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Full text of "Allgemeine geographische Ephemeriden"

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"^It/y 


Allgemeine 
Geographisc  h  e^ 

E  PHE  MER  ID  E  N. 

Ver f  a«$  et 


einer  Gesellschaft  von  Gelehrten^ 
lind    herausgegeben 


F.      .  J.  B    B    K.    T     U     C     H, 

Doctor      der      Philosopliie ;      Herzogl.      Sachsen   -   'Weimar. 

IrCfatioBt  -  Rathe  ,    und     mehrerer    gelehrten    GeseUtchaften 

Mitgliede. 


und  dreifsigster  Band. 


*-v-^-/ 


•     »•  •         • 

it    Charten   un^    Kupfern^  .«^    /«    -> 


Weimar, 

j      inr^Verlage  des  l.andes  -  Industrie- Comptoirs« 
I    8    I    2. 


1 


t.^     i', 


A  1 1  g  a  m  A  i  n  • 
Geograph!  sc  he  ^ 

EPHEMER  I  D  E  N. 


XXXf^Il.  Bdsi  erstes  Stück.    Januar,  i8i2. 


A  3  H  A  N  D  L  U  N  O  £  N.  ^ 


ÜAer    den  jetzigen    Zustand  von   Gt'dn^ 

lanäy  seine  Productc  und  Einwohner.'^).   ^ 


Grönland  ist  eines  von  denjenigen  Landern, 
des  fernsten  Nordens ,  die  noch  am  allerwenig« 
•ten  bekannt  sind.  Nachdem  es  im  X.  Jahr* 
Iinnderte  voH  Norwegischen  Seefahrern  entdeckt 
iivorden  war,  verlor  man  es  in  der  Folge  der  Zeit 
wieder  ganz  aus  dem  Gesichte,  und  erst  im  ?ox« 

*)  Ans  des  &azttt$  d$  £rdne4» 

^  A  a 


4  Ahhandlun  g  en. 

gefunden  und  von  Dänemark  in  Besitz  genom* 
inen  worden.  Wenige  Reisende  besuchen  diß 
Küste  desselben  y  denn  sie  ist  den  gröfseren  Theil 
des  Jahres  hindurch  mit  schwimmenden  £ismas« 
ten  umringt,  duBch  «yrelobe  dU  Landung  an  der- 
selben äufserst  erschw.ert  wird.  Man  Iwin  daher 
nur  durc%  die  'Handelsagenten  und  aurch  die 
Mifsiofiare  Nachrichten  von  dsiher  ierhllf:en<rdie«f 
beiden  Menschenclassen  allein,  wovon  die  erste- 
ren  durch  eihen  böchstunsichern  Gewinn  dahin 
gelockt  werden,  die  anderen  aber  die  wohlthäti« 
gen-  Lehrten  v  der  eibiist]|clien  .  I\#lügion '•  4W0tb|e| 
auszubreiten  bemüht  sind ;  diese  allein  setzen 
•ich  den  Gefahren  eine«  fast  beständig  stürmi«- 
•eben  Meeres  aus,  und  trotzen  den  schädlichen 
Wirkutagen  ^es  kältesten  Klimans/-  Auf  ^iielb  Art 
haben  wir  von  Egede  und  Cranz  Beschreibun- 
gen von  Grönland  erhalten,  die  aber  noch  Vie- 
les zu  wünschen  übrig  lassen;  und  seit  ihrer  Zeit 
ist  fast  gar  keine  Nachricht  mehr  von  diesem 
I^ttde  zu  uns  gekommen;  Au«..der'iRanriiiäiedi 
Quelle  hat  nun- a^er  wieder  ganz  neuerlich,  die 
Dänische  Regierung  sich  eine  genaue  und  um« 
ftändliche  Beschreibung  von  Grönland  zu  ver- 
schaffen fiewuflt,  woraus  man  ()enr neuesten  Zu« 
stand  dieses  Landes  kennen  lernen  kann,  un^ 
diese  Beschreibung  i$t  vor.  Kurzeni  i^  Dänischer 
Sprache  durch  den  Druck  bekannt  gemacht  wor«i 
den^  Aus  dersellien  will  ich  hier  einen  ge« 
drängten  Auszug  mittheilen,  und  alles  dasjenige 
ausheben ,  was  mir  in  Rücksicht  auf  Geographie, 
Naturkunde,  Industrie,  fievölkezaiig;^  Sitt^A  oad 


Ayhan  dt  ungern  $ 

OttWetathe'  üf  Einwahnfeir^  ^  tind  dit  daselbst  er^ 
richteten  Minioxis- Anstalten  liiu  Int^ressantett^ii 
und  Merkwürdigsten  zu  seyn  scheint. 

Grönland  erstreckt  sich ,  so  viel  man  etf  hi» 
jetzt  kei^nt,  vom  59.  bis  zum  grsten  Grad  nörd* 
liotasT' Breite.  'Nach  den  ScatidinavjscHen  Chi^o^ 
Biken  haben  die  Norweger  ^  die  es  zuerst  ent^ 
direkten  V  auf  der  Ostkihte  tflesselben  gelandet; 
vtid  da  daft  Land,  so  sie  vor  sich  sahen;  mit 
Pflanzen  und  Bäumen  bedeckt  war,  und  mit  eS- 
Bte^' üppigen  Vegetation  prangte,  ihm  aus  dieser 
Ursache  den*  Namen  Grönland  oder  grünes  Landf 
beigelegt.  In  neueren  Zeiten  hat  man  sich  alle 
ertinnüche  Mühe  gegeben ,  um  dieses  schöne, 
▼on  der  Natur  so  sehr  beglückte  Land  wiedet 
aufzufinden;  allein  Alles  war  vergebens;  län^t 
derganzeh  Ostküste  hat  man  anstatt  der  lachen- 
den Thäter*  und  der  gfüäenden  Bäume  nichts 
als  auf  einander  gehäufte  Eismassen  angetroffen» 
die  das  ganze' Jahr  hindurch* liegen  bleibet,  und 
auch  die  allerkühnsteili'  Seefahrer  zurückschrek- 
ken.  Es  ist  daher  kaum  glaublich,  dafs  die  Nor^ 
Wäger  zuerst  auf  '  dieser  Küste  gelandet  sind, 
•ondern  höchst  wahrscheinlicher  Weise  gescfhaij 
dieses  auf  ^er  Westküste,  wo*  iie  auch,  will  si^ 
einige  Spuren  von  Vegetation  daselbst  bemerkt 
teta',  verschiedene  Colonie^n  anlegten.  '  Auf  dex 
sämlichen  Westküste  ^befibdeii  sich  auch  die  liTie-* 
detlassungen ,  die  seit  dem  Anfange  des  v'orfgeiii 
Jahrhunderts  Wiegen  der  Wdlfiiichfanges'uiid  We« 
gen  einet I    übrigens  srtehf 'geringfügigen  Tausch« 


6  Ahhan diu  ngenv 

liandels  ipit  4exi  Eingebosnea ,   dasflbtt;  ^läefaitfl 

Solcher  Niederlassunj^iien  giebt  et  heat  za 
Tf$^  14  datelbst«  .  Die  südlichst^  derselben,  die 
den  Namen  Julianahab  führt,  liegt  im  Ritten 
Qra^ei  die  pördlithsie  aber,  ^ie  /Upemm^^ch 
lieifst,  erstreckt  sich  mit  ihren  Zubehörnngen  bif 
zum  ^.  Grade,  Die  P.roducte,  die  aus  Grön^ 
land  nach  i7«/i«>nizrft  geschickt  werden»  beste^ 
l^en  in  Fischthran ,  gesaUenen  iind  getrockneten 
Fificbfn,  und  in  Eiderdanen.  Diese  Ausfahrarti-: 
kel  belaufen  sich  jährlich  auf  170,000  bis  900»cipO 
Btblr.  an.Werth.  Die  Einfuhrartikel  bestehen 
in  Mehl,  5ao-  Yind  ^rennholz,  Wolle«. Tucherng 
verschiedenen  Ze!achen,  Tabak,  Branntwein  und 
Gewürz;  ihr  Werth  macht  jährlich  eine  Snmnie^ 
von  ungefähr  75,000  {Ithlr.  aus,  und  sie  werden 
Vnt^r  die.  Col<)nisten  und  Eingebornen  vertheiU*  ? 

.  .  Zu  Julianehab  herrscht  die  meist»  Th£tig« 
l^eit«  und  hier  finden  auch  die  Coionisten  die 
^ei^ten  Mittel  zum .  Unterhalte  des  Lebens.  Sie 
halten  Kiibe  un4> Schafe,  und  bauen  aach  einige 
^je,inü$e.  ^Die^irken^  die  ii|L  einiger  Entfornxing 
im  I^UQrn  d^s  Landes,  wachsen,  liebirn  ihnen  ei* 
Vieii  Thjsil  .ihres  benpthigten. Holzes,,  Wabrschein« 
l^x^b  war  auch  auf  de|!  nän^Uchen  Stelle  die  Nie* 
derlassunfi,  welphip  vor.  filten  Zeiten, die  iV^ru/^ge?^ 
in  Grönland  errichtet .  hatten ;  denn  es  wurden. 
daseibat  mancherlei  Ruinen  von  Häusern  und 
Kirchen  g.e.runden.  ^  Aber  syai  ist  aus  diesen  Nor^ 
«;^£^rii  geworden?    Durch  was  für  eine  Begeben- 


i 


AhhünälungBl$f  f 

MAt  ist  dietar  Versuch  zur  Verbreitung  einer  gro- 
fswen     CuUur     wieder    zernichtet    worden^    Zu 
liom,    diesem  uralten  Mittelpuncte  aller  Welter- 
eignisse,   hat  man  auch  die  Nachricht  von  einer, 
unter  dem  Pol  erfolgten ,     Revolution   gefunden. 
In  einem  Briefe  des  Papstes  Nicolaus  V,^  an  die 
•Bischöfe   von   Island^     von    welchem   noch  heut 
txjk  Tage  eine  Abschrift  vorhanden  ist,    wird  aut- 
f uhrlich  erzählt,     dafs   ungefähr    im    fahre   14 ig 
Grönland  von   einer  feindlichen  Flotte  angegrif- 
fen,    alle   Häuser  und  Kirchen  daselbst   geplün» 
4ert  und  verbrannt ,  die  sämmtlichen ,  in  die  Ge« 
walt  der  Feinde   gefallenen  Einwohner  aber  von 
diesen    als     Kriegigefangene    mit     fortgeschleppt 
«forden  wären»      Hierbei  entsteht  nun  aber  noch 
die  Frage,  wer  denn  diese  Feinde  gewesen  sind? 
Mehrere  Gelehrte  waren  der  Meinung,  dafs  diese 
feindliche  Flotte  aus  dem  naihe  gelegenen  Lande 
der  "E^imeaux  gekommen   wäre;     allein    tfs   ist 
weit  wahrscheinlicher,    dafs  sie  aus  dem  nördli- 
th^n  Schottland  abgeschickt  wurde,    dessen  Ein- 
wohner   von    den     ältesten    Zeiten    dergleichen 
iiftindlicbe   Heereszüge  sehr  häufig  unternonameft 
haben.  '    In   der  oben   genannten  Epoche   wurdo 
^bi^r  Narwitg0nf     das -Mutterland   der  Grönland!« 
sehen   Colonieen,     gerade   von   Pest,     Krieg  und 
Hungersnoth  zu  gleicher  Zeit  auf  das  fürchtest« 
liebste  heimgesucht,     so    dafs  es  sich  um  Oröii'- 
U^nd  Hnm(>gUeh  beküinmefrn  konnte.       Das  Ltini 
wurde  seinem  unglücklichen   Schicksale  "ubörlä^«^ 
ien,    und  blieb  über  drei  Jahrhunderte' hindni^ 
ohnii  idte  V^Atndung  mit  Europa.  :  ^  '  -i- 


:  Bii'jet^t  ist' tiocii  niemslr  ein  eigentlicbet, 
^elebrter  Naturforscher-  nach  Grönland  gereiset, 
um.  die  daaigen  Naturprod^cte  zu  unt^YsuoheIi; 
allein  seit  der  Zeit ,  dafs ,  Dänemark  wieder  int 
erneuerter .  Verbindujng ,  mit  diesem  Lande  steht, 
sind  dennoch  duroh  Kauffahrteis cbüfe,  die  von 
Zeit  zu  Zeit  dahin  segeln ,  mancherlei  für  daf 
Studium  deK  Naturgeschichte  höchst  wichtige  Ge* 
genstände ,  aiM  den  drei  Reichen  der  Natur  mic 
zurückgebracht  worden.  Alle  diese  .  Seltenheiten 
eind  .fiber  in  einer  Menge  von.  Privatcahinettea 
zerstreut  V  so  dafs  kein  Gelehrter  im  .Stande  ist^ 
«ie  in  ihrem  Zusanunenhange  zu  beartheileB« 
Ss  ist  daher  äufserst  erfreulich  und  lobens.werth^ 
sdafs  die'  Handelsdir^ctor en  neuerlichr  den  Beschlul« 
gefafst.  haben  ^  ein  besonderes  Grönländisches  Md«*  ' 
«eum  anzulegen,  in  Welschem  alle  nberkwürdigen 
P roducte,  die  aus  diesem  Lanjde  nach  Dänemark 
%BSQkic\x  werdeki,  auCbe.waibrt  werden  sollen. 

.i,  :  Es  giebt  in  Grönland  mebveve  sehr  hohe  6e« 
hirge ,  deren  öipfel  und  Seitenflächen  niit .  ewi- 
^frin  Schnee  und  .£is  bedeckt  sind;  dasjeiiige  dar- 
Srnter,  welches  der  Colonie  GQOifii^ab  '  s^m  nach* 
st^n  Hegt 9  kann  von  der  offenen  See  aus  schon 
IPi  einer :  Entfernung  von  30  teutsohen  Mallen* 
g(BS]9hen  werden..  Aufser  versphiedehe^  anderen 
A^ii9«ra)äe^  lenthaUen  diese  Gebirge  auch  Asbes^ 
gndteine  Art  von  buntem ,  weichem  Stein»  wor«- 
B^9  8\c|i  die  Eingeboxnen  mancherlei  Qeiäfse  und 
•MMi^gtf.  Gr^yStb«chaiften  v^rferügen.  \  {nnein^ia 
anderen  Berge.  h<|t,  n^an  .^ine  zieip|i^h  iif^c^^alr  ^ 
tige  Grube  von  Kupfererz  entdeckt;*    allein  man 


Ahhandlung€'^.  ^ 

litt  b!f  ^etst  nach  nidtt  mit  Gewibheit  ansmit* 
telQ  konn^oCy  ob  regelmäfsigö  Gänge  davon  vot- 
handeB  find«  -  Auf  der  Insel  Du Aeo,  in  der  Bai 
gleichet  NataMnt^  befindet  »ich  eine  Steinkohlen* 
grübe  y  di«  den  zunäehtt  geiegenea  Colon  teen  in 
den  letzteren  Zeiten  die  vortreiriicbsten  Dienste 
geleistet  hat.  Unter  der  Regierung  Christian^s  IK 
glaubten  auch  einige  habsuchtige ,  aber  schlecht 
nnterriohtete  Speculanten,  eine  Art  von  Sand  ge- 
funden zn  haben  y  der  Geld  eäthielte,  und  brach« 
ten  deshalb  «zwei  starke  Schiffsladungen  .davon 
»ach  Copeahttj§en ^  »wo  sie  ihre  gemachte  glück* 
liehe  BoDtdeckifng  mit  fimhusiasmus  ausposaun« 
ien;  •  allein  bei  bäfaerer  Untersuchung  durch 
Sachverständige  zeigte  es  sieh  sogleich ,  dafs  es 
nichts  'weiter  eh  ein  ganz  gewöhnlicher  Sand 
war*  ,  Auf  deb  Insel  Omarn^db.,  unter  dem  .6d. 
Grade 9  giebt  es  .drei- warme.  Quelleh,  .a.tts  de« 
nen  das  Wasser  das  ganze  Jahr  hinduxch  siedend 
heifs  horlLUuprndMt.    *  ^ ' 

Die  Ftära  von  Grönland  ist  zwkr  nicht  sehr 
mann  ichfaltig  und  reiche  aber  idennoch  verdient 
eie  Aufmerksamkeit,  weil  sie«  emen  neuen.  Be« 
iweis  abgiebt,  defs  die  Natur  durchaus  <  nichts  oli/ 
xie  Zweck  hervorbringt  ^^  .und  :  dafs  •  sie  auch  bei 
den  schwächsten  HUIfsmitteln  den  Siamen  der 
Fruchtbarkeit  ausstreut.  Der  Grömländer  pEückt 
sich  dicht  neben  dem  Schnee  mancherlei  Arteki 
von  Beeren,  die  ihm  anf  .meinen  langen  und  be« 
echwerli^ben  Streifzügen  den  Durst  stillen,  tind^ 
ihm  neae  Kraft  eUifiäfsen;  in  einem  schlechten» 
unfri^chibarM.BeAin  findet  er  Pflanzen,  die  s^i- 


n«  Gesundlifiit  luixäglicfa  jind,  wi«  e.:B.  iIm 
Lö£F«lkraut  und  die  Engel wara«  ,Die  Liehen^ 
oder  Flechten^  machen  jedoch  das  yorzüglichite 
Prodact  des  Erdbodens  in  Grönland  aus,  und 
man  liat  deren  gegenwärtig  schon  ^3  verschiede- 
ne Arten  daselb&i  |;e£undeD ,  wojron  einige  in  der 
J?*ärberei  gebraucht  werden  können  ,  andere 
.in  mancherlei  Krankheiten  heitsam,  und  noch 
-Andere  a)s  Nahrungsiniltel  zu  benetzen,  sind. 
Man  ist  jetzt  in  i>älieindrÄu' ernstlich  darauf  be« 
dacht,  alle  diejenigen  darunter^  welche  Farbe- 
atoffe  enthalten ,  '  zu  einem  Handelsartikel  zu 
machen,  nnd  sie  in  den  Manuffacturen  zu  bennz* 
2en«  Vielleicht  bringt  es  bald  die  Industrie  dea 
Mehsbbeni dahin,  dafs  die  Luxuswaarenund  der 
putz  des  schönen  Geschlechtes  aus  einer  Pflanze^ 
•die  auf  den  kahleh  Felsen  eines.  Polailandes  hin«, 
kriecht,  einen  neuen  Glanz  erhalten« 

Unter  den  Thieren  in  Grönland  ist  iex  weilte 
oder  Eis -Bär  wegen  seiner  Gröfse,  seiner  lan- 
gen upd  dichten  Haare  und  seiner  Gefräfsigkeit 
merkwürdig.  -  fir '' streicht  immer  an  dem  Ufet 
bin,  um  Fische  und  Seehunde  aufmisnchen,  nnd 
de  et  eben  so  achwerist,  ihn  zu  todten,  als  ihn 
tu«  fangen;,  so  verbreitet  er  überall  Schrecken, 
wo  er  sich  seh«i  läfst..  Weher  hinein  in  dem 
Innern  des  Landes  treffen  die  Grönländer  auf 
ihi'en  Streifzügen  auch-  wilde  Renmhiere,  Haa* 
sen  und  Füchse  an,  auf  die  sie  mit  dem  glück* 
Itchste»  *£rfolge  Jagd  ^machen;  ferner  stellen 
sie  aoch  wilden  Vögeln  nach ,  besonders  denen, 
die  sich  en  dem  UJer  Jesi4Vieetes  enfheteen»  und 


•{#  winen  mit  grofstr  Geackickliehkeit  ftiN  dem 
i^ette  des  fiidervogel«  dU  zatten  und  koctbiaiTAtt 
F^de»,  di«  überall  unter  dem  Namen  det 
•Eiderdunen  bekannt'  sind,  tu  hohlen.  Oleset 
letzlere  Zweig  der  Industrie  ist  ihnen  sogac 
durch  ein  besonderes,  vom  Känig  von  DänJ^murk 
gegebenes  Gesetz,  ausschliefslich  übeilassen,  Si 
da£s  die  Golonisten  sidli '  durchaus  nicht  damit 
abgeben  dürfen.  -  Aufserdem  wirft  ihnen  auoh 
der  Wallfischfang  einen,  zuweilen  sehr  betrScht* 
liehen,  Gewinn  ab;  weil  sie  aber  die  dazu  ertor^ 
deriicben  Werkzeuge  und  GerlthschafteSi  nicht 
selbst  besitzen ,  so  müssen  sie  ihn  in  Gemein« 
Schaft  mit  den  DaMR  betreiben  Ist  nun  dec 
auf  8ie  kommende  Antheil  an  dem  Erträge  dieses 
Fischfanges  so  beträdulich ,  dafs  sie  ihn  in  ih« 
ren  Haushaltungen  nicht  verbrauchen  können, 
so  wird  er  ihnen  von  den  Dänin  für  Europäi- 
sche Waaren  abgekauft«  Mit  dem  Fange  von  an- 
deren Fischen  geben  sie  sich  nicht  gerne  ab,  oU 
sie  sidi  gleich  dadurch  eine  reiche  und  sicher« 
Quelle  ypn  Lebensmitteln  'Verscha£Fen  könnten, 
und  man  hat  f  sich  bisher  vergebens  alle  mö|;ti^ 
che  Mühe  gegeben ,  um  sie  'von:  der  Wicfatigkeil 
dieses  Srwevbaweiges  su  jibeneugen4  • 

Wen:«  die  Cocespalme  .^en  Retohthum  des 
IndianerM  ausmacht,  und  das  gezähmte  Renn* 
tbier  füK  ailr  Bedürfnisse  4es  Lt^plündert  hin« 
reicht,  ao  vheaitzct.  der  Grönlnnder  in  dem  Roik* 
ben  0d«r)Seehued»  (Phoca)  einen  Schatz,  See 
ihm  alle  andere  Hülfsquellen  entbehrlich  macht; 
m  tödtei  entweder  dieses  Tlliet   vom  Ufer  «ae 


ff  'i^hha  ndlun  g'e  n. 

mi%  Blaileit»  dd«r  es  fön^t  et  in  ScIiIiiigttB,  di« 
•r  daselbst  ausstellt ,,  oder  er  fährt  hinaua  in  die. 
See,  und  wirft«  ijinr;  Harpunen  in  den  Leib.  -Ob 
üMin«  glei.ph  diesa  letztere  Jagd  äufserst  miili« 
aam  und  gefähirliGh  in«  $o  ist  es  dessennogeC 
nebtet  diejenige ,  deren  sieb  die.  Grönländer  am 
fewQbnJichslen  bedienen ,  und  in  welcher  tif^ 
Ton  ihrer  frühesten  Kindheit  an  abgerichtet  nnd 
geübt  .  werden»  /Das  .Fleisch  von  den  -Robbea 
giebt  ihnen  ein  Nahrungsmittel ,  das  Fett  derseU 
hen  dä^  benöthigte  Brennöl,  nad  akr«  der  Haut 
machen. sie  sich  Kleides  und  Decken  «für  ihre 
Zelte*  Ihre  Vorstellungen  von  dem  Glückte  einer 
snkünftigen  Kristekiz  beziehen  sich  daher  auch 
grö/f^ntheils  auf  die  Hobberfjagd,  und  die  man* 
qheidei  Genüfse,  die  ihnen  diese  Thiere  ver« 
fchaHeo. 

Die  eingebornen  Grönländer  betitzen  ziem* 
If^h  .viele  Anlagen  zu  mechanischen  Künsten; 
rie  bauen  nicht  ohne  Einsicht  ibre  Kahn«; 
und  verfertigen  auch  auf  eine  sehr  geschickt« 
Att  ihre  Ruder  und  Harpunen«  In  'der  Coloni# 
G^othaab  iiaben  sie  eine  Art  Werkstätte  erricfa> 
tety  worin  sie  aus  dem  «oben  genannten  ^weiebett 
Steine,  der  in  ihren  Gebirgen  gefunden  wird, 
Lampen,  "Kessel:  nnd. Kochgeschirre-  verfertigen. 
In.  anderen  Golonieen  verrichten  sie  die  Arbei- 
ten der  Zimmerleute',  Bötticher«  ui^  ^  Schmiedet 
Die  Frauenspersonen  besitzen  eben  so  > viele  Ei n« 
aicht  ials  Muth  und  Stärke;  und  es  ist  k^in  sel- 
tener Fall,  dafe  sie  auf  ihnen  Seefahrten  nicht 
nujr  das  Ruder,  sondetovauch  seger  dto«  Steuer  fttk<< 


JthkMHil^Mngääi  ist 

rM.  'AttfiiiTeft  fitedfr^Vta  triig«ii  lie  ftlle»  eri 
|«gte  Wildl^eti'  vifdhiüfig' begegnet  mata  eineif 
FHi«,  die*  ein  %ebr  gteffe«  tltontbier,  das  ihr 
MaiiA  g<rtöiliet  hat,  auf  den  Schultern  trägt.  In^ 
jhfent  hSusiiäien  Lebeü'  %est^Mt  ihre  ▼drzüg- 
llchm  BeiBdbäftigung  iiki  Nähett,  indem  sie  Klei^' 
4ei,  Sefafimen,  Tabaksbeutel  aas  de^  Häuten  w!l^ 
4er  Thi«r*  verAeitigeii.  '  Alle  dfese  AfteitM  i'ihi 
aekv  fforgfttfi^  gemacht-,  üntf' gebed  einen' unVer« 
keÄnbaren  Beweis  S/ott  Iter^^-'&edUltl'  iiüd  O^l* 
dbM^kÜchkeit.'  DieWVrt  von  ZWiti^,  derte  sfe'sibh' 
warn  Nftbto  biedienoiS,  nviridi-lras  den  Sehn^  Voh 
Seeibiefwi  verfertigt; 

Bei  4et  Lebensart,  -Welche'* die  &r&nictnäer^ 
ffibrenr;   ist  Wsnicht  möglibh,    die  ganze  Volks* 
jnenge  genau  und  bestimitit  anzng^eben;     so   viel 
veifs-inmi    aber    mit    zuverlässiger   Gewirsheit,^ 
dafs   di«  Anzahl   der  Einwohner  in   einem  'unge«/ 
heoem  MifsveirhSItnisse'  init  dbr  Gröhe  des  Lan« 
dM  steht.  •  Gisgen  4as  Ende  itet  torigen  Jahrhan-' 
dertt  konnte  mtfH  in  dieteni  un^rmefslichen  Län-* 
i|e,     A^9  lieh   auf  ^50    bis  goö   teutsbhe  K^ileit* 
von  Siiden   nach  Norden   hin  erstreckt,    bei  dec' 
iOrgfältigsttn  Zifalung  doch  ni'cht  mehr  als  5.506' 
Binwolmtr  von  beiden  Getchlechtern  zusammen-' 
bnngen,    nud  im  Anfange^desf  jetzigen  Jahrhun« 
derts,'  WO' diese  Zählung  wiederholt  wurde,     he«' 
lief  lieh  die  Anzahl  derselben  auf  ungefähr  6000,* 
womntei^  aber  auch  die  Coloniiten  begrifiPen  wa« 
reo,   die  £wi#cheii  2  und  300  Seelen  ausmachen:' 
Nur   allein   auf  dei^  Küste    und   in   einigen  nahe' 
•ngfliizen4«B  Gegenden  findet  man  Spuren  von 


nenscUicIieii  Bewolui^i»}  ^a»  XoMrff'-dl/ls  Laa^ 
des  ist  ei^e  uiiesmehlii^be  fiiM^e,.  .«»•.. die  Bl«-^ 
mctnte  allein  ibre, Wi^fMik^il.  und  .  SiiSftke.  %9tA 
falten.  Vi^Ueidit  Ilmh  «•  je<k)cl|4n..d^r  Folg« 
der  Indutuie  iVAd  .denft^.  Muth^  df s  Jlleiitclieia 
noch  glücken ,  -  auch  i^  lAiesn  Einöde  «dBzadrfB4 
gfn,  und  die  Gestalt  dfr^etbeni  uniwt»ande}Bp 
4eiui  juB  den  neueren  Zeiten  hat  4iB  fievöUtarun^ 
•chon  wenigHur..um^etwiif  zugenomttien.,  naA 
die. axig^baut^n,  Wohnplätze  dei  Ein^cihBM  ha*, 
l^^n  an  Anzahl  nnd  pai/fixig  gewpnnen.  Ch  flnA 
ja  anch  schon  andeve  ^Länder,  die  jaicdi^  iiMnigem 
nahe  am  Pole  liegen ,  aU  ^in  Theil  Ten  ßrötti^ 
lanäf  wie  z,  B.  Island^  Finnland ^  der  Norden 
iLPn  MußUmd^:^  Sdxwmden  luid  Norwe^m^  nrbas 
gemacht  und  angebaut -worden,  uii4  .i^gat  andz 
Jfappland  hat  man  tchon  angefangenti  mit  dem^ 
Pfluge  zu  ^earbeiteo»  Der  Menach  b#aHzt  daa. 
ganz  ,eigeuthümlk^ban  Vprzug^  da|«  es  int^alltit; 
Klimeten  leben,  und .  togar  durch  diw  enhalf< 
t«wä  .  fortgesetzte  ]^earbeitung  def  ErdfKodeAt. 
den  Einflufs  der  Atmosphäre  nerheMfisii  kann« 
Bie  Natur  erkennt  seine  ^chtt  an,  gitbt  doK 
Qewalt ,  die  er  überall  ausübt.,  nach,  und 
tritt  ihm  willig,  lohald  er  ea  ernttliAh.  verlangt^ 
auch  sogar  in  der.  Nähe  de«  :Poles  neuerdLänder 
ab.  Freilich  gehören,  .aber  Jahrhunderte  dazu« 
nm  eine  solche  Revolution  .  voils4a9di^>  zu  be- 
gtünden,  und  die  Resultate,,  die  eedhob  > entste- 
hen, müssen  dennoch  denen  weit  nachsteJbea, 
welche  der  menschliche  Fjeif«^  nnte»  eineitl  guii*- 
aligeicen  Himmeisstciche  haxTozhzingt« 


Usgeachtat  iMot  tUTk^n  V^rkahrs  mitFreoh*^ 
den  haben  Ai^.  Qrenländer  dannoeh  bi«  auf  dea* 
heaiigaii  Tag  :M»Te.ii  ürspriiiiigUchen  Natfonal  Cha*- 
vaktei  fa«t  ganz  unirerändart  beibehalten.  Vergeh 
liAjis.rübim  man  ihnen  das  glückliche  Lebeo^  dea» 
die  Eurqpäer  gei|iafsen,  um  ihnen  den  Wattfehr 
einzufldfsf ,n ,  detselben  ebenlalU  iheilhaftig  tMt 
werden;-  höchsten«  geben  sie  «u,   dafs  dieses  Lm*^ 

.  hensglück  dem  ihrigen  gleich  komme,  aber  tm 
läagnen  dorchaus  dals  es  dasselbe  an  Reiten  und^ 
AnnehmUcbkeiten  .überträfe.  lUe  Wimigett  unU^^ 
ihnen,  die  sich  haben  bereden  lasseh,. eine  Reiser 
lUu^h  Cßpßnh^^  zu  ma^hf«,  geriethen  niebt> 
in  Erstaunen  beim  Anblick  di^sar  Hauptstadt,  und 
gaben  auch  auf/  ke^^e  besondere  Att  ihre  Vevw 
scandera.ng  zu  ej^kennen;  sie  äufserten  vielmehr 
während    ihres  ganzen  Aufenthaltefs    daselbst   beii 

^  jeder  Gelegenheit  das   lebhafteste  Verlangen^   ssn 
bald  als  möglich  wieder  in  ihr  Vaterland  aurück-. 
zukehren.      Wenn  sie   von   Zeil  za  Zeit    in    di«.' 
Niederlassungen  der  Dä^en  kommen,    sq^  haltent- 
sie  sich  immer  Qur  so  kurz,  als  mäglich,  datelbsl^^ 
auf  9    und  sehnen  sich  nach  ihi;en  Zehen  und-  »h-* 
xen  Jurten    zurück.       Nur  allein   die  Lieh«  trägt, 
zuweilen    bei   dem  schwächern    Ge#chlechte   den 
Sieg  über  diese  AnAänglicbkeit   an  ihre  •  P^natem^ 
davQ.n.      Einige  eingeborne   Orönländerinnen   ha«^. 
ben   Europäer  (^eheurathet ,    sind  ihx&Ek  Männei^ 
gefolgt,  und  haben  auch,  aus  Liebe  zu  ihnen,  einA« 
ganz  .andere  Lebensart,  und  andere  Sitten  und  (fie^, 
brauche  angenommen. 

Der  Qrößländer  hat  infsarst  wenige  ^e^ürf« 
Bisse,  und  allni  saiAe  Wünache  sind:  sf hi;  leicht  zu 


b^friadigeii.  IM'  zufriedeii  und  glücldtcli ^«  ^yot 
braucht  er  nur*  UnAbbstogigk^it,  voll  der  er  höchst 
ceJten  einen  Mifshrauch  inac^hty  und' di^enigen 
Genüste  des  Lebens »•  den^n  er,  "tveil  die  Natur 
sie  in  seine  Näh&  gepflanzt  hat ,  leicht  hfdbhaft 
werden  kann.  In  der  weniger  rauhen  Jahreszeit 
wohnt  er  unter*  leichten,  mit  Robbenfellen  be- 
deckten Zelten:  Im  Winter  aber  i\ibx  ersieh  in 
Erdhütten  zuruek,  welclle  von  übereinander  geleg« 
tbn,  und  mit  Moos  und  Erde'  zusammen  bc^fenig« 
ten  Steigen  erhauet  sind.  Selten  ragen  diese'Hüt» 
ten  mehr  als  drei  bis  vier  Fufs  über  die  Erda- 
«mpor;  dbr  Rest  d^er  erforderlichen  Höhe  wird 
dEurch  Ausgraben  der  Erde  bewitkt.  Eitie  einzige  ' 
s<^ehe  Wohnüiig  ist-  zuweilen  für  siebed  oder  acht . 
Familien  hinreichend,  und  es  herrscht  in  dersel- 
ben gewöhnlich  eine  solche  Hitze,  da/s  Männer 
und  Weiber  an  dem  obern  Theile  ihres  Körpers  * 
gSnzlich  nackt  zu  gehen  pflegen.  Die  Betten  be* ' 
stehen  aus  Bänken,  die  mit  Rbbben-Fellen  bedeckt 
sind,  und  den  Tag  über  zum*  Sitzen  dienen*  Die 
Brbauungder  Hütten,  so  wie  auch  die  Unterhaltung 
derselben,  wird  durchgängig  >on  den  Frauen  be« 
sbrgt,  allein  sie  werden  bei  dieser  mühsamen  Ar« 
beit  vt»n  ihren  Männern  durch  Rath  und  That 
treulich  utatetstützt.  Jede  Familie  besitzt  eine 
Anzahl  von  Hunden,  die  sie  zum  Ziehen  der  Schiit«  ' 
ten  gebrauchen ;  wenn  jedoch  ein  Mangel  an  Le- 
bensmitteln eintritt^  so  dienen  ihnen  ^iieselben 
auch  zur  Nahrung. 

