkamer  gönn  Ynszbruck  erlegenn  soll.  Diewil  nun 
ewer  lieb  onn  zwyvell  inn  ir  statt  unnd  gepiet  ouch  closter,  gotzhüser 
oder  annderer  personen-  hatt,  die  glicher  gstalt  uff  dem  husz  Osterrich 
verzinset,  deszhalb  wir  uch  gar  tVuntlich  pitten,  unns  by  disem  pottenn 


Nr.  144 — 14^,.  152S  Juni  g.  123 

(dann  wir  nit  wissen,  was  solche  mandaten  uff  inenn  ertragenn  mogenn), 
ob  denselhigenn  glichformige  manndaten  züWomenn  unnd  was  ewer  lieb 
inenn  darunder  geratenn.    unns   demselbenn    gmesz    wyssen    ze   halten, 
zu  verstendigen  .  .  .  Datum  den  vii''«'" ')  brochmonatz  anno  etc.  xxviii. 
5  Original.    St.-A.   Zürtc/i,   A  240,   I,   Akten  Basel.   —  Entwurf:   .St.-A. 

Basel,    Missiven  A  28,  bl.  i8S.    —    Regest:    Strickler  bd.  I,  nr.  2018. 

144.  1 528  Juni  g. 
Basel  an  das  hoffgericht  zu  Kottwyl. 

Als  der  edel  unnd   vest  Hans  ze  Rin,  unser  hindersäsz,  von  clag 
10   wegen  Johan  Eltzachers,  als  schaffner  von  eptissin  und  convent  zu  Clingen- 
tal  in  unnserer  myndren  statt  Basell,  mit  ladung  für  uch  geheuschenn,  ist 
an  uch  unnser  treuntlich  und  gunstlich  bitt  und  begerenn  mit  ernst  er- 
forderende,   ir  wellen    den  Kläger  inhalt  unnserer  freyheit   gegen  ver- 
melten  Hansen  ze  Rin.   unnserm  hindersäsz,  für  unnseren  schultheyssen 
15   und  statgericht  zu  recht  wysenn.  Daselbest  wellen  wyr  dem  cläger  und 
wer  der  clag  ze    thund    hatt.    wy  sich  rechtlich  gepurt,  furderlich  und 
unverzogenlich    recht  ergeen  laszenn   und  uns  sollicher  wysung,  ob  sy 
joch    den  cleger    zu  verhindren  vermeint,  zu  euwerm  rechtlichen  urtel 
versechen.    Datum  und  mit  unserem  ingedrucktem  secrett  verwarft,  den 
20   ix'^"juai  anno  etc.  xxviii. 

ETitwurf.    St.-A.  Basel,  Mtssiven  A  28,  bl.  i8g. 

145.  1  •,28  Juni  g. 
Urfehden:  Ursula  Kiirerin,    Hans  Ruger,  Cathcrin  Rugers,  Jecklin 

Walther,   Philips  Lips  und  Anna  Wissen,    all   von    dem  dorff  Bencken. 

25  Dise  personen  haben  die  heiligen  uss  der  kilchen  tragen  by  der 

nacht  und  die  verbrent,  dorumb  dz  sy  sollichs  über  ni  h.  gebott  haben 
gethon  und  frevelich  gehandlet,  inn  gefencknisz  ettlich  tag  gelegen 
und  aber  uff  zinstag  vor  Unnsers  herren  fronlichnams  tag  wider  ledig 
gelossen,  haben  alle  urfehde  geschworen    und  das  sy  hinfur    m.  h.  ge- 

30  bott  und  verbott  wellen  gehorsam  sin.  Nun  so  trifft  sich  der  costen, 
so  sy  alle  schuldig  sind,  x  Ib  \\\  ß  x  d,  den  soll  Ursel  Kürenen  von 
Bencken  als  diser  handlung  anfengerin,  anwiserin  und  die  recht  houpt- 
secherin  bezalen  inn  monatsfrist  nechstkunftig;  dorfur  sind  bürg  worden 
Hans  Schenck,  der  Schlosser,   und  Peter  Wagner  im  Loch,  bürgere  ze 

35  Basel,  die  zegegen  sind  gestanden,  haben  glopt  und  versprochen,  sollich 
summ  gelts  (wo  die  genant  Ursel  die  nit  bezalt)  on  alle  hindcrnisz  uffs 
richthusz  ze  antworten.  Uff  sollichs  sind  ouch  zegegen  gestanden  Lien- 
hart   Rüger   und   Claus  Wicklin,    beid    von    Bencken;  die  haben  glopt 

143.  ')   /'"  entwurf  ehtr  VIII'""  brochraoneU  zu  Itstn. 


124  //2<?  Juni  g—13.  Nr.  146 — 148. 

und  versprochen,  das  sy  die  gedocfiten  Hansen  Schencken  und  Petern 
Wagner,  die  bürgen,  wellen  vor  costen,  schaden  und  allen  dingen  schad- 
losz  halten  und  gegen  mengklichem  sollicher  dingen  halb  vertretten; 
und  wo  sy  doran  sumig  weren,  sollen  sy  sich  har  inn  die  statt  uffs 
richthusz  stellen,  do  dannen  nit  wichen,  biss  sy  gnug  thund.  Uff  sollichs  5 
ist  den  sechs  personen,  die  obgedacht  urfecht  geschworen  haben,  ge- 
setzt die  pen  des  wassers,  wo  sy  disen  eid  wurden  übersehen. 

A.  Saltzmann  ss. 
Si.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  168. 

146.  1528  Juni  g.   10 
Urfehde:  Heinrich  Bettendorff,  von  Bencken. 

Soll  geredt  han  ettlich  ungeschickte  wort  wider  m.  h.,  dohin 
reichen,  das  ir  gebott  nutzit  sige  ze  achten,  sonder  das  gebott  gottes 
soll  voran  gon  etc.,  inn  gefencknisz  gelegen,  ouch  dero  wider  ledig 
gelossen  uff  zinstag  vor  Unnsers  herren  fronlichnams  tag,  hat  urfehde  15 
geschivoren,  das  er  ouch  m.  h.  und  iren  amptluten  well  gehorsam  sin, 
das  er  ouch  mit  dem  priester  ze  Bencken  nutzit  welle  furnemmen,  es 
sig  dann  mit  recht,  das  er  well  frid  und  gleit  mit  im  halten,  sub  pena 
capitis.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  3,  s.  l6g.  20 

147.  1528  Juni  g. 
Urfehde:  Bernhart  Sager,  von  Bremgarten,  der  widertoiffer. 

Ist  abermols  uss  gefencknisz  gelossen  uff  zinstag  vor  Unnsers 
herren  fronlichnams  tag  und,  dwil  er  nit  wolt  schweren,  ist  im  aber- 
mols, wie  vor,  gebotten  by  der  gehorsami,  das  er  von  stund  an  uss  der  25 
statt  Basel  und  m.  h.  herrschafft  und  oberkeit  sich  solle  thun,  dorinn 
er  sich  (weder  ze  statt  noch  ze  land)  niemer  soll  lossen  finden,  oder 
m.  h.  werden  im  ein  zittliche  schand  anthun;  des  ist  er  abermals,  wie 
vormals  ouch,  truwiich  gewarnet.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  i6g.  i° 

148.  1328  Juni  13. 
Burgermeister,    rat    und    der    gros    rat,    so    man  nembt  die  zwey- 

hundert,  der  statt  Zürich  an  burgermeister  unnd  ratt    der  statt  Basel. 
Auf  euer   schreiben   vom    7.  juni  betreffend  das    Oesterreichische 
mandat^)  teilen  wir  euch  mit,  das  unns,  noch   zur  zit  unnsern  clöstern   35 
söllicher  obernembten  manndaten  dheins  zukommen  unnd,  obglich  wol 
die   unns  oder  den  unnsern  uberlifert,    hettind    wir  doch  wenig  daruff 

148.   ')  siehe  B.  R.  A.  id.  111,  nr.  14J. 


Nr.  149—131.  1528  yufii  ij — 19.  125 

gehalten  und  dheinerley  weder  transzsumpta  oder  vidimus  hinuszgebenn 
oder  jemans  das  ze  thund  gestattet;  desszhalb  mögent  ir  für  uch  selbs 
ouch  handien,  alls  ir  getruwennt,    des  glimpff  unnd  füg  zu  habenn  .  .  . 
Datum  sambstag  nach  corporis  Christi  anno  etc.  xxviii. 
5  Original.    St.-A.  Basel,   Eidgenosse?ischafl  D  4,   bl.  l  ^j. 

149.  1528  Juni  ij. 
Urfehde:  Hans  Hansmann,  ein  seckJer  und   widertoiffer. 

Dwil  die  widertouffer  nit  wellen  schweren,  ist  disem  by  der  ge- 
horsam! gebotten  (uff  sambstag  vor  sanct  Vitus  und  Modestus  tag),  das 
10  er  sich  von  stund  an  uss  der  statt  Basel  und  ni.  h.  oberkeit,  herr- 
schafft und  herlikeit  solle  hinweg  thun,  dorin  nienier  kummen;  dann 
werd  er  doruljer  ergriffen  und  wider  behandiget,  werden  im  m.  h.  ein 
zittliche  schand  anthün,  es  sig  mit  schwemmen,  mit  ruten  uschlahen 
oder  inns  halsysen  stellen,  des  er  trüwlich  gwarnet;  also  ist  er  hin- 
15  gescheiden.  A.  Saltzmann  ss. 

Si.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  ?,  s.  ///. 

150.  1528  Juni  IJ. 
Aus  den  ivochenausgaben  sampstags  nach  corporis  Christi. 
Ratscosten :    Item    iii  Ib  iij  ß  ist    über    Bernnharten    Sager   vonn 

20   Bremgarten.  den  widertouffer,  inn  gfenngknus,  inn  vachgelt  unnd  atzung 
ganngen. 

Senndbrieff:    Item  viij  B  wartgelt    zu    Straszburg.  —   Item  xviii   ß 
gönn  Zürich.  —  Item  viii  ß  unnder  zwurennt  gönn  Louffen. 
Sl.-A.  Basel,   Finanz  G  14,   s.  948. 

25   151,  1328  Juni  /p. 

Urfehden :  Conrat  Winckler,  ab  dem  Kapff,  und  Jacob  Treiger.  von 
Lamsen  (I),  die  widertoiffer. 

Demnoch  sy  beid  wider  inn  dise  statt  kummen,  über  das  inen 
vormols  zum  zweytenmol  das  land  und  statt  verbotten  ist  etc.,  sind 
30  sy  im  halsysen  gestanden  und  dornoch  mit  ruten  usgeschlagen  uff 
fritag  vor  sanct  Johanns,  des  touffers,  tag  und,  dwil  sy  aber  nit  wolten 
schweren,  ist  inen  statt  und  land  m.  h.  verbotten  der  gestallt,  das  sy 
von  stund  an  uss  der  statt  und  m.  h.  empter,  landtschafft  und  herr- 
schafft sich  sollen  hinweg  thün.  Das  ist  inen  ouch  mit  heiteren  Worten 
55  gesagt,  wo  sy  doruber  ergriffen  werden,  das  m.  h.  sy  on  gnod  und 
ervolgung  rechtens  vom  leben  zum  tod  werden  bringen  und  ertrencken 
lossen.  A.  Saltzmann  ss. 

Sl.-A.  Basel,   RatsbiUher  O  ?,  s.  IJI. 


I 


126  iS^S  Juni  20—21.  Nr.  152—154. 

152.  1528  Juni  20. 
Aus  den  %voche?iausgaben  sambstags  vor  Johannis  baptiste. 
Ratscosten:  Item  11  Ib  vi  ß  ist  über  Jacobenn  Treyer  vonn  Lansen 

unnd  Bernnharten ')  Winckler  von  Zürich,  die  widertouffer,  inngfenngk- 
nus  ganngen.  5 

Senndbrieff:  Item  xii:f  ß  wartgelt  Zürich. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  gßo. 

153.  1528  Juni  20. 
Bottenzerung:    Item    xvi   gülden    inn    Schwitzer  batzenn  gebenn 

Egolffen    Offennburg    uff   tag   Baden,    sampstags  vor  Johannis    baptiste    10 
anno  etc.  xxviii. 

Si.-A.  Basel,  Finanz  N  5,  J,  s.  286. 

154.  1528  Juni  21. 
Aus  der  Instruction  uff  tag  Baden,  sontags  vor  Johannis  anno  etc. 

XXVIII  angefangen.  '5 

Erstlich  die  antwort,  so  die  acht  ort  denen  von  Zürich  uff  ir  artig- 
kell gegeben,  betreffen,  laszt  man  darby  pliben,  unnd  ob  aber  die 
von  Zürich  etwas  witters  pringen  wurden,  darinn  sol  unnser  bott  das 
best  handlenn,  damit  frid  und  einigkeyt  zwuschen  unns  Eidgnossen 
erhalten  werde.  20 

Die  von  Dockenburg  belangenn,  achten  wir,  derselbig  spann  sye 
zu  friden  bracht,  deszhalb  wir  es  ein  gutte  sach  pliben  lond;  doch  wurde 
etwas  witters  furfallen,  soll  unnser  bott  das  best  darunder  reden. 

Unnd  als  zu  nechstem  tag  von  ettlichen  botten  anzogen,  das  unns 
gar  nit  gelegen  sye,  einiche  krieg  unnder  unns  Eidgnossen  anzefahen  25 
oder  ze  haben,  da  sol  unnser  bott,  wo  andere  botten  solches  wider 
melden,  das  ouch  also  anziehen,  dann  es  je  nit  unnsers  erlidens  ist, 
krieg  under  unns  selbs  ze  haben;  wo  aber  andere  botten  dessen  geschwi- 
gen   unnd  nit  gedechten,  dann  soll  unnser  bott  nutzit  hievon  anziehen. 

Des  Spanns,  der  sich  unnder  den  landtlutten  zu  Glarus  des  glou-  30 
bens  halben  haltett,  wellend  wir  unns,  recht  darinn  ze  sprechen,  nit 
underziehen;  dann  so  wir  mandaten  by  unns  uszgan  unnd  mencklichen 
des  gloubens  gefryett,  wil  unns  nit  gepuren,  solche  Sachen  zu  entscheiden 
mit  recht;  was  aber  unser  bott  in  der  gutte  hierinn  handien,  das  zu 
friden  unnd  ruwen  dienen  möchte,  lassend  wir,  das  er  es  truwlich  thuge  35 
gefallen. 

Original.     St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  D  4.  hl.  124. 

152.  ')  Dtr  Vorname  Bernhard  beruht  offenbar  auf  einem  versehen;  der  mann  hieß 
in  Wirklichkeit  Conrad  Winkler .^  siehe  die  numintrn  Ij6,   ijS  und  iji. 


Nr.  /5.,-.  1528  Juni  26.  127 

155.  1528  Juni  26. 

Zeugenaussagen  vor  gericht  zum  bildersturm. 
Frytags    den  xxvi.  tag  jiinii  sind    d\"sz    ziiu;en  von   wegcnn    Hans 
Rüdolff  Fryenn  wider  Claus  Harnascli   \  ervaszt   worden : 

S  Hans  Werdennberg,  der  underkouffer  im  kouffhusz,  hat  gesciiworn 

unnd  sagt:  Das  sich  am  osterzinstag  nechstverschinen  am  morgen  be- 
geben, das  er  im  kouffhusz  inwendig  im  waghusz  mit  isen  zu  schaffenn 
gehept,  ethlichenn  schmiden  isenn  zu  kouffenn  gebenn  unnd  dasselb 
gewogen,    hab  wol   gesechenn    unnd    gehört,   das  Claus  Harnasch  vast 

10  wunderlich  wcre,  thobete  unnd  fluchte  uliel ;  was  im  aber  angelegen 
was  oder  wer  inn  erzürnt,  hette  er,  gezug,  nit  wüssens  gehept.  Unnd 
aber  under  anderm  wol  gehört,  das  Claus  mit  einem  boscn  schwur, 
den  er,  gezüg,  nit  behalten,  gsagt  hab:  Alle  die,  so  minen  herren  nit 
gehörig  und  gehorsam  sind,  irn  gepottenn  unnd  erkantnussenn  nit  stat 

15  thünt  unnd  denen  dingen  anhangend,  sind  alle  meyneydig  boszwycht 
und  Schelmen  unnd  inn  minem  hertzen  nit  besser,  unnd  wyl  sy  anders 
nit  achtenn,  dann  das  sy  biderbenn  lütenn  irc  huscr  durchlüffen  unnd 
das  ir  nemen.  Solichs  hette  Claus  Harnasch  mit  vil  mer  wortenn,  die 
disem  zügen  vergessenn  syen,  geredt.     Aber  diser  zug  nit  gehört,  das 

20  Claus  Harnasch  Hans  Rudolff  Fryenn  noch  niemands  anderen,  mit  namcn 
bestimpt,  oder  inn  solicher  siner  red  denselben  Hans  Rudolffenn  noch 
niemands  andern  mit  namen  angezogenn  hab.  Diser  zug  sagt  ouch,  das 
er  von  Clausen  nit  gehört,  wen  oder  was  er  gemeint,  de  er  gesagt 
hat:   „alle  die,  so    denen    dingen    anhangen...'"     Und  ist  im,  gezügen, 

25   wyter  nit  wijssennd. 

Conrat  Schlundly,  der  wagmeyster,  hat  geschworn  unnd  sagt:  Das 
sich  vor  guter  zith  uff  einen  tag,  den  er  vergessenn,  begebenn,  das 
er  sins  ampts  im  waghusz  gewartet:  hab  ein  schmid  isen  hinin  in  die 
wag    bracht,    er    den    schmid    gefragt,  wer    im    das    geben.     Hette    der 

30  schmid  gsagt:  „Claus  Harnasch ;  der  wurt  bald  nachr  komen."  Inndem 
keme  Claus  Harnasch  ouch  inn  die  wag,  were  vast  wunderlich  unnd 
übel  zefridenn  ;  fragte  disen  zügen,  wie  im  das  wesen  gefiele.  Fragte 
inn  diser  züg:  Welches  weszenn  r  Antwurte  Claus,  das  man  die  kilchenn 
zu  sannt  Marti  also  gerumpt   und  die  heiigen  darusz  than  hat.     Sprech 

35  diser  züg:  Es  gfalt  mir  ouch  nit.  Sprech  Claus  Harnasch:  Ist  das 
miner  hern  pot  gehaltenn  und  sommer  gots  wunden  (!)?  Wann  sy  min 
hern  nit  straffcnn,  so  will  ich  ein  stund  nit  mer  im  Wechsel  sin  unnd 
inen  die  schlüssel  geben:  sy  sind  all  meineydig  schelmen  unnd  bosz- 
wicht,    die    miner   hern,    einer    frommen    oberkeit,    gepot    einmal    oder 

40  zwüren  ubersechen,  unnd  inn  minem  hertzenn  nit  besser  unnd  ich  halt 
sy  darfür,    das  sy  mir    unnd    minsglichenn    unsere    hiiser  durclilouffenn 


128  15^^  y«'"  2('-  ^>'-  '. '!.'!■ 

unnd  das  unser  nemen  torfftenn.  Sagte  diser  züg,  er  solte  zfriden 
sin,  min  hern  wurden  der  sach  recht  thun  unnd  sy  wol  können  straffen. 
Das  aber  er,  gezüg,  gehört,  das  Claus  Harnasch  inn  solicher  siner  red, 
mit  im  geprucht,  Hans  Rudolff  Frygenn  oder  jemans  andern  mit  namen 
insonders  bestimbt  oder  angezogen,  hab  er  nit  unnd  von  angezogner  5 
meinung  wyter  ze  redenn  kein  wüssenn. 

Conrat  Schnit,  Schaffner  zu  den  Augustinern,  hat  geschworn  unnd 
gseyt:    Uff  den  osterzinstag    nechstverschinen,   als  man  am  andern  tag 
darvor   am    abend    die  bilder  usz  der  kilchen  zu   den  Augustinern  ge- 
han,  hab  er  uff  dem  richthusz  siner  pflegerhern  warten  mussenn ;  sye  10 
also  vor  der  vorderenn  ratstubenn  by  junckher  Eglin  Offennburg,  hern 
Conraten  Dolter,  Schultheis  zu   mindern  Basel,  unnd  Clausenn  Harnasch 
gestandenn.     Hette    Claus    Harnasch    gesagt:    Das   sind  unsere  evange- 
lischenn,  das  sy  gots  wundenn  sehend;  wenn  sy  das  evangelium  recht 
besechenn,   sy    giengen   des    unnd    anders    müssig;    unnd    welche   also   15 
handlenn    unnd  miner  hern,  als  einer  fromen  oberkeit,  gepot  also  fre- 
ventlich verachtenn,  die  sind  inn  minem  hertzenn  alle  meineydig  Schel- 
men unnd  boszwicht,  unnd  ich  halt  sy  nit  besser  unnd  die  ouch,  denen 
ir  wesenn  wolgefalt;    und    min    hern    habenn  noch  biszhar  erlich  unnd 
redlich    gehandelt,    das   sy  es    gegenn    got  unnd  der  weit  wol  verant-   20 
wurtenn  können.     Und  summer  gots  wunden  (!),  ich  wil  min  lip  unnd 
gut  zu  minen  hern  setzenn,  damit  sy  gestrafft  werdenn;  und   were  der 
grosz    regenn    gestern   nit    geweszenn,  wyr  weltenn  die  bilder  mitein- 
andern    geteilt    habenn,    das  mengem  die  kilchenn  zu   eng  muste  wor- 
denn  sin.    Unnd  solt  es  also  zugan  unnd  der  handel  nit  gestrafft  wer-   25 
denn,    so  weit   ich  ein  stund  nit  im  Wechsel  sin  unnd  wil  minen  hern 
die  Schlüssel  gebenn  unnd  nit  wartenn  sin,  das  etwas  im  Wechsel  ge- 
handelt,   das  mir  zu  schwer  werdenn  mocht.    Das  aber  er,  geziig,  ge- 
hört,   das  Claus  Harnasch    inn    solcher   siner    red    Hans    Rudolff  Fryen 
oder  jemants  andern  mit  namen  insonders  bestimpt  oder  angezogenn,  3° 
hab  er  nit  unnd  von  angezogner  meynung  wyter  ze  redenn  kein  wüssenn. 

Meister  Casper  Thurnysen,  des  rats,  sagt  bi  dem  eyd,  an  den  rat 
gethan:  Nachdem  er  Jacob  Lamparts  wegen  der  bruderschaft  sant 
Eloigen  jerlichs  in  gl.  zinset,  ime  als  einem  meister  der  bruderschaft 
die  losung  verkunt,  hab  er  am  osterzinstag  nechstverschinen  uf  dem  35 
weg,  als  er  inn  rat  gan  wolt,  den  brief  an  miner  herenn  Wechsel  legen 
wellen,  aber  den  Wechsel  nit  offen  funden.  Und  als  er  widerumb  us 
dem  rat  an  den  Wechsel  komen  sye,  hette  er  Clausen  Harnasch  da 
funden,  im  den  brief  wellen  geben,  aber  Claus  Harnasch  den  nit 
nemen  wellen.  Und  inn  diser  zug  gefragt:  Warumb  oder  us  was  ur-  4° 
sach?    Andtwurte   Claus   Harnasch  disem  zugen:  Er  sehe  wo!,    wie  es 


Nr.  fjs-  1528  Jnut  z6.  129 

gieng:  es  hülfe  nut,  was  min  herenn  erkennen  oder  gebiettcn,  es 
weite  weder  er  noch  eyd  gehalten  werden.  Und  hette  die  schlussel, 
zum  Wechsel  gehörend,  in  der  band  unnd  gesagt:  Ich  wil  hynab  uf 
das  richthus,  diewil  min  herenn  noch  sytzen.    inen   die    slussel    geben 

5  und  sy  bitten,  das  sy  mich  lidig  lassen;  wann  solt  mir  etwas  begegnen, 
das  wer  mir  leid  und  ze  schwer;  dann  sy  haben  aber  ein  versamlung 
und  weyszt  niemans,  was  sy  müt  band.  Indem  keme  Jacob  Lampart, 
dem  er,  gezug.  den  brief  zeigte,  uf  dem  thisch  im  Wechsel  ligende. 
Sprech   zu  Clausen.    das    er   inen  den  brief  harus  lengen  solt.    Sprech 

10  Claus  Harnasch:  Er  weit  nut  darmit  zu  schaffen  haben,  dann  er  were 
uf  dem  weg.  minen  herenn  die  slussel  zu  uberandtwurten;  und  ich 
halt  Isprech  Claus  Harnasch)  kein  für  ein  biderman,  der  miner  herenn 
pott  übersieht,  müs  mir  in  minem  hertzen  ein  schelm  und  ein  erlös 
man   sin.    Also    hette   er,    gezug,    den    brief  ab  dem  thisch  genomen, 

15  den  Jacoben  Lampart  geben.  L'nd  als  Jacob  den  gelas,  wolt  er  den 
Clausen  Harnasch  wider  geben,  aber  Claus  den  nit  nemen  wellen.  Hies 
in  den  brief  wider  inn  Wechsel  legen,  bis  sin  gesell  keme,  der  mochte 
den  wol  nemen.  Also  s_\e  diser  zug  hinweg  gangen,  und  ob  etwas 
wyters  geredt,  im,  gezugen,  nit  wussend.    Es  sagt  ouch  diser  zug,  das 

20  er  nit  gehört,   das  Claus  Harnasch    in  siner  red  Hanns  Rudolf  Frygen 
in  argem  me  anzogen  noch  gedacht  hab.    Und  ist  im  w}'ter  nit  wussend. 
Dis  zugen  sind  von  wegen  Clausen  Harnaschs  wider  Hanns  Rudolf 
Frygen  gefaszt : 

Joachim  Schenkli,  niiner  herenn  diener  uf  dem   richthus,   sagt   bi 

25  dem  eyd,  an  sin  ambt  gethan:  Das  nit  on,  vergangner  tagen,  als  die 
handlung  der  bilder  und  kilchenzierden  furgangen,  sye  er,  gezug,  ut 
einen  tag,  den  er  eygentlich  zu  bestymen  nit  wusze,  bi  hern  schultheissen 
zu  mindern  Basel,  Clausen  Harnasch,  und  Hansen  \'olker  uf  dem  richt- 
hus  gestanden.    Alda   solher   loifen    halb    mit  einandern  red  gehalten, 

30  under  anderm  Claus  Harnasch  geredt,  das  im  gantz  nit  gefiele,  das 
man  ein  solliche  erliche  oberkeit,  einen  ersamen  rat,  der  bishar  erlich 
und  wol  regiert  hetti.  also  verachtete,  und  derglich  handlungen  on  irn 
bevelh  tetti  und  furneme.  Und  diewyl  er  nit  anders  sehe,  dann  das 
man  nutzit  umb  ein  ersamen  rat  gebe,  sonder  ein  jeder  also  weit  sinem 

35  gefallen  nach  handien,  diss  weite  er  nit  erwarten,  sonders  were  er 
willens  und  weite  recht,  minen  herenn  die  slussel  zu  irm  Stattwechsel 
uberandtwurten  und  solher  sachen  nit  mer  erwarten  sin.  Das  aber 
Claus  Harnasch  Hanns  Rudolf  Frygen  siner  person  halp  genempt  oder 
utzit  geredt,  hab  er,  der  zug.  nit  gehört  und  sye  im  von  anzogner  mey- 

40  nung  wyter  nit  ze  wussen. 

Hanns  V^olker,  des  statgrichts  zu  Basel  gesworner  amptman,  sagt 

Basler  RcformationsaVten.  III.  i-? 


130  iß28  Jutii  2-j — JuniiJuli.  Nr.i^ö—i^y. 

bi  dem  eyd,  an  sin  ampt  gethan,  und  gehillt  Joachim  Schenkiin  in  siner 
sag  von  wort  zu  wort.     Und  ist  im  wyter  nit  wussend. 
Protokoll.     St.-A.  Basel,  Gerichtsarchiv  D  24,  bl.  154. 

156.  '5^8  Jufti  27. 
Aus  den  wochenausgabeti  sambstags  nach  Johannis  baptiste  anno  28.     5 
Schenckvvyn:  Item  xiii  ß  im  d  dem  seckelmeister  von  Zürich. 
St.-A.  Basel,  Fittanz  G  14,  s.  ps3. 

157.  [1528  JuniiJuli].^) 
Neuer  ratserlaß  gegen  die  7vidertäufer  in  alle  ampter. 

Wir,  Heinrich  Meltinger,  biirgermeister  der  Stadt  Basel, ...  10 

Demnach  wir  verrückter  zyt,  als  unns  die  verderpliche  sect,  rott 
unnd  irtung  der  widertouffer  angelangt,  usz  christenlichem  gemut,  so  wir 
zu  pflantzung  der  eeren  gottes,  frydens  unnd  einigke}'t  der  gloubigen 
tragen,  öffentliche  mandata  uszgan,  darinn  mencklichen  vor  der  irtung 
des  widertouffs  umb  willen,  das  die  einfaltigen,  guthertzigen  nit  durch  15 
die  stoltzen  geistere  verfurt,  warnen,  ouch  denselben  teufferen  unnser 
statt  unnd  land  verbietten,  darzu  die  zu  behusen,  beho\'en  oder  under- 
schleiff  ze  geben  abgestellen  lassen,  darzu  dieselbigen  teuffere  zu  vil- 
malen  guttencklich  furgewisen,  unnd  wiewol  wir  derselben  eben  man- 
chen als  glubtbrüchigen  zum  zweitten  unnd  dritten  mal  in  gefangen-  20 
schafft  unnd  wol  gut  ursach  gehept,  sy  nach  strenge  ze  straffen,  jedoch 
haben  wir  sy  vornaher  alwegen  in  gnaden  usz  gefangenschafft  hin- 
ziehen lan,  der  Zuversicht,  diewyl  sy  so  vil  uff  sich  selbs  gehept,  das 
sy  ir  zusagen  nit  mit  gott,  dem  doch  solche  eere  gebürt,  durch  den 
eyd  als  warhafft  bezugen,  sonder  mit  ,,ja"  unnd  „nein"  ze  halten,  sich  25 
zum  offtern  malen  berumpt,  s}'  helten  unnser  statt  unnd  gebiett  \>y 
demselben  „ja"  gemitten,  unns  unnd  die  unnsern  mit  irer  irrigen  ver- 
fuerung  zu  ruwen  gelassen.  Als  sy  aber  ir  zusagen  für  unnd  für  in 
vergesz  stellen,  nit  halten  unnd  nit  alein  sich  selbs  ungehorsam  er- 
zeigen, sonder  ouch  die  einfaltigen  menschen  zu  ungehorsame  wider  3° 
göttlich  Ordnung  bringen,  unnd  wir  sy  umb  sollich  ir  ungehorsame, 
ouch  glouben,  bruch,  das  sy  weder  mit  eyd,  noch  daran  nützit  halten, 
widerumb  annemen  lassen,  der  meynung,  sy  umb  ir  übertreffen  und 
irtung,  wie  billich,  ze  straffen,  so  langt  unns  an,  wie  uns  zugelegt,  das 
wir  sy  umb  des  wort  gottes  willen  annnemen  unnd  darvon  abzetretten   35 


157.  ')  Die  vorläge  findet  sich  im  Missivenbtich  zwischen  zwei  einträgin,  die  datiert 
sind  sampstags  den  xxvil.  tag  junii  anno  etc.  xxvni  und  sampstags  den  xr.  juli  anno  etc. 
xxvni.  Sie  dürfte,  da  die  samstag-datierting  bei  derartigen  schreiben  vorherrscht,  am 
Samstag  den  4.  Juli  ijsS  ausgegangen  sein. 


A'r.  i^8—i5g.  r^3S  Juli  4 — nach  Juli  4.  131 

tringen  wellend,  daran  unns  ganlz  unrecht  beschicht,  dau  wir  nit  des 
gemuts,  jemanden  von  dem  göttlichen  wort,  sonder  vil  nie  dasselbig 
warhafftencklich  zu  der  ere  gottes  und  pflantzung  bruderlicher  liebe  anze- 
nemrn  wisen  weiten.  Aber  neben  dem  wil  unns,  als  ordenlicher  oberkeyt, 

5  nit  geburen,  die  unsern  mit  solicher  irtung  ze  verturen,  ouch  die  ungehor- 
samen gloubbruchigen  ungestrafft  hinkomen  ze  lassen.  Deszhalb  wir  die 
Sachen  abermals  für  ougen  genomen  unnd,  wie  diejungsten  mandata,  der 
widertoutfer  halben  uszgangen,  wisend,  darb)-  lassend  wir  es  nachmaln 
pliben;  unnd  so  vil  witter,  das  wir  alle  die,  so  iren  leren  und  predigen 

10   zuhören,  jedesmals  umb  ein  pfund   unnd  die,  so  solche  behusend,  under- 

schleitY  geben,  umb   v   Ib  lut  des  mandats  on  gnad  straften  wellend  etc. 

Das  haben  wir  dir  darumb  zugeschribcn,    das    du    disen    unnsern 

bevelhe  allen  dins  ampts  verwandthen,    wib   und  mannen,  jungen   und 

alten,  sich  vor  schaden  wussen  ze  verhütten,  vorlesen  unnd  gegen  den 

15  ubertretteren  mit  allem  ernst  der  straft  nach  ze  faren  wussest.  — 
Datum.. . 

Entwurf.    St.-A.   Basel,  Missivcn  A  2g,  />/.  /JJ. 

158.  1528  Juli  4. 
Aus  den  wochenausgaben  sambstags  noch  .Marie  heimsuchung. 

20  Item  XVI   B  b\-  denenn  vonn   Zürich   unnd  Solotornn  zum  Storken 

verzert. 

St.-A.    Basel,   Finanz  G  14,  s.  Qßß. 

159.  nach  1528  Juli  4. 
Deren  von  Basel  eigner  leuth,    so   zu   Augsten    und  Magten   ge- 

25  sessen,  e.xception  uff  geschworner  und  gemeind  im  Melipach  clag,  item 
Melipach  replic,  geredt  im  hoffgericht  nach  Ulrici  im  28. 

Wider  gegentheils  vermeint  fynster  und  unluther  dag  zu  exci- 
pieren,  sag  ich  alis  anwald:  Das  vermeinte  dag  unluther  und  fynster 
und  dorynen  nit  uszgetrugkt,  ob  sy  wider  alle  leuth,  so  eigen  zu  Äugst 

30  und  Magten  gesessen,  oder  allein  wider  der  statt  Basel  eigen  leuth, 
und  demnach  nit  usztrugkt,  ob  die  wider  der  statt  Basel  eigen  leuth 
sametthafft  oder  sondre  personen  ergangen  seig  oder  nit;  deszhalber 
myn  principalen,  gewysz  antwurt  zu  geben,  sich  nit  verfaszen  können. 
Wo  aber  der  gegentheil  sein  vermeinte  clag  lutert,  specificiert,  wider 

35  wen  sein  clag  ingefuert.  allsdann  werden  myn  principalen  sich  gepur- 
lich  im  rechten  halten.  Und  diewil  der  gegentheil  ein  unlutere  clag 
ingefuert  und  on  not  myn  parth  zu  kosten  pracht,  so  beger  ich,  das 
der  taxiert  werd   und  myner  parth  abgetragenn. 

Geschworner  und  gemeind  im  Melipach  replic: 


132  1^28  Juli  6—ir.  Nr.  160—162. 

Ich  will  von  wegen  myner  parth  myn  vor  ingefuerte  clag  repe- 
tiert haben,  und  alls  der  gegentheil  fürwend,  myn  parth  hab  sein  clag 
unluther  ingefuert,  doruff  sagt  myn  parth:  Das  er  die  eignen  leuth  zu 
Magten  und  Äugst  loszen  beclagen,  alls  aber  die  andren  uberigen  eignen 
leuth  des  vonn  Berenfelsz  und  andre  sich  jetzund  des  schadengeltz  nit  5 
sperren  und  sich  bekennen,  den  schaden,  so  do  beschehen,  gethan 
haben,  wo  die  eignen  leuth,  so  denen  von  Basel  zustendig,  dasselbig 
auch  thethen,  so  wer  dise  rechtvertigung  vermitten.  So  sy  sich  des 
aber  sperren  über  das,  dz  sy  doran  schuld  haben,  so  beclagt  sich  myn 
parth  billich  zu  den  eignen  leuthen,  so  denen  vonn  Basel  zustendig,  10 
inn  hoffnung,  e.  g.  werden  zu  recht  erkennen,  das  sy  iren  gepurenden 
theil  ann  dem  schadengelt  billich  geben ;  und  wo  der  gegentheil  nit 
glauben  will,  das  sy  zu  Bügkhen  im  huffen  gewesen,  dorynn  geessen 
und  trungken,  auch  geschedigt,  wie  andre,  erput  sich  myn  part  zu  be- 
wysen  etc.  15 

Original.    St.-A.  Basel,  Oeslerrcich  K  i . 

160.  1528  Juli  6. 
Sitzung  des  kUine?i   rates  zu  Solotkurn   uff"  mentag   nach  Ulrici 

anno  etc.  xxviii». 

An  vogt  zu  Falckenstein  dem  herren  \'on  Schöntal  die  quartt  wie   20 
von  altter  har  gedyhen  ze  lassen. 

St.-A.   Solothurn,  Ratsprotokoll  nr.  16,  s.  5. 

161.  IS28  Juli  10. 
Anno  enim   1528   10»  julii  idem   episcopus    [Philippus  a  Gundels- 

heim],   tunc  enim  jam  Bruntrutum  discesserat,  a  Basileensibus  rogatus,   25 
doctum  Augustinum  Basileensem  et  Frisingensem  suffraganeum  ad  eos 
mittat,  qui  illis  et  scripto  quidem   de  sacrificio  missae  rationem  reddat. 

Notiz   von    ij6i.     St.-A.   Basel,    Bistum   Basel  A  4  b    (i2i2—iy6i), 

bl.  21^. 

162.  1^28  Juli  II.  30 
Basel  an  Johans  Jacoben,  fryherrn  etc.,  landvogt  in  Under-EUsass. 
Usz  uwerm  jungst  zugesandthen    schriben  haben  wir   nit  on  leid 

uwers  lybes  ungemach  (gott  schick  es  zu  besserung),  aber  hingegen 
uwer  fruntlich  erbietten,  das  ir,  sobald  sich  uwere  Sachen  nach  gott- 
lichem gefallen,  wie  wir  dann  furderlich  ze  geschehen  von  herzen  be-  35 
geren,  zu  besserung  schiken,  zwuschen  unnserm  g.  h.  von  Basel  unnd 
unns  onverzogene  guttliche  tag  ze  ernemen  unnd  beden  the^den  ze 
verkünden  willens   syend,    mit   freiden    wol  verstanden ;   sind  also  der 


jVr.  i6j—i6j.  1528  Juli   11  —  12.  133 

verneren  uwer  tagsatzungen  zu  erwarten,  darzu  Heinrichen  von  Ostheim 
die  cehafft  uwers  uszplibens  anzuzeigen...  gneigt..  Datum  sampstag.s 
den  XI.  tag  julii  anno  etc.  xxviii. 

Etiiivurf.    SL-A.  Basel,  Missive7i  A  29,  bl.  136  r. 

5   163.  ^S^S  Juli  II. 

Urfehde:  Hans  Lüchzenhofer,  der  murcr  inn  mindern  Basel. 

Von  wegen  das  er  uff  den  tag,  als  man  uff  Spy  wetters  husz  und 

andern    zunfften   pflegt  meister  ze  welen,    für    die   rotzherren,    meister 

und  sechs  getretten,    do  geredt,    wie  das  der  gmein   schlechtlich  mey- 

10  nung  und  bevelh  wer,  sy  sollten  keinen  meister  machen,  der  dem  wort 
und  ewangelien  widerig  wer,  dann  ir  meynung  aller,  das  sy  weiten 
einen  haben,  der  dem  wort  anhengig,  beschutzcr  und  schirmer  etc. 
Harufif  inn  gefencknisz  gelegen  und  dero  wider  ledig  gelossen  utT  sambs- 
tag,    was  der  eylfft    tag  des  heumonats,    hat   urfehde  geschivoren    und 

15  das  er  well  von  eim  rot  zum  andern  vor  m.  h.  erschinen  und,  was  sy 
im  ufflegen,  dasselb  er  welle  erstatten,  das  er  euch  nunhinfurmer  zu 
keiner  rottierung  noch  verschammlung  welle  gon,  ob  er  schon  von 
denselben  rottierern  beruftt  wirt,  das  er  nit  well  erschinen,  sunder 
sich  gar  und  gentzlich  sollicher  dingen    und  Luterischen  oder  anderen 

20  secten,  der  yetzt  vil  sind,  entschlahen;  doruff"  ist  im  gesetzt  die  pen 
des  Schwerts,  wo  er  wurde  ubertretten.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher   0  3,  s.  172. 

164.  ^52^  y^^^  " 
Aus  den  ^vochenaiisgaben  sambstags  vor  Heinrici. 

25  Bottennzerung:    Item    xxi  Ib  x  ß    hatt    Eglin  Offennburg  uff  tag 

Badenn  verzert...  unnd  umb  denn  abscheid  usgebenn. 

Senndbrieff:  Item  xu  ß  inn  die  empter.  —  Item  vi  ß  gönn  Wal- 
dennburg. —  Item  XII  ß  ylennd  gönn  Varnnsperg:  item  iij  ß  wartgeld 
zu  Waldennburg. 
30  Schenckwyn:    Item  1  Ib  vi  ß  viii  d    minem   g.    hernn  von    Basel. 

St.-A.  Basel,    Fhianz  G  14,  s.  93 J. 

165.  152S  Juli  12. 
Heinrich  Meltinger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,  an  Anthonien, 

hertzügenn  zu  Lottringen  etc. 
35  Unns  hatt  Conrat  W'attenschne,  büchfurer,  unnser  purger,  Hansen 

Wattenschne  des  jungern,  ouch  wylent  unnsers  purgers,  so  verrückter 
tagen  zu  Barisz  sin  end  bcschloszen,  verlaszen  wittwen  vogt,  furbringen 
laszen:  Demnach  im  durch  konnigliche  majestat  zu  Franckreich  uff 
unnser  furbit,  desselbigen  Hans  Wattenschne  sins  vetters  seiligen  ver- 


134  1528  Juli  14.  Nr.  166. 

laszen  hab  unnd  gut,  wo  das  im  konnigrich  Franckreich  erfunden, 
ledig  geschlagen,  das  zu  seinen  banden  nemen  und  verrer  verkouffen 
megen,  gnedecklich  erloupt  unnd  zuglaszen,  doch  das  er  dy  biecher, 
so  man  Lutterisch  nennen  möcht,  wyder  usz  dem  konnigrich  Franck- 
reich fieren  und  dy  an  andren  orttenn  unnd  enden  dan  im  konnigrich  5 
P'ranckreich  verkouffen  solli;  so  er  nun  sollicher  erkantnus  gleben 
und  dyselbigen  biecher  harusz  ins  Tutsch  land  fieren  halt  wellen, 
ist  im  das  fas,  darin  sy  geschlagen,  in  e.  f  g.  furstentumb,  land 
unnd  gebiet  zu  Tremondt  *),  zwo  mii  von  Barleduck,  von  dem  apt 
de  Beaulieu  und  den  seynen,  über  das  wir  noch  er  mit  e.  f.  g.  unnd  10 
demselbigen  apt  nichts  anders  dan  alles  liebs  und  guts  ze  schaffen 
wyszen,  gwalteclich  gnomen  und  deszen  entsetzt  worden.  Dwyl  wir 
nun  sin  clagen,  dy  uns  ettwas  behertziget,  vernomen  unnd  unns  zu 
e.  f.  g.  nit  alleinig  von  unsert,  sonder  ouch  von  deren  wegen,  so  unns 
zustendig,  aller  gnoden  unnd  guten  nochburschafft  versechen,  wir  e.  i.  g.  15 
gar  freuntlich  bitten,  sy  wolle  mit  vermeltem  apt,  das  er  dem  unseren 
dy  entwerten  biecher  unnd  vas  wyder  zun  handen  stellen,  domit  er 
nit  also  unverschult  zu  solchem  untraglichem  schaden  gewysen  werdi, 
wy  dan  e.  f.  g.  selb  billich  sin  erachten  mag,  xerschaffen  geruchen.  — 
Datum  den  xii''^"  julii  anno  etc.  xxviii.  20 

Entivurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2S,  bl.  ig2  v. 

166.  1528  Juli  14. 

Urfehden:  Hans  Heiden  und  Hans  Schudi,  von  Lampenberg. 

Demnoch  der  vogt  zu  Wallemburg  disen  zweyen  anfengklich  b\' 
funfi  pfunden  gebotten  hatt,  im  etwas  ze  sagen,  siner  oberkeit  nott  ze   25 
wissen,    das   sy  nit    haben  wellen  thun,  uff  sollichs  er  inen  by  lib  und 
gutt  wider   gebotten,    do   s_v  abermols   ungehorsam  gwesen,  haben  im 
recht  für  m.  h.  gebotten  etc.,  do  so  haben  m.  h.  umb  irer  Lutterischen 
handlung  und  ungehorsamkeit  willen  inn  gefencknisz  gehept  und  doch 
uff  zinstag  vor  sanct  Margrethen  tag  wider  ledig  gelossen.  Beide  haben  3° 
Urfehde  geschworen  und   das   sy  nunhinfur   m.  h.,  irem  vogt  und  ampt- 
mann,  wellen  gwertig  und  gehorsam  sin,  sich  sollicher  Lutterischen  sachen 
entschlahen  und  als  gut,  fromm  cristen,  wie  dann  inen  geburt,  halten; 
doruff  ist  inen  gesetzt  die  pen  des  schwerts,  wo  sy  furter  also  unge- 
horsam   wurden    erfunden.     Uff   sollichs    haben    sy    beid    sich    verzigen   35 
aller  gnoden  und  friheiten,  gerichten  und  rechten,  schütz  und  schirms 
etc.  in  forma.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  IJ2. 

165.  ')  Die  lesart  ist  unsicher.     Wir  würden  eher  lesen  Lomondt,  was  auf  Lomont 
im  arrondissement  Lure  bei  Hericourt  deuten  würde.    Tremont  dagegen  lies;!  im  arr.  Bar-    40 
le-Due. 


Nr.  i6y — lyo.  i/;2S  Juli  i/;~~2o.  135 

167.  152S  Juli  15. 
C.  Schaller.  Stadtschreiber  der  Stadt  Basel.  Peler  Butzenn.  statt- 

schribernn   zu  Straszhurg. 

Lieber   schwager  .  .  .  Furer   schick    ich  uch  das  burgrecht,  so  dy 

;    von  Zürich   unnd  Bern  miteinander  angenomenn,  mögen  das  dem  am- 

meister,  her  Martin  Herlin,  zeugen.    Ich  hab  sitthar  abermols  geschritf- 

ten  von  Zürich    gehept   unnd   befind,    das  dy  sach  wol  statt;  begeren 

alleinig   zu  wyszen,  was   i'nver  meynung  und  begeren  sig;  mögen  üch 

daruff  bedencken.   ...  Datum   den  xv'*^"  julii  anno  etc.  xxviii. 

10  Original.    StatU-A.    Siraßbiirg    AA   iSoS.    —    Druck:    Polit.    Corres- 

pondenz  bd.  I,  nr.  JJ/.  —  Regest:  Strickler  bd.  V,  nr.  52. 

168.  '52S  Juli  IS- 
Urfehde:  Eisin  Brust,  von  Munster  im  Ergow. 

Ist  uss ')  gefencknisz  gelossen  utT  mittwochen,  was  sanct  Margrethen 

15   tag,    und    hatt   urfehde   geschworen;  uss  ursach  gefangen  gelegen,  das 

ir  mann,  der  weber,   so    ouch    gefangen   ist,  noch    zu    iren    ein    eewib 

haben  soll.  A-  Salzmann  ss. 

St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  .?.   .f.  Ijj. 

169.  1528  Juli  18. 
10             Aus  den  'wochenausgahen  sambstags  noch  Heinrici  imperatoris. 

Ratscosten :  Item  v  Ib  v  ß  ist  über  Connraten  Winckler,  vonn 
Zürich,  denn  widertouffer,  ouch  Vyt  Otli,  vonn  Rinfelden,  inn  gfennck- 
nus  ganngen. 

St.-A.  Basel,  Fittanz  G  14,  s.  QS9- 

25  170.  ^S^^  ^"'^  ^°- 

Aus  der  instruction  uff  tag  Einsidlen  montags  vor  Marie  Magdalcne. 

Uff  kgl.  mt.  zu  Hungern  unnd  Bcham  schriben,  die  von  Bern  dess 

closters  Kongsfelden.  ouch  burckrcchtenns  mit  der  statt  Costantz  halb 

belangend  etc ,  sol  unnser  bott  derer  von  Bern  anntwort  hören,  die  in 

30  abscheid  nemenn  unnd  wider  hindersich  an  unns  pringenn. 

Die  von  Glarus  belangen,  da  sol  unnser  bott  das  best  ihun,  das 
die  Sachen  guttlich  hingelegt  werden.  So  aber  das  nit  beschehen  mocht, 
sonder  darvon  gerett  werden  wolt,  wie  man  die  von  Glarus  zu  recht 
bringen  oder  bottschafft  zu  inen  schicken  unnd  mit  inen  handien  lassen 
35  wolle,  desz  soll  sich  unnser  bott  nit  beladen,  sonder,  was  hierüber  ge- 
ratschlagt, in  abscheid  nemen  unnd  hindersich  an  unns  pringen. 

Das    die  von  Ury  verbotten    hand.    nutzit    von   der  Lutherischen 

168.   '■>   Vorlagt  vtrschriibl  uflf. 


136  1528  Juli  20 — 22.  lYr.  iji—i-j2. 

sach  in  iren  landen  ze  reden,  lassen  wir  ein  gutte  sach  sin,  doch  das 
ouch  die  iren  solcher  Sachen  halb  niemanden  anziehen  oder  davon  ze 
reden  ursach  geben. 

Origifial.    St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  E8,  bl.  ß6. 

171.  1528  Juli  20.     5 
Schulthes   unnd    ratt    der  statt  Solotornn  an  burgermeister  unnd 

ratt  der  statt  Basell. 

Uwer  schriben,  den  prior  zu  SchSntal  unnd  die  quart  daselbs  be- 
rurend,  haben  wir  innhalttes  verstanden  und  ist  nitt  one,  alls  die  altten 
prior  unnd  priester  unns  unnd  unnser  amptlütt,  so  die  zu  dem  gotts-  10 
huse  kommen,  früntlich  unnd  wol  gehaltten  unnd  gelassen,  sind  wir 
usz  demselben  verursachet,  dem  gottshuse  hinwider  die  früntschafft  zu 
bewysen,  allso  das  wir  unns  nitt  wenig  ubersächenn ').  So  sich  aber 
die  louff  sydthar  geendrott,  allso  das  in  dem  gottshuse  niemand,  wie 
vornacher,  einich  erung  beschicht,  unnd  sich  dann  der  zehenden  merck-  15 
lieh  gebessrott,  achtten  wir  unns,  den  hingebnen  brieft  w\'tter  nitt  bin- 
denn  -)  Aber  wie  dem,  ist  der  prior  diser  tagen  sollicher  sach  halb 
hie  by  unns  gewäsen,  dem  haben  wir  ein  antwurt  geben,  deren  er 
sich  benügt,  versächen  unns,  ir  unnd  er  sollen  sich  desz  fürer  benugen. 
Wo  uch  aber  das  nitt  gemeindt,  diewyl  wir  dann  der  marchen  halb.  20 
hienach  villicht  an  das  ende  zu  SchSntal,  durch  unnser  beyder  stetten 
bottschafft  zesamen  kommen,  werden  wir  unns  deszhalb  ouch  wol  be- 
tragenn.  Woltten  wir  uch  im  besten  antwurtw\'se  verkünden  .  .  . 
Datum  mentag  vor  Marie  Magdalene  anno  etc.  xxviii. 

Original.    Landes-A.  Liestal,  lade  45,  P.  nr.  12,  //icke  ^ji.  —  Kopie,   25 

St.-A.  Solothiirn,  Missiven  bd.  75,  s.  Qi. 

172.  1^28  yuli  22. 
H.  Meltinger,  burgermeister    unnd    rath    der   stat  Basel,  an  Chri- 
stoffen von  Ramstein. 

Es  hat  sich  verschiner  z_\tt,  als  Arbogast  Pfils  unnd  Waltpurg  30 
Wyrszlis,  die  dinen  zu  Uttingen  gesessen,  unnserm  gotzhuse  sant  Ciaren, 
dess  castvegt  wir  sind,  darzu  unnserm  Spittal  zu  Basel,  ein  merckliche 
somma  versessener  zinsen  ze  bezalen  schuldig  gewesen,  zugetragen,  das 
bedacht  gotzhus  zu  sant  Ciaren  berurt  zinszliitten  guttere  als  ire  under- 
pfand    zu  Uttingen    für    ire  versessen  zins  und  houptgut  mit  recht  be-   35 

171.   ')  Im  Solothurner  ratsprotokoll  hd.  16,  />!.  12  montag  vor  Marie  Magdalene  sitht, 
man  habt  einst  Schöntal  dit  quart  umb  ein  ring   gellt  gelihen. 

■)  In  den  Solothurner  Missiven:    achtten   wir,  das  uns  der  hingeben  brieff  nitt 
wytter  solle  binden. 


Nr.  ijn.  1528  Juli  2?.  137 

zogen,  uniul  deninach  die  frowen  zu  sant  Clären  den  Spittal,  obstat, 
siner  eigenthumbs  zinsen  iiberkoufft  unnd  vernugt,  wie  der  landsbruch, 
uff  vermelte  bezogene  gutter  befryet,  unnd  das  du,  als  die  oberkeyt. 
sy  by  den  bezogenen  guttern  schirmen  sollest,  erkandth.  Dariiff  der 
5  Schaffner  zu  sant  Ciaren  die  bezogenen  gutter,  wie  er  geniegen  und  ze 
geniessen  verhofft,  einem  hie,  dem  andern  dörtt,  stucksvvise  verlj'hen 
unnd  sich  der  billickc\t  nach  dheins  gewussern  versehen,  dann  dieselben 
erbern  lut  wern  b\-  iren  lyhungen,  unnd  also  das  gotshuse  hy  sinen 
zinsz    und    mit    recht    erhclter  gerechtigkeyt  pliben.     So  tragt  sich    zu, 

10  das  die  genante  Waltpurg  Wyrszlins  sampt  Clawsen  Pills,  irem  son,  sich 
heren  lassend,  wie  sy  die  bezogene  gutter  selbs  haben,  niemandem  die 
ze  buwen  gestatten  unnd  denocht  dhein  zins  darinen  geben,  darzu  gern 
sehen  wollennd,  wyr  so  frusch  sin,  der  uff  bedachte  gutter  gan,  dörffe 
sy   habend,   ouch   dem  amptman   zu   Uttingen   den    Ion    geben,  das  er 

IS  des  gotshuses  zu  sant  Ciaren  zinszlutten  ab  den  guttern  bietten  seile, 
deszhalb  sich  dieselben  zinszlutt,  über  das  verbott  der  bezogenen  gut- 
tern sich  ze  undernemcn,  furer  nit  understan  derffen.  Das  zu  hören  schwer 
unnd  seltzam. 

Diewyl  nun  das  vermelt  unnser  gottshusz  zu  sant  Ciaren  die  ober- 

20  nempten  guttere  mit  recht  bezogen,  daruff  befryet  unnd  erkandth  wor- 
den, das  es  durch  dinem  stab  und  gewalt  dorby  geschirmt,  darzu  den 
Spittal  uberkouffen  müssen  etc.,  so  ist  an  dich  unnser  fruntlichs  begern, 
du  wollest  unser  gotshuse  daby  schirmen,  sine  zinsziut  b_\'  den  guttern 
handthaben  unnd  mit  bedachter  Waltpurg  Wirszlins  und  Clawsen,  irem 

25  son,  irer  trowungen  abzeston,  dem  gotzhus  sine  zinsziut  by  irn  guttern 
ruwig  zelon,  verschaffen,  .  .  .  vermeinend,  dann  Waltpurg  oder  Claws 
an  solche  gutter  ansprach  ze  haben  oder  die  von  unserm  gotshuse 
zu  empfahen.  wann  sy  dann  die  versessenen  zinsz  zevor  bezalen,  wer- 
dend   sy  billich  antwort  oder  das  recht  zu  Uttingen,   wie  sich  geburt, 

30  darumb  wol  finden  . .  .  Datum  mitwochen  sant  Marien  Magdalenen  tag 
aimo  etc.  xxviii. 

Entwurf.    St.-A,   Basel,  Missiven  A  2g,   bl.  138. 

173.  ^S^S  7"li  23. 

Heinrich  Meltinger,    burgermeister  unnd  ralhe  der  stat  Basel,  an 
35  Cunradthen  Diethrichen  von  Bolsenheim,  landvogt  zu  Rottelln. 

Demnach  wir  vergangener  tagen  usz  redlichen   eehafften   Ursachen 

die  vile  der  tyrtagen  geminderet,  zu  statt  unnd  land,  welche  tag  von 

den    unnsern   gefyret  werden   sollen,    Ordnung  geben,  werden  wir  be- 

richt,   so    sich    die    unnsern    zu  Bettigken  derselben  gemasz  ze  halten, 

40  die    abgethanen    feyrtag  uff  irn  zinszgultern  ir  arbeit  zu    schaffen  ver- 

Ilasler  Kcformationsaktcn,   111.  |  >; 


138  1^28  Juli  25 — August  r.  Nr.  ij^ — 777. 

meinend,  das  die  durch  dine  amptsverwandthen  underthonen  an  irer 
arbeyt  verhindert,  ire  gutter  ze  buwen  verbotten  werden,  das  unns  nit 
wenig  beschwert.  Unnd  ist  hieruff  an  dich  unnser  frunthchs  begern,  du 
wollest  mit  den  dinen  verschaffen,  das  sy  unnsere  underthonenn  by 
den  Ordnungen,  so  wir,  als  ir  ordenliche  oberkeyt,  inen  bitzhar  gegeben  5 
oder  furer  geben  werden,  guttlich  unnd  fruntlich  ungehindert  pliben 
lassen.  —  Datum  donstags  den  xxiii.  tag  julii  anno  etc.  xxviii. 
Enhvurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,  bl.  13g. 

174.  ijy28  Juli  25. 
Aus  den  ivochenausgaben  sambstags  vor  Jacobi. ')  10 
Senndbrieff:    Item    vi  ß    gönn  Varnnsperg.    —  Item  i  Ib  inn  alle 

empter. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  l^,  s.  göl. 

175.  1528  Juli  2g. 
Aus   der   Instruction   was    .  .  .    unszer    ratzfründ,    meister   Johann    15 

Plüwler,  by  unssern  .  .  .  Eydtgnossen  und  cristenlichen  mittburgern  zu 
Bern  handien  und  werben  soll. 

Der  von  Basel  wegen  weist  der  gesandt  wol  ze  handien  .  . . 

Datum  mitwoch  nach  Jacobi  anno  xv'^xxviii. 

Original,  unterzeie/met  statschriher  Zürich.  St.-A.  Zürich,  Akten  Berti. —    20 

Regest:  Strickler  bd.  I,  ?tr.  20 ß8. 

176.  1528  August  I. 
Urfehden:  Adelheit  Meigers,  von  Ror,  Anna  Treigerin,  von  Mag- 

ten,  Otilia  Soderin,  Wibrant  Soderin  und  Margreth  Soderin,  von  Liestal. 

Sind  all  von  wegen  des  widertouffs  und  umb  ir  ungehorsami  inn  25 
gefencknisz  gelegen  und  doch  durch  m.  h.  gnediglich  wider  ledig 
gelossen  uff  sambstag  den  ersten  tag  des  ougstmonats,  haben  nit  wellen 
schweren,  sunder  so  ist  inen  allen  und  yeder  insonders  b}'  der  gehor- 
sami  gebotten,  die  urfecht  ze  halten  und  das  s)'  hinfuro  inn  kein  winckel- 
predig  mer  gangen,  des  widertouffens  mussig  gangen  und  das  sy  der  30 
oberkeit  gehorsam  sigent,  und  inen  ist  die  pen  deswassers  doruff  gesetzt. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  175.  ^-  Salzmann    ss. 

177.  1^28  August  I. 
Urfehde:  Heinrich  Goldenbeck,  der  weber.  35 
Diser    hatt    zwey  eewiber    genummen,    ist    mit  inen  ze  kilch  und 

174.  ')  Jacobi  \b'l^  ßel  auf  samstag  den  iS.juli;  dtr  samstag  vorlitr,  iS.juli,  kann 
aber  deshalb  nicht  in  frage  kommen,  weil  für  ihn  ein  anderer  eintrag  vorliegt  (s.  B.  R.  A. 
id.  III,  nr.  z6g). 


A>.  ijS — /7^.  1328  August  1  —  2.  139 

strosz  gangen.  Darumb  inn  min  lierrn  inn  fengknisz  gehept,  ouch  für 
recht  gestellt,  und  demnoch  es  mit  der  urteil  erkant  ist,  das  sin  Hb 
und  gutt  minen  herrn  soll  verfallen  sin,  doch  dz  das  gutt  mög  den  lib 
lidigen  etc.,  haben  inn   min   iierrn   gncdigklichcn  uff  sambstag,  was  der 

5  erst  tag  des  ougstmonats,  ledig  gelossen.  hat  urfehde  gescinvoren,  das 
er  ouch  sich  von  dem  morndigen  an  usz  statt  und  land,  gebiet  und 
Herrschaft  miner  herrn  hinweg  welle  thun,  dorin  sin  leben  lang  niemer 
ze  kummen,  es  werd  im  dann  wider  erloupt,  hie  disset  und  enet  Rinsz, 
geschworen  by    pen    des  schwerts  und  sollicher  warnung,  im   gethon : 

10  Wo  er  disen  sinen  eid  nit  halten  und  min  herrn  inn   betretten  wurden, 

es  were   ze   land,   statt,    dorff  oder  wasser,    das    sy  fug  und  gut  recht 

habenn,    im    sin  houjit  abzeschlahen  on  ervolgung  gerichts  und  rechts, 

mitt  verzihung    aller  gnoden  und  fryheiten,  schütz  und  schirms  etc. 

A.  Saltzmann  ss. 
15  St.-A.   Basti,  Katsbiicher  O  3,   bl.  17 5. 

178.  1528  August  I. 

Aus  den  ivochenaiisgabeu  sambstags  den  ersten  tag  ougstens. 

Ratscosten:  Item  xviii  ß  vonn  funff  touffernn  vonn  Liestall  harin 
zu  füren;  item  im  ß,  so  sy  verzert  hannd.  —  Item  v  Ib  xix  ß  x  d  ist 
20  über  die  frowenn,  so  des  widertoufs  halb  by  Baltamer  gfangen  gle- 
genn,  inn  gfenngknis  gangen.  —  Item  11  Ib  xi  ß  vi  d  ist  über  Margrcth 
Soderin,  so  des  widertouffs  halb  by  Hanns  Hugenn  gfanngenn  glegen, 
inn  gfengnis  ganngenn. 

Bottennzerung:  Item  u  it)  iiii  ß  ist  durch  die  verordneten  hernn, 
als  sy  vonn  Dornnach  komenn,  zum  Storken  verzert.  —  Item  xiii  Ib 
25  X  ß  habenn  her  Adelberg  Meiger,  alt  burgermeister,  unnd  Joder  Prannd 
inn  denn  emptern  verzert  unnd  verletzt.  —  Item  xx  Ib  xviii  ß  im  d 
habenn  Franntz  Her  unnd  der  Saltzher  uff  dem  ritt  gönn  Bernn  ver- 
zert, verschlagenn  und  verletzt.  —  Item  xmi  Ib  vi  ß  hatt  Anndres  Bi- 
schoff uff  tag  Einsidlen  unnd  gönn  Glarisz  verzert  . . .  unnd  umb  denn 
30  abscheid  usgebenn. 

Sendbrieff:  Item  im  ß  gönn  Dornnach.  —  Item  xvi  ß  ylennd  gönn 
SchSnntal.  —  Item  xii  ß  inn  die  empter. 

Schennckwin:  Item   i   Ib  vi  ß  vm  d  denenn  vonn  Solotornn  sampt 
irnn  schydlütenn. 
35  S/.-A.   Basel,   Finanz  G  14,   s.  963. 

179,  1328  August  2. 

Heinrich  Meltinger,  burgermeister,  und  Heinrich  Ryhner,  rath- 
schribcr,  an  stathaltern  des  burgermeisterthumbs  unnd  rath  der  statt 
Basel. 


140  rj;2S  August  2—j.  Nr.  180—181. 

Uff  uwer  wiszheit  bevelch  sind  wir  an  hüt  dato  trug  alhar  gen 
Bern  komen  unnd  habend  den  rath  unnd  burger  uff  dem  richthusz 
funden,  doch  zevor  unnd  ee  wir  gen  Bern  komen,  wol  erlernt,  das  an 
dem  geschrey  unnd  red,  so  by  uch,  unnsern  herrn,  des  uffbruchs  hal- 
ben für  Bern  erschollen,  nut  gsin  ist.  S 

Desterweniger  nit  sind  wir  vor  rath  erschinen  unnd  anzoigt,  wie 
uch,  unnser  herrn,  habe  angelangt,  das  sich  ettliche  ire  landlut  sampt 
andern  iren  anhengern  erhept  unnd  ein  statt  Bern  ze  belegern  willens 
syend,  wellich,  wo  dem  also,  in  trüwen  unnd  von  herzenn  e.  w.  leid. 
Deszhalb  ir,  unnser  herrn,  unns  abgefertiget,  in  denen  sachen  das  best  10 
ze  handien,  damit  frid  unnd  einigkeyt  gemacht  wurde,  mit  fruntlicher  er- 
biettung  etc.,  als  zu  solchen  Sachen  gehört,  unnd  ihr  in  unnser  ankunfft, 
ob  gott  wy],  witter  vernemen  werden  etc.  Also  habend  unnser  Eid- 
gnossen  von  Bern  ditz  erbietten  zu  grossem  danck  angenommen  unnd 
sich  furwar  fruntlich  erbotten,  desz  in  guttem  niemer  ze  vergessen,  15 
habend  uns  ouch  darb}'  erscheint,  das  nit  on,  es  sy  wol  vorhanden 
gsin,  als  es  vilicht  nach  möchte  sin,  das  sich,  wo  \'olg  funden,  gern 
unruow  erhept:  doch  habend  s\'  die  iren  an  denen  orten,  da  der  spann 
sye,  unnd  verhoffend,  das  alle  sachen  zu  guttem  pracht  werdend,  also 
das  es  on  überziehen  in  guttem  friden  gemacht  werde.  Es  ist  ouch  20 
an  dem  gar  niit,  das  vier  Berner,  wie  man  by  uch  gesagt,  zu  Haszle 
solten  erstochen  sin.  Das  haben  uwer  e.  w.  wir  nit  wollen  verhalten, 
damit  ir,  unser  lieb  herrn,  zu  guttem  friden  unnd  ruwen  werend,  ver- 
hoffend, euch,  ee  wir  hie  abscheiden,  aller  sachen  halb  entlichen  be- 
scheid  ze  bekommen.  25 

Mit  der  andern  sach,  den  schulthessen  von  Arow  unnd  stattschriber 
von  Lentzburg  belangend,  wollend  wir  mit  der  hilff  gottes,  so  beldest 
wir    mögend,    furfaren    unnd    unnsers  Vermögens    truwlich  handien  .  .  . 

Datum  Bern,  sontags  den  andern  tag  augusti  anno  etc.  xxviii. 

Original.    Si.-A.   Basel,  Politisches  L  i.  3° 

180.  ij;28  August  2. 

Sitzung  des  kleinen  rates  zu  Bern  uff  sontag  2*  augusti   1528. 

Fürtrag  der  potschafft  von  Basell.  Sy  wären  von  iren  hern  ge- 
sandt, das  best  ze  handien  in  der  unrüw;  wie  sy  vernommen,  die 
puren  vor  der  statt;  lyb  und  gut  zu  minen  hern  setzen.  35 

St.-A.  Berfi,  Ratsmajiual  7ir.  21S,  s.  1^9.  —  Druck:  Berner  Ref.- Akten 
nr.  1811,  s.  fSl. 

181.  iß28  August  3. 
Cunradt  Dieterich  von  Polsenheim,  landtvoggt  zu  Rotein,  an  bur- 

germeister  und  rat  der  stat  Basell.  40 


Nr.  1S2.  132S  August  6.  141 

Ewer  schriben,  darinn  ir  anzeigen,  wie  ir  vergangner  tagen  usz 
eehafften  Ursachen  die  vile  der  fcyrtag  gemindert  und  zu  stat  und 
land  Ordnung  geben,  welche  nun  hintur  geteirt,  werden  ir  bcricht,  so 
die  ewern   von  Bettiken  solher  ewer  Ordnung   sich  gemesz  halten  und 

5  die  abgethanen  feirtag  uff  irn  zinszguttercn  arbeiten  wollen,  das  die 
durch  mein  amptsverwandten  underthancn  daran  verhindert  und  die 
gutter  zu  buwen  verbotten  werden,  hab  ich  mit  angehenkter  beger,  solhs 
by  meinen  amptsverwandten  abzustellen,  vernomen  und  solch  ewer  schrifft 
an    meinen    gnadigen    heren,    bescheidt    darüber    zu    empfahen,  langen 

10  lassen.  Daruff  ist  mir  von  seinen  f.  g.  bevelch  geben,  euch  dise  ant- 
wurt  darüber  werden  lassen :  Das  sein  f.  g.  sich  sclbs  wol  ze  berichten 
wisz  und  seinen  g.  nit  gebüre,  wie  och  sein  f.  g.  zu  thun  nit  beger, 
den  eweren  in  disen  oder  anderen  Ordnungen,  von  euch  gegeben,  icht 
zu  waren  oder  Verhinderung  zu  thun,  so  sie  sich  derselben  Ordnungen 

"5  in  ewern  oberkeiten  gebruchen.  Aber  da  sein  f.  g.  oberkeiten  habe, 
als  zu  Krentzach  oder  andern  orten,  darinn  die  ewern  gutter  haben 
möchten,  sey  seinen  f.  g.  sülhs  zu  gestatten  nit  gemeint,  wie  och  sein 
f.  g.,  als  ir  on  zwüfel  selbs  wol  wissen,  zu  ermessen  nit  schuldig,  sonn- 
der  sein    f.  g.  gedenck  sich  inn  disem  val  Ro    key.   mt.,  auch  des  Ilei- 

20  ligen  reichs  abscheiden  und  den  alten  bruch  bis  uff  ander  enderung 
gemesz  zu  halten.  Solhs  hab  ich  euch  gutter  nachpurlicher  meynung 
nit  wellen  verhalten,  den  ewern  das  anzeugen  und  die  hierinn  warnen 
megcn,  domit  syc  sich  wissen  zu  verhietten;  dann  wurd  jemand  hierüber 
an    den    gewonlichen    feirtagen  on  erloubung  frevenlich  in   meins  gnä- 

25  digen  Hern  bennen  und  oberkheiten  arbeiten,  wurd  ich  gegen  denselben 
mit  gepürlicher  straff  handien  miiessen,  wie  ich  des  von  hochgemeltem 
meinem  gnadigen  hern  inn  bevelh  hab,  des  ich  lieber  vertragen  und 
euch  und  den  ewern  gutten,  nachpurlichen  willen  bewysen  wil.  Datum 
Röteln  mentags  den  dritten  augusti  anno  etc.  xxviii". 

30  Original   mit  Verschlußsiegel  C.  1).   vott  Polsenheim.     Sl.-A.   Basel,   Ge- 

intinden  S  i. 

182.  '5^^  August  6. 

Philips,  von  ia;ots  gnaden  bischove  zu  Basell.  an  burgermeyster 
und  rat  der  stat  Basell. 

35  Wiewol    der    abscheid    unnserer    nechstgehaltner    gutlichen    tag- 

leistung  heitter  inn  sich  haltet,  wesz  unnsere  unnderthanen,  so  inn  an- 
gemasztem  burgrecht  vergriffen,  gegen  unns  sich  halten  sollen,  als  mit 
reichung  des,  so  unns  von  oberkeit  wegen  zustat,  darinn  unns  sie  kein 
irrung    thun,    irs   auch    inen,  als  vil  an  euch,  nit  gestatten  sollten  etc., 

40  destweniger    nit,   so  wir  sy  umb  schuldige  pflichtige  sachen,  zinsz,  ze- 


142  1528  August  6.  Nr.  183—184. 

hennden,  sturen,  ungelten,  zollen,  gericht,  recht  und  annders  erfordern, 
finden  wir  ye  lennger  ye  mer  freveis,  halsstarckhigs  gemi'its  und  unge- 
horsame b}'  inen,  und  innsunders  lassen  sich  die  unnsern   von  Louffen 
alles  überflüssigen  hochmuts,  biszher  zuvil  gebrucht,  nit  vernugen,  ligen 
yezt    tag    und    nacht    inn    unnser  wassern    mit  ungewonlichem  zug,  als     S 
mit  wellen  und  derglichen,  dardurch  unnsere  wasser,  auch  des  somens 
eroszt  werden,  wolchs    unns    gar   nit    lidlich.    Diewil    dann    gnedig  zu- 
sehen, Warnungen,  gutlichen  hanndlungen,  abscheid,  flehen  und  pitten 
alles   kein  volg   und  statt  mag  haben,  das  unnser  sogar  zu  grund  ge- 
richt will  werden,  des  mutwillens,  vorab  der   unsern  zu  Louffen,  über   10 
die  masz  zuvil  will  sin,  also  das  unns  alle  nachpurschafft  übel  darumb 
redt,    sich    dess  gegen  unns  beswert  und  solchs  b\'  inen   nit  abgestelt, 
werden  wir    genottrengt,    zu  underston    iren  hochmut,  wo  wir  die  inn 
dem  unnsern  jagen  oder  vischen  finden,  wie  wir  achten,  dess  gut  fug 
werden  haben,  vorzusin;  wollen  doch  villieber,  sye  sich  dessen  sunster   15 
gehorsamblich    erzügen   und   sich  sambt  anndern  bewysen,  wie   sie  zu 
thund  schuldig;  solchs  wir  euch  (als  unnsern  guten  frimden)  nit  wollen 
bergen.    Datum  Telsperg  vi''''''  augusti  anno  etc.  xxviii". 
Original.     St.-A.   Basel,   Bistum  Basel  F  3. 

183.  1528  Anglist  6.   20 
Urfehde:  Hans  Zanger,  von  Bulach,  b}'  Zürich. 

Diser  widertoiffer  ist  uss  gefencknisz  gelossen  am  donstag  vor 
sanct  Laurentzen  tag,  hatt  die  gmein  urfecht  lipiich  zu  gott  und  den 
heiligen  geschworen,  das  er  sich  ouch  uss  der  statt  Basel  und  m.  h. 
gebiet  well  hinweg  thun.  dorin  niemer  kummen,  es  werd  im  dann  25 
erloupt,  das  er  ouch  hinfur  der  wHd-  ^)  und  winckelpredigen  der  ketze- 
rischen sect  sich  well  entschlahen  und  dorin  noch  dorzu  nit  kummen; 
doruff  alles  ist  im  gesetzt  die  pen  des  schwerts,  wo  er  wurde  uber- 
tretten.  A.  Saltzmann. 

St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  3,  s.  IJ^.  3° 

184.  1528  August  6. 
Urfehde:   Hans  Walch,  von  Lanser,  by  Liestal. 

Diser  widertouffer  ist  ouch  uss  gefencknisz  gelossen  uff  donstag 
vor  sanct  Laurentzen  tag,  hatt  geschworen  ein  volkumne  urfecht, 
das  er  ouch  von  stund  an  well  sich  dem  schultheiszen  zu  Liestal  an-  35 
zoigen  und  gehorsamklich  schweren  den  joreyd,  dorzu  gebott  und  ver- 
bott  truwlich  und  gehorsamcklich  leisten,  sich  der  winckel-  und  weld-, 
ouch   feldpredigen   entschlahen,    dorzu  nit  mer  kummen  und  den  costen 

183.  ')    Vortage:  wild. 


Nr.  jS'fa.  1528  August  6.  143 

diser  gefencknisz.  thut  xiiiii  ß,  hiezwuschen  und  nativitatis  Marie  ze 
herbst  har  well  antworten ;  wo  es  aber  inn  sinem  vermögen  nit  wer, 
das  er  sich  alsdann  well  eigner  person  har  utTs  rathusz  stellen,  sich  m. 
h.  anzöigen  und  desshalb  iren  willen  behalten,  mitt  angehencUter  pen, 
5  wo  er  disen  eid  wurde  ubcrtretten,  das  m.  h.  iw'g  und  recht  haben, 
inn  mit  dem  wasser  oder  schwert  \'om  leben  zum  tod  ze  bringen,  on 
ervolgung  rechtens  ze  richten.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Ratslnicher  O  _^,  s.  IJÖ. 

185  a.  1528  August  6. 

10  Urfehden   des    Claus   Schwitze/-   und  Jacob  Muller,    von  Liestal. 

Wir   official  des  bischofflichen    hotgerichts    zu    Basel    thund   k-und 

mengklichem    mit    disem  brieff,    das   uff  hütt  sinem  dato    inn    bemelter 

statt   Basel   und    der  gefencknisz  des  Rinthors  ouch  über  Rin  inn  der 

deinen  statt  vor  dem  furnemenn  Adelbergen  Saltzman,  von  bepstlichem 

15  und  keiserlichcm  gwalt  offnen  und  unnsers  hoffs  gcschworncn  notario, 
zu  fassung  der  urfechten,  sonderlich  verordnet  als  einen  offnen  und 
bewerten  man,  selbs  personlich  ist  gestanden  und  sind  erschinen  sampt 
und  sunders  die  bescheidnen  Claus  Schwitzer  und  Jacob  MuUcr,  von 
Liestal,  gesund  irer  liben,  synnen  und  vernunfft,  haben  sich  .  .  .  bekannt 

20  und  offennlich  veryehen,  wie  sy  beyd  uss  anzoig  der  geschrifft,  alten 
und  nuwen  testaments,  soverr  brocht,  das  .sy  sich  von  nuwen  haben 
lossen  touffen  und  inn  die  gcselschafft  der  widertouffer  sich  verfugt, 
doran,  als  sy  hoffnung  haben,  nit  unrecht  gethon.  Dorumb  (ouch  der 
winckelpredigen    halb)    die  strengen . . .    herren    burgermeister    und    rat 

25  der  statt  Basel,  ire  oberherren,  sy  gefencklich  haben  lossen  annemmen 
und  ein  zitlang  inn  gefencknisz  behalten,  aber  uff  hiitt  widerumb  sol- 
licher gefangenschafft  mit  gnoden  ledig  gelossen,  harumb  sy  beid  Ur- 
fehde geschworen  haben,  das  sy  dise  gefencknisz  und  was  dorinn  sich 
begeben  hatt,  es  sige  mit  Worten  oder  wercken,  nicmer  ewigklich  gegen 

30  bemelten  herrn  burgermeister  und  rat  der  stat  Basel,  allen  iren  bür- 
geren und  denen,  die  inen  ze  versprechen  stand,  wellen  rechen  oder 
schaffen...  Sy  haben  ouch  darzu  geschworen,  das  sy  hinfur  inn  kein 
winckelpredig  gan,  noch  die  hören  wellen,  weder  inn  huseren,  dortferen, 
uff  dem  feld,  noch  ouch  inn  den  weiden,  sonder  sich  semlicher  predigen 

35  und  Personen  entschlahen,  das  sy  ouch  von  stund  sich  zum  schult- 
heissen  zu  Liestal  fugen  wellen  und  vor  im  den  jor-  und  burgcreid, 
wie  andere  zu  Liestal  gethon  band,  schweren,  bemelten  herren  bur- 
germeister und  rat  der  statt  Basel,  ouch  irem  schultheissen  und  rat 
zu    Liestal    fürthin    ze    gehorsamen    und    inn    allen    gebotten    und  ver- 

40  botten   underthon   sin:  darzu  den  costen    diser  gefencknisz  wellen    us- 


144  1528  August  6.  Nr.  i8';b. 

richten  und  l)ezalen  hiezwuschen  und  Unnser  t'rowen  tag  der  geburi 
ze  herbstzit  nechstkunfftig,  trifft  sich  Clausen  Schwitzer  funffzehen 
halben  Schilling  und  Jacoben  Müller  ein  pfund  und  sechsthalben 
Schilling  stebler,  har  inn  ein  statt  Basel  uff  das  rathusz  ze  antworten. 
Wo  aber  sy  an  sollicher  bezalung  uff  bemelt  zil  nit  theten,  suniig  5 
weren,  das  sy  dann  beid  und  yeder  mit  sin  selbs  Hb  sich  wider  inn 
gedochte  statt  Basel  uffs  rathusz  welle  stellen  und  de  dannen  on  be- 
willigung  und  bescheid  genanter  herren  nit  wichen.  Wo  sich  aber 
wurde  begeben,  das  gedochten  Claus  Schwitzer  und  Jacob  Muller  dhei- 
nest  so  unthiir  an  inen  selbs  weren  und  sollichen  eid  vergessen  oder  10 
ubertretten  wurden,  inn  was  gstalt  semlich  beschcen  oder  begegnen 
mocht  (davor  gott  well  sin),  alsdann  haben  sy  sich  begeben,  das  sy 
und  ir  yeder  billich  heissen  imd  genant  werden  soll  truwlosz,  meyn- 
eydig  und  verzalt,  die  weger  von  der  weit  gethon  dann  äorhy  gelossen, 
und  mögen  die  gedochten  herren  burgermeister  und  rat  der  statt  Basel  15 
...vollen  gwalt,  gut  fug  und  recht  haben,  sy  beid  mit  dem  schwert 
oder  wasser  ze  richten,  davor  s}'  sampt  und  sunders  nutzit  uberal  be- 
friden,  bschutzen  noch  schirmen  soll  weder  trostung,  Sicherheit,  frid, 
gleit  noch  bystand  .  .  .  Sollicher  vorgeschribner  dingen  ze  worem 
Urkunde  so  haben  wir  official  obgenanten  unnsers  hoffs  ingesigel  gehenckt  20 
an  disen  brieff,  der  geben  und  obgeschribne  ding  beschehen  sind  uff 
donstag  nechst  vor  sant  Laurentzen  tag  inn  dem  jör  alls  man  zalt  von 
der  geburt  Christi  unnsers  herren  funffzehenhundert  zwentzick  und 
acht  jor.  Adelberus  Saltzmann,    curie  predicte 

notarius  juratus  haec  audivit  et  sst.      25 

Original,  pergament,    mit   dem    hängenden    sieget   des    officials.     St.-A. 

Basel,  städtische    urk.    ?tr.   2010.    mit   dorsalnotiz  d.  d.   2'/.  märz  Ißsg 

(siehe  B.  R.  A.  daselbst). 

185  b. 

Claus  Schwitzer  und  Jacob  Muller,  von  Lanser,  by  Liestall. 

Sind  ouch  zwen  widertoiffer,  der  gefencknisz  ledig  gelossen  uft  30 
donstag  vor  sanct  Laurentzen  tag,  beide  haben  urfehde  geschzvoreji  und 
das  $3'  nunhinfur  inn  kein  winckelpredig  mer  wellen  gon,  weder  inn 
husern  noch  uff  dem  feld,  inn  holtzern,  dorffern  noch  andern  orten, 
sonder  sich  semlicher  prediger  entschlahen,  und  das  s\'  zum  schult- 
heissen  zu  Liestal  sich  wellen  zum  beldisten  fugen,  doselbst  den  joreid,  35 
wie  ander,  schweren,  m.  h.  und  gedochten  schultheissen  und  rat  ge- 
horsam wellen  sin  inn.  allen  gebotten  und  verbotten,  das  sy  ouch  den 
costen  diser  gefencknisz  ussrichten  und  bezalen  wellen  uff  Unnser 
frowen  tag  der  geburt  ze  herbst  nechstkunfftig,  nemlich  Claus  Schwitzer 


Nr.  i86.  1328  August  8.  145 

xiiiu  ß  und  Jakob  Muller  i  Ib  v.+  B,  har  uffs  rathusz  ze  antworten;  wo 

sy  aber    sampt    oder    sunders   sollich  hezalung  nit  theten,    das    sy  sich 

dann    eigner    person    uff  bemelt  ratliusz  wellen  stellen,    do    dannen  nit 

wichen,    biss    ni.   h.    inen    bescheid    geben.    Uff   disen    eid    ist  inen   mit 

5   hcitteren  werten  warnung  gesetzt  die  pen  des  Schwerts  oder  wassers, 

wo  sy  den  ubertretten  wurden  inn  eim  oder  nier  articklen,    dorfor  s)' 

nutzit  uberal   soll    frigen,  fristen,  schützen  noch  schirmen,  dann  sy  sich 

des  verzigen    und    begeben  haben,   das  man  zu  inen  wol  mög  griffen, 

es  sig  uff  dem  land,  inn  stetten,  dorffern,  schlössen,  flecken  oder  wasser 

10   etc.  und  rychten  on  ervolgung  rechtens  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbiicher  O  .?,  s.  iy6. 

186,  1528  August  8. 

Urfehde  Conrat  Wincklers,  des  widertoiffers. 
Wir  official  dess  bischoffiichen   hoffs  zu  Basel  thund    kund  meng- 

15  lichem  mit  diseni  brieff,  das  inn  dem  jor,  als  man  zalt  von  der  geburt 
Christi  unnsers  herrn  funffzehenhundert  zwentzick  und  acht  jor,  uff 
sambstag  \or  sanct  Laurentzen  tag  inn  der  statt  Basel  und  der  ge- 
fcncknisz.  so  man  iicmpt  das  E^selthürniin,  vor  dem  furnemenn  Adelbero 
Saltzmann,  von  bepstlichem  und  kciscrlichem  gwalt  offnen  und  Ijemeltcn 

20  unsers  hoffs  geschwornen  notario,  zu  uffhebung  und  fassung  der  ur- 
fechten,  so  die  gefangnen  schweren,  sunderlich  verordnet,  als  einer  l)e- 
werten  person,  personlich  gestanden  ist  Conrat  Winckler  abm  Kapft", 
Zürcher  gebiet,  gesund  libs,  der  synnen  und  mit  gutter  vernunfft,  fry, 
ledig  aller  banden,  mit  keinen  lysten  noch  gverden  hindergangen,  sunder 

25  willig  hatt  er  sich  bekant,  ouch  on  einich  widersprechen  gichtig  und 
anred  ist  gwesen,  wie  das  er  inn  obgmeltem  jor  uff  donstag  der 
sibenundzwentzigisten  tag  des  meymonats  nechstverschinen ')  durch... 
burgermeister  und  rat  der  statt  Basel  uss  gefencknisz  were  ledig  ge- 
lossen,  inn   deren   er  was  gelegen,  dorumb  das  er  sich  der  nuwcn  sect 

30  und  versamlung  der  widertoiffer  underzogen  und  sich  hett  widertoiffen 
Jossen.  Dozumol  er  nit  hett  wellen  schweren  die  urfecht,  so  die 
gefangenen  pflegen  ze  schweren,  do  were  im  by  gehorsami  (als 
der  furnemsten  lugenden  eyni)  gebotten,  bemclter  herrn  zu  Basel 
statt    und    land    ze    myden    und    dorin     nit    z'kummcn,    by    einer    zit- 

35  liehen  pen  und  schand,  so  man  im  wurd  anthun,  wo  er  sollich  gebott 
wurde  übersehen;  und  wiewol  er  sich  uff  dieselb  zitt  hinweg  gethon, 
so  were  er  doch  nochmoJs  wider  inn  ein  statt  Basel  kummen,  meynende, 
dwil  die  erd  des  herren,  solte  er  nit  gehorsamen,  sunder  sin  frigen 
zu-  und  vongang  haben,  desshalb  bemelten  herren  burgermeister  und 

40  186.   ')  Es  handelt  sich  um  donnerstag  den  zS.  mai  Ijs8;  sieht  ß.  R.A.  M.  ///,  nr.  Ij6. 

Basler  Reformationiakten,  TTI.  i  u 


146  152S  August  8.  Nr.  186. 

rat  inn  als  ungehorsamen  wider  gefencklich  angenommen,  das  vorderig 
trouwen  ze  erstatten,  haben  inn  ins  halsj'sen  gestellt,  dornoch  mit  ruten 
lossen   usschlahen;    dennzumol   er   aber    nit  hett  wellen  schweren,   an- 
gesehen,   das   gott   der   allmechtig   das  schweren  hoch  verbotten  hett, 
dorumb  im  aber,  wie  v-or,  were  by  gehorsami  gebotten,  das  er  sich  von    5 
stund   an   von    der   statt   Basel    und    dero   herrschaft   und    gebyet   solt 
hinweg  machen,  dorin  niemer  kummen,  noch  sich  innerthalb  dero  finden 
lossen,    mit   angehenckter  warnunge,    wo    er    darüber  würde  ergriffen, 
dann   er   dess   v^ergwist   solte    sin,    das    sy    inn   on  ervolgung  rechtens 
weiten  ertrencken  lossen;  sollichs,  wie  obstot,  sige  beschehen  inn  ob-    10 
genantem   jor    uff  fritag   vor   sanct  Johanns   dess   heiligen  toiffers  tag. 
Wie    er   nun  sollich    gebot  aber  übersehen,    desshalb  gedochten  herrn 
der   statt  Basel  wider  zu  im  lossen  griffen,   inn    gefencklich    angenom- 
men und   mit  sollicher  gefangenschafft  inn  verursacht,  das  er  sich  willig 
begeben  hab,    den  eyd,    so  man  im  werd  fürhalten  ze  schweren,  wie-    15 
wol  sy  fug  und  recht  gehept  hetten,  inn  an  sim  leben  ze  stroffen.  Also 
inn  gedochten  achtundzwentzigistenjor  der  minderen  zal  uffobgenanntenn 
sambstag  vor  sanct  Laurentzen  tag  hatt  gemelter  Conrat  Winckler  vor 
.  .  .  unnsers  hoffs  notarien  und  uff  desselben  furtrag  urfehde  geschivoren 
und  das  er  sich  von  stund  an  funff  myl  von  der  statt  Basel  und  uss  gedochter   20 
herren  oberkeit  und  landschafft  schibenwisz  ze  ringsumb  well  hinweg  thun 
innerthalb  derselben  funff  mylen  nj'ergent  well  predigen,  weder  uff  dem 
land,  inn  höltzeren  noch  weiden,  weder  inn  stetten  noch  dorfferen,  sunder 
das  er  kein  nacht  welle  ligen,  do  er  vorhin  gelegen  ist,  biss  die  funff 
myl  durch  inn  erfüllt  werden.   Ob  sich  aber  zutragen  und  fugen  wurde,   25 
das  er  an   im  selbs  so  unthur  erfunden,    dises  sins  eids  vergessen   und 
den  gantz  oder  zum  teil   inn  eym  oder  andern  artickel  übertreffen  und 
übersehen  wurd,  alsdann  mögen  die  genanten  herren  burgermeister  und 
rat   der    statt    Basel,    ir    nochkummen,    machtboffen  und  wer  inen  dess 
helffen  will,  zu  sinem  Hb  und  gut,  wo  sy  das  betretten  und  erlangen,   30 
mit    oder    on    recht  griffen,  behemmen    und    inn  als  ein  meyneydigen, 
ungehorsamen,  trüwlosen  und  verzalten  mann  (der  weger  von  der  weit 
gethon    dann    dorby    gelossen)    ertrencken    und    mit    dem    wasser    um- 
bringen lossen  .  .  .    Des    alles  ze  worem   urkund,  so   haben  wir  official 
unnsers  hotfs  ingesigel  wissentlich  gehenckt  an  disen  brieff,  der  geben   35 
ist  inn  dem  jor  und  uff  den  tag  als  obstat. 

Adelberus  Saltzmann,  curie  predicte 
notarius  juratus  hec   audivit  et  ss. 
Original,  pergament,  mit  dem  hängenden  sieget  des  officials.  St.-A.  Basel, 
städtische  urk.  nr.  2gii,   mit  dorsahwtiz  d.  d.  7 .  Juli  152g  (siehe  R.  R.    4° 
A.  daselbst).   —  Entwurf  ebenda,  Ratsbücher   C  5,  .f.  ^S . 


Nr.  187— iS8.  IS28  August  8.  147 

187.  /i^^'  August  8. 

Urfehden:  Conrat  Winckler,  ab  dem  Kapft'  am  Zurchersee,  Vyt 
Öttlin,  von  Rintelden,  und  Nysius  Schmit,  von  Dyesenhofen,  die  wider- 
toiffer. 

5  Dise  dr\-  sind  abermols  uss  getencknisz  gelossen,  dwil   und  sy  sich 

begeben  haben,  das  sy  weilen  die  urfecht  schweren;  also  uff  sambstag 
nechst  vor  sanct  Laurentzen  tag  haben  sy  all  dry  und  yeder  besonder 
geschworen  die  volkummen  urfecht  inn  bester  form,  und  von  statt  und 
land  uss  m.  h.  oberkeiten  fiinff  myl  wegs  schibcnwisz  sich  hinweg  ze- 

10  thun  von  stund  an,  dorin  und  innerthalb  derselben  fünff  mylen  niemer 
mer  inn  die  ewigkeit  sich  finden  ze  lossen,  es  werd  inen  denn  wider 
erloupt,  und  innerthalb  denen  enden  und  milen  nit  wellen  predigen 
noch  predig  hören,  weder  uff  dem  land,  im  veld,  noch  inn  den  weiden, 
ze   statt,    ze    dorfif,  noch  sust  an  andern  orten  kein  nacht  ligen,  de  sy 

15  vor  gelegen  sind,  biss  sy  die  fünft  mil  volkummentlich  erstatten, 
alles  by  pen  des  wassers,  das  inen  on  gnod  und  ervoigung  gricht  und 
rechts  billichen  soll  gedigen  und  sy  dormit  gestroft  werden,  wo  sy 
disen  eid  nit  wurden  erstatten:  des  sind  sy  zum  höchsten  und  ernst- 
lichsten gewarnet,  dann  sy  vormals  nie  dann  einist  ouch  sind  gefangen 

20  gelegen,  mit  rufen  ussgeschlagen,  ettlich  under  inen  aber  allweg  biss- 
har  ungehorsam  funden,   wider  harin  gangen  etc.  A.  Saltzmann  ss. 

Si.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  ij~. 

188.  1528  August  8. 

Aus  den  wochenausgaben  sambstags  noch  Üswaldi. 
25  Ratscosten:  Item  ix  [ß"  vonn  den  touffernn  von  Liestall  harin  zu 

füren.  —  Item  v  ß,  so  sy  verzert  hannd.  —  Item  n  Ib  xiiii  ß  vi  d  ist 
über  Clausenn  Schwitzer  unnd  Hannsenn  Walch  von  Lannsen,  ouch  Ja- 
cobenn  Müller  vonn  Liestall,  so  des  widertouffs  halb  gfanngenn  glegenn, 
inn  gfenncknis  ganngen,  so  sy  lut  ir  urfecht  uft"  Unnser  liebenn  frowen 
30  gepürt  tag  widerumb  zalenn  sollenn.  —  Item  im  Ib  xi  ß  im  d  ist  über 
Bernnharten  Sager  vonn  Bremgartenn,  denn  widertouffer,  inn  gfencknis 
ganngenn.  —  Item  i  Ib  vi  ß  vi  d  ist  über  Hannsenn  Zannder  vonn 
Bulach,    denn  widertouffer,  inn  gfencknis  ganngen. 

Bottennzerung:  Item  xmi  Ib  vm  ß  iii  d  habenn  her  Heinrich  IMel- 
35   tinger,    burgermeister,    unnd    der    ratschriber  uff  dem    ritt  gönn  Bernn, 
Solotornn  unnd  Biel  verzert  unnd  verletzt. 

Senndbrieff:  Item  iii  Ib  xii  ß  ylennd  gönn  Bernn  und  wider  harab.  — 
Item  iij  ß  daselbs  wartgelt. 

St.-A.   Basel,   Finanz  G  14,   s.  966. 


148  152S  August  10.  Nr.  i8g — igi. 

189.  1528  August  10. 
Burgermeister  unnd  ratt  der  statt  Zürich  au  burgermeister  unnd 

ratt  der  statt  Basell. 

Unns  ist  angelangt,  wie  ir  verschinner  tagen  Jinsere  christenlich 
mitburger  von  Bern  ansuciien  lassenn,  üch  ze  verstendigenn,  uff  wellich  5 
zit  wir  und  dieselbenn  unser  mitburgere  durch  unsere  gesanten  bottenn 
zu  tagenn  zesammen  kommint,  werint  ir  willens,  üwer  bottschafft  ouch 
etlicher  üwer  obJigenden  geschefftenn  halb  zu  inen  abzefertigenn  etc., 
daruff  ucli  [nicht]  wenig  bescheids  verlanget,  villicht  usz  dem  grund, 
das  domaln  dhein  tagsatzung  vorhandenn  gewesenn;  unnd  wann  aber  10 
die  obvermeltenn .. .  von  Bern,  deszglich  unser  milburger  von  Costentz, 
uff  Unser  lieben  frowen  himelfarttag  nechst  nachts  durch  ir  treffenlich 
bottschafftenn  in  unser  statt  Zürich  an  der  herberg  erschinnen  und  zu 
nachfolgenden  tagen  in  hendlen  uns  zu  allen  drygen  teilen  angelägenn 
der  gebür  nach  sich  beratschlagen  etc.,  fiigent  wir  üch  .  .  .  sollichs  15 
guter  meynung  zu  vernämmen,  ob  üch  gefeilig,  etwarn  usz  üch  uff  ge- 
nanten tag  ouch  abzefertigenn.  —  Datum  uff  Laurencii  anno  etc.  xxviii. 
Original.  St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  D  y,  bl.  1^4.  —  Entwurf, 
St.-A.  Zürich,    B  IV  3,  Missiveu   (darnach   Strickler  bd.  I,  nr.  2066). 

190.  rj28  August  10.   20 
Aus   der   instruction    uff  tag  Baden,  montags  Laurentii  anno  etc. 

XXVIII  angefangen. 

Diewyl  uff  nechst  gehaltnem  tag  zu  Einsidlen  nut  anders  dann 
der  spennenn  halb  zwuschen  denen  von  Glarus  gehandiet  unnd  also  ab- 
gescheiden,  das  diser  tagsleistung  furer  darinn  gehandlet  werden  solle,  25 
da  so  ist  unnser  be\'elch,  das  unnser  bott  sampt  denen  von  Schaff- 
husen  unnd  Appenzell  abermals  zwuschen  den  landlutten  zu  Glarus 
das  best  handlenn  unnd  hierinn  allen  das  thun  soll,  das  zu  friden  unnd 
einigkeyt  dienen  möge,  wie  dann  unnser  bott  ze  thund  wol  weiszt 
unnd  geschickt  ist.  30 

Original.    St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  E  8,  bl.  64. 

191.  1528  August  10. 
Aus  der  instruction,    unnserm  .  .  .  alltschultheszen    Hanns   Hugen, 

uff  den  tag  gen  Baden  uff  Laurencii  angesetzt,  über  den  abscheid  der 

jarrechnung  zu  Baden  nechst  verruckt  usganngen,  ze  hanndlen  anno  28.   35 
Item    als   dann    unnser   Eidgnossen    von    Basel    sich    nit    als    übel 

schickend   unnd    hallten    etc.,    sol    unnser    bott    och  anzüchen,    ob   man 

botschaft  zu  inen  schicken  wellt  etc. 

Original.     St.-A.    Luzern,    Abschiede    H  2,    bl.^gSv.   —    Druck:   Ab- 
schiede bd.  IV,   abtlg.  I  a,  nr.  ß6§,  5.  betlage  zu  p.  40 


Nr.  tp2.  1528  August  II.  149 

192.  1538  August  It. 

Thumbprobst   und  capitel  der  meren  slifft  Basel   an  Cristoffen   von 

Dieszpach    und  Bartholme  Meigen    saliger  noch  todt  gelasznen    erben, 

sanibt  unnd  sonnders,  .  .     zu  Bernn.  ald   wo  die  yetzt  zu  zit  ze  finden. 

5  Es    ist   ungevorlich    b\-  den    ix   joren,    das  .  .  .   Claudius    Baleson, 

ritter,  houptverkouffer,  Cristoff  von  Dieszpach.  edellcnecht,  unnd  Bar- 
tholme Meig,  burger  zu  Berrnn,  vonn  unnserm  presentzer,  hern  Hann- 
ssen  Loub,  tusandt  unnd  xx  gülden  guter  Rinischer  in  goldt  houbgut, 
mit  LI  gülden  jerlicher   gulten,  sant  Laurentien  dag  zu  verzinszen,  uff- 

10  genomen,  darfur  ettlich  ir  underpfender  erlegt  unnd  sich  verschribenn, 
lut  der  copi,  die  wir  uch  hiemit  zusenden;  unnd  wiewol  derselb  unnser 
presentzer  an  werung  und  antwortung  zinszes  sich  dohar  nit  sonders 
ze  klagen  gehebt,  noch  wir  vonn  desselbigenn  amptz  wegenn,  so  ist 
doch  das,   nochdem  und  der  houptverkouffer.   her  Claudius  von  Baleson, 

15  inn  Genffer  herschafft  geseszen.  uns  unwiszen,  ob  derselb  noch  inn 
leben,  zudem  unnd  uns  khundtbar.  das  die  zwen  mitverkouffer.  von 
Dieszpach  und  Meig,  beid  todes  verscheiden,  und  noch  mer,  das  die 
underpfander,  darumb  erlegt,  von  der  mitverkouffer  nun  dalastmer  inn 
die  ander  oder  dritte  handt  khommen  unnd  verendert  wordenn.    Unnd 

20  dwil  unnser  verschribung  des  Vermögens,  wann  an  houbt-  oder  mitver- 
kouffern  abgieng,  derglich  und  den  underpfendern,  das  uns  oder  un- 
serm  presentzer  zu  ziten  andere  erlegt  und  geben  sollen  werden,  ver- 
mog  der  verschribung.  bi  peen,  leistung  und  angriff  etc.,  so  haben  wir 
zuvorderst    uch,  als  erben  des  von  Dieszbach  und  des  Meigen  seliger 

25  gedechtnis.  der  verschribung,  wie  die  beschehen,  erinnern  unnd  ver- 
gwiszen  woUenn.  fruntlich  begerend,  der  uwerenn  verschribung  unnd 
billigkeit  zu  bedenckcn  unnd  an  stat  abgangner  burgenn  unnd  under- 
pfendern unns  und  unser  ampt  der  presentz  mit  andern  guten,  gnuug- 
samen   unnd    gewiszen  houbtverkouffern,  so  der  ouch  abgangen  were, 

30  unnd  mitverkouffern  (die  sich  glicher  wise,  wie  die  andern  gethan  ha- 
ben, mit  iren  brieffen  unnd  siglen  verschriben),  derglich  unnderpfendern, 
zu  versichern,  dieselbige  oder  die  brieflich  gewarsami,  die  ir  darüber 
haben,  zu  unsern  hannden  ze  stellenn  unnd  darinn  kein  sumbnus  noch 
uffzug    ze    habenn,    dann    die    noturfft    unnd    billigkeit    das   ye    tut  er- 

35  heischen.  So  ouch  were  und  das  nit  solt  von  uch  erstattet  werden, 
mögen  ir  selb  achtenn,  das  wir  nit  onsin  khonnten,  sonnder  handien 
muszten,  soviel  und  was  unns  die  verschribung  were  wisen.  Des  wir 
yedoch  viel  lieber  überhebt;  dann  uch  zu  fruntlicher  wilfar  wir  altzit 
geneigt,    mit   beger,   uwer  verschriben  antwort   bi  diseni  hierumb  ge- 

40  sandtenn  botten  unnd  soviel  mer.  das  ir  unserm  presentzer  ouch  den 
zinsz    Laurentii    nechst   verfallen   gen   Basell,   dohien    sin    verschribung 


150  /i2<?  August  12 — 13.  Nr.  igj — ig^. 

wist,   gegen   gepurender   quittung  antworten  vvellendt.    Datum  uff  den 
XI.  dag  augstmonats  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.    General-Landes- A.   Karlsruhe,    Copialbuch    nr.  22ß,   bl.  I. 

193.  1328  August  12. 
Heinrich  Meltinger,  bürgertneister  der  Stadt  Basel,  an  defi  bischoff     5 

zu  Basell. 

Wir  habenn  e.  t".  g.  schribenn,  des  dathum  Thelsperg  den  vi*'''" 
augusti  disz  gegenwurtigen  jars,  derselben  e.  f.  g.  underthonenn  vonn 
Louffen,  so  unns  mit  burgkrecht  angevaszt,  das  sich  die  inn  gebung 
zins,  zehennden,  sturen,  ungelten,  zollen  etc.  ye  lenger  ye  mer  mit  10 
ungehorsame  erzeigen,  zudem  tag  und  nacht  inn  e.  f.  g.  wassernn 
ligen,  darinn  mit  ungewonnlichem  züg,  als  wellenn  und  derglichenn, 
fischen,  belanngenn,  mit  wyterm  anhanng  vernomen  unnd  ab  solcher 
derer  vonn  Louffenn  ungehorsamenn  erzoigenns  nit  wenig  misfallenns 
empfanngenn;  dann  wir  unns  gegen  inenn  genntzlich  versehen,  sy  is 
hettenn  dem  bevelch,  so  wir  inenn  \ermög  des  abscheids  nechstge- 
haltner  tagleistung  durch  unnser  ratzbottschafft  thun  lassen,  glept,  sich 
inn  reichung  zins,  zehenden,  sturen,  ungelten,  zollen  etc.  nit  gespert. 
Diewil  aber  das  von  inen  underlassen,  zudem  sich  ungepurlichs  vischenns 
gepruchen,  darann  sy  unns  wenig  gfallenns  thünd,  wellenn  wir  die-  20 
selben  von  Louffenn  für  unns  bschribenn  und  dergstalten  mit  inen 
hanndlenn  lossen,  das  wir  achten,  sy  werdenn  sich  furer  gegen  e.  f.  g. 
mit  aller  gehorsame  beflyssenn  .  .  Datum  den  xu''''"  augusti  anno 
etc.  XXVIII. 

Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  igöv.  ^5 

194.  1528  Allgus t  ij. 
Heinrich  Meltinger,  burgermeister,  unnd  der  rath  der  statt  Basel 

an  burgermeister  unnd  räthen  der  statt  Zürich. 

Uwer  schriben,  die  kunfftig  tagleistung  belangenn,  habend  wir 
inhalts  verstanden.  Gebend  uch  antwortswyse  zu  erkennen,  das  nit  on,  3" 
wir  habend  verrückter  zyt  die  von  Bern  ansuechen  unnd  an  sy  begern 
lassen.  Demnach  uns  angelangt,  wie  ir...  von  Zürich  unnd  Bern  der 
widertouffer  halb  tag  ze  leisten  willens,  do  unns  nun  derselbigen  halb 
sollicher  zytt  ouch  allerley  beschwerlichs  begegnet,  deszhalb  wir  be- 
gern lassen,  wo  solche  tagleistung  vorhanden,  unns  das  anzuzöigen,  35 
damit  wir  unnser  bottschafft  schicken,  der  widertouffer  halben  berat- 
schlagen mochten,  was  unnser  aller  notturfft  ervordern  werdet.  Unnd 
als  unns  aber  antwort  worden,  wie  solcher  sachen  dhein  tagleistung 
vorhanden,  sind  wir  für  uns  selbs  über  die  sachen  gesessen  unnd  ord- 


Nr.  195 — igj.  1328  August  rj — 15.  151 

nung  furgenommen,  dadurch  wir  solcher  ahzckummcn  verhoffen.  Desz- 
halb  furer  hierumb  tag  ze  leisten  unserthalb  diser  zyt  von  unnütten  . . . 
Datum  donstags  den  xiii.  tag  augusti  anno  etc.  xxviii. 

Original,    mit   aufgedrücktem   Verschlußsiegel,    zerstört.    St.-A.    Zürich, 
5  E  I  ~,   1.    Wiedertäufer.  —  Regest:   Strickler  bd.  I.   nr.  206 J. 

195.  1528  August  13. 
Urfehden:  Claus  Briiderlin,  Heini  Mulier  und  Bernhart  Margstein, 

von  Muttentz. 

Haben    ein   gmein    helffen  machen  wider  iren  prediger    und   sust 

10  ungeschicklich    inn  der  Lutterischen  sach  gehalten,  dorumb  gfengklich 

angenommen  und  wider  ledig  gelossen  donstag    den  xiii.  tag    augusti, 

haben  ein  urfecht,  dorzu  geschworen,  kein  gmein  mer  ze  machen  noch, 

wo  gmeinden   sich   erheben,   nit   dar   ze    kummen,    es  were    dann    das 

m.  h.  oder  ir  vogt  weit  sollich  gebott  und  gemeinden  halten,  sollen  sy 

15  gehorsam  sin,  sub  pena  capitis.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel.    Ratsbücher  O  J,  s.  I/S. 

196.  '/•?<?  August  14. 
Aus  den  Wochenausgaben  frj'tags  vor  Marie  himelfart. 
Ratscosten:  Item  im  Ib   11  ß  im  d  ist  über  Connraten  Winckler  von 

20  Zürich  unnd  Ottlin  vonn  Rinfelden,  die  widertouffer,  inn  gfengknus 
ganngen.  —  Item  xix  ß  vi  d  ist  über  Dionisius  vonn  Diesennhoiten, 
den  widertoufer,  inn  gfenngknus  ganngen.  —  Item  xi  ß  mi  d  ist  über 
Wolffganng  Uliman  vonn  sant  Gallen,  den  widertouffer,  inn  gfenngknus 
gangen. 

25  Senndbrieff:  Item   im  ß  gönn  Louffenn. 

St.-A.  Basel,    Finanz  G  14.  s.  q6q. 

197.  1528  August  15. 
Urfehde:  Hans  Ackermann,  von  Muttentz. 

Ist  ouch  by  der  gmein  gesin,  wie  obgemelten')  etc.,  desshalb  inn 

30  gefencknisz    mit  andern    von  Muttentz    kummen    und    aber  dero  wider 

ledig  gelossen  uff  Unnser  frowen  himelfart  tag,  hat  urfehde  und  darzu 

geschworen,  das  er  kein  gmein  mer  well  machen,  noch  dorin  kummen, 

sy    sige    dann  uff  m.  h.  und   irs  vogts  bevelh  angesehen,    das    er  ouch 

well   hinfur  gehorsam  sin  m.  h.  und  des  vogts  gebotten  und  verbotten, 

35   hohen    und    nideren.    by  pen    des   schwerts.    die    im    doruff  gesetzt  ist, 

wo  er  disen  eid  wurde  ubertretten.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher   O  _J,  s.  17p. 

197.   ')  Sif/u  nr.   IQS 


152  !5z8  Auglist  22 — 26.  Nr.  ig8—2or. 

198.  1528  August  22. 
Urfehde:  Cleophe  Schudin,  von  Glaris,  ein  widertöiferin. 
Wiewol   dise  von   wegen  des  widertouffs    und    der  winckelpredig 

gefangklich  enthalten,  ist  sy  doch  wider  ledig  gelossen  uff  sambstag  vor 
sanct  Bartholmeus  tag,  hatt  nit  wellen  schweren,  desshalb  iren  ge-  5 
botten  by  gehorsam!,  das  sy  die  urfecht  halt  und  sich  by  morndiger 
tagzitt  uss  der  statt  und  m.  h.  lantschafft  hinweg  mach,  dorinn  sy  sich 
nit  seil  Jossen  finden,  by  pen  des  wassers,  die  iren  doruff  gesetzt  ist, 
wo  sy  doruber  wurde  ergriffen.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  j.  s.  180.  '" 

199.  1^28  August  22. 
Aus  den  wochenausgaben  sambstags  vor  Bartholomei. 
Bottennzerung:  Item  xv  Ib  vii  ß  vi  d  hatt  her  Adelberg  Meiger,  alt 

burgermeister,    uff  tag    Baden    verzert  .  .  .    unnd    umb    denn    abscheid 
usgebenn.  15 

St.-A.  Basel.   Finanz   G  14,  s.  0]  1 . 

200.  1328  August  25. 
Das    dotnkapitel  beschließt,    den    münsterprediger   zur  mäßigung 

zu  mahnen. 

Martis  post  Bartholomaei.  20 

Als  wegen  desz  predicanten  im  münster  zuo  Basell  gericht  und 
clag  einkhommen,  das  er  ungeschickht  darein  hawe  und  zuo  unruow 
predige,  seindt  etliche  herrn  ex  gremio  capituli  deputiert  worden,  mit 
ime  zuo  handien  und  ine  von  dergleichen  widervvertigen  predigen  ab- 
zemanen.  25 

Protokoll  des  domkapitels  (kopie,  beginn  XVII.  jhd.).   General- Landes- A. 

Karlsruhe,  Handschrifte7i  nr.  1338,   bl.  23. 

201.  Iß 28  August  26. 
Urfehde:   Wolffgang    Ulmann,    von    sanct  Gallen,  ein   usgeloffner 

munch  und   ein  widertoiffer.  30 

Hatt  nit  wellen  schweren,  desshalb  ist  im  gebotten  by  gehor- 
sam! die  gmein  urfecht  ze  halten  und  uss  m.  h.  statt  und  landtschafft 
sich  hinweg  ze  thund,  dorin  niemer  ewigklichen  ze  kummen,  by  pen 
des  wassers,  welches  im  doruff  gesetzt  und  er  gnugsam  gwarnct  ist. 
Actum  uff  mittwoch  noch  sanct  Bartholomeus  tag.  A.  Salzmann  ss.  35 
St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  180. 


AV.  302 — 20 j;.  iji28  Aue;ust  2j — 3^.  153 

202.  1528  August  2j. 
Das    domkapitel    berichtet    über    seine    unlerha7idluHg    mit    dem 

mitnsterpredigcr. 

Jovis  post  Bartholomei  haben  die  Herrn  deputaten  in  capitulo  re- 

5  lation  gethan,  was  sie  mit  dem  predicanten,  obgemelt,  uff  nechsten  bc- 
felch  gehandlet;  unnd  das  darautt"  under  anderm  und  in  gemein  sein 
desz  predicanten  antwort  gewesen:  Es  seye  whar,  das  er  in  seinem 
predigen  weidlich  hinein  gehawen;  habe  das  mit  vieis  und  darumb 
gethan,   das  meine  herrn  vom  capitei,   dergleichen   auch  ein    rath  ver- 

10  ursachet  werden,  von  im  ze  clagen,  darmit  desto  ehender  einsehens 
beschehe.  bevorab  durch  ein  rhat,  bey  der  gegenparthey,  unnd  die 
jeres  türnemmens  abzeweisen.  Es  sey  im  viel  verdriesz  beschehen. 
das  wenigen  zuo  herzen  gangen  etc. 

Protokoll  des  domkapttels  (kopie,  beginn  XVII.  jhd.).   General- Landes- A. 

15  Karlsruhe,   Handschriften  nr.  IS3^>  bl.  2ß. 

203.  1528  August  27. 
In  einem  schreiben,  ahn  die  v.  üesterr.  regierung  zuo  Ensiszheimb 

abgangen,  clagt  sich  ein  thumbcapitel,  das  man  bey  der  stifft  groszen 
mangell  ahn  geschickhten  und  taugenlichen  priestern  leide  etc.  - —  27.  au- 
20   gusti  in  miss. 

Regest   (beginn     XVII.    jhd.).      Ge7ural- Lande s-A.     Karlsruhe,     Hand- 
schriften nr.  1338,   bl.  23  T. 

204.  1528  August  28. 
Hans  Jacob,  freiherr  zu  Mersperg   und  Beffort,  kay.  mt.  landtvogt 

25   in  Under-Elsasz,  an  .  .  .  Philipsen,  bischoven  zu  Basell. 

Alsz  e.  f.  g.  mich  hievor  angesucht,  e.  g.  gegen  deren  von  Baseil 
in  der  gut  zu  vertagen,  und  ich  dan  jetzo  hieoben  und  doch  meinen 
widderabschid  eigentlich  nit  weisz,  so  habe  ich  dene  von  Basell  wid- 
derumb    ein   tag,   nemblich  bisz  sontag  den  sechszden  tag  septembrisz 

30  schirstkhonfftig  zu  nacht  an  der  herbergk  zu  Basell  zu  erscheinen,  den 
mentag  darnach  in  der  gut  zu  handien,  angesetzt  und  zugeschreiben: 
denselben  ich  e.  g.  hiemit  auch  verkhündt,  mit  deroselben  e.  g.  an- 
dernn  zusatz.  meinem  freund,  dem  apt  zu  Bellilee,  wissen  zu  ersuchen  .  .  . 
Datum  Dattenriet  den  achtundzwantzigsten  augusti  anno  etc.  xxvnr. 

35  Original.     Si.-A.   Basel,   Bischöfliches  Archiv  bd.  XVII,  nr.  16. 

205.  iS^S  August  2g  und  Septeviber  27. 
Thumbcapitel   erclaert    sich    gegen  iro  f.  d.,  dem    in  druckh  ver- 

Baster  Refürmationsakten,  III.  -)|) 


154  1^28  August  2g — Ende  August.         Nr.  206—208. 

fertigten  und  publicierenden  concubinat-mandat  gehorsamlich  zuo  gele- 
ben. —  29.  aug.  in  miss.    Item  sonntag  vor  Michaelis. 

Notiz  (begimi  XVII.  jhd.).    General- Landes- A.  Karlsruhe.  Handschriften 

nr.  133S,   bl.  231: 

206.  1528  August  2g.     5 
Das  (/(?;/;capitel  aji  den  bischotf  zu  Basel. 

Wir  sint  bericht,  wie  das  u.  g.  abermolen  die  mandaten,  die  sie 
hievor  von  wegen  des  concubinatz  und  denselben  by  der  priesterschafft, 
iren  verwant,  abzestellen,  vergriffen  und  inn  druck  geben,  usserhalb 
der  stat,  sonst  inn  irem  bistumb  Basell,  uszgon  ze  loszen  willens,  unnd  10 
setzen  inn  khein  zwyffel,  u.  g.  die  trag  noch  gutz  wiszen  unnsers  er- 
pietens,  welhes  wir  hievor  deshalb  capitulariter  gegenn  iren  nit  allein 
vonn  unnser,  sonder  auch  unnser  caplanen  wegen  gethon  haben  uff 
die  meynung,  unns  denselbigen  mandaten  ouch  gliformig  ze  halten, 
denen  zu  geleben  unnd  nochzekhomenn.  Desselbigenn  erpietens  wir  15 
noch  sint  unnd  wollen  dz  hiemit  vernijwet  unnd  widderumb  geaffret 
haben.   —  Datum  den  xxix.  dag  augusti  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.    General- Landes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22^,   bl.  jj-V. 

207.  1528  August  2g. 
Bottenzerung :    Item    xii    gülden    gebenn    Wolff  Hutschi    uff   tag   20 

Baden,  sampstags  nach  Bartholomei  anno  etc.  xxviii. 
St.-A.   Basel,  Fina?iz  N  3,  3,  s.   28 J. 

208  a.  1528  Ende  August. 

Ant'cvort  auf  die  klage  derer  von  Melipach  gegen  die  von  Mägden 
tind  Äugst.  25 

M.  Wernher,    alls    anwald    der  eignen   leuth  deren   von  Basel,  zu 
Äugst  und  Magten  gesessen: 

Uff  des  vogts,  geschworner  und  gemeind  im  Melipach  vermeint 
anclag  wider  der  statt  Basel  eignen  leuth,  zu  Äugst  und  Magten  ge- 
sessen, ingeprocht  antwurt  zu  geben,  bin  ich  der  ancleger  anwald  an-  30 
clag  inn  mossen,  wie  ingefuert,  nit  gestendig.  Doniit  aber  e.  g.  der 
verantwurter  Unschuld  vormergken,  so  pring  ich  nochvolgend  defen- 
sionales  articulos  gerichtlich  yn,  mit  beger,  e.  g.  wollen  die  clegere 
durch  mittel  des  eids  für  geverd  mit  recht  anhalten,  uff  die  luter  und 
dar  mit  worten,  sy  glaubens  oder  nit,  antwurt  zu  geben  und  myn  35 
parth  die  artigkel,  so  clegere  leugnen,  bybringen  zu  Jossen;  doch  über- 
flüssiger bewysung,  des  ich  mich  von  mvner  parth  wegen  bezigt  haben 
will,  onbegeben. 


Nr.  208.  1528  Eticie  August.  155 

Zum  ersten :  War  sein  mag,  auch  wo  not,  gnugsani  bew\'sen  wor- 
den, das  der  statt  Basel  eigne  leuth,  zu  Magien  und  Äugst  und  an- 
derszwo  im  furstentliumb  gesessen,  dem  hochlohlichen  liusz  Osterich 
mit   hindersassen    eidspfiichten    verwant.    auch    die    beclagten   der  her- 

5   schafft  und  inn  derselben  nammen  deren  amptleutcn  zu  gehorsamen  alls 
hindersassen  lipliche  eid  geschworen  haben. 

Item  das  auch  der  frey  amptmann  zu  Magten,  glich  wie  andre  des 
huses  Osterich  amptleuthen,  im  furstenthumb  gesessen,  den  eignen 
bv  solchen  eiden  biszhar  und  noch  alls  hindersessen  inn  nammen  der 

10  oberkeit   zu  gepieten  gehapt:  dem  auch  die  eignen  alls  billich  zu  ge- 
horsamen schuldig  gewesen. 

Item  so  ist  es  ein  warheit,  das  der  frey  amptman  zu  Magtcn  der 
stat  Basel  eignen,  daselbst  gesessen,  by  obgemelten  eid  gon  Bugken 
zu  ziehen  gepotten  hatt. 

15  Item   und  das  durch  sollich  gepott  und  gantz   dheiner  andren  ur- 

sach  ettlich  der  statt  Basel  eigen  leuth,  namblich  Fridlin  Scholer,  Cunrat 
Stargk.  Clewe  Rosen,  Fridlin  Burgi,  Hans  Spilman,  Hans  Pur,  der  alt, 
und  Hans  Pur.  der  jung,  von  Magten,  alls  die.  so  iren  eid  nit  über- 
sehen wollen,  gon  Bugken  gangen,  daselbst  ubernacht  gelegenn.  aber 

20  mordens  frueg  uff  der  stat  Basel  abvordern  gehorsam  wider  abzogen, 
dem  gotzhusz  daselbst  dhein  schaden  zugefuegt  haben. 

Item  es  ist  ein  warheit  und  mag  änderst  zu  recht  nit  bewisen 
werden,  das  weder  die  obgenanten  noch  andre  der  statt  Basel  eigne 
leuth  zu  Magten  inn  der  purischen  uffrür  weder  geschworen,   noch  sich 

25  zu  ir  bruoderschafft  verpflicht  haben. 

Item  es  ist  war,  das  der  stat  Basel  eigen  leuth  zu  Magten  allein 
des  guts,  so  die  uffruerigen  zu  Bugken  genommen,  verkauff  und  der 
put  gantz  dhein  teil  entpfangen  noch  vortheil  gehapt,  sonder  alls  die 
sollich  sach  nit  beruert  inn  dem  erlosten  usz  pudt  gelt  uszgeschlossen 

30  seind. 

Item  und  das  Hans  Hartman  und  Clewe  Ginthart,  von  Äugst,  uff 

gedachte  eids  herfordrung   von  Bugken    komen,  aber  mordens  uff  der 

stat  Basel  abvordern  gestragks  wider  anheimbsch  und  abzogen,  das  gotz- 

hus  nit  beschediget,  auch  des  verputen  güts  weder  theil  noch  gemein 

35   genommen. 

Item  ist  war,  das  her  Ulrich  von  Hapsperg,  ritter,  der  statt  Basel 

eigen    leuth,    obschon    alls   die   abgevallne    pursame    wider    schweren 

miessen,  by  iren  ersten  eiden,  der  herschafft  gethon,  pliben  lossen. 

Diewil  nun  von  der  statt  Basel  eignen  leuthen  diser  sach  verant- 

40  wurter  allein  die  vorbestympten,  doch  nit  für  sich  selbs  mutwilligklich, 

sonder  uff  des  freyhen  vogts  erfordren  und  gepieten,  inen  by  den  eiden, 


156  1528  Ende  August.  Nr.  208. 

domit  s\'  der  herschafft  verwant,  beschehen  und  deszhalb  alls  gehor- 
sam leuth,  die  ire  eid  nit  übersehen  wollen,  zu  Bugken  gewesen,  aber 
glich  morndens  uff  der  statt  Basel  abvordren  wider  anheimbsch  gezogen, 
dem  gotzhusz  dheinen  schaden  zugefuegt,  zu  den  uffruerigen  puren  nit 
geschworen,  inn  ir  bruoderschafft  sich  nit  verpfflicht,  des  gelts,  so  usz  5 
dem  erpüten  gut  erlöst,  dhein  theil  entpfangen,  deszhalb  sy  billich 
dhein  newen  eid  geschworen,  sonder  inen,  alls  den  gehorsamen,  so 
nit  abgevallen  irs  ersten  eids,  noch  vertruwet  wurdt,  so  ist  myn  alls 
anwalten  anrueffen,  das  e.  g.  myne  principalen  von  gegentheils  anclag 
mit  bekerung  kosten  und  Schadens  absolvieren  und  ledig  erkennen,  10 
und  doby  mit  e.  g.  vermögen  erkleren,  dz  der  frey  amptman  zu  Magten, 
diser  sachen  mitclegere,  das,  so  die  obgenanten  von  Magten,  die  uff 
sein  gepot  zu  Bugken  gewesen,  daselbst  geessen  und  trungkhen,  dem 
gotzhusz  abzutragen  schuldig  sein  soll,  mit  vorbehält,  was  die  recht 
zulossen.  15 

208  b. 

Vogt  im  Melipach : 

Diewil  gegentheil  min  part  anclag  nit  gestendig  sein  will  und 
aber  myn  des  gegentheils  vermeinte  antwurt  jetzund  gehört,  das  er 
begert,  myn  parth  soll  durch  e.  g.  angehalten  werden,  uff  ein  jeden  20 
artigkel  zu  ja  oder  nein  antwurt  geben,  darzu  sagt  myn  parth,  das  sy 
begert,  das  der  gegentheil  den  eid  furgenomen  schwere;  so  das  be- 
schicht,  alls  dann  will  myn  parth  artigkel  stellen  und  dem  gegentheil 
uberantwurten,  doruff  er  zu  ja  oder  nein  uff  ein  jeden  artigkel  antwurtn 
geben  sol,  und  welchen  artigkel  er  nit  glauben  wyl,  erpit  ich  mich  zu  25 
bewysen;  uberflusz  onbeladen. 

208  c. 

Anwald  der  eignen  leuth : 

Der  gegentheil  ist  cleger,  soll  billich  den  eid   für  geverd  zuvor- 
derst thun.    So   das   beschicht,    was    dann    mynem    part   mit   recht  uff-  3° 
gelegt,  wurt  sy  nit  uszziehen. 

208  d. 

Erkantnis^): 

Hieruff  ist   erkant:   Das   beid    theil    den    eid  für  gefrid  schweren 
sollen.    Dorumb    her  rotschriber  wellen  ein  anwald  us  den  principalen   35 
mit  gevvalt  herab  fertigen,  der  sollichen  eid  schwere  und  mir   1  par  gl. 
uff  die  sach  pring. 

208  d.   ')  von  andeiir  hanci. 


Nr.  2og — 211.  1528  September  1—2.  157 

Original,  unterschrieben  M.  Weriiher  Meiger,  procuialor  zu  Ensisz- 
lieim,  mit  dorsalvermerk  Amvalds  der  stat  Basel  eigner  leutli,  zu 
Äugst  um!  Magien  gesessen,  defensional  arlicel  contra  vogt,  ge- 
schwornen  und  gemeind  im  Melipacli,  gereill  im  lioffgcricht  nach 
5  Augustini   im    28.  —  St.-A.  Basel,  Oesterreich  Kl. 

209.  1528  September  i. 
Urfehde:  Hans  Ludi,  von  Wallemburg. 

Hatt  über  m.  h.  verbott  zu  Wallemburg  eigens  niutwillens  inn  sanct 
Peters    ptarrkilch    die    heiligen   und  bildnissen  abgesturtzt,  usgeworffen, 

10  zerschlagen  und  zerbrochen,  dorumb  inn  gefencknisz  gelegen  und  aber 
dero  wider  ledig  gelossen  uff  zinstag,  was  sanct  Verenen  tag,  hat  Jirfehde 
geschzvoren  und  das  er  nunhinfur  sollichen  mutwillen  well  abstellen 
und  dero  dingen  sich  entschlachcn  und  ni.  h.  gebott  und  verbott,  euch 
irem  vogt    zu  Wallemburg,    well   gehorsam  und  gwertig   sin  inn   allen 

15  dingen,  wie  eim  frommen  geburt:  doruff  ist  im  gesetzt  die  pen  des 
Schwerts.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   Ratsbücher   O  .-T,  s.  iSl. 

210.  15^8  September  2. 
Aus   der   instruction    uff  lag  Baden,    so    mitwochen   nach  Verene 

20  anno  etc.  xxviii  angefangenn. 

So  dann  <//<•  von  Glarus  betreffenn,  soll  mann  ir  anntwort  hören, 
unnd,  so  sy  aber  die  furgeschlagene  millell  nit  annemenn,  sol  unnser 
bott'sy  in  dhein  recht  wysen,  sonder  ir  antwort  vernemenn,  die  hinder- 
sich  an  unns  pringen  unnd  nach  zur  zytt  nit  witter  gan. 

25  Original.  St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  ES,  bl.  jo. 

211.  1528  September  2. 
Urfehde:  Jacob   Keller,  der  rebmann.  M 

Ist  abermols  ledig  gelossen  uff  mittwoch  noch  Verene,  hatt  ge- 
schworen ein  gmein  urfecht  und  das  er  fünff  mil  von  der  statt  Basel 
30  und  uss  miner  herren  landtschafft  sich  von  stund  an  welle  hinweg  thun 
und  dise,  ouch  die  vorderigen  dri  urfechten,  nemlich  zwo  im  xxiii. 
jor=)  und  die  eine  inn  disem  jor  geschworen^),  truwlich  well  vollstrecken, 
halten  und  leisten  .  .  .  by  pen  des  schwerts  ...  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  J,  s.  iSl. 


35  211.   ')  vsl.  •-"  dieser  Urfehde  die  angaben  in  den  wochenausgaben  vom  s.  "ptoiibf. 

■)  siehe   B.  R.  .4.    bd.  I,  nr.  141 ;  die   zweite  dieser  Urfehden,  vom  34.  februar 
tjij,  fällt  außerhalb  des  rahmens  dieser  aklensammlung. 

')  vom  ti.  mai  ijiS,  fällt  nicht  in  den  Sammlungsbereich  der  B.  li.  .1. 


158  1528  September  5 — 8.  Nr.  212  — 2iz}.. 

212.  1528  September  j. 
Hanns  Jacob,  triherr  zu  Mersperg  und  Beffortt,  R.  kays.  mt.  lannd- 

vogt  in  Under-Elsas,  a/i  Phillips,  bischoff  zu  Bassell. 

In  disser  stundt  ist  mir  disse  missieff  vonn  mineni  jungen  vettern, 
iiern  Frantzen,  frihern  zu  Mersperg  unnd  Beffortt  etc.,  wie  e.  g.  hieby     5 
\ernemmen    megen,   zidvomen     So  nun  miner  sweger,  der  Ringroffen, 
gelegenheit    haben   sich    uffzuentthaltenn,  wie   e.  g.  woll    zu  erachtenn 
hatt,    gar    nit    gelegenn,  unnd    aber  meins  bruders  verlosne  kinder  nit 
allein  verderbenn,  sunders  namen  unnd  stammenn   über  die  mosen  hogs 
unnd    dreffenlichs    an    dissen    dingen  gelegenn,  also  das  mir,  wie  woll    10 
ich    mich  herüber  gen  Mersperg  gethon   unnd  morgens  gen  Bassell  zu 
reitten   gentzlichen  versehen,    mag  es  doch  usz  erzeltenn  Ursachen  nit 
sein;   deshalben   ich    den    tag  zwischen  e.  g.  unnd  der  statt  Bassell  bis 
suntags  post  crucis  e.  g.  verkündt  habn  will,  wie  ich  dann  das  dennen 
von  Bassell  auch  zugeschribenn;    alsdann  will  ich  es  wenden,  den  das    15 
dreffenlichen  ehafften  zu  Bassell  erschinen  und  im   handell  nach  minem 
besten   fleisz    helffen    firfaren  ...    in  der  ill  ...    Datum    samstag   post 
Egidi  anno  xxviii. 

Original.     St.-A.   Basel,  Bischöfliches  Archiv  bd.  XVII,  nr.  IJ. 

213.  1528  September  ,-.    20 
Aus  den  'wochenausgaben  sambstags  nach  \'erene. 

Ratscosten :  Item  11  Ib  xvii  ß  vi  d  ist  über  Jacobenn  Keller  inn 
vachgelt,  atzung  unnd  urfecht  ganngenn,  sollenn  die  kilchennpfleger 
sannt  Liennhart  widerumb  zalenn. 

Seimdbrieff:   Item   xiiii  ß   gönn   Waldennburg    unnd    Thellsperg;   25 
item  iij  ß  daselbs  für  wartgelt.   —    Item  xiiii  ß  gönn  Louffen  und  den 
andern  dorffern,   so  mit  inenn  im  burgkrecht. 

Schennckwin:  Item  xiii  ß  im  d  dem  burgermeister  vonn  Schlettstatt. 

St.-A.   Basel,   Finanz  G  14,  s.  Qj6. 

214.  1^28  September  8.   3° 
Aus  der  neuen  metzgerordnung. 

Item  als  ouch  biszhär  den  priesternn  und  den  ussern  ab  dem  lannd 
fleisch  gebenn  wordenn  unnd  die  unnsernn  onn  fleisch  mit  spouwwortenn, 
die  sy  habenn  müssenn  geduldenn,  heimgwysen,  da  sollen  sich  die- 
selbigenn  metzger,  so  sollichs  geprucht  habenn,  dessen  abthun  unnd  35 
unnsern  burgernn  fruntschafft  unnd  liebe,  wie  sich  dann  inn  sollichem 
vvol  gepiirt,  erzeigenn,.  dann  es  möcht  sich  einer  inn  sollichem  so  unn- 
geschickt  haltenn,  er  wurde  darumb  gestrafft.  Darfor  sollenn  sy  sich 
wissenn  zu  hutten. 


Nr.  215 — 216.  i')28  September  159 

Actum  den  vm''^"  septembris  anno  etc    xxviii. 

Ortghial,    mit    dorsahiotiz     iiuw     inezger    cikanntmis.      St.-A.    Basel, 

Fleischakte»  A  2. 

215.  ij;28  September  11,   18,  jo. 
5             Als  ain  tliumbcapitel    rhatsam  befunden,    der  stifft    brieffliche  ge- 

warsami  von  Basell  geen  Pruntrut  zuo  transferieren,  ist  iro  f.  d.  desz- 
wegen  ein  revers  zugemuotet  worden.  Veneris  post  nativitatis  Mariae 
et  veneris  post  exaltationis  crucis  et  in  miss.  ult.  sept. 

N'oliz  (begtim  XVII.  jhd.).  General- Landes- A.  Karlsruhe,  Handschriften 
10  nr.  1338,   bl.  23  V. 

216.  SU  1528  September  11. 
Revers  des  bischofs  von  Basel  über  die  in  Pruntrut  hinterlegten 

Urkunden  des  domkapitels. 

Wir,   Philips  vonn  gots  gnodenn  —   —    — . 

15  Als  dann  die  erwurdigenn,  unnsere  lieben  —  —  —  stathalter  und 

capitell  der  sorglichenn  louffen  halb,  —  —  zit  leider  sich  haltendt, 
inn  willenn  kkommen,  —  —  —  gedachtz  unnsers  stifftz  briefliche  ge- 
warsamy,  weihe  vonn  altem  har.  soviel  unnd  was  deren  gewesen,  hie 
zu  f Basel]   inn   desselbenn    unnsers   stiffts    gewolb  behaltenn  wordenn, 

20  bitz  zu  beszerung  egedachter  zeit  oder  anderer  ir  gelegenheit  unns 
inn  unnser  slosz  Pourntrut  behaltenn  ze  gebenn,  wie  dann  unnd  wir 
soliche  vonn  inen  ouch  enipfangenn,  das  wir  by  unnsern  flu.  wurdenn 
unnd  eren  zugesagt,  gelobt  unnd  versprochenn  habenn,  wie  dann  und 
wir  hiemit  ouch  zusagen,  geloben  und  versprechen,    dieselbigen  brieff 

25  alle  unnd  yede.  was  unns  deren  also  voiui  inen  geantwort.  ouch  mit 
der  zeit  usz  berurtem  irem  gewelb,  unns  oder  unsern  vorfarn  zu  ge- 
bruchenn.  hinusz  gebenn,  derglich  niitlerwil  ufgericht  als  die,  so  all 
zesanicn  dienen  und  gehören  sint,  zesamenn  ze  tun  unnd  zu  Pourn- 
trut   inn    einem    gewolb,    dozu    dinstlich,    mit  zweien  unglichen  sloszen 

30  versehenn  (dartzu  dann  wir  den  ein  unnd  unnsere  bruder  vom  capitel 
den  andern  sluszel  habenn  sollent).  getruwlich  zu  vcrwarrenn  unnd  be- 
haltenn: ouch  inenn  solich  brief  all  unnd  yede  uff  ir  ansynnenn  unnd 
beger  widder  zu  iren  banden  ze  stcllenn,  doch  mit  geding,  wie  unnd 
welcher  mosz  unnsernn  vorfarn  soliche  brieff  zu  gebruchenn  uf  gewond- 

35  lieh  bekantnus  inn  ein  register  zu  vergryffenn  herusz  geben  werden, 
das  unns  solichs  ouch   minders  nit  widderfaren  und  gcdyhen,  das  ouch 

der    brieffenn    halb,    so    unnsernn  vorfaren  hinusz uf  unnsern 

bestenn  unnd  möglichsten  angcwantenn  vlisz,  deren  ettlich,  es  weren 
wenig  oder  viel,  nit  zu  handenn  bracht  und,  wie  obstot,  erlegt  mochten 


160  ij;2S  September  12—16.  Nr.  21'j — 21^. 

werdenn,  wir  derenhalb  onerfart  sin  solient  unnd  wellennt.  Alles  erhar- 
lich  unnd  unge\'erlich,  zu  urkhundt  mit  unnserm  —  — . 

Zcifgenössischc    kopie   (oder  eniwtirf .-),    ohne  datum,    beschädigt.    Fürst- 

bischöflich-Baselsches  Atrh/v,   St.-A.  Bern,  A  IJ,  21. 

217.  1528  September  12.     5 
Basel  ati  Sekingen. 

Unnsere  mithrath  unnd  pflegere  der  pfarrkilch  zu  sannt  Martin  ha- 
bennd  unns  bericht,  wie  ir  hern  Jheronimo,  helffern  daselbst,  uff  sannt 
Urbanns  dag  nechst  verschinen  an  sin  pfrund  aber  funffzehen  guldin 
gelts,  zu  zinsz  verfallen,  unnd  daruff  gebotten,  diewyl  die  nach  unn-  10 
bezallt,  uch  frintlich  ze  schribenn,  das  ir  die  b_\'  disem  bringer  gegen 
gepurlicher  quittung  sampt  dem  bottenlon  entrichten,  damit  sy  die  mit 
vernerem  costenn  inzepringen  uberhept  werdenn.  So  nun  dises  beger 
zimblich  unnd  der  billicheyt  ganz  gemesz  ist,  das  einem  jedenn  das 
sin  gevolge,  brieff  unnd  sygel  erstattet  werden,  langt  an  uch  unnser  15 
fruntlichs  begern,  ir  wellend  ob  gemelter  pflegern  beger  mit  bezallung 
desz  verfallenen  zinses  und  costes  on  witter  uffhallten  erstatten,  uch  vor 
vernerem  costen  verhütten  .  .  Datum  sampstags  den  xii.  tag  sep- 
tembris   anno    domini  etc.  xxviii.  jar. 

E7tttcurf.    St.-A.   Basel,  Missiven  A  2g,  hl.  142.  20 

218.  IS28  September  12. 
Aus  den  ivockenausgaben  sampstags  nach  Unnser  frowenn  gepurt. 
Bottennzerung:    Item  xir  Ib  11  ß  x  d    hatt  Wolffgang  Hutschi   uff 

tag  Badenn  verzert .  . .  und  umb  denn  abscheid  usgebenn. 

Schennckwin:  Item   i  Ib  vi  ß  viii  d  hernn  bischoffen.  —  Item  xiii  ß   25 
IUI  d  dem  aptt  von  Bellelä. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  l/f.,  s.  QjS. 

219.  1528  September  16. 
Urfehde:  Fridlin  Husler,  der  papirer. 

Ist  von  wegen  des  inn  gefencknisz  gelegen,  das  er  und  ander  inn  3° 
den  widen  mit  dem  priester,  herrn  Jacoben  Loderer,  harnoch  gmelt, 
frevelich  haben  gehandlet  und  über  alles  recht  bietens  wellen  erwürgen 
etc.  Derselben  wider  ledig  gelossen  uff  mittwoch,  was  der  xvi.  tag 
septembris,  hatt  urfehde  geschzvoren  und  das  er  mit  bemeltem  priester 
nutzit  well  furnemmen,  inn  weder  mit  werten  noch  wercken  tratzen  35 
noch  reitzen.  Soverr  er  aber  ye  weit  vermeynen,  er  hett  etwas  an  inn 
ze  sprechen  und  weit  sollichs  rechtvertigen,  alsdann  soll  er  sollichs  nit 
thun.   es  werd   im  dann  vor  und   ee  durch   min   herrn   erloupt.    Sollichs 


Nr.  220 — 22J.  1528  September  16 — ig.  161 

er  geschworen   und  by  pen    des    schwerts,    die   im   druff  gesetzt  ist,  ze 
halten  glopt  etc.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Ratsbüchcr  O  J,  s.  183. 

220.  '5^^  September  16. 
5              UrfeJide:  Herr  Jacob  Loderer,  caplan  im   slifft  Basel. 

Ist  euch  inn  gefencknisz  von  wegen  der  Handlung,  so  sich  mit 
Fridlin  Husler  und  andern  inn  den  wyden  hatt  begeben,  uff  mittwoch 
den  XVI.  septembris  wider  ledig  gelossen,  hatt  2irfelide  geschworen, 
das  er  oucli  nijtzit  welle  mit  sinen  widersechern  fürnemmen,  dann  mit 
10  recht,  wann  im  soliichs  durch  min  licrrn  erloupt  wirt,  sub  pena  priva- 
tionis    capitis    in    casu    transgressionis.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,   Ratshiicher  O  3,  s.  184. 

221.  1528  September  18. 
Thumbprobst,  stathalter  und  capitcl  an  Haussen  Imer  von  Gilgen- 

15   berg.  ritter,  Statthalter. 

Als  unnscr  g.  h.    disz    vcrschiencn    dag   harkhomen    unnd    ein    zit 

hie  verharret,  ouch  noch  hie,  aber  unns  unwiszen,    wie  lang  sin  gnod 

ze    verblibens    willens,    was   tvir   euch   zvegen    ettrer  abwesenheit   nicht 

eher  haben  verkündigen  können.    Datum  Basel  den  xviii.  dag  septembris 

20  anno  etc.  xxvui. 

Entvctirf.   Goicral-Landes-A.  Karlsruhe.    Copiolbuch  nr.  22^,  bl.  6. 

222.  '528  September  18. 
Urfehde:  Hans  Helg,  der  papirerknecht. 

Ist  ouch  der  secher  einer,  so  mit  herrn  Jacob  Loderer  inn  den 
25  wyden  sampt  Fridlin  Husler  haben  gefreflet  etc.  Uff  fritag  den  xviii. 
tag  septembris  ledig  gelossen.  hatt  urfehde  geschworen,  das  er  ouch 
witer  mit  herrn  Jacoben  nützit  well  fürnemmen,  weder  mit  noch  on 
recht,  inn  weder  mit  worten  noch  wercken  beleidigen,  by  pen  des 
Schwerts,  die  im  druff  gsetzt  und  des  gwarnet  ist.  A.  Saltzmann  ss. 
30  St.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  3,   s.  183. 

223.  ^S^8  September  ip. 
Zweiter    abschied  der  vier    ttnterhändler  in  den  spänigen  Sachen 

zwischen  der  Stadt  Basel  und  dem  bischof  von  Basel. 

Zu  wissen,  alsz  Inhalt  des  jungstz  ufgerichten  abschids  von   unns 

35   nachbenanten  Hanns  Jacoben,  freihern  zu  JMorspergk  und  Beffort,  kay- 

serlicher  mayestät  landtvogt   in   Underelsalsz,  Niclausen,    abt  des  gots- 

hausz   Bellilee,    Adelbergk  Meigern,    burgermeistern,    und  Wolfgangen 

Basler  Reformationsakten,   III.  0^ 


162  1528  September   ig.  Nr.  22 j. 

Harnoschern,  des  ratz  zu  Basell '),  verordnete  beiderseitz  underhendler 
der  hochwurdig  fürst  unnser  gnädiger  Herr,  der  bischof  zu  Basell,  gegen 
den  ersamen  burgermeister  und  rat  der  stat  Basell  widerumben  zur 
gutlicheit  vertagt  worden  und  zu  beiderseit  hewt  dato  abermalsz  er- 
schinen,  nach  villerlej'  furgeschlagnen  mitteil  durch  uns  genante  under-  5 
handler  nachvolgend  volg  und  wilfarung  erhalten  worden: 

Erstlich   so  hat  der  hochwurdig  fürst,   unnser  gnediger  herr,   der 
bischoff  zu  Basell  sich  begeben  und  gewilligt,  das  sein  f.  g.  der  Sachen 
und    gutlicheit    zu    furdrung    das    schlosz    und  ampt  Birseck   mit    deren 
dorffern,    benantlich    das    dorf  Arlassen,  Reinach,    Oberweiller,  Armsz-    10 
weiiler,  Bynnyngen  und  Bodmyngen    sampt  deren  zugehordt,   wie  die 
biszherr   gen   Birseck    gehörig    gewesen,    an  ein  ersanie  stat  Basell   in 
eins   freyen   kaufs  weisz   komen   lassen    und    sich  zwischen   konfftigem 
tag  deren  einkonien  und  werd  erkhondigen  und  umb  ein  zymbliche  und 
pilliche   soma   mutmassen    und    anschlahen  wolle    und   das  zu  jüngsten    15 
tagen,  so  durch  unns  furgenomen  werden,    von  sollichem  kauff  geredt 
und   furter    beschlossen    werden   solle.    Jedoch    solle   dise   bewilligung 
hochgemeltem   unnserm  gnedigen  herrn,   es   werden  dan  die  uberigen 
seiner  f.  g.  und   eins   ersamen   ratz  beiderseitz   übergeben  clagartikell 
under    disem    hindangericht    und    zu    fridlichem  usztrag  pracht,    unver-    20 
griflich  und  unverpundtlich  sein. 

Dagegen  sich  auch  ein  ersamer  rat  der  stat  Basell  bewilligt  und 
begeben,  das,  so  dise  vorgemelte  beiderseitz  übergeben  klagartickell 
hindangericht  und  zu  friden,  auch  gemelter  kauf  ufgericht  und  in  wurk- 
khung  pracht  wurde,  sy  alszdan  des  angenomnen  burckrechten,  so  sy  25 
mit  dem  stetlin  Lauffen,  dessen  zugehörigen  und  andern  dorffern,  auch 
sondern  personen  verschiner  zeit  angenomen,  abtretten  und  dieselbigen 
unnserm  gnedigen  herrn  und  dem  stifft  Basell  widder  zu  iren  handen 
stellen  und  komen  lassen  wollen  und  das  zu  konfftigen  zeitten  durch 
ein  stat  Basell  gegen  niemantz  der  stifft  Basell  underthonen  oder  an-  3° 
gehörigen  disz  oder  dergleichen  burgrecht,  anygungen,  schütz  oder 
schyrm  on  sonder  gutwillige  Vergünstigung,  wissen  und  willen  eins 
jeden  bischofifs  und  des  capittels  der  stifft  Basell  eingehn,  annemen  oder 
ufrichten  sollen,  doch  das  zuvorderest  und  ehe  die  abtrettung  des  burg- 
rechtens  von  eim  ersamen  rat  beschehe,  hochgemelter  unnser  gnediger  35 
herr  zu  Basell  mit  allen  underthonen,  so  in  jetz  gemeltem  burgrecht 
begriffen,  umb  alle  verlauffen  handlungen  und  desz,  so  die  armen  be- 
schwert sein  vermeinen,  gutlich  vertragen  und  zu  friden  kome,  damit 
sein  f.  g.  denselben  furterhin  ein  gnediger  herr  sein  und  dieselben 
underthonen    irn    f  g.    alsz  gehorsam  underthonen  vollgentz    alles  das,   40 

223.  »)  B:  des  ratz  der  stat  Basell. 


ISIr.  224..  1528  September  ig.  163 

so  sy  nach  solchem  vertrag  im  g.  und  deren  capittell  zu  llion  schuldig, 
gehorsamglich  erstatten  und  von  dem  turgcnomnen  hurgrccht  abtzu- 
treten willig  se_\'en. 

Es   solle   auch  hiezwischen   diesem  tag,   so  wir,    wie  gemelt,    er- 
5   nennen    werden,    ein    anderer    tag    durch    unnsern    gnedigen    herrn    zu 
Basell   gegen    der   purschat^'t,    in    dem    burgrecht   begriffen,   angesetzt. 
seiner  f.  g.    und   der   purschafft    beschwerden,    wie    sy    die    beiderscitz 
gegen   einander    zu    haben  vermeinen,  gehört  und  durch  unnsern  gne- 
digen herrn  und  ein   ersamen    rat   der  stat  Basel!,    das  dise  speen  hic- 
10  zwischen  vertragen,  aller  vleisz  angekert  werden.    So  aber  uff  gemelten 
tag    in    der   gutlicheit    nichtz    gehandelt,    sollen   dieselben  beschwerden 
bisz  jüngstem  tag  auch  angestellt  pleiben  -)  und  soll  nit    desz  weniger 
hiezwischen  mit  denen  von  Lauffen  und  andern,  so  in  disem  burgrechten 
begriffen,  geredt    und    gehandelt  werden,    sy  nochmalsz    unnserm  gne- 
15    digen    herrn    zu  Basell    und    deren  capittell    mit   allen    rechten,    dienst- 
parkheiten,    zynsen    und    gevellen,    wie    seiner  f.  g.   vortarn,    gehorsam 
sein,  auch  uszrichten  und  bezallen  sollen. 

Und  weill  dan  in  vorigem  abschid  etlich  artikell  begriffen,  von 
denen  umb  kurtz  der  zeit  willen  uf  disem  tag  nit  gehandelt  werden 
20  mögen,  die  sollen  in  alweg  bisz  uf  konfftigen  tag,  so  hierin  furgenomen 
wurdet,  wie  im  selben  abschid  abgeret,  bleiben  und  angestelt  sein. 
Zu  urkhund  haben  wir  diser  abschid  zwen  gleichförmig  machen,  mit 
unnsern  gewonlichen  secreten  besiglen  und  jeder  parthey  einen  zustellen 
lassen  uff  sambstag  den  neuntzehenden  septenibrisz  anno  etc.  xxviii. 
*5  Originale,  mit  den   aufgedrückten  siegeln   Hans  Jakobs  von  Mörsberg, 

Nikiaus',  abts  von  Bellelay,   Adelberg  Meyers  und  Wolf  gang  Harnaschs. 

St.-A.  Basel,   A :   Bischöfliche  Handlung  L  I,   bl.  3Q,   überschrieben  Der 

letst  abscheid.  —  B:  Ebenda,   Bischöfliches  Archiv  bd.  XVII,  nr.  iS. 

—    Druck  (nach  A):  Basler    Urk.-buch  bd.  X,  nr.  S^j. 

30  224.  ' 52^  September  ig. 

Landtamman   unnd  lanndsratt  zu  Schwytz  an  burgermeister  unnd 
ratt  der  statt  Basell. 

Uns  belangen  allerley  ungeschickter  hendell  und  sachenn,  so  sich 
durch  die  yetz  schwebenden  Lutterschcn  löiff  begeben  unnd  yetz  in 
35  der  graffschafft  Toggennburg,  so  uns  mitt  ewigem  lanntrccht  verwant, 
teglich  gebrucht  und  sich  von  tag  zu  tag  merendt  und  zunemendt; 
unnd  wie  vill  wicr  güttlich  darin  gehandlett,  dardurch  sollich  eilend 
arm  hendell  on    merer  uffrür  und  unrüw  hin    und  abwcg  gethann  und 


223.  ^  B:  werden. 


164  15^^  September  2j — 24.  Nr.  225. 

die  schuUdigen  diser  dingen  gestrafft,  ist  uns  doch  nüt  begegnett  dann 
götte  vvortt  und  vill  zusagens;  aber  dem  nitt  so  vill  statt  gethann,  dann 
dz  die  hendell  je  lenger  ye  gröber  fürgenommen  geliandlett  und  alle 
ungehorsamme  und  Verachtung  gebrucht  wirtt,  derniassen  dz  wier  ye 
sollichs  lenger  und  verner  nitt  erliden  können  noch  mögen  und  des-  5 
halb  verursacht,  sollich  grob  hendell  (diewyl  doch  dz  in  anderweg  nit 
beschechenn  mag)  mitt  der  band  abzestellen,  zu  straffen  und  zu  ghor- 
samme  zu  bringen  und  daran  zusetzen  unser  eer,  lib  und  gut.  Darumb 
so  ist  an  üch  alls  unser  getrüw,  lieb  Eidgnossen  unser  hoch  getrungen- 
lich  früntlich  ernstlich  bitt  und  begeren,  uns  hierin  üwer  getrüw  hillff,  10 
ratt  mittzetheilen  und  deshalb  uff  uns  ein  getrüw  uffsechen  haben 
wellent  und  uns  hierin  haben  bevolhen,  alls  wir  one  zvviffel  verhoffen, 
ier  alls  getrüw  lieb  Eidgnossen  thun  und  handien  werden  und  uns  uff 
dem  tag,  jetz  zu  Baden,  darumb  üwer  früntlich  antwurtt  geben  .  .  . 
Datum  samsztags  vor  Mathei  anno  xxviii".  15 

Original.     SL-A.    Basel,    Eidgenossenschaft  E  8,    bl.  So.    —    Regest: 

Abschiede  bd.  IV.   ahtlg.  I  a,  nr.  §j6,  J.  beilage  zu  a. 

225.  1328  Septeinber  2j  —24. 

Urfehde:  Herr  Ludwig  Hutsch,  lutpriester  zu   Homburg. 

Hatt  zu  Huningen  ein  frevel  begangen  und,  dwil  er  wunt  ist  ge-  20 
schlagen,  haben  inn  min  herrn  ledig  der  gefencknisz  gelossen.  Dem- 
selben noch  hatt  er  uff  mittwoch  noch  sanct  Matheustag  urfehde  ge- 
schworen, wie  ein  leyg,  mit  verzihung  aller  gnoden  und  fryheiten,  und 
das  er  uss  der  statt  Basel  nit  well  wichen,  biss  im  min  herrn  sollichs 
erlouben,  das  er  ouch  inn  die  ewigkeit  gegen  denen  von  Huningen  25 
well  frid  und  gleit  halten.  Doruff  ist  im  gesetzt  die  pen  des  schwerts, 
wie  eim  leygen.  A.  Salzmann  ss. 

Also  glich  mornendis,  nemlich  uff  donstag  noch  Mathei,  ist  be- 
melter  herr  Ludwig  gar  ledig  gelossen  und  mit  sollichen  fürworten,  das 
er  solle  schweren,  wie  er  dann  liplich  zu  gott  und  den  heiligen  hatt  30 
geschworen,  mit  uffgehepten  fingeren  und  gelerten  Worten,  ein  gantz 
volkummen  urfecht;  und  so  sich  fugte,  das  min  herrn  inn  über  kurtz 
oder  lang  wurden  manen  und  ervordern,  es  sige  schrifftlich  oder  von 
mund  durch  ire  botfen,  das  er  sich  dann  für  recht  inn  ein  statt  Basel 
oder  gon  Huningen  (do  dann  sollicher  frevel  begangen)  eigner  person  35 
welle  stellen,  doselbst  gricht  und  rechts  warten  und,  was  alsdann  er- 
kant  wirt,  welle  nochkummen  und  erstatten,  es  sig  der  busz  oder 
besserung  halb,  wie  sich  sollichs  wurt  zutragen,  on  alles  dingen  und 
appellieren;  so  ouch  der  haffner,  sin  widersecher,  inn  weite  berechtigen. 


Nr.  226 — 228.  1528  September  2j — 26.  165 

das   er   oucli  demselben  zum  rechten  welle  gehörig  sin,  abermols  mit 
verzihung  aller  gnoden  und  triheiten  etc.  A.   Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  183. 

226.  J528  September  2,-. 
5             Senger  und  capitel  etc.  an  den  schulherrn  und  Statthalter  des  Stifts. 

Es  hat  unnser  gnediger  her,  als  sin  gnad  von  hynnen  gon  Tels- 
berg  verrücken  wollen,  ein  artigkell  oder  tunff  das  concubinat,  item 
herrn  Hans  Imcrn,  den  reversz  unnd  anders  beiangendt,  unserm  hern 
custer  und  lieben  capitelbruder  an  uns  ze  bringen  bevolhen.     Da  aber 

10  wir  inn  geringer  zal  bv  einandern  versambt  gewesen,  ouch  bemelter 
herr  custer  dieselb  artigkel  von  ir  menge  wegen  nit  alle  und  beson- 
der ir  yedes  gestaltsami  so  gar  zu  gedechtnusz,  die  inn  moszen  wol 
not  were,  furzebringen  haben,  dwill  dann  unnser  achtung,  jr  von  wegen 
der  stathaltery  und    sonst  ander  uwer  geschefften  schirist  von  Munster 

15  uch  Widder  har  thun  werden,  ist  unnser  beger,  ir  wellent  am  furryten 
zu  Telsperg  inkcren  und  von  unserm  gnedigen  herren  nochmoln  be- 
richt  der  artigklen  empfohen,  dieselben  nochmols  by  unns  zu  crscheynen, 
domit  und  wir  noch  gepur  dorinn  ze  handien  oder  die  ze  beratschlagen 
wyszen.    Datum  fritags  noch  Mathei  anno  xxviii. 

20  Entwurf.     Gcneral-Landes-A.   Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  22-,,  Ol.  6. 

227.  'S^8  September  26. 
Urfehde:  Stoffel  H6flin,  von  Friburg,  ein  haffner. 

Ist  der,  so  herrn  Ludwigen  Hutsch  zu  Hüningen  sin  mettzen 
mit    gwalt    hatt   wellen  nemmen,    uff   sambstag  vor    sanct    Michels    tag 

25  ledig  der  gefencknisz  [gelossenf,  darinn  er  was  gelegen  umb  sollichen 
grossen  frevel  etc.  Hatt  urfehde  geschworen  und  by  morndiger  tag  zitt 
von  der  statt  Basel  und  uss  niiner  herrn  herrschatt  und  oberkeit,  dorinn  er 
inn  ewigkeit  nicmer  soll  kumnien,  es  werd  im  dann  durch  min  herrn 
erloupt.    Dann   wo  er  dorüber  ergriffen,  sollen  min  herrn  gut  fug  und 

30  recht  haben,  inn  mit  dem  schwert  lossen  ze  richten,  davor  inn  liberal 
nutzit  soll  schützen  noch  schirmen  etc.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  3,  s.  lS6. 

228.  ' 5-"^  September  26. 
Bottenzerung:  Item  x\  cronnenn  inn  gold  unnd  xx  fl.  inn  muntz 

35   gebenn   hernn   Heinrichenn  Meltingernn,  burgermeister,  und   .\ndresen 
Bischoff  uff  tag  Badenn,  sampstags  noch  Mathei  anno  etc.  xxviii. 
St.-A.  Basel,  Finanz  N  5,  3,  s.  28 J . 


166  152S  September  26 — 28.  Nr.  22g — 2ji. 

229.  1528  September  26. 
Aus  den  ivochenausgaben  sampstags  nach  Mathei. 
Ratscosten:  Item  i  Ib  xi  ß  ist   über   Stoffel  Hoffli,  vonn  Fryburg 

im  Bryszgouw,  inn  gfenngknus  ganngen. 

St.-A.  Basel,  Fi7ianz  G  14,  s.  98 j.  5 

230.  1328  September  2y. 
Das  capitel  an  den  schulherrn  und  vicedecaii  des  stifts. 

Als  wir  uff  das  mandat,  des  conciibinats  halb  uszgangen,  unserm 
gnedigen  herrn  zugeschriben,  ouch  zugesagt  mundtlichen,  demselbigen 
unns  zu  verglichen   und   by  den  caplanen,  das  sy  dem  gelebendt,  an-    10 
zesin,    unnd    aber    die    ding  noch  nit  volnzogenn    unnd  das  solichs  be- 
schehen  zit  uff  ir  het,  so  habenn  wir  (so  doch  uch  als  vicedecan  geburt 
und    zustot)   zu    publicierung    glichen    mandats  ouch  alhie  uff  der  stifft 
ze  procedirn  uch  beschehenen  unnsers  zusagens  erinneren  wollenn,  mit 
fruntlicher  beger,    dwill  lenger  der  sach  Verzug  nit  gut  sin,  ir  wellent    15 
uch  furderlichist  harinn  zu  uns  verfugenn,  unnsers  gnedigen  herrn  usz- 
gangen   mandat    für   handt    nemen    unnd    dem  glich  ouch  inn  unnserm 
stifift  und  by  den  personen  darinnen  hanndlenn,  niandieren  unnd  thun, 
was  sich  dann  uwerm  anipt  inn  dem  val  thut  gepurn  unnd  ouch  unnser 
aller   ere    ist   unnd  die  noturfft  will  erheischen.  —  Datum  sonnendags  20 
vor  Michaelis  anno  xxviii. 

Entwurf.     General-  Landes-  A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22 ß,  bl.  6v. 

231.  1528  September  28. 
Aus   der   Instruction    uff  tag    Baden,    montags    vigilia    Michahelis 

anno  etc.  xxviii  angefangenn.  25 

Derer  von   Glarus    betreffen,    lassen    wir    by    nechstem    abscheid 
pliben. 

Uff  derer  von  Schwitz  schriben,  ouch  den  spann  in  Toggenburger 
ampt  zuLiechtensteig')  verloffen,  berurn,  diewji  wir  hievor  in  derglichen 
spennen  allwegen  mittler  gsin,  ouch  unns  vermög  unserer  punden  nit  3° 
gepurt,  wann  unser  Eidgnossen  zweygig  werdenn,  einem  wider  den 
andern  theyl  bistand  ze  thund,  sol  unser  bott  anzoigen,  das  wir  unns 
ouch  in  diser  sachen  dheinem  theyl  anhengig  machen.  Aber  wie  wir 
vor  ouch  gethon,  also  sind  wir  ouch  gutwillig,  das  best  hierinn  ze  thund 
unnd,  was  zu  friden  unnd  einigkeyt  dienen  mag,  ze  handlenn,  das  wir  35 
ouch  hiemit  unsern  botten  ze  thund  bevelch  unnd  gewalt  geben  haben 
wollen.  Es  sol  ouch  unser  bott  daran  sin,  das  mit  unsern  Eidgnossen 
von  Schwitz  gerett   unnd   inen  gesagt  werde,  das  sy  der  sachen  halb 

231.   ')   Vorlage  Liechtenstein. 


Nr.  232.  IS^S  September  28 ff.  167 

wider  die  von  Toggenburg  dheinen  uffbruch  oder  krieg  anheben,  desz- 
glichen  sol  man  den  underthanenn  ouch  sagen,  dass  sy  iren  oberkeytten 
gehorsam  syend  unnd  zu  beden  theylen  guttlich  zu  der  Sachen  reden 
lassen,  dann  unns  Eidgnossen  je  nit  gelegen  sin  will,  by  disen  schwercnn 
5  loufifen  krieg  zu  erwecken. 

Original.     St.-A.   Basel,   Eidgenossenschaft  ES,  bl.  S l . 

232.  1528  September  28  ff. 

Aus  dem  abscheid  des  gehaltnen  tags  zu  Baden  in  Ergow,  ange- 
fanngen  uff  menntag  vor  sannt  Michelstag  anno  etc.  xxviii". 

10  Und  alszdann  in  antang  disz  tags  derer  von  Schwitz  radtsbottcn 

anzogen  den  unbillichen  handel,  so  dann  die  von  Liechtensteig  in  ir 
kilchen,  ouch  ettlich  usz  der  graffschafft  Toggenburg  in  dem  gottshusz 
zu  s.  Johann  zum  Wildenhusz  volbracht  und  miszhandelt  haben,  darumb 
sye  ir  herrn  und  obern  ernstlich  und  hochgefliszen  bitt  und  vermanung, 

15  inen  an  demselben  ennd  hilffiich,  radtlich  und  bistendig  zu  sindc,  dann 
sy  können,  mügent,  noch  woUent  solchen  hochmiitt,  Verachtung  und 
miszhandel  ungestrafft  nitt  hinkommen  laszen.  Und  alsz  daruff  «//^  von 
Zürich  und  Bern  sich  ir  herrn  und  obern  antwurtt  und  bevelch  ouch 
entschloszen,  uff    das,    alsz    nun    unser    .  .  .    Eidgnossen    von    den    dry 

20  ordten,  nämlich  Basel,  Schaffhusen  und  Appenzell,  radtsbotten  solch 
anbringen  und  antwurtt  gehörtt  und  verstanden,  habent  sy  usz  bevelch 
ir  herrn  und  obern  unsz  ankertt  und  gebetten,  wir  wollent  inen  ver- 
willigen und  vertruwen,  in  den  handel  zu  grifen  und  ettlich  mittel  und 
weg  ze  suchen,  damitt  und  solcher  span  in  der  gültikeitt  hin   und  ab- 

25  weg  gethan  mochte  werden,  damitt  krieg,  empörung,  uffrur  und  Wider- 
willen vcrmitten  blibe.  Uff  dasz  so  haben  wir  von  Zürich  und  Bern, 
ouch  von  Schwitz,  alsz  die  parthyen,  und  wir  die  andern  ordt,  nämlich 
Lucern.  Ury,  Undcrwaldcn,  Zug,  Fryburg  und  Solothurn  darin  ge- 
williget alszo  und   der  gcstalt,  dasz  sy  darinn   mittel   und  weg  suchen, 

30  ob  solcher  handel  in  der  guttikeit  und  fründschafft  hin  und  abweg  ge- 
than mochte  werden,  doch  in  keiner  gstalt,  dann  uff  hindersich  bringen 
an  unser  aller  herrn  und  obern.  Haruff  so  haben  dieselben  unser  .  .  . 
Eidgnossen  von  den  dryen  ortten  radtsbotten  disz  hienach  volgend 
artickel    und    meinung    abgeredt :  Alszo    dasz  beid   parthyen  inen,  den 

35  dryen  ordten.  vcrwilligen  und  zülaszen  sollent,  solchen  span  alszo  zu 
zerlegen  in  der  gstalt,  dasz  sy  die  drü  ortt  einen  tag  har  gan  Baden 
bestimmen  und  ansetzen  und  denen  usz  der  graffschafft  Toggenburg 
den  anzeigen,  inen  ouch  treffenlich  zuschriben,  das  sy  solchen  tag  durch 
ir  bottschafft  mitt  vollem  gwalt  abferttigen  und  besuchent.     Und  wo  sy 

40  alszo  guttlich    und    mitt  wüszenhaffter  sach  gegen  die  von  Schwitz  nitt 


168  ifzS  September  28 ff.  Nr.  232. 

mochtent  betragen  und  geeint  werden,  dasz  dann  derselben  dryer 
ordten  radtsbottschafft  guttlichen  und  mitt  wuszenhaffter  täding  von 
einem  rechten  ze  reden,  wo  sy  dasz  recht  gegen  einandern  üben  und 
bruchen  söllent.  Denselben  von  Toggenburg  sol  ouch  gruntlich  gschriben 
werden,  dasz  sy  in  mittler  zit  nützit  witers  mitt  kilchen  noch  anderm  5 
handien  noch  furnäment,  sunder  still  standint  bisz  uff  ob  angezeigten 
tag.  Deszglichc  so  söllent  unser  .  .  .  Eidgenossen  von  Schwitz  ouch 
in  mittler  zit  still  stan,  keinen  uft'bruch  thun,  noch  niitzit  unfrüntlichs 
noch  freffenlichs  gegen  den  genanten  von  Toggenburg  fürnemmen 
noch  handien  in  keinem  weg.  10 

Und  in  dem  span,  so  sich  haltet  zwüschet  unsern  .  .  .  Eidgenossen, 
den  landtluten  zu  Glarus,  ist  alszo  abgeredt,  dasz  die  obgenanten  von 
den  dry  ortten  ouch  söllent  gwalt  haben,  dieselben  beid  parthyen  uff 
obbestimptem  tag  gen  Baden  zu  beschriben ;  und  söllent  alszdann  die- 
selben beid  theil  ir  bottschafft  mitt  vollem  gwalt  abfertigen  und  laszen  15 
besuchen,  ob  sy  umb  solchen  zwytracht  und  span  in  der  guttikeitt  und 
mitt  wuszenhaffter  tading  vereinbaret  und  betragen  mochtent  werden; 
wo  aber  die  guttikeitt  nitt  erfunden,  dasz  dann  derselben  dryen  ortten 
radtsbotten  guttlichen  und  ouch  mitt  wuszen  und  willen  beider  theilen 
von  einem  rechten  ze  reden,  wo  s}'  einandern  umb  solchen  Iren  span  20 
und  zw^'tracht  berechtigen  söllent 

Unnd  alsz  dann  derer  von   Zürich    und  Bern  botten  eröffnet  und 
anbracht,  wie  dasz  ir  herrn  und  obern  inen  in  befelch  geben,  an  unsz 
zu  bringen,   dasz  ir  wil  und  meinung  sye,  wo  wir  Eidgenossen  vogtyen 
und    landschafften  habent,    die    inen    und    uns    glich   zugehörig    syendt,    25 
und  under  denselben  ettlich  werent,  so  dasz  wortt  gottes,  wie  sy  die 
beide  ortt  begertten  zu  hören,    dasz  wir  die  andern  inen  das  nitt  ab- 
schlahen,    dann  ir  herrn    und    obern    syend    der   meinung,    dasz   solch 
gottes  wortt   niemand    zu  hören    abgeschlagen   solle   werden.    —   Und 
alsz   wir    sölich    ir    anbringen    und   befelch    gehörtt    und    verstanden,  30 
hatt    unsz    dasz    gantz    frombd    und    unbillich    genomen,     heften    unsz 
ouch  sölichs  keins  wegs  zu  inen  versehen  nach  der  zusagung,  vormals 
von  inen  beschehen,    alszo  was  under  uns  den  Eidgenossen  dasz  mer, 
der  und  anderer  sachen  halb,    werde,    dem  solle  alszo  gelept  und  der 
minder  theil   nitt  dawider  streben  noch  handien,    und    deszhalb   ernst-  35 
liehen   mitteinandern   geredt.    Uff  dasz   habent  unser  .  .  .    Eidgenossen 
von  den  dry  ortten,  Basel,  Schaffhusen  und  Appenzell,  radtsbotten  so 
vil   zwüschent   uns   gehandelt   und    abgeredt,   dasz  jeder    bott   solchen 
handel    heim    an    sine  herrn   und  obern  trüwlich  laszen   langen  und  uff 
nechstem  tag  hie  zu  Baden  sich  enntlich  enntschlieszen,  wie  man  sich  4° 
harinn  halten  wolle.    S^'  habent  ouch  insunders  mitt  unsern  Eidgenossen 


Nr.  3J^—2J4.  /y2<i'  September  2g~-jo.  169 

von  Zürich  und  Bern  botten  ernstlich  geredt,  dasz  sy  solchs  an  ir 
herrn  und  obern  bringen,  dasz  sy  in  mittler  zit  niemand  der  unsern, 
so  inen  und  uns  in  gmeind  zugehörig  sind,  ouch  in  unsern  g.  h.  von 
Cüstantz  und  h.  abts  zu  s.  Gallen  landschafften,  in  kilchenn  mitt  den 
5  bildern,  altaren  und  andern  ceremonien  nützit  witers  handlent,  ouch 
niemand,  so  sölchs  und  derglichen  an  sy  begeren  wurde,  gestatten 
noch  raten  wöllent.  Ob  ouch  ettlich  an  sy  begerent,  inen  predicantcn 
zu  geben,  denselben  söllcnt  sy  die  ouch  abschlan,  sunder  alszo  den 
handel,  wie  er  yetz  ist,  on    wyter  zu-  und  vonthun   gentzlichen  laszen 

10  blibcn  und  uff  nechstem  tag  enntlich  antwurtt  geben,  ob  sy  das,  so 
under  uns  gmeinen  Eidgnossen  das  mer  wirdt,  woUent  laszen  bliben 
oder  nitt.  Es  sollent  ouch  die  andern  ortt  in  mittler  zit  still  stan  und, 
wie  die  sachen  yetzo  sind,  beliben  laszen  und  iren  vögten  befelhen, 
dasz   sy  bisz  uff  nechstkommenden  tag  nützit  strefflichs  mitt  inen   für- 

15   nament,    wie  dann  jeder  bott  wyter  da  von  ze  sagen   wyszt. 

Original.    St.-A.  Basel,  Eidgetiossenschaft  E  S,   bl.Ss.   —  Regest:  Ab- 
schiede bd.  IV,  abtlg.  I  a,  7ir.  ^So. 

233.  152S  September  2g— jo. 
Auff  das  von  iro  f.  d.  der  concubinen  halber  angeschlagen  mandat 

20  ist  capitulariter  berahtschlagt  und  dahin  geschloszen  worden,  dass  berr 
Statthalter  zuogleich  auch  das  seinig  im  chor  und  ahn  den  kirchthüren 
soll  anschlagen  laszen,  wie  dann  ipsa  die  s  Michaelis  zur  vesperzeit 
beschehen.    Prothocol  et  in  missivis  ultimo  septembris. 

Kopie  (beginn  XVII.  jhd.).  General-Landes- A.  Karlsruhe,  Hattdschriften 

25  nr.  133S,  bl.  23  V. 

234.  1528  September  30. 

Aus  dem  brief  von  thumbprobst    und    capitel    an  den  bischoff  zu 

Basell. 

So  der  ervvurdig  edel    herr   Cornelius  von  Liechtenfels,    schulher 

30  und  stathalter  unnd  lieber  capitelbruder,  uff  unnser  beger  by  u.  g.  umb 
erkundigung  etzlicher  artigkel  gewesen,  widdcr  zu  unns  khommen  unnd 
deren  bericht  geben,  wie  wol  dann  u.  g  unnd  sin  des  stathalters  endt- 
slusz  gewesen,  das  mit  publicierung  des  mandatz,  inn  unserni  tluimb- 
stifft  zu  beschehen,    noch  etzwas    zeits    solt  stillgestanden   und  bitz  inn 

35  andern  monat  verzogen  werden,  so  haben  ycdoch  wir  usz  bedacht 
etzlicher  Ursachen,  hieneben  uns  angelangt,  für  beszer  angesehen,  das 
genanter  her  stathalter  mit  sinem  mandat  ouch  furfarn,  wie  dann  die 
Michaelis,  da  u.  f.  g.   mandat  am  morgen,  glich  das  sin  vor  vesper  im 

Basler  Reformltionsaklen,  111.  22 


170  1S28  September   ^^o— Oktober  6.  Nr.  2jß — sjy. 

chor  und  an  der  kilchthoren  ouch  angeslagenn  worden  .  .  .    Datum   den 
leisten  dag  septembris  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.    Geiieral- Landes- A.  Karlsruhe.,    Copialbuch  ttr.  22ß.^  bl.  J. 

235.  ^S-^  September  jo. 
Urfehde:  Lienliart  Schwartz,  von  Muttentz.  5 
Uff  mittwoch  noch  sanct  Michels  tag  uss  gefencknisz  ledig  gelossen 

(dorinn  er  dann  was  gelegen  desshalb,  das  er  Fridlin  Grass,  vogt  zu 
Munchenstein,  böse  wort  hatt  geben  und  ungehorsam  ist)  hat  urfehde 
gescJnvoren  und  das  er  mit  bemelten  vogt  nutzit  arger  meynung  welle 
furnemmen,  inn  noch  die  sinen  weder  reytzen,  tratzen  noch  verachten,  lo 
sunder  im,  demselben  vogt,  gehorsam  und  sinen  botten  und  verbotten 
gwertig  sin,  wie  dann  eim  ghorsamen  underthonen  zimpt,  das  er  ouch 
von  eim  rot  zum  anderen  vor  m.  h.  well  erschinen  und,  was  sy  im 
ufflegen,  das  er  demselben  well  truwlich  nochkummen  und  on  alles 
Widerreden  gehorsamcklich  erstatten  und  vollziehen.  Und  ist  im  die  15 
pen  des  Schwerts  druff  gesetzt,  wo  er  disen  sinen  eid  wurde  ubertretten. 

A.  Saltzmann,  notarius. 
St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  J,  s.  iSj. 

236.  IS28  September I  Oktober  2. 

In  mense  septembri  ist  zwüschen    iro    f.  d.  unnd  der  statt  Basell   20 
durch  etliche  underhaendler  wegen  desz  burgrechtens    im  Münsterthal 
unnd  wegen    Byrseckh    etc.  handlung  gepflogen   worden,  so  capitulum 
nit  zuogeben  wollen.    Prothokol  veneris  post  Michaelis. 

Kopie    (begi/in    XVII.    jhd.).      General- Landes- A.     Karlsruhe,     Hand- 
schriften nr.   ijisS,   bl.   23  V.  25 

237.  1528  Oktober  6. 
Urfehde:  Rernhart  Sager,  von  Bremmgarten,  der  widertoiffer. 
Wiewol  er  dickermols  vorhin  gefangen  ist  gelegen  und  ouch  ge- 

strofft,  so  hatt  er  doch  gebott,  im  b}'  gehorsam!  gethon,  all  nit  ge- 
halten, desshalb  er  durch  m.  h.  ein  gutte  lange  zitt  im  Eselthurnlin  3° 
gelegen,  enthalten  untz  uff  hiitt,  zinstag  den  sechsten  tag  octobris,  hatt 
er  sich  ze  schweren  begeben  und  ist  uff  sollichs  wider  mit  grossen 
gnoden  ledig  gelossen,  hatt  liplich  zu  gott  und  den  heiligen  ein  vol- 
kumne  urfecht  geschworen  und  das  er  sich  von  stund  an  uss  der  statt 
Basel  und  ouch  uss  m.  h.  lantschafft  und  gebiet  well  hinweg  thun,  do-  35 
rin  ze  ewigen  ziten  niemer  wider  kummen.  Sollichs  hatt  er  geschwo- 
ren und  sich  begeben',  wo  er  doruber  mer  ergriffen  wurd,  das  ni,  h. 
gwalt  haben  sollen,  inn  on  ervolgung  rechtens    mit  dem  schwert  vom 


Nr.  2^8 — 240.  1528  Oktober  10 — 18.  171 

leben  zum  tod  durch  ireu  nochrichter  ze  bringen,  davor  inn  uber.il 
nutzit  soll  schützen  noch  schirmen,  dann  er  sich  gentzlich  v^crzigen 
hatt  mit  rechter  wissen  aller  gnoden  und  friheiten,  geicit,  trosts,  hilft' 
und  sust  alles  des,  so  im  hiewiiler  iiilt'flich  sin  mociit,  ut  in  forma  .  .  . 
5  A.  Saltzmann  ss. 

SL-A.   Basel,   Ralsliücher  O  3,  s.    /iSW. 

238.  /^-''V  Oktober  10. 
Aus  den  wochenausgaben  sambstags  nach   l'ranncisci. 
Ratscosten:   Item  iin  Ib  11  ß  viii  d  ist  über  Rernnharten,  den  wider- 

10   touffer.  inn  atzung  ganngcn.  —   Item   xii   ß   11   d   vonn  dem  haffen  usze- 

ziehen,  vachgelt    unnd    urfecht    uft'zeschribenn    gmeltz  Bernnhartz  halb. 

Bottennzerung:  Item  xxix  Ib  iii  ß  haljennd  her  Heinrich  Mellinger, 

burgernieister,  unnd  Anndres  Bischoff  uff  tag  Badenn   verzcrt  .  .  .    und 

umb  den  abscheid  usgeben. 

'5  St.-A.   Basel,   Finanz  G  l.j,  s.   gSj. 

239.  1528  Oktober  ij. 
Urfehde:  Veitin   Henniciewi   uss  der  deinen  statt   Basel 

Ist  inn  diser  grossen  statt  Basel  inns  hals\'sen  gestellt  von  wegen 
siner  grossen  gotzlesterung  und  anderer  mercklicher  misshandlung.  Ist 

20  im  sin  zung  abgehouwen.  Also  uff  sambstag  nechst  noch  sanct  Gallen 
tag,  vor  und  ee  im  die  zung  ward  abgehoupwen,  hatt  er  ein  gantz 
uffrecht  volkummen  urfecht  und  zehen  myl  von  der  statt  Basel  ge- 
schworen, so  erst  im  die  zung  wider  geheilt,  das  er  sich  well  hinweg 
thun  und  kein   nacht  pliben   ligen,    do    er  vorhin    ist   gelegen,  biss  die 

25  zehen  mil  durch  inn  erstattet  werden.  Sollichs  er  alles  geschworen 
und  sich  verzigen  hatt  aller  gnoden  und  friheiten,  gerichten  und  rechten, 
schütz  und  schirms  etc.,  mit  angehencker  warnung  der  jjenen,  ob  er 
disen  eid  wurde  übersehen,  das  min  herrn  (wo  sy  inn  betretten,  es  sig 
uff  land,  inn  stettcn,  im   wasser,  ouch  sust  andern  orten,  das  s)'g,  wye 

30  es  well)  gutt  fug  und  recht  haben,  inn  mit  dem  schwert  lossen  richten 
on  ervolgung  grichts  oder  rechts.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   Katsbücher  O  .-,',  .f.    IQO. 

240.  1528  Oktober  18. 
Philips,    von  gots  gnaden  bischove  zu  Basell,    an    burgermeyster 

35    und  rath  der  statt  Basel. 

Wir  haben  ewer  schriben,  wie  ir  ewrer  mitreihen  uffbestimbten 
unnserer  guten  (runden  von  Solothurn  tag  nit  emperen    mögen,  sonn- 


172  152S  Oktober  21.  Nr.  241. 

der  den  bisz  nach  Martini  uffzeschieben  begeren,  sambt  einer  schrifft  an 
bemelte  von  Solothurn  luttend  empfanngeti  und,  wyl  es  üwerthalben 
nit  wol  annderst  Uan  sin,  lassen  wir  es  also  belj'ben  unnd  unns  gefallen, 
das  furderlich  nach  Martini  gehanndlet.  Doch  werden  wir  mittler  zit 
nichtdestminder  by  den  unnsern  von  Louffen  und  andern  irs  geliehen  5 
anhalten,  sie  unns  mit  dem,  so  sie  von  altem  her  unns  zu  thun  schul- 
dig, begegnen  und  demselbigen  statt  thiigen  . . .  Datum  Telsperg  xvni. 
octobris  anno  etc.  xxviii. 

Original.     S/.-A.   Basel,   Bistum  Basel  A  i. 

241.  1528  Oktober  21.    10 

Urteil   des   kleinbasler  Schultheißengerichts   in  suchen    des  priors 
der  Karthause. 

Ich,    Connratt   Doltter,    schulthes    ze   mindern    Basell,    an     miner 
herren  stat,    des    burgermeisters    und  der  rätten  der  statt   Basell,  thün 
khundt    mengclichem    mit    disem    brieff,    das    ufif   hutt  datumb  vor   mir    15 
in  gericht  erschinen  ist  der  ersam  geistlich  her  Bartholomeus  Knobloch, 
Schaffner  der  Carthus  in   mindern  Basell,  in  namen  des  erwirdigen  hoch- 
gelerten    herrn  Jheronimus    Zschekapurlin,    prior    bemelter  Carthus    in 
mindern  Basell,  begerende:  Demnach  unnd  erst  ein  urteil  zwischen  Ja- 
coben  Grossen,    dem    lebkucher   an   der   Fryen    strasz,    und    Margreth   20 
Egrichen,  siner  eefrowen,    als  cleger  an   einem   unnd  berürrtten   hern 
prior,  veranntwurter,  anderntheils    uszganngen,    das  man   ime    dero  irs 
innhalts    urkhundt    zu    geben    erkennen    woltte,    also    ist    uff   min,    des 
schulthessen,  umbfrag  angezoigtem   hern  Schaffner  uff  sein   begern    ur- 
khundt   zu    geben    rechtlich  erteilt  worden  unnd  luttet  dieselbig  urteil   25 
von  wortt  zu  wort  also: 

Zwuschen  Jacob  Grossen,  dem  lebkucher,  burger  zuo  Basell,  unnd 
Margreth  Egrichen,  siner  eelichen  husfrowen,  sambt  anndern  der  sach 
mitverwandten,  cleger,  eins-  unnd  dem  würdigen  hochgelertten  hern 
Jheronimus  Zschekapurlin,  prior  der  Carthus  in  mindern  Basell,  ver-  3° 
antwurtter,  annderstheils  ist  erkatint  worden,  das  her  vatter  prior  der 
vorigen  urteil  unnd  khuntschafft  sag  noch  diser  ingefürtten  clag  der 
drühundert  stuckh  golds  halb  ledig  sin  solle  etc. 

Unnd    des  alles    zu  warem   urkundt    ist  diser  brieff  mit  des  statt- 
gerichts   ze    mindern  Basell   insigel  versigelt   unnd  geben  uff  mitwochen   35 
vor  Symonis    und  Jude    nach  Christi   unnsers    lieben  herrenn  unnd  er- 
lösers    gepurt    gezelt  thusendt  fünfhundert    zweintzigk    unnd   achtt  jar. 

Original,   mit  auf  gedr.  sieget  des  kleinbasier  Stadtgerichts.    St.-A  Basel, 

Kart  ha  US  Q  II, 


Nr.  242 — 24:;.  Iß 28  Oktober  24—26.  173 

242.  ij2S  Oktober  24. 
Bottenzerung:    Item  xx  cronnen  inn  gold  unnd    xx  fl.  inn    muntz 

geben    her  Adelberg    Meigernn,    alt    burgermeistcrn.  und  dem    mimtz- 
meister  uff  tag  Baden,  sampstags  vor  Simonis  und  Jude  anno  etc.  xxviii. 
5  St.-A.   Basel,   Finanz  N  $,  j,   s.  2S/. 

243.  is^S  Oktober  26. 
Aus  der  instruction    uff   tag  Baden,    montags    vor    Simonis    unnd 

Judae  anno  etc.  xxviii  angefangenn. 

10  Anfencklichs  die  handlang  unnd  spann,    so    sich  zwuschen    dfiicn 

von  Schwitz  unnd  denen  von  Dogkenburg  haltenn,  betreffenn,  sodann 
die  irtung,  so  zwuschen  denen  \on  Glarus,  belangen,  item  unnd  den 
spann,  so  die  von  Zürich  unnd  Bern  gegen  andern  Eidgnossen  gc- 
meinlich    irer    gemeinen    herschafften    halb  angezogen,    berurn,    darinn 

>5  sollend  unnsere  bottenn  mit  allem  vlisz  ernstlich  handlenn,  damit  der 
unwil,  so  zwuschen  obberurten  parthien  sich  haltet  oder  entspringenn 
möchte,  in  der  gutte  abgelent,  abgestellt,  die  sachen  zu  friden  ge- 
pracht  unnd  sonderlich  das  hierinn  nutzit  vechtlicher  wyse  mit  der  dath 
von  einem  oder  dem  andern  furgenomenn,  sonder  alle  sachen  im  friden 

20  erhalten  werdenn,  damit  usz  denen  sachen  nit  angefangenn,  das  zu 
trennung  loblicher  Eidgnoschafft,  wie  unnsere  vyandt  von  herzen  be- 
geren,  dienen  wurde.  In  solchen  sachenn  sollend  unnsere  bottenn  sich 
dhein  mug,  arbeyt  nach  costen  beduren  lassen,  sonder  gewalt  haben 
ze  handien,    ouch  (wann    es   für   gut   angesehen)   gen  Glarus   ze   ritten 

25  unnd  ze  thund,  was  zu  friden  unnd  einigkeytt  dienenn  mag,  wie  sy  die 
louff  leren  werden  unnd  sy  der  sachen  geschickt  gnug  sind  etc. '). 


243.    ')  Dit  instruction  tnthätt  als  doisalnolit  dm   intwurf  eines  virtrags  zu  hanJtn 
der  beiden  Parteien  der  landleute  von  Glarus;  eine  bessere  und  ausfuhrlichere  fassung  des- 
selben, Jedoch  ebenfalls  nicht  datiert,  findet  sich  ebenda,  Eidgenossenschaft  E  S,  bl.  qS  und 
30    lautet: 

Zum  ersten  ist  unsser  meinung,  dz  aller  unwill  hin,  tod  und  ab  sin  sol  und  wider- 
umb  gericht  und  rott  halten  und  ainem  ghorig  und  ghorsam  sin  und  domitt  der  frid  ufF- 
gehept  sin. 

Zum  anderen:  Bettschwanden  und   Schwanden   solten   bliben  ston,   nie    es  jetzen  ist, 
35    und    ob    an    eim  ortt  oder  am  anderen   ettlich  bilder  oder  altar  werren,   solten    bliben  bisz 

o 

zu  .  ,   . 

Zum   dritten:    \\\    ander    kilchen,    die    noch    im  land  Glaris  sigen,    solten  bliben  bi 
irem   weszen,  wie  si  jetzen  sind,    und  das  do  nieman  nutz  an  denselbigen  kilchen   furnem- 
men  soll,  on   erloubung  der  oberkeilt,  bisz  zu  .  . . 
40  Zum   vierten,   die  predicant  betreffen,  solten  sie  kein  annemenn,    er    bringe    dan   sin 

.ibscheid;  und  ob  einer  oder  mer  do  werren,  die  nit  landkind  werren,    die    solten    ouch  ir 
ahscheid  bringen;  wo  aber  dz  nitt  bescbech,  solten  si   furgewiscn   werden. 

Zum  funfften  solten  die  predicanten   an   den   cantzlen   nieman  schellen,  weder  geist- 


174  13^^  Oktober  26.  Nr.  244.. 

Uniul  als  dann  die  von  Lutzern  uff  nechstem  tag  des  bundt- 
schwerens  halben  angezogenn  etc.,  sollend  unnsere  bottenn  anntwor- 
tenn,  das  es  unns  nit  gefallen  nach  angenem  sin  wolle,  das  unns  die 
S3'ben  ort,  so  unns  nechstmals  nit  geschworenn,  unnd  hinwider  wir  inen 
jetzt  schweren  solten.  Dann  so  man  das  an  die  hannd  nemenn,  tragen  5 
wir  nierckliche  fursorg,  das  etwas  darunder  zufallen,  sowol  als  bald 
zu  unwillenn  als  zu  frundthschafft  dienen  mocht.  Es  wurde  ouch  erst 
by  unsern  widerwertigen  die  theylung,  so  leyder  under  uns  ist,  er- 
nuwert,  so  jetzt  ettliche  ort  unnd  nit  die  andernn  schweren  wurdenn. 
Unnd  diewyl  es  dann  nach  umb  ein  kleine  zytt  ze  thund,  das  man  die  10 
pund  gemeinlich  wider  ernuwern  unnd  schweren  soll,  so  wollend  wir 
im  namenn  gottes  derselben  zytt  erwarten  unnd  aber  mittler  waI 
furohin  wie  bitzhar  die  pund  truwiich  halten,  glich  als  ob  die  mit  dem 
schweren  ernuwert  werenn,  unnd  ungezwivelt  sin,  unnser  Eidgnossen, 
so  unns  glich  nit  geschworen,  werdend  sollches  ouch  thun,  wie  dann  15 
unnsere  botten  ze  thun  wol  wysz  und  geschickt  sind. 

Original.     Si.-A.   Basel,   Eidgenossenschaft  ES,  bl.  Sj.  —    Z.  t.  druck: 

Abschiede  bd.  IV,  abtlg.  I  a,  nr.  S^<i>   bcilage  zu  n. 

244.  1528  Oktober  26. 

Zum    Badener   abschied  uff   mentag    vor    Simoni    et   Jude    anno    20 
etc.  xxvni". 

Her  burgcrmeister,  sind  angedennck  das  anbringen,  so  dann  die 
siben  ordt  anprächt,  wo  die  von  Zürich  nit  von  irem  fürnemen  weiten 
abstan,  wes  sich  doch  si  gegen  üwern  herren  und  obern  vertrösten 
solten,  unnd  uff  den  tag  zu  Einsidlen  darumb  antwurt  bringen.  25 

Original  (zeddelbeilage   zum  abschied).     St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft 

E  8,  bl.  g)2.  —   Druck :  Abschiede  bd.  IV,   abtlg.  I  a,  nr.  ^88  n. 


Hell   noch  weltlich,  ouch  wider  die  mesz  nitt  schryen,  dargegen   die,    do    mesz    halten,    die 
mesz  nit  uffniutzen,  preisen  noch  rümen. 

Zum  sechsten,    die  firtag  und  essige    spis  betreffen,    sol    ston   za  der  oberkeitt,    das    30 
die  mögen  ordnen,  dz  si  truwen  und  got  dem  herren  gefeilig  sigen. 

Zum  sibenden  ist  unssev  frundlich  bitt  und  beger,  dz  keiner  den  anderen  von  wegen 
des  gotzwortt,  ouch  von  wegen  der  mesz  verachten  oder  an  sin  eren  nitt  schmechen  mit 
Worten  oder  wercken,  sonder  lieb  und  gut  frund  und  landlut  mit  einander  sin. 

Zum  lesten,  so  ist  unsser  endliche  meinung,  dz  disser  vorgeschriben  vertrag  und  35 
artickel  hie  vorgemeldett  bi  sinen  wurden  und  krefften  ston  sol  bisz  uff  zfikuntiftigen  meyen. 
Dan  so  ist  unsser  meinung  und  entschlusz,  dz  dannetthin  an  derselbigen  landgemein  uff  ein 
nuw  gemerett  werden  sol  noch  irem  alten  landbruch  und  harkomen,  wie  es  furter  gehalten 
werden  sol,  und  wz  do  ein  mer  wirt,  dz  es  dan  bi  demselbigen  bliben  soll  bisz  zu  dem 
anderen  zukunfftigen  meyen.  40 


Nr.  24}.  152S  Oktober  zj.  175 

245.  152S  Oktober  2j. 

Das  cajjitcl  an  den  bischoff. 

Als  iimiscr  prcdicant  liic\'or  der  prcdicaüir  \cr\vcsimg  halb  an  unns 

su])licierl  iinnd  wir  dem  anluidt  tlarutT  ca])ilulariter  versambl  absicgigc 

5  antwort  geben,  also  das  wir  mit  kein  fugen  vonn  der  bestallung,  zwu- 
schen  im  und  uns  beredt,  gon  kiionnendt,  mit  beger,  er  hab  biszhar 
viel  gutz  geschafft,  das  er  lenger,  wie  er  schuldig,  verharren  wellt,  so 
ist  yedoch  inn  siner  widderred  er  so  trungenlich  ernstlich  und  tler- 
mosz,    als    ob    im  sin  l\'b  und  leben  daran  gelegen,    daruff  das  wir  im 

10  urioub  gebenn  oder  uns  sonster  siner  supplication  noch  bewisen  weiten, 
gangenn  unnd  sich  so  viel  nicrckcn  unnd  vernemen  loszen,  wann  glich- 
wol  wir  uff  die  ruche  unnd  den  buchstab  siner  bestallung  gon,  im  nit 
erlouben  oder  sonstcn  bedenckhen  wolten,  anders  dann  sin  bestallung 
zugibt,  das  zu  besorgen,  er  werde  dem  ouch  ein  weg  finden  unnd  sich 

15  wie  ein  unwilliger  kncclit  also  mit  dem  predigen  schicken,  das  wir 
fro  sin,  das  wir  des  on  und  ab  werden.  So  nun  das  geschehen,  wie 
übel  das  khonimcn,  u.  g.  vonn  wegen  des  suffrageneatzverwaltigung, 
viel  fester  dann  uns,  mag  sie  selb  haben  zu  bedencken,  dann  sie  mocht 
nit  yeder    zit    ein  haben,    so  das  thate,  unnd  so  glich  wol  u.  g;  einen, 

20  das  er  einritt,  sich  har  verfugt,  bekheme,  wie  doch  solicher  nit  wol 
ze  finden,  dann  ein  yeder  zu  fronfasten  und  derglichen  ziten  so  orden- 
lich geneigt  wurdet,  selb  an  denen  enden,  daruff  er  besteh,  zc  schaffen, 
so  muszt  doch  u.  g.  demselbigenn  eins  eintzigen  ritts  mer  tiuin  unnd 
costcns  nenien,  dann  u.  g.   \'etzigem   wichbischoff,    unserm  predicanteii, 

25  so  glich  wol  das  zwifach  were,  gebenn.  Dasselbig  angesehen,  das  der 
bemelt  predicant  beider  amptcr  halb  soviel  destcrwilliger  gemacht  ze 
blibenn,  so  da  were,  das  u.  g.  zu  gefallen  sin,  ine  anders  dann  mit 
den  XVI  stucken  zu  bedencken,  sonndcrs  im  uff  die  xxx  stuck  oder 
gülden  beschyncnn  ze  loszen,  so  wollten   wir  zu  den  dritthalb   hundert 

30  gülden,  die  er  \on  der  prcdicatur  hat,  unns  ouch  noch  umb  ein  stuck 
oder  XX  angriffen  unnd,  so  wir  des  u.  g.  willen  heltenn,  alszdann  im, 
dem  predicanten,  dissen  furslag  thun  unnd  versuchen,  ob  er  soviel 
dester  lustiger,  das  er  weiters  sin  best,  wie  biszhar  thate,  ze  machen, 
dann  er  3-6  für  nüt  oder  gespott  halt,  so  im  von  u.  g.  des  suffraganeatz 

35  halb  geordnet,  wie  dann  es  ouch  für  ein  geringes  gegen  dem,  so  u.  g. 
sonsten,  wa  er  nit  were  und  es  mit  einem  frembden  solt  versehen 
werden,  costen  ncmen,  zu  dem  und  sie  offt  on  sin  wurd  und  kein  be- 
khomen  mocht,  ze  achten  ist.  Wir  bitten  e.  g.,  uns  ihren  willen  fiirder- 
lichst  bekannt  zu  geben    Datum  zinsztag  vor  Simonis  und  Jude  anno  xxviii. 

40  Entwurf  (mit  einem  nac/itrag  betr.  die  brietf  im  spann  z  wuschen  Lutzel 

unnd  Plenn).   Genera l-La?idcs-A.  Karlsruhe,   Copialbuch  nr.  22^,  bl.  8v. 


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176  iß2S  Oktober  27.  Nr.  246—247. 

246.  152S  Oktober  27. 
Erasmus    Sigellman,    vogt    zu    Zwingen,    an    Philips,    bischoff  zu 

Basell,  wegen  derer  von  Lauffen. 

Nochdem  und  u.  f.  g.  mir  in  befell  geben,  ich  solle  dennen  von 
Lauffen  anzogen  u.  f.  g.  meinung,  nämlich :  dz  u.  g.  beger  sig,  dz  sy  5 
stür,  frewell  und  andere  feil  u.  g.  usrichten  und  bizallen  wellen,  des  ich 
gethon  hab,  alls  ich  dan  u.  f.  g.  vor  geschriben  hab.  Dorüff  sy  mir  ge- 
antwürt,  sy  wellen  solichs  einer  gemein  furhallten,  dz  sy  gethon  hand, 
aber  sy  hand  miteinander  gehandlet,  dz  sy  mir  kein  antwürt  hand  geben. 
Doruff  bin  ich  u.  f.  g.  befellch  nochkomen,  alls  mir  u.  g.  befollen  hat,  10 
so  sy  soliche  nit  wellen  nochkomen,  wo  ich  dann  einen  von  Louffen 
find,  in  gefencklich  anzunemen,  dz  ich  uff  hüt  gethon  hab,  nämlich 
Hanns  Schnider,  ist  ouch  iren  rotzherren  einer. 

Uff  solichs  hab  ich  u.  f.  g.  nit  wellen  verhallten,  dann  mir  der 
gefangne  selb  geseit  hat,  ich  sol  mich  vorsehen,  er  forcht,  es  werd  mit  '5 
gütz  bringen.  Dorum  g.  f.  und  her,  was  mir  u.  g.  in  diseni  handeil  be- 
felch  zu  thün,  losz  mich  u.  g.  wissen,  ouch  dz  u.  g.  ein  trüw  uffsehen 
hab,  dann  ich  würd  mich  in  dem  husz  nit  sparen,  wo  sy  sich  wollte 
erzogen,  wie  zum  nesten.  —  Geben  uff  sant  Simon  und  Judas  oben  im 
xxviii.  jor.  ^° 

Original.    Fürstbischößich-baslerischcs  Archiv  im  St.-A.  Bern,  Abtetlutig 

234,  2,  Laufen-Zwingen. 

247.  152S  Oktober  2-j. 
Zetige?iaussagen    in    saclien    austritt   der   Klara    Gobel   aus   dem 

kloster  Gnadental.  *)  25 

Anno  etc.  xv'^xxviii  zinstags  den  27.  octobris  hat  Clara  Gobel 
mit  Lienharten  Rosznagel,  irm  eman  und  vogt,  dis  nachgenembten  ge- 
zugen  mit  namen  frowAnna  Pe3'gerinn,  abtissin,  frowMerga  von  Butiken, 
priorin,  frow  Margretha  von  Frankenmont,  frow  Elspeta  Lowli,  frow 
Dorothea  Scherman  und  frow  Magdalena  Einfelltigin,  conventswestern  3° 
zu  Gnadental,  als  gezugen  wider  Ludwigen  Liechtenhan,  Elspeth  Purin, 
sin  efrow,  Albrechten  Rosenplat,  Barbara  Gobel,  sin  efrowen,  Mathysen 
Rem  von  wegen  Christina  Gobel  siner  efrowen  seligen,  Sebastian  Top- 
penstein von  wegen  Merga  Gobel  siner  efrowen  seligen,  und  Hans 
Gobel,  alle  als  erben  Michel  Gobels  seligen,  gestellt.  Dise  sechs  ge-  35 
zugen  haben  alle  geschworen,  das  sy  sampt  und  sonders  Clara  Gobel 
in  diser  sach  nutzit  geratten.  Daruf  so  haben  beid  parthyen  ander  ge- 
zugen  im   closter   zu  Gnadental   uswendig  vor   der  conventstuben  und 

247.     ')    Vgl.  B.  A>.  A.  hd.  II,  n,.  ySg. 


Nr.  24 j.  1 52S  Oktober  27.  177 

refental  in  anzug  getan,  sind  darnach  der  gezugen  von  einandcrn  ge- 
sundert  und  ye  eine  der  andern  nach  in  bysin  Hansen  Voli<ers,  des 
geswornen  ambtmanns.  verhört  worden.  Die  haben  gesagtt,  wie  har- 
nach  statt : 

5  Des  ersten  sagt  frow  Anna  Peygerin,  abbtissin :  Das  Clara  Gobcls 

irs  usgangs,  das  sy  us  dem  closter  komen  sye,  nie  kein  red  mit  ire 
gehebt,  sy  ouch  darumb  nie  rats  gefragt,  also  on  ir  ratt,  wussen  und 
willen  US  dem  closter  komen  sye;  wer  sy  darus  ze  komen  gereytzt 
oder   geloket    oder    ob  iro  ir  bruder,   swestern    oder   sweger  oder    ir 

10  stieffmüter  und  ir  jetziger  mann  etwas  irs  vaterlichen  erbguts  halp  zu- 
gesagt oder  verheissen,  darvon  hab  "äy  gar  und  gantz  kein  wussen. 

Frow  Merga  von  Butiken,  priorin,  sagt:  Das  nit  on,  der  Clara 
Gobel  swestern  und  zu  zyten  ir  eman,  desglich  Hans,  ire  bruder,  syen 
zu   mengem    mal    zu  Gnadental    in    das   closter,    ouch  etwan  zwuschen 

15  die  thor  und  etwan  an  die  winden  kommen,  haben  mitt  iro,  das  sy 
harus  gan  solt,  geredt,  so  weiten  sy  ir  das  best  thun  und  sy  für  ein 
swester  halten.  Hette  dann  Clara  Gobel  zu  iro,  diser  zugin,  gesagt, 
das  sy  noch  nit  beraten  wcre,  harus  ze  gan.  Jedoch  so  haben  uf  ein 
zyt  Barbara,  Christina    und  Mergeli,    ir    swestern,    in  bysin  diser  zugin 

20  aber  geredt,  iro  vil  guts  zugesagt,  das  sy  iro,  so  sy  harus  keme, 
thun;  sy  weiten  sy  für  ein  liebe  swester  halten  und  iro  alle  fruntschaft 
bewysen  und  das  nit  daran  gelegen,  das  ire  emann  nit  by  inen,  dan 
sy  ouch  gut  willig  weren.  Es  hette  ouch  Sebastian  Toppenstein  uf 
ein  zyt    gesagt,  wann  sy  harus  keme,  was  dann  andere  ire  geswustcrn 

25  iro  thun,  das  weit  er  auch  thun,  und  sye  aber  Albrecht  Rosenplat  by 
disen  dingen  nie  gwesen. 

Frow  Margreth  von  Frankenmont  hatt  gesworn,  sagt  und  gchilt 
frow  Anna  Peyerin,  der  abbtissin,  in  irer  sag  von  wort  zu  wort  und 
sagt  sovil  vvyter:   Das  iro  Clara  Gobel  uf  ein  zyt  gesagt,  wie  ire  frund 

30  sy  gern  horus  us  dem  closter  haben  weiten.  Ob  aber  dem  also  oder 
nit,  sye  ire  nit  wussend,  dann  sy  der  dingen  halp  von  Clara  kuntschaft 
nie  kein  wort  gehört  hab. 

Frow  Elspeth  Lowli  sagt :  Sy  wuss  nit,  wer  Clara  Gobel  us  dem 
closter  gereitzt  oder  geloket.    Sy  habe  aber  wol  uf  ein  zyt  von  Chri- 

35  stina  und  Mergeli  Gobel  seligen  gehört,  das  sy  zu  Clara  sagten,  sy 
weiten  iro  das  best  tun,  sy  für  ein  liebi  und  werde  swester  haben. 
Es  hette  ouch  Hans  Gobel  zu  iro  gesagt,  das  ir  und  sin  vater  selig 
iro  im  todtpet  funftzehen  gülden  verordnet  hett.  Da  weite  er  iro  sinen 
teil    der   xv  gülden    gern    geben    und    daran    sin,   das   sine    geswustern 

40  iro  irn  teil  derselben  xv  gülden  ouch  geben  muszten.  Sunst  hab  sy 
der  Sachen    an   sy  zogen  gar   kein    wussen;    dann    sy  sich    als    ein  alte 

Basler  Refotmationiakten,  III.  23 


178  13^ S  Oktober  2j.  Nr.  247. 

kranke   wypsperson,    die    ob    i.v  jar    im    closter  verschlossen,    der   und 
anderer  Sachen  nit  vil  beladen  hab. 

Frow  Dorothea  Schermann   sagt:  Das  nit  on,   Michel  Gobel  selig 
hab  von  wegen  Clara,   siner  dochter,  vil  kuntschaft  zu  iro,  diser  zugin, 
gehebt,  sy  je  dickest  heym  gesucht  und  iro   damit  sin  dochter  in  bc-     5 
velh  geben,  und  ungeverlich  vor  Frankfurter  mesze,  als  er  bald  darnach 
starb,  were    er    aber  by  iro,    der  zugin,  gewesen,  hete  vil  mit  iro  ge- 
redt   und  under  anderm  gesagt,    das  im  sin  dochter  Clara  dermasz  so 
lieb  wer,    das    er  sy  nit  für  ein  bankharten  halten,    sonders  sy  ouch  ^) 
bedenken  weit.     Sprech  dis  zugin,  das  ein  briefli  gut  darbi  were;  sagte    10 
er,    er  weite    iro  sollichs  ufrichten,  damit  sye  er  abgscheiden  und  gar 
bald    darnach    gestorben.    Dann  syen  der  Clara    geswestern,    nemlich 
Barbara,  Christina  und  Mergeli  zu  iro  in  das  closter  komen,  haben  sy 
darusz  ze  gand  angewisen,  iro  vil  guts  zu  thun  und  als  ir  liebe  swester 
zu  halten  zugesagt,  ir  jede  sicli   erbotten,  sy  bi  iro  zu  haben  und  mit-    15 
einandern,  bj'  welcher  sy  sin  solte,  schier  gezanket,    und  sagten  ouch 
die   dry  swestern,   das  es  irer  mannen  will  wer.    Es  hab  ouch  dis  zu- 
gin von  Hans  Gobel  unnd  Mathysen  Rem  gehört,  das  sy  zu  Clara  redten, 
sy  weiten    iro    thun  als  irer  swestern  das  best  und  wegst  sy  kennten. 
Dis   zugin    sagt   aber,    das    sy  Albrecht  Rosenplat  nie   zugegen  weder  20 
gesehen  noch  gehört  hab,  und  sagt  dis  zugin,  das  Clara  in  bysin  irer 
zweyer  swestern  Christina  und  Mergeli  seligen  harus  kommen  sye. 

Zuletst  sagt  frow  Magdalena  Einfaltig:  Das  nit  on,  sy  hab  einmal 
zwey,  dru  oder  mer  von  Christina  und  Mergeli  Gobel  seligen  gehört, 
das  sy  mit  Clara,  irer  swester,  jetz  an  der  W3'nden,  dann  by  dem  25 
thor,  dann  im  reffental  und  an  andern  orten  geredt  und  sy  harus  ze 
kommen  gereytzt  und  geloket,  iro  die  predigen,  so  zu  sant  Martin, 
zu  sant  Lienhart  und  an  andern  orten  gescheen,  furgehalten  und  vil 
guts  zugesagt  haben,  wie  sy  ir  jede  by  ire  halten,  das  jede  meint, 
sy  solte  by  iro  sin,  und  schier  deshalp  ein  zank  gwesen,  by  wem  s_v  3° 
sin  solt.  Desglichen  weiten  sy  ouch  ir  vaterlich  erb  mit  iro  teilen 
und  irn  theil  inlegen.  Es  syen  aber  ire  mannen  nit  darby  gwesen,  wo! 
sprechen  sy,  das  es  irer  mann  will  wer  und  das  sy,  die  mann,  iro  nit 
minder  dann  sy,  die  swestern,  guts  thun  weiten.  Es  hab  aber  Barbara 
Gobel  iro  sonderlichs  nut  zugesagt,  allein  dis  zugin  gepetten,  der  Clara  35 
das  best  ze  thun.  Darnach  über  etlich  zit  hette  Christin  selig  der  Clara  welt- 
liche cleider  in  das  closter  gepracht,  aber  Clara  die  desselbenmals  nit  an- 
nemmen  wellen.  Uff  ein  andern  tag  were  Mergeli  selig  mit  den  cleidern 
zu  Clara    kommen,    hette    iro    die    geben,    und    etlich  tag   darnach   sye 


247.  ^)  Vorlage  durchstreicht  als  im  kind.  40 


Nr.  24S — 250.  1528  Oktober  2y — 2g.  179 

Clara  mit  Anna  Meygerin  und  ircr  swester  zum  Ko])!"  hariis  gangen. 
Dis  ziigin  Ican  aber  von  den  mannen  nutzit  sagen,  das  sy  der  Clara 
etwz  zugesagt  halben,  dann  sovil  das  uf  ein  von  Hans  Gobel,  iMathis 
Rem    und    Sebastian    Toppenstein    gehört,    das    sy    geredt,    s_v    weiten 

S  Clara  nit  verlassen  und  iro  das  best  tliun. 

Wyter    ist  den  gezugen  sambt  noch  sonders  nit  wusscnd   und   uf 
beider  parth\-en  anzug  ze  sagen  ingedenk. 

[Beizeddel,  von  anderer  hand:]    Zum  andern,  so  zyhe  ich  an  die 
gezugen  und  ein  jede  insunders,  das  sy  by  den  geschworn  cyden  sagen 

10  woUent,  wie  dick  und  vi!  die  clegerin  inn  hangender  sach  mit  inen 
geratschlaget,  ouch  was  s\'  mit  inen  inn  discr  rechtlichen  handhmg 
geredt  und  beschlossen  haben  und  was  die  gezugen  iro  inn  solichem 
geraten  habent  und  sust  alles  das,  was  sy  diszes  handeis  halb  wussent  etc. 

Hannsz  Gobel,  zu  Basel  burger. 

1$  Protokoll.     St.-A.  Basel,  Gerichtsarchiv  D  24,  bl.  1S3  v. 

248.  1528  Oktober  27. 
Bottenzerung:    Item  xi.  fl.  gebenn  dem   panerhernn   unnd  meister 

Tiepolt  Wyssach    uff  den    ritt  gönn  Bernn,    zinstags  vor  Simons  unnd 
Jude  anno  etc.  xxviii. 
20  St.-A.  Basel,  Finanz  N  5,  S,  s.  2SJ. 

249.  132S  Oktober  2g. 
Sitzung  des  kleinen  rates  zu  Bern  uff  donstag  xxix.  octobris   unib 

die  achte  am   morgen. 

Der  von  Basell  potschafft  erschinen,  sich  erpotten,  zbest  zun  sachen 
25   ze  handien. 

Ist  inen  ein  abschrifft  der  instruction   in  stat  und  land  geben. 
St.-A.  Berti,    Ratsmatiual  nr.   2 ig,    bl.   /J5.   —    Druck:   Berner  Ref.- 
Akten  nr.  igjj,  s.  Sj2. 

250.  1528  Oktober  2g. 
30             Die  Basler   gesant    potten    Lux    Zeygler,    Wolff   Jocob   Ilutschy, 

Hansz  Bratler  und  Dyebolt  Wyssach  an  burgermeister  unnd  rath  der 
statt  Basel. 

Nachdem  wir  von  e.  st.  c.  w.  inn  spennen,  berurenn  unser  lieb 
Kitgnosen  von  Bern  an  eim  unnd  irn  unnderthanen  anders  teils,  us- 
35  gesannt,  haben  wir  yitz  mitwochs  sannt  Symon  und  Judastag  e.  st.  e.  w. 
meynung  unnd  bevelch  unnsern  .  .  .  Eitgnossen  von  Bernn  fruntlicher 
gstalt  flirtragen  etc.,  uff  wellichen  fürtrag  unns  von  innenn  gros  dannck- 
sagung  unnd  uf  die  meynung  antwurt  begegnet,  das  zum   kurtzestenn 


180  1^28  November  3— 5-  Nr.  251 -253. 

etlicher  irer  unnderthannenn,  ouch  derenn  von  Unnderwalden  (die  sich 
dann  iren  underthanen  anhengig  gmacht  unnd  mit  dem  baner  uf  dise 
stund  zuzogen  sind)  wil  unndt  meynung  sye,  sy  als  ir  hern  mit  gwerter 
hannd  und  that  irs  gefalens  ze  straffen.  Dwil  dann  dem  also,  so  syen 
sy  unser  .  . .  Eitgnosen  von  Bernn  der  meynung,  inen  glicher  wys  mit  5 
gwerter  hand  entgegen  ze  ziechenn  unnd  sind  ouch  also  uf  hüt  donnstags 
mit  eim  vennli,  so  man  nempt  das  schützenvennli  und  ouch  sampt  i" 
büchsennschützenn,  so  inen  von  Losa  zugeschickt,  hinweg  unnd  uszo- 
gen  unnd  werden  uff  morndigs  fritags  mit  dem  rechten  banner  hinoch 
ziehen,  deshalp  wir  diser  zyt  kein  mitel  tröffen  mögen.  Wir  sind  aber  10 
uff  dem  weg,  unser  . . .  Eitgnossen  von  Unnderwalden  unnd  ander  uf- 
rierischen  an  ort,  do  sy  ligen,  heimzesuchen  unnd,  ob  got  wil,  sovil 
gutlicher  unnd  fruntlicher  meynung  erzeigen,  damit  die  sach  abgeleint 
und  nit  in  irn  fürgang  komen  werde  .  .  .  Datum  in  yl  donstags  noch 
Symon  et  Jude  in  der  driten  ur  nochmitag  anno  etc.  xxviii".  '5 

Original  (mit  den  cigenhä?idigen  Unterschriften  der  gesandiett  und  dem 
neuhsatz  Ir  unser  gnedig  hern  finden  hie  byglegten  copy,  was  mitel 
die  von  Bern  irn  underthanen  furgeschlagen  haben).  St.-A.  Basel, 
Bern  3. 

251  _  1528  November  3.   20 

Sitzung    des   kleinen  rates   zu  Bern    zinstag    in.    novembris  nach 

mittag. 

Die   botten   von   Lucern    und    Basell,    so    zuo   Inderlappen  gesin, 

erschinen;    wie    vor,    das    best    ze    thünd    und    dero    von    Underwalden 

halb  stilstan,  und  die  schuldigen  in  gnaden  bedencken  und  zbest  thun;    25 

gedancket. 

St.'A.  Bern,    Ratsmanual   nr.   2K).    s.   161.  —     Druck:   Berncr  Ref.- 
Akten  nr.  iggS,  s.  SS3.     Vgl.  dazu  Strickler   bd.  I,   nr.  213S. 

252.  ^S^^  November  4. 
Sitzung  des  kleinen  luid  des  großen  rates  zu  Bern  mittwuch  4.  no-   30 

vembris  1528. 

Die   botten  von  Lucern   und  Basell   aber   erschinen  und  endeckt 
ir  bevelch  wie  gester,  dero  von  Underwalden  halb  .  .  . 

St.-A.  Bern,    Raismanual  nr.  219,    s.    162.    —   Druck:   Berner   Ref.- 

Akten  nr.  2000,    s.  886.     Vgl.   dazu   Abschiede  bd.  IV,   abiig.  l  a,    nr.   35 

594>  VI. 

253.  1528  November  5. 
Sitzung  des  kleinen  und  des  großen  rates  zu  Bern  donstag  5.  no- 
vembris 1528. 


A>.  3';4 — 255.  ffsS  November  6 — 7.  181 

Des   bischofs    von  Basell    potten    oucli ;    entschuldiget  des  langen 
iisblyben  und  inen  leid  die  unruw. 

Botten  von  Lucern  und  Basell  ilends  hieliinneii  geritten,  wie  gester 
geschriben  ' ),  von   dero  \on  Underwallden  wegen  etc. 
5  St.-A.    Bern,    Ratsmanual   nr.  2 IQ,  s.    lös.  —    Druck:    fUriier    Ref.- 

Akten  tir.  2002,  s.  SS^. 

254.  1528  November  6. 
Heinrich  Meitinger,  bürgermeister  der  stadt  Basel,  an  Lutzern. 
Als    dan    sicli    leyder    zwe\ungen,    dy  unns  von  Iiertzen   unnd  in 

10  truwen  leid,  jetzt  k-urtz  vergangner  tagen  zwuschen  deften  von  Bern 
eins  unnd  jeren  untertonen  im  Sybental  und  Inderlappen  andernteyls 
erhaben,  da  ir  glich  als  wir  uwer  .  .  .  ratzbotschafft,  dy  ze  styllen,  ab- 
gevertigt,  aber  nichts  fruchtbarlichs  oder  entliclis  handelen  mögen, 
dan    alleinig,    das    dy  usz    dem   S,\'bental    sampt   jeren  mitgehilffen  usz 

15  dem  t'eld  heim  zogen,  aber  unsere  Eytgnoszen  von  Bern  mit  den  jeren 
noch  darinnen  pliben,  darusz  ilan  nichts  anders,  wo  sy  je  jerem  strengen 
t'urnemen  noch  turtaren  solten,  dan  ein  nuwer  uszpruch  zu  ersorgen ; 
was  dan  usz  solichcm  (turwor  nichts  anders  dan  Zerrüttung  loblicher 
E\-tgnoschafft)  erfolgen  wurde,    mögen    ir  als    dy   hochw\'sen  selb    wol 

20  ermessen.  Deshalben,  unnd  zu  verkomung  solcher  zertrennung,  unns 
für  gut  beduncken  unnd  wolten,  das  ir  ein  3'lenden  tag  gen  Baden  in 
Ergow  und  den  allen  ortten  uwer  und  unser  .  .  .  Eytgnossen  aldo  zu 
erschinen  in  der  sach  und,  was  gmeiner  unnser  Eytgnoschafft  nutz 
und  eren  ze  handien,  beschriben  detten,  unnd  nit  destweniger  den  tag, 

25  so  sontags  nach  Ottmari  nechst  konfftig  wurt  sin,  furschritt  lassen. 
Datum  fritags  den  vi*'"  no\enibris  umb  sechste  stund  noch  mittag  anno 
etc.  xxviii. 

Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  z8,  61.  20Qv. 

255.  1528  November  7. 
30             Statthalter  und  rat  zu   Bern  an  burgermeyster  und  rat  z°i  Basell. 

L'wer  ersam  botschaft  hat  in  dem  zxvist  mit  unsern  ungehorsamen 
unterthanen  \on  Inderlappen  und  denen  von  Underwalden,  so  unser 
E_\-dgnossen  sin  sollten,  so  treffenlich  gebracht  und  gearl)eitett,  dass 
wir  uch,  unsern  trüwen,  lieben  Eydgnossen,  ouch  inen,  nit  gnugsamk- 
35  lieh  danken  mögen  noch  können,  doch  uns  erpietende,  sollichs  un)b 
üch  und  dieselben  früntlichen  ze  beschulden. 


253.   ')    li'ohl  zu  vtrstthtn:    mit  dim  dm   Bernischen  mallnahmen  entsprechenden  be- 
st heid. 


182  152S  November  7.  Nr.  2§6—2^y. 

Wyter,  getrüwen  lieben  Eydgnossen,  so  ist  uns  landmärs  wyss 
fürkommen,  wie  die  ke\'serschen  und  Oesterricliisciien  in  treffenlicher 
krieglicher  rüstung  sin  sollend,  aber  wider  wen,  können  wir  nit  eigent- 
lich wüssen,  doch  an  zwifel  üch  und   uns  nit  ze  gutem. 

Sodenne    sind   wir    bericht,  wie    ein    Wechsler    in    üwer    statt    zu     5 
Hansen  Roggenbach  von  Soloturn  und  einem  anderen  fischer  gesprochen 
hab,  wie  etlich  ort  der  Eydgnoschaft   by   dem    landschrj'ber  der    re- 
genten    zu    Ensen    gewesen    und    inen    hilf   angevordert    zu    ross    und 
ze  füss,  ouch  unib  geschütz:  das  sye  inen  zugeseit  worden.    Daby  hat 
gedachter  Wechsler  zu  obbemeldten  zwe>'en   gsellen  geredt,  sy  sollend    10 
söllichs    frölich    im    nachsagen.     So    nun    dem  also,  langt  an  üch  unser 
hochgeflissen   pitt,    üch  alles  handeis  ze  erkundigen  und  demnach  uns 
grund    der  warheit  ze  berichten  b}'  disem  boten,    damit  wir    uns    dar- 
nach wüssen  ze  halten.    Wir  haben  ouch  verstanden    und  sind  dess  wol 
bericht,    dass    die    regenten  \'on  Ensen    diser  wuchen    ein  botschaft  in    15 
üwer  statt  gehept,  die  sy  abgevertiget  sollten  haben,  mit  andern  unser 
Eydgnossen    boten  ze  mittlen  zwüschen  uns  und   unser  widerpart.    So 
s}'  aber  vernommen,    dass   die  sachen  gestillet,  sej-en  sy  nit  fürer  ge- 
ritten, das  uns  vast  lieb  ist. 

Getrüwen  lieben  Eydgnossen,  uns  verwundert  uf  das  höchst,  dass  20 
etlich  unser  Eydgnossen  und  ander  uns  darfür  achten,  glich  als  ob 
wir  die  geschwinden  praticken  nit  merken  sollten.  Nein,  lieben  fründ, 
die  fulen  ansleg  sind  endeckt  und  liggen  jetz  am  tag,  gott  hab  lob. 
Wir  haben  ouch  wol  vorlangest  gewüsst,  was  gemuts  unser  Widersacher 
syend.  Harumb,  getrüwen  lieben  Eydgnossen,  wellend  als  die  hoch-  25 
wysen  und  verstendigen  betracliten  und  ermessen,  uss  was  grund  die, 
so  unser  erbfiend  geachtet  werden,  sich  unsrer  Sachen  undernemmen 
wellend.  Ob  mittlen  und  obbeschribne  red  glichmässig  syend,  mag 
ouch  ein  klein  verständiger  wol  erkennen.  Warlich,  es  stecket  etwas 
w\ter  darhinder.  30 

St.-A.  Bern,    Deutsch  Missiven  R,   bl.  gjv.    —    Druck:    Berner   Ref.- 

Akten  nr.  200S,  s.  S90. 

256.  1528  November  7. 
Bottenzerung:  Item  xxx  ffl.   inn  Schwitzer  batzen  und  xx  cronen 

inn  geld  gebenn  hernn  Adelberg  Meigernti   unnd  dem  muntzmeister  uff  35 
tag  Einsidlenn,  sampstags  vor  Martini  anno  etc.  xxviii. 
St.-A.  Basel,  Finanz  N  ß,  3,  s.  2Sj. 

257.  ij;28  November  7. 
Aus  den  Wochenausgaben  sambstags  vor  Martini. 


Nr.  258 — 25g.  1528  November  8 — g.  183 

Ratscosten:  Item  xvi  ß  der  zuwaclit. 

Bottennzerung :  Item  xxxi  Ib  11  IJ  i  d  habenn  her  Adelberg  Meiger, 
alt  burgermeister,  uiind  der  muntzmeister  uff  tag  Badenn  verzert  .  .  . 
imnd  umb  denn  absclieid  usgebenn.  —  Itetii  i  11)  in  lä  x  d  halt  tler 
5  ratschriber  uff  dem  ritt  gönn  ThcUspcrg  verzert.  —  Item  i.xviii  \h  xix  B 
habenu  lier  Lux  Zeigler,  alt  oberster  zunfftmeister,  Wolffgang  Hutsclii, 
der  panerher,  unnd  Diepolt  Wyssach  uff  dem  ritt  zwiischen  denenn 
von  Bernn  und  ir  bursame  verzert,  verschlagenn,  verletzt,  \ersciiorn 
unnd  verfaren. 
10  Senndbricff:  Item   i  Ib  xvi   ß  \'lennd  gönn  ]5ernn. 

St.-A.   Basel,   Finanz  G  l^,  s.  QQß. 

258,  1328  November  S. 

Heinrich  Mcltinger,  burgermeister  der  sladt  Basel,  att  der  \ier 
Waldstettenn  sampt  Zug  sand-  unnd  ratzbottenn,  jetzt  zu  Lutzernn 
>S   versamlet. 

Au/  euer  schreibeti  des  datum  zinstags  noch  alier  heyligen  tag  dysz 
gegenwurtigen  achtundzwentzigesten  jors ')  unnd  unns  uff  heut  datum, 
sontags  den  achtenn  no\enibris,  behendiget,  fügen  wir  eiicli  gutlicii 
zu  vernemen,  das  wir  derselbigen  unser  botschafft,  so  uff  ernem]jtenn 
20  tag  Einsidlen  erschinen  württ,  was  wir  unns  uff  angezeugt  üwer  schriben 
berottenn,  zu  eröffnen  in  befelch  gebenn  wellen.  —  Datum  sontags 
den  vni'""  novembris  umb  die  vyerde  stund  nach  mittag  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2S\    bl.  210.  —   Regest :  Abschiede 

l>d.  IV.   ahlig.  I  a,  nr.  595,  /.  beilage  zu  c. 

25   259.  /,-^c?  November  g. 

Schultheis  unnd  rat  zu  Bernn  an  burgerme\ster  unnd  rat  der  statt 
Basell. 

Wir  haben  üwer  schryben,  unns  b\'  disem  üwern  botten  zuge- 
sanndt  unnd  überantwurt,  alles  sins  inhallts  verstannden . ..  Daruff  wir 
30  üch  antwurts  w,\sz  uff  uwer  bcgär  fugen  zc  wüssenn,  das  unnser  läger, 
so  biszhar  zu  Undersewenn  geslagcn  gsin,  uff  gester  uffbrochen,  unnd 
im  nammen  gottes  harheim  znchcnnd.  Aber  dero  hall),  so  wider  e\d 
unnd  eer  wider  unns  gehanndlett,  werden  wir  nüdtdestminder  mitt  straff 
fürfaren,  des  wir  getrüwenn,  glimpf,  fug  unnd  recht  ze  habenn,  ouch 
35  gegenn  gott  unnd  der  wellt  woll  ze  verantwurten;  das  vernemmend  von 
unns  im  besten  .  .  .    Datum  ix»  novembris  anno  etc.  xxvni". 

Origttial.    St.  A.Basel,    Bern  3.    —    Druck:    Bertier  Ref.-Akteti,    nr. 
20II,  s.  892. 

258.    ')  Siehe  das  betreffende  schreihen  an  .Schaffliaiisen  (und  Basel)  in  Abschiede  bd. 
40    //',  abllg.  1  a,  nr..S95t  ieilage  zu  b  2. 


184  152S  November  10 — /  ?.  Nr.  260 — 261 . 

260.  1528  November  10. 
Heinrich  Meltinger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,  au  Bernn. 
Wir  habenn  uwer  schribenii.    des  ciathumh    den   vii''^"  novembris 

dis  gegenwurtigenn  jars,    dr}-  puncten,  derenn  ir  bericht  und  anntwort 
begeren,    inn  sich  haltennd,  gnugsam  \'erstanndenn,    geben    uch    darufif     5 
fruntlicher    meynung    zu    vernemen: 

Erstlich  der  krieglichen  rustung  halb,  derenn  die  koiserischen  und 
Osterrichschen  inen  furzenemen  understann  sollenn.  das  unns  deshalben 
dergstalt  zu  wissenn,  das  ettlich  hernn  und  fursten,  als  der  marggraff 
Ernnst  von  Baden  und  derglichen,  inn  irer  lanndschafft  gerust  zesin  10 
bevolhen;  aber  das  yemands  noch  zur  zit  zusamen  ziech,  zu  feld  lig 
oder  sich  inn  das  veld  ze  begeben  willenns,  oder  wider  wen  dasselbig 
sin  mocht,  ist  unns  verborgen. 

Sodann  das  ein  Wechsler  inn  unnser  statt  zu  Hannsen  Rockenpach 
vonn  Solotornn  gesprochen,  wie  etlich  ort  der  Eidtgnosschafft  by  dem  15 
lanndschriber  der  regennten  zu  Enszheim  gwesenn  unnd  inen  hilffzurosz 
unnd  fus  angevordert  etc.,  ist  unns  solcher  pottschaftt  halb,  das  die  zu 
Ennsheim  gwesen  oder,  wie  gmelt,  hilff  begert  habenn  sollenn,  gantz  nüt- 
zit  zu  wissen;  und  wiewol  wir  des  Wechslers  halb  nochfrag  gehept,  können 
wir  doch  denselbenn,  der  sollichs  gredt,  nit  befinden,  dann  wir  deren  20 
wechszier  eben  manigen  by  unns  haben;  pitten  uch  aber,  ir  wollend 
uch  by  Rockennpach  oder  anndern  erkunden,  wie  er  mit  namen  heisz 
oder  gestalt  lybs  sy.  und  uns  sollichs  berichten,  alsdann  wir  aller  ge- 
pur  der  notdurfft  nach  darunder  handien  wollenn. 

Pur  das  letzt,  das  das  regimennt  Ensiszheim  diser  wochen  ein  pott-  25 
schafft  inn  unser  statt,  die  mit  andern  uwern  und  unsernn  Eidtgnossenn 
ze  mitlen  abgevertigt  sin  solten  etc.,  gehept,  ist  war,  das  ein  pott- 
schafft in  unser  statt  gwesenn,  die  sich  horenn  lossen,  wie  sy  gmelter 
gstalt  abgevertigt  sy;  ob  aber  dieselbig  dermasen  verritten  oder  nit, 
haben  wir  kein  wissen  .  .  .    Datum    den  x.  novembris    anno  etc.  xxviii.   30 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiren  A  2S,  bl.  210  v. 

261.  1328  November  ij.     Dezember  4. 
x\ls  sich  die  in  der  khleinen  statt  Basell  erclaert,  das  sie ')  kheinen 

iiitpriester    in    der   pfarr    zuo   s.  Theodor  haben,    hatt    capitulum    desz- 
wegen  ahn  underschidliche  ortt   geschriben  und  sich  bearbeitet,    einen   35 
catholischen  taugenlichen  priester  zuor  hand  ze  bringen  und  dahin  zuo 
verordnen.    Prothocoll,  veneris  post  Martini    et  in  missivis  eodem    die, 
item  prothocoll,  veneris  post  Andreae. 

261.   ')   Ursprünglich  beabsichtigt  zu  schreiben  das  sie  mit  kheinem  ,  .  ,  versehen  seien. 


7\V.  262 — 264.  IS 28  November  14. — 15.  185 

Notiz  (beginn  XVII.  jhd.).   General- iMndes-A.  Karlsruhe,  Handschrif- 
ten tir.   I3ß,  bl.  24. 

262.  if;2S  November  14. 
Ans  den  zvocheitansgaben  satnhslags  nach   Martini. 

5  Ratscosten:    Item   11  Ib   viii  lä   der  zuwacht    hiediszt.    —    Item  x  Ib 

X  ß  denn  tagwechternn  uff  den  tiiürmenn.  —  Item   xiiii   li  der  zuwaciit 

enet  Rin. 

Senndbrieff:  Item  iii  Ib  xii  ß  ^vlennd  gönn  Benin  unnd  wider  ha- 
rab;  item  x  B  daselbs  wartgelt.  —  Item  i  Ib  xvi  ß  ylennd  von  Lutzernn 
10   liarab:  item  x   ß  daselbs  wartgelt. 

Item  11  Ib  dem  glockner  sannt  Fetter  vom  ölampt  Martini  anno 
etc.  xxviii  gfallenn. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  ggS. 

263.  1528  November  iß. 
'5              Sitzung  des  kleinen  rat  es  zu  Bern  sontag   15.  novembris  1528. 

Die  botten   von  Basell   m.   h.   betten    und   ermandt  ze  verwilligen 
zu  einem  früntlichen  tag;   wo  ettwas  spans  noch  vorhanden,  den  ze  ver- 
tragen .  .  .    Beid    bottschafften    [Basel  und  Stras.sburg]    ab    der   herbrig 
lösenn. 
20  St.-A.    Bern,   Ratstnanual  nr.    2 IQ,    s.   l8g.  —    Druck:   Berner  Ref.- 

Akten    tir.   2021,  s.   gor.  —    Regest:  Abschiede  bd.  IV,  abtlg.   la,    nr. 

598,  I. 

264.  J 528  November  15. 
Aus  der  Instruction   uff  tag  Einsidlen,  so  uff  sontag  vor  üthmari 

25  anno  etc.  xxviii  angefangenn. 

Uff  derer  vonn  Bern  manung,  diewil  unns  nutzit  wytters  zu  kom- 
men unnd  dann  die  pursame  abzogen,  ouch  in  diser  Sachen,  wie  wir 
unns  versehen,  ein  ilender  tag  zu  guttlicher  underhandlung  durch  die 
von   Lutzern  bcschriben   wirdeth,  lossend  wir  diser  zytt  die  Sachen  dar- 

30  by  beruwen. 

Das  schriben  unnd  begeren  der  regcnten  von  Vnßprugk,  das  burgk- 
recht,  so  die  von  Zürich  unnd  Bern  niilt  der  statt  Costantz  angenomcn, 
belangenn,  diewyl  wir  achtend,  sy  könnend,  was  sy  gehandlet,  ver- 
antworten, darzu,    ob  sy  oder  die  von  Costantz  unrecht  gethon,    unns 

35  verborgenn,  so  lossend  wir  es  nachmals  by  voriger  antwurt  pliben  unnd 
wirt  unns  gar  nit  gelegen  sin,  utzit  zu  entschliessen  uff  der  regenten 
beger.  Zudem  wett  unns  gefallen,  das  ouch  ander  unnser  Eidgnossen, 
ob  sy  glich  sich  deren   von   Costantz   nutzit  beladen  wolten,  irs  gcmuts 

Basler  Reformationsakicn,   HI.  24 


186  i.^^S  November  i6.  Nr.  26^. 

nit  entschlüssen  in  ansehen,  das  ir  entschlüss  dem  Fürsten  von  Osterrich 
erst  ursach  geben  mochte  zu  todlichem  krieg,  das  aber  zii  unser  aller 
verderben  reichen  und  deszhalb  billicher  vermitten   plibt. 

Hieb}'  sollend  unsere  botten  fruntlicher  wyse  anz6igen,  wie  wir 
ein  bedurens  haben,  das  die  Osterrychischen  unns  mit  disen  geschriff-  5 
ten  ansuochend  by  disen  schweren  louffen.  dafinn  on  disz  nie  unruw 
under  unns  dann  gut  ist,  welche  unruw  mit  solchen  schrifften  nit  ge- 
stillet, aber  wol  gemeret  wirdeth.  Deszhalb  unns  für  gut  wette  an- 
sehen, das  man  den  Osterrichischen  diser  zj'tt  nit  also  loszte,  sonder 
sy  jetzmaln  abwise,  achten  wir,  wurde  zu  bessern!  fr\den  under  unns  'o 
Eidgnossen   dienenn. 

Im  spann,  die  Togkenburger  betreffen,  sollend  unnsere  botten 
ir  anntwort  hören  und,  was  zu  fr_\'den  dient,  guttlich  darunder  handien 
unnd  das  selbig  nachmals  wider  an  unns  pringen. 

Aber  die  von  Glarus  betreffen,  diewyl  sy  ufif  disen  tag  zu  gutt-  15 
ligkeyt  beschriben,  soll  man  deszselben  erwarten  unnd,  so  s\-  erschi- 
nend,  was  dann  unnsere  botten  guttlich  darunder  handien  könnend, 
sollend  sy  thun  unnd  daran  dhein  mug  nach  arbeyt  sparen.  Wurde 
aber  die  guttligkeyt  nutzit  verfahen,  dann  sollend  unsere  botten  nutzit 
witters  darinn  handien,  sonder  die  sach,  wider  hindersich  an  unns  ze  20 
pringen,  annemenn. 

So    dann    den    spann,    der    sich    zwuschen    den  syben  orten  unnd 
denen  von  Zürich  haltet,  das  meren  betreffen,   sollend  unnsere  botten 
sampt  detten  von  Schaffhusen    und  Appenzell    gon  Zürich    ritten  unnd 
daselbst  guttlich    unnd  fruntlich  mit  inen  von  Zürich  handien,  dass  sy   25 
umb  frydens  willenn  in  Sachen,    so  sy,  die  acht  ort,    in  gemeiner  irer 
regierung  ze  verwalten  habend,  liessend  ein  mers  pliben  und  ansehend, 
so  sy  das  nit  thun,  was  groszen  unraths,  ja  Zerstörung  der  Eidgnoschafft 
erwachsen  mochte  etc.  .  . .  Mag  es  dann  guttlich  by  inen  funden  werden, 
so  bestat  es  darby,  wo  nit,  so  sollend  unsere  botten  sych  gar  nit  ent-   30 
schliessen,  wesz  man  sich  sollichen  merens  halb  zu  unns  solle  versehen, 
sonder  das  wider  hindersich  ze  pringen  in  abscheid   nemen.  Aber  hie- 
by  sollend  unsere  botten   mit  den  syben  orten,  ouch  was  die  notturfft 
erhouscht,  reden   unnd  sy  von  dem,  so  durch  sy  unfruntlichs  wette  fur- 
genomen    werden,    abwisen    unnd    so  vil    möglich    frid    und    einigkeit   35 
schaffen. 

Original.    Si.-A.   Basel,   Eidgenossenscliaft  E  S,  bl.  102. 

265.  1^28  November  16. 

Sttztcng    des    kleinen    rat  es    zu    Bern    uff   mentag    1(1.    novembris 
1528.  40 


25 


30 


iVr.  2ÖÖ.  1528  November  16.  187 

Die  potten  von  Baszcl  aber  begert,  den  gefangnen  barmhertzig- 
keit  ze  bewysen  und  die  sacli  zu  gültiger  handliing  und  zii  einem 
truntlichen  tag  k'omen  lassen ;  die  umbsessen  sunst  mer  freud  dann  leid 
ab  unser  widerwerdigkeit  haben. 

Vor  kleinem  und  grojiem  rat: 

Dero  von  Straszburg  halb  blipt  by  der  antwurt,  wie  gester  etc., 
min  liern  wider  nnv  und  einigkcit  nit  sin;  ob  s\-  dorumb  ein  tag  an- 
setzen, mögen  sy  thun;  min  hern  den  besuchen  oder  nit.  Gliche  ant- 
wurt  den  von   Basell. 

St.-A.   Hern,   KtUsmanual   >ir.  2 ig,   s.  194  und  196.  —   Druck:  Berfter 

Ref. -Akten  nr.  202 J,  s.  002.    —    Regest:  Abschiede  bd.  IV,  abllg.   I  a, 

tir.  ^98,  III  und  IV. 

266.  'S^^  November  16. 

Das  capitel  an  her  Johanszen  Nicolai,  pleban  zu  Keisersperg. 

Als  wir  uff  disen  dag  eins  lutpriesters  inn  unnser  pfarr  sant  Theo- 
dor zu  mindern  Rasel  inn  mangel  standen,  einem,  so  dozu  toglich  unnd 
der  Luterischen  noch  ander  nuwen  verfurischen  1er  nit  anhengig,  noch- 
fragen haben  loszen,  sint  ir  unns  nit  wenig,  sonnder  das  wir,  derglich 
die  pfarrverwandten  vast  wol  mit  uch  versehen  wcrendt,  berambt  unnd 
anzeigt  worden,  unnd  besonnder  so  lobt  und  briset  ucii  unnsers  gn.  h. 
official  inn  moszen,  das,  so  uch  zu  uns  ze  khommen  und  die  pfar  an- 
zenemen  gelegen,  wir  hoffen,  unns  beidersitz  deshalb  wol  zu  ver- 
glichen, begern  hieruff  an  uch  fruntlichs  vlisz,  ir  wollendt  unns  ze 
willen  werden,  inn  unserm  costen  uch  alhar  verfugen,  also  das  ir  an 
samsztag  nechstkunfftig  zugegen  unnil  mornds  sonnendags,  an  weihen 
und  sonstigen  andern  heiligen  dagen  inn  der  pfarr  prediget  ze  werden 
gepflogen  wirdet,  oder  so  uch  discr  dag  nit  gelegen,  an  einem  an- 
dern, doch  furderlichen  dag  uch  an  der  cantzel  mit  uwerm  predicieren 
sehen  und  hören  loszen  der  Zuversicht,  wie  ja  unbekanter  uns  anzeigt, 
die  underthanen  uwer  person  unnd  ouch  1er,  derglich  geschickligkeiten 
gutz  vergnügen  werden  empfohen,  also  das  wir  daruff  verner  mit  uch 
zu  besliszen,  der  Sachen  gon  und  handien  khenncn,  und  bcgern  des 
uwer  verschriben  antwort  by  dissem  darumb  gesandten  botten.  Datum 
Basel  mondags  noch  Martini  anno  xxviii '). 

Entwurf.   General-Landes- A.   Karlsruhe,   Copialbuch  fir.    225,   bl.  13  v. 


266.  ')  Es  schließt  sich  ein  weiteres  beru/ungsschreiben  an  mit  dem  vermerk  ist  nil  usz- 
gangen  an  Lienharten  Indenheim  zu  Friburg  im  Ochtland,  der  empfohlen  worden  ist  durch 
Wxm    Pluuihiers.   —  Datum    zinsziags    nach  presentacionis  Marie  anno  xxvni. 


188  /5^<?  November  17—25.  Nr.  267— 26g. 

267.  ^528  November  17. 
Ratserkatitnis:   Die    abgebrochene    und    buwfellige    huser    belan- 

genn '). 

Anno  etc.  xxviii  zinstags  nach  Othmari -)  ist  durch  bede,  nuw 
unnd  alt  rath  erkandth:  Demnach')  in  der  minderen  stat  Basel  eben  5 
manig  huszgesäsz  abgebrochen^),  an  deren  stat  schüren  gebuwen^)  unnd 
ein  theyl  lere  hoffstetten  bliben,  so  dann  euch  sunst  vil  huser  in  merck- 
lichen  miszbuw  unnd  abgang  komen,  das  man  deszhalben  zu  nachganden 
tagen  ®)  mit  volkomeneni  rath  hierüber  sitzen  unnd,  wie  solche  abge- 
brochene huser  und  ')  die,  so  in  miszbuw  komen,  widerum  in  eere  ze  10 
bringen  syend,  mit  ernst  ^)  ratschlagen  solle. 

St.-A.    Basel,    Ratsbücher    A  6,    bl.   16  v.  =  vorläge  A.     Eine   zweite 

fassung,    von    uns   als    vorläge    B    bezeic/met,  Jjndet  sich  ebenda,   Rats- 

biicher  B  4,  bl.  48  v. 

268.  1528  November  21.    15 
Aus  den  wochenausgaben  sampstags  vor  Katherine. 
Bottennzerung :    Item    xx  Ib  x  ß  111  d  habenn    her    Heinrich  Alel- 

tinger,    burgermeister,    unnd    Joder    Prannd    uff   dem    ritt    gönn    Bernn 
verzert,  .  .  .  verletzt. 

Schennckwin:  Item   i  Ib  vi   ß  viii  d  denen  von  Straszburg.  2° 

St.-A.  Basel,  Finafiz  G  14,  s.   looo. 

269.  152S  November  25. 
Basel  an  Straszpurg. 

Es  habend  unsere  botten,  so  wir  uff  nechst  gehaltenem  tag  zu 
Einsidlen  gehept,  an  hut  dato  unns  in  irer  offnung  bericht,  wie  gemein  25 
unnser  lieb  Eidgnossen  von  stett  unnd  lendern,  so  zu  Einsidlen  zu 
tagen  versamlett  gewesen,  das  fruntlich  schriben  unnd  erbietten,  so 
uwer  liebde  gesandthen,  die  nehernmals  by  unsern  .  .  .  Eidgnossen 
zu  Bern  gewesen,  an  s)'  uszgan  lassen,  zu  danckgenemem  gefallen 
empfangen ;  unnd  wiewol  ir  aller  meynung  gewesen,  mit  fruntlicher  3° 
dancksagung  vermelt  uwerer  gesandthen  zuschriben  an  iro  aller  herren 
unnd  obern  hinder  sich  ze  pringen,  jedoch  habend  unsere  botten  sampt 

267.   ')  B:  Huser,  so  enet  Ryn   Inn  misbuw  komen. 

-)  B:  sannt  Othmarstag. 

')  B:  Demnach  unnd.  35 

*)  B:  abbrochenn. 

')  B:  buwenn, 

'')  B;  7ta€h  tagen  foli^t  hierüber  mit  volkomeneni   rat  sitzeun, 

')  B:  desgllchen. 

')  B :  mit  ernst  fthlt.  40 


A'r.  jjo  -3JI.  152S  November  36.  189 

den  gesandthen  von  Zürich.  Appenzell  iinnd  der  Urycr  pundllien  uff 
der  uwcrn  schriben  so  \il  angehalten,  das  gemein  Eidgnosscn  vorge- 
melt  zu  hinlegiing  der  z\ve\'ung,  so  sich  under  inen  haltet,  vor  ir 
aller  abscheiden  einen  güttlichen  tag  uff  sontag  sant  Lucien  tag  nachts 
5  zu  Baden  in  I-lrgow  an  der  herberig  zu  erschinen  uiind  morndis  gutt- 
licher  handlung  zu  gewarten,  bewilligt  haben,  welches  wir  uwer  liebde  . . . 
nit  unanzeigt  lassen  wollen,  sich  uff  solche  tagleistung  irem  erbiettcn 
nach  wussen  ze  halten.  Wir  sind  ouch  giitter  hoffnung,  gott  werde 
gnad  geben,  das  uff  vermelte  tagleistung  vil  tVuclit  geschafft...  Datum 
10   mittwochen  den   xxv.   tag  novembris  anno  etc.   xxviii. 

Entwurf.     Sl.-A.    Basel,  Missiven   A  _'p,  hl.  1./6.   —  Druck:  Stncklcr 
bd.   /.   nr   21S2.  —  Regest:  Polit.    Corrcspondciiz  bd.  I,   nr.  ^4^. 

270.  1528  November  26. 
Ratserkatitnis:  Welche  appellacion  herren  die  angefengten  Sachen 

15    mit  recht  entscheiden  sollen  '). 

Donstags  nach  Catharine')  a"  ]528  ist  durch  m.  h.  bcd  rath  er- 
kandth,  das  die  appellacion  herren  alle  die  Sachen,  von  denen  sy  das 
appellacion  gellt  empfohen,  in  dem  jar,  darin  sy  zu  appellacion  herren 
geordnet,  furderlich  zu  end  bringen,  unnd  ^)  so  aber  dieselben  sachcn 
20  über  das  jar  usz  verzogen,  diewxl  sy  dann  das  gelt  empfangen,  sollend^) 
s}'  nut  desterminder  die  selben  Sachen  ouch  nach  dem  jar  zu  einul 
fuören. 

St.-A.    Basel,    Ratsbücher    A  6,    bl.  16  v.    =    vorläge  A.     Eine    zweite 
fassung,    von    uns    als    vorläge  R  bezeichnet,  Jindet   sich   ebenda,   Rats- 
25  bücher  B  7,   bl.  ^fSv. 

271.  1S28  November  26. 
Stathalter    des    burgcrmeistcrtliumbs    untul    rath     der    statt    Basel 

an  Bern. 

Die   ratsboten    von    Schaffhusen,  Appenzell,    der   Dryen  bunnten 

30  unnd  unsere  gesandthen  haben  uff  jungst  gehaltener  tagleistung  zu 
Kinsidlen  soviel  bei  den  syben  orten  erivirkt,  das  dieselben  zu  einem 
güttlichen  tag  .  .  .  uff  sontag  sant  Lucien  schierist  kunfftig  nachts  zu  Baden 
an  der  herberg  zu  erschinen  geivilligt  haben.  Dies  ist  denen  von  Zürich 
am  abscheid  selbs  ze  wussen  gethon  tvordeii  unnd  unnns   solchen    tag 

35   uch,    ouch    unsern  nachpurn   von   Straszpurg  (das  schon  beschehen)  ze- 

270.   ')  B :   Welche  appellation   liernn  die  sachen   enden   sollen, 
')  1$:  sant  Catliarinen  tag. 
*)   B ;  wurden  aber  dieselben. 

'1   B:  dtr    $chlußsa:z    lautet:    nut    desterminder  nach   dem  jar  zu   end  uszfuren 
40    sollend  etc.   Actum   ut  supra. 


190  15^^  November  26 — 30.  Nr.  2^2— 2^4. 

verkünden  bevolhen.  Diewyl  wir  nun  zu  Gott  verhoffend,  das  mit  sinen 
gnaden  durch  unser  der  dryer  orten,  der  Punden  und  nachpurn  von 
Straszpurg  underhandlung,  die  wir  mit  ungespartem  mug,  arbeit  unnd 
costen  getruwlichen  an  die  hand  nemmen,  den  angesetzten  tag  so  vil 
befunden,  das  wir  Eidgenossen  wider  in  einigkeyt  kommen,  unnser  5 
land  unnd  iut  im  friden  regieren,  damit  wir  vor  unsern  widerwertigen 
(deren  wir  nit  wenig  hand)  by  eeren  piiben  mögen,  unnd  dann  on  uch 
die  furgenomene  einigkeyt  nit  mag  befunden  werden,  so  langt  an  euck 
innamen  obgenanter  orten  unnd  pundsgenossen  unnser  gantz  fruntiichs 
begern,  ir  wollend  den  gutten  grund,  darumb  diser  kunfftige  tag  an-  10 
gesetzt,  ouch  daby,  so  unns  gott  gnad  verlyhen,  das  wir  Eidgnossen 
wider  in  einigkeyt  komen,  zu  was  grossen  eeren  unnd  wolfart  das  unns, 
unnsern  landen  unnd  lütten,  erschiessen  wurde,  als  ir  dem  unnd  an- 
dern! wysz  unnd  verstendig  gnug  sind,  bedencken  unnd  uwer  eerlich 
bottschafft  uff  angeregten  tag  mit  gewalt  unnd  bevelh  hierin,  was  zu  15 
friden  dient,  ze  handien,  abfertigen  unnd  nit  uszpliben  . . .  Datum 
donstags   den   xxvi.  tag  novembris  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.     St.-A.    Basel,    Missiveti    A  2g,    bl.  I^öv.  —  Kopie    ebenda, 
Eidgenossenschaf i  D  i,  bl.  2jg.  —  Regest:  Strickler  bd.  I,  nr.  2183. 

272.  152S  November  28.   20 
Sitzung   des   kleinen   und  des  großen  rates  zu  Bern  samstag  28. 

novembris  1528. 

Der  brieff  von  Basell  von  wegen  des  früntlichen  tags  der  vii  ortt, 
vor  den  burgern  verläszen;  lassens  min  hern  beliben,  bisz  sy  wyter 
von  iren  mitburger  von  Zürich  des  bericht  werden.  25 

St.-A.  Berti,  Ratsmamial  nr.  21g,  s.  2^5.  —  Driick:  Berner  Ref.- Akten 

nr.  20^1,  s.  gi4. 

273.  1528  November  28. 
Aus  den  zvochenatisgaben  sambstags  vor  Andree. 
Bottennzerung:    Item    liii  Ib  xix  ß  vii  d   habennd    her   Adelberg  30 

Meiger,  alt  burgermeister,  und  Wolffgang  Oder  uff  tag  Einsidlenn 
verzert  .  .  .  und  umb  den  abscheid  usgeben. 

Senndbrieff:  Item  i  Ib  v  ß  dem  pottenn  \'onn  Bernn.  —  Item 
XVIII  ß  gönn  Bernn.  —  Item  11  Ib  x  ß  ylennd  gönn  Straszburg. 

St.-A,  Basel,  Finanz  G  14,  s.  1003.  35 

274.  1^28  November  jo. 
Das  capitel  att  den  bischoff  von  Basel. 

E.  g.  schreiben  betreffend  die  Urkunden  über  Maßmünster  kommt 
reichlich  spät.    Wie  aber  dem,  so  haben  wir  usz   uns  verordnet,  über 


Nr.  ^75 — 2yj.  November  jo — Dezember  3.  191 

brieff  zu  Basel  noch  ligend  ze  gon.  Schickt  euren  caiizler  auf  morgen 
oder  mittwoch  hielier  zum  empfang  der  etzva  gefundenen  stücke.  .Sollte 
hier  nichts  gefunden  iverden,  nachdem  dann  übrige  brieff  zu  Pruiitrut 
in  gewarsami  uwer  gnaden,  so  mag  diese  ihrefi  canzler  dorthin  zur 
5   einsichtnahtne  schicken  . ,  .     Basel  uff  Andree  anno  xxvin. 

Entwurf.     Gencral-Landcs-A.    Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  22 ß,  bl.  /^  v. 

275.  1528  November  jo. 

Aus  einem  briefc  von  Jacob  Stertzel  den  königlichen  stathaltcren 
und  rcgenten  aller  oberosterichischen  landen  [zu  Innsbruck}. 

10  /«  den  letzten  wirreti  zwischen  Bern  und  seinen  undertanen  Jim 

Oberland]  hat  Basel  zur  Vermittlung  eine  botschaft  dorthin  abge- 
sandt, wie  es  nach  Straßburg  berichtet  hat.  Aber  ob  die  nichts  niechten 
schaffen,  so  wer  ir  bit,  das  sy,  die  von  Straszburg,  ouch  schickten,  ob 
die   mcr  willens    dan    sy  haben    mechten.     Straßburg  hat  darauf  eine 

1 5  botschaft  von  4  rätett  mit  18  pferden  geschickt,  die  aber  schon  in  Basel 
die  Stillung  der  wirren  erfahren  hat.  Aber  des  onangesehen  sind  sy 
gon  Bernn  geritten,  ouch  ettlich  von  Basel  mit  inen.  Was  dort  ver- 
handelt  worden  ist,  weiß  ich  tioch  nicht.  Man  hat  sie  gut  aufgenom- 
men  und    ist    ein  red,  die   Luterischen  stett  haben  daselbst  in  geheim 

20  ettwas  verstentnisz  gemacht.  Doch  hab  ich  ?ioch  nichts  bestimtntes  er- 
fahren und  xvill  der  sache  auftragsgemäß  nachgehen  .  .  .  Datum  den 
lettsten  tag  novembris  anno  etc.  -8. 

Original.     Landesregierutigs-A.  für    Tirol    (Innsbruck),    Peslarchiv  II, 
fascikel  ßlj,   bl.  268. 

25  276.  1528  Dezember  i. 

Sitzung  des  kleinen  rates  zu  Bern  zinstag  nach  Andree  1528. 

Gan  Basel!.  Das  sy  erlütern  ir  missive');  dann  m  h.  mit  den  7 
orten  nütt  ze  schaffen,  woll  mit   Unterwaiden  .  .  . 

St.-A.  Bern,  Katsmanual  7ir.  2 ig,  s.  2jo.  —  Druck:  ßerner  lief.- Akten 
30  nr.  2044,  s.  p/5. 

277.  ij28  Dezember  2. 

Basel  an  den  byschoff  vonn  Basel. 

Wiewol  wir,  gnediger  fürst  unnd  herr,  uff  uwer  f.  g.  beger  unn- 

sern    alten   burgermeister    unnd  Wolffganngen  Harnasch   zij    künffliger 

35   tagleistung    by    u.  f.  g.    zu    erschinen    verordnet,    ouch    gern  sechennd, 

das   solche   tagleistung   furgang    genumen,   so    halt   doch    gott   unnser 

schepffer,  inn  des  gewalt  wir  alle  stonnd,  zu  dem,  das  unnser  alter  burger- 

276.   ')  Das  missiv  fihlt  in  Bern. 


192  /5-?<?  Dezember  2—3.  Nr.  syS—z?^. 

meister  treffennlichen  eehafft  den  kunfftigen  tag  nit  besuchen  kann, 
Wolffganngen  Harnasch  sinen  lieben  gemachel  mit  so  todlicher  kranck- 
heit  anngriffen,  das  er  diser  zytt  von  irenn  nit  wichen  und  den  er- 
nempten  tag  ouch  nit  besuchen  kan;  diewj'll  unns  dann  nit  für  gut 
nach  der  sachen  furstendig  sin  beduncken  wellen,  jemands  andern  an  ire  s 
statt  verordnen,  habennd  wir  u.  f.  g.  solchenn  mangel  zevor  annzeigen 
unnd,  ob  uwer  f.  g.  den  ernempten  tag  zu  irer  gelegennheit  etwas 
kleinen  zytt,  damit  bedachte  verordnette  by  der  sachen  sin,  sturtzen 
oder  umb  furganng  des  tags,  das  wyr  niemandem  an  ire  statt  verordnen 
solten,  für  anngenemer  haben,  zu  irem  gefallen  stellen  wellen,  sollen  10 
u.  f.  g.  ernsthlich  bittennde,  unns  ires  willens  by  disem  alein  darumb 
gesanthen  schrifftlichen  ze  berichten  unns  furer  wussen  ze  halten  .  .  . 
Datum  ilennds  den  anndern  tag  decembris  die  dritte  stund  nachmittag 
anno  etc.  xxviii. 

Kopie.     St.-A.  Basel,  Missivm  A  2p,  bl.  147V.  '5 

278.  152S  Dezember  2. 
Schultheiss  und  ratt  der  statt  Solotornn   an  Basell. 

Nachdem  ir  unns  vergangner  tagen  schrifftlich  bericht,  wie  dann 
unnser  vogte  zu  Dorneck  verbotten,  die  zinsz  unnd  güllt  an  uwer  gotts- 
huse  zu  den  Augustinern  gehörig  uszzerichtten,  unnd  wir  uch  domalen  20 
antwurttwyse  disers  handelis  unwussenheyt  angezeigt,  haben  wir  unns 
unnserm  erbietten  nach  gründe  und  ursach  des  verbottes  erkundott 
unnd  erfunden:  Alls  dann  dem  gotteshuse  zu  Unser  lieben  frowen  in 
dem  Steine  fünff  pfund  järlicher  gultte  uff  unnd  abe  uwerm  richthuse 
unnd  sunst  ouch  zwey  anndre  pfund,  so  den  kilchmeyern  bemeltts  ^5 
gottshuses  biszhär  ane  intrag  gelangott,  diser  zytte  verspert  unnd  vor- 
gehaltten  werden,  zuständig,  s\'en  darby  ettlich  brieff,  jenem  gottshuse 
gebürig  unnd  nottwändig,  hinder  den  Augustinern  vorhanden,  die  inen 
nit  gelangen  mögen,  dargegen  obangereckten  gültte,  den  Augustinern 
zugehörig,  in  haffte  gelegt,  jeties  gottshuse  dardurch  by  siner  har-  3° 
komenheitt  ouch  zu  behaltten,  des  wöltten  wir  uch  im  besten  verstan- 
digen. Wir  bittett  euch,  zu  verafilassen,  daß  jenes  gotteshaus  im  alten 
herkomme7i  bleibe,  ivogegen  die  Augustiner  tviederum  in  besitz  der  ver- 
botefien  zinse  getangeti  iverden.  Datum  mittwochen  nach  Andree  anno 
etc.  XXVIII».  35 

Kopie.     St.-A.  Solothurn,  Missiven  bd.  l§,  s.  i6g. 

279.  1328  Dezember  j. 
Philips,  von    gots    gnaden    bischove  zu  Basell,  an  burgermeyster 

und  rath  der  statt  Basel. 


A'r.  2So.  ij^S  Dezevibcr  4.  193 

Als  ir  iitins  iim  /.uyesanndtem  ewrm  schryben  der  Ursachen  be- 
richten, warumh  heycl  ewr  verordnete  und  von  unns  l)e<>crte  radts- 
trund,  naniblich  Adelberg-  Meiger  und  Wolffganng  llarnasch,  crnambtc 
tagleystung  diser  zcyt  nit  besuchen  mögen,  uch  auch   nit  fiu-  gut   noch 

5  der  Sachen  furstcnndig  beduncken  \v61L  ycmands  annders  zeordnen, 
doch  solchs  unnserm  gefallen  heimbsetzendc,  ob  unns  gelegner,  das 
ir  anndcrc  verordnen  oder  den  berurten  tag  ein  kleine  zyt  sturtzen 
etc.,  bedannckcn  wir  uch  ewrs  trintlichen  willens,  den  wir  inn  bemcltem 
ewrm    schryben   abncmen,    und    ist    nit  weniger,  wir    achten,  die  beyd 

10  vorgenannt  zu  hanndlung  diser  Sachen  vast  diennstlich,  dywyl  und 
sie  unnser  beschwerden,  als  die  vormaln  inn  der  sach  gesessen,  alier- 
merhst  (!)  wissen  tragen.  Darumb  wir  recht  dise  tagsatzung  ytzmaln 
bisz  zu  besserer  ewr  und  ir  gelegenheit  wollen  lassen  beruwen,  trunt- 
lich  begerennd:  Alsbald  sich  solche  gelegennheit  zutragen  wurdt,  unns 

13  dess  ze  verstenndigen  und  selbs  tag  zu  ernemen,  doch  unns  solch  tag- 
satzung ongevorlich  acht  tag  zevor  ze  wissen  gethon  wcrd,  wir  unns 
darnach  wissen  zchalten;  dann  wir  ye  nechstgegebnem  abscheid  nach 
vor  und  vehr  durch  unnsern  l'rund,  den  lanntvogt,  i'urter  tag  crnembt, 
dise    tagleystung,    wie    sich    geburt,    gern    iren    furgang    wolten    lassen 

20   haben  .  .  .    Datum  Telsperg  iii.  decembris  anno  etc.  xxviii. 
Original.    St.-A.  Basel,   Solothurn  3,   2,  nr.  loo. 

280  ^S^^  Dezember  4. 

l-enlinand,    von    gottes   gnaden  zu   Hungern  unnd  Behcim   kunig, 

infant  in  Hispanien,  ertzhertzog  zu  Österreich,  hcrtzog  zu  Burgundt  etc., 

25   Römischer  kayscrlicher  mayestät  stathalter,  an  burgcrmaister,  rat  unnd 

gemaind  zu  Basel  oder  iren  ratspoten,  wo  die  zu  tagen  beyeinanndcr 

sein  werden. 

Wiewol  wir  euch  hievor  von  wegen  dero  von  Cosstentz  vermaint 
burgerrechtens    und    jjundtnus,    so   sy  mit    den    von   Zurch    unnd    Bern 

30  angenomen,  schritTtlich  ersuecht,  dieselbigen  von  Bern  unnd  Zurch  da- 
hin zu  weisen,  daz  sy  sich  derselben  von  Cosstenntz  entslagen  unnd 
ir  sambt  anndern  ortern  euch  derselben  auch  nit  annemen  wellet,  so 
haben  wir  doch  bisher  über  vilteltig  beschchen  mundlich  unnd  schrifft- 
lich  anhalten  kain  anntwurt  von  euch  unnd  den  anndern  ortern  erlanngen 

35  nuigen,  dann  daz  solhes  von  aincm  tag  zu  dem  anndern  genomen  wor- 
den ist,  an  ycdcs  orts  obern  zu  pringen.  So  ist  seither  von  bemclten 
von  Zurch,  Bern  unnd  Cosstentz  unnsern  stathaltern,  regennten  unnd 
reten  unsers  regiments  der  Oberosterreichischen  lannden  ain  drölich 
schreiben    zuckumen,    des    gemainen    orten    der  Aydgnosschafft  zuege- 

40  schickht  worden  ist,  darus  ir  unnd  sy  wol  versteen  haben  mugen,  daz 

Basler  Reformationsakten,  III.  25 


19-4  152S  Dezember  j — 10.  Nr.  281— 28J. 

solhes  der  erbainigung,  so  wir  unnd  unnser  hawsz  Österreich  mit  ge- 
mainer  Aydgnosschafft  haben,  nit  gemesz  ist  unnd  nichts  dann  Zer- 
rüttung derselben  erbainigung  geperen  mag,  zu  dem  wir  doch  unnsers- 
tails  nit  gern  ursach  geben,  sonnder  solher  erbainigung  als  regierenn- 
der  herr  unnd  lanndsfürst  in  Österreich,  sovil  an  unns  ist,  gern  ge-  5 
leben  wolten,  wie  dann  bisher  bey  unns  nit  annderst  gespürt.  Dem- 
nach so  ist  vveitter  unnser  gnedigs  unnd  ernnstlichs  begern  an  euch,  ir 
wellet  cur  enntshesslich  anntwurt  auf  obgemeit  vilfeltig  ersuechen 
eurm  potten,  so  ir  auf  negsten  tag,  bey  dem  die  orter  gemainer  Ayd- 
gnosschafft sej'en,  schicken  werden,  geben,  ob  ir  mit  den  anndern  10 
orttern  die  genannten  von  Zürch  unnd  Bern,  sich  der  bemelten  von 
Cosstentz  zu  entslagen,  weisen  unnd  euch  ir  darinnen  annemen  wellet 
oder  nit  unnd  unns  sölhs  bey  disem  unnserm  poten  in  schrifft  ver- 
stänndigen,  unns  darnach  haben  unnd  wissen  zu  richten  .  .  .  Geben  in 
unnser  stat  Wien  am  vierten  tag  decembris  anno  etc.  im  xxviii'^",  15 
unnser  reiche  des  Beheimischen  im  dritten  unnd  des  Hungerischen  im 
anndern. 

Original,  unterschrieben:    Ferdinandus.   —   Ad   mandatum   serenissimi 
domini    regis    per  proprium   B[urkhardus]   episcopus  Strid.   s.  cancel- 
larius.    —    Ferenborg ;    mit   auf  gedr.    Verschlußsiegel  (zerstört).    St.-A.    20 
Basel,   Städte  K  18,  i. 

281.  1^28  Dezember  5. 
Aus  den  wocheneitmahmen  sambstags  nach  Andree. 

Item    iij   Ib    empfanngenn  vonn  denen  vonn   Louffen,  so  s\'  unns 
inn  burgkrecht  verfallenn.  25 

St.-A.  Basel,  Finanz  F  il,  s.  jpj. 

282.  1528  Dezember  5. 
Aus  den  ivochenausgaben  sambstags  nach  Andree. 
Senndbrieff:  Item  v  ß  wartgelt  zu  Straszburg. 

Schenckwin:    Item  i  Ib  vi  ß  viii  d  dem   apt  vonn  Wettingen.   —   30 
Item  xm  ß  im  d  den  houptern,  als  sy  mit  dem  apt  geessen  band.  — 
Item  xm  ß  im  d  dem  seckelmeister  vonn  Bernn. 

St.-A.  Basel,    Finanz  G  14,  s.  looj. 

283.  ^J2<?  Dezember  10. 
Erkaninis  des  appellationsgerichts.  35 
In    sach  der  appellation  zwuschen  herrn  Jergen  Vatzman,    caplan 

uff  Burg,  als  appellant  eins  unnd  \'erena  Schudin,  wylent  Claus  Scha- 
din(!)   seligen   wittwen,   als    die  geappellierte  anders  teyls,   ist  erkant: 


Nr.  284— 2^7-  '5^^  Dezember  11—14.  1^5 

Dwvl  lierr  Claus  V'atznian  eins  burgers  sun  und  nit  anders  daii  als 
\'crena,  dye  geappellierte,  ein  burger  zu  achten,  deszglichen  das  bis- 
harr nit  zuglossen  worden,  das  priester  gegen  purgern  appellieren  me- 
gen,  sundern  uv  burger  sich  gegen  purgern  halten  sollen,  das  ein 
5  solliche  sach  clurcii  die  dry  api)el]ation  hcrrcn  an  ein  ersamen  rat  der 
statt  Basell  gelangen  werde  und  von  im  entscheidt,  wy  man  sich  furer 
in  sollicher  und  der  glichen  Sachen  halten  solle,  erwarttenn.  Actum  ut 
supra  'Donstags  den  x*<^">  decembris]. 

Protokoll.     St.-A.  Basel,   Geriehtsarchiv    T  6,   bl.  46. 

10  284.  '5^^  Dezember  11. 

Bürgermeister  und  rat  der  Stadt  Constanz  an  burgermaister  und 
rat  der  statt  Basel. 

Wir  habent  Ludwigen  Hatzer,  der  under  tlen  widertoufer  ain 
vorsteer  ist,  in  fangknisz  und  wcrdcnt  bericht,  das  er  in  uwer  statt 
15  ettlich  parthiung  zwischen  den  uwern  und  besunder  zwischen  eeluten 
vilfaltig  gestilTtet,  dorzu  ettliche  ewiber  genommen  haben  solle.  Harumb 
woltcn  wir  uch  solches  halb  schriben  mit  gar  fruntlicher  bitt,  ir  wel- 
lend by  den  uwcrn  desz  Hetzers  handlung  halb  erkundigung  halten 
und  uns  by  disem  botten  in  schriftt  berichten,  wie  er  sich  in  uwer 
20  statt  hab  gehalten,  damit  wir  dest  sicherer  gegen  im  ze  handien  wissend 
.  .  .  Datum  am   11.  tag  decembris  anno  28. 

Entwurf.     Stadt-A.  Konstanz,  Missiven   1528,  nr.  221. 

285.  1528  Dezember  12. 
Bottennzerung:    Item  xl  ffl.  gebenn  hernn  Adelberg  Meiger  unnd 

25   dem  muntzmeister  uff  tag  Baden,  sampstags  vor  Lucie  anno  etc.  xxviu. 
St.-A.  Basel,  Finanz  N  s,  3,  s.  426. 

286.  ^5^^  Dezember  12. 
Aus  den  ivochenausgaben  sambstags  nach  Nicolai. 
Schennckwynn:    Item  xiii  ß  iiu  d    dem    seckelmeister   von    Bern. 

30   —  Item  xui   ß  IUI  d  Schultheis  Hugenn  vonn  Lutzernn. 
St.-A.  Basel,   Ftnatiz  G  14,  s.  looj. 

287.  '528  Dezember   14. 
Aus    der    instruction    uff   tag   Baden,    mentags    nach    Lucie   anno 

xv<'xxvi!!  angefangen. 
35  Ob    sich    derer    von    Glarus    halb    ettwas    witters    zutrug,    sollend 

unnsere  botten  in  der  und  derglichen  Sachen  allwegen   das  best  hand- 
ien, wie  sy  ze  thund  wol  geschickt  sind. 


196  i5^S  Dezember  i6.  Nr.  zSS. 

Unnd  demnach  diser  tag  furnemblich  durch  die  dry  ort  Basel, 
Schaffhusen  unnd  Appenzell  sampt  der  Dr\'en  pundthen  bottschafften 
der  Ursachen  angesetzt,  das  man  gemein  Eidgnossen  mit  einandern  ze 
vereinbaren  underston  will,  so  verr  dann  die  von  Zürich  unnd  Bern  an 
einem,  die  syben  ort  am  andern  erschinend,  sollend  unnsere  botten  5 
sampt  den  andern  allen  vlisz  ankeren,  damit  frid  unnd  einigkeytt  ge- 
macht unnd  ouch  der  unwill  zwuschen  Bern  unnd  Underwalden  ab- 
gestellt, verzigenn  werde. 

Wann  aber  die  von  Zürich  unnd  Bern  den  tag  nit  besuechen 
wurdenn,  diewyl  dann,  wo  solcher  unwill  nit  abgestellt,  gantz  nutzit  10 
guts  davon  komen  etc.,  sollend  unnsere  botten  zusampt  den  andern 
underthedingern  gewalt  haben,  wie  es  s\'  am  fruchtbaristen  bedunckt, 
eintweders  denen  von  Zürich  unnd  Bern  fruntlich  ze  schriben  oder  bott- 
schafften zu  inen  zu  schicken  unnd  sy  bitten  lassen,  das  sy  zu  andern 
tagen    zu  guttlicher  underhandlung    irn  guttigen  willen    geben    etc.   —    15 

Es  sollend  ouch  unsere  botten  die  andern  underthedinger,  ouch 
ob  es  gut  unnd  von  notten  sin,  gemein  Eidgnossen,  was  wir  denen  von 
Bern,  item  denen  von  Straszpurg,  unnd  sy  unns  harwider  geschribeii, 
unnd  diewyl  wir  die  von  Straszpurg  ze  komen  nit  beschriben  nach  ge- 
betten,  deszhalb  sy  nit  erschinen  werden,  berichten,  damit,  ob  es  ge-  20 
meinen  Eidgnossen  gefallen,  die  von  Straszpurg  hienach  ze  beschri- 
ben, aber  was  gut  S3^e,  beschehen  mog. 

Unnsere  botten  sollend  mit  ernst  daran  sin,  das  die  schantlichen 
schmachbuechli,  alsz  sy  vom  alten  unnd  jungen  bcren,  item  das  zcn  usz- 
brechen  und  derglichen  gemacht,    diew}'I    nut  anders    dan   mercklicher    25 
unwill  darvon  erwachszt,    sampt    andern  scheltworten  dapfferlichen  ab- 
gestelt  werden. 

Original.  St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  ES,  bl.   i ij.  —  Z.  /.  druck: 
Abschiede  bd.  IV.,  abtlg.  l  a,  nr.  608,  beilagen  zu  d  und  e. 

288.  1528  Dezember  16.   3° 

Schultheis    unnd    rat    zii    Bernn    an   burgermeyster   unnd    rat  der 
statt  Basell. 

Unnser...  ratzfründ  Nicles  von  Graffenried  hatt  unns  erscheint, 
wie  dann  siner  huszfrouwen  Schwester  by  üch  im  Rotten  husz  ein  lannge 
zyt  gewesenn,  ouch  mitt  grosser  mug  unnd  arbeitt  dorine  gediennt.  35 
Do  nun  ettlich  closterfrouwenn  (alls  er  bericht)  erlichenn  uszgestürt..., 
aber  seine  schivägerin.^  noch  umb  ir  gütten  diensten  willen  unbedacht 
sye,  deszhalb  er  in  willen  khommen,  sinen  sun,  unnsern  burger,  zöuger 
disz  (sitmal  wir  im  unnser  hoch  anligenden  geschefften  [halb]  nit  er- 
louben  wellen)   in  sinem  namen  ...  zu  üch  ze  schicken,   seiner  schivä-  40 


A'r.  2Sg — 2gr.  i-;28  Dezember   ig — 2j.  197 

gerin  wesen  unnd  stat  ze  ertareii  unnd  ir  beliilllTlicIi  ze  siiide,  unns 
hieruff  umb  früntlich  furschrifft  gen  i'ich  pitteiule;  wir  stellen  ihm  diese 
iiiemit  aus,  emf>/thlen  euch  dessen  söhn  und  bitten,  auch  jene  kloster- 
frau  mitt  gnädiger  gepurlicher  usz\v\sung.  wie  oiich  aniuier  zu  he- 
5  denken.  Datum  xvi*  decenibris  anno  etc.  xxviii". 
Original.   Landes- A.   IJestal,    Lade  Jlb,  tir.   2Q. 

289.  IJ2S  Dezember  ig. 
Aus  den  ivochetieinnahmen  satnbstags  \-or  Tiiome. 

Item  V  Ib.  enipfangenn   vonn  dem  alten  \v\clibischofif,    so  er  sins 
lo   burgkrechtenn   halb   uff  Michaelis  anno  etc.  xx\  iii   \erfallen, 
St.-A.   Basel.    Finanz  Fii,  s.  SgS- 

290.  i^2S  Dezember  21. 
Straszburg  schickt   ein  bottschafft    gen  Basel    wegen   des    uffrürs, 

zu   erhaltung  friedens,   fürzuwenden    allen  flisz    contra  die  mesz,   altär 
15    und  bilder  üsz  den  kirchen  zu  Schäften.    Montag,  ipsa  Thomae  apostoli, 

21.  december. 

Auszüge  aus  dem  Protokoll  der  XXI  herren  zu  Straßlmrg.  —  Druck 
nach  Mitilgn.  d.  Ges.  f.  Erhaltg.  d.  geschichtl.  Denkmäler  im  Elsaß,  II. 
f.,  XIX.   bd.,  s.    161,   nr.   y///. 

20  291.  [152S  Dezember  23.]^) 

Bittschrift  der  ziinfte  an  den  rat  von  Basel  betr.  die  abstellung 
der  zwiespältigen  predigt  und  der  messe. 

Ersamen,  vesten,  wysen,  bsonder  gnädigen  unnd  günstigen  liebenn 
herrn. 

25  Wir  üwer  willige    unnd    ghorsame    burger  der  zunfft")    erschinen 

hie  allein  in  supplicierender  unnd  bitlicher  wysz,  als  by  unsern  vast 
gnädigen  hern  unnd  lieben  \ättern,  zu  dene  wir  unsz  alles  güts  ver- 
sehen, by  dene  wir  auch,  soferr  sich  unser  Ivb,  eer,  gut  unnd  alles  unser 
\'ermügen    erstreckt^),    unns    als    ghorsame'')    erfinden   wollen    lassen'). 

30  Darumb  e.  ers.  w.  wolle  dieses  unser  einhelligs  bitten  nit  darfür  halten, 
als    uffrürisch    oder    das  wir  jemandt  das  syn.    es  sy  grosz  oder  klein, 

291.  ')  Zum  dalum  Jiiser  eingabt  l'erichtit  Ochs  bd.  V,  s.  616:  Den  'i'i.  <lecember 
versammelten  sich  auf  der  Garlnerzunft  über  300  bürger  von  allen  Zünften  und 
stellten  eine  weitläufige  bittschrift.    Sie  war   so  weitläufig,  daß  verniutlilich  der 

35  aufsati  derselben  schon  vorher  verfertigt  gewesen.  Auch  die  Chronik  des  FriJolin 

Ky/f,  Basler  Chron.  id.  /,  s.  6j  vermerkt  diese  supplicalion  unter  dem  ij.  äetember. 
-j  Hinter  zunfTt  folgt  im  texte  eine  liicke,  die  offenbar  zur  hezeichnung  derselben 
(zum  Schlüssel  usw.)  bestimmt  Tvar,  15 :  zünflTten,  ohne  hernach  folgende  liicke. 
')  B:  so  ferr  unser  Ivb,  gSt  und  alles  vermögen  sich  erstrecket.  ')  B:  die 

40  gehorsamen.  ')  B:  lassen  wollen. 