Die  eingebomen  OonZ^'n^er  haben  sich  der 
stärksten  und-  ununt^rbxochensten  Qesonflheit  ia 


Abhandlungen^  '  17 

eTfreaen ,    und  wenn  auch  einmal  einer  Ton  ih* 
«en  von  .einer  leichten  Krankheit  befallen  wird^ 
•o  bedienen  tie  sich  keiner  andern  Heilmittel  elf 
der   Ruhe  und   der    um   sie   herum    wachsenden 
Pflanzen*     Im  Jahre  1773  aber  hatten  sie  das  Un* 
glück«  dafs  die  Kioderpocken  unter  ihnen  aufbra« 
cheoy   die  ein  aus  Dänemark  zurückgekommener 
Grönländer    mitbrachte;     die  Krankheit   breitet^ 
sich  •  anff erordentlich  schnell  unter  ihnen  aus  und 
die  Bestürzung   war  allgemein.     Da  die  Kranken 
4as  Uebel,    von   demr  sie  befallen   waren,   nicht 
Junten,  90  gebrauchten  sie  Mittel,  wodurch  daa 
Gift    immer    noch    bösartiger    und    ansteckender 
wurde,  so  dafs  eine  grofse  Menge  von  ihnen,  nach 
ansgestandenen    fürchterlichen    Schmerzen    starb* 
Im  Jahre  igOO  brach  diese  abscheuliche  Krankheit 
abermals  unter  ihnenf  aus,  und  dieses  Mal  war  sie 
durcli  einen   von   ihnen    von    einem    Englischen 
Schiffe  geholt   worden,    mit    welchem   er  einiget 
Verkehr  gehabt  hatte.     Auch  jetzt  richtete  sie  die 
•chrecklichsten  Verheerungen  an,  und  zwar  nicht 
idlein  unter  den  Eingebornen»  sondern  auch  uotex 
den  Colonisten;   es  gieng  so  weit,    dafs  eine  von 
den   Dänischen  Niederlassungefi   fast  gänzlich  da- 
darch  entvölkert  wurde.     Dies  gab  »aber   Veran» 
lasrang,  dafs  die  Handels -Directoren  in  der  Ein* 
impfung   der  Scbutzpocken    erfahrene  Wundärzte 
mit  dem  erforderlichen  Vorrath  von  diesem  Schut^^ 
gifte  nach  6r6'aZ/in<2  schickten,  und  der  Erfolg  hii$ 
gezeigt;  dafs  diese  wohlthätige  Verfahrungsart  da^    . 
seibat  eben,  so,  wie  in  allen  andern  Landen^,  d^f 
erwünschtesten    Wirkungen    hervorbringt*      Einf 

fhr  grofse  Anzahl  von  Grönländern  ist  f^i^f  i^e^^ 
A.  Q.  £.  XXXVIL  Bds.  1.  St.  £ 


Ig  Abhandlung  en^ 

Art  geiiiipft  worden^  und  es  ist  zulioffen^  4M'die 
£iiidet^oißkeii  niemals  mehr  unter  ihneil  ausbre^» 
<;hen  werden.  ^    ...     r     i 

Alle  Nachrichten  stimiuän  darin  ubeireifi;  ^aft 
rMe  Grönländer  ein  sanftes,  gutmüthigei- un^  auf* 
richtiges  Volk  sind,  dafs  sie  \infer  eimiäd^r-Mlkiit 
%e'ständig  in  Frieden  und  Eintracht  lebSn,  ttüd  daft 
sie  auch  Alles  dazu  beitragen,  um  diese  ßinitracte 
mit   den  Fremden   zu    unterhalten.     Die  Ac^texb 
haben  eine  grofse  Liebe  für  ihre  Kinder,  iinH  %*• 
landein  sie  mit  einer  aufserordentlich^n^ZSftlicb^ 
Ibeit;     die  Mütter   tragen    sie   beständig  alif  denk 
Bücken  herum ,  und  nähren  sie  mit-  ihrer  iifilck 
bis  ins.  vierte  Jahr  ibres  Alters.     Dagegen  iWwei»  . 
sen    aber   auch   die  Kinder,    wann 'SY^'et<tkchiren 
find,  ihren  Aeltern  die  gröfste  Achtung-,  unt  hel- 
fen ihnen  bei  allen   ihren   Arbeiten.' -Eki  ^hü^ 
der  heurathet,    stellt  immer  seine  K^uttü^ /' ^nenn 
iie  Wittwe  ist,  an  die  Spitze  sein^t'ltti^sfaaltang. 
Die  Hieurathen  Werden  gewöhnlich  habh' seht  ?eiBb> 
künftigen  Ansichten'  geschlossen';  die  }ung€n  MXk^ 
ner  wählen  sich  nämlich  Frauen  au«,  df e  iUA  Nähen 
geübt  sind,   und  sich  auf  das  Häuserbauen,  'diie 
Führung  des  Ruders  und -die  Besorgung  der  Küche 
verstehen,  und  die  Mädchen  nehmen  keinen  zum 
Mann,  der  nicht  furchtlos  tind  une'rscfarocken  iii# 
Wallfische  und  Robben  verfolgt,  ujid  ein  gesdhick*- 
t«¥  Jäger  ist.     Die  AussteWer  der  Mädchen  bevteht 
^li^fs  in  einigen  Kleidern,  eitler  Lampe  und  tinem. 
Messer,  und  an  deto  flochil^ttage  sitzt  dfie  Braut 
Immer  still  und  nachdenkend  neb^n  deni  Bräctti^ 
jgam,  der,  weniger  bescheiden  und  weniger  farchu 


r 


Ahhandlu  ng£n»  19 

1,  aiD  dea  Frefiden  den  Hochzeitnahles  tebhft£- 
ten  Antheil  .nimmt.  Man  findet  unter  ihnen 
zwar  auch  Beispiele  von  Vielweiberei ,  allein  in 
den  neuern  Zeiten  werden  sie  immer  seltne^* 
Fem  er  soll  auch  noch  der  Gebrauch  bei  ihnen 
Statt  haben »  daCs  die  Mäaner  zuweilen  ihre  Frauei^ 
auf  eine  gewisse  Anzahl  von  Nächten  oder  Wo- 
chen unter  einander  vertauschen.  ^ 

Man  hat  bei  den  Grönländern  w^der  Tem» 
pel,  noch  Priester,  noch  GötzenJ;>iider  gefundeut 
dessenungeachtet  haoen  sie  aber  einige  Begriffe 
Ton  Religion ,  ^nd  glauben  besonders  an  Genieen» 
von  denen  einige  wohlthätig,  andere  aber  die 
Ursache  von  allen  sie-  betreffenden  Uoglücksfäl« 
len  sind.  Zuweilen  denkeu  •  sie  .auch  über  da« 
Schicksal  nach,  das  ihrer  nach  diesem  Leben 
erwartet,  und  ihre  Einbildungskraft  stellt  ihnen 
ein  Paradies  vor,  in  welchem  sie  sich  ihrer  jetzi* 
gen  Lieblings  -  Beschäftigungen  und  ihrer  vorzüg: 
liebsten  Genüsse  in  einem  erhöheten  Grade 
und  mit  verdoppeltem  Vergnügen  werden  zu  er; 
freuen  haben»  Es  giebt  Zauberer  bei  ihnen,  die 
den  Namen  ^Ahgekoks  fuhren,  und  in  grofseni 
Ansehen  stehen,  weil  man  glaubt,  dafs  sie  jnit 
hohem  Geistern  Umgang  pflegen.  Sie  verleiten 
oft  die  leichtgläubigen  Grönländer  zu  den  selt- 
samsten Ausschweifungen  ,  und  machen  sie  Hand- 
Inngen  begehen,  die  ganz  gegen  ihren,  von  Na- 
tur sanften  und  mitleidigen  Charakter  sind.  Un- 
ter andern  Wird  ein  noch  gant  neues  Beispiel  an- 
geführt,  wo  ein  Vater  und  eine'  Mutter  ihr  Kind 
lebendig  begraben  haben ,  weil  die  Angekoks  ver- 

B  a 


so  Ahhmnälungek^ 

•icliert  hatten,    dafs   es  ihnen  bet^dex  Jagd  iiiiA 
dem  Wallfischfafig  Unglück  brächte« 

Aufserdem  bringt  auch  der  Branntwein ,  den 
die  Europäer  den  Grönländern  zuführen,  die 
nachtheiligste  Wirkung  auf  ihren  sonst  so  gut* 
müthigen  und  harmlosex^  Charakter  hervor.  Wäh- 
rend des  Wallfischfanges,  wobei  sie  häufig  Gele» 
genheit  haben  Branntwein  zu  trinken,  sind  sie 
zänkisch,  streitsüchtig  und  weit  schwerer  zu  be« 
handeln*  Es  hat  aber  auch  eine  auffallende  Ver- 
schiedenheit untfer  denjenigen  Grö/tZä/f^^rn  Statt, 
die  in  den  südlichen  Gegenden  dieses  Landes 
wohnen,  und!  denen,  die  welter  gegen  Nordeii 
hin  leben,  denn  diese  letztern  stehen  in  einem 
.stärkern  Verkehr  mit  den  Matrosen  der  fremden 
j$chiffe,  die  des  Wallfischfanges  wege^  dahin 
kommen,  und  haben  nicht  nur  mehrere  Lastex 
von  ihnen  angenommen,  sondern  überhaupt  aucli 
manche  interessante  2üge  ihres  ursprünglichen 
Charakters  gänzlich  verloren. 

Besonders  bat  man  aber  aiicH  während  de« 
Wallfischfanges  häufige  Gelegenheit,  jan.den  6rö/t« 
ländern  die  gänzliche,  Sorglosigkeit  ui^d  Gleiche 
gültigkeit  in  Rücksicht  ^et  Zukunft  zu  bemec«» 
ken,  die  bei  allen  noch  im  Zustande  der  Natoc 
lebendei^i  Völkern  gefunden  wird.  Der  Anth'eil^ 
der  ihnen  von.  dem  Ertrag  des  Fanges  zul^ommt^ 
wird  sogleich  ganz  aufgezehrt»  oder  sie  verkau* 
fen  einen  Theil  davon  für  andere  Produkte,  di^ 
aber  ebenfalls  noch  an  dem  nämlichen  TW^t.odejt 
^och  längstens  am.  folgenden  v.eirzeh?:^  iferd^n« 
Ganze  Familien  verkaufen   oder    verpiiinden   Qt\ 


Ahhan  klun  gisn.  21 

Sbie  Zelte,  und  ihre  wenigen  Geräthiclmften, 
«m  sieb  irgend  einen  vorübergehenden  Oennls 
zu  verschaffen,  und  gerathen  alsdann  in  eine 
salche  ^rmuthy  dafs  sie  nur  dqrch  Wohh^aten 
Anderer  ihr  Leben  fristen  können.  Es  gereich;t 
jedoch  der  Menschheit  zur  Ehre,  dafs  diese 
Opfer  ihrer  eij^enen  Sorglosigkeit  niemals  ohne 
die  thätigste  Unterstützung  bleiben,  und  dafs  Alle, 
die  sich  nocli  im  Wohlstande  befinden,  stet«  be* 
reit  sind,  ihren  Ueberflufs  mit  den  Unglückli«? 
chen  zu  theilen.  Diese  Wohlthätigkeit  hat  sich 
auch  den  dasigen  Europäern  mitgetheilt,  und.  sie 
haben  den  edeln  Gedanken  gefofst,  die  Wirkun- 
gen dieses  wohlwollenden  Instin ctes  der  Natur 
durch  eine  regelmäfsige ,  fortdauernde  Einrieb* 
tung  zu  befestigen  und  noch  mehr  zu  erhöhen» 
Zu  diesem  Ende  haben  die  Handelt  •  Agenten 
eine  Hülfs- Casse  zur  Unterstützung  für  Arme« 
Kranke  und  Greise  errichtet,  in  die  jeder  Grön» 
länder  einen  geringen,  keinesweges  lästigen  Bei* 
trag  von  seinem  jährlichen  Gewinn  beim  Wall« 
I  fischfang  abzuliefern  hat.^  Aufserdem  haben  sie 
auch  den  Beschlufs  gefafst,  den  Grönländern 
ihren  Antheil  au  dem  Ertrag  dieses  Fischfangef 
in  Zukunft  nicht  mehr  auf  einmal  verabfolgen 
zu  lassen,  sondern  ihnen  darüber  mehrere, 
in  gewissen  Terminen  zahlbare,  Obligationen 
auszustellen,  um  sie  dadurch  nach  und  nach 
an  Ordnung  und  S](»arsaihkeit  tu  gewöhnen. 
Ein  Plan  aber,  diese  Obligationen  in  Geld 
auszuzahlen^  i«t  verworfen  worden,  und  .man' 
hat  die  hisfaerige  Methode,  den  ganzen  Handel 
durch  gejgenseitiges  Austauschen  von  Natur  «Pro* 


to  jtbhandtungen. 

diicten  ztt  führen »  als  weit  zweckmäbiger  quA 
den  Sitten  der  Grönländer  angemeetener,  beib»» 
hallen.  ' 

Besonders  aber  haben  die  dänischen  Handels- 
Vorsteher  auch  dadurch  einen  grofsen  Beweit 
von  Weisheit  iiu^d  Menschenliebe  gegeben,  dah 
sie  den  Grönlänaern  noch  durchaus  niemals  ein^ 
körperliche  Züclitigung  zuerkannt  habend  den^ 
diese  einfältigen  ^  unwissenden  Naturmenschen 
Jiaben  schlechterdings  noch  keine  richtigen  Be- 
^ri£Fe  von  d^n  gesellschaftlichen  Verhältnissen, 
und  bestrafen  unter  sich  selbst  einen  Menschen, 
der  ^ich  irgend  eines  Vergehens  schuldig  ge* 
macht  hat,  auf  keine  andere  Art,  als  durch  Spott 
nnd  satyrische  Erzählungen» '  Wollten  nun  die 
Europäer  sie  anders  behandeln , .  so  würden  sie 
dieselben  ohnfeÜlbär  für  gefahrliche  'Gäste  hal- 
ten, und  entweder  allen  Umgang  mit  ihnen  veir* 
meiden  oder  gar  sie  gänzlich  zu  vertilgen  und  ihrer 
los  zu  werden  suchen.  Da  sie  aber  ausnehmend 
viel  Vergnügen  an  kleinen  Erzählungen  haben, 
80  ist  man  jetzt  eben\  damit  beschäftigt,  eine 
Sammlung  davon  in  ihrer  Spräche  für  sie  v«r* 
fertigen  zu  lassen ,  um  dadurch  den  *ersten  Grund« 
«ätzen  der  Moral  auf  eine  leichte  und'  fafsliche 
Art  Eingang  bei  iknen  zu  verschaffen»" 

-Diese  Arbeit  ist  den  dasigen  Mistionärea' 
übertragen,  dereu  Anzahl  sich  gegenwärtig  auf 
5  oder  6  beläuft.  ^Das  Chri»tentbwai .  b|eit«t  eich 
nach  und  nach  iorn^x  weiter  unter: ihnen  aus^ 
Kber  freilich  »chränkt  es  sich  blojj  noch  auf  di« 
Ceremonie  d^x  Taufe  und  einige»    betonders   vß. 


Ab  h  andlung en.   \  03 

die   Sinne   fallende,    religiöse   Hahdlangen    ein. 
Binige   Grönländer  haben  jedoch  echon  gröEsere 
Fortschritte   darin  gemacht,     und  sind   sogar  im 
Stande,     die   Missionäre   in   ihren  Geschäften   zu 
nnterstätzem     Die  letzteim   haben   mit   aufseror^ 
dentlicfaen    Schwierigkeiten     zu    kämpfen,     und 
müssen  tor  allen  Dingen  dre  ^Landessprache  1er- 
nen,    die  äufserst  sdbwev^ausznsp rechen  ist,    und 
durchaus  mit  keiner  andern  Sprache,  als  mit  dei* 
der-  EsqtdmeauXf    AehnUchkeit   hat.     Aiif :  ihrenr 
Reis6>n  müssen  sie  ungehettre ,  mit  Eis  und  Sl>htte<$' 
bedeckte   Strecken   duzch wandern,     um  zu    eloeÄ 
Anzahl    von    Zelten    oder    Hütten -zu    gelangen^ 
oiuwo&itn  sie  mehrere  Tage'  lang^  kein*  mensch« 
liches  Weten  ari ,     und  laufen  Gefahr , '  vor*  Hai^^ 
ger  und   Dutst   umzwkonvmem '     Nur.  aUeid   dei^ 
glühende  Eifer  für  die' Ausbreitung  der  Religion/ 
die  Hoffnung,     guteoi  und  Iriedlichen  Mensch^ii 
nützUcli  zii  werden,'  und. die  .Aussicht  einer  eh^' 
]rettvoUen<  Versorgung,  bei  ihrer  dereinstigen  Räek- 
kehr  ins  Yaterlahd  bannen '  die   Geduld   und  den 
M^th  dieset  frommen  Mäbner  aufrecht  eiliahen^ '^ 

•  Der  «rste,  der  es  gewagt  hat,  sich  diesem 
mühsffin^en  und  gefährlicheki  Geschäfte  su  wid<< 
xnebv  3iat  ein  sehr  ruhmvolles  Andenken  an 'sidi 
.  tuirückgelassen.  Es  war  Joh.  Egede^  ein  Norwe« 
giscben- Geistlicher,'  der ^ von  religiösem  Eifer ^gtf* 
triebttti ,:  seäfne-  Stelle '  »iedt^riegte ,  mit  seiner 'gani^ 
zen  Fannlie  mach  Bergen  reisete,  und  dort  er« 
klärte,  daft  er  sich  nach  Grönland  begeben  woll^',. 
um  das  Christenthum  daselbst  zu  pvedigen.  Sic 
hatte  die  Hoffnung^    daüa  die  Kaufleute  zti  Bsr^ 


i}4  Jlbhandt.ungem  ^ 

gen  ihm  die   Mittel  «ü   dieser  Reife  ver&phffffen^ 
und   die  Plane   det    frommea   Bekehrungt  -  Eifer« 
mit  ihren  Handels- Speculationen   verbinden  wüe« 
den;  allein  er  irrte  sich.   Niemand  wollte. ein  Gapi*' 
tal  in  eine  ünternehmoBg  stecken,  ven  der  kein 
sicherer  Gewinn  ^u.  erwarten  war,  und.  alte, reli-. 
gicsen   Gründe   des   Geistlichen   waren  nicht  hin-r 
reichend,  um   es  dabin  ui  bringen.     Dessenuiige* 
achtet   liefs   Bgede  den    Muth   nicht  sinkea»     e«, 
wandte  sich  Bern   den  König  yoa' Dänemark,    und 
brachte  es  n^ich   langem   Bitten  endlich  auch  da- 
hin,   dafs  ihm  die  Regierung  ein  Schiff  und  die 
^öthigen  Lebensmittel    Terwilligte.      £r   schiffte 
sich  im  Jahr   1721   mit  seiner.  Frau  and  seinen 
Kindern  ein;     unterwegs   überfiel  ihn   ein  hefti«i 
ger    Sturm,     in    dem  er   beinahe   umgekommea 
Wfire.       Endlich    langte    er   auf    der    westlichen 
Küste  von    Grönland  im  648ten  Grad  der  Breite 
an»     Damals  war  in  diesem  Lande  nooh  nirgends 
eine  Niederlassung  errichter,     und  aller:  Verkehv 
mit  demselben  hatte  sich  einen  Theil  des  Jahres 
hindurch    auf    den    Walliischfang.  längs    der   ge* 
nannten  Küste  eingeschränkt.     Egdde  erbaute  so« 
gleich  mit  Hülfe   der  Grönländer  einige  Hätten, 
in  denen  er  den  Winter ,  enthlöfst  von  Allem  und 
kl  dem  schrecklichsten  Elende  zubrachte«    Im  foK 
genden  Jahre  bekam  er  jedoch  Unterstützung  aus 
ßänematk^    und  da  er  sich  unterdessen. mit  des 
Landessprache    einigermafsen     bekannt    gemjacht 
hatte,   so  fieng  er  an  zu  predigen  und  zu  lehren* 
.Die  Eingebornen  bekamen  eine  solche  Ehrfurcht 
für  ihn,  dafs  sie  ihn  für  ein  übernatürliches  We- 
sen hielten»     Die  Kranken   liefsen  sich   zu  ihm 


jH han  dltfing tnt  dg 

briiigVD»  in  dcrMeiaaiig,  dafs^r  »ie  daveb  sein^il 
Atiiem  wieder  gesund  machen  könne;  seine  Aa^ 
kanft  in  ihrem  Lande  .schien  den  Grönländern^ 
eine  besondere  VVohlthat  de«  Himinels  zu  seya^ 
und  wuirde  bei  ihnen  d^r  Anfang ,  einer  Zeiferech'? 
nung,  nach  welcher  sie  noqb  beut  zi^  Ta^e  allei 
wichtigen  Vorfälle  und  Begebenheiten  zu  berechr 
nen  pflegen*  Funfzebn  volle  Jahre  hielt  sich 
Egede  in  Grönland  auf,  während  welcher  Zeil 
er  mit  dem  unermüdlichstea  Eifer  an  der  Ausf 
breitung  des  Evangeliums  arbeitete,  und  zugleich 
auch  den  Grund  von  den  jetzt  da$elbst  befindlif^. 
<;hen  Dänischen  Colonieen  legte.  Er  erhielt 
hierauf  eine  yortheilhafte  ,  Anstellung  in  Dinß^, 
mark,    wo  er  im  J.  175a  «tarb* 


2».    ..;..    ......,•;    .r 


Hrn.  JTol/rey's   Nachricht  von   den    Ca* 
sten  auf  Ceylon\  *)  - 


Die  Epooh»,  worin  wir  jetzt  sind ,  heifst  die 
Mahabadre  Calpaya^  ♦♦)     vor  welcher  tooo  Mil- 

•)  Aus  den  Beilagen  zu  Lord  Videntid*s  Travels,  Bd.  L 
'  S.  433  der  Ausgabe  in  8»  Da,  die  Teutsche  Ueber- 
tetznng  bereits  so  sehr  angewachsen  war,  konnte 
der,  folgende  Aufsatz,  der  besonders  wichtig  ist, 
nicht  mehr  aufgenommen  werden  ;f  die  übrigen  Bei« 
lagen  sind  von  geringer  Erheblichkeit. 

RÜhi. 
^)  Mahdhadri  Cdlpaya,      Die    CingaUstn   haben   iwei 
Arten ,  die  Dauer  dieser  Zeit  tu  berechnen.      Fünf 


fl6  jmiatfdtungen» 

fioti^if  von  MHiioiteh  äackvats  oder'Welten  dnr^ih 
Feuer   verzehrt   sind.       Nur  zwei   Blieben  'i^brlj^, 
die  Welt  des  Brahma  in-der 'höchHen ,     und    die 
Vjfelt  der  Winde  in  der  niedrigsten  Region.      Dar 
alle   lebende  Geschöpfe   mit   den  zerstörteii  Sack« 
Tals  umkamen,     wurden  tie   in  der  obersten  Re-' 
gidn  als  Brahma's  ohne  allen  Gasten  -  Unterschied 
Wiedergeboren«     Einige  derselben  kehrten  zu  deii^ 
St^ckväls,   die  sie  ehemals  bewohnt  hatten,    nacH 
Wiederherstellung  ders^lbeti  zurück,     wareh-abef* 
durch  Gei?i*  so -entartet,     dafs   sie   zu    stehlen' an*^ 
fieng^n.       Hierauf  entstanden   unter  ihnen  Streif, 
tigkeiten , ^und  da  kein  Oberhaupt  war,     um  sie 
2u  entscheiden ,    überlegten  ihre  weisen   Männer,- 
dafs  die  Welt  ohne  eine  Art  von  Regienyng  nitffat 
in   gehörigem  Stande   seyn    würde.       Hierauf  ka- 
•men  sie  zusammen ,  und  wählten  unter  sich  eine, 
ihrer  Weisheit   wegen  berühmte,  Person,    die  sie 
mit   den  Worten   zum  König   bestimmten:     ^^Du 


Jntagh  Kalpaf  machen  eine  Mahäbadre  Kalpei.  In 
deni  Laufe  eines  Jahrtausends  wachst  die  Höhe  dex 
Erde  einen  Finger  breit.  Eine  Spanne,  Viyata  oder 
\i  Fingerbreiten','  machen  eine  Riytana  ' näktt  Elle. 
Sieben  At/anaf^  machen  eine  Yat4\  20  Yatis  eine 
Assumha\  80  Assumba  eine  Kosa;  4  Kosa  eine' 
GomQüf  und  7^  Gauwa  eine  Antagh  iCalpa,  Oder 
siQ  giebt  einen  Stein  von  4  Quadratellen;  über  die- 
sen Stein  geht  ein  in  weifsen  Mousselin  gekleideter 
,  Gott  einmal  in^  einem  Jahrhundert;  das  durch  den 
Wii^d  bewegte  mousselinene  Gewand  berührt  den 
Stein,  wie  er  vorübergeht;  wenn  durch  die  Reibung 
die*  es  verursacht,  der  Stein  zu  der  Gröfse  eines 
Senfkorns  heruntergebracht  seyn  wird,  ist  ein  An* 
tagh  ialpc  verstrichen. 


AbhandlumgeA*   ^  §f 

bist  unser  König,  wir  wollen* dir  ein?»  *zehniea 
Theil  des  Vermögens  geben, i  d^n  wir  erwerban, 
sey  du  ein  Richter  und  Herrscher  über  unl,^* 
Dieser  König  ward  Maka  Sammata  g_ei^ahnt; 
das  Wort  l^^edeutet  eine  groCse  Versammlung,  um 
^zuzeigea,  dafs  er  durch,  die  Einwilifgung  Vde* 
1er  .Leute  gewählt  sey.  ^  Dieser,  Köoig  theilte 
nach  seiner  Wahl  seine  (Jnterthanen  in^fcrlgendo 
Gasten;  nämlich: 

Rajah  wdLnsaya ,  die  Königs  Gaste,  '  äie  von 
dieser  Zeit  die  höchsten  Gebieter  auf  JErden 
wurden.  / 

Srahmana  ivkniaya,,^  die  C9st4Bt  der  in  Wi<^ei&- 
schafteh  erfArnen  B rahminen» 

Wani]a  W3.nfßya,  die  Gaste  der  Kaufleute. 

Göwi  udLnsaya^  die  Gaste  der  Gowis,'  das  Feld 
zu  bauen.  ^      . 

Diese  letzte  Gaste  ist  in,  C^^Zbn  ui^te^  dem 
Namen  Wellal  bekannt,  vyelches  jedocli  kein 
Cingalesisches  Wort  ist,  Die  Gowis  oder  i^^Z- 
laU  gehören  zu  der  höc}isten  Gaste  auf  der  In« 
•el,  weil  es  Keine  aus  den  drei  oberen  Gasten 
giebt,  aufser  dem  Könige  von  Candy^-  der  zur 
ersten  gehört.  /    ^ 

Die  obigen  machen  die.  vier  höheren  Gasten 
ans.  Die  folgenden  sind  zu  ihrem  Diei^st  be« 
stimmt :  .        '  -      - 

DanSuwaduyo,  Zimmerleute« 


tg  Abhandlungen. 

i;'Jlaäiift«^  Wäscher. 

,  Jtymbattdyo ,   Barbiere» 

«'^antä^xv  Schneider. 

Rata  KairayOf  Wagenmacher. 
;  Badllu^  Metallarbeiter« 

1  MdLldJtdjrayOy  Pflanzer  wohlriechender  Geiträach^ 
und  Verfeptiger  von  Blumenkränzen, 
'•^'Kumhalu^  Töpfer« 

Sittaruj  Maler. 

GahalayOy  VerferlSger  der  Wände  in  den  Hau- 
/  «ern. 

'  Kullupatto  odet  HinnäwOy    Sieb«  und  Matten- 
macher. 

-Uyana  Waäuwo  ,  Drechsler. . 

AchdiTi^  Grobschmiede. 

DiyUuwo^    Wasserträger. 

.  Wendikdürayo  ^  Musicanten  auf  einem   Saitenin- 
strument. 

AiwaduwOf  Pfeil  macher. 

Ifala.  KärayOf  Flötenspieler» 

AyttalayOy  Elephantenhüter. 
*\  Pupa  welendo  ^  Kuchenhändler,  .  ^ 

Rawelendo^    Toddy  verkauf  er. 

Sepidiwyjii  karayo^  Zauberer. 

Sukari  kayos^  Schweinschlächter. 

Mägawi  KayOf  Hirsch  fäller. 

Säkani  Kayo^  Vögeltödter. 

Waguri  Kayo^  Fischer  mit  Netzen. 
" '  Bdiri  Kayo ,  Lastträger.  » 

Baak  ayo^  Höker. 

DdjayOy  .Sklaven. 

ChandU   Layo^     Bewohner   der    Walder,     die 
Thierfelle    abstreifen , .  um    zum 


Abhandlungen»  99 

Dienst    des    Königs    Rieme«  :Z^ 
machen.  ,  '    .\ 

Viddo,     ein  Volk/    das   wild  in  den  Wälderp 
lebt,  und  wilde  Thiere  tödtet. 

^  Die  obige  Otdnung  der  Casten  ist  aus  den 
Cingalesischen  Büchern  Jinälan  Karntya^  Dank- 
sagungen des  Budhu,  3 an  Indaya^  das  Glup]^ 
des  Volks,  und  einem  Worterbuche  voa  PM^ 
durch  AnirUs  Mohundrum^  einen  gelehrten 
Eingebiornen ,  der  diese  Werk^  besitzt,  ausgezo^ 
gen.  Diese  verschiedenen  Casten  werden  von 
den  Buddhisten  überhaupt  anerkannt»  aber  nicht 
alle  auf  der  Insel  gefunden«  Eine;  andere  Ein- 
richtung traf  FyiaRajahj,  erster  König  von  Lak^ 
diva  oder  Ceylon ^  die  in  einem,  von  ihm  selbst 
in  Cingalesischer  Sprache  geschriebenen' Buche, 
Nitiyah  genannt,  aufgestellt  jist* 

Vyia  Rajah  war  der  älteste  Sohn  des  Königs 
SinhabdL^  der  in  einer  nach  ihm  benannten  Stadt 
lebte,  in  dem  Königreiche  LviäadSsaye*  Er  l^äm 
in  Ceylon  an  im  56.  Jähre  der  Aere  des  letzten 
BudUy  sieben  Tage,  nachdem  Budu  t^ivani  ^)  ge« 
worden  war,  d.  i.  vor  2290  Jähren,  denn  dat  ]'e«v 
tzige  Jahr  ist  das  Jahr  BuduV  2346.  Vyia  Rajak 
brachte  700  Riesen  mit  sich/  2^ur  Zeit  seiner 
Ankunft  war  die  Insel  nur  von  Tieuf^ln  bewohnt ; 


^)  Nivani  wird  dargestellt .  als  ein  Zustand  des  Glücks| 
ist  aber  der  Tod  der  Seele,  die  nach  dem  Glauben 
der  Buddhisten,  sterblich  wird,  sobald  sie  einen  Zu« 
stand  dsr  Reinigkeit  erreicht  hat.  -        ' 


go  Abhandlungen. 

€ieff^/^#T5tSrte  er;*  und  madbte  Ceylon  zu  einem 
Aufenthalte  für  menschlich«  Wesen.  Er  herrWhta 
3g- Jahre,  und  ertithtele  die  folgenden-  Cahes 
und  Clas«en-9  um  im  Pallaste  des  Königs  Dienst« 
zu  leisten^  und  die  Verbrecher  zu  bestrafen. 

DurdLVos.  Die§  ist  die  Gaste,-  die  gewöhn« 
Hch -Chandos  heiftft,  welches  kein  Cingalesischet 
TPi^tt  ist.  Der  Name  Durävo  ist  aus  zwei  Worten 
su^ammengeseut,  die  ,^ von-  weitem  gekommen** 
bedeuten.  Es  giebt  10  Unterabtheilungen  dieses 
Caste  in  folgender  Ordnung; 

Pati  KarayOj  Kuhhirten. 
\  Porawo  KarayOy   Holzfäller* 
Haro  Durdivo ,  eigentliche  Duiävos. 
Magul    Durävo^     Reiter    der    Elephanten    dea 

Kööigs. 
Aynadi^  Diener  der  vier  vorhergehenden  Cläs- 
sen,    die  ihre  Pingös  (Lasten ]|  U^brel- 
las  (Sonnenschirme)  u.  s.  w«  trage^. 
Kutta.di,  Tänzer. 

BalibattUf  Personen,  .dpren  Amt  ist,'  den  Bil« 
dern  der  9,  Planeten  Reifs  zu  opfern« 
'  Diese  Personen  haben  allein  £rl^uh,« 

niCs,  d.iesei^   Reifs  zu  essen«    . 
PannayOf  Elephantenfütterer..  '  . 

Nattambuj  Toddy- Abzieher. 
HiwattayOy  die  Wäscher  dieser  Gaste« 
Karäwo.      Es  giebt  <f  Unterabtheilungen  dieser 
Caste,     die   gemeiki]glic)i  die  Fischercaste   heifst; 
aie  leitet   ihren  Namen   von  einem  zusammenge« 
ietzten  Wort  her,     das  ,,  Uebelthätex^'  bedeutet^ 


Abha  nd  tun  ge'n»  ^% 

weil  das  Geschäft  dieser  Gaste  im  Tödien  'i»on 
Tliiereii*'beM«ht,  was  durch  die  Religmnk>7:de8 
Badu  verboten  ist.  . 

Vunuwayeli  y  Bogenschiiizeny'^  ^ 

JFzZ/iTjÄ,  Vogelsteller.  ,        * 

Wiidekayo ,  Henker.  . 

Ugulwaydi,  Verfertiger  Von  Vdgelnetzen;    "; 

Kayman  wadi^    tjeiite,    die  Fische 'mit  einem 
Werkzeuge  fangen,  Kaymann,  genannt. 