198  /5-?<?  Dezember  23.  Nr.  2gi. 

wollen  nemmen«)  oder  sunst  ein  gwalt  bruchen').    Ja,    gnädige,    liebe 
h.,    wa  wir  einen    under    unns  wüszten,    der  sich  mit  einem  wort  liesz 
mercken  einches')  unrechten  handeis,  den  wollen  wir  selbs  als  ein  un- 
ghorsamen  unnd  trüwlossen  vor  e.  ers.  w.  verclagen  unnd  anbringen"). 
Dan    die    eer    eins    christlichen    namens  unnd  die'")    danckbarkeit  alles     5 
o-uts,  so  uns  durch  e.  ers.  w.  bewysen  "),  ist  uns  basz '-)  bevolhen  unnd 
auch")  lieber,  dan  das  wir  uns  also  übersehen  wolten.    Dasz  aber  vi- 
licht  ")  e.  ers.  w.  vermeinen  mochte,  wir  hetten  solches  wol  gschicklicher 
unnd  onverdächtlicher  angriffen  und  das  durch  unser  herrn  unnd  meister 
der  zunfft '^),    als  bedorffte  es  solcher  Versandung  gantz  nicht'*'),    gna-    10 
digen,  lieben  hern,  das  were  auch  uns  vyl  lieber  gsin,  damit  wir  unsern 
gschefften  hetten  mögen  dester  basz  uszwarten  ''),  wo  wir  änderst  hetten 
mögen  verhoffen''),    das  unser  supplication    mit    frucht  were    angnom- 
men    worden.    Dan   wir    auch    vor    vyl    monadt    unsern    meisternn   der 
zunfft")  befolhen  haben,  disz  unser  anglegne  sach  e.  ers.  w.  uffs  ernst-    15 
liehest*")    furgetragen.     Nun    ist"')    entweders    ir    supplication    nit    an- 
gnommen    oder    darfür  gehalten,    als   were    uns  wenig    daran    gelegen, 
darumb    wir   jetzt    zur    zyt    kein    hoffnung   gehabt,    nützlich    mit    unser 
supplication  durch  unser  meister  ettwas  uszzurichten.   Unnd  dringt  aber 
darneben")  die  lieb  zu  der  eer  gots  und  zu   einem  guten  friden  einer   zo 
gantzen  stat  Basell,  das  wir  versamlet  unnd  personlich  uns  sehen  lassen, 
jedoch  in  bittlicher  wysz,  damit  e.  ers.  w.  sehe,  das  uns  die  sach  hoch 
angelegen  sey,  die  auch^^)  warlich  nit  klein,  noch  gering,  noch  zu  ver- 
achten ist=^),  dievvil  sie  antrifft")  die  eer  Christi""')  und  des  glaubens, 
von  welches  wegen  wir    auch    schuldig  weren,    unser   leben    daran    zu   25 
strecken.    Es  berürt  die  sach  ein  friden  unnd  einickeit  einer  loblichen  ") 
Stadt    Basel,    welche    uns  am  notwendigsten  und  begirlichsten  ist.    Wir 
bitten    nit  umb  ettwas,    so  da  einchem  bürger  nachtheilig"),    bsonder 
mags  jedem  unnd   uns  allen  zu  gutem  erschiessen -").  Unnd  ist  aber  disz 
der  handel:  J° 

E.   ers.  w.    ist   wol  wissend,    wie    in  verkündung    des    puren    und 
warenn    evangeliumbs    Christi    von    eigengsüchtigen    lüten    vyl    wider- 


291.  ^)   B:  nemen  wollen.  ')   B:  triben.  *)  B:   etwas.  »)  B :  den  wollen  wir 

als    ein    ungehorsamen    und   trülaszen  vor  e.  e.  w.    selbs  verklagen.     Dann  die 
ehre  eins  ...  '")  B  :  die /(•/;//.  ")  B:  so  durch  e.  e.  w.  uns  bewysen.    35 

'-')  B:  vil  basz.  '^)  B:  avch  ftklt.  '       ")  A :   verschrtiil  \eTV\ch\..  '^)  B: 

zünfften.  '^)  B  :   glich  als  bedorffte  es  der  versamlung  nüt  ")  B :  damit 

wir  unser  geschefft  desterbasz  mochten  uszwarten.  '*)   B  :  wo  wir  hellen  mögen 

hoffen.  ")  B :  zünfften.  -">)  B  :  zum  ernsüichsten.  =')B:sin.  "')B: 

aber  uns.  "^  B:  s^nch  fehlt.  =')  B:  Ui  fehlt.  -■')  B  :  Dann  es  antrifft.    4° 

-")    B:    goltes  /  Cfiristi.  ■'')  B:    gantzen.  -')  B:    das  da   nachlheylig  sy 

einichem  bürger.  -^)  B:   besonder  es  mag  uns  allen  zu  gutem  komen. 


Nr.  201.  1^28  Dezember  2j.  199 

Sprechens  gschehen  und  füroangen  ist'^")  ein  gantz  zwyspaltige  predig. 
Dem  zu  begegnenn  hat  e.  ers.  w.  vor  etlichen  jaren  ein  christlich 
mandat  lassen  uszgon,  das  man  das  wort  gots  nach  dem  nüwen  und 
alten  testament^')  einhellig  predige.  Dcsz  wir  c.  ers.  w.  grosz  lob 
5  und  danck  sagen,  unnd  wolte  got,  das  disz  ghalten  were  worden,  so 
weren  wir  vor  langem  zfifriden  gsin.  Das  aber  nit  gschehen "-').  Ja 
der  warheit  und  dem  erangeli-")  ist  siderhar  vil  mer  widersprochen 
worden  ^^)  mit  schelten  und  ketzern  unnd  gotslesteren.  Daran  ^^)  niüsz 
je  ein  parthj'  schuldig  sin.    Usz  welchem  3")  ist  erwachszen  und  erwechsl 

10  noch^')  taglich  vyl  nid  und  hasz:  Wo  einer  nit  mehr  dan  zu  einer 
predig  gath,  musz  er  desz  in  vyl  weg  by  den  andern  entgelten,  usz 
welchem  entlich  von  noten  erfolgen  musz^*)  grosze  gfarlikeit,  ja  auch, 
wo  uns  not  angieng,  verderbung  einer  Stadt ''')  Basel  und  ülTnung 
vyler  sund  und  ungerechtikeit.    Gnädigen,   lieben  hern,    was    ist    solch 

15  zwyspaltig  predig  anderszt  dan  ein  brun  vyler  laster,  so  fürgon,  ein 
deckmantel  aller  apostutzlery,  ein  verirrung  der  verstrickten  conscien- 
tzen,  ein  sterckung  der  boszhafftigen,  ein  undertrückung  der  warheit, 
ein  erweckung  des  zorn  gots,  ein  schand  einer  gantzen  Stadt  ßasell, 
das    auch    niemand  \erleugnen    mag?    Dieszes*")    billich    unns  und  ein 

20  jeden  frummen  Rasier  behertziget.  Das  hat  auch  uns  liwre  ghorsamen 
geursachet,  hie  mit  dieser  supplication  vor  üch^')  zu  erschynen  und  uff 
das  demütigst  zu  bitten,  das  e.  w.  wolle  ansehen  zu  fürderst  die  eer 
gotts  unnd  Christi,  des  namen  so  hoch  gelestert  vvirt;  item  wolle  an- 
sehen ein  friden  einer  gantzen  Stadt ^-)  und  unser  bitt  erhören  und  on 

25  allen  Verzug  mit  gantzem  ernst  verschaffen,  das  abgestellet  werden  alle 
predicanten,  so  dem  evangelio  Christi  mit  bäpstlicher  leer  züwidder 
sin  unnd  verhinderen  den  fürgang  der  warheit,  und  wa  sie  fürthin 
wollen  predigen,  das  sie  sich  nit  beschammeten,  bere\-t  zu  syn,  ircr 
leer  rechenschafft  zu  geben  und  mit  andern  predicanten  sich  des  wort 

30  gots  halben  verglichen  und  vereinbaren,  unangsehen  das  ir  probst  und 
capitel  Widder  billikheit  bym  eyd  inbinden,  etliche  artickel  nit  zu  pre- 
digen^'). Deszglichen  auch  so  die  mesz  uszgschrüwen  würt  in  solcher 
wyzs    unnd    miszordnung    by    den  bäbstlichcn''^),    das  Christus  vilfaltig 

291.  '")   15:  geschehen   ist  und  ist  fürgangen.  '')  B:  gesatz.  '")  13:    geschehen 

33  ist.  sonder  der.  ^')  B:  «ort  gotts.  '^*)  B:  worden  />/;//.  ^sj   ß.  £)a„n 

es  musz  ...  ")  B :  dem.  "l  B:  noch /M//.  ^')  B:  erfolgen  mäsz 

von  noten.  ")  ß:  gantzen  statt.  *')    B:    das.  ^')  B:    vor  nc\\ /e/ill, 

*•)  B :  das  e    w.  zuforderst    die    ehr  gottes    und    Christi,    des    namen    gelestert 
würt,  wolle  ansehen,  auch  ein   fryden   einer  gantzen  statt  liasel.         ")  Es  folgt 
(o  in  B  folgender  salz:  IJann    so    wir  on  predig  nit  mögen    sin    und   nott  ist  uns, 

unser  laster  und  sünd  anzuzeygen   und  ein   trost  geben,    damit  wir  zu  gotl  uns 
richteten,  ist  uns  also  in  all  weg  überlegen  die  zwyspaltig  predig.  **)  B :   in 

solcher  miszordnung  sin  by  den  bipstlern. 


200  152S  Dezember  23.  Nr.  zgl. 

dardürch^*)  gelestert  würt  unnd  die  menschen  durch  betrug  angfüret, 
unnd  wie  sie  vast  s\'e  ein  ursach  der  zwj'spaltigen  predig  unnd  har- 
nach  der  bürgerlichen  zertrennung.  ist  unser  ernstlich  demütig  bit,  die 
abzustellen  soferr  unnd  lang,  bisz  ^'')  die  meszpriester  ir  mesz  gnugsam- 
lich  verantwurten.  Unnd  ist  es  sach,  das  sie  würt  erfunden  gerecht"),  5 
so  wellend  auch  wir  sie  annemmen  in  unsern  kilchen.  Ist  sie  aber  nit 
grecht  und  ein  grüwel  vor  gott,  was  wollen  wir  unsdan^')  all  zyhen, 
das  wir  umb  der  pfaffen  willen  den  zorn  gottes  über  uns  bewegen, 
der  unns  und  unsern  kindern  zu  schwer  würt?  Warumb  wolten  wir 
Widder  die  warheit  fechten  unnd  wider  den  heiligen  geist?  «o 

Das  sin")  unser  bit,  g.,  liebe  h.;  die  wissen  wir*'^),  das  sie  christ- 
lich unnd  notwendig  sin.  Und  irret  uns  nicht,  das  man  sagt,  solche 
sach  syen  langest  in  den  concilien  unnd  by  den  vättern  erlütert.  Dan 
ir  g.  h.  wyszt  wol,  das  wir  der  warheit  volgen  sollen,  die  nit  irren 
mag.  Die  concili  haben  offt  widder  die  warheit  erkennet  und  geirret  15 
und  sin  wider  einander  gsin.  Aber  noch  vyl  weniger  ist  unns  gnüg 
bschehen  mit  den  disputationen  zu  Baden  unnd  Berrn,  welche  gehalten^') 
mit  eim  groszen  kosten  einer  Stadt  Basel.  Auch  ist  unns  nit  gnug 
bschehen  mit  den  inglegten  schrififten '-)  hinder  ein  ersamen  rhatt;  dan 
uns  darumb  nit  geholffen  ^''')  zum  friden.  Man  hat  nicht  destoweniger  20 
bed  parthyen  fry  lassen  einander  widersprechen  und  darneben  die,  so 
des  Hechts  und  der  warheit  zu  furderen  seümig,  in  vilen  Sachen  ge- 
urtheilet,  das  unns  nit  wenig  bekümmert,  so  ander  stedt  zu  friden 
kommen  und  wir  also  gehindert  werden.  Es  musz  uns  billich  ir  gots- 
lesterung  bekümmern,  wollen  wir  änderst  Christen  sin.  Ob  aber,  g.,  25 
lieben  h.,  etlich  der  widerparthy  sich  würden  samlen  ")  unnd  abereins 
ein  widerwertige  supplication  inlegenn  mit  Verachtung  unser  (welche 
doch  in  bürgerlichen  bürden  zu  tragen  nit  weniger  sin  dan  sie)  unnd 
dargegen^'')  begeren,  man  sol  es  in  dem  stand -'")  lassen  blyben,  wer- 
den wir  darumb  nit  ablassen  zu  bitten  und  e.  ers.  w.  ermanen,  die  3° 
sach  selbs  zu  erwegen,  welcher  bitt  billicher  erhörens  wert  sye"),  die 
unser  oder  ire  ^*).  Sie  bitten,  by  irem  alten  bruch  zii  bh'ben,  der  noch 
gott  zu  eeren  noch  zu  friden  einer  Stadt  Basell  dienet.  Wir  aber  bitten 
das,  so  gott  erlich  unnd-''-'!  inen  und  uns  nützlich""').  *')  Mag  e.  ers.  w. 
da®*)  wol  abnemmen,  wer  billicher  bittet    unnd    geweret    soll  werden.  35 

291.  *')  K:  dardurch   fihlt.  ")  B:  bi.sz  das.  ")    B:    gerecht  erfunden. 

")  B  :  Aa.nf(hlt.         ■")  B  :  ist.  ^°)  B  :  die  wir  wissen.  ^')  B:  gelialten  sind. 

'-)  folgt  in  B  :   beyder  theil  predicanten.  '^)  B  :  geholffen  ist.  ''*)  B  :  sicli 

samlen  würden.        '')  B  :  hergegen.        '■'')  B  :  yetzigen  stand.        *')  B:  erhört  sollen 
werden.        '«)  B  :  unsere  oder  die  ire.        '■''')  B  :  unnd  fehlt.       '•")  B  :  nüt,dicli  ist.    4° 
")  Rs folgt  in  Ä durchstrichtn :  Das  sy  begerenn,  das  begerett  oueh  der  wyderchrist 
mytt  inn ;  das  wir  begerenn,  das  begert  Chrystus  in  siner  geschrift't.        ^-)  B :  düffAlt. 


Nr.  2QI.  1528  Dezember  2j.  201 

Wo  aber  die  sprechen:  „Man  sol  niemand  zum  glauben  zwingen'',  ist 
unser  meinung,  nitt  solches  unmügliclis  fiirzuncmincn,  dau  gott  gibt 
allein  den  glauben.  Nicht  dcst(j\vcnigcr  sollen  die  falschen  propheten 
und  ander  ergcrnüsz  von  keiner  christlichen  oberkeit  verhcngt  und  ge- 
5  litten"^)  werden,  als  wenig  ein  niüter  nit  entschuldigt  ist,  so  sie  iren 
tüchtern  unerlicher  wyber  gspylschafft  günnet"^)  und  wolte  sagen,  gott 
musz  sie  ziehen.  Darzü  wil  es  nit  zii  friden  reiciien  und  lieben  *"'''),  was 
mag  man  sich  trüw  gegen  einander  \crsehcn  in  wachen,  hüten,  reysen 
etc.,  da  grösserer  n\d  ist,  dan  zwischen  Christen  unnd  Turcken?  Juden"") 

10  würt  von  etlichen  mehr  vertri.iwt  dan  uns,  welche  sie  für  abgfallen 
Christen  halten. 

Zum  letsten:  Wo  sie  auch  sagen,  es  syen  schwere  hcndel,  die 
gierten  syen  selbs  darob  uncins,  warumb  wolten "')  wir  uns  dero  be- 
laden r   G.,  lieben  h.,  das  wöl  gott  nimmer,  das  unser  glaub  unnd  unser 

15  leerer  Christus  also  gelestert  werde,  als  hcltc  er  uns  geben  ein  gsatz, 
das  wir  solten  halten  oder  müszten  \crdampt  werden,  und  darneben 
solle  sich  niemand '""'*)  oder  joch  ein  ley  nit  mögen  darusz  verrichten '''•'). 
Wer  zwingt  jemandt  ein  weg  zu  gon  und  wil,  das  dem  "')  der  weg 
verborgen    sy?    Was    vermögen    wir    sin,    das    etlich    hochgelerten  vor 

20  grossen  gyt,  nyd  und  hochffart  die  warheit  nit  wollen  annemmen?  Sie 
ist  darumb  unverborgenn.  Wir  verstanden  auch,  g.,  liebe  h.,  wie  das 
am  nächsten  etlich  usz  der  ander  parthy  sich  in  harnasch  gerüst  hau 
mit  trüwen  "')  etc.  Ist  unser  bit  an  e.  ers.  w.,  das  in  undersagt  werde, 
darvon   jetzwol    abzuston,    dan  wir    in    allem    friden    hie    sin    unnd    be- 

25  geren,  niemand  zu  beleidigen.  Wa  aber  sie  sich  würden  bewapnenn, 
werden  sie  uns  ursach  geben,  das  wir  auch  nit  wehrlosz  erfunden 
werden,  das  dan  zu  bsorgen  ettwas  gfarlichers.  In  ist'")  unabgschla- 
gen,  auch  zu  bitten.  Aber  so  wir  die  eer  gottes  und  den  frieden  einer 
Stadt"')  Basel  suchen,  werden   unnd  künnen  wir  nit  abston  von  unserm 

30  bitten,  tag  und  nacht,  so  lanng  bisz  uns  e.  ers.  w.  gnadiklich  erhöret. 
Dan  uns  uff  erden  uff  disz  mal  nüt  liohers  angelegen  ist,  es  werc  dan, 
das  wir  darin  bericht  würden,  das  unser  bitt  gott  unerlich  und  '^)  einer 
gantzen'-')  Stadt  Basell  schedlich,  des  aber  nit  sin,  tragen  wir  kein'") 
zwyffel.    E.  ers.   w.   wolle  ein  ghorsame  burgerschafft  hierinnen  on  uff- 

35   zug  gnädiklichcn   unnd  vätterlichen  bedenckenn. 

E.  ers.  w.  willige  bürger. ") 

291.  ")   B:  und  gelitten/«//.  "')  B:  vergontc.  "")  B:  lieben /?/<//. 

"')   B :   Den  Juden.  '"'')  B :  wolten  dan  wir.  "')  B  :  unnd  soll  sich  aber 

darneben   niemant.  "*)  B :  kein  ley  darusz  mögen  verrichten.  ")  B  :  im. 

40  ")  B:  vil  treuwen.  '-)  B:  Ist  in.  ")   B:  gantzen  Stadt.  ")   B:  und 

fehlt.         ")  B :  gantzen/^////.         ")  B  :  gantz  kein.         ")  B:  burger  und  zünflft. 


Rasier  Reform.itioiisakten,  III. 


26 


202  15^^  Dezember  2^.  Nr.  292. 

Diese  eingäbe  ist  in  folgenden  zeitgenössischen  überlief er7mge7i  er/ialteti : 
A  :  Handschrift,  offejibar  original,  in  foL,  ohne  dattim,  mit  dorsal- 
7iotiz  Der  bürgerschafft  supplication,  St.-A.  Basel,  Kirchenakten  B  l. 
Dem  abdruck  liegt  diese  vorläge  zu  gründe. 

\\ :  Zeitgenössischer  druck,  in  fol.,  s.  l.  et  anno  [Basel,  bei  Thoman  5 
Wolff],  überschrieben  Supplicacion  ettliclier  zünft'ten  an  ein  ersamen 
radt  zu  Basel  /  abzustellen  das  zwyspaltig  predigen  /  und  die 
mesz.  EjRsamen  /  vesten  /  wysen  .  .  .  Die  quadratische  initiale  stellt 
das  E  zwischen  zwei  putten,  die  auf  einer  traghahre  in  der  höhe 
der  hüfte7i  eifieti  fruchtkorb  tragen.  Exemplar:  St.-A.  Basel,  Matidaten-  10 
Sammlung  XI,  I,  nr.  g,  mit  handschriftlichem  zusatz  Dem  rath  einge- 
geben den  23.  december  1528.  Artf  diesem  druck  beruht  die  zeitge- 
nössische kopie  in  St.-A.  Basel,  Ratsbücher  B  6,  bl.  16 v.  —  Die  sup- 
plication findet  sich  auch,  nach  B,  in  der  Chronik  des  Fridolin  Ryff, 
Basler  Chron.,  bd.  1,5.6"].  15 

Ausführliches  regest  bei  Ochs  bd.  V,  s.  616.  —  Vgl.  auch  regest  bei 
Staehelin,    Oekolampad  bd.  II,  nr.  62 ß. 

Außer    dieser    bittschrift   der    Basler    zünfte    insgemei?i    ist   eine  gleich- 
lautende,   ebenfalls   nicht  datierte  supplication  der  Spinnwetternzunft  an 
den    Basler    rat    überliefert:    St.-A.    Berfi,    Kirchliche    Angelegenheiten    20 
I ß2S — 152g,    bd.  JJ,    7ir,  14S.    Dieses  stück  trägt  den  Charakter  ei/ter 
flach  diktat  geschriebefiefi,  sehr  ßüchtige7i  nieder schrift,  was  sich  beso/i- 
ders    aus  dem  beigefügten  Schlußsatz  Dixi,   gott  geb   gnad  ergibt.    Die 
supplication  folgt   im    allgemeifien  der  vorläge  B,   doch  weist  sie  auch 
eifiige  auffallefide  übereinstimtnu7tgen  mit  der  vorläge  A  auf;    i7isbes07i-    25 
dere    e7ithält   sie    de7i  i7i   A  durchstriche7ie7i,   iti  B  überhaupt  /acht  V07-- 
ha7idene7i  salz  der  a7itnerku7ig  61.     Das    legt  de7i  schluß  7iahe,    daß  die 
bittschrift  der  Spi7mwetternzu7tft  die  vorläge  zu  der  ei/igabe  der  zünfte 
insgemein  abgegebe7i  hat.     Ein  abdruck  dieser  ei/igabe  der  Spinnwette/'/i- 
zu7ift,    die    im  übrigen   mit  der  von  uns  wiedergegebe7ie7i  bittschrift  der   30 
zü7ifte  insgetneitt    übereinstimvit,    erübrigt   sich,    weil  ihr   origi/ial  ver- 
scholle7i  oder  7iicht  fiachweisbar  ist. 

292.  152S  Dezember  2j. 

Die  Basler  zünfte  afi  schuldtheisz,  rhath  unnd  burgern,  so  man 
die  zweyhundert  nennt,  zu  Bern.  35 

Unsern  willigen  dienst,  alle  trüw  unnd  gutes  zuvor,  getrüwen,  lie- 
ben Eydgnossen.  Wir  burger  der  underschribnen  zünfften  einer  Stadt 
Basell  fugen  üwer  trüw  unnd  liebe  ze  wissenn,  wie  das  wir  usz  christ- 
licher lieb  zu  der  eer  '  gottes  unnd  umb  mehrer  frids  willen  uff  den 
hütigen  tag  by  der  stund  des  uszgsanten  bottens  lassen  ernstlich  sup-   4° 


Nr.  spj.  1^28  Dezember  2^.  203 

plicieren  iiiind  in  bittlicher  vvysz  an  unser  obern  unnd  herrn  ein  kleinen 
rhatli  langen,  das  hie  abgstclt  werde  die  zwyspaltig  predig  unnd  auch 
die  hapstliche  mesz,  damit  grossere  lieb  under  unns  geüffnet  werde, 
unnd  wir  unns  auch  zu  üch,  unsernn  getrüwen,  lieben  ICydgnossen,  desda 
5  handtlichcr  unnd  t^ctruwlicher  in  allen  gfarlikeyten  halten  mögen.  Ritten 
hiemit  uffs  allertVüntlichest  unnd  flyssigest,  ir  als  liebhabcr  der  eer  gottes 
und  auch  christenlicher  lieb,  die  wir  allein  in  unseren  Sachen  suchen, 
wollend  hierinn  unns  beholfifen  unnd  bystendig  sin  mit  Zusendung  einer 
dapfferen  bottschafft,  die  unns  in  dem  fijrgnommen  handeil  mit  rhaten 
10  oder  auch  fürhitt  an  unsere  hern,  wo  unns  dero  not  würd,  beholffen 
sin,  hoffen,  das  soll  zu  vyl  gutem  dienen.  Das  zu  beschulden  soll  by 
uns  in  Uhein  vergesz  nimmermehr  gstelt  werden:  wir  versehen  unns 
aller  trtiw  unnd  liebs  zu  üch,  unsern  getrüwen  lieben  Eydgnossen,  das 
sich  auch  hergegen  widerumb  gentziichen  erfmden  soll.  Datum  zu 
15   Basell  uff  den  xxiii.  tag  des  christmonadts  anno  1528. 

E.  w.    unnd    getrüwen    Eydgnossen    burger    zu    Raseil   von    den 
zunfftenn 

zum  Schliessel  der  Gärtner 

der  Winlüt  der  iVIetzger 

20  zum  Saffran  der  Schulder 

der  Reblüt  der  Webber 

der  Schumacher  zum  Sternen 

der  Gerber  zum  Himmel 

zum  Beren  zun  Spywettern. 

25  Original,  ohne  sieget.    SL-A.  Bern,   Kirchliche  Angelegenheilen,   bd.  Jj, 

nr.  124.  —  Druck:  Abschiede  bd.  IV,   abllg.  la,  nr.  61  ^,  l   und  Berner 
Ref.-Alden  «r.  201',  ^-  OS^- 

293.  1528  Dezember  24. 

Schultheis    und    rat    zu    Bernn    de7i    gemeinen    zunfftgnossen    zum 

30  Slüssel,  der  Winlüt,  zum  Saffran,  der  Rebluten,  Schümacheren,  Gerbern, 
zum  Raren,  der  Gärtnern,  Metzgern,  Schnidern,  Webern,  zum  Sternen, 
llimcll,  Spywittern,  zu  Basell. 

Wir    habenn    uwer    schrybenn  ann  unns  unnd  uiinsern  grosz  rat, 
gester  uszgangenn,  alles  inhallts,  doch  mitt  hertzlichcm   lej'd  verstann- 

35  den  unnd  hieruff  unnser  treffennlich  pottschafft  zu  uch  abgevertigctt, 
zu  den  sachenn  das  best  ze  redenn  unnd  ze  hanndlenn,  was  zu  frid, 
ruw  unnd  einigkeitt,  ouch  zu  erhalltung  gottlichs  worts  dienlich.  Ha- 
rumb  wir  üch  bittend,  ir  wellennd  allso  cnthallten  unnd  unnser  pottenn 
ankunfft  erwartenn:  sy  werden  vast  bald  by  uch  sin.  Wir  habenn  ouch  .  .  . 

40   burgerme\stcr  unnd   rat  by  üch.   üwcrn  herren   unnd  obern,  by  disem 


204  15^^  Dezember  24.  Nr.  204- 

botten  geschrybenn,  wie  wir  üwer  zwytracht  lanndmärsz  wysz  verstann- 
den  habind,  unnd  uff  solliclis  unnser  pottschafft  hinab  verordnett  unnd 
thund  in  sollichem  unnserni  schrybenn  kein  nieldiing-,  das  ir  unns  utzit 
deszhalb  geschryben  habind.  Darumb  lassend  uch  des  nitt  mercken. 
Gott  bewar  üch.  Datum  in  }'l  am  wienacht  aben  anno  etc.  xxviii".  5 
Kopie.  St.-A.  Bern,  Deutsch  Missiven  Ji,  bl.  130V.  —  Druck:  Basler 
Beiträge  bd.  V,  s.313.  — Regest:  Abschiede  bd. IV,  abtlg.  la,  tir.613,  2. 

294.  1328  Dezember  24. 

Instruction  uff  .  .  .  Lienharden  Hüpschi,  allt  seckelme3'ster,  Niclaus 
Manuel,    venner,    beid    des    ratz,    Thiebold   von    Erlach    und    Lienhard    10 
Willading,  der  burgern,  was  sy  zu  Basell  handlenn  sollend. 

Uch  ist  woll  zu  wüssen,  wie  ann  min  herr-en  gelangett,  das  aber- 
mals sich  ein  unruw  und  zwytrachtigkeitt  zu  Basell  zugetragen  hab, 
welliches  nun  minen  herren  von  hertzen  und  in  trüwen  leyd,  haruff 
ir  abgevertigett  syend  mitt  vollem  gewallt  und  ernstlichem  bevelch,  15 
zwuschen  beiden  parthyen,  nämlichen  burgermeystern  und  rat  eins 
unnd  gemeiner  burgerschafft,  so  dem  gottlichen  woit  anhengig  ist, 
anders  teylls,  alles  das  ze  handien,  reden  und  thün,  was  zu  friden, 
ruwen  und  einigkeitt,  auch  erhalltung  des  gottlichen  worts  erschieszlich 
und  furderlich  sin  mag,  vermog  der  pünden,  mitt  fürhallt,  das  min  herren  20 
noch  in  frischer  gedechtnusz  habenn,  wie  dann  ir  getrüw  lieb  Eyd- 
gnossen  von  Basell  offtmaln  ir  ersame  pottschafften  zu  minen  herren 
abgevertiget  in  glichen  hänndeln  und  välen,  da  sy  ouch  landmers 
wysz  vernommen,  das  ettwas  widerwertigkeitt  hie  \'orhanden  sin  soll- 
ten und  besonders  nechst  verrückter  tagen  im  Inderlappischen  krieg,  25 
des  min  herren  inen  hochen  danck  sagen  mit  erpiettung  soUichs  umb  sy 
fruntlichen  ze  beschulden. 

D\V3'1    nun   sich  by  und  unnder  inen  ettwas  zweyspalltigkeitt  zu- 
getragen,   syend    ir    gutter    fruntlicher  wollmeynung    unnd   usz  der  ge- 
schwornen    pünden    pflicht    zu    inen  gesandt  ze  handien  und   thun,  wie   30 
obgseitt    ist.     Harumb    ir    sy  zu    allen  syten  tringenlich  pitten  sollend, 
disz  üwer  Sendung  gutter  meynung  (alls  es  auch  beschicht)  uffzenemmen. 

Unnd  daby  sy  ermanen  unnd  pitten  uffs  höchst,  das  sy  alls  die 
verstänndigen  und  hochwysen  wellind  ermessen,  das,  wo  sy  allso  zwy- 
spalltiger  unnd  widerwertiger  meynung  blyben  sollten,  nitt  allein  inen,  35 
sonders  gemeiner  loblicher  Eydgnoschafft  zu  verderplichem  schaden 
reichen  wurd,  das  sy  ouch  ingedenck  sin  wellend  des  evangelischen 
Spruchs:  Ein  jedes  rych  in  sich  selbs  zerteyllt,  wird  erSdet.  Das  sy 
ouch  wellen  betrachten,'  das  durch  einhaligkeitt  kleinfüg  ding  ze  uff- 
wachs  und  durch  zweyspaltung  grosse  ding  zu  abfel   konien  etc.  4° 


jVr.  2pj.  1528  Dezember  2^.  205 

Zudem  das  gmeiner  Eydgnoscliafft  erbfyend  ein  lange  z\'t  har 
mitt  allem  flisz  und  ernst  mittel,  weg  gesucht  band,  dadurch  sy  ein 
gemeine  Eidgnoschafft  zertrantint  und  zu  nütt  brechtind,  das  nun  durch 
kein  ander  mitteil  mag  fuglicher  und  geschwinder  zuweg  bracht  wer- 
5  den,  dann  durch  bürgerlich  uneinigkeitt  und  besonders  des  gloubens 
halb.  Harumb  sy  gott  und  sinem  heilligen  wort  die  eer  bew_\'sen 
wellind  und  dasselbig  by  inen  luler  und  ane  alle  Vermischung  mensch- 
licher geschwindigkeitt  einmüttigklich  predigen  lassind,  in  betrachtung 
das  der  ewig  gott  sinen  hanndell  biszhar  so  wunderbarlich  erhallten  etc. 
10  Das  alles  wussend  ir  ze  mindern,  meren,  \erbessern   und  je  nach 

gestaltsame  der  sachen.  so  üch  begegnen  werden,  handien  und  thun, 
was  die  notturf^t  erhoust  und  ir  woU  könnend,  ouch  des  volkommen 
gewallt  und  bevelch  hand.  Actum  am   wicnacht  aben  anno  etc.  xxviii. 

Stattschriber  zc  Hern. 

15  Kopie.     St.-A.    Berti,  hisiructionetibuch  A,   bl.  2^2.   —  Druck:  Basier 

Beiträge  bd.  V,  s. .?/".  —  Regest:  Abschiede  bd.  IV,  abiig.  I  a,  tir.  613,  3. 

295.  1^28  Dezember  24. 

Schultheis  unnd  rat  zu  Bernn  an  burgerme3'ster  unnd  rat  der 
statt  Basell. 

20  Wir    sind  landmarsz  wysz  bericht,  wie  abermals  by  üch  sich  ein 

unruw  unnd  widerwerttigkeitt  erhebt  hab,  dasz  unns  in  truwen  leid 
ist.  D\v\'l  ir  nun  hievor  mermaln  üch  dheiner  mu^  costenn  noch  arbeitt 
beduren  lassen,  sonnders  in  glichen  välen  üwer  treffenlich  pottschafften 
unnd  besonnders  in  nechster  unnser  unruw  zu  unns  abgevertigett  haben, 

25  das  nun  zu  guttem  nitt  allein  unns,  sonnders  gemeiner  E_\dgnoschafft 
gereicht  hatt,  unns  danckberkeitt  unnd  widergelltung  verursachett,  das 
wir  ouch  unnser  treffennlich  bottschafft  ilends  zu  üch  senden,  alles  das 
ze  thund,  handien  unnd  reden,  was  zu  frid,  rüw  unnd  einigkeitt  üwer 
unnd  gemeiner  unnser  Eydgnoschafft  wolfart  dienstlich  unnd  furderlich 

30  sin  mag.  Harumb  wir  üch  ernstgcvlissen  pittend,  ir  wellend  alls  die 
hochwysen  unnd  verstendigenn  betrachtenn,  was  üch  unnd  unns  allen 
usz  sollichen  zweyspaltungen  züstan  mog,  unnd  allso  die  Sachen  zum 
besten  kercn  unnd  enthalltenn,  bisz  unnser  bottschafft  zu  üch  kumpt, 
das  uff  fluckerlichost  sin  wirt,  ir  wellend  ouch  ansechenn,  das  wir  nitt 

35  wenig  find  habenn,  die  vyl  lieber  gemeiner  Ej'dgnoschafft  Zerrüttung 
dann  uffnung  sechen  etc.  —  Datum  in  yl  am  wienacht  aben  anno  etc. 

XXVIII". 

Original,    mit    aufgedrücktem    Verschlußsiegel,     zerstört.     St.-A.    Basel, 

Eidgenossenschaft   D  4,    bl.   14S.  —   Entwurf:    St.-A.    Bern,    Deutsch 

40  Missiven  R,  bl.  I2gv.  —  Regest:  Abschiede  bd.  IV,  abtlg.  i  a,  ttr.  613,  4. 


206  iS^^  Dezember  24 — 2y.  Nr.  296 — 298. 

296.  iS^S  Dezember  24. 
Aus  den  wochenausgaben    donnstags   den  wyhennecht  abent. 
Bottennzerung:    Item    xxx    Ib    xi    ß    v    d    habenn    her    Adelberg 

Meiger,  burgermeister,  unnd  VVolffgang  Oder  uff"  tag  Badenn  verzert  .  .  . 
unnd   umb  den  abscheid  usgeben.  S 

Si.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  1012. 

297.  1528  Dezember  26. 
Aman    unnd    rätt  der  statt  Zug  an  schulthes  unnd  rätth  der  statt 

Lucern. 

Uff"  disser    zitt  ist  uns  gloubsamlich  fürkomen,  wie  das  der  Hus-    'o 
schin    von    Bassell    dem    Zwingly  von   Zürich  geschriben  hatt,  wie   das 
liwer  unnd  unserr  .  .  .  Eidgnossen  von  Basseil  die  parthy,  so  dan  alten 
cristenlichen  glouben  bistand  und  ouch  die  parthy  des  nüwen  gloubens 
in  grossen  uffbruch  und  zwytracht  sich  mit  gewalt  gägen  einandern  ge- 
lägertt    unnd    in  grosser    sorgfeltigkeitt  unnd  unruwen  standentt,  ouch    '5 
die  parthy  des  alten  gloubens  das  büchssenhus  unnd  sannt  Pettersplatz 
inhabentt  unnd  die  in  der  kleinen  statt  den  altgloubigen  enpotten,  lib 
unnd  gutt  zu  ynnen  zu  setzen  unnd  mit  gwalt  ynnen  zu  hilff"  ze  komen, 
wan  sy  iren    begärentt.    Daruff"  unsser  Eidgnossen  von  Zürich  yr  tref- 
fenlich botschaftt  zu  ynnen  gan  Bassell  geschickt,  da  wir  nitt  mogentt   20 
wüssen,  was  sy  handien  werdentt.     Unnd   diewill  wir  aber  nit  mogentt 
wüssen,    ob    üch  s6mlichs  in  wüssen  ist  oder  nit,  habentt  wir  üch  das 
nitt    wellen    verhalten    unnd    begärrent    darby    üwer    anttwurtt,    ob    yr 
üwer   botschafft    gan    Bassell  wellentt  schicken  oder  nit,  oder  was  üch 
darin    gutt   bedunckt.    Schickent   yr   üwer   potschafft,   so   wellentt  wir  25 
unser   botten    ouch   darschicken,  wan  wir   in  willens  sind,  nütt  an  üch 
ze  handien.    Wir   begärent    ouch  witter,   was   üch   begägnett  in  s6m- 
lichen  und  andern  derglichen  handeil,  uns  das  nit  zu  verhalten,  darmit 
wir  uns  ouch  darin  wüssentt  ze  halten  .  .  .  Dattum  Zug  uff  santt  Stef- 
fans    tag    in    der   sibenden    stund    nach    mittag    in    der    nüwen    zall    im   3° 
XXIX.  jar. 

Original.    St.-A.   Luzern,   Akten  Reformalion.    —  Regest:  Abschiede  bd. 

IV,  abtlg.  i  a,  nr.  61^,   5. 

298.  1^28  Dezember  27. 
Thumprobst  unnd   capitel  der  meren  stifft  Basel  an  das  regiment   35 

Enszheim. 

U.  gunst  und  gnad  weysz  dannochter  und  ist  wol  indenck,  wie 
der  ergangnen  purischenn  uffruren  ein  stat  Basel  sich  der  handlung 
zwuschen  beiden  theilea  undernomen  unnd  wenig  so  mit  handien  so 
ouch   bottschafften  von-    und   zuzeschicken   gespart,  also  das  nit  unge-  4° 


iVr.  2gi)  -joo.  ij2S  üezetnbei-  28.  207 

scliick-l,  dem  ouch,  so  die  noturfft  crvordert,  gliclinis  zc  tliun.  Nun  ist 
yetzt  ein  dag  acht  oder  lenger  alhie  zu  Basel  zwischen  Lutrisch  und 
nit  Lutrisch  cbenn  viel  gefarligkeit  vergangen,  also  das  beider  siten 
man  inn  rustung  mit  iiarnest  und  geweren  gewesen,  sich  zesanien 
5  gerötet  unntl  doch  soichs  von  der  oherkcit  noch  untzhar  also,  got 
sig  lob,  undernomen  unnd  erhalten,  das  kein  thatlichc  handlung 
darvon  komenn  noch  endtstanden,  aber  zu  ersorgen,  wo  nit  darinn 
gesehen,  das  ufif  Icnge  nutzt  gutz  darusz  \olgen  werd,  unnd  so  dem 
also    unnd    dis    emborisz  handlung    eben  wyt  uszgeschollen,  derhalben 

10  dann  bottschafften  von  Zürich  und  Bern  hie  ankörnen  sint  unnd  ouch 
noch  von  andern  orthen  irer  mer  derglich  botschafiften  zu  erwarten, 
so  haben  wir  dannochtcn  u.  g.  und  gn.,  ob  denselben  ouch  har  zu 
schicken  oder  etzwas  hierunder  sich  zu  berarbciten  (!)  und  suchen  ver- 
helffen    gelegen,    das  also  thun    oder  loszen  megen,   solichs  im  besten 

15  by  disem  darumb  gesandten  botten  zuschriben  unnd  anzeigen  wellen, 
tVuntlich  und  dinstlich  bittende,  unns  unnd  unnser  stifft,  so  furwar  hie- 
durch  inn  die  groszte  geforligkeit  gesetzt,  altzit  wie  uwer  verwandten 
unnd  gutwilligen  mit  gunst  und  gnoden  zu  bedencken  und  für  bevol- 
hen  ze  haben.    Datum  inn  y\  uff  Johans  evangeliste  der  heiligen  wyhe- 

20  nacht  virdagen  anno  etc.  xxviii. 

Entwurf.   General- Landes-  A.  Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  22^,   bl.  ij.  — 
Kopie  (beginn   XV/I.  j/id.)    ebendorf,    Handschriften    nr.  133S,    bl.  24. 

299.  1528  Dezember  28. 
Hierauff  [auf  das  schreiben    des  Basler   domcapitels   vom  27.  de- 

25   zember]  hatt  wolermelte  v.-oesterr.  regierung    zuo   Ensiszheim    alsbald 

bey  aignem  potten  der  statt  Basell  zuogeschriben  und  sich  wegen  desz 

be\'  inen    entstandenen   zwe\'trachts  zuo  interi^onieren  unnd  denselben 

güetlich  hinlegen  zuo  helffen  nachbarlich  anerbotten.  28.  decembris  1528. 

Notiz  (beginn  XVII.  jhd.).  General- Landes- A.  Karlsruhe,  Handschriften 

30  nr.  1338.  bl.  24  V. 

300.  1328  Dezember  28. 
Die  Zürcher  gesandten  in  Basel,  M.  Rudolf  Stoll  und  Jacob  Werd- 
müller, an  herr  Dicthelm  Roisten,  burgermeister  Zürich. 

Nachdem  unnd  ir  uns  mitsampt  unsern  gnedigen  hercn  gesant 
J5  hand,  ilencz  in  Basel  zu  ritten  und  da  alles  zu  handien,  das  frid,  ruw 
und  einikeit  bringt,  doch  on  nachteil  dem  wort  gottes,  werdend  wir 
thün.  Und  uf  das,  als  wir  am  helgen  tag  vor  nacht  gen  Basel  kamend 
und  da  durch  die  dein  statt  rittend  zu  der  herberg,  da  fundend  wir 
ein  louffenden  botten  von  Bern.  Der  seit,  wie  das  er  hette  brieff 
40   bracht,  das  sine  heren   kemind.     Uf  das  wir  ferzugend  bis  am  Steffans 


208  is^S  Dezember  28.  Nr.joo. 

tag  am  morgen.  Und  do  sy  noch  nit  kernen  warend,  do  kamend  wir 
für  rat  und  zoigtend  uns  an  mit  fil  enbiettens,  und  euch,  wie  wir  war- 
tend, werend  unser  .  .  .  Eignossen  und  mitburgern  von  Bern,  darum ') 
wir  nit  am  abind  ilencz  für  sy  kert  hettend.  Daby  bleib  es  bis  uf 
den  abind  am  sant  Steffans  tag;  da  kamend  dry  raczfründ  von  Bern  5 
mit  gschriftlicher  befelch,  wie  wir  von  mund  hattend.  Und  nun,  als 
wir  am  abend  komen  warend,  durch  die  dein  statt  ritten,  hatt  man  uns 
gesechen,  und  hattend  sich  in  der  deinen  statt  ziisamen  gethan  in  har- 
nisch  und  mit  gewer,  also  das  die  ewangelischen  sich  ouch  zusamen 
gethan  uf  die  tusent  man,  und  der  gancz  rat  in  unruw  sass  die  gancze  10 
nacht  und  uns  unwüssend.  Nun  uf  das,  als  wir  stets  begertend  uf  Jo- 
hanni  rat  zu  haben,  und  aber  beid  gemeinden  warend  widerumb  ab- 
gestelt,  begerten  wir  für  ir  heren,  mocht  uns  [aber]  nit  verlangen,  das  uns 
frömbd  nam.  Jedoch  so  ward  die  unrüw  so  gross,  das  man  uf  dis 
nachtmal  der  gemeind  rat  gehalten  und  also  uf  morn,  der  kindlin  tag,  15 
sy  verhören  und  uns,  und  stand  gar  sorglich ;  denn  die  bepstler  hand- 
lend,  als  sy  meinend,  gen  Ennsen  und  in  die  lennder,  sind  fillicht  et- 
liche under  wegen,  werdend,  sover  sy  komend,  nüt  gucz  schaffen, 
dann  der  ratt  alhie  zu  Basel  wenig  schaft  nach  schaffen  wil,  gefalt 
uns  warlich  gar  übel,  wie  wir  bed  barthyen  hoch  ermant,  still  zu  20 
stan,  als  sy  dann  von  einandern  sind.  Kond  sy  me  zusamen,  so  muss 
man  jamer  sorgen.    Gott  schipss  zum   besten. 

Witter    land    wir    üch    wüssen,    das    die    ewangelischen    ein    us- 
zug  uf  drissig  man  [getha?ij,  die  sond   in  ir  aller  namen  handien,  dann 
sy  fil    erlicher    burger    by  in    hand,  by  xii  edler,  ouch  von  gross  und    25 
deinen    retten.     Es    sind   ettlich  by  inen,  die  xV  gülden  i  jar  zu   ver- 
zeren  hand. 

Und  also  uff  jecz  an  der  Unschuldigen  kindlinen  tag  hand  wir 
im  namen  gottes  den  anfang  gethan  und  ein  parthy  verhört,  und  ist 
der  handel  schwer  und  gross,  dann  aller  adel  und  stett  zuliigt,  und  30 
jederman  schwigt.  Sy  Cristus  der  einig  mittler,  amen.  Und  hand  an 
einandern  gehandelt  bis  nach  dem  einen  nachmittag.  Jeczmal  nüt  sonn- 
ders,  denn  gott  sy  mit  üch.  Und  sover  not,  zoigend  an  unsern  heren 
diss  schriben.  Datum  zu  Basel  an  der  kindlin  tag  im  28.  jar  .  .  .') 
Datum  uf  die  drit  stund   namitag.  35 

Original;  verschlußsicgd  fehlt.     St.-A.  Zürich,  A  240,    i,  Aklen  Basel. 

—  Driick:  Abschiede  bd.  IV,   abtlg.  l  a,  fir.  613,  6. 


300.   ')  Ist  vielUicht    nicht  zu  Itseii,  bezw.  zu  ergänzen,  von   Bern    da[    und    fragten 
wa]rum  wir  nit  ...  ? 

-)   Es  folxt  Sagend  Hans  Edlibach,  das   er  die  XX  gülden    zins    herab    schick;    40 
suche  im  buch  etc.  Datum  .  .  . 


Nr.joi.  1528  Dezember  28.  209 

301.  152 8  Dezember  28. 

Die  Berner  gesandten  in  Basel,  Lienhart  Hupschi.  alltseckeliiieister, 
Niclaus  Manuel  und  Lienhart  Willading,  an  Schultheis  unnd  rat  der  statt 
Bernn. 
5  Alsz  wier   anini   samstag')  gan  Baszel  kummen,  sind   wir  bericht, 

das  die  verganne  (!)  nacht  die  inn  der  kleinen  statt  by  den  achtzig 
starck  imni  hämisch  gestannden,  welche  der  mesz  begerend,  desz  sich 
die  vonn  zünfften  inn  der  groszen  statt,  ob  zwolff  hundert  starck,  ouch 
inn  hämisch  unnd  gegenwer  rüstend,  wellche  begerend  desz  wort  gotes, 

10  mit  abstellung  der  papstlichen  mesz,  weliches  willens  \il  der  grösser  teil 
in  Baszeil  ist,  in  beden  stettenn,  ouch  vernunfftig,  herrlich  unnd  mechtig 
rieh  personen.  Aber  amm  selbigenn  abend  stalltend  wier  sampt  denen 
von  Zürich  ab  die  kriegliche  rüstung,  das  jederman  inn  bürgerlicher 
rüw   hat   mögen   schlaffen.  Doch  sin  wier  gesternn  suntag  verhindcr  (!) 

15  durch  den  gwalt,  das  wier  nitt  hand  mögen  für  rat  kummen,  wie 
frünnttlich.  ernstlich  unnd  trungenlich  wier  den  burgermeistcr  unnd 
zunfftmeister  darumm  gebetten,  ouch  gewarnet  hand,  vor  Unwillen  und 
uffrür  zu  sind,  so  ein  gemeinde  ab  sollichemm  ufzug  nemmen  mocht. 
Des  ouch    die  gemeind  sich  gegen  unnsz  mercklich   beschwert  erklag- 

20  tend.  sorgende  ein  grosz  unruw,  welche  nitt  an  schadenn  zergan  möchte, 
dann  sy  besorgtend  boss  bratticenn  unnd  sechend  mencherley  postens 
hin  unnd  wider,  sunderlich  gan  Enszenn.  Harum  sy  begertend  die 
schlüszel  zu  den  thoren,  beden  partyenn  glich  zu  übergebenn.  Das  ha- 
bend wier  ouch    dermaszenn  gehandlet,  das  sy  disze  vergangne  nacht 

25  zu  beder  part  rüwig  sind  gweszcnn.  Aber  die,  so  desz  willens  sind, 
die  mesz  abzüthünd,  hand  von  jerem  teil  dryszig  man  verordnet,  die 
alle  Sachen  uff  ein  hindersich  bringen  sollend  beraten,  und  von  den 
driszigen  zwölf,  die  botschaft  unnd  Werbung  tünd  an  ein  rat  zii  Baszel 
und    unsz    alsz    mittlende  personen,  und  so  ein  cristenliche  suplicacio.i. 

30  gestellt,  das  sy  nitt  lobwürdiger  mocht  erdacht  werdenn.  Alszo  hand 
der  gwalt  unnd  klein  rat  hüt  rat  gehalten  unnd  verhört  jerer  gemeind 
anbringen,  deszglich  ouch  unnsz  die  potenn.  Alsz  sich  aber  red,  rat 
und  widerantwurt  bis  umm  die  zwey  nachmittag  verzogenn,  habend 
wier    zu    allersyt    den    handel  l)is  uff   morn  angestellt,  gütter  hoffnung 

,i5  cttwas  nutzlichs  zu  schaffenn:  dann  die  vom  rat  hand  gwüsse  mer,  wie 
inn  der  statt  Meydenburg,  so  ouch  glich  wie  zu  Baszel  ein  bistumm 
ist,  ein  solche  zwytracht  erstandenn,  dardurch  des  bischoff  anschlag 
unnd  anhang  uffbrach  sechshundert  pferd,  die  nachts  in  die  statt  kum- 
meun   unnd    den    evangelischen   teil    erwürgen  sollten;  do  habend  die 


4°  301.   ')  Durchstrichen  wienacht  tag. 

Basler  Rcformationsaktea,  HI. 


210  15^^  Dezember  2g.  Nr.  ^02—joj. 

sclbigenn  zweyhuiidertt  pferd  nachtz  ingelaszen,  demmnach  die  schutz- 
gäter  fiirgefellt,  die  übrigen  dusz  beschloszen,  unnd  sind  bed  partygen 
an  einandren  geratenn  dermaszen,  dz  acht  hundert  personenn  dot 
blyben  sind  der  selben  ufifrür.  Wellche  mer  die  vom  gwait  dohin 
dringend,  dass  wier  hoffend,  unszer  underhandlung  werd  nitt  unfrucht-  5 
bar,  sunder  erschiesziich  sin  mitt  hilf  dess  allmechtigenn,  der  iich  selig 
mach  in  ewigkeitt.  Datum  zu  Baszel  uff  der  kindlinen  tag  nach  unszerm 
uszrytcnn. 

Original.     SL-A.   Bern,  Kirchliche  Angelegenheiten,  bd.  JJ,  bl.  IQQ.   — 
Druck:   Basier   Beiträge,  bd.  V,  s.  2gg   und   Adschiede   bd.  IV,    abtlg.    10 
/  a,  nr.  61 J,  7. 

302.  1528  Dezember  2g. 
C.  Schaller  an  Peter  Butzen,  stattschriberenn  zu  Straszburg. 

Uff  gesteren    mentag   den    xw-iii**^"')    decembris   ist  Krug,   uwer 
bott,    umb    dy  11 ''^    stund    nochmittag    ankomen,  unnd  als  der  rott  erst    15 
uffgestanden,  hat  der  brieff  vor  den  retten   des  tags  nit  mögen  glesenn 
werden.    Aber  darneben    wart  mir  von   den  heupteren,  uch  furr  mich 
selb  zu  schriben,  befolhen,  der  niosz,  das  man  wol  liden  mocht  unnd  ^) 
ouch   gern    hette,    das   ir    uwer   botschafft   abgefertigt   heften.    Zudem 
so  sinds  dy  von  Zürich  unnd  Bern  für  sich  selbs  begirig.  Unnd  als  der   20 
brieff   uff   hüt    datum    im    rott  gelesen,  und  so  der  sich  nit  geschamet, 
wurd  der  für  sich  selbs  ein  ersame  statt  Straszburg,  deren  man  hochs 
vertruwet,  umb  botschafft  begrieszt  haben;  dorumb  bitt  ich  uch,  haben 
ir  kein  bottschafft  abgevertiget,  das  ir  das  in  ill  thün  wellen,  dan  man 
erst    uff   morn    mittwoch  wurt    anfohen    handien.    Deszhalben  ist  dyser   25 
bott  ylens  in  einem  weydschiff  abgevertigt  wordenn.    Datum  den  xxix. 
decembris  umb  die  xi.  anno  xxviii. 

Original.   Stadt- A.  Straßburg  AA  1808.  —  Regest:  Polit.  Correspondenz 

bd.  I,  nr.  55/. 

303.  1528  Dezember  2g.  3° 
Heinrich  [Meltinger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel]  an  Straszburg. 
Uwer  schriben,    das  ir  vernomenn,    wy    sich  ettwas  wyderwyllen 

zwuschen  gmeiner  unser  bürgerschafft  bewegt,  doch  darneben,  das  sich 
der  gestyllett,  von  ettlichen  bericht   worden,   mit  erbietung,  so  dem  nit 
also,    wo   ir  dan    ettwas    fruchtbarlichs    und    giits  zu  ablenung  sollicher  35 
zwytracht  handien  konthen,    das  ir  das  mit  vlys    und  gernn  thun  Wol- 
fen, haben  wir   alles   Inhalts  verlesen    horenn   und    sagen   uch   solches 

302.    ')    Die  Vorlage  verschreibt  XXIIl. 
'')  Verlage  unns. 


Nr.  S04.  iji28  Dezemher  2g.  211 

uwcrs    gutten    noclibiiiliclicii    wvllciis    liolicii    vlyssigcn    danck,    wolten 

iinns  ouch,    so    sich  ilcr  niosz  (do  ooi  der  almecluig  vor  sin  weit)  ett- 

was  b\-   lieh  ziitiicg.  iingespaits  alles  Icostens,    mieg  iiiul  arbeit    gegen 

lieh  und  den   iiwcrn  ze  handlcii,  begeben  haben   unnd  fugen  haruff  uch 

^   guttlich  zu  verneinen,  das  nit  011,  es  haben  sich,  wy  gmeldct,  uffrüren 

by  uns  und  under  den  unseren   erhebt,  do  wir  noch  mit  hilff  unnd  zu- 

tiiun  derer  von   Zürich,  Bern  und   Liitzcrnn.  ouch  deren  mer  warttenn 

sind,  dy  hinzelegcn   in  iebung  stond.   —    Datum  den  xxix"^"  decembris 

umb  dy  xi.  stund  vor  mittag  anno  etc.  xxviii. 

10  Entwurf.     St.-A.  Basel,   Afissivcn  A  28,  bl.  212.  —  Kcges/c/i:  Strickler, 

bd.   /,  nr.   2220  und  Polit.  Corrcspondcnz,   bd.  I,   nr.  ■550. 

304.  1^28  Dezember  2g. 

Thumbprobst,  stathalter  und  capitel  der  mcrcn  stifift  Basel  an  I'hi- 
lipszenn,  bischoffen  zu  Basell. 

15  So  3'etzt  ein   zit  har  etzwann  manchs  zesamenrotticrens  unnd  ze- 

samenlouffens  \onn  den  Lutrischen  oder  Ecolampadischenn  verursacht 
und  doch  durch  insehenn  der  obcrkeit  gestyllet  worden,  haben  wir, 
als  nechst  verschicnen  mitwochen  vor  dem  heiiigenn  dag  in  der  nacht, 
item  des   sontags  ouch  darvor  im  fronvastenn  bott  uff  ettlichen  zunfft- 

20  huseren  zu  abstellung  der  alten  cristenlichen  predicanten  und  heiligen 
mcssenn  etc.  eben  viel  practicirt  unnd  sonderlich  iren  ein  grosz  zal 
Lutrischen  desselben  mitwochenn  über  nacht  uff  der  Gärtner  husz  bis 
morn  donstags  frug,  das  ein  rot  zu  inen  geschickt,  sie  heim  inn  ire 
huser  ze  gon  geheiszen  etc.,  gewesenn,    ouch  nit  anders  geacht,  dann 

25  das  wir  die  sachenn  aber  einmol  überkommen  unnd  keiner  sorgenn 
wyter  torffen.  So  het  doch  solichs  nit  sin  wellenn,  sonnder  die  Lu- 
terschen  dennoch  samsztags  Steffani  unnd  die  vorgennde  nacht  noch  viel 
iiiiruwiger  gewesen,  sich  inn  ire  harnest  angcthan  unnd  mit  iren  we- 
renn  verfaszt  inn  groszer  zal   unnd  zcwidder  die  irer  part  nit  sint,  so- 

30  licher  mosz  mit  irem  wesen  unnd  geberden  erzeigt,  das  wir  keyner 
stund  l\b,  lebenns  unnd  das  sie  unns  durch  die  huser  louffendt  sicher  ge- 
wesen und  noch  nit  sint,  dann  sie  ye  slcchtz  anders  nutzt,  dann  uff  ir  sect 
allendthalben  inn  der  statt  prediget  unnd  gehalten  ze  werden,  wollendt, 
haben  ouch  an  ein  rot  deshalij  suppliciert  unnd  durch  practic,  als  man 

35  achten  mocht,  angericht,  das  deren  vonn  Bern  und  Zurch  bottschafftenn 
deshalb  hie  ankommen  sint,  wiewol  red  got,  das  der  andern  ortern 
botschafften  ouch  khommen  sollen,  unnd  stot  handlung  also:  Als  noch 
ettlich  fromer  alter  cristen  inn  der  kleinen  statt,  item  an  den  Späten 
unnd  sant  Peters  kilchspiel,    welche  dann  ouch    under  diser  emborung 

40  sich    zesamen   verfugt   unnd   an   ein   rot   gesucht,  sie   by   uszgangnem 


212  15^^  Dezember  29—30.  Nr.  305— 306. 

irem  mandat,  das  den  Lutrischenn  t'uiiff  kilchen  zugebe  und  das  sie  inn 
den  übrigen  sie  sollenn  ongeirrt  loszenn  etc.  ze  handthabenn  etc.,  das 
yetztmoln  zvvuschen  denselben  unnd  den  Lutrischenn,  sie  der  dingenn 
zuverglichen,  handlung  beschicht.  Aber  zu  was  ends  das  bracht,  mögen 
wir  nit  wiszen,  wiewol  von  vielen  vyel  red  hien  unnd  widder  gan-  5 
gennt,  die  mesz  sig  kranck,  werd  abgon  und  derglich  gespott,  werd 
ouch  nur  ein  me.vnung  predigenns  verlybenn,  das  wir  nun  nit  wiszenn 
mogenn.  Dwil  dann  die  sachenn  gar  ernstlich  sich  inriszent  unnd  zu 
besorgenn,  das  by  den,  so  vonn  Zurch  unnd  Berrnn  zugegenn,  kum- 
berlich  uff  ander  wise,  dann  wie  es  zu  Berrnn  und  Zurch,  das  es  hie  ouch  10 
also  gehallten  unnd  brucht  soll  werdenn,  die  ding  kommen,  so  habenn  wir 
dannocht  u.  g.,  die  es  dann  eben  hoch  ouch  werd  antreffenn,  solichs  nit 
wellen  verhallten,  ob  deren  gelegen,  mit  einer  stat  Basell,  derglich  den 
ankommendenn  botschafften,  darusz  ze  hanndlen  durch  ire  reth  (dann 
das  sie  harkhomen  inn  eigner  person,  khonnen  wir  nit  wol  ratenn),  15 
das  also  ze  thun  (wie  dann  uns  für  gut  ansieht)  wiszenn.  Datum  zinsz- 
tags  noch  dem  heiligen  wyhenacht  dag  anno  etc.  xxviii. 

Origmal.  SL-A.  Basel,  Bischöfl.  Archiv,  bd.  XVII,  nr.  19.  — Entwurf, 
Gctieral- Landes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  223,  bl.  iSv.  —  Kopie 
(beginn  XVII.  Jlid.)  cbendort,   Hattdschriflcn  nr.   133S,  bl.  24  v.  20 

305.  /f^c?  Dezember  2g. 
Vergente  ad  finem  anno  1528  29*  nempe  x""'   capitulum  ordinario 

nuntiat    cieri    in  urbe  turbas,    multos    velle    novo    evangelio  adhaerere, 
adesse  quoque  in  urbe  Tigurensem   et  Bernensem  oratores. 

Noliz  von   1761.    SL-A.  Basel,   Bistum  Basel  A4b  (1212—1761),   bl.    2« 
215. 

306.  '52S  Dezember  29  und  30. 
Die  Berner  gesanttenn  Lienhart  Hüpschi,  alt  seckellmeister,  Nic- 

laus  Manuel,  venner,  unnd  Lienhartt  Willading  an  schultheiszen   unnd 
rat  der  statt  Bern.  3° 

Uff  gesternn  band  die  gesanttenn  von  der  gemeinde  der  statt 
Baszeil  an  jerenn  gwallt  unnd  rat  laszen  bringen  ein  beger,  nammlich 
dz  alle  die,  so  vomm  bischoff  unnd  pfaffen  beleechnet  werend  oder 
inen  sunst  durch  früntliche  sibschaff  (!)  verwant,  deszglich  ouch  jere 
amptlüt,  söltennd  vomm  rat  abtretten  jetz  in  diszer  gegenwürttigen  35 
handlung.  So  stundend  ab  bed  burgermeister,  ein  obrister  zunfftmeister, 
welche  sind  von  den  fier  hopteren  der  statt  die  dru ;  ouch  stünden 
hinfür  die  zwenteil  der. ratenn,  allt  unnd  nüw.  Alszo  uff  ernstliche  pitt 
desz  rates  hannd  wier  an  denen  von  der  gemeinde  so  vil  erlangt,  das 


Nr.  jo?.  152S  Dezember    ?o.  213 

der  gantz  rat,  niemand  abgesundrett,  sol  anfangs  bim  handell  sittzenn, 
bis  das  es  dahin  wurde  reichenn,  das  ein  enttlicher  rechts-  oder  sunst 
usspruch  s6lte  gefeit  werden ;  den  sol  ess  stau  an  eim  rat  unnd  unsz, 
wer  zürn  abtrettenn  erkennt  werde.  So  \il  unnd  nitt  mee  ist  gestern 
5  den  ganntzenn  tag  geschaffet,  den  der  handel  ist  unszers  bedunckens 
uffzogen,  bis  das  ander  Eidgnoszen  euch  gan  Baszel  kcmend.  Alszo  ist 
ncchtig  Schultheis  llug  unnd  der  spitalmeister  von  Luczcrnn  kummen 
gan  Baszel  unnd  hüt  erschinen  für  rat,  sich  fruiitlichen  züo  handien  er- 
bottenn.    Üaruff  wier  angesucht  sind,  ob  unsz  gefallen  welle  mitt  andren 

10  Eidgnoszen,  dero  man  noch  hinacht  warten  syge  zu  handien ;  ist  unnszer 
anttwurt  gsin,  wer  der  meinung  syge,  zu  frid  unnd  ruw  zii  hellfenn, 
der  syg  unsz  lieb  unnd  unverworffenn.  Es  mochtend  aber  ettlich  Eid- 
gnoszen kumen,  b\'  denen  wier  nit  sittzen,  noch  utzid  mitt  inen  handien 
wurdenn.    Hieby  verstündend  sy  billich  die  von  Unnderwalden.    Denini- 

15  nach  hand  die  von  der  gemeinnde  unnss  in  ghciind  umni  rat  ange- 
sucht, ob  si.'  die  siben  ortt  sollend  laszen  imm  handel  undcrtädiner 
syn  oder  nitt,  diewil  unnd  sy  doch  inen  die  pündt  mitt  andren 
Eidgnoszen  nitt  hand  wellen  schwerenn,  ja  ouch  eben  von  dess  gloubens 
wegen,  darum  diszer  handel  jetz  inn   Übung  stände.    Denen  hand  wier 

20  geanttwurt,  wir  wellendz  inen  weder  weren  noch  raten.  So\iI  ist  uff 
hütigen  zinstag  verhandlett.  Dato  zinstag  nach  unszerm  hinriten  in 
diszem  nüwen  jar. 

Genedig  lieb  herren.    Hüt  uff   mittwuch    nach    dem    wienacht  tag 
sind  wir  frü  inn  rat  berüfft  unnd  hand  funden  ein  botten  von  Schwytz, 

25  nämlich  Jo.seph  am  Berg,  von  Zug  Gotschi  z'  Hag,  vor  denen  allen 
sampt  demm  rat  sind  bed  partygen  erschinen,  mitt  ingelegten  supli- 
cationen,  unnd  zülest,  nach  red  unnd  wideranttwurt.  hand  sich  der  gröst 
teil,  nammlich  die,  so  die  mesz  begerend  abzuthund,  Ijisz  uff  morn 
genommen  zu   bcdencken.    Darum  enthaltend  wier  Ulrichen  Rot,  üwern 

;o   botten,  üch  by  imm,  was  nodt  sin   wirtt,  zu  berichten. 

Dato  wie  obstat   1528  jar.    Der  zünfften  suplication  schickend   wir 
üch  hie  inn  ein  abgeschrift. 

Origmal.  St.-A.  Ber7t,  Kirchliche  angekgenheiteu,  bd.  JJ,  fir.  1 2j.  — 
Drucke:  Basier  Beiträge,   bd.    V,  s.  30t;   Berner  Ref.- Akten,  nr.  3oS6 

35  und  Abschiede  bd.  IV,   abtlg.  la,  nr.  613,  g. 

307.  1528  Dezember  jo. 

Aus   dem   schreiben   von  Statthalter  und   rat  zu   Bern  an  ihre  ge- 
sandten iti  Basel  Hüpschi  und  Manuel. 

Wir    haben    üwer    schryben    uff  der   kindlinen    tag    an    unns    uss- 
40  gangen  empfangen,  daruss  wir  vermerkt,  das,  ob  gott  wyll,  die  unruow 


214  15^^  Dezember  jo—jz.  Nr.  j}oS—jO(^. 

zu  Basell  diser  zyt  gestillet  sye  .  .  .  Datum  mittwuch  vor  dem  nüwen 

ingenden  xxix*«"  jar. 

Ko/>ie.  St.-A.  Bern,  Deutsch  Missiven  R,  bl.  /JJ.  —  Drucke:  Basier 
Beiträge,  bd.  V,  s.  314  und  Berner  Ref. -Atzten  nr.  2oSj.  —  Regest: 
StricJiler  bd.  I,  7ir.  2223.  3 

308.  1528  Dezember  30. 

Thumprobst  etc.  an  das  regiment  zu  Enszheim. 

Was  yetz  zwuschen  einer  burgerschafft  zu  Basel  endtstandnen 
zwytrachten  halb  gegen  burgermeister  und  rot  doselbsten  erpietens  von 
u.  gunst  und  gnaden  beschehen,  haben  wir  neben  uwerm  schriben  an  10 
ingelegter  copy  verstanden  unnd  laszen  unns  solichs  wol  gefallen,  der 
achtung,  von  denselben  von  Basel  uwer  gunst  und  gnaden  mit  zim- 
licher  gepurender  meynung  ouch  endtgegen  gangen  und  das  sie  ouch 
minders  nit  guten  willen  davon  erlangt,  inn  mererm  gegen  inen  zu 
erwiddern  und  verdienen.  Unnd  wievvol,  nochdem  und  die  handlung  15 
uff  hutigen  dag,  wie  die  gestalt,  uns  onwiszen  (dann  allein,  das  wir 
ersorgen,  ufferstandenn  füer ')  letstmoln  mit  uns  usz  ze  loschen  furge- 
nomen  werden),  wir  nit  ursach  gehebt,  uch  mit  witerm  schriben  zu 
touben,  destminder  nit,  so  der  unns  u.  g.  und  gn.  schriben  zubracht 
umb  ein  widderschrifft  ankert  und  anzeigt,  des  bevelch,  haben  wir  im  20 
dis  uffgeben,  die  selbig  fruntlich  und  dinstlich  bittendt,  inen  woll  dan- 
nocht  gefallen  zu  erwegen  unnd  bedencken,  wie  und  vonn  wemm  diszer 
stifft  gefundirt,  begäbet,  das  ouch  die  soviel  als  ein  spittall  adels  ze 
achten  und  wie  riel  derselbigen  kinder  daruff  untzhar  versehen  wer- 
den unnd  kunfftiglich  mögen  versehen  werden,  unnd  ob  da  etzwas  unns  25 
ze  Widder  understanden  oder  furgenomen  wolt  werden,  uff  witer  unser 
desselben  verstandigen  uns  unverloszenn  habenn.  —  Datum  den  xxx. 
dag  decembris  anno  etc.  xxviir. 

Entwurf.   Ge7ieral- Landes- A.    Karlsrit/ie,    Copialbucti    ttr.   223,    bl.   IQ. 
—  Kopie  (beginn  XVII.  jhd.)  ebe/idort,  Handschriften  ?ir.  1336',  bl.  23  v.   3° 

309.  1528  Dezember  31. 

Heinrich  Meltinger,  burgermeister  der  Stadt  Basel,  an  Bernn. 

Demnach  uff  nechstkomenden  sontag  ein  tag  gon  Baden  in  Ergouw 
zwuschen  uch,  unns  und  unsern  treuwen  lieben  Eytgnoszen  von  Under- 
vvalden  andersteyls  angesetzt,  den  wir  ze  besuchen  als  untertedinger,  35 
uneinikeit  zu  vermiden,  wyllens  gwesen,  dwyl  sich  aber  leyder  dyser 
zyt  etwas  spans  (als  ir  wyszt)  under  gmeiner  unnser  purgerschafft  er- 
hept,  deshalb  wir  niemans  uff  sollichen    tag  abvertigen   oder  emperen 

308.   ')    Folgt  diirc/istr.   mit   den    unnsern. 


Nr.^io^ji2.  152S  Dezeviber  ji.  215 

mögen,  sonder  vylmer  anderen,  dy  dy  unseren  zu  guttem  vertrieben, 
bederfftcn,  tvas  wir  euch  zur  keujitnisfiahme  mitteilen.  Datum  den 
letzten  decembris  anno  etc.  xxviii '). 

Entwurf.  St.-A.  Basel,  Ahssiven  A  j8,  bl.  21^. 

5   310.  1528  Dezember  ji. 

Heinrich  Meltinger,  [bürgermeister  der  Stadt  Basel],  an  Andresen 
Bischoff,  unserm  mittrath. 

Wir  Heinrich  Meltinger  etc.  unnd  fugend  dir  ze  wussen,  das  wir 
unns    der    reden,    so  dinenthalb,  wie  dir  wussen,  uszgossen,   erkundeth 
10  unnd  din  Unschuld  erfunden  haben.    Deszhalb  wir  die,  so  vermelt  reden 
uszgespreittet,    gestrafft,  darzu  gemeiner  unser  burgerschafft  bede  usz- 
schutz  für  gesessenen  rath  ervorderet,  inen  din  Unschuld  anzeigt  uimd 
inen    sollchs,   ouch    andern    unsern    burgern,    hindersassen  unnd  under- 
thanen  in  allen  zunfften  und  gesellschafften  furer  anzuzeigen  bevolhen, 
15   das   alles  wir    dir    nit   verhalten  wellen,  damit  du  destcr  basz  zufriden 
sin  unnd  dich  nutzit  dan  guts  by  unns  und  unser  burgerschafft  ze  ver- 
sehen habest.    Datum  den  letsten  tag  decembris  anno  etc.  xxviii. 
Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  3g,   bl.  i^fSv. 

311.  /f2c?  Dezember  ji. 
20             Jacob  Stirtzl    an   kgl.  m.  zuo   Hungeren    und  Behem   etc.  stathal- 

teren   und  regenten  zuo  Inspruck  zuo  antwurtcn. 

V'errer   so    haben    die  von  Basel  in    disen  vyrtagen  grosse  uffrur 

gehapt  von   des    glaubens  wegen,    und    sind  die  Eidgnossen  von  allen 

orteren  da.    Die  herren  von    der  regierung  haben  sich  auch  erbotten, 
25   darunder    helpfen    zuo    tedingen,    ist    von    inen    abgeschlagen    worden. 

Datum  ')  den  lettsten  tag  decembris  anno  etc.  28. 

Original,  mit  eigenhä?idiger  Unterschrift  Jacob  Stirtzl   ss.  Landesregie- 
rungsarchiv für   Tirol  (Innsbruck),   Amraser  Akten   i ^28. 

312.  1528. 
30             Spitall,  sant  Jacob  unnd  Eilend   Herberg. 

Item  achthundert  gülden  ')  in  gold  gelichenn  dem  Spitall,  sant  Ja- 
cob unnd  der  Ellenden  Herberg,  als  sy  Andresz  Bischoff  ein  ablesung 
thon  habenn,  ist  im  xxviii.  jar  bescheen,  dogegen  habenn  sy  ettwas  von 
Kilchmans  gut  am   Wechsel  ligen. 
4°  St.-A.   Basel.    Finanz  N  5,  J,  s.  42Q. 

309.    ')  /'«  gleic/ien  sinne  schrciht  Bast!  an  die  lagsalzung  zu  RaJen,  ijaS  dezemlier 
31 :  Ebenda,  bl.  214. 

311.  ')  Ohne  Ortsangabe. 

312.  ')  durchslrichen:  1""  gülden. 


216  '528.  Nr.jij—jiö. 

313.  '52S. 
Aus  der  anitsreclinung   des  vogtes  zu  Farnsburg,   Heman   Offen- 
burg, über  das  jähr  1328,  abgerechnet  zinstags  noch  reminiscere   1529. 

Ausgaben:    Die  capell  zu  bezunden '). 

Landes- A.   Liestal,  thekc  nr.  IgS.  5 

314.  J528. 
Aus  der  amtsrechnung  des  vogtes  zu  Waidenburg,  Marx  Werdenn- 
berg, über  das  jähr  132S,  abgerechnet  zinstags  noch  reminiscere   /J^^. 

Verzert   im  spann  mit  denen   vonn  Solotornn    vii  Ib  xvii  ß  im  d. 
Lafides-A.  Liestal,  theke  nr.  2gS.  'o 

315.  '528. 
Des  meyers  von  Biet- Benken  uszgen   im  xxvui.  jor. 

Item  uszgen  i  baczen  dem  banward,  das  er  bryeff  gon  Bencken  und 
Buolbencken  tragen  hed,  die  mer  min    heren   ussen    gschickt  hend,  do    '5 
miner  heren  burger,  so  \V3'der\verdyg  sint  gsin  der  pfaffen  halb. 

Item  dem  boten,   der  den  bryeft  mir  brocht  hed  der  wyderdoüffe- 
ren  halb;  dem  han   ich  ymyszmol  gen,   ist  i   ß. 

Item  dem  boten,  der  brief  usser  tragen  hed,  das  men  bylder  usz   20 
den  k\'lchen  duon  soi,  dem   han  ich  ymyszmol  gen,  ist  i  B. 

Item  dem  boten,  der  den  brieff  ussen  brocht  hed,  dasz  men  bylder 
verbrennen  sol,   dem  han  ich  nachtmol  gen,  ist   i  ß. 

Rechnungsrodel.  Landes- A.   Liestal,   Lade  7?,  nr.  i.  25 

316.  [1528.]  ') 
Her  Jorgenn  Hasen  suplication. 

Wie  wol  ich  mir  für  geni^imen,  mich  hinfürtter  der  mossen  in 
dsach  zu  schicken,  dasz  ich  uch  min  g.  h.  keinsz  wegsz  mer  derffte  be- 
kumeren,  aber  yedoch  dwil  und  ich  durch  min  gvvyssen  und  grosse  3° 
armut  uberylt  und  gewaltiget  wurd,  hoff  ich  zi'i  gott,  ir,  min  g.  herren 
sollen  kein  vertrüsz  dorab  haben,  sünder  min  anligen  noch  alter  vätter- 
licher  truw  und  gewonheit  \ernemen  und  erhören.    G.  I.  h.,  nochdem  und 

313.   ')  Diese  sonst  jährlich  au/tretende  ausgäbe  erscheint  dies  jahr  zum  letzten  mal. 

316.   ')   Zur  datierung  ist  in  betracht  zu  ziehen,  dass  Jörg  Has  bis  ende  IJ2S  Priester    35 
war  (siehe  B.  R.  A.  hd.  U,  nr.  241) ;    tjiöjrjiy  war    er  pfarrer    2u  st.  Jakob,    seit    fjj^ 
Schulmeister  in  Muttern  (vgl.  K.  Gauss,  Basilea  re/ormata,    Basel  igjo).    Has  ist  nun  ver- 
heiratet und  hat  kind(er)  ;  im  ^vergangenen  Jährt''  hat  er  die  Pfründe  in  Muttenz  erhalten; 
also  fällt  seine  sitpplication  ins  Jahr  1J2S. 


Nr.  ji6.  1528.  217 

ich  in  vergangnem  jor  vättcriich  versechen  bin  worden  mit  einem 
pftVündly  zu  Mutentz  von  uwer  e.  w.,  biger  auch  söiichs,  so  lang  mir 
gott  dasz  leben  gündt,  zii  beschulden,  wo  csz  ymmer  mügiich  ist. 
Aber  mit  dem  gcding  ist  mir  dasz  pfründlin  verliehen  worden,  dasz 
5  ich  die  juget  dosclhs  im  torgyncmpten  dorff  solt  in  christenlicher  zücht 
informieren  und  sy  auch  lernen  schriben  und  lesen,  desz  ich  mich  nun 
hab  wellen  underwinden,  usz  zwang  miner  gwyssen.  So  find  ich  aber 
solchen  liist  doselbs,  dasz  ich  gantz  und  gar  nützet  hoff,  nütz  zu  schaffen, 
den  sy  vermeinen,  s\'  haben   mit  einem  zu  vil. 

•°  Hierum,  g.  min  herren,  wil  mir  nit  gyburcn,  on  uwer  c.  wyssheit  wys- 

scn  und  willen  lenger  zii  schwigcn,  dan  der  appostel  seit:  Kin  yeder  solle 
etwaszerlichsthun.domit  er  nit  andern  sig  uberlestig.  Dasz  bygert  ich  auch, 
dasz  wysz  gott,  von  hertzen  zu  thün  in  allem,  dorzü  ich  geschickt  were.  Do- 
rum:  Diewil  und  kein  will  b}-  inen  erfunden  würt,  zwingt  mich  min  con- 

'5  scientz,  uch,  min  g.  h.  anzüruffen  alsz  mine  vätter,  mir  zu  rotten  oder 
zii  helften,  domit  ich  mit  gott  mencklich  on  ergernüsz  und  beschwcrd 
leben  mocht  und  auch  dermossen,  dasz  ich  über  nacht  etwo  mechte 
furstendig  und  nütz  sin,  dasz  ich  doch  worlich  yetzmol  armut  und  arbeit 
halb  nit  thün   kan;   miisz  mine  beste  tag,    so  ich  noch  ubcrentzig,   mit 

20  byschwertter  conscientz  verzeren  und  kan  dem,  dorzii  ich  villicht  über 
nacht  gebracht  solt  werden,  nit  gnüg  thün.  Wo  aber  ir,  min  g.  h.,  min 
armüt  und  eilend  wurden  ansechen,  alsz  ich  gentzlich  verhoff,  mßcht 
mir  wol  on  allen  schaden  der  stat  gyholffen  werden,  domit  ich  mine 
gutte  tag  nit  so  unützlich  verzertte   und  hinfurtter  min  arme  huszfrauw, 

25  auch  kind,  desterbasz  und  christenlicher  ernorcn  mochte;  dann  ich  ver- 
hoff nit,  dasz  ich  alweg  entgelten  sol,  dasz  ich  langest  noch  anleyttüng 
gottes  wort  und  zwang  miner  gwyssen  ghandelt  und  vcriossen  alles, 
so  wider  gott,  so  doch  gott  selbs  spricht  durch  den  appostel  Paulum 
(Heb.  4):  „Heüt",  spricht  er,  „und  nit  morn,  so  ir  werden  hören  die  slim 

30  desz  herren,  so  verstockendt  uwere  hertzen  nit  etc."  Sol  ichs  dan 
nit  entgelten,  g.  h.  und  vätter,  so  wyszend  doch,  dasz  ich  ein  statkind 
bin,  auch  bjger,  mit  Hb  und  gut  einer  loblichen  stat  zu  dienen,  hoff 
der  moszen  biszher  gylialten,  alsz  einem  frummen  ziistott,  auch  mine 
besten    tag    hie    zii    den    Predigeren    im    closter    wider    gottes    gybott 

35  verzert  und  noch  dem  ersten  uszgangnen  mandat  usz  zwang  miner 
seien  heil  und  Seligkeit  gangen,  doch  mit  wyssen  und  willen  desz 
closters,  auch  mit  crlaubtnüsz  miner  g.  h.  Wo  den  ir,  min  g.  h.,  disz 
wurden  ansechen  und  dasz  obgenant  pffründly  zii  Mutentz  zu  uweren 
handen  nemen  und  mich  mit  anderen  bruderen,  so  mit  mir  dorin  gsin 

^°  sind,  drusz  gangen  und  wider  drin  kumen,  uszstürtten.  auch  mir  geben, 
wie  den  zweyen  herren,  so  hussen   und  sesshafftig  h>'c,    so  mocht   mir 

Basler  Reformationsakten,  m,  00 


218  I528ii52g.  Nr.jiy—jiS. 

gholffen  werden.  Hoff,  ich  wolt  mich  dermossen  halten  und  in  die 
sach  schicken  mit  studieren,  welchesz  ich  worlich  yetz  nit  vermag, 
dasz  ich  gar  bald  nütz  wolty  sin.  Ich  bygerte  auch  dasz  nit  lenger 
\'on  uch,  minen  gnedigen  herren,  dan  bisz  dasz  ich  studierty  oder 
sünst  etwan  ein  dienst  versechen  mochte,  welchesz  ich  dan  in  einer  5 
kurtzen  zitt  truw  uszzurichten  mit  der  hilfif  gottes.  Ach,  g.  min  h., 
sechen  an  min  armüt,  auch  min  arme  frauwen  und  eilend,  auch  mine 
besty  tag  und  juget,  in  der  munchery,  mit  keinem  gut  noch  gelt  wider 
zu  kauffen,  verzert,  wil  mich  mit  gottes  hilff  (ob  gott  will)  der  mossen 
schicken,  dasz  esz  uch,   min  g.  h.,  erlich  und  loblich  sin  sol.  10 

Wo  aber  ye  dasz  nit  gsin  möchte,  so  bitt  ich  uch  alsz  min  g.  h.,  dasz 
ir  mir  doch  wellen  wider  zu  handen  stellen  dasz  pffrundly  zu  sant  Jocob 
zu  dem  zu  A'Iutentz,  do  ich  etwan  pfifarrer  gsin,  und  mir  aber,  alein  dasz 
ich  zur  ee  griffen,  genumen  worden.  Hoff  zu  gott,  dasz  zu  versechen 
mit  allem  flysz,  domit  sin  lob  gefurdert,  auch  der  nechst  dorüsz  g)'-  15 
bessert.  Disz,  gnedig  min  herren,  hab  ich  usz  zwang  miner  gwyssen 
und  grosser  armut  uwer  ersam  wyszheit  und  vatterlicher  lieb  wellen 
furtragen.  Bitt  um  gottes  willen,  wellen  miner  gnedenclich'bydencken- 
Gott  der  herr  well  uwer  ersam  wiszheit  bewaren  in  allem,  so  zu  siner 
eren  furderlich,  amen.  20 

Gerg  Hasz,  euwer  ersam  wyszheit  gewilliger  diener. 

Original.   Sf.-A.  Basel,   Prediger  N 3. 

317.  1^2811129. 

Eintrag  des  ratschreibers :  Religion  Sachen. 

Ze  wussen:  Das  in  disem  28.  und  volgends  im  29.  jaren  \'on  wegen  25 
der  strittigen  religion  vil  und  mancherley  erkandthnussen  geschehen, 
ouch  ettliche  ratsfrund  uff  anruffen  der  burgern  des  eeren  raths,  doch 
irer  eeren  halb  onc  nachtheyl,  stillgestellt  etc.  Wer  die  ding  ze  lesen 
lust  hat,  der  besech  das  nuw  mandata  buch;  darinn  wirt  man  alle  ding 
eigentlich  finden,  dan   ichs  um  kurze  willen  hieliar  nit  schriben  wellen.   30 


Rx'hiner  ss. 


St.-A.  Basel,  Ratsbiicher  A6,  öl.  16  v. 


318.  if;2Si-;2g. 

I.   Voigenn  der  caplanie  zins  zu   .Muttutz : 

Erhart  Weber  git  ij  vierzel  dunkel,  i  vierzel  haberenn,  11  huner.   35 
Werlin     Huttinger    git    \i   vierzel     dunkel,    i    \ierzel    haberen,     11 

hüner.     [Git  Werli  j  vierzel  dinkel,   i  vierzel  haberen      Rerchtold  Furer 

I  vierzel  dinkel.  w  hunerl*). 


318.   ')  Spätirtr  nachtrag. 


Nr.jiS.  152811529.  219 

Uli  Atiiemi  seligenn  erbenn  geben  i  vierzel  dinkel,  ^  vierzel  habern. 

Hanns    Cronis    unnd  Gast  Cronis  [Urs  Tschudi] ')    seligenn    erben 

geben  vii  viertzel  dunkel,    iii  vierzel  haberenn,    iiii  hüner.    ^Gend  Urs 

Tschudi'   lu   vierzel  dinkel,    ij  vierzel  haberen.  i  hun.  Erhardt  Nüweli 

5  und   ackermans   erben    iii  viernzel  dinkel,   n    viernzel    haberen,    i   hun. 

Hans  ßrottbeck  i  viernzel  dinkel,  i  hün.j') 

Bärchtold  Surer  git  i  vierzel  dinkel,  11  hüner. 

Xota:    I  vierzel    dinkel,    +  vierzel    haberen   sind   noch   zu  Rynach. 

2.  Der  kiichenzins  zu  Muttutz: 
10  Arbogast  Thuring  git  i  vierzel  dinkel. 

Jacky  Atz  git  j  vierzel  dinkel. 

Claus    Bruderlin,     der    vogt,     und    Martin    Schudins     kinder    zii 
Frenckcndortf  geben  i  vierzel  dinkel. 

Jacky  Atz  unnd  Claus  Eglin  geben  ,t  x'ierzel  dinkel. 
15  Werli  Kegell  git  i  vierzel  dinkel. 

Jacob  Atz  git  z'Reuti,  was  das    feld  ^'e    zu    ziten  treit,   i  vierzel. 

Claus   Berners   seligenn    erbenn    unnd  Lienhart    Schwartz    geben 
^  vierzel    dinkel  von  sinem  husz  und  hoff.     INIe  geben  sy   der  bruder- 
schafft i  vierzel  dinkel. 
20  Claus   Berners  erbenn   geben    allein  11  sester  dinkel. 

Hans  Brotbeck  unnd  Gast  Cronis  erben  geben  im  dein  sester  dinkel. 

Caspar  Seiler  git  11  ß. 

Agnesz  Sachlerin  git  v   ß. 

Rudolfif  Pfirter  git  i  vierzel  dinkel,  nie  y.\h  B  von  einer  matten  inn 
25   Bürckis  lechen. 

Hans  Brüderli  git  i  ß  11  d,  nie   1   B. 

Galli    Pfirter,    Steffen    Hürbi    unnd    Caspar   Hürbis    erben   geben 

I  Ib  IUI  ß. 

Gast  Talcher    und  Gast  Brotbecks  seligen  erben  geben  in  B,  nie 
30  will  d  von  einer  kauffbündi. 

Arbogast  Yselin  git  in  dein  sester  haberen. 

Bernnhart  Seiler  git  1  ß. 

Alban  Müllers  seligen  erben,  deszglichen   Bernnhart  Müller  geben 

II  ß,  I  hün. 

35  Hans  Yselin,  der  alt,  git  iii:f  B. 

Arbogast  Talcher  unnd  Gast  Schoub  geben  jerlich  i  vierzel  dinkel. 

Uli  Brüderli  git  xviii   d. 

Gast  Brotbecks  seligen  erben  geben  i  ß  vi  d.  .\le  i  vierzel  v  sester 
dinkel  von  i^  manwerch  matten  sampt  dem  hoitz  inn  den  vorderen 
40   Bvtzinen. 


220  13^9-  J^^-3'9- 

Hans  Huber  git  viii  ß. 

[Wolffgang  Rampstein,  Erhardt  Brüderlin  und  Berners  erben  gend 
II  Ib  X  ß.     Gitt  Wolfgang  die  zwenteil,   ghört   an   die  bruderschafft] ^). 

j.  Inn  das  gut,  das  die  iiilch  von  den  Predigern  erl<aufft,  zinsen: 
Item  Claus  Schudi  i  vderzel  haberen  von  sinem  husz  unnd  hoff  etc.     5 
Me  etc.,  das  jetzt  im  span  lit,  were  ouch  gut,  wann  es  mit  recht 
gwonnen,  das  mans  von  nuwem  bereynigete. 

y.  Item  Hans  Huber  ist  schuldig  x  Ib,  sind  im  gelichenn  anno  28, 
solts  zalt  haben  Martini  anno   1529". 

Claus  Tschudi  zynszt  jerlich  uff  liechtmasz  x  ß.  lo 

Von  Adelheyt  Römerin   seligen  husz  und  hoffstatt  >  fiertel  körn. 

Claus  Borners  seeligen  eerben  i  ß  von  einem  acker  uff  Sultz. 

Hans  Yselin,  der  eellter,  i  ß  von  einem  fierteyl  räben,  lytt  am 
Sumerberg  (?). 

Wernh'  Keygell  i  ß  von  einer  matten  in  Lachmatten.  15 

Claus  Tschudi  i  ß  von  einer  matten  ihnn  Sumermatt^). 

Summa  in  gellt  x  Ib  xuii  ß,  ihnn  körn  f  fiertel'*). 

Original.   Landes- A.    Liestal,   Depuiaten  EE  S   (Muttenz,    Caplanei-Zius 

1529)- 

319.  [1529-}  20 

Inventar   der  kirchenzierden  und  zinse  der   kircke  zu  Muttenntz. 

1.  Kilchennzierd : 
/.  Item  IUI  kelch*). 
2.  Item  XXII  meszgwannd. 
j.  Item  XX  albann.  25 

4.  Item  Lxviii  altardücher  unnd  hanndzwechelnn. 

5.  Item  ein  rote  damastin  korkappen. 

6.  Item   I  schwartze   korkappen. 

7.  Item  VIII  möschin  liechtstock. 

8.  Item  sannt  Arbogast  arm,  da  heiltum   inn   ist.  30 

9.  Item  I  kupferin  ollkessen. 
10.  Item  11  alte  grabducher. 
//.  I  kupfferin  krutz. 


318.  *)  Späterer  nachtrag  und  duichstrichen. 

')  Oder  Sonnen-  resp.  Sennenmatt ;  am  ehesten  wohl  letzteres.  35 

*)  Vorlage  X  Ib  VII  ß  (?). 

319.  ')  Dazu  notiert:  uff  riehusz  sind  in  kelch. 


I 

i 


-V/-.  j/p.  ij^g.  221 

[I.  Rarschafft: 

/_'.  Item  XL  guldetiTi  inn  Schwitzer  batzenn. 

ij.  Item  L  goldcronenti. 

/./.  Item  XXVII  guldenii  iim  gold. 

5  fS-  Item  xviii  gülden  inn  dicken  und  ortern. 

/6.  Item  i'^i.viii  gülden   inn  Baselniuntz. 

77.  Item  VII  guldenn  inn  crützernn. 

/S.  Item  VI  gülden   inn  allerle}-. 

rp.  Item  iiii  gülden  inn  heiblingen. 

'°  20.  item  II  gülden  inn  Oberländscher  mi'inlz. 

III.   Zins,  so  jerlicli  iiingond : 
2/.  Petter  Brotbeck  x  tJ. 
22.  Einelin  Güders  i  viertzel   kornn. 
2j.  Adelheit  VVernnhers  i  viertzel  kornn. 
'5  24.  Jacob  Weber  oder  Steffann   Kepffers  crbenn   i  viertzel   kornn. 

25.  Gast  Brotbeck  i  (5  vi  d. 

26.  Junckher  Baltasar  Hiltprannd  vonn  der  mattenn  inn  der  Büzenenn 
V  sester  kornn. 

.?/.  Clewin  Schwartzenn  erbenn  }  viertzel  kornn. 

-ö  2S.  Jacy  Atz  }  vierzell   kornn. 

2g.  Jacob  Spennhouwers  erbenn   iiii  sester  kornn. 

jo.  Werly  Keigell  1  viertzel!  kornn. 

Ji.  Clewin  Starkenn  erbenn   11   1.5. 

_i2.  Lorenntz  Grunenwald  >  \icrzell   kornn 

25  JJ.  Gast  Dornnacher,   der  jung,  i  \'iertzell   kornn. 

J4.  Caspar  Wacker   1   omenn  wynn. 

jj.  Rüde  Xebicker  1  Ib  iiii  B. 

jö.  Hanns  Iselin,  der  alt.  im  15. 

jy.  Die  Heler  vonn  Niderhoffen  1  \'iertzell  kornn. 

3°  J^-  Josz  Gysennharters  erben  111,1  ß. 

jp.  Junghanns  Bruderlj   i   ß. 

40.  Die  schwesternn  zu  Engenntal  11  sester  kornn. 

^i.  Albann  Müllers  erbenn  11  ß. 

^2.  Utz  Atzenn  erbenn  }  \-iertzel.  was  jederzit  das   unndcrptannd 
35   treit. 

4J.  Hanns  Bruderlin,   der  jung,   1   ß  11  d. 

44.  Caspar  Sydcnmanns  erbenn   111  sester,    ouch   was  das   uniuier- 
ptand  treyt.  —  Me  x  ß  git  Margreth  .Sidenman. 
4j.  Hans  V'ischers  erbenn  11  sester  kornn. 
40  46.   Hanns  Mulysonns  erbenn   vi  d. 


222  'S^9-  ■^*'-  J^o- 

4^.  Hanns  Schoubenn  erbenn   ii  ß. 

4-8.  Marx  Mutmanns  erbenn  ii  B. 

^g.  Gast  Kepffers  erbenn  vi  ß. 

50.  Burkart  Atzenn  erbenn  vi  ß.  —  Me  v  ß. 

,-/.  Bernnhart  Dornnacher  i  viertzell  habernn.  5 

52.  Gast  Surers  erbenn  v  ß. 

~i3  Hanns  Hiiglis  erbenn  vi  11  ß. 

54.  Bernnhart  Seiler  i   ß. 

55.  Hannz  Isilins  erbenn  vi  B. 

56.  Liennhart  Zimerman  v  ß.  10 
,-7.  Caspar  Wacker  im  ß. 

58.  Thenge  Senn  vonn  Munchenstein.  hat  ein  ruty,  soll  vonn 
jedem  manwerk  iiiij^  B  geben. 

Sg.  Caspar  Wacker  iii  ß.  —  Me  lu  B. 

60.  Lorenntz  Grunenwald  viii   ß.  15 

6i.  Ramsteiner  gut  ist  zerteilt  unnd  git  samennthafft  im  viertzel 
dinckel. 

62.  Henntz  Atzenn  erbenn  xiii  B. 

6j.  Bernnhart  Marckstein  i  Ib  ix  ß. 

64.  Heine  Brüderli  i  Ib  x  ß.  20 

65.  Jacob  Seiler  xii  ß. 

66.  Min  hernn.  ein  rat  zu  Basell,   im  Ib  xii  ß. 
6j.  Lorenntz  Grunenwald   v  gülden  geltz. 

68.  Jacob  Stegmann  i  Ib. 

6g.  Gast  Zimermann  i  viertzel  habernn.  25 

yo.  Die  pfarrkilch  zu  Gelterhingen  v  guldenn  geltz. 

7/.  Hanns  Spennhouwer  m  Ib  geltz. 

Original.  Landes- A.   Liestal,  lade  Ji,  E  nr.  j. 

320,  1529 

Capellanen  der  merern  stitt  Basel  1529.  30 

/.  Lütpriester.  //.  Michael  Sartoris. 

2.  Cünradus  Zymerman.  12.  Johannes  Huserer. 

j.  Reinhardus  \on  Lorch.  ij.  Hieronymus  Helftr\ch. 

4.  Andreas  von   Louffen.  14.  M.  Theobaldus  Oiglin. 

5.  Caspar  Brilinger.  /j.  M.  Johannes  Fritz.                       35 

6.  Andreas  von  Effringen.  16.  Johannes  Hablützel. 

7.  Hieronymus  Brilinger.  77.  Melchior  Grieb. 

8.  Walpertus  Hüglin.  r8.  Johannes  Dichtler. 
g.  Hieronymus  Blotzheim.  ig.  Fridolinus  Schürer. 

10.  Johannes  Ferber.  20.  Georgius  Vester.  4° 


Nr.  ^21. 


1529- 


223 


21.  M.  Leonhardus  Suszherr. 

22.  Johannes  Loub. 
2_^.  M.  Caspar  Keller. 
2^.  Franciscus  Garster. 

S   25.  Hermannus  Bollinoer. 

26.   Paulus  Heibeck. 

2'j.  Theobaldus  Burgkman. 

28.  M.  Hermannus  Rönchiiig. 

2g.  j\l.  Hieronymus  Gräszlin. 
'°    ?o.  M.  Johannes  Bigelschmidl. 

,v.  M.  Theodorus  Ledersaclc. 

}2.  M.  Philippus  Wentz. 

?j.  M.  Anthonius  Zancker. 

?^.  Johannes  Lietfe. 
•  5  35-  Johannes  Schlosser. 

j6.  Johannes  Olpe. 

37.  Johannes  Brotbeck. 

38.  Petrus  Elsendorft'er. 
.79.  Nicolaus  Wilman 

20  40.  M.  Jacobus,  dechan  züColmar. 

41.  Christophorus  Hackenberg. 

42.  Jacobus  Loder. 

43.  Jo.  Heinricus  Seltz. 

44.  Jacobus  Karrer. 

^5  43.  Johannes  Silberberg. 

Original,   mit  dorsabioiiz  noniina 
liehe  Handlimg  K  1,   hl.  3. 


46.  Heinricus  Umbstat. 

47.  Georgius  Fatznian. 

48.  Johannes  I-"ischbach. 

49.  Sebastianus  Brugkfelder. 

30.  M.   Ludovicus  Danipfrion. 

31.  Ulricus  Dampfrion. 

y2.  Cunradus  de  Munchenstein. 

33.  Gebehardus  Wagner. 

34.  Johannes  Tripas. 

33.  M.   Franciscus  \ager. 
^6.  Matcrnus  R\-sz 
5J.  Martinus  Säger. 
38.  Martinus  Neplin. 
3p.  Michael  Soder. 

60.  Petrus  Gebwiler. 

61.  Fridericus  Bertiker. 

62.  Lucas  N.,  eins  schniders  sun. 

63.  Stephanus  Remp. 

64.  Felix  Husz. 

63.  Heinricus  Fr\uff. 
66.  Johannes  Winterthur. 
6j.  Cunradus  Silberberg  \'on 

Tunsei. 
68.  Jo.  N.,  des  wichbischofs  von 

Frisingen  diener. 
capplanorum.    .Sl.-A.  Basel,  Bischof- 


321. 


}S> 


40 


Verzeichnis  der 

kapläne  und  kanoniker 

des  Petersstiftes. 

Capellani  presen 

tes 

anno  29: 

absentcs   1 2 : 

canonici  xi: 

/.   predicans. 

/.  Klemli. 

/.  praepositus. 

2.  plebanus. 

2.  Brünentrut. 

2.  decanus. 

3.  Egidius. 

3.  Loser. 

3.  cantor. 

4.  Rinck. 

4.  Guldin. 

4.  scolasticus. 

3.   Vogel. 

3.  Mann. 

3.  doctor  Gewiler. 

6.  Walteniieim 

6.  VSgeli. 

6.  Currificis. 

7.  Kueni. 

7.  EinfeltigS). 

7.  Steinmetz. 

8.  Capler. 

8.  Louffen. 

8.  Gewiler. 

p.  Kesler. 

g.  Adler. 

g.  Brietcr. 

132g. 


224 


I52()  Januar   i. 


Nr.  ^22. 


10.  Walteriis.  lo.  predicatura.  lo.  Meiger. 

//.  Beham.  //•  Glaser.  //•  Rieher. 

12.  Wolf.  12.  Kühler. 

ij.  Galliis. 

14.  Stephanus.  5 

/j.  Christanus. 

16.  Cornelius. 

7  7.  Glogner. 

iS.  Wey. 

rg.  Cartuser').  '° 

20.  Gregorius  Rienzli. 

21.  Reit. 

Original.    St.- A.Basel,   St.  Peter  JJJ  3. 

322.  1529  Januar  1. 

Die    Berner  gesandten    Lienhart    Hüpschi,    Niclaus    Manuel    unnd    15 
Lienhart  Willading,  jetz  zu  Baszeil,  an  schultheiszen   unnd   rat  der  statt 

Bern. 

Ein    gut    selig   jar    wünschennd    wir    üch    mitt    erbietung    williger 
dienst    zu    allenn    zytenn.    Gnedigen  herren.    Hut  dato    hand  wir  üwer 
schryben    umm    die    nünte    stund    vor    mittag,    unnd  werend    bed  glitt-    20 
willig,   unnsz    ghorsamm    zu   erzeigenn.    Es   hat    unsz   aber   der   burger- 
meister     gesternn    bericht,    das    die    von    Baszeil    von     wegenn    jerer 
groszen,  schweren  unnd  allersorglichestenngeschefftenn  wegenn  (!)  den  an- 
gesettztenn  tag  zu  Baden  habend    uff   gestrigen  tag    üch    unnd  andren 
by  eignen  darum  gesantten  bottenn  abgeschribenn :  hieby  laszend  wirs   25 
deszhalb  belyben.  Aber  berürend  den  hanndel  zu  Baszel,  so  wüssend, 
das  uff  mittwuch    zunacht    Uumen    ist  von    Schwytz  Joseph  amm  Berg, 
gestern  der  bott  von  Ury,  ouch  Schultheis  Hebold  von  SoUathurn  und 
Hans  Hugi ;  ouch  sind  vyer  potten  von  Mülhuszen  hie,  all  in  scheidens 
wysz;  got  well,  das  es    zu    gutemm  erschiesz;  dan   die   party,   so  des   3° 
wort  gotes  ane  zusattz  begert,  hand  uff  nechtin  sich  enttschloszen  der 
meinung,  das  burgermeister  unnd  rat  sollen  beder  stett  gantze  gemeind 
uff  ein  beqwemmlichen  platz  versammlen,  alda  beder  partt  supplicatzio- 
nen  verhören  unnd  was  demnach    das  meer    unnder  gemeiner  burger- 
schafft   werde    (!) ;    darby    manend    sy   unnsz  der  pünden,  sy  zu   hannt-   35 
habenn.  Sölichs  habend  wier    demm    rat    anzögt    und    fürgehalten,  was 
jamers  zu  besorgen  sy,  so  die  gemeinde  züsamen  sollte  kummen ;  dan 
fyl  der  grosser  und  merertheil  wil  die  mesz  nütt  dulden.  Wie  wol  sich 


321.   ')   Durchstrichtn  Erhardus  wird  irseHl  durch  Cartuser. 
■)  Dtirchstrichen  Renhold  wird  ersitzt  durch  Einfeltig. 


40 


Nr.  J2J.  i$2C)  yanuar  i.  225 

der  ander  huff  berumpt,  fünffhundert  starck  syn,  wirtt  doch  hin  wider 
gerett,  jero  s\'ge  nitt  über  zwey  hundert;  aber  die  mesz  abzütiiünd, 
sy  ein  mechtige  zal,  alsz  wol  zu  vermütten,  diewil  so  ein  grosz  foUck 
ina  beden  stetten  Baszel  ist.  Nun  wil  der  grosz  teil  die  nicsz  nitt  lyden ; 
5   so  wil  der  klein  huff  lyb  unnd  leben  darby   laszen. 

Haruff  unnszer  von  Zürich  unnd  Bernn  fürschlag  ist,  das  s)'  die  mcsz- 
brediger  unnd-halter  unnd  die  andrend,  so  sy  ein  grüwell  scheiten,  offen- 
hch  vor  allem  folck  zu  tisputierenn  anhalten,  das  besehe  hie  zwüschen 
ostrenn,  unnd  sunst  ungcschniecht,  euch  bürgerlicher  fridbehbe,unnd  was 
10  denininach  von  zunfft  zu  zunfft  das  meer  werde,  denim  soll  das  minder  fol- 
genn,  dwil  sy  doch  hie  vor  ouch  die  pentzion  uff  unnd  ab  gcliclicr 
gestallt  gemeerctt  hettennd.  Das  aber  die  übrigen  Eidgnoszen  keinsz 
wegs  hand  wellen  lydenn,  aber  jern  rat  dahin  gesettzt,  das  man  den 
handel  in  Verzug,  uffschlag  unnd  anstand  brechte,  jeder  bott  hinder 
15  sich  an  syn  herren  unnd  obrenn,  was  sy  sich  herüber  berietend,  und 
ein  andrenn  tag  über  dryg  wuchenn  ansetzte.  Das  wirtt  aber,  zu  be- 
sorgen, nitt  mögen  an  der  groszen  part  funden  werdenn,  ouch  zu  groszen 
unruw  mee  dan  zu  milltikeit  dienenn.  Haruff  wartend  wir  nun,  was 
\om  rat  angenomenn  oder  wyter  gehandlct  werde  .  .  .  Datum  uff  frytag 
20   nach   der  gepurt  Cristi   1529  jar. 

Original.     Sl.-A.  Bern,  Kirchliche  Angelegenheiicn,  öd.  JJ,   nr.  202.  — 

Druck:  Basler  Beiträge,   hd.  V,  s.  yoj  7md  Abschiede  bd.  IV,  ab/ lg.  i  a, 

?ir.  61^,    lo. 

323.  ^5-9  Jciniiar  i. 

25  Aus  einer  Luzerner  information  [durch  Zacharias  Blelz]  an  eine 

Oesterreichische  amtliche  person^). 

.  .  .  Ich  mag  noch  nit  wüssen,  wie  es  zu  Hascll  gat ;  aljer  gwüsz 
ligendt  sy  in  der  statt  zii  leger  gegen  einander;  dann  in  diser  stund 
ist  ein  bott  kon,  der  seit,  das  ongschlagen  nit  zergang  daselbst.    Und 

jO  sind  die  guten  cristen  fro,  das  schulthes  Hug  und  ander  botten  zu  inn 
kon  sind.  Die  dein  statt  und  die  grosz  hand  jeder  teyll  die  brück  inn 
mit  groszer  wachtt.  Und  sind  der  guten  cristen  b}'  hunderten  in  der 
grossen  statt,  die  wären  ouch  gern  hinüber  xin  in  die  dein  statt.  Da 
handts  nit  mögen  dahin  kon.    AIIso    ligen  s}^   in  einer  gassen    by  sant 

35  Petter,  darin  hand  sy  sich  gelegert.  Und  ist  ein  mordtnacht  angesechen 
worden,  das  die  guten  cristen   sollten    in    iren  hüseren  nachts  ermürdt 

323.   ')    Daß  Jtr    schrtii>ir    tin  I.uzerncr    isl,  erhtlll  aus  der  folgtndm  stelle:   Wir 
haben  jecz  in  fyrtagen  ein  niiwen   schiillhcssen  gsecztt,  den  biiH-meister  Golder ;  dao  schult- 
hes Tanmann  ist  tod.    Der  emp/änger  des  Schreibens  dürfte  unter  den  Österreichischen  raten 
40    in  Schwaben  oder  Feldkirch  gesucht  werden. 

Basler  Reformationsakten,  III.  ■>Q 


226  t52g  Januar   i.  Nr.  324.. 

worden  sin,  dan  das  sy  gwarnnot  sind  worden  und  zusamen  gfallen  .  .  . 
Datum  uff  des  nüwen  jars  tag  frfig  vor  tag  anno  etc.  xxviiii'<^". 

Original,  von  der  hand  des  Zacharias  Blelz.  Tinishruck.  Landesregieru/igs- 

A.  für   Tirol,   Pestarchiv  IL  faszikel  Kij.   Id.  ^^ig. 

324.  ^529  Januar  i.     5 

Aus  (lern  briefe  des  Niciaus,  abt  zu  Bellele,  an  Philipsen,  bischoffen 
zu  Basel. 

Ich  hab  u.  g.  schriben  sampt  anderrer  missiffen,  u.  g.  zugeschickt, 
enpfangen  und  worhchen  nuit  anders  dan  herczleid  dorusz  erlernet. 
Und  wiewol  on  nott  von  allen  geschriften  und  wz  u.  g.  angezougt  10 
ist  ze  reden,  so  hab  ich  grosse  bysorg,  das  zu  Basel  alle  ding  abgeton 
werden  wie  zu  Zuirich,  Bern  etc.  und  das  es  von  der  glitten  parthy 
nit  erhalten  mog  werden;  ist  disz  ursach,  dz  von  Zuirich,  Bernn  und 
villicht  Straszburg  botten  oder  gesanten  do  sind  und  nit  anders  werben 
und  begeren,  dan  das  Basel  sich  in  diseni  fal  inen  vergliche  etc.  Wie  15 
aber  dem  allen,  so  pit  ich  u.  g.  umb  gottes  wyllen,  sy  welle  alsz  ein 
houpt  der  kirchcn  allen  muiglichen  flysz  ankerren  und  suchen  und 
helfen  handien,  domit  nit  harnach  gesagt,  u.  g.  hab  mit  schwigen  ver- 
willigot.  Die  widerparthy  hat  ouch  ein  grosse  inred,  das  der  merer 
teil  der  priester  also  zu  uneren  siezen ;  were  den  mandaten  nach  tuir-  20 
gefaren  und  gehandlet,  wie  sich  zimpt,  were  worlichen  minsz  bedun- 
ckens  nit  unbillichen  gesin.  Das  dan  etlich  vom  cappitel  und  die  höch- 
sten von  Basel  tun  sollen,  ist  gar  ungeschickt;  es  gibt  fuir  und  fuir 
ursach  fuirzefaren.  Wiewol  in  diser  handlung  ein  groszre  bysorg,  dan 
ich  noch  zu  Straszburg,  Zuirich,  Bernn  und  andren  orten  gehört,  har-  25 
umb  so  weisz  ich  uf  disz  geschefft  nit  witter  ze  schriben.  dan  so  je 
die  Stift  in  der  stat  Basel  ziinicht  werden  solt,  das  dan  u.  g.,  ein  cap- 
pitel und  priesterschafft  sich  zusammen  thetten  und  liigen,  wo  sy  in  der 
stifft  ein  ort  finden  mochten,  do  sy  lesen,  singen  und  andre  goczdienst 
mochten  verbringen  ').  3° 

—  —  —  Ich  bedanck  muicJi  uff  das  höchst  gegen  u.  g.  des  glitten 
wilprecz  und  der  gütten  vogel,  wiewol  ich  fuir  alle  andre  ding  u.  g. 
gern  zu  Bellele  gehept  hette.  Es  wils  aber  die  zitt  nit  erliden.  Hiemit 
got  den  herren  pittende,  dz  er  u.  g.  mit  einem  glitten  seligen  nuiwen 
jor  erfröuwen  welle.    Datum  zu  Bellele  uff  circumcisionis  anno  etc.  xxix.   35 

Original,    mit   aufgedrücktem    Verschlußsiegel   (zerstört).      St.-A.    Basel, 

Bischöfliches  Archiv  bd.  XVII,   nr.  20. 


324.    ')   Es  folgt    eine     'atisfiihrliclie    siellunxnahnie    zu    den    Inirgreihlsverliandbingen 
zwischen  Biet  und  Bern. 


Nr.  ,,Vj — J27.  iji2g  Januar   i  —2.  227 

325.  15-9  Januar  i. 

In  tausta  haec  nova  episcopo  (luoque  dedit  Nicolaus  abhas  Helle- 
lagiensis  (Bellclai)  die  !•' jaiuiarii  1529.  (jui  dixit  i)ublicuni  concubinatum 
clericis  vehementer  obiici,  Tigurenses,  Bcrnenses,  Argentinenses  iinio- 
5  ncni  cum  ßasilecnsiljus  omnino  urgere.  suumque  esse  consilium  ca])i- 
tuium  jam  nunc  de  alio  loco  cogitct,  ubi  sedeni  figat,  si  a  propria  cx- 
l)elleretur. 

Nohz    von    Ijöi.     SL-A.   Hasel,    Bistum    Basel  A  4  h    11212 — Ij6l), 

bl.  21  s- 

10   326.  J529  Januar  1. 

Eriinst,  von  gots  gnaden  marggravc  zu  15adon  und  Hochberg, 
lanndtgrave  zu  Susenberg,  hcrr  zu  Rotein  und  ßadenweiler  etc.,  an 
liurgermeibtcr  und   ratli  der  statt  Basell. 

Uns  hat  angelanngt,  wie  sich  etwas  miszhell  inn  uwer  statt  diser 

15  tagen  soll  erhebt  haben,  des  uns  nachpurlichen  leid  und  widrig  ist, 
sind  aber  gilter  hofnung,  die  sollen  sich  usz  gnaden  gots  mitler  zeit 
wider  zii  rüwen  und  einigkeit  geschickt  haben.  Wo  aber  das  nit,  nach- 
dem wir  dann  uch  zii  guter  freuntlicher  nachpürschafift  und  allem  guten 
geneigt,    so  wellen  wir    uns    hicniit    früntlich  und   nachbürlich  erbotten 

20  haben,  ob  und  was  wir  darinn  mit  gutlicher  früntlicher  underhandlung 
zu  hinlegung  derselben,  uch  zu  gutem,  erschiessen  mögen,  das  wir 
sollichs  uff  uwer  begcrn  mit  gutem  willen  und  vleis  gern  thiin  wellen; 
haben  wir  uch  früntlicher  nachpurlicher  meynung  nit  verhalltn  welln. 
Datum  Sültzberg  uff  den  nuwen  jarstag  anno  etc.  xxix'". 

-5  Original,    mit  signct  V.  M  H   Baden.     St.-A.   Basel,   Baden  A  I ,   nr.  64. 

327.  152g  Januar  2. 

Statthalter  und  rat  zu  Bern  an  die  boten  zu  Basel. 
Wir    habenn    üwer   schriben,    dcsz    datum    wist   mittwuch    ncchst 
verschincn,   belanngend  das,  so  ir  zu  Basel  bis  derselbenn  stund  gehan- 

30  delt.  wol  verstandenn  unnd  nitt  wenig  befrömbdens  und  bedurenns  an 
denn  rätenn  zu  Basell  empfanngen,  dasz  sy  üch  allso  hinderrucks  den 
tag  zu  Baden  abgeschriben,  unnd  villicht  dest  schimpfflicher,  so  doch 
\il  an  inen  unnd  zum  höchstenn  gelegenn  sin  will,  gehandelt  wurd. 
Doch    so  habenn   wir    nüdtestminder  unser  pottschaft  uff  die  angsatzte 

j5  tagleystung  zu  Baden  abgevertigctt,  üch  hiemitt  bevelchende,  nitt  ze 
verrücken,  biss  die  Sachen  zu  Basell  zii  enntlichem  usstrag  kommen. 
Unnd  ob  sach,  dasz  die  \  11  ort  mit  üch  in  söllicher  Uneinigkeit  handien 
wellten,  sollend  ir  dheins  wags  by  inen  sitzen,  noch  ützit  mitt  inen 
hanndlen,    noch    iro  beladen,    dwil    und    sy  denen  von   Basel  die  pünd 


228  15^9  Ji^nuar  2—3.  Nr.  ^2  8—j2g. 

nitt  geschworenn  haben ;  demnach  üch  gegenn  beydenn  parthienn  aller 
mug  unnd  arbeit  bevliszen,  damit  sölliche  unruow  gestillet  unnd  bürger- 
liche einigkeit  erhalten  werde.  Doch  nützit  hanndlen  noch  mittlen,  das 
der  eere  gottes  unnd  sinem  wort  widrig  sige,  des  dapfferen  erbietenns, 
dasz  wir  zu  der  ere  gottes  und  den  meren  teill  der  burgerschafft  zu  5 
Basell  unnser  Hb  unnd  gut  setzenn  unnd  alles  das  erstattenn  werden, 
so  die  pünd  vermög  des  büchstaben  inhallten.  Desz  mögenn  sy  sich 
unnd  theyns  andern  zu  unns  ungezwiffelt  versächen  unnd  getröstenn, 
dann  es  je  ein  unbilliche  sach,  dasz  der  minder  den  meren  theill  beher- 
schenn,  oder  der  merenn  teill  dem  mindern  in  ungöttlichenn  dingenn  to 
volgen  sollte,  so  gestrags  wider  pünd  sye.  Söllich  unnser  bevelch  und 
lütrung  sollend  ir  nitt  allein  denn  raten,  sonders  allenn  parthyenn  inson- 
derheit eroffnen  und  entdecken  unnd  allso  alles  das  ze  thund,  so  zu 
gutem  der  sach  und  zu  üffnung  der  eere  gottes  diennstlich  sin  mag, 
alls  wir  üch  dess  wol  vertruwen:  wellend  unns  ouch  allweg  in  il  berich-  15 
tenn,  was  üch  witers  begegnet  unnd  was  die  sibenn  ort  daselbs  verhannd- 
lenn,  thiind  ir  unnsern  ganntz  angnämen  willenn  unnd  gevallenn.  Datum 
II.  januarii  anno  etc.  xxix. 

Kopie.    St.- A.  Bern,  Deutsch  Missive7i  R,  bl.  Jjör.  —  Drucke:  Basler 
Beiträge,  bd.  V,  s.  31 4.;  Berner  Ref.- Akten  fir.  2ogi ;  Abschiede  bd.  IV,    20 
abtlg.  la,   nr.  613,    II. 

328.  '5^9  Januar  2. 
Aus    den    ivochenaus gaben    sampstag    nach    dem    nuwen  jars   tag 

anno  etc.  xxix™". 

Ratscosten:  Item  xiiii  ß  viii  d  der  zuwacht  für  kerzen;  item  i  Ib   25 
xviii   ß  iro  für  win  unnd  brott ;  item  xvii  ß  der  zuwacht  enet  Rin. 

Sendbrieff:  Item  vi  ß  dem  weybel  von  Liestall.  —  Item  xvi  B 
ilends  gon  Liestall,  Waidenburg  und  Honburg.  —  Item  i  Ib  v  B  einem 
botten  gon  Straszpurg. 

Schenckwin:    Je   xiii  ß    im  d    unsern  Eidgnossen  von  Zürich,  —  3° 
denen  von  Bern,  —  denen  von  Lutzern,  —  denen  von  Ury,  —  denen 
von  Schwitz,   —    denen  von  Zug,    —  denen  von  Solothorn,  —  denen 
von  Mulhusen.   —  Item  i  Ib  vi  B  viii  d   denen  von  Straszpurg. 

St.-A.  Basel,  Finafiz  G   14,  s.  1014. 

329.  ijsg  Januar  3.   35 
Die  Berner    gesanten,    jetz    zu  Basel,    an   Schultheis  unnd  rat  der 

statt  Bernn. 

Das  erst  zu  lesen.  ■ 

Uvver  schrybenn,  desz  datum  wyst  uH' den  andren  tag  januari  disz 


Nr.  jjp.  '5-9  Januar   ,\  229 

jars,  habend  wier  empfangen,  unnd  wüszend  dess  erstcnii.  das  der 
liandel  zu  Baszeil  so  sorgklich  unnd  ernnstlialTt,  das  nitt  ein  wunder 
ist.  das  sy  niemand  uff  den  tag  gan  Baden  schick-end.  Aber  jer  füsz- 
pot,  der  die  abschrybung  dess  tags  üch  zutragen,  iiat  sich  gesumpt 
5  unnd  zu  Liechtstall  Übernacht  bl_\-ben,  der  doch  tag  unnd  nacht  solt 
gelouffen  syn.  Aber  berurrend  den  houpthandel  zu  Baszell,  so  wüs- 
zend.  das  unnsz  der  burgermeister  doselbst  eröffnet  hatt,  das  ein  rat 
erkenntt  hab,  wier  sollend  unnsz  ein  tag  oder  zwen  nitt  laszcnnd  bedu- 
rcnn.    ob    man    unnsz    nitt    berüff:    es  beschechc  guter  unnd  nitt  arger 

10  nieinung.  Hieruff  sind  wier  bericht,  alss  wiers  ouch  hüt  gesechenn,  das 
der  rat  sechs  man  \omm  kleinen  rat  unnd  fier  man  vonn  der  gemeind 
genommen,  zum  handel  erwellt  hannd,  die  mittelweg  suchend,  wie  die 
burgerschafft  zu  friden  zu  bringen  sygennd.  Unnd  uff  hüt  amm  mor- 
genn  hat  man  unnsz  zu  allen  syten  berufft  uff  das  rathus  zu  den  zuge- 

1,  satztenn,  vom  rat  verordnet,  unnsz  boten  unnd  gesantten,  nammlich  von 
Zürich.  Bern,  l.ucern,  Uri,  Schwytz,  Zug,  Sollathurnn,  Schafhuszen, 
MüUhuszen  unnd  Strasburg.  Do  hand  die  zugesattzten  unnsz  jere  erfund- 
nen  mittel  laszen  vorleszen :  der  hallt  kurtzlich  inn,  das  die  zwyspelltig 
bredig  hin  und  abgestellt  sin  solle,  unnd  nüt  anders  dann  dz  klar,  pur, 

2o  heitter,  heilig  wortt  gotes  zu  bredigen  in  mandats  wysz  gepoten  werden, 
ouch  das  sich  alle  bredicantten  zu  allen  wuchen  einist  züsamen  kummen 
sollen,  sich  besprechenn  unnd  \ereinbaren.  unnd  welcher  etwas  mangels 
an  desz  andren  leer  hettc.  das  denn  derselb,  so  gelert  hat,  demin  fra- 
gendenn    uss   alltemm   unnd   nüwemm  gesatzt  bericht  geben  und  nem- 

25   menn  solle. 

Zum  andren:  Das  kein  priester  mesz  zu  halltenn  gezwungen  werden, 
sunder,  welcher  beschwerte  cunscientz  der  mesz  halb  trage  inn  klostrcn 
unnd  anderschwo  inn  jer  verwalltigung,  der  von  der  mesz  stan  weite, 
dem  solle  s_\'n  pfriind  nüt  destminder  gefolgenn. 

30  Zum  dritten:  Das  niemand  die  sinen,  wib.   kind  oder  dienst,  zu  der 

mesz  und  glouben  zwingen  solle. 

Uff  das,  so  hand  sy  unnsz  gebetten,  uff  morndrigen  tag  vor 
der  Versammlung  dero  gemeind,  so  die  mesz  nitt  wellend,  frünt- 
liche   bitt   zu    thund,  sych  obgchörter   mittel  zu  ersettigen  laszen.    Nun 

35  umm  mittag  sind  zusamen  kummen.  wie  dz  demm  rat  und  unnsz 
anbracht  ist  durch  die  \erordnetten,  by  drü  tuszend  ingeseszner  bur- 
ger, und  hand  dem  rat  und  unsz  Eidgnoszen  und  schidlütenn  fi'irge- 
halltcnn.  man  habe  inen  gepoten,  umm  die  sybend  stund  zu  den  Bar- 
fiissen  zu  sind,  das  inen  nitt  fuglich,  sunder  der  platz;  sy  wellind  nitt 

40  alsso  yntan  werden;  so  denne  syge  ynen  die  stund  zu  früg,  dan  zu 
Baszell    umen    die    sibn_\-  ist  zu  Bern  erst  sechszy,  dan  sy  wellen  desz 


230  1529  Januar  4.  Nr.  jjo. 

tags  erwarten  und  einer  den  andren  sechen.  Zum  andren,  so  sollend 
inen  die  schlüszel  zu  den  toren  unpartygisch  vervvart  unnd  alle  tor 
beschloszen  verhut  vverdenn ;  oucli  wellend  sy  versichert  syn,  das  innen 
weder  eid  noch  gepott  uffgelegt  werdennd,  oder  sy  wellend  nitt  von 
einandren.  Allszo  ist  ynen  jer  beger  zugesagt,  unnd  sy  uff  hinacht,  sun-  5 
tag  nach  demm  nüwen  jar,  von  einandren  gescheiden  imm  triden. 

Nun  gefallend  die  obgeschribnen  artickell  dem  rat  zu  Baszeil,  aber 
den  Eidgnoszen  gar  niit.  Doch  werdend  wier  mornn,  ob  got  wil,  wyter 
erfaren.    Dato  sunttag  nach  demm  nüwen  jars  tag  tuszend  V^xxvim. 

Original.    St.-A.  Bern,   Kirchliche  Angelegenheiten,   bd.  JJ,  nr.  14-].   —    10 

Drucke:  Basler  Beiträge,   bd.  V,  s.  JOß ;  Berncr  Ref.- Akten,   nr.  20Q2 ; 

Abschiede,  bd.  IV,  abtlg.  i  a.  nr.  613,   12. 

330.  ^529  Januar  4. 

Unser   Philipsen,   von  gots  gnaden  bischofts  zu  Basel,   Instruction, 
nach  wölicher  vermog  unsere  getreuw  lieben  Urs  Marschaickh  und  Erasz-    15 
mus  Sigelman,  beid  unsere  vogt  zu  Pourntrut  und  Zwingen,  von  unsernt- 
wegen  vor  burgermeister  und  rath  einer  statt  Basel,  unsern  guten  freun- 
den, handien  sölln. 

Nämlich  sich  für  die  verfuegen  und  zu  erkhennen  geben,  wie  sie 
kurtzergangner  Etagen]')  von  unsern  rethen,  inen  damaln  zugesant,  on-  20 
zwyfenlich  vernommen,  wie  swerlich  uns  die  zweyung  und  misszverstand, 
die  sich  in  gemeiner  burgerschafft  by  inen  erhept  und  halten  were, 
behertziget,  wess  wir  uns  euch  usz  gantzem  geneigtem  gemuet  und 
willen  damaln  erpotten,  sonderlich  ouch,  das  wir  ye  gern  haben  und 
sehen  wolten,  das  solich  Sachen  in  freuntschafft  und  bürgerlicher  einig-  25 
kheit  bester  fugen  abgestellt  und  hingelegt  mochten  werden,  und  so 
wir  nachmaln  datzu  furdersam  beraten  und  beholffen  sin  konthen,  das 
wir  unser  lyb  und  vermögen  am  selbigen  end  ungespart  wolten  haben. 

Unnd  mochte  wo!  sin,  das  wir  sie  uff  vorigen  abscheidt,  deszhalb 
denselben  unsern  rethen  worden,  under  so  viln  groszen  iren  geschefften,  3° 
sweren  hendlen  unnd  obligen  nachmaln  wyter  ze  bemuegen  billichen 
anhielten.  So  aber  wir  die  Sachen,  puncten  und  artikel,  darumben  diser 
span  vor  ougen,  ermessen  und  abnemen  mögen,  sölich  zu  vorderst  die 
eer  gott  des  herrn  und  demnach  ouch  uns  beruerenn  sin,  wolle  uns  nit 
allein  als  mittlender  person,  für  die  wir  uns  dargepotten,  sonder  ouch  j5 
als  selb  secher  oder  parthy  zuston,  unser  und  unser  stifft  notwendig- 
kheyt  zu  erscheynen  und  furzebringen ;  dann  offenbar  und  khunt,  wie 
das  wir,  als  bischoff  und  Ordinarius  der  gantzen  schar  christenüchen 
volcks  dis  bistumbs  vorgesettzt   und  in  sachen  und  hendlen  die  geist- 

330.   ')  aus  Jer  kopie  trgänzl.  4° 


Nr.jjo.  if;2g  Jauuar  4.  -JH] 

licheit  berueren,  billichen  ze  ordnen,  schalten  und  walten  solten")  haben: 
sonderbar  oiich,  wie  unser  thumbk'ildi,  ein  muter  all  anderer  Uilchen  disz 
bistumbs,  von  Römischen  k-oyscrn,  kungen,  furstcn  und  herrn  gestifftct. 
vergäbet,  gliclicrwysz  ouch  von  denselben  und  heiligesten  vettern,  den 
5  bäpsten,  mit  so  vieln  gnaden  und  frNheiten  versehen,  also  das  mit  nich- 
ten  darwieder  gethan  oder  iciitzit  tiirgenomen  werden,  sonder  die  und 
alle  ding  billich  by  dem,  und  sie  untzhar  christenlichen  herbracht,  iiin- 
fur  oucli  vcriybcn.  Aber  destcrminder  nit,  so  jetzig  zit  leyder  soliche 
ding  bringen,  und  von  nöten.  denen  zinilichcr  wyszc  entgegen  ze  gon, 
10  und  aller  viliciit  iiieunnder  (wie  dann  in  derglichen  feien  beschicht)  aller- 
leig  mitlelweg  gesucht  mochten  werden,  so  liaben  wir  dannocht  zum 
aller  kurtzsten  sie  deren  dingen  erinnern  wollen  und  sonderlich,  das  in 
vergangener  guetlichen  underhandiung,  zwuschen  uns  beidersitz  gehalten, 
als  vil  als  für  den  ersten  artickel  abgeredtt,  das  übriger  kiichen  halb, 
15  so  zu  Basel  wie  \on  alter  her  stond,  kein  enderung  derenhalb  turge- 
nonmen  werden,  sonder  die  in  unscrm  gwallt  und  fursehung  sollen  i)!y- 
ben,  das  uns  und  inen  ouch  gar  verwNszlich,  so  in  unsers  bistumbs  rechten, 
Christen  pfarr-  und  muterkilchen  anders  dann  wie  in  gemeinen  christen- 
lichen ubungen  mit  \erklumdung  des  wort  gotts  oder  enderung  christen- 
20  lieber  wercken  utzit  solt  furgenomen  werden,  zu  geschwigen,  was  unrats 
\on  den  stifftern  oder  sonsten  andern  ^)  einer  ersamen  statt,  wann  glich- 
wol  wir  so  lassz  und  die  ding  hingen  lasszen  wollen,  us  disem  mocht 
zugezogen  werden   und  zu  ersorgen  sin. 

Dw_\l  dann  und  solichs,  oucii  wir  inen  gentzlicii  \ertruwten,  ircr  iney- 
25  luing  und  gemuet  nit  sin,  nach  den  funffen  die  übrigen  kiichen  in  einer 
statt  Basel  und  den  gotsdienst  darinnen  zu  verendern,  wolchs  wir  ouch  sie 
nachmaln  ermant,  ervordert  und  gebetten  wollen  haben,  so  sige  doch  neben 
dem  allem  unser  höchst  und  fruntlichst  pitt  und  bcgern  an  sie,  hierunder 
gott  des  allmächtigen  und  siner  kunglichen  muter  Marien,  unsers  stiffts  fur- 
jo  geliept  patronin.  lob  und  eere,  ouch  imsers  altherbrachten  christenlichen 
gloubens  erhaltung  zc  hertzen  ze  fassen,  dab\- ouch  oberhellt  Ursachen  unnd 
einer  statt  Basel  pr\'sz  und  rum.  damitt  sie  von  menglichem  vil  der  jaren 
für  andere  treffenlich  gehalten  und  geacht,  für  ougen  ze  nemen,  das  alles 
wol  zu  erwegen,  ouch  den  nachtheil  und  schadenn  gemeiner  statt  zu 
35  bedencken  und  also  ze  handlenn,  das  es  inen  loblich  und  eerlich,  christen- 
lichen! altem  bruch.  (Hich  uns  lunerlcttzlich ;  dann  yc  zu  gedencken,  so 
das  nitt  solt  bescheen,  wahin  inen  das,  so  gegen  gott,  so  ouch  der  wellt 
reichen,  uns  ouch  untreglich  sin  wurde,  \iel  mehr  sie  sich  unserm 
sonderm    hohen    vertruwen    nach    hierinn    erzougen,    sonderlich    als    in 

■10  330.  ')  kopit  sollen, 

')   ts  folgt  in  (/er  kofit  durchstt  ichtn  personen. 


232  152g  Januar  4.  Nr.  ?j/. 

einer  ubergebnen  suplication  der  einen  parth  anzogen,  wie  probst 
und  capitel  Iren  predicanten  inbunden  sollen  haben,  by  den  eyden  ett- 
lich  artickel  dem  volckh  nit  ze  predigen,  sölichem  nit  glouben  ze  geben. 
Dann  so  das  an  uns  gelangt  und  wir  unser  erfarnis  darumb  thun,  laszen 
wir  es  b}'  den  unsern  nit  dermaszen,  sonder  das  solicii  predicanten  nach  5 
Ordnung-  heiliger  christenlicher  kilchen  das  wort  gots  fry  predigen  sol- 
len und  mögen,  befunden  und  \'on  des  wegen  dieselben  probst  und 
capitel  entschuldiget  wollen  haben;  erpieten  wir  uns  in  allem,  so  uns 
muglich,  umb  sie  zu  beschulden  und  erkennen,  so  ouch  etzlich  missz- 
brich  in  einem  oder  dem  andern  weren,  solich  mitt  rath,  allem  vlyssz  10 
unnd  vermögen  abzestellen.  Zu  urkhunt  mit  unserm  zu  end  furge- 
truckten  bittschet  bewart,  geben  in  unserm  slossz  Delsperg  mondags 
vor  trium  regum  anno  etc.  xxix°. 

Original.  Bistum  Basel  A  l,   mit  beschädigtem,   aufgedrücktem  Siegel  und 
dorsalvermerk  lierren  bischoffs  ingelegte  Instruction,   sol  man  hienach    15 
lioren  etc.  —  Gleichzeitige  kopie,  Bischöfliches  Archii-  bd.  XV II,  7ir.  21 . 

331.  1529  Januar  4. 

Die  Bertier  gesandten  Lienhartt  Hüpschi.  der  alit,    Xiclaus  Manuel 
unnd  Lienhartt  Willading  an  ihre  regiernng. 

Uff  hüttigen  tag  .  .  .  sind  zil  den  Barfuszernn  zu  Basel  versamm-  20 
let  gestandenn  die,  so  die  mesz  begerend  abzuthünd,  alsz  wiers  ach- 
tend, fil  über  drü  thuszend  stryttbarer  burger.  Denen  hat  der  obrist 
zunfftmeister  doselbst  eroffnett  der  raten  anbringen  unnd  beger  sampt 
verlesznen  mittlenn,  hievor  in  gschrifft  zum  kürtzisten  verfaszet;  har- 
uff  sy  durch  jern  verordnetten  reedner  gantz  züchtiger  wysz  geantt-  25 
wurtt,  s}'  bittend  jer  getrüw,  lieb  Eidtgnossen.  die  ouch  ungesun- 
dert  gemeinlich,  so  jetz  zugegen  sind,  sampt  den  botten  von  Straszburg 
all  einhellig  vor  ougen  stundend,  das  sy  burgermeister  unnd  rat  wellten 
mitt  inen  bitten,  das  sy  got  zu  eren  unnd  gemeinem  bürgerlichen  friden 
zu  fürdrung  das  anbringen  lut  jerer  supplicacion  weiten  erstattenn,  oder,  3" 
wo  das  nitt  syn  möglich  funden  wurd,  ein  meres  unnder  jerem  huffenn 
und  demnach  ouch  under  der  widerpartt,  die  zu  den  Bredigern  versampt 
jn  der  stund  warend,  zu  machen;  und  was  sich  befunde  dz  meer  zu 
sind,  dasz  wier  all  asz  jere  Eidgenoszen  sy  by  dem  selbigen  vermög 
der  püntten  wellten  hantthaben,  schüttzenn  unnd  schj'rmen,  welcher  35 
pündten  sy  unnsz  hiemitt  welltend  ermantt  haben  unnd  in  jer  krafft 
sölichs  be[^^]rtt.  Sunszt  hand  sy  ouch  kein  mittell  wellen  annemmen. 
noch  jemand  gewallt  gebenn,  voUmechtig  jeren  handell  zu  füren.  Ha- 
rynn  sind  ouch  die  botten  von  der  Eidtgnoschaft  all  bittlicher  gestallt 
bygestannden,  unnd  iiat  der  pott  von  Zürich,  Werdmüller,  inn   unnszer   40 


Nr.  JJ2.  ! 529  Januar  4. — 5.  233 

aller  nameii  die  red  ufif  demm  kantzel  getan,  demnach  die  \-on  Strasz- 
burg  ouch  glycher  gestallt.  .Aber  sy  sind  b\-  obbcriirtter  anttuurtt  be- 
lyben,  mit  erbictung,  nütz  gewalltigs  noch  iinfrünntlichs  anzufachen. 
Glicher  gestallt  hand  alle  vorgenempten  gesantten  zu  den  Bredigernn  vor 
5  der  andren  parthy  ouch  gehandlett,  die,  wier  achtennd,  nitt  über  \\\i^ 
starck.  Aber  wiewol  sich  die  selbigen  biszhar  allweg  zum  höchsten 
erbotten  hand,  eim  burgermeister  unnd  rat  zu  fordrist  inn  allen  Sa- 
chen gehorszam  zu  synd  unnd,  was  sy  machend,  wol  güot  zu  haben, 
Ivb    unnd    gut    darzii    zii    settzenn,    so  hand  s}'  doch  hüt  sich  crlutrett, 

10  das  s}-  der  fürgcschlagiien  mittell  keinsz  annemenn  wellend,  strags  blyben, 
wie  s}'  jetz  vor  inen  habennd,  unnd  daran  jer  blut  unnd  leben  settzen, 
ouch  dem  rat  den  handeil  nitt  anders  vertri'iwen  zu  machen,  über  das 
der  rat  bed  partygen,  unnd  wier  mitt  inen  gebetten  hand,  was  fürhin 
zu    lob    und    er    got,  sim    wort    unnd    gmeiner    statt  Basel!    nodt    unnd 

15  erlich  sin  werd.  der  meszen  unnd  aller  dingen  halb  zu  vcrtruwen  sampt 
dem  grossen  rat,  ist  es  doch  strags  abgeschlagen.  Unnd  alsso  hand 
wier  noch  zu  frid  unnd  hand  bishar  uns  noch  nitt  gar  erlütrett,  doniitt, 
ob  ein  blutvergieszen  drusz  wurde,  das  wier  nitt  geachtet,  alsz  hettend 
wier  den  ein  teil  gesterck  unnd  uf  gwiszen.    Doch  werden    wir  zülest, 

20  ob  es  nitt  beszer  werden  mag,  unszerm  befehlch  trüwlich  gnüg  thun. 
Der  handeil  stat  sorgklich,  got  wend  es  zürn  bestenn,  der  verlieh  üch 
gnad.  Datum  zu  Baszeil  yn  yl,  mentag  nach  dem  nüwen  jars  tag  1529 
jar,  um  die  fierden  stund  nach   mittag. 

Original  ohne  adressat.    Si.-A.  Bern,  Kirchliche  Angelegenheiteti,  bd.  JJ, 
25  7ir.  ijo.  —  Druck:  Basier  Beiträge,  bd.  V,  S.30J  n?id  Abschiede,  bd.JV, 

abtlg.  I  a,  nr.  6[J,   IJ. 


332.  /f^p  Januar  4 — j. 

Absque   temporis  jactura  Philippus   episcopus  4"*  januarii  Ursum 

Mareschallum  et  Erasmum  Siegelmannum,  Bruntrutanum  et  Zwingensem 

.io  praefectos,  Basileam  deputat,  qui  suo  nomine  magistratum  a  defectione 
dehortentur.  sua  officia,  mediationem  curamque  pastoralem  offerrent; 
Ins  nullo  modo  attendens  senatus  die  insequenti  5'-' nempe  januarii  pu- 
blice denuntiari  jussit  a  novae  doctrinae  praeconibus  cxpeti,  ut  pro  pace 
et  unione  obtinenda  uniformis  verbi  dei  predicatio  ordinctur,  ac  missa, 

35  quae  multis  sacrilegium  videbatur  ad  id  tempus  usque  tollatur,  quo  ex 
ipsis  divinis  paginis  ejus  religio  comprobaretur. 

Notiz    von    Ij6[.     St.-A.    Basel,    Bistum    Basel   A  4  b  (1212 — 1761), 
bl.  21  s. 

Basler  Reform.ntionsakten,  III.  on 


234  15-9  Januar  5.  Nr.  ^X3- 

333  I 529  Januar  5. 

Mandatt  der  mesz  unnd  predicanten  halb,  \\y  das  inn  Baifussen  und 
Predigernn  gelesenn  ist  wordenn  '). 

Ze    wussen:    Demnach    sich  gemeine  burgerschafft  der  stat  Basel 
von    wegen    des    zw\'spaltigen    predgens,  so  bitzhar    in  vermelter  statt     5 
Basel  von  den  predicanten  geprucht  und  furgangen,  gezweyet,  deszhaib 
das  ein  thejd  vor  unns,  burgermeister  unnd  rath  obgemelter  statt  Basel^ 
ein  supplication  des  Inhalts,  das  wir  zu  uffnung  fr>dens  unnd  einigkeyt 
ein  einhelligs  predigen  hie   ordnen  -),  deszglichen  die  mesz,  so  die  teg- 
lich  ')  uff  den  cantzlen  von  ettlichen  predicanten  ein  gottslesterung  unnd    10 
grewler^)  vor  gott  sin  gescholten,  solang  bitz  die  durch  die  meszpriester 
usz  helger  gottlicher  biblischer  schrifft  gut  unnd  gerecht  sin  erfunden, 
abstellen  wolten,  ingelegt.    Deszglichen    so    hatt    der    ander    theyl,  das 
man   sy   by  letst  uszgangenem  mandat  '■')  unnd  b\-  dem,  wie  es  jetz  in 
der  statt  Basel  gehalten  werdeth,  handthaben  unnd  pliben  lassen  welle,    15 
ouch  supplicierennder  meynung  unns  furtragen  lassen.  So  wir  nun  beder 
theylen,  als  der  unnseren,  supplicationen  vernommen,  friden  unnd  einig- 
keyt ze  pflantzen,  Widerwillen,  uneinigkeyt  unnd  erporung  ")  by ')  den 
unnsern  ze  verhütten  mit  gantzen  begirden  geneigt,  so  habend  wir  dise 
nachvolgende  mittell   gutter   erbarer   meynung   einhellencklich   bedacht   20 
unnd  erkandth : 

Erstlich:   Dievvyl    das    zwyspaltig   predgen,   so   bitzhar  furgangen, 
der  pronn  unnd  ursach  aller  zweyung  unnd  bürgerlicher  trennung  ge- 
wesen unnd,  wo  es  nit  abgestelt,  furer  sin  wurde,  so  habend  wir  umb 
vermidung  sollichen  »)  ubels  für  gut  angesehen,  das  hinfur  ^)  alle  unnd    25 
jede  predicanten,  pfarrer,  Seelsorger,  lutpriester  unnd  ordenslut,  die  in 
beden    stetten    Basel    unnd    in    unsern    emptern   des    predgens  sich  an- 
nemmen,    nutzit    anders    dan    alein    das  pur,  dar  evangelion,  das  heiig 
gottlich  wort,  in  biblischer  schrifft  begriffen,  und  was  sy  damit  beschirmen 
unnd  beweren  mögen,  on  zusatz  anderer  lerern  *")  unnd  menschensatzun-   30 
gen  einmundigklich,  fry,  öffentlich  unnd  unverborgen,  wie  das  erst  usz- 
gangen    mandat    vermag  und  anzeigt,  zu  uffnung  der  eeren  gottes,  zu 
pflantzung    bruderlicher   truw,   liebe  unnd  gemeinen  fridens  verkünden 
unnd  predgen  sollen.  Dergestallt,  das  alle  predicanten  obgemelt  sich  jeder 
Wochen  zum  wenigisten  einmal  oder,  so  offt  es  die  notturfft  erheuschen   35 
wurt,  guttlich  unnd  fruntlich  zusamenthun  unnd  sich  des  predgens,  damit 


333.   'I  B:  Erkantnusz   eins    ersamen    rats    zu  Basel   /  uff  ettlicher  supplication  /  die 
eynhellig  predig  unnd  mesz  betreffend.  -)  B  :  ze  ordnen. 

^)  B :  teglicbs.  *)  B  :   grliwel.  ^)   B  :  uszgangnen  mandaten. 

*)  B:  emporungen.  ')   B  :  under.  ')  B:  solches.  ')  B:  liinfiirt.    40 

i»)  B:  lerer. 


Nr.  jjj.  O'-P  Januar  j.  235 

das  einmundig  beschehe,  mit  einanndern  vereinbaren,  verglichen,  allein 
mit  biblischer  gschrifft  underrichtung  gebend  unnd  nemmend,  mit  solchem 
geding:  Wer  under  inen  sollichs  nit  thun,  sonder  sich  von  den  andern 
predicanten  usseren,  abziehen,  kein  bescheid  nacli  bcricht  iis  biblischer 
5  gschriftt  geben  nach  nemmen  unnd  sich  also  mit  den  andern  glichformig 
halten  wurde,  das  der  von  stund  an  stillstan  unnd  furer  nit  predgen 
solle. 

Sodann  die  mesz  betreffen :  Diewii  die,  dermassen  unnd  sy  bitzhar 
gehalten,  von  eltlichen  predicanten  für  ein  lesterung  unnd  grewell  usz- 

10  geschruwen,  mit  erpietung,  darumb  rechenschafft  ze  geben,  dargegen  aber 
die")  andern  predicannten  die  mesz,  wie  die  bilzhar  gehalten,  gerecht 
unnd  gut  furgeben,  unnd  sich  die  zu  erhalten  glich  wie  die  andern  er- 
pottcn,  damit  dann  die  warheit  usfundig  an  tag  komme,  dester  sicherer 
gehandlet  unnd,  was  zu  der  eeren  gottes  dienen  mag,  geiiffnet  werde, 

15  so  habend  wir  unns  einhellig  erluttert,  vereinbaret  unnd  erkandth,  das 
wir  umb  Offenbarung  der  warheit  von  obgemelten  predicanten  und 
meszpriestern  ir  angebottene  rcchcnschafft  bitz  sontag  nechst  nach  trini- 
tatis  kunfftig'-),  das  ist  vierzchen  tag  nach  pfingsten,  in  offner  disputacion 
unnd  gesprech   in  der  Barfiisserkilchcn   unnd  in  bysin  mengcklichs  ver- 

20  nemmen  unnd  das  alein  mit  heiliger  biblischer  gschrifft,  nuwen  unnd 
alten  testaments,  ob  die  mesz  in  sollicher  heiliger  gschrifft  '*)  begründet 
S3'e  oder  nit,  erörteren  lassen  wellend.  Unnd  so,  wann  dieselbig  rechen- 
schafft gehört  unnd  sich  das  gesprech  geendet,  dann  wollend  wir  von 
stund  an  alle  unnser  burger  unnd  die,  so  zunfftig  sind,  von  zunfft  in  ") 

-:5  zunfft  zusammen  beruffen  lassen,  das  urteil  eins  jeden  conscientz  heim- 
stellcnn  unnd  ein  niers,  ob  man  die  mesz  behalten  oder  gar  abthun 
wolle,  mit  inen  machen;  unnd  wasz  der  zytt  durch  ein  rath,  gemeine 
unnser'^)  burgerschafft  unnd  zunfftbruder  das  mer  wirdeth,  daszselbig 
in    dem    namen  gottes  an  die  band  nemmen,  dem   merern  nachkomen, 

.50   gleben,  unnd  sol  das  minder  te_\'l  sich  dawider  nit  setzen. 

Wir  habend  ouch  witter  erkandth  unnd  wollend :  Das  von  hut  an 
alle  messesn  inn  beden  stetten  abgestölt  sin  und  furohin  bitz  zu  obge- 
melter  disputacion  unnd  gesprech  nit  me  dann  teglich  ein  ampt  im 
Monster"),    ein    ampt   by  sant  Peter  unnd  ein    ampt    by  sant    Jodar'') 

35  unnd  sunst  gar  dhein  witter  messen  gehalten  werden  sollen:  unnd  damit 
sollend  gemein  unnser  burger  der  zweyung,  so  sich  diser  zyt  zugetragen, 
beruwiget,  mit  einandern  zufridcn  sin  unnd  dheiner  gegen  dem  andern 
nutzit  unfruntlichs  furnemen,  sonder  in  guttem  bruderlichen  unnd  burger- 


333.   ")  B:  der.  '-)  B:  kunfftig  fei//. 

^o  ")  B:  heyligcr  göttlicher  geschrifft.  '*)  13:  zu. 

")  B:  unnser /e/i/f.  ")  B:  in  dem  Münster.  ")  B:  joder. 


236  '5-9  yit'iiitJ''  6.  Nr.  jj^. 

liehen  friden  by  unnd  miteinandern  tugentlich  unnd  fruntlich  leben, 
der  obgemelten  zytt  erwarten  unnd  sich  furer  nit  empören  nach  für 
sich  selbs  utzit  handien.  Wir  wollend  euch  allen  denen,  sy  sigenn  uff 
wellicher  parthy  ")  sy  wollenn,  unnd  inn  disem  hanndel,  es  wer  mit 
schriben,  ratenn,  reden,  uffwicklenn  oder  anderm  verdacht,  sin  mochten,  5 
gnedengclich  verzihen,  solches  denselbigen,  ouch  alles  dessenn,  so  sich 
harinne  begeben  und  von  einem  jeden  zutragen,  inn  argem  oder  Un- 
gnaden niemer'^)  gedencken  noch  uffrupffen. 

Unnd  das  aber  gemeine-")  unnser  burgerschafft  gewuszlich*')  ver- 
tröstet, das  disem,  wie  obstat,  also  gelept  werden  solle,  so  habend  wir   10 
verner   erkandt,  das  diser  dingen  unnd  erkandthnis  allen  zunfften  ver- 
siglet urkundth  unnd  abscheid  gegeben  werden  sollend.  Actum  zinstags 
den  funtften  tag  januarii  anno  etc.    xxix"". 

Dieses  ma?tdai  ist  in  folgenden  über  lief  er  U7igen  vorhanden: 
A:  Handschrift,   original,   in  fol.,   St.- A.  Basel,  Kirchenakten  B  I.   Auf  15 
dieser  vorläge  bei-uht  die  fassung  in  ebenda,  Ratsbücher  B  ^,  bl.  4g  und 
die  tiiederschrift  in  St.-A.  Bern,  Kirchliche  Atigelegcnheitcn  bd.  JJ,  nr.  14g. 
Ei?i  weiteres  vollstätidiges  original  findet  sich  St.-A.  Basel,  Archiv  der  Hitn- 
melzimft,  bd.  2J,  nr.  5,  tnit  aufgedrücktem  sieget  (zerstört)  und  unterschrieben 
Caspar  Schaller,   protonotarius  civitatis  Basiliensis  ss.;  ebenso  ein  ori-   20 
ginal,   aber  durch  das  herausgeschnittene  Verschlußsiegel  zerstört,  ebenda, 
Archiv  der  Gerbernzunft,   bd.  36,  nr.  I.     Nach  A  ufid  B  ist  die  vorläge 
in  St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv  bd.  XVII,  nr.  22  abgefaßt. 
B :    Zeitgenössischer  druck,    in  fol.    Zu   Basel,  by  Thoman  WolflF.    |Z|u 
wissen :    Demnach   sich   gemeyne   hurgerschafFt   der    .  .  .    Das    Z   der   25 
quadratischen  initiale  wird  vo?i  zivei  pittten  auf  deren  ?-ücken  getragen. 
E.xemplar :  St.-A.   Basel,  Mandatensammlutig  XI,  I,  nr.  g.     Auf  diesem 
druck  beruht  die  zeitgenössische  kopie  in  St.-A.  Basel,   Ratsbücher  B  6, 
bl.  30. 

Das  mandat  findet  sich  auch  nach  A,  in  der  Chronik  des  Fridolin  Ryff,    30 
Basl.  Chron.,   bd.  I,  s.  yö.  —  Ausführliches  regest  bei  Ochs,  bd.  V,  6jl. 

334.  i^2g  Januar  6. 

Ratserkantnis:  Mittwochs  den  vi'*""  januarii  anno  etc.  xxix"" 
habenn  beid,  nuw  unnd  alt  rat  einhelligclichen  erkhannt:  Demnach  uff 
zinstag  den  funfften  januarii  nechst  hievor  ein  erkantnus  beschehen,  35 
das  man  usz  anruffen  der  gmeind  uff  nechstkomennden  sonntag  noch 
trinitatis  disz  gegenwurtigen  xxix*"'"  jars  ein  gmein  gsprech  oder  dis- 
putacionn  inn  der  Barfuser  kilchenn  durch  die  predicannten  halten  unnd 

333.  ")  B:  sytten.  '    ")  B:  nyemernaer. 

'")  B:  und  damit  geineyne.  -')  B:  desz  alles  gewyszlicli.  40 


Nr.  SJS-  0'-9  Jamiur  6.  23" 

aldo  US  heiliger  biblischer  gschritTt,  ob  die  niesz,  so  biszhar  vonn  ettlichen 
prcdicannten  bosz.  vertuerisch,  ein  gruwel  vor  gott  sin  gescholten,  inn 
derselbigen  gschrilTt  gut  oder  boss  sin  begründet,  erorternn  lassen 
wöUi,  unnd  was  aldo  disputiert  oder  geredt,  das  vonn  stund  an  an  ein 
5  gmeine  der  statt  Basel  burgerschafft  bringenn,  dieseibige  züsamen  vonn 
zunfft  zu  zunfft  beruften,  solches  eins  jedenn  concientz  heim  sctzenn. 
darüber  sprechen  lossenn,  ein  niers  mit  inenn,  ob  man  die  mesz  furer 
behalten  oder  abthun  wölli,  machen  unnd,  was  dann  also  das  mer  wurt, 
dasselbig  inn  dem  namenn  des  herrenn  an  die  hand  nemen,  das  annder 

lo  varenn  lossenn,  alles  nach  vermog  derselbigen  erkanntnus  mit  heiternn 
Worten  usgetruckt.  So  sich  dann  zutragen,  die  mesz  ungerecht,  wie  sy 
biszhar  gehalten,  unnd,  das  mann  die  abstellenn  solt,  gemert  wurde,  unnd 
dann  eim  oder  dem  anndernn  furer  hie  zu  Basel  sin  huszheblichen  sitz 
unnd    bürgerliche   wonung  zu   haben  unglegen  sin  \v61t,  das  dann  der 

15  oder  dieselbigen,  niemannds  hiefonn  abgesundert,  die^w//" ')  doch  ein 
statt  Basell  desz  hoch  befryet,  lut  derselbigen  fryheit  unnd  burger  eyds 
fryzugig  sin,  ir  burgkrecht  unnd  ej'd  uffsagenn  (das  mann  ouch  vonn 
einem  jedenn  uffnemen  soll),  sich  us  der  statt  thun,  ann  andere  ort, 
end  unnd  gwarsame,  unverhindert  menngclichs,  mit  dem  sinen  ziehen  mag. 

20  Actum  ut  ^supra\ 

St.-A.  Basel,    Ratsbücher  B  4,  61.  j/.    Kopie  ebenda,  Ratsbücher  B  6, 
bl.  32  V.  —  Regest:  Ochs,  bd.  V,  633. 

335.  '529  Januar  6. 

Schultheis  und  rat  zu  Bern  an  die  botten  zu  Basell. 
25  Üwer  zwyfach  schryben,  das  ein  sontags,  das  ander  mentags  nechst 

verschinnen  ann  unns  uszgangen,  haben  wir  alles  inhallts  verstanndenn : 
daruff  wir  üch  gutter  chrystenlicher  meynung  fügen  zu  wüssen,  das 
unns  der  handell  uffs  höchst  beherzigctt;  nüdtdersterminder  ist  ann  üch 
unnser  ernstig  pitt  und  begär,  das  ir  üch  darinn  mit  allem  flisz  und 
30  ernst  erarbeitten  mitt  andren  gütwolligen  botten,  das  der  span  zerleitt 
werde  und  blutvergieszen  vermitten  belybe;  doch  allweg  der  eer  gottes 
und  sinem  heilligenn  wort  ane  nachteyll  und  ane  undertruckung  des- 
selbigen  .  .  . 

Datum  in  yl  uff  der  h.  111  küngen  tag  um  die  x.  stund  vor  mittag 
35  anno  etc.  xxix. 

St.-A.  Bern,  Deutsch  Missiven  R,  bl.  139V.  —  Druck:  Basler  Beiträge, 

bd.  V,  s.  316.   —  Regest:  Abschiede,  bd.  IV,   abtlg  I  a,  nr.  613,   18. 


334.   ')  in  der  vorlagt  verwischt. 


238  15^9  Januar  6.  Nr.  jj6. 

336.  ^5^9  Januar  6. 

Die    Berner  gesandten    Lieiihart    Hüpschi,    Niclaus  Manuel    unnd 
Lienhartt  Willading  an  schultheisz  unnd  rat  der  statt  Bern. 

Gesternn   hand   sich  burgermeister  unnd  bed  rät,  allt  unnd  nüvv, 
zi'i  Basell  einhellig  erkentt,  das  sy  wollen,  dasz  das  einhell  evangelisch     5 
bredigen    jetz    von    stund    an    sin    anfang    unnd    fiirgang    haben    solle 
unnd   demnach  euch   zuglich   alle  meszen  inn  Baszel   bis  ane  dr}-  (die 
ein  imm  munster  der  Hochen  stifift,  die  ander  zu  sant  Peter,  die  dritt 
inn   der   kleinen  statt)  sollend  abtan  S3'n  unnd  keine  wyter  weder  inn 
klostren,  pfarren  noch  andren  kilchenn  gehallten  sollend  werdenn,  dan    10 
allein  dryg  an  obbestimpten  ortenn,  unnd  sol  das  weren  bis  uff  nechst 
kummendemni    sunttag    nach    trinitatis  inn  diszeni  jar,  wirt  s)'n  an  der 
zyt  achtag  minder  dann  fannff  manet.  Inn   der  zyt  unnd  uff  demselben 
tag  sollend  beder  meinung  bredicanten,  die  messrüraer  unnd  schelter, 
ein    offenliche    tisputacion    in    der  Barfuszerkilchen    vor    mencklichemni    15 
habenn,    unnd,   nachdem   die   verhdrt,   sol   dz  urteil,    die  wal  unnd  er- 
kanntnus  inn  eins  jeden  burgers  hertz  stann  unnd  von  zunfft  zu  zunfft 
darum  graten;  was  dann  das  meer  mag  werdenn,  das  sol  angenommen 
unnd    demselbigenn    gstrags    nachgelept    \'on    allen    unnd    jeden    inn 
jerer   statt    und  lanttschafft  inwonernn,  ouch  jeder  zunfft  von  stund   an    20 
hierum  brief  unnd  sigell  vom  rat  geben  werden,  uff  dz  sy  sicher  sigend, 
das  solichs  erstattet  unnd  durch  kein  mittel  verhindrett  werde. 

Soliche  mittel  hand  unsz  die  rät  laszenn  fiirhaltenn,  nämlich  allen, 
so    sich    scheidensz    W3'sz    furgebend    daa    zu    synd,    mitt   ansüch  unnd 
frünttlicher    pitt,    das    wier    all    unverscheidenlich    mitt   demm   burger-    25 
meister    unnd    bedenn    raten    hütt   frug  für  jer  gemeinden  kumenn,  sy 
trungenlich    bittenn,    das    sy  soliche  mittel  gutlich  annemmen  wellend. 
Desz  hand  sych  die  von  Straszburg,  Zürich,  Schafhuszen,  Mi'illhuszenn 
unnd  wier    zu    thönd  frünntlich  erbottenn;    aber  die  von  Lucern,   Ury, 
Schwytz,  Zug  und  Solathurn  hand  vermeint,  solichs  were  jerenn  herren   y 
unnd    obern    zu    thünd    nitt    gefellig    unnd    habind    desz    kein   befelch, 
harum    sy    nitt    zugegen    bittlicher    gestallt    erschynen,  werdend    aber 
sunst  nitt  verrytenn,    sunders    zii    end  der  sach   erwartenn,  ob  das  got 
wennde :  uffrür  unnd  übel  sich  erheben,  wurdend  s}'  zii  demm  besten 
scheiden.    Sunst  haben  si  sich  ouch  warlich  züchtiger  unnd  früntlicher   35 
Worten  gebrucht;   jedoch    hüt   frü    hand    sy  sich  begebenn,  mitt  unnsz 
zu   gand  sampt  unnd  sunders,  sover  wier  alein  wellind  bitten,  das  die 
gemeinde   sich  nitt  welle  widren,   sunder  jeren  herren  ghorsamm  syn; 
das   hand    wir    von    Bernn    unnd  Zürich    zugesagt.     Alszo  sind  sy  mitt 
dem  burgermeister,    allt-  unnd    nüwemm  rat  alsamenthafft  vor  den  ge-   -lo 
meinden  erschinen.     Da   hand  wier  offenlich  amm  kantzel  so  ernstlich 


Nr.  ,?,?7.  I S-9  yniiiiar  6.  239 

gebettenn  unnd  dz  toick  criiiaiiü,  innen  ouch  Ivb  und  gut  züzcsctzen 
zugesagt,  naninilicli  dein  grossen  und  mecrentlicil  zu  den  Rnrfuszenn, 
das  s\'  söliche  mittel  mitt  \'orberurtten  anhengenn  habend  angenommen 
und  zugesagt  zu  hailtenn ;  dcszglich  hats  oucli  die  widcipart,  aber  doch 
5  mit  groszem  Unwillen  angenumen ').  Und  so  bald  wier  mögend,  wer- 
dend wier  kumen  mit  hilf  gotes,  der  üch  bewar.  Dato  zu  Baszell 
nuchten  und  ylendz  uff  der  helgen  drj'  küng  tag  umm  die  fierdc  stund 
nach   mitag   1529  jar. 

Original.    St.-A.  Bern,   Kirchliche  Angelegenheiten,  bd.  yj,   nr.  l^l.  — 
'o  Druck:  Basler  Beiträge,   bd.  V,  s.  J?op  »nd  Abschiede,  bd.  IV,  abtlg.  la. 

nr.  6 IS,   ij. 

337.  i_S2g  Januar  6. 

Aus  einem  schreiben  von  Bastian  Appenzeller,  vo7i  St.  Gallen,  an 
doctor  Jochim  von  Watt,  burgermeister  zu  sant  Gallen. 

i;;  ...  Item  Basel    halben  wüssend,  das  ouch  die  von  Lutzern,   \j\'\, 

Switz  ir  botschaft  zu  Basel  in  der  deinen  statt  zii  dem  Ochsen  band'). 
Xun  sind  aber  die  in  der  genanten  deinen  statt  fast  bj's  on  60  man 
böswillig;  die  handient,  das  ir  wol  gedencken  wie.  Die  von  Bern, 
Zürich    und    Strasburg    ligend    zu    dem  Storchen    in    der  grossen  stat. 

3o  Und  stat  die  handlung  zu  Basel,  wie  harnach  volgt:  Wie  oblut,  werend 
vogt  Amberg  und  der  Hügli  von  Lutzern  nit,  so  werend  die  Basier 
schon  vertragen;  sunst  ist  der  böswillig  huf  hantlich  und  werden").  .  . 
uf  den  margraffen  von  Rottelen  und  ander;  je  das  derselbig  huf  von  der 
mesz   und   irem    furnemen   nit   stan,    wellend  ee  darumb  sterben;   und 

25  hilft  kain  handlung,  güts  noch  böses  an  inn,  sunder  tröstend  sich  ett- 
liches  zusagcns  obgemelt.  Des  nun  die  giit  willen,  voran  der  von  Zü- 
rich und  Bern  botten,  geursachet  werden,  soUichs  auch  gen  Zürich  und 
Bern  ze  wüssen  tan,  hilf  und  rat  ze  suchen.  Also  ist  uff  mitwochen 
nieister  Schwitzer  von   Züricli    gen  Basel    verordnet  zu   denen,  sy  vor- 

30  dem  niden  hand,  sagend  inen  hilf  und  trost  zu,  sover  ir  Hb  und  gut 
langt;  doch  das  sy  zins,  zehenden,  ouch  was  brief  und  sigel  zugend, 
halten  wellend,  wie  sy  dan  jederman  züsagung  thand. 

Dergestalt    von   Ensen    sagt  man  ouch  den  böswilligen   hilf  unnd 
geschütz.     Item    sy    ligend    in  2  klöstern   wider  cinandern.     Got  welle 


336.  ')   üer  schlußsalz  isl  im  orig.   unlerstrichen. 

337.  ')    -int    ramte   nachgtlragtn   Bot   von  I.utzern    scliulthes  llug,   von   .Switz  Josep 
.Amberg,  den  von  Ury  weiss  ich  nit. 

-)  Die  Vortage  isl  hin    abgeschnilten. 


240  1529  Januar  7.  Nr.  jjS. 

es  zu  dem  besten  und  sinem  willen  enden  .  .  .    Datum  Zürich  uff  6.  tag 

jenner  15'i9. 

Original.     Stadtbibliothek   (Vadiana)  St.  Gallen,  nr.  J/J   des  2.   bandes 
der    Vadianschen  briefsammlimg  (_Ms.  ßl).   —  Drucke:  Strickler  bd.  II, 
nr.  10,  3  und  Mitteilungen  zur  vaterländischen  Geschichte,  hrsgeg.  vom     5 
Historischen   Verein  in  St.  Gallen,   bd.  2S,  St.  Gallen  igo2. 

338.  1529  Januar  7. 

Ratserkantnis:    Wir    Heinrich  Meltinger,  burgermeister  unnd  rat 
der  statt  Basell,  empieten  allenn  unnd  yedenn  unnsernn  burgernn,  ampt- 
luten,    hindersassenn    unnd    angeherigen   unnderthanen,    inn   statt  unnd    10 
lannd   gsessenn,    sy   syennd  geistlich   oder  weltlich,   edel  oder  unedel, 
unnsernn    gunstlichen  grus,    gneigten  willenn    unnd  darby  zu  wissenn: 

Als  wir  dann  die  zweyung,  spann  und  miszverstannd,  so  sich  disz 
verganngne  tag  zwuschen  gmeinen  unnsernn  liebenn,  getruwenn  bur- 
gernn der  statt  Basel  zugetragen,  also  iiinglegt,  das  wir  zu  furderung  15 
der  ehren  gottes  unnd  pflanntzung  eines  gmeinen  bürgerlichen  fridenns 
gedachten  unnsernn  liebenn  burgernn  unnd  angehorigen  ettliche  mittel, 
deren  wir  unns  einhelliglichen  erkannt,  erlutert  unnd  die  uszganngne 
abscheid  anzeigend,  verwilliget  unnd  s}'  damit  (wie  wir  zu  gott  ver- 
truwennd)  beruwiget  habennd,  so  aber  dise  ding  nit  allein  darumb  20 
beschehen,  das  die  gegenwurtigen  spenn  inn  ruw  unnd  fridenn  gstolt, 
sonnder  vil  mehr  der  Ursachen  vonn  uns  ann  die  hannd  gnomen,  das 
Uunfftiger  zit  by  unnsern  burgernn  und  angehorigen  ein  guter  frid, 
liebe  unnd  einigkeit  gepflanntzet  werdenn  mocht,  unnd  wir  dann  hie- 
nebenn  gloublich  verstenndiget,  das  die  ding,  so  wir  eerlicher,  erbarer  25 
unnd  fridlicher  meynung  angesehenn,  also  miszprucht,  das  die  mit  allerle\' 
gespey-  unnd  spottworten  dahin  gezogen,  das  schier  nit  weniger  un- 
willenns  darfonn  erwachsenn  mocht,  dann  hievor  by  gmeiner  unnser 
burgerschafft  unnd  angehorigen  gsin  ist;  deszhalb  wir,  demselbenn 
(wie  fromer  oberkeit  wol  gpurt  unnd  anstadt)  vorzusin  unnd  beson-  3° 
dors  den  angefengten  burgerlichenn  fridenn,  lieb  unnd  einigkeit  nit 
allein  züerhalten,  sonnder  ouch  furer  unnd  hoher  zepflanntzenn,  die  ding 
abermal  zu  hertzenn  gnomenn  unnd  nach  bewognem  ennd,  so  gemein- 
lich usz  zwytracht  ervolgt,  mit  gutem  rat  einhelligclich  erkannt,  als  wir 
ouch  inn  unnd  mit  krafft  diser  schrifft  erkennenn,  wollenn  unnd  ge-  35 
pietenn  allenn  unnd  jeden  unnsernn  burgernn,  amptluten,  unndertonenn 
unnd  angehorigenn,  die  syennd  glich  geistlich  oder  weltlich,  edel  oder 
unedel,  mann-  oder  wybspersonen,  diennstknecht,  jung  oder  alt,  das 
hinfur  ir  alle  inn  statt  unnd  lannd  tugenntlich,  fruntlich  unnd  brüder- 
lich by  unnd   mit  einannder  lebennd,   vonn  wegen  ergangner  zweyung  40 


Nr.  ??p.  A'''-P  Ja>in<tf  S.  241 

keiner  denn  anndernn  weder  mit  Worten  noch  werken  nit  speye,  tratze, 
den  merernn  oder  mindern  liuft'en  verachte,  uti'rurisch,  abgefallenn 
kristen  oder  kätzer  nit  schelte,  sonnder  was  der  dingen  zu  Unwillen 
dienen,  einenn  oder  den  anndernn  teil  reitzen  oder  inn  tratzungs  wysz 
5  belanngen  mocht,  och  der  und  derglichen  schmutz-,  schelt-  unml  spey- 
worten  ganntz  und  gar  enthalten  unnd  mussig  stöllenn.  Dann  wer  die 
sin.  so  sich  inn  obgmelten  dingen  wenig  oder  vil  übersehen,  einenn 
oder  den  anndernn  teil  schmehen,  schelten,  tratzenn,  reitzenn  und 
also  bürgerliche  liebe  trennenn,  oder  so  einer  das  glich  für  sich  selbs 
lo  nit  thun,  sonnder  sinem  wyb,  kynnd  unnd  gesind  gestatten  unnd  ver- 
henngen  wurde,  den  unnd  die  woUennd  wir,  so  offt  es  bschicht,  onn 
alle  gnad.  wann  es  allein  mit  Worten  erganngcn,  umb  funff  pfund, 
unnd  so  aber  ettwas  unngeschickters  dann  wort  gefolgen,  je  nach 
grosse  der  schulden  straffen,  mitt  solchem  geding:  das  jemannds  armut 
15  halb  die  straff  mit  gelt  nit  hette  zubezalenn,  das  der  für  jedes  pfund 
so  mengen  tag  und  nacht  inn  gfenncknus  mit  wasser  unnd  brot  gstraftt 
werden  unnd  bussenn  solli.  Das  wollend  wir.  menngclichem  sich  vor 
schaden  wissenn  zii  verhüten,  hiemit  gnugsam  unnd  vatterlich  verwarnnet 
habenn.  Zu  urkhund  mit  unnserm  furgctruckten  secret  bewart,  gebenn 
20   donnstags  den  vii''"^"  tag  januarii  anno  etc.  xxix"". 

St.-A.  Basel,  Rahbücher  B  4,  bl.  j/v,  viit  späterem  randvermerk  Fri- 
densmandat,  den  burgern  publiciert.  -  Kopie  ebenda,  Ratsbücher  B  6, 
bl.  JJ,  überschrieben  Das  niemands  den  annderen  sins  gloubens  speien 
noch  tratzen  solle.  —  Regest:  Ochs,  bd.  V,  634. 

2-   339.  '5^9  ycinuar  8. 

Stathalter   unnd   capitell    der   merenn   stifft   Basell  an  Philipsenn, 
bischovenn  zu  Basell. 

Noch  allem  handell,  zwuschenn  einer  burgerschafft  alhie  der  mesz 
unnd  predigcnns    halb   gehalltenn,    ist    es    letst   dohien   kommenn,   das 

30  burgermeister  unnd  rot  sich  ettlicher  artigkell  vereint,  erlutert,  erkenndt, 
iren  gemeinden  oder  burgern  furgehalltenn  unnd,  so  dieselbigenn 
von  inen  zu  beiden  theiln  angenomen,  jungst  ouch  unns  unnd  capla- 
nen,  darumb  by  einandern  ')  als  uff  gestrigen  dag  versambt'),  erscheynt, 
mit  beger,  das  wir  unns  denen  glichformig  erzeigenn,  wollenn  sie  die, 

35  es  annemendt,  vertrost  haben,  irers  bestenn  vermogenns  by  irer  pfrun- 
den  nutzen  unnd  gefellen  ze  handthaben,  schützen  unnd  schirmen.  Dwil 
dann,  gnediger  her,  die  artigkel  swer,  u.  g.  ouch  eben  hoch  antreffenn, 
so  habenn  wir  solich  abschriben  loszenn  unnd  schickenn  derselben  u.  g. 

339.   ■>  darumb  bv  einandern  fihll  im  entwurf. 
40  -\  versambt /?/*//  im  mtwurj. 

Basier  Rcformalioniakten,  III  31 


242  tßsg  Januar  S — g.  Nr.  J40—J4t. 

copy  hierinn  versloszenn  also  zu,  sich  darüber  zu  bedencken  vervaszenn, 
wie  ouch  sie  mit  unns  unnd  wir  mit  deren,  unns  verner  halltenn  unnd 
die  ding  angryffenn  wolienn,  beratenn  mogenn;  dann  unns  ye  swerers  nit 
mogenn  zugezogenn  werden.  Uff  hudt  datum  haben  wir  den  anfang 
der  sach  mit  der  e)'nigen  raesz')  thun  muszenn,  wie  wol  wir  mit  den  5 
syben  gezyten,  dem  salve  unnd  anderem  furfurenn  unnd  das  noch  zur 
zit,  wie  alters  har,  bruchenn,  so  lang  man  unns  des  ouch  abtrybet^), 
got  sig  es  klagt  unnd  well  es  noch  sinem  gottlichenn  willenn  zum  besten 
schicken. 

Wir  habenn  nun  vielmoln  der  briefen  halb  alhie  mit  u.  g.  gehandlet,  lo 
aber  noch  zu  keinem  end  zogenn.  Nun  mag  u.  g.  bedencken,  das  die 
übel  alhie  unnd  von  notenn,  das  die  anderswa  unnd  basz  versorget,  da- 
mit u.  g.  und  wir  nit  darumb  khomen;  darumb  well  sie  do  zu  furder- 
nusz  thun  unnd  verhelffen,  das  sie  hinusz  bracht  werdenn.  Datum  fri- 
tags°)  noch  trium  regum  anno  etc.  xxix.  15 

Original,    mii   aufgedrücktem    Verschlußsiegel    (zerstört).    St.-A.    Basel, 

Bischöfliches  Archiv,  bd.  XVII,  nr.  23.  —  Entvuurf:  G en er al- Landes- A. 

Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  22 ß,   bl.  20. 

340.  iß2^  Januar  8. 
8''*  januarii    summae    aedis    capitulum    mandatuni    hoc    episcopo   20 

Bruntrutum  mittit  lamentaturque,  se  illa  die  unicam  tantum  missam  ha- 

buisse,  licet  horae  canonicae  et  salve  regina  de  more  decantatae  fuerint. 

A^'otiz  von  Ij6l.   St.-A.  Basel,  Bistum  Basel  A^b  ([212 — 1761),  bl.  216. 

341.  '52g  Januar  g. 
Aus  den  wochetiausgaben  sambstags  nach  trium  regum.  25 
Ratscosten:   Item    in  Ib  im  ß   der  zuwacht    hiediszit;    item  xvi  ß 

der  zuwacht  umb  kertzenn.  —  Item  ix  Ib  xvii  ß  den  tagwechternn  uff 
den  thurmen.  —  Item  xt  ß  der  zuwacht  enet  Rin. 

Senndbrieff:  Item   i  Ib  vi  ß  inn  die  empter  unnd  gönn  Bernn.  — 
Item  II  Ib  X  ß  ylennd  gönn  Straszburg;   item  ii:f  ß  daselbs  wartgelt.  —   3° 
Item    IUI    ß   gon   Munchenstein    unnd    Ramstein.     —    Item  xiiii  ß  gönn 
obernn  Baden.  —  Item  viii  ß  gönn  Waldennburg  und  Honburg. 

Schenckwyn :  ^^  x  ß  vni  d  denen  von  Schaffhusen,  —  dem  paner- 
hernn  \'oii  Zürich,  —  denen  vonn  Friburg,  —  den  houpternn  zum 
Schlüssel.  35 

St.-A.  Basel,   Finanz  G  14,  s.  1016. 

339.  ')   mit  der  evnigen  mesz  fehlt  im  enlwiirf. 

■*)  im  enttuurf  fehlt  der  game  passus  wie  wol  wir  —  abtrybet. 
^)  im  enlwurf  lautet  die  datierung  Basel  uff  fritag  .  .  . 


Nr.j42 — 343-  13^9  J^inuar  ii  — 13.  243 

342.  vor  152g  Januar  11 
Konstanz  an  (?  Zurichl. 

Wir   sagent    och    ucli    tVuntlichcii    danck    der    underriclu,    das   die 
Sachen  zu  Basel  so  wol    gestilt    sind,    guten    trosts,    got  werde    die   zu 
'•<   noch  besserm  end  füren. 

Eniivurf  ibcilage  zu  stark  verdorbenem  schreiben).    Stadt-A.   Konstanz, 
Missiven   1529,  nr.  5. 

343.  I S29  Januar  ij. 
Eingabe  des  predicauten  sant  Peters  mynstcr  an  den  rat  zu  Basel. 

10  Es  ist  nun  viler  molen  durch  eerlich  unnd  redlich  burger  an  mich 

gelangt,  ouch  mich  frintlich  bettenn,  das  ich  inen  witters  solte  predigen. 
Dtwil  aber  niyn  herr  zunfftmeyster,  Jacob  Meyer,  als  wir  uff  den  ar- 
ticl  (!)  betreffend  die  predicantten  unser  verantworttung  schrifflich 
geben    hettenn,    (mccht    uns    wol    l\'dcnn,   sy  wurde  vor    gantzem  rath 

15  verlesen)  uns  den  articl  also  vercleert  und  uszgelegt  hat,  das  wir,  die 
predicanten  des  alten  gloubens,  nun  hinfur  solten  ellein  predigen,  wie 
unser  wyderteyl,  deszhalben  ufifs  wenigest  in  der  wochen  uns  einmol 
mit  inen  deszselbigen  verglichenn;  das  haben  wir  all  gemeinlich  uns 
gevvideret,  das  ouch  in   keinem  weg  wellen  ingan,   wil  es  für  mich  selbs 

20  noch  nit  in  ewikeit  thon.  Den  ich  den  bruch  der  kunst  und  leer  unserer 
W3'derburth  nit  beger  zu  lernen,  bit  aber  got  den  almeclitigen,  mich 
vor  demselbigen  zu  behietten.  So  es  aber  do  beliben  were  oder  noch 
doby  mecht  blibenn,  wie  der  buechstaben  anzeigt,  ouch  alle  mandat 
luttenn.  das  von  beyden  teylen  anders  nichts  gebrediget  solte  werden, 

25  dan  bur,  luthere,  helle  geschrifft,  on  alles  zu-  und  vonthun,  will  ich 
gern  einer  frumcn  burgerschafft  ein  zitlang  dienenn.  Dtwil  doch  kein 
lorer,  noch  mentschlich  verclerung  und  verglichung  nit  sol  gelten,  ge- 
purt  sich  ouch,  diewil  unser  widerteil  menschen  sigendt,  ouch  nichts 
anders,  wie  wir,  dan  luthere  geschrifft  zu  brcdigen.    Wo  dem  also  (wie 

30  billich)  beschehe,  wil  ich  mich  gern  so  vill  diemiettigen  und  alle  wo- 
chen bescheid  empfohen  und  geben,  wo  man  die  bibel  und  heylige 
gschrifft  anfohen  und  enden  sol,  welches  buech  und  capitel  geprediget 
sol  werden,  dan  ich  die  bibcl  als  wol  hab  als  sy,  mit  beger,  ir  unser 
g.  h.  wellen  dozu  vcrornen  (!),  die  uns  hören,  weller  alsdenn  nit  gschrifft 

35   fuert,  sunders  schmecht,  lestert  und  sehend,  solle  billich  gestrofft  werden 
und  brediges  still  ston.   Begere  hiemit  diemietigclich  an  uwer  vest  als 
einem  houpt  gunstige  antwort  und  erclerung  mit  erbiettung   aller  ge- 
horsamickeit.    Datum  mitwochen  Hylarii  anno  etc.  29. 
Original.    St.-A.  Basel,  Kirchen  B  1 . 


244  ij2g  yajiuur  13—16.  Nr.  344. — 346. 

344.  1529  Januar  13. 
Heinrich  Meltinger  [bürgermeister  der  Stadt  Basel]  an  Wylheimen, 

bischoff  zu  Straszburg-,  lantgraff  in  Elsasz. 

Euer  geladen  schriftliches  anerbieten,  in  unsern  innern  wirren 
eygner  personn  oder  durch  jere  treffenliche  rett  irs  vermegenns  zu  ver-  5 
mittein,  verdanken  tvir  hoch  und  fühlen  uns  zu  gegendienst  verpflichtet, 
fiegen  ir  ouch  hyby  gnedecHch  zu  vernemen,  das  nit  on,  es  hat  sich 
ettwas  spans  under  unnser  gmein  vergangner  tagen  erhaben,  der  ist 
aber  durch  hilff  unnd  mittel  unser  .  .  .  Eytgnossen,  ouch  unserer  nachbarn 
von  Straszburg  santbotten  wyder  zerlegt  unnd  abvveg  gton,  zuver-  10 
sehenlicher  hoffnung,  das  es  hinfuro  fridlich  und  in  guttem  einhelligem 
bürgerlichen  wesen  by  uns  also  pliben  werd  .  . .  Datum  mittwochs  den 
xiii'^"  januarii  anno  etc.  xxix. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  21^. 

345.  J529  Januar  15.    15 
Heinrich  Meltinger   [bürgermeister   der  Stadt  Basel]   an  Schwitz. 
Auf  euer  schreibest  teilest  wir  euch  mit:  Wywol  wir  uch  als  misern 

Eidgenossen  in  allen  möglichen  dingen  zu  wylfaren  gneigt,  je  doch  so 
können  und  mögen  wir  das  d\'ser  zyt  in  unser  statt,  grössere  turung 
zu  vermiden,  nit  vergünstigen  oder  nochlaszen,  konten  ouch  sollichs  by  20 
unser  gmeind  nit  wol  in  dysen  sorglichen  leuffen  verantworten,  aber 
under  sich  oben  als  zu  Stroszburg  und  derglichen  enden,  do  dy  menge 
des  korns,  das  leyder  by  uns  nit  ist,  mögen  ir  solches  alles  noch  üwerm 
wyllen  und  gfallen  bekommen,  wobei  tvir  gern  behilflich  sein  wollen  .  .  . 
Datum  den  xv''"  januarii  anno  etc.  xxix.  25 

Esitwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  2S,  bl.2i^v. 

346.  ^529  Januar  16. 
Was    die    alten    herrn    in  irer  verenderung  von  Basel  für  rattsam 

angesetzt*). 

Mine  herrnn,  schulherr,  custer,  Phirt  unnd  Fleckenstein,  als  verord-  3° 
netenn,  wellendt  mynem  gnedigen  herrn  mit  geburender  erpietung,  miner 
herrn  vom  capitell  halb  zu  beschehenn,  so  dann  und  ouch  beclagung 
vorstender  ongefellenn  etc.,  was  mine  herrnn  zu  dissem  mol  endtsloszenn 
unnd  für  gut  angesehen  haben,  zu  erkennen  geben,  namblich:  Das  sie 
uff  siner  gnodenn  schribenn,  so  dann  unnd   ouch  mundtlich  anbringenn    3? 


346.  ')  Dorsahiotiz  B :  Thumbcapitels  resolution  und  verfaste  bedenckhen,  iro  1.  g. 
durch  scliikhung  communiciert  und  zuo  wüssen  gemacht.  Die  vorläge  B  beginnt:  Ferrer, 
f.  g.,  haben  die  herrn  deputaten  uff  dero  schreiben  und  dann  sunsten  aucli  anzebringen : 
Erstlich,  als  von  nöten  .  .  . 


Nr.  ^4'^.  152g  Januar  16.  245 

durch  liernn  custer,  siner  gnodeii  halb  beschehcn,  verordnet,  die  selb 
sin  gnad  desjhen,  so  min  herrn  sich  endtschloszen,  zu  berichtenn,  die 
ouch  darüber  ze  hören  unnd  vernemen. 

Und  erstlich:  Als  vonn  notenn  gewesen,  das  ein  yeder  sich  gegen 

5    dem    andernn    siner  gemuten")  unnd   willens  erluteren  wollt,  das  mine 

herrnn  vom    capitel  des  einhellig,    namblich  das  sie  by  der  muter  der 

heiligenn,    cristenlichenn   kilchenn    bliben    unnd    der   ketzerig  ^)  gar  nit 

anhangen  woUent. 

Für  das  ander:   Das  mine  herrn  vom  capitel   noch  zur  zit  nit  für 

10  gutt  ansechen,  das  sie  sich  alle  vonn  der  stat  thugenn ;  dann  zu  besorgen, 
so  sie  das  thätenn,  das  andere  werendt,  die  man  villicht  inn  ire  noster'') 
setzenn  wurd,  als  den  alten  wichbischoff,  Ecolampadium  und  irs  glich- 
ter^),  da  doch,  so  sie  nit  alle  sich  von  hynnen  transferiernn,  sonnder 
ir    ettlich    hie,    ir   ettlich  duszenn  vonn  und  zuryten,  die  hoffnung,  das 

15  mann  es  nit  alszbald  thun  werde.  Es  wurde  furwar  ein  swers*"')  unnd 
groszes  sin,  das,  so  hie  unnd  unnder  oder  hinder  denen  vonn  Basell,  zu 
verlaszen,  ursachenn  halb  es  nit  klein,  ob  den  hundert  tusandt  gülden 
wert ').  Deshalb  miner  hern  vom  capitel  meynung  zuzeloszonn,  das  iren 
ettlich  hie,  iren  ettlich  usserhalb,  doch  an  orten,   do  man  sie  wisze  ze 

20  findenn,  unnd  das  man  dieselbigen  absenten^j  am  corpus  solle  presentes 
haltenn,  unnd  das  so  lang,  bis  ein  anders  oder  swerers  furgenomen 
oder  understanden,  als  so  man  sagenn  mocht,  der  gotsdinst  der  meszen 
und  syben  ziten  gar  abgestellt  oder  habenn  wolt,  das  hienocher  mine 
hernn  vom  capitell,  wie  zu  Bernn  beschehenn,  sich  underschriben  und 

25  der  ketzry  anhengig  machen  solten.  Sodann  und  das  sin,  oder  das 
sie  wichenn  muszten,  werdenn  dann  sie,  min  herrn,  gantz  nutzt  ansehen, 
sonnders  sich  vonn  Basel  thun  unnd  viel  lieber  des  betteis  behelffen, 
dann  sich  underschryben  und  der  ketzerien  adhcricrn.  Doch  zuvor  von 
noten  zu  bcdencken,  ob  by  denen  vonn  Basel  luglicher  abzug  zu  erlangen, 

30  also  das  man  unns  liesz  abziehenn  mit  habe  unnd  guternn,  unnd  durch 
wen  man  solichs  mocht  ze  wegen  bringen;  wie  ouch  mine  hernn  für 
gut  ansehenn  well,  das  by  andern  stifften,  als  Straszburg  unnd  Costentz, 
den  nechsten  nochburn,  als  by  denen,  so  ouch  inn  diser  not  besteckt, 
rats   ze    pflegenn,  was    ze   tun  oder  nit  ze  thun;    dann  inen  eins  unnd 

35  anders  begegnet,  des  usz  irer  verwarnusz  wir  villicht  unns")  verhutenn 
mochten. 

Dwill    dann    oucii    yetzt    mondag    oder    zinsztags  vonn  gemeinem 
adell   ein  versamblung   zu  Ensiszheim   sin  wurdet,   da  dann  viel  miner 


346.  '')  B:  seines  gemüets.  ')  B:  kezen.-.  ')  B:  neestcr. 

40  ^)  B:  jeresglichen.  '')  B:   schwerers.  ')   B:  werden. 

»)  B:  absenles.  'j  B:  unns /fA//. 


246  15^9  y«««^''  t(>-  Nr.  j^6. 

Herrn  frund,  ouch  ettlich  der  stifft  lehenlut  ankörnen  werdenn,  haben 
aber  mine  herrnn  vom  capitell  für  gut  angesehen,  dohien  ze  schicken 
und  dozu  herrnn  senger  unnd  hern  Josen  deputiert  '^),  den  vertruw- 
testen  usz  den  frunden  iehenluten,  unnd  den  hern  von  der  regierung 
anzezeigen,  wie  unnd  was  yetzt  ze  widder  ein  stifft  von  den  von  Basell  5 
furgenomenn,  mit  beger  irs  rats,  hilff  etc. 

Es  beduncke  ouch  min  hern  vom  capitell  ze  thund  und  geraten  sin, 
minem  herrn  vonn  Hildiszheim,  probst  zu  Waltkilch,  k.  mt.  conmissarien 
vicecantzellier,  disse  Handlung  für  ze  halten,  desselben  rat,  hilff  und 
furdernusz  zu  begeren.  10 

Habenn  hienebenn  ouch  angesehen,  doctor  Johannssen  Fabri  alle 
der  sach  gelegenheit  ze  wiszenn  ze  tun  unnd  den  anzekeren,  solichs 
kunglicher  mt.  vonn  uns  (denen  sie  dann  ze  Friburg  sich  so  vieler 
gnoden  sich")  erbottenn)  furzehaltenn,  deren  rat  und  hilff  zu  begeren 
etc.  15 

Sodann  unnd  das  beschehenn  unnd  man  deren  aller  unnd  sonder- 
bar irer,  die  man  fuglich  weysz  zu  erreichen,  rot  gehabenn  mag,  dann 
unnd  letst  usz  denen  ratslegenn  allen  letstmoln  ein  stattlicher  beslusz 
genomen  unnd  verfaszet  werdenn,  wie  und  was  verner  ze  thun ;  und 
sonderlich  mocht  man  ouch  uff  kunfftigen  richsdag  zu  Spir  darunder  20 
Handlung  thün,  ob  yendert  mit  der  stifft  ze  hilff  ze  kommen  etc.,  unnd 
das  ungevorlich  uff  disz  wise  mine  hern  als  zu  eim  anfang  denen 
dingenn  nocHgedacht,  welches  sie  minem  gnedigen  hern  nit  wollen 
verhalten.  Wes  dann  min  gnediger  Her  bedacht  oder  sin  gnod  für 
gut  anseche,  mochte  sie  sich  des  ouch  vernemen  loszenn,  unnd  demnocH  25 
die  beid,  als  m.  g.  h.  und  Hern  verordneten,  von  allen  dingenn  uff  und 
under'^)  reden  unnd,  was  witer  ze  thun,  angesehenn,  minen  herrn  nit 
verhalten  werden  '^).  — 

Wie  jungker  Thoman  für  und  by  min  Hern  vom  capitel  supliciert, 
wuszent  Hern  deputaten  durch  sin  supplication  darzethun  unnd  soviel  3° 
witer,  das  min  Herrn  vom  capitel  jungker  Thoman  für  min  gn.  hern  gewi- 
sen,  die  darumb  anzekeren.  Was  willens  er  dann  daselbsten  bekomme, 
wellen  min  herrn,  so  die  sach  von  m.  g.  H.  an  sie,  dozu  zuverwilligen 
etc.,  gelang,  sich  der  gebur  noch  bewisen  etc.,  wollent  daby  ouch  die 
Herrn  deputaten  m.  g.  H.  bittendt,  noch  dem  jungker  Thoman  erpieten  35 
etzwas  nutzbarkeit  uff  im  tragen,  ire  Juncker  Thoman  loszen  bevolhen 
sin  etc. 

Wollendt   die    hern  deputaten  ouch  revers  und  der  brieffen  Halb 
mit  minem  gnedigen  hern  handien,  uf  vorgestelt  copy. 

346.  '")  B:  und  dozu  herrnn  senger  unnd  hern  Josen  deputiert />/<//.  4° 

")  B  :  sich  fehlt.  '»)  B  :  nidder.  ")  AUts  folgende  fehlt  bei  B. 


Nr.  J47  '5^9  Januar  i6.  247 

Belangendt  den  predicanten,  dem  werd  anzeigt,  was  die  verschri- 

bung   im    zugeb,   soll    und    werd  man  im  leisten,  woll  oder  gctruw  er 

nit  der  i.i'  gülden  sich  zu  behelffen,  möge  recht  im  namen  gots  erfaren, 

wo  ine  got  hien  geleyt;  doch  zuvor  das  zaien,  so  er  schuldig  etc.  Sambs- 

5   tags  nach  dem  20.  tag  1529.  Jo.  Rechtler '*). 

Original.      General-  Landes- A.    Karlsruhe,     Akten    Domstift,    Ja  sc.    Sj, 

bl.  102.  —   Kopie  ebenda.  Handschriften  nr.  1338,  bl.  28,  von  uns  als 

vorläge  B  bezeicimet. 

347.  152g  Januar  16. 

10  Almosenstiftung  der  Maria  Zschekapürlin,  verlieiratete  von  Brunn. 

Ich,  Anthoni  Glaser,  Schultheis  zu  Basel,  an  miner  hern  statt,  des 

burgermeisters  und   der  raten   der  statt  Basel,  tun  kund  menigklichem 

mit  disem  brieff,  das  uff  hüt  datumb  vor  mir  inn  gerichtswysz  erschinen 

sind  .     .  junckher  Hemman  Offennburg,  vogt  zu  Varnsperg,  als  ein  recht- 

15  gebner  vogt  der  dr}-ger  junckher  Hans  Offennburgs,  sins  vettern  seli- 
genn,  eelicher  kinder  mit  namen  Petermans,  frovv  Dorothea  unnd  Anna, 
sodann  her  Lux  Zöigler,  alt  obersterr  zunfiftmeister  der  statt  Basel,  als 
derselbenn  kinder  superattendens  unnd  ufsecher  des  guts,  so  inen 
dryen  von  frow  Maria  Zscheckapürh',  irer  basen  seligenn,  nach  vermög 

20  irer  erbsatzung  und  testamentz  gefallen  ist,  innhalt  derselbenn  frow 
Maria  Zschäkapürlin  testament  und  letsten  willen  sonderlich  hartzu 
verordnet.  Die  beyd,  der  vogt  und  der  superattendens,  öffneten  unnd 
erzaltenn,  wie  dann  junckher  Morand  von  Brunn,  der  raten  zu  Basel, 
vermelter   frow   Maria  Zschäkapürl_\-   seligenn  gemachel  seliger,   zwey- 

25  hundert  guldin  houptguts  und  darvon  jerlichs  zehenn  guldin  gelts  husz- 
arnien  lüten  zu  Basel  durch  die  erwürdigenn  geistlichen  hern  prior 
unnd  convent  Charthüser  ordens  des  gotshuses  unnd  closters  sannt 
Margarethatal  zu  mindern  Basel,  uszzeteilenn,  Inhalt  sins  testaments, 
deszglichen    vermclte   frow   Maria  Zschäckapiirly  tusent  guldin   houpt- 

30  guts  und  fünffzig  guldin  gelts,  innhalt  irs  testaments,  verordnet  hat, 
das  die  erstgemeltenn  hern  pryor  unnd  convent  zu  den  Carthüsern 
jerlichs  huszarmen  Riten  fünffundzweynzig  guldin  gelts,  sodann  armen 
sondersiechenn  zehenn  guldin  gelts  und  alle  jar  jerlichs,  einer  fromen, 
erlichenn,    armen    tochter   zu    einem    fromen.    erlichen,   armen   gsellen 

35  inn  die  ee  ze  verhelffenn,  fünffzehenn  guldin  geben  unnd  uszrichtenn 
sollenn,  alles  wj'ter.s,  innhalts  der  beyder  junckher  Morantz  von  Brunn 
und  frow  Maria  Zschäkapürly  testamenten,  Ordnungen  und  letsten 
willenns.  Dieiveil  nun  aber  die  obgemeltenn  vätter  unnd  Carthüser 
hern  der  zweyer  hundert  guldin  houptguts  unnd  zehen  guldin  gelts  uff 

40  346.  "^  B  r  .\ctum  sambstags  nach  dem  20  tag  anno  1529.    Johann  Kechtler  s. 


248  1520  Jatniar   16.  Nr.  j^S. 

einem  houptbrieff,  zvvölfthundert  guldin  houptguts  unnd  sechszig  guldin 
gelts  wysennd,  die  der  ersam  Hans  Oberriet,  des  rats  zu  Basel,  jer- 
lichs  uff  pfingstenn  ze  gebenn  schuldig  ist,  verwyszenn,  unnd  die  übri- 
genn  tusent  guldin  houptguts  unnd  fünfftzig  guldin  gelts  uff  obgemelter 
Hans  Oberriets  houptv-erschribung,  der  datumb  uff  donstag  nach  pfing-  5 
stenn  im  fünffzehenn  hunderten  und  dritten  jar  lutend,  frow  Maria 
Zschäkapürly  seligenn  gesetztenn  erbenn  heimgefallenn  sind,  so  habenn 
die  obgemeltenn  junckher  Hemman  Offennburg,  als  vogt,  unnd  herr  Lux 
Zeigler,  als  ufsecher  unnd  superattendens  der  obgemelten  dryer  junckher 
Hans  Offennburgs  seligenn  eelicher  kinder  als  vilgemelter  frow  Maria  10 
Zschäckapürlin  seligen  gesetztenn  erbenn,  alle  und  jede  derselbenn  kinder 
recht,  anvorderung  und  gerechtigkeit,  so  sy  an  die  obgemelt  houptver- 
schribung,  ouch  die  zwölffliundert  guldin  houptguts  und  sechszig  guldin 
gelts  jemer  habenn  sollen,  können  oder  mögen,  wüssenthlich  unnd  wol- 
bedächtlich  den  obgemelten  vettern  unnd  Carthüser  hernn,  ouch  irm  15 
gotshusz  unnd  closter  und  allen  irn  nachkomen  geben  unnd  übergebenn. 
Doch  solleji  die  genannte?/  herren  unnd  vättere  zu  den  Chartiiseren,  ouch 
alle  ir,  ouch  irs  gotshuses  und  closters  nachkomen  zu  allen  zitenn, 
so  das  houptgut  obgemelts  zinses  abgelöszt  würt,  für  und  für  umb 
ander  gwüsz  zins  unnd  gült  anlegenn  und  alle  jar  jerlichs  für  20 
und  für  die  almusen,  wie  die  junckher  Morand  und  frow  Maria,  sin 
gemachel  seligenn,  angesechenn  und  gestifftet  habenn,  uszrichten,  voln- 
ziechen  und  erstatten,  alles  by  beladung  irer  conscientzen.  Daruff 
dann  junckher  Hemman  Offennburg,  als  vogt  der  vilgemelten  dryger 
junckher  Hans  Offennburgs  seligenn  kinder,  und  her  Lux  Zeigler,  alt-  25 
oberster  zunfftmeister,  als  derselben  kinder  ufsecher  und  superatten- 
dens, für  dieselben  kinder  und  ire  erben  by  guten  trüwen  an  eydsstat 
mir,  dem  schultheissen,  als  richtern,  an  min  hand  glopt  und  verspro- 
chenn  haben,  disen  brieff  und  was  haran  geschriben  stat,  das  alles 
war,  stet,  vest  und  onzerbrochennlich  zu  halten  ...  30 

Gebenn  sampstags  den  sechszehendenn  tag  Genners  nach  Christi 
unsers  erlösers  gepurt  gezalt  fünfifzehennhundertzweynzig  unnd  nun  jar. 

Original,    pergament,    mit    hängendem    siegel    des   Stadtgerichts.    St.-A. 

Basel,  Karthaus  urk.  nr.  ^Sg. 

348.  ißsg  Januar  16.   35 

Aus  dem  Briefe  des  Jacob  Sturm  an  Philipp  iioti  Hessen. 
.  .  .  Newer    zeytung    weisz    ich  e.  f.  g.    nichts   anzuzeigen,   dan  als 
ich    von    e.  f.  g.  zu  Wormbs  verritten  und  anheimisch  khommen,  mich 
min    hern    gon    Basel    zu    ryten   verordnet,    do  dan    der    ceremonien, 
messen  und  babstischen  prediger  halb  ein  zwitracht  zwischen  der  bur-   4° 


Nr.  7^p.  I f;2g  Januar  lö.  249 

gerschafft  anstanden,  also  das  s_\-  in  der  wcylienacht  naclit  zu  beyden 
teylen  sich  mitt  gevverter  hand  versamlet,  aber  doch  on  schaden 
wider  tlurch  ein  rott  anheimisch  zu  ziehen  verniogt  worden,  mitt  dem 
besche\'d,  das  beyde  te)'!  ir  anlygen  durcli  suppMcatioii  an  ein  rhatt 
5  durch  iren  verordenten  ausschusz  langen  losscn  möchten.  Doruff  dan 
by  u"'  burgern  suppliciert,  einhelMg  prediger,  die  das  rhein  luter  gots- 
wort  predigten,  uffzustellen  und  die  messen  abzuthun,  dargegcn  das 
andertheyl  uff  im  oder  V  burger  by  den  alten  predigern,  ceremonien 
und    messen    zu    blyben  begerten.     Also  hat  ein  rhatt   noch   vill   muge 

to  und  arbcyt  zu  Ictst  dohin  gemittelt  und  by  bcA'den  teylen  vermugf, 
das  man  hinfurther  nichts  anders  dan  das  pur  wort  gottes,  so  in  bib- 
lischer geschrifft,  alts  und  news  testaments,  gegrundt,  [)redigen,  und,  wer 
das  nitt  thete,  abgestellt  werden  soll.  Derglichen  soll  uff  suntag  noch 
trinitatis  nechst  kunfftig  ein  öffentlich  gesprech  von  denen,  so  die  mesz 

15  erhalten  wollen  usz  biblischer  geschrifft,  fürgenoinmen  werden,  da- 
gegen das  ander  teyl,  so  die  mesz  fiir  ein  lesterung  und  grewel  fur- 
gibt,  ouch  gehört  werden  und  noch  verhör  beyder  teyl  alle  burger  by 
jeren  conscientzen  des  urtheyls  befragt,  ob  die  mesz  bliben  oder  abge- 
thon  werden  soll;  und  wes  also  der  mcertlieyl  erk-lient,  dobey  soll  er  also 

20  bleyben.  Doch  so  soll  hiezwischen  und  des  furgennomenen  gesprechs 
in  Rasel  khein  mesz  gehalten  werden  dan  in  dreyen  kirchen,  nämlich 
dem  thumstifft,  zu  sant  Peter  und  zu  sant  Theodoro,  in  j'eder  kirchen 
all  tag  nitt  mcer  dan  eine.  Ist  also  die  burgerschafft  zufridden  worden; 
ist  woU  zuversehen,  es  werden  die  dry  messen  sampt  andern  babstischen 

25  ceremonien  zu  der  zeyt  des  furgennomen  gesprechs  ouch  fallen.  — 
Datum  Straszburg  samstag  post  Hilarii  anno  etc.  xxviin". 

Origiiial.     Marburg.    St.-A.  im  Schloß,   Archiv  des  landgrafen  Philipp, 
Akten   Strasburg. 

349.  '5^9  Jatiuar  16. 

30  Urfelide:  Veitin   Henniclewin   uss  der  cleynen  statt  Basel. 

Ist  ergriffen  und  wider  inn  gefencknisz  geleit  über  Rin  uff  dem 
richthusz  und,  wiewol  min  herrn  inn  heften  mögen  richten  lossen,  als 
ein  meyncidigen,  erlossen,  der  sin  \-orderig  urfccht')  ubertretten,  haben 
sy    im    doch  grosse  gnod  beweisen   und   uff  hutt  sambstag  den  xvi.  tag 

35  des  jenncr  monats  inn  wider  ledig  gelossen.  Also  hatt  er  inn  gegen- 
wurtikeit  herrn  schultheissen  und  Ullin  Schülers,  des  stattknecht  über 
Rin,  aber  urfehde  geschworen  und  das  er  die  vorderige  urfecht  sampt 
diser  well  gestracks  und  kreftig  halten  und  sich  by  morndiger  fruger 
tagzit    wider    zehen    mil   von    der    statt  Basel   well   hinweg    thun,    kein 

40  349.    ')  vom   /y.  oktobtr  IJlS ;  s.  li.  R.  .4.   hd.  III,  nr.  3JC). 

Basler  Reformationsakten,  III-  09 


250  15^9  Januar   16—17.  Nr.j^o—351. 

nacht  pliben,  do  er  vor  ist  gewesen,  bysz  diesselben  x  mil  durch  inn 
erfult  werden,  aber  mit  verzihung  aller  gnoden  und  freyheiten  etc., 
wie  vor.  Und  ob  er  wurd  (als  ein  ubertretter)  wider  ergriffen  innert- 
halb den  zehen  milen,  es  wer  uff  wasser,  land,  ze  dorff  oder  statt,  das 
min  herrn  inen  sollen  lossen  richten  on  gnod  und  ervolgung  rechtens  5 
etc.   ...  In   forma  ut  snpra.  A.  Salzmann,  notarius  ss. 

S/.-A.   Basel,   Raislmcher  O  3,   bl.  200. 

350.  ^529  Januar  16. 
Aus  den  Wochenausgaben  sambstags  nach  Hilari. 

Ratscosten:  Item   1  Ib  der  zuwacht  die   vorder  wochen.  10 

Senndbrieff:  Item    i  Ib  v  ß  des  bischoff  vonn   Straszburgs  potten. 
Es  haben  zunn  Storken  verzert:  xlv  Ib  11  ß  im  d  die  vonn  Zürich, 

—  Lv  Ib  IUI  ß  V  d  die  von  Bernn,  —  lxxxxv  Ib  ix  ß  vin  d  die  von 
Straszburg,  —  xxxi  Ib  vi  ß  viii  d  die  vonn  Solotornn,  —  in  Ib  xii  ß 
IUI  d    die    vonn  Friburg,  —  xxxiiii  Ib  vii  ß  im  d  die  vonn  Mülhusen.    15 

—  Item  xxi  Ib  xvm  ß  iii  d  habenn  die  vonn  Schaffhusenn  zum  Blumenn 
verzert.  —  Es  haben  zum  Ochsen  verzert:  lxxxxii  Ib  im  ß  vii  d  die 
vonn  Lutzern,  —  xvi  Ib  ix  ß  v  d  die  vonn  Schwytz,  —  xv  Ib  im  ß 
vm  d  die  vonn  Zug,  —  xim  Ib  xvni  ß  die  vonn  Ury,  —  v  Ib  11  ß  i  d 
die  vonn  Solatornn,  —  xxx  Ib  min  hernn  unnd  iro  diener.  —  Item  20 
V  Ib  denn  schifflüten  vonn  eim  potten  ylennd  gönn  Straszburg  inn  eim 
weidling  ze  turenn.  —  Item   i  Ib  xm  ß  im  d  geben  von  ii<^   mandaten 

zu  trucken. 

St.-A.   Basel,   Fina7i%  G  14,  s.  1018. 

351.  1529  Januar  ij.    25 
Aus  dem  abscheid  zu  Lucern   uff  der  vier  Walldstetten  sampt  Zug 

ratzbotten  uff  Anthony  anno  etc.  xxvmi. 

Nachdem  unnser  .  .  .  Eidgnossen  von  Lucern  unns,  der  vier  ortten 
botten,  fürghallten  unnd  anzoigt,  was  innen  begegnet,  wie  das  durch 
ettlich  namhaftig  erenlut  und  personen,  die  dann  der  k.  mt.  zu  Hunger  30 
und  Beham,  der  keiserlichen  mt.  statthallter  und  bruder,  ir  beider  re- 
gement  Insbrugk  und  Ensen  rat  und  diener  sind,  an  unnser  .  .  .  Eid- 
gnosen  von  Lucern  lanngen  lassen  und  mit  irm  sanntbotten  schulthes 
Hugi  und  anndern  geredt  hand :  Nachdem  sich  leider  der  nüw  misglob 
von  tag  zu  tag  mere  und  zunem,  dardurch  k  mt.  zu  Unnger  und  Be-  35 
ham,  och  annder  fürsten,  herrn  und  stett  bewegt  und  geursacht,  zu 
der  sach  ze  thun  etc.,  und  möcht  sich  zutragen,  wo  unnser  Eidgnossen 
von  Basel  von  der  mess  und  den  heiigen  sacramenten  gar  abstan,  als 
ze    besorgen    ist,    das    söllichs  geschechen,    so  wurde   man  denen  von 


Nr.  jii2.  152g  Jaiiuar   ij—iS.  251 

Basel  feiler  kouff  unnd  annders  abschlachcn :  dcszt^lich  gegen  denen 
von  Costantz  auch  hanndlen  etc.  Darunib  küng  Ferdinand  und  annder 
fursten  und  Herren  gern  mit  uns,  denen  ortten,  so  noch  des  allten 
globens  sind,  ein   \erstannd   und   erlutrung  machen,    sovcr  man  von  des 

5  gloubens  wegen  zu  krieg  komen,  wess  sich  jederman  zum  anndern 
versehen  etc.  Tnd  besonnder  so  sollen  wir  by  den  höchsten  eren 
und  by  warem  gioubcn  innen  vcrtruwen,  das  da  kein  falsch  noch  be- 
trug in  der  sach  sig.  dann  allein,  was  da  gemacht,  das  süllichs  allein 
geschechen    zu    beschirniung    unnd    hanndthabung  unscrs  alten    waren 

10  globens,  und  das  söllichs  unnsern  punden,  fryheiten,  land  und  lut  oder 
altem  harkomcn,  oucli  allen  vereinungen,  punttnusz,  so  wir  mit  dem 
hus  Österrich,  mit  dem  kunig  von  Frannckrich,  mit  anndern  fursten  und 
Herrn  Hand,  ganntz  unabbruchlich  und  on  schaden  sin  soll.  Es  süU  und 
müs  ouch  gar  luter  abgredt  werden,  ob  schon   denen  von  Basel  feiler 

15  kouf  abgscHlagen,  unnd  es  kerne  zu  krieg  oder  nit,  das  nüntdestminder 
unns,  den  altglöbigcn  orttern,  win,  körn,  saltz  und  anders  zügon  soll 
und  mög  etc. 

Ortgmal  (Efiiwurf).      Sl.-A.   Luzcrn,   Abscinedc  J  i,  bl.  $■   —   Regest: 
Abschiede,   bd.  IV,   ab/lg.  I  b,  nr.  -,  a.    I. 

20  352.  1529  yanuar  ij  und  18. 

Memorial   des  anbringcns  durch  die  gesanten  unserer  brueder  vom 

capitel,    sontag    Anthonii    und    mentag    dornacH   anno    etc.    xxvuii"  be- 

scheen,    ouch    was    dargegen    unser,    bischoff  Philipsen,  gutbeduncken 

unnd  gegenanbringen. 

25  Zum    ersten:    Was    zu    Sultzberg    gehandlet  und   dargegen  furhiii 

unser  gelegenheit  werd  sin,  deszhalb  für  besser  achteten,  etzwas  darus 
zc  bringen,  dann  also  vil  mueg,  costen  und  arbeit  darniitt  umb  sonsten 
Haben  sollen,  doch  nichts  mögen  erheben,  dann  was  unserm  Herrn  und 
freund,   dem   marggraven,   wol  gelegen  wurt  sin. 

30  Zum   andern:    Des    ratschlags    halben,    durch    unsere    briider   von 

wegen  der  cnderung,  so  sich  zu  Basel  zugetragen,  verfaszt,  und  was 
erscheint,  was  wir  darinn  für  gut  ansehen,  haben  die  gesanten  wol  ver- 
standen. 

Zum    dritten:    Das    consistorium    belangen,    wie    wir    uff   unserer 

.55  bruder  vom  capitel  begeren  verbessern  willens,  das  furderlich  und 
on  Verzug  zu  transferieren  und  nämlich  gon  AltkircH  oder  Sennheim, 
doch  zevor  by  der  regierung  und,  so  von  noten,  by  grave  Rudolffen 
von  Sultz  umb  bewilligung  etc.  anzesuchen. 

Zum   vierden:  Wie    wir  willens,    bemelter    regierung    und   unsers 

40   Hern  und  freunds  von  Straszburg  rat  ze  haben,  was  uns  uff  furgenomne 


252  /f^p  Januar   ij    -i8.  Nr.  j^jj. 

handlung   derer,    von    Basel    protestation   oder  anderleig  wysz  zethund 
wolle  sin  etc. 

Zum  funfften  sige  unser  fruntlich  beger:  Dweil  unsere  bruder 
sonsten  ein  pottschafft  zu  dem  capitel  gon  Costentz  willens  ze  schicken, 
das  dan  ire  gsanten  in  unserm  namen  sich  vollens  zu  unserm  Herrn  5 
und  freund  von  Costentz  verfugen,  unserthalben,  wie  wir  uns  gegen 
denen  von  Basel  mit  protestieren  oder  sonster  halten  sollen,  ouch 
rath  ze  haben. 

Zum   sechsden :  Wie  wir  uns  gefallen  lassen,  zu  unserm  herrn  und 
freund  von  Hildeszheim   etc.  durch  unsere  bruder  geschickt,  sin  liebde    10 
iren  rath   mittheile  etc. 

Zum  sibenden:  Das  wir  bisz  nechstkunfftig  sambstags  nach  den 
brieffen  schicken,  den  revers  umb  gegenrevers  geben  wollen,  mit  beger, 
solcher  unser  revers  und  unser  juranient  wol  verhalten  und  versichert 
werde.  15 

Zum  achten :  Ob  das  erpieten  gegen  den  clöstern,  in  beiden 
stetten  Basel  gelegen,  ze  thund,  wie  davon  gerett. 

Zum  neunden :  Ob  die  prelaten  und  decan  des  stiffts  und  bistumbs 
ze  berueffen,  ir  rath,  hilfif  und  contribution  ze  begeren,  wie  Bellelee  etc. 
vermeint  ze  thund  sin.  20 

Zum  zehenden:  Ob  dem  rath  ze  Basel  uff  nechst  uberantwurte 
instruction  etzwas  wyters  ze  schryben,  antwurt  ze  begeren.  wie  etziich 
für  gut  wollen  ansehen. 

Zum  eilfften:  Des  predicanten  halben,  was  unser  gut  beduncken. 

Zum    zw61fften:  Wie  wir    uns    halten  sollen,  ob  der  lantvogt  uns    25 
gegen    denen    von  Basel  wyter    tag    ernennen  wurd.    ob  uns  ze  thund 
wurd  sin,  wir  gon   Basel  alszdann  kommen  oder  es  abschlahen. 

Zum  dryzehenden:  Das  wir  für  gut  achten  ')  by  der  stifft  behalten, 
niemants  zu  stellen ;  dann  welchen  wir  es  wurden  lassen  werden,  Un- 
willen uff  uns  Heden.  30 

Zum  viertzehenden :  Wie  uns  für  gut  ansehen,  unsern  hern  und 
freund,  bischoffen  zu  Straszburg,  anzekeren,  uff  kunfftigen  reichstag 
unsern  gwallt  an  sich  ze  nemen  oder  sinem  cantzler  sölchs  ze  thund 
bewilligen,    wie    dann    sin    liebde  vormaln   hat  wollen  lassen  bescheen. 

Zum  funffzehenden :  Das  die  von  Bj'ningen  berufft  und  ervordert   35 
ze  sweren,  unsere  brueder  etc.  ouch  yemands  dartzu  ordnen. 

L.  Klett,  notarius  ss. 

Nacktrag:  Utrim  mein  gnediger  her  personlich,  noch  beger  meines 
Herren  morgraffen,  zu  seinen  gnoden  sy  verfliegen  soll. 


352.   ')  es   folgen    1 — "2  unleserliche  durchstr.   worte.  40 


Nr.  ^5  j.  'S ^9  Januar  iS.  253 

Utrim  man   meim  Herren,  dem  margroffen,  schreiben  sol,  das  sein 
gnod  seiner  retten  jemanden  autT  den  dag  beschriben  sol. 

Original.    General-  Landes- A.   Karlsruhe,    Akten    Domstift    Basel,   Jose. 
SOI,   dl.  4. 

5   353,  1529  Januar  18. 

Das  capitcl   an  doctor   Hansz  Fabri,  k.  mt.  rat   und  capiteibruder. 

Gewon  und  der  natiir  bequem,  inn  obligendernotwcndigkeit  Zuflucht 

ze    suchen    by   denjhenen,  zu  denen  man  sich  guttes,  glicher  wise  ouch 

erlichterung    zugefugter   beswerden  versehenn  ist,  unnd  dwil  uwer  er- 

10  wurde  derselbig,  zu  dem  wir  ein  solichs  vertruwenn  tragenn,  wir  ouch 
wo!  wiszen,  das  sie  unns  beratenn,  furdersam  und  beholfen  ze  sin  weysz, 
wollten  wir  jee  nit  verhalten,  wye  das  leiders  kurtz  verrückter  dagenn 
burgermeister,  alt  und  nuw  rot  zu  Basel  der  predig  halben,  der  glich 
und  von  wegen  der  mesz  ettlich   erkanthnus  gethan.  namblich  also  und 

15  zum  kurtzisten  vergriffen  der  gestalt,  das  alle  predicanten  etc.  —  sint 
die  artigkel  inserirt  — .  Weihe  nun  und  wie  die  sint,  gebenn  wir  uwer 
erwurdenn  zu  ermeszen.  Alls  aber,  zudem  und  disz  furnemen  ungott- 
lich,  ouch  Widdern  bruch  cristenlicher  kilchenn.  soviel  hundert  jor  ge- 
hallten,   dasselbig    unns    ouch   gantz  unlidlich  und  zu  verderbung,  der- 

*o  glich  Zerrüttung  unnser  und  unser  so  alten  loljlichen  unnd  erlichen  stifft 
ist  reichenn,  bitten  wir  uwer  erwurde,  als  unsern  lieben  mitbruder  unnd 
ein  glidt  unnser  stifft,  die  woll,  was  hievor  villicht  sich  zutragen  und 
sie  ze  widder  unns  etzwas  verbittert  mocht  habenn.  solichs  nit  achten; 
dann  so  sie  zu  uns  und  inn  unser  landszart  khommen,  werden  wir  sie, 

25  als  wir  wol  truwenn,  deszhalb  wol  befriddigen  und  yetzt  also  ir  bests 
thun  mit  roten  unnd  helffen,  wie  sie  achtet,  nutz  gut  unnd  ze  thiin  sin, 
sonnderbar  ouch  an  unser  stat;  uch  der  that  gegen  kunglicher  mt.  be- 
clagen.  die  anruffen,  unns  unnd  ein  arme  stifft  für  bcvolhcn  ze  haben 
unnd    mit    gnedigistem    willen    ze  meynenn,  iren  ouch  minders  nit  en- 

30  decken,  das  da  irer  erblanden  halb  ze  nechst  an  Basel  gelegen  die 
Sachen  nit  so  gar  gut,  dann  die  selben  solich  ruchlosse  gesehen,  deren 
unnd  ander  unschickenn,  die  darusz  volgen,  sich  ouch  anhengig  machen 
und  handien  mochten,  so  nit  zu  gutem  diente  etc.;  doch  die  Sachen 
unserhalb   also  ze  tractiern.   das  wir  gegen  den  von  Basel  onverdacht, 

35  dann  sie  uns  sonsten  so  gantz  miszgunstig,  lichtlich  verursachet,  zewidder 
uns  für  zenemen,  so  uns  zu  noch  groszerm  schaden  der  lyben  und  guter 
were  gelangen,  und  thundt  uns  hieby  uch  altzit  bevelhen.  Ir  werden 
usz  beider  unserer  mitbruder,  herren  Peter  Riehen,  custers,  und  Josten 
von  Rinach,  thumbherren  etc.,  schriben  den  handel  viel  heyterer  abnemen. 

40   Wollent  uch  solichen  loszen  angelegen  sin  und  uns  durch  uwer  schriben 


254  [/lach   [j2g  Jan.  i8 — Febr.  S.J  Nr.  jß^^a. 

verstendigen,  wie  joch  wir  unser  Sachen  hinfiir  thun.  Sollen  wir  von 
hynnen  ziehen,  besorgen  wir,  alles,  so  wir  hie  haben,  das  wir  das  ver- 
laszen  muszen,  das  nit  ein  kleins  mag  bringen.  Sollen  wir  dann  hie  sin, 
wir  aber  inn  gevor  und  sorgen  und  muszen  des,  alls  der  mesz  und 
anders,  an  sin,  darzu  wir  doch  verbunden,  also  das  wir  gutz  rats  wol  5 
betorffen.  Hiemit  got  altzit  bevolhen.  Datum  Basell  den  xviu.  januarii 
anno  xxix. 

Entwurf.    General- Landes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22 ^,  bl.  20v. 

354  a.  [nach   152g  Januar  iS  -  Februar  8.] 

Instruction  der  geschefftenn,  durch  hern  Josten  vonn  Rinach,  thumb-    10 
hern   der  meren  stifft  Basell,  in  namen  des  hochwurdigen  fursten  unnd 
herrn  Philipszen,    bischoffs   zu  Basel,  derglich  miner  herrn  vom  capitel 
derselbigenn  stifft  vor  den  erwurdigen,  wolgebornen,  edlen  unnd  hoch- 
gelerten    herrn   des  capitells  der    meren  stifft  Costenntz  zu   verennden. 

Erstlichenn  soll  der  in  namenn,  so  obstandent,  gegenn  inen  sambt    15 
unnd  sonnders  solich  erpietung  thun,  wie  sich  das  gegen  ir  yedeni  ge- 
burenn. 

Demnoch  denselbenn  erzelenn,  das  leiders  solich  oder  glich  Ur- 
sachen, durch  weihe  sie  sich  vonn  einer  stat ')  Costenntz  und  andersz- 
wohin  ze  thun  bewegnus  genomenn,  3'etzt  ouch  mynem  gnädigen  hernn  20 
unnd  siner  gnaden  capitell  zu  Basell  endtgegen  gangent  unnd  namblich, 
das  sie  vonn  der  stat  Basell  yetzt  nechst  verschiener  drier  heiligen  kung 
dag  ein  decrett  uszgan  loszenn,  iren  gemeinden  unnd  demnoch  morn- 
des  aber  allen  gestifftenn  unnd  closternn,  sich  des  ze  halten  wiszenn, 
verkhündtt,  welhes  innhalt  zu  ersehenn,  wolle  gemelter  her  Jost  copy  25 
ouch  innlegen  unnd  horenn  loszenn,  mit  witerer  meidung,  das  sy  von 
Baseil  es  by  dem  ouch  nit  blibenn  loszenn,  sonnder  glich  darnoch  über 
innhallt  deren  artigklenn  unns  unnsere  predicanten,  als  die  nit  Eco- 
lampadisch  predigenn  wollenn,  gar  abgestelt,  des  ouch  noch  nit^)  er- 
settigt,  sonnder  noch  ettlich  ander  mer  artigkel  vor  habenn'),  weihe  3° 
glich  wie  die  vorigenn  mym  gnedigenn  herrn  unnd  mynenn  herrn  vom 
capitel  überlegen  unnd  in  summa  mit  allem  daruf  gan  und  lenden  sollen, 
dissenn  altenn  unnd  loblichenn  stifft,  gemeynem  adell  ze  gutem,  vonn 
keisern  unnd  kungen  gestifftet,  ze  nichtenn  ze  bringenn  unnd  inen,  was 
der  hat,  innhendig  ze  machenn.  35 

So  nun  unnd  dem  endtgegenn   min  gnediger  her,  ouch  min  hern 
vom    capitell,    sich    hierunder  by  etzlichen  herrnn  unnd  guten  fründen 

354a.    ')  folgt  diu  chstrichtn:   unnd   mutei    kilchen. 
")  /"^S^  durchstrichen  :  gar. 
^)  /"/gl  durchstriche»  :  sollen  ^o 


Nr.^^S4'^-  Inach   i^jg  'Jan.  iS     Febr.  S.j  2öö 

beratenn,  so  liabenn  sie  doch  noch  zur  zit  nit  erfunden,  wa  noch  sich 
endtlich  ze  richtenn,  was  ze  thun  oder  ze  loszenn ;  dann  ir  ettlicher  rat, 
das  min  gnediger  her  und  hernn  des  capitels  Basel  sich  annders  wohien, 
wie  dann   min  gncdiger  her  von  Costentz  unnd   ire  gnaden  vom  capitel 

5  gethan  liahent,  transfericrn.  sodann  unnd  der  anderenn  ratgebenden 
gutsbedunckcnn  ouch  gewesenn,  das  sie  das  noch  zur  zit  nit  thun,  sonn- 
der"*)  verharren  und  gewarten  solltent,  wie  sich  die  sachenn  witers  an- 
loszenn  wurden. 

Unnd    als  aber  dieselbigcnn,   min  gncdiger  her  von   Basel!  sambt 

10  dem  capitell,  fruchtbarlicher  nit  dann  by  mim  gn.  herrn  von  Costentz 
zuvordrist  und  demnoch  mynen  herren  vonn  dem  capitel  desselbigen 
gestifftz  als  den  jhenen,  so  disser  dingen  selb  erfarnusz  gehebt  und  thun 
müszen,  welhes  mim  gn.  herrn  bischoft"  unnd  capitel  der  stifft  Basell 
irenthalb    vast    und   hertzlich  leidt  ist  etc.,  sich   zu  beraten  wiszenn,  so 

15  habenn  deshalb  min  gnediger  her  unnd  ein  capitel  ine  verordnet,  iren 
gnadenn  disse  obligendt^)  furzebringen,  mit  höchster  bitt,  sie  woltcnn 
dem  selben  mim  gnedigen  herrn  und  einem  capitel,  wie  sie  den 
Sachen  thun  sollent,  das  sie  für  noch  groszerm  nochteil  und  schadenn, 
soviel  yemer  möglich,  verhütet  mochten  werden,  irenn  ratslag  mitteylen; 

20  sonderlichen,  wie  den  dingen  endtgegen  ze  gon,  ob  ouch  yetzt  von 
Basel  die  gestifft,  deszglich  das  consistorium  und  anders  zu  verrücken 
oder  lenger  da  ze  laszen  und  verlybenn*^)  fug  haben  wolle;  und  so  da 
were,  das  anders  oder  beszer  nit  sin  khonnt,  dann  das  die  translation 
nuiszte  oder  solte  furgenomen  werden,   mit  was  gestallt,   wie  ouch  unnd 

25  mit  was  protesten  und  handlung  by  der  stat  Basel  und  andern  es  zuge- 
schehen,  unnd  wie  min  hern  vom  capitel  der  stifft  Costentz  das  gethon 
habendt  und  was  nochvolgennds  usz  beschehener  translation  inen  nutzes 
oder  Schadens  endtstanden,  wie  es  mit  irn  zinszen,  zechenden,  renthen 
und  gulten,  die    sie  inn  einer  stat  Costentz  gehept,  gehalten,  und  wie 

30  solich  gerecht  und  zalt  oder  nit  zalt  werde;  derglich,  wie  es  umb  irn 
kilchenschatz,  ouch  ir  hoff  zu  Costentz  ergangen,  inn  wes  gewalt  die 
stendenn  etc..  weg  wise  und  bericht  mitteilen,  und  solichs  alles  inn 
geschrifft  faszen,  m.  g.  h.  von  Basel  und  capitel  by  obbemeltem  verord- 
neten   zukomen    laszen  und    inen    des    nit  vor  sin,    domit  unnd  sie  inn 

35  iren  handien  thun  und  loszen,  sich  soviel  dester  basz  ze  schicken  und 
den  pericklen,  die  inen  sonsten  endtgegen  unnd  zustandig  sind,  vor- 
sin   mochten. 

Das  erpieten  die  selbigen,   m.  g.  h.   und   min   herren   vom   capitel. 

354a.  ')  urspiünglich:  nocli   witers  verharren,  zuselicn 
40  :•)  f,hU  sach  ? 

•)  folgt  tlurchslrichtii   für  giil    und   gerulen. 


256  Inach   ij;2g  Jan   i8  -Fcbr  8.]  Nr.  354.  b. 

irer  vermogligkeit  noch,  umb  die  selb  min  hern  vom  capitel  einer  lob- 
lichen stifft  Costentz  altzit  haben  zu  beschulden,  verglichen  und  verdienen. 

Entwurf.  General- Landes- A.  Karlsruhe,  Ak/cfi  Domslift  Basel,  fasc.  1 3S, 

bl.  53. 

354  b,  5 

Instruction  der  geschefftenn,  durch  min  hern  thumbprobst  unnd 
schulhernn  in  namen  mins  gnedigen  herrnn  unnd  miner  hern  vom  capitell 
der  stifft  Basell  by  dem  hochwurdigenn  Fürsten  unnd  herrn,  herrnn 
Balthasarnn,  bischove  zu  Hyldiszheim  unnd  Mailtenn,  coadjutorn  zu 
Costentz,  keys.  mt.  oratorn,  commissarien  und  vicecantzler,  furzetragenn  10 
unnd  zu   verenden. 

Erstlich:  Das  die  selbigenn  verordnetenn  sich  in  namen  gedachtz 
mins    gnedigenn    herrn    und    miner  heran   vom  capittell  aller  geburlig- 
keit    noch    gegenn    sinen    fürstlichen    gnoden  erbieten,    deren   minders 
ouch    nit    glucks    wünschen   zu  den  hohenn   wurdenn   und  eren,  darinn    15 
sie    gesetzt,    unnd    das  solichs  ine  allen,    namblich    mynem  gnedigenn 
herrn  unnd  minen  herrn  vom  capitell,  ein  hohe  unnd  grosze  freud  unnd 
trosst   sig,    besonder    ein    solichenn    diser   lands  art  erborn  ze  habenn, 
zu  dem  sie  sich  so  vieler  liebden,  fruntschafft  unnd  gnodenn  versehenn, 
sie  ouch  gefurdert  mog  haben,  gott  den  hernn  bittendt,  iren  fürstlichen    20 
gnodenn    zu  veriyhenn,  das  sie   mit  gesundtheit   und  verlangung  all  ir 
begirdenn  inn  dem  willen  gottes,  ouch  denen  unnd  noch  merern  wurden 
und  eren  noch  lang  zeit  und  viel  der  joren  vergon  unnd  regieren  mog 
etc.,    mit    bitt,    das    sin   fürstlich    gnod    gedachtem    mynem  gnedigenn 
herrn  vonn  Basel  als  fruntlich  unnd  minen  hernn  vom  capitel  so  gnedig   25 
sin  unnd  sie  die  gesandtenn  gnedigklich  verhören   wollt. 

Unnd  so  das  bewilliget,  werde  sin  fürstlichen  gnoden  furtragenn 
oder  vorgelesenn  das  decret,  so  die  vonn  Basel  yetzt  verschienen  dryer 
heiligenn  kung  dag  disz  gegenwertigen  neundundtzwentzigistenn  jors 
offennlich  der  gemeindenn  und  demnoch  morndrigenn  dags  allen  stiff-  3° 
tenn  und  closterrn  inn  der  stat  Basell,  sich  demnoch  ze  halltenn  wiszen, 
verkunt  unnd  noch  witers,  das  sie  vonn  Basell  es  by  dem  ouch  nit 
blibenn  loszen,  sonder  über  innhalt  deren  artigklen  unns  unnsere  predi- 
cantenn,  als  die  nit  Luterisch  oder  Ecolampadisch  predigenn  wollenn, 
gar  abgestellt;  sodann  des  ouch  noch  nitt  ersettigett,  ettlich  artigkell  35 
(als  man  sagt)  ein,  sechs,  acht,  zehenn  oder  zwölf  vor  habenn,  weihe 
glich  wie  die  vordrigenn  mynem  gnedigenn  herrn  unnd  minen  herrn 
vom  capitell  uberlegenn  unnd  in  summa,  das  mit  allem  daruf  gelendet 
und  gangenn  werd,  dissen  so  alten  und  loblichenn  stifft,  von  keisern 
unnd  kungenn,  gemeynem  adell    zu  gutem   unnd  uffennthalt,   gestifftet   40 


Nr.  ^54b.  [nach  152Q  Jnn-  tS — Ffbr.  S\/  257 

(welher  spital  er  ist),  ze  nichtenn  ze  bringenn  unnd  inen,  was  der  het, 
innhnnndig  ze  machenn.  Unnd  so  nit  zc  liertzenn  wolt  gefaszt  wer- 
denn,  wie  hoch  dissere  oncristennliche  handkingenn  die  ere  unnd  dinst 
gottes  hinderstellen,  glicher  wise  ouch  das  heyl  der  seelen  verletzenn 

5  unnd  abschniden,  wie  doch  einem  reden  frommen  cristenen  mentschen 
zum  groszstenn  angelegenn  sin  solt,  so  were  doch  zu  erwegenn  unnd 
bedenckenn,  wohien  das  inn  zitlichcnn  irdischenn  dingenn  ist  gelann- 
genn,  namblich  das  hiedurch  dem  heiligenn  Romischenn  rieh  ein  glidt 
enndtzogenn  und  benomenn,    das   selb  rieh  soviel  mer  geswächt  unnd 

10  desselben  widderwertigenn  dester  mer  darvon  gesterckt.  Sodann  und 
witers:  Wo  dissem  furnemen  und  ketzerischem  gloubenn  nit  endtgegen 
gangenn  unnd  wenndung  beschehenn,  das  es  zu  Basell  nit  erwindenn, 
sonder  der  selb  missgloubenn  sich  für  unnd  für  uszspreitenn,  zu  was 
nochteil  keyser-  und  kunglicherr  majestaten,  als  ertzhertzogenn  zu  Oster- 

15   rieh,    inn  irenn  erblanndenn  darumb  gelegenn,    sig  wol  zugedenncken. 

Unnd    so    min    gnedigcr  her  vonn  Basel,  dartzu  mine  hcrrn  vom 

capitcl    als    zu  abwenndung   diser  dingenn  kein  bethurenns  hettenn,  ir 

Ivb.  hab,  gutere  unnd  alles  vermögen  daran  ze  streckenn,  unnd  aber, 

das  so  untragliche    bürden    iren    schulternn    ze    viel    unnd    uberlegenn, 

20  ouch  ir  thun  unnd  loszenn  zu  abstellung  disser  sachenn  nutzt  oder  gar 
wenig  erschieszlich,  so  wolltenn  yedoch  sie  gernn  andern,  inn  deren 
macht  unnd  gewalt  das  wol  ston  unnd  sin  mocht,  wie  der  key.  unnd 
kung.  majesteten,  ouch  annderen,  ursach  sin  unnd  gebenn,  derenn 
dingenn  joher  furzenemenn  unnd  derenn  endtgegen  ze  gon  unnd  nebenn 

25  dem  ouch  usz  rot  siner  fürstlichen  gnodenn  unnd  annderer  sich  also 
inn  handel  ze  schickenn  und  haltenn,  das  yedoch  sie  nit  so  gar  ze 
grünt  gericht,  mitler  weil  unnd  bitz  zu  beszerer  zeit  ein  klein  endt- 
haltung  habenn  mochtenn. 

Unnd    sig    minders  nit,    es    habenn    min    gnediger    her    und  mine 

30  hernn  vom  capitell  sich  ouch  der  sach  by  andernn  irenn  herrn  unnd 
guten  frundcnn  berotenn  unnd  by  etzlichenn  derselbenn,  das  mine 
herrn  vom  capitell  sich  vonn  unnd  usz  einer  stat  Basel,  sodann  unnd 
by  den  andern,  das  sie  das  noch  zur  zeit  nit  thun  sollen,  gefundenn. 
Dwill  dann  inn  solichem  inen  beidenn,  als  minem  gnedigen  herrn  unnd 

35  siner  gnaden  capitell,  onwiszenn,  welhes  deren  an  die  handt  ze  nemenn, 
item  wie  sie  zu  Basel  verliben  unnd,  so  sie  nit  bliben  mochtenn,  wie 
unnd  mit  was  gestallt  hanndlung  unnd  protestation  der  abzug  by  denen 
von  Basel  ze  beschehenn  oder  furzenemenn,  item  wie  mit  haben,  guterenn, 
kleynottern,    rennthenn    unnd    gultenn    inn    einer   stat  Basel  unnd  irer 

40  landtschafft  es  solt  oder  niuszt  gehalten  werden,  so  habenn  mine  gne- 
dige  herrnn  usz  sonnderm  hohenn  groszenn  vertruwenn  zu  sinenn  furst- 

Basler  Reformationsakten,  III.  33 


258  15^9  7'^nuar  20.  Nr.js5- 

liehen  gnodenn  inn  aller  liebdennfruntscliafft  unnd  gehorsamen  tragennde 
iro  disz  ir  obligen,  beswerdenn  unnd  höchst  anligenn  endegken  wollen, 
fruntlich  unnd  dinstlich  bittendt,  Iren  solichs  loszenn  angelegenn  sin 
unnd  zu  abstellung  solicher  dingenn  unnd  unratz,  so  darusz  keiser- 
und  kunglicher  majestcten,  euch  allen  cristenenn  volck  enndtston  ist,  5 
ze  hanndlenn,  dasz  sie  achtenn  mag,  dinstlich  nutz  und  gut  sin;  sodann 
unnd  unns,  gnedigenn  herrnn  unnd  miner  herrnn  vom  capitel  halb, 
wie  das  bitz  dar  ufifennthalt  gehabenn  unnd  nit  so  elenndigklich  umb 
das  ir  gewisen,  zuvordrist  ouch  by  den  stifftungenn  unnd  der  gots- 
dinsten  volbringung,  wie  die  biszhar  beschehenn,  verlybenn  mogenn,  10 
retlichen,  hilflich  unnd  bystandig  sin.  ouch  sie  unnd  ein  stifft  by  der 
keyserJichen  mt.  unnd  sonnsten  altzit  furbevolhenn  habenn. 

Das  erbietenn  die  selbigenn,  min  gnediger  her  unnd  min  herrn 
vom  capitell,  irer  vermogligkeit  noch,  umb  sin  fürstlich  gnad  altzit,  wie 
sich  geburt,  zu   verdienenn.  15 

Ex  special!  commissione  quorum  supra. 

Johannes  Rechtler,  secretarius  ss. 

Original.   General- Landes- A.  Karlsruhe,  Akten  Domstift  Basel,  fasc.l^S, 

bl.  5/.  —   Kopie  ebetida,   Handschriften  nr.  I3^S,   bl.  2g  v. 

355.  ij2c)  Januar  20.   20 

Das  capitel   an  doctor   Jacoben   Sturtzell. 

Wie  die  handlung  alhie  zu  Basell  unser  halb  gestallt,  habt  ir  zum 
theill,  do  ir  noch  hie  gewesen,  gesehenn ;  sodann  werden  ir  solichs  ouch 
usz  dem  schriben,  das  wir  doctor  Johans  Fabri,  kunglicher  mt.  rot,  unnd 
inn  desselben  abwesen  uch  thundt,  vernemen  unnd,  dwill  es  umb  das  25 
wir  gern  gesehen  und  habenn  wolten,  das  solicher  handell  an  die  k. 
mt.  bracht,  uns  vonn  derselbenn  gnedigist  hilff,  dartzu  ouch  ir  euer  und 
anderer  unnserer  ')  hern  unnd  frunden  guter  rat,  wie  wir  uns  hierunder 
hallten  sollennt,  mitgeteilt  wurd,  so  habenn  wir  uch,  als  dem  wir  inson- 
ders  hoch  vertruwen  und  der  jhenig,  so  uns  ouch  by  der  kunglichen  30 
mt.  für  sich  selb  wol  furdernisz  ze  thun  und  deren  disz  ding  anze- 
bringenn  weyszt,  ouch  besondere  geschrifften  zusenden  wollen,  uch  zum 
höchsten  und  gantz  fruntlich  bittende,  ir  wolt  uch  unser  sach  loszen 
angelegen  sin,  die,  wie  ir  sie  usz  doctor  Fabri  schribenn  vernemen 
werden,  mit  oder  nebenn  dem  selben  Fabri  kunglicher  mt.  truwenlich  35 
furbringen,  derselbigen  hilff  und  rot  hören  und  begern  unnd  sonderbar, 
ob  die  für  gut  ansehen  wolt,  irers  Interesse  halb,  so  dann  und  gmey- 
nem  adel  ze  gutem  (deren  spittal  disz  so  lobliche  stifft  ist),  yemandem 
zu    bevelhen,    an    stat    irer    mt.    hierunder    mit    denen    von   Basell    umb 

355.   ')    Vorlage   iren,   ucli   untl   andern    unnsern    hern. 


AV.  ?f<5.  1 52<^  Januar  21.  209 

abstandt  ze  handien  und  das  sie  disse  stifft  by  altem  cristcnliclieni 
gebruch  bliben  lieszen,  oder  sonst  uff  ander  bequem  mittel  und  weg. 
wo  dann  ir  mt.,  uch  und  ander  wolt  duncken  geraten  und  gut  sin,  und 
was  uch  hierinn  inn  einem  oder  andern  begegnet,  uns  by  dissem  betten 
5   ze  wiszen  ze  thun.  —  Datum  den  xx.  januarii  anno  xxix. 

Entwurf,  mit  nachtrag  Vast  glich  meynung  ist  doctor  Jheronimo 
Baidung  zugeschriben.  General-  Landes-  A.  Karlsruhe,  Copialbuch 
7ir.  22^,  bl.  21  V. 

356.  '5^9  7<!>i"<i''  21. 

10  Jacob  Muller,  von  Basel,  erhält  eine  domlierrenpf runde  zu  s.  Peter. 

Ich  Jacob  Müller,  vonn  Basell,  bekhenn  harinn  offenntlichen  untl  thun 

kunt  mcngclichem  mit  disem  brieff:    Demnach   .  .  .   burgermeister  unnd 

rat  der  statt  Basell,  min  gnedig  lieb  hernn.   mich  mit  einer  tinimhernn- 

ptrund  der  stifft  zu  sannt  Petter  daselbst  umb  mines  liebenn  grosvattcrs 

15  verdiennsts  bitt  unnd  lutterlich  umb  gottes  willenn  gnedcnngclich  ver- 
sehenn  habenn,  desz  ich  gott  minem  schopffer  zuvor,  darnach  inen 
yemer  dannck  sage,  und  da  dicsclb  thumherye  unnd  pfriuul  zu  nutz 
unnd  notdurfft  der  loblichenn  universiteth  zu  Basell  reserviert  ist,  habe 
ich  mich  in  deren  versehung  zur  erfüllung  bestimmter  Vorschriften  ver- 

20  pflichtet.    Unnd  ist  dem  also: 

Xamblich  soll  unnd  will  ich  den  gmeltenn  burgermeister  und  ra- 
ten, min  gnedigenn  hernn,  oder  wem  sy  die  ordncnn,  hinfur  jerlichcn 
unnd  eins  jedenn  jars  besonnder  allwegenn  uff  sannt  Martins,  des  hei- 
ligenn    bischoffs    tag,    onn  alles  verziehenn,    irrung    unnd   widerred,   inn 

25  krafftdesbabstlichennreservats,  deshalbenn  erlanngt,  usrichtenn,  gebenn 
unnd  bezalenn  zechenn  guldenn  Rinischer,  je  ein  pfund  funff  Schilling 
Basel  werung  für  ein  yedenn  guldenn  grechtnot,  die  zu  nutz  unnd  not- 
durfft der  lecturenn  gmelter  univcrsitet  zu  bewennden,  unnd  ob  ich 
über  kurz    oder  lanng   jemer  inn  willens  käme,  sollich    thumherye  von 

30  hannden  ze  gebenn,  unnd  ich  die  personnlich  selbs  nit  mer  besitzenn 
wölt,  alsdann  soll  und  will  ich  die  zu  keinenn  andernn  hannden  dannn 
allein  zu  der  obgmelten.  miner  gnedigen  hern  der  statt  Basel,  hanndenn 
stellen  unnd  übergeben,  fry,  lidigclich  unnd  on  allenn  gferlichen  an- 
hang    und    uszug.    inn  gstaltenn,    als    sy  mir  die    auch    fry.    wie  obstat, 

35    glichcnn   habenn. 

Ich  soll  nach  will  ouch  dieselbige  pfriind  keins  wegs  verwechslenn, 
vertuschenn,  arrondieren,  nach  sunst  inn  keinerley  weg  utzit  damit  hannd- 
lenn  oder  underston  ze  hanndlen,  onn  der  gnannten  miner  gnedigenn 
hernn  wissenn,  willenn    unnd    zulossenn:    unnd    ob    ich    mich    nun  oder 

40   harnach  yemer  der  beladung  sollicher  pfrund,  wie  vorgmelt,  das  doch 


260  J529  Januar  21.  Nr.j^ö. 

nit  sin  soll,  sperren,  das  reservat,  die  zechen  gülden  geltz  einichs  jars 
oder  zils  vorbestimpt  den  gmelten  minenn  gnedigen  hern  oder  den 
verordnotenn  nit  bezalenn  unnd  anntworten  täte  oder  sunst  inn  einem 
oder  mer  obgmelten  stucken  mich  sumig  erzeigenn  unnd  deshalb  vonn 
wegen  miner  gnedigenn  hernn,  obgmelt,  zu  dem  drittenn  mal  ervordert,  5 
mich  darab  nit  bessernn,  noch  diser  miner  gluptnus  gnug  thim  wurde, 
alsdann  soll  unnd  ist  inn  achttagenn,  den  nechstenn  noch  der  letstenn 
beschehenenn  erfordrung,  die  vorgerürte  min  thumherye  unnd  pfrund 
mit  aller  irer  grechtigkeit,  ann  einich  wyter  rechtvertigung,  zuhanndenn 
derselbenn  niiner  gnedigenn  hernn  der  ratenn  gfallenn,  unnd  mir  wyter  10 
recht  nach  grechtigkeit  darann  nit  gepurenn  inn  khein  wysz  nach  weg. 
. .  .  Unnd  ob  sich  begebe,  darfor  mich  gott  verhüten  vvölli,  das  ich  mich 
also  inn  einem  oder  mer  puncten,  vorgeschribenn,  über  minenn  geto- 
nenn  eyd  übersehen  unnd  deshalb  die  vilgemelte,  mine  gnedig  hernn, 
inn  einichen  costenn,  schadenn  oder  verlust  gwysenn  wurdenn,  inn  was  15 
gstalt  das  beschehe,  dennselben  costenn  unnd  schadenn  allenn  und  jeg- 
lichen soll  unnd  will  ich  inenn  züsampt  verlierung  gmelter  miner  pfrund 
abzutragen  unnd  zubezalen  schuldig  unnd  verpundenn  sin. 

Unnd  damit  dieselbig,  min  gnedig  hernn,  des  alles  unnd  jeglichs 
innsonnders  dester  sicher  syennd,  so  hab  ich  inenn  hiemit  zu  mir  unnd    20 
für  mich  zu  rechtenn,  werenn  unnd  mithafiften  gesetzt  unnd  gebenn  den 
furnemen    unnd   wolglertenn    meister    Hannsenn    Gerster,    altenn    statt- 
schriber,  minenn  liebenn  hern  unnd  grosfatter,  unnd  Joachimenn  Schenck- 
lin,  knecht  uff  dem  Riclithusz  zu  Basel,    minem  liebenn  stieffatter,  also 
unnd  mit  sollichem  geding,  ob  sich  an  soiicher  bezalung  des  reservats,   25 
der  zehenn  guldenn  geltz  und  obgschribiienn  dingen,  als  obstat,  dhei- 
nest  gforlich  sumig  wer  oder  sin  wurde,  unnd  das  inmasenn,  wie  ann- 
gezeigt, das  dann  dieselbigenn,  min  mitweren  unnd  burgenn,  gmelt  min 
hernn    sollichen    usstands    des  reservats,    costenn  unnd  schadenn,  abze- 
tragenn  unnd  darumb  anzegriffenn  sin  sollen,    solanng    bisz  dieselbenn   30 
min  hernn  darumb  vernügt    unnd  schadlosz  gehaltenn  werdenn.    Unnd 
hievor  soll   mich  nit  fristen   noch  schirmenn  kein  dispensacionn,  relaxa- 
cionn,  apsolucionn,  noch  sunst  der  üsszug,  das  ich  sprechenn  möcht,  disz 
verschribung    zuthund    nit    macht    gehept    habenn,    darzu    kein    fryheit, 
Privilegium,   gnad,   recht,   noch    gricht,   geistlichs   nach   weltlichs,   nach   35 
sunst  kein  indult,  fund,  list,  uszug  nach  gewerde  . .  . 

Unnd    des  zu  warem    urkund    hab  ich,    obgnannter  Jacob  Muller, 
mangels  halb  eigenn  insigels  erpetten  den  furnemen,    achtbarnn  hernn 
Caspar  Schaller,  stattschriber  zu  Basel,  das  er  sin  insigel  zii  gezugknus- 
wysz  für  mich    gehennckt  hatt    ann    disenn  brieff.    Unnd    wir,    Johanns  4° 
Gerster  unnd  Joachim  Schennckly,  bekhennen  warheit  diser  sach   unnd 


Nr.  Jß7 — ,'59.  is2g  Januar  2J-27.  261 

das    wir    für    den    bemeltenn  Jacobenn   Müller,    unnsernn    liebenn  sonn, 

recht,  werenn  unnd  mithafft  unverscheidennlicli  wordenn  sind    , .    Desz 

zu    warer     Sicherheit,     so    hab    ich.    Johanns    Gerster,    min    ciycnn    in- 

sigel  gehennckt  nnn  disenn  brieff,  unnd  diewil  ich,  Joachim  Schcnnckli, 

5    eigenns    insigels    manglenn,    hab    ich    ouch    mit  v]_\sz  erpettenn  obver- 

meltenn    hernn    Casparnn    Schaller,    stattschriber,    sin    eigen  insigel  für 

mich    glicher    wysz,    wie   Jacobenn    Muller,    minenn  stieffsonn,    auch  ze 

hennckenn  ann  disenn  brieff.  .  .  .  der  gebenn   ist  uff  donnstag  den  eyn 

und  zweintzigsten  tag  januarii,  als  mann  zalt  noch  der  gepurt  Cristi  unn- 

10  sers  liebenn  hernn  unnd  erlösers  fünffzehennhundert  zweintzig  und  nunjar. 

Original,    pcrgament,    mit  den  hängenden  siegeln    Johaim  Gersters  und 

Caspar  Schallers.    St.-A.   Basel,  städt.  urk.  nr.  2giS. 

357.  IS^9  Januar  2j. 
Aus  dem  abscheid  der  vier  Waldstetten  sampt  Zug  rätzbotten,  uff 

15   sambstag  post  Sebastiani  anno  xxviiii  versampt. 

Es    haben    unnser  Eidgnossen  von   Bern    uff  hütigen  tag    unnsern 
Eidgnossen  von   Lucern    zügschriben,    das  sy  in  dem  Underwaldischen 
span   unns,  den  sechs  orten  des  alten  globens,  nit  bewilligen  noch  zu- 
lassen,   ünntzit    darinn    ze    hanndlen,    sonnder   allein    die  dri'i  ort  sampt 
20   den   Pündern   darinn  hanndlen  lassen  wellen,  wie  jeder  bot  wyter  weist. 
Entwurf.    St.-A.    Luzern,    Abschiede   Ji,   bl.S.   —  Regest:    Abschiede 
bd.  IV,  abtlg.  I  b,  nr.  g,  b. 

358.  1529  Januar  23. 
Aus  den  Wochenausgaben  sambstags  nach   Hilarii'). 

25  Senndbrieff:   Item  vi  ß  gönn  Varnnsperg.  —   Item  x  ß  gönn  Sultz- 

berg.  —  Item  vi  ß  gönn  Waldennburg.  —  Item  11  ß  gönn  Riehen  unnd 
Bettigkea.  -  Item  xvi  ß  inn  die  empter.  —  Item  iij  ß  wartgelt  zu 
Sultzberg. 

Schennckwin:  Item  x  ß  viii  d  denen  vonn  Solotorn. 
30  Item   I  Ib   IX   B  für  ein  viertzel   kornn  unnd  dann   im   ß  für  ein  ca- 

punenn    zins    den    caplanen    des  altars  Unnser  frowenn  ann  der  stegen 
im  Munster  uff  Martini  xxviii  gfallen. 
St.-A.   Basel,   Fmatiz  G  14,   s.  1021. 

359.  '5^9  Januar  27. 
35              Urfehde:  Philipp  Schwiczer.   von  Munpelgart,  der  widertoiffer. 

Secundus  propheta  Jonas,  qui  predicavit  palam    in  plateis  Basilee 

358.  ')  Bei  diisem  lintrag  kann  es  sich  nur  um  das  datum  dts  3j.  jamiar  d.  h.  sams- 
tag  nach  Sebastian,  handeln,  da  ßir  dasjenige  des  tb.  Januar  (=  samslag  nach  Hilari) 
sehen  ein  solcher  vorliegt;  siehe  B.R.A.  bd.  III,  nr.  Jjo. 


262  /j2p  Januar  28—30.  Nr.  360—361. 

et  exclamavit:  Agite  penitentiam,  convertimini  etc.,  desshalb  inn  ge- 
fencknisz  glegen  und  ouch  dero  wider  ledig  gelossen  uff  mitwoch  den 
27.  tag  januarii  und,  dwil  er  nit  hatt  wellen  schweren,  wie  dann  die 
widertoiffer  thund,  ist  im  gebotten  by  gehorsami  (dero  sy  sich  hoch 
berumen)  von  stund  an  uss  der  statt  und  m.  h.  landtschafft,  dorin  er  5 
niemer  soll  kummen,  es  werd  im  dann  erloupt;  dann  wo  er  doruber 
wurde  ergriffen,  wellen  inn  m.  h.  an  Hb  und  leben  stroffen;  des  ist  er 
getruwlich  gewarnet.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher   O  3,   bl.  201. 

360.  '5^9  Januar  28.    10 

Heinrich    Meltinger,    bürgermeister   der   Stadt   Basel,    an    Jörgen 
vonn  Andlouw,  Thutsch  ordens  comennthur  des  huses  Bücken. 

Demnach  kurtzverruckter  tagenn  die  pfarr ')  unnser  verwaltigung 
zu  Wintersingen  us  dem,  das  sich  her  Michel,  der  die  biszhär  ein  gute 
zit  versehen,  an  andere  ort  verpflichtet,  lidig  worden,  deshalbenn  sich  15 
der  ersam  her  Jacob  Schlamp,  eiger  disz  brieffs,  zu  den  angeherigen 
gmeltz  unnsers  dorfifs  Wintersingen  verfugt  ^),  sich  sins  predigenns  und 
underwysung  gottlicher  1er  dermasen  by  inen  an  offner  cantzlen  hören 
lossen,  das  er  inen  annemlich,  unns  als  der  oberkeit  der  ursach  gfellig 
und  inn  daselbs  by  unnsernn  unnderthonen  als  ein  pfarrer,  solang  und  20 
er  sich  froms  unnd  erbars  wesenns  haltet,  gedulden  mögen.  Diewil  aber 
angeregte  pfar  ewer  erwurde  zu  besetzenn  zustat,  so  bitten  wir  sie, 
denselben  her  Jacob  Schlamp  jene  pfarrei  antreten  zu  lassen.  Desz- 
glichen,  nochdem  her  Michel  alle  fruchten,  umb  die  er  noch  bisz  sannt 
Johanns  tag  nechstkoment  ze  dienen  schuldig  wer,  mit  ime  hinweg  ze  25 
nemen  oder  zu  verkaufen  und  inn  sinem  nutz  ze  bewenden  understat 
und  im  furnymbt,  deshalbenn  innsehenns  thun,  das  er,  her  Michel,  noch 
markzal  der  zit  solliche  ingnomene  und  gfallene  frucht  mit  benemptem 
her  Jacoben,  damit  er  ouch  lybs  narung  haben  möge,  teile  und  nit 
dasjhen,  so  er  noch  nit  verdient,  mit  im  hynneme  .  .  .  Und  wiewol  wir  3° 
uns  hierinn  keins  abschlags  nit  versehen,  jedoch  begern  wir  derselben 
ewer  erwurd  schrifftlich  antwurt.  Datum  den  xxviii'«»  januarii  anno 
etc.  XXIX. 

Entwurf.    St.-A.   Basel,   Missiven  A  2S,   bl.  2igv. 

361.  1529  Januar  30.   35 

Aus  den  wochenausgabe7i  sampstags  noch  conversionis  Pauli. 
Ratscosten:    Item  vii  Ib  vii   ß  tagwechterlon.    —    Item  xviii  B  der 


360.    ')  dttrchstrUhen   lutpriestery. 

')  durchstrichen  inen  das  wort  gottes. 


Nr.j62 — ?(5,\  'S-9  7'i>tiiar  ji  —  FebriKir.  2^'?> 

ziiwacht.  Itciii   V   ß  viu  d  ir  für  liechter.   —   Item   ii  Ib   ix   ß  vi  d  ist 

über  Philip  Schwitzer,  von  Miimpelgart.  den  widertouffer,  inn  gl'enngW- 
nus  gangen.  —   Item  x  ß  im   d  der  zuwacht   encl   Rin. 
St.-A.   Basel.   Finanz  G  14,  s.  102^. 

5   362.  '5^9  Januar  jr. 

Die  statthalterei  zu  Innsbruck  an  das  n-giinenl  zu  Ensisheim  be- 
treffend Reinfelden. 

Der  regicrung  zu  Ennsiszhaim   ist  geschrihen   und   bevolhen,  sich 
vleissig   und  aigentlich   zu  erkundigen,   ob  sich  die  von  Reinfelden  des 
10   glawbens  halben  se3'der  jüngster  emporung  und   des  abschids,  zu   wei- 
nechten negstverschincn  zu  Basl   beschehen,  gepessert  haben  oder  nit, 
und  des  bericht  hieher  zu   thun.    Actum  öl.  januarius   1529. 

Kopie.   Staatsfilialarchiv  Ludwigsburg,  Schwabenbücher,  bd.  l :    Vorlande 

(1523—1534):  bi-  '43- 

15   363.  1529  Februar. 

Anno   1529  mense  februario  in  conventu  Spirae  habito  regi  Roina- 

norum  Fcrdinando  et  ordinibus  imperii  ibidem  congregatis  idem  Philip- 

pus  episcopus  supplicem   offerri  libcllum  curat.    In  quo  repetita  excusa- 

tione,    quod    propter    inopiam    et   difficultates  in  dies  magis  ingrucntes 

20  ipse  non  possit  prout  libenter  vellet  comparere,  continebantur  sequeiitia 
praecipue: 

Primitus.  (luod  speret,  se  etiam  absente,  episcopatus  Basi- 
liensis  dit'ticultatcs  et  gravamina  jam  ad  ruinam  minantia,  apud  suam 
rcgiam    majestatem    et  imperii  ordines,  aeque,  ac  si  ipse  coram   expo- 

25  neret,  fore  in  summa  consideratione.  Habita  ratione,  quod  in  imperii 
detrimentum  irrecuperabile,  quicquid  ibi  vel  consilio  vel  auxilio  omit- 
tatur.  Sit  cessurum,  et  se  deum  testari,  quod  id  serio  ne  sub  regimine, 
quid  tale  contingeret,  praecaveri  cupiat. 

Secundo  altius  aliquantulum  repctit,  quod  omnis  ista  pecunia  ratione 

30  coadjutoriac  exactionum  publicarum  et  sustentationis  camerac  persolven- 
darum,  foenori  per  antecessorem  accepta,  sibi  annuatim  adhuc  sub  red- 
dita  promisso  exolvenda  veniat. 

Tertio  incultat  ecclesiasticae  jurisdictionis  contemptum   et  neglec- 
tum  tarn  in  civitate  quam   extra  civitatem  et  in  detrimentum  et  diminu- 

35    tionem  proventuum  ex  hujusmodi  juribus  annuatim  et  ejus  curiae  ceden- 

tibus. 

Ouarto  defectionem    subditorum,    inobedientiam    et    rebcllionem, 

jurium  etiam  et  servitiorum  debitorum  recusationcm. 

Quinto,  quod    ob  frequentes  cum  vicinis  et  Basiliensibus  congre- 


264  I  ^2g  Februar  j.  Nr.  J64. 

gationes  particulares  (quibus  tarnen  nihil  efficitur)  immensas  sustinere 
cogatur  inipensas.  Neminem  ex  iis  judicii  camerae  vel  jure  sibi  stare 
velle  nee  se  quemquam  aliunde  auxilium  sit,  cogere  posse. 

Ultimo,  quod  annui  proventus  tanti  non  sint,  ut  debitos  et  annuos 
redditos  inde  luere,  nediim  ex  iisdem  in  dies  exorientia  nova  gravamina  5 
sustinere  vel  ullas  imperii  impositiones  ferre  possit.  Rursum  serio  admo- 
neus,  si  processibus  urgeatur  vel  subditi  mandatis  compellantur,  quod 
verendum  ne  quisquis  sibi  facile,  quod  hibet,  sufficiat  et  vi  occupet. 
Notiz  (XVII.  jht.).  General-  Landes- A.  Karlsruhe,  Handschrifleft 
nr.  133S,   bl.  Sov.  10 

364.  i32<p  Februar  ■;. 

Bericht  des  domkapitels  an  den  bischof  über  sei?ie  Unterhand- 
lungen mit  dem  Basier  rat  zvegen  der  iviederbesetzung  der  dompredi- 
catur. 

[Hochwürdiger  etc.    und] ')   Wyters,  gnediger  her,  gefall  u.  g.  ze    15 
vviszenn,  das  mitvvochenn  verschienen  für  unns  kommen  die  verordneten 
eins    rots    zu   Basel,    namblich  Jacob  Meiger,  zunfftmeister,  Jacob  Götz, 
saltzmeister,  Wolfgang  Harnest    und  Marx  Heydellin.    Die    haben    nun 
furtragen ; 

Nochdem    hievor    von    iren    herrn    und    obern    zweyer    artigklen,    20 
das  ist  der  mesz  und  predigens  halb,  ein  erkantnus  ergangen,  und  son- 
derlich von  wegenn  des  predigens,  das  einhellig  zu  beschehenn  und  das 
sich  die  predicanten  mit  einandern  verglichen  sollen,  angesehen  werdenn, 
ervolget,    das    yetzt    der    cantzel    inn    unnserm  thumbstifft  on  satz  etc., 
haben  ire  herrn  unnd  obernn,  ir  burgerschafift  ze  styllenn  unnd  beruwi-   25 
genn,  für  gut  bedacht,  das  derselb  cantzell  widderumben  mit  eim  andern 
frommen  predicanten,    so  das  vvort  gottes  disz  vasten  unnd  zu  andern 
zitenn  doselbsten  verkünde,  dann  es  sigent  viel  frommer,  so  villicht  mer 
anmut,  an  das  ortt,    dann   anders  wohien  ze  gon,  haben  mechten,  also 
das   dieselbigen    ouch    im    gottlichenn  wort  unndervvisen,  unnd  als  der   30 
alt  wichbischoff  wol  bekant,  geschickt  vormoln  ouch  prediget  und  dem 
ambt  der  predicatur  nit  ungemesz,  das  wir  den  uffstellen  und  die  cantzel 
versehenn  wolten    ioszenn.     Wo    aber  der  alt  wichbischoff  unns  nit  ze 
willen,    das  wir  dann  ein  andern  an  das  end  thun  und  den  cantzel  nit 
on  satz    ston    loszen   weiten,    doch    inn    moszen,    das   derselb  furgestelt    35 
predicant  sich  irer  erkantnus  noch   mit  den  andern  ouch   vergliche. 

Für  den  andern  puncten,  betreffen  herrn  Henrichen  Glockner,  der 
habe  usz  beswerd  siner  conscientz  sich  voranhin  meszhaltens  endtzogenn 
und  sige  darumb  siner  innkomen  und  gefeilen,   derglich  des  amptz  endt- 

364.   ')  so  in  kopie.  4° 


iW.  ^64.  '5-9  Februar  5.  2(35 

setzt.  Dwil  nun  sig,  das  die  niesz,  wie  der  artigkel  letster  erkantnus 
vermag,  untz  an  dry  mesz  abgestellt,  begeren  sie  an  stat  irer  hcrn  und 
obern,  das  wir  hcrrn  Henrichen,  ()l)l)enielt,  widderunib  zu  siner  pfrund 
und  geniesz  kommen  unnd  das,  mitler  weyl  er  der  mesz  st\'l  gestanden, 
5  im  gefallen  und  geburen  sig,  im  geben  und  werden  loszen  wolten;  dann 
er  eins  erbaren  wesens  unnd  arm  etc.,  habe  ouch  ein  guten  willen  b\' 
ir  gemeinen  l)urgerschafft,  unnd  es  sige  gut,  dieselb  zc  styllenn  etc. 
Also  unnd  uff  das  haben  wir  unns  der  anbringen  halb  underredt 
und    darnoch    inen,    den    verordneten    eins    rats,    zu  erkennen  gebenn : 

10  Soviel  predicanten  berurn  sig,  das  unns  tler  alt  wichbischoff  gar  nit ge- 

legen noch  ze  willen:  zudem  sig  er  vorhien,  do  er  noch  basz  \'crmoglich 
unnser  predicant  gewesenn  unnd  habe  by  sinem  hohen  glouben  unnd  eren 
behalltenn,  das  er  lybshalb  den  cantzel  witers  nit  wisz  zu  versehenn. 
Item    so    habcnn   wir    ouch   noch  uff  hutigenn  dag  unnsern  predicanten 

15  inn  unnser  besoldigung,  dann  wir  den  uff  zechen  jor  bestellt,  do  wir 
übe!  zwen  belonen  khonntenn,  unnd  so  inen  der  gefeilig,  achteten  wir, 
der  were  dozu  zu  verniogenn,  das  er  es  thäte,  sich  schickerlich  hallten 
unnd  nyemander  offendiern  wurde.  Wo  dann  inen  derselb  nit  ze  wil- 
lenn,  wolten   wir    uns    umb    ein  andern  bewerben  und  darumb  lugenn, 

20  wiewol  als  kumberlich  ein  solicher,  der  sich  mit  den  andern  verglich, 
zu  bekhomnien.  Uff  wise  so  man  kein  gehaben  mecht,  unnd  unns  unnser 
[jrcdicant  des  jiredigens  abgestolt  were,  das  yedoch  und  alszdann  man 
unns  wellt  loszen  bliben  by  dem  buchstabenn  irer  erkantnus,  so  vermag, 
welcher    inen    sich    nit  weil  verglichenn,    das  der  styllston  soll.     Dwill 

25  dann  uns  der  unnser  also  abgestolt,  ouch  unnser  stifft  nit  on  phar.  ouch 
sonst  ander  kirchen  mit  predicanten  gnungsam  versehen,  das  dann  wir 
inn  unnser  stifft  der  predicanten  halb  ungecngt,  so  wir  die  khemlich 
gehabenn,  die  darstöllenn  oder  gar  onsin  mochten. 

Soviel  dann  herrn  Henrichen  lielangendt,  der  were  usz  irer,  der 

30  rethen  selbst  gethaner  erkantnus  so  gewesen,  welher  nit  mesz  habenn 
weit,  das  der  siner  geniesz  unnd  gefellcn  etc.  endtsetzt  sin.  Nun  were 
herr  Henrich  nit  allein  zum  ambt  der  meszen,  sonder  ouch  zur  glock- 
nery  verbunden  unnd  mer  dann  ein  ander  capian  schuldig  unnd  also 
ein    meynung  an  im,    das  von  wegen  sins  nit  wolhaltens  man  ine  alle 

35  stund  unnd  allen  dag  etc.  urloben  mogenn;  der  nun  sich  der  mesz 
endtzogen  und  sonsten  ouch  nebenn  dem  gehandlet,  das  widder  sin 
pflicht,  bestallung  und  standt  gewesen,  darumben  dan,  unnd  nit  unbil- 
lich.  er  so  vermog  miner  hernn,  der  rethenn,  erkhantnus,  sodann  ouch 
des  glockneryambtz  recht  und  gewonheit  noch,  so  er  die  nit  volnzichcn 

40  wellenn,  solichen  ambtz  mit  der  anhangenden  caplani  und  derselbigen 
nieszung   endtsetzt  unnd,  wie  billich,  gestrafft  wordenn  etc.,    der  hoff- 

Basler  Reformntionsakten,  Hl.  34 


266  iJ2p  Februar  6.  Nr.  JÖ5. 

nung,  nichtz  unbillichs  gegen  im  fiirgenomenn,  unnd  das  wir  im  gar 
nutzt  by  sinen  vordrungen  ze  thun  schuldig.  Doch  wie  dem,  so  unnser 
domoln  wenig  b\'einandern,  weiten  wir  zu  der  andern  ankunfft  unns 
witers  hierufif  beraten  etc. 

Ist  also  letst  daruff  aber  vonn  den  gesandten  geredt  wordenn,  5 
es  hab  unnser  predicant  sich  hören  loszenn  inn  mosz,  das  man  darab 
megen  nemen,  das  es  nit  zu  bürgerlicher  eynigkeit  hett  mögen  dienen, 
und  im  deshalb  gesagt,  still  ze  ston ;  dwil  dann  der  alt  wichbischoff 
unns  nit  gefeilig,  sig  doch  ir  beger,  das  wir  umb  ein  andern  trachten 
wellen,  der  an  dem  ort  das  wort  gots  verkund  und  sich  mit  andern  10 
verglich,  das  man  ouch  nochmoln  hernn  Henrichen,  den  glockner,  woll 
mit  gnoden  bedenckenn;  dann  durch  die  nochgond  unnd  letst  erkantnus 
sig  die  erst  uffgehebt  und  domit  abgescheiden. 

Und  dwil,  gnediger  her,  disz  sach  also  gestalt,  haben  wir  ire  die 
noch  lenge  zuschrybenn  unnd  die  nit  furgon  wollenn,  u.  f.  g.  bittenndt,    15 
die  welle  unns  darinnen  iren  rot,  was  uns  ze  thun   oder  ze  loszen  sin 
well,  mitteylenn.  Wir  wuszen  kein  frommen  predicanten  zu  bekommen, 
der  nit  Luterisch  und  sich  mit  inen  verglich.    Sollen  wir  dann  selb  ein 
Lutrischen  uffstellen,  will  unns  ouch  nit  fuglich  oder  ze  tun  sin.   Sollen 
wir    dann    zusehen    oder    es    dohien  wachszen   loszenn,  das  sie  uns  ein    20 
uffstellenn    unnd  wir  von    der    collatz    officii   predicature  kommen?     Ist 
aber    unns  zu  nochteil  langenn  und  zu   ersorgen,  das  wir  lichtiglich  nit 
mer  dozu,    das  wir  ein  predicanten  setzen  können")  mögen,  unnd  wie 
unns   disz,    also  will    unns    das  ander  mit  hern   Henrichen  minnders  nit 
ouch  uberlegenn  und  beswerlich  sin.   Sollent  wir  im  das  gebenn,  darumb   25 
er   gestrafft,  bringt  anders  kein  \'ermuten,  dann  soviel,  als  ob  man  im 
unrecht  gethan  hette  etc.    Datum  Basell  fritags  vor  der  herren  fasznacht 
1529  3). 

Original.   St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv,   bd.  XVII,  nr.  iga.    (Das 
stück  ist  verbunde7i  mit  dem  bericht  des  domkapitels  an  den  bischof  vom   30 
2g.  dez.  1 52S.)  —  Kopie  aus  dem  XVII.  jht.,  General-Landes- A.  Karls- 
ruhe,  Hattdschriftcn  ?ir.  ISJ<^,   bl.  31  v. 

365.  1529  Februar  6. 

Kundthschafft  gefaszt  der  reden  halb,  so  Bernhart  Sylberberg  ge- 
reth  hatt  etc.,  verfaszt  sampstags  nach  liechtmesz  anno  domini  etc.  xxix,   35 
presente  domino  prothoscriba. 

Jerg  Nibling,  der  metzger,  hat  geschworen  unnd  sagt:  Es  sy  an 

364.   ")    Vorlagt  kommen. 

')   Das    dalum    findet    sich    nur  in  dir  kopie.     Das    original  trägt   die  betiich- 
nung  datum  ut  in  litteris.  40 


20 


Nr.  ^66—j6y.  1529  Februar  6—j.  267 

hut  sampstag  dry  woclien,  das  Bernhart  Sylhcrberg  zu  imc  kommen, 
gereth  unnd  gesagt:  Jerg,  witt  mir  Heisch  gen?  Daruff  Jörg  geant- 
wortet: Ja,  ich  will  dir  gen.  Uff  soUichs  Bernhart  gcrctli :  Summer 
gotz  wunden,  ir  hcnd  min  herren  zwungen,  nun  wend  min  herren  unns 

-  üuch  zwingen;  so  sind  ir  ungehorsam  gsin,  so  wollend  wir  ouch  un- 
gehorsam sin;  unnd  wo  man  unns  ein  pfaffen  uffstelt,  der  unns  anders 
predget,  dan  wie  bitzhar,  so  wollen  wir  inn  erstechen,  unnd  ee  wirsz 
wetten  nachlan,  ee  wend  wir  mit  uch  und  mit  unscrn  herren  schlahcn; 
desz  sind   wir  uff  disen  huttigen  tag  eins  worden,  unnd  du  wirsls  morn 

0  sehen.  Ah  disen  reden,  sagt  der  zug,  sye  er  ul)cl  erschrocken  unnd 
daruff  geantwortet:  Bernhart,  wenn  aber  meister  Jodar  als  ein  hoiipt 
hiediset  wurde  sagen:  Thund  das;  weitend  irs  nit  thun  ?  Daruff  Bern- 
hart geantwortet:  Wir  schissend  uff  meister  Jodarn.  Darwider  Jerg  ge- 
reth:   Wenn  aber  meister  Rudolff  Supper  als  ouch  einer  myner  herren 

-  hiediset  wurde  sagenn:  Thund  das.  Hat  Bernhart  schnell  geantwortet : 
S\-  schissen  uff  den  unnd  uff  disen.  Da  hat  Jerg  gerett:  Wenn  aber 
din  vatter  ouch  alls  einer  myner  herren  hiediset  sagte:  Thund  das. 
Gab  Bernhart  antwort:  Min  vatter  thut  das  nit,  denn  er  wurde  by 
unns  unnd  vornen  daran  sin,  Daruff  dieser  zug  von  Bernharten  gangen 
unnd  ist  im  witter  nit  ze  wussen. 

SL-A.  Basel,  Ratsbüchcr  O  20,  s.  pj. 


366.  'S^9  Februar  6. 
Aus  den  woclienausgaben  sampstags  nach  purificationis  Marie. 
Ratscosten:    Item  xiiii  ß  der  zuwacht.    —    Item  im  ß  viii  d  ir  für 

25   kertzenn.    —  Item   vii  Ib  vii  ß  tagwechterlonn.    —  Item  x  ß  im  d  der 
zuwacht  enet  Rin. 

Senndbrieff:  Item  vi  ß  gönn  Waldennburg.  —  Item  vr  ß  gönn 
Rinfelden.  —  Item  vni  ß  gönn  Ober  Eckenenn.  —  Item  xii  ß  gönn  Wal- 
dennburg unnd  Meisprach.   —  Item   im  ß  gönn  Liestal. 

30  Sl.-A.   Basel,    Finanz  G  14,  s.  102S. 

367.  1529  Februar  7. 
Urfehde:  Bastian  Müller,   von   Liestal. 

Halt  widersprochen  den  riiten  zu  Liestal,  dorumb  gefangen  glegen 

und  uff  Sonntag  den  sibenden  tag  hornung  ledig  gelossen,  hat  urfehde 

35  geschworen    und    das    er    hinfur  dem  schuUheissen  und  den  reten  well 

gehorsam  sin  und  friden   mit  mengklichen,  den  er  diser  sach  halb  ver- 

denckt  und  verargwendt,  halten,  sub  capitis  pena. 

A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  202. 


268  152g  Februar  S.  Nr.j6S-j6g. 

368.  iS-9  Februar  S. 

Ratserkatitnis:  Uff  den  fürtrag,  so  gemeiner  burgerschafft  usschutz, 
zu    den    Gärtneren  versamblet,    an    hüt    dato    einem    ersamen   rath   der 
statt  Basel  angezeigt,  die  Herren,  so  von  Herren  biscHoffs  unnd  HocHen 
stifft  wegen  fürtreten,  belanngend,    habend  sich  beide   rath  (allein  die,     5 
so  fürtretten,  uszgenomen)  einhellig  erlüteret   unnd   erkannth: 

Diewyl  es  einem  erbären  rath  und  regiment  zu  end  irer  eeren,  das  sy 
jemannden  on  gntigsam  Ursachen  des  eeren  raths  endtsetzen,  darzu  Ivb 
unnd  gut  nit  ze  verennderen,  in  hafft  nenien  sölten,  dann,  wo  das  allein 
uff  verdacht    fliegender   reden  oder  Unwillen  beschechen,    vor  dheiner    10 
ober-  unnd  erbarkeit  verantwurtet  werden  möcht,  das  dann  ein  ersamer 
rath  die  Herren,  so  Sachen    halb,  obstat,  fürgetreten,  des  eren  raths  nit 
könnend    abstellen '),    es    were    dann,    das    ein    burgerschafft    gnflgsani 
ursachenn    dar    ze    thundt  Hetten,    das  bedachte  Herren    nit    der  eeren 
werend,  ein  ersamen  rath  ze  besitzen;  so  dann  die  gehört,  wirdet  ein  rath    15 
aber,  was  billicH,  hanndlen:  aber  hieby  so  ist  heiter  erkannt:  Das  die  Her- 
renn, so  wie  obstat  fürtreten,  nun  hinfür  diser  hanndlung  den  bischoff,  stifft, 
predicanten,  priesterschafft  unnd  clostere  unnd  was  dem  anhanngt,  wann 
davon  gerattenwordenn,  fürtreten  unnd  darin  nüt  rathen  söllennd;  aber  inn 
annderen  Sachen,  so  dise  Henndel  nit  belangend,  sollend  genante  Herren    20 
pliben  sitzen,  das  best  helfen  rathenn  unnd  irer  eerensitzen  unberoupt  sin. 

Unnd  diewyl  dann  gemeiner  burgerscHafft  supplication  dermassen 
by  einem  ersamen  rath  erhört,  das  ein  erliche  erkanntnus  daruff 
beschechenn,  die  ein  ersamen  rath  trüwlich  ze  volstreckenn  wilens  ist, 
versieht  sich  ein  rath  zu  gemeiner  burgerschafft,  es  werde  darb}'  blibenn ;  25 
wo  man  sich  aber  des  nitt  ersettigen  lassenn,  sonnder  einen  rath  witer 
tringen  wette,  erbiettend  sich  beide  räth  rechtcnns  für  gemeine  unnser 
lieb  Eydtgnossen  sampt  oder  sonnders  unnd  fürnemblich  für  die  orter 
Zürich  unnd  Bern  oder  an  anndere  orth,  wo  der  burgerscHafft  gefellig 
ist,  mit  dem  anhanng,  was  ein  rath  mit  recht  ze  thundt  gewisen,  dem-  30 
selben  trüwlich  zu  geleben.  Sunst  diewyl  allerley  artickel  durch  den 
usschutz  angezeigt,  da  wellend  beide  rath  dieselben  uff  monnrigen 
tag  für  ougen  nenien,  ernnstlicH  darin  handien  unnd  dem  usschutz  mit 
fürderiicher  anntwurt  früntlicH  begegnen.  Actum  mentags  nach  purifi- 
cacionis  Marie  a"  etc.  xxix.  35 

St.-A.  Basel,   Ratsbücher  B  6,  bl.  J4.V. 

369,  15^9  Februar  S. 

Thumdechan    unnd    cappitel    des    thumstifftz    Costantz    an    thüm- 
dechan  unnd  cappitel  der  Hohen  stifft  zu   Basel. 

368.   ')   Vorlage  körnend  anstellen,  4° 


Nr.  j6^  1529  Februar  8.  269 

Welchermasz  der  hochwürdig  fürst,  unser  gnediger  herr  von  Basel, 
und  cwer  c.  von  denen  von  Basel  bcschwardt  unnd  bctriipt  werden, 
haben  wir  v(jn  dem  erwürdigen  und  cdchi  hcrren  Josen  von  Rynach, 
ewerni  niitbrüder,  uiiserin  liel)cn  hcrrn  unnd  frund,  zum  la\l  mundtlicli 
5  und  weiter  uszcr  ewer  uliergeliner  instruction  vcrnomcn  und  tragen 
deszhalber  mitt  euch  ain  getruwes  mittleiden  unnd,  damitt  ewer  c.  be- 
rieht  empfahen,  was  unsern  gnedigen  herren  \on  Costantz  unnd  uns 
bewegt,  uns  usser  der  statt  Costantz  ze  endern,  unnd  wie  wir  uns  iiycrinn 
geballten,  auch  was  uns  begegnet,  haben  wir  euch  zum  kiirtzisten 
10   wollen  anzaigcn. 

Demnach  die  \-crtlani|)l  l.ulersche  leer  und  sect  verrugkter  jarn 
zu  Costantz  auch  angefangen  ynschl\'chcn  und  wurtzcln  unnd  in  etlichen 
pfarren  ermclter  sect  predicanten  dieselben  offenlich  usges])rait  und 
verkündet,  hatt  hochgemciter,  unser  gnediger  herr  von  Costantz,  als 
15  ordinari,  dem  die  cleris)'  der  enden  underworffen,  usz  schuldiger 
pOicht  gegen  unnd  wider  solich  vcrfurisch  predicanten  zu  abstellung 
derselben  ainen  gerichtlichen  procesz  nach  uszwysung  der  rechten  fur- 
genomen;  als  aber  die  von  Costantz  sich  derselben  predicanten  ange- 
nomen  unnd  inen  wider  ir  f.  g.  schütz  und  schyrmm  zügsagt,  haben  ir 
20   f.  g.  sellich  ir  furnemen  nitt  mögen  volnzichen. 

Ausser    welchem    ervolgt,    das    sich    ettlich    ander    und    dero   vil 
priester    nach    und    nach    in    dis    sect  yngelassen,    denen  von  Costantz 
anhängig    gemacht    und    von    crmelts    irs    Ordinarien    und  unser  gehor- 
samy  enzogen  haben,  über  ir  gethan  glupt  unnd  ayd. 
25  Und    so    die    von    Costantz    solichen    gütwilligen    derselben  prie- 

ster abfal  \crmerckt,  sind  sy  über  unnd  wider  gaistlich  fryhait,  allt 
harkomen,  auch  uffgericht  keiserlich  vertrag,  brieff  unnd  sigel  in 
maynung,  ain  gantze  priesterschafft  ermelter  statt  und  ander  der  slifft 
verwanndt  und  exempt  personen,  auch  unser  knecht  und  diencr  under 
30  ir  gewalt  und  oberkeit  ze  bringen  etc.  furgeschritten  unnd  haben  in 
nachstvergangen  purenkrieg  sollich  priesterschafft  und  exempt  personen 
genodtrenget,  ainem  burgermaister,  vogt  unnd  radt  ze  schweren,  inn- 
halt  ains  vcrgriffs,  also  lutende:  Ir  werden  schweren  nun  hinfuro,  so  lang 
ir  zu  Costcntz  wonung  haben,  dem  burgermaister,  vogt  und  radt  discr 
35  statt  Costantz,  iren  gepotten  unnd  verpotten  gehorsam  ze  sein,  iren 
unnd  der  statt  Costantz  nütz  unnd  frommen  ze  furderen  und  schaden 
ze  wenden,  nach  ewerem  besten  vermögen,  unnd  ob  ir  oder  ewer 
dhainer  ettwas  vernäm  oder  horte,  dardurch  der  statt  Costantz,  iren 
burgern  oder  vervvanndten  ettwas  kummer  oder  schad  mocht  ufferstän, 
40  das  ir  dann  davor  syen,  soverr  es  an  euch  ligt,  oder  den  burgermaister 
unnd  radt  des  erinnernnd.   Unnd  so  ain  gscholl  in  der  statt  uffcrstündc 


270  15^9  Ftbruar  8.  Nr.  j6c) 

oder  sturmm  gschlagen  wurde,  dz  ir  dann  mit  ewerm  harnasch  und 
gewer  an  die  ortt,  wahin  ir  durch  den  radt  bescliaiden  werden  oder, 
welcher  nit  insonnders  verordnet  ist,  an  Obermarkt  zum  burgermaister 
louffen  sollen  und  daselbst  gehorsam  sein,  das  best  und  wägst  thun, 
was  ain  ander  burger  ze  thun  schuldig  ist.  5 

Und  wiewol  sich  hochgemelter  unser  gnediger  herr  in  betracht 
der  fast  sorgklichen  louffen,  demmals  vor  äugen,  in  sollich  ansehung 
zum  tail,  nämlich  berurend  gschöll  und  sturmschlag,  umb  des  bessern 
willen  bewilgt  hette,  doch  das  ermelt  personen  ir  f.  g.  hyerumb  pBicht 
und  ayd  thun,  dermaszen,  so  sich  der  fal  begebe,  das  sy  in  sollichen  lo 
nodten  das  best  und  wägst  an  orten,  dahin  sy  beschayden  wurden, 
handeln  solten,  das  aber  by  inen,  denen  von  Costantz,  nitt  erhept 
mocht  werden,  sonder  sind  sy  mitt  solichem  vermainten  ayd  furgefaren, 
uff   das    ir  f.  g.  sich  offenntlich  protestiertt,    hyer}-n  nitt  ze  bewilligen. 

Gleich  hyernach  haben  ermellt  von  Costanlz  in  krafft  sollicher  15 
vermainter,  inen  gethanen  aj'dspflichten  gerurt  priester  und  exempt 
personen  gemandt  und  inen  gebietten  laszen,  mitt  gewer  unnd  harnasch, 
under  pfyffen  unnd  trumen  gen  Peterszhawsen  in  die  vorstadt  in  die 
besetze,  welche  in  ainem  schyn  gegen  der  uffrurigen  pursami  (das  doch 
unsers  bedunckens  annodt  geweszt,  dann  sy  domals  die  puren  in  unnd  20 
usz  der  statt  Costantz  passieren  haben  lassen)  furgenomen  werden, 
sampt  und  neben  iren  bürgeren,  wider  gezimm  priesterlicher  würde,  ze 
ziehen  und  ze  raisen. 

Zudem    haben    sy   nachents    ettlich   priester  in  der  statt  Costantz 
über    unnd  wider    gaistlich  fryhayten  unnd  ermellt  \ertrag,    brieff  und    25 
sigel    fengklich    annemen,    dieselben    blocken    und    durnnen,    auch    mitt 
und  gegen  inen,  als  anderen  iren  verwanndten  unnd  zugehörigen,  handien 
laszen    und  also  alle  oberkeit    und    gerichtzwang    über  sollich  priester- 
schafft, den  Ordinarien  und  uns,  gewalltigklich  enzogen  und  abgedrungen. 
Und    so    die  von  Costantz   solich  vergewalltige  herrschung  und  zwang   30 
über    gedacht  priesterschafft  und   exempt  personen  erobertt,    haben  sy 
sich  W3'ter  understanden,  uns  ouch  dahin  ze  dringen,  irn  gebotten  und 
verbotten  ze  gehorsamen,  und  uns  gebietten  lassen,  in  bemellter  statt 
graben  ze  wercken,  auch  ettlich    ire  edict   irs  ansehens  in  verkundung 
des  gotsworts  nach  Luterscher  und  Zwingiischer  sect  und  leren,  durch   35 
die  predicanten  zu  Costantz  ze  hallten,  unsern  geordenten  cristenlichen 
predicanten  zugesandt,  mitt  beger,  denselben  ze  geleben. 

Dergleichen    haben  sy  über  und  wider  obangeregten  hellen,  on- 
verserten    kayserlichen  vertrag    und   spruchbrieff   in  verwalltung  unser 
stifift,    fabrick,    hayltums  etc.   sich  gewalltigklich  yngedrungen,    welche   4° 
doch    solang    der    stifft    zu    Costantz    geweszt,    allweg    unsern  vorfarn, 


Nr.  jöp.  152g  Februar  S.  271 

daran  uniid  uns  one  dern  von  Costantz  yntrag  zugestanden  und  cerlich 
erhallten  ist  Aber  solliclis  onangesehen,  haben  sy  das  hayltumb  und 
kirchenornatt,  uns  und  unser  stifft  zugehörig,  in  ir  gewalltsanii  ge- 
bracht und  uns  dero  gewaltigklich  entsetzt,  alles  vor  und  wider  hoch- 

5  ermelts,  unsers  gncdigen  hcrren  von  Costantz  und  unser  uberfluszig, 
rechtmäszig  erbieten  und  protestation  der  vergewalltigung  etc.,  mitt 
inen  der  Sachen  halber  vor  Ro.  ksr.  und  kgl.  mt.  zu  Hungern  und 
Behem  etc.,  unsern  allergnedigsten  und  gnedigsten  hcrren  und  anderen 
fursten,  ständen   unnd  oberkeiten,  zum  tayl  in  unsers  gncdigen  hcrren 

10  von  Costantz  und  unser  verantwurtung,  über  deren  von  Costantz  wider 
uns  erdicht  schmach-  und  lugenbüchlin  usgangcn  erniclldct,  rechtlich 
furzekomcn. 

Und    wiewol    erstlich    hochstgedachte  kgl.    mt.    zu   Hungeren  und 
Bohem    etc.,    demnach    ir    mt.    sollich    beschwarlich   Sachen    furkomen, 

15  ir  commissari  sampt  und  neben  unsern  herrcn  unnd  frimden  vom  adel 
gen  Costantz  verordnet,  mitt  bevelch,  denen  von  Costantz  anzchaliten, 
in  gutlich  verhör  und  hinlegung  der  sachen  ze  bewillgen,  das  aber  by 
inen  nitt  erhept  mocht  werden. 

Deszhalber  unser  lieb  herren  und  frund  vom  adel  von  unsertwegen 

20  ermellt  unser  beschwarlich  anligen  an  des  haiigen  Rö.  rychs  herren 
statthallter  und  regiment  langen  laszen,  mit  gestrengstem  anhallten, 
den  würdigen  stifft  und  uns  gnedigklich  ze  bedenckcn  und  sollich  dern 
von  Costantz  ungepurliche  und  gewalltige  handlung  abzelaincn. 

Hyeruff  ermellt  herren  statthallter  und  regiment  aincn  gutlichen 

25  tag  zwuschen  hochgedachtem  unserem  gnedigen  herrn  von  Costantz, 
unser  und  vilgedachten  von  Costantz  allhye  zu  Überlingen  furgcnomen 
und  ire  commissarien  dahin  verordnet,  wölchc  ouch  uns  bayderseidts 
gegenainanderen  gehortt,  in  hoffnung  und  Zuversicht,  uns  der  spennen 
gijtlich  ze  betragen  und  ze   verainen.   Und  wiewol  ermciter  unser  gne- 

30  diger  herr  und  wir  in  aigner  personen  mitt  bystand  ainer  nämlichen 
zal  treffenlicher  herren  vom  adel  in  beschwärlichcn  costen  erschynen 
und  die  gutlicheit,  sovil  an  uns,  nitt  erwunden,  hatt  doch  solliche  gut- 
lichait  deren  von  Costantz  halber  nit  mögen  verfahen. 

Dyewyl  dann  zuversichtlich  hyerusz  abzenemen,  was  das  gedachter 

35  von  Costantz  gemutt  und  will  dahin  geraicht,  nitt  allain  gerurter  be- 
schwärlicher  zwang  und  Vergewaltigung  etc.  nitt  abzeslän,  besonder 
mitt  wytern  beschwiirden  und  anderen  ongepurlichen  handlungen,  unsern 
alten  cristenlichen  globen  und  gotzdienst  berurende  (wie  es  dann  jetzo 
offenlich  am  tag  ligt),  furschryten  wurden. 

40  Welches    dann    unser    herren    und    frund    vom    adel    und   wir    zu 

hertzen  gefaszt  und  wolbedacht,  das  uns  unser  getaner  aydspflichten  hall) 


272  1329  t'ebruar  8.  Nr.  j6p. 

kains  wegs  gepurtt  noch  gezimpt,  betten  auch  soIHchs  weder  gegen 
gott  noch  frommen  cristen  kinden  noch  mögen  verantwurten,  das  wir  by 
ermellten  von  Costantz  wonung  und  residentz  hielten  und  soliicher  irer 
ungepurlicher  handlung  (als  ob  wir  stillschwigende  daryn  bewilgten) 
zusehen.  5 

Deszhalber  ermellt  herrn  commissari  und  unser  herrn  und 
frund  und  xerwandt  vom  adel  unserm  gnedigen  herren  und  uns  ge- 
radten,  solichen  übel  ze  entwychen,  das  wir  uns  der  statt  Costantz 
usserten  und  an  andere  gelegen  ortt  unser  residentz  ordneten. 

Wölchem  radt  wir  volgethan  unnd,  wiewol  sollich  endrung  und  10 
translation  uns  gantz  beschwärlich  geweszt,  sonderlich  in  ansehung  des 
mercklichen  costen,  so  in  verlassung  unser  ordenlicher  vilhundertjäriger 
residentz.  unser  hoven  und  behawsungen  im  abzug  von  Costantz  ze 
besorgen,  was  aber  nicht  destweniger  usz  oberzellten  Ursachen,  auch 
zii  hanndthabung  cristenlichs  globens,  gotzdiensts,  der  stift't  alltloblich  15 
fr3'haiten  und  harkomen  etc.,  haben  wir  all  ainhertzigklich  uns  ent- 
schlossen, sollicher  vorangeregter  unser  residentz  endrung  ze  thun, 
wie  dann  beschähen,  getroster  hoffnung  zu  gott  und  der  rainigisten  junck- 
frowen  Marien,  unser  stifft  patrönin,  wir  werden  entlich   nitt  verlassen. 

Doch  haben  wir  hievor  zeitlich  unser  stifft,  derglychen  fabrik  und    20 
der   stifft    spittals,    auch    ettlich    unser   caplanen  brieff,    so  in  unser  ge- 
walttsami  gelegen,    in  gehaym  und  still  von  Costantz  zu  unser  sichere 
gewarsami  gethan. 

Aber  unser  stifft  bruderschafft  und  presentz  und  ettlich  ander  der 
pfründen    brieff,    so    hinder  den  capIänen  lagen,  haben  wir  hinder  uns   25 
müssen  lassen,  dann  wir  derselben  caplanen  gehaym  und  stille  nit  dorff- 
ten  vertrawen. 

Und    als    demnach    die  von   Costantz    die    priester  und  caplän,  so 
wir    hinder  uns  zu  Costantz  gelassen,  mitt  merern  anderen  unerhörten 
beschwärden,  derglychen  unsers  stiffts  spittals  pfründner,  die  yewellten    3° 
här    allain    unseren  vorfaren  und  uns  verwandt  und   zugestanden,  auch 
one  alle  beschwärd  deren  von  Costantz  beliben  sind,  mitt  sturen,  wachen, 
fronen  etc.  und  dergleichen,  wie  ander  ir  burger  und  der  statt  ynwoner, 
understenden    ze    belästigen,    haben   unser  gnediger  herr  von   Costantz 
und  wir  all  und  j'ede  priester  in  der  statt  Costantz  by  iren  a\dspflichten   35 
und  entsetzung  irer  pfründen  und  gaistlicher  guter  hyerusz  gefordertt, 
wellicher  der  mertail  gehorsam  geweszt  und  die  anderen  in  vergessung 
irer  glupt,  eer  und  ayd  daselbst  verharret  und  aber  hyeruff  durch  orden- 
lichen, gerichtlichen  procesz  irer  pfründen,  dero  nutzungen  und  gevälen 
entsetzt  sind,   und  sollich  pfründen  durch  die  collatoren  anderwerts,  wie    40 
sich  gepurtt,  verliehen. 


Xr.  j6g.  ^5^9  Februar  S.  273 

Wir  haben  auch  ermelts  unsers  spittals  pfrundncr  nitl  ilermasseii 
bcschwaren  wollen  lassen,  besonder  all  pfrundncr  untl  pt'rundncrin  des- 
selben auch  hyerusz  genomen  und  gen  Merspurg  verordnet. 

Wir  haben  auch  sampt  unseren  gehorsamen  succcntoren  und 
5  capläncn  alhve  zu  Überlingen  den  gotzdienst  in  aller  gestallt,  wie  zu 
Costantz  ze  volnbringen.  angefangen  und  denselben  bisanhcr  loblich 
erhallten ;  wollen  auch  den  furter  milt  hillff  und  gnad  gott  des  allmäch- 
tigen allh3-e  oder  anderschwo,  unser  vermögen  und  der  stifft  gclegen- 
hait  nach,  volnziehen. 
lo  Unnd    damit    ewer    e.   bericht    empfahen,  wie  es  unib  unser  zyns 

und    gullten    etc.    gestallt    sye,  fügen  wir  derselben  ze  vernemen,  was 
dero    zyns    unnd    gullten    in  der  statt  Costantz,  unserem  cappittel  und 
uns    gemainlich    oder    sonderlich  gevallen,  welche  doch  klainfüg  syen, 
uns  bisanher  usgericht  und  bezallt  worden. 
15  Aber  die  zyns  und  gullten  in  der  statt  Costantz,  ermelter  bruder- 

schafft und  presentz  zugehörig,  werden  unsern  verwandten  gehorsamen 
priestern  allhye  by  uns  gespertt  und,  als  wir  bericht,  durch  die  Luter- 
schen  abtrunngen  pfaffen  zii  Costantz  yngenomen  und  under  inen  getailltt. 
Derglychen   gedachter  unser  fabrickzyns  und  gullten  in  der  statt 
2o   Costantz  gevallende  (wiewol  wir  die  brieff,  hyeruber  wysend,  by  handen 
haben)  werden  uns  gespertt  und  durch  crmellt  von  Costantz  eingenomcn. 
Des  einkomens  halb,  so   wir  und  unser  verwandt  i)riester,  brüder- 
schafft    und    presentz,    auch    ermellte    fabrick    im     Thurgow    gevallend, 
haben  unser  lieb  herren    und    frund,    die  Aydgnossen,   handobgchalten 
25   unnd    verschafft,     das    sollich    einkomen    uns     bisanher     usgericht    und 
bezallt  worden  syen. 

Ob    aber    uns    dieselben    furtcr    auch    geraicht    werden    oder  nitt, 

mögen  wir  nitt  wussen,  wiewol  wir  in  ettwas  sorg  stän,  das  es  mitt  dem 

vnzug  unser  gullten  der  ordten  schwärlich   zugän  werde,  dann  die  pur- 

30  sami  in  bezalung  derselben  jetzan  gar  hinderstellig  worden,  verursacht. 

als  wol  ze  gedencken  ist,  deren  von  Zürich  und  Costantz  etc.  handlung. 

mitt  verjagung   und  vertrybung  der  cristenlichen  jifarrherren  und  uffstel- 

lung  irer  sect  predicanten  etc.  im  Thurgow  furgenomen  und  gebrucht. 

Wir    wollen    auch    e.  e.    nit   verhallten,  wie    die    von  Zürich    und 

35   Costantz    uns    unnd    ettlichen    unsern    caplänen    zyns    unnd   gullt,    m   ir 

gepiet  unnd  oberkait  gevallende,   in  verpott  gelegt  haben,  die  sy  uns 

unnd  inen  uff  hutigen  tag  verhallten. 

Aber    all    zyns,    zehend   und  gulten  usserhalb  der  Aydgnoschafft, 
uns    zugehörig,    syen    uns    unnd    unser  priesterschafft  bisanher  geraicht 
40  unnd   bezallt  worden.    Wir  verhoffen  auch,   dieselben  werden  uns  und 
inen  furter  bezalt  unnd  vellangt  (!). 

Basler  Refoimationtakten,  III.  3ö 


274  1^29  Februar  8—g.  Nr.  sjo—j^i. 

Diewyl  dann,  erwurdigen,  lieben  herren  unnd  frund,  dieselben  e.  e. 
usz  diser  unser  schrifft  aller  verloffner  Handlungen  halber  zum  kurtzis- 
ten,  so  sein  mögen,  bericht  vernomen  unnd  hochgenanter  fürst,  unser 
gnediger  herr  von  Basel,  und  e.  e.  an  uns  umb  radt,  dero  mittzetailen, 
sich  in  solchen  iren  und  der  stifft  grossen  beschwarlichen  anligen  wussen  5 
ze  hallten  etc.,  gnedig  und  frunntlich  beger  unnd  ansonnen  gelangen 
lassen,  haben  wir  die  sachen  niitt  flysz  unserem  verstand  nach  erwogen 
und  in  ermessung  aller  umbständ  anders  nit  befunden  mögen,  dann  das 
uns  für  .gut  unnd  fruchtpar  ansehe  unnd  beduncktc,  das  hochgenannter 
unser  gnediger  herr  von  Basel  und  e.  e.  in  massen  wir,  wie  obangeregt,  10 
gethan,  solich  ir  unnd  der  würdigen  stifft  beschwärlich  anligen  zu  for- 
derst an  kgl.  mt.  zu  Hungern  unnd  Bohem  etc.  an  kay.  regiment, 
auch  e.  e.  verwanndten  herrn  unnd  frunden  langen  Hessen  und  der  enden, 
was  ir  f.  g.  und  e.  e.  Hyerinn  ze  thun  sye,  rats  pflägen;  nachdem  dann 
sy  an  radt  befunden,  mochten  sy  sich  irer  stifft  gelegenhait  nach  schicken  15 
unnd  hallten  unnd,  wie  sich  die  je  zu  zeidten  zutriegen,  solichs  verant- 
worten. Dis  unser  maynung  wollen  e.  e.  im  besten  vernemen,  dann  wo 
wir  derselben  mit  getruwen  radt  und  in  ander  wege  gevallig  dienst 
bewysen  kondten  oder  mochten,  waren  wir  allzeidt  genaigt  unnd  gut- 
willig.   Datum  Überlingen  am  viii^^"   tag  februarii  anno  etc.  xxviiii.        20 

Origitml,  unterschriebett  Conradus  Rainera,  secretarius  ss.   Si.-A.  Basel, 

Bischöfliches  Archiv,  bd.  XVII,  nr.  24. 

370.  J529  Februar  8. 
Haec  dum  agerentur  et  sub  S^-''  februarii  Constantiense  capitulum 

jam  tunc  Überlingae  exulans  Basileense  litteris  convenit,  miserum  Con-    25 
stantiensis    ecclesiae    statum   descripsit,    consiliumque  dedit,  Basileenses 
canonici,    prout    et    ipsi    fecerant    Constantienses    ad    Hungariae    Bohe- 
miaeque  regem  se  vertant,  caesareum  regimen  Interpellant  ecclesiaeque 
Basileensis  hominum  patronorum  et  amicorum  consilium  efflagitent. 

Notiz  von  Ij6i.  St-A.  Basel.  Bistum  Basel  A  4  b  (I2i2  —  Ij6l),  hl.  216.    30 

371.  1529  Februar  g. 
i?rt/j-Erkantnusz '):   Demnach  sich  in  d3^senn  schweren  leuffenn  ein 

unwyl  zwuschenn  einem  ersamen  ratt  der  statt  Basell  unnd  ir  gmeind 
zugetragenn,  darunder  dan  ein  gmeind  von  dysen  harnochgeschribnen 
herrenn  und  personen,  so  ein  ersamen  rott  besessen,  ettwas  abschichens ')  35 
haben  möchten,  deshalbenn  beyd,  nuw  und  alte  rett,  gutter  erbarer 
meynung,  domit  dester  furderlicher  frid  unnd  einikeit  in  der  statt  Basell 
geuffnet  und  gepflanzt  werde,   uff  beger  der  gmeind,  das  solche  noch- 

371.   ')  B:   Warumb  nachvolgende  personen  des  raths  entzetzt. 

-)  B  :  abschüchens.  ^° 


Nr.  311. 


i^2p  Februar  g. 


275 


genempte  herren  und  personen,  durch  dy  onieind  crnompt,  lünfurcr 
des  ratz,  doch  gantz  unverletzlich  und  unnochteyHch  jcrenn  cerenn,  styl- 
ston  sollen,  crkant.  Actum  zinstags  den  ix««""^)  fcbruarii  anno  etc.  xxvim. 

Herr  Heinrich  Meltinger,  burgermeister. 
5  Herr  Lux  Zcigler,  alt  oberster  zunfftmeister. 

Hans  Bernhart  Meyger. 

Eglin  Offenburg. 

Frantz  Berr. 

Hansz  Schaffner, 
lo  Andres  Bischoff. 

Hans  Murer. 

Hans  Stoltz. 

Hans  Oberriet. 

Lux  Yselin. 
15  Caspar  Turnysen  ^). 


/.   Im   Spital: 
Her  Jacob   Me}'gcr,  oberster 
zunfftmeister. 
20   Caspar  Schauer,  stattschriber 
Anthoni  Schmid. 

2.  Zu  sant  Jacob : 
[Ulrich  Isenflamm^ '"),  Alban 
Gernler. 
25   Hans  Scholli. 

Heinrich  Ryhener,  rotschriber. 

j.  In  der  Ellenden  herberg: 
Her  Marx  Heidlin,  oberster 
zunfftmeister. 
30    Wolffgang  Harnest. 
Joder  Brand  . 

4.  Zu  den  Predigern: 
[Hans  Graff;  Diebold  Wyszach. 
Hans  Nager,    .Melchior  Rysz\ 
35    Heinrich  Zeller,  [stattschriber 
zugebner]. 


Pfleger : 

5.  Sant  Joiians: 
Batt  Sommer. 
Diebolt  Wyszach. 

6.  Sant  Alban: 
Ludwig  Züricher. 
[Conrat  Bomiiart|. 
[Rottschriber]. 
[Jacob  Gucker]. 
Anthoni  Dichtlcr. 

7.  Clingcntal : 
Balthasar  Angelrott. 
Wolffgang  Krafft. 

<?.  Sant  Lienhartt: 
Her  Jacob  Meyger,  oberster 

zunfftmeister. 
Wolffgang  Harnest. 

p.  Pfleger  im  Munster: 
Hans  Irme. 
Jeronimus  von  Kilchen. 


371.  ')  B:  niindten  tag. 

*)  Al/is  folgindc  fehlt    in  B,    so    daß  die  moglkhkeit    beslihl,   daß  es   sieh    hei 
A  um  einen  gesonderten  ratseinirag,    aber  unzweifelhaft  tum  gleichen  datum  (auf  61.  Jj  v.), 
40    handelt.         ')  Die   eingeklammerten    namen    sind    in    der    vorläge    durchstrichen ;  die   defi- 
nitiven namen  erscheinen  als  über,    neben  und  unter  die  ursprünglichen  namen  geschrieben. 


276 


152g  Februar  g. 


Nr.  ^J2. 


Symon  Albrecht. 
Heinrich  Greble. 

10.  An  den  Steinen: 
Her  Adeiberg  Meyger,  alt  burger- 

meister. 
Anthoni  Grienenwald. 

//.  Gnodental: 

a)  her  Marx  Hej'dly,  oberster 
zunfftmeister.  ^) 

b)  Bastion  Krug. 

12.  Sant  Ciaren: 
Wolffgang  Hutschy. 
Joder  Brand. 

i^.  Zu  Schontal: 
Bernhart  Meyger. 
[Hans  Graff]. 
Wolffgang  Harnest. 

14.  Sant  Peter: 
Balthasar  Hiltbrand. 


Rudolff  Fry. 
Adam  Huckle. 

75.  In  der  Karthus: 
Ludwig  Becherer. 

[Hans  Irmi].  5 

Anthoni  Geble. 
Fridlin  Ryff. 
Rudolff  Supper. 

16.  Der  kilchen  zu  Munchen- 
stein,  Muttentz    und    des  closters    10 
Engeltal: 
[Hanns  Irm\]. 
Ludwig  Züricher. 
Hans  Scholli. 

ly.   7.\i  den  Augustineren:      15 
Jacob  Götz,  saltzherr. 
Adam  Huckele. 
[Rothschriber]. 


Si.-A.  Basel,  Ratsbücher   B  4,   bl.  5J  =  vorläge  A.    ■ —  Zeitgenössische   20 
kopie  ebenda,  Ratsbücher  B  6,  bl.  J5  v.,  von  wis  als  vorläge  B  bezeichnet. 
—    Vollständiges  Regest:  Ochs.   bd.  V,  s.  646. 


372.  15^9  Februar  g. 

Erkandthnussen,  durch  bede  räth  anno  domini  xVxxix""  beschehen. 

Anno    domini    xv'^xxix"»    uff    zinstag    den    nunden    tag    februarii    25 
habend  u.  h.  bed  räth  erkandth: 

Des  ersten'):  Alls  dann  ettliche  cantzlen  zu  disen  zytten  alhie 
zu  Basel  on  satz,  die  underthanen  derselbigen  kylchen  mit  dem  gött- 
lichen wort  nit  versehen  sind,  ist  erkandth,  das  dieselben  cantzlen  zu 
dem  furderlichisten  mit  predicanten,  die  sich  Inhalt  voruszgangener  3° 
erkandthnis  mit  denen,  so  diser  zyt  Inhalt  unnserer  gnedigen  herren 
erst  angeregten  erkandthnis  predigen,  in  verkundung  des  gottlichen 
Worts  verglichen,  versehen  werden. 

St-A.  Basel,    Ratsbücher  B 4,  bl.  54.  —  Regest:    Ochs,  bd.  V,  s.  647. 


371.  ')   a   sieht  in  der  vorläge  nach  6;  in  unserer  ausgäbe  sind  die  namen    indessen    35 
nach  dem  zerweise  des  ratschreibers  nmgeslellt. 

372.  ')  Der  umstand,  daß  im  folgenden  nur  dieser  erste  artikel  mitgeteilt  ivird  und 
im  ratsbuch  darauf  anderthalb'  unbeschriebene  seilen  folgen,  legt  den  Schluß  nahe,  daß  diese 
ratserkantnis  nur  unvollendet  eingetragen  ist. 


Nr.  77? — j'j4.  '5^9  Februar  g.  277 

373.  /52g  Februar  g. 
Statthalter    des  buroernieistertluinibs    uiincl    rath    der    statt    Basel 

an  Schultheis  iiiul   rath  der  stat  Hern  .  .  .   ileiids  zu  haiulon 

In  grosser  il  fugend  wir  uch  ze  wi'issen.  das  sich  leider  grössere 
5  \vider\vertigk'e\-t,  dann  b}'  unns  je  gsin,  uH  dise  stund  haltet.  Darumb 
bitten  wir  uch  zu  dem  allerhöchsten,  das  ir  ilennds  ilends  unnd  treffen- 
licli  schnell  uwer  eerenbottschaftt  zu  unns  abfugend,  mit  ernstlicher 
bevelhe,  unverdrossen  ze  handien,  was  zii  der  eeren  gottes,  fridens 
und  cinigkeyt  dienen  mag.  Wollend  ouch  sollichs  andern  uwern 
10  unnd  uiinsern  Eidgnossen,  oberthali)  uch  gelegen,  unib  unser  bitt  x'cr- 
kuntlen.  damit  sy  ire  botschaftten,  ob  inen  gelieben,  zu  uiuis  abfugen 
mögend.  Datum  grosser  il  zinstags  den  ix.  tag  februarii  die  sechszte 
stund   nach  mittag  anno  etc.  xxix"°  '). 

Original.   Si.-A.  Bern,    Kirchliche  angelegettheiütt,  bd.  JJ,  nr.  /s?.    — 
15  Druck:  Abschiede,   bd.  //',   abtlg.  I  b,  nr.  21,    I.  beilage  zu  a. 

374.  '5^9  Februar  g. 
Dürs   Hügis,  vogt  zu  Doruach,  an  schulthessen  unnd  ratl  der  statt 

Solotornn. 

Ich    lasz    uch    wüssen,    das   abermals    ein    grosser    utfriir   zu  Basel 

20  ist.  Uff  mentag  ze  abend  sind  die  Lüterschen  zusamen  gelütTen  niitt 
gewer  unnd  hämisch  und  haben  in  ettlich  gassen  grosz  und  klein 
bijchsen  gestellt  unnd  die  isinen  kettinen  über  die  gassen  gespannenn 
unnd  die  thor  beschlossen;  bis  ufT  zinstag  umm  die  zwollffy  haben  si 
numen  das  klein  thürli  ufftan  unnd  nieman  hinuszgelosscnn,  er  hab  dann 

25  ein  worttzeichen  gebracht;  wolt  er  dann  hinin,  so  must  man  ims  er- 
werbenn  inn  der  statt.  Und  ist  ir  ansprach,  das  sy  keinen  dolen 
wollend,  der  dem  bischoff  anhangett,  unnd  oüch  zechen  der  raten 
endrenn,  unnd  ist  der  bürgermeister  Meltiger  unnd  jünckher  Egl\' 
OtTenbürg    unnd    simst    noch    einer    der    raten    in  ein  schiff  gesässenn 

30  unnd  darvon  gefaren.  Unnd  sagen  mir  die  puren  von  Dorneck,  die 
haben  über  nacht  do  inen  müssen  belibenn  bisz  uff  zinstag  umm  die 
zwey,  das  si  nitt  konten  harüsz  kommen,  unnd  sagen  mir,  das  die  uff 
dem  allten  geloüben  sich  still  haben;  aber  die  uff  dem  nuwen  ge- 
loüben,     die     thujend    alls    hässig,    alls    si    deszgelichen    nie    gesächen 

35  haben,  das  si  lüter  meinen,  si  syen  nitt  recht  sinnig.  Semlichs  bericht 
ich  uch  im  besten.  Ouch  hatt  mich  Fridli  Cüntzen  bericht,  der  ist  spatt 
hinuszkommen,  das  iro  zweyhündert  by  sant  Alben  zügen  mit  geweren 
unnd  harnist  unnd  selten,  si  wollten  die  gotzen  usz  der  kilchen  tun  .  .  . 
Geben  uff  der  jungen  fasznacht,  nach  dem   nachtmal   imm  xxix.  jar. 

''°  373.   ')  Ein  gUichlauttndts  schriibtn  wurde  nach  Ziirich  geschickt. 


278  15^9  Februar  p—io.  ^f"-  37S^J7'^- 

Kopie.      St.-A.  Bern,    Kirchliche    angelegefiheiün,    bd.  JJ,    nr.  1^4.    — 
Druck;  Abschiede  bd.  IV,   abtlg.  I  b,  fir.  21,   2.  beilage  zu  a. 

375,  if;2g  Februar  p  —  lo. 
Kirchen  und  bilderstirmung  zuo  Basell. 

Zeinstags  vor  invocavit  (vulgo  ahn  der  narrenfasznacht)  seindt  die  5 
burger  der  Lutherischen  sect  zuogefaren  und  haben  aller  heyligen 
bildtnuszen  hinvveeg  gethan  und  zerschlagen,  angefangen  umb  das  ein, 
das  hatt  geweert  bisz  nacht,  sindt  zum  dritten  mal  deszelben  halben  tags 
in  das  Münster  kommen  unnd  gestirmbt,  unnd  dann  morn  mittwochen 
aber  gestürmbt,  das  holzwerkh  harrauszer  tragen  uff  den  Münsterplaz  10 
unnd  ahn  sechs  enden  oder  heuffen  anzündet  und  verbrennt. 

A/bliz.   Genera/- Landes- A.  Karlsruhe,   Handschriften  nr.  1338,   bl.  S4- 

376.  J529  Februar  gff. 
Ipsa  demum  die  dominica  quinquagesimae  9"=>  februarii  1529  seu, 

ut  profani  loquuntur,  ipsis  bacchanalibus    diebus  larvam  deponit  plebs,    15 
templa    invasit,    sacram    suppellectilem,    lipsana  sanctorum  et  imagines 
igni  dedit,  virorum  virginumque  sacratarum  claustra  disrupit  eosque  ex 
illis  vi  abegit. 

Rebus  tam   male  constitutis  capitulum  Basileae  egredi,    et  relictis 
tamen    capellanis    et    secretario    hominum  violentiae    saltem  ad  tempus    20 
cedere   decrevit,  remansit  tamen  ibidem  ecclesiae  afflictae  praepositus, 
Sigismundus    a    Pfirdt,    qui  ducta  uxore  a  religione,   pro  dolor,   defecit 
et    redditus   praepositurae    ad    extremum    usque  diem  retinuisse  fertur, 
prout    ipsum    ipsius    in  templo   majori  erectum   epitaphium,   quod  et  in 
Basilea  sepulta  legere  est,   testatur.    Neoburgum  ad  Rhenum  cum  per-    25 
venisset    collegium    canonicorum,    ibi    consilium    inire    coepit.    quid  in 
pessimis  rerum  suarum  agaret  circumstantiis,  decrevitque  Carolo  \'.  im- 
peratori,    Ferdinando    I.    Romanorum    regi,    universis    imperii    statibus, 
episcopis  Constantiensi  et  Argentinensi,  regimini  Austriaco  Ensishemii 
sedenti,    nee    non    statibus  anterioris  Austriae    feralem   suum  excessum    3° 
perscribere,    opem  implorare    et  locum    alium    in  Austria  anteriori,   ubi 
chorum    haberent    et    consistorium    erigerent.    expetere.     Ouae    preces, 
ut  magis  attenderentur.  etiam  missis  Cornelio  e  Liechtenfels,  scholastico, 
Joanne  Fabri    doctore,    regis    consiliario  et  postea  episcopo  Viennensi, 
Henrico  e  Fleckenstein,  canonico,  et  Joanne  Steinhuser,  officiali,  reitera-   35 
bantur  promotoresque  eorum  epistolis  suis  fuerunt  Suntgovienses,  Bris- 
gojenses,    Alsataeque    nobiles    et    abbates,    qui    Basileense    capitulum 
tumque  insignem  nobilium  hospitale  depraedicabant. 

A^otiz  von  l-j6l.  Si.-A.  Basel,  Bistum  Basel  A^b  ([212 — 1761),  bl.216. 


Nr.  j'j'j—jSi.  iS2g  Februar  io~ii.  279 

377.  152g  Februar  10. 
Schultheisz  uiul  rat  zi'i   l?crn   an  Fr\burg-  und  Soloturii. 

Unns  ist  diser  stund  ein  missive  von  üwern  und  unnscrn  E\-d- 
gnoszen  von  Basell  zülcomen,  lut  ingelegter  abschrifft;  uff  solliclis  wir 
5  unnser  pottscliaft  von  stund  abgevertiget,  pitten  wir  üch  uffs  alleriiüchst, 
das  ir  ouch  ane  Verzug  üwer  pottschafft  verordnen  und  ilends,  wir  auch 
than  hcnd,  uszsendend;  dann  es  tutt  nodt.  Datum  in  >•!,  1111  stund  nach 
mittag   uff  der  aschermittwuchen  anno  xxix. 

Kopie.   St.-A.   Bern,   Deulsch  Missiven  R,   bl.  16 J  v.  —  Druck:  Basler 
10  Beiträge  bd.  V,   s.jiö. 

378.  ^529  Februar  10. 
Prorogatio  absentiae  d.  d.  canonicorum. 

Uff    denselJDen    eschermittwoch    haben    minc    herrn    thumbprobst, 
dcchan,  schulherr  und  altt  von  Ro_\nach  prorogicrt  die  al)sens  von  in- 
15   voca\-it  bisz  eins  gemeinen  capiteis  widerrüeffen. 

Notiz.    Gefieral- Landes- A.  Karlsruhe,   Handschriften  nr.  133S,   bl.j.}. 

379.  '52p  Februar   10. 
Aus  den  ausgaben  der  Safranzunft. 

Item  uff  die  eschermittwuchenn  im  29.  jor  han  ich  zait  dem  stul)enn- 
20  meister,  dasz  uff  dasz  ymyszmoll  nochzogenn  ward,  Ib  vi  ß  xvi  d  8. 

Item  uff  die  eschermittwuchenn  im  29.  jor,  zu  nacht  ward  noch- 
zogenn, zalt  ich  dem  Stubennmeister  Ib  in  ß  11  d  viii. 

St.-A.  Basel,   Archiv  der  Safranzunft,   Safran  ÖJ,  s.  166. 

380.  [nach  152g  Februar  10.] 
25             Absentia  d.  d.  canonicis  permissa. 

Immittclst  aber,  weihi  die  zuo  jerer  f.  g.  verordnete  herrn  canonici 
zuo  jerer  widerhaimbldiunfft  rclation  gelhan,  das  jere  f.  g.  endtiich  uff 
dem  beharre,  das  ein  thumbcapitcl  einheiligiich  sich  von  I^aseil  hinweeg 
begeben    solle,    mit    vermelden,    es  thüee  sich  übel,  das  die  herrn  zuo 

30  Basell  sitzen  sollen,  jez  ausz-  oder  einzuorcitcn,  man  möchte  etliche 
fahen  und  halten,  das  die  andern  auch  hinin  müesten,  so  ist  ein  gemeine 
absens  bisz  uff  invocavit  hinaus  angesehen  und  bewilligt  worden.  Und 
erscheint  ex  prothokoilo,  das  darauff  etliche  herrn  ausz  Basell  sich  hin- 
weeg gemacht,  andere  aber  noch  lenger  darin  verbliben. 

35  Notiz.    General- Landes- A.  Karlsruhe,   Handschriften  nr.  1338,  bl.  31. 

381.  /f-?P  Februar  10  —  //. 
Der  Basler  erclaerung  über  die  vorgangne  bilderstürmung. 
Deszelbigen  eschermittwochen  uft  den  oben  ist  der  auschutz  von 


280  1529  Februar  11.  Nr.  382. 

der  gemeinden  zuo  minem  Herrn  von  Rheinach,  dem  altten,  khommen 
und  ime  fürgebracht,  wie  so  wol  ex  prothocollo,  fol.  60,  als  ausz  desz 
capitels  secretarii  Johann  Kechtlers  nachvolgendem  schreiben,  ahn  herrn 
Cornelium  von  Liechtenfels,  schuol-  und  thumbherrn  Hoher  stifft  Baseil, 
uff  den  donnerstag  nach  der  fasznacht  abgangen,  zuo  vernemmen.  5 

Notiz.    General- La7ides- A.  Karlsruhe,  Handschriften  nr.  ijS'^i  ^^-  34- 

382.  1529  Februar  11. 

Johann  Rechtler,  secretär  des  domkapitels,  an  Cornelius  von  Liechten- 
fels, schul-  und  domherr  der  stifft  Basel. 

Erwürdiger,  edler  gnaediger  herr.  E.  g,  seyen  allzeit  min  gehorsam  10 
dienst  zuvor  und  ze  wiszen,  das  nach  irem  abschiedt  wir  nüzit  wiszen, 
so  vor  nit  beschehen  gewesen,  dann  das  der  herren  werckhleuth  im 
Münster  und  allen  kilchen  rumen  und  für  und  für  abbrechen,  die  aller 
maszen  wie  zuo  st.  Martin  zuozerüsten.  item  schlagen  die  steinen  bilder 
all  hinweg;  doch  ist  biszhar  beschirmbt  die  librari,  capitelhus  und  beid  '5 
sacristien  sambt  dem  gewölb. 

Witers  wisz  e.  g.,  das  nechten  uff  den  obent  der  usschuz  von  der 
gemeind  zuo  minem  herren  von  Rinach,  dem  altten,  khommen  und  im 
abwaesen  anderer  miner  herren  dem  gesagt:  Als  die  sachen  desz  kilchen 
stüermens  fürgangen,  sige  das  von  der  bürgerschafft  ohn  ir  wissen  be-  20 
schehen,  hab  villicht  also  müeszen  sin  und  von  gott  erachtet.  Mochte 
sin,  das  etlich  reden  unnd  geschrey  erhellen,  man  wurd  den  geistlichen 
durch  die  hüser  lauffen,  und  sie,  die  geistlichen,  deszhalb  villichter  irer 
lyben  und  güetern  in  sorgen.  Dem  nun  vorzesin,  wiewol  sie  nit  wüsten, 
einen  usz  inen  allen  desz  gemüets  oder  willens  sin,  j^emandem  das  sin  25 
ze  nemen,  dann  so  da  zuogesehen  und  das  gestattet,  müesten  sie,  das 
es  inen  auch  beschehe,  erwarten  etc.,  so  hetten  sie  vom  usschutz  und 
der  gemeinden  sich  miteinandern  deszhalb  underredt.  einhellig  vere^'iit 
unnd  beschloszen,  das  überal  kheinem  sambt  oder  sonders  gestattet 
werden,  der  geistlicheit  weder  ahn  lyb,  guot  noch  anderm  einichen  3° 
schaden  oder  schmach  zuozeziehen,  und  welche  das  verbrechen,  das  die 
ahn  lyb,  leben  und  guot  solten  gestrafft  werden,  unnd  man  soll  inen 
von  dem  uszschuz  anzeigen,  wa  gefunden  wurden,  die  sich  widerwertig 
oder  ungeschickht  halten  wurden.  Und  es  solten  die  herren  nur  frölich 
und  guoter  dingen  sin,  nohin  wie  vor  zuo  und  under  sie  wandlen,  wäfern,  35 
wonen  und  gar  khein  sorg  haben,  dann  es  müeste  inen  nüzt  beschehen, 
sie  wolten  ehe  ir  lyb  und  leben,  ehe  dann  sie  inen  etzwas  beschehen 
Wolfen,  laszen,  und  min  herr  von  Rinach  möcht  den  andern  herren,  so 
abwesig  werendt,  das  -zuoschreiben  und  sie  deszen  vertrösten.  Also 
danckht  min  herr  von  Rinach  inen  und  das  er  sollich  meinung  andern   40 


Nr.  j8j.  T^3p  Februar  //.  281 

abwaesenden  licrru  wolt  zuosclireiben,  deszglicli  so  viel  dcster  rficwiger 
schlaffen  etc. 

Ich  lasz  mir  sagen,  man  habe  Meltingers  husz  beschioszen  und  ein 

malschlosz  darhan  gelegt;  doch  weisz  ich  nit  die  warheit.    Ich  verstand 

5   auch,  das  zum   wenigsten  iren  ein  zvvölfF  usz  dem  rhat  gesezt,  werden 

villicht   uff  luit   darinn  handien,  unnd  man  sagt,  es  werden  pottschafften 

\on  Zürich   und  Bern  Ichommcn. 

Und  in  summa  und  ab  allem  wüste  icii  nit,  ob  ich  mich  ahn  dise 
glatte  wortt  keerte.    Ich  lasz  zuo,  man  werde  nit  gestatten,  mit  gewaidt 

lo  einem  ichzit  zuo  geschehen;  was  aber  sunst  beschehen  wurdt,  ist  wol  zuo 
gedenckhen.  Das  ist  für  eins :  Das  man  muos  thuon,  was  sie  wollen  :  hüetcn, 
wachen  und  wie  ein  anderer  thuon  etc.  Itcm  und  für  das  ander:  Dz  inen 
auch  angelegen,  das  die  rennt  und  gultten  inen  \on  der  statt  nit  cn- 
zogen,  wie  durch  jer  abwaesen  bcschehe,  und  anders  mher,  so  nachvolgen 

15  wurde.  .Mine  herrn  bedenckhens  wol,  was  sie  hie  thuon  wolten ;  so  es 
nun  mher  die  gestalt  gewunnen,  trachten  nach  einem  andern  platz  etc. 
Dann  fürwar.  es  ist  alles  hie  verloren  unnd  seil  nüzt.  So  auch  das  ist, 
das  minc  herrn  vom  capitel  uszerhalb,  mag  so  viel  füegl icher  in  allen 
dingen  gehandlet  werden.    Es  were  auch  nit  bös,  mit  den  caplöncn  auch 

20  ze  handien,  ehe  dann  sie  sich  anhengig  machen  der  statt  etc.  Doch  wissen 
mine  herren  vom  capitel  iren  Sachen  wol  ze  thuon.  dörffen  meines  thor- 
echten rhatens  von  nichten  etc.  Datum  Basell  donnerstags  vor  invocavit 
anno  etc.  29. 

Kopie    aus    den   jähren     160S — [628.     General- Latuies-A.    Karlsruhe, 

25  Hiuidschriflen  tir.  l3jS,  bl,  34  i\ 

383,  '5^9  Februar  11. 

N  \.  Diesbach  dem  Cornelio  von  Liechtenfels,  schul-  und  thüm- 
herren  der  Hochen  stifft  Basel,  in  sinem  abwessen  an  herrn  canczlcr 
doctor  Lux. 

30  Als   ich    gester   umb    die   2  hab    wollen  von  Basel  ryten,  ist  der 

Ileronimus  Brillinger  zu  mir  komen  und  anzoigt:  Die  rät  im  Munster 
gewesen  und  inen  heisscn  den  schacz  uff  thün  und  den  besechen,  doch 
nücz  verendret.  Darnach  haben  sy  heissen  die  kylch  beschliessen  und, 
nachdem  und  sy  hinweg  gangen,  bald  haben  s)'  imm  und  sincm  bruder, 

35  dem  undercuster,  enbotten,  sy  sich  umb  die  3  im  capitclhus  lassen  fmden, 
da  wSlten  sy  zu  inen  komen.  Da  sorg  er,  sy  wollen  die  Schlüsse!  zürn 
schacz  harusten  etc.  begcren,  mit  beger,  von  mir  zu  wissen,  wie  sy  sich 
halten  sollen  etc.  Hab  ich  geantwurt:  Sy  sollen  die  Schlüsse!  noch  ander 
ding    nit   bewilligen,  sunder  sagen,    sy  haben  dess    nit  gewalt,  und  sy 

40   abwysen  und  uffziechen,  so  best  sy  mögen;  handien  s\'  aber  eczwas  mit 

Basler  Reformalionsaktcn,  III.  op 


282  1529  Februar  12.  Nr.jS4. 

gewalt,  kernen  sy  nit  für.  Doniiach  hat  genanter  Brillinger  wyter  anzeigt, 
wie  man  sy,  die  caplon,  wol  trost,  so  sy  sich  recht  in  die  Sachen  schicten, 
und  meint,  doby  an  not  gesin  wer,  wir  also  all  hinweg  ryten.  Eczwas 
beweglich  hab  ich  es  verantwurt:  Er  hör  und  gesach,  in  was  sorgen  wir 
stenden,  diewj'l  kein  oberkeit  nit  angesechen  sig;  dorumb  haben  sich  5 
die  Herren  eczlich  an  ir  gewarsomi  than,  bys  wyder  ein  regiment  werd; 
so  sig  u.  w.  geordnet  zun  u.  g.  h.,  im  des,  so  sich  verluffen,  anzuzeigen, 
werd  man  sich  beraten  und  alsbald  jemans  hininkomen  und  handien, 
es  sig  mit  inen,  den  capianen,  oder  raten  oder  wo  not  sin  wurd;  dorumb 
solten  SV  all  ein  dein  zyt  das  best  thün,  als  wir  dan  morgens  ouch  mit  im  10 
geredt  hetten  etc.  Also  meint  er  je,  s\'  weren  verlaszen;  sprach  doch, 
er  wolt  das  best  thun. 

Dyss  thu  ich  u.  w.  zu  wüssen  allein  us  ursach,  mich  bedunckt,  so 
erst  es  sin  mög,  jemans  werd  hinin  geschickt,  mit  den  capianen  zu 
handien,  und  bedunckti  mich  gut  sin,  das  ein  3  oder  4  herren  drin  15 
weren  noch  ein  zytt,  wo  man  acht  Jemen  mocht  finden,  sy  sicher  weren, 
als  ich  hoff,  ja  ursach  mir  ouch  gesagt  ist,  der  Lutersch  huff  dem  rat 
bewilliget,  ein  grosz  rat  zu  beruffen  und  mit  denen  zu  handien  wyter, 
was  not  sig.  Da  acht  ich  nit,  die  selben  niemans  lassen  uberloften 
werden,  weder  an  lyb  noch  gut,  und  wer  min  rat,  u.  w.  einer  wer  der  20 
drinn  bl\b,  die  wyl  sy  stathalter  ist  und  sunst  der  eltest  im  capitel,  wo 
es  jenen  sin  mocht,  dann  als  mich  die  sach  ansieht,  wo  man  ir  nit  drinn 
engegen  gat,  werden  sy  die  verlassen,  die  caplon  an  sich  und  uff  ir 
syten  ziechen.  Woll  got,  das  kein  under  uns  wer,  durch  das  uns  gros 
instann  mögen  thun,  das  aber  wol  mag  verkomen  werden  mins  be-  25 
denckens;  doch,  was  für  das  besser  wirt  angesechen,  geschech.  Ouch 
woll  u.  w.  mich  nit  melden,  dann  da  es  im  geheim  blypt.  Sodann  ist 
min  beger,  u.  w.  woll  minem  g.  h.  sagen  min  willigen  dienst  mit  danck- 
sagung  der  herbrig  hie,  da  man  mir  es  wol  gebetten  hat.  Wo  ich  das 
umb  sin  f.  g.  kan  beschulden,  wyl  ich  gutwillig  sin.  30 

Ich  rj't  morn,  wii'ls  got,  gan  Wauclusz  zu.  Da  wird  ich  ein  6  oder 
8  tag  verharren:  kan  ich  eczwas  thun  der  stifft  zu  giitem,  wil  ich  mich 
erbotten  haben  .  .  .    Datum   Purntrut   1 1.  februarii  anno   1529. 

Original,  mit gemmendruck  (sfatt  des  Verschlußsiegels).  General- La7ides-  A. 

Karlsruhe,    Akfen  Domstift,  fasc.  301,   bl.  /,.  35 

384.  152g  Februar   12. 

Ratserkantitis:  Anno  domini  xv'^xxix  uff  fritag  den  xii. ')  tag  febru- 
arii habend  beide,  klein  unnd  grosz  reth,  erkannt:  Diewil  ein  gemeine  bur- 


384.   ')    Vorlage  XIU.   tag,  7üas  unrichtig  ist. 


Nr.  j8ß.  f-T-P  Februar  12.  283 

gerschafft  iinnscr  statt  Basel  \"on  den  obgescliribenen  unnseiii  milretlieii, 
von    wegen   das  dieselben   merers  theils   inn  Sachen,  den  bischoff  uniid 
tliiinibstirtt  belanngcn.    I'ilrtretcn  sollen,  bi   disen   iouireii,   zu    ircn   regie- 
renden herren  zc   liabenn,  etwas  abschüchens  gehejU,  darnnib  sy  dann, 
5    pllantzung  fridens   iinnd   einigkeit,  innen  selbs.  utms  unnd  gemeiner  l)iir- 
gerscliafft    zu    gilt    des  ratlis,   tloch   irer  ccren   gantz   un\'crletzlicli   unn<l 
on   allen    nachteill,  erlassen   unnd  stiligestelt ;    das  da  liiegegen  densel- 
bigcn    abgesetzten    herren    vorbehalten    sin   solle,  das  sy  künfftiger  zit 
mit    der    masz    unnd   cur,  die  wir  ansechen   werden,  wie  anndere  froni 
10   eeren  Inirger  inn  den  eerenrath  woll  gekosen  werden   miigen. 
St.-A.  Basel,    RatsHichcr  B  6,   Id.  ^6. 

385.  '5-9  Ftliriiar  12. 

Lorentz  Lossz,  schaffner  der  stifft,  an  ... 

Erwurdiger,  edler  gnediger  herr  ...   Dz  alle  kilchen  nit  allein  der 

15    bildenn,  sonder  euch  andrem,  so  darinn  gewesen,  gerumpt  oder  verprent 

Lind   WZ   diser  tagen  furgangen,  hatt  u.  g.  \on  Johansen  Schwegler  miint- 

licli    zii    \-ernemen,  dann  solich  tetlich   handlimg  leider  so  grosz,  dz  es 

allentlialp    kunthlich   ist,    und    mit  denn    höchsten  Unzuchten  begangen. 

UtThiit  tVitags  hatt  man  denn  grossen  ratt  gehallen,  wie  der  gesetzt 
20   oder  erfüllt  ist. 

Uff  morn  sampstag  ist  widcriunb  gepotten  utT  alle  zunlTt  uiul  ein 
eytdpflicht  begriften,  so  man  von  nuwem  schweren  soll:  wz  aber  der 
in  sich   haltet,   mir   nit   wussen. 

Die  von  Bern  hand  widerumb  zwen  l)otten  hie,  nämlich  Immanuel 
25    für  den  ej-nen,  der  ander  ist  mir  nit  bekant. 

Die  von   Zürich   hand  gliclier  gestalt   11   botten   hie. 

Die  von  Solothm-n  widerumb  die  ersten  u  und  zii  inen  Jhans 
Heinrich  Winckeller. 

Deren  von  Stroszpurg  und  Costentz  ist  red,  s)-e  man  ouch  warten. 

30  Bede    m}'ne    herren,    der  alt  von  Rynach  und  docter  Jocop,  sind 

uff  hut  ouch  hinweg  und,  diewil  mir  uff  bede  schribcn  der  fastenspenden  ') 

halp  kein  antwurth  worden  ist,  haben  sy  bede  mich  bescheiden,  darmit 

furzefaren  wie  untzhar. 

Hiemit  gepiet  und  bevelch  mir  u.  g.,  wy  irs  wyllens  und  gefallens 
35  jeder  zitt  und  sach  halp  sin  werde,  deren  bescheid  und  bevelch  ich 
dienstlich  gewarten  und  mich  bevolchen  haben  will.  Datum  veneris 
post  estomihi  anno  29". 

Original.   Gencral-Laniks-A.  Karlsruhe,  Aläen  Domslift  Basel,  fasc.  I^S, 

dl.  21.  —   Kopie  ebe?idorl,   Handschriften  nr.  13 38,  bl.  3^v. 

40  385.   ')  oder  -speisz?    Kopie  =  -spend. 


284  1529  Februar  12  —  13.  Nr.  386—387. 

386.  ^5^9  Februar  12. 

Aus  den  ausgaben  der  Safranzunft. 

Item  uff  fryttag  vor  infocavit  im  29.  jor,  alsz  mann  grossenn  rott 
hatt,  ward  ferzerrt  Ib   i  ß  11  d  viir. 

St.-A.  Basel,   Archiv  der  Safraftzutifi,   Safra?i  6~,   s.  166.  5 

387,  1529  Februar   12 — 13. 
Ratserkantnis  auf  den  auf  lauf  vom  8.  februar  hin. 

Zu  wissen:  Demnach  sich  ein  gemein  burgerschafft  der  stat  Basel 
uff  mentag  den  viii.  februarii  dis  gegenwurtigen  xxix*"^"  jars  zu  ettwas 
Widerwillen  von  wegen  des  götlichen  worts,  ouch  annderen  Ursachen,  10 
hieven  unnoten  zu  mellden,  gegen  iren  herren  und  oberen,  einem  ersamen 
rät  vermelter  stat  Basel,  erhept,  gewapnet,  inn  harnnesch  unnd  gewer 
uff  den  kornmerkt  für  das  richthusz  zogen,  unnd  damit  aber  solichs  ge- 
stillet, ein  ersamer  rate  bemelter  statt  und  ir  gemeind  zii  einhelligem 
wesen  '),  gutem  regiment  widerkomen  mochten,  hatt  ein  ersamer  rät  disz  15 
nachvolgende  mittel  by  im  selbs  beratschlaget  unnd  die  iren  sechssen 
und  ettlichen  zügewannten  \'on  den  zunfften,  das  ist  dem  grossen  rät 
unnd  gemeind,  uff  frytag  den  xii.  tag  februarii  anno  etc.  xxix  fürhallten 
unnd  verlesen  lassen. 

Annfengklich,  so  ist  durch  unnser  herren  die  rate  geraten:  So  wenn  20 
min  herren,  bed  rate  unnd  sechs,  gütlich  unnd  fruntlich  zusamen  gsässenn, 
dz  dann  zum  fugklichsten  anzoigt  werdenn  solle,  wie  unnser  gnedig  herren 
bed  rate,  min  herren,  die  sechs  unnd  zugewannten  gemeiner  burgerschafft 
uff  dise  stund  darumb  zesamen  berufft  unnd  kommen  lassen  habenn,  dz 
man  ratslagen  solle  unnd  wolle,  mit  was  fügen  man  sich  in  den  hanndeP)  25 
schicken,  damit  die  ere  gotts  geüffnet,  darzü  ein  ')  gut  fridsam  und  bürger- 
lich wesen  gepflanntzt  werde:  wie  aber  füglich  inn  die  sach  zu  komen 
sye,  darumb  soll  man  ein  frag  thün. 

Nun  zu  inngang  der  sach'')  mochte  ein  ersamer  rate  dise  meynung 
für  gut  achten,  nemlich:  Diewil  die  oberkeit  von  got  ingesetzt,  darumb  3° 
sy  ein  werckzug  unnd  dienerin  gottes  unnd  deszhalb  züvorderist  schuldig 
ist  ze  hanndlen,  was  zu  uffnung  der  eren  gottes  dienstlich,  darby  ouch  ein 
oberkeit  irer  unnderthonen,  denen  sy  fürgesetzt,  nit  vergessen,  sonder 
sich  \lissenn  mit  hohem  ernnst  ze  hanndlen,  was  zu  erhalitung  gemeinen 
nutzes,  burgerlichenn  fridenns  unnd  einigkeit  dienen  mag;  nun  achtet  35 
man,  es  sj-e  nyemands  unnder  minen  herren,  den  roten,  sechssen  unnd 
zügewannten,  der  nit  bes\'nnt  sye,  zu  verhelften,  damit,  was  zu  uffnung 
der  eren  gottes  unnd  bürgerlichen  frj'denns  diennstlich  sige,  gehanndelt 

387.    ')  B;  einheiligem   \vesen   unnd   gutem  ■)   B  :   sich   man   inn    hannflel. 

^)  B:   e\n  fehlt.  *)  B:  diser  Sachen.  -o 


Nr.  jSj  152g  Februar  12 — ij.  285 

werde.  Diewil  iinnd  aber  gemeine  burgerschafft  nach  anzoig  allerlei 
verloiiffeiuler  sacheii  ettwas  tursorg  tragen,  dz  vilMcht  nit  eben  dennässen 
gehanndelt  wcrdcnn  mochte,  so  were  gut,  dz  zu  uszloschuiig  sohchen 
argwons  unnd,  damit  dester  ernnstlicher  gehanndelt,  zu  innganng  diser 
5  Sachen,  als  für  das  erst,  min  herren  bed  rate  züsampt  den  sechssen  und 
zugewannten  sich  inn  dem  nammen  gottes  vereinten,  dz  sy,  als  frommer 
oberkeit  wo!  gepurt  unnd  anstat,  nunme  ziisamensitzcn  unnd,  was  zu  uff- 
nung  götlichcr  eren,  ouch  zu  nutz  unnd  wolfart  gemeiner  burgerschafft  zu 
statt  unnd  lannd  dienen  möge,  truwiich  unnd  ernnstlicli  hanndlen  wollennd. 

10    Unnd  damit  soliche  ding  dester  fr^-er  unnd  ernnstlicher  onc  argwon  ge- 
hanndelt werden  mochten,  dz  man  sich  hierzu  mit  gepürennder  eidspflicht 
verbinden  unnd  damit  allen  argwon  gegen  gemeiner  burgerschafft  hin- 
legen unnd  sust  dester  fruchtbarer  gehanndelt  werdenn   mochti. 
Unnd  lutet  der  eid  also: 

15  Ir  werdenn  schweren,  dz  ir  den  burgernn,  gemeinlich  armen  und 

richcnn.  der  stat  Basel  unnd  allen  denen,  die  zu  uch  gehören''),  nach 
uwerem  vermögen  beraten  und  beholffenn  syennd,  yegklichem  zu  sincm 
rechten,  ouch  dz  ir  der  stat")  nutz,  ere  unnd  lob  furdercn.  den  gemeinen 
nutz  truwiich  hanndthaben  unnd  inn  dem  allem  zil  dem  höchsten  die  ere 

20  gotts  üffnenn,  ouch  zu  hanndthabung  der  dingen,  ob  wir  daran  soltenn, 
vonn  wem  joch  das  beschechen  möcht,  verhindert  oder  beWumbert  werden, 
ere,  Ivb  unnd  gut  truwiich  zesamen  setzen  sollend  unnd  wollend,  nach  uwer 
besten  verstentnusz,  getruwlich  unnd  ungefarlich. 

Als  nun  solicher  eid  durch  beid  rate,  die  sechs  und  zugewannten  von 

25    den  zunfften,  zusamen  geschworen,  ist  inen  wytter  fürgehalten  wordenn : 

Diewil  nunmer  klein  und  grosz  rät,  wie  gehört,  ze  hanndlen  sich 

vercA'nnt  unnd  geschworen,  so  ist  nu  furer  zu  bedenncken,  dz  unnser 

herren,  die  rate,  mittel  und  Ordnungen  machen  werdenn,  wä  ein  gemeine 

burgerschafft    ein    eren    regement    nit  solten  als  ir  oberkeit  erkhennen 

30  unnd  denen  in  zinilichen  unnd  liillichen  dingen  nit  wolten  gehorsam 
sin;  deszhalb  nun  me  gut  unnd  not.  dz  man  ein  burgerschafft  desz  eids, 
so  min  herren  yetz  gethan,  berichte,  damit  sy  verstenndiget,  das  solichs 
allein  zu  uffnung  der  eren  gotts  unnd  pflanntzung  eins  gemeinen  burger- 
lichenn  wesenns  unnd  nit  anders  beschechen  sye,  unnd  sich  daruff  by 

35  inen  erkunde,  ob  sy  nun  mer  unnsernn  herren  inn  zimlichen  billichen 
dingen,  die  sy,  wie  obstat,  annsechen  werden,  gehorsam  sin,  ein  eren 
regemennt  hanndthaben  unnd  sich  mit  nuwer  unnd  gepurlicher  eids- 
pflicht zu  unnseren  herren  verbinden  wollennd.  Unnd  so  man  dann, 
als  kein  zwyvel,  ein  fromme    burgerschafft,  soliche  zu  erstatten,  willig 

40  tunden,  dz  dann  min  herren,  klein  und  grosz  rät,  sampt  den  zugewannd- 

387.  ')  B:  keren.  '■)  B:  slaU  Basel. 


286  i;i29  Februar  12 — /j.  Nr.jSj. 

ten,  wider  zusamensitzcn  uniid.  wie  man  liinfüro  die  houpter,  einen 
rate,  meister  unnd  sechsse  eris-iesen  solle,  darzii,  was  man  sust  inn  diser 
hanndlung  sampt  allen  irenn  anhenngen ')  zu  lob  der  eren  gottes  unnd  nutz 
eins  cristenlichen  bürgerlichen  wesenns  furer  an  die  hannd  nemen  wölli, 
gutlich  beratschlagen  solle,   wie  dann  frommer  oberkeit  wol   anstat.  5 

Dises  ist  vonn  beden  raten  sampt  den  sechssen  unnd  zugewanndten 
von  den  zunfften  zu  vollennden  uff  vorbestimpten  fritag  erkant  unnd 
uff  sambstag  darnach  den  xiii'*'^"  tag  februarii  vermelts  xxix.  jars  den 
gemeinden  inn  allen  zunfften  dise  nachvolgende  meynung  inn  bysin 
dryer  herren  von  den  raten  und  dryer  von  den  sechssen,  darzu  ver-  10 
ordnet,  sampt  den  botschafften,  so  vonn  unnseren  trüwen  lieben  Eid- 
genossen von  Zürich,  Bernn,  Soloturnn  unnd  Mulhusen  gesannt,  für- 
gehallten,  ouch  von  inen  angenommen  unnd  einhelligklich  geschworen 
worden: 

Lieben  herren  unnd  guten  frund.    Es  habennd  unnser  gnedig  lieb    15 
herren,  dein  unnd  gross  rät,  mitsampt  den  zügewannten  von  gemeiner 
unser  burgerschafft  verordnet  uff  gestrigen  frytag,  als  sy  umb  uffnung 
der    eren    gottes    unnd    sins    heiligen    worts,  darzu  umb  pflanzung  eins 
cristenlichen,    bürgerlichen,    fridsamen    wesens    by    einander    versamlet 
gewesen,    mit    hohem  ^)    ernnst    für    ougen    genommen,    erwogen    unnd   20 
bedacht:  Diewil  die  oberkeit  von  gott,  unnserem  hymmelschen  vatter 
ingsetzt,  darumb  sy  ein  dienerin  gottes  unnd  deszhalb  ziivorderist,  was 
zu  pflantzung  des  gotlichen  wortts  unnd  cristenlichen  lebens  diennlich, 
ouch  zu  erhaltung  gemeinen  nutzes,  bürgerlichen  frydenns  unnd  e3'nig- 
keit    furderlich    sin    mag,  zu   hanndlen  schuldig  ist,  dz  da  zimlich  unnd   25 
billich   sye,  das  sy,   unnser  gnedig  herren.  dein  und  grosz  rat,  sich  zu 
inngang  der  Sachen  giitlich   \'ereinbaren,  das  sy^),  als  frommer  oberkeit 
wol  gepurt  unnd  anstat,  nunmer  '")  ziisamen  sitzen  unnd,  was  zu  uffnung 
gotlicher  eren,  sins  heiligen  worts,  nutz  unnd  wolffart  gemeiner  burger- 
schafft zu  stat  unnd  lannd  dienen  möge,  truwlich  unnd  ernnstlich  hannd-    30 
len   wollennd.    Unnd  damit  nun  soliche  ding  dester  geflyszner,  ernnst- 
licher    und    zum    truwlichisten    gehandelt  werdenn   mögend,  haben  sich 
unnser    herren,    dein    und    grosz  rät,  sampt  den  zugeordneten  von  der 
burgerschafft    mit    eidspflichten.    soliche    ding    zu    dem  truwlichisten  zu 
erstatten,    inn    dem    namen    gottes    zßsamen    verpunden    dergstalt,    dz   35 
gedachte  unnser  herren  geschworen  haben,  dz  sy  den  bürgeren,  gemein- 
lich armen  unnd  riehen,   der  stat  Basel  unnd  allen  denen,  die  zu  inen 
gehören'),  nach  irem  vermögen  beraten  und  beholffen  sin  sollen,  yegk- 

387.  ')  B :  angehörigen.  ')   B :  höchstem.    C  ^  A. 

^)  B:  sich.    C  =  .\.  '»)   C:  gutlich  zusamen.  ^^ 


Nr.  jSj.  152g  Februar  12 — 13.  287 

licheni  zu  sincii  rechten,  ouch  dz  sy  der  stat  Basel  nutz,  lolj  unnd 
ere  furderen.  den  gemeinen  nutz  truwlichen  hanndthabcn  unnd  in  dem 
allen  zu  dem  höchsten  die  ere  gottes  uffnen,  ouch  zii  liandthaliung  der 
dingen,    ob    sy"),  von   wem  jocli  das  beschechen   möchti,  daran  sollen 

5  verhindert  oder  bekumbert  werden,  lyb.  ere  unnd  gilt  truwlich  zusamen 
setzen  sollennd  und  wöllennd,  nach  ir  allerbestem  vermögen  unnd  ver- 
stentnusz,  getruwlich  unnd  ungefarlich. 

Unnd  diewil  nun  solichs  beschechen  unnd  unnser  herren  dem  mit 
hilff  gottes    truwlichen    nachzckomen    enntlichen  willenns    unnd  gneigt 

10  sind,  unnd  aber  ein  olicrkeit  soliche  ding  mit  hilft"  einer  frommen  bur- 
gerschafft hanndthaben  unti  \ollziechen  so!  und  musz,  so  ist  durch  be- 
dachte unnser  herren  erkannt,  dz  nunmer,  wie  '■)  die  oberkeit  gethan, 
also  ouch  ein  gemeine  burgerschaft  sich  zii  der  oberkeit,  dieselben 
truwlich  zu  hannthaben,  iren  zu  gehorsammen,  wie  frommen  underthanen 

15  gepurt.  mit  billicher  eidspflicht,  doch  dem  burgereid  unverletzlich,  im 
nammen  gottes  ouch  verbinden  sollennd:  habend  ouch,  soliche  eids- 
pflicht von  uch  uffzenemmen,  min  herren  von  den  raten  und  sechssen, 
hie  zugegen,  verordnet,  mit  gunstlichem  bevelh  unnd  begeren,  dz  ir, 
unnser    lieb    bürgere,    inn'^)    erstattung    der    eidspflicht    nach    unnserer 

20  herren  hohem  vertruwen  willig  unnd  gehorsam  erzoigen  ;  das  wöllennd  '^) 
unnser  herren  gegen  uch  allen  sampt  unnd  sonnders  gunstiich  erkhennen 
unnd  beschullden. 

Es  haben  ouch  bedachte  unnser  herren  den  ufflouff.  so  sich  dise 
wuchen    von    gemeiner    unnser   burgerschafft    underthanen    und    hinder- 

25  Sassen  erhept  unnd  zugetragen,  mitsampt '")  dem  handel,  den  man  nnl 
Zerstörung  der  billdern  beganngen,  und  was  sich  darunder  mit  raten. 
Worten")  unnd  getäten  verlouffen,  doch,  ob  yemanden  an  sinem  üb 
oder  eren  schaden  zugefügt,  dasselbig  vor  unnsereni  statgericht  unnd 
nyenen    anderswa    rechtvertigen    mögen,  vorbehalten,  gnedigklich   ver- 

30   zigen,    verziehend    ouch    solichs  in  crafift  diser  erkantnusz  dergestalten, 
dz  diser  dingen   nyemandem  furohin  zu   ungutem  gedacht  werden  solli. 
Unnd  demnach  unnseren  herren   furkomen,  wie  ettlich  unnser  ge- 
meinen bürgeren  sich  villicht  usz  vorcht  der  tröuworten  "),  deren  doch'*) 
nit  wenig  erganngen  sind  ''•'),  usz  der  stat  geüssert,  so  verer  dieselben 

35  nit  ettwas  nit«")  wider  ein  stat  unnd  gemeine  burgerschafft  gehanndelt 
unnd    practiciert,    soll    inen    iiiemit  ouch   verzigen  sin,  doch  also,  dz  sy 


387.  ")   C:   wir.  '"-)  HC:  glich  wie.  ")  HC:   üch  inn. 

'*)  BC:  werdenn.  ")  BC:  zusampt. 

")  BC:  mit  Worten,  raten  unnd.  ")   BC:   trouwungen. 

40  I«)  C:  doch /M//.  ")  C:  es  folg l  unnsere  hernn  angelangt. 

")  B  C  :  nit  /e/ill. 


288  /J2p  Februar  12 — /  ?.  iVr.jSj. 

volgeiinde  eidspflicht,  wie  andere  bürgere,  erstatten  unnd  furo  inn  lieb 
und  leid  by  unns  bliben  sollen.  \'on  welichem  aber  befunden,  dz  er 
sich  einem  eren  regement  gemeiner  burgerschafft  und  -')  stat  Basel  zu 
ettwas  nachteil  hinweg  gethan,  dem  unnd  denselben  so!  nutzit  verzigen, 
sunder  einem  ersamen  rät,  sy  nach  ireni  verschulden  zu  straffen,  vor-  5 
behalten  sin. 

Unnd  lutet  der  cid,  den  ein  fromme  burgerschafft  erstatten  sol.  also: 
Ir  werdennd  yetz  schweren,  dz  ir  unnseren  herren,  dem  stathalter 
des  burgermeisterthümbs,  dem  obersten  zunnftmeister  unnd  den  deinen 
unnd  groszen  raten  gehorsam  sin,  der  stat  nütz  unnd  ere  werben  unnd  10 
iren  schaden  wennden  unnd,  was  ein  ersame  oberkeit  lut  irs  gethanen 
eids  zu  pflantzung  des  götlichen  worts,  cristennlichen  wesenns,  bürger- 
lichen fridens  unnd  einigkeit  erkhennen  wurdet,  sy  daby  hanndthaben 
und,  ob  ir  ersam  wisheit,  vonn  wem  joch  das  beschechen  mocht,  daran 
verhindert  unnd  bekumbert  werden  solte,  uwer  Hb,  ere  und  gut  truw-  15 
lieh  zu  inen  setzen  sollennd  und  wollend,  nach  uwerem  besten  vermogeui 
alles  getruwlich,  erberlich  unnd  one  all  geverde. 

Nach  dem  eid. 

Lieben  herren  unnd  guten  frund.    Diewil  nun  unnser  herren  unnd 
ir    mit    inen    uch    von    den    gnaden   gottes    mit   eidspflicht   züsamen  ge-    20 
punden,  so  habennd  obgemelte  unnser  herren,  dein  unnd  grosz  rate,  furer 
erkannt  und  wollennd,  dz  sich  hinfurohin -'-)  n^mands  me  erpören,  kein 
uffloufif  machen,  sich  selbs  noch  anndere  nit  zu  unrüwenn  bringen,  ouch 
dz  unnser  lieb  bürgere,  so  zu   einem  *')  uszschutz  verordnet  gsin,  nume 
desselbigen    ampts    ledig,    gemeiner    burgerschafft    furter    nit  mer^^)  zu    25 
gehorsamen    schuldig    sin,    darzu    ein    burgerschafft  denselbigen  herren 
furohin   nutzit  mer  anbringen,  noch  sy  bekumbereti,  sonnder  unnseren 
herren,  dein  unnd  groszen  raten,  sampt  den  zügewannten,  was  inen  diser 
angefanngten  Sachen'')  unnd  deren  anhanng  zu  hanndlen  not-")  sin  wurdt. 
vertruwen  unnd  heymsetzen  -'),  doch  unbenommen,  ob  einem  oder  dem   30 
anderen   jeder    zit    ettwas    angelegen,  dz  er  dasselbig  unnseren  herren 
den  houpteren  unnd,  wa  not,  einem  ersamen  rat  anzoigen,  daselbst  be- 
richt  unnd  bscheid  empfachen  solle. 

Dab}',    lieben    frund,    ist   unnser   herren    will  und   mej'nung,  dz  ir 
gemeinlich  innhalt  nechst  uszganngenen  manndats  bruderlich,  fruntlich    35 

387.  2')  B:  der.    C  =  A.  --)  B;  hinfüro.    C:   furohin. 

-^1  B:   uwerem.    C  =  A.  -*)  B:  m^x  fehlt.    C  =   .'\. 

-*j  C :  angefengten,  ouch  andern  sachenn.  Die  ivorte  ouch  andern  sind  ein  späterer ^ 

aber  zeitgenössischer  zusatz. 
-')  BC:  gut  unnd   not.  -')   BC:  heimstellen.  40 


Nr.jSS.  is^9  Februar  ij.  289 

uiiiul  tui^eniUlich  mit  einaniidcr  leben,  keiner  den  anderen  nit  speye,  Irälze 
noch  sclimachc,  denn  welcher  sich  darinn  ubcrsechen  oder  furohin  ein  iiff- 
louff",  erporung  unnd  unruwe  erwecken  wurde,  den  und  die  wollennd  unnser 
herren'-**)  nach  sincm  verdienen  hertennclich  straffen  unnd  des  hiemit, 
5  niengklich  sich  vor  schaden  wissen  zc  verhüten,  gnügsam  gewarnet 
haben,  wollen  im  besten  vermercken.  Actum  sampstags  den  xiii.  tag 
fcbruarii  anno  etc.xxix-'). 

Diese  ratserkantnis  ist  in  folgenden  vorlagen  überliefert : 
A  :  Original,  mit  der  aufschrift:  Herim-Bascl  abscheid  und  dem  naehsatz: 
lo  Die   bottcnii    sollennd  ouch  ingedennck  synn,  an  ir  heiiin  unnd  ohcrnn 

Zinn  truwlichestenn  lanngcn  ze  lassenn  dasjhenn,  so  durch  ein  ersamenn 
rat  der  stat  Basel  von  wegcnn  des  cristenlichen  burgkrechtcn  mit  inen 
geredt  ist  worden.   St.-A.  Bern,  Allgemeine  eidgenössische  Abschiede,  DB, 

bl.  363—373- 

15  B:   Zeitgenössische  kopie,   St.-A.   Basel.   Katsbiicher  B6,  bl.  361'. 

C:  Original,  aber  nur  die  schlußparüc  ab  Lieben  hernn  und  guten 
frunii.  Es  habend  unnser  gnedig  lieb  hernn,  klein  unnd  gros/,  rät,  etc. 
(s.  2S6,  z.  I^J,  mit  dem  vermerk  Disen  eid  hatt  ein  gemeine  burger- 
schafft uff  obbemelten  sampstag  in  allen  zunfften  gehorsamlich  erstaltet 

20  und  angenommen.    Ryhiner  ss.    St.-A.  Basel,  Verfassung  D  I . 

Ei7ie  weitere  zeitgenössische  kopie  aus  der  Basler  kanzlei,  mit  der  Unter- 
schrift Caspar  Schaller,  protoscriba  civ  ilalis  Basiliensis  %uh■>v^■\\^^\\.ßudet 
sich  im  Stadt- A.  Straßburg,  AA,  l<S'oS. 

388.  '32g  Februar  13. 

25  Die    Berner  gesandten    Hernnhart     Tillman    unnd    Niclaus   Manuel 

an  Schultheis  unnd  rat  der  statt  Bernn. 

Wüszend,  das  uff  nechst  verschinener  mittwuch  vomm  rcygement 
zu  Raszel  ein  offenlich  mandat  uszgangen  ist  innhaltendc,  das  alle  bild 
unnd  meszenn,  schwerlich  zu  iiaben,  vcrbotten  sind,  so  wyt  sich  jcr  rey- 

30  gierung  erstreckt.  Unnd  uff  gesternn  band  syjeren  groszen  rat  by  dcmm 
kleinen  gehalltenn,  do  züsamen  geschworn,  die  er  gotes  nach  angeben  sins 
heiligen  Wortes  zii  uffnen,  den  gmcinen  nutz  unnd  friden  zu  ptlantzen  unnd 
uff  hut  inn  byweszcnn  unszer.  der  botten  von  Zürich,  Bernn,  Fryburg,  Solo- 
thurnn  unnii  Mullhuszenn  von  zunffl  zu  zunfft  gangenn,  da  alle  jerc  burger 

35  in  eid  genommen,  der  oberkcilt  ghorsam  zu  sin.  lib  unnd  gijt  zu  allen 
demm  zu  setzen,  so  sy  zu  eren  gotes  unnd  nuttz  der  stat  werden  thün 
unnd  laszenn  wider  alle  die,  so  sy  daran  sumcn  oder  hindrcnn  welltend. 
Das  habend  sy  alle  gemeinlich  friintlich  und  allsz  gehorsamm  geschworenn 

387.  ^')  C:  es  folgt  ah  ranavtrvurk  an   lyb  und  leben  oder  sunst  je. 
40  -')   Dieser  Schlußsatz  nach   C. 

Basler  Reformationsakten,  III.  ^Y 


290  152g  Februar  13.  Nr.jSp—^go. 

und  jero  vil  trungelich  uiind  ernstlich  begert,  das  sy  in  das  cristlich  burgk- 
recht  Zürich  unnd  Bernn  kummen  mögend.  Was  aber  hieruff  der  rat 
handien,  wirtt  man  bald  vernemenn.  Solichs  habend  vvier  üch  zu  er- 
fröwenn  nitt  wellen  sparen  bis  zu  unnszer  heimmkunfft,  die  dann  wirt 
syn,  sobald  der  handel  zii  solcher  gestalt  kunipt,  das  iinnsz  der  gewalt  5 
abscheidet,  ob  got  wil. 

Es  ist  inn  diszem  mitt  eidtspflicht  vereinbarenn  kein  innred  vonn 
zünfften  besehen,  dan  das  beger  des  burggrechten  obangezögt,  unnd 
das  sy  schlechts  nitt  wellend  mee  die  xii  man,  so  vomm  rat  enttsetzt 
sind,  wider  amm  gwalt  sechen,  dan  sy  demm  wort  gottes  widrig  unnd  10 
etlich  demm  bischof  verwant  und  belechnet  sigend.  Dato  zu  Basel 
samptstag  (!)  vor  der  allten  vasznacht  um  die  zwey  nachmittag  1529  jar. 

Nachsatz.  Wir  sind  vom  rat  gebetenn,  noch  nitt  abzuscheidenn,  unnd 
hand  den  boten  bczalt. 

Original.    St.-A.  Bern,  Kirchliche  Angelege7ihcitc7t,   bd.  "JJ,  nr.  Ißß.  —    15 

Drucke:    Basler  Beiträge,   bd.  V,  s.  311   und  Strickler,   bd.  II,  nr.Sl. 

389.  1529  Februar  13. 
Philips,  von  gots  gnaden  bischove   zu  Basell,  an  probst  unnd  ca- 

pitel  s.  Peters  stifft  zu  Basell. 

Als  wir  die  swere  unversehne  ennderung  inn  der  stat  Basel,  die    20 
verschinen  tag  her  furgenommen,  verstannden,  haben  wir  derenhalb  mit 
ewch  und  gemainer  unnser  priesterschafft,  sich  daselbst  halten,  mercklich 
hertzlich  beduren  und  mitlyden  empfanngen,  wolten  gern,  euch  hilff  und 
trost  darj'nn  beweysen   mochten,  vorab,  darmit  der  gotsdiennst  uffennt- 
halten  und  ir  ewr  zimbliche  narung  gehaben  wissen,  solt  an  unns  kein   25 
mangel  befunden  werdn.   So  aber  wir  diser  zyt  also  inn  yl  für  unns  selbst 
nit  mögen  bedacht  sin,  wolln  wir  doch   unns  fürderlich   daruff  beradten 
und  euch  unnser  meinung  und  gutbeduncken,  auch  hilff  und  rath  vetter- 
lich mittheylen,  fruntlich  bittend  und  ermanende,  euch  hiezvvuschen  nach 
unnserm  vertrawen,  und  wie  ir  biszher  gethan,  ze  halten,  auch  die  caplän,   3° 
euch  verwant,  daran  ze  wysen,  würt  der  allmechtig  unbelont  nit  lassen... 
Datum  Telsperg  inn  yl  xiii.  februarii  anno  etc.  xxix. 

Original.    St.-A.  Basel,  st.  Feter  JJJ  i. 

390.  ''S^Q  Februar  13. 
Jacob  Zorn  zimi  Riet,  der  meister  unnd  der  rathe  zu  Straszpurg,   35 

dem  burgermeister  unnd  dem  rathe  zu  Basell. 

Uns  hat  angelangt,  wie  das  ewer  gemeyn  sich  wider  in  entpo- 
rung  unnd  zu  unruw  erhebt  haben  soll,  das  unns,  wu  dem  also,  hertz- 
lich leidt,  haben  auch  deshalb  inn  der  ile  pringer  disz  abgevertiget,  weren 


Nr.  jpi  —JP3-  ^5^9  Februar   ij — /j.  291 

auch  wol  XU  ertzeigung  unnsers  guten  naclipurlichcn  willens  geneigt  ge- 
wesen, alspald  unnser  bottschafft  abtzufcrtigen.  So  haben  wir  nit  wissen 
megen,  ob  sy  der  sach  dienstlicii  oder  nit  sy,  darneben,  so  achten  wir 
auch  gentzüch,  das  andere  orter  der  EidtgnoschatTt  by  uch  handiung 
5  turgenonien  haben  soltcn.  Aber  yedoch,  wu  ir  erachten,  das  wir  oder 
die  unnsern  zu  hinlcgung  der  zwe_\-ong  unnd  erlialtung  t'ridcs  unnd  einig- 
keit  furderlich  syn  mechten.  das  megen  ir  unns  ilends  verstendigen,  wellen 
wir  die  unnsern  euch  ilends  ab\ertigen ;  dann  wumit  wir  uch  und  gme\'- 
ner  Stadt  Basel  lieb,  ccr,  dienst  unnd  nachpurlichen  angenemen  willen 
lo  bewisen  megen.  syndt  wir  geneigt.  Datum  in  y\  sambstag  nach  esto- 
mihi  anno  etc.  xxviiii". 

Original,  pcrgame?ii.   SL-A.  Basel,  Straßhur g  A  l.  —  Druck:  Pol  it.  Cor- 

respondeiiz,  bd.  I,  nr.  S53- 

391 _  '5^9  Februar   ij. 

15  Aus  den  'ccochetiaiisgaben  sambstags  \or  invocavit. 

Ratscosten:    Item   vii  Ib  vii  ß  tagwechterlonn.   —  Item  xiiii  ß  der 

zfiwacht.  —    Item    i  Ib   im   ß  vonn    11   touffernn    vonn  Liestal    harzfurn: 

item    XII  ß,  so   sy  vcrzert  hannd.  —  Item   1  Ib  xv  ß  im  d  der  zuwacht 

cnet  Rin. 
20  Senndbrieff:    Item    i  Ib   xvi  ß    ylennd    gönn    Zürich.  —    Item   i  Ib 

xii   ß  3-lend  inn  die  empter. 

Item   1  Ib  XI  ß  VI  d  ist   durch   die  wachter  uff  der  Spinweter  husz 

verzert.   —   Item  11  Ib  vi  ß  ist  durch  die  wachter  ufl"  der  Wynnlüten  husz 

verzert.   —   Item  xiii  ß  viii  d   ist  durch  die  wachter  zum  Saffrann  verzert. 
25  St.-A.  Basel,  Finanz  G  i.].,  s.  102- . 

392.  1529  Februar  14. 

Urfehden:  Hans  Heiden  von  Xiderdorff.  Wolfgang  Moser  uss  dem 

Etschland  und  Jerg  vom  Husz  Jacob  ')  u.ss  Churer  gebyet,  die  widertoiffer. 

Dwil  sy  nit  haben  schweren  wellen,  sind  sy  uff  sonntag  den   14. 

30   tag  hornungs  ledig  gelossen,  und  ist  inen  gebotten  by  gehorsam!,  dero  sy 

sich  hoch  bcrumen,  das  sy  von  stund  an  uss  der  statt  Basel  und  m.  h. 

obcrkeit    sich   sollen    hinweg  machen,  dorin   niemer  kummen;  dann   ob 

SV  doruber  ergriffen,  es  wcre  ze  statt,  uff  dem  land  oder  wasser,  wurden 

m.  h.  sy  an   irem   Hb  und  leben  stroffen,  dess  sind  sy  gnugsam  gewarnet. 

A.  Saltzmann  ss. 
35  St.-A.   Basel,  Katsbiicher  O  S,  s.  202. 

393^  152g  Februar  15. 

Ratserkantnis :  Montags  nach   invocavit  anno  etc.  xxix  sind  m.  h.. 


392.   ')  Sein  richtiger  name    war    Georg  Cajacob :    s.  E.  Camenisch,  Binidner  Kefor- 
mationsgeichichle,  Chur  iqio,  s.  7/. 


292  ^S^P  Februar  iß.  TW.  J^J. 

klein  unnd  grosz  rath,  sampt  den  zügewandthen  by  einandern  versamlet 
gsin  unnd  habend  erkandth,   wie   nachvolgt: 

Des    ersten  ist  einhellig  erkandth:    Das   u.  h.  das  bürgkrecht  mit 
Zürich   und  Bern   etc.  annemmen    unnd  jetzt  mit  denen  Ijotten,  so  hie 
sind,  handien  unnd  die  sach  ernstlich  unnd  fürderlich  zu  ennd  pringen     5 
sollen. 

Zum  andern  ist  erkandt:  Das  man  allen  denen,  so  von  wegen  der 
handlung,  die  sich  gestern  durch  Hansen  Jeuchdenhammer,  den  Brot- 
schoch  und  andere  gegen  dem  goldschmidgsellen  \'erlouffen,  abgewichen, 
ir  hab  und  gut  beschriben,  darzü  die,  so  nach  vorhanden  sind,  gefenck-  10 
lieh  annemmen,  doch  der  abgewichenen  wib  unnd  kind  in  irem  gut  nach 
zur  zit  sitzen  pliben,  aber  dar\on  nutzit  verendern  sollen,  unnd  das  man 
nun  me  on  verzug  den  abgewichenen  zum  rechten  verkünde,  das  recht 
volfure  unnd,  was  erkendth,  das  truwlich  und  ernstlich  erstatte,  damit 
das  unrecht  nun  me  für  und  für  gestrafft  werde.  Furer  uff  das,  so  da  15 
inzogen,  man  solte  allen  abgewichenen,  denen  glichwol  uff  sampstag  ver- 
zigen,  ir  gut  beschriben,  ist  erkandth,  das  man  das  selbig  underlassen, 
unnd    die  sach  irenthalb  by  nechster  erkandtnis  plibe. 

Zu  dem  dritten:  Diewyl  nun  me  von  notten  sin  wil,  die  artigkel, 
so  ein  bürgerschafft  begert,  an  ein  end  zu  pringen,  ouch  was  diser  20 
Sachen  anhangt^  wiszlich  zu  bedencken,  da  aber  solche  schwere  hendell 
mit  so  vil  volcks  nit  wol  mögend  zu  gepurlichem  end  gezogen  werden, 
ist  erkandth,  das  man  xx  mann,  nemlich  x  vom  rath  und  x  vom  sechsen, 
zu  botten  verordnen;  die  sollend  von  tag  zu  tag  on  underlasz  über  den 
handeil  sitzen,  den  beratschlagen  unnd,  wenn  zwen  oder  dry  artigkell  25 
berathschlagt  sind,  dann  so!  mann  die  selben  me_\'nungen  widerumb 
für  u.  h.,  klein  unnd  grosz  rath,  sampt  den  zügewandthen  pringen  unnd 
mit  den  selben,  was  das  best  sye,  beschliessen  lan,  unnd  was  der  gestalt 
mit  dem  meren  beschlossen,  das  selbig  truwlich  ze  volziehen. 

Unnd  sind  ditz  die  botten,  so  verordnet:  3° 

Her  Jacob  Meyger,  oberster  zunfftmeister.  —  Her  Adelberg  Meyger, 
alt  burgermeister.  —  Wolffgang  Oder.  —  Jacob  Götz.  —  Diebold 
Wissach.  —  Wolffgang  Harnasch.  —  Anthoni  Schmid.  —  Jodar  Brand.  — 
Anthoni  Grünenwald.   —  Marx  Heidelin. 

Von  sechsen:  35 

Bernhart  Aleyger.  —  RudolffFr\'g.  —  Balthassar  Vischer.  —  Ludwig 
Züricher.  —  Hans  Irmi.  —  Jerg  Goldschmid.  —  Heinrich  Grüble.  — 
Hans  Schorendorff.  —  Bernhart  Fritschi.  —  Frldlin  Riff. 

Original,  tnii  dorsalnerliz  Grossen  Rahts  acta  in  a"  1529.   SL-A.  Basel, 
Kalsbücher  A  10,   bl.  J.  40 


Nr.J94 — -^9'^-  '5-9  J^^b''u»r  /,- — 18.  293 

394.  '5^9  Februar  /,-. 

Aus  den  ausgaben  der  Safranzunft. 

Item    uff   mcntag    noch    infocavit   im    29.  jor  ist  ferzertt  wordenn, 
alsz  mann  grossenn  rott  halt.  Ih  o  B  xviii  d  x. 
5  St.-A.  Basel,   Archiv  der  Safranziettfi^   Safran  6',  s.  l6j. 

3Q5.  ^529  Februar  16. 

Statthalter  [des  bürgermeistertums]  an  Jergen  von  Andlow,  Tutsch 
ordenns  comenthur  des  huses  Bücken. 

Wir  habenn    uwer  schriben  von  wegen    des    pricstcrs,  dorn  ir  dy 

10  pfar  Wintersingen  glichen,  empfangen,  alles  sines  Inhalts  verstanden 
und  weren  wol  gneigt,  denselbigen  gutten  hern  zu  Wintersingen  zc 
geduldenn.  Aber  dy  gmeind  und  bursame  doselbest  wyll  in  gar  keins 
wegs  aide  nit  liden  oder  haben.  Solt  er  nun  über  jcren  wyllcn  und 
mit  gwalt  by  innen  verharren,   mecht  zu  letst  im  ettwas  von   innen  be- 

15  gegnen,  das  im  zu  schwer  wurde  unnd  unns  seinet  halben  leyd  wer. 
Darzu  haben  ir  selb  woll  ze  gedenckenn,  wy  sich  ieyder  allerley 
dyser  zeit  zutreit  und  man  den  gmeinden  umb  vermydung  bösers  vyl 
(das  etwan  nit  bescheen)  nochlaszen  mus.  Deshalb  wir  uch  gar  frunt- 
lieh  bitten,  wellen  solches  alles  wol  by  üch  selb  betrachtenn  unnd  er- 

20  wegen  und  denn,  für  den  wir  uch  vormals  betten  unnd  dy  gmeind 
haben  wollen,  uff  dy  pfrund  komen  laszenn,  domit  wir  derselbigen 
gmeind  nochlouffens  geruwiget.  Wo  dan  in  unnsern  empteren  ettwan 
ein  pfrund  ledig  und  der  uwer  dy  begertt,  wellen  wir  im  dv  umb 
uweret    wyllen    vor    menglichen    lyhenn.    Unnd  wywol  wir  unns  keins 

25   abschlags   zu    uch  versechen,   jedoch   so  begeren  wir   uwer  verschribne 
antwortt  .  .  .  Datum  den  xvi'^^"  februarii  anno  etc.    xxviiii. 
Entwurf.    St.-A.  Basel.   Missiven   A  jS',  bl.  221 . 

396.  '5-9  Februar  18. 

Ratserkantnis:  Donstags  nach  invocavit  anno  etc.  xxix  ist  aber- 
30   mals  grossen  rath  gehalten  und  erkanth  worden,  wie  nachvolgt: 

Anfcncklich  die  chur,  wal  und  besatzung  der  houptern  eins  raths, 
der  meistern  unnd  sechsen  betreffen,  ist  durch  bede,  klein  unnd  grosz 
rath.  einheling  erkandt:  Wie  die  verordnctten  herren  dise  churen  an  die 
hand  zenemmen  beratschlagt,  das  es  nun  hinfur  cewencklich  darby 
35  pliben  solle.  Unnd  das  ouch  nun  nie  fürderlich  von  den  uberigen  dingen, 
so  wider  got  sind,  geratten,   damit   die    lesterungen  abgestelt  werden. 

Es  ist  ouch  erkandt,  das  man  derselben  Ordnungen  allen  zünfften 
abschrifift  geben  solle,  sich  furohin  solcher  Ordnungen  gemesz  wussen 
zehalten. 


294  1 52g  Februar   iS.  Nr.  j^j. 

Unnd  ob  sich  zutragen,  das  in  einer  oder  der  andern  zünfft  jemands 
sich  diser  Ordnung  widern,  deren  nit  settigen  lassen  weite,  den  sollen 
ratsherren  und  meister  in  jeder  zunfft  gutlich  darvon  wisen.  Wo  sich 
aber  jemands  nit  wette  abwisen  Ion,  den  sollend  die  bedachte  rats- 
herren und  meister  straffen,  unnd,  ob  sy  die  ze  straffen  nit  mechtig,  5 
habend  u.  h.  erkandt,  das  sy,  als  die  oberkeyt,  einandern  behulffen  sin 
sollen,  damit  die  ungehorsamen  gestrafft  und  gehorsam  gemacht  werden. 

Uff  unnserer  lieben  Eidgnossen  von  Zürich,  Bern,  Friburg,  Solo- 
thurn,  Schaffhusen,  Sant  Gallen,  ouch  deren  von  Costantz  bitt,  so  sy 
von  wegen  der  abgewichenen  jensit  Rhins,  die  am  sontag  nechst  ver-  10 
gangen  ein  grosse  unfur  angehept,  gethon,  ist  durch  klein  und  grosz 
räth  erkandth,  das  diser  sachen  acht  tag  ein  uffschub  gegeben,  uff  das 
mittler  zyt  erlernt,  ob  der  beschedigt  bj'  leben  verpliben  oder  todes 
halb  hinscheiden  wurde  unnd,  nachdem  sich  die  sachen  zutragen,  alls 
dann  so  vil   muglich  der  bitt   indenck  sin  solle.  '5 

Original,  mit  dorsalnotiz  Grossen  Rahts  acta  in  a"  152g.    St.-A.  Basel, 

Ratsbücher  A  10,  bl.  ^v. 

397.  152g  Februar  18. 

Basel  an  die  wegen  der  tamvälzung  geflohenen  Basler. 

Wir,  der  statthaltter  dess  burgermeisterthümbs,  dartzü  dein  unnd    20 
grosz  ratt,  so  mann  nemptt  die  sachs  der  statt  Basel,  zusampt  den  zü- 
potten    gemeiner    unnser    burgerschafft,    empietent    allen    unnd    yeden 
unsern    mittburgern,    hindersäszen  unnd   verwanndten,    so  von  wegenn 
schwebennder  loiffenn  sidliar  dem  achttenden  tag  hornungs  bisz  an  hut 
dato  von  unns  abgetretten  unnd,  wie  unns  angelanngt,  3'etzo  zu  Thann   25 
oder  anndern  orttenn  versameltt  sin  sollen,  unnsern  günstlichen  griiss  unnd 
dab}'  ze  wissen,  das  wir,  so  diszer  stund  völlig  byeinanndern  versamlet, 
nit    allein  uwers  abtrettens,  sonnder  vylmer  befrombdens  empfanngen, 
das  ir  über  den  verzig,   den  wir  uff  sampstag  den  dryzechenden  februarii 
allen    den    unnsern,    so  \-ellicht  usz  vorcht  verlouffner  trowungen  vonn   30 
unns   abgewichen  unnd  aber  wider  unnser  statt  unnd   gemeine  burger- 
schaftt  nutzit  gehanndeltt  noch  pratticiert,   doch  mit  dem  anhanng  getan 
haben,  das  dieselbenn  uszgetrettnen    glich   wie    unnser  bürgere  ir  Ivb, 
er  unnd  gut  inn  lieb  unnd  leid  truwlich  zu  unns  ze  setzen  etc.  schweren 
soltten,  so  verharrlichenn  uszplyben,  uwer  hus,  hoff,  wyb  unnd  kynnd   35 
verlassen    unnd    nit    wider    annheymsch    komennd,    wellichs,    wo    uch 
iselbs  wir  beschehen  sin  achtten  mögen)   unnser  erkannttniss  ze  wissen 
unns  nit  weenig  ursach  gipt,  das  wir  gedenncken  müssen,  ir  werennd 
ej'ntweders    unns,    unser    statt  Basel    unnd    gemeiner    burgerschafft    zu 


Nr.  jpS.  A^"-?  Februar  iS.  295 

nachteil    oder  das  ir  uch,  mit  iinns  lieb  imnd   leyd   zu  lydeiin,   nit  ver- 
binden wellen,  abgetrettenn. 

Diewvl    wir    al)er    uch    solliclis    nit    gotruwcn,    sonnder    eins    bes- 
sern  versechen    wellen,    dartzu  nach    hütt    by    tag    an    uch    allenn,  was 
5    wir    erkannth,    truwlich    zc    halttenn    unnd    dess    abwychenns,    soverr 
das    gemeiner    statt    Basel    nit    zu    nachtesi    bcschehenn,     uch    samptt 
unnd  sonnders,    wann  ir  uch  diszem   unnserm  obnianncn  gehorsamend, 
niemermer  inn  ungüttem  zugedennckcn  dheins  willenns  sind,  so  wellennd 
wir  uch    alle,    ir  syend  was  stats  ir  wellennd,  hiemit  ervordert  haben, 
10   das    ir    uch    inn  achttagen  den   nechsten  nach  dato  volgennde  on  alles 
verziechen  wider  annheimsch   verfugen,    unns  vorangeregten  eide,  wie 
annder  burger  getan,  erstattenn  oder,  so  uch  furer  by  unns  zeplybenn 
entlegen,  uwer  burgkrecht  unnd  eyde  lutt  unnser  Ordnung  vor  geszessnem 
unnserm    ratt   frig  uffgebent,  göttlich  von  unns  abscheidcnt   unnd   über 
15    diss  unnser  tVuntlich  beschrybcnn   nit  uszpliben.    Dann  wellicher  unnder 
uch  sich  inn  angeregter  zyt  by  unns  nit  stellen,  i]cn  wurdenn   wir  nit 
annders  achtten  kennen,  dann  das  er  gemeyner  unnser  burgerschafi't  unnd 
statt  zuwider  abgewichen  unnd  darumb  vorangeregten   verzigs  usz  sin 
selbs    verschulden    nit    fehig    sin    solte.     Was    unns  daruff  ze  hanndlen 
20   furer   gepurn    wurde,    haben    ir  woll    zu    ermeszen.     Das  alles  wir  uch 
mit  diszem  offenen  briefc,  uch  vor  schadenn  wiszenn  zu  verhütten,  nit  ver- 
haltten, sonnder  uch  damit  den  vollen  getan  haben  wellen.   Zu  urkhund 
mit    unnser    statt   uffgetrucktem  secret  verwart  unnd  geben  dornnstags 
den  xviii.  februarii  anno  etc.  xxix. 
25  Original,  mit  aufgedrücktem  secretsiegel.   Si.-A.  Basel,  Deutschland  B  2, 

nr.  56.  —  Entwurf  ebetida,  Missiven  A  2g,  bl.  i^o  v,  unter  dem  titel 
Wie  klein  unnd  grosz  räth  der  stat  Basel  den  abgetrettenen  zuge- 
schriben  und  mit  dem  nachsatz  Dise  schrifft  ist  den  abgetrettenen 
bürgern,  die  merertheyls  zu  Tliann  werend,  durch  Johann  Heintzman, 
30  des    bischofflichen    holTs    notarien,  verkundlh   und   insinuiert   worden. 

Habend  sich  ouch  darulV  gehorsamlich  erzeigt,  allso  das  sy  wider 
harkonimen,  ettliche  by  unns  pliben  unnd  ettiiche  ire  burgkrecht 
uffgeben  unnd  frunthlich  hinweg  gezogen  sind.  Aber  her  Heinrich 
Meltinger  ist  uszpliben,  hat  sich  weder  gestellt,  nach  sin  burgkrecht 
35  uffgeben   etc. 

398^  i^2g  Februar   iS. 

Ratsordttung:  Die   erwolung  der  houpternn   unnd  besatzung  eins 
rats  belangend. 

Wiewol   es  onwidersprechlichcnn  ein  warheit,  das  ein  löbliche  statt 
40   Basel  zu  erhaltung  der  oberkcit  unnd  burgerlichenn  wesenns  mit  ver- 


296  152  g  Februar  18.  Nr.  jgS. 

nunfftigen  statutenn  unnd  Ordnungen,  hochw,vszlich  mit  ernstlicher  vor- 
betrachtung  angnommenn,  dermasenn  harkomenn,  das  es  wol  billicher 
dann  biUicli  zu  verwundernn,  so  jemand  vorhannden  sin,  der  angeregte 
pollic\'  mit  vernunfftigernn  ')  ordnungenn  unnderstünd  zu  verbessernn,  ja  es 
were  mit  beschwerlichem  gmüt  zu  hörenn,  das  unnsere  vorelternn,  die  5 
ein  statt  Basel  mit  wyszheit  unnd  vernunfft  und  darumb  mit  gütenn 
satzungenn  also  geziert,  das  durch  ir  getruw  rät  vil  anndere  diser  zit 
hochgeachte  stett  unnd  regymennt  vonn  deinem  ansehen  inn  hohe  eer 
erwachsenn,  erst  jetzt  als  unvernunfftig  gescholtenn,  ir  loblich  harkomen 
zuruckhgeworffenn  unnd  mit  nuwen  Satzungen  ir  hoch  wyszheit  v^ercleint  lo 
werdenn  solli,  deszhalben  niemanden  zu  ungutem  angnomenn,  derglich 
by  anngeregtenn  Ordnungen  ze  plibenn.  für  gut  ansehenn  mocht,  jedoch 
diewil  es  us  anngepornner  durfftigkeit  menschlicher  geschlechtz  leider 
dahin  komenn,  das  vil  unnd  vil  ding,  so  anfanngs  erbarer  meynung  ange- 
sehenn,  ettliche  zyt  gut  unnd  gmeinem  nutz  gwesenn^),  also  miszbrucht,  15 
das  durch  vermischte  unntruw  nit  wenig  nachteils  gmeinlich  denn  houp- 
ternn  und  glidernn,  das  ist  der  oberkeit  und  den  undertonenn,  davon 
enntstannden  unnd,  so  es  nit  wider  gebessert,  furer  enntspringen  möcht, 
so  habenn  unnser  hernn  die  verordnetenn  usz  trelTennlichenn  sy  darzu ') 
bewegenndenn  Ursachen,  vorab  gott  dem  allmechtigenn  zu  lob  und  eer,  20 
gmeiner  burgerschafft  zu  statt  unnd  lannd  Basel  zu  nutz,  gmeinem  rege- 
mennt  zu  uffenthalt  unnd  merung,  ouch  umb  pflanntzung  eins  erbarn,  fro- 
menn  cristennlichen  wesens,  wie  s\'  durch  nechst  geschwornnenn'*)  e3'dt 
gwisenn  und  zu  thund  pflichtig  sind,  die  ding,  so ")  zu  uffnung  der  eer 
gots  unnd  anleitung  eins  bri.iderlichenn,  bürgerlichen,  cristennlichen  wesens  25 
diennlich,  für  ougenn  gnomen  unnd  nun  me*')  zu  erhaltung  guter  poUicy 
für  gut,  wie  harnach  folgt,  beratschlagt"). 

Erstlich:  Diewil  durch  die  oberkeit  als  ein  dienerin  gottes  zuvor- 
derst das  gottlich  wort  richlich  gepfianntzet  alles  gutz  erhaltenn,  witt- 
wenn  und  weisenn  beschirmt  unnd  das  bosz  übel  gestrafft  werdenn  soll,  3° 
unnd  aber  die  diener  der  oberkeit  zu  sollichem  ampt  mit  der  chur  unnd 
wal  berufft,  so  will  hoch  vonn  notenn  sin,  solliche  erkiesung  mit  so  ver- 
nunfftigenn  fügen  anzerichten,  damit  inn  derenn  nit  gunst,  fynnd-  noch 
fruntschafft  *)  mitlouff,  sunder  allein  die  eer  gottes  unnd  gmeiner  nutz 
betrachtet,  personen,  dem  gottlichenn  wort  annhenngig  unnd  gmeinem  35 
nutz  furstenndig,  inn  solliche  regierung  berufft  unnd  erkosenn  werdenn 


398.   ')  B:   vernunfftigen.  -)  B:  gmeinem   nutz   furstenndig  gesin. 

^)  B  :  sy  billich  darzii.  *)   nach   ß.     .1  ilurchsireicht  nechst. 

')   B  :   so  fehlt.  ^)   nach  H.    A  durchstreicht  und  nun    me. 

')  nach  B.    A  durchstreicht  beratschlagt  und  korrigiert  angeseclien.  40 

*)  B  :  frunt-  noch  findschafTt. 


N^r.  jgS.  15-9  Februar  iS.  297 

sollenn,  dem  also  statt  ze  tluiiul.  habennd  die  verordneten")  für  j^ut  ann- 
gesehenn,  das  lünturo  '*')  beide  houpter  der  statt  Basel,  namblich  ein  niiwcr 
burgermeisterunndein  nu\verziinfftmcister"),fürohin  zucwigennzyttenn'-) 
durch  beide,  nuw  uiindalträt,  sanipt  denn  sechsenn,  so  mit  der  mas,  nachcr 

5  bestimpt,  jerlichennvonngmeinenn  burgernn  unndt  zunrftbrudernn''')darzu 
erwült,  jedes  jars  erkoscnn  werdenn  sollenn,  dergestalt  das  ein  yeder 
meister  am  obennd,  als  man  mornndes  '^ )  die  houpter  unnd  ratzhcrnn  ze 
kiesenn  pfligt  '^),  ratzhernn,  meister  unnd  sechsenn  b\-  dem  e_\'d  zfisamcn- 
beruffen  und  inenn  anzeigenn  solli:  Demnach  uft  morndrigenn  tagein  nuwer 

lo  rat  unnd  nuwe  houpter  erwolt  werdenn  sollenn,  sig  unnserer  hernn  er- 
kanntnus,  das  ein  jede  zunfft  zu  dcrselbigen  chur  vier  irer  sechsenn,  so 
ein  eerenn  rat  unnd  die  houpter  helffenn  kiesenn  mit  ratzhern,  meister, 
sechsen  und  gmeinen  zunfftbrüdern  '")  erwolen  sollen  und,  diewil  sj-  dann 
by  einanndernn  versamlet,  sollichs  zu   erstatten,   werde   man  \icr  \'onn 

15  den  sechsenn")  verordnenn  mit  geding,  das  die,  so  also  verordnot,  uff 
mornndrigen  tag  b}'  unnsernn  hernn,  den  raten,  crschinenn  unnd  die 
chur  lut  des  kieser  ej'ds  truwlich  sollenn  helffen  erstatten. 

Es  sollennd  ouch  die  meistere  der  dryenn  gesellschafftcnn  jhennsit 
Rins  uff  disenn  tag,  glich  wie  die  zunfft  '*),  ire  gmcindenn  versamlenn 

20  unnd  vonn  yeder  gesellschafft  zwenn  meistere  zu  berijrter  chur  verord- 
nenn unnd,  welche  vor  gelutertcr  wj'sz  inn  denn  zunfftenn  oder  den  ''■') 
dr>enn  gesellschafftenn  zu  angeregter  wal  xcrordnot,  denenn  sollennd  die 
meistere  mornndes,  wann  mann  das  annder  lutet,  uff  dem  richthus  zu 
erschinenn   und  vermelten  dingenn,  die  chur  belanngenn,  statt  zu  thun 

25   gepietenn. 

So  man  nun  uff  dem  tag  der  chur  im  grosenn  sal  uff  dem  richthus 
züsamennkompt.  sollenn  sich  beide,  nuw  und  alt  rät,  sampt  den  sechsenn 
inn  den  zunfften  und  meisternn  inn  den  dryenn  geselschafftenn  vorbe- 
stimpt   zu   sölicher  wal    erkosenn   gütlich   unnd   fruntlich   zusamcnsctzcn 

30  unnd  anfengclich  die  erkanntnus,  so  da  wyszt,  das  kein  lehenn-,  diennst- 
man  oder  pensioner,  der  sin  lehenn,  diennst  oder  jjcnnsionn  nit  zuvor  uff- 
gebenn  hette""),  weder  zu  burgermeisternn.  zunfftmeisternn,  noch  ratz- 


398.     ')  nach  B.    A  durchstreicht  die  verordneten  und  korrigiert  unsere  Herren. 

'»)  nach  B.     A  durchstreicht  hinfuro.  ")  B  :  ein   oberister  ziinfftmeister. 

35  '-)  nach  B.    A  durchstreicht  furuliin  zu   ewigenn   zitcn. 

")  nach   B.    A  durchstreicht  von   gmeinen  burgernn.  ''')  B:  morndigs. 

")  B:  prticht  ze  kiesenn,  alle  sine  zunfTtbruder,  sampt  ratzhernn  .  .  .    A  durch- 
streicht alle  sine  zunfTtbruder  sampt. 
")  nach  B.  A  durchstreicht  mit  ratzhern,  meisternn  unnd  seclisenn  und  gmeinen 
40  zunfTtbrudernn. 

")  nach   ß.  A  fügt  bei  vier  vonn   innen,  den  sechsenn. 

")  A  mit  randbemerkung  dy  sechs.  ")  B :  den  fehlt.  ™)  B :  hett  fehlt. 

Basler  Reformalioniaktcn,  III.  33 


298  152g  Februar  18.  Nr.  jgS. 

hernn   erkosen  werden  sölli,  für  ougenn  nemenn-'),  derenn  glebenn,  und 
soll  der  stattschriber  inenn  daruff  den  kiesereydt  gebenn,  wie  nachvolgt : 

Der  eydt. 
Das  ir  einenn  rat,  einenn '^)  burgermeister,  einenn  oberstenn  zunfft- 
meister  kiesenn  von  denn  burgernn,  vonn  den  hanndwerken,  die  nach     5 
uwer  achtung'')  dem  gottlichenn  wort  annhenngig,  ouch  der  statt  Basell, 
den  burgernn,  gmeinlich  armenn  undrichenn,  die  nutzlichstenn  unnd  ver- 
fenglichisten  beduncken  sin  unnd  das  nit  lossenn,  niemannden  zu  lieb 
nach  zu  leid,  durch  fruntschafft,  vyentschafft,  forcht  ^■'),  nyd,  hasz,  miet  -°) 
nach    mietwann,    nach  umb  keinerley  geverdenn  willenn.      Das  schwe-    10 
rennd  ir  als  uch  gott  helffe  ^'''). 

Nach  getonem  eyd  dann  fragt  der  stattschriber  desz  ersten  umb 
einenn  burgermeister  und,  so  der^')  erwölt,  alsdann^*)  umb  ein  ober- 
stenn zunfftmeister  unnd,  wer  zu  denn  beidenn  houpternn,  wie  jetzgmelt, 
benempt^"),  sollend  mit  irnn  verwannten  furtrettenn;  demnach,  was  sich  15 
inn  der  chur  verlofifenn,  häling  ze  halten  gepottenn  werdenn  by  dem 
eyde  unnd,  welche  uff  sollichs  einhellig  oder  mit  merer  hannd  zu  den 
erenn  des  burgermeister-  unnd  zunfftmeisterthumbs  erkosenn,  sollent 
darzu  gehorsam  sin^"). 

Wann  nun  die  houptter  erwelet,  dann  sollennd  beide,  alt  unnd  nuw   20 
rät,  sampt  den  sechsenn  und  gsellschafftmeisternn,  obstand,  zu  der  chur 
des  rats  gryfifenn,  ann  der  obersten  zunfft  anhebenn,  ein  nuwenn  ratz- 
hernn  erkiesenn  unnd,  sobald  dieselbig  zunfft,  deren  man  ein  ratzhern 
erwolen  soll,  bestimpt,  sollennd  vonn  stund  ann  nuw  und  alt  ratzhernn, 
meisternn    und   sechs   angeregter   zunfftenn   furtretten,  und  glich   daruff  25 
die^')   frag   umb  ein   nuwenn  ratzhernn  beschehen;  unnd  wer  dann  zu 
eim '-)  ratzhernn  bestimpt,  der  soll  mit  allenn  sinenn  verwannten,  glich 
wie  die  zunfft,  uszstonn,  unnd  darnach  umb  ein  ratshern  geratenn  werdenn, 
unnd  so  mann  der  furgetrettenen  zunfft  einenn  ratzhernn  erkosenn,  dann 
sollend  die  uszgestSltenn  sampt  irnn  fruntschafften  wider  haringnomenn,   3° 
unnd   glich   wie   mit  der  obersten  zunfft  beschehen,  also  ouch   mit  den 
andern  allen  gehalten  unnd   voinzogen  werden. 

398.  "')  B :  gnomen.  ''■)  B  :  einenn  fthlt. 

-'j  B :  die    noch    iiwer    Achtung,    die  ere  unnd   gottlich  wort  ze   fürdernn,  darzu 

üch  der  stat  Basel,  denn  ...  **J  B :  durch  vorcht.  35 

-^)  B:   durch  mut.  -*)   B:   Swerenn  ir,  das  üch  gott  helff. 

^')  B  :  derselbig.  •*)   B  :  dann   fragt  er  umb  .  .  . 

'■'^)  B :  und  wer  zu  burgermeister  oder  zunfftmeister  bestimpt,   der  soll  mit  sinen 

verwanten  .  .  . 
'")  B:  des    burgernreisterthumbs    unnd    zunfftmeisterthumbs  erkosen,    die  sollen    40 

darzu  ghorsani  sin.  ^')  B:  ein.  ^")  B:   e\a /ehll. 


Nr.jgS.  i^2g  Februar   i8.  299 

Man  soll  ouch  häling  halten  iinnd  nit  ussagenn,  wer  zu  den  ^*)  houp- 
ternn  und  ratzhernn  erwolt  sige,  bisz  das  mann  diesclbigen  niorndes  öffent- 
lich vor  gantzer  gemeind  uff  dem  Platz  lyszt  und  uszkhundet. 

Wie  mann  die  meistere  kiessenn  soll. 
5  Sodann  die  chur  unnd  wal   clor  meisternn,  so  inn  den  zunfften  er- 

kosenn,  helanngend:  Diewil  nit  allein  diser  zit,  sunder  auch  für  unnd  für 
inn  jeder  zunfft  zwolff  sechser  sin,  sollcnnd  die  vier  houptere  jeder  zunfift 
sampt  irn  sechsenn  ufif  tag,  so  man  einenn  rat  sampt  den  houptcrn  uff 
dem  Platz  uszkundet,  nach  mittag  sich  zusamennsetzenn  unnd  des  erstenn 

lo  dry  erennmann,  unnder  denen  gewonnlich  der  alt  meister  einer  vonn 
inen,  uszschicken,  dännocht  blibenn  der  ratenn  und  sechsen  dryzehen 
mann,  es  were  dann  das  solcher  zit  ettliche  der  ratenn  oder  sechsenn 
mit  den  dry  uszgeschossenenn^^)  fruntschafft  halb  furgetrettenn,  oder 
das  die  zal  der  sechsenn,  umb  was  sach  das  beschehenn,  sich  gemindert. 

15  Wann  ein  sollicher  manngel  sin,  also  das  die  zal  der  dryzchenn  mannen 
nit  völlig  were,  dann  sollennd  ratzhernn,  meister  unnd  sechs  ann  derenn 
statt,  so  inenn  presten.  vonn  der  gmeinde  sovil  erwelenn,  das  ir  zal  tier 
dryzehenn  mannenn  ervollet  sige.  Disen  dryzehen  mannen  sollend  dann 
gmeine  zunfftbrüder  usz  der  gmeind  vier  mann,  als  namblich  inn  jeder 

20  zunfft  die  vier,  so  ein  gmeine  burgerschafft  diser  zit  als  zübottenn  mit 
den  raten  unnd  sechsenn  ze  hanndlenn  verordnot,  wa  aber  dise  vier  uff 
zit  der  chur  eins  meisters  gar  oder  zum  theil,  es  were  zu  sechsernn  ver- 
enndert  oder  todeshalb  abganngenn,  alsdann  andere  ann  ir  statt  zu  ord- 
nenn,  damit  derenn,  so  einenn  meister  kiesenn  sollenn,  sigen  sybenzehen 

25  personenn:  die  sollennd  dann,  \or  unnd  ee  s_\'  zu  der  chur  grj'ffen,  offennt- 
lich  vor  gantzer  zunfftgmeindenn  einenn  glertenn  eyd  mit  uffgehepten 
fingernn  und  vorgesprochnen  werten,  das  sy  einenn  meister,  der  dem  wort 
gotts  irs  bedunckennns  anhenngig,  einem  rat  und  gmeiner  zunfft  am  ver- 
fenngklichstenn  unnd  nutzlichisten  sige,  kiessenn  wollenn.schwerenn,  und 

30  darnach  erst  inn  dem  namenn  gottes  zu  der  chur  gryffen,  einenn  meister 
erwolenn  unnd,  der  also  einhellig  oder  mit  merer  stym  zu  den  erenn 
des  meisterthumbs  erwölet  wurt'"'),  der  soll  darzü  gehorsam  sin. 

Nach^*"')  endung  jetzgmelter  chur  sollend  die  sibenzehenn  personenn, 
so  den  nuwenn  meister  erwolct,  sampt  dem  nuwenn  meister  unnd  zweyen 

35  sechsenn,  so  usgeschossenn  gwesenn  ^'),  thünd  zweintzig  personcn,  wider 
züsamennsitzenn  unnd  sechs  nuw  sechser  erkiesenn,  also  das  der  zunfft- 
schriber  unnder  den  altenn  sechsenn,  so  nuw  werdenn  mögen,  den  ehesten 
allein  lesenn,  der  soll  ouch,  alsbald  er  zii  sechser  bestimpt,  sampt  sinenn 

398.  ")  B:  Am  fehlt.  ")  B:  uszgeschossnen.  ")  B:  «urt /M//. 

^o  ^'')  B  übti sciti  eil'l  Jiisen  abschiiit!  Sechser  zu  machen  ■")   B:  gesin. 


300  1^2^  Februar  r8.  Nr.  jg8. 

verwandten  furtretten  und  darnach  vonn  den  ubrigenn  wider  nuw  oder 
ein  annderer  ann  sin  statt  erkosenn  werdenn;  unnd  sobald  ein  alter  sechs 
wider  nuw  oder  ein  anderer  ann  sin  statt  verordnet  ist,  sollennd  ^')  die 
furgetrettenenn  wider  harin  berüfft  unnd  darnach  von  einem  ann  den 
anndernn  sechsernn,  bisz  die  zal  erfult  ist,  glich  wie  vonn  den  erstenn  5 
bescheiden,  gehanndelt  werdenn. 

Hieby  sollennd  ratzhernn,  meister,  sechs  unnd  aller  zunfftenn  gmein- 
den  der  alten  Ordnung,  das  nieniannds,  er  sig  dann  unnser  burger,  eelich 
erpornn,  nit  eigenn  unnd  eins  unverserten  lumbdenns,  zu  meisternn 
oder  Sechsen  erkosen  werdenn  sölli,  truwlich  ingedennck  sin  unnd  der-  10 
selbenn^')  also  glebenn,  darzu  niemanden,  so  mann  das  personenn  halb 
gehabenn  mag,  zij  meisternn  nach  sechsenn  kiesenn,  es  sige  dann  zuvor 
der  meister  zehenn  jar  unnd  der  sechser  funff  jar  by  unns  burger  gwe- 
senn'"').  By  welchen  zunfften  aber  ann  den  personenn  mangel  funden, 
also  das  mann  dise  annzal  jarenn  an  den  geschickten,  tougennlichen  per-  15 
sonenn  nit  gehabenn  möcht,  die  sollennd  hiemit  onverstrickt,  sonnder 
frj^sin,  fromm,  eelich,  fry  personenn*'),  so  unnsere  burger  unnd  by  inenn 
zunfiftig  sind,  zu  solchen  eerenn  zu  kiesenn,  alles  erbarlich  unnd  on  geverde. 

Anno  etc.  xxix  uff  donnstag  nach  invocavit  habennd  unnsere  herrenn, 
nuw  und  alt  rät,  sampt  denn  sechsenn  unnd  gmeiner  zunfften  zugeord-    20 
neten  pottenn  disz  obgnant  Ordnungen,  die  hinfur*'-)  also  ze  halten  unnd 
derenn  zu  glebenn,  einhelligclich  zu  krefftenn  erkhannt  unnd  bestätet  *^), 
und  sol  man  diser  erkantnusz  allen  zünftten  abschryfft  miteylenn. 

Unnd  lutet  der  eyd,  denn  ein  burgerschafft  thun  unnd  sich  damit 
gegenn  der  oberkeit  verbindenn  soll,  also:  25 

Ir  werdennd  jetzt  schweren,  das  ir  unsern  hernn,  dem  Statthalter 
des  burgermeisterthumbs  und  dem  obersten  zunfftmeister,  ouch  den  clei- 
nenn  unnd  groszenn  raten  gehorsam  sin,  der  statt  nutz  unnd  er  werbenn 
und  irn  schaden  wennden  unnd,  was  ein  ersame  oberkeit  lut  irs  getonn- 
den  eyds  zu  pflantzung  des  gottlichen  worts,  cristennlichen  wesenns,  bur-  3° 
gerlichen  frides  unnd  einigkeit  erkhennen  wurdet,  sy  daby  hanndhabenn 
unnd,  ob  ir  ersam  wyszheit,  vonn  wem  joch  das  geschehen  möcht,  darann 
verhindert  unnd  bekhumert  werdenn  soUi,  uwer  lyb,  eer  und  gut  triiwiich 

398.  *')  B:  dann  sollennt.  ^9)  j. .  deszhalb  ")  B:   gesin. 

*')  B:   frome,  erlich  personen,  so   ftyg,  unnser  ...  *-)  B:  furohin.  35 

*^ j  Die  Vorlage  A  bricht  hier  ah;  das  folgende  nach  B.  Vgl.  den  Wortlaut  des 
nachfolgenden  eides  mit  dem  diesbezüglichen  absatz  in  der  ratserkantnis  vom 
ii.jij.  febtuar,  B.  R.  A  bd.  HI,  nr.  jSy,  s.  28S,  s.  7—17.  Dieser  schluß- 
absatt  findet  sich  auch  auf  zeitgenössischem  zettel  St.-A.  Basel.  Deutschland 
B  2,  I,  nr.jj  unter  der  Überschrift  Der  eyäe.  so  ein  burgerschafft  der  stat  40 
Basel   dem  rath  getlian,  lutet  also. 


Nr.  ^gg—402.  ^529  Februar  18 — 20.  301 

zu  inenn  setzcnn  sollennd  uiul  \v611ennd,  nach  liwcrm  liesten  vermögen, 
alles  getrüwlich,  eibarlich   unnd  on  geverde. 

Caspar  Schallcr,  protonotarius 
civitatis  Basiiiensis  ss. 
5  Sl.-A.   Basel,   Raisbücher  K  34,  bl.  44V.  ^  vorläge  A.    Original  ebenda, 

Räte  und  Beamte  B  i ,  mit  der  dorsabiotiz  zunft  s«  Spinweter  =  vor- 
läge B.  Ein  auszug  mit  der  Überschrift  Harnocli  voltjet  ein  Ordnung, 
so  iinns  als  einer  ersainen  zunffl  zum  Bären  von  unsern  lierii  unnd 
obernn  donnstags  nach  invocavit  anno  etc.  xxix"  gebenn  wordenn, 
10  inhaltende,    wie  man  jiirlichs   einen  meister  unnd  sächsere  crkieszenn 

unnd  die  sach  an  die  hannd  nemen  soll  ßtidet  sich  St.-A.  Basel,  Zunft 
B  J.  —  Druck:  Basl.  Chron.,  bd.  I,  s.  pj.  —  Regest:  Ochs,  bd.  V,  s.678. 

399.  /J^p  Februar  iS. 
Aus  den  ausgaben  der  Safranzunft. 

15  Item    uff   donstag    noch   infocavit  im  29.  jor  ist  ferzertt  wordenn, 

alsz  mann  grossenn  rott  hatt,  Ib   i   15  111   d  viii. 

St.-A.   Basel,   Archiv  der  Safranzunft,   Safran  6/,  s.  i6j. 

400.  'S-9  Februar  19. 
Anno    domini  xVxxix  uff  frilag  nach  invocavit  ist  her  Ludwigen 

20   von    Ryschach,   junckher  Hansen   von   üttenheini    unnd  junckher  Hein- 
richen von   Ostheim,    erbschencken,    das  burckrecht  gelyhen,  wie  inen 
dann  vor  langem   zugesagt  et  juravcrunt  prout  rnoris  est  atcjuc  stili. 
St.-A.   Basel,   Offtiungsbuch  bd.  VI/,  bl.  236. 

401.  ^5-9  Februar  ip  und  22. 
i\  Anno  etc.  29  uff  fritag  den  1*.).  februarii  Juncker  Öuglin  Offen- 
burg die  abvordrung  zu  Tirmnach  im  slosz  verkundt  im  bysin  Juncker 
Hans  Wernhcrs  von  I-'lachszlanden  und  im  utf  sin  beger  derselben 
abvordrung,  deszglichcn  des  eids  ouch  ein  copy  geben. 

Darnoch    uff  mcntag    den    22.  februarii  solich  abvordrung  .Mathis 

30   Swertfeger  und  Stoffel,  sineni  sun,  zu  Thann  inn  des  statschribers  husz 

ouch  verkundt  unnd  inen  uff  ir  beger  solicher  abvordrung,  deszglichen 

des  eids  ouch  copyen  geben  im  bysin  Ulrichen  Schultheis  und  Jergen 

Werlins,  des  kannengiessers,  burgern  ze  Basel.  Heintzmann. 

Original(zeltel).      St.-A.   Basel,  Deutschland  B  2,  I,  nr.  54. 

55   402.  ij29  Februar  20. 

Das  tau/buch  von  st.  Theodor  setzt  ein  'j. 

402.   ')    Eigenllieh    heginnt    dieses    tau/buch    schon    in  der  vorreformatoriscitenteit: 
Anno  domini   millesimo  quadringentesimo  nonagesimo  edilus  est  iste  libcr  ad  inscribcndiim 


302  152g  Februar  20.  Nr.  40;^. 

1529  anno  a  nato  Christo  Jesu  ego  Guolfgangus  Wiszenburg  in 
parrotianum  et  curatorem  gregis  domini  parochie  divi  Theodor!  depu- 
tati  vocatus  suni  a  providis  viris  Conrado  Dolter,  scuiteto  minoris 
Basilee,  Theodoro  Brand,  Rudolfo  Super  et  Conrado  Kunig,  tutoribus 
hujus  parrochiae  atque  consensu  eorum  qui  comunitatis  nomine  ex  tribus  S 
societatibus  convenerant  anno  1529  dominica  invocavit  que  erat  14.  februarii. 
Interea  autem  annorum  successu  sequentes  pueri  suo  dierum  ordine 
baptizati  sunt  conscriptis  parentibus  et  compatribus  suis: 

Uf    den    zwenzigsten    tag    februarii    Paulin,    des    alten    Zurchers 
dochterman,  ein  sun,  heist  Hans.  Sin  gotti:  Hans  Frischhertz,  Matheus    10 
Gurtler,  knecht,  und  Barbara  Reinhartin. 

Original    im    Britischen    Museum    in    London ;    darnach    schwarz-weiß 

Photographie,  St.-A.  Basel,  Kirchenarchiv   CC  IIa,   bl.    ?^. 

403.  15-9  Februar  20. 

Aus  den  ivochenausgabeii  sambstags  vor  reminiscere.  15 

Ratscosten:  Item  vd  Ib  vii  ß  tagwechterlonn. —  Item  xuii  ß  der 
züwacht.  —  Item  xii  ß  vonn  eim  touffer,  vonn  Niderdorff  harin  ze 
furenn;  item  i  ß  11  d,  so  derselb  verzert  hat.  —  Item  i  Ib  x  ß  geben 
denenn,  so  die  erkanntnus  inn  die  zunfft  gschribenn.  —  Item  11  Ib  viij  ß 
ist  über  Hans  Heiden  von  Niderdorf,  Wolffgang  Moser  usz  dem  Etsch-  20 
lannd  und  Jergen  vom  Husz  Jacob  ')  usz  Churerbiet,  die  widertouffer,  in 
gfengknus  gangen. 

Bottennzerung:  Item  xvii  Ib  v  ß  vii  d  habennd  Baltasar  Anngelrot 
unnd  der  panerher  inn  empternn,  als  die  undertonen  gschworenn,  ver- 
zert   unnd   verletzt.    — •    Item  xxix  Ib  im  ß  in  d  habenn  her  Adelberg   25 
Meiger,    alt    burgermeister,    unnd  Joder   Brannd   uff  tag   Badenn   ver- 
zert .  .  .  unnd  umb  den  abscheid  usgeben. 

Senndbrieff:  Item  i  Ib  xvi  ß  ilennd  gönn  Bernn ;  item  11+  B  daselbs 
wartgelt.  —  Item  11  ß  gönn  Münchenstein.  —  Item  i  ß  gönn  Wyl.  — 
Item  XV  ß  gönn  Thann  unnd  für  wartgelt.  —   Item   v  ß  gönn  Butkenn.   30 

pueros  baptisatos  sub  Johanne  Ulrico  Surgant  decretorum  doctore,  curato  hujus  ecclesie 
sancti  Theodor!  martyris,  et  Johanne  de  Altorf  alias  dicto  Schriberli,  existente  scuiteto,  Jodoco 
Seyler,  prothonotario,  et  Michaele  Mouri  cum  Petro  Tolter  alias  dicto  Frischhertz,  existen- 
tibus  procuratoribus  ecclesie  praefate  sancti  Theodori  minoris  Basilee.  Dir  früheste  tauf- 
eintrag  lautet  Die  sancti  Heinrici  imperatoris  [i^go]  baptisatus  est  Heinricus  Falkner,  filius  35 
Heinrici  Falkner,  sellatoris ;  cujus  patrini  sunt  dominus  Conradns  Scholer,  artium  magister, 
Martinus  Kessler  et  Agnes  Holtzachin  antiqua.  Diese  eintragungen  hören  indessen  inmitten 
des  Jahres  I4gy  wieder  auf.  Es  folgen  dann  einige  leere  blätler,  von  denen  eines  noch 
mit  ein  paar  notizen  beschrieben  ist,  worauf  das  tauf  buch  mit  dem  von  uns  hier  wieder- 
gegebenen   ersten    eintrag    einsetzt    und   lückenlos  in  die  späteren  Jahrhunderte  weiterführt.    40 

403.  ')  Die  vorläge  verschreibt :  Wolffgang  Moser  usz  dem  Etschlannd,  Jergen  vom 
Husz  und  Jacob  usz  Churerbiet.    Vi;l.  hiezu  B.  X.  A.,  bd.  [11,  nr.  jgx. 


Nr.  404 — 406.  IS29  Februar  21 — ^j.  80.3 

Schennckwin:  y^  x  ß  viii  d  cicncn  vonn  Bern,  —  von  Solotornn,  — 
Mülhuscn,  —  Zürich,  —  Schaffhusen,  —  sannt  Gallen,  —  Costentz,  — 
Friburg  inn   Uchtland. 

St.-A.   Basel,  Finanz  G  14,  s.   102g. 

5   404.  1529  Februar  21.  'j 

Schultheis,  klein  und  yross  rat  zu  Bern  an  burgermeister,  klein 
und  gross  rhätt  zu  Basel. 

.  .  .  Als  unser  hotten,  so  nechstvergangner  tagen  by  iich  gewiisen, 
uns  alles  handeis,    so  sich  hy   iich  verlotTcn,  hat  bericht  und  daby  an- 

10  zöugt  üweren  früntlichen  willen,  so  ir  gen  üwcren  und  unseren  liel)cn 
Ej'dgnossen  und  christenlichen  niitburgern  von  Zürich,  ouch  uns  tra- 
gend, ouch  üwer  begär,  iich  in  unser  christenlich  burgrecht  kommen 
ze  lassen,  haben  wir  söllichs  mit  hertzlichen  frouden  empfangen.  Dwyl 
nun  die  gnad  gottes  gefugt,   dass  ir  das  wort  gottes  angenommen  und 

15  darumb  in  obernempt  burgrecht  zc  kommen  begärend,  können  wir  iich 
nit  uszsiachen.  Harumb,  wo  üch  disshalb  etwas  angelegen,  mögend  ir 
üwer  potschaft  haruf  zu  uns  senden,  das  dieselbig  uf  mentag  nach  dem 
Sonntag  oculi,  1.  martii,  nacht  by  uns  an  der  herbrig  S3'e,  mit  uns 
und  unser  Eydgnossen    und  niitburgern  von   Zürich  botten,    so  on  das 

20  hie  sin  werden,  beredung  des  burgrcchtens  halb  ze  thünd,  wie  und 
wan  das  ufgericht  und  geschworen  solle  werden,  damit  die  sach  für- 
derlich  volzogcn.  Das  haben  wir  üch  guter  meynung  verkündiget, 
üch  mit  abvertigung  üwer  pottschaft  wüssen  ze  halten. 

Etitwurf.     St.-A.    Bern.,    Deutsch   Missiveti   K,    bl.  iS]  v.    —    Druck : 

25  Berncr  Reform.- Akten,  nr.  2l6^. 

405.  152g  Februar  22. 
Aus  den  rechnungen  des  Steinenklosters. 

Item  uszgebenn   11  ß  vi  d  denim  murcrknecht,  die  altar  ze  rumcnn. 
Geschach  uff  mondag  nechst  vor  Mathic  anno   1529. 
30  St.-A.  Basel,  Maria  Magdalena  KK  i. 

406.  '5^9  Februar  2j. 
Basel  in  alle  empter. 

Wir,   der  stathalter   des  burgermeisterthumbs   unnd  der  rath  der 

statt    Basel,    embietten    unnserni    lieben     gctruwen    Burckhart    Ilugen, 

35   schulthessen    zu    Liestall,    unnscrn    grutz    unnd    bevclhcnd  dir,   das  du 

allen    unnsern    underthonen,    dinen    amptsverwandthen,    ansagest,    das 

404.  ')  ßas  dalum  ergibt  sich  aus  der  entsprichtnden  milttitung  Berns  an  Zürich 
datum  sontag  reminiscere  21.  februarii   15'29.    Druck:  Berner   Kiformalionsaklin  nr.  ii6j. 


304  15^9  Februar  2j.  Nr.  407. 

unnser  geheisz,  will  unnd  me^'nung^sye,  das  sy  alle  sich  des  mandats, 
so  wir  liievor  der  rotter  halb,  so  man  nempt  widertouffer,  den  xiiii.  tag 
merzens  anno  etc.  xxviii  uszgan  laszen,  gehorsamlich  haltend,  dem- 
selben mandat  gelebend,  darzü,  iinangesehen  furgenomene  enderung, 
nütdesterminder  zehenden  und  zinsz  an  die  kilchen  unnd  pfrunden,  wie  5 
vormalen  geprucht,  zalen,  ouch  für  das  letst  dir  unnd  andern  unsern 
amptlütten,  inen  furgesetzt  an  unnser  stat,  in  billichen  botten  und  ver- 
botten  gehorsamen;  dann  welche  das  nit  thun,  die  werden  wir  hertenck- 
lich  on  alle  gnad  straffen.  Wir  wellend  ouch,  das  du  alle  kilchenzierd 
von  kelch,  kleinottern  unnd  meszgewandern  beschribest  unnd  die  alls  zu  10 
unnsern  banden  dermassen  bewarest,  damit  du  unns  die,  wann  unns  ge- 
fellig,  zuschicken  mögest  .  .  .  Datum  zinstags  den  xxiii.  tag  februarii 
anno  etc.  xxix. 

Glichergestalt  schrib  .  .  . 

Henman  Offenburg,  vogt  zu  Varnsperg,  15 

Marxen  Werdenberg,  vogt  zu  Waidenburg, 

Bartlome   Schonenberg,  vogt  zu  Homburg, 

Matheus  Gebhart,  vogt  zu  Ramstein, 

Lienhart  Bienzen,  vogt  zu  Brattelen, 

Fridlin  Grassen,  vogt  zu  Munchenstein.  20 

Enhvurf.    St.-A.  Basel,  Missive7i  A  2g,  bl.  ißi  v. 

407,  1^2^"  Februar  2j. 

Verkimdungen   des  schultheissengerichts  der  mehrern  Stadt  Basel 
zinstags  den  xxiii.  tag  februarii '). 

/.  Ich,  Anthoni  Glaser,  Schultheis  etc.  embut  .  .  .  junckher  Jacobenn  25 
von  Rotperg  min  dienst  unnd  thun  uch  zu  vernemen,  das  uwer  under- 
than  Thoman  Graft",  von  Bamnach,  hern  Jheronimo  Helffrich,  caplanen 
uff  Burg  zu  Basel,  zu  thun  schuldig  ist,  inne  zu  zilenn,  so  verschinen 
sind,  ze  bezalen  glopt  unnd  versprochenn  und  aber  dem,  wiewol  man 
im  zum  anderen  mal  verkünt,  nit  statt  gethan  hat.  Das  verkünd  ich  3° 
uch  mit  disem  brieff  unnd  bottenn  erkanter  urteil  nach  mins  ampts 
halp,  an  uch  begerend,  mit  uwerem  underthanen  zu  verschaftenn,  dem, 
so  er  glopt  unnd  versprochenn  hat,  statt  zu  thun,  ouch  inn  darby  inn 
straff  zenemen,  andern  zu  einem  Vorbild,  sich  vor  solichem  wussenn 
ze  verhüten  ...  35 


407.  ')  Gerichtliche  entscheide  zu  gunstin  von  klöstern  und  Stiftspersonen  wegen 
Verweigerung  von  Zinsen  und  dgl.  sind  auch  in  der  vorreformatorischen  zeit  bezeugt ;  nach 
der  durchfiihrung  der  glaubensänderung  gewinnen  diese  indessen  besondere  bedeutung,  wes- 
halb wir  die  im  gerichtsbuche  überlieferten  ersten  beispiele  im  folgenden  wiedergeben;  ihre 
vollständige  Veröffentlichung  würde  zu  weit  führen.  4° 


AV.  40S.  ijsg  Februar  24.  305 

Claus  Waltpot")  sagt,  das  er  dise  v^erkiiiidung  uff  sampstag  vor 
jubilate  junckher  Jacobs  frowen  gen;  die  hab  gesagt,  sy  well  irm 
junckhern  den  brief  geben,  er  niusz  der  sach  furdcrlich   nachgan. 

2.  Ich,  Anthoni  Glaser,  scluiltiieis  etc.  eniljut  Hans  Junt,  von  (jber- 
5  wilen,  min  grusz.  und  \on  grichts  unnd  anruffens  wegen  liern  Jlieroninii 
Bryllingers,  caplanen  uff  Burg  zu  Basel,  verkund  ich  dir  erkanter  urteil 
nach  mit  disem  brieff  und  bottenn,  denselben  hern  Jheronimum  umb 
das,  so  du  im  zethun  schuldig  bist,  uszzerichten  und  zebezalenn,  wie 
du  dan  zethun  glopt  unnd  versprochenn  hast,  oder  aber  din  inred, 
10  ob  du  einich  hellest,  inn  xiiii  lagen,  den  nechsten,  nach  uberantwurtung 
dysz  brieffs,  vor  mir  inn  gericht  zethun.  Dann  wo  das  nit  gesehen, 
so  wurd  uff  sin  wyler  anruffenn  furer  ergan,  was  recht  ist.  Darnach  wusz 
dich  zerichten  .  .  . 

Steffann,  der  grichtsknecht,  sagt,  das  er  disz  verkundung  uff 
15  donstag  \or  ocuii  Hansen  Juni  selbs  geben.  Der  hab  gsagt,  er  wells 
abstellenn. 

Protokoll.     St.-A.  Basel,   Gcrichtsarchiv  F  l ,  bl.  l  JI  ?'• 

408.  15^9  Februar  24. 

Johann   Heinrich  Fortmülier   reverendissimo    principi    et   domino, 

20   domino  Philippo,  episcopo  Basiliensi,  Telsperg. 

Gnediger  herr.  Das  ich  dits  gegenwurtig  schriben  an  die  band  ge- 
nomen,  ist  min  gemüt  als  vil  als  mit  gwalt  darzü  getriben,  denn  wie  hoch 
hoch  ich  disen  z\'tungen  nachsynn,  ziiforderist  e.  g.  halb,  wie  die  by  land, 
luth    und    dem    s\'nen    beliben    und  beston   möge,  weyszt  got  wol,  mit 

25  dem  ich  nit  wenig  sprach  gehallen,  vil  kummernusz  trag,  und  das  mich 
sölich  Sachen  anzoclien,  so!  e.  g.  für  dhein  frevel  achten  und  hieby 
warnemmen,  das  Amos  (Arnos  cap.  primo)  ex  pastoralibus  armentariis 
Thecue  sumptus  in  prophelam,  er  was  ein  armer  zuttell,  Archanorum 
domini  preco  faclus  est.    Alöcht  aber  e.  g.  sagen,  ich  fantäslalette,  gieng 

30  mit  lyrelerewerck  umb,  lasz  ich  mich,  g.  h.,  nut  irren,  hab  nichts  gethon, 
also  starb  ich,  denn  das  icii  ze  thun  gewältiget,  hab  dhein  ru  gehan, 
gedenck  recht,  es  habe  also  miiszcn  sin.  Denn  got  ist  nüt  daran  ge- 
legen, wen  er  zu  sinem  bevclch  bruche,  historia  est  in  promptu  mit 
dem    Propheten  Balaam    und  sinem   esel    (Numeri  cap.  22),    so  sye  ich 

35  recht  ouch  ein  esel,  gestans  dumm,  will  aber  hiebey  e.  g.  gebetten  han, 
wie  vilmals  bscheen,  dits  brieff  nyemants  sunst  zustellen. 

Ich  kumm  uff  min  furnamen :  Das  sich  g.  h.  dits  jamerzyt  der  Zerrüt- 
tung der  kirchen  zu  genähert,  sol  e.  g.  einmal  nit  verwundernusz  tragen. 
Die  weit  ist  bosz,  nyemants  bessert  sich,  es  will  yederman  am  wort  und 

40  407.  ^  Am  rande:  relatio. 

Basler  Reformationsakten,  III.  gj) 


306  iS^9  Pehruar  24.  Nr.  40S. 

nyemands  am  werck  (contra  institutum  domini)  gelegen  sin.  Ich  will 
hie  dhein  predig  texieren,  es  ist  aber  durch  Hieremiam  gniig  anzeigt 
(Hieremiae  cap.  vn):  Bonas  facite  vias  vestras  etc.,  templum  domini, 
templum  domini  etc. ;  quod  si  secus  agimus  non  facientes  bonas  vias 
nostras,  so  hilfft  nüt  „templum  domini".  Do  Joachim  und  Sedechias,  reges  5 
Israhei,  übel  lebten  (quarto  Regum  penultimo  et  ultimo  capitibus),  was 
halff  sy  „templum  domini"  ?  Nihil.  Der  tempel  ward  zerrütt,  gut  und 
lüth  in  Babyloniam  a  Chaldeis  hinweg  gfürt,  und  so  es  dise  weg  er- 
grifft, so  mus  der  gut  mit  dem  bösen  liden.  Also  gschach  dem  frommen 
Tobia  (Tobie  primo),  der  mit  anderen  Juden  ab  Assyriis  et  rege  eorun-  10 
dem  Salmanasare  gfengklich  hinweg  gefurt,  item  Danieli  tribusque  pueris 
(Danielis  primo)  glicher  gstalt  ergangen.  So  wir  aber  widerkeren,  ja 
mit  groszem  ernst,  wie  dann  Ezechias  gethan  (quarto  Regum  cap.  xix), 
do  er  hört,  das  die  Assj'rier  abermals  zu  Jherusalem  wolten  sackman 
machen,  den  tempel  zerstören  und  depredieren,  scidit  vestimenta  sua  15 
et  opertus  sacco,  dixit:  „Dies  tribulacionis  et  increpationis  et  blasphemie, 
dies   iste  etc."   Ecce  angelus  domini  ab  Assyriis  liberabat. 

Was  sol  ich  vil  historien  infuren  ?    Es  ist  als   vol. 

Gedencken    hieby    der    frommen  Hester  (Hester  cap.   13),    deren 
gebett    war:      Domine    mi,    qui     rex     es     solus    etc.,     volunt    extin-    20 
guere    gloriam    templi    et    altaris    tui    etc.    per   totum.      Es  müsz  war- 
lich got  angerufft  sin.    So  wir  das  thund  in   diemutigkeit  und  geduldt, 
bald    ist    das    ysz    zerschmultzen,    so    die    he^'sz    sunn    daruff  schynt. 
O  du    edler    spruch    (tercio  Regum  cap.  21),    sagt    got   über  Achab  ad 
Heliam:   Nonne  vidisti  humilitatem  Achab  coram  me?  Ouia  humiliatus   25 
est  mei  caussa  (!),  auferam  malum  de  domo  ejus.    Diser  Achab   ist  ein 
abgfantzter  schnöder  bub  gsin.    En  domini  benignitas  in  eundem.  Item 
under   den  kunigen  was  und  Josiam  (quarto  Regum  12.  et  22.  capit.) 
ist   allweg   der   tempel   wider   gebuwen  worden.    Sagt  der  kunig  Joas 
ad  Jojadam,  pontificem  et  sacerdotes:  „Omnem  pecuniam  sanctorum  (ecce   30 
sanctorum,  scilicet  die    lange  zyt  vor  im  gestorben,  in   welcher  er  die 
tempel    täglichs    gehuffnet    worden)    etc.    que    illata    fuerit    in    templum 
domini  etc.  per  totum  impendatur  in  structuram  etc."     Item  e.  g.  lesze 
die  vier  bucher  Noeniie  sive  Esdras,  findt  e.  g.  grosse  wunder,  wie  es 
got  von  altem  har  mit  sinen  hüseren  verhandlet  hat.    Disen  dingen  ver-  35 
glichen    sich   auch  historie  Machabeorum  (Machabeorum  libro  secundo, 
cap.  1,  2,  3,  14  et  15),  da  got,  der  her,  endtlichen  denn  synen  wider  mit 
starcker    hand    geholffen,  ja    sy    hoher    bracht,  dann  sy  ye  vor  waren. 
Darumb  sprach  Job  (Job  cap.  13),  quando  illi  amici  sui  insultabant,  quod 
in  sua  tribulatione  adhuc  simplex  permansisset:   .,Eciam  si  occiderit  me,   4° 
deus  rudit,  in  ipso  sperabo."     Hie  kumm  ich  mit  minem  lieben  David 


& 


Xr.  ^oS.  '5-9  Februar  24.  o07 

aber  herfür,  als  er  von  Absalon,  sinem  sun,  vertriben,  von  land  und  lüth 
verjagt  (secundo  Regum  cap.  Ifi),  und  der  schelni  Seniei  inn  schantlichen 
lesteren  thöt,  woll  Abisai,  filius  Saruje,  an  sin  Icder  geratten  sin,  verum 
prohibebat  David  dicens:  Quid  mihi,  et  vobis  est  filii  Saruje  etc.  Dimit- 

5  tite  eum:  si  forte  respiciat  dominus  afflictionem  mcam  et  reddat  mihi 
dominus  bonum  pro  maledictione  hac  hodierna.  David  wuszt  wol,  (juod 
deus  tentando  hominem  probat,  ut  vota  fiant  qu?  sint  in  cordibus  ho- 
minum.  Mit  wasser  probiert  man  ungei6schsten  kalch.  Was  hat  aber  David 
than  in  solchen  schweren  feien  ?    Qua  est,  inquam,  usus  prudentia  ?   Dann 

10  es  ist  nit  gniig  gerercdt;  ja  gott  kan  mich  wol  erlosen,  und  wir  wollen 
mit  darzü  thun.  Est  argumentum  ex  puris  particularibus  uhi  nihil  se- 
quitur,  der  mensch  mus  all  sin  vermögen  ankeren,  aber  got  bitten  umb 
rhat  und  bystand,  das  er  sich  recht  darin  schicken  thüe,  wie  Daniel 
gethon  (Danielis  vi),  exiente  crudeli  edicto  a  Daryo  rege  contra  omnnes 

15  sapientes  Babylonis,  intravit  in  domum  suam  et  oravit  solus  etc.  Sant 
Paul,  quando  agebat  coram  iniquo  judice  non  ignarus  se  domini  opc, 
ab  eodem  libcrandum,  tamen  humanum  presidium  haud  quoquc  respuit, 
unde  et  ab  eodem  (Actorum  25)  C^sarem  appellavit.  Abraam,  das  er 
mit    siner    frowen  Sara    sicher   durch  Egipten    wandlen  mocht,  sagt  er, 

20  SV  wäre  sin  swostcr;  Judith,  die  schön  wytfrow,  damit  sy  dester  meister- 
licher Holoferni  den  vel  bereyten  möcht,  hac  usa  est  simultate  (Judith 
cap.  X  et  xi),  intendens  in  faciem  illius  adoravit  eum,  prosternens  se 
super  tcrram,  elevataque  eadem  dixit:  Vivit  dominus  et  Nabuchodonosor, 
rex  terre,  ])rincepsque  milicie  ejus,  Holofernes  etc.   Item  Hester  (Hester 

25  cap.  v),  ut  Pessimum  consilium  Aman  contra  Judeos  retraheret,  hac  usa 
impostura,  inter  alia  ingressa  ad  Assverum  inquit:  Vidi  te  quasi  an- 
gelum  dei  etc.  Item  sant  Paul,  als  imm  uff  ein  zyt  die  katz  den  rugg- 
ken  uftliaff,  man  wolt  im  byrstctt  haben,  sagt  er  (Actorum  cap.  23):  „Ego 
phariseus  sum,  filius  phariseorum".  atque  hoc  modo  caute  declinavit  in- 

30   sidias. 

Haben  sich  nun  solcher  gstalt  zu  merhmalcn  die  lieben  heiligen 
ir  unfal  widertriben,  sollen  wir  ouch  nit  fyren,  und  das  ich  widerkere 
an  David,  wie  er  sych  in  persecucione  filii  sui,  obgemelt,  gehalten,  sagt 
textus  (11.  Regum  cap.  xv  et  xvi)  von  dem  fromen  Chusai,  Arachites,  qui 

35  occurrebat  ei  scissa  veste  et  terra  pleno  capite.  Cui  dixit  David:  Si 
veneris  mecum,  eris  mihi  oneri ;  si  autem  reversus  fueris  ad  Absalon 
et  dixeris  (falso  scilicet):  Servus  tuus  sum,  rex,  sin  dissipabis  consilium 
Achitophel  etc.,  ad  finem  hujus  capitis,  quam  eciani  sequentis  scilicet 
is    capitis    in    finem    usque.    Es    sind    zwey  guldine  capita.    Chusi  volgt 

40  disem  rhat,  suggestu  dei  factum,  thet  sich  zu  Absalon,  affatim  hec  ca- 
pita ista  explicant  und,  was  alda  Absalonis  furnämen  wider  David  ge- 


308  /J^P  Februar  24.  Nr.  ^08. 

radtschlagt  ward,  das  hindert  er  allsamen,  darzwuschend  versache  sich 
David,  das  inn  Absalon  nit  so  bald  uber3'len  mocht,  sonder  lyesz  sin 
selbs  leben  darhinder;  also  bschicht  oftt  nach  den  werten  David:  In- 
cidit  in  foveam  quam  fecit.  Der  Beryllus  macht  dem  Dyonisio  Syracusano 
ein  eryne  ku,  die  luth  darinn  ze  bratten,  und  was  er  der  erst,  der  5 
darzü  luget,  meminit  hujus  historiae  Cicero  in  Tusculajieisj  quaesti^oni- 
bus].  Item  Danielis  capite  ultimo  in  fine,  als  er  inn  der  lüwengrub  sasz, 
beschahe  imm  nüt.  Da  wurden  die  darin  geworffen,  die  sölchs  verur- 
sacht hatten,  et  ecce  in  momento  devorabantur. 

Dwyl  nun,  g.  her,  fürgangen,  das  die  kirchen  zerrütt,  kan  ich  nit    10 
anders  achten,  dann  das  in  solch  tobheit  die  gnieind  durch  ire  prediger 
ingefurt    worden,    pendet    enim    tota    civitas    arbitrio    predicantum,  der 
gstalt,  gloub  ich,  hieszen  sy  die  ringkmuren  abbrechen,  es  bschehe,  ich 
geschwyg,  wo    sie    die    etwas    wider    die  geistlichen  ze  thun  gebutten. 
Damit  ich  nun  dise  streich  underluffe,   das  inn  solcher  hitz  die  vorland    15 
Byrseckheramt  nit  ingenommen   wurden,  dann  die  buren  schon  uff  ban 
gesin   und    desz   begeret,  usz    rhat  gottes  mich  zu   her  iMarxen  verfugt 
(es    bschach    inn    einem   fürgon),  zu    imm    gesagt,  under  anderem  imm 
fruntlich   zugesprochen  etc.,  wie    ich  etwas  heimlichs  mit  sinen  gnaden 
herren   suffraganeo  ze  reden,    wo  er  mir  von  im  etwa  der  tagszyt  er-   20 
langen   wäre,  mich  zu  imm  ze  verfügen,  nee  indicaveram  illi  quid  ne- 
gotii haberem  cum  domino  suo :  sagt  Marcus:  Wolt  solchs  domino  suo 
anzezeigen. 

Als  uff  nechst  mitwoch  vergangen  worden,  ergriff  mich  Marcus 
uff  der  gassen,  sagt  zu  mir,  wie  er  min  begeren  colloquendi  sinem  25 
herren  suffraganeo  veteri  anzeigt,  der  wolte  nit  minder  gern  mit  mir 
als  ich  mit  imm  reden,  und  solle  kommen,  wann  ich  wolt,  ja  so  es 
mir  gelegen,  das  ichs  von  stund  an  thäte.  Damit  gieng  ich  an  ein 
ortli,  sagt  zu  got  die  wort  Judith  (Judith  cap.  ix  in  fine) :  Deus  c^lorum 
etc.,  da  verbum  in  ore  meo  et  cor  meum  corrobora,  ut  valeam  insti-  3° 
tutum  contra  nos  avertere ').  Gieng  damit  hin  in  sin  husz;  ward  einer 
ye  erlich  empfangen  und  begruszt,  so  ists  mir  \'on  disem  mann  be- 
wyszen:  Gieng  mir  entgegen,  fiirt  mich  bey  siner  hand,  setzet  mich 
nebent  inn  an  sin  syten,  fieng  an,  wie  er  sy  ein  früd  hett,  zumal  von 
mund,  mir  züzesprechen,  dann  ich  über  jar  und  tag  inn  nie  besehen,  35 
wäre  doch  allweg  von  Gregorio  Svegler  seligen  her  und  uff  disen  tag 
sonders  geneigts  gemiites  gegen  mir,  dermaszen,  wo  er  mir  zu  gut 
erschüszen  möcht,  dhein  zyt  daran  nit  sparen  wolt  etc.  Hinwider  danckt 
ich  sinen  gnaden  (dits  wort  „ewer  gnaden"  ich  nit  uszlyesz,  gaudent 
enim    prenomine   molles   auricule,   ait   Horacius)   solchs    erpietens,    mit  40 

408.   ')  Am  ran  Je:  inductio. 


AV.  408.  I S2g  Februar  24.  309 

entschuldigung.  dass  icli  so  lang  inn  nie  besehen,  sonders  darumb  ich 
für  und  für  vernommen,  sin  gnad  kranck  wäre,  habe  ich  besorgt, 
vilicht  sinen  gnaden,  so  ich  die  uberlüff,  bekummernüsz  brecht.  Hie- 
mit  gratuliert  ich  imm  ernstlichen,  das  er  widerumb  dem  wort  gottes 
5  fiirgstellt  wäre,  mit  beclagung  siner  kranckheit  (nam  caiculosus  est 
vehementer),  wann  mir  nit  zwyfel,  wo  solch  kranckheit  sin  gnad  nit 
gehindert,  sin  gnad  tür  und  für  im  Munnster  predicant  beliben,  daher 
on  zwytel  durch  siner  gnaden  predigen  verhut  worden,  das  solch  müt- 
terey  der  kirchen  tal  zu  Basel  nit  fürgangen  wäre.    Mit  derglichen  red 

10  hett  ich  den  mann  gefeszlet  und  inn  solch  sin  selbs  wolgefallen  ge- 
bracht, das  er  glich  an  mir  erstunct,  fieng  an:  „Got  s>'e  es  glopt  im 
himmel,  das  ir  7.\x  mir  kommen  und  uns  besprachen  thüen ;  sagen  an, 
was  uch  sunst.  darumb  ir  zu  mir  begert,  angelegen."  Redet  ich  also'): 
,,Gnediger  her,  das  ich  ewer  gnad  also  benamsen,  thu  ich  nit  glysz- 

t,  nender  gstalt,  denn  so  ich  nit  wüszt,  inn  massen  sich  e.  g.,  syder- 
har  e.  g.  jungstmals  der  predicatur  ledig  gestanden,  gehalten  und 
miner  achtung  eins  unverwyszentlichen  lebens  gebrucht,  so  wolt  ich 
mich  eines  minderen  pr^dicats  halten  und  nit  ,,gnediger  her"  sagen, 
lasz  deszhalb  die  schwurmlenden  reden  der  nydigen  abtretten  und  thü 

20  hiemit  türer  e.  g.  als  einen  bischoff  erkhennen.  Ich  bin  ouch  nitt  un- 
gwüsz,  wo  esz  e.  g.  vor  zufcll  und  kranckheit,  das  suffraganiat  fürer 
zu  versehen,  gelegen,  als  min  g.  her  wol  gedulden  mögen,  sin  gnad 
hette  e.  g.  solch  dienst  nit  abkündt,  deszhalb  x'ersicht  sich  min  g.  her 
nit  minder  güts  zu  e.  g,  ja  schier  etwas  höher  als  vor  ye;  solch  gemiit 

25  ouch  nit  allein  usz  dem,  das  e.  g.  mines  g.  herren  loblicher  gedecht- 
nusz  \'orfar,  bischoff  Christoff  selig,  und  einer  erwurdigen  styfft  gedient, 
sonder  usz  alter  früntschafft,  der  z\'t  min  g.  h.  thumbher  gsin,  allweg 
sonderen  vertruwten  geneigten  willen  zu  e.  g.  getragen,  herre>cht. 
Nun  weyszt  e.  g.  wol,  mit  was  fruntlicheit  min   g.  her,  der  z_\'t  sin  gnad 

30  noch  nit  bischoff  zu  Basel  erwölt,  sich  gegen  menigklichem,  hoch  und 
nyders  stats,  schlecht,  onprächtisch,  nit  groszes  guts  begyrig  gehalten, 
also  das  fürer  sin  canonicat  by  xx  jaren  bits  inn  das  letzst  jar,  sin  gnad 
bischoff  elegiert,  sunst  dhein  andere  pfrund  nye  gehapt,  hab  ouch  nit 
anders  gehört,  denn  das  ein  ersame  gemeind  zu   Basel   und  herren  die 

35  rhat  imrae  allweg  geneigt  und,  ob  got  will,  noch  sind.  Sonders  und 
dwyl  sich  zutragen,  das  sin  gnad  zu  bischoftlicher  hochwürd  berufft, 
frylich  sinen  gnaden  ein  gros  crutz,  dess  sich  wenig  versehen,  will 
glouben  sin  gnad,  wo  solchs  vorgewuszt,  sich  damit  ze  erweren,  hette 
eh    ein    todtliche    kranckheit    simuliert,  wann    ich  achten  bin,  sin  gnad 

40   habe    etwa    gelesen    oder    gehört    den  spruch  cujusdam  regis  cui,  cum 

408.  ')  Am  ranJe:  oratio 


310  15^9  Februar  24.  Nr.  408. 

fuisset    tradita   Corona,  priusquam  hanc  suo  capiti  imponeret  diu  manu 
retentam    dixisse:    o    nobilis    magis    quam    felix    Corona,    quam    si   quis 
perpenderet  quantis  plena  sis  miseriis,  curis  et  solicitudinibus,  nee  quidem 
humi    te  jacentem    tolleret.    Usz    dem    mir  nit  zwyfel,  solch    beruftung 
angesehen,  sin   gnad    werde    sin    vorig   er  und  gut  lumbendt  täglichen     5 
ze  meren  und  hüffnen  sich  nit  sparen,   hat  ouch  byszher,  so  viel  sinen 
gnaden    möglich    gsin,  daran    nichts    verwinden    lassen,  und  sicher,  wo 
esz   inn  siner  gnad  will  stund,  an  frommkeit  und  christenlichem  leben 
wurde  nyendart  nichts  zerr^men.    Das  aber  sin  gnad  so  gechlingen  in 
kurtzer    zyt    inn    zweyen   jar,    deren    noch    nit  gar  regiert,  sin  kirchen,    10 
bistumb  und  clerici  inn  ein  güttlichs  leben  und  selige  reformacion  be- 
wenden   und    infuren,    ist    sinen    gnaden  nit  möglich  gesin.    Es  weyszt 
ouch    e.  g.  wol,    inn    was    maszen    electus   episcopus    sich  ye  weit  ver- 
schriben    und    verbinden    müszen,  ja  bj'nach  knecht  sin  und  yederman 
meister    bliben    Ion;  so  dann  ist  nyemants  gehorsam,  will  yeder  selbs    15 
bischof  geacht  sin.    Nichts   deszminder  desz  onangesehen,  so  wirt  wider 
sin  gnad  und  deren   verwandten   uff  den  cantzlen  von  ettlichen  heszig, 
uffrurisch    und    verderplichen    geprediget,    der    gemein    man    wider   sin 
gnad  und  die  sinen  getriben,  verbittert  und  angewyszen,  das  der  tagen 
eins  darusz  volgen  und  vil  unradt  entston  möcht  und  dannocht  das,  an   20 
christenlichem  leben  ze  besseren  wäre,  damit  nit  gebessert  wurde,  sonder 
merh    sin  gnad  und  verwandten  mit  einer  loblichen  statt  Basel  onver- 
schuldt  in  gros  verderblicheiten  gegen   einander  infallen  möchten,  dar- 
durch    alt    fruntschafft,  pünd   und  anders   uffgelöszt,  ouch  sin  gnad,  by 
dem    iren   ze    bliben,  sich    mittlen    ze    gebruchen    verursacht  würd,  die   25 
sin  gnad,  wo  das  gsin   möcht,  vil  lieber  underliesze. 

Solle  nun  dits  meinung  der  lenge  nach  min  g.  her  e.  g.  zügeschriben 
haben,  als  e.  g.  selbs  erkhennen  mag,  wolt  sich  nit  zum  glimplTlichsten  wol 
schicken,  hette  ouch  zu  lesen  verdrüsz  bracht.  Dwyl  aber  min  g.  her  guts 
wüssens,  sich  e.  g.  minen   wol   bekümmeren   mag,  hat  alda  sin  gnad  usz    3° 
gantzen  triiwen  und  liebe,  so  sin  gnadt  zii  e.  g.  tregt,  dits  gehört  meinung 
von  mund  e.  g.  in  geheim  durch  mich  ansagen  lassen,  dabey  e.  g.  gebetten 
haben  (desz  sich  dann  min  g.  h.  zu   e.  g.  gentzlich  versehen  thüt),  siner 
gnaden    und    deren    verwandten    uff  ob    erzallte    meinung   und  solcher 
Ursachen    aller    ansehens    halb    zu    nutz   und    gutem,    wie    ich  oben  ge-    35 
meldet,    uff  der    cantzlen    trulichen    zu    verschonen    nichtzyt,    das  sinen 
gnaden  und  verwandten  zu  unru,  nachteil   und  schaden  irer  lyber,  hab, 
gut,  land   und  lüth  dienen,  anzeziehen  und  sich  semlichs  meszigen,  son- 
der   frid,  son,  einigkeit   und  ein  christenliche  volkommenheit  nach  der 
1er   Christi   (Mathei    quinto)    infuren    und    pflantzen    wolle.    Solch    wysz   40 
ouch  sant  Peter  gefurtt  (prima  Petri  cap.  5)  mit  Vertröstung  dardurch, 


Nr.  ifoS.  iß2g  Februar  24.  311 

immarcescibilem  glorie  coronam  zu  erlangten,  iingezwyfelter  lioffnung,  wo 
e.  g.  harinn  als  einciii  christciiliclicii  füihalt  niinem  g.  Herren  willt'art, 
desz  wir  uns  gentzlichen  versehen,  ouch  die  anderen  mittpredicanten 
daran  w^'szt  und  haltet,  min  g.  h.  werde  sich  solclier  masz  inn  handei 
5  schicken,  das  er  biilich  solle  ein  christenlicher  fürst  genant  werden. 
Min  g.  h.  würt  ouch  semlichs  umb  e.  g.  trülichen,  wo  esz  zu  beschulden 
komme,  verdienen.  Wolle  mich  e.  g.  laszen  giitcr  bott  sin  und  dits 
fürhalt  zu  gefallen  annemnien,  kan  dann  ich  für  mich  selijs  mit  minem 
armen  vermögen  c.  g.  dienstparkeit  bcwysen,  sprech  e.  g.  nur  ein  wort, 

.0  erpütt  ich  micii  gantz  gehorsam  und  gutwillig,  gnedig  her.    Dixi." 
Uff  dise  gcthonc  red  antwortet  suffraganeus  iJie  antiquus: 
„O  gott  imm  himmel,  ich  sag  dir  lob  und  danck,  der  mir  sunder  so 
vil  eren  thüst,  her,  du  hast  mine  wort  war  gemacht,  denn  ich  bin,  der 
minen  gnedigen  fursten  und  hcrren,  bischoff  Philipp,  erstlichenhie  indisem 

15  minem  husz  ordiniert  und  accolitatus  ordinem  mitgeteilt  hab ;  da  sagt 
ich  zu  sinen  frunden,  die  mit  imm  kamen:  Das  ist  doch  ein  adelicher, 
edler,  schöner  Jüngling  und  ummcr  schad,  wo  der  nit  zu  hoher  schul 
ad  Studium  gezogen  würt,  und  warlichen  schlug  damit  uff  desz  knaben 
achszlen;    Es   steckt  noch  ein  bischoff  hie   verborgen:    ecce  und  es  ist 

20  beschehen." 

Er  eferet  damit  min  gethone  red  widcrumb  der  lenge  nach, 
sagt,  wie  er  nit  würdig,  ewer  gnaden  mich  gesandten  ze  hören,  wie 
er  ouch  zu  einem  predicanten  mit  gewalt  von  den  rhäten  und  ge- 
meinde oder  usz    der    statt    hinweg    gedrungen  worden,    wie  leid  imm 

25  ouch  wäre,  wo  die  anderen  predicanten  (als  er  offt  gehört  sagen)  ewer 
gnad  und  verwandten  inn  iren  predigen  anzogen,  wie  er  ouch  ettlich 
dartur  gebetten,  wann  e.  g.  sye  imm  usz  grund  sines  hertzen  lieb,  wie 
ouch  e.  g.  allweg,  als  noch  thumbher  gsin,  allvveg,  ouch  \on  vernüsz 
her  ime  zucht   untl   venerants  bew\'sen.  Er  wüsze  ouch,  das  c.  g.  allweg 

30  sinen  halb  im  ca])itel  gestanden  sye  und  ye  und  ye  guts  gewollen, 
desz  versehe  er  sich  noch  mcrh  für  und  für  zii  e.  gnaden,  wie  ouch 
c.  g.  der  sye,  der  imm  sin  pension  uffgericht  und  also  gegen  imm  er- 
zeigt. Wo  der  alt  her  seliger  loblicher  gedechtnus  und  capitel  der- 
maszcn  inime    wol  gewoldt,    als    er    hoch    und   wol    umb  sy  verschuldt 

35  hett,  wäre  vilicht  dardurch  allerley  nit  fürgangen;  nit  das  er  ye  wider 
ein  stifft  mit  Worten  noch  wcrckcn  gsin,  also  solle  imm  got  helffen, 
jurabat,  sonder  ye  gern  ir  er  und  uffnung  gesehen,  so  sye  doch,  allweg 
sin  red  müszen  ein  schneggkenhuszli  sin;  sagt  mir  hieby,  in  was  maszen 
und    durch    wen   und  was  imm  alles  begegnet  und  siner  sag  nach,  wo 

40  das  war  ist,  darunder  ettliche  grüszeliche  stück  lürgangen,  dadurch  er 
inn   unmut  gefallen,  da  dannen   in  ein  lange,  schier  zwe^'järige  kranck- 


312  I S^g  Febrtiar  24.  Nr.  408. 

heit,  also  das  er  darzwuschen  selten   sinen  füsz  für  die  stubenthür  ge- 
setzt hab.  Er  habe  ouch  trulichen  vorgefochten  allwegen,  das  man  nye- 
mants  gevvalt  anlegen  wäre,  sonder  in  allen  dingen  mit  vernunfft  handien 
thüt;  das  es  ouch  so  ungestumm  und  ungehür  mit  den  kirchen  zugan- 
gen   (jurabat    solenniter),    das    wäre    on    sin    geheisz,    rodt    und    willen     5 
bschehen,    und  wäre    imm    leid    solch  verwustens;  dwyl  aber  ein  ding 
bschehen,  müszte    man    allweg    das    best  darzu  reden,    ob  got  will,    es 
wiirt  noch  besser;  denn    sich    kein    mensch    ummer  versehen   ist.    Wie 
ouch  e.  g.  sicii  allweg  mit  der  weit  fruntlichen  gehalten,  wie  vil  pfrün- 
den   gehapt,    wysze    er    wol,   ja   dermaszen,    das    imm    eigentlichen   ze    10 
wüszen,  das  ein  statt  Basel  ewer  gnad  von  gantzem  hertzen  hulde,  aber 
dem  capitel  sye  man  übe!  an,  die  ursach  liesz  er  dahinden.  Wie  gern 
ouch  e.  g.  bischoff  worden,  was  ouch  dieselbigen  juramenta  vermögen, 
habe    er    langst   vernommen,    wie  e.  g.  widerumb   an  die  custerey  be- 
geret    hab,    er    möge    ouch  wol    erkhennen,    wie  hoch  e.  g.  mit  tusent    15 
geschefften  beladen,  was  Widerstands,  was  sorgsamer  louff,   was  unge- 
zogner  weit,    wie  e.  g.    in    ein   1er   nest   ingesessen,    nichts  dann  sorg, 
angst,  not  und  vi!  schulden  funden.    Wie  ouch  e.  g.  ye  und  ye  eines 
frommen,  adelichen  gemüts  gesin,  wie  gern  ouch    e.  g.  das  best  thäte 
in  bischofflichen  sachen,  der  üppigen  priestern  halb,  was  aber  das  und   20 
anders  hindere,  wüsze  er  wol,  wesz  die  schuld  sye.  Dancket  ouch  e.  g. 
trulichen  desz  guten  wins,  e.  g.  imme  disen  nechsten  herpst  fürsehen. 
Sähe  damit  gen  himmel   mit  weinenden  ougen  :   „O  got,  o  zyt,  o 
min  frommer  fürst,  bischof  Philip !     Sagen   sinen  gnaden  frölichen,  das 
ich  ab  disem  furhalten  ein  gros  früd  empfangen,  wolt  aber  nit  ein  gros   25 
gut  nemmen,  das  yemants  davon   solt  wuszen,  denn  das  müszt  ich  der 
gemeind  ein  falscher  geacht  werden,  es  wäre  got  lieb  oder  leid.  Aber 
der  houptpuncten  halb,  was  das  verhaszt  predigen  wider  sin  gnad  und 
deren  verwandten  ubels  geberen  mocht,  wie  ir  davon  geredt,  kan  ich 
wol    ermessen,    demselben    nach   versprich    ich    und    sagen    uch    zii   by   3° 
minem  tod,  oder  ich  sterb    uff  der    cantzel   an  derselben  statt,  wo  ich 
}'e,  so  lang  ich   predigen    werd,    sinen    gnaden    und  deren  verwandten 
mit  einzigem  wörtlein,    das    zu    schaden,    nachteil    und    iren  lyben,  hab 
und  gut,  land  und  liithen  dienen,  ummer  in  minen  mund  nemmen  wolle; 
dav'or  wolle  mich  got  behüten,  sonder,    wo  esz  die  niateri  brecht,  all-   35 
weg  inn   einen  gemeinen  huflen  reden:  Das  ist  recht,  das  ist  unrecht; 
wolle    ouch    ernstlichen,    sölchs    sine    mitpredicanten    ze  gebrüchen,  by 
inen  anhalten;  one    zwyfel,    sy    werdid  imm  onwidersprechlich  volgen. 
Es  ist  ouch    nit   die    meinung,    sin    gnad    desz    sinen    entsetzen,  sonder 
einen  fürsten  ze  behalten,  ja  eigentlich,  das  weisz  ich,  erst  vestigklichen   4° 
in  das  sin  insetzen  und  ze  versicheren.    Ich  will  ouch  der  sin,  der  sin 


Nr.  ^oS.  1529  Ff  biliar  24.  813 

Ivb  und  leben  zii  sinen  gnaden  in  triiwen  ze  setzen,  für  alles,  so  ich 
jetz  geredt  liab,  will  erpotten  haben.  Wolt  ouch  got,  ich  eigner  person 
by  sinen  gnaden  wäre,  wolte  die  der  maszen  vergwüszen  und.  wie  es 
ein  statt  von  Basel  mit  sinen  gnaden  meinen  thu,  berichten.  Ich  weisz, 
5  sin  gnad  sölchs  zu  groszeni  gefallen  annämmen  und  got  imin  himmel 
darob  loben  würde;  und  so  beider  sich  min  g.  her  und  den  sinen  inn 
die  sach  schicken  mit  der  statt  Basel,  so  besser,  um!  löszc  concilia  und 
richstag  ein  gut  jar  haben.  Dann  ich  sorg,  eh  dieselbigcn  sin  gnad 
erhielten,  wäre  darzwüschciul   \\u\  zwe\mal   urnb  das  sin  k'onimen.  und 

10  ist  schier  eins,  von  t'runden  als  \  on  vyenden  vcrdcrpt  werden,  dcsz  aber 
sin  gnad  nit  wertig.  Wo  sin  gnad  sich  nit  ver\V3'szcn  laszt,  sin  land  und 
lüth  behalten  will  und  n\-emaiits  frembdern  anhcncken  thut,  würt  ein 
statt  Basel  imme,  das  ze  behalten,  mit  Ivb  und  gut  byston,  das  weisz 
ich,  und  darumb  s\e  sin  gnad  nur  zu   ruwigem  geniut,  dann  sinen  gna- 

15    den   wölt   wir  nit  abston." 

L'ft"  das  sagt  ich:  ..Gnedigcr  her.  Mir  ist  unnuendar.  wie  e.  g. 
jetz  gniig  da\on  geredt,  den  sachon  wäre  noch  wol  ze  radlen,  aber 
man  handle  und  vertrage,  was  man  wöll,  so  will  schier  weder  brieft" 
noch  sigel  nitzit  merh  helffen :    sobald  die  predicanten  darwider  etwas 

20  reden,  so  giltt  es  glich  nichts  von  stund  an  merh.  Demselben  nach  wolt 
mich  schier  gut  achten,  was  do  furer  verhandlet,  e.  g.  und  der  anderen 
mitpredicanten  sigell  von  ersten  an  die  brieff  gehenckt  wurden." 

Da  lacht  erh,  sagt:  Es  solte  sin,  das  die,  das  wort  gottes  verkün- 
den,   sich    weltlicher    sorgen    entschlugen,    doch,    was    tVirer    utfgericht, 

25  mir  nit  zwyfel,  sinen  gnaden  starck  gehalten  werde.  In  summa  (sagt 
er):  Ich  erbiitt  mich,  sinen  gnaden  zu  dienen  mit  allem,  mir  möglich 
ist,  ouch  siner  gnaden  parth  ze  halten  bisz  in  tod,  das  solle  ich  e.  g. 
frolich  vertrösten.  Thätt  sich  damit  e.  g.  trülich  bcvelhen,  mit  l)itt 
discr  dingen  reden  halb   nycmants  ze  gedencken. 

30  Uft  semlichs  danckt   ich  sinen  gnaden  hoch,  solchs  e.  g.  ze  rümen, 

on  zwyfel,  c.  g.  würde  solch  gut  gemut  hoch  zii  gefallen  haben  und 
trulichen  mit  allem  vermögen  nit  onvergolten  lassen.  Bat  ouch  sin 
gnad,  ob  ich  ze  vil  red  getriben,  mir  zii  verz\'hen.  Hinwider  bat  mich 
sin    gnad    ouch    mit   bevelchnüsz    zu    beyder    sitzs    in  sin  gebett.    Also 

35  bin  ich  abgescheiden,  lachet  inn  mir  selbs,  das  ich  also  ein  geistlicher 
vatter  war,   minem  gebett  sich   ze  bevelhen. 

Dise  Sachen  alle  obgemelt  hab  ich,  wie  zum  teil  oben  gemeldet, 
darumb  verhandelt  in  solcher  brunstiger  hitz,  e.  g.  und  verwandten 
damit  Verzug  zu  machen,  damit  onfürsehener  sach  e.  g.  nit  überrumplet 

40  und  das  sin  nit  gewaltig  abgezogen  wierde.  Denn  wo  solchs  wäre  für- 
gangen mit  einem  oder  merh  flecken,  was  sich    ferrer  ingeryssen,  mit 

Basler  Reformationsalcteo,  ITI.  ^Q 


314  iS^9  P^bruar  24.  Nr.  408. 

was  groszer  mu  und  costen  das  ouch  wider  ze  eroberen  gestanden, 
mag  e.  g.  lichtlichen  abrechnen.  Denn  inn  solcher  hitz  thüt  ein  unnutz 
mensch  merh  denn  zu  anderen  zyten  ein  gantze  vyle.  Desz  ist  ein  edle 
historien  (primo  Regum  cap.  21  circa  finem)  mit  dem  leckerischen  büben, 
Doech  Idumeo :  Do  nyemants  die  priester  gotts  ze  tod  schlahen  anfahen  5 
wolt,  in  favorem  Saulis  et  invidiam  Davidis,  do  was  diser  Doech  der 
urhab  und  erste;  wie  übel  es  gieng,  zeigt  das  selbig  caput  gnug  an. 
Darumb  zii  glicher  gstalt,  als  etwa  ein  einiger  man  ein  schwäre  sach 
wenden  mag,  wie  der  Chusi  Arachites  that,  da  von  oben  im  anfang 
gemeldet  (scilicet  11  Regum  cap.  16),  als  ouch  offt  und  vil  ein  einziger  10 
man  gros  jamer  und  leid  verursachen  mag.   Die  exempel  ligen  am  tag. 

Dem  allem  nach,  g.  herr,  wolle  sich  e.  f.  g.  in  die  sach  schicken 
und  got  zu  hilff  nämmen,  der  die  synen  nye  verlyesz  und  offt  ein  zyt- 
liche  betrubnüsz,  wo  die  mit  gots  forcht  angenommen,  vilfaltig  wider- 
legt. Exempel  yetziger  zyt  wolt  ich  wol  geben,  aber  yederman  will  nur  15 
gschrifft  haben.  En  et  illam  alligabo:  J"b  ward  vil  mechtiger,  danner 
ye  gewäsen  (Job  ultimo  cap.).  Und  der  fromm  Joseph,  filius  Jacob,  qui 
ex  oppressione  fratrum  (Genesis  cap.  J2)  factus  est  princeps  Aegipti. 
Derselbig  got,  der  dise  ding  alle  gethan,  en  ego  vivo,  er  lept  noch. 
Nur  schicke  sich  e.  g.  also  darzu  (concilia  und  rychstag,  oder  das  land  20 
einem  frembden  oder  anderen  Herren  übergeben,  ist  guggerley,  ab  his 
Omnibus  cesset  excelsitudo  vestra  reverendissima,  wann  e.  gnaden  würde 
nit  geholffen,ja  kemme  dardurch  ee  umb  land,  luth,  lyb  und  gut,  ursach 
ist  bald  vermerket):  Nämlich  sothüe  c. g.  das  nit  uszminemschülerrischen, 
bachäntisclien,  fantastischen  rhat,  consilium  domini  est.  Und  war  anders  25 
e.  g.  rhät,  der  rhatt  e.  g.  an  bettelstab,  hoc  est,  das  e.  g.  umb  alles 
kompt,  er  hat  inn  der  hütt  und  davor. 

Erstlich  radt  ich  also,  kurtz  darvon:  E.  f.  gnad  lösze  sine  slosz 
und  stett  mit  zymlicher  iiut,  die  einem  krieg  nit  argwenig,  verwaren; 
denn  in  zwyfclhafftigen  dingen  sol  man  sich  alhveg  desz  gwüszisten  30 
halten,  desz  ist  ein  historien  de  Simone  et  Ptolomeo,  filio  Abobi, 
(primo  Machabeo  cap.  ultimo):  Hette  Simon  siner  schanth  acht  gehept 
und  Ptolomeo  nit  ze  vil  vertrüwt,  qui  adversus  illum  dolo  et  decep- 
cione  egit,  wäre  bym   leben  bliben   und  nit  umb  land  und  gut  kommen. 

Zum  anderen:  Dwyl  ich  nit  anders  hör,  ja  wüszentlichen  weysz,  35 
ex  relacione  tutissima  integerrimi  cujusdam  viri  senatorii,  denn  das 
die  von  Basel,  sonders  ein  gemeinde,  e.  g.  fast  wol  will,  das  dann 
e.  g.  sampt  minen  herren  von  capitel  sich  irer  anligenden  notturfft 
nach  lyb  und  guter,  so  land,  so  lüth  betreffen,  byzyten,  so  vil 
beider  so  vil  besser,  inn  ein  underhandlung  richten  und  schicken  4° 
thüen  und  davor  sich  e.  g.  und  capitel  dheines  hasz,  Widerwillens  oder 


Nr.  ^08.  '529  Februar  2^.  315 

dits  oder  das  thun  wollen  oder  sich  in  gegenwor  stellen,  mercken 
laszen  offen  anschleg,  warnen  den  find  etc.  Ouch  das  davor  e.  g. 
das  consistorium  nit  hinweg  legge,  die  consistorialen,  deren  nur  vier 
personen,  glich  wie  die  miiter  filiorum  Zebedci,  wiiszcn  nit.  was  s\'  an 
5  e.  g.  begert  haben,  ego  dissuasi  fortiter.  es  sind  allentlialben  fasznacht 
liutzen,  deszglicli  die  herren  \oni  capitel  ouch  nichts  sicli  enthfreinbtlon 
thüen,  weder  mit  Ivb  noch  giit.  Ursach  dits  anderen  punctens:  Hasz  und 
Unwillen  hat  die  art,  das  sy  von  der  stund  an,  als  sy  ingenommen,  in 
einem  tag  merh  zunimpt,    denn    sunst   andere    krüter  ein  jor  wachszen 

10  mögen;  so  begippt  sich  offt,  das  in  anfang  ettwa  zwen  lichtlich  zu  ver- 
tragen wären,  und  aber  so  es  blipt  anston,  darzwusciiciul  Bciial  zutritt, 
durch  liegen,  \ertriegen,  schalckhafftigs  inblaszen,  anreitzen  und  Ijös 
l)raticen  die  sach  gantz  und  gar  verderpt  würt  und  hernach  nummerme 
on  verderplichen    mercklichen    schaden    zerleyt    mag  werden,    llistoria 

15  hujus  est  notabilissima  (secundo  Machabe  cap.  xiiii):  Nicanor  und  Judas 
Machabeus  weren  eins  worden,  hette  Alchimus  sinen  bösen  sammen 
nit  darzu  geseyet,  dardurch  der  tiifel  apt  ward.  Hesser  ein  zwyeli  usz- 
brechen.  dann  so  das  ein  boumb  erwachsen;  wann  so  man  boum  usz- 
ryszt,  so  feit  gemeinlich  \'il  grund  hernach.  Intelligentibus  satis  dictum  est. 

20  Hie  möcht  e.  g.  sagen:  ..Gnad.  junckher,  du  bist  ein  w\tzigee  gansz, 

ja  ein  wingansz.  (!)  Es  schickt  sich  nit  also,  esz  ist  ein  ander  quare. 
Wie  wollen  wir  es  verantwortten  by  den  stifftern  diser  und  anderer 
dingen,  so  wir  also  nüt  solten  darumb  thun  und  also  gute  menli  sin, 
weisz  ich  was  thun,  erst  gon  schul  gon  etc.  Antwort:  Alle  styfftungen 

25  wyszen  in  thumbstyfft  Basel  et  non  extra  eandem ;  dw^'l  nun  on  unser 
schuld  wir  zu  Basel  uberlengt,  ubergwaltiget  und  von  singen,  lesen  etc. 
zwungklichen  abgetriben,  ja  mit  groszer  ungestumme  zugangen,  als  am 
tag  jigt,  was  können  wir  darfur,  wolt  man  uns  darumb  zinsz  und  gult 
und  das  unser,    so    deszhalb  fallen  sol,    innheben   oder  sperren  r    Nego 

30  consequenciam.  Aber  thüen  die  stiffter  eins  und  verschaffid  wiederumb, 
das  uns  zii  Basel  in  voriger  kirchen  mit  restitucion  deren  dingen,  so 
zerschleyfft,  singen  und  lesen,  in  maszen  das  von  alter  har  gehalten, 
zugelassen  werde,  mit  Sicherung  lybs  und  guts,  wolan  in  gots  nammen, 
so  wellen   wir    nit    ful    sin    und    von   stund    an    in   vorigen  |standi'')  in- 

35  tretten.  Dwyl  aber  das  nit,  warumb  wolten  wir  entgelten,  das  wir  nie 
genossen?  Und  ist  man  hie  von  rechts  wegen,  die  stifft  anderwohin  in 
favorem  fundatorum  hujus  vel  alterius  persone  ze  transferieren,  nit 
schuldig.    Aber  von  glimpffs  wegen    möchte    sich  e.  g.  und  stifft  diser 

408.  ')  Original  7Vt>/t!  zu   lestn   ign,  was   unirklärlich   ist,  ivtitn  man  es  nicht  begrdfl 
40    als  gedankenlose  xuiederholung  der  vorausgehenden  silhe  vor-igen     Der  sinn  verlangt  stand. 
wofür  auch  das  mascutinunt  vorigen  spricht. 


316  15^9  Februar  24.  Nr.  408. 

dingen,  so  fürgangen,  vor  kaiserlicher  majestet  und  deren  kammer,  das 
solchs  alles  one  allen  gehiil  e.  g.  und  stifft  will,  consenss  etc.  bschehen 
und  den  stifftungen  gniig  ze  thün,  wo  das  sin  möcht  zu  Basel,  in  vori- 
ger kirchen,  reconciliata  ilia  et  restituta,  wo  sin  majestet  die  von  Basel 
daran  halten  mecht,  an  e.  g.  und  stifft  nit  erwinde,  sonder  geneigt  syen,  5 
wol  protestieren,  in  hoffnung,  sin  majestet,  solciis  angesehen,  wurde  inn 
nyeszung  der  stifft  und  bistumbs  inkommene  e.  g.  und  styfft  onverhin- 
dert  lassen.  Mit  solclier  beschechner  protestacion  wolt  ich  alsdann  daruff 
mit  der  statt,  umb  solche  und  alle  vorige  spenn  dieselben  zu  end  bringen, 
fürfaren.  Keme  esz  dann  darzü,  das  man  wider  singen  und  lesen  sölt  10 
und  das  zugelaszen  würd,  mit  heil,  wo  das  nit,  echt  das  man  sunst  ver- 
tragen und  eins  würde,  damit  e.  g.  und  styfft  jetz  und  in  ewig  zj't  by 
dem  iren  behalten  wurden. 

Aliud    objectum:    Ja    solten    wir    uns    also    \'ertragen,    fielen    wir 
villicht    inn    keysers    unhuld,    wurde    krieg    volgen,    item    die    regalia    15 
abkunt    und    bischoffliche    nyessung    im  bistumb,  sonders  imm  fürsten- 
thumb  und  dem  uberigen,  so  dem  rych  zugehörig,  nämlich  was  under 
Enszen    zu    end    und    des    bystumbs    langt,    uffgehept    und    uns    abge- 
strickt, wurde    das    uns    gros    nachteilig,    die    styfft    und   wir  hoch  ver- 
setzt, vil  schuldig  etc.   Wo  nun  usz,  gnediger  her?   Kriegs  halb  wurt  ein    20 
wil   gmach   gefaren  werden;  wann    es   ist  ein   solche    Zerrüttung  under 
den  fursten  und  stetten,  das  yederman  mit  imm  selbs  gniig  ze  schaffen, 
ja,  gloub  mir  e.  g.,  die  fursten    und  stett  sich  darzü  schicken   werden, 
by  dem   iren  ze  bliben,  das  deszhalb  der  merteil  iren  underthonen  zu 
wolfaren   in  disen  dingen,  wie  esz  jetz  gat,   zusehen    und  semlichs  ver-    25 
hengen    werden.     O    eigner    nutz,    quid    non    mortalia    pectora   cogis ! 
Wolten    wir    uns    dann    uff    den    kej'ser    oder    Ferdinanden    verlaszen, 
dwyl    offenbar,  das    fursten    und  stett  jederman  selbs  meister,  inen  nit 
gehorsam,  ja  nit  hold  sind,  deszglichen  beider  majestet,  in  Tutsch  und 
Welsch    landen,    obsich,    nydsich,    allenthalben,  da    vom   Franzosen,  da    30 
von  Tiirckcn,    da    von    disem,    da    von  jehem  angefochten?    Ouomodo 
nos    libcrabunt.    antequnm    hoc.  futurum    esset,    intcrea  navis  fluminum 
vorticlbus    absor[)ta    esset.     Und    so    sy    uns   schon    solten    erretten,   so 
ist    gwüsz,  das    ein    solcher    cost   e.  g.  und  deren  styfft  damit  anzogen 
wurde,  dardurch   man   ein  weg  als  den  anderen  zii  grund  für.    Memorcs   35 
simus  qui  dixit:   Nolite  confidere  in  principibus  etc. 

Diser  und  anderer  Ursachen  halb,  obgemelt,  so  radt  ich  starck  ad  con- 
cordiam,  dann  so  das  bschicht,  darff  e.  g.  und  deren  styfft  dhein  bösen  wind 
merh  forchten.    Es  sye  ouch  e.  g.  gewüsz,  das  rhat  vorhanden,  wo  solch 
concordi   troften,  das  inn  allem  inkommen  des  bistumbs,  wie  das  ummer   40 
nammen  hat  oder  geheiszen  mag  werden,  inn  allen  geistlichen  ämptern, 


Nr.  4.08.  1529  Februar  24..  ;>17 

sive  in  reccpcionc  primorum  fructuum,  officii  vicariatus  quam  cciam  juris- 
dictione  ordinaria,  e.  g.  und  stifit  modo  et  futuris  temporibus  dhcin  pfennig 
sei  abgon,  oder  zürn  minstcn  also  vcrwcndt,  das  e.  g.  und  deren  stifft 
vil  merh  dann  \'or  ye  usz  discn  ofticiis  annuc  fallen  mag.  Ubi  possunt 
5  hec  disccrni,  ist  noch  nit  von  noten,  hie  zc  melden,  bits  es  die  feil 
erliöusclien.  Lasz  es  dabe\'  belilien,  wil  es  aber  (wils  got)  nit  vcr- 
schlaffen.  Man  wart  inn  ewigkeit  müszen  ein  gemeinen  uffseher  haben 
über  die,  so  den  Christen  vorstond,  yeder  in  sinem  bistumb,  es  sye 
joch    das    die    mesz    und    cliristenliche    alte    Ordnung  bestände  oder  uff 

10  predigen  Baszelischer  art  nach  bewendet  werde.  Welches  teil  fürtrifft, 
würt  on  begruszung  deszselbigen  gemeinen  uffsehcrs,  das  ist  dess 
bischoffs,  der  e.  f.  g.  ist,  welchen  man  ouch  gern  haben  will  und  wirf, 
zu  solcher  verwalltung  nit  angenommen  werden,  dcrselb  würt  ouch  da- 
rumb  e.  g.  muszcn  thün,  daran  sich  e.  g.  wol  würt  benugcn  laszen.   Und 

15  wäre  got  ein  ewig  lob  (als  ouch  beschehen  würt),  das  die  cxemplen 
nagenden  closter,  nach  der  meinung  sant  Bernharts  ad  Eugenium  pon- 
tificem  (nescio  modo  qua  epistula)  mit  iren  incorporierten  zu  verderpnus 
der  bystumben  onuffhörigs  nemmen  in  allem,  das  nur  feilt,  so  von 
thyeren,  so  \'on  feldfruchten,  mit  uffnung  der  unkonnenden  bettelpfaffen. 

20  die  als  die  sühirten  gedingt  werden,  e.  g.  underworffen  wurdid.  Icii  denck 
hie  daran,  das  ich  jetz  den  dritten  zinsz  von  sant  Anthonien  husz  zu  Basel 
in  sant  Johans  vorstat  nit  inbringen  mag,  etwa  by  einem  gl.,  und  aber 
dargegen  e.  g.  mit  sinen  indullbrieffen  dem  preceptor  zu  Ysenheim  die 
süw  zesammen  triben  soll,  bitt  got,  das  sy  all  pfinnig  werden. 

25  Aber  verrer  möchte  ouch  e.  g.  sagen,  man  haltet  leider  concordata  et 

pacta  fast  übel  und  offt,  so  man  einem  übel  will,  so  erdenckt  man,  was  man 
kan  und  mag,  damit  man  ein  loch  im  brieff  finde,  nach  dem  alten  spruch- 
wort:  Oui  vult  descire  ab  amico,  cjuerit  occasionem  a  sude  vel  sepe.  Es  sind 
betrug,  werden  uns  nit  gehalten  etc.  Wie  dann  Demetrius  et  Antiochus, 

30  reges,  mit  bcschysz  umbgiengen  (primo  JVIacha:  capitibus  xi  et  xv),  pul- 
cherrime  historie  sunt.  Gnediger  her,  da  kan  ich  nit  wol  für,  sonder 
mus  semlichs  fast  daran  ligen  und,  damit  fürkommen  werden,  das  man 
die  schriberische  cantzl_\'schische  rhetoricam  hindern  ofen  legen  und  alle 
ding  dar,  luter  und  hell  abrede,  beschribe,  versorge  und  wüsze,  mit  wemm, 

3i>  was,  worum!)  man  handle,  und  ouch  uszlendisch  gewält,  die  oder  die, 
da  man  dann  hoffen  ist  und  von  nöten  sin,  dieselben  ouch  bcsiglen 
thücn.  Halt  man  es  nit,  alsdann  gemeinlich  der  stercker  der  böser  ist ; 
wie  der  wolff  dem  schaff  thäte,  als  er  oben  am  bach  stund,  clagt  das 
schaff  an,  es  hette  imm  den  bach  trüb  gemacht,  frasz  esz.  Semlichs  sj'e  got 

40  clagt,  der  kan  es  wol  vergelten,  als  er  dem  schelmen  Jasoni  thätt  (se- 
cundo  Macha:  cap.  v),  dem  diser  Ion  ward,  das  er  jämerlich  im  elend  starb. 


318  152g  Februar  24.  Nr.  408. 

Hie  möcht  aber  ein  frag  fürfallen,  ob  sich  zymme,  in  gottes  hand- 
lungen,  hoc  est  in  Sachen  den  dienst  gottes  betrefifen,  mit  weltlicher 
oberkeit  rachtungen  uffnämen.  Sag  ja.  Von  eins  besseren  wegen  mag 
man  wol  den  nechsten  tod  fliehen  und  rachtungen  treffen,  historia  est 
de  Simone,  summo  sacerdote  Judeorum,  et  Demetrio  ob  nequiciam  Tripho-  5 
nis  (primo  Machabeo  cap.  xiii)  amicicias  componentes,  item  Josue,  der 
edel  fürst  (Josue  cap.  ix),  wiewol  zum  teil  verbotten  cum  gentibus  non 
ineundum  f^dus,  noch  dannocht  traff  er  rachtung  cum  Gabaonitis.  Got 
ratificiert  ouch  dieselbige,  liesz  die  nach,  claret  hoc  ex  historia,  secundum 
Regum  cap.  xxi,  als  kunig  Saul,  nachgendig  solch  rachtung,  so  Josue  10 
mit  den  Gabaonitern  gethon,  nämlich  quod  non  vellet  illos  interficere 
gebrochen  hatt  und  darüber  die  Gabaonitern  laszen  ertodten,  da  wur- 
den in  expiacionem  hujus  sceleris  post  mortem  Saulis  siben  siner  ver- 
lasznen   kindern  an  galgen  ghenckt,  filii  pro  patre  penas  luebant. 

Ein  andere  frag:  Lieber  baccalaurius  Fortmüller,  die  nobis,  mag  man  15 
ouch  on  nachteil  der  abgestorbnen  styfftern  dasjhennig,  das  sy  gestyfft 
der  zyt  der  tribulacion,  ut  rebus  nunc  stantibus,  underlassen  ?  Ja  wol, 
die  abgestorbnen  in  purgatorio  sunt  in  statu  gracie,  sed  extra  merito- 
rium,  passio  autem  domini  et  suffragia  vivencium  tollunt  culpe  reatum 
etc.  Dwyl  sy  nun  in  statu  gracie,  sequitur,  das  sy  nichts  anders  wollen,  20 
dann  das  got  will,  scilicet:  fiat  voluntas  tua  etc.  Dwyl  nun  got  solch 
calamitet  propter  peccata  populi  verhengt,  so  volgt,  das  ouch  sölchs 
mit  irem  willen  bschicht,  c^terum  die,  so  in  Inferno,  die  hilfft  es  nüt, 
qui  in  c^lum  vero  rapti,  non  indigent,  sed  in  pace  requiescunt.  Wie 
meinst  aber,  wann  dieselben  stiffter,  unsere  vorfaren,  jetz  widerumb  uff  25 
erden  kämen  und  solch  Zerrüttung  sehen,  was  sy  darzü  sagen  wurden  r 
Eben  das,  gloub  ich,  das  sy  wol  sprechen  möchten :  Wir  weren  toiib, 
unsinnig  lüth,  woten  witziger  syn,  dann  all  ander  nacion  uff  erden. 
Sag  wj'ter,  Heini  Meder,  meinst,  ob  die  nit  ouch  einer  straff  warten 
syen,  qui  fictive  templum  prophanarunt  ?  Frylich,  ich  mein  ouch  a  so  3° 
(sie!),  unde  versus:  Wie  es  Alchimo  und  Antiocho  uszgeschlagen,  patet 
(primo  et  secundo  Macha.  cap.  nono  per  totum).  Ja,  über  Machabeo 
gilt  nüt,  ist  war  zu  Basel  am  Fischmarckt.  Ad  idem  alia  historia  irre- 
fragabilis  (quarto  Regum  capi.  xviii  et  xix)  und  deren  anzal  que  modo 
sileant.  35 

Adhuc  unum  quesitum  absolvam.  Ob  ouch  zu  verhoffen,  das  die 
kirchen  widerumb  in  vorigen  stand  gebracht,  ob  es  mit  gwalt  musz 
zögen,  will  ich  hie  nit  antworten.  Aber  der  frommen  luthen  halb,  so 
ist  noch  lang  dahin.  Dann  noch  alten  historien,  so  sind  alhveg,  eh  ein 
frommer  kunig  Israhel  kommen,  der  das  husz  gottes  nach  vilfaltiger  40 
Zerstörung  oder  ander  luth,  als  Zorobabel,  Esdras  etc.,  Osias  etc.  wider 


Nr.  408.  152g  Februar  24.  319 

gebuwt  haben,  so  ist  alhveg  desz  ul)rigen  l)öscii,  die  das  inipediert, 
widerumb  halb  oder  gar  zerstört,  zu  ICOt)  malen  nierh  gsin.  Al)cr  d\sz 
ist  min  beschlusz  liarüber:  Wären  wir  rronini  und  durch  den  banck-  uns 
bessert  hetten,  so  hette  got  solchs  nit  verhengt.  Das  aber  der  mensch 
5  durch  frommkeit  die  kirchen  heilig  mach,  hat  Christus  selbs  gesprochen 
(Dysz  glouben  wenig  jetziger  art).  Mathei  23*):  Ve  vobis  etc.  stulti 
et  caeci:  Utruni  enim  majus  est,  auruni  an  temphmi,  (juodsanctificataurum? 
Utrum  enim  majus  est,  donium  an  altare,  tpiod  sanctificat  aurum  ?  Oui 
ergo   juraverit    per    aitarem    et    per  teniplum  clc.     Ergo  a  majore  plus 

10  his  Omnibus  homines  templum  sanctificant,  quoniam  non  propter  locum 
gcntem,  sed  propter  genteni  locum  deus  eiigit,  ideocjue  et  ipse  locus 
particeps  fit  popuii  malicia,  postea  autem  rursum  sit,  penitente  populo, 
capax  sanctificationis,  ita  ut  qui  derclictus  in  ira  dei  omnipotentis  erat, 
itcruni   in   magTii  dei  reconciliacione  cum  summa  gloria  exaltabitur.    Das 

15  aber  euch  etwa  das  unvernunfftig  v\ch  der  luth  entgehen  miis,  patet 
historia  (primo  Reguni  capite  xv).  Quanto  magis  domui  sug  succenset, 
notandum. 

Mit  was  fugen  und  püncten  aber  die  von  Basel  sich  in  concor- 
diam    mit    e.  g.    und    deren    styfft    ze  lassen  (so  vil  ich  davon  erfaren) 

20  urbüttig,  will  ich  nur  ein  kurtz  summari  e.  g.  davon  anzeigen. 
Articuli  federis: 

/.  Erstlichen,  das  sy  e.  g.  consistorium  alliiie  zu  Basel  mit  sinen 
allen  verwandten  personen  vor  mengklichem  gewall,  mütwillen,  tratz, 
inmaszen    als    ir    eigen     Schultheisgericht     handthaben,     schützen    und 

25  schirmen,  ouch  also,  das  ouch  ir  eigen  bürger,  so  sy  yemants,  so 
daran  ze  schaffen,  bystand  thün  würden,  weder  mit  Worten  noch 
wercken,  in  massen  als  ob  .sy  vor  inen  selbs  für  gesesznem  rhat 
erschinen,  unzüchtig  mercken  lassen,  verschaffen  wollen. 

2.  Item   das   sy  e.  g.  und  deren  styfft  und  cajjiiel  by  allem  irem 
30   inkommen    an    land,    luthcn,    nulzungen,    zinsz,    zciicnden,    rcndt,    gült, 

eigenthümben,  sturen,  frevel,  regalien,  zügehörungen,  fryheiten,  lyhung 
der  pfrunden,  pr^laturen,  bischofflicher  election,  inkonnnens  der  bruder- 
schafft sant  Johans,  cottidian,  prQsents,  büw,  fabricam,  nichts  uszgcnom- 
men,  in  ewigkeit  bysz  an  jüngsten  abendt,  inn  wysz  und  gestalt, 
35  semlichs  zwüschen  e.  g.  und  der  statt  Basel  der  zyt  nechst  jüngster 
underhandlung  gestanden  und  gcsin  (die  erstorung  der  bildcr  und  ab- 
thueung  der  mesz  hindangesetzt)  lassen  blil)en. 

3.  Item  die  flecken,  so  e.  g.  und  styfft  eigen,  inen  mit  burgkrecht 
verbunden,  fry  ledig  desz  entschlahen,  widerumb  e.  g.  und  styfft  heim 

40   stellen. 

408.  ')  Am  rande:  Ecce  sanctificat  aurum.    Ecce  sanctificat  donum. 


320  1  S2g  Februar  24.  Nr.  408. 

4.  Item  e.  g.  und  styfft,  mit  land,  liith  und  gut  beliolffen  und  be- 
radten  sin  (dann  inen  wol  wüszent,  mit  was  heladnüszen  e.  g.  und  stiftt 
hoch  beschwert),  damit  e.  gnaden  und  stifft,  land,  stett,  schlöszer,  ze- 
henden, stiir,  sigeli  und  andere  geistliche  bischoffliche  gefäll  etc.  an 
allen  orten,  wo  die  verspert,  versetzt  und  verpfendt  (soverr  aber  ein  5 
statt  Basel  daran  nüt  ze  sprechen  habe),  es  S3'e  sunst  gegen  wem  das 
ummcr  wäre,  widerumb  eroberet,  gelediget  und  also  e.  g.  und  deren 
stifft  fry,  ledig,  heim  dienen  möge  und  zu   handen  bracht  werde. 

5.  Item   den  versprochnen  anlasz,  darin  der  landvogt  von  Hagnow 
biszher  etc.  gehandlet,  mit  e.  g.  und  styfft  zu  end  und  kreft'ten  kommen    10 
lasz. 

6.  Item,  so  sich  zutrug,  das  im  gantzen  bistumb  uff  Raszlische  art 
gehandlet  und  gefaren  würde  etc.,  damit  e.  g.  der  geistlichen  nutzungen 
nit  entstellt,  sonder  merh  deren  in  sicher  genüszame  gebracht,  e.  g. 
und  styfft  als  dann  in  solchem  fal  fursehung  thün,  wie  dann  nechst  15 
davon  oben,  am  ersten  blatt  dises  bogens  by  disem  zeichen*)  anzeigt 
worden. 

7.  Item   alle  der  stifft  brieff,  ornaten  und  kleynotter,  wie  die  jetz 
verschlossen   und  vormals  inventiert  worden,  semlichs  alles  inn  der  stifft 
nutz    ze    bewenden,    frey,    ledig   gestatten,    one    \'on    der    statt   ze  ent-    20 
pfrembden,  sunst  sich  deren  gantz  mussigen   wollen. 

S.  Item    alle    caplany    pfrunden  bliben   lassen  in  perpetuum,  doch 
also:  Wo  da  caplanyen,  deren  corpora  zu  erhaltung  derselben  personen 
nit    gnügsam    wären,    als    denn    mit  nachvolgenden  vacieren,  so  menge 
caplany  an    die    anderen  stossen,  damit  dasselbig  corpus  wol  versorgt,    25 
usz  zweyen  oder  trygen  bösen  ein  gute  caplanypfrund  usgerichtet  werde^ 

g.  Item,    das    sy    e.  g.  stifft    und    deren    verwandten    personen    in 
einer  statt  Basel  mitt  schütz  und  schirm  frysten  und  alles  anders  nutzen 
und  gebruchen  in   kouffen  und  verkouffen  etc.,   wo  harüber  nit  sondere 
freyheiten,    sunst    wie    dem    burgermeister    selbs  gestatten,  halten,  lieb    30 
und  werd  haben  wollen. ' 

10.  Item  das  nit  die  meinung,  die  stifft  mit  den  jetzigen  personen, 
wie  die  sind,  nachdem  sy  abgestorben,  damit  euch  geendet  sin,  nequa- 
quam,  sonders  solch  alles  in  die  nachkommen,  wie  das  ire  vorderen 
gehept,  ouch  also  für  und  für  wie  zum  teil  oben,  by  dem  andern  ar-  35 
tickel  anzeigt,  volgen  und  ankommen  wollen  laszen,  on  alle  inred  und 
intrag. 

Anderwers  begerid  sy  weder  e.  g.  noch  deren  stifft  oder  ver- 
wandten Ivb  noch  güts;  ein  statt  von  Basel  wolle  ouch  die  sin,  ob  ye- 
mants    zuwider  allem,  obstat,  es  wäre  das  consistorium,  e.  gnaden  und    4° 

408.  *)  Der  verweis  bezieht  sich  auf  die  stelle  s.  jij,  z.  10. 


Nr.  408.  ißsg  Februar  24.  'A2\ 

deren  styfft  mit  allen  verwandten,  an  landen,  lütlien  und  allem  inkom- 
mcn,  wie  das  der  lenge  nach  oben  berurt,  es  wäre  c^sar,  rex  Fcrdi- 
nandiis  oder  ander  Fürsten,  lierrcn,  comunen  oder  sondere  personen, 
oder  durch  die  stifftsluth  selber,  als  denn  deren  bösen  buren  e.  g.  vil 
5  hat,  anfallen,  sperren,  verbieten,  gewaltiglich  entziehen,  sich  darwider 
setzen,  nichts  geben  noch  bezalen  wolten,  inn  irem  eignen  costen,  doch 
mit  widerkerung  desz  halben  costens,  daran  erlitten,  solchs  alles,  ob- 
stat, e  g.  und  deren  stifft  und  nachkommen  in  perpetuum  zu  erhalten, 
erretten  und  behopten,  Ivb  und  gut  on  trüren  und,  ob  es  joch  einen 
10  grossen  teil  usz  irer  eigen  statt  ringknuiren  costen  solt,  daran  setzen 
wollen,  der  massen,  wer  c.  g.  stx'fft  und  nachkommen  thun  würd,  als 
ob  das  inen  selbs  gethon  wäre,  achten  und  haben  wollen  und  semlichs 
widertriben  oder  all   darumb  sterben. 

Es    sind    giite    wort,    sprach    der    woltT   etc.    Aber    mir    ist    wenig 
15   zwyfel,  usz  vil   Ursachen,  es  wurde  gehalten, 

Dargegen,  acht  ich,  wurde  sich  e.  g.  und  stifft  eciam  pro  succes- 
soribus  mit  Ivb  und  gut,  land  und  luthen  und  aller  luitzung,  inkommens, 
gefallen  etc.,  wie  das  ummer  nanimen  hat,  mit  einer  statt  Basel  ver- 
binden müssen,  also  was  do  infiel  wider  ein  statt  Basel,  das  e.  g.  und 
20  stilTt  mit  deren  sterben  unil  geneszen  lieb  imd  leids  liden  wolt.  Hie 
will  ich  aber  die  veranlaszte  handlung,  darinn  der  landvogt  von  Hag- 
now  et  abbas  Bellelagie  arbitri  etc,  beruwen  lassen;  die  sol  man  zu- 
vor an  ein  end  bringen.  Da  will  es  sich  aber  stoszen,  ob  man  sich 
also  verbinden  m6g,  on  bewilligung  und  begruszung  sedis  apostolice 
25  et  imperatoris,  dwyl  e.  g.  beyden  hoptern,  tanquam  episcopus  et  prin- 
ceps  imperii,  geschworen.  Ho  ho,  gnediger  her,  wann  es  bysz  daher 
kompt,  so  tat  es  wol,  würt  e.  g.  wol  radt  finden,  damit  semlichs  e.  g. 
nit  nachteilig  und   hinderig  sin   würdt. 

Verrer  discr  rachtung  halb,  acht  ich,  müszte  das  capitel  mit  allen 
30  iren  stiffts  verwandten,  so  zu  Basel  sind,  burger  werden;  alsdann  in 
hütung  und  wachen,  reyszen  etc.  wurde  es  wol  ouch  sinen  lydigen 
bescheyd  ergriffen,  deszgiichen  die  styfft  und  consistorium  in  ewig  von 
Basel  (so  verr  die  rachtung  erhalten)  nit  hinweg  ze  legen,  sonder 
deren  personen  und  nachkommen,  wie  ander  burger,  für  und  für  zu 
35   Basel  huszhabig  sin  und  biibcn 

Ich  weysz,  das  einmal,  g,  herr,  wo  anderwertz  gchandlct,  weder 
in  disem  concilio,  der  lenge  nach  anzeigt,  also  das  e.  g.  und  styfft  sich 
nit  inn  einen  ewigen  son  und  friden,  in  massen  obstat,  mit  der  statt 
Basel  stellen  thut,  ouch,  so  das  capitel  mit  ir  hab  und  gut,  deszglich 
40  das  consistorium  hinweggelegt,  usz  der  statt  zugen,  das  e.  g.  alsdann, 
ja    in    kurtzem    umb    land    und   luth  kemm,  deszgiichen  die  styfüt,  puta 

Basier   Reformationsakten,  III.  ^^ 


322  152g  Februar  24.  Nr.  40S. 

capitulum,  mit  iren  verwandten  personen,  ouch  das  consistorium  num- 
mernie  ewig  gen  Basel  gelaszen  wurden,  mit  verlustigung  alles  desz, 
so  noch  zu  Basel  durch  die  statt  inventiert,  inn  iren  banden  und  gewalt 
statt,  ouch  nach  und  nach  ze  sorgen,  umb  lyb  und  gut  darzü  komen. 
Dixit  mihi  dominus  deus  et  non  dyabolus.  5 

Dise  ding  alle  sammen,  gnediger  herr,  hab  ich  inn  aller  bester 
meinung  usz  getrüwem  gemiit  e.  g.  nit  wollen  verhalten,  dann  mich 
e.  g.  anligen  nit  minder  min  eigen  leben  anflehtet,  hab  ouch  semlichs 
nit  in  glysznender  meinung  oder  damit  ze  glorieren,  als  ob  ich  ein 
witziger  narr  wäre,  sonder  usz  aller  einfalt,  on  wussent  allermengklichs  10 
uff  erden,  uszgenommen  min  bybel,  got  und  die  grossen  Stuben,  e.  g. 
zügeschriben,  dann  all  min  dienen  nur  usz  fryem  gemüt  gadt,  also,  ob 
ich  e.  g.  morn  (doch  on  Verletzung  miner  eren)  mich  mit  hunden  usz 
e.  g.  hof  hetzen  wäre,  noch  dannocht  wolt  ich  usz  grund  mines  hertzen 
mit  minem  lyb,  —  das  gilt  ist  klein  — ,  e.  g.  allzyt  mit  deemütiger  15 
underdienstparkeit  trülich  gehorsam  und  wertig  ston  Und  losse  sich 
dargegen  e.  g.  nit  anfechten  miner  jugendt,  nit  wollen  bericht  annam- 
men,  denn  sant  Augustinus,  der  heilig  bischoff,  thett  ouch,  von  einem 
kind  underwysen  werden,  sich  nit  beschämen.  Ouch  so  ist  nyemants  imm 
selb  wytzig  gnug,  deszhalb  sagt  Julianus  (scriptum  est  in  ff.  titulo  de  20 
fidei  commiss.  liber  v  apud  Julianum) :  Si  alterum  pedem  in  sepulchro 
haberem,  adhuc  addiscere  vellem.  Es  sol  ouch  e.  g.  die  furschleg,  ob- 
gemelt,  nit  so  gantz  beschwerlich  achten,  dann  ouch  by  den  Römeren, 
meminit  Livius,  sich  begeben,  usz  not  und  trang  Hanibalis,  das  uff  ein 
zyt  die  priesterschafft  gentiles  scilicet  schwerlichen  angetastet  und  über  25 
ir  herkommen  und  fryheit  getrengt  worden.  Aber  es  kart  sich  mit  der 
zyt  widerumb,  das  sy  ires  leyds,  vi!  hoher  sy  beschwert  waren,  er- 
getzt  würden.  Darumb  so  sye  e.  g.  getröstet  und  manhafft  und  nämme 
got  ze  hilff,  der  wird  e.  g.  trulichen  vor  aller  anfechtung  durch  be- 
quemliche  mittel  wol  wüszen  zu  erhalten,  scutum  est  enim  omnium  spe-  3° 
rantium  in  se,  qui  salvat  a  contradictionibus  populi,  custodiens  illos  in 
Caput  gencium,  ita  ut  populus,  quem  ignoramus,  serviet  nobis  et  hü, 
qui  modo  resistunt,  postea  auditu  auris  obedient  nobis.  Porro  inimici 
nostri  defluent  et  contrahentur  in  angustiis  suis.  Vivit  dominus  et  bene- 
dictus  deus  noster,  qui  et  exaltabit  nos,  deus  salutis  nostre.  Thü  mich  35 
hiebey  e.  g.  underdenigklich  bevelhen.  Contextum  pr^ter  exemplar 
labore  triduano.  Datum  Basilee  die  festo  sancti  Mathi?  apostoli  anno 
etc.  29. 

Origijial,    /J  selten.     St.-A.  Bern,    Kirchliche  Angelegenheiten,  bd.   JJ, 
7ir.  ißS.  40 


Nr.  40g — 410.  1529  Februar  25.  323 

409.  '5^9  Februar  2y 
Ratserkantnis:    Donstags    nach    rcminiscere    anno    etc.  xxix   sind 

m.  h.  die  kleinen  und  grossen  rath  gesessen  unnd  habend  gerathschlagt 
wie  nachvolgt: 

5  Erstlich:  Demnach  unnscr  Eytgnoszenn  von  Bern  des  burgrechtenn 

halb  geschriben  unnd  den  tag  uff  mcntag  den  erstenn  niarcii  angesetzt, 
das  man  dan  denselbenn  tag  besuchen  solle,  oucii  denselbigen  botten 
zc  handien  vollen  gwalt  geben,  unnd  sind  zu  botten  geordnet  von  den 
retten  Wolffgang    Harnest,    Marx    lleydlin,    der    rattschriber,    von    den 

10  sechszenn  Bernhart  Meygcr  unnd  Ludwig  Züricher. 

Zu  dem  andren  ist  erkant:  Dwyl  ettlich  herrenn,  doch  jeren  eren 
unverletzlich,  des  ratzs  neben  sich  gesetzt,  das  man  dan  uff  fritag  den 
xw!!!'*""  februarii  (!)  den  niiwen  ratt  wyder  besetzenn  soll  unnd  den  bur- 
germeister,  desglichen  den  alten  ratt  bisz  Johannis  nechst  konfftig  loszen 

15  ansten;  darby  ouch  erkant,  das  man  dy  erkantnusz,  das  solche  ncben- 
satzung  des  ratz  denen,  so  also  neben  sich  gesetzt  worden,  an  jeren 
eren  nut  schade,  inschriben  solle. 

Zum  dritten:  Deren  halb,  so  über  Rin  den  goltschmidgsellen  ge- 
houwen,  izt  erkant:  Dwyl  man  horrt,  das  der,  so  gehouwen,  so  schwach 

20  und  sins  lebenns  zu  ersorgenn,  das  man  dan  der  sach  nach  viii  tag  ein 
uffschlag  geben  soll. 

St.-A.  Basel,   Ratibücher  A  10,   Grossen  Ralits  acta  in  a»  1529,  bl.  ßv. 

410.  1329  Februar  25. 
Daniel  Swegler,    vogt  zu    Birseck,    an    Philips  von  Gundelczhein, 

25   byschoff  zu   Basell. 

Demnach  u.  g.  das  eilend  barmherzig  leben,  das  zu  Basell  furgatt 
unnd  gangen,  ze  wyszen  yst,  befind  ich  an  u.  g.  underthonen  hie  disent 
Rinsz  grosz  ungehorsame  unnd  hcrttspenikeitt.  Dan  alsz  ich  ethlich  lasz- 
nachthüner  zu  Kthingcn   unnd  Terwyl  zu  wegen  gbracht  hab,   unnd  un- 

30  gezwyfeltt  stur  unnd  anders  harnach  kumen  wer,  so  bin  ich  \ctzund 
harumb  gerytten,  stur  unnd  anders  uffzeheben  vermeint,  ist  es  am  alten 
ort  unnd  böser  dan  nie. 

Mir  wirt  ouch  gesagtt,  wie  sy  tcglich  werbens  halb  sigen,  das  si 
ein  statt  Basel  gar  zu  banden  nemen  wellen. 

35  Alsz  dan  mir  u.  g.  zugelassen  unnd  bcfolhcn,  das  ich  sol   unnd  mug 

(nach  minem  willen  unnd  gefallen  in  den  wyden  zil  Arliszhen)  wcllholz  las- 
sen machen  oder  verkoufen,  wie  dan  über  menschen  gedechtnus  ein  voglt 
alweg  gwaltt  geheppt,  da  habend  sy,  die  von  Arliszen,  mir  die  knecht  oder 
werchlutt  mitt  axten,  byglen  unnd  schweren  tröwwortten  usz  den  wyden 

40  gejagtt  unnd  vertryben,  welchs  Schadens,  den  ich  achten  by  xii  Ib,  ich 


324  1529  Februar  27.  Nr.  41  r. 

mich  vor  inen  unnd  andren  frunien  liitten  beklagtt  unnd  protestiertt 
hab,  es  stand  lang  oder  Uurtz,  das  ich  sy  soilichs  mins  Schadens  rech- 
lich nitt  ward  erlaszen,  oder  solliciicr  schad  vverd  mir  erlegtt.  Wan  so 
nun  hinfi'ir  die  werch  angond,  find  ich  kein  knechtt  nier:  also  sind  sy 
gmeinlich  ze  ratt  worden  und  liabend  zwen  zu  u.  g.  verordnett.  die  5 
sind  ufif  das  obangezeigt  wesen  daheim  blyben.  Unnd  N'etzund  uft'Mathie 
sind  zu  Arliszen  zwo  messen  gelesen  worden.  Da  habend  ethlich  puren 
wunder  getryben,  sind  so  tobig  worden,  das  ye  der  me^'er  halt  musen 
nach  imbisz  ein  gemeinde  by  einandern  haben,  der  meinung  unnd 
gentzlichs  willens,  das  sy  haben  wellen  die  wyden  under  einandrn  lo 
teylen. 

So  dan,  alsz  ich  teglich  in  sorgen  ston.  das  sy  oder  die  fromden  mir 
die  kilchen  stürmen  unnd  berouben ;  zwar,  alsz  mir  das  bild  ob  der 
forderen  tlu'ir  unnd  das  dach  sclion  herab  gworfen  unnd  zerbrochen, 
hab  ich  die  brieff,  rodeil  unnd  der  kilchen  geltt  mit  bewiiligung  eth-  15 
licher  der  puren  unnd  kilchenpflegeren  in  das  schlosz  hinder  mich 
gpracht;  wan  ethlicli  unverheltt  sagen:  Wan  iii  kernen  unnd  die  kilch 
beroupten,  sy  wurden  unnd  weltten  nitt  weren  oder  niemans  darumb 
erschlachen  etc.,  da  wellenn  sy  sollicli  geht,  brieff  unnd  rodeil  wyder 
harusz  unnd  in  irem  gwaltt  haben,  das  unnd  kein  andersz.  Dan  kund  20 
unnd  wyszen  hetten  sy,  das  u.  g.  nitt  mer  ir,  sunders  die  von  Basel 
hern  weren  unnd  in  in  tagen  wurden  etc.  Alsz  nun  ir  vier  von  einer 
gmein  zii  mir  haruff  in  das  schlosz  sollich  beger  unnd  flirhalt  ze  thim 
geschicktt,  hab  ich  inen  vergangens  unnd  kunfftigs  so  vi!  anzeigtt  unnd 
gesagtt  mit  erbietung  unnd  verbietung,  das  sy  ein  gmein  abgewisen  25 
unnd  nocJ!  malen  erkannt  haben  unnd  ethlich  uszgeschossen,  die  werden 
zu  u.  g.  k'umen  unnd  die  wyden  und  anders  an  uwer  gnad  begeren. 
Sag  hieruff  unnd  daby,  icii  fachs  an  mit  inen  wie  ich  well,  so  kan  ich 
nütt  von  inen  bringen,  weder  mit  recht  noch  on  recht,  kan  nach  gstaltt 
irs  unnd  ir  aller  wesenn  andersz  nit  gedencken  unnd  spüren;  wo  nitt  30 
bald  ein  fremder  gwaltt  oder  züg  in  das  land  kumptt,  wirtt  in  kurczem 
unsers  blybensz  weder  zu  Telsperg  noch  zu  Brunentrutt.  Wysz  sich 
u.  g.  ze  haltten.  Befilch  mich  hicmitt  u.  f.  g.  undertheniklich  alzitt. 
Datum  anno  29  donstag  nach  reminiscere. 

Origifial.  Landes- A.   Liestal,  lade  114  A,  theke  610,  nr.  44.  35 

411.  ^529  Februar  2y. 

Erstes  capitul  zuo  Nevvenburg  gehalten. 

Sabatho  post  reminiscere  haben  sich  daseibesten  capitulariter  ver- 
samblet  herr  thumbprobst,  custos,  schulherr,  beede  herrn  von  R\'nach 
und  beede  von  Pfiirdt,  Falckhenstein  und  Fleckenstein,    da   dann  rela-   40 


Nr.  412.  '5-9  Februar  2j.  325 

tion  beschehen,  was   zuo  Ynsprugg.    zu    Constaiiz   und   zuo  Ensiszheim 
angebracht,  gehancUet  und  uszgericht  worden. 

Und  zwar  zuo  Ynnsprugg:  Als  die  sach  durch  herrn  doctor  I'abri  und 
doctor  Jacob  Stürzchi  ir  königl.  mt.  zuo  bericht  und  wissen  khommen, 

5  seye  verabschiedet  worden,  weiln  der  handel  wichtig  und  grosz,  das 
ire  mt.  irn  rhaten  l)efelhen  werden,  darüber  zuo  sitzen  und  bey  doctor 
Jacob  Stürzehi  ein  rhatschiag  harrnach  ze  schickhen. 

Costanzischer  rhatschiag  lende  dahin,    alle    confratres  und  expec- 
tanten,    auch    ein    oder    zwen    ausz    eines  yeden  freundtschaft't  zuo  be- 

10  schreiben.  Die  Vorderösterr.  regierung  zuo  Ensiszheim  achten  rhatsam 
sein,  das  ein  thumbkapitel  yemanden  naher  Basell  abordne,  zuo  begeren, 
das  man  inen  das  jerig  volgen  lasze.  Wie  nun  die  herrn  abgeord- 
nete fürgewendt,  es  werde  ausz  den  herrn  capitularn  nyemand  gern 
hineinreyten,  unnd  das  derowegen   vielleicht    rhatsamer  waere,  soilichs 

15  durch  schreiben  anbringen  zuo  laszen,  haben  die  bey  der  regierung 
soilichs  starckh  miszrhaten,  mit  dem  vernern  vertrösten,  das  sie  hierüber 
jer  rhaetlich  guotbedunckhen  in  schrifften  verfaszen  unnd  capitulo  wider- 
faren  laszen  wollen. 

Neben  deme  nun  damaln  die  conclusio  capitularis  gewesen,  sowol 

20  aus  Ynnsprugg  als  von  Ensiszheim  vernern  beschaidts  zuo  erwarten,  so  ist 
damaln  auch  capitiilariter  verabschiedet  worden,  die  absentes  d.  d.  cano- 
nicos  inmittelst  zuo  beschreiben,  deszgleichen  auch  die  freundtschafft, 
so  im  landt  geseszen,  umb  deren  aller  und  yeder  meinungen  und  guot- 
achten  auch  anzehören. 

*5  Noiiz,  beziv.  kopte.  General- Landes-A.  Karlsruhe,  Handschriften  nr.  133S, 

bl.  39  V. 

412.  '5-9  Februar  27. 

Schultheis,  klein  und  grosz  ralt  zu   Bernn  an  bürgermeyster  unnd 
rhatt  der  statt  Basell. 
30  Vonn  wagenn  der  sorglichenn  geschwindenn  löuffenn  .  . .  unnd  für- 

nämlich darumb,  das  die  Eidgenossen  vonn  den  tuntf  ortenn  nechster 
tagenn  zu  \'aldkirch  mitt  denn  keyserschenn  etc.  tagett,  halt  unns  für 
gütt  angesechenn,  ...  ein  tagleystung  gann  Soloturnn  ze  setzen  und 
euch  zu  bitten,  eine  ratsbotschaft  dorthin  zu  schicken  uff  nechstkunfttig 
35  nuttwuch  znacht  und  dort  zu  handeln  mit  denen  vonn  Zürich,  Fry- 
burg,  Solloturnn,  Schaffusenn  unnd  unns  ...  Datum  xxvii.  februarii 
anno  etc.  xxix. 

Original,  mit  aufgedrücktem  stadtsiegel.    St.-A.  Basel,   Politisches  M  3, 

2,  nr.  I.  —   Regest:  Strickler,  l/d.  II,  tir.  141. 


326  15^9  Februar  2^.  Nr.  ^i  j 

413.  152g  Februar  27. 

Aus   einem    schreibest    Tho;««^    Wwxners    au    seiue?i    vetter    Partli 
Hetter  zu  Straszburg. 

Witer  wissend,    lieber  vetter,  das  beide  stett,    Zürich  und  Bernn, 
hoch  gegen   mir  erbittert,  ein   rechtstag  wider  mich  begert  band.    Der     5 
ist  inen   ersetzt  gewesen  uff  montag  nach  reminiscere,  des  icli  gar  nut 
erschrocken    bin  gsin,    sonnder  mitt  trölichem  hertzen  verstanden  hab, 
unnd    ist  der  tag  allso  besciiechen :    Mine  gnedigen  lierrn  von  Lucern 
sint  uff  denselbigen  montag  zu   recht  gesessen,  die  rät  und  hundert  der 
statt  Lucern  mitt  sampt  allen  iren  amptern  dorzu  berufft.    Alls  beider    10 
stett  anwallt  und   pottschafften  montag  erschinnen,  habent  sy  sich  mitt 
filen    Worten    über    mich    ze    clagen  entschuldigett,    wie  inen  entgegne 
ettwas,    das  sy  nitt  vermeint  hetten,    wollten  aber  heim  schr\'ben  gon 
Zürich    unnd    Bernn    und,    was  inen  bevolchen   wurde,  handien.     Allso 
sint    miner  herrn    ämpter   all  zu  Lucern  in  grossem  costen  da  beliben    15 
bisz    uff   donderstag    nach    reminiscere;    sint   wir  alle  wider  erschinnen 
vor  radt  und  hunderten  und  allen  ämptern  uff  dem  land  miner  herrn ; 
hatt  der   stattschryber  von  Zürich  ein    red  gethon,  min  vergessen,  ein 
wissents  wellen  haben,  worumb  doch  die  ampter  miner  herrn  da  sitzen, 
ob    sy   ouch   richten  sollen  oder  allein  zuhören,    es  sey  vor  nie  erhört    20 
worden.     Und   ist  beiden  stetten  die  grosz  einigkeitt  miner  herrn   und 
irer    ämpter   ein  grosser  dorn  in  ougen  gsin,    und  sint  uff  denselbigen 
tag  am  morgen  beider  stett  bottschafften  und  ich  zum  ix.  mal  uszgangen, 
bisz  sy   zu  letst  ein  ander  tagsatzung  wider  mich  begeret  haben.    Die 
ist    inen    nitt    zugelassen    worden,    und  weisz    ouch   nitt,    ob   maus  inen   25 
weyters    zulassen    werd:    denn    alls    ich  bin  abgangen,   hett  der  statt- 
schryber   ettwas    fürgewendt,    dadurch    er  min  herrn  seer  erzürnt  hett, 
unnd    sind    die  von   Zürich  an  abscheid  abgeritten  mitt  Unwillen.     Die 
von  Bernn  sint  bliben  bisz  uff  den  andern  tag,   hanndt  sich  vor  minen 
herrn    entschuldigett:    Was    der    stadtschr3'ber  von  Zürich    geredt  hab,   30 
das  hab  er  an  ir  wussen  gethon  etc.'),  unnd  sind  allso  mitt  einer  gro- 

benn ^)  hinweg  heimzogen,  das    ich    by    gott  gloub,  sy  sint    von 

hertzen  fro,  das  s}'  ein  ursacii  band  funden,  mich  nitt  zu  berechten. 
Es  ist  luter  Iure  lery  unnd  lumpenwerck,  damit  sy  umbgand.  Das  ir 
aber  wussent,  warumb  sy  über  mich  erzürnt,  send  ich  uch  hie  fier  35 
biechlj'.  Wen  ir  dieselben  lesen,  so  werdent  ir  woll  sechen,  das  ich 
iren  zorn  woll  verdient  hab.  Ich  frag  nut  nach  irem  Ungunst;  liessent 
sy  mine  gnedigen  herrn  und  ire  frommen  biderben  amptlut  und  under- 
thanen    mitt  lieb,  unnd  unnsere  fromen  biderben  christenlichen  lender, 

413.   *)   Randhemerhing  ist  nitt   wor.  ** 

•)   ein  unliserlichts  wort. 


Nr.  414.  152g  Februar  zy.  327 

so    liesz    ich    sy    ouch    initt    lieb      Wir  sint  jetz  handtfester  den   unser 
leptag  nie  .  .  . 

Wissent.  liel)er  \ctter,  das  lier  Baszier  abtal  iiiul  utYrur  sy  ^)  oanntz 
und  gar  erzürnt  liett;  uniiser  herren  hand  genfig  zu  weren,  allso  er- 
5  grinipt  ist  jederman  über  die  Icctzeri ;  sy  sageiit,  sy  wellent  die  stett 
wüll  wider  gloubig  maciien.  By  dem  allinecliligcii,  die  wiber  sind 
zorniger  den  die  man;  gott  sy  gelobt,  wir  siiU  manlicli,  und  stadt 
woll  und)  unns.  Dörtlendt  Benin  [und]  Zürich  uszlendisch  stell,  alls 
Costnitz,    wider    den   pund   annemmen,    so  cKirffen   wir  beide   regimcnl, 

10  tlen  Schwebisciien  punl,  Satto)',  Waliis  etc.;  das  übrig  verslend  ir  selb 
woll.  Die  glock  ist  gössen,  wir  werdent  sy  bald  luten,  das  der  thcjn 
wyt  erschallen  soll.  Saffoy  hand  Nüremberg,  Augspurg,  ouch  den 
unnsern  guttcr  nidergelegt  von  Genff,  aber  den  unnsern  sint  die  iren 
wider    worden;    es    ist    ein    niiszgrift'   geschechen,    es  stadt  woll.     Wir 

15  wellent  den  glouben  bald  mitt  einandern  deyllen  mitt  langen  spiessen 
und  guten  hellcmbarten,  wellent  sy  nitt  anders.  Wir  hielteiidt  gern 
triticn,  aber  der  nuw  glouben  iietl  die  art,  das  er  im  selber  kein 
rüw  last  und  annder  hiten  ouch  nitt  rüwig  last.  Ich  hab  woll  ver- 
btantlen,    das    dunden    b\-    uch    ettlich   kundtschatTt  wider  mich  sye  ge- 

20  bettlet  worden.  Wir  wellent  demselbigen  recht  thfin.  Ich  förcht  mir 
nitt  ein  crutz,  sy  wellent  mir  den  zanck  furziechen  niiner  rcchnung  mitt 
mim  kloster,  des  ich  fro  bin;  den  ich  wcisz  sy  ze  empfachen,  wen 
mir  die  e\'angelischen  sackplyfTer  rechnung  geben,  wie  sy  mitt  der 
kloster    gütt   liatult   iiuszgeiiaiilen,    will   ich   min   rechnung,  ob  gott   will, 

25  woll  verantwurten  alls  ein  biderman.  Ich  hab  uch  die  biechly  doppell 
gesandt,  das  ir  llannsen  ouch  her  mitt  Sixten  sun  zusenden  und  mir 
in  seer  griessen.  Es  gadt  mir  sunst  vast  wol,  gott  sye  gelobt  etc. 
Datum   Lutzern    \lyl\^  sampstag  nach   reminiscere. 

Ko^K.      SL-A.   Basel,  Eidgeiiossenuhaft  E  S,   bl.  15S.  —   Druck:  Ab- 

30  schiede  bd.  IV,   abtlg.    I  b,  nr.  jo,   7. 

414.  r§2p  Februar  2j. 

Bottenzerung:  Item  l  krönen  in  gold  unnd  xxv  gülden  in  muntz 
gebenn  Bernhart  Meyger,  Ludwig  Züricher,  Wolffgang  Harnest,  Marx 
lleydely  unnd  dem  ratschriber  uff  den  ryt  gon  Bern  samstags  den 
35    xxviiii   (I)')   febr.   anno   etc.   xx\im. 

SL-A.  Basel.     Finanz  iV  5,  3,  s.  290. 


413.  ')  die  länJtr. 

414.  ')    Es  handtl  sich  hiir  um   eine  offenbare  verschreibunf;  :  Jas  fahr  1329  war  kein 
Schalljahr ;  der  samslag  fällt  auf  den  27.  februar. 


328  /f2(?  Februar  27  — Ende.  Nr.  41^ — 416. 

415.  ^5^9  Februar  27. 
Aus  den  ivochenausgaben  sambstags  nach   reminiscere. 
Ratscosten :    Item    xiin    B    der    züwacht;    item    v  ß  im   d    iro    für 

kertzenn.    —    Item   vi  Ib  vi   ß  denn    tagwechternn  uff   den  thürnen.  — 
Item  xii   ß    ein    touffer    vonn  Waldennburg    harin   zffirn ;    item  i  ß  11  d     5 
so    er    verzert    hatt.    —    Item   vi   ß    den    fürschouwernn    sannt  Albann; 
item  VII   ß  denselbigen,  die  frombden  lut  zu  versuchen  unnd  anzeschri- 
benn.  —   Item  xv  ß  im  d  der  zuwacht  enet  Rin. 

Senndbrieff:  Item  x  ß  gönn  Ramstein  unnd  Honburg.  —  Item 
V   ß  wartgelt  zu  Thann.   —  Item  xvi  ß  inn  die  empter.  10 

Item  V  Ib  II  ß  im  d  gebenn  Johannes  Heitzman  von  wegen  das 
er  die  geusserten  burger  widerunib  heim  ervordert,  für  belonung, 
zerung  unnd  roszlonn. 

St.-A.   Basel,   Fina?iz   G  14,  s.  10J2. 

416.  ['5^9  Ende  Februar.]    15 
Tnmbprobst,  stathalter  und  capitel  der  nierern  stifft  BasI  an  Statt- 
halter, regenten   und  rath  zu  Ensisheim. 

Wir  tragen  kein  zweyfel,  ir  seyen  nun  mehr  gnugsam  und  über- 
flüssig bericht,  wie  auff  newnden  tag  yezigen  monats  februarii  und 
seither  für  und  für  die  gemeind  der  statt  Basel  sich  empört,  die  20 
thumbkirchen  unnser  lieben  frawen  Munster  erstlich,  darnach  auch  alle 
anndere  pfarkirchen,  stifften,  capellen  erschreckenJich  und  erbermbklich 
zerrissen,  die  inwendigen  gezierd,  althär,  chör  und  annders  darnider 
geschlagen,  verwüstet  und  ganiitz  zu  unwurden  bracht,  also  das  die 
selbigen  kirchen  und  capellen  sich  basz  sommerhusern  oder  stellen  25 
dann  kirchen  nunmehr  verglichen,  des  auch  iiit  gesettiget,  sonnder 
alle  crucifix,  bildtnussen  gottes,  der  kunigklichen  muter  Marie,  aller  lie- 
ben heiligen  grausamlich  auff  den  Munster-  und  Kornmarcktplatz  mitt 
grossem  gespott,  geschrey  und  Verachtung  gezogen,  offenlich  ver- 
branndt,  also  das  unchristenlicher  darmitt  kum  hett  können  noch  30 
mugen  gehanndelt  werden,  dadurch  nun  uns  der  kirchganng  daselbst, 
auch  singen,  leszen,  meszhalten,  die  christennliche  sacramennt  ze  halten 
(leider)  abgestrickt 

Dweyl  dann  die  stifft  Basel  von  Romischen  kaysern,  kungen, 
fursten  und  herrn  erstlich  also  gestifftet,  privilegiert  unnd  innsonders  35 
von  den  hochloblichen  fursten  von  Osterreich  darinnb  reichlich  für- 
sehen und  begabt,  das  gott  dem  almechtigen,  siner  auszerwelten  muter 
Marie  unnd  gantzem  iiimblischem  hör  zu  lob  und  eer,  auch  aller 
der  stitfter  und  gloubigen  seien  zu  trost  und  ze  hilff  darynn  nach 
altherkomner,  rechten,  woren  christennlichen  Ordnung  und  Satzung  chri-    40 


Nr.  416.  /^i-S'  K^i'f^  Februar.]  329 

stennlich  gesunsrcn,  geleszen,  das  recht,  war  gottswort  verklnindt  und 
ander  christennlicli  andacht  vollbracht  sollt  werden,  und  aber  es  die 
gstalt,  wie  oberzelt,  leider  gewonnen,  das  wir  dar\nn  gcwonlichen 
gotsdiennst  nit  mehr  volbringen  können,  weder  gotlich  noch  billich 
5  auch  were,  wir  unnserer  plVunden  nutzungen  (wie  wol  wir  besorgen 
niuszen,  deren  abganng  eben  grosz  furohin  sein  wcrd)  innemen,  dar- 
gegen  weder  singen  noch  leszen  und  der  stifthcrrn  willen  hierinn  nit 
erstatten  solton,  auch  wie  vorgehert  nitt  der  minder  theil  unnsers  ein- 
kommcns    solcher    ])frundcn   von    den  hochloljlichen  furstcn  von  Ostcr- 

10  reich  herreicht,  i.'etzo  kn.  mt.  zu  Ungern  und  Behcim,  ertzherzog  zu 
Osterreich,  unnser  gnedigster  herr,  unns  biszhar  gnedigklich  gemeint, 
innsonnders  als  sie  verganngner  joren  zu  Fryburg  im  Bryszgow  ge- 
wesen, sich  viler  gnaden  gegen  uns  inn  unsern  nöten,  \va  unns  die 
zufallen    wurden,    erpotten,    darnach    glicher    gcstalt    aber  etzliche   mal 

i;  sich  also  gantz  gnedigklich  gegen  uns  lassen  mercken,  wir  ewr  gnaden 
und  gunst  unns  mitt  sonderm  vertruwten  willen  biszher  geneigt  be- 
funden und  uns  mit  fruntschafft  verwandt  seiend  dermassen.  das  wir 
zu  nj'cmands  uff  erden  inn  disem  unserm  höchsten  anligen  unnser 
trost  und  vertruwen  mehr  danti  zu  bemelten    e.  g.   und  gunst  an   statt 

20  hochgedachter  kn.  mt..  auch  für  sich  selbs,  haben  und  setzen,  ist  an 
dieselb  e.  g.  und  gunst  unnser  dienstlich,  vleissig,  freuntlich  bitt  und 
beger,  inn  solchen  unnsern  noten  (darynn  gnad  und  fruntschafft  aller- 
mehrst gespurt  wurdt)  uns  nit  ze  verlassen  und  iren  getrewen  rath 
mitzetheilen,    wie    wir    unns    doch    inn    disen    beschwerlichsten    furge- 

25  fallnen  sachen  nun  furter  halten  sollen,  unns  zum  unverweyszlichisten 
sey :  denn  wir  ye  des  willens  und  gemuts,  inn  altem,  rechten,  waren 
christenlichen  glauben,  als  frommen  christenlichen  eren  person  wol 
geburt,  furohin  als  biszher,  so  wir  gleich  nach  inn  inn  höcher  gefer- 
lichet  unser  hab,  Hb   und  guter  kommen  sollen,    bestendigklich   ze  be- 

30   harren. 

Damit  auch  e.  g.  und  gunst  unns  dester  basz  mög  wissen  ze 
radten,  wollen  wir  inen  nit  bergen,  das  wir  uns  zu  dem  hochwurdigen 
fursten,  unserm  gn.  herrn  von  Basel,  seithar  verfugt  und  uns  miteinander 
der  Sachen   halber  etzlicher  gstalt  underredt,  doch  nit  anders  noch  an- 

35  derer  meynung,  dann  allein  uff  e.  g.  und  gunst  verbessern,  als  zu  denen, 
wir  diser  zeit  unnser  einzig  Zuflucht  haben. 

Und  nemblich  dweyl  dise  Zerrüttung  der  thumbkirchen,  obange- 
zeigt,  allen  thumbherrn  und  expectanten  der  stifft  Basel,  sie  seycn  inn 
ir  residenz  oder  nit,  auch  anhanngen  oder  nit,  für  ir  Interesse  zu  nach- 

40  theil  unnd  desshalben  ze  versprechen  stat,  wer  unser  gut  beduncken, 
wir  die  zum  fürderlichsten  uff  ein  benanten  tag  an  ein  geburliche  maistat 

Basler  Reformationsakten,   III.  ^2 


330  ['5-9  Ende  Februar.]  Nr.  416. 

sambt  veders  einen  oder  zweyen  von  seiner  freundtschafft  hetten  lassen 
beschreyben. 

Desgleichen  wir  e.  g.  und  gunst  auch  gebetten  wolten  haben, 
\va  es  inen  nitt  zewider,  yemands  usz  inen  darzu  ze  ordnen  und  also 
sambt  unserm  gn.  herrn  und  uns  ernnstlichen  ze  beradtschlagen,  wie  5 
wir  unns  mit  translacion  der  stifft  verrer  halten,  oder  ob  geradtner  wolte 
sein  (welchs  wir  doch  by  niemands  achten  inn  rath  finden),  unns  wider 
hinin  gon  Basel  thun  solten.  Und  so  uns  geradten,  hieussen  ze  blyben, 
wa  wir  den  stifft  ernuwern  und  unns  enthalten,  wie  wir  das  unnser, 
so  wir  noch  dainn  haben,  fugklich  uszherbringen,  zum  unverweiszlich-  10 
sten  und  geschicksten  von  offtgedachten  von  Basell  abscheiden,  auch 
anders  thun  mögen,  so  hierzu  von  noten  mocht  angesehen   werden. 

Under  disem  haben  wir  ze  bedenncken,  dwyl  etzlich  unnserer 
bruder  vom  capitel,  thumbherrn  und  expectanten  eben  verr  als  zu 
Speir,  Mentz,  Costentz,  Thübingen  etc.  wonend,  nit  in  der  residenz  sind,  15 
ob  der  verzug,  so  wir  also  dieselbigen  beschriben  werden  lassen,  uns 
nit  ze  lanng  und  nit  ze  nachtheil  reichen  wurd,  dann  wir  vil  hierinn 
besorgen  müssen,  also  das  unns  personen,  zu  der  stifft  gehörig,  besonder 
von  caplänen,  teglich  mit  süssen  Worten  abgezogen,  item  die  gemeind 
zu  Basel  noch  nit  ersettiget,  sonder  erst  mit  unnserm  gn.  herrn,  mit  20 
unns  oder  dem  unnsern  nach  mehr  freveis  mocht  furnemen. 

So  sind  wir  der  maistat  halber  auch  etzwz  zwifelig  und,  wiewol 
wir  achten,  niendt  billicher  dann  in  der  stifft  flecken  und  innsonders  zu 
Porntrut  wir  und  die,  wir  ze  beschreiben  willens,  zusamen  kernen,  da 
dann  wir  unsern  gn.  herrn  aigner  person  auch  gehaben  mochten,  j'edoch  25 
will  etzlicher  bysorg  sin,  das  villicht  durch  die  von  Basel  dester  mehr 
unwill  uff  bemelten  unnsern  gn.  herren  und  die  stifftlüt,  innsonders  uff 
die  von  Porntrut,  legen  möchten,  als  auch  wol  zu  gedencken,  das 
villicht  geradten,  von  unser  fruntschafft  ein  pottschafft  hinein  gon 
Basel  ze  schicken  an  ein  rath,  was  von  noten,  und  inn  rath  funden,  3° 
zu  werben  oder  doch  zum  wenigsten  dasselb  schriftlich  ze  thun,  dar- 
mit  und  unns  das  unnser  vervolgen  mocht,  wa  dann  solch  Werbung 
irer  notturfft  nach  villicht  ein  wenig  gescherpfft,  und  aber  zu  Porntrut 
uszganngen  etc.,  das  solchs  abermaln  unserm  gn  herrn  und  der  stifft 
oder   zum    wenigsten  dem  flecken  Porntrut  ungemach   niöcht  geberen.   35 

Inn  solchen  allenn  und  andern  derglichen  puncten,  so  e.  g.  und 
gunst  selbs  für  notwendig  ze  bedenncken  achten  mögen,  bitten  und 
begern  wir  wie  vor,  unns  e.  g.  und  gunst  rath  und  gutbeduncken  mit- 
zetheilen,  sich  gegen  uns  unserm  sondern  hohen  vertruwen  nach  ze 
bewisen  unnd  uns  nit  ze  verlassen,  wolln  wir  umb  die  kn.  mt.  under-  40 


5 


Nr.  41  y.  [nach  1529  Februar]  3;-!l 

thenigklich  und  e.  g.  und  gunst  dienstlich  und  willig  alles  unnsers  Ver- 
mögens haben  ze  verdienen  und  ze  beschulden. 

Origitial.      General- Landes- A.    Karlsruhe,     Akten    Domstift,   fasz.   ijS, 
bl.  41 .  —  Kopie  ebenda,  Hatidschriften  nr.  133S,  bl.  jj. 

417.  [nach  132g  Februar.]  ') 

Eingabe  der  kapläfie  des  domstifts  an  deft  Basler  rat. 

Gnedigen,  wysen,  insunders  gunstigen,  lieben  herren  unnd  getruwen 

vätter.  Ewer  ersam  wiszheit  begeren  und  anvordrung  an  unns,  u.  w.  dicncr 

und  underthonen  kurtzlich  getan,  haben  wir  zu   grossem  dannck  ange- 

10  nomen.  Wir  sind  ouch  des  altzit  geneigt,  u.  e.  w.  zu  wilf'aren  und 
zu  gehorsamen.  Dwyl  aber  uwer  e.  w.  von  unns  ein  antwort  crvordert 
(wie  das  billich),  so  ist  ditz  kurtzlich  unser  antwort  vergriffen  und 
darzu  ein  kleine  bitt,  zwar  unns  armen  ein  vast  notwendige.  Dem  ist 
also : 

15  Nemlich    haben    wir    unns    dergstalten    entslossen    und    wellen    in 

dem  und  andern  bürgerlichen  pflichten  uwer  e.  w.  gehörig  und  ge- 
horsam sin,  glicher  wisz  als  ander  uwer  e.  w.  burger  und  hindersässen. 
Doch  ist  unnser  an  e.  e.  w.  höchst  bitten,  unns  vätterlich  erhören,  ob 
es    sich    über    kurtz    oder    lang  begeben,    das  unns  unnser  pfruiuls    in- 

20  gonde  und  vergobte  zinsz  und  gült  verstrickt,  gearrestiert  oder  ver- 
spert  wurden,  dadurch  wir  unnser  lypsnarung  nit  gehaben  und  uber- 
lengt  wurden,  dem  vorzusin,  unns  alsdann  (des  wir  keins  wegs  ver- 
sehen) by  deren  schützen  und  schirmen  gncdigklich  underwinden  wellen. 
Darumb,   gnedigen  wisen    und   gunstigen   lieben  herren  und  getruwen 

25  vättern,  wellen  uf  ditz  mal  unns  unnserer  bitt,  ob  die  by  uch  dorecht 
geacht  wurd,  verzihen,  einfeltig  geschriben  nit  achten,  unns  mit  gne- 
diger  antwort  begegnen:  das  welln  wir  als  arm  underthonen  umb  uwer 
e.  w  als  unnser  gnedig  oberkeit  alzit  underthenigklich  mit  allem  un- 
serm  vermögen  beschulden  unnd  verdienen. 

30  Uwer  willigen  underthcnigcn  caplen    der   Hohen    stifft  Basel,    mit 

namen: 

Joannes  Dichtlcr. 

Jeron>'mus  Helfrych. 

Jeorius  Fatzman. 

35  Heinricus  Frywff. 

Martinus  Sager. 

Johannes  Silberberg. 

Sebastianus  Brün. 


417.   ')  Dieses  datum  ergibt  sich  aus  der  mitgeteilt fti  tatsache,  daß  den  kaftänen  am 
40    Münster  ihre  Pfründen  gesperrt  worden  seien. 


332  [nach  1^29  Februar.]  Nr.  41g— .^ ig. 

Andreas  von  Loüffen,  alter  dormenter. 

Reynhardus  de  Coloma"). 

Jeorius  Vester  de  Magstat. 

Franciscus  Neger. 

Cunradus  Silberberg.  5 

Magister  Theodorus  Ledersack. 
Original,  mit  Originalunterschriften  und  dorsalvermerk  der  xiii  caplanen 
suplication,    glesenn.      St.-A.    Basel,    Domstift    UU,    Spezifikatioti    der 
cinkünfte  der  kapldne,  bl.  I. 

418.  [tiach  152g  Februar.]   10 
Thumbprobst,    Statthalter    unnd    cappittel  der  merern  stifft  Basell 

beclagen  sich,  das  inen  rennt  unnd  giilten  wider  ire  freyhayt  enntwent 
worden  seyen,  derhalb  sy  sich  gen  Freyburg  ins  Breyszgöw,  den  got- 
tesdiennst  daselbs  zu  volbringen,  haben  thun  müssen,  mit  pitt,  kay.  mt. 
wollen  inen  gnedige  hillff  thun,  das  sy  zu  irem  vorigen  stannd  ennt-  15 
nomener  freyhayt  unnd  nutzung  kommen  unnd  restituirt  werden  mögen. 
Sicht  der  ausschusz  für  gut,  das  die  sach  an  kay.  mt.  gewisen  werd 
mit  antzayg  unnd  bitt,  ir  mt.  welle  uff  mittel  unnd  weg  trachten,  damit 
den  enntsetzten  suplicannten  geholffen  unnd  sy  widerumb  eingesetzt 
werden  möchten.  20 

Zeitgenössische    notiz    aus    der  ka?!zlei  des    domkapttels.      St.-A.    Basel, 

Eidgenossenschaft  D  3,   bl.  S. 

419.  [nach  if;2g  Februar.] 
Ratschlag    des    domstifts  Konstaiiz   in    kapitelsacke?i    der   Hohen 

Stift  Basel  zvegen  dnderung  der  religion  zu  Basel.  25 

Allsdann  der  erwürdig  unnd  hochgelert  herr  doctor  Johann  Lyb 
etc.  unns  nachbemellt,  nämlich  Georg  Sigmundt  von  Emps,  Melchior, 
suffraganien,  unnd  doctor  Christoff  Mätziern,  all  dry  thumbherrn  des 
thumbstiffts  Costantz,  umb  rath  von  wegen  ettwölcher  artickel  ainer 
concordi  oder  gutlicher  unnd  onverbundner  handlung,  so  der  thumb-  3° 
stifft  Basel  mitt  denen  von  Basell  eintzegon  angesucht,  haben  wir  unsers 
klainfuegen  Verstands  nach  unser  maynung  unnd  gütbeduncken  inn 
truwen  eröffnet,  wie  hernachfolgt : 

Unnd  erstlich  wären  wir  sonders  wol  genaigt,  ainem  thumbcapitel 
zu  Basell  inn  der  und  andern  Sachen  unsern  rhadt,    der  ainem  capitel   35 
inn  aincherlay  weis  unnd  weg  fürstendig  oder  ersprieslich  sein  möcht, 
mittzetailen.    Dieweil  unnd  aber  dieser  zeiten  die  löuff  laider  also  ge- 
stallt,   das    die    Sachen  ainem  getrüwen  rhadt  noch  nitt  gericht  mögen 

417.  *)  ev.  tu  lesen  Colonia. 


Nr.  4.1g.  [tiach  1^2^  Februar.]  333 

werden,  unnd  innsonderhait,  so  die  artickel  der  concordi,  so  ain  capitel 
des  thumbstiffts  Basell  mitt  ainem  rhadt  daselbst  zu  Basell  eingon  sollte, 
ermessen  und  erwogen  württ  befunden,  das  inn  allvveg  diesell)cn  mitt 
ainem  sondern  nachtail  unnd  schaden  aines  capitels  unnd  gantzcn  stiffts 
5  zu  Basell  angenomen  wurden,  unnd  wiewol  wir  hierum!)  geradten  hcttcn, 
allerweil  l<a\'.  mt.  etc.  jetzmal,  wie  vor  augcn,  inn  handlung  steet  unnd 
die  zeit  des  nächstkünftigen  reichtags,  allso  das  derselb  numeer  angeen 
soll,  vorhanden,  das  hieruff  ain  capitel  mitt  diser  concordi  oder  hand- 
lung   noch    ain    zeit  stillgestanden  unnd,   wie  sich  all  Sachen  anlieszen, 

10  erwartet  hetten;  dann  so  ettwas,  das  zu  wolfart  der  stifften  raichen, 
uff  solchem  reichstag  oder  sunst  gehandeilt,  wurde  der  und  ander  ver- 
trage von  unnödten  sein;  hierwiderumb,  so  die  Sachen  sich  zum  böstcn 
(das  gott  verhuct)  verwandlen,  sye  zu  besorgen,  das  dem  stifft  Basel 
inmaszen    andern    (onangesehen  des  Vertrags)  begegnen  wurde;  nicht- 

15  destweniger  aber,  so  wir  umb  radt  angesucht,  damitt  die  herrn  vom 
capitel  unsern  genaigten  willen  erkennen,  wollen  wir  denselben,  unserm 
besten  vermögen  nach  unnd  sovil  nach  gstalltsami  der  sachen  möglichen, 
inen  onverhallten  habenn. 

/.  Unnd  erstlich:  Sovil  die  brieff,  so  ain  capitel  hinder  ime.  auch 

20  noch  die  von  Basell  iiaben,  lassent  wir  unns  denselben  artickel,  inmaszen 
er  gestellt,  gefallen;  dann  inn  allweg  beszer  und  sicherer,  das  die  houpt- 
brieff  inn  ains  capitels  handen  unnd  gwallt  syenn  unnd  die  von  Basell 
derselben  copyen  habenn,  dann  das  ain  capitel  derselben  houptbrieven 
inn  mangel  steen  muesz. 

25  2.  Wiewol    diser  artickel  austruckenlich  und  gestracks    wider   ain 

capitel  unnd  auch  on  Verweisung  desselben  nitt  mag  angenomen 
werden,  inn  betracht,  so  denen  von  Basell  ain  järlich  gellt  irer 
religion  dicner  ze  erhallten  gegeben  würdt,  söllchs  ain  schein 
ainer    verwilgnus    inn    ir    religion    uff  im  tragen,    noch  dannocht    die- 

30  weil  von  aines  beszcrn  wegen,  ergers  und  gröszers  schaden  ze 
verhueten,  ettwas  hierinn  ze  bewilgen  wäre,  so  möcht  man  erst- 
lich mitt  denen  von  Basell  ainer  milterung  halber  der  viii<"  Ib  stebler 
handeln  unnd  \'olgends  die  wort,  das  man  söllch  gellt  irer  kilchen 
dienern    unnd    religion    ze    erhallten  geben  sollt,   underlaszen   und  auff 

35  maj'nung  allso  gestellt  werden,  nämlich:  Dicwil  ain  statt  Basell  ettlich 
beschwärden  der  zeit,  und  ain  capitel  von  unnd  usz  der  statt  daselbst 
getzogen,  tragen  unnd  erlyden,  so  hab  ain  capitel  bewilgt,  järlich  für 
söllch  beschwärden  und  zu  ettwas  eingeunng  oder  ergötzlichait  der- 
selben järlich  ze  geben   unnd  ze  richten  sovil   unnd  sovil  etc. 

40  j.  Diser  artickel  wäre  unsers  erachtens  inn  Verzug  ze  stellen  unnd 

denen  von  Basell  dise  antwurt  ze  geben:   Ain  capitel  hab  kain  gwallt 


334  [nach  i^2g  Februar.]  Nr.  41p. 

noch  macht  on  die  ordenlichen  oberkait,  die  zehenden,  renten  unnd 
gullten  ze  verkouffen,  noch  auch  darinn  bewilgnus  ze  gebenn  unnd, 
ob  gleichvvol  söllchs  geschehe,  wurde  doch  dasselb  gegen  menigkiichem 
onkrefftig  erachtet  sein  unnd  werden.  Aber  wie  dem,  so  wolle  ain 
capitel  vernemen  unnd  hören,  wohein  das  erlöst  gellt  des  zehenden  5 
verwent  sye,  allsdann  daruff  gebürlich  antwurt  geben. 

4.  Zum  vierdten  artickel  achten  wir  ze  setzen  sein,   das  auch  der 
thumbprobsty  halber,  dartzu  herr  thumbprobst  beruft,  handlung  gepflegen 
werde,  damitt  unnd  der  thumbprobst  (das  er  ausgeschloszen  unnd  sein 
nitt    bedacht    sye)    inn    allweg    sich    nitt    ze    beschvvären   unnd    ze    be-    10 
klagen  hab. 

5.  Der  fünfft  artickel  ist  nodtwendig,  unnd  wäre  unser  radt,  das 
söllich  rechnung  vor  dem  vertrag  geschehen  sollt. 

6.  Belangen  den  sechsten  artickel  wäre  unser  gutbeduncken,  das 
denen  von  Basell  ditz  antwurt  gegeben  wurde:  Diewil  die  thumbherrn-  15 
hoff  nitt  von  denen  von  Basell,  sonder  von  thumbherrn  zu  tzeiten  ge- 
baut unnd  gekoufft  syen  worden,  verhoff  ain  capitel,  die  von  Basell 
haben  söllch  hoff  nitt  verkoufft,  nichtdestminder  aber  wolle  man  hören, 
ob  sy  ettwölch  und  wievil  verkoufft  haben. 

7.  Der  sibendt  artickel  hanget  an  dem  vorigenn.  20 

8.  Der  achtet  ist  billich  etc. 

j).  Dieweil  diser  artickel  wider  gemain  verschribne  recht  ist 
unnd  sonderlich  immunitati  ecclesiasticae  derogiert,  geben  wir  ainem 
capitel  ze  bedencken,  das  sy  sich  hierinn  hallten,  das  inen  nitt  ze 
verweisen  khom.  Wo  aber  ye  diser  gantzer  vertrag  an  disem  aintzigen  25 
artickel  erwinden  sollt,  wäre  unser  rhadt,  das  nur  allain  der  schulden 
halb  diser  artickel  bewilgt  wurde,  aber  der  frävel  unnd  andern  Sachen 
halber  könten  wir  kainswegs  radten,  sich  inn  ettwas  vertrag  ze  gebenn. 

10.    Uff  disen   artickel  mag  man,   wie  hieroben,  raitung  begeren, 
darby  vermeldt    werden,   de    primitiis    frugum    tuarum    et    de    tua   sub-   30 
stantia  da  pauberibus. 

//.  Dieweil  sunst  die  von  Basell  den  kirchenschatz  diser  zeit  inn 
iren  banden  unnd  ain  capitel  dartzu  gar  kain  gwallt  habenn,  mag  man 
pro  temporum  necessitate  nach  innhallt  des  gestellten  artickels  allso 
bewilgen.  35 

12.  So  ain  capitel  järlich  denen  von  Basell,  wie  oblaut,  ain  summa 
gellt  geben  württ,  mag  man  von  demselben  die  überblibnen  personen 
entrichten. 

IJ.    So  der  dreitzehendt  artickel  wider  der  haiigen  christenlichen 
kirchen    kays.  unnd   kün.  mt.    etc.    ausgegangnen    mandaten    unnd    ge-   4° 
bott  ist,  geben  wir  ainem  capitel  zu  Basell  alls  dem  hochverstendigen 


Nr.  41p.  jnach  152^  Februar.]  335 

zu  bcdenckcn,  was  inen  liicrinn  ze  thun  oder  ze  laszen  gebüre  iinnd 
getzim ;  derhalben  lieszcndt  wir  es  by  dem  hindcrsichbringcn  bleiben. 

14.  Inn    dem    viertzehenden    artickel    möclit  ain  capitel,    sovil   es 
seiner  gelegenhait  wäre,   setzen,  das  ain  capitel   wie   von  alterhär  mitt 
5   kouffen  und  vcrkouffen  von  der  statt  Basell  geiiaiitcn  sollt  werden. 

75.  Im  füniTtzehenden  artickel  waist  ain  capitel  sich  wol  ze  hallten, 

diewil    solch  wort    gemeldet,    das,  so  lang  der  vertrag  wäret,    die  von 

Basell  des  bäpstlichen  monats  sich   nitt  gebrauchen  sollen,  das  sich  die 

von    Rasell    inn    künfftig    nach  uffhebung    des    Vertrags    nitt   arguieren 

10   möchten,  ain  capitel   hab  inen  den  bäpstlichen   monat  bewilgt. 

Item  wie  lang  der  vertrag  wären  unnd  was  ain  jeder  taii  darinn 
vorbehallten  wolle  etc.,  geben  wir  hieruff  iinsern  radt  unnd  gutbcduncken, 
das  solcher  vertrag  uff  dry  oder  \'ier  jar  möclit  bewilgt  werden,  doch 
von  dem  capitel  nitt  anderer  gstallt,  dann  so  hietzwischent  von  ainem 
15  national-  oder  generalconcilio  ain  entschidigung  der  streitigen  religion 
gemacht  oder  von  bäpstl.  hail.,  kay.  oder  kun.  mt.  ainem  thumb- 
capitel  ettwas  mandat  unnd  bevelch  darwider  zukomen  wurden,  das 
allsdann  diser  vertrag  todt  und  absein  und  inn  kainen  krefften  be- 
ston  solle. 
70  Der  incorporierten  pfarren  geschöpfften  competentzen  halber  mag 

ain  capitel  anhaltenn,  das  dieselben  widerumb  abgcthon  werden,  inn 
betracht,  das  man  denen  von  Basell  järlich  vom  capitel  ain  benant 
gellt,  wie  oblaut,  gebe. 

Georg  Sigmundt  von  Emps,  senior,  Melchior,  sufiraganeus,  Johann 
25  Lyb    und   Christoff   Mätzler,    doctores,    all   vier    thumbherrcn    des 

thumbstiffts  Costantz. 

Original.     Si.-A.   Basel,   Bischöfliches  Archiv,   bei.  XVII,  nr.  2^. 

420.  fnacli  152g  Februar.]'^) 

Her  Hans  Brenner  zu  Basel  stippliziert  an  den  Basler  rat. 

30  Mir  ist  nit  zw}'fel,  es  habe  ewer  .  .  .  wyszheit  gut  wüssen,  wie  ich, 

Johannes  Brenner,  biss  uff  kurtz  verschinen  jar  sant  Erasmus  caplany 
der  thümbstifft  Basel  caplan  gewesen.  Da  sich  imm  selben  zutragen, 
das  mich  got  der  allinechtig  mit  kranckheit  angriffen  und  dermassen 
lieladcn,    das    ich    zCnor    mincni    priesterlichen    ampt    zur    selben    zyt 

.i5  untogcnlich  und  nachgendts  gcntzlichen  miner  gelider  halb  unnutz 
worden,    also    das    ich    zu    hutegem  tag  glich  einem  järigen  kind  mich 


420.    ')    Das    datum    ergibt    sich    aus    dir  milleilung,    daß  das  domstifl  Basel  ver- 
lassen habe. 


336  [nach  i^2g  Februar.]  Nr.  ^20. 

selbs  weder  anthun  noch  spysen  kan  oder  mag,  wiewol  euch,  nachdem 
ich  also  contract  und  min  pfründ  zu  versehen  abkommen  und  unver- 
mogenlich  worden,  dieselbigen  minem  vettern,  hernn  Maternen,  über- 
geben, mit  gedingen,  das  er  mich  sin  leben  lang  in  ewer  streng  e.  w. 
statt  Basel  mit  lybs  notturfft  versehen  solt,  wie  er  ouch  ein  zyt  lang  5 
(schlecht  gnug)  gethon  Dwyl  aber  verrückter  tagen  ziigfallen,  das  die 
styfft  anderswo  hinweg  verriickt,  deszhalben  ich  also  on  einich  fürsehen, 
so  mit  gelt,  so  mit  geltswert,  eilend  und  jämerlichen  verlassen,  das  uff 
hütigen  tag  ich  alter  krancker  man  in  solch  letzst  armüt  kommen,  on 
brot,  denn  was  mir,  als  vil  umb  gots  willen,  mitgeteilt,  desz  wassers  10 
geleben,  und  wo  ewer  gnad  und  streng  e.  w.  mich  harinn  mit  gnaden 
nit  bedencken,  inn  kurtzem,  eh  zyt,  mit  vil  weynen  und  clagnen  hunger 
sterben  müs. 

Demnach  aber  (gnädig  herren)  ein  jede  fromme  oberkeit  denen, 
so  inn  irer  Verwaltung  und  oberkeit  stand  oder  wonen,  uszgötlichen  unnd    15 
menschlichen,  auch  der  beiden  Satzungen,  nit  minder  als  ein  natürlicher 
vatter  sinem  kind  an  Ivb  und  seel,  rhat  und  fursehung  schuldig,  darumb 
sy  in  heiliger  schrifft  gottes  und  by  den  allten  zu  Latin  patres  patriei 
das    ist    väter    desz    vatterlands    (w61chs    der   kayser  Augustus  für  die 
höchst    er    erkandt)    genempt  werden,    langt    deszhalb  an    ewer    streng    20 
e.  w.  min  gantz  underthänig,  diemutig,  trungenlich  bitt  und  begeren,  ewer 
gnad  gerüche,  umb  gottes  und  umb  er  willen  ewer  ersamen  statt  Basel, 
mich    armen    alten    priester    mincs   angezognen   mangels  miner  letzsten 
notturfft  nach  zii   bedencken,  insonderheit  bemelter  caplany  sant  Eras- 
mus   corpus    und    inkomens,    wie    das    in  e.  g.  dorff  zii   Muttentz  fallen    25 
ist^),    entschlahen,    fürhin    mir    zu    überantworten,    deszglichen   das  ge- 
wonlich    wochengelt,    wie    das    andern  thümbstyfftcaplanen  hie  geben, 
mir    ouch    geg'eben  werden,    gebietten    und  verschaffen  wollen,  hiemit 
minem  vertruwen    nach    mit    guter  antwort  mich  gnedigklich  bevolhen 
haben,  will  ich  zuvor  mit  leistung  aller  underthäniger  gehorsame  glich    30 
anderen    e.  gnaden    underthonen  umb  e.  g.  und  streng  e.  w.  ouch  hie 
in    z)'t    gegen    got,    minem    armen    gebelt  trülich    verdienen    und    zu 
ewigenn  danck  nummer  vergessen. 

Ewer    gnaden    und    streng    e.  wyszheit    underthäniger    armer  her 
Hans  Brenner  zu  Basel.  35 

Original.     Landes- A.   Liestal,  lade  7/,  theke  ßoi,   nr.  6. 


420.  ^)  Am  21 .  ftbruar  1^28  ist  von  anrufens  wegenn  dess  . . .  Herren  Hannsen  Brenners, 
capplanen  der  Erasmus  pfittnd  ein  eingehender  berain  der  stucke  und  giiter  aiifgenommrn 
wordtn,  so  da  gehorennd  sannf  Erasmus  pfrund  und  capplanye  inn  der  Houchen  stifft  Basel. 
Landes-A.  Liesial,  Bereine  SJÖJ.  40 


Nr.  421—422  ij2p  März  i — 2.  337 

421.  ^5^9  März  /. 
Monntags    nacli    ociili    ist    capitiilariter    dccrctiert,    das    alle   herrn 

uszerhalb  Basell  sollen  sin  und  nil  liincinkiionmicn,  nit  desloniindcr 
aber  das,  so  sie  darinnen  haben,  alda  laszen,  also  das  man  nil  mög 
5  spüren,  das  die  herrn  vom  capilcl  wollen  von  Basel!  verruckhcn.  Was 
aber  ahn  klayder,  geltt,  kleinotter  und  dergleichen  mücht  hinweg  bracht 
werden,  das  si>ll  in  still  und  geheim  beschchen,  darmit  man  es  nit 
innen   werde. 

Eodcni  ist  beschloszcn,  das  min  herr  schulherr  gewaUll  und 
10  befelch  soll  haben,  in  geschafften,  die  vorfallen,  ein,  zwcn,  drey  oder 
mher  herrn,  bevorab  die  nahern,  zuo  im  zuo  erfordern,  zuo  beschreiben 
und  ze  handien,  wie  mine  herrn  seiner  erwiirden  wol  gctrawcn  und 
die  noturfft  erfordert.  Unnd  das  sollich  handel  auch  so  viel  dcster 
fruchtbarer  volnfüert  mögen  werden,  das  dann  minc  herrn  auch  iren 
15  secretarium  vermögen,  denselben  geschafften  zuo  gewarten,  und  sollen 
alle  ding  sub   titulo  locumtenentis  et  capituli  uszgeen. 

Notiz  {kopie?).    General- Landes- A.  Karlsruhe,    Handschriften  nr.  133S, 

bl.  40  V. 

422.  ^5-9  März  2. 
20              Stathaltcr  unnd  capitel  der  mercn  stifft  Basel  an  dechan,   camcrer, 

scnarien    unnd    gcmeynen    caplancnn    sant  Johans  bruderschafft  unnser 
stifft  Basell, 

Wir  habenn  unnscru  lieben  getruwcnn,  dem  puwmeister  unnd  Schaff- 
ner,   allerley    mit    uch  ze  reden,  bevolhenn,   wie  dann  ir  das  von  inen 

25  werdt  vernemen.  Da  an  uch  unnser  fruntlich  begcr,  dieselben  also 
zu  vernemen,  irs  furhaltcns  glouben  gebcnn,  besonndcr  uch  altzil  wie 
die  frommen  zu  bewisen,  nit  verwisen  loszen  unnd  thun,  wie  wir  uch 
des  wol  getruwen,  ouch  gedult  zu  diser  zit,  wie  wir  dann  tliun  mus- 
zen,  ze  tragen,  wellen   wir  uch  zu  gutem  nyenier  vergeszen  unnd  kein 

,io  ruw  noch  veyr  habenn,  ouch  weder  mug  noch  arbeit  sparen,  untz  das 
wir  die  ding  bringen  so  wyt,  das  wir  noch  gcstalt  derselbenn  zu  bcs- 
zerem  end  kommen  unnd  dasjhcn,  so  wir  schuldig,  erstatten,  ouch  bli- 
bens  haben  mögen;  standen  ouch  guter  hoffnung,  nochdem  uns  ange- 
langt, ein  stat  Basel  willens  und  endtsloszen  sin,  mit  unserm  g.  h.  und 

35  uns  ze  handien,  das  wir  mit  denen  zu  gutem  verstandt  bracht  werdendt 
unnd,  als  angesehen,  was  uwer  yedem  wochenlich  gegeben  soll  werden, 
das  nit  dohien  wegen  oder  meszen,  das  mit  dem  uch  gnung  soll  beschehen 
sin;  dann  es  kein  ander  meynung  uff  im,  dann  das  solichs  allein  unnd 
blosz  zu  einer  uffendthalt  unnd   nochmoln  berechnet  werden  unnd,  was 

40   erfunden,  uch  witer  ze  thun  sin,  das  uch  das  ouch  soll  beschynen.  Das 

Baster  Rcformationsakten,  III. 


338  iJ2p  März  j.  Nr.  423. 

wir  uch  vertruwender  wise  nit  bergen  wellenn.    Datum  zinsztags  nach 
oculi  anno  xxix. 

Entwurf.     General- Landes- A.   Kar/sruhe,    Copialbuch   nr.  22 ß,   bl.  2ßv. 

Kopie  ebenda,  Ha7idschrifien  nr.  ijJ'S,  bl.  ^Ov. 

423.  1529  März  3.     5 

Burgreclit   der   Städte  Zürich    und  Bern    mit  Basel  zum   schütze 
des  evangelischen  glaubens. 