Paksiwaydy  Vogelfänger. 

Muhuäüdayl   waydi^     Leute,    die  in  der  See 
mit  Netzen  fischen. 

Kaywülöy  Fi'sfcher  mit  'Angebchnüren. 

itfa^w/iÄMTiÄnno ,  Fisch sF^rkäüf et,  •  /^ 

Pass   m6h4  Jißruyo^    die  fünf  Vollzieher   des 
Dienstes.  r    \ 

,'i'DandijUwa4i£u}o  i  Zimmerleute^    ^ 

PFiyanno,  Weber.  ^  _, 

•    Radda,  Wäscher.  ,>       l 

Ambayttayo ,,  Bäthiet^^       -  ..    ,        ,,     ■:'->A 

Sommdiruy  Schuhmacher,  ,  .  .^ 

Nüffwaymiyo^  die  neun  Dienste* 

Diese  neun  Personen  dienen  Aen  vier  hoch* 
sten.  Gasten  ^  nämlick:: '      -        ^  'i:.  1 

j'i^f/iru,  Maler.  '     .^ 

Acjikri^  Eisenschmiede.  *• 

' ''  Liyaiia  Uuäduwo ,  Drechsler.  * 
Gul  waduwoy  Steinschneider.  ' 
Ee  waduivo^  Pfeilmacher*  -         « 

T<are%izZZo ,  Goldschmiede. 
JÄinäyiM,  Metaillöther.'         •^^:.    »  -^ 


39  'dbj^mn'dlungäm» 

:  Olli  Maftkenmaclier« 

:.  HammärUf    Leute,     die  die  todteii  Körper  der 

Thiere  wegschaffen , '   und  ihre  Felto 

bereiten« 

Tolil  KärayOf  besonderer  Dienste 

Hanndili^  Sc^peidi^r,    , 
JHakurOf  Köghe.     ,         , 
Hunnüy  Chunammacher» 
BerawayOy  Tom  tonisch  läger. 
Paduwoy  ]S.uli$  ^  die  Palankins  tragen. 

Die  folgenden  221  sind  untere  Gasten. 

Canraykawaltu,  Dorfwächter*  ' 

'  .   ,Andi\  Bettler,   vermöge  ^er  Gaste. 
Wallu^  Sklaven. 

Pidayni  ^anno>  Leute/ die  den  Teitfelii  epfeni. . 
GatalayOj  Gassenfeger.  >   ^ 

Horuy  Diebe. 
-  ^  KannUf  blindgebornePersonei^ 

KorUy  lahingeborne  Personen.  \ 

HingannOj  Bettler  aus  Armuth. 
Dds  ayrawoy  '  Fremde,    die    zürn  ^etgnugen 
•:!  '.■..'■.  u-.   remn«  .    •<  •  .  r    ^ 

Yakaduro^  Verehrer  de»  Teufels«  .^ 
Pilu\  taubstumm  geborne  Personeji. 
KustarogiyOf  Aussätzige.  ^. 

—        —      Personen,    die  die  Teufel   durch 
Tanzen  ehren. 
KappuwOf  Tempelwächter. 
HdndiwalayOi  Verfertiger  feiner  Matten. 
Palif  Wäscher  für  die  unteren  Ciisten. 


HoJUyo^    Ptraonen»   di«  Tliier#'tbflleh»i»^    nnd 

in  den  Wäldern  leben. 
Jtant«rxo,' Leäte,<  die  das^Grerüst  tragen^  worauf 
.   der  Palenkin^detS^önig«  geieut^^d» 
wenn  er  reisc^,. 
Hinnhuohf  Wäicher  fax  die  Gehidayea* 

'     .     .  ^ 

Der  eS^bente  König  Ton  Vyiah  Rajah  hieft 
JfBtissm  If.;  er  fieng  an  xa  regieren  370  Jahrs 
nach  der  Ankanfi  des  Vyiah  Rajah  ^  und 
benrtchte  70  Jahre.  Auf  lein  Verlangen  schickta 
Dormasökd^  ein  grofter  Köni^,  enttpronen'  voa 
dem  ivdrüin /erwähnten  Geichlechte  ^on  Moka^'' 
sommef  der  dsimaU  Dambadva  beherrschte,-  und 
in  der  Stadt  Peleloop  lebtej  nebst  dem  Zweige 
des  Baumes  Sre  Maha  Bodi,  ^)  8  Prinzen  aut 
dem  Geschlechte  des  Sa^i^  um  ihli  2U  erhalten; 
sngleielf  nebst  folgenden  Gasten:  ' 

Die  Bramiami«C«stei  Segen  «u  ertbeUen» 
Die  Sitty  •  Gaste  ^  Almosen  darzubringen. 
*  Die^  Kdti(fmanQS :  Cä1/t^/'  dmf  'Weihtauch »    Öel 
und  Licht  zu  bringen«. 


t)  Bogalir  {Picü*  Utigiosa),  fiieiet  fiaüitt  wird  t^ 
Anara)apopra  in  den  Wanni,  ein«r  ron  PtoUmHuä 
er#lhnieii  ^tadt,  die  fidcfa  einig«  Spiil^ett  irott  deren 
ehemaligen  ÖrSfi«  äuftutif eisen  hüt«  geieigt.  Detf 
Baank  ^oll  hoch  d'äselbit  blübeii,  Und  det  Oft  Wird 
detvfegan  tön  aiidaehtigen  PfetSonen  ttts  all^  tliti« 
len  der  tntel  Beitichti 

d.  Q.  B«  XXXVIL  Bdi,   U  St.  t 


Die   BogenschttUen,  -UM  '^Akf'  'Yogtl  ^mv"^  wer* 

':  Acht  Fexspiienaus  jed^x  von  diesen  ^Pjutena 

*  Trackt^ii^y  ''*hi"iÄrie  AH  Sontien^cKirme'»  &y- 
«anf  genannt,  zu  verfertigen! 
JSruZm^a';)^iin>  -  um -filunvien  za-biingea« 
Kappakayauj  um  Nahrung  zu  bereiten. 
Balaltäyän jTh'ixb&ttr.  .'  * 

r,  JP^wa-'K^raymn,  i  um  'leinene^  S^igefiuehev  zum 
ü     ?  WAssefiiÜriien^ztt  bereiten/  ' 

e   •        '  •  ^  .  .;,..  ;  :,;-  ,  .:\     ..■■!,.-  s  •    -     . 
)  '    Die«>  ist  jdie  Casie:  der  Chalias  *)   odex  Ca^ 
neelschäler^   .  di#    Iprtüahien ,     S^igniÜQJbe^     so 

\^  Kuniba  ÄarÄ/a»,  töpfer.  .      .  > 

JlJäiä.  Äär^Yiin ,.  Blumenflechter-, . 
Ganda  Xärfl^ÄÄ^  .Verfertiger  von  WohlgerSchen» 
Sinda  Klrayan^  Schneider,  die  Flaggen,  Dak« 

.,: ^  l(iSb  «n*  Vorhangf  machtau.. 
i9i^j!7a  JCäri£XA7?».-K,öc))a«.^  .  •      ..       >        .•  .. 
f  j^amma  £^är<i7ti(n , .  jf  m  &a^iarn|(|89^x  .nn^  Sch^e« 
xen  zu  machen. 
Loha  Ediray  an  y    Verfertigex  von  goldnan  und 
silbernen^  Zierrathen. 


*)  Diese,  Gaste  ini^cKt  dei|  FiscKern  den  Rang  streitig;. 

,  Das. Geschäft  Gane,el   zu  schälen,  hat  W9gc;n  setiner 

Wichtigkeit  für   die   Europäer   ihnen  «in    Ueberire- 

.  wichjt  gegeben,  dff.  die  Eifersucht  und.  den  Unwil- 
len der  anderen  angesehenem  und  weniger  nümicäea 
Gasten  erregte. 


Si^arna  Klrayan^   Verfertigmr  goldnei.and  sil«  ^ 
.  berner  Töpfe*  '^        ~ 

*    Chitiä  Kdii^ityän  i  \xtd  S4s^ets  cide;  Soimeitscliir* 
\\\     ^me^eu'jnalea»    '     ,\\^.  :•  .     ,  »  ^     j 

V  AtoMumds'Xdir^yun^  ntmklle. Acten  ron  Trom^    . 
mein  zu  schlagen.       ^^        ,     .  . 
Chalta  Kara^fLn^^  Sonn^nsc^ir^e  xu  machen. 
Vjana  Palian^  blühende  Sträucher  zu  pflanzen« 

Diese  Einrichtung  der  Gasten  in  der  Religion 
det  Sudu^ifi^xüeTivon  den ifaA^n  Zügen. dffr>Aehn« 
Hohkeit»  mit  r^dcß-  bramimnuhefn ,  die  üimjl  rilKen  **§ «^ 
«ieinvchAfiltbl»a  Urt prung  deitiiet» 

Iff  deni  liJnterscheidtttt^Qlf  ^ext  biet  ftUif^efiikr» 
ten  Oie«infeb«»kt  e»  klar,  dalr^^ilige  eher  Clasien^  ^ 
alt  €^t«ft  naeh  der  IndiHluin  Atideütnnig  des  Wajc<< 
tet  «ind)  abfcr  da  sU  i»den  uvsptüngHciien  Schrifu 
tt«lletn»  «tövaui  dieser  Bericht  Igeschdpft  ist,'  CsU 
tten  genannt iwerden,  so  habe ich^i€ht«eviaifiidii 
Benemning  tu  ittdern,    C^umbos  lo.  Jw.  I0O4*   '  ^ 


Ca 


'    ^     .     ■  •  .      •    -^' 

£inige  Bemerkungen  ülßier .  die  eig&ithämli^ 
chen  Sitten  und  Gebräuehe  der  JViU 
den  im  holländischen  Guiana  ^  inson-- 
derheit  der^  Arawackenj  Wartmen  und 
Karaiben. 

'  V  0  n^    G«    Q  tt  a  a  d  t  *),     ' 


i:  ,  Ofo  iiiMnnliclieiK.WUdto^  in  SüwiMtm.  habeli^ 
«war  ^menig  Besöfa^ftigung,  wetwegien  ai«  ofi  vielt 
Zeit  xnüssig  in  ihren.  Hangmatua  aubHogen^j  ai« 
aittd  aber  desh^b  gar  nicht  träge,  oder  langsam  ia 
ihrer  Arbeit,  im  Gegentheile,  sie  :IArbmte»; flink 
imd  knttnter;  es  geht  ihn ^n  hnrtig  von  der  Hand» 
Ihre  Arbeiten  bestehen  >edoch  blofs  dajcin,  öäCf 
aie  jagen  und  fischen,  ihre  Hütten  bauen,  un^ 
das  Gehöhe  von  den.Stellen  «vegrSumeii,  die  ihxn 
Weither,  auf  welchen  die  ganze  Sorge  des  Feld« 
bauV  ruht,,  dann  anibauen  müssen,  rr  .  Umc^.  Nqi* 
bei^arbeiten  bestehen  in  der  Zubereitung  und  Ver* 
fertigung  ihrer  Wa£feni  ihrer  Jagd  .und  Fischer« 
Werkzeuge,  ihrer  Kähne  und  allerlei  Arten  ?on 
flechtwerk  aus  Rohr  und  Bast 


*)  Aufgelegen,  «asanun angetragen  und  bearbeitet  ans 
dessen  Nachricht  von  Surinam^  etc.  G^r/its,  1807.  8* 
Der  Verf.  war  in  den  J.  1768  bis  ifSo«  dort  als  Missio- 
när der  Brüder  -  Unität ,  und  beweist  sieh  als  einen 
glaubwürdigen  Bericbtgeber. 

•  &  - 


Jt  h  htan  diu  n:g^  m*,        ^  ^ 

Ste  bedieiian  licli  der  Flivtan ,  wenn  lie  wel« 
dbe  haben  kdoneii;  dooh^feUt  ei  ihnen  oft  an  PaU 
iFar  nad  fttei, '  daa-tr^niefatrimmer  «ich  atiitaschtf« 
fen  im  Stande  «ind;  daher  hehelten  aie  immer  noch 
ihre  alten  Waffen,  Pfeife  und.  Bogen  bei,  —  Di« 
Pfeile  haben  fie  xn  mancherlei  Gebraache*  ancb 
mancherlei  ^verichindene  Arten,  z.  B»  Pfeile,  mir 
«reichen  sie  ^Fische  im  Wasier  i chieften ,  Harpu- 
nen, VLi  04  w*  Sie  wisaen  mit  allen  sehr  geschickt 
^maageban*  Die' mit  den  Bur^^päern  in  einigor, 
Verbtttdang  ateheaden  Indianer  vergiften  ihre 
Pfeile  nicht  mehr,  wie  sie  ehemalr  thaten.  Sie 
tvnitten  ein  äofierst  geührliches  nnd  schnell  töd« 
feadeaGift  au  diesem  £nde  zu  bereiten.  -— *  Ans«^ 
aerdemhabea  diese  Wilden. noch  ein  Mordgewehr^ 
das  einer  Keaie  oder  einem'  Streitkolben  ähnlich- 
ist,  Mus$i  genannt ,  gevt ifaailich  ans  hartem  EiseiHi« 
holze  verfertigt,  nnd  nur  im 'Handgemenge  ge*' 
baaueht  wird*  ^ 

In  aUen  ihr^n  Arbeiten  £iifsem  diese  Wilde« 
aehr  viele  Gesehickliehkeit ;  sie  verfertigen  aufser 
anderen  GerSthschaften  ai»  Rohr  hübsche,'  zlem4 
lieh  wasserdichte  Ktstchen  und  lUsten,  worin' sia 
ihre  Habseligkeiten  verwidiven ,  nnd  die  sehr  be« 
qnem'  sind,  weil  man  sie  wegen  ihrer  Leichtigkeit 
ohne  Mnhe  auf  dem  Kopftf  von  einem  Orte  zuna 
anden  tragen  kann.  Nieht  minder  verrfith  auch' 
der  Ben  ihrer  Kähne,  die  si^  aus  Baamstämmea  aiit 
Feaerznrechtmachen,  viele  Geschicklichkeit. 

Diis  Weiher  betorgen,  wie  gedacht^  denklefr-^ 
Bta  Fädimu^  den  dieae.Wüdoa  tambea:^  oad  iM 


>  \ 


litopttKcIiltchin  dem  ^ AtipflUniei»  dflr.'Ktftitfver.^odet  - 
MftniekvfUTzela  btate^t^  i  wsricke^  bimh  vdUkonH:««!! 
dir  Stell«  des  Geti»tde».oviet«ei»  müsaeii;^  ^Anftev 
denWlbeji  w<»rdeii  ;«ii^#«f  den;  von  4e»  Mäsütol 
Tom  Hohe  gejmimttma:.vcad  \ abgehorannutn  &iiitavfH 
FeUern^i^  und  da  etta^e  AaaBaste^  Fasaten.  uii4 
desgleichen,  auch  >:etwb8'  M^a  und  .  Ziickefxcrbr^ 
jedooh  blol»  zui>l^äPobaxei,  ^gehaut^*^  .Dme..^* 
lüan^Wiiiitfif,  die»  überkaupl'ielLe  airbtitaftm^nnd^llMfir 
nahe  immer  be^liftffigt  sind^i'^  be<4itearftle^;.iuiifc 
Gelzänke  a«it  den^'Kastdve-«  Wwraelii.  <«a:IWii»  -aitf 
ttberhaiifi  allein  die.  Küc^e  verc^eliton  liiie  jnäas^C 
amch  alles  Brennholz  herbaisohaffent^  rF^mef^f^i»* 
nensie  BaumwoUe^  :  difia  sie  seibat  ueiifsaimadal«^ 
anr^pindeln,  und  fleolitaai'aiiY/dem  <^ii.t3gea\vtnateii 
Garne  tebir  bequemet  und.  dauediafi^  Hingmetten'^  ^ 
lie  drehen  Sdinore  aUa  lein^mtBaste  und.  äiiic  imk 
lenditchen.  Artyoh  Haiifa;;isie  verfertigeft  Mefs  mit 
den  Händen  aus  Thon  und  dem  Stavibe  eiser  jiu 
Kohlen  verbrannten  Baumrimde  sehr  gute  und 
dauel^hifle  Topfe;  Sphüssein  und  andf i^  Geschirre, 
dtsaihier  Von^ige.w^gea^lbst  von  den^ Europäßrnk 
gesohätzt  .und  geUnft  werden.  --^  Bndiich  ist  ea 
mck  des^  GcscbUft  der  fWeibey  dein  Wilde,  d)sa 
die«  Iträner  «rlegt  hmban,  ^^9  FeÜ  abzuzieheii^ 
letfleber:  ^ber  nicht  häufig  gesphieKt;  'denn  ge* 
mihnliohy  werden  ^bloXa  die  H^aare  ^bgebivühty  .und 
dis  Wild:  dann  --*  wie  ;>^as.^j3chiweipileis(^  -m>; 
iMmtt>  tdex  Haot  ful^reiteii  ui^d  gfgessen;     . 

Um  sich  zu  putzen,  iiberschmieren  sich  vor* 
iSgUfcfarfiie '{fiWvsä^^v'auch:  ■^i^'-jirmw^acken^  )aber 
lltit  üidiienoddiet  iirjüidMeKt»ditn  .fanaen  uKorpsr 


SttU  e&i»»  Odie  und  Cärbttii  «ifeli  Satm  mit  Or- 
kan oAn  Bocu  ganz  xoth. .  Zuweiloa  färben  da 
«af  dMe<e '  W^ise  nuir  dit-Haa^e  und  die  Fürte, 
eo  dab  es  dann  auttielit «  ala  oh.  ««te  rothe  Hand* 
ecbnbe  und  Stiefeln^  txiigea.  .Sia  glanbaa  und  n* 
gen  9    die  rethe  Farbe  jchötze  ''sia'vox  dem  böfan 

,ir>  Diele«  ^bw^taea  ihnaa  ibM  segeaanaf^^JSo- 
gajerf  d«  h.  .Gaukler  öder  veirmeiailiche  fiMae^- 
nneister  vo^^rvon  weltben  keiner  sich  jcfmalr einem 
iiuropäer  nabelt,  ohne  tidi  veorhei^  totb  gefärbt 
zubabenl 

•  '  '  '         V  '  >  .      '  * 

!.  Bei  SfFentlicben  fLnstbarkeithi  and  bei  feierK* 
oben  Taaxen  beaialen^ie  sich  den  ganzen  Körper 
mit  aUerkri  'Fif  uxan  ^on  Scblmgen  o.  s.  w.  in 
schwarzer  FAKbe«  Bieses  ^t'  e&gfentlicb  das  Ob- 
schäft  der  Weiber,  welche  oft  ganze  Tage  damit 
zubringen.  Bai.aelckeo  Xäazea  :tragen  sie  auch 
alne  Ar»  Mäntel ,  ent.wedlnr  von  falaoeto  Cotton  o4ac 
«an  gefällten  Sohilfe^  luiid  ««.  die  .Kaöohel  dea 
l^üfse  befestigen  sie  eine  Art  von  Schellen  y  .die  am 
hohlen  Nüssen  gemacht  werden.  Diese  Tänze  sind 
§awöhttlSch..biidlijsbb  'VelrsieUna^eavon  Jagden« 

Zu  d«n  Putze  der  ^HTeiber^gdiorea  vorzüglich 
die  kleinen,  .mitCorallen  durchwirkten,  cottui^enea 
oder  aus  fiaunurmda.  geflocbiieiMi  Schürzen-y  die 
oft  nicht  igröfser  sind,  als  ein.QoarkUatt.  .-*^ii  Dia 
W^ibavtdet-J^araiA^n  tragen  Ireine  solche^Schüri« 
ahan ,.  a^ndeKnyeine^Art  Hoseii  von  Oottön,  welcfaa 
aber  nur  die  HäUte^ das.  Schenkels  bedaokaii.. 


40.  Ahhmndiungd^. 

Die  Wefte«  iht  Warauen  bohrfitifi^^o  grate 
Löcher  In  die  Ohtlfippoheti,  dafi  «ie  eifleii  Kork-. 
'liopsel  hindurch  tckiehen  kennen,  in  welchen -ritt 
-ihre  Nadeln  itechen.  Oft  haben  iie  auch  de^  Rand 
'der  Lippen  mit  Nadeln  hetteükt.  Viele  Männec 
fftiefaen  sich  einen  Faden -darch  den  Nasenknorpel 
und  hänfen  ein*  St&ckchen  Silberfolech  daran«  ^ 

Man  soUte  nircht  glaid>en;  dafret  hei  to  rohen»' 
•  wilden  9  odeaimehv  als  halbwilden  ¥ölkevschaf-> 
(ten  y  wie  die  -Karaihen^  Ardwaken  und  Warauan 
;:dind,  so  viel  Complinientirsacht  'nod  cereinoniösn 
Steifheit  gebe,  als  man  hier  wirklich  finüet^ ' 
Ki^ch  dem  teutschen  Spracfagebrauche  spricht  bei 
•Aen  Arawahen  ein  Kind  von  seinem^'  Tateir  nnd 
'^on  seiner  Mutter  immer  inder*  mehrfachen  Zahl; 
und  sagt  z;  B«  wenn  man  nach  seinem  abwesen« 
dto  Vater  fragt:  ^e  nnd  nicht  da f 
j:.  •   ■  :.     '      •  /  '-.      ■ 

i*.      Wenn   diese  Leute    mit   einander,  sprechen, 
:4ro  wenden  sii^  dail  'Gesicht  weg;    denn  sie  halten  ' 
*«»  für  unschieklichy  einander  beim^Sprechen  an» 
ansehen.  ^     . 

/ 

Pie  Jünger^  beweisen  den  A eitern  Efarfurdif 
und  lassen  ihnen  den  Vorrang;  wenn  der  Unter« 
sphied  den  Alters  euch  nur  einen  Tag  betrifft« 

'      .     .        .  -•  t 

Wenn  diese  Wilden  Einem«  der  sie  besucht, 
einen  Schemel  xum  Sitzen  hinstellen ,  so  wissen 
«se  ^idi'  nicht  genug  wegen  der  schlechten  Be^ 
eehafCenheit  dieses  Sitzes  zu  entscdraldig^ «  den 
•ie  aus. iauter«  Bescheidenheit'  Snisierst  htaibwüxdi^ 


\ 


^9my    wogiifg^pi    ihn   d#i .  Bendienl«  ub«)r   alte 
Marsen  lobt.  -  .  i  ^ 

So  weit  geht  Hier  die  Complimenteaitaclit^ 
.Dietelbe  Scene  wird,  .bei  jedeitfi  Essen,  bei  jedem 
Trattkey  der  dem  Gaste  vorgesetzt  wird,  wiedev- 
Iiolt«  Oef  Wirth  hört  beinahe  nicht  auf,  sich  2U 
enuchnldigen,  uhd  der  Gast,  der  nicht  eher  essen 
«darf,  als  bis  er.  Jeder  für  sich  insbesondere  mit  lau« 
ter  Höflichkeiten  daza  genöthigt  wird,  hört  nicht  ao^ 
das  ihm  Vorgesetzte  aber  alle  Gebuhr  zu  loben.  '^) 

Bei  jed^m  Besnche  mufs,  so  fordert  es  d^r 
Wohlstand,  ^ssen  und  Trinken  vorgesetzt  werden. 
Die  Weibar  üragen  zwar  das  £ssen  auf,  speiten  abec 
.immer  allein  in:  der  «Köche» 

Die  feierlichen  Complimente' werden  in  einem 
•ingenden  Tone  vorgetragen ,  und  eben  no  beant- 
wertet;  wobei  der  Antwortende  die  letzten  Worta 
des  Gesagten  wiederholt,  und  seine  Bestätigung 
liinzusetzt.  .     >  j     . 

Wenn  ein  solcher  Inii^när  heurathen  will, 
so  lafst  fr  zuerst  bei  .denrAeltern  der  Braut  nach«» 
forschen,  ob  er  um  ihre  Tophter  a|ibalten  dürfe« 
Erst  dann,  wann  er  davon  versichert  ist,  erschein^ 
er  selbst,  .und  schildert,  nach  den  üblichen  Her 
willkommungs  Complitnanten^  die  traurige  .Lage» 
in  welcher  er  sich  wegen  Manuele«  einer  Frau  be- 
finde« Dieses  Alles ^  wird,  gehörig  beantwortet, 
und  dani|  setzt  die  Braut  ihrem  Freiwerber  zu 
essen  vor,  .  und  ifst  dieser,  so  ist  'der  Bund,  goj 
fch]psse|i;  die  Mutter  hängt  abends  die  Hängmatta 

*)  Iiv  »baadJliir  .Gegend  TaasMxtni^s  möebta  jnan  hxef- 
übtr  wohl  sagen  können:  C«xs  ^9Ut  c^mmt  thtspßußf 


/ 


der  ganze  Handel  in  abgethan«. 

■  ''-'  Sin^rWittwec-v^irtf^er  Kopf  geschoren;  sie 
Amf  datfh  nicht  eher  'zur  -zweiten  Ehe  »c^inteil. 
Bis  his>  das  Maar  jeine^' gebötige  Länge  wieder  er- 
>balten  hat.  Dier  ist  nieht  aeowohl  eia  Zeichen  der 
Trauer,  alt  ein  Mittel,  die  Weil»er-  zu  oöthi* 
•gen,   eine  bettittimte' Zeit  lang  nnir^Theuiachet  zu 

«bleiben.  ^    '  ?  r 

/  ^ ,    -  -  .       '     ".  i     . 

Die  bereitt'  gedachten  Gaukler,    "^welclie  die 

HoUänder  BogMJer^  die  ' Indittner  itiher  SivHmati 
nennen,  sind  nichts  sowohl  Priester  (denn  von  ei- 
-ateni'  wirklichen  Götzendienste  finde^l^  sK^h  bei  ^tft^ 
sen  Völkern  keine  Spur)^äli  Aerzte^  eder  vi^lviehr 
Jtl^trügctjische  Geiaerbanuer  und  Qepicenmf ister, 
welche  den  Aberglauben  dieser  unwisse^clej;!  Wil* 
j9en  zu  jibjrei|i  eigenen  Vortheile  benutzen,  indem 
Itiejhnen  weifsjuaqbcgn ,  alle  i^ankbeiten  rühr- 
ten blofs  von  bösen  Geistern  her,  welcb^  nur  sie 
austreiben  können,  wozu  sie  eine  seltsam  aufge*' 
putzte  Klapper  geVtaüch^n,  die  in  einein  mit- 
Stückchen  Krystall  'und^iSeioclien'  jgefuflten  Fla- 
tchenktirbis  besteht; '  diese  Klapper  schütteln  sie 
unUr  lieftigettTbesciirei  und  tausenderlei  Possen* 
Db  /le'deiiK^ankeYi  dabei ^n  eine  Aiciit  Verschlot« 
tene  Hätte  Vei  starkeih'Feüer  einsperren,  und  ihn 
auch  noch  durch*  ^ie  Angir,' welche  si^'fhni  ein* 
jagen,  2um  Stliwitzfen" bringen,'  so  gesbhieht  es  ^ 
hiciki  selten,  dafs  derselbe  durch  dieseiidcb weift 
b^ er  auch  durch  ein  Brechmittel,  di^'  Kaüpta'rznei 
diel/ät  Wilden ,  glücklich  geheilt  wird.  * 'Stirbt  er  - 
ab^^  joflie^^t  die  Sduüd  blöfs  darin,  dÜ^t  4ex  T6a- 
f)0l  "EU  mächtig  war.-    "^    "  '    ^  - 


Ahhaniilungtn»      *  .43 

^ach  dem  To3e  eines  'Wilfileii  dieter  Völker- 
tchaften  wird  sein  Andenkep  darch  ein  solenne« 
Saufgelag  gefeiert, wobei  des  aus  der  Kassavewur-» 
zei  bereitete  berauschende  Trank  Bäiwar  in  Men« 
ge  vorhanden  seyn  muls.  Dazu  werden  nun  allf| 
Bekannte  und  Freunde  eipgeladen.  Das  Sonder« 
b<nite,d^ei,i«,;^«|4  ^fr^efafftalt«  «effsj-rgfi«- 
festes  ungefähr  vier  Stück  ddrbe  Peitschen  verfer- 
tig!«  womit  die  ankpmmelid^n  Gäste  so  sehr  um 
die  Waden  gehhuen  werden,  dafs  Manche  an  den 
Wunden  sterben;  jeder *Angekommene<  hat  dann 
auch  das  Reclit,  auf  die  Nachkommenden  loszii« 
peitschen. ''^nrfdas^Fest  laiiidhtil'ich  ist,  so"  bVitf'gt 
Jeder  seine ^^igidite  Peitsche  mit,  dic^  aber  ntrf  für 
rfn^ft  Tag  dierfed  darf.    '^  '  . .  .^      \ 

Qieses^  P^^<^cl»^/i/4rs^  xivöpbti|  min.  wohl^^.di^ii 
Nfimen  einej^,  tollen  Gebrauch«  verdienen ; .  dei^n 
eia  v^rniyiftiger  Grund  lä^t  sich  nlqht  wrohLyjn 
^mselben^angjeben;  es  sey  denn,  daJTs  vo^rifl^p^' 
me^  loan  wolfle  dadurch  Schmerz  e]rzw|ngeq^  i9<^' 
die  später  komni enden  für  ihrc^Zp|^xi|n^>estr^(^. 

Doch  genug  hiervon;  die  Sache  ist  nicht  so 
wichtig,  dafs  sie  eine  nähere  Untersuchung  ver- 
jiient^l[  rT7\  :\rr  /-'.  -..  .\ .  "♦  »  r.  '.^o  V     ^\\    ^  ^  •  c»  t'C 

i.     ••    ;    •  >  )  ^*' #  .<.'•.  ^  :     .'■  •. 


'  1- 


B  OCH  ER  -  R  E  C  B  N  S  I  O  N  B  N« 


I« 


TraUi  de  Giadisie^  ou  exposi^n  des  Mi* 
.^$ho4e^  Astrananiitfues.et  Trigonometriques  ^  ap^ 

fUqu^eis  toit  ä  la  mesure  de  la  Terre^,    $oit   4 

la,  confectiqn  du  canevas  des  Cartes  et  des 
^  Plans y  par  L.  PmssAifTj  Professeur  des  m^ 
'  thimatiques  ä  VEcole   Imperiale  militaire  etc. 

ete,  ä  Paris ^  chez  Courcier  1805.  4.  (XXr 
'^Seiten   Vorre^   u.  InhAltsanzdige^    3r8  Seiten 

Inhalt  y     ]6  Hdlff tafeln  zu  geodätischen  Rech* 

liaQgea  und  10  Kupfertafeln. )  ' 

Traiti  de  Topographie  £Arpentage  et' 
de  Nivellement^  par  £.  Puissänt  etc. 
ete.  ä  Paris ^  shez  Courcier  1807.  4.  (Ohne 
Dedication  XX  S.  Vorrede  u.  Inhaluanzeige,  331 
S.  Inhalt  und  Register»  6  Hiilfstafeln  zu  Rechnua« 
gen  und  anderen  Zwecken,  6  Kupfertfifeln.) 


jyi^  Ursache  dar    VariSgerung  dieser  Anseige  liegt  ' 
ia   dem  Unutasde»     dale  mit  der  Aaifige  von   Ne.  x 


A«  tM^No.  9.  TcrBänden' werden  tollt«  9    welches  Wirfc 
tu  i^rllalteM ,  ertt  vor  Karxem  geluni^ii  ist. 

Dafs  ^ae  erttere  Her  betdea  In  Hede  tteheodeii  Wer^ 
ke  eine  brauclibartt  Sammlung  von  Theorieen  tut-  Aue* 
Übung  gvolWer,  •vurnBehdife  voii  Gradmeitungen  erfor^  ' 
derlichery  '  geodätischen  OpetaUoBen  enthalte;  dinfs  du* 
andere  aber  für  eeinen  ^bel^deren,  Zweek  im  Qnicen  M 
Brauchbarkeit  dem  erstcren  nicht  naehitehe;  dieie  vor* 
theilhalte  Seite  beider  Btiehe#  WMt  döxh  gTafteren  Th%M 
des  bei  ihnen  iuteressirten  Publicumt  schon  bekannt 
feyn.  Dersclb*  Thi^  unMMf  Leier  wird  abi*lr  knoh 
wissen  9  dafs  in  beiden  Büchern  neben  man&hK«  Mtn* 
gAn  sich  audh  manches  UeberlHIssige  finde»  und  daft 
serwohl  von  dieser  Seite,  als  von  Sei^n*  der  guten  An* 
Ordnung  beide  nicht  mit  Unrecht  getadelt  werden  konn- 
ten. Wir  hoffen,  diese  Aussage  für  diejenigen  unserer 
X«eser,  welchen' beide  Werke  noch' nicht  bekannt  ieya 
«dllten  9  schon  durch  eine  kurve  Anzeige  des  Inhalts  hin« 
Hnglich  rechtfertigen  zu  können,  wobei  wir  einer  Be« 
itrtheilang  der  Methoden  selbst  uns  ganz  wohl  glanbea 
Überheben  zu  dürfen,  indem 'der  Verf»  keine  eig^nen^ 
sondern  nur  die  zu  seinem  Zwecke  gehcirenden  Arbeiten 
Attdarcfr  gesammalt  «lud  tum  Theil  auch  commentirt  hat« 

Wir   fangen   mit  dem   TraitS  de   GioäisU'inf^W 
fünf  Bücher  und  «inen  Anhang 'enthält. 