Wir,  die    burgermeister  unnd  schültheissen,  i<lein  unnd  grosz  rat, 
alle  bürgere  unnd  ganntz  gemeinden  der  statt  Zürich,  Bernn  unnd  Basell 
tliünd  kund  allerniennckiichem  mitt  disem  brieff:    Allsdann  durch  sonn-    10 
der  Schickung  unnd  gnadenn  gottes  das  heillig  wort  gottes  unnd  eevan- 
gelische  warheitt    by  unns  in  stettenn  unnd   uff  dem  lannd  luter  unnd 
rein    gepredigett,   wir    ouch  von  deszelbigenn  gnadenn  zu  ettvvas  unn- 
ser  selbs  erkanndtnus  kommenn,  unnser  leben  unnd  wäsen  (so  vil  unns 
gott  gnad  verlichenn  hatt)  nach  demselbigen  göttlichenn  wort  gerichtet    15 
unnd    furter  ze  thund  gedennckennd,  darzu   unnser  miszbriich,  in  gott- 
lichem wort  verworffenn '),  zum    tej'l   abgestellt  unnd  zum  teyl  ettwas 
enndrung    unnd    beszerung    gethann,  damitt  wir  aber  ettliche  unnserer 
liebenn  Eydtgnoszen  von  stett  unnd  länndern,  mitt  denen  wir  vil  zitt 
und  jar  inn  loblichen  vereynungenn -)  unnd.pundtnuszenn  gestanndenn    20 
unnd  noch  stannd,  ouch  andere,  die  der  fiam  göttlichs  worts  noch  nitt 
berurt,  irer  achtung  verergeret  unnd  zu  widerwillenn  wyder  unns  bewegt 
habenn  mochtend,  unnd  wiewoll  wir  je  unnd  allweg  urpüttig  gewäsen 
unnd    noch    willig    unnd    urpüttig    syennd,    unnsers  gloubens  unnd  für- 
nemens  mitt  göttlicher  biblischer  schrifft  rechennschaff"t  ze  geben,  ouch    25 
hinwider  von  bedachtenn  unnsernn  Eydtgnoszenn  unnd  sunst  allermenck- 
lichem    usz    dem    göttlichenn    wort    unnderwysung  ze  nemen,  unnd  wa 
wir  mit  heilliger  biblischer  schrifft,  das  unnser  gloub  und  fürnämen  inn 
göttlichem    wort    nitt    begründet,    underricht   wärden  möchten,  gfittlich 
darvonn    abzestonn   willig    sind,   jedoch    habenn    wir    usz   den   unfrünt-   30 
lichenn  werten,    ouch   sorgklichen  schwären  löuffen,  deren  sich   täglich 
nitt  allein  unns  zu  schmach  unnd  nachteil,  sonnder  zu  vertruckung  des 
göttlichenn  worts  täglich    vill    unnd  vill  zutragenn,  lichtlich  zu  bedenn- 
ckenn'),  das  obbemelt  unnser  vilfalltig  erbietenn  nitt  will  zö  genügenn 
angenommen    wärden,  das    unns  umb  der  eer  gottes  unnd  iro  willenn   35 
nitt  umbillich  beduret  unnd  zu   hertzenn  gatt. 

Damitt  unnd  aber  wir  mitt  der  hillff  gottes  by  dem  göttlichen  wort, 


423.   ')  nack  B  und  C.     A :  verwerffenn. 
^)  nack  B  und  C.  'A:  vereynnungen. 
')  nacA  B  und  C.    A :  bennckenn.  40 


A^r.  42J.  152^  März  j.  339 

der  evangelischen  warheitt  unnd  dem,  so  wir  nach  anleytung  deszclbigenn 
fürgenommenn,  onc  mennschliche  torclit  iiniul  entsitzcn  tV}-  darby  bhl)enn, 
geschirmpt  unnd  gchanndthabt  unnd  nilt  mitt  travel  noch  gewalltiger  thatt 
darvon  getriben,  noch  das  göttlich  wort  dcrgcstallt  verdruckt  werde,  allso 

5  unnd  vonn  deszwägen,  ouch  mitt  denn  gnaden  gottes  unnd  inn  dem  namen 
Jesu  Christi,  des  eynigenn  sun  gottes,  unnscrs  erlösers,  ouch  dem  hey- 
ligenn  Römischen  rieh,  darzii  gemeyner  unnser  iandtschafft  unnd  unns 
selbs  zu  hanndthab,  stcrck,  nutz,  eer  unnd  wolfart,  habenn  wir  zusampt 
denn  punden,  damit  wir  hievor  gegen  einanndernn  haft't  unnd  verbundcnn 

10  sind,  einandern  unnd  unnser  jede  die  anndernn  zii  rechten  truwen  bur- 
gern unnd  schirmszgnossen  witer  unnd  furo  uff-  unnd  angenommen  dcr- 
gcstallt, das  wir  uffrecht  unnd  getruw  mittburgcr  einandern  unnd  jeck- 
liche  die  andern  by  unnsernn  lanndenn,  luten  unnd  verwandten,  so 
wir  diser  zitt  haben  oder  künfftig  bekommen  möchtenn,  ouch  by  unn- 

15  sernn  gerichten.  fryheyten,  rechten,  gerechtigkcytenn,  herlicheytenn, 
Hb,  hab,  eer  und  gut  schützen,  schirmen  unnd  hanndthaben,  ouch  jet- 
wäderer  theill  des  andern  theills  lüt,  lib,  hab  unnd  gütt  inn  guter  gwar- 
samme,  gehorsamme  unnd  unnderthenigkeyt  behaben  und  behallten 
unnd  einanndern  zu  allenn  eerenn  unnd  nutz  t'urdern  sollen. 

20  Unnd  furnemiich,  diewil  dergloub  unnd  seligkeyt  der  seelen  ein  frye, 

unverdiente  gnad  unnd  gab  vonn  gott  ist  unnd  inn  niemands  gezwanng 
noch  vermögen  stat,  sollend  wir  obgenannte  parthyen,  namblichenn  ein 
jede  in  irer  oberkeit,  in  sachen  des  gloubenns  unnd^)  sellicher  seligkeyt 
hanndlen  und  unns  halltenn,  des  wir  getrüwcnn  gegen  gott  unnd  mitt 

25  heyliger  schrifft  ze  verantwurten,  wider  welches  ouch  thcin  teyll  denn 
andern  betrüben  noch  anfechtenn,  ouch  niemands  andernn,  war  der 
wäre,  der  sich  darwyder  ze  thün  vermesze,  beholffen  noch  beratenn 
sin.   noch  inn  einichen  weg  ze  thünd  gestatten. 

Begegnete  aber  unnser  einchem  teyll  von  wegenn  des  gloubens  oder 

30  evanngelischen  lere  von  jemannds,  war  der-wäre,  cttwas  begwaltigung,  es 
wäre,  das  man  unns  unnsere  lut,  underthanen  unnd  angehorigen,  die  uns 
obemelten  drycn  stetten  gemeinlich  oder  sonnderlich  oder  mitt  andern 
unnsernn  Eydgnoszen  ze  versprechcnn  unnd  vcrwaltenn  stannd,  unnder 
dem  schin  Zwinglischer  oder  Lutcrischer  1er  unnd  sect  vonn  gottlichem 

35  wort  inn  der  gemein  oder  von  denn  christennlichen  schluszredenn,  inn 
offner  christcnnlicher  versamblung,  insonnders  jungst  zu  Bern  erhall- 
tenn  unnd  angenomen,  mitt  gewallt  ze  tringen,  unnsere  hab  unnd  güt- 
ter  darumb  vorzehallten,  ze  verlegen  '■-)  oder  ze  beschädigen,  unns  oder 
die    unnsern  obbemeldt  zu   uberzüchen,  ze  vachenn  oder  inn  eynichen 


40  423.  *)  B:  unnd/M//. 

')  B :  verleggen  au/  radiertim  grund.     C :  verleUenn. 


340  ißzg  März  j.  Nr.  ^2j. 

wäg  wider  recht  mitt  unns  ze  hanndlen  unnderstünde,  es  bescheche 
von  was  ursach  das  welle,  so  sollend  wir  obgenannte  parthyen  unnd 
nämlich  jetwedere  der  andren,  wir  wärdenn  joch  des  von  dem  anndern 
thej'll  gemant  oder  sunst  gewar,  ulT  unnsernn  selbs  eygnen  costen,  mitt 
unnserm  Hb  unnd  glitt  einandernn  schützen,  schirmen®)  unnd  by  dem  5 
unnsern    hanndthaben,    on    allen    Verzug,  getruwlich  unnd  ungevarlich. 

Wir  habennd  unns  ouch  hierinnen  mitt  lutern  Worten  vorbehalten 
und  uszbedingt,  ob  sich  über  kurtz  oder  lang  zitt  durch  Schickung  des  all- 
mechtigenn  fugen'),  das  unnser  lieb  Eydgnoszenn  gemeynlich,  oder 
yedes  ort  sonnderlich,  oder  ire  unnd  unnser  zügewanndten  des  gött-  lo 
liehen  worts  so  vil  bericht,  allso  das  sy  zu  unns  in  disz  unnser  christen- 
lich  burgrecht  und  verwanndtnus  ze  kommen  willenns  unnd  sich  desz- 
halb  mitt  unns  verglichen  wurden;  diewill  wir  dann  irer  unnd  unnserer 
Seelen  heill  zum  höchsten  von  gott  begeren  unnd  bitten,  wellen  wir 
unns  hiemitt  jetz  alsdan  unnd  dann  alls  jetz  crluteret  unnd  enntschlos-  15 
zenn  haben,  das  wir  sy  inn  disz  unnser  bürgerlich  verein  willenncklich 
unnd  gern  uffnemen  wellen. 

Ob   wir  ouch   mitt   der   zitt   beraten   wurden,    andere  oberkeyten, 
stett    old  commumen  in  disz  unnser  burgrecht  unnd  verstannd  ze  nemen, 
wellennd  wir  unns  mitt  unnser  aller  teylenn  gemeynen  verwilligung  an-    20 
zenemen  vorbehallten  haben. 

Unnd  soll  disz  unnser  burgrecht,  schirm  unnd  verwanndtnus  hin- 
füro  wären  unnd  künffteygkJich  bestan  unnd  von  theinem  teyll  nitt 
ufifgesagt,  ouch  thein  unnser  statt  darusz  gelaszen  wärden,  es  sie  dann 
den  andern  beyden  stettenn  ouch  lieb  und  gevellig.  25 

Darzü  sol  disz*)  burgrecht  anfangs  von  unns  jeglichen,  burger- 
meyster,  schultheiszen,  klein  unnd  groszen  rhätten,  alls  für  unns  selbs 
unnd  an  statt  unnser  ganntzen  gemeinden  der  andern  stetten  ge- 
ordneten ratzbottschafftenn  zii  gott  geschworen n,  mitt  dem  eyde  be- 
stätiget unnd  bekrefftiget  unnd  allweg  nach  verschinnung  fünff  jaren  30 
widerumb  ernüwert,  diser  burgrechtsbrieff  offenlich  verläsen  unnd 
die  eydspflicht,  wie  jetz  anfanngs  beschechen,  uffgenomen  wärden,  näm- 
lich was  dise  biirgerschafft  bindet  oder  binden  mag,  uffrecht  unnd  red- 
lich ze  halten  unnd  dem  gnug  ze  thund  ungevarlich. 

Sunst    sollend    die    pundt,    wie    die    hievor    zwuschen    unns,    denn   35 
dryenn  stetten  obgemelt,  unnd  andern  unnsern  liebenn  Eydgnoszen  von 
stett   und   länndern   begriffen  sind,  in  allen  puncten  unnd  articklen  by 
iren   krefften   blibenn    unnd    gehalten  werden. 


423.  *)   C:  schirmen/^/;//. 

')  nach  B  und  CK:  fugen  fehlt.  40 

'}  B:  disz  unnser  b.    C :  ditz  b. 


Nr.  424.  152g  März   3.  341 

Unnd  hatt  hieby  unnser  jecklicher  tcyl  in  diseni  burgrechteii 
vorbehalten  iinnd  uszbeciingt ")  die  pflicht,  damitt  wir  der  kej'ser- 
liclien  niajestett  uiui  dem  hex'llioen  Römischen  rieh,  alls  von  des  richs 
wägenn,  darzu  '")  Zürich  unnd  Bernn  das  burgrecht,  damitt  wir  iiievor 
5  der  statt  Costantz  unnd  die  statt  ("ostanntz  unns  \er\vanndt  unnd  züge- 
than  sind,  vorlieiiaiten,  doch  dem  göttlichen  wort  in  allweg  ane  nach- 
teyll. 

Sunst  soll  sich  dis  burgrecht  strecken  und  gehalten  würden  wyder 
aller  mencklich,  wie  vorstatt,  gar  niemand  uszgcnomen  noch  hindan- 
10  gesetzt,  gevärde  unnd  argelist  hierin  ganntz  vermittenn  ").  Und  des 
alles  zu  krefftiger  bestänndigkeit  haben  wir  obbemeldt  von  Zürich, 
von  Bernn  und  von  Basell  unnser  jede  ir  statt  meres  '^)  insigcl  an 
diser  briefifen  dr\-  glichlutenndc  hcnnckcn  laszcn.  Bcschechen  unnd  dise 
brieff  gebenn  zu  Bern  uff  den  dritten  tag  mertzenns  nach  der  geburt 
15  Christi  Jesu,  unnsers  eynigen  iic\  llands,  gezallt  funffzehenhundert- 
zweintzigk  unnd   nun  jare. 

J    Originale,  je  eines  von   Basel  (A),   Zürich  (B)  und  Bern  (C),  pcrga- 
tnetd,    mit  gewaltsam    abgertssene?i   siegeln,    St.-A.   Luzern,    pars  XIV, 
nr.  7;  extradicrte  Imrgerrechle,  nr.  5.  —  Kopien:  Sl.-A.  Basel,  Kirchcn- 
20  aklen  B  i  (nach  A) ;  darnach  kopie:  Universilätsbibliothck  Basel,  Vater- 

ländische Bibliothek,  cod.  S.  2,  bl.  436.  —  Dri/ck  (nach  dem  in  der 
Zürcher  hanslei  gefertigten  e.xemplar  des  grundvertrages  zwische?i  Zürich 
und  Bern,  d.d.  132S  juni  2j):  Abschiede  bd.  IV,  abtlg.  i  a,  beilagen, 
nr.  8,  s.  Ij2l. 

25  424.  /52p  Afärz  j. 

Ratschlag  der  regierung  zu  F.nsisheim  und  des  adels  im  Sundgau 

für  das  Basler  domkapitel. 

Wie  beswerlich  unnd  sorglich  hierunder  zc  ralenn,  dann  die  sachenn 

an  inen  selb   wichtig  unnd  groszer  achtung,   desterminder  nit  wollendt 
30  sie   an  stat  kunglicher  mt.,  euch  für  sich  selb  alles  thun,  was  sich  thü 

gepüren,  sie  ouch  irers  bestenn  sich  verstanden,  habenn  also  von  einer 

me\'nung  dry  oder  vieren  geredt,  mochten  min  gn.  her  und  min  hcrrn 

vom  capitel  darunder,   weihe  sie  die  geradtere  unnd  inen  fuglicher,  an 

die  handt  nemen. 
35  Zum  erstenn:  Das  do  ein  schriben   von   m.  g.  h.  und  minen  Herrn 

vom    capitel   an   ein  stat  beschehe,  inn  wclhem    narrirt  wurd  zum  len- 

423.  ')  B  C:  uszgedingt. 

'*)  B:  darzu  wir  beid   ste«.     C  =  A. 
")  B  C:  vermitten  etc. 
40  ")  B  C:   mereres. 


342  15^9  März  3.  Nr.  424. 

gisten,  wie  die  stifft  Basel  vor  vielln  jorn  fundirt,  begäbet,  mit  friheiten 
hoch  versehenn,  das  darinnen  gesungen,  gelesen  unnd  der  dinst  gotz 
solt  volbracht  werden  und  aber  über  und  widder,  das  usz  einer  zwi- 
tracht,  die  zwuschen  einer  burgerschafft  geswebt,  welher  doch  m.  g.  h. 
und  ein  capitel  nit  ursach  geben,  so  heften  sie  von  Basel  durch  ver-  5 
meint  ir  erkantnus  solich  gotzdinst,  singen,  lesen  etc.  abgestelt,  item 
letst  iren  gemeinden  zugesehen,  das  sie  alle  kilchen  gesturmbt,  die 
gotzgezierd  und  buldnusz  darinnen  zerslagen,  verbrent,  sie  ouch  selb, 
das  die  altar  und  übrig  bildnus  gantz  und  gar  von  dannen  gethon  und 
zerriszen  solten  werden,  geschaffet,  item  das  heiltumb,  kilchenschatz  10 
etc.  versloszenn,  so  doch  anders  nyemant  dann  der  stifift  zugehört,  so 
viel  hundert  jor  inn  irer  verwaltigung  gestanden,  und  anders  mer,  was 
dann  zewidder  m.  g.  h.  und  capitel  verhandlet,  das  alles  zu  erzelen, 
mit  anhangender  beger  und  vorderung,  min  gn.  h  unnd  ein  capitel, 
des  ire  gnaden  also  gewaltigklich  endtsetzt,  widderumb  restituirn  unnd  >5 
zu  volbringung  der  gotzdinsten,  untzhar  loblich  gehalten,  wollendt  komen 
loszen  unnd,  wes  sie  diser  sach  costen  genomen,  abtragen  wellent  etc. 

Zum  andern :   So  sig  aber  hieneben  ouch  bedacht,  wann  ein  solich 
oder    ir    glich    schrifft    solt    an  Basell    gethan  werdenn,   were  dannocht, 
das  man  inen  muszt  iren  erentitel  gebenn,  welhes  aber  nit  wol  ze  thun,    20 
dann    durch    solichs    die    zugefugten   smecht  uffgehebt  und   mochte  hie 
nocher    derenhalb    nit    wie    sonst  gegen  den  von  Basel    gehandlet  und 
furgenommen  werden;   mochte  die  herren  von  der  regierung  geradtner 
duncken,    das    man    zu    inen    hinin    schickt    unnd  vonn  mundt  mit  inen 
handlet,  das    aber    solichs  durch   min  herrn  vom  capitel  beschehe ;  inn   25 
eigner  person  können  sie  nit  rotenn  Ursachen  halb,  das  sie  nit  wol  by 
inen    Sicherheit    heften,    obglich    wol    sie    hoch    vertrost    wurtend,  doch 
an  ine  lutzel  gehalten;  dann  das  es  war,  hab  man  biszhar  augenschin- 
lich    gesehen;    so    sige    ouch    das    darby,    das,    wie  und  was  gehandlet, 
nochdem  und  iren  im  rot  viel,  mochten  sie  das   uff  ander  weg  biegen   30 
unnd  die,  so  gesandt  werden,  übersetzen  der  masz,  das  sie  von  Basel 
recht  unnd  m.  g.  h.  und  capitel  unrecht  haben  muszten  etc. 

Unnd  deshalb  wolte  sie  für  geradtner  ansehenn,  das  solich  hand- 
lung  unnd  werben  beschehe  durch  ein  frundtschafft.  Als  aber  sie  ouch 
von  der  fruntschafft  sich  nit  gern  gegen  einer  stat  Basel,  als  denselbenn  35 
geseszen,  innloszen,  mit  denen  hierusz  muntlich  ze  handien  unnd  inn 
ein  stat  Basel  ze  thun,  das  dann  sie  vonn  der  frundtschafft  inen  von 
Basell  oberlutret  me3'nung  zu  geschribenn  unnd  darüber  ir  antwort 
begert  hetten. 

Zum  drittenn:  Wo  den  frunndenn  das  ouch  nit  gelegen  wolt  sin,   40 
dwil    dann   die  hern  vonn  der  regierung  anlange,  das  die  vonn  Basell 


Nr.  424.  1^29  Mars   ?.  343 

villicht  inn  meynung  sin  sollenn,  selbst  zu  minem  gn.  hern  unnd  minen 
hern  vom  capitel  ze  schicken,  das  dann  solichenn  mocht  erwartet  werden. 
Unnd  für  das  vierd :  Ob  sich  vilHcht  dasselb  der  vonn  Basell 
schickenn  ze  lang  wolt  verziehen  unnd  dann  der  richsdag  ze  Spir  eben 
5  nachendt  unnd  nit  lang  weren  wurdet,  ist  ir  rat  unnd  gutbedunckcnn, 
das  ob  allen  dingen  nit  underloszenn,  sonnder  m.  g.  h.  und  ein  capitel 
sich  diser  Sachen  b\-  unnd  für  den  stenden  des  richs  gemeindlich  unnd 
dann  ouch  der  kunglichen  mt.  unnd  andern  mer  fursten  innsonders 
beclagen    unnd    anrutifen,    wie    dann    \'onn    den    stitiften    Costentz,    Chur 

10   unnd  Straszburg  auch  beschehen  wurdet. 

Item  so  dann  ouch  vonn  mim  gn.  hern  unnd  min  hern  vom  capitel 
angesehen,  der  stifft  manschafft  ettlich,  derglich  ouch  von  der  fruntschafft 
ouch  etzlich  zu  beschribenn  unnd  deren  rot  ze  haben,  lossen  sie  inen 
ouch  gefallen  zu  beschehen. 

15  Unnd    soviel    m.  g.  h.  suppliciern   und    namblich  das  consistorium 

ist  berürn,  das  inn  das  furstenntunib  ze  legen,  das  sig  ein  notwendigs, 
darinnen  sie  für  sich  selb  nichtzit  ze  handien  habenn,  möge  darunder 
m.  g.  h.  an  die  kunglich  mt.  suppliciern;  sint  sie  der  Zuversicht,  ir  mt. 
werd    alles    das    thun,    so    sich  werd    gehurn.  unnd    sonderbar  alszdann 

20  inen  vonn  der  regierung  bevelhnusz  zuschicken;  welhes  aber,  wo  sie 
die  supplication  annemen  unnd  gegen  kunglicher  mt.  mins  gnedigen  hern 
halben  handien  und  werben  solten,  villicht  die  meynung  nit  also  wurd 
haben. 

Unnd    als    noch    erzelung    diser    ratsieg  miiie  hern   die  gesandten 

25  eins  capittels  ein  bedannck  genomen  unnd  under  disen  ratslegenn  den 
ersten  an  die  handt  genomenn,  ein  missiven  an  die  von  Basel  stellenn 
unnd  die  hern  \onn  der  regierung  heren  loszen  noch  imbis,  habenn 
sie  aber  beharrt,  der  smech  oder  injurien  halb,  nit  ze  thund  sin,  mit 
witer  meidung,    nochdeni    min   gn.  her    und  ein  capitcll  lieroten  sigen, 

30  ettlich  mannen  unnd  frundtschafft  zu  beschriben  unnd  derselbigen 
rot  ze  habenn  unnd  aber  uff  yetzt  zukunfiftigen  fritag  ze  nacht  aller 
adell  diser  landen  zu  Ensiszheim  zu  erschynen  beschriben,  mocht  on 
cost  denselbigen  samenhafift  oder  iren  etzlichen  innsonders  der  handel 
furtragen   und  darinnen  ir  rot  gehört  werden,  das  min  hern  die  gesand- 

35  ten  daruff  verziehen  und  dem  also  nochkommen  wollen, unnd  ist  daruff 
bitz  nochgenden  samsztags  gewartet  unnd  by  gemeynem  adel  suppliciert 
lut  der  supplication. 

Unnd  also  letst  noch  erwegknusz  handeis  vonn  gemeinem  adel 
wie  auch  von   den  hern  von  der  regierung  geroten,  disse  handlung  an 

4°  des  richs  versamblung  oder  stend,  derglich  kunglich  mt.  etc.  gelangen 
ze  loszen,  daselben  sich  zu  beclagen,  anzeruffen,  inn  moszen  dann  und 


344  1 5^9  März  j.  Nr.  ^25 — ^26. 

die  stifften  Costentz,  Straszburg  und  Chur  auch  thun  werden  unnd  sich 
mit  denselben  underreden,  mit  oder  neben  denen  handien. 

Original,   überschrieben  Der  herren  vonn  der  regierung  erster  ratslag, 
unns    wordenn    iitT    mitwochen  vor  letare  anno  etc.  xxix".    General- 
Landes-A.  Karlsruhe,  Akten  Domstift  Basel,  fasz.  ijS,  bl.  43.  —  Kopie     5 
ebenda,  Handschrifien  nr.  133S,   bl.  41  v. 

425.  /52p  März  j. 
Basel  an  Strassburg. 

Die    von  Basel    schriben    und    bitten,  inen  zu  erbawung  und  Ver- 
kündigung   des   gots   Worts  h.  Martin  Butzer  bisz  ostern  lyhen,  wiewol    10 
sie  in  lieber  gar  haben   wolten. 

Erkant:    H.  h.  bevelhen,    die    predicanten   zu    beschicken  und  die 
geschrifft  für  halten  und  darby  zu  sagen :  Wiewol  man  den  Basel  gern 
willfaren  wolt,  jedoch  diwil  er  hie  der  gemein  zu  s.  Aurelien  verordnet, 
und    so    man    hinwegschickt,  es    denselbigen    nit    gefallen,  zudem  auch    15 
ein  ansehens  haben  niügt,  als  ob  man  die  predicanten  also  verschicken 
oder    sie    selbs    hinweg    thun    wolte,    deshalb    m.  h.  h.  beger,  dasz  sie 
mit  h.  Martin  handeln  und  sins  willens  erkunden  wollten.  Dann  ein  rhat 
achtet,  diwil  er  anfänglich  allhier  als  in  sin  Vaterland  kommen  und  do 
platz    funden,    dasz    er    selbs  gewilt   sey,  hie  zu  bliben.    Schlegt  er  es    20 
dann    ab,  solchs  den  von  Basel  zu  schriben;  wo  er  aber  wichen  wolt, 
es  nit  zulossen,  sonder  die  frommen  lüt,  sine  pfarrkinder,  zuvor  darüber 
verhören.    Darneben    dem    botten   jetzt    Urlauben    und    die    h.  h,    auch 
der  predicanten  und  zuhörer  supplication  der  schulen  und  underhaltung 
Butzers  halb  bedenken.  Butzer  erclärt  sich,  by  seiner  pfarr  und  lectur   25 
zu  bliben; 

-Mittwoch  post  oculi,  3.  märz. 

Aus  dem  Protokoll  von  rat  und  XXI  herren  zu  Straßburg.  —  Druck 
nach:  Mittheilungen  der  gesellschaft  für  erhaltung  der  geschichtlichen 
denkmäler  im  Elsaß,  II.  folge,  ig.  bd.,  nr.  476 J,  s.  16 J,  Straßburg  iSgg.    3° 

426.  ißzg  März  ,?. 
Verkiindungen  des  scluiltheissengerichts  der  mehrern  Stadt  Basel 

mitwuchs  den   111.  tag  marti. 

Ich,  Anthoni  Glaser,  Schultheis  etc.  embut  Josen  Gratwol  zu  Stettenn 
min  grusz  unnd  verkund  dir  zum  andern  mal  von  grichts  unnd  anrüf-  35 
fens  wegenn  hern  Conratenn  Vachhenn,  Schaffner  zu  sant  Johans  zu 
Basel,  erkanter  urteil  nach  mit  disem  briefif  unnd  bottenn,  inn  xini  tagen, 
den  nechsten,  nach  uberantwurtung  dysz  brieffs  uszzerichtenn  und  ze 
bezalen    oder  vor    mir    inn  gricht  uff  sampstag  vor  dem  palmtag  nechst 


Nr.  42 -j.  1529  Mars  j.  345 

kunfftig  rechtlich  ze  vernugenn,  wie  du  dann  ze  thiin  glopt  und  ver- 
sprochenn  hast.  Sunst  wurd  uff  her  Conrats  wyter  anruffenn  ergan, 
was  recht  ist.  Darnach  wusz  dich  zerichtenn  .  .  . 

Ludwig  Her  sagt,    das    er  dise  verkundung  uff  zinstag  nach   mit- 
5    vasten  Josen  Gratwol  selbs  gen.    Der  hab  gsagt,  er  weis  abstellenn.  — 

Giichergstall  ist  von  hcrn  Conrat,  des  Schaffners,  anrufens  wegenn 
.Martin  Jost,  von  I'ürbach,  in  crafft  siner  gethanen  glupt  zum  andern 
mal  ouch  verkunt  worden. 

Ludwig  Her,  der  grichtsbot,  seit,  das  er  dise  verkundung  uff  dons- 
10   tag  noch  mitvasten  Martin  Jost  selbs  gen.    Der  hab  gsagt,  er  weis  ab- 
stellenn. — 

Glichergstalt  ist  von  hern  Conrat,  des  Schaffners,  anruffens  wegen 
Jacobenn  Schmidli,  von   Honwald,  inn  crafft   siner  gethanen  glupt  zum 
ersten  mal   ouch  verkunt  worden. 
15  Peter  Widerstein,    der    grichtsbot,    sagt,    das   er  dise  verkundung 

uff  mentag  noch  mitvasten  Jacobenn  Schmidlins  frowen  gebenn.  Die 
hab  gsagt,  sy  well   irm  man  die  gebenn.  — 

Glichergstalt  ist  von  her  Conraten,  des  Schaffners,  anrufens  wegen 
Hansen  Sieister,  von  Furbach,  in  crafft  siner  gethanen  glupt  zürn  ersten 
20   mal  ouch  verkunt   worden. 

Ludwig  Her  sagt,  das  er  dise  verkundung  uff  donstag  nach  mit- 
vasten Hansen  Meister    selbs   gen;    der   hab  gsagt,  er  weis  abstellenn. 

Protokoll.    St.-A.   Basel,   Gericläsarchtv  F  I,  bl.  132  v. 


427.  '529  März  3. 

23  Burgermeister  und  rat  der  Stadt  Freiburg  i.  Br.  an  die  von  Ulm. 

Der  erwurdig  unnd  hochgelertt,   unnser  lieber  herr  unnd  freundt, 

herr  Augustin  .Me>er,  der  heyligen  geschrifft  doctor,  wychbischoff  unnd 

predicant  der  stifft  Basell,  hatt  unns  antzaigt,  wie  durch  Schickung  gottes 

dess  allmächtigen  der  ersam  Hanns  Meyer,  ewcr  ratsfreundt,  sein  lieber 

30  vatter  selig,  jungst  die  schuldt  der  natur  betzalet,  des  er,  sampt  seinen 
geschwisterten,  rechte  eeliche  naturliche  erben,  mit  beger,  ime  an  e.  w. 
mit  furschriefft  beholffen  zu  sein,  zu  bekommen  solich  sein  vatterlich 
erbtail.  inn  hoffnung,  dem  wol  zu  geniessen.  So  nun  gedachter  unnser 
lieber  herr  unnd  freundt,  doctor  Augustin,  sich  yetzt  bey  uns,  inn  ver- 

35  kundung  dess  wortt  gottes  durch  genadt  dess  heyligen  geistes,  ob  gott 
will,  erschieszlich  arbeitsam  enthalltet,  deszhalben  wyr  innc  zu  furdern 
sonnders  genaigt,  lanngt  an  euch  unnser  freuntlich  bitt  unnd  begeren, 
ir  wollent  ine  unnd  sein  geschwisterten  zu  erlangung  yres  vetterlichen 
erbs   euch  bevolhen  sein  lassen  unnd  uff  den  ministen  costen  furdern, 

Basler  Reformationsakten,  III.  44 


346  1529  März  4.  Nr.  428—429. 

damit  er  unnd  sie  befinden  mögen,  dieser  unnser  furgschrifft  genossen 
haben  .  .  .    Datum  den  iii*^°  tage  martii  anno  etc.    xxix. 

Kopie.    Stadtarchiv  Freiburg  i.  Br.,   Missiven  bd.  /J,  bl.  t4ß. 


428.  T^zg  März  4. 

Statthalter  des  biirgermeistertums  der  siadt  Basel  an  Wylhelmen,     5 
graffenn  von  der  Margk  unnd  herrn  zu  Gennua. 

Es  hat  der  edel  . . .  Hans  Thonian  von  Rosenberg  unns,  \vy  e.  g. 
des  wyllens,  sich  mit  einem  ort  unnser  Eytgnoschafft  zu  verburgeren, 
doch  das  lieber  by  unns  dan  by  andern  thun  wolti,  furgetragen.  Des 
wir  e.  g.  solchen  gutten  unnd  gneigten  wj'Ilens,  den  sy  zu  unns  tregt,  10 
hochen  vlyszigen  danck  sagen.  Unnd  vvywoll  wir  e.  g.  nit  alleinig, 
sonder  allen  deren  angeherigen,  lieben  dienst  unnd  alles  gut,  so  wir 
vermegen,  zu  bewysen  mit  gantzen  begirdenn  gneigt,  jedoch  so  kon- 
denn  wir  dyser  zyt  mit  e.  g.  deszhalb  nichts  handlenn  ursach,  das  wir 
mit  andren  unnseren  .  .  .  Eytgnoszenn,  als  denen  vonn  Zürich  unnd  Bern,  15 
in  uffrichtung  eins  cristlichen  burgrechtenns  (von  wegen  des  gottlichenn 
Worts,  so  sich  je  mer  und  mer  by  unns  uffnet)  standen.  Darzu  hatt 
er  unns  nit  wol  wy,  welcher  gstalt  unnd  worumb  e.  g.  vermelt  burg- 
recht annemen  wölü,  mögen  verstendigen.  So  aber  e.  g.  unns  des 
furer  berichtenn  wurdy,  was  unns  dan  ze  thun  möglich  unnd  an  dem  20 
burgrechten,  so  wir  mit  unnsern  Eytgnoszenn  von  Zürich  unnd  Bern 
annemen  werden,  ouch  andren  unnsern  pünden  unnochteyglich,  wollen 
wir  hymit  e.  g.  ...  unabgeschlagen  haben.  Datum  den  iiii'<"'  marcii 
anno  etc.  xxviiii. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  22  iv.  25 


429.  is2g  März  4. 

Urfehde:  Joachim  Tegenhart,  der  papirer. 

Hatt  helffen  Benedicten  Barten  ein  gmein  beruffen  zu  sanct  Alban 
inn  der  kilchen  über  den  eid,  den  vorhin  ein  burgerschafft  hatt  ge- 
schworen etc.,  dorumb  gefangen  gelegen  und  uff  donstag  den  vierden  30 
tag  des  mertzen  ledig  gelossen,  hat  urfehde  geschworen  und  das  er 
von  eim  rot  zum  andern  well  warten,  was  im  uffgeleit  wirt,  well  noch- 
kummen  und  das  er  hinfur  kein  gwer  noch  waffen  well  an  im  noch  by 
im  tragen  inn  die  ewikeit,  dann  blosz  ein  brotmesserlin,  dem  der  spitz 
vornen  ab  sig,  doruff  ist  im  gesetzt  die  pen  des  schwerts,  wo  er  disen  35 
eid  wurde  ubertretten.  ■  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  203. 


Nr.  4^0—432  1529  März  4—6.  347 

430.  1529  ^'/«'■~  4- 

Urfehde:  Benedict  Bart,  der  rcbmann. 

Hatt  ein  gmein  berufft  inn  der  kilchen  sanct  Alhan  über  den  cid, 
den  man  vormols  uft'  allen  zunfften  hatt  geschworen,  dorumb  inn  ge- 
5  fencknisz  kumnien  und  wider  ledig  gelossen  uff  donstag  den  vicrden 
tag  mertzcns,  liat  iirfehde  gesclnvoren  sub  capitis  pena.  die  im  doruff 
gesetzt,  wo  er  die  würde  ubertretten ;  das  er  ouch  vor  rot  well  ein 
bscheid  entpfahen.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Katsbücher  O  j,  s.  204. 

10   431.  15-9  März  4. 

Urfehde:  Galli  Bodenmuller,  von  Byberach. 

Hatt    vor    der   statt  Basel    by  nacht,  als  man  dz  thor  hatt   wellen 

beschliessen,    umbherr    die    rundmuren    besehen,    was    meynung,  macht 

man  nit  wissen:    desshalb  inn  gefencknisz  glegen  und  wider  ledig  ge- 

15   Jossen  uff  donstag  den  vierden  tag  mertzens,  hat  urfehde  gesckzvoren, 

sub  pena  capitis  ze  halten  glopt.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  J,  s.  204. 

432.  IS29  März  6. 

Supplication    von    stathalter    unnd    capitel    der  meren  stifft  Basel, 

20  zu  F2nsiszhcim  uff  samsztag  vor  Ictare  anno  29  vor  der  regierung, 
gemeinem  adel  und  ritterschafft  ingelegt. 

Wir  sint  zwifellson,  uch  nun  mer  gnugsam  unnd  uberfluszig  kundt, 
wie  ein  gemeind  der  stat  Basell  sich  für  unnd  für  embort  unnd  Ictst 
inn  Unnser    licbcnn    frouwen    nuinster    unnd   allen   andern  pharkilchen, 

25  stifften,  capellen  und  closterenn  die  inwendigen  gezierd,  althar,  cruci- 
fix.  bildnuszen,  tafflen  unnd  anders  crbcrmlich  und  crschrockenlich  dar- 
nidder  geslagenn,  verwust,  verbrant  unnd  gantz  zu  unwurdenn  bracht ') 
und  solicher  mosz,  das  uncristennlicher  darmit  khüm  hett  können  noch 
niogenn  gehandlet  werdenn,  wir  geswigen,  was  vor  dem  die  von  Basel! 

30  unsern  personenn  überlast  mit  gefengklicher  unser  selb  annemung,  item 
endtsetzung  unnserer  friheitcnn   unnd  harkommen  zugczogenn. 

Als  nun  durch  solichs  unns  der  kirchgang  daselbst  zu  Basell,  ouch 
singen,  lesenn,  mesz  habenn  unnd  die  cristennliche  sacramcnt  ze  haltenn, 
deszglich  unnser  wonung  unnd  uffenndthallt  abgestrickt  unnd  wir  vonn  de- 

35   ren  hendlen  wegenn,  die  also  inn  einer  stat  Basel  sich  zutragenn,  unnserer 

432.  ^)  folgt  durchstrichen  des  ouch  nit  ersittiget,  sonder  alle  crucifix,  bildnuszen 
gotles,  der  kunglichenn  muter  Marie,  aller  lieben  heiligen  uf  den  Munsterplatz  unnd  Kornn- 
marckt  mit  groszem   gespött,  geschrcy  unnd  Verachtung  gezogenn  unnd  öffentlich  verbrandt. 


348  1529  März  6.  Nr.  ^j2 

lebenn  kein  stund  gewuszt  sicher  ze  sin,  viel  mer  genotrenngtt,  uns 
von  dannen  an  beszer  gewarsamy  ze  thun  und  unser  stifft,  huser,  iiabe 
und  guter  zu  verioszenn,  wie  dann  wir  auch  gethon  haben  unnd  uff 
hutigen  dag  im  elendt  sin,  unnd  aber  unnser  stifft  vonn  Romischenn 
l<eisernn,  kungen,  fursten  unnd  herrnn  also  gestifft,  das  gott  dem  almech-  5 
tigenn,  der  muter  Marie  unnd  gantzem  himlischem  beer  zu  lob  unnd 
eer,  ouch  aller  der  stiffter  unnd  gloubigenn  seelen  zu  trosst  unnd  hilff 
noch  alt  herkomner,  woren  cristenlichen  ordenunng  unnd  Satzung  chri- 
stennlich  gesungen,  gelesen,  das  wort  gots  verkhundt  und  annder  cristenn- 
lich  andacht  volbracht  soll  werdenn,  das  ouch  gemein  adellspersonenn,  10 
deren  spital  disz  unnd  gliche  gestifft  genembt  geheiszen  werdenn  unnd 
ouch  sint,  doselbstenn  endthalten  unnd  narung  gehabenn  mochtenn,  so 
wolltenn  wir  uch  ^)  vonn  gemeynem  adell  solich  unser,  vorab  ouch  die 
Unfug  unnd  unere,  got  dem  almechtigenn,  siner  muter  Marie  unnd  allen 
heiligen  bewisen  unnd  angethan,  onendeckt  unnd  onbeclagt  nit  loszen,  15 
sonders  so  doch  wir,  viel  der  geschefft  halb,  so  ir  haben,  mundtlichen 
furtrag  ze  thun,  nit  furkommen  mögen,  inn  geschrifft  wollen  stellen, 
die  sambt  und  sonnders  trungenlichist  unnd  zum  hochstenn,  wir  yemmer 
khonnenndt,  anruffendt  unnd  bittenn,  inen  die  ding  (weihe  furwar  er- 
schreckenlich, frombd  unnd  oncristenlich  ze  meldenn)  loszenn  ze  hertzenn  20 
gon  unnd  angelegenn  sin;  dann  nit  allein  unnser,  sonnder  uwer  all 
wolfart  unnd  eer  daran  ist  hanngen  ursachett,  das  uvver  kind  unnd 
kinds  kind  des,  so  hanndthabung  beschicht  unnd  wendung  disz  ubels 
furgenomenn,  geniesz  ennpfohen,  sie  ouch  yr  soviel  dester  basz  blibenns 
habenn  mögen,  unnd  dernhalb  inn  solichenn  unnseren  nöten  (darinnenn  25 
der  frundt  gespurt)  unns  nit  zu  verioszenn,  sonnder  truwenn  uwern  rot, 
wie  wir  uns  doch  inn  disen  beswerlichistenn  furgefallenen  sachenn  hall- 
tenn  sollen,  das  es  unns  zum  unverwiszlichsten  sig,  mitzeteilenn,  das 
ouch  vonn  wegenn  uwer  des  gemeynenn  adels  Interesse  schadenn  unnd 
nochteil,  den  ir  hieby  zu  erwarten  haben,  ze  leistenn  verhelffenn;  das  30 
sig  joch  mit  Sendung  einer  tapfferen  botschafft  von  gemein  adells  unnd 
unsertwegen  zu  einer  stat  Basel  unnd  mit  denselbigen  uff  widerin- 
satzung  oder,  so  das  ye  nit  gesin  oder  by  inen  erlangt  werden  mocht, 
uff  das  sie  unns  alle  das  unnser,  so  wir  unnd  ein  stifft  hinder  inen 
haben,  vervolgen  laszen,  ze  handlenn,  also  das  wir  an  andern  enden  35 
der  stifftungen  obligen  und  stat  thun  mochten,  domit  ein  so  loblich 
erlich  stifft  unnd  spitall  uf  gemeinem  adell  unnd  zu  desselbenn  uffendt- 
hallt  gewidmet,  nit  also  zu  abgang  gericht  unnd  die  ere  unnd  dinst 
gotts  abgestellt  werden. 

432.  -)  folgt  durchstrichen  alleDD  als  unnsern   gnedigen  gunstigen  liebenn  hern,  ohei-    40 
men,  gebruder,  vettern,  frunden   und  verwandthen. 


Nr.  4JJ.  1529  März  6.  349 

Dwill  dann  uch  allen  hierüber  ze  sitzen  und  die  ding  zu  be- 
raten viliicht  überlegen,  so  wollen  yedoch  usz  uch  cttlich  dozu  usz- 
schieszen  und  verordnen,  unns  und  ein  stifft  uch  altzit  loszen  enip- 
folhcn  sin,  wie  dann  und  wir  unns  onzwifenlich  zu  uwer  gnad  unnd 
5  gunst  als  frommen  cristcnnliclien  erenn  personen  vom  adcll  vcrscchendtj 
das  wollennt  unnd  erpietcnn  wir  uns  sambt  gotlicher  beionung,  die  ir 
davon  zu  gewarten  haben,  sambt  unnd  ein  \'edcnn  innsonders  zu  ver- 
dienen, unns  minders  ouch  nit  inn  worem  altem  christenlichem  glouben, 
als  frommcnn  wol  geburtt,  furohien  als  biszhar,  wann  glich  wol  wir 
10  noch  inn  hoher  gevarligkeit  unnserer  lyben,  habcnn  unnd  guteren  kom- 
men soltenn,  hndenn  ze  loszeiin  unnd  bestendigklich  zu  beharren. 

Stark    durchkorrigiertcr     7<)id    ergänzter    entwurj.      Ge?teral- Landes- A. 

Karlsruhe,  Akten  Domstift  Basel,  fasz.  l^S,   bl.   21.  —  Kopie  ebenda, 

Handschriften  tir.  133S,  bl.  44. 


15   433.  1529  ^^''*'"  <^- 

Stathalter,  regennten  und  rete  inn  obern  Elsass  au  könig  Ferdinand. 

Über  alle  die  Warnungen,  sorg  unnd  gcforlichcyten,  so  wir  hyevor 

deren   von  Basel  abfall  von   unserm  alten   waren  glauben  und  derselben 

uncristlichen    handlungen,  inn    der    statt  by  inen  beganngen,  ewer  mt. 

20  zugeschrj'ben  haben,  verkünden  wir  hiemit  derselben,  das  unns  uff  heut 
von  einem  warhafften,  fromen,  redlichen  man,  auff  den  wir  trevven  unnd 
glauben  setzen,  der  sich  auch  deszhalben  eigner  pcrson  alher  zu  unns 
verfugt,  angezeigt  unnd  verwarnet  hat,  das  wir  uns  inn  alweg  zu  ver- 
sehen  unnd  darnach  zu  richten  wusscn,  das  die  von  Basel,  auch  andere 

23  Kydtgnossen  unnd  stett,  so  des  newen  glaubens  unnd  derselben  pundt- 
nuss  entschlossen  unnd  des  entlichen  furnemens  seyen,  sobald  sy  ire 
püntnüssen,  die  sy  berurts  glaubens  und  sccten  halber  gemacht,  gegen- 
einandern  geschworen  haben,  wie  s>'  dann  desselbigen  yetzt  im  umb- 
reyten  sein  unnd  deshalben  auff  morndigen  tag  geen  Mulhawsen  komen 

30  sollen,  das  sy  alsdann  den  nechsten,  ee  das  wir  des  innen  und  gewar 
werden  oder  dargegen  fursehen  haben,  uns  ubertziehen  unnd  zu  ero- 
bern underston,  des  gedenckens  und  anschlagens:  So  sy  uns  und  ewr 
mt.  statt  alhie  inn  ir  gwaltsame  gepracht,  das  es  dann  aller  der  andern 
stett    und    flecken    halben    inn   disen  ewer   mt.  fordern  Osterrychischcn 

35   landen  kein  not  mer  haben   werde. 

Dieweil  wir  nun  das  gehört  und  darneben  alle  stund  derglychen 
Warnungen  auch  haben,  und  dann  nichts  zu  verachten  ist,  so  haben  wir 
auff  ewr  mt.  jungst  schreyben  und  gegebnen  gwalt  inn  der  yle  funfftzig 
knecht  alher  zu  behuet  und  wacht,  alleyn  bitz  das  wir  solichs  an  ewer  mt. 


350  1529  März  6.  Nr.  433. 

gelanngen  lassen  unnd  ferrer  fursehung,  darmit  darzwischen  nichts  verab- 
saumbt  wurde,  antznemen  unnd  zu  besetzen  ')  lassen.  Wann  aber  mit  dersel- 
ben nit  genug,  auch  dies  e.  nit.  stat  gar  nit  besetzt  ist  unnd  wir  nit  wissen, 
wo  wir  die  bezalung  auf  die  unnd  anndere,  so  zu  diser  besatzung  zugebrau- 
chen notdurfftig,  nemen  und  dann  die  zwaytausent  gülden,  so  e.  mt.  in  irem  5 
jüngsten  schrieben  unns,  von  der  stennden  bewilligten  Turgkhen  hilf 
zu  vernemen  unnd  zu  verwennden,  bewilligt,  zu  ainer  solhen  notdurfif- 
tigen  fursehung  nit  vil  erschiessen  oder  lanngkwirig,  zudem  daz  die 
auch  noch  nit  erlegt  sein,  auch  nit  wissen,  wann  die  diser  geferlichen 
lauffe  halben  erlegt  werden  mögen,  und  sich  auch  e.  mt.  nit  darauf  10 
verlassen,  das  wir  berurte  stat,  wie  in  der  verganngen  pewrischen  auf- 
ruer  mit  grossen  unstatten  beschehen,  auf  unnser  darlegen  thun  solten, 
dann  dasselbig  nit  unnsers  Vermögens,  darzue  nit  zu  bekomen  sein 
wurde,  auch  unnsers  bedunckens  mit  dem  mer  dann  gnug  ist,  das  wir 
unnsere  besoldigung  solanng  in  manngl  steen  muessen  unnd  dester  15 
weniger  nit  unnser  leib  und  leben  von  e.  mt.  und  deren  laimde  und 
lewt  wegen  darstreckhen,  so  biten  wir,  e.  mt.  möchte  das  alles  be- 
denken und  zweckentsprechendes  vorsehest;  dann  solte  das  nit  beschehen, 
so  wurde  unns  also  zu  diennen  und  des  zu  warten,  das  wir  on  alle  fur- 
sehung die  gemelt  e.  mt.  slosz  unnd  stat  verlieren,  darzue  umb  unnser  20 
ere,  leyb,  leben,  hab  unnd  gueter  komen,  nit  gelegen  sein. 

Darumben  so  welle  e.  mt.  neben  annder  fursehung  hanndlen  unnd 
vermögen,  dieweil  der  pundt  zu  Swaben,  wie  wir  von  e.  mt.  rat  doctor 
Jacoben  Sturtzln  bericht,  tausenndt  pherdt  zu  ainer  straififenden  rot  veror- 
dent,  das  die  im  Hegau  unnd  diesen  Vordem  landen  unnser  verwaltigung  25 
reiten,  das  von  denselben  oder  anndern  ennden  zum  furderlichisten 
zway-  oder  drewhundert  pherdt  in  die  berurt  unser  verwaltigung  be- 
scheiden, damit  genant  der  Aj'dgnossen  unnd  anndrer  secten  des  newen 
glaubens  furnemen  etlichermassen  unndergriffen  unnd  abgestellt,  darzue 
e.  mt.  unnderthanen  der  beruerten  unnser  verwaltigung,  deren  vil  inen  30 
die  new  verfuerisch  sect  deren  von  Basel  unnd  annderes  derselben 
nachfolger  uncristlich  furnemen  unnd  hanndlung  gefallen  lassen,  vor 
derselben  und  dem  übl,  so  sonnst  auch  von  denen  zu  besorgen,  ver- 
huetet  und  bei  gehorsame,  das  warlichen  sonst  nit  beschehen  wirdet, 
erhalten  werden  mögen.  Wir  wiederholen  überdies  dringend  die  schon  35 
mehrmals  an  e.  mt.  und  die  ober'österreichische  regierung  gebrachte 
bitte,  es  möchten  uns  ein  zeugzvart  und  mehrere  büchsenmeister  über- 
wiesen iverden,  da  hier  entsprechend  geeignete  leiite  vollständig  fehlen. 
Datum  Ennsiszhaim,  den  vi.  tag  marci  anno  etc.  xxix. 


433.  ')  hiir  fehlen  zwei  seilen ;  das  folgende  ist  aus  der  kopie  crgäml.  40 


Nr.  4j4—4j6.  1^29  März  6.  351 

Original,  unvollsiändig.  Landesregierungs-A.  für  Tirol  (hnisbruck), 
Ambraser  Aclcti;  4  Siegel  unter  papier.  — •  Kopie  ebenda,  Copialbücher, 
Geschäft  von  Hof  1529,  bl.  42  V. 

434.  1 529  März  6. 
5              Verkündung   des   schultheissengerichts   der   mehrern    Stadt    Basel 

sampstags  den  vi.  tag  martii. 

Ich,  Anthoni  Glaser,  Schultheis  zu  Basel  etc.  enibut  . . .  junckher 
Conraten  Dietrich  von  Bolsenheim,  lantvogt  zu  Rötelen,  min  dienst 
und  thun  uch  zu   vernemen,  das  uwcrc  undcrthaiien,  Fridli  Trinli  und 

10  Claus  Bapst,  beyd  usz  der  Langenow  im  Rinderstal '),  Bartlome  Hoszlin, 
dem  Schaffner  zu  Gnadental  zu  Basel,  als  von  wegen  siner  frowen,  zu 
thun  schuldig  sind,  inne  zu  zilen,  so  verschinen  sind,  ze  bezalenn  glopt 
und  versprochen,  und  aber  dem  (wiewol  man  inen  mermals  von  grichts- 
wegen  verkunt)  nit  statt  getlian  habenn.  Das  urWund   ich  uch  von  des 

15  Schaffners  anruffens  wegen  und  erkanter  urteil  nach  mit  disem  brieff 
und  bottenn  mins  ampts  halp,  an  uch  begerennd,  mit  uwern  undcrthanen 
zu  verschaffen,  dem,  so  sy  glopt  und  versprochen  haben,  statt  zu  thun, 
ouch  sy  darby  inn  straff  ze  nemen,  andern  zu  einem  vorbild,  sich  vor 
solichem  wussenn  ze  verhüten   .  .  . 

20  Ludwig  Her  sagt,    das  er  dise  verkundung    uff  zinstag  noch   mit- 

vasten  dem  landvogt  selbs  gen.  Der  hab  gsagt,  er  wel  darinn  handlcnn. 
Protokoll.    St.-A.  Basel,  Gerichtsarchiv  F  i,  bl.  133V. 

435.  '529  März  6. 
Bottenzerung:  Item  xx  krönen  in  gold  unnd  xx  gülden  in  Schwitzcr- 

25   batzenn  gebenn  herr  Adelberg  Meygern,  alt  burgermeystern,  unnd  Joder 
Brand  uff  tag  Baden,  samstags  denn   vi'«"  marcii  anno  etc.  xxviiii. 
St.-A.   Basel.    Finanz  N  ß,  3,  s.  290. 

436.  1529  März  6. 
Ans  den  wocheiiausgabcn  sambstags  nach   oculi. 

30  Ratscosten:    Item    viii   ß    der    zuwacht.    —    Item  vii   Ib  vii   ß   tag- 

wechterlohn.  —  Item  xii  ß  vonn  eim  touffer  von  Sissach  harinzfurn.  — 
Item  vii^  ß  habenn  die  fürschouwer  sannt  Peter,  als  sy  die  fremb- 
den  lüt  ersucht,  zum  Storken  verzert.  —  Item  xi  ß  den  furschouwernn 
sannt  Lienhartcn  kilchsperg  (!),  als  sy  die  frembden  lüt  ersucht.  —  Item 

35   IX  ß  der  zuwaclit  enet  Rin. 

Bottennzerung:  Item  vni  Ib  xii  ß  1  d  habenn  Baltasar  Anngeirot 
unnd  Joder  Brannd  uff  tag  gönn  Solotornn  verzert  und  verletzt. 

434.   ')   Es  Itandtll  sich  um  das  markgräßiche  Langtnau  bei  Schop/hcim  im  Witsen- 
Ihal.    Der  fltirname  im  Rinderstal  ist  in  der  form  im  Rindlesten,  viundarilich  im  Rindleste 
40    oder  im  Rindlerste,  noch  heute  erhalten. 


352  1529  März  7.  Nr.  437. 

Senndbrieff:  Item  i  Ib  v  ß  gönn  Straszburg.  —  Item  vnj  ß  daselbs 
wartgeldt. 

Item  i"'xLviii  Ib  iii  ß  viii  d  habenn  die  vonn  Zürich,  Bernn,  Friburg, 
Solotornn,  sannt  Gallen,  Mulhusen  unndCostenntz  zum  Storken  verzert.  — 
Item  xiii  ß  habenn  zwen  louffend  potten  von  Bernn  und  Mulhusen  zum     5 
Storken  verzert. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  10J4. 

437.  1^29  März  7. 

Aus  der  innstructionn  uff  tag  Badenn,  so  uff  sonntag  letare  anno 
etc.  XXIX  gehalten.  '° 

Item  unnd  als  dann  diser  tag  vonn  wegenn  des  Spanns,  so  sich 
zwuschen  unnsernn  .  .  .  Eidtgnossenn  vonn  Bernn  ann  eim  unnd  denenn 
vonn  Unnderwaldenn  am  anndernn  teil  haltet,  anngsetzt  unnd  nechst- 
mals  inn  sollichem  spann  ettiich  mittel  unnd  artickel  angsehenn  unnd 
beredt,  die  beider  teilnn  pottenn  hinder  sich  ze  bringenn  unnd  darumb  15 
uff  jetzigem  tag  anntwort,  ob  sy  die  annemen  wollen  oder  nit,  ze  ge- 
benn  gnomenn,  sover  dann  sollich  artickel  durch  beid  parthienn  be- 
willigt unnd  angnomenn  werden,  wol  und  gut.  Wo  aber  das  nit  unnd 
sich  wyter  spann  unnd  irtung  zwuschenn  inen  inr}'senn  woltenn,  sollenn 
unnsere  pottenn  abermals,  wie  vor,  das  best  unnd  wegest  harinn  hand-  20 
len  unnd  darinn  sich  weder  mueg,  arbeit  noch  costenn  bedurenn  lassenn, 
wie  sy  dann  dessen  wol  gschickt  sind. 

Item  unnd  damit  ein  gmeine  Eidtgnosschafft  widerumb  zu  fr\'d, 
ruw  unnd  einigkeit  komenn,  die  zwyspaltungen  und  widerwillenn,  die 
sich  biszhar  vilfaltigclichenu  unnder  gmeiner  Eidtgnosschafft  ereigt,  zu  25 
gutem  hinglegt  werden  mochten,  solleimd  sich  unnsere  pottenn  kein 
mueg,  cost  noch  arbeit  beduren  lassenn,  sonnder  allenn  möglichenn  vlj's 
unnd  ernnst  furwenndenn,  wie  man  jhenenn  inn  die  sach  komenn  unnd 
mittelweg  findenn,  damit  die  zwyspaltung  abweg  glegt,  frid,  ruw  unnd 
einigkeit  gepflanntzt  werdenn   mocht.  3° 

Unsere  boten  sollen  bei  den  acht  orten  darauf  hinzvirken,  dass 
die  fünf  orte  von  dem  besuch  des  mit  den  kaiserlichen  zu  Feldkirch 
abgemachten  tages  zu  Waldsee  abstehen  und  über  die  tatsächlichkeit 
der  in  dem  abgefangefien  briefe  Murners  erzuähnten  timlriebe  rechen- 
Schaft  ablegen.  35 

Wäre  ein  solches  vorgehen  ohne  erfolg,  so  möchten  die  acht  orte 
in  derselben  angelegenheit  an  die  gemeinde?i  der  fütif  orte  boten  schicken. 

Origitial.    St.-A.  Basel,   Eidgenossenschaft  E  S,   bl.  160.    —    z.  t.  gedr. 

Strickler,  bd.  II,   ?ir.  Iß6. 


Nr.  43S—4jg.  /j2p  Mars  S.  353 

438.  7j;2p  Märe  S. 

Aus  dem  absclieid  des  gehaltnen   tags  zii  Baden  in  Ergöw,  ange- 
fanngen  uff  nienntag'  nach  letare  anno  etc.  xxix. 

Unnd  alsdann  unser  .  .  .  Eidgnossen  von  den  dryen  ordten  Basscl, 

5   Scliaffhusen,  Appentzell  und  der  drien  punden  radtsbotten  in  dem  span 

und  Handel,    so    sich    dann   haltet    zwischet  unsern   .  .  .  Eidgnossen  von 

den  beiden  ordten  Bern  und  Underwalden,  mengerley  weg  und  mittel 

gsüciit  und  doch  zeletscht  nut  fruchpars  erfunden,  das  sy  sollichen  spann 

in  der  guttlikeit  haben  mögen  vertragen,    deszhalb  wir   und  sy    radiig 

10   sind  worden,    das    dieselben    drii    ordt    mit    sampt    den   dryen    pünden, 

ouch    unsern  Eydgnossen    von  Glarusz,  Fryburg  und   Solothurn  botten 

angends  gen  Bern  söUent  verrytten  unnd  dieselben  unser  Eydgnossen 

von  Bern  zum   höchsten  ermamen,  das  sy  inen  nochmals  wittern  gwalt 

wellent  zulassen,  in  der  sach  zu  haiidlen,  wie  dann  ein  jeder  bott  wytter 

15    davon  ze  sagen  weist. 

Als  dann  die  drü  ordt  mitsampt  der  dryen  punden  botten  an  unns 
der  funff  ordten  botten  begert  und  zum  höchsten  gepettenn:  Diewil 
und  der  span  zwüschent  unnsern  Eydgnossen  von  Bernn  und  Under- 
walden hin  und  abweg  gethan  sye,  das  dann  wir  die  botten  getrüw- 
20  lieh  an  unnser  Herren  und  obern  bringen,  das  si  den  tag,  so  mit  den 
k[aiserlicheni  zu  Waldse  gehaben  soll  werden,  abgestelt  und  nit  ge- 
sucht werde,  habent  wir  angenomenn  heim  an  unnser  Herren  und  obern 
ze  bringenn,  wie  dann  jeder  bott  w\'tter  weist  ze  sagen. 

Original.    St.-A.   Luzern,    Allg.  Abschiede   J  l ,    bl.  26    und    IJ  v.  und 
25  (für  den   i.  absatz)  St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaf (  £  S,  bl.  16 jv.  — 

Regest:  Abschiede,   bd.  IV,   abtlg.  l  b,   nr.  .//,   /  und  k. 


439.  152g  März  8. 

Urfehde:  Martin  Schmit,   von  Dietlicken,   V^arnspurger  ampt. 

Hatt    zwey    kind    ghept,    deren    er    keins    nit    hatt   Jossen  touffen, 

30   dann  er  oucH   mit  dem  laster  des  wider-  oder  frvtouffs  beladen  ist,  dor- 

umb  inn  gefencknisz  gelegen  und  wider  ledig  gelossen  uff  nientag  den 

viri.  tag  mcrtzen,  hat  urfehde  gescinvoren  und  das  er  hinfur  dem   \ogt 

well   gehorsam    sin,    ouch    den    costen    diser    gefencknisz    bezalen,    thut 

xxxvi  ß,    uff  Bartholomei    nechstkunfftig,    oder   ob   er  das  nit  tHet,  das 

35   er   sich    dann   wider  welle  stellen  uffs  rathusz  Har  gon  Basel,  dodannen 

nit  wichen,  er  Hab  dann   m.  h.  willen  erlangt.     Uff  soUicHs  alles  ist  im 

gesetzt  die  pen  des  schwerts.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.  Basel.    Ralsbücher  O  J,  s.  20-,. 

Basler  ReformationsaVtcn.  III.  i  = 


354  1529  März  g—io.  Nr.  440—442. 

440.  1529  März  p. 
Verkündung    des    schultheissengerichts    der    mehrern  Stadt  Basel 

zinstags  den  viiii.  tag   marcii. 

AiiJ  anrufen  von  her  Caspar  Kellers,  cottidianers  uff  Burg,  wegen 
ist  Jacoben  Fryg  und  Steffan  Karrer,  beyd  von  Hegennheim,  in  crafft     5 
irer  gethanen  glupten  zum  ersten  mal  verkunt  wordenn,  ihren  Verpflich- 
tungen nachzukommen. 

Steffann  sagt,    das    er    dise  verkundung    uff  fritag  vor  judica  des 
einen,  in  der  verkundung  bestimpt,  frowen  gen ;  die  hab  gsagt,  sy  well 
irm    man    die    gen    und    dem    anderen  das  anzoigen,    inn    hoffnung,  sy    10 
Werdens  abstellen. 

Protokoll.    St.-A.  Basel,   Gerichtsarchiv  F  I,  bl.  l3Sv. 

441.  15^9  März  10. 
Ratserkantnis:  Uff  mitwochen  nach   letare  anno  etc.  xxix  habend 

m.  h.,  die  kleinen  unnd    grossen    rath,    sampt    den    zügevvandthen,  von    «5 
gemeiner  unnser  bürgerschafft  verordnet,    erkandt  und  gehandlet,  wie 
nachvolgt: 

1.  Anfencklich  habend  u.  h.   klein  unnd  grosz  räth  sampt  den  zu- 
gewandthen    unnsern    truwen    lieben    Eidgnossen    unnd    christenlichen 
mitburgern  von  Zürich  unnd  Bern  das  christenlich  burgkrecht  geschworen    20 
unnd  truwlich  erstattet. 

2.  Demnach  habend  sy,  unser  lieb  Eidgnossen  unnd  christenlich 
mittburger,  für  her  Hansen  Schlosser  gebetten;  darüff  erkandt,  das  man 
pfaff  Schlossern  lenger  ligen  lan,  die  von  Huningen  zevor  hören,  unnd 
demnach  witter  mit  im  handien  solle,  allein  durch  m.  h.  die  rath.  25 

3.  Diebitt  für  die  Hennentalerin  beschehen,  ist  beden  rathen  darin 
zehandlen  ergeben. 

4.  Denen  über  Rhin  sol  man  gleit  geben  unnd  ir  anntwort  hören. 

5.  ^lathis  Schwertfegers  halb  sol  man  erkunden,  ob  er  burger  sye 
oder  nit.  3° 

6.  Sin  son  soll  das  burgkrecht  dem  alten  bruch  nach  uffgeben. 
Original,  mit  dorsalnotiz  Grossen  Rahts  acta  in  A"  1529,  St.-A.  Basel, 
Ratsbücher  A  10,  bl.  6v.  —  Regest:  Ochs,  bd.  V,  s.  6"]  •,. 

442.  15^9  März  10. 
Bürgerrechtsverzicht  ^)  des  Eglin  Offenburg.  35 
Anno  domini  etc.  xxix  den  x.  tag  martii  hat  Eglin  Offenburg  sin 

burgkrecht  uffgeschriben. 

Protokoll.     St.-A.  Basel,   Öffnungsbuch  bd.  VII,  bl.  2JJ. 

442.   V   Vermerkt  werden  nur  die  bürgerrechtsvertichte  von  ralsmitgliedern. 


Nr.  y/j — 4^^.  ^5^9  -^/«''^  'o.  355 

443.  152g  März  10. 

Philips,   von  gots  gnaden  bis<hofif,  auch  dechan  und  gemein  capitel 
des  stiffts    Basel,    an   Wilhelmen  Truchsessen,    fr}^herrn    zu    Waldtpurg 
etc.,  kun.  mt.  zu   Hungern  und  Bohaim  etc.  hoffmaister. 
5  In  treffenlichen,  wichtigen  und  allerhöchst  obligenden,  unser  und 

unnser  stifft  Sachen  haben  wir  die  würdigen  unsere  insonders  lieb  an- 
dechtigen,  unsere  mittbrueder  und  lieben  getreuwen  herrn  Cornelien 
von  Licchtenfels,  schulhcrrn,  doctor  Johann  Fabri,  kun.  m.  zu  Hungern 
und  Bohaim  etc.  rath.  herrn  Heinrich  von  Fleckenstein,  bemeltcr  unser 
10  stifft  thumbherrn,  auch  Johann  Stainhuser,  licenciaten  etc.,  unsern  of- 
ficial,  verordnet,  an  hochg.  kun.  mt.  unser  Werbung  zebringen.  wie  dann 
euer  frundtschafft  und  gnad  on  zwifel  wol  vernemmen   wurdt. 

üarauff"  unser  freuntlich  und  dienstlich  pitt,  die  gedachten  unsere 
gsanten   guetlich   und  gnedigklich  ze  furdern,  ushilfflich   und  ratlich  ze 
15   sin,  sich    auch    in  dissen   und    andern  nöten  freimtlich  und  gnedigklich 
zebeweisen  .  .  .  Datum  Telsperg,  x.  martii  a"  xxix". 

Entwiirj,   mit  fußttoie  in    simili  an  herrn  Jer,s;en  Truchseszcn.    Fürst- 

bischößich-baselsches  Archiv  im  St.-A.  Bern,   B  22S,   2,   Landständische 

Praestanda. 

20  444.  T^2g  Mars  10. 

Urfehde:  Uliin  von  Rinach,  der  vischer  und  burger  zu  Basel. 

Ist  uff  begeren  deren   von  Bern  inn  gefencknisz  gelegen  ettlicher 

werten  halb,  die  er  soll  geredt  haben  inn  dem  zwyspeltigen  Luterischen 

handel,  und  aber  uff'  bitt  siner  bruder  und  anderer  gutter  frunden  wider 

25  ledig  gelossen  uff"  mittwoch  den  zehenden  tag  mertzens,  hat  urfehde 
geschivoren  und  das  er  (so  erst  inn  die  von  Bern  manen)  sich  eigner 
person  gon  Bern  für  ein  ersamen  rot  welle  stellen  und  doselbst  irer 
erkantnisz  warten  und,  was  sy  im  für  ein  bescheid  geben,  das  er  dem- 
selben  well  nochkummen,  das  er  ouch  mitler  zitt  sin  lib   noch  gut  uss 

30  dem  land  nit  welle  entpfrombden  noch  usseren  biss  zu  Vollendung 
sollichs  handeis;  sollichs  hatt  er  geschworen  und  b}'  pen  dess  schwerts 
zehalten  glopt  mit  verzihung  aller  gnoden  und  fryhciten  etc.,  und  zu 
nierer  Sicherheit  hatt  er  zu  bürgen  geben  beid  sin  briider,  die  under 
ougen  gestanden,  und  nemlich  Bernhart  und  Lienhart  von  Rinach,  glopt 

35  und  versprochen,  wo  sich  fugte,  das  Uliin  sich  usser  land  thete  oder 
disen  eid  nit  halten  wurde,  wann  dann  die  herren  von  Bern  sy  als 
burger  ervordern,  das  sy  sampt  und  sonders  inn  Ullins  fusstaffen  tretten 
wellen,  alles  getruwlich,  erberlich  und  ungevorlich  erstatten  und  leisten. 

A.  Saltzmann  ss. 

40  St.-A.  Basel,  RatsbiUher  O  3,  s  20 J. 


356  15^9  März  ii.  Nr.  4.4.5—446. 

445.  152g  März  11. 
König  Ferdinand  an  stathallter,  regennten  unnd  rate  des  regiments 

und  raitcamer  der  Oberosterreichischen  lannde  zu  Innsbruck. 

Was  unns   unnser  regierung  der  Vorderen  lannd  zu  Ennsiszheim 
yetzo    der    geswinden    practickn,  auch    des  furnemen  halber,  darynnen     5 
die    von  Basel    unnd    annder  Aydgnossen    gegen   derselben  unnser  re- 
gierung  steen  sollen,   und    was    darauf  derselben  unnser  regierung  bit 
unnd    ansuechen    unnd  unnser  antburt  ist,  des  werdet  ir  alles  aus  ein- 
gelegten copeyen  vernemen.    Unnd   dieweil  nu  die  sachen  grosz  unnd 
nit  zu  verachten  sein,  so  bevelhen  wir  ew  ernnstlichen,  das  ir  .  .  .  auch    10 
alles   das  furnemet  und  hanndelt,  das  gedachter  regierung  und  darzue 
lannd  unnd  lewt  zu  ainem  trost  gedeyhen  kan  unnd  mag  unnd  furnemlich 
zum  ehisten  den  zeugwart  geen  Preysach,  dartzue  etlich  puchsenmaister 
derselben   unnser   regierung   unvertzogenlich   zueordnet,  wie  die  grosz 
unvermeidlich    notdurfft  ervordert  unnd  damit  nit  verziehet.    Und  die-    »5 
weil   wir  aus  etlichen  kundtschaftten  vernemen,  das  gemein  Aydgnossen, 
so    des    newen    glaubens  sein,    des  tags,  so  zu  Veldtkirch  gehalten  ist, 
ain    grosz    entsitzen    tragen    unnd    derhalben    sich    in    rustung  begeben 
mochten    unnd    wir  ew  hievor    geschriben    unnd  bevolhen  haben,  über 
den    gestellten    abschid    zu  Veitkirch   ewren    furderlichen    ratschlag    zu    20 
machen,  so  wellet  denselben  dester  mee  furdren  unnd  unns  zuesenden. 
Geben  zu  Speyr  xi.  tag  marcii  anno  etc.  xxix. 

Kopie,    überschrieben    Basel     und    annder    Aydgnossn     practickh    und 
mit  Schlussvermerk    durch    kn.   mt.   etc.,    bischofen    zu  Trienndt   unnd 
Fernberger   unnderschriben,    prcscntata    17.  marci,   Landesregierungs-   25 
A.  für  Tirol  (Innsbruck),    Copialbücher,   Geschäft  von  Hof  1 52g,  bl.  42. 
—   Entwurf  ebenda,  chronolog.   Ambraser  Acten. 

446.  ^5^9  März  11. 
König  Ferdifiand  an  die  regierung  zu  Ennsiszhaim. 

Wir  bestätigen  den  empfa?ig  eures  Schreibens  am  datum  den  30 
sechsten  marci  ausganngen  .  .  .  Unnd  wiewol  wir  solher  practickhen  nit 
klaine  beschwarung  unnd  bekumernus  tragen,  so  haben  uns  doch  eure 
Vorkehrungen  und  tnahnung  gefreut  als  äusserung  eurer  treuen  ge- 
sinnung.  Wir  sehen  sehr  zvohl  ein,  dass  jene  ivarnungen  vorsieht  und 
Vorsorge  verlangen,  das  solhem  in  der  erste  mennschlicher  und  müg-  35 
lieber  widerstanndt  beschehe  unnd  furnemblich  in  dem,  das  . . .  Ennsisz- 
haim unnd  darzue  Brej'sach,  als  der  haubtpass  in  die  obern  unnd  unn- 
dere  vordere  Osterreichische  lannd,  notdurfftegklichen  besetzt  unnd 
mit  profanndt  versehen  werden.  Daher  befehlen  wir  euch,  das  ir  die  vom 
adl,   auf  dem   lannd    gesessen,   die   zu   verlieren   haben,  zu  euch  geen   4° 


Nr.  447.  152g  März  12.  357 

Ennsiszhaim  erfordert  unnd  beschreibet,  dergleichen  in  die  stat  profannt 
zu  tueren  unnd  zway  fanndl  knecht  in  der  e\'l  aufiiemet  und  bestellet 
unnd,  ains  geen  Ennsiszhaim  uiiiul  das  annder  geen  Rrcysach  zu  legen, 
verordnet,  so  wellen  wir  zu  unsers  schatzmaisters  ankunfft  bey  unns, 
5  die  innerhalb  zwa_\en  tagen  zuversichtlich  beschehen  wirdet,  weiter 
ratslagen  unnd  hanndlen,  wie  euch  mit  gelt  und  in  annder  weg  zum 
furderlichisten  hilff  beschehen  mag.  Dann  wir  gedennckhen  euch  kains 
wegs  zu  verlassen. 

Darum    empfehleti    7vir    eucli,    ihr    inöchtet   weiterltin    das    beste 

10  tun  zur  abzvetidung  der  droketidefi  gefahr  und  damit  ir  dcsster 
mer  getrosst  seyt,  so  haben  wir  solh  der  Aydgnossen  vorhaben  ge- 
mainen punds  haubtleuten  verkundt,  auf  solhe  practicken  guet  auf- 
merckhen  zu  haben  unnd  unns  mit  hilff  nit  zu  verlassen,  desgleichen 
unnser  Oberosterreichischen  regierung  bevolhen,  das  zeughauss  zu  Brey- 

15  sach  mit  ainem  zeugwart  und  puxenmaistern  notdurfftigklichen  zu  ver- 
sehen, und  auch  unnscrm  lanndtvogt  in  Elsasz,  Gabrieln,  graten  zu 
Ortemburg,  dessgleichen  unnserm  burggvogt  zu  Breysach,  Liennhardten 
Straussen,  geschriben,  das  sich  ain  yeder  unvertzogenlich  in  sein  ambt 
und  befelh  thue  unnd  den  bey  solhen  leuffcn  selbst  persondlichen  auf- 

20  warte.  Unnd  wellen  noch  zu  merer  fursehung  des  geschutz  zu  Breysach 
Michel  Otten  unvertzogenlich  zu  euch  verordnen,  das  er  bis  auf  zue- 
kunfft  des  zeugwarts  zu  Breysach  bey  euch  unnd  anndern  orten  das 
geschutz  in  Ordnung  richte.  Geben  zu  Speyr  am  xi'*"  tag  niarci 
anno  etc.  im  xxviiii"^",  unnsers  reiche  im  dritten. 

25  Kopie,    Laiidesregieruiigi-A.  für    Tirol   (Innsbruck),    Copialbücher,   Ge- 

schäft von  Hof  IS2Q,  bl.  44V.     —    Entwurf  ebenda,   Ambraser  Acten. 

447.  /,-^p  März  12. 

Instruction,  wie  die  verordnetten  herrenn  by  unnserm  gnedigen 
herrn  von  Basel  handien  sollenn. 

30  Bolten:  Her  Bernhart  Meyger,  Wolffgang  Harnasch,  H.  Ryhiner, 

ratschriber. 

Anfencklich  sollend  sy  irn  fürstlichen  gnaden  unnscrn  gutwilligen 
dienst,  sampt  was  wir  eeren  unnd  güts  vermögen,  anzeigen,  wie  sy  ze 
thund  wol  wüszend. 

35  Unnd  demnach  sinen  f.  g.  erscheinen,  wiewol  vergangene  tag  nit 

ein  kleine  unruow  hie  gewesen,  da  nun  von  gemeiner  unnser  burger- 
schafft, wiewol  unns,  das  solches  nit  mit  beszcrn  fugen  besehen,  in 
truwen  leyd,  allerley  enderung  an  die  hand  genommen,  da  wir  gedencken 
mögen,  das  ir  f.  g.  unnd  deren  erwirdig  capittel  wenig   gefallens  dar- 

40   von  empfangenn. 


358  15^9  März  12.  Nr.  447. 

Jedoch  diewyl  ir  f.  g.  unnd  deren  capittell  damit  weder  an  iren 
Ivb  noch  güttern  geletzt,  ouch,  will  gott,  furer  unbeschediget  by  unns 
verpliben  sollen,  unnd  sich  aber  ir  f.  g.  bitz  hiehar  allso  still  gehalten, 
das  sy  sich  in  ergangener  unnser  gefarlickeyt  gegen  unns  wenig  nach- 
purlichen  willens  hören  laszen,  darzu  die  capittellherren  (als  wir  achten)  5 
an  not  von  unns  hingewichen  unnd  abgescheiden,  habend  wir  darab 
nit  ein  klein  bedurens  empfangen;  aber  wie  dem  allen,  syend  wir  zu- 
samen  geseszen,  dise  ding  für  ougen  genommen  unnd  unns  entschloszen, 
das  wir  ir  f  g.  der  hochwirdigen  stifift  und  capittell,  so  vil  unns  mit 
gott  muglich,  dienstlichen  willen  zubewisen,  darzu  ir  f.  g.  und  deren  10 
stifft  unnsers  Vermögens  zu  handthaben  geneigt  syend,  deszhalb  sich 
ir  f.  g.  unnd  deren  stifft  nüt  dann  güts  zu  unns  versehen  sollen,  dan 
wir  unnser  botschafft,  iren  solches  anzuzeigen,  abgefertiget. 

Darby  sollend  unnsere  botten  iren  f  g.  ernstlich  anzeigen,  das 
wir  die  geforlicheyt  gegennwirtiger  zyt  und  louffen  bedacht  unnd  be-  15 
trachtet  habenn,  das  der  geistlich  Stadt  diser  zyt  so  gar  verbitteret, 
das  der  nit  alein,  wie  man  sy  nemmen  mocht,  von  den  nüwen,  sonder 
ouch  von  den  alten  Christen  zu  abgang  gericht,  dess  die  tagliche  er- 
farung  zucknis  gibt;  dan  man  findet,  das  ouch  fursten,  herren,  stett 
unnd  lender,  die  des  ni'iwen  wesens  nit  beschuldiget  sin  wellend,  20 
den  bistümbernn,  stifften  und  clostern  nit  den  kleinsten  schaden 
zufugend. 

Unnd  so  wir  dann  der  stifft  gelegenheit  unnd  anstosz  bedencken 
unnd  unns  nüt  gewuszers  versehen,  ja  nit  wenig  wüszens  tragend,  denn 
das  die  stifft,  wo  es  nit  furkommen.  an  iren  landen  unnd  lütten  ange-    25 
fochten  unnd  damit  zu  abgang  unnd  Zerstörung  gericht  werde.  Da  aber 
einer  loblichen  stat  Basel,  so  mit  der  hochwirdigen  stifft  so  loblich  unnd 
eerlich  harkommen,  dahar  ouch  das    bistumb    namen  hatt,    gantz  über- 
legen unnd  nit  lidenlich    sin  wurde,    das   der   stifft   land  unnd  lut,  von 
wem  joch  das  geschehen  möchte,  der  stifft  abgezogen  unnd  in  frombde   3° 
hand  komen  solte,  darumben  ouch  wir  zu  handthabung  der  stifft  unnser 
vermögen  zu   setzen  gneigt;  unnd  wiewol  wir  unns  gentzlich  versehen, 
es  sye  unserm  g.  h.  nüt  liebers,  denn  das  die  stifft  by  dem  irem  pliben 
möge,  zu  furdern,  jedoch  sollend  unnsere  botten  an  irn  f  g.  erfarn  und 
ze  wüszen  begeren,  wesz  wir  unns  hieruff  zu  sinen  f.  g.  versehen,  unnd    35 
wie  ir  f  g.  insehen  thun  wolle,  damit  ir  f.  g.  und  die  stifft  by  irn  lan- 
den unnd  lütten  pliben,  unnd  wir,  das  das  bistumb  furer  nit  zerschrentzt 
noch  witter  getheylt,  vergewüszt  werden  möchten.  Wie  dann  unnsere 
botten    zethund    geschickt    sind,    und  die  notturfft   erhöuschen  wirdeth, 
sollend    sy    ze    handien  ^ewalt    haben   etc.    Datum  den  xii.  tag  martii   40 
anno  etc.  xxix"". 


Nr.  ^^(S.  [nach  is^g  März  12.J  359 

Nachtrag:  Dises  ist  beschehen,  und  hat  sich  unnser  gnediger  herr, 

die  stifft  unzerschrentzt    by  einandern  ze  behalten  unnd,  ob   al)er  sich 

einich  untruw  zutragen  weite,    ein  stat  Basel   nit    ze  versumen,    sonder 

selbs  ze  warnen,  zugesagt  etc.  Dess  und  alles  guten  solle  ein  rath  irer 

S   f.  g.  wol  vertruwen. 

Original.    SL-A.   Basel.    Bischöfliche    Handlung    O  J,    bl.  2  und  J.   — 

Reges/:  Ebenda,   Bischöfliche  Handlutig  O  4,  bl.  J. 

448.  [nach  1329  Mdrz  12.]^) 

Instruction  und  supplicationen  von  bischof  und  capitel  von  Basel 
10   an  den  r eichst ag  zu  Speyer. 

a)  Instruction  bischof  Philipps  zum  reichstag. 

b)  Supplication  von  bischof  und  capittl  an  kötiig  Ferdinand  („A"). 

c)  Die  beiden  supplicationen   B   und  C,   mit   denen    bischof  und 
capitel  an  den  reichstag  gelangen. 

•5  Original  bezw.  kopie.    General-Landes-A.  Karlsruhe,   Kopialbuch   1^38. 

448  a.  Inach  152g  März  12.] 

Instruction   des   bischofs   von  Basel  an   den  reichstag  zu  Speyer. 

Instruction  unnser,  Philips,  von  gots  gnaden  bischove,  auch  dcchan 

und    capitel    des    stiffts  Basell,    was    und    wie  unnsere  verordneten  auff 

20  dem  reichstag  zu  Speier  wider  unnd  für  hanndeln  sollen,  gedechtnus- 
we\'sz  kurtz  verzeichnett. 

Zu  vorderst  sich  zu  doctor  Johann  Fabri,  ko.  nit.  rath,  ze  ver- 
fugen, ime  von  unnserntwegen  unnsern  grus  und  vil  freuntschafft  und 
gutz    ze    sagen    etc.,  ime    auch    darniit    sin   missive  zu   uberanntwurten, 

25  darinn  wir  im  sins  rats  und  gutbedunckens,  nehermaln  angezeigt,  freunt- 
lich  bedanncken,  ine  bitten,  verrcr  sich  unnserm  vcrtrawen  nach  zu 
erzeigen  etc.  Wir  melden  auch  darinn,  wie  wir  unns  sinen  rath  ge- 
vallen  laszen,  demselbigen  nach  hinab  verordnet,  alle  credentz  und 
gwalt  uff  in,  glich  wie  anndere  unnsere  gesanndten,  gestellt. 

30  Mitt  bemeltem  d.  Fabri  wolln  unnsere  verordneten  ze  rath  werden, 

zu  wem   erstlich  ze  keren  unnser  Werbung  und  Sachen  anzebringen  und 
wie  der  hanndlung  ein  anfanng  ze  thund. 


448.  ')  Diese  datierung  ergibt  sich  aus  der  milgiteilten  latsache  (s.  j6i,  z  26),  daß 
am  11.  märz  eine  gesandtschaft  des  Basier  rats  beim  bischof  vorgesprochen  habe  {siehe  die 
35  vorhergehende  nr.  der  B.  R.A.  und  den  entsprechenden  posten  im  Wochenausgabenbuch,  B.R.A. 
bd.  II f,  nr.  437).  Der  reichstag  zu  Speyer  selbst  wurde  am  ij.  märt  eröffnet  und  dauerte 
bis  tum  3j.  April.  (Vgl.  Johannes  Kühn,  Die  Geschichte  des  Speyrer  Reichstags  1S'9> 
Leipzig  tgzg.) 


360  [nach  152g  März  12.]  Nr.  448a. 

Sodann  sind  drey  credentz  glichlutend  uff  die  drey  geistlichen 
cliurfiirsten  gestellt,  lätig  ze  werden,  wann  die  zu  presentiern,  darniit 
ire  churfürstliche  gnaden  zu  informiern,  wie  es  inn  dem  thumbstifft  und 
der  ganntzen  statt  Basell  erganngen ;  wa  nitt  ernnstlich  insehen  bschehe, 
müssen  andere  des  auch  wertig  sin,  desshalb  besser  unnd  von  noten,  5 
in  zyt  mittelweg  furzenemen  unnd  hierinn  sie  unib  gnedigen  rath  und 
beystannd  underthenigklich  pitten. 

Item  es  sind  vi  credennts  gHchformiglutend  on  Überschrift,  welche 
bischoven  oder  furstmessigen  prelaten  zugeschriben   mögen  werden. 

Dessgleichen    ain    credenntz  uff  unnscrn  herrn  bischove  zu  Saltz-    10 
bürg  etc. 

Darnoch  ein  missive  unnserm  herrn  und  freund  von  Triend,  grosz- 
canntzlern  etc.,  darinn  wir  unnser  not  etzwas  cleglichs  anziehen,  siner 
liebd  voriger  bewiszner  trew  und  furderung  bedanncken  mit  bitt, 
unnser  gesandten  bevolhen  ze  haben,  by  kn.  mt.  und  sunster  abermaln  15 
furdere  und  verhelffe,  uns  mit  rath,  hilff  und  bej'stannd  endtgegen 
ganngen  werde  etc. 

Gleicher  gstalt  an  herr  Willhelmen  Truchssessen,  hoffmaister  etc. 
und    auch  herrn  Gergen   Truchssessen,  Statthalter  inn  Würtenberg,    wa 
die    sach  für  sie  inn  räthen    kommen  werd,    freuntllch,  getrewlich  und    20 
gnedigklich  bevolhen  ze  haben. 

Item  ain  credenntz  an  gemein  graven  und  adell,  darinn  allwegen 
d.  Johann  Fabri  für  ein  verordneten  auch  genembt. 

Alle  obgeschribne  credenntz  und  missiven  under  bischoves  und 
capitels  tittel.  25 

Item  ein  missive  an  keyserlichen  oratorn,  unnsern  herrn  freund 
und  gnedigen  herren  von  Hildeszheim,  darinn  siner  liebd  und  gnad 
irs  vordrigen  freuntlichen  und  gnedigen  rats  hochlich  bedannckt  mitt 
bitt,  sie  sich  abermaln   nach   vertrawen  erzeigen  wolle  etc. 

Ein    missive    an    unnsern    herrn   freund    und    gnedigen    herrn  von    30 
Straszburg,    unnsere    gesanndten    bevolhen    ze  haben,    inen    ze   rathen, 
wie  die  sachen  zum  fuglichsten  anzegreiffen  und  für  sich  selbs  by  den 
stennden  ze  helffen,  wir  nitt  verlassen  werden  etc.,  dann  sin  lieb  unnser 
gelegennheit  zum  bassten   wisse. 

Solche    zwen    brieff  sind    gstellt    allein  inn  unser,    bischof  Philips    35 
namen,  referiern  sich  uff  etzliche  unnser  vorige  schreiben. 

Item  ein  missive  an  marggraff  Ernnsten  etc.  vasst  inn  gleicher 
form,  wie  wir  an  bischove  zu  Straszburg  lossen  schreiben  under  unnser 
und  capitels  tittel. 

An    doctor  Johann  Rechburger,    Straszburgischen    canntzler,    dem   40 
wir    hievor    gwalt    und    innstruction    geben,    unns   uff  den  reichstag  ze 


Nr.  44.8a.  [nach  152^  März  12.]  361 

vertretten,  ein  missive,  wie  wir  usz  andern  zugefailncn  Sachen  inn 
rath  funden,  eigne  pottschafft  hinab  ze  fertigen,  das  er  derselbigen  inn 
ireni  aniigen  beradten  und  l)eiiolffen  sey;  aiicli  dwcyl  gedaciit  unnser 
verordneten  oder  iren  etzlicii  an  unnser  statt  villeicht  sitzen  werden, 
5  haben  wir  noch  ein  andern  gwait  lassen  steilen,  darinn  sie  sambt 
ime  ouch  ernenipt.  Wa  es  für  gut  angesehen,  das  er  inen  instruction 
und  supplicacion  zustelle,  sie  die  selbs  uberanntwurten  und  deren  nach 
handeln;  doch  so  sie  inn  andern  sachen  abgefertigt  und  verritten 
wurden,  das  er  den  gwalt  wider  an  sich   nenien  wolle. 

10  Der  gwalts  brieff. 

Item    drcy    supplicacion,    die   eine  mit  A   verzeichnet,  an  kn.   mt. 

und,  so  die   ze   vasst   gescherpfft,  mit   rath   unnsers  herrn  freunds  und 

gnedigen  herren  von  Straszburg,  auch  d.  Fabri  etc.  gemiltert  werden. 

Die  anndern  zwo  stond  an  key.  Statthalter,  churfürsten,  fürsten  und 

15  gemein  stennd  inn  zweyerley  form:  die  aine,  mitt  B  verzeichnet,  etzwz 
resz  und  scharpff,  die  anndere  mit  C  etzwas  milter,  allein  mitt  an- 
ziehung  yetzt  nechstverganngner  hanndlung,  unns  von  denen  von  Rasell 
wider  unnser  freyheitten  unnd  christennliche  rcligion  begegnet  etc. 
Werd  beradtschlagt,  dweyl  ze  besorgen,  denen  von  Basel  unser  clagen 

20  ze  wissen  gethon  oder  inen  durch  andere  die  ding  anzeigt  mochten 
werden,  ob  es  unns  nit  zu  grossem  unradt  dienen  und  villicht  inn  Zu- 
sammenfassung so  vil  clegden  eins  das  andere  hindern  mocht,  desz- 
glichen  ze  bedenncken,  das  wir  der  andern  ingezognen  spennen  mit 
denen  von  Basell  inn  gutlicher  underhanndlung  stond,  were  unnser  des 

25   bischofs  meynung  und  gutbeduncken,  die  miltere  übergeben  wurd. 

Iliebey  nitt  ze  vergessen,  welcher  gstalt  sie  uff  xii'''^"  tag  gegen- 
wurtigs  monats  und  jars  ir  pottschafft  zu  unns  verordnet,  nachvolgennde 
meynung  anzeigen  lassen,  nemblich:  Wie  wir,  bischove  Philips,  seit  der 
erschrockenlichen  emporung  und   ungestüme,  so  sich  durch  ir  gemeind 

30  verganngner  zeit  von  wegen  abthuung  der  messen  und  annders  erhebt, 
unns  unnachpurlich  und  still  gegen  inen  gehalten,  unnsere  mitbruder 
vom  capitel  sich  über  das,  so  sie  irer  lib  und  guter  sicher  mögen  sin, 
von  inen  gethon  etc.,  sey  inen  nitt  wissen,  welcher  gstalt  dz  bcschehen, 
und    dweyl   offcnnbar,  wie    dieser    zit  menigklich   über  den  geistlichen 

35  stannd  erpittert,  inen  auch  unnser  stift  lannden  und  lewtten  halb  allerley 
fürkomme,  das  über  unns  infall  mocht  beschehen,  dadurch  bemeite 
stifft  zerstrewt  und  zerschrcnzt.  inen  villicht  ein  schwere  nachpurschaftt 
uff  mocht  wachssen,  die  inen  unlidlich,  zudem  sie  achten,  die  stifft  als 
vil  als  zur  statt  gehörig  und   nitt  lyden   mögen,  etzwas  darvon  komme, 

40  seyen  die  verordneten  zu  unns,  bischoff  Philippsen,  gesanndt,  unns  an- 
zezeigen,   das   sich   ire   herrn   gegen   unns    aller   eeren   liebs  und  guts 

Basler  Reformationsakten,  III.  Aa 


362  [nach  1529  März  12.]  Nr.  448  a. 

enntschlossen  und  von  unns  begern  ze  wissen,  ob  wir  getrüwen,  vilbe- 
melter  unnser  stifft  lannd  und  lewt  inn  disen  sorglichen  leuffen  zu  er- 
halten und  vor  infal  ze  sin,  auch  welchergstalt  wir  das  thun  wollen; 
wa  aber  nit,  inen  solchs  anzezeigen,  wollen  sie  mit  unns  darüber  sitzen 
und  beradtschlagen,  wie  dem  zum  fuglichisten  zethund,  ire  herrn  und  5 
obern  auch  ze  wissen  begern,  wess  sie  sich  zu  unns  versehen  sollen, 
mit  vil  freuntlichs  erpietens  etc. 

Darauff  wir  inen  mit  antvvurt  begegnet,  das  wir  der  erschrockiichen 
empörung,    so    sich    by    inen  zugetragen,  auch    irer  gemaind  furnemen 
grosz   betaweren    empfanngen,    vorab    dz    solche    ding  under  unns,  als    10 
diser  zeit  bischoven,  sollen  beschehen;  wir  müssen  es  aber  gott  bevel- 
hen.    Sodann  hatten   wir  inn  aller  emporung  unnser  pottschafft  zu  inen 
verordnett,    unns    erpotten,    für    unns  selbst  und  durch  gedacht  unnser 
pottschafft    helffen    hanndeln    und    sie    zu    einigkheit    ze  bringen,  deren 
aber  geanntwurtt,  wie  ein  rath  der  statt  Basel  verhofft,  die  ding  wurden    15 
sich    sunst    befridigen    etc.,  darby  wir  es  biszher  lassen  beleiben.    Wir 
achten  auch,  unsere  mitbrüder  würden  irs  wichens,  so  die  darunib  be- 
sprochen, wol  wissen  anntwurt  zegeben;  es  weren  etzlich  der  hovvbter, 
räth   und   burger,  gewichen,  bey  denen  minder  forcht  oder  schrecken 
solt   sin  gewesen;  aber  da  heften  sie  gesehen,  das  by  der  oberhannd   20 
kein  gwalt  mer,  sonnder  bey  der  gemeind,  und  wol  mögen  gedenncken, 
was    zu    letst    darausz   werden    würd.    Unnd    dweyl  sich  der  rath  einer 
statt  Basell    so    vil    eeren   und   guts  gegen  unns,  wie  gehört,  erpotten, 
nemen   wir   es   zu   sonndern   gevallen   an,    und   wiewol   die  leuff  eben 
geschwind,  schwer  und  seltzam,  yedoch  achten  wir  von  unnoten,  grosz    25 
sorg    und    nachgedencken    ze    haben,    wie  wir  by  unnser  stifft  lannden 
und    leutten    bleyben    mögen,  dann  wir  unns  zu  keiner  unser  nachpur- 
schafft    einichs    laids    oder  Widerwillens  versehen,  gegen  niemands  inn 
einichen    sorgen    stannden,    sonnder   sich    yederman  gegen  unns  noch- 
purlichs  freuntlichs  willens  erzeige,  wie  dann  wir  auch  biszher  hinwider   30 
gethon   und   noch   furter  thun   wollen,  besorgen  unns  gar  keins  infals, 
dann    das    villeicht    weytlands    von    inen,    denen   von  Basell,  als  ob  sie 
willenns,  infall  ze  thund,  geredt  möcht  sin  worden,  dem   wir  doch  gar 
kein  glauben  geben  etc.    Wess  sie  sich  aber  zu  unns  versehen  sollen, 
haben    sie    unnser    willen    und    gemut   gegen  inen  biszher  gespürt,  das   35 
wir    unns    freuntlich    und    nachpurlich   gegen   inen  gehalten,  solchs  wir 
nachmoln  als  vil  uns  möglich  und  leydtlich  ze  thun  genaigt,  mitt  andern 
mehr    worten    etc.,  welchs    wir    inen    uff   ir    anbringen  antwurts  weysz 
unverhalten  wollen  haben;  dargegen  sie  ire  herrn  und  obern  der  reden 
halb,    so    unns    furkommen    sein    möchten,    enntschuldiget    und    gesagt,   4° 
das  bemelt  ire  herrn  warlich  weder  unnser  stifft  lut  noch  lannd  begeren, 


Nr.  448  b.  [nach  iS2g  März  12.]  363 

aber  usz  guter  trew  unns  dissmaln  also  wollen  warnen,  sich  irer  diensten 
erpicten  und  unnsern  willen  ^egen  inen  ze  vernemmcn,  wollen  also 
solche  unnser  anntwurt  wider  an  ire  herrn  und  obern  lassen  lanngen  etc. 

Unnser  gesanndtcn  sollen  auch  die  supplicacion,  mitt  D  verzeichnet, 
5  unnser  geistlich  gericht  belangen,  der  kn.  mt.  übergeben,  underthenig 
pitten,  unns  und  unnser  arme  stifft  darinn  gnedigklich  ze  bedencken; 
item  bevor  auch  mitt  unserm  herrn  und  freund,  dem  groszcantzler  (wa 
es  fug  mocht  haben),  auch  mitt  d.  Fabri  darvon  red  halten,  sie  bitten, 
das  besst  darinn  ze  thund;  darby  schriben  wir  graff  Rudolffen  von 
10  Sultz,  ist  vasst  allein  ein  meynung  eins  credentz,  ermanen  ine  allter 
freuntschafft  und  das  er  unns  und  unnser  stifft  inn  iren  Sachen  bevolhen 
well  haben  etc.  L.  Klett,  notarius  ss. 

Original.   General-Landesarchiv  Karlsruhe,   Akten  Domstift  Basel,  fasz. 

138,  öl.  JJ.  —  Kopie  ebenda,  Handschriften  nr.  1338,  bl.  45  V.  — 
IS  Regest:    Deutsche    Reichstagsakten,     Jüngere    Reihe,    bd.     VIT,     1201, 

Stuttgart  1935. 

448  b.  [nach  152g  März  12.] 

Supplication  von  hischof  und  capitel  an  könig  Ferdinand. 

Supplicatio  von  bischoff  und  capitel  der  stifft  Basel  an  kunglich 
20   mt.  zu  Ungernn,  uff  dem   reichsdag  zu   Spir  anno  etc.   xxix.  furbracht. 

Supplication  A '). 

Durchleuchtigister  grosmechtigister  kunig,  gnedigister  herr. 

Ewer  kunglich  mt.  ist  mermaln  erinnert  unnd  bericht,  wie  es  umb  ein 
stifft  Basel  gestallt,  namblich  das  derselbig  sovil  ein  schidmuren  zwuschen 
25  e.  k.  mt.  Vorderenn  landen  und  einer  Eydtgnoschafft  und  alle  weil  der 
weret,  das  die  Vordem  ire  land  sovil  dester  mer  fristung  und  plibens 
gehaben  mögen,  und  wie  beruerter  stifft  vor  vil  hundert  jaren  von 
Römischen  keysern,  kungen,  fursten  und  herrn  und  besonder  von  den 
hochloblichenn  fursten  von  Osterreich  mit  gnaden  unnd  fryheiten,  ouch 
30  guten  gaben  und  stifftungen  versehen  und  zu  dem  gotsdienst  singens, 
lesens  und  anderen  guten  und  christenlichen  werckhen  gewidmet,  das 
ouch  daselbsten  gemeiner  adel  und  andere,  so  den  gotsdienst  vol- 
brechten,  uffenthalten,  zwiflet  uns  ouch  nit,  e.  k.  m.  sig  noch  zu  gutem 
wissen,  wie  vor  ettlichen  jaren  iren  ouch  angezöugt,  wie  durch  die 
35  Luterischen  predicanten  das  gemein  volckh  in  einer  statt  Basel  gereitzt 
worden  zu  denen  dingen,  usz  wölchen  der  stifft  an  fryheiten  und  ge- 
rechtigkeiten  nit  kleiner  nachtheil  und  abbruch  entstanden  und  solcher 
masz  uns  von  der  geistligkeit  by  den  weltlichen  daselbsten  verhasszt 
gemacht,  das  uns  under  und  by  inen  ze  wonen  beswerlich  und  sorglich 

■»o  448  b.  ')   Vgl.  hietu  nr.  4480  (s.jbt,  t.  11). 


364  l7iach  1529  März  12.]  Nr.  44.Sb. 

gewesen.  Und  wiewol  uff  solch  so  ungöttlich  der  predicanten  leer  und 
anwysung,  dem  gemeinen  mann  inbildet,  derglich  ouch  der  underthonen 
nachvolg  und  anhalten  darus  entstanden,  wir  gnugsam  und  vilfeltig 
ursach  gehept,  uns  von  dannen  an  ander  ort  ze  thund,  so  haben  yedoch 
wir  als  diejhenen,  so  ungern  dasjhen,  darzu  wir  von  gottes  Ordnung,  5 
ouch  den  christenlichen  keysern  und  kungen  gewidmet  und  das  unser 
verlassen,  uns,  wie  wir  können  und  mögen,  gelitten,  vil  smach  und 
beswerden  undergeduldet,  allwegist  der  hoffnung,  das  mit  der  zeit  gott 
der  herr  gnad  geben,  das  dem  unschickh  endtgegen  kommen  und  Wen- 
dung thon  wurde,  unnd  das  solang  beharret,  das  lettst  in  gantzer  statt  10 
Basel  das  singen,  lesen,  die  niesz  und  ander  loblich  untzher  geuebt 
göttlich  dienst  gantz  abgestellt,  das  Munster  unnd  ander  kilchen  gesturmbt, 
uffgestoszen,  die  gotsdienst  und  bildnis  darinen  zerschlagen  und  ver- 
brennt, die  allther  zerrissen,  das  heilthumb,  kleinoter,  kilchenschatz  unnd 
anders,  was  da  im  Munster  ist.  so  doch  änderst  niemandt  dann  uns  zu-  15 
gehört,  und  yewelten  in  unser  und  unser  vorfaren  verwaltigung  ge- 
standen, eerlich  und  zu  gottes  religion  wol  verwart,  ouch  nit  geswecht, 
sonders  gemeret  ist  worden,  versperrt  und  verschlosszen  der  gestalt, 
das  wir  wyter  deren  nit  gwaltig  unnd,  als  die  Sachen  zu  disen  zelten 
gestallt,  weder  in  der  thumb-  noch  andern  stifften,  clöstern,  allerleig  20 
Ordens,  ouch  sonnst  gemeinen  kilchen  und  capellen  in  einer  statt  Basel 
singen,  lesen,  noch  ander  göttlich  ämpter  unsern  stifftungen,  Statuten 
und  Ordnungen  nach  vollbringen  können  oder  mögen,  unnd  irers  fur- 
nemens  so  grusam  gstallt  erögt,  das  wir  vom  capitel,  unseren  üben 
beszer  Sicherheit  ze  schaffen,  notwendigklich  verursacht,  uns  us  einer  25 
statt  Basel  sovil  als  in  das  eilend  ze  begeben  unnd  darinnen,  was  uns 
gott  verlyehen,  zu  verlassen. 

Unnd  so  unser  höchst  begird,  das  ze  leisten,  an  dem  zu  vorderst 
die    eer    und    dienst    gottes   ist    hangen,  wir  ouch  uff  uns  geladen  und 
ze    thund    schuldig    sint,    und    aber    das    on  e.  k.  mt.  sonder   hilff,  gnad   3° 
und  furderung  unmöglich,  so  rueffen  wir  an  unnd  pitten  e.  k.  mt.  gantz 
underthenigklichst,  zum  höchsten  wir  yemer  könnent,  sie  als  Statthalter 
Rom.    key.    mt.,    ouch    für    sich    selbst,    sampt  churfursten,  fursten    und 
stenden  des  Heilgen  reichs,  wolle  genedigistes  insehen  der  dingen  haben 
und  anhalten    so  wyt  yemer  möglich,  das  wir  widderumb  zu  Basel  zu  35 
volnbringung    des    gotsdienst,    wie    althers    her  bescheen,  die  stifftung- 
ordnung    unnd  Statuten  uswysen  sint,  gelossen   werden.    Unnd  so  aber 
das   3'e    nit    sin    könnth,    nochdem    unnd    e.  k.  mt.  sich    verrückter    zeit 
gnedigklichst    hören    lassen    unnd    vertröstens    gethon,    das    sie    in  Iren 
Vordem  lannden   uns  malstatt  unnd  plattz  geben,  zu  ziten  der  noturfft   40 
unsern  stifft  dahin  ze  transferiern  unnd  dann  hieneben,  ich  der  bischoff. 


iVr.  44SC.  [nach   1 52g  März  12.]  365 

ouch  bedacht  min  und  mins  stiffts  geistlich  gericlit  \ilerleig  Ursachen 
halb  w.vter  nit  zu  Basel  halten  ze  lasen,  als  sich  ouch  nit  will  gcburen, 
das  dann  e.  k.  mt.  uns  nachmaln  so  gnedig  sin  und  ein,  zwen  oder  dr}' 
platz  und  molstatt  an  orten  und  enden,  \va  solich  in  iren  \'ordern  landen, 
5  so  für  den  stifift.  so  ouch  das  geistlich  gcricht  und  die  personen  den- 
selbigen  verwannt,  bequem,  geschickt  und  tcglich  nicgen  geachtet  wer- 
den, zuzelassen,  daselbsten  den  gotsdienst,  derglich  das  geistlich 
gericht  halten  mögen  mit  der  begnadigung,  das  söliche  stitTts-  und 
geistlich  gerichtspersonen  an  denselben  enden,  und  sonst  aller  burger- 

10  liehen  beswerden  und  andrer  derglich  stucken  onbeladen,  nit  änderst 
gehalten  werden,  dann  yewelten  mit  inen  und  irthalb  bescheen,  glicher 
wise  und  in  einer  gemein  uns  gnedigklichst  b}'  allem  und  yedem  dem 
unserm  als  zinsen,  zehenden,  nutzen,  gefeilen,  ouch  dem  gebruch  geist- 
lichs  gerichts  an  allen  und  jeden  orten  und  enden,  es  alters  har  in  e. 

15  k.  mt.  Vordem  landen  Basler  bistumbs  gangen  und  geuebt,  bliben  und 
dovon  durch  niemander  tringen  lassen,  sonder  darby  hanthaben,  schützen 
und  schirmen,  ouch  irem  regimcnt  zu  Ensisheim  bevelch  geben,  uns 
in  unserm  ellennd  in  allen  dingen  rethlich,  behilftlich  und  furdersam  ze 
sin  mit  vollkomnem  gewallt,  als  so  e.  k.  mt.  selb  zugegenn. 

20  ünnd  wyters,  gnedigister    kunig,  bin    ich  bischoff  zu  Basel  durch 

die  Luterische  sect  unnd  in  ander  weg  zu  sölichem  \'erderben  und 
armut  gericht,  das  nit  möglich,  des  reichs  ansleg  oder  ufflegung  ze 
tragen,  wie  doch  ich  gernn  thun  wollt  und  mine  vorfaren  die  bischoff 
untzhar  gutwillig  gethon  haben.    Darumben  dann  ich  der  bischoff  hievor 

as  by  e.  k.  mt.,  dessglichen  den  stenden  des  reichs  supplicationen  inlegen 
lassen,  ist  von  desselbigen  wegen  abermaln  min  underthenig  bitt,  e.  k. 
mt.  die  wöU  mir  zu  gnadenn,  das  ich  also  der  beswerden  unnd  uff- 
legungen  untz  zu  besserer  zeit  gefrigt  mög  werden,  anheben  und  ver- 
mögen; das  wollen  wir  in  underthcnigkeit  andächtigem  unserm  gebett 

30  schuldigen  und  gehorsamen  diensten  haben  zu  verdienen. 

Kopie.  General- Landesarchiv  Karlsruhe,  Akten  Domslift  Basel,  fasz. 
138,  bl.  J3.  —  Kopie  ebenda,  Handschriften  Jir.  1338,  bl.  49  V.  — 
Entwurf:  Bischöfliches  Archiv  im  St.-A.  Bern,  Landstäfidische  Praes- 
tatida,  nr.  228 j 2.   —  Regest:  Deutsche  Keichslagsaklen,  Jüngere  Reihe, 

35  bd.  VII,   1202,   Stuttgart  1935. 

448  c.  [nach  1529  März  12.J 

Die  beiden  siipplicationen  B  und  C),  mit  denen  bischof  und  ca- 
pitel  des  domstifts  Basel  an  den  reichstag  zu  Speyer  gelangen. 


448  c.   ')    Vgl.  nr.  4480  (s.JÖl,   z.  /J  und  ib). 


366 


[nach  152g  März  12.] 


Nr.  44.8  c. 


Supplicacion  bischoves  und  ca- 
pitels  des  stiffts  Basel  an  Statthal- 
ter etc.  unnd  stennde  des  reichs. 


Supplication  B  ^). 


Supplicatio  von  wegenn  bi- 
schoff  unnd  capitels  der  stifft 
Basel  an  churfursten,  fursten  unnd 
stend  des  richs,  uff  dem  richsdag 
zu  Spir  anno  etc.  29  gehaltenn,  5 
fürbrachtt  ^). 

Supplication  C. 

Hochwurdigsten  durchleuchtigen  hoch- 
gebornen  curfursten.  Erwurdigen  inn  gott 
vätter.     Wolgebornen     edlen      gestrenngen    lo 

hochgelerten  fursichtig  weisz  gnedi- 
gist,  auch  gnedig  lieb  herrn  freund 

und  besonndere. 

Mitt  erpietung  unnserer  freunt- 
lichen  underthenigen  willigen  15 
diennsten  und  wes  wir  libs  und 
guts  vermögen  geruch  e.  1.  gnad 
und  tVuntschafft  (pitten  wirvieissig 
und  underthenig),  unser  nachvol- 
gend  beschwerlich  anligen  freunt-  20 
lieh  und  gnedigklich  zu  vernem- 
men. 

Wiewol  ein  stifft  Basel  vor  vil  hundert 
jaren   von  Romischen  keisern,  kungen,  fur- 
sten und  herrn  gestififtet  begäbet,  auch  von    25 
denen  und  dem  Heiligen  stul  ze  Rom  mit 
grossen  gnaden  und  freihaitten  löblichen 
fursehen,    also    das    got    dem  almechtigen, 
seiner  muter  Marie    und  ganntzem  himbli- 
schen  herr  zu  lob  und  eer,    auch  irer    der    30 
stiffter  und  aller  christgloubigen   seelen  zu 
trost  und  hilffdarinn  christenlich  gesungen, 
gelesen,    das    wort    gottes  verkhundet  und 
andere  christenliche  andacht  volbracht  sollt 
werden,    und    dann    auch    unnsere    vorfarn    35 
und  wir  in  der  religion  und    stand,    darzu 
wir  berufft,    unns    änderst  nit  dann  onver- 

weiszlich    und    als  vil  menschlicher 

448  c.  ^  Mit  B  stimmt  die  supplication  D  (siehe  die  bischöfliche  instruction,  s.  j6j, 
z.  4)   weitgehend   über  ein;    aus    raumgründen    sehen  wir   daher    von    einem    besonderen  ab-    40 
druck  dieser  letztern  ab   und  geben  die  redaktion  D  lediglich  ergänzend  und  vergleichend  zu 
B  wieder.  Die  redaktion  D  ist  vorhanden  in :  Kopie,  Fürstbischöfl. -Baseisches  .Archiv,  St.-A. 
Bern,  abtlg.  ij ;  das  aufgedrückte  dorsalverschliißsiegel fehlt. 
')  als  dorsalvermerk. 
*)  es  folgt  bei  D :   Gnedigister  herr.   Wiewol  ein  stifft  Basel  ...  45 


Durchleuchtigister  groszmech- 
tigister  kunig,  Romischer  keyser- 
licher  mt.  unsers  allergnedigsten 
herrn  im  Haiigen  reich  Statthalter^). 

Hochwurdigisten  durchleuchtigen  hochgepor- 
nen  churfursten  und  tursten.  Erwurdi- 
gen in  gott  Vetter.  Wolgepornen  edlen 
strengen  hochgelert  freund  und  besondere. 
Wiewol  ein  stifft  Basel  vor  vil  hundert 
jaren  von  Romischen  kaysern,  kungen,  fur- 
sten und  hern  gestifftet  begäbet,  auch  von 
denen  und  dem  Heilgen  stul  ze  Rom  mit 
groszen  gnaden  und  fryhaiten  fursehen, 
also  das  gott  dem  allmechtigen,  siner  muter 
Marie  und  gantzem  himelschen  heer  ze  lob 
und  eer,  auch  irer  der  stiffter  unnd  aller 
christgloubigen  seelen  zu  trost  und  liilff 
darinn  christenlich  gesungen,  gelesen,  das 
wort  gots  verkündet  und  andere  christen- 
liche andacht  volbracht  sollt  werden,  und 
dann  auch  unsere  vorfaren  und  wir  in  der 
religion  und  stand,  darzu  wir  beruefft,  uns 
änderst  nit  dann  onverweislich  insonders 
also    gehalten,    das    verschiener    jaren    das 


Nr.  448  c. 


[nach  i^2g  März  12.J 


367 


heilig  concilium  in  ein  statt  Basel  gelegt 
und    darinn     gehalten     worden,    glicllCr 

weise  icli,  der  bischove,  zu  dem 
bistumb      einhelligklich      ervvellt, 

5  darauf  bestetigt  und  desselben 
stififts  regalia  entpfangen,  meine 
vorfaren  und  ich  als  glider  des 
Heiigen  reichs  zu  yeden  zeiten 
uns  den  anlägungen,  so  von  des 

10  Heilgen  reichs  wegen  erlegt  wor- 
den, gemesz  gehalten  und  mer 
gethon,  dann  in  unser  und  der 
stifft  vermögen  gewesen,  unnd 
dann  auch  die  von  Basel  schuldig, 

15  wie  dann  sie  meinen  vorfaren 
gethon,  mir  zu  meinem  eingang 
und  dann  alle  jar  auf  nämlich  zeit 
unnd  tag  gewonlich  pflicht  und 
ej'dt  ze  thun,  kein  burgermeister, 

20  zunfftmeister  noch  rath,  dann  mitt 
meinem  wisszen  und  willen  und 
durch  mich  ze  setzen,  item  alle 
jar  uff  Martini  den  bodenzins  von 
den  heusern  und  hoffen  in  einer 

25  statt  Basel  zu  bezalen  unnd  '•")  an- 
dere mer  und  vil  gerechtigkeiten 
ze  leisten  schuldig,  v'orab  auch 
in  einer  statt  Basel  kein  neuwe- 
rung  furzenemmcn,  noch  Statuten 

30  on  eins  bischofs  bewilligen  ze 
machen,  dann  ein  yeder  bischoff 
ir  herr  und  oberer  sein  sollt,  auch 
von  anfang  und  vil  zeit  gewesen, 
so   haben    yedoch   sie   die   genanten ") 

35    von  Basel   widder  solich  der  stifft  harkom- 

men  fryheiten  und  wider  irer  selb 
brieff  und  sigel  sich  vergangner 
jaren  abgeworffen,  mit  einer  Eydt- 
gnoschafft  verbunden,  darnach  bey 


blodigkheit  vermoglich  und  inson- 

ders  also  gehalten,  das  verschiner  jaren 
das  heilig  concilium  inn  ain  statt  Basel 
gelegt  und  darinn  gehalten  worden,  so 
haben  yedoch  die  gedachten  von  Basel 
wider    solch    der    stiflft    herkommen    und 

freyheitten  biszher  inn  vil  weg 
wider  unns  und  gemelte  unnser 
stifft   Basel    beswerlich    gehannd- 

let,  innsonders  auch  wider  Ordnung  der 
rechten  und  gemeiner  gaistlichen  pcrsonen 
freyheitten  unnser  vom  capitel  etzlich,  auch 
caplen  und  priester  gefenncklich  angenom- 
men, gethurnt,  geschetzt,  das  unnser  be- 
schriben,  unns  für  das  weltlich  gericht  ge- 
laden erfordert  und  umbzogen,  dem  stifft 
Basel  eben  manch  stett,  dorffer  und  flecken 
zu  burgern  angenommen  und  aller  gehor- 
sami,  damitt  sie  dem  stifft  verwanndt,  ab- 
gezogen, inn  summa  mich,  bischoven, 
aller  geistlichen  und  weltlicher  oberkeitten 
inn  ainer  statt  Basel  unnd  inn  flecken,  inn 
irem  burgrechten  verhafftet,  enndtsetzt  und 

sambt  andern  ineinen  widerwärti- 
gen mich  also  uszgemorglet,  das  ich  bi- 
schoflichen mein  stand,  wie  beschnitten  und 
klein    der   joch    ist,    nit  zu   erhalten  weisz, 

wie  e.  1.  gnad  freuntschafft  und 
gunst  hie  unnder  weittleuffig  an- 
gezeigt und  sie  vernemen  werden, 

und  jungst,  so  uns  noch  vil  herter  und 
schwerer  angelegen  (dan  solchs  die  eer  und 
diennst  gottes  beruren),  inn  gantzer  statt 
Basel  und  erstbemelten  ennden  singen, 
leszen,  die  messz  und  ander  gottlich  diennst 
gannt2  abgestelt,  item  das  Munster  und  an- 
der kirchen  gesturmbt,  aufgebrochen,  die 
gotszierd  und  bildnis  darinn  zerschlagen 
und  verbrennt,  die  altär  zerrissen,  das  hoil- 
thumb,  kleinotterund  kirchenschatz,  so  doch 
änderst  niemand  dann  unns  zugehört  und 
yewelten  inn  unnser  und  unserer  vor- 
farn  verwaltigung  gestannden,  eerlich  und 
wol  verwart  und  gehalten  worden,  vcrspört 


40 


448  c  ')   D:  unnd  auch. 

')  D :  genanten  mergedachten. 


368 


[nach   152g  März  12.] 


Nr.  44SC. 


meins   nechsten   vorfaren  bischof 
Christoffs    Zeiten     unnd    lettsten 
jaren  den  jareid  ze  tund  an  sich 
gehalten,    für    sich   selb    burger- 
meister,  zunfftmeister  und  rath  ge- 
setzt, demselben  meinem  vorfarn 
bey  nacht  und  nebel  sein  und  der 
stifft  haus  unnd  slossz  Pfeffingen 
alles  ongewarnter  dingen  und  on 
redlich  ursach  ingenommen,  wie- 
wol  sej'thar,  doch  nit  on  mergk- 
lichen  der  stifft    nachtheil,    durch 
ein  gütlichen  betrag  widergeben; 
item  frembd  ansprachen  auf  den 
und  ein  stifft  an  sich  erkoufft,  den 
bodenzins     weyter     nit     reichen 
oder  zalen  wollen,  wie  dann  auf 
disen    tag   sie    denselben    nit  ge- 
bend,   innsonders     auch    wider    Ordnung 
der  rechten  und  gemeiner   gaistlichen  per- 
sonen    fryhait    unser    vom    capitel    ettlich, 
auch    capUn    und  priester   gefengklich  an- 
genommen, gethurnt,  gescheUzt,    das  unser 
beschriben,    uns    für    das    weltlich    gericht 
geladen  und  umbzogen,  des  geistlichen 

gerichtz  verwanten  in  ir  glubt  und 
eyd  genomen  und  mit  allen  bür- 
gerlichen beswerden,  die  auch 
noch  darinn  und  also  behafft  ha- 
ben; item  ettlich  und  eben  manch 
des  stiffts  stett,  dorffer  und  flecken  zu  bur- 
gern angenommen  und  aller  gehorsami, 
damitt  sie  dem  stifft  verwandt,  abgezogen, 

sodann  mir,  jetzigem  bischof,  we- 
der zu  meim  anfang  noch  jerlich 
gesworn,  unnd,  das  ich  es  bekurtz, 

mich  aller  geistlicher  und  weltlichen  ober- 
keiten  in  einer  statt  Basel  und  in  denen 

flecken,  usserhalb  in  irer  gewalt- 
sarai  stonende  und    in    irem    burg- 


und  verschlossen,  dergestalt  das  wir  deren 
weitters  nit  gewaltig,  und  als  die  Sachen 
zu  disen  zeitten  leiders  gestalt,  weder  in 
der  thumb-  noch  andern  kirchen  inn  ainer 
statt  Basel  singen,  leszen  noch  annder  gott-  5 
lieh  ampter  unnsern  stifften,  Statuten  und 
Ordnungen  nach  volbringen  können  oder 
mögen,  das  doch    zu   hören    uncristenlich 

und  erbermbklich,  auch  zu  gestat- 
ten   erschrocklich,     und  ir  sachen  also     10 
furgenommen.     das    wir    VOm     Capitel, 
unnserer  leiben  besser  Sicherheit  ze  haben, 
genottrengt  und  verursacht,  unns  aus  einer 
statt  Basel    ze   thun  und  darinn  alles,    das 
unns  gott  verliehen  hat,   zu  verlassen  und     15 
ausserthalb    so  vil    als    inn  dem  eilend  ze 
wandlen.  Und  dweyl  niemander  ist,  den  wir 
inn  diesen  unnsern  höchsten  und  groszen 
noten  dann  evver  curfurstlich  und  fürstlich 
gnad  liebden  und  freuntschafft  des  heiligen    20 
Romischen    reichs    reichsstennd  anzeruffen 
wissen  noch  habennd,  billich  auch  ist,  das 
wir  unnser  Zuflucht  zu  denen  suchend,  die- 
selbigen  auch  unnsers  bedunckens  und  hoff- 

nung  schuldig,  unns  als  eins  gehofsa-   25 
men  gliedes    des   heiligen  Romi- 
schen reichs  beradten    und   hilfflich 
ze  sein,    damit    und  iren  selbst  werde  mit 
disem    feur   auch   nit    anzundt    werden'), 
Basel  anhengig  und  verwandt  ge-   3° 
macht,    dardurch    mir    mein    an- 
kommen sperren   und  sonnst  inn 
ungehorsame    kommen,    das    sie 
weder  im  Minster    noch    im  mai- 
sten    min    schuldig    dienstbarkeit   35 
(wie    von    altem    her)    beweisen, 
ich  geschweig  der  beschwerlichen 
nachpurschafft,  durch  welche  mei- 
nem stifft  yetzt  diss,  yetzt  ain  an- 
ders hingenommen,  desshalben  ich   4° 
mit  vilfaltigen  tagleistungen  und 
o-utlichen   underhandlungen   über 


448c.    ')    Hier  ,„uß  der- sehr Hber  der  vorläge  einige  zeiter.  aus  versehen   übergangen 


haben. 


A'r.  448  c. 


(nach  iß2p  März  u.J 


369 


rechten    verhafftct,     entsettzt     unnd     sampt 

iren  miteydtgnossen  mein  und 
meins  stiffts  umligendcr  nachpur- 

SChaftt    mich   also    ausgemörglet,  das  ich 

5    bischofflichen    mein    stand,    wie    besnitten 

und  klein  der  joch  ist,  nit  zu  erhalten  weisz, 

ZU  gesweigen  gröszter  schulden 
und  zinshcswerden,  von  meinen 
vorfarn  auf  mich  gewachsen,  unnd 

10  lettst,  so  uns  noch  vil  herter*)  und  swerer 
angelegen  (^dann  sölchs  die  eer  und  dienst 
gottes  beruern  und  ze  hören  unchristenlich 
ist),  in  gantzer  statt  Basel  und  erstbemelten 
enden  singen,  lesen,   die  messz  und  ander 

15  göttlich  dienst  gantz  abgestellt,  item  das 
Munster  und  andere  kilchen  gesturmbt,  auf- 
gebrochen, die  gotsgezierd  und  bildnissen 
darinnen  zerschlagen  und  verprent,  die  all- 
thär     zerrissen,    das    heylthumb,  kleinetter 

20  und  kilchenschatz,  so  doch  änderst  niemant 
dann  uns  zugehört  und  yewelten  in  unser 
verwaltigung  gestanden,  eerlich  und  wol 
verwart  und  gehalten  -norden,  verspürt  und 
verschlossen  dergestalt,  das  wir  deren  wei- 

25  ters  nit  gewallig,  und  als  die  sachen  zu 
disen  Zeiten  leiders  gestalt,  weder  in  der 
thumb-  noch  andern  kirchen  in  einer  statt 
Basell  singen,  lesen  noch  ander  göttlich 
ämpter  unsern  Stiftungen,  Statuten  und  ord- 

30  nungen  nach  volbringenn  können  oder  mö- 
gen,   unnd   ire  sachen  also  grimm    und 

grausam    angeschentzt   und    f"r8<=- 

nomen,  das  wir  '"),  unserer  leyben  beszer 
sicherhait   ze  habenn,  genotrengt  und  ver- 

35  ursacht,  uns  aus  einer  statt  Basel  ze  thun 
und  darinn  alles,  das  uns  gott  verliehen  hat, 
zu  verlassen  und  ausserhalb  so  virl'^)  als 
im  eilend  ze  wandlenn.  Unnd  dweil  nie- 
niander  ist,  den  wir  in   disen  unsern  höch- 

40    sten  und  grÖSZestCn    nuten    dann   euwer 

kunglich    mt.  als   Statthalter  key. 


mein    vermögen    erscho|)fft,    kan 
doch  inn  discm  allem  anderer  ge- 
stalt   nit    handeln;    dann    wiewol 
mein  vorfarn  und  ich  biszhar  un- 
ser schwere  anlagung  zu   enthal- 
tung  aller  des   reichs   Ordnungen 
geben,  mag  ich  mich  keins  rech- 
ten trösten  aus  ursach,  solch  mein 
nachpurschafft    mererthails    kern 
rechtens  der  camer  oder  sonnsten 
ordenlichs  rechtens  nit  gewertig, 
musz  also  (leider)  rechtlosz  ston; 
von    niemand    keiner    hilff    noch 
trosts  erwardtende.     Inn  solchem 
haben   meine  '•')    und    ich  yetzund 
für  und  für  zu  got  dem  allmcch- 
tigen    verhofft,    das  sein    gottlich 
gnad  besserung    der  zeit   senden 
wurd,  und  sovil  anndere  inen  an- 
derswo mit  dergleichen  irer  nach- 
purschafft  vereynungen,  burgrecht 
und    verstannd    gemacht,    haben 
doch   meine  vorfarn  und  yetzt  ich 
inn    bedacht    unnserer    pflichten, 
damit    wir    dem    heiligen    Romi- 
schen reich  verwanndt,  auch  was 
gnaden    und    guteten    dem    stifft 
Basel  von  demselbigen  begegnet, 
unns  ymmerdar  gelitten,  last  und 
beschwerden  über  unnser  vermö- 
gen getragen.    So  aber  ich  kein 
pesserung,  sonnder  yc  lenger  ye 
mehr  böszerung,  abgang,  schadt, 
mangel    und    nachtheil   befunden 
und  nutz  anders  dann  meins  stiffts 
enttlich  Zerrüttung,  verderben  und 


45 


448  c  ')  vorlade  verschreibt  weil  herrt  (:=  D). 

')  wohl  tu  ergänzen  vorfahren. 

'")  D  ergäml  vom  capitel. 

")  vorläge  verschreit!  soveil. 
Basler  Reformationsaklen,  III. 


47 


370 


[nach  Iß 2g  März  12.] 


Nr.  448c. 


mt.'"),  auch  euwer  churfurstlich  und 
fürstlich  gnad  liebden  und  freundtschaftt 
des  heiigen  Romischen  reichs  stende  an 
zerueften  wissen  noch  habend,  billich  auch 
ist,  das  wir  unser  Zuflucht  zu  denen  suchent, 
dieselbigen  auch  unsers  bedunckens  und 
hoffnung  schuldig,  uns  nit    allein    beraten 

ze  sein,  sonder  notwendige  hilff  ze 

beweisen,  damitt  und  iren  selbst  werde  ") 
mit  disem  fear  auch  nit   anzündet  werden, 

fursehung  ze  thund,  so  bitten  wir 
die  sambt  und  sonders  in  aller 
underthenigkeit,  uns  in  sölichen 
oberzelten  unsern  obligen  und  be- 
swerdengnedigklichstunndfreunt- 
lich  zu  bedencken  unnd  so  mit 
rath  so  auch  verfenghlicher  hilff 
und  bystand  anzehaltenn,  das  wir 
by  unsern  loblichen  ")  altharkom- 
nen,  fryheiten,  oberkeitenn  und 
rechten,  Statuten  und  Ordnungen, 
auch  volbringung  der  gotsdien- 
sten,  wie  solche  gestifft,  dergleich 
und  bey  dem  unsern  verleiben, 
geschuttzt  und  geschirmpt  und 
wes  wir  also,  wie  oblut,  entsettzt, 
widder  restituiert  werden  und  in- 
sonderheit mich  bischoven,  in 
groszer  armut  mit  vielen  schulden 
verstrickt,  untz  das  mir  also  ge- 
holffen  "*),  aller  reichsanschleg 
und  -auflegungen  befryen,  usz- 
ziehen  und  lidigenn;  dann  mir 
meine  underthanen  in  solchen  an- 


zergen  zu  erwarten    und  vor  äu- 
gen   hab,    auch    keins    wegs    kan 
noch  mag  furohin  wie  von  altem 
hilff,  anlagungen  oder  dergleichen 
reichen,  sonder,  so  ich  mich  gleich-     5 
wol  auff  das  genevest  inthun,  nit 
mehr    weisz     offtgemeld     meiner 
stifft   jerliche    zinsz    aus    meinem 
kleinen      tegiichen     abnemenden 
einkommen    ze    bezalen,    erpeut    10 
ich     mich    nicht    dester    weniger 
dannocht  (wie  ich  auch  schuldig) 
gern    also    inn    underthenigkheit 
des  Heiligen  reichs,  ob  got  weitter 
gnad  sennden  weit,  ze  beharren,    15 
doch  unnderthenig  pittend,  ewer 
gnad  liebd  und  treundtschafft  mei- 
ner stifft  armut,  abgang  und  ver- 
derben   zu   hertzen  vassen,    mein 
mit  anlagungen,  hilffgelt  und  ann-    20 
dernn  gemeinen  beschwerden  hin- 
fur  verschonen  wollen,  dann  solchs 
(als    ich    mit  got  bezeugen)    weit 
über  mein  vermögen.  Solte  dann 
wider    mich    (als    ob   ich    inn  be-    25 
zalung  ungehorsam  were)  mit  pe- 
nen,  achd  oder  banns  (die  gemein- 
lich ausgeschickten  mandaten  ein- 
gelegt) procediert  werden,   were 
erst  des  Heiligen  reichs,    an  des   30 
granitzen  der  stifft  Basel  (wie  ob- 
gehort)     nechst     gelegen,     noch 
grosser     nachtheil     und     meinen 


448  c.  '=)  es  folgt  deiD:  keyserlicher  mt.  des  heiigen  christenlichen  gloubens  beson- 
dern liebhabern  beschutzern  und  schirmhern  samt  churfursten,  fursten  und  geniain  stenden, 
unsere  gnedigst  gnedig  lieb  herrn  und  freund,  anzerueffen  wissen  und  (!)  habend,  bitten 
wir  die,  uns  in  sölichen  ob  erzelten  unsern  obligen  und  beswerden  gnedigklich  und  freund- 
lich zu  bedencken,  mit  rat  und  beystand  anzehalten,  das  wir  by  unserm  loblichen  .  . . 
")  vorläge  verschreibt  wende. 
")  von  hier  ai5  D  =  B. 

"*)  D  fügt  bei  gnedigst  verhelffen,  das   ich    ...    befryet    und    gelidiget   werde 
aller  .  .  . 


35 


40 


Nr.  i49. 


152g  März  ij. 


371 


slegenn  mit  minstem  pfenningj  nit 
ze  steur  kommen,  ich  auch  inen 
zu  hantreichung  gar  nichts  auf- 
legen darf,  darzu  des  Heilgen 
5  reichs  cammergericht  mir  mit  nich- 
ten  nutz,  die  meinen  auch  dem, 
ausgenommen  vast  wenig,  nit  ge- 
wertig  sind. 


Das  wollen  wir  in  underthenikeit  '*) 
15  liebden  und  freundtschafft,  auch  guts 
willens  unserm  kleinfuegen  vermögen  nach 
mit  andechtigem  unserm  gebe«  schuldigen 
gehorsamen ")  und  freuntlichen  diensten 
haben  zu  verdienen  unnd  beschulden  "). 
20  E.  k.  mt.,  churfurstlichen  und  fürst- 
lichen gnaden  liebden  und  freuntschafft  ") 
gehorsam  willig  und  gantz  underthenig 
Philips,  von  gotts  gnaden  bischoff,  unnd  ca- 
pitel  der  stifft  Basell. 


2S 


30 


nachpurn  damit  geholffen,  welche 
aus  crafft  solcher  achd  und  bann 
die  gelegnem  flecken  inen  zuze- 
ziehen  und  zuaignen  (als  besor- 
gen) sich  nit  sumen  wurden, 
wie  dan  vormaln  andern  höheren 
stannds  auch  mocht  begegnet  sein. 
Ewer  gnad  liebt  und  fruntschafft 
wollen  mich  und  mein  armen  stifft 
sonnst  inn  gnedigeni  und  frcunt- 
lichem  bevelch  haben,  damit  ich 
ain  gehorsam  glid  und  zuge- 
wanndter  des  Heiligen  reichs  plei- 

ben    mog.     Das    wollen    wir    inn    under- 

thenigkheit  liebden  und  freuntschafrten,auch 
guts  willenns  unnserm  kleinfugen  vermögen 
nach  mit  andechtigem  unserm  gebett  schul- 
digen gehorsamen  und  freuntlichen  diensten 
haben  zu  verdienen   und  beschulden,   imd 

bittend  dess  umb  fruntlich  und 
gnedig  antwurt. 

Ewer  churfurstlich  und  fürstlich  gnaden 
liebden  und  freuntschafften  gehorsam  willig 
und  gantz  underthenig 

Philips,  von  gots  gnaden  bisclioff,  und 
capitel  des   thumbstiffts  Basel. 

Kopie.  General- Landes- A.  Karls- 
ruhe, AkteH  Domstift  Karlsruhe, 
fasz.  13S,  bl.24.  —  Kopie  (XVII. 
jht.)ebda.,  Handschriften  ttr.lSSS, 
1)1.  J2.  —  E7ilvourf:  Fürstbischöf- 
lich-Baseisches  Archiv,  St.-A.  Bern, 
7ir.  228,  2. 


40 


Kopie.  General- Landes- A.  Karls- 
ruhe, Akten  Domstift  Basel,  fasz. 
13S,  bl.  2g.  —  Entwurf:  Fürst- 
bischöflich-Baseisches  Archiv  im 
St.-A.  Bern,  iir.  22S,  2,  Land- 
ständische Praestanda.  —  Regest: 
Deutsche  Rcichstagsakten,  Jüngere 
Reihe,  bd.  VII,  1202,  Stuttgart 
1935- 

449^  1329  Mars  13. 

Ratserkantnis :  Wie  die  räth  irc  burckrecht  uffgobenn  sollend.  — 

Wie  die  gemeinen  burger  unnd  hindersassen  ihre  burckrecht  und  eide 

uffgeben  sollend. 

448c  ")  D  lithl  zusammen  in  unterthenigkeit  unsern  kleinfuagen  ... 

")  D  ergänzt  gehorsamen  diensten.  ")  D :  unnd  beschulden  fehlt. 

")   D:  Euwer  kun.  mt. 


372  1529  März  13.  Nr.  450—431. 

Anno  domini  xv^xxix  uff  sarnpstag  nechst  vor  judica  habend  u.  h. 
bed,  nuw  unnd  allt  räth,  erkandth  unnd  einhellencklich  beschlossen, 
das,  wann  hinfur  ein  burger,  so  unnser  ratszfrund  gsin  were,  sin  burgk- 
recht  uffgeben  weite,  das  er  das  vor  gesessenem  rath  thun,  unnd  vor 
unnd  ee  das  burckrecht  von  im  uffgenonien,  ein  gelerten  eyde  mit  5 
erhabenen  fingern  zu  gott  schweren  solle,  eewencklich  ze  hälen,  was 
er  von  der  statt  Sachen  in  dem  eeren  reigiment  erlernet  unnd  erfarnn 
habe,  ouch  das  er  umb  alle  sachen,  die  sich  von  im  und  gegen  im, 
das  ist,  so  die  unsern  an  inn  oder  er  an  die  unsern  zehaben  vermeint 
unnd  sich,  alle  diewyl  er  unnser  burger  gsin,  verlouffen,  alhie  vor  10 
unnsern  schulthessen-gerichten  unnd  nienen  anderschwo  recht  geben, 
nemenn  unnd  bruchen,  ouch  by  den  urtlen,  so  alda  erkandth  werden, 
ze  pliben,  darvon  nit  appellieren  solle  unnd  wolle,  unnd  so  das  also  er- 
stattet, dann  unnd  nit  ee  soll  ein  rath  das  burckrecht  von  ime  uffnemenn. 

Wenn    aber    ein    gemeiner    burger,    der    nit   des   raths  gewesenn,    15 
sin    burckrecht    uffgeben,    oder    ein    hindersäss,  der   unns  geschworen, 
von    unns    hinziehen    wurde,    die    sollend    ire   burgkrecht  oder  hinder- 
sassen    eidspflicht    ouch    vor    gesessenem    ratt    uffgebenn,    aber    zevor 
einen    gelerten    eide    mit    erhabenen    fingern    unnd  gelerten  werten  zu 
gott  schwerenn  umb  alle  Sachen,  die  sich  von  inen  unnd  gegen  inen,    20 
das  ist,    so    die  unsern  an  sy  oder  sy  an   den  unsern  zehaben  vermei- 
nend, unnd  sich  die  zyt,  sy  by  unns  gesessen  weren,  verloffen  hetten, 
allein  vor  unsern  schulthessen-gerichten  unnd  nienen  anderschwo  recht 
ze    pruchen,    ze  geben,    ze    nemenn,    ouch    by  den  urtlen,  so  aldo  er- 
kandth werden,  ze  pliben  unnd  darvon  nit  zu  appellieren.  Unnd  so  das   25 
beschehen,    allsdann    und    nit   ee    soll    ein    rath    die    burgkrecht    unnd 
eidszpflicht  von  inen  uffnehmen.     Actum  ut  supra. 

Si.-A.  Basel,  Ratsbücher  B  4,  bl.  ^J. 

450.  1529  M<i''^  '3- 
Urfehde:  Hans  Spyesz,  der   murer,  von  Byndorff  by  Rotemburg  30 

am  Necker. 

Hatt  neuswen  die  rundmuren  besehen  und  ist  also  mussig  us-  und 

ingangen,    gantz    argwenig,  dorumb  ingeleit,  uff  sambstag  den  13.  tag 

mertzens    wider    ledig    gelossen,    hat   urfehde  geschworen    und    die  ze 

halten  by  pen  des  schwerts  (die  im  doruff  gesetzt  ist)  glopt  35 

r..    .     r>      7    r>  j  L-   1      ^  ,        ^^,  A.  Saltzmann  ss. 

Si.-A.  Basel,  Raisbucher  O  3,  s.  20 J. 

451.  1329  März  13. 
Aus  den  wochenausgabe?i  sambstags  nach  letare. 
Bottennzerung:    Item   xxxv   Ib   xviii   ß   im   d   haben   die    verord-  40 


Nr.  <f^2.  ijsp  Mars  14..  373 

noten  hernn  gönn  Bernn,  als  s\'  unns  das  cristennlich  I)urgkrccht 
gschwornn,  verzcrt  .  .  .  und  inn  die  cantzli  usgeben. 

Rytgelt:   Item   xiii   Ib  den  verordnoten    hernn  gönn  Bernn   sampt 
zweyenn  spettknechten  rytgeld  und  dem  ratscliriber  roszlonn. 
5  SenndbrielT:    Item  vi   ß    gönn  Gelterhingen.    —  Item   xu   ß  ilennd 

gönn  Helstcin.  —  Item  i  Ib  xu  ß  ilennd  inn  die  empter.  —  Item  im  ß 
gönn  Liestall.  —  Item  11  ß  gönn  Rinach  unnd  Therwiler.  —  Item  xvi  ß 
aber  inn  die  empter.  —  Item  im  ß  gönn  JMunchennstein  unnd  Mutenntz. 
—  Item   im   ß  inn  die  fünff  dorffer.  —  Item  i   ß  gönn  Byningen. 
10  Schenckwin :    yc  i  Ib   i  ß    nii   d    denenn  vonn   Zürich,    —    Bernn, 

Mulhusen. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  lojö. 

452.  J'S-P  März  14. 

Daniel  Swegler  ati  Phylipssen  von  Gundelczenn,  byschoff  zu  Basell. 

15  Demnach  ich  u.  f.  g.  langst  ehaftt  Ursachen  angezeigtt,  warumb  ich 

gern  in  die  statt  were  gewesen,  alszdan  leider  ein  gefarlich,  wider- 
wertig  leben  jeczund  insunders  ze  Basell  ist,  unnd  niemans  mag  wissen, 
wasz  darusz  wirtt  unnd  werden  wil,  ouch  weder  libs  noch  gütz  ge- 
sichertt,   unnd   ich    aber   noch    den   meren   teyl  miner  hab,    wasz  mich 

20  dan  gott  beratten  hatt,  darzü  grosze  schuld,  so  mir  not  inzeziechen 
unnd  ze  rechtfertigen,  da  innen,  hab  ich  mich  uff  letare  in  die  statt 
gethon,  doch  noch  nit  mitt  dem  huszratt  abzogen,  unnd  hab  den  meyer 
in  das  schlosz  gesetzt,  im  das  ein  zitt  lang  befolhen,  damitt  ich  min 
ding    mug    schaffen  und    rüsten,  an   ortt  ze  kumen,   do  ich  sei,  er,  lyb 

25  unnd  gut  behalten  mug  etc.  In  dem  wurd  ich  von  minen  herren, 
einem  ersamen  ratt  zu  Basell,  beschickt  uff  sanistag  judica,  die  mir 
angezeigtt,  wie  sy  wyelanndsz  vernemen,  das  die  von  Solathurn  wil- 
lensz  sollend  sin.  Birseck  inzenemen,  unnd  wiewol  sy  nit  vil  daruff 
seczen  unnd  es  lassend  fliegend   mer  sin.  so  sige  doch  ir  meinung  unnd 

30  befelch,  das  ich  das  schlosz  welle  versorgen  unnd  mitt  u.  g.  underthonen 
besetzen  für  ein  anloufen,  das  üwer  gnaden  oder  mir,  alsz  u.  g.  diencr, 
nit  unrüw  entstände.  Das  wellend  sy  mir  also  gutter  meinung  u.  g. 
ze  gütt  angezeigt  haben.  Ich  thüe  ouch  inen  hierin  sunders  gefallen, 
unnd  solle  sellichs  in  helings  wysz  mir  lassen  gesagtt  sin.    Uffsellichs 

35  hab  ich  inen  ir  getruwer  Warnung  flyszlichen  danck  gesagtt,  wie 
wol  ich  mich  gen  den  von  Solothurn,  noch  niemans  anders,  dan  alsz 
gutz  verseche,  ungezwyfelt  u.  g.  derglychen.  Ich  wyszts  ouch  wol,  so 
u.  g.  sollich  in  truw  unnd  sorg  wüszt  unnd  verncm,  u.  g.  werd  des 
grosz    gefallen    unnd    sunder    froud    haben.     Deshalb    un    nott    solichs 

40  uwern   gnaden   ze  verhelen,  das  alszdan  ich  uvver  gnad  in  kosten  für. 


374  /52p  März  14.  Nr.  4s  >. 

on  sunder  befelch  unnd  wyssen,  wurd  sich  lutt  miner  pflicht  nicht  schicken. 
Da  ist  mir  befolhen,  ich  mug  sollichs  u.  g.  wol  ze  wissen  thun  unnd 
frag  darumb  haben.  Doch  soll  ich  sechen,  das  das  schlosz  versorgtt  werd. 

Also  bin  ich  hinuszgeritten  unnd  dieselb  nacht  da  usz  gelegen, 
unnd  so  ich  gericht  unnd  recht  zu  Schliengen  unnd  Ystein  ze  halten  5 
disz  wuchen  hab  furgenomen,  hab  ich  ein  von  Arliszen  besteltt.  Dem 
gib  ich  ein  wuchen  xv  ß  für  essen  unnd  drincken.  Der  soll  tag  unnd 
nacht  mit  samptt  dem  meyer  wachen  und  hutten  bysz  uff  üwer  gnaden 
wyttern  befelch,  des  ich  erwartten.  Unnd  so  ich  der  geschefften  nit 
beladen,  wer  ich  selb  zu  u.  f.  g.  kummen.  10 

Item  ich  hab  ein  gmein  unnd  unparthiesch  gricht  zu  Ethingen 
gehaltten,  unnd  alsz  die  veranttwortter  soltten  anttwortt  geben,  näm- 
lich der,  den  sy  mir  gefencklich  bracht,  unnd  zum  rechten  geschworen, 
ouch  einer  der  von  Solothurn,  der  uwer  gnaden  auch  geschworen 
hatt,  unnd  sunst  einer  von  Ethingen,  ir  dry  veranttworter,  die  wellen  15 
nit  das  recht  annemen,  sy  wellend  sy  vor  erkundigen  an  den  von 
Basel,  alsz  ir  schirmhern,  ob  sy  es  thun  wellen  oder  sollen;  solcher 
bedanck  ist  inen  mitt  recht  erkant. 

Item    alsz    ich    dan  aber  by  inen   bin    gewesen,    hab    ich  die  stur 
allerhalb    erfordert,   uff   verwenung,  wie    ich  u.  g.  vor  geschriben.  Also    20 
hatt  mir  Ethingen  unnd   Terwyl  ze  anttwortt  geben,  sy  sigen  gemein- 
lich ze  ratt  worden,  s}'  wellen  u.  g.  nutt  geben,  sy  haltt  inen  dan  gricht 
unnd  recht.  Derglich  hand  mir  die  Solothurner  ouch  ze  anttwortt  geben. 

Die  von  Oberwyl  sagen  mir:  Wasz  die  anderen  geben,  das  wellen 
SV  ouch  geben.  25 

Die  von  Almschw\'l,  die  wellen  ir  stur  geben,  es  so!  aber  hinder 
dem  meyer  bisz  zu   usztrag  der  sach  blyben  Iv'gen. 

Die    von    Rinach    haben    ein    teil    dem    meyer    geben,    b}'    einem 
pfund,    das    wolt    er    mir  geben  haben;    die  andern  wellen  nut  geben. 
Sodan    wil    niemans  den  liechtmeszzinsz  geben,    der  mir  danacht  fernd   3° 
by    xxviii    Ib    tragen  hatt.    Seilichs  unnd  derglich  macht,    das  ich  alle 
mal  nit  weisz,  wasz  darusz  wyll  werden   unnd  wo    mir  der  kopff  statt. 

Item  gnediger  her,  ich  vernim,  wiewol  es  mir  nit  ze  klag  kumen, 
das  etlich  sich  zu  Ystein,  Schliengen  etc.  zu  u-  g.  herlikeitt  vyl  des 
Huszschiners  gloub  unnd  wesen  gebrachen,  die  ich  zu  Birseck  nit  weisz  35 
ze  zuchtigen,  unnd  doch  u.  g.  nitt  ze  erliden,  well  sich  u.  g.  ouch 
darüber  beratten.  Ich  musz  selb  zu  u.  f.  g.,  so  bal  mir  wyl  wirt;  bitt 
hiemitt,  u.  f.  g.  well  mich  in  gnedigen  befelch  alzit  gedencken.  Datum 
anno  xxix  suntags  judica. 

Origitial  mit  aufgedr.  Verschlußsiegel.  Fürstbischöflich- baseisches  Archiv   4° 

im  St.-A.  Bern,  B  228,  2,  Landständische  Praestanda. 


A>.  453 — 455.  1529  März  ij—18.  375 

453.  1529  März  17. 
Verkündung    des    schultheissengerichts  der   mehrern   Stadt   Basel 

mitwuchs  den  xvii.  tag  niarcii. 

Auf  anrufen  von  hern  Jheronimi  Helffrichs  fkaplans  auf  Burg  zu 
5   Basel]  wegenn  ist  Thoman  Meli    uiind   Hansen  Ilodel.  he>'d    von    Tul- 
likenn,   incrafft  irer  gethanen  glupt  zum  ersten    mal    vcrkunt  wordenn, 
ihren  Verpflichtungen  nachzukommen. 

Steffan  sagt,    das  er  dise  verkundung   uff  zinstag  post  palmarum, 
als   er   sy  beyd    nit   anheimsch   erfunden,   dem   meyger   gen;    der  hab 
10  gsagt,  er  well  inen  die  geben. 

Protokoll.    St.-A.   Basel,   Gerichtsarchiv  Fi,  bl.  Ijjv. 

454.  1529  Mars  //. 
Urfehde:  Agtlin  Ryserin,  von  Hersperg ')  inn  \'arspurger  ampt. 
Hatt  ein  gsellen  der  ee  halb  angesprochen,  und  hatt  der  doctor 

15  Ecolampadius  doruber  erkent,  und  ist  desshalb  inn  gefencknisz  gelegen 
und  doch  uff  mitwoch.  was  sanct  Gertrudtentag,  ledig  gelossen;  sie  hat 
Urfehde  geschworen  und  das  sy  des  knaben  well  mussig  gon  und  inn 
unangesprochen  Ion  by  pen,  die  man  an  ireni  IIb  wurd  legen  etc. 

A.  Salzmann  ss. 
20  St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  J,  s.  208.   —    Regest :  Staehelin,   Oekolam- 

pad  bd.  II,  nr.  641. 

455.  1529  März  rS. 
Urfehde:  Hans  Rorer,  von  Wintersingen. 

Der  ist  der,  do  das  meitlin  obgenant,  Agtlin  Ryserin,  der  ee  an- 
25  gesprochen,  ouch  uss  gefencknisz  gelossen  uff  donstag  noch  sanct  Ger- 
trudtentag,   hatt    zum    ersten    die    gmein    urfecht   geschworen,    dornoch 
(dwil   docter  Ecolampadius    doruber   beroten  und  erkannt  hatt,  das  es 
kein     ee]   sig   zwuschcn   disen   personen)   das    er,    Hans  Rorer,   bemelt 
Agtlin  well  der  ee  halb  unangefochten  lossen,  das  er  ouch  den  costen 
30  irer  gefencknisz   iren  well  abtragen.    So  sy  inn  aber  des  plumen  halb 
will   beclagen  vor  rot,   soll  er  iren  red  und  antwort  geben,  und  so  m. 
h.  die  sach  für  iren  schultheissen  oder  hinuff  inn  ir  ampt  wisen  werden, 
das  er  doselbst  vor  recht  well  gehorsam  sin  und,  was  erkannt  wirt  vor 
irem  stab,  das  er  demselben  nochkummen  sub  capitis  pena. 
35  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  S,  s.  209.    —   Regest:  Staehelin,   Oekolam- 
pad  bd.  II,  nr.  641. 


454.   ')   Vorlage  vtrschriiht  Wersperg. 


376  is2p  März  20—21.  Nr.  4.^6—458. 

456.  isst)  März  20. 
Urfehde:    Ennelin    Berwart,    von  Aristorff,    und    ein  junger  knab, 

heist  Hans  Treiger,  von  Lanser  by  Liestal,  sind  widertoiffer. 

Sind  kummerlich  uberredt,  das  sy  haben  sich  ze  schweren  be- 
geben, uff  sambstag  noch  sanct  Gertrudten  tag  sy  beid  ledig  gelossen,  5 
haben  urfehde  geschworen  und  das  sy  iren  oberen  wellen  gehorsam  sin, 
ouch  das  sy  furter  inn  dhein  winckelpredig  noch  versamlung  der  wider- 
toiffer wellen  gon,  weder  inn  dorfferen,  weiden  noch  anderen  heimlichen 
orten,  sunder  das  sy  zu  kilchen  und  predig  wellen  gon,  do  ander  glou- 
big  zesammen  kummen,  und  das  sy,  bemelt  Ennelin,  iren  costen,  thut  ««^ 
I  Ib  minder  viii  d,  well  bezalen  uff  den  meytag  oder  sich  wider  harin 
stellen  und  nit  wichen,  biss  sy  den  costen  geben  hatt.  Uff  dise  urfecht 
ist  inen  beiden  gesetzt  die  pen  dess  wassers,  wo  sy  wurden  ubertretten. 

A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  J,  s.  210.  15 

457.  ^529  März  20. 
Aus  den  ivochenatisgaben  sambstags  nach  judica. 

Ratscosten:  Item  vii  Ib  vii  ß  tagwechterlonn.  —  Item  xvii  Ib  xi  ß 
den  nachtwechternn,  nachtz  vor  den  toren  ze  wachen,  für  dry  wochen.  — 
Item   I  Ib  von  im    toufern    von  Lausen    harin  zfürn;    item  xii  ß,   so  sy   20 
verzert  band. 

Bottennzerung:  Item  v  Ib  vi  ß  in  d  hatt  Ludwig  Züricher  uff 
dem  ritt  gon  Zürich,  als  sy  uns  das  cristenlich  burgkrecht  gschworen, 
verzert.  —  Item  viii  Ib  iii  ß  haben  Bernnhart  Meiger,  Wolffgang  Har- 
nasch und  der  ratschriber  uff  dem   ritt  gon  Thelsperg  verzert.  25 

St.-A.  Basel,  Fina7iz  G  i^,  s.  lOSg. 

458.  152g  März  21. 
Aus  eitlem  schreiben  von  Statthalter,  regenten  und  rate  inn  obern 

Elsas  an  Ferdinand,  zu  Hungorn  und  Behaj'm  etc.  küng. 

Zu  dem  andern :  Das  uns  darneben  für  gwüsz  angezeigt  worden,  3° 
das  eyner,  genant  Heinrich  von  Osthej^m,  welcher  wylend  graff  Heinrichen 
von  T^'ersteins  und  nach  desselben  absterben  etlich  zeit  seiner  ver- 
lassen witwe  dyener  gewesen  und  sich  demnach  zu  Basel  verhyrat  und 
verburgert,  auch  inn  der  letsten  uffrur  und  dem  abfal  des  alten,  waren 
giaubens  daselbst  eyn  rechter  anfenger  und  redlinfurer  gewesen,  von  35 
denen  von  Basel  abgefertiget  worden  sein  solle,  sich  by  den  vertrybnen 
Francken  und  villicht  sunst  andern  der  Luterischen  secten  anhengigen 
umb  zweyhundert  pferd  zu  bewerben.  Dweyl  wir  nun  gedencken,  das 
derselbig  Ostheymer   sich   auff  den   rychstag  verfugen   und  solichs  zu 


Nr.  4-;c)~~46i.  1529  März  22.  377 

practicim  furnemen  und  dann  derselbig  ewer  mt.  rath  und  dyener.  her 
Ecken  von  Ryscliach.  und  andern,  so  jetzt  von  diser  landsart  by  ewer 
mt.  sevn,  wol  erkant  ist,  so  ivoUten  ivir  e.  nit.  dies  pflichtschuldig  mit- 
teilen und  ihr  raten,  kuntschaft  über  in  machen  lassen,  \va  der  hette 
5  betretten  werden  mögen,  das  der  angenommen  und  sich  seyns  thun 
und  lassens  erkundiget.  So  zweiffeit  uns  nit,  ewer  mt.  hette  von  ime 
vyl  der  von  Basel  und  anderer  Luterischer  stetten  handlung  und  fur- 
nemen bericht  .  .  . 

Datum  Ensisheim   den  xxi"^"  tag  martii  anno  etc.  xxix».] 
10  Original,   beilagc  zu  einem  schreiben  dieses  datums.    Landesregierungs-A. 

für   Tirol  (hinsbruck),  Ambraser  Akten  i>29- 

459  1529  März  22. 

Bilrgerrechtsverzicht:  Herr  Hanns  Oberriedt. 

Anno  domini  xv«xxix  uff  montag  nächst  nach  palmarum  hat  Hans 
>5  Oberriedt  sin  burckrecht  uffgeben  vor  rath  unnd  darby  geschworen 
ein  eid  zu  got,  eewigklich  zu  helen,  was  er  der  stat  sachen  in  einem 
rath  erlernet,  und  das  niemandem  offnen,  ouch  umb  alle  Sachen,  die 
sich  von  im  unnd  gegen  im,  alle  die  wyl  er  unser  burger  gsin,  hie 
verlouffen  vor  unsern  schultheisengerichten  unnd  nienen  anderschwo 
20  recht  geben  unnd  nemmen  solle  unnd  welle:  daruff  das  burckrecht  von 
im  uffgenomen  ist. 

Protokoll.    St.-A.  Basel,   Öffnutigsbuch  bd.  VJI,   bl.  23,^. 

460.  '529  März  22. 
Adelberg  Meier,  burgermeyster,  [undj  Theoder  Brandt  an  burger- 

25    meister  und  ratt  der  statt  Basel. 

Als  ir  mir  befolhen,  unsern  Eydgnossen  und  milburger  von  Zürich 
und  Bern  den  handcl  des  briesters  halben  anzeigen,  hatt  min  her  bur- 
germeister  und  ich  gethon,  hand  sy  guttwillig  funden,  das  sy  ein  frunt- 
liche  furgschrifft  an  das  regiment  Enszheim  lassent  gan,  die  wir  euch 
30  hiemit  zu  banden  schicken,  mögen  ihr  by  dem  oder  andern  betten 
gen  Enszheim  schiken  .  .  .  Datum  mentag  nach  palmarum  anno  xxix. 
Original.    St.-A.  Basel,   Politisches  L  I. 

461.  '529  -^/a^-s  22. 
Urfehden:    Martin    Weniger,    der    weber,    von  Diessenhofen,    und 

3;   Benedict  Hag,  der  hafner,  von  Offenburg,  die  widertoiffer. 

Sind  uss  gefencknisz  gelossen  uff  mentag  den  22.  tag  mertzen, 
haben  urfehde  geschworen  und  das  sy  by  diser  tagzit  von  und  uss  der 
statt  Basel,    ouch    m.  h.  landtschafft    und    oberkeit   sich  wellen  hinweg 

Baster  Reformationsakten,   III.  48 


378  /.i^p  März  22 — 2^.  Nr.  462—464. 

thun,  doriii  niemer  mer  ewigklich  kumnien,  es  werd  inen  dann  erlouht, 
und  sind  des  truwlich  gevvarnet,  wo  sy  doruber  und  inn  der  landtschaiift 
oder  statt  ergriffen,  werden  m.  h.  sy  lossen  ertrencken  on  erlangung 
rechtens.  A.  Saltzmann  ss. 

Expense  faciunt  Martinus  xij   B.  5 

Benedict  ouch  xi:f  ß. 

St.-A.   Basel,   Ratsbiicher  O  J,  .f.  210. 

462.  1529  März  22. 
Urfehde:  Hans  Flutbacher,  von  Bubendorff,  der  widertoiffer. 

Ist  uss  gefencknisz  gelossen  uff  mentag  den  22.  tag  mcrtzens,  liat   10 
Urfehde  gescliivorefi  und  das  er  sin  kindlin  (so  er  nit  hatt  wellen  noch 
christenlicher  Ordnung  touffen),  so  erst  er  heim  kumpt,  [durch]  den  pfarr- 
herrn  well  lossen  touffen,  das  er  ouch  dem  vogt  und  vorab  m.  h.  well  ge- 
horsam sin  inn  allen  gebotten  und  verbotten    und  furerhin,  das  er  inn 
kein    winckelpredig    zu    den    widertoiffern    well    gon,   ouch   den  costen    15 
diser  gefencknisz,  thut  xvj  ß  stebler.  well  hiezwuschen  und  dem  mey- 
tag  kuiifftig  usrichten :  dorfur  ist  bürg  worden  Claus  Rudin  von  Abertz- 
wiler,  der  glopt  und  versprochen  hatt,  sollichen  costen  (wo  der  houpt- 
secher    an    bezalung  sumig  wer)  uff  obgemelt  zil  ze  bezalen  oder  sich 
inn    ein    statt  Basel    zestellen,  do    dannen   nit  wichen,  biss  er  bezalung    20 
gethon  hatt.  A.  Saltzmann  ss. 

S/.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  S-  s.  211. 

463.  is^9  ^J'irz  2  j. 
•  Urfehde:  Wolffgang  Moser  und  Künguldin,  sin  gemahel,  \'on  Mossz 

im  Etschland,  sind  widertoiffer.  25 

Uff  zinstag  den  23.  tag  mertzens  ledig  gelossen,  und  hatt  der  gmelt 
Wolffgang  geschworen,  aber  sin  wib  Kungolt  hatt  nit  wellen  schweren, 
dorumb  by  gehorsami  ist  iren  gebotten,  das  sy  uss  der  statt  Basel  und 
m.  h.  oberkeit,  landtschafft  und  empter  sich  sollen  hinweg  machen, 
dorin  niemer  kummen  on  sundere  erloubung  by  pen  des  wassers  und  3° 
sust  ein   urfecht  ut  in  forma.  A.  Saltzmann  ss. 

Si.-A.   Basel,  Ratsbiicher  O  S,  s.2il. 

464.  '529  März  24. 
Urfehden:  Benedict  Mar  von  Leyfers,  Melchior  Utte  von  Schampffs. 

Symen    Hilbolt    \on  Petersberg,  Margreth  von  Eckental    und  Catherin    35 
Niclerin  \on  Tutschnachen,  all  uss  dem  Eetschland;  Margreth  Winglerin 
von  Diessenhofen,  Clara  Windlerin  ouch   von  Diessenhofen  und  Michel 
inn  der  Hulmen   von  Tutschofen,  sind  alles  widertoiffer. 


Nr.  46s — 466.  Iß 2g  März  24—27.  879 

Sind  all  uss  gefencknisz  gelossen  uff  mittwoch  den  24.  lag  mertzen 
und,  demnoch  sy  nit  haben  wellen  schweren  die  urfecht  und  ander 
artickel,  ist  inen  sampt  und  sunders  b_\-  gehorsami  gebotten,  das  sy 
sich  by  morndiger  tagzit  seilen  uss  der  statt  Basel  und  m.  h.  oberkeit, 
5  herrschafft  und  landtschafft  hinweg  machen,  dorin  nicnier  kunimen  b\' 
pen  des  schwerts  und  wassers,  welche  pen  man  über  s\'  wolle  lossen 
gon  on  er\'olgung  rechtens,  wo  sy  doruber  im  land  und  m.  h.  gebiet, 
es  sig  im  feld,  ze  dorff  oder  ze  statt  werden  ergriffen. 

.V.  Saltzmann. 
10  Si.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  i,  s.  2/ /. 

465.  ^S^9  März  24. 

Urfehde:  Lentz  Winckel,   von  Aristorfif. 

Ist  ouch  ein  widertoiffer,  desshalb  inn  gefencknisz  kummen  und 
doch  wider  ledig  gelossen  uft"  mitwoch  den  24.  tag  mertzens,  hatt  ye 
15  nit  wellen  schweren,  dorumb  im  by  gehorsami  gebotten.  er  solle  heim 
keren  und  sich  der  winckelpredigen  und  der  widertoiffer  versamlung 
entschlahen.  dann  wo  er  mer  inn  m.  h.  gebiet  by  den  toufferen  ver- 
samlung werd  ergriffen,  es  sig  ze  land,  ze  dorff.  uff  dem  wasser  oder 
inn  stetten,  wellen  inn  m.   h.  mit  dem  schwert  richten  lossen. 

2°  ^  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  3,  s.   212. 

466  a.  iS^9  März  27. 

Urfehde:  Claus  Schwitzer,  von  Lanscr  by  Lyestall. 
\'on  wegen    das  er  die  widertoiffer  uffenthalt,  ouch  vorderig  ur- 

25  fecht  und  gebott  nit  gehalten,  wider  inn  gefencknisz  gelegen  etc.,  uff 
sambstag  den  27.  tag  mertzens  ledig  gelossen,  hat  abermals  urfehde 
geschivoren  und  das  er  furerhin  die  widertoiffer  noch  frytouffer  weder 
behusen  noch  beherbergen  well,  das  er  an  die  ort  und  end  nit  gon 
well,    do    sich    die    widertouffer    halten,    ouch    so    sy    zu    im    kummen. 

30  das  er  s,\-  well  furwisen,  sich  iren  nutzit  annemmen,  kein  gmeinschafft 
mit  inen  han,  inn  ire  predig  nit  gon.  sunder  das  er  well  an  offne 
predig,  do  ander  cristen  hinkummen,  sich  fugen:  dann  wo  er  disen 
eid  wurde  ubertretten,  so  wellen  m.  h.  inn  on  gnod  und  ervolgung 
rechtens  ertrcncken  lossen.  A.  Salzmann  ss. 

35  St.-A.  Basel.   Ratsbücher  Oj,  s.  2/3. 

466  b. 

Claus  Schwitzer,  innwendig  gemelt. 

Von    wegen    das    er    die    widertoiffer    uffenthalt    und    zeruck    gc- 
schribne    urfecht')    nit    gehalten,  wider   gefencklich  angenommen    und 

40  468  b.    ')  sie/ie  li.  K.  .1.,  bd  III,  nr.  iS;. 


380  15^9  ^'/rtrs  27—28.  Nr.  467—468. 

doch  uff  sanibstag  den  xxvii.  tag  mertzens  anno  domini  xv'^xxix  uss 
gnoden  wider  ledig  gelossen,  hatt  abermols  geschworen  ein  urfecht 
mit  allen  puncten  und  articklen  inn  bester  form  und  das  er  furohin 
kein  wider-  noch  frygtouffer  well  behusen  noch  beherbergen,  noch  an 
die  ort  gon  well,  do  dieselben  zesammen  kummen.  Ob  sy  aber  zu  im  5 
kernen,  das  er  die  well  furwisen,  sich  iren  gar  nutzit  annemmen,  kein 
gmeinschafft  mit  inen  han,  noch  ir  predigen  hören,  sunder  das  er  well  in 
die  pfarrkirch,  do  ander  cristen  das  wort  gots  ze  hören  sich  versamlen, 
gon,  do,  wie  eim  cristenen  menschen  geburt,  das  wort  gottes  hören,  ge- 
horsam sin  und  gewertig  minen  herren  und  iren  amptiuten  und  vorderig  10 
urfecht  truwlich  halten  und  leisten,  die  iren  crefTten  beston  soll,  aber- 
mols by  pen  des  wassers,  on  ervolgung  rechtens  etc.,  mit  verzihung 
aller  gnoden  und  fryheiten,  schütz  und  schirms  etc.  ut  inn  forma. 

A.  Saltzmann,  notarius  ss. 
St.-A.   Basel,    Borsainoliz    auf  städtischer  nrk.  nr.  zgio.  15 

467.  152g  März  2-j. 
Aus  den  tvochenatisgaben  sambstags  nach  palmarum. 
Ratscosten:    Item    vii  Ib  vii  ß   tagwechterlonn.  —  Item  11  Ib  11  ß 

nachtz  enet  Rins  vor  den  thoren  ze  wachen.  —  Item  xviii  ß  vonn  11  touf- 
fernn  von  Waldennburg  harin  ze  fiirenn;  item  ii.t  ß,  das  s\'  verzert  20 
hannd.  —  Item  xvi  ß  vonn  xvii  touffernn  vonn  Ettingen  harin  ze  furenn; 
item  XII  ß,  so  sy  verzert  hannd.  —  Item  xiu  Ib  iii  ß  im  d  ist  über  die 
widertouffer,  so  b}'  unns  gfanngen  glegenn  unnd  widerumb  usglossenn. 
inn  gfenngknus  ganngen. 

■  Bottennzerung:  Item  iii  Ib  i  ß  habenn  Baltasar  Hiltprannd  unnd  25 
der  ratschriber  uff  dem  ritt  gönn  Ennszheim  verzert.  —  Item  vi  Ib  x  ß 
hatt  Baltasar  Hiltprannd  uff  dem  ritt  zun  Franntzosen  verzert  ...  — 
Item  II  Ib  VI  ß  IUI  d  habenn  Rudolff  Supper  unnd  Anthoni  Gebeli  zum 
vatter  inn  der  carthus  gönn  Nuwennburg  verzert.  —  Item  lviii  Ib  xvii  ß 
habenn  her  Adelberg  Meiger,  alt  burgermeister,  unnd  Joder  Prannd  uff  30 
tag  Baden  unnd  dem  ritt  gönn  Bernn  verzert  .  .  unnd  umb  den  ab- 
scheid usgebenn. 

Senndbrieff:  Item   im   ß  gönn  Liestall. 

Schennckvvin:  Item  x  ß  vui  d  dem   vonn  Lyndouw.  —  Item   1  Ib 
I  B  iiij^  d  des  hertzogenn  vonn  Sachsenn  pottschatft.  35 

St.-A.   Basel,  Finanz  G  14,  s.  1042. 

468.  iS2g  März  28. 
Aus  den  ausgaben  des  gotteshauses  st.  Clara. 

Hie    noch    volgett,    wz     ich    uszgeben    hab    um    tuoch,    scherter, 


iXr.  ^ög-^yo.  152g  März  jo.  381 

arris,  bendel  und  vaden.  als  sich  die  trowen  bekleidett  liand,  do  sy 
muosten  herus  gon  an  die  bredigen :  allesz  um  ostern  beschehen  im 
XXIX.  jor: 

XV  Ih  um  XV  eleu  schwartz  Englisch  tuocli  zu  zweyen  Schüben 
5  und  gcllern.  —  vii  Ib  xvii;}  B  um  x^f  elen  grow  Mcchelsch  tuoch  zu 
den  underrocken.  die  elen  vir  xv  ß.  —  111  Ib  um  iii  eleu  rouchfarb 
Englisch  tuoch  zu  den  bieginen  an  die  rouchvarben  arrisz  undcrreck. 
—  11  Ib  um  II  elen  schwartz  Lampartisch  tuoch  zu  blegin  an  die  arris 
Schüben.  —  x  B  von  dem  obgenanten  tuoch  zu  scheren.  —  x  Ib  x  ß 
10  um  XLii  elen  rouch  färben  arris  zu  underrecken  und  gellern,  die  elen 
um  V  ß.  —  XIX  Ib  XU  ß  um  XLix  elen  schwartz  gewinten  arris,  die 
elen  um  viu  ß.  —  i  Ib  um  ii:i  elen  arris,  hat  den  schnider  gebrosten 
an  den  brüst  ermein. 

Disz    obgschriben    hab    ich    alles    in  Wilhelm  Wolflins   laden  ge- 
15   numen. 

VIII  Ib  XVII   ß  VIII   d    geben    um    gallerlzwilch    und    scherler:    nam 
ich  allesz  in   Hans  Ryen  laden. 

III   Ib    III    ß    \ii  d   um    sidin    bendel    und    um    ney  siden    und    um 
vaden;  nam  ich  alles  von  An.  Falkensteinin. 
20  St.-A.  Basel,  si.  Clara,   Rechnungen  Q  I,   132g,  bl.  ^2  v. 

469.  J52g  März  jo. 
Mathis  Pfarrer  an  Petter  Büczen,  stattschryber  zu  Stroszburg. 

.  .  .  Witter  so   gott   ein  geschrei  hie,  wie  die  von  Basell  wellent 

ettlichen    im  Sünckow    und   Rriszgow    mitt    lib    und    gütt   berotten  und 

25   beholfen  sinn,  so  sie  desz  evangelium  parthei  wellen  sin.  wie  wol  wir 

achten   und  gloüben,  dasz  nücz  an  der  sachen  sie,  jedoch  württ  esz  von 

den    bepsten    (so    nit   andersz  begeren,  wan  hör  uff  hör  zu  richten)  in 

die  fürsten  gebildet!.  .  .  .  Datum  [Speier^  uff  zinstag  noch  dem  osterdag 

im  XXIX.  jor 

30  Original.     Stadt- A.    Straf-iburg,    AA   409.    —     Druck:    Poltt.    Corres- 

ponde?n  bd.  I,  nr.  ^JO. 

470.  1529  ^^^«'■^  30- 
Lconardus  Rebhan,    canonicus    edis    divi   Petri  basiiiensis,  an  de- 

chant  unnd  capitel  der  . . .  stifft  sant   Peters  zii    Basel. 
.>5  Uwer    schriben    hab  ich  empfangen  penultima  marcii.    Darin   ver- 

nomen.  das  ir  mich  requiriren  ad  personalem  residentiam.  doch  unnd 
ellein  usz  befelch  eins  ersammen  radts  von  Basel.  Deren  halbenn  ich 
mich  beken,  von  uweren  erwurden  sollichen  bevelch  empfangen  haben. 


382  ir2g  März  31.  Nr.  471  -472. 

Dtwil  aber  sollicher  bevelch  von  einem  ersamen  radt  uszgangen,  wil 
sich  geburen  notturfft  erhej'schen,  myn  anligen  zii  schriben  einem  er- 
samen radt,  uff  ir  ej'gen  anbringen  und  ersuechen,  oder  wen  ich  bot- 
schafft mag  haben.  Bit  doby,  uwer  erwyrden  welle  nit  an  mich  zyrnen, 
mir  bruderliche  truw  mitteylen,  aller  handlung  ingedenck  zu  sin,  will  5 
ich  umb  uch  alle  verdienen.  Datum  penultima  marcii  anno  etc.  29. 
Origmal.   SL-A.  Basel,  SL  Peter  JJJ  3. 

471.  132g  März  31. 
Urfehde:  Lienhart  Hanis,  der  jung. 

Ist  bekantlich,  das    er    verschiner    tagen    an  einem  obent  spot  an    10 
herrn  Hans  Wagners    husz    kummen,    und   als    im   desselbygen   mutter 
uffgethon,  hab  er  sy  gewarnet,  ob  sy  etwas,  das  ir  lieb  sig,  hette,  das 
sy  es  dann  verwaren  und  abweg  thun  sollt,  dann  man  werde  den  pfaf- 
fen    durch    die    huser    louffen,    und    ob    es    schon  nit  glich,  so  werd  es 
doch    über    ein    tag  oder  dry  beschehen,  welches  er  aber  von  keinem    15 
menschen    (das    es    beschehen    solli)    gehört,    sonder   uss    unverdochtem 
müt  geredt;   wol    hab  er  von   den  rebluten  inn  den  reben  gehört,  das 
sy  geseyt,  es  werd  ein  osterspiel  werden,  wie  ein  vasnachtspil  gsin  sig; 
hatt  m.  h.  umb  gnod  gebetten  etc.:  dorumb  inn  gefencknisz  kummen, 
uff  mittwoch  den  letsten  tag  mertzens  ledig  gelossen,  Jiat  urfehde  ge-    20 
schzuoreti.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  213. 

472.  132Q  März  31. 
Urfehde:  Hans  Ludi,  von  Bubendorff,  der  widertoiffer. 

Hatt  vorderig  urfechten  nicht  gehalten,  dorumb  abermols  inn  ge-    25 
fencknisz  gelegen  und  uff  mittwoch  den  letsten  tag  mertzens  ledig  ge- 
lossen, hat  Urfehde  geschworen  und  das  er  hinfur  inn  kein  winckelpredig 
zu    den    widertouffern    well    gon,    dieselben    weder    behusen   noch  be- 
herbergen, sich  ir  gantz  entschlagen  und  inn  die  cristcnlich  gmein  ver- 
samlung    sich    fugen,    doselbst    das   gotzwort    hören,    das   er   ouch  dem    3° 
vogt    well    gehorsam    sin    etc.,    und   den   costen  diser  gefencknisz  well 
bezalen   uff  pfingsten    nechstkunfftig,    thut    11  Ib    nn^  ß:  dorfur  sich  ze 
bürgen    haben    gestellt    und    glopt    Claus    Ludin   und  Heini  Ludi,   sine 
brüder,    die    under    ougen    sind    gestanden,  soliichs  (wo  er  sumig  wer) 
zebezalen  glopt  und  versprochen  und  sich  har  inn  ein  statt  stellen  etc.   35 
Und    ist    im,    dem    bemeltem   Hans  Ludin,    doruff  gesetzt  die  pen  des 
Schwerts,   wo   er  diesen   eid  wurd  ubertretten.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  3,  s.213. 


Nr.  /7,'.  i3J<^  April  i.  VyH'6 

473.  1529  '^P^il  '■ 

Die  Basler  reforinationsordnung. 

Ordnung,  so  ein  ersanie  statt  Basel  den  ersten  tag  a])prilis,  in  irer 

statt  und  JandtscIiatTt  iurohyn  ze  halten,  crkant.  Darinnen,  wie  die  \cr- 

5   worffene  niiszbrüch  mit  wareni  gottesdienst  ersetzt,  auch  wie  die  laster, 

so  christlicher  dapfferkeit  untraglich,  gott  zu  lob  abgestelt  und  gestrafft 

werden   sollen,    vergriffen    ist.     Als    man    zalt    nach    der  gcburt  Christi 

Mnxxviiii. 

Ich')  scheme '-)   mich  des  cvangelii  \un 

,0  Christo  nit;  denn  es  ist  ein  krafft  gotes,  die 

da  selig  macht  alle,  die    dran^)  glaubcnn^l. 

Vorred. 

[vv|ir,  Adelberg  Meyger,  alt  burgermeister,  diser  zyt  Statthalter  des 
burgermeisterthumbs,    klein  und  grosz  räth,    so  man   nennet  die  sechs, 

15  sampt  den  seiordneten  von  unsz  und  gemeiner  unser  burgerschafft  der 
statt  Basel,  sonderlich  hierzu  bcrufft,  wünschend  unnd  bittend  allen 
und  \-eden  unsern  burgern,  hindersässen,  am|)tleuten.  vogtcn,  auch  allen 
andern  geystlichen  unnd  weltlichen  in  unserer  statt  und  landtschafft 
Basel,    darzu   allen    glöubigen    von    gott,    unserm  hymmelischen  vatter, 

20  t'rid,  gnad  und  erkantnüsz  Jesu  Christi,  unsers  einigen  hej'lands. 

Ir  gelieplen  im  herren.  Diewyl  gott,  der  vatter  aller  barmhertzigkeit, 
unsz,  sin  arme  creaturen,  gantz  nit  usz  unserm  verdienen,  sonder  nach 
der  richtung  sincr  gute  usz  lutern  gnaden  mit  sendung  und  Offenbarung 
sines  heyligen  worts  gnädigklichen  heimgesucht  (im  sey  lob  und  danck 

25  in  ewigkeit),  unsz  damit  sinen  gottlichen  willen  sampt  der  arbeitselig- 
keit,  darinnen  wir,  glich  wie  gar  nah  die  gantze  weit  unnd,  als  zu  be- 
sorgen ^1,  nit  on  verderbung  der  seelen,  ellendigklich  gefangen  gsin, 
zu  erkennen  geben;  davon  nun  erwachsen,  das  wir  durch  sin  gnad 
ettliche    niiszbrüch    von    dem    klaren    gotteswort  verwerffen "),    in    dem 

30  namen  Jesu  Christi  geändert,  die  andern  gar  abgestellet  unnd  den  ver- 
wänthen,  ungegründten  gottesdienst,  so  mercrtheyls  von  eignem  gsüch 
und  guts  wegen  der  geystlich  genanten  ein  lutere  glysznerey  gsin, 
uffgehept :  habend  wir  von  desselbigen  gnaden  fürter  bedacht  unnd  zu 
hertzen  genomen,  das  es  mit  abstellung  der  ceremonien  und  miszbrüchen 

35  473.   •)  Dieses  zitat,  nac/t  Körner  i,  16,  umgiil  de»  scliild  mil  dem   flaselstah  (hei  W 

die  öiichei  marke)  in  einer  lirkelartigen  ein/assiiiig. 

-)  C:  bschemm. 

■')  C:  dem. 

*)  B  ergänzt  Zun  Romern   am   1.   cap. 
40  ')  B  setzt  diesen  salz  und  als  /,ii  besorgen   in  klammern. 

')  B:   vcrworffen.     C  --  A. 


384  152g  April  I.  Nr.  4JJ. 

nit  gnüg,  sonder  gantz  hoch  von  nöten  sin  will,  andere  christliche 
ding  an  statt  der  abgestelten  miszbrüchen  nach  anleitung  des  gottlichen 
Worts  zu  pflantzen,  damit  durch  gute  Ordnung  unser  leben  (wie  wir  mit 
den  gnaden  gottes  hertzlich  begeren)  hintur  christenlich,  dem  nechsten 
unärgerlich  angerichtet  werde,  und  wir  an  dem  strengen  urtel  gottes  5 
unsers  empfangnen  gwalts,  denselben  zu  uffnung  göttlicher  eeren  und 
pflantzung  eins  fridsamen,  christenlichen  wesens  gebrucht  haben,  rechen- 
schafft geben  mögen. 

Harumb  so  haben  wir  in  dem  namen  der  heyligen  trivaltigkeit 
des  waren  gottlichen  dienstes  zu  pHantzung  All:]  eins  christlichen,  10 
erbarn,  fridsamen  lebens,  unangesehen  das  solche  ding  den  geystlichen 
obern,  wo  inen  unserer  seelenheyl  angelegen,  billicher  ze  fürdern  zu- 
stünde, gott  zu  lob,  unsz  und  den  unsern  zu  gut,  disz  volgend  Ordnung 
gemacht  unnd,  die  fürhin  vestencklich  zehalten,  erkant.    Dem  ist  also: 

/.  .5 

Wie  das  göttlich  wort  verkündeth  werden  solle. 

[ojiewyl  das  heylig  göttlich  wort  die  wäre  spysz  der   seelen  und 
richtschit    eins    christenlichen    lebens    ist,    so    will    unsz  gfallen,  ja  wir 
wöllends    gehept    haben,    das    hinfür  alle,    so    in  unser  statt  und  landt- 
schafft,  die  busz  und  evangelion  Christi  zu   predigen,    von  unsz  orden-   20 
lieh  erwölet,  berufft  und  verordnet  sind,  oder  zükünfftig  berufft  werden, 
nützit  anders,  dann  allein  das  heylig  göttlich  wort,  das  evangelion  Jesu 
Christi,    die    fröliche    botschafft  der  glöubigen,    pur,   klar  und  heiter  zu 
der  eeren  gottes  und  pflantzung  brüderlicher  liebe  trewlich  verkünden 
dergestalt,    dz    die    zühörer    des    götlichen  worts    mit  warhafftigen,  de-    25 
mutigen    hertzen    leren    glauben,   das  gott,    unser  hj'mmelischer  vatter, 
usz  lutern  gnaden,  als  wir  noch  sine  vyandt  gsin,  sin  eingebornen  son 
Christum  Jesum  unsz  gesendet,  und  das  Christus,  der  son  gottes,  \'on 
unser  wegen  gestorben  und  ufferstanden,   ein  gantzer  erlöser  und  selig- 
macher  sey  aller  deren,   die  in  in  vertreuwen;  dz  er  mit  sinem  sterben   3° 
unsere  sünd  bezalt  und   den   vatter  der  barmhertzigkeit  versimet  habe; 
dz    er    auch    sey    der    einig    mitler    und    weg,    durch    den    wir    gott  als 
unsern  vatter  in  vertreuwen    anrüffen,  damit   wir    durch  sin  gnad  dem 
sündigen  leben  absterben   und  in  einem  newen,  fridsamen,   gottforcht- 
samen  christlichen  leben  wandlen,  wie  dann  die  wäre  predig  der  bösz   35 
vermag  und  anzeigt. 

By  diser  verkündung  sollend  die  laster,  on  ansehens  richer  oder 
armer,  hohen  oder  nidern  Stands  personen,  mit  dem  wort  gottes  ernst- 
lich gestrafft,  doch  nidische  schmach-  und  Scheltwort,  dardurch  erbere 
personen   verleumbdet  und  verargwonet,  underlassen   werden.   Es  were   4° 


Nr.  4JJ.  'S- 9  ^p>'il  '  ■  HSö 

dann,  dz  einer  in  öffentlichen  lästern  nach  evangelischer  warnung  un- 
verschampt  verharte  oder  ein  lind  des  gottlichen  wertes  und  der  kilchen 
were,  also  das  man  in  verbannen  und  die  Christen  vor  im  warnen  muszte; 
dann  mag  die  rugung  solcher  personen  doch  nit  usz  nyd,  sonder  \on 
5    miszfallens  der  Sünden   wegen  wol  beschehen. 

Sonst,  was  das  göttliche  wort  verbeuttct,  sollend  die  i)redicanten 
damit  verbieten:  was  aber  das  göttlich  wort  erioubt.  soll  unverbotten 
bliben. 

Damit  aber  dz  göttlich   wort  klar  und  rein  geprediget,  sollen  die 

10  diener  des  worts  sich  allein  der  biblischen  bucher,  dz  ist  der  newen 
und  alten  testamenten  gebruchen.  Und  ob  sich  (das  gott  gnadencklich 
verhüte)  mit  der  zyt  ettwas  irrsal  zutragen,  die  sollend  allein  mit  bib- 
lischer schrifft  (denen  alle  Christen  zu  glauben  verbunden  sind)  ver- 
worffen  werden. 

15  Wo    aber  zwyspalt  der  schrifft  halben,  von  wegen   dz   die  etwas 

dunckler  were,  entspringen  würde,  do  soll  man  die  schrifft  nach  an- 
wysung  des  glaubens  und  der  liebe  uszlegen,  und  ein  christ  dem  andern 
bruderlichen  underrichtung  geben. 

Hieb_\'    soll    in    allweg    durch    die    predicanten    verhütet    werden, 

jo  wann  sy  mit  dem  wort  gottes  zu  uszrütung  der  laster,  pflantzung  der 
lügenden  und  i-rbuwung  eins  christlichen  lebens  ein  meynung  zu  pre- 
digen haben,  das  sy  darin  gantz  kein  wortstre,vt  fürend;  dann  von  sol- 
chem gezanck  nit  allein  kein  erbuwung,  sonder  zertrennung  brüder- 
licher liebe  gantz  lichtlich  gevolgen  mag. 

25  Doch    mögend    die  predicanten  glychnüssen,  historien,  natürliche 

Ursachen,  gemeine  Sprichwort  und  derglichen  bewerliche  ding,  ob  die 
schon  nit  buchstäblich  in  der  schrifft  gelesen,  mit  den  fugen  wol  ge- 
bruchen, dz  die  der  reinigkeit  des  glaubens,  der  liebe  und  christen- 
licher  dapfferkeit  nit  zuwider  syen,  dann  auch  Christus,    die  propheten 

30  und  apostel  sich  deren  massigklich  gebrucht  haben.  Aber  menschcn- 
satzungen,  damit  die  conscientzen  verstrickt  werden,  als  mit  der  ver- 
bietung der  ee,  spysz,  erwölung  der  tag  und  deroglichen  beschehen,  sollen 
die  predicanten  nit  allein  nit  leren,  sonder  die  ufflösen,  den  falsch  darun- 
der  verborgen  mit  göttlicher  schrifft  "AHI:]  anzeigen  und  daby  in  alle 

35  weg  arbeiten,  dz  die  Christen  sich  irer  fryheit  nit  zu  geilheit  des 
fleischs,  sonder  zii  der  eere  gottes  und  pflantzung  brüderlicher  liebe 
gebruchend.  Und  ob  sich  zun  zyten  zutragen,  dz  man  der  gebene- 
dieten  junckfrawen  Marie,  der  müter  Jesu  Christi,  oder  anderer  uszer- 
wolten    gottesheiligen,    so   jetzt   in    ewiger    Seligkeit  sind,    gedechtnüsz 

40  begon,  do  sollend  die  predicanten  solche  fest  dermasscn  halten,  damit 
gott  in  sinen  heiligen  gebriszt,  die  göttliche  eer  nit  den  creaturn,  auch 

Basier  Reformationsakten.  III.  .|() 


386  is^9  ^P>''^  '■  ^f-  473- 

die  gnad  gottes,  so  er  sinen  uszerwölten  heiligen  bewisen,  den  heiligen 
gottes  nit  entzogen,  sonder  alle  ding  zu  der  eere  gottes  und  besse- 
rung  unserer  nechsten  gehandlet  werden. 

Damit  aber  disz  Ordnung  mit  grossem  ernst  gehalten,  darwider 
nit  gethon  werde,  so  wollend  wir  dry  oder  vier  herren,  so  uff  die  5 
predicanten,  dz  dieselben  dz  gottlich  wort  in  vorerluterter  wise  trewiich 
verkünden,  acht  haben,  die  übertretter  straffen  oder,  unsz  zu  straffen 
anze^'gend,  verordnen,  darzu  den  übertrettern ")  gantz  nützit  übersehen, 
noch  iren  verschonen. 

Wie  die  diener  des  worts  und  der  kilchen  10 

irer  lere  und  lebens  halb,   vordem  s>'  gesandt,  bewert  werden 
sollen,  und  von  dem    ampt  der  examinanten. 

Es  ist  niemandt  verborgen,  dz  glich,  wie  durch  fromm,  gelert, 
erber  männer  dz  gottlich  wort  mit*)  hohster  frucht  verkündt,  also 
hynwider  durch  unglert.  lychtferige  ptafifen  mit  irem  predigen  nit  15 
allein  kein  nutz  gschafft.  sonder  auch  dz  gottlich  wort  gschmecht,  ver- 
hasset gemacht  und  veracht  würt.  Deszhalb  hoch  von  nöten,  die  diener 
des  Worts,  vor  und  ehe  sy  gesandt,  der  lere  und  lebens  halb  ernstlich 
zii  beweren.  Und  so  aber  solche  erfarung  zuvor,  was  die  leer  berürt. 
durch  fromme,  der  hej'ligen  geschrifft  gelerte  männer,  und  was  dz  leben  20 
antrifft,  von  dapffern,  usz  der  oberkeit  verordneten  personen  beschehen 
musz,  wollen  wir  zwen  oder 'dry  der  heyligen  schrifft  gierten  und  ein 
oder  zwen  von  unsern  ratsfründen  die  verfancklichsten,  so  die  diener 
der  kilchen  irer  leer  und  lebens  wol  beweren  sollen,  verordnen. 

Dise  examinatores    sollend    in  anfang,  wann  sy  zu   verhorern  ge-    25 
ordnet,  zu  gott  schweren,  dz  sy  disz  ampt  nach  anwisung  des  gottlichen 
worts  zuvorderist  zu  uffnung  der  eeren  gottes,  ires  Vermögens  zu  dem 
trewlichsten  on  ansehen  der  person,  verwalten,  auch  dz  sy  sich  hierin 
gantz    kein    gunst,    miet,    gab ')    noch    schenck,    die   sy  gar  nit  nemen, 
keinerley    wegs    irren    lassen,    sonder  dz  streng  urtel  gottes  allzyt  vor   30 
äugen    haben    und    ires    ampts    Sachen    zu    dem    trewlichsten    handien 
wölen  dergestalt,  dz  sy  alle  die,  so  dz  gottlich  wort  zu  verkünden  ge- 
sandt sollen  werden,  der  leer  Christi,  ob  sy  die  dem  christlichen  volck 
mit  frucht  fürzutragen  tögenlich  oder  nit,   darzu  irs  lebens,    dz  solches 
unsträffiich  und  dem  gloubigen  volck  nit  ärgerlich  sye,  ernstlich  exami-   35 
nieren  und  darunder  gar  niemandts  verschonen.  Und  wolche  sy  in  der 
leer  und  leben  togenlich  befinden,  die  sollend  sv  unsz  als  der  oberkeit 


473.  ')  B:  dem  übeitretter. 
')  C:  mW  fehlt. 
'■')  15 :  mietgab,  noch  schenck.  40 


Nr.  77_y.  /j-'y  Afri/  /.  387 

presentierii,  damit  wir  sy  der  kilchen  fürstellen,  ires  ampts  ernstlicli 
vermaiien  und  nach  gepflegenem  gebet  zu  denen  gemeinden,  wölciien 
sy  vorston,  in  dem  namen  gottes  senden  mögen. 

Und  oh  sich  zutragen,  dz  in  unser  statt  und  land  Basel  einem  oder 
5  dem  andern '")  prcdicanten  und  Seelsorger,  von  was  ge\-stern  dz  he- 
schehen  mocht.  Sachen,  den  christlichen  glauben  i)clangend,  türfielen, 
in  denen  sy,  iren  Widersachern  usz  biblischer  schrittl  bcschcid  zu  geben, 
nit  gnügsani  bericht,  dann  sollend  erstgemclte  Seelsorger  sampt  iren 
Widersachern  alhar  für  die  vorbestimpten  e.xaminatores  keren  und  vor 

lo  denen  die  spännigen  Sachen  allein  mit  biblischer  schrifft  frintlich  und 
tugentlich    erörtern  und  h}'nlegen. 

Die  bedachte  cxaminatorcs  sollend  die  leutpriester  und  diacon, 
so  die  in  offenen  lästern")  begriffen,  also  dz  die  kein  gnad  oder  kunst 
zii    leren    hetten,   gottslästerer,  hurer,   eebrecher,  wücherer,  sx'moniaci. 

15  todtschläger,  trunckenboltz,  falsch-kundtschafft-gebcr,  verlogen  niänner, 
oder  die  ire  w\b  und  kindcr  schantlich  und  ärgerlich  zugend  und  nit 
strafften  umb  solcher  und  derglichen  lästern  willen,  von  iren  ämptern 
heissen  stillsten :  dann  solche  schmähend  die  gemeynde  gottes  und  sind 
nit  zu  dulden.  Hieby  wollend  wir  gar  nit  gestatten,  dz  unsere  underthancn 

20  zu  statt  oder  land  ire  fürgcsetzlen  priester,  die  nit  in  vorernem]jten 
oder  derglichen  malctitz  lästern  begriffen,  irer  ämptern  eignen  gewalts 
entsetzen  oder  vertriben;  sonder  wann  yemands  dergcstalten  klag  zu 
haben  vermeint,  da  soll  dieselbige  klag  vor  den  bestimpten  examina- 
toribus  erörteret  und,  nach   verhör  des  beklagten,  antwort  ergan,    was 

25  billich  ist.  Das  beschicht  der  ursach,  das  niemands  usz  nyd  oder  mit 
unwarhaffter  verschwetzung  \erkürtzt  werde. 

Dise  examinatores  sollend  järlich  zwen  sinodos,  nämlich  den  einen 
acht  tag  nach  ostern  und  den  andern  uff  .Martini  ulhie  zu  Basel  halten, 
in  denen  alle  leutpriester  und  diacon   zu   statt  und  land  by  christlicher 

30  liebe  und  pllicht  erschinen  ermant,  ja  auch  schuldig  sin  sollend,  alles 
dz,  so  ein  jeder  an  dem  andern  straffwirdig  und  ärgerlich  sin  weiszt, 
on  allen  nyd  zu  eroffnen,  damit,  wz  christlicher  dapfferkeit  nit  träglich, 
abgestelt  und  ärgernüsz  verhütet  werde. 

Und    ob   es  sach,    dz  dise  examinatores  mit  gefärden  einen  oder 

35  meer  an  den  dienst  gottes  eintweders  fürdern  oder,  so  er  jetzt  daran 
were,  vcrblibcn  Hessen,  da  sich  vor  unsz  oder  anderer  crberkeit,  das 
solche  zu  den  ämptern,  die  sy  verwalten,  untögenlich  mit  guter  kundt- 
schafft  befinden  würde,  dann  sollen  angeregte  examinatores  von  einem 
ersamen   rath   ve    nach  gelegenheit  ires  Verschuldens  gestrafft  werden. 


40  473.   '")   B:  einen   orler  (ten  andern. 

")   C:   in   uHfencni   lasier 


388  13^9  -'^P''^  '■  ^''-  473- 

Von  denen,  so  die  heylige  schrifft  ordenlich  lesen  werden. 

Damit  aber  dester  geschickter  diener  des  worts  und  der  kilchen 
Christi  befunden,  wollend  wir  zwen  ordinarios,  die  he3'lige  schrifft  ze 
lesen,  da  der  ein  im  newen  und  der  ander  im  alten  testament,  ein  tag 
umb  den  anderen  arbeiten  verordnen,  wolche  lectiones  alle  priester  und  5 
ordensleut  manspersonen,  by  und  von  unsz  verpfrundten  in  unser 
statt,  by  einer  peen,  so  wir  daruff  setzen  werden,  zu  hören  verbunden 
sin  sollen,  damit  wir  yeder  zyt,  wann  mangel  an  dieneren  des  worts  be- 
funden, solchen  von   inen  ersetzen  mögend. 

Und  ob  sich  gefugte,  das  wir  dise  ordinarios  zu  examinierern  oder    lo 
auch  verhorern   der  eehändel  verordnen  würdend,  sollend  sy  sich  darin 
gehorsamlich  finden  lan. 

Wolche  kilchen  in  beden  statten  Basel  zu  pfarren 
verordnet  sind. 
Wir    finden    in    den    historiis,    das  die   uberschwencklich  vile  der    15 
kilchen    erst,    nachdem    die    closter    angefangen,    uffgericht,    die    aber 
niendert  zu  me  nutz  gewesen,  dann  dz  dadurch  die  gemeynen  Christen 
von  einandern  getheylet,  die  kilchengebuw  samjDt  deren  mussigängern 
mit  schwerem   kosten  underhalten,  darzu   under  den  predicanten  lycht- 
lich   Uneinigkeit  und  Spaltung  erwachsen  ist.  Darumb  stund  es  \il  basz,    20 
do    nit    so   vil    kilchen,    aber    vil    frommer    Christen    woren.    Damit  wir 
dann  unser  volck,  so  vil  gott  gnad  verlicht,  dester  me  züsamenziehen, 
darzu  die  verkündung  des  gottlichen  Wortes  dester  reiner  und  einiger 
behalten    mögen,    haben    wir    geordnet,    dz    nun    hinfür   in   der  merern 
statt  Basel    nit    me  dann   dry  pfarren  sin,    in   denen  man   mit  Ordnung,    25 
wie  nachvolgt,  dz  gottlich  wort  verkünden  und  die  hej'ligen  sacrament 
des  touffs  und  des  herren  nachtmals  handtreichen  solle,  nämlich:  Unser 
lieben    frawen    Münster,    sant  Lienhart    und  sant  Peters  kilchen.     Und 
demnach    das    Münster,    so    hievor    die  muterkilch  genempt,  den  kilch- 
genossen,    die    zu    sant  Martin,    sant  Alban    und   sant  Ulrich  geordnet   3° 
gsin,  treffenlich  wol  gelegen,  habend  wir  die  erstgenanten  sant  Martins, 
sant  Albans    und    sant  Ulrichs  pfarren  in  dz  Münster  gelegt.     Darumb 
sollend  dise  kilchgenossen  fürohyn  dz  Münster  als  ire  pfarr  erkennen; 
und  werdend  aber  nütdesterminder  sant  Martins,   sant  Alban  und  sant 
Ulrichs    pfarr   yede  iren  eygnen  diacon,  so  am  fyrtag  dz  frubett  halte    35 
und    die    krancken,    wie    nachvolgt,    heimsuche,    haben.     Sonst  was  zu 
sant  Lienhart  verordnet  ist,  deszglichen  zu  sant  Peter,  soll  dorby  bliben, 
doch  das  sant  Johans  kilchspiil  fürohyn  auch  in  sant  Peters  pfarre  ge- 
hören.    Die  kleine  statt  hat  ein  pfarr  zu  sant  Theodern.   darby  wir  es 
bliben  lassen.  40 


Nr.  ^jj.  iS2g  April  /.  ;i89 

Und  als  wir  durch  die  crfarung  erlernet,  das  nit  wenig-  Schadens 
deszhalb  erwachsen,  dz  sich  die  ptarrUind  irer  pfarrcn  eintwcders  be- 
schänipt  oder  usz  b6szwil!igkeit  verächtlichen  die  verlassen,  der  winckel- 
und  veldpredigen  sich  angenomen,  damit  s\'  in  newe  erschrockenliche 
5  secten,  auch  \'ilerley  irrungen  ingefurt.  Solchem  mit  hilff  gottes  vor- 
zusin.  will  unsz  gtallen,  dz  sich  die  kilchgenossen,  zum  wenigsten  am 
sontag  3'eder  in  sin  pt'arr  das  göttlich  wort  zu  hören,  schicken  und  für- 
dern,  damit  die  ptarrgenossen  under  inen  selbs,  auch  irem  hirten  er- 
kandt,    evangelische    straft"   und    bann   dester  sicherer  gehalten  werden 

lo  mögen.  Daby  wollen  wir  niemands  sin  conscientz  verstrickt,  noch 
christenliche  f'ryheit  genomen,  sonder  unabgeschlagen  haben,  ob  sich 
get'ugen.  das  ein  anderer  pfarrer  das  göttlich  wort  fürzütragen,  me 
gnad  haben,  das  man  denselben  in  offenen  kilchen,  aber  sonst  gantz 
kein  winckelpredige  wol  hören  möge;  doch  das  die  kilchgenossen  umb 

•  5  der  liebe  willen,  ärgernüsz  zu  vcrniiden,  sich  denest  zun  zyten  und  sy 
gnad  haben,  in  iren  pfarren  in  empfahung  der  sacramenten  mit  ge- 
meiner kilchen  vereinbarn. 

Von  den  dienern  der  kilchen. 
In   die    obgenanten    pfarren,    sampt  den  kilchörinen  uff  dem   land 
20  werdend  wir  ye  nach  gelegenheit  leutpriester,  predicanten,  diacon  und 
sacristen.  so  der  kilchen  dienen  sollend,   verordnen. 

Des  leutpriesters  ampt. 
Es  sollen   die  leutpriester,  hie  zu  statt  das  göttlich  wort  zu  zyten, 
hieniden    bestimpt.    aber    die    landlpfarrer   alle  wochen  zum   wenigsten 
25    zwe\'mal  zu  predigen,  verbunden  sin. 

Item  es  sollen  die  leutpriester  zii  statt  und  land  allezyt  bereyt 
sin,  irer  leer  unnd  Icbens  mit  dem  gottlichen  wort  allen  denen,  so  es 
mit  christenlicher  zucht  bcgcren,  beschcid   und  rat  zu   geben. 

Die  leutpriester  sollen,  ob  etwan  mangel  an  den  diaconibus,  die 
30  sacrament  handtreichen,  die  krancken  heimsuchen,  sye  mit  dem  gött- 
lichen wort  trösten  und  sonderlich  uff  alle  ire  herd,  damit  niemands 
in  offnen  lästern  geduldet,  auch  das  sich  nit  newe  irrsal  inrissen,  ein 
trew  uffsehen  haben;  darzu  der  jugend  nit  vergessen,  sonder  dieselbige 
in  gottes  forcht  und  christenlicher  zucht  ufferziehen.  Deszhalb  frucht- 
35  bar  sin,  das  die  leutpriester  die  jungen  kind,  so  von  syben  jaren  bitz 
in  dz  vierzehendist  jare  ungeverlich  alt  sind,  alle  jar  viermal  für  sich 
und  ire  diacon  in  die  kilchen  öffentlich  beruffcn,  ob  sy  betten  können, 
auch  die  bott  des  herren  wissend,  befragen  und  demnach  sy  in  glauben 
und    liebe   gottes  tugentlich  underwisen.     Darby  sollen  die  jungen,  so 


390  is2g  April  i.  Nr.  47 j. 

vorhyn  die  sacrament  nie  empfangen  unnd  jetzt  des  Herren  nachtmal 
nemen  wollen,  durch  die  leutpriester  oder  diacon,  was  sy  von  den 
sacramenten  halten,  in  der  offnen   kilchen  underrichtet  werden. 

Unnd  ob  sich  nach  dem  gefallen  gottes  zutragen,   das  etwan  ein 
christenlicher  brüder  oder  Schwester  usz  disem  jamertal   berufft,  deren     5 
gedechtnusz  man  zu  haben  begerte,  da  soll  ein  leutpriester  bereit  sin, 
solche   gedechtnusz   an  statt  der  volge  under  der  tagpredig  mit  einer 
gottlichen,  trostlichen  vermanung  zu  begend. 

Es  sollen  auch  die  leutpriester  zu  statt  und  land  des  herren  nacht- 
mal halten,  wie  nachvolgends  bescheiden  ist.  10 

Was  die  diacon  pflichtig. 
Den  diacon  würt  zügehoren,  täglich  das  friibett  zu  halten,  darzü 
einen  leutpriester,  ob  der  zu  z^'ten  kranck  oder  in  bruderlichen  notwen- 
digen geschefften  begriffen,  mit  dem  predigen  zu  versehen,  die  kinder 
zu  töuften,  die  eelüt  inzusegnen,  die  krancken  heimzusuchen,  mit  dem  15 
wort  gottes  zu  trösten  und  in  des  herren  nachtmal  dem  leutpriester  be- 
hülfflich  zii  sin. 

Wie  sich  die  subdiacon,  das  sind  sacristen,  halten  sollend. 

Die   subdiacon   sollend    nach    bevelhe  der  leutpriester  lüten,   was 
gehört  zu  des  herren  nachtmal,  \'erschaffen,  dem  leutpriester  und  diacon   20 
in  den  kilchengeschefften  beholffen  unnd  gehorsam  sin;  darzu  die  kilchen 
siibern,  offnen  und  beschliessen. 

Es  sollend  auch  die  leutpriester,  diacon  und  subdiacon  der  christen- 
lichen  gemeynde  mit  handtreichung  der  sacrament,  insegnung  der  ee, 
heimsüchung  der  krancken  und  uff  die  tag  der  gedechtnusz  der  abge-  25 
storbenen  gutwillig  dienen  und  gantz  kein  belonung  von  inen  begeren 
noch  nemen.  Dargegen  wollend  wir.  ir  yedem  nach  gelegenheit  sines 
ampts,  mit  zimblicher  competentz  fürsehung  thun,  damit  sy  irer  ämpter 
uszwarten  mögen. 

\'on  gemeyner  priesterschafft.  3<' 

Die  überige  priesterschafft  in  unserer  statt  Basel  soll  sich  ersam- 
lich  unnd  unärgerlich  halten,  die  tagpredig  im  Münster  sampt  der 
letzgen  in  heyliger  schrifft  viyssenklich  hören.  Und  ob  wir  ettliche 
zii  uszspendung  des  almusens  verordnen  würden,  sollend  sv  sich  gut- 
willig finden  lan.  Auch  sunst  mit  unsz  und  gemeiner  burgerschafft  35 
sich  bürgerlich  und  früntiich  halten,  darzü  den  Unwillen,  der  sich  zwischen 
inen  vornaher  zutragen^  gentzlich  abstellen,  vergeben  und  nachlassen, 
sich    keiner  andern  Sachen,    dann  die  inen  bevolhen,  annemen,  und  in 


Nr.  4j^.  iS2p  April  i.  391 

Sonderheit  der  abgestelten  ceremonien  iinnd  miszbrüchen,  die  niessz, 
i^ilchengepreng  etc.  belangen,  sich  flirohyn  keiner  beladen.  Dann  \v6Iche 
die  sin,  so  unsere  iinderthoncn  \on  dem,  das  wir  nacii  anwysung  gött- 
licher goschrift't  usz  christenlichein  vt'er  gott  zii  lob  unnd  eerc,  unsz 
5  und  unsern  underthoncn  zu  gtit  und  woltart  unserer  seelen  angesehen, 
heimlich  oder  öffentlich  abturen,  uff  die  alten  gewonheiten,  ceremonien, 
messen  unnd  deroglichen,  als  ob  die  wider  uffgericht  werden  selten 
|das  doch,  so  lang  unsz  gott  sin  gnad  unnd  das  leben  verlicht,  nit  be- 
schehen  würt),  verwönen.  underrichten  unnd,  sich  damit  unser  christen- 
lo  liehen  religion  zewidern,  uffstifften  oder  auch  die  abgestelten  messen 
heimlich  in  luisern  halten  unnd  die  sacrament  nach  bapstlicher  Ordnung 
usztheylen  würden,  die  alle  wollend  wir  irer  pfriinden  entsetzen  und 
darzu  3'e  nach  gestalt  der  Sachen  straffen ;  des  wisse  sich  mencklich  ze 
halten   und   \or  schaden  zu   bewaren. 

15  \'om  bruch  der  sacrament,  und  erstlich   \'om   touff. 

Demnach  dz  sacrament  des  touffs  vernaher  by  unsz  Tütschen  in 
Latinischer  s|)rach  gehandtrcicht,  auch  nach  menschlicher  insatzung 
saltz,  Speichel,  kertzen.  61  und  anders  darby  gcbrucht,  das  aber  von 
Christo    nit    bevolhen.    will    unsz    gfallen,    die   frombde  sprach,    darab 

20  der  unverständig  ziihörer  nützit  crbuwen,  sampt  vorgemelten  mensch- 
lichen Zusätzen  in  handtreichung  des  touffs  abzustellen.  Deshalb  wol- 
lend wir,  das  dise  beziigung  in  unserer  statt  und  landtschafft  in  ver- 
ständiger Tütscher  sprach,  wie  dann  eine  gute  z^'t  by  unsz  gebrucht 
und    die    uszgangcnc    Ordnung,    die  alle   leutpriestcr  und  diacon  haben 

25   sollen,  uszwiset,  beschehe. 

Was  vom  touff  und  kindertouff  ze  halten  sey. 
Die '"l    touff   ist    ein    geheimnüsz,    von  wegen    dz  unsz  darinn  die 
gnadenriche    würckung    des    lydens  Christi    fürnemlich  bedület.     Dann 
glichergestalt,  wie    die    lyblichc    unreinigkeit    durch    das  wasser  abge- 

30  weschen,  also  sind  alle  seelen,  die  durch  die  gnadenriche  crwolung 
gott.  des  barmhertzigen  vatters,  in  dz  buch  der  lebendigen  ingeschriben, 
allein  umb  des  verdiensts  Christi  willen  durch  den  heyligen  gcyst 
innerlich  von  alier  unreinigkeit  erlediget  und  abgewcschen.  Und  so 
es    dann    ein    warheit,    das  die  jungen   kindlin,  wiewol  nit  von  ir  selbs 

35  gerechtigkeit  noch  Unschuld  wegen,  diewyl  sy  alle  in  der  übertrettung 
Ade  kinder  des  zorns  geboren,  sonder  von  wegen  des  vergossenen 
biüts  Christi  Jesu,  unsers  einigen  heylands,  so  glich  wie  für  die  alten, 
also  auch  für  die  kindlin  beschehen,  des  rych  gottes,  wie  unsz  die 
gschrifft    kundtschafit    gyt.   lähig    sind,    so    ist    es  billicher  dann   billich, 


392  TJ2P  April  i.  Nr.  471 

dz  glich  wie  die  alten,  also  auch  die  jungen  kinder  umb  bedütung  der 
innerlichen  abweschung  mit  dem  usserlichen  tauff  in  die  zal  der  Christen 
ingeschriben  unnd  inen  das   zeychen    irer    erlosung   nit  versagt  werde. 

Es    was    den    kindern    Israel  von  gott  gebotten,    das  sy  ire  acht- 
tägige   kindlin  beschniden  selten.     Nun  mag  es  niemand  leugnen,  das     5 
an    statt    der    beschnidung    die  '*)    touff  ingesetzt,    wiewol    die  zyt  des 
touffs  von  Christo  mit  uszgetruckten  Worten  nit  bestimpt,  sonder  Christen- 
licher  frj-heit  und  liebe  ergeben  ist.     Diewyl  nun  die  '*)  touff  und  be- 
schnidung bundtzeichen  der  gnaden  gottes  sind,  mit  was  fügen  wollend 
dann    die    irrigen    geyster,    so    man    widertouffer   nempt,    den  Christen    10 
kindern  das  zeychen  christenlicher  widergeburt  versagen?  Sollend  dann 
der    Christen    kinder    gott    nit    so    angenem    sin,    das  inen,  wie  die  be- 
schnidung   den    kindern  Abrahe,    die'-)    touff   gegöimet  sin  solle.    Ach 
nein,    sy    habend    sich    des    christlichen    zeychens  nit  minder  dann  die 
kinder  Abrahe  der  beschnidung  zu  gebruchen.    Und  irret  nit,  das  die    15 
widertouffer  sprechen,  das  man  uff  die  wysz  allein  die  kindlin,  diewyl 
die    allein    beschnitten,    und   nit  die    dochterlin  touffen  muszt;  dann   es 
ist  by  den  Christen  nit,  wie  im  alten  gesatz,  der  unterscheid  des  wybs 
unnd    mans,    sonder  sind  wir  alle    Christi,   in   dem  wyb  und  man,  herr 
und  knecht  ein  ding  und  deszhalb  die  dochterlin,   den  touff  anzunemen,    20 
nit  uszgeschlossen. 

Usz  dem  allen  ist  unser  ernstlich  bevelh,  will  und  meynung,  das 
alle  jufige  kinder  in  unserer  statt  und  landtschafft  fürohyn,  wie  bitzhar 
beschehen '^),  umb  erhaltung  christlicher  liebe  und  einigkeit  on  gevär- 
lich  verziehen  getoufft  und  durch  dz  usserlich  bad  der  widergeburt  25 
an  die  christenlich  religion  ergeben  werden,  uff  das  der  verzug  des 
touffs  unsern  nechsten  nit  ärgerlich  und  zu  Verletzung  bruderlicher 
liebe  unnd  einigkeit  (die  unsz  Christus  so  hoch  bevolhen)  dienlich  sye. 

Wir  wollend    auch,    dz    alle    die,    so    in  irer  Jugend  getoufft,  sich 
des    sättigen    und    wyter    nit  me  touffen  lassend,    aber  mit  allem  ernst   3° 
darnach    strebend,    das    sy    in    ernewerung   des    lebens  den  innerlichen 
touff,    so    do    beschicht    im    geyst    und  für  gottlicher  liebe,  durch  die 
barmhertzigkeit  gottes  erlangen. 

Vom  bruch  des  herren  nachtmals. 

Des    herren    nachtmal    ist    von    Christo    ingesetzt,    sin    he}'-  (B:Jligs   35 
lyden  mit  danckbarkeit  zii  betrachten  und  zu  verkünden,  auch  christen- 
liche  lieb  und  einigkeit,  wie  glydern  eins  lybs  gebürt,  zu  bezügen. 

Disz  nachtmal    ist    schwerlich    miszbrucht    worden,   indem   dz  man 

473.   '')  B:  der. 

")  B  und  C  si/zin  den  sali  wie  biszhar  beschehen  tn  klammern.  40 


.W.  47;^.  ij;2Q  Apnl  I.  .'',9^) 

die  gedcchtnusz  der  grossen  schencke  des  l\'dens  Christi  für  ein  optier 
und  die  genie\'ne  dancksagung  ein  werck  der  gnügthuung  für  die  sCind 
wider  die  warheit  gottlicher  schrifft  uszgeben,  ein  messzopffer  darusz 
gemacht,  die  gutthat  des  lydens  Christi,  nit  allein  diew  vi  die  in  frombder 
5  sprach  gehandlct,  verschwigen,  sonder  ist  das  verdienst  des  lydens  Christi, 
so  vil  an  den  niesszpriestern  gsin,  groszlich  geschmäleret.  Dann  so  sy 
mit  iren  eygnen  wercken,  wie  sy  uszgeben,  für  die  sünd  möchten  gnüg 
thun,  so  were  doch  Christus  nit  das  lamblin  gottes,  das  da  hynnimpt 
die  sünd  der  weit.    Er  were  kein  gantzer  erlöser  und  (wie  die  schrifft 

10  sagt)  vergebenlich  gestorben.  So  ist  er  einmal  geopftert  und  stirbt  furo- 
hyn  nit  me,  als  ob  die  schrifft  sagte:  Do  Christus  das  werck  sincr  Sen- 
dung, in  dem  das  er  gott.  unserm  hymmelschlichcn  vatter,  zu  einem 
brinnenden,  yemer  und  ewig  werenden  opffer  am  stammen  des  creutzes 
zu  bezalung  unserer  sünden  einmal  uffgeopfferet  worden,  volbracht  hat, 

15  do  ist  er  gestorben.  So  er  aber  nun  ufferstanden,  zu  hymmel  gefaren, 
zu  der  gerechten  des  vatters  sitzet,  so  stirbt  er  nit  me:  darumb  würt 
er  auch  fürter  nit  me  geopfferet;  und  mangelt  unsz  armen  sündern  den- 
nocht  nützit;  dann  sin  einig  ojjffer  weret  in  dem  angesicht  gottes  in 
ewigkeit.     O    lieben    fründ,    welch  christenlich    hertz    mag  doch  sehen, 

20  das  Christus,  sin  herr  und  einiger  heyland,  so  hoch  geschmächt,  das 
er  nit  ein  gantzer  erloser  sin,  sonder  erst  die  messzpriester  mit  dem 
Unlust  irer  wercken  sich  an  die  statt  Christi  setzen,  den  hymmelischen 
\'atler  für  die  sünd  der  weit  zu  versunen  vermeinen;  das  doch  ein 
grosse  iasterung  unnd  verfürung  ist.     So    ist  Christus  einmal  (sagt  die 

25  schrifft)  in  die  band  der  sünder  gegeben,  aber  fürohyn  würt  er  den 
Sündern  nit  me  übergeben,  sonder  würt  er  die  sünder  richten  und 
straffen. 

Es  ist  mit  disen  schrockenlichen  Sachen  nit  gnüg  gsin,  sonder  auch 
durch  dz  messzopffer,  damit  die  insatzungen  Christi  in  alleweg  verkert, 

30  die  gemeinschafft  der  heyligen  sacrament  des  h'bs  unnd  blüts  Christi, 
so  die  priester  mit  iren  christlichen  mitbrüdern  gesprochen  und  uszge- 
theylt  haben  solten,  abgestelt.  die  bezügung  christenlicher  liebe  ver- 
achtet. Und  so  aber  das  beschehen,  damit  der  messen  und  darnach  der 
stifftungen  und  niessungen  vil  würden,  ist  es  dester  erschrockenlicher, 

35  das  umb  des  gydts  willen  die  heylige  insatzung  Christi  so  gar  ver- 
kert und  miszbrucht  worden. 

So  wir  nun,  die  und  derglichen  grewel  in  der  messz  erfunden, 
unnd  das  die,  wie  sy  ein  gute  zyt  har  gebrucht,  mit  gott  nit  beston 
mögen,  usz  heyliger  schrifft  erlernet,  habend  wir  in  dem  namen  unsers 

40  herren  Jesu  Christi  die  abgottische  miszbrüch  der  messz,  damit  die  in- 
satzung und  das  lyden  Christi  geschmächt.    in  unserer  statt   und  landt- 

ßasler  Reformationsakten,  III.  ^q 


•594  /J-?*?  April  i.  Nr.  ^7?. 

schafft  abgethon  und,  dz  nun  liynfur  in  unserer  statt  und  landtschafft 
des  herren  nachtmal  nach  der  insatzung  Christi  zu  gedechtnüsz  sins 
heyiigen  lydens,  mit  grosser  dancksagung  und  Vereinbarung  in  christen- 
licher  liebe,  wie  glydern  eins  lybs  gebürt,  in  verständiger  Tütscher 
sprach  gehalten  werde,  verordnet.  Damit  aber  dise  ding,  als  billich  5 
beschicht,  mit  grossem  ernst  gehandlet,  sollend  sich  die  mitgenossen 
des  herren  nachtmals,  vor  dem  sy  zu  dem  tisch  des  herren  gand,  wol 
beweren  und  mit  vorgonder  offenen  schuld,  psalmen,  gemeinem  gebet 
für  alles  anligen  der  kilchen  mit  einer  lection  usz  heyliger  gschrifft 
von  dem  lyden  Christi  darzu  bereiten  und  demnach  mit  kurtzer  ver-  10 
manung  und  verkündung  der  Worten  des  herren  nachtmals,  so  man 
dz  heylig  Vatter  unser  gebettet,  mit  andächtiger  und  züchtiger  emp- 
fahung  der  heyiigen  sacramenten  des  herren  nachtmal  in  grosser  danck- 
sagung vollenden. 

Hie    in    disem    nachtmal  ist  not,  darzu  unser  will  unnd  ernstliche    15 
meynung,  das    der  bann  nach  christlicher  Ordnung  gebrucht;   aber  an- 
derer  Sachen    halb    niemands  frevenlich  geurteylet  und  allein  die  ver- 
baut  werden,   so    durch  das  wort  gottes  verbant  sind;  dann  dieselben 
schmähen  den  lyb  Christi  als  ungesunde  und  dürre  glyder.  Es  mögend 
in  disem  nachtmal  nit  gemeynschafft  haben,  die  öffentliche  abgotterer,   20 
zouberer,    gottslästerer,  durchächter  des  wort  gottes  und  der  heyiigen 
sacrament  '^)  des  touffs  und  des  herren  nachtmals,  auch   die,  so  vatter 
und  müter  schmähen,  die  ungehorsam  sind,  weltlicher  oberkeit  uffrurisch 
und  die  sich  frevenlich  widerend,  ze  geben  zehenden,  zinsz,  zolls  etc., 
die   sich   in   den  Sachen  des  glaubens  mit  dem  wort  gottes  nit  wollen  25 
[BII:]  berichten  lan,  alle  todtschläger  unnd  die  iren  nyd  nit  abstellen, 
alle,  die  usz  mutwiilen  kriegen,  hurer,  eebrecher,  zusuffer  und  brasser, 
dieb,  rouber,  Wucherer  und  die,  so  unzimblich  gewinne,  handthier  und 
gewerb  triben,   die  nit  zu  geben  noch  zu   nemen  sind,  darzü  gesunde, 
starcke  bettler,    die  mit  irer  fulkeit  ein  überbürde  sind  dem   nechsten,   3° 
sampt  allen  falschen  zungen  und  undertrucker  der  gerechtigkeit. 

Es  sollend  die  leutpriester  und  diacon  ein  getrew  uffsehen  uff 
alle  ire  herd  haben,  und  so  j'emanden  in  disen  lästern  verlümbdet 
und  begriffen  sin  vernemend,  die  sollend  sy  anfangs  brüderlich  warnen 
und  straffen.  Und  so  aber  yemands  nach  der  ersten  und  andern  brü-  35 
derlichen  Warnung  nit  abston,  sonder  in  lästern  öffentlich  verharren, 
die  gemeyne  gottes  argern  würde,  den  und  die  soll  man  verbannen  und 
von  des  herren  nachtmal  als  lang  uszschliessen,  bitz  sy  ir  leben  gebesseret 
unnd   das   mit   newer  Unschuld  kuntlich  gemacht  haben.      Und  wer  in 


473.   '*)  C:  sacramenten.  40 


Nr.47^-  152g  April  1.  39;") 

einer  kilchen  von  öffentlicher  lästern   wegen  verbant,  soll  auch  in  den 
andern  kilchen  \on  des  herren  nachtmal  abgetriben   werden. 

Des  herren  nactUma!  soll  in  unser  statt  und  landtschaff't  Basel 
zum  jar  gemeinkiich  in  allen  pfarren  drymal,  nämlich  zu  ostern, 
5  pfingsten  und  uff  wienacht,  und  hye  in  der  statt  alle  sontag  von  einer 
pfarr  zu  der  andern,  uff"  dz  man  alle  sontag  das  nachtmal  finde,  und  ein 
yeder,  die  liebe  auch  in  andern  pfarren  zu  bezügen  und  Christo  der 
grossen  gütthat  dancksagen  möge,  gehalten  werden.  Es  sollend  auch 
die  pfarrer  uff  dem  land  zu  den  obgenantcn  dryen  testen  alle  dr\-, 
10  vier  oder  tünff  wochen,  zum  wenigsten  einmal,  wo  s\-  communicaiiten 
haben,  des  herren  nachtmal  mit  grosser  andacht  und  danckbarkeit  halten. 

\'o\\  heimsuchung  der  krancken. 
Dise  barmhertzigkeit  ist  von  gott  sonderlich  gebotten;  darum!) 
sollend  die  leutpriester  und  diacon  die  krancken  mit  grossem  ernst 
'5  und  gedult  heimsuchen,  die  krancken  mit  dem  wort  gottes  trcwlich 
trösten  und,  wo  die  krancken  tles  herren  nachtmals  begerten,  inen  das 
mitthe\-len.  Wann  auch  ycmands  usz  dem  zyt  disz  jamerthals  zu  den 
freudcn  der  Seligkeit  berufft,  des  Ivb  soll  mit  zucht  und  eerlich  an 
ort,  so  wir  hienach  für  gut  ansehen,  bestatet  werden. 

20  Zu   wolchen  stunden  das  gottlich   wort  in  der  statt   Basel 

verkündet  werden  solle 
l)iew>'l    die    christenlich  seel  als  wenig  on  dz  wort  gottes  als  der 
lyb  on  die  natürliche  sp)'sz  leben  mag,  habend  wir  verordnet,  das  alle 
sontag  am  morgen  frug  bj'  sant  Peter,  by  sant  Martin,  by  sant  .'\lban 

25  und  zu  sant  Elszbethen,  und  jhensit  Rhins  zu  sant  Ciaren  für  die  wand- 
lenden  unnd  das  gesind  frugebet  gehalten.  Unnd  darnach  umb  die 
achte  im  Münster,  by  sant  Peter,  by  sant  Lienhart  und  by  sant  Theoder 
die  gewonliche  tagpredige  iren  fürgang  haben  sollen.  Nachmittag 
umb    die    zwolffe    soll    man    im  .Münster    und  zu  den  Barfussen   und  uff' 

30   den  oben  umb  die  \iere  aber  im   .Münster  ])redigen. 

.-\m  wcrchtag  soll  das  frubett  in  der  mcrern  statt  Basel  alle  tag, 
wie  bitzhar  gehalten,  by  den  Barfussen  unnd  zu  sant  Peter,  aber  jhensit 
Rhins  zu  sant  Ciaren  volbracht  [werden].  Darzu,  sobald  man  dz  erst  zey- 
chen  in  rath  vcrlüttet,  ein  predige  für  die  räth  und  gerichtsherren  ungever- 

35  lieh  ein  halbe  stund  im  Münster  täglich  gehalten  werden.  Die  tag- 
predige, so  man  bitzhar  an  den  wercktagen  in  den  pfarren,  wann  es  achte 
geschlagen,  gehept,  soll  hynfür  alle  wercktag  im  Münster,  wann  es  nüne 
schlecht,    gehalten    werden.     By  diser    predige  sollend  alle  priestcr,  so 


396  rj^P  ^P''^^  '■  ^^^-  473- 

hie    verpfründel    sind,    liy    einer    peen    zijuegen    sin  und  on  eehafft  Ur- 
sachen nit  uszbliben. 

Wir  habend  auch  geordnet,  das  alle  wercktag  umb  die  dry  nach- 
mittag in  dem  Münster  ein  stund  ungeverlich  in  he}iiger  schrifft  ordi- 
narie  gelesen,  und  das  nach  endung  der  letzgen  die  ordinarii  lectores  5 
dem  gemeynen  volck,  alsbald  dz  glocklin,  darzu  verordnet,  verleutet, 
ungeverlich  uff  ein  fiertel  einer  stund  das,  so  gelesen,  summarie  mit 
kurtzer  trostlicher  vermanung  fürtragen,  darby  auch  die  priester  \'er- 
pliben  unnd  by  einer  straff,  bitz  alle  ding  volendet,  nit  abscheiden 
sollend.  "' 

Von  dem  eelichen  stand, 
und  wie  man  in  die  ee  kommen  solle. 

Die\v\l  gott,  unser  h\'mmelischer  vatter,  den  eelichen  Stadt  selbs 
uffgesetzt,  gebenedyet  und  würdencklich  ze  halten  gebotten  hat.  habend 
wir  geordnet,  das  die  eelüt,  so  ordenlich  in  die  ee  griffen,  es  s\'  an  15 
fyr-  oder  wercktagen,  zu  der  zyt,  als  man  das  gottlich  wort  verkündet, 
öffentlich  ingese-[B  III:'gnet,  auch  durch  die  pfarrer  oder  diacon,  so 
s\'  insegnen,  in  ein  sonder  buch  ordenlich  ingeschriben  sollen  werden. 

Wir  wollend  auch,  das  die,  so  sich  in  die  ee  begeben,  oftentlich 
in  bysin  biderber  lüten,  als  zum  wenigsten  in  gegenwertigkeit  zweyer  20 
frommer  mannen,  handlen  und  den  Stadt  der  ee  zusagen.  Dann  wo 
personen  in  wincklen  sich  mit  einandern  versprechen,  unnd  darnach 
der  ein  theyl  leugnen  würde,  wo  kein  kundtschafft  dargethon,  nüt 
gelten.  Darumb  wisse  sich  }ederman  zu  besorgen,  \-or  schkd  und 
schänden  zu  bewaren.  Es  soll  aber  niemands  dem  andern  die  sinen,  25 
noch  auch  die  kinder  under  nachbestimpten  jaren,  nit  sich  selbs  on 
gunst,  wissen  und  willen  vatter,  müter  unnd  vugten,  oder  ob  sy  weder 
vatter  noch  müter  haben,  aber  ire  groszvätter  unnd  groszmuter  noch 
lebten,  auch  derselbigen  irer  groszvätter  unnd  groszmutern  willen,  in 
die  ee  verpflichten,  vermähelen  oder  hyngeben.  Dann  wer  das  über-  3° 
gieng,  soll  also  gestrafft  werden,  das  die  kind,  so  sich  selbs,  on  willen 
irer  vatter  oder  muter,  groszvätter  oder  groszniiiter  under  nachbe- 
nanten  jaren  in  die  ee  verordnen,  damit  ir  vatter  und  müterlich  grosz- 
vätter und  groszmuterlich  erbgerechtigkeit  verloren  haben  solle,  es 
sye  dann,  das  vatter  und  müter,  groszvätter  und  groszmuter  iren  un-  35 
gehorsamen  kindern  verzyhen  und  sy  zu  erben  bestimmen  würden ;  dz 
soll  den  altern  unbenomen  sin.  Aber  die  vögtkinder,  so  sich  on  willen 
irer  vogten  under  den  jaren,  nachbestimpt,  selbs  verhyraten,  die  werden 
wir  ye  nach  gelegenheit  und  gestalt  der  sachen  an  irem  gut  oder 
sonst  härtenklich  straffen.     Die  aber  zu   vermäheluno-  der  kinden  oder  4° 


lYr.  4jj;.  ij;2g   April  i.  Mit? 

vogtkiiulcn,  vorsladl ' '),   verhelliciul.   die  saclien   briltclen,  die  partliycn 

züsamenfugend,  liilff,  stür,  rath  und  underschleiff  darzü  gebend,  die  alle, 

es   se.vend    \v.\'b    oder    man,    wollend  wir  gefäncklich  annemen,  in  den 

wassertlnirn  legen  lassen   und  ye  nach  gestalt  der  sacli  mit  einer  welt- 

5   liehen  schand  oder  verbiettung  des  lands  on  gnad  härtencklichen  straffen. 

Es    sollen    aiier    die    altern    unnd    die   vogt    zu   iren  kindern  acht 

haben    und    sy  nit   versumen;  dann  wo  das  nit  beschchc,   und  sich  die 

kind  umb  sumnüsz  irer  altern   oder  vogten,  nämlich  die  k nahen,  wann 

sy    vierunndzwentzig   jar    alt,    unnd    die    dochtern,    so    das    zwentzigest 

10  jar   erreicht,   sich  selbs   in  die  ee  verheyraten  unnd  besorgen  würden, 

das  soll  den  kindern  nit  schädlich  noch   vcrwissenlich  sin. 

Es    sollend    auch    die    altern    und    vögt    so  vil   müglich  verhüten, 
dz  sy  ire  kind    wider    derselben  willen  nit  in  die  ee  zwingend,  in  an- 
sehen die  gezwungene  ee   vil  unradths  bringt,  eebruch  gebürt  und   vil 
15   Schadens  darvon  erwachsen  mag. 

In  annemung  uffrichtiger  ee  soll   turohsn   nüt  hindern,    darzii   die 

angenomene    ee    nit    zertrennen,    weder    grad,    sypschafft    n(jch    ander 

Sachen,    dann    allein    die.    so    in    göttlicher   schrifift   klarlich  uszgctruckt 

sind.     Und   wz  bitzhar  mit  dispensieren  und   umb  gelt  erlangt   worden 

20   ist,  soll  alles  usz  sin   und   nit   nie  irren. 

Und    ob    sich    keinest    zufügen,    das  ein  jüngling,    der  ledig  unnd 

Iry  ist,  ein  dochter,  so  davor  nit  vermähelet,  unnd  die  im  zur  bubery 

kein  anreitzung  gegeben,  verfürischer  w\'se  hindergangen,  ires  bhunens 

unnd  eeren  verfeit  unnd  geschmächt  hetle,  der  soll  die  dochter  zu  der 

25   ee    haben    unnd    iren    ein    morgengab    geben,    es    were    dann,    das  der 

dochter    vatter,    miiter    oder  \  ogt    dem    knaben  die  dochter  nit  lassen 

wolten    unnd  die  ee  zwischen  disen   parthien  nit  zugesagt   were;   dann 

soll    der   jüngling  die  dochter  uszstüren  nach   der  oberkeit  crkantnüsz. 

Wann    aber    die  dochter  dem  jüngling  mit    betten,    brieven    oder 

30  selbs  eygenem  bescheyd,  iren  anzuhangen  und  sy  zu  beschlaffen,  villicht 

der  Ursachen,  gunst,  willen  und  anreitzung  geben  hette,  damit  s)'  den 

jüngling    hyndergon,   behemmen  und  fassen  möchte,   und  das  erfunden 

würde,    dann    soll    der    jüngling    der    dochter    für   iren  blumen  nit  nie 

dann    fünft    Schilling    zu  bezalen,    aber  sy  bede   unsz  solcher  buberien 

35   halb  zu  straffen  vorbehalten  sin. 

Glicher    gestalt    soll    es    gehalten    werden,    wann    ein    eeman  ein 

dochter    ires    blumens  verfeit,    dz  der  eeman  der  dochter  auch   nit  me 

dann  fünff  Schilling  für  den  blümen  geben  solle.   Dann  wann  ein  dochter 

sich  an  einen  eeman  henckt,  hat  sy  wol  zii  gedencken,  dz  sy  da  nüt  dann 

40  schand  unnd  laster  erreichen  möge.    Aber  (\q\\  eeman  wollend  wir  von 

473.   '^)  nach  C.      .\   ««,/  U:   \erstat. 


398  i5-'9  ■'^P>'l  '■  Nr.4y^. 

solchen  eebruchs  wegen,  wie  nachvolgt,  hertencklich  straffen,  und  die 
dochtern  hyemit  gnugsam  gewarnet  haben,  damit  sy  inen  ir  eer  wol 
bevolhen  unnd  nit  um  ein  solchen  spott  unnd  grosse  scliand  lassen 
veyl  sin. 

Was  ein  ee  scheiden  möge.  5 

Wir  habend  zücknüsz  in  heyliger  schrifft,  dz  von  eebruchs  wegen 
die  eelütt  gescheiden  werden  mögen.  Diewyl  und  aber  [B  IUI:]  hie- 
runder vil  gefärde  gebrucht  werden  mocht,  habend  wir  geordnet,  das 
kein  eegemahel  auch  von  offentlichs  eebruchs  wegen  den  andern  sinen 
eegemahel  eygnen  gewalts  verlassen  oder  von  im  schlagen  möge,  die-  'o 
wyl  doch  in  eygner  sachen  niemands  sin  selbs  richter  sin  solle ;  sonder 
soll  angeregte  Scheidung  von  eebruchs  wegen  zuvor  von  den  eerichtern, 
die  wir  verordnen  werden,  ordenlich  geschehen  und  dem  unschuldigen 
theyl,  was  er  fürer  ze  thun  fug  habe,  mit  recht  erthe\'lt  werden. 
Dann  ob  einer  oder  eine  vor  solcher  Scheidung  eygenen  gewalts  einem  '5 
andern  künfftige  ee  versprechen  oder  gegenwertige  ee  zusagen  und 
lybliche  b^'schlaffung  daruff  gevolgen  wijrde,  dz  soll  gantz  nit  für  ein 
ee,  sonder  für  ein  eebruch  gerechnet  und  als  ein  eebruch  härtencklich 
gestrafft  werden. 

Wir  achtend  und  nemmend '")  ein  offenen  eebruch,  darumb  die  20 
scheydung  beschehen  mag,  dann,  so  an  offener  that  ergriffen  oder  vor 
dem  eegericht  mit  offener  gnugsamer  kundtschafft,  wie  recht  ist,  er- 
funden und  erwiset  würdet.  Und  so  aber  dem  eebrecherischen  the}'! 
von  siner  übelthat  nit  allein  kein  ursach,  zu  newer  ee  ze  kommen, 
vergönnet,  sonder  vil  me  die  schwere  sünd  härtencklich  gestrafft  werden  25 
solle,  wollend  wir  hieniden  die  straffen,  so  die  eebrecher  tragen  sollend, 
anzeigen. 

Was  Sachen  sich  sonst  in  schydung  der  ee  dergestalten  zutragen, 
das  der  ein  the_\'l  von  natur  zu  eelichen  wercken  untüchtig;  item  so 
eins  dz  leben  verwirckte,  nit  sicher  vor  einandern  werend,  wutende,  3° 
unsinnig,  oder  ob  eins  das  ander  unerloupt  verlassen  mit  hiiry  tratzen; 
item  ussetzig  würden  und  derglichen,  darin  nieman  von  ungliche  der 
Sachen  kein  gewisz  gesatz  machen  kan,  mögend  die  eerichter  erfaren 
und,  wie  sy  gott  und  gestalt  der  sachen  underwisend,  handelen. 

Von  den  eerichtern.  35 

Unnd  so  aber  der  ee  sachen  sich  vil  und  vil  zutragend,  wollend 
wir  syben  gelerter,  frommer  unnd  erbarer  männer,  nämlich  zwen  von 
den  leutpriestern   in  unser  statt,    die  des  göttlichen  worts  bericht,  item 

473.   '«)  C:  nemend. 


Xr  4ys-  1529  April  1.  .".l^i) 

ilry  usz  dem  kloinca  unncl  /.wen  iisz  iiiiscriu  i^rossen  raüi  zii  liclitcrn 
verordnen;  undcr  denen  soll  aluej^cn  ein  alter  zunfftmeister  obman  ") 
oder  richter  sin,  die  parthxen  beruften,  gebietten,  \ersamlen,  antragen 
und  solliche  gerichtshaiidel,  wie  die  notturttt  ervorderet,  on  \erzug 
5  uszrichten,  wie  wir  der  dingen  fiirderlich  ein  w\tere  Ordnung  mit  der 
hilft'  gottes  ansehen  werden.  Die  gerichtstag  sollend  sin  am  mentag 
und  am  donstag  unib  dz  ein  nach  niittenitag  an  den  orten,  dahyn 
wir  sollich  gericht  verordnen   werilen. 

Dise  eerichter  sollend  ein  ernstlich   uffsehens  haben   uffdieeelütt 

10  also,  wo  zwischen  eelüten,  wie  dann  zürn  offtern  mal  beschicht,  gezänck, 
spann  und  Uneinigkeit  erwachsen,  oder  so  ein  starcker  leumbden  were 
utT  eelüt  von  offnen  oder  heimlichen,  doch  verärgerlichen,  argkwenigen 
Zugangs  wegen,  darab  die  nachpuren  und  andere  fromme  menschen 
verärgeret,  und  solche  verleumbdung  mit  warer  kundtschafft   gnugsam 

15  erfunden  wiirdet,  das  dann  die  dr}-  eerichter,  \'On  dem  kleinen  rath  \cr- 
ordnet,  einen  usz  inen,  heimlich  mit  denselbigen  personcn  zc  handelen, 
sy  früntlich,  doch  mit  ernst  zu  dem  ersten  und  andern  mal  \on  solchem 
irem  gezanck,  sj^äimen  und  Widerwillen  oder  argkwonischen.  ärgerlichen 
wesen  abzüston,  warnen  lassen.    Beschicht  das,  ist  der  sach  geholffen ; 

20  wo  nit,  dann  sollend  die  bemelte  dry  herren  solche  personen  zu  über- 
flus  für  sich  beruffen,  gutlich,  aber  doch  mit  ernst  mit  inen  handien, 
dz  s\-  iren  Unwillen,  der  sich  dick  umb  klein  fiig  Sachen  begibt,  fallen 
lassend,  tugentlich  miteinandern  lebend;  oder,  so  s}' von  argkwons  we- 
gen beschickt,   von    irem    ärgerlichen    wesen    abstandind,    noch    einmal 

25  warnen.  Und  so  dise  underhandlung  und  Warnung  auch  nit  helffen  würde, 
dann  sollend  die  eerichter  gemeinklich  solche  personen  für  sich  be- 
ruffen, die  irthumb  der  eelüt  mit  recht  entscheiden.  Und  nachdem  der 
ärgerlich  starck  leumbden  (wie  obstat)  gnugsam  erfunden  ist,  dann  sol- 
lend die  eerichter    die    argkwenigen    personen    straffen,    damit    groszer 

3°   übelthat  vermitten  blibe. 

X'oii  ijildcrn. 
Wir  habend  in  unsern  kilchen  zii  statt  und  land  kein  bilder,  in 
ansehen,  das  die  vornaher  vil  anreitzung  zur  abgotterien  geben,  darumb 
sy  auch  gott  so  hoch  verbotten  und  alle  die  verflucht  hatt,  so  bilder  ma- 
35  chen.  Deszhalb  wir  fürohyn  mit  gottes  hilff  kein  bilder  uffrichten  lassen, 
aber  ernstlich  nachgedenckens  haben  werden,  wie  wir  die  armen  dörff- 
tigen,  so  die  wäre  und  lebendige  bilder  gottes  sind,  tröstlich  versehen 
mögen. 


473.   ")  nach   B  ««,/  C.     A:  obnan. 


400  fS29  April  i.  Nr.  ^7.?. 

Von  tyrtagen. 

Wiewol  alle  Christen  mit  höchstem  vlj's  sich  bearbeitten  sollend, 
das  sy  in  m\'dung  der  lästern  gott,  iren  hymmelschlichen  vatter,  täglich 
fyrend,  der  siind  absterbend  und  in  tugenden  zunemend,  so  will  doch 
nüt  desterweniger,  ettliche  fyrtag,  uff  die  man  sich  in  den  kilchen  zu  5 
hörung  des  gotlichen  worts  umb  gemeynen  gebets  und  bezügung  christ- 
licher liebe  mit  underlassung  anderer  handarbeyt  versamle.  zu  halten 
von  noten  sin.  Unnd  so  aber  die  viie  der  tVrtagcn  nit  zu  loben,  wollen 
wir  fürohyn  alle  die  sontag,  sampt  den  festen  der  geburt  Christi, 
der  ostern.  der  uffart  Christi  und  der  ptingsten  zu  fyren  angenomen  10 
haben  also,  dz  uff  solche  tag  mencklich  in  unserer  statt  und  landtschafft 
sich  aller  ärgerlicher  h^chtfertigkeiten  abthun,  allein  gott  und  nit  der 
weit  dienen;  auch  vatter  und  muter,  herren  und  meister  ire  kind. 
knecht  und  dienst  darzu  halten  sollend,  das  sy  sich  uff  die  bestimpten 
tag  in  vorbemelten  wercken  by  andern  glöubigen,  Christen  sin,  erkennen.    15 

Aber  die  verdienst,  hohe  tugenden  und  Seligkeit  der  heyligen  ewi- 
gen junckfrawen  Marie,  der  heyligen  apostelen,  sant  Johansen  des  töuffers 
und  der  lieben  marterer  Christi,  diewyl  man  täglich  frubet  und  tag- 
predig haben  würt,  sollend  mit  ernstlicher  gedechtnijsz  (wie  davor  in 
verkündung  des  gottlichen  worts  bevolhen  ist)  begangen  werden  unnd  20 
die  tag  irer  gedechtnüsz  im  kalender  onverruckt  bliben. 

Von  den  schulen. 
Diewyl  wir  zu  verkündung  des  gottlichen  worts  und  pflantzung 
eins  fridsamen,  christlichen,  bürgerlichen  wesens  gelerter  leuten  notturff- 
Hg,  wollend  wir  mit  göttlicher  hilff  die  schulen  für  die  Jugend,  auch  25 
unser  universitet  mit  guten,  gelerten  schulmeistern  und  professoribus, 
nit  allein  in  Latinischer,  sonder  auch  Griechischer  und  Hebreischer 
sprachen  dermassen  geschicklichen  anrichten,  dz  die  jungen  und  betagten 
dadurch  kunstrich  zu  christlichen  tugenden  und  fürständern  der  ge- 
meynde  gepflantzt '')  und  gezogen  werden  mögen.  3° 

//. 

Wie  die  laster  verbotten  unnd  die  übertretter 

derselbigen  gestrafft  werden  sollen. 

Es    gibt    die    geschrifft    zücknüsz,    das    die  '^)  gewalt    ein  dienerin 

gottes  zur  räche  der   übelthäter    und    zu    lobe    der  wolthäter  von  gott   35 

ingesetzt  sye.  So  nun  gott,  unser  h\'mmelischer  vatter,  unsz  in  solchen 

473.   ")  nach   B.    .A  iinit  C  gepaantz. 
")  B:  der. 


Nr.  473-  152(^  April  r.  401 

dienst  berufft,  das  gut  zu  pfl;intzca  und  das  ul)el  zu  straffen  geholten 
liat,  damit  wir  dann  unsers  ampts  trewlich  warnemen,  habend  wir  vol- 
gende  laster  by  den  peenen,  darby  gemelt,  verbotten  und  unsz  ein- 
hellenklich  entschlossen  und  vereinbart,  die  übertretter  on  alle  gnad 
5  ze  straffen.  Darumb  wollend  wir  mcncklichen,  sich  vor  schaden  wissen 
zu  verhüten,   \atterlich  gewarnet  haben. 

Von  den  lasterern  gottes,  des  glaubens 
und   der  sacrament. 
Welcher  oder  wölche  etwas  glauben,  leren  oder  predigen,  das  den 

lo  zwolff  artickelen  unsers  heyligen,  ungezwyfelten,  christenlichen  glaubens 
widerig,  oder  wolche  die  gottheit  oder  menscheit  Christi  Jesu,  unsers 
einigen  heylands,  verlougnend,  schmähend,  oder  das  hohe  verdienst 
sines  heyligen  bittern  Sterbens  und  lydens  vernichtend  oder  schmälerend 
unnd  sich  mit  dem  gottlichen  wort  von  irer  irthumb  nit  abwy.sen  lassen, 

15   die  wollend  wir  an  irem   Ivb,  leben  und  gut  straffen. 

Wolche  das  heylig  wort  gottes,  in  biblischer  gschrifft  begriffen, 
die  he\'ligen  sacrament  des  touffs  unnd  des  herren  nachtmals  verach- 
tend oder  verspottend,  wollen  wir  also  straffen,  dz  wir  die  verspotter 
des    gottlichen    worts    gefänck'lich    annenien    und    des    lands    verbieten 

20  werden. 

Wolche  aber  das  sacrament  des  touffs  also  schmähend,  das  sj- solches 
den  jungen  kindern  mitzutheylen,  wider  christenliche  lieb  und  fryheit  vcr- 
bietten,  verhindern,  oder  wolche,  so  in  irer  Jugend  getoufft,  sich  im 
alter  (als  die  rottengeyster,  die  man  widertöuffer  nempt,  usz  dorechti- 

25  gern  wahn  wider  die  warheit  göttlicher  schrifft  thünd)  widerumb  tSuffen 
lassen  oder,  das  zu  thün,  predigen,  leren  und  die  solche  predige  in 
holtzern,  veldern,  winckelhüsern  hören,  annemen  und  sich  diser  secten 
anhängig  machen  würden,  die  alle,  nämlich  die  widertöuffer,  so  sich 
im  alter  widerumb  haben  touffen  lassen  oder  die  den  widertouff  leren 

30  und  kindertouff  verbieten,  sampt  denen,  so  irc  kindcr  ungetoufft  zu  be- 
halten vermeinen,  unnd  die,  so  dise  verfurische  leer  hörend,  annemend 
oder  solche  leer  unnd  töuffer  behusend,  behovend  unnd  underschleiff 
gebend,  wollend  wir  als  die,  nit  ires  bluts.  sonder  ires  heyls  und  seelen 
Seligkeit  begirig,  von  stund  an  gefäncklich  annemen  und  sy  in  der  ge- 

35  fangenschafft  so  lang  mit  musz  und  brot  spysen,  darzu"")  pynlich  mit 
inen  handien  lassen,  bitz  sy  ire  irtung  bekennen,  die  öffentlich  wider- 
ruften, darvon  abston  und  zu  christlicher  einigkeit  wider  bekerend.  Und 
wann  s.v  solchs  gethan,  dann  wollend  wir  sy  mit  einer  urfäth,  die  sj- 
mit  erhabenen  fingern   und    gelerten  Worten    zu    gott   schweren,  damit 

40  -")  B  umi  C  fügen  bti  nach   gelegenheit. 

Basler  Reformationsakten,  \\\.  ^^ 


402  15^9  ^P''^  '•  ^^-  473- 

inen  solcher,  als  verfurerischen  sectea  h\ntur  mussig  zu  gond,  sich 
deren  gantz  nit  zu  beladen,  sonder  sich  mit  unsz  in  gottlichem  wort 
und  dienst  glichförmig  ze  halten,  by  peen  des  schwerts  ingebunden 
werden  solle,  der  gefangenschaftt  ledig  lassen  und  sy  für  christliche 
mitbruder  oder  Schwestern  erkennen.  5 

Die  aber  in  irer  irthumb  verharren  und  darvon  nit  abston  würden, 
wollend  wir,  damit  sy  niemand  wyter  verfurend,  bitz  zu  end  irer  wyl 
in  gefäncknüsz  behalten  und  darin  ersterben  Ion. 

Und  ob  sich  keinest  zutragen,  das  solche  touffer  ire  irthumb  be- 
kennen und  obgemelten  eyde  erstatten,  aber  darnach  an  inen  selbs  lo 
so  unthür,  dz  sy  wider  gethonen  urfäth  \on  christenlicher  einigkeit 
zum  andern  mal  abfallen,  ire  vorige  irthumb  widerumb  annemen,  ire 
eer  und  eyd  übersehen  würden,  dann  wollend  wir  solche  übertretter 
als  eerlosz,  meineydige  leut  und  abtrinnige  Christen  on  alle  gnad  mit 
dem  schwert  vom  leben  zum  tod  richten  lan.  Des  wisse  sich  menck-  15 
lieh  ze  richten   und  vor  schaden  zu  verhüten. 

Und  diewyl  man  dise  widertouffer  gemeincklich  darby  erkennet, 
das  sy  sich  in  horung  des  gottlichen  worts  unnd  gemeinschafft  des 
herren  nachtmals  von  andern  christlichen  gemeinden  absündern,  in 
die  winckel,  wäld  und  uff  die  velder  sich  zusamen  thund,  ire  irthumb  20 
lerend  und  die  einfaltigen  verfurend,  so  wollend  wir  unsz  hiemit  erlütert 
haben,  dz  wir  alle  die,  so  in  unserer  statt  und  land  das  heylig  wort 
gottes  by  andern  gloubigen  in  offnen  kilchen  nit  hörend,  noch  des 
herren  nachtmal  b\-  andern  Christen  zu  gelegenen  zyten  nit  nemend, 
sonder  der  widertouffer  winckel-,  wald-  oder  veldpredige  hörend,  die  25 
sacrament  mit  inen  nemend,  ob  die  glichwol  nit  änderst  getoufft,  nüt 
desterminder  für  widertouffer  achten  und  die  alle,  wie  von  den  wider- 
touffern  obstat,  straffen  wollend. 

Wölche  die  heyligen  hochwirdigen  sacrament  des  lybs  und  blüts 
Christi,  wann  die  in  des  herren  nachtmal  christenlich  gehandlet,  wie  3° 
ander  schlecht  win  und  brot  oder  noch  verächtlicher  ein  beckenbrot, 
rübschnitz  und  derglichen  spötlich  nennen,  die  wollend  wir  als  durch- 
ächter  der  heyligen  sacrament  an  irem  Ivb  und  leben  straffen.  Dann 
wir  nit  liden  mögend  noch  wollend,  das  die  heylige  zeychen,  darby 
wir  der  gnadenrichen  schencke  unnd  lydens  Christi,  unsers  einigen  hey-  35 
lands,  erinneret,  so  jämerlich  verspottet  werden. 

Wolche    die    ewige,    reine,    uszerwolte   küngin,    die    gebened\'te 
junckfrawen  Mariam  oder  andere   geliebte    gotteshe\Migen,   so  jetzt  by 
Christo  in  ewiger  Seligkeit  lebend,  \erachtend,  schändend  oder  schmä- 
hend, also  das  %y  sagten,  die  muter  gottes  were  ein  wyb  glich  wie  ein   40 
ander   wyb  hie  uff  erden'  gsin,  das  s_\-  mer  kinder  dann  Christum,   den 


Nr.  47:;.  /,'jp  April  1.  4();-5 

soll  gottes,  gehept,  vor  und  nach  der  geburt  nit  ein  ewige  junckiVaw 
bliben,  oder  das  die  uszerwölten  gottesheyligen,  so  usz  diseni  jamer- 
thal  berufft,  nit  by  Christo  in  der  Seligkeit  weren,  die  alle  \v611cnd 
wir  ye  nach  gestalt  der  sachen  an  ircm  lyb,  leben  und  gut  straften. 
5  Und  als  durch  die  unmenschlichen    schwur,    deren  biszhar  Icydcr 

vil  gschehen,  die  gottliche  majestat  gröszlich  zu  zorn  bewegt,  dz  chri- 
stenlich  volck  mercklich  verärgeret  würdet,  wollend  wir  alle  die,  so 
mit  verdachtem  gemut  usz  luterm  mütwillen  b\'  gottes  almechtigkcit, 
barmhertzigkeit,  kranckheit,  toutl,  sacrament,  marter,  lyden,  wunden  unnd 

10  deroglichen  schwerend,  an  Ivb  und  leben  straffen.  Wolche  aber  usz 
zorn  oder  l)öser  gewonheit,  wie  obgemelt,  sehweren  werdend,  die 
sollend  für  yeden  schwur,  so  otft  es  dergestalten  beschicht,  fünff 
Schilling  on  gnad  verbessern ;  doch  so  möchte  yemands  usz  zorn  oder 
böser    gewonheit   sich    mit    dem    schweren    so    ungebürlich  halten,    wir 

15    würden  in  glich,  wie  obstat,  an  lyb  und  leben  straffen. 

Dise  Ordnung  und  straff  soll  zu  statt  und  land  glich  gehalten,  unnd 
die  lästerer  von  aller  mencklichcm  by  geschwornen  eyden  angeben, 
unnd  darin  niemands  \erschont   werden. 

\'on   übertrettung  der  fyrtagen. 

20  Wolche  an  den  fyrtagen   obgemelt  on  redliche  Ursachen  [C:]  das 

wort  gottes  by  andern  gloubigen  in  offnen  kilchen  usz  larlessigkeit  oder 
Widerwillen  nit  hören,  sonder  anheimsch  bliben,  und  sich  denocht  der 
töuffer  samlung  nit  beladen,  oder  vor  endung  der  tagpredig  (es  wolte 
dann  einer  über  feld   ziehen)  in  offenen  win-,  zünfft-,   würt-  oder  kochs- 

25  hüsern  brassen  oder  uff  den  werck-  und  fyrtagen  teurer  dann  umb  ein 
rappen,  doch  on  alle  verbott,  spylen  und  kurtzwilen  oder  öffentlich 
tantzen  würden,  deren  wollend  wir  ein  yeden,  er  sye  würt,  gast,  koch 
oder  zunfftknecht,  heimsch  oder  frömbd,  so  offt  dz  beschicht,  umb  ein 
pfund  pfennig  on  gnad  straffen.    Es   sollend   aber  die,  so,    wie  obstat, 

30  umb  ein  rappen  kurtzwilen  wolten,  solich  spyl  thun  erst  von  den  einen 
nach  mittemtag,  bitz  die  glock  viere  schlecht,  unnd  nit  ehe  noch  länger. 
Dann  wer  solche  kurtzw}!  fruger  oder  spöter  tribe,  soll  \'edes  mals, 
wie  obstat,  umb  ein  pfundt  pfennig  gebuszt  werden.  Hieby  wollend  wir 
einer  \'eden  zunfft    heimgestelt    haben,    das  sy   usz  christenlichem  yfer 

35  das  sp_\'l  wol  gantz  abstellen  und  die  übertretter  by  einer  peen  straffen 
mögend,  wie  s_\'  der  eeren  gottes  und  brüderlicher  liebe  fürderlich  sin 
gedencken. 

Von  allerley  malefitz  straffen. 

Die,  so  ire  oberkeiten  und  altern  schmähend,    lästern  und    unge- 
40  horsamlich  verachtend,  todtschlager.  mörder,  dieb,  falsch-kundthschafft- 


404  15^9  "^Pf^l  '■  ^''-  -^73 ■ 

geber  und  deroglichen   malefitz  händel  wollend  wir  nach    keyserlichen 
und   unsern  stattrechten  on  gnad  straffen. 

Vom   eebruch   unnd  uneelicher  bywonung. 

Wßlche    öffentlich    zu    der    unee    sitzend,    oder    welcher    eebruch 
sonst  kundtlich  ist  unnd  offenbar  oder  mit  gnügsamer,  unverdachtlicher     5 
kundtschafft  nach  erkantnüsz  des  geordneten  eegerichts  erwisen  würde, 
der  oder  dieselbigen,  es  seyend  frawen  oder  man,  jung  oder  alt,  arm 
oder  rych,  die  sollend    zu    dem,    das  sy  (wie  obstat)    verbant  und  von 
des  herren  nachtmal  abgetriben  werden,    zu  allen  erlichen  standen  als 
burgermeistern,    zunfftmeistern,    kleinen    noch    grossen    rats,    noch    ge-    lo 
richtsherren,   predicanten,    leutpriestern   oder  helffern   oder    zu   andern 
eerlichen  ämptern  nit  erwolt  noch  genommen  werden.   Und  ob  der  oder 
dieselbigen  danzumal,  so  einer  in  solchem  laster  des  eebruchs  gefunden 
würde,  in  vermelten  oder  deroglichen  eerlichen  ämptern  verfaszt  waren, 
die  sollend   sy   damit   gestracks    verwirckt,   abgesetzt,    die    priester  ire    15 
pfrunden  verloren  haben  und  ein  andrer  togentlicher  an  des  eebrechers 
statt  genomen  werden. 

Sollichs  soll  auch  uff  dem  land   mit  uszschliessung  des  nachtmals 
Christi,  der  eeren  ämptern  als  zu   gericht,  gemeynd  und   andern  eerli- 
chen versamlungen.  wie  die    uff  dem  land  gebrucht,    glich  wie  in  der    20 
statt  gehalten  werden. 

Und  so  wann  sich  (wie  vorstat)  einer  oder  eine  des  ersten  mals 
im  eebruch  übersehen  und  das  kundtlich  gemacht  würde,  der  oder  die- 
selbigen sollendt  zusampt  obgenanter  entsetzung  irer  ämptern  und 
pfrunden  für  den  ersten  eebruch,  wann  der  eebrecher  des  raths  oder  25 
ein  priester  gsin,  zehen  pfund,  were  aber  der  täther  oder  tätherin  von 
der  gemeynde  gsin,  umb  fünff  pfund  gestrafft  werden. 

Ob  aber  einer  oder  eine  zürn  andern  mal  im  eebruch  öffentlich  und 
kuntlich  erfunden  würde,  dann  soll  er  oder  s}^  gefäncklich  angenommen, 
in  wasserthurn  gelegt,  sechs  tag  in  gefangenschafft  enthalten,  mit  wasser,   30 
musz  und  brot  gespyszt  und  darzu  umb  zehen  pfund  gestrafft  werden. 

Wann    sich    aber    einer    oder    eine    zum  drytten  mal  im  eebruch 
übersehe  und  das  kundtlich  würde,  diewyl  dann  die  straff  billichen  zu- 
nimpt,  wo  sich  das  laster  meret,  soll  der    oder  dieselbige    nun  tag  im 
wasserthurn    gefäncklich    gehalten,    mit    wasser    und    brot   gebuszt  und   35 
dazu  umb  fünfftzehen  pfund  gestrafft  werden. 

Wann  aber  einer  oder  eine  in  solchem  laster  über  die  vorbe- 
stimpten  straffen  verharren  und  sich  nit  bessern  würden,  der  oder  die 
sollend  on  alle  gnad  von  unser  statt  und  landtschafft  verwisen,  ver- 
botten    unnd    darin    nit  wider   gelassen    werden,    sy  habend    sich  dann    40 


Nr.  47 j.  152g  April  i.  405 

an  denen  orten,  da  s^  mittler  z\t  gewonet,  des  eebruclis  und  anderer 
offener  lästern  halb  on  argkwon  gehalten.  Wann  sy  dann  darumb  züg- 
nüsz  bringen,  mögen  wir  inen  usz  gnaden  unser  statt  und  landtschafft 
widerumb  offnen.  Doch  soll  der  man  in  einem  jar  nach  sinem  in- 
5  kommen  weder  zu  gericht,  ratti,  noch  andern  ecrüchen  amptern  und 
Sachen  nit  gebrucht  werden. 

So  aber  einer  oder  eine,  nachdem  der  oder  sy  in  statt  [CII:J  und 
land  inkommen.  unnd  inen  versunung  und  ersetzung  beschehen  were, 
widerumb  in  offen  laster  des  eebruchs  fallen  würden,  das  gott  barni- 
10  hertzigklich  wenden  wolle,  und  kein  besserung  b\-  dem  oder  deren  zii 
\erhoffen  were,  dann  soll  der  oder  dieselbige  gefancklich  angenommen 
und  nach  erfindung  offener  dath  mencklichem  zur  besserung  unnd  cben- 
l)ild  an  l_\b  und  leben  gestrafft   und  ertrenckt  werden. 

Unnd  wer  des  eebruchs  halb,  wie  obstat  -'),  entsetzt,  gestrafft 
"5  unnd  uszgeschlossen  würt,  der  oder  die  soll  also  lang  uszgeschiossen, 
auch  der  eeren  amptern  unempfencklich  sin,  bitz  das  er  sin  leben  ge- 
besseret, das  laster  verlassen  hat.  So  man  dann  schinbarlichc  besserung 
spüren,  mag  man,  die  sich  also  bekert"'),  zu  christenlichen  mitbrudcrn 
wol  widerumb  annemen  und  zu  eerlichen  amptern  bruchen. 
20  Wir  wollend    auch    fürohyn    niemanden  in  offener  huryen  gedul- 

den: deszhalb  sollend  die  eerichter  fürderlich  on  alles  verziehen  alle 
geystliche  oder  weltliche  personen,  die  ire  metzen  by  inen  sitzen 
haben  oder  sonst  in  besundern  hüsern  verlegen,  für  sich  beruffen 
unnd  inen  sagen,  das  s}'  ire  metzen  in  monatsfrist  eintweders  zu  der 
25  ee  nemend  oder  aber  sich  gentzlich  von  einandern  abscheidend,  und 
das  nit  übersehend.  Dann  welcher  priester  sich  ungehorsam  erzeygen, 
dem  wollen  wir  sin  pfründ  nemmen  unnd  die  metzen  von  statt  unnd 
land  verschicken.  Aber  die  weltlichen  personen,  die  sich  mittler  z>t 
nit  eelich  verhyraten  oder  einandern  verlassen  werden,  sollen  die 
jo  eerichter  ir  yedes  umb  ein  marck  sylber  straffen  unnd  denest  zu- 
oder  von   einandern  getriben  werden. 

Wolche  priester  oder  ledige  ire  metzen  unnd  bülschafften  zu  der 

ce  nemen.  die  sollen  innerhalb  des  bestimpten  monats  frist   die  ange- 

nomcne  ee  mit  offenem   kilchgang  bestetigen,  damit  mencklich,  das  sy 

35    eelüt  s\end  unnd  deszhalb  zun  eeren  on  ärgernüsz  b)'  einandern  sitzendt, 

Wissens  trage. 

Wie  die  kuppler  unnd   kupplerin  gestrafft   werden  sollend. 
Alle  kuppler  und  kuj)i)lcrin,   die    biderb  lüten    dochter,  eewyber 
oder  eemänner  zusamen  tribend,  verkupplend  oder  uffenthalten,  wollend 

40  473.  •')  B  sclzl  wie  obstat   in  klammtt n.  *-)   B  :  bekercn. 


406  1529  ^P'il  '■  ^^r-  473- 

wir,  nachdem  wir  irer  übelthat  glaubwirdigklich  bericht,  gefäncklich  an- 
nemen,  in  wasserthurn  legen  und,  nachdem  sy  mit  dem  halszysen  ge- 
schmacht,  den  eyd  von  unser  statt  und  landtschafft  geben. 

Wo  sich  aber  gefiigen,  das  etwan  ein  vatter,  müter  oder  eeman 
so  lychtfertig  sin,  das  sy  ir  eygen  dochtern  oder  wyber  (das  doch  zu     5 
hören  grusamlich  ist)  verkuppelen  und  also  ir  eygen   fleysch   und  blüt 
zu    Sünden    ergeben    würden,    die  wollend  wir,  wann  sich  das  erfindet, 
on  alle  gnad  an  iren  lyb  und  leben  straffen  und  ertrencken  lassen. 

Von  den  kleydern. 
Es  kan  niemands  leugnen,    das  der  mercklich  überflus    der  kley-    10 
düng,  des  sich  man-  und  wybspersonen    in  grosser  hoffart    bitzhar  ge- 
brucht,  christenlicher  zucht  nit  die  kleinste  ärgernüsz  gegeben.  Diewyl 
wir    aber    solche    und    derglichen    ärgerliche    ding   abzustellen    und  ein 
erber  wesen  zu  pflantzen  geneigt,  so  habend  wir  geordnet  und  wollend, 
das    hynfür    mencklich    by    unsz    erbarlich    und    unärgerlich    bekleydet    15 
gange,  und  in  Sonderheit  die   manspersonen,  so  in  statt  unnd  land  un- 
sere   burger,    hindersässen   oder  dienstknecht    sind,    niemands    uszge- 
schlossen,    für    sant  Johans    des    touffers    tag    nechstkünfftig    gantz    nie- 
mandts  einicherley  zerhowen  hosen  noch  wambist  antragen,  sonder  in 
mitler  zj't  die  züneygen    oder    sonst  sich  deren  abthiin  sollend.    Dann    20 
wölcher  für  dieselbige  zyt  h)'n  zerhowen  hosen  oder  wambist  an  sinem 
lyb  tragen,  oder  wölcher  schulder  von  disem    tag    hyn  yemandem,  so 
unsz  von  burgckrechts  oder  diensts  wegen  zu  versprechen  stünde,  zer- 
howene  kleyder  machte,    die  wider   dises   unsers   ansehen  hie  zu  statt 
oder^')   land   getragen    wurden,    die   alle,    nämlich   den,   der   nach  be-   25 
stimpter  zyt  zerhowene  hosen  oder  wambist  an  sinem  h'b  tragen,  auch 
den  schnider,  so  von  hüt  hyn    den    unsern  obgemelt  zerhowene  kley- 
dungen   machen,    wollend    wir,   als   offt   das  beschicht   und  übertretten 
würt,  ir  yeden  umb  ein  pfund  pfennig  on  gnad  straffen. 

\^om  ziitrincken.  3° 

Das  zutrincken  sampt  dem  unordenlichen  trincken,  so  [C  111 :]  man 
bitzhar  etwan  usz  anreitzung  der  andern,  etwan  einer  für  sich  selbs  ge- 
triben,  ist  ein  fürnemliche  ursach,  darumb  der  zorn  gottes  erweckt  würt: 
zudem,  das  auch  solich  laster  dem  menschen  an  sinem  lyb  und  leben  schäd- 
lich ist,  darumb  so  habend  wir  geordnet,  erkant  und  woUendt,  das  niemands  35 
in  unserer  statt  unnd  lanndtschafft,  er  sy  edel  oder  unedel,  geystlich  oder 
weltlich,  von  disz  hyn   zutrincken,  keiner  dem  andern,  es  sye  halb,  gar 


473.   ")   li:   und. 


Ab:  47 j.  1529  April  i.  407 

usz,  oder  ein  theyl  ze  trinckcn,  weder  otTentlich  noch  heimlich  niit 
düten,  tretten.  wincken,  oder  wie  es  die  hertzen  der  menschen  er- 
dencken,  nemmen  und  zu  wegen  bringen  mochten,  nützit  bringen  noch 
warten  solle.  Dann  wölcher  das  übertrete,  soll  für  yedes  mal  \om 
5   bringer  unnd  warter  ein   pfund   pfennig  on  gnad  verbessern. 

Wann  aber  yeniands  für  sich  selbs  ongebracht,  oder  so  mans  im 
brechte,  also  zütruncke,  das  er  von  dem  win  bestoubt,  siner  ver- 
nuntTt  ungeschickt  würde  oder,  mit  züchten  gesagt,  oben  uszbreche, 
der    und    die  in  also  gefüllet,  sollend  yeder  umb  fünff  pfund  on  gnad 

10  gestrafft  unnd  hyerin  niemands  verschont  werden.  Unnd  so  einer,  der 
des  raths  ist,  sich  in  disem  laster  übersieht,  der  soll  alwegen  mit 
zwyfacher  peen  gebuszt  unnd  gestrafft  werden. 

Wer  dise  straff  mit  gelt  nit  ze  geben  het,  der  soll  es  mit  sinem 
lyb    in    gefancknüsz,  nämlich  die  straff  eins  pfunds  mit    zweyen   tagen 

■  5  unnd  die  straff  der  fünff  pfunden  mit  sechs  tag  und  nachten  mit  wasser 
und  brot  bussen. 

Damit  aber  disz  laster  dester  ernstlicher  abgestelt  unnd  gestrafft 
werde,  habend  wir  den  herren,  über  die  Unzucht  verordnet,  bevelch 
und  gewalt  geben,  das  sy  alle  wochen,  oder  wann  sy  für  gut  ansieht, 

20  alle  würt,  winschcncken,  koch,  stuben-,  zünfft-  unnd  geselschafftknecht 
für  sich  beruffen  und  die  alle  sampt  unsern  knechten  by  geschwornem 
eyde,  wann  sy  zütrincken  oder  einandern  bringen  gesehen  haben, 
ernstlich  befragen.  Daruff  auch  die  bedachte  personen,  was  sy  straff- 
wirdig  wissend,  by  iren  eyden  anzeygen  und  gar  niemands  verschonen 

25  sollend.  Dann  wolcher  mit  gefärden  etwas  hinderhiclt,  der  soll  hart- 
tencklich  gestrafft  werden.  Unnd  was  die  herren  über  die  unzucht 
dergestalten  büszwirdig  erfinden,  sollend  sie  on  gnad  straffen,  von  unsz 
noch  niemanden  daran   verhindert  werden. 

Es    sollend    auch    die    würt    ire    gest  vor    dem    zütrincken    unnd 

30  bringen  ernstlich  warnen:  dann  wolcher  würt  das  nit  thete,  und  die 
gest  usz  Unwissenheit  zütruncken,  das  soll  der  würt  verbessern. 

Wir  wollend  auch,  das  alle  zünfftt-,  gescischafft-,  win-  und  würts- 
hüser  summer-  unnd  wintersz}'t,  so  bald  man  dz  glocklin  im  Münster 
\erlütet    hatt,    zugeschlossen,    die    gest    und    gesellen    heim  oder  an  ir 

35  rüw  gewisen  und  inen  kein  win  me  gegeben  werde,  by  peen  eins 
pfund  pfennig  unableszlich  zu  bezalcn.  Es  soll  auch,  nachdem  das 
glocklin  im  Münster  verlütet,  niemands  on  ein  Hecht  uff  der  gassen 
gon,  auch  solcher  zyt  uff  der  gassen  nit  singen  noch  schryen:  dann 
wolcher  das  übertritt,  soll  das  nachtgeschre\'  on  gnad  verbessern. 

40  Wer  ein  üppig  lyed  singet,  damit  yemands  geschmächt  oder  die 

jugendt  (wie  gewonlich  an   den  reygentäntzen  beschicht)  zur  Üppigkeit 


408  15^9  "^P^^'  ^-  ^^-  ^7^- 

gereitzt  würt,  der  oder  die  sollend  yedesmals  iimb  zehen  Schilling  ge- 
strafft werden. 

Sonst,  wie  davor  des  zütrinckens  halben  gesagt,  also  ist  hyerin 
eygentlichcn  zu  mercken,  das  die  Verbrecher  diser  Ordnung  in  fallen, 
da  die  straffen  mit  gelt  gebiiszt  sollen  werden,  wann  sy  das  gelt  zu  5 
bezalen  nit  vermögen,  die  gesetzten  geltstraffen  mit  iren  lyben  in 
harter  gefäncknüsz,  wie  wir  \eder  zyt  erkennen  werden,  bussen  und 
ablegen  mussend. 

Wir  wollen  auch  und  gebietten  hyemit  ernstlich,  dz  alle  unsere 
burger,  hindersässen  und  angehorigen,  in  unser  statt  und  landtschafft  lo 
wonende,  die  laster,  in  diser  Ordnung  (wie  obstat)  verbotten  unnd  ab- 
abgestelt,  in  frömbden  oberkeiten  nit  weniger  dann  by  unsz  myden 
und  sich  darvor  hüten  sollen,  damit  wir  noch  die  unsern  niemanden 
mit  Üppigkeit  verargern.  Dann  welche  die  sin,  so  glich  in  frömbder 
oberkeit  die  abgestelte  laster  üben  und  sich  darinn  in  einem  oder  mer  15 
stucken  übersehen  würden,  die  alle  wollend  wir,  wann  das  kündtlich 
gemacht,  glich  als  ob  die  übertrettung  in  unserer  oberkeit  beschehen, 
wie  disz  Ordnung  uszwiset,  on  gnad  straffen  und  hyerin  niemands 
verschonen. 

Damit   nun   diser    Ordnung  getrewlichen  gelebt  und   die  peen-fall    20 
geleystet  werden,  so  habend   wir  sondere  herren,  uff  dise  ding  acht  ze 
haben  und  zu  straffen,  verordnet,  auch  denselben  by  iren  pflichten  unnd 
eyden  den  straffen  gegen  [C  IUI:]  mencklichem  glich   on  ansehens  der 
person  nachzefaren  und   niemands  zii   verschonen  gebotten. 

Deszhalb,  getrewen,  lieben  burger,  hindersässen  unnd  verwandthen,   25 
wollend  wir    uch   alle    sampt  und  sonders  der  gehorsame,    die  ir  unsz, 
ewern   fürgesetzten,    usz  gottlicher  Ordnung  und   umb  ewer  gewissene 
willen   ze  leysten    schuldig  sind,  vatterlich    vermant    und    von  oberkeit 
wegen  ernstlich  gebetten  haben,  das  ir  uch  den  obgemelten  Ordnungen, 
so  wir  umb  uffnung  der  eeren  gottes  unnd  umb  pflantzung  eins  Christen-   3° 
liehen,    fridsamen    lebens    angesehen,    gut    unnd  frywillig  gehorsamen, 
uch    nit    widerspännig    erzeygen,    damit    ir   mit  ewer  ungehorsame  das 
evangelion    Christi    nit    schmähend,    den    zorn    gottes  über    uch  nit  er- 
wecken, darzu   unsz  nit  tringend,  das  wir  von  ewer  übertrettung  wegen 
nach    Inhalt    obberi'irter  peenen  wider  uch  handien  mosten.     Dann  wir   35 
unsz  gentzlich  vereinbart,  die  übertretter  on  gnad  zu  straffen. 

Und  ob  sich  yemands,  wer  der  were,  hiewider  setzen,  sperren 
oder  ungehorsam  sin,  oder  ob  yemands  die  botten,  so  wir  zu  volzie- 
hung  diser  Ordnung  gesetzt,  in  einicherley  weg  beleydigen,  schmähend, 
inen    Widerreden    würde,    die    wollen    wir    züsampt    den    vorbenanten   40 


Nr.  ^7?.  /5^<?  April  i .  409 

peenen  ye  nach  grosse  irer  schuld  an  Ivb  und  gut  straffen,  gehorsam 
machen  und  mit  dester  minder  die  gesetzten  hotten  by  disen  Ordnun- 
gen vestencklich   iiandthaben,  schützen  und   schirmen. 

Doch    was    Sachen     sicli    des    gottslästerens,     eebruchs    und    zü- 

5   trinckens  halb  hievor  bitz  an  hiit   dato  verloffen,  soll  hyemit  verzigcn 

sin,    aber  also,  das  disen    obgcschribenen  erkantnüssen  und  Ordnungen 

von    disz   hyn  on  einig  gnad   und  mittel  gelebt  solle  werden;    darnach 

wisse  sich  mencklich  ze  richten. 

Und  als  noch  mer  suchen,  den  ge\'stlichen  und  weltlichen  stand 
lo  belangen,  unnd  in  Sonderheit  die  mutwilligen  krieg,  deren  sich  die 
unsern  bitzhar  vilfaitig  undernommen,  betreffen,  vorhanden  sind,  so  in 
bessere  Ordnung  gebracht  werden  müssen,  wollend  wir,  als  die  mit 
mencklichem  in  gutem  friden  ze  leben  begerend,  mit  gottes  hilff  uff 
das  fürderlichest  in  gute  Ordnung  bringen,  wie  wir  gott,  unserm  schopfler. 
15    loblich  und  chrislenlich  sin  gedencken   mögend. 

Hieby  wollend  wir  unsz  vorbehalten  und  öffentlich  erbotten  haben, 
ob  wir  künfftiger  zyt  für  unsz  selbs  oder  von  andern  mit  heyliger, 
biblischer  schrifft  alten  unnd  newen  testaments  eins  bessern,  dann  wir 
in  diser  Ordnung  angesehen,  underwisen  würden,  das  wir  yeder  zyt 
20  solchen  bcricht  nit  allein  nit  uszschlahen,  sonder  gi'itwillig  mit  danck- 
barkeit  annemen  unnd  tlemnach  dise  Ordnung,  wie  s^'  zu  uffnung  gott- 
licher eeren  unnd  pflantzung  eins  fridsamen,  cliristcnlichen  lebens  am 
besten  angerichtet  werden  mag,  andern,  bessern  und  der  stimme  Christi, 
unscrs  hirten,  unverdrossen  gehorsamen  wollend. 
25  Gott   geb  unsz  sin  gnad  und  friden. 

Actum    donstags,    tien    erten    tag    apprilis,    als    man    zalt   von   der 
geburt  Christi  tusent  fünffhundert  zwentzig  unnd   nun  jar. 

Diese    reformationsordnwig  isl  iti  drei  gedruckten  ai/sgaöefi  überliefert. 

A:  fol.,    /iV  /'/.,   aller  druck,   mit  einem    altar    und   dem   Basler   schild 
jO  auf  dem    tttclhlatt .       Ji.vemplare:    Sl.-A.     Basel,      lialsbüchcr    B  6,   bl. 

^2 — ßS,handschrifllich  unterschrieben  Heinrich  Ryliinor,  ratschriber  ss.; 

ebefida,    Mandatensammlung    IX,    nr.    I  a    (mit    handsclirijtlichen    zeit- 
genössischen randbcmcrkungen)  und  XI,  I,   nr.    10. 

8:4",    16   bl.,   aller  druck;  an  stelle  des  altar s  auf  dem  litclblalt  eine 
35  büchermarke   mit  eitlem  von  zwei  basilisken  gehaltenen  ßaselstab.  Diese 

ausgäbe   macht  den  eindruck  eines  privatdruckcs  oder  ev.  einer   zweiten 

außage.  Exemplar:  St.-A.   Basel,  Matidatensammlung  IX,  nr.  J. 

C:  fol.,    //    bl..    späterer   druck,    mit  altar  und  Basier  schild  auf  dem 

iitelblatt.   aber  feierlicher  gehalten  als  bei  A.  Exemplare:  St.-A.   Basel, 
40  Mandatensammlung    I,     VI  11^    §    2  a,  7ir.  6;  ebenda   II,  «r.  4;    ebetida 

Basler  Keformationsakten,  lU.  ,-^9 


410  fS^9  ^P'"^^  '—-■  ^^*'-  474'~47^- 

A'/,    /,    nr.   II.,    iS    ÖL;     elie7ida    III,    nr.   I:     ebenda     Kircfienarchiv 

HH  I,  I  und  H H  i,  2. 

Druck  (mit  Anmerkimgenj :   Ochs  bd.    V,  s.  6S6 — JSP- 

474.  /j^P  A/>rti  1. 
Adelberg    JMeyger.    Statthalter    des    biirgermeistertumbs    der  statt     5 

Basell,  an  Ensiszheim. 

Es  habenn  ir  viere  von  Almschwiler  by  nacht  für  sich  selbs  in  d)' 
kappell,  so  in  Almschwyler  ban  gegen  Xuwyler  zu  glegen,  sich  ver- 
fiegt,  dv  beigen  oder  bilder  harusz  gworffenn  unnd  \erprent.  Darab  nit 
alleinig  wir,  sonder  ouch  d\-  gmeind  do  selbst  grosz  miszfallenns  tra-  10 
genn  unnd  wol  mochten  lydenn,  das  es  verniitten  pliben  wer.  Wir 
haben  ouch  zu  anzeug  solches  unnsers  misfallens  dy  thetter,  als  dy  uns 
mit  purgerschafft  verwant,  s}-  ze  straffen,  b_vfangen  laszenn  unnd  noch 
also  gfenglich  enthaltenn.  üis  habenn  wir  uch  gutter  meynung,  wo  uch 
anders  anlangt,  dem  nit  glouben  ze  gebenn,  nit  wellen  verlialtenn  .  .  15 
Datum  denn  erstenn  aprilis  anno  etc.  xxix. 