Im  trsten  Buo/Is  sucht  der  Verf.  in  vier  Gapiteln  die^ 
«raten  Begriffe  von  der  Sphäre,  von  der  eigenen  Son- 
■enbeweguog,  dem  Zeitmaase',  der  Bewegung  der  Erd« 
um  die  ^  Sonne ,  und  der  geographischen  Länger  und 
Breite  zu  geben;  seine  Belehrungen  sind  aber  zum 
Theil  so  dürftige  «um  Theil  so  wenig  gut  geordnet,  dalV 
si«  schwerlich  von  Nutzen  seyn  können.  Dies  durch 
Stellen  des  Buches  besondei^  zu  bestättigen,  kann  in' 
«wischen  ganz  füglich  unterlassen  werden,  da  wit  dier 
gante  erste  Buch  des  Piit'Mnt'sehen  Werkes,  auch  wenn 
gegen  die  Art»  wie  die  dben  genennten  Gegenstände  in 
behanitelt  .w<MMl«ii*t '  ttichtt  eintuwenden  #äx^^ 


dem  von  denjettigjiii.,,  die.sjclj  an  die,Av#f¥V^*^<^^f^  ** 
Gradmessungen    erforderlichen   Arbeiten    machen^     doch 

h^mh.  ,.  Der*el^  .TJailai.  jiriÄt  aus,.de#itel^ei|,;  j^r^ndpi^ 
^uph.  4ie  beiden  c)r«t^eA  G^pite)  de^.  swei^^^Bi^o^es.,  ii| 
j^lchen,  4er  Yerf««iiiJkI]f^i«ch«X)arst,9Uliiig6|i;id%%<«m  li^ans 
j^^eA  ftur  Anwei)diuBg>  kommenden,  ^$|fftz$.'4^tr.ebefieia 
IWlA^i^b»m^iiea  ;£igigOiH>l|ie^|a  giebt*     .    .•  . :  «>.^; 

f'oii J3afeu<"«*#  #«fjl4i  di^HA'  BüpiiWi  ei$^|{i$I^^  löttlMOi^ 
Bepi|j9r)Mifgea,<£Aier  «^niig«  besondere  Fälle  tf]^.  Tri^ono^y 
V^I9|ri(^y  in  walcbe»v6H^f4ftrt>Weg•J^;ftiPÖ^8fra.i4el:^4»  d«, 
f*oiLm§lii  oV9r]^oi|i«9piHlof>  v£k«8timinuifgsstäake  ,  b^im  G«« 
IVftmtbft  der  gewöhn^lichen -TaWu.  k^ije^ihinläflglifi.  g^^ 
lUH^lSk  Resultate  wüi^clan., erballen  w^rdeii,  oder.Wf^  dur,4^)ib 
Vei:i9afi4äs»igung;%el^v.:kl9ioer  .GröXi^t||M;|erfcl^ed%  ^ß 
lV^^n(1^1gen  sieb,  abküra^efi  ^  }a!$8«n.  ' ,  Ii^  |lia<em^  \  Cap4:% 
tel  kojo)!!?^  auch  d^  l^al^innt?  I<f^«^4'''*scihe  Sat)^-  ubisf{ 
4i|»  Bi^echnung  sphärisch^  il^mex^k«  iVP^i  iHttr  lixib«dei]in 
fand  gekrümmten  S^t^a-v^^«,  ...  .    .^  <  n 

•     ■    '    '  ■•".>.•  •  ••  •.  ■ 

^,  .Bn«  ;yi«rt«  .Capit4  äi^stS:S^chHi  kil».t».«u$  d^n  Por- 
mein  für  die  Kegeloberfläche  analytische  Ausdrücke  für 
K^el^e^nitte/  und  die  Eigensish^fteü  d^r  Meteögiophi- 
•chen  Projection  her,  -^^^  ^^^  »ach  Uli«ei;^jr  A^siolnl 
ebenfalls  etwas  Ueberflüssiges  ^  indem  die ,  stereographi- 
a^)ie  Projection  entw^er  nur  bieiläufig.  in  Vailiindung 
mit  der  Lehre  Ton  dan  Projectionea  übarhaiipt  oder  §ßX, 
nicht  abgehandelt  werden  mufste ;  denn  wir  wüfstan  ßhfi^t 
nicht  f  wie  sie  zum  Behufe^  von  Charten  y  in  wichen  4^9 
Resultate  grofjser  geodätischer  Operationaa  dargasM})! 
^irerdeu  sollen,  eine  solche  Ausseicbnung  ys^dieiv^f*'  ,;  * 

Im  dritun  Buphe  hat  dqjr  Varf»  ntin.and}ieh.:init;44li«, 
^am  ai^entlichen  Geg^stande«  mit  den)  geod^^tischatk' 
Operationen  zu  thjun,  ^Ton  d^nan  tt  ijc^.  ^sUn  Vapiul 
^estts  Buqhes^  w,al<she<i^  ^^atl^^mtiiu  Bgtrachtungm  ü^ci» 
dU  Äufnaf^n^  d$r  ^f^^f^^^nd^4fif,,ir^^g^aJ^hi4pk^fik!i¥^*f^*^^ 


tbertelnri^bttt  üt , :  «in«  kuf t«  Ue&emoht  giebt«  Nacli« 
dem  «r  darin*  die  Bedeutuii|(  festgeseivt  h«t,  in  «reicher 
er  fioh  des  W öttn$  OeodmU  hediBnän  WoHe,  näinlicli> 
for  Be«eiekttnn>f;<4et|eni9en  Xhvilt.  det -praJrtia^ltem  GeoW 
metrie,  detseH  Gegenstead  did  .sox  Bestimm iing  der 
Hauptpniiote  grober*  L^jinderstrecken  evfordmrlicken  Ope-- 
satioi^eii  autmabhen,  <seigt  «r  dies^  Operationen  eeUMt: 
naek  ihrem  ausamlnenhange. ad. ' 

Im  ztoeUsfkiQ^piul  Ut  die  Rede  von  der  besten.  Be«; 
schaffen h^t  deri  «ur  Festlegung  der  itauptpancte  eiaerf 
VeroipAupg  ««^tKigen  J^reivckat  und  von  4er  GonsUucr. 
tion  der  Sigaale«         •    .  •  .1       -rs 

I^ae  iritu  Capiitl  liefert  eine  Beschreibnng  de^  Wie« 
derkoluagskifsisef    naob    seiner .  frühesten    Eim^chtung^^ 
und  giebt  Allweisung ,   wie  man  Z^iiithdistenzen  und  ^n^*; 
dere  WMK«!»  soyrold  beim,  te«rrestrischfai|  als  asilc^iMami«! 
stehen  9e}urai|i»h;  damit*  zu  imesAen^K^bev.  <   .,  ,  , 

Das  vierte  Capitel  beschäftigt  sich  mit   der  Correcl 
tidn^dar  jgeinassenen   Winkel,     wegen   der  Excentrioität 
dar  Ferarölm^'des  Wiederholangskreises;      Hier  sche^oi'' 
uns   etvvas 'W«*Milliches    aa!«gdassew   auiseyuy.  nämllolu 
die  Angabei  -aiff  Welche  W-eise  die  angefulöte  ExcantvU' 
citttt  siehmU-GeaanigkeU  ausmitteln  lasse»  .  .       .  t     r    i 

Im  fünften  Capitel  wird  die  Reduction  der  gemesse- 
nen Winket  ainP  dlndere  Ebenen,    uhd  insbesoncTere  tier 
Horizontälwinkely    auf  diejenigen  Winkel,    welche  von' 
d«n ,    zwischen  den  Stationen   gezogenen ,    tihoi^den  ge«^ 
bildet  werden  ,  nach  Delamhh  gelehrt,   *  ^^^ 

/*■"■•  '  ■•         . .. 

Im    eechsun  Capitel  die  Gen^irnng,    sowohl   wennz 
die  Mittelpnnete  der  Statioavti   ▼•n-  aiifsen  her  sichtbar^ 
luid  xttgaUgliolC  sind,    als  «neb.  wenn  diea  nicht  Statte 
I  fisdet,  '    <  -  #r 

'  las  siebenten  Capitel  wir«}  4ie  Verbefsenuig  'der  b»*. 
cJiachteten  Winkäl ,  wegen  «nglaithav  Brlattalitiinj^  daff 
Csaabanaii  $i§9a|^  gfftaigt.     .         ^  .  li, 


>    Dkf  kchü  Capitel  )iätidelt  voit  der  MGemttbg  «Iw  fi^« 

«is  n&d  v«ii  4*r  Att  9    de  «ul  eine  und  -dicMlhe  Tempe* 

Mitururid  auf  die  Höhe  des  Meextpiegels  lu  redtteireii«>, 

Bei  diesem  Gapttel  vermiiit  m^ii   ttngei»  eine  gröfsere 

Umständiiclikcit  in  der  Auteinanderietsung  der  cur  B«« 

eitmessnng  ndthigfn  Operationen,    besonders  ai>er  aucli 

fdne  Anteige  der  Art »    wie  man  sn  VerAihren  liabsy   ua& 

sich,  tersi eher t  halten  %vl  können,    dafs  man  die  Opern«« 

,    tion  am  folgenden  Tage  von   eben  dem  Functe  anfange^ 

If^i  welchem  Tags^  vorher  abgebrochen  Wurde«    Hiatnge- 

fSgt  ist' in  diesem  Gapitel   eiiie  Sturze  Notiz  über  die  Bew* 

e^haffenHeit  und  Anwendung   der  bei  der  letzten  ftranzd« 

•itchen  6radmestunj;(  gebrauchten  Platinattftbe. 

Dat'  folgende  neunte  Capitel  hat  ea  wiederum  mit  de* 
Auflösung  sphärischer  Oreieckö  Ten  nnr  »ehr  wenig  g#^ 
.  krümmten  Seiten  %u  than,  von  welcher  achon  im  drit«^ 
ten  Qa^tel  des  zweiten  Bnch«s  gesprochen  wUrde.  De« 
ebendaselbst  angeführte  Xrsgsnire'sche  Satz  wird  hitc^ 
auf  ein  Beispiel  in  Zahlen  angewandt* 

Das  xeknte  Capitel  zeigt«  wie  die  gegenseitige  Lag#^ 
mehrerer  Oerter  auf  der  Erdoberfläche ,  durch  ihre  Di»^ 
tgnzen  vom  Meridian  irgendeines  dieaer  Oerter »  und 
^n  der  durch  diesen  Oit  gezogenen  JPerpendicularliniA 
bestimiht  werden  kömui|  und  giebt  den  dazu  gehörigea 
Calcul  an. 

Das  eilfle  Capitel  beschäftigt  sicti  mit  dair  ^nteriuch* 
i^ng  und  Darstellung  der  Formeln«  welche  Theile  ei* 
nes  Meridian^  als  Function  der  Breite  in  der  Vorausses^ 
«ung  ausdrücken «  dafs  die  Brde  ein  EUipsoid  sej.  Ala 
'Beispiel  ist  eine  Anwendung  dtfr  Formeln  auf  die  fraa« 
xösische  Gradmessung  gegeben.  Um  aus  den  mit  Met« 
«angsffhlern  behafteten  verschiedenen  berechneten  Ma* 
ridiantbeilen «  die  wahrscheinlichste  EUipae  za  finden^ 
wird  die  von  Legendre  in  seiner  Schrift  über  die  Koma« 
tenbahnen,  nach  der  Methode  dar  kleinsten  Quadrate 
ddr«  Irrthüm^r  ansge/ührta  6erechnnng  }ener  Marldiaa« 
theile»  hier  nur  In  die  Ceatefimaleintheilung  des  Qua« 
draaten  übarfatit»  aütgathailU    Veillüfig  htmerkaa  wi^»^ 


ilabiMibf r  htg^itt  auf  difte.MftKode  aueli  Gan/V  g#. 

iomm^ei^  ist,    un4  daft   der  letitere  zuent  eine  taathe« 

iLathiicIie   Ableitung   dertelben    ans   Sitzen    der  Wah^-* 

•aliei4li^llk^ila-Kec]inung. gegeben  bat.  (S.  dessen  Thto^ 

riß  mptiAS  cBrporum  cotlestium  etc.  ]i«  2p8«)*      ^i*  LegtJir 

^ra'ache  Aecbnung  giebt  die  Abplattung  in  j^,     eine  ia 

iluckticht  /deü^  aus  anderen  Pbliiomeiieii  mit  geringerer 

•Uasieherlieit  gesoblosseaea,  unstreitig  au  grofse.    Wollt« 

WUA  «ulttr  jali^r.m  dhr  .vorausgeseUten  Abplattung ,.  die 

wakrscbeinlicbste  JBllipse  aus    den  Meridiantbeüeu   ditr 

franidsiscben  Gradmessung  bestimmen,    so  wfirden  die. 

JPeUiär  im  d««  asironomiscken  Breitenbestimmungati  der 

Eitdpnncte  jener  Meridiantbeile  gröfser  werden,,  ala  di« 

Genauigkeit  der  Instrumente  und  Beobaebter,    und  4iß 

Jßabli.der    «agestelUen  Beobadhtungen    sie  ansunebmea 

veqntatlat»    ^  L^endr€   tcbliel^t  desbalb    am  angeffibrten 

iOrta  ,den  Appeadice  sur  laai^t^odä  dea  moiadres  quar« 

wiß^    und  seine  Eecbnungen  n|it  den  Worten:    ,,11  r^ 

-«nltei^t  reacistett6A.biea  constai^e  d^  cet  anomalies,  qua 

la  longeur  des  arcs  du  m^ridien  est  moias.  propre  quft 

Celle  du  jpendttlet    4  la  d^termination  d'une  mesure  nni« 

▼eraeUe;'.e|r.il  n'tst  paa  dionvi^at  fua  des  gbser yateura 

dCaiUenra  tr4s«esa9ts^   »ae  sa  spielet  pas  accordöf   dana 

lea  mesures,    qu'ils  oat  pris^  def  degr^s   di|  m^fi^i^a^ 

i|iniaqu^k  raisM  des  attractians  looalts,    les  latitijtdes  da 

deux  lieuz.  dgalement  dloignds  de  rdquateur,    pourraiei^t 

•iUIUrer.  «^t^e  elUs  de  plusieuts  secondes.'*      Inzwispbftn 

kdnneaL.^d^  /erwähnten  Anomalien  weniger  EinfluTs   a^i- 

gen,,  weqn  di^  JlCrifmmung  der  Erdnieridiane  aus  baden* 

teadeiren.  und    in   Breite  Se)ir    verscbiedenen  Meridian« 

tlieflen  der  Erde  hergeleitet .  wird ,    so  dals  der  Nutaen 

«genauer  Gradmessnngen  doch  noch  höher  anauschlagen 

-aeyn«  möoht«  i .  als  in  dieser  letstan  Zeit  hin  und  wieder 

wähl  gesthehen  ist« 


Uebrigans. bemerken  jnriri  dafi  die  t»n  unieAi  Vei^ 
lasaer,  in  den.Toraageaeigteu  Gapiteln  des  dritten  Bu« 
cbee  vargetragenea  Metboden  grplsientheils  an^ch  in  P#* 
jMmbrm^M^M^thodu  analytiqut*  powr  la  ddt^rminatißn  i*tm 


ürp  tu  mdridien,    w^IöIms  W«rk  ifti'Jlilur«  t^gß  imtlthm^ 
tu  Saden  «ind. 

■    j  .    ■  ••  .  .  ,  . 

Dm  twolfte  CapUH  l^i^bt  "iwei  MMliod«il,  ^äi«  Lr^M* 
*ifiv*«che  und  De/am^re^sche,  cur  Befreohnang  dev-BteiCti^ 
Ciänge  und  des  Asimutks  Jein«fl  Ortes ,  atis  den  bekaii»-* 
len  Abstftnd^a  Tom  MerldiUn  eines  anderen  und  der  da- 
Selbst  auf  diesen  Meridiaii  gevogenea  Pey^ndicnlavli* 
.  Iiie,  nebst  eiuer  Anwendung  beidet  auf<4iüiea  wkUfr» 
Milien  Fall. 

'  Das  dtsixt^nu  Capiul  entliält  die  g«br%«ishliA«li 
tifethödaa  «nr  Entwerf ung  det  Netxes  einer  Gltanel^ 
nebst  dtei  gebditiseben  Aufj^aben»  ▼on  welobea  wipr  lifir 
9>ekannte:  der  Bestimmi^ng  der  Lage  eines  Ortet  -aoa 
'den  Winken»  welobe  die,  ron  diesem  nach  drei  a^da- 
Ten  Orten  Ton  bekannter  Lag«  gesogenen  QesiabWlMeli 
-untereinander  maeben,  und  die  letite:  der  BeKecJb» 
%ittlig  des  PIft«henratimes  eines  triani^iften  Landas  *»» 
^ier  cnfßbrea*  •  i 

•-      '•         '  .  ;     •  ■      f 

tm  mtrxihH$in  €apwiel  cfouimentirt  dev  ▼erfatser  dam 
38sten  Sats  des  dritten  Buches  -der  Mieuniqut:  cdUsm  * 
«(Tom;  n#-p«  ld9).  Am  Schlüsse  dieses  Gapitels  sagt  ar 
'iiiMU  Theil  wBrdicb  mit  Laplacs:  ,,  Maineenant  paiue 
-^tfterminer  rellipse'fda  oseulateur  en  paHaUt  des  mesu- 
^es  de  la  tarre »  il  contiendrait  de  comparer  i  la  figuc« 
'^IHptiqne  les  degr^s  lUesuräs  du  midien  «tm«^  tc»- 
Yiony  qua  cette  eomparaison/donnei  pc^r  la  figure  da 
ces  m^rxdienli  terrestres,  dis  ellipses  difftfrentes,  qui 
t*dloignent  trop  des  observatiöns  pour  pouiroir.^tra  ad- 
mises;  d*öii  l'on  doifc  conclure  que  la  terre  n*a  point  ^ 
.  la  forme  rögulitoe  ^  qde  lV>n  serait  d^obovd  t«nt^  de  lui 
attribuer.**  Dieser  Anispruch  möchte  jettt  sehr  iii  mo- 
dificiran  seyn.  Manche  seitdem  xur  Sprache  gekomme- 
ne^' UteistMhde  haben  das  Zutrauen  au  früheren,  aum 
Theü  nicht  mit  gehörig  genauen  Instrumenten ,  tum 
Theil'  Aieht  mit  gehöriger  Umsicht  und  Soi^gfalt  unter-  ~ 
kommen en  Gradmessungen  geschwächt«  Die  Vergleioh* 
ung    genauerer    Gradmesstl  ^en    alter    unter,  eiiumder. 


/Hftd.ltoit  d«»niit«ii9A  AeqiMitor  gomacHtMi,  glebt  Reaal- 
«itftl«,  ili0  R9iw  g^ni^g  uyiter  «ifiaKiiieri  mit  dem,  wat 
'  muM  ge»ft<i«i>  Fettd^^tnuclien  fol§t|    nad  mit  den  Ab- 

>|^li|ttititgeii  y  die  Isoplace  aus  «wai  von  der  Erdgestalt 
.  «kbhEQgenden ,    LSngeviingleiaHheiten   des   Mondes  abge* 

^•itet  hat  (itf^cani^wf  eilest  f.  Tom,,  III.  p.  282  u.  2^) 
.  ia>ereiD$timmeii »    um  die  Qeatalt  der  Erdflacbe  für  viel 

regelmXraiget    Halten    «u   i^^naen »    ala  früher   geglai^bt 

«nrde.      JDf^lam^re    findet   sfimlich    die  Abplattung    aus 

•  V«rgl6ich«ag  der ,  in  Ffankrejch  und  unter  dem  Ae^i^a- 
t0v  gemesseaeut  Grade  tfsifVtf  **•  Boknenberger,  (S.  dqs- 

.  aea  AstronomUyS,  20?)  au»  Yergleicbung  des  ganzen,  ;[n 
VkraalsreicK  gemessenea  Meridian)] ogens '  mit  der    neue« 

.letea  Lappliaditehea  Messung  ^^trr;  yiaeb  den  Berecli- 
ttongea  des  Hrn.  Biot  ,(Sm  dftsen  Ajtrpno^ie  phyfUi^t 
T,  HI.  Additions  p.  1Ö9)  e'rgiebt  •ie^  sich  aus  den  auf 
Fürmentera^  tn  Figeacy    Bortlenux^    CUrinont^  Pt^ris  t^nd 

^pünkiichih  VöÄ  Fl^tiideischln-  Astrbatfttietti  aisgeetelitea, 

'  PelideWersucKen  "iü  ^«^»v;' -ITtit  de«  TtsThin  erwjliwten 
Ungenungleiobheiteh  des  Moi^ee^fiil^it^ecendlidb^te.  . 

'  pitfce  an  den  angefftfhrten  ^ Orten  .itt^.trTVv  i»d>^|f 

•  Velehe'ttestritrfte^allecrtrfigli^  genug  caiaamieatviAs!^. 

'*         ÜAiplfifz^ihnii  Capml  handelt  ▼eniderüeiiwttriselfeii 

•  Refractidn;  4i^d  Vöa  HMslhftfctefe-^WihiÄr  Bestimmung» 

'  •'  tiAt  '  uckfttKnu  C<i^V*l^r#ti  de*  BettimftrtiMirf^der 
"«SKenunterscMedte  auf-dear  sphlt1^<^ea  fivdllittke  HAil 
'•g»ömi*riidhi^^e|6.''^       .••    •-•-'•■■'     •    .  ■  •   ^;.vi-.;. 

Das  siehgnzehnte  Capitel  aber>  mit  welchem  da« 
::<fr*t«i|^yi*  eiide^,  .i»o».4e^^B^.tmeJj|fi^c|^n  Jlö^enme«^ 
eoagi^.  •  I«  4ifif«»»i.C«9?iteJ  ]Hrird..cUe  f  ^f^'^^f^'^^^i-^M*** 
rie  dieser. <.  .Me^j^ynyeu  cqmmen.tirt »  und  eine  Antven» 
düng  KihjhftrjJ^^ssittagen  %vlx  ßestiminung  horiiontaler 
PilU»ten:yÄJMtwh]agfit,  ;J>.?iiJieicl^jff  ?wei  Beobachter 
«g#geW»ti»*cldiP5.Z^wthdist^p^^n.^dfr  vQn  ihnen  bestiege* 
,%en.i^iMl.h«Äqp«*fiff^  bcstimmlgn  Böi;g?»&hen  gleichtei- 
tig  messen.  Die  Methode  giebt  Jiegreifjich  nur  ,Resul* 
t4te,    weaa   beide  Berggipfel  «licht  iä  einerlei  Niveau 

D  2 


lieffen,  und  um  00  weniger  nagefälHN^^  feiiMliT  Ae^HiS« 
benantert^hied  beider  bitrfigt; '  Dienen  nttgeaebtet  i*ma 
•le  da,  wo  ef  auf  «ngef&hre  Bef^timmung  «bfeiehen  itt^ 
welcher  Fall  x.  B.  eintritt ,  wenn  ein  Kri0g«schanpl»ti? 
fchuell  auf  genommen  werden  ioll«  von  Nutzen  sejta« 
tor.  i^i^x.  v.  Humboldt  liat-sfch  einer  ähnlichen  Methode^ 
selbst  zur  Sestimmung  eokber  Dittansen  bedt«at»  ]>ei 
welchen  schon  Kücksicht  auf  die  Krümmung  der  £r4* 
Oberfläche  genommeta  werden  mufste,  (Wobei  beilüufig 
'gesagt,  eine  andere  als  die  PuUsünV^ch^  Formel  in  An« 
Wendung  kommt)  und  so  viel  sieh  aus  anderen  Umstfo« 
den  schliefsen  lief«,  sehr  erträgliche -Resultate  erhalten^ 
was  freilich  bei  der  Unsicherheit  der  terrestrischen  Re- 
fractiön,  wie  es  scheint,  gro£sentlieü«  einem  gläcli;ti« 
che«  Zufalle  xuzuichreibea  war. 


.  BeiFor  wir  in  unserer  Anteige  nttn  f^m  ,vUrttn  liuchß 

.  Vergehen  I    aey^  et  una  erlaubt,    hier  die  Bemerkung  ta 

'  machen,    daSs  tdev  im  iri^tn  Bucht   abgehandelte^    ei* 

.featlicli  ^eodfttiiche,    Theil  des  Werks  uns  noeh  nicht 

.  pf^ctieek  geang  lu  aeya  scheint.      Wir  l^ätten.nümlick 

besoader«  anilShrliehe  Untersuchungen  Aber   den  Ein« 

Jlttls  ^^wekheti' Fehler  4ei  Siunes,   der  laHrumente  odeir 

ibeev  fitelhuif ,    und  Fehler  der  ge;nceaefien  Stiicke  mif 

die  daraus  hertuleitenden  haben  können,  verbunden  mit 

bitter- Anaeige  4er  Ausmittelung  jener  Fehler ,  und  der 

^.Ariehligungsmefhoden     der    Instrumente .  von  .  einen 

Wei^e  dieser  Art  erwartet,    um. es  dm^chaus  praktisA 

-Xtt  neanea. 

i    :\    ii      \    ,.         w:      .-..'•  ... 

"'"''',  Da»  vierte  Birc)k  hlit -^es  iaseSaen  Tier  Gä^telii  auf 
aUtojpomischen  Problemen  tu  thun;  nSmllohrmlt  der 
Berechnung  der  Sonnenabwcfidhnng  ffir  einen  anderen 
als  den  TafelnmeHdiau;  mit  der  Berechnung  der  Durch« 

^  jgai^gsieit  des  Polavstei%s  durch  dcfn  Mftitrdlail ;  mit  der 
Berechnung  d^  astr'önömischeh-  Strähr^nbeechttng  aut 
den .  l^afein ;    und    ehdlich:    mit    der  BsreehikaBg    d^ 

'Parallaxen  für  Zenith*2>ietan«en. 


B^  fiii^9  ßu0k  fhmnüAt  in  a«n«ii  fiisf  Gapiteln 
%«n  d«B  sar  OrtobettiqmiQag  4ieiiliclieii  attreiiomi#ch«a 
B«olMieliliuifeii. 

Im  erstm  Capiitl  ist  die  Red«  von  der  Zeitbestiia* 
iBiSBgy  towahl  durcli  correspondirende  und  absolute 
3«nnenhdhea,  alt  auch  durch  Sternbeobachtangeii.  Auf 
drittehalb  Seiten  dieses  Capitels  werden  die  Benennung 
gen  und  gegenseitigen  I^gen  einiger  GonsteUationeii  be- 
•chrieben,    was  füglich  hätte  wegbleiben  köAnen. 

•»'  -la  Mw€iien  Viapiul  wird  r^n  den  Beobachtongeii  und 
Ueobnnngeh  tur  Bettiminung  der  Ortsbreiten  gesproekea.. 

Da«  dritu  Capitel  giebt  die  Delambr€*§Ght  (D€  U 
ditirmmatiofk  d'u|i  arc  etc.  p.  52«.)  Untersuchung  fiber 
die  Grofse  des  Irrthumsy  der  bei  Höhenmessungen  aus 
einer  Abweichung  der  Ebene  des  Instrumenta  von  dei; 
Verticalebene  enUtel\ea  kaaii» 

Bas  t;iayie  Capitel  IQhrt  einige  xur  LHagenbettim* 
iannf  dienliche  Beobachtungen  an  ,  nimlich  Beobaeh* 
inngen  der  lupiterstrabanten  und  der  Pulrersigaale,  und 
trie  ans  ihnen^  oder  vermittelst  guter  Chronometer^  Me* 
Tidianunterschiede  gefunden  werden  können«  In  einem 
ao  ausführlichen  Werke,  als  das  rorliegende  ist,  hätte 
hier  die  Anführung  des  Gebrauches  beobachteter  Son- 
aenfinsternisso  und  Sternbedecknngen  su  demselben  Be« 
hufe ,  B*bst  dem  daiu  gehdiige«  Galpul ,  wie  una 
.aeheint,    nicht  fehlen  dürfen. 

JDa»  fumfit  Capitel  handelt  ron  Beobaehtungeü  und 
&eohii»ngen  sur  Beatimmfing  des  Atimiuhs  irgend  einer 
det-.Oveieel(st«iten  der  Metsnagt  in  Beciehuftg  auf  ei* 
mmtp    4ttfch«imMi  Endpmdt  jesev  gekendeä,  Meridian. 

Im  A»ha«ge  •  glebt .  der  Verfc  tiierst  eine  »ehr  ins 
EinieUie  gehwadb  .;BeeQhreibttng  dea  Wiederholungshrei* 
9m  f  als  im  Wetrhef  dan»  «ia  Supplement  cur  geome« 
«rlaeken 'Bestim]^4g.^r  Höhen  auf  d#v  Erdfläohe;  und 
cadUeh  aiae  ilabaNicbt  eiaicer«  ia  dar  GeodSti«  6ft  war 


54  Sucher-  Recihsiöneny 

Anwendiitog '  kommeifdeh  Zählgr^ft^H.  DM  UMfflttli 
ftes  Werkt  machen  i6  l^hffeln,  «uv  Ive^u^nieif  Anaffllfr' 
tnng  ver#chiedeD«r,  im  Werke  aogegebeii*!!  Keehimngeti«' 

Die  zehn  'kupfertafeln  de«  Bucht,  von  weleliett  echt 
,  Abbildungen  det  Wiederholnngtkreitet  und  teiner  Tkefl^' 
leuthalten,    tind  von  tehr  reinem  und  n^tem  Stielt  m^ 
eül  gutem  Papier  abgedruckt. 

Wat  nun  die,  in  der  voritehenden  tpeciellen  An« 
«efge  hin  und  wieder  getadelten,  Ueberflütsigkeiten  und 
MKugel  det  Buchi  betrifft,  to  scheinen'  tSe  une  sam 
Theil  in  «u  grnleer  Eilfertigkeit,  grdXtereB  Theils  abeff 
darin  ihren  Ursprung  ^a  haben,  -  daf»  der  Verf.  siek 
kein  bestimmtet  Publicum  für  tein  /Buch  vorttellte« 
Pag.  62  tagt  er  t.  B.  „Nout  atlont  e&trer  dans  dee 
d^tailt  plus  circonstancidt  tur  cet  matl^tei  importan- 
tes  (die  geodätischen  Operationen  tindf  genieint),  ei 
nous  tdeherons  que  ceux  m^me*  ä'  qui  Vanalyse  et  fä 
gdomitrie  nt '4ont,piu\famüihrU  f  retirtnt  tout  le  fruit 
poisible  da  la  lecture  de  cet  ouvrage.**  Pag.  89  giebt  eie.' 
gar  eine  Nachifeitung  über  die  Zeichen  der  trigono« 
metrischen  Linien ,  nach  ihrer  vertchiedenen  Lage  ia 
vier  auf  einander  folgenden  Kreitquadranten.  Ünmög« 
lieh  konnte  Hr.  FuUsant  in  clieten  beiden  Stellen  an 
pm  Publicum  denken,  dem  man  die  Ausführung  der 
Jlechnungen  de«  vierten  Gapitelt  im  dritten.  Buche  tel* 
net  Werkt  ^  ja  überhaupt  das  Verttandni/'s  de«  grö£fem 
Theilt  seiner  Rechnungen'  tumuthen  durfte.  Ware  d«v 
Verfasser  in  dieser  Rücksicht  mit  mehr  Üeberlegung 
verfahren,  hütte  er  am  Bittgänge  einen  gewinen  Kreit 
Von  Kenntnitlen  vorantgetetst,  und  alleitfatU  ein»  Naott«^ 
Weitung  der*  Werke,  aus  welchen  sie  getd»5pft  wer  dem 
kdanen^  gegeben;  hfttle  er  ferner  bei  dbr  Abhandluftf 
•einet  Gegenttandes  beständig  vor  Augen  behalten,  dala 
er  tn  aafmerksamen  Leeern  Jendi'  Werke  sfMckei  fto 
würde  er  den  wetentüchen  Inhalt  seioee  Bnohe  in  eine« 
w^it  getittgetn  Raum  haben  bringet  "Minnen ,  und  yht^ 
leicht  wäre  er  aledana  darauf  gefail«ii|  -  teinön  ükmokwk 
titch  nicht  unj^ehildetett  Lefern,  kla  iitfd  wieder  »c«li 
etwas  mehr  Praktische«  tjti  <agen« 


! 
•    Wie    w^id^    1UM  ic|«t  MI'  Nr«  a*f    weldurt   «uf«ite 

Die '  Bi^idett  «rttea  Bficher/  behiatie;  die  HiUfte  des 
Oaiixeiiy  sindy  ^enati  zu  reden ,  ejn  Nachtrag  tu  Nrr  z. 
und  gehSren  nach  dem;  was  deir  Verf.  feihtt  in  Nr.  i. 
p.  59  und  66  ftber  .GeodSsfe  und  Topograpliie  sagt, 
eigentlich  nicht  in  dieses  Werk.  Betrachtet  man  in* 
■wischen  beide  Werke  als  ein  einziges',,  wie  das  det 
Verf.  nach  mehrirren  zerstr^euten  Aeufserungea  aller» 
dings  will,  so  triffi  dieser  Tadel  nur  die  Anordnung 
des  Ganzen,  in  «reichem  nuh  ^heil«  dieselben- Mnteete^ 
•11  verschiedenen  Orten  verschieden  allgehandelt  volf- 
kommbn,  theils,  was  zusammen  '^ehdrte,  sich  «mtük« 
keit  vorfindet.  •      >■  % 

Bei  der  speciellen  Anzeige  der  eben  er^rSlmten  erstell 
beiden  Bücher  des  Werks,  werden  wir  nur  solche  Nachträge 

ausheben,  die  zur  Materie  des  Ganzen  etwas  hinzufngetf. 