Entwurf.    St.-A.   Basel,   Missiven  A  28,   hl.  22S  v. 

475.  152g  April  1. 
Adelberg   Meyger,  Statthalter  des  burgermeystertumbs,  unnd  der 

ratt  der  statt  Basel  an  Marx  Werdenberg,  vogt  zu  Waidenburg.  20 

Demnach  wir  Ludy  \-on  Hubendorff  wyder  usz  gfangenschafft  ge- 
laszen.  das  wir  demselbigen  in  sin  urfecht  gebunden,  das  er  sich  hintur 
in  kein  predig  oder  Versammlung,  es  sig  zu  veld,  wald  oder  in  huser 
\erfuege,  sonder  sich  deren,  ouch  der  wydertöuffer  seckt  wesen  gantz 
miessige,  keins  wegs  anneme,  allein  der  predigen  und  Versammlung,  25 
so  in  den  offnen  pfarkilchen  und  von  unns  darzu  verordneten  prie- 
stern  bescheen,  beniegen  lasse;  wo  er  solches  ubertrette  unnd  du  das 
von  im  erfüerest,  solt  du  in,  das  wir  dir  ernstlich  befelclien,  wyder 
gfenglich  annemmen  inid  ihn  uns  zuschicken  .  .  .  Datum  ilen  ersten  aprilis 
anno  etc.  xxviiii.  3° 

Entwurf.    St.-A.   Basel,  Missiven  A  28,   bl.  224. 

476.  152g  April  2. 
Die  pfleger  zu  Schontall. 

Item  XLvii  kronenn  in  gold,    tunt  in  muntz    lxxxiii  Ib   viii  d,  ge- 
luchenn  den  pflegern  zu  Schontall,    nämlich  Bernhartt  Meygernn   unnd   35 
Wolffgang  Harnesten,  frytags  den  andren  aprilis  anno  etc.  xxviiii,  do- 
mit  sy  herr  Melcher ')  Rebstock  von  Straszburg  zu  Schontall  abgever- 

476.    ')  Korrfklur  ans   Wylhelmen. 


Nr.  477-  I  =; ig  April  s.  411 

tiget   uniid  bczalt   hahenn  ;    sollenn  sy.   nochdem   sy  erfordert  wordenn, 
wyder  zalenn  -). 

St.-A.   Raset.    Frnahz  N  ß,  J,  s.  41S. 

477.  1 52g  April  j. 

5  Das  regiment  zu  Ensisluim  au  Statthalter  und  regenten  des  fiir- 

stenthumbs  Wurtenherg. 

Uns  ist  diser  tagen  glaublich  angelangt,  wie  das  eyner,  genant 
ne\nrich  von  Osthey m.  so  wylcnd  graff  fleynrichen  \on  Tyersta^'ns 
und  nach  desselben  todtlichen  abgang  sex  ner  verlassnen  witwe  dyener, 

10  der  sich  s.vthar  by  der  statt  Basell  verhungert  und  inn  der  jüngsten  utTrür 
und  emporung,  so  sy  da  selbst  gehept,  darinnen  sy  die  crucifix  gottes 
und  andere  bilder.  auch  gczierde  der  kirchen  zerschlagen,  verprent, 
die  messen  und  andere  lobliche  und  cristenliche  cereinonyen,  wie  ir 
dann  das  alles,  als  uns  nit  zwcyft'elt,   nunnicr  wol  vcrnonimen,  abgethon 

15  haben.  e\n  rechter  urhab.  anfengcr  und  redlinü'irer  gewesen,  von  den 
genanten  von  Basell  uszgescliickt  worden  sexnn,  sich  umb  die  ver- 
trybncnn  Francken  und  reuter  zu  werben,  darniit  s\-  sich  und  andere 
irer  \erfurischen  secten  anhengere,  als  nämlich  die  \'on  Zurch,  Hernn, 
Costentz    und    andere,    sovyl    dester    basz    by  irem  unerbarn  fürnemen 

20  handthaben  und  dasselbig  erwytern  mochten,  und  das  auch  die  ije- 
melten  reuter  inen  weg  und  durclizug  durch  ewer  regimentsx'crwalti- 
gung  nenien  sollen.  Dwex'l  aber  solichs  nit  alleyn  uns,  als  den  nechstcn 
an  Basel  gesessnen,  bes(jnder  auch  ewer  \'crwaltigung  zu  niercklichem 
nachteil   und  schaden   reychen,  so  mögt  ihr  auf  den  von  Ostheim  oder 

25  seine  reiter  acht  halien  und  sie  im  l>etretungsfalle  ziiriicktveisen,  damit 
euer  land  und  leiite  nicht  zu  schaden  kommen,  inmassen  wir  dann  so- 
lichs inn  unser  verwaltigung  auch  allenthalben  bestelt  haben.  Datum 
Rnsisheim   Anw  dritten   tag  aprilis  anno  etc.  xxix"  '). 

11.  \' .  V.   Gilgenberg,  ritter,  stathalter. 

30  X.   Babst,  cannzler. 

[Zeddel:!  W'a  ir  aber  berurtcn  Ostheimer  betretten,  denselben 
fenglich  enthalten,  das  der  kun  mt.  gestracks  zuschr\ben  und  verkün- 
den, deren  willen  und  meynung,  wes  sich  mit  dem  gehalten  werden 
soll,  erwarten,  Datum   ul   in   litteris, 

35  Original.     St.-A.   Stuttgart,    Keligions-    und  Kircliensachen,    kästen    ?<5, 

fach   I ,   bilschel  J, 


476.  ^  folgt  notiz  ist  ins/,  schuldbucli   geschriben. 

477.  ')   Diestr  aklc  lirgl  der  enlwurf  rints  schrtibtns  vom  <).  april  is^Q  /">,  wtlchts 
kg.  Ferdinand  in  der  ■;leichen  sacke  sover  anders  ethwas  daran  sende/  an  den  obervogl  in 

40    Zahergäu  und  den  oheramtniann  zu   Xeuens/ndf  und   Weinsherg. 


412  15^9  ^P''^l  3-  ^^-  47^- 

478.  'S29  ^^P^'^  3- 

Joannes  Steinhauser,  officialis    cfuriae]  Bfasi/ie/isis],  an  Adelber- 
gen  Saltzman,  des  bischofflichen  hoffs  zu  Basl  collateralnotarien. 

Es    haben    die    gesanten    unsers    g.  h.  von    Basel    der  Jurisdiction 
halber  umb  dern  translation  nach   möglichstem   flis  gehandlet,  doch  uff     5 
heuttigen  tag  allerley  andern  geschetften  halb  dhein  entlichen  bescheid 
empfangen,  sind  aber  des  gewislich  vertrost,  das  es  gar  dheinen  mangel 
wurt  haben,  dan  die  sach  vast  wol  angezettlet,  befinden  ouch  in  unserm 
werben  fast  ein  genedigen  beschaid;   in  summa,  wir  werdan  der  Juris- 
diction halben,  was  die  und  unser    aller    personen    belangen  wurt,    ein    lo 
sonders  genedigen  und  guten    beschaid    finden;    darum    ist  min  gutbe- 
duncken,  ir  consistoriales  berattind   uch  all   mit  ainanderen   und  lassens 
an  min  g.  h.  langen,  das  sin  gnad  mit   uch  eins  werde,  ob  ir  furderlich 
ein  execucion  Hessen  usgon  und  die  termin  in  ein   flecken,  es  sig  dan 
Altkilch  oder  ain  anderer,  stellen,   welcher  im  furstenthüm   uch  am  ge-    15 
legnisten    wil    geachtet    sin,    damit    die   Jurisdiction    nit    ze  lang  mit  so 
grossem   mines  g.  h.  und  unser  aller  nachtheil  Stilstande;  dan  ich  besorg, 
wir  mögen  aller  Sachen  halb  so  bald  hie  nit  abgefertigt  werden.   Ich  hoff 
aber  zu   got,  es  werde  noch  alles    besser  werden,    dan   jemand    hoffen 
möge;  wellen  all  das  best  thün  und  je  nit  wichen,  es  wurt  üch,  ob  got   20 
wil,  nit  geruwen  ').  .  . 

Ich  hoff,  wir  wellen  doch  unser  ettlich  in  kurtzem  hinuff  vertigen, 
wir  haben  in  gemein  um  ain  statt  oder  flecken  in  furstenthüm  gewor- 
ben und  dhein  genempt;  darumb  mögen  ir  erwellen,  welcher  minem 
g.  h.  und  uch,  ouch  dem  consistorio  am  gelegnisten,  daran  würt  es  25 
dhein  not  haben.  Es  wurt  ouch  der  regierung  dessen  bevelch  geben 
werden,  uns  dahin  ze  bringen  und  einzesetzen  mit  der  Jurisdic- 
tion in  aller  massen.  wie  von  alter  har  kommen  und  geupt  on  alle  be- 
schwerung,  nüwerung  und  enderung  in  plenissima  forma.  Das  wellen 
den  andern  consistorialibus,  doch  in  stiller  gehaim,  anzöigen,  wellen  all  3° 
getrost  sin  und  ain  kleine  zit  gedult  haben,  würt  uns  got  unsers  laids 
etwan  widerumb  ergetzen.  Hiemit,  was  üch  lieb  und  dienst  sig,  grussen 
mir  uwere  erliche  -)  husfrowen  und  alles  gesin  und  lond  uch  als  bishar 
mine  Sachen  bevolchen  sin,  wil  ich,  wils  got,  trülich  beschulden.  Datum 
Spire  ex  comitiis  imperialibus  sabatho  ante  quasimodo  anno    1529.  35 

Origmal  mit  aufgedr.  Verschlußsiegel  (zerstört).    St.-A.  Basel,   Bischö}- 
liches  Archiv  bd.  X  VII,  nr.  25  a. 


478.  ')  Es  folgen  nachiichten  iibtr  die  ankunft  kaiserlicher  Impfen  in  litn  Nieder- 
landen, die  gegen  die  Türken  beslimmt  sind,  und  meidungen  über  den  bevorstehenden  sug 
des  kaisers  nach  Italien.  4° 

'')  rv.  herliche  zu  lesen. 


*«l 


.\>.  ^7<^^4Si.  is2g  April  ;-'4.  413 

479.  1529  April  j. 
Bottenzerung:   Item  xx  krönen   in  gold   unnd  xx  gülden  in  muntz 

geben  herr  Adelberg  Meygern,  altburgernieistern,  unnd  Joder  Pranndenn 
uff  tag  Badenn,  samstags  vor  quasimodo  anno  etc.  xxviiii. 
5  SL-A.  Basel.    Firiafiz  N  $,  j,  s.  2go 

480.  /j2p  April  j. 
Aus  den  ivochenausgaben  sanibstags  noch  dem   oslcrtag. 
Ratscosten:   Item   i   Ib  xvi   ß  ist  über  Marti  ab  der  Etsch,  den  \vi- 

dertouffer,  inn  gfenngknus  ganngen.  —  Item  ilb  xiiB  vi  d  ist  über  Hann- 
10  sennLudy,  vonn  Bubenndorff,  den  widertouffer,  inn  gfenngWnus  ganngen, 
die  er  lut  der  urfecht  widerumb  zaln  soll. 

Item  vir  B  für  1  Ib  pfeffer  ziiis  Thuring  vonn  Lowenberg  bischoft- 
ampt,  liechtmesz  anno  etc.   xxix   verfallen. 

.S'^.-,-^.  Basel,   Finanz  G  14,  s.  104^. 

•5   481.  1^29  April  4. 

Aus  des  Augustiner  Clusters  rechnung  von  V'alentini  anno  etc. 
xxviii  bitz  Mathie  anno  etc.  xxix. 

.Anno  domini  xxi^xxix  uff  sontag  quasimodogeniti  habend  horr 
Jacob  Götz,  Adam  lluckcle,  des  raths,  unnd  Heinrich  Ryhiner,  rath- 
20  schriber  der  statt  Basel,  alls  pflegere  des  gotzhuses  der  Augustiner, 
mit  Cunradthen  Schnitt,  dem  Schaffner,  ein  lüttere  rechnung  gethon, 
umb  allen  das,  so  er  von  fritag  nach  Valentini  anno  etc.  xxviii  bitz 
sant  .Mathias  tag  im  xxix  jare  ingenommen  unnd  uszgeben  hatt,  wie 
nachvolgt : 
25  .  •    Me  hatt  der  schaffner  in  gelt  empfangen,  so  usz  win,  körn  unnd 

luiszrath   erlöszt;   tluit  wie  nachvolgt: 

Item  als  er  iiffzogen,  hat  im   der  alt  schaffner  in  barem  gelt  über- 
antwortet, thut  i'x  Ib  XVI   W  III   (1.  —  Item  so   hat  er  usz  allerley  husz- 
rath  unnd  alten  sergen,  leviten-rockcn,  so  in  der  sacrysty  gsin,  erlöst, 
30  thut  ii'xxxii  Ib  XIX  B  VII  d.  .  .  . 

Dargegen   hat  der  schaffner  uszgeben   wie   nacluolgt : 

In  gelt  uszgeben: 

Item  der  schaffner  hat  zait  die  gegenzinsz,  so  man  jerlich  vom 
gotzhusz  git,  thund  xi.iii  Ib  vi  ß  viii  d.  —  Item  me  alt  \'ersessen  zinsz 
35  bezait,  thund  xxi  Ib  iii  B  vi  d.  —  Item  den  sechs  .Augustinern  geben 
für  fünft  fronfasten  lipgeding  gelt  zinsz,  und  ist  die  letste  fronfasten 
gsin  cincrum  anno  etc.  xxix,  thut  ii'=lxxxiiii  Ib  11  ß  vi  d.  —  Item  des 
Schaffners  Ion  in  gelt,  das  jar  x  Ib.  —  Item  me  hat  der  schaffner 
uszgeben,    so    im    kloster,    ouch    kilchen    und    in    des    predicanten    husz 


414  152g  April  5.  Nr.  482—483. 

verbuwen  uniid  anfangs,  ee  die  munch  abgefertiget,  uffgeloffen,  sampt 
gerichts  costen  und  anderm,  nut  uszgenomen,  thut  bitz  an  hut  dato 
i'LXXXi  Ib  XVII  ß  III  d.  —  Item  den  zinszlutten  für  ire  mal,  vvan  sy 
zinsz  pracht,  v  Ib   i   ß  im  d. 

Uszgeben  in   körn :  5 

Item  VII  viernzel  dinckel  verprucht,  ee  die  convent  lierrn  abge- 
fertiget. —  Item  L  viernzel  dinckel  geben  den  vi  convent  Herrn  lipge- 
ding  zinsz  für  v  fronfasten.  —  Item  x  viernzel  dinckel  dem  Schaffner 
für  sin  belonnng.  —  Item  x  viernzel  dem  Schaffner  für  den  abgang. 
—  Item  I  viernzel  dinckel  dem  fryen  amptman.  —  Item  j  viernzel  dinckel  10 
dem  kornmesser.  —  Item  lviii  viernzel  dinckel  verkoufft,  so  wie  ob- 
stat,  in  gelt  \'errechnet  .  .  . 

Unnd  ist  dise  rechnung  beschehen  unnd  beschlossen  uff  jar  unnd 
tag  [wie]  obstat.  ratschriber  ss. 

St.-A.   Basel,   Augustiner  F  i,   Rechiiitiigen.  15 

482.  •      IS2C)  April  5. 
Aus  der  Instruction   uff  tag  Baden,  montags  nach  quasimodo  anno 

etc.  XXIX  angefangen. 

Im  spann,  sicli  zwuschen  unnsern  .  ,  .  Eidgnossen  unnd  mitburgern 
von  Bern  an  einem  unnd  den  von  Underwalden  am  andern  theyl  20 
[haltend] '),  sollend  unnsere  botten  vollen  gewalt  iiaben,  ernstlich  ze 
handlenn,  damit  die  sach  guttlich  befridet  werde,  unnd  sich  hierunder 
mug,  arbeit  nach  costen  nit  beduren  lann,  sonder  alle  mittell,  es  sy 
mit  ritten,  hindersichschribenn  oder  sunst,  ann  die  hand  nemenn,  da- 
durch die  sach  vertragen  werden  möge.  25 

Unnsere  botten  sollend  iinser?i  mitburgern  von  Zürich  unnd  Bern 
mit  niond  oder,  wo  not,  in  schrifft  anzeigen,  das  ditz  unnser  ernstlich 
underhandlung  inen  unnd  gemeiner  Eidgnoschafft  zu  gut  beschehe, 
anders  sollend  sy  es  nit  annemmen. 

Es  sollend  ouch  unnsere  botten  der  spennenn  halb  die  gemeinnen    30 
ingriff    belangen    zwuschen    gemeinen     unnsern     Eidgnossen     ernstlich 
handlenn,     damit    wir    gemeinlich     wider    zu     fridenn     unnd    einigkeit 
komenn,  wie  s)'  ze   tiiund  wol   wussen. 

Original.      St.-A.   Basel,  Eidgenossenschaft  E  S,   bl.  166. 

483.  i^2g  April  3.  35 
Urfehden:  Bastian  Hüglin   und  Heini,  die  zwen  stattknecht. 

Dise  zwen  sampt  andern  knechten  sind  durch  m.  h.  geschickt  gen 
Ettingen,  etlich   widertoiffer  doselbst  ze  fahen ;   do  sind  sy  underwegen 

482.   ')  2»  ergänzen. 


Nr.  484— 4^6.  i^ig  April  ß~6.  415 

uneins  worden,  haben  zesanimeii  gehoiiwen,  doriunl)  m.  h.  sy  lial)en 
lossen  inlegen  nml  wider  ledig  gelossen  uff  mendtag  den  fi'inftten  aprilis ; 
beide  haben  urfehde  i^esclnvoreii  und  das  sy  beidersit  mit  einander 
nutzit  gweltigUiicIis  wellen  furnenimen,  sonder  frid  und  gleit  gegcn- 
5  einander  halten  by  pen,  wo  sy  das  nit  tiuin,  wurden  m.  h.  sy  an  irem 
Hb  hertencklich  stroften  und   inen  nit  übersehen.  A.   Saltzniann  ss. 

SL-A.  Basel,    lialsbüclur  O    7,  s.  214. 

484.  i^2g  April  ■,-. 
Urfehden:  Lienhart   Hirtlin,    Cun\-    Brolbeck   und   Caspar  Schniid, 

10   von   Almswiier. 

üwil  sy  zu  Schonenbuch  haben  die  heiligen  gestürrnbi,  hal)eii 
m.  h  sy  inn  getencknisz  geleit  und  uff  mentag  den  funfften  tag  aprilis 
ledig  gelossen,  haben  urfehde  geschworen  und,  ob  junckherr  Kilian  von 
Eptingen  sy  wurde  mit  recht  umb  sollichen  muttwillen  annemmen, 
15  das  s>'  wellen  gehorsam  sin  uiul.  was  erkannt  wirt,  dorby  piiben  oder 
sich  sunst  mit  bemeltem  junckher  Kilian  gutlicli  \-ertragen,  sub  capitis 
pena,  renunciatis  omnibus  privMJegiis  etc.  A.  Salzmann  ss. 

Sl.-A.   Basel,  Ratsbücher  O    ?,  s.  214. 

485.  ij2g  April  f. 
20              Urfehden:    Marlin   Wagner    und    Jerg  Newer,  von  Terwiler,    die 

widertouffer. 

Sind  uss  getencknisz  glossen  mentag  den  funfften  tag  apprellen : 
^^«'^1?  haben  urfehde  geschworen  und  das  sy  fürter  kein  widertouffer 
wellen    behusen    noch    beherbergen    und    kein    gmeinscliaffl    mit    inen 

25  han,  ouch  inn  kein  winckelprcdig  gon,  weder  inn  husercn  noch  inn  wei- 
den, noch  ouch  uff  dem  feld,  sonder  das  s\'  wellen  gon,  do  die  gmeinen 
cristen  zesammen  kummen,  an  dero  predig  inn  offen  kilchen,  do  ander 
hingond.  Ob  sy  das  nit  wurden  iiallen  und  m.  h.  sy  betretten,  es  sig 
ze  statt,  ze  dortV  oder  uff  dem   wasser,  sollen  ■aw  fug  und  recht  haben, 

30  sy    mit    dem    schwert    oder   wasser   lossen  richten   und  vom  leben  zum 

tod  bringen,  des  sind  sy  gewarnet.  Jerg  N'ewer  ist  sin  costen  schuldig 

piiben,    thut  xxxvii   B,  hatt  er  zugesagt,  uff  sambstag  nechstkunfftig  ze 

bezalen.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   Kaisbücher  O  S>   ^-  -^ 5- 

35   486.  152g  April  6. 

Adelberg  Meiger  und  Theoder  Brand  an  burgermeister  und  rott 
der  stat  Basel I. 

Wir    Jossen    uwer  streng  wiszheitt   wissen:    Demnoch   und   wir  an 


416  '5^0  ^//-?7  6.  Nr.  4SJ. 

mendag  zoben  gon  Baden  konien,  sind  denselbigen  oben  die  hotten 
all  komen  etc.  An  zinstag  fru  uff  die  vi.  stund  am  morgen  sind  wir  all 
gemeinlich  zusamenkomen.  Do  ist  ein  brieff  verlessen  worden,  so  die 
von  Zürich  dargeschick  haben  an  gemein  Eidgnossen  mit  sinem  inhalt, 
dasz  s}'  den  vertrag  und  bericht,  die  von  Bern  und  Underwalden  be-  5 
treffen,  nit  annemmenn  weiten,  ouch  dorin  kein  weg  nit  vergriffen  sin, 
dan  er  gevall  inen  gar  nitt,  und  schicken  ouch  uff  dissen  tag  nyemand. 
Die  von  Bern  wollen  vertrag  halten,  deszglichen  die  von  Underwalden ; 
die  von  den  v  orten  wellen  ouch  zufriden  sin,  mag  esz  echter  sin  etc., 
wie  wir  dan  uwer  st.  w.  wol  Ijerichten  werden,  so  wir  anheimschs  'o 
komen. 

Uff  dasz  sind  wir  von  iii  ortten  zusampt  Cilarisz,  Fribürg  und 
SoUenthürn  verursacht  worden  und  riten  uff  disen  tag  gon  Züricht 
und  weiten  für  grosz  und  dein  rett  keren  und  den  handel  noch  dem 
allerbesten  an  hand  nemmen.  dodurch  er  möge  erlangtt  werden  etc.  '5 
Sy  hand  unsz  ouch  von  den  in  ortten  und  in  pünten  in  Sonderheit  ge- 
schriben,  dasz  wir  nit  witer  furvaren  sollen,  esz  sig  milt  der  besiglüng 
oder  sust,  sonder  still  ston  etc. 

Den  tag  Waltzhütt    betreffen,    und   nit  Waldse,   dan  esz  ist  Waltz- 
hütt,    do  ist  die  tagsatzung  angesechen,  uff  disen  tag  zu  nacht  an  der   ^o 
herberg  zu  sin.    Und  sind  zu   Baden  gesin  die  botten  von  v  orten,  die 
darriten,  nämlich:  von  Lucern  schulthesz  Hüg,   der  spitelmeister;    von 
Ure   aman  Berrendinger,    Caspar  Imhoff;    von  Schwitz  anian  Richmutt, 
Josep  am  Berg:    von    Zug  \'ogt  Golschy:    von  Underwalden   Anthonio 
Adacker  und  noch  einer.    Wer  aber  von  den  keisserischen  darkompt,    25 
mögen    wir    nitt    wissen.     Wir    haben    ouch    mit    unsseren    Eidgnoszen 
von  Bern  gerett,  dasz  sy  jeman  gon  Waltzhütt  schicken  wellen  zu  er- 
kunden, dasz  sy  gethon  haben.  Welt  unsz  ouch  für  gut  ansechen,  dasz 
ir  unsser  g.  herren    ouch   jeman    dargeschick    hettet  zu  erkünden,    und 
Bremgarten  halb  betreffen,  stot  wie  vor.  sind  von    beden  theillen  dar-    3° 
inen;    wz    man    aber    handlet,    mögen    wir    uffniol    nit   wissen,    dan    die 
kilchen  ist  noch  unversertt  .  .  . 

Datum    zu  Baden    uff  zinstag    zu  mittag  den   vi.  tag  apprellen  im 
XXIX.  jor. 

Oj-iginal.      Sl.-A.  Basel,   Eidgenossenschaß  D  4,   bl.  Ißo.  35 

487.  [i^^2g  April  6.] 

Schultheis    und    rat    zu  Bern    an  burgermeyster  und  rhat  zu  Mül- 

husen. 

Uwer  schriben,  berurend  die  besondere  handlung  und  bewärbung, 

die  ir  an  unser  lieb  Eydgnossen   und  christenlich   mitburger  von  Basel   40 


Nr.  4SS—4<)o  i ssg  April  7.  417 

langen  lassen,  üch  glicher  wyss  wie  wir  in  das  christciilicli  IjurgreclU 
kommen  ze  lassen,  haben  wir  verstanden.  So  nun  obgemelt  bürger- 
lich Verwandtschaft  by  gedachten  von  Basel  mit  eydspflichten  desshalb 
verbinden,  das  setzen  wir  zu  üwerm  guten  gcvallen.  Hieby  sagen  wir 
5  üch  hochen  dank  des  tVüntlichen  haltens,  so  ir  unserm  ratzboten  be- 
wisen  hand,  uns  erpietende  sollichs  umb  üch  früntlichen  ze  verglichen. 

Si.-A.    Bern,    Deutsch  Missirm  R,   bl.  2^J.   —  Druck:  Berner  Refor- 

maiionsakien  fir.  22^2. 

488.  i';2g  April  7. 

'°  Das  trauungsregister  7'on  st.  Leonhard  setzt  ein  '|. 

Matrimonia  in  ecclesia  s.  Leoiiardi  ab  anno  29: 
\\'erli   Heftentreyer    und    Barbara  Tischmacherin,    utT  den   \ii.  tag 

aprilis. 

Si.-A.    Basel,    Ktrchenarchiv  BB  2J,   bl.  nach  s.  Jj2. 

'5   489.  i^2g  April  7. 

Aus  einem  schreiben  von  frater  Jeroninuis  Cartusiae,  advena  et 
peregrinus,  an  den  geistlichen  vatter,  vicaren  in  der  Cartusz  zu  Basel  etc. 

Ich    bin    sexta  feria  post  pasca  gon   Fryburg  komen,   mich   erlich 

mit  einem  verdeckten   wegelin  geholt,  und  min  schwager  einen  soldner 

20   mit  einem  ledigen  rosz   mitgeschickt,  ob  ich  das  faren   nit  möcht  lidcn, 

uff  das    rosz    sesse  etc.     Die    herren    von  F"ryburg    micli  frintlicli   enp- 

fangen,  sich  erbotten.  mit  lyi)  und  gut  mir  hilfflich  zu  sin  etc.  .  .  . 

Datum  4"  feria  post  quasimodo  29. 

Origitial.     Si.-A.   Basel,   Karthaus  Q  I. 

25  490.  iß29  April  7. 

A  uszugsbesta  nd 

Uszzug    zum  baner  uff  xv"^  man  unnd  zum  vendlin  uff  viii''   man, 
bescheen   mittwochs  noch  quasimodo  anno  etc.  xxviiii. 
Houptman  zum  baner: 
30  Her  Adelberg  Meyger,  alt  burgermeister. 

Lutner : 
Jacob  Götz. 

Banerher: 
Hans  Brattier. 


35  488.   ')   Das  vorsittblatt  ditset  bandis,  in  dem  auch  die  taufen  eingetragen  sind  (siehe 

B.  R.  A.  bd.  in,  vom  7.  mai)  lautet :  Diarium  parrochiae  divi  Leonard!  apud  Basilienses 
complectens  nomina  eorum  qui  in  eadem  ecclesia  ab  anno  domini  MIJ.KXIX"  aut  conjugio 
copulati  aut  sacro  haptismatis  fönte  tincti   sunt. 

Basler  Reformationsakten,   IIl.  -.n 


418  1529  ^^P>'il  7-  ^^^-  490- 

Vorvenner : 
Anthoni  Schmid. 

Mittrett: 
Der  alt  rott. 

Schriber :  5 

Stattschriber. 

Caplaii : 
Bruder  Hans  zun  Barfuszen  und   her  Thoman   Gyrfalck. 

Furier: 
Bätt  Sumer.  —  Hans  Scholli.  —  Wolffgang  Heberlin.  10 

Houptleut  zum  geschutz : 
Bastion  Krug.  —  Mang  Schnitzer,    der  vogt.  —    Der    prun- 
meister  unnd  sine  Unecht  soUenn  gwalt  habenn  alle  d}',    so 
zum  geschutz  doglich  sind,  ze  beruffenn. 

Houptman  zum  schützen  vendlin:  15 

Hans  Oltinger. 

V^enrich  zum  schutzenn   venlin: 
Heinrich  Zelier. 

Koch: 
Wurt  zum  piümen.  20 

Zugmeister  im   veld  : 
Melchior  Rysz.  —  Joseph  Sungouwer. 

Houptman  under  denen,  so  schuffei  unnd  bickel  tragenn : 
Jacob  Brattier. 

Houptman  zum   v^enlin  :  ^S 

Balthasar  Hiltbrand. 

Lutner : 
Wolffgang  Hiitschy. 

Venner: 
Anthoni  Geble.  3° 

Vorvenner: 
Caspar  Da\^it. 

Mittratt : 
Balthasar  Angelratt.   —   Diebolt  Wyszach.  —   Marx  Heydly. 

Schriber:  35 

Hans  Jacob  Wyld,  Substitut. 

Caplan: 
Thoman   Girlalk  zun  Augustinern. 

Furier: 
Stoffel  Kronower.  40 


Nr.  490-  '5-9  '^P>'il  7-  -tl!^' 

Ilouplnian   zum  geschutz: 
Lorentz  Grieneinvald. 

I)y  I  lohe  stub 

soll  geben   unnd  uszlegenn    ix  man,   imnder  denen   sollen  sin  ii  buchscn- 

5   schutzenii,   v  mit  spieszen  unnd  zwcn  mit  liallenparttenn,  dy  sollen  zum 

baner  gehorenn.     Unndcr   welclienn  ix*"  sy   in    zum    venlin    uszzichenn 

sollen,  undcr  welchen   soll  sin    i  buchsenschutz  unnd  zwen  mit  spieszen. 

Koiiftleut 
sollen  gebenn  xviu  man,  under  denen  sollen  sin  iii  buchsenschutzenn, 
lo  X  mit  spieszenn  unnd  v  mit  hallenpartten  zum  baner.  Unnd  under 
den  XVIII  sollen  sy  xii  zum  vendlin  uszziehenn,  under  welchen  sollen 
sin  II  buchsenschutzenn,  vii  mit  langen  spieszen  unnd  drv'  mit  hallen- 
partten. 

Husgnoszenn 

15   sollenn  gebenn   xii   man,   unnder  denen  sollen  sin  ni  buchsenschutzenn, 

VI  mit  langen  spieszen,  111  mit  liallenpartlen  zum  baner.  ITnnder 
welchen  xii  s(jllen  sy  viii  zürn  \'cnlin  uszziehenn,  unnder  welchen 
sollen  sin   11  buchsenschutzenn,    im    mit   spieszen,    11    mit   hallenbartten. 

Winleut 
20   sollenn  gebenn  xiiii  man,  unnder  denen  sollen  sin   iii  buchsenschutzenn, 

VII  mit  spieszen  unnd  iiii  mit  hallenpartten  zum  banner.  Unnder 
welchen  xiiii  sollen  s}'  zum  venlin  x  uszziehenn,  unnder  denen  sollen  sin 
n  buchsenschutzenn,   vi  spiesz,   11')   hallenbarten. 

SatTrann 
25   sollenn  gebenn   i.  man.  unnder    denen   sollen  sin  x  imchsennschutzenn. 
XXX  mit  spieszen  und  x  mit   hallenj^artten  zum  baner.    Unnder  welchen 
I.  sy  XXIX    zum    vendlin    uszziehcn    sollen,    under  welchenn    sollen    sin 
\i  buchszen,  xvi  spiesz   und   vii   hallenpartten. 

I)y   reblcut 
30  sollenn   Lxviii   man   zum  baner  uszlegcnn,   minder  denen   sollenn  sin  xii 
buchszen,  xi.  spiesz,  xvi  hallenpartten.  Under  welchenn  lxviii  sy  xxxix 
zum  vendlin  uszziehenn  sollen,   under  welchen   sollen  sin  viii  buchszen. 
XX  spiesz,   viii   hallenpartten.   (!) 

\)y  brottbeckenn 
35   sollenn   viii  man  /um  baner  uszlegenn,  unnder  den  sollen  sin  11  buchszen, 
IUI  spiesz,    II   hallenpartten.     Under  welchen   viii  sy  zum   venlin   v   usz- 
ziehenn sollen:   1  buchsz.   111  spiesz.   i  hallenpartt. 

490.    '1    yorlage  verseht  eibl   in,  vgl.   hiizu   Ii.  K.  A.   hJ.    III,  nr.  41)1. 


420  15^9  ^P*''l  7-  ^^^-  490- 

Dy  schmid 
sollenn   xxvi    man    zum    baner    usziegenn,    unnder    denen    sollen  sin  vi 
buchszen,  xiiii  spiesz,  vi  hallenbartten.     Unnder  welchen  xxvi  sy   zum 
venlin  xviii  uszziehen  sollen:   iii  buchszen,  x  spiesz,   v   hallenpartten. 

Schumacher  unnd  gerber  5 

sollenn    zum    baner    xuiii    man    usziegenn,     unnder    denen    sollenn    sin 

VIII  büchszenn,  xxvi  spiesz,  x  hallenbartten.    Under  welchenn  xliiii  sy 

zum    vendlin    xxv    uszziehenn    sollenn:    im  büchszenn,    xiiii  spiesz,    vii 

hallenpartten. 

Schnider  unnd   kurszner  lo 

sollenn    xxiiii    man    zum    baner    usziegenn,    under    denen  sollen  sin  vi 

büchszenn,  xii  spiesz,  vi  hallenpartten.     Unnder  welchenn  xxuii  sollen 

sy  XVII  zum  venlin  uszziehen:  in  buchszen,    x  spiesz,    im  hallenparten. 

Dy  garttner 
sollenn  xxxvni   man  zum  l)aner  usziegenn,  under  denen  sollenn  sin  viii    15 
büchszenn,  xx  spiesz,  x  hallenparten.   Unnder  welchenn  xxxviii  sy  zum 
vendlin  xxv  uszziehen  sollenn:  mi  buchszen,  xiiii  spiesz,  vii  hallenparten. 

Dy   metzger 
sollenn    xx    man    zum    baner  usziegenn,    unnder    denen    sollen  sin  mi 
buchszen,  xi  spiesz,  v  hallenpartten.    Unnder  welchenn  xx  sy  xii  zum    20 
venlin  uszziehenn  sollenn:  iii  büchszenn,  vi  spiesz,   ni  hallenpartten. 

Dy  zymerleut  unnd  niurer 
sollenn  l  man  zum  baner  usziegenn,  under  denen    sollen  sin  x  buchszen, 
XXX  spiesz  unnd  x  hallenpartten.   Unnder  welchen  l  sy  xxix  zum  vend- 
lin'uszziehenn  sollen:   vi  buchszen,  xvi  spiesz,   vii   hallenpartten.  25 

Dy  scherer,  bader,  nioler  und  sattler 
sollenn  xxvi    man    zum    baner    usziegenn,    unnder  denen  sollenn  sin  vi 
buchsen,  xiiii  spiesz,   vi  hallenpartten.     Unnder    welchen    xxvi    sy  xviii 
zum  vendlin    uszziehenn  sollenn:   m  buchsen,  x  spiesz,   v  hallenpartten. 

Dy  linwetter  unnd  weber  3° 

sollenn  xx  man  zum  baner  usziegenn,  unnder  denen  sollen  sin  v  buchszen, 
X  spiesz,  V  hallenpartten.  Under  welchen  xx  sy  xii  zum  vendlin  usz- 
ziehenn sollenn:   iii  büchszenn,   vi  spiesz,  iii  hallenpartten. 

Dy  vischer  unnd  schiffleut 
sollenn    xii    man    zum    baner    usziegenn,    under    denen    sollen    sin    iii    35 
buchszen    vi    spiesz    unnd  iii  hallenpartten.    Unnder  welchen  xu  s\'   vii 
zum  vendlin  uszziehen  sollenn:   11  buchszen,  im  spiesz,   i  hallenpartt. 

Dy  geselschafft  zur  Herrenn 
sollenn    xviii    man   zum    bftner    usziegenn,    unnder    denen    sollen  sin   im 


A'r.  4QO  ij;29  April  7.  421 

buchsenn,    x    spiesz,    im    liallenpartten      L  nnder   welchenn    xviii    sy  xii 
zum   \enlin   uszziehen  sollenn:   111  buchszenn,  vi  spiesz,  111  liallenpartten. 

Dy  geselschafft  zum   Rebhusz 
sollenn    xxvi    man  zum   baner  uszlegenn:    vi   buchszenn,   xiiii  spiesz.   vi 
5    liallenpartten.    Lnnder  welchenn    xxvi    sy    xviii    zum    venlin    uszziehen 
sollen:   iii   buchszen.  x  spiesz,   v  hallenparten. 

Dy  geselschaf't  zum   GreitTenn 
sollenn    xlviii    man    zum  baner    uszlegenn.    under  denen  sollen  sin  viii 
buchszen,  xxx  spiesz.  x  hallenpartten.    Lnnder  welchenn  xi.viii  sy  xxix 
10   zum  venlin   uszziehen  sollen:   \i  buchszen,    xvi  spiesz,   vii  hallen])artten. 

In  denn  emptercnn. 
Liestall : 
Item   Liestall    soll  gebenn  zum  baner  Lxxxxm   man,  under  denen 
sollen  sin  xv  buchszenn.   i.  spiesz,  xxviii  hallenpartten.   Under  welchenn 
15    xriii  sy   LX  zum  venlin   uszziehenn  sollen;   viii  buchszenn,  xxxvii  spiesz. 

XVI   hallenpartten.    (!) 

X'arsperg: 
Item   Varsperg  soll   ii^i.vi   man   zum   baner  usziegcn,    under  denen 
sollen    sin    xxx    buchszen,    i<=i.xxx    spiesz.    xLvi    hallenpartten.      Under 
20   welchenn    ii"'i.vi  sy  i^lviiii  zum   \enlin   uszziehen  sollenn:  xx  buchszen. 
i'^x  spiesz,  xxix   hallenpartten. 

Waidenburg: 
Soll    i*i.xxiii   man    zum    baner    uszlegenn,    under    denen  sollen  sin 
XX    buchszen.    i''x  spiesz,    xliii   hallenpartten.     Lnnder  welchen   i'^i.xxiii 
25   s\'    i'^LXi    man    zum   venlin    uszziehen    sollenn:    x\    buchson,    i'^vi  spiesz, 

XI.  hallenpartten. 

Homburg: 

Soll    L    man    zum    baner    uszlegenn,     under    denen    sollen    sin    x 

buchszen,  xxx  spiesz,  x  hallenpartten.     Under  welchenn   i.  sy  xxx  zum 

30   venlin   uszziehen  sollen:  xv  spiesz,  x  hallenpartten.   v  buchszenn. 

.Munchenstein,  Muttentz   und  beyde  Bencken 

sollen    geben    zum    baner    i.xxxvi    man:    xvi    buchszenn,    i.    spiesz,    xx 

hallenpartten:    zum     venlin    liiii    man:    x    buchszen,    xxx    spiesz,    xiiii 

hallenpartten. 
35  Betickenn: 

Sollen  geben  zum  baner  \i  man  mit  spieszen:  zum  venlin  \\\  spieszen. 

Hunigenn : 
Sollen  geben  zum   baner  x   man:   11  buchszen,  vi  spiesz,   11  halien- 
barten;   zum    venlin    viii    man:    11  buchszen.    im  spiesz.   11  hallenbarten. 


422  1^29  ^P*"'^  ^-  ^Vr.  4Qi. 

Riehenii; 
Sollen  geben  zum  baner  xx  man:  im  buchszen,  xii  spiesz,  im  hallen- 
partenn;    zum    venlin    xii    man;    ii  buchszen,    viii  spiesz^  ii  halleparten. 

Brattlenn: 
Sollenn  geben  zum  baner  xii  man:  ii  buchszen,  viii  spiesz,  ii  hallen-     5 
barten:    zum    venlin   viii    man:    ii  buchszen,    im  spiesz,    ii  hallenbarten. 

Ramstein 
soll     geben    zum    baner    viii    man :    ii    buchszen,    im    spiesz,    ir   hallen- 
partten;    zum    venlin    vi    man:    ii  buchszen,    m   spiesz,    i  hallenpartten. 

Dy  nuwen  burger,  als  Louffen,  Rynach,  Terwyler  etc.  lo 

sollen  geben  zum  baner  i^xxvi  man:  xxvi  buchszenn.  lxx  spiesz,  xxx 
hallenpartten;  zum  \enlin  lxx  man:  xvi  buchszenn,  xxxviii  spiesz,  xvi 
hallenpartten. 

Origmal.      St.-A.    Basel,   Militär  A  2.   hl.  i-o  — 25. 

491.  7,-29  April  S-    15 

Auszugsrodel  der    Weinleuienzunft . 

Anno  xv«xxix  dornnstags  nach  quasimodo  habenn  unnser  herren 
unnd  obern  der  seltzamen  loiffen  unnd  embörungen  halb  zu  irem 
panner  unnd  vennly  uszgeleyt  unnd  inn  all  zunfft  zu  \-erordnen  ge- 
pottenn:  20 

Nämlich  zum  panner  xmi  mann  unnd  zum  vennly  x  mann,  welliche 
sich  gerust  halten  sollen,  also  ob  man  mit  dem  panner  oder  vennly 
ziechen,   das  dann  die  verordnotten   bereyt  unnd  willig  sin  sollen. 

Uff  das    sind   von    unnser  zunfft  wegen  verordnet  und  uszgeleyt, 
wie    hernach    volgt,    unnd    ist    zum    pannerhoupttmann  herr  Adelberg   25 
Meiger,    altt    burgermeister    unnd    houpttmann,    zum    vennly   junckherr 
Baltazar  Hylttprannd   verordnet  tvordeii. 

Zu   dem   lianner: 

Urbann  Schwartz,  pannermeister  zur  zunfftbanner.  —  Herr  Caspar 
Schaller,  stattschryber,  h.  —  Herr  Johann  Bawmann,  grichtschryber.  3° 
h.  —  Laurenntz  Grünenwald,  b.  —  Joachim  Schennckly,  h.  —  Junckher 
Cristoff  Stouffer,  b.  —  Thoman  Egkly,  s,  —  Hanns  Brasel,  h.  —  Bal- 
tazar Setzle,  sp.  —  Hanns  Erhartt  Reynhart,  s.  —  l'hilipps  Dinger,  s.  — 
Jorig  Froidennberg,  b.  —  Caspar  Tromenschlacher,  s.  -   Zacheus  Keller,  s. 

Wa  mann  aber  nit  mit  dem  banner  sonnder  mit  dem  venly  ziechen    35 
wurd,  sollen  ziechen : 

Herr  Johann  Bawmann,  grichtschryber.  —  Laurentz  Grünenwald. 
—  Joachim  Schennckly.  —  Thoman  Egkly.  —  Hanns  Erhartt  Reyn- 
hart. —  Baltazar  Setzle.  —  Philipps  Dinger.  —  Jorig  F'roidenberg.  — 
Zacheus  Keiler.  —  Caspar  Tromenschlacher.  4° 


Nr.  ^92— 49  J-  152g  April  i}.  423 

Zum  panner  wider  erniiwertt: 
Meister  Urbann  Schwartz.  —  Herr  Caspar  Sclialler.  stattschryber. 
li.  —  Herr  Johann  Bawman,  grichtschryl)er,  h.  —  Joachim  Schennckli, 
h.  —  Junck-her  Cristoff  Stouffer,  h.  —  Thomann  Egkli.  sp.  ^  Hanns 
5  Reinhartt,  sp.  —  Jorig  Froidennberg,  b.  —  Zacheus  Keller,  sp.  —  Cosz- 
manii  Herttel,  h.  —  Peter  Mciger.  h.  —  Bartlome  Höszle,  sp  —  Uly 
.Muller,  sp.  —   Connratt  Clingenburg.  sp. 

Zum   vennly  ernuwertt: 
Thomann  Egkli,  sp.   —   Hanns   Reinhart,  sp.  —  Jorig  Froidennberg,  b. 
10  —  Zacheus   Keller,  sp.  —  Coszman   Herttel,  b.  —   Peter  Meigcr,  h.   - 
Bartthlome   Hoszie,  sp.  —  Uly  Muller,  sp   —  Connrat  Clingenberg,  sp. 
Schnabelhanns,  h. '). 

.\ber  ernuwertt,  sonntags  den   palmssonntag,  zu  dem  vennli  : 
Herr   Jacob   Götz,    saltzher,    h.   —    Thoman    Egkli,    sp.   —    Hanns 
15   Erhart  Reinhart,  sp.  —  Junckher  Cristoff  Stouffer,  b  —  Coszmann  Herttel, 
h.  —   Zacheus  Keller,  sp.  —   Connrat  Clingenberg,  sp.   —   Hanns  Bräg, 
h.    —    Schnabelhanns,  h.  —   Bartholome  Hoszii,  sp.  — 

Und    sind    zogen;    Thoman    Egkli.  sp.  —   Hanns   Reinhart,  sp.  — 
Zacheus  Keller,  sp.  —  Coszman  Hertel,  halbarten.  —  Schnabelhanns,  h. 
20  St.-A.   Hasel.   Zunftarchiv  zu    IVein/etiten  .?,  s.  4J6. 

492.  i^2g  April  g. 
Statthalter  des  burgermeisterthumhs  unnd   rath   der  stat  Basel   an 

den  bischoff  von  Basel. 

Üiewyl  g.  t".   unnd   her,  der  key.  mt.   unsers  allergnedigsten   herrn 
I     »s   landvogt  in   Under-Elsasz.  von  vile  der  geschefften,  damit  sin  gnad  be- 
laden, u.  f.  g.  unnd   unns  zu   ennd    unnserer   angefangten   handlülng  nit 
verhelffen  kan,   habend   wir  der  Sachen  nachgedacht,    die  herren,  so  u. 
f.  g.  unns  furgeschlagen,    für    ougen    genomen    und  unns  entschlossen, 
das  wir  der  sachen    unnd    handlung    zu    furderung    unnd    usztrag    liden 
j    30   mögen,  das  an  statt    herrn    land\ogts    her   Jacob  Sturm    zu   Straszpurg 
j  genomen.   durch    u.  f.  g.    zu    sollicher  handlung  vermögt  werde:    wasz 

wir  dann  furdern   mögen,  damit  her  Jacob  Sturm  sich  u.  g.  unnd  unns 
hierin  ze  dienen  nit  uszziehe,  erbietten   wir  unns  gutwillig  zu  erstatten. 
.  .  Datum  fritags  den   ix.  tag  apprilis  anno  etc.  xxix. 
35  Entwurf.    .S/.-A.   Basel,  Missivefi  A  2Q,  bl.  I^2i'. 

493.  i^sg  April  g. 
Urfehde:  Catherin  Müllerin,  die   widertoififerin. 

Ist  uss  gefencknisz  gelossen  ulif  fritag  den  nunden  tag  aprilis.  hatt 

4QI.    '")    Das  nachfolgende  bis  zum  Schluß  ist  durchstrichen. 


424  15^9  April  lo — //.  Nr.  494—4^6. 

nit  wellen  schweren,  aber  ist  gebotten,  das  sy  sich  soll  von  stund  an 
inn  ir  behusung  thun  und  keins  wegs  dorusz  kummen,  biss  ir  eemann, 
Andres  Brenner,  der  trucker,  kunipt,  das  sy  ouch  lug  und  ir  vorderig 
urfecht  halt,  oder  m.  h.  wellen   iren  ein  zitliche  schand  lossen  anthun. 

A.  Saltzmann  ss.     5 
SI.-A.  Basel,   Ratsbücher   O  3,  s.  216. 

494.  '529  April  10. 
Urfehden:  Uliin  Madlinger,  von  Hefelfingen,  und  Lienhart  Schoub, 

\'on   Witersperg,  die  widertoift'er. 

Uff  sambstag  den  zehenden  tag  aprilis  ledig  gelossen,  haben  beide  10 
Urfehde  geschworen  und  das  sy  hinfur  inn  kein  winckelpredig  me  wellen 
gon,  weder  inn  huseren,  im  feld  noch  den  weiden,  mit  den  wider- 
toiffern  kein  gmeinschafft  han,  das  sy  dieselben  weder  behusen  noch 
beherbergen  wellen,  inen  kein  narung  geben,  sonder  das  sy  wellen  ze 
predig  gon  inn  ir  pfarrkiichen  zu  andern  gloubigen,  das  sy  ouch  m.  h.  15 
und  irem  vogt  wellen  gehorsam  sin,  das  ouch  ir  yeder  well  m.  h.  für 
die  busz  geben  v  Ib  inn  acht  tagen;  uff  solliche  ding  zehalten  und  ze 
leisten,  ist  inen  die  pen  des  Schwerts  gesetzt.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  ?,  j'.  216. 

495.  ^5^9  April  10.   20 
Aus  den  wochenatisgaben  sambstags  nach  quasimodo. 

Item  IUI  Ib  I  ß  VIII  d  hatt  Hanns  Heidenn,  der  widertouffer,  vonn 
Niderdorff,  by  Bahamer  in  xlix  tagen  verzert. 
St.-A.   Basel,   Finanz  G  14,  s.   104"/ . 

496.  132  g  April  11.   25 
Jheronimus,  prior  der  Carthus  zu  mindern  Basel,  an  bürgermeister 

undt  radt  der  statt  Basel. 

Euch  sygen  min  arms  gebett  frundtlich  undt  gantzs  güttwillig 
dienszt  zevor.  Demnach  mir  e.  e.  w.  inn  kurtzverrucktenn  tagen  gon 
Nuwenburg  zügeschriben  undt  begert  haben,  das  ich  mich  widerumb  3" 
g6n  Basel  thünn  solle,  undt  mir  zu  solichem  Sicherheit  und  trostung 
zugesagtt,  hab  ich  e.  e.  w.  denzümolenn  widerumb  niündtlich  under- 
richten  lassenn,  wie  das  min  obrer  undt  visitierer  weniger  tagen  zu 
landt  khomen  werdt,  mitt  demselben  welle  ich  mich  underreden  diser 
Sachen  halb  undt,  was  ich  b}'  ime  ann  radt  findt,  fürnemen  undt  hand-  35 
len,  dergstalten  mir  unverwiszlich  syn  werdt.  \u  hab  ich  im  zu  siner 
zukunfft  das  berürtt  ewer  schribenn,  ouch  min  undt  mins  gotshüsz  Sachen 
furgehalten,  sins  radts-  undt  guttbedimckens  begertt.    Hatt  er  mir  sun- 


Nr.  4^7 — 4g8.  i^^2p  April  12 — /?.  42ö 

derlichs  nichts  radten  wellen,  sagtt.  die  sachen  sigen  im  uberlegenn ; 
diewill  er  aber  yhetzundt  uff  dem  weg  sige,  in  unser  obristc  Carthus 
zu  ziehen,  welle  er  soJichc  ann  die  vätter  undt  das  capitel  bringenn. 
Was  im  an  dem  endt  fi'ir  bescheidt,  werdt  mir  am  widerheimziehen 
5  dessen  underrichtung  thun.  Mab  ich  e.  e.  w.  am  besten  anzeigen  wollen, 
zudem  gar  vlissig  bittendt,  mich  dorin  gunstiglichen  zu  bedenckenn, 
oüch,  ob  sich  usz  vergangnem  mineni  abscheidt  einchcriey  Unwillens 
e.  e.  w.  gegen  mir  geursachett  hett,  denn  guttlich  abzustellen,  ange- 
sechenn,  das  ich  mich  kheiner  andern  meinung  von  Basel  gethon,  dann 

10  alleinn  usz  betrachtüng  mins  alters.  Byn  einn  betagter,  schwacher  mann, 
liab  minn  junge  tag  numehr  bisz  in  das  zweyundtvierzigst  jar  im  (jrtlen 
verschlissenn,  hab  villichtt  noch  vier  tag  zu  leben.  Soltt  ich  mich  erszt 
des  Ordens  dermassen  undt  gotsdienszts  verziehen,  khann  ich  in  miner 
conscients  undt  gewisnenn    nitt  finden.    Byn  deszhalb  in  giitter  zuver- 

'5  sichtt,  e.  e.  w.  werdt  dis  min  anttwort  in  allem  gütten  uffnemen,  oüch 
mich  undt  min  arm  gottshüs  truwlich  bevolhen  halten.  Das  will  ich 
gegen  gott  mitt  minem  gebett  undt  sunszt  minen  willigen  dienszten 
beschuldenn  undt  verdienenn.  Datum  uff  sontag  genant  misericordia 
domini,  als  mann   zaltt  noch  Christi  unsers  liebenn  herrcn  geburtt  funff- 

20   zehenhundertt  zwentzig  undt  nünn. 

Origntal  mit  verschlußsiegel.    Si.-A.   Basel,  Kart  hause  Q  1. 

497.  1329  April  12. 
Urfehde:   Hug  Weber,  von  Ettingen,  der  widertoiffer. 

Diewil  sy  nit  schweren,  wie  dann  der  widertouffer  art  ist,  harumb 
25  uff  mendtag  den  zwelfften')  tag  apriiis  ist  diser  ledig  gelossen,  und  sind 
bürg  für  inn  worden  und  weren  Wilhelm  Thuring,  Peter  Schantz,  Heini 
Thuring,  von  Ettingen.  und  Martin  Kuri,  von  Bettwiler,  mit  sollichen 
gedingten  furworten :  Wo  bemelter  Hug  sich  ferrer  der  widertouffer 
versamlung,  predigen  und  gmeinschafft  nit  wurde  entziehen  (wie  er 
jo  dann  zethünd  uss  gebott  m.  h.  schuldig  ist),  das  sy  inn  dann  m.  h.  inn 
dryen  wuchen  den  nechsten  widerumb  inn  ir  selb,  der  bürgen  costen, 
inn  yetzige  gefencknisz  sollen  überantworten,  ouch  sust  die  artickel  der 
urfecht   b^-  verwurckung    irs  lebens  truwlich   leisten  wellen   und  sollen. 

A.  Saltzmann  ss. 
3,  St.-A.   rtasel,    Ralsbüchcr   O .?,   s.  216. 

498.  1529  April  ij. 
Der  Statthalter  des  biirgermeistertums  su  Basel  an  Zürich. 

Wir  haben    in  zukunfft  unserer  botten.  so  uff  tag  Baden  gwesen, 


497.   ')   Vorlagt  durchstr.  eylfften. 

Basler  ReformationSAkteii,  III.  ^j 


426  '529  ^P*'il  ^  ?•  ^^-  499- 

in  ir  offnung  under  andrem  verstanden,  das  euwer  unnd  unser  trew 
lieb  Eytgnoszen  von  den  funff  ortten  jetzt  uff  tag  Waltzhut  mit  den 
Osterichischen  irs  furnemens  furzefaren  understandenn.  Deszglichen  so 
langen  unns  alleriey  schweren  reden,  so  im  Sunckouw,  Bryszgouw  und 
anderschwo  gebrucht  werden,  an').  Dwyl  nun  der  tag,  so  wyder  zu  Baden  5 
uff  den  uffart  tag  schierist  körnende  angesetzt,  eben  lang  sich  erstreckt 
des  von  wegen  dyser  sorglichen  schweren  leuffen  nit  wol  ze  ervvartten 
und  niemans  weysz,  wo  dyse  sachen  hinusz  wellen,  hatt  unns  für  gut 
angesechen,  das  wir  von  den  acht  orttenn  unsz  uff  einen  kurtzen  tag 
zusamen  verfugtenn,  einander  erinnerten,  wo  (do  gott  vor  sig)  sich  also  lo 
ettvvas  krieglichs  zutragen  wurde,  was  wir  unns  dan  gegen  und  zu  ein- 
ander versechen  solten,  für  das  ein. 

Für  das  ander:  Welcher  gestalt  unnd  mosz  soliicheni  anschlag,  so 
jetzund  durch  dy  Osterichischen  unnd  d}'  funff  ort  zu  Waltzhut  vor- 
handen, \orzesin  und  den  abwenden,  domit  wir  wyderumb  in  ein  gantze  15 
einikeit,  wy  vor,  komen  mechten  und  nit  zertrent  wurden,  zu  berat- 
schlagen. Deszhalben  an  uch  (angesechen  das  uwer  unnd  unnser  aller 
hoche  notturfft  das  erfordren  wyl)  [unser]  fruntlich  bitt,  das  ir  ein  ylen- 
den  tag  gen  Arow  wellen  beschriben  und  den  deiieii  von  Giarus,  Schaff- 
husen,  Appenzell  unnd  sant  Gallen,  uff  sant  Jörgen  tag  nehstkonfftig  ^o 
nachts  an  der  herberg  zu  erschinen,  verkünden  und  in  sollichem  schriben 
innen  dy  vorgmelten  artickel,  sich  doruber  zu  beratten  unnd  d}'  botten 
dorumb  antwort  ze  geben,  mit  vollem  gwalt  abzevertigen  wyszen. 

Deszglichen,  ob  von  notten  und  man  berottschlagen  wurd,  das  man 
zu  den  gmeinden  der  v  ortten,  sy  unser  cristlichen  burgrechtenn  und  25 
anderer  sachen  zu  guttem  ze  berichten,  ritten  solte,  das  d}'  gesantten 
botten,  das  ouch  ze  thun,  an  wytter  hindersichpringen  vollen  gwalt  ze 
thiin  hettenn,  anzeugen  unnd  ir  selb  ouch  nit  uszpliben.  Dyse  meynung 
haben  zvir  den  cristlichen  mitburgern  von  Bern,  unsern  Ej'tgnossen  von 
Friburg,  Sollotorn  unnd  Biel,  ouch  uff  sollichen  tag  zu  beschriben,  zuge-  3° 
schriben;  derglichen  wollen  wir  unnsern  Eytgnossen  von  Mulhusen  ouch 
thun.   —  Datum  den  xiii'^'"  aprilis  anno  etc.  xxviiii. 

Entwurf.   St.-A.  Basel,  Missiven  A  2S,   hl.  224V.  —  Regest:  Abschiede 

bd.  IV,  abiig.  I  b,  nr.  JO,  beilage  l. 

499.  1529  ^pril  13.   35 

König  Ferdinand    an    die    regierung    zu  Ensisheim    wegefi  des  bi- 
schofs  von  Basel. 

498.   ')  Es  folgt  durchslrichen  also  das  dy  Osterichischen  heyter  uszgieszen,  sy  heben 
Schwitz  (das   vor  mit  grossem  blutvergieszen,  mieg,  cost  und  arbeit  nit  hab  mögen  bescheen) 
jetzt  on  alle  schwertschleg  gwunnen,  heiische  je  einer  dem  andren  deszhalb  das  botten  brott.    40 
darzu  so  sind  sy  in  grosser  rustung  alle  stund,  wan  sy  ufl'  sin   miessen   wartende. 


Nr.  4gg.  1 521^  April  ij.  427 

Über  das,  wir  \'orhin  von  euch  und  anndern  orten  zu  guetter  masz 
des  Wesens  zu  Basel,  welher  gstait  bisher  durch  uberhanndt  der  Luthe- 
rischen und  anderer  newen  secten  von  derselben  anhengern  und  nach- 
volgern  daselbs.  in  Sachen  unsern  heiligen  glauben  und  religion  bc- 
5  treffent,  fürganngen  und  gehanndelt  worden  ist.  bericht  emphangen, 
haben  unns  ytzo  der  erwirdig  t'urst,  unnser  lieber  freund,  iierr  Phili|)s. 
crwelter  bischof  zu  Basel,  und  das  capitl  daselbs  durch  irc  gesannten 
aller  derselben  hanndlung,  bisher  in  den  geistlichen  dingen  zu  Basel 
geübt  und   furgenommen,    klagweis    gruntlich    erinnert    und    türnemlich 

10  des  jüngsten  autlauffs,  daz  der  grosz  muetwill  und  frevel  mit  beraubung 
und  Zerstörung  der  kjoster  und  gotzheuscr,  auch  wegthuen  die  pild- 
nussen  darinnen,  aufheben  der  mess,  des  heiligen  sacraments  und  an- 
derer bisher  gehalten  cristenlichen  Ordnungen  beganngen,  aucli  waz 
nachteiligen  iiberdruungen  und  beswerung  er,    der  bischoff,   sambt  sei- 

15  nem  capitl  und  gemeiner  geistlicheit  ain  guete  zeit  her  \on  berurter 
newer  leer  und  sect  befleckhten,  gedulden  und  leyden  miessen,  und 
wie  zu  besorgen  sei,  sich  noch  grösserer  gcferlichait  halben  gar  aus 
der  statt  Basel  an  ein  annder  ort  zu  volpringung  den  gotzdiensi  zu 
ziehen  gedrungen   werden  möchten;   darob  wir  doch  nit  allain  nit  klain 

20  missfallen  em])hangen  haben,  sonder  auch  mit  gedachtem  biscliof  und 
seiner  geistlicheit  guetlich  und  gnedig  mitleyden  tragen. 

Und  die\ve3'l  wir  nun  befinden,  daz  sich  geniclter  unser  fraindt,  der 
bischof  von  Basel,  sambt  seinem  capitl  und  geistlicheit  in  dieser  schweren 
irrsal  und  gefcrlichen  ungeschichten  wesen  ires  teils  christenlich  und  wol 

•25  bisher  gehalten  und  von  inen  da.sjenig,  so  s_\'  inen  selbs  und  demselben 
alten  loblichen  stifft.  von  weylennt  namhafften  cristenlichen  keysern  und 
konigen  aufgericht  und  auf  den  gotzdienst  gewidembt,  schuldig  sein,  vor 
äugen  gehalten  ist,  als  sy  auch  noch  nichts  liebers  thuen  wollen,  dann 
christenlicher  Ordnung  nach   zu   leben   und  sich  darzu  gemäss  ze  halten, 

30  und  wir  daneben  auch  bei  uns  erwogen,  daz  uns  und  unserm  haus 
Osterreich  und  nemlich  den  \^ordern  oberösterreichischen  landen  an  er- 
haltung  dises  stiffts  Basel  gelegen  ist,  wie  ir  soUichs  bei  euch  selbs 
auch  zu  ermessen  habt,  so  haben  wir  in  bedacht  oberzelten  und  an- 
derer beweglichen  Ursachen  und  sonderlich  zu  erhaltung  und  furderung 

35   der  ecr  und  lieb  gottes  und  zu   fürkerung  weyter  abfall,  ergerung,  Zer- 
rüttung und  noch  mer  schedlichern  irrsal  in  unserm  cristenlichen  glau- 
ben  enntslossen    und  die  gedachten   gesanten  dermassen  abgeschiden  : 
Nemlich  daz  wir  gemelten  bischof  sambt  seinem  capitl  und  geist- 
lichen mit  schütz,  schirm,  hilf,  rat  und  beystandt  nit  verlassen  und  euch 

40  derhalben  bevelh  thuen  wellen.  Dem  allen  nach  so  empfelhen  wir  euch 
mit  ernstlichem  fleis,  wann   und  als  offt  euch   nu   hinfuran    der  gedacht 


428  '5^9  Ap7-tl  rj.  Nr.  j^ooa. 

bischof  und  capitl  für  sich  oder  ire  priesterschafft  und  geistlichen  umb 
schütz,  scherm,  rat,  hilff  und  beystandt  in  obbenielten  iren  obliegenden 
Sachen  und  notdurften  ansuchen  werden,  ir  wollet  inen  dieselbigen  an 
unser  statt  jederzeit  der  notdurfft  und  gelegenheit  nach,  so  vil  gegen- 
wertig leuff  erleiden  wellen,  statlich  mitteilen  und  in  guten  befelh  haben,  5 
sy  auch  bey  iren  renten,  gulten,  zins  und  zehenden  unnd  andern  zu- 
stenden,  so  unter  euer  Verwaltung  inen  zugehörig,  hanndthaben,  auch 
unserm  vorgethanen  bewilligen  nach,  wo  sy  sich  aus  der  statt  Basel 
sorgfeligkeit  halber  thuen  müssen,  alsdann  in  ein  oder  zwei  stett  in 
unsern  Vordem  landen,  da  inen  der  gotzdienst  zu  vollpringen,  auch  das  lo 
consistorium  ze  halten,  gelegen  sein  wurde,  einkommen  und  daselbs  bis 
auf  unsern  weytern  bescheid  wonen  und  plej'ben  lassen,  und  ob  inen 
halten,  daz  sy  an  iren  pillichen  herkomen  und  Jurisdiction  nit  verhin- 
dert werden,  und  waz  jederzeit  irenthalb  beschwerlichs  furfallen  wird, 
uns  dasselbig  alweg  mit  euren  rat  gutbedunken  ee  zu  wissen  thuen.  15 
Daran  beschicht  unser  ernstlicher  will  und  meinung.  Datum  Speir  den 
13.  tag  apprilis  anno  etc.  29. 

Entwurf.   Laiidesregierungsarchiv  jilr  Tirol  (Imisbruck),   Amraser  Akten 
152g.  —  Kopien:  St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv,  bd.  XVII,  nr.  S6 a 
und   Generallandesarchiv    Karlsruhe,    Handschriften  nr.  1338,  bl.  55  v,    20 
ebefiso  Akten  Domstift  Basel,  fasc.  138,   bl.  ig  und  fasc.  13g,  bl.  ijlv. 

500  a.  152^  April  13. 

König  Ferdinand   an  Philipsen,  erweiten  bischof  zu  Basl. 

Wir  haben  eur  frundschafft  unnd  ires  capitis  des  loblichen  thumb- 
stifiTts  zu  Basl  gesannten    in    irer  Werbung  unnd  anpringen,    so  sy  yetz   25 
von  ewrn  unnd  gedachts   capitis  unnd  gemainer  irer  geistlichait  wegen 
mit  vleis    an    unns  gethan,    genedigklich  gehört  unnd  daraus  gruntlich 
bericht  emphanngen,   welher  maszen  in  Sachen  unsern  heiligen    cristen- 
lichen  glawben  unnd   religion  betreffenndt   bisher  zu   Basel   furganngen 
unnd    gehanndlet    worden    ist    unnd    furnemlich   jungsts  auflawffs  unnd    30 
frevenlicher  hanndlung  an  den  kirchen  unnd  gotzheusern  beganngen  unnd 
aufrichtung  newer  Ordnung  in  den  geistlichen  dingen  furgenomen.  auch 
waz  nachtailigen  uberdranngs  unnd  beschwerung  ir  sambt  eurm  capitl 
unnd  ain  zeither  geduldet  habt  unnd  noch  grosser  geferlichait  besorgen 
muesst.    Aus  dem  können  wir  wol   abnemen    unnd  aigenntlich  ')  befin-    35 
den,  daz  ir  euch  sambt    eurm    capitl    unnd    den  anndern  geistlichen  in 
diser  schweren  irrsall  unnd  geferlichen  ungeschickhten  wesen  eurs  tails 
cristenlichen  unnd  wolgehalten  ^)  unnd   von   euch  unnd   inen  dasjehenig, 

500  a.   ')  aigenntlich /VA//  in  nr.  jooi. 

')  nr.  joo  6 :  unnd   wol   bisher  gehalten.  40 


Nr.  ^00  a.  i  S2g  April  ij.  429 

so  ir  unnd  sy  euch,  auch  inen  selbs  unnd  demselben  allen  löblichen 
stifFt,  von  wcylennd  namhafften  cristenlichen  kaysern  unnd  kunigen 
aufgericlu  unnd  auf  den  gotzdiennst  gewidembt,  schuldig  sein,  vor  äugen 
gehalten  ist  unnd  nach  cristenlicher  Ordnung  noch^)  zu  leben  unnd  euch 
5  derselben  gemesz  ze  halten  begierig  seit,  welhes  ewres  wolhaltens  wir 
sonnder  gnedigs  wolgefallen  unnd  hinwider  ab  vorgemelten  frevenlichen 
wesen  misz\'allen  tragen  unnd  haben  mit  eurer  tVundtschafft  irem  capill 
unnd  gemainer  geistlichait  in  disen  hesclnverlichen  Sachen  unnd  widcr- 
wertigkaiten    sovil    desst    nier    guetigs    unnd    gnedigs'*)  mitleiden   unnd 

lo  seyen  demnach  zu  \orilrist  zu  furderung  gottes  lob  unnd  eere  unnd 
verhuettung  noch  weitter  nachtailiger  abt'all  unnd  Zerrüttung  in  unserm 
heiligen  cristenlichen  glawben  nit  allain  anstat  unnd  in  namen  der  Ro- 
mischen kay.  mt.,  unnsers  lieben  brueders  unnd  gnedigen  herrn,  als  ge- 
mainer cristenhait  hawbt    unnd    beschirmers  der  kirchen,  sonnder  auch 

15  für  unns  selbs  aus  dem  sonndern  genaigten  naclUparlichen  unnd  gne- 
digen willen'),  den  wir  zu  henieltem  stifft  Basel  tragen,  aut'  eur  ge- 
thanes  ansuechen  gnedigcJich  genaigt,  eur  t'rundtschafit,  ire  thumbcapitl 
unnd  geistlichait  mit  gnedigem  schütz,  schirm,  rat,  hilff  unnd  be\-stanndt 
nit  zu  verlassen,  unnd   haben  desshalben  3'etzo  unnserm  lanndvogt,  stat- 

2o  halter,  regennten  unnd  raten  unnsers  regiments  in  unnsern  Vordem 
Oberösterreichischcn  lannden  schrifftlich  bevelch  gethan,  cwr  frundt- 
schaftt  sambt  irem  capitl  unnd  geistlichait  an  unnser  stat  unnd  von  unn- 
sern wegen  aut"  eur  ansuechen  in  den  obgemelten  eurn  obligennden 
Sachen   hilfflich   unnd  ratlich  ze  sein,  ze  schützen  unnd  ze  schirmen  unnd 

2;  auch,  so  es  die  notdurfft  ervordern  wird,  euch  dem  capitl  unnd  geist- 
lichait in  ain  oder  zwo  stet  in  unnsern  V'ordern")  lannden  unnserm  vor- 
gethanen  bewilligen  nach  ofifnung  zu  verschaffen  unnd  also  mit  getre- 
wem  vleis  ob  euch  unnd  gemainer  geistlichait    zu  halten. 

Das  wollen  wir  eurer  frundtschaffl  auf  obgemelt  ir  unnd  ires  ihumb- 

30  capitis  ansuechen  gnediger  mainung  unantzaigt  nit  lassen  unnd  dabey  gne- 
digclich  ermannt  haben,  s\'  welle  solhes  unnser  gnedigs  unnd  trösllichs 
erpieten  irer  geistlichait  in  der  gemain  antzaigen  unnd  also  sambt  inen, 
bis  der  almechtig  die  sachn  zu  pesserung  schickht,  als  mit  seiner  hilff  pald 
sein  mag,    hinfuran  als  bisher  von  euch  beschehen  ist,  aufrecht  unnd  be- 

35  stenndig  pleiben ;  des  wellen  wir  unns  also  on  zweiflich  getrösten  unnd  all- 
zeit eur  frundtschaffl.  dem  capitl  sambt  annder  geisllicheit  unnd  dem  gann- 
tzen  stifft  Basl  in  gnedigem  bevelch  haben.  Geben  zu  Speyr  am  drey- 
tzehennden  tag  aprillis  anno  etc.  im  xxviiii'«".  unnserer  reiche  im  dritten. 

500  a.   ')  noch /M//  in  rir.  joo6. 
^o  *)  «'■-  500  h:  desst  mer  gnedigs. 

')  nr.  J006:  sonndern  gnedigen   willen. 
•)   Vordem  yV/;//  in  nr.  $00  i. 


430  15^9  April  ij.  Nr.  soob—^oi. 

Original,  unlersc/irieienFerdinund,  mit  aufgedrücktem  Verschlußsiegel  und 
dem  kanzleivermerk  v(idit)  Bernardus,  episcopus  Tridentinus,  cancella- 
riiis,  und  Ferenberg  ss.  St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv,  bd.  XVII, 
nr.  3J. 

500  b.  5 

König  Ferdinand  an  brobst,  stathalter  unnd  capitl  des  Hohen 
stiffts  Basel'). 

Original,  mit  aufgedrücktem  Verschlußsiegel,  Generallandesarchiv  Karls- 
ruhe, Akten  Domstift  Basel,  fasc.  138,  bl.  IJ.  —  Kopien  ebenda,  Hand- 
schriften nr.  1338,  bl.  3^v.  und  Akten  Domstift  Basel,  fasc.  13g,  bl.  IJO.    'o 

501.  iS2g  April  13. 

Leute  zweierlei  glaubens. 

Zinstags  den  xiii.  tag  abrellens  sind  dysz  zugen  durch  Hansen 
Mersperger,  den  kuffer,  wider  meister  Hansen  Nusz,  den  scherer  zum 
Boumli,  vervaszt  worden:  15 

Meister  Caspar  Thurnisen,  der  schmid,  hat  geschworen  und  sagt: 
Das  inn  uff  ein  zit  Hans  Merspergers  frow  und  Andres  Koler  ufF  der 
schmid  husz,  als  er  da  in  geschefften  gemeiner  zunfft  gewesen,  gesucht, 
inne  frunntHch  und  mit  hochem  ernst  gepetten,  mit  inen  ze  gan  unnd 
Hansen  Merspergern,  dem  Icuffer,  ein  hand,  an  deren  im  ein  schaden  20 
entsprungen  were,  ze  besichtigen:  das  dann  er,  gezug,  gethan.  Als  er 
nun  in  Hansen  Merspergers  husz  komen,  syen  vil  w.vber  da  gsin,  so 
meister  Hansen  im  beth  gehept,  er,  gezug,  meister  Hansen  sin  hand 
genomen,  die  besichtiget  unnd  gsagt,  das  es  weder  der  umblouff  noch 
der  wurm  were,  unnd  inen  anzoigung  geben,  so  deren  eins  entspringen  25 
wurde,  woby  sy  es  erkennen  solten.  Darnach  inen  witer,  als  der  kuffer 
den  scherer  zum  Böumli  nit  mer  haben  weit,  anzeigt,  was  sy  mit  kru- 
teren  temperierenn  söltenn,  damit  meister  Hansen  die  hitz  und  der 
brand  usz  der  hand  gezogen  wurde;  dann  zu  besorgen  were,  das  die 
hitz  zünemen  und  er  umb  den  vinger  oder  die  gantzen  hand  komen  jo 
wurde.  Ob  sy  im  aber  nachmals  über  die  hand  gebunden,  die  hitz  ge- 
leszcht  worden,  hat  er,  gezug,  dann  er  darnach  nit  mer  beschickt  wor- 
den, kein  wussen  und  weiszt  witer  nit  zu  sagenn. 

Conrat    Lugger,    der    zimerman,    liat    ouch    geschworen   und  sagt : 
Das    er   inn    sinem    husz    inn    der  stuben    gewesen    und   wol  durch   die    35 
wand,  als  die  huser  aneinandern  stossen,  gehört,    das  sich   Hans  Mers- 
perger übel  gehept,  sprechennde:  O  meister  Hans,  hören  uff,  mir  den 

500  b.  ')  Das  schreiten  stimmt  wörtlich  mit  nr.  joo  a  Hierein  mit  ausnähme  einiger 
weniger,  z.  t.  durch  den  geänderten  adressalen  bedingter  Varianten. 


iVr.  fo/  /j2p  April  / ,'.  431 

\inger  also  hart  ze  heben  und  ze  Irucken;  ich  maj^  es  nil  nie  erzugen; 
ir  wend  mir  den  vinger  abbrechen;  wyter  etc. 

Michel  Geng,  der  zinierman,  hat  ouch  geschworen  und  sagt:  x^ls 
dann  er  von  siner  frowen  Hansen  Merspergers  Uranckheit  vernomen, 
5  sye  er  schnell,  als  sinem  gefatteren  behilttiichen  ze  sin,  in  meister 
Hansen  husz  komen,  denselben  uff  einem  bett  ligen  erfunden,  und  hah 
meister  Hans  nach  einem  scherer  geschickt.  Als  nun  der  scherer  komen, 
hab  der  scherer  Ae^w  vinger  mit  der  einen  band  und  mit  der  andern 
band  den  arm  genomen,  den  getruckt    inmaszen,  das  Hans  Mersperger 

10  sagte:  O  we,  meister  Hans,  ich  mag  es  nit  me  erzugen.  Ir  wend  mir 
den  vinger  und  die  band  abbrechenn;  ich  mein,  das  ir  mich  toden 
wellen;  ich  kan  und  weisz  es  nit  zu  erzugen.  Sprech  meister  Hans: 
So  ding  ein  puren,  das  ers  für  dich  erzug  und  erlid;  ir  gesellen,  die 
zweyerley  gloubens  sind,   mussend  etwas  liden;  wyter. 

1$  Augustin  Rockennburgcr,  der  schnider,  hat  ouch  geschworn  unnd 

sagt:  Das  er  inn  Hans  Merspergers  husz  gewesen;  do  sye  meister  Hans 
zum  Boumli  komen  und  gsagt,  wie  meister  Hans,  der  kuffer,  sich  ge- 
hube  und  sich  doch  gestalte  und,  nach  besichtigung  des  vingers,  spre- 
chende: Es  wer  doch  weder  der  wurm,  noch  der  umblouff.  Als  er  im 

20  nun  ein  klein  den  vinger  besichtiget,  hab  er  ein  wurtz  usz  der  teschen 
harusz  zogen,  die  ime,  zugen,  gegebenn.  meister  Hansen,  dem  kuffer, 
als  er,  meister  Hans,  dieselben  wurtzenn  blodigkeit  iialp  nit  gehaben 
möcht,  inn  die  band  ze  heben,  hindern  neme  meister  Hans,  der  scherer, 
dem  kuffer  den  vinger,  truckte  den  so  hart,    das  der   kuffer    nit  allein 

25  einmal  oder  zweymal.  sonder  v  oder  vi  mal  ernstlichen  mit  grossem 
schmertzen  und  ijurlichen  wetagen  (!)  sagte:  O  we  meister  Hans,  ich 
musz  sterben,  ir  werden  mir  den  vinger  und  die  hanil  abbrechenn. 
Ich  bitt  uch  durch  des  liden  Cristi  willenn,  das  ir  uffhoren  und 
den    vinger    nit    also    trucken    wellenn.     Aber    meister  Hans  sye    stets 

30  niit  hebung  des  vingers  furgefaren,  sprechende:  ü  lieber,  so  ding  ein 
puren  oder  helffer,  so  du  es  nit  erliden  magst,  das  ers  für  dich  lide, 
und  stets  mit  hebung  des  vingers  nit  nachlassen  wellenn.  Jedoch  das 
sich  meister  Hans  so  übel  gehept  und  inn  durch  des  liden  Christi  wil- 
len  ndickermals,  das  er  inn  nit  so  hart   pingen  weite,  ermanet,  Sprech 

35  der  scherer:  Ir  gesellen  sind  so  mengerley  gloubenns,  ir  mussennd  ouch 
wol  etwas  liden.  Der  red  halp  dann  er,  gezug.  zu  zorn  bewegt,  ouch 
allerley  hiertzu  undienstlich  daruff  geantwurl.  Unnd  nachmals  hab  mei- 
ster Hans  usz  hitzigem  dürsten  zii  trincken  begert,  sin  dysz  gezogen  frow 
im  das  trincken  handgereicht,  aber  der  scherer  im  solichs  nit  zulassen  ge- 

40  wollen  inmassen,  das  Hansen  Mersperger  von  trinckens  oder  dursts  und 
der  grossen  hitz  wegen  (als  er, gezug, achtet)gesch\\iinndensye:  wyter  etc. 


Conrat  Härder,  der  vervver,  hat  oiich  geschworen  und  sagt:  Das 
er  inn  Flansen  Merspergers  hiisz  komen,  inen,  Hansen,  krank  und  den 
scherer  mitsampt  zweyen  knechten  im  husz  erfunden.  Do  hab  der  scherer 
meister  Hansen  den  vinger  in  die  hand  genomen  und  uff  dem  knuw 
gehept,  den  dermassen  so  hart  gevasst,  das  sich  der  kuffer  vast  übel  5 
gehube,  wol  zehen  malen  sprechende,  das  er  durch  das  liden  gots  mit 
hebung  des  vingers  uffhoren,  dann  er  weite  inn  umb  die  hand  und  den 
vinger  bringen.  Er  wüste  es  nit  mer  zu  erzugen,  und  hab  meister  Hans 
stets  kein  antwurt  gegeben,  sonders  mit  hebung  des  vingers  fürge- 
faren  unnd  alwegen  den  knechten  bevolchen,  das  sy  brott  küwen  solten,  10 
die  es  dann  ouch  gethon,  und  der  scherer  jemerdar  mit  hebung  des 
vingers  nit  nachlassenn  gewellen,  sprechende:  Also  gat  es  uch  gesellen, 
die  zweyerley  gloubenns  sind,  ir  müssen  ouch  ein  ding  also  liden  ;  aber 
on  underlasz  mit  hebung  des  vingers  furgetaren,  und  zum  letsten,  als 
er  gern  getruncken,  hab  man  im  geben,  aber  der  scherer  im  das  nit  15 
gestatten  gewellenn,  unnd  sagt  er,  gezug:  Als  er  morndes  widerumb 
komen,  hab  er  den  vinger  besichtiget,  syen  vil  schwartzer  blatern  daruff 
gewesen,  dermassen  ungestaltsam  gesechenn,  das  im  jederman  geraten 
hab,  das  er  des  scherers  mussig  gan  solle;   W3'ter  etc. 

Anna,  Augustin  Rockenburgs  efrow,  hat  ouch  geschworn  und  sagt:   20 
Als  sy  usz  beruffung  zu  Hansen  Mersperger  inn  kranckheit  komen,  sye 
der  scherer  bald  ouch   da  gsin,  den  vinger,    daran    sich  der  kiiffer  ge- 
hept,   besichtiget    und    gesprochen,    das    es  weder  der  wurm   noch  der 
umblouff  sye    unnd  inndem  geheissen,  in  evger  ufschlachen.     Das  hab 
man   schnell    gethan  und  meister  Hans  den  vinger  genomen,  den  der-    25 
massen  gehept  unnd  getruckt,  das  meister  Hans,  der  kuffer,  mit  grossem 
schmertzen  sagte:    Ach  und  o  we,    lieber  meister  Hans,  land  mir  den 
vinger  gon.  Ich  kan   und  mag  es  nit  me  erzugen.  Ir  werdend  mich  umb 
den  vinger  und  die  hand   bringen.    Ich   mags  nit    me    erliden,  und  inn 
stets  frunthlich  gepetten,  das  er  im  doch  den  vinger  nun  ein  clin  ledig   3° 
lassen  weite.  Das  hab   der  scherer  nit  thun  wellen,  sonders  sinen  zwen 
knechten,  so  er  mit  im   bracht,  bevolchenn,  das  sy  inn  sinem  husz  ge- 
prent  wasser  holen  solten.    Das    haben    sy    gethan,    meister  Hans  stets 
den  vinger  getruckt,    und    sich    der  kuffer  vast  übel  gehept,    abermals 
sprechende,  das  er  durch  des  liden  gots  mit  hebung  des  vingers  uffhoren    35 
weite,  dann  er  wüste  es  nit  me  zu  erzugen.  Sprech  meister  Hans:  So 
seit  er  ein  puren  dingen,    ders    für    inn    litte,    er  must  sich  ouch  liden 
und  die  gesellen,  so  so  schwach   im  glouben   und    zweyerley  gloübens 
syen,    müssen    ouch    etwas    umb    ir    Schwachheit    willen    des    gloubenn 
liden,  unnd  stets  mit  hebung  des  vingers  furgevaren.  Als  nun  des  he-   40 
bens  kein  end  haben   weite,  were  dem   kuffer  uff  dem  beth  geschwun- 


Ar.  S02.  I ^ag  April  14.  433 

den,  sy,  gezugin,  ime  wasser  angestrichen.  Aber  der  scherer  gantz  un- 
wirschlich    gegen    inen    gewesen,    unzimliche    wort    gegen    inen   uszge- 
stossenn,  inmassen  das  sy,    gezugin.    nebent    sich  trettenn,   und  sye  ir, 
zugin,  witer  nit  wussent. 
5  Margaretha  Bowelstricherinn   hat  ouch  geschworen  unnd  sagt :  Als- 

dann meister  Hans,  der  kufter,  kranck  worden,  sye  sy  b\-  im  inn  sinem 
husz  gewesen,  nach  dem  scherer  geschickt,  der  nach  langem  warten 
komen,  die  kranckheit  des  vingers  besichtiget  und  gesprochen,  das  es 
ein  wilder    vinger,    es    wer    nit    der    umblout't".     noch    ouch    der    wurm, 

10  und  mit  dem  den  vinger  inn  sin  hand  genomen,  den  dermassen  gehept 
unnd  getruckt,  das  der  kuffer  sagte,  das  er  durch  gott  mit  hebung  des 
vingers  uffhoren  weite,  dann  er  wüste  und  kente  es  nit  me  erzugen, 
er  weite  inn  töden,  und  stets  der  scherer  mit  hebung  des  vingers  t'ur- 
gefaren,  zuletst,  als  inn  der  kuffer  dickermals  gepetten,  sprechende:  das 

15  er  ein  puren  dingen  solte,  so  es  für  inn  litte,  die  gesellen,  so  zweyer- 
ley  gloubens  syen.  müssen  etwas  darfür  liden.  unnd  habenn  des  sciie- 
rers  knecht  die  hutle  von  den  e\-eren  oben,  als  s_\-  hert  gesotten  waren, 
genomen  und  solichs  dem  kuffer  über  den  vinger  gepunden;  desz- 
glichen  sy,  gezugin.   niitsampt  andern  frowen  dem  kuffer  wasser  ange- 

20  strichen,  dann  im  geschwunden  were.  Sprech  der  scherer:  Das  s_\-  des 
dings  müssig  gan  sollen,  und  sy  mit  ungeschicktenn  werten  ange- 
schnertzt.  Morndes,  als  der  scherer  aber  komen,  sye  sy,  gezugin,  usz 
dem  husz  gangen.  Was  alda  der  scherer  mit  im  gehandelt,  ist  iro,  ziigin, 
nit  wissent,  und  sagt  sovil  witer,  das  sy  inn  Hansen  Merspergers  husz 

25  ubernacht  gewesen,  niemants  dem  scherer  sin  gepend  uffgcprochen, 
dann  er  es  selbs,  morndes,  wie  er  es  am  abend  darüber  geleit,  und 
niemant  anders  uffgethan  hab;  wyter  etc. 

Protokoll.    Sl.-A.  Basel,   Geruhtsarchiv  D  24,  bl.  214V. 

502.  /^2g  April  14. 

30  Basel  übermittelt  die  reformationsordnutig  in  alle  empter. 

Wir,  der  stathalter  [des  bürgermeistertums  und  der  rat  der 
Stadt  Baselj  etc.  unnd  schickend  dir  hiemit  unnser  reformacion, 
so  wir  in  statt  unnd  land  ze  halten  angesehen  erkandt  unnd  ver- 
ordnet haben,    mit  bevelhe,  das  du  die  allen  dinen  amptsverwandthen 

35  verkünden  unnd  in  jedes  dorff  eins  dem  lutpriester  unnd  vogt  zu 
banden  geben,  damit  sy  die  Ordnung,  alls  dick  es  not  ist,  hören,  unnd 
in  abstellung  unnd  straff  der  lästern  sich  deren  gemcsz  ze  halten  haben; 
dann  wir  unns,  sampt  unnsern  sechsen,  einhellencklich  vereint  unnd 
entschlossen  haben,  mit  der  gnad  gottes  bi  diser  Ordnung  on  alle  mit- 

40   teil    ze    pliben    unnd    die    ubertrettere    one  gnad  ze  straffen.    Deszhalb 

Raster  Reformationsakten,  III.  ^^ 


434  15^9  ^P*'''  '4-  N^-  503  -JOS- 

wollest  du  für  dich  selbs,  ouch  allen  undervogten  und  geschwornen 
amptlutten  by  iren  eiden  gebietten,  ein  ernstlichs  uft'sehen  ze  haben, 
die  ubertrettere  anzuzeigen  unnd  ze  straffen,  damit  die  ungehorsamenn 
widerspennigen  furohin  gehorsam  gemacht  werdend.  Doran  beschicht 
unnser  gebietende  meynung.  Datum  mittwochen  nach  misericordia  do-  5 
mini  anno  etc.  xxix. 

Entwurf.    Si.-A.  Basel,  Missiven   A  3g,  bl.  1^3- 

503.  1529  ^P^^^  '4- 
Statthalter    des    burgermeisters(!)thumbs   unnd  rath  der  stat  Basel 

an  Asimus  Sygelman,   vogt  zu   Zwingen.  10 

Demnach  unns  allerley  untruw  unnd  gefärden,  so  wider  der  stifft 
lannd,  aus  wir  gewüsszlich  besorgen,  vorhanden  sin,  angelangt,  wollend 
wir  dir  hiemit  in  grosser  il  und  geheim  verkundeth  unnd  gewarnet 
habenn,  das  du  das  schlosz  Zwingen  bewarest,  besetzest  unnd  besorgest, 
inmassen  unnd  der  stifft  dhein  untruw  damit  begegne.  —  Datum  ilends  15 
mitwochen  nach  misericordia  domini  anno  etc.  xxix. 

Original    mit    aufgedrucktem    Verschlußsiegel    (zerstört).     St.-A.    Basel, 
Bischöfliches  Archiv,   hd.  XVII,  nr.  3S. 

504.  1529  ^pf^l  '4- 
Philips,  bischoffe  zu  Basel,    an  Statthalter,  regenten  und   rate  inn   20 

obern  Ellsasz. 

Uns  zwyfelt  nit,  ir  sygen  bericht.  zu  was  kriegsrustung  sich  die 
von  Basl  von  tag  zu  tag  fassen;  wess  willens  sy  sygen,  mögen  wir 
njt  eygenntlich  erfaren.  Aber  vylfaltigclich  komen  uns  Warnungen, 
das  unnder  annderm  auch  gewisslich  ir  furnemen,  inn  unnser  stittt  ze  25 
fallen.  Wa  aber  oder  an  welchem  ort  der  iiinfal  beschehen  soll,  können 
wir  nit  verston.  Doch  an  welchem  ort  von  inen  angefangen,  muessen 
wir  besorgen,  Bern  und  Solothorn  villicht  an  annderm  infallen  werden, 
wie  dann  uns  zum  theyl  auch  getrowt.  Dwyl  wir  nun  zu  niemands  dann 
euch  unnser  sonndere  Zuflucht  unnd  trost  wissen,  bitten  ivir  euch,  ir  3° 
wollen  getrew  nachpurlich  uffsehen  uff  uns  und  die  unnsern  haben  .  .  . 
Sollichs  wir  euch  zum  theyl  auch  darumb  wellen  antzeigen,  ob  ir  etwas 
zusamenlauffens  inn  diser  art  vernemen,  destbas  achten  mochten,  wahin 
es  reychen  mochte.  Pourntrut  in  vi  xiiii<''^"  aprillis  anno  etc.  xxix. 

Kopie.  Liiftdesregierungsarchiv  für  Tirol  (Innsbruck),  Amraser  Akten  ißSp.    35 

505.  /f2p  April  i.^. 
Bürgermeister    und    ratt   der   statt  Zürich  an  burgermeister  unnd 

ratt  der  statt  Basel. 


Nr.   SOÖ.  ic;2g   Af>ril    /f.  43f) 

Auf  euer  schreiben  vom  ij.  april  diene  euch  sur  anizvort,  das  uns 
nit  minder  dann  uch  der  tag,  so  uff  die  uffart  Christi  wider  zu  Baden 
gehalten  solt  werden,  von  wegen  diser  sorgklichen  schweren  louttcn 
zu  lang  erstreciv't  sin  beducht,  deszhalb  wir  einen  kurtzen  3ienden  tag 
5  verrumbt  und  angesetzt,  nämlich  uff  mitwuchen  nach  jubilathe,  wirt  der 
XXI.  tag  dis  nionats  apprellen,  nachts  inn  unser  statt  Zürich  an  der 
herberg  mit  vollem  gwalt  zu  erschinnen  und  diser  schwebenden  sorgk- 
lichen  louffen  und  pratigken  halb  zu  handien  und  denselben  uch  unnd 
andern  Eidgenossen    unnd  mitburgern   von   Bern,  Glarus,  Fr\'burg,  So- 

lo  lothurn,  Schatfhussen,  Appentzell,  sant  Gallen,  Mulhussenn  und  Biel, 
ouch  uwern  und  unsern  pundtsgnossen  von  den  Drygen  pundten,  desz- 
glichen  der  statt  Costentz  zügeschriben.  Diewil  aber  (als  wir  wol  achten) 
uch  die  verkundung  des  angesetzten  tags  inn  unser  statt  noch  nit  zu- 
kommen   und   also  von    uch   on  wussend  (und  ungezwifelt  guter  mey- 

15  nung)  ein  tag  uff  Jeorgi  angesechen  und  etlichen  orten  luth  üwers  an- 
zeigens  zügeschriben,  so  bitten  ivir  euch,  uch  welle  gfallen,  uweren  an- 
gesetzten tag  gegen  denjhenigen  orten,  so  ir  geschriben,  wider  abzü- 
kunden  und  den,  so  vorhin  inn  unser  statt  benembt,  zu  fiirganng  kommen 
und    denselben    durch    uwer   botschafft  besuchen  ze  lassen.    —    Datum 

20   mitwuchen  nach  dem  sontag  misericordia  domini   anno  etc.  xxix°. 

Original.   St.-A.  Basel,   Eidgenossenschaf i  E  8,  bl.  1S2.  —  Regest:  Ab- 
schiede bd.  IV,  abtlg.  i  b,   nr.  jo,   beilage  2. 

506.  /.f^p  April  /,-. 

Kriegsordnung,  und  wie  furnembiich  die  stat  versehen  werden  solle. 

25  Alls  unnsere  herren  die  nun,  so  man  die  kriegsherren  nennet,   an 

hut  donstags  nach  dem  sontag  misericordia  domini  genant  im  xv>'xxix. 
jare  by  einandern  gesessen,  die  untrüwen  uffsatz,  geschwinde  unnd 
sorgkliche  louff,  so  sich  taglich  je  lenger  je  strenger  wider  die,  das 
gottlich  wort  unnd  warheit  annemmeti,  sehen  lassen,  für  ougen  genomcn, 

30  habend  sy  hoch  von  notten  sin  bedacht,  das  zu  anfang  ein  stat  Basel 
versorgt  unnd  \ersehen  werde,  damit,  wasz  sich  zutrüge,  wir  zu  erhal- 
tung  der  stat   mit  gottes  hilff  gerust  unnd  gefaszt  weren. 

Diewyl  aber  in  versehung    diser    dingen    der  stat  höchste  haling 
gehandlet  werden  müssen,  da  aber  nit  alein  nit  gut,  sonder  gantz  sched- 

35  lieh  ist,  wo  solche  sachen  by  vilen  uszgespreitet,  dan  wo  sich  zutragen, 
das  wir  zun  zyttcn  kriegklicher  unrüwen  (darvor  unns  gott  behüten  wolle) 
zu  veld  ziehen  unnd  einer,  so  diser  hiilingen  wussens  trug,  durch  die 
vyandt  gefancklich  angenommen  werden  solte,  unnd  also  der  stat  fur- 
sehung  unnd  \-ermögen  den  v\-anden  geoffenbart,  wasz  Schadens  gemeiner 

40  stat  davon  erwachsen,    mag  ein  jeder  lichtlichen  bedencken.     Ilarumb 


436  1529  ^pf'l  '5-  ^'r-  joö. 

so  habend  die  kriegsherreil  geratten  uiind  beschlossen,  das  zu  fursehung 
beder,  grossen  unnd  kleynen  sfat  Basel,  fünft"  herren,  so  desz  raths 
syendt,  denen  die  stat  vertruwt,  verordnet  werden,  denen  der  raths- 
schriber  zugeben  sin  solle. 

Dise    herren    sollend    gewalt    han,    in   der  grossen   statt  vier  oder     s 
fünff  houptlut,  deszglichen  in  der  kleynen  stat  zwen  houptman  von  der 
gemeinde    an    die  ringgmuren  ze  verordnen,  welche   sy  am  verfanckli- 
chisten  sin  beduncket.  Disen  houptlutten  sollend  jedem    zwen  niiträth, 
so  ouch  von  der  gemeinde  sin  megen,  darzü  ein  quartier  ingeben  unnd 
bevolhen   werden,  das  ein  jeder  houptman  sampt  sinen  mitgeordnetten    10 
sin  quartier  mit  allem   ernst  besehen  unnd  beratschlagen  sollen,   wie  sy 
in    zyt    der    belegerung    irn    theyl    behalten    unnd    wasz    zu    erhaltung 
deszselben    von    weren,    buwen,    ouch    wie    vil    volcks    not    sin   werde. 
Doch    sollend    solhe    houptlut    vor    allen    dingen    mit    sampt    Iren    mit- 
räthen  einen  gelerten  eyde,  häling  ze  halten,  unnd  wasz  sy  der  enden    15 
findend,  in  die  ewigkeyt  zu  verschwigen,  zu  gott  schweren  '). 

Unnd  wasz  dise  houptlut  mit  iren  zugeordnetten  ratschlagen,  das 
sollend  s)'  den  nachbestimpten  heimlichen  herren  anzoigen.  Die  sollend 
demnach  gewalt  han,  in  jedem  quartier,  wasz  von  buwen,  bastien  unnd 
boUwerken  not  ist,  machen  ze  lassen.  Ob  aber  inen  zun  zj'tten  ettliche  20 
notwendige  buw  zu  schwer,  also  das  die  heimliche  herren  sich  deren 
vilicht  der  ursach,  das  sy  der  cost  zu  schwer  bedacht,  alein  nit  gern 
beladen  weiten,  megend  sy  soUichs  den  kriegsherren  anzoigen  und  je 
zun  zitten  derselbigen  rath  pflegen. 

Furer  sollend  dise  herren,  wasz  zu   uffenthalt  der  stat  not  ist,  ver-    25 
sehen  unnd  namblich  lugen,  das  die  statt  so  vil  müglich  mit  körn  unnd 
saltz  besorgt  sye.  Ouch  buwholtz  zu  bastien  unnd  schantzen,  lang  griin, 
wollen,  wyden,  gerten,  schantzkerb  und  grosse  eichene  heltzer  versorgen 

Dise  herren  sollend  das  geschütz,  so  man  in  der  stat  bruchen 
müsz,  mit  aller  bereitschafft  versehen  und  beschiessen  lan,  die  pletz  30 
unnd  ort,  wohin  man  das  stellen  wolle,  damit  es  in  der  nott  mit  frucht 
geprucht  werden  möge,  besehen  unnd  verordnen,  ouch  den  heimlichen 
gang  zö  sant  Alban  versehen  unnd  hüten  und  wachten  inn  unnd  \'or 
der  stat,  wann  es  sy  fruchtbar  sin  bedunckt.  besorgen. 

Unnd  in  summa,  wasz  zu  bewarung  der  stat  not  unnd  gut  ist,  soll   35 
disen  herren  bevolhen  unnd  vertruwt  sin. 

Ditz  sind  die  dry  heimlichen  herren  in  der  groszen  stat  verordnet: 

Her  Marx  Heidelin,  oberster  zunfftmeister.  —  Her  Balthassar  Hylt- 
prand,  alltoberster  zunfftmeister.  —  Bernhart  Meyger  *). 

506.   ')  £>(r  wer  Haut  dieses  eides  liegt  als  beilage  bei  den  akten ;  siehe  nr.  ji6.  40 

")   Es   folgt    durchstrichen   Wolffgang   Harnasch     Statt    dessen  ist  als  naehtrag 
»wischen  M.  Heidelin  und  B.  Meyger  eingefügt  B.  Hyltprand  {siehe  lext). 


Nr.  ßoy—jog.  1^29  April  ij^^iö.  437 

In   der  kleynen  stat: 

Joder  Brand.   —    Rudolff  Supper. 

Si.-A.   Basel,  Militär  Ai ,  mit  kanzleivermerk  H.  Ryhiner,  ratschriber. 

507.  r';2g  April  /,-. 
5              Stattlnilter,    regenten  und  rät  inn  obern  Elsasz  an  Ferdinand,  zu 

Hungern  unnd   Hohaim   künig. 

Welcher  gestallten  uns  der  bischoff  zu  Basel  gestrigs  tags,  was 
im  für  Warnung  zükomen,  geschriben,  das  liatt  ewer  mt.  ab  hierinn 
verschloszner  abschrifft  desselben  ...  zu  vernemen  .  .  .  Datum  Enn- 
.0  siszheim  den  xv'''"  tag  apprilis  anno  etc.  xxix". 

Original,    gezetclmet    H.  Y.   v.   Gilgenberg,    ritter,    stathaltcr    und    N. 

Babst,  cantzler.  La7idesregierutigsarchiv  für  Tirol  (Innsbruck).  Amraser 

Akten   I $29. 

508.  '529  April  /j. 
15              Schultheis  und  rat  zu  Bernn  an  burgerme^'sler  unnd  ratt  der  statt 

Basel. 

Auj  euer  schreiben  [vom  i].  april]^)  zvollett  wir  denen  vonn  Fry- 
burg,  Soiotluirnn  und  Biell  söllchenn  tag  unverkundt  nit  lassenn  guter 
Zuversicht,  sy  sollichen,  wie  ir  denselben  bestimpt,  mit  unns  besüchenn 
20  werdind  .  .  .  Datum  xv*  aprilis  anno  etc.  xxix'". 

Origitial.   St.-A.   Basel,  Politisches  M  5,   1. 

509.  1529  April  16.  ff. 
Die    Stiftsherren    und   capläne  zu   s.  Peter  und   am   domstift  etc. 

in  ihrem  verhalten  zur  aufforderung,  der  stadt  Basel  zu  sclnvören. 

25  Als  d\'    herrenn    santt    Peter  beschickt   unnd  an  sy  den   eyd,    wy 

dan  ein  ersanie  burgerschafft  zusamen  von  wegen  des  gottlichen  worts 
geschworen,  ouch  schweren  wellen  angemüttet,  haben  sy  nochvolgend 
antwortt  geben: 

Her  Hans  Wagner,  thumher  zu  sant  Peter,  begertt:    Das  man  in 

30  des  eyds,  von  wegen  das  er  sich  usz  der  statt  uff  sin  pfar  ze  thun 
w\-llens,  erioszen  well,  begeh  sich  sunst  nit  destweniger,  alles  das  zu 
thun.   was  der  statt  nutzlich  unnd  zu  furdrung  sin  mag. 

Her    Heinrich  Kilwert,    thumher   sant  Peter,  sagt:    So  dyser  eyd 
im   an  dem  eyd,  so  er  cim   bischoff  von  Basell  geschworen,  kein  noch- 

35  tej'l  geperen  oder  verletzlich  sin  mecht,  wel  er  den  thun;  darby  begertt, 
so  es  sich  begeben,  das  er  über  kurtz  oder  lang  sich  usz  der  statt  Basel 
sin    narung    an    andren    ortten    unnd    enden    zu  suchen   wyllens,  das  er 

508.   ')  dassclbt  wie  an  Zürith,  s.  nr.  4gS. 


438  1529  April  16.  Nr.  509. 

dan  auch  dvseii  e\d  wyder  uffgeben  möge.  Hatt  nochmols  geschworen. 

Meyster  Hans  Sattler  gnant  Geb\v}'ler  begertt:  Das  man  in  der 
pfrund,  so  er  von  einer  statt  Basel  in  possess  hab,  nit  well  so  _\'lentz  ensetzen, 
darzu  innen  des  eydts  erlossen,  sunder  vergönnen,  das  er  zun  zyten  harin  zu 
dem  sinen  als  ein  gast  komen  meg,  dan  er  werd  ettwas  namhaffts  als  win  5 
unnd  körn,  darzu  huszrott  hy  Jossen :  sunst  sig  er  der  statt  zu  dienen  gneigt, 
unnd  besonder  könne  er  dysen  eyd  nit  erstatten,  dan  er  anderschwo 
von  fursten  unnd  herren  mit  pfrunden  belehenet.  dy  er  \'on  wegen  disz 
evds  \aren  laszen  miest :  darby  myn  herren  der  diensten,  so  er  uns 
bew\sen,  ermant.  10 

Her  Hanns  Steinmetz  begert  sich  zwen  tag  mit  siner  freuntschafft 
zu  bedencken.    Hatt  geschworen. 

Her  Jacob  Rieher  wyl  den  e\'d  unnd  alles,  das  im  myn  herren 
ufflegen,  erstatten   unnd  hatt  den   eyd  geschworen. 

Her  Gilg  sagt:   Sover  im   dyser  eyd  dem  eyd,  so  er  dem  bischofif   15 
von  Basell,  desglichen  dem  capittel  zu  sant  Peter  geton,  nit  nochteylich 
sin   mag,  wyl  er  d\sen   eyd  thun;  hat  den  euch  geschworn. 

Der    lutpriester  sagt:    So  er  hy  pliben,   weit  er  alles,  das  im  uff- 
gelegt,    gton    haben.    Aber    dwyl    er    der    lutpriestery    urloupt,    hab  er 
mieszen    an    andere    ort    stellen,  do  er  sin  narung  bekomen  mög,  und   20 
kend  den  eyd  nit  thun,  well  sunst  alles  das  thun,  was  der  statt  gevellig  sig. 

Her  Carnelius  sagt:  Er  sig  vom  capittel  sant  Peter  zu  eim  pfarrer 
gon  Kilchen  gesetzt,  uff  dy  miesz  er  uff  Johannis  nechst  komend  ziehen, 
aldo  sin  narung  suchen;  deszhalb  er  den  eyd  dyser  z\'t  nit  thun  kenne, 
bette,  in  das    nit  zu  verargen;   well  sunst  alles,   das  der  statt  gevellig,   25 
erstatten. 

Der    conienthur    zum    Tutschen    husz    begertt:    In    b\-   des  ordens 
fryheytenn  zu  schützen  unnd  schirmen,  well   sich  aber  nit  destweniger 
der    uszgangnen    Ordnung    glichformig    halten    unnd    begert    darby    ein 
uffschub  acht  tag  ungeverlich,  mit  sinen  obern  haben   ze  beratten.    Ist    3° 
im  zugelassen. 

J.  Joachim  von  Sultz  ist  ein  monat  lang  ein  uffschub  gönt,  doch 
dergstalt,  so  er  darnoch  hy  wonen  weit,  das  er  sich  dan  andren  unnsern 
purgern  glichformig  halten  well :  so  im  aber  das  nit  gelegen  und  hie- 
har  komen,  das  er  dan  in  offne  herberg  rytten  thiege.  35 

Meyster  Hans  Gebwylern  unnd  meyster  Hans  Wagnern  ist  ein 
bedanck  bisz  ufif  pfingsten  zugelaszen,  unnd  so  sy  dan  der  zyt  nit  pliben 
wollen,  alsdan  ir  pfrunden  ufifzegebenn,  doch  mit  dem  underscheyd, 
was  sich  hy  mit  unsern  herren  oder  jeren  purgern  zugetragen  oder 
bis    der   zj't,   sy  ire  pfrund  ufifgeben  werden,  begeben  wurdy,  h\'  und   40 


Nr.  50g. 


152g   April   16 ff. 


439 


nienan    aiuiersclnvo    recht    zu    geben    und    zu  nemen:  das   sy  zu  thund 
dem   zunfttmeistcr  in  sin   band  gelopt  habend. 

Glicher  gestalt  hatt  her  Carnelius  unnd  der  lutpriester  sant  Peter 
gelopt.    unnd    innen    der   bedanck    ouch    zugelassen.     Actum    den   xvi. 
5   aprilis  anno  etc.  xxviiii. 


Dem  comentur  sant  Johans  und  Tutschen  husz,  desglichen  den 
Predigern   ist  ein  uffschlag    geben  acht  tag  lang. 

Her  Josz,  Johannes  caplan  sant  Peter,  \v\l  hinweg,  hatt  \vy  andre 
hy  unnd  nienan  anderschwo  recht  zu  gebenn  unnd  nemen  gelopt. 
10   Actum   den  xvii.  aprilis  anno.  etc.  xxviiii. 


'5 


M.  Jeronimus  Pletzenn 

Her  Hans  Olpe,  senior 

Johannes  Brelley.  sigerist  ufi"  Burg 

Her  Jerg  Sonderwasser,  caplan  sancti  Jacobi 

M.  Caspar  Prillinger 
M.  Jeronimus  Prillinger 
M.  Marx  V'ogel 
Her  Gregorius  Weger 


promiserunt 
10.  may 
anno  etc.  1529. 


promiserunt 
23.  aprilis 
anno   1529. 


Sontags  den  xviii.  aprilis  anno  etc.  xxviiii  sind  gmeinen  caplanen 

10  uff  Burg  abermols  erschinen  unnd  anzeugt:  Demnach  innen  neher- 
mols  ein  uffschub,  den  furgeheptenn  eyd  ze  schweren  oder  nit,  bis 
uf^  dyscn  sontag  geben  worden,  sigen  sy  mer  dan  ein  mol  zusamen- 
komen,  sich  der  sachen  beratschlagt.  Dwyl  aber  ir  herren  unnd  obern 
vom    capittel,    den    sy    vormols  geschworen,   nit  anheimisch,  wel  innen 

25  on  derselbigen  vorwyszen  ettwas  ze  thun  oder  ze  handien  nit  gepuren. 
Darby  gepurt,  das  man  innen  ein  wyteren  uffschub  b}'tz  pfingsten 
geben  welle,  sy  wellen  ouch  nit  destweniger  mit  der  statt,  was  sich  der 
zyt  zutragen  wurdy,  lieb  unnd  Icyd  lyden,  ir  lib  unnd  gut  zu  jero  setzen; 
doch  so  jemans  under  innen,  der   den  e\-d  erstatten  weite,  den  wellen 

30  .s\'  doran  nit  verhindren  oder  demselbigen  vor  sin. 

Uff  sollich  ir  begercn  haben  sy  dy  verordneten  herrenn  wyder  für 
ein  ersamen  ratt  gwysen  unnd  innen  sollichen  uffschub  für  sich  selb, 
dwyl  sy  dessen  nit  gwalt,  gebenn  wellen;  actum   ut  [supraj. 

Item   meister  Hans  Fritz  unnd  her  Paulus,  caplanen  uff  Burg,  haben 

35   fritags  den  xxi.  aprilis  ut  alii  precedentes  gelopt. 

Her   Jeronimus  Greszlin  )  .  ,^  „„ 

,,       ■;.         „.        .      ,      ^,  !     promiserunt   10.  may  anno  29. 

Her  Hans  Pistoris  de  Olpe      I     ^ 


440  i^sp  April  ij.  Nr.  510— 511. 

Her  Waltprecht  Hugelin  promisit  xii.  maj'  29. 

Her  Cristoffel  Hagenberg  promisit  xiii.  may  29. 

Her  Jerg  Fester  j 

Her  Frantz  Neyger  promiserunt  xv.  may  29. 

Her  Michael  Sartoris    )  5 

Her  Sebastianus  Capler,  caplanus   sancti  Petri,  promisit  den  xviii. 
may  anno  etc.  xxviin. 

M.  Hermannus  Renciiing.  caplanus  uff  Burg,  promisit  xxix.  mensis 
may  anno  etc.  xxviiii. 

Her    Hans    Huserer.    —    Her    Michael    Sartoris.    —    Her    Ulricus    10 
Fuchszlein.  —  Her  Cornelius,  caplan  sant  Peter.  —  Hermannus  Bollinger, 
lutpriester  sant  Ulrich. 

Protokollarische  auf  Zeichnung.    St.-A.   Basel,  st.  Peter  JJJ  i . 

510.  152p  April  17. 
Adelberus  Saltzmann,  notarius,  ati  den  bischof  von  Basel.  15 
Hochwurdiger  fürst,  gnediger  herr  . . . 

Es  hatt  min  herr  official  mir  geschriben  der  Jurisdiction  halb,  hatt 
mich  gut  bedunckt,  sollich  schriben  sampt  Johannis  Kechlers  bygeleg- 
ten  gschrifft  uwer  gnoden  ze  senden.  Nun  haben  die  andern,  mine  ver- 
wandten des  consistoriums  halb,  dasselb  schriben  besehen  und  dem-  20 
noch  eins  under  unns  worden,  das  Altkilch  unns  am  aller  gelegenisten 
will  beduncken.  Ist  desshalb  unnser  bitt,  u.  f.  g.  well  herrn  graff  Ru- 
dolffen  (wie  dann  Kechlers  briefif  anzeigt)  gon  Walczhut  schriben,  do- 
mit  wir  ein  bescheid  mochten  erlangen;  dann  worlich,  g.  f.  und  herr, 
unns  armen  ser  thut  belangen,  das  u.  f.  g.  unns  erlediget  uss  der  25 
zwencknisz,  derohalb  wir  von  tag  ze  tag  mercklich  überladen  werden. 
Zwor  soll  es  lenger  weren,  so  ist  es  unns  nit  muglich  ze  tulden,  wer- 
den von  wegen  unnser  armut  und  mit  zwang  unnserer  consciencien 
getrengt,  unns  von  u.  g.  ze  usseren,  des  wir  doch  gar  vil  lieber  ver- 
tragen; aber  not  bricht  ouch  ysen.  U.  f.  g.  mag  wol  versten  min  mey-  3° 
nung,  desshalb  beger  ich  von  min  selbs,  ouch  anderer  miner  mitbruder 
mit  ernstlicher  bitt,  u  f.  g.  well  mir  ufifs  beldist  ein  antwort  zuschriben. 
—  Datum  sambstag  vor  jubilate  anno  29 

Original.     St.-A.   Basel,   Bischöfliches  Archiv  bd.  XVII,  nr.  _?(?«. 

511.  ij2p  April  17.    35 
Bürgermeister    und    rat    der   Stadt   Freiburg  i.  Br.    ann  die  \on 

Bürckheim. 

Herr  Ulrich  May,  priester,  diser  bewiser,  hatt  unns  angerüfft  umb 
furdernusz,    dweil    er    umb    die  friegmesz,    so  jetzt  ledig  bey  euch,  zu 


A'r.  i/2  -  ^^jj.  /■)2g  April  ij.  441 

pitten  willens.  So  wir  nun  sef^acliteni  herrn  Ulrichen  als  einem  guten, 
froninien  priester,  der  jetzt  inn  seinen  alten  tagen  zu  Basell  der  inreis- 
senden  Lutherischen  sect  halben  von  seiner  pt'runden  eher  entwichen, 
dann   von    dem    rechten   alten    christlichen    glouhen  unnd  der  gmeinen 

S  kirchen  Valien  wollen,  sonndcrlich  geneigt,  lanngt  ann  euch  unnser  friint- 
lich  fiirpitt,  ir  wellet  vermeltten  herrn  Ulrichen  solichen  seins  eerlichen 
gmuts  unnd  diser  unnser  furschrifft  geniessen  lassenn  unnd  vor  andren 
inn  lyhung  der  t'riegmesz  bdencken.  Der  wirdt  sich  on  zwifl  gegen 
euch  dermassen  haltten,  das  ir  unnd   die  ganntz  gmeind  ab  im  gfallen 

10  haben  werdt.  So  wollendt  wirs  hinfur  gegen  euch  nachpurlichen  guten 
willens  ouch  erwidern.  Datum  den  xvii.  tag  aprilis  anno  elc.  xxix. 
Kopie.      Stadtarchiv  Freiburg  i.  Br..   Missiveii,  l>d.  /  ?,   bl.  1  ^2. 


512.  1^29  April  ij. 

Urfehde:  Hans  Hersperg,  von   Loifelfingen,  der  widertoiffer. 

■  5  Ist    uff   sambstag    den   xvii.   tag    aprilis    uss    gefencknisz  gelossen, 

hatt  geschworen  ein  urfecht  und  darzu.  das  er  hinfur  kein  widertoiffer 
well  behusen  noch  beherbergen,  sich  ouch  sollichs  widertouffs  und  dero 
sect  nit  well  undernemmen  noch  underziehen,  das  er  ouch  inn  dero 
winckclpredig    nit  well    gon.    ouch    die    nit  hören,    weder  im  feld.   inn 

20  weiden,  inn  huseren  noch  andern  orten,  do  sy  dann  zesammen  kum- 
men.  sunder  das  er  well  inn  die  pfarrkilch  zur  predig  gon,  do  ander 
cristen  zesammen  kummcn.  das  wort  gots  inn  der  cristenen  versam- 
lung  hören,  das  er  ouch  m.  h.  und  irem  vogt  well  gehorsam  sin  inn 
allen    gebotten    und    verbotten.    wie    ander    hindersessen    und    burger; 

25   doruff   ist  im  gesetzt  die  pen   des  wassers  oder  schwerts,    wo  er  disen 

eid  wurde    übersehen,    mit  verzihung  aller  gnoden  und  friheiten  ut  in 

forma;  er  hatt  ouch  geschworen,  den  vogt  inn  acht  tagen   der  v  Ib  ze 

vernugen.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel.  Ratsbücher  O  j,   s.  218. 

30  513.  1529  April  17. 

Aus  den  wochenausgaben  sambstags  nach   misericordia. 

Bottennzerung:     Item    xxxv    Ib    in    ß   vi   d    habenn  her  .'\delberg 

Meiger,  alt  burgermeister,  unnd  Joder  Brannd  utf  tag  Baden  verzert  .  .  . 

—  Item  III  Ib   v   ß  X  d   habenn  Ludwig  Züricher  unnd  Wolftganng  Har- 

35    nasch  uff  dem  ritt  gönn  Bronntrut  verzert. 

Senndbrieff:  Item  i  Ib  xvi  ß  unnder  zwurend  gönn  Zürich;  item 
V  ß  daselbst  wartgeld.  —  Item  i  Ib  xvi  ß  ilennd  gönn  Zürich;  item 
v   ß  daselbs  wartgelt.  —  Item   1   Ib  xvi  ß  ilennd  gönn   Bernn.   —    Item 

Basler  Reformationsakten,  lll.  ^g 


442  tS29  April  18.  Nr.  5/^ — 5/5. 

I  Jb  XVI  ß  aber  ilennds  gönn  Bernn :  item  v  ß  daselbst  wartgelt.  — 
Item  xiiii  ß  inn  die  empter. 

Item  I  Ib  IUI  ß  bischoffampt  zins  Matheus  vonn  Eptingen  liecht- 
nies  anno  etc.  xxix  verfallen.  —  Item  xiiii  ß  ime  aber  für  11  !l)  pfeffer 
zins  glicher  gstait  verfallenn.  5 

St.-A.   Basel,   Fhimiz  G   l^,  s.  lo^g. 

514.  i52()  April  18. 

Leonardus  Rebhan,  canonicus  edis  divi  Petri  Basiliensis,  an  de- 
chand,  senger  und  capitl  sant  Peters  stifft  zu  Basel,  wegen  ausrichtung 
seiller  competettzen.  10 

Ich  vernym  (got  erbarms)  villerley  nuwerung  mit  einer  ioblichenn 
eern  stifft  s.  Peters,  das  mich  nit  wenig  bekumert,  als  biilich.  Darumb, 
ginstig  herrn  und  brueder,  langt  an  uch  myn  diemiettig  ernstlich  bit 
und  beger,  wellen  mir  myn  presentz,  quottidion  und  corpus  prebende, 
ouch  anders,  mir  zugehörig,  geben  unnd  uszrichten,  wie  ouch  einem  15 
andern.  Mir  ouch  anzeigen,  der  zehen  gülden  halben,  denn  ir  wissen, 
das  ich  mich  protestiert  habe,  wo  einer  noch  mir  soilichs  nit  thette, 
woit  ich  das  myn  wider  haben,  wie  ich  ouch  niynen  herrn  soilichs  ouch 
wol  gunnen  mag. 

Item,  ginstige  herrn.  uch  ist  wissen,  das  ich  in  vergangnen  20 
tagen  in  uwerem  namen  empfangen  vier  pfund  xviii  ß  von  Bern- 
wiler,  do  sind  die  xxiii  ß  den  hubern  und  dem  uffheber  beliben. 
So  hab  ich  uch  dargeliehen  11  gülden  dem  munich  von  Emeltingen. 
Wie  ir  wist,  ist  noch  30  ß,  die  sollen  ucli  werden  bezalt  von  mynem 
herrn  senger,  dem  ich  hier  nn'n  anligen  empfolhen  habe,  mich  ouch  25 
do  mit  uwern  erwurden  witters  in  alweg  bevolhen  lossen  sin,  wil  ichs 
ewig  beschulden.    Datum   18.  die  mensis  apprilis  anno  etc.  29. 

Original.    St.-A.  Basel.   St.  Peter  JJJ  J. 

515.  /S2g  April  i8ff, 

HieroJiymus  Brilinger,    caplan    der   Hohen   sti/t,   gibt   seine    mit  30 
dem  rat  zu   Basel  gepflogenen  Unterhandlungen  wege?i  ausliefening  der 
Schlüssel  zum  archiz'  zu  Protokoll. 

Anno  etc.  xxix  dominica  jubilate  sind  gemein  capellanen  der  stift 
durch  die  rät  uff  das  rothusz  bescheiden  und  an  sy  begert,  ein  e)'d 
ze  schweren,  so  sy  dann  durch  bed  rätt,  klein  und  grosz,  erkent  35 
betten  ze  thiin  umb  fridens  und  einikeit  einer  burgerschaft  etc.; 
haben  die  caplanen  ein  abgeschrift  solichs  e3'ds  begert  und  ein 
uffschub  XIIII  tag,  sich  ze  bedencken  mit  iren  gn.  herren  \om  ca- 
pitel,  die  ir  obern  weren  und  denen  sy  geschworen  hetten  und  biszhar 


Nr.  f/j.  152g  April  18.  443 

sich    nie    voneinander    gesundert;    habent    die    deputaten,    dozumol  do 
gesessen,    geantwurt,    das  sy    nit  gwalt  haben,    ein  uffschub  ze  geben, 
wir    mochten  aber  wol  fiir  rat  keren,  und  ward  densclbigen   oben  die 
nüw  Ordination  und  dis  nochgeschrieben  copy  des  eyds  zugschickt: 
5  Der    eyd,    so    ein    ersanim    burgerschaft    der    statt  Basell   und  all, 

so  darinn  wonen.  erstatten  und  schweren  sollen : 

„Ir  werdent  schweren,  das  ir  unsern  herrcn,    dem  Statthalter  des 

burgermeisterthumbs,    dem     obersten    Zunftmeister,     den    kleinen    und 

grossen  raten,    gehorsam    sin,    der  statt  nutz  und  eer  werben  und  iren 

10   schaden    wenden  und,  was    ir   ersamm    oberkeit  lut  irs  gthondcn  eyds 

zu    pflantzung   des  gottlichen  worts,  christenlichen   wesens  und  einikeit 

erkennen  wurt,  sy  doby  handthaben   und,  ob  ir  ersamm  wyszheit  (von 

wemm    loch  das  geschcchen   mocht)  daran   verhindert  oder  bekumbert 

werden  solty,  uwer  Ivb.  eer  und  gut  truwlichen   zö  inen  setzen  sollen 

15   und  wollen,    noch    uwerm   besten   vermögen,  alles  getruwlich  erberlich 

und   ungevorlich.'-  Caspar  .Schaller.  stattschriber  ss. 

An   mentag  dornoch   haben  die  deputaten  der  capellanen  vor  rat 

solichen  uffschub  begert.   hand   nit   mer  dann  uff  suntag  nechst  erlangt. 

Mittler   z\t    haben  sich  die  capellanen  zusamen  gethon   und  ratig   wor- 

20   den,  solichs  unsern  gn.  herren  vom  capitel  kunt  ze  thün,   und,  demnoch 

die    herren    nit   byeinander    sin    mochten,    ward   durch  den   mcrern   teil 

der  capellanen  beschlossen,  ein  andren  uffschub  ze  begeren,  entschlosz 

sich  ouch  dozümal  ein  jeder  capellan  vor  dem   camerer  und  Brillinger, 

welcher  schweren  oder  nit  bliben  w61t. 

25  Also  uff  suntag  cantate'^)  erschinen  aber  die  capellanen   umb  das 

ein  vor    den    deputaten    uff  dem   riclithusz  und  begerten   den  uffschub, 

wurdent  aber  für  rat  gewysen. 

Am  mentag  dornoch  erschinen  vor  ratt  herr  Melchior  Grieb  und 
die  II  Brillinger  =\  so  drum  deputiert  worden,  unil  begerten  mit  kurtzer 
30  red  ein  uffschub  bisz  trinitatis.  Und  als  der  rat  uffstund,  ward  inen 
von  beden  houpteren  ungevorlich  also  geantwurt:  Min  herren,  die  rätt, 
hetten  unsern  furtrag  gehört  und  daruff  erkent,  das  es  on  noten  wer, 
unsz  solichen  uffschub  ze  geben,  dann  welche  hie  blyben  woltcn  und 
schweren,  das  hett  sin  bescheid:  welche  aber  sich  hinweg  wolten  thün, 
35  die  solten  geloben,  ob  joch  wer  das  sy  ettwas  ansproch  an  ein  statt 
von  Basel  hetten  biszhar  gehebt  oder  an  ir  burger,  solten  das  vor  irem 
rechten  uszrichten  und  nit  anderschwo  und  den  zoll  uszrichten ;  dannet- 


515.   ')   Vorlagt  schrtibt  jubilate,  was  aber  in  cantalt  zu  corii^tcren  ist. 

"■)  Hierpnymus    und    Caspar    B.,    s.    B.  R.  A.   b,l.  I,    nr.  501,    bJ.   11!,    nr.  j2o 
40    unjjog.  Da  herr  Caspar  auf  s.  444,  t.  jg  später  genannt  wird,  muß  es  sich  beim  Verfasser 
dieses  beiichtes  offenbar  um  Hieronyinus  B.  handeln. 


444  rs^9  Ap'i/  'S-  Nr.^/j;. 

hin  wollen  sy  s}'  früntlichen  und  gutlichen  mitt  lyb,  hab  und  gut  on 
als  hindernüsz  abziechen  lossen.  Solichs  ist  gemeinen  capellanen  uff 
zinstag  dornach  verkiindt  worden. 

Am  selbigen  zinstag  hat  man  den  Brilinger  für  rat  beschickt  und 
gefrogt,    wo  die  brieff  der  bruderschafft,  presentz  und  cottidian  sigen;     5 
es  kom  die  rät  für,  man  trag  ettlich  brieff  in  korben  heimlich  zur  statt 
usz,  und  vertruwen  mir,   on   ein  eid,    die  worheit  ze  sagen.     Hatt   Bri- 
linger   geantwurt:    Der    brüderschafft    brieff  sigen  noch  biszhar  in  der 
statt  verüben,  doch  von  wegen  der  burischen,  ouch  burgerscher  ufifrur, 
die  sich  leider  in  einer  statt  von  Basel  verlouffen  sig,  sigen  die  brieff   lo 
mer    dann    einmol   verruckt  worden,   jetz  in  lylach,   dann    in  laden  etc. 
Haben  die  rät  begert  ze  wissen,  wo  sy  sigen;  hatt  Brilinger  nit  gesagt; 
wann  sy  vermeinten,  sy  wolten    ii  der  raten  dargeschickt  haben ;  und 
noch  vil    fragens    haben   die  rät  begert,    daz  wir  die  brieff  an  ort  und 
end  wellen    legen,    dz    sy  inen  ze  sechen  werden,  sy  wellent  unsz  nit    15 
nemmen,  nit  zwingen,  noch  gwaltigen  in   kein  weg. 

Ait/^)  solich  vertrüvvten  worten  sind  die  brieff  in  die  sacristy  der 
brüderschaft  getragen,  uff  das,  wenn  s}'  kernen,  dz  sn'  in  ordine  weren. 

S}'  haben  ouch  gefragt,  ob  nit  ein  gwelb  ob  dem  heltumbgwelb 
sig  und  wer  die  Schlüssel  hab.   Antwort  ich:  Min  gn.  herren   hetten  do   20 
selben  gwalt   und  schlussel,  sy  hetten  ouch  biszhar  das  regiment  über 
die  brieff  der  presentz    und    cottidian  gehebt  und    wir  caplanen  hetten 
unsz  der  selben   brieff  gantz  nnd  erzogen  noch   angenommen. 

Item  uff  dornstag  dornach  ist  Fatzman  und  Dichtler  in  nammen 
iren  und  diser  nochgeschribnen,  her  Tamion,  Silberberg,  Fräntzlin.  25 
hinckent  JVIertili,  Vester,  Louffen,  Lorch  und  Brun,  b}'  herr  Conrat 
Zymerman  erschinen  und  an  inn  begert,  ouch  ir  geselschaft  anzenemmen; 
dann  sy  wellen  ein  supplication  an  die  rät  stellen,  darinn  begern,  das 
man  inen  so  vil  well  geben,  als  sy  biszhar  von  iren  pfrunden  gehebt 
haben,  und  sy  schützen  und  schirmen,  so  wellen  sy  schweren.  Solichs  3° 
hatt  her  Cünrat  dozümal  umb  siner  kranckheit  willen  nit  wellen  an- 
nemmen  noch  zusagen. 

An  dem  selben  tag  hand  mich  die  rätt  uff  dz  richthusz  aber  be- 
schickt und  mich  heissent  warten,  so  wellen  sy  kummen  umb  die  im, 
die  brieff  ze  besichtigen;  ist  kumen  der  stattschriber,  Niclaus  Lang-  3^: 
feld  und  Adam  Hockli,  habent  die  brieff  besechen,  und  clagt  der  statt- 
schrilier:  es  wurd  lang  wil  nemmen  ze  inventieren,  so  man  das  urbar 
und  die  register  nit  hette.  Also  noch  ir  undered  beruffent  sy  herr 
Caspar,  herr  Michel  und  mich  und  selten  ongevorlich  :  ich  hette  ver- 
trüwlich    biszhar    mit    inen    gehandelt,    sy    wolten    die    brieff  also  disz  4° 

515.  ^)  ergänzt. 


Xr.  f/^.  1^29  April  ii).  445 

nacht  lossen  ligen,  sy  truwten  uns  wol,  das  wirsz  nit  verrücken:  doch 
so  wurden  wir  inen  ein  schlussel  geben  und  sollen  wir  ouch  ein  behalten. 
Do  beruft  ich  herzu  den  Heitzman  und  zweyen  zugen  und  spracli  on- 
gevorlich  also :  Wisen,  lieben  harren,  ich  bin  die  tag  vor  minen  herren  den 
5  \ui  gsin;  die  haben  under  andrem  von  mir  begert,  dz  wir  die  brieff  an 
ort  und  end  legen,  das  sy  sy  mögen  besichtigen,  sy  wellent  uns  nüt 
ncmen.  nit  zwingen,  nit  gewaltigen.  Uff  solicli  zusagen  haben  wir  das 
vcrwilliget.  Nun  des  unangesechen  so  bcgcrcn  ir  jetz  von  uns  ein 
Schlüssel    und  wellen    uns    das    unser    entweren.    des  wir  uns  uff  solich 

10  zusagen  nit  versprochen  hetten;  nun  so  wil  ich  uch  do  den  schlussel 
geben  und  bezug  mich,  dz  ich  solichs  nit  mit  willen  thun,  nit  das 
mine  mitbriider  über  nacht  sprechen  möchten,  wer  mich  solichs  ge- 
heissen  hette.  Do  was  dz  für  im  tach,  und  undcrretten  sich  eben 
lang  und   sprechen:    s}'  hetten  sich  solichs  nit  gen  mir  versechen;  ich 

IS  hett  biszhar  gütlich  mit  inen  gehandelt,  die  sach  wer  inen  ze  schwer, 
sy  wolten  zu  den  houptern  und  von  stund  an  wider  zu  mir  heim 
kummen.  Also  woren  sy  by  beden  houptern  und  komen  und  hrochten 
Stattknecht  mit  inen  und  baten  mich,  ich  soll  inen  nit  mer  dann  die 
nacht  den  schlussel  geben,  domit  dz  ettlichcr  will  vergieng.  Also  gab 

20  ich  inen  den  schlussel,  dann  ich  besorgt,  sy  leiten  mich  insz  holtz.  Am 
samstag*)  hand  s,\'  die  thür  mit  iren  schlössen  vermacht. 

Original.  General-  Landes-  A.  Karlsruhe,  Akten  Dornst  iß  Basel,  fasz.  301 
bl.  7.    Kopie  el)C?ida,   Handschriften  nr.  ijSS,  hl.  ßj . 

516.  '529  April  ig. 

j     25  Hauptleute  werden  verordnet. 

Anno  domini  xVxxix  uff  mentag  nacti  jubilate  sind  die  heimlichen 

herren  gesessen   unnd  haben  vermög  oljberurter  erkandthnis  ')  houptlut 

verordnet,   wie  nachvolgt: 

j  Von   sant  Albans  thor  am  ort  des    Rhins    bitz    an   Eschamarthor : 

'     30  Heinrich     von    Ostheim,     houptman.     —     I'ridlin    Huszier,     Peter 

Gernler:   mitrath. 

Von   Eschamarthor  bitz  an  das   Herthor: 

Jacob    Meyger,    houptman,    —    Hans   Buwman,  Anthoni  Dichtler: 
mitträth, 
.      35  \'om  Herthor  bitz  an   .Spalcnlhor: 

Hans  Schorendorff,    houptman,    —   Heinrich   Greble,   Joseph   Kur- 
sener :   mitträth. 

\'on    Spalenthor  bitz  an  thurn   Luginsland : 

515.  ')  vorläge  samstat. 
!      40  516.    '1  Sit/u  dir  kriegsßninung  d.d.   ijtg  afril  ij.,   H.  K.  A.   bd.  ///,  nr.jo6. 


446  ^5^9  April  ig.  Nr.  516. 

Gorgius  Vochheim,   houptman.  —    Urban  Schwitzlin,  Jacob  Bart; 

mitträth. 

Vom  thurn  Luginsland  bitz  zu   sant  Thomas  thurn  an  Rhin: 

Mang  Schnitzer,  houptman.  —  Lienhart  Wyszgerwer,  Hans  Rein- 
hart; mitträth.  5 
In  der  kleynen  stat. 

Von    der  Carthus  bitz  zum  Schutz: 

Mathis  Muller,  houptman.   —  Anthoni  Welsz,  der  stempfer;  Heine 
Thorer:  mitträth. 

Vom  Schutz  gon  Clingental :  10 

Hans    Bondorff,    houptman.    —     Martin    Sonnenpichel,    Bechtold 
Küffer,  schiffman;  mitträth. 

Dise  obgenante  houptlut  unnd  ire  geordnette  mitträth  habend  alle 
sampt  unnd  sonders  mit  erhabenen  fingern  unnd  gelerten  Worten  zu 
gott  geschworen,  das  sy  die  ding,  so  inen  der  stat  Sachen  halben  be-  15 
volhen  werden,  eewig  heling  halten,  ouch  darinen  das  best  thun,  der 
statt  nutz  unnd  fromen  nach  irem  höchsten  vermögen  furderen  wellen 
getruwlich  unnd  on  gefarde  ^). 

HierulT  ist  jedem  houptman,  sin  quartier  ze  besichtigen,  ratschlag 


516.  ")  [lieheddel :]  Wasz  die  liouptlut  unnd   ire  zugeordnetten  mitträth,  so  der  statt    20 
Basel  ringgmuren  ze  bewaren  bevelch  habend,  schweren  sollend. 

Welliche  zu  schirm  unnser  statt  Basel  an  die  ringgmuren  zil  houptluten  unnd  deren 
mitträthen  von  den  r.Hthen  verordnet,  die  alle  sollend  gelerte  eyd  z3  gott  dem  allmechtigen 
schweren,  das  sy  die  quartier  der  stat,  so  inen  ze  bewaren  vertruwt,  ingeben  unnd  bevolhen, 
mit  allen  truwen  vlissig  unnd  ernstlich  besichtigen  unnd,  wie  sy  in  zyt  der  belegerung  ir  25 
bevolhen  quartier  mit  gottes  hilff  in  nötten  retten,  behalten  unnd  mit  wasz  uffsetzen  sy 
den  viandt  schedigen,  ab  unnd  zurück  triben,  ouch  im  faal,  do  ein  houptman  in  sinem 
quartier  dhein  not  vom  vyandt  hette  noch  litte,  wie  er  andern,  so  benötiget,  doch  mit  ge- 
warsame  unnd  allso,  das  in  sinem  quartier  niit  verabsumt,  trostliche  hilff  unnd  rettung  be- 
wisen  möchte;  wasz  ouch  z8  erhaltung  eins  jeden  quartiers  von  weeren.  buwen  unnd  ge-  30 
Schutzes,  ouch  wie  vil  volcks  unnd  an  wellichen  orten  das  geschutz  mit  frucht  dem  vyandt 
zu  schaden  unnd  abbruch  ze  gebruchen  von  nöten  sin  werde,  one  Verzug  beratschlagen. 
Unnd  wesz  sy  sich  verglichen,  dess  sol  der  houptman  die  nuwen  houpter  oder  wem  die- 
selben Sollichs  anzehoren  bevolhen,  furderlich  berichten,  damit  die,  wo  von  nöten,  furer 
darin  ze  handien  wussen.  Es  sollend  ouch  die  mitträth  iren  zugeordnetten  houptlutten  in  35 
allen  dingen  gehorsam  sin,  derselbigen  befelch  truwlich  uszrichten  unnd,  wasz  die  houpt- 
lut unnd  ire  mitträth  zS  erhaltung  unnd  rettung  der  statt  rathen  unnd  für  gSt  ansehen,  das 
alles  in  ewigkeyt  heling  halten  unnd  insonderheyt  ire  zugeordnette  quartier  truwlich  ver- 
waren  unnd  beschirmen  unnd,  so  es  in  die  not  keme,  alle  die,  so  inen  zugeordnet,  wider 
den  vyandt  manlich  unnd  dapferlich  ze  füeren  unnd  by  inen  ze  pliben  bitz  in  den  tod  40 
unnd  in  dem  allen  jeder  zyt  eines  ersamen  raths  beveihe  truwüchen  ze  gehorsamen,  iren 
unnd  gemeiner  burgerschafft,  ouch  der  statt  Basel  fromen,  nutz  unnd  wollfart  ze  schaffen 
unnd  iren  schaden  ze  wenden  ;  alles  getruwlich   unnd  on  gefarde. 


Ar.  316.  is^g  April  ig.  447 

wasz  zu  bessern  sye  ze  fassen  unnd  die  den  \'erordnetten  furderlich 
anzuzeigen,  bevolhen. 

\\'as2   Heinrich  von  Ostheim   unnd  sine  mitrath  des  quartiers  vom 
Rhin  zii   sant  Alhan  bitz  zu   Eschamarthor  geratschiagt. 
5  Inn  disem  quartier  ist  vom  Rhin  an  bitz  harut^  gegen  sant  Albans 

thor  ein  treffenHch  sorgklich  locli  unnd  ort,  unnd  gar  zu  dheinor  wer 
gericht.  Dann  die  thurnlin  unnd  muren  sind  eng  und  bösz,  zudem 
das  dhein  strichweren  sind,  damit  der  graben  beschirmt  werden 
möchte.      L'nnd   were  aber  die  statt  an  dem  ort  uff  der  Breytte,  vorab 

10  wo  man  der  Eidgnossen  entschuttung  daharin  nit  entsitzen  dörffte, 
wol  zu  belegern,  dan  der  zug,  wie  die  wereiien  jetzt  zugericht,  von 
der  statt  liinusz  nit  geschediget  werden  möclite.  Es  lege  ouch  ein 
zug  uff  der  Breitte  in  einem  hupsclien  vorteil,  dann  er  zu  der  einen 
s\'tten  den  R\'n,  zu   der  andern  sitten,  ouch  zu  rugk,  den  Byrsich  unnd 

15    tich   hette  etc. 

Dem  zu  begegnen,  ist  geratschlagt,  das  man  unden  im  graben 
bim  Rhin  von  der  ringgmuren  an  die  ussere  grabenmuren  ein  zwerch- 
muren  füren  unnd  die  unden  im  graben  mit  strichwerinen  zube- 
reitten,  damit  man   den  graben  beschirmen  und,   wasz  daharin  stürmen 

20  wolte,  mit  gottes  hilft"  nider  legen  mochte.  Das  uberig  thcyl  hinder 
den  strichwerinen  bitz  zur  grabenmuren  an  Rhin  muszte  mit  grund  er- 
schuttett  werden  in  sin  gepurliche  hohe,  das  man  daruff  dry  gutter 
stuck  buchsen  bruchen,  die  Breitte  unden  usz,  den  Rhin  unnd  die  klej'ne 
statt  beschirmen,   das  sich   niemands  da  legeren  möchte. 

25  Unnd    alls    man   jetz    treffenlich  gneigt  ist,  zu   graben,  da  mcchte 

man  usserhalb  disem  graben  ein  bastien  machen,  darusz  man  weren, 
das  niemands  zum  statgraben  schantzen  nach  graben  möchte,  unnd,  dem- 
nach dise  ding  mit  schlechtem  murwerck  unnd  grund  gemacht,  wirdet 
es    nit    grossen    costen    bruchen,   unnd    werden    die  grosse  unnd  kleine 

30  statt  an  den  orten   wol  versehen  sin. 

Witter  so  ist  geratschlagt,  das  vor  sant  Albans  thor  die  graben- 
muren heher  uffgefurt  unnd  neben  des  thorhutters  huszle  alles  mit  grund 
vcrschuttett  unnd  das  darfur  ein  graben  geschrotten,  damit  die  letze 
darhinder  unbeschediget  plibe.    Man  mechte  ouch  by  des  thorwechters 

35  huszli  ein  gute  bastien  machen,  darvon  der  graben  bitz  an  Rhin.  ouch 
die  Breytte  zum  theyl  unnd  der  Gellhart  bitz  zii  Eschamarthor  ver- 
sehen werden  möchten. 

Ob  sich  aber  zutragen,  davor  unns  gott  behut,  das  wir  schnell 
überfallen,    allso    das    dise    buw    nit    möchten    gefertiget    werden,  dann 

40   muszte  man  des  Zossen   husz,  das  bim   tich  statt,  unnd  die  schüren  by 


448  15^9  --i/^ril  /y.  AV.  ^i6. 

dem  niderii  thurn  mit  grund  uszfuUen,  das  man  geschutz  daruff  bruchen 
möcht.  Darzwuschen  muszte  man  ein  graben  xciii  schuch  breitt  unnd 
so  vil  schuch  tieff  schrotten,  darhinder  man  des  sturms  warten  möchte. 
Disen  graben  mechte  man  versehen  mit  brustwerinen,  darhinder  sich 
die  buchsenschulzen  erhielten.  Darzu  den  graben  mit  strow  unnd  pulfer  5 
uszbereitten,  das  die  vyand  im  stürm  abtriben  wurden,  unnd  in  soliicher 
not  muszte  man  sant  Albans  thurn  bitz  uff  das  thor  abheben  und  unden 
uff  mit  grund  verfullen,  das  man  geschosz  daruff  bruchen  mochte.  Unnd 
neben  dem  thor  gegen  dem  loch  hinab  muszte  man  gut  brustwerinenn 
machen,  damit  man  die,  so  unden  harin  stürmen,  wider  uszhin  schiessen  10 
möchte. 

Von  sant  Albans  thor  bitz  zu  Eschamarthor  da  ist  dhein  nott, 
in  ansehen,  das  inwendig  vil  platzes  ist,  da  man  allvvegen,  wo  es  not, 
gegen  den  vianden  schantzen  mag.  Aber  hieby  ist  in  gemein  gerat- 
schlagt, demnach  die  thurn  in  disem  quartier,  schier  wie  z\\  ring  umb  15 
die  stat,  vil  zu  hoch  und  zu  enng  und  deszhalb  nit  ze  pruchen  sind,  das 
da  gut,  das  man  die  thurn  an  der  muren  etwan  witt  abheben,  dazu 
mit  strichwerinen  zurichten  solte,  das  man  sich  darab  weren  unnd  den 
graben  usz  den  strichwerinen  beschirmen  möchte. 

Unnd  wiewol  dise  fürsehung  etwasz  costens  pruchen,  so  ist  be-  20 
ratschlagt,  das  man  solches  nit  ansehen,  sonder  vil  mee  bedenken  solle, 
wann  dise  fürsehung  underlassen,  unnd  wir  belegert  wurden,  das  wir 
alle  unnser  gegenweer  uff  ein  schweren  groszen  zusatz  muszten  setzen, 
alls  uff  fünft"  oder  vi™  man,  über  die  ein  monat  me  costen  gan,  dann 
alle  büw  umb  die  statt  nottwendig  costen  werden;  zudem  dass  sy  unns  25 
uszessen,  ouch  ires  gefallens  herschen  werden,  desz  wir  nit  bederffen, 
wenn  die  statt  zugericht  unnd  nach  notturfft  versehen  were.  Ja  dann 
beschussen  tusend  man  basz  dann  disen  weg  viertusend,  das  ist  war- 
lich wol   zu  bedencken. 

Wasz  Jacob  Meyger  sampt  sinen  zugeordnetten  des  quartiers  30 

halben  von  Eschamarthor  bitz  zum  Herthor  geratschlagt. 
Sy  zeigend  an,  das  die  statt  in  disem  quartier  uff  ditz  mal  wol 
versehen  sye,  wiewol,  so  man  die  basz  versicheren  wolte,  möchte  man 
die  ringgmuren  innerthalb  mit  einer  gutten  brustwere  erfuteren,  damit 
das  geschutz  allenthalben  daruft'  geprucht  werden  möchte.  Es  welle  35 
sy  aber  gut  bedüncken,  diewyl  sollichs  ein  grossen  costen  pruchen,  das 
mans  jetzumal  underlasse.  Dann  so  man  die  stat  glich  an  dem  ort  unnd 
nit  allenthalben  vest  und  gut  machte,  were  es  ein  halbs.  Zudem  syend 
die  thurn  zu  hoch  und  zu  engg,  ouch  zu  den  nideren  werinen  nit  ge- 
rust  und  deszhalb  unnutz   und   me  schädlich   dann  gut.  4° 


A'r.s/ö.  1529  Apnl  ig.  14'.» 

Wann  sich  aber  zutrug,  das  man  die  stat  an  dem  ort  in  il  bc- 
legeren  wolte,  das  doch  on  vorwussen.  wan  die  iieimiichen  gut  sorg 
haben,  nit  beschehen  mag,  wolte  sy  gut  duncken,  an  dem  ort  die  thurn 
uszzefuUen  und  oben  abzeheben,  ouch  gegen  den  vyand  bolwercken 
5  unnd  hinder  den  muren  schantzen,  damit  man  mit  dem  grossen  geschutz 
uffkomen  mechte  zur  were;  soilichs  geschieht  allwegen  in  kurzer  il,  unnd 
sich  dann  mit  dem  huffen  volcks  dariiindcr  mit  gewalt  zu  der  were 
schicken. 

Zii  solchem  gehören  kerb  zu  den  schantzen  und  ut'f  die  uszge- 
10  fuiten  thurn.  Unnd  wo  mangell  an  kerben,  sind  grosse  fasz  uszgefult 
eben  alls  gut. 

Unnd    wann    die  heimlichen  ungevoriich  uff  x  mil    oder  mec  gut 

sorg  haben,  damit    dhein  volck    on  wussen    ankomen    mege,    unnd  die 

statt    mit    bulfer,    stein,    holtz    und   wellen  versehen,    ist    man   allwegen 

15   bald  zu   der  gegenwer  gericht,   wan   man  den  huffen  volcks  by  handen 

hatt. 

Was   Hans  Schorendorff  und  sine  mitrath  des 
quartiers  vom  Steinen-  l)itz  an   Spalenthor  geratschlagt. 
Vor  Steinenthor  ist  die  stat  fast  sorgklich,  unnd  sich  zu  versehen, 
20  so  man  die  stat  daharin  belegeren,  das  es  jensit  dem  Byrsich,  uff  Mor- 
nachs  matten,  harin  beschehen  werde,  da  mocht  man    harin    schantzen 
mit  dem  geschutz  bitz  in  Gnadentaler    matten    unnd    dan    das  Steinen- 
thor mit  der  f)rustwer  hinnemen. 

Dem    zu    begegnen,    will    not    sin,    das  usser    muriin    von    oberen 
25    Birsich  bitz  hinüber  an  Steinenthor    mit    inwendiger  brustwere  zu  ver- 
sehen, damit  der  fusz  der  inneren  muren  beschirmt,    ouch    die  gegen- 
were   von   der  brustwere   unnd   der   hebe   des  Schwerthurns  beschehen 
möchte. 

Es  ist  die  ussere  muren  zwuschen  dem  obern  Byrsich  unnd  dem 
30   nuwen   schwibogen   des  grunds  halb  ussen  unnd   innen  gar  noch  eben, 
ist  gantz  sorgklich  etc. 

Purer  ist  beratschlagt,  das  man  by  dem  Schwerthurn  in  spittalls 
reben  ein  gutte  bastien  xvi  schuch  hoch  unnd  so  breyt  machen  solle, 
das  man  zwey  oder  dry  stuck  buchsen  daruff  wenden  unnd  bruchen 
35  mege.  Die  wurde  in  das  leger  uff  Mornachs  matten  treffenlich  wol  die- 
nen unnd  das  gantz  tal  harin  beschirmen.  Dann  der  Schwerthurn  ist  zu 
krank,  man  mag  dhein  schwer  geschutz  daruff  bruchen.  Uff  diser  bastien 
muszte   man   under  engen  kerb  haben  etc. 

Glicherwisz  wirdet  not  sin,  by  dem  thurn  Wagdenhalsz  ein  solche 
40   bastien  ze  machen,  dan  dieselbige  zu  beden  syttcn  gegen  sant  Margreten, 
ouch   Schutzenmatten  dienen  wurde. 

Basier  Reforniationsakten,  H.  q*? 


450  1529  ^P*"^'  '9-  ^Vr.  516. 

Zwuschen  dem  murlin  vor  Steinenthor  ist  not,  ein  gute  breitte 
brustwere  ze  machen,  ob  sich  etwasz  daselbst  harin  thun,  das  man  sich 
darab  were  und   das  thor  verwaren  möchte. 

Unnd  ob  sich  aber  gefügen,    das    die    bogen    geöffnet    unnd  man 
den  Sturm  daharin  antretten  solte,  möcht   man  in  den  zwerch  murlinen     5 
mit  schrägen   zurichten,  das  man   hageli  geschosz    unnd    alte    boler   da- 
selbst legen,  die  vyand  damit  abtriben  möchte. 

Witter  ist  erfunden,  das  zwuschen  beden  rebackern,  so  der  spittal 
hinder  sant  Lienhart  uszwendig  der  statt  hatt,  die  vyandt  an  all  en- 
geltnis  dry  oder  vier  stuck  buchsen  legen,  der  statt  grossen  schaden  10 
thun  möchte.  Dem  zu  begegnen,  ist  geratten,  das  man  uff  dem  egg- 
thurn  im  winckel  by  der  Lusz  unnd  darneben  zu  beden  sitten  sich 
wol  versehen,  nemblich  bedachten  eggthurn  uszfullen  unnd  von  den 
zwey  nechsten  thurnen  zu  beden  sitten  darby  mit  gutten  brustwerinen 
versehen  möge,  damit  man  on  alle  nott  sicher  dapliben  mag.  15 

Man  möchte  ouch  by  dess  bronmeisters  thurn  ein  gute  schantz 
oder  bastien   machen,  wurde  disem  quartier  uberusz  wol  thun, 

Wasz  Gorgius  Vocheim,  Jacob  Bart  und   Urban  Schwitzlin 

geratten. 

Das  quartier  von  Spalenthor  bitz  zu  thurn  Luginsland  ist  wol  20 
versehen,  und  gar  nit  zu  vermuten,  das  man  die  statt  daharin  belegern 
werde,  dan  es  sind  zwey  egg,  Spalenthor  unnd  Luginsland,  das  gitt 
ein  enge,  darin  man  sich  nit  gern  legeret.  Ob  es  aber  beschehe,  dann 
mecht  man  die  muren  vom  Platz  an  bitz  an  den  thurn  Luginsland  mit 
brustwerinen  erschuften,  uszfullen,  die  murzinnen  abwerfen,  die  schantzen  25 
mit  gutten  kerben  versehen  und  das  geschutz  darhinder  bruchen.  Unnd 
diewyl  die  gartenmuren  hinder  der  rinckmuren  ein  enge  geben  wurde, 
muszte  man  die  gartenmurle  abwerffen  oder  die  brustweren  bitz  an 
die  gartenmurle  gon  lan. 

Der  vogt  und  sine  mitgesellen  zeigen  an,  das  es  bim  thurn  Lug-  3° 
insland  dhein  not  habe  unnd  gnug  versehen  syn.  Aber  sant  Thomas 
thurn  den  soll  man  besichtigen,  ob  er  gut  sye,  damit,  so  man  sich  am 
Rhin  haruff  legerte,  man  sich  darab  weren  möchte.  Sunst  ist  in  disem 
quartier  dhein  sondere  not,  denn  das  man  fursorg  tragen  soll,  das  man 
die  statt  durch  den  Boden  gegen  der  Lottergasse  und  hinuff  zu  Surlinsz  35 
garten  belegern  möchte.  .'\ber  dargegen  ist  es  inwendig  wol  zu  versehen 
mit  gutten  brustwerinen  unnd  schantzen,  dann  es  ist  platzes  gnug  daselbst 
vorhanden. 

Kleine  stat. 

Mathisen  Müllers  und  siner  mitträthen  rathschleg.  4° 


Nr.  ti6.  1^2'^  April  ig.  451 

Bv  dem  thurn  Istein  ist  geratten,  ein  insehen  ze  thund,  damit  der 
wacht,  die  man  in  kriegslouffen  uff  dem  zwingellioff  haben,  zu  hiiff 
komen  möchte  werdenn :  dann  wo  das  nit  geschehen,  müszte  man  sich 
derselbenn   wacht  verzyhen. 

5  Den  gang  in  der  Carthusz,  so  vermurct  ist,  soll  man  wider  ufftliün. 

VorRichamarthor  sol  man  das  fürthorabthrm  undein  niderboilwerck- 

do    setzen,    aber    den    intar    verenderen,    damit    es    nit  so  grad  stände, 

sonder  by  der  ziegellhütten   inzefaren,  darnach   wider  es  sich  zum  thor, 

damit  es  ein  krimbe   habe. 

10  Darnach  ist  es  bim  Hammer  am  sorgklichisten,  dann   daselbst  statt 

es  gantz  blosz. 

Deszhalb  were  not,  das  alt  türnlin  hinder  sant  Ciaren  wider  zuze- 
breytten,  das  man  darin   wachen  mechte. 

By  dem  Hammer  ist  not,  ein  gut  bolhverck  ze  machen  mit  erschüttem 

15  gründ,  unnd  das  so  wytt,  das  zwo  oder  dry  schlangen  daruff  geprucht 
werden  mögen.  So  das  beschehe,  were  die  kleine  statt  zu  beden  sytten, 
von  Riehamerthor  bitz  an  Kezerthurn  gnügsam  versehen.  Man  mochte 
ouch  by  disem  boUwerk  ein  fryen  uszgang  machen,  damit  die,  so  uff 
dem   zwingolff  wachten,  one  sorg  usz-   und   inkomen  mochten. 

2o  Sunst  were  der  Hammer  wol    hinuff  zeruken,    bitz  an  schwibogen 

oder  darüber,  damit  diz  bolhverck   dester  fryer  were. 

Wan  sich  aber  ein  schneller  infall  zutragen,  allso  das  ditz  boll- 
werck  nit  möchte  gemacht  werden,  muszte  man  so  oder  so  gutler  seeg- 
boümen    dahin    verordnen,    damit    man,    so    ein  loch    in    die   niurcn  ge- 

25  schyssen,  solche  boüm  lögwertz  uffstellen,  darhinder  ston  unnd  sich 
wcren   möchte. 

Vom   Schutz  bitz  gon  Clingental  an  Rhin   hat  Hans  Bondorff 

sampt  sinen  verordnetten  geratten. 
Das  man  bim  Schutz,  wie  jetz  gehört,  ein  gut  bollwerck  machen, 
30   wo    wir   aber  uberylt,  das  also  nit  fertigen  möchten,  das  man  dan  ein 
theyl    am    thor    by  sant  Ciaren   mit  grfind  uszfuilen  unnd  inmassen   er- 
höhen solte.  das  man  gutte,  grosse  stuckbuchsen  darab  schicssen  unnd 
also  die  statt  zu  beden  sitten   bewaren   möchte. 

Man   sol    ouch  alle  boum  vor  dem    zwingolff,    ouch  innerthalb  an 
35   der  muren  abhowen   und  gar  dheine  da  pliben  lan. 

L'nnd    uff  dem    ussern    winkeil,    by    dem    Kezerthurn,    nuiszt  man 
schantzkorb    stellen    zu    beden    sitten,    damit    die   statt    uff  drü  ort  ver- 
sehen, das  niemands  harzü  komen,  unnd  wasz  sich  aber  daharzü  dethe, 
von  dannen  zurück  geschossen  werden   möchte. 
40  Unden    bim  Rhin    usserhalb  Clingental   mocht  man  sich   ingraben, 


452  iS-9  ^pf'^l  i(^—20.  A^r.  jiy-—ji8. 

gegen  Clingental  uiind  der  Rinbrugg  schiessen.  Dem  ze  begegnen, 
mecht  man  das  wachthürlin  zu  Clingental  der  ringgmuren  glich  ab- 
brechen, uszfullen  unnd,  das  man  zwey  oder  drii  stuck  buchsen  daruff 
bruchen  mochte,  zurichten  unnd,  wasz  sich  daharin  legem  wölte,  zu- 
rucktriben.  5 

Es  were  ouch  nit  bosz,  das  man  ein  thuren  durch  den  thurn  zu 
Clingental  am  Rhin  uff  die  schantzen  hinusz  machte,  das  man  die  wachten 
daselbst  usz    unnd  inn  uff  den  zwingolff  lassen  möchte. 

In  summa:  Die  kleine  statt  ist  darumb  gut,  das  man  sy  usz  der 
grossen  statt  überhöhen  und  retten  mag  etc.  lo 

SL-A.  Basel,  Militär  A  i,  mit  kauzleivermerk  H.  Ryhiner,  ratschriber. 

517.  1^29  April  ig. 

Urfehde:  Jacob  Müller,  von  Lyestal,  der  widertoiffer. 

Ist  uss  gefencknisz  gelossen  uff  mendtag  den  19.  tag  aprilis,  hatt 
die  gmein  urfecht  geschworen  und  das  er  hie  zwuschen  und  nechst-  15 
künfftigen  donstag  m.  h.  well  den  costen  diser  gefencknisz  usrichten, 
thut  IUI  Ib  xaij  ß;  so  er  aber  soUichs  nit  thete,  das  er  sich  dann  von 
statt  und  land  m.  h.  well  hinweg  thun,  dorin  niemer  kummen,  er  hab 
dann  zevor  bemelten  costen  bezalt;  und  so  sollichs  beschicht  und  er 
m.  h.  vernugt,  das  er  dann  der  widertoiffer  well  mussig  gon,  ir  predig  20 
nit  hören,  sy  weder  behusen  noch  beherbergen,  sunder  inn  die  pfarr- 
kilch,  do  ander  lut  zesammen  kummen,  doselbst  das  wort  gottes  hören, 
sub  pena  capitis  sive  submersionis  etc.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel.   Ratsbücher   O  J,   .f.  21S. 

518  a.  /f^p  April  20.    25 

Zinstags  den  xx.  tag  aprellens  ist  diser  zug  von  Michel  Gobels 
seligen  erben  wegen  wider  Clara  Gobel,  sin  tochter,  vervaszt  worden : 
Lorentz  Sibenberger,  hievor  in  recht  gehört,  von  beyden  teilen 
des  eyds  erlassenn  und  jetz  schrifftlich  vervaszt,  sagt  by  vorgeschech- 
ner  wisung:  Als  Michel  Göbel,  sin  meister  selig,  im  todtbett  gelegen  30 
sye,  inne,  gezugen,  gen  Franckfurt  zu  varen  abgefertigt,  hab  er  noch 
Hansen  Gobel,  sinem  son,  geschickt  und  im  anzoigt,  wie  das  sin  will 
und  meinung  were,  das  man  von  sinem  ungeteilten  gut,  ob  er  todes 
abgan  wurde,  Clara  Gobel,  siner  tochter,  damals  im  closter  zu  Gnadental, 
XV  gülden  geben  solte,  damit  sy  etwas  von  im  hette,  sins  guts  nit  gar  35 
beruht  were,  unnd  gott  für  inn  bete,  denselben  Hansen  Gobel,  sinen 
son,  bittende,  daran  ze  sin,  das  nach  sinem  todt  der  Clara  solich  xv 
gülden  usz  ungeteiltem  gut  uszgericht  wurdenn.  Sprech  Hans,  ^das  er 
im  zu   willen   werdenn  und  solichs  gern   thun   weit.  Wer  aber  nach  sins 


Nr.  f/^.  /J-?P   April  20.  453 

meistens  seligen  todt  die  xv  oruklen  von  Clara  wegen  ervordcrt,  die  von 
iro  wegen  empfangen,  oder  aber  von  der  erben  wegen  bezalt  iiab  oder 
nit,  ist  disem  zügen  nit  wuszscnt:  wil  damit,  ob  er  hievor  in  recht 
minder  oder  mer  dann  jetz  gesagt  hettc,  nnerfert  und  sich  ouch  be- 
5   zugt  haben,  im  diser  zit  nit  mer  wussent  sin. 

Protokoll.    St.-A.   Basel,   Gerichlsarchiv  1)  2^,  hl.  218. 

518  b. 

Michel  Gabeis  erben   wider  Clara  Gabel. 

Bartholame  Hosli,  schaftner  zu  Gnadcntal,  \ornials  in  recht  gestalt 

10  verhert,  des  eyds  von  beiden  teilen  erlaszen  und  jetz  schriftlich  ver- 
vaszt,  sagt  by  vorgeschechner  wysung:  Gute  zytt  nachdem  und  Michel 
Gabel  todes  abgangen  sye,  haben  ime  sine  fravven  zu  Gnadental,  des- 
glichen  Clara  Gabel  bevolhen.  zu  Michels  seligen  erben  zu  gand  und 
inen    xv    gülden,    desglichen    ein    paternoster    und    ein  ring,    so  Michel 

15  Gabel  selig  in  sinem  todbeth  Clara,  siner  dochter,  verordnet  hett,  an- 
zevordern.  Daruff  sye  er,  gezug,  zu  Hans  Gabel  komen,  hette  im 
sollichs,  so  obstat,  angevordett,  und  Hanns  Gabel  gesagt,  das  es  sin  und 
siner  geswustern  halp  nit  mangel  haben  wurd.  Er,  gezug,  solt  aber  zu 
siner  stieft'muter  ouch  gan   und   mit  iro,  diewil   sollichs  sy   und   ire  kin- 

20  der  ouch  beruren  wurden,  ouch  ze  reden.  Also  sye  er,  gezug,  von 
stund  an  zur  stieffmiiter  gangen,  hete  iro  sellichs  angezeigt,  und  sy 
im  geandwurt:  Wann  sy,  die  erben,  zusamen  kernen,  weiten  sy  sich 
mitenandren  underreden  und  darnach  den  frawen  ein  andtwort  geben. 
Also  sy  er,  gezug,  abgescheiden   und   im  wyter  nit  wussend;  wil  damit 

2;  aber  hievor  minder  oder  mer  dann  jetz  gesagt  hett  onbegrifen  sich 
bezugende  im   diser  zyt  wyter  nit  wussend  sin. 

Protokoll.     St.-A.  Basel,   Gerichtsarchiv  D  24,  hl.  2ig. 

519.  '5^9  ^P'-^l  2°- 

Urfehde:  Hans  Breit,  der  schumachcrknecht  von  Wassertrydingen. 

30  Des  widertouffs  halb  inn  gefencknisz  gelegen  und  uff  zinstag  vor 

sanct  Jergen  tag  ledig  gelossen,    hat   urfehde  geschzvoreti    und  das  er 

ze  stund  uss  statt,  ouch   m.  h.  und   des  bischoffs  landtschafften  sich  welle 

hinweg  thun,  ewigklich   niemcr  dorin   ze  kummen,  es  werd  im  dann  er- 

loubt  und  wider  durch  m.  h.  gegönnt;    doruff   ist  im    gesetzt    die    pen 

35    dess  wassers  oder  schwerts,  das  er  ouch   den  costcn  diser  gefencknisz, 

so  sich  trifft   1  Ib   iij  ß,   m.   h.   welle  usrichten   und  bezalen '). 

Hans  Henrich  Fortmuller  ss. 
St.-A.   Basel,  Ratsbiicher  O  3,  s.  2lS. 

519.    ')   Die  ur/ehiie  ist  von  Saltmaiins  hand  eingelragin,  hingtgen  von  F.  btglaubigl. 


454  1529  April  20—21.  Nr.  520—521. 

520.  1329  April  20. 
Urfehde:  Eisin  Hersperg,  von  Dyrna,  Homburger  gebiet. 

Ist  ein  hebamm  und  ouch  ein  widertoufferin,  hatt  desshalb  ge- 
weret  die  kinder  ze  touffen  etc.,  hatt  geschworen  ein  urfecht  und  das 
sy  hinfur  well  helffen  und  roten,  das  die  kind  zum  furderlichsten  zum  5 
touff  kunimen.  so  vil  ir  muglich,  das  sy  auch  des  widertouff  sich  well 
entschlahen,  ir  winckelpredig  nit  hören  und  inn  die  nit  kumnien,  weder 
ze  feld,  holtz  noch  weiden,  sunder  inn  die  pfarrkilch/5f//f ')  predig  sich 
ze  andern  cristen  ze  verfugen  und  sich  dero  gehorsamen,  das  sy  ouch 
kein  widertouffer  well  behusen  noch  beherbergen  (das  s\'  ouch  ir  ober-  10 
keit  well  gehorsam  sin  by  pen  des  wassers).  Actum  zinstag  vor  Jeorii. 

Hans   Henrich  Fortmuller  ss  ■) 

SL-A.   Basel,  Ratsbiicher  O  J,  s.  2!p. 

521.  /S2p  April  21. 
Instruction   uff  tag  Zürich,  mitwochen  nach  jubilate  anno  etc.  xxix    15 

angefangen  n. 

Es  sollend  unnsere  botten  uff  disem  tag  zu  Zürich  mit  den  acht 
orten,  ouch  den  zugewandthen  nidersitzen  unnd  anfangs  die  schweren 
louff  unnd  grosse  rustung,  so  allenthalb  vorhannden  sind,  für  ougen 
nemenn  unnd  sonderlich  die  handlung,  so  die  funff  ort,  alls  wir  besor-  20 
gend,  zu  einer  Zerstörung  loblicher  Eidgnoschafft  mit  den  Osterrychi- 
schen,  unnsern  erbfianden,  furgenomen,  ernstlich  anziehenn  unnd  für 
das  erst  darvon  rathschlagenn  unnd  begeren,  diewyl  wir  unns  nun  me 
dheins  gewussern  dann  aller  untruw  und  gefärden  müssen  versehenn, 
das  dann  wir  die  acht  ort,  unns  vor  allen  dingen  gegen  einandern  er-  25 
lutterenn  unnd  entschliessen  sollenn,  wasz  wir  unns  in  notten  zu  unnd 
gegen  einandern  versehen  unnd  getrösten  sollend. 

Wann  wir  unns  dann  entschliessen,  das  wir  die  acht  ort  unnd  zu- 
gewandthen unns  alles  gutten  zusamenn  versehen  sollend,  wie  wir 
unsers  the3'ls  ze  thund  gutwillig  sind,  dann  will  \on  notten  sin,  von  30 
einem  anschlag  ze  reden,  ob  wir  an  einem,  zweyen  oder  dryen  orten, 
wie  die  reden  gand,  sollen  angriffen  werden,  wie  wir  unns  dann  halten, 
wie  wir  einandern  zu  hilff  zuziehen  sollen  und  wollenn,  damit  wir,  ob 
sich  ein  schneller  infal  begebe,  mit  gottes  hilff  gefaszt,  unnsern  vianden 
trostlichen  widerstand  thun  möchtenn  unnd  das  hierinn  dhein  uffzug  35 
gemacht  werde. 

Demnach  wirdet  gut  unnd  gantz    not    sin.    das  ernstlich  geratten 
werde,  wie  man  den  funff  orten  iren  anschlag  mit  den  Osterrichischen 

520.   ')   Vorlage  kilchisse. 

-)   Von  F.  nur  die  unlerschri/t.  ^o 


A'r.  522     j;24.  i/;2g  April  22 — 2j.  455 

brechenn  mochte,  es  were  das  man  botten  zu  inen  schickte,  vor  iren 
gemeinden  sy  unnsers  burgkrechtens  underrichtet  unnd  lutter  ze  ver- 
ston gebe,  das  es  in  unns  nit  stände,  sy  mit  gewalt  von  irem  glouben 
ze  tringen,  sonder,  wo  inen  etwas  begegnen  solte,  wollen  wir  s\-  nach 
5  unnserm  vermögen  schulzenn  unnd  schirmenn  unnd  unns  darbv  ver- 
sehen: Wo  man  unns  \-on  unserm  glouben  mit  gewalt  wolte  tringenn, 
das  s_\'  unns  glicher  gcstalt  soltcn  schirmenn. 

Unnd  wann    sy  unser  burgkrecht  gehört,    sol   man  begern,  ob  sy 

etwas  entlichs  mit  den  Osterrichischcn    gehandlet,    das    sy   unns  dessen 

10   ouch  berichten  unnd  hören  lassend :  hettend  s\'  aber  nut  mit  den  Oster- 

richischen    beschlossen,    das    sy    dann    mit    derselben    sach    stillstunden 

unnd  sich   nut  dan  gutz  zu  unns  versehen. 

Unnd  das  alle  ding  vor  den  gemeinden  der  fünft'  orten  gehandlet 
werden. 
15  Darby    sollend    unsere  botten  vollen  gewalt  haben,   mit  den  acht 

orten  und  zugewandthen  allen  das  ze  handien,  so  zu   uffenthalt  unnser 
aller,  ouch   nutz,  lob  unnd  eer  gemeiner  Eidgnoschaft  dienen   mag. 

Origifial.      S/.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  E  S,   bl.  iS^. 

522.  '52g  April  22. 
20              Bottenzerung:    Item    xx   krönen   in  gold   und  xx  gülden  in   muntz 

geben  dem  saltzhern  und  Joder  Branden  zerung  uff  tag  Zürich,    dons- 
tags  nach  jubilate  anno  etc.  xxix  angefangen. 
St.-A.   Basel.     Fifianz  N  =.,   .?,  s.  46Q. 

523.  '529  ^Pfil  -'.?• 
25              König  Ferdinandus  an  das  regiment  in  Innsbruck. 

Wir    sennden    euch    hier    inn    beslossen    ain    abschrifft    ains   briet, 

so    uns    bruedcr    Gebelinus,    prior    der  Carthus  zu  Menntz,    geschriben 

hat  Sachen  halb   und   insonnders   die  Carthus  zu  Basel  berurend,   wie  ir 

daraus  vernemen  werdet.     Unnd   ist  unnser  bevelh,  daz  ir  unns  darauf 

30   t'urderlich   eurn  rat  und  guctbedünckhen  antzaigen   wellet  .  .  . 

Datum   Speyr  23.  aprillis   1529. 

Kopie,  mit  vermerk  Bernardus,  episcopus  Tridentinus,  cancellarius //«rf 
ad  mandatum  Wisinger.  Landesregierwigs-A.  für  Tirol  (Innsbruck), 
Kopialbiicher,    Von  der  kais.  Majestät,    l-,2-j—lS29,   bl.  344V. 

35    524.  '529   ^P'-il-   23-^ 

Rudolff,    graff  zu   Sultz  etc.,    Statthalter,  an   Philips,  bischoffen  zu 

Basel  1. 

E.  g.    schriben    des  datum  stat  denn  xviii.  tag  aprellen   in   disem 
jor  hab  ich  inhaltz  vernomen  mit  anzogung  der  salsamen  (!)  hanndlungen 


456  '529  ^P^'l  2 4-  ^^-  525—526. 

jetz  in  der  statt  Basell  furgän,  deszhalb  e  g.  das  gaistlich  gericht  nitt 
mer  dazu  enthalten  gepuren  wellen  und  hieruff  k.  mt.  zu  Hungern 
und  Becham  etc.  angelanngt,  in  ir  k.  mt.  vorlannden  ain  flecken, 
darinn  e.  g.  das  gaistlich  gericht  halten  möge,  bewilligen  und  zulassen 
wellen,  deszhalb  ir  ettwas  trostung  empfangen.  Sollich  üwer  gnaden  S 
schriben  hab  ich  dem  lanndtvogt  und  doctor  Jacob  anzogt,  da  mögt  ir 
witter  ansuchen,  werden  üwer  gnoden  beschaid  finden,  ünnd  als  e.  g. 
denn  flecken  Altkilch  erkiest  und  benempt,  welches  ich  mich  gegen 
üwer  gnoden  hoch  bedannckh,  will  och,  so  es  dortzu  käme,  die  meinen 
zu  Altkilch  darann  haltenn,  das  sy  dennjhenen,  so  e.  g.  daher  ver-  10 
ordnett,  zucht  und  er  bewisen  werden.  —  Datum  denn  xxiii.  tag  des 
apprellenn  anno  etc.  im  xxviui". 

Original  mit  aufgedr.  Verschlußsiegel  {zerstört).   St.-A.   Basel,   Bischöf- 
liches Archiv,   bei.  XVII,  nr.  ^ga. 

525.  1529  '■^pril  24.    15 
Churfursten,    fursten,    prelaten,    graven    unnd    andere    stende  des 

Heiligen  reichs,  itzo  alhie  zu  Speyer  versamlet,  an  burgermeistern  unnd 
rathe  der  Stadt  Basell. 

Wir  haben  etlicher  sachen  unnd  hendel  halber  unsere  freunde  Ja- 
coben Sturtzel  von  Buchaym.  Jacoben  Waldner,  Beat  von  Pfirdt,  Jacoben  20 
Reich,  Bertholt  von  Rynach,  Hansz  Friderichen  von  Landeck  zu  euch 
gefertiget  mit  bevelch,  bey  euch  von  unnser  aller  wegen  sampt  unnd 
sonderlich  anbringens  zu  thun  unnd  handlung  zu  pflegen,  wie  ir  von 
inen  vernemen  werdent.  Demnach  so  ist  an  euch  unnser  gnedigs  be- 
gern  unnd  freuntlich  bitt,  ir  wollet  den  itzgenanten  unsern  geschickten  25 
ifes  anbringens  unnd  handlung  gleich  unns  selbs  glauben  geben,  euch 
auch  darauf  also  und  dermasz  erzeigen,  wie  wir  unns  zu  euch  versehen, 
unnd  pillich  beschicht.  —  Geben  zu  Speyer  auf  sampstag  nach  dem  son- 
tag  jubilate  anno  etc.  xxix". 

Original  mit  vier  verschlußsiegeln.   St.-A,  Basel,  Bischöfliche  Handlung,    30 

O  9- 

526.  1529  April  24. 
Aus  den  ivochenausgaben  sambstags  noch  jubilate. 
Ratscosten:  Item   im  Ib  xiii   ß  vi  d   ist  über  Jacobenn  Muller,   den 

widertoufifer.    inn    gfenngknus    ganngen,    so    er    lut  der  urfecht   wider   35 
zaln  soll. 

Bottennzerung:  Item  xn  ß  im  d  habenn  Ludwig  Züricher  unnd 
Hanns  Irmy  gönn  Munchennstein,  Mutentz  und  Engental  verzert.  —  Item 
V  ß  im  d  hatt  der  Substitut  gönn  Liestal,  daselbst  die  nuwe  [reforma- 
tions]  Ordnung  ze  lesea.   verzert.  40 


Nr.  5^7.  Ii52()  April  26.]  457 

Senndbrieff:    Item   i   Ib  xvr   B  ileiiiid  gönn  Rernn;  item   \  n>  ß  da- 
sei bs  wartgelt. 

Scliennckwin:  Item   i   Ib   i  ß  im  d  dem  decliann  vonn  Colmar. 
St.-A.  Basel,   Finanz  G  14,  s.  /05/. 

5  527.  [^S^p  April  26.J') 

Hans  Irviy,  Pfleger  der  Karthause,  an  den  Karthäuser convent. 

Wirdigen,  geistlichen,  lieben  vetter  und  bruder.    Demnach  als  ich 

bedenck,    wie    das    ir    furwendet,    ir  wissend    mit    gutter  conscicntz  nit 

erstatten   die    erkantnus   unszer   herren    und   oberen,    hab   ich  wol    ein 

10  mitleiden  mit  euch:  dan  es  soll  je  keiner  nicht  wider  sein  conscientz 
handelen,  sunder  es  soll  ein  jeder  gewisz  sein,  das  sein  thun  und 
lassen  got  wolgefellig  sey.  Aber  liebe  vätter  und  bruder,  ir  wol- 
lend mir  es  nit  verargen,  das  ich  also  schreib,  dan  ich  gemein  es 
trewlich  und  gutt,  und  were   mir  leid,  soltend  ir  etwas  handlcn  wider 

15  gott.  Es  will  nit  gnug  sein,  das  man  sagt,  man  vermöge  es  nit  mit 
gutter  conscientz  thun,  sonder  man  muszte  auch  ursach  erzelen,  die 
gnügsam,  damit  man  erkennen  mocht,  das  solich  conscientz  nit  irsalig 
were,  wie  mich  jetzümal  ansehen  will,  das  ir  das  nit  bybringen  mo- 
gendt,  das  euwer  conscientz  gerechtfertigt  seien.   Dan  es  haben  unszer 

20  lieben  hern  und  obern  die  erkantnusz  nit  lassen  auszgan  also  blind, 
unbedacht  und  gehling,  sunder  mit  vorgeendem  radt,  ob  mit  gott  und 
gutter  conscientz  sie  jemand  solchs  furhallens  mochtend,  und  haben 
darinn  erfunden,  das  sie  solichs  fug  und  recht  habend.  Darumb  euch 
zu   wurd    stan,    das    ir    beibringet,   ausz  was    ursach    ir  widersetzet    und 

25  was  euwer  conscientz  tringet.  Dan  so  ir  furwelbet  euwer  gethan 
gliibdt.  und  ob  die  schon  rechtferig  weren,  darvon  jetzümal  wir  nicht 
wellen  reden,  so  vermögen  doch  die  nit,  das  ir  das  kleid  nit  mögen 
abzihen,  so  die  liebe  oder  die  eere  gottes  das  erforderen  wurd,  auch 
vermögen    sie    nit,    das    ir    nit    in  ander  kirchen  mocht  gon.     Dan  wo 

30  dem  alszo,  das  der  auszgang  und  die  abzihung  der  kleider  alszo  euch 
hart  bei  selikait  euwer  seien  eingebunden  weren,  so  were  es  den 
vettern  und  andern,  so  durch  der  rege!  erlaubnusz  auszgan,  auch  nit 
zugelassen.  Nu  hat  das  gebott  der  liebe  und  der  eere  gottes  mehr 
zu  erlauben,  dan  die  regel  selbs. 

35  Nu    ist    euch    wol    wissen,    was   unszer    lieben    hern    und    obern 

darzu  geursachet  hab,  das  sie  solich  erkantnusz  han  lassen  auszgan. 
Es  ist  je  nit  gschehen  ausz  einem  Widerwillen  gegen  euwer  per- 
sonen    oder   ausz    begir  euwerer    hab,    o  nein,    aber   damit    ein   gutter 


527.      ')  Das  dalum,  monlag  nach  Georgii  rjig,  finJtt  sich  Basier  Chron.  bd.  I,  4J1 
40    und  trgibt  sich  weiterhin  aus  B.  R.  A.  bd.  lll,  nr.  JJJ. 

Basler  Reformationsakten,  III.  5g 


458  [1529  ^P>'^1  26.]  Nr.  j^zj. 

frid  und  einikait  des  glaubens  bei  uns  erfunden,  darzü  ein   jeder    ausz 
christenlicher    lieb    schuldig,    nit    allein    ein    kleid    zu    verenderen,    sun- 
der   auch,    wo    es   die   nott   erhiesch,   auch   sein   leib    darstrecken;    dan 
was    ist    grossers    under    den    Christen    dan    die    lieb  ?    Ir   wissend,    wie 
das  sich  bey  tins^)  zutragen  hatt  allerle)'   irsal   und   secten    der   wider-     5 
tauffer,    Lutherischen,    bepstler  und  ander,  wie  man  die  nennet.     Dem 
zu  begegnen,  ist  kein  gwisser  und  besser  mittel  nit  erfunden,  dan  wie 
etwan    auch    der    christenlichst    kaiszer    Constantinus    in    gleichem    fall 
auch  gethan,  das  man  predicanten  habe,  die  einhellig  ein  gottes  wort 
und  Christum  predigten,  von  welcher  kirchen  niemand  sich  absunderete,    10 
die    auch    Christum    so    gantz    on    zusatz    falscher  leer  lereten,    das  sie 
berait,  jedlichen  fruntlich  antwort    zu  geben,    damit    sich    niemand  disz 
oder  jenes    glaubens  oder  religion.  dan  christenliches,   berumpte.    Wo 
nu  da  jemand  abzuge  und  sich  aussleiffte  von  der  gehorsame  on  eehaffte 
ursach,    der  wurde  je  an  der  liebe  schuldig  und  verletzte  die;  dan  er    15 
gebe  andern  auch  ursach,  dergleichen  darwider  zu  handeln,  und  mocht 
ein   jeder    sich    dermassen  globen  und  mit  seiner  glubt  die  liebe  ver- 
achten,   des    do    gott    warlich    nit    gefallen    mag    und    darab    man  sich 
billich    ergert    und    ander   Christen  wol  sich  beklagen  mögen,   sein  wir 
nit    so    gut,    das    die    leut    zu   uns  gan,    ein  wort  gottes  zu  hören,    ein   20 
gott  zu  loben,  ein  christlich  zu  bezeugen,  das  mag  je  nit  sein  on  zer- 
trennung,    begeren    doch    wir    niemand    zum    bösen    zu   tringen.    Und 
sollen  die  kleider  oder  frouenlichen  glubd  gweltiger  sein  dan  das  gebott 
gottes?    Darumb    so    mögend    ir    ausz  vermug    der  giubd  euch  nit  ab- 
zihen,    ir    mögend    gehorsam,    arm    und    keusch    sein,    ob    ir   schon   die   25 
kleidung    nit    antragend,    dan    sie    in    den  dreien  glubten  nit  begriffen, 
und    ist    nut,    das    ir    sagt,    die    gehorsame  vermag,    das   man   on   allen 
hindersehen  und  dispensierens  alle  ander  Statuten  des  ordens  halte.  Ir 
lieben  vetter  und  bruder,  ir  wisset,   das   alle  gehorsame,  so  wider  das 
vertrauwen    in    got    und    die    liebe,  ein    greuwel  vor  gott  ist  und  war-    3° 
lieh  ein  sund,  dan  wir  sollen  gottes  wort  mehr  gehorsam  sein  dan  der 
menschen,  dan  eignen  furnemen  oder  globen,  sunst  wer  Herodes  auch 
frum  geweszt.    Gottes  gebott  und   wort  ist  die  lieb. 

Zum  nechsten:  Sich  nit  wellen  zur  kirchen  zu  fugen,  wo  es  erfordert 
wurdt  von  einer  oberkait,  ist  ze  wider  die  liebe.  Was  mag  dan  die  gehorsame  35 
helffen  ?  Es  ist  auch  nit,  das  ir  die  schuld  uff  euwere  obern  wollet  legen  und 
ir  ausz  slechter  einfalt  den  wollet  ghorsam  sein.  Ich  halte  euch  für 
Christen,  so  ist  Christus  euwer  oberster  her  meister  und  gebieter,  dem 
seind  zu  forab  schuldig  sein,  der  hat  euwer  gwalt;  und  wo  ir  einem 
andern    mehr    folget,    dan    Christo,    so    wurdet    ir  Christus  verleugnen.   40 

527.  ^)  uns  fehlt  im  ttxt. 


Nr.  .f27.  I1529  '^P^il  2^-1  *^^ 

Darumb  so  lang  man  euch  ein  gewisz  wort  Christi  sagt,  als  zu  der 
liebe  und  zu  der  eerc  gottes  dienend,  sollend  ir  euch  uff  kein  andern 
lassen.  Bei  euch,  wo  ein  verweser  des  vatters  etwas  gebieten  wolt, 
des  do  des   vatters   inanuiig  nit   wer,  woltend  ir  auch  demselbigen  ge- 

5  folgig  sein.  O  nein;  warumb  dorfft  ir  dan  jctz  euwcr  vatter  furzihen  ? 
Ich  besorg,  ja  ich  bin  gewisz,  dasz  die  einfeltikait  nit  wurt  entschul- 
digen am  jüngsten  tag,  ein  jeder  nnisz  sein  bürde  tragen,  der  vatter, 
ob  er  onbillichs  hiesz,  wurd  niemand  am  urtail  gots  erredlen  mögen. 
Die  gehorsame  wurdt  von  Christo  verworffcn,  Marci  am  7.  Jephte  ent- 

10  schuldigt  sein  giubd  nit,  Petrus,  do  er  es  höh  nam,  er  wolte  den  hern 
sein  fuesz  nit  lassen  weschen,  wo  er  uff  seinem  furnemmen  wer  bliben, 
er  hett  kein  tail  am  reich  gotzs  gehabt.  Die  vctter,  die  glubd  und  alles, 
das  ir  gethan  habt,  mögen  nit  so  weit  reichen,  das  ir  etwas  verseu- 
med,  das  euch  got  befolhen  hat.    Es   ist  kein  auszred,  das  ir  sagt,  wir 

15  setzen  unser  hoffnung  nit  in  unszer  kleider.  Warzu  tragend  ir  dan  die? 
Ist  es  darumb,  das  ir  euwer  fleisch  wollet  demmcn,  so  bedarffe  es  des 
gar  nit.  Tragend  inwenig  herin  kleider,  so  es  euch  geliebt;  auszwenig 
umb  der  lieb  willen  huttendt  ir  euch  billich,  so  es  gefordert  wurdt  von 
sunderhait. 

20  Noch    weniger    ist    es    geredt,    das    euwer    Statuten    sein    wie    ein 

zäun,  der  uch  helt,  damit  ir  nit  der  weldt  dienet,  o  nein.  Noch  klei- 
der, noch  speisz,  noch  dergleichen  mögen  do  verhüten,  aber  die  gnad 
gots  und  die  forcht  gottes  und  der  schild  des  glaubes.  Wo  die  Satzung 
darzu  guet  weren,  Christus  hette  es  nit  verswigen.  Hierumb,  je  lenger 

25  ich  euwer  sach  nachgedenck,  je  mehr  mich  euwer  bedauwert  und  ver- 
merck,  das  ir  euwer  conscientzen  hierinn  übel  versorget;  dan  so  ir  nit 
uff  ein  gwisz  wort  gottes  bauwet,  gewiszlich  buwet  ir  uff  ein  sand. 
Wo  nu  ir  kein  andern  uszzug  hand,  und  seind  wider  das  wort  gottes 
weltlicher    oberkait  nit  gehorsam,    und  wendet  aber  die  glubdt  fiir  an 

30  dem  ort,  do  sie  nicht  gelten,  und  euwer  obern,  do  gewalt  ein  end 
hat,  und  euwer  conscientz,  do  sie  onbericht  ist  und  kein  grund  nit 
hatt,  wo  ir  alszo  verharret,  was  eer  für  gott  mögend  ir  erlangen,  was 
belonung  seind  ir  warten?  Vor  den  menschen,  die  jetz  von  tag  zu 
tag  mehr  verstand  erlangen,  kumpt  es  euch  zu   Verachtung,  so  sitzend 

35  ir  zwischen  zwenen  stul  uff  den  herd.  Deshalben,  lieben  vetter,  habend 
ir  nit  besser  grund.  euwer  conscientz  zu  versichern,  so  bitt  ich  euch, 
bcdcncket  euch  nicht  mehr  und  thuend  das,  des  ir  mit  got  fug  habend, 
damit  ir  für  war  geistlich  gehalten  werdend.  Ob  ir  schon  wie  ander 
Christen    gekleidet    gand    und    predig   oder  lection  höret,    was  ist  das 

40  schedlich,  was  ist  onerlichs?  Macht  dan  ir  euch  conscientz  in  den  dingen, 
die  niemand  mag  schedlich  oder  onerlich  nennen,  ja  die  gewisz  erfunden 


460  15-9  April  26.  Nr.  528. 

werden  als  erlich  und  nutzbarlich,  euch  und  vil  ander?  Das  hab  ich 
in  gutter  treuwer  mainung  geschriben,  got  well,  das  ir  es  dermassen 
annemend  und  dem  nachkommen. 

Entwurf  oder  kopie,  ohne  Unterschrift  und  datum.   St.-A.  Basel,  Kart  haus 
Q  r,  einlage  zu  IS^Q  april  28.  5 

528.  152g  April  26. 

Zivistigkeiten  in  Reinach  wegen  des  glaubens. 

Montags  den  xxvi.  tag  aprellenns  sind  dysz  zugenn  von  wegen 
Fridli  Re^'gers,  von  Rinach,  wider  Hansen  Dornachern,  von  Rinach, 
vervaszt  wordenn.  10 

Anthoni  Schmidli,  von  Rinach,  hat  geschworenn  unnd  sagt:  Umb 
sannt  Johans  tag  nechstkunfftig  ungevorlich  werde  es  ein  jar.  das  Hans 
Dornacher,  von  Rinach,  sinem  son  ein  wib  geben  und  die  nachpuren 
zu  Rinach  ime,  Hansen  Dornachern,  zu  nacht  geschenkt  hetten.  Nach 
der  schencke  vor  Peter  Lölingers  husz  gestanden  unnd  sy  under  ein-  15 
anderen  ze  reden  angehept,  wie  das  man  morndes  vor  minen  hern,  den 
raten,  ir  botschafft  haben  nuiste,  under  anderem,  wen  sy  schicken 
solten,  geratschlagt.  Spreche  Hans  Dornacher  zu  im,  zugen,  das  er, 
gezug,  gan  solte;  sagte  er,  gezug,  das  er  Fridlin  Reiger  dar  gebe,  der 
wer  ein  redlicher  gsel.  Antworte  Hans  Dornacher:  .So  geb  er  Werlin  20 
Bart  dar.  Sagte  darauff  er,  gezug:  So  geb  er  Fridlin  Reiger  dar. 
Spreche  Hans  Dornacher:  So  geb  er  Werlin  Bart  dar,  dann  Fridli 
Reiger  ubersitzt  eer  und  eyd.  Und  als  er,  gezug,  achtet,  so  hat  Hans 
Dornacher  solichs  keiner  bösen  meinung,  sonder  in  eini  gutenn  schwanck 
anhin  geret.  Nachmals,  über  ethlich  zit,  als  sy  ein  gmeind  zu  Rinach  25 
gehept,  die  frag  von  einem  an  den  andern  gevolget  und  Hans  Dornacher 
Fridlin  ouch  gefraget,  hab  Fridli  gsagt:  Was  sol  ich  ratenn?  Du  hast 
mich  doch  miner  eeren  angezogenn.  Sprech  Hans  Dornacher:  Was 
ich  geret  hab,  das  wil  ich  furbringenn;   wyter  etc. 

Michel   Schwitzer,   von    Rinach,    hat  ouch  geschworen,  sagt  unnd   30 
gehilt  Anthonin  Seh  midiin    inn    siner    sag    von    wort  zu   wort,    dann  er 
darby  und  mit  gewesenn,  do  dise  obgeschribnen  reden  verloffenn  syen; 
wyter  etc. 

Caspar  Ludi,  von  Rinach,  hat  ouch  geschworen  unnd  sagt:  Des 
abennds,  als  man  Hansen  Dornacher  son  gschenckt  und  ethlich  zu  Rinach  35 
vor  Peter  Loiingers  husz  gestanden,  sye  er,  gezug,  zu  inen  komen,  hab 
wol  gehört,  das  Hans  Dornacher  zu  Anthoni  Schmidli  sagte:  Anthoni 
Schmidli,  du  must  morn  für  min  hern  von  Basel.  Sagte  Anthoni  Schmidli, 
wer  mit  im  must?  Sprech  Hans  Dornacher:  Werly  Bart.  Antvvurte 
Anthoni  Schmidli:  Das  er  nit  mit  Werlin  Bart  gan,  er  weit  Fridlin  Reiger  4° 


Nr.  S28.  1529  April  26.  461 

habenn,  er  ist  als  ein  redlicher  gsel,  als  er  im  dorff  ist.  Sprech  Maus 
Dornacher:  Fridli  Reiger  must  nit  gan,  er  hat  er  und  eyd  ubersessenn. 
Als  er,  gezug,  solichs  gehört,  sye  er  hinweg  gangenn.  Nachmals,  als 
man  ein  gmeind  zu  Rinach  gehcpt,  Hans  Dornacher  Fridlin  Reiger,  was 
5  er  dartzu  rate,  gefragt,  hab  Fridli  gsagt :  Hans,  was  sol  ich  raten  r  Ich 
vernim,  du  habest  mich  miner  eeren  hoch  unnd  schwer  angezogenn. 
Ich  wurd  nit  raten,  wenn  du  mich  fragst.  Sprech  Hans  Dornacher:  Ja 
Fridli,  was  ich  geret  hab,  das  wil  ich  darthun  und  furbringen;  wyter  etc. 
Werlin  Bart,    \'on  Rinach,    hat    ouch    geschworen    und  sagt:    Eins 

10  tags,  als  man  ein  gemeine  zu  Rinach  gehept,  hab  Hans  Dornacher  in 
der  gemein  umbgefragt,  Fridlin  Reiger.  ouch  was  er  darzu  rate,  ge- 
fraget. Hab  Fridli  gesagt:  Hans,  was  sol  ich  raten,  du  hast  mich  miner 
eeren  hoch  angeschmutzt.  Darum  so  kan  ich  in  der  sach  nüt  raten. 
Antwurte  Hans  Dornacher:  Siehst  Fridli,  was  ich  geret  hab,  das  wil  ich 

15  uff  dich  darthun.  Sagte  Fridli:  Das  er  inn  der  wortenn  halp  rechts  nit 
erlassen  weite  und  da  ein  gantze  gcmeind  umb  recht  angerüfft,  damit 
er  siner  eeren  nit  also  gespannen  stunde,  inndem  bej'd  teil  schier  zu 
unwillenn  kemen,  dermassen  gewortlet,  das  er,  gezug,  Fridlin  Reiger 
heim  zu  sinem  husz,  wib  unnd  kinder  getedinget  und  inen,  das  sy  min 

20  hern  von  Basel  als  ir  schirmhcrn  umb  recht  anruffenn  soltenn,  anzeigt. 
Sprech  Hans  Dornacher  noch  einmal:  Fridli,  was  ich  geret  hab,  das 
wil  ich  uff  dich  darthun.  So  vil  ist  disem  zugen  von  diser  handlung 
ze  wussenn,  dann  er  darby  unnd  mit  gewesen,  als  soliche  wort  ver- 
loffenn  s.\'en ;   wytcr  etc. 

25  Peter  Dollinger,  von  Rinach,  hat   ouch  geschworn   und  sagt:  Als 

sy  uff  einmal  ein  gmeind  zu  Rinach  gehept,  sye  Fridli  Reiger  komen 
und  hab  gsagt,  das  er  Hansen  Dornacher  der  wortenn,  so  er  im  zu- 
geret,  nit  erlassen  welle,  dann  er  möge  die  nit  crlidenn,  er  well  recht 
darumb  ersuchenn.    Sagte  Hans  Dornacher:  Nun  wolan,  welcher  recht 

30  wil,  der  wil  nit  unrecht;  der  worten  halp,  die  ich  geret  hab.  so  wil  ich 
dir  grecht  wcrdcnn.  Du  hast  nun  talamer  ein  pott  im  oder  v,  so  ein 
gemein  byeinanderen  gewesen  ist,  ubersessen.  Wie  sy  aber  vormals 
mitcinandern  gehadert  oder  wie  es  sich  zwüschen  inen  verlofifenn  oder 
ouch,  wie  sich  die  sach  zwüschen  inen  erhept,  hat  er,  gezug,  kein  wüssen. 

35  Jörg  Pfluge,  von  Rinach,  hat  ouch  geschworn  und  sagt:  Als  Hans 

Dornacher  zu  Rinach  an  der  gemeind  von  eim  zu  dem  andern  umbhcr 
gefragt  und  Fridlin,  was  er  rate,  ouch  gefraget,  hab  Fridli  gsagt:  Was 
er  solt  raten,  er  rat  nut.  er  vernem,  er  hab  inn  gescholten,  er  hab  er 
und  e)'d  ubersesenn,  des  well  er  inn  rechts  nit  erlassenn  und  also  siner 

40  eren  nit  gespannen  stan.  Hab  Hans  Dornacher  gsagt:  Ja,  ich  habs  gret 
und  ich   wils  uff  dich   furbringen;  wyter  etc. 


462  15^9  April  26.  Nr.  ^28. 

Heine  Dollinger,  von  Rinacli,  sagt  by  sinem  harumb  geschwornen 
eyd:  Do  Hans  Dornacher,  von  Rinach.  an  der  gemeind  nach  gemeiner 
umbfrag  an  Fridlin  Reigern  mit  siner  frag  kernen  sye,  inne,  was  er 
dartzu  rats  gefraget,  hab  Fridli  gsagt:  Er  rat  nüt,  er  vernem,  er  hab 
inn  siner  eeren  hoch  angeschmecht,  und  alle,  die  so  der  eeren  ange-  5 
zeppft  werdind,  sollenn  inn  den  dingen  nit  raten.  Antwurte  Hans  Dor- 
nacher: Was  ich  geret  hab,  da  wil  ich  dir  des  rechtenn  sin  und  dir 
ein  stand  darumb  thun,  ime  deszhalp  gar  nut  gelougnet.  Sagte  Fridli: 
Ich  wurd  dich  des  rechtenn  nit  erlassenn  und  du  müst  mir  ein  stand 
darumb  thün,  damit  die  gemeinden  ermanet,  das  s\'  im  des  ingedenck  10 
sin  weiten.    Sunst  ist  diser  zugen  gar  und  gantz  nut  wyter  wussenndt. 

Eoden  die  sind  disz  gezügen  durch  Hansen  Dornacher,  von  Rinach. 
wider  Fridlin  Reiger,  von  Rinach,  vervaszt  wordenn. 

Bernhart  Morri,  der  me}'ger,  und  Hans  Pürli,  sodann  auch  Heine 
Schmidli,  alle  von  Rinach,  habenn  sampt  und  sonders  geschworenn  unnd  15 
einhelligklich  mit  einanderen  gesagt,  das  sy  und  ein  gantze  gemeind 
zu  Rinach  inn  zwey  jaren  von  wegen  des  wort  gottes  und  anderen 
Sachen  vil  widerwertigenn  zufellen  gehept,  zum  dickermal  ein  gantze 
gemeind  besamlen  lassenn  unnd  Fridlin  Reiger  zun  dickermal  nie  darzu 
bringen  gemögen,  dermassen  ungehorsam  sich  erzoigt,  das  er  im  oder  20 
V  gemeinden  uszplibenn.  Als  nun  sy,  gezugen,  soliche  ungehorsame 
gespurt,  haben  sy  mit  sampt  andern  sich  miteinanderen  vereinbart,  das 
sy  Fridlin  bim  eyd  an  ein  gmeind  bieten  lassen,  ob  er  doch  erschinen 
weite.  Das  sy  gethan,  inne  by  dem  eyd  an  ein  gemein  gepotten,  aber 
zum  dickermal  nie  zu  inen  komen,  dann  sy  zu  Rinach  in  iii  jaren  un-  25 
gevorlich  ob  den  ii"*  gemeinden  gehept  habend:  aber  Fridli  zum  dicker- 
mal nie  zu  inen  komen  s}'e  unnd  ouch  uff  ein  zit  zu  einem  botten,  der 
im  geschickt  und  im  empfolhen  worden,  das  er  im  by  dem  eyd  an  ein 
gmeind  gepietenn  solle,  gesagt,  das  er  nit  komen  welle.  Also  sj'e  Fridli 
zum  dickermal  der  merteil  der  gemeinden  ungehorsam  uszpliben,  noch  30 
ouch  alle  zit,  sid  das  man  inen  das  wort  gottes  verkunt,  die  mesz  hin- 
weg gethan,  inn  ir  kilchen,  das  gotlich  wort  zu  hören,  nie  komen  sye. 
Unnd  sagenn  sy,  gezugen,  witer,  sonderlich  Bernhart  Möiri,  der  meiger, 
das  er  inn  gegenwurtickeit  anderer  gezugen  und  biderbenn  lutenn,  in 
crafft  sins  ampts,  Fridlin  Reiger  zweymal  bim  eyd  gepottenn.  Lien-  35 
hartenn  Schöni  umb  ethlich  miszhandlungen  gefencklichenn  anzenemen 
und  gen  Birseck  ze  füren.  Das  hab  Fridli  Reiger  nie  thiin  wellen,  sonder 
sich  allwegen  des  gespert  und  dem  gepott  ungehorsamet  und  ouch 
Lienharten  Schonie  nie,  wiewol  man  im  bym  eyd  gepetten,  gefenck- 
lichen  annemen  geweilen;  wyter.  4° 


Nr.j;2g~-j3i.  i -,29  April  26—27.  463 

Brosy  l.uti  unnd  Heine  Lude,  be\'dc  \-()n  Riti.ich,  tiabcn  beyd 
sanipt  und  sonders  geschworenn,  sagenn  und  gchellcnn  den  neclist  drig 
verlesznen  zugen  inn  irer  sag  von  wort  zu  wort  und  sagt  Heine  Lude 
sovil  witer:  Als  Fridli  Reiger    uff  ein  zit  an  einer  gcnieind  nit  crschi- 

5  nenn,  das  ethlich  ander  burger  zu  Rinacli,  diewil  sich  Fridli  ungehorsam 
erzöigte,  ouch  nit  raten n  gewellen,  sye  er,  gezug,  als  ein  geschworner 
des  dorffs  zu  gut  der  sach  selbs  zu  Fridlins  luisz  gangen,  inne  ob  dem 
iiubisz  essen  erfunden  und  frunthlich  gepetten,  aber  Fridli  hab  nit  wellen 
kernen,  also  uszplibcn:  wyter  etc. 

10  Liennhart  Schonin,   von  Rinacli,   hat  ouch  geschworenn  unnd  sagt: 

Das  er  uff  ein  zit  zu  Rinach  etwas  miszhandelt,  darumb  dann  Lienhart 
Möiri,  der  meiger,  usz  crafft  sins  ampts  Fridli  Rcigern  by  dem  eyd, 
so  er  niinem  gnedigen  hern  geschworenn.  gepotten  hab,  das  Fridli  inn, 
gezugen,  fachen   unnd  gen  Birscck  füren  solle.    Das  hab  Fridli  nit  thim 

15  und  ouch  inn,  gezugen,  nit  gefcncklichen  anncmmen  gewellen.  Als  nun 
er,  geziig,  von  Fridlin  nit  angenomen  worden,  sye  Brosy  Luti,  sin  mit- 
gezug,  zugefallen,  hab  inn,  gezugen,  erwuscht  luid  noch  langem  ernst- 
lichen bitten  inn  ledig  gelassen:  wyter  etc. 

Protokoll.   St.-A.   Basel,   Gerichtsarchiv  D  -^y,  bl.  221. 

20  529.  152g  April  26. 

Bürs^errechtsverzicht  des  Hans  -Schaffner 

Anno  etc.  xxix  menntags  noch  canntate  hatt  Hanns  Schaffner,  der 
gwanndman,  sin  burgkrecht  uffgebenn  unnd  denn  eyd  lut  der  erkaiuitnus 
erstattet,  ouch  das  burgkrecht  also  von  im  uffgnomenn. 
25  St.-A.  Basel,   Ößniingslmch  hd.  VII,  bl.  2_^g. 

530.  1529  April  26. 
Urfehde:  Herr  Hans  Heinrich,  supprior  zu  den  predigern. 

Uff  erkantnisz   m.  h.  hatt  bemelter  hcrr  Hans  liplich  zu  gott  und 

den   heiligen  geschworen,    das    er  von    stund  an    sich  inn   das  prediger 

30   closter  well  fugen,  dodannen  sin  lib  und  gut  nit  entpfrombden  biss  m.  h. 

im  sollichs  erlouben.   Actum   uff  dem  rathusz  mcntag  noch  sanct  Jergen 

tag.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   RatsbiUher  0  j",  s.  21g. 

531.  152g  April  2-j. 
35              Die  erste  Sitzung  des  Basler  ehegerichtes^). 

Zinstag  den    xxvii*«'"    aprilis  anno   etc.    29   presiderunt    her   Jacob 
Meyer,  oberster  zunfftmeyster,  her  Hans  Yrmi,  Wolffgang  Harnest,  der 

531.  ')  Die  nächstfolgenden  ehegerichlssitzungen fanden  statt  am  4.,  iS.,  sj.  mai  iisw 


464  1529  April  27.  Nr.  531. 

retten,  doctor  Johannes  Öcolampadius,  doctor  Paulus,  Heinrich  Davit  unnd 
Urban  Schwartz,  von  der  gmein. 

/.  In  der  sach  Hansz  Spilhoffwer,  von  Gelterchingen,  belangen, 
ist  erkantt:  Dvvyl  er  eintzig  erschinen,  das  man  dan  uff  denn  nechsten 
tag,  so  der  sin  wurt,  siner  frowen  fruntschafft,  ob  sy  ettwas  derzu  reden  5 
weit,  ouch  verkonden  seil;  deszglichen  mag  er  siner  fruntschafft,  ob 
er  wyl,  ouch  yemans  mit  im  pringen;  deszglichen  kuntschafft  sins 
angebens  drussen  oder  hin,  welsz  im  gefalt,  faszen  laszen.  Actum  ut 
[stipra]. 

2.  In  der  sach  Barbaram  Rosz,  Hans  Fritschy,  des  bottenn,  frow,   «o 
belangen:  Dvvyl  Hans  Fritschy,  ir   voriger   man,  sich  der  mesz  so  un- 
erlich   gehaltenn,  dardurch  er    sin   lib  unnd  lebenn  verwürckt,  deszhal- 
benn  er  nit  alleinn  hy  zu  Basell,  sondern  ouch  zu  Kolmar  in  gefangen- 
schafft   komen    unnd    im    usz    sondren    gnaden    an    beyden    ortten  statt 
unnd  land  verbotten,  dan  man  gut  fiig  unnd  macht,  in  an  sinem  leben    '5 
ze  straffen,  gehept,  dwyl  dan   von  gottlichem  rechtenn  sy,  Barbara,  ver- 
meltem  Hans  Fritschy,   irem    man,  usz  erzalten    Ursachen  nochzefolgen 
nit    schuldig,    und    dan    sy  vor    offen    sunden,  schänden,  laster,  bösenn 
lümbden  verhuttett  werd,    darzu    dan    ein   jede  ordenliche   oberkeit   zu 
verhelften  schuldig,  ist  erkant:  das  sy  den  kilchgang  mit  Hans  von  Brück,   20 
dem    murer,   dem    sy  dan  dy  ee   verheyssen,  noch  cristlicher  Ordnung 
wol  volpringen,  das  sacrament  der  ee  domit  bestetigen  unnd  \vy  andere 
eeleut    in    der    statt  Basell   by  einander    huszhalten    und    wonen    mag. 
Actum  ut  [supra]. 

j.  Zwuschen  Katharin  Federin,  von  Wingartten,  als  clegerin  eins  25 
unnd  Benedict  Rinfelder,  von  Biel,  als  antworter  anders  teyls:  Dvvyl 
sich  beyd  partyenn  kunntschafft  der  sach  der  ee  halb,  so  sich  zwuschenn 
innen  verloffen,  berumen,  ist  erkant:  das  sy  dan  zu  beyden  teylen  uff 
nechsten  gerichts  tag,  so  zinstags  den  im**'"  may  schierst  komende 
sin  wert,  jere  kuntschafften  vor  den  commissarien  haben  und  verheren  3° 
lassen  seilen,  unnd  alsdan  furer  bescheen,  was  recht  sin  würt.  Actum 
ut  [supra]. 

4.  Zwuschen  Ulrich  von  Rynach,  dem  vischkeuffer,  als  clagern 
eins  unnd  Elisabethenn,  siner  eefrowen,  als  antwortern  anders  teyls: 
Demnach  dy  vermelte  Elizabeth  des  eebruchs,  dorumb  sy  dan  von  35 
jerem  eeman  anclagt,  bekantlich  unnd  aber  das  ir  durch  vorgedachtenn 
Ulrichen,  jerem  eeman,  verzygen  unnd  nochmols  wyder  eelichen  zu 
bett  und  tisch,  wy  fromen  eeleuten  gezimpt,  by  einander  gwont  er- 
scheint, ist  erkant:  das  sy  demnoch  fürer,  wy  eeleuten  gepurt,  wyder 
eelichen  by  einander  wonen  sollen  und  deszhalb  nit  zu  scheiden  sind.  4° 
Wyl  aber  Ulrich,  wy  zu. recht,  gnug  furbringen,  das  bestimpte  Elisabeth, 


Nr.  5J2.  ij2g  April  2y.  465 

sin  eefrow,  sit  dem  er  ir  verzygenn,  an  im  eebriichig  worden  sig,  mag 
er  thun,  seil  gehert  werdenn,  unnd  dan  furer  bescheen,  was  recht  sin 
würt.    Actum  ut  [supra]. 

Protokoll.   St.-A.  Basel,  Gerichtsarchiv  U  I,  bl.  2.  —  Druck:  Staehclifi, 
5  Oekolampad,   bd.  IL   fir.  6^6.    —    Vgl.    W.   Köhler,    Zürcher  Ehegericht 

und  Genfer  Kofisistorium,  in:  Quellen  und  Abhandlungen  zur  schweize- 
rischen Reformationsgeschichte,  bd.  VII,   Leipzig   1932,  s.  24^. 

532.  ij2g  April  27. 

Statthalter  des  burgermeisterthumbs  unnd  der  rath  der  statt  Basel 

10  an  thumprobst,  dechan  unnd  gemeinem  capittell  des  thumbstifftes  zu 
Basel. 

Wiewol  vergangene  tag  in  der  unrow,  die  sich  by  uns  crhept, 
allerley  enderung  ')  beschehen.  jedoch  diew\'l  uwer  eerwirde  lieb  und 
gunst')    (got    hab    lob)    darunder    nit  geletzt,  ouch  ^)  furer  by   unns  un- 

15  beschediget  pliben  sollend,  unnd  ir  uch  aber  das  unangesehen  (als  wir 
achten)  an  not  von  unns  gethan.  habend  wir  uwcrs  abwichens  nit  wenig 
bedurens  empfangenn.  sind  also  über  den  handel  gesessen  unnd  unns 
entschlossen,  euwer  eerwirde'')  lieb  unnd  gunst  gneigten  dienstlichenn 
willen  zu  bewisen  unnd    uch,  so   vi!   unns  mit  gott  müglich*),  b}'  unns 

20  gutwillig  schütz  unnd  schirm  ze  geben.  Das  zeigend  wir  uch  gantz 
fruntlicher  me\nung  an,  damit  ir  alhar  zu  dem  uweren'^l  kcren  unnd 
glich  wie  wir  unns  zu  euwer  eerwirde,  also  ouch  dieselbig  sich  zu  unns 
alles  gutten  ze  versehen;  doch  ob  ir,  das  wir  nit  verhoffenn ').  änderst 
gesinnet,  unns  deszselbigen  zu  berichten  habend.  —    Datum  zinstags  den 

25   XXVII. ^)  tag  apprilis  anno  domini  etc.  xxix"". '1 

532.   ')  int  entwurf  folgt  durchsttichtn  uwer  eerwurde  misfellig. 

-)  im  entwurf  folgt  durchslrichtn  an  uwern  Ivb  unnd  guttern. 
')  entwurf  ouch  will  gott. 

')  entwurf  eera-irde,  so  vil  unns  mit  gott  miiglich, 
30  *)  so  —  müglich  fehlt  im  entwurf. 

•)  im  entwurf  folgt  dttrchstrichrn  sorgen  fry  verfugen. 
')  entwurf  alU  wir  uch  nit  getrunen. 

')  im  entwtirf  stand  als  urspriinglichts  datum  den  X\"I.  tag  martii,  welches  erst- 
mals korrigiert  wurde  in  XXI.  martii ;  als  endgültiges  datum  tritt  dann  der  27.  tag  apprilis  auf. 
35  ')  Zu  dem  schreibin  bemerkt  der  Basler  ratschr eiber   Heinrich  Rvhiner  in  dem 

kurzen  und  warhafften  bericht,  wie  unnd  was  unnserer  abgetrettenen  thumbherren  unnd 
capplanen  halb  der  merern  stifft  Basel  mit  unsern  g.  h.  von  Basel,  ouch  inen  gehandlet : 
Unnd  wiewol  herr  thumbropst  doctor  Andreas  Sturzell  disen  brieff  (in  ansehen,  das  die  ca- 
pitellherren,  als  unser  hott  gon  Nuwenburg  kam,  merertheyls  verritlen)  nit  empfohen  noch 
40  annemen  wellen,  der  ursach,  der  bott  unns  den  nit  mit  kleinem  gespott  anheimsch  bracht, 
jedoch  wolten  wir  nit  erwinden.  bisz  inen  sollicher  brieff  geantwurtet  ward  CSt.-A.  Basel, 
Bischöfliche  Handlung  O  4,  bl.  2  v. 

Basier  Reformationiakten,  111.  cq 


466  IS29  April  28.  Nr.  _f.?j. 

Original,  mit  aufgedrücktem  Verschlußsiegel.  General-Landes-A.  Karls- 
ruhe, Acten  Domstift  Basel,  fasz.  ijS.  —  Entwurf,  St.-A.  Basel,  Mis- 
siven  A  2g,  bl.  Iß2.  —  Kopien:  St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv 
bd.  XVII,  nr.  S9  "»-d  ebenda,  Bischöfliche  Handlu/ig  O  5,  bl.  i,  ferner 
G.-L.-A.  Karlsruhe,   Handschriften  nr.  133S,  bl.  §8.  5 

533.  152g  April  28. 

Der  Karthäuserconvent  an  seiften  pßeger  herii  Hansen  Irme. 

Uweren  grossen  flysz,  arbeyt  und  mfige,  so  ir  unser  halb  erij'dten, 
ist  uns  nit  unwyssen,  deshalb  ir  auch  von  unsz  mundtlich  zum  dicker- 
mall gebetten,  uch  unser  halb  nit  wyter  beluden  mit  arbeyt,  angesehen  10 
das  ir  unser  aller  endtliche  meynung  und  beschlusz  zum  offtermal  wol 
vermerckt  und  verstanden  habt.  So  aber  das  alles  nit  verfencklich  ist 
gewesen,  begeren  ir  wyter  gschrifftlich  antwort  und  endtlichen  beschlusz 
derer  artickel,  so  gschrifftlich  von  üch  unsz  uberantwort  sind.  Aber 
dieselben  alle  zii  verantworten,  erfordert  und  erheischt  gar  lange  wij,  15 
vil  zyts  und  gschrifft  und  darumb,  allen  verdrusz  und  Unwillen  zu  ver- 
meydenn.  wollen  wir  uffs  kürzt  abermals  unser  meynung  unnd  endt- 
lichen beschlusz  gschrifftlich  anzöigen,  in  hoffnung,  es  werd  uch  und 
uns  dienen  zu  fryd. 

Nun  sindtmal  wir  sind  in  eim  standt,  der  got  (als  wir  hoffen)  20 
angeneme,  der  heiligen  gschrifft  gemesz.  nit  wider  der  seel  heil, 
von  der  gemeynen  christlichen  kilchen  nit  verworffen,  aber  ange- 
nommen, bestettiget,  confirmirt  und  probirt,  werden  wir  denselben 
in  keinerlay  wysz  noch  weg  ubergebenn  oder  des  uns  verzyhen,  wie  ir 
dann  von  uns  allen  und  yedem  insunder  zum  dickermal  wol  verstanden  25 
habt,  wollen  ouch  nit  mer  dovon  disputiren  oder  argumentirenn ;  dann 
der  zwyfelt,   musz  disputiren,   uff  das  er  sins  zwyfels  gewysz  werde  etc. 

Item,  wir  möchten  villvcht  v^ermerckt  werden  alsz  die  ungehorsamen 
eygenköpftigen,  verblendten.  xerstopften  etc.  Aber  das  heilig  ewange- 
lium  spricht,  man  solle  nit  urteylen.  Doch  syge  dem,  wie  es  wol,  sind  30 
wir  ye  der  meynung,  alsz  vil  an  unsz  ist,  nieman  begeren,  auch  nit 
wollen  in  sin  gewalt,  erkantnusz.  glouben,  wesenn,  meynung  oder  fiir- 
nemung  redenn,  handien  oder  thun  in  keinerley  weg,  und  dasz  usz 
cristlicher  und  brüderlicher  lieb,  alsz  widerumb  erfordert  und  erheischet 
cristliche  billigheit,  in  unser  wesen,  meynung  und  fiirsatz  keinen  intrag  35 
lassen  bringen.  Nun  aber  unser  wesen  unnd  der  loblichen  stat  Basel 
wesen  nit  einhellig  wil  concordiren,  sind  wir  aizyt  geneygt,  unseren 
nechsten  menschen  zu  furderen  und  nit  zu  hinderen,  wasz  die  eer  gotes 
und  der  seel  heil  berurt,  wollen  auch  niemans  ursach  geben  zu  erger- 
nusz,  unrüwe  oder  unfryd.  40 


Nr,  5jy.  i^2g  April  28.  467 

Deshalb  ist  abermalsz  unsere  demütige  iiiui  ernstliche  b\tte,  das  ir 
sampt  des  anderen  unsers  pflegers  wollen  unseren  gnädigen  und  gunsti- 
gen herren  der  ratt  unsere  endtliche  meynung  und  beschlusz  mit  hohem 
flysz  ufifs  aller  best  furtragen,  sy  fruntliche  und  ernstliche  bj'tten,  das 
5  %y  sich  verwilligen  und  uns  vergünen,  hinwegk  und  von  hindcn  sampt 
des  unserens  zu  scheyden,  wollen  wir  alweg  umb  iich  mit  unserem  de- 
mutigen gebett  verdienen.  Datum  in  der  Cartusz  in  minderen  Basel  uff 
s.  Vitalis  des  heiliges  martir  tag  im  xxix.  jar. 

Und  das  wir  alle  der  me\nung  sigen,  auch  unser  aller  endtlicher 

10   beschlusz,  haben   wir  alle  untl  ycdlicher  besunders  sich  mit  siner  band 

und  eygnen  namen  underschriben,   und  dz  in  der  meynung,  dz  unsere 

gnädige    und    günstige    herren    der   rätt  mündtlichen  und  gschrifflichen 

gnugsame  mögen  berycht  werden,  wesz  willen  wir  sind 

Johannes  Schupp.  —  Johannes  Dryel.  —  Johannes  Loy  von  Lin- 
15  dow.  —  Thomas  Kreszi.  —  Xicolaus  Frolich.  —  Nicolaus  Molitoris.  — 
Othmarus  de  sancto  Gallo  —  Heinricus  Ecklin.  —  Bruoder  Cristen.  — 
Bruder  Hans  Werli.  —  Bruder   Hans  Roth. 

Original.  Si.-A.  Basel,  Karlhaus  Q  l .  —  Druck :  Basler  Chron.  hd.  I,  452. 

534.  is^9  April  28. 

20  Uff  den  erstenn  synodum,  so  zinstags  vor  pfingstenn  anno  etc.  xxviiii 

gehaltenn,  ist  allen  \  ögtenn,  wy  harnoch  volgt,  geschribenn  wordcnn. 

Wir,  der  Statthalter  des  burgermeistertumbs  unnd  der  rott  der 
statt  Basell,  empietenn  unnserm  lieben  getruwen  Burckhart  Hugenn, 
Schultheis    zu  Liestall,   unnsern    grus.   Thundt  dir  hymit  ernstlich  bevel- 

25  chen,  das  du  dich  uff  nehst  konft'tigen  sontag  by  allen  dincn  ampts- 
undertonen  erkundigen  unnd  erfaren  thiegest,  wy  sich  dy  lutpriester, 
Seelsorger  unnd  helffere  in  verkundung  des  gottlichenn  worts  haltenn, 
desglichenn,  ob  sy  sygen  hurer,  eebrecher,  Wucherer,  trunckcnboltz, 
oder   sich    sunst,  das   dem   gmeinen   man  ergerlich,  hieltenn,  unnd   was 

30  du  also  vindest,  unnsern  examinatoribus  oder  stattschriber,  furer  sich 
darnoch   wyssen  ze  richten,  zuschriben. 

Du  solt  ouch  allen  lutpriestern,  Seelsorgern  unnd  helffcrn  diner 
\er\valtigung  sagen  unnd  gepietenn,  das  sy  alle  uff  mentag  vor  dem 
heyligen    pfingstag    nehst    komcnt  nachts  alhy   in  unser  statt  Basell  er- 

35  schinen  unnd  morndcs  zinstags  sich  lut  unserer  usgangenen  nuwen  re- 
formation  durch  unsere  darzu  geordnete  examinieren  laszen  sollen;  dan 
welcher  also  uszpliben  unnd  nit,  wy  gmeldet,  erschinen  thete,  dem  wird 
sin  pfrund  gnomen  und  einem  andren  geliehen  werden.  Hynoch  wysz 
sich  ein  jeder  ze  richten.    Datum   den  xxviii.  aprilis   anno  etc.  xxviiii. 

40  Protokoll.    St.-A.  Basel,  Kirchen  C  3,  Über  spiodorwn,  bl.  1. 


468  1529  April.  Nr.  j;:;';—53<i- 

535.  ^529  April  28. 
Bottenzerung:    Item    xx  gülden  gebenn    in  Schwitzerbatzen    dem 

saltzmeyster  gen  Zug  uff  donstag  ')  den  xxviii««"  aprilis  anno  etc.  xxviiii. 
St.-A.   Basel.    Fifianz  N 5,  3,  s.  46g. 

536.  [n<^<:f'  1529  Ap'-il-l     5 
Ratschlag  (des  von  Fleckensteiti),   dem  dotncapitel  infolge  seiner 

Vertreibung  gegenüber  Basel  zu  helfe7t. 

Uff"  eyns  erewirdigen  dhombcapittels  angezeugte  obligen  unnd 
heschwerd,  welcher  masz  denen  zu  begegenen  und  dieselbigen  widder 
abgeschafft  mögen  werden,  ist  diesen  schwinden,  schweren,  sorglichen  lo 
leuffen  und  zytten  nach  schier  unmuglich,  eyn  gewissen,  gantz  frucht- 
baren und  furstendigen  rathe  zu  geben,  und  syent  viel  ding  darunder 
zu  bedencken  unnd  zu  bewegen. 

Erstlich,  das  die  von  Basel,  durch  das  sie  vor  jaren  Schwytz  wor- 
den, von  der  gehorsam  kayserlich  majestät,  auch  sonst  aller  anderer  15 
oberkeyt  und')  jetzt  jungst  durch  annemung  der  Lutterischen  sect  und 
lere,  der  christlichen  kirchen  und  babstiicher  heyligkeyt,  da  dan  umb 
trost,  hilff,  schütz,  schirm  und  recht  angesucht  mocht  unnd  solt  werden, 
gefallen. 

Es  hat  zum  anderen  oder  solt  billich  haben  ein  erewurdig  dhomb-   20 
capittel  zu  Basell  viel  wege,  umb  hilff  und  rathe  anzusuchen;   aber  wo 
dieselbigen    schon    alle    vor    die    handt  genommen  unnd  zum  höchsten 
bedacht  und  bewogen,    seint  sie  nit    on  grosze  mergliche  beschwerde, 
hindernisz,  nochtej'll,  verweylung    und    mängel,    deren  auch    zum  teyll 
schon  viel  und  fast  die  furnemsten  versucht  unnd  furgenommen,  nem-   25 
lieh :  das  des  loblichen  stiffts  Basel  beschwerden  den  stenden  des  reychs 
uff  jüngstem  reichstag,  in  diessem  jar  zu  Speyer  gehalten,  nach  der  leng 
angezeygt.  Wes  aber  dem  hochwirdigen  fursten  unnd  hern,  dem  bischoff 
von  Basel,  und  seiner  fürstlichen  gnaden  dhombcapittel  unnd  stifft  dye- 
selbigen  handelungen  erschossen,  guttes  oder  nutz  bracht,  tragen  hoch-   3° 
gedachter  bischoff  von  Basel  und  das  dhombcapittel  daselbst  on  zwifel 
gudt  wissen ;  wie  dan  das  irer  eren  instruction  selbst  auszweyszt  und  mit 
ir  bringt,  so  ist  on  zweyffel  uff  gemeltem  reichstage  kayserlicher  maje- 
stät zu  Ungern  unnd  Beheyni  das  alles  auch  angezeygt  und  irer  majestät 
rathe  unnd  hilff  darunder  begerth  worden.    Wes  daruff  den  gesandten   35 
zu  antwurt  gehellen,  haben  sie  on  zweyfel  anbracht. 

Ob  das  regiment  zu  Enszheim  hochgedachtem  bischoff  und  dhomb- 
capittel in  diesem  irem  obligen  berhaten  und  behulfflich  künd  sein,  ko- 

535.  ')  Der  donnerstag  fiel  im  Jahre  ijig  auf  den  sq.  april. 

536.  ')    Vorlage  uns.  40 


Nr.  ^  ?/.  1529  Mai  i.  469 

nen  ir  f.  g.  und  erewurden  selbs  woU  wissen,  desgleichen  die  keyser- 
lich  regieiung-  zu  Speyer,  nachdem  sie  keyn  sonder  mandat  laszen  ausz- 
gheen. 

Es  ist  auch  wol  zu  bedencken,  wo  schon  e_\n  penalniandat,  das 
5  dan  am  allerverrengklichsten  sein  möcht,  am  camergericht  auszbraclit 
wurd,  ob  die  von  Basel  etwas  daruff  geben  wurden,  nochdem  sie  den 
keyser  vor  iren  oberherren  nit  erkhennen  und  dem  reicli  nit  undcr- 
worffen  wollen  sein,  und  wo  alleyn  derselbig  fei  nit  da,  so  vvere  in  alle 
wege  meynen  herren  dem  bischoff  unnd  capittel  zu  rhatten,  das  sie 
10  vermöge  baider  Spyrischer  abschydt  die  von  Basel  am  kayserlichen 
camergericht  umb  die  pecn  unnd  straff  des  vcrprochencn  kayserlichen 
zu  Wornibs  auffgerichten  landtfriedens  mit  auszbringung  erstlich  eyns 
penalmandats  furnemmen  und  daselbst  am  camergericht  ein  eygenen 
sollicitatorem  hielten,  wie  Ratzenburg  und  ander  stifft  mehr  thun,  dan 
15  causa  ein  geringeren  und  schleuwingeren  procesz  hatt.  Hiebey  solt  der 
artickel,  in  beyden  reichsabscheyden  zu  Speyer  ergangen,  der  vermag 
und  usztrugklich  disponirt,  das  keyner  vom  geystlichen  oder  weltlichen 
standt  den  anderen  des  glaubens  vergewaltigen,  tringen  oder  über- 
ziehen, nach  auch  seyner  renthen,  zinsen,  zehenden  und  gudter  ent- 
20  weren  etc.,  alles  bey  peen  unnd  straff  des  keyserlichen  landtfiieden, 
woll  bewegen   und   daruff  gehandelt  werden. 

Oder  das  man  ein  botschafft  zu  kayserlichcr  majestät  verordnen, 
die  solichs  alles  anzeyge. 

Man  möcht  auch  zu  dem  dhombcapittel  zu  Costenz  umb  rath 
25  schicken,  dweyl  dieselbigen  in  gleichem  fall  jetzt  steent,  wie  sie  zu 
thun  entschlossen. 

Item  man  mage  ein  monitorium  penale  von  b[abstlicherj  h[eylig- 
keyt]  erlangen  widder  die  von  Bassel  etc.  und  sie  propter  contumaciam 
daruff  declariren  lossen.  So  sie  dann  jar  unnd  tag  im  ban  verharren,  im 
30   camergericht  oder  zu   Rotweil   uff  die  acht  widder  sie  proccdiren. 

Disz  in  grosser  eyl   wol  e.  ere  vor  gudt   nemmen  etc. 

Kopie,  mit  dorsalnottz  Fleckenstein  ratslag.    St.-A.  Basel,   Bischöfliches 

Archiv  bd.  XVII,  nr.  63  b. 

537.  •s^«  1529  Mai  r. 

35  Instruction  in  die  fünff  ort,  ncmblich  Lutzern,  Ury,  Schwitz,  Undcr- 

walden  unnd  Zug,  ze  ritten. 

Wann  die  hotten  in  der  stat  Zug  zusamen  komenn,  seil  unser 
bott  anzoigen,  wie  wir  die  Instruction,  zu  Zürich  gesteh,  gesehen,  aber 
alls  sy  unns  zu  lang  beducht,  haben  wir  ein  andere  vergriffen  Ion,  sei  er 


470  15^9  ^'"^   '■  Nr.  53S 

inen  anzoigen;  unnd  ob  die  botten  etwas  doran   zu  enderen  beduchte, 
das  sol  unser  bott  mit  den  andern  ze  thund  gewalt  han. 

Unnser  bott  sol  ouch  gewalt  han,  wan  die  funff  ort  von  irem  fur- 
nemen  nit  abstan,  sonder  by  der  pundtnis  pliben  weiten,  alldann  sy, 
die  funff  ort,  mit  andern  Eidgnossen  von  solcher  buntnisz  abzemanen.     5 

Doch  soll  man  die  pundtbrieff,  ob  die  funff  ort  je  wolten  by  der 
pundtnis  pliben,  diser  zytt  nit  harusz  vorderen,  sonder  was  den  botten 
begegnet,  wider  anheimsch  pringenn,  unns  furer  wonach  haben  zu 
beratschlagen. 

Sunst  sol  man  mitt  allem   ernst  arbeitten,  damit  man  für  die  ge-    10 
meinden  kome. 

Es  sollend  ouch  die  botten  zu  den  Walliszern  ritten,  sich  fruntlich 
gegen  inen  erbietten;  item,  wie  mit  den  funff  orten  gehandlet,  berichten 
unnd  sy  zu  dem  höchsten  ermanen,  das  sy  sich  an  dhein  andere  herren 
hencken,  sonder    die  pundt  mit  unns  truwlich  halten;  das  wollend  wir    15 
an  inen  ouch  thun  unnd  des  ir  schrifftlich  antwort  begeren. 

Original,    unierschriebett    ratschriber.      Si.-A.   Basel,    Eidgenossenschaft 

D   I,  bl.  16.   —   Regest:  Strickler,   hd.  II,  nr.  SS 5. 

538.  IS^P  ^^^  '■ 

Johan  Stainhuser,  officialis  etc.,   an  Philipsen,  bischoven  zu  Basel.    20 
Es  haben  mich   die  consistoriales  gebetten  und  vermögt,  u.  g.  ze 
schriben,    dwil    sy    nunmer    die    malstatt    des    consistoriumbs    benempt 
haben,  welle    inen    gar    nit    mer   gemeint   sin,  lenger  hie  ze  verharren, 
haben    ouch    des    warlich    in    mir    wichtig    Ursachen,   werden  ye  lenger 
ye  mer  allerley  dingen  gewarnet,  die  u.  g.   und  inen  mit  lengerer  be-    25 
harrung    begegnen    und    zu    nachteil    reichen    möchten.    Denen    vor    ze 
sin,  sind    sy  bedacht,  in    den    nechsten    zweien    oder    dryen  tagen  uffs 
lengst  all  hie  ainem  rath  iren  cid  uffzegeben  und  erlobnis,  sich  und  ir 
hab  und  giitter  hinus  ze  thün,  ze  ervordern,  besorgen  aber,  inen  aller- 
ley ferligkeit  daruff  sten  werd.   Damit  sy  aber  dest  sicherer  handien,  ist    30 
an  u.  f.  g.  iro  unterthenig  bit,  sy  welle  inen  iren  rath  und  giitbeduncken, 
wie,  mit  was  fügen,  worten  und  Ursachen  sy  den  eid  uffgeben  und  erlobnis, 
hinus    ze    kommen,  begeren    sollen,  gnedigklich  mittheilen,  mit  under- 
thenigster  bit,  u.  f.  g.  welle  sy  harinn  nit  verlassen,  besonder  inen  ditz- 
vals    mit    rath    gnedigklich  beholffen  sin,  ouch  den  inen  in  den  nesten    35 
zweien  tagen,  so  jenen  möglich,  schrifftlich  übersenden.  —  Datum  Basel 
festo  die  divorum  apostolorum   Philippi  et  Jacobi  anno  mdxxix. 

Original,  mit  auf  gedr.  verschlußstegel  (zerstört).    St.-A.  Basel,  Bischöf- 
liches Archiv  bd.  XVII,   fir.  SP  b. 


Nr.  jjg—S-/"-  '.'^9  ^^^'"   '■  "1^1 

539.  fS^9  ^^'^^  '• 
Urfehden:  Die  ersamen  geistlichen  lierren  Julians  Ulrich  Schweblin, 

Peter  Kaltbeig.  Peter  Sigmund,  bruder  Hans  Mangolt  und   bruder  Hans 
Steingruber  zu  den  predigern  ze  Basel,  profesz. 
5  Demnoch  doctor  Paulus  Hug.  vicarius  prcdiger  ordens,  vonSchnnen- 

steinbach  har  ein  briefT  den  obgenanntcn  hcrrcn  und  brudern  gcschri- 
bcn,  der  m.  h  zehanden  worden  etc.,  dorinn  er  m.  h.  und  ein  statt 
Basel  treffenlich,  als  sy  achten,  thut  schmechen,  sind  dise  fünff  herren 
und   bruder  von  wegen  sollicher  geschrifft  durch  in.  h.  gefencUIich  an- 

10  genommen,  dwil  und  sy  sich  bekennen,  das,  so  also  geschribcn,  sy 
wissen  tragen  und  solliciien  bricff  von  doctor  Pauli  inen  uberscnilct, 
und  uff  sanibstag  den  ersten  tag  des  me}'nionats  wider  ledig  gelossen, 
haben  die  bemelten  herren  und  bruder  sampt  und  sonders  urfehde 
geschivoren,  darzu  (dwil   ni.  h.  sy   nit  wellen   nöten   zu   dem   eyd,  so  die 

15  schweren,  die  zu  Basel  pliben  wellen),  sovern  und  sy  uss  dem  closter 
und  der  statt  welthen  sich  hinweg  thun,  das  sy  alsdann  umb  all  und 
yede  sachen,  ansprochen  und  anvorderung,  so  sich  bissher  und  so  lang 
sy  inn  einer  statt  Basel  gwesen,  begeben,  erhebt  und  erlouffcn  haben, 
derohalb    sy    an  yemants    oder    eynich    person    an    sy  ansproch    mocht 

20  haben,  das  s_\-  dasselbig  niernant  anderswo  dann  hie  inn  einer  statt 
Basel  vor  dem  schultheissen  wellen  rechtfertigen  undannemmen;  was 
ouch  am  selben  ort  erkant  wirt,  das  sy  demselben  wollen  nochkummen, 
geleben  und  erstatten,  on  alles  dingen  und  appellieren;  haben  sich  ha- 
ruff   verzigen    aller    gnoden    und    friheiten,    gerichten    und  rechten   von 

25  bebsten,  keiscrn,  kunigen,  fursten.  herren,  stetten  etc.  in  forma  meliori 
etc..  und  ob  sy  dise  urfecht  würden  übersehen,  das  dann  m.  h.  gut 
fug  und  recht  sollen  haben,  sy  mit  dem  schwert  lossen  richten 
on  gnod  und  ervolgung  rechtens,  wo  s}'  die  betretten  mögen,  es  sig 
uff  dem  land,   inn   wasser  oder  feld,  davor  sy   liberal  nützit  mag  fristen, 

30   schützen  noch  schirmen.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.  Basel,   Ratsbüclier   O  3,  s.  220. 

540.  1329  Mai  I. 
Urfehde:  Herr  Hans  Heinrich,  der  supprior  zu  den  predigern. 
Sambstag  den  ersten  meygens  ist  disem   herrn  supprior  sin   eyd, 

35  den  er  hievor  inns  closter')  geschworen,  entschlagen  und  hatt  von 
nüwem  urfehde  geschworen;  er  hatt  sich  ouch  bekant,  dz  doctor  Paulus 
obgemelt  den  brieff  geschriben  und  inen  zugeschickt,  und  ob  sich  begeb, 
dz  er  nit  hie  im  closter  welle  pliben,  sunder  sich  wurde  villicht  hinweg 
thun,  das  er  dann  umb  all  und  yede  ansproch  und  anvorderung,  so  er 

40  540.   ')    Vorl.:  closters. 


472  15^9  ^^^^  ^ — ^-  ^''-  S'f-' — S4^- 

an  yeniants  hie  zu  Basel,  es  weren  m.  h.  oder  ire  burger,  hett,  oder 
ob  die  burger  und  m.  h.  ansproch  an  inn  betten  umb  sachen,  die  sich 
begeben  haben  inn  einer  statt  Basel  und  die  zitt  er  bie  wonhalift 
gwesen'),  vor  dem  stattgricht  allhie  well  red  und  antwort  geben  und 
rechtfertigen  und  sust  nienant  anderswo;  sollichs  er  geschworen  und,  5 
was  do  erkant  wirt,  doby  zepliben  on  alles  appellieren  etc.,  mit  ver- 
zihung   aller   gnoden    und    friheiten  etc.,  in  forma  et  sub  capitis  pena. 

A.  Salzmann  ss. 
St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  J,  s.  221. 

541.  152g  Mai  i.    10 
Aus  den  wochenmtsgaben  sambstags  nach   cantate. 

Ratscosten:  Item  xxi  Ib  xv  ß  vonn  v"  [refor)nations]ordnnngGn  ze 
trucken  unnd  den  schilt  ze  machen  ').  —  Item  i  Ib  iij  ß  ist  über  Hann- 
senn  Breit,  schumacherknecht,  den  widertouffer,  inn  gfenngknus  ganngen, 
Solls,  sobald  er  mag,  widerumb  zalenn.  15 

Item  im  Ib  Hanns  Schlosser  allerley  ze  machen  gen  Clingental 
die  brieff  ze  beschliessenn. 

Si.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  10S4. 

542,  1529  Mai  2. 
Stathalter  unnd  capitell  der  merenn  stifft  Basell  an  stathallter  des   20 

burgermeisterthumbs   unnd    rot  der  stat  Basel. 

Uwer  schrybenn,  unns  durch  unnsern  Schaffner  disz  dag  zubracht, 
habenn  wir  verstannden,  weltcnn  gernn  unnd  mochtenn  lydenn,  die  ding 
also  gestallt,  das  wir  unnsers  abwichens  über  sin  unnd  by  dem  unnserenn 
inn  einer  stat  Basel  blibenn  mögen,  ouch  noch  werendt.  Es  ist  aber  25 
mit  solicher  grusamkeit  unnd  ernst,  wie  uch  unnd  vielenn  ze  wiszenn 
under  dem,  so  vorgangenn,  gehandlet  wordenn,  das  wir  nit  allein  unn- 
serer  habenn  unnd  guteren,  sonnder  ouch  der  lybenn  inn  groszer  sorg 
unnd  gevar  gewesenn,  unnd  dann  ouch  inn  unnser  thumbkilchenn  fur- 
genomenn  unnd  gehanndlet  inn  moszenn,  das  wir  nit  witers  darinn  30 
noch  lut  unnd  innhallt  der  stifftungenn,  statutenn  unnd  ordenung  den 
gotsdinst  volbringenn,  singenn  unnd  lesenn  kennenn;  deshalb  wir  usz 
groszer  vorcht  unnd  namblich  für  das  ein,  unnser  Hb  unnd  lebenn  ze 
retten,  demnoch  ouch,  das  wir  vonn  nyemander,  als  ob  wir  zu  solichem 
furnemenn  willen  gebenn  unnd  das  gernn  gesehenn  vonn  wegenn  des,  35 
das  wir  furthien  der  arbeytt,  singenn  unnd  lesens  embresten,  aber 
desterweniger  nit  den  geniesz  inngon  hettindt,  anzogen  unnd  nit  ursach 

540.  -)   in  vorl.  duichtr. :  dz  er. 

541.  ')  korrigitrl  ausze  malenn. 


Nr.  ^42.  15^9  ^'^i^i  •?•  473 

sin  wurdent,  das  unns  das  unnser,  so  wir  usserhalb  uwer  obberkeit 
habenn,  verspert  unnd  hinderhailtenn  etc.,  verursachet  unnd  gebillichett 
werdenn,  unns  vonn  dannenn  an  beszer  gewarsami  und  do  wir  soliclies 
verdennckenns  on  sin   mechten,  zc  thun,  furwar  mit  groszem  unnserem 

5  nocliteill,  costcnn  unnd  schadenn.  Unnd  wiewol  wir  usz  verlouffner 
hanndlung,  vorab  soviel  den  gotsdinst,  wie  der  unntzhar  vonn  unns 
volnbracht.  unnd  anders,  dem  anhangendt,  beruren,  ist  nit  klein,  eben 
hoch  unnd  swer  verletzt  unnd  gesmecht  wordcnn,  wie  dann  ir  selb  zu 
bedennckenn  habenn.  desterminder  nit.  so  uwer  wyll  unnd  gemut  gegenn 

10  uns,  wie  ir  uwers  schribenns  ganntz  fruntlicher  meynung  anregenndt, 
so  wollent  wir  hingegen  und  nit  weniger  unns  ouch  als  diejhen,  so 
mit  uch  inn  tVuntlichem  willenii  ze  lebenn  unnd  kein  gezenck  zc  u!)cnn 
geneigt   sint,  bewisenn   unnd  also  finden  loszenn. 

Dwil  aber  hierunder  für  not  unnd  gut  wurdett  ermeszenn  unnd  ange- 

'5  sehenn  zu  merbestendigkeit,  fridd  unnd  einigkeit,  nun  delastmer  noch  ver- 
louffnen  dingenn  endtzwuschenn  unns  uff  gelegnenn  molstatten,  wie  sich 
ein  theil  gegenn  dem  andernn  hinfur  haltenn  unnd  versehenn  moge,under- 
hanndlung  furzenemenn  unnd  die  sachenn  mit  einandernn  zu  gutem  ver- 
stanndt  ze  bringenn,  sodann  unnd  dasselbig  also  glicher  wise  inn  uch  were 

20  ston,  wie  dann  wir  usz  obberurtem  uwerem  schriben  unns  versehenn  unnd 
getrostenn  wollenn,  megen  wir  gedoldenn  unnd  iydenn,  das  ir  uch  also 
mit  unns  darinn  schickenn  unnd  mit  den  werckenn  dasjhen,  so  ir  uch 
inn  geschrifft  hören  loszt,  erstatten  unnd  soviel  witers.  Unns  hat  ouch 
angelangt,  wie  die  caplanenn  unnser  stifft  vonn  uch  angefochtenn  unnd 

»5  ersucht  wordenn,  widder  die  geJubt  unnd  pflichtt,  domit  sie  unns  ver- 
wandt, uch  lut  einer  darubergesteltenn  form  ze  huldenn  unnd  sweren, 
dieselbigen  ouch  zu  anderem  anzehalltenn  undernemenn,  dann  unntz- 
har bruchlich  gewesenn.  Dwil  nun  das  mer  unwillenn  dann  eynigkeit 
mag    gebarn,  ist  an  uch  unnser  fruntlich  bitt  unnd  beger,  ir  wollcnnt, 

30  so  uch  also  vorerlutretter  wise  mit  uns  ze  hanndlen  gemeint,  alle  ding 
bitz  dohien  austollen,  die  caplanen  solichenn  eydigenns  unnd  annderer 
stuckenn  ruwig  unnd  friddig  loszenn,  denen  ouch  schütz  unnd  schirm 
mitteilenn:  erpietenn  wir  uns  umb  uch  verdienen  wollenn  mit  beger  fur- 
derlicher  uwer  verschribner  antwort  by  dissem  bottenn,  uns  deren  noch 

35  ze  richtenn  habenn.  Datum  sonnenndags  noch  Philippi  unnd  Jacobi 
anno  etc.  xxix. 

Origmal.  St.-A.  Basel,  Bischößiche  Ha?idlung  0  6.—  Kopüft :  Getieral- 
Laftdes-A.  Karlsruhe,  Aden  Domstift  Basel,  fasz.  Ij8  und  Ha7id- 
schriften  nr.  133S,   bl.  60.   —  Regest:  St.-A.  Basel,   Bischöfliche  Hatid- 

40  lung  O  4,   bl.  2V./S. 

Buler  Reformationsaklen,  nl.  gQ 


474  1529  ^'^i  3—4-  ^*'-  543—545- 

543.  '529  Mai  3. 
Stathalter  des  biirgermeistertutns  der  Stadt  Basel  an  den  bischofif 

von  Basel. 

In  Sachen  unnd  spennen,  zwuschen  u.  f.  g.  an  einem,  denen  von 
Louffen  unnd  andern  unnsern  burgern  am  widertheyl  sich  haltende,  5 
wollen  wir  u.  f.  g.  heimstellen,  das  die  zu  fruntliclier  hinlegung  ange- 
regter spennen  ein  gerümten  tag  in  der  wuchen  nach  trinitatis  schierist 
kunfftig  gen  Zwingen  ernennen,  ansetzen,  unns  und  u.  g.  underthonen 
by  disem  botten  verkünden,  so  wellen  wir  unser  ratsbottschafiften,  wie 
u.  f.  g.  hievor  begert,  verordnen  unnd  möglichen  vlisz  anzekeren  bevelh  10 
geben,  damit  u.  f.  g.  unnd  den  armen  lütten  zu  ruwen  verhulffen  wer- 
den möchte.    Datum  montags  den  dritten  mai  anno  etc.  xxix. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missivcn  A  29,  bl.  iSJv. 

544.  1^29  Mai  3. 
Stathalter  des  burgermeisterthumbs  unnd  der  rath  der  statt  Basel    15 

an  thumprobst,  dechan  unnd  gemeinem  capittell  des  thumbstiffts  zu  Basel. 
Uff  euwer  schriben,  unns  by  ')  uwerm  Schaffner  gethon,  geben  wir 
euwer  eerwirde  zu  erkennen,  das  wir  der  gütlichen  underhandlung  mit 
uwer  eerwirde  wol  zufriden,  unnd  als  wir  hierzu  dhein  gelegenere  mol- 
statt  dan  ein  statt  Basel  achten,  will  unns  solche  früntliche  handlung  20 
mit  uwer  eerwirde  alhie  zu  Basel  an  die  hand  ze  nemenn  gefallen;  unnd 
ob  ir  (das  on  nott)  harzukomen  abschuhens  hetten,  sind  wir  gutwillig, 
uwer  eerwirde  sampt  allen,  so  sy  ungevorJich  mit  inen  bringen  moch- 
ten, mit  frygem  sichern  gleytt  nach  notturfft  ze  versehen  unnd  sunst 
unns  aller  fruntlickeyt  gegen  uch  befinden  lan  .  .  .  Datum  montags  den  25 
dritten  tag  maii  anno  etc.  xxix. 

Origitial,  mit  dorsalnotiz  presentata  ufi"  fridag  noch  ascensionis  do- 
mini  zu  Bruntrutt  anno  29  7ind  aufgedr.  Verschlußsiegel.  General-Lan- 
des-A.  Karlsruhe,  Aden  Domstift  Basel,  fasz  ijS.  —  Entwurf:  St.-A. 
Basel,  Alissiveti  A  2g,  bl.  75^.  —  Kopien:  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  30 
Handlung  O  5,  bl.  2  und  General- Landes- A.  Karlsruhe,  Handschriften 
nr.  iSjS,  bl.  61 V.  —  Regest:  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Hatidlung  O  4, 
bl.  3. 

545.  1329  Mai  4. 
Ratserkantnis :  Anno  domini  mv^xxix  uff  zinstag  nach  vocem  sind   35 

m.  h.,  klein  unnd  grosz  rath,  bj'einandern  gesesszen  unnd  habend  ge- 
ratschlagt, wie  nachvolgt: 

Zum  ersten:  Der  schweren  reden  halb,  so  hin  unnd  har  zu  stat  unnd 


544.   ')  nach  tnlwurf;  by  fililt  im  original. 


Nr.  ';46.  1529  Mai  /.  475 

land  gond,  da  der  ein  sagt,  man  werde  bald  weder  zinsz  nach  zehen- 
den, stur,  umbgclt  nach  derglichen  geben,  der  ander,  man  werde  die 
hend  ob  den  koptfen  zusamen  sclilahcn  etc.,  da  aber  ein  ersamer  rath 
unnd  gemeine  burgerschafft  vorab  die  eere  gottes  unnd  gemeinen  nutz 
5  ze  furdern  zusamen  geschworen,  die  aber,  wo  berurte  reden  furganng 
haben,  nider  getruckt  etc.,  do  ist  erkandlh :  Das  ein  ersamer  rath  alle 
die,  so  solche  ungeschickte  reden  triben,  ernstlich  straffen,  die  nit  dul- 
den sollen:  .so  wollend  m.  h.  die  sechs  ir  lyl).  eer  und  gut  truwJich  zu 
m.  h.  setzen. 
10  Item,  das  m.  h.  die  rath  gewalt  haben  sollen,  der  closter  und  priester 

halb  ze  handien,  was  der  stat  nutz,  lob  und  eer  sye. 

Deszgiichen  ouch  die  predicantcti  ze  versehen  und  was  der  din- 
gen sind. 

Item   und  das    die    uszgangene  [refonnationsjordnung  stiff  gehal- 
15    ten   werde,    die  widerspennigen  gestrafft  und  niemand  verschont  werde. 

SL-A.  Basel,  Ratsbücher  A  10,    Grossen  r;ilits  acta  in   a»  1529,   bl.  1. 

546.  1529  ^^('i  i- 

Aus  dem  Basler  abscheid  zu   Schws'tz. 
Uff  das  anbringen   unnd   Werbung  derer  von  Zürich,  Bern,  Glarus, 

20  Basell.  PViburg.  Solothurn,  Schafthusen  unnd  Appenzell  unnd  der  stetten 
sannt  Gallen,  Milhusen  unnd  Byel.  uff  hüt  datum  an  unns,  lanndtam- 
mann,  rätt  unnd  gantze  lanndtzgemeindt  zu  Schwytz,  gelangt,  durch 
ein  Instruction,  die  sy  vor  unns  in  geschrifft  verlesen  lassen,  welche 
wier  nach  allem  inhallt,  sampt  der  botten  müntlich  erlutern,  verstanden, 

25   unnd  sy  daruff  mit   nachfollgender  anthwort  abgefertiget: 

Des  ersten:  Alls  sy  sich  frimtlich  erbotten,  die  geschwornen  pimdt 
nach  inhallt  unnd  vermög  des  bnchstabens  an  unns  getrüwlich,  wie 
frommen  Eytgnossen  zustande,  zu  hallten,  [und}  vermeinen,  ouch  die 
bishar  sampt  unnd  sunders  gehatlten  haben  etc.,  dancken  wier  inen  des 

30  zürn  allerhöchsten  unnd  erbietten  unns  in  glicher  gstallt  gegen  iren 
herren  unnd  obern,  inisern  lieben  Eytgnossen,  die  pundt  ouch  an  inen 
allen  gemeinlich  unnd  sunderlich  ziihallten,  unser  lib  unnd  gut  trüw- 
lich  zu  inen  zusetzen,  sover  das  von  inen  hinwider  gegen  unns  ouch 
bescheche.  Wier  verhoffen  ouch  und  vermeinen,  das  biszhar  jewellten 

35   gethan  haben  . .  . 

Unnd  alls  dann  die  handlung,  zu  Felltkillch  unnd  Walltzhut  durch 
unns  fünff  ortt  gehandeilt,  hoch  unnd  treffenlich  angezogen,  dergstallt, 
alls  ob  sy  wider  unser  pundt  sin  sollte,  ouch  alls  ob  wier  wellten 
dardurch   fromd    lut    ins    lanndt  füren,  das  wier  anzeigen,    was  unns  zu 

40  sölicher  pundnus  verursachet  habe,  uff  das  ist  unser  anthwurt:  Das  wier 


•476  1529  ^'J^^  5-  Nr.  547. 

vermeinetit,  da  unnd  an  andern  ortten  nut  gehandellt  haben,  das  wider 
die  pundt,  dann  dieselbigen  darin  gentzlich  vorbeliallten  syendt.  Wier 
sind  ouch  nit  des  willens,  frömd  gest  in  ein  .  .  .  Eytgnoschafft  zu  laden, 
noch  zu  füren,  dann  unsere  frommen  vordem,  einer  .  .  .  Eytgnoschafft 
anfenger;  deshalb  wier  die  zu  zertrennen  keins  wegs  willens  sj'cnd,  5 
noch  begerend;  dann  wier  allein  unnd  nit  wyter  begerendt,  denn  das 
unns  jedermann  by  dem  unsern  bliben  lassenn,  wellend  wier  gegen 
jedermann  ouch  thun ;  dann  wier  niemann  begerendt,  weder  stett,  landt 
noch  luth,  abzuziechen,  sunder  mit  unnd  gegen  jedermann  in  gutem  fri- 
den  unnd  einikeit  zu  leben,  sover  das  von  inen  ouch  hinwider  be-  10 
scheche;  nämlich  das  wier  sy  in  iren  oberkeitten  irs  gloubens  halb  un- 
gesumpt,  sover  s.v  unns  in  unser  oberkeitt  by  unserm  glouben  unge- 
trengt,  bliben  lassen.  Darzü  der  gemeinen  vogtyen  unnd  amptern  halb 
mögen  wier  unsers  teylls  woll  liden,  das  die  von  Basell,  Schaffhusen 
unnd  Appenzell  nochmalls  gutlich  darin  handlint,  furhin  alls  bishar,  15 
welicher  bishar  gebruchter  mug  unnd  arbeitt  wier  inen  zum  höchsten 
dancken  . .  . 

Unnd  zu  beschlusz  ist  unser  fruntlich  bitt  an  unser  .  .  .  Eytgnossen 
sanipt  unnd  sunders,  sy  wellen  irem  erbietten  nach  die  pündt  an  unns 
trüwlich    hallten,    das    wier  ouch  zu   thun  mit  gantzen    trüwen  urbuttig   20 
sindt,  unnd  unns  by  unsern  oberkeitten  gütlich  lassen  bliben,  wie  von 
allterhar,    des   wier    inen    zu    thun   ouch    gantz    geneigt    unnd    gutwillig 
sindt,  unnd  wellendt    mit    unns   hushan  wie   ire  unnd  unser  alltfordern 
gethan,  so  wend  wier    unnd    fröwt   unns  ouch,    uff   ertrich    mit   nieman 
lieber  huszzuhan  dann  mit  inen,  unnd  unszer  Hb  unnd  gut  trüwlich  zu   25 
inen  setzen,  alls  unsere  frommen  vordem  je  gethan  haben;  hieby  ouch 
fruntlich  bittende,  alle  schmach  unnd  schmüzhendell,  es  sy  durch  reden 
oder   schrifft,    gütlich    abstellen    unnd    unns    unnd    die    unsern  by  recht 
lassen  bliben,  nach  vermög   der   pundten;    das  wend  wier  gegen  inen 
unnd  den  iren    ouch  dermassen    erstatten.    Actum   unnd  inen  dis  anth-   30 
wurt  geben  uff  ire  begern  in  abscheidzwysz  zinstag  dem   vyerden  tag 
meyen  anno  im  xxix. 

Original.   Si.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  E  S,   bl.  18 g.  —  Regest :  Ab- 
schiede bd.  IV,  abtlg.    I  b,  nr.  82. 

547.  1529  Mai  5.  35 

Bürgerrechtsverzicht :  Abbt  von  sant  Blesin. 

Anno  domini  xv^xxix  uff  mitwochen  den  v.  tag  meygens  hat  der 
abbt  zu  sant  Blesin  sin  burgkrecht  durch  iren  schriber  uffgeben  vor 
rath  unnd  zugesagt,  was  Sachen  sich  bitz  anhut  dato  verlouffen,  darumb  vor 
unsern  schultheissen-gerichten  recht  ze  geben  und  ze  nemen,   unnsere   4° 


Nr.  S48—S49-  152g  Mai  .,-.  477 

burger  und  mcnck'lichen  zu  bezalen,  darzu,  was  er  des  burckrechtens  halb 
nach  schuldig,  abzetragen. 

St.-A.  Basel,   Öffnutigsbuch  bd.  VII,  öl.  239  v. 

548.  i^2g  Mai  5. 

5  Urfehde:  Jacob  Fr\',  der  Schlosser. 

Ist  inn  gefencknisz  gelegen,  dorumb  das  er  geredt  hatt  disc  mey- 

nung:    Man   wcrd  wol  sehen,  wie  es  gan   werd,  wann  die  gmein  wider 

zesammen  kumni.  Doruff  er  gefrogt:  Was  will   man  dann  thun  ?   Hat  er 

geantwort:  Wir  hand  den  pfaffen  vor  gefochten,  die  band  wir  rieh  gmacht 

10  und  unser  herren,  aber  unns  armen  burgern  hand  wir  nützit  gefociiten, 
dann  wir  sind  nienarthinn  bedocht  und  hand  nutzit  erlangt;  wir  hand 
gmeint,  da  der  rot  geendert,  die  wir  hiningesetzt,  werent  mit  unns  doran, 
so  sind  sy  eben  als  bosz  als  die,  so  vorhin  do  sind  gesin.  Und  als  ein 
person    doruff  gesagt:    Man    wirts    üch    wol    furkunimen,  das  ir  nit  nie 

15  zesammen  kummen,  hatt  er  geredt:  Ja  wol  turkummen,  man  wirts  uns 
nit  fürkummen,  es  müst  ee  köpffgen.  Aber  uff  mittwoch  vor  dem  uffart 
tag  wider  ledig  gelossen  uss  bitt  siner  husfrowen  und  anderer  frünt- 
schafft,  hat  Urfehde  geschworen  und  das  er  hinfur  nienanthin  me  well 
zum  win  gon    noch   zeren,  m.  h.  eriouben  ims  dann,   und  sich  der  rot- 

20   tierung  entschlahen,  m.  h.  inn  allen  dingen  als  ein  oberkeit  well  lossen 

regieren,    inen    nützit    dorin  reden;    doruff   ist    im    gesetzt  die  pen  des 

Schwerts,  wolt  er  sich  fürer  etwas  uffrur  undcrnemmen   oder  sust  disen 

eyd  übersehen  würd.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  RatsbiUher  O  J,  s.  222. 

25  549.  1 52g  Mai  5. 

Urfehde:  Bernhart  Silberberg. 

Als  er  sich  mit  worten  mercklich  wider  die  nüwe  sect  des  yetzigen 
evangeliums  gesetzt  und  nit  hatt  wellen  zu  den  predigen  gon,  haben 
m.  h.   inn  inn  gefencknisz  gehept  und  doch  uff  mittwoch,  was  des  hei- 

30  ligen  uffart  tages  oben,  wider  ledig  gelossen,  hat  Jirfehde  geschworen 
und  das  er  hinfur  inn  die  predigen  gon,  do  hin  m.  h.  gond,  doselbst 
wie  ander  das  wort  hören  und  sich  well  der  Worten  müssigen,  so 
dowider  sind,  das  er  ouch  sin  tochter  nit  witer  well  uffenthalten, 
sunder    zu    irem    eemann    wisen    und    doran    halten,    das    sy    by    irem 

35  nian  plib.  und  dwill  Iren  yetzung  me  dann  einist  für  dz  eegericht 
gebotten,  ouch  für  rot,  und  aber  nit  erschinen,  das  er  sy  dorzu  well 
halten,  das  sy  uff  sambstag  nechstkünfftig  vor  rot  erschin  oder  aber 
by  irem  eemann  plib  und  im  gehorsam  sig;  doruff  alles  ist  im  gesetzt 
die  pen  des  ampts  verlierung.  A.  Saltzmann  ss. 

40  St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  $,   s.  222. 


478  15^9  ^^'^^  '^-  ^*'-  55^- 

550.  '520  Mai  6. 

Basler  abscheid  zu   (Jry. 

Antwurt  unser  des  lantamanu,  der  räteiin   uniui  gaiitzer  gemeind 
zu  Ure  uff  den  gschrifftlichen  und  müntlichenn  furtrag  derer  vo7i  Zürich, 
Bernn,    Glarus.    Basel.    Friburg,    Solothurnn,    Scliaffhusen,    Appeiitzell.     5 
Mulhuszen,  sant  Gallen   unnd   Byel: 

Item  des  erstenn:  Uff  das  fruntlich  erpieten  gemelter  unser  .  .  . 
Eydtgnossen  sagent  wir  inen  hochen  danck  mit  glichmäsziger  erpietung 
alles  unsers  Vermögens. 

Zum    andernn:  Alsdann   durch  gemelt  unser  .  .  .  Eidtgnossen  mit    lo 
langen    worten    und    mengerlei  anzugen   ein  t'urtrag  beschechenn,  alles 
wider  zu  eräffernn  unnodt,  ouch  \on  lenge  wagen  nit  mugiich,  jedoch 
hat    uns    für    gut    angesechenn,    ir    ersam    wiszheit    uff  etlicli  anzug  mit 
antwurt  zu  begegnenn: 

Und  nämlich:  Alsdann  under  andern)  anzug  beschechen,  wie  das  15 
sy  die  punt  an  uns  gehalten  und  des  willens,  die  furhin  ouch  zehalten, 
deszhalb  sy  befrombde  die  vereynung.  mit  dem  kung  Ferdinando  fur- 
genommen.  Daruft"  wir  inen  geantwurt:  Wir  syent  glicher  me^nung. 
nämlich,  wir  habint  die  punt  an  inen  gehalten,  sigent  ouch  des  vestenn 
furnemens  und  meynung,  die  an  allen  denenn,  so  an  uns  haltent,  als  20 
frommen  Eidtgnossen  gezimpt,  getruwlich  ze  haltenn.  Ob  aber  etliche 
ort  nit  gehaltenn,  lassint  wir  si  verantwurten.  Wiewols  aber  etliche 
ort  gehalten,  indem  als  sy  sich  mit  Städter  ubung  befliszenn,  unser 
der  sechs  oder  siben,  der  acht,  zechen  oder  zwolff  ortenn  undertanen 
oder  zugehorigenn  uns  abtrinnig  und  inenn  mit  mengerlei  furgebung  25 
anhengig  zemachenn,  [das  sei  bekannt].  Wir  geschwigent,  das  si  etlicher 
besonderer  ortenn  undertanenn,  da  si  gar  dhein  teil  noch  gwalt,  an 
hand,  lib  und  gut  zugesagt  unnd  sich  nit  beduren  lassenn,  etlichem 
ort  der  Eidtgnoschafft  under  ougenn  zesagen,  wo  sy  sich  die  irenn  zu 
Straffenn  understan  wurdent,  wettint  sy  inen  geseit  han,  das  si  zu  den  30 
straffwurdigenn  lib  und  gut  setzen  wettint,  unnd  damit  dieselbenn 
underthanen  abtrinnig  und  ungehorsam  gemachot  solliger  zusagung, 
sy  sich  an  vil  ortenn  (als  offenbar)  gebrucht.  Wiewol  wir  sollichs 
denselben  ortenn  heimgend,  ob  die  punt  sollichs  erliden  mogenn,  ist 
nit  nodt  davon  zeredenn,  diewil  kuntlich,  das  es  gar  darwider.  35 

Item  und  als  witer  anzug  beschechenn,  wie  gemelt  unser  .  .  .  Eidt- 
gnossen sich  verwundrint,  das  wir  hilff,  fruntschafft  oder  bistand  bi  den 
uszlendischenn  unnd  nämlich  bi  denenn,  so  durch  ire  und  unsere  vor- 
dernn  mit  vil  müy  unnd  arbeit  vertriben,  süchint,  hand  wir  geantwurt: 
Wir  achtint,  S3'  liabint  sich  in  ansechen  obangezougter  unnd  anderer  4° 
vil    handlungenn,   so   etliche  ort  ein  zitlang  furgenomen  und  gebrucht, 


Nr.  550.  ij2g  Mai  6.  479 

ouch  nachfolofender  sachen  des  nit  zuverwundernn.  Denn  als  sich  der 
nuw  glouh  ziigetragenn,  gott  wett,  er  wcre  vergral)enn.  hand  wir  cr- 
messenn  und  betrachtot,  wie  gemclt  unser  .  .  .  Eidtgnosscn  und  unser 
frommen  vordernn  in  Füneni  glouben  zusammenkommen,  dcsselbigenn 
5  schirmer  und  hanthaber  vcrrumpt  worden,  ouch  im  selbenn  einigen  und 
waren  christenlichen  glouben  sich  mit  ewiger  puntnus  gegeneinandrenn 
verpflicht,  in  wellicher  einigkeit  si  durch  mittel  gotlicher  gnad  ire  tittel 
crofl'not  und  vil  eer  und  gut  erlangot  unnd  überkommen;  unnd  derhalb 
hand    wir    vil    costenn,    mfiv  unnd    arbeit  mit  vil  fruntlicher  ansuchung 

10  furgewent,  gemelt  unser  .  .  .  Eidtgnossen  von  sollichem  nuwen  gloubcnn 
abzuwcndenn,  wellichs  alles  unfruchtbar  gewesenn:  unnd  wiewf)!  wir 
ein  mcrcklich  vcrdricszcnn  daran  gehejit,  hand  wir  doch  ir  am  letstenn 
gedacht,  wie  in  gemelteni  turtrag  ouch  x'ergriffenn.  das  dheiner  für  den 
andern    gegen   gott   antwurten    mus,    derhalb  beschechenn  lassenn,  ein 

15  jedes  ort  zeglouben,  nach  dem  es  got  darumb  well  antwurten.  Jedoch 
der  vogthien  halb,  so  inen  unnd  unns  zuversprechen  stundint,  [habe 
ma/i]  begert,  derselben  halb  ein  mers  für  ein  mers  bliben  ze  lassenn, 
und  si  darum!)  zum  dickcrmal  mit  hochgefliszner  pitt  angesucht  und 
ermant.    Es    hatt    aber    noch  nie  erfunden  mögen  werden,  sonder  sind 

20  si  mit  irem  furnemen  alweg  in  statcr  Übung  gsin,  die  selbenn  ir  und 
unser  undertanenn  inenn  anhengig  ze  machen  mit  vil  zusagens;  wie 
.sich  das  mit  den  punten  vergliche,   mag  ein  jeder  ermessenn. 

Item  unnd  als  ouch  anzug  beschechenn,  das  wir  Eidtgnossen  trost 
und    hiltf  by  einandern  haben  solten  etc..   können  wir  vast  wol  ermes- 

25  sen,  das  unns  zii  beiden  teilen  nudt  erlichers,  bessers  noch  nutzlichers 
behertzget,  uns  ouch  nit  wenig,  das  es  (got  syg  es  clagt)  darzu  kom- 
men ist:  denn  wir  weder  fröud  noch  lust  darzü  gehept;  ist  uns  ouch 
von  hertzen  leid,  das  wir  nit  gluckhafiftiger  noch  geschickter  gegen 
einandern    sind.     Diewil    wir    aber    vermerckt,    das    gemelt   unser  .  .  . 

30  Eidtgnossen  unns  mit  dheiner  zimligkeit  hand  wellenn  begegnen  und 
sich  unns  hinderrucks  oder  wider  unscrn  willenn  mit  bsondern  verstent- 
nussenn  unnd  burgrechtenn  inn  unnd  usserthalb  einer  Eidtgnoschafft  mit 
eydspfiicht  verbunden,  es  syge  gegenn  Costentz  oder  andern  stetten 
unnd  herschafftenn,  des  si  nach   unserm  bedunckenn,  so  und  sy  willens 

35  gewesenn.  die  alten  punt  zchaltenn,  gar  nudt  hettint  bedörfifenn  und 
ouch  nit  zetund  gehept,  unnd  wiewol  wir  s)'  zum  dickermal  mit  frunt- 
licher ermanung  zum  trungenlichestenn  gebättenn,  davon  abzestand, 
inen  ouch  angezougt,  die  ernstlichen  geschrifftenn,  so  unns  von  k.  mt. 
zukommen,    deszglich.   was  nachteil  inenn  und  unns  davon  entspringen 

40  mochte,  unnd  aber  alles  unfruchtbar  gewesenn,  so  sind  wir  bewegt 
worden  und  durch  gemelt  und  ander  hendel,  so  offenbar  und  am  tag,  darzu 


480  1529  Mai  6.  Nr.  55/. 

verursachet,  sampt  etlichen  andernn  unsern  .  .  .  Eidtgnossen  ein  fur- 
sechung  zehabenn  und  daruff  ein  abredung  gethan,  nit  in  meynung, 
gemelten  unsern  .  .  .  Eidtgnossen  oder  jemand  anders  zubeleidigenn 
noch  udt  mit  gwait  furzunemen,  sonder,  ob  jemand  unns  oder  unser 
mitverwanten  vom  alten  waren  christenlichen  gloubenn,  wie  der  von  5 
unsern  frommenn  vordem  an  unns  kommen,  gewaltencklich  trengen 
und  darumb  beleidigenn  wett,  uns  gegenn  dem  oder  denen  in  die 
gegenwer  ze  stellen,  sovil  uns  got  gnad  verlicht.  Dann  wir  des  willens 
nie  gewesenn,  jemand  zu  uberzuchen,  sonder  für  und  für  alweg  nach 
bestem  vermogenn  geholffenn,  das  krieckliche  uffrur  vermitten  blibe,  lo 
des  ungeenderten  furnemen  unnd  willens  wir  noch  sind. 

Aber  der  von  Mulhuszenn  unnd  sannt  Gallenn  halb  befrömbdot 
unns  ir  furgenomne  handlung  nit  wenig.  Denn  wir  hettint  wol  vermeint, 
sy  soltint  sich  der  gerechtigkeit,  wie  sy  zu  unns  kommenn,  haben  lassenn 
benugenn.  Dann  so  sy  dieselbig  Verbindung  unnd  pflicht  besichtiget  15 
und  die  in  willen  werint  zehalten,  hettint  sy  (als  wir  achten)  nit  vil 
füg  noch  recht  gehept,  sich  gegenn  bsondern  orten  pflichtig  ze  machenn. 

Item  und  als  anzug  beschechenn  der  schmutzwortenn  halb^  mocht 
sin,    derselben    werint  zu  beiden  teilenn  mer  dann  gut  syge  gebrucht, 
wellichs  unns  leid  ist    Sind  ouch  alweg  daran  gsin,  das  die  nachteiligenn   20 
getrucktenn  buchli  und  die  schmutzwort  abgestelt  wurdint,  der  meynung 
wir    noch    sind;    dann    nudt    guts,  aber  wol  vil  arx  davon  zehoffen  ist. 

Als  aber  entlich  gemelter  unser  .  .  .  Eidtgnossen  begär  von  sol- 
licher vereynung  abziistand,  unnd  das  wir  Eidtgnossen  unns  vereinbaren, 
ist  unser  antwurt,  das    wir   inenn    zükunfftigenn    tagenn,    sampt  andern    25 
Eidtgnossen,    so    mit  uns  gehandlot,  mit  antwurt  begegnenn,  dero  wir 
getruwent  glimpff  unnd  ere  zehabenn. 

Als  ouch  gemeldot,  das  wir  Eidtgnossenn  unns  vereinbaren  solten 
etc.,  ist  daruff  unser  antwurt:  Das  unns  nudt  liebers  begegnenn  mochte. 
Sind  ouch  eins  geneigten  gemutt  unnd  willens,  nach  aller  vermugligkeit  30 
darzu  ze  helffenn  unnd  unns  daran  dhein  cost,  muy  noch  arbeit  beduren 
ze  lassenn,  so  und  gemelt  unser  .  .  .  Eidtgnossen  ouch  des  willens  sind, 
des  wir  si  fruntlichen  gebätten  unnd  ermant  wellent  han,  in  betrachtung 
ir  und  unser  aller  wolfart;  hiemit  well  unns  gott  sin  gnad  verlichenn. 
Actum  uff  der  uffart  Christi  anno  etc.  xxviiii.  35 

Original.    St.-A.    Basel,    Eidgetiossefischafi   ES,    bl.  201.    —    Regest: 

Abschiede  bd.  IV,  abtlg.   I  b,  tir.  86. 

551.  iß2g  Mai  6. 

Instruction  uff  tag  Baden  assumpcionis  Christi  anno  etc.  xxix  an- 
gefangenn.  4° 


Nr.  552—554.  1529  Mai  7—8.  481 

Demnach  diser  tag  den  meren  thex'l  der  Ursachen  angesetzt,  das 
die  spenn  zwuschen  unscrn  .  .  .  Eidgnossen  und  mitburgern  von 
Bern  unnd  Underwalden  zu  fridlichem  cnd  gepracht,  ouch  zwuschen 
allen  orten  ein  giltter  frid  unnd  besonders  der  gemeinen  herschafften, 
5  wie  es  mit  dem  göttlichen  wort  gehalten  werden  solle,  ein  gutter  ver- 
stand gemacht  werde,  will  unns  gcfallenn,  das  unnsere  botten  in  disen 
spennenn  vollen  gewalt  haben  sollend,  mit  höchstem  vlisz  tniwlich  unnd 
ernstlich,  es  sy  mit  bitten,  reden  etc.  allen  das  ze  handlcnd,  so  zu  hin- 
legung angeregter  spennenn,  sun,  frid  unnd  cinigkeit  gemeiner  Eidgno- 
10  schafft  dienenn  mag,  wie  sy  ze  thund   wol   wussend. 

Gedencken  antwort  ze  bitten  by  unscrn  mitburgern  von  Zürich 
unnd  Bern,  unser  lieb  nachpuren  von  Straszburg  belangend. 

Original.    Si.-A.   Basel,  Etdgenossetischaft  ES,  bl.  i8j. 

552.  '529  Mai  7. 

15  Erster  eint  rag  im  tauf  buch  von  st.  Leonhard^). 

In  parochia  sancti  Leonardi  infantes  baptiszati  ab  anno  mdxxix 
in   majo: 

Hans  Werdenberg,  ein   kint,  heyszt  Joannes,  uff  den   vii.  tag. 
Si.-A.  Basel,   Kirchenarchiv  BB  23,   bl.  I. 

20  553.  1529  Mai  8. 

Christliches  burgrecht  von  Basel  mit  Biel  und  mit  Mül hausen. 
Originale  im  Si.-A.  Luzern.  —  Druck:  Abschiede  bd.  IV,  abtlg.  l  b, 
s-  '475- 

554.  1529  Mai  8. 

25  Urfehden:    Hans  Negelin   von  Gelterchingen,  Uliin  Schnider,  der 

sigerist  zu  Oltingcn,   Peter  Schmit  und   Fridlin   Meiger,    ouch  von  Gel- 
terchingen. 

Dise  sind  von  wegen  ettlicher  Worten,  so  sy  sich  bekannt  haben 
geredt,  wie  harnoch  volgt,  inn  gefencknisz  kummen.   Hans  Negelin  hatt 

30  gesagt:  Er  well  erleben,  das  man  weder  zinsz  noch  zehenden  werd 
geben:  der  worten  er  nit  loucknet,  sunder  bekennt.  So  hatt  Uliin 
Schnider  gesagt:  Wo  wir  inn  eim  feld  zesamnien  kummen,  wirf  man  wol 
sehen,  was  wir  thun  werden  und  min  herren  sind  grosz  narren,  das  sy 
ein  Ordnung  gemacht  band,  ob  sy  meynen,   das  man  nit  eebrechen  noch 

35  schweren  seit;  man  hatts  vor  iiundert  joren  ouch  gethan.  Item  Peter 
Schmit  hatt  geredt:  Er  well  erleben,  das  man  weder  zinsz  noch  zehen- 
den geben  werd.  Und  Fridlin  .Meiger  hatt  geredt:  Es  werd  inn  eim  jor 

552.   ')  Das  tauf  buch  enthält  gleichzeitig  die  Irauungen,  siehe  B.R.A.  bd.  III,  nr.  488. 
Basler  Reformationsakten,  III.  g]^ 


482  1529  Mai  8— 10.  Nr- 555— 557- 

ein  anders  werden  und  dohin  kumnien,  das  es  etlichen  gut  und  etlichen 
dorzu  kummen  werd,  das  s_\'  die  händ  ob  dem  kopff  zesammen  slahen 
werden. 

Dwil  nun  sy  all  (wie  ouch  obgemelt)  sollicher  Worten  anred, 
haben  m.  h.  sy  wider  ledig"  gelossen;  alle  haben  urfehde  gesckzvoren  5 
uff  sambstag,  was  der  achtist  tag  des  meymonats,  und  das  sy  sich  hin- 
für sollicher  werten  wellen  müssigen,  dann  sy  uffrur  bringen  möchten; 
das  sy  ouch  m.  h.,  iren  obern,  iren  vogten  und  amptluten  wellen  ge- 
horsam sin  inn  allen  zimlichen  dingen  und  sollicher  wort  niemer  mer 
gedencken;  haben  sich  harumh  verzigen  aller  gnoden  und  fryheiten,  10 
gerichten  und  rechten  etc.,  inn  bester  forma,  und  haben  sich  ouch  be- 
geben, wo  sy  disen  eid  würden  ubertretten,  das  m.  h,  sy  mögen  lossen 
richten  mit  dem  schwert  als  meyneydig  verzalt ')  lut  on  ervolgung 
rechtens.  A.  Salzmann  ss. 

SL-A.   Basel,   RatsbiUher  O  S,  s.  223.  15 

555.  152g  Mai  8. 
Aus  den  zvochejiausgabeti  sampstags  noch  der  uffart. 
Ratscosten :    Item  11  Ib  in  ß   ist    über    Cunnrat  Winckler  ab  dem 

Kapff,  vonn  Zürich,  inn  gfengknus  ganngen. 

Item   II  Ib  II   ß    gebenn    dem    propst    sannt  Albann  für  iii  jorzins,    20 
tut    all   jar    vonn    dem    Schindelhof   und    Liderlins    hoffstat    xii   ß    unnd 
vonn  der  gypsmuli  11  ß. 

St.-A.   Basel,   Finanz  G  l-f,  s.  10^6. 

556.  ca.  152p  Mai  10. 
Aus  dem  Basler  abschied,  was  zu  Underwalden  ob  dem  Wald  an   25 

der  gemeind  gehandlet  und  geantwurtet. 

Es  sind  zu  Sarne  in  des  lantschribers  hus  vier')  galgenn  gemalet. 
Daran  hangent  einandernn  nach  Basel,  Bernn,  Zürich  unnd  Straspurg, 
unnd  wie  etlich  botten  es  geandet,  habent  si  gesagt,  es  irret  sy  nudt, 
ein   nar  habs  dahin  gemalot.  3° 

Original.     St.-A.  Basel,    Ei  dg  enos  setischaft  ES,    bl.   tg^v.    —    Druck: 

Abschiede  bd.  IV,  abtlg.  i  b.,  nr.  g2. 

557.  iß2g  Mai  10. 
C.  Schaller  [stadtschreiber  der  Stadt  Basel]  a?i  Peter  Butz,  statt- 

schribern  zu  Straszburg,  mynem  lieben  schwagernn  35 

In    der   andren    sach    wart    ich    stetigs  antwort,  gib  aber  dem  d\' 

554.    ')    Vorlagt:   erzalt. 

556.   ')   Vorlage  verschreibt  vil. 


Nr.jsS-  1529  Mai  11—12.  483 

schuld,  das  sy  sich  verzücht:  Man  schick-t  jetzt  botschafften  zu  den  v 
ortcnn  unnd  uiiderstott,  sy  ze  wenden,  das  sy  dy  verein,  so  sy  mit 
den  Osterichischen  gmacht,  wyder  uffsagen  soUenn.  Geschieht  das,  so 
acht  ich.  dy  v  ort  werden  den  andren  inbindcn,  das  sy  auch  mit  nic- 
5  maus  frembs  tinntnus  annemen  sollen;  wo  sy  aber  by  der  püntnus  pH- 
bcn  werden,  so  wurt  das  gwysz  auch  sin  furgang  haben.  Doch  so  wyl 
ich  für  unnd  für  anhangen;  so  der  gcschcfft  nit  so  vyl  wcrenn,  wer  ich 
langest  selb  gen  Zürich  gritten. 

Ich  hab  vor  nit  gw)'szt,  wy  ich  so  ruwig  glejjt  hab.  Jetzt  hab  ich 
10  alle  wuchen  ein  eegericht;  do  hab  ich  ein  niiwen  stylum  mieszen  leren. 
So  werdenn  wir  uff  morn  zinstag  mit  allen  unnsern  pfaffen  zu 
statt  unnd  land  ein  sinodum  halten,  darzu  ich  auch  verordnet  bin ;  desz- 
glichenn  so  bin  ich  mit  allen  clestern  ze  handien,  wy  man  dy  Pensio- 
nen geordnet,  und  hab  weder  tag  noch  nacht  rüg.  Datum  de:i  .x'*-'" 
15    maii  anno  etc.  29. 

Original.   Stadt- A.  Straßbttrg  AA   iSoS.   —  Druck:  Politische   Corres- 
pondenz  bd.  I,  nr.  606.   —  liegest:  Strickler  bd.  V,  nr.  §2. 

558.  1529  Mai  11 — 12. 

Die  erste  evangelische  synode. 

20  Primus  synodus. 

Zinstags  den  xi'""  may  anno  etc.  xxviiii  presidcrunt  zu  den  Au- 
gustinern im  chor  die  hochglertten  herren  Johannes  Ocolani])a<lius, 
Paulus  Costenzer,  doctores,  Bernhardus  Meyger,  Rudolff  Fry,  Johannes 
Irmi,  Dieboll  Wyszach,  der  retten,  unnd   Caspar  Schaller,  stattschriber, 

25   als  von  eim  ersamcn  ratt  darzu  verordnet,   unnd  sindt  dy  harnoch  ge- 
schribne  personen  betrogt,  gerecht  befunden   und  fzu  ihrem  amte]  zu- 

gelaszen  worden : 

In  der  statt  Basell: 

/.  Doctor  Johannes  Ocolampadius,  pfarrer  im  Munster. 

30  2.  Doctor  Paulus  Kostantzer,  pfarrer  zu  sant  Peter. 

j.  Meyster  Marx  Bertsch,  pfarrer  zu  sant  Lienhartt. 

4.  Her  Hans  Leuthart,  predicant   zun  Barfussen   unnd  im  spitall. 

5.  Her  Thoman  Girfalck,  dyacon  im  Münster  und  ordlicher  pre- 
dicant. 

35  6.  Her  Hans  Gast,  dyacon  by  sant  Martin. 

7.  Her  Jeronimus  Bottaf/«/J/,  dyacon  zu  sant   Alban. 

8.  Her  Benedict  Wydman,  dyacon  by  sant  Peter. 
g.  Her  Balthasar  V'Sglin,  dyacon  by  sant  Lienhartt. 

10.  Meyster  Wolffgang  Wyssenburg,  pfarrer  zu  sant  Joder. 
40  //.  Her  Bernhart  Roner,  dyacon  zu  sant  Joder. 


484  '5^9  ^'^'^'-   " — '^  Nr.ßßS. 

Zu  Liestall: 
12.  Her  Hanns  Bruvvyler,  pfarrer  zu  Liestall. 

/J.  Her  Hanns  Elffeld,  dyacon  zu  Liestall;  ist  noch  nit  pre- 
sentiert. 

i/f..  Her  Hanns   Ruhenacker,   schulmeyster   zu   Liestall;   soll   man     5 

presentierenn. 

Varsperg : 

tj.  Her  Peter  Werly,  pfarrer  zu  Siszach. 

16.  Her  Hans  Jacob  [Ldiv].,  pfarrer  zu  Gelterchingenn. 

77.  Her  Peter  Beclc,  pfarrer  zu  Oltingen;  soll  der  gmeind  zu  Ol-    10 
tingen  geschribenn  werden n,  das  sy  zwen  von  den  geschworn  und  zwen 
von  der  gmeind  uff  mittwoch  noch  pfingsten  harin  schickenn  tiegen  und 
ursach,  warumb  sy  in  nit  haben  wellen  anzeugen ;    unnd    soll  er    ouch 
zugegen  erschinen. 

18.  Her  Hans  Stückin,  von  Rottenflü,  doselbst  pfarrer.  15 

ig.  Her  Hanns  Grell,  pfarrer  zu  Kilchberg. 

20.  Her  Jeronimus  Ritter,  pfarrer  zu  Dietgenn;  soll  man  presen- 
tierenn. 

21.  Her  F"ridolin  Brombach,  pfarrer  zu  Meyspach. 

22.  Her  Jacob  Schlam,  pfarrer  zu  Wintersingen.  20 
^j.  Her  Matheus  Merck,  pfarrer  zu  Büsz. 

2.]..  Her  Heinrich  Schilling,  caplan  zu  Varsperg. 

2ß.  Her  Rudolff  Ricker,  pfarrer  zu  Tennickenn ;  wyl  man  also  Ion 
plibenn  bitz  uff  denn  nechstenn  sinodum;  soll  er  studieren  und,  wy  er 
sich  selb  erbotten  hatt,  besserenn ;  soll  man  presentierenn.  25 

Waidenburg: 

26.  Her  Peter  Wydmer,  pfarrer  zu  Waidenburg;  dem  ist  geseit, 
das  er  studier  unnd  sich  bitz  uff  den  nechsten  sinodum  bessere. 

2^.  Her  Martin  Fuchsz,  zu  Benvvyl  pfarrer;  sol  man  presentierenn. 

28.  Her  Lienhart  Strubich,  pfarrer  zu  Zyffenn.  30 

2p.  Her  Marx  Heyland,  pfarrer  zu  Bubendorff;  soll  man  presen- 
tierenn. 

30.  Her  Michel  Scheffer,   pfarrer   zu  Richenschwyl;  ist  zuglassen, 
so  lang   bis    myn  herrenn  zu  Richenschwir    und  do  umbenn  ein  andre 
Ordnung  der  pfrunden  halben  ansechen;  alsdan  man  in  wydrumb  exa-    35 
minieren  soll  und,  so  er  nit  geschickter  unnd  glerter  erfunden,  well  man 

in  dannen  thun  unnd  d\'  pfar  mit  eim  andren  versechen. 

Homburg: 

31.  Her  Burckhart  Rottpletz,  pfarrer  zu  Leüffelfingen. 

32.  Her  Hans  Wick,  pfarrer  zu  Rymlickenn.  40 


Nr.  j^^S.  ij;2g  Mai  ii     12.  48Ö 

Ramstein : 
jj.  Her  Michael   Hiltzenkopff,  pfarrer  zu   Bretzwyler. 

Münchenstein: 
i4.  Her  Peter  Brem,  pfarrer  zu  Münchenstein;  sol  man  presentieren. 
5  JS-  Her  Jerg  Frommer,  pfarrer  zu  Benckenn  ;  soll  man  presentierenn. 

Brattlenn : 
?d.  Meyster  Jacob  Ymelin,  pfarrer  zii   Brattlenn;  soll   man  presen- 
tieren. 

Riehenn: 
•o  ^7.   Her  Ambrosius  Kettenacker,  pfarrer  zu  Riehenn. 

Hünigenn: 
[nicht  besetzt]. 

Sant  Jacob: 
j<f.  Her  Michael  Pistoris,  caplan  zu  sant  Jacob;   soll  man  presen- 
'5   tieren. 

Also  hatt  sich  dyser  synodus  mittwochs  den  xii"'"  may  vollendet, 

unnd  haben  die  priester  gmeinlich  usz  den  empteren  ernstlich  begert, 

das    man    well    in    den    empteren  von  pfar   zu  pfar  ein  Visitation  thün; 

dan  das  dy  notturfft  erfordren  w>ll. 

20  Zum  andren:    Das    man  den  vegten  in  den  empteren  befelchenn 

unnd  schriben  well,  das  sy  ein  getreuw  uffsechen  uff  sy  habenn  wellen. 

Zum   dritten :  Dwyl  sy  nun,  als  sy  vernomen,  zu  ettlichen  zyttenn 

zu  Liestall    oder  Siszach    zusamen    komen '),    sich    ires    predigens    halb 

vereinbaren  sollen,  des  sy  wyllig,  wurdt  aber  mit  eim  kosten  zu  gon, 

25   so    nun    vyl    under    innen    arm,    begercnn    sy,   demnach  das  capittel  zu 

Siszach    eins   hohen    Vermögens,  das  man  dan  ettwas  von  demselbigen 

capittel  zu  behilff  dem  ordnen  well. 

Zum    vierdenn:    Wan    sy    dan    also    zusamen    kemen    unnd    einen 
unnder    innen,    irs    mangels   halb   bescheid  zu  emphohen,  harin  ordnen 
30   wurdenn.  das  man  dan  dennselbigen  freuntlich  hören  unnd  uff  sinen  fur- 
trag bescheidt  geben  weit. 

Unnd  ist  haruff  her  Hans  [Briiwiler]  von  Liestall  von  einem  ersamen 
ratt  der  statt  Basell  zu  einem  dechan  geordnett,  unnd  erkant  worden:  Der 
soll  die  priester  zum  jar  vyermal,  das  ist  zu  den  vier  fronvastenn,  gen 
35  Liestall.  capittel  ze  halten,  wy  vorgmeldett,  beschriben,  unnd  soll  zu 
jeglichem  capittel  jeglichem  priester  zu  stur  an  siner  zerung  vi  creutzer 
geben  werdenn. 

Protokoll.   St.-A.  Basel,   Kirchen   C  J,  Über  synodorum,  bl.  2.  —  Druck 
(z.  t.J:  Staehelin,   Oekolampad  bd.  II,  nr.  664. 

40  558.   ')   Vorlagt  durchstreicht  nach  komen  sollen. 


486  zu   1529  Mai  11 — 12.  Nr.  559. 

559.  zu  iS2g  Mai  II — 12}) 

Was    man    den    predicanten    und    selsorgern    uff   dem  sinodo  fur- 
halten  soll. 

Item  erstlicli  soll  man  innen  sagen,  sj'  triegen  gut  wj'szen,  wy 
kurtz  vergangner  tagenn  unnsere  Herren  unnd  obernn  allein  got  dem  5 
almechtigen,  unnserm  seligmacher,  zu  lob  unnd  eer,  zu  uffnung  und 
inpflanzung  sins  gottlichenn  worts,  dardurch  sin  eer  gefürdert,  dy  men- 
schenn  zu  guttem  gwysenn,  dy  laster  gestrafft  unnd  uszgeruttet  moch- 
ten werdenn,  ein  Ordnung  unnd  reformation  angesetzt,  dy  in  alle  zunfft 
unnd  empter  uberschickenn  laszenn,  welche  in  eim  artickel  vermochte,  10 
das  man  zum  jor  zwen  sinodos,  den  einen  unib  ostern  ungeterlich,  den 
andren  umb  Martini,  haltenn  solte.  Do  nun  unnsere  herren  unnd  obern 
unns  dasselbig  zu  vollenden  geordnett,  unnd  domit  sy  wyszenn,  was 
unnser  bevelch  unnd  wir  dorüber  geschworen,  weite  man  sy  den  ar- 
tickel heren  laszenn.  '5 

Item  noch  Verlesung  des  artickels  sol  man  innen  sagenn,  in  krafift 
unnd  vermög  des  artickels  hab  man  ?,y  uff  dysen  ersten  sinodum,  den 
zu  volfueren,  beschicken  unnd,  aldo  jerer  leer,  wandeis,  wesens  unnd 
lebens  von  einem  jedenn  in  sonders  rechenschafft  ze  nemen,  beruffen 
laszenn;  unnd  wer  zu  vordrist  unnserer  herrenn  unnd  obren  ernstlicher  20 
befelch  unnd  meynung,  weiten  das  ouch  von  einem  jeden,  er  sig  zii  statt 
oder  land,  gehept  habenn,  das  sy  dechtenn  unnd  lugtenn,  das  sy  das  gots 
wortt  dar,  lutter  unnd  heyter,  unvermischt  menschen  Satzungen,  allein 
noch  vermög  unnd  inhalt  heyliger  biblischer  unnd  evangelischer  ge- 
schrifft  predigten  und  dem  gmeinen  man  furtragen  solten,  alle  stempa-  25 
nien,  schmutzredenn,  Scheltwort  unnd  anders,  uszjeren  eygnen  kepffen 
erdocht,  underlassen,  sich  deren  in  keinen  weg  gepruchen,  sunder 
gantz  unnd  gar  miessigen,  irs  munds  behutsam  sin,  dan  es  weren  bis- 
har  einem  und  dem  andren  wort  entschlupfft,  es  wer  ettwan  in  eim 
frowenhusz  zu  vyl.  So  sy  aber  geschrifft  oder  text  vor  innen  hctten,  30 
dy  dy  laster  striefftenn,  alsdan  mochten  sy  das  ouch  thun,  doch  zümli- 
cher  wysz  unnd  mit  masz,  nit  also  mit  ruen,  tratzigenn  unnd  roszen 
worttenn,  einen  unnd  den  andren  drunder  nennen  unnd  anziehen,  als 
sy  bishar  gwen  unnd  in  jebung  gwesenn  sindt,  dan  man  das  kurtzab 
nyme  von  innen  liden  wolt,  sunder  das  gmein  volck  zu  cristlicher  lieb  35 
unnd  einikeit  und  was  zu  der  eer  gottes  inhalt  sins  heylsamen  worts 
dienlich  underwysen.  Es  erbuweten  ouch  solche  schmehungen  gar  nützt, 
sunder  weren  mer  zu  uffrur,  uneinikeit,  dan  zur  eer  gottes  furderlich. 
Item  man  soll  innen  auch  dorby  sagenn,  das  lutter  unnser  herren 
wyl  unnd  meynung  sig,  das  sy  sich  hinfur  erbarlich,  erlich,  mit  cleydnus   40 

559.   ')  Das  datum  ergibt  sicli  aus  der  vorhergehcndin  nr. 


Nr.  s6o.  1529  Mat  12.  487 

und  allem  andrem,  es  sig  uff  den  gaszen,  in  jeren  hüseren,  mit  jerenn 
w\'ben,  k'ind  uniui  gesind  iialtenn,  domit  niemans  ergernus  von  innen 
empfohe,  der  tabcrnen,  trinckstuben  unnd  ander  uppikeitenn  sich  niies- 
sigen.  deheimen  vlyszig  unnd  mit  ernst  über  jcrcn  biecheren  zu  stu- 
5  dieren  sitzen  plil>cn,  domit  sy  dem  voick,  dem  sy  furgcsetzt,  dcster 
basz  vorstenn  mögen.  Es  darff  sich  oucli  keiner  darutT  verlaszen,  das 
er  vonn  unnsern  herren  und  obren,  es  sig  zu  stadt  oder  iand.  \erpfrund, 
verdienstett  oder  pensioniert  sig,  dan  es  möclit  sich  einer  dermosz 
unerbarHch  haitcnn,  unnsere  herrenn  unnd  obren  wurden  im  sin  pfründ 

10   unnd   dienst    oder    pension    abschhiiien    unnd    das  mit  eim   andren  ver- 
sechenn.    Hynach  wysz  sicli   ein  jeder  ze  richtenn. 

Item  darnoch  soll  man  doctor  Johannem  Ecolampadium  heyszenn 
fürtrettenn  unnd  dy  andren  h\'  zur  statt  sins  predigens  unnd  lebens 
befragen,  darnoch  doctor  Paulus  unnd  also  je  einen  noch  dem  andren, 

1$   bisz  das  dy  von  der  statt  zum   erst  alle  uszgericht  sind. 

Item  darnoch  soll  man  mit  denen  usz  den  empterenn  glich  wy 
mit  denen  usz  der  statt  handlenn,  d\-  geschrifften  der  vogtenn  unnd 
anpringen  der  gmeinden  für  augcn  nemen,  s\'  über  dyselbigenn  ernst- 
lich bcfrogen. 

20  Item    man    soll    ouch  zugegen   habeiin   ein   bybell,  ni«]\v  unnd  alt 

testament,  unnd  ettwan  ein  text  oder  pasz  harumber  werffenn,  dy  bey- 
den  doctores  sy  lassenn  befragenn,  so  einer  ein  sollichen  te.xt  dem 
volck  predigen  solt,  wy  er  dy  geschrifft  verstund  unnd  s}'  handien  weit, 
deszglichenn  den  pasz  lossen  lesenn. 

23  Item   man  soll  ouch  ds'  zwcn  doctores  einen  jeden  lassen  befragenn 

unnd  fürhaltenn,  was  er  gloub  unnd  von  den  sacramcnten,  als  von 
dem  nachtmol  Christi,  dem  touff  unnd  andren  notwendigen  artickeln, 
desglichen,  wy  er  sich  by  krancken  unnd  sterbenden  menschen  halte 
unnd  was  er  sy  ermane. 

30  Item  man  soll  ouch  einem  jeden  in  Sonderheit  sagen,  das  erdas  volck, 

einer  oberkeit  gehorsam  ze  sin,  sin  zinsz  unnd  zelienn  w\'  von  alter 
har  ze  geben  unnd  sich  vor  dem  wydertouff  unnd  derselbigen  anhenger 
zii  verhütten,  ermanen  tieg. 

Unnd    welcher  ungeschickt,    es   sig  in  sim  predigen  oder  lebenn, 

35   erfunden,  den  soll  man  ab  siner  pfarr  und  pfrund  von  stund  an  setzenn 
unnd    dy  mit    einem    andren    geschicktenn    unnd    frommen  versechenn. 
Original.   Si.-A.   Basel,   Kirchen  A  g,   bl.  IJÖ. 

560.  fS2p  Mai  12. 

Stathaltcr  des  bürgermeisiertums  der  Stadt  Basel  an  meyger,  rath 
•*°  unnd  gemeinde  zu  Louffen. 


488  '5^9  ^'^^  '^-  Nr.jöi. 

Wir  .  .  .  fugend  uch  ze  wussen,  das  unnser  gnediger  her  von 
Basel  unnd  wir  unns  der  spennen  halb,  zwuschen  ir  f.  g.  an  einem  unnd 
uch  am  andern  sich  haltend,  eins  guttlichen  tags,  alls  nemblich  am 
mentag  den  letsten  tag  meyens  fruger  tag  zyt,  zu  Zwingen  in  der 
herberig  zu  erschinen,  unnd  daselbst  uwer  unnd  anderer  unserer  bur-  5 
gern  halb  im  Louffental  ze  handien,  was  zu  hinlegung  sollicher  spennen, 
friden  unnd  einigkeit  dienen  mag.  Das  haben  wir  uch  hiemit  verkünden 
wellen,  damit  ir  und  andere  unser  burger  im  Louffental  uch  zu  solcher 
tagleistung  dester  stattlicher  wusztend  ze  schicken. 

Unnd  so  aber  mittler  zit  die  zehenden  verlyhen  werden  sollen,  da  10 
ist  unnser  ernstlicher  will,  bevelch  und  meynung,  das  ir  alle  zehenden, 
die  by  uch  ze  verlyhen  stond,  s)'  gehörend  wem  sy  wollend,  wie  von 
alter  har  verlyhen  lassend  unnd  niemanden  doran  verhindern,  wie  wir 
uns,  von  uch  geschehen  werde,  versehen.  Datum  mitwochen  den  xii''=" 
tag  maij  anno  xxix.  15 

Nachtrag:  Glicher  gestalt  sollen  die  von  Rynach,  Ettingen  unnd 
Terwiler  uff  den  zinstag,  unnd  die  von  Oberwiler  und  Almschwiler  .uff 
den  mittwochen  darnoch  beschriben  werden. 

Entwurf.   St.-A.  Basel,  Missiven  A  29,   bl.  154  v. 

561.  1329  Mai  12.   20 

Hans  Hen.  Fortmuller  an  den  bisckof  von  Basel. 

Ach,  ich  habe  gut  wüssens,  das  nume  an  der  zyt,  das  man  die  ze- 
henden verlihen  sol;  da  wolle  e.  g.  den  vögten  zu  Zwingen,  Pfeffingen 
und  Byrseck  schriben  lassen,  das  sy  dieselbigen  zum  trulichsten  et 
cum  omni  cautela  verlihen  und  inn  hof  gon  Basel  zu  überantworten  25 
wie  von  alter  her  andingen.  Dann  ich  weisz  wol:  Wo  man  dise  ding 
nit  heyter  versieht,  das  die  zehender  nachgendig,  so  sy  zalen  sollen, 
gar  untrülich  sich  halten,  sonderlich  die  stuck  und  volle  summa,  nach- 
dem sy  dann  empfangen,  nit  zalen.  Da  sagt  der,  imm  s.ve  abgangen, 
man  habe  imm  nit  völlig  gezehendet  und  man  möge  inn  nit  wären;  3° 
und  diser  und  derglichen  calumnen  callinacinen  (1)  und  kutzen-werck  ist 
on  zal  vil;  deszhalb  man  yedem  heyter  sagen  sol  fürer  was  nit  herr 
hoc  est  bella  und  hagel  nempt;  da  werde  man  nyemants  nutzit  an  der 
empfangnen  summa  nachlassen. 

Item,  das  dy  vögt  e.  g.  wol  lössen  usz  den  zehenden  gon  und  nit  35 
umb  schefe,  zygere  weck  gan  lossen,  ouch  dieselbigen  denen  personen 
lyhen  und  bürgen  nemenn,  da  man  versorgt  und  hebig  sye,  obschon 
gegen  solchen  luten  die  zehenden  etwa  eins  stucks  und  zweyer  minder 
gelihen  werden.  Nur  das  es  gwüsz  sye,  so  gat  es  wol  hin,  dann  es  kompt 
etwa  darzü,  das  die  lusigen  bettler  anderen  zu  leid  ungehür  daruff  bieten,   40 


Nr  ^6i.  ts2Q  Mai  12.  489 

so  inen  alda  der  zehenden  geben  '),  so  kan  man  darnach  nyenen  von  inen 
bezalt  werden,  sonders  ouch,  g.  her,  das  Bryszlach  durch  den  Schaffner  zu 
Zwingen  verlihen  werde  (es  trage  joch  wie  wenig  es  wöl),  das  doch  das- 
selbig  wie  von  alter  har  gen  Basel  in  hof  bezalt  und  gefiirt  werde  und  nit 
5  gen  Zwingen;  es  bringt  vil  irtlnunb,  vern  ist  mir  nut  worden,  es  macht 
yeder  sciiefe,  zygere  durch  einander,  wie  er  will;  deszglichen,  g.  her,  so 
hat  man  \-e  weit  ouch  von  zehenden  mir  ein  anzal  strow  geben,  dessz  man 
nit  mangien  kan,  das  e.  g.  dasselbig  den  vogten  ouch  ernstlichen  schribe, 
was  e.  g.  gehöre,  das  sy  gedencken,  das  sy  semlichs  eigentlichen  ent- 

10  richten,  ouch  wie  \'il  ein  yeder  zehenden  geben  söl.  presentia  zu  Rinach 
unil  (Jberwylcn  und  Terwylen  mir  in  geschrifft  geben  werde,  nach- 
gendig,  so  man  mich  des  nit  cntriciite,  dasselbig  wüssen  inziiziehen; 
es  gadt  zu,  als  es  mag,  wann  ich  kumm,  so  haben  es  ander  genommen, 
und  deren   excusacion  on  zal   vil:  Da  hat  man  gen  Pfeffingen  so  vi!  gen, 

15  da  gen  Kutzenberg  und  in  summa,  so  ists  lyrc  lere  werck;  wo  man 
aber  satt  mit  der  Sachen  umbgieng,  habe  nj'emants  kein  sorg.  Ich  weisz 
mit  e.  g.  armen  lüten  mit  bystand  gottes  also  ze  handien,  das  e.  g. 
nach  gstalter  sach  wol  bston  und  die  armen  luth  sich  nit  zu  clagnen 
haben;    ich  dart's  reden,    g.  her,    das    diejhenigen    personen,    so    in  n)in 

10  schaft'ner\'  gehören,  des  hertzen  gegen  mir  sind  in  lieb  und  fruntschaft, 
das  ich  scln'er  sagen  mag,  unser  hergot  habe  mir  sy  geschenckt. 

Es  ist  gnug  hievon,  man  bedarff  sich  oucii  nit  forchten,  hoff  ich  zu 
got,  das  e  g.  fürer  ichzyt,  so  man  gen  Basel  zinsz  und  zehenden  füren  würd, 
genommen  werde,  solte  aber  e.  g.  solch  zinsz  und  zehenden  anderswo 

25  zij  empfahen  verschaffen  (das  icii  hoch  verbüt  und  dlieins  wegs  radt), 
sol  ewer  gnad  wüssen,  das  semliciis  e.  gnaden  zu  grossem  nachteil 
langen  würd,  acht,  e.  g.  könne  es  selbs  ermessen.  Ouch,  g.  her,  so  hat 
man  bitsher  zu  Othmarszheim  uff  den  zehenden  e.  gnaden  ouch  nit  zu 
kleinem  schaden  so  vil  verzert,  das  es  ein  undiiig  ist,  wo  der  vogt  von 

30  Byrseckh  daselbst  sölchs  ringeren  wüszte,  one  e.  g.  nachteil  wäre  nit 
bosz  bschyssz,  und  alenfantz  hat  in  allen  dingen  den  vortantz. 

Item,  g.  her,  so  wäre  von  nöten,  das  man  dem  muller  zu  Arlysszen 
ein  wenig  am  wj-ger  maxime  am  strumpff  hulffe  buwen,  es  wäre  gantz 
mit    deinem    costen,    her  vogt  von   B^Tscck    wüszte    sich    wol  harin  zu 

35  halten,  der  müllcr  clagt  sich  sunst  sines  zinsz  nit  wenig,  es  ist  aber 
ein  redlicher  müller. 

Gesterenn,  g.  h.,  ist  synodus,  Wallenburger  und  Varspurger  bys- 
tumb  etc.,  zu  Basel  zu  den  Augustinern  gehalten  worden,  gantz  er- 
berlich  in  charitate  zugangen;  sy  haben  einander  wol  erbüszeniert,  ja 

40  gange  der  kesszier,  thürner  schlaffen;  es  ist  fast  dessz  dings  wie  Man- 

561.   ')  eJir  geburlf     Das  wort  ist  abgekürzt  witJergtgelun:  geb. 

Basler  Refnrmattonsakten,  11.  /*o 


490  '529  Mai  /_'.  Nr  .^62— ^6  i. 

tuanus  sagt:  pecori  pecorisque  magistris  facies  eadem,  Scabies  eadem, 
cutis  et  color  idem.  E.  g.  tliüe  mir  verzyiien  und,  so  er  disen  brief  ver- 
lesen, wolle  denselbigen  darnach  verrysszen,  man  solle  mir  sunste  wo! 
den  synodum  insz  kete  gehen  ...  In  yl  zii  Basel  mitwocli  frii  vor 
penthecostes  anno  etc.  29.  5 

Original.    St.-A.   Basel,    Bischöfliches   Archiv  bd.  XVII,  nr.SQc. 

562.  '52g  Mai  12. 
Auff  mitwoch  vor  pfingsten. 

bi  capitulo,  zu  Newenburg  gehalten,  hatt  herr  dr.  Fabri  neben 
anderm  referiert,  was  die  staend  uff  gehaltenem  reichstag  zuo  Speyr  10 
über  abgehörtes  supplicieren  sich  entschloszen,  so  in  überreichter  haer- 
nachbeschribner  Instruction  begriffen,  welche  ohne  überschrifft  oder 
benambsung  der  personen  zuo  dem  ende  uszgefertigt,  darmit  uff  den 
faal  einer  oder  zwen  nit  vorhanden,  alsdann  ahn  deren  statt  andere 
benambst  und  erkhüest  werden  möchten;  item  dz  auch  ir  königl.  mt.  15 
deren  v.  ö.  regierung  befelch  zuokhommen  laszen,  zuogleich  auch  mit 
Basell  ze  handien. 

Als  damaln  auch  in  eodem  capitulo  beede  obuszgefüerte  schreiben 
von  der  statt  Basell  ahn  ein  thumbkapitel  abgangen,  widerumb  gelaesen 
und  abgehört,  ist  rhatsam  befunden  worden,  uff  das  lettstere  schreiben  20 
nit  zuo  antworten,  unnd  darbe\-  heschloszen,  dicweil  man  unzhär  mit 
der  regierung  zuo  Ensiszheim  gehandlet,  das  nachmaln  etliche  herrn 
capitulares  mit  herrn  dr.  Fabri  etc.  zuo  denselben  sollen  reyten  unnd 
jeren  rhatschlag  sowol  über  die  von  den  reichsstaenden  verfaste  und 
ertheilte  instruction  als  auch  über  deren  von  Basell  schreiben  zuo  ver-  25 
nemmen,  unnd  insonderheit,  das  darauff  gangen,  das  von  wegen  königl. 
mt.  etliche  dapffere  personen,  graffen  unnd  andere  auch  neben  den 
commissarien  verordnet  werden. 

Notiz,  beziv.  kopic.  General- landes-A.  Karlsriilie,  Handschriften  nr .  133'^' 

Id.  62  V.  30 

563.  156g  Mai  12. 
Erste   handlung  mit  der  statt  Fre>'hurg. 

Eodem  die  [mitwoch  vor  pfingsteuj  ist  auch  resolviert,  den  ca- 
plönen  ahnzezeigen,  jere  haab  und  güeter  geen  P>e}-burg  zuo  fertigen 
und  heüser  alda  zuo  bestellen  etc.,  doch  das  sie  khein  gaszengeschreV  35 
daraus  machen,  und  das  niine  herrn  etliche  usz  jerem  mittel  naher 
P"reyburg  deputieren,  mit  der  statt  ze  handien,  wie  die  darkhommen, 
da  singen  und  wider  dannen  ziehen  mögen. 

Item   mit  Costanz  .ze  handien,  als  mine  herrn  ir  residens  zuo  Fre\- 


Nr.  5Ö4 — 56=;.  i^sg  Mai  /  ;     /.,".  491 

bürg    nemmcn    wollen,    das    min    lierr    von    Costanz    khein    Jurisdiction 
über  sie  li.ibe. 

AWtz,    bezw.    kopte.     General- Landes- A.  Karlsruhe,   Ha7idschriften  iir. 

133S,  bl.  ÖS. 

5  564.  /j^<?  Mai  13. 

Das  tauf  buch  von  st.  Martin  setzt  ein  '). 

Matthis    Silberkremeren    by    der    Schol.    ein    kindt.    heist  Matthis. 
IH.  tag"  mai. 

St.-A.   Basel,   Kirchenarchiv    //'  12,   i,  bl.  i  r. 

10  565.  O'-P  ^'^^  '5- 

Stathaller    unntl  capitei  der  mcrenn  stifft  Basel  an  buigermeister 
unnd  rot  der  statt  Basel!. 

Vonn   wegenn  unnser  obligendenn  sachenn  unnd  zum  teyl  uFf  uvver 
jungst  an   unns  gethan  schribenn  sint  wir  uff  mitwoch  nechst  verschie- 

15  nenn  zu  Xuwennburg  by  einanderen  versambt  gewesenn  unnd  uff  den- 
selbigen  dag  von  kunglicher  mt  zu  Hunngern  unnd  Beliarn  etc.  sta.t- 
lialter  unnd  regenten  inn  obern  Elsas  gen  Ensiszheim  für  sie  beschribenn, 
unnd  so  wir  uff  gestrigen  dag  unnsere  verordnetenn  deshalb  b\-  inen 
gehebt,  minders  nit  dann  uwere  gesandten  donzemoln  doselbstenn  ouch 

20  gegenwertig  bericht  empfangenn,  wie  churfursten,  fursten  und  stend 
des  Heiligenn  reichs,  so  jungst  zu  Spir  erschienenn,  inn  sachenn  zwu- 
schen  uch  unnd  unns  ettlich  comissarien  zu  uch  verordnet,  unnd  wiewol 
derselbigen  bevelch  unns  so  gar  eigentlich  nit  ze  wisenn,  verhoffen 
wir    doch,    so    die    gehört,    das    ir    daruff  uch    dermoszenn  so  gutwillig 

25  unnd  fruntlich  erzeigenn  werden.  Wie  dann  unnser  und  unnser  vor- 
vordern  vertruwen  yewelten  zu  uch  gestannden  unnd  noch  ist  unnd 
insonders  witer  beswerlich  furnemen  mit  eidtzpflichten  und  sonstenn 
getonn,  unns  unnsern  caplanenn  unnd  verwandten  nit  underfohen,  das 
wollen  wir  umb  uch  fruntlich   verdienen  .  .  . 

30  Datum    Xuwenburg    samstags    den    heiligenn    pfingstobenn    anno 

etc.  XXIX. 

Original.    St.-A.   Basel,    Btschößiche    Handlung  Oj.    Regest:  Ebenda, 
Bischöjl.   Handig.   O  4,   bl.  4  v. 


564.   ')  Das    vorsttiblalt    lautrl    üie   getaulTten    kinder  ym  kilchspil  zu  sant  Martin, 
35    per  Joannem  Gastum,  Brisacensem,  ejusdem  ecclesiae  diaconum,   l.")29. 

Consulibus  Adelbergo   \  ,  |    ßalthesar  Hillbrand 

Jacobo  )     ^''y"  '"''"""  '''''"'    l   Theodoro  Brand 

j      Joanne  Oecolatnpadio 
episcopis    ^     oswaldo  Myconio. 


492  ■ff^P  A'^oi  IS  — '6.  Nr.  ß66 — ^öp. 

566.  'S29  ^^'l»i  '5- 
Urfehde:   Lienhart  Elm,   von  Litidow,  der  Steinmetz. 

Hatt  uff  zinstag,  als  man  das  examen  oder  den  sinodum  zu  den 
Augustinern  hatt  gehalten,  etwas  wider  die  predicanten  geredt,  dorumb 
inn  gefencknisz  glegen  und  doch  uff  sambstag  den  lö.  tag  meigens  5 
ledig  gelossen,  hat  itrfehde  geschtvoren  und  das  er  \on  eim  rot  zum 
andern  well  vor  m.  h.  erschinen  und,  was  sy  im  ufflegen,  das  er  dem- 
selben well  nochkummen  sub  pena  capitis.  A.  Saltzmann  ss. 

Sl.-A.   Basel,  Ratsbüchcr  O  J,  s.  22^. 

567.  'S- 9  '^^^'   ^S-    '° 
Aus  den  wocheneintiahmen  sampstags  den  pfingst  abent. 

Item  III  Ib  XVI  ß  vi  d  empfanngen,  so  von  FridJi  Meyer,  Fetter 
Schmid,  Hanns  Negeli,  vonn  Geltherhingen,  unnd  ülin  Schnider,  vonn 
Oltingen,  hievor  gfenglich  harin  ze  fürnn,  ab  dem  prett  usgeben  ist, 
und  sy  widerumb  zalt  haben.  15 

Si.-A.   Basel,   Finanz  F  II,  s.  ^16. 

568.  is2g  Mai  j s- 
Aus  den  luochenausgabcn  sambstags  den  pfingstabent. 
Senndbrieff:   Item  vi  ß  inn  die  funff  dorffer. 

Schennckwin :  Item  x  ß  viii  d  den   houpternn  inn  das  Thutschhusz    20 
Sl.-A.   Basel,  Finanz  G  14.  s.  lOßS. 

569.  IS29  Mai  16. 
Statthalter  [des  burgermeistertunis  der  stadt  Basel]  an  Straszburg. 
Demnach   wir  (als  ir  wyszt)  vergangner  tagen  dy  mesz  unnd  andre 

miszpruch,  so  bishar  in  den  kilchenn  von  den   meszpriestern  geprucht,    25 
abgeton    unnd   zu    der    menschen    selenheyl    fruchtbarers    an   dy    statt 
geuffnet  haben,  sind  dy  von  der  Hochen  styfft  thiimherren  unnd  capla- 
nen,  desglichen  andre  priester  hin  und  enweg  zur  statt  usz  gen  Friburg 
und  andre  ort  gezogen,  denen  wir  nun  usz  kraftt,  das  ein  friher  zug  b}' 
unns,  deszen  nit  vor  megen  sin,  sonder  gedulden   mieszen.    Nun  langt   .5° 
unns    aber   jetzund    an,    wy  kon.  mt    von  Hungern  und   Behem   .  .  .    ir 
treffenliche  botschafft  zwuschen  unns  und  sollicher  abgwichner  priester- 
schafft, ob  dy  wyder  in  dy  statt  komen  möchten,  ze  handien  geordnet 
haben  solle.    Dwyl  wir  nun  alles  das,  so  mit  der  gutte  hingelegt  möcht 
werden,  ze  furdren  gneigt  und  aber  darneben  wyssen,  das  ir  mit  üwer   35 
priesterschafft,    so    glicher    gstalt    als    dy  unsere    verfloszner  tagen  sich 
uwer  statt  entüsseret,  in   eltwas  spans  gestanden  unnd  sich  mit  deren, 
das  sy  wyder  hinin    komen   mögen,  vertragen  haben,  wir  uch  usz  gut- 


yr.  jjo—jji.  i!;2g  Mat   i6  -ij.  49H 

tem   nochburlichem  giiiiet  gar  frountlich   bittenii,  so  es  nit  wyder  uch, 

wolten   iinns  dy  artickel   vermelts  üwers  Vertrags,  wv  dy  mit  den  tinim- 

herreii.    vicarien    oder    caplancn  abgeredet   unnd  was  sy  turer  b_\-   uch, 

es    wer    in    den    kilclicn   mit  singen,  lesen   oder  siinst  Ijurgerlichen  be- 

5   schwerden    ze    thun    pfiiclitig    sin    mieszen,    by    dysem    unserm  eygnen 

danimb    gesantten    botten    zu   schicken,    zvojür  ivir  uns  su  gegendienst 

verpflichten.    Wyss    gott    der   ahiiechtig.  der  unns  alle  by  sinem   heyl- 

sanien    und  gütlichen   wortt  zu  \crharren,  schützen  unnd  schirmen  well. 

Datum  den  xvi'*'"  may  anno  etc.  xxviiii. 

lo  EiUivurj.     St.-A.   Basel,    Missiven  A  2S,  öl.  2>6.   --  Druck:  StrickUr 

bd.  II,   nr.  775.   —  Regest:  Pol  iL    Correspofideiiz  bd.  I.  nr.  608. 

570.  152g  Mai  16. 
(.".  Schaller   [stadtschreiber   der   Stadt    Basel]   an    Peter  Butzenn, 

stattschribern  zu  Straszburg. 

15  Demnach    die    pfaffenn   unnd   der  mererte}'!   umb  des  wj-jlen,  das 

ein  endrung,  wy  ir  wyszt.  by  unns  bescheen,  usz  der  statt  zogenn, 
den  Ilohenn  styfft  gen  Friburg  gelegt,  vyJIicht  nit  allen  lieb,  ein  te;.'l 
wyder  gern  in  die  statt  werenn,  hatt  königliche  majestat  von  Hungeren 
unnd    Behem    umb    denselbigenn    wyllenn    ein    bottschafft,    zwuschenn 

20  mynen  heren  unnd  innen  zu  tedingen.  geordnett.  Nun  weiten  myn 
hern  gein  mit  innen,  wy  ir  mit  den  uwern  gton,  auch  handien;  des- 
halbenn  s,\'  uwern  hern,  wy  ir  dan  vernemmen  werden,  geschribenn, 
bitt  ich  uch.  ist  es  möglich,  daran  ze  sin.  das  innen  solliche  handlung 
by  Dam\on  zukenim. 

25  In    der  andren  sach  ist  dyselbige  uff  gutter  ban,   hab  brieff  \onn 

ettlichenn  von  Zürich  deszhalb  empfangenn,  unnd  werden  d}'  von  Zürich 
unnd  Bernn  uffs  beldest,  wy  sy  sich  drinider  halten  wellen,  zuscribenn  (!); 
also  habenn  mir  dy  botten,  so  jetzt  ab  tag  Badcnn  komen,  erscheint, 
Unnd    acht,    so    dassell)ig    geschieht,    werd    ich  parsenlich  komen   unnd 

io  dasselbig  ereffnen.  Dan  myn  herrenn  von  wegen  dyser  seltsamen  leuffenn, 
unnd    das  die    brieff  uffprochen    mechtenn  werdenn,   nit  gern   schriben. 
Lond    mich  wyszenn,  ob  der,  dem  uwere  herren   ein  offen  uffge- 
schlagen  gleit  gebenn,  uff  nest  vergangnen  mentag  crschinen  sig. 

Valete,    griesz    mir    schweger   unnd    Schwestern    all.    Datum    den 

i-,  XVI '«"  maii  anno  etc.  xxviiii. 

Original.   Stadt-A.   Strafiburg  AA   180S. 

571.  ijy2g  Mai  ly. 
Alts   dem    bricf  eines    unbekannten    an  Andam    von   Honpurg    zu 

l.anngenstain. 


494  is2g  Mat   i7-i(^.  Nr.  572-573. 

.  .  .  und  auf  nechst  .  .  .  kam  mir  ein  briefF  von  Basel,  schreibt 
mir  ein  gutt  freundt,  daz  die  erberkeit  zu  Basel  ganntz  nit  wol  züfriden 
seye,  auch  inen  übel  entzitzid.  Deszgleich  ist  daz  gestifft  versamblet 
gewesen  zu  Nüwburg,  haben  platz  zu  F"ryburg  im  Breyszgow;  da 
werden  all  thumbhern  hinziehen.  .  .  .  Datum  uff  niondtag  in  pfingst-  5 
feyrtagen  zu  Kayserstul  im  29*'^". 

Ortgiftal.  LandesregierungsA.  Iimsbruck,  Pestarchiv  I,faszikel  nr.517, 

öl.  251. 

572.  15 2g  Mai  17. 
Urfehde:  Margreth  Plapp,   von  Zuntzgen,   ein   widertoifferin.  10 
Ist  uss  gefenckiiisz  gelossen   uff  nientag  den  17.  tag  meigens,  hat 

Urfehde,  darzu  ouch  geschworen,  das  sv'  nunhinfiir  mer  in  kein  wider- 
touffische  predig  well  gon,  weder  inn  husern,  inn  weiden,  im  feld  noch 
andern  wincklen,  sonder  zu  den  andern  christenen  inn  offenn  pfarr- 
kilchen.  do  well  sy  das  wort  gotz  hören  wie  ander  personen,  das  sy  15 
ouch  kein  widertouffer  well  behusen  noch  herbergen,  inen  nützit  mit- 
teilen, sonder  sich  gentzlich  iren  entschlahen,  das  s>'  ouch  m.  h.  und 
iren  vögten  well  gehorsamen  inn  allen  botten  und  verbotteuj  hatt  sich 
verzigen  aller  gnoden  und  begeben,  wo  sy  disen  eid  wurde  übersehen, 
das  m.  h.  fug  und  recht  sollen  haben,  s\'  lossen  ertrencken  on  er\ol-  20 
gung  rechtens.  A.  Salzmann  ss. 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  22ß. 

573.  iS2g)  Mai  ig. 
Hanns  Bogk,  ritter,  der  meister  unnd  der  rathe  zu  Straspurg  .  .  . 

dem  burgermeister  und  dem  rathe  zu  Basell.  25 

Ewer  schriben,  ir  uns  uwer  pfaffheit  halb,  so  sich  usz  uwer 
Stadt  gethon,  wie  auch  die  k.  mt.  zu  Ungern  und  Behem  ein  bot- 
schafft darzwischen  zu  handien  verordent  soll,  haben  wir  alles  inhalts 
verlesen  gehört.  Und  nachdem  wir  uch  mit  sonderm  günstigen  nach- 
purlichen  willen  zu  willforen  geneigt,  fuegen  wir  euch   zu   wissen :  3° 

Als  verschyner  jor  ettliche  der  stifft  personen  zu  sant  Thoman,  Jung- 
und  Alt-sant  Peter,  sonst  hat  sich  der  gstalt  von  keinen  stifften  nyemans 
enteussert,  usz  unser  Stadt  sich  gethon,  auch  zum  theil  derselbigen  stifft- 
gueter  heimlich  entwert,  haben  wir  anfengklich  die  erfordert,  soliche 
wider  an  ort  und  ende,  die  geherig,  in  etlichen  tagen  zu  lufern.  Als  35 
das  nit  gescheen,  haben  wir  nach  iren  leib  und  guetern  getrachtet,  die 
wir  ankhomen,  nidergeworffen,  gefengklich  in  unser  Stadt  gefurt,  sie 
und  auch  die  andern,  so  von  den  ernanten  stifften  inn  unser  Stadt 
plyben,  in  glupt  genomen,  ir  leib  und  gut,  bitz  das  die  entwerten  gueter 


AV.  1/^.  /  ,-^p  Mai  22.  495 

restituirt,  oucli  sy  unns  deshalb  ein  abtrag  thaten,  weder  zu  veruszeni 
noch  zu  verendein  Wiewol  nun  durch  den  landtvogl  zu  Hagenaw, 
k.  mt.  zu  Hungern  eigner  [jerson.  aucli  die  regenten  zu  Ensiszhe}Mii 
vilfaltig  liandking  iTirgenomcn,  liaben  wir  unns  doch  mit  inen  nit 
5  vertragen  wollen,  sie  haben  dann  das  entwert  stift'tgut  wider  ge- 
lytert  und  sich  mit  unns  vertragen.  Uft  das  zuietst  den  xx''"'  januarn 
liehst  \ersciiynen  durch  k.  ml.  unnsers  ailergnedigsten  herren  com- 
niissarien,  den  bischoten  von  Hiideszheim,  ein  vertrag  unnd  Obli- 
gation der  stifft  gueter  halb,  auch  ablegung  zugefuegter  injurien, 
lo  vermeg  ingelegter  copien,  ufgericht  worilen.  I'errer,  so  tragen  alle 
thumherren,  vicarien  und  caplän,  so  inn  unnscr  Stadt  ire  residentz  unnd 
wonung  haben,  alle  bürgerliche  bescinverde,  uszgescheiden  allein  dye 
thumherren  iler  Hohen  stifft:  doch  werden  sy  gehalten  lut  der  andern 
copey.  Sodann  inn  der  kirchen  by  unns  ist  allein  allen  tag  die  ubung 
15  am  morgen  unnd  oben  zu  predigen  und  uff  den  sontag  die  haltung  des 
nachtmals  unsers  herren  Hiesu  Christi:  doch  inn  den  wergktagen  hall 
der  stifft  zu  sant  Thoman  an  dem  morgen  umb  die  s_\'ljen  in  irem  chor 
ein  gebetl  mit  ettlichen  psalmen  und  dainat^h  ein  Lateinisch  Icction 
usz  dem  allen  tcstament.  wert  uff  ein  stund  ungeverlich.  Sonst  ist  in 
2o  den  andein  stifften  änderst,  dann  wie  gehört,  noch  nichts  geordent.  Des 
alles  wir  uch  gantz  getrewer  nacli])mliclier  meynung  uft  gethon  schrei- 
ben nit  woltn  verhalten,  dann  euch  lieb,  eer  unnd  freuntschafl  zu 
bewex'sen  syndt  wir  begirig.    Datum  den   xix''*^"  ma_\-  anno  xxix". 

Original.^  pcrgament,  mit  aufgedt-ücktem  Verschlußsiegel  und  vier  beilagefi : 
25  I.   Copy  desz   Vertrags   zwischen   eym  crsamcn  roll  der  statt  Strosz- 

l)iirg;  luid  der  uszgctretten  prjM'stersihaft  (Wie  die  von  Stroszpurg 
mit  irer  prycslcrscliafl'i  gliandlet).  2.  Kopie  des  sog.  Offenbiirgischen 
Vertrags  d.  d.  i ^28  wärs  .?/.  (siehe  Rohrich,  Gesch.  der  Reform,  im 
Elsaß,  l'd.  I ,  s.  362).  j.  Kopie  eines  aktenstiickes  Wolicher  gestalt  die 
30  priester    in    der    stat  Straszpurg    zu    burger    angenomen    imd    pfliihl 

thün,  auch  was  sye  für  steur  geben.  4.  Kopie  eines  Vertrags,  luodurch 
das  von  den  stiftspersonen  vom  kaiser  gegen  die  stadt  ausgebrachte 
mandat  kassiert  wird.  St.-A.  Basel,  .^trafiburg  A  l.  -  Druck:  Pohl. 
Correspondenz  bd.  I,  nr.  60g. 

35  574.  iS2g  Mai  22. 

Der  vogt    zii   Alltkirch    an    statthallter,  regennlen   und  ratten  inn 
obern  Elsasz. 

Ich    hab   auf  hewt    bericht    von  Hasel    vernomen,   das  denen  von 

Basel    war    geschrifften    und    potschafft    konien    von    denen  von   Zürich. 

40   haben    sy    hoch    ermant  nach   laut  irer  jüngsten   vereynung,  so  sy  mit- 


496  /j^^  Mai  22 — 24.  Nr.  57 $—57 6. 

einandern  beschlossen,  dann  denen  von  Zürich  sig  etwas  begegnet,  darab 
sy  grosz  niissvallen  unnd,  wann  inen  weytter  potschafft  zukem,  ylennds 
wolgerusst,  was  zum    krieg   gehört    und   wo    sy   bescheiden,   hinziehen. 

Uff  das    haben    die    von    Basel    von    newem    ausgeleit    nier    dann 
vor    zum    hawptbaner  oder  venndle  und  ist  Jacob  zum  Hasen  obrister     j 
hawptman   unnd  Ostheymer  sein  leutener  und  vermaindt,  mein  kundt- 
schafft  werd  wider  die  Lennder  sein   .  .  .  Doch  dies  ist  ungewiss  .  .  . 

Zum  anndern  sein  ettlich  wegen  durch  die  marggraffschaft  ganngen, 
die  sollen  ysen,  buchsen,  steyn  getuert  haben,  ist  inen  durch  iren  burger 
einem  furkhomen,  darab  haben  s\-  grosz  miszfallen  und  sein  diser  zeit    10 
geneigt,  uffrierig  ze  sein  .  .  .  Sambstag  vor  unsers  hergottstag  im  xxviiii. 

Gleichzeitige  kopie.    Haus-,   Hof-  und  St.-A.   Wien,   Helvetica  (Schweiz). 

575.  '5^9  ^^<^f  22. 
Aus  den  zvochenausgaben  sambstags  nach  pfingsten. 
Ratscostenn:  Item  v  Ib  xiiii  ß  viii  d  ist  über  einenn  us  der  Etsch    15 

unnd  Connrat  Winckler  ab  dem  Kapff  vonn  Zürich,  die  widertouffer, 
die  noch  gfanngenn  ligenn,  inn  gfenngknus  ganngenn.  —  Item  xix  ß 
VI  d  ist  über  Margreth  Blatt  (!),  vonn  Zuntzgenn,  die  widertoufferin, 
inn  gfenngknus  ganngenn. 

Senndbrieff:  Item  n  Ib  x  ß  ylennd  gönn   Straszburg.  20 

Item  III  ß  der  presenntz  uff  Burg  zins  vom  husz  Veldenberg, 
liechtmes  anno  etc.  xxix  verfallenn.  —  Item  11  ß  aber  der  presenntz 
zins  vom  gypshusli  Martini  anno  etc.  xxviii  verfallenn.  —  Item  im  ß 
zins  denn  frowenn  zu  Gnadenntal  für  j  Ib  pfeffer  vonn  der  schal,  mar- 
tjni  anno  etc.  xxviii  gfailenn.  —  Item  xv  ß  denn  frowenn  ann  Steinen  25 
vom  husz  Dornneck  fronvasten  zins. 

St.~A.  Basel,  Fitianz  G  14,  s.  1060. 

576.  i^2g  Mai  24. 
Ratseintrag:  Wie  die  von  Binnigen  unnd  Bodmingen  geschvvornn'). 
Anno    domini   xv'^xxix    uff  montag    nechst   nach    trinitatis  habend   30 

die  von  Binnigen  und  Bodmingen  geschworen  vor  beden  u.  h.  den 
räthen  ein  gelerten  eide,  das  s}'  gantz  dhein  frombden  nach  andern 
herrn  annemen  sollend  noch  wollend,  on  unnsers  gnedigen  herrn  von 
Basels,  ouch  eins  ersamen  raths  der  statt  Basel  sondern  gunst,  wussen 
unnd  willenn,  alles  uffrecht,  erbarlich  unnd  on  gefarde.  35 

[Nachtrag] :  Dise  sind  jetzt  gar  unnser,  den  rathen  verpfenndth 
unnd  alls  der  iren  geschworen. 

Sl.-A.  Basel,  Ratsbücher  B  4,  bl.  ^J  r. 

576.   ')  ^/«  rande  Deren   von   Binnigen  unnd  Bodmingen  evde. 


Nr.  S77—J79-  '5-9  '^^'^^  -4     ->  ^^'^ 

577.  1329  Mai  ^7. 
Geleitsbrief  fiif  den  prior  von  st.  AI  bau. 

Wir,  der  statthaltter  dess  burgermeistertliiimbs  iinnd  der  ratl  der 
statt  Basel,  thunt  kund  unnd  bekennen  vor  allermenngklichem  mit 
5  diszem  bricff,  das  wir  dem  erwirdis^en  aiidechtigen  herrn  Ricliarttenn 
Geissennberg,  \on  uns  verordnetten  prior  dess  gotzluis  zu  sannt  Alliann 
by  unns,  ex^n  frig  sicher  starck  gele\'t  gegeben  haben.  Ciebenn  im  das 
ouch  inn  unnd  mit  krafft  diss  brietfs,  harby  unns  in  unnser  statt  ze 
komenn,  darinn  ze  wonen,  unnd  widerumb  an  sin  gewarsamy,  für  unns. 

10  die  unnsern  unnd  alle,  die  unns  ungevorlich  zuverspreclien  stand  unnd 
dero  wir  gewaltig,  ouch  sonst  tur  menngkliciien.  Zu  urkhund  mitt 
unnser  statt  uffgetrucktem  secret  insigcl  vcrwartt  utY  menntag  \or 
unnsers  liebenn  Herren  tVonnleichnams  tag,  nach  siner  gepurt  gezaltt 
tusennt  funff  hundertt  zweinzig  unnd   mm  jarr. 

15  Original.    St.-A.   Basel,   St.  Alba»   EE  ^. 

578.  /.ivp  Mai  2j. 
Caspar    Schaller  [stadtschreiber  der  Stadt  Basel]  an  Fetter  Batzen, 

stattschriberen  zil   Straszburg. 

Inn  dem  hanndel,  wie  ir  \v_\szt,  bin  ich  zu  Bern  gwcscnn  und  erst 

2o  uU  hut  dathund)  annheimsch  komen  und  hab  sy,  mit  denen  deshalb 
ze  hanndlenn,  beider  artickelnn  halb,  w-ie  dann  mit  mir  nechstmals  by 
lieh  abgredt,  gütwillig  fundenn.  Diewil  aber  jetzt  uff  nechstkomenden 
donstag  zwuschen  denen  von  Zürich,  Bernn  und  minen  hernn  ein  tag 
zu  Arow  ghalten  wurd.  werden  sy  sich  deshalb  unnderreden.  Was  dann 

25  für  ein  antwort  gfelt,  will  ich  uch  bringen.  Das  aber  die  sach  sich  bis- 
här  cttwas  verzogen,  ist  die  ursach:  Es  haben  die  vonn  Solotornn  die 
sach  wytlouffig  erfarnn  und  hangen  anii,  begerenn,  das  man  sy  auch 
darum  wolle  doryn  Ion  komen  und  nit  uszschlieszenn.  Disz  schrib  ich 
uch,  ob  es  uwernn  hernn  und  obcrnn  lidlich;  dann  mins  bedunckenns  wer- 

30  denn  sy  ganntz  kcins  wcgs  neben  sich  ze  sezen  sin.  Datum  inn  \1 
zinslags  den  xxv"'^"  ma>'  anno  etc.  xxix. 

Original.  Stadt- A.   Straßburg  A  A  1808.  —  Druck:  Politische  Corres- 
pondenz  bd.  I,  ?ir.  61 1.  —  Regest:  Strickler  bd.   V,  nr.  5,?. 

579.  f.529  Mai  25. 
35              Urfehde:  Conrat  Furer,  der  kubier  und  burger  zu  Basel. 

Hatt  uff  der  zunfft  und  sust  hin  und  her  geredt  des  ungclts  und 
anderer  Sachen  halb,  vil  zu  uffrur  dienende,  dorumb  inn  gefencknisz 
geleit  und  doch  uff  bitt  der  nochburschafft  umb  siner  kinden  willen 
w^der    ledig    gelossen    uff  zinstag,    was   sanct    Urbans  tag.    hat  urfehde 

Basler  Reformationsakten,  III.  f^U 


498  is2g  Mai  2S—26.  Nr  580— ^^82. 

s^eschivoren  und  das  er  hintur  sich  sollicher  Worten  well  messigen  und, 
wo  man  davon  reden  wurd,  das  er  well  dannen  gon,  ni.  h.  als  ein 
\ernünrt'tige  oberkeit  well  lossen  schalten  und  walten,  inen  inn  allen 
dingen  gehorsam  sin  und  sollicher  worten,  es  sig  des  ungelts  oder 
ander  beschwernisz  halb,  domit  ein  burgerschafft  beladen  ist,  niernant  5 
(wo  man  dowider  weit  reden  oder  handien)  statt  geben,  by  pen  dess 
Schwerts,  das  im   donift  gesetzt  ist   und  er  truwlich  gwarnet. 

A.  Saltzmann  ss. 
St.-A.   Basel,    Ralshücher  O  J,  s.  226. 

580.  1 52g  Mai  2j.    10 
Urfehde:    Morandt    Schitlin,     der    schnider,     von    Freningen,    ein 

widertoiffer. 

Demnoch  er  nit  hatt  wellen  die  urfecht  schweren,  ist  im  by  ge- 
horsam! und  nochfolgender  pen  (nemlich  by  ertrencken,  wo  er  über 
dises  gebott  ergriffen  wurd)  gebotten,  das  er  sich  von  stund  an  uss  15 
der  statt  Basel  und  m.  h.  oberkeit  soll  hinweg  thun,  dorinn  er  sich 
t'urter  nit  well  finden  lossen,  weder  ze  statt,  ze  dorff,  uff  dem  wasser, 
noch  inn  dem  feld,  by  obgenanter  pen.  Actum  zinstag,  was  sanct  Urbans 
lag  die  25.   maii.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.   Basel.   liatsbiichcr   O  j,  s.  226.  20 

581.  is2g  Mai  2$. 
Urfehde:    Margreth   Bochslerin,  des  herrn   probsts  zu  sanct  Alban 

dienerin. 

Als  der  probst  sich  hinweg  hatt  gethon  und  etwas  mit  im  ge- 
nommen on  m.  h.  wissen,  ist  dise  sin  magt  durch  bemelten  m.  h.  ge-  25 
fencklich  angenommen  und  doch  uff  zinstag,  was  sanct  Urbans  tag, 
wider  ledig  gelossen,  hat  urfehde  geschworen  und  das  s}'  von  stund 
an  wider  inn  sanct  Albans  gotzhusz  well  gon  und  dorinn  pliben,  Hb 
und  gut  nit  entpfrömbden,  so  lang  und  \il.  biss  m.  h.  iren  das  erlou- 
ben,  by  pen   des  wassers.  i° 

A.  Salzmann  ss. 

St.-A.   Basel,   RaisbiUher   O  J.   j-.  22J . 

582.  iß2g  Mai  26. 
Thumbcapitel  an  die  y.  ö.  regierung  wegen  der  verordneten  reichs- 

commissarien.  3S 

So  all  unsere  Sachen  nunmher  uff  dem  beruehen.  das  die  herrn 
verordneten  nach  laut,  vermög  und  innhalt  desz  He\'ligen  reichs  staenden 
commission    mit    denen    von  Basell    handien    unnd  fürfahren,  dann  von 


Nr.  ^^8j  -  j^S^.  ij2g  Mai  jj.  4<.j'j 

noten,  so  wir  anderstwa,  als  billicli.  siii<>en,  laeseii  und  unsere  horas 
volll)rinyeii  sollen,  wie  wir  lioffcn  luinnilier  die  ding  zuo  Freyhurg 
so  weit  iiiiiaus  hraciit  haben,  das  es  (iaseil)st  und  jerenthaib  nit  sonder 
mangel  werde  zuostehen  noch  bringen,  das  wir  dannocht  unsere  i)iiecher, 
5  meszgewandt,  kelch  und  andere  berailschatTl  dazuo  iiaben,  weiches  uns 
durch  die  von  Basell  vcrschloszen,  unnd  dann  oucii  ist.  das  der  hoch- 
gelcrt  Herr  Jacob  Stürzeil  von  Huochheini.  der  conimiszarien  einer,  an 
dem  nit  wenig  gelegen,  jezt  wider  ynnlendig  worden,  so  rüeffen  wir 
e.  g.  unnd  g.   mit  allem   ernst  ganz  vlcisziglich  ahn,    zum  höchsten  pit- 

lo  tend,  inen  unsere  sachen  laszen  angelegen,  uns  auch  inen  für  bevolhen 
sein  und  namblichen  alle  diejenige,  so  in  der  conuniszion  (welcher 
cope.v  und  nanuiien  l)e\-  cwern  handen)  genandt  und  der  lyben  \er- 
möglich  scindt,  tVir  euch  zuo  beschreiben  und  denselben  zu  befelhen. 
auch  sonderlich   ahn  statt  und  in  nainmen  k'onigl.  mt.  mit  denen  zuo  ver- 

15  schaffen,  ob  und  ahn  ze  sein,  dieser  commission  also  nochzckhoiumeii 
und  diese  handlung,  in  maaszen  dann  die  commission  Weisung  thuot. 
ze  türdern  und  fürzenemmen.  deren  auch  khein  Verzug  zuo  geberen. 
sonderlich  auch,  ulT  das  sie  unserer  gebrechen  halb  so  viel  desto  besser 
ze    handien    wüssen    und    mherern    bericht  gewinnen,  zu  \'orderist  uns, 

jo  sie  aller  dings  zuo  bescheiden  haben,  für  sie  die  commissarien  aiin 
gelegne  malstatt  (wie  so  die  für  e.  g.  und  g.  gcen  Knsiszheim  beruofft, 
wol  zuo  beschehen)  zuo  beschreiben  etc.  Datum  l'"re\burg  uff  unsers 
herrn  fronleichnams  anbcndt  1529. 

Kopie    aus    den   jähren     160S —  162S.      General- Landa-A.     Karlsruhe, 

25  Handschriflen  nr.  IJS^\   l'l.  l)ß. 

583.  ^.^^9  •''/'*'  ■?/• 
Erkantiiis  betr.   das  rltegcrielit. 

Uff  obgnanten  tag  donstags  den  xxvn.  may|  ist  erkant:  Das 
hintur  alle  kuntschafften  unnd  zügen  in  den  eesachenn  durch  Acw  statt- 
30  schriber  oder  dy,  denen  ers  befilcht,  in  geschrifft  gefasst  und  nit  mer 
xon  mund  ze  sagen  zuglaszen  sollen  werden. 

Sl.-A.    Basel,    Geriehisarehir     U  l,    l'l.  J.   —    Dniek:    Slaehelin,    Ocko- 

lampad  bd.  II,  nr.  66g. 

584.  /,-2^  Mai  27. 
35               Was  propst  Geissenberg  hinweggetraiieu  hat. 

So    dem    gottshusz    sannt  Alban    durch    bropst  Richardt  Geyssen- 
berger  entragenn   wordenn  ist  im  anno  etc.  xVxxix*''": 
/.  Item    ein  urber  mitsampt  ettlichen  briefien. 
2.  Item   ein   kredentz  mit  siiber  becher,  watend  xu. 


500  '5^9  ^'"  27—^9-  ^*'-  5^5— 5^1  ■ 

j.  Item  zwo  sylberin  schalenn. 

4.  Item  zwen  kelch  silber  ubergultt. 

f.  Item  ein  sylbrin   mustranntz. 

6.  Item  desz  gotshusz  und  desz  convents  sygell  etc. 

7.  Item    desglichenn    auch    liatt   er   by   im''  pfund  geltts  houpguts     5 
mit    im  hinweg  gefurtt,    die    ime  oder  dem   gotshusz  sannt  Albaii   erst 
abgelost  warenn. 

Beschehenn  uff  corporis  Christi   im   obgnanten  jar. 
St.-A.   Basel,   SL  Alban  EE  3. 

585.  ca.  i^2p  Mai  27.    10 
Schuol-  und  kinderleer  zu   Basell. 

Circa  idem  tempus  [um  fronleichnam  1329J  berichtet  der  schuol- 
meister  zuo  Basel),  das  man  ime  angesagt  und  befolhen,  uff  das  newc 
waesen  die  kinder  zuo  instituieren  unnd  sich  inen  zuo  vergleichen, 
wie  es  jezt  zuo   Basell   in  yebung  seye.  iS 

Notiz.    Ge/ieral- Landes- A.    Karlsiulic,   Handschriften  7ir.   1338,   bl.  6^. 

586.  1529  Mai  28. 
Philipps,  bischove    zu  Basel,   au   Statthalter,  regenten    und  rathen 

inn  ober  Elsasz. 

Alsdann   Verzug  der  anntwurt,  so  von  der  statt  Altkirch  inn  Sachen    20 
unnser    consistorium    belanngen,    falln    sollt,    unns   hart   beswerlich  sein 
will,  dann  wir  unnsere  consistoriales  nit  wol  können  noch  wissen  lenn- 
ger  ze  ennthalten,  sonnder  willenns  sind,  annderswa  mit  diennsten  sich  ze 
fürsehen,  darmit  und  sie  ausz  Basel  kommen,  ist  dermaln  unnser  frünt- 
Hch  bitt,  ir  wolln  unnser  not  und  traung  ze  hertzen  fassen,  unns  lennger   25 
nit  uffhalten,  sonnder  verhelffen,  war  des  platzes,   wie  der  ewch  ange- 
zaigt  worden,  vergewiszt  und  hemelt  unnsere  consistoriales  mit  zugebung 
der  artickel,  euch  nehermaln  durch  unnsere  gesannten  zugestelt,  daselbst 
zugelassen   werden,  hoffen  wir  gedachten  von  Altkirch  mer  fürstenndig 
dann  nachtheilig.     Wir   bitten    um    a7ttwort   an  den  Überbringer  dieses   30 
Schreibens.  Datum  Pornntrut  frytags  nach  corporis  Christi  anno  etc.  xxix. 

Original   mit  bischöflichem  Verschlußsiegel.   Archives  dil partementales  du 

Haut  Rhifi.    Colmar,    C  goQ. 

587.  1529  Mai  2  g. 
Statthalter  des  biirgermeistertums  der  Stadt  Basel  an  Zürich.  35 
Unns    haben    uff    den    huttigen    tag    unnsere    gutten    freund    und 

liebenn  nachburn  von  Straszburg  dyse  zytungen  zugeschriben:  Demnach 
unnd    man    weisz.    das   sich    der   richstag  unhelliger  meynung  geendet, 


Nr.  i^S8.  iß^g  Mai  21^.  ÜOI 

sich  doruft"  x'ylerhand  practicen  uniul  ultrustiingcii  zugetragen,  w)-  daii 
im  hertzogthuinb  Lottringcn  ein  bcwerbung  cttliclicr  tusent  kneclit  und. 
als  man  acht,  uff  viii  oder  x'"  umh  l.angeis  ligcn  sollen,  doruff  dan  sy 
Icontschafft  gniacht  und  so  \  vi  crfaren.  das  der  bischoff  von  IhoU  alle 
5  sine  pfaften  by  einander  gehept,  die  herren  luiil)  gelt  angesucht,  d\- 
haben  !)e\v)'lligct,  ir  halb  inkoinens  darzu  ze  gebenn.  uff  das  dy  nuwc 
leer  (\vy  s\'  es  nennen)  abgelent.  Derglichcn  Iiatt  der  bischoff  von  Metz 
sine  pfaffen  alle  dyse  wuchen  gon  Wich  und  der  bischoff  von  Strasz- 
bürg  dy  sinigen   alle  gon  Molszheim  beschriben,  do  man  achtelt,  gliche 

10  handlung  sin  werd.  Nun  sig  uff  dem  richstag  ein  geschrey  gwesen, 
das  der  kcning  von  l'ranckrich.  hcrtzog  \'on  Saphoy,  Lottringcn  und 
V^erdinand,  kening  zu  Hungern  etc.  sampt  i\<i\\  tunff  ortteren  der  liit- 
gnoschaft't  ein  sonderbare  bimtnus  furhabcn  sollcnn,  allein  d}'ghinigen, 
so    den  evangelischen  gcschcfften   anhangen,  abzctribenn.  so  liegen  sy 

r,  ouch  des  gut  wyssens,  das  die  bischoff  unnd  ir  anhenger  sich  mit  sund- 
rem  vlysz  bcarbej'tenn,  das  die  furgenomene  richtung  zwuschen  dem 
ke\-ser  unnd  dem  koning  von  Franckrich  furgon  solle,  alleinig  der 
hoffnung,  das  dariioch  ir  ])racht  dester  er  erhalten  werde,  sy  lange 
ouch   darneben   an,   das  das  geschrey  sig.   der  zuckg   soll  in  Tiit.schlantl 

20  gon,  deshalb  sy  einen,  der  werd  under  dem  luiffen  metzigen,  abgexer- 
tigt  unnd  im  in  bex'elcii  geben,  sobald  der  hulf  den  schnabel  gegen 
Tutschland  ziikeren,  soll  er  den  nechsten,  wo  er  nit  gon  Straszburg. 
doch  zu  unns  gon  Basell  komen  unnd  das  anzeugen. 

Dwyl  nun  soliche  seltzame  leuff,  deren   wir  nit  alleinig  \'on  innen, 

25  sondern  ouch  x'on  anderen  bericht,  haben  wir  uch  tly,  domit  ir  als  v^'l  als 
wir  wyssen,  nit  wellen  \-erlialten,  gantz  t'reuntlich  bittende,  das  unnd 
anders  als  dy  hoch  verstendigen  wol  zc  hertzcn  vaszen  und  betrachten, 
wasz  unns  allen,  so  sich  dyser  teinen  zyt,  es  wer  in  oder  usserthalb  unnsci' 
Eytgnoschafft,  krieg    crhieben,  erwaszen   mocht,  unnd  alles  dasghin,   es 

30  sig  gegen   unsern  Ej'tgnossen  sunderbaren  ortten  oder  andren,   wer  dy 

joch  sin  mochten,  nichts  anders,  dan  wasz  zu  frid,  ruw  unnd  eynikeit  dienen 

mag,  an  dy  hand  nemen  wollen  unnd  uch  niemans  lichtlich  zu  krieglicher 

uffrur,  dorab  unsere   w}'derwertigen,   wo  das  bcschec,  freude  emphohen 

wurdenn,  bewegen  laszen.    Das  wellen  im  i)estcn,  als  es  beschicht,  von 

35   uns  vermercken  .  .  .  Datum  samstags  den  xxi.\""m  ay  anno  etc.  xxviiii. 

Entwurf.   Sf.-A.  Basel,  Missiven  A  giV,  bl.  22^  v.  —  Regest:  Abschiede 

bd.  IV,   ahtlg.    l  h,   nr.  II4,   3. 

588.  1529  Mai  2g. 

Statthalter    des    hiirgermeistertiims    der    Stadt    Basel    an   Andres 
40   StCirczell  von  Buchow,  thumprobst  der  merern  styfft  Basell. 


502  tß2g  Mai  2ij.  Nr.  ^Si^. 

Unns   zwyfelt  nit,  ir  tragen  gut  wyssen,  w}'  verrückter  zyt  unnd 
taaenii  ir  durch   unnser  lylumng  zu  der  thumprobsty  der  merern  styfft 
Basell    k-omen    und    in    dy    von    unns    ingesetzt  sind,  wol  gmeint,  dwyl 
uch  unnd  den  uweren  von  den  unsern  gar  kein  ubertrang   noch  leyds 
bescheen,  ir  weren  (angesechen  der  bewyssnen  guttatt)  by  unns  pliben,     5 
uch  der  statt  nit  also  entusserett  unnd  besonder  dyser  zyt,  so  dy  fruch- 
ten   erwachszen    und    dy  zehenden,    so    dy  thumbrobst)'  bishar  darvon 
empfangen,  selb  invassen    lassen    unnd  darby  gwesen.    So  ir  aber  also 
(usz  was  ursach  uns  verborgen)  biszhar  und  noch  uszpliben  und  dy  zyt, 
das    man    dy  zehenden  emphohen  soll,  vor  ougen,  deszhalb  nit  lenger    10   | 
beyt    ze    haben,    domit  sich  dan  niemans  der  unseren   dy   zehenden  zu 
verhalten   und  nut  ze  geben  kein  ursach  haben   niog,  haben  wir  solche 
zehenden    und    besonder    dy,    so    in   unser  statt  Basell  gfallen  werden, 
in  unserem   namen,  doch  durch   dyghinnigen,   so   uch  zustendig,  und  dy 
biszhar    uffgehept    und    empfangen,   inzefaszen  und   an  ort  und  end,  do    15 
sy    vornoher    hingelegt    worden,    abermals    hinzelegen   verordnet,  unnd 
gelangt    deszhalb    an    uch    unnser   ernstlich  gesinnen,  ir  wellen  uch  in- 
nerthalb   viertzehen    tagen    den    nechsten  oder  uff  beldest  es  sin   mag, 
selbes  eygner  person  har  gen  Basel   verfiegenn  und  keins  wegs,  als  wir 
uch  desz  wol  getrüwen,  uszpliben;  alsdan  wir  zu  beyden  teylen  fruntliche   20 
underred,  wy  es  furer  mit  den  vermelten  zehenden  gehalten  soll  werden, 
haben    wellen,    des    uwer    verschribne    antwort  by  dysem  botten,  unns 
furer,    wonach    w^'szen    ze    gerichten,    begerende.    Datum    den    xxix*"" 
may  anno  etc.  xxviiii. 

E7itwiirf.    St.-A.   Basel,  Missivm  AsS^  bl.22^v.  ^5 


589.  152g  Mai  2g. 

Burgermeyster,  die  oberisten  meyster  und  verordneten  desz  heym- 
lichen  raths  der  statt  Ziirich  ati  burgerme\ster  unnd  heymlichen  rhatten, 
so  man  nempt  die  dryzechen,  der  statt  Basel,  unnsern  .  .  .  cristlichen 
mittburgern.  3° 

Uff  uwers  botten,  den  ir  nähernmals  b)'  unnserer  lieben  Eydt- 
gnossenn  unnd  cristenlichen  mittburgern  von  Bernn  unnd  unnsern  bodten 
zu  .\row  gehept,  ansuchen  unnd  gut  beduncken,  haben  wir  unns  die 
meynung,  das  ir  unns  von  beyden  stetten  von  wegen  Straszburgischer 
verständnisz,  deren  eyn  ingang  ze  machenn  unnd  unnser  lieb  nach-  35 
buren  unnd  gütten  fründ  von  Straszburg  ires  anligens  ze  vernemmen, 
inn  üwer  statt  vertagen  mogind,  gantz  anmuttigclich  gefallenn  unnd 
hut  datum  sollichs  gemeltenn  unnsern  lieben  E>'dtgnossen  unnd  c.  m. 
von  Bernn,    den  tag,  .so  ir  unns  und  inen  ernennen  werdint,  zu  besü- 


Nr.  ^go—S9'-  '5^9  -'/'*'  2g.  H)?t 

dien,  zuschriben  laszenn,  der  hofFnung;,  sy  den  unns  zu  oet'alleiin  besuchen 
unnd  Ueyns  vvegs  abschlahen   wcrdiiit. 

L'nnd  ist  deszhalb  unnser  will,  das  ir  unns  \on  be\  tlen  stettcn, 
nemmlicli  unnser  heymlicli  hierzu  \'erordneten  unnd  gedaciite  unnsere 
5  hebe  nachburen  von  Straszl)urg  oder  ire  vertriiwte  unnd  bevaichliabcr. 
wie  uch  dann  sollichs  gescliickt  unnd  fiigkiici)  anscchcn  will,  ut'ts  bcldist 
(las  \emcr  sin  mag,  inn  üwer  statt,  unns  mittcj-nannder  allda  underreden 
unnd  der  sach  im  nammen  gots  eyn  ingang  machen  mögen,  zusammen 
vertagen  unnd  eynen  ilenden  tag  verrumen:  den   wellend  wir,  ob  gott 

10  wil,  unnsers  teyls  besuchen  unnd  die  gemeltcn  von  Straszburg  durch 
unnser  bodten  iics  anligens  unnd  welliciier  gstalt  inen,  sich  mit  unns 
zu  verbynden,  anmüttig  frundtlich  vernemmen  unnd  so  verlruwlich  mit 
inen  iiandlcn  laszcn.  das  sy  unnsern  geneygten  willen,  unnd  an  unns 
nutzit    eruuncien    haben,    spüren    mögend.     Das    haben    wir    uch    gantz 

15  trundtlicher  geneygter  meynung,  damit  hieran  nutzit  versumpt  werden, 
länger  nit  wellen  verhaldten  .  .  .  l'sz  Zürich  sambstags  nach  Urbani  anno 
etc.  xxi.k". 

Origittal.    S/.-A.   Basel,   Foli/isches   /I/5,    _',  iir.  •?. 

590.  i^2g  Mai  >g. 
20              Urfehde:  .Adelheit  iMeigcrin,  xon  Ror'l,  Zürcher  gebiet,  ein  wider- 

toififerin. 

Sambstag  den  xxix.  tag  meigens  uss  gefencknisz  gelossen,  halt 
die  urfecht  und-)  anders  nit  wellen  schweren,  darumb  ulT  ir  erbietung 
ist  iren  gesagt,  das  sy  sich   von  stund  an   uss  der  statt  Basel  und  m.  h. 

-5  landtschafft  well  hinweg  thun,  dorinn  sy  sich  nicnier  well  lossen  tynden 
by  pen  des  wassers,  das  iren  doruff  gesetzt,  und  ouch  sy  sich  des  willig 
hatt  begeben,  wo  m.  h.  [sy]  über  das  betretten,  das  alsdann  ab  iren 
als  einer  verzalten  frowen  mög  gericht  werden,  mit  verzihung  aller 
gnoden    und    tVyhcitcn,   gerichten  und   rechten,   usszugs.   fristung,  trosts 

30   und  gleits  ut   in   forma.  A.  Saltzmann. 

St.-A.   Basel.   Ratsbücher  O  i",  .f.  32-/ . 

591.  ij2g  Mai  2g. 
Urfehde:  Peter  Vogler,  von  Buren,  Berner  gebiet,  ein  widertoifer. 
Ist  uss  gefencknisz  gelossen  sambstag  den  xxix.  tag  meigens,  hatt 

.">5  geschworen  ein  urfecht  und  dz  er  hinfür  mer  inn  kein  vvinckelpredig 
well  gon,  sunder  inn  der  gmeinen  pfarrkilch  wie  ander  cristen  das 
wort  gottes  hören,  das  er  sich   ouch  sollichcr  widertoiffer  gar  well  ent- 

590.   ')   ycrlage  Rod 

-)   Vorlagt  durclulr. :  darzu  geschworen. 


504  i_^2c/  Mai  2p  -jo.  Nr.  S9^—J9J- 

schlaheii,  kein  gmeinschaft  mit  inen')  haben,  das  er  ouch  witer  keim 
widertoiiTer  well  dienen  noch  mit  inen  etwas  gcsch [eßts]-)  han,  sunder 
sinen  obern  gehorsam  sin  by  pen  des  schwerts,  wo  er  disen  eid  über- 
treten  wurde:   hatt  sich  verzigen  aller  gnoden  und  friheiten. 

A.  Saltzmann.     5 
Si.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  j,  s.  228. 

592.  {529  Mai  29. 
Aus  den  wochena7isgaben  sambstags  nach  trinitatis. 
Ratscosten:  Item  i  Ib  viir  ß  vonn   funff  touffern  vonn  Liestal  harin 

zfüren;  item  xv  ß,  so  sy  verzert  hannd.  —  Item  xii  ß  aber  vonn  eim  10 
touffer  vonn  Liestal  harin  zfüren ;  item  im  ß,  so  er  verzert  hatt.  — 
Item  II  Ib  XVI  ß  vi  d  ist  über  Liennharten  vonn  Eichstatt,  den  wider- 
touffer,  so  noch  gfanngenn  ligt,  inn  gfengknus  gangen.  —  Item  iii  Ib 
XI  ß  IUI  d  ist  über  Hanns  Heidenn,  vonn  Niderdorff,  denn  widertouffer, 
so  noch  gfanngenn  ligt,  inn  gfengknus  ganngen.  —  Item  11  Ib  viii  ß  15 
ist  über  die  Treyerin  vonn  Lannsenn,  die  widertoufferin,  inn  gfenngk- 
nus  ganngen. 

Senndbrieff:  Item  xv  ß  wartgelt  zu  Straszburg.  —  Item  xviii  ß 
eim  pottenn  \'onn  Zürich.  —  Item  11  Ib  x  ß  eim  pottenn  von  Strasz- 
burg. —  Item  XII  ß  ilennd  gönn  Schonntal.  20 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,   s.  1064. 

593.  1529  Mai  j/. 
Burgermeister,  die  heimlichen   rate,  die  man  nennt  die  dr_\'zehen, 

der  statt  Basel  an  Zürich. 

Wir    habenn  uwer  jungst  schribenn,  die  vonn  Straszburg  belann-    25 
gend,  \'ernomenn,  unnd  wiewol  wir  demselbenn  noch  willenns  gewesenn, 
das    wir    gmelten    vonn    Straszburg    deshalbenn    einenn    tag    verrümpt, 
diewil    unnd    aber  uwerer  unnd  unnserer  truwen  liebenn  Eidtgnossenn 
unnd  cristennlichen  mitburger  vonn  Bernn  ratzpotten,  so  uff  nechstge- 
haltner    tagleistung    zu  Arow    gwesenn.     die    sach    hinder    sich    ann    ir   30 
hernn  unnd  obernn  ze  bringen  acht  tag  uffschub  gnomenn  unnd  noch 
vollenndung    derselben    irs    enntschliessenns    uns    antwort    zuschickenn 
woüenn    sich    erpotten,    welche   acht  tag  sich   noch  nit  verstreckt,   des- 
halbenn   wir    mit    tagberummung    by  denen    vonn  Straszburg.  bisz  ge- 
dachte antwort  vonn  den  von  Bernn  gfalt,  guter  meynung  stillgstann-   35 
den.    So   aber  uch  vonn  denen   vonn  Bernn  ir  anntvvort  ee  dann  unns 
und  innerthalb  verschinung  der  acht  tagen  endeckt^  wellen  unns  deren 

591.   'j    Vorlagt  iren. 

')   Vorlage  gesch  ....  dir  rest  weggerissen. 


Nr.  5g4.  [nac/i  ijSQ  Mai.]  505 

l)erichten.    Alsdann  wir,  so  bald  uns  die  erscheint,  lurfaren,  ucli,  denen 
von   Bern    und   Straszburg    irs    gfallenns    taglcistung    ansetzen   und   ver- 
künden   werdenn.    Das    wir    uch    guter    meynung    ulT  gethann    schrihen 
nit  verhalten   wollen  .  .  .  Datum  den  letschen  may  anno  etc.  xxix. 
5  Entwurf.    St.-A.  Basel,   Misstren  A  2S,  bl.  22g  v.  —  Druck:  Abschiede 

bd.  IV,  abiig.    i  b,  nr.  13],   1. 

594.  [jiacli  ifisg  Mai]  '). 

Rhatsdecret  zuo  Baseil  ahn  alle  zünfften,  der  neuen  religion  halber 
abgangen  -). 

10  Lieben   hernn  und  guten  frund.   Eis  ist  unnsern  hern  unnd  obcrnn, 

einem  ersamen  rat,  gloublich  turkomen,  das  vil  inn  der  statt  Basel,  geist- 
lich unnd  weltlich,  frowen  unnd  mannspersonen,  sigen,  die  das  wort 
gottes,  so  diser  zit  (gott  dem  herrenn  sig  lob)  richlich  zu  trost  unnd 
Seligkeit  unnserer  selenn  gebredigot  wurt.  verschmehen,  verachten,  darzu 

15  gar  nit,  weder  ann  Sonntagen  noch  wercktagen,  früeg  nach  spot,  gan- 
genn,  ouch  das  nit  horenn  wSllcnnd  und,  ob  sy  es  glich  wol  hören, 
dem  anzehangen  sich  widernn.  Diewil  dann  ein  ersamer  rat  alles  das, 
so  zu  uftnung  unnd  pflantzung  des  gottlichenn  worts  unnd  zu  erhaltupg 
siner  eren  dienlich,  darzu   mengclich   inn  der  statt  Basel  und  deren  ge- 

zo  pietenn,  er  sig  geistlich  oder  weltlich,  frow  oder  mann,  jung  oder  alt. 
das  zur  wuchen  zum  wenigstenn  einmal,  namblich  am  sonntag.  zu  hören 
unnd  dem  nachzefolgenn,  anzehalten,  sonnders  vlis  gneigt,  und  aber 
nunzemal  mit  vyie  der  gschefftenn  (als  das  ougennschinlich)  beladenn, 
damit  dann  dieselbigenn,  so  das  wort  gottes  (das  alleinig  unnser  selenn 

25  und  Seligkeit  ein  uffenthalt  ist)  also,  es  sig  mit  Worten  oder  sunst,  ver- 
achtenn.  verschmehen,  das  zu  horenn  sich  weigerenn,  nit  ungestrafft 
durchschlupffenn,  so  hatt  ein  ersamer  rat,  vorbemelt,  ratzhern,  meisternn 
unnd  sechsen  diser  und  aller  anderer  zunfftenn  ernstlich  bevolhenn, 
darzu  ouch  vollenn  gwalt  hiemit  geben:  Wa  sy  dcrselbigen  personenn 

30  eine  oder  mcr,  sy  sigenn  recht  geistlich  oder  weltlich,  frow  oder  mann, 
niemands  usgescheidcnn,  erfaren  oder  inenn  anzeigt  werde,  das  sy  dann 
noch  denselbigenn  schickenn,  sy  umb  solches,  ye  nachdem  sy  verschult 
unnd  glegenheit  der  sach,  stratTenn.  Unnd  so  sy  jhe  nit  vonn  irem  fur- 
nemenn  abston  unnd  zur  wochcnn  zum  wenigsten  einmal  als  ann  dem 

35  sonntag  zu  bredig,  das  wort  gottes  zu  horenn,  gönn  wölten,  denselbigen 
die  zunfft,  solanng  bisz  sy  sich  anndern  cristen  unnsernn  burgcrnn  inn 
dem  glichformig  halten  wurdenn,  abschlahenn  unnd  derenn  verwysen 
m6genn. 

594.   ')    Unsere    datierung    bestimmt    sich    nach    dem    auftreten  des  stiick/s  im  hand- 
40    sehriftenband  nr,  ijjS  =  vorläge  B. 

')  Diese  Überschrift  nach  vorläge  B. 
Basier  Rcforiiiationsaklcii,  HI.  g4 


506  [is^9  MailJum.J  Nr.  595. 

Hieby  tut  uch  ouch  ein  ersamer  rat  ernnstlich  ermanen,  das  ir  der 
erkanntnus,  so  ucli  hievor  derenn  halb,  so  zu  der  unee  sitzenn,  gebenn, 
vlysig  wollenn  nochkomenn,  dieselbigenn  vermog  angeregter  erkanntnus 
Straffenn  unnd  by  uch  nit  gedulden. 

Original  aus  der  Basler  ka7tzlei,  imlersc/iriebeti  Caspar  Schaller,  proto-  5 
notarius  civitatis  Basiliensis  ss.,  i/ui  dorsahiotiz  Eins  rats  zu  Basel 
bevelch  an  die  VVinleut  zunfft,  das  sie  diejennigen  straffen  und  der 
zunfft  vervveysen  wellendt,  die  nit  das  neuwe  gotzwort  heren  wellendt, 
wobei  das  wort  Winleutziuifft  zeilgenössisch  isi  und  voti  Caspar  Schaller 
selbst  geschrieben  sein  dürfte.  General-La?ides-A.  Karlsruhe,  Aklen  Dom-  10 
stift  Basel,  fasc.  13g,  bl.  23g.  —  Kopie  ebenda,  Hatidschriflen  nr.  iJjS, 
bl.  6ß  V.  =  vorläge  B. 

595.  [1529  Maij7u?ti.] 

Zweite  supplicatioti  vort  bischove  und  capitel  des  thumbstiffts  Basel 
a«  könig  Ferdinand.  15 

Durchleuchtigster  groszmechtigister  kunig,  Romischer  kayserlicher 
mt.  unnsers  allergnedigisten  herrn  im  Heiligen  reych  Statthalter,  gnedi- 
gister  herr. 

Ewr.  kn.  mt.  ist  hievor  gnugsam  unnderricht  inn  aim  suppliciern, 
so  wir  an  sie  gethon,  wie  ain  stifft  Basel  zu  anfanng  fundiert,  auch  20 
mit  gnaden  undt  freyheiten  fursehen,  auch  begäbet  dermasz,  das  gott 
dem  almechtigen  zu  lob  und  eere  etc.  darynn  gesungen,  gelesen  undt 
annder  christlich  andacht  volbracht  solt  werden,  und  wie  dem  zewider 
von  denen  von  Basel  misshanndelt,  anfenncklich,  das  die  messz  bisz  an 
drey  in  gantzer  stat  Basell  ze  haben  abgestellt,  demnach  auch  wider  25 
abgeredt  vertrag  und  abschid  die  kirchen  gesturmbt,  die  bildnisz  gottes, 
seiner  muter  Marien  und  aller  heiligen  zerschlagen,  verbrent,  althär  zer- 
rissen undt  die  messen  alle  ding  verunschicket,  das  weitters  nit  inn 
dennselbigen  unnserem  thumb-  und  anndern  kirchen  die  göttliche  ämbt, 
singen,  leszen  und  anders  unntzher  lobliche  haerkommen  mögen  voln-  30 
bracht  werden,  mit  anhanngender  bitt,  das  ewr  kn.  mt.  mit  rath  und 
verfennklicher  hilff,  auch  beystandt  anhalten  wolt,  damit  wir  be}^  unsern 
freyhaitten,  Statuten,  Ordnungen  undt  volbringen  des  gotsdiennsts,  wie 
solch  gestifft,  bleyben  mochten.  Und  wiewol  dieselb  ewr  kn.  mt.  inn 
demselben  sich  aller  gnaden  erbotten  und  mer  dann  wir  umb  sie  zu  35 
verdienen  wissen,  so  ist  doch  hieneben  auch  ains,  das  unns  nit  wenig 
trost  und  hilff  unserer  sachen  halb  bringen  und  geberen  mocht,  namb- 
lich  dasz  e.  kn.  mt.  als  Statthalter  kayserlicher  mt.  der  regierung  zu 
Enszheim  zuo  vordrigem  bevelch  auch  anhenncken  liesz,  nachdem  undt 
wir  bey  churfursten,  fursten  und  stennden  des  reichs  umb  gleichs  auch   40 


Nr.  596.  [1529  Mai  Juni. J  507 

ansuchens  gethan:  So  von  denselbigen  Herrn  churfursten,  fursten  undt 
stennden  ein  bottschafft  zuo  denen  von  Basel  geschickt  oder  aber  inen 
geschriben.  autY  die  weysz:  unsz  wider  zu  restituiern  und  zuo  volbringen 
der  stifftungen  kommen  ze  lossen  und,  so  das  nit  zu  erlanngen,  das  sie 
5  von  Basel  unns  doch  das  unser,  item  den  kirchenschaatz,  ornat  und 
annders,  was  wir  da  hinder  ihnen  haben,  gefolgen,  unsz  auch  frey  sicher 
ausz-  und  einwandten  lassen  etc.,  dasz  sie  an  statt  e.  kn.  mt.  als  Statt- 
halters etc.  sich  dem  auch  gleichförmig  mit  bottschafft  oder  schrifften 
beweysen.  Dasz  wolln  und  erpieten  wir  unns  mit  andechtigem  unnserm 
10  gebet  schuldigen  und  gehorsamen  diennsten  alzit  zu  verdienen. 

Entwurf.  General-  Lattdes-A.  Karlsruhe,  Aden  Domstift  Basel,  fasc.  1 39, 
bl.  241.  —  Kopien  ebenda,  Handschriften  nr.  133S,  fol.  62  und  Akt  eil 
Domstift  Basel,  fasc.  139,  bl.  IJ3  (XVII.  jhdt.). 

596.  I1529  MaijJutiiJ'). 

15  Die  aiigelegenheit  Jerg   Wildysens. 

596  a. 

Kuntschatft  von  Mathis  Vtelheinrichs  und  Jerg  Wyldysens  wegen. 

Jacob  Yxcy.  der  Schlosser,  sagt  by  sim  harumi)  geschworn  eyd :  Das 

sich  begeben,  sig  er  unnd  Jacob  Schloszer,  sin  nachbur.  uff  fritag  noch 

^o  pfingsten  nechst  verschinen  b\-  einander  \or  desselbigenn  Jacob,  sins  noch- 
burs,  husz  gestanden,  unnd  sig  Mathis  Ytelheinrich  unnd  Jerg  \V)'ld- 
ysenn  beyd  dy  gassen  herab  zu  innen  komen,  unnd  hab  Jerg  Wyld- 
ysen  zu  im,  zugen,  geseit:  Lieber  meister  Jacob,  sagen  mir  eins:  Hätt 
man  uch  zünfft  unnd  gesellschafften  verbotten  ?  .\ntwort  er,  der  gezüg: 

^5  Man  hätt  mir  geseit,  ich  soll  nit  uff  die  zunfft  zeren  gon,  sonder  soll 
doheimen  zeren.  Doruff  er,  Jerg  Wyldysen,  wyderumb  seyte:  Man  hatt 
mir  morn  auch  für  rott  botten.  Fragte  dyser  gezug:  Worumb  es  zu 
thun  wer.  Sprech  er:  Ich  roth,  es  sig  umb  red  wyllen  zii  thun.  Doruff 
Mathis  Ytelheinrich   rette:  Ich  wolt  ouch,  das  man  mir  dy  zunfft  daruff 

30  ze  zerenn  ze  gon  verbutte,  so  wüst  ich,  das  ich  doheim  pliben  solte. 
Gingen  also  beyde,  Jerg  Wyldysenn  unnd  Mathis  Ytelheinrich,  vonn 
innen  hinweg,  heben  ouch  sunst  gar  nüt,  weder  wenig  noch  vyl,  mit 
innen  geredet;  wyter  sig  im  nüt  ze  wyssenn. 

Benedict    Bart    hatt    geschworn    unnd    sagt:    Das  sich    uff  mentag 

35  nach  trinitatis  begeben,  sig  er  an  eim  morgen,  als  der  hirt  uszgefarenn, 
vor  Eschamer  thor  bym  capele  zu  Mathis  Ytelheinrich  unnd  Jerg  Wyld- 
ysen, uff  erfordrung  Ytelheinrichs  frowen,  komen,  sy  gefragt:  Was  sy 
do  machten  und  wy  dy  sach  stund.    Haben  s\-   beyd  gesprochen:    Sy 

596.  ')  Zur  datitrutig  siehe  die  urfehde    Wildysens  vom  S.Juni  153g. 


508  [i^2g  Mai'jfnni.]  Nr.  596 a. 

wyssens  nit,  sy  sigen  neimreii  versclnvetzt  worden,  das  sy  miessen 
also  usz  der  statt  sin,  durfften  nyme  hinin  komen.  Hatt  er,  der  gezug 
geantvvort:  Es  sind  jetzt  also  leuff,  es  mag  einer  lichtlich  ettwas  redenn, 
so  zwickt  nians  im  uff.  Doruff  Mathis  Ytelheinrich  antwort:  Was  dran 
lege,  er  mecht  lyden,  das  m}'n  herrenn  der  clester  gutter  zii  handenn  j 
nemen  unnd  ettwas  am  ungelt  nochiiessen.  Do  antvvurt  er,  der  ge- 
züge:  Do  leg  mir  auch  nüt  an,  ich  mocht  auch  wol  lyden,  das  es  be- 
schee.  Aber  sy  haben  im  gar  keins  anschlags  mit  keim  wortt  nit  ge- 
docht;  und  sig  Jerg  Wyldysens  frow  ouch  darby  grothen,  als  er  wen, 
unnd   Peter  Gernler  nit;  wyter.  «o 

Jacob  Dubler,  der  Schlosser,  hatt  geschworn  unnd  gehilt  in  allenn 
puncten  unnd  artickeln  Jacob  Fryen  unnd  siner  sag.  Weysz  weder 
mynder  noch  mer  von  der  sach. 

Claus  Rott,  alt  Schaffner  an  den  Steinen,  hatt  geschworn  unnd,  als 
er  gfragt,  wer  zu  im  und  dem  jungen  Schaffner  an  den  Steinen  sontags    15 
vor  pflngsten,  als  sy  zu  nacht  gessen  haben  und  sy,  als  ob  sy  sy  sechen 
wollen,  angnomen,  komen,    mit  innen  hinweg  gfurt,    sagt  er:    Eins  sig 
gwesen  Mathis  Ytelheinrich,  Jerg  Wyldysen,    sin    nochbur,  der  glaser, 
und  Peter  Gernler');    dy  sind    in  den  hoff  komen  an  den  Steinen,  im 
unnd  dem  jungen  Schaffner    gerufft,    vor   den  venstren  pliben  ston,  zu    20 
im,  dem  gezügen,  gesagt:    Claus,   hast  du  kein  guts  drinckle.    Hab  er, 
der  gezug,  innen  usz  eirn  kendle,  das  er  vor  im  ston  gehept,  drincken 
bottenn  unnd  geben,  darnach  usz  dem  hoff  für  d}'  kirch  annen,  dy  er 
hab  wollen  beschliessen,  gangen"^).   Vom  deylen  W3'sz  er  nüt,  habs  nit 
gehört,  sig  im  husz  gwesen.    Uff  das  sy  zu  dem  jungen  Schaffner  geseit :    25 
Woluff,  du   must  mit  uns  gon,  an  in*)  gfallen,  welcher  geantwort:   Ich 
gang  nit,  Claus  gang  den  ouch;  also  haben  sy  in,  den  gezügen,  erwust 
unnd  mit    innen    in    Jerg  Wylysens  (1)  husz    gfuertt,    mit    gwalt  hinder 
den  disch  gsetzt,  unnd  Jerg  Wyldysen    zu    siner    frowen  gseit:    Frow, 
du  must  unns  ein  glitten  pfankuchen  bachen.  Unnd  als  her  Batt  Grop   30 
neben  im  gsessen,    gutter    ding    mit    im    gwesen,    hört    er  wol,  das  dy 
andren  von  den  predicanten,  mecht  aber  nit  mercken  was,  retten,  unnd 
Jerg  Wyldysen  under  andrem  se\'te:  E}',  haben   wir  sy  hinuff  gesetzt, 
so  künden  wir  sj'  auch  wol  w3der  aben  setzen.  Unnd  wardt  darb}'  geredt, 
weisz  aber  nit  von  wem:  Ey,   das  mendlin,  den  jungen  Schaffner  mey-    35 
nende,    musz    auch    by  unns    sin.    Do  das  er,  der  gezug,  horte,  sprach 
er  zum  jungen  Schaffner:    Es  ist  spot,  ich  mus  gon  heim,  stund  domit 
uff  und  ging  hinweg.  Unnd  pleyb  der  jung  Schaffner  ettwas  lenger  do; 

596  a   ')   Folgt  durchstricht?!  unnd   Batt  Gropp. 

')   Vorlage  wiedtrholt  vor  gangen  annen.  4° 

^)    Infolge  beschä/tigung  der  vorläge  von  uns  so  ergänzt. 


Nr.j;g6a.  [rß2g  Mai'Juni.J  509 

aber  ob  er  halben  weg  heim  kam,  wer  der  jung  Schaffner  ouch  by  im 
imnd  seyte:  Seciien  irs  do,  was  •  .  .  ^)  vorhanden  ist.  Aber  er,  der  ge- 
zug,  schwexg  st3'l,  frogt  in  nit  w\ler;  wol  wor  sig,  nochmols  hab  der 
jung  Schaffner  gerett,  er  hal)  wol  ettwas  von  den  dingen  gwyszt,  unnd 
5    das  in  eim  gartten-huszlin  crfaren;  nit  w\ter  sig  im  ze  wvszcn. 

Felix  Eygerman,  Schaffner  an  den  Steinen,  hatt  geschworn  unnd 
geseit:  Das  es  am  sontag  vor  pfingsten  sich  ungevorlich  begeben,  er 
unnd  Claus  Rott,  der  alt  Schaffner,  mit  einander  zu  nacht  gessen,  sigen 
Mathis  Vtelheinrich,  Jerg  \Vyld\sen,  sin  nachpur,  der  glaser,  unnd  Peter 

10  Gernler  an  den  Steinen  in  den  hoff  komen,  ein  wyldig  wescn  gchept, 
unnd  als  er,  der  gezug,  zum  husz  harusz  in  den  hoff  gangen,  hertte 
er  wol,  das  Jerg  Wylysen  sagte:  Den  gartten  wollen  wir  also  teylen: 
\V_\r  wollen  dem  burgermeister  das  teyl  unnd  dem  zunfftmeister  das 
teyl  geben   unnd  dem  rottherren  ghins  zu  teyl  ordnen,  unnd  die  schaff- 

15  ner  musten  ouch  ettwas  haben.  Du  must  das  hus  unnd  Claus  Rott  ghins 
husz  haben.  In  dj'sen  dingen  sigen  sy,  er,  der  gezug,  unnd  Claus  Rott, 
der  dy  kirchen  hab  miessen  beschliessenn,  miteinander  zum  hoff  ussen 
gangen,  und  als  s\-  für  dy  kilchen,  do  sy  beschlossen  ward,  kommen, 
hegen  sy  in,  gezugen,  erwust  unnd  geseit:   Woluff,  du  must  mit  unns. 

20  Daruff  er  antwort:  Nein,  wir  miessen  heim,  wyr  haben  zu  schaffen. 
Daruff  einer  under  innen  redte:  Claus,  den  alten  Schaffner  meinende, 
musz  ouch  gon.  Do  Sprech  dyser  gezug:  Ich  gloubs  nit,  das  er  gang, 
wan  er  aber  gott,  wyl  ich  auch  gon.  Also  erwüsten  s}'  den  Clausen, 
fürten  in  mit  innen.    In  Jerg  Wylysens  husz  ging  er,  der  gezug,  auch 

25  mit.  Do  nun  sy  in  des  Wylysens  husz  komen,  hab  er,  der  Wylysen, 
sy  zu  tisch  gesetzt,  ein  pfankuchen  Ion  bachenn,  win  und  brott  zu  eim 
schlofftrunck  gebcnn,  unnd  sig  her  Batt  Grobb,  vor,  drinnen  gsin.  Als 
sy  nun  über  tisch  gesessen,  haben  s\-  angefangen  von  den  predicanten 
redenn,  sy  übel  gescholten,  sy  tiegen  nichts  anders,  dan  uff  den  kantzlen 

30  schelten,  das  sig  innen  nit  empfolen.  Unnd  spreche  Jerg  Wyidysen: 
Hand  wir  sy  hinuffgesetzt,  wir  können  s\-  oucii  wol  wyder  harabsetzen. 
Do  Sprech  er,  der  gezug:  Lieber  Jerg,  schwygen,  ir  reden  vyl  und 
gott  üwer  keiner  an  dy  predig,  ir  werden  einmal  mit  uwern  reden 
machen,    das  uch  der  tüffel    besch_\-sscn  würt.    Und  rhete  Mathis  ^'tel- 

.15  heinrich  ubel,  aber  er,  der  gezug,  möcht  nit  wol  merckenn,  was  er 
redte,  dan  er  gnüg  mit  dem  Wyidysen,  das  er  in  stylte,  zu  schaffen 
hatt;  under  dem  der  Wyldysenn  in  auch  für  ein  sophysten  nante  und 
hielt.  In  den  dingen  stund  der  alt  Schaffner  uff  und  ging  hinweg  heim. 
Wurden  sy  von  einer  andren  urten,  so  sy  züsamcn  komen  wolten,  zu  red, 


40  596  a.  *)   Es  liegt  hier  ein  unleserliches  wort  vor. 


510  [[j2g  Maijjufti.]  Nr.jgöa. 

do  Sprech  Peter  Gernler  zu  im,  dem  gezugen,  unnd  schlug  in  uff  die 
achszel:  Das  mendle  müsz  ouch  by  unns  sin.  Domit  stund  er,  der  ge- 
zug,  ouch  uff  unnd  ging  dem  alten  Schaffner  noch  heim;  unnd  als  er 
dennselben  bym  Boumlin  ergriffen,  sprech  er  zu  im :  Sichstu,  was  das  für 
ein  wesen  ist,  und  was  sy  vor  hand  haben.  Gingen  domit  beyde  fürt.  5 
Er  sagt  ouch  wyter,  das  sich  nochmols  begeben,  hab  er,  der  gezug, 
Jerg  Wyldysen  in  namen  siner  frowen,  als  er  ir  Schlosser,  gesucht, 
unnd  mit  im  inn  sin  garten,  den  er  in  der  JVIaltzgassen  ligen,  gangen, 
sig  Bastion  Gering  unnd  der  Schlosser,  so  man  den  proffosen  nempt, 
by  inen  gwesen;  haben  sy  abermols  angefangen  von  den  predicanten  10 
ze  reden,  \vy  sy  nit  anders  predigten,  dan  das  sy  jeren  seckel  fulleten, 
unnd  man  hing  innen  zu  vyX  an:  aber  des  gmeinen  mans  weit  nit  be- 
docht  werden,  dem  wolt  man  nüt  nachlassen,  doch  wer  im  nit  vyl  mer 
am  ungelt  glegen;  hetten  sy  dy  pfaffen  hinuff  gesetzt,  so  wolten 
sy  lugen,  wy  sy  sy  wyder  dannen  tetten  unnd  ander  an  ir  statt  setzten.  15 
Des  sy  dyser  gezug  straffte  unnd  Sprech :  Ir  gesellen  machen  das  gar 
mit  Stolle.  Unnd  keme  Bastion  Gering  mit  des  Frantzen  gelt  ouch 
uff  dy  ban :   nieg  aber  nyme  wyssen,  wy  dyselben  wortt  gangen  sind. 

Es  sagt  ouch  d3ser  gezug,   das    er  uff  ein  zyt  vor  dysen  dingen 
mit  Jerg  W}id3'sen    gangen,    und    in   dyser  Sachen  halb,  das  sy  zufry-    20 
den  sin  solten,  gestrafft,  der  im  geantwort:  Ee,  lieber,  meinstu  nit,  wan 
es  darzü  komen  wurt,  werden  die  bebstier,  die  den  pfaffen  vindt,  ouch 
mit  uns  dran  sin?    Nit  wyter  sig  im  ze  wyszen. 

Mang  Grasz,   der  kurszner,  hatt  geschworn  unnd  sagt :  Das  es  sich 
uff  den  pfingsttag  nechst  verschinen  begebenn,  sig  er  unnd  Peter  zum    25 
Lufft  nach   mittag  im  Munster  zii  predig  gwesenn,  unnd  als  sich  dyselbig 
geendett,  miteinander  uff  Pfaltz  spacierenn  gangen,  do  hab  Peter  unn- 
der  andrem  zu  im  geredett,  inn  gefragt,  wo  er  zu  obenn  zeren  welle. 
Dem  er  antwort  geben:  Er  mein  uff  siner  meyster,  der  kuszner  husz. 
Do  Sprech  Peter:   Lieber  gang    mit  mir  in  Jerg  Wyld3'senns  garttenn,   3° 
do  kemmen  unnser  ettlich  giit  gesellen  ziisamen.  Dem  er  geantwortt: 
Er  komme  nit  gern  zum   Wyldysenn,  dan  er  wer  mit  siner  rede  wyt- 
louffig,  unnd  weren  seltzam  leut  do  umben  deheim,  m6cht  einer  ettwasz 
reden,  das  im  darnoch  zu  nochte\i  dienen  wurd.    Sprech  Peter  wyder- 
umb:    Ey,  nein,  wir  spielen    im    brett,   schieszenn   uff  der  taffein,  sind    35 
sunst  guter  ding,  unnd  vormols  mer  do  zusamen  kommen.   In  also  uber- 
redett,  das  er  mit  im  gangen.  Als  sy  nun  hinusz  kommen,  wer  Wyld- 
ysenn nit  dussenn,    sunder    in    sinen  geschefftenn  zu  Bynigen  gwesen; 
aber  es  wer  vor  do  dussenn   her  Batt  Grop,  Mathis  Ytelheinrich  unnd 
Alban  Gernler,    detten    ein    obentrunck    unnd  sputen    mit  einander  ein   4° 
gefierdts    im    brett.    Unnd    noch  der  aben  urten  do  kome  Jerg  Wyld- 


Nr.~,g6b.  1152g  Mai  Juni.}  511 

ysenn  von  Binioen,  zii  dem  Sprech  Peter  zum  LutTt :  Sylie,  du  bist  ein 
fin  gesell,  bescheidest  Icut  harusz  unnd  bist  du  nit  do.  Dem  er  antwortt: 
Ich  hab  in  der  warheit  nit  können  do  sin,  dan  ich  zii  Einigen  zu  schaffen 
gehept,  aber  zu  nacht  essen  wellen  wir  in  niyns  schwehers  husz,  der  gibt 
5  win,  gutter  ding  sin.  ich  wyl  gon  Ion  kochen,  unnd  wan  ich  noch  uch 
schick,  so  kemmen.  Ging  also  von  innen  hinweg,  unnd  ward  der  zyt 
von  niemans  nichts  args  geredett. 

Unnd  als  es  nachtessens  zyt  ward,  schickt  er  noch  innen,  do  ging 
her  Batt  Grop  heim,  unnd  wolt    er,    der  gezug,    ouch  heim   furgangcn, 

10  der  ursach.  das  er  nit  so  vyl  gelts,  dy  urtenn  zu  bczalenn,  by  im  hatt. 
Do  uberredt  in  Peter  zürn  Lufft,  das  er  plibe,  dan  er  hett  für  sy  beyde, 
dy  urtin  ze  bezalen,  gelts  gnug.  Unnd  habenn  aldo  in  Martin  Gernlers 
husz  zu  nacht  gessen  unnd  über  eim  disch  gesessenn:  Martin  Gernlcr, 
Peter  Gernler,  Mathis  Vtelheinrich,  das  alt  Zesle,  Jerg  Wylysen,  Peter 

15  zum  Luftt  unnd  er,  der  gezug,  unnd  ward  den  gantzen  nachtinibis 
nichts  args  geredet;  dan  zuletscht  rette  Jerg  Wyldyscnn  under  andrem, 
er  wüste  schier  nit,  wy  es  zuging:  d_\-  alten  herren,  so  im  ratt  gwesenn, 
hetten  dem  Leyderer  kein  recht  wollen  halten,  jetzt  wolten  im  die 
nuwen  ouch   keins  ergan  lassen,    es  ist  schier  müs  als  loffell.    Do   was 

20  ein  junger  ab  eim  andren  tisch,  den  er  nit  kent  anders  dan  von  ange- 
sicht,  der  sprach:  Jerg,  du  redest  do  wortt,  darff  ich  d\'  von  dir  zu 
ersamen  herrenn  unnd  lütten  redden,  w\lt  du  deren  geston?  Do  sprech 
der  Jerg  Wyldysen :  Du  darffst  mir  nit  so  ebenn  uff  myne  wortt  losenn, 
ich  weysz  schier  nit,   wofür  iclis  haben  soll.     Do  antwort  im  derselbig 

25  jung:  Ich  wyl  es  niencn  anderschwo,  dan  zu  rottherron  unnd  gütten 
tründen  reden;  dan  es  wer  ein  ciaglich  ding,  wan  es  wer,  wy  du  dar- 
von  redest;  dorumb  so  zürne  nit.  \j{{  das  antwort  der  Wyldj'senn:  Jo, 
ich  habs  geredett  unnd  wyls  mcr  rcdenn,  darzii  myn  anweren  drinn 
darstellen,    ich    habs    von    niemans  anderes    dan  von  sim  sim,  der  hatt 

30  mirs  geseit.  Do  strafft  er,  der  gezug,  in  und  se\^t:  Was  sy  der  dingen 
woltenn,  sie  solten  schwigen.  In  dem  stund  Jerg  Wyldysen  uff  unnd 
ging  hinweg. 

Protokoll.    St.-A.   Basel,   Kirchenakte/t  B  i  (früher:  ebenda,   Politisches: 
W  2,   I). 

y,  596  b. 

Wie   Mathis  Itelheinrich  gefragt  werden  solle. 

1.  Wer    die    syend,    so    vergangene    tag  in  Wildysens  garten  by 
einandern  gsin;  wer  sy  dahin  bescheiden  und  berufft  hab. 

2.  Wasz  ir  anschlag  gsin,  unnd   was  es  für  artigkell  syend,  die  sy 
40  an  die  hand  ze  ncmen  beratschlagt. 


512  [1 5 2 g  Mai j  Juni.]  Nr.  sgöb. 

3.  Worumb  s)'  zusamen  geschworen  haben,  solche  artickell  zu 
erhalten  unnd  durhinzetrucken. 

4.  Wohar  es   im  komme,  das  er  geret  unnd  in  andere  gestossen 
hab,  man  solle  den  jarej^d  uff  den  kunfftigen  sant  Johans  tag  nit  schwe- 
ren, sonders  dann  öffentlich  uff  dem  Platz,  unnd   das  ein  rath  hinwider     5 
der  gemeinde  ouch  schweren  solle. 

5.  Worumb  er  ein  rath  gezigen,  das  man  der  clester  und  pfaffen 
gut  zehanden  genommen,  das  aber  nit  die  warheit. 

6.  Worumb    er  der  stat  ir  ungelt  schmeleren  unnd  abthün,  ouch 
dhein    zehenden    geben    wellen,    unnd,    das   ze  thund,  in  ander  lut  ge-    to 
stossen    habe,  das   wider   den  burgereid  ist.    Und  sonnderlich  worumb 
Wild\'sen  uff  der  schmid  husz  geredt,  warumb  inn  der  Ordnung  nit  ouch 
stand,  das  man  die  11   ß  am  umbgelt  nochlasse. 

7.  Worumb    er    in    unnser    burgerschafift    gestossen,    das  man   den 
jetzigen  predicanten  so  vil  geben  müsse,  da  aber  ein  warheit,  das  nach    15 
bitz  uiT  disen  tag  inen  ir  zimbliche  narung  nach  nit  verordnet  ist. 

8.  Worumb  er  ein  ersam  regiment  mit  unwarheit  beschuldiget, 
unnd  in  ein  burgerschafft  ingebildet  habe,  wie  es  ein  pfaffen  rath  sye, 
unnd  das  man  sich  an  die  jetzigen  pfaffen  me  hencke  denn  an  die  alten. 

9.  Wasz    das   für  nachwee  sin  werden,  so   nacher  komen  sollend.    20 

10.  Wer  die  ratzfrund  syend,  so  grosser  schenckinen  genommen 
unnd  den  pfaffen  zu  irer  bubery  geholffen  habend. 

11.  Wer  die  frow  sye,  so  gerett,  sy  wolte  ein  messer  in  den 
predicanten  zu  sant  Martin  stossen  '). 

12.^)  Was    er    unnd  Wyldisen   am   fritag  spatt,  als  inen  morndisz   25 
für   rath  botten  wasz,  by  Jacob  Fryen,  dem  Schlosser,  gethon,  wasz  ir 
anschlag  gsin  sye. 

13.^)  Worumb  er  am  sampstag,  wie  ime  bym  eid  gebotten  wasz, 
nit  vor  rath  erschinen,  sin  eer  unnd  eid  übersehen  hab. 

12.  Worumb  er  ann  Steinenn  ein  teil  garten  dem  burgermeister,   3° 
das    annder    dem    zunfftmeister,    das    dritt    den    ratzhern    etc.    zuteilenn 
woUenn,  was  er  mit  gmeint  hab. 

13.  Was  er  damit  gmeint,  das  er  geredt :  Habennd  sy  die  pre- 
dicannten  hinufif  gsetzt,  so  koniiennds  sy  sy  wol  widerumb  harab  setzenn. 
Welcher  gstalt  sy  es  thun  wollen.  35 

14.  Worumb  s}'  einer  anndernn  urty  inn  Wildysenns  husz,  da  sy 
zusamenn  komenn  wolten,  eins  wordenn,  wahin  sy  die  bscheidenn, 
und  was  sy  daselbs  beratschlagen  wöllenn. 

596  b.   ')  Am  rande :  Nota. 

-)   Diese  nummern  12  und  ij  sind  am   rande  mit   einer    klammer   lur  nr.   ii    40 
zusammengefaßt. 


Nr.-i^öc-d.  [152g  MatiJuni.}  513 

15.  Worumb  er  gredt:  Wenn  es  wider  darzu  kompt,  das  wir  zu- 
samenn  komen,  werdenn  die  bcpstler  aucii  mit  unns  darann  sin.  Mit 
welchen  bepstiernn  er  deshalb  ein  pact,  und   wer  die  syend. 

16.  Als    mann  Jacob  Schlosser  gfangen,  syend   ir  by  xx  zusamen 
5   komen,  was  sy  thun  woUenn. 

17.  Warumb  er  gredt:  Die  alten  hernn,  so  im  rat  gsin.  haben 
dem  Leiderer  kein  recht  wollen  halten,  so  wollen  im  die  nuwen  ouch 
keins  ergann  lassen,  es  ist  schier  musz  als  lofifel. 

Protokoll.    St.-A.   Basel,    Kirchctiaklen  B  i  (früher:  ebenda,   Politisches 
10  W  2,   l). 

596  c. 

Den  Schumacher  von  Schwitz  sol  man  ernstlich  fragen. 
Diewyl    er   gestat,   das  er  geret  habe,  man  werde  nach  in  einem 
monat  wol  sehen,  wie  es  gon   werde,  das  er  dan  sage,  worumb  er  das 
15   geret,  wasz  anschlags  er  mit  andern  habe  unnd  wie  es  gan   werde. 

Protokoll.   St.-A.   Basel,   Kirchenakte/i   B  i   (früher:  ebenda,  Politisches 
W  2.   l). 

596  d. 

Klagebeantwortimg . 

20  Jerg  Wildysenn.    der   schlosser,   sagt   uff  den  ersten  artickel:  Es 

syend  Lienhart  Steinmüller,  Mathis  Vtelheinrich,  sunst  etlich  werklüt, 
darnach  uff  ein  annder  mal  Mang  Grass,  Petter  Lufft  und  Arbogast 
Gernnler  darinn  gsin. 

Habenn    von    keinen    dingen    kein   annschlag   gehept  oder  berat- 

25  schlagt. 

Uff  den  dritten:  Gstat  nit,  das  sy  zusamen  gschwornn  habenn, 
diss  oder  jhenns  durchhinzetrucken.  Wol  hab  er  uff  ein  mal  zfi  dem 
ratschriber  gsagt,  als  Jacob  Schlosser  gfangen  glcgenn.  es  wer  einer 
gfanngen.  für    den    wolten    sy  pitten.    Daruff   der  ratschriber  seyte,  es 

30  gienngen  vil  redenn.  und  were  weger.  sy  peten  nur,  dan  sy  taten  wider 
min  hernn:  also  er.  Jörg,  seyte:  Im  namen  gotts.  so  musz  es  minett- 
halb  abgestelt  sin.  Inn  welchenn  reden  sich  zutragen,  das  er,  Jörg,  zum 
ratschriber  sayte,  es  gat  sunst  ouch  gemurmel,  wie  der  Schaffner  sant 
Johanns  .  .  .  geredt,  wie  ime ')  verpotten,  lyb  und  gut  nit  zu  verenndern; 

35  und  über  das,  so  were  min  her  zunfftmeister  zu  ime  komen,  uff  xx 
viertzel  habernn  ze  kouffen  begert.  Da  er  ime  anzeigt,  was  ime  ver- 
potten, hete  der  zunfftmeister  gsagt,  er  wolts  gegen  minen  hernn  \\<.>\ 
verantworten,  als  er  ime  ein  summa  habernn  geben  hete;  glicher  gstalt 
hab  er  vom  stattschriber  ouch  gredt,  wie  er  vonn  Bredigernn  ein  acker 


40  596  d,    ')    Vorlagt:   inne. 

Basier  Reformationsakten,  III. 


514  ['5^9  MailJutii.']  Nr.  ^göd. 

ouch  also  koufft,  das  es  inen  übel  anstünde,   uff  das  der  ratschriber  sy 
beid  entschuldigt;  dab.v  ers  ouch  bliben  lan. 

Uff  den  im.  sagt:  Soll  sich  nit  erfinden. 

Uff  den  V.:  Habs  nit  gredt,  dann  er  wisz  wol,  das  es  nit  sig. 

Uff  den  VI.:    Gstat,    das    er    nit  annders  gredt;  dann  als  man  die     5 
nuwen   Ordnung  uff  der  schmid  husz  glesenn,  hab  er  gsagt,  ich  wond, 
man  wolt  etwas  vom  umbgelt  glesen  haben. 

Uff  den  VII.:  Hab  vonn  keins  belonung  geredt,  dann  von  des  Bar- 
fusers,  mit  dem   er,  nochdem   er  sich  mit  der  belonung  und  behusung, 
die    man    im    geben,    nit    benügen    Jossen    wollen,  selbs  ouch  dem   rat-    lo 
schriber  sinthalb  gredt,  deshalb  inn  derselb  uff  der  cantzel  usgschruwen; 
acht  auch,  das  es  dohar  kam,  das  er  gfangen  ligen  musz. 

Uff  den  viu.  sagt:    Soll  sich  nit  erfinden,  das  ers  gredt  hab. 

Uff  den  IX.:    Gstats    nit,    das    ers    geredt.    Wol   hab  er  von  vilen 
gehört,  das  gsagt  worden,  man  forchte.  die  pfaffen  werden  inen  machen,    15 
das  nit  gut  sig. 

Uff  den  X.:  Gstat  nit. 

Uff  den  XI.:  Habs  darumb  thon,  das  er  woll  erfragen,  was  er  für 
ein  urfecht  thün  müssen,  und  sy  darumb  nit  vor  rot  erschinen,  das  er 
gforcht,  man  lege  inn  unverhort  inn  die  keffy.  20 

Uff  den  xii.  sagt  er:  Kein  garten  usteilt:  wol  wurde  geredt,  den 
mist  will  Wolffganng  Harnasch  habenn;  daruff  er  zum  schaffner  gseit: 
So  must  du  mir  din  husz  geben;  will  ich  ein  Schlosser  darin  sin,  so 
darff  ich  nit  allwegen  so  wyt  gon. 

Uff  den  XIII.  sagt:   Hab  ers  gredt,  so  wisse  er  es  doch  nit.  25 

Uff  den    xiiii.  sagt:  Wiss   nützit    vonn  keinem  wyternn  anschlag. 

Uff  den  XV.:  Gstatz  nit,  das  ers  gredt  hab. 

Uff  den  XVI.  sagt:  Wie  er  im  dritten  artickel  gredt,  das  sy  für 
Jacobenn   Schlosser  pitten  wollen. 

Uff  den  XVII.  sagt:  Leiderers  son  hab  im  clagt,  wie  man  sin  vatter   30 
kein  recht  wol  ergon  lossen:  doruff  er  sagt,  das  ist  ein  arm  ding,  das 
man  eim  nit  wolt  recht  gann  lossenn.  sunst  nit   wyter  gredt. 

Baschenn  Gering  befragt,  warumb  er  vom  umbgelt  unnd  unnder 
anndrem  gredt,  ja  man  solle  das  umbgelt  nochlossenn,  sagt:  Das  er 
inn  Wildysens  acker  inn  bysin  Wild\'senns,  Ytelheinrichs  und  von  Baschen  55 
stattknechtz  gredt:  Wann  nun  min  hern  die  predicanten  der  belonung 
halb  vernugen,  so  hoff  ich,  sy  werdend  uns  ouch  bedencken,  wen  sy 
uns  nit  me  nochliessen  dann  das  umbgelt,  so  einer  vonn  dem  vich, 
das    er    inn    sim ')    husz    metzgete,    geben    miisz^)  ;    sunst   hab   er  vonn 

596  d.  -)   Vorlage:  sin..  ')   Vorlage  widerholt  hier:  nochliessen. 


Nr.  sgöti.  ['5^9  J\Iaij7uiii.l  515 

kornnungelt    oder    den   körn    zinsenn  gar  nutzit  geredt,  ouch    von   nie- 
manden gehört,  dartbn  ze  sagen. 

Hanns  Sclirottel,  der  Schumacher,  befragt  der  reden  halb,  so  dann 
er  by  nacht  iisser  siner  kamer  zu  Jörgen  \\'ild\'sen  gredt  hatt,  gstat. 
5  das  er  zu  Jorgenn  gsprochenn:  Man  habe  Baschenn  Gering  ouch  gtann- 
gen,  der  ob  im  inn  der  keffy  lige.  und  er  soll!  guter  dingenn  unnd 
trostlich  sin,  und  das  darumb  thon.  das  er  inn  als  ein  gfangnen  trösten 
wollen:  das  er  aber  gredt,  es  werde  uff  mornndrigen  sonntag  inn  allen 
ziinfften  pott  werden,  da  man  des  und  annderer  dingen  zu  rat  werden 

lo   werd,  hab  er  nit  gelonn.    Soll  sich  niemer  mer  erfinden,  sunst  hab  er 

von  niemanden   gehört,    das    vonn    ungelt,  zinsen  oder  zehennden,  das 

man  solichs  abthun  solli,  gredt.    Wol  s\-  ettwan   von  burgern   \on  den 

pfaflen  gredt  wordenn,  wie  s\'  nit  können  sagen,  dann  vom  g\-t  bredigen. 

Pauli  Bilger  sagt:  Es  hab  sich   verrückter  tagen  zutragen,  das  er 

IS  sampt  ettlichen  knechten  juncklicr  Heinrich  vonn  Ostenn  geweckt. 
Dazemal  Jerg  Wildysen  inn  sinen  rebenn  ouch  gsin,  ime  hinüber  grufft 
und  zu  ime  gseyt:  Pauli,  wie  gfalts  dir?  Man  hatt  Jacoben,  den  Schlosser, 
hier  inn  sineni  husz  gnomen  und  gfangen  glegt.  Daruff  er,  Pauli,  gsagt: 
Was  hat  er  thon  r   Seyte  Wildysen  wider:  Er  hatt  nüt  thonn.  dann  als 

jo  her  Mar.x,  sant  Lienhart,  bisshar  gepredigt,  man  sy  den  zehenden  nie- 
mands  anders  dann  denen,  so  das  gotzwort  verkünden,  ze  geben  schul- 
dig, wellichs  der  sannt  Marti  ouch  bredigt;  nun  so  man  inen  ir  belonnng 
gshepfft,  und  sy  ir  ding  gmacht,  so  fallend  sy  von  der  gmeind  und  zu 
der   oberkeit    und   sagen,   man   soll  zins,  zehenden  etc.  geben.    Daruff 

25  Jacob  gredt:  Soll  man  dann  sollichs  als  geben,  worumb  lot  man  dann 
nit  am  ungelt  ettwas  nach,  wie  uns  dann,  als  Meltinger  noch  im  rat 
gsin  ist,  zugseitr  Daruff  er,  Pauli,  geantwort:  Hatt  er  dann  sunst  nutzit 
thonn,  wer  es  dann  jederman  als  lieb  als  mir,  so  muszt  inn  die  ober- 
keit harusz  lossen,   es   were  inen  lieb  oder  nit.    Er  hab  ouch  vom  ze- 

30  hennden  gredt,  das  man  den  den  predicanten,  so  vil  sy  notdurfftig  und 
was  ubung  den  armen,  geben  solte. 

Lienhart  Steinmüller,  der  Schlosser,  befragt,  was  sich  für  wort 
inn  Wildysenns  garten  des  umbgeltz  und  annderer  Sachen  halb  ver- 
loffen,  sagt:    Das  Jerg  Wildysenn    inn    in    sin    garten  gladen;  sy  Ytel- 

35  heinrich  unnd  Hanns  Schumacher  ouch  da  gsin.  aber  was  da  gredt, 
wisse  er  nit. 

Deshalb,  das  er  miner  hernn  Ordnung  nit  halten  wolli  etc.,  be- 
fragt, sagt:  Sig  war,  er  hab  uff  der  Schumacher  husz  zoben  zert,  da 
man    miner   hern    nuwen   Ordnung  und  so  endlich  des  ebruchs  halb  ze 

40  reden  worden,  da  hab  er  gsagt:  Ey,  worumb  lot  man  die  jungen  nit 
machen;  wann   sy    alt  werdenn,  so  vergot  es  inen  selbs,  und  wen  ich 


516  [15^9  Mai:Jiim.]  Nr.  597. 

darzü  kern,  ich  derffts  nach  selbs  thim,  wollt  daby  nit  absin.  Das  er 
mocht  gredt  habenn,  er  wiszte  die  Ordnung  nit  ze  halten,  inn  wellich 
red  im  der  Schumacher  von  Schwitz  gfallen,  sagende:  Wan  du  es  dann 
nit  halten  weitest,  so  wurd  ich  dich  selbs  angeben.  Sagt  er,  Liennhart, 
wider:  Wann  du  dann  einen  weitest  angeben,  so  einer  ein  ding  inn  5 
eim  guten  hosch  redte,  zerte  der  tuffel  mit  dir. 

Sodann  gstat  er,  das  er  gsagt,  man  musz  einmal  den  predicanten 
sannt  Marti  by  der  langen  nasen  nemen  und  inn  glicher  gstalt  schleiffen, 
wie  man  den  hergott  uff  Burg  gschleifft  hab.  Deszglichen,  als  die  enet 
Rin  den  goldschmidgsellen  gschlagen,  hab  er  gsagt:    Sy  haben  im  vi-    10 
licht  recht  ton;  was  er  da  zu  schaffen  ghept,  man  häti  wol  on  inn  gmacht. 

Protokoll.    St.-A.  Basel,   Kirchenakten  B  I   (früher:  ebenda,  Politisches 

W  2,    l). 

597.  152g  Mai\Juni^). 

Das  gerichtliche  nachspiel  zum  bilderstiirm  zu  st.  Theodor.  'S 

597  a. 

Klage  des  goldschmieds  Hatis  Bürge,  von  SchaffJiausett. 

Hanns   Bürge,    von  Schaffhusen,    am   Keyserstul,    der   goldschmid, 
clagt    zu  Hansen  Kosy,    dem    vischer,    Lorentzen  Zschan,   dem   kubler, 
Josten    Brotschoch,    dem    muller,     und    Hansen    Jeuchdenhamer,    dem    20 
jungen,    dem   schmit,   alle    zu    mindern    Basel,    .  .  .    wie    das    er  etlich 
zit,  mit  sinem  handtwerch  sin   narung  in  der  statt  Basel  zu  suchen  ge- 
wonet,    uff  die    alten  vasznacht    nechstverschinen    in    die  mindere  statt 
Basel  spaciren  gangen  sye  und  wiewol   er  sich  zu  niemans,  sonderlich 
zu    den   vieren,  sinen  Widersachern,  nie  keins  argen  versehen  und  mit   25 
namen  inen  vieren  laster  noch  leid  nie  gethan,  ouch  sy  vier  nie  bekant, 
so  haben    doch  sy  vier  sinthalp  on  alle  ursach  \'om  leder  gezugkt,  zu 
im,  uff  inn  und  in  inn  geschlagen   und  gehawen,  ime  beide  achselbein 
abgehawen,  sine  beyd  arm  gelempt  und  dermasz  geschedigett,  das  er 
seiner   beider    armen    lam    worden,   sins  handtwerchs  beroubt  und  sins   3° 
lips   narung  ze  gwynen  nit  mer  vehig.    Diewyl  er  dann  solher  enpfang- 
ner  wunden  sins  lips  und  lebens  in  sorgen  gestanden,  in  gros  weclag, 
schmertzen,  costen  und  schaden  komen,  siner  glider,  der  beider  armen 
und  damit  sin  narung zegewynnen  beroubtt,  ouch  zu  armen  tagen  gewisen, 
so  sye  er,  Hans  Bürge,  der  cleger,  guter  hoffnung  und  Zuversicht,  das   3S 
mit   recht  erkant  werd,  das  die  vier  täter  sambt  und  sonders  ime  des 
ersten    den    schererlon   und    atzung,    sovil    und    sich    es  bishar  geloffen 

597.   ')  Das  datum  ergibt  sich  aus  rir.  jqj  c. 


Nr.  ^gj/'.  ['529  MaiJiDti.j  517 

hat  und  nach  furer  nach  gestallt  und  glegenheit  dises  handeis  darüber 
verlouffen  wurt,  abtragen  und  ime  für  sinen  cmptangnen  schaden  der 
beroubten  und  gelempten  glidern  beider  armen  fünfhundert  gülden 
geben  sollen,  by  sin  des  clegers  warheit  sprechende,  das  er,  der  cleger, 
5  vil  lieber  thusent  gülden,  ob  er  die  hetti,  enberen,  dann  siner  glyder  der 
zweyer  armen  manglen  weit,  im  hiemit  vorbehaltende,  so  des  gegen- 
teils  andtwort  gehortt  werd,  alsdann  sin  dis  clag  mindern  oder  meren 
magen  und  was  in  das  recht  zulassen  wurt. 

Protokoll.    Sl.-A.   Basel,   Gerichtsarcluv  O  5  a,  bl.  Jj. 

10  597  b. 

Bcantwortimc;  der  klage. 

Hans  Kosy,  der  vischer,  Lorentz  Tschan,  der  kubler,  Jos  Brott- 
schoch, der  miiller,  unnd  Hanns  Jouchdenhamer,  der  junger,  der  schmid, 
alle    bürgere    zu  mindern  Basel,    habenn  uff  die  schrifftlichenn  clag,  so 

15  Hanns  Bürge,  von  Schaffhusen,  am  Keyserstul  gelegen,  der  goldtschmid, 
zu  inen  gethan.  also  geantwurt :  Das  sy  derselbenn  clag  irs  innhalts, 
nemlich  wie  sy,  verantwurter.  alle  vier  on  alle  ursach,  deszhalp  ouch 
on  alle  anreitzung  unnd  verdienen  uff  einem  spacierweg  vom  leder 
zuckt    zu   Hansen  Bürge,    uff   inn    unnd    inn    inn    geschlagenn  unnd  ge- 

20  howenn.  inn  dermassen,  innhalt  der  clag,  gewunndet  unnd  geschediget 
haben  sollen,  nit  gestandenn  und  bestreiten,  dass  solches  durch  sie 
geschehe?t  sei.  Damit  aber,  wie  sich  der  handel  zugetragenn  hab, 
mencklich  bericht,  sagen  sy:  Das  nit  on,  alsdann  ethlich  zit  jarenn 
har    inn    der    gemelten    statt  Basel  under  den  burgern  beyder  stettenn 

25  vil  zweyung  unnd  wyderwillenns  der  bildern  unnd  gotszierdenn 
halp  sich  begebenn  unnd  zutragenn.  dermaszenn  sich  inngerissenn,  das 
unsere  hern,  die  rät  der  statt  Basel,  zu  gut  der  sach  umb  mercr  fridenns 
willen  und  pflantzung  bürgerlicher  einikeit  ethlichenn  burgern,  inn  der 
merern    statt  Basel    gesessen,    ire    kilchen  mit  hinstellung  der  bilderen 

30  unnd  gotszierdenn  gerumet  unnd  hindangestelt,  da  dann  derselbigenn 
zit  einer  usz  den  burgern  der  grossenn  statt  Basel  zu  einem  diser  vier 
verantwurteren  komen,  inne  gefraget:  Was  er  uff  die  ding,  die  hin- 
stellung der  kilchennzierden  betreffent,  halte,  wie  im  solichs  gefalle? 
Hab    derselbig   gsagt:  Wie    es  im  solte  gefallenn,  er  hab  nut  darthan, 

35  er  welle  ouch  nut  dennen  thün,  sy  irrenn  inn  ouch  nut  da.  Daruff 
dann  der  ander  gsagt:  Sichstu,  ich  wil  noch  erleben,  das  ich  dir  das 
grosz  steine  crutz  zu  sannt  Theoder  hinweg  thun  unnd  zerschlachenn, 
unnd  du  wurst  unnd  müst  es  sechenn.  Sagte  der  ein  usz  den  vier 
verantwurtern   daruff:  Sichstu  dann,  wann  ich  dann  solt  dartzu  komen, 

40  das   du   usz    dinem  eignen   mutwillen   one  sonderlichenn  bevelch  miner 


518  [15^9  Mai.Jimi.]  Nr.  597  b. 

gnedigen  hern  von  Basel  mir  zu  trotz  unnd  zu  leid  inn  miner  gegen- 
wurtigkeit  solich  criitz  zerschlachenn  unnd  zerbrechenn,  du  wurdest 
mich  müssen  zu  todt  schlachenn  oder  (als  guthlich  abzunemen  ist)  ich 
wurd  dich  zu  todt  schlachen.  Hab  der  ander  gsagt:  Siehst,  du  must 
solichs  erlebenn,  unnd  es  wirt  geschechenn.  S 

Nachmals,  alsdann  umb  vasznacht  nechstverschinen  abermals  sich 
ein  unwillenn  under  den  bürgeren  erhept,  die  kilchen  inn  der  merern 
statt    Basel    zum    teil    all    irer    zierden    beroubt    unnd    die    bildtnussenn 
darinne    zerschlagenn,    sye    ein    gemurmel    erschollenn,    wie    das    man 
die   bilder    unnd    kilchennzierdenn  zu    mindern    Basel    ouch    zerbrechen    10 
unnd    sy    dermassenn,    als  inn    der  merern    statt    geschechenn,    abstel- 
lenn     weiten.     Als    aber    solichs    min    hern,    die    rat,    vernomen,    sye 
ein  ersame  botschafft,    nemlich  ethüch    der  raten  zu  dem  schultheissen 
zu    mindern    Basel    abgefertigt,   demselben  inn  bevelch  gebenn,  das  er 
ilends   umb    merer  frydens  unnd    ruwenn    willenn    di  Dryg  geselschaff-    >5 
tenn    besamlenn    lassenn,    das    sy    liit    usschiessen,    damit  sy  die  bilder 
unnd  kilchennzierdenn  inn  der  mindern  statt  Hasel  ouch  mit  lieb  dannen 
thuend,  das  dann  geschechen:  Ethlich  lut,  dartzu  verordnet,  die  bilder 
dannen  gethan,  der  massenn  gehaltenn  wordenn,  das  sy  niemants  mer 
kein  ergernusz  geben  hetten,   noch,  als  sy  gemeint,  wyderumb  uff  ge-    20 
stelt  wordenn  weren.  Unnd  wiewol  sy,  verantwurtere,  unnd  ouch  andere 
bürgere  zu  mindern  Basel  sich  versechenn,  das  es  darby  beliben  were, 
hab  sich  aber  ein  geschrey  zdgetragenn,    es  syen  noch  ethlich    (als  sy 
verantwurtere  achten,    so  haben  sy  die  bilder  gemeint)   gefangen,    die 
müssen    ouch    harusz,    solicher   gstalt   sich    vil  red  verloffenn.    Darnach    25 
hab  sich  begeben,  das  min  hern  ein  Grossen  rat  an  fritag  vor  der  alten 
vasznacht  besamlet,    daselbs    inn    dem  Grossenn  rat    ein  eyd  liplich  zu 
got,  dem  almechtigenn,  züsamen  geschworen,  und  am  sampstag  darnach 
allen  zunfften  zusamen  gepottenn,  inen  solichen  eyd  sins  Inhalts,  nem- 
lich   das    aller    unwill    unnd   bürgerliche   uneinickeit,  so  sich  under  den   3° 
burgern    zugetragen,    tod    und    ab,    ouch    alle    ding  hingestelt  sin  unnd 
plibenn,    ouch  furgehalten,   sy  daruff  ouch   geschworen,    wol  vermeint, 
das  solichem  eyd  gelept  wordenn   were. 

Unnd  uff  die  altenn  vasznacht  darnach,  als  abermals  ein  geschreyg 
uszgangen,  wie  das  man  die  gefangnen  ledigenn  welle,  hetten  sy  vier  35 
verantwurtere  unnd  andere  burger  zu  mindern  Basel  sich  versechen, 
das  dem  eyd,  so  von  raten  unnd  gemeinden  der  statt  Basel  des  andern 
tags  darvor  geschworn,  gelept  wordenn  were.  Unnd  zu  gut  der  sach, 
damit  kein  witerer  unwill  under  den  bürgeren  sich  erhebe,  habenn  die 
Dryg  geselschafftenn  zu  mindern  Basel  ein  uszschutz  gemacht,  den  mit  40 
eim  bevelch  für  min  hern,  die  verordneten,  abgefertigt,  sy  zu  erfragen, 


ö 


Nr.  597^  f'5^9  A'/aijyuiii.]  519 

ob  doch  solichs  ir  will  unnd  me_\nunj;-  sye,  die  hilder  dcrmasscn  zu  zer- 
stören, wellen  sy  die  burger  und  nit  die  tVomden,  die  irm  bevelch  noch 
hindan  stellen  und,  so  es  irs  getallens  unnd  bevelch  sin  wurd,  die  zer- 
schiten,  das  holtz  armen  luten  umb  gots  willenn  uszteilenn  oder  gantz 
5  verbrennen.  Da  dann  dem  uszschutz  von  den  verordneten  ein  beschcid 
gefallen,  das  sy  inen  bald  ein  antwurt  gebenn  wellenn,  derselb  usz- 
schutz hin  und  enweg  gangen,  der  antwurt  und  bescheids  erwartet  unnd, 
als  sy  über  Rhin  inn  die  minderen  statt  Basel  komen,  daselbs  gestan- 
den, syen  ethlich  burger  usz  der  grossen  statt  komen,  jetz  zwen,  dann 

CO  dryg  hinuff  gegen  sannt  Theoder,  ein  teil  durch  das  Silbergeszle  unnd 
der  ander  teil  durch  die  Rhingassen  gangen,  sy  vier  verantwurtere 
unnd  andere  burger,  so  da  gewesen,  gsagt:  Was  will  doch  darusz  wer- 
den, sy  haben  etwas  im  sinn.  Unnd  als  sy  ein  zitlang  dagestanden, 
der  antwurt   untl  bescheids  von  den  verordneten  erwartet,  syen  sy  vier 

'5  \erantwurtere  ouch  hinuff  gegen  sannt  Joder  gangen,  und  do  sy  zu 
der  zenden  trottenn  komen,  haben  sy  ein  solich  bochzslen  unnd  bolde- 
ren  inn  der  kilchenn  gehört,  das  sy  gemeint,  die  kilch  weit  harnider 
fallenn,  unnd  sy  züsamen  gerct:  Nun  sechen  zu,  ist  das  der  eyd,  so  wir 
gestern    zusamen  geschworenn   hand,    gehalten?    Sind  damit  gestrackts 

20  fürgegangen  unnd,  als  s\'  zu  sannt  Theoders  grossenn  kilchen  thüren, 
so  gegen  der  Carthusz  harusz  gat,  komen,  habenn  sy  die  beschloszen 
erfunden:  darnach  gegen  der  deinen  thuren,  so  gegen  der  schul  wert 
zuh  gat,  harumb  gangen,  die  dann  ouch  beschloszenn  gewesen,  aber 
darnach  zwen  komen,  haben  die  ein   klin  geöffnet,  aber  do  sy,  die  ver- 

25  antwurtere,  ersechen,  haben  sy  die  widerumb  beschlossenn  unnd  den 
rigel  furgestossen;  darnach  sy.  verantwurtere,  den  kilchhoff  gegen  der 
grossen  thuren  widerumlj  abgangen  in  meinung,  das  s\'  heim  gan  weiten, 
syen  dryg  usz  tler  kilchen  komen.  usserthalp  der  nuiren  des  kilchhoffs, 
ouch   harab  gangen,  inmassen  das  sy  vier  verantwurtere  unnd  die  an- 

30  dern  dryg  by  der  Carthusz  zusamen  gestossen.  I  laben  sy,  verantwurtere, 
zusamen  gsagt:  Nun  sechen  zu  dem  grossen  mutwillen:  sechen,  dort 
kumpt  der,  so  uns  vorlangst  trowt  hat,  wie  er  uns  die  bilder  inn  unser 
gegenwurtigkeit  zerschlachenn  welle.  Inndem  sich  umbkert,  zusamen 
komen,    hab    einer    usz    den    verantwurtern    gsagt:    Können    wir    unser 

35  gotzen  nit  on  iich  zerschlachen,  müssen  ir  uns  die  helffen  zerschlachen, 
warumb  zerschland  ir  nit  uwere  ?  Inndem  haben  sy,  die  vier  verant- 
wurtere, sodann  ouch  die  dryg  glichlich  gezuckt  unnd  zusamen  ge- 
schlagenn.  inmassen  das  einer  fluchtig  wordenn,  und  die  anderen  ge- 
standen;   unnd    solich   uneinickcit    on  alles  wunden    und  Verletzung  zu- 

40   gangen. 

Do  sye  unversechcnlich   der  clcger,  Hans  Bürge,  gegen  inen,  ver- 


520  '529  7^""  '■  Nr.jgjc. 

antwurtern,    übel    uiind    mit    gewerten    henden    komen  louffen,  zii   inen 
sprechende    und    schryende:    Rechten   jo,  rechten  jo  unnd  damit  recht 
geschruwen,    wievvol    sy  vier    verantwurtere    nit   wussen   mögen,  ob  er 
sy  umb.   recht   angeruft't  hab  oder  nit,  dyewil   unnd  dann  sy  vier,  ver- 
antwurtere, inn,  clegern,  der  zit  als  sy  mit  den  dryen  geschlagen,  noch     5 
ouch    vormals    ir    lebennlang    mit    wussen    nie    gesechen    noch   bekant 
habenn,  ime  ouch  den  schaden  Inhalt  ingefurter  clag  nit  zugefugt  haben, 
er    ouch  nit    usz   den  dryen  einer,   mit  denen  sy  vormals  geschlagenn, 
gewesen,    noch    ouch,   wer    inn    geschediget    unnd  gewundiget,    sy    nit 
wussen  mögen.    Und  sy,  verantwurtere,  solichs  ouch  nit  gethan  haben,   lo 
so    wellen    s}',    verantwurtere,    verhoffenn,   das  sy  usz  denen    erzaltenn 
ursachenn  siner  anclag  lidig  erkannt  werdenn  sollenn.    Wil   aber  Hans 
Bürge    sin    clag,  wie   die  inn  recht  eröffnet  ist,  zu   recht  gnugsam,  das 
sy    inn    dermassenn    (als    er    clagt    und    sy  nit   gestanden)   geschediget 
haben,   furbringen,  müssen  sy,  verantwurtere,  geschechen  und  darnach    '5 
ergan  lassenn,  was  recht  ist.    Wo  nit,  so  wellen  sy  verhoffenn,  das  dar- 
nach aber  ergan  werde,  was  recht  sye,  mit  vorbehaltung  alles  des,  so 
inen  furer  not  unnd  recht  sin  wurt. 

Protokoll.    St.-A.   Basel,   Gerichtsarchtv   O  S  a,   bl.  ■/4ls. 

597  c.  '529  Juni  i.   20 

Ktmdschafteii. 

Zinstags  den  ersten  tag  juny  sind  dysz  zügen  durch  Hanszen  Bürge, 
von  Schaffhusen,  am  Keyserstul  gelegen,  den  goldschmidgsellenn,  wyder 
Hansen  Kos}',  den  vischer,  Lorentzen  Tschan,  den  kubler,  Josen  Brot- 
schoch,   den   müller,   und  Hansen  Joichdenhamer,  den  schmid,  vervaszt   «S 
worden : 

Claus  Walpot,  der  grichtsbot,  hat  geschworenn  und  sagt:  Das 
er  an  der  alten  vastnacht  zum  Griffen  zu  mindern  Basel  zu  abent  zert; 
sye  ein  botschafft  zu  dem  werchmeister  der  Rinbrucken,  so  ouch  da 
zert,  komen:  Er  soll  gen  sant  Theoder  gan;  das  er  gethan.  Er,  zug,  3° 
mit  im  gangen,  und  hab  man  denselben  werckmeister  ingelassenn.  Do 
keme  Hans  Joichdenhamer  und  Hans  K6se  vast  zornig  louffenn.  Sagte 
Ulin  Schüler,  der  die  lüt  usz  unnd  inn  liesz :  Ob  sy  ouch  hininn  wollen. 
Sagte  Joichdenhamer:  Nein,  aber  sy  weiten  vast  bald  widerumb  da 
sin.  Darnach  lüffe  Joichdenhamer  und  Kosy  den  kilchhoff  widerumb  35 
uszher  an  der  einen  sidten,  unnd  gienge  der  goldschmidgsel  ouch  zur 
kilchen  usz,  blosz  vor  inen  anhin.  Er,  gezüg,  lügte  ouch,  was  doch 
darusz  werden  weite.  Seche  er  wol,  das  Baschion  Schelhorn,  desz- 
glichen  meister  Hans,  der  goldschmid  an  der  Rinbrucken,  und  ein 
maier    usserthalp    des    kilchhoffs    hinab  giengenn;   hette  der  Jouchden-   4° 


Nr.figjc.  1529  Juni  r.  .  521 

hamer  unnd  sine  gesellenn  dieselbigen  an  einem  eck  fürgcloffcnn,  das 
s}'  inen  nit  wichen  mochten,  unnd  Jouchdcnhamer,  deszglichen  die 
anderen  zu  l^eyden  sidten  zückt,  an  einem  eck  zusamen  geschlagen, 
unnd  sye  der  goldschmidgsel  an  einem  eck  wund  worden,  das  im  die 
5  beyde  achselbein  abgehowen  wcren.  Darnach  were  einer,  genant  Pürli, 
mit  blossem  schwert  komen  louffenn;  er,  gezug,  nit  gewuszt,  was  darusz 
werden  weite;  s\'e  also  hindersich  inn  kilchhoff  gesprungen.  Darnach 
der  wund  goldschmidgsel  an  der  muren  haruff  krochen,  und  sye  im 
vast  omechtig  gewesenn.  Welcher  inn  aber  undcr  den  vieren  wund 
10  geschlagen,  ist  im,  zugen,  nit  wüssent;  dann  er,  zug,  wol  weiszt,  das 
der  goldschmidgsel  inn  sölichem  schlachen  an  einem  eck  der  muren 
wund  wordenn  sye;  wyter  .  .  . 

Claus  Bader,  Heine  Baders  son  zu  mindern  Basel,  nachdem  der 
jugent    halp    des  eyds  eriassenn,  aber  sunst  rechtlich  gewisenn  ist,  sagt 

15  also:  Des  sontags  ze  nacht,  do  man  die  biider  zii  sannt  Theoder  zer- 
schlagen, sye  er  uff  dem  kilchhoff  zu  sant  Theoder  gestanden,  zum 
fenster  in  geluget,  was  doch  für  ein  wesen  da  were.  Komen  zwcy 
meitle  louffen,  schryende :  Maria,  gots  muter,  sy  schlachen  einanderen. 
Inndem    er,    der    züg,    solichs    wargenomcn    unnd    wol    gesechen,    das 

20  der  wund  goldschmid  fliechen  weite,  das  dann  nit  sin  mögen;  dann 
iro  zwen  im  den  weg  verstanden  hetten,  dadann  er.  züg,  von  einer 
kilchthüren  zur  andern  geloffenn,  vermeinend,  lüt  ze  finden,  das  sy  schei- 
detent.  Als  er,  züg,  wyderumb  bisz  zu  dem  grossen  steinenen  criitz 
zum    fenster    komen,    luffe    der    goldschmidgsel    übel    wund  gegen  ime 

25  har,  sprechende:  Ach,  das  gott  erbarm,  wie  han  ich  das  ubcrsechenn. 
Unnd  sye  also  bisz  zu  der  schul  an  die  muren  gelouffenn,  daselbs  nider- 
gefallenn.  Welcher  aber  undcr  den  vieren  den  goldschmid  gewundet, 
ist  disem  zügen  nit  wussennt,  dann  das  er  wol  gesechen,  das  sich  der 
goldschmidgesel    iren    erweren    müssenn,  unnd  der  zit,  als  sy  zusamen 

30  geschlagenn,  und  er,  züg,  solichs  gesechen  hab,  .sye  der  goldschmid  nit 
wund  gewesenn:  allein  nachdem  er  von  allen  kilchenthüren  umbher 
geloffenn,  wund  gesin,  wyter  etc. 

Hans  Jacob  Ürlin,  der  bader,  burger  zu  mindern  Basel,  hat  ge- 
schworen unnd  sagt:  Das  er  ouch  hab  zu  sannt  Theoder  geholffenn  das 
35  götzennwerch  harabwerfenn;  do  sye  ein  geschrey  inn  die  kiichcnn 
komen,  wie  sy  da  ussenn  einanderen  schlachenn.  Er,  gezug,  und  andere 
usz  der  kilchenn  harusz  geloffenn,  aber  niemants  mer  gesechenn,  unnd 
seil  er,  züg,  das  er  uff  ein  mal  zii  Wil  mit  den  vier  burgern  zu  min- 
dern Basel  geret,  aber  nie  von  inen  gehört,  das  sy  gsagt,  sy  habennd 

Basler  Rcformalionsaklen,  MI.  ß(J 


522  .  '5^9  Juni  i.  Nr.^gyc. 

doch    nun    ein  Schwaben    geschlagen.    Es  mag  wol  geret  sin,  aber  er, 
gezug,  hat  dessen  kein  wüssenn ;  wyter  etc. 

Galli  Steinmetz,  der  haffner,  hat  geschworen  unnd  sagt:  Des  son- 
tags,  do  ein  solichs  geschreyg  über  Rhin  wordenn,  sye  er  zu  den 
Augustineren  inn  der  predig  gsin.  Da  dann  inn  der  predig  ein  gelouff  5 
wordenn,  das  man  sagte,  sy  schlügennd  einandern,  er,  gezug,  unnd 
andre  burger  geret:  Wo?  Hette  man  gsagt:  Über  Rhin.  Unnd  do  er 
über  Rhin  komen,  haben  ethUch  miner  hern,  der  raten,  die  sach  abge- 
stelt  unnd  gsagt:  Die  sach  sye  zu  gutem  fridenn  komen,  es  sol  jeder- 
man  nun  heim  gan.  Darnach  ungevorlich  über  xiiii  tag  sye  er,  zug,  lo 
deszglich  der  bader  unnd  Uiin,  der  waffennschmid  zu  mindern  Basel, 
gen  Wil  gangen,  daselbs  ire  geschefft  uszzerichtenn.  Unnd  uff  halpem 
weg  hab  sich  Jacob,  der  bader,  abgesondert,  inn  ein  holtzle  gangenn, 
gen  bengel  ze  höwenn:  er,  gezüg,  unnd  Ulin,  der  waffennschmid,  fur- 
gangenn.  Sye  inen  Jos  Brotschoch  und  Hans  Joichdenhamer,  ir  jeder  15 
mit  sinem  wib  bekomen;  er,  gezug,  und  der  ander  sy  gegruszt,  sy  inen 
gedanckt  und  syen  also  furgangen.  Und  nachdem  als  der  bader 
zu  Wil  zu  inen  komen,  haben  sy  inn  gefragt,  ob  die  im  nit  be- 
komen syen.  Hab  er  gsagt:  Ja.  Sy  daruff  gesprochen:  Was  sy  zu  im 
gesagt.  Hab  er  gseit:  Nüt,  ich  hab  sy  grust,  hat  mir  der  Kosy  danckt.  20 
Unnd  als  sy  uff  der  widerfart  heim  gan  weiten,  sj'e  der  Joichdenhamer, 
Jos  Brotschoch  unnd  Hans  Kosy  widerumb  an  demselben  ort  gsin.  Hab 
Jacob,  bader,  den  Joichdenhamer  gruszt  und  gsagt:  Losz,  Hans.  Hab 
Joichdenhamer  gsagt:  Was  wilt  min  Jacob.  Hab  Jacob  im  sins  unge- 
fels  clagt,  und  syen  vil  reden,  die  er,  züg,  nit  hören  mögen,  zwuschen  25 
inen  verloffenn  inmaszen,  das  sy  sagtenn,  es  wer  ein  arm  ding,  das 
man  ein  burgerschafft  vertribenn  weit,  durch  eins  frömden  willen. 
Vermeint  Jacob,  bader:  Sy  selten  je  nit  gewichen  sin,  die  sach  wer 
wol  zu  gutem  bracht  wordenn.  Sprach  Jöichdennhamer:  Es  wer  uff 
der  wite  gut  tedingen.  Je  nach  langem  habenn  s}'  inn,  gezügen,  und  3° 
die  anderen  gepetten,  das  s}'  das  best  thun  weiten,  damit  sy  widerumb 
zu  dem  iren  komen  mochtenn,  das  sy  zu  thün  inen  zugseit,  und  inen 
damit  gnodet.  Wyter  etc. 

Galli  Peterhansen,  des  grempers  son  zu  mindern  Basel,  hat  ouch 
geschworen  unnd  sagt:  Das  er  unnd  noch  zwen  die  Ringassen  hinuff  35 
gegen  sannt  Theoder  gangen,  daselbs  ze  besichtigenn,  was  man  doch 
darinnen  machte.  Sye  inen  der  Joichdenhamer  mit  siner  geselschafft 
nachgangen,  dermassen  geeilt,  das  sy  für  in,  zugen,  und  sine  gsellen 
komen.    Do    nun    er,    züg,    zu    sannt  Theoders    thuren  komen,  sye  der 


Nr.^gjc.  /f^p  Juni  i.  523 

goldschmidgsel  mit  siner  geselschafft  zur  thür  uszgangen.  Da  dann 
Ulin  Schüler,  der  amptman  zu  mindern  Basel,  under  der  kilchenn  tiiren 
stunde,  sagte  zu  Joichdenhamer ;  Ob  er  inher  weite.  Sprech  Jöichden- 
hamer:  Nein,  jetz  nit,  aber  bald,  so  wil  ich  komen.  Also  sy  der  gold- 
5  schmid  zu  der  thüren  by  der  Cnrthusz  harusz  ob  dem  kilchhoff  gangen, 
die  anderen,  der  Joichdenhamer  und  sine  mitgeselschatft,  zu  der  kilch- 
hoffthüren  gegen  der  schul  wertzig  harusz  euch  gangen,  einanderen 
bekommen;  hab  sich  der  Joichdenhamer  am  eckle  der  muren,  by  der 
Carthusz   umbkert,  an  tegen  griffenn  unnd  gsagt:   Das  uch  gots  macht 

10  sehend,  worumb  biibenn  ir  nit  da  ennen  unnd  zerschland  uwere  gotzenn? 
Inn  demselben  hab  Joichdenhamer  unnd  sine  gsellen  zückt,  die  anderen 
ouch  zückt  und  zusamen  geschlagen  inmaszen,  das  ein  messcrschmid 
flüchtig  wordenn,  er,  gezug,  hinzu  gelotfenn  und  sins  \'erm6genns  tVid 
genomen;    sye    der    goldschmid    zu    der  Carthusz   thor  gelotfenn,   unnd 

■  S  der  Brotschoch  mit  gewerten  henden  zu  im  trungen,  hab  der  goldschmid 
im  recht  gepottenn,  unnd  der  Brotschoch  gesagt:  So  wil  ich  dich  by 
recht  lassenn  biibenn.  Inn  dem  hab  Brotschoch  inngesteckt  unnd  syen 
also  hinweg  gangen.  Unnd  sagt  er,  züg :  Als  er  und  sine  gsellen  über 
das  getter  dem  goldschmid  nachgangen,  sye  der  spanger  uff  dem  getter 

20  gestanden,  hab  uff  Joichdenhamers  red,  vormals,  als  er  sagt,  das  er 
bald  komen  weite,  geret :  Hey.  lieber,  man  wurt  uch  ein  andere  schel- 
lenn  anlegen,  mit  uwerm  tröwenn.  Unnd  als  s\'  einandern  gschlagenn, 
sye  der  spanger  hinweg  geflochenn;  wer  aber  inn  solichem  schlachenn 
den  goldschmidgsellenn  gewundet,  ist  im,  zügen,  nit  wussent. 

25  Heinrich    Rugger,    von    Zürich,    der    schuchmacher,    by    meyster 

Hansen  Nagel  dienent,  hat  ouch  geschworen  unnd  sagt:  Das  er  nit 
by  dem  schlachenn  gsin :  aber  es  sye  nit  on,  er  unnd  Ruprechten,  des 
schuchmachers  knab.  syenn  gen  Clingental  gangen;  sye  Jochdenhamer 
unnd    einer    inn   einer  wissenn  unnd  grawen  hecketen  komen  louffenn, 

;,o  unnd  hab  der  Joichdenhamer  sin  schwert  inn  der  hand  gehept  unnd 
geschwytzt  inmassen,  das  er,  züg,  meinte,  es  brunne.  Sye  also  hinuff 
gegen  dem  Ochsen  gangen,  hab  ein  alte  frow  den  goldschmid  übel 
wund  inn  das  scherhusz  gebracht.  Darnach  s\'e  er,  zug,  gegen  dem 
Richthusz  gangen,  hab  er  KSsin  im  harnost  gefunden,  der  hab  zu  zweyen, 

35  so  by  im  stunden,  gesprochenn:  Was  sind  ir  für  lüt,  warumb  stellen 
ir  uch  nit,  sechenn  ir  nit,  was  wir  zu  schaffenn  hand?  Inn  demselbigcn 
sye  Joichdenhamer  ouch  mit  einem  harnasch  und  spiesz  komen,  hab 
gsagt:  Hey,  wir  wend  einanr!ern  stechenn,  das  uns  die  kutlen  under 
die  buch   lampcnn,  solten  wir  uns  also  lassenn  under  die  fusz  trettenn, 

40   wir  wend  hie  byeinanderen  sterben  unnd  genesen.    Wyter  etc. 


524  '5^9  y^^"   '■  Nr.ßQjc. 

Andres  Caspar,  der  muller  zu  mindern  Basel,  hat  ouch  geschworenn 
unnd  sagt:  Das  er  von  aller  handlung,  an  inn  gezogen,  mit  wusz,  dann 
er  desselbigen  sontags  nie  usz  dem  husz  komen  sye. 

Daniel  Marti,  der  ziegler,  hat  ouch  geschworen  unnd  sagt:  Das 
er  mit  Joichdenhamern  unnd  Hansen  Kos)'  zu  sannt  Theodern  gangenn;  5 
do  syen  die  kilchenthuren  beschlossenn  gewesen;  da  dann  Ulin  Schüler 
die  einen  thüren  ein  klin  geöffnet  und  gsagt:  Ob  sy  harin  weiten. 
Hab  Joichdenhamer  gsagt:  Nein.  Do  sye  er,  züg,  hinweg  gangen,  unnd 
im  Lorentz  Kubler  unnd  Brotschoch  begegnet;  er,  gezug,  sich  keins 
bösen  versechenn,  hab  er  inn  der  gassenn  unden  wol  gehört  unnd  ge-  "o 
sechenn,  das  sy  an  einem  eck  zu  sannt  Theoder  zuckt  unnd  zusamen 
geschlagenn  habenn;  ob  aber  der  goldschmidgsel  inn  solichem  schlagen 
gewundet,  sye  im,  zügen,  nüt  wüssennt. 

Hans  Ysenflam,  der  schliffer,   hat  ouch  geschworen  unnd  seit:  Das 
er  unnd   noch  zwen  die  Ringassen  hinuff  gegen  sannt  Theoder  gangen    >5 
gon    lugen,    wie    man   die    gotzen    verbren.     Sye    inen    Daniel   Ziegler, 
der  Joichdenhamer  unnd  Kosy  nachgeilt  inmassenn,  das  sy  für  sy  komen 
syen.    Er,  züg,  sich  versechenn,  das  es  ein  ungluck  werden  weite,  unnd, 
als  sy  zu  sannt  Theoder  komen,  hab   Ulin  Schüler  ein  zimmerman  inn 
die    kilchenn    gelassenn    und    zu    Joichdenhamern    gsagt:    Ob    er    hinin   ^o 
weit.    Sagt  er:  Nein,  ich  wil  bald   komen;  unnd  sye  darnach  über  den 
kilchhoff  hinusz  gangen.  Die  anderen  ouch  hinusz  gangen,  hab  Joichden- 
hamer   ein    schwur    uszgestossenn    und    zuckt,    die    andern    ouch    zuckt 
unnd    zusamen   geschlagenn,   inmassen  das  Baschion  Schelhorn   flüchtig 
wordenn,  und    sye   der  goldschmidgsel  under  inen  allen   furher  komen    ^5 
louffenn,    übel   wund,    schriende:  Rechten  jo,  rechten  jo.    Ob  aber  der 
goldschmidgsel  under  denen  gewesen,  so  miteinanderen  geschlagenn  ha- 
benn, oder  ouch,  welcher  inn  gewundet,  ist  im,  zügen,  ouch  nit  wüssennt. 

Jörg  Satler,  Jacob  Satlers  son,  nachdem  er  jugent  halp  des  eyds 
erlassenn,  aber  sunst,  wie  recht  ist,  gewisenn,  sagt  also:  Das  er  dem  3° 
Joichdenhamer  gen  sannt  Theoder  nachgangen  sye  ze  besichtigen,  wie 
man  die  gotzen  verbrenn.  Syen  ethlich,  nemlich  Baschion  Schelhorn, 
meyster  Hans,  der  goldschmid  an  der  Rinbruckenn,  unnd  ein  moler 
inen  bekomen;  hab  Brotschoch  zu  Jöichdennhaniern  gsagt:  Schwager, 
rechtvertig  mir  die.  Daruff  dann  Joichdennhamer  zu  inen  sagte:  Das  35 
üch  gots  sacrament  sehend,  worumb  sind  ir  nit  jetz  im  harnost?  In- 
dem habenn  beyd  teil  zückt  unnd  hab  Joichdennhamer  uff  Baschion 
Schelhorn    flechligenn  geschlagenn,  dermassen  das  er  fluchtig  worden. 


Nr.  597c.  1529  Juni  i.  525 

Unnd  sagt  er,  gezug,  das  er  den  goldsclimidgesellen  nienen  da  ge- 
sechenn,  under  denen,  die  eineinanderen  gesclilageiin  liabenn,  bisz  erst 
als  er,  gezug,  Baschion  Schelhorn  den  rock  reichenn  solte,  [da]  brechte 
die  knigliirtin  den  wunden  goldschmidgsellen  l)y  des  pfaff  Brotbeckenn 
5  hüsz  die  gassenn  herab.  Wer  inn  aber  gewundet,  ob  er  inn  solicliem 
schlachen   wund  worden,  sye  im,  zügen,  nit  wussennt. 

Jacob  Kcszier,  Marti  Keszlers  bruder,  hat  geschworenn  und  sagt: 
Das  Joichdenhamer,  Daniel  Zicgler  und  Hans  Kösy  gen  sannt  Joder 
gangen,  er,  gezug,  ouch    hinuff   komen,  unnd  sye  stets  Joichdenhamer 

10  t'ur  die  anderen  geloffenn,  hab  zu  einem  lochle  inn  sannt  Joder  kilchenn 
ingeliiget.  Stunde  ein  zimmerman  da,  den  licsz  man  in,  unnd  Sprech 
Ulin  Schüler  zu  Joichdenhamern :  Ob  er  ouch  hinin  weite.  Sagte  er: 
Nein,  er  weit  bald  komen.  Darnach  gienge  Joichdenhamer  widcrumb 
den    kilchhoti   hinab,   keme  Jos  Brotschoch  ouch.    Da  weren  der  goldt- 

15  schmid  mit  siner  geselschafft.  nemlich  Baschion  Schellhorn,  meister 
Hansen,  dem  goldschmid  an  der  Rinbrucken.  und  einem  maier  inn 
einem  roten  bart  an  der  andern  sidten  hinab  gangen;  unnd  als  sy  zü- 
samen  komen,  hab  Joichdenhamer  zürn  ersten  zuckt,  darnach  die  andern 
einandern  nacii,  und  hab  Joichdenhamer  uff  Baschon  Schelhorn  flechligenn 

20  geschlagen  dermasz,  das  er  fluciitig  worden,  unnd  die  anderenn  ge- 
standenn.  Do  habenn  sy  solichcrmasz  züsamen  geschlagen,  das  meister 
Hans,  der  goldschmid,  hinuff  gegen  der  Carthusz  gewichen  und  dem 
Brotschoch,  so  uff  inn  geilt,  recht  gepottenn.  Hab  der  Brotschoch  ge- 
sagt: Das    musz   dich   gots  funff  wunden  sehenden,  so  wil  ich  dich  by 

25  recht  lassen  plibenn.  Unnd  sagt  er,  gezüg,  das  der  goldschmidgsel  by 
denen  ouch  gsin,  do  sy  miteinanderen  geschlagenn  haben;  welcher 
aber  inn  gewundet,  ist  im,  zügen,   nit  wussent. 

Bernhart  Kuffer,  der  wechter  uff  dem  Munsterthurm,  hat  geschwo- 
ren unnd  .sagt:  Das  er  zum  Baren  zu  abent  zert,  darnach  heimgan  wellen. 

30  Hab  einer  ufif  der  Ysenngassenn  gsagt:  Sy  schlachen  einandern  ennet 
Rhins.  unnd  als  er  zu  der  Rinbrucken  komen,  hab  her  Jacob  IMeyger 
genannt  zum  Hasen  zu  Rudolff,  brotpeckenn,  gsagt:  Die  sach  sye  schon 
gestilt,  es  sye  uberhin,  es  sye  jederman  zu  gutem  fridenn;  darby  er, 
züg,    es    belibenn    lassen;    unnd    weist    witer    von    aller    handlung,  von 

35   keiner  parthie,  wie  es  sich  zwüschen  inen  verloffenn   hab,  nit  ze  sagen. 

Abraham  Gobeli,  der  schiffman,  hat  ouch  geschworen  und  sagt: 
Das  er  uff  dem  kilchhoff  zu  sannt  Theoder  by  dem  grab,  so  inn  der 
kilchen   gestanden,   zum    venster   in   geluget,    wie   sy  doch  die  gotzen 


526  15^9  y«"^  '■  ^^-  59S. 

inn  der  kilchenn  zerschlachen.  Sven  inen  wol  dry  nacheinanderen 
komen,  dieselbigenn  dryg  all,  bis  an  einen,  liab  Ulin  Schüler  ingelas- 
senn.  Unnd  darnach  sye  einer  genant  Clauselman  komen,  derselbig 
wurde  ouch  ingelassen.  Spreche  Ulin  Schuler  zu  Joichdenhamer :  Ob  er 
ouch  harin  weite.  Sagte  er:  Nein,  aber  er  weite  bald  komen.  hin  dem-  5 
selbigen  sye  der  goldschmidgsel,  deszglichen  meister  Hans,  der  gold- 
schmid  an  der  Rinbruckenn,  dartzu  Baschion  Schelhorn  und  ein  maier 
zur  thur  usz  gangen,  daselbs  die  muren  ab.  Sprech  Joichdenhamer: 
Botz  wunden,  woluff,  sy  mussenn  uns  all  werdenn.  In  demselbigen  den 
kilchhoff  gegen  der  Carthusz  herab  geloffen  inmassen,  das  sy  die  an-  10 
deren  furzogen  hetten.  Sye  er,  gezüg,  und  sin  gesel  gegen  des  lut- 
priesters  husz  umbher  gangen,  keme  Baschion  Schelhorn  mit  blossem 
tegen  louffen,  weite  inen  kein  bescheid  geben.  Do  zuckte  sin  gsel 
über  inn,  und  fluch  er  noch  hefftiger.  Darnach  sye  er,  zug,  mit  ge- 
werter hand  hinabgeloffenn,  begegnete  im  der  wund  goldschmidgsel,  15 
an  der  muren  haruff  kruchennt,  unnd  butte  er,  zug,  inen  zum  dritten 
mal  den  friden.  Do  stecktend  sy  in  und  hielten  friden.  Wer  aber  den 
goldschmid  gewundet,  ob  sy  die  vier,  Joichdenhamer  und  sin  gesel- 
schafft,  solichs  gethan,  hat  er,  züg,  nit  gesechen,  dann  er  inen  erst 
zuletst,  als  sy  mit  meister  Hansen,  dem  goldschmid,  und  dem  maier  20 
schlugend,  den  friden  butte.  Wyter  etc. 

Protokoll.   Si.-A.   Basel,   Gerichtsarchiv  D  2^,   bl.  22S  v. 

598.  'S 2g  Jutii  1. 

Andrisz  Sturtzel  vonn   Buchem,    doctor,    thumbprobst  der  merenn 
stifft  Basel,   an    stathalter   des    burgermeistertumbs    unnd   rot   der  stat  25 
Basel. 

.  .  .  Uwer  schrybenn,  mir  an  heudt  zukommenn,  wie  unnd  was 
mit  dem  zehendenn  gehandlet,  das  ich  ouch  inn  vierzehenn  dagenn  selbst 
persondlich  zu  uch  hininn  gon  Basell  kommenn  sollt,  meldende,  hab  ich 
verstanden  unnd  gib  uch  daruf  zu  vernemen :  So  viel  unnd  min  abwesenn  3° 
(das  nun  etzwas  zeits  gewert)  ist  belangende,  das  an  ergangnen  ufrurn 
ich  glich  sowol  als  ander  mine  mithernn  und  bruder  vom  capitell  er- 
schreckenn  unnd  abschuhenns  genomen,  mich  furwar  usz  kheynem  bo- 
senn  oder  Unwillen,  sonnder  allein,  mir  selb  dodurch  lybs  beszere  Sicher- 
heit unnd  gewarsamy  ze  schaffenn,  usz  der  stat  gethan  unnd  biszhar  35 
uszerhalb  bj'  miner  frundtschafft  ver[b]Iybenn,  der  hoffnung,  das  got 
der  her  gnod  gebenn,  das  alle  ding  widderumb  beruwigett,  volgenns 
ouch  ir  unnd  ein  capitel  zu  verglichung  kommen,  also  das  sich  einer  und 
der  ander  demnoch  ze  haltenn  wiszenn  mecht. 

Dwil  aber  solichs  sich  inn  verzugk  gestellt  unnd  ir,  das  ich  kommenn   4° 


Nr.  ßgg.  ij2g  Juni  i.  027 

soll.begerenn,  fruntlich  uiinderred  ze  tun,  wie  es  mit  vermeltem  zechendcnn 
furter  soll  gelialltcnn  werdcnn,  im  namcnn  gots,  so  bin  ich  des  ouch  wol  ze- 
friddenn  unnd  mag  es  Ivdenn.  Als  aber  nit  usz  einem  misztrouwen,  das  ich 
zu  uch,  myneii  hernn.stellenn  kennth,sonnder  usz  allenn  ergangnen  hennd- 
5  len,  ouch  disser  seltzame  leuffenn  mir  vonn  noten  (solichenn  dag  by 
uch  dester  t'ryer  besuchen  unnd  leistenn  mogciin),  das  ich  dozu  mit 
einem  \-erschribnen  unnd  sichern  geleytt  für  uch  unnd  alle  die  uwcrn, 
namblich  liininn  ze  kommenn,  da  innenn  so  lang  vonn  nötenn  ze  sin,  unnd 
vonn  dannen  biszwidder  an  min  gwarsamy,  versehen  unnd  mir  daszuvor- 

lo  derst  zugeschickt  vverd.  Wie  dann  ir  uch  eins  solichen  geleidtz  gegen  an- 
dern mynen  hern  vom  capitel  hievor  ouch  erbotten,  so  ist  an  uwcr  ersame 
wiszheit  min  frundtlich  bitt:  Sic  wellent  mir  ein  solich  gle\'dt  gunstigk- 
lich  werden  loszenn  unnd  mynem  Schaffner,  mir  furrer  dasselb  zu  uber- 
schickenn  habenn.  zustellenn.    Will   ich   alszdann.   mich  wie  ein  gehor- 

15  samen  unnd  denjhen,  so  bewissner  guttet  onvergeszen.  erzeigenn,  er- 
schj'nen  unnd  thun,  wie  sich  dann  wol  thut  geziemenn:  dann  warinn 
ich  uch,  mynen  herrnn  und  ganntzer  stat,  wuszte  zu  gedienenn,  weit  ich 
mich  mit  nichtenn  sperenn,  das  vonn  mir  uf  uwer  schribenn  antwortz- 
wise    im    bestenn    annemen    unnd  verstanden     Datum  Friburg    uff  den 

20   erstenn  dag  junii  anno  etc.  xxix. 

Original,  mit  auf  gedr.  verschlußsiegel.  St.-A.  Basel,  Domsiift  WW  i,  i. 

599.  152g  Juni  i. 

Soldrückstände  aus  dem  bauertikrieg. 

Zinstags  den  ersten  tag  juny  sind  disz  zugen  durch  Hansen  Wysz, 

25   von  Bencken,  wider  Sebastian  Thuring,   von  Ettingen,  vervaszt  worden : 

Rudolf  Thüring,  von  Ettingen,  hat  geschworenn  unnd  sagt:  Unge- 

varlich  vor  dr3'g  jaren  sy  Hans  Wisz,  von  Bencken,  gen  Ettingen  komen, 

habe  Raschion  Thuring  ethlich   sold,  so  er  im  noch,  als  er  im   in  dem 

purenkrieg    gedient,   schuldig   sye,  gehouschenn.    Hab  Baschion  gsagt: 

30  Es  sye  im  nit  worden;  wenn  im  gelt  werd,  well  er  inn  bezalenn. 

Othmar  Wisz,  von  Bencken,  hat  geschworen  und  sagt:  Das  er  inn 
anfang  des  purenkriegs  zu  Mulhusen  gediennt,  sx'en  Hans  Wisz  und 
Micheli,  ein  schniderly,  von  Therwilen,  zu  im  komen.  habenn  im  gsagt, 
was  er  da  thüge,  er  soll  mit  inen  zi'ichen,  sy  wellen  im  all  monat  ein 
35  gülden  Verschaffcnn.  Also  hab  er,  zug,  sich  bereden  lassen,  sye  mit 
inen  zogen,  und  von  Baschion,  dem  houptman,  ingeschribenn,  unnd  hab 
er,  zug,  nit  me  dann  dryg  wuchen  gedient;  derselbigen  drien  wuchen 
er  erlichenn  bezalt  worden  unnd  inn  der  letsten  bezalung,  als  im,  ge- 
zugen.  der  letst  gülden  worden  unnd  Baschion  den  sack  mit  dem  gelt 
40   zuknüpffl,  haben   ethlich  knecht  von  Terwilen  und  Ettingen  zu  Baschion 


528  '5-9  y^'ii  I-  Nr.  600. 

gsagt:  Wenn  er  sy  bezalen  weit?  Hab  Baschion  gsagt:  Ich  wil  uch  nut 
gen,  bisz  ich  heim  kom.  Also  haben  die  knecht  geschwigen;  wyter,  etc. 

Conrat  Zust,  von  Oberwilen,  hat  gschworen  und  sagt:  Der  zit, 
als  die  pursame  im  Sungckow  voneinandern  zogen,  sye  den  knechten 
ein  bescheid  worden,  sy  sollen  bisz  gen  Uffen  ziechenn  und  dadannen  5 
nit  wichen,  sy  syen  dann  bezalt.  Das  dann  gescheen ;  sy  bisz  gen 
Uffen  zogen,  dasells  bezalt  worden  S3'en,  unnd  hab  Baschion  gsagt: 
Welche  ich  kennen,  den')  wil  ich  nüt  gen,  bisz  ich  heim  kom.  Wie 
es  sich  aber  sunst  verloffenn,  der  wacht  halp,  ist  im,  zugen,  nit  wüs- 
sent;  dann  allein  im  noch  wol  ingedenk,  das  Hans  Wisz  uff  ein  zit  ein  10 
venrich  gewesen  und  darnach  ein  Wachtmeister  worden  sye;  wyter,  etc. 

Marx  Krutle,  von  Bencken,  hat  geschworen  unnd  sagt:  Das  Hans 
Wisz  inn  purischer  uffrur  ein  venrich  gewesen,  darnach  darvon  komen, 
unnd  sye  im  das  oberstwachtmeisterampt  zugsagt  worden,  das  er  ethiich 
zit  versechen.  Unnd  do  man  abzogen,  hab  Baschion  die  fromden  knecht  15 
all  zalt  und  gsagt,  das  er  die  heimschen  daheimen  bezalen  wolte;  hab 
er,  zug,  sich  des  nit  benügen  lassenn,  sonder  zalt  wellen  sin,  und  nach 
langem  reden  hab  Baschion  inn  bezalt  unnd  gsagt,  das  er  die  Eydt- 
gnossen  all  haltenn  weite,  wie  dann  biszhar  die  Eydtgnossen,  als  sy 
kungen  und  keysern  gedient,  gehaltenn  worden  syen;  wyter,  etc.  20 

Protokoll.   St.-A.   Basel,   Gerichtsarchiv  D  3^,   hl.  2JI  v. 

600.  /,-2p  Jiifii  2. 

Hans  Wagers,  des  scliumaciiers   urfecht'). 

Wir,  official  dess  bischofflichen  hoffgerichts  zu  Basel,  thund  kund 
menglichem  mit  disem  brieff :  Das  uff  hutt  sinem  dato  inn  bemelter  statt   25 
Basel  und  der  gefencknisz,  so  genant  wirt  der  thurn  bim  Tutschenhusz, 
vor  ..  .Adelbergen  Saltzmann,  von  bebstlichem  und  keiserlichem  gwalt 
offnen    unnsers    hoffs    und    derselben    statt  Basel    zu    harnoch  gemelten 
Sachen  sonderlich  verordneten  gschwornen  notario  und  amptmann,  per- 
sonlich ist  erschinen  Hans  Wager,  der  Schumacher  und  burger  ze  Basel,   30 
und  hat  bekatmt^  das    er  me    dann  einmol  inn   ürtenen  darvon  gesagt, 
diewil  sy,  die    burger    ze  Basel,  dorob    und    doran    gsin,    das  eben  ein 
hübsche  summ  guts  minen  herrn  verfallen,  ouch  sy,  die  burger,  geschwo- 
ren haben,  die  ere  gottes  und  den  gemeinen  nutz  ze  furderen,  so  were 
gut  und  von  noten,  das  min  hern  der  kilchen   gutter  ze  banden  nemen   35 
und  dargegen  etwas  am   ungelt  nochliessen;  und  sonderlich  hab  ersieh 
hiemit    hören    lossen:    Mögend  sy  es  (die  burger  meynende)  lyden,  so 
musz  ich  es  ouch  lyden.    Er  hab  ouch  sollich   wort  nit  alleinig  geredt, 

599.  ')    Vorlage  verschreibt  dem, 

600.  ')   Siehe  die  anmtrkung  zur  urfehäe  (rest  einer  Urfehde)  vom   1 2.  Juni  IJig.         4° 


Nr.  600.  iS2g  Juni  i.  529 

sunder  sigends  zu  meremmol  durch  ander  ouch  inn  den  urtcncn  geredt 
worden,  die  er  diser  zitt  nit  all  wiss  ze  nennen.  Harumb  er  durch  .  .  . 
burgermeister  und  rat  gedochter  statt  Basel  getencklich  angenommen 
und  also  umh  sollicher  hetz   und   uffrürischcn   wort  willen   ingelegt  und 

5  ein  zit  lang  enthalten,  aber  doch  ze  jungst  durch  gcdocht  hern  burger- 
meister und  rat,  wiewol  sy  gut  fug  und  recht  heften  ghept,  inn  an  sini  Hb 
und  leben  ze  stroffen,  angesehen  das  er  den  eyd,  so  hievor  ein  burger- 
schafft eim  ersamen  rat  geschworen,  nit  gehalten,  uff  bitt  und  ernstlich 
anruffen  siner  zunfftbruder,  nochburen  und  anderer  güttcr  frundcn  gnedig- 

10   lieh   wider  ledig  gelossen. 

Harumb  hat  bemelter  Hanns  Wager  urfehde  gesclnvortti,  das 
er  dann  nunhinfur  uff  keiner  zunfft  noch  geschelschafft  well  zeren 
und  inn  urten  sitzen;  der  geselschafft,  die  im  sollicher  Worten  hel- 
ffer  sind  und  gern  uffrur  sehen,  sich  ouch  wider  ein  oberkeit  setzen,  well 

15  gentzlich  entschlahen  und  dero  mussig  gon,  dwil  ouch  ein  ersamer  rat 
der  statt  Basel  als  fromm  oberen  wol  wissen  ze  regieren ;  das  er  inen 
dannn  inn  sollich  ir  regicrung  nutzit  well  reden,  das  ungelt  und  andere 
zufell,  die  dann  ein  statt  zu  uffenthalt  musz  haljen,  well  unangefochten 
lossen,    sollichs    nit    hinderen,  sonder  furderen,  domit  der  gemein  nutz 

20  uff-  und  nit  abgang.  Ob  ouch  ettlich  widcrspennige  pcrsonen  were, 
die  sin  mochten,  die  das  ungelt,  zoll  oder  andere  beschwernissen  weiten 
anfechten  oder  dowider  reden,  das  er  denselben  nit  well  gehörtd  oder 
willen  geben,  sunder  furer  bemelten  hern  gehorsam  und  gwertig  well 
sin  inn  allen  iren  gebotten  und  verbotten,  hoch  und  nideren,  wie  eim 

25  frommen,  gehorsamen  burger  wol  zimpt  und  gebart.  Ob  ouch  villicht 
bemelt  hern  burgermeister  und  rat  andere  siner  mitsecher  widerspcnnigen 
und  ungehorsamen  umb  irer  Worten  und  anderer  sachcn  willen  wurden 
annemmen  und  behemmen,  das  er  denen  kein  bystand  noch  hilH,  weder 
mit  rot  noch  dot,  well  thun,  sunder  disen  sinen  eid  gestracks  und  redlich 

30  halten.  Wo  er  aber  dheinest  so  unthur  an  im  selbs  wer  und  disen  eid 
inn  eim  oder  mer  puncten  übersehen  wurd,  alsdann  hatt  er  sich  be- 
geben, das  er  soll  genempt  werden  und  heissen  erlös,  truwbruchig 
und  me\-ne\dig,  und  soll  seifte  Übertretung  mit  der  strafe  des  schtverts 
gerichtet  werde?!. 

35  Des    alles    zu    worem    urkund  haben   wir,  official,  unsers  hoffs  in- 

gesigel  wissentlich  gehenckt  an  disen  brieff,  der  geben  und  obgeschri- 
bene  ding  beschehen  sind  uff  mitvvoch  den  anderen  tag  des  brach- 
monats  inn  dem  jor  als  man  zalt  von  der  geburt  Christi  unnsers  hern 
funffzehenhundert  zwentzick  und  nun  jor. 

40  Entwurf.    St.-A.  Basel,  Ratsbücher   C  5,  s.  60. 

Basier  Rcforniationsaklen,  III.  gj 


530  ijj^gjumz—s-  Nr.  601-603. 

601.  ■  ^529  Juni  2. 
Urfehde  Gertrudt  Rorers  oder  Brattlerin,  von  Lansen,  by  Liestal. 
Ein  widertoüfferin,  ist  uss  gefencknisz  gelossen  uff  mittwoch  den 

andern  tag  brochmonats,  hatt  geschworen  ein  urfecht  und  bekant,  sich 
mit  dem  widertouff  geirrt  han,  dorumb  well  sy  hinfur  sich  desselben,  5 
vornemlich  der  widertouffer,  entschlaghen,  ir  winckelpredig  nit  mer 
hören,  sy  weder  behusen  noch  beherbergen,  kein  gmeinschafft  mit  inen 
han,  sunder  das  sy  nunhinfur  well  an  die  predigen  gon,  do  ander 
cristenen  zesammen  kummen  und  well  m.  h.  und  irem  vogt  gehorsam 
und  gwertig  sin  inn  allen  botten  und  verbotten,  by  pen  dess  wassers,  10 
die  iren  doruff  gesetzt  ist,  wo  sy  disen  eid  nit  wurde  halten,  mit  ver- 
zihung  etc.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  228. 

602.  '5^9  y^ni  2. 
Urfehde:  Hans  Schroter,  der  Schumacher  und  burger  ze  Basel.        15 
Hatt  Jergen  Wildysen,  dem  slosser,  so  gefangen  ist  glegen,  von 

der  gassen  hinuff  zur  kefy  zugeredt  mit  trostworten,  inn  wellen  trösten, 
dorzu  ist  er  an  ettlichen  orten  dorby  gesin,  das  man  des  ungelts  ze 
red  ist  worden  und  anderer  dingen,  die  doch  wider  m.  h.  sind  gedocht; 
ist  ledig  gelossen  mittwoch  den  andern  tag  des  brachmonats,  hat  tir-  20 
fehde  geschworen  und  das  er  hinfur  der  gfangen  well  müssig  gon,  von 
der  gassen  nit  zu  inen  uffhin  reden  noch  zusprechen  und,  wo  man  fürhin 
des  ungelts  ze  red  wurd,  das  er  darvon  well  gon  und  nit  dorby  pliben, 
das  er  ouch  m.  h.  well  gehorsam  sin  und  sich  halten,  wie  eim  gehor- 
samen bürger  zimpt,  by  pen  des  schwerts,  mit  verzihung  aller  gnoden  25 
und  fryheiten  etc.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  22S. 

603.  1529  J'^ni  3. 
Balthassar  Hyldbrand  und  Wolff  Jocob  Hutschy  an  burgermeister 

und  rott  der  stat  Bassel. 

Demnoch  und  wyr  wyder  von  Jenff  gon  Bern  sind  kumen,  alsz 
vvyr  dan  formolsz  uwer  ersam  wyszheyt  durch  schryfft  bericht  band, 
sind  wyr  uff  desz  hertzogen  und  unsser  Eidgnossen  von  Bern  byt  und 
beger  mit  anderen  botten  hie  ferhart,  dem  handel  zu  guttem,  alsz 
wyr  uwer  wyszheyt  wol  berichten  werden,  so  w)'r  anheymsch  kumen  etc.   35 

Wytter,  gnedige  heren,  wyr  haben  dissen  botten  in  il  abgeferty- 
gett  usz  der  urssach,  dasz  unsser  lieb  Eidgnossen  und  crj'stelich  mit- 
bürger  von  Zürich  uff  hüt  datum  ein  botschafft  hie  zu  Bern  for  ret 
und  bürgeren  hand  kan  und  an  sy  begert,  inen  bystand  zu  thun,  domit 


Nr.  6oj.  i';?g  Juni  j.  531 

der  landvogt,  so  die  von  Unterwaiden  eitz  an  sundag  gon  Baden  uff 
wend  füren,  mit  gewalt  im  widerstand  zu  thün  und  nit  Jossen  ut'ttürcn. 
DorutT  mit  rot  und  bürgeren  hie  zu  Bern  erkandt  ist:  Unsseren  Eid- 
gnossen  und  crysteniichen  mitburger  von  Zürich  bystandt  zu  thun  untl 
5  in  ouch  nil  lossen  uffrytten,  durusz  grosz  unrüw  enston  mag;  dan 
unsser  Eidgnossen  \on  Bern  sinil  bericht,  dasz  tue  von  Underwaldcn 
desz  wyilens  sygen,  eitz  am  samstag  nechst  zu  Lutzern  zu  sin  und  morn- 
dest  am  sundag  den  landvogt  \'ols  gon  Baden  ulTzuhiren,  und  nämlich 
so!    er  tor    danen    r\'ttcn    mit  xxv  pfferdcn,  und  im   danothin  geordnet 

10  300  man,  uff  dem  fusz  noclizuziechen,  ob  im  c\'man  welty  wyder- 
stand  thun,  in  mit  gewalt  hyndurchzufuren :  deszglichen  allentthal- 
ben  die  glock-en  geordnet  zu  stürmen,  ob  sach  wer,  dasz  die  300 
man  zu  schwach  weren :  und  so  man  sturm[)t,  so!  alles  das,  so  stab 
und  Stangen   mag  tragen,  zulouffen.    Deszglichen  band  ouch  unsser  Eid- 

15  gnossen  von  Zürich  und  Bern  hinwider  fersechen  all  ryck,  deszglichen 
den  Sturm,  dan  sy  in  kiens  wegs  nit  wend  lossen  utTr}'tten 

Uffdaszselb  synd  unsser  Eidgnossen  von  Fryburg  und  Sollenthurn, 
so  by  unsz  hie  sind  gesin,  in  desz  hertzogen  handel.  Do  sy  solich 
schwer    hendel  \crnumen  band,  band  sy  mit  unsz  gercdt,  dasz  sy  gut 

20  ducht,  mit  inen  für  unssern  Eidgnossen  von  Bern  rett  und  burger  zu 
keren,  und  diewyl  unsser  Eydgnossen  von  Zürich  botschafft  ouch  zu- 
gegen werre,  s_\'  zu  bytten,  von  irem  furnemen  zu  ston,  in  semlichen 
schweren  louffen.  Uff  dasz  haben  wyr  inen  daszselbig  abgschlagen,  die- 
wyl   wyr    kien    befelch    von    uwer    wyszheytt    kan  band,    ouch  diewyl 

25  esz  antryfft  unsser  cristenlich  mitburger  Zürich  und  Bern.  Deszglichen 
wyr  ouch  vernumen  band,  wasz  schmoch  und  schand  sy  uwer  cr- 
sam  wyszheyt  botten  und  erenzeychen  eitz  nechst  zu  Underwalden 
bewyssen  band,  domit  wyr  nit  band  mögen  wyssen,  uwer  ersam 
wyszheytt    doran   gefallen    zu  thun.    Alsso  sind  unsser  Eidgnossen  von 

30  [-"ryburg  und  Sollenthurn  allein  für  ret  und  burger  kert,  in  bywessen 
unsser  Eidgnossen  von  Zürich  botschafft  und  sy  bytlich  ankert.  Uft 
dasz  ist  inen  bewylget,  dasz  sy  wol  mögen  rj'tten  zu  denen  von  Under- 
walden und  mit  inen  verschaffen  und  handien,  dasz  sy  den  vogt  nit  uff- 
furen  und  von  irem  furnemen   standen ;  dan  sy  dasz  in  kienen  weg  nit 

35  wellen  gestatten  und  dorby  den  von  Underwalden  dasz  recht  furge- 
schlagen.  Uff  dasz  rytten  unsser  Eidgnossen  von  Fryburg  und  Sollen- 
thurn und  wend  alsz  morn  frytags  zu  Lutzern  sin  und  noch  dem  besten 
handien,  domit  die  von  Underwalden  den  vogt  eitz  zur  zyt  underlossen 
uffzufuren,    ouch    illentz    dag    ansetzen,    ob    die    sach    zu  guttem  mocht 

40   brocht  werden  etc. 

Dyssesz   haben  wsr  uwer  ersam  wyszheyt  in  gutter  meynung  in 


532  i5'^9  7""^  .?■  ^*'-  604—605. 

il  wellen  zuschryben.  Dan  wyr  woran  in  wyllen,  selbs  heym  zu  rytten; 
sind  wyr  durch  unsser  Eydgnossen  von  Bern  so  hoch  ankert,  noch  bysz 
morn  zu  verharen  und  ein  abscheid  zu  machen,  desz  wyr  inen  nit  hand 
können  abschlachen;  nit  mer  .  .  .  Datum  zu  Bern  uff  donstag  den  dryten 
dag  junius  ano  29.    Uwer  wyszheyt  wel  dissem  botten  lonnen.  5 

Original,  mit  auf  gedr.  Verschlußsiegel.   St.-A.  Basel,  Politisches  J/5,  /. 

604.  '529  Juni   ?. 

Burgermeyster,  die  oberisten  meyster  unnd  sunder  verordnethen 
heymlichen  räth  der  statt  Zürich  an  burgermeyster,  hej'mlichen  räthen 
unnd  dryzehenen  der  statt  Basel.  10 

Uff  üwer  jungst  schryben  der  Straszburgischen  verstanndtnisz  halb 
geben  wir  uch  anndtwurts  wys  zu  vernemmen:  Als  unnser  .  .  .  E^'dt- 
gnoszenn  unnd  cristenlichen  mittburger  von  Bernn  ir  radtsbottschafft 
inn  annderen  geschäfftenn  hüt  datums  zii  unns  verfertigt  unnd  under 
annderem  durch  den  güttwilligen  botten  he>mlicherwys  enntdegken  15 
laszenn,  inen  gefeilig  unnd  anmüttig  sin,  das  ir,  unnser  lieb  Eidtgnos- 
zenn,  iren  unnd  unnserenn,  ouch  dären  von  Straszburg  heymlich  ver- 
ordneten ej'nen  ilenden  tag  inn  üwer  statt,  allda  der  sach  anfang  ze 
geben  unnd,  was  yedem  teyl  sich  gegen  dem  annderen  zu  verbj'nden, 
gelegen  unnd  lydenlich  sin  well,  underred  ze  haben,  ansetzenn  und  20 
verrümen  mögind.  Diewyl  ir  dann  inn  gemeltem  schryben  begert,  ob 
wir  derer  von  Bern  anndtwurdt  unnd  gefallenn,  ee  dann  ir,  vernemmen 
wurden,  uch  deren  ilends  zu  berichten,  wyther  wiszenn  mögenn  inn 
handel  ze  schickenn,  haben  wir  uch  sollichs  ylends  by  disem  bottenn 
ze  verständigen  nit  underlaszen  wellen.  Unnd  laszennd  deszhalb  (wie  25 
ouch  unnser  Eydtgnoszenn  von  Bernn)  unns  gefallenn,  das  ir  obgehordter 
gstalt  im  handel  wol  furfaren  unnd  unns  zö  allen  teylen  inn  uwer  statt 
vertagen  mögind,  doch  das  sollich  tagsatzung,  wie  ir,  sollichs  hierzu 
gehören,  selbs  gutt  wiszenn  hand,  alleyn  den  heymlichen  von  beyden 
stetten  zugestelt  unnd  hierinn  keyn  Verzug  werd  ...  3° 

Usz  Zürich  dornnstag  sanct  Erasmus  tag  anno   etc.  xxix". 

Original  und  kopie.   Stadt- A.   Straßburg  AA  1S08. 

605.  1529  Juni  j. 

Jacob  Stiirtzel  von  Buchaim,  doctor.  —  Hans  Bechtold  von  Rynach. 
—  Batt  von  Pfirth.  —  Hans  Jacob  Waldner.  —  Jacop  Rieh  von  Riehen-   35 
steyn.  —  Hans  Friderich  von  Landeckh  an  burgermeyster  und  rath  der 
statt  Basel. 

Churfursten,    fürsten    und    andere    stende  des  heiligen  Romischen 
reichs,  so  auff  jungst  gehaltnem  reichstag  zu  Speyr  versamlet  gewesen 


Nr.  606—607.  i';2g  Jutii  j.  533 

seyn,  haben  uns  credentz  und  Instruction  zugeschickt,  uff  dieselben  von 
wegen  der  spenn  und  irrungen.  so  sich  zwüschcn  dctn  dhomcapittel  der 
Hohen  stifft  hy  euch  und  ewer  halten,  zu  handeln.  Darniit  dann  solich 
handlung  von  uns  dester  fruchtbarer  und  statlicher  beschehen  möge,  so 
5  begern  wir,  das  ir  uns  und  unsere  dycner,  so  wir  unge\'orlich  mit  uns 
pringen  werden,  zu  solicher  handlung  als  uff  den  sechzehenden  tag 
dis  gegenwertigen  monats  nachts  by  euch  zu  ershyncn,  so  lang  die 
weren  wurdet  und  von  dannen  wider  an  unser  gewarsame  zu  Women, 
mit  gnugsamcm  gleidt  versehen,  uns  dasselbig  by  disem  unserm  botten 
lo  zu  schicken  und  daran  nit  verlassen  .  .  .  Datum  E^nsisheim  den  dritten 
tag  junii  anno  etc.  xxix". 

Original,  mit  if  versc/ilußsiegel/i.    Si.-A.   Basel,    Bischöfliche  Ha?idlung 
O  S.   —   Regesl :  Ebenda,   Bischöfliche  Hattdlu?ig  O  ^,   öl.  J  v. 

606.  i^2g  Juni  j. 
15              Urfehden:  Martin    von  Nock,    uss  dem    Ettzschland,  und   Lienhart 

Funck,  von   Eystet,  der  Schumacher,  sind  widertoüffcr. 

Haben  nit  wellen  schweren  noch  globcn,  destminder  nit  hand 
m.  h.  s}'  uss  barmhertzikeit  ledig  gelossen,  doch  mit  der  bescheidenheit, 
das    sy  sich    von    stund    an    uss    der   statt  Basel   und   m.  h.  empter  und 

20  landtschafft  sollen  hinweg  thun.  dann  wo  s\'  dori'iber  würden  ergriffen, 
es  wer  im  holtz,  feld,  wasser  oder  land,  das  m.  h.  sy  on  ervolgung 
rechtens  und  on  all  gnod  wellen  lossen  ertrencken ;  des  sind  sy  ernstlich 
gwarnet.   Actum  uff  donstag  den  dritten  tag  des  brochmonats. 

A.  Saltzmann  ss. 

25  St.-A.  Basel,   Ratsbücher  C  J,   s.  22g. 

607.  152g  Ju7ii  j. 
Urfehde:  Margreth  Schwitzerin,  von  Lansen,  by  Liestal.  ein  wider- 

toifferin. 

Ist    uff  donstag   den   dritten  tag  des  brochmonats  ledig  gelossen; 

30  dise  hatt  sich  offenntlich  vor  m.  h  den  siben  bekant,  das  sy  hab  ge- 
irrt des  widertouffs  halb:  hatt  sollichs  alles  widerrufft  und  bekant,  dz 
sy  sich  domit  schwerlich  hab  \ersciiuldt,  doruff  s\-  geschworen  ein  ur- 
fecht  und  das  sy  ir  leben  lang  sollicher  misgloubung  well  sich  ent- 
schlahen,  ouch  das  sy  an  die  ort,    do  die  widertouffer  sind,  es  sig  im 

55  \cld,  inn  hüsern,  inn  weiden  und  sust  uff  dem  erterich,  gar  niernants 
well  kummen,  kein  gmeinschafft  gar  mit  inen  han,  ouch  sy,  es  sigen 
wib  oder  man,  einiche  person  uss  bemelter  widertoüffischer  sect  nit 
well  behusen,  beherbergen,  underschleiff  noch  einiche  handtreichung 
nit  welle  thun.  sunder  hinfür  im  thun  und  Ion  des  gotzdienst  halb  sich 


534  i')-9  J'^ii  4-  ^^-  ^08 — 60p. 

mit  andern  gloubigen  verglichen,  das  wort  gottes  hören,  wo  sy  das 
kranckheit  halb  vermag,  zum  Minster  zer  wiichen  einmol  inn  offner 
kilchen,  wie  eim  frommen  cristen  zustot,  by  pen  des  wassers,  die  iren 
druff  gesetzt  ist  etc.  A.  Saltzmann. 

St.  A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.   229.  5 

608.  '529  ^«'"'  4- 
Statthalter  des  biirgermeistertums  der  Stadt  Basel  an  meyger  unnd 

gemeinde  zu  Wyler  [bei  Altkirch  im  SuiulgauJ. 

Unns    hatt    unnser   lieber  getruwer  mitrat  Diepolt  Wyssach,   ver- 
ordneter pfleger  des  huses  sannt  Johanns  by  unns,  ze  erkhennen  geben,    10 
wie    er  uff  yetzt   aller  nechst  verschinen    sonntags  den    zehendenn,    so 
gmelt  sannt  Johannser  husz  by  uch  fallend  hat,   in  namen  desselbigen 
huses  verlyhenn,    ir    ouch    den    noch    altem    harkomen  empfangen  und 
uch    inn    sollichem    gutwillig    finden    lossen,    das  wir    dann  von  uch  zu 
danck    angnomen ;    und    nochmals    an    uch    unser  fruntlichs  begeren,    ir    15 
wollend  uch  furer   gegen  vermeltem  sannt  Johannser  husz  unnd  deshalb 
unnsernn  geordneten  pflegernn  unnd  Schaffnern  dergstalten  erzeigenn, 
und,  ob  jemands,  wer  der  were,  komen,  inn  sollichen  zehennden  intrag 
oder    irrung    spreyten    oder    den    annderwertz    zu   verlyhen    underston 
wolt,    dem    oder    denselbigen    solches   nit    gestatten    oder    bewilligenn,   20 
sonnder    b}'    erster    unsers    pflegers  verlyhung  bliben  loszenn  wollenn. 
Das  stat  unns  umb  uch  zu  beschulden.   Datum  den  1111»«°  brachmonatz 
anno  etc.  xxix. 

[Nachtrag]:    Glicher  gstalt  ist   gönn  Bettendorff  ouch  geschriben. 

Entwurf.      St.-A.   Basel,  Missivefi  A  28,   bl.  230.  »5 

609.  1529  ^^'"  4- 
Urfehde  des  Hans  Ludi,  von  Bubendorf. 

609  a. 

Wir,  official  desz  bischofflichen  hofs  zu  Basel,  thund  khund  me- 
nigklichem  mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar,  als  man  zait  von  der  gepürt  3° 
Christi,  unsers  herren,  funffzehenhundert  zwentzig  und  nun  jar  uff  fritag 
nach  sant  Erasmus,  desz  heiligen  marterers,  den  vierdten  tag  brach- 
monads,  inn  der  statt  Basel  uff  dem  inneren  Spalenthurn  vor  dem  fur- 
nemen  Adelbero  Saltzmann,  von  bepstlichem  und  keyserlichem  gvvalt 
offnen  und  bemelten  unsers  hofs  gesvvornen  notario,  zu  uffhebung  und  35 
fassung  der  urfehen,  so  die  gefangnen  sweren,  sonderlich  verordnet, 
als  einer  bewerten  person,  personlich  gestanden  ist  Hans  Ludi,  von 
Bubendorff,  Waldenburger  ampt.  Basler  gebiet,  und  hat  bekatmt,  wie 
das  er  in  obgemeltem  jar  uff  mitwoch  den  letzsten  tag  mertzens  nechst 


Nr.  öopa.  152g  Juni  4.  535 

verschinen  durch  .  .  .  burgermeister  und  rhat  der  statt  Basel  usz  ge- 
tengknüsz  wäre  gnedigklichen  ledig  gelassen,  inn  derer  er  der  ver- 
fürischen  secten  desz  widertoufTfs  halb  uff  dem  inneren  Eschemerthor 
was  gelegen;  darumb  er  ouch  gesworen  einen  lyplichen  eyd  mit  uff- 
5  gehepten  zweyen  fingern  der  rechten  hand,  mit  vorerlüterten  gelerten 
Worten,  das  er  hinfur  in  tlhein  winckelpredig  zu  den  widertöuffern 
wolte  gon,  ouch  dieselbigen  widertouffer  weder  bchusen  noch  beher- 
bergen, sonder  sich  deren  gentzlichen  entslahen  und  niüssigen,  und 
das  er  wolle  an  offne,  christeniiche,  pfarrliche  predigen  zu  andern 
10  frommen  Christen  und  underthonen  kommen,  by  inen  das  heilig  wort 
gottes  vernemen;  ouch  das  er  fürhin  siner  oberkeit.  vogten  und  ampt- 
lüten  in  allen  gottlichen  billichen  dingen,  botten  und  verbotten,  wolle 
gehorsam  sin  und  zuvor  den  costen  diser  gfengknusz.  namblich  zwey 
pfund  funffthalben  Schilling,  uff  pfingsten  nechst  künfftig  bemelten 
15  herren  zu  Basel  ze  bezalen,  für  wölchen  costen  bürg  worden  Claus 
Ludi  und  Heini  Ludi.  syne  bruder,  welche  ouch  darfur  glopt  und  ver- 
sprochen haben  mit  allen  Sicherheiten,  harzu  notwendig,  etc.  Rs  hat 
ouch  genanter  Hans  Ludi  zu  solchen  articklen  allen  gemeine  urfech  in 
bester  form  by  pen  desz  swerts  gesworen;  so  wäre  er  doch  so  unthür 

20  an  imm  selbs  gsin,  synen  jetz  gethonen  eyd  ze  rugks  gstellt  und  wider- 
umb  in  vorig  irthumb  desz  widertouffs  ingefallen  und  sollicher  secten 
anhengig  worden. 

Deszhalb    bemelte  herren  burgermeister  uiul  rhat  der  statt  Basel 
inn  wider  gefengklichen  angenommen  und  inn  vorgeschribner  gefengk- 

25  nusz  an  Spalen  enthalten  und,  wiewol  sy  fug  und  recht  gehept,  inn 
umb  sinen  meyneyd  und  truwlose,  an  sinem  leben  bits  in  tod  ze 
straffen,  haben  sy  doch  die  gestrenge  desz  rechtens  nebent  sich  gstelt 
und  barmhertzigkeit  gnedigklich  bewysen  und  abermalen  uff  fritag, 
obstat,  den  vierdten  tag  brachmanods  inn  vorgenantem  jar  wider  ledig 

30  gelassen.  Daruff  obgenanter  Hans  Ludi  vor  genantem  unsers  hofs 
notarien  fryens  willens,  ungezwungen,  ledig  aller  banden  und  gefangen- 
schafft, anfengklich  die  verfurische  irthumb  und  sect  desz  widertouffs 
mit  satten  stattlichen  Worten  öffentlich  widerrufft  und  mit  annemmung 
solcher    \erfürischen    secten    treffenlichen    geyrrt  haben  sich  bekhendt 

35  und  verjehen,  das  er  sollicher  secten  anhengig  gsin  und  deszhalb  uszer- 
halb  gemeinem  christenlichcm  leben  und  Ordnung  gestanden,  daran  er 
sich  hoch  verschuldt,  gesundet  und  unrecht  gcthan  habe.  Und  nach- 
dem hat  gedachter  Hans  Ludi  abermals  sin  rechte  hand  uffgehcpt  und 
mit  gelerten   Worten  lyplichen  zu  got,  dem  alincchtigen,  gesworen,  das 

40  er  solcher  verfurischen  secten  der  widertouffer,  ouch  derselben  rotten, 
geselschafften,  leren  und'  predigen  fürohin  gantz  mussig  gon,  dazu  syn 


536  15^9  Juni  5.  Nr.  60^  b — 610. 

vorige  urfech,  wie  obstat,  desz  widertouffs  halb  gethon,  mit  allem  in- 
halt,  puncten  und  articklen,  das  minder  und  das  merh,  nut  uszgedingt, 
annemen  ze  halten,  die  trülichen  zerstatten,  deren  ze  geleben  unnd 
nachzekommen,  und  das  er  ouch  dise  und  vorige  gefengkliche  an- 
nemung",  wie  offt  das  ummer  bschehen  wäre  und  was  sich  darinn  5 
und  darzwuschen  zutragen  und  begeben  hab,  es  sj'g  mit  worten  oder 
wercken,  nutzit  vorbehalten,  gegen  gedachten  herren  burgermeister 
und  rhat  der  stat  Basel,  irn  nachkommen,  bürgern  und  hindersässen, 
ouch  allen  denen,  die  inen  zu  versprechen  stand  und  sunst  menigk- 
jichem,  so  under  diser  syner  myszhandlung  verdacht  werden  möcht,  10 
nyemer  ewigklich  ze  ändern,  ze  äfern,  noch  ze  rechen,  bei  strafe  des 
scinverts  mit  abschlahung  sins  houpts  .  .  .  Desz  alles  zu  waremb  urkhund 
haben  wir,  official,  unsers  hofs  insigel  wussentlich  gehenckt  an  diesen 
brieff,  der  geben  ist  inn  dem  jar  unnd  uff  tag  als  obstat. 

Adelberus  Saltzmann,  notarius  supradictus  15 

curie  Basiliensis  juratus,  hec  audivit  et  subscripsit. 

Original,    pcrgameni,    mit   dem    hängenden   sieget  des  offizials.     St.-A. 

Basel,  städi.  tirk.  nr.  2gi6. 

609  b. 

Hans  Lüdi,  von  Lampenberg",  inn  den  emptern,  ein  widertoiffer.  20 
Ist  uss  gefencknisz  gelossen  fritag  den  4.  tag  des  brochmonats, 
hatt  sich  glicher  gstalt  wie  Margreth  Schwitzerin  bekant,  geirrt  han  und 
das  er  hinfur  sollicher  ding  well  müssig  gon,  kein  widertoiffer  behusen 
noch  beherbergen  und  das  er  well  predig  hören  by  andern  cristenen 
und  gehorsam  sin  in  forma  wie  obgenant  Margreth  etc.,  ouch  by  pen  25 
des  Wassers,  juravit  exulcionem  ut  in  forma.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  ?,   s.  230. 

610,  152g  Juni  s, 

Statthalter  des  burgermeistersthumbs  unnd  rat  der  statt  Basell  an 
Philipssenn,  bischoffenn  zu   Basell.  3° 

.  .  .  Yetzt  verschinenn  mittwochs  habenn  Diethrich  Koch  unnd 
Wilde  Stöcklin,  vonn  Ettingenn,  unnd  Liennhart  Koch,  vonn  Rinach, 
einenn,  gnannt  Hannsenn  Thüring,  lyblos  getann,  da  sich  die  zwenn 
vonn  Ettingenn  flüchtig  gmacht,  unnd  Liennhart  Koch  sich  noch  bishär 
zu  Rinach  ennthaltenn.  Damit  dann  das  übel  gestrafft  und  menngcli-  35 
chem,  was  recht,  gedyhe,  e.  f.  g.  wir  früntlich  pitten,  sy  wolle  uff  das 
furderlichst  nach  genempteni  Liennhart  Kochenn  tastenn  unnd  gfenngc- 
lichenn  annemmenn  lossenn.  So  aber  e.  f.  g.  darunder  ettwas  gfar  der 
bursame    halb,    das   sy    denjhennenn,    so    das   ann    die  hand    ze  neraen 


Nr.  6i  i — 6i2.  152g  Juni  j.  537 

unnderstundcn,  inntrag  thun  unnd  widerwillenn  erzeigenn  möchtenn, 
besorgenn  musste,  sover  dann  e.  f.  g.  gfellig,  unnd  wir  desz  vonn  iro 
verstenndigt  wurdenn,  woltcnn  wir  das  ann  die  hannd  ncmenn  unnd 
nachtrachtung  habenn,  damit  bestiniptcr  Liennhart  Koch  ergriffen  unnd, 
5  so  vil  im  das  recht  zuliesse,  vervolgen  wurde.  Das  wir  e.  f.  g.  im  besten 
inn  yl  nit  verhalten  .  .  .  wollenn.  Datum  den  v"'"  junii  anno  etc.  xxix. 
Original.   Lande s-A.   Liestal,   lade   114  A,  theke  614,  nr.  l6S. 

611.  15^9  y^"^  S- 

Statthalter  des  burgermeisterthumbs  unnd  rat  der  statt  Basell  an 
10   meister  unnd  rat  der  statt  Straszburg. 

Wir    habenn   unnsernn  .  .  .   Caspar  Schallernn,  stattschribernn,  nit 

alleinig  vonn  wegenn  unnser,  sonnder  euch  .  .  .  wegen  derer  von  Zürich 

unnd  Bernn  uff  vorgonnde  Werbung,   wie    er    in  namenn  unnser  dryen 

ortenn  vormals  ann   uch   getonn,  wyter  ze  hanndlenn,    .  .  .  abgevertigt 

15   U7id  beglaubigen   ihn  hiemit  bei  euch.    Datum  den  v'*"  junii  anno  etc. 

XXIX. 

Original,  pergament.   Stadt- A.  Straßburg  AA  iSlO.  Regesten:  Politische 
Correspottdenz  bd.  l,  fir.  612  und  Strickler  bd.  V,  nr.  £4,  anm. 

612.  1529  7uni  s- 

20  Statthalter    äes  biirgermeistertums  der  Stadt  Basel  an  den  landt- 

vogt  von  Rottlenn. 

Unns  hatt  angelangt,  demnoch  Hans  Muller,  Hans  Wind  und  Hans 
Rumly,  alle  dry  von  Wintersingenn,  an  ein  capcllani  zu  Clingental  by 
uns,  dy  meyster  Diebolt  Ougiin    dyser  zyt  besitzt,  jerlich  xvr  viernzel 

25  dinckel,  ablesig  mit  hundertunndsechtzig  pfundenn,  gezinszt,  unnd 
aber  innen  sollichen  zinsz  furer  zu  geben  ungelegen,  deszhalb  sy  ab- 
lesung  bemelts  zinsz  vorgedochtem  meyster  Diebolten  als  besitzern  der 
cappelani  verkünt  unnd  dy  houptsum  an  unnser  Stattwechsel  erlegt 
habenn.  welcher   nun   dy  lesung,  usz  was  grundts  unns  verborgen,  nit 

30  annemen  wellen,  domit  dy  sach  rechtlich  zu  entscheyden,  für  unnser 
Stattgericht,  do  sy  noch  uncrertteret  schwebt,  gwachszen'). 

Nun  werden  wir  bericht,  das  du  dy  vermalten  dry  von  Wintersingen, 
das  sy  dy  bedochte  erlegt  houptsum  wyder  von  unnserem  stattwechszel  ze 
nemen,  drengen  wylt;  durch  was  zuthun  das  beschicht,  ob  vcrmeltcr  mey- 

35  ster  Diebolt  Ougiin,  wy  wir  dan  wol  ze  gedencken,  desz  ein  ursacher,  megen 
wir  nit  wyszen.  Dwyl  dan  dy  sach  nit  von  wegen  der  gütter,  sonder 
alleinig  der  ablösung  des  zinsz  vor  recht  hanget,  werden  wir  noch  zur 
zyt  das  bestimpt  erlegt  houptgüt  von  unserm  stattwechsell  bisz  usztrag 

612.  ')   Vorlage  durchstreicht  gwysen. 

Basier  Reformationsaklcn,  III.  Qg 


538  iß2(^  Juni  5.  Nr.  613. 

der  sacli  nit  nemen  oder  komen  laszen;  so  aber  dy  sach  durch  unnser 
Stattgericht  hiiiusz  für  din  unterton  gwysen,  alsdan  beschehe  siner, 
was  recht  unnd  billich  sin  wurt.  Haben  wir  dir,  dich  gegen  vermelten 
von  Wintersingen  darnoch  w}'szen  ze  haltenn,  nit  wellen  bergen.  Datum 
den  v'*""  junii  anno  xxviiii.  5 

Entwurf,  St.-A.   Basel,  Missiven  A  28,  hl.  230  v. 

613.  152g  Juni  s- 

Stathalter  und  capitel  der  meren  stifft  Basel  den  .  .  .  vogten,  ge- 
swornen  unnd  gemeinden  zu  Oltingen  und  Wenszlingen. 

Euch  ist  wiszenn,  wie  xvegeti  unnsers  zechenden  unnd  kilchensatzes    10 
halb  zu  Oltingenn  etc.  beschehen,  dergstalt  das  wir  euch  solich  zechenden 
kouf-  oder  phanndtzwise  zusteen  unnd  werdenn  loszenn  weltenn,  wir  letst 
darzu  willen  gebenn  unnd  ewer  meynung  zu  beiden  theiln  endtsloszen, 
namblich  solichen  zechenden   euch  umb  xvi'=  gülden  uf  ein  widderlosung 
werden    ze    loszenn,    da    dann    ir  also  bar  tusandt  gülden  erlegen  und    15 
zu    unnsern    banden    antworten    unnd    dann   übrig    vi''  gülden  unns  mit 
XXX  gülden  verzinszen  unnd  jerlichen  antworten  soltenn.    Unnd  wiewol 
wir  uns  das,   dem  also  nochkommen,  versehenn,  vorab  uff  die  antwort, 
nochmoln  unnserem  Schaffner  gegebenn,  sint  yedoch  ir  für  das  ein  an 
erlegung   der   tusandt  gülden  sumig  erfunden,  dann  ir  witers  nit  dann    20 
VI''  gülden  unnserm  Schaffner,  weihe  er  demnoch  unns  geantwort,  unnd 
für   das  ander,  so  ist  ouch,  das  uwere  herrn  unnd  oberen,  als  burger- 
meister  und  rot  einer  stat  Basell,  etzwas  inred  deshalben  ouch  haben, 
noch    unnserm    Schaffner   geschickt    und    dem    gesagt,    uwer   erlegt   vi" 
gülden    uns    inn  einer  stat  Basel  zu  behalten,  da  ligen  ze  laszen  unnd    25 
ihn    deren  Sachen  eins  rats  endtscheidt  zu  gewartenn;   das  nun  unnser 
abred    unnd    allem    hanndel,    so    lang    durch    uch   mit  uns  trybenn  und 
darinnen  wir  euch  so  gern  gwilfart,  ganntz  nit  gemesz.   Wo  ouch  ge- 
wesen,   das    wir    gewuszt,   uch    des  uwern  anders  nit  gewaltig,  hettenn 
wir    disze    sachen,    mit  uch   furzenemen,  nit  understanndenn,  soviel  be-   30 
redenn    unnd    schribenns    wo!  über  sin  und  sparen  mogenn,  dwil  dann 
die  ding  also  gestalt. 

Sodann  were,  das  ir  uns  nit  leisten  konthen  unnd  unns  nit 
gemeint  von  wegen  erlegter  vi«  gülden,  ouch  deshalb  die  also  ruwig, 
untz  uwer  herrn  und  obren  endtscheidt,  ligen  verlyben  sollendt,  35 
unnsers  zechenden  unnd  desselben  nutzung  ze  manglen,  sint  wir  nit 
allein  urbuttig,  solich  uwer  vi"  gülden  nit  hinder  uns  zu  behalten, 
sonnders  dieselbigenn  uch  vvidderumbenn  zu  uwern  hanndenn  unnd 
gewaltsamy  ze  stellenn  unnd  unns  recht  loszenn  sin,  als  so  der  sach 
unnd    diser  pfandtschafft  nye  gedacht  oder  red  beschehenn,  unnd  des-    40 


Nr.  614.  1329  Juni  5.  539 

halben   unnsern   zechenden   nochin  wie  vor  verlyhenn  unnd  innbringen 

loszen,    untz    hienoher    ir  v^Uicht  uwer  herrn  und  obern  beszern  gunst 

dozu  gehabenn ;  wellenn  wir  alszdann  aber  thun,  so  wir  achten  mögen, 

sich  der  sach  verglichen. 

5  Welten   wir  euch   uff  beredten,  unnsern  abscheidt  unnd  ouch  noch- 

volgend  handlang  antwortz-  und  berichtzwise  nit  \erhaltenn,  uch  dem- 

noch  ze  schicken  haben,   mit  der  erpietung,  als  ir  diejhenigen,  die  sich 

yeder    zit    erlich   und  wol   mit  uns  gehalten  und  than  habenn,  wie  die 

frommen  etc.  Das  wir  dem  hingegen  uns  ouch  minders  nit  hintur  und 

10  altzit  gegen  uch  befliszen  wellent.    Datum  den  funfften  dag  junii  a"  xxix. 

E?ilwiirJ'.   Fiirstbischößich-Baselsches  Archiv  im  St.-A.  Bern,   A  13,  21. 

614.  1529  y»"^  S- 

Burgermeyster,  rath  unnd  burger  der  statt  Zürich  an  burger- 
meyster,  dein  unnd   grossenn  rathen  der  statt  Basel. 

15  Uch  ist  unverborgenn,  inn   was  spann  unnd  stossenn  unnsere  cri- 

stennlich  mitburger  von  Bern  unnd  wir  gegenn  denen  von  Unnderwall- 
denn,  von  wegen  das  sy  ungewarneter  sach  unnd  unverwarter  eeren 
denselbenn  unnsern  Eydtgnossenn  unnd  cristennlichen  mitburgern  von 
Bern    zu    nachteyl    unnd    unndcrdruglcung    göttlichs  worts    inn  ir  lannd 

20  unnd  uff  ir  erterich  gezogenn,  inen  die  iren  wider  die  geschwornen 
pünt  ungehorsam  gemacht  unnd  aiiso  dieselben  piinth  offcnlich  an  inen 
uberfarenn  unnd  gebrochen  etc.,  noch  unvertragenn,  als  vil  als  inn 
offner  vechdt  bishar  unnd  noch  gestannden,  desshalb  sy  von  aller  bil- 
ligk-eyt    unnd    rechtszwegenn    unntz    zu    usstrag    rechtenns    oder  fürge- 

25  nomner  gütlicheyt  stillgestannden  sin  unnd  nüdzit  thatlichs  fürgenommen 
habenn  soiten.  Diewil  aber  unnser  Eydtgnossenn  von  Lutzern  sampt 
etlichenn  anndern  irenn  anhänngern  den  vogt,  so  die  gemelten  von 
Unnderwalldenn  zu  Baden  ze  setzenn  willenns,  wider  desshalb  inen 
beschehne  rechtsbott  fravennlich   mit  der  that  ufftzefürenn,  yetz  fürge- 

30  nommen,  unnd  aber  unns  von  beydenn  stetten  nit  gelegenn,  einen 
sollichen  diener,  der  als  vil  als  unnser  offner  fygennd  ist,  desz  enndcs 
ze  dulden,  ouch  kein  recht  unnd  billigkeyt  an  inen  verfahenn  mag,  zu- 
dem die  gemelten  von  Unndcrwaldenn  uns  für  unnd  für  mit  schannt- 
lichenn   schmachwortenn   antziehennd    unnd   sagennd,   das  sy  nit  meer 

35  unnser  Eydtgnossenn  sin,  by  unns  ze  tagenn  nit  sitzenn,  ouch  nüdzit 
meer  mit  unns  ze  schaffenn  haben  w611ennd,  item  galgenn  über  unnser 
schilt  unnd  eerenzeichenn  gemalett,  verräterisch  Züricher  unnd  kctzer 
genempt  unnd  unns  sunst  vil  annder  unbili,  schmach  unnd  schannd 
wider  recht   unnd  billichs  zugefügt  unnd  es,  ye  sollichenn  tratz,  gwalt 

40   unnd  hochmuth  fürer  ze  tragenn.  diewil  wir  mee  dann  gnug  unnd  zuvil 


540  15^9  y^"^^  5-  ^^-  ^'5 — ^''^• 

ubersehenn,  inn  unnserm  erliden  nit  mee  sin  wil,  so  haben  wir  unns 
mit  gwalt  darvvider  ze  leinen  unnd  gemelten  vogt  keins  wegs  uffritenn 
ze  lassenn,  sunder  sollichen  gwaltigen  uffritt  mit  gewerter  hannd  zu 
schwellenn  fürgenommen  unnd  daruff  mit  dem  fännli  unnd,  ob  es  witer 
not  sin  wurd,  mit  unnserm  panner  inn  namen  desz  gütigenn  gots  zu  5 
verrugken  unns  enntschlossen,  als  wir  ouch  inn  diser  stund  yetz  uff  den 
füszenn  sind  gan  Brämgardten  züzez\'ehen. 

Unnd  ist  daruff  an  uch,  unsere  christennlich  mitburger,  unnser  gar 
hochgeflissenn  trungennlich  unnd  ernnstlich  ermanenunnd  bitten,irüch  die 
niderdrugkung  gottlicher  eerenn  unnd  warheyt,  ouch  sollich  unns  bescheh-  lo 
nen  gwalt,  tratz  unnd  hochmut  zu  hertzen  gan  lassenn  unnd  ein  uffrecht  ge- 
truw  uffsehenn  uff  uns  haben,  gerüst  unnd  gewarnet  sin  unnd,  ob  wir  üch 
witer  ersuchenn,  allsdann  unns  zum  trüwlichisten  zutziehenn,  die  pünth  unnd 
geschworn  cristennlich  burgkrecht  trüwlich  ann  unns  halten  unnd  üch 
gegenn  unns  bewysenn  woUind,  als  ir  das  vermog  derselbenn,  derenn  «5 
wir  uch  hiemit  ermannt  habenn,  gebundenn  sind  .  .  .  Usz  Zürich  inn 
grosser  yl  sambstags  nach  Erasmi  anno  etc.  xxix"  der  eylfften  stund 
vormittag '). 

Original,    mit   aufgedrücktem    Verschlußsiegel   (zerstört).     St.-A.    Basel, 
Eidgenossenschaft  D  4,   bl.  i^l.  20 

615.  i^2g  Jimi  5. 
Bottenzerung:  Item  xix  Ib  gebenn  stattschriber  uff  den  ritt  gönn 

Straszburg  den   v'"^°  juni  anno  etc.  xxix. 
St.-A.   Basel.     Finattz  N  5,  J,   s.  46g. 

616.  152g  Juni  s-  25 
Aus  den  Wochenausgaben  samsbstags  vor  Medardi. 

Ratscosten:  Item  xxii  ß  vonn  eim  touffer  vonn  Waldennburg  harin 
ze  fiirenn;  item  i  ß  im  d,  so  er  verzert  hatt.  —  Item  xviii  ß  ist  über 
Fetter  Vogler,  von  Burenn,  den  widertouffer,  inn  gfenngknus  ganngen. 
—  Item  I  Ib  XII  ß  VI  d  ist  über  Liennharten,  ein  widertouffer,  vonn  3° 
Eystett,  inn  gfenngknus  gangen.  —  Item  xiii  ß  vi  d  ist  über  Adelheit 
Meigernn,  von  Ror')  Zürcher  gepiet,  die  widertoufferin,  inn  gfenngknus 
gangen.  —  Item  i  Ib  11  ß  vi  d  ist  über  Margreth  Schwitzerin,  von 
Lansen,  die  widertoufferin,  inn  gfenngknus  ganngen.  —  Item  11  Ib  11  ß 
VI  d  ist  über  Hannsenn  Ludy,  von  Lampenberg,  den  widertouffer,  inn  35 
gfenngknus  ganngen.  —  Item   i  Ib  vni  d  ist  über  Hanns  Heiden,  vonn 

614.     ')   In  dir  gleichen  angeiegenheil   schreibt  Zürich    an  Bern,  vgl.  Ahsch,  bd.  IV 
abtlg.  t  b,  nr.  iig,  6. 

616.  ')   Vorlage  Rod. 


Nr.  6f/~6iS.  i^zg  Juni  6.  541 

Niderdorff,    den    widertouffer,    inn    gfenngknus    ganngen.    ~    Item   i  Ib 
VII  ß  X  d  ist  über  Marti  Nock  us  der  Etsch,  den  widertouffer,  inn  gfenngk- 
nus ganngen.  —  Item  xix  ß  ist  über  Jacobenn  Treycr,  den  widertouffer, 
inn  gfenngknus  ganngen. 
5  Senndbrieff:  Item  xviii  ß  gönn  Zürich.  —  Item  xviii  ß  gönn  Bernn; 

item  V  ß  daselbs  wartgelt.  —  Item  xviii  ß  eim  potten  vonn  Zürich; 
item  V  ß  daselbs  wartgelt.  —  Item  i  Ib  xvi  ß  ylennd  eim  pottenn  vonn 
Bernn. 

Item  I  Ib  IUI  ß  by  denenn  vonn  Zürich  unnd  Mülhusen  zum  Stor- 
lo   kenn  verzert. 

St.-A.  Basel,  Fhianz  G  14,  s.  io6j. 

617.  ij2g  Juni  6. 
Stiitth3ilter  des  iür£^ermeisfgr/ums  der  Stadt  Basel  an  ]cLCohSturizc\nn 

von    Bucheim,    doctor,    Hansz  Bechtoldenn    vonn  Rynach,    Batten    von 

15  Pfirt,  Hans  Jacoben  Waldner.  Jacob  Riehen  von  Richenstein  unnd  Hansz 
Fridrichen  von  Landeck. 

Euwer  schriben,  unns  als  verordnete  mittler  von  churfursten, 
furstenn  unnd  andren  stenden  des  heyligen  Romischen  reychs,  uff  jungst 
gehaltenem    reichstag    zu    Spir    besamlet,    in    spennen   zwuschenn  dem 

20  thumcapittel  der  merern  styfft  Basell  und  unns  schwebende,  giittlich 
ze  handien,  abgevertigt  unnd  das  ir  uff  den  sechzehenden  dys  gegen- 
wertigen brochmonatz  guttlich  tag  verrümbt  unnd  by  unns  erschinen 
wellen,  haben  wir  alles  inhalts  vernommen  unnd  denselbigen  tag  also 
zu    leysten    wol    wyllig.     So    wir    aber    unns    noch    abvertigung  uwers 

25  betten  erinnerett  unnd  bedocht,  das  der  zeit  unnser  neuwer  rott  be- 
setzt soll  unnd  mus  werden,  deshalb  wir  mit  menglichen  geschefften, 
wy  ir  selb  wol  zc  gedencken,  beladen  unnd  dysen  geschefften  darunder 
ze  handien  nit  statt  geben  megen,  haben  wir  sollichen  tag  bis  men- 
tags  noch  Ulrici  schierist  konfftig  uszgeschurtzett,  den  wir  uch  doruff  ze 

30  erschinen  und  dem  thumcapittel  den  zu  verkünden  nit  bergen  wellen  . .  . 
Datum  den  vi'^"  junii  anno  etc.  xxviiii. 

Entwurf.   St.-A.  Basel,   Missiveti  A  28,   bl.  2J/  v. 

618.  iß2g  Juni  6. 
Urfehde:    Jacob  Kessler,    von   Holstein,    Wallenburger  ampt,    ein 

35    widertoiffer. 

Uff  sambstag  den  6.  tag  brochmonats  ledig  gelossen,  hatt  bekennt, 
das  er  hab  geirrt  und  hatt  ein  urfecht  geschworen  ut  in  forma,  ouch 
das  er  hinfür  sollicher  sect  des  widertouffs  well  müssig  ston,  sich  der- 
selben  personen  gentzlich  entschlahen,  sy  weder  behusen  noch  beher- 


542  '5^9  ^"'"  7-  ^^-  '^'9- 

bergen,  kein  gmeinschafft  mit  inen  han,  ouch  an  ire  winckelpredigen 
nit  gon,  sunder  das  er  inn  pfarrkilch,  do  die  andern  cristenen  zesammen 
kummen,  sich  fügen  und  doselbst  das  wort  gottes  hören,  ouch  dem  vogt 
well  gehorsam  sin;  uff  sollichs  ist  im  gesetzt  die  pen  des  wassers,  wo 
er  disen  eid  nit  halten  würd.  A.  Saltzmann  ss.     s 

SL-A.   Basel,  Raisbücher  O  3,  öl.  230. 

619.  /Ji'P  Juni  7. 

Kriegsrodel  der  Schmiedenzunft. 

Anno  1529  uff  den  vn.  tag  brachmonds  synd  dyse  nachgeschriben 
wyder  die  lender  zu  kriegen  uszgelegt.  10 

/.  So  man  mit  dem  panier  uszziechen  wurdet,  so  sind  dise  mitt- 
zuziechen  uszgelegt: 

Diese  solend  halleparten  zu  gweren  haben: 

Diebolt  Wyssach,    meister.   —   Hans   Oltinger,    alter  ratsherr.  — 
Bastian  Krueg,  alter  meister.  —  Hans  Kuntz.  —  Hans  Penteli.  —  Lion-    15 
hart  Griennagel. 

Diese  sollendt  buxen  zu  gweren  haben: 

Caspar  Thurnysen.  —  Nicklaus  Kluber.  —  Barth  Mertz.  —  Bal- 
thasar Grienysen.  —  Philipp  F"leisch.  —  Galli  Talioicker. 

Diese  sollendt  spies  zij  gweren  haben:  ^° 

Matthis  Pflueger.  —  Thoman  Weltz.  - —  Melchior  Jungheit.  — 
Bastian  Schelhorn.  —  Fridlin  Luttherysen.  —  Martin  Schwingdenhamer. 
—  Claus  Valkysen.  —  Lionhart  Steinmuller.  —  Jörg  Wildj'sen.  — 
Jheronimus  Jeger.  —  Jacob  Schmutz.  —  Jacob  Meiger.  —  Lionhart 
.Schenck.  —  Sj^mon  Morgenstern.  ^S 

2.  So  man  nit  mit  dem  baner,  sonder  mit  dem  vendli  alleinig 
ziechen  wurde,  so  sind  dise  nachgeschribnen  mit  demselben  zu  ziechen 
uszgelegt: 

Mit  hallapartten: 
Diepoldt  Wyssach.  —  Hans  Penteli.  —  Lionhart  Griennagel.  30 

Mitt  buchsen: 
Balthasar   Grienysen.    —    Nicklaus   Kluber.    —    Bartle  Mertz.  — 
Galli  Talioicker.  —  Philipp  Fleisch. 

Mitt  spiessen : 

Thoma  Weltz.    —    Bastian    Schelhorn.    —    Fridli    Lutterysen.  —   35 
Martin   Schwingdenhamer.     —     Claus   Valckysen.    —   Lionhart    Stein- 
muller. —  Jörg  Wildysen.    —  Jheronimus  Jeger.  —  Jacob  Meiger.   — 
Symon  Morgenstern. 

SL-A.  Basel,  Ztmflarchiv  zu  Schmieden  3g,  bl.  I. 


Nr.  620 — 622.  i^2<^  Juni  jS.  543 

620.  ij2g  Juni  7. 
Bürgerreclitsverzichte:  Anno  domini  xVxxix  uff  mentag  den  vii""" 

tag  junii  habend  Adelberg  Saltzman,  Johannes  Heintzmann,  Johannes 
Spirer  unnd  Johannes  Schwegler  ire  burgkrecht  unnd  eidszpflichten, 
5  nachdem  sy  den  abzug-eid  lut  der  Ordnung  offentlicli  vor  gesessenem 
rath  geschworen,  uffgcben,  die  ouch  nach  erstattung  der  eiden  von  inen 
uffgenommen  sind  etc. 

St.-A.  Basel,    Öffnimgsbuch  7,  bl.  240  v. 

621.  1529  Juni  7. 
10             Urfehde:  Cunrat  Winckler,  ab  dem  Kapff,  am  Zurichersee. 

Als  diser  zii  merhmaln  sines  widertouffs  halb  in  gfencknusz 
m.  h.  kommen,  sin  gethone  und  über  sich  schrifftliche  gegeben  urfech 
nachgendigs,  als  zu  vermuten,  frevenlicher  wysz  übersehen,  deszhalb 
widerumb   zu  im  gegriffen  und  gcfcngklichen  enthalten  worden,  nach- 

15  dem  aber  er  gütwilligklich  solch  irthumb  der  widertoufflschen  sect, 
darin  er  gestanden,  widerrufft  und  sich  geirt  und  daran  unrecht  ge- 
than  haben  bekhent  hat,  ist  er  dcrselbigen  uff  mitwoch  den  sibenden 
tag  hoüwmonats  usz  bitt  sines  vatters  wider  ledig  gelassen,  uff  sölchs 
geschworen,  das  er  sich  von  stunden  an   usz  m.  h.  oberkeiten  und  ge- 

20  bieten  zu  statt  und  land  von  und  hinweg  thiin  wolle,  darin  sin  lebtag 
nimmerme  kommen  on  m.  h.  willen  und  erloüpnusz;  ouch  das  er  usser- 
halb  m.  h.  gebieten,  so  sich  zutrüg,  das  ettlich  m.  h.  lüthen  und  ver- 
wandten uff  inn  styessen,  wolle  inen  nit  predigen,  sonder  zu  ruwen 
assen,     ouch     das    er    fürhin    solicher     sect    desz    widertouffs    wolle 

25  abston,  sich  derselbigen  personen  gentzlichen  entschlahen,  s)'  weder 
bchusen  noch  beherbergen,  dhcin  gemeinschafft  uberal  mit  inen  tragen, 
an  ir  winckelpredigen,  es  s)'e  z°i  holtz,  veld,  zij  dorff,  statt  oder  land, 
an  dheinem  ort  noch  end  uberal  nit  komenn,  sonder  das  er  welle  zu 
anderen    christgloübigen    an    offne    predigen    in  die  gewonlichen  pfarr- 

30  kirchen  sich  verfügen  und  daselbs  das  heilig  wort  gottes  trulich  ver- 
nemmen  und  demnach  der  gnaden  gottes  geleben,  den  vorigen  sinen 
gethonen  urfehen  in  allweg  onabbruchlich,  by  pen  desz  swerts  oder 
desz  Wassers,   vom  leben  zum   tod  ze  richten,  in  optima  forma. 

Hans  Henrich  Fortmüller. 

35  St.-A.  Basel,   Ratsbüchcr  O  7,  s.  I4. 

622.  1329  7ufti  S. 
Bischof  Hugo    von    Konstanz   bewilligt   dem    Basler   domkapitel, 

seine  ämter  und  gottesdienste  in  Freiburg  i.  Br.  abzuhalten. 

Wir,  Hugo  von  gottes  gnaden   bischove  zue  Costantz,  bekennen 


544  ^5^9  7^'"^  ^-  ^'f-  622. 

und  thun  kund  menigclich  mit  disem  brieve,  das  uns  die  erwurdigen 
thumbbrobst,  decan  und  cappittel  der  Hochen  gestift  Basel  furgebracht 
und  zue  erkennen  geben  haben,  wie  sich  la}'der  zuegetragen,  das  indisen 
wyderwärtigen  zeyten  die  von  Basel  unchristenlicher  weysz  die  bilder 
gedachter  unnd  anderen  kirchen  zerschlagen,  die  aitar  abgerissen,  alle  S 
gottliche«  ämpter  syngens  und  lesens  abgethon,  also  das  sy  diser  zeyt, 
wie  von  alterher,  die  göttlichen  ämpter  synngens  unnd  lesenns  lut  irer 
Stiftung,  wie  sy  gern  wolten,  nit  volbringen  mugen.  Dieweyl  aber  sy 
bedacht,  an  ainem  andern  ort  mit  synngen  und  lesen,  auch  in  annder 
weg  ir  styftung,  sovil  muglich,  zue  halten,  darauf?  auch  die  kunigclich  10 
mayestat  zue  Hungern  unnd  Behem  sampt  irer  mayestat  regierung  zue 
Ensiszhaj'm  vergunt  und  zuegelassen,  das  sy  ain  gelegen  ort  in  irer 
mayestat  Vordem  lannden  furnemen  und  erkiessen  mugen,  unnd  sy 
aber  diser  zeyt  kayn  gelegner  maistat  dann  zue  Freyburg  im  Breysz- 
gow  haben  mugen,  unnd  dann  die  stat  Freyburg  in  unserm  bystumb  15 
gelegen,  und  on  unser  bevvilligung,  auch  sonnderlichen  verstannd,  ob- 
gemelt  ir  furnemen  nit  sein  mug,  hierumb  haben  sy  uns  umb  bewilli- 
gung,  desglichen  wie  es  in  ettlichen  puncten  unnd  fällen  gehalten  werden 
soll,  angerueft  unnd  gebetten.  Diewej'l  wir  nun  mit  gemeltem  cappit- 
tel und  Stift  Basel  irer  widerwärtigkayt  halb  sunders  und  gnedigs  mitt-  20 
leyden  tragen,  hierumb,  got  dem  almechtigen  zue  lob,  auch  zue  fur- 
dernus  dises  gueten  cristenlichen  furnemens,  haben  wir  uns  bewilliget 
unnd  nach  volgender  maynung  vergleycht,  bewilligen  auch  hiemit  in 
kraft  ditz  brieffs  also: 

Das  gemalter  thumbbrobst,  decan  unnd  cappittel  samt  iren  capp-    25 
lenen  mugen  zue  Freyburg  bey  Unnser  frowen  houpt-  unnd  pfarkirchen 
oder    bey    sannt  Niclaus    oder   in  ainer  anndern  kirchen  zue  Freyburg 
ire    gottliche    ämpter    und    niesz,    sybentzeyt,  seelvesper  unnd  anndere 
mit   synngen  unnd  lesen  voinbringen,  aber  doch  das  sy  sich  mit  unn- 
sern   pfarhern,    capplenen    und    priestern,    wo  das  nit  geschechen,  ver-    3° 
tragend  und  vera3'nigend,  dartzue   mit  weyterm  unnd  disem  vorbehält : 
Wo    sich    begebe,    das    unnser   thumbcappittel  über  kurtz  oder  lang  ir 
residentz    zue  Freyburg    selb  halten   wurden  oder  solten,  das  alszdann 
inen  die  pfarkirch  vorbehalten  sey  unnd  s_v,  unnser  thumbcappittel  unnd 
alle  ire  capplen,  ire  ämpter  darinn  verbringen  mugen.  Wir  bewilligen   35 
auch,  das  gemelte  thumbbrobst,  cappittel  unnd  alle  ir  capplen  und  ver- 
wandten   sollen    frey    unnd    unnsern    vicari,    official,    viscal    nit    under- 
worffen  sein,  also  das  sy  uns  subsidium,  charitativum,  consolation,  ban- 
nales    unnd    derglichen  jura   episcopalia   zue  betzalen  nit  schuldig  sein 
sollen,  es    wäre  dann   sach,  das  ettlich  sundere  pfarren  oder  pfrunden,   4° 
in    unnsermm    bystumb  .  gelegen,    hetten.    Dieselbigen  sollen  wie   andr 


iVr.  62J.  152g  Jimi  8.  545 

priester  von  sollichen  pfrundcn  thun,  wie  der  gehruch  unnd  unser  her- 
kumen  ist.  Aber  sunst  mugen  die  prelaten  der  stift  Basel  ire  pfrunden, 
so  der  Hochen  gestift  zuegehorig  oder  im  bystumb  Basel  gelegen, 
verleichen,  darauff  investitur  oder  possession  geben,  die  ersten  frucht, 

5  wie  alter  gebruch  ist,  einnemen,  von  uns  und  menigclich  von  unnsert 
wegen  unngeirt.  Aber  von  denen  pfrunden,  so  in  unnserm  bystumb 
gelegen  unnd  dem  cappittel  in  Icchenschaft  zuegehorig,  sol  es  wie  \on 
alter  her  mit  presentation  gehalten   werden. 

Unnd  demnach  ain  decan  zue  Basel  biszhar  sein  juriszdiction  bey 

10  den  thumbhern,  auch  capplenen  und  iren  diener  gebrucht,  bewilligen 
wir,  das  derselb  decan  muge  sollich  sein  juriszdiction,  wo  ain  thumb- 
her  oder  capplen  unnder  unnd  wider  ain  anndern  ychtzit  ze  rechtver- 
tigen  hetten,  das  sy  söllichs  vor  dem  decan,  wie  von  alter  her  unnd 
als  ob  sy  zue  Basel  wären,  gebruchen  mugen.  Unnd  wann  euch  ainer 

15  unser  priesterschaft  ainen  thumbhern,  capplen  oder  gestift  Basel  ver- 
wanndten  umb  schuld  unnd  dergleichen  Sachen  furnemen  und  beclagen 
wölten,  alszdann  so  mag  sollichs  vor  dem  dechant  gestifts  Basel  besche- 
chen.  Wa  aber  ayner  ain  thumbher,  capplen  etc.,  so  dem  stift  Basel 
verwanndt,  ainen  unnser  priesterschaft   oder  zuegehorig  furnemen   und 

20   beclagen  wurd,  alszdann  sol  söllichs  vor  unns  oder  vicari,  official  oder 

commissari,  wie  dann  in  unnserm  bystumb  der  bruch  ist,  beclagt  [werden]. 

Dis  alles  haben  wir  mit  sondern  gnaden,  mit  wissen  und  bewilligung 

unnsers   thumbcappittels   zue    Costantz   auff  vier  jar   die    nechsten,    von 

Michaelis  nechstkunftig  antzerechnet,  bewilligt,  doch  das  gemelte  thumb- 

25  brobst  unnd  cappittel  sich  mit  aynem  rector  unnd  universitet,  dergli- 
chen  unnserm  pfarhern  unnd  der  priesterschaft  von  der  presents  zue 
Fre3'burg  vergleychen.  Des  zue  urkund  haben  wir  oftgemeltem  cap- 
pittel zue  Basel  disen  brieff  mit  unnserm  anhangenden  innsigel  geben 
in  unnserm  schlos  Merspurg  auff  den    achtenden    tag  juny    nach  Cristi 

30  unsers  lieben  hern  gepurt  gctzelt  funfftzehenhundert  zwayntzig  unnd 
newn  jar. 

Original,   pergament,    mit   dem    hängenden   sieget  bischof  Hugos  1504. 
Generat- Landes- A.   Karlsruhe,   üomsttft  Basel,    Urkunden   I9J23- 

623.  [1529  Juni  8 ff.]') 

35  Die  Basler  mannschaftsrödel  gegen  die  fünf  orte  im  1.  Kappekr- 

kriege. 

a)  Die  Stadt  Basel. 

b)  Die  ämter  Lies  tat,  Farnsburg  und   Waidenburg. 

623.   ')   Zum  datum  siiki  Ochs  bd.  VI,  s.   11   und  Basier   Cliron.  id.  I,  s.  loo,  smvif 
40    B.  K.  .1.  id.  in,  nr.  61g,  6j4  und  6j6. 

Basler  Refürmationsakten,  111.  ^(^ 


546  15^9  7"fi^  ^-  ^*'-  ^^3  <^- 

c)  Die  ämler  Homburg,  Kamstein,  Münckenstein,  Pratteln,  Riehen- 
Bettingen  und  Hüningen,  sorvie  die  bischöflichen  ämter  Laufen  und 
Therwil  -  Reitiach  -  Allschwil  -  Oberwil  -  Ettingen. 

623  a. 

Statt.  5 

Houptmann: 
Junker  Baltasar  Hiltprannd. 

Luttener: 
Herr  Wolffganng  Hütschi. 

Mittrat:  lo 

Baltasar  Anngelrot.  —  Diepolt  Wyssach. 

Venner: 
Annthoni  Gebelin. 

Vorvenner : 
Caspar  David.  15 

Schriber: 
Hanns  Jacob  Wild,  Substitut. 

Caplann: 
Her  Thomann. 

Furier:  20 

Stoffel  Cronower. 

Houptmann  zum  gschütz: 
Lorenntz  Grünenwald,  datum  iiu  fl  sampstags  noch  Medardi,  datum 
I  fl  montag  noch  Medardi,  datum  11  fl  denn  xviii.  junii.    Summa:  vii  fl. 

/.  Koufflüt.  25 

Cristoffel  Bomgarter:  datum  i  fl  den  xv.  junii,  datum  viii  B.  — 
Michel  Hagennpach:  datum  1  fl  den  xv.  junii,  datum  viii  ß.  —  Wolff 
Vilsser:  datum  1  fl  den  xv.  junii,  datum  viii  ß.  —  Annthoni  Heitzmann: 
datum  I  fl  den  xvi.  junii.  —  Franntz  vonn  SpjT:  datum  i  fl  den  xv.  junii, 
datum  VIII  ß.  —  Stoffel  Bomgarter  hatt  für  obgmelte  vier  uff  jedenn  3° 
1  fl  empfangen  den  xxiiii.  junii,  unnd  ist  Anthoni  nit  darinn  vergriffen. 

2.  Huszgnossenn. 
Reinhart  Rottetet.  —  Stoffel  Haffen ngiesser:  datum  i  fl  den  xvi.  junii, 
datum   I  fl  den  xviii.  junii,  datum  viii  ß. 

_?.  Wynnlut.  35 

Philips  Dinger:  datum  i  fl  sonntags  noch  Medardi.  —  Baltasar 
Setzlin:  datum   i  fl  sonntags  noch  Medardi.  —  Hanns  Brasel:  datum  i  fl 


^ö 


sonntags   noch   Medardi.  —    Petter  Vischer:  datum  i  fl  sonntags    noch 


Nr.  63J  a.  /J2p  Juni  S.  547 

Medardi.  —  Hanns  Brasel  hatt  für  oligniclti  vier  uff  jeden  i  fl  enipfanni^cn 
den  xviii.  junii.  —  Philips  hatt  für  gmeite  vier  uff  jeden  vni  ß  empfangen, 

tut     I     fl    VII     ß. 

4.  Safifrann. 
5  Mathisz  Nuszboum.    —  Annthoni  Kuelhamer.    —  Wilhelm   Lamp- 

recht. —  Marx  Senn:  datum  viii  B  den  xxv.  junii.  —  Adelberg  Sorger : 
datum  VIII  ß  den  xxv.  junii.  —  Joachim  Tegennhart:  datum  i  fl  den 
XVII.  junii.  —  Liennhart  Rosznagel.  —  Claus  Schwertzinger.  —  Riiprcclu 
Winter.  —  Simonii  Nochpur.  ^  Niclaus  Wernnfels:  datum  i  fl,  datum 
10  VIII  ß  durch  meister  Diepolten.  —  Ludwig  Moler.  —  Lorenntz  Fust.  — 
Fetter  Wegerich.  —  Fetter  Wogerich  hatt  für  obgmelt  xiiu  uff  jedenn 
I  fl  empfangen.  Aber  hatt  er  für  xii,  darinn  Joachim  Tegennhart  unnd 
Niclaus  Wernfels  nit  begriffen,  uff  jedenn  1  fl  empfangen  den  xviii.  junii. 
Aber  hatt  er  für  bestimptc  xii  uff  jedenn  vui  ß  empfangen,  tut  in  fl 
15    XXI    ß'). 

5.  Reblüt. 

Fetter  Zülli.  —  Simonn  Gschwind.  —  Bernnhart  Müller.  —  Fetter 
Hanns.  —  Lasarus  Zimermann.  —  Felix  Dorger.  —  Jacob  Keller.  — 
Michel    Hiltprannd.    —   Thomann    Gullenn.    —   Melcher    Schlosser.   — 

20  Schwitzerhanns.  —  Hanns  Trucker.  —  Augustin  Back.  —  Heraann 
Räsy.  —  Fetter  Byannck.  —  Hanns  Zeller.  —  Vyt  Burly.  —  Annthoni 
Spiegel.  —  Dursz  Trosch.  —  Fetter  Zülli  hatt  für  obgmelte  xix  uff 
jeden  i  fl  empfangen  sampstag  noch  Medardi.  Aber  hatt  er  für  bc- 
stimpte  XIX  uff  jeden   i  fl  ennpfangen  den  xviii.  junii.    Aber  hatt  er  für 

25   bestimpte  xix  uff  jeden  viii  ß  empfangen  den  xxv.  junii,  tut  vi  fl  11  ß. 

6.  Brotbeckenn. 
Jacob  Hürling:  datum  viii  ß.  —  Hanns  Vogler:  datum  viii  ß.  —  Claus 
Bernnhart:  datum   viii   ß.  —  Jacob  Hürling  hatt  für  obgmelte  in  uff  jeden 
I  fl  empfangen   sonntag  nach  Medardi.    Aber  hatt  er  für  bstimpte  dry 
30   uff  jeden  i   fl  empfangen  den   xvni.  junii. 

7.  Schnn'd. 
Liennhart  Grünagel,  ist  inn  der  lyfferung.  —  Caspar  Thurnnysenn: 
datum  ifl  den  xvni.  junii.  —  Galli  Talacker:  datum  i  fl  den  xviii.  junii. 
Baltasar  Gruennyscnn.  —  Thomann  Weltz.  —  Jeronimus  Jäger.  —  Martin 
35  Schwingdennhamer.  —  Claus  Valckysenn.  —  Jörg  Wildj'senn:  datum 
I  fl  den  XV.  junii,  datum  i  fl  den  xvm.  junii,  datum  vin  ß.  —  Ruprecht 
Schennck:  datum  i  fl  denn  xvni.  junii,  datum  ifl  den  xxv.  junii,  datum 
VIII   ß.  —    Dursz  Kappelcr:    datum   i   fl  den  xvm.  junii,    datum   i   fl  den 

623  a.   ')    Vorlage  verschreibt  XXII  8. 


548  '5^9  Juni  8,  Nr.  623  a. 

XXV.  junii,  datum  viii  ß.  —  Thomann  Weltz  hatt  für  viit  uff  jeden  j  fl. 
empfanngen  sampstag  noch  Medardi.  Aber  hatt  er  für  vii  uff  jeden 
j  fl  empfangen  den  xvi.  junii.  Aber  hatt  er  für  vii  uff  jeden  i  fl  empfangen 
den  xxiiii.  junii.  Liennhart  Grünagel  hatt  für  vi  uff  jeden  viii  ß  empfangen 
den  XXVII.  junii,  tut  i  fl  xxui  ß.  5 

8.  Schumacher. 
Fridlin  Besserer.  —  Steffen  Suracher.  —  Ruprecht  Scherer.  — 
Petter  Fryermut.  —  Caspar  Murer.  —  Martin  Ysennkrenier').  —  Fridlin 
Besserer  hatt  für  vi  Schumacher  uff  jeden  i  fl  empfangen  mentag  noch 
Medardi.  Aber  hatt  er  für  v  uff  jeden  i  fl  empfangen  den  xviii.  junii.  10 
Aber  hatt  er  für  die  obgmelten  v  uff  jedenn  viii  ß  empfangen,  tut  i  fl 
XV    ß. 

g.  Gerwer. 

Petter  Zschudy:  datum  viii  ß,   —  Liennhart  Ehingen  datum  vui  B. 
—  Bernnhart  Horp:  datum  viii  ß.  —  Petter  Zschudy  hatt  für  obgmelte    '5 
dry  uff  jeden  i  fl   empfangen   mentag  noch  Medardi.  Aber  hatt  er  für 
sy  dry  uff  jeden  i  fl  empfangen  den  xviii.  junii. 

10.  Schnider. 
Eberhart  Rieter:  datum  i  fl  sontag  noch  Medardi,  datum  i  fl  den 
XVIII.  junii,  datum  viii  ß.  —  Lorenntz  Ulrich:  datum  i  fl  sonntag  noch  20 
Medardi,  datum  i  fl  den  xviii.  junii,  datum  viii  ß.  —  Mathis  Baier.  — 
Jörg  Ulmann:  datum  i  fl  sontags  noch  Medardi,  datum  i  fl  den  xviii.  junii, 
datum  VIII  ß.  —  Simonn  Dur:  datum  1  fl  den  xvi.  junii,  datum  i  fl  den 
xxiiii.  junii,  datum  viii  ß.  —  Martin  Mann:  datum  i  fl  den  xvi.  Juni, 
datum  I  fl  den  xx.  juni,  datum  viii  ß.  25 

//.  Kurszner. 

Heinrich    Frannck.    —    Amprosy.    —    Baschonn    Kalckoffen.    — 
Baschonn  Kalckoffen    hatt    für    obgmelti    dry  uff  jeden    1  fl  empfangen 
sontags  noch  Medardi.    Aber  hatt  er  für  sy  dry  uff  jeden  i  fl  empfangen 
den  XVIII.  junii.    Aber    hatt  er  für  gmelte  dry  uff  jeden  viii  ß  empfangen   30 
den  XXV.  junii,  tut  xxiiii  ß. 

12.  Garttner. 

Benedict   Bart.    —   Mathisz   Harnaster.   —    Liennhart   Hanisz.   — 
Baschonn   Pfouw.   —    Hanns   Schütz.    —    Benedict   Mertz.  —    Heinrich 
Bittiger.  —  Annthoni    Mentzer.   —    Hanns  Jörg.  —    Hanns    Steheli.  —   35 
Dursz   Luperstorffer.  —  Rüdolff  Nuszboum.  —  Hanns  Steheli    hatt  für 
obgmelte    xii    uff  jeden    i    fl  empfangen    mentag  noch   Medardi.    Aber 

623  a.  -)  Es  folgt  durchstrichen  Jacob  Steinsultz. 


Nr.  62J  a.  '5^9  Jitni  8.  549 

hatt  er  für  sy  zwolff  uff  jeden  i  fl  empfangen  den  xviii.  junii.  Aber 
halt  er  für  bstinipte  xii  uff  jeden  viii  ß  empfangen  den  xxvi.  junii,  tut 
III  fl  XXI   B. 

/?.  Metzger. 

5  Claus  Zeszlin:  datuni   1  fl  den  xv.  junii,  datuni   i  fl  den  xxv.  junii, 

datum  VIII  ß.  —  Raltasar  Zwiichennpart :  datuni  i  fl  den  xv.  junii,  datum 
I  fl,  datum  VIII  ß.  —  Bernnhart  Ostcrlin:  datum  i  H  mentag  noch  Me- 
dardi,  datum  i  fl  den  x\iii.  junii,  datum  viii  ß.  —  Baschonn  Giitli:  datum 
I  fl  den  XV.  junii,  datum   i   fl.  datum  viii   ß. 

10  /./.  Zimerlüt  unnd   murer. 

Hanns  Hindermeister.  —  Ulrich  Durnner.  —  Bartlome  Burgiter.  — 
Cristenn  Guldennbeck.  —  Jacob  Hugell.  —  Baschonn  Hütling.  —  Anndres 
Gucker.  —  Claus  Bumann.  —  Hanns  Fogs  —  Liennhart  Götz.  —  llamis 
Mack.  —  Mathis  Reimolt.  —  Wilhelm  Küng:  datum  i  fl  den  xviii.  junii, 

"5  datum  viii  ß  den  xxv.  junii.  —  Claus  Fäsch.  —  Claus  Fäsch  hatt  für 
obgmelte  xiiii  uff  jeden  1  fl  empfangen  sampstag  noch  Medardi.  Aber 
hatt  er  für  xiii,  darinn  Wilhelm  Kung  nit  begriffen,  uff  jeden  i  fl 
empfangen  den  xviii.  junii.  Aber  hatt  er  für  obgmelte  xiii  vii  fl  i  B 
empfangen  den  xxv.  junii. 

20  15-  Scherer,  moler,  sattlcr. 

Hanns  Ritzhub:  datum  i  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  1  fl  den 
xviii.  junii,  datum  viii  ß').  —  Gorius  Bader.  —  Adam  Gesus.  —  Connrat 
Schnit.  —  Jacob  Brum.  —  Jörg  Heisz.  —  Joder  Gryin.  —  Claus  Lin- 
dennfeisz.  —  Fetter  Vischer. 

25  16.   Vischer  unnd  schifflut. 

Erhart  Meriann :  datum  11  fl  viii  ß  zinstag  noch  Johannis.  — ■  Al- 
bann Vischer:  datum  11  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  viii  ß.  —  Uli 
Koger:  datum  i  fl  den  xv.  junii,  datum  i  fl  den  xviii.  junii,  datum 
viii  ß  den  XXVI.  junii.  —  Liennhart  Bischoff:    datum   1   fl  den  xv.  junii, 

30   datum   I  fl  den  xxvi.  junii,  datum   viii  ß  den  xxvi.  junii. 

77.  Lynnweter  unnd  weber. 

Hanns  Fetter:  datum   i   fl   mentag  noch  Medardi.  —  Welti  Stockli: 

datum   I  fl  mentag  noch  Medardi  —  Wolffganng  Heberling:  datum  1  fl 

mentag    noch    Medardi.    —    Connrat    Härder:    datum   i   fl   mentag  nach 

35   Medardi.    —    Hug  Ernst:  datum  i  fl  den  xviii.  junii.   —   Hemann  Hir- 

singer:  datum  i  fl  mentag  noch  Medardi.  —  Hanns  Fetter  hatt  für  ob- 

623  a.  ^^  Diiser  poslen  wiederholt  sich  in  der  folge  hinter  Jedem  eimelnen  namen  ; 
er  ivird  daher  von  uns  weggelassen. 


550  15^9  7""^  ^-  Nr.  62 ja. 

gmelte  sechs  uff  jedenn  i  fl  empfangen  den  xviii.  junii.  —  Wolffganng 
Heberling  hatt  für  bstimpte  sechs  uff  jedenn  viii  ß  empfangen  den 
XVI.  junii,  tut  i  fl  xxiii  ß. 

Gsellschafften  ennet  Rins: 

18.  Zur  Herrenn.  S 

Baltasar  Vischer.  —  Martin  Scherer.  —  Jacob  Dyszler.  —  Hanns 
Keck.  —  Jacob  Stocklin :    datum   11  fl  den  xxv.  junii.  —  Hanns  Durst. 

—  Baltasar  Vischer  hatt   für   obgmelte  fünff,   dorinn  Jacob  Stockli  nit 
begriffen,  uff  jeden   i  fl  empfangen  den  xv.  junii.    Aber    hatt  er  für  sy 
fimff   uff  jeden  i  fl   empfangen   den    xviii.  junii.     Aber   hatt  er  für  ob-    lo 
gmelt  VI  uff  jeden  viii  ß  empfangen,  tut   i   fl  xxiii  ß. 

ig.  Zum  Rebhusz. 
Jacob  Hüszler.  —  Ludwig  Schmid.  —  Petter  Sager.  —  Franntz 
Bürgy.  —  Petter  Weber.  —  Claus  Singer.  —  Hanns  Härder.  —  Ulrich 
vonn  Wanngen.  —  Petter  Hanns  Geisz.  • —  Claus  Singer  unnd  Petter  15 
Sager  habenn  für  obgmelti  ix  uff  jeden  1  fl  empfangen  mentag  noch 
Medardi.  Aber  habenn  sy  für  gmelte  ix  uff  jeden  i  fl  empfangen  den 
XVIII.  junii.  Aber  hatt  Claus  Singer  uff  die  ix  für  yeden  viii  ß  empfangen, 

tut    II    fl   XXII    ß. 

20.  Zum   Gryffenn.  20 

Liennhart  Meiger.    —    Jörg  Nybling.    —    Hanns  Muntzinger.    — 
Caspar  Schaller.  —  Lux  Hoffmann.  —  Galli  Haffner.  —  Oschwald  Syff. 

—  Jacob  Lanng.    —    Jacob  Erlin.    —    Petter  Murer.    —   Claus  Lanng. 

—  Jacob    Röff.    —   Joachim    Leuw.   —  Anndres   Caspar.  —   Oschwald 
Syff  hatt  für  obgmelte  xiiii  uff  jeden  i  fl  empfangen  den  xv.  junii.  Aber  25 
hatt  er  für  gmelte  xiiii  uff  jeden  i  fl  empfangen  den  xviii.  junii.  Aber 
hatt  Oschwald  für  obgmelte  xiiii  uff  jeden  viii  ß  empfangen,  tut  im  fl 
xii  ß. 

Weibell: 
Wilhelm    Zimermann:    datum    11    fl.    —    Albann   Waltar:    datum  3° 
II  fl.  —  Liennhart  Meiger:   datum    11  cronenn.  —   Hanns  Vogt:  datum 
II  fl.    —   Petter  Aleiger:    datum    11  fl.  —  Hanns  Kreb :    datum    11  fl.  — 
Hanns  Gutzwiler:  datum  11  fl.  —  Bernnhart  Huber:  datum  11  fl. 

Spyllut: 

Caspar  Renner:    datum  11  fl   sampstag    noch  Medardi,   datum   i  fl  35 

den  xvn.  junii,  datum  i   fl  den  xviii.  junii,  datum  i  fl  zinstag  noch  Jo- 

hannis.  —  Ulrich  Pfyffer:  datum  11  fl  sampstag  noch  Medardi,  datum  i  fl 

den  XVII.  junii,  datum  i  fl  den  xviii.  junii,  datum  i  fl  zinstag  noch  Johannis. 

—  Simon  Brosy:  datum  i  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  11  fl  denn  xviii. 


Nr.  623b.  152^  Juni  8.  551 

junii,  datum  i  fl  mentag  noch  Johannis,  datum  viii  ß.  —  Uli  Fuchs:  datum 

I  rt  mentag  noch  Medardi,  datum  11  fl  den  xviii.  junii,  datum  11  H  durch 
meisten  Diepolten.  —  Hanns  Ludy:  datum  ifl  mentag  noch  Medardi,  datum 

II  fl  den  xviii.  junii,  datum  1  fl  mentag  noch  Johannis,  datum  viii  ß.  — 
5   Hanns  Schennck:  datum  u  fl  sampstag  noch  Medardi,  datum  11  fl  den  xviii. 

junii,  datum  i  fl  den  xxv.  junii.  —  Hanns  Noter:  datum  11  fl  sampstag 
noch  Medardi,  datum  11  fl  den  xviii  junii,  datum  i  fl  den  xxv.  junii.  — 
Hanns  Schopp:  datum  i  fl  sampstag  noch  Medardi,  datum  i  fl  mentag 
noch  Medardi,  datum  11  fl  den  xviii.  junii,  datum  i  fl  den  xxv.  junii. 
10  —  Bernnhart  Vogelishertz:   datum  i  fl  sampstag  noch  Medardi,  datum 

I  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  11  fl  den  xviii.  junii,  datum  i  fl  den 
xxv.  junii.  —  Denn  scherernn  all   wochen  inn  ir  bursz  zu  stür  11  fl,  datum 

II  fl  mentag  noch  Medardi,   datum   11   fl  den  xviii.  junii. 

Furlüt: 

15  Caspar  Thurnn_\senn  hatt  in  rosz,   i   knecht:  datum  viii  fl  sampstag 

noch  Medardi,  datum  na  fl  den  xviii.  junii,  datum  iiii  fl  den  xxiiii.  junii, 
datum  I  fl  xxiii  ß  und  damit  lut  der  rechnung  bezalt.  —  Hanns  Cas- 
par hatt  III  rosz:  datum  im  fl  den  xv.  junii,  datum  im  fl  den  xviii.  junii, 
datum  IX  fl  xxiii  ß  den  vi.julii.  —  Hanns  Meiger  hatt  m  rosz:  datum  mi  fl 

20  sampstag  noch  Medardi,  datum  im  fl  den  xviil.  junii,  datum  11  fl  den 
xxv.  junii,  datum  vii  fl  xxm  ß  zinstag  noch  Johannis  unnd  damit  ganntz 
bezalt.  —  Baltasar  Lanngen  sonn  hatt  im  rosz  unnd  i  knecht:  datum 
im  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  im  fl  den  xvm.  junii,  datum  im  fl 
den  xxv.  junii,    datum  xim   fl  xxii  ß  zinstag  noch  Johannis  unnd  damit 

25  lut  der  rechnung  gar  bezalt.  —  Jacob  Stocklin  hatt  v  rosz  und  i  knecht: 
datum  im  fl  den  xv.  junii,  datum  mi  fl  den  xvm.  junii,  datum  xxm  fl 
IX  B  zinstag  noch  Johannis  baptiste  unnd  damit  vermog  der  rechnung 
gar  bezalt.  —  Anndres  Oschwald  hatt  v  rosz,  i  knecht:  datum  im  fl  den 
.\v.  junii,  datum   im   fl  den  xvm.  junii,  datum   m   fl  den  xxv.  junii,    da- 

30  tum  XX  fl  IX  ß  zinstag  noch  Johannis  baptiste  unnd  damit  vermog  der 
rechnung  ganntz  bezalt. 

Original,    mit  den    beiden  dorsalnoiizefi  Summa    Vlxix  fl    xxii   B  vi  d 
und  456   n    24  ß  6  d.      Si.-A.   Basel,   Politisches  Af  §,   I. 

623  b. 

35  Liestall,  Varnnsperg,  Waidenburg. 

Liestal: 
Penntelin    Singysenn :    datum    i    fl    menntags    noch    Medardi').  — 

623b.    ')  Dieser   posiert   datum  I   tl    menntags    noch  Medardi    wiederholt  sich  in  der 
folge  hinter  Jedem   einzelnen  namen ;   er  wird  daher  von  uns  weggelassen.    Der  genaue  und 
40    vollständige  Wortlaut  wird  nur  gegeben,   inso/erne  abweichungen  stattfinden. 


552  1329  ^«'"  *•  '^'■-  '^23  ^■ 

Martin  Murer.  —  Michel  Munderlin.  —  Baschonn  Strub.  —  Claus 
Salate.  —  Meiger  voiin  Lannsen.  —  Hanns  Erny.  —  Jörg  Scherer: 
datum  I  fl  mentags  noch  Medardi,  datum  i  fl  den  24.  junii,  hatt  Petter 
Meyer  empfangen.  —  Jacob  Wagner.  —  Pauli  Kupfer.  —  Liennhart  Zeller. 

—  Gabriel  Marti.  — Caspar  Zschudy. —  Hanns  Zschudy.  —  PenntelyFry.     5 

—  Hanns  Schuler.  —  Petter  Meiger.  —  Heinrich  Hug.  —  Hanns  Heine- 
mann.   —    Michel    Seiler.    —    Michel  Gervver.    —    Hanns  Dischmacher. 

—  Oschwald  Schumacher.    —  Mathis  Schnider.  —  Hanns  Vogelin.  — 
Bernnhart   Hersperg.   —    Penntelin   Walch.    —    Hanns  Meiger.    —  Ba- 
schonn Müllers  sonn.  —  Marti  Spilmann.  —  Anndres  Zeller.  —  Simonn    10 
Marti.    —    Heine    Keller.  —    Heine  Schäffer.    —   Mathis  Spynnler.  — 
Hanns  Rorer. 

Marti  Murer  hatt  für  die  xxxvi  obgmelt  uff  jeden  i  fl  empfangen 
den  xviii.  junii.  —  Marti  Murer  hatt  für  obgmelte  xxxvi  uff  jeden  viii  ß 
empfangen,  tut  xi  fl  xiii  ß.  15 

Varnnsperg: 

Hanns  Tagen:  datum  i  fl  mentags  noch  Medardi,  datum  i  fl  den 
XVIII.  junii  ^).  —  Jac)'  Spicht.  —  Marti  Besserer.  —  Hanns  Muntwiler. 
Baschonn  Mundwiler.  —  Hanns  Vogeli.  —  Hanns  Salate.  —  Wern)' 
Iseli.  —  Hanns  Fry.  —  Hanns  Ackerman.  —  Hanns  Nickli.  —  Hanns  20 
Vogtli.  —  Hanns  Bader.  —  Marti  Besserer  hatt  für  obgmelte  xiii  uff 
jeden  viii  ß  empfanngen,  tut  im  fl  im  ß. 

Vyt   Stollysenn.    —    Hanns    Buser.    —     Heine    Moler:   datum    i  fl 
mentag   noch  Medardi,    datum  i  fl    den    xviii.  junii,   datum    viii    ß   den 
XXV.  junii.   —  Hanns  l^annser.  —  Marti  Guder.  —  Rumann  Schweb.  —    25 
Hanns  Heine.  —  Petter  Gottschin.  —  Hanns  Friesz.  —  Petter  Dalcher. 

—  Felix  Fry.  —  Lentz  Hersperg.  —  Baltasar  Fry.  —  Baschonn  Buser. 

—  Rumann  Schwob  hatt  für  xiii  obgmelt  uff  jeden  viii  ß,  tut  im  fl 
1111   ß,    empfangen  den  xxv.  junii. 

Hanns  Hacki.  —  Ulin  Itin.  —  Hanns  Schoubli.  —  Hanns  Menng.  —   3° 
Fridlin  Schilling.  —  Steffen  Gasser.  —  Hanns  Gysin.  —  Hanns  Burgy. 

—  Fridlin  Schilling  hatt  für  die  obgmelten  acht  uff  jeden  viii  ß  em- 
pfanngen,   tut  II  fl  xim  ß. 

Hanns  Spysser.  —  Hanns  Simonn.  —  Caspar  Schmid.  —  Mathis 
Schlupper.    —    Hanns   Ruch.   —  Hanns    Simonn  hatt  für    obgmelt  funff  35 
uff  jeden  viii  ß  empfangen,  tut  i  fl  xv  ß. 

Ulin  Satter.  —  Petter  Grieder.  —  Jörg  Banwart.  —  Jörg  Rorer. 

—  Wolff  Bronner.    —   Fridlin   Schoub.   —   Urbann   Burgy.    —   Heine 

623b.   -)   Auch  diestr  posten  datum   I  fl  mentags  noch   Medardi,  datum  I  fl  den  XVIII. 
junii  wiederholt    sich    in  dir  folge  hinter  Jedem    eimelnin   namen  und  wird  daher  von  uns    4'' 
weggelassen.     Insoferne  atnveichungen  vorkommen,  wird  der  vollständige  text  gegeben. 


Nr.62jb.  1529  Juni  8.  553 

Koniler.  —  Hanns  Graff.  —  Lannglianns  Murer.  —  Hanns  Schoulili.  — 
Ulin  Geiszbulcr.  —  Heine  Adolff.  —  Heine  Adolff  und  Peter   Grieder 
habenn  für  nechst  obgmelten  xm  uff  jedenn  viii  ß  empfangen,  tut  im  H 
IUI  15,  den  xxv.  junii. 
5  Marti  Grieder.  —    Hanns  Rorer.   —  Marti    Hanndschi.  —  Cristen 

Hanndschin.  —  Benedict  Battennstein.  —  Cristen  Voimy.  —  Basclionn 
Grieder.  —  Jurge  Schmid.  —  Clewin  Scheubli.  —  Ulin  Busz.  —  Fetter 
Schoub.  —  Petter  Schumacher.  —  Hanns  Nageii.  —  Hanns  Moschinger, 
von  Degknow.  —  Petter  Schumacher  hatt  für  die  nechst  obgmelten  xiiii 

10   uff  jeden  viii   ß,   tut   im  fl  xu  ß,  empfangen  den  xxvi.  junii. 

Hanns  Imhoff.  —  Hanns  Spyser.  —  Claus  Rorer.  —  Hanns  Rorer. 
—  Marti  Fricker.  —  Hanns")  Imhoff  hatt  für  ohgmelte  funff  uff  jeden 
VIII    ß    empfangen,    tut    i   fl  xv   ß. 

Hemann    Suter.    —    Brosy    Grieder.   —   Jacob    Suter.   —    Rudolff 

15  Mangolt.  —  Wilhelm  Schilling.  —  Hemann  Kistler.  —  Hanns  Kol.  — 
Wilhelm  Schilling  hatt  für  die  obgmelten  vii  uff  jeden  viii  ß  empfangen, 
tut  II  fl  VI  ß,  den  x.xv.  junii. 

Claus  Bannwart.  —  Fridli  Rorer.  —  Hemann  Busz.  —  Hanns 
Schoub.  —  Heine  Rudy.  —  Hanns  Wildermann.   —  Hanns  Spilhouwer. 

20  —  Cleinhanns  Gerster.  —  Cleinhanns  Gerster  hatt  für  obgmelte  viii  uff 
jeden  viii  ß  empfangen,  tut  11   fl  xmi  ß. 

Matliis  Zschudy.  —  Claus  Ackermann.  —  Marx-  Rurnpy.  — ■  Sinionn 
Scholer.  —  Claus  Scholer.  —  Claus  Scholer  hatt  für  obgmelte  funnff 
uff  jedenn   viii  ß  empfangen,  tut  i  fl  xv  ß,  den  xxv.  junii. 

25  Ulin  Keller:  datum  i  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  i  fl  den  xviii. 

junii,  datum  viii  ß.  —  Hanns  Hertrich :  datum  i  fl  mentag  noch  Medardi, 
datum  I  rt  den  xviii.  junii,  datum  viii  ß  den  xxv.  junii.  —  Adam  Cristann: 
datum  I  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  i  fl  den  xviii.  junii,  datum  viii  ß.  — 
Liennhart  .Muller:  datum  ifl  mentag  noch  Medardi,  datum  ifl  den  xviii. junii, 

30  datum  viii  ß  den  xxv.  junii.  —  Hanns  Rorer:  datum  1  fl  mentag  noch  Me- 
dardi, datum  I  fl  den  XVIII.  junii. —  Cleinhanns  Bitterli:  datum  j  fl  samps- 
tags  noch  Medardi.  —  Jacy  Schmid:  datum  i  fl  mentag  noch  Medardi, 
datum  I  fl  den  xviii.  junii,  datum  viii  ß  den  xxvii.  junii.  —  Hanns  Hitzig: 
datum   I   fl  mentag  noch  Medardi,  datum  i  fl  den  xviii.  junii,  datum  viii  ß 

35  den  XXVI.  juni.  —  Jacy  G^'sin:  datum  i  fl  mentag  noch  Medardi,  datum 
I  fl  den  XVIII.  junii,  datum  viii  ß  den  xxvii.  juni.  —  Ulin  Dietter:  datum 
I  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  i  fl  den  xviii.  junii,  datum  viii  ß  den 
XXVII.  junii.  —  Thuring  Plapp:  datum  i  fl  mentag  noch  Medardi,  datum 
I  fl    den   XVIII.  junii,   datum  viii  ß   den  xxvii.  juni.  —  Anndres  Meiger: 

40   datum   i  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  1  fl  den  xviii.  junii,  datum  vni  ß 

623b  ')   l'orlage  verschriiiit  Halt. 

Basier  Reformationsakten,  III.  nn 


554  15^9  ^^'"  ^-  ^^-  ^^3c- 

den  XXVII.  junii.  —  Heine  Surer:  datum  i  fl  mentag  noch  Medardi, 
datum  ifl  den  xviii.  junii,  datum  viii  ß.  —  Cleinhanns  Bitterli:  datum 
I  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  i  fl  den  xvin.  junii,  datum  viii  B.  — 
Benedict  Möschle:  datum  i  fl  mentag  noch  Medardi,  datum  i  fl  den 
xviii.  junii,  datum  viii  ß  den  xxv.  junii.  —  Jacj'  Recher:  datum  i  fl  5 
mentag    noch    Medardi,    datum   i  fl    den    xviii.   junii,    datum    viii  ß   den 

xxv.  junii. 

Waldennburg: 

Petter  Zuber.  —  Ulrich  Hamerschmid.  —  Erhart  Jost.  —   Hanns 

Henicke.  —  Blesin  Furier.  —  Fridlin  Giegelmann.  —  Jacob  Meyry.  -—    lo 

Hanns  Scheffer.    —  Ulin  Furier.   —   Thomas  Hug.  —  Heine  Rudy.   — 

Erhart  Schwitzer.  —  Hanns  Kubler.  —  Heine  Steiger.  —  Hanns  Susz. 

—  Claus  Vogeli.  —  Jerg  Rumpy:    datum  j  fl   sampstags  noch  Medardi. 