,**•■'  '  '  ■  •  *■•  •-  i 
In»  erilen  Capitel  .des  «urstwii  Buchei  geschi^lVfc 
dies  durch  Formeln  Mir  sphiroidiiche  Triangel^. nach 
l4^€ndr£.  .]^ei  difser  Gelegenjheil  führt  Herr.^Pn//* 
40nt  «u,  d4i>  9ia«ih  Ltgsndr^M  y^tcrsu^ungen  für  ^4^' 
grofste  Dreieck  der  französisc^eu  Gradmessung  der  Un« 
terschied  dejv  sphärisohea  und  ap]|äjB9idischQii.]^1^i&(iel 
Ueinbr  als.  ei»«  Sexagesimsi^iurlJie.  i^fy  y(,.ui;l4  «,d^  dif 
]3Ukge  der  lüngate«  Dreieofcsüeite  4ies0r i*9Sea$UM.F*8?f 
der  doppelten  KrüAimung  ooch  nicht  tmi  ^^iü  G^ni^inie-' 
ter  geändert  werdf n  würde»  pieselll^en  Besultate  hat 
I}ßlampr0  durch»  seine,  üb^r  4en9e|ben  Gegenstjinfjt  seh|r 
eiftlaoh.  und  eiementar  angestellten,  Rex^pungei^  ^fi»^ 
ten;.  a«  defs  man  also  sflhit  bei  Gradntei^suagfai^^ 
sphiroidiichaa  Dreiecke»  ol^iie  J^ff^  .^9'.  ^*  %B§¥t^if 
bademaad^a  Irrtl^um  befürehti^i^.  zu  4h?$«¥>9.  m^y^^'ir 
dash«  behandeln,  un4  |hre  Attflpi^ng.^mit  i|)ilf^  ,4«^ 
I^sn^re'scben  Theoreius  sogfr^.^jjif  4i9  Aa^P^H^f^l^^'' 
radliaigler  Dreiecke  zurücA^Mn  49<f' ..  W^^,  9fk4^f 
Abtkceiluilg  dieses  ersten  C^pil^  .fUthilt  na«h  Prßp^ 
uad  Dslamhrß  Formeln,  di^  l}e|  einigelet  aiit  grpjüff^ 
geodätasafüen  Opf^alionen  zusf||^a|en^ngei|dfn,.aeclaii4l|r 
gen  tbtjif  als  Verifi<»«|iq9s|«r9|i|la^)   li^eilf  dazu  4iefi.ef 


56  S^nther  -  Räe^nitt0n0^ 

k^ftnen,  die  VerSndimliigeii'zll  b«fdttttneiij  wileli«  «lalg* 
Re«tiltate  solcli^r  Keehntiii^ii  >  erleidea^  wmitt  Ai»d«f« 
Gfölsea,  von.  welchen"  jene  abkilngea«  um  e|ii  Gerüi"* 
ge$  verändert  werden« 

Am  Schlüsse  dei  xweiten  Capitelf^  dessen. Gegen« 
stend^  ein  Nachtrag  zur  Berechnung  der  HBhennnter* 
schiede  auf  der  Erdfläche  atismacht,  wird  eine  Tafel 
aaeh  CiAitnduh  sur  Gorrection  der  Barometerhöhea 
wegen  der  H^rr5&rchen- Wirkung»  welche  früher  rom 
Verl«  ni«h^  herüdktichtigt  war  I  gegeben« 

Im  dritten*  Capitel  wird  die  Bestimmnag  der  Erd« 
eberfläche  aui  Pendel  -  Beobachtungen  gelehrt,  nad  ta« 
gleich  die  mechanische  Theorie  des  einfachen  Pendele 
mitgetheilt.  Bei  den  Rechnungen  tiber  ein  Pendel  mit 
ausdehnfamen  Faden «  welche  Hr.  Puitiant  gant  nach 
Pouson  giebt,  sind  die  Erinnerungen  nachsneehea, 
welche  Pauli  (MonatU  Corrup.  Bd.  XIX.  p.  301^  U.  ff.) 
^egen  die  Peix#on^tcke  Keohnung  gemacht  hat»  Am 
'Schlüsse  dieses  Gapitels  macht  Hr.  Puissant  eine  An* 
Wendung  der  gegebene«  Tbebrieen,  tnr  Bestimmung  das 
Brdabplattung  aus,  mehreren  beobachteten  Pendelläagen» 
'Die'Rethnung  ist  hier  dieselbe  und  aus  denselben  Da« 
tis,  wib  sie  von  Implact  in  der  Mieanifiu  c4Utt€.T.  II. 
p.  i^f.  xt.  fr.  g«^fShrt  ist;  }a  Hr.  Puiafant •  scheint  diese 
Rechnung  bldfs  abgeschrieben  tu  haben;  dena  naeli 
Herrn  Bchnenhtrger* s  Erinnerung  (S.  dessen  Astroa. 
S.  452.  Anmerk. )  ist  der  Goefilcient  von  y  in  der  lot^a 
der,  vbn  £rap2ace  mit  if^  beseiehtaeten  GMckoagea,  dia 
%ick'  alif  Got^aische  Beobachtungen  betieht,  uülrichtig; 
^ereeh^et ;  diese  Gleitchungen  «sind  aber  die  nämliekaa, 
%eLäfhe  Hr.  PüUsant  nHt  A'  beceiohnet  hat»  und  dia 
%ben^' erwähnte,  unrichtige  kommt  el^falls  ale  dia 
tekat^y  und  '  mit  demselben  unrichtigen  Coefllcieutea 
Vo^ /' bdi  Hrn.  *PttiKr/ibnt  vor.  >Uc^rigens  benUsrkatt  ~  wir 
Irier  b^lMttfigi  daft  die  Irfipiaces^ehe  Rechnung  ateht 
fjlärs  wegen  Jenes  untichUgen*  GoSfßcienten,  sondern 
dui^  wegen  iSer  tu  gToDi  angenbmmenen  Breite  Vom 
lETesktf  zu  56,  Or*  6^  (<3eaMilmttl  ^Biatheilang)  einer  Am* 


itvitiif  b«datf.^  Hr.  V.  -Zueft  Irat  ttimlteb  ^i#-Br«it# 
^^n  Gotha  in  der  eriteii  Aufgabe  seiner  ftbnnentefelii 
(Gotha  1792)'  in  50«  56'  17'%  in  seinen  nenlieh  lierans- 
gekommenen  ' TabUs  portatives  du  toUU  (Florenco  cAee 
Motini^  Landi  et  Comp.  1809.)*^«'  *U  50»  56'  7',  bei* 
des  nach  SekagesimalrEintlieilnnf  des  Quadranten  be« 
eümitit.  Hierans  erhftlt  man  bis  anf  Randerttheile  deo 
Centesimalgrades  56>G''*  5Q  also  cQr,  04  weniger  alt  La* 
'place  annimmt.  Der  Goefficrenf  von  y  in  der  Aicfhr  be« 
vfihrten  loten  Gleicbttng  wird  demnach  0,60277.  Wir« 
die  Breite  von  Gotha  ^6^  63S  w><^  •>•  Laplaee  Torane*  ^ 
eetst,  so  würde  er  0,60339  seyn;  bei  Laplaee  und  iilse 
anch  bei  Hm.  FuU^anty    ist  er  0,57624. 

Das  eisrte  Capitol  enthalt  eikie  Angäbe  von  Messnn- 
§en  y  die  de>  Verf.  auf  der  Insel  BlbA  gemacht  hat. 
In  den  folgenden  Gapiteln  dieses  Bnehs  werden  dies« 
'Angaben  in  Rechnung  genommen«  und  so  ea  mehrertt 
▼oirher  auieinandergesetxten  Theotiim  und  Methedea 
Beispiele  gegeben. 

Im  zweiten  Bueh  wird  Ton  den  Proieetionen ,  nach 
•inem  Lecreijrschen  Auf  satt,  und  von  der  Gonstrctction 
der  Landeharten  gehandelt.  In  dem  ersten  Gapitel  die* 
ees  Btichs  w4rd  von  der  stereographisehen  und  ,der 
bffthographischeift  Projection  gesprochen,  im  »weiten 
aber  die  Praxis  dieser  Proiectionen  gelehrt.  Im  dritte/k 
Cepitel  hat  es  det  Verf.  Init  P#e)ection6n ,  die  e\A 
auf  AbnrielFelungen  beziehen »  nnd  weTch*  iportüglfch  sn 
Specinlcharten  angewendet  werdeui  «u  Chua.  Nach  dem 
Anfilüftge'  dieses  Gapitels  sn  urtheilen  ^  scheint  dev  Verf. 
njit  fast  allen  'Gelehrten ,  die  Über  dieseA  Gegaastand 
geechrieben  haben,  in  der  Meinung  an  stehen,  dafi 
Claudius  Ptolemäus  sich  der  stereographisehen  Pro^eo*» 
tion  bedient  habe.  Diese  Meinimg  ist  aber  nicht  ge- 
gründet, wie  vom  Hrn.  Prot.  Mollweide  in  einem  Auf- 
sätze über  die  Msppirungsk'unst  des  Claudiue  ^olemäuSf 
der  durch  mehrere  Hefte  der  monatlichen  Gorvespon* 
den»  fortllufl,  ausTöhrlich  dargethan .  worden  ist.  Uebri* 
fiene  wird  in  dieifem  Gapitel  nusfühilii^  nur  tob  ainer 


Jf^ine  linder«,  aU  die  unter  de^i  Numea  der  Bonne^chem 
|>ekanj«te->jist9  uiul  d^e  ihrer  £jgenf«.hafteil  iMgea  mi^ 
.^echt  den  Vorzug  aar  Oariteriiuig  grosser  JLftndertlre.kv  ' 
Iech  vor  ßl\e^  ülxrigeQ  ▼er«tient,  Dals  fie  den  Flädieii« 
Inhalt  der  Ländfr  profiertional  ihrem  wirklichen  VlUn 
«ih^ninbalt  a«f  der  Kugel  abbilde,  bat  in  Ttutschlai^ 
zuerst  Hr.  Alh€r4  bemerkt«  uad  Hr,  Prof,  MQUwid$  in. 
der  münatlichgn  Corretpond<nz  bewiesen.  Da»  Ddpöf 
giniral  de  ia  GvfiT«  in  Frankreich  ^  hat  <it  für  ^i# 
Charten  I  welche  vereinigte  Oetailaufnahm.en  darfttelleii 
^lleuy  auischlierslich  erwfthlt.  Andere  Projectioneii 
sind  ia  diesem  Qapitel  von  Hm,  Puusant  iaet  nur  er? 
wähnt,  welche  Kürze  wir  wiederum  an  einem, so  aua^ 
ftihrlichea  Weite  Rauben  tadeln  su  müfteiiv 

Im  dritten  Muehe  des  Werkt    homint  der  Vcrfasfar 

niedlich  zu  den , .  a.uf  dem  Titel  desselben  g^nanatea  G#«r 
geji^tiinden »  indem  in  diesem  Buche  von  den  zur  Tor- 
pographie  und  Ackervermessung  gehärigen  Operatione|i 
lind  Aufgaben  gehandelt  wird.  Im  ertten' Capitel  des-»  v 
.  s«lb«n  werden  von  d«a ,  bei  Oetailmest nngeti  gebr Üoch*  . 
liehen  Instrumenten;,  der  Me£stitch »  die  fi»o<aole  iui4 
daa  Feldme«8arkreuzmaa(s  t  ihrer  Zu«am.mei|f  etzuag  .und 
Anwendung  jaacb«  bes'chrieben,  nachdem  zuvor  vom 
l)er  Mefskette^  gesprochen  worden.  Unter  allen  diaaoa 
iDwtrnmente;!  mdchto  wohl  c|ar  Melstifchy  wen«  or  ao 
•ingerichtet  ift,  dal«  dinrch  Veffchiebung  einer  obov* 
•tan  Pi^attc  j^dar  Punkt  derielben  leicht  und  genau  ves<* 
tikal  Vkhßpt  irgend  einen  beliebigen  Punkt  d^s  firdbodana 
gf bvaaht  w«rd*n  k#nn  »  den  Vorzug  behaupten ,  a owohl 
¥!«•  ^ioborboit«  .i^s  was  Beijuemlichkeit  betrifft;  zumal 
wenn  hai  györajer»n  Stntiouen  dioptrische  Abaehen  an- 
gOflwndet  wei^den.  Einem  solchen  ^AAelstiiche  steht  •ttc)t 
di«  Ze/Imann«cha  Scheibe,  die  in  einige;^  Gegenden 
Tßxusfihlßnde  v^i^üglich  im  Gebrauch  ist  9  und  deren 
Vnrtheile  seihst,  schoa.  durch  einen  gewöhnlichen  Mefs- 
^oh  nrlangt  werden  können ,  weit  nach.  Hat  der  Feld«* 
m^eer  nicht  blofs  ein  schon  festgelegtes  Dreiecksnetz 
atta«uluUenf    s^ndarn    wie    )»ei    Gfmaij»haitithailn«g^n 


4i«  fetten  Punkte  für  seine  Messung  xu  bestimmen,  s<» 
wird  er  freilich  sidbi  auf  keines  der  obengenannten  la- 
strunente  verlassen  können »  sondern  er  wird  dieite  Fijl-.  , 
ponktÄ  sich  entweder  vermitt^st.  mehrerer,  Buieh  die. 
gaaso  Mark  abgesteckter,  und  gemessener  Liniea^  oder 
dnrck  ein  über  dieselbe  mit  ü^ülfe  f ines  kleinen  ,  aber 
gttteu  Winkelinstruments  (am  besten  mit  Hülfe  eine« 
TheodoUtea)  gelegtes  Dretecksnet«  tu  Yerschaffeu  such-, 
•n*  Im  »weiten  Capst^l  wird  die  Ausmittelujig  de« 
Axeela  der  Flicheu  aus  den  ge^nessenen  Stücken  der- 
selben gelebvt.  Im  dritten  dxeXheilung  gegebener  Flach« 
en.  Vor  dei|i ,  Anfange  der  I97sten  Seite  scheint  u|i« 
in  diesem  Capitel ,  vielleicht  durch  ein  Verseben  beim. 
Abecbreiben»   folgendes  ausgelassen : 

djr«  ^^Partag4r  U  triangU  ABC  in  trcis  p^rtigM. 
t^^i^USf  |tar  des  ligrus  droit€4  partant  d^un  point, 
^D  ^Qnn^  datu  VintirUur  dß  a  triangU^^ 

Alle  lolgendp  Nummern  dieses  Copitels  müssen  alsdann 
um  eins  veirmehrt  werden.  Diese  Veränderung  der  Num-, 
^pem  rechtfertigt  sich  durch  die  neunte  Zeile  dejr  i^Ssten 
Seite*  ,  w:e.  es  beilst:  II  exuu  de  99  problene  iii^e  lolw 
tie»  onal^me  ä  celU  du  Nr.  .66  stc«  ^  Offenbar  kann  diese^ 
Aeuis^pang  lucht  selbst  su  Nr,  66  gehören «  ohnn  un« 
sere  A^nderung  aber  würde  sie  es.  bie  Aufgaben  die*, 
sei  Oapitels  sind  übrigens  die  g^wÄhnlichen  t  d.  b.,  gro- 
fientbeils  nicht  praktisch;  denn  TbeilungeUt  ffie  ^ie, 
in  diesem  Capitel  an  Oreiecj^eM,  YoUtogen  werden^ 
möchten  in  der  Anwendfing  selten,  vielleicht  niemalsi 
vorkommen,  weil  gröfsere.Feldstüok^,  und  von  «olohen 
kann  bei  Theilungen  nur  die  Eede  seyn,  unter  allen 
regulieren  Formen 9  die  trianguläre  wohl  am  seltenfteü. 
haben  Werdeii* 

Das  4ts  Buch  enthält  die  Theorie'  des  Nivellirena 
und  Einiges  über  Erdwerke ,  Aufhöhun gen.  sowohl,  als 
Gräben  (remhlais  gt  deblaU),  Im  ei^sten  Capitel  wer- 
den die  allgemeinen  Grundsätte  de$  NiveUirens  abge-« 


6o^'  'Biiiker  '*\Rt^enti0H€n» 

handelt  y    ev  wird  darm  vüm  SItiflutli  d«r  t^Mtrii 
'    ti^ef^actibit  auf  dies  Geschäft  gefproehettt    trad  am  Ei 
gange  xtim  Üeberiii)rs  auch,    obgleich  kuri,  eine  auaH 
tische   Thtori«r  dbt    Gleichgewiehti    der    Plfissigk«it^ 
.   niii^etheilt.    jDat   tweite  Capital  beichraibt  diä  Ifivellü 
in  Strumen  te.      Die«a   sind    die  Caaalvage,    das  Nif 
mit  del*  Luftblase  und  dem  Fernrohre,    die  gewöhn! 
che  S«tzwage  und   ein  von    Chezy  eingerichtetes, 
einer  Libelle  versehenes  Instrument,    um    dtn  Winfc^ 
welchen   irgend    eine  nicht  hornontale  Linie   mit  (le 
Horizonte  macht,     m<*^sen  tu  können«      Zugleich  leB 
der  Verf.' in    diesem  Gapitel   die  nötigen   ReeHfiöä 
neto ,    und   wie  man  bei.  allen   diesen  Instrumenten 
Rorisfontale    erbaJte.      Bei    Gelegenheit   der  Ganah 
lp?ird   die    Haarröhrchen  -  Wirkung    des   Qlajwünde  '' 
wähnt,    und  angeführt:     dafs  Laplaee  und  LävoUitr 
der  Füllung  von  Barometerröfaren  gefunden  bitten,  d 
durch    lanjitanhaltendes    Kochen    das    Quecksilber    sehl^ 
.^eonvexe  Oberfläche  iminer  mehr  verliere ,    und  endlivb 

5ar  eine  concave  bekomme,  wovon,  wie  haplae*  glaubt^ 
ie  Ursache  darin  liege,    dafs  twischen  den  Glatwändetf'*' 
und  dam  Quecksilber  sich   gewöhnlich  PencMigkeit  be«' 
finde  ,    durch    welche    die    gegenseitige    Witkung    de»* 
Quecksilbers  und  Glases  auf  einander  gesehwUcftt  werdet' 
durch  langes  Kochen   werde    diese  Feuchtigkeit  wegl^n** 
schalFt,    und  dann    «ei^ea  sich   bei  vollkommener  Be« 
röhruhg  zwischen   Quecksilber  und  Glas  diefelben  Wix* 
knngen,    -wie  twischen  Wasser  und  Glas.      Wir  heheii 
diese  Erfahrungen  ttaploee*s  nicht  aus,    um  sie  nnsejnif 
Lesern ^erst  bekannt  «n  machen,    sondern  um  tn  feigen, 
wie    Hr.    Puissant   xuweilen    seines    Zweckes    ganx  vor*' 
gifst,    denn   wefche  Anwendung  sich   von  diesen  Brfali- 
fnilgen  auf  den  Gebrauch  der  Ganalwage  machen  lasse, 
iieheh    wir   wenigstens   nicht    ein.      Oas    dritte  Capitel; 
entbält  die  Praxis  des  Nivellirens.     Endlich  ist  im  vier- 
'  ten  die  Rede  von  den  Erdwerken  nebst  den  datu  gehö* 
^gen  JElachnungen  und  Messungen. ' 

^  Das  fönfu  -Biie%  baschMfttgt  siell  mit    der  Rednc- 
tivm  ier  Oharten  und  Zeielinungenf  und  giabt'  in  dine« 


«tee*  A«l«itiiaf  >'M0moinf,  «nr  Keantnift'  dffpe 
r  ittMifrffecligmi.  N««ii^ei|i  d»r  Verl,  >  im.  treten 
^^  Copirmefehodeil»  welcka  «ich  auf  dai  Ourcli- 
•iheiMea  der  2eichBQiig^Tft«d«a»  und  dai  Copireif  T«r- 
JtflteUt  «iiMt-tt^r  dM  Ojdpn«!  g«b||tea,  pdi^r  .g«|eich- 
iHI««  Quadntaelces  g«lebn  hat,  trägt  «^  im.  ^xweibuft 
<ic|nte|'die  Theorie  und  Anwendnng  das  Storchichna« 
•lüla  rorir  Naeli  ailiar  Aaufsaruag  am  Soliia«ta  dfet  ar« 
-Am  GapitaU  lieht  er,  för  Zaichnuiigeii  mit  Walera 
I  B^ttil.  nnd  fieleil  gakrümmliMi  Gontourao»  das  Copirea 
'  mit  dem  Starahaelwalkal ,  den  la  fanem  Gap^tel  geiehjr* 
'^  -(IßmMMk^de^  vor;;  wir  kSnaaa:  daria»  w^nn  roa  ajLi^fC 
j^waiiMii  Cppia^  die  Rede  sayn  foU,  ai|s  Graudan^  di« 
ia  der  -Oonatsaettoa  das  Starchschaabels  liegen , .  unct 
k^aaat  geaug.  siad,  saiaer  Meiaung  aicbt  beistimmen» 
•Aalsar  dem  Starchscbnabal  wird  im  staa  Gapitel  noch 
«vaa  aioam  Mikragvapliaa  gtifiroclmiiy  welches  Xnstra-> 
l>sat  vir  dam  Weaantlicliaa  aa^ch  rom .  Slorchichnabel 
adtbt  vtiachiadaa  ftadan.  Üebrigens  glaii)>eja.  wir  hier 
j>ia|arl6aA-<y  müifaaf  da£i  ia  einem  Werke ,  i»  wel« 
^eoa  «Ma  Copiiraa  dar  Zaiehpiaagen  sogar  gesprochea 
y.  aiaa  4awai9aag  ,aur  DarsitePtiag  der  «^ufgenpm* 
a»..Qaga«aliada  «dar  aar  topojgraphi^cii^a  Zeiok- 
wabL^Mrta,  fTtanurUt  werden  ^önaea,^  jpit«^  dritt« 
al  entbUt  das  oben  erwähnte  Softem^,  sur  topa*^ 
isehaa  Uadarbesobreibuag  ,  dnrch  welche  die 
ia  allem  9^  was  auf  ihnea  nicht  ausxudrüekaa 
argiatt  werden  -saya».  -Solche  Betchreibuagea  «a 
,  ist  aasu^itlg  kaia  Geschäft  des  Geodätaa,^ 
adava  vielmehr  des  Geographsai  aad  ia  der  Aus- 
iBBg,  vifie  das  Schema  des  Varf*  abgaCafft  ist,  ao« 
g%r  eia  Oatohäft  das  Historikars  aad  philosophfschea 
Beobachters;'  wir  mibsM  dahär  aaoh  diali  O^ital  Ifir 
iberfii&fiig^  erk^iea. 

Die  Aahänge  enthaltea  tT^rbasseraagea  a^d'Etgäa- 
'  xaagaa  einiger »  im  Bache  ▼orgetragaaea  Theertaaa. 

Eia  sechs  Saitea  starkes   Regifter  filier  ^eide  änga- 
«aigte  Bftaher,  Dad  melurera  Hdlfstafela  ani  Aeciiaaag 


^  ^ '  B  fic  fre  r^^-^  Ä-«  ^enst^nim 

uniltiehnnng^  beköhliVlleti  ^a«  Werk.  '  Auf  dflrllQak» 
teite  dSit  lettten  yon  diesen  T^afeln ,  itehl»  4i«  I^tndr^ 
icUeil  Formeln  fSr  spliihroldicche  Orvieck»  «bgedraoikt» 

V4>ii  den  Knpfeniifelii'  Ittfirt  fielt  eben-  dae  Oste  •«• 
*j^ti ,   wäll  yöik  deii  kvL  IHu  i  gehörigen  geiagt  wnrde* 

Am'Sciitusfe  aneer«  Att«eige  kUhfei^  wir  nun  sa^ 

.bemerken  nicht  unterlassen,    daft,    obgleieh'  kein  teut« 

'•ches    praktifchet  Werk   fdr  Mesftuiigeii    grofeer  Laad* 

'»trecken   ▼orhanden    itt,    i^ine  Uebereettnng    de«  Piiit«. 

'  jants^hen 'Buche«  M€tt  tt^inetwege«  nvfitteclieatwevlk  ««ytt 

*  Wüi^e>  Weil  auf  eine  eoieh^  Di^ertettungv^die  CMnimg» 

oder   .vielmehr  'Dnordhun^-  Jenes    Weekee ,    nnfthlbar 

einen  nicht  ▼ortheithaften  Einflurs -haben  «rtode'.     Aller* 

*dings  aber  Wütde  ^s  i^i§rdien*tlich  seyn^-  wenn  fenuuid 

et    uhternKhniey    atff    den    Quellen   de« 'HnHi.*  *^i«rant^ 

•ü«  andern,  und  au« '^eigener  Pi%i)t>«  undtlltotMfvadbQag, 

dem   oben  erwfthnten  Mangel  abzuhelfen.     Wim  w&rden 

alsdann  aber,   je  i>«t«er  die-^AuaffHunnsg  ^rtetioft^    um 

So  mehr    ge wir«  aueh   in  Allem,    was  PbrüBlkiaf  «n« 

'langt,    ein   vom  PtitVihnftcheifi  >er«cld«A»iMi«tBn^  «r« 

1ialten/''^itt  Bifcblt,  ^ie  e«  b^  eintf  tteis^  vükteMidMi 

und  ergtnteft^en  Ü«ber«etfttt0Jt  «klier  kMU^it«  H— d» 

kommen  wöi^e,         •  •  -  /  [i  .•..    . 

'"      '  '      I  •         '  '■.  .     ,• 

f 
,  .n.  •     ••..       /       '    .  >  .        .  '  :.[      ,  .        .  -r  :       '••     .. 

-  •  .    ..  .'..;•         .    ...-.V  ;    .     Ä*.:    .  .  ,/        • 

övWex^^ttSa  in  Statpöpdov  ^Svyypc^piodVi^mK*' 
/.  ^mVi,  *^^  V€c»V,  Hai  ix  diocfpöpaor  i^i-- 
ypa^mv  t&ot  iv  XiSfQiSi .  nai  aU  HP.p^rjv  ij/rf* 
XzjitoY  iHTBSrst^a ,  x^P^^  ^^^  noXXoby  rov 
f'jfiBtJftov  rivovs.     jIKu^oiS    Sh    öty^stcj/iaö^r 


KOI  nkvrz  r^ooypäfptKGuy  nivaxooy ,    xat   tTti* 

[.^rSit/iovI^^^ti*  EyJißyettix.  ijjoy**  4  l^iß.  g. 

^Jllt0' und  lieui  Geographie  des  Meletimt^  ' gi: 

$mmmelt   ^m\^^rs.Qhiedenen   alten  und  ne}ier% 

;    ^hriJtH€lUrn  i,     und    aus    versffäedenen    In^ 

V    9dtriftwn^  und  in  Neugriechische f^  Sj^rache  vn^ 

*  fafst    zum  Besten  '  Vieler  äuä  nriser^m   Volh». 

Jdit  vielen  Anmerkungen  /  Berichtigubgen  ptiA 

«.  fenf  Landclurten  vermehrt ,     von  An tb  1^90^ 

/  6A.ZA.     Zweit«  Atti^abii,    Venedig,    i80(^»>  4 


' .  Im')Är#  1728  erlcKiidi.  die'  eirtte  Auigabe  dieser  Ö#tr- 
'gra^hie  in  V^iudig^  in  eiiiem''F)ilibb'än'de ;  aTf  sie'ebes 
'▼ergriffeii  wer/  fi^t  lieh  der  WGM^e' Ar'(^him^tidrit  dn^ 
ikimos  Quzä  bev«regeti|'  wie  e«  sfelbn  ik  'der  Vörredb 
fegt»'  die«e  nette '^Aukgebe  %vl  b^^tdrgeiiV,  dii  1B07  \eu  Vd^ 
'n€$ig  iil  yiet -  Bk^den'  in  8.  gedruckt  ward*  Wiic'  häb^ii 
die  erste  Ausgebe  nicht  tnr  kand,  lim  gem^n  eUcitgi^  , 
'Ben»  in  Wiefertf  der  Text  b'eideif  fib^Veittitimmt^  wfr 
glenbea  eber-niekt  tu  irren^^  ^Wenn  wi^'niir 'die  A'neser- 
bungen  und  einige  hinten  angehftngte  Bericbtigungeit 
^em  netten  Mereusgeber  tuscbireibii?if«' '  *  Bine  torgffiltige 
Tergleichung  könnte  auch  dem  Te«ktsrbeii  fieser  nfcflit 
Interessant  seyu","^  da  ihm  bessere  HÜIfsinftteltti  Gebrö^e 
stehen,  und  schön  eine  gera%ime'21eit"se4t  der  'Erschef* 
nnng  dieses  Wediei  verflossen '^  ist«  '  Hach  <^iner  ali^e- 
meinen  {nhelcsanteige  wollen^  Wir  dkh^r'nur  vortSlifeh 
die  Nechrichten  tiber  ÖrUeh%ntanä  Ik'erautbeben,^  da  man 
hier»  wo'  Metitlus  ydn  seinem  ihm  so  theuren  Vater- 
lande spricht »  und  der  Herausgeber  -  am  leichtesten» 
wo  jener  irrte»    ihn  berichtigen  konnte»    Tor  allen  sei- 


-  \        -  •  ■ 

che  Na^lixiclit«»^«^^^:^»  darf,    die.  «Ucb  Ifix^^^m.  Ans* 
linder  Intereti«  liAbeii. 

.  \   .*  .    ■    '  .       "^    i    '    ".    .     " 

Ueber  d|»  L^i^ .Am  ^cI^Kiu/felbft  theilt  unt  de» 
'  HeMUtteber  Einiges  mit,  was  wir  den^  Iieser  nicht  tov- 
enthalten  woilenl  £r  war  zu  Foanniria  iiut  ^)ii}-üs  "^o^ 
reu;  besuchte  suerst  die  dortigen  Lc^hrapstiü^n , .  und 
gieng  dann  als  Priester  nach  Ventdig^  'wo  er'  Jrhiloso* 
phie  und  Mathematik  trieb >  und  V^'  Eifrig' aiaf  das 
Studium  der  Mediefh  legte.  Frfih  «eitfh'ttate  er  sieh  «ach 
eis  Aedoer  aor^  Er  kehrte  dann  nach  Foapmt^.  fteic|C|^ 
werd  ;an  ein^'  des  Sfbi|Un  ^aselbst  als ,  l4ehraf  enge« 
etellt,  und  schrieb  ein  Werk  über  Astronomie*  Auf 
Verlangen  der  Einwohner  y ort  Ana  ward  er,  als  4es  Me- 
tropolit BaMh« |p mäux' g^^torben  wlir ,  tu  Adritrf^'pel^^wo 
fich  damals  der  ?a«riareh  ^ea  CoSifInnt mop«i' aufholt, 
im  Jahre  1692  xum  Metropoliten  von  ^/au;ta/ctH#,  ^und 
Artü  ordinirt,  und  erhielt  den  Namen  Melttius,  Vier 
Jahre  darauf  litt  Arta  durch  eliien  kriegerischen  lieber- 
ffjl,  .  und  man  beschuldigte  d?»  M<l€fiuf  t^^  djffi  er  im 
Jgin Verständnisse  mit  d[en  Feinden  gewesen  sej,  Zu&l- 
üg  war  er  damals  in  Jo^nnina  ^  ^nd  iun  den  yeriolgufei- 
.gan  seiner  Feinde  au  entgehen ,  hielt  er,  sich,  .  auf  An<- 
.raihen  seiner  Freunde,  9  Monate  lang,  yerbof |j^ ,  ^nnd 
wendete  /^iete  Muse  lu  literarischen  Arbeiten  ^n.'  Er 
beg^b  sich  aUdainii  nach  iVai4^actuX|^^das  .danialf.den  Ve- 
.ipetianern  unterwcMrlen  war,  yer weilte  dort  3  Jahre»  voßA 
^Vi^Mete  #einf,  Gepgraph^e  ai^s* 

Sobald  der; Friede  «wischen  den  Türkei  ifni  Ventdi^ 

.^^e^chlossen  y^B^ft^    ^^ft    ^iltiiu   n^ch    Constaminoptl^ 

and  von  derl»  ioi  Auftrage  .des  Pati;iarchen ,    nach  dena 

ftUponngf^  Von  Vielen  engefeindet,  hefafs  er  doch  Ge- 

n4>i«k]ich)^eii,t  g^ug,  .s^in  Geschäft  ginc^Uch  ^u  been« 

digen,    eihvarb  sich  als.  Fred iger   grofsen   Beifall,    und 

.kehrte  dann  i^eh  4®r  Hauptstadt  de^  ^eiphs  ,^eT  AfoxZe- 

.  min  Kurück,   -  Als  er  sich  dort  einigp, ,  Zeit  aufgebaltea 

hatte,    erbaten   sicl|    ^^e   Athtnitns^r^    die    mit    Ihreot 

ebersteti  GeistUcheji  unzufrieden  waren,    den.  AT^^iiux 

fOr  dieee  Steile*     Im  I«  1^3  gieng  er  nach  AtJUn^    Ter« 


■  > 

waltete  il  Jahre  fein  Amt,  tuid  sclirieb  eine  Kirchenite^ 
schichte,  die  den  ^eitranm  vpn  Chrifti  Ge|)ün  Bis  aiiff 
Jahr  1700  pmfaftt. 