—  Hanns    Steiger:     datum    j   fl    sampstags    noch    Medardi.    —   Hanns 
Pfyffer.  —  Hanns  Bidermann.  —  Hanns  Gernngros.  —   Heine  Wyser.    15 

—  Hemann  Heber.  —  Cristen  Thomann.  —  Ulin  Rüde.  —  Petter  Loly.  — 
Steffen  Tagen.  —  Wilhelm  Glaser.  —  Jacy  Gysin:  datum  i^  fl  samps- 
tag  noch  Medardi.  —  Moritz  Heid.  —  Cüny  Schindler:  datum  j  fl 
sampstag  noch  Medardi.  —  Ulin  Heidenn.  —  Benedict  Krattinger.  — 
Heine  Schwitzer.  —  Baschonn  Zschopp.  —  Jacy  Zschudin.  —  Claus  20 
Zschudy.  —  Heine  Glaser.  —  Jacy  Murer.  —  Heine  Spitteler.  —  Niciaus 
Bider.  —  Jacy  Bauer.  —  Hanns  Hägler:  datum  j  fl  sampstag  noch 
Medardi,  ist  daheim  blibenn.  —  Dursz  Herbyel :  datum  j  fl  sampstags 
noch  Medardi.  —  Jacob  Schwitzer.  —  Niciaus  Stier.  —  Thomann 
Kupffli.  —  Hanns  Kreb.  —  Thomas  Muller.  —  Jacy  Häner.  —  Hanns  25 
Vogeli.  —  Bartly  Spitteler.  —  Jacy  Zschudy.  —  Hanns  Amann.  — 
Hanns  Ludy.  —  Hanns  Kroichin.  —  Rüde  Bromann.  —  Hanns  Rudy: 
datum  i  fl  sampstag  noch  Medardi.  —  Galli  Rüde:  datum  j  fl  samps- 
tags noch  Medardi. 

Erhart  Jost  hatt  für  obgmelte  li  personenn  uff  jegliche  j  fl  30 
empfangen  sampstag  nach  Medardi,  sodann  hatt  er  für  obgmelt  lix 
personenn  uff  jegliche  i  fl  empfangen  mentags  noch  Medardi.  Erhart 
Jost  hatt  für  hievor  gschribenn  lix  personenn  uff  jede  i  fl  empfangen, 
den  xviii  junii;  aber  hatt  er  für  gmelt  lix  personenn  uff  jede  viii  ß, 
tut  XVIII  fl  XXII  ß*)  empfangen,  den  xxv.  junii.  35 

Origi?ml,    mit  den  beiden  dorsalnoiiseu    Summa   iiii'^lxx  fl  xxii   ß  und 

469  fl  14  ß  6  d.    Si.-A.  Basel,  Politisches  M  5,   i. 

623  c. 

Kriegsrodell  von  den  knechten,  so  wir  denen  von  Zürich  wyder 

die  fünff  ort  zu  hilff  schickten.  *° 

623  b.  *)    Vorlage  verschreibt  XXIIII  ß. 


Nr.  62 je.  152^  Juni  8,  555 

Honnburg.  —  Munchenstein.  —  Brattlenn.  —  Ramstein.  —  Riehen. 

—  Bischoft'slut. 

Honnburg: 

Fridlin    Bürge.  —   Heine  Wagner.  —   Hanns   Bircher.  —   Miciiel 

5   Schmid.  —    Wernny    Alangolt.   —    Jacob    Marti.  —  Steffann    Bony.   — 

Hanns  Madlinger.  —  Ulin  Widerker.  —  Ulin  Dagcnn.  —  Marti  Schoub.  — 

Bartlome  Schouennberg  hatt  fiir  obgmelte  xi  uff  jedenn  i  fl  empfangen 

mentag   nocli  Medardi.     Hanns    Birciier  hatt  für  obgmelte  xi  uff  jeden 

I  H  empfangen  den  xviii.  junii.    Hanns  Madlinger  hatt  für  bstimpte   xi 

10  uff  jeden  viii  ß  empfangen  den  xxv.  junii,  tut   111   fi   xiii   B. 

Summa:  xxv  fi  xiii   ß. 

Munnchennstein : 

Batt  Nünszli:  datum  1  H  menntag  noch  Medardi,  datum  1  fl  den  xviii. 

junii,  datum   viii   ß.  —  Jacob  Müller:   datum  1  fl  mentag  noch  Medardi, 

'5   datum   I  fl  den  xviii.  juni,  datum   viii   ß.    —   Hanns  Dalcher:    datum  i  fl 

mentag  noch  Medardi,  datum  i  fl  den  xvui.  junii,  datum  viii  ß.  —  Marti 

Heber:    datum   1   fl  menntag  noch  Medardi,  datum  i   fl  den  xviii.  junii, 

datum   viii   ß. 

Summa:   ix  fl  vii   ß. 
20  Muttenntz: 

Bernnhart  Dornnacher.  —  Heine  Miiller.  —  Bernnhart  Margstein. 

—  Wernnher  Keigel.  —  Jacy  Seiler.  —  Hanns  Brüderli.  —  Michel 
Pfirter.  —  Jacy  Weber.  —  Hanns  Ackermann.  —  Hanns  Schwitzer.  — 
Liennhart  Vogtli.  —  Jacy  Meich.  —  Jung  Hanns  Vselin.  —  Bast  Spenn- 

25   houwer.  —  Bernnhart  Dornnacher  hatt  für  obgmelte  xuii  uff  jeden  i  fl 
empfangen  mentag    noch   Medardi.    Aber  hatt  er  fiir  sy  xiiii  uff  jeden 
I  fl  empfangen  den   xviri.  junii.     Aber  hatt  er  für  bstimpte  xiiii  uff  jeden 
VIII  ß  empfangen  den  xxv.  junii,  tfit   mi  fl  xii  ß. 
Summa:  xxxii  fl  xii  ß. 
30  Benncken: 

Hanns  Wysz.   —   Hanns  Schwitzer.  —   Liennhart  Ruger.  —  Marx 
Rütli.     —    Jörg    Friesz.    —    Hanns    Schwitzer.    —   Cristann    Gschwind. 

—  Hanns  Wysz  hatt  für  obgmelte  vii  uff  jedenn  i  fl  empfangen  mentag 
noch    Medardi.    Marx    Kn'itli    hatt    für   obgmelte  vii   uff  jeden    1  fl  em- 

35    pfangen    den  xviii.    juni.    Aber    hatt   er    für   sy  sibenn    uff  jeden  viii  ß 
empfangen  den  xxv.  junii,  tut  11   fl  vi   ß. 
Summa:  xvi  fl  vi   ß. 

Ramstein: 

Jerg    Götz.   —   Burkhart    Hener.   —  Tomann   Burer.  —  Albrecht 

40   Häner.  —  Burkart  Haner  hatt  für  gmelte  im  uff  jeden  i  fl  empfangen 

mentag  noch  Medardi.    Aber  hatt  er  für  sy  im  uff  jeden  i  fl  empfangen 


556  15^9  y^^"  ^-  ^''-  '^^3^- 

den  XVIII  junii.  Aber  hatt  er  für  bstimpte  vier  uff  jeden  viii  ß  empfangen, 

tut    I    fl    VII    ß. 

Summa:  ix  fl  vii  ß. 

Brattelenn: 

Lux  Schwob.  —  Hanns  Moser.  —  Onimus  Atz.  —  Hanns  Schott-     5 
mann.   —  Jacy  Deck.  —  Jeronimus  Atz   für   obgmelte  v  uff  jeden  i  fl 
empfangen    mentag   noch   Medardi.  —  Aber   hatt    er   für  gmelte  v  uff 
jeden  i  fl  empfangen  den  xviii.  junii. 

Summa:  x  fl. 

Riehenn  unnd  Bettigken:  '° 

Hanns  Haberer.  —  Hanns  Linck.  —  Mathis  Wagner.  —  Gering 
Kernn:  datum  viii  ß  den  xxv.  junii.  —  Hanns  Plenner:  datum  viii  ß  den 
XXV.  junii.  —  Paulin  Wehelin.  —  Liennhart^Datt.  —  Claus  Oberli: 
datum  i  fl  sampstag  noch  Medardi.  —  Hanns  Bieler:  datum  viii  ß  den 
xxv.  junii.  Heine  Bronner.  —  Thonnge  Vischer.  —  Anndres  Ryff.  —  '5 
Rüde  Schultheis.  —  Claus  Gasz:  datum  viii  ß  den  xxv.  junii.  —  Heine 
Meiger.  —  Claus  vonn  Ötlicken :  datum  j  fl  sampstag  noch  Medardi.  — 
Der  weibel  vonn  Riehenn  hatt  für  xiiii  obgmelt  uff  jeden  j  fl  empfangen 
sampstag  noch  Medardi.  Aber  hatt  er  für  bestimpte  xvi  uff  jedenn  j  fl 
empfangen  mentag  noch  Medardi.  Aber  hatt  er  für  bemelt  xvi  uff  20 
jeden  i  fl  empfangen  den  xviii.  junii.  Hanns  Linck  hatt  für  xii  uff 
jeden  viii  ß  empfangen  den  xxvi.  junii,  tut  in  fl  xxi  ß. 

Summa:  xxxiiii  fl  xxi  ß. 

Huningen: 
Hanns  Gutzwiler.  —  Caspar  Bachmann.  —  Stein  Wolff.  —  Uli  Strusz.   25 

—  Josz  Walter.  —  Steffen  Koler,  datum  yif  i  fl  sampstag  nach  Medardi. 
Steffen  Koler  hatt  für  obgmelte  vi  uff  jedenn  i  fl  empfangen  mentag  nach 
Medardi.  Aber  hatt  er  für  gmelte  vi  uff  jeden  i  fl  empfangen  den 
xviii.  junii.  Aber  hatt  er  für  bstimpte  vi  uff  jeden  viii  ß  empfangen 
den  xxv.  junii,  tut  i  fl  xxiii  ß.  3° 

Summa:  x  fl  xxiii  ß. 

Louffen: 

Matheus  Dischmacher.  —  Heine  Newer.  —  Hanns  Karrer.  —  Velti 
Sumer:  datum  j  fl  sampstags  noch  Medardi. —  Barth  Schnell:  datum  j  fl 
sampstag  noch  Medardi. —  Hanns  Sumer :  datum  }  fl  sampstag  noch  Medardi.   35 

—  Fridli  Philip.  —  Lamprecht  Scheffer.  —  Marx  Müller.  —  Michel  Meiger. 

—  Bernnhart  Huber.  —  Petter  Schmidli.  —  Barth  Murer.  —  Uli  Schmidli. 

—  Heine  Stouber.  —  Dursz  Gsell.  —  Hanns  Schmidli.  —  Petter  Verrer. 

—  Hanns  Verrer.  —  Waltar  Grymiann.  —  Fridlin  Bulffermann.  — 
Hanns  Schwitzer.  —  Umber  Schaler.  —  Hanns  Wannemacher.  —  Hanns  40 


Nr.  62 je.  152g  Juni  S.  557 

Schwitzer  hatt  für  xxi  uff  jeden  j  fl  empfangen  sonntags  nach  Medardi. 
Aber  hatt  er  uff  xxiiii  für  jeden  >  fl  empfangen  mentag  nach  Medardi. 
Aber  hatt  er  für  xxiiii  uff  jeden  1  fl  empfangen  den  xviii.  junii.  Hanns 
Sumer  unnd  Heine  Newer  habenn  für  bstimpte  xxiiii  uff  jeden  viii  ß 
5  empfangen  den  xxv.  junii,  tut  vii  fl  xvii  ß. 
Summa:  liiii  fl  im  ß  vi  d. 

Therwiler: 
Heine  Gschwind.  —  Claus  Newer.  —  .Michel  Berlouwer.  —  Hanns 
Gschwind.  —  Petter  Gschwind.  —  Heine  Gutzwiler.  —  Petter  Newer. 
10    —  Jacob  Zuntzinger.  —  Cunrat  Hasennbuler.  —  Heine  Gschwind  hatt 
für  obgmelte  ix   uff  jeden   i   fl  empfangen  mentag  nach  Medardi.   Aber 
hatt    er   für  s)'  ix  uff  jeden   1   fl  empfangen  den  xviii.  junii.    Aber  hatt 
er  für  obgmelte   ix  uff  jeden   viii  B  empfangen,  tut  11  fl  xxii  ß. 
Summa:  xx  fl  xxii  ß. 
15  Rinach: 

Werli  Bart.  —  Petter  Lolinger.  —  Caspar  Lüdy.  —  Liennhart 
Schöny.  —  ßaschonn  Buegli.  —  Lorenntz  Tollinger.  —  Fridlin  Dornna- 
cher.  —  Hanns  Küry.  —  Petter  Lolinger  hatt  für  obgmelte  viii  uff 
jeden  1  fl  empfangen  mentag  noch  Medardi.  —  Werli  Bart  hatt  für 
20  obgmelti  viii  uff  jeden  i  fl  empfangen  den  xviii.  junii.  Aber  hatt  er  für 
bstimpte  viii  uff  jeden  viii   ß  empfangen,  tut  11  fl  xiiii  ß. 

Summa:  x\  111  fl  xiiii  ß. 

Almschwiler: 
Lorenntz   Vogt.    —  Adriann    Gredenn.    —    Annthoni    Suter.    — 
25   Lorenntz    Gürtler.    —    Hanns    Vogt.    —    Joachim    Michel.    —    Gorius 
Schmid.  —  Adriann  Gredenn    hatt    für    vorgschribne  vii  uff  jeden    r  fl 
empfangen   mentag   noch  Medardi.    Aber   hatt   er   für  sy  vii  uff  jeden 
I  fl  empfangen  den  xviii.  junii.  Meister  Diepolt  hatt  obgmelte  vii  yedem 
VIII   ß  zalt,  tut  II  fl  VI  ß. 
30  Summa:  xvi  fl  \i  ß. 

Oberwiler: 

Jac\'  Werli.  —  Jacob  Gürtler.  —  Heine  Dornnacher.  —  Pennteli 
Bur.  —  Benedict  Vogtli.  —  Connrat  Sust.  —  Hanns  Murer.  —  Fridli 
Jungk.  —  Jacob  Gürtler  hatt  für  obgmelti  viii  uff  jeden  i  fl  empfangen 
35  mentag  noch  Medardi.  Aber  hatt  er  für  sy  viii  uff  jeden  i  fl  empfangen 
den  xviii.  junii.  Meister  Diepolt  hatt  obgmelte  viii  yedem  viii  ß  zalt, 
tut   II   fl  xiiii   ß. 

Summa:  xviii  fl  xiiii  ß. 

Ettingenn : 
40  Baschonn  Thüring:    datum  i  fl  sonntag  noch  Medardi,  datum  i  fl 


558  iS^P  Juni  S.  Nr.  624 — 626. 

den  XVIII.  junii,  datum  viii  ß  den  xxv.  junii.  —  Hanns  Thuring,  ebenso. 
—  Michel  Zschott:  datum  i  fl  den  xv.  junii,  datum  i  fl  den  xvin.  junii, 
datum  viii  ß  den  xxv.  junii. 

Summa:  vi  fl  xxiiii  ß. 
.  Original,  mit  den  beiden  dorsalnoüzen    Summa    ii^LXXXX  fl  xviii  ß  und     5 

285  fl  23  ß.     St.-A.  Basel,  Politisches  M 5,   1. 

624,  [ca.   Iß 29  Juni  8.]'^) 
Kriegsrodel  der  Rebleute7izunft. 

Item   1529  jar  sint  dise  nachgeschribene  cunftprueter  in  der  raisz 
gsin:  10 

Maister  Peter  Cili.  —  Simon  Geschwint.  —  Jacob  Keler^).  — 
Michel  Hiltprant.  —  Hansz  Staub.  —  Peter  Hansz.  —  Laserusz  Cimer- 
man.  —  Felix  Torker.  —  Toman  Pol.  —  Schwiczerhans  von  Lucern.  — 
Turs  Trescher.  —  Vit  Pirlin.  —  Hans  Trucker.  —  Hans  Celer.  —  Kiein- 
peter  Wian.  —  Dengi  Spiegier.  —  Augenstin  Pac.  —  Hemi  Reszi.  —  15 
Pernhart  Milner. 

Original.  St.-A.  Basel,  Zunftarchiv  zu  Rebleuten,  bd.  21,  bl.  i. 

625,  [ca.  1529  Jimi  8.]^) 
Kriegsrodel  der  Spitmwetternzunft. 

Anno    im   xv*'  und   xxix  jor    sind  disse  mit  dem  fanly  uszgezogen    20 
zu  unssern  lieben  Eygnossen  (!)  vonn  Zirich  und  Bernn: 

Item  meister  Claus  Fesch,  vom  disch.  —  Hans  Hindermeister, 
zimermann.  —  Kristan  Guldenbeck,  murer.  —  Ulrich  Durner,  disch- 
macher.  —  Barthoiome  Bürgitter,  dischmacher.  —  Jocob  Hügel,  zimer- 
mann. —  Baschion  Hutling,  murer.  —  Andres  Gucker,  murer.  —  Claus  25 
Buman,  kieffer.  —  Hans  Fogtz,  kieffer.  —  Lienhart  Götz,  kubier.  — 
Hans  Mack,  kieffer.  —  Mathis  Reimolt,  kieffer.  —  Wilhelm  King, 
zimermann. 

Original.   St.-A.  Basel,  Archiv    der    Spinnwetternzunft,  bd.  22,    bl.  I  v. 

626,  /52p  Juni  8.   3° 
Urfehde:  Anna  Treigerin,  von  Lanser,  by  Liestal,  ein  widertoifferin. 
Halt  sich  bekant,  das  sy  hab  geirrt  und  unrecht  gethan  des  wider- 

touffs  halb,  und  dorumb  haben  m.  h.  sy  wider  ledig  gelossen  uff  zins- 
tag den  achten  tag  dess  brochmonats,  hatt  geschworen  ein  urfecht  und 
das  sy  hinfur  sollicher  ding  well  müssig  gon,  sich  der  widertouffischen   35 

624.  ')  Zum  datum  siehe  die  vorhergehende  nr. 

-)  Alit  Nachtrag  von  anderer  hand  genant  Schumacher. 

625.  ')  Zum  datum  siehe  die  vorhergehende  nr. 


Nr.  627.  i53()  Juni  S.  559 

sect  gentzlich  eiitschlahen,  sy,  die  personen.  weder  behiiscn  noch 
beherbergen,  an  ir  winckelpredig  nit  gon,  die  nit  hören  noch  einiche 
gmeinschafft  mit  inen  ze  haben,  sunder  das  sy  well  gon  inn  ir  pfarr- 
kilch  zu  anderen  cristenen  und  doselbst  das  wort  gottes  hören,  m.  h. 
5  und  irem  vogt  well  gehorsam  sin  inn  allen  iren  gebotten  und  verbotten; 
doruff  iren  gesetzt  ist  die  pen  dess  wassers,  wo  sy  würde  übertretten. 
SL-A.  Basel,  Raisbücher  O  3,  s.  230.  ^-  Saltzmann  ss. 

627.  /52p  Juni  S. 

Urfehde:  Jerg  Wildysen,  der  Schlosser  und  burger,  hie  zu  Basel. 

10  Ist  inn  gefencknisz  kummen,  von   wegen  das  er  wider  der  bürger 

eyd,  dorinn  man  jcrlich  schwert,  stur  und  ungelt  ze  geben  und  das 
uffgesetzt  ist  oder  furbasz  utTgesetzt  wirt,  ze  halten,  euch  mit  Vergessen- 
heit des  eids,  den  ein  gmeine  bürgerschaft  utT  den  xii.  tag  februarii 
nechstverschinen,  die  er  gottes  ze  uffnen  und  gmcinen  nutz  ze  handt- 

15  haben,  geschworen,  vil  hitziger  ufrurischer  reden,  die  zu  vertruckung 
des  gottlichen  worts  dienen,  getriben  und  inn  ettlich  burger  gestossen 
hatt,  das  man  der  statt  ungelt  abthun  solt  etc.,  das  er  ouch  sin  eid, 
als  im  für  rot  gebotten  was,  nit  erschinen,  übersehen;  also  ist  er  wider 
ledig    gelossen    uff   zinstag    den    achten    tag  des    brochmonats  und  hat 

20  Urfehde  gesckivoren,  innsonders  ouch,  das  er  hinfür  aller  rottierung, 
ouch  deren,  so  yetzt  gefangen  glegen,  nemlich  Itelheinrich,  Bastian 
Gerung,  Pauli  Bilgers,  Lienhart  Steinmüllers,  Hansen  Wagers,  des 
Schumachers,  und  derglichen  unrüwigen  gesellen  müssig  well  gon,  der 
oberkeit  hoch  und  nyderen  gebotten  und  verbotten  wel  gehorsam  sin 

25  und,  so  er  hören  würde,  das  sich  yemants  des  ungelts  oder  anderer 
Sachen,  die  wider  ein  oberkeit  weren,  mercken  liesz,  dasselb  abze- 
stellen ;  das  er  ouch  hinfür  kein  gwer  (on  erloubung  der  oberkeit) 
tragen  well,  noch  b\'  im  han  änderst,  dann  so  er  wacht  oder  huttct; 
sollichs  alles    er    geschworen    ( und    by  pen   des  schwerts,  die  im  druff 

30  gesetzt  ist,  wo  er  würde  übertretten),  glopt  und  versprochen  zc  halten, 
mit   verzihung    aller    gnoden   und  friheiten  ut  in  forma  *). 

Im  ist  ouch  mit  luteren  Worten  gesagt  und  ingebunden  das:  Nem- 
lich, wann  es  sich  begebe  oder  zutragen  würde,  das  m.  h.  \'emandten 
annemmen  und  umb  sin  Verschuldung  straffen  werden,  das  er  sich  der- 

35   selben  nit  well  annemmen,  dorumb  kein  unruw  erwecken,  ein  ersamen 

rat   inn    irer  straff  nit    hinderen,  sonder  die  iren  ze  stroffen  hanthaben 

well,  so  wit  im  yemer  müglich  ist.  A.  Saltzmann  ss. 

SL-A.   Basel,   Raisbücher  O  3,  s.  231. 

627.  ')  Hitr    schloß  die    urfihdi    ursprünglich,    dann    aber   wurde   die   Unterschrift 

40    Salttmanns  gestrichen  und  der  rest  mit  der  neuen  beglaubigung  angehängt. 


560  15^9  y^*^^  ^-  ■^^'^-  62S—6J0. 

628.  '52g  Juni  8. 
Urfehde:  Bastian  Gering,  der  knecht  zum  Esel. 

Ist  eben  der  sachen  halb  wie  Jerg  Wildysen  nechst  hievor  ge- 
nant inn  gefencknisz  gelegen  und  uff  zinstag  den  achten  tag  broch- 
monats  ouch  ledig  gelossen,  hatt  in  glicher  form  und  gstalt  wie  Jerg  5 
geschworen,  das  er  ouch  kein  gwer  an  sim  üb  well  tragen  änderst 
dann  uff  die  wacht  und  thorhut;  im  ist  ouch  ingebunden  wie  Jergen, 
ouch  by  pen  des  schwerts.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A,  Basel,  Ratsbücher  O  J,  s.  2^2. 

629.  1529  Juni  8.   10 
Urfehde:  Lienhart  Steinmüller,  der  urenmacher. 

Ist  ouch  ungeschickter  trowworten  halb  gefangen  gelegen  wie 
Jerg  Wildysen;  nemlich  soll  er  geredt  han,  er  well  m.  h.  cristenliche 
Ordnung  nit  halten,  do  er  aber  die  und  derglichen  ze  halten  kurtz  ver- 
gangner tagen  geschworen;  zudem  hatt  er  etlichen  unguts  zuzefügen  15 
getrowt  als  des  Oecolampadis  nasen ')  etc. ;  uff  den  zinstag  wie  Jerg 
Wildysen,  was  der  viii.  tag  brochmonats,  ledig  gelossen,  hatt  ein  urfecht 
geschworen  und  eben  die  puncten,  die  Jerg  geschworen  hatt  und  dorby, 
das  er  on  erloubung  der  oberkeit  kein  gwer  by  im  well  tragen  anders 
dann  uff  die  wacht  und  thorhut,  der  geselschafften  obgemelt  müssig  20 
ze  gond  und  uff  keiner  zunfft  noch  geselschafft  ze  zeren,  eim  rot  gehor- 
sam sin;  im  ist  ouch  ingebunden  wie  Jergen,  so  m.  h.  yemants  an- 
nemmen  werden,  das  er  sich  sollichs  nit  well  beladen,  sunder  etc.,  mit 
verzihung  etc.,  sub  capitis  pena.  A.  Saltzmann. 

St.-A.  Basel.,  Ratsbiicher  O  3,  s.  232.  25 

630.  1329  Juni  8. 
Urfehde:  Pauli  Bilger,  der  rebmann. 

Ist  ouch  gefangen  glegen  der  sachen  halb  wie  Jerg  Wildysen, 
ouch  das  er  geredt  hatt,  als  Jacob  Fry,  der  slosser,  ingeleit  ist  worden: 
Wenn  es  andern  als  lieb  als  im  wer,  so  must  inn,  Jacoben  meynende,  3° 
die  oberkeit  wider  harusz  Ion,  es  wer  iren  lieb  oder  nit;  ouch  dorzu 
soll  er  mer  worten  und  hitziger,  uffrürischer  reden  des  ungelts  und  der 
zehenden  halb  han  getriben  etc.;  uff  obgemelten  zinstag  den  viii.  tag 
brochmonats  ledig  gelossen,  hat  urfekde  geschworen  und  das  er  der 
geselschafft  well  müssig  gon  und  dz  er  inn  der  Stadt  kein  gwer  well  35 
an  im  tragen,  es  sig  dann,  das  er  wach  oder  under  dem  thor  hut;  er 
soll  sich  ouch  eim  rot  gehorsamklich  bewisen  inn  allem  .  .  . ') 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  232. 

629.  ')   Als  —  nasen  am  rande  nachgetragtn. 

630.  ')   Da  das  folgende  Halt  fehlt,  ist  die  Urfehde  unvollendet.  40 


Nr.  6ji  —  6j2.  Iß2ip  Juni  ^.  Ö()l 

631.  15^9  y""^  9- 
Anno  etc.  xi.x,  mitwochcn   den   ix.  tag  junii,  sind  die  kriegszherren 

gesessen  unnd  haben  geratschlagt: 

Das  die  herren.  zu  dem  geschi'itz  verordnet,  lugend,  das  alle 
5    ding  ferig  sj'end. 

Das  die  drü  thor  in  der  grossen  statt  zügcthan  unnd  beschlossen 
behalten,  darzü  die  nachtwacht  unnd  uberige  thorhut  gesterckt  werde. 

Das  dhein  körn  nie  von  der  statt  gelassen,  sonder  alles  hie  be- 
halten, unnd  uff  nechst  körnenden  fritag  die  burger  alles  körn  am  merckt 
10  uffkouffen  zu  dem  geschicklisten. 

Man  sol   uff  allen  toren  tagwechter  han. 

Das  die  heimlichen  kriegsherren  in  der  stat  geschefften  furfaren. 

Wie    man   sich   uff  die  manung  halten  solle: 

Wenn  wir  gemant,  sol  man  unsern  lieben  Eidgnossen  unnd  christen- 
15   liehen    mitbürgern    von    Zürich    unnd  Bern    zuziehen    mit    im''   mannen. 
Doch  alldann  unnser  ecr  bcwaren. 

Den  tag  zu  Arow  soll  man  besuchen  unnd  hclffen  ratschlagen, 
wie  wir  uns  tapferlich  in  handell  schicken,  damit  wir  nut  übersehend. 
Ob  aber  ein  botschafft  geschickt  werden  solte  zu  mittlen,  da  sollend 
20  unnser  botten  nit  mitritten,  nach  witterer  handlung  undernemen,  son- 
der sich  erlutern,  wie  unns  dise  sach  nun  me  selbs  antreffen  wolle; 
doch  soll   man  gewalt  geben  den  botten. 

OriginalprotokoU.     St.-A.  Basel,  Polnisches  M  ß,   /. 

632.  1529  y»"^  9- 
25             Burgermeister,  rät  unnd  burger  der  statt  Zürich  an  burgermeyster, 

rath    unnd    dem    grossenn    rath    der  statt  Basell,  unnsern  .  .  .  christenn- 
lichcn   mitburgernn. 

Allsdann  wir  zu  errettung  und  beschirmung  göttlicher  unnd  unn- 
serer  eerenn,  ouch   zu   hanndthabung  sines  göltlichenn  worts  usz  wol- 

30  begrünndten  billichenn  Ursachen,  inn  disem  hiebygelegtenn  trügkli 
heiterer  begriffenn,  den  ungerechtenn,  bösenn  gewalt,  schannd,  leste- 
rung,  unbill  unnd  hochmuth,  unns  von  den  Eydtgnoszen  der  fünff 
ortenn  wider  gott,  eer  unnd  recht  verächtlicher,  tratzlicher  wys  ange- 
stattet,   usz    göttlicher    crafft    mit    der    hannd    unnd    gwaltiger    tat    ze 

35  Straffenn  unnd  niderzelcggenn  verursacht,  unnd  daruff  aber  die  druw 
fänndli,  so  wir  vorhar  abgefertiget,  im  namen  desz  gütigenn  gots  unnd 
imib  sincr  eer  willenn  inn  diser  stund,  datum  disz  brieffs,  mit  unnsercm 
paner,  eer  unnd  zeichen  den  nechsten  uff  die  lanndtschafft  im  Gasttal 
der    meinung,  unnser  widerwertigenn   ze  straffenn,    verrugkt  unnd  usz- 

Baster  Reformalionsakten,  III.  '7^ 


562  1529  7u»i  9 — II-  Nr.  öjs — öjj. 

getzogenn,  diewil  ir  dann  vermög  geschworner  pünten  unnd  burgrech- 
tens    unns    by    recht    ze  hanndthaben  unnd    vor    gwalt    ze    schirmenn 
schuUdig,    so    ermanen    unnd    erforderen    wir    üch    zum    allerhöchstenn 
unnd    ernnstlichisten,   so   hoch  unnd  treffennlich  wir  das  inn  crafft  der 
pünten   thun    söllenn    unnd    mögen,    das   ir   dieselben   üwer   geschworn     s 
pünt  trüwlich   unnd    eerlich    an    unns    haltenn,    ilennds  unnd  on  witern 
vertzug    mit    uwer   macht,    eer    unnd    zeichen  erheben,   unns  ernnstlich 
unnd  tapfiferlich  zutziehenn,  das  übel  straffenn  unnd  göttliche  eer  redtenn 
helffen  . . .  Desz  wir  unns  zu  üch  ganntz  trostlich  versehenn  unnd  zum 
allerfrüntlichisten    ungespart  libs  unnd  gutz  wöllenn  haben  zu  beschul-    10 
denn.  Usz  Zürich  in  il  mitwuchs  nach  Medardi  zu  ratszzit  anno  etc.  xxix". 
Ortgi7ial.  St.-A.  Basel,  Politisches  M ß,   i.  —    Vgl.  die  etitspr eckenden 
schreiben    Zürichs    an    Sololhurn    und   Schaffhausen,    Strickler    bd.    II, 
?ir.  if.6S  a  und  ^68  b  (regest). 

633.  '5^9  Juni  g.    15 
Bürgerrechtsverzicht  des  Frantz  Ber. 

Anno  domini  xv^xxix  uff  mitwochen  den  ix.  tag  junii  hat  her 
Frantz  Ber  sin  burgkrecht  uffgeben  unnd  den  abzugeyd  lut  der  Ord- 
nung wie  ein  ratszfründ  geschworen;  daruff  sin  burckrecht  von  im  uff- 
genomen  ist.  20 

St.-A.  Basel,   Öffnungsbuch   7,   bl.  2^0  v. 

634.  1J29  Juni  11. 
Statthalter  des  burgermeisterthumbs  unnd  rat  der  statt  Basell  an 

Straszburg. 

Wir  haben  euer  schreiben  vom  10.  juni^J  zu  dieser  stunde  erhalten  25 
uiid  teilen  euch  mit,  daß  die  von  Zürich  mit  dem  panner  und  einigen 
fähnleiti  gegen  die  V  orte  i?is  feld  gezogen  und  uns  kraft  des  bürg- 
rechts  um  hilfe  gemahnt  haben.  Deshalb  wir  uff  mornn  sampstag  mit 
eim  vennli  inenn  zuziehenn  werden.  Es  wäre  uns  sehr  angenehm, 
wenn  eure  ratzpottschafft  diser  zit  by  unns  werenn,  wollenn  ouch  das  3° 
uch  noch  gstalt  der  sachen  hierunder  fürzufarenn  heimgstellt  habenn  .  .  . 
Datum  grosser  yl  fritags  noch  Medardi  umb  die  vierte  stund  noch 
mitag  anno  etc.  xxix. 

Original,   pergament.     Stadt-A.   Straßburg   AA  iSlO.    —    Regest:  Po- 
litische  Correspondenz  bd.  I,  nr.  6iy,  und  Strickler  bd.  V,  nr.  ^6.  35 

635.  1^29  Juni  11. 
SchuUthesz,    rätte    und    gemein   bürger    der  statt  Lutzern,   landt- 

aman,  rätt   und   gemeynd   des  landts   Ury,   Schwytz,   Undervvalden  ob 

634.   ')  s.  Abschiede  bd.  IV,  abtlg.  i  b,  nr.  iij,  it. 


i\V.  6j6.  i52()  Juni  12.  563 

und  nid  dem  Kernwald  und  Zug  mit  dem  nssern  ampt  an  burgcr- 
meister,  rattc  und  »cmeinen  burgern  der  statt  Basel!,  unsern  sundern 
guten  fründen  und  getrüwen  lieben  Eydtgnossen. 

Unns  zwyffelt  nit,    ir    syendt    bericht  der  fyendtschafft  und  enbo- 
5   rung    dero  von  Zurch.     Ist    uns  uff  dise  stund  turkommcn  durch  wäre 
küntschafft,  das  die  von  Bernn  mit  ir  macht  ouch  uff  sind,  wol  zu  achtten, 
sy  wellend  denen  von  Zürch  züziechen  und  uns  understan  zu  beschädigen 
ungcacht  alles  unsers  glimpffs  und  rechtbott,  so  wir  inen  gethan ;  über 
das   alles    understand   s\%    uns    ze    bgwalltigen,    vonn    unserm    alltten, 
10  waren,     rechtten     crystenlichen    glouben    zu    trengen.     Hierümb,    ge- 
trüwen, lieben  Eydtgnossen,  will  uns  geburen,  uff  ir  gethane  absagung 
zu  widerwerr  des  gloubens  und   unser  I\  b  und  gutt  ze  bewaren,  solhs 
aber   wir   an    üch    und   uwer    hylff    nit    thün,    sunders    üwers    truwen 
uffsechens,   wie  wir  üch  hievorr  ouch  zugschryben,    warttendt  und  be- 
15   gerndt.    darumb    wir    üch    mit   disem    unserm  brieff"  in  yll  byttendt  und 
ermanendt,    uwere    hyllff  und    trost    by  tag  und  nacht  uns  zuzesenden 
nach    üwerm    vermögen;    des    ermanen  wir    üch  nach  lutt  und  innhallt 
üwererr  und  unsererr  gesclnvornen  püntten,  onc  vertzug  ze  beschcchen, 
in   craff't    disz    brieffs,  den  wir  in  unser  aller  namen,  mit  unserr  lieben 
20  Eydtgnossen  vonn  Lutzernn  secrett  insygell  uffgetruckt,  besj'gllett  und 
bewarft  haben.  Geben  uff  denn  eyllfftten  tag  brachmanot  ano  etc.xvßxxix. 
Origmal.      Offe7ier   brief  mit   aufgedrücktem    Luzerner    Siegel.      Si.-A. 
Basel,    Polnisches  M  ß,   2,  ttr.  7/  gleichzeitige  kopie  ebenda,  tir.  8.  — 
Druck:  Abschiede  bd.  IV,   abtlg.    1  b,  nr,  12J,    l. 

25   636.  1529  Juni  12. 

Kriegsrodel  der  Safranzunft. 

Disz  nochgeschrieben  sind,  die  uszgeleitt  sind  zu  reisz  zum  einen 
fenly  zu  unszeren  Eignoszen  (!)  und  kristlichen  mytburger  inn  dasz 
fcld.  uff  samstag  noch  Medardus  im   1529  jor,  zu  denen  gen  Zürich  in 

30   das  feld : 

Item  Hansz  Grosz,  orgcnist,  myt  i  helibartten,  hatt  ein  knecht: 
.Matisz  Xuszboüm.  —  Item  Lienharlt  Rosznagcli,  ein  sechser,  ein  spiesz. 
—  Item  Willem  Lamprecht,  der  barellymacher,  i  helbartten.  —  Item 
Anthonieg     Kicllhamer,     i    halbartten.     —     Item     Klausz    Schwcrzincg, 

;.5  huttmacher,  i  spiesz.  —  Item  Riiprecht  Winter  M,  der  jung,  i  spiesz. — 
Item  Simon  Xochpur,  der  kremer,  i  spiesz.  —  Item  Andresz  Harttman, 
der  trücker,  ein  buchsen,  hat  ein  soldner:  Marx  Sen.  —  Item  Nyclausz 
Werefels,  apotteker,  ein  spiesz.  —  Item  Felty  Schaffner,  der  trucker, 
ein  buchsen,   hat  ein  soldner:  Adleberg  Sorger.  —  Item  Ludwig  .Moller, 

40  636.  ')   Vorlagt  verschreibt  Witter. 


564  15^9  y^"'^  '^-  '^'^-  ^37—^38- 

der  seckler,  ein  spiesz.  —  Item  Lorenz  Füst,  der  büchbinder,  i  spiesz. 
—  Item  Hans  Schenck,  der  kuffenmacher,  ein  trumerschlecher.  — 
Item  Jochem  Tegenhartt,  der  bapirer,  ein  buchsen.  —  Item  Petter 
Wegrich,  von  Kur,  ein  spiesz. 

Origitial.     St.-A.  Basel,  Zunftarchiv  zu  Safran,  bd.  SS'''  i>l.  gv.  5 

637.  '529  ^«'"'  ^■?- 
Stathaiter  des  burgermeistertumbs  unnd  rath  der  stat  Basel  an  das 

regiment  zu  Ensiszheim. 

Es  habend  unns  Ludwig  Züricher,  unser  ratsfründ,  unnd  Heinrich 
Ryhiner,  unnser  rathschriber,  alls  die  vergangene  zytt  von  wegen  des   10 
kouffs,  den  wir  mit  den  frowen  zu  Olsperg,  iren  vogten,  gewalthabern 
unnd   Schirmherren,   ettlicher  irer  zinsen,  zehenden  unnd  güttern  halb, 
in   unnser   oberkeyt   gelegen,    beschlossen  unnd  angenommen,  by  uch 
gewesen,  irer  ankunfft  dessen,  so  mit  uch  gehandlet,  gnugsam  versten- 
diget.     Unnd    diewyl    wir    des    closters    Olsperg,    das    die    k.   mt.    zu    15 
Hungern     unnd    Beham,     unser    gnedigister    herr'),    von   wegen    das 
solichs    inn    irer    mt.    furstenthumb    und    oberkeit    gelegen,    unnd    nit 
die  von  Rinfelden  rechter  Schirmherr  unnd  castvogt  sye,  bericht  emp- 
fangen,   sind    wir    urbuttig,    irer    mt.    zu    underthenigem,    nachpurlichen 
gefallen,    unns    uff    uwer   beger   so   fruntlich    finden   ze   lassen,   das   ir   20 
mt.    und    ir   desz    ein   genedigs   und  guttigs   vernugen   haben  werden. 
Deszhalb    mögend    wir    liden,   das   ir  jemanden  mit  vollem   gewalt  zu 
unns  verordnen,  mit  dem  wir  angeregten  kouffs  unnd  wasz  die  notturfft 
darunder   erhoischt,   entlich    und   beschliszlich    handien   mögen,   weiten 
wir  uch  antwortswise  unser  meynung  anzoigen ;  dann   uch  gutte  nach-    ^s 
purschafft   zu   erzoigen,   sind  wir   geneigt,   desz   uwer  verschriben  ant- 
wort  begerende.     Datum  sampstags  den  xii.  tag  junii   anno   etc.  xxix. 

Stark  durchkorrigierter  entwurf  St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,  bl.  ISS'V- 

638.  /.f^p  Juni  12. 
Burgermej'ster  und  ratt  der  statt  Zürich  an  houbtman,  fenner  und   30 

verordneten  retten,  die  dann  von  der  statt  Basel  inn  das  feld  geordnet, 
unsern  .  .  .  christenlichen  mitburgern. 

Uwer  herren  und  obern  habend  unns  uwer  zukunfft  geschrifft- 
iichen  bericht.  Diewil  nu  ir  uff  Arow  zu  ziechen  furnemens,  daselbs 
witers  unsers  witeren  bescheids  zu  erwarten,  und  aber  unser  stattpaner,  35 
ouch  fendli,  er  und  zeychen  zu  Cappell  gegen  unnserm  fygend  liggen, 
ist  an  uch  unser  fruntlich  bitt,  ir  wellind  den  nechsten  zu  demselben 
unserm    leger    gen    Cappell    ziechen    und    uch    daselbs   by   unser   eer 

637.   ')  Die  Verlage  wiederholt  hier  des  closters  Olsperg. 


Nr.  6 jg-  640.  fy^g  Juni  12.  565 

und  zejcheii  bis  uff  witeren  bescheyil  enthalten.  Dasz  wellen  wir  umb 
uch  beschulden,  damit  uch  dem  allmechtigen,  ewigen  gott  truwlich 
befelchende.   Datum  sambstags  nach  Medardi  anno  etc.  xxix". 

Original  mit  aufgedrücktem  großem  stadtsiegel.  St.-A.  Basel,  Politisches 
5  ^^5.   2  tir.  5. 

639.  152g  Jtini  12. 

Rest  einer  urfehde:'^]   .  .  .  davon    hievor  meidung   bschicht)  wider 
das  ungelt,  ouch  andere  ding  geredt  etc  ,  haben  inn  m.h.gefenckiich  ange- 
nommen und  doch  uffsambstag,  was  der  zwolfft  tag  des  brochmonats,  gne- 
j      10  diglichen  wideruffnachvolgendemeynunglediggclossen,//«/(3'i^i'iw^v«  ur- 
^  /elide geschworen  und  das  er  hinfur  sollicher  uffrürischen  gcselschafft  well 

miissig  gon,  das  ungelt  und  ander  beschwernissc,  die  ein  burgerschafft  zu 
uffenthalt  des  gmeinen  nutzes  schuldig  ist  ze  geben,  mit  allem  ernst  helffen 
i  handthaben,  dz  er  ouch  m.  h.  well  gehorsam  sin  inn  hoch  und  nidern  ver- 

'  15  botten  und  gebotten,  wie  dann  der  eid,  den  kurtz  hievor  ein  burger- 
schafft hatt  der  oberkeit  geschworen,  uswist,  und  das  er  kein  gwer  (on 
erloubung  m.  h.)  well  by  im  tragen,  noch  zu  im  nemmen,  es  sig  dann, 
das  er  müsse  wachen  oder  under  dem  thor  hüten;  so  ouch  m.  h.  andere 
würden  stroffen  umb  diser  Sachen  willen,  ursecher  und  helffer,  das  er 
20  sich  derselben  nutzit  well  annemmen,  sonder  bemelt  herren  lossen  für- 
faren  und  regieren  on  hindernisz  etc.,  by  pen  des  schwerts,  wo  er  disen 
eid  würde  ubertretten,  mit  verzihung  aller  gnoden  und  friheiten  etc. 
ut  in  forma.  A.  Saltzmann  notarius  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  3,  s.  233. 

25  640,  1329  Juni  12. 

Aus  den  zvochenausgaben  sampstags  nach  Medardi. 

Ratscosten:  Item  vii  ß  viii  d  ist  über  Anna  Treygerin,  die  wider- 

toufferin,  gangen,    in  vachgelt    unnd  atzung.   —    Item   11  Ib   1   ß  vi   d  ist 

über  Jacoben  Kesslern,  von  Holstein,  den   widertouffer,  in  atzung  unnd 

30  vachgeld  gangen. 

Sendbricff:  Item  im  Ib  xvi  ß  Stoffelln  ilends  ze  louffen  ')  in  disen 

kriegerischen  hendlen;  item  viii  ß  hat  er  vcrfaren.  —  Item  xii  B  ilends 

gon   Varnsperg.  —  Item   i   Ib  ilends  gon  Mulhuscn.  —  Item   11  ß  ilends 

gon  Huningen.  —  Item   v  ß  wartgelt  zu   Zürich.    —    Item    im  ß  ilends 

35   gon  Riehen  unnd  Betticken.  —  Item  xii   ß  ilends  gon  Wallenburg.  — 

639.   ')  Das  vorhirgihmJe  htatt  fehlt.  Nach  ratsbuch  Oj.s.  3ji,  urfihde  Wiläystns 
vom  S.Juni,   muß   es    sich    hier    um    die  urfihde  Hans   Wägers,  dts  Schuhmachers,  handeln, 
von  der  ein   entwurf  des  officials  unter  dem  datum  des  i./uni  vorliegt.    Die  Urfehde  Itel- 
heinrichs  stammt  vom  ij.juli. 
40  640.   ')  oder  LoulTen  im  öistum? 


566  15^9  y'*"^  '^ — '3-  ^''-  641—64.2. 

Item  IUI  ß  ilends  gon  Dornach.  —  Item  vrii  ß  ilends  gon  Louffen.  — 
Item  VIII  ß  ilends  gon  Liestall.  —  Item  i  Ib  im  ß  ilends  einem  botten 
gon  Bruggk.  —  Item  xii  ß  ilends  gon  Mulhusen. 

Item  III  Ib  umb  ein  salmen,  dem  abbt  von  Beilelay  inns  bad 
geschickt.  5 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  io6g. 

641.  152g  Juni  12 — 13. 
Aus  eitlem  Bericht  an    die  regierung  zu  Innsprugg  von  den  com- 

missarien  und  raten  zu  Waldshut,  am  datum  12.  juny  1529. 

...  So    ist    unns    ain    gewisse    botschafft  zukumen,  die  von  Basel    10 
sej'en    an    heut    dato    umb    aindlef   urn    vor    mittag    mit   ainem    fendlin 
knecht  und  sechs  stuck  veldgeschütz  Araw  zugezogen. 

.  .  .  Post  scripta  ...  Es  sollen  auch  die,  so  zu  Basel  auszogen,  an 
heut  den  13'''^"  tag  juny  zu  deneti  von  Bern  komen. 

Original.  La?tdesregierutigs-A.für  Tirol  (Innsbruck),  Ambraser  Akten  I S-9-    '5 

642.  1329  Juni  ij. 
Basels  kriegserklärung  an  die    V  orte. 

Den  fromen,  fürsichtigenn,  wysenn  schultheissen,  rätenn  unnd  dem 
grossenn  rat,  so  man  nempt  die  hundert,  unnd  der  gantzen  gemeind 
der  statt  Lutzern,  deszglichen  den  lantaman,  räthan  unnd  gemeindenn, ')  20 
landtlüten,  burgern  unnd  gantzen  gemeinden  zu  Ure,  Schwytz,  Under- 
waldenn  ob  unnd  nid  dem  Kernwald  unnd  Zug  mit  dem  usseren  ampt 
gebenn  wyr,  der  Statthalter  des  burgermeisterthumbs,  klein  unnd  grosz 
rate,  so  man  nempt  die  sechs  der  statt  Basel,  ziisampt  den  verord- 
netenn,  von  uns  unnd  gemeiner  unser  burgerschafft  hartzu  erkosenn,  25 
zu  vernemen,  das  wyr  inn  diser  stund  ein  offenn  manungbrieff,  inn  uwer 
aller  namen  an  uns  uszgangen,  empfangen,  darinn  under  anderm  ge- 
meldet, wie  ir  uns  hievor  umb  ein  trüw  ufsechen  zugeschribenn  etc., 
das  aber  nit,  dann  uns  deszhalp  dhein  buchstabenn  von  uch  zükomen. 
Unnd  als  ir  begeren,  das  wyr  uch  nach  vermog  der  geschwornen  pünd-  30 
tenn  wyder  unser  getruw  lieb  Eydtgnossen  und  christenlich  mitburger 
von  Zürich  zuziechenn  sollenn  etc.,  sind  wyr  ungezwivelt,  wann  ir  uch 
erinnerend,  wie  ir  die  punt  an  uns  gehaltenn,  also  das  ir  uns  die  nit, 
wie  es  der  buchstab  vermag,  uns  zu  groszem  gespett,  schand  unnd  nach- 
teil  schweren  wellen,  darby  es  ouch  nit  plibenn;  sonder  es  sind  wir  35 
und  die  unserenn  sidthar  durch  uch  und  die  uweren  mit  wortenn  unnd 
inn  offnem  truck  vilfaltigklichenn  geschmecht  unnd  sonderlichenn  jetzt, 
als  wir  unnd  andere  unser  lieb  Ej'dtgnossenn  dheiner  anderen  ursachenn, 

642.   ')   Orig.:  gemeiaen  landluthen. 


Nr.  642.  i^jg  Juni  /J.  567 

dann  allein  iimh  fridenns,  liebe  unnd  einickeit  willenn,  so  wir  inn  lob- 
licher Eydtgnoschafft  ze  pflantzenn  hertzlich  begert,  unser  botschafftenn 
zu  üch  geschickt,  so  gar  unfruntlichcnn  gehaltenn,  geschmecht  unnd 
unser  erenzeichenn  zu  Underwaldenn  an  galgenn  gehenckt,  euch  über 
5  unnd  wyder  das  wyr  mit  vertruckung  aller  unns  zugefugter  schmach 
inn  der  Underwaldischenn  sach  so  truwlich  gehandelt,  uch  mit  der  k. 
mt.  zu  Hungern  unnd  Beheim  wyder  die  geschworne  pünt  verbundenn, 
unsere  land,  als  ob  ir  die  schon  erobert,  under  uch  verteilt,  habenn 
ir  usz    denen    unnd  anderen  deroglichenn  ursachenn  für  uch  selbs  wol 

10  zu  bedenckenn,  das  wyr  diser  zit  in  crafft  der  puntden  uch  dhein  hilff 
schuldig. 

Dyewil  unnd  aber  unser  getruw  lieb  Eydtgnossenn  unnd  cristenn- 
lichenn  mitburger  zu")  Zürich  uns  zii  dem  drittennmal  gemant  unnd 
uns   anzeigt,    wie   sy  nit    umb    roubenns,    brennenns   noch   schlachtenns 

15  willenn,  sonder  allein  zu  erretung  gotlicher  unnd  irer  eren  die  schmach 
unnd  schand,  so  inen  vilfaltig  begegnet,  mit  gotlicher  crafft  niderzelegenn 
unnd  ze  straffenn  trungennlich  verursacht  unnd  sy  dann,  als  fronicn 
Eydtgnoszenn  wol  gezimpt,  die  geschwornen  ])unt,  ouch  cristennlich 
burckrecht,  so    wyr  on    mencklichs  nachteil  miteinanderen  angenomen, 

20  an  uns  truwlich  und  redlich  gehaltenn,  wil  uns  gar  nit  gepüren,  bedachte 
unsere  lieb  Eydtgnossenn  unnd  cristennlich  mitburger  von  Zürich  zu 
verlaszenn,  sonder  werden  wir  mit  der  krafft  gottes  inen  zu  rettung 
gotlicher,  irer  unnd  unserer  eren^l  inen  mit  unseren  erenzeichen  zu- 
ziechen  und   unser  hilff  mitteilcnn.  Darumb  wir  uff  gestrigen  tag  inenn 

25  mit  demselben^)  unserem  erenzeichenn  zugezogenn  sind  %  ouch  den- 
selbenn  vorgemelt  disz  unser  ursach  umb  bewarung  unser  eren  uch 
zu  verkundenn  unnd  jetz  mit  disem  unserem")  offenn  brieff  anzeigen, 
aber  darb_\-  ein  gottlichenn,  erlichenn  fridenn,  ob  der,  von  wem  es 
beschechen,  funden  werdenn  mocht,  unnd  demnach  unser  alte  punt,  lieb 

30  und  fruntschafft  widerumb  zu  ernüweren  unabgeschlagenn  habenn 
wollenn.  Zu  urkunt  ist  diser  brieff)  mit  unser  statt  furgetrucktem 
secret  insigel  bewart  unnd  gebenn  sontags  den  xiii.  tag  brachmonats 
anno  etc.  xxix. 

Original:  St.-A.   Luzern,   A.  Religionshätidel.    —    Kopien:   St.-A.  Basel, 

35  Politisches    M    5,     2,     bl.     p;     St.-A.     Schaffhauseti,     Correspondenzeti 

IS^S  — 1530,  nr.  <9S.   —  Drucke  ?tach  dem  original :  Archiv  f.  Schweiz. 


642.  ')   Orig. :  von. 

')   Im  orig.  folgt:  so  vil  sy  unnd  wir  glimpff,  eer  unnd   fug  haben,  unnser  hilff 
miubeilen,  darumb  .  .  . 

*)  demselben  fthlt  im  orig.  ')  sind  fehlt  im  orig. 

')  unnsermyVA//  im  orig.  ')  Orig.:  ditz  offen  brieff. 


568  1329  Juni  13.  Nr.  643—644. 

ReJ. -geschickte,  bd.  III,  s.  5S6 ;  Strickler.,  bd.  II,  nr.  §24;  Bast.  Urk.- 
buch,   bd.  X.,  nr.  8S.  —   Hier  druck  nach  der  Basler  kopie. 

643.  1529  Juni  13. 
Houptmann,  venner  und  miträt,  .  .  .  inn  das  veld  abgevertigt,  an 

burgermeister  unnd  rat  der  statt  Basell.  5 

Diser  stund,  als  wir  zu  Gelterchingen  durchgeritten,  ist  uns  disz 
ingeschlossene  copy  durch  Wolffganngen  Hütschi,  lutener,  vonn  Arow 
zugschickt,  unnd  diewil  hierann  nit  wenig  glegenn  sin  will,  habenn  wir 
die  üwernn  gnaden  nit  verhalten,  ob  üwer  gnad  gfallenn  wolti,  denen 
von  Zürich,  glichermas,  wie  wir  achten,  die  vonn  Bernn  thun  werden,  10 
zuschribenn,  unnd  so  üwer  gnad  der  meynung  sin  wurde,  das  dasselbig 
ilennds  beschehe. 

Sodann,  gnedig  unser  hernn,  diewil  die  \'onn  Bernn  des  willenns, 
das  die  von  Zürich  die  funff  ort  by  erpottnem  rechten  bliben  loszen 
sollen  oder,  so  das  nit,  sich  irenn  zum  teil  nützit  beladenn  wurdenn,  15 
pitten  wir  üwer  gnad,  uns  hierunder  fürderlich  zu  verstenndigen,  wie 
wir  unns  deshalben,  ob  wir  unns  denenn  von  Bernn  (welches  unns 
ouch  gut  bedünckt)  giichformig  halten  oder  furfaren  unnd  denenn 
von  Zürich  hilfflichen  unnd  tatlichen  schynn  bewiserm  sollen,  welchem 
üwer  gnaden  bschaid  wir  ouch  gleben  und  guttwillig  bewysen  wollen,  20 
uwer  gnaden  dem  allmechtigen  ewigen  gott  bevelhend.  Datum  groszer 
yl  sontags  nach  Medardi  zu  Gelterchingen  umb  die  x.  stund  vor  mittag 
anno  xxix. 

Original.     St.-A.  Basel,   Politisches  M  £,   I. 

644.  132g  Jmii  13.   25 
Aus  einem  brief  Ton  C.  Schaller   [stadtschreiber  der  Stadt  Basel] 

an  Peter  Blitz,  den  stattschriber  zu  Straszburg. 

Lieber  schwager.  Dy  von  Zürich  ligend  zu  Utzatt  [und]  by  Zug 
uff  der  V  ortten  ertrich  uff  dy  xvin  tusent  starck,  unnd  loufft  stetigs 
ein  sollich  voick  zu,  das  dovon  nit  zu  sagen;  unnd  sind  myn  herren  30 
gesteren  samstag  mit  s"  uszzogen,  dan  sy  die  von  Zurch  gebetten 
haben,  sy  des  baner  zu  erlaszenn  angesechen,  das  sy  an  ein  ort  ge- 
legen und  sich  nit  gar  emploszen  kennen  .  .  . 

Ich  mecht  lyden,  das  uwer  herren  mir  gefolgt  und  ein  bottschafft 
abgefertigt,  doch  ist  man  ir  wartten  und  hofft  man,  sy  kum.     Dan  es   35 
thüt    mer    dan    nott;    kumpt  es  zu  schlagen,  so  ist  kein  beser  krieg  in 
hundert  joren  nie  gewesen.    Datum  in  yl  sontags  den  xin'"^"  junii  umb 
die  im.  stund  noch  mittag  anno  etc.  xxviiii. 

Original.     Stadt- A.   Straßburg   AA  /S/o.     —    Druck:   Politische   Cor- 

respondenz  bd.  I,  nr..  620.  —  Regest:  Strickler  bd.  V,  nr.  ^7 ■  4° 


'5 


Nr.  643—646.  1529  Juni  ij.  569 

645.  ^529  y'*"i  ^3- 
Hurgcrmeystcr  iinnd  die  oberisten  meystcr  iiiiiid  verordneten  desz 

heymlichen  raths  der  statt  Zürich  an  burgermeyster  unnd  heymlichen 
räthen    der    statt    Basel,    so    man    nempt    die    dryzechen,    unnseren     .  . 

5   cristenlichen  mittburgern. 

Wir  werdend  den  tag.  so  ir  unns  gegen  »mnseren  guten  fründen 
unnd  lieben  nachburen  von  Straszburg  begerdter  verstänntnisz  halb 
angesetzt,  soferr  wir,  das  unnser  lieb  Eydtgnoszen  unnd  cristenlichen 
mittburger    von    Bernn    euch    dahyn    ze   kommen    verwilliget,  wissenns 

o  habenn  möchten,  besüchenn  unnd  da  gemelter  von  Straszburg  anbringen 
unnd  begeren  verncmmen.  Unnd  diewyl  dann  so  gemelt  unnser  Eydt- 
gnossenn  unnd  c.  m.  von  Bern  sich  zu  üch  uff  sollichen  tag  zu  verfugen 
nit  willenns  wcrind,  nit  vil  fruchtbars  gehanndlet  werden  möchte,  ist 
deszhalb  unnser  frundtlichs  begeren,  ir  wellind  unns  desz,  ob  nemmlich 
erst  gedacht  unnser  Eydtgnoszenn  disen  tag  ouch  zu  besuchen  be- 
willigt oder  nit,  by  disem  darumb  alleyn  gesanndtem  bodten  verstän- 
digenn.  unns  wissenn  mSgen  darnach  ze  richten.  Damit  welle  got 
üwer  inn  gnaden  waldten.  Usz  Zürich  sonntags  nach  Medardi  der 
fünfften  stund  nach  mittag  anno  etc.  xxix». 
20  Original  mit   aufgedrücktem   großem   stadlsiegel.      St.-A.  Basel,  Politi- 

sches M  3,  2,  fir.  6. 

646.  '529  7'^"i  '3- 
Schultheis,    dein    und  grosz   rat    zii  Bern    an  burgermeister  unnd 

rhatt  der  statt  Basell. 

25  Uwer  schrybcn  sampt  die  missiff,  von  üwern  unnd  unsern  glitten 

fründen  von  Straszburg  uszgangen,  haben  wir  empfangen  etc.,  mitt 
bericlit,  das  wir  denselben  uwcrn  unnd  unsern  gütten  nachpurlichen 
fiünden  von  Straszburg  irs  erpiettens  danck  gesagt  und  verstendigt, 
das   wir  woll    liden    mögen,    das   sy   ir  pottschafft  zu   früntlicher  under- 

30  handlung  abvertigen,  wiewoU  wir  gutter  hoffnung,  gegenwürligcr  krieg 
werde  zu  güttem  friden  bracht.  Was  nun  uch  gevellig,  mögend  ir  die 
bemeldt    von    Straszburg    berichten.     Datum    in    yl    sontag    xui«  junii 

anno  etc.  xxix". 

Original,    mit   aufgedr.   großem    stadlsiegel.     St.-A.    Basel,    Politisches 

35  Ms,  2,  nr.  IS- 

Beilage:  Sodenne,  getrüwen  lieben  Eydgnossen  und  christenlich 
mittburger,  in  besliessung  diser  missiv  ist  unns  uwer  schryben  bemel- 
dend, wie  ir  mit  üwerm  venly  uffsycnd,  behendiget,  des  wir  üch  sonn- 
ders  'gütten  danck  wüssend,  mit  erpiettung  sollichs  umb  üch  früntlichen 

40  ze   beschulden   etc.    Der  erkundigung   halb    in  Österrichischen   landen 

Basler  Rcformationsal^ten,  III.  72 


570  ^5^9  y«'"  '3 — ^4-  ^*'-  ^47—^'t-S- 

pitten  wir  üch,  unns,  was  uch  deszhalb  begegnet,  ilends  ze  verstänndigen. 
Datum  ut  in  litteris. 

Original,  ebenda.  Politisches  M  ß,  2,  nr.  12. 

647.  '529  Juni  13. 

Schulltiieis    unnd    rat    zu  Bernn    an    burgermeyster    unnd  rat   der     5 

statt  Basell. 

Wir  habenn  ettiich   ring  velldgeschutz  giessenn  lassenn,  willenns 
noch  mer  ze  giessenn.    So  wir  nun  inn  dysenn  lanndenn  ysin  steyn  zu 
soilichem    geschütz    nit    ankörnen  mögend,    unnd  aber  wir  bericlit,   das 
unver  vonn  üch  ein  meyster  sye,  genant  Hanns  Roszkopff  zii  Kannder,    lo 
der  söllicher  dingenn  unnd  wercks  kundig,   habenn  wir  dennselbigenn 
meyster  ansuchenn  wellenn  unnd  schickenn  im  by  disem  unnserm  löufter 
ein  form  der  klotzenn.    Und  wiewol  wir  können  ermessenn,  das  imme 
nit  möglich,  so  ilennds  ein  zall  sollicher  steinenn  ze  machenn,  ist  doch 
jetzmall  unnser  begär,  das  er  ein  zall  der  kleinstenn  angennds  giesse,    15 
so  vill  zwey  oder  dry  rosz  tragen  mogind.    Unnd  wann  er  dieselbenn 
goszen')  unnd  uffs  baldest  bereit  hatt,  das  er  dieselbenn  unns  bringe, 
werdenn  wir  mit  im  der  übrigen  unnd  sunst  ouch  annderer  steinen  halb, 
dero   wir  noturfftig  sind,  verkommen  unnd    mit    im  vermercktenn,  was 
wir    ime    umb    einenn    zenntner    gebenn.     Harumb,    getruwenn    lieben   20 
Eydgnossen    unnd    christenhch    mittburger,    wellennd    disem    unnserm 
bottenn   underrichtung   unnd   anleytung  gebenn,  wie  er  zu  gedachtem 
meyster  sicherlich  komen  mog  oder  zu  beschickenn,  unnd  allenn  handell 
anzougenn   und  so  vil  an  in  vermögenn,  das  er  unns  furdere.  Wellennd 
hierin    das   best   thun,  alls  unnser  vertrouwenn  zii   uch  statt,  unns  umb   25 
"ich  fruntlichenn  ze  verdienen.  Datum  sonntag  xiii.  junii  anno  etc.  xxix. 
Origiftal,    mit   aufgedr.    großem    stadtsiegel.      St.-A.  Basel,  Politisches 
Ms,   2,  nr.  II.    —    Druck  (nach  Berner  efitivurf) :    Berner  Reforma- 
ti07isakten  nr.  23^2.   —  Regest:  Strickler,   bd.  IT,  nr.  529c. 

648.  ^529  Juni  77.   30 

Houptman  unnd  rät  vonn  Bernn,  jetz  im  lager  zu  Lenntzburg,  an 
houptmann  unnd  venndrichenn,  ouch  in  irem  abwäsen  iren  statthalternn, 
von  Basel. 

Uwer    schribenn,    unns  uff  hütigen  tag  uberschickt,    mit  anntwort 
ze  begegnen,  so  fugenn  wir  uch  ze  wüssenn,  das  wir  unnsernn  lieben   35 
Eydgnoszenn,    den    funff  orten,  noch  dhein  absagung  zugeschickt,  sind 
ouch  guter  hoffnung  nach  fridsamer  unnderhanndlung  unnd  gstallt  der 
sach,    so    wir    täglich  vernemen,   khürtzlich  hie  ze  melden   nit  müglich, 

647.    ')    Vorlage  verschreibt  grosE. 


Nr.  649.         •  /5^p  Juni  14.  571 

es  werde  darzu  nit  khonienn.  Xütdesterminder  wann  wir  inen  je  ab- 
zesagen  oder  vonii  Lenntzhurg  ze  verrücken  willenns,  werden  wir  ucli 
desselben  b\'  guter  z\'t  bericiiten  iinnd  dhcins  wegs  unverstenndiget 
laszenn,  domit  ir  unnsz  nachgevolgen  unnd  l)ereichenn  niogennd. 
5    Datum   menntag  den  xini'""  junii  anno  etc.   xxix". 

Original,    mit  auf  gedr.  stadtsiegeL     St.-A.    Basel,    Politisches  M  5,  2, 
nr.   14  b.  —  Entwurf,   ebenda.   Politisches  M  ^,  2,  nr.  75. 

64Q.  1529  7""^  '4- 

Ilouptniann,    lutcner,    venner  und   initrat,  .  .  .    inn  das  veld  abge- 

10   vertigt,  an  burgermeister  und  rat  der  statt  Basell. 

Wir  iiabennd  uff  gestrigen  sonntag  umb  die  zehende  stund  vor 
mittag  iiwernn  gnaden  vonn  Gelterhingen  zugeschribenn  mit  uber- 
sciiickung  einer  copy,  so  ingschlossenn  unnd  durch  unnser . . .  Kidt- 
gnossenn    und    cristlich    mitburger    \-onn    Bernn    ratzbottschafften    den- 

15  selben  irnn  herrnn  unnd  obernn  zugsannt,  mit  undertheniger  pitt,  unns 
ylennds,  wie  wir  unns  darunder  halten  soUenn,  zu  bescheiden,  ganntz 
ungezwivelter  hofhiung  gsin,  solcher  bscheid  unns  vonn  üwernn  gnaden 
uff  das  lenngst  hüttigs  verganngenns  morgenns  zukomenn  were,  aber 
was    die    ursach,    das    sollichs    nit  beschehenn,    mögenn  wir  nit  wissen, 

20  unnd  also  uff  gestrigen  sonntag  uff  den  obenn  zu  Arouw  mit  dem 
vennli  innzogcn  unnd  daselbs  unverruckt  uwer  gnadenn  bevelch  bisz  uff 
dise  stund  erwartet.  Diewil  unnd  sich  aber  solicher  bescheid  ganntz 
lang  verziehen,  wir  also  unnbericht  ligenn  müssen,  ettlich  unnsern.  .  .Eydt- 
gnossen  unnd  cristennlichen  niitburgcrnn  vonn  Zürich  fiirderlich  zuzie- 

25  henn,  die  anndernn  sich  denen  vonn  Bernn  glichformig  halten  unnd 
üwer  gnaden  verrern  bescheids  erwarten  wöUcnn,  so  ist  nochmalen 
unnser  ernnstlich,  unnderthenig  unnd  fruntlich  pitt,  üwer  gnad  wolle 
unns,  diewil  die  sach  nit  so  schimpftlich,  sonnder  cbenn  vil  uff  ir  tregt, 
uff  das  furdcrlichest  unnd  ylcnsts  irs  gfallenns,  will  unnd  meynung,  damit 

30  unnd  wir  nit  also  schimpfflich  unnd  on  enntscheid  (als  wölt  man  sagenn 
.,kriegslüt  onn  gewer")  ligen  müssen,  verstendigen  unnd  berichten. 

Hienebenn  schicken  wir  zwo  inglegten  copycnn  zweyer  brieffcn,  die 
unns  zukomen,  üwern  gnaden,  damit  unnd  sy  derenn  verstenndigt  werdenn, 
zu,  wellend  ir  daby  ouch  nit  verhalten,  das  die  vonn  Bernn  noch  diser 

35  stund  zu  Lenntzburg  unverruckt  ligenn,  ouch  noch  diser  zit  die  ab- 
sagung den  fünff  orten  nit  uberschickt  haben;  und  so  wir  furer  ver- 
rücken, alsdann  den  funff  orten  uff  ir  ertrich  ziehenn  unnd  ligenn 
mustenn,  wie  sich  dann  das,  on  absagung  und  das  die  vonn  Bernn 
das  unnderliessenn,  schickenn  wolt,   mag  üwer  gnad  bedencken,  unnd, 

40   wie  wir  bericht,  die  potten,    so  gutlich  inn  der  sach  enntscheiden,  uff 


572 


i^2g  Jtint   15.  Nr.  650^651. 


nachtige  nacht  zu  Zug  glegenn  unnd  hiittigs  tags  beider  lagernn  gmeinden 
gehalten  sin  sollen;  zudem  wir  achten,  uwer  gnad  durch  ir  abgevertigt 
ratzbottschafft,  wie  sich  die  sach  inn  gütliche  underhandlung  gschickt, 
berichtet  sye  .  .  .  Datum  grosser  yl  zu  Arow  umb  die  eilfite  stund  inn 
der  nacht  den  xiiii'*''"  junii  anno  etc.  xxix.  5 

Original  mit   a dreßvermerk:    zito,    zito,    zito.    St.-A.  Basel,   Politisches 

M  ß,   2,  nr.  16. 

650.  '^^^9  7"'"  ^5- 

Statthalter  des  burgermeystertumbs  unnd  der  ratt  der  statt  Basell 
ati  Balthasar  Hiltprand,  houptman,  Wolffgang  Hütsche,  lütner,  Balthasar    10 
Angelrot,    Diepold  Wyszach,  mitretten,    unnd  Anthoni    Goble,    venner, 
jetzt  ins  veld  geordnett,  sampt  und  sonders. 

Euwer  schribenn,  des  datum  zu  Arow  denn  xini'<^°  junii  disz 
geo^enwertigen  xxix"^"  jores,  habenn  wir  alles  Inhalts  vernommen  unnd 
fugen  uch  daruff  guttlich  zu  vernemmen,  das  wir  uch  utT  üwer  vorderig  15 
schriben  am  nechsten  vergangenen  sontag  umb  dy  dritte  stund  noch 
mittag  by  Stoffeln,  unserem  bottenn,  wes  ir  uch  halten  sollenn,  des- 
glichenn,  wy  unns  dy  fiinff  ortt  gmant  unnd  was  wir  innen  daruff 
geantwort,  geschriben  unnd  uch  copyenn  zugeschickt,  doby  wir  es  noch 
plibenn  laszenn  unnd  wol  gmeint,  dy  brieff  werenn  uch  langest  über-  20 
antwortt  wordenn.  Domit  ir  aber  derselbigen  geschrifften,  ob  uch  dy 
nit  behendigt  wurdenn,  wyssens  tragen,  tunt  wir  uch  ernstlich  befel- 
chenn,  das  ir  uch  furderlich  erhebenn  unnd  unsern  truwen,  lieben  Eyt- 
gnossen  unnd  cristlichenn  mitpurgern  von  Zürich  zuziehenn,  by  innen 
uff  jerem  ertrich  lygen  pliben,  uff  der  funff  orttenn  erttrich  nit  ver-  25 
rucken  oder  on  unnsern  wyternn  bescheidt  uff  sy  nit  angriffen,  es  wer 
dan  sach,  das  sy  uff  unnser  Eytgnoszen  von  Zürich  unnd  uch  zuvor 
angriffen  wurden.  Aisdan  sollenn  ir  mit  unnsernn  Eytgnoszen  von 
Zürich  das  best,  ir  mögen  unnd  wir  uch  wol  getruwcn,  handien  unnd 
unns  kein  schand  nit  inlegen...  Datum  den  xv'«"  junii  anno  etc.  xxviui.   3° 

Original,  mit  auf  gedr.  Verschlußsiegel  (zerstört).   St.-A.  Basel,  Politisches 

M  ß,   2,  nr.  iS. 

651.  15^9  ^«'«'  ^5- 

Houptmann,  venner  unnd  mitträt,  inn  das  veld  abgevertigt,  an 
burgermeister  unnd  rat  der  statt  Basel.  35 

Wir  habenn  uwer  gnadenn  schribenn  unnd  bevelch,  unns  by  Stof- 
felnn,  eiger  disz,  zugsannt,  hüttigs  morgens  vernomenn  unnd  urputtig, 
das  wir  vermog  desselbenn  inn  dem  namenn  gottes,  also  uff  mornn 
früe,   mit   dem    fennli  unnd   zug   vonn  Arouw  uffprechen  unnd  so  wyt 


Nr.  6^1.  i$2g  Juni  /f.  573 

iinns  \ve<^s  halb  müglich  derenii  vonn  Zürich  läger  zuruckenn  werden, 
weren  ouch  ganntz  gneigt  gsin,  dasselbig  uff  hüttigenn  tag  an  die  hand 
ze  neninien;    so    hatt    aber    iinns    das   gros  rägennwätter  und  böse  des 
wägs,  so  by  unns  iniigt'allcnn,  darann   mcrghch  verhindert. 
5  Sodann  habenn  wir  vermog  u.  g.  schribcnn  durch  unnser  geordnet 

bottschafftenn  by  denenn  vonn  Hernn,  so  diser  zit  noch  zu  Lenntzburg 
giegen,  umb  bscheid,  wie  sy  sich  halten,  ob  die  vonn  Zürich  die  fünff 
ort  nit  woltcn  b\'  recht  blibciin  losscnn,  ob  sy  dann  uff  ireni  vorigenn 
enntschiiessen  beharren  wolteii  oder  nit,  wcrbcnn  unnd  suchenn  iasscnn. 

lo  Die  diser  stund  widerunili  zu  unns  konienn,  disc  nieynung  furgehaltenn 
unnd  geöffnet,  das  inenn  noch  irer  Werbung  vonn  unnsern  .  .  ,  Eidt- 
gnossenn  unnd  cristenniichen  mitl)urgernn  vonn  Bernn  geordneten  houpt- 
luten  und  mitträten  dise  anntwort  erscheint,  das  sy  vonn  irenn  hernn 
und    obernn    nit    abgevertigt,    das    sy  uff   die    fünff  ort  anngriffen  oder 

15  sy  beleidigenn,  sonnder  alleinig  alles  das.  so  zu  frid,  ruw  unnd  einig- 
kcit  dienenn  möge,  hanndlenn  sollennd;  werdend  ouch  noch  zur  zit 
inenn,  den  funff  orten,  kein  absagung  nit  ubcrschickenn,  dann  sy  des 
vonn  irnn  hernn  und  obern  noch  kein  bevelch;  wurde  inenn  ouch 
(nachdem  die  sach  inn  gutlicher  hanndlung  stannd  unnd  dieselb  gütlich 

20  Werbung  noch  nit  enntschlagenn)  erenn  halb  keins  wegs  gepüren, 
mochte  inenn  ouch  zu  nochgonndenn  tagenn  nit  zu  deinem  verwyssen 
unnd  nochteil  reichenn ;  doch  so  werden  sy  als  uff  mornn  mittwochenn 
bisz  gönn  Bremgarten  mit  dem  baner  hinziehcnn,  daselbs  verlibenn, 
irer    hernn    unnd    obernn   wyternn  bevelchs  erwarten.  So  aber  jhe  die 

25  sach  sich  nit  zu  gutlichem  vertrag  enndenn,  die  funff  ort  uff  die  vonn 
Zürich,  oder  die  vonn  Zürich  uff  die  fünff  ort  ziehen  unnd  angriffen, 
wurdenn  sy  dannennthin  aber  dasjhenig,  so  sy  inn  krafft  des  burgk- 
rechten  denenn  vonn  Zürich  pflichtig,  handlenn,  denselbenn  zuziehen 
unnd  hilfflichen  schynn  bewysenn.    Unnd  wollennd  unns  hierunder  noch 

30  gestaltsamy  der  sach  ze  hanndlenn  heimgstölt  und  doch  daby  gewarnnet 
habenn,  das  wir  unns  inn  der  sacii  nit  lossenn  zc  goch  sin,  damit  wir 
hanndletennd,  das  unns  möchte  zu  nochtei!  reichenn  unnd  zu  verwyssenn 
komenn,  das  sy  uns  uff  unnser  getane  Werbung  im  besten  annzeigenn 
wollenn. 

35  Inndem    ist    unns    ein    missive    vonn    gmelten    houptiüten    unnd 

venner,  ouch  mitraten,  wie  üwer  gnad  an  bygeschloszner  copyenn  zu 
verstann,  ziikiiomenn,  unnd,  dicwil  unns  für  gut  angsehcnn,  das  wir  ein 
bottschafft  gönn  Zürich  verordneten,  habenn  wir  W'olffgangen  Ilutschi 
und   Diepolten  Wyssach    dahin,    alles    dasjhenig,    so    zu    trid,    rüw    und 

40  einigkeit  sampt  denen  von  Bernn  ze  hanndlen,  abgevertigt,  achtenn 
deshalb,  nit  wider  üwer  gnad  gethann  habenn;  sunst  wollennd  wir  unns 


574  15^9  -5^'""  '^-  ^^''-  ^52—(>54- 

dermassenn  hierunder  haltenn  unnd  erzeigenn,  das  wir  gegenn  gott 
verhoffennd,  uwernn  gnadenn  gfailens  thüge»  .  .  .  Datum  ylennds  zins- 
tags  den  xv'''=°  junii  umb  die  sechszte  stund  noch  mittag  anno  etc.  xxiX 

US  Arouw. 

Original   mit  privatem    Verschlußsiegel.    St.-A.  Basel,   Politisches  Af  §,     5 

2,  nr.  //. 

652.  '529  y»»i  ^<^- 
Burgermeister  und  rate  zu  Mulhusen  ati  burgermeister  unnd  rate 

der  statt  Basel,  unsern  . . .  christenlichen  mitburgern. 

Wir    haben    mit   sundern    freuden    empfanngen   die   lobliche  gute    xo 
bottschafft,  ir  unns  gesterigs  tags  by  disem  üwerm  botten  zugeschickt, 
dem  almechtigen  sye  lobe,  prisz  unnd  ere.    Wir  dannckend  euch  uwer 
liebe    zum   höchsten  uwers  erlichen  erfrovvens,  dann  unns  zu  diser  zitt 
frolichers   und    bessers  nit  begegnen  mögen,  als  unns  nit  zwifelt,  ir  in 
glicher    freud    syend.     Unnd    so    wir    nun   achten,    die    unnsern  werden    15 
mit  den  uwern  furderlich  anheimsch  ziehen,  lanngt  an  uwer  liebe  unnser 
geflissen   fröntüchest   bitt,   die   in  bevelh  unnd  ein  getruw  uffsehen  zu 
inen  haben,  damit  sy  mit  ruwen  zu  unns  anheimsch  komen  mögen,  wie 
unns   nit    zwifelt,  ir  on  das  geneigt  und  willig.    Wiewol  wir  achten,  es 
werd    sich    ir  nyemans    beladen,  yedoch  werden  wir  in  steter  emsiger   20 
fursorg   stan    diser    geswinder    untruwen    leuffen    halb    unnd,    was  unns 
begegnet,    uch    nit    verhalten,    derglichen    wir    von    uch    ouch    teglichs 
warten  sin,  den  almechtigen  demutiglich  bittende,  sin  gnade  unnd  fryden 
(den  er  unns  yetz  smecken  lassen)  nit  von  unns  zu  wennden. 

Datum    xvi»  junii    umb    die   vii.  stund    vor    mittag,    ilennds,   anno   25 
etc.  xxix". 

Ortgi?ial   mit   aufgedrücktem  stadtsiegel.  St.-A.   Basel,  Politisches  M  ß, 

2,  nr.   ig. 

653.  1 52Q  Juni  16. 
Jacob  Sturm,  Straßburgischer  bevollmächtigter,  an  Peter  Butzen,   3° 

der  statt  Straszburg  prothonotarien. 

...  So  sehen  Bern  und  Basel,   wiewoll  sy  uff  der  Züricher  se3'ten, 
den  handel  lieber  vertragen,  dan  das  es  zum  krieg  khommen  solt  .  .  . 

Datum  [Basel]  in  y\  mittwochs  frfig  vor  Viti  anno  xxix. 

Original.    Stadt- A.  Straßburg  AA  iS  10.  —   Ausführliches  regest:  Poli-   35 

tische  Correspondenz  bd.  I,  7ir.  62^. 

654.  iß2g  Juni  16. 
Statthalter   des   burgermeistertumbs  und  der  ratt  der  statt  Basell 


N*"-  655— '^56 •  1529  7"ni  16.  575 

an  Balthasar  Hiltpratid,  Iiouptman,  WoHYgang  Hutschy,  liitner,  Anthoni 
Gebly,  venner,  unnd  andren  jeren  mitrattenn,  jetzt  ins  veld  geordnett. 

Da  wir  nach  eitrein  schreibai  vom  xv''<""  junii  unilj  dy  vi»"  stund 
noch  mittag  nicht  wissen  können,  wie  die  nach  Zürich  überbrachten 
5  friedensartikel  lauten,  so  wellen  uniis  solliche  artickell,  desglichenn 
was  dy  botten  zu  Zürich  funden  unnd  innen  für  antwort  worden,  by 
dyseni  bottem  ^ientz  zuschicken,  unns  fürcr  darnoch  wyszen  ze  richtenn. 
—  Datum  den  xvi'""  junii  umb  die  x*""  stund  vor  mittag  anno  etc.  xxix. 

Original,  mit  auf  gedr.  Verschlußsiegel  (ser  stört).  St.-A.  Basel,  Eid- 
'°  genossettschaft  D  .f,  bl.  1.^0. 

655.  /,-^p  Juni  16. 

Statthalter  des  burgermeystertumbs  und  der  ratt  der  statt  Basell  an 
die  gesantenn  der  statt  Straszburg  zum  Eidgenössischen  zwist. 

Uff  dyse  stund  ist  uwer  bott,  so  ir  gon  Lutzcrnn  abgefertigt,  an- 

'5   komenn  mit  beigelegten  briefen,  die  %vir,  da  der  eure  ein  übermüdetes 

Pferd  hat,  mit   unserm  botten  nach  Straßburg  schicken,   dem  ihr  eure 

schreiben    an  eure  Herren  mitgeben  könnt.    Datum  ylentz  umb  die  xi'"-' 

stund  vor  niitag  den  xvi'*"  junii  anno  etc.  xxvuii. 

Original.     Sladt-A.   Straßburg  AA   iSio. 

20  656.  ^S^P  Juni  16. 

Statthalter  des  burgermeistcrtums  der  stadt  Basel .  .  .  Hans  Mey- 
gern   von   Hüningen,  vogt  zu  Altkilch. 

Demnach  wir  durcii  unnser  verordnet  pflegcr  der  clcster  sant  Alban, 
Cartluisz  unnd  anderer,  by  unns  glegen,  dy  zehcndcnn  zu  V'eltbach  unnd 

25  andren  orttcnn  dyner  amptsverwaltigung  noch  altem  pruch  verlichenn, 
ouch  von  innen,  wy  vornoher  herkomen,  entlehenet  unnd  empfangen 
worden,  nun  werden  wir  darneben  bericht,  das  dy,  so  solche  zehenden 
entlehenet,  dasghin,  darumb  s\-  dan  dy  empfangenn,  nit  ze  geben 
understond,  und  als  unns  wylantz  anlangt,  innen  durch  dich  verbotten 

3°  sin  soll,  darab  wir  ettwas  beschwerd  (wo  dem  also)  triegen  angesechenn, 
das  wir  vermelter  clestcr  rechte  castvögt  sind,  deszhalb  langt  an 
dich  unnser  ernstlich  gesinnen,  du  wollest  mit  denselbigen,  so  solche 
zehende  entlehenet  und  dir  ampts  halber  angeherig,  das  sy  dasghinig, 
so  sy  von  bemeltcn  cntlehenten  zehenden  zu  geben  zugesagt,  niemans 

35  anders  dan  bestimpten  unsern  clesteren  und  jeren  von  uns  geordnetcnn 
pflegerenn,  wy  wir  uns  dan  deren  angeloszen,  gebenn  wellen,  unnd  dy 
gebott,  ob  du  einiche  daruff  geton,  wyder  cassiern  unnd  uszeleschenn 
verschaffen,    des    din    antwortt    by  d}'sem  bottenn,  unns  furer  wonach 


576  15^9  y^"^  '7-  ^''-  '^57 '  '^S^- 

wussen    ze  gerichtenn,  begerende.    Datum  den  xvi.  brochmonats  anno 
etc.  xxviiii. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2S,  bl.  232V. 

657.  ^5^9  Juni  17. 
Statthalter  des  burgermeistertumbs  der  Stadt  Basel  an  k.  mt.  zu     5 

Hungern    unnd    Behenn,    unnsers    gnedigsten    hernn,  comissarien    unnd 
rett,  zu  Waltzhut  versamlet. 

Euwer  schribenn'),  des  datum  Waltzhut  in  yl  den  xv''*^"  brach- 
monats  zwuschen  vier  und  funff  uren  nachmittag  dis  gegenwertigen 
XXVIIII.  jors,  haben  wir  empfangen,  alles  Inhalts  verlesen  horenn,  fugenn  «o 
uch  haruff  gutlich  zu  vernemenn,  das  nit  on,  wir  sint,  nochdem  wir 
von  unnsern  treuwen,  lieben  Eytgnossen  unnd  cristlichen  mitburgern 
von  Zürich  gmant,  schuldiger  pflicht  mit  ettlichen  der  unnserenn 
uszzogen  und,  dwyl  dy  sach  nit  allein  unns,  sondern  dyselbigen  von 
Zürich  unnd  andere  unnser  trew,  lieb  Eytgnossen  ouch  berurrenn,  haben  '5 
wir  innen  vermelt  uwer  schriben  zugeschickt,  wesz  wir  unns  dan  sammet- 
hafft  daruff  entschlieszen,  üch  das  antwortswysz  nit  verhalten  wellen. 
Datum  den  xvii''^°  brochmonats  umb  dy  xi.  stund  vormittag  anno  etc.  xxviiii. 
Entwurf.  St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  232.  —  Regest:  Strickler 
bd.  II,  nr.  ßyo.  20 

658.  ,  iS2p  Juni  //. 
Houptmann,  mitträt  unnd  venner,  .  .  .  inn  das  veld  abgevertigt,  an 

bürgermeister  unnd  rat  der  statt  Basel!. 

Es  ist  uff  hüt  dathum  Stoffel,  der  pott,  zu  unns  gönn  Bremgartenn 
komenn  uimd,  als  er  unns  üwer  gnaden  schribenn  uberanntworten  wöllenn  25 
unnd  vermeind,  den  brieff  b)'  im  gehept  habenn,  hatt  er  den  inn  einer 
yl  daheim  behaltenn  unnd  den  mit  im  ze  nemenn  vergessenn.  Des- 
halb wir  uwer  gnadenn  meynung  nit  verstenndigt  werden  mögenn. 
Daby  wollennd  wir  für  inn,  Stoffelnn,  pettenn  habenn,  demselbenn 
sollichs  inn  argem  (als  es  ouch  nit  beschehenn)  [nit]  uffzenemenn,  3° 
sonnder  der  groszen  yl  unnd  sorgsamy  (darunder  lichtlich  ettwas  am 
beldesten  vergessenn  würt)  zuzemeszenn  unnd  im  kein  straff,  inn  ann- 
sehenn  dass  er  bisshär  sine  louff  truwlich  unnd  zum  beldesten  voU- 
enndet,  uffzelegenn. 

657.  ')  Von  diisem  schreiben  reden  die  Oesterreichischen  täte  zu  Waldshut  in  ihrer  35 
missive  an  die  Straßburgischen  verordneten  und  mittler  im  Eidgenössischen  feld,  d.  d. 
ig.  juni:  So  wir  dann  gemelten  von  Zürich,  auch  denenn  von  Bern,  Basell  und  Miilhusen 
kurtz  verrückter  tagen  geschriben  unnd  irer  emporung  unnd  Vorhabens,  Ursachen  und  was 
sye  darzu  bewegt,  anzuzaigen  begert.  Bis  dahin  haben  wir  noch  keine  antwort  erhalten  etc. 
(Stadt-A.  Straßburg  AA  tSio.  —  Druck:  Politische  Corresfondenz  bd.  I,  nr.  627).  4° 


Nr.ö^S.  tj;29  Juni   ly.  577 

Und  damit  üwer  gnad  hienebenn  der  sacli,  darumb  wir  abgevcr- 
tigt,  wie  die  stannde,  berichtet  werde,  liatt  es  disc  gstalt:  Uff  gestrigenn 
tag  sind  wir  vonn  Arouw  biss  gönn  Lentzburg  iinnd  da  dannen  uff  luit 
dathum    gen    Bremgarten    verruckt,    alda    wir    unnser    truw    lieb    Eidt- 

5  gnossen  unnd  cristeiinliche  mitburger  vonn  Bernn  sampt  irni  ])ancr, 
eer  und  zeichen  unnd  by  denselben  disenn  bscheid  fundenn:  das  inenn 
vonn  unnsern  und  irn  cristennlichen  mitburgernn  unnd  lieben  Kidt- 
gnoszen  vonn  Zürich  usz  dem  läger  zugschribenn,  das  sy  also  zu  Brem- 
garten veriiarrenn,  ann   kein  annder  end  noch  ouch  inen,  biss  sy  inenn 

lo  w)'ter  schribenn  und  bscheid  gebenn,  nit  zuziehcnn,  wellichs  sy  unns, 
glichergstalt  zu  verharrcnn,  annzeigen  sollenn,  daneben  unns  verstenn- 
digt,  das  uff  zinstag  nechstverganngen  die  fünff  ort  irnn  by  den  viertzi- 
genn  us  irem  inn  der  vonn  Zürich  lager  gschickt,  darunder  dann  Schult- 
heis Hug  vonn  Lutzernn  auch  einer  gsin,  welcher  sampt  dem  Zwinglin 

15  inn  dem  läger  uff  ein  brugy  nebenn  einanndernn  gstanndenn,  zu  beidenn 
teilenn  in  mcynungenn  alda  der  gmeinde  endeckt;  unnd  demnach  habenn 
die  vonn  Zürich  uff  gestrigen  mittwochen  glichergstalt  auch  uff  die 
viertzig  inn  der  funff  orten  läger,  daselbs  auch  ir  bschwerdenn  unnd 
anligen  zu   enndeckenn,  verfertigt  unnd  dermasenn  zu  beiden  partliienn 

20  verannlaszt,  das  mann  der  sach  unnd  spennen  uff  viertzig  mann,  die 
under  beidenn  teilenn  gnomenn  unnd  sampt  anndernn  underthädnigernn 
gönn  Steinhusenn,  Zugerbiet,  doch  vergleitet,  komen  unnd  inn  der 
sach  gütliche  mittel  suchenn  abredcnn,  alsdann  den  spennigenn  teilenn 
fürhalten  und,  so  die  vonn  inenn  also  angnomen,  wol  und  gut,  wo  das 

25  nit,  alsdann  die  parthienn  uff  ein  zimblich  recht  konien  sollenn;  doch 
das  soUichs  fürderlich  zuvor  und  eer,  6b  mann  us  dem  veld  kome, 
ann  die  hannd  gnomen  unnd  usgmacht  werdenn  solli.  Wir  sind  ouch 
gloublich  unnderricht,  das  die  Wallisser  den  funff  orten  uff  dry  thusennt 
knecht  zugschickt,  ouch   mer  von  inenn  warten  syennd. 

30  Diewil    wir    nun  vernomen,    das   derer  vonn  Zürich   bevelch,  will 

und  meynung  ist,  inen  bisz  uff  wyternn  bscheid  nit  zuzeziehen  oder 
zu  verrücken,  so  sind  wir  (nochdem  wir  zu  Bremgarten  ganntz  kein 
platz  finden  mögenn)  fürer  bisz  gönn  Jonenn,  das  der  acht  orten  unnd 
gegenn    beiden    lagern    dermascn,    das  wir    inn    zwey  stunden    inn  der 

35  Züricher  lager  und  inn  anderthalb  stunden  inn  der  fünff  orten  lager 
sin  mögen,  zuglegenn  ist,  daselbs  deren  von  Zürich  wyternn  schribcnns 
ze  erwarten  und  demselben  ze  glcbenn,  verruckt,  achtenn,  hierunder 
nit  wider  uwer  gnad  getan n  habenn;  dann  wir  unns  als  die  fromenn 
unnd   redlichenn   (will   gott    der   allmechtig,   der    üwer  gnad  inn  hohen 

40   erenn   ze   enthalten  geruche)  beflyssenn  unnd   funden  werdenn   wollen. 
Sodann,  gnedigenn  unnser  hernn,  diewil  es  by  unns  thur  unnd,  so 

73 

Basler  Kcformationsakteii.  III. 


578  '5^9  y^'"  '7-  ^^-  ^59—(>6°- 

wir  inii  das  lager  komen  werdenn,  noch  turer  würt,  die  knecht  mit  vier 
gülden  ein  monat  keins  wegs  nit  uskomenn  mögen,  ouch  dieselbenn 
(nochdem  die  zum  teil  und  meristen  arm  gsellenn)  kein  gelt  mit  inen 
gnomen,  deshalb  wir  inen  us  trungner  notdurfft  fursetzen  müszen  der- 
masenn,  das  wir  unns  des  geltz,  so  unns  uwer  gnad  uberlyffert,  ent-  5 
ploszt,  hierumb  an  üwer  gnad  unnser  trunglich  pitt,  ir  woUennd  unns 
mit  wyterer  lanndloiffiger  müntz  oder  cronenn  fürderlich  versehen,  unns 
darann  nit  lossenn  unnd  truwlich  für  bevolhen  habenn  woUenn.  Datum 
ylennds  zu  Bremgarten  donnstags  den  xvii.  junii  anno  etc.  xxix. 

Original,  mit  auf  gedr.  verschlußsiegel.  St.-A.  Basel,  Politisches  M  5,  i.    10 

659.  ^529  J»ni  /;. 
Burgermeyster   und    rat    der    statt  Zürich   aii  burgermeyster  und 

ratt  der  stat  Basel. 

Allszdann  wir  (wie  ir  bericht)  inn  schwerem  costen  zu  feld  liggen 
und  aber  nit  wussen,  wann  sich  soUichs  enden,  will  not  sin,  uns  nach  «5 
noturfft  und  uff  fursorg  mit  kernen  zu  versechen.  Diewyl  nu,  als  wir 
vernemmen,  ir  unns  harumb  hettind  zu  verhelffen,  deszhalb  an  uch 
unser  fruntlich  bit  gelanget,  ir  wellen  unns  by  disem  botten  geschrifft- 
lich  lassen  wussen,  so  wir  uch  umb  kernen  ersuchen,  ob  ir  unns  nit 
darmit  mechtind  zu  hilff  kommen,  was  ein  mut  kosten  wurd,  unnd  uch  20 
harinn  unserm  vertruwen  nach  bewysen.  —  Datum  donstag  des  xvii.  juniy 
anno  etc.  xxix". 

Original,    mit    aufgedrücktem    verschlußsiegel   (zerstört).     St.-A.  Basel, 
Eidgenossenschaft  D  4,  bl.  142. 

660.  1529  Jtini  17.   25 
Kuniglicher  mt.  zu  Hungern  und  Bohem  etc.  Statthalter,  regenten 

und  rate  inn  Obern  Elsas  an  Statthalter  des  burgermeisterthumbs  unnd 
den  räthen  der  statt  Basel. 

Ewer  schriben,  so  ir  uns  by  disem  ewerm  potten  von  wegen 
der  frawen  zu  Olensperg  und  auch  des,  so  ir  von  derselben  vögten  3° 
und  vermeinten  schirmhern  erkaufift,  des  aber  dieselbigen  von  der  k. 
mt.  alls  regierendem  hern  und  landsfursten  zu  Osterich  beruerter  frawen 
rechten  castvogt  und  schirmhern  gar  dhein  bevelch,  gewalt  noch  macht 
gehapt,  gethon,  haben  wir  seins  innhalts  vermergkt  und  nemen  inn 
namen  der  hochgemelten  k.  mt.  von  euch  ewer  erpieten,  so  ir  dorynnen  35 
thund,  an. 

Diewil  wir    aber    diser   zeit    mit   andern   trefifenlichen  Sachen  und 
hendlen  beladen,  derohal.ben  ettlich  usz  uns  verrytten  und  nochmol  zu 


Nr.  66i.  '52g  Juni  i-j.  579 

vcrythen  verordnet  sein,  so  wissen  wir  jetz  niemanten  usz  uns,  wie  ir 
begert,  zu  euch  zu  verordnen.  So  wir  aber  beruerter  sachcn  und  iiendel 
ettwas    entladen   und  gcnuiessiget  werden,  wellen  wir  demnach  zu  be- 
ruerter liandlung  ein  gelegnen  tag  und  maistat  t'urnemen,  euch  soUichs 
5   zuvor  verkünden,  das  ir  zu  deren  auch  jemantz  usz  euch  zu  verordnen 
wissen,  der  Zuversicht,  ir  solt  dieselben  dem  beruerten  cwerm  erpieten 
noch    mit  solchem  bevelch  und  gewalt  abvertigen,  das  die  k.  mt.  und 
auch    wir    des    ein    gneedigs    und    gut    vernuegen    haben    mögen.    Das 
wurdet,    alls  uns  nit  zwivelt,  ir  mt.   mit  gnaden  gegen  euch  erkennen; 
lo  so  erpieten  wir  uns,  solches  gutwillig  zu  beschulden  und  zu  verdienen, 
welches  wir  euch  uff  das  obgemelt  ewer  schriben  zu  antwurt  nit  ver- 
halten wellen.    Datum  Ennsiszheim  den  xvii'«"  tag  junii  anno  etc.  xxix». 
Original,  mit  Verschlußsiegel,   U7iterschrieben  H.  Y.  v.  GilKenberj;,  ritter, 
stathalter  und  N.  Babst,  caniizler.    St.-A.  Basel,  Klöster  insgemein  D  I. 

15  661.  '5^9  J"»'  '7- 

Mandat  uff  Ensiszhein  an  unsere  clester,  ouch  die  arrcstierten 
zehenden  belangend '). 

Wir,  der  kuncklichenn  majcstat  zii  Hungern  unnd  Beheini  etc., 
unsers    gnedigstenn  hern,    Statthalter,    regennten    und    rate    inn    Obern 

20  Elses,  empietenn  allenn  und  jeden,  prelatcnn,  iipten,  probstenn,  comen- 
thuren,  dcchan,  priorn,  corhcrn  uff  den  stifftenn,  verweseren,  ouch 
aptissin,  priorin,  munch,  chor-  unnd  conventfrowen,  dartzii  allen  anderen, 
so  von  geistlichem  stand  sein  unnd  rent,  zins,  gült,  zehenden  unnd 
ander    einkomen,    nutz  unnd  gefäll  inn  den    Vorderen    Üsterichischenn 

25  landen,  unser  vergwaltigung  vallcnnde,  habenn,  hiermit  angelangt  unnd 
ersucht  werdenn,   unser  gutwillig,  früntlich  dienst  .     . 

Als  der  hochgemeltn  k.  mt.  uff  ir  gnädigs  ansüchenn  unnd  begern, 
ouch  usz  mercklicher  noturfft  zu  ethlichen  hievorgehaltenen  lantagenn, 
von   den   dryen   stendenn,    prelatcnn,    ritterschafft,   adel,   stetlenn   unnd 

30  lantschafftenn  der  obgenanten  landen,  ein  ansehenliche  hilff  wider  den 
tirannischen  Turckenn,  erbvigend  unnd  vervolger  unsers  hcilgen  glou- 
benns  und  namens,  zugesagt,  unnd  ir  k.  mt.  diesclb  nachmolen  diser 
gegenwürtigenn  sorcklichen  unnd  gevorlichenn  louffenn  halpenn  zu 
noturfftiger  fürsechung  unnd  bcwarung  diser  irer  Vorderen  landen  unnd 

35  lutenn  unser  vergwaltigung  gnädigklich  zu  verwenden  bewilliget  hat, 
wann  ir  nun,  wie  inn  anfangs  gemeldet,  inn  densclbigcn  landen  unser 
verwaltigung  ouch  rent,  zins,  gült,  zehenden  und  ander  inkomen,  nutz 
und  gevell  habenn,  von  derowegenn  ir  nit  weniger  dann  die  von  pre- 

661.   ')  Ditsi  Überschrift  als  gUichttitige  BasUr  dorsalnoth. 


580  15^9  ^*""  '^-  Nr.  662. 

laten  unnd  geistlichem  stand,  so  inn  den  berurten  landen  gesessenn, 
fürsechung  unnd  schirmung  notürfftig  sein,  so  ist  deszhalper  uwer  jeder 
person,  stifift  unnd  gotzhusz  ein  benantliche  summa  gelts  uffgelegt  wor- 
denn,  wie  ir  dann  das  ab  disem  mitgesantem  zettel  vernemen  werdet. 

Demnach  begeren  wyr  anstat  der  hochgemeltn  k.  mt.,  das  ir  alle  unnd     S 
uwer  jeder  besonder  solich  sin  uffgelegt  gepürend  summa  unnd  anteil 
gewüssennlichen,  gestrackts  unnd  on  alles  verziechenn  zuhanden  des  wür- 
digen, unsers  lieben  besondern  hern  Gallen  Klettenn,  probsts  zu  Tann, 
der  solches  innzuziechenn  und  ze  empfachenn  bevelch  hat,  uberantwurtenn 
unnd  bezalenn.  Unnd  darmit  dheins  wegs  sümig  oder  ungehorsam  er-    10 
scheint,    damit    wyr   nit  verursacht  werdenn,   ouch    deszhalpen    die    ob- 
gemeltenn  uwer  rennt,  zins,  gült,  zehenden,  ouch  ander  einkomen,  nutz 
unnd    gevell,    so    ir    inn    den    vilgemelten    landen,    unser    verwaltigung 
vallende,  habenn,  zu  arrestieren  unnd  nochmolen  umb  solche  bezalung 
anzugriffenn,    des  wyr    doch   lieber  vertragenn  sein,  welches  wyr  ouch    15 
des    ein  wussenn    unnd  vor  solchenn  ze  verhüten,  habenn  [zvir]  guter 
meinung  unnd  im  bestenn   nit  verhaltenn  wellenn.    Des  zu  urkund  mit 
furgetrucktenn    secretenn    versigelt    unnd    geben    zu    Ensiszheim    den 
XVII '''°  tag  junii  anno  etc.  xxix". 

Gleichzeitige  kopie.    St.-A.  Basel,   Klöster  insgemei?i  Di.  20 

662.  1529  Juni  18. 

Statthalter  des  burgermeisterthumbs  unnd  rath  der  stat  Basel  an 
Balthassar  Hiltpranden,  houptman,  Wolffgangen  Hutschin,  lüttener,  An- 
thoni  Gobelin,  vennern,  unnd  andern  iren  miträthen,  jetzt  inns  veld 
ofeordnet,  sampt  unnd  sonders.  25 

Uwer  schriben,  so  zu  Bremgarten  donstags  den  xvii.  tag  junii  an 
unns  uszgangen,  haben  wir  vernommen  unnd  darab,  wie  die  Sachen 
zwuschen  unnsern  christenlichen  mitburgern  unnd  .  .  .  Eidgnossen  von 
Zürich  an  einem  unnd  den  fünff  orten  am  andern  gestalt,  gruntlich 
erlernet,  sind  gantz  gutter  hoffnung,  der  almechtig  gott  werde  durch  3° 
sin  gutte  alle  ding  zum  besten  keren.  Unnd  diewyl  ir  uch  mit  mee 
gelt  ze  versehen  begert.  schickend  wir  uch  by  disem  bringer  dry- 
hundert  sonnenkronenn  mit  bevelch,  das  ir  das  gelt  so  vil  muglich  an 
uch  haltenn,  ouch  den  knechten  dermassen  lyhenn,  damit  das  wider 
ingepracht,  unnd  ir  rechnung  darumb  thun  mögen.  Sunst  wollend  uch  35 
unnserm  vertruwen  nach  halten  unnd,  ob  sich  die  sach,  alls  wir  von 
herzen  begeren,  zum  friden  schicken,  sollend  ir  daran  sin,  damit  wir 
[mit]  euch  im  friden  ingeschlossen  werden.  Datum  fritags  zoben  den 
XVIII.  tag  junii  anno  etc.  xxix. 

Original.    St.-A.  Beisel,  Politisches  M  j,  2,  ?ir.  20.  4° 


Nr.  663—664.  152g  Juni  iS—ig.  581 

663.  '52p  7u7ii  18. 

Hans  Meiger  von  Hunigen,  vogt  zu  Altkilcli,  an  stathalter  des 
burgermeistertunibs  und  rat  der  stat  Basel. 

Ewer  schriben.  mir  gctlion,  lial)  ich  gesehen  und  seins  inhalts 
5  mit  angehengckler  bcger  vernoiiien  und  gib  euch  daruff  gutlich  zu 
vernemen,  das  mir  der  k.  mt.  etc.  stathalter,  regenten  und  retten  zu 
Ensisheim  das  zu  tluind  bevoihen  haben;  on  derselbigen  wissen  über 
iren  bevelh  wil  mir  nit  geburen,  ichts  darin  zu  handlen.  Wo  uch  aber 
der  zehen  halben  witer  angelegen,  mochten  ir  die  regirung  zu  Ens- 
10  heim  darumb  anlangen ;  hab  ich  euch  uf  uwer  beger  nit  verhalten 
wellen;  dan  derselbigen  dienstlichen  willen  zu  bewisen,  bin  ich  zu 
thund  willig.  Datum  in  vi  fritag  noch  Viti   und  Modesti  anno  domini  29. 

Original,  mit  dem  aufgcdr.  siegel  Hafts  A/iigcrs.  Si.-A.  Basel,  Klöster 

insgemeiti  D  i. 

15   664.  '529  7>(>ii  '9- 

Stathalter    des   burgermeisterthumbs  unnd   rath  der  stat  Basel  an 

Balthassar  Hiltpranden,  houptmnn,  Wolffgangen   Hutsche,  luttcner,  An- 

thoni  Gebele,  vcnnerhern,  und  andern  niittrathen,  jetzt  zu  Jona    in  das 

veld  verordnet. 

20  In  diser  stund  sind  wir  durch  Rudolff  Frygen   unnd  Jodar  Brandt 

der  handlung  unnd  artigklen,  .so  unser  .  .  .  christenlich  mittbürger  von 
Zürich  unnd  Bern  zu  furderung  des  fridens  gesteh,  bericht  worden. 
Unnd  demnach  uch  wüssen,  welcher  masz  unnd  gestalt  die  fiinff  ort 
unns  gemant  unnd  mit  wasz  antwort  wir  inen  begegnet  sind,  also  das 

25  wir  unns  unnsern  cristenlichen  milburgern  von  Zürich  anhengig  unnd 
also  parthiesch  gemacht,  sollend  ir  dieselbig  manung  unnd  antwort 
unsern  christenlichen  mittburgern  Zürich  unnd  Bern  anzeigen  unnd 
demnach  mit  allem  ernst  daran  sin,  das  wir  in  allen  dingen,  uszgenomen 
den    Underwaldischen    triden,    glich    nach    Zürich    unnd    Bern    genempt 

30  werdend ')  unnd  etwas  anders  dan  sant  Gallen,  Bycl  oder  Mulhusen 
geachtet  werden;  dann  wo  das  nit  beschehen,  wurde  unns  gegen  den 
funff  orten  hienach  ein  grosser  last  erwachsen.  Unnd  so  ir  also  mit 
beden  stetten  handlen,  sollend  ir  uch  mit  inen  arbeitten,  damit  ein 
göttlicher,  seliger  frid  gemacht,  unnd,  ob  es  sich  etwan  zwiischen  Zürich 

35  unnd  Bern  theylen  weit,  das  wir  nit  verhoffen,  sollend  ir  gewalt  han,  jeder 
zit  helffen  handlen,  das  gottlich  und  gemeiner  Eidgnoschat't  eerlich  sye, 
unnd  furnemblich  so  vil  müglich  unsern  Eidgnossen  und  christenlichen 
mittburgern  von  Zürich  anhangen;  unnd  ob  es  sach,  das  die  funff  ort 
etwas  artigklen  inlegen  oder   wasz  sunst  für  mitteil  angesehen  wurden, 


40  664.   ')   Vorlage  redend. 


582  15^9  5^«'"  '9 — ^ö.  Nr.  66-; — 666. 

dess  allen  sollend  ir  unns  jeder  zyt  verstendigen  unnd  daran  dhein 
botten  sparen  unnd  uch,  wie  unns  nit  zwivelt,  eerlich  halten.  Datum 
ilends  sampstags  den  xix.  tag  junii  anno  etc.  xxix  die  ix.  stund  vor 
mittag. 

Original.    Sf.-A.  Basel,  Politisches  M ß,   2,  nr.  22.  % 

665.  '529  Juni  ig. 
Aus  den  tvochenaiisgaben  sampstags  nach   Viti  Modesti. 
Ratscosten:  Item   i  Ib  viii   ß  hat  Hans  Heid,  der  widertouffer,  by 

Balthemer  in  zweyen  wuchen  verzert. 

Bottenzerung:    Item   xiii  Ib  im   ß    habend  Bernhart  Meyger  unnd    10 
Joder  Brand  uff  ritt  Lutzern,  Muri  unnd  Zürich  verzert,  —  Item  xx  Ib 
III  ß  habend  Rudolff  Frj-g  unnd  Jodar  Brand  uff  tag  Arow,  ouch  gon 
Bremgarten  verzert  ...  —  Item  xi  Ib  x  B  x  d  halt  der  stattschriber  uff 
dem  ritt  gon  Straszpurg  verzert  .  .  . 

Sendbrieff:  Item  111  Ib  dem  heitzknecht  ilends  tag  unnd  nacht  in  15 
den  spennen  zwischen  Zürich  und  den  funff  orten  ze  louffen;  item  v  ß 
ime  wartgelt.  —  Item  iii  Ib  xii  ß  Einfaltigen,  dem  botten,  ilends  gon 
Bern,  uff  unnd  ab.  —  Item  i  Ib  xvi  ß  dem  nuwen  botten  ilends  gon 
Bern.  —  Item  vi  ß  gon  Mülhusen.  —  Item  11  Ib  Stoffel,  dem  botten, 
ilends  gon  Arow,  uff  und  ab.  —  Item  iii  Ib  xii  ß  aber  ime  ilends  gon  20 
Bern,  uff  unnd  ab;  item  iij  ß  ime  wartgelt  zu  Bern. 

Schenckwin:  Item  xvi  ß  denen  von  Straszpurg.  —  Item  i  Ib  xii  ß 
unsern  Eidgnossen  von  Mülhusen,  anfencklich  iren  botten  und  darnach, 
alls  sy  mit  dem  vendlin  hie  inzogen  sind.  —  Item  i  Ib  inj  ß  bi  denen 
von  Straszpurg  zum  Storeken  verzert.  25 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  i^,  s.  10J2. 

666.  ^529  Juni  20. 
Houptman,  luttenand,  mittrat  und  venner,  von  uwer  gnad  inn  das 

veld  abgevertigt,  an  burgermeister  unnd  rat  der  statt  Basell. 

Wir  habennd  uff  hut  dathum  uwer  gnadenn  zwey  schribenn,  das  3° 
ein  den  xviii.  unnd  das  ander  den  xix.  junii  disz  gegenwurtigenn  jars 
usganngen,  empfangen  unnd  alles  innhaltz  vernomenn;  gebenn  uwer 
gnad  haruff  undertheniger  meynung  zu  vernemen,  das  uff  die  abgredten 
mittel,  so  durch  die  schydlut  gestölt,  unnser  truw  lieb  Eidtgnossen 
unnd  cristennlich  mitburger  vonn  Zürich  und  Bernn  dise  ennderung  35 
inn  ettlichenn  articklen,  wie  ir  dann  an  bygschlossner  schrifft  zu  ver- 
stann,  gestolt,  dieselbigen  den  sch}'dluten  uberanntwort  und,  wiewol  die 
fünff  ort  uff  sollich  artickel  uff  gestrigen  sampstag  ouch  anntwort  geben 
habenn   sollenn,   mogenn  wir   doch  nit  wissenn,   ob   das  beschehen  sy 


Nr.  666.  152  g  Juni  20.  583 

oder  nit:  mochten  aber  daby  gcdcnnckeiins  habciui,  das  sy  die  den 
sch>"dluten  glicliorgstalt  wie  die  vonn  Zürich  und  Bernn  uberanntwort 
unnd  das  dieselbenn  die  by  inen  selbs  lielialten,  keim  teil,  was  des 
anndernn  teils  enderung  sig,  enndcckcn,  sonnder  wyter  dariibcr  sitzenn 
5  und  \errer  mittelweg  ufT  der  parthienn  enderung  suchenn  und  die  als- 
dann w\'ter  furschlagcnn  werdenn.  So  das  bschicht,  wolllennd  wir  uwern 
gnaden  das  nit  unverhalten  lassenn. 

Nun  sind  wir  durch  ettlich  liernn  des  ratz  zu  Rernn  inn  grosser 
geheim  unnd  by  gcpiettung  CNdspflicht  häling  ze  halten  (deshalb  euch 

lo  vonn  notcn,  das  es  by  liwer  gnad  häling  blibe,  dann  unns  sonst  gegen 
dcncnn  vonn  Bernn  nit  wenig  nachteil  unnd  w\'ter  unvertruwenns  ge- 
perenn  möclit)  enndeckt  woidcnn,  ob  es  sach  unnd  sich  begeben  wurd, 
das  sich  der  hanndel  nit  zu  fridenn  dergstalt,  das  der  gutlich  vcr- 
tragenn    wcrdonn    mocht,    ziehenn    wurde,    diewil    dann    die    fünfif  ort 

15  sich  umb  ettlich  artickel  (so  nit  die  wenigsten)  des  rechten  fiir  unn- 
parth\-esch  richter  erpotten,  ouch  noch  darumb  anriWten  unnd  also 
uff  demselbigen  beharrenn,  vonn  dem  rechtzpott  nit  abstonn  und  die 
vonn  Zürich  sy  über  dasselbig  nit  by  recht  bliben  lossen,  sonnder  mit 
der  that  begwaltigcn  wölten,  das  sy  dann  vonn  irnn  hernn  unnd  obernn 

20  diser  zit  kein  bevelch,  die  funff  ort  wider  recht  ze  belestigen.  Deszhalb, 
gnedig  unser  hernn,  nit  wenig  vonn  noten  sin  will,  das  wir  von  üwern 
gnadenn  hierunder  ein  luternn  bscheid  (dann  uns  der  biszhär  zukomenn) 
habenn,  so  sich  gelugen,  das  gmelte  funff  ort  sich  des  rechten  für  un- 
parthyesch    richter  erpütten,  daruff  beharrenn  und  die  vonn   Zürich  sy 

25  daby  nit  blibenn  lossenn,  sonnder  mit  der  that  ze  begwaltigen  unnder- 
stann  und  die  vonn  Bernn  inenn  abziehen,  kein  hilff  bcwisenn  wurden, 
wie  wir  unns  dann  darunder  halten :  Ob  wir  denenn  vonn  Zürich  zu- 
ziehen unnd  die  funff  ort  über  rechtpott  benotigen  helffen  sollennd 
oder  nit;  dann  wir  unns  deshalb  keins  gwaltz  on  üwer  gnaden  luternn 

30  bericht  unnd  gehcisz  beladen  noch  underziehen  werdenn;  pitten  ouch, 
uwer  gnad  wolle  unns  by  ilennder  unnd  furderlichster  pottschafft  irs 
willens  unnd  gfallenns  berichten,  wolte  uns  ouch  noch  hüt  zum  tag  für 
gut  annsehen,  das  üwer  gnad  ettlich  hernn,  wie  wir  ir  uff  gestrigen 
tag  zugschribenn,  hie  oben  hette;  dann  die  sach  ebenn  schwer  unnd  vil 

35   uff  ir  tragenn  will. 

Unnd  als  uwer  gnad  uns  ettlich  goldcronenn  zugsanndt,  des  wir 
wol  genugig  gwesenn,  so  wir  aber  inn  Zurichpiet  komcnn,  will  mann 
derenn  eine  nit  höher  dann  umb  xxxiii  B  stebler  nemenn,  welliche  also 
uszegebenn  uwer  gnaden  verlustig  unnd  nachteilig.  Deszhalb  wolle  u.  g. 

40  die  widerumb  von  Jergenn,  eiger  disz,  empfahen,  unns  Schwitzerbatzenn 
oder  Baselplappart  darfur  schicken. 


584  15^9  Juni  20—21.  Nr.  66 j     66S. 

Sodann  habennd  Annthoni  von  Brunn  unnd  Niclaus  vonn  Wernn- 
fels,  appondecker,  sich  beclagt,  wie  inenn  durch  wassers  not,  so  by 
uwer  gnad  (das  unns  inn  truwen  leid,  doch  gott  dem  allmächtigen  unnd 
desselben  würkenden  werken  heimstellenn  mussenn)  gsin,  nit  deiner 
schad  begegnet  unnd,  damit  s\'  das  ir  widerumb  zu  eer  ziehen  und  nit  5 
gar  darumb  komen  müssen,  uns  angeruffen,  heim  zu  erlauben,  das  wir 
doch  nit  annders  dann  uff  u.  g.  gfallen  getan.  Nun  will  aber  deshalb 
unnder  den  knechten,  das  sy  nit  widerumb  komen,  unwill  erwachen,  das 
wir  u.  g.  noch  gepur  darunder  haben  ze  halten  anzeigen  und  was  sunst 
jeder  zit  furfallenn,  wellen  wir  u.  g.  allwegen  by  guter  zit  verstenndi-  10 
gen.  Datum  zu  Jonen  ilends  den  xx'<'"  junii  umb  die  einliffte  stund 
mitten  tags  anno  etc.  xxix. 

Original,    mii   aufgedrücktem    Verschlußsiegel.    St.-A.   Basel,    Politisches 

M  5,   2,  bl.  23. 

667.  152g  Jufii  20.   15 
Urfehde:  Laurentz  Tagen,  von  Langenbruck,  ein  widertoiffer. 
Dwil  und  diser  sich  hatt  bekennt,  das  er  hab  geirrt  und  unrecht 

gethon  des  widertouffs  halb,  ist  er  ledig  gelossen  uff  sonntag  vor  sanct  Jo- 
hannstag, hat  Urfehde  geschzvoren  und  das  er  hinfür  sollicher  ding  well 
müssig  gon,  die  vvidertouffer  weder  behusen  noch  beherbergen,  kein  20 
gmeinschafft  mit  inen  han,  ouch  an  ir  predigen  nit  well  gon,  sunder 
inn  die  pfarr,  do  ander  cristenen  zesammen  kummen,  well  das  wort 
gottes  hören  und  sich  m.  h.  gehorsamcklich  underwerffen,  wann  ouch 
m.  h.  inn  werden  manen,  es  sig  umb  den  costen  diser  gefencknisz  (so 
sich  trifft  11  Ib  m  ß  stebler)  oder  anderer  Sachen  halb,  das  er  sich  25 
wider  har  inn  ein  statt  Basel  uff  das  rathusz  stellen,  do  dannen  nit 
wichen  on  m.  h.  willen,  alles  by  pen  des  schwerts,  welche  im,  wo  er 
würde  übertreffen,  druff  gesetzt  und  gnugsamm  gwarnet  ist,  hatt  sich 
verzigen  aller  gnoden  und  friheiten  etc.  A.  Saltzmann  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  J,  s.  2J4.  3° 

668.  i^sg  Jutii  21. 
Statthalter    desz    burgermeystertumbs    unnd    der    ratt    der    statt 

Basell  att  Balthasar  Hiltbrand,  houptman,  Wolffgang  Hütschy,  luttner, 
Balthasar  Angelrott,  Diebolt  Wyszach,  miträttenn,  unnd  Antheni  Geble, 
venner,  jetzt  ins  veld  geordnet,  sampt  unnd  sonders.  35 

Uwer  schribenn  des  datum  den  xx*«'"  junii  haben  wir  verstan- 
denn  unnd  besonder  in  dem,  das  uch  vonn  ettlichenn  usz  unnser  treuwen 
unnd  lieben  Eytgnoszen,  ouch  cristlichenn  mitbiirgern  von  Bern  leger 
heimlicher  wysz  angelangt,  ob  sach  unnd  sich  begeben  wurd,  das  sich 


,Vr.  66g.  ij;2g  Juni  22.  585 

der  haiuiel  nit  zufriden  schicken  weit  dcri^eslalt,  das  der  guttlich 
vertragen  werden  möclit,  dywyl  dan  d\-  fünft'  ortt  sich  umh  ettlich 
artickell  des  reclitenn  tür  unpart\'sch  richtcr  erholten  und  dorunib  an- 
ruffen,  dovon  nit  abston  unnd  d\'  von  Zürich  s)'  über  dasselbig  nit 
5  by  recht  pliben  laszenn.  sonder  mit  der  tatt  begwaltigen  weltenn,  das 
sy  dan  von  jerenn  herren  unnd  obren  dyser  zeit  kein  bevelch,  dy  fünff 
ortt  wyder  recht  zu  belestigen  etc..  da  wyl  unns  gfallen,  thund  uch 
das  ouch  ernstlicii  befelchenn.  das  ir  ucii  wyderumb  zu  denen  von  Bern, 
von  denen  ir  das  gehertt,  verfügen,  wytcr  mit  innen  dovon  red  haltenn 
i  10  unnd.  so  ir  befindenn,  das  sy  je  uff  dem  verharrcnn  unnd  \on  jerenn 
iierren  unnd  obern  in  sundrem  befclch  iietten.  das  sy  denen  von  Zii- 
rich  wyder  dy  fimff  ortt,  so  sy  sich  rechts  erbiittenn,  nit  behilfflich 
sin  soltenn.  sollen  ir  innen  zu  verston  gebenn,  das  von  nötten  sin 
well,  das  sollicher  heiing  unnd  me^nuiig  den  \'on  Ziirich  nit  verhaltcnn, 

13   sonder  anzeugt   wurd,  unnd  so,  wan  sy  für  sich  selb  den  nit  anzeugen 
weiten,    sollen    ir    das    mit    geschicklichheit,    wie    üch    solliche   sachenn 
angelangt,  denen   von  Zürich  fürpringen.  domit  sy  und  ir  nit  verkürtzt 
werdenn.    Ir  sollen  üch  ouch  by  denen  von  Bern  vlyssig  erfarenn,  ob 
;  solliche  meynung  alleinig  by  jeren  houpleuten  unnd  retten  oder  unnder 

'  2o  den  gmeind  sig  unnd,  was  ir  also  vinden,  unns  das  fürderlich  darnoch 
haben  ze  richtenn  zuschribenn.  Wyter,  so  dy  von  Bernn  jemans 
im  veld  guttlich  in  der  sach  zc  handien  hettenn,  sollen  ir  üch  des 
erfarenn  unnd  uns  ouch  fürderlich  zuschribenn. 

Fürer  so  langt  unns  an,  wy   uft   dy  nechtige  nacht  hundert  pferd 

25  gen  Rinfelden  komen,  unnd  wurt  darneben  geredt,  das  noch  in  achtagen 
xv"'  zu  rosz  unnd  fusz  den  V  ortten  zu  hilff  ouch  komen  sollen;  ob 
dem  also,  megen  wir  nit  eygentlich  wyszenn.  Darzu  so  sind  dy  in  beyd 
lendern,  Sungow  unnd  Bryszgow,  gerüst  unnd  wartten  allein  des  be- 
scheids.    wan    sy    uff  sin    sollenn.    mogenn    ir   denen    von    Zürich    unnd 

30   Bern  woll  anzeugenn. 

Sagenn  ouch  den  bottenn  von  Straszburg,  das  ein  hott  von  Bern 
hy  ligt  in  ir  sach  unnd  warttett  unnd,  so  sy  harab  rytten.  das  sy 
solches  denen  von  Zürich  ansagen  sollen.  Das  gelt  habenn  wir  uwers 
gfallenns    nit    so    ylens    megen  ankörnen,  wellen  aber  ein  botten  glich 

35   dormit  harnoch  schickenn.  Hymit  sind  gott  dem  herrenn  wol  befolhenn. 
Datum  XXI.  junii  umb  dy  xi.  stund  vor  mittag  anno  etc.  xxvmi. 
Original.    Si.-A.  Basel,   Politisches  M S,   2,  bl.  26. 

669.  '529  y»'i'  22. 

Heman  Offcnnburg,  vogt  zu  V'arsperg,  att  burgermeister  und  rat 
40  der  stat  Bassel. 

Basler  Reformationsakten,  III.  74 


586  15^9  Juni  22.  Nr.  6yo. 

Uff  hüttigen  tag  uff  dye  viii.  stund  vor  mitag  bin  ich  bericht 
durch  einen,  so  ich  zu  Walczhut  gehabt  hab,  das  uff  dye  ex  reysiger 
uff  sundag  zu  nacht  da  über  nacht  gelegen  sind  und  uff  dye  iiij'=  fus- 
knecht  mit  einem  fenly,  rot  und  gel,  und  uff  gester  mendag  vor  mitag 
um  dj'e  X.  stund  vormitag  uffl^rochen  und  uff  Zei  und  Stockach  zu  5 
zogen,  und  ist  dye  sag,  sy  wellen  sich  doselbs  und  anderschwa  samlen 
und   dan  uff  Kostencz  zu  rücken  etc. 

G.  heren,  und  uff  huttigen  tag  früe  um  die  v.  stund  vormitag  ist 
mir    botschaft    komen,  wye    etlich    reyessig    uff  dj'e  vi"  zu   fus  und  ze 
ros  gon  Rinfelden  komen  seilen :   hab  ich  \'on  stund  an  wider  dar  ge-    10 
schickt,  ob  sy  dar  komen,  vvyewol  ich    im  kein  gloüben   gib.    Aber  so 
im    also    ist,    wil    ich    uvver  wisheyet  von    stund    an    lossen  wiszen    etc. 

G.  heren.  Der  zusatz  in  den  fyer  stetten  lit  noch  also  do,  in 
jecklicher  stat  i",  acht  wol,  nit  so  fil;  sy  geben  inn  aber  den  namen 
also  und  sind  an  etlichen  ortten  fast  unwert,  dan  sy  haben  vast  wenig  15 
zu  essen,  wyewol  sy  sich  gegen  bürgeren  lossen  mercken:  Wan  sich 
der  huf  um  Kostencz  zusamen  thü,  wellen  sy  bald  zu  essen  und  fich 
uberkumen.  G.  heren,  und  ist  der  mertheil  liederlich  folck.  G.  herren, 
hab  ich  uwer  wisheyet  im  besten  als  nit  wellen  ferhaltten  und,  was 
mich  witter  anlangt,  wil  ich  uwer  wishe\-et  so  tag,  so  nacht  zu  wissen  20 
thun.    Datum  zinstag  vor  Johans  im  xxix.  jar. 

Original.    St.-A.  Basel,   Politisches  M  ß,   2,  bl.  2J . 

670.  152g  Juni  22. 

Stattschriber    zu    Mulhusen    an    Heinrichen    Riechner,    ratschriber 
zu  Basel.  25 

Pax  et  gaudium  per  Christum. 

Mine  herren  haben  nechst  die  artickel.  zu  gütlicher  underhandlung 
von  unnsern  lieben  Eidtgnoszen  und  christenlichen  mitburgern  von 
Zürich  und  Bern  gestellt,  unnd  yetz  die  artickel,  von  den  gutlichen 
underthedingern  unnd  schyedliiten  begriffen,  ires  innhalts  verhört.  Got  3° 
welle  sin  gnade  sennden,  das  ein  erlicher  gotlicher  fr\d  getroffen  unnd 
gemacht  werde,  damit  wir  nit  einander  schlahen  müssen,  unnsern  erb- 
finden irlanngbegerte  freud  erfüllen  unnd  Fabers  anschleg  exequieren  etc. 

Nun  haben  wir  ein  miszverstannd  iim  dem  achtenden  artickel,  also 
lutende:  „Zum  achtenden,  das  alle  und  yede  zusagungen,  so  die  vier  35 
stett  Zürich,  Bern,  Basel  und  sannt  Gallen  sampt  und  sunders  gotlichs 
Worts  halben  gethan  haben,  by  iren  crefften  wäre,  stet,  vest  und  un- 
geenndert  bestan  und  bliben,  unverhindert  und  on  intrag  menglichs 
etc."  Da  können  wir  nit  gedenncken,  was  zusagungen  das  anders  syen, 
denn    die    ouch    wir    des    gütlichen    worts    halb    in    uffrichtung    unnsers   4° 


Nr.  671.  152g  Juni  2  ^.  587 

christenlichen  burgrechten  gethan.  Darum!)  unnserer  achtung  die  statt 
Mulhuszen  in  solichem  artickei  oucli  billicli  solt  benembt  werden  wie 
in  dem  nachvolgenden  ix'*""  artickei.  Deszhalb  ianngt  an  uch  in  gutem 
vertrüwen  min  fruntlich  bitt,  ir  wellend  mich  by  dem  botten  berichten, 
5  ob  diser  achtend  artickei  ein  andern  verstannd,  mir  verborgen,  hab. 
Wa  das  nit,  so  wellennd  ratschlagen  und  \erhelfFen,  wie  ime  ze  thünd, 
damit  unnser  nam  ouch  in  den  artickei  gesetzt  werde.  Das  wil  min 
herren  beduncken  not  sin;  unnd  wa  es  uch  für  gut  wil  ansehen,  mocht 
ich    lyden,    ir   hetten  solichs  by  uwern  herrn   und  ouch  by  den  botten 

'o  von  Zürich  und  Bern,  die  ich  vernym,  }'etzo  b}-  uch  sin,  anzogen; 
doch  alles  in  geheym  und  nach  uwerm  gutbedüncken,  ouch  mit  rate 
mins  gunstigen  herren,  des  alten  zunfftmeisters,  si  ita  placuerit. 

Ich    mocht   ouch   gern  wissen,  wie    die  hanndlung  mit  Straszburg 
stund  etc. 

15  Die    rede    ist    by    unns,    das    man    zu    Ensiszheim    knecht    annem, 

nemlich:  Was  recht  kriegslut  syen,  denen  gibt  man  \-  gülden  an,  unnd 
sagen  ettlich,  man  gebe  den  bescheide  über  Rin  gen  Heydterszheim. 
Also  sind  der  uffrürischen  mären  eben  vil,  wiewol  wir  noch  nit  eigent- 
lichen   bericht    haben.    Man    wirt    sich    aber    der    dingen    cigenntlichen 

20  erkhundigen  und,  was  not,  nit  verhalten.  Der  vyend  des  frydens  ist  im 
feld,  practiciert  und  rüstet  allenthalben  sin  spyl  zu  wegen.  Got  geb 
sin  gnade,  der  allein  unnser  beschirmet  ist. 

Ich  hab  nechstmals  von  mim   herrn  stattschriber  verstannden,  das 
unnser  burgrechtbrieve  uffgericht  und  gemacht  sye.    Da  wer  min  bitt, 

25  ir  hetten  mir  ein  abschrifft  davon  zugeschickt,  wie  wir  vormals  ouch 
miteinander  abgeredt  haben;  unnd  ob  sunst  wither  nuws  vorhanden, 
wellend  mich  ouch  berichten.  Hiemit  alles  dem  herren  bevolhen,  dem  sye 
allein  prisz  und  dancksagung  in  secula.  Datum  ilennds  zinsztags  vor 
Johannis  anno  etc.  xxix". 

?o  Gruszend  mir  den  nuwen  zunfftmeister,  mit  wunschung  vil  glucks 

und  alles  heyls  von  got. 

Ortgmal,    mit  dem   aufgedr.  Siegel  Johan   Oswald   Gamszharts.    St.-A. 
Basel,  Politisches  M  ^,   2,  nr.  2t. 

671.  0'-'9  y""i  23. 

.;5  Statthalter  des  burgermeistertumbs  unnd  der  ratt  der  statt  Raseil 

a7i   Jacob    Sturm    unnd  Conratt  Joam,    der    statt  Straszburg    gesantten, 

jetzt  in  der  Eytgnoschafft. 

Unns  hat  uff  hüt  datum  gloublich  angelangt,  wy  uff  ncchstvergangnen 

sontag    zu    nacht    lx  pferd    unnd    iii^«  füszknecht  mit  eim  rottenn  unnd 
40   gelen    venlin    zu    Waltzhut    inzogen    unnd    mentags    darnoch    umb    dy 


588  15^9  y«'«  23.  Nr.  6j2. 

X.  stund  vormittag  wyder  von  dannen  gon  Stockach  zu  sich  gwendett, 
unnd  wurt  darnebenn  geredett,  das  v\'l  knecht  ab  dem  Wald  unnd 
Vylingen  gon  Stockach  zu  ziehenn,  so  sich  dan  der  zug  doselbs  ge- 
samelett,  einsmols  uffprechenn,  üir  Costantz  ruckenn  soll.  Darzu  so 
nympt   das   regiment  Enszheim    knecht    an.  verheiszt  einem  ein  monat     5 

V  gülden  ze  gebenn.  Unnd  habenn  dy  vonn  Lutzernn,  \v\-  wir  bericht, 
jere  bottschafft  zu  Than,  dy  stetigs  gen  Enszheim  uff  unnd  nider  ryttett; 
was  dy  practiziertt,  ist  wol  ze  gedenckenn.  Es  ligt  ouch  der  zusatz 
noch  in  den  vier  stetten,  vvywol  an  ettlichenn  ortten  unwerd,  dan  nit 
uberig  profand  vorhandenn;  lend  sich  aber  darnebenn  horenn,  so  der  10 
zug  vor  Costantz  zusamen  komme,  wellend  s\'  profand  und  vich  bald 
gnug    uberkomen.     Zudem    so    sollenn    dy    Wallyser    mit    macht    den 

V  ortten  zuziechenn,  unnd  ist  zu  ersorgenn,  das  ein  gferlicher  uffzug, 
bis  der  zug  zusamen  komen,  bescheen  möcht,  darusz  dan  nichtz  anders 
dan  ein  dottlicher  landtskrieg,  der  in  dysen  turenn  jorenn  unnd  be-  15 
sonder  in  unnsern  landen  nit  wol  ze  duldenn,  erfolget.  Dis  habenn  wir 
uch  vertruweter  meynung,  dy  von  Schaffliusenn,  sant  Gallen,  Mulhusen 
unnd  andere  mitschidleut  in  mittlen  desterbasz  habenn  ze  gerichtenn, 
nit  wellen  verhaltenn  .  .  .  Datum  den  xxiii.  junii  umb  d}'  xi'«*  stund 
vor  mittag  anno  etc.  xxvini*).  20 

Original.  Stadt- A.  Straßburg  AA  18 10.  —  Druck:  Politische  Correspott- 
detiz  bd.  I,  nr.  62g. 

672.  /52p  Jjan  23. 

Urfehde:  Claus  Schw3-tzer,  von  Lanser,  der  widertouffer. 

Anno    etc.    im    nünundzwentzigsten     uff    mitwoch    den    tryund-    25 
zwentzigsten    tag    brachmonads,  was    sant  Johans    abendt    des   touffers. 
ist  Claus  Schwytzer  von  Lanser  ob  Liestal  von  m.  g.  herren  der  statt 
Basel    usz    gefencknusz.    in  wölcher  er  uff  her  Hans  Baltheimers  thurn 
von  wegen  desz  widertouffs,  ouch  das  er  vorhin  ettlich  gethone  urfech 
übersehen,  enthalten,  gnedigklich  ledig  gelassen,  hat  zu  voran  frj'willig,   30 
ledig    und    losz    bekandt   und  verjechen,  das  er  inn  dem  irthumb   desz 
widertouffs,  darinn  er  gstanden,  geirt  und  onrecht  gethon,  deszhalb  er 
solchen  irthumb  widerrufft  hat  und  demnach  einen  gelerten  eyd  zu  got 
dem    allmechtigen    mit    uffgehepten   fingern  geschworen,  das  er  fürhin 
sin    leben    lang    sich    diser   sect  und  deren  anhengern  gentzlichen  ent-    35 
schlahen,  mit  denen  nüt  ze  schicken  noch  ze  schaffen  haben,  mit  inen 
gantz  dhein  gmeinschafft  halten,  sy  nit  behusen,  beherbergen,  besuchen, 
weder   zu  feld,  holtz,  husz,  statt  oder  dorff,  an  dheinen  enden  uberal, 

671.    ')  Ein  entsprechendts  sehreiben  ging  10  uhr  vormittags  an  Bern  ab  (siehe  Strickler 
bd.  11,  nr.  611).  40 


Nr.  6jj.  ij;>g  Juni  24.  589 

sonder  das  er  fürhin,  wo  er  desz  zyt  und  statt  quemlichen  haben  möge, 
sicli  an  gemeine  otYenliche,  christenliclie  predigen  zu  verfugen  und  mit 
anilern  christgloübigen  das  hclig  wort  gottes  hören  und  alles,  das  einem 
frommen  Christen  gehurt,  so  vi!  imm  got  gnad  vcrhcht,  thun  wolle:  in 
5  disem  eyd  ouch  geschworen,  iii  Ib  x  ß  costen,  so  diser  gefangenschafft 
uff  inn  erloffen,  bits  Bartholomei  nechstkunfftig  m.  h.  uff  das  richthus 
zu  überantworten  oder  sich  daselbst  uff  genante  z\t  wider  stellen  und 
alda  m.  h.  willen  behalten,  sampt  der  gmeinen  iirfech  in  bester  form, 
by  pen  desz  wassers  oder  desz  swerts,  vom  leben  zum  tod  zc  bringen, 
10   das  imm  alles  getrijlich  eröffnet  und  furgehaltcn  worden. 

Hans  Henrich   Fortmüller  hc.  ss. 
St.-A.  Basel,   RatsbiUher  O  4,  s.  II. 

673.  ^529  yi'fti  24. 

Houptmann,    luttenand,    miträt   und  venner.   .  .  .   inn  das  \eld  ab- 

15   gevertigt.  att  burgermeistcr  unnd  rat  der  statt  Basel. 

Wir  habend  uwer  gnadenn  scliribenn  des  dathum  den  xxi.  junii 
den  XXII*"'"  junii  ilysz  gegenwurtigen  xxix«*^'"  jars  umb  die  zehende 
stund  vor  mittag  inn  Züricher  läger  zu  Kappel  empfangen,  alles  inn- 
haltz  vernomenn  unnd  geben  uwern  gnaden  hieruff  zu  verncmcnn,  das 

20  unnser  trüw  lieb  Eidtgnoszen  unnd  cristennlich  mitbürger  vonn  Bernn 
die  handlung,  so  sy  unns  inn  hälingswysz  emploszt,  unnd  wir  uwcrnn 
gnadenn  zugschribenn,  uff  obgmelten  xxii**'*"  tag  junii  den  verordneten 
inn  dem  läger  Zürich  gschrifftlichcn  und  unnsernn  trüwenn  liebenn 
Eidtgnoszen    unnii    cristennlichen    mitburgernn,  burgermeistcr  unnd  rat 

25  Zürich,  durch  ein  ratzbottschafft  giichergstalt  endecU-enn  und  anzeigen 
laszenn.  Der  ursach  sy  beider  orten  verordneten  zusamenn  gescszenn, 
sich  der  inngschlosznenn  articklen  mit  einanndernn  vereinbart,  die  uff 
gestrigen,  den  xxiii.  junii,  den  schydlüten  zu  Cappelnn  uberantwort 
dergstalten,    das    dieselbigen    sollich    artickel    den  funff  orten  furhalten 

30  unnd  daby  luter  unnd  heiter  annzeigen  sollenn,  das  sy,  die  vonn  Zürich 
unnd  Bernn,  by  sollichen  articklenn  nunme  i)libenn  unnd  keins  wegs 
nit  darfonn  gönn  oder  darinn  brecheiin  laszenn  wöUenn,  mit  der 
bscheidennheit:  So  sy  derenn  also  inganngenn,  sige  der  sach  zu  gutem 
geholffen;   wo  das  nit,  müsstcnn  sy  recht  annders  (desz  s%'  lieber  ver- 

35  tragenn  sin  wollen)  ann  die  hannd  nemenn.  Demnach  so  werdennd  die 
schydlut  vernempt  artickel  uff  hüttigen  tag  dathum  den  gmcinden  der 
fünff  orten  annzoigen  und  dersclbenn  anntwort  nunme  erwarten  miiszen. 
Unnd  achtennd  für  unns  selbs,  das  inn  solchen  articklen  by  bstimpter 
gmeind    kein  widerspennige    antwort    nit   erfunden   werde,  es  sig  dann 

40   sach,    das   die  Unnderwaldische  handlung  (welcher  biszhar  gschwigenn 


590  rs^9   '^""'^  ^4-  Ah.  674-6^5. 

blibenn  und  uff  gestrigen  tag  erst  annzogen  unnd  ingeflickt  (darab 
ouch  ettlich  misfallens  empfangen)  vvordenn)  spann  bringenn  werde. 
Und  umb  das  wir  den  potten  biszhär  uffgehalten,  hatt  gschafft,  das  die 
artickel  unns  erst  uff  nechtige  nacht  werdenn  mögen.  Unnd  so  die 
funff  ort  sich  der  anntvvort  enntschliessenn  und  unns  die  enndeckt,  5 
wollennd  wir  uwernn  gnaden  inn  vi   nit  v^erhalten. 

Sodann  woUennd  die  knecht  uff  jetzigenn  sampstag  widerumb  zalt 
sin,  deshalb  wir  zum  wenigsten  noch  zwej'hundert  über  die  drühundert 
gülden,  so  unns  uwer  gnad  b)'  Jergen  Schmid  zugschickt,  habenn 
müszenn,  fruntlich  pittennde,  unns  hieran,  damit  wir  die  knecht  zu-  10 
fridenn  stellen  mögen,  nit  ze  loszen,  uwer  gnad  dem  himelschen  vatter 
truwlich  bevelhende.  Datum  ylends  zu  Jonenn  den  xxiin*''"  junii  umb 
die  IX.  stund  vor  mittag  anno  etc.  xxix. 

Original,   mit  privatem  Verschlußsiegel.   St.-A.  Basel,  Politisches  M  §,  2, 
nr.  25.  15 

674.  ij2C)  Juni  24. 

Statthaliter  und  rhat  zu  Bernn  an  statthallter  des  burgermeyster- 
thumbs  unnd  rhat  zu  Basell,  unsern   .  .  .   christennlichen  mittburgern. 

Uwer  triiwe  warnung,  unns  by  disem  üwerm  botten  schrifftlich 
behendiget,  haben  wir  mitt  hochem  danck  empfangen,  uns  erpiettende,  20 
hinwiderumb  söllichs  umb  üch  früntlichen  ze  \'erdienen,  das  ir  aber 
verstan  mogind,  das  wir  unns  aller  billich-  unnd  zimlicheitt  gern  wellten 
bevliszen  unnd  vor  blütvergieszen  sin,  so  haben  wir  hütigs  tags  ettwas 
miltrung  des  Underwaldischen  spans  halb  zugelaszen  der  hoffnung,  es 
zu  furdrung  gemeinen  lanndsfriden  dienen  werd,  wo  sich  unnser  wider-  25 
wertigenn  glichens  benugen  wellen.  Ob  sy  aber  des  sinnes  syend, 
mögend  ir  ab  irem  praticieren,  des  ir  unns  gegenwurtigklich  bericht 
hannd,  wol  abnemen;  doch  sind  wir  gütter  hoffnung,  der  allmechtig 
werd  die  sinen  entlich  nitt  verlassenn,  üch  bittende,  was  üch  disser 
Sachen  halb  usz  Burgund  oder  anderwo  bar  begegnet,  unns  des  ze  30 
berichten,  wellend  wir  glicher  gstallt  ouch  thun,  unns  dest  fürer  in  die 
sach  wüszen  ze  schicken  und  vor  ungevall  mitt  gottes  hillff  ze  sin, 
hiemitt  unns  gott  alle  sampt  bewaren  Datum  uff  Johannis  baptiste 
xxiiii.  junii  anno  etc.  xxix  umb  das  i   nach  mittag. 

Original,   mit   aufgedrüc/item   siegel.    St.-A.   Basel,   Politisches  M  5,   2,    35 

bl.   2Q.   —   Regesten:  Abschiede  bd.  IV,   abtlg.   i  b,   nr.  Ij6,   A  24  und 

Bertier  Ref.-Akteti  nr.  240S,   nach  entwurf. 

Ö75.  jß2g  Juni  24. 

Burgermeister  und  rate  zu  Mulhuszen  an  burgermeister  und   rate 
der  statt  Basel.  40 


Nr.  676.  iS2<p  Jutii  24.  591 

Unns  ist  in  diser  stund  von  byderbcn  luten  warnung  zukommen, 
das  die  von  den  vier  emptern  in  diser  nacht  oder  uffs  lenngist  morn 
zünacht  wellennd  uffbrechen  unnd  nemlich  by  nacht  uszziehen,  wahin, 
können    wir    nit    eigenntiich    vernemen.     So    iiuren    wir    sunst    vilfeitig 

5  rustung  unnd  zuziehen  gen  Ensiszheim,  darunder  sich  villerlej'  reden 
verlouffen,  man  welle  den  V  ortten  lulft  machen  unnd  derglichen,  darab 
wir  nutzit  fridlichs  verstan  können.  Das  haben  wir  üch  in  yle  guter 
me\'nung  lassen  zuschriben,  fruntliciis  fliss  bittende,  uwer  liebe  welle 
die    ding    zum    truwlichsten    bedcnncken    unnd  getruw  uffsehen  uff  die 

10  geswinden  sorgklichen  louff  unnd  practicken  haben.  Deszglichen  iiaben 
wir  nun  ettlich  tag  kein  wissen  von  den  unnsern  vernomen,  können 
wir  unns  nit  gni°ig  verwundern,  gar  fruntlich  bittende,  ir  wellennd  unns 
dcszhalb  uwers  wissens  furderlich  berichten  unnd,  was  üch  sunst  an- 
lanngt,  nit  verhalten,  damit  wir  den  sorglichen  henndlcn  dcstcrbasz  be- 

15  gegnen  mögen  unnd  unns  wanach  wissen  zu  richten.  Datum  ilennds  in 
der  dritten  stund   nach  mittag  uff  Johannis  anno  etc    xxix". 

Ortghial,   mit   dem    aufgedrückten  sieget  von  Müthausen.    St.-A.   Basel, 
Potitisches  M ß,  2,  nr.  J/. 


676.  152g  Juni  24. 

20  Houptman,  luttenand,  venner  unnd  mittrat,  inn   das  veld  abgever- 

tigt,  an  burgermeister  unnd  rat  der  statt  BasclI. 

Üff  das  schribenn  unnd  zugeschicktenn  artikel  by  Stoffelnn,  dem 
potten,  tliuiul  wir  uwernn  gnaden  zu  vernenicnn,  das  dieselbigen  artickell 
durch    die   funff  ort  gmeinlich  angnomenn,  usgnomen  den  Unndcrwal- 

25  dischenn  hanndel');  der  soll  mit  beider  teilen  bewilligung  zum  rechten 
gwysenn,  unnd  also,  gott  hab  lob,  dise  kriegliche  empörung  geeint, 
abgestölt  und  gericht  ist.  Es  werdennd  ouch  uff  mornn  beid  teil  zii- 
samenn  komenn,  die  abscheid  versiglenn,  und  nochmals  brieff,  wie  sich 
gepurt,    darumb    uiTgricht    werdenn.    Sodann,    als    das    geschrey    gönn 

30  Zürich  komenn.  wie  man  Costenntz  benötigen  woll,  sind  sy,  die  vonn 
Zürich,  von  stund  ann  mit  eim  vennli  knechten  gen  Costenntz  verruckt. 
Hiemit  bewar  unns  all  der  allmechtig  gütig  gott.  Datum  zu  Mcttmenn- 
stetten  den  xxiiii.  junii  umb  die  vii.  stund  noch   mittag  anno  xxix. 

Origittal,  mit  Verschlußsiegel.   St.-A.   Basel,   Politisches  M  5,  2,   bl.  2S. 


35  676.  ')   Wir  vtrweistn  an  dieser  stelle  in  bezug  auf  das  gewallige  aktenmaterial  zu 

den  friedensunterhandlungen  zwischen  den  V  orten  und  den  Städten  Zürich,  Bern  und 
Basel  etc.  schlechterdings  au/  Abschiede  id.  IV,  abtlg.  t  h,  nr.  ij6  (17.-26.  juni  rjjg),  da 
es  keinen  sinn  hätte,  für  unsere  aktensammlung  hievon  auszüge  zu  machen. 


592  15^9  7"^^i  24—25.  Nr.  öyj-  6jS. 

677.  rs29  [Juni  24.]') 
Verzeichnis  der  pfleger  zu  s.  Pettern,  einer  nach   dem  andern: 
Anno   15:^9  sind  zu  pflegern  geordnet  junclcer  Balthasar  Hilprand, 

lierr  Hans  Rudolff  Fry  und  meister  Adam   Huckeli. 

Original.      St.-A.  Basel,  sf.  Päer  JJJ  9-  5 

678.  1529  ^««^'  ^5- 
Bürgermaister  und  rat  der  stat  Schaffhusen  an  bürgermaister  und 

rat  der  stat  Basell. 

Wir    haben    uwer    schriben   am    datum    des    xxiii.  junii   betrefend 
die  rüstungen,  so  vorhannden  sin  sollenn,   mit  allem  Inhalt  verstanden    10 
und  sagen  uch  sollichs  uvvers  schribens  gros  flissigen  dannck.  Nu  habenn 
wir  allenthalben  botenn  uff  der  strasz,  die  wir  kundtschafft  zu  machen 
uszgefertigt,    deshalb  wir    uwern  boten,  bis  etwas  kem,  damit  wir  uch 
des    berichten    könden,    haben    verhalten    wellen.     So    sind    uns    aber 
uff  dise  stund   datum  vonn  unsern  verordneten  ratzboten,  die  zwuschenn    15 
unsern  lieben  Aidtgnossen  underhandlend,  brieff  zukomen,  die  lutend, 
das    uff  Johannis    baptiste    umb    die    fünffte   stund    nachmitags    der   frid 
zwüschen    unsern  Aidtgnoszen  von  Zürich    und    andernn  irn  mithafften 
ains-  und  den  fiinff  orten  andertails  abgeredt,  zugsagt  und  beschloszenn; 
der   allmechtige    got  hab  lob.    Dis  gute  botschafft  ist  uch   ongezwiffelt    20 
nume  ouch  zukomen,  deshalb  wir  uwernn  boten  verlouffen  lassen.  Wir 
wellen  aber  nüntz  desterminder,  was  wir  je  erfaren,  das  uch  zu  wussen 
not  ist,  uch  das  allweg  berichten. 

Es  ist  aber  wol  ain  stürm  der  tagen  im  Thurgow  usgangen  und, 
als   uns  anlangt,   darumb,  das  Markh  Sitigk  bi  Rinegkh  über  den  alten   25 
Rin    herüber    fallen   wellen.     Zudem    langt    uns    an,    das    etlich   stet  us- 
gezogenn,  aber  allain  anderen  steten  zu  ainem  züsatz. 

Witer,  getruwen,  lieben  Aidtgnoszen,  so  vernemeii  wir,  wie  uch 
gmeinen  uwer  stat  und  uwern  burgern  ain  merklicher  schaden  wassers- 
not  halbenn  sige  zugestanden,  das  doch  unns  in  truwen  und  vonn  30 
hertzenn  laid  ist.  Der  allmechtig  got  well  uch  solchs  empfangen  Scha- 
dens in  ander  weg  ergötzenn.  Unnd  ob  ir  etwas  bedurffen,  das  wir 
heten  und  darinn  wir  uch  behelffen  sin  möchten,  so  erpieten  wir  unns 
in  dem  zu  uwerm  willenn  und  gfallenn,  ouch  zu  uwernn  diensten  berait 
unnd  gefliszen.  Damit  sind  dem  allmechtigenn  got,  der  unns  all  bi  friden  35 
unnd  in  guter  ainigkait  bi  enandern  well  erhalten,  wol  bevolchen.  Datum 
fritags  nach  Johannis  baptiste  anno  etc.  29,  der  sibennden  stund  vor  mitag. 

Original.    St.-A.  Basel,  Politisches  M  ß,   i. 

677.    ')   ßti  den  späteren  pflegern  ist  als   datum   ihrer   ernennurig  bis  zum  jähre  rjöj 
ausdrücklich    immer    yohannis    baptiste    angegeben :    siehe    die    entsprechenden    angaben    der    40 
B,  K.  .-1.  in  den  Jahren  ijj2  und  IJSJ. 


Nr.  6jg — 6So  i^zg  Juni  2-;.  593 

679.  1529  Juni  2-;. 

Stathalter  des  burgermeistertumhs  der  Stadt  Basel  an  das  regi- 
ment  zu  Ensiszhcim. 

Wir  liabencl    in   diser  stund  ein  offen  brieff,  am  dato  den  xyii"**" 

5  tag  junii  anno  etc.  xxix  an  unnsere  geistlichen,  die  angelegte  Schätzung 
beruren,  uszgangen,  inhalts  s'erstanden,  unnd  alls  darinn  eigentlich  an- 
gezoigt.  diewyl  unnser  geistlichen  in  den  landen  uwer  verwaltigung 
auch  rcndt,  zinsz,  gult,  zehenden  unnd  ander  inUoninien.  nutz  unnd 
gefeil    haben,    von    der    wegen    s\'  nit  weniger    dan    die    preiaten    und 

10  geistlichen,  in  uwern  landen  gesessen,  fursehungcn  unnd  schirinung  not- 
turfftig,  deszhalben  unseren  stifften,  golzliusern  unnd  personen  ein  be- 
nant  somma  gelts  uffgelegt,  die  sy,  wie  ir  begeren,  bezalen  solten  etc. 
Unnd  wir  aber  hieneben  eigentlichen  bericht,  wie  ir  ettlichen  unnsern 
gotzhusern    ire    zehenden    und  nutzungen  in   uwer  Verwaltung  gespert, 

15  haben  wir  nit  ein  klein  befrömbdens,  das  ir  von  schirmsz  wegen  die 
angelegten  soninia  erfordern  unnd  aber  den  unnsern  ire  zehenden  und 
nutzungen,  daruff  die  anlegung  beschehen,  verperren,  zudem  das  ir 
solches  ze  thund  ouch  anderer  Ursachen  halb  nit  fug  haben,  darumb 
wir    unnsern    gotzhusern    mit    abrichtung    begerter    Schätzung    bitz    utt 

20   wittern  unsern  bescheid  stillzestond  bevolhen. 

Unnd  so  ir  aber  vermelte  arrest  on  grunil  der  billickeyt  an  die 
hand  genomen,  ist  an  uch  unnser  friintlichs  begeren,  ir  wollend  unsern 
gotzhusern  die  beschehene  verbott  vor  allen  dingen  wider  uffheben,  sy 
by  iren  zinsen,  zehenden  unnd  nutzungen  ruwig,  unangefochten  verpliben 

25  lassen,  unnd  gedencken,  wo  das  nit  beschehen,  das  es  unns  alls  cast- 
vogten  und  Schirmherren  dheinericy  wegs  lidenlich,  sonder  wir  domit 
getrengt  wurdend,  dargegen,  wie  wir  fug  haben,  getruw  handien,  desz 
wir  lieber  vertragen  unnd  uch  gulten  nochpurlichen  willen  ze  bewisen, 
ouch  nach  uffgehcpten  arresten  in  namen  unser  gotzhusern  mit  gepur- 

30  licher  antwort  zu  begegnen  gneigt  sin  wollen;  unnd  wiewol  wir  unns 
dises  zimblichen  begerens  dheins  abschlags  by  uch  versehend,  jedoch 
begern  wir  uwer  antwort,  unns  furer  wonach  haben  zu  gerichten. 
Datum  fritags  den  xxv.  tag  junii  anno  etc.  xxix. 

Stark  durchkorrigierier  entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  ig,  bl.  i S6v. 


680.  '529  ywi  -'i- 

C[asparJ    SchfallerJ,    Stadtschreiber    der    stadt    Basel,    an    Peter 

Butzenn,  stattschribern  zu  Straszburg. 

Uff  hut  datum  am  morgen  sind  mynen  herren  usz  dem  leger  dyse 

Basler  Reformationsakten,  III.  75 


594  15^9  Juni  ^5-  Nr.  68o. 

byglegte  artickel ')  zugeschickt  wordenn,  unnd  hette  gmeint,  uwere 
herreil  hettenn  den  Enderly,  uch  dy  ze  behendigenn,  ouch  abgevertigt. 
Acht  aber,  es  sig,  dw}^  sy  der  zeit  vom  wyderteyl  noch  nit  bewy!- 
liget,  underloszen  wordenn;  unnd  glich  darnoch  um  dy  xii'«'  stund 
kumpt  ein  ylender  ryttender  bott,  schribenn  unns  unnser  houptleut  5 
unnd  rett,  so  wir  im  veld  habenn,  dyse  meynung: 

Uff  das  schribenn  unnd  zugeschickten  artickeil  tund  wir  uwern  g. 
zu  vernemen,  das  dyselbigen  artickel!  durch  die  V  ortt  gmeinlich  an- 
gnommen,  uszgenomen  den  Underwaldischen  handell,  der  soll  mit 
beyder  teylen  bewylligung  zum  rechtenn  gwysenn  etc,  unnd  ist  also  lo 
dyse  kriegliche  emporung  geeint,  abgestelt,  gericht  unnd  vertragen; 
got  der  her  hab  lob  unnd  danck.  Unnd  sollen  uff  den  huttigen  tag 
die  abscheid  versigelt  von  allen  partyenn  unnd  nochmols,  wy  sich  ge- 
purt,  brieff  darüber  uffgericht  werden.  Ich  verstand  ouch,  dasz  meerc 
hernn  grosz  eer,  rum  und  lob  drunder  erjagt.  Unnd  als  in  solchem  15 
dy  von  Zürich,  das  man  Costantz  benottigenn  wel,  vernomenn,  sind 
glich   mit  einem   venlin  knechten  dahin  verruckt. 

Und    dwyl    Enderlin    vom    huffen    und    uwern    herren    nit  komen, 
hab  ich  ein  ylendenn  botten  in  eini   weydling,   uch  solliche  meren,  do 
ich    hoff,    uwere    herrenn    kein    miszfallens    doran    empfohenn    werden,    20 
abgevertigt,  vermein,  doran  nit  unrecht  getonn  habenn. 

Lieber  schwager,  ich  bitt  uch,  wellen  mir  schribenn,  wasz  der 
weiszen  unnd  rocken  dyser  zeit  gult,  unnd  so  ir  vermeinten,  das  es 
turer  wurd,  mir  schwager  Heinrichen  oder  Onoffrion  betten,  das  sy 
mir  XX  viertel  weyszen  und  x  viertel  rocken,  uff  ein  jor  ze  essen,  25 
kouffen  weiten,  doch  dergstalt,  das  man  mirs  lygen  liesz,  bitz  ichs 
Wetters  halb  wol  holen  mocht,  weit  ich  das  gelt  von  stund  an  hinab 
schicken.  Es  haben  vui  sester  kernen  dysen  frytag  by  unns  lxv  Basell 
plappart  gölten.  Grieszen  mir  das  volk  alles.  Katharin  ist  uff  gestern 
donstag  kranck  hinweg,  und  der  Schwob  noch  sy  unser  keins  gesegnet,  3° 
aber  es  hatt  im  nit  wollen  gzymen,  der  Schwoben  art  zu  verlon.  Datum 
den    xxv'""   junii    umb    die    ix''^    stund    noch    mittag    anno    etc.    xxviiii. 

lEs  folgt  em  beruht  über  vorfalle  in  Dole  in  Burgund.] 

Dem    botten    hab    ich    nichts    geben.     Wellen   in  den  eeren  nach 


680.  ')  Den  in  einir  tid,^enossischen  kamlei  geschriebenen  virtrag  brg killt  die  Straß-  35 
bürg  er  kamlei  mit  folgenden  bemerkun^en :  Überschrift :  Vertrag  zwuschen  den  von  Zürich  und 
iren  anhengeren  eins  unnd  den  fünff  orten  Lucern,  Ure,  Schwyz,  Zug  unnd  Underwalden, 
bescheen  uff  fritag  nach  Johannis  baptiste  29.  Schlußverwerk :  Nota:  Disen  vertrag  haben 
miner  herren  gesanten,  dwil  man  sy  oder  ein  stat  Straszburg  vermog  irs  harkommens  nit 
zuforderst  gesetzt  und  benant  hat,  nit  besigelt  (vgl.  Politische  Corresfondenz  bd.  /,  nr.  6jo^  4° 
anm.  i). 


Nr.  68i  —  6Sj.  i^2C)  Jaui  2^—26.  5!to 

bedencken,    dan    er    auch    ein    sundcrlichen   kosten   mit   deni   weydlinj^ 
haben   musz. 

Oiigtnal.      Stadt-A.   Straßburg  AA   iSlo. 

681.  152g  Juni  2$. 
S              Henian   Üftenburg,  vogt    zii   Varsperg,    au   burgermeister  und  rat 

der  stat  Bassel. 

Uff  donstag  neschst  vergangen  hab  ich  ein  gon  Walczhut  wellen 
schicken,  ist  er  uff  der  stros  gcwent,  das  er  nit  dargang,  dan  er  werd 
vecznial    nit    gut  luft  da  haben.     Ist  er  nit  nie  dan   gon  Frick  komen; 

lo   do    hat    er    ervarn,    das    aber    etlich    zii    fus    und    ros    über    den    Wahl 

hinuff  zieciien  und  uff  Zel  und  Stockach  zu  zic  hen,  uff  dyc  vi"'  starck. 

Sodan,  gii.   heren,  bin   ich   zu   Licstal  gesin   uff  fr\tag  neschst  ver- 

schinen,  hab  ich   fernonien.  das  aber  etlicii  zu   ros  und  zu  füs  für  Rin- 

felden    hinuff  ziechen.     Hand  der  scliulthes   und  ich  ein   von  stund  an 

15  gon  Rinfelden  geschickt,  der  hat  fernonem,  das  ein  fenly  knecht  und  uff 
dye  i,x  oder  i.xxx  re\'essiger  do  furzogen  sind,  doch  nit  durch  dye  stat, 
aber  für  Bücken  hinuff,  und  ouch  d_ve  sag,  s\'  ziechen  gon  Zel  und 
Stockach  zu:  do  werd  ein  zug  zusamen  konien  und  für  Kostentz 
rucken  .  .  .   Datum    frytag    um    dye    x.    stund    nach    mittag    noch    sant 

20   Johans  tag  im  xxix.  jar. 

Original.      St.-A.   Basel,  Polnisches  M  5,   2,  bl.  jo. 

682.  ^S^9  '^""^  -<^- 
ßasf/  im  ersten  Kappeier  Landfriedeti. 

Zeitgenossische    kopie:    St.-A.   Basel,    Politisches  M  ~,,   I.   —   Kopte  aus 

25  dem   16.  jht.   (nach   1^63)  ebenda,  Räte  und  Beamte  F  2,  bl.  1741'.  — 

Kopie  am  dem  iS.  jht.  ebenda,  Politisches  M ß,  I.   —   Druck:  Abschiede 

bd.  IV,  abtlg.  I  b,   s.  /47S.  nr.  tV,  nach  dem  original  im  St.-A.  Luzern. 

683.  '5^9  7uni  26. 
Urfehde:  Jakob  Trcger,  von  Lanser  ob   Liestall.  widertouffer. 

30  Dwyl    diser    vormals    ouch    sin    urfech    übersehen    und    inn   vorig 

irthumb  desz  widcrtouffs  wider  ingfallen,  aber  ditsmal  bekant,  das  er 
daran  geirt  und  onrccht  gethon.  ist  er  uff  hut  sampstag  nechst  nach 
Johannis  baptistc  ledig  gelassen,  hat  ein  gemeine  urfech  sampt  allen 
anderen    puncten,    wie  obstat,  desz  widertouffs  halb  geschworen,  ouch 

35  das  er  wolle  bits  Bartholomei  nechst  kunfftig  in  Ib  costen  m.  h.  uff 
ir  richthusz  antworten  oder  sunst  zur  selben  zyt  iren  willen  bhalten, 
ouch  fürer  der  oberkeit  bott  und  verbott  trulich  ze  gehorsamen,  alles 
by   pen    desz   swerts,    sonders    gewarnet,    wo  er  sich  harinn  übersehe, 


596  15^9  7^"'^  -^-  ^''-  ^^i     ^^5- 

das    man    im    vorige    und   jetzige   urfehen    werde    zusammen    gen   und 
vom  leben  zum  tod  richten.  Hans  Henrich   Fortmüller  hc.  ss. 

St.-A.   Basel,   Ratsbücher   O  4,  s.   1 1. 

684.  t^2g  Juni  26. 
Urfehde:  Hans  Heida,  von  Niderdorff,   widertoüfFer.  5 
Ist  uff  sampstag  nechst  nach  Johannis  baptiste  den  xxvi.  tag  junii 

ledig  gelassen,  hat  glicher  gstalt,  wie  obstat,  bekent,  das  er  geirt  und  unrecht 
gethon,  hat  ein  urfech  geschworen  ut  in  forma,  ouch  das  er  fürhin 
solcher  sect  desz  widertouffs  wöll  mussig  ston,  sich  derselbigen  per- 
sonen  gentzlichen  entschlahen,  sy  weder  behusen  noch  beherbergen,  10 
dhein  gmeinschafft  mit  inen  han,  ouch  an  ir  winckelpredigen  nit  gan, 
sonder  das  er  in  pfarkirch,  da  die  anderen  Christen  zusammen  kommen, 
sich  fügen  und  daselbst  das  wort  gottes  hören,  ouch  der  oberkeit  und 
Vögten  wolle  gehorsam  sin,  by  pen   desz  swerts. 

Hans   Henrich  Fortmuller.    15 

Diser  Hans  Heida  obgemelt  hat  ouch  geschworen,  das  er  desz 
costen  halb  siner  gefangenschafft,  so  sy  sich  zucht  ix  Ib  vn  B  vi  d,  zu 
wolcher  stund  und  zyt  m.  h.  inn  darumb,  s\'  deszselbigen  zu  verniigen, 
manen  und  für  sy  berufifen  und  beschicken  wurden,  das  er  alsdenn 
wolle  gehorsamklich  erschinen  und  iren  gnedigen  willen  behalten,  on  20 
alles  weygeren  und  appellieren,  mit  verzyhung  aller  fryheiten  etc. 

Hans  Henrich  Fortmuller  qui  supra  ss. 

Sl.-A.  Basel,   Kaisbücher  O  -/.,  s.  12. 

685.  i^2g  Juni  26. 
Aus  den  luochenausgaben  sampstags  nach  Johannis  baptiste.  25 
Ratscosten:  Item   11   Ib   11  ß  vi  d  hat  Lorentz  Tegen,   von  Langen- 

brugck,  der  widertouffer,  by  Steffan  in  gfangenschafft  verzert,  sols, 
wann  er  gemant,  widergeben.  —  Item  111  Ib  x  d  ist  über  Clawsen 
Schwitzer,  den  widertouffer,  by  Balthemer  in  gfangenschafft,  atzung  und 
urfeth  gangen  :  sol  er  uff  Bartholomei  widergeben.  —  Item  xiii  ß  x  d  ist  über  3° 
Hans  Heiden,  den  widertouffer,  in  gefenknusz  und  urfeth  gangen,  sol 
er  lut  sins  eid  widergen.  —  Item  x  ß  hat  der  nachrichter  verzert,  alls 
er  den  widertouffer  zu  Waidenburg  mit  rutten  uszgeschlagen. 

Sendbrieff:  Item  11  Ib  x  ß  einem   botten  von  Straszpurg.   —  Item 
xiij  ß  Clawsen,  dem  schiffman,  das  er  dester  ee  mit  des  stattschribers   35 
brieff  von  Straszpurg    haruff  gangen.   —  Item    xv   ß  einem  botten  gon 
Waldszhut. 

St.-A.  Basel,   Fi /tanz  G  [4,  s.  lojß. 


Nr.  6S6.  152g  Jtiui  27.  597 

686.  i$2g  Juni  27. 

HoLiptlüt,  lullenaiKl,  vctincr  uiul  mitral,  inii  das  \eld  abgcvertigt, 
an  l)urgermeistcr  unnd  rat   der  statt  Basell. 

Wir  sind  willenns,  yetzt  noch  ymijis  vonn  Liestal  mit  ilem  \ennli 
unnd  knechten  heym  zu  verrücken;  deshalb  wöll  üwer  gnad,  das  inn 
würtzhüsernn,  als  zum  Blünienn.  Guldenn  lowcnn,  Krenntzli.  Schwartzenn 
beren  und  Ilirtzenii  etc.,  da  sy  dann  vor  ouch  glegcn,  für  die  kneclit 
US  den  emptern  utf  denn  nachtymbisz  kocht  werde,  verschaffen  .  ,  .  Datum 
sonntags  noch  Johannis  baptiste  anno  etc.  xxix. 

Original,    mit  aufgedrücktem  privatem  sieget.    St.-A.   Hasel,  Politisches 

M  5,   2,  nr.  33. 


REGISTER 

zu  den  Bänden  1,  II  und  III. 


Aarau  (Arow)   II,  309.  368.  —  III,  140. 

497.    502.    504.    561.    564.    566.    568. 

571-  572-  577-  S^^- 
Aarau   (Arau),   Haus   I,  478. 
Aargau    (Argow,    Ergöw      I,    4;'.    208. 

221.    222.   322.     -    11,    19.    435.   477. 

482.  -   III,   353. 
.\arwangen  III,  60.  62.  70. 
Abend    (Abent,    Abendt  ,    Heinrich,    von 

Münchenstein    I,    12. 
Aberlin,    Jörg,     Schneider  überlin, 

Jörg. 
Abertzwiler    =    Arboldswil. 
Ackermann,    Claus,    Amt    I-'arnsburg  111, 

553- 
Ackermann,    Hans,    .Amt    I-arnsburg   111, 

55^- 

Ackermann,  Hans,  von  Mutten/  II. 
164.    726.     —    III,    151.    555. 

Adacker,  Antonio,  von  Unterwaiden  Ili, 
416. 

Adelberg     -^     Meyer,     Adclberg. 

Adelheit  /mutier  der  Schwester  Bar- 
bara   in    Engental,    zu    Genipen/      I, 

S39- 
Adler,  .  .  .,  Caplan  zu  St.  Peter  III,  223. 
Adolf,    Heine,    Amt   Farnsburg  III,    553. 
.Adrian    VI.,    Papst    =    Hadrian. 
.Mban,   St.,   Kloster   in  Basel    I,    10.   33. 

142.    237.    255.    321.    323.    329.    441. 

444.   450.   453.   455.   458.   496.     -   II, 

35.        61.        112.        179.       206.       345.        352. 
357.      363.      423.      429.      430.      457.      469. 

+73-  474-  493-   6i3-  677.   732.   —  III, 
6.    26.    29.   30.   34.    38.   95.   275.   277. 


346.    347.    388,    395.    497.    498.    499. 

50°-   575- 
Albantor  III,  445.  447.  448. 
Albanvorstadt   III,    30. 
Albertus    /von   Brandenburg,   cardinalj, 

Hrzbischof   von    Mainz   I,   80.   81. 
Albrecht,    Symon    III,    276. 
Alingio    (Alingnio),    Claudius    von, 

Propst    zu    St.  Alban    II,    363. 
Allam,    Peter,    Riehen    1,    155. 
Allschwil    (Alszwyl,   Almschwiler, 

Armszweillcr)   bei  Basel   I,   466.    502. 

-  -  II,  89.  96.   149.  307.  334.  369.  499. 

500.    —    III,   32.    1(52.    374.   410.  415. 

488.   557. 
Altenbach  1,  486. 
Altenbach,      Hans,     Wiedertäufer,     von 

Luzcrn    II,   483.   485. 
.\ltkirch    im    Sundgau    I,    533.    534.    — 

II,  22.    106.    279.    280.    314.    738.    — 

III,  251.    440.    456.    495.     500.     575. 
581. 

Altomünster  ^Altenmünster),  Brigittcn- 
kloster  bei  Augsburg,  Diözese  Frei- 
sing; Althonisches  camel  =  Occo- 
lampad  II,  580.  616. 

Altorf,  Johannes  de,  dictus  Schriberli, 
Schultheiß    zu     Kleinbasel     III,     302. 

Alt-Pfirt    bei    Altkirch    III,   31. 

Amann,  Hans,  Amt  Waidenburg  III, 
554- 

Am  Berg,  Joseph,  von  Schwyz,  Vogt 
im  Thurgau   III,   213.  224.   239.   416. 

Ambrosy   =   Kettenacker,   Ambrosius. 


600 


Ampi-osy    /kürscl}iieriizünjli'^/   III,   548. 

Amerbach,   Basilius   I,   38. 

Amerbach,    Bonifacius    1,    38.    159.    544. 

--    II,    126.    156. 
Am   Ort,   Vogt,   von  Luzern   I,    522. 
Ampringen,    Margreth    von    II,    145. 
Andlau,     von     I,     44.     354.     44^-     467- 

468. 
Andlau,    Arbogast    von   II,    717. 
Andlau,     Georg    von     II,    717.     -       III, 

262.    293. 
Andlau,     Peter     von,     Domherr    I,     465. 
Andlau,    Philipp    Jacob    von,    Domherr 

I,    465.    466.   474.   —    III,    4(50. 
Andlau,   Ruland  von   II,  2. 
Andreas,   Abt   von   Wettingen  ^---  W'engi, 

Andreas. 
Andres,    St.,    Kapelle    in    Basel    I,    501. 
Angelrot      i^Angelratt  i,      Balthasar       I, 
217.   —    III,    275.   302.    351.   418.   546. 
572.    584, 
Angelrot,    Kaspar    1,    103.    106.    113. 
Angenstein      fim    BirstalJ     II,     SS.    89. 
Anmann,    Ludwig   II,    123. 
Anna,    St.    II,    184.    312. 
Antenig  i^Anthony\    Schlosser  =  Mathis, 

Antenig. 
Antonier,     St.,     /spiialbriiderschnit  J      I, 

237.    —    II,    749- 
Antonierhaus    zu    St.  Johann      llnhiinn- 
.    vnrstadt   Jj/    III,    317. 
Antonierhaus   enet   Rin   f  Rheingasse  59, 

43]  m,  ^8- 

Antonius,    alt    Pfarrer   zu    St.  Martin  = 

Zanker,    Anton. 
Apotheker  [in],     Appolonia     1,     iSS. 
Apotheker,    Caspar    I,    332.    336. 
Apotheker,    Jacob    1,    139.    371. 
Apotheker,   Rudolf    II,    42-. 
Appenzell     I,     15.    36.     iio.     ii-,     131. 

132.    133.     135.    137.    146.    165.    xbh. 

16S.    172.    177.    191.    195.    198.     199. 

216.    222.    367.    378.    —    II,    45.    53. 

60.     61.     62.     64.     65.     66.     67.     223. 

257.    264.    284.    285.    294.    322.     32S. 

33+-  348.  373-  378.  433-  459-  463- 
480.  —  III,  148.  167.  168.  186.  189. 
196.    353.    426.    435.    475.    476.    47S. 


Appenzeller,    Bastian,    aus    St.  Gallen 
III,    239. 

Appenzeller,     Jerg,     Schneider    II,     115. 
122. 

Appiarius,    Mathias    III,    i  i . 

ApoUinaris,     St.,     Kloster     bei      Ober- 
michelbach    (Elsaß)     II,     442. 

Äpptli,    Marx    I,    504. 

Arau    I  Arow'i    =    Aarau. 

Arb,   Hans   Heinrich    von,   ausgetretener 
Mönch    II,    458. 

Arbogast,   St.   III,   220. 

Arboldswil    lArbetschwil,    AbertZÄfiler}, 
Baselland    I,    339.    395.    428.    —    III, 

3^8- 
Arbon   lArben)   am  Bodensee  I,   32. 
Argentoratum    =    Straßburg. 
Arisdorf  bei  Liestal  I,  553.  —   II,  107. 

112.     226.     227.     265.     —     III,     376. 

379- 
Ariesheim   ^Arliszhen)  bei  Basel  I,  494. 

505.    —     II.     88.    89.     90.     113.     114. 

734.     236.     715.     —     IlL     162.     323. 

324.   374.   4S9. 
Ars,     Schleife  zu  hinder  /Sattelgasse  14] 

I,  496- 

Arx,    Diebold    von    II,    245.    248.    249. 
,\rx,    Hans    von,    Wagner    II,     393. 
Asch   .Eschi,  Baselland   II,  88.   89.   181. 

—     III.     32. 
Äschentor   i^Eschemertor)   I,    1.    16.   261. 

326.    328.    448.   451.    --    II,    72.    112. 

IIb.    181.   —   III,  445.   447-   448.  5°7- 
Aschenschwibogen    [inneres    Äschentor ] 

in,  535- 
Äschenvorstadt     I,     321.     323.     329.     — 

II,  304.    —    III,    26.    28. 
Asp    bei    Pratteln    I,   254. 
Attenschweiler     bei     Hüningen     I,     466. 

491. 
.Attenswil   an   Spalen   j Attensivüer,  Spa- 

lenherg    77/   III,   26. 
Atz,     Andres,     von     Pratteln     II, 


395- 


405. 


Atz,  Burkart,    von    Muttenz    III,    222. 

Atz,  Hans,   von   Muttenz  II,    726. 

Atz,  Hans,   von    Pratteln   III,   44. 

Atz,  Henntz,    von    Muttenz    III.     222. 


(JOl 


Atz,     Jacob     (Jacy,     Jacky)     von     Mut 

tenz    III,    219.    221. 
Atz,    Onimus,    von    Pratteln    III,     556. 
Atz,    Uli    ^Utz^    von   Muttenz    III,    219. 

221. 
Au     (Ow)     am    Rhein     unterhalb    Rütli- 

haus    II,    187. 
Au    (Ow)     bei    Rheintelden,     Herberge 

zur   III,    27. 
Augsburg     (Augusta     Vindelicorum)      I, 

32S.    —    II,    28.    29.    150.    212.    220. 

224.254.268.  269.  270.  271.  272.  2-3. 

274.   277.   278.   279.  443.   486.   632.— 

III,    I.   327. 
Äugst    (Ougst)    oberhalb    Basel    I,    502. 

553-   —    II.    712.    -     III'    27.   54.    55. 

58.    107.    131.    132.    154.    155.    157. 
Äugst,  Mühle  zu   III.  27. 


.•\ugusta   Vindelicorum  ^^   Augsburg. 

Augustiner  I,  9,  22.  37.  48.  62.  73. 
124.  202.  214.  215.  217.  236.  377. 
++3-  455-  459.  495-  5i8.  522.  -  II, 
202.    206.    333.    342.    391.    396.    433. 

434.    543.    7^3-    :35-    —    III-    17.    18. 

19.    20.    23.    28.    33.    34.    65.    66.    67. 

70.     12S.     192.     2-6.    413.    418.    492. 

522. 
.•\ugustiner    Mönch     —     Uyrialk,    Tl.o- 

mas    II,    398.   412.   548.    581.    584. 
Augustinus     =     Marius,     Augustinus. 
Augustinus,    gewesener    Vizeregens    von 

Schöntal    I,    35.    36. 
Aurelien,    St.,    Gemeinde    zu    Straßburg 

III,    344- 
Azymus,    I.ienhart    I,    24. 


B. 


Babenberg    /Bamberg,   Bobenberg'i  [Bar- 

jüßerplatz    2^j    III,    29. 
Babst,     N.,     Canzler     in     Ensisheim     I, 

378.   533-   548.   —  II,   2.   62.  66.    166. 
Bachmann,     Caspar,     //C/eiH-/Hüningen 

III,   556. 
Back    (Bagg,     Pac),    Augustin    III,     27. 

547-   558- 
Badberg,    Haus    zum    fBarjüßerplatz  6j 

111,    26. 


laen, 
47- 

«arg 
84.  %t 

au  ,£ 
.  87. 

-rgau^ 
107. 

1 10. 

y.  lu 
121. 

•  ++• 
126. 

128. 

129. 

130. 

131. 

132. 

136. 

.38. 

140. 

141. 

143. 

145- 

161. 

177. 

180. 

187. 

190. 

191. 

192. 

193. 

196. 

198. 

202. 

221. 

222. 

223. 

224. 

225. 

227. 

238. 

279. 

282. 

320. 

3^2. 

)- j- 

336. 

382. 

510. 

521. 

55°- 

—  II,  19 

.  22. 

23. 

68.  77 

.  78. 

117. 

144. 

221. 

223. 

224. 

230. 

231. 

258. 

316. 

318. 

319. 

321. 

322. 

V-l- 

3-4. 

326. 

327. 

329. 

330. 

332. 

333. 

334. 

335- 

336. 

338. 

339- 

34°. 

34^. 

344. 

345- 

346. 

347- 

350. 

35'- 

3S2. 

353. 

354. 

355- 

360. 

363. 

365- 

377- 

381. 

382. 

383. 

388. 

391. 

392. 

394. 

396. 

415. 

417. 

418. 

419. 

428. 

429. 

430. 

476. 

47S. 

481. 

482. 

490. 

492. 

498. 

590. 

615. 

616 

648. 

649. 

665 

727.  732 

738.  ^ 

III, 

9.  23 

39- 

43.  79.  126 

133.  148. 

152. 

■54- 

•57. 

i6o.  164. 

165.  166. 

167. 

i68. 

171. 

173.  174. 

181.  183. 

189. 

195- 

200. 

206.  214. 

224.  227. 

229. 

242. 

302- 

35'-  352- 

353-  4'3. 

414. 

4.6. 

425. 

435-  441. 

480.  493. 

531- 

539- 

Basler   Reformalionsakten,   III, 


Baden,   Markgrafschaft   I,   262. 
Baden-Baden   (Nieder  Baden)   I,  280.  -  - 

II,  45.   57.   103.   164.   177.  —  III,  65. 
Baden    und    Hochberg,    Ernst   Markgraf 

zu    I,    262.    277,   2S0.    320.    332.    335. 

348.    373-    5-°-    5-I.    5---    529-    546- 

547-    --    II.    3-    32-    4°.    4'-    70.    7i- 

78,    151.    425.    457.    479.    —    III,    8. 

184.    227.    360.   380. 
Baden,   Martin   von   [domherr  zu   Basel 

und     zu     St.     TLhomas     in    Strasburg, 

f'ss^l  I.   '97.  465- 

Baden,    Philipp    Markgraf   zu   1,    280.-- 

II,    44.    56.    57.    59.    60.    61.    64.    66. 

74.    77.    133.    165.    176.    281.    —    III, 

13.    22. 
Baden,    Rudolf    Markgraf   von   II,    746. 
Badenweiler   bei   Müllheim   I,  262.   280. 

515.  —   II,  27.  32.  70.  78. 

7C 


602 


Bader,  Maler  und  Sattler,  Scherer,  = 
Himmel,    Zunft    zum. 

Bader,  Claus,  Sohn  des  Heinrich  HI, 
521. 

Bader,  Gorius  HI,  549. 

Bader,    Hans    I,    36. 

Bader,   Hans,   Amt   Farnsburg  UI,    552. 

Bader,   Heinrich   I,  490. 

Bader,  Jacob  I,  325.  —  HI,  65.  66.  116. 

Badstube    zu    Hinzen,    ab    der    III,    31. 

Bagg,    Augustin    =    Back,    Augustin. 

Bayern  (Peigernlant)  I,  447.  —  II, 
124.   200.   616. 

Bayern,   Ludwig    von    H,   309. 

Bayern,  Philipp  von  /alte  Kur-Linie 
von  der  Pfalz,  bischoj  von  Frei- 
sing,    von     Naumburg,     1480  -  i S4^  1 

II.    313- 
Bayern,   Wilhelm   von   II,   309. 
Bald,   Ulrich,   aus   [der /  March,  Schwyz 

II,    331- 
Baldenheim    bei    Schlettstadt    I.    446. 
Baidung,    Dr.    Hieronymus    III,    259. 
Baier,    Mathis    III,    54S. 
Ballaison    :|Baleson),   Claudius   de,  Genf, 

conseillier    ducal    [Haute   Savoie]  III, 

149- 
Balthasar,     Schmied     beim     Spalentor  — 

Grüneisen,   Balthasar. 
Balthasar,   Caplan   St.  Peter   in  Laufen  = 

Lederschneider,  Johannes  Balthasar, 
•  von  Rheinfelden,  Caplan  in  Laufen. 
Baltemer  (Bahamer,   Balthenner),   Hans, 

Oberstknecht    I,    15.    25.    27.    34.    35. 

75.   —   II,  458.  —   HI,   64.   139.  424. 

582.   588.    596. 
Baltz,    Andreas,    Caplan    des    Domstifts 

I,   439- 
Bamberg,   Haus    =    Babenberg. 
Bamlach    (Bamnach)     bei    Mülheim    II, 

iio.  —   III,  33.  304. 
Bannvvart,    Claus,    .\mt    Farnsburg    III, 

553- 
Bannwart,    Hans   II,    1S9. 
Bannwart,     Jörg,     Amt     Farnsburg     III, 

55^- 

Bannwart,    Oswald    II,    116.    122. 

Bapst,    Claus,     aus    Langenau,    Schopf- 
heim III,   351. 


Bapst,    Heine,    in    Riehen    I,    152. 

Bar    i, Süddeutschland)    I,    546.    549. 

ßar-le-Duc    III,    134. 

Bär    (Her),    Familie   III,   30. 

Bär,    Arbogast,    Liestal    II,    335. 

Bär,   Bonaventura   I,   484. 

Bär,   Franz   i^zum  Beren)  I,   24.   27.  217. 

484.     485.     499.     500.     533.     534.     — 

II,    61.    69.    150.    177.    202.    323.    330. 

353.    418.    455.    463.    465.    466.    497. 

—    III,    139.   275.   562. 
Bär,    Hans,    f    1502    I,    356. 
Bär,    Hans,    Stadtknecht    I,    4.    522. 
Bär,    Hans    III,    29. 
Bär,    Lienhart,     Baumann,     von     Liestal 

I,  141. 

Bär,  Ludwig,  Propst  zu  St.  Peter 
[Stiftsgasse     13]     I,     483.     511.     — 

II,  124.     156.     282.    283.     28S.    338. 

35°-  354-  355-  49°-  49^-  739-  743- 
744.    746.   747. 

Bär,     Oswald,     Dr.,    Stadtarzt     II,     242. 

Barbara  ^Berbelin),  Steinenklosternonne 
II,     312.    313. 

Barbara,  Schwester  zu  Engental,  Toch- 
ter der  Adelheid  zu  Gempen  I,  539. 
540.    541.    —    H,    275. 

Barbinen,  Katharina,  ehemalige  Schwe- 
ster  im   Rothhaus   II,  406. 

Bären    [Freiestraße    28[    III,    525. 

Bären,  schwarzer  [Petersgasse  13]  I, 
509.   —    III,    597- 

Bärenfels   (Berenfels)   I,  356. 

Bärenfels,  Adelberg  von  I,  400.  408. 
4^5-  454-  492-  54^-  —  II.  21.  1C7. 
266.  317.  736.  738. 

Bärenfelser,  Jacob,  im  Haus  zum  Schaf 
1,   490. 

Bärenzunft  (Beren)  =  Hausgenossen 
I,    I.    25.    —   III,    203.   301. 

Barfüßer  I,  5.  6.  8.  9.  61.  62.  79.  128. 
206.    —    II,    27.    28.    327.    330.    338. 

339-  34i-  344-  353-  395-  493-  543- 
585.    --    III,    26.    29.    67.    229.    232. 

234-    235-    236-    395-   418. 
Barfüßerkirchhof   I,    32S. 
Baeris    =    Pairis. 
Bärschwil   (Berschwil)    im   Birstal  ober- 


603 


halb    Laufen    I,    466.  11,    90.    — 

III,    10. 
«art,    Benedict    I,    321.    —    III,    65.    66. 

346-  347-  s°r-  548- 

Bart,     Heinrich,     von     Tannenkiich      1, 

515- 
Bart,   Jacob    III,    16.   446.   450. 
Bart,   Steffan,    Plotterarzt    I.   23 v   —    11. 

114.     122. 
Bart,     W'erlin,     von     Relnach     II!.     460. 

461.    557. 
Bartenheini    im    Klsaß    1,   493.    496.    555. 

II,     51.     180.     iSi.     742. 
Barter,    Hans    Synnprecht    III,     17. 
Bartolome,    leprosus,    Caplan    des    Dom 

Stifts  I,  439. 
Bartolome,     Caplan     zu     St.   Martin     I, 

16.    209. 
Bärwart,    Margreth,    ausgetretene    Stei- 

nenklostersch  wester    II,     149. 
Baschion    ^Sebastian,   Spitalmeister   III, 

28. 
Basler,    Heinrich    II,    21. 
Bast,    Peter,    im    Sulz    I,    496. 
Batt,  Junker  =  Pfirt,  Junker  Beat  von. 
Batt,   Hans,   Rebmann   I,  320.   334.   369. 
Battenheim    im    Sundgau    I,    366.    373. 

525.   —    II,   5.  8.    739. 
Battcnstein,     Benedict,     Amt     I-arnsberg 

III.   553- 
Bättwil     im     I.eimental     bei     Basel     III, 

4^5- 

Batz,    Peter    I,    ^;^.    34. 

Bauer,  Jacy,  Amt  Waidenburg  III,  554. 

Baumann  (Bawmann),  Johann,  Ge- 
richtsschreiber  III,   422.   423. 

Baumgarter  (Bomgarter),  Andres  1,  36. 
II,  353.  407. 

Baumgarter,  Claus,  von  Rändern  (("an- 
dell)    III,    17. 

Baumgarter,    Christoffel    III,    546. 

Baumgarter,  Jacob  II,  76.  368.  —  III, 
1 10. 

Bäumlein,  am  [Freiestraße-Bäumlein- 
^assej    III,    510. 

Bäumlein  (Bömlin),  Haus  zum  [Vreie- 
slraße   80/    III,    430.   431. 

Beaulieu    bei    Bar-le-Duc    III.    134. 

Becherer,   Ludwig   II,   385.  —   III,   276. 


Beck,     Vcltin,     von    Straljburg     II,    339. 

-  III,    107. 

Beck,   Johannes   I.    34.   35.      -    m,    ,oS. 
Beck,    Peter,    Pfarrer    zu    Oltingcri     III, 

484. 
Beglin      --    Boglin. 
Behem,    Christian    I,    24. 
Behem,     Johann,     Caplan     zu     St.  Peter 
'•    503-   513-      -   II,    186.   -   III,   224. 
Bcinwiler    (Beiwylcr)    /Freiestraße    Zh. 

V.  g6J   I,   519. 
Beifort    (Beffurt,    Befort":    I,    495,    520. 
525.     526.     533.     545.    —     II,     7.     1,. 
23.   27. 
Beifort     =     Mörsberg    und    Beifort. 
Beling,   Heinrich    III,    11. 
'  Bellelay     (Bellelee;,     Prämonstratenser- 
Abtei  im  Bcrnerjura   II,   717.  722.   724. 
725.    -26.    740.    -45.    —    III,    78.    97. 
104.     153.     160.     161.    226.     227.     252. 
321.    566. 
Bellican   =;   Pellikan. 
Bellinzona   (Bellenz,   Bellatz     II,    256. 
Benedict    sei.   Tochter    I,    518. 
Benfeld   I,  468. 

Bengel,  Hans,  Spengler,  von  Frank- 
furt I,  16, 
Benken,  Baselland  I.  454.  455.  502.  - 
II,  151.  414.  707.  —  III,  37.  62. 
63.  122.  123.  124.  216.  421.  527. 
528.  555. 
Bennwil,    Baselland    I,    250.     274.    315. 

339-    395-    398-    428.   434. 
Berbart,  Bastian,  Bläser  I,  127. 
Berckmann     von  Olpe,  Johannes    ^  Olpe, 

Johannes    Berckmann    von. 
Berenzweiler   bei    Altkirch    I,   444.    535. 

-  II,    180.    181. 

Berg,   Joseph   am      -   Am   Berg,   Joseph. 
Berger,    Ulrich,     Pfarrer    in    Mümliswil 

IL   470. 
Beringer.    Marty    I,   24. 
Berlauer       Berlouwcr),      Michel,      Amt 

Therwil   III,  557. 
Berligat     -    Bertigat. 
Bern    I,    44.    74.    75.    77.    78.    137.    140. 

146.     161.     162.     16S.     170.     171.     176. 

179.     189.     190.     191.     192.     195.    210. 


604 


217 

277 
367 

520 

534 
549 


zip-  227-  228.  229.  263.  266 

279.  281.  282.  2S9.  294.  336 

382.  3S5.  392.  408.  417.  470, 

521.  522.  524.  525.  529.  533 

535-  536-  539-  542-  543-  54» 
—  II,  5.  6.  19.  20.  21.  22.  24 
27.  28.  29.  31.  37.  38.  39.  41.  42 
44.  45.  53.  59.  60.  61.  62.  64.  66 
67.  75.  76.  78.  84.  87.  105.  109.  113 
114.  116.  128.  129.  132.  135.  143 
145.  146.  212.  220.  221.  238.  252 
284.  317.  331.  332.  334.  335.  338 

344-  3+5-  353-  37i-  378-  380.  381 
382.  387.  388.  389.  412.  413.  418 
419.  428.  439.  440.  441.  454.  459 
463.  469.  475.  477.  480.  481.  482 
483.  498.  499.  503.  548.  637.  682 
684.  701.  702.  707.  711.  712.  713 
714.  720.  727.  736.  739.  743.  744 
746.  747.  —  III,  6.  10.  12.  13.  14.  21 
43.  46.  48.  60.  61.  62.  64.  70.  71.  73 
74.  75.  76.  77.  78.  80.  81.  106.  ic8 
113.  135.  138.  139.  140.  147 
149.  150.  167.  168.  169.  173 
180.  181.  183.  184.  185.  186 
189.  190.  igi.  193.  194.  195 
200.  202.  203.  205.  207.  208 
209.  210.  211.  212.  213.  214.  224 
225.  226.  227.   228.  229.  237.  238 
239.  242.  245.  250,  261.  268.  277 
279.  281.  283.  286.  289.  290.  294 
■  302.  303.  323.  325.   326.  327.  338, 
339.  341.  346.  352.  353.  354.  355 
373-  377-  380.  414.  416.  426.  434, 
435-  437-  441-  442-  457-  475-  478 
481.  482.  493.  497.  502.  504.  505 

53°-  531-  532-  537-  539-  558-  561 
563.  566.  568.  569.  570.  571.  573 
574.  581.  582.  583.  584.  585.  586 
587.  589.  590. 

Bernardin,  Meister,  Domcaplan  1=  Luft, 
Bernardinus    zum. 

Bernecker,    Friedrich   I,    194. 

Berner    (Börner)    I,    510. 

Berner,    Adelheit    III,    220. 

Berner,   Claus  III,  219.  220. 

Berner,  Hans  I,  480. 

Berner,  Heinrich  [Schwiegersohn  ]ac 
von    Wissenberg'sJ    III,    17. 


109. 
14S. 
179. 
188. 
196. 


Bernhardus     episcopus     Tridentinus     = 

Trient. 
Bernhart,    von    Laufen,    im    Bauernkrieg 

II,     167.    30S.    315.    320. 
Bernhart,  Wiedertäufer  =  Sager,  Bern- 
hard, von  Bremgarten. 
Bernhart,   Claus    III,    547. 
Bernhausen,  Jacob  Christoph    fxu  Hoeni- 

liiigen    utui    KUngensiein ]   zu   Magen- 

vifil,   Thurgau   II,   636. 
Bernvi^eiler    bei    Sennheim    III,    442. 
Beroldingen,  Landammann  von  Uri,  Jo- 

sue    III,    416. 
Berr,   Franz   =   Bär,   Franz. 
Berrendingen    =    Beroldingen. 
Bertigat  (Berligat),  Jacob,  Ratsherr  von 

Sennheim   II,   457.   467. 
Bertiker,  Fridericus,  Domcaplan  III,  223. 
Bertschi,    Hans,    zu    Binzen    I,    517. 
Bertschi    (Bertsche),    Hans,    Metzger    I, 

44.  —  II,  116.  122.  141.  427.  436. 
Bertschi  (Bertsch,  Berezy),  Markus 
(Marx),  Pfarrer  zu  St.  Leonhard  I, 
10.  368.  369.  370.  371.  372.  ~  II, 
543-  747-  —  III,  10.  30S.  483. 
Berwart,     Ennelin,     von     Arisdorf     III, 

376. 
Berweger,    von    Appenzell    I,     iio. 
Bertz,   Marsilius   II,    144. 
Besancon    (Bisanntz)    I,   32.  —    II,    278. 
Beselin,   Fridolin,   in  Weil  am  Rhein   I, 

497- 
Besselin,    Clewin,    von    Weil    am    Rhein 

I,   509. 
Besserer,   Fridlin   III,   548. 
Besserer,    Marti,     Amt     Farnsburg    III, 

552. 
Bettendorf  bei   Altkirch   I,  491.   —   III, 

33-    534- 
Bettendorf,    Heinrich,    von    Benken    III, 

124. 
Bettingen     (Bettiken)     I,     19.    446.    496. 

509.    —    II,   371.    413.   438-    479-    493- 

—     III,     137.     141.     261.     421.     556. 

565. 
Betziger  Mühle  =  Bötzinger  Mühle  bei 

Biel. 
Beuggen    (Bücken    im    Rinntal,    Buchen, 

Bügkhen,    Bugken),    Deutschordenhaus 


H05 


I,  201.  —  ir,  4:5.  III,  39.  40.  41. 

53-   54-   55-    107-    13--    '55-   262.  293. 
Bianck    (Wian),    Peter    I,    496.    —    III, 

547-   558- 
Biberach,      Haus      fPeiersberg     ^0/     I, 

500.  —  in,  346. 

Bider,  Niclaus,  Amt  Waidenburg  111, 
554- 

ßidermann,    /AdelheitJ    1,    364.    505. 

Bidermann,  Hans,  Amt  Waidenburg  11 1, 
554- 

Biedertal    III,    37. 

Biel,  Bern  I,  336.  54S.  -  II,  112.  113. 
447.  --  III,  147.  426.  435.  437.  464. 
475.    478.    481.    581. 

Byel  (Bygel),  Werner,  Notar,  von  Senn- 
heim l,   12.  36.  487.  —  II,  264.   290. 

Bielbenken  (Bulbenken)  fBiel  bei  Den- 
ken,    Baselland]     I,    449.     502.    535. 

—  II,     180.     181.     182.      1S3.      276. 
319.   320.   750.   —   III,    78.    216. 

Bieler,    Hans,    Riehen-Bettingen    I,    503. 

—  III,    556- 
Bielmann,   Laurenz    I,    59. 

Bientzen,    Haus,    am    Spalenturm    I,    34. 
Bientz  (Bintz),  Lienhart,  Vogt  zu  Prat- 

teln    I,    25.    27.    —    II,    431.    454.      - 

III,    9.   304. 
Bienzli     =     Bünzlin. 
Bierwyott,    Martin    1,    155. 
Biesheim    (Buszeshin,    Buszishin),    Prop- 

stei,    bei    Neu-Breisach    II,    429.    430. 

473-   474-    493- 
Bygelschmidt      (Bigelschmidt),       Jacob, 

doctor,    Domherr    I,    465. 
Bigelschmidt,   M.   Johannes,   Caplan  des 

Domstiftes   III,   223. 
Bigler,  Paulus  I,  374.  —   III.   515.  559. 

560. 
Bilgerpfad,     Gemeinde      Steinbach     bei 

Sennheim   I,   537. 
Byltung,    Lienhart    I,    24. 
Billigheim      (Billicain)      bei      Mosbach, 

Baden  II,  403. 
Binningen   (Bynigen)    bei    Basel   I,    553. 

—  II,    22.    236.    —    III,     162.    252. 
373.   496.    510.   511. 

Hinzen     (Büntzen,     Bintzhainn^,     Baden 


I,  477-    5°°-    517-    —    11,    229.    4-49. 

—  IIL   3.. 
Bipperlin,   Werlin   I,   36. 

Bircher,   Hans,   Amt  Homburg  III,   555. 

Byrgittanischer  Hans  =  Oecolampad, 
Mönch    der    h.    Birgitta    a"    1520. 

Birckel,  Adam,  von  Merzhausen,  Ba- 
den   II,    293. 

Byrri,  Hans,  von  Liesberg  im  Birs- 
tal   III,    109. 

Birs    I,    331.    346.    420.    430.    431.    518. 

—  II,   243.   267.  303. 
Birsbrugk   / DorttachbruggJ   II,    176. 
Birseck    I,    373.   —   II,    81.    84.   88.    89 

105.  109.  113.  114.  125.  131.  134 
135.  136.  140.  142.  150.  170.  172 
189.  446.  710.  --  III,  95.  162.  170 
308.  323.  373.  374.  462.  463.  488 
489. 

Birseck,    Haus    /Nadelberg   28 J    1,    510. 

Birshaus    St.  Jacob    I.    275. 

Birsmeistcr   I,    347. 

Birsstege  /bei  St.  Jacob  und  Birsfelden/ 

II,  246. 

Bisantz    —    Besan9on. 

Bischoff,     Andreas     I,     145.     162.     191. 

262.     282.    439.     534.    II,     116.     124. 

164.    166.     177.    229.    371.    455.    701. 

—  III,  39-  45-  46-  139-  'ÖS-  '7'- 
215.   275. 

Bischoff,    Lienhart   III,    549. 

Bischof  fingen    bei    Breisach    IL    iSo. 

Bischofszell,    Thurgau    I,   7. 

Bischofshof    I,    236. 

Bisel    bei    Altkirch    I,    515. 

Bisinger,  Theobald  I,  507. 

Bitsch,    Graf    von    1,    531.    —    II,    124. 

III,  9- 

Bitterlin,  Cleinhans,  Amt  Farnsburg  III, 

553-   554- 
Bitterlm,    Velti    II,    189. 
Bittiger,     Heinrich     III,     54S. 
Bizenen    (Bytzinen,   Bützenen),   vordere, 

Muttenz  III,   219.  221. 
Blansingen   bei   Lörrach   I,   502.   —   III, 

3^- 

Bläserhof,  St.,  Klcinbasel  f Untere  Reb- 
gasse  23,   25/   I,   237. 

Biasien,     St.     Benedictincrabtei     I,    477. 


606 


486.    488-    53°-    —    H.    ^ij-    —    m. 

476. 
Bläsitor  (St.  Blesins  Tor)  II,  72,  77.  — 

III,  30. 
Blatt,  Margreth   ^  Plapp,  Margreth. 
Blauen    (Blowen),    Baden    I,    441. 
Blauen    (Bez.    Laufen)    I,  481.    —    II,    1. 

314- 
Blauenstein,    Haus    / Rüdeiigasse   j j  III, 

28. 
Blechnagel    (Plechnagel),    Peter    II,   441. 

455.    456.    457.    466.    493. 
Blechnagel,    Urban    I,    374.   378.    —    II, 

115.     122.    167.    168.    281.    456.    466. 

467. 
Blenner,    Hans    I,    158.   490. 
Blesy,    N.    I,    491. 
Bletz,  Zacharius  III,  225. 
Bleuler      (Plüwler,       Plüwer,       Bluvver), 

Hans,   des   Rats,   von   Zürich    III,    73. 

77.    138. 
Block,    Hans,    Druckergeselle    I,   43. 
Blochmont,    hinter    Pfirt    II,    309.    317. 
Blomünd,    Hans    von    I,    496. 
Blonner     (Blowner),     Bernhard     I,     24. 

25.    376.    —    II,    35.    112.    177. 
Blonner,  Burkart  I,  24. 
Blonner,    Peter    I,    329. 
Blotzheim,    Elsaß    I,   449.    492.    501.    — 

II,    106.    107.     112.    —    III,    31.    33. 
.  115- 
Blotzheim    (Blotzen),    Jeronimus.    Dom- 

caplan   I,   437.   442.  461.    —    III,   222. 
Blöuwen    =    Blauen,    Baden. 
Blumen    (Plumen),   Herberge   zum    [un- 
ten   am    Blumenrain]    I,    2.    4.    534, 

—    II,    371.    —    III,     109.    250.    418. 

597- 
Blumenberg,    Haus    /Eisengasse    24]    I, 

499- 
Blumeneck,     von     I,     445. 
Bluwler,    Hans    =    Bleuler,   Hans. 
Bochslerin,   Margreth   III,   498. 
Bock,    oberer    f Freistraße    63 J    III,    28. 
Bock,     zum     I,     160. 
Bock,    Hans,     Ritter,    zu    Straßburg     I, 

227.    -    II,    371.    _    III,    49^. 
Bock,    Johannes,    Pedell    der   Curie    des 

Archidiacons   I,    36. 


Boden    /=   Davidsboden J   III,   450. 

Bodenmüller,  Galli,  von  Biberach  III, 
347- 

Boglin  (Beglin),  Franz,  zu  Buschweiler 
II,   441.  442. 

Boy    in    Lothringen    II,    371. 

Bolgenheimb,   von   =   Bolsenheim. 

Boller,  Mathis,  genannt  Kolb,  Schnei- 
der,  f Sattelgasse    ly   u.    iSJ    II,   J27. 

43:'- 

BoUinger,  Hermanus,  Leutpriester  zu 
St.   Ulrich   II,   677.  —   III,   223.  440. 

Bolsenheim  (Bolgenheimb,  Polsenheim), 
Conrad  Dietrich  von,  Landvogt  zu 
Röteln,    f  1533,    I,    277.    542.    —    III, 

137-    140-   351- 
Bomhart,  Conrad,   Pfleger  zu  St.  Alban 

I,  24.    95.    --    III,    30.    2-5. 
Bomhart,    Jacob,    Brotbeck,     Schwieger- 
sohn  des   Conrad   B.    I,   95. 

Bondorf  (Byndorf  bei  Rottenburg  am 
Neckar    III,    372. 

Bondorf,   Hans  I,   24.  —   III,   446.  451. 

Boner,    Mathis,    Schneider    I,    36. 

Bony,    Stefan,    Amt   Homburg   III,    555. 

Bonifacius,  Meister  -=  Wolfhart,  Bo- 
nifacius. 

Bopp,  Bernhard,  Ratsherr  von  Senn- 
heim   II,    457.    467. 

Bopplin,  Hans,  zu  Ober-Ranspach  I, 
508. 

Börner    =    Berner. 

Böszinger,     Heine,     von     Liebenzweiler 

II,  326. 

Bothanus    (Bottan,    Gethan),    Jeronimus. 

Diacon    zu    St.    Martin,    Pfarrer    zu 

St.   Alban   II,    178.   230.    543.    —   III. 

160.  483. 
Bottmingen    III,     162.    496. 
Bözingermühle      (Betziger    Mühle)      bei 

Biel  I,  493. 
Boumgart,  Jacob  I,  37. 
Boumgarter     =     Baumgarter. 
Boumli    (Bömli)    =    Bäumlein. 
Bowelstricherin,     Margaretha    III,    433. 
Bräg.    Hans    III,    423. 
Brambach    =    Brombach. 
Brand,    Bernhart    I,    10. 
Brand,    Conrad    I,   37. 


607 


Brand,    Peter,    Tuchscherer    I.    4.96. 
Brand   Theodor   (Joder)   I,   24.   140. 

162.    202.    217.    262.    543.      -    'I,    71 

253.    260.    263.    289.    314.    373.    436. 

490.    500.     -   III,   62.    139.    18S.   275. 

276.    292.    302.    351.    377.    380.    4J3. 

415-    437-    441-    455-    581-    S^-' 
Brandeck,     n  .  .  .  .,     von     Freiburg    i  Ue. 

I,  266. 

Brandenburg,  Markgrafen   von   I,  oo.   — 

II,  109. 

Brasel   (Prassel),   Hans   II,   720.   —    Hl. 

422.   546.   547. 
Bratteln  ^  Pratteln. 
Brattlerin   =  Rorers. 
Brediger    =    Prediger. 
Breisach    (Preisach)    I,    320.    38 3.    521. 

543-    553-    ^    II-   ^7-    32-    44-   So.    61. 

70.     74.     164.     213.     252.     333.     353. 

364-    373-    377-    417-    4^9-    47°-    728. 

—   III,   356.    357. 
Breisgau    I,    280.    323.    335.    376.    378. 

382.   383.    521.   530.   531.    546.      -   II. 

3.    15,    60.    77.    101.     103.     131.    133. 

151.    152.   153.   165.   iSo.   580.   —  III, 

60.    381.    426.    585. 
Breit,     Hans,     Schuhmacherknecbt,     von 

Wassertrüdingen    III,   453.   472. 
Breite    ^Breytte)    [Gelände   vor   St.   Al- 

bantor j  III,   29.  447. 
Breytschwert,   Jacob  I,   24.  25. 
Breliey.     Johannes,     Siegrist    auf    Burg 

IH,   439- 
Brem,    Hans    I,    20. 
Brem,    Peter,    Pfarrer    zu   Münchenstein 

HI,   485. 
Bremgarten    an    der    Reuß    II,    478.    — 

III,  109.     124.     125.     147.     170.     1,40. 
573-   576.    577-   jSo. 

Bremgarten,  Haus  {Kohlenberg  i ]  III. 
28. 

Brender,  Hans,  Domcaplan  I,  438.  455. 
462. 

Brendlerin,  Ennelin,  von  Großhünin- 
gen I,   19. 

Brendlin,  Hans,  von  Hüningen  I,   19. 

Brenner,  Andreas,  Drucker.  Wieder- 
täufer    II,     39.     —     III,     424. 

Brenner,     Catherin,    geb.    Müller.    Gat 


tin  des  Andreas,  Wiedertäuferin  II, 
39.   —    III,   423. 

Brenner,  Johannes,  Caplan  III,  335. 
336. 

Brentlen.     Hans,    zu    Mauchen    1,    ^93. 

Brettlin,  Niciaus,  Schultheiß  von  Lie- 
stal   -=    Brötlin,    Niciaus. 

Bretzwil  (Preczwiler),  Baselland   I,  493. 

—  II,    15.    20.    iSo.    750. 

Brieffer,   Bartolome   I,   24.  26. 

Brieffer,  Niciaus,  Chorherr  zu  St.  Pe- 
ter I,  4S9.  512.  —  II,  1S5.  405.  747. 
"    III,   223. 

Brilingcr  iBrillinger),  Caspar,  Dom- 
caplan am  Altar  S.  Agnetis  in  ec- 
clcsia    1,    437.   440.    460.    --    111,    222. 

439-    443-    444- 

Brilinger,  Hieronymus  (Jcroninius  . 
Domcaplan  am  Kaiser  Heinrichs  Al- 
tar I,  437.  440.  459.  542.  ~  III,  222. 
281.    282.    305.    439.    442.    443.     444. 

Brinkhcim     (Brinnkcn      bei     Landser    I, 

455- 
Brislach,    Berner    Jura    III,    4S9. 
Bromann,    Rüde,    Amt   Waidenburg   III, 

554- 

Brombach  Brambach  II,  31.  35.  477. 
500.   —    III,    IG.  31. 

Brombach,  Fridolin,  Pfarrer  zu  Mai- 
sprach   III,   484. 

Bronner,  Heine,  Riehen-Bettingcn  111, 
556. 

Bronner,  Wolf,  Amt  Parnsburg  111, 
552- 

Brosy,  Simon   III,   550. 

Brotbeck,    Arbo(gast)    111,   219.    221. 

Brotbeck,  Bat  =i  Sommer.  Beat,  des 
Rats,    Brotbeck. 

Brotbeck,    Cuny    Hl,    415. 

Brotbeck,     Hans     HI,    219. 

Brotbeck,  Johannes,  Caplan  des  Dom- 
stiftes =  Olpe,  Johannes  Pistoris 
(Brotbeck)    von. 

Brotbeck,    Ludin    I,    157. 

Brotbeck,   Peter  III,  221. 

Brotbeck,    Pfaff    III,     525. 

Brotbeckenzunft   I,   25.    —   H,    192.    194. 

-  ni,    419.    547. 
Brotimbusen,  Heinrich  I,  36. 


608 


Brötlin  (Brettlin),  Niclaus,  Schultheiß 
zu    Liestal    I,    134.   —    II,    244.    368. 

394- 

Brotschoch,  Jost  (Jos)  III,  516.  517. 
520.    522.    523.    524.    525. 

Brück,     Hans     von,     Maurer    III,     464. 

Brüderlin,  Claus,  Vogt,  Muttenz  III, 
151.   219. 

Brüderlin,     Erhart,     Muttenz    III,    220. 

Brüderlin,  Hans,  Muttenz  III,  219.  555. 

Brüderlin,  Hans,  der  jung  (Junghans;, 
Muttenz    III,    221. 

Brüderlin,     Heini,     Muttenz     III,     222. 

Brüderlin,    Uli,    Muttenz    III,    219. 

Brügel,   Hans,   zu   Grenzach  I,    503. 

Brugfelder,    Rudolf    II,     369.    404. 

Brugfelder,  Sebastian,  Caplan  des  Dom- 
stiftes   III,    223. 

Brugg   I,    150.   —   III,    10.    12.    566. 

Brüglingen   II,    381. 

Brum,   Jacob   III,   549. 

Brun,  Hans,  Küfer,  von  Augsburg  II, 
150. 

Brun,    Hans,    Sattler    III,    27. 

Brun,  Hans  von  =  Schaffner,  Hans 
gen.   Hans   von  Brunn. 

Brun,   Jerg   II,    124. 

Brun,    Peter,    Sohlenmacher    I,    509. 

Brün,  Sebastianus,  Caplan  des  Dom- 
stiftes   III,    331.    444. 

Brun(us),  Thomas,  Caplan  zu  St.  Pe- 
ter I,  409.  514. 

Brunentrutt  =   Pruntrut. 

Brünentrut,  Caplan  zu  St.  Peter  III, 
223. 

Brunenwald,   Lorenz   II,    21. 

Brunghart,  Heinrich,  Wannenmacher, 
von    Brünighofen    I,    6. 

Brünighofen    bei    Altkirch    I,    6. 

Bruning     ( ?),     Christian    I,    507. 

Brunn  /bei  Liitler,  RädersdorfJ  II, 
181. 

Brunn,    Anthoni    von    III,    584. 

Brunn,  Hans  von  =  Schaffner,  Hans 
genannt   Hans   von  Brunn. 

Brunn,  Maria  von  fgattin  des  Morand] 
geb.     Zscheckenpürlin     III,     247. 

Brunn,   /Junker  I  Morand   von   III,   247. 

Brunn,  Urban  von  I,   25.   84.    n8.   127. 


201.  330.  376.  533.  —  II,  23.  33. 
45.  71.  77.  86.  109.  i66.  177.  307. 
323.   327.    329.   330.    331.    332.     333. 

337-    iZ^-    340-    344-      347-    353-    368- 

615. 
Brunner,   Hans,   zu  Feldberg  I,  493. 
Brunner    Heini,    von    Magstatt    I,    496. 
Brünnlein,     Kaltes     /am     Birsig     hinter 

Steinenvorstadt    6y,    6g]    I,    323.    326. 
Brunschnider    II,    485. 
Brunschwiler,     Salomon     III,     17. 
Brust,    Eisin,    von    Münster    im    Ergow 

/Beromünster ]    III,    135. 
Bruwiler,    Hans,    von    St.   Gallen,    Leut- 

priester    zu    Liestal    I,     142.    —     II, 

228.    298.    —    III,  484.   485. 
Bubendorf    I,    21.    251.    257.    275.    315. 

331-    339-    395-    399-   428-      434-    448- 

535.   536.   —    II,    179.    180.    181.    182. 

196.    214.    215.    216.    217.    381.    461. 

462.  —   III,  378.  382.  410.  534. 
Bubenhof  en,    Wolf    von    II,    21. 
Buccio     =      Pucci,     Antonio      /bischof 

von    Pistoja],    päpstlicher    Legat. 
Bücklin,    Hans,    von    Effringen    I,    507. 

509. 
Bückten     (Butken,     Buttchen,     Bücken), 

Amt  Homburg   I,  330.  336.  404.  428. 

—    II,    262.    —   III,    302. 
Buchheim    (Buechaim),    Stürtzel   von   = 

Stürtzel   von   Buchheim. 
Buchli    (Puchly),   Hans   II,  231.   —   III, 

20. 
Büffler,    Hans,    Schneider.    /Treiestrafie 

16]    I,    499. 
Büegli,    Baschon,    Reinach    III,    557. 
Buharar,   Hans,   Grenzach   I,   503. 
Bülach    bei    Zürich    III,    142.    147. 
Bülach,     Rickhart     von     I,     467. 
Bulfermann,    Fridlin,    von    Laufen    III, 

556. 
Bumann,   Claus    III,   549.   558. 
Bumhart,   Conrad   =   Bomhart,  Conrad. 
Bunz,     Hans,     Wagner     II,     724. 
Bünzlin     (Bienzli),     Gregorius,     Caplan 

zu    St.    Peter   I,   500.    —    II,    186.   — 

III,   224. 
Bünzlin,    Walter,    Caplan    zu    St.    Peter 

1,   501.   513.   —  II,    186.  —  III,  224. 


(iOit 


Büob,    Hüglin    I,    50S. 

Bur,    Penteli,    Oberwil    111,     557. 

Burkart,    I.eutpriester   zu    St.   Alban    = 

Rothpletz,    Burkart. 
Burkart,     Lazarus     I,     3z  i. 
Burkhard,    Bischof     =    Hasenburg,    Bi- 
schof    Burkhard     von. 
Burckhardi,    doctor   Johann,    Praedicant 

am    Münster    zu    Basel    1,    124.    225. 

22*'. 
Burcky,   Lorenz,   von    Rappoltsweiler   I. 

491. 
Burcky,    Ruti    1,    50J. 
Bürckis    Lehen,    Muttenz    111,    219. 
Burckle,    Hans    I,     15-. 
Burckmann,     Theobald,     üomcaplan     1, 

43S.   44S.   449.   461.    —    111,    223. 
Büren   (Bern)   III,   503.  540. 
Büren   /SolothurnJ  [vergl.  St.-A.   Basel. 

St.    Peter   DDD    i   bl.    13   und   DDD 

3   bl.    24]    1,    502. 
Burer,     Tomann,     Ramstein     111,     555. 
Bürge,    Hans,    Goldschmiedgeselle,    aus 

Schaff  hausen      am      Kaiserstuhl      111. 

323.    516.    517.    519.    520. 
Bürgi,    Franz    111,    550. 
Burgi,   Fridlin,   Amt   Homburg  111,   155. 

555- 
Burgi,    Hans,    in    Tüllingen    I,    507. 
Burgi,    Hans,   Amt   Farnsburg    III,    552. 
Burgi,   Paulus,   in  Tüllingen   1,   507. 
Burgy.  Urban,   Amt  Farnsburg  III,  552. 
Burgiter  (Burgitter),  Bartlome  III,   5^9. 

55S. 
Burglin     in     Schliengen,     Jorgus     Groß 

alias   Jerg   I,  497. 
Burgund    II,    103.    118.    125.    136.    141. 

278.    —    III,   45.    590. 
Burly    (Pirlin),    V)t    III,    547.    55S. 


Burterc,    Annelin   geb.   Rühes    1,   32. 

Burtere,   Peter  I,  32,   33. 

Busch       Barbara       von       j  ausgetretene 

nonne    des    StciiienklostersJ     iL     92. 

362.    385.    3S6. 
Busch     Clara     /ausgetretene    Schwester 

des    Rothhaus/     II,    462. 
Biiscli,       Elsbeth        von       [ausgetretene 

nonne    des    Steinenklusters  J     II,     92. 

362. 
Buschweiler  bei   Pfirt  1,  440.  444.    445. 

450.     452.    469.    485.     4S6.    490.     — 

"•    4+1-    454-      -    11^    3--    33- 
Buser,     Baschon,     Amt     I'arnshurg     III. 

55-- 
Buscr,    Hans,    Amt    Farnsburg    III,    552. 
Businger,    Hans,    von    Frick    I,    179. 
Busz,     Hemann,     Amt     Farnsburg     III, 

553- 

Busz,    Ulin,    Amt    Farnsburg    11 1,    553. 

Buszeshin   (Busziszhin     ^^  Biesheim. 

Buttikon,  Mcrga  von,  Priorin  zu  Gna- 
dental  111,   176.  177. 

Butz  'Bucz,  Buotz" ,  Peter,  Stadtschrei- 
ber zu  Straßburg  I,  147.  219.  —  11, 
242.  --  111,  60.  135.  210.  381.  482. 
493.    497.    56S.    574.    593. 

Butzer,  Martin,  Reformator  von  Straß- 
burg III,  344. 

Butzenen    --    Bizcnen,    Muttenz. 

Buus  (Buoß),  Baselland  I,  336.  339. 
391.  399.  407.  415.  425.  -  II,  228. 
240.  262.  296.  297.  302.  303.  304. 
306.  —  HI,  10. 

Buwman,    Christian,    von    Lümschwciler 

I,    49'- 
Buwman,     Hans,    III,    445. 
Buwman.   Hans,   von  Habsheim   II,   167. 

169. 


C,  K. 


Cajacob,    Georg    (Jerg    vom    Husz    Ja- 
cob)  III,  291.  302. 

Kaisersberg    1,    279.    282.    —    II,    253. 
—    III,    187. 

Kaiserstuhl    bei    Freiburg    III,    494. 

Kalb,    Heinrich    von    II,    184.    312. 

Kalckoffen,   Baschon   III,   548. 
Basler  Reformacionsakten,  III. 


Calmis,    Nisius,    von    Tagsdorf    II,    293. 

Kalt,  Agnes,  ;G3ttin  des  Hans,  Mut- 
ter  der   Verena)    II,   412. 

Kalt,    Hans,    Fischer    II,    412. 

Kalt,  Verena,  (ehemalige  Nonne  im 
Rothhaus.  Tochter  der  Agnes,  II, 
412. 


■610 


Kaltberg,     Peter    III,    +71. 
Kaltesbrünnlein     =     Brünnlein,     kaltes. 
Camera   in    Savoyen    =    Chambcry. 
Kamli,   Hans   I.  S6. 
Kandern    (Candell)    I,    262.    —    II,    52. 

69.    352.    —    III,    17.    31.    570. 
Kanne,    zur   schwarzen   fSpalenvorstadt 

41 J   I,   506. 
Kannengiißerin,     Christiana     =    Werlin, 

Christina. 
Cantiuncula,     Claudius,     Doctor     I,     50. 

-  II,    156. 

Kapf     (ob    Meilen,    Zürich;     111,     119. 

120.    125.    147.   482.    496. 
Capito,     Wolfgang     Fabricius,     Pfarrer 

in    Straßburg   II,    351.    354.    362.    365. 

371-   372- 
Cappel     im     Sundgau     -^     Kappeln     bei 

Landser. 
Kappel    am    Albis    III,    564.    589. 
Kappeier,    Durs    III,    547. 
Kappeln  bei  Landser  (Cappel  im  Sund- 
gau)   I,    455.    —    II,    372.    454. 
Cappler     f  Kappeier,     Riiiiolf     Heinrich 

und     Gottfried,     aus     Zwingen/     III, 

90.   94. 
Kappler,    Sebastian,    von    Ettiswil,    Cap- 

lan    zu    St.    Peter     I,    501.     513.    — 

II,    186.    —    III,    223.    440. 
Caromellis    (Caramellis),    Hans   III,    16. 
Caromellis,   Rudolf,   Apotheker  II,    118. 

124. 
Karl   V.,   deutscher  Kaiser   I,   117.    118. 

—  II,   98.    118.    119.    120.   —   III,   7. 
Karlin   („Charly  von  Zürich"),   Wieder- 
täufer   II,    485.    545.    546.    547.    548. 

5+9-    552-    553-   554-     555-    SS^-  559- 

560.    565.    S7I.    572.    575.    577.  578. 

579.    580.    582.    583.    584.    585.  586. 

587.    591.    592.    593.    594.    595.  596. 

597.    598.    599.    600.    601.    602.  603. 

604.    605.    607.    608.    609.    610.  611. 

632. 
Carlstadt  (Caralstadius),   Andres  I,    174. 

175.     176.     —     II,     200. 

Carnelius,   Pfarrer  zu  Kirchen    =  Lau- 
fen, Cornelius  von. 
Karrer,   Hans,   Grenzach   I,    517.  —   III, 

31- 


Karrer,  Hans,  Röschenz  III,  117.  119. 
556. 

Karrer,  Heine,  Ober-Michelbach  I,  509. 
—   II,   742. 

Karrer,  Jacob,  Domcaplan  I,  437.  438. 
451.   462.    —   III,    223. 

Karrer,    Stephan,    Hägenheim    III,    354. 

Carspach    bei    Altkirch    I,    491. 

Karst,  Hans,  /eigentümer  von  Peters- 
berg   17/    III,   27. 

Karthause  im  Kleinbasel  I,  237.  — 
II,  154.  155.  207.  732.  733.  —  III, 
172.  247.  276.  417.  424.  425.  446. 
451-  455-  457-  466-  467-  519-  5^3- 
525-    575- 

„Karthuser"  aus  dem  Thurgau  I,  63. 
64. 

Cartrander  =  Cratander. 

Cartuser,   Caplan   zu  St.    Peter  III,    224. 

Caspar,  Herr  ^=  Brilinger,  Caspar,  Ca- 
plan des  Domstiftes. 

Caspar,  der  Wirt  zum  Regenbogen  = 
Regenbogen. 

Caspar,    der    Trommler    I,    33. 

Caspar,  Caplan  des  Herrn  von  Hat- 
statt   aus   Harlaß   II,   415. 

Caspar,  Meister,  Statthalter  zu  St. 
Theodor    I,    10. 

Caspar,   Andres   III,   524.   550. 

Caspar,   Hans   III,  551. 

Katharin  /in  einem  briefe  Caspar 
Schaller'sJ   III,   594. 

Katharina,  Hafnerin,  ehemalige  Nonne 
des   Steinenklosters   II,  311.   312.  313. 

Katharinencapelle,  St.  I,  352. 

Katharinenpfrund   zu   Liestal  III,    i.  57. 

Kaufbeuren    I,    43. 

Kaufleuten    =    Schlüsselzunft. 

Käuffer,  Hans,  ausgetretener  Karthäu- 
ser   II,    154.    155. 

Kawetten,  in  der,  vor  Riehentor  III, 
30. 

Kechtler  i  Kechler),  Johannes  III,  247. 
258.    280.   440. 

Keck,    Hans    III,    550. 

Kegell  (Keygell),  Werner  i^'erli;,  von 
Muttenz   III,   219.   220.    221.   555. 

Celer,    Hans    =   Zeller,    Hans. 

Kell,      Heinricus,      Sohn     des      Martin, 


611 


Scliulmeister    zu    St.    I'cter  Kölner, 

Heinrich. 
Keller,    Caspar,    Meister,   Domcaplan    1, 

+3*-    451-    45--    4'''-    —    li.    405- 

III,    22y    354. 
Keller,    Heine,     Amt    Liestal     III,     552. 
Keller,    Heinrich,    Rebmann    II,    405. 
Keller,    Hieronimus    Thomas,    Schulherr 

zu   St.   Peter   I,   487.   512. 
Keller,   Jakob,   Rebmann   I,    60.   -  -    III, 


loS.    157.    158.    547. 


s8. 


Keller,    Jakob,    in    Riehen     I,     155. 
Keller,    Paul,    Tüllingen    I.    504. 
Keller,    Richard,    Caplan    zu    St.   Martin 

I,   518- 

Keller,     Simon,     Illfurt     II,     293.  456. 

Keller,    Ulin,    Amt    Farnsburg    III,  553. 

Keller,    Zacharius    I,    157.    —    III,  422. 

4^3- 
Keiner   =   Kölner. 
Kembs    I,     161.    445.    449.    —     11,    22. 

i6~.    179.    "51. 
Kempten    iBayerni     I,    466. 
Kepffer,    Gast    (Arbogast      III,    222. 
Kepffer,    Stephan    III,    221. 
Keppeller,    Herr   I,   357. 
Keris,     Jacob,     Caplan     des     Domstifts 

I,    439- 
Kern,     Gering,     von     Riehen-Bettingen 

III,    556. 
Kern,      Klara,     ehemalige     Nonne      im 

Rothhaus    II,    408. 
Kern,     Ulrich,     Freising     II,     337. 
Kernwald,    ob     und    nid     dem     I,     1S7. 

189.   190   . —  in,   563.  566. 
Keßler    Claus,    Nieder-Magstatt    l,    4S7. 
Keßler,    Jacob,    Holstein    III,    525.    541. 

565. 
Keßler,   Marti   [bruder  des   JacobJ    III. 

302.   525. 
Keßler     (Kesler),     Peter,     Grenzach     1, 

5°3-    513- 
Keßler,     Peter,     Caplan     zu     St.     Peter 

I,    502.    —    II,    186.   —    III,    223. 
Keßler,   Thiebolt,   Wyhlen   I,    515. 
Keßler(in)    Verena,    Gattin    des    Claus 

Tuttelin    I,    72. 
Kestlach    —    Köstlach. 
Kettenacker,  Ambros.,  Pfarrer  in  Riehen 


I,   Si.  82.   88.    8y.    107.    108.    109.   129. 

130.     152.     153.     154.     155.     156.     157. 

172      173.     193.     194.     195.     196.     19-. 

213.    214.    —    III,    10.    485. 
Ketzerturm    beim    Rappoltshof      Klein 

basel)    III,   451. 
Chambery      Camera    in    Saffoy      II,    61. 
C;haritas,     Kloster  Caritas     südlich 

Vcsoul   II,   278. 
Charly    von    Zürich   —    Karlin. 
(^häteau-Salins      Sallzburg    in    Lothrin- 
gen)   II,    371.    432. 
Chatillon     (Schatlion ;     I,    525. 
Chenrudi,  Johann,   von  Payernc   :Petcr- 

lingen)    II,   469. 
Christiannus,   dominus,   zu   St.    Peter    - 

Müller,     Christian. 
Christoph  /von  Utenheim/,  Bischof  von 

Basel  =  Utenheim,  Christoph  von. 
Chur    I,    81.    —    II.    225.    257.    —    III, 

291.    302.    343.   344. 
Kieffer,    Hans,    Grenzach    I,    503. 
Kien,    Bastian    II,    128. 
Kienzheim       Künßen)     bei     Kaisersberg 

I,  +87. 

Kilch,    Jacob    von    I,    350.    362.  II, 

209.    210.    338. 

Kilch,    Jeronimus    von    III,     275. 

Kilchberg  (Kylchbcri,  Baselland  II,  45. 
69.    72.    —    III,    10. 

Küchen    =    Kirchen. 

Kilchman    III,    215. 

Cili,  Peter,  Zunftmeister  zu  Rcb- 
leuten    —    Zülli. 

Kilwert,  Heinrich,  Domlicrr  zu  St.  Pe- 
ter   III,    437. 

Kinzingen     bei     Mülhausen     I,     64. 

Kirchen  (Küchen),  Baden  I,  477.  481. 
4S2.  490.  515.  —  II,  I.  2.  191. 
-    III,   438- 

Circkel   =    Zirkel. 

Kißling,   Ursula,   Gattin  Urs   Schwcyers 

II,  145. 
Cistercienserordcn  I,  4. 

Clara,    St.    I,    217.    237.   441.   443.    534. 

II,   75.  207.   351.  720.  —   III,  29. 

32.     122.     136.     137.     276.    380.     395. 

45'- 


612 


Kistler,    Hemann,    Amt    Farnsburg    III, 

553- 

Claudi,    Dr.    =    Cantiuncula,    Claudius. 

Claus,    Schiffmann    III,    596. 

Clauselman  III,  526. 

Clein,    Bartholomeus    I,    4. 

Cleinberg  in  Staufen,  Bernhard  Gutman 
alias     =     Gutmann,     Bernhard. 

Kleinkembs    I,    490. 

Kleinhansen,  Lienhard,  Müller  in  Klein- 
basel   I,    441. 

Kleinhenne,    Jacob,    Schlierbach    1,    517. 

Kleinlützel  II,   233. 

Clemens    VII,    Papst    II,    260.    282. 

Clementz,    M.    I,    153. 

Klemli,    Caplan   zu   St.    Peter   III,    223. 

Klett,  Gallus,  Propst  zu  Thann  III, 
580. 

Klett,  Lucas,  Dr.  jur.  (Dr.  Lux)  [bi- 
schöflicher  kanxlerj  I,  48.  144.  147. 
149.    —    II,    86.    429.    449.    474.    681. 

—  III,    252.    2S1. 

Klettgau     (Klecköw)     II,     29.     33.     34. 

Clewe,    Hans,    Riespach    I,    509. 

Kliental   =   Clingental. 

Klingen    II,    95. 

Klingenberg,   Barbara   von,  ausgetretene 

Nonne    des    Steinenklosters    II,     3S6. 

636. 
Clingenberg,   Bernhard   von  I,   400.  408. 
■    —    II,    4.    21. 
Clingenberg,   Conrad   III,  423. 
Clingental    (Kliental)    I,    46.    217.    237. 

445.    467.    486.    501.    506.    518.    534. 

—  11,  143.  144.  207.  251.  435.  436. 
438.  —  III,  26.  123.  275.  446.  451. 
452.    472.    523.    537. 

Klingnau     (Klinglow)     I,    110.    455. 

Kluber,    Nikiaus    III,    542. 

Cluny    (Clugny)    II,   469. 

Clusterer,    Wolfgang    I,   36. 

Kneblin,    Friedrich    I,    158. 

Kneblin,    Hans    I,    153. 

Kneblin,    Jacob    I,    157. 

Kneblin,  Johannes,  Cantor  des  Dom- 
stifts  II,   389. 

Knobloch,  Bartholomeus,  Schaffner  der 
Carthause    III,    172. 


Knol,  Hans,  in  St.  Albanvorstadt 
f  Mühlenberg  6,  8]  I,  450. 

Knonau,   Zürich   II,   716. 

Knupp,  Benedict,  Weinschenk,  Haupt- 
mann   der    Bauern    II,    115.    122.    167. 

357- 
Knushart,    Jerg,    von    Appenzell    I,    36. 
Kobel,   Hans   =  Kubier,   Hans. 
Koch,    Caspar,    des    Rats    I,    9.    18.    24. 

29.   44.   63.   75.   78.   85.   92.    108.   118. 

135.     136.     139.    162.     164.    172.    179. 

180.     191.    192.    202.    218.    221.     222. 

282.   350.   362.  439.   531.   546.   --    II, 

'5-   ^3-   35-  ^6.   88.   109.    126.    140. 
Koch,    Dietrich,    von   Ettingen   III,   536. 
Koch,    Lienhart,    von   Reinach    III,   536. 

537- 
Koch,    Mathis,    von    Riehen    I,    152. 
Köchlin,   Jodocus  vel  Josz,   von  Schlien- 

gen   I,  497. 
Koger,   Uli   III,  549- 
Kohlenberg   ^   Koleberg. 
Kol,    Hans,    Amt    Farnsburg     III,    553. 
Kolb(in),    Agnes,    Witwe    II,    315. 
Kolb(in),  Christina  [ausgetretene  nomie 

des  Steitienkl osters J  II,  95,   315,  384. 

386. 
Kolb,   Franziscus,  Predikant  in  Bern  II, 

548. 
Kolb(in),   Mergelin   [ausgetretene  nonne 

des  Steinenklosters/   II,  94.   315.  384. 

386. 
Kolb,   Mathis   Boller  genannt   ^  Boller, 

Mathis. 
Kolben,    zum    schwarzen    [Gerbergasse 

57/  IIL   28. 
Koleberg  (Kohlenberg)   II,  454.  455.  — 

III,   29.  30. 
Koleberger   II,    142.  208. 
Koler,   Andres    III,  430. 
Koler,   Anton   II,    142. 
Koler,    Mathis    I,   499. 
Köler,    Stephan,    von    /K^/ein/-Hüningen 

III,    556. 
Koler,    Thenge,    zu    Weier    im    Thal    I, 

487. 
Koller,    Hans    I,    158. 
Kolin,    Gorius,    Gürtler    II,    437. 
Kolmar  I,  279.  282.  368.  454.  458.  485. 


613 


5IO.  —  11,  353-  364.  388.  390-  39i- 
4°5-  413-  +58-  472.  499-  —  III.  :23- 
457.  464. 

Colmar,    Werlin,    von    Liestal     II,    335. 

339-   346- 
Coeln    (Colonia)    I,    174.    1-5.    176. 

III,   33^- 
Kölner  (Keiner,  Kell;,  Heinrich,  Glock- 
ner und  Chorherr  zu  St.  Peter  I,  506. 

514.   —    II,   369.   370.  490.   491.   677. 

III,    224. 
Coloma,     Reynhardus     de,    Caplan     des 

Domstiftes   III,    332. 
Colonia   ^   Coeln. 
Komburg     (Comberg),     Württemberg     I, 

468. 
Komier.     Heine,     Amt     Farnsbiug      III, 

553- 
Kongen,     Claus,    zu    Weil     I,     507. 
Kongen  (Kunig),  Conrad  II,  72.  -•  III, 

302. 
König,      Haus      zu      dem      f  Äschnnvor- 

stadt   12]   I,  448. 
Königsfelden      (Kungsfälden  ,      Kloster 

II,  42.    44.    212.    428.    472.    682.    -- 

III,  135. 

Konnig,     Philipp,     von    Tegerfeldcn     II, 
4.     21. 

Konrad,    Maler      -    Schnitt,    Konrad. 

Conrat,    von   Münchenstein,   Caplan    des 
Domstiftes    I,   439. 

Conratter,  Lucas,  doctor,  Domherr  I 
465. 

Konstanz  ^Constantia,  Costentz}  I,  19 
74.  81.  82.  85.  88.  89.  92.  109.  110 
III.  112.  125.  130.  132.  144.  202 
222.  446.  469.  472.  477.  478.  504 
— •  II,  50.  lio.  III.  145.  201.  208 
225.  229.  257.  32S.  329.  362.  378 
382.  396.  407.  435.  438.  630.  f.36 
716.  732.  744.  —  III,  9.  13.  14 
43.  50.  71.  72.  73.  76.  77.  80.  108 
148.  169.  185.  193.  195.  242.  245 
251.  252.  254.  255.  256.  268.  270 
271.  272.  273.  283.  294.  303.  325 
327.  330.  332.  335.  341.  343.  344 
352.  435.  469.  479.  490.  491.  543 
586.    588.   591.    594.    595. 


Kopf,     zum     fSchiJlländc    j/     II,     23. 

72.    416.    711.    ^    III,    179. 
Köpfli,    Wolf,    Buchdrucker    zu    StralJ- 

bui-g    II,    3  5>- 
Copis,  Johann   I,  452. 
Cornelius,     dominus,     zu     St.   Peter 

Laufen,     Cornelius     von. 
Kornclius,    Rudolf    =    Caromellis,     Ru- 
dolf. 
Kornmarkt    I,    321.   499.       -    II,    26.    28. 

—    III,    32S. 
Kornmesser,     Niciaus,     Augustinerprior 

II,    202.    —    III,     17.     19.    20. 
Cornol    (Kurnow),    Berner  Jura    II,    23. 
Kösy,     Hans,     Fischer     III,     516.     517. 

520.    522.    523.    524.    525. 
Kostanzer,    doctor    Paulus    --^-    Phrygio 

Paul,    Dr.,    Pfarrer    zu    St.    Peter. 
Köstlach    (Kestlach,   Köchlach)   bei   Pfirt 

I>    447-    458.   464-    47^-    5I7- 
Coszmann    II,    178. 
Kötzingen   bei    Landser   I,    535.   536.   — 

II,  iSo.    iSi.    749.    —    III,    33. 
Courrendlin    —   Renncndorf. 

Crafft,    Conrad,    von    Laufen     III,    21. 
Krafft,     Wolfgang     III,     275. 
Cratander,      Andreas,      Buchdrucker     I, 

H5-    —    II,    719-    —    III,    563- 
Krattinger,    Benedict,    Amt    Waldcnburg 

in,  554. 

Kreb,    Hans,    Weibel,   Amt    Waidenburg 

III,  550.   554. 

Kreiß,   Anna,   Witwe  des   Peter  II,  432. 
Kreiß,    Peter,    Siegelgraber   II,   432. 
Kremer,     Mathis,     Schuhmacher    I,    40. 
Krentzlin,    Kochhaus    fSchifjländc   7,9/ 

I,    12-    --    III,    597- 
Krepser,     Thomann     Schmid     gen.       = 

Schmid  gen.  Krepser,  Thomann. 
Kreszi,   Thomas    III,   467. 
Kreuz,    schwarzes    fSt.    Johaiinvorstadl 

V.h.    V.    3j    II.    2^]    III,    30. 
Kreuzungen    am    Bodensee    I,    222. 
Cristann,   Schneider   I,    151.   —   III,   37. 
Cristen,     Bruder    III,    467. 
Cristann,     Adam,     .\mt    Farnsburg    III, 

553- 
Cristen,    Hans,    Weil   I,    511. 
Cristen,    Hans,    Lauffenbcrg   I,    459. 


614 

Cristin,   Martin,    Cleriker  II,   4°5- 
Cristoffel,  Haus  zum  St.  [ Kohlenberg  i ] 

III,  30- 
Kroichin,    Hans,    Amt   Waldenbui-g    111, 

554- 

Cronberg,    Hartmann    von    1,    349- 

Krone,  zur  fSchiffländc  5/  h  172. 
177.   —   11,   27- 

Cronis,   Gast   III,   219. 

Cronis,  Hans   111,  219. 

Kronauer  (Cronower),  Cristoffer  i  Stof- 
fel)   I,    4°-    -    I"'    4'*-    546- 

Krug,    Straßburger    Bote    III,    210. 

Krug,  Sebastian   (Bastion)  III,  276.  41^- 

'4- 
Krutle  (Rutli;,   Marx,   von   Benken   111, 

528.   555- 
Kruttbedlin  über  Rin  / Badergafilein  6/ 

I,   49°- 
Crutz,    Haus    zum    /Spaleiiherg    48]    1, 

511. 
Crützgeßly        [SchiitzenmaUstrapeJ       1, 

485. 
Kubler,     Caplan     von     St.     Peter     111, 

224. 
Kubler,    Adelheid     II,    434- 
Kubler,    Hans,     Amt    Waidenburg     III, 

554- 
Kubier,    meister    Hans    [Büchsenme.'.-iter 

Hans   Kobel,  Petersberg  gl   1,   505. 
Kubler,   Lorenz   III,   32- 
Küffer(in),    Agnes,    Äbtissin    von    Ols- 

berg    II,    464. 
Kuffer,    Bächtold,    Schiffmann    111,    446- 
Kuffer,    Bernhard,    zu    Benken    III,    37- 
Küffer,     Bernhart,     Wächter     auf     dem 

Münsterturm   111,    525- 
Küffer,   Claus,   von  Bielbenken    111,   7^- 
Kuffer,   Diebold   1,  94- 
Küffer,    Hans,    Weil    I,    5°7- 
Kugly,    Claus    I,    25. 
Kuelhamer      (Kiellhamer),      Anton     111, 

547.   563. 
Kulper,    Werlin    II,    300. 
Kummi,     Jerg,     in     Tüllingen     I,     507. 
Kung    (King),    Wilhelm    III,    549-    SS»- 
Kungsberg,    Haus    /Gerhergäßlein    22/ 

I.    495- 


Küeny.   Hieronimus,    Caplan   zu    St.   Pe- 
ter   I,    500.    513.    —    II,    187.   —   III, 
223. 
Künig,    Heinrich,    Morschweiler    1,    517. 
Kuniman,       Michel,       Gewenheim      bei 

Thann    I,    496. 
Kunriedlina].  Margaretha,  ausgetretene 
Nonne,     Verwandte     des     Altvenners 
Nicl.    von    Grafenried    III,    113- 
Cuntz,    Fridli    III,    277. 
Kuntz.    Hans    III,    542- 
Küontz,    Stephan    I,    508. 
Cunzly,    Clewi,    Wenzwiler    1,    509. 
Kupfer,    Pauli,     Amt    Liestal     III,     552. 
Kupfer     Wurmschlers     Haus     /Heinrich 
Kupjenvurm.   Aschenvorstadt   7/,  75/ 
III,    27. 
Kuppelin     (Kiplini,     Adam,     Wirt     zur 

Blume    111,    109. 
Kupffli,     Thomann,      Amt     Waidenburg 

III,   554- 
Kürerin,   Ursula,    von  Benken   III,    123. 
Küry,    Hans,    Reinach    III,    557- 
Kuri,    Martin,    Bättwil   III,   425- 
Curie,     Valentin,     Drucker,      [tochter- 
mann   Jacob    Meyers    zum    Hirtzen] 
I,    120,37.    121,21.    122.    —    II,    719- 
Kurnow   =   Cornol. 
Currificis    =    Vischer,    Hans,    Chorherr 

zu    St.    Peter,    genannt    Wagner. 
Kürschnernzunft     I,     25.     —     HI,     42°- 

548. 
Kürschnerzunfthaus     [Gerbergassc     14I 

I,  490. 

Kursener,  Joseph   =    Suntgouwer    (Sun- 

kower),    Joseph. 
Küssaburg-Tal    statt    Küssennberg,    Tal 

II,  34- 

Kuttelgasse     /  Miinzgäßlein  ]    HI,    29. 
Kuttelhus     /Miinzgäßlein     18/    1,    495- 
Kuttler,   Hans,   Metzger  alias   =  Metz- 
ger,   alias    Kuttler,    Hans. 
Kuttler,    Ulrich    I,    321.    322.    324.    327. 

334- 
Kutzenberg    III,    489- 
Kuusen,   Meister   Josen   von    I,    i34- 


\ 


615 


D. 


Dachstein    [hei    Molsheini,    l'nterelsaß/ 

I.    S34- 
David    (Davit),   Caspar,   Metzger   I,   33. 

36.     515.     —     II.      115.     122.        -     in,    41S. 

546. 
David,    Conrad,    Metzger,    des    Rats    1, 

2+.    282.   4+5.    503.    533.  II,    245. 

371.    385.    386.    463.    465.    466.    722. 

—    III,    6.  46. 
David,      Hans      /Cup/an     um     Münster 

fi502j    I,     351.     -     III,    3.     ,. 
David,    Heinrich,    Kaufmann    /f    1^35/ 

I,    27.   371.  11,    2S0.    -    III,  464. 

Dägen   =   Degen. 
Dalcher      ^Talcher),     Arbogast       Gsst 

III,    219. 
Dalcher,    Hans    III,    555. 
Dalcher,    Peter    III,    552. 
Damian     Dainyon),   miner   Herren    Bott 

I,   43.    —    II,    69.   78.    177.    179.   213. 

252.    6S0.    —   III,    9.   493. 
Dammerkirch.   Oberelsaß   I.  453.   —    II. 

280. 
Dampfrian,     Hans     Ulrich,     Domcaplan 

1.    438-    +47-   462.    -    III,    223. 
Dampfrion,    M,    Ludovicus,    Domcaplan 

111,     223. 
Damphrion,   Martin    I,   24.    142.  -      111, 

Danczer,    Erhart,    Grenzach    I,    503. 
Danczer.     Lienhart,     Grenzach    I,     503. 
Daniel,    der    Pfeifer    I,    33. 
Datt.     Lienhard,     von     Riehen-Bettingen 

III,    556. 
Datt,    Uli,    Riehen    I,    503.    504. 
Dattenried    [ Delle J    III,    153. 
Deck.    Hans,    Pratteln   II,    395.   406. 
Deck,   Jacy,   von   Prattelen    III.   556. 
Degen     (Tagen,     Dägen",     Hans,     Amt 

Farnsburg   III,    552. 
Degen,    Lorenz,    von    Langenbruck    III, 

584.   596. 
Degen,    Steffen,    Amt    Waldenburg    III, 

554- 
Degen,  Ulin,  Amt  Homburg  III,  555. 
Degenhart,    Joachim,    Papierer    I.     18S. 

—    III,    346.    547.    564. 


368. 

712. 


Degknow     =.     Tecknau. 

Delsberg     (Telsperg)     II,    43.     81.     84. 

88.    90.    98.    109.    H2.    113.    114.    129. 
132.     135.     142.    310.    321.    339. 

3-1.    389.    475.    680.    684.    -01. 

-14.    738.    —    III,    31.    142.    150.    158. 

165.     .72.     1S3.     193.     232.    305.     355. 

376. 
Denck,    Johann,    Wiedertäufer    II,     5S4. 

5S5. 
Deutsches     Haus     iTutschenhus     I,     236. 

449-    —    n,    339-    -    III,    438.    492. 
Deutscheshaus   Turm   I,   16.   36.   —   111, 

528. 
Deutschnofen    i^Tutschnofen',   Tirol   III, 

378- 
Dhur    =    Dur. 
Dy     (Dyen),     Hans,    Maler     1,     517.    — 

II,    430. 
Dichtler,    Anthoni     1,    24.     29.  III, 

-75-    445- 
Dichtler,   Hans,  Domcaplan  I,  43 S.  449, 

463.    —    III,    222.    331.    444. 
Diebolt    sei.,    Caplanei    zu    St.    Martin 

I,    518.    -    III,    33. 
Diebolt,     Schuhmacher,     bei     St.     Elisa- 
bethen,  von   Sulz   II,   485. 
Diebolt    .Thiebolt),   Lienhard,  von   Nie- 

dcrsteinbrunn  II,   169.  353. 
Diepolt,    Meister  Wyßach,    Diebold 

Diedis,    Hermann,    von    Riechsen    I,    18. 
Diegten    (Dietlicken,    Dietken)    I,    339. 

411.    428,    -     III,    353. 
Diesbach,    von     II,    231.     —    III,     2S1. 
Diesbach,   Christoph   von  III,    149. 
Diesbach,  Niclaus  von,  Coadjutor,  Dom- 
herr  I,   50.  55.    147.  225.   465.   -^   II, 

80.     85.     121.     140.     174.     232. 

271.    274.    315.    334.    362.    377. 

448. 
Diesche,    Hans,    jr.    I,    500. 
Dießcnhofen    II,    242.   —    III,    147. 

377-   378. 
I       Diethclm,     Fridlin     I,     158. 

Dictschi.    Pentheli    I,   36. 
1       Diettel,    Johann    II,    269. 


270. 
390. 


151. 


616 


Dietter,   Ulin,   Amt  Farnsburg   III,   553. 
Dietweiler     bei     Landser     III,     31.     32. 

j  j- 

Dijon    III,    65. 

Dilmann,  Melchior,  Leutpriester  zu 
Pfeffingen    =    Tillmann. 

Dincberg    ( ?)    I,    4+2. 

Dinger,     Philipp     III,     422.     546.     547. 

Dinkelsbühl    fBayern }    I,   453. 

Dionisius  von  Dießenhofen  =  Schmit, 
Nysius,   von   Dießenhofen. 

Dyrna    =   Thürnen. 

Dischmacher    =    Tischniacher. 

Dyszler,   Jacob   III,   550. 

Dittingen  f Tittingen;,  Amt  Laufen  I, 
481. 

Dittlinger  [Vetermann] ,  Venner  von 
Bern    III,    62.    113. 

DoUinger  (Tollinger),  Heine,  von  Rein- 
ach   III,    462. 

Dollinger,     Lorenz,     von     Reinach     III, 

557- 

Dollinger,   Peter,   von  Reinach   III,  461. 

Dolter  ^Doltter,  Oltter,  Conrad, 
Schultheiß  von  Kleinbasel  II,  145. 
411.     412.     —     III,     128.     172.     302. 

Dolter  (Tolter),  Peter,  dictus  Frisch- 
hertz III,  302. 

Dompropsts  Hof  (Dompropstei^  I  Rit- 
ter gasse]    I,    236.   450    . 

Domstift  (Hohes  Stift.  Meren  Stift; 
Münster,  Monster,   Dom,  Kathedrale) 

I,  215.  228.  230.  231.  349.  391. 
407.    415.    424.    443.      466.     535.     — 

II,  86.  112.  125.  147.  217.  379. 
6i6.  —  III,  100.  102.  103.  105. 
222.  235.  238.  268.  275.  280.  281. 
309.  32S.  331.  364.  388.  39j.  306. 
430.    492.    493.    510.    544.    545. 

Donet,    Claus,    von    Laufen    =    Tnonat, 

Claus. 
Dorger    ^Torker',    Felix    III,    547.    558. 
Dorlich,    Caspar    I,    40. 
Dornach     (Dorneck)     bei    Arleshemi     I, 

215.    262.    277.    278.    279.    330.    336. 

365.    376.    450.    543.    550.    —    II,    19. 

23.    31.    72.    84.    90.    98.     105.     113. 

114.    131.    132.    133.     134.    135.    136. 

137-     172.    231.    309.    32^.    371.    389. 


410.  411.  417.  430.   470.  499.  —   III, 

139.    192.    277.   566. 
Dornach    (Dorneck)    bei  Mülhausen    II, 

439- 
Dornacher,    Bernhart,    von    Muttenz    III, 

222.    555. 
Dornacher,     Fridlin,     von     Reinach     III, 

557- 
Dornacher,    Gast    (Arbogast)    III,    221. 
Dornacher,    Hans,    Caplan    zu    Muttenz 

.1,      21. 

Dornacher,  Hans,  von  Reinach   III,  460. 

461.   462. 
Dornacher,     Heine,     Oberwil     III,     5". 
Dorneck     =    Dornach. 
Dorneck,   Haus    l Schwanengasse   XLh.    x<. 

4,  Ecke]  III,  496. 
Dorothea,      Schwester      zu      Engenthal, 

Base   des   Hans   Nacht    zu    Bielbenken 

II,    276. 
Dorwechterlin,    Katherin    I,    21. 
Dotengäßlein    =    Totengäßlein. 
Drat,    Hans,    Schaffner    des    Abtes    von 

Wettingen    I,    156. 
Drybock    (Tribock)    I,    361. 
Dryel,    Johannes    III,    467. 
Dryer    pundthen    ^    Graubünden. 
Dryg   gesellschafften   ^  die   drei  Klein- 
basier    Gesellschaften     zum    Greifen, 

zum    Rebhaus    und    zur    Hären    III, 

518.    550. 
Drur    (_Truer,    Truher,  Trucher"),   Anna 

II,    751. 
Drur,  Hans,  Hauptmann  der  Sundgauer 

Bauern,    Weinmann    II,    51.    78.    115. 

122.    167.    168.    266.    367.    751. 
Dubler,    Jacob,    Schlosser    III,    508. 
Duggingen    (Duckingen),    Bern    II,    fS. 

89. 
Düllicken    =    TüUingen. 
Dunckel,    Appollinaris    III,    32. 
Dur     (Dhur),     Hans,    Metzger     I,     500. 
Dur,    Simon    III,    54S. 
Durgouw   =^   Thurgau. 
Durlers,    Ulrich,    von    Uri    II,    324. 
Dürmenach     (Tirmnach)     bei     Pfirt     I, 

496.   —    III,   301. 
Durrmeyer,    Conrad    II,   463.   465.   466. 


(i  1 7 


Durnner,    Ulrich    III,   549.    558. 

Durs   goldschmitl       Grat',    Urs     Thurs' 

Durst,    Hans    III,    550. 


Dursum,     Ottilia,     ausgetretene     Nonne 
des    Steinenklosters    II,    95. 


Eber,  Haus  zum  /schwarzen J  /Gerber- 
gasse 75/  III,  29. 

Eberhart.    Heine    11,    267. 

Hberlin,    von    Baden    III,    3-. 

Eberstein    II,    475. 

Eberstein,    Graf    Bernhard    von    U,    373. 

Eblin,    Hans    I,    375. 

Eck  (von  Egk,  Egg^,  Dr.  Johann  1, 
140.  —  II,  124.  197.  19g.  200.  201. 
202.    208.    328.    329.    330.    331.     336. 

340-    341-    342-    343-    344-    S^i-    59°- 

615.   648.    —   III,   42.   81. 
Eckental,  Margreth  von  /Eggenthal  bei 

Deuischnofen    in    üirot/   III,    378. 
r.cklin,    Heinricus    III,    467. 
Edelmann,    Dorothea    III,    28. 
Eder    =    Öder. 
Efingen,    von    II,   231. 
Effinger,    Schultheiß    von   Zürich    l,   91. 
Efringen,    von    I,    467. 
Efringen,      Cordula      von,      ausgetretene 

(Hingentaler    Nonne    II,    144. 
Etfringer,    Andreas     (Andreas    von    Ef- 

fringen),     Caplan     des     Domstifts     1, 

439-   457-   462.   ~    III,   222. 
Eger,    Hans    (Johannes),    in    Riehen    I, 

152.    157.   497. 
Eger,    Simon,    von    Riehen    1.    157.    497. 
Eggenen    (Eckenen),    Ober-,    Baden    III. 

267. 
Eggental    .Eckental)    bei    Deutschnofen, 

Tirol    III,    378. 
Eggle,    Claus,   zu   Ottlichen    III,   27. 
Egidius,    Caplan    zu    St.    Peter  Ri- 

cholf,    Aegidius. 
Egisheim     (Egeszheimi     bei    Colmar     1, 

487.    —    II,   500.    701. 
Eglin,    Junker,    Dompropst    II,    179. 
Eglin,    Claus    III,    219. 
Eglin,    Eisin    III,    28. 
Eglin    (Egkly),    Thoman,    Schindler    zu 

St.    Alban    I,    496.    —    III,    422.    423. 
Egolzwil,     Luzern     I,     122.     123. 
Basler  Reformationsakteti,  III. 


Egrichen,    Margreth,    Gattin    des    Jakob 

Groß,    Lebkucher    III,    172. 
Egringen    bei    Lörrach     I,     509.  II, 

151.    154.  III,    32. 

Ehingcr,    I.ienhard,    Sohn    der'  Gerberin 

I,   495-  III,    54«- 

Eichach,   Ludwig,  von  Sulgau,   dominus, 

St.    Peter    I,    103.     106.     113.  II, 

187. 
Eichman,     Erhart     II,     190. 
lüchstetten     (Eichstatt,    Eystetti,    Baden 

II'-  504-  533-  54°- 
Eichstetten.     Licnhard     von  Eunck, 

Lienhard. 
Eigen,    iMargreth    II,   75. 
Eygerman,     Felix,     Steinenklosterschaf  f- 

ner    II,    384.    385.    —     III,     509. 
Eimeldingen   (Emeltingen,   Eymcttingen, 

Eymentingcn      I,    448.    481.    500.    — 

U,    1.    191.    —    III,    31.    33.    442. 
Einfaltig,    Bote    III,    582. 
Einfaltig    (Einfeltig),    Hans,    Caplan    zu 

St.    Peter    I,    510.    514.    —     II,    344. 
-     III,    223. 
Einfeltig,     Agnes     I,     507. 
Einfeltig,    Magdalena,    Gnadentalschwe- 

ster  III,  176.  178. 
Eingern,  Hans  I,  158. 
Einsicdeln    I,    i.    5.    10.    108.    162.    164. 

165.     166.     167.    168.     172.    177.    214. 

216.    218.   —   II,    256.   257.    258.   280. 

283.    284.    285.    294.    309.    310.    322. 

323.    326.    433.    478.    480.    482.    490. 

716.     722.       -     III,     135.     139.     148. 

174.     182.    1S3.    185.     188.    189.    190. 
Eischen    zu    Weil,    in    der    /FluriiameJ 

III,    3'- 
Eisengasse    (Ysengassen)    I,   518.    —   II, 

323.    —    III,    29.    525. 
Elende   Herberge   III,  28.   29.  215.   275. 
Elffeld,     Hans,    Diacon    zu     Liestal     ^ 

lllfeld,    Hans. 
Elickurt    =    Hericourt. 

78 


618 


Elisabethen,     St.     I,    326.    448.    —     II, 

183.    485.    —    III,    26.    395. 
Ellwangen,  Württemberg  I,  473. 
Elm,    Lienhard,    Steinmetz,    von    Lindau 

III,    49^- 
Eloigen,    Bruderschaft    St.    III,    128. 
Elsaß    I,    47.    278.    322.    323.    366.    378. 

382.    476.    522.    525.    532.    533.    536. 

538-    548-    55°-   551-    —   II>    2-   4-   24- 

41.    42.    44.    48.    49.    53.    60.    61.    62. 

63.    64.    66.    74.    82.    101.     103.    133. 

152.     153.     164.    165.    333.    441.    442. 

455.   460.   487.   740.    745.   —    III,    14. 

38.     39.     40.    41.     45.     58.     60.     104. 

122.    132.    153.    161.    434. 
Elsendorf fer,  Petrus,  Domcaplan  I,  438. 

447.   460.    —   III,    223. 
Eltzacher,    Johann,    Schaffner    zu    Clin- 

gental    III,    123. 
Emanuel,  von  Bern  ^  Manuel,  Niclaus. 
Ems     (Emps),     Georg     Sigmund     von, 

Domherr    von     Constanz    I,     465.    — 

III,    332.    335. 
Ems    (Aembßz,    Hohenems),    Marx    Sit- 
tich   von    [fi533J    III,    21.    592. 
Enderly    III,    594. 
Endingen    III,    31. 

Endlin,   Schwester  zu  Engental   II,  276. 
Engel,   Mathaeus,   Schuhmacher  II,   149. 
Engelberg   II,   328. 
Engelpforte    (Engelport"    bei   Gebweiler 

■  I>    543- 

Engental    (Engeltal)    fkloster   hei    Mut- 
tenzj   I,    539.   540.    541.   542.    549.    — 

II.  2.    23.    29.     190.     192.     193.     196. 
275-     319-     320-     365-     420.    434.     — 

III,  221.    276.   456. 
England    II,    397. 

Enker,      Haus      zum,      am      Fischmarkt 

/Stadthausgasse   ///   III,  27. 
Ensisheim     (Ensheim,     Ensen)     1,     132. 

235-    336-    366.    377.     378.   383.    384. 

471.    522.    525.    526.    528.    529.    531. 

533-    534-    535-    536.    537.   538.    539. 

543-    544-    546-    548.    549'    55--     553- 

—    II,    2.   4.    5.   6.    7.    9.    II.    12.    13. 

15.    19.    23.    24.    31.    35.    38.    39.   41. 

42.    45.    46.    48.    49.    53.    54.    56.    60. 

61.    62.    64.    65.    66.     67.    68.    59.    82. 


103.    ii6.    139.    140,     152.    153.  164, 

166.     169.    213.    214.    221.    231.  266 

267.    268.    273.    274.    278.    279.  281 

308.    314.    316.    317.     323.    325.  326 

333-    345-    347-    35^-      359-  3^9-  37' 

372.    373.    377.    387.    439.    441.  442, 

466.    467.    470.    473.    475.    476.  477, 

479.    483.    490.    493.    49S.    500.  701 

707.    709.     711.    713.     715.    728.  738 
—    III,    21.    23.    31.    38.    41.    43.   44 

51.   53.   58.   59.   63.  64.    70.    122.  153 


157 
214 
328 

377 
490 

587 


182.     184.    206.    207.    20S.    209 
239.    245.    250.    263.    278.     325 


341-    343-    347-     356-   357-    3^5 
380.    410.    411.    426.    437.    468 
491.    495.    499.    533.    564.    579 
588.    591.   592. 
Entenschießer,    Mathaeus,    von    Pratteln 

II,    405. 
Eptingen,   von   II,  253. 
Eptingen,    Friedrich    von    I,    21.    —    II, 

14. 
Eptingen,    Hans    Friedrich    von    I,    425. 

—  II.   317- 

Eptingen,    Junker    Kilian    von    III,    415. 
Eptingen,     Margarethe     von,     geb.     von 

Laufen    II,    189.    190. 
Eptingen,  Mathaeus  von  II,  21.  48.  499. 

—  III,    46.    442. 
Erasmus-Caplanei      am      Hochstift      III, 

335-    336- 
Erasmus    von    Rotterdam    I,     144.     145. 

—  II,    127.   694. 

Erbser,  Fridlin,  von  ^Bubendorf  II,  215. 
Ergolz     I,     245.     265.     271.     334.     337. 

33s.   39°-   430- 

Ergow    (Ergau)    =:   Aargau. 

Erlach    II,    353. 

Erlach,    von    II,    380. 

Erlach,    Diebold    von    III,    204. 

Erlach,    Schultheiß    Hans    von    II,    146. 

Erlibach,   Wendli,   von  Kästelten   I,   145. 

Erlin,   Jacob    III,   550. 

Erny,  Hans,  Zimmermann  III,  65.  66. 
69. 

Erny,  Hans,  Amt  Liestal  III,  552. 

Ernst,  Markgraf  zu  Baden  und  Hoch- 
berg  =   Baden   und    Hochberg,  Ernst. 

Ernst,  Hug  III,  549. 


t)19 


Ersenn    III,    65. 

Eschemerthor  (Hschamarthor)  =  Aschen- 
tor. 

Eschenzweiler  lEschetzwiler,  Escholz- 
wiler)  bei  Habsheim  I,  489.  490. 
493-   494-   53S-   —    H.   180.    iSi.    284. 

Escher  (Eschar),  von  Zürich  II,  179. 

Escher,    Conrad    II,    20. 

Escher,   Hans,    von   Zürich    I,    195.    196. 

Esel,    der    Knecht    zum    111,    560. 

Esel,    der    Müller    zu    dem    I,    51-. 

Eselstürmlein     1,     137.  II,    735. 

III,    42.    170. 

Eßlingen    II,    103.    176.    281.   432. 

Eszlinger,  Niclaus,  von  Basel,  aus- 
getretener  Predigermönch    II,   202. 

Etlingen    II,    6S1. 


Etsch,   Marti   ab  der   =  Nock   aus   dem 

Etschland,    Martin    von. 
Etschland     III,     291.     302.     378. 
Etterer,    Balthasar,    von    Rappoltsweiler 

I,    491. 
Etterer,      Conrad,      von     Rappoltsweiler 

I,    491. 
Etterlin,    Pentelin    II,    128. 
Ettingen    I,    494.    509.    --    II,    88.    89. 

96.   318.   350.   357.   410.  499.   500.   — 

111,   10.  323.  374,   380.  414.  425.  4S8. 

527-    536-   557- 
Ettiswil     Etteszwil),    Luzern   I,    501. 
Ettlicken    -    Ötlingen. 
Eucharius  Holzach,   Eucharius. 

E.\uperantius,    Caplan    zu    St.    Peter    II, 

I.     14. 


F,  V. 


Faber,  Jacobus,  Stapulensis  ;  Lefevre 
d'Etaples)    II,    694. 

Faber,  Johannes,  Emmeus.  Drucker  11. 
677 

Fabri  (Faber),  Johannes,  Uoctor  /ge- 
neralvikar  des  histiims  Constanz  und 
Basler  domherr /  II,  112.  113.  120 
122.  130.  139.  140.  141.  225.  267 
269.  270.  271.  272.  273.  274.  277 
278.  279.  328.  362.  365.  377.  579 
585.  610.  —  III,  13.  80.  113.  J14 
246.  253.  258.  278.  325.  355.  359 
361.    363.   490. 

Fach,   Margreth   von   III,    27. 

Vachhenn,   Conrad,   St.  Johannschaffner 

III.    344-    345- 
Vadianus      ^Dr.      Joachim      von      Watt 

fbürgermeister    von   St.    Galle»,    1484 

bis    1551/)    III,    239. 
Fahne,     rote     (Rottcnfan'i     /Freiestraße 

43/    III,    ^7- 
Falken,    zum,    Liestal    II,    303.    304. 
Falkenstein,    Vogtei    =   Neu-Falkenstein 

II,  392.    394.    —    III,    132. 
Falkenstein,   von    I,   542.   —   II,    87. 
Falkenstein    /Anita/,    Fürstäbtissin    von 

Säckingen    II,    310. 
Falkenstein,     Sigmund    von    U.    29. 

III,  59. 


Falkenstcin,    Thomas    von,    Domherr    1, 

473-   475-   —   III-    3H- 
Falkensteinin,     An.     III,    381. 
Falkeysen    (Valkysen,,    Claus    III,    5^2. 

547- 

Falkner  1  Valckner :,  Claus  Isoh»  de<, 
Virich/    II,    20.    21. 

Falkner,  Heinrich,  Sattler  des  Rats  III, 
302. 

Falkner,  Heinrich  /söhn  des  Ulrich/ 
II,   20.   21. 

Falkner,  Ulrich,  Oberstzunftmeister  1, 
6.  7.  8.  18.  22.  24.  26.  30.  32. 
188.    204.    —    II,    20.   —    III,    30.« 

Validus,  Balthasar,  Leutpriester  am 
Münster   II,   677. 

Farel  Pharelus),  Wilhelm  I,  95.  97. 
99.  101.  102.  103.  144.  145.  --  II, 
16. 

Farnsburg  (Varsperg)  I,  194.  198.  238 
246.  247.  248.  258.  261.  262.  264 
266.  267.  268.  270.  271.  272.  273 
282.  284.  285.  286.  287.  288.  294 
295.  296.  298.  300.  302.  304.  305 
306.  307.  308.  309.  310.  311.  312 
313.  318.  330.  336.  339.  340.  345 
382.  388.  408.  409.  410.  411.  412 
413.  414.  415.  416.  426.  427.  428 
429.    430.    432.    434.    435.    521.     534, 


620 


544' 
loS 
262 
470 
711 

127, 

62. 
421 
595 


—  II,  22.  24.  25.  27.  29.  35 

147.  i88.  189.  203.  229.  250 

294.  367.  371.  431.  436.  466 

476.  490.  503.  679.  701.  707 
714.  715.  717.  720.  -23.  726 

728.  735-  749-  —  III.  51-  59 

133.  138.  2i6.  261.  304.  353 

4S4.  489-  551-  55--  565-  585 


Varschon,  Johann,  Priester  in  Muttenz 
=     Schnyder    gen.    Varschon,     Hans. 

Fäsch,     Claus     III,     549.     558. 

Fäsch    (Fesch),   Wernli   IfiS^'J   I,   ^6. 

Fatzmann  (V atzmann),  Claus  III,  17. 
195. 

Fatzmann,    Jerg     [Jeorius),    Domcaplan 

I,  130.    131.    138.    140.    141.    193. 
199.     200.     201.    43S.     442.     460.     — 
III,    194.    223.    331.    444. 

Vaucluse    (Wauclusz)    III,    282. 

Vaugris  (Vogrysz;,  Johannes,  Buch- 
händler  II,    719. 

Vaugris,    Vincenz    II,    719. 

Federin,  Katharin,  von  Wingarten  III, 
464. 

Feindselig,  Doktor,  von  Constanz  II, 
329. 

Feyscher  (Vösy),  Hans,  Schaffner  zu 
Schöntal  I,  17.  19. 

Feldbach  (Veltpach)  {Kloster  im  Elsaß J 
.  I,    89.    -    II,    379-    -    III.    33-    575- 

Feldbach    (Veltpach),    Fridlin   I,    24.   — 

II,  315- 

Ffldberg     (Velperg)     bei     Müllheim     I, 

493- 
Veldenberg,   Haus   [Spalenberg  62 J  III, 

496. 
Feldkirch    III,    352.    356.    475. 
Veldner,    Hans    I,    25.    26. 
Felix,     Müller     zu     Biedertal     III,     37. 
Felix,   Hans,   Caplan  zu   Liestal   I,   233. 

—   II,   247.   248.   261.   286.   295.   296. 


297.    298.    299.   300. 

301.    305.    306. 

316.  318.  345.  743. 

Felix     von     Zürich     = 

=     Mantz,     Felix 

I,    176. 

Velleianus   II,    146. 

Veitin    =    Schaffner, 

Veitin,     Drucker 

I,    128. 

Venningen,    von    I,    357. 

Venningen,     Johann     von,     Bischof     von 

Basel    I,    350. 
Ferber    (Ferwer),   Johannes,  Domcaplan 

I,    438-    445-   463-    —   III,    222- 

Ferdinand  von  Österreich,  Erzherzog. 
König  von  Ungarn  und  Böhmen  I 
117.  119.  120.  377.  523.  —  II,  24 
28.  29.  36.  44.  74.  103.  110.  118 
120.  130.  131.  139.  140.  141.  176 
211.  224.  253.  267.  268.  269.  270 
271.  272.  273.  274.  277.  278.-  279 
377-  379-  477-  478-  —  HI,  122 
193.  251.  263.  278.  316.  349.  356 
359-  363-  376.  426.  428.  430.  437 
455.   478.    501.   506. 

Ferenberger  (Fernberger,  Ferenberg), 
Joh.,  Oberster  Sekretär  Erzherzog 
Ferdinands  II,  377.  379.  —  III,  194. 
356.  430. 

Vergy     Warze)   in  Burgund   I,  32. 

Verier,    Jacobus    I,    144. 

Feringer,   Peter,   Papierer   III,    27. 

Verrer,  Hans,   Amt  Laufen  III,  556. 

Verrer,  Peter,   Amt  Laufen   III,  556. 

Ferrer,   Stephan,   von  Liesberg  III,   109. 

Verulan,  Bischof  von  =  Filonardi, 
Legat. 

Vester,  Jerg  (Jeorius)  de  Magstat, 
Domcaplan  I,  437.  441.  460.  —  III, 
222.    332.   440.   444. 

Vetter,    Marx,    zu    Rodersdorf    III,    32. 

Feuerbach     ^Furbach)     /bei    MüllheimJ 

I,    377. 
Feuler,     Hans,     Wiedertäufer     II,     353. 
Vy,    Hans    III,    32. 
Vier    Waldstätte    I,   91.    92.   —    II,    170. 

III,    183.    250.    261. 
Vige,    Diebold,    zu    Hausgauen     I,    494. 
Villingen    (Fylingen,    Vylingen),    Baden 

I,    469.    549.    550.    551.    553.    —    II, 

3.    724.    -   III,    588. 
ViUip    -^    Philipp   /N.J. 
Filonardi,    Legat,    Bischof    von    Verulan 

I,    137- 
Vilßer,   Wolf   III,   546. 
Fynck,    Michel,    Weber   I,    2S1. 
Finck,    Tiebolt,     Bader    I,     7. 
Finiger,   Sixt  I,  493. 


621 


Fininger,   Mauritius    ^'Moritz'i,   Prior   zu 

Augustinern,    Dr.    theol.    I.    62. 
\'ireti,    Jacob,    Koch    zu    St.    Alban    11, 

317- 
Fischbach     ^  Fistbach  ,    Johannes,    Dom- 
c-iplan   I,  43.S.  450.  463.  —   111,   223. 
N'ischer,    Alban    III,    549. 
\'ischer.     Balthasar     111,     292.     550. 
Vischer,     Meister     Hans,     Chorherr     zu 
St.   Peter,  gen.  Wagner   (currii'icis)   1, 

488.  512.  —  II,    185.  —   HI,   223. 
\'ischer,   Hans   I,   24.   330.   512.   544. 
Fischer,    Hans,    im    Kleinbasel    1,    50S. 
X'ischer,    Hans,   Muttenz   III,    221. 
X'ischer,  Peter   III,  546.   549. 
Vischer,    Thomman    I,    507. 
\ischer,    Thonge,    von   Riehen-Bcttingen 

III,   556. 
Fischernzunft   (Vischer  und  Schiffleute) 

I,    26.   —   II,    196.    —    III,   420.   549. 
Fischingen    (Vischingen,    Vißingen)    bei 

Lörrach    I,    509. 
Fischingen,    Thurgau    I,    222. 
Fischmarkt    I,    170.   511.    —    III,    3.    4. 

322. 
Visconti,    Galeazzo    III,    13. 
Vyszler,    Hans    III,    16. 
Fislis   bei   Pfirt   III,    33. 
Flachsland,   von   ill,  24.   26. 
Flachsland,    Hans    von   I,    149.    517. 
Flachsland,    Hans    Werner    von    I,    350. 

487.   496.   —   II,   36.  —    III,   301. 
Flandern,     Margarethe,     Herzogin     von 

I,    161. 
Fleckenstein    II,    209.   —    III,   244.    324. 

468. 
Fleckenstein,     Heinrich,     Luzern,     Dom- 
herr   I,    63.    227.    323.    —     III,    2-8. 

355- 
Fleisch,   Philipp  III,  542. 
Flubacher    (l'lutbacher),    Hans,   von    Bu- 

bendorf,   Wiedertäufer   III,   37S. 
Flüh    II,    27. 

Focktlin,    Fridli,    zu    Weil    I,    507. 
Vochhan,     Jeronimus,     Caplan     zu     St. 

Martin    I,    517. 
\'ochheim,     Georgius,     Vogt     zu     Hom- 
burg   II,    25.    251.    431.    454.  III, 

446.   450. 


Vogel,    Balthasar,    Caplan     =^     Vögelin, 

Balthasar. 
Vogel,   Claus   I,  37. 
Vogel,    Heinrich    I,   498. 
Vogel,     Marcus,     Caplan    zu     St.    l'ctcr 

/rt"     i§p     priester    in     Freibiiri;/     I, 

496.    497.    513.    —     II,     1S6.  III, 

^^3-  439- 
\'ögelin   ^\'ogel,  Vöglin),  Balthasar,  von 

Wallenstadt,     Caplan     zu     St.     Peter, 

Diacon    zu    St.    Leonhard    I,   494.     - 

II,    187.    543.    -    III,    223.    483. 
Vogeli,     Claus,     Amt    Waidenburg     III, 

5  54- 
N'ogcli,     Hans,     Amt     Waidenburg     III, 

55+- 
\'ogelin,   Hans,   .\mt  Farnsburg   III,  552. 
\'ögelishertz.    Bernhart,    Spielmann    III, 

55>- 
Vogler,    Hans    I,    36.    —    III,     547. 
Vogler,     Peter,     von    Büren,    Bern     III, 

503-   54°- 
Voglinshertz,     Bernhard      ;Liestal;      II, 

-43- 
Fogs,   Hans,   Küfer  III,    549.  558. 
Vogt,    Hans,    AUschwil    III,    557. 
Vogt,   Hans,   von   Gelterkindcn    II,   41 S. 

427- 
Vogt,  Hans,  Weibel  III,  550. 
Vogt,    Lorenz,    AUschwil    III,     557. 
Vogt    (Voit),    M.,    Rat    des    Frzherzogs 

Ferdinand   II,   28. 
N'ogtli,    Benedict,    Oberwil   III,    557. 
Vögtlin,  Claus,  von  Benken   III,  63.  64. 
Vogtli,    Hans,    Amt   Farnsburg    III,    552. 
Vogtli,    Licnhart,   Muttenz   III,    555. 
Vol,   Lckart   I,  357. 
Vol,   Eucharius   I,  352. 
Volkensberg   II,   iz.  711.    713. 
Volcker,      Hans,      Stadtgerichtsamtmann 

III,    27.    129.    177. 
VoUrat(in),     Elisabeth     Sigrist     genannt 

=     Sigrist    genannt    Vollratin. 
Volrot(in),     Sybille,     geb.    Ryff     (aus- 
getretene  Nonne   des   Stcinenklostcrs) 

II,   93.   287.  385.   386. 
Vollrot,   Wolfgang   II,  93. 
Volmy,  Cristcn,  Amt  Farnsburg  111,  553. 


622 


Vorlande,   österreichische   111,   350.   363. 

365.  427.  42S.  429.   579. 
Forster,  Conrad,  Metzger  I,  37.  42.  43. 
Förster,    Rudolf,    Schneider   II,    331. 
Fortmüller,    Johann    Heinrich    II,     331. 

335-  453-  454-   543-   S^9-  S9^-   —    ^1- 

305.   318.   488. 
Vösy,  Hans  =  Feyscher,  Hans. 
Franck,    Conrad    I,    507. 
Franck,   Hans   I,   37.   94. 
Franck,    Heinrich    III,    548. 
Franken     bei     Altkirch     III,     32. 
Frankfurt    I,    16.    59.    121.    174.    —    111, 

178.   452. 
Frankreich    1,    12.    26.    28.    29.    32.    40. 

45.     124.     161.     167.     211.     258.     484. 

—  II,    20.    368.    —    III,    45.    85.    89. 
90.     133.     134.    251.    501. 

Franquemont,  Margaretha  von  [Fran- 
kenmont,  Friberg  bei  Goumois  in  den 
Freibergen]  111,   176.    177. 

Fräntzlin,    Domherr    III,    444. 

Franz    1.   von   Frankreich    I,   32.   40.   41. 

-  II,    719- 
Franz    [.>]    III,   510. 

Frantz,    Meister    =    Zink,    Franz. 
Franz,    Adrian,    von    Allschwil    II,   369. 
Frauenfeld    I,    iio.    135.    191.    193.    222. 