Als  in  dessen  der  Metropolit  CUmens  lu  Joannina  ge« 
storben  war,  wünschte  man,  dafs  Mtletius  diese  Stelle 
erhalten  möchte.  Durch  Liebe  tu  seinem  Vaterlande 
bewogen ,  irerliefs  er  Athen  ^  und  machte  sich  euf  deif 
Weg  nach  Corutantinopel ,  •  um  seine  Versetcnng  zu  be- 
treiben. Eine  heftige  Krankheit  fiberfiel  ihn  au^  dev 
Reise ;  Tergebens  '  warteten  der  Patriarch'  Und  die  Syn» 
ode  mehrere  Tage  auf  seine  Ankunft  $  und  da  ein  Zufal( 
aaek  die  Absendung  seiner  Briefe  rerhinderte,  so  glaub t6  ' 
man  endlich ,  er  habe  seinen  Entschlufs  geSndert^  un4 
die  Stelle  in*  JToonnfna  ward  einem  Anderen  gegeben,  der 
dhrch  kräftige  F6rsprache  empfohlen  war.  Als  M^ftius 
nach  Constantinopel  kam,  tknd  er  die  8telle  schon  he» 
settt ;  pr  wollte  ruhig  eine  andere  Anstellung  abwarten^ 
ward  abeir  aufs  Neue  krank,  und  starb  nach' einigen  Tar 
gen.  Er  hatte  mehrere,  noch  nicht  vollendete,  Abhandv 
Inngeh  fiber  philosophische  und  medicinische  Gegen« 
stände  mitgebracht»  sie  wutden  aber,  so  wie  viele  smV 
ner  Predigten,  gleich  nach  seinem  Tode  eptw«id0,' 
Er  starb  im  ^ahre  1713 ,  erst  {$3  lehre  «It, 

Dem  Werke  selbst  geht  eine  Einleitung  voran  y  fibe^/ 
den  Ktttien  -dds  Studiums  der  Geographie  und  der  Ge-^' 
fchichte.  Wir  lieben  folgende  Stelle  aus;  die,^  )iäÜlf 
.  dem ,  was  der  wackere  Herausgeber  über  denselben  Ge« 
genstand  sagt^  kein  uninteressanter  Beitrag  ist  hi  den 
seit  einiger  Zeit  hier  und  da  ITlfentlich  mttgetheitten  Ba« 
merkungen  über  die  'Neugriechin  in  '  literaritcher  Hin«[ 
sieht«  ;,  Da  ich  fand ,  daf^  Viele  unseres  Volkes  dUrch-v^ 
MS  gar  lieilifr'Kenntnirs  der  Geographie  besafsen ,  selbsf' 
viele  nidit|-^^'die  doch  I^ehrer  der  Anderen  seyn  vfolHeni' 
^  daher  ^  i^i^ii  sie  die  alten  "OescHiohten  iese|i,  deiM 
Vamen  d^r  ätäiiite  nicht  kennen,  und  nieht  wisten,  ii4\ 
welehem  Refche  sie  gehören;  (daher  sie  kuch  von  dev 
Geichicht^  nichts  verstehen,  und  utferlahren  sind  iii 
Allem,  was  s<Mist  cum 'mensbhlichfn  i^ebeii  nöthif  ist^| 
4.  Q,  B.  KXXVn.  «d#.  %.  S$,  ,  R 


64  Büak^  '''^€$enMi0in9n* 

so  Ii^be  jeli  sgngi^dg  ä\e.  leiten  und,  vielen  6eAgrapb«ii% 
durchstudiert y  ifod  Hab^  nicbu  übersäen,  wo  ich  ir^* 
gend  etwas  für  meinen  Zweck  Merkwürdiges  finde||> 
konnte.  Steine,  Inschriften,  Alles,  was  aus  dem  Alteir- 
thume  auf  uns  geko<X|imeh  ist,  habe  ich'  aufgesuchte^  ick^ 
führe  die  Inschriften  an,  in  welchen  die  Nauien  der  al«, 
teh  Städte  vorkomme^.  Auf  diei^e  Weis.e  babe  iph  ia 
S.Jahren  dieses  Buch  verfafst,  zum  Nutzen  aller  Leser^^ 
die  nicht  nur  alle  Reiche  und  Provinzen  der  «tten  und 
!iieuen  Welt  angegeben  finden,  so;ridern  auch  die  alten 
lind  u.euen  Städte,  auch  andere  merkwürdige.. Sacheiii^ 
interessante  Begebenheiten,  nebst  einer  Uel^ersicht.  der 
Geschichte  der  Reich«  upd  Aufzählung-  der  Vd]ker»  .die, 
nach  und  nach  jedes  Land  bewohnten«  '^  Hier  sejxftn 
vir  zugleich,  was  der, Verfasser  beab;$ichtig|te ;  .wi^  e% 
ihm  gelungen  ist,  seiften  weit  umfassenden. Plan  auszut) 
tüjvren,  werden  wir  w^iterhiii  zeigen.  .^  ^^ 

»  ■  '     •  -j 

In  dem  Vorworte  des  Herau«geberji  fin.den  .ii^ir  eben-, 
fi|lls  Ulag^en  über  die  gänzliche  Verna9hläs^.igung  de« 
3tudii^9is  der  Geschichte  und  G.eo|;raphie.  .  mH^r  .  deip^ 
Griechen;  wobei  er  f ugleick  darthut,  dafs  man  die  Ht^, 
Sache  dieser  Fahrlässigkeit  hauptsächlich  in  d^r .  f ^leriw 
baften  Methode  des  Unterrichts  fas^  in.all^  Schulei^ 
suchen  müsse.  Er  theilt  dann  seine  Ansichten  über  den 
Ilnterriclit  der  Jugend,  und^^über  die  Stufenfolge  m^t,  die« 
n^an  ibeobjaphten  solle ,  um.  jallqpiählid».  XQffk  ^ichleren 
i^m  jSchwerereH. überzugehen.  ,'    m    * 

_  Aus  Allem  erhebt,  dafi  neue  ReitBen4e,  dU  yoA 
Griechen  .^efitig  dafür  angefeindet  wui^tn,  nichts  Un-^ 
^i|^es  j>erichteteih  ,we^i^si(t  über  die  «lende  BescIiefftA^ 
hffjf.^x  meisten  Schiiten  i^  Griechenland  pSep,  ^prache^«. 
Spbald  die  Kinder  lesen  un4  ^chreibeo  kö/pnf^,  ▼eriaitgfc: 
der  Herausgeber,  Hr,  Gaza,  sollen  sie,  s^tt  4er  jlangwetU*, 
§ffv^^  nach  alter  Art,  vei^fafsten,  Reltgiol^])tt^ei'^.,((ie  ij^^ 
npn  uncji  ^f^  l^ehifirn  gleich  unverf.^ndlic|i  4^%^^  ^'^. 
i^:^tei^)ia;te|i44^  f.^bf^ ,  mit  ^er  Geschich^f  untd  Gcqgra^ 
]g>ie  bekannt  g^q^^i^h^  w^erdeu.  „Nach  dieser  Ansicht,) 
fährt  er  ^ort,.   sci^Bint  AüQh  MeU^ius  ^ej^ne  Geogriy^if 


Mi^r^arlieitet  su  baben;  4a1ie1r  thnl  -Serail  Fabeln  und 
6e«chlelit«n  eiagewehu  Diet'  Gatite  erscheint  j«t%t  mm 
tipeiten.  Male  im  Drucke,  von  mir  ▼ermelirt  und  be* 
yichtigty  so  viel  Zeit  iih^k  Umstände  es  etlanb^n;  Auii* 
serd«m  |iabe  ich  noch  5  l^aadehairten  hinuige£ii9g^''£uro<i 
pa,  Asia^  Afrika^  America  und  Griechenland»*^ rf*>^  .Ant- 
EncTe  des  vierten  Theils  hat  deir  Heraiit^eber,  um  nichts 
im  Texte  «u  intern,  eine  Uebefsieht  der-  politkehen 
^ntb^ilnng  Kurcpä*s  im  J.  £807  «ngefaiUigt. 

Mthtiu»  erklärt  sich,  in. der  JBUnleitnaf^,  für  das  Sy»7 
stem  des  Pflgmäus^  daher  in  einer  .Nöte  anf  halandtltt 
Astronomie  y  wovon  eine  neugriechisehe  (Jebersetsiuig[ 
erschienen  ist ,  verwiesen  wird.  .  Wie  wir  schon  früher 
bemeirkt  haben,  so  ist  auch  bei  den  foljifenden  Absfttmen 
der  Text  des  MeUtius  unverändert  gelassen ;  d«fiir  »her  < 
wird  in  den  Anmerkungen  Naphricfht  gegeben ,  wo  iiJiAtv 
den  verhandelten  Gegenstand  etwas  Besseres  tu.  findent 
sey;  Seite  30  vum  Beispiel  wird  bei  der  Uebetsioiit  der- 
neuen  Oengraphen  bemerkt,  dafs  die  Geographie  von. 
Gni^nV'eine  der  besseren  sey,  so  wie  die  von  Büseking^- 
(Bi^iyy)  und  dafs  Spr€ngtVs  Sammlung  der  Reisen  nach«, 
geiiolt  tu  werden  verdiene*     '^ 

/-  •  V.   " 

Das    er  tu   CA-jnUl  der   Einleitung   handelt  von   der' 
Geographie  im  Allgemetnen,    und  von  den  Theilen  der-- 
Silben;    das    tweite   von  dem   Weltsystem.      Im   dritten 
Cajfitel  «i^riol^t    der   Vei^faiser    TOn    den    versefiiedenen 
Kreisen  der  Sphäre,    so   wie  im  vierten  von  den'  Zoneii; 
Qttd    Klimaten ;    hieran    schliefst    sich    eine  chronologi* 
sehe  D<Bfbersi^t  der  Schriftsteller,    die  seit  Häm^r  über 
Oeogrsiphie  geschrieben  haben,  bis  auf  fVilhelni  Sm^oni 
sie  ist  freilich   nicht  vollständig,    doch  kann  lifeaa  deni^< 
Terfiisser  des  t»h  nicht  veriag^n ,  dafs  er  mit  Pleifs  ge« . 
arbeitet  habe.      Das  sechste  Capitet  enthält  Bemerkungen 
fibcr  die  Lage  der  verschiedenen  Bewohner  der  Erde'ge« 
gen  einander,' und  über  den  Sehattea;    das  e'i^bente  hsM^ 
deh  von  den  Winden  und  Weltgegenden.      Uebtfrall  be<! 
tterkt  man ,    dafs  der  Verfasser  dem  Strabo  folgt,    aber 
er*  'Ivati  «ifh    «utfh    bemitthf,  ^>  seine  'i0igem»i--nde)tf  '  au< 


68  Bächer  ^  A^e^nsion  en. 

And«rcii  entlehntet  Ansichten  siitzutheilen.  6rdf«e.Gf* 
nauigkeit  und  Umsicht  darf,  man*  nicht  erwarten;  be^ 
denkt  man <  aber  die  Zeit  und  die  Umstände,,  unter  wel* 
eben  er  schrieb  I  so  wird  man  den  Mann  nicift  tad^ltt 
konneiiy'  der  iloch  so  Vieles  lu  geben  vermochtOf  unil  to 
eifrig  war« 

*  .  ..  • 
Die  folgenden  Gapitel  handeln  von  der  dreifachen 
Sphäre,  von  der  geogvaphifchen  Länge  und- Breite ,  von 
den  verschiedenen  Maasen, '  die  bei  alteii  und  neuen 
Geographen  erwähnt  werden.  *  In  einem  der  folgenden 
Capitel  wird  von  der  Grolle  der  Erde  gesprochen.;  «tann 
geben  die  nächsten  Nachricht  iiber  die  ▼erschicdenen 
Arten  der  Proiection,  wie  die  Erde  auf  Globen ,  auf 
Charten  dargestellt  werde.      Es  folgen  Erklärungen  der 

-  Benennungen  aller  verschiedenen  Theile  des  festen  Lan* 
des,  dee  Meeres,  mit  Angabe  der  wichtigsten  Reisen, 
nnd  der  bei  jeder  Fahrt  «entdeckten  Meerbusen i  Meer«- 
engen  u.  dergL  Im  stchszthnun  Capitel  werden  die  Le- 
ser über  die  Namen  der  verschiedenen  Theile  des  Welt^ 
meeres  und  der  Buchten  und  Busen  deaseiben  belehrt» 
wie  im  folgenden  Capitel  die  verschiedenen»  Theil»  des 
Mittelmeeres  aufgezählt  werden.  Dann  wird  von  der 
Eintheilung  der  Erde  gesprochen ;  und  bei  der  Gelegen« 
heit  werden  die  verschiedenen  Vertheilungen  nach  der 
Angabe  der  heiligen  Schrift  und  Anderen  aufgezählt.  Ein 
alphabetisch  geordnetes  Verzeichnifs  aller  fabelhaften 
Völker»   die  bei  den  Alten  vorkomAien,    scblielaft  diesen 

.Abichaitt. 

.  Darauf  wendet  sich  der  Verfasser  zur  Beschreibung 
der  einzelnen  Erdtheile  und  der  Reiche  derselben.  £r> 
maoht  mit  Europa  den  Ahfangi  und  gebt,  von  Portugal 
anfangend»  die  Reiche  einzeln  durchs  Strabo  und  Pie- 
Umäu^ ,  nnd  auch  hier  gewöhnlich  seine  Pöhrer,  dock 
vorzQ||lich  der  erste»  an  dessen  Nachrichten  er  dasjenige  ^ 
enreiht»  waa  ihm  neuere  Geographen  und  ReiseheecbYei- 
ber  gaben. 

Anl  welolie  Weise  er  die  «iaielnett  Staaten  befawi^ . 


Sucher  -  Ris€^n$ion0ji.  69 

4Ü1,.  ist  im  AUgemdinen  scliou  aut  den  Irüller'mitgp»- 
theilten  Bemerkungen  und  ans  der  Einleitung  bekannt; 
bedanerii  müssen  wir  nur,  dafs  es  dem  Herausgeber 
Hiebt  gefallen  hat,  öfter  Bemerkungen  und  Berichti- 
gang^en  «in zuschalten,  da  die  mitgetheilten  Verbesseruit* 
gen  zeigen 9  wie  sehr  er  im  Stande  war,  die  Fehler  des 
Vevgitag^rs  sn  finden,  und^twas  Besseres  daffir  sn  g#. 
ben.  Doch .  wir  übergehen  alles  über  die  anderen  Staa- 
ten Gesagte,  und  wenden  uns  nach  Griechenland^  da 
M  jedem  Autländer  interessant  seyn  mufi,  einen  Einge- 
bonien  darüber  ta  hiren. 

Man  erwarte  indefs  nicht  «u  Viel.  Mehreres  ist  of- 
fenbar ^falsch ,  obgleich  keine  Berichtigung  mitgetheilt 
Ist;  Vieles  hat  sich  seit  jener  Zeit  geändert.  Strabö  und 
IPaueaiuas  sind  in  Griechenland  rorzüglich  des  Meletius 
FShrer  gewesen ;  er  hi^t  dahör  auch  gew ähnlich  die  al- 
ten Eintheilungen  angegeben^  ohne  gcfhSrig  auf  die  neue- 
ren Rücksicht  «n  nehmen.  Er  giebt  die  ehemaligen 
Gr&nten  an,  nennt  die  vorzfiglichsten  Gebirge,  Flüsse, 
Seen  u.  dergl.,  wobei  dem  Geographen  die  Angabe  der 
jettt  gebräuchlichen  Namen ,  -  die  gewohnlich  von  den 
ehemals  üblichen  so  sehr  abweichen,  am  merkwürdig« 
«teil  ist.  Dann  wird  gevvBhnlich  siemlich  weitläüftig, 
oft  ohne  das  Richtige  zu  irefPen,  über  die  Ableitung  de« 
Namens  der  Provinz,  des  Landes,  gehandelt,  wobei  häu- 
fig die  seltsamsten  Dinge  vorkommen.  Alsdann  zählt  >r 
die  Städte  auf,  die  ehemals  blühenden,  neben  denen  die 
jetzt  noch  stehen,  und  oft  jieht  tnan  sich  vergebens  nach 
einer  Bemerkung  um>  ob  diese  oder  jene  Stadt  noch  ih- 
ren ehemaligen  Ruhm  behaupte,  nder  ob  sie  gosunketi 
•ey,  ob  sie  vielleicht  zerstört  daliege,  oder,  wie  es  oft 
,  der  Fall  ist,  ihre  Stätte  gar  nicht  mehr  gefunden  werde* 
Dazwischen  werden  Bruchstücke  aus  der  Geschichte, 
gewdhnlidh  aus  der  fabelhaften ,  oft  mangelfiaft  ge|iug 
mitgetheilt.  lieber  die  jetzige  Beschaffenheit  des  Lan- 
des, über  seine  Erzeugnisse,  über  die  Menschen  ^nd  ih- 
ren Verkehr,,  über  Schulen,  Handel  u.  dergl.  erfährt 
tarnt  wLchts.      Seinem  Versprechen,    Inschriften   mihil- 


jo    .        Bücher  -^  R§esn$i0n9m» 

tHeilen  (f.  oben)»  bUibt  der  VerftiMer  getreU;    mebtfwe 
haben  mannicbialtiget  Interesse« 

Um  unserei»  Lesern    einön    deutlicheren   Begriff  tn 
geben,     wie   MeUtius  seinen   Gegenstand  behandelt  ha- 
be»   wollen  wir    den   Abschnitt    über   Attika^    dem    die 
^übrigen  mehr    oder    weniger  ifiinlieh  sind,    mittbeüeü, 
(2.  Tb,   3.  350) 

,»Nach  Megara  folgt  Anika  oder  Aktika^  das  seinMi 
Namen  ^on  Akte^  Ufer»  ableget»  oder  ron  AkteuSf  ei« 
nem  Könige,  es  biefs  auch  ^kte^  Atthir^  Mopsopia^  nicht 
iron  Mopsut^  dem  Sohne  des  Mantho,  sondern  ron  ei« 
nem  anderen.  Kekropia  rom  Kekrops  (wir  lassen  hier 
die  ;|veitläuftig  eri&hlte. Geschichte  dieses  altbetfihmtea 
Königs  aus).  Ferner  biefs  es  Ogxgüif  Jonia  u.  s.  w.  K% 
IMuft  in  das  Vorgebirge  Sunium,  aut,  das  südlichste  toa 
Hellas.  Ehedem  war  dies  die  herrlichste  Provins»  welt- 
berühmt; die  Einwohner  hief«cn  Erdgeborne,  Auto*  ~ 
'  chthonen,  vom  Erichthonius  90  genannt,  der  auf  folgen- 
de Art  geboren  ward.  ( Auch  hier  übergehen  wir  die 
umständlich  ersählte  fabelhafte  Sage  vom  Erichtk^niut») 

i,Die  bekanntcTsten  Berge  in  Attika  sind:  der  Hymtt* 
tus^  auch  Ctkropium  genannt^  fetftt  TeUbuni^  berühmt 
durch  seinen  Honig»  der  auch  als  Ars^nei  treffüche 
Dienste  thut»  und  der  Hjrmettisehe  hiels.  Der  ParnoM^ 
oder  Parntthe  nach  Athenäus^  jettt  PenttU^  enthielt 
treffliche  Steinbrüche  und  Weinberge.  Dort  war  eia 
Tempjsl  der  Ath4n€f  jetzt  eine  Kirche  der  heiligen  Jung- 
frau. BriUssus,  jetzt  Ozeia,  Lykabtttus^  ein  hoher 
Berg ,  nahe  beim  Hymeitus ,  durch  sein  Oel  be- 
kannt.    Kar^'dalos^f    zwischen  EUutis  und  dem  Pirätus» 

,fZu  den  bekannten  Flüssen  gehören:  der  Ilusiu^ 
jetzt  nicht  sehr  bedeutend»  heifst  jetzt  CalliTrhoe\  er 
fällt  ins  Meer  zwischen  den  beiden  Hävea  Pitäeus  und 
Jjiunychia.  Der  Ctphüsus  und  Bridanus,  In  dieser  Ge* 
gettd  waren  viel^  Tempel^  Haine  t  •  Altäre.    «-    Dieitin« 


Süäh  el^  •  Reeen:s4iDnen,  ji 

tel«  ahgeflilirt^»  wolten  wir  übergehen ,    so  wie  mnaGhe 
^ittgellochteae.  Fabel.  —  % 

yyZu  den  merkwiirdigf teil  Stidteli  und  Flecken  wet^ 
den  folgend«  gerechnet;  am  M^ere:  ßieUsU  oder  BleU' 
Ha^  aiich  Eleüsina  genannt,  ehemals  eine  Stadt,  jetat 
kaum  ein  Flecken^  twischen  NUäa  in  Megüra^  und  deHL 
Piräeus  gelegen ,  am  Snroniseken  ^nten ,  der  daher  auclk 
der  Eleusinücht  Keifst.  —  ( Die  Bemerkungen  über  den 
Mamcn  dt^r^S^'dt  und  die  eben  nicht  tief  eingehenden  Bd- 
tracbftntigen  über  die  Bleusinischen  Materien  wollen  wi^ 
nicht  anführ^h)  so  i^ie  mehrere  Insc^fifteu,  die  M^Ur* 
tius  fand.)  Nitfht  fcvn  von  Ehusii-  fliefst  ein  kleiner 
Flnfs,  der  die  Gränte  von  Megara  :macht;  Bei  El^uH^ 
ist  das  TherasUche  Feld ;  der  Weg  vou  Blitxsis  ■  natefa 
Athtn  hiefs  der  heilige.  Salamis  gegenüber  ist  das  Vor» 
^ebirg  Amphiala^^  das  durch  einen  nicht  breiten  Sutfi 
von  der  Insel  getrennt  ist;  oberhalb  dieses  geqaunteti 
Vorgebirges  liegt  Latanion,  —  Dann  werden  einige 
Tempel  und  einige  Flecken  bei  JS/cKf t>  -  aufgesahlt.  — 
Oestlich  vooi  Vorgebirge  Amphialae  ist  das  Üap  Koloiat^ 
dann  der  Haren-  Phäle^eus^  wo  die  Athener  auöh  Schiffe ' 
bittten,  und  wo  ihre  Kriegsschiffe  lagen,  da  der  Pi' 
räeus  früher  nur  zum  Handel  gebraucht  ward,  den  erst 
Themirtokle*  siim  sicheren  Haven  einrichtete,  so  dafi 
er  400  Schiffe  favs^n  konnte;  er  heiCst  jetzt  Peiraieus; 
der  Haven  von  Athen ^  der *Porto  Draco  ^  die  Italiener 
nennen  ihn  Pcrto  Leone  ^  von  den  Steinernen  Löwen, 
die  grofs  und  sehenswerth  waren,  und  am  Haven  stan- 
den, iin  Jahre  1687  eber,  als  die  Veneiianir  Athen  plün- 
derten ,  fbrtgeschtifft  wurden.  Einige  wollen  den  Haven 
Phmlereus  Porto  Leone  nennen.  Der  Piräeus  ist  35  Sta- 
dien von  der  Stadt  entfernt,  und  mah  hatte  ihn  mit  der 
Stadt  durch  zwei  lange  Mauern,  gleich  zwei  Armen, 
verbunden;  jede  40  Stadien  lang.  Man  sieht  jetzt  nur 
Trümmer  davon,  so  wie  von  den  Gebäuden,  uncl  viele 
trockene  Brunnen.  Dann  konimt  die  Mündung  des  Flur- 
$eM  Ilis^us^  darauf  dar  Haven  Munychios'^-  jet«t  der  H** 
ven  der  drei  Thürme  genannt.  —         ^ 


\ 


^^    '        Müe^0r  '  ttscemionen» 

0ie  B«iiierki|i|g#n  über  di«  AUeitung  det^Nftwe«« 
iäunyehiosi^  to  wie  mehrer«  Anekdoten »  übergchea 
^ir.)  —  „Es  folgt  der  Haven  Hyphormos ^  und  ohnweit 
die  In^el  det  JPatroklus^  d0r  Aaf  dem  fefteii  Ljtnda 
Aluipt  gegenüb^  lag,  so  i^ie  der  Altar  der  unbekanntea 
Ootter  u^  ai  Nicht  ferne  davon  ist  der  Haven  Laurium, 
^o  früher  in  den  Bergwerken  Silber  gewönne^  wardy 
nach  Pausanins.  Dann  folgt  das  Vorgebirge  Sunium^ 
das  bekannteste  und  südlichste  in  ganz  Achaja,  oder 
Mtlläs^  es  heilst  aueh  das  heilige  Vorgebirgß^  oder  Capo 
Ciklonnei  von  den  Säulen  des  Tempels  der  Athene  ^  der 
eben  auf  den»  Vorgebirge  stand ,  und  dess/sn  Säulen  noch 
ta  sehen  sind.  Dort  ward  der  Zeus  von  ^einium  ver- 
«hyti  Nicht  weit  von  diesem  Vor«{ebirge  ist  der  Harem 
fäw  , Athene  von  Sunium;  zwischen  diesem  und  dem  Flek* 
Iben  Keratia  waren  früher  Bergwerke,  auch  lagen  dort 
Ikiehrere  Fleckeii  und  Städte.  Vom  Vorgebirge  Sunium 
fängt  die  östliche  Seite  von  Achaja  an »  nach  PtoUmäuj» 
iSäch  dem  genannten  Vorgebirge  folgt  der  Haven  Pa* 
wUfrntHf^  jetU  Pprt0  Kaphte^  nahe  dabei  stand  ein  'Tem- 
jpel  der  xwölf  Götter.  Zwischen  Sunmm  und  Porf 
Hechte  setzt  man  Zoster ^  Thurium  und  den  Ha?en  Kap* 
^us,  Jenseits  des  Havens  Pafutrmus  lag  der  Tempel  der 
Artemis  ^  dann  kam  da«  Vorgebirge  C/nosura^  Jetzt  Caho 
Sidro^  noch  beim  Ausflufs  des  Asopuj.  Dann  kommt 
Inan  nach  Qropue^  das  ehemals  «a  Biiotien  gehörte»  , 

tf 

i,Mittetl  im  Lande  liegen  folgende  Städte:  ötnoe^ 
liahe  an  der  Gränze  Bootiens^  zwischen  Theben  und 
Athen  in  der  Mitte ,  35  Millien  nördlich  vom  Isth* 
muf,  «—  Myopolis f' eontt  Eripei^n^  dann  Pitrggeraki^  aa 
einem  bergstrom  y  der  oft  im  Fri^hjahr  übertritt.  -^ 
Athen ^  die  Hauptstadt  Attiha^s^  ehemals  weltberühmt."  -^ 
Wajfc  über  diese  Stadt  angeführt  wird  |  übergehen  wir; 
^Kurt  werden  die  Tempel |  Prachtgebäude  etc.,  wie  sie 
iPausmniai  Und  Str^h^  angeben^  genannt;  ^die  Lobsprü- 
tshe«  dio  von  mehreren  griechischen  Schriftstellern  der 
|peilig,en  Atheil  beigelegt  werden  ^  folgen  alsdanit;  hieran 
ftthliefst  tick  ein  Vefzeichnifs,  der  Männer,  die  Athen 
Wrheftlieiiteil«      Oaiiit  aennt   der  Verfasser   diejenigen 


0«rtev »  die  duTeh«  Philosophan  bekannt  geword#i  sind^ 
die  Akademie»  das  Lycäum  u«  r«  w.  Kurz  »ehildert  er 
dann  S.  359,  wie  die  Stadt  nach  und  nack  anderen  Her> 
ren,  besonders  im  Mittelalter,  unterworfen  war.  ,,  Jetzt, 
fährt  er  fort,  ist  ^sie  der  Sitz  eines  Metropoliten,  ist 
Ton  Thehtn  40»  von  Korinth  44.,  von  Sparta  145  Miilien 
entfernt.  Je(zt  ist  sie,  o. Jammer!  ^auz  herabgesunken^ 
nnd  liegt  in  JBarbarei.  Viele  Ruinen ,  und  eine  Mengf 
ton  Inschriften,  erinnern  an  die  alten  Zeiten.^'  Von  die^ 
aea  indefs  fährt  er  nur  eine  an. 

Er  nennt  dann  noch  mehrere  Flecken  in  Attika^ 
JUair^niM,  nicht  weit  von  Oropus^  bekannt  durch  de» 
Tempel  der  Nemtiis  oder  ddrätua^  und  giebt  einige 
Bemerkungen  über  die  von  Phidias  verfertigte  Bildsäuie 
dieser  Göttin.  —  Brauron ^  jetzt  Braonat ;  Marathon,. 
gewöhnlich  Marathonas,  35  Millien  von  Jthen;  dabei 
giebt  MeUtius  einige  Notizen  a\i»  Fäusanias. 

Das  Gapitel  schlierst  mit  der  Angabe  der  um  AUika 
liegenden  losein;  beif  jeder  wird  angemerkt,  ob  sie  der 
Sitz  eines  höheren  Geistlichen  ist,  und  dUrcU  welche 
Fabelsagen  man  den  Namen  zu  erklären  gesucht  hat* 

Unsere  Leser  werden  schon  hieraus  sehen,  daiS  für 
die  eigentliche  Geographie  wenig  aus  dem  Werke  des 
MeUtius  zu  lernen  sey,  und  dafs  der  gröfsbe  Gewinn 
darin  besteht,  dafs  man  den  neugriechischen  Namen 
vieler  Städte,  Berge,  Flüsse  kennen  lernt,  obgleich 
auch  diese  nicht  Überall  angegeben  sind,  und  neuere 
Reisende  in  manchen  Gegenden  auch  in  dieser  Hin- 
siotit  eine  reichere  Ausbeute  geben.  Mtletius  beschreibt 
auch  bei  den  anderen  Ländern  fiberall  zuerst,  wie  das  Land 
ehemals  beschaffen  war,  naeh  Strabo^  Pausanias  und  eini- 
gen anderen  griechischen  Geographen.  Oft  nennt  er  uns 
kaum  den  neuen  Namen  des  alten  Ortes*,  den  er  be- 
schreibt» nnd  die  aus  den  Alten  entlehnten  Nachrich« 
ten  sind  ebenfalls  nicht  imm^r  zuverlässig,  und  keines* 
weges  vollständig.  Häufig  irrt  er  auch,  indem  er  aha 
'Städta   mit   neu«i  Terglaicbt«     VorziigUoh#x   in  dieker 


^4  »iß^eh'er  -'^Reesnsiö  nen. 

fiinsfelit/  obgleich  aueli  Dib&t'voIIstSncItg;,  ist  efne  Im 
X  1790  in' tVien  erschieiäene  Geographie^  (raw7^ci(pift  vtc»- 
rt^fxi))  von  Demttrius  Daniel  Philippidts,  der  aus 
<<lem  Flecken  Miliäts^  km  Fnfse  des  'PtHon,  nicht  fern 
irqm  Meerbasen  von  Volo ,  herstammt.  Anch  in  dieseni 
Werke  ist  es  hauptsächlich  die  Qeographie  der  Euro- 
päischen  Türkei,  die  den*  Teutschen  interessir^n  kann; 
da  er  sonst  gewöhnlich  der  Geographie  des  Nieolle  de 
ia  Croix  folgt,  und  (lern  Dietionnaire  de  Geographie  mo' 
derne  iJLe  V  Ency  dope  die  methodique.  Am  iiniständlicli* 
aten  hat  er  folgende,  von  ihm  selbst  besuchte  Provin- 
zen beschrieben :  die  Gegend  von  Thessalien,  um  de» 
Pelion,  jetzt  der  District  von  Zagora  genannt;  den 
Berg  AfhoSy  einige  Inseln  im  Archipelagus;  mehrere 
Districte  von  Tkracien;  die  Bulgarei,  die  IVallachti 
und  Moldau.  Ueber  Maina  und  die  Mainotten  theilt  et 
IVachipichten  mit,  die  er  von  einem  Bischof  aus  ihrer 
Mitte  erhielt,  und  die  im  Ganzen  das  bestätigen^  was 
über  diesen  Volksstamm  in  dem  1784  zu.  Amsterdam^ 
erschienenen  Werke:  Pricis  historique  de '  la  Maisön 
imperiale  des  Comnknes  gesagt  ward. 


3. 

De  Nicob  arisk  e  0er s^  naervarende  TYf- 
stand  samt  Nytten  for  den  danske  Handel  at 
befolke  samme.  (Gegenwärtiger  Zustand  der 
Nicobarischen  Inseln,  und  Nutzen  für  den  Dä- 
nischen Handel t  sie  zu  bevölkern.)  {Kjöb^nr 
havn  1804  )    Xt  u.  328  S.     Jf  B.  Prahl. 


In  der  Vorrede  giebt  der  Verf.  einige  Nachrichten 
you  seinem    Lehen;;    er  ist  luerst  Procurator   auf   St» 


Buehär  "'R^censionem,  75 

Thomas  gewesen;  hat  hernach  aber  fiber  14  Jahre  in 
königlichen  Diensien  lu  Trankehar  augebracht.  Frei* 
lieh  hat  er  eich  während  dieser  Zeit  höchstens  nur  ei- 
nige Meilen  weit  entfernt,  indessen  keine  Gelegenheit 
Tersäumt»  unr  sich  über  Ostindien  näher  su  unterrich- 
ten. Es  kommeu  in  seinem  Buche  manche  gute  und 
treffende  Bemerkungen  über  die  Dänischen  Coloniean 
in  Ostindien  und  das  panische  Colonielsystem  über- 
haupt vor,  und  es  scheint  daher  dem  Rec.  diese  Anzei- 
ge auch  jetzt  noch  nicht  su  spät  zii  kommen  ^  da  die 
«Schrift  in  Ttutschland  gani  unbekannt  geblieben  ist. 

Schade 9  dafs  der  Verfasser  sich  eines  gewissen 
bnrschicosen  Styls  bedient,  der  kräftig  und,  wenn  Gdtt 
will,  genialisch  seyn  soll,  und  in  dem  sieh  leider!  noch 
so  manche  Dänische  Schriftsteller  gefallen,  der  aber  auf 
jeden  ruhigen  Leser  einen  widerlichen  und  störenden 
£indruck  macht*  Hr.  Prahl  beginnt  seine  Schrift  mit 
einer  Skiiie  der  verschiedenen  Pactoreien  oder  Logen^ 
welche  die  t)änen  in  Ostindien  besafsen;  von  Calicutf  wo 
4ie  Engländer  sich  zuerst  der  Dänischen  Factorei  be- 
mächtigten ;  der  Dänische  luterimsresident , .  der  aut 
!rippu*e  Diensten  entflohen  war,  hatte  m  h^x  seiner  An- 
näherung verlassen,  und  der  Eroberer  machte  des  leere 
Gebände  zu  einem  Pferdestall  $  die  Engländer  verwei- 
j;erten  die  Zurückgabe  der  Loge,  unter  dem  Verwende, 
dafs  «ie  dieselbe  ihrem  Feinde  Tippu  entrissen  hätten. 

Die  Loge  zu  College^  im  Gebiete  des  Rajah  von 
Trataneor^  war  von  gröCserer  Wichtigkeit,  weil  es 
noch  seine  Unabhängigkeit  behauptete;  der  Fürst  schlug 
sogar  den  Engländern  das  Verla ogen ,  ihnen  den  Ffefifer- 
handel  gegen  den  Marktpreis  allein  zu  überlassen,  un* 
ter  der  Entschuldigung  ab ,  dafs  bei  einem  Monopol 
kein  Marktpreis  Statt  finde. 

Porto  novo  ward  vom  Tippu  Saib  nicht  geplündert, 
nngeacl|tet  ihm  die  Dänen  Uisache  zum  Mifs vergnügen 
gegeben  hatten;  sie  hatten  unter  dem  Vorwande  gar 
'%»gun  Munition  zu  farkaufen ,   ihm  leiad  Forderung  aJb^ 


^,^6  Itü  c'ker'^  Recensionen. 

gesolilagen ,  dagegeti  aber  dem  Nähöh  von  Carnatie^  ^tel* 
»em  Feil^de,  Kriegsbedürfnisse  überlasten.  Sein  Betra- 
gen gegen  die  Dänen  wird  gerahmt.  Für  den  Dänischen 
Handel  ist  die  Faotorei  ganx  unbedeutend. 

Ballazore^  am  Auslaufe  des  Ugly^  Hegt  sebr  günstig, 
aber  die  Dänen  trieben  daselbst  nur  einen  geringen  Ver* 
kehr.  Der  Verf.  legt' einen  grofsen  Werth  auf  die  dortt« 
ge  Danische  Pactorei  in  der  Voraussettung,  dafs  einst  die 
Maratten  Iridien*s  Gebieter  werden  därften.  Zu  Patna 
besafs^n  die  Dänen  eine  prächtige  Niederlassung ,  die 
aber  in  mercantilischer  Hinsicht  gar  keinen  Werth  hat« 
Trankebar  selbst  ist  kein  Ort,  der  von  der  Natur  beson- 
ders begünstigt  ist;  er  hat  nur  eine  offene  Rhede,  und 
Har  überhaupt  aller  Vertheidigungsmittel  beraubt;  et 
-vkonnte  daher  unmöglich  «u  einen!  bedeutenden  Handelt«» 
ataat  wachsen.  Die  Kosten  der  Golonie  beliefen  bicll 
noch  einmal  so  hoch,  «^s  die  Einkünfte ,  die  tie  dem 
Staate  gewährte. 