378-    533- 
Frei     (Frey,     Fry,     Frig),     Adam,     von 

Wangen  bei   Zürich  I,    13. 
Frei,   Baltasar,   Amt  Farnsburg   111,   552. 
Frei,   Claus,   in  Riehen   I,   158. 
Frei,    Claus,    Bauernknecht,    von    Zürich 

II,    440. 
Frei,    Felix,    Amt    Farnsburg    III,    552. 
Frei,   Hans,   des  Rats   I,  24. 
Frei,    Hans,    Amt    Farhsburg    III,    552. 
Frei,    Hans    Rudolf,    des    Rats,    Pfleger 

zu   St.   Peter  III,    592. 
Frei,    Hans    Rudolf    111,    127.    128.    129. 
Frei,   Hans   Werner  [söhn  des  Rudolf] 

II,  209.     213.     220.     223.    252.   253. 
Frei,    Jacob,    Schlosser   I,    328.   329.    — 

III,  477.    507.    508.    512.    560. 
Frei,    Jacob,    von   Hägenheim    III,    354. 
Frei,     Jacob,     des     Rats,     von     Zürich 

III.    73-    77- 
Frei,    Pentely,     Amt    Liestal.    III,    552. 


Frei,  Rudolf,  des  Rats  I,  27.  —  II 
385.  —  III,  276.  292.  483.  581, 
582. 

Frei,    Rudolf    II,    223.    328. 

Freiamt    an    der   Reuß    I,    288. 

Freiberge     1  Fryennberg),     Jura    11,     81 

Freiburg    i.    Breisgau    I,    63.    159.    263 

373-  417-  442-  457-  469-  470.  489 

546.  549.  553.  —  II,  34.  60.  78 

147.  150.  213.  214.  386.  393.  394 

395.  472.  580.  583.  636.  —  III,  51 

165.  166.  246.  329.  332.  345.  416 

440.  478.  490.  493.   494.  499.  527 

544-   545- 
Freiburg    i. 
137.    187. 
281.    280. 


1 10 
266 
392 


Üchtland    I,    44.    77. 

189.    190.     191.    261. 

294-    336.    382.    385. 
408.    417.    488.    522.    534.    —    II,    29 
45.   113.   114.  132.   135.  213.  221.   287 

342-  353-  367-  377-  382-  384-  3^*5 
413.  415.  416.  459.  469.  —  III,  167 
242.  250.  279.  289.  294.  303.  325 
352-    353-    426.    435.    437.    475.    531 

Freiburg  [i.  Ü.],  Meister  von  =  Ruffi- 
ner,  Heinrich  ]s.  Merz,  Sisgau  II, 
53]    I.    261. 

Freiestraße    III,    26.    172. 

Freising  (Frisingen)  II,  291.  309.  310. 
313.  314.  337.  488.  612.  637.  --  111, 
223. 

Frenkendorf  I,  339.  387.  428.  434. 
476.    —    II,    109.    368.    —    III,    219. 

Fry   (Fryg)   ^  Frei. 

Frick    I,    172.    179.    336.    —    III,    595. 

Fricker,    Blesi,    von    ZeU    II,    78. 

Fricker,    Franz    (des    Hans)    I,    16. 

Fricker,   Martin   III,   553. 

Fricktal     I,     273.    302.     338.    414.     432. 

459-   477- 
Fricze,  Hemman,  solothurnischer  Meyer 

zu    Gempen    1,   541. 
Fricze,    Lux    1,     ^41. 
Fricze,    Panthly    I,   487. 
Friderich,    Johannes,    Dr.,    Kilchherr    zu 

Rodersdorf    I,    374. 
Fridrich,    Cantor,    Domcaplan   —    Rütte- 

lin,    Hans    Friedrich. 
Friedrich     [111.],    Kaiser    II,    446. 
Friedrich  zu  Rheinfelden,  Herr  =  Hans 


623 


Friedrich     Schneuwli     von     Landeck, 

Pfandhcir     des     Steins     von     Rhcin- 

felden    a'^    1526    III,    32. 
Fryennberg    =    Freiberge. 
Frienstein,    Christian    II,    123. 
Fryeramt,    Peter    III,    548. 
Frierst      Phrierst,    Phierst),    Ursula    von, 

ausgetretene   Nonne  zu  Clini^cntal   II, 

143.     251. 
Friesen    bei    Altkirch    11,    353. 
Friesz,    Hans,    in    Riehen    I,    15-. 
Friesz,    Hans,    Amt   Farnsburg    III.   552. 
Friesz,    Jörg,    von    Benken     III,     555. 
Frischhertz,    Hans    III,   302. 
Frischhertz,     Peter     =     Dolter,     Peter. 
Frischicz,     Peter     1,     516. 
Frischmut,    Mathis    III,    30. 
Fryssingen  Freising. 

Fritag,    Jacob,    von    Zürich,    ausgetrete- 
ner   Augustiner    II,    -35. 
Fritschi,     Bernhard     III,     292. 
Fritschin    ^Frischi),    Fridlin,    in    Riehen 

I,     156.    497. 
Fritschy,   Hans   III,  465. 
Fritschin,    Heine    I,    158. 
Frittsche,      Peter,      von     Obersteinbrunn 

1,    491. 
Fritz,    von    Weil    III,    27.    31. 
Fritz,  Meister  Hans,  Domcaplan  I,  438. 

444.    461.    —    III,    222.    439. 
Fritz,    Mathis,    Sporer   I,    131. 
Fryuff    (Frywff)    =    Frühauf. 
Proben,    Hieronymus    II.    431. 
Frohen,   Johannes   II.   7.    19. 
Froberger,    Peter,    Caplan   zu    St.   Peter, 

von   Pruntrut   I,   509.   514. 


Froburg,   Freiherr   von  I,   48S. 
Froidennberg,    Jorig    III,    422.    423. 
Frölieh,    Nicolaus    111,   467. 
Fröningen   'Freningeni  bei  Altkirch   III, 

498. 
Frowler     I,    358. 
Frühauf       (Fruoff,       Iryuff,       Frywtl  1, 

Claus,    Weber    I,    152. 
Frühauf,    Heinrich,    Caplan    des    Oom- 

stifts    III,    223.   331. 
Fuchs,    Hans    I,    156. 
Fuchs,    Martin,    Pfarrer   in    Bennwil    IH, 

4S4. 
Fuchs,    Uli,    Spielmann    111,    551. 
Fuchs,     Ulrich,     von     Laufen     111,     11. 

46.    48.    49. 
Füchszlein,     Ulricus,     Caplan     IH,     440. 
Füchsli,    Hans    I,    517. 
Füllinsdorf     (Fulyspachi     I,     388.    428. 
Funck,  Lienhart,  von  Eichstatt,  Wieder- 
täufer  III,    504.   533.    540. 
Furbach     III,     345. 
Fürbach,     Haus     /IVcbergasse     ^6]     I, 

456.   506. 
Purer,    Berchtold,    Muttenz    III,    21S. 
Furer,    Conrat,    Kühler    III,    497. 
Furier,     Blesin,    Amt    Waidenburg     HL 

554- 
Furier,    Hans,    zu    Ilagental    1,    494. 
Furier,  Ulin,  Amt  Waidenburg  HI,  554. 
Fürstenberg,   Graf   Wilhelm   von    1,    10. 

73-    5+7-    —    II.    3-    373- 
Füßler,    Margaretha,    von    Schaffhausen, 

ehemalige     Nonne    des    Rothhaus    11, 

407. 
Fust,  Lorenz,  Buchbinder  111,   547.  564. 


G. 


Gabel   =   Gobel. 

Galgenrein    II,    243. 

Galician  (Gallicion,  Galiceon),  Büch- 
senmeister   II,    31. 

Galician,  Hans  I,  18.  22.  24.  25.  30. 
32.   443.    —   II,    20.   —    III,    9. 

(ialician,    Frau    Mergelin    I,    443. 

Galle,   Hans   I,  487. 

Gallen,  St.  I,  142.  143.  146.  195.  198. 
222.    —    II,    33.    34.    117.    264.    294. 


322.    331.    332.    367.    459.    463.   484. 

702.    707.    712.    —    III,    47.    48.    52. 

151.     152.     169.    239.    294.    303.    352. 

416.    435.    475-    478-    480-    581-    586. 

588. 
Galli,     Hafner,     von     Niederbaden     — 

Steinmetz,    Galli,    Hafner. 
Gallus,    Caplan    zu    St.    Peter    III,    224. 
Gamszharts,   Oswald    III,   587. 
Gansingen,    Aargau    I,    +59. 


624 

Gapdenheimer   =    Gattenheimer. 
Gartnernzunft    I,    z5-   -    "'    '9i-    i93- 

194.   —   in,   203.    268.   420.    548- 
Gaß,    Claus,    von   Riehen-Bettingen    III, 

556. 
Gaß,     Hans,     von     Rothenfluh     \^Base\- 

land)    I,    II- 
Gasser,    Conrat,    von   Rothenfluh    1,    n. 
Gasser,  Lienhart,  von  Rothenfhih   I,  n. 
Gasser,    Stephan,    Amt    Farnsburg     111, 

Gassers  Güter,  neben  /Kohlcberggassc 

T4.   16/   III,   29. 
Gast,   Hans,   Diacon  zu   St.  Martin   III, 

483-  ^     ^       . 

Gattenheimer    (Gapdenheimer\    Jeorius, 

Pfarrer    m    Reigoldswil    und    Laufen 

II,  721.    —    III,    10- 
Gebele    (Geble)    =-    Gobel. 
Gebelinus,  Pnor  der  Carthaus  zu  Mainz 

III,  455- 

Gebfrid,  Claus  H,  74°-  74i- 
Gebfrid,  Peter  II,  74°-  74i' 
Gebhart,    Conrad,     Schultheiß    II,    463. 

464.    465- 
Gebhart,    Hans    Heinrich,    Kürschner    i, 

24.    30.    —    II,    "8.   463. 
Gebhart,    Mathaeus,    Vogt   zu    Ramstein 

II,    189.    251.    431-    454-    —    III'    '^■ 

304. 
Gebweiler    im    Elsaß    I,    377-   443-    4  9°- 

'  534-    539-    549-    -    I"'    "•    3°- 

Gebwyler  (Gewiler,  gen.  Sattler),  Jo- 
hannes, Dr.,  Chorherr  zu  St.  Peter 
1,  51-  52-  55-  56-  57-  6^-  ■°''-  487- 
489.  490.  512.  -  II,  185-  338- 
-   III,   223.  438- 

Gebwiler,  Meister  Peter,  Caplan  des 
Domstiftes   I,   439-  ^    I^'   ^-3- 

Geisz,   Peter   Hans  III,   S5°- 

Gciszbüler,    Ulin,    Amt    Farnsburg    III, 

553- 
Geißenberg,     Richard,     Propst     f.u     St. 

Alban   II,   733-   -    I"'   38-   497-   499- 
Geispitzen     (Geisspitzen'i     bei     Landser 

II,    380.    742.    —    III,    32- 
Geliert   (Gellhart)   III,  447- 
Gelterkinden      (Gelterchingen)      I,     23. 

262.    268.    286.    310.    340..   411.    428. 


429.   458.   -   II,    306.   377-   418.   427- 

—    III,    39.   222.    373.   464-   481-   49-- 

568.   571- 
Gempen    I,    539-    54°-    54i-   —    U'    '**'■ 

275. 
Genefe,    Tüchleinweberin,    an   der    Spa- 

len   II,   485- 
Genf    III,     149-    3^7-    53°- 
Geng,  Michel  III,  43 '• 
Gengenbach,    Caplan    des    Domstifts    I, 

439- 
Gengenbach,    Chrysostomus,    Apotheker 

I,    208.    —    II,    75-    35^- 
Gengenbach,   Pamphilus   I,  3^- 
Gennenbach    bei    Müllheim    I,    493- 
Genua,   Wilhelm   Graf   von    der   Margk 

und    Herr    zu     =     Margk,    Wilhelm 

Graf. 
Georius,    Abt    von    Murbach    und    Lure 

(Luders),    [Georg    von    Masmünster, 

fürstabt    von    Murbach    und    Lure]   I, 

538-   539- 
Gerber    (Gerwer),   Barbara,   Nonne    des 

Steinenklosters     II,     183.     313- 
Gerber,    Fridli,    Ratsherr    zu    Rheinfel- 

den    II,    464-    465- 
Gerber,    Meister    Hermann   II,    184. 
Gerber,   Jacob,   von  Oberehnheim   I,  74- 
Gerber,   Lorenz,   an  den  Steinen  I,   508. 
Gerber,    Lorenz,    im   Holee    II,    75i- 
Gerber,    Michel,    Amt   Liestal    III,    Si^- 
Gerberbrunnen  /bei  Gerbergasse  46]  I, 

495- 
Gerbergasse    III,   28.   29. 
Gerbernzunft     III,     203.    42°-     548- 
Gerhart,  Doctor  =  Questenberger,  Ger- 
hart. 
Gering,     Bastion     (Baschen)     III,     51°- 

514-    515-    559-    560- 
Gerispach,    Conrad    I,    49°- 
Germain,    St.,   en  Laye    I,   41- 
Germain   (German)   St.,  bei   Beifort  III, 

27. 
Germania   I,    60. 
Gerngroß,   Hans,   Amt  Waidenburg   III, 

554- 
Gernler,   Alban   III,   275.    51°- 
Gernler,    Arbogast   III,   513- 


625 


Gernler.    Hans    1,    2+.    z^.   547 


]I1. 


Gernler.    Martin    111,    511. 

Gernler,     Peter    //..     i^gö — '5-/-//    Hl. 

445.    508.    509.    510.    511. 
Geroldseck,  (Diebold     von  11,   -16.  73;. 

744.    —    III,     109. 
Gerster,   Cleinlians,   Amt  larnsburg   Hl, 

553- 

Gerster,  Franz,  Domcaplan  1,  438.  452. 
459.   ~-    III,  223. 

Gerster,  Hans,  Stadtschreiber  11,  492. 
—   III,   260.  261. 

Gerster,    Paulus    1,    33.    34. 

Gerster,    Wolf    IH,    59. 

Gerung,   Bastian    -^   Gering. 

Geschwind   =   Gschwind. 

Geßler,  Martin,  zu  Mauchcn  bei  Müll 
heim    I,    493. 

Gestad,    Anna    von    11,    145. 

Gestad,    Margaretha    von    II,    145. 

Gethan,    Jeronimus    =    Bothanus. 

Gesus,    .\dam    111,    549. 

Gewenheim  [Höwinheim]  bei  Mas- 
münster   I,   496. 

Gy,    bei    Besanjon     I,     32. 

Giebenach,  Baselland  III,  2.  57. 

Giegelmann,    Fridlin,    Amt   Waldenburg 

III,    554- 
Giegelmann,    Penthclin,    von    Bubc-ndort 

I,  21. 

Gigennagel,    Hans    I,   490. 

Gilg,    Herr,    Caplan    zu    St.    Peter    III. 

438. 
Gilg,    Heine,    zu    Inzlingen    111,    27. 
Gylgen,    Herr,    Muttenz    1,    342. 
Gilgenberg    I,    361. 
Gilgenberg,     Hans     Imer     von,     Ritter 

II,  4.     13.    S3.     130.    139.     140.    267. 

268.  269.  270.  271.  277.  448.  -    in, 
41.  161.  165. 

Ginthart,    Clewe,    von    Äugst    Hl,    155. 

Gypser,    Claus,  'von    Solothurn    1,    137. 

Gyr,    Uli,    zu  Wyhlen    I,   503. 

Gyrfalk,  Thomas,  Prediger  zu  Augu- 
stinern II,  398.  412.  543.  548.  581. 
584.    —    III,    17.     19.    20.    41S.    483. 

547- 
Gise,  von   Holstein  1,   345. 

Basler  RcformadODsakten,  III. 


Gyse,    Pctcrhans    111,    116.    117. 

Gysenharter,   Josz    111,   221. 

Giscr    I,     7S. 

Giscr,    Anthonius,    von   Laufen    111,    3.S. 

Gysicker,      Burkhard,      von      Solothurn 

1,  263.   266. 

Gysin,    Hans,   Amt   Farnsburg    111,   552. 

Gysin,    Jacy,    Amt   Farnsburg    III,    553. 

Gysin,  Jacy,  Amt  Waidenburg  III,  554. 

Giszner,    Anthony    111,    12. 

Glad,    doctor    1,    25. 

Gladin,    Metzger    II,    714. 

Glarean    I,    38.    39. 

Glarus  1,  12.  i7~.  195.  209.  367.  551. 
II,  19.  45.  331.  334.  342.  371. 
373.  378.  3S0.  383.  391.  ^  III, 
126.  135.  139.  148.  152.  157.  166, 
168.  173.  186.  195.  353.  416.  426. 
435-   475-   478. 

Glaser,   Caplan   von   St.   Peter  III,   224. 

Glaser,  Anton,  Schultheiß  zu  Basel  II, 
463.   —    III,    15.    iiS.   247.    304.   305. 

344-    35'- 
Glaser,     Heine,     .Amt    Waidenburg     111, 

554- 
Glaser,   Wilhelm,   Amt  Waidenburg   III, 

554- 
Glewell     Gelwül :,  Martin,  Priester  von 

Mainz,    Domcaplan    I,   438.    450.   451. 

462. 
Glimpff,    Bastian,    Gürtler    I,    42. 
Glocke,    Iblauej,   fSpalenbcrg   J2 J    III, 

29. 
Glockengießerin   über   Rin   I,   455. 
Glockner,   Heinrich,   üomcaplan  I,   438. 

456.   461.    —    III,    264.   265.    266. 
Glockner,    St.    Peter    =---    Kölner,    Hein- 
rich. 
Gnadental    1,   82.  208.   237.   519.   -     II, 

73.     206.     242.    324.     339.    403.    404. 

417.  424.  426.  720.   747.  748.  —   III, 

2.  3.   4.  20.    122.   176.    177.   276.  452. 
453.   496. 

Gnadcntaler  Matten  vor  Steinentor  III, 

449- 
Gobel    (Goble,    Gabel,    Gcble,    Gebelli, 
Gebelin),    Abraham,    Schiffmann    111, 
525- 

79 


626 


Gobel,  Anton  I,  543.  —  III,  276.  380. 
418.    546.    572.    575.    580.    581.    584. 

Gobel,  Barbara,  Gattin  des  Albrecht 
Rosenblatt   III,   176.    177.    178. 

Gobel,  Christina,  Gattin  des  Mathys 
Rem    III,    176.    177.    178. 

Gobel,  Clara,  ehemalige  Nonne  zu 
Gnadental,  Gattin  des  Lienhard  Roß- 
nagel II,  426.  747.  748.  ^-  III,  176. 
177.    178.    179.    452.    453. 

Gobel,    Hans    III,    176.    177.    178.    179. 

452-    453- 
Gobel,    Jacob,    von    Pfirt    I,    515. 
Gobel,     Merga,     Gattin     des     Sebastian 

Toppenstein     III,     176.     177.     178. 
Gobel,   Michel    III,   176.    178.  452.   453. 
Gochter,    Hans    I,    511. 
God,    Hans,    Leutpriester    zu    Zeiningen 

II,    425. 
Goichdenhammer     =     Jeuchdenhammer. 
Goldbrunnen    beim    Fischmarkt    I,    510. 
Goldschmid,   Bernhard   I,  457. 
Goldschmid,    Jerg    III,    292. 
Goldschmied   an   der  Rheinbrücke,   Mei- 
ster Hans  =  Hans,   Meister,   der  Gold- 
schmied. 
Goldschmiedgeselle  =  Bürge,  Hans,  von 

Schaffhausen    am    Kaiserstuhl. 
Golschy    von    Zug    ^    Zhag,    Götschy, 

von    Zug. 
Gond,    Thiebolt,    Caplan    zu    St.    ülartin 
•   I.   5'7- 

Gorius    (von    jaus]    Rheinfelden),    Au- 
gustinermönch   III,    17.    19.    20. 
Götte,    Claus    I,    155. 
Gotthard,     St.     I,     162. 
Gottschin,    Peter,    Amt    Farnsburg    III, 

55^- 
Götz,     Jacob,     Ratsherr     II,     461.     712. 
718.   —    in,   264.    276.   292.   413.   417. 
423. 
Götz,     Jerg,     Amt    Ramstein     111,    555. 
Götz,     Lienhart     III,     549.     558. 
Grab,    heiliges,    auf    Burg    I,    35.     115, 
Grab,    heiliges    III,    44. 
Graf    (Graff),    Bärbel,    Frau    des    Ma- 

thaeus.    Wiedertäuferin    II,    33. 
Graf,     Dorothea,     von     Winterthur     II, 
386. 


Graf,   Hans,   des   Rats    I,   24.    282.   336. 

540.     549.     —    II,     22.     47.     50.     69. 

71.    77.     123.    713.    —    III,    20.    275. 

276. 
Graf,    Hans,    Amt    Farnsburg    III,    553. 
Graf,   Mathaeus,   Drucker,  Wiedertäufer 

II,  33. 

Graf,   Thomas,    in   Bamlach    (Bamnach) 

I,  496.   —  III,   304. 

Graf,  Urs  (Thurs),  Goldschmied  iDurs 
goldschmid)  /Stadthausgassc  iSJ  I, 
37-    —    III,    27. 

Graffenried,    Niclaus    von     II,     459.    — 

III,  113.    196. 
Grandson  II,  345. 

Grandval  (Granwaldt)   /Moutier-Grand- 

val,  Berner  JuraJ   I,    486. 
Grandvillars    (Granwiler)   bei  Delle   II, 

387. 
Graß,    Fridlin,    Vogt    zu    Münchenstein 

II,  122.    —    III,     170.    304. 
Graß,    Hans    I,    25. 

Graß,    Mang,   Kürschner    111,    510.    513. 

Grasser,    Bastion    I,    500. 

Gräszlin    =    Greszlin. 

Gratwol,   Jos,   zu  Stetten   III,  344.   345. 

Graubünden      (Grawepündten,      Dryer- 

pundthen)    II,    208.   223.    —    III,    189. 

190.    196.   435. 
Graw,  Lienhard,   von  Schliengen   I,  497. 
Greblin    (Greble),    Heinrich    I,    518.    — 

III,  276.   445. 

Greden,     Adrian,     AUschwil     III,     557. 

Gregoriental  (Grißgowtal),  St.  I.  368. 
487. 

Greifen  (Griffen),  Kleinbasler  Gesell- 
schaft   zum    I,    26.    —    III,   421.    550. 

Greifen,  zum  /Greifengasse  j//  III, 
520. 

Grell,  Johannes,  Leutpriester  zu  Kilch- 
berg    III,     IG.    4S4. 

Grenchen    I,    78. 

Grencher,  Jacob,  von  Wolschweiler  II, 
293. 

Grengle,    Hans,    von    Muttenz    II,    164. 

Grenzach   i^Krentzach)   I,  490.  496.  502. 

5°3-   517-   534-  —    III,   3'-    141- 
Greszlin   (Greßli),  Jeronimus,  von  Din- 


627 


kelsbühl,     Domcaplan     1,     43S.     453. 

+63.  -  in,  223. 

Greszlin,   Max    1,   503. 
Grieb,   Anton,   Müller   III,    31. 
Grieb,    Heinrich,    Junker    1,    4S5. 
Grieb,     Hans     Heinrich     I,     510. 
Grieb,     Melchior,     Domcaplan     I,     43S. 

443.    462.    —    III,    2S.    222.    443. 
Grieder,    Baschon,    .Vmt    Farnsburg    III, 

553- 
Grieder,     Brosy,     Amt     Farnsburg     III. 

553- 
Grieder,   Hans,  des  Rudolf,  von  Gelter 

kinden    I,    23. 
Grieder,     Marti,     Amt     Farnsburg     III. 

553- 
Grieder,     Peter,     .Vmt     I-arnsburg     III. 

55--    553- 
Grieder,    Rudolf,    von    Gelterkinden    I, 

-3- 
Gryessa,    Anna   von    II,    351. 
Grießer,    Hans,    Wirt    zu    Zimmersheim 

I,    487- 
Grym,   Joder     =   Gryn,    Theodor. 
Grymian,     Walter,     Amt     Laufen     III, 

556. 
Gryn  (Grym  ,  Theodor,  Sattler  /eigen- 

tümer    von    Kronengasse    2]    I,    142. 

—  ni,   549, 
Grindel    (Bez.    Tierstein,    .Solothurn      I, 

481. 
Grynnezschwy     —     Grünenzweig. 
Grißgowtal,     St.     —     Gregoriental,     St. 
Groff    =    Graf. 

Gropp,    Anton    II,    23.    330.    332. 
Gropp,   Beat,   Augustinermönch   III.    i-. 

19.    20.    508.    509.    510.    511. 
Groß,     Hans,    Organist    III,     563. 
Groß,   Jacob,   Lebkucher  in   der  Freien 

Straße    [47]    III,    172. 
Groß,  Jorgus,  alias  Burglin,   in  Schlien 

gen    I,    497. 
Großhans    I,    157. 

Großhans,   Heine,   von  lläsingen   I,  491. 
Großhüningen     =     Hüningen. 
Grüble,    Heinrich    III,    292. 
Grüyere     (Grüyers),     Peter,     Prior     zu 

Grandson    II,    345. 
Grünnagel    ^Griennagel),  Jacob  II,  424. 


Grünnagel,  I.eonhard  Hl,  542.  547.  54S. 
Grünnagel,   Lux,   Schmied   II,    122.  42-. 

437- 
Grünauer,   Hrhard,   von   Auggen    I,  49-. 
Grünenberg    I,   354.   359. 
Grünenberg,    Peter,   zu   Franken    III,   32. 
Grünenfcis      Grienenfels  ,     Heinrich     1, 

2S. 
Grünenwald      Grienenwald  ,     .Vnton    1, 

24.    26.  III,    292. 

(irünenwald.   Lorenz,   Muttenz   III,    221. 

222.    419.    422.    546. 
Grünenzweig    ^Grynnezschwy  ,    Fbcrlcr 

genannt    I,    503. 
Grüningen.    Haus    {Spütenberg   jj /    III, 

3°- 

Grüninger    I,    452. 

Grüninger,     Bärbel,     Frau     des     Hans, 
Wiedertäuferin    II,    34. 

Grüninger,   Hans,  Tischmacher,  Wieder 
täufer    II,    34. 

Grüninger,   Ludwig,  Caplan  zu   St.  Mar- 
tin    I,    494.    51S.       -     III,     345.     34-. 

(jrünysen         (Grienysen  ,         Balthasar, 
Schmied    fSpalenvorstadl   43 J   I,   495. 
III,    542.   54-. 

Gruntz,    Anthoni,    von    Uri    111,    12. 

Grüter,   Bernhart,   von  Liestal   I,  43. 

Gruth    (Grutt),    Margreth    von,    ausge- 
tretene   Clingentaler    Nonne    II,     144. 

Cjschwind        Geschwind),      Claus,      von 
Therwil    II,   708. 

Gschwind,    Christian,    von    Benken    IH, 

555- 
Gschwind,  Georg,  von  Therwil  li,  409. 

410. 
Gschwind,   Hans,   von  Therwil   III,  557. 
Gschwind,    Hänslin    II,   410. 
Gschwind,     Heine,     Therwil     III,     55-. 
Gschwind,     Peter,     Therwil     III,     557. 
Gschwind,     Symon,     Rebmann     1.     i«*! 

-    III,    547-    558- 
Gsell,     Durs,     Amt     Laufen     Hl,     55'j. 
Gucker,     Andreas,     Maurer     IH,     549. 

55S. 
Gucker,   Jacob    III,   275. 
Guder,  Marti,   Amt  Farnsburg  III,  552. 
Guders,   Enelin   III,  221. 
Gugelin,  Heinrich   I,  351. 


628 


Guglemberg,  Hans,  von  Freiburg  i.  Ue. 
II,    3S2.    398. 

Gülczli,    Claus    I,   504. 

Guldenbeck,     Christian     III,     549.     558. 

Guldin,  Mathias,  Caplan  zu.  St.  Peter 
I,    510.    514.   —    III,   223. 

Güllen    (Pol),    Thomann    III,    547.    558. 

Gundelsheim,  Philipp  Jacob  von,  Bi- 
schof von  Basel  I,  44.  200.  201.  465 
467.  46S.  475.  —  II,  87.  278.  2S8, 
443-  471-  47^-  473-  476-  486.  491 
498.  500.  636.  640.  641.  648.  710 
716.  724.  725.  726.  72S.  733.  735 
738  740.  745.  —  III,  I.  II.  14 
21.  45.  46.  4S.  55.  62.  86.  91.  97, 
104.  107.  HO.  III.  132.  141.  159 
171.  176.  192.  211.  226.  230.  233 
241.     251.    254.    263.    305.    311.     312 

323-    355-    359-  3<5i-    37i-    373-    4^7 
428.    434.    455.    470.    500.    536. 
Gurtler    III,     26.    27. 


Gurtler,    Balthasar    II,    21. 

Gürtler,    Jacob,    Oberwil    III,    557. 

Gürtler,   Lorenz,   AUschwil  III,   557. 

Gurtler,   Matheus,    Knecht   III,    302. 

Gut,  Caspar  I,   153. 

Guti,   Anton,   von  Schauenburg   II,  414. 

Guting  (Gutig),  Michel,  von  Kinzingen, 

Tischmacher    I,    64.    117. 
Gutjor,    Andres    II,    124. 
Gütli,    Baschong    III,     549. 
Gutli,    Caspar    I,   497. 
Gutmann,   Bernhard,   alias  Cleinberg,    in 

Staufen   I,   496. 
Gutzwiler,    Hans,    Weibel    III,    550. 
Gutzwiler,     Hans,     von     Kleinhüningen 

III,    556. 
Gutzwiler,     Heine,     Amt    Therwil     III, 

557- 
Gwicht    (Gewicht),    Wolfgang,    Karten- 
maler   II,    115.    122.    167. 


H. 


Haberer,     Hans,     von     Riehen     1,     15S. 

172.    173.     193.    194.     195.     196.     197. 

213.   214.   —   III,   556. 
Haberer,    Hans    der    jung,     von    Riehen 

I,    490. 
Hablützel,    Johann,    Domcaplan    l,    437. 

442.   460.   —   III,    222. 
Habsberg,     Ritter     Ulrich     von     I,     161. 

-    II,    457.    —    III,    39.    40.    155. 
Habsheim   (Hapssen,   Habkyszhen,  Hab- 

kessen)    I,    235.    467.    468.    518.    521. 

534-    538-    —    II,    5-    8-    51-    52-    63. 

65.   78.    167.   169. 
Hackenberg    ^=    Hagenberg. 
Häcki,    Hans,    Amt    Farnsburg    III,    552. 
Hadrian    VI.,    Papst    I,    60. 
Hadtmanstörffer,    Anselm    II,    2. 
Häfelfingen   II,   24.  27.   35.  —   III,   424. 
Hafengießer,    Stoffel   III,   546. 
Haffner,     Galle,     von     Niederbaden     = 

Steinmetz,    Galli,    Hafner. 
Haffner,    Hans,    Ratswerkmann    I,     94. 
Haffner,    Jorig,    Fuhrmann,    Gatte    der 

Katharina    Sigrist    II,   408. 
Haffner,  Marx,  Sohn  des  Jorig  II,  408. 


Hafner,  Mathis,  von  Volkensberg  II, 
22. 

Hag,  Benedict,  von  Offenburg,  Wieder- 
täufer   III,    377. 

Hag,  Götschi  (Golschi)  Z',  von  Zug 
=    Zhag,    Götschi. 

Hagast,     von    Holzheim    III,     31. 

Hagen   bei   Lörrach   I,    506.   —    III,   ;i2 

Hagenau  I,  531.  —  II,  15.  727.  —  III 
78.   320.   321.  495. 

Hagenbach,    Franciscus    III,    11. 

Hagenbach,  Junker  Hemman  von  I,  515 

Hagenbach,    Michel    I,    496.     -    II,    713 

—  III,    16.   546. 

Hagenberg  (Hackenberg),  Christoph 
Domcaplan  I,  438.  449.  462.  -  III 
223.    440. 

Hägenheim  i  Hegenheym),  Elsaß  I,  452 
469.     490.     491.     502.     —     II,      109 

-  III,   354- 

Hagental    I,   454.  486.   494.   505.   —    II 

181.    -    III,   32. 
Hagenwil,    Thurgau     II,    636. 
Hägler,     Hans,     Amt     Waidenburg     111 

554- 


G29 


Ilälen,   Claus   =  Hei,   Claus. 

Halberstadt    1,    80. 

Haller,  Berchtold,   Reformator  vom   Ikrn 

II,  548- 

Haller,    Niclaus    II,    93. 

Hallers    I,    495. 

Halhvil    I,   350.  356. 

Hallwil's    Hof    [Domhol,    Münslerptalz 

12    gegenüber     Münslerherg     /?/     H, 

436. 
llalKvil,       Elsbeth       von,      ausgetretene 

Nonne     des     Steincnklosters     II,     94. 

362,    385.    386. 
Ilallwil,     Hartmann     von,     Domherr     I, 

465. 
Hallwil,     Johann      Rudolf     von,     Dom- 
propst    I,      148.     100.     20I.     465.     468. 

474.    —     II,    86.    8-.    21-.     218.    219. 

288.    420.    421. 
Haltingen    I,    487.  111,    2~.    31.    33. 

Hälweg,    Jacob    =     Heilweck,    Jacob. 
Hammer     /stampfe     vor    dem     Riehen- 

lorj    III,    451. 
Hammerschmid.    Ulrich,    Ami    Waiden- 

bürg   III,    554. 
Hammerstein  bei    Lörrach   IH,   31. 
Hammerstein,     Hans,     Bauernlührcr     im 

Breisgau    I,    3S3. 
Hanau   (Hanowj    (-Lichtenberg"    I.    531 
Handschin,     Christen,     Amt     Farnsburg 

III,  553- 

Handschin,  Martin,  Amt  I-arnsburg   III. 

553- 

Ilaner  (Hener),  Albrecht,  Amt  Ram- 
stein  III,   555. 

Häner,  Burkart,    Amt  Ramstein  III,   555. 

Häner,  Jacy,   Amt  Waidenburg   III,  554. 

Häner,    Peter,    von   Muttenz    I,  44. 

Ilanfstengel,  Conrad,  Chorherr  zu  St. 
Peter    I,    485.    511.  II,    185.    369. 

Hanfstengel,  Hans  I,   10.      -   II,  380. 

Hanis  Hanes),  Burkart,  Kapitelherr 
und  Schaffner  zu  St.  Leonhard  II, 
740.   —    III,    118. 

Hanis        /Lienhard.        Leonhiirdsgraheii 

36-44/    III.     29-    382.     54S. 
Hannouwer,  doctor,   Domherr  zu  Worms 

I,    469- 


Hans,    Glockner    =    Schmid,    Johannes. 

Glöckner. 
Hans    zun    Barfüßer,    Bruder     III,    418. 
Hans,     Leutpricstcr    zu    Cappel,     Sund 

gau    II,   372. 
Hans,    Herr,    Priester    zu    Gclterkinden 

I,   23- 

Hans,  Caplan  zu  Laufen  /vielleicht: 
Hans    UajnerJ    II,    14. 

Hans  /Murner,  Bruder  des  V.homas / 
III,    327. 

Hans,  der  Bote  II,   61. 

Hans,   Büchsenmeister  I,  508. 

Hans,  Meister,  der  Goldschmied  an  der 
Rheinbrücke    III,    520.   524.    525.    526. 

Hans,  Zimmermann,  in  der  Weißen- 
gasse   I,    136. 

Hans,  Peter,  zünftig  zu  Reblcuten  III. 
547-   y-,'^- 

Hans      Heinrich,      Herr,      Supprior      zu 

Predigern    III,    463.    471. 
Hansen,     Dr.     —     Gebwylcr,     Johannes. 
Hansmann,   Hans,   Scckler,  Wiedertäufer 

III,    125. 
Harcourt    (Harracourt,    Haurcourt,   Ori- 

kurt),    Herr   von    II,   457. 
Härder,    Conrad,    I'ärber   III,    432.    549. 
Härder,    Hans    III,    550. 
Hardt  /wald  am  Rhein   zwischen  Basel 

und   P rütteln    I,   254. 
Hären  (Herren  über  Rynn),  Klcinbaslcr 

Gesellschaft    I,    26.       -     H,    411.     - 

III,    420.     550. 
Harlaß   /Dorf  bei  Heidelberg/    II,  415. 
Harnasch  i  Harnaster,  Harnist,  Harnest), 

Claus   I,   348.   —   III,   127.    128. 
Harnasch,    Mathis    I,   367.    —    ill,    548. 
Harnasch,  Melchior,  Hutmacher  il,   149. 

436. 
Harnasch,     Wolfgang,     des     Rats     I,     6 

7.  24.  47.  72.  75.  543.  548.   -  II, 

22.  86.  88.  89.  90.  112.  123.  215 

218.  260.  289.  307.  314.  317.  387 

414.  419.  426.  432.  436.  492.  712 

722.  725.  727.  740.  —  III,  ij.  97 

104.   110.   117.   118.    128.  129.  lf2 

191.  192.  193.  264.  275.  276.  292 
323-  3^7-  35"-  3"6-  4>o.  44'-  4^3 
514- 


630 


Harnstorf,   von   I,   5+2. 

Harrach,     Canzler    des    Erzherzogs     II, 

377-    379- 
Hartmann,   Dompropst   I,   352. 
Hartmann,     Andres,     Drucker    =     Cra- 

tander. 
Hartmann,    Hans,    von    Äugst    HI,    155. 
Hartmannsweiler,   Elsaß   I,  467.   —  HI, 

38. 
Hasen,    Weinhaus    zum    I,     15. 
Hasen,     Jacob     zum     =^     Meyer     zum 

Hasen,    Jacob. 
Ilasenbüler,    Conrad,    von   Therwil    III, 

557- 
Hasenburg,     Bischof     Burkhard    von     H, 

429-    474- 
Hasenclau,     Haus     [Spalenvorstadt    -f^J 

I,    495- 

Häsingen,    Elsaß    I,   138.    377.  447.   491. 

494.    501.    502.   —    II,    106.    109.    392. 

-   III,   3- 
Häsinger,    Christiana,    ehemalige    Nonne 

zum      Rothhaus,      Gattin      des      Peter 

iVIunzinger   jr.    II,   402.    403. 
Häsinger,     Fridli,     Müller     II,     402. 
Häsli,    Sebastian,    Schulmeister  zu    Basel 

III,      IG. 

Hasz    (Has'i,    Claus    I,    157. 

Hasz,  Georg,  ausgetretener  Dominika- 
ner   II,    177.   —    III,    216.    21S. 

Hasz,  Hans  I,   154. 

Hasz,    Jörg,    Sattler    II,    36. 

Hassewill,  Ritter  =  Haussonville  1, 
498. 

Hatmanstorff,     Junker     Anselm     II,     86. 

Hatstatt,    Elsaß   I,  477. 

Hatstatt,    von    I,   361.    —    II,    415. 

Hätzer   =   Hetzer. 

Hauenschmidt,  Hans,  von  Schaffhausen 
I,     146. 

Hauenstein,  Ludwig,  Stadtschreiber  im 
Kleinbasel    I,    350.   362.    500. 

Haugsdorf    fNieder-ÖsterreichJ    I,    466. 

Hauingen  (Houingen,  Houikon,  Hovi- 
kon,  Honikon,  Hoinkon)  im  Wiesen- 
tal  I,   454.  502. 

Haupt,   Conrad   zum  I,   499. 

Hausen    im    Wiesental   II,    41. 


Hausgauen     (Husgöw)     bei    Altkirch     I, 

494.    —    III,   33. 
Hausgenossen    (Husgnoszenn)     I,    i     — 

III,    419.    546. 
Heber,    Hans,    Kilchherr    zu    Ziefen    I, 

216. 
Heber,    Hemann,    Amt    Waidenburg    III, 

■  554- 

Heber,    Marti,    Münchenstein    III,     555. 
Heberling    (Heberlin),    Ulrich,    an    der 

Steinen    II,    484. 
Heberling,    Wolfgang    II,    72.    304.    — 

III,    418.    549.    550. 
Hebold    (Hebell),    Peter,   Schultheiß    von 

Solothurn      I,      1S9.     239.      240.     277. 

278.    365.    —    II,     IM.    325.    330.    — 

III,    224. 
Hecht,     zum     [Sieinenvorstadt    41.    4jJ 

I,   321.   323. 
Heckel,     Mathys    gen.    Schwertfeger    I, 

10.    —    III,   301.    354. 
Hecker,    Jerg,    Wollweber    /Spalenherg 


^51  I. 


384. 


Heer,  Veronica,  ehemalige  Nonne  im 
Rothhaus,  Gattin  des  Hans  Lang- 
nauer,     Knecht    zur    Hären     II,    411. 

Heffentreyer,    Werli    III,   417. 

Hegau    I,    548.    549.    —    II,    4.    —    III, 

35°- 

Hegelin,    Tristan    I,    37. 

Heybeck    =    Heilbeck. 

Heid,   Hans,   von  Lampenberg   III,   134. 

Heid,  Hans,  von  Niederdorf,  Wieder- 
täufer III,  291.  302.  424.  504.  540. 
582.    596. 

Heid,  Moritz,  Amt  Waidenburg  111, 
554- 

Heid,   Ulin,   Amt  Waidenburg   III,   554. 

Heydeck,  Anna  Catharina  von,  Toch- 
ter des  Junker  Jacob,  ausgetretene 
Clingentaler     Nonne     II,     145. 

Heydeck,     Junker    Jacob    von     II,     145. 

Heidegg,  Lorenz  von,  Abt  von  Muri 
(Aargauj     II,    435.    438. 

Heidelberg  I,  282.  —  II,  69.  177.  179. 
213.  251.  252.  287.  406.  413.  428. 
432. 

Heidelin  i;Heydely,  Heydlyj,  Marx, 
Oberstzunftmeister   I,   25.   208.   —   11, 


631 


86.     88.     joy.     317.     373-    43°-     +37- 

454.    459.    469.    —    III,    6.    HO.    117. 

264.    275.    276.    292.    323.    327.  4>8. 

436. 
lleyland     (Heylander',     Marx,     Pfarrer 

zu    Bubendorf    II,    365.    —    III,    4S4. 
Heyland,   Mergeli   (geb.  helinf.  Gattin 

des    Marx    III,    365. 
Heilbeck      (Heybeck\      Paulus,      Dom- 

caplan   I,   438.  446.   461.  IH,   223. 

Ileilbronn     II,     280. 
Heiig,    Hans    II,    122. 
Heilig    (Heiig,    Helg  ,    Mühle    /St.    Al- 

hatilal    2]    I,   493. 
Heilig    Grab    =    Gr.ib. 
Heiligkreuz    (bei    Colmar)    I,    368.   476. 
Heiliges   Kreuz   / kapeile/   I,    501. 
Heiliges     Kreuz     (Helgencrüez  ,      Haus 

zum     /Augustinergasse     75/     I.     459. 
Heilweck    (Hälweg,    Heylweckh},   Jacob, 

Apotheker   III,    11. 
Heim,    Hans    II,    124. 
Ileimersdorf     (Hemnierstorff      bei     Alt- 
kirch   III,    33. 
Heine,    Hans,    Amt   Farnsburg    III,    ^52. 
Heinemann.     Hans,     Amt     Liestal      III, 

552- 
Heynimann,    Heini    II,    638. 
Heinrich      /hl      einem      hrieje      Caspar 

Schallers/    III,    594. 
Heinrich,    Kaiser    I,    350.    355.    359. 
Heinrich,   Junker   II,   97. 
Heinrich.   Herr  =   Sinckenthaler,    Hein- 
rich,  Caplan   in   Liestal. 
Heinrich,      Caspar,      Schuhmacher,      zu 

Liestal    III,    63.   64. 
Heinrich,     Hans,     Pfarrer    zu     Gempen 

I,   540. 
Heinrich,    Hans,    Vogt    von    Talkenstein 

H,    392. 
Heintzen,   Hans,   Pfeifer,  von   Appenzell 

I,     15. 
Heintzmann,    Johann,    Notar    III,     109. 

^95-    543- 
Heisz,    Jörg    III,    549. 
Heitersheim    (Heterschin     bei   Müllheim 

heim   I,   377.   —    II,   34.   —   III,  587. 
Heytwiler,    verschw.    Ort    in    der    Nähe 

von    Colmar   I,  471. 


Heitzmann,    Antoni    III,    546. 
Heitzmann,     Johannes     III,     32S.     445. 
Hei      vHell,      Hälen),     Claus,      Mcsscr- 

schmid    II,    122.    427.    437. 
Held,    Augustin    II,    123. 
Held,     Simon,     Hafner,     der     Alte     IH. 

65. 
Helden    an    den    Swellen,    zun    /Bäum- 

leingasse   2/    III,  29. 
Helcr,    von    Nicderhofen    III,    221. 
Helfrantzkirch       ^Helffertzkilch)        bei 

Bartenheim,     Sundgau     I,     4S0.     500. 

501.  II,    181.    742. 

Helfrich      Ilelffrych),    Hieronimus     Je- 

ronimus),     zu     der     hohen     Tannen, 

Caplan    des    Domstifts    I,    439.    456. 

462.     —     III,     222.     304.     331.     375. 
Helg,  Hans,  Papiererknecht  III.   161. 
Heman,  Junker  =  Offenburg,  Henman. 
Hemanshof    /Henman    von    Ojjenhtirgs- 

hoj    =    freihof    in    Lieslatl    II,    302. 
Hemmerstorff  =  Heimersdorf. 
Hemsperg,    Wilhelm,    Custor  des    Peter- 
stift  1,   352. 
Hener   ---    Häner. 
Henicke,    Hans,    Amt    Waldenhurg    III, 

554- 
llennigky,     Hans,     von     Bubendorf     II, 

215. 
Henne,   zur   feißen    / Marktplatz  10/ \\\, 

29- 
Henne,    zur    roten    / Nadelherg    56/    I, 

510. 
Hennenclcuwc    I,    502. 
Hcnnenclcwi,    Veitin    III,    171.    249. 
Hennentalerin    III,    354. 
Hennentalcrs     Haus     /Gerbergasse     Tlh. 

V.    57    n.    59/    III,    28. 
Hepperlin,   Hans,   Schuhmacher   II,   426. 
Heptenring,    Wilhelm    1,    499. 
Her,     Ludwig,     Gerichtsbote     III.      54^. 

351- 
Herberge,  Ulcndc   III,  29. 
Herbert,    Albert,    Priester    zu    Kandern 

II,    352. 
Hcrbyel.    Dursz,    .Nml    Waidenburg    III, 

554- 
Herbst,     Hans    11,    3')9. 
Hericourt     i^Elickurt;    1,    534. 


(532 


Herligheim,  Hans  von,  aus  der  Pfalz 
n,    20. 

Herlin,  Martin,  Ammeister  zu  Straß- 
burg   Ili,    121.    135. 

Herlisheim  (Herlysen}  bei  Colmar  1, 
368.    507. 

Herman,  Meister,  Domcaplan  ^-^  Ren- 
ching,    Hermann. 

Hermanin,    alt    I,   4.93. 

Heronimus,  Schlosser  =  Jäger,  Hiero- 
nimus,   Schlosser. 

Herri,   Marx,   Metzger  I,   44. 

Hersberg  (Hersperg,  Werspergi,  Basel- 
land   III,    375. 

Hersperg,  Bernhard,  Amt  Liestal  III, 
552- 

Hersperg,  Eisin,  von   Tliürnen    III,   454. 

Hersperg,  Hans,  von  Läufelf ingen  III, 
441- 

Hersperg,     Lenz,     Amt     Farnsburg     III, 

55^- 

Herttel,    Coszman    III,    423. 

Herten,    Claus    von,    Schlosser    II,    406. 

Hertenstein,    Sebastian,    Dreher   II,    40S. 

Hertenstein,   Thoman    I,    25. 

Hertor    =--    Steinentor. 

Hertrich,  Hans,  Amt  Farnsburg  IIl, 
553- 

Hertzog,   Ulrich    I,   25. 

Heß,     Erhard,     zu     Bartenheim     I,    493. 

Hessen,  Philipp  von,  Landgraf  III, 
248. 

Hessingen    ^    Häsingen. 

Heterschin    =    Heitersheim. 

Hetter,    Partli,    zu    Straßburg    III,    326. 

Hetzel,    Daniel    I,    36. 

Hetzer,    Ludwig    II,    331.    —    III,    195. 

Hezius,  T.   I,  61. 

Hibolt,  Symen,  von  Petersberg,  Tirol 
III,    378. 

Hildisheim    III,    495. 

Hildisheim,  Herr  von,  Propst  zu  Walt- 
kirch =  Mercklin,  Dr.  Balthasar, 
Weihbischof  und  Coadjutor  des  Bi- 
schofs von  Constanz,  Reichsvicekanz- 
ler, Bistumsverweser  zu  Hildesheim 
und   Stiftspropst   zu  Waldkirch. 

Hiltalingen,  abgegangener  Ort  bei   Weil 


am    Rhein     II,     217.     231.     280.     388. 

389.    738.    746.     -    III,    32. 
Hiltprant,     Junker     Balthasar     I,     282. 

44.1.     —     III,     221.     276.     380.     4.18. 

422.    436.    530.    546.    572.    575.    580. 

581.    584.   592. 
Hiltprant,    Hans    I,    16. 
Hiltprant,    Junker    Jacob,    des    Rats    II, 

144. 
Hiltprant,     Martin     I,     503. 
Hiltprant,   Matthaeus,   von  Brugg,  Leut- 

priester,    zu    Oltingen    III,    10. 
Hiltprant,    Michel    III,    547.    558. 
Hiltzenkopf,    Michael    =    Holtzenkopf, 

Michael. 
Himmel,     Zunft     zum    jscherer,    hader. 

inaler     und     sattler  ]     I,     26.     235.     -- 

II,  193.    —    III,    203.   420.    549. 
Himmelkron,      Jodocus,      Predicant     zu 

Bärschwil    III,     10. 
Himmelpforte    fkioster   bei   If^'yhlen/    I, 

5°3- 
Hindermeister,   Hans,   Zimmermann  III, 

549.   558. 
Hirsingen    I,    7.    —    II,    106.    107.    280. 

~   III,   31-  33- 
Hirsinger,    Henmann    I,    325.    326.    327. 

375.   —   III,   549. 
Hirsinger,   Tobias   I,   326.   327.   329. 
Hirtlin,   Lienhart    III,  415. 
Hirtzberg,   Haus   zum  /Sporengasse  i^J 

I,   494- 
Hirzbach     bei    Altkirch    II,     293. 
Hirzen    [Aschenvorstadt    ^0/    III,    597. 
Hitzig,    Hans,    Amt   Farnsburg    III,   553. 
Hochberg     ("Amt)     bei    Badenweiler    II, 

^7-   327- 
Hochberg,    Ernst    Markgraf    zu    Baden 

und    =   Baden   und   Hochberg,   Ernst. 
Höchsel,    Jacob   I,   505. 
Hochwald    (Honwaldl,    Gempenplateau, 

Solothurn    III,    345. 
Hockli,    Adam    =   Huckelin,    Adam. 
Höckli,    Appollinaris   I,   515. 
Hodel,    Hans,    von    Dulliken,    Solothurn 

III,  375- 

Hodel,    Ludin,    von   Ufhusen    I,    122. 
Hodel,    Martin,    von    Egolzwil    I,    122. 
123. 


«33 


lloffischer.    Georg,    Notar    II,    293. 

Höfflin,  Heine,  Bannwart  zu  Liestal 
II,    243.    24S. 

Ilüfflin  (Höflin,  Hoffli),  Stoffel,  Haf- 
ner, von  Freiburg  III,   165.  166. 

Hoffmann,    Lux    111,    550. 

I  lof meister,  Sebastian,  von  Schaffhausen 

II,    3'- 
Hoffricdt,     Jörg,     von     Miilhauseii      111, 

17- 
Hofstetten    (Solothurn)    I,   481.   4S3. 

II,   410.      -   in,   32. 

Hohenbcrg.  Haus  f Rheingasse  46/  IIl, 
30. 

Hohenfürst,     Adam    von    l,    494. 

Hohenroder,  Heinrich  von,  C^aplan  des 
Domstifts     1,     439. 

Hohenroderen  [Rodern  hei  T.hann j  1, 
44S.  449.   501.  III,  32. 

Hohenstein,  Jörg  von  I,  467. 

Hohermut,    Philipp    II,    124. 

Hohe    Schule    =    Universit.Ht. 

Hohes    Stift    ^    Domstift. 

Hohe   Stube  II,  26.   27.      -   HI,   95.  4'9- 

Hohrüter  /Hochrütiner /,  Lorenz,  We- 
ber, Wiedertäufer  I,  i75-       ".  33-  3''7- 

Holce     bei     Basel     II,     366.    434.     751. 

Holstein,  Baselland  I,  257.  274.  297. 
339-    345-    395-    399-    4oi-    +2''-    434- 

—  III,   373.  541.   565. 

Holzach,    Agnes,    fgeb.     Baumnnn     aus 

Schaff  hausen  J    III,    302. 
Holzach,    Eucharius    (Carius      I,    6.    9. 

10.    19.    24.    26.    30. 
Holzen   (Holtzhein)   bei  Lörrach   I,  503. 

-  III,   31. 

Holtzenkopf  (Hiltzenkopf,  Capitarius), 
Michael,  Pfarrer  zu  Bretzwil  HL 
485. 

Homburg  (Honburg),  Baselland  I,  251 
260.262.264.  266.267.  268.  270.  282 
288.  294.  295.297.299.  301.305.3c7 
309.  311.  313.  319-  33°-  34°-  345 
382.  401.  402.  403.  404.  405.  406 
407.  408.  426.  42S.  430.  432.  434 
521.  534.  544-  —  II'  ^4-  ^5-  79 
251.  262.  302.  367.  371.  43'-  454 
483.  707.  717.  723.  —  III,  J28.  242 
304.    328.    421.    484.    555. 

Basler  Rcformatifinsflktcn,    IM. 


Homburg  (Honburg,  Hunberg ;  /auf  der 

Hardt/    bei    Habsheim    IH,    32.    162. 
Homburg,    von    I,   353. 
Homburg     (Honpurg      zu     Langonstcin, 

Adam    (Andam)    von    III,    493. 
Honikon     --     Hauingen. 
Honwald     ^     Hochwald. 
Harn     fllornfehen    bei    Grenzach  J    H, 

728. 
Hörnlin,    Haus    zum    / Miinsterhcrg    V.h. 

V.    2    u.    4I    I,    455. 
Horp,     Bernliart     HI,    548. 
Horutiner,  Lorenz         Hohrüter,   Lorenz. 
Horw    I,    9. 
Höszlin       Hoszle,     Hosli,     Bartholomc, 

Schaffner   zu    Gnadental   HI,    2.  4.   6. 

4:3-    453- 

Hott,    Ulrich,    von    Rhcinfelden    H,   41S. 

Hotz,    Bartle,    von    Heitersheim    II,    34. 

Houingen    =-    Hauingen  [ W iesenlal ] . 

Houptman,   Jacob   I,  321. 

Howart,  Martha,  geb.  von  Wunnen- 
berg  fverwilwele  Howart,  gattin  des 
]acob    llillprand    des    rats/    II,     144. 

Höwen,   Georg   von   H,   470. 

Howingcr,     Uli,     zu     Wyhlen      I,     503. 

Höwinheim  Gcwenheim     bei     Mas- 

münster. 

Huber,   Schreiber,    von   Luzern    H,   383. 

394- 
Huber,    Bernhard,    Amt    Laufen    I,   457. 

-   III,   556. 
Huber,    Bernhard,    Weibel    HI,    550. 
Huber,    Hans    IH,    220. 
Huber,     Ulrich,    von    Pratteln     H,    414. 
Hübschhans   =   Suter,  Hans. 
Hübschi     (Hüpschin),     Licnhard   ///./, 

Seckelmcister    von    Bern    H,    146.    — 

III,     204.     209.     212.     213.    224.   232. 

238. 
Huckclin    Jluckele,   Hockle  ,  Adam,   des 

Rats    HL    276.    413.    444.    592. 
Hug,    Vogt,    von    Luzern     I,     114.     115. 

1 1  7. 
Hug,    Burkhard,    Schultheis    zu    Licstal 

II,    152.    244.   248.    318.   725.    —    III, 

57-    303-    4Ö7- 

80 


m4 


Hug,  Conrad,  Custor  und  Schaffner  zu 
Augustinern     III,     17.     19.     20. 

Hug,   Ernst   (Hugernnst)   I,   37.  521. 

Hug  (Hugi,  Hügli),  [Hans],  Schult- 
heiß von  Luzern  [f  1534J  II,  21°- 
338.  342.  344.  —  III,  14S.  195. 
213.    225.    239.    250.    416.    577. 

Hug,  Hans,  Gefangenenwärter  III,  109. 
139. 

Hug,    Heini    I,    503.    —    III,    552. 

Hug,  Paulus,  Doctor,  Vicar  des  Pre- 
digerordens   III,    471. 

Hug,     Thomas,     Amt    Waidenburg     III, 

55+- 
Hug,    (Hans)    Thuring,    des    Rats,    Vogt 

zu     Waidenburg,     von     Sultz     I,     24. 

—   II,    150.   188.   250.  431.   454. 
Hügel,    Jacob,     Zimmermann     III,     549. 

55S. 
Hugy,    Claus    II,    186. 
Hügi,   Durs,   Vogt  zu   Dornach   III,   27-. 
Hugi,   Fridli   I,   503. 
Hugi(n),    Hans,    von    Solothurn    II,    84. 

105.     III.    —    III,     224. 
Hugle,   Heinrich   II,  4. 
Hugli     von     Luzern     =     Hug,     Hans, 

Schultheiß. 
Hüglin,    Bastian,    Stadtknecht    III,    414. 
Huglin,    Conrad    I,    350. 
Hugli,    Hans,    Muttenz    III,    222. 
Huglin,    Heine,    in   Riehen    I,    158. 
Hüglin,   Heinrich   II,   26. 
Hüglin,     Heine,     Stadtknecht     III,     414. 
Huglin     (Hugelin),     Waltprecht,     Dom- 

caplan     I.     438.     454.     463.     500.     — 

III,    222.    440. 
Hugo     fvoti    Hohen    Landenberg] ,    Bi- 
schof   von    Konstanz    I,    19.    504.    — 

II,  229.    -    III,    543. 

Hugwald,      Ulrich,      von      Wil,      Buch- 
drucker   I,    126.    —    II,    33. 
Hulmen,  Michel  in  der,   von  Tutschofen 

III,  378. 

Hunberg    =    Homburg    auf    der    Hardt 

bei    Habsheim. 
Ilundsbach    bei    Altkirch    I,    494. 
Huner,   Hans   I,  24. 
Huner,    Lybs    I,    155. 
Hüningen    (Großhüningen)    I,    19.     138. 


139 
182 

423 
164 
581 


500.  506.  535.  —  II,  iSo.  181. 

287.  316.  325.  371.  421.  422. 

424.  42S.  434.  —  III,  27. 

•65-  354-  421-  485-  565-  575- 


Hüningen    ^Kleinhüningen':    III,   556. 

Hünli,    Hans     I,     25. 

Hüpschin    =   Hübschi. 

Hürbi,    Caspar    III,    219. 

Hürbi,   Stephan   III,  219. 

Hurling,    Jacob    I,    25.    93.    94.    —    III, 

547- 
Husschin,   doctor   =   Oecolampad. 
Husen   ^   Hausen. 
Huser    (Hüserer),    Hans,    Domcaplan    I, 

438.    450.   461.   —    III,    222.   440. 
Husgnoszenn    =    Hausgenossen. 
Hüsler   (Huszler),  Fridlin,  Papierer  III, 

160.    161.   445. 
Hüsler,    Hans,    Weber   I,    42.   321.    322. 

323.    324.    325.    326.    375. 
Hüsler,   Jacob    I,   500.    —   III,    27.   550. 
Huszler,    Joder    I,    159. 
Husman,    Ulli    III,    75. 
Husman,    Verena,    Gattin    des    Ulli    III, 

75- 
Husz,   Felix,   Caplan  des   Domstifts   III, 

223. 
Husz,    Hans    Friedrich    vom,    Junker    I, 

499- 

Husz  Jacob,  Jerg  vom  ^  Cajacob, 
Georg. 

Huszschein  >  Huszschiner^i  ^  Oecolam- 
pad. 

Hut,  zum  roten  [Haus  zum  Hut.  Freie- 
straße  36]    I,   484.   499. 

Hüter,  zum  hinterm  ]Huters.  W-'uters 
Haus,    Hutgasse    18]    III,     30. 

Hutgasse     (Huotgasse,    Wienhardsgasse 
I,   458.   499-  —    III,   26.   30. 

Hüttinger,    Fridlin    II,    189. 

Huttinger,    Werlin,    Muttenz    III.     21S. 

Hutling,    Baschon    III,    549.    558. 

Hutmachergassen     ^    Hutgasse. 

Hütsch,  Ludwig,  Leutpriester  zu  Hom- 
burg/Elsaß   III,    164.    165. 

Hütschin  (Huttschy,  Hützschin),  Doro- 
thea, ausgetretene  Nonne  des  Steinen- 
klosters   II,    95.   360.    385.   386. 


635 


Hütschin,    Melchior    II,    360. 

Hütschin,     Wolfgang    Jacob,    des     Rats 

I,    ii-.    —    II,    -o.    -I.    --.  371.   702. 

707.    712.    714.    727.    —    HI.    39.    +5. 


4.6.  108.  120.  154.  160. 
276.  41S.  530.  546.  568. 
5-5.    5S0.    5S1.    584. 


'79- 

57-- 


1S3. 
573- 


1,  Y.- 


Iberger,    I-ridlin,    von    Schwyz    II, 


Iglingen,    bei    Rheinfelden    II,    192.    196. 

-    III,    41.    42.    54. 
Ihringen     Uringen     bei  Breisach   I,  522. 
Ylisfeld,   Martin    III,  65.    66. 
lllfeld      ^mffcld\      Hans,      Diacon      zu 

Liestal    III,   4S4. 
lUfurt   bei   Altkirch   II,    293. 
Imber,     am     f  Andrcasplatz     ~      ij/     I, 

495- 
Imbergäßlein     I,    492. 
Immeli       Ymelin",    Jacob,     Leutpriester 

zu    St.    Ulrich,    Pfarrer    in   Pratteln    I, 

439.   —    II,   331.    332.   342.  III,    II. 

485. 
Im     Haag,     Peter    /f  ißöy,     Bon/     II, 

129. 
Imhoff,     Caspar    III,    416. 
Imhoff,   Hans,   Amt  Farnsburg   III,  553. 
Ingolstadt    II,    124.    202. 
Innsbruck     I,     85.     112.     117.     118.     — 

III,     13.     122.     185.     191.     215.     250. 

263.    325.    356.    455.    566. 
Interlaken   (IndcrIappen',    III,   180.    iSi. 
Inzlingen    bei     Lörrach    I,    491.    —     II, 

477.    -    IH,    2-. 
Irmy,    Damian    II,    407. 
Irmy   (Irme\   Hans  I,   27.  —   II,   2.  23. 

—    III,     275.     276.     292.     456.     457. 

463.   466.   483. 
Irmy,   Hans   Fridlin    II,    276. 
Yselerin,   Clara    I,   354.   357. 
Iselin   ^^Isilin,  Ysli),  Agathe,  Mutter  des 

Matthys    II,   2-6. 


Iselin,   Arbogast    111,  219. 

Iselin,   Elsbeth,   ausgetretene  Nonne   des 

Clingental    II,    143.  435.   436.   43S. 
Iselin,    Hans,    von   Muttenz    II.   432.    — 

III,    219.    220.    221.    222. 
Iselin,     Jung     Hans,    von     Muttenz     111, 

555- 

Iselin,  Heinrich    III,    2g. 

Iselin,  Jacob    III,    34. 

Iselin.  Lux    I,    27.  II,    405.  111, 

-75- 
Iselin,    Matthys    II,    276. 
Iselin.   Werny,   Amt  Farnsburg   III,  552. 
Iselin,    Junker    Wolf    II,    23. 
Ysenberg,    Schloß    /Rufach/    II,    62. 
Isenburg,      Graf      von,      Deutschorden- 

komthur    II,    284. 
Ysenflam,    Hans,   Schleifer   lil,    524. 
Ysenflam,    Heinrich    IL    20. 
Isenflam,    Jos    I,    441. 
Isenflam,   Ulrich,  zum  Salmcn  I,  24.  — 


II,    218.    254.    387.    406.   40-. 


Isenhcim,    Oberelsaß    II, 


+77- 


III, 


III, 


548. 
I,    262 


5-14- 
236. 


Ysenkremer,    Martin    III, 
Isle    am    Doubs,    1"      Lyl 

—    H,    23.   29. 
Istein    I,    518.    —     II,     180.     iSi 

434.    —     III,    374. 
Isteinthurm  /bei  St.  üheodor/  III,  451. 
Ytelheinrich,  Mathis  III,   507,   508.   509. 

510.    511.    513.    514.    515.    559. 
hin,    Ulin,    Amt    Farnsburg    III,    552. 
Ittingcn,     Thurgau     I,     136.     1S7. 


Jacob  a.  d.  Birs,  St.  L  253.  2-5.  340. 
342.  406.  424.  434.  436.  500.  — 
III,    2!v    218.    2-5.    4S5. 


J. 


Jacob,  Doctor  =   Stürtzel. 

Jacob,    Herr,    Sänger   auf    Burg   II,    358. 


G36 


Jacobus,   M.,  Decan  zu   Colmar,  Caplan 

des    Domstifts    III,    223. 
Jacob,    Herr,   Pfarrer  zu   Kirchen    :^Kil- 

chen)   II,    I.  2. 
Jacob   [SlöcklinJ,  Fuhrmann  im   Klein- 
basel   =    Stöcklin,   Jacob. 
Jacob,   Stephan   II,    128. 
Jäger     (Jeger),     Hieronymus,     Schlosser 
II,   334.   384.   387.    -    III,    542.   547. 
Jecky,    Simon     II,    347. 
Jeckly,    Hans    I,    517. 
Jenff  =  Genf. 

Jerg    vergl.    auch    Jörg,    Jörg. 
Jerg  (Bote  des  Rates)   =  Schmid,  Jerg. 
Jerg,  Kilchherr  zu  Rümlingen  =  Stehe- 

lin,    Jerg. 
Jerg   /SchmidJ,   Krämer  auf   der  Isen- 

gasse    /j6/    =    Schmid,    Jerg. 
Jerg    /HeckerJ.    der    Wollenweber,    an 
den  Spalen  /Spaleiiherg  2^]  =^--  Hek- 
ker,    Jerg. 
Jerg,    Maximilian     =    Jörger,    Maximi- 
lian. 
Jheronimus,    Bote   II,    69. 
Jheronimus,    Herr    =    Bothanus,    Jeroni- 

mus. 
Jheronimus,    Prior    der    Carthaus    Basel 

=    Zschekkenbürlin,    Hieronymus. 
Jeronimus.   f rater   Cartusiae  III,   417. 
Jeronimus,  Leutpriester  zu  Riehen  I,  74. 
Jeronimus   =   Heronimus,  der  Schlosser. 
Jeronimus,   Soldner   II,   231. 
Jeronimus,     der     Winschenk     =      Spät, 

Hieronimus,     Weinmann. 
Jesus,    Doctor    I,    147. 
Jettingen   (Utingen)  bei  Altkirch  I,  491. 
—    III,    136.    137. 

Jeuchdenhammer   Burkart   I,    37.    —    II. 
21. 

Jeuchdenhammer,   Hans    II,   21 


III, 


5.6. 


520.    521.    522 


524.    525.    520. 

Jo.    N.,   des   Weihbischofs   von   Freising 

Diener   III,    223. 
Joachim    I,    28. 
Joam,     Conrad,     Straßburgs     Gesandter 

in,  587- 


Jocob,    Dr.    =    Sturzl    III,    283. 
Jodar    (Joder),    St.  =  Theodor,     St. 
Jodars   Tor,   St.   =   St.  Theodorstor   = 

Riehentor. 
Jodocus,  dominus,   zu  St.   Peter  II,   1S6. 
Johann,  Conrad  I,  546. 
Johans,   St.  =  St.  Johannvorstadt. 
Johans,    Comenthur    St.    =    Johanniter. 
Johannes   Bruderschaft   auf  Burg,   St.  I, 

454.  464.  477.  492.  518.  ~  III,  337. 
Johanneskapelle  auf  Burg,  St.  I,  454. 
Johanniter    (Johannser)    I,   237.   497.   — 

II,  45-  —  III,   534- 
Johannschaffner,  St.  III,  513. 
Johannstor,    St.    II,    714. 
Johannvorstadt,     St.     I,     261.     496.     — 

III,  275.    388. 

Johans,  Insel  St.  f  Benediktinerkloster 
bei    Erlach]    II,    469. 

Jonen  (Jona)  bei  Bremgarten,  Aargau 
III,    577-    581-    584- 

Jopp,  von  [d.  h.  aus]  Rheinfelden, 
Augustinermönch     III,     17.     19.     20. 

Jörg,  Abt  zu  Murbach  und  Luders  = 
Masmünster,    Georg    von. 

Jörg,  Meister,  Goldschmid  =  Schwei- 
ger, Georg,  von  Augsburg,  Gold- 
schmid. 

Jörg,   der  Weinleger,   am    Imber   I,   495. 

Jörg    ^von   Otlingen)   I,    507. 

Jörg,    des    Stadtknechts    Sohn    TI,    369. 

Jörg,   Hans   III,   54S. 

Jörg(en),  Hans,  von  Nebikon  I,  122. 
123. 

Jörger  (Jerg),  Maximilian,  Schwieger- 
sohn   Ulrich    Falkners   II,    21. 

Josen,  Herr  =  Reinach,  Domherr  Jost 
von. 

Josz  :  Jos,  Jost),  Leutpriester  in  Prat- 
teln,  Caplan  am  St.  Johannesaltar  zu 
St.  Peter  I,  501.  —  II,  421.  —  ill, 
439- 

Jost.  Bruder  des  Vogts  von  Huningen 
L    :3s- 

Jost,   Erhart,   Amt  Waidenburg   III,  554. 
Jost,    Martin    III,   345. 
Jugent,  Balthasar  I,  24. 


(iHl 


Juncker,    Jacob,    zu   Morzweilcr    I,    517. 
Jung,    Hans,    Messcrschmid    II,    3+7. 
Jungk,    Fridlin,    Oberwil     III,     557. 


Jungheit,    Melchior     111,     5+2. 

^unt,     Hans,     von    übcrwil     111.     J05. 


L. 


Lachmatt    bei    Muttenz    II,    1S7. 

Lahr    (Lör\    Baden    II,    66. 

Lampart    —    Lombart. 

Lampenberg,    Baselland    111,    536.     540. 

Lamperther   =   Lombart. 

Lamprecht,  Wilhelm,  Barettlimachcr  III, 

5+7-    S^j- 
Landau       Landow      bei     Uabsheim     111. 

r-- 

Landeck,    Tirol    II,    104. 

Landegg    (Landeck)    an    der    Thur    II. 

143. 
Landeck,   [Hans]  Friedrich  von   11,   170. 

—    in,    456.    532.    541. 
Landeck,    Küngold    Schenk    von,    Clin- 

genthaler    Nonne    11,     143.     14$.     146- 
Landser   bei   Mülhausen   I,    44S.      -    11, 

13.     167.     168.    266.     280.    309.     73S. 

740.    742.    751. 
Landskron    im   OberelsalS    II,    112.   477. 

711. 
Lang,     Balthasar    III,    551. 
Lang    Claus    II,    21.    —    III,    550. 
Lang,  Clevvin,  zu  Witterswil   ^Witzentz- 

willer)    I,    508. 
Lang,    Hans,    Meier    zu     Katzinj^en     11, 

75'- 
Lang    Jacob    III,    65.    66.    550. 
Lang,    Lorenz    I,    517. 
Lang,  Michel,  von  Oltingen  ;^Amt  Pfirt 

II,  472.   -   III,   51. 

Langcnau  (Langen  Ow    bei  Schopfheim 

I,    502.       -    III,    351. 
Langenbruck    I,   339.   395.   42S.    —    III, 

584.    596. 
Langenstein  (bei  Stockach),  Adam   (An- 

dam;     von    Homburg    i  Ilonpurg;     zu 

III,  493- 

Langenveltis,    Witwe,    zu    Türkheim    I, 

487. 
Langfeld     (Lengfeld),     Nicolaus,     Wirt 

zur    Blumen    I,   4.    —    III,    444- 


I.anghans,  Schneider  in  der  Ilutgasse  1, 

45S. 
Langnauer,     Hans,     Knecht     zur     Hären 

II,  411. 

Langres    (Langers)    III,    501. 

Lannscr,  Hans,  Amt  Farnsburg  III,  551. 

Lanser  bei  Licstal  ^     Lausen  bei  I.icstal. 

Läpp,    Claus,    von    Riehen    I,    15S.    511. 

Läpp,    Jerg,    Strählmacher    II,     150. 

Laubenberg  (Lawbenberg),  Hanswalther 
von    I,    113.    117. 

l.äufelfingen  Loiffclfingen"  am  untern 
llauenstein     I,    404.    428. 

Laufen  ^Louffen),  Berner  Jura  I,  373 
45-.  481.  521.  536.  539.  544.  549 
IL  I.  14.  81.  89.  90.  91.  96 
106.  109.  112.  113.  116.  118.  119 
120.  123.  125.  131.  133.  135.  14- 
148.  149.  167.  172.  173.  175-  176 
252.  280.  281.  307.  308.  309.  310 
315-  3'7-  3-°-  446-  46°-  467-  468 
471.  472.  498.  500.  501.  680.  683 
684.     707.     709.     710.     717.     743.    — 

III,  10.  II.  12.  21.  22.  23.  38.  43 
46.  52.  60.  81.  95.  99.  105.  108 
114.  115.  116.  117.  119.  125.  142 
150.  151.  158.  162.  163.  172.  176 
194,    422.    474.    487-    488-    556-    566 

Laufen  (Louffen),  Andres  von,  Dom- 
caplan  des  Altars  S.  Kathcrinc  in 
ce.spite  I,  437.  440.  460.  —  II,  222. 
33--    444- 

Laufen,  Bernhart  von  -^  Bcrnharl,  von 
Laufen,    im    Bauernkrieg. 

Laufen,  Cornelius  von,  Caplan  zu  St. 
Peter  I,  505.  514.  —  II,  186.  — 
III,    223.    224.    438.    439.    440. 

Laufen,    Margarcthc    von  Uptingen, 

Margarcthe    von. 

Laufenburg  (Louffenberg)  I,  377.  459. 
477-    549-    —    II.    24.    35. 


638 


Lausanne    (Losa,    Losen)    II,    225.    257. 

—    III,    180. 
Lausen     (Landsen,     Lannsen,     Lamsen) 

I,    257.    388.    428.    —    II,    300-    725- 

726.    —    in,    2.    63.    121.    122.    125. 

126.     142.     144-     147-     376.    379-     504- 

530.    558.    588.    595. 
Lawbenberg   =   Laubenberg. 
Lebei-ly,   Michel  I,  35- 
Leberlin,    Werlin,    Zimmermann   II,    36. 

177- 
Leberwurst,    Hans    II,    122. 
Lechbart,  Haus  [ Sforengasse  6J  I,  494- 
Lederlin    II,    300. 
Ledersack,   Ttieodor,    Domcaplan   1, 438. 

453.    461.    —    III,    223.    332. 
Lederschneider,   Johannes   Baltasar,   von 
Rheinfelden,     Caplan    in    Laufen    II, 
I.    —    III,    II. 
Leyderer,  Ulrich   I,  221.   322.  324.   325. 
327.    328.    329.    370.    -     II,   35-    334- 
383.    384.   —   III,    513-    514. 
Leifers    (Leyfers),    Tirol    III,    378- 
Leimen,   Elsafs,   südwestl.   Basel    I,    454- 

481.   483.   510.   —    III,    32.    i^. 
Leimen,    Junker    Lorenz   von    I,    535. 
Leimensteg,    Gerichtsstätte    in   der  Dom- 

propstei    II,    181. 
Leipzig   I,    175.   —    II,   202. 
Leitfe  (Lietfe),  Johannes,  Domcaplan  I, 

437.   440.   460.   —   III,   223. 
Lemli,   Haus   zu  dem   ['Cotentaiiz  ij   I, 

496. 
Lengfeld    =    Langfeld. 
Lenzburg     III,     140.     570.     571. 
Lenzkirch,    Baden    II,    381. 
Leo   X.,   Papst   I,   459. 
Leonhard    (Lienhardt),    St.    I,    60.    139. 
201.    328.    369.    372.    444.    448.    495. 
501.   —    II,    196.    228.   255.   303.   304. 
372.     543-     74°-     741-     742-     747-     — 
III,    10.    32.   67.    118.    119.    158.    178. 
275.    351.    388.    395.    417-    450-    481- 
Leopart,    Martin    III,    2.    3.   4.    6. 
Lepli,     Martin,     Caplan     am     Münster 

III,    15. 
Leuthart    ==    Lüthart. 
Leutpriesters      Haus       ['Cheodorskirch- 
plalz    j,    flO    !4S!j    III,    526. 


Leuw,    Joachim    III,    550. 

Lyb,   Johann,   Doctor,  Straßburg   I,  469. 

-    III,    332.    335. 
Liberlin,    Jerg,    von    Inzlingen    I,    491. 
Liebenzweiler   bei   Hüningen   II,    326. 
Liebli,     Heini,     von    Nieder-Michelbach 

II,     742- 
Licht,    Haus    zum    [Spalenberg,    8]    III, 

28. 
Lichtenfels,    von    I,   451. 
Lichtenfels,     Cornelius    von,    Coadjutor 
des    Bischofs    a"    1525     I,     199.    200. 
201.   465.   469.   474.   47S.   —   H,    13°- 
139.     140.     268.     —     III,     169.     278. 
280.   281.   355. 
Lichtenfels,   Hans   Wilhelm  von   I,  470. 
Lichtensteig,    St.    Gallen    III,    166.    167. 
Liderlins       (Lüderlin)      Hof      [Mühlen- 
berg   5]    III,    48^- 
Liechtenhan,    Ludwig    III,     176. 
Liechtysen,    Burkart    I,    158. 
Lienhardus,    Schaffner    zu    St.    Peter    I, 

497.   —    II,    186.    187. 
Lienhart,   Jacob,   von  Tettnang   I,  65. 
Liesberg,    Berner    Jura    II,    90.    —    III, 

109. 
Lieszberg,    Haus,    bei    der    Ellendenher- 

berg    [Petersberg    23]    III,    29. 
Liesberg,     Haus,     in     der     Kuttelgassen 

[Hutgasse    i"] ]    III,    29. 

Liestal    I,    14.    20.    28.    43.    78.    79.    83. 

loS.     134.    138.    141.     191-    ^02.     215. 

239.    240.    241.    242.    243.    256.     257. 

261.    262.    263.    264.    265.    266.     267. 

268.    271.    272.    278.    28t.   282.     284. 

289.    290.    291.    292.    293.   294.    295. 

330-    331-    333-    336-    337-    338-    339- 

340.    341.    343-    345-    370.    376-    377. 

381.    382.    385.    386.    387.    3S8.    389. 

390.    391.    392.    399.    400.    407.    415. 

424.    425.    428.    43°-    43i-_   434-    498- 

521.  —  II,  23.  61.  70.   109.   148.  150. 

152.     164.    177.    178.    196.    226.    227. 

228.    229.    231.    239.    240.    241.    242. 

243.     244.     245.    248.     249.    250.   260. 

261.    262.    263.    265.    266.    274.   275. 

287.    289.    294.    295.    297.    298.   299. 

301.    302.    303.    304.     306.  307.   310. 

314.     316.    317.    318.     320.    321.   326. 


t)3!l 


3^7-    333-    335-      345-    U^-    354-    3'>4- 
367.    36S.     373.    380.     381.    3S9.   393. 

394-    395-    4^0-    ■^'-7■    4i8-    43i-    43-- 

436.    454.    470.    477.    499.    636.    638. 

678.    679.    684.    707.     -09.    712.   720. 

725.    726.    —    III,    I.    29.    57.    58.   63. 

64.     Si.      120.     121.      138.     139.     142. 

'43-     144-     147-    --S.    229.    267.    291. 

303-    373-    379-    380-    4ii-    456-    467- 

484.    485.    504.    551.     566.     595.     597. 
Lietfe     -    Leitfe. 
Ligsdorf      (Luxstoff,      Hrgincourt       bei 

Pfirt    I,    446. 
Lyl    =    Isle   am    Doubs,    1". 
Limmat   II,    341. 
Limperger   ^Limpurger),  Tilman  ('J"ela- 

moniu.s\   Weihbischof   von   Basel   und 

Prediger    am    Münster    11,    327.    417. 

616.    722. 
Limperger,    Hans    /Vater   des    V-ilmaii / 

1.    499- 

Lincl^,  Hans,  von  Richcn-liettingcn  Hl, 
556. 

Lindau  I,  471.  -  II,  486.  -  III,  380. 
467.  492. 

Lindau,   Haus  /Rheingasse  48/   III,  29. 

Lindenfels,    Claus    III,    549. 

Linder,  Jacob,  Schercr  I,  235.  —  II, 
357- 

Linder,  Jacob,  der  jung,  zum  Meer- 
wunder   H,    115.    122. 

Linderlinshus  hinter  der  Schol  /Sattel- 
gasse üh.  V.  6  n.  4,  gehörte  um 
ißoo   einem    Linder ]   I,   455. 

Linwetter  und   -weber  W'ebcrnzunft. 

Lyon    (Lugdununi      1,     144. 

Lips,   Philipp,   von  Benken    HI,    123. 

Locarno    (Luggarus)    III,   256. 

Loch,  Peter  Wagner  im  -  Wagner, 
Peter. 

Locherer,    Conrad    II,    122. 

Locherer,     Hans    I,    32. 

Lochner,   Stephan,   zu  Hüningen    I,    i 

Loderer  (Lodcr),  Jacob,  Caplan  am 
Domstift     in,     160.     161.     223. 

Löffel  (Leffel),  Peter,  Würzkrämer  I, 
515-  543-  549-  —  II-  373-  -  HI- 
31- 

Loy,    Johannes,    von    Lindau     III,    407. 


Loly,   Peter,   Amt  Waidenburg  III,  554. 
Lölinger,     Peter,     in    Reinach     III,    460. 

557- 
Lombart     (^  Lampart,     Lamperter,     I.uni- 

part\    Elsbeth,   Tochter  des   Hans   H, 

3S5. 
Lombart,    Hans    /krämer   aus    Freiburg 

i.    L'e./    II,    124.    384.    385.    386.    - 

HL    34. 
Lombart,    Jacob,    des    Rats    II,    362.      - 

H,    12S.    129. 
Lomont    bei    Lurc    III,    134. 
Lör  Lahf. 

Lorch,   Herr   Reinhart    ^   Rcinhart,  von 

Lorch. 
Lorenz,     Abt     von     Muri  Heidegg, 

Lorenz    von. 
Lörrach    I,    503.  II,    180.    iSi.    500. 

Losa    (Losen)    —    Lausanne. 
Loser    I,    361. 
Loserer    (Loser),    Johannes,    Caplan    zu 

St.    Peter    1,   510.    514. 
Lossz,     Lorenz,    Domstiftschaffner    111, 

2S3. 

Lothringen    I,    372.   498.    504.    525.    — 

II,    54-    72-    371-    377-    43^-    —    HI; 
9.    44.    501. 

Lothringen,    Herzog    von    I,    366.    378 

382.    383.    498.    525.    529.    533.    551 

—  II,  5.  6.  22.  103.  739.  -  III,  9 
Lothringen,  Anton  Herzog  zu  111,  133 
Lotterer    (Lotter),    Hans    I,     322.    326 

327.    367.    —    II,    35.    228.    287.    303 

304.    305.    —   III,    28. 
Lottcrgassc  ^=  Spitalstraße  III,   450. 
Loub,     Johannes,     Domcaplan     I,     438. 

443.   461.    —   III,    149.   223. 
Loubcr,    Stephan,    von   Rotenfluh    I,    11. 
Louch  Rcinhart   —   Reinhart,  von  Lorch. 
Louffen     —    Laufen. 
Low,    Hans    Jacob,    Pfarrer    zu    Gclter- 

kindcn    III,    484. 
Low,    Michel    11,   245. 
Löwen     (zum     goldenen)     /Freiestraße 

Ch.    V.    12/    I,      160.     534.    —      Hl, 

107.    597. 
Löwenberg,    Berner    Jura    II,    27.    213. 
Löwenberg,   Hans  Thüring  (Münch   von 


640 


Münchenstein    genannt)    von    II,    428. 

-  in,  +13. 

Lowli,   Elsbeth,   Gnadentalschwester  III, 

176.     177. 
Lucas,    N.,    eines   Schneiders    Sohn,   Ca- 

plan  des  Domstifts  III,   223. 
Lude,   Heine,   von   Reinach    III,   463. 
Luder  (Luders)  ==  Lure. 
Ludi   (Ludin),  Drucker  I,   327. 
Ludi,    von    Riehen,    Schwager    des    Ca- 

plans  Marcus  Vogel  I,   49". 
Ludi,     Caspar,    von    Reinach     III,    460. 

557- 

Ludi,  Claus,  von  Bubendorf,  Bruder 
des    Hans    III,    382.    535. 

Ludi,  Hans,  von  Bubendorf,  Wieder- 
täufer   ni,    3S2.    410.    534.    535. 

Ludi,  Hans,  von  Lampenberg,  Wieder- 
täufer   III,    536.    540. 

Ludi,    Hans,    von   Waidenburg    III,    157. 

55+- 
Ludi,     Hans,     Spielmann    III,     551. 
Ludi,     Heini,     von    Bubendorf,     Bruder 

des    Hans    III,    382.    535. 
Ludi,    Jerg,    von   Bretzwil    II,    15. 
Ludwig,    N.,    Caplan    zu    St.    Martin    = 

Grüninger,     Ludwig,     Caplan    zu     St. 

Martin. 
Luft,    Arnold    zum,    Doktor    I,    352. 
Luft,  Meister  Bernhardinus   zum,    Dom- 
•  caplan   I,   438.  450.   462.   505.   —    II, 

369.    388.    390.    391.    404.    413. 
Luft,     Peter    zum     III,     510.    511.     513. 
Lugano    (Lauis,    Lowers)    II,    256. 
Lugdunum    =    Lyon. 
Lugger,  Conrad,  Zimmermann  III,  430. 
Luginsland    =    Turm    der    Stadtbefesti- 
gung [beim  Bernoullianiim J  III,  445. 

446.   450. 
Lumbart    (Lumpart)    =   Lombart. 
Lümschweiler    bei    Altkirch    I,    491. 
Lüngg,    Hans    I,    155. 
Lupffen,    Grafen    von   II,    116.   497. 
Lupfen,     Graf     Georg     von      [f  1546] 

ni,  78. 

Lupfen,    Graf    Wilhelm    von     [f   1537] 

II,    124.   —   III,    78. 
Lupsingen,   Baselland   I,   339.    395.  428. 
Lupstein  (Lupf stein)   bei  Zabern  I,  531. 


Lure   (Luders,  Luder)  I,   377.  467.  468. 

526.    533.    538-    539- 
Lusz    =    /Lys,    ecke    Leuiihaidsgraheii- 

PetersgrabenJ  III,  450. 
Lussen   =    Luxeuil. 

Lüthart,     Johannes,     Prediger    zu     Bar- 
füßern   II,    543.    —    III,    483. 
Luthenslaherin,    Catharin,    Hebamme    I, 

152. 
Luther,    Martin    I,    18.     119.    145.    175. 

207.   —    II,   200.    229.   396.   397.    580. 

582.   615.    700. 
Luti,    Brosy,    von   Reinach    III,   463. 
Lutter    (Luter)    bei   Pfirt    I,   450.    —    II, 

iSi. 
Lutterbach    (Lutenbach)    bei   Mülhausen 

I,    47°-    471-    532-    538. 
Luttherysen,   Fridlin   III,   542. 
Lutz,   von   Rothenfluh  II,    245.   306. 
Lützel    I,    6.    230.    237.    441.    536.    539. 

543.   —   II,    133. 
Lützelburg    =    Luxemburg. 
LutzUer,    Lienhard,    von    Stetten    (Sund- 
gau)   I,    510.    ~    II,    742. 
Lux,    Meier   zu   Witterswil    II,   410. 
Lux,    Dr.    ^   Klett,    Dr.   Lux. 
Luxstorf    =    Ligsdorf    (Ergincourt). 
Luxemberg    ^Lützelburg)    II,    152.    358. 
Luxenhofer,   Hans,   Maurer  III,   65.  66. 

133. 
Luxeuil  (Lussen),  Abt  von   II,   472. 
Luzern    I,    13.    14.    22.    28.    29.    52.    58 

63.    64.    70.    71.    73.    79.    81.    83.    84 

85.    86.    91.    92.    93.    108.    III.    114 

115.    116.    117.      118.    120.    121 

123.     124.    127.    128. 

163.     164.    165.    166. 

191.     198.    202.    209 

218.    222.    227.      262 

289,    294.    323.    336.    367 

385.    392.    40S.    417.    521. 


187 


122 
162 
190 
214 


136 

189 
212.  213 
263.    266.    281 

382.   383 

522.    531 


II>    35-    39-    45-    47-    48-    49-    5° 
114.     116.      124.     126 
137.    140.    141 


61.     69. 
128.     131. 
146.     14S. 


66. 


169. 
210. 


/3- 


197.       208.       209.       210.       211. 
222.     223.       224.     225.     229 
28 


283.      284. 
360.      363. 


36+. 


289.      294. 
368.      371. 


177, 
212.  220, 
243.  252 
322.     342 

372-    373' 


M] 


378.  3S0.  394.  395. 

+  15.  417.  41Ü.  419. 

+33-  436.  439-  44°- 

469.  476.  47S.  48 1. 

49--  497-  49^-  5°°- 


711. 


714.  716.   -iS.  720. 


398.    406.    409.  12.    23.    39.    42.    45.  46.    62.    75.    7S. 

420.   426.   431.  I  79.     So.     106.     loS.  120.     167.     1-4. 

441.  459.   463.  I  180.     iSi.     1S3.    1S5.  195.    2o().    211. 

4S2.     4S7.  490.  I  213.    22S.    229.    23S.  239.   250.   261. 

503.    636.    707.  I  326.    327.    469.    539.  562.    563.    566. 

in,  I  575-    5-7-    5«^-    588- 


M. 


Mack,    Hans,   Jer   Küter   111,    549.    5 58. 
Madlinger,   Conrad,   von  Häfelfingen   I, 

376.    -    II,   24.   27.   35- 
Madlinger,    Hans,    Amt    Homburg    111. 

555- 
Madlinger,   Uilin,   von   Häfelfingen    111, 

424. 
Madrutz    (Madrusch),    /freiherr/    Gau- 

denz   von    II,   379. 
Madrutz,    Niclaus   von,   Österreich.    Rat. 

Sohn   des   Gaudenz   II,   379. 
Mag,    Ludwig    1,    351. 
Magdeburg   Meydenburg~    I,  80.  Si.    - 

III,    209. 
Mägden    Mackten),   bei   Rheinfcldcn    I, 

302.    340.    414.   432.    —    III.    38.    39. 

4°-    4'-    53-    55-    58-    107-     iji-     '32- 

^3^-    ■54-    155-    156-    157- 
Magstatt   ^Maxstatt),  Elsaß  I,  441.  447. 

458.    476.    496.    —    II,    167.    353. 

Ill,  32.  nz. 

May,   Ulrich,   Priester  III,  440.  441. 
Mayerscher     Haufen     'Hegau)     I,     548. 
Mailand     I,     9.     33.     42.     45.     51.     121. 

126.    167.    —    II,    42S. 
Mainz     i^Mentz,     Moguntiacum)     i,     49- 

80.  81.  —  II,  62.  —  III,  330.  455. 
Mair,  Augustin  =  Marius,  Augustin. 
Maisprach,   Baselland   I,   339.   340.  411. 

428.   —   III,  267. 
Malerzunft   I,  26.  ~   II,   191.    193.    195- 
Malta  .Malltenn),  Bischof  von  =  Mcrk- 

lin,   Balthasar. 
Malzgassc,     Garten     in     der     III,     510. 
Mandach,    Frcna   von   II,    144. 
Manger,    Fridlin    I,    153. 
Mangolt,     Burkart,     von     Ober-Michel 

bach    I,    509. 
Mangolt,  Bruder  Hans,  Prediger  Ordens 

III,   471. 

Basler  Reformationsaktcn,  II!. 


Mangolt.    Rudolf,    Amt    Farnsburg    111, 

553- 
Mangolt,    W'crny,    Amt    Homburg     III, 

555- 
Mann,    Johannes.    Caplan   zu    St.    Peter, 

in    Riehen    I,    510.    514.    —    III,    223. 
Mann,    Martin    III,    548. 
Mansbach     bei     Dammerkirch     I,     453. 
Mantel,   Hans   II.   300. 
Mantel,    Michel,    von   Liestal    I,   43. 
Mantuanus    --    Vergil   III,   4S9. 
Mantz,    Felix,    von    Zürich    I,    J74.    175. 

176. 
Manuel,  Nikiaus  /Deutsch/.    EmanueP, 

von     Bern     III,     74.     76.     204.     209. 

212.    213.    224.      232.    238.    283.    289. 
Mar,     Benedict,     von     Lcifcrs     glitsch", 

Wiedertäufer    III,    378. 
March    am   Zürichscc   II,    331. 
Marchisi.     Stephan,     zu     St.     .Mban     II. 

3'7- 
Margret,    von    Säckingen    II,    3S6. 
Margarethe,   Frau   =  Margarethe,   Her- 
zogin   von    Flandern   I,    161. 
Margrethen,  St.,  bei  Basel  II,  366.  750. 

751.    —    III,    449. 
Margarethental,     Carthaus,     Klcin-Basel 

III,   247. 
Margstein    /Marckstein ),   Bernhart,    von 

Muttenz   I,   69.      -    III,    151.    555. 
Maria      M.-igdalcna     an     den      Steinen, 

St.    ^    Stcincnkloster. 
Mariastein      unsere     1.     Frau     in     dem 

Steine),     Solothurn     I,     214.       -     II, 

346.     -    III,    192. 
Marienberg,    St.,    in    Burgund  Mont 

Sninte   Marie  am  Lac   de  Saint   Point 
Uoubs;!    II,   278. 
Marius,     Augustinus,     Weihbischof    von 

Freising,    Prediger    am    Münster     H, 

81 


642 


290-  291-    -9^-    -93-    3°9-    j'3-  3'+- 

579-  5S0.    591-    593-    594-    596-  600. 

601.  602.    603.    608.    609.    610.  611. 

612.  637.  639.  676.  677.  —  III,  132. 

345- 

Margk,  Graf  von  der,  und  Herr  zu 
Genua,   Wilhelm   III,  346. 

Markgrafenland    I,    489.    496.    507. 

Markgräfler    (Bauern)    II,    52.    72. 

Markgrafschaft   I,   476.   —    II,   15.    191. 

Markt  (Merckt)  I,  481.  518.  —  II, 
186.    191.   —   III,    31. 

Marpach,  Haus  /Rittergasse  loj  I,  450. 

Marpacher,    Claus    II,    740. 

Marquart,   Gerichtsschreiber  III,  30. 

[Marquis] ,  Stephan  [prior  zu  St.  Ät- 
han/   II,    469. 

Marschalk,  Urs,  Vogt  zu  Pruntrut  I, 
199.    200.    —    II,    709.    —    III,    230. 

^33- 
Marti,  Daniel,  Ziegler  III,  524.  525. 
Marti,  Gabriel,  Amt  Liestal  III,  552. 
Marti,  Jacob,  Amt  Homburg  III,  555. 
Marti,  Simon,  Amt  Liestal  III,  552. 
Martin,    St.    I,    10.    106.    107.    140.    209. 

263.   496.   500.   501.    517.   518.   —    II, 

179.    189.    190.    230.    254.    255.    330. 

345.    484.    485.    489.    543.    612.    717. 

728.   —    III,   10.    29.   33.   65.   66.   67. 

113.    114.    127.    160.    178.    280.    388. 

.395.   491.    512.    515.    516. 
Martin     von     Baden,     Herr     =    Baden, 

Martin   von. 
Martin,    Geistlicher    von    Pfeffingen    II, 

358.  405. 
Marti   ab   der  Etsch   =  Nock   aus   dem 

Etschland,     Martin     von. 
Martin,  Hafner  II,  311.  313. 
Martin,     Erhard,     von     Füllinsdorf     II, 

300. 
Marx    (Marcus),   Herr   (an   St.   M.irtin) 

=    Bertschi,    Markus. 
Masmünster    bei    Thann    I,     34S.    377. 

446.  496.  508.  —  II,  23.  —   III,  190. 
Masmünster,      Georg     (Georius,      Jörg) 

von,  Fürstabt  von  Murbach  und  Lure 

(Luders)    I,    377.    53S.    539. 
Masmünster,      Junker      Thiebold      von 

I,    487- 


Matern,    Herr,    Vetter    von    Caplan   Jo- 
hannes   Brenner    III,    336. 
Mathis,    Wirt    zum    Hecht    I,    323. 
Mathis,    Antenig    i_Anthony),     Schlosser 

=   I,   321-  3H-   326.   334- 
Matten,    Hans    in   der,    Hauptmann    der 

badischen    Bauern    II,   41. 
Mauchen     (Muchen'     bei    Müllheim     I, 

493.    —    II,    224. 
Maulbronn    (Mulbrun)    I,  4. 
Maurer    =    Spinnwetternzunft. 
Mauritz,      des    Wagners      Bruder,      von 

Volkensberg   II,    711.    713.    714. 
Maximilian    (I.),   Kaiser  II,   98.   —   III, 

13- 

?%Iechel,  Johannes,  Caplan  zu  St.  Mar- 
tin   I,    517.   519. 

.VIeczer,   Ludwig,   zu  Riehen   I,   503. 

Meczger   =    Metzger. 

Meder,  Heini   III,  318. 

Meder,   Johannes,   zu   St.   Peter  II,    186. 

Meerkatze    [Petersberg    ig]    III,    27. 

Meersburg  (Merspurg)  III,  272.  545. 

Meerwunder,     Haus     zum     [  Spalenberg 

49J   II'    J'5-    '--■ 

Meig  (May),  Bartholomeus.  Bern  III, 
149. 

Mey,    Benedict    II,    145. 

Mey,    Glad,    zu   Bern    I,    470. 

Meich,    Jacy,     von     Muttenz     III,     555. 

Meydenburg     -    Magdeburg. 

Meyenburg,    Diebold    II,   21. 

Meyer    (^Metger),   von  Lausen    III,   552 

Meyer,    Chorherr   zu    St.  Peter    III,    224 

Meyer  zum  Pfeil,  Adelberg  I,  24.  28 
50.  74.  83.  86.  87.  96.  97.  ic6 
114.  123.  143.  164.  166.  172.  179 
180.  202.  208.  282.  330.  376.  381 
503.  552.  ~-  11,  3.  4.  29.  31.  36 
40.  41.  42.  46.  48.  51.  68.  69.  70 
73.  75.  76.  78.  83.  86.  88.  96.  106 
107.  HO.  III.  129.  142.  148.  151 
152.     153.     154-    178.    213-    -16.    217, 

220.  250.  252.  266.  274.  279.  2?0, 
282.  283.  289.  307.  309.  314.  315 
316.   318.   320.   321.   323.   327.  329 

33°-  331-  332.  333-  337-  338-  34° 
344.  345.  353.  355-  368-  381-  384 
413.  420.  429.  430.  454.  469.  476 


643 


izo 

IC  2 


+  ' J 


490.  501.  634.  635.  63Ö.  640.  6;g 
68i.  6S3.  709.  711.  712.  719.  7:2 
725.  736.  738.  740.  743.  745.  746 
747-  —  III,  12.  19.  22.  38.  43 
45-  46-  47-  51-  53-  55-  i^-  57-  60 
62.  63.  69.  97.  104.  113.  115. 
122.  139.  152.  161.  173.  182. 
190.    193.    195.    206.    276.    292. 

351-    377-    380-     3SS-    4>o.    4'3- 

417.    422.    441. 
Meyer,    Adelheit,    von    Rohr    (Zürich), 

Wiedertäuferin  III,    138.  503.   540. 
Meyer,     Andres,     Amt     Farnsburg     111, 

553 
Meyer,     Anna,     ehemalige     Nonne     zu 

Gnadental    II,   403.  404.   424.   —    III, 

179. 
iMeyer,    Augustin,    Dr.  Marius,    Au- 

gustinus. 
Meyer     zum     Pfeil,     Junker     Bernhard, 

Wechsler    I,    27.    496.    —    II,    2.    23. 

254.  —   III,  276.   292.  323.   327.   357. 

376.    410.    436.    4S3.    582. 
Meyer,    Conrad    I,   42. 
Meyer,    Fridlin,    von    Gelterkindcn    111, 

48 1.   492. 
Meyer,  Hans,  Zimmermann,  von  Sissach 

II>    393-    395- 

Meyer,    Hans,    Fuhrmann    III,    551. 

Meyer,  Hans,  Chorherr  zu  St.  l'etcr, 
jetzt    zu    Münster    in    lirgau    I,    208. 

Meyer,    Hans   genannt   Mennlin    I,    154. 

Meyer,    Hans,    zu    Wyhien    I,    ,03. 

Meyer,  Hans,  von  Riedlingen  bei  Lör- 
rach   I,   493. 

Meyer,  Hans,  Vater  des  Dr.  Augustin 
Marius    (Meyer)     III,    345. 

Meyer,    Hans,    Licstal    HI,     552. 

Meyer    von    Hüningen,    Hans,    Vogt    zu 


Altkirch     III, 


;8i. 


Meyer,    Hans    Bernhart    I,    24.'  27.    336. 

^   II,   23.   142.  III,    275. 

Meyer,    Heine,    Vogt,   von    Gelterkinden 

II,    306. 
Meyer   zum   Hasen,   Jacob    I,    i.    17.    18. 

24.     27.    30.    42.    43.    45.     114.     117- 

121.  18S.  201.  204.  51S         iir.  34. 
496.  525. 

Meyer   zum    Hirtzen,   Jacob    1,   24.    120. 


—  II,  22.  24.  32.  70.  71.  86.  88. 
89.  90.  112.  123.  251.  3S7.  640.  64-. 
740.  —  III,  iiS.  243.  264.  275.  292. 
445.  448.  463. 

Meyer,  Jacob  I,  37.  —  II,  124.  —  111, 
542. 

Meyer,    Jacob     I  Riehen  j     I,     153.     157. 

Meyer,  Jacob,  Domcaplan,  von  Geb- 
weiler   I,    438.    443.    460. 

Meyer,  Lienhard   I,  37.   535.     -   II,  369. 

-    in,    55°- 
Meyer,    Ludi    I,    507. 
Meyer,    Mathis,    Ackermann,    von    Un- 

gersheim    I,     12. 
Meyer,    Michel,    Amt    Lauten    111,    556. 
Meiger,    Peter,    zünftig    zu    Weinlcutcn 

HI,   423. 
Meiger,    Peter,    Wcibel    111,    550. 
Meyer,     Peter,     Amt     Liestal     111,     552. 
Meyer,    Peter   Hans,  zu    Laufen   HI,    11. 
Meyer,    Tobias,    Weber    I,    375. 
Meyer,     M.     Wernher    /  procurator     zu 

Ensisheim/     HI,     154.     157. 
Meygerhoffcr,    Conrad    I,    153. 
Meygerhoffer,    Fridlin    I,    157. 
Meygerhoffer,   Thcngy    1,   157. 
Meigerlin,    Lamprecht    II,    123. 
Meyry,    Jacob,    Amt    Waldcnburg     III, 

554- 
Meister,     Hans,     von     Furbach     I,     503. 

-  III,   345. 

Melchior,    Armbruster    I,   496. 

Melchior,  Fürsprech  —  Wagner,  Mel- 
chior. 

Melchior,  Suf fragan,  Domherr  von  Con- 
stanz    HI,   332.   335. 

Meli,   Thoman,   von  Tüllingen    111,  375. 

Meilingen    I,    150. 

Meltinger,  Heinrich  I,  10.  12.  14.  24 
46.  47.  51.  52.  63.  73.  92.  108 
129.  131.  133.  134.  138.  144.  151 
159.  160.  163.  164.  165.  179.  189 
190.  192.  194.  208.  210.  213.  218 
221.  222.  225.  226.  238.  239.  279 
280.    282.    289.    294.    321.    324.    330 

335-    336-    349-    362.  366-   3l<S-  39i 

401.    408.    416.    531.  545.    546.  548 

II,   5.    15.   22.   23.  86.   88.  89.  109 

231.    280.    283.    289.  294.    309.  310 


644 


326.  352-    365'    3<57-    368.   372-  379- 

380.  394.    409.    416.    419.    425.  431. 

434-  438-    454-    460-     461-  466.  467. 

472.  473.    482.    701.    707.    708.  722. 

727.  738.   —   III,    5.   6.   51.   99.  130. 

133-  136-  137-  139-  147-  15°-  165- 
171.  iSi.  183.  184.  188.  210.  214. 
215.     240.     244.     262.     275.    277.    281. 

^95-   515- 

Memmingen,    Hans    von    II,    106. 

Meng,    Hans,    Amt   Farnsburg    III,    552. 

Mentz   =  Mainz. 

Mentz,  Marti  von  =  Glewell,  Martin, 
von    Mentz. 

Mentz,  Uli  I,  445. 

Mentzer,    Anton    II,    123.    —    III,    548. 

Menzinger,    Hans    II,    21. 

Merck,    Claus,    zu    Wyhlen    I,    503. 

Merk,  Matthaeus,  Leutpriester  zu  Runs 
III,    10.  484. 

Merklin,  Dr.  Balthasar,  Weihbischof 
und  Coadjutor  des  Bischofs  von  Con- 
stanz,  Bistumsverweser  zu  Hildes- 
heim und  Malta,  Stiftpropst  zu 
Waldkirch    III,    246.    252.    256.    360. 

Merglin,  ausgetretene  Schwester  zu 
Engental    II,    276. 

Merian,     Erhart     III,     <;49. 

Merlet  =  Morelot,  General. 

Mersperger,  Hans,  Küfer  II,  749.  — 
.III,    430.    431.    432.    433. 

Merspurg    =    Meersburg. 

Mertili,     hinkent,     Domherr     III,     444. 

Mertz,   Bartli   III,  542. 

Mertz,    Benedict    III,    54S. 

Mercz,     Jerg,     zu     Morzweiler     I,     507. 

Mertz,    Udalricus,    Prior    zu    Predigern 

n,  677. 

Merzhausen  bei  Freiburg  i.  Br.  II,  293. 

Merzinger,    Hans,    Scherer    II,    749. 

Messer  =  Wyßach,  Thiebolt,  Messer- 
schmied  [Eisengasse  Xlh.    v.    6   n.    ^/. 

Messerschmid,   Caspar  II,  226. 

Mettler,   Hans   I,    157. 

Mettmenstetten,  Kanton  Zürich  III, 
593- 

Metz    III,    501. 

Metzger  (Meczger),  Andreas,  von  Ba- 
denweiler I,  515. 


Metzger,    Hans    I,    4S0. 

Metzger    alias    Kuttler,    Hans     II,    405. 

Metzger,    Paul,    in    Morzweiler    1,    507. 

Metzgernzunft  I,  25.  —  II,  744.  — 
—    III,    203.   420.    549. 

Metzler  (Mätzler),  Christoph  /von  An- 
detberg,  aus  Feldkirch],  Domherr  zu 
Constanz,    J.    U.    Dr.    III,    33^.    335. 

Michel,  Herr,  Leutpriester  zu  Winter- 
singen   III,    262. 

Michel,  Herr,  Caplan  am  Münster  III, 
444- 

Michel  zu  Oetlingen,  Caplan  des  Dom- 
stifts   I,    439. 

Michel,    N.,    von    Jettingen    I,    491. 

Michel  mit  der  Nasen,  von  Altkirch 
II,    279. 

Michel  (Michler;,  Georg,  von  Mag- 
statt   II,     167.     168.     169.     353.     751. 

Michel,     Joachim,     AUschwil     III,     557. 

Michely,  ein  Schneiderlein,  von  Ther- 
wil    III,    527. 

Michelbach     bei     Thann     I,     510. 

Michelfelden    bei    Hüningen   I,    139. 

Michels,  St.,  Pfrundhaus  /Petersgraben 
^4/    I-    493- 

Michler,    Georg    =    Michel,    Georg. 

Miller,    Conrad   I,   507. 

Milner,    Bernhart    =    Müller,    Bernhart. 

Mindelheim    I,     16. 

Mirri,    Fridly,    zu    Riehen    II,    407. 

Moguntiacum     =      Mainz. 

Moehlinbach  (Mölibach,  Melibach) 
[österreichische  Herrschaft  im  Frick- 
talj     III,     39.     40.     53.     54.     55.     59. 


107.    i-:i. 


Möiri,  Lienhart,  Meier  =  Mörri,  Bern- 
hart,   Meier    von    Reinach. 

Moyses,    Cleuwly,    in    Egisheim    1,    4.87. 

Moler  und  Sattler,  Scherer,  Bader  ^- 
Himmel,     Zunft     zum. 

Moler,    Heini,    Amt   Farnsburg   III,   552. 

Moler  (Moller),  Ludwig,  Seckler  III, 
547-    563- 

Molitoris,    Nicolaus    III,    467. 

Mollitor    =^    Müller. 

Molsheim,    Elsaß    III,    501. 

Mömpelgard   (Mumpelgard)   I,  484.  534. 


645 


553-    —    II-    :7-    69.    :+.    -5.    -S.    109. 

142.   486.    -     III,    261.   263. 
Monster  =  Münster  ,'Dom,    Kathedrale). 
Monstral  Münsterol. 

Montat         Mundat. 
Morand,    Kloster    St.,    bei     Altkirch    I, 

225. 
.Mörder,    Jacob,    zu    Lörrach    I,    503. 
.Morelot    (Merlet\    General   II,    20.   338. 
.Mören,     Maus     zum     /Gerbergasse    26] 

1,    496. 
Morgenstern,     Simon,     Müller     I,     321. 

36-.  III,   542. 

.Morinville       Moriville       in     Lothringen 

bei    Metz    I,    504. 
Moritz,    Dr.,    Prior    zu    Augustinern    = 

Fininger,     Mauritius. 
Mörnach     bei     Altkirch     II,     293.     719. 
Mörnach,   Johannes,   Dr.   I,   ^13.   515,   — 

III,    31. 
Mörnachs     Haus      /Cerheri^äßlein     21 J 

I.    495- 

Mörnachs   Matten    III,   449. 

Mörri  (Möiri),  Bernhart,  der  Meier  von 
Reinach     III,     462.    463. 

Mörsberg  /Schloß  bei  Oberlarg,  Ober- 
elsaß/   III,    50.     158. 

Mörsberg,    von    I,    332. 

Mörsberg  und  zu  Beifort,  Freiherr 
Franz  von  Neffe  des  Hans  Jacob' 
III,    158. 

Mörsberg  und  zu  Beifort,  Freiherr 
Hans     von,     Herr    zu     I,     331.     336. 

5^°-    545-    553-    —    II-    29. 
Mörsberg     und     zu     Beifort,     Freiherr 

Hans   fjohann     Christoph  von  I,  149 

416.    505.  II,    4.    21.    26.    27.   48 

Mörsberg,    Hans    Jacob    von,    Landvogt 

zu     Hagenau     II,     727.     740.    745. 


III, 


>i.     31.     45.     46. 


60 
15S 


62.     97.     104.      122.      132.     I 

161. 
Mörsberg    und    Beifort,    I-reihcrr    I!an 

Werner   von   I,   197. 
Mörzweiler     (Morszwiler      bei     Thann 

I,    500.    507.   517. 
Morschweier        Morschwyr  ,      Nieder-, 

bei    Colmar    I,    368. 


Mosacker   im   Wollbacher     Woltpacher 

Bann    III,    31. 
Moschingcr,     Hans,    von    Tccknau     III, 

553- 
Müschle,   Benedict,   Amt   Farnsburg   III. 

554- 

Moser,  Hans,  von  Prattcln  II,  395. 
405.    —    III,   556. 

Moser,  Kungoldin,  Frau  des  Wolf- 
gang  Moser    III,    37S. 

Moser,  Wolfgang,  aus  dem  Etschland, 
Wiedertäufer    III,    291.    302.    378. 

Mosz    im    Etschland    III,    3-'8. 

Möuri,    Michael    III,   302. 

Muchen    =    Mauchen. 


Mühle,    Hans    in    der    1, 


3-4-    3-5- 


326.  334. 

Mulbrun    -=    Maulbrunn. 

Mülenen,  Rittet  Caspar  von,  Bern  I, 
263.    266.    277.    279.    344. 

Mülhausen  I,  5.  6.  8.  46.  143.  163 
166.  171.  172.  229.  336.  376.  450 
522.  -  II,  24.  45.  66.  72.  75.  78 
142.  147.  151.  165.  169.  170.  177 
196.    203.    213.    279.    280.    314.    316 

327.  328.  338.  346.  347.  353.  354 
359.  364.  36S.  369.  371.  394.  404 
432-  439-  454.  458-  462.  475.  476 
477-  480-  4«'-  483-  49°-  493-  497 
498.  499.  500.  701.  707.  709.  —  III. 
44,  63.  70.  81.  224.  228.  229.  238 
250.  2S6.  289.  303.  349.  352.  373 
416.  426.  435.  475.  478.  480.  4S1 
527.  541.  565.  566.  574.  581.  582 
586.    588.   590. 

Müelich,    Hans    II,   351. 

Mulinen    I,    356. 

Mulinen,   Caspar   von   II,    67.   128.    146. 

231.    329.    332.   335. 
Mulyson,     Hans     III,    221. 
Müller,    Alban,    in    Muttenz     III,    219. 

221. 
Müller,    Bastian    (Baschon),   von   Liestal 

I,    141.   -     II,   248.  —    III,   267.   552. 
Müller    (Milncr),    Bernhart   II,    123.   — 

III,     547.     SS»- 
Müller,    Bernhart,    in   Muttenz    III,   219. 
Müller     Mollitor;,    Bernhard   I,   497. 
.Müllerin,    Cathcrin,    Frau    des    Andreas 


646 


Brenner,    Drucker,    Wiedertäuferin   11, 

39-  --  III'  +-J- 
Müller,   Christian,    Caplan   zu    St.   Peter 

I,   505.   513.   —   II,   186.   —   III,  224. 
Müller,    Clemens,    von    Riehen    I,    547. 
Müller,    Donath,    in    Riehen    I,    158. 
Müllerin,  Eisin,  von  Ulm,   Wiedertäufe- 
rin  II,   33. 
Müller,    Veitin    II,    123. 
Müller,    Vit    =    Strölin    (Strowli),    Vit, 

Müller. 
Müller    (Myller,   Mullerlin",   Fridlin,    in 

Liestal    I,    381.    391.    399.    407.    415. 

425.    —    II,    244.    247.    248.    285.    286. 

2S7.     295.     296.    297.    298.    299.    3C0. 

301.     302.     303.     305.     306.    317.    31S. 
Müller,    Fridlin,    in    Riehen    I,    15S. 
Müller,    Fridli,    der    jung,    von    Grenz- 
ach    I,     503. 
Müller,      Gregorius,      Bauernführer     im 

Breisgau,    Stadtschreiber    zu    Stauffen 

I,    383.    —    III,    213.    214. 
Müller,    Hans,     Steinmetz    III,     26. 
Müller,  Hans  [von  Bulgenbach J .  Oberst 

des    Schwarzvvald-Haufens    I,    549. 
Müller,     Hans,     Müllersknecht     in     der 

Steinen    I,    44. 
Müller,    Hans,    Riehen    I,    156. 
Müller,    Hans,    alias    Paukenschlager    I, 

507. 
Müller,    Hans,    aus    dem    Pfirteramt    II, 

737- 

Müller,  Hans,  von  Mörnach  II,  293. 
719. 

Müller,  Hans,  von  Wintersingen  III, 
537- 

Müller,  Heine,  zu  Muttenz  II,  36.  — 
III,    151.    555. 

Müller,  Jacob  (Sohn  des  Gerichts- 
schreibers Marquard  Müller  -  Ger- 
ster), Domherr  zu  St.  Peter  II,  491. 
—    III,    259.    260.    261. 

Müller,  Jacob,  von  Liestal,  Wieder- 
täufer HI,  143.  144.  145.  147.  452. 
456. 

Müller,    Jacob,    Münchenstein    III,    555. 

Müller,  Jörg,  in  Riehen  I,  155. 

Müller,    Jerg,    Herlisheim   I,    507. 

Müller,  Jerg,  in  Waltenheim.  I,  503. 


Müller,    Jos    I,    37. 

Müller,   Lienhard,   von  Muttenz   II,  726. 

-  ni,  553. 

Müller-Gerster,  Marquard,  Gerichts- 
schreiber  II,   491. 

Müller,   Marx,    Laufen   III,    556. 

Müller,  Mathys,  Hauptmann  im  Klein- 
basel  II,  408.  —   III,  446.  450. 

Müller,   Paul,    Rebmann   II,   406. 

Müller,  Peter  1,  517. 

Müller,  Sebastian,  Leutpriester  zu  St. 
Peter    I,    492.    512.    -       II,    677. 

Müller,   Simon   II,  304.   305. 

Müller,   Thoman,   Metzger  I,   495. 

Müller,  Thomas,  Amt  Waidenburg  III, 
554- 

Müller,    Ulrich    I,   497.    —    III,    423. 

Müller,  Ursula,  ehemalige  Nonne  im 
Rothhaus     II,     40S. 

Mullerlin,  Fridlin  ---^  Müller,  Fridlin, 
Liestal. 

Mümliswil  bei  Baistal,  Solothurn  II, 
470. 

iVIünch,    Familie    I,   350.    354.   359. 

Münch,     Hartmann,     Bischof    von    Basel 

I>    35^- 
Münch,    Jacob,    von    Löwenberg    II,    27. 
München    II,    310. 

Münchenhof   f Bäunilehtgassc  5/  1,    236 

Münchenstein   I,    12.  251.   253.  254.   260 

264.  266.  267.  268.  270.  275.  276 

285.  288.  294.  296.  298.  300 

306.  308.  310.  312.  314.  316 

319-  334-  336.  337-  34°-  34' 

346-  347-  377-  382.  416.  417.  41S 

419.  420.  421.  422.  423.  424.  425 

427.  429.  430.  431.  433.  435, 

534-  —  II'  35-  79-  i47-  '77 
196.  203.  236.  251.  263.  294 
327.  333.  367.  368.  371.  395 
431-  437-  454-  493-  679.  715 

720.  723.  740.  746.  750.  —  III,  59 

170.  222.  242.  276.  302.  304.  373 

421.    456.   485.   555. 
Münchenstein,  Cunradus  de,  Caplan  des 

Domstifts     III,     223. 
Mundat    (Montatt,    Mundott)    /bischöj- 

lich-straßburgisches   gebiet   im  Elsaß/ 


284. 
304. 
318. 


426. 
521. 
189. 
302. 
420. 


64  ■; 


I.   278.   467-   y-('-    r~9-   —    II,    I.  -. 

10.    II.   53.  Gz. 
Munderlin,     Micliel,     Amt    I.iestal     III. 

552. 
Mundwiler, 

III,    552. 
Muntwiler, 

552- 
Münster    = 


Bnschon,     .\int     larnsburg 
lans,    Amt    Farnsbi;rg    III, 


Moutier    I,    4.69.    470.    4S6. 

—  II,    130.    140.  HI,    170. 
Münster,   Elsaß   I,   36S.   445. 
Münster     in     Ergau     ^=     Münster     im 

Kanton     Luzern     =     Bcromünster     I, 

20S.    —    III,    135. 
Münster     (Monster,     Dom.     Kathedrale 

=    Domstift. 
Münsterol    'Minstrol,   Monstral)   I,   470. 

—  III,   27. 
Münsterplatz    III,     278.    328. 
Müntzer    ^=    Hans   Eder. 
Müntzer,    Wolfgang    I,    25. 
Muntzinger,    Hans    I,    37.    —    III,    550. 
Muntzinger,     Peter,     Vater    II,     72.    --. 

402.    403. 

Muntzinger,  Peter,  Sohn,  Gatte  der 
Christiana   Häsinger   II,  402.   403. 

Munzach  f abgegangener  Orl  hei  Lie- 
stal J    II,    743. 

Münzgaßlein    / KuttetgasseJ    III,   29. 

Murbach,  Kloster  1,  377.  445.  467. 
526.  527.  531.  532.  533.  536.  538. 
539.    —    II,    6.    449.   452. 

Murbach,  Hans  Jacob,  von  Schaff- 
hausen  II,   342.     -    III,  77.   78. 

Murbach,  Magdalena,  Tochter  des  Hans 
Jacob,  Gattin  des  Marsilius  Bcrtz 
II,    144. 

Murer   I,    363. 

Murer,     Bartli,    Laufen    III.     556. 

Murer,  Bernhard,  genannt  Silberberg 
II,    45.    264.    —    III,    477- 

Murer,     Caspar     III,     548. 

Murer,  Fridolin,  von  Kleinkembs  I, 
490. 

Murer,    Hans    I,    24.    441.    —    III,    275. 

Murer,    Hans,    Oberwil    III,    557. 

Murer  genannt  Ruman,  Heinrich  II, 
403. 


Murer,     Heinrich,     von    Kleinkembs     l, 

490. 
Murer.     Jacy,     Amt     W'aldenburg     HI, 

554- 
.\lurer,    Langhans,    Amt    Farnsburg    HI, 

553- 
Murer,     Martin,     von     Liestal     II,     286. 


306. 


III,   =; 


'  i5- 


.\lurcr,    Panthli,   von  Liestal    I,  43. 

.\lincr,    Peter   III,    550. 

.Muri,     Kloster,     Aargau     II,     435.    43S. 

-      III.    5S2. 
f Miirncr / .  Hans  und   Si.\l,   /Ihüiler  des 

'/'liomasj  III,  327. 
.\lurner  (Morner,  Mürrnarr),  Dr.  Tho- 
mas   IL    209.    210.      -'3-    220.    223. 

252.    439.    440.    441.     4S7.       -     III, 

326.  352. 
Murre,    Fridlin    I,    155. 
Murry.   Hans  I,  157. 

Murry,     Peter,    von    Inzlingen     III,    27. 
Muschbach,    Uli    I,   329. 
Museck,   Haus  /Petersgasse  25/   I,   501. 
.Muspach,    Barthli    II,    124. 
Muspach.    Kuni    I,    326. 
Muß.    Heinrich,    von    Frick    I,    172. 
Muszlin,   Margen   I,  329. 
.Mutmann,    Marx    III,    222. 
.Miittenz    (Mututz      I,    21.    44.    69.    209. 

210.     251.     260.     262.     264.    266.    268. 

275.     284.     288.    294.     296.    298.    300. 

304.     306.     308.     310.     312.    314.    316. 

318.     319.     342.    345.     346.    347.    377. 

416.    417.    418.    419.    420.    421.   422. 

+I3-     42+-    425-    426.    427.    429.   430. 

43I-    435-    436-    453-    455-    5°'-    534- 

539-    549-    ^    II-    -7-    36.     ii:.     147- 

150.    164.    263.    264.    300.    301.    302. 

309.    387.    409.    413.    41-.    432.    43-. 

726.    727.    740.    746.    —    III,    31.    51. 

107.    151.    170.    217.    218.    219.    220. 

176-    336-    373-    411-    456-    555- 
Muttcnzcr,     Hans,     des     Schuhmachers 

Sohn,    Geistlicher    II,    358.     369. 
Muttlin,   Hans  II,   122. 
Muttncr(in),        Elsbeth,         ausgetretene 

Nonne  des  Steinenklosters  II.  94.  333. 

385.    386. 


648 


N. 


Nacht,    Hans,    zu    Bielbenken     II,    276. 

319.   320. 
Näf   =  Neff. 
Nagel,    Hans,    Schuhinachermeister    III, 

5^3- 

N.igel,   Heinrich   III,   26. 

Nagel,  Jacob,  von  der  alten  Schön- 
stein I,  36.  —  II,  57.  58.  59.  64. 
66. 

Nägeli,   Hans,   Amt  Farnsburg   III.   553. 

Nägeli  [Rudolf],  des  Rats,  von  Bern 
II,    381. 

Nägelin,    Ulrich,    von    Solothurn    II,    77. 

751- 
Nager      (Neger,      Neyger';,     Franciscus, 

Caplan   des   Domstiftes  III,   223.  332. 

440. 
Nager,    Hans    III,   275. 
Nay,   Ulricus,   zu  St.   Peter  II,    iS6. 
Naumburg    (Numburgh),   Thüringen   II, 

313- 
Nawen,      in      dem     (flurname      in     der 

NaueiistraßeJ  III,  30. 
Näwerlin     (Näwer,     Newer),     Heinrich, 

von     Röschenz,     Amtmann    III,     114. 

II-.    119.    556.    55-. 
Neber,   Bernhard   I,  496. 
Neber,    Peter,    von   Therwil    I,   459. 
N'ebicker,   Rüde   III,  221. 
Nebikon,   Luzern   I,    122.    123. 
Neff     (Näf),    Hans,    von     Schaffhausen 

II,    164.    434. 
Neff,    Hans,     zu    Schopfheim     III,     37. 
Neff,    Heinrich    III,    31. 
Neff,    Jerg,   von   Haltingen    III,    27. 
Neff,   Lux,  zu  Weil   III,  31. 
Neff,  Sebastian,  Schneider,  von   Ravens- 

berg    III.    44. 
Negeli    =    Nägeli,    Rudolf,    von    Bern. 
Negelin,    Hans,    von    Gelterkinden    III, 

481.  492. 
Neger    (Neyger)    =    Nager. 
Nenzlingen    {Berner   Jura]   II,    3  So. 
Neplin,     Martinus,     Caplan     des     Dom- 
stifts  III,   223. 
Neubad   II,   4S6. 


Neuenburg  (Neoburgum,  Newenburg, 
Nuwenburg)  am  Rhein  I,  262.  377. 
384.    472.    496.    521.    —    II,    4.    213. 

:n4-     434-     4-6.     492-     7-7-     74°-     — 
III,     31.     27S.     324.     3S0.     424.     490. 

49 1-  494- 
Neuenburg     (Welsch)     am     See     ]Ncii- 

chätel]   I,    137.   549.   —   II,    116.    334. 
Neuevorstadt    (Nüwe    forstatt)    [Hebel- 

strape]    I,    4S5.   498.    505.    508. 
Neuweiler  ^Nuwyler^i  bei  Allschwil  III, 

410. 
Neuweiler     (Newiller       bei     Zabern     I, 

469.    531. 
Newer,     Claus,     Therwil     III,     557. 
Newer,  Heine  =  Näwerlin,  Heine. 
Newer,    Jerg,    Therwil    III,    415. 
Newer,    Peter,    Therwil   III,    55-. 
Nickli,   Hans,   Amt  Farnsburg   III,   552. 
Niclaus,    St.,    Freiburg   i.    Br.    III,    544. 
Niclaus     I.     /Schnell,     aus     BielJ,     Abt 

von    Bellelay    II,     725.     —    III,    97. 

104.    i6i.    226.   227. 
Nicolai,   Johann   III,   187. 
Niclerin,     Catherin,     von     Tutschnachen 

III,    378. 
Niederdorf     III,     291.     302.     424.     504. 

541- 
Niedereggenen  (Nieder-Eggenheim,  Nie- 
derecken)    [bei     Mütlheim]     I,     »i92. 

-  III,   31- 

Niederhof   (Niederhoven )   bei  Säckingen 

III,   3-- 
Nieder-Magstatt     I,    4S7.     —     II,     742. 
Nieder-Michelbach    I,    507.    —    II,    742. 

-  III,    32- 
Nieder-Ramspach    I,    491. 
Niedersteinbrunn    bei    Landser    II,    169. 
Niedertor  von  Liestal  II,   249. 
Nierenberg  =  Nürnberg. 

Nillig,    Jörg,    Metzger   I,   496. 

Nithart,   Mathis,    von   Eschenzweiler    II, 

294. 
Nochpur,    Simon    III,    547.    563. 
Nock,     Martin     von,     aus     dem    Etsch- 

land    (Marti   ab   der   Etsch;    III,   413. 

533-   541- 


IJ4!:» 


Noll,    Anton    TI,   67.    12S. 

NoU,     Bencdictus,    von    St.    Gallen     II, 

707- 
Nollingen    bei    Säckingen    1,    502. 
Xormadingen    =-    Ormalingen. 
Noter,    Hans,   Spielmann   III,    551. 
Nübling       (Nibling,       Nybling),      Jcrg, 

Metzger    I,    280.      -     III,    266.    26-. 

550. 
Nunningen,     Bezirk     Tierstein     I,     4S1. 

493- 
Nünszli.    Batt,    Münchenstein    III,     555. 
Nürenberg,     Hans,     von     Hiigenheim     1, 

490.   491. 


Nürnberg  I,  6;.  Si.  118.  119.  —  II, 
202.     632.  III,     327. 

Nusz,  Hans,  der  Schcrer  zum  Bäum- 
lein   III,  430. 

Nußbäumen,  Thurgau   I,  187. 

Nuszboum,    der   jung    III,    65. 

Nußboum,     Caspar,     Schindler     II,     43S. 

NulJboum,    Kucharlus    I,    iXS.    195.    194. 

Nußboum,   Martin    I,    10. 

Nußboum,    Mathis    III,    54-.    563. 

N'usser,  Rudolf,  von  Baden,  Aargau 
II.     144- 

Nüweli,     Erhard     III,     219. 

Nüwenort.  Haus  /Siiltelgasse  .'//  II, 
93- 


o. 


in,  43- 


I,   440. 


Ob,     Hans,     Tischmacher,     von     Ersenn 

UI,   65.    69. 
Oberbergheini      bei      RappoltsweJier      I, 

366. 
Oberdorf  bei    Waidenburg    I.   339.    395. 

428.  429. 
Oberehnheim    Obernehenen  ,  l'nterclsaß 

I.  74-    278. 

Oberelsaß    I.     366.     3-S.    529. 

II,  2.  7.    II.   41.  44.  49.   — 
495.  500.   57S.   579. 

Oberes  Thor  =  Riehentor. 
Oberhagental,  Elsaß    I,   466. 
Oberhundsbach     bei     Altkirch 
Oberland    /Berner/    III,    191. 
Oberli,  der  junge,   Metzger  II,  427. 
Oberlin    (Oberli,    AbcrIin),    Claus,    von 

Riehen-Bettingen  III,    556. 
Oberlin,   Jörg,    Schneider    II,    333.    370. 
Ober-Magstatt,  Elsaß   I,  492. 
Obermarkt   von    Constanz    III,    270. 
Obermeyer,   Anna    II.    144. 
Ober-Michelbach,     Elsaß     I.     509.     511. 

-  II,   742.  -  III,   32. 
Obernbaden   =    Baden,    Aargau. 
Obernehenen    ^     Oberehnheim. 
Ober-Ranspach    bei     Hüningen     I, 

492.   508.    —    II,    167. 
Oberriet,    Hans    I,    24.    208.    2so. 


^S8. 


69.     1G4.     253       254.     289.     43;.     455. 
III.    248.    2-5.    377. 
Obersteinbrunn    (^ober   Steynenbrun";    bei 

Landser   I,   477.   490.  491. 
Oberthor  von   Liestal   II,  248.  249.  306. 
Oberwil.   Baselland    1,   497.    535.      -   II, 

S9.     96.     180.     323.     327.     334.     366. 

499.    500.    684.    —    III,    32.    58.    162. 

305.    374.    488.    489.    528. 
Ochsen  /roter,  Ochsengasse  inj  1,  522. 

-   II,   37S.   —   III,   239.  250.   523. 
Ochsenbein,  Niclaus.    V'enner   von  Solo- 

thurn    I,    263.    266.    277.    550. 
Ochsenstein,      Haus      /  Eiscn^assc     5^/ 

III,    29. 
Ochslin,  Hans   /pfarrer   in  Burg.   Chur- 

gaii/  I,    137. 
Öchslin     (Ochslin),       /Ludwig.      s.hul- 

iiieisler/.    von    Schaffhausen    11,    341. 

342. 
Oecolampad       Ecolampadius,     I  luschin. 

Husschyn),  Johannes  I.  74.  75.  95.  174. 

'"5 


202 
330 
344 
485 

549 

578 
586 


—      II,      124.      126.      127.     156.  197. 

229.       254.       255.      318.  328.  329. 

331-    335-  337-     338  34'-  343- 

350.    351.    363.    441.  476.  484. 

486.    489.     504.    543.  547.  548. 

553-    556-    559-    56'-  572-  577- 

579.    580.    581.    582.  583.  584. 

591.    598.    61Z.    616.  648.  649. 


531.   546.   —    II, 


n-   -4-    29-  34- 


Basler  Keformationsaklen,  III. 


694.    747.     —     III,     IG.     80.     113.      114. 

82 


650 


245-  374-  375-  464-  483-  487-  56°- 
Öder  (Eder),  Hans,  gen.  Müntzer  I,  37. 
Öder    (Eder),    Wolfgang,    Münzmeister, 

des    Rats    I,     24-    48-    ^^°-    376.    — 

III,     12.     22.     106.     190.     195.     206. 

292. 
Ofen,    in    Ungarn    II,    579. 
Offenburg   I,    499.    520.    521.    529.    531 

544-  549-  551-  553-  —  H»  3-  '5 
32.  44.  56.  57.  59.  60.  61.  64 
66.  68.  70.  71.  72.  74.  77.  78 
108.  133.  136.  137.  142.  147.  153 
165.  211.  213.  214.  216.  220.  221 
224.     266.     273.     372.     472.    —    III, 

54-   377- 
Offenburg,    Anna.     Tochter     des    Hans 

/geb.    1510/    III,    247. 
Offenburg,       Dorothea,      Tochter      des 

Hans    /geb.    150SJ    III,    247. 
Offenburg,    Hans,    des    Rats    [f    1513] 

III,    247- 
Offenburg,      /Hans]      Eglin      (Öuglin) 

II.  371-     455-     482.     726.     —     III, 
126.    128.     133.    275.    277.    301.    354. 

Offenburg,  Henmann  /vogt  auj  Farns- 
burg, f  1556/  I,  20.  194.  238. 
261.  441.  487.  499.  522.  —  II, 
23.  25.  27.  188.  250.  325.  326.  358. 
418.  423.  427.  431.  442.  466.  749. 
—  III,  38.  115.  216.  247.  248.  304. 
585.    595. 

Offenburg,  Peterman  (des  Hans)  [geb. 
1513J   III,    248. 

Offenburgin    III,    30. 

Oglin    ^    Ouglin. 

Oigly,   Hans    I,    27. 

Ölbaiun,    Haus    zum    /Weißegasse    18/ 

III,  28. 

Olpe,  Johannes  Pistoris  (Brotbeck)  von, 
Domcaplan  am  Eustachiusaltar  /4J 
I,   437.   440.    460.    —    III,    223.    439. 

Olpe,  Johannes  Berckman  von,  Dom- 
caplan am  St.  Petersaltar  /  19J  I, 
437.  438.  439.  445.  448.  463.  —  III, 
28. 

Olpe  (Olp),  Johannes  senior),  Dom- 
caplan am  Elogiusaltar  /2y/  I,  438. 
448.    462.    —    III,    223.    439. 

Olsberg,  Kloster,    Aargau    I,    343.    344. 


391.  399.  407.  415.424.  455.  — II,    29. 

217.    243.    244.    247.    273.    274.    279. 

297.    300.    302.    462.    463.    464.    465. 

466.   —    III,    2.   41.    54.   564.    ^78. 
Oltingen,   Baselland   I,   41.    —    II,    219. 

—    III,    10.    481.    4S4.    492.    538. 
Oltingen     bei     Pfirt     II,     280.     472.     -- 

III,    51. 
Oltinger,    Hans     III,    418.     542. 
Oltter,     Conrad       =      Dolter,     Conrad, 

Schlutheil5     in     Kleinbasel. 
Onofrion      /in     einem     hriefe     Caspar 

SchallersJ    III,     594. 
Onotzwiler    (Onochwiler      jetzt     Ober- 
dorf  bei    Waidenburg    I,    2.    3. 
Öri,    Uli,    zu    Weil    I,    507. 
Orikurt,  Herr  von  =  Harcourt  (Harra- 

court,     Haurcourt)     /zur     sacke     vgl. 

noch    St.-A.    Basel,    Missiven    A    2g. 

hl.   80.] 
Orlin,   Hans    Jacob    III,    521.    522. 
Ormalingen    (Normadingen),    Baselland 

I,   339.   411.   428.  450. 
Ort,  am   =   Am  Ort. 
Ortli,   Vogt    von    Riehen    I,    496.   503. 
Ortlieb,   Martin    I,    36. 
Öschburger,   Jacob    II,    178. 
Oschslin,    von    Schaffhausen     =    Öchs- 

lin,    Ludwig. 
Oschwald,    Andres     III,     551. 
Ösy    (Össin\    Heinrich    I,    506.    —    II, 

386. 
Osterlin,    Bernhart    III,     549. 
Österreich    I,    113.    117.    146.    160.    163 

212.    266.    323.    352.    354.    358.    466 


525.  526.  527. 

544- 

-    II,   3-    4-   5 

6.    II.     12.     13. 

24- 

28.    32.    34.   41 

44-    45-    49-    53 

55- 

58.    77.    7S.   98 

99.     loi.     103. 

104. 

107.     iio.    118 

119.     120.     121. 

125. 

130.    131.    136 

137.     141.     152. 

153- 

220.    260.    268 

316.    322.     325. 

326. 

33S.    35S.    359 

J;  -■       J<  J- 


379.       422.  423.       429.       430 

465.     472.     474.  —   III,  21.     41.      45.      84 

89.      122.       155.       186.  194.       251.      257 
328.     329.     578. 

Osthausen   (Osthus),  Unterelsaß   I,   467. 

468. 
Ostheim  (Ostheymer),   Erbschenk   Hein- 


051 


rieh     von     1,     +r6.       -     II,     736. 

III,    133.     30T.     3-6,    411.    445.    44-. 

496.    515. 
Oswald,    doctor,    St.iduirzt    =    Bär.    Os- 
wald,   Dr. 
Othmarsheim  II,   279.  428.    —   TU,  4S9. 
Othmarus    de    sancto    Gallo    III,    46-. 
Ott,     Michel,     Zeugwart     III,     357. 
Ottlin     Otli  ,    Andres    1,    33.    34.    35. 
Otlin,     Vit,     Sattler,     von     Rheinfclden, 

Wiedertäufer      III,      109.      119.     120. 

135.    147.    151. 
Ottli,   Galle,    von    Rheintelden   111,    110. 
Öttlin  lOthlinj    Heinrich,   Brotbeck,  von 

Rheinfelden   III,    63.   64. 
Ottlin,    Johannes,     N'ater     des    .Andreas 

1.    35- 
Öttly,    Lienhard.     von     Kirchen    1.     515. 


Ötlicken,    Claus    von,    von    Riehcn-Bcl 

tingen    111,     556. 
Ötlingen  (Hltlingen,  Ottlikon.  üttlichcn. 

Ütlickcn^    I,  500.   507.       111,   27.   556. 
Ötlingen,  Jacob   von    1,    504. 
Ötlingen      Ettlickcn  1,    Jörg    von    I,    507. 
Ougli,   Caspar  der   Stumme    111,    11. 
Ouglcn,    Hans    I,    493. 
Ougly,    Hans     1,     330. 
Ouglin      Oigli  ,    Thicbold,     Cantor    zu 

St.   Peter.    Caplan    zu    Clingcnthal    I, 


4S6.    511. 


II,    185.    405.   490.    491. 


492.  111,     222.     53-. 

Ougst,   Hans    1,    24. 

Ow    am    Rin    ^^    Au    am    Rhein. 

Ow   bei    Rheinfelden  Au    bei    Rhein- 

felden. 

Ow,    Langen  Langenau. 


Pac,   Augenstin    ^     Back,    ;\ugustin. 
Paden    und     Hochberg     -^     Baden     und 

Hochberg. 
Payerne    (Peterlingen      11,    469. 
Pairis     (Baris       bei      Rappoltsweiler     1. 

477- 

Paris   I,    4.    -      III,    133. 

Part,     Marte,     von     Helfrantzkirch     11. 
742. 

Pauli,   Petrus    II,    178. 

Paulus    —    Heilbeck,    Paulus. 

Paulus,  doctor  Phrygio,  doctor   Pau- 

lus  III,   464.   483.  4S-. 

Paulus,    doctor    =    Hug,    doctor    Paulus 
III,    47'- 

Peiger     (Pcyger),     Anna,      Äbtissin     im 
Gnadental    III,     176.     1-7. 

Peiger,    Jacob,    Schwertfeger    I,    2S1. 

Peigernlant  Bayern. 

Pelargus,   Ambrosius,    Prediger   im  Pre- 
digerkloster   II,    677.    685.    700. 

Pellikan,     Conrad,     Lehrer     zu     Barfü- 
ßern  I,    38.   39.   62.    79. 

Pentelin    :  Penthlin,    Penteli'       =    Gigcl- 
mann,    Pentelin. 

Pentelin,    Hans    III,    5+2. 

Pentz  (Caplan  Hans  Olpes   /-'7/  Sohn 
I,    457. 


Peter,  St.  1,  56.  57.  140.  204.  205. 
208.  209.  218.  230.  231.  236.  349. 
362.454.478.479-480.  4S1.  4S3.  4S4. 
4S5.  486.  487.  488.  489.  491.  492. 
493- 494- 495- 496.  498-  5°°-  5°'-  5°j- 
504.  505.  506.  507.  508.  509.  510. 
511.    514.     515.     516.    517.     519. 

II,  I.   14.  31.  147.  179-  ■''s-  ly- 

282.  338.   369.  370.  405.  421.  490. 

491.  492.   499.  585.   590.   611.  634. 

677.   728.    747.  -   III.   33-   '57.  '85- 

211.    223.    225.  235.    238.    243.  249. 

259.    276.    290.  351.    381.    388.  395. 

437-    438-    439-  442-    59^- 

Peter,    zum    alten  St.    /Slraßbtirgj  IM. 

494- 
Peter,    zum    jungen    St.    /Slraßhurg/    1, 

452.  III,    494- 

Peter,    Propst    zu    Veltpach     -    Bruder, 

Peter    fvcr^l.    Alsntia    sacra    />.    .?/*/ 

III.   379- 
Peter,     usgeloffen     munch     von     Straß- 
burg   I,    29. 
Peter,    Hans,    Weber     I,    281.    32S. 

III,    549- 
Peter,     Niclaus,     Caplan     zu     St     Peter 

I.    504.    513. 


652 


Peterhans,    der    Gremper    über    Kin    I, 

493- 
Peterhans,    Galli,    des    Grempers    Sohn 

III,   522. 

Peterlingen    (Petterlingen'     =    Payerne. 

Petersberg,    Tirol    III.    37S. 

Petershausen  /teil  von  Constanz]  III, 
270. 

Petersplatz   (Platz)    III,    29S.   +50.    512. 

Petri,  Adam,  Buchdrucker  I,  5S.  63. 
64.    69.    71.    -3.    114-    iij-    175- 

Petri,    Nicolaus,    zu    St.  Peter    II,    186. 

Pfäfers    (Pfefers)     III,    128. 

Pfaffenheim,    Oberelsaß    I,    471. 

Pfalz  beim  Münster,  die  II,  647.  — 
III,   510. 

Pfalz,  Kurfürst  von   der  II,    15.  20.  45. 

Pfalzgraf  bei    Rhein    II,    309.    313. 

Pfarrer,  Mathis,  des  Rats  zu  Straß- 
burg III,   60. 

Pfauen,  Haus  zum  j  Spurengasse  16] 
III,  28. 

Pfeffingen  I,  169.  373.  458.  469.  — 
II,  81.  90.  97.  104.  109.  113.  114 
125.  131.  134.  136.  140.  142.  170 
1-7.  217.  232.  233.  308.  358.  371 
395.  405.  427.  434.  454.  462.  467 
472.  473.  483.  492.  683.  684.  728 
734.  —  III,  23.  27.  96.  97.  98 
488.   489. 

Pfetterhausen    I,    365. 

Pfiffer,   Claus,    von    Reigoldswil    III,  42. 

Pfiffer,  Claus,  Hintersaß  zu  Riehen 
I,  154.   552. 

Pfyffer,  Hans,  Amt  Waidenburg  III, 
554- 

Pfyffer.     Ulrich,     Spielmann     III,     550. 

Pfils,    Arbogast    III,     136.     137. 

Pfirt  (Phirt),  Oberelsaß  1,  444.  aS°- 
510.  515.  522.  537.  539.  —  II.  21. 
164.  177.  280.  472.  477.  483.  492. 
499.  500.  711.  712.  717.  719.  737. 
738.   —    III,    51.    59.    62. 

Pfirt,  Beat  (Batt)  von  ff  1536,  kai- 
serlicher Rat]  I,  374.  —  II,  281. 
456.  467.   —    III,  456.    532.   541. 

Pfirt,   Conrad   von   I,    515. 

Pfirt,  Veitin  von,  /Schultheiß  in  Senii- 
heim]  II,   467. 


Pfirt,  Jacob   von,   Domherr  I,   465.  472. 

475.    —     II,     87.     -     III,     244.     324. 

Pfirt,    Sigmund    von,    Domherr    1,    465. 

47^-  473-   475-    —   HI-    -44-   ^78-    3^4- 
Pfirter,    Galli    III.    219. 
Pfirter,    Michel,    von    Muttenz    11.    726. 

-    III,    555. 
Pfirter,    Rudolf,    Muttenz    III,    219. 
Pf  ister,    Elias,     Kürschner    II,    j62. 
Pfister,    Ludwig    III,     29.    107. 
Pf  ister,    Michel,    Sohn    des    Ludwig    II, 

369.   —    III,    107. 
Pflug,    Haus    zum    /Sfalevberg    40J    I, 

511. 
Pflüge,   Jörg,    von    Reinach    III.    4(11. 
Pflüger,   Matthis    III,    542. 
Pfluggäßlein    6     [=    der    Steinmetz    in 

der    weißen    gasse]    I,    495. 
Pflumly,  Hans,   Schultheiß  von  Landser 

II,  13.    14.    280.   740.    742. 
Pfouw,   Baschon    III,    548. 
Pfrundkeller    auf    Burg    I,    236. 
Pharelus    ^     Farel. 

Philipp,   Markgraf   zu    Baden   ^=   Baden, 

Philipp. 
Philipp,     Bischof     von     Basel     =     Gun- 

delsheim,    Philipp     von. 
Philipp    iVillipj,    Bürger    von    Basel    1, 

204. 
Philipp.     Burekart,      von      Wolschweiler 

I>   459- 

Philipp,    Fridli,    Laufen    III,    556. 

Phrygio  i^Costanzer),  Paulus,  doctor, 
Pfarrer  zu  St.  Peter  III.  464.  483. 
487. 

Pilt  ^Pult),  St.,  frz.  Hippolyte,  bei 
Rappoltsweiler   I,    447. 

Pirlin,    Vit    =    Burly,    Vit. 

Pistoris  (Brotbeck)  von  Olpe,  Johan- 
nes =  Olpe  /-f],  Johannes  Pistoris 
i  Brotbeck)   von. 

Pistoris,    Michael,    Caplan    zu    St.  Jacob 

III,  485- 

Pius  IL,   Papst   1,  350. 

Plapp,     Margreth.     von     Zunzgen     III, 

494.  496. 
Plapp,    Thuring,     Amt     Farnsburg     111, 

553- 
Platz  —   Petersplatz. 


6f)3 


Platzgäßlein    I.    506. 

Plech,    Hans,    von    Landser    II,    74;. 

Plechnagel  Blechnagel. 

Plenner.     Hans,      von      Riehen  Bettingen 

ni,  556. 

Pletz,  Jeronimus    Hl,  4jy. 

Floß,    Gregorius,     Cuplan     zu    St.   Peter 

I,  508.     514. 
Plumen    =-    Blumen. 

Plüwler,   Hans  Bleuler,    Hans. 

Pol,   Toman     ^     Gullcn,   Thoman. 
Polsenheimb    =     Bolsenheim. 
Pontarlier    (Puntherley',     Graf     von     I, 

361. 
Prag    in    Böhmen     111,    So.     113.    114. 
Prager,    Conrad    I,    321. 
Prassel,    Hans,     Schaffner    zu    Gnaden 

tal    =    Brasel,    Hans. 
Pratteln     (Bratteln)     I,     21.     254.     262. 

264.    376.     46S.     4S-.     543.     549. 

II,  24.     116.     217.     218.     219.     267. 
381.    395.    405.    414.    417.    420.    421. 

454-    477-     500-     ''7'J-  IIl-     ^-     ')■ 

44.    304.     422.     485.     555.     556. 
Prattler     (Prateler,     Bratlcr",     Hans     1. 

25.     -    II,    22.  III,   99.    1-9.  417. 

Prattler,   Jacob    Hl,    418. 
Predigerkloster    I,    206.    230.    237.    504. 

—     II,     150.      177.     202.     206.     280. 

418.     677.     -      III,     217.     220.     232. 

233.  2-5. 


Pröbstin    iBrobstin;,    Anna,    Priorin   von 
Olsberg    11,    464. 

Frommer,     Jerg,      Pfarrer      zu     Benken 
111.     4S5. 

Pruntrut    i^Brunentrutt,    Purntrut,    Poin- 
trut     1,    199.    509.   536.   54S.  11,  22 

Si.  98.  112.  113.  114.  131.  133 
150.  172.  224.  273.  279.  307.  308 
310.  317.  320.  326.  333.  389 
390.  391.  414.  460.  472.  475.  476 
4--.  490.  500.  680.  707.  710.  711 
714.  -17.  724.  725.  726.  729.  736, 
738.  740.  746.--  III,  12.  21.  46.  49 
58.  59.  62.  III.  120.  132.  159 
191.  230.  242.  282.  324.  330.  434 
441.    500. 

Fucci    (^Buccio  ,    Antonio    /bischoj    von 
Pistojaj,    päpstlicher    Leg.it    1,     12. 

Puchly,    Hans      -    Buchli,    Hans. 

Pult  St.  Pilt,    frz.    St.   Hippolyte    1, 

447- 
Fundische    / aiifrührcrischa    BuucrnJ    11, 

58. 
Puntherley  Pontarlier. 

Pur,  Elsbeth,   Gattin   des  Ludwig   Licch- 

tenhan    III,     176. 
Pur,     Hans,     der     alt     und      der     jung, 

von    Magdcn     111,     155. 
Pürli    111,     521. 

Fürlin,    Anthenius,    von    Laufen    111,    21. 
Pürli,    Hans,     von     Reinach    III,    462. 


Q. 


Questenberger,    Dr.    Gerhart,    von    Cöln 
I,    174- 


K. 


Radeck,    Bartholomeus    I,    496. 

Radolfzell     =     Zell     im     Hegau,  am 

Untersee. 

Ramstein    I,    262.           H,    35.    79.  108. 

151.    189.    203.    213.    251.    367.  371. 

392.    395.    427.    431.    439.    +54.  +67. 

679-     7IS-     7'8.     723-     724-        •     l'l- 
242.    304.    328.    422.    485.    555. 
Ramstein,     hinterer      f  Rittergasse     ly  / 
III,    27. 


Ramstein,  Agnes  von,  Witwe  des  Hein- 
rich   I,     351. 

Ramstein,  Junker  Christoph  von  1,  506. 
III,    27.    96.    136. 

Ramstein  (Rampstein),  Wolfgang  Hl, 
220. 

Ramsteiner    Gut,    Muttenz     Hl,    222. 

Ranspach  (Ramspach  /bei  Hüningen/ 
I.  454-   49^-   4«/'    5°*- 


654 


Rantsweiler  (Randoltzweiler)  bei  Land- 
ser   II,    742-    —    III>    33- 

Rapp,   Fridli,    von    Magstatt   I,   496- 

Rapp,  Michel    II,    124. 

Rappoltstein,  Wilhelm  Herr  zu  1,  378. 
533-  537-  548-  -  ".  '-  ("■  66-  68. 
166. 

Rappoltsweiler     ^Rabolczwill )      I,     491- 

Räsy    (Reszi),    Heman    ILI,    547.    558. 

Rastatt    (Rastetten)    I,    145- 

Ratisbona    -=    Regensburg. 

Ratperg    =    Rotberg. 

Ravensburg   III,    44. 

Ratt,    Jacob    =    Roth,    Jacob. 

Ratzenburg,    Stift     III,     469. 

Rebhan,  Leonhard,  Prediger  zu  St. 
Peter  II,  380.  582.  585.  6ii.  634. 
677.   —    III,   381.  442. 

Rebhaus  über  Ryn,  Kleinbasier  Ge- 
sellschaft zum  I,  26.  —   III,  421.   550. 

Rebleutenzunft  I,  25.  -  HI,  203.  419 
547.     558. 

Reboiglin,     Matheus,     von     Pratteln     II, 

395- 

Rebstock,  Melchior,  Priester,  von  Straß- 
burg II,   363.   379.   --    III,  410. 

Reckfal,    Laurencius,    Kleriker    II,    178. 

Rechberger,    Jacob,    Krämer    II,    ^54. 

Rechburger,  Itelhans  (Johann),  Dr.  jur. 
[bischöflich  straßhurgischer  CanzlerJ 

■  I,  278.  279.  —  II,  I.  13.  14-  15-  37- 
62.    -     III,    36°- 

Rechen  by   Basel   =   Riehen. 

Recher,  Jacy,   Amt   Farnsburg  III,   554. 

Redliken   —    Riedlingen   bei   Lörrach. 

Regenbogen,  Caspar  der  Wirt  zum 
f Eisengasse   C/).   v.    li]    I,    194. 

Regensburg     II,     584.     —     III,     i.     45- 

47-    49- 
Reger,     Hans,     von     Attenschweiler     I, 

491. 
Regisheim    (Regesheim)    bei    Ensisheim 

I>    453- 
Regisheim,   Albrecht    von    I,    470. 
Regisheim  [geb.  von  Lichtenjels J ,  Frau 

von   I,    470. 
Reich    [von    Reichenstein [    I,    467. 
Reich   von    Reichenstein,    Jacob   I,    472. 


525.   —    il,    309.  472.   477.   711.    737- 

—  III,   456.    532.   541. 

Reich  von  Reichenstein,  Peter,  Dom- 
herr I,  148.  465.  471.  475-  —  IIi 
86.    288.    460.    —    III,    253. 

Reichenau     1  Rychenow)     III,     80. 

Reichenbach,  doctor  [Ritter  Wilhelm 
von]    I,     167. 

Reichenweier   fRichenwilr)    I,    445.   448- 

Reichmuth  [Gilg[,  Ammann  von 
Schwyz  II,  332.  333.  342.  -  III, 
416. 

Reyger,  Fridli,  von  Reinach  III,  460. 
461.   462.    463. 

Reyger,    Heine    III,    32. 

Reigoldswil  i^Richenschwil,  Rigoltzwil) 
I,    339-    395-    428.    49--    —    II'    72i- 

—  in,  42. 

Reimolt,    Mathis,    Kiifer    III,    549.    558. 

Rein,  Heinrich  am  I,  280.  376.  521. 
544.  —  II,  23.  77.  231.  373.  381- 
388.  394- 

Reinach,    Aargau    I,    471. 

Reinach,  Baselland  I,  37-  282.  376. 
420.  470.  502.  544.  553.  --  II,  35- 
88.  89.  90.  96.  97.  131.  177-  236. 
323-  3^7-  334-  499-  50°-  —  ^I^' 
162.  219.  373.  374-  422.  460.  488- 
489.   536.   557. 

Reinach,  Bernhart  von,  Bruder  des  Ul- 
rich III,   355. 

Reinach,  Elisabeth  von,  Frau  des  Ulrich 
von    Reinach,     Fischkäufer     III,    464. 

Reinach,    Hans    von    I,    149. 

Reinach,    Hans   Bächtold    (Bertholt)    von 

I,  151.  II,  2.  13.  14.  722.  7^4- 
725.  726.  728.  —  III,  27.  456.  532. 
541. 

Reinach,    Jacob     von     I,     149.     151.    — 

II,  36.    73- 

Reinach,  Johann  Rudolf  von,  (alt; 
Domherr,  Propst  zu  Lutterbach  I, 
£48.     149.     465.     470.    471.     475.    — 

III,  279.    280.    283.    324. 

Reinach,  Jost  (Josen  I  von,  Domherr 
1,    147.    148.    149.    150.    151.    152.    168. 

437.  465.  467.  471.  475.  —  n,  87- 

—   III,    246.    253.   254.   26g.  283.   324. 


tiöf) 


Reinach,    Lienhart,     Bruder     des    Ulrich 

III,   J55- 
Reinach,    Melchior    von    I,    525.  11, 

267,    273.    277.    279. 
Reinach,  Moritz   von,   Domherr  //-   Juli 

1526,    jünger]    1,     148.    465.    476. 

II,  82,    87.    373.    379. 

Reinach,  Paul  Pali  ,  /Schwiegersohn 
des  Haus  Imer  vun  Gitgeiihertr/  U, 
448. 

Reinach,  Ulrich  (^Ullin)  von,  Fisch- 
käufer  =  UUin,   von    Reinach. 

Reinheit,   Hans    I,    507, 

Reinhart  (Renehart)  von  Lorch  (1-ouch  , 
Domcaplan  am  Altar  .S.  Margarete 
I.    +37-    +42.     460-    —     III,    i22.    444. 

Reinhart,    Barbara    III,    302. 

Reinhart,    Hans    II,    276. 

Reinhart  (Reinhardy,  Hans  I,  ^04. 
-    II,    446. 

Reinhart  genannt  Strecknot,  Hans,  Vv'ein- 
schenk  II,    751.    —   III,    17. 

Reinhart,    Hans    Erhart    III,    422.    423. 

Reinner,    Stephan,    zu    Weil    I,     ■:iy 

Reischach,  lick  von  / Iteleck  a.  d.  linie 
Mägdeberg,  kaiserlicher  rat.  gef.  vor 
Ofen  15^3/  III,   37-. 

Reischach,    Ludwig    von    1 14S4 — 'b(>4l 

III,  301. 

Reit,    Johannes,     Caplan     zu     St.  Peter 

I,   508.    514.       -    III,    224. 
Rem,    Mathys    III,     176.    178.     179. 
Remp,  Johannes,   Leutpricster  im  Klein- 
basel  [St.   Lheodor /    II,    677. 
Remp,    Stephan,    Caplan    des   Domstirts 

III,     223. 
Remund   =    Romont. 
Renching,  Hermann,   Domcaplan   I,  43X. 

446.   459.    —    III,    223.   440. 
Rennendorf     (Courrendlin)     bei     Dcls 

berg    I,    458. 
Renner,    Caspar    II,     123.    —    III,    550. 
Renninsfel,    Jeronimus    III,    42. 
Rentschly,    Clewin    I,    480. 
Respinger,    Peter    II,    23.    112.    370. 
Reszi,    Hemi      -    Räsy,    Heman. 
Rettolet     :  Rettalet,     Rotelat).     Reinhard 

/aus    Delsherg,    f    1^52/    I,    485. 

III,    546. 


Reuti,    Muttcnz    111.    219. 

Reutlingen    I,    14h. 

Rhein,     Pfalzgraf     Wilhelm     und     Lud 

wig    zu    IL    309.    313. 
Rhein,   3    Städte   am    1,    279. 
Kheinau  i  Rynouw  am   Rvnn     bei    i^lrali- 

burg    H,     210.     225. 
Khcinbrückc    1,     17.     329.    3-3.    374.     - 

III,    3.    59.    66.    452.    520.    526. 
Rheineck,    St.  Gallen     111,     592. 
Rheinfelden     1,      156.      160.      161.      162. 

163.     166.     331.     477.     ^44.     549. 

II,  23.     29.     226.    227.   352.    3X7.  j,i8. 

43°-    437-     439-    A^i-    464-    4^>S     4'^3- 

493.  707.    717.     -    III,    II.    17.    19.  20. 

27.    29.    32.    39.    40.    53.    63.    64.    110. 

119.     120.     135.     147.     151.     263.    267. 

5S5.    586.    595. 
Rheingasse,     Kleinbasel      HI,     i9-     30. 

519.   522. 
Rheingrafin     —      Johanna      Wild-     und 

Rheingräfin     zu      Salm,      Gattin     des 

Hans    von    Mörsberg     HI,     15S. 
Kheintor    III,     143. 
Rheinweiler    iRinwiler      1,     502.    —    IL 

45.    MO.    —    III,    33. 
Richard,   Propst   zu    St.   Alban   —   Geis- 
senberg,   Richard. 
Richcnschwil    -    Rcigoldswil. 
Richenwilr  Reichenweicr. 

Richer.    Eucarius     -      Richer      Eucharius 
Rychin    I,     351.     362. 
Richyszeim  Rixhcim. 

Richmut         Reichmuth. 
Richolf,    Aegidius,    Caplan    zu    St.  Pctcr 

I,    209.    494.     512.       -     II,     1S6. 

HI,   223. 
Richtbrunnen,   Haus   auf   dem   /Gerhcr- 

gäßleitt    j6/    Hl,    30. 
Richthaus,    Kleinbasel    / Greif eiigasse  z/ 

III,  523. 

Riecher,   Licnhard    I,    329- 

Riechsen  Rixheim. 

Riedlingen    1  Rcdlikcn       bei     Lörrach     1. 

493- 
Riehen   (Ricn.    kiecutn,    kccheni    I,    74. 
82.    83.    84.    85.    86.    87.88.     92.     93. 
107.     108.     109.     III.     114.     121.    126. 
135.     143.     152.     154.     155.     167.     168. 


656 


I70.    172.     173-     193-    '94-     ■95-    i9''- 

198.    204.    213.    214.    336.    376.    490. 

492-    495-    496-    497-    498-    5°--    503- 

504.    507.    510.    511.    543.    544-    547- 

552.    —     II,     22.     31.     45.     69.     177. 

233.    234.    237.    267.    339.    371-    394- 

407.    413.    425.    435.    458.    479.    493. 

497.    720.    734.    735.    —    III,    10.    39. 

97.     105.     120.     261.    422.    485.    555. 

556.  565. 
Riehenbann    (Rychenban)     III,    26.    29. 
Riehentor      (^Theodors,      Sant      Jodars, 

oberes   Tor)    II,    72.    109.    112.    116. 

—    III,    28.    451. 
Rieher,    Bernhard    III,    28. 
Rieher    (Richer),    liucharius    I,   494. 

II,   360. 
Rieher,    Hans    I,    501. 
Rieher,    Jacob,    Chorherr    zu    St.  Peter 


I,    204. 


TU,    224.   43S. 


Rieher,  Jeorig   Hardtman,   ausgetretener 

Predigermönch     II,     713. 
Riespach     ;^Ryspach,     Rieschbach}      bei 

Altkirch    I,    502.    509.    543. 
Riet,    Jacob    Zorn    zum,    in    Straßburg 

III,    290. 
Rieter,  Eberhard    III,    548. 
Rietmann,    Peter,     Brotbeck     I,    46. 
Ryff,     Andres,     von     Riehen  -  Bettingen 

in,  556- 

Ryff,    Fridlin    I,    518.    —    II,    681.    — 

III,     276.      292. 
Ryff,    Peter    I,    217.    —    II,     H2.     150. 

288.   482. 
Riff(in),     SybiUa     =     Volrot(in),     Sy- 
bille. 
Ryhiner    1  Ryhner,    Ryhener,    Riechner;, 

Heinrich   I,    152.    1S6.    213.    214.   217. 

345-    529-    —    II-    24.    149.    242.    2S8. 

315-     333-     441-     5°3-     735-     —     IH- 

97.     139.     21S.     275.    357.    413.    564. 

586. 
Rickenbach,    Laurenz,     von    Rothenfluh 

I,    II. 
Rickenbach.   Stephan,    Gerichtsknecht    I, 

213.    ^    III,    .5. 
Ricker,    Hemmann,    von    Liestal    1,    43. 
Ricker,    Laurenz,    von    Liestal    I,    43 


Ricker,    Rudolf,    Pfarrer    zu    Tenniken 

III,  484. 
Ryn,   Hans    ze    I,    149.    377.   —    II,   21. 

106.   —    III,    123. 
Rin,   Maria   ze,    ausgetretene   Nonne   zu 

Clingental,     Gattin     des     Hans     Wiss 

II,  143. 

Rien   =    Riehen. 
Ryen,    Hans    III,    381. 
Ryneck,    Vogt    von    I,    91. 
Rinfelder,   Benedict,    von   Biel   III,   464. 
Rinderstal   (Rindlesten,    Rindlerste),   im 
ffliirnanie    im    IP'ieseiitalJ    III,     351. 
Ring,    zum    blauen    [Barfüßerplatz    22] 

III,  29. 

Ring,    zum    goldenen    [ Petersgasxe    11  j 

I,    509. 
Ring,    zum     roten     /  Bar  jüßer  platz    21 J 

III,  29. 
Ringroffen     —    Rheingräfin. 
Rynyssen    I,     510. 
Rinck,    Claus    I,    495. 
Rinck.     Heinrich.     Flüchtling     aus     dem 

Bauernkrieg    II,    353. 
Rinck,     Heinrich,     Caplan     zu     St.  Peter 

I,    495-     51^-       -     II.     186.     385.     - 

III,    33.    223. 
Rinwiler     =     Rheinweiler. 
Rils,    Hans,     von     Rantsweiler     II,     742. 
Ril?,    Hans,    von    Rothenfluh    I,    11. 
Rysz,   Maternus,    Caplan    des   Domstifts 

'lll,    223. 
Rysz,     Melchior     II,     33.     45.     -13.     — 

III,    275.    418. 
Risser,  Mathaeus,  von   Rothenfluh  I,   11. 
Ryserin,  Agtlin,  von  Hersberg  III,  375. 
Rysysen,    Egmund,    Notar,    von    Billig- 
heim   II,    403.    417. 
Rittelin    -^    Rüttelin. 
Ritter,    Hans    I,    37. 
Ritter,   Hieronimus,    Pfarrer   zu   Diegten 

III,    484- 
Ritter,    Lienhard    I,    503. 
Ritzhüb,   Hans    III,    549. 
Rixheim      Reichizhein,    Regyßheim,    Ri- 

chyszeim,  Riechsen),  Oberelsaß  I,   18. 

235.   366.   —   II,    63.    65. 
Robertet      (Florimond),       französischer 

Kanzler   I,   41. 


hO( 


Rodersdoif      Redeisdorf      I,    32J.    jij. 

3-9-     37+-      4S--  II-      1+4-     4'7- 

6S1.  lU,     s;. 

Roggenbach      Rockenpach  ,     Hans,    von 

Solothurn    111,     i8i.    184. 
Roggensberger,     Dorothea,     Gattin     des 

Erhart    Hichman    II,     190.    319.    3:0. 
Rockenburgcr,    Augustin    111,    431.   43;. 
Roggenman,   Johann    1,    530. 
Rohr      Ror;     /hei    Aarau  /    HI,     13S. 
Rohr    I  Ror).    Zürcher    Gebiet    111,    503. 
Roist  i  Rösch:.   Diethelm,   Bürgermeister 

von    Zürich    11,    482.      -    111,    20:'. 
Rom     1,     y.     17.     20.     59.    61.     93.     113. 

11-,     119.     452.     453.     45S.     45y- 

II,  201.   202.   373.  469.   -42.         111,  4. 
Romann,   Heinrich    1,    534. 

Romisz,  Walpurga    ~   Runs,  Walpurga. 
Romont      Remund       11,     381.    467.       - 

III,  39- 

Rönching    —     Renching. 

Roner,  Bernhard,  Diacon  zu  St.  Theo- 
dor   HI,    4S3. 

Roppe  Roppach,  Rotpach  bei  Beilort 
II.   3S7. 

Rorenn.    Propst    1,    365. 

Rorbecher,   Hans    H,    143. 

Rorer,  Claus,    Amt   Farnsburg  III,    553. 

Rorer,   Fridli,    Amt   Farnsburg   111,    553. 

Rorer,  Hans,  von  Wintersingen  111,  375. 

55  =  -    553- 
Rorer,    Jörg,    Amt    Farnsburg    HI,    552. 
Rorcrs    oder     Brattlerin,     Gertrud,     von 

Lausen    III,    530. 
Rorman,    Hans    III,    11. 
Rorschach     Roschach'    I,    36S. 
Rösch,    Bürgermeister     von     Zürich 

Roist,    Diethelm. 
Röschenz  (  Röschitz,   Roschatz  .   /Bezirk 

Laujen/   I,    481.    -      II,    90.    743.     - 

HI,    114.    115.    116.    117.    119. 
Rose,    Haus    zur    /Stadthausgasse    21  j 

I,   510. 
Rosemont,   Lazarus    H,    123. 
Rosemonttal       (Rosenfelsertal,      Roscn- 

feldstal.       Rosennattal,       Roszmattal, 

Rougcmont,  Rumati  I,  376-   3"8.   534. 

545.    -    II,    7-     "       -     '".    3>- 
Rosen,  Clewe   III,   155- 

Rasier  Reformationsaktcn,  III. 


Rüsenberg,  Hans  Thoman   von  111,  346. 
Rosenblatt,     Albrecht     I,     499.  111. 

176.    177.    178. 
Rosentclserthal        Rosennattal,       Rosen- 

leldstal  Rosemonttal. 

Rosenmund,    Anton    I,    33. 
Rosennattal  Rosemont-Tal. 

Rosz,   Barbara.    Frau   des   Hans    F'ritschy 

HI.   464. 
Rosz,    Frhart    II I,     11. 
Roszkopt.    Hans,   zu    Kandern    Hl.    570. 
Rosznagel.    Licnhard     11,    426.    747.    — 

HI.    176.    547.    5«3- 
Rüsztuscher.    Philipp    1,    493. 
Rot.    Ulrich,    von    Bern    Hl,    213. 
Rotberg,    von    1.    355.    467.  H.    267. 

Hl.    52. 
Rotberg.      Arnold       von,      Bischot      von 

Basel   I,   357- 
Rotberg,   Junker   Jacob    von    I,   495. 

H,    36.    110.    454.    636.  HI,    304. 

Röteln     1,     262.     277.     280.      282.    332. 

336.    348.    447.    485.    504.    530.    542. 

544-  549-  -     11'     i4-     17-     y-    40. 

70.  78.     150.     151.     164.     177.     178. 

281.  287.  294.    309.    310.    3j2.    353. 

388.  391.  434.    435.    437-    439-    457- 

483.  4<>o.  500.     638.     680.     746. 

III,  137.  140.     141.     239.     351.     53-. 

i        Rottenburg  Rotemburg       am     Neckar 

'  III,    372- 

Roterdamus,   Frasmus    -=-    lirasmus   von 

Rotterdam. 
Roth,    Caspar,    von    Ilaltingcn    Hl.    2-. 
Roth,     Bruder     Hans,     Karthäuscr     111. 

467- 
Roth,    Jacob      Ratt.     Rott      1.     506. 

11.    14.    4«- 
Rothenbach.     Hans     111.     iiS.     119. 
Rothcnfluh   / liaselland /    1,    11    .198. 

11,   245.    306.     -    HI,    10. 
Rothhaus     (.Rotes     Haus),     Schwestern- 
haus   /Gemeinde    Muttenz/    I,    262. 
II,    23.    24.    187.     192.    196.    398. 

399.    402.    403.    406.    407.    408.    411. 

412.  —    HI,    196. 
Rothplctz,    Burkart,    /von     BromhachJ. 

Pfarrer    zu    Läufelfingen    Hl,    ß.     10. 

484. 

8a 


658 


Rotpach  (Rotbach)  =  Roppe  bei  Bei- 
fort. 

Rott,  Claus,  Schaffner  an  den  Steinen 
III,    50S.    509. 

Röttelet.  Reinhard  —-  Rettolet,  Rein- 
hard. 

Rotten,   Jacob    =    Roth,   Jacob. 

Rottenfan  =  Fahne,  rote  /Freie- 
straße    43/. 

Rotterdam    II,    127. 

Rottin  /vermutlich  die  sfuttiti  von  bür- 
germeister    Peter    Rot,     f     ißl  I     I. 

351-   358- 
Rottweil    I,     550.     --     II,     27-    478.     — 

III,     123,    46y- 
Roufer,    Hans,     Schmidknecht     III,     75. 
Rower    (Ruwer),    Lienhard,    von    Ober- 

Ranspach    II,     167.     168.     169.    751. 
Rübes,    Stephan    I,    J2. 
Ruby,     Heinrich,     von     Zürich     I,     263. 

266. 
Ruble,  UUin    1,    157. 

Ruch,    Hans,    Amt    Farnsburg    III,    552. 
Rüden,  zum  schwarzen   f  Rüdengasse  5/ 

III,    28. 
Rüderbach    bei    Altkirch     I,    +91.     5C0. 

502. 
Rudin    (Rüde,    Rudy),    Claus,    von    Ar- 

boldswil  (Abertzwiler)  III,  378. 
Rudin,     Galli,      Amt    Waidenburg      III, 

554- 
Rudin,     Hans,     Amt     Waidenburg     III, 

554- 
Rudin,  Heine.  Amt  Farnsburg   lll,   553. 
Rudin,     Heine,     Amt     Waidenburg     III, 

554- 

Rudin,  Ulin,  Amt  Waidenburg  HI,   554. 

Rudolf,    Brotbeck    III,    525. 

Rufach  I,  368.  +69.  507.  —  II,  14.  31. 
37.  +i6.    434.    —    III,    38. 

Rueff,  Jacob   III,    550. 

Rujjiner,  Heinrich  (Meister  von  Frei- 
burg  i.  Ue.)    I,    261. 

Rufflin,   Metzger    Hl,    30. 

Rüger,   Catherin.    von    Benken    III,    123. 


Rüger,    Hans,    von    Benken    III,    123. 
Rügger,     Heinrich,     Schuhmacher,     von 

Zürich  III,   523. 
Rüger,   Lienhard,    von    Benken   Hl,    123. 

555- 
Ruhenacker,      Hans,      Schulmeister      zu 

Liestal  III,  484. 
Ruly,  Hans  1,  24. 
Ruman,     Wolff,     Caplan     zu     St.  Peter 

I:  5°3-   513-   —   III'   ^-4- 
Rumat    =    Rosemonttal. 
Rümelinsmühle     f  Riiinelinsplatz     ij     I, 

175- 
Rumlang,   Frena    von    II,    144. 
Rumly,     Hans,     von     Wintersingen     IH, 

537- 
Rümlingen,    Baselland     I,     49.     52.     53. 

54.  449.   —   II,    124.    164. 
Rumpel,    Lupoid,     Tuchmann     IH,    43. 
Rumpy,    Jerg,     Amt     Waidenburg     III, 

554- 
Rumpy,     Marx,      Amt     Farnsburg     III, 

553- 
Runs   i;Rhuns,    Romisz,    Walpurga   von, 

letzte     Äbtissin     von     Klingental     II, 

251. 
Runsegk   I,    356. 
Rupff,  Vorstadtgesellschaft  zum 

/  Aeschenvorstadt    11]    II,    724- 
Kupp,     Matthaeus,      gen.     Weber,     von 

Rothenfluh     I,     11. 
Ruprecht,    jung       -;     Winter,     Ruprecht 

(Sohn'i    in    Aeschenvorstadt. 
Ruprecht,    Lehrknabe    bei    Schuhmacher 

Hans   Nagel    III,    523. 
Ruszhart,    Andreas    II,    227. 
Rütli,    Marx,     von     Benken    =    Krütli, 

Marx. 
Rütner   (Ruttiner),    Michel    I,    519.    522. 

—   II,    120.    279. 
Rutsch,  Hans,  von  Pfetterhausen  I,  365. 
Rütschi,   Diebold    II,    414.   415. 
Rüttelin,     Hans     Friedrich,     Domcaplan 

I,  437-   441-   460- 


ti59 


s. 

Sachlerin,  Agnes,   von  Muttcnz  111,  219. 
Sachsen,  Herzog   von    111,  3  So. 
Säckingen    I,    450.    473.    47-.    47!«.    49;. 

549.   —    II.    149.    230.   310.   3-1.    386. 

394-  477-      -    III,   31.    160. 
Safranzunft  1,    22.    25.    1-5.     -    II,    192, 

723.  —    III,    203.   2-9.   284.  291.   293. 

301.   419.    547.    563. 
Sager,   Bernhard,    von    Bremgurten,  Wie 

dertäufer     III,     109.     124.     125.     147. 

170.   171. 
Sager,    Conrad,    in    Kleinbasel     II.    412. 

—    III,    2-. 
Säger,    Martin,    Caplan    des    Domstitts 

in,  223.  331. 

Sager,   Peter    III,    550. 

Saher,    Hans,    Wächter    und    Bläser    im 

Kleinbasel    II,    7^:8. 
Salat,    Jerg.    Scherer    I,    i6. 
Salate,    Claus,    Amt    Liestal    III,    552. 
Salate,   Hans,    Amt    Farnsburg   III,    552. 
Salm,    /Xiklaus    Graf/    von     //./59    bis 

'53°]   III'    -'• 
Salmen,    zum,    Wirt,    in    Zürich    I,    125. 
Salmen,     zum     roten     j  Eisengasse     22] 

I,  499- 
Sallzburg    in     Lothringen     —    Chäteau- 

Salins. 
Salzburg  II,   72.   583. 
Salzhaus    [Schi  ff  lande    6/     1,    490. 
Salzherr   III,    139. 
Salzmann,    Adalben,    Notar    I,    2.    4.    6. 

7.    II.     12.     13.    14.     16.    18.     19.    20. 

21.  23.  32.  33.  35.  36.  37.  4°-  41- 
43.  44.  46.  59.  60.  64.  65.  (,<)■  73. 
74.  78.  95.  117.  126.  127.  131.  136. 
137.  141.  142.  143.  146.  147.  151. 
152.  172.  176.  179.  188.  216.  235.  I 
263.    277.    278.    280.    281.    334.    367.       , 

372-    375-    378-    384-    547-    —    II-    '5- 

22.  33.  34.  40.  115.  116.  118.  122. 
123.  124.  126.  12S.  141.  14--  '5°- 
151.  164.  166.  179.  2-5.  276.  331. 
335-  357-  4'3-  440-  475-  483-  639- 
678.  679.  707.  714-  720-  "--■  "-4- 
727.  728.  735.  —  III,  9.  22.  38.  42- 
43.  44.    64.    70.   75.   76.   ■:')■    '07-    ic8- 


109.  110.  112.  119.  120.  121.  124. 
125.    133.     134.     13S.     139.     142.    143. 

'44-  '45-  ■46.  147-  '5'-  '52-  '6'- 
165.     170.     171.     262.     267.     346.    347. 

353-  355-  372-  3"-  37^.  378-  379' 
380.  382.  412.  415.  424.  425.  440. 
441.  452.  463.  4-1.  4-2.  477.  4S2. 
492-    494-    498-    503-    504-    528-    53°- 

533      534-     53';-     54::-     543-     559-    S^o- 

565.   584. 
Sarncn    III,    482. 
Sartoris,    Michael,    Uomcaplan     I,    43S. 

447.   461.      -    III,    222.   440. 
Sattler.    Scherer,    bader.    nioler    und 

Himmel,    Zunft    zum. 
Satler,   Jörg,    Sohn    des   Jacob    III,   524. 
Sattler,    Hans    gen.    Gebwyler    —    Geb- 

wyler,    Johann. 
Sattlerzunft  Himmel.    Zunft    zum. 

Sausenberg     Susemberg  ,    Herrschaft    I, 

262.    280.    —    II,    70.    78. 
Savoyen     Saffoy,    Saphoy"     II.    61.    84. 

283.    284.    289.       -    III,    327.    501. 
Schab,   Jörg    I,    52.    54. 
Schadin  Tschudi. 

Schaf,    Haus     zum     /  Blumenratn    j/     I, 

490. 
Schäffer,   Heine,    Amt    Licstal   III,    552. 
Schaffhausen    I,    46.    63.    86.    110.    117. 

131.    132.     133.     135.    137-     146-    159- 

160.    161.     163.     165.    166.     168.    171. 

177.    178.     179.     185.    186.     190.    191. 

192.    193.     195.     196.    198.     199.    209. 

210.    211.    212.    213.    214.    216.    222. 

227.    228.    282.    320.    367.    378.    3S2. 

383.    520.    521.    522.    524.     525.    529. 

533    •534-    536-    539-    542-    54»-    549- 

550.   —    II,   4.   5.   6.   19.    20.   21.    22. 

23.    24.     28.     29.     30.     31.     33.     34. 

37-     39-     4>-     4^-     45-     53-     60.     61. 

62.   64.    66.    67.    150.    164.   223.    257- 

264.    284.    285.    294.    314.    322    .324. 

326.    330.    331.   332.    334.    341-    342- 

348.    373-    378-   380-    383-    387-    19^- 

414.    419.    433.    434     459-    463-    478- 

480.    701.     702.     712.    713.     720.    738. 

740.    —    III,    10.    13.   44.  47-   48-   52- 


660 


77-     78-     io6.     148.     167.     168.  1S6. 

189.    196.    229.    238.    242.    250.  294. 

303-  325-  353-  426-  435-  475-  476. 
478.   58S.    592. 

Schaffhausen  am  Kaiserstuhl  -^  Ober- 
schaffhausen i^Bötzingen'  oder  Kö- 
nigschaffhausen   III,     516.     517.  520. 

Schaf fnei   I,    236. 

Schaffner,    Veitin,    Buchdrucker    I,  124. 


128. 


III,    563. 


Schaffner,   Hans,   gen.   Hans  von   Brunn 

I.  533-  —  II.  347.  461.  75°-  ~ 
III,    16.    275.   463. 

Schaffner,  Laurentius,  Caplan  des  Dom- 
stifts   I,    439. 

Schaffner,   Paul,    zu    Nieder-Michelbach 

I.  5°7. 

Schafmatt,   Jurapaß    III,    10. 

Schaler   genannt    von    Leimen,    Thomas 

II,  749.       -    III,    246. 

Schaler,    Umher,    Laufen    III,    556. 

Schallbach   bei    Lörrach    II,    166. 

Schaller,  Caspar,  Ratschreiber  /Studt- 
schreiber/  I,  11.  72.  144.  147.  171 
210.  211.  21S.  219.  224.  225.  226 
227.  401.  453.  —  II,  365.  370, 
489.  641.  6S0.  70S.  —  III,  68.  81 
121.  135.  2io.  260.  261.  275.  301 
422.  423.  482.  483.  493.  497.  537 
550.    568.    593. 

Schampffs   ^Etsch'    III.   378. 

Schantz,   Peter    III,    425. 

Scharffnagel  Scharnagel  ,  Lienhart  I, 
42.   490. 

Schatlion    =    ChatiUon. 

Schauenberg      Schouenburg 
Amt  Homburg   III,    555. 

Schauenberg,  Thurs    II,    678. 

Schauenburg       Schowenburg 
402.    403.    406.    407.    408. 

413.    414.    459-    462. 
Scheffer,    Hans,    Amt    Waidenburg    III, 

554- 

Scheffer,    Lamprecht,    Laufen    III,    556. 

Scheffer,  Michel,  Pfarrer  zu  Reigolds- 
wil    III,    484. 

Scheiller,  Niclaus  I,  496. 

Scheler,  Hans,  von  Heilbronn,  Prediger- 
mönch   II,    280. 


Bartlome, 


II,     395- 
411.    412. 


Schelhorn,  Baschion  III,  520.  524.  525. 
526.    542. 

Schenck    I,     499- 

Schenk  von  Landeck,  Kungold,  aus- 
getretene Nonne  von  Clingental  -^ 
Landeck,    Küngold     Schenk     von. 

Schenk,  Hans,  Kufenmacher,  Tromm- 
ler I.  327.  —  III,  123.  124.  551. 
564. 

Schenk,  Lienhart,  Eisenkrämer  I,  44. 
-    III,    542. 

Schenk,    Rudolf,     Krämer     II,    408. 

Schenk,    Ruprecht    IH,    547. 

Schenckly,    Joachim,    Gerichtsknecht    I, 

33-    34-    45-    -  -    III-     1-9-    130-    260. 

261.    422.    423. 
Schepfer,     Heinrich,      Zimmermann 

/Streitgasse  20]    I,   495. 
Scherb,    Lux    I,    36. 
Schcrer,    bader,     moler    und    sattler    --^ 

Himmel,    Zunft    zum. 
Scherer,   Jörg,    Amt    Liestal   III,    552. 
Scherer,   Martin    III,    550. 
Scherer,     Moritz,     von     Nieder-Magstat 

IL    74^- 
Scherer,    Peter,     von     Laufen     III,     115. 

117.     1 19. 
Scherer,  Rudolf    II,    123. 
Scherer,   Ruprecht    III,    548. 
Scherers   Hus    [Fischmarkt    S    zum   gol- 
denen   Stern]    I,     505. 
Schererzunft  =    Himmel,   Zunft  zum. 
Scherman,  Dorothea,  Gnadentalschwester 

III,    176.    178. 
Scherpffle,  Hans   I,    158. 
Scherweiler      ScherwiUer ,     bei     Schlett- 

stadt  I,    531.   ^   II,   5. 
Scheubli,    Clewm,    Amt    Farnsburg    III, 

553. 
Schicklin.    Hans,    von    Nieder-Ranspach 

I,  491. 
Schideler,     Peter,     von      R.ippoltsweiler 

I,   491. 
Schiffleut,  Vischer   und    —   Fischerzunft. 
Schiff leutenzunft  I,   26. 
Schiffmann,    Thiebault     III,     iio. 
Schiller,    Heinrich,    Ratsherr    zu    Rhein- 

felden    IL    29.    226.   463.   464.  465. 
Schilling,    Claus,    zu    Kembs    II,    751. 


Il 


ß(51 


Schilling,     I-'ridli,     Amt     Farnsbur!;     III,        I       Schlundiy,     Conrad,      W.ngmcistor      111. 


Schilling,    Heinrich,    Capl.in    auf    I-nrns- 

burg   III,    484. 
Schilling,  Wilhelm.   Amt    j-arnsbura    111, 

553- 
Schindelhot'  1  Obernhaden  ,   Bad   II,  4S.:. 

+83. 
Schindelhof    im    St.   .\lbantal     III.    4Sz. 
Schinder.    Lux    1,    507. 
Schindler.   Cuny.    .\mt    W'aKlenbiirt;    111. 

5  54- 
Schiner.  ("aspar   jhrudir  des  cnrdiiials / 

1,   446. 
Schitlin,    Heinrich,    von    lllfiirt    II,    294 
Schitlin,  Morandt,   Schneider,   von   I'ren 

ningen    III,    498. 
Schlamp    >  Schlam,    l-slampanus",    Jacob, 

Pfarrer     zu     W'intersingen     III,     ifiz. 

484 
Schlegel     Sieger,    Hans    zum  Stolz, 

Hans,    Weinmann    des    Rats. 
Schlegel,    Mang     I,     12. 
.Schlegel,    Haus     zum     /Freiestraße    65/ 

I,   6. 
Schlegler,   Daniel.    Schultheis    zu    Klein- 

Basel   II,    167. 
Schlettstadt   I,    48.    -79.    2S2.    368.   3S2. 

446.  II,    45.    158. 

Schliengen    1.    493.    497.  II,    224. 

III,  37+. 
Schlierbach    I,    448.    517. 
Schlicrbach    i^Slierbach".    Magister  Wer- 
ner,   Domcaplan    I,    438.   443.    461. 
Schlosser,     AppoUinarius,     Metzger     II, 

71 1.    713. 
Schlosser,    Hans     III,    472. 
Schlosser,    Jacob,    Schaffner    der    Uom- 

propstei    11,    -50. 
Schlosser,    Jacob     111,     507.     513.     514. 

515- 

Schlosser   ,Johannes,    Caplan    des    Dom- 
stifts   III,     223. 

Schlosser,     Johannes,     Zy     genannt 
Zy,  Johannes,   Leutpriestcr   zu  Groß- 
hüningen. 

Schlosser    (Slosser;,    Melchior    II,     124. 
-   HI,   547- 


Schlupf,     Doctor,     von     l'berlingen     II, 

329. 
Schlupper,   .Mathis.    Amt    larnsburg   III, 

552. 
Schlüsselzunft       Kouflleut       1,     25.     -- 

111,    Si.     106.    203.    242.    419.    546. 
Schmid        Schmidt,       Schniit,     Schmitt  , 

Afra   I,    52.    54. 
Schmid,  Anthon,   Spitalpflegcr    III,   275. 

292.    418. 
Schmid,     Caspar,      von      .Mlschwil      III, 

4'5- 
Schmid,    Caspar,     Amt     Farnshurg     III, 

55-- 

Schmid,  Clara    I,    495. 

Schmid,  ('onrad,    von    Rothenfluh    1,  11. 

Sclimid,  Diebold,   zu   Hausgauen    1,   494. 

Schmid,  Ciorius,      von      AUschwil      III, 

557- 

Schmid,  Hans,    von    .Muri    II.    435.   43''i. 

Schmid,  Hans     II,     4S7, 

Schmid,  Hans,     von     Pratteln     II,     414. 

415- 

Schmid,  Jacy,    Amt    Farnsburg   111,    553. 

Schmid,  Jerg      Kr.amer    an    der    Uiscn- 

gassc  [36/.  Bote   des    Rates      II.    150. 

323.  -     III,    583.    590. 

Schmid,  Johannes,  Domcaplan,  Glöck- 
ner  1,   438.   451.   461. 

Schmid,  Jörg,    zu    Ariesheim    I,    494. 

Schmid,  Jürge,     Amt     Farnsburg     III, 

553- 

Schmid,    Ludwig     111,     550. 

Schmid,  Martin,  von  Dietliken  ;Dicg- 
ten}    III,     353. 

Schmid,  Michel,    Amt    Homburg   I,    157. 
IIL    555. 

Schmid,  Nysius,  von  Dießenholcn,  Wie- 
dertäufer   111,     147.     151. 

Schmid,  Pctcr,  von  Gclterkindcn  IIL 
481.   492. 

Schmid,     Simon,     Riehen     1,     1 52. 

Schmid,    M.     Stephan,     Caplan     zu     St. 
Peter    I.     co,      ,-15.       -     IL     iSrt. 
224. 

Schmid,  'Ihuniann   gen.    Krep.'-er   II,   90. 

Schmid,    Ullin    II,    123. 


662 


Schmid,    Wolfgang     I,     157- 

Schmiedenzunft  I,  25.  324-  "  m» 
+20.   430.    542.    547. 

Schmidle,  Hans,  Schuhmacher,  zu  Lau- 
fen   III,    II-    556. 

Schmidle,    Peter,    von    Laufen    III,    556- 

Schmidli,     Jakob,     von     Hochwald     IH. 

345- 
Schmidli,     Uli,     von     Laufen     III.     556. 
Schmidlin,    Anthonin     III,    460. 
Schmidlin,    Bernhart,    von    Appenzell    I, 

137. 
Schmidlin,    Hans    II,    124. 
Schmidlin,    Hans,    von    Laufen    III,     58. 
Schmidlin,    Heinrich,    von    Wahlen    III, 

116.    119. 
Schmidlin,     Heine,      von      Reinach     III, 

462. 
Schmutz,     Hans,     Wagner     [Smax     (?), 

eigentümer    von     Spateuvorstadt     56/ 

I.    519- 
Schmutz,    Jacob    III,     542. 
Schnabelhans    III,    423. 
Schneiderzunft    I,    25.    —    III,    203.  420. 

54S. 
Schnelin,    Benedict    II,    123. 
Schnell,    Bartli,    von    Laufen     III,    556, 
Schnell,    Claus,    Pfirt    II,    21. 
Schnell,  Niclaus  I.   /aus   BielJ.   Abt   von 

Bellelay   II,   725. 
Schneulin,    Claus,    von    Hirsingen    I,    7. 
Schnewly,    Ulrich     II,     221.     398.    415. 
Schnider,    von    Gibenach     III,    2. 
Schnider,    Bartolome,     von    Laufen    III, 

114. 
Schnider,    Christian    III,     65. 
Schnider,    Hans,     Ratsherr    von    Laufen 

III,     176. 
Schnider,     Hans,     von     Bartenheim     II, 

742- 
Schnyder,    Hans,    von     Kembs    II,     167. 

169.     751. 
Schnider,  Hans,   von   Geispitzen   H,   742. 
Schnyeder,   Hans,   gen.    Varschon    ^Var- 

schan}     I,     209.     210. 
Schnider,    Martin,    von    Weil    I,    509. 
Schnider,  Mathis,   Amt  Liestal  III,  552. 
Schnider,    Michel    II,    4S4. 


Schnider.  Uliin,  Siegrist  zu  Oltingen 
Hl,    4S1.    492. 

Schnitt,  Conrad,  Schaffner  zu  Augu- 
stinern, Maler  aus  Constanz  III,  17. 
128.    413.     549. 

Schnitzer,  Mang,  Vogt  zu  Basel  L  24. 
4j.  196.  213.  521.  -  II,  365.  — 
III,     16.    418.    446. 

Schnitzer,     Michel     I,     188.     193.     194- 

—      III,       HO. 

Schol     I  Schlachthaus]     III,     49' ■ 
Schol,  hinder   der   /Sattelgasse]  I,   +55. 

496. 
Scholer,     Claus,      Amt      Farnsburg     III, 

553- 
Scholer,     Conrad,     Magister     III,     302. 
Scholer,    Fridlin    III,     155. 
Scholer,    Lux,    von    Reutlingen,   Drucker 

I,    146. 
Scholer,     Simon,     Amt     Farnsburg     III, 

553- 

Schölly,  Hans  I,  26.  —  III,  275.  276. 
418. 

Schönau    II,     35.     7^- 

Schönau,    Junker     Hans     von    I,    353. 

Schönau,  Heinrich  von,  Dr.,  bischöf- 
licher   Vikar     I,    97-    437-    477-    478- 

Schönenberg    I,     499. 

Schonenberg,  Bartolomeus,  Vogt  zu 
Homburg    IL    347.    —    III,    3°4- 

Schönenbuch     bei     AUschvvil     III,     415- 

Schönensteinbach     bei     Mülhausen     111, 

471- 

Schoni,   Fridlin,    zu    Weil   I,    507. 

Schöni  (Schonie,  Schonin),  Lienhart, 
Reinach    III,    462.    463-    557- 

Schöny,     Lienhard,     von     Weil     I,     509. 

Schonkind    I,    275.    316. 

Schönstein,    von    der    alten    II,     57.    66. 

Schöntal  (Schontall),  Baselland  I,  1.2.3. 
4.  17.  19.  20.  35.  36.  78.  122.  250.  257- 
274.  275.  315.  398-  434-  —  II, 
342.  346-  39'-  4'3-  47°-  7°i-  ^^ 
HI,  60.  70.  132.  136.  139.  276. 
410.     504. 

Schonwenter,    Urban,    von    Laufen    III, 

21. 
Schopfheim     Schöpfen^     I,    493.    —    IL 


H63 


35-   4«-    45-    78-    1-7-     -    III,    27-    3'- 

35'- 
Schopp,    Hans,     Spielmann     HI.     551. 
Schorendorff,  Hans   II.   ;So.         Hl,   17. 

292.    445.    449. 
Schorer,    Claus    I,    517. 
Schottmann,    Hans,     Prattcin     111,     5  5() 
Schotman,    Marty     I,     539. 
Schottmann,   Tristan.    Bürger   zu    Licstal 

".     335- 
Schoub,     Fridlin,     Amt     l-arnsburg     111. 

552- 
Schoub,  Gast  III,   219. 
Schoub,    Hans,    von    Muttenz    111,    222. 
Schoub,  Hans,   Amt  I-arnsburg  III,   553. 
Schoub,    Lienhart,    von    W'itersperg    111. 

424. 
Schoub,  Marti,    Amt   Homburg   111,    555. 
Schoub,  Peter,   Amt   I'arnsburg  III,   553 
Schoubli,    Hans,     Amt     I-arnsburg     III. 

552-    553- 

Schriberli    =    Altorf. 

Schröter,   Hans,    Schuhmacher    III,    530. 

Schroter,   Hans,    von    Rüderbach    1,   491- 

Schröttel,   Hans,   Schuhmacher    III,   515. 

Schudi    (Schudin,    Schudc;      -    Tschudi. 

Schufflen,  Haus  zur  f Münsterberg  üh. 
1'.    2     neben     Freiestraße  J    I,     455. 

Schuler,    Hans,    Amt    Liestal    III.     552. 

Schuler,   Peter,    von    Bettendorf    I,    .^91. 

Schuler,  Ullin,  Stadtknecht  zu  Klein- 
basel, Amtmann  zu  Kleinbasel  III, 
249.    523.    524.    525.    526. 

Schulthes   (Schultheis  j,   Jacob   II,   13.  14. 

Schulthes,  Joder   I,   441. 

Schulthes,  Rudin,  von  Riehcn-Bettin- 
gen    I,    158.    -    HI,    556. 

Schulthes,    Herr,    Ulrich     I,     515. 

Schulthes,    Ulrich    III,    301. 

Schumacher  von  Schwitz  -  Schu- 
macher,    Hans. 

Schumacher,    Bernhard    II,    123. 

Schumacher,  Gabriel,  von  Aarau  II, 
38.. 

Schumacher,     Gallus     II,     226. 

Schumacher,  Hans  fvnn  Schtvyz/  III, 
513.    515.    516. 

Schumacher,    Jerg    II,    226. 


Schumacher,     Oschwald.      Amt     Liestnl 

HI,     552. 
Schumacher.   Peter,    Amt    1-arnshurg   111, 

553- 
Schuomachcr,    Werlin,    zu    Waidenburg 

I,  451- 

Schuhmacherzunlt    1.     25.  111.    203. 

420.     54S. 

Schupp,  Johannes,  Karthauscrmonch 
III,    467. 

Schurer,  Anna,  Frau  des  Michel,  Wie- 
dertäuferin    II,    39. 

Schurcr,  Clcvin,  von  Hägenheim  II, 
151. 

Schürer,  Fridolin,  Domcaplan  1,  438. 
449.    462.      -    III,    222. 

Schurcr,  Michel,  Schneider,  von  Frei- 
burg i.  Ue.  / eigentünter  von  l^eiße 
Gasse    IQ    T.h     v.    21    Ecke  j    11.    33. 

39-   367- 
Schutz    /einfluß    des    kleinhasler    teichs 

in    die    Stadt J    III,    446.    451. 
Schutz,    Conrad    I,    445. 
Schutz,    Hans,    Karrer    I,    124.    --    III, 

5+S. 
Schützenmatten    III,    449. 
Schwabe    =    Bürge,    Hans    III,    522. 
Schwaben    I,    320.     —    II,     15. 
Schwäbischer   Bund    I,    212.    -      11,   223. 

III,    13.    43.    79-    327-    35°- 
Schwaller,    Andres    1,     153. 
Schwanen,   zum    /Schwanengasse    5.   7/ 

III,    31. 
Schwarz,    Clewin    III,    221. 
Schwarz,    Hans    I,    322. 
Schwarz,    Lienhard,    von    Muttenz    III, 

170.    219. 
Schwarz,   Urban,   Weinschenk,   des  Rats 

II,  714.    ~    III,    II.    422.   423.    464. 
Schwarzenthann    /abgegangenes    kloster 

bei    Rufach/    II,    343.    416.    430.    432. 

Schwarzfelder,  Jörg,  von  Nürnberg,  aus- 
getretener  Augustinermönch    II,    202. 

Schwarzwald  I,  279.  323.  546.  — 
II,   27. 

Schwarzwälder  /aufständische  baiiern / 
I.     530. 

Schwcblin,     Johann      Ulrich      111,     471. 

Schwcgier,   der   alt    I,    10. 


664 


Schwegler,  Daniel  /bischöjlicher  vogt 
auf    Birseck/     I,      25.      36.       —      111, 

323-    373- 

Schwegler,    Gregor    111,    308. 

Schwegler,  Johannes  I,  4.  --  II,  276. 
~    III,    283.    543- 

Schweyer,   Urs    II,    145. 

Schweiger,  Georg,  von  Augsburg,  Gold- 
schmied   II,    346. 

Schweizer  (Schwitzer),  Hans  /  oberst- 
zunjimeistey    vnn     Zürich,     1464     bis 

Schwellen,   an    den    f obere   FreiestrnfieJ 

III,    29. 
Schwenningen    bei     \'illingen     1,    469. 
Schwerthurm     in     Spitalsreben      j  Elisa- 

hethenschanze J    III,    449- 
Schwertfeger    genannt,     Mathys    Ileckel 

=    Heckel. 
Schwertfeger,   Stoffel,   Sohn   des   Mathis 

III,     301. 
Schwertzinger  :  Schwerzincg),   Claus   111, 

547-    563- 
Schwingdenhammer,    Martin     111,     542. 

547- 

Schwitzer  von  Zürich  ===  Schweizer, 
Hans. 

Schwitzer,  Claus,  von  Lausen,  Wieder- 
täufer III,  143.  144.  147-  379-  588. 
596. 

Schwitzer,     Erhart,      Amt     Waidenburg 

III,     554- 
Schwitzer,   Hans,    von    Benken    III,    555. 
Schwitzer,  Hans,   Amt  Laufen    111,   556. 

557- 
Schwitzer,  Hans,   von  Muttenz  III,   555. 
Schwitzer,  Heine,   Amt   Waidenburg  III, 

554- 
Schwitzer,     llenslin     I,      326.     329.     — 

III,     63. 
Schwitzer,  Jacob,   Amt   Waidenburg  111, 

554- 

Schwitzer,  Margret,  von  Lausen,  Wie- 
dertäuferin   III,     533.     536.     540. 

Schwitzer,  Michel,  von  Reinach  III, 
460. 

Schwitzer,     Philipp,  von     Mümpelgart, 

Wiedertäufer    III,  261.     263. 


Schwitzerhans,  von  Luzern  111,  547. 
558. 

Schwytzerkrieg    II,    131. 

Schwitzler  (Schwitzlin  i,  Urban,  Gürt- 
ler   I,    40.    —    111,    446.    450. 

Schwyz  (Schwytzi  1,  1S7.  189.  190. 
191.  -  11,  45.  223.  332.  333.  350. 
357.  37S.  380.  459.  469.  716.  — 
111,     43.     109.      163.     166.     167.     168. 

173-    -13-     '-4-     ^iS-     i^9-     ^38-     -44- 

250.    416.     469.     475.     513.     562.    566. 
Schwob  fiii   einem  brieje  Caspar  Schal- 

ler'sj    III,     594. 
Schwob,    Fridlin,    von    Pratteln    II,    405. 
Schwob,     Lux,     Wirt,     Pratteln     III,     9. 

44.     556. 
Schwob.    Ruman,     Amt     Farnsburg    111, 

552- 
Seckler,    Caspar    1,     16. 
Seckler,    Hans    III,     64. 
Sechszfeld    =    Stephansfeld. 
Seewen,    Solothurn    II,    723. 
Segenser    (Segesseri,    Peter,    Caplan    zu 

St.  Martin     I,     518. 
Seiler,  Bernhart,  Muttenz  III,  219.  222. 
Seiler,     Caspar,     Muttenz     III,     2-1^. 
Seiler,    Jacob,    Muttenz    III,    222.    5s5. 
Seiler,     Jodocus,     Protonotar     III,     302. 
Seiler,    Lux    II,    23. 

Seiler,  Michel.  Amt  Liestal  III,  552. 
Seiler,  Theobald.  in  Schliengen  I,  497. 
Seilers  Keller  /Petersberg  25/  [,  502. 
Seitenmacher/ 'ä    garten    in    Aeschenvor- 

stadtj    111,    28. 
Selderhertt     Seldenhertt :,    Herr    Andres 

IL    358.    369. 
Seltisberg  (Selbersberg)    I,   388.  42S. 
Seltz,   Hans    Heinrich    von,    Caplan    des 

Domstifts,   Sohn    des   Schneiders  Hans 

I,    10.    439.    457.    461.  II,     i6fi. 

358.  -  HL  223. 

Seltz,   Hans    von,    Schneider   I,    511. 
Seltz,  Martin   von,   Schneider  I,   24.  25. 

30.    —    III,    59. 
Senfft,    Hans    I,    493. 
Senfft,    Lorenz     I,    493. 
Senn,    Marx    III,    547.    563- 
Senn,    Thenge,     von     Münchenstein    IH, 


f. 


6(in 


Sennheim    (Sennen)     I,    374.    491.    516. 

537-    —    11,    22.    ;6+.    281.   449.    455. 

456.   457.    467.   493.   —    III,   251. 
Seratoris,   Johannes,    Caplan    des   Dcm- 

stifts    I,    439. 
Sessel,     Haus     zum     /cnlengüßleiii     5/ 

III,    Si. 
Setzle,   Balthasar    III.    422.    546. 
Setzstab,    Niclaus,    von     Zürich    I,     86. 

134.   263.    266.   366.   550.    —   II,    33S. 
Sewen   bei    Thann    I,   445.   454. 
Sibenberger,   Lorenz    111,   452. 
Sybental      -    Simmental. 
Sibentaler,  Lienhard    I,   518. 
Sickingen,    Swycker    von    I,    349. 
Sidcnfaden,    Bernhard,    von    Liestal    II, 

301. 
Sydenmann,   Caspar    III,    221. 
Sidenmann,    Margreth    III,    221. 
Sierenz    (Sieretz,     Sicrisi     bei     Landser 

I,  496.   510.   —   II,   7-.  ^-S.    16S.   169. 
357-    751- 

Syff,  Oschwald   III,   550. 

Sifrid,  Peter.   Weinschenk   I,  496. 

Sigelman,  Erasmus  (Asimus\  bischöf- 
licher Vogt  zu  Zwingen  III,  176. 
230.    233.    434. 

Sigelman,  Gregorius,  von  Neuenburg 
am   Rhein    I,    496.    —    II,   4.    48. 

Siglin,  Blesy,   zu   Weil  I,   507. 

Sigmund,    Steinschneider    I,    47.   48. 

Sigmund,  Peter   III,  471. 

Sigmundus,  alt  Schaffner  I,  497. 

Sigrist,  Katharina,  Witwe  des  Jorig 
Haffner     fschtvester    der     Elisabeth/ 

II,  408. 

Sigrist  genannt  VoUratin,  Llisabeth, 
ehemalige  Nonne  im  Rothhaus  II, 
408. 

Sigrist,    Hans    II,    227.    249. 

Silberberg,   Bernhart    III,    266.    267. 

Silberberg,  Bernhart,  Murcr  genannt 
=  Murer,  Bernhard. 

Silberberg  von  Tunsei,  Cunradus,  Ca- 
plan des  Domstifts  III,  223.  332.  444. 

Silberberg,    Hans,     doctor     I,     501.     — 

III,  29. 

Silberberg,     Johannes     (Hans),     Caplan 
Basler  Reforroationsakten,  III. 


des   Domstifts    I,    439.    458.    463.    -- 

II,  30S.    -    III,    223,    33,. 
Silberberg,     filius,     Caplan     des     Doni- 

stifts    I,    439. 
Silberberg,      Margarethc,      Witwe      des 

Hans    I,    494. 
Silbergäßlein    /Schaje^äßleiti /    III,    519. 
Silbcrkremcr,     Matthias,     der     jung     II, 

122.    --    III,    491. 
Simmental    ^Sybental":    I,    362.    -  -    III. 

181. 
Symon,    Hans,    von    Oltingen    1,    41.      - 

III,  55-- 

Sinckentaler,  Heinrich,  von  Luzern,  Ca- 
plan zu  Licstal  I,  79.  141.  278.  371. 
11.    243. 

Singer,  Claus   III,   550. 

Singysen,   Bartli,    von    Liestal   I,   43. 

Singyscn,  Pcnthlin,  von  Liestal  IL  245. 
IH,    55.. 

Synner   I,    356. 

Syr.agrius,  Ambrosius  -  Kettenacker, 
Ambrosius. 

Sirene  (Syrenc),  Haus  zur  fAii^iistiner- 
gassc   3J    III,    28. 

Sisgau    11,    262.     -    HI,    96. 

Sissach  I,  134.  268.  277.  281.  2S7. 
310.  330.  340.  4ir.  42S.  -  II,  117. 
164.  262.  393.  395.  453.  454.  -  III. 
351.    4S5. 

Sitten    I,    205. 

Sittich  iSitigk),  Marx  -  F.ms,  Mar.\ 
Sittich    von. 

Sytz,   Dr.    Alexander    II,    144. 

Sixt,  I Murner,  Bruder  äes  ühonias/ ]H, 
327- 

Siegel,  Hans  zum  —  Stolz,  Hans,  zum 
Schlegel. 

Siegel,  Haus   zum  /Freiestraße  68/  I,  6. 

Slierbach  ==   Schlierbach. 

Smazv?)  hanscn,  Wagner  =  Schmutz, 
Hans. 

Sodcr,  Hcyni,  von  Liestal  I,  20.  43. 
3S1.  391.  399.  407.  415.  425.  — 
H,  228.  245.  248,  296.  297.  302. 
303.  304.  306.  307.  318.  320.  321. 
335-   339-   346-    638. 

Sodcr,  Margreth,  von  Liestal,  Wieder- 
täuferin  III,    138.    139. 


666 


Soder,   Michael,    Caplan    des  Domstifts 

III,   223. 
Soder,     Ottilia,     von     Liestal,     Wieder- 
täuferin  III,    13S. 
Soder,    Wibrant,    von    Liestal,    Wieder- 

tiiuferin    III,    138. 

Soder,  Wolf,   von   Liestal  II,  67S. 
Soldner   I,    517. 

Solner,    Hans,    zu    Grenzach  I,    503. 

106.     117.  137.    147. 

162.    166.  168.     171. 

iSo.    188.  189.    191. 

205.    209.  210.    214. 

227.    228.  23S.    239. 

263.    277.  278.     281. 

330.    336.  365.    366. 

382.    383.  385.    392. 

487.    493.  520.    521. 

5^5-    5^9-    533-    534- 

541.    542.    544.    548. 

—   II,    I.   5.   6.  7.    15. 

•    28.    29.    30.    35.    37. 

38.    41.    42.    45.    46.    53.    54.    60.    61. 

62.     64.     66.     67.     72.     73.     74.     75. 

77.   78.    84.    85.    87.    88.  89.    98.    105. 

106.    III.     112.     II 


lULIl 
151. 

159- 

44- 
161. 

172. 

177. 

179. 

192. 

■95- 

196. 

217. 

219. 

222. 

241. 

261. 

262. 

282. 

289. 

294. 

372. 

377- 

378. 

408. 

417- 

478. 

522. 

523. 

5^4- 

536. 

539- 

540. 

550- 

55^- 

553- 

19- 

21.    2 

2.    24 

129.   132. 

167.    175. 

217.  253. 


134-   135- 

176.     177. 


342 
409 

434 


114.  1x6. 

136.  137. 

179.  203. 

309-  3-5- 


122. 
138. 
213. 

•!-!0. 


■,.       iOi)..      juy.  j-3.  jjv. 

346.      347.      364.      387.  388.  395. 

411.    413.    417.    426.  430.  432. 

437-       438-       454-  457-  459- 

462.    470.    472.    476.    477.  483.  498. 

636.    701.    709.    710.    712.  714.  717. 

718.    720.    722.    723.    724.  726.  727. 

746-  749-   751-  —  III>   13-  ^7-  28.  39. 

48.   51.    81.    99.    io6.    131.  132.  136. 

147.    167.    171.    172.    182.  184.  192. 

29. 

;86. 


238.    250. 
289.    294. 


261. 

301 


353-   373-    374-    4i6. 
437-    475-    478-    497- 


216.    224.    228 
277.    279.    283 

325-    351-    35^ 
426.    434.    435 

531- 

Somerysen,   Hans    I,    24. 

Sommer  (Sumer,  Summer),  Beat  (Bat), 
Brotbeck,  des  Rats,  zum  Lemli  fCoteti- 
ianz    i]    I,    496.    —    III,    275.    418. 

Sondersdorf     (Sunderstorff)     bei     Pfirt 

ni,  33- 


Sonderwasser,    Jerg,    Caplan    III,    439. 
Sonne,    zur     (Fleckensteinhaus    zu    Lu- 

zern)    I,     63. 
Sonnenberg  in  der  Weißengasse  /Pfliig- 

gäßleiii    6)    III,    28. 
Sonnenluft,      Haus      zur      /  Aiigustiner- 

gasse   i]    I,   457. 
Sonnenpichel,  Martin  III,   446. 
Sorger,  Adelberg   III,    547.   563. 
Sötz,  Jerg  I,   490. 
Spalen    I,    441.    —    II,    353.    485.    714. 

—   III,    26.   28.   29.    30.  211.    535. 
Spalentor   I,    261.    485.    486.    488.    501. 

506.    —     II,     122.    —    III,    30.    445. 

449.   450. 
Spalenturm   I,    16.    34.    36.    —   III,    534. 
Span  =  Spon. 

Spangeren,    die   =  die    Spanier    II,    256. 
Spanheim,    Graf    von    [titel   des    mark- 

grafen    Philipp    von    Baden]    II,    152. 

358. 
Spät,    Hieronimus,     Weinschenk     I  gattc 

der  Oitilie  Stolz,  Schwester  von  Hans 

Stolz   des    rats,    zum    Schlegel]    I,    6. 
Spechbach    bei    Altkirch    I,    535.    —    II, 

181. 
Speckli     /Hans],     Scherer     [Eisengasse 

th.    V.    6    n.    8]    I,    36.    510.    --    II, 

123. 
Speyer     (Spyr,     Spirr,     Speyr  1     I,     21 

119.   —    II,    69.    109.    351.   373.    37- 

379-    397-    444-    S^°-    ~    H^»    ^-    H 
60.    246.     263.     330.    343.     356.    357 
359.    365.    381.    428.    429.    456.    468 
469.   490.    491.    532.    541. 
Spender,   Durs    I,    149. 
Spengler,  Jacob   II,    122. 
Spennhouwer,    Bast,    Muttenz    III,    555 
Spennhouwer,    Hans,    Muttenz    III,    222 
Spennhouwer,  Jacob,   Muttenz   III,  221 
Spicht,    Jacy,    Amt    Farnsburg   III,    552 
Spiegel  ^Spiegler),  Anton  III,  547.  558 
Spiegelgasse    I,    444.    —    III,    26. 
Spiegier,  Dengi  =  Spiegel,  Anton. 
Spyesz,    Hans,    Maurer    III,    372. 
Spilhoffvver    (Spilhouwer;,     Hans,     von 

Gelterkinden    III,    464.    553. 
Spiller,  Conrad,  von  Schaffhausen  I,  46. 
Spilman,    Hans    III,    155. 


Spilman,   Heinrich,    Metzger   I,   503.   — 

II,  681.    —    III,   30. 

Spilman,  Marti,  Amt  Licstal  III,  552. 
Spynnler,  Mathis,  Amt  Liestal  111,  55;. 
.Spinnwettern     Spiiwetterhusz  ;  -  Zunlt    1, 

22.   26.    —    II,    192.    195.  111,    133. 

203.    291.    420.    549.    558. 
Spyr,    Franz    von    III,    546. 
Spirer,  Johannes    I,   44.     -    III,   543. 
Spircr,   Thema    I,    535. 
Spisser,    Dr.     Hans     1,    447. 
Spysser,  Hans,   Amt   l'ariishurg  111,   552. 

553- 
Spital   I,    328.   371.  423.   —   II,    543.  — 

III,  10.    28.    32.    33.    67.    137.    215. 

275- 
Spitalscheure    /<»   Elisabethenstraße /   T, 

448.   ^    II,    72.    -     III,    29. 
Spitteler,   Bartly,    Amt   W'aldenburg   111, 

554- 
Spitteler,    Meine,    Amt    Waldenbnrg    111, 

554- 

Spon  _Span),  Uarbara,  ausgetretene 
Nonne  des  Clingental,  Gattin  des 
Hans    Rorbecher    II,    143.    144. 

Spon  (Span),  Cuntz,  Vater  der  Bar- 
bara  II,    144. 

Sporer,  Leohhard    II,    i. 

Spül,  Wilhelm    I,    534. 

Spurius,   Ulrich    I,    188.    193.    194. 

Spiiwetterhusz     -   Spinnwetternzunft. 

Stadthof  /in  Obernhaden / ,  Bad  II,  482. 

Staffelstein,  Ludwig,  von  Muttenz  II, 
164. 

Stäheli,   Panthli,    Zimmermann    II,    264. 

Staller,    Heinrich,    Caplan    am    Domstift 

I>    94-    439- 

Stammheini    (Stamhen      I,    91.    132.    187. 

Stapulensis  —  Faber,  Jacobus  (Lefevrc 
d'Etaples). 

Starchenbergcr,  Agnes,  von  Schaffhau- 
sen,  Nonne    II,   324. 

Stark,    Clewin    III,     221. 

Stark,   Conrad    III,    155. 

Stark,   Durs,   Scckelmeister   I,   263.   266. 

Staub,   Hans    III,    558. 

Stauffen  (Stouffen)  I,  497.  521.  —  II, 
213.    214. 


Staufen    (Stouff),    zum    Igoldcncn.    Aii- 

giistincrgasse   5/    1,    51S.  HI,    26. 

Stauffen,   von    1,    445. 
Stcblin,    Hans    II,    143. 
Steblinbrunncn  /Freiestraße/   1,  499. 
Steffan,    Gerichtsknecht    111,    305.    375. 

596. 
Steffan,  Herr       Marquis.  Stephan,  Prior 

zu   St.  Alhan. 
Steffan,    Bote    II.    78. 
Steffan,    Meister     =    Stör,    Stephan. 
Stegen,  Ullin  uf  der  II,  300. 
Stegmann,  Jacob   III,   222. 
Stchclin       (^Stcheli),        Hans,        fseilcr/, 

zünftig  zu  Gärtnern   111,    548. 
Stehelin,  Jcrg,   Pfarrer   zu   Rümlingen   I, 

53-    54-    —    II,    117. 
Steigen,    Hartle,    von    Liebenzwcilcr    II, 

326. 
Steiger,    Hans,     Amt     Waidenburg     III, 

554- 
Steiger.    Heine,     iVmt    Waldenburg     III, 

554- 
Stein   jGegend   i'on   Belfnrt/    II,    169. 
Stein   am    Rhein    I,    iii. 
Stein,     Gotteshaus     im.       Unsere     liebe 

Frau  im)    -^  Mariastein. 
Stein   —    Steinen    im   Wiesental    I,    502. 
Stein,  Burkardus,  Leutpriester  zu  St.  AI- 

ban     II,     677. 
Stein,  Theodor  im,  von  BischofszcU  I,   7. 
Steinbach,   bei    Sennheim    I,   537. 
Steinen,    an     den     [Steinenvorstadl]     I, 

321.      323.      324.         325.     329.     369. 

370-       374-       45°-     496-      505-      508. 

—     II,     35.    69.     11.     77.     228.     248. 

333.   484.    —    HI,    28.    30.   276.    508. 

509.    512. 
Steinenbrucklin  bei  St.  Leonhard   I,  444. 
Stcincnklostcr  (S.  Maria  Magdalena)  I, 

76.   206.    207.    208.    237.    493.   —    II, 

92.     149.     183.     206.    287.    300.    301. 

311.      315.      347.      360.      362.      384. 

636.      -    111,   37.    122.   303.  496. 
Steinenstatt   bei    Müllheim    II,    224. 
Steinentor  (Hcrtor)    I,   321,  325.  II. 

72.     -    III,   445-  448-   449-  550 
Steinenvorstadt   I,   44.    —   II,    304. 
Steiner,   Uliin    I,    158. 


668 


Steingruber,  Hans,  Profeß  bei  den  Pre- 
digern   III,    471. 

Steinhausen,   Kanton    Zug    III,    577. 

Steinhuser,   Hans,   von   Ottliken    I,    5C0. 

Steinhuser  (Stainhuser%  Johannes,  Offi- 
cial  III,   278.  355.  +12.  470. 

Steinmetz,  Galli,  Hafner,  von  Nieder- 
baden I,  325.  —  III,  65.  66.  69. 
522.    550. 

Steinmetz,  Hans,   Caplan   III,  43S. 

Steinmetz,  Niclaus,  Chorherr  zu  St.  Pe- 
ter I,  488.  512.  —  II,  1S5.  —  III, 
223. 

Steinmetz,    Vit    II,     146. 

Steinmüller,  Lienhart  III,  513.  515. 
516.   542.    559.    560. 

Steinschneider    I,    34.    35. 

Stempffer,  Anthoni,  Schleifer  I,  324.  — 
III,    26. 

Stepfan    =    Stör,    Stephan. 

Stephanus.  Magister  zu  St.  Peter  = 
Schmid,    Steffan. 

Stephansfeld  (Sechszfeld;  bei  Brumath, 
Unterelsaß    III.     531. 

Sternen,   Zunft   zum    III,   203. 

Sternen,  zum  schwarzen  j Aescheiivor- 
stadt  4^1    I,   485. 

Sterzl  =-  Stürtzel. 

Stetten   bei   Lörrach    II,    500. 

Stetten  bei    Hägenheim    I,   510.    "40.741. 

-42- 
Sticker,   Paul,    in    Morzweiler   I,    507. 
Stier,    Niclaus,     Amt     'K'aldenburg     III, 

554- 
Styer  (Stier),   Philipp   I,    i.   2.  3.   4. 
Stingeler,    Anna,    ehemalige    Nonne    im 

Rothhaus   II,   407. 
Stockach  I.    549.   551.  —    III,   5S6.   588. 

595- 
Stocker,    Jeronimus,    Ammann    von    Zug 

I,    173.     177.     195.     196.     19S. 
Stöcklin,   Hans,    Amt    Farnsburg   I,    553. 
Stöckly,   Hans,    Vogt    der   Elisabeth    Ise- 

lin   II,    438. 
Stöckli,    Hans,     von     Ettingen     II,     319. 

320. 

Stöcklin,     Jacob,     Karrer     I,      194.     — 

III.   55°>    551- 
Stöcklin,  Jerg,   zu   Ettingen  I,  494.  509. 


Stockli,    Welti,    Weber    III,    549. 

Stöckli,  Wilhelm  (Wilde),  von  Ettin- 
gen II,    357.   —   III,   536. 

Stockmatten  zu   Markt  III,  31. 

Stoffel,  Stadtbote  III,  565.  572.  576. 
582.    591. 

Stoff len,  von    II,    386. 

Stoll,  Felix,   von   Solothurn   III,    70. 

StoU,    Rudolf,    III,    207. 

Stölli  [Hans,  f  1534J,  Schultheiß  von 
Solothurn  I,   188.   1S9.  —   II,  3S7. 

Stollysen,  Vyt,  Amt  Farnsburg  III, 
552- 

Stolz,  Hans,  Weinmann  des  Rats,  zum 
Schlegel    I,    6.    —    II,    22.    215.    405. 

-  III,   275. 

Stolz,  Hans,  der  jung  /iieffe  des  obi- 
gen/  I,    505.    —   II,    36. 

Stolz,  Ulrich  [Hans  Stolzen  briider, 
priester  zu    Bergheim/    II,   405. 

Stoer,  Meister  Mathis,  Domcaplan  des 
Pantaleonaltars    I,    439. 

Stör,  Stephan,  Pfarrer  in  Liestal  I,  67 
78.  83.  134.  141.  233.  234.  368 
369.  370.  371.  —  II,  216.  228.  239.  240 
241.  242.  244.  252.  265.  285.  286 
287.  289.  290.  295.  296.  297 
298.  299.  300.  301.  302.  304.  305 
306.    316.    317.    320.    364.    379.    433 

-  III,   2.    58. 

Storchen,    zum    f Stadthausgasse    2jJ    I, 
151,    172.     196.    262.    282.    337.    377 
534.    —     II,     29.     35.     45.     72.     116 
14".     150.    203.    213.    34-.    364.    3-1 
378.    381.    3S9.    391.    394.    430.    438 

454-  45S-  46i-  467-  47::-  476-  49« 
636.  684.  707.  718.  726.  727.  — 
III,   39.   48.    106.    131.    139.   239.    250. 

351-    352-    541-    582. 
Storchen  [Utengasse    16J   III,  29. 
Storchen  =   Kleiner   Storchen   [W'eisse- 

gasse   4]    111,    2". 
Stosz,  P.   I,    iiS. 
Stotz,    am,    bei    der    Wasserfallen    III, 

346. 
Stouber,    Heine,    von    Laufen    III,     556. 
Stouffen    =    Stauffen. 
Stouffer,     Junker     Christoph     III,     422. 

423. 


liCill 


Sträler    i  Streler),    fNiclausJ    von    Bern 

II,    360. 
Straßburg  (Argentoratum ;    I,    i.   15.   ;y 


49- 

144- 

'47- 

151. 

160. 

162.  166 

170 

i-i. 

1-2. 

179- 

185. 

186.  189 

205 

210. 

211. 

212. 

213. 

214.   217 

2lS 

219. 

221. 

224. 

225. 

226.  227 

2:8 

229. 

27S. 

2-9. 

333' 

335-  336 

349 

377- 

3«4- 

452. 

469. 

51S.  521 

5^^ 

526. 

5^7- 

529. 

531- 

ir-    533 

534 

536. 

5+6. 

549- 

553- 

--  II,  1 

-•  _ 

.  6. 

7.  8. 

10. 

II.  I 

3-  >4-  15 

16. 

22.  2 

3.  27 

3-- 

34-  3 

7-  38-  45 

61. 

62. 

70. 

03- 

1 10. 

III.    125. 

179.  217.   239.   240.  241. 


253.    267.    280.    2S5.    287 


242.  252 

289.  310 

314-    339-    343-    35'-  355-    362.  363 

364.    365.    371.    373.  380.    381.  389 

39>-    4'3-    430-    437-  443-    458-  47^ 

483.    500.    632.    680.  701.    70S.  712 

724.   746.    —    III,    I.  14.   38.    45.   60 

106.    121.    122.     125.  135.     185.  187 

18S.    189.    190.    191.  194.    196.  210 

226.   228.    229.     232.  233.    238.  239 

242.    244.    245.    249.  250.    251.  252 

2S3.    290.    326.    343.  344.    352.  360 

361.    381.    410.    423.  481.    482.  492 

493-    494-    496-    497-  5°°-    5°i-  5°- 


5°3-    5°4- 
574-    575- 


53^ 

582 


537.    540.    568.    569 
5S5-    5«7-  593-     59^ 


Strauß,  Lienhard,   Burgvogt  zu  Breisach 

in,  357. 

Strecknot,    Hans    Rcinhart    genannt    — 

Reinhart,    Hans. 
Streler    ^.=    Sträler. 
Strit,    zum    /Slreitgitsse    iS/    I,    495. 
Strölin    vStrowIi\    Vit,    Müller    I,    517. 
Strub,    Balthasar    I,    24. 
Strub,    Baschon,    Amt    Licstal    111,    552. 
Strub,   Hans    Jacob    II,    151. 
Strübin    (Strübich),    Leonhard,    Pfarrer 

zu   Ziefen    III,   484. 
Strusz,    Gregorius,    von    Sunderstorf    I, 

508. 
Strusz,     Ulrich,     zu     /A;/e(«-/Hüningen 

I,   506.    —    III,   556. 
Stucki   (Stuckin),   Hans,   Leutpricstcr  zu 

Rothenfluh    I,    198.    —    III,    10.   484. 
Stumm,   Hans,    Kürschner    II,    116.    122. 


Sturm,  Jacob,   zu    Straßburg   1,    546. 

—    III,    24S.    423.    574.    58:'. 
Stürtzel,    Ur.     Andreas,    Dompiopsl     I, 

148.   465.    466.    475.    542.  11,    S7. 

103.    104.     182.    214.    461.    501.    526. 
Stürtzel    von    Buchheim,    Jacob,    Dr.    I, 

118.    187.    203.    545.   —    II,    131.    169. 

267.   269.    270.   271.   2;-7.   —   III,    191. 

215.    25S.    325.    350.    456.    499.    532. 

541- 
Sulgau    1,    103.    106. 
Sulz    bei    Gebweilcr    I,    279.    467.    486. 

490.  496.      -    If,   22.   62.  485.  Hl, 

38. 
Sulz,   Graf    zu    I,    112.    488. 
Sulz,   Hans    Thuring    Hui;    von  'lug, 

Hans    Thuring. 
Sulz,   J.   Joachim   von   III,   438. 
Sulz,    Graf    Rudolf    von    III,    251.    363. 

455- 
Sulzbach    bei    (lolmar    I,    368. 
Sulzburg   [Sülzberg\   bei   MüUheini   MI, 

227.   251.    261. 
Sulzberg,    Hans    Werner    von    11,    264. 
Summer,  Bat,  Brotbeck,  des  Hals  fCotcn- 

laitz   i]    ~    Sommer,    Beat. 
Summer    (Sumer),    V'eltin,    von    Wahlen 

III,    12.    114.    116.    119.    556. 
Sumer,  Hans,  Amt  Laufen  III,  556.  557. 
Sumerberg,    bei    Muttenz    III,    220. 
Sumermatt  (oder  Sonnenmatt  resp.  Sen- 
nenmatt),  Muttenz   III,   220. 
Sundgau.   (Sunckow,    Sunggow)    I,    336. 

367.    372.    382.    384.    442.    453.    469. 

476.    486.    519.    522.    525.    526.    529. 

53°-    53'-    533-    534-    536-    537-    539- 

543-  550-   55'-   —  II>   2-  4-   7-  >'•    '5- 

14-   43-    44-    46-    48-   49-    5'-    53-    5'' 

57.    60.    64.    65.    66.    71.    74.    75.    77. 

101.    102.     103.    106.    112.     133.    152. 

153.    165.     167.    i68.    169.    180.    266. 

281.    325.     326.     372.    442.     740. 

III,    60.     3.J.I.     381.    426.     528.    585. 
Sundgouwcr         (Sunkower),         Joseph, 

Kürschner   I,    32.     -    II,    6S1.  III. 

418.    445. 
Supper   (Super),    Rudolf,    des    Rats    III, 

267.    276.    302.    380.    437. 


670 


Sur,  Michel,   zu   St.  Elisabethen  111,   26. 
Suracher   (Surracher),   Jacob    I,   24.   25. 

30. 
Suracher,  Stephan,  Schuhmacher  III,  65. 

54.8. 
Surburg    ^Surbarg)    bei    Weißenburg    I, 

469. 
Surer,   Arbogast     Gast)    III,   222. 
Surer,    Bertold     (Bächtold),     von    Mut- 

tenz   II,    726.    —    III,    219. 
Surer,    Heine,    Amt    Farnsburg    III,  554. 
Surgant,     Johann     Ulrich,     Pfarrer     zu 

St.  Theodor  III,  302. 
Sürly's   Garten    in    der   neuen   Vorstadt 

/HehelstraßeJ    I,    485.    —     III,    450. 
Sürlin,  Anastasia  II,  433. 
Sürly,   Lorenz    I,    24. 
Süsz,    Benedict    III,    2.    57. 
Susz,   Hans,    Amt   Waidenburg  III,    554. 


Sussher,  Leonardas,  Domcaplan  I,  94. 
438-  445-  446.  462.  —  II,  405.  — 
III,   223. 

Sust,    Conrad,    von    Oberwil    III,     557. 

Suter   (Sutter),    Alexander    I,    157. 

Suter,   Anton,    Allschwil   III,   557. 

Suter,   Vyt    I,    85.    140.    167. 

Suter,  Franz,  zu  Stetten,  Sundgau  II, 
740.    741. 

Suter,  Hans,  gen.  Hübschhans,  von  Bet- 
tingen I,    19. 

Suter,     Herman,     Amt     Farnsburg     III, 

553- 
Suter,   Jacob,    Amt    Farnsburg   III,    553. 
Suter,    Morand,    von    Landser    II,    742. 
Suter,    Ulin,    Amt    Farnsburg    III,    552. 
Swegler  ^   Schwegler. 
Swertfeger  =^    Schwertfeger. 


T. 


Tachsvelden,   Martin   von    1,   25. 

Tagen    ^Tagen  i    =    Degen. 

Tagsdorf   bei    Altkirch    II,    293. 

Talcher    =    Dalcher. 

Taleta    =    Toledo. 

Talioiker    (Talacker),    Galli     HI,    542. 

547- 
Tamion,   Herr    III.    444. 
Thann,    Elsaß    I,    372.    377.    445.    452. 

477.   484.    485.    501.    —    II,    22.    280. 

738.   739-    —    III'    51-    ^95-   301-    302. 

328.    580. 
Tannen,     Jeronimus     zer,     Caplan     des 

Domstifts    =    Helfrich,    Hieronymus, 

zu   der   Hohen    Tannen. 
Tanne,    Haus    zur    hohen    / Aiigiisiiiier- 

gasse  21]    I,    456. 
Tannenkirch    bei     Lörrach     I,     515.     — 

III,  31. 
Tanz,    Haus     zum     /Eisengasse    20]    I, 

499. 
Thanz,  Balthasar   zum   I,  446. 
That,    Hans    (Meier    im    Hof)    I,    159. 
Thätt,    Uliin    I,    157. 
Teckerhans   von    Eberstein    II,    475. 
Tecknau  (Degknow),  Baselland  III,  553. 
Tegen  =   Degen. 


Tegenhart     =     Degenhart. 
Tegerfeld,    Burkard    I,    495. 
Tegerfeld,   Jacob,    von    Liestal    II,    63S. 
Tegernau   II,    21.    —    III,   30.  34. 
Telamonius   i.Thelamonion)    =   Limper- 

ger,    Tilman. 
Tenniken,  Baselland   II.   440. 
Theodor     ;  Joder,     Jodar),     St.     I,      10. 

15-  14^-  443-  —  II>  404-  -  Uli  184. 
187.  235.  249.  302.  388.  395.  516. 
517.    519.    521.    522.    524.    525. 

Theodorus,  Meisler,  Domcaplan  =  Le- 
dersack,   Theodor. 

Therwil  (Derwiler,  Terwiler,  Ter- 
wyl)  I,  457.  459.  467.  —  II,  89. 
96.    323.     327.     366.    409.     41C.    485. 

499.      707.      —      III,      IG.      58.     64.      107. 

y-l-    373-    374-    4I5-    4-^-    488-    489- 

527-    557- 
Terwiler,      Rudolf      von      fdecan     und 

propst     zu     St.  Peter     um     1425J     L 

507. 
Tettnang  bei   Stuttgart   I,  65. 
Teuber,   Jacob   I,    155. 
Textoris,   Johannes,    Domcaplan    I,   439. 
Thiebolt's  Bau,  St.,   Münster   zu   Thann 

I,    485. 


1171 


Thiengen  i  Thungcn)   bei  Freiburg  i.  Br. 

II,    iSo.    iSi. 
Tiengen      (Thiengen,      Thüngen"        bei 

Waldshut    I,    535.    —    II,    3+. 
Thiengen,  Graf   Christoph   von  II,   253. 
Tierstein   II,    309.   339.  42S. 
Tierstein,  Herr  von  I,  +72. 
Tierstein,    Graf    von     I,    357.     —    III, 

90.    9+. 
Tierstein,    Grätin    von    I.    -3.    168.     - 

II,  233.    734-    "5-    -    III,   98- 
Tierstein,   Graf    Heinrich    von    II,    233. 

734-    735-  III>    9^-    376-    4>i- 

Tillmann  fThilman,  Dilman,  Bern- 
hard,   Seckelmeister     von     Bern     HI, 

74-    76-    289- 
Tillmann,     Melchior,     Leutpriester     zu 

Pfeffingen,  von   Luzern   II,  +73.   707. 
Tirmnach   =    Dürmenach   bei   Pfirt. 
Tischmacher      Dischmacher\     Barbara, 

cop.     1529     W'erli     Heffentreycr     111, 

417- 
Tischmacher,  I-ranz   II,   226. 
Tischmacher,    Hans,     Amt    Liestal    111. 

552- 
Tischmacher,      Matheus,      Amt     Laufen 

III,  556. 

Tischmacher,  Peter,  von  Liestal  II,  226. 

227.    231.     2,S6.     2S-.     296.    297.    301. 

303.    306. 
Tyscr,    Maritz,    von    Hirzbach    II,    293. 
Titellingcn,   Venner   von   Bern    —    Ditt- 

linger. 
Titterten  i'Dittcrten  ,  Baselland   II,  177. 
Tittler,  Hans,  S,-ittler  I,  124. 
Tobi,  Hans    I,    5+0.   541. 
Tobias   =    Hirsinger,    Tobias. 
Toggenburg    III,     126.     163.     166.    167. 

168.    173.    186. 
Toledo   (Taleta      II.    120. 
ToUinger    =    DoUingcr. 
Tolter    =    Dolter. 

Thoman,   St.,    Straßburg    III,   494-   495- 
Thomann,    Christen,    Amt    Waidenburg 

III,    554- 

Thomann,  Hans,  Müller,  von  Buben- 
dorf   II,    215. 

Thomann,  Junker  =  Schaler  gen.  von 
Leimen,  Thomas. 


Thomann,  Caplan  ^  Gyrfalk,  Thomas. 
Thomas,  dominus  zu  St.  Peter  II,  1S6. 
Thomasturm       f  am       Rhein       in      der 

St.     Johannvorsladt  /     HI,     446.     450. 
Thonat  (Donet),  Claus,  von  Laufen  Hl, 

21.    117.    119. 
Toppenstein,    Sebastian     HI,     176.     177. 

'79- 
Torkcr,    l-clix  Uorgcr.    rdi-x. 

Thorcr,  Heine  HI,  446. 
Totengäßlein      Dotengasslein       1,     494. 

504. 
Totnau,    Wiesental     II,     78. 
Toul      Thüul      III,    501. 
Traber,  Heini,   in  Bamlach  I,  496. 
Treyer     (Trciger,      Treyger,      Trcger  , 

.\nna,     von     Lausen,     Wiedertäuferin 

III,   5°4-    55s.    565- 

Treyer,  Anna,  von  Mägden,  Wieder- 
täuferin   HI,    138. 

Treyer,  Hans,  von  Lausen,  Wiedertäu- 
fer III,  376. 

Treyer,  Jacob,  von  Lausen,  Wieder- 
täufer  III.    121.    122.    125.    126.    541. 

595- 
Trcymer,  Lorenz   I,  499. 
Trcmondt,     bei      Bar-Ie-Duc     III,     134. 
Trescher    (Trösch),    Turs     (^Durs)    111, 

547-  558- 

Trybas  ^Tripas),  Johannes,  von  Plu- 
mcrs,  Domcaplan  am  Maricnaltar  2. 
Pfrund,    II,     369.    405.    —    HI,    223. 

Tribcrg    1,    470. 

Trient    I,    112.    118.   —    111,    360.    430. 

Trier   H,    15. 

Trinli,    I-ridli     III,     351. 

Tripas   =    Trybas. 

Tromcnschlachcr,    Caspar    HI,    422. 

Trösch,  Durs   =   Trescher,   Turs. 

Trotte   /Weißegasse    lij    III,   29. 

Trubelmann,    Jerg    II,    125.    141. 

TruckcrTs),  Hans  I,  153.  --  Hl,  547. 
558. 

Truchcr,  Hans,  Weinschenk,  Haupt- 
mann der   Bauern    —  Drur,   Hans. 

Truchscß  von  Wolhusen,  Junker  Hans 
1,  454.      -   11,  266.   740. 

Truchscß,  Jacob   1,   von  Löwenberg   II, 


672 


Truchseß,  Jerg   I,   320.  —   III,  360. 

Truchseß,  Wilhelm,  Freiherr  zu  Walds- 
burg  III,    355.    360. 

Truer   (Truher),    Hans   =   Drur,    Hans. 

Truttman,  Hans,  Zunftmeister  I,  8. 
10.  24. 

Tschan,     Lorenz     ^     Zschan,     Lorenz. 

Tschopp  (Zschopp),  Baschon,  Amt  Wai- 
denburg  III,    554. 

Tschudi  (Zschudy,  Schudi,  Schadin), 
Caspar,    Amt   Liestal    III,    552. 

Tschudi,    Claus    III,    194- 

Tschudi,    Claus,     zu     Lausen     II,     726. 

Tschudi,    Claus,    Muttenz    III,    220. 

Tschudi,    Claus,    von    Pratteln    III,    44. 

Tschudi,    Claus,    Amt    Waidenburg    III, 

554- 

Tschudi,  Cleopha,  von  Glarus,  Wieder- 
täuferin  III,    152. 

Tschudi,  Verena,  Witwe  des  Claus  III, 
194.    195. 

Tschudi,    Fridlin,    von    Muttenz    I,    69. 

Tschudi,    Hans    III,    16. 

Tschudi,    Hans,     von    Lampenberg    III, 

134- 
Tschudi,    Hans,    Amt    Liestal    III,    552. 
Tschudi,    Jacy,    Amt    Waidenburg    III, 

554- 
Tschudi,    Martin,    zu    Frenkendorf    III, 

219. 
Tschudi,    Mathis,    Amt    Farnsburg    III, 

553- 
Tschudi,    Peter   III,    548. 
Tschudi,   Urs    III,    219. 
Tübingen    (Thüwingen,   Thübingen)    II, 

72.     III.     120.     130.     139.     140.    278. 

307.    310.    330. 
Tüffel,  Peter  I,   515. 


Tüllingen      ^Düllicken,      TuUicken)     I, 

503.  504.   507.   —  II.   180. 
Tumringen    bei    Lörrach    I,    506. 
Thurgau   I,    32.   63.   iio.    126.   136.    162. 

187.    189.    190.    191.   222.    —   II,    223. 

227.    —    III,    79.    2-3.    592. 
Thuring,     Arbogast,     zu     Muttenz     III, 

219. 
Thuring,   Hans,    von   Ettingen   III,    536. 

Thuring,  Heine,  von  Ettingen  III,  425. 
Thuring,     Rudolf,     von     Ettingen     III, 

r  2  "7. 

Thuring,    Sebastian    (^Bastion),    von    Et- 
tingen    II,     357.     410.     —     III,     527. 

557- 
Thuring,    Wilhelm,     von     Ettingen    III, 

425. 
Thüringen     Düringen  l    III,    14. 
Türkei    III,    579. 

Turckheim  (Turcken)  I,  357.  368. 4S7. 
Türmerin,  Magdalena,  von  Horw  I,  9. 
Thurn,     zem     wissen     {Freiestraße     2] 

III,    26. 
Thürnen    (Dyrna),    Bezirk    Sissach    III, 

454- 
Thurneysen,   Meister    Caspar,    des   Rats 
II,    116.    —    III,    128.    275.  430.    542. 

547-  551- 

Tusch,    Großhans     I,     I47- 

Tütsches    Hus    =    Deutscheshaus. 

Tutschnachen  (Etsch)   III,  378. 

Tutschnofen  =  Deutschnofen 

Tuttelin,   Claus    I,    72. 

Tütten,  zu  der  {Streitgasse  Vh.  v.  22 
neben   Weissegasse {    I,   495. 

Tutty  Kolben  =  Tuttenkolben  {Rhein- 
gasse   20]    III,    29. 


u. 


Überlingen  bei  Constanz  I,  549.  —  II, 
329.  —   III,   271.  273.   274. 

Udalrici,  Johannes,  Lektor  der  Heili- 
gen Schrift    II,    677. 

Udenheim  (Udenumb)  {Philippburg] 
n,    69. 

Uffheim    (Üffen)    bei    Sierenz  .  I,    496. 


—    II,    167.    168.    169.    357.    751.    — 

III,  32.   33.    528. 
Uffholz    {bei    Sennheim{    II,    63.    357. 
Ufhusen,    Luzern     I,     122. 
Uli,    der    Waffenschmid     in     Kleinbasel 

III,   522. 
Uliman,   Wolfgang,    von    St.  Gallen,   ge- 


(\Ti 


wesenei"      Mönch,      Wiedertäufer      II, 

+S4.  111,     151.    152. 

Uliin,   von    Reinach,    Fischer,   Sohn    Ues 

Martin   I,   37.   —    111,    355.   464. 
Ulm   II,    33.    -    111,    345- 
Ulmen,    Jörg    111,    54S. 
Ulrich,  St.  II,   1S4.  312.  677.  r-  III,   11. 

34.    38S.    440. 
Ulrich    =    Zwingli,    Ulrich. 
Ulrich,   Söldner    111,    23. 
Ulrich,    von    Chur    I,    13-. 
Ulrich,    Herzog    von     Württemberg    = 

Württemberg. 
Ulrich,   Lorenz    III,    548. 
Umstat,  ll/eiurich/.  Domcaplan   1,  439. 

-  III,    223. 

Underwasser,   Jerg,    von    Mülh.iuscn, 

Priester   II,    369.    404. 
Ungerer     Unger),    l-riedrich    I,    140.    — 

II,    185. 
Ungerer,  Jacob   I,   219. 
Ungersheim   bei    Ensisheim    I,    12. 
Universität    .Hohe    Schule)     I,    56     61. 

75-    95-    -H^-    485.    —    II,    147- 
Unterelsaß    I,    531.    546.    —    II,    2.    3. 

15.  —   III,  423. 
Unterseen      (Undersewen"      bei      Intcr- 

laken  III,   183. 
Untcrwalden    I,     187.     189.     190.     191 

-  II,  45.  2S4.  427.  459.  469.  636 
684.  —  III,  16-.  iSo.  181.  191 
35--  353-  414-  4>'>.  469-  48i-  482 
53'-  539-  S^--  566-  567-  5^9-  59° 
591 ■    594- 


Urban,     St.,     Kloster,     Luzcrn     1,     137. 

"  U,  470.  4S3. 
Urbans    Brunnen,    St.    / BlumetirainJ    1, 

450- 
Uri   ( Ure~    1,    17.   19.   20.   177.    187.   1S9. 
190.    191.    203.    262.    —    II,   45.    324. 

33°-   333-   459-   469-   (>i<'-      -    HL    "-• 

135.    i6~.    224.    22S.    229.    238.     250 

416.    469.    4"'S.    562.    566. 
Uringcn    —    Ihringen   bei  Breisach. 
Ursanne   (Ursitz),   St.    I,  444.   449.  468. 

508.   —   II,   81.   139. 
Urseler,   Hans,    von    Laufen    III,    21. 
Uster,   Zürich    1,    17. 
Utengassc    III,    30. 
Utenheim,  von    I,    360. 
L'tenheim,  Bischof  Christoph   von  1,   -6. 

79.    80.     197.     —     II,     79.    82.     102. 

iio.    119.     130.    131.    140.    268.    272. 

281.    320.    362.    388.    391.    413.    443. 

449.   458.    4-3.    64S.      -    III,    83.    84. 

85.    86.    88.    89.    91.    92.    93.    309. 
Utenheim,    Hans    von,    zu    Waldighofen 

L   543-   ~   II.  -■■  3('-  4^-  III,   30.. 

Utenheim,  Stephan  von  I,  357. 
L'etingen,  Beatrix  von  II,  145. 
l'tte,   Melchior,    von  Schampffs     Htschj, 

Wiedertäufer    III,    37S. 
Uttingen    ^Ütingen'     =-    Jettingen. 
Uttingen,     Badstubc     /Blumenrain     uj 

111,    26 
Uznach    (Utzatt),    St.  Gallen     III,    568. 


w. 


Wäber,  Gorius,    .Amt   Liestal  III,   2.  57. 
Wäber,    Simon,    Predicant    zu    Therwil 

in,    IG. 
Wächter    =    Wächter. 
Wacker,  Caspar,   Muttcnz  111,  221.   222. 
Wagdenhals   (Steinenschanze/    III,   449. 
Wagenmann,  Hans,   Amann  des  Abts  von 

Muri    II,    435. 
Wager,    Hans,     Schuhmacher    III,     528. 

5^9-    559- 
Wagner,  Gcbhardus,  Domcaplan  III,  223. 
Wagner,    Hans    ^    Vischer,    Hans,    gen. 

Basler  KeformalionsaktCD,  III. 


Wagner,    Chorherr     zu     St.  Peter     III, 
382.    437.    438. 
W.igncr,     Heine,     Amt     Homburg     III, 

555- 

Wagner,    Jacob,    Amt    Liestal    III,    552. 

Wagner,  Martin,   von   Therwil,  Wieder- 
täufer   111,    415. 

Wagner,  Mathis,   von    Riehen   I,    ijiy. 
III,    556. 

Wagner,  Melchior,  Fürsprech,  und  Frau 
Verena     I  Leonhardsherg     6J     L     369. 

86 


674 


Wagner  im  Loch,  Peter  / eigeiitümer 
von    Albantal    X^h.    v.    2j.    n.    2i    bis 

'501]    Uli    1^3-    'H- 
Wagner,    Thiebolt,    von    ßysel    I,     515. 
Wagnerin    II,    386. 
Wahlen    ;  Walen)     bei    Laufen    II,     88. 

89.  90.  743.  —  III,   12.   114.   115.  116. 

119. 
Walbach      (Waltbach,      Walpach  1       bei 

Landser   I,    492.    505. 
Walch,  Hans,  von  Lausen  III,   142.  147. 
Walch,  Lorenz,  von  Liestal  II,   638. 
Walch,    Pentelin,    von    Liestal    II,    638. 

678.    —     III,     552. 
Wald    [Schwarzwald,    HotzemvaldJ  III, 

588.     595. 
Wald,  Melchior  von   II,  68 1. 
Waldkirch      Walkirch,    Waltkilch)    fbei 

Waldshut]   I,    280.    466.    —    III,   246. 
Waidenburg    (Wallempurg)    I,    2.    122. 

249.    250.    251.    256.    260.    262.    264. 

266.    267.    268.    2;'0.    273.    274.    275. 

282.    284.    294.    295.    297.    299.    301. 

303.    305.    307.    309.    311.    313.    315. 

317.    319.    330.    331.    339.    345.    381. 

392-  393-  394-  395-  396-  397-  398- 

399.  400.  401.  426.  427.  428.  429. 

431.  432.  434.  451.  —    II,    24.    70. 

79.  150.  188.  216.  250.  263.  302. 

307.  314.  317.  32;^.  333.  367.  371. 

381.  392.  395.  406.  413.  431.  454. 

499.  634.  636.  679.  717.  723.  738. 

743-  749-  —  III>  19-  i33-  i34-  i57- 
158.  216.  228.  242.  261.  267.  304. 
328.    3S0.    410.    421.    484.    489.    540. 

551-    554-    565-    596- 

Waldenburger,  erzherzoglicher  Regi- 
strator  II,  377. 

Waldighofen  (Waltighoffen)  bei  Hir- 
singen I,    543.   —   II,   294.   727. 

Waldner  [von  Freundstem J ,  Hans  Ja- 
cob   II,    2.    —    III,    456.    532.    541. 

Waldsee  III,   352.   353.  416. 

Waldshut  I,  132.  140.  146.  159.  160. 
161.  163.  165.  178.  187.  191.  192. 
202.  211.  212.  —  II,  27.  483.  484. 
—  III,  31.  416.  426.  440.  475.  566. 
576.   586.    587.   595. 

Waldstätte    =    Vier    Waldstätte. 


Walen,  Peter  von   III,   12. 
Wallenstadt     ,  Walenstaden)      I,     494. 
Wallempurg    =    Waidenburg. 
Wallis    I,    203.    446.    —    II,    208.    225. 

257.  —   in,   32-.  470.   577., 
Walpot   i;Waltpot),    Claus,    Gerichtsbote 

III,    305.    520. 
Waltar,  Alban,   Weibel   III,  550. 
Waltenheim  bei  Landser  I,  503. 
Waltenheim,      Jacob,     Universitätsnotar 

und   Caplan    zu    St.  Peter   I,    76.  441. 

480.    489.    498.    500.    509.    510.    513. 

515.    —    II,     1S6.    369.    —    III,    223. 
'       Waltherus,      Caplan      zu     St.  Peter     = 

Bunzli,    Waltherus. 
Walther,    Fridlin,    von    Riehen    I,    507. 
Walther,  Jecklin,   von   Benken  III,   123. 
Walter,  Josz,  von   //v/e;n/hüningen  III, 

556. 
Waltzhuter,     Hans,     von     Schaffhausen 

II,   414.    415. 
Wangen  bei  Zürich  I,  13. 
Wangen.   Ulrich   von   III,   550. 
Wannenmacher,   Caspar   I,    235. 
Wannenmacher.   Hans.    Amt    Laufen  III, 

556. 
Warmbach     (Warnbach;     bei     Rheinfel- 

den    III,    31. 
Warze  =   Vergy   in  Burgund   I,  32. 
Wasserfalle    [Jurapaß    nördlich    Müni- 

liswil]    II,     346. 
Wassertrüdingen     [Bayern]     III,     453. 
Watt,    Jochim    von,    Dr.,    Bürgermeister 

von  St.  Gallen  =  Vadianus. 
Wattenschnee       (Watissnew),       Conrad, 

Buchhändler    III,     133. 
Wattenschnee,     Johann,     Schabler     gen. 

I,    145.    —    II,    719.    —    III,    133. 
Wattenwil    von,    von    Bern    II,    503. 
Wattenvvil,   von,    Domherr    I,   465. 
Wattenwil,    Niclaus    von    II,    282. 
Wattweiler    bei    Sennheim    II,    442. 
Wattweiler   (Watewil),    Junker   Morand 

von   I,    506.    515. 
Wauclusz    =    Vaucluse. 
Weber,    genannt    -=    Rupp,    Matthaeus. 
Weber,   Claus,    in    Riehen   I,    158. 
Weber,    Erhart,    Muttenz    II,    218. 
j       Weber,   Fridlin,    von    Liestal    I,    43. 


«7;') 


Weber.  1-iidlln,    von    Pratteln    11,    jv5- 

Weber,  Fridlin,    zu    Weil    I,    507. 

Weber,  Gorius            Wäber,    Gorius. 

Weber,  Hensli,    zu    Tüllingen    I,     504. 

Weber,  llug,     von     Ettingen.     Wieder- 
täufer   111,    +25. 

Weber,  Jacob,    von    Muttenz    HI,    zi\. 

555- 
Weber,    Jörg,    in    Riehen    I.     157. 
Weber,  Lorenz  Hohrüter,  Lorenz. 

Weber,    Lorenz,     von     Binzen     11,     2;y. 
Weber,    Peter    III,    550. 
Weber,    Simon.     Fredilcant     in    Therwil 

—    Wäber,    Simon. 
Webernzunft       iWcberhaus,      Linwetter 

und    Weber       1,     26.     180.     325.    324. 

369.      -     II,     192.     193.     196.    —    111. 

203.    420.     549. 
Wechlin  (Wehelin),   Paulin.   von  Riehen 

I,   158.      -    III,   556. 
Wechter  (Wächter),   Peter,   von  Liestal, 

Tischmacher    I,    381.    391.    399.    407. 

415.  425.  II.   228.   240.   265.    274. 

275.    296.    297.    302.    303.    304.    306. 
Weckarts     Hus    fRümelinsptatz    2]     I, 

Wegenstetten,    Aargau     I,    477. 
Weger,  Gregorius   ^    Wey,   Gregor. 
Wegrich    ^Wegerich  ,    Peter,    von    Chur 

in,   547-    564- 
Wehelin    -^    Wechlin. 
Wey   (Weigcr,   Weger;,   Gregorius,    Ca- 

plan    zu    St.  Peter    I,    469.    507.    514. 
-    U,    186.    -      III,    224.    439. 
Weybler,        Magdalena,        ausgetretene 

Nonne    des     Clingcntal,     Gattin     des 

Rudolf  Nusser   II,    144. 
Weydman,  Herr  Jerg  H,  35S.  369.  404. 
Weier    im    Thal      W'yer    im    St.  Grego 

riental.   Grißgowtal      I,    368.  487. 
Weigcr,    Clewi,    zu    Hundsbach    I,    494. 
Weigcr,    Gregor  Wey,    Gregor. 

Weiger,    Heinricus,    Domcaplan    1.    438. 

448.  461. 
Weil  am   Rhein    (Will  über   Rin,  Wyl 

I,   35.   451.   486.   487-   489-  496-   497- 

502.   507.   509.    511.   515-   —   II>    '80. 

294.    —    III,    30^-    S^'-     5^^- 
Weiler  bei    Altkirch    III,   534- 


Weiningen    ^Wyneck      1,    S4.    91. 
Weinleutenzunft   1,    25.    ;•-.  II,    194. 

203.       -     HI,     291.    419.     422. 
Weißegasse   1.    136.  495.     -    HI,  2S.   29. 
Weilser   Adler      / Blumcnniin    S.     Drvi- 

kötiige/    II,    72. 
Weimer.    Caspar,    von    Tannenkirch    1, 

515- 
Welsch.       Hans         Welschhans  ,        der 

Drucker    1.    13S,    139.    145.    174.    i~6. 
II.    499. 
Wcisz,   Anthoni,    Stempfer    111,  446. 
Weltz,   Thoman    III,    542.    54-.    54S. 
Welt,      nidere      /Frcieslraße     yi/     HI, 

26.    2S. 

Wehe,     Hans     Ulrich,     von     Luzern     1, 

263.   266. 
Wcndlin,    Zschans,    Cistercienscrconven- 

tuale   in    Paris    I,   4.    5. 
Wengi,  .'\ndrcas.   Abt   von  Wcttingcn   I, 

S6.   87.    107.    129. 
Weniger.  Martin,  von  Dießcnhofen,  Wie- 
dertäufer   III,    377- 
Wcnslingen  (Weyslingen\  BascUand   11, 

212.  428.    682.    --    HI,    538. 
Wcntdcnspisz.     Licnhard,     von     Schopf- 

heim   III,    27. 
Wentkcs,    Hans,    in    Witterswil    I,    503. 
Wentz,   Meister    Philipp,    Domcaplan    1, 

438.  455.   460.      -   IH,    223. 
Wentz,   Ulrich,    in    I.iestal    II,    228.   304. 
Wenzwiler     /hei     Hüiiiiigcn/      I,     444. 

4S1.      -    II,    21.   -    III,   33- 
Werdenberg,   Grafschaft    II,    716. 
Werdenberg,  Graf   Felix   von  1,    504. 
Werdcnbergin    II,     184.     312. 
Werdenberg,  Hans   II,   770.         Hl,   127. 

481. 
Werdenberg,    Marx,    Hauptmann,    Vogt 

zu  Waidenburg   I,    25.  208.   261.  543- 

—    II,    24.    72-    i88-    '89-    634-    749- 

--    III,    216.     304.    410. 
Werdenberg,   Rudolf,   zu    Allschwil    III, 

Werdmüllcr,    Jacob    HI.    207.    232. 
Werenfels,     Niciaus     (von),     Apotheker 

HI,    547.    563.    584. 
Werenzhauscn   bei    Pfirt    IH,    32. 
Wcrlin,    Christine     (ausgetretene  Nonne 


67B 


des  Steinenklosters)  gen.  Kannen- 
gießerin    II,    96.    97-    347-    385-    3^6- 

Werli,  Bruder  Hans,  Carthäuser  = 
WoUeb,  Johannes  Werner,  von  Lau- 
tenburg. 

Werli,  Jacy,   Oberwil  III,  557- 

Werlin,    Jerg,    Kannengießer    III,    301. 

Werly,  Peter,  Pfarrer  zu  Sissach  111, 
484. 

Wernhers,  Adelheit,  in  Muttenz  III, 
221. 

Wernlier,    Hans,    Scherer    III,    17. 

Wernher,   Itel,    Schreiber    III,    27. 

Wernher,    M.    =    Meyer,    M.    Wernher. 

Wernli,  Peter,  von  Schaffhausen  III,  10. 

Wesch,   Hans,    von    Sissach   II,    ^53. 

Weschlach    [Vczelois    bei    BcljortJ    I, 

455- 
Wessenburg,   Humbrecht   von   I,   515. 
Westhusen      (Weschusen\      Peter     von, 

Vogt   zu    Rufach    II,    i.    13.    14-    37- 

416.  -  m,  38. 

Wettingen  I,   74.   81.  81.  83.  84.   85.  86. 

87.    88.     89.     90.     92.     93.     107.     108. 

III.     112.    116.      121.    126.     129.     133. 

156.     168.     177.     195.     198.    204.    425. 

429.    726.    728.      -    III,    194- 
Wetzel,    Claus    1,    35. 
Weczel,  Engelhart,  zu  Grenzach  1,  503. 
Wetzel,   Heinrich    (oberster   Hauptmann 

des    Haufens    im    Sundgau)     I,     367. 

372.    376.    519.    530.    —    II,    13.    14- 

62.  65. 
Weczel,  Martin,   von  Weil  I,   509. 
Weczel,  Richard,   von   Brunighofen  I,  6. 
Wian,     Kleinpeter     =.      Bianck,      Peter. 
Wick,  Hans,   Pfarrer   in  Rümlingen    III, 

484. 
Wicklin,    Claus,    von    Benken    III,    123. 
Widerhorn     [  Aschenvorstadl      14     oder 

16]    III,     26. 
Widerker,     Ulin,     Amt     Homburg     III, 

555- 
Widerstein,   Peter,    Gerichtsbote   I,   328. 

329-    373-    378-    —    II,    365.    —    III, 

345- 
Widman,    Ambrosius,    doctor,    Domherr 

I,    465- 


Wydman,   Benedict,   Diacon   zu  St.  Peter 

III,  483- 

Widmer,  Peter,  von  Grenchen,  Pfar- 
rer in  Waidenburg  I,  78.  —  111,484. 

Wiedich,  Johannes,  Caplan  zu  St.  Mar- 
tin   I,     518. 

Wien    I,    466.    —    III,    194- 

Wienhartzgasse     -^      Hutgasse. 

Wiesental    III,     10.     351. 

Wyl   im    Rumat    III,    31. 

Wil,   Thurgau    I,    126. 

Wiland,     Hans,     zu     Grenzach     I,     503. 

Wild,    Hans    / Rhemgasse    iq]    III,   ^7. 

Wild,  Hans  Jacob,  Unterschreiber  der 
Stadt  Basel  II,  226.  264.  463.  465. 
466.   —    III,    41S.    546- 

Wildenstein,  Baselland  I,  257.  —  III, 
20. 

Wildermann,  Hans,   Amt   Farnsburg  III, 

553- 
Wildhaus,     St.  Gallen     III,     167. 
Wyldysen    1  Wylysen),    Jörg    I,    329.    — 

III,     507.     508.     509.     510.     511.    512. 

513-    5'4-    515-    53°-    54^-    547-    559- 

560. 
Wyldysen's      Garten      [Malzgasse     20/ 

III,    510. 
Wildman     1  Wylman),     Nicolaus,     Dom- 

caplan  I,  439.  458-  462-   —  HI'   ^^3- 
Wylen   bei    Grenzach    I,   446-    5°^-   5°3- 

515-    534-    -    II.    4^o-    -    III'    3^- 
Wyler,      Hans       [Domdecan]     I,     352. 

357-    360- 

Wyler,    Hans,     des     Rats    I,     27. 

Wyler,  Wilhelm  von,  Deutschordens- 
komthur  zu    Freiburg    III,   214. 

Wilhelm  III.  /von  Hohenstein],  Bi- 
schof zu  Straßburg  I,  536.  —  II, 
I.     62.     HO.     —     III,     I-     38-     ^44- 

Wilhelm,  Graf  /von  FürstenbergJ  I,  10. 

Wilhelm,  der  Zimmermann,  vor  Spa- 
lentor   III,    30. 

Will    ^=    Weil    am   Rhein. 

Willading,  Lienhard,  von  Bern  III,  204. 
209.    212.    224.    232.    238. 

Willisau   I,    122. 

Wylman,    Niclaus  =  Wildmann,  Niclaus. 

Wylszer,    Wolf,    Kaufmann    II,    409. 

Winckel,  Lentz,   von  Arisdorf  III,  379- 


li77 


W'inckler.  des  Rats,  von  Zürich  II,  48  2. 
W'inckler,     Conrad,     Wiedertäufer,     am 

Kapf   bei    Zürich    III,    119.    120.    125. 

126.    135.     145.     146.    147.    151.    4S2. 

496-    543- 
Winckeler,    Hans    Heinrich,    von    Solo- 

thurn  ni,    2S3. 
Wind,     zum     goldenen      /Hutgasse     1/ 

III.    31. 
Wind,  zum,    zu   Rhcintclden  III,   2-. 
Wind,  Hans,   von  Wintersingen  III,  537. 
Winden,  zu  allen,  vor  Riehentor  III.  2S. 
Windlerin,   Clara,    von    Dießenhoten  III, 

378. 
Wyneck     (Wynigen)      -■-     Weiningen. 
Wingarten     III,    464. 
Wingarter,   Andreas    II,    719. 
Winglerin.   Margreth,    von    Dicßenhofcn 

III,    37S. 
Winter,    Ruprecht    I,    515.    —    11,    74S. 

III,    II.    26.   547-    563- 
Winterschwiller    =    Witterswil. 
Wintersingen,     Baselland     1,     339.     340. 

411.    428.     —     III,     262.     293.     375. 

537-    53«- 
Winterthur    I,    88.  II,    386. 

Winterthur,    Johannes,    Domcaplan    III. 

223. 
Winzenheim    bei    Colmar    I,    36S. 
Wyr    im    St.  Grißgowtal    =    Weier    im 

Thal. 
Wiriack,    Herren    von    I,   484. 
Wirtenbergerland    =    Württemberg. 
Wirtner,    Ulrich,    alt    Obristmeister    zu 

I-reiburg    i.  Br.     II,    393.    394. 
Wirtzburgin     I,     359. 
Wirz       Würtz),      Heine,      von     Gelter- 

kinden    II,    306. 
Wyrszlin,    Waltpurg     III,     136.     137. 
Wyser.     Heine,     Amt     'K'aldenburg     III. 

554- 
Wisgerber,    Kilian    I,    40. 
Wislin,    Balth.asar    II,    128. 
Wiß,  Anna,    von   Benken   III,    123. 
Wysz,    Bartholomeus,    zu    St.  Peter    II, 

186. 
Wysz,    Hans,     von     Benken     III,     527. 

52S.    555. 


Wiß,  Hans  /ehcmann  der  Maria  ze 
Rhein j    II,     143. 

Wisz,   Michel    III,    30. 

Wisz,    Othmar,     von     Benken     Hl,     52". 

Wyßach,  Meister  Thiebolt  (Diepolt  > 
Messerschmied,  des  Rats  [Eisen- 
güsse   Xlh.     V.    6    n.    .//    I,     510.    - 

II,  426.    —    III,   6.   46.   78.    106.    179. 
1S3.    275.    292.    418.    483.    534.    542. 

546-    55'-    557-    571-    573-    584- 

Wyszburg  und  Bolenn,  Andres,  Frei- 
herr zu   111,  78. 

Wiszkilch,  abgegangener  Ort.  Kreis  Alt- 
kirch  1,   472. 

Wyssenburg,  Jacob  von  I,  24.  --  III, 
17. 

Wissenberg,    Peter    von    III,    29.    34. 

Wissenburg  (Wiszenberger),  Wolfgang, 
Leutpriester  im  Spital  und  Pfarrer  zu 
St.  Theodor  I,  3^1.  —  II,  328.329. 
543-    747-    —    ni,    10.    302.    483. 

Wyszgerber,    Lienhart    III,    446. 

Wisslämmli  fWyszlembly),  Eucharius, 
des    Rats    I,    25. 

Witersperg    =     Wittinsburg,    Baselland 

III,  4^4- 

Witteisheim     Witeltzheim;    II,    44S. 

Wittenheim   bei    Mülhausen    I,    377. 

Witterswil  (Witterswilr,  Witterschwil, 
Winterschwiller)  im  Leimental  I, 
464.  466.  481.  484.  486.  503.  508. 
—    11,    409.    410. 

Wittlingen     W'ittlichen     bei    Lörrach   I, 

503- 
Wittnau    (Witnouw      I,    273.    288.    302. 

414.   432.    —    III,    33. 
Wolf,    Caplan    zu    St.  Peter    =    Ruman, 

Wolf,    Caplan    zu    St.  Peter. 
Wolff,  von   Buus   1,  391.   399.  407.  415. 

425.    —    II,    228.   240.    262.  295.    296. 

302.  303.   304.   306. 
Wolf,   Jeronimus    II,    123. 
Wolff,     Lux,     Schneider,     Wiedertäufer 

1,  40.    —    II,   483.   485.   486.    679. 
Wolff,  Stein,   /AT/ein/hüningen   III,  556. 
Wolff,    Thomas,    Drucker    I,    138.    174. 

176.  III,    202. 

Wolfgang,  Herr,  im  Spital  =  Wissen- 
burg,   Wolfgang. 


«78 


Wolfgang,  Meister  =  Harnasch,  Wolf- 
gang. 

Wolfgang,  dominus,  zu  St.  Peter  II,  187. 

Wolfhart,  Bonifacius,  Caplan  zu  St.  Mar- 
tin   I,    10.    95.   263.    —   II,    254.   255. 

Wölflin,    Wilhelm     III,     381. 

Wolhusen   =    Truchseß   von   W'olhusen. 

Wollbach   i_Woltpach)    bei    Lörrach   HI, 

31- 
Wolleb,  Johannes  Werner  (Hans  Werli), 

von  Laufenburg,   Carthäuser   III,  467. 
Wolschweiler     i^Wolfswiler ,      bei     Pfirt 

I,   445-    459-    —    II>    181.    293. 
Wonnecker  [ Johannes  Romanus  /  (Won- 

negk,    Wunnegk),     Dr.     med.     I,     10. 

63-   93-    95- 
Worms    (WurmsZ;     am     Rhein     I,     119. 

469.    —     II,    230.    —    III,    248.    469. 
Wormser,  Ritter   Bernhart   I,  211. 


Wuenheim  (Wunnhin)   bei  Sulz  III,  38. 

Wunnenberg,  Martha  von  [ mtsgetretene 
Nonne  von  Clingental,  verwitwete 
Howiirt,  I.  Gattin  des  Junker  Jacob 
Hiltprand,    des    Rats/    II,    144. 

Wurster,   Vyt,    Pfarrer  zu  Pratteln  III,  8. 

Württemberg  I,  476.  484.  —  III,  360. 
411. 

Württemberg,   Herzog   von   I,   161.   211. 

Württemberg,  Herzog  Ulrich  von  I, 
10.  —  IL  19.  58.  74.  76.  78.  109. 
112.     364. 

Wurtz,  Ita,  ausgetretene  Nonne  aus 
Clingenlal    II,     145. 

Würzburg   II,    583. 

Wutzburger,  Hüningen   I,   500. 

Wuters  Hus  /Hiitters-Haus.  zum  hin- 
tern   Hüter.     Hutgasse     iS  J    III,     30. 


z. 


Zabern   I,   3S2.    531.   —    II,   5. 
Zacher,   Martin,    von    Liestal    I,    14. 
Zähringen  bei   Freiburg  i.  Br.  I,  457. 
Zancker,     Anthonius,     Leutpriester     zu 

St.  Martin,    Domcaplan     II,     255.    — 

IIL   223. 
Zanger    (Zannder)     Hans,    von    Bülach 

bei    Zürich,    Wiedertäufer     III,     142. 

147- 
Zanhin     /ehemalige     eigentümerin     von 
Neuevorstadt    Vh.    v.    12    neben    14/ 

I,    49»- 
Zapfengießer,   Batt    II,    122. 
Zäslin     Zeszlin),   Claus    III,    549. 
Zässingen     (Zessingen,     Zesingen)     bei 

Landser   III,    32.    33. 
Zech,   Johannes,    Landschreiber    zu   Rö- 
teln II,   352. 
Zeglingen,   Baselland    I,    339.   411.   42S. 

—  II,    180.    182.  —   III,  44 
Zehnten    (Zenden)    Trotte    /Riehentor- 

siraße  12/    III,   519. 
Zeigler   (Zegeler,    Zeygler),    Daniel    II. 

26. 
Zeigler,      Lux,      Oberstzunftmeister     I, 

140.    162.     179.    191.    202.    217.    376. 

454-    531-    546.    —    II,    15- •^3-    3^9- 


—  III,    23.    179.    183.   247.   248.    275. 
Zeigler,   Wilhelm,    Alt-Bürgermeister    1, 

24.  27. 
Zeiningen,   Aargau    II,   425. 
Zeininger,   Hans,    Rebmann    II,    166. 
Zell      /im     Hegau     am     Untersee/     = 

Radolfzell     I,     54S.     549.     550.     551. 

553.    -    II,    3.    4-    23.      -     III,    586. 

595- 
Zell   im    Wiesental    II,    35.    41.    78. 

Zeller,   Andres,    Amt  Liestal    III,    552. 

Zeller    (Celer),     Hans  III,     547.     558. 

Zeller,    Heinrich     III,  275.    418. 

Zeller,  Lienhart,   Amt  Liestal  III,   552. 

Zeller,    Wilhelm,    von  Liestal    II,    300. 

3°i-   335-   :i^9- 

Zesle,   das   alt   III,    511. 

Zeszlin,    Claus    =    Zäslin,    Claus. 

Zhag,  Gotschi  (Gölschi),  von  Zug  111, 
2:3.    416. 

Zy,  Johannes  genannt  Schlosser,  Leut- 
priester zu  Großhüningen  I,  138.  139. 

—  II,    421.    424.   —    III,    354. 
Ziefen   (Zyffen)    I,   216.  339.   395.  428- 

534.  -  HI,  58. 
Ziegelhof  in  Liestal  II,  243. 


1179 


Ziegler,      Daniel       -^      Marti,     Daniel, 

Ziegler. 
Ziegler,   Hans,    Bürgermeister   v.  Schatf- 

liausen    II,    3+2. 
Zimmerleut    und    Murer  Spinnwet- 

ternzunft. 
Zicmerling,  Lorenz   II,   427. 
Zymmermann,   Conrad,    Domcaplan   am 

Fridolinsaltar    I,    43S.    454.    462. 

—    III,    222.    444. 
Zymmermann,  Fridlin   II,   151. 
Zymmermann,     Hans,     von     Illfurt     11, 

293.    456. 
Zymmermann,    Jacob,    Decan    zu    Col- 

mar   II,    3SS.    391.  413. 
Zymmermann,      Johannes,      Domcaplan 

am   Altar   der   li.   Perpetua   et   Felici- 

tas   I,    437.    442.   460. 
Zimermann   ^Cimermann),    Lasarus    TU, 

547.    55S. 
Zimmermann,    Lienhart    III,    222. 
Zimmermann,  Wilhelm,  W'eibel   III,  550. 
Zimmersheim       Zimerszhin,      Zumersz- 

heim^     bei     llabsheim     I,     4S7.     493. 

535.    —    II,    iSo.    iSi. 
Zink,    Franz,    Meister    II,    7o,S. 
Zincker,   Hans    I,    32.   33. 
Zypper,    Blasius    I,    24. 
Zirkel,    Hans,    Küfer    III,    65.    66.    69. 
Zobel,   doctor,    in    Mainz    I,    467. 
Zofingen    III,    70. 
Zoigler  Zeigler,    Wilhelm. 

Zorn   zum    Riet,    Jacob,   aus    Strasburg, 

III,    290. 
Zoß,    Caspar    II,    30S. 
Zoß,    Hans    I,    496. 
Zoß,   Uli    I,    10. 
Zossen   hus,     das     bim    tich     statt    [im 

St.  Albantalj    III,    447. 
Zschan    (Tschan),    Lorenz,    Kubier    III, 

516.    517.    520. 
Zschann   I,   485. 

Zschans      -     Wendlin,     Zschans. 
Zscheckenbürlin    I,    353.    355.    356. 
Zscheckenbürlin,   Jheronimus,    Prior  der 

Carthaus    III,     1-2.    424. 
Zscheckenbürlin,    Ludwig    I,    356. 
Zscheckenbürlin,      Maria,      verehelichte 

von    Brunn    III,    247.    248. 


Zschopp   —   Tschopp. 

Zschott,  Michel,   von    Httingcn   UI,  55.^. 

Zschudy    =    Tschudi. 

Zuber,  Peter,  Amt  W'aldenburg  111,  554. 

Zuckwirt    (Zuckenwirdt),      Wernlin      1, 

490.   496. 
Zug    1,    131.    133.    135.    173. 

1S7.     iSy.      190.      191.     195. 

II,  45.     2S4.    37S.    380. 

III,  167.    1S3.    206.    213. 
238.     250.     261.     416.     46S. 
566.     572.     577. 

Zugmeyer,  Jerg,   Conventuale  zu  Schon- 

tal    1,    78.    122.    123. 
ZüUi     (^Cili),     Peter,     Zunftmeister     zu 

Rcblcuten    111,    547.    55,^. 
ZuUwil,  Sülothurn  1,  493. 
Zumersheim      -     Zimmersheim. 


'74- 

'77- 

.96. 

198. 

459- 

469. 

228. 

229. 

469. 

563. 

Zunzgen  I,   339. 
496. 


4'i 


III. 


4^4- 


jntzinger, 

Jacob 

,     Therwil 

III, 

557- 

lirich    I,    5 

.    6. 

7.    8. 

9.    1 

0.    18 

47- 

50.     51. 

55-     5 

6.     5 

'.     81 

.     85. 

87. 

91.   92.    iC 

8.    110.   ii; 

•  123. 

125. 

128. 

131.    132. 

^ä"^- 

'34. 

'35- 

136. 

«39. 

146.    151. 

159. 

160. 

t6i. 

162. 

163. 

164.    165. 

166. 

168. 

171. 

'75- 

*  77* 

.78.    .79. 

180. 

185. 

186. 

187. 

190 

191.    192. 

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'95- 

196. 

199. 

202 

203.    205. 

210. 

211. 

212. 

214. 

216. 

219.    221. 

222, 

227. 

263. 

281. 

282. 

289.    294. 

366. 

372. 

377- 

378. 

382. 

385.    392. 

408. 

4>7. 

520. 

522, 

5^3- 

524.    525- 

529. 

533. 

534. 

536. 

539- 

542.    544- 

548. 

549- 

550. 

55'- 

552 

-    U,    5. 

6.    7. 

'9. 

20.    21.    22 

24. 

28.    29.    3 

0.    31. 

33- 

34-    37.    38 

41. 

42.    45.    46.    53. 

54. 

60.    6 

I.    62 

64 

66.  67.    11 

7-    '4 

'.  17c 

.    178 

196. 

'99 

223.    225. 

256. 

258. 

264. 

283. 

284 

287.    294. 

307. 

322. 

338. 

348. 

350. 

354-    359- 

36.. 

365. 

37". 

378. 

382. 

387.    43'. 

433- 

435- 

437- 

438. 

439 

440.    459. 

463. 

480. 

482. 

485. 

500. 

613.    630. 

632. 

680. 

683. 

701. 

702. 

707.    708. 

709. 

7'3- 

714. 

716. 

7>7- 

735-    73s. 

740. 

744. 

-     III,    9 

■3- 

14.   43.    45.    47. 

48. 

49-    S 

2.    74 

•    75- 

76.    77.    7 

8.    79 

80. 

106. 

108. 

109. 

680 


119 

120 

121. 

122 

124 

125 

.  126. 

130 

131 

135- 

142 

147- 

148. 

150. 

151 

167 

168. 

169 

K3- 

174- 

185. 

i86 

189 

190. 

193 

194. 

196. 

206. 

207 

209 

2IO. 

211 

212. 

225 

226 

228 

229 

232. 

235 

■  239. 

240 

242 

250 

268 

273- 

281 

2S3. 

286. 

289. 

290 

291 

294. 

303 

325. 

326. 

327- 

338 

341 

346- 

352 

354 

373 

■  376. 

377 

416 

425. 

434 

435- 

441 

454 

455 

469 

475- 

47S 

481. 

482 

483 

493 

495 

496. 

497 

500. 

502. 

503 

50+ 

530 

531- 

532 

537- 

539- 

540 

541 

554 

558. 

561 

562. 

563 

564. 

565 

566 

567. 

56S 

569. 

5"'- 

572 

573 

574 

575- 

576 

577- 

578 

580 

581 

582 

583. 

5S5 

586. 

587 

589 

591 

592. 

594- 

Zürid 

ler  ( 

Zürcher),  c 

er  alt 

III, 

302 

Zürid 

ler,  L 

udwig 

des 

Rats 

I,  2 

+•  25 

46. 

47- 

123.  I 

38. 

41.  2. 

.2.     - 

-  H, 

189 

250 

.  420. 

43 

•  454 

75 

D.   — 

HI, 

275. 

276. 

292. 

323- 

327- 

376. 

»441 

456. 

564. 

Züricher,  Macharius,  Domcaplan  I,  439. 

458.  459.   462. 
Zurzach    II,     332. 

Züst,    Conrad,    von    Oberwil    III,    528. 
Zweibrucker   (Zwenbrucker),    Dorothea, 

Gattin   des   Jacob    I,   276. 
Zweibrucker,     Jacob,     Weber     I,     276. 

321.    323.    324.    325.    326.    327.    328. 

367. 
Zwilchenbart,    Balthasar     III,     549. 
Zwilchenbart,    Symon     I,     24.    543.    — 

III,    29. 
Zwingen   I,    199.    200.   373.   481.  —    II, 

81.    173.    309.   449.  472.   684.  —   III, 

II.    12.    20.    21.   38.   46.  48.    52.    176. 

230.    434.    474.    488.    489. 
Zwingli,    Ulrich    I,    38.    51.    55.    56.    57. 

58.    74.     95.     162.    —     II,     124.     161. 

199.    208.     229.     230.    327.    328.    340. 

34S.    351.    365.    396.    397.     586.    708. 

—    III,    206.    577. 


o 


'*M^\a  öliUl. 


Aü626t§M 


HR 

D8 

Bä.,3 


Dürr,  Smil         (ed.) 

Aktensammlimg  zur 
geschichte  der  Basler 
refonnation  in  den  jähren 
1519  bis  anfang  153A 


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