Fridrichsnagor  hat  zwar  manche  Vorzüge,  aber  der  . 
Cinlauf  ist  sehr  beschwerlich.;  Ueberhaupt,  tchlieftt 
der  Verf.,  iinfl  die' Dänischen  Besitzungen  in  Ostinditn 
bei  der  herrischenden  Uebermacht  der  Britten  von  gerin** 
gern  öder  gar  keinem  Werthe;  denn  diese  haben  es  iil 
ihrer  Macht,  jeden  Augenblick  den  Dänischen  Handel 
cu  vernichten,  dem  sie  ohnehin  schon  viele  Fesseln  an» 
gelegt  hatten.  Dagegen  schlägt  er  vor,  mit  denjenigen 
Indischen  Ländern  Verkehr  zu  treiben ,  di«  noch  frei 
vom  Joche  der  Londner  Kaufleute  sind;  insonderheit 
scheint  ihm  die  Golonisation  der  Nieobarischen  Iiiselii 
wichtig,  um  von  hier  aus  mit  dem  östlichsten  Indien  %u 
handeln,  wo  die  Englische  Herrschaft  die/Speculationea 
fremder  Völker  weniger  beschränkt. 

Der  Verf.  giebt  erst  eiiie  .kurze  Beschreibung  von 
diesen  Inseln  aus  dem  Enstindia  Pilot ^  Sie  waren  den 
Arabern  bereits  im  neunten  Jahrhundert  unter  dem  Nah- 
men Negehalu  und  Legebalu  bekannt.  Zu  einer  Golonia 
für  Dängmark  eignen  tick  die  luteln  dttrch   die  Man* 


iMbfailigkcsIt  itir^v  Producte,  ihr«  Laftt  in  einem  M^e-, 
s^,  dftf  keinem.  gehöjr>ty  durch  ihsen  sicheren  Haven,  de^, 
m  allen  Jahreszeiten  zugänglich  ist ,  un4  endlich  4ur^ 
daa  Recht  y  das  4i«  Dänen  durch  ihre  früheren  Anja'gfiiii 
d|arauf  haben ,  und  das  von  keiner  anderen  Nation  ii^,  , 
Anepruch  genommen  ist.  Durch  verschiedene  Freundo 
wfir  der  Verf.  von  der  Wichtigkeit  der  Nicobarischtn 
Inseln  nberzeugt  worden,  und  suchte  1797  darum  nach, 
Aesident  auf  denselben  zu  werden. 

Im   zehnten  Capitel  beginnt  di«  Geschichte   dier.fr^-^ 
b^r^n  Versupha  Cojonieen  auf  Nicobar  .anzulegen.      Der^ 
Prediger  Hnu  j/f4^ .  übergab   im  J,.I754  der  I)irection  de|r. 
Oäniacben  Asiatischen.  Gompagnie  ein«. Vorstellung  voa^ 
den   Vortiigen    der  D^icobßrischen  Iiiselu,     und    for^lerto, 
lis  auf,     diecffrlb^n   in  Besits  zn  nehqiim.  ,   Sein«  Yof« 
schlag«   wurdpn  mit  Beifall  ^Migen^mmen ,    und  im  fol^, 
genden  Jabr^»  ward  «in  CommAndo  «bgesql^ickt,    das  ai^,^ 
I»  Januar  1756  feiarlich  Besitz  von  der.Jnse)  Crfift.-  Nicabßr 
nahm;     di«  Goloni«  erhielt  den  Namen , ^«u -  DänemarX^ | 
allein  unter  den  Ansiedlern   entstanden,  gefährliclie  Seu* 
eben,     die  ihr«   Zahl  auf  ein   Fünfte^   heruntersetztefo« 
Uaberdiet  war«yi  die  Ai|fahrer  gar  nicht  zu  ihrem  Po«f 
aten  geeignet;    es  berrfobte  unter  ihnen  ke.ine  Eintracht, 
i|nd  9\e  wi\£$ten  bei  ihren  Untergehjtn««  keine  Djsciplia 
in  erhalten.     Der  ^e.cretär  fffpliquarr,  der  bald  hernacb, 
als  JPir«ct€»r.  bingescbickt  wurde,    fand  d«n  zur  Colonia 
gewühlten. Ort  unbequem  und  Mngesund,  er  yerliels  ihn, 
und  führte  di«  Anbauer  nach  Kamorte,    das  NeU'>$ße4r^ 
land  (Kornl*nd)  genannt  ward.      Die  .Insel  war  i|nbp«. 
Urobnt,    und   die  Einwohner  d«r  pbrigon  Eiland«  traten, 
sj«  d«n   Dänen  freiwillig   ftb;    allein  ,jdi«  ,Ni«d«rl^ss|ing 
hatte  kein  besseres  Schicksal,  als  die  vorig«;    |Crankb«i'- 
t«n   richteten    schrecklich«  Verheerungen    an,^  sie    ent* 
standen  ^bäuptsäcblich   aus  -  di|m  Mangel   ^ex_  Drscipün, 
und    der  dadiifcb   bewirkten   ii norde nfli^ben   Labans^rt., 
Indessen   hatten   si«   nachgelassen,    die  Colonisten  fien<*^  ' 
'gen    an    sich  einzuricl^en ,    i^nd   dif  ^  product«   des  Ei« 
lande«  .  «in insnmmeln ,    als    duro|i,,.das  Schiff,    das    den, 
&«aen  Gouvamenr  brachte ,    und  vorbfr  bei  Siambolang 


L  .__ 


^  BHic^her  '•^  Rse'e:nsionen. 

einige  EingeborrHe  ein^f^nommeii  kaft#,  ^i«d«^am  «!«#' 
ansteckende  Seuche  auf  Kamorte  verbreitet  war4^  di# 
Ansiedler  nf^men  ab,  eine  allgemeine  Muthlocigkeir 
B^inäfehtigte  lich  ihrer,  und  die  ntitgekomtnene«  Schwav«^' 
I  ven  'behandelten  cfie  wenigen,  die  noch  übrig  ivaveif. 
ipit  Verachtung  und  Uebermuth,  ao  def«  sie  endlieh  claa^ 
letzte-  Rettnngsmittel  ergreifen,  und  nach  Jchin  auf  Su^ 
matra  fliehen  mttf^ten. 

Die  Directoren  der  (^tindischen  Compagnie  Tereett« 
ten  im  J:  176a  ein)»  herrnlmthitcbe  Golonie  nach  den  OS* 
Yii^ciien  Besitziingeil  in  Ostindien;    nach  Pfiei^har  kemeii' 
die  Herrnhuther  erst  im  J.  17689    aber  ihre  Anzahl  r&n 
id  Pertonen  überhaupt,  war  zu  geringe,  und  ate'wnrdeil* 
nur  schlecht  unterstützt.  ■  "Sie  landeten  zuerst  auf  ^«niorfe, 
wö   jede   Spur   voii   den  früheren  Amlagen   vertfchwundell-- 
yfihr;    sie    verliefsen    dieses   Eiland,     und*  begaben    sich- 
tradh  dem   gerade''  gegenüber  liegenden^  Nand&wry;    cH» 
Hinwohner   erlaubten    ihnen,    sich   niederzniassen ;    die- 
KranKheiten  wirkten  ihrer  besseren  Lebensart  wegen  we-- 
niger  verderblich  anf  sie ,   als  auf  die  früheren  Colonivten. 
Dfb  Regierung  von  Trankebar  schickte,    dtt»ch   de»  gu«' 
ten  Anfang  ermuntert,    eine  Verstärkung  ven  24  Mann^ 
diie  aber  in  knrzei^  Zeit  fortliefen.       MIAverjj^nüjKt  hier^ 
iiber;     wjirden  'dfe  NiceebaHschsn  Inseln  im  h  1779  g«n«- 
aufgegeben.      Nur   einige  Hi^rrnhnther    blieben    zurück, 
d)e  dann  und  wenn  ron  Tranktbar  ^us  ergingt  wurde»; 
ihr'unsträfliches;  und  ruhiges  Betragen  sicherte   ihnen, 
difi  Athtung  der  Eingebcmen,    die  sie  fedoefa  best&ndig 
ihre  Debermacht  fühlen  liefsen.    Die  Mühris^iien  Brüder 
pflirnzteh  Europfische  6«r«ei¥gewächse ,    Reils,    Kaneel, 
Näglein,   Pfeffer,  Ka£Fee,  BiaumiKolle,  und*  Alles  gerietii 
tortrefnich 

Im  Jahre  1787  verMefsen  sie  die  Insel,    die  Ursach« 
gfebt  jedoeh'  der  Verf.   nicht  en;    selbst  fBlr  die  niher« 
Kenntnifs  der  Inseln  hat  ihr  Aufenthalt  wenig  genntit; 
seitdem    wurden    ich'  Sehen    der  OSnisofaen   Regierung  : 
cWei  schwarse  6<Kldfttbn  dattibst  angesetzt,  am  dtttcii  die 


B  ü^^h  er  '  Jls  ee  n^ß  i  o  {^  f  n»  jr^ 

Cl9^erli9lt¥tng.  einer  Flagge  ^x  Territo^iakecht   sur^e-'r 

«alureii,  ,_  •     -  •  i.  >  * 

Im  JaBre  1778  wurde  ei,n  Versuch  vom  jkniserl.  Hofe 
gemacht,  4iA  Xnfieln  zu  besetzen.;  eine  Fregatte  vfar4  von- 
Liverva  au^es^/ijdt;  die  kaiserliqben  Befehlshaber  such«^ 
teil  ^ie  ,  jyi^hf^sphen  Brüder  zu  /  überreden »  sich  clem, 
Schutze  des  Kaisers  zu  unterwerfen,  was  «if  abe^^J^chlu- 
gen,  .  Unterdesseil  legten  die  Oejterreich^r  eine  (^(^looiei; 
^ui  JCamortt  an,  warfen  eine  Schanze  auf,  und  IJLßlaeji^ 
einige  wellige  Europäer  zurück.  Der  Gonvernei^r  ypn» 
Tranktbar  protestirte  («doch  gegen  dies 9  BeAJLtzqahjme» 
disiohn^  weitere  Folgen  bU^,,  denn  die  Golonis^tions-» 
ideen  wur^n  ^nz  y^n  Otsttrrtich  aufgegeben«  ^s  sii^cL 
sßftMrhmKexsphiedene  zweokmaCsige  yorschläga.zi^  Nie«, 
c|^ass|iDgen  auf  diesen  .Jfiseln^ g[;f macht,. worden |.  die 
il^llft  |ilvsr.pjcj|i^.bewksiclktige^>at.   .  .  .  \.;     /,  ;^ 

Im,  j^7.  .(Japifl  fängt  d^i^jf^Yeirf.  ein?  nähere  Beschjfei-^ 
bang  der  J^ic^ari^^hem.Ii^n  An,,  die  a^,.den  Beri^lUen, 
4er  veirsc.^ift4^!l^,.CoiP«^«tpn,fesc}iöpffc  iet.  JZ^wJ^^hez^ 
den  I|ife1n  Grqfs  -  und  Klein ^. Nie Qhar  finden  sich  .tsreir«^ 
liehe  HäveH.  Grofs-N,  ist  durchaus  mit  Holz  bewachsen, 
kaaptsäphUch  mit  Palmen  -  und  Qpcoabiifimeii  von  ttf  ge- 
ipröhnlicher  Hohe,  die  zu  Masten  fluigf^ii  Pisangf,  l^itno- 
nen,  Arekabäume;  K^uris  giebt  eeim  Uel^erflufs.  pie. 
i;jMeln  erttähreii  Papage^ei^,  ü[ühi|er  upd^^we^m.  Die. 
Gewässer  wimi^eln  von  Fischexi^  j  die  kingebo^Aep  wie-. 
seil  sie  jedoch  «icht  tu  fang^«  IHetBiswfohner.  sii)<stark. 
v^  gxolty  a))er,  dumm  und  ein^U^^  GroJs^ffiQobmr. 
^tte.zur  Zie^it  des  ersten  Cc^lo^ irungs versuch s^^tva. 
1000  Seelen;,,, ihre  Waffen  sio4  hiif^^  ^^^  Wurfs^^sef. 
auch  si^ht  mt^  bis.weilei^  eine  .^  ,f^ähjU^o  Messer  bei-^ 
^^n.       .   ,   ....  .    ^  ;.  i..,,  ,.^  r    ..    .  -U 

.  Eß  ist  aeVo^^l'Ade^  ^^  d^  Y^rfr  nicht  ^g^fM,  ob 
die  I^adbfTJf hjken  ^  die  ^r  n^it||^eilt»  neu  oder  bfreits  go«. 
drupkj^  ;ii94^  *ni^  letiterci  o&e^pfßv^ßßx  fall  mit  4en  T#n 
gri)i^i;^f;i  deJ^ 'ersten  Goloim^a  .is^^^  Dschenin  /{sn*. 


gb  •«•  "Bübher-  'Recensionen^ 

^  IhnO^/fnrfiVn  sUhefif  die  dem  Kec.  aber  in  diesem  AV 
genblicke  nicht  zur  Hand  sind^  nm  eine  genaue  Vier** 
'  gleicfaung  anstellen  su  können.  Die  Frpducte  der  Inseln^ 
die  schon  in  ihrem  rohen  Zustande  Handelsartikel'  ge«* 
))en,  '^ind  Cassia,  eigentlich  Cassia  lipiea  Cinnumomta^ 
Sassafras ,  von  sehr  arom4t]schem  Gerüche  und  Ge- 
t€hmackb$  Goöosbliume/  deren  Früchte  in  ganz  Indien^ 
Ja  auch  in  Sinäy  eine  courante  Waare  aushiachen;  Are« 
Icapalmen/  Betel,  Producte,  die  in  Indien  immer  dei| 
iifcbersten  Abgang  finden;  Tekbäume;  die  Hott  tnm 
,  dtihiifbau  und  tu  Möbeln  geben,  dünnes  Rahr,  das  be» 
iTonders  in  Sina  sehr  gesucht  wird,  Seeigel,  welche  dl« 
Sinesen  wahrschieinlfch  bei  ilireh  Färbereien  gebrauchenriy* 
eitle  Muschelart,  Shnnck,  die  nach  Bengalen  'gefÖhrt, 
geschliffen  und  tu  AirjnbSndern  verarbeit«r  wiWj*  Vo» 
gelnefter,  Räurii;  *  Die  Inseln  haben  ge^£8  nöth  man- 
che andere  schättbareErteugnfise,  die  ab^r^theih^nfWI^ 
gekannt,  theils  nicht  benutzt  sind.  An  Nahmngsmittelii 
wird  es  JndiistriSsen  Anbabern  nicht  fi^JVlen ;  -^'AeffVl  in 
dfeiA  treflPlichen  Boden  gedeihen  alle  mHgHch«  Fliehte,' 
und  ilberdies  haben  die  Eilande  einen  ^n  erschöpf  heben 
Reichthnnt  an  allerlei  efsbaren  Thieren«     '    ^   '•<  > 

.     ■•      :  -..   .     .  .  •  '..)'.;•.. 

"^^  Dfer  Oberst  Bölty  der  die  verunglückte  Ofesti^rteieW- 
6i:he  Expedition  leitete,  liefs  Hornvieh  zurück',  das  sich 
unglaublich  vermehrt  hat,  Bine  Menge  Producte*  könn* 
ien  dnrüh  den  Anbau  theils  Tcrrielfältigt,  theils  neu« 
■ngepllanzt  werden.  'Baumwolle,  Zucker  (das  Zucker« 
röhr  wächst  wild  auf  IWco^or),  KaiRPee,  Ffeft^^,  Gewürs* 
liägeleiny  Gardamomeri,  Muscatnüsse,  Sagd.  Der  Verß* 
*  kommt  noch  einmal  altif  die  Vorzüge'  ziirüdk,  die  deit 
KUüharischen  Inseln  ihre  geographisch e^X;age'  gewährt, 
besonders  auf  den  Ttnrt^lfHchen  Haveü,  ^Her  tiurch  di« 
Inseln  Kamorte ^  Tricut  und  Nancowry  gebildet  wird« 

.♦  Im  jSl'Capitel  gjeblf  cTer' Verf.  'ein'hfstoVisch  - ^eogre« 
phisches  Panorama  über  Indign,  das  jedoch  ^elfarober^' 
flichlidi  ist;  es  sind' AuiszÜge  aus  vers^hnUenen  BÜ* 
ehern,  nicht  oh^e  mancherlei  Fehler.  Den'  D£^>t«n  ist 
et  nach  S.  tgt  oft  «ngebtH^;"  eine  Cefonjk '4v^  tumirf # 


Bücher  -  Rscensionem^  gl 

inralegeny  uiifl  der  Grouverneur  von  Tranlithar^  Kra^h^ 
errichtete  mit  de^m  König  von  Achin  einen  Vertrag  über 
die  Abtretung  einet«  beträchtlichen  Landstrichs,  der  ih« 
nen  mit  nlien  Privilegien  überlassen  werden  sollte;  die 
Sache  ist* aber  nicht  zur  Ausführung  gekommen.  End- 
lich kommt  der  Verf.  noch  einmal  auf  die  bisherigen 
Danischen  Niederlassungen  in  Indien  lurück,  giebj^  eino 
kurze  Geschichte  von  ihrer  Entstehung ,  und  von  Trari" 
hihar*s  Schicksalen«  Die  Golonia  trieb  einen  bedeuten- 
den Verkehr  y  und  ward  sehr  wohlhabend;  die  Ein  weh* 
ner  liegten  sich  auf  Kaperei ,  und  der  Verf.  versicherti 
im  Archiv  der  Stadt  ein  Document  mit  der  Unterschrift^ 
„Ich  Hans  Ftur  Hansen^  Seeräuber, '<  gefunden  «tt 
haben.*' 

Dal  Manufactnr^esen  war  eine  Zeitlang  sehr  blü« 
hend,  aber  seit  die  Asiatische  Gompagnie  ihrle  Nieder« 
lassangen  an  den  Staat  abgetreten  hat,  ist  es  verfallen. 
Der  Handel  hob  sich  einig^rmafsen  während  des  Kriegs^ 
erweckte  aber  die  Eifersucht  der  Engländer.  ,  Der  li^nd- 
bau  ist  sehr  ergiebig ,  nur  mit  zu.  drückenden  Abgaben 
belastet;  der  Reifs  erfordert'  eine  sehr  mühsame  und 
sorgfältige  Behandlung;  man  hat  überdies  noch  verschie- 
dene andere  Getraidearten  und  Hülsenfrüchte,  Der  Co« 
cosbanm  müfste  häufiger  angepflanzt  werden.  >  Ueh^r« 
haupt  könnte  das  Land  weit  besser  benutzt  werden;  et 
fehlt  selbst  an  Brennholz,  auch  auf  den  Weinbau  legt 
man  sich  zu  wenig.  Indigo  wächst  wild;  üherhauftt 
dürfte  ein  tüchtiger  Botaniker  noch  manchi^  nützliche 
Entdeckungen  machen.  Weitläuftig  verbreitet  sich  der 
Verf.  über  den  Umfang,  den  der  Dänische  Handel  g^* 
winnen  würde,  wenn  die  Nicoharischtn  Inseln  den  Mit* 
telpuuct  desselben  bildeten;  besonders  könnte  von  dtfn« 
seihen  aus  ein  voxtheilhafter  Verkehr  mit  Sina  betriebeia 
werdea, 

^  Endlich  entwickelt  Hr.  Pr.  seine  Ideen  über  die  Art, 
wie  die  Nicobärischen  Inseln  colonisirt  werden  müssen. 
Die  Schwierigkeiten,  an  denen  so  viele  Colonisationf^ 
versuche  gescheitert  sind,   werden  mit  Einsicht  und  B^* 

A.  G,  E.  XXXVII.  Bds.  X.  St.  F 


1 


ga  B-üt'h^r  •  Recensi'ifnen^ 

urttieilting  ans  eitiander  gesettt;  sie  lagen  hau^StsSohfifeli 
iii  verfehlter  Wahl  der  Anführer,  in  mangelhafter  Kennt- 
nifs  des  Oertlichen,  und  endlich  ^n  kraftloser  Unter-  . 
Stützung,  Zur  ersten  Bevölkerung  schlägt  er  500  Ehe- 
paate  vor  y  und^  die  erste  Auslage  berechnet  er  auf  eine 
Million  Eeichsthaler.  Die  Niederlassung  mufs  allein  vom 
den  Kaufleuten,  unter  dem  Schutze  und  mit  Unterstuiz- 
utig  des  Staates  gemacht  werden;  sie  mufs  von  Europa 
ausgelien ,  und  nicht  dem  Gouvernement  von  Indien  un* 
terworfen  seyn;  ^er  Kern  der  Colonisten  muls.  in  Euro- 
päern und  zwar  in  jungen  raschen  Männern  bestehen  ; 
fibrigens  aber  schlagt  er  vor  2  bis '300  Paar  Negern  in 
Afrika  zu  kaufen,  doch  nicht  zu  Sdaven,  sondeihi  zn 
freien  Golonisten,  und  .daher  tollen  sie  aus  den  best<^n 
Stänvmen  gewählt  werden.  Man  könnte  die  Nicobaren 
auch  mit  den  Tamulem  bevölkern;  der  Verf.  verthei* 
digt  den  Charakter  derselben  gegen  die  Vorwürfe,  die 
ihnen  gem4cht  werden;  sie  wfirden  gewifs  leidht  durch 
kleine  Vorschüise  und  Religionsfreiheit  veranlaftt  wer- 
den ,  sich-  auf  Nicobar  niederzulassen ;  auf  jeden  Fall 
würden  die  Sinesen  bewogen  werden ,  sich  daselbst 
anzusiedeln.  Nothwendig  ist  es  ,  eine  Sprache  in 
der  Oolonie  einzuführen,  die  in  Indien  gebraucht  wird* 
Die  Unbekanntschaft  mit  den  Indischen  Sprachen  ist 
auch  für  die  Justizpflege  und  den  Handel  der  Dänen  in 
Indien  sehr  nachtheilig  gewesen;  in  Trankebar  wird  ^in 
verdorbenes  Portugiesisch  gesprochen;  man  sollte  daffir^ 
'd^s  Malajische  einzuführen  suchen;  auch  die  Malajische 
"^acht  ist  dem  Lande  und  Klima  angemessen. 

•  Zuletzt  vertheidigl  der  Verf.  seinen  Plan  gegen  ver- 
schiedene Einwendungen,  die  dawider  gemacht  werden' 
können.  ^  —  Unter  anderen  Umständen  als  den  gegen« 
Värtigen,  scheinen  uns  die  Vorschläge  des  Verf.  aller- 
dings die  gröfste  Aufmerksamkeit  zu  verdienen  ;  es  iat 
wirklich  auffaiJend,  dafs  Dänemark  die  Vortheile,  die 
ihm  die  Besitznahme  der  Nicolf ariechen  Inselgruppe  «u 
-versprechen  schien,  nicht  früher  und  besser  benutzt  bat ; 
jetzt  hat  es ,  allem  Ansehen  nach ,  seine  Indischen  Be«» 
fitzungen  auf  immer  eingebülst,    denn  die  Britten  wer- 


Bfi eher-'  Re Pensionen*.  %% 

40n^  Mhoir  um  ibr  Indisches  Rej^h  tu  consoHdiren, 
Trankebtir  ikicht  xurückgeben  ;  unders  würde  der  Fall  ei- 
ner Colonie  iinf  den  Nico.bartn  gewesen  seyn,  die  ohne«'' 
lliii ,  wenn  sie  nur  einigermalsen  in  einem  blühenden  Zu» 
•taode  gewesen  wire,  sich  leichter  gegen  feindliche  An- 
griffe hAlie  vertheidigen  können. 


4-  . 
6  ö  a^  Versuch  einer  wissenschaftlichen  Erdbe^ 
Schreibung,  von  Au^gust  Zbuitb^  Vorsteher 
der  Blindenanstalt^  und  Lehrer  an  der  hohen 
Schule  zu  Bjerlin*  Zweite  voUkommn^re  Auf- 
lage. Mit  Tupfern  und  Karten.  Berlin  |  bei 
J.  £.  Hitzig.     i8li. 


lu  der  ersten  Auflage  hatte  der  Verf.  sein  Buch  Oia 
genannt,  von  dem  griechischen  .^Vort  yt»^  die  Erde)  in 
der  zweiten  .erhält  die  Gottin ^  unter  deren  Panier  der 
wissenschaftliche  Yersnch  iii  die  Welt  tritt,  ein  oe  statt 
des  e,  aus  dem  Grunde,  weil  in  der  nordischen  Mytho««. 
logie  eine  G'öa  vorkommt  (welcher  Name  so  viel  heilst 
lUs  ytdie  Freudige f  von  geuden,  sich  freuen,,  woher  UocH 
vergeuden^  und  das  Fränkische  gaiV' )  und  weil  der  Ver- 
fasser glaubt ydafs  die  bekanntere  Hertha  der  Ti^utsch6n 
nur  der  gemeine  Name  der  Erde  gewesen  sey;  G'4a  aber 
die  Göttin  der  Erde  in  dem  nordis(^hen  Mythos  bedeu* 
tat  habe.  ^ 

Rec.  gestehet,  dafi  die  GJia  viel  Anstö£iigei  für  ihn 
hatte,  und*  er  daher  nicht  ohne  einige  Ahnaigung  das 
Bach  zur  Hand  nahm.  Wenn  es  auch  mit  der  Beden- 
t«ng  ii«r  "GStf,    statt  Hertha ^    seine  Richtigkeit  haben 

F  3 


84  Büchfir  '-'Recensionen»^ 

sö^te,  sp  kann  doch*  die^e  veroltete  und  Yetgessevm 
Gottin  für  ein  Werk,  das  unter  ihrem  Schutte  erscheint^ 
kein  günstiges  Vorurtheil  erwecken.  '  Das  Haschen  nach 
altteutschen  Namen  erinnert  an  den  Unfug  der  iejrnsol- 
lenden  Teutschheit^  wo  man^  aus  Unvertncvgen  sieh  itt 
die  Gegenwart  zu  finden ,  die  Vergangenheit  s^hr  ung>^ 
schickt  zurückfuhren  möchte,  und  zwar  durch  Worte, 
durch  Schellen  töne  und  Heimgeklingel.  Auch  sieht  der 
Tribut,  der  hier,  auf  Kosten  der  griechischen  «ysa,  der 
ncrdiscl^en  Gna^  (nach  '  der  Isländischen  Mundart)  ge- 
bracht wird,  so  ziemlich  der  Grolsmuth  des  heiligen 
Crispinus  ähnlich. 

Was  könnte  man'aldo  voti  einer  Wissenschaf t  et» 
warten,  die  sich,  so.  seltsam  ankündigt?  — r  Zwar  be- 
ruft sich  der 'Verfasser  in  der  Vorrede  auf  die  günstigen 
Beurtheilungen  zweier  bekannten  gelehrten  Zeitungen, 
und  einiger  zum  Theil  unbekannten  Schriftsteller.  Aber 
wer  mit  den,  Geheimnissen  literarischer  Gerichtshöfe  be- 
kannt ist,, kann  durch  ihr  I^pb  nicht  bestochen  werden. 

Endlich  mufs  eine'  Geographie,  die  Wissenschaft 
seyn  soll,    schon   an   und   für   sich    verdächtig  scheinen^ 

.wenigstens  demjenigen,  welcher  mit  dem  bisherigen  Zu- 
stande derselben  bekannt  ist,  und  es  einsieht,  wie  viel 
noch  fehlt,  ehe  die  ni/fhig^en  Materialien  zu  einem  eini« 
germafsen  künstlichen  Gebäude  herbeigeschafft  werden. 
Von  der  anderen  Seite  aber,  wenn  man  auch  die  Mög- 
lichkeit   einer  wissenschaftlichen    Methode  in   der  Auf- 

^atellung.  einer  Erdkunde  eingesteht,  mufs  man  einen  sei« 
teilen  Verein  von  naturgeschichtlichen  und  historischen 
j^enntnissen  voraussetzen,  um  den  Vorrath  der  bisheri- 
,gen  L^derbeschreibung  prüfen,  das  Wahre  vom  Fal- 
schen, das  Vermuthete  vom  Zuverlässigen  sondern^  und 
in  einer  systematischen  Ordnung  verbinden  zh  können. 

Indem  Recensent .  durch  d^n  wunderlichen  .7itel  im 
«Voraus    gegen     das   Buch    eingenommen,    u)id   bei    sei- 
nen Anforderungen  nicht  geneigt  war,  Gnade  für  Recbt 
•  Ergehen  lu  lassen,  .entscklofs  er  sich  gleichwohl»    ein« 


Bücher  -  Reeensionen.  gg 

nähere  Bekanntschaft  mit  der  Goa  anznknüpfen.  Und 
liier  kann  er  nicht  ISugnen ,  dafs  mit  jeder  Seite  er 
weiter  von  seiner  vorgefafsten  Mfeinun^  zurücHkamy  sich 
mehr  über  die  ttichtige  Ansicht  des  Verfassers^  freute, 
nnd  mit  Achtung  für, ihn  erfüllt  wurde,  die  um  so  un- 
parteiischer* war,  als  sie  der  Stimmung,  in  welcher  er 
das  Bach  za  lesen  angefangen  hatte,  unähnlich  war. 

Der  Verfasser  bemüht  sich ,  die  Erde  als  ein  Werden^ 
desj  in  Hinsieht  der  gesetzlichen  Veränderung,  und  alt 
ein  Ganx€s  von  einem  höheren  Standpuncte,  wie  z.  B. 
vom  Monde  aus  ,  gesehen,  aufzufassen,  und  sinnlich  dar-» 
zustellen.  Die  unbefangene  geniale  Ansicht  des  Verf. 
ist  so  wenig  zu  verkennen,  als  der  Gewinn,  den  von  der* 
selben  die  physische  Geographie  erwarten  könnte.  Er 
erhebt^  sich  in  Gedanken  über  die  Erde ,  und  betrachtet 
sie  aus  der  Ferne,  wie  wir  den  Mond  ansehen ,  oder  wie 
vom  Monde  aus  gesehen,  unsere  Erde  erscheinen  würde. 
Hier  können  die  politischen  Gränzen,  als  willkürlich 
und  veränderlich 9  nicht  in  Betrachtung  kommen;  son- 
dern die  Länder  der  Erde  werden  durch  Wasser  und  Ge- 
birge abgesondert.  Indem  der  Verf.  diese  natürlichen 
Gränzen  aufsucht,  verwirft  er  mit  Rec^t  den  einseitig* 
gen  Eigensinn  einiger  Schriftsteller,  die  entweder  bloft 
Höhen,  Berge,  oder  blofs  Tiefen,  Gewässer,  als  Gränz- 
linien  annehmen  wollen;  denn  Hohen  und  Tiefen  corre- 
spondiren  mit  einander,  und  ein  Flnfsgebiet  ist  «ut  die 
Verlängerung  und  Abdachung  einer  Gebirgskette. 

Bei  der  Eintheilung  der  Erde  in  Länder,  welche  die 
Natur  selbst  abgesondert  hat,  und  bei  ihrer  Begräuzung 
durch  Höhen ,  durch  die  Richtung  der^  Gebirge  und  den 
Lau^  der  Flüsse,  erhält  man  für  jedes  Land  die  noth- 
wendigen  Bedingungen  des  demselben  angemessenen  phy- 
sischen Lebens,  dessen  Einflufs  auf  die  moralische  Na- 
tur des  Menschen,    und  mithin  auf  die  Geschichte  der 

Volker,  Niemand  läugnen  wird. 

I 

Indem  also  durch  diese  Behandlang,  dx9  sich  nnt 
an  feite  .unveränderliche  Gränzen  hält,    die  liänderkna- 


96  ,      '       Bücher  '  Ketensionen. 

de,  als  ein  Gemälde  des  politischen  Zastandes,  tu  ytet» 
lieren  scheint,,  irewinnt  sie  auf  der  anderen  Seite  an 
Dauer  und  Gonsequenz,  und  wird,  als  das  Bleibende  im 
Wecl^el;  zur  Erklärung. dieses  Wechsels  (|i®  wichtigsten' 
Beiträge  liefern.  Auf  dieser  Höhe,  *—  wicd  der  Geo* 
graph  sagen  können,  <—  von  diesen  Gebirgen  (Granit, 
K^k,  Basalt,  oder  Wal  immer  fSr  ^ine  andere  Steinare) 
umgeben,  an  dem  Ufer  dieses  Stromes,  mufs  dieses  oder 
jenes  physische  Klima  (das  sich  nicht  nach  matKemati« 
•chen  Breiten  richtet)  herrsehen,  daher  müssen  d/ese 
od^l?  jene  Pflanzen  ,  diese  oder  jene  Thiere  hier  gedei* 
&en;  daher  wird  der  Mensch  in  dieser  Umgebung  dietet 
oder  jenes  Interesse  haben,  und  aus  diesem  Interesse 
wird  sich  seine  G<>8c1iichte,  aus  diesem  Klima,  bei  Aiey 
•er  Nahrung,  zum  Theil  sein  Charakter  erklären  lassen. 
Vieles  ron  dem,  was  geschehen  ist,  war  nur  an  seinem  ^ 
Orte  und  unter  den  gegebenen  Umständen  möglich; 
diese  tu  kennen,  und  dem  Geiste  zu  Tergegenwärtigen, 
war  stets  das  Bestreben  der  Natur-  und- Geschichtsfor- 
achcr.  Der  Völker  ScUv^ensiiin,  die  Fr^heitsliebe,  die 
Eroberungssucht  der  einen,  wie  die  Genügsamkeit  dar 
anderen,  sind 'nur  Folge  älifseren  Einflusses)  so  wie  di« 
trc-sinnungen  ^nd  Randlungen  der  Menschen,  ja  die  Re- 
ligion selbst,  entweder  die  Ferblichene  oder  frische  Par* 
l>e  des  Locals  tragen. 

Btir  Natur  dieses  Locals  nachzuforschen,  ist,  man 
^ufs  es  gestehen ,  bisher  nur  wenigen  Geographen  ein« 
l^efallen;  daher  die  Bemühung  de9  geistvollen  Verfassers, 
iich  selbst  eine  Bahn  zu  brechen,  um  so  verdienstlicher 
ist»  Natürlich  liat ,  bei  dem  Mangel' brauohbarer  Mate« 
Yialien»  sein  Werk  nur  ein  Versuch  seyn  können,  wie 
er  es  selbst  bescheiden  auf  dem  Titel  angezeigt  hat. 
Von  einem  Versucht  aber  wird  man  nicht  die  Vollen- 
dung erwarten,  und  souach  die  Lüc|ten  entschuldigen, 
die,  bei  dem  bisherigen  Zustande  der  Geographie,  un- 
vermeidlich waren,  die  aber  Iviederum  der  Wissenschaft 
nützlich  werden  können,  indem  sie  den  Forscher  auf» 
merksani  mächen,  worauf  e^  «eine  Bcobactituagen  vor*- 
ifiglich  ku  rilkhlen  habe. 


B  ü  e  h  e  r  -  Ke  Q  e  n  s,i,o  n  $  n*  gjr 

Gegen  die  Hanptidee  de«  Verfassers,  der  Eintheihing 
nach  N aturgr Hinzen  ^  läfst  sich  nichts  Erhebliches'  ein- 
wenden. Die  Theilung  selbst  Kannte  eher  angefoehten 
werden,  wenn  man  gegen  einen  ersten  Versuch  strenge 
seyn  wollte.  Dies  möfste  aber  nur  die  bekannten  XSn« 
der.  betreffen.  Wenn  der  Verf.  bei  weniger  bekannten 
oder  unbekannten  Ländern,  z.  B.  dem  Inneren  von 
Afrika^  Vermuthungen  äufsert,  so  könnte  mafn  wohl 
Zweifel  dagegen  vorbringen;  aber  so  lange  man  nichts 
Gewisses  davon  weifs,  würde  man  nur  Vermuthung  ge- 
gen Vermuthung  aufstellen. 

Von  einem  Werke,  dessen  Eigenthümlichkeit  «^icht 
in  der  Neuheit-  der  vorgetragenen  Sachen ,  sondern  in 
der  Methode  ihrer  Anordnung  besteht ,  läfst  sich  nicht 
gilt  ein  Austug  liefern,  ohne  entweder  gant  bekannte 
Din^e  mit  anzugeben,  oder  unverstaudlich  und  bizarr 
tu  scheinen.  Wir  können  hier  also  nur  im  Aligemeinen 
die  Eintheilung  des  Verf.  anzeigen. 

I.     Ostvest€\  oder  die  alte  Welt. 

a.  SädwestUchtr  Theil  |  oder  Afrika, 

I.     Atlasland,  ^ 

2«     Nilland, 

3.    Lupatalandf    westlich   durch  das    Lupatagebirge 

begränst. 
4«     Schngtgehirgsland^    vom  35«'  bis  50^  O.  h,,    und 

26«  bis  34<>  S.  B, 

5.  Zaire- Land.     Hauptstrom   Zaire;  von  26®  bis  42^ 
O.  L. ,  29«  S.  B.  bis  4»  N.  B.  / 

6.  Kongoland.    Kongogebirge  von  2^  bis  30^  O.  Lt| 
und  6«*  bis  I2'>  N.  Br. 

7.  Senegal  "Land,  "     ' 

8.  Mondgebirgsland, 

b.  Nordöstlicher  Theil  ^  oder  Europa, 

1.  Pirenäenland  y  Spanien  und  Portagftl, 

2.  Alpenhalbeiland,   Italien.    ' 


88  Bücher  -  Kecensi  on^tti 

^^  Balhanhalheiland,    Griechenland« 

4.  Karpatenland,     Ungarn  etc* 

g;  Hanland,     Teutschland  etc. 

6.  jSevennenland,     Frankreich. 

7«  Nordaeeeilande,    Grofshrittannien  etc. 

8«  Ost  Stehalb  eilande^    von  23^  bis  42^  O.  L/liad  55^ 

bis  710  N.  B«    Schweden  uhd  Dänemark. 

9.  Wolehonskiland.    Europäischef  Rafsland* 

c.     Asien, 

!•  Altailand,,    Sibirien. 

9.  Amurland,    Tungusien. 

3.  Jerkenland,     Mongolei. 

4.  Dschihoeland^    Tatarei. 

5.  Taurusland,    Anatolien  oder  Klein -Aaiea. 
6*  Fratland.    Armenien,  Syrien. 

7.  Rothesmeerland.     Arabien. 

8*  Grünesmeerland,    Persien. 

9.  fFesthrumaputerland,    Vorderindien. 

<^    10.  Nordbrumaputerland,     Tibet. 

11.  Ostbrumaputerland,    llinterindien* 

12.  Hoangland.  ^Schina. 

13.  Eilanßsßur    (Inselwelt).      Stillesmeerlftnder    -• 
Gewürzeilande  nebst  Södindien. 

/  .II.     Westvest§^ 

a.  Südöstlicher  Theil^  oder  America,  ( Sadamerica. )    . 
I.    Andenland  f    von   40^  bis   63»  W.  L»,    und   voä 

BS^  S.  B.  bis  12»  N.  Br. 
t.     Chiquitoslandf  von  17«  bis  48^  W.  L.,    and  vop. 
o*  bis  34»  S.  Br. 

3.     Güajanaland^   von  32®  bis  49»  W.  L.,,  U.  3«  S.  B. 
bis  90  N.  B. 

b.  Nordwestlicher  Theil^  öder  Columbia  (Nord -Arne« 
ma)» 

l 


BSeher  '  Reeensienen,  89 

t«    Anahuakland ^  von  6o^  bit  150^  W.  L.,    und  von 

7<>  bis  70«  N.  Br. 
2*     Apaiachenland  ^    von  43^  bis  73^^  W.  L«,    und  Tom 

25°  bis  48^  N.  Br. 
3.    Hudsonshuiland» 

In  der  Beschreibung  dieser  Lander  giebt  der  V^rf. 
ftuerst  die/mathenyitische  Länge  und  Breite  und  die  Aus- 
dehnung in  Geviertmeilen  an ;  beschreibt  sodann  die  Ur« 
gräosen,  den  Strich,  die  Verkettung  und  Abdachung 
der  Gebirge,  den  Lauf  der  Flüsse,  das  Pflanzen >,  das 
Thierreich  und  den  Charakter  der  vernünftigen  Bewoh- 
ner, den  Geist  des  Menschen,  ferner  Erfindungen  etc. 
Zuletxt  verfolgt  er  den  Ursprung  der  Flüsse  bis  lu 
ihrer  Mündung,  und  beschreibt  in  Kurse  die  Städte  an 
ihren  Ufern. 

Dies  ist,  was  wir  im  Allgemeinen  über  die  Einrieb« 
tnng  der  Werkes  sag^n  können. 

Die  Achtung,  die  Rec»  ß^exa  geistvollen  Verf.  schul -^ 
dig  zu  seyn  glaubt,  verpflichtet  ihn,  sich  nicht  auf  ein 
allgemeines  Lob  zu  beschränken,  sondern  «um,  Beweise, 
dafs  sein  Werk  mit  Aufmerksamkeit  gelesen  wurde,  hier 
einige  Beme^rkungen  herzusetzen,  auf  welche,  bei  eines 
künftigen  Bearbeitung  seines  Versuchet,  der  Verf.  viel- 
leicht Kücksicht  nehmen  wird. 

Seite  14  behauptet  der  Vorfvsei^,  dafs  bei  einer  gro» 
fsen  C/r/Zut,  welche  unserer  Erde  ihre  gegenwärtige 
Gestalt  gegeben  hat,,  und  von  der  sich  alte  Sagen  bei 
allen  Völkern  finden,  „diese  Polflut  vom  Südpol  nach 
dem  Nordpol  geströmt  haben  müsse.*'  Es  fehlt  uns 
hier  an  Haum,  sein  ganzes  Kaisonnement  herzusetzen» 
Wir  bemerken  nur,  dafs,  so  viel  mau  weifs,  alle  Nord- 
länder Seegrund  ausweisen,  dafs  die  grolse  Wüste,  Cobi^ 
in  Mittelasien^  ehedem  ein  Meer  gewesen  zu  seyn  scheint, 
dafs  die  auffallende  Verwandtschaft  der  Neger -Völker 
Toa  Madagaskar  bis  nach  Bornto  ^    dUles^    Neuguinea^ 


90-  Bücher  'Rece  n  s.lo  nen. 

J^hi*  Otaheite,f^  wo  noch  Spnren  vorbanden  tindf  .daCi 
die  Ne^errasse  die  Ureinwohner  waren,  et  wenigstens 
i^iclit  uiißlauhlich  machen.,  d'afs  ein  %rohe8  Sddland  über* 
seh  wem  mt  worden  sey,-von  dem 'nur  noch  die  Inseln^  als 
die  Höhen  und  Gebirge  sich  über  der  Flut  mit  einigen 
Bewohnern  erhielten;  dars  also  die  Flut  vielmehr- von 
Norden  nach  Süden  gekommen  sey.  Was  die  Bildung 
der  Spitzen  in  Südameriea^  Afrika^  Vorder "  und  Ilinttf^ 
IndUn^  und  jene  der  ({rolseii  Busen  betrifft,  so  können. 
jene^  entweder  als  Höhen  übrig  geblieben  ,  oder  auch 
bei  einer  ^ückflutf  die  man  bei  der  grofsen  Anstr.ömung 
gegen  Süden  nothwendig  annehmen  mulsi  gebildet  wor- 
den seyn. 

Dats  der  Verfasser  das  sogenannte  Südindien  mit  in 
Asien  rechnet,  widerspricht  der  Natur,  welche  der  In- 
selwelt, von  deif  Sundainseln  bis  nach  Heu  ^'Seeland  und 
den  Sandwich '  Int  ein  y  sowohl  in  der  Formation  des 
I«andes,  als  in  der  belebten  Schöpfung  einen  gans  eigen- 
tfiümlichen  Charakter  gab,  und  hier  offenbar  einen  ei« 
%pneii  Erdtheir bildete.  Wir  verweisen  auf  die  Schrif- 
ten von  Fleurieu]^  Deshrosses  ,  Dalryrhple  ^  auf  For» 
Sterns  Bemerkungen  über  GegenslSnde  der  physischen 
Erdbeschreibung,  Otto^s  Naturgeschichte  des  Meeres  tl. 
A.y  wo  sich  mehr  hierher  Gehöriges   findet. 

Bei  der  Beschreibung  der  einzelnen  Länder  scheint 
der  Verfasser  «u  viel  auf  die  Unfehlbarkeit  seiner  Auto- 
ritäten, die  er  übrigens  nur  selten  angiebt,  gebaut  zu 
haben,  ohne  ihre  Angaben  kritisch  zu  prüfen.  Auch  ist 
er  in  fieurtheilung  der  Volker  nicht  immer  glfickltch, 
und  4iät  entweder  die  besten  Quellen  nicht  benuttt, 
oder  KU  flüchtig  den  ersten  besten  getraut;  ja  einige 
Male  läfst  er  sich  sogar  eine  offenbare  Parteilichkeit 
«u  Schulden  kommen.  Wir  wollen  die  Beweise  von  dem 
Gesagten  anführen. 

Seite  169  werden  die  Letten  für  Finnen  erklärt;  das 
sind  sie  aber  nicht»  sondern  ein  Slaviscbex  Stamm,   wie 


iltte  ^ttntt  Sprache  ans^roist.  EIms  to  wtnif  sind.  ( S^ 
Seite  204  >  die  Makt$chu  ein  Moagolitcher  Stamm »  tQa% 
dem  Töa  diesen  durch  Sprache  und  Sitte  ^beh  so  vec* 
schieden,  wie  die  Gerntaiun  von  den  Slavtn,  Beinahe 
iScherlich  ist  es^  daXs  der  Verf*  ( S.  228«)  das  Qst^ruman 
pmterland  cam  Wohnort  der  schönsten  ui«i/rsn  Elephan* 
tett  maoht*  Et  piebt  keine  «reiften  Elephantcnf  und 
wenn,  die  Könige  in  der  Halbinsel  fenseits  des  Ganges 
öfters  Krieg  anfiengen^  um  einen  weifsen  Elephante» 
tn  erhalten ,  oder  sich  auch  wohl  Herren  der  weifsea 
£l«fphanteii  nannten:  so  f^^sehah  dies  nur,  weil  sie  Alle 
suchten  I  was  keiner  besafs,  otfer  weil  irgendwo  einmal 
ein  Elephant  durch  Anstreichen  oder  andere  Gaukeleien 
weiTs  gemacht  oder  höchstens  durch  irgend  ein  Spiel  ^er 
Natur  weiAi  geworfen  worden  war* 

Seite  Itl  giebt  sich^  in  der  Charakteristik  der  Bewoh- 
ner des  S$vennenlandeSf  der  Bewohner  der  Stadt  an  der 
5^ree  sn  erkennen ,  von  welcher  der  Verf.  selbst  sagt: 
»iSie  habe  ein  gewisses  aufgeklartes  Ansehen.''  Wie 
kann  man  behaupten:  ,,  Heruntersteigen  in  die  Tiefen 
des  Wissens  sey  ihnen  (den  Sevennenländern)  eben  .so 
fretad  ,  als  Aufschwung  zur  höheren  Dichtkunst;'*  —  da 
die  Franzosen  in  der  tiefsten  aller  Wissenschaften,  in 
der  Mathematik,  noch  fettt  unsere  Lehrer  sind,  und  da 
eie»  durch  ihre  wahrhaft  tiefsinnige  Chemie  uns  den 
Blick  ins  Innere  der  Natur  aufgeschlossen  haben?  Wie 
kann»  besonders  in  einer  Geographie,  ein  so  wegwerfen« 
des  Urtheii  von  einer  Nation  gefallt  werden,  der  die 
Picard,  dt  la  Hire,  Michain^  La  Place,  Buachey  Cassini^ 
D^AnvilU^  La  Pexrouse  u.  s.  w.  angehören;  und  vollends  ^ 
in  einer  Geographie,  welche  die  Erde  vom  Monde  aus 
ansieht»  folglich  von  dem  Geschrei  kleiner  gedehmu» 
thigter  Geister  nichts  rernehmen  kann^ 

Nieht  glücklicher  ist  der  Verfasser  in  seinem  Ver- 
snche,  die  germafiischen  Völker  au 'erheben»  Wenn  man 
liet'tg-   %iMt   dar    TeoifcAs    uwrtt   dua  hohen  Himmel 


^2  Bueher  •  Recen sio  nän^ 

teilte -#es6tle  vöneiehn'etey  dafs  er  diehmlige  Fl«mme 
de«  Olaubens  im  inneriten  Gern üthe,  spürte  uud  sie  in 
glühenden  Gesungen  aushauchte**  \  so  soiUe  man  meinen^ 
dafs  Gallilei  und  Ntwton  blofse  Nachbeter  gewiesen  wä« 
Ten,  defs  in  Gtllert^s  Liedern  mehr  Feiger,  als  in 
Pante^f  Gesängen  herrschte ;  und  m&fste  auch  vergessen, 
dafs  die  Reformation ,  die-*  dem  Glauben  sein  Spiel  ver- 
darb, iR  Teutschland  entstand.  Eigentlich  aber  lassen 
diese  schönen  Phrasen,  welche  die  Teutschheit  äbeY  AI» 
l«s  erheben  sollen,  nur  eine  Vorliebe  für  eine  gewisse 
Schule  vermuthen,  von  welcher  der  Verfasser,  bei  der 
sichtbaren  Gesundheit  seines  Kopfes,  sicher  bald  zurück* 
kommen  wird;  um  so  mehr,  da  Unparteilichkeit  und 
Vielseitigkeit  des  Urtheils  die  ächte  Quelle,  so  wie  das 
schönste  Resultat  eines  wissenschaftlichen  Studiums 
der  Geographie  seyn  müssen.  —  Im  Vertrauen  auf  diese 
Unparteilichkeit  hoffen  wir  auch ,  dafs  es  uns  der  Ver* 
'fssser  nicht  übel  nehhien  werde,  wenn  wir  ihm  eine  der 
grofsen  Erfindungen  der  TeuUchen  abläugnen  müssen. 
Die  Teutschen  haben  nämlich  das  Pulver  nicht  eirfunden* 
Lange  vor  Schwarz  kannten  es  die  CAme^er' schon ,  ja  es 
sind  Spuren  vorhanden,  dafs  auch  in*  Buropa  früher  schon 
der  Gebrauch  des  Feuergewehrs  bekannt  war. 

X)och  dies  sind  Nebensachen,  die  nur  in  einem  sonst 
so  genialen,  unparteiischen  und  von  Erudition  leugen« 
den  Werke  au^allen.  Wir  h^ben  sie  jedoch  nicht  über- 
Ifehen^können^  weil  diese  Flecken  leicht  dem  rühmlichen 
Bemühen  des  Verfassers,  eine  Geoaraphie  Wissenschaft« 
lieh  zu  begründen,  schaden  können ;  und  auch,  weil  wir  es 
für  Treulosigkeit  gegen  einen  achtuiigs würdigen  Schrift- 
steller gehalten  hätten,  wenn  wir  ihn  nicht  unverholen 
auf  seine  Schwächen  aufmerksam  gemacht  hätten.  Die 
Vermuthung,  dafs  ein  schaales  Lob  Hrn.  Z^une  erfreuen  ' 
könne,  würde  eine  Geringschätzung  voraussetzend 

£s  sey  uns  also  hier  noch  vergönnt,  mit  teutscher 
Freimäthigkeit  cu/segen,  dafs  des  Verfasse'rs  allzugrofse 
Neigung    tum  Furumi€s  uns  ebenfalls   ein  Fleck  seines 


^Bücher  -  Recensitknen.  gj 

^«rkes/xn  seyn  scheint.  Wenn  er  für  Linie ,  \Strich\ 
Ifir  Funct,  ,5u'cA;  für  Mittelpunct:  MitteUtich^  ivLX.Ze^ 
Bith ,  Mopfstuih\  für  Nadir,  Fu/sstich;  für  Minnten-^ 
SUinthtiU;  für  Secnnden ,  FeinthsiU',  für  Pole,,  iln|[«^ 
tfn«{eni  fü|r  St«Uie  equesire,  Ii,Qjjbil4  u,  d..  m«  sogt:  ;S9 
nuls  man  iacheln  ,  und  den  vejrd ienst.v ollen  .Verf.  «b^dai^« 
«m,  dalst  «r  auf  «inen  soloheu  Abwe,g  ge^aUien  Jkpnatc.r 

-      ^  ■    '     \ 

Endlich  miicsen  wir.npoh  j^ber  .die  Brauchharjt4^it  diä«^^ 
99$  Werks  unsere  Mjeiüung  sftge«.  — .  J^^x  V^rf,  scheiiU 
es  in  Schulen  einführen  zu  wollen,  denn  er  ej;^)^lf|i^|( 
der  Vorrede  Seite  II ,  dafs,  unter  andern,  Hr.  Lindner  in 
der  Bürgerschule  2u  Leipzig  denselben  Gang  im  .Unter- 
richt eingeschlagen  habe.  Dazu  kannen  wir  aber  kei«» 
neswe^es  raihen.  Eines  Theils  ist  der  Versuch  noch 
nicht  reif  genug,  und  enthält  noch  zu  viele  Lücken 
und  Unrichtigkeiten;  andern  Theils  ist  es  sicher  eine 
durchaus  falsche  Methode,,  '  wenn  man  den  Unterricht 
in  einer  Erfahrungskunde,  mit  einem  künstlichen  Systen& 
anfängt.  Wie  in  der.  grofsen  Erzi«^hungsgeschichte  d^» 
Menschengeschlechts  erst  eine  Bekanntschaft  mit  einzel- 
nen Gegenständen  vorausgieng,  ehe  an  ein  Ordnen* der- 
selben gedacht  werden  konnte:,  eben  fo  .wird  man »  in* 
f  dem  man  diesen  Gang  bei  der  Erziehung  des  einzelnen 
Menscheil  befolgt,  auch  nur  im  Unterrichte  mit  Glück 
4^erir«n  können.  Ein  entge^eng«ietztes  Ve^rfahren  würde 
gerade  so  viel  heifsen,  als  wenn  man  einem  Knaben  ein 
grofses  Bücherbrett  schenken,  -und  ihn  mit  der  Einrich- 
tnng  einer  grofsen  Bibliothek  begannt  machen  wollte, 
ehe  er  noch  ein  einziges  Buch  besitzt,  ja  etiie  er  selbst^ 
lesen  kann.  Der  Verf.  will  die  Geographie  wissenschaft- 
lich bebandeln.  Die  TFissinschtift  aber  kann  nur  di^ 
Blüthe,  nie  aber  die  Wurzel  des  Studiums  seyn,  und  ob- 
gleich diese  beide  in  nothwendigpr  Wechselwirkung  zu 
einander  stehen:  so  kann  doch  der  Gang  der  Natur, 
welche  früher  die  Wurzel  als  die  Blüthe  erzeugt,  niolit 
ungestraft  verkehrt  werden.  Doch  diese  Untersuchung 
gehört  nicht  in  dai  Gebiet  einei;  geographischen  Zeit- 
tchrift. 


94  '    Bücher  -  Recensionen* 

Hier,  im  Gebiete  der  Geograph ie,.mfisseir  wir  Am 
Vevf.  für  teine  bisherigen  Beniühung«n  um  dieselbe 
Dank  wftseti,  unfl  würden  ihn  xur  fernern  sorgfältige- 
)ren  Bearbeitung  seines  Gegenstandes  ermuntern,  wen« 
'nicht  in  Mfinnern  von  seinem  Geiste  ohnehin,  aneh  ob* 
'ae  Aufforderung,  das  unvertilgbare  Streben  und  der  im- 
willkürlrche  Drang  angenommen  werden  müfste,  den  Ge» 
genstand,  den  sie  einmal  im  Geist^e  erkannt  und  ergrif- 
fen haben,  unablSssig  Leiter  austubilden,  bt«  er  voll« 
endeft;  in  die  Welt  treten,  nnd  ihre  Meistericbaft  bew^» 
Iren  &6nne. 


Luzerrit  bei  Xaver  Meyer ^  ausgestattet  mit 
▼orzüglicber  typographischer  Schönheit,  ist 
l8if  <^u^  ^76  Octar<  Seiten  folgende  TopogriN 
phie  erschienen:  Die  Stadt  Luxem  und  ihrp 
Umgehungen.  In  topo^apkücher  /  geschieht» 
licher  und  statistischer  Hinsicht. 

Ansicht  und  Beschreibung;  Lage  und  Bevölkerung; 
Hanptmomente  der  Zeitgeschichte;  Schilderung  der  df- 
fentlichen  Gebäude ,  der  Wohithätigkeits  - ,  Erziehungs-  ^ 
Gelehrsamkeits  •  und  Geseltigkeitst  -  Anstalten ;  Notiteo 
über  Handliingswesen ,  Geldcours,  Gewicht  und  Maas; 
Gem&lde  älterer  und  neuerer  Lebenssitten;  z^ligiöser 
und  bürgerlicher  Feierlichkeiten;  Biographieen  berühm* 
ter  Landsleute;  Angabe  der  Entfernung  und  Reiserouten 
nach  den  Hauptörtern  der  Schwtiz;  Beschreibuiig  der. 
Wanderung  um  den  Vierwaldstädter»  See,  iind  der  Er- 
steigung des  Ai'gt-  und  Pi7aiuj- Berges;  —  machen  den 
Jnhalt  dieses  IVerket  aus,    d«t|    unter  den  gelungentten 


Bacher^  Recensionefi*  05 

Süldte.* Beschreibungen,  «einen  Rang  behaupten  wird« 
Es  bekommt  noch  mehr  Nutzbarkeit  und.Werth,  .durch 
die  trefflich,  ausgeführten  und' treu  bearbeiteten  Grund« 
risse,  Ansichten  und  Charten,  welche  es  eieren,  und 
worunter  sonderlich  der  Umrifs  der  von  der  Hofbrücke 
lieh  zeigenden  Alpettkette,  so  wie  die  nette  Charte  vom 
Vierwaldstädter  -  See  und  seiner  nächsten  ümgebunggn 
«ine  ausgezeichnete  Erwähnung  verdienen, 

^    Recensent,    der  selbst   erst  For  Kurzem  zu   Lux^rn 
war,     hat  sich   an  Ort   und  Stelle   von   dem  Allen  über* 
zeugt,  .  Der  damals  zu  seinem  Leidwesen  abwesende  Ver« 
fass«r  ist  Ifir.   J.  Beusinger,     gewesener  Pfarrer  iuMons» 
Die  Uebersendung   eines  Alpen -Basreliefs    an  den  Koniff  <^ 
von   Preufsen,     erwiedeHe  dieser    durch   ein   Canooicat 
daher  der  Titel:     Canonicus,     womit  Hr.  Businger  Sjeine 
Zueignung  unterzeichnet«      Kec.  wünscht,   dals  der  Ver* 
fasser,  den  Forschungsgeist  und  ein  edler  Styl  zum  Ge-  ~ 
•chichtschreiber    zu    stempeln   scheinen,    sich  noch  der 
Sohilderti^g  mehrerer  helvetischer  Gegenden  imleniehen 
möchte.  • 


CHARTEN  — .  RECENSIONKN. 


Unter   dem  doppelten  Titel:     Carte   de  la  GrHe 
t     dressie  d^apres  let  descriptions  les  plu$  recen^ 
tes  par  Fr*  Th.  Müller^     und 

JliyaS  yBOoypatpiHbs  f^s  iXXaSos ,  ßiita  na^aiit, 
xal  via  Svö/^ata  htid.  vno  A.  A.  Fa^f},  Mtj- 
Xtcorov,  Hat  iKÖoärsiS  napoc  $pav0oa  MvX- 
Xep; 

•rscbien  im  Jalir«  1800  in  12  Blättern  eine  grofte  Charta 

von  Griechenland,      Sie  umfalst   den  Ra»^   von  34^  der 

N.  Br.  bis  über  den  46^ ,    und  geht  von  33§<^   der  L.  bis 

über  den  47^^  hinaus,  so  dafs.nocih  ein  Theil  der  Länder 

jenseits  der   Donau  mit  vorikommt,    und   im  Osten  ein 

grofser  Th6il  von  Kleine-  Asien,     Hr.  Anthimus  Gaza  selbst 

bat  sie  entworfen,  '  und  es  ist  Schade,    daXl^  er  die  alte 

Charte  von  Delisle  tarn  Grunde  legte. 
» 

Da  unsere  Anteige  so  split  erscheint,  so  wollen  wir 
nur  im  Allgemeinen'  angaben,  was  man  auf  dieser  Charte 
findet,    besondert  de  teit  der  Zeit  so  treffiicbe  Beilage 


r 


Unarten  ^Kecemionen.  gf 

tnr  Geographie  und  Topographie  dieser  Länder  ertcUe* 
aea  «ind.  /^  « 

'6roCie  Genaüiirlceit    ill  Hfntldit  der  La^  {edei  Or-'  . 
tfUi.dea  MufM  der  Fliilse,   der  Bergiuge  u.  der/(I«  d^f 
BiBQ  nicht  erwarten.      Man  yerffleiche   nur  zum  Bcispifel 
die  SU*dte,     dcireti  L^nge  und  Breite  tiemlich  genau  Be- 
itimmt  ist:  Athen  ^  SaUnichi^  Patrae^  Korinth  und  eini». 
ge  andere y    und  man  wird   finden,     dafs   Reo.  nicht   xa 
ip^fige    urtkfil.^      In  .^an«hen.,G9gfndan    ttimmt    die 
S^ite  luU   dien  .  Anjgaben ,    di^  ^ich.  bei. MtUtiu*  ündj^^ 
fi^erein^^iii  afi^r^  weicht  iiebedeutifad^;    n?an  v^- 
gleiche   %un^   Qeiipiel    nur  Albanien.,    ohne   dals   darnmir 
i|0  dietfr. Föhrer  verlassen  ^ir^d,   das  flijpht^e  g^.t^oifett 
^fh     Wi^lit^er  wird  sie  dem  .Liehhaber  i|nd  Kenner  des    . 
neuen  Geographie   dadurch,    dafs   fast  allenthalben   die,  • 
Jettt  gebräuchlichen  Namen   neben  den  altcu  angegeben 
B|Bd.    |Frail^c|i^  4f^  vi^n  auch  hier  nicht  iiberall  traneii^ 
wie  .sich  th?^ls  <^us  den  Berichten  neuer  Keisenden  er- 
ffeht,     die  andere  Namen  anführen,    und  theüs  aus  d^r 
Pf iifnng  ^d^jr^^nfiaben   bei  den  Alten  erhellet ,    die  offen«.    . 
Jiar  zeigeuv,  dafs  dieser  oder  jener  Ort  nicht  an  der  Stella 
des  neuen  lieg^  könne. 

■  V  '  ,    .   r     ,•  I-  •       -  •:  ■      ' 

.    Mit  der»    vor  nicht  langer  Zeh  in  Paris  von  Barhiß 

di^  Bocage  heraufgeg^enen ,  ,  Charte    von  Gn€c%enländ,'^ 

tusamm^engehalten,    kann  sie  «u  einer  interessanten  Ter- 

gleichntf^  Anlafs  geSen.   —   Schliefslich  wollen  wir  no^h 

bemerken,     dafs  derselbe    ve/diente  Gelehrte,    Anihimi^t*  . 

Gaza ,    no^h^io»  JT.  i8cO  eiije  grofse  Weluharte  in  4  BIät-  ' 

tejrn  .  stechen  „ljei| ,     und    igoi    eine,    Charte   von  Europa 

^.?fiff^^f :i^r^Hfi?.S(^"  blättern.;   '//  '    .    ' 


A.  O.  E.  XXXVII.  Bd.  i,  St. 


^  Chartgn  -  Rtfien^ipnejiu ^ 


J^suts^landf,  in  jllbers' scher  Projection,  von 
jC»'  ö*  RsiCHA&D»  Nurnbei^;  foi^i  Homaiui'f' 
Erben  18  ii*    Gestocben  von  C.  Trümmer» 


'  Diese  diarte ,  1v«Iche  das  f^ewolmliclre  HoAteiin^clie 
F<nnnaty    1,8  Paritöif  2oll  auf  einen  Grad  'des  A^uatbn; 
Ifät,  ist  ein  recht. giTt«s  Blatt,  wodurch  die'Ro^ann'sche'' 
Randl|iBg  i&ren  ChaTtau- Verlag  vresentliek  bereicherte» 
iiidem  eine  gute  'Charte  von  Teutschland  ih  di^^er  2eie^ 
tiicht'  tinter    die    leichtesten    geographfschen  Aufgabe«^ 

gehöret. 

,.  ^ 

0er  darauf  verwandte  Fleifs  6i9»  Herrn  Terfassere* 
ist  unverkennbar,  indem  dies  Blatt  mit  dem  m^lglich« 
flten  Detail  und  mit  nächahmungswürdiger  Gen'anigkelt 
für  diesen  Maasstab  bearbeitet  ist«  Hiervon  nur  J^el* 
geades* 

Alle  Hauptgebirge  mit  ihren  Abdachnngea  sind  efit- 
getragen,  und,  soweit  es  der  Maasstab  erlifubt,  in  ge- 
h'Sriger  Abstufung  von  einander  gehalten;  nur  müssen 
wir  dabei  bemerken,  dafs  das  Gebirg  in  Pommern  ^  int 
I^uen^urg  -  und  £u»ou;^schen  Kreise,  etwas  lu  stark 
gehalten  ist»  indem  es  den  Hiars,  (den  Brocken  auige- 
nommen)  an  Stärke  fibertrifft,  und  der  rauhen  Alp 
gleich  gehalten  ist;  auch  könnte  die  Kette  diss  fFuit"* 
Gebirgs  bei  Bielefeld  und  der  Teutohürger'MftLlä  mehr* 
alt  Kette  a&sgeceichiiet  seyn« 

In  statistischer  Hinsicht  hat  der  Hr..  Verfasser  nicht 
minder  den  möglichsten  Fleifs  angewandt^  indem  er  un- 
ter den  Stüdten  eine  sechsfache  Rangordnung  in  der  Be- 
xeiohnnng  beobachtete.  £s  sind  nämlich  Städte  von 
ieO;O0Q  und  mehr  Einwehae»,    von  50,000  bis  loeiOOOt 


.    ChmrpBn  ^RecenBionen.  oo 

ai  ^  s^  ;>  i  /  .r  ^.         ■^    *    ^   •    '    .  ^,    : 

voV  90,000  bis  50,0009  von  10,000  bij  do^ooo,  ^on  5000 
ItßM  lOyOOO»  und 'die  unttr  5,llPoo  mit  eigenen  Zeichen  an* 
«effeben.  .  Nicht  minder  sind  durch  verschiedene  Schrift* 
gattunge'n  die  ^tze  der  obersten  "KÄgierun^^en ,  Haä|^t<\ 
ProTint* Haupt«,  DepaTtemeiM«  und  Kreisstädte  g«hd- 
K^  Husgeseich^et. 

'  Auf  di^B^t^tlnvAnft*)  ^e  in  deis>l(^at  in.itnflier«a^gtt* 
Ini  ¥«t6.rla|i4e  iintec  dtf  scbif  ^ep^^sten.  ^rbei^en  der  dar- 
stellenden Geogfaphie  gehört ,  ist  ebirtfalls  viel  l^leilii 
nnd  Sorgfalt  v'^V^tnd^t )  'ithä  Ü^  life^  "etw^su  entdeck- 
andea  kleinen  Unrichtigkei(fii.  |in(({;YP^  |c^iner^  Bedeu- 
tnng.  So  t«  B.  ist  Wimpfen  am  Neckar,  welches  Hessisch 
ist,'   mit  XU   IFirtemftcr^-geaafen;    dies  ist  jedocH  hier 

Cur  ein  ^intiger  Ort,  und  diese  kleinen  Enclaven  fiber» 
Q;  WirLfe' »6Vfi''besielien',  duHftift^iititte, .  Schrift  und 
niumfiüVuDg  g^hd^ig*  ^airttax^haen,  :  ist  *  bei ;  Petent 
Bfaasst^  beiiialf^  unm9gKch.     •    -    •  <  .  i..    !^ 

"  •'   '"  ''  ■•         *"•••»  ••  ;•'.    >.        •.      f    .   ,  j?\fj  4 

Xiih'fi'  fiMen  Wir  hier  «war  mit  «iner  gastoobeaatt 
Grinie  liiiigeKiJii,  idurch  die  *Colorirung'd>er  cu  HtkilsteiA 
gatchlagati;;  VfÜi'  6harte  velbtt  ist  mit  englischer  Grün«« 
iUuipiniruÄg  selir 'Zweckmässig  behatidalt,  und  die  Vav^ 
kVibiedeiltetf  l;äiiiiälr "heben  sich  gut  und  deutlich  vm 
einander  heraus,  'fief  den  kleinan  Ländern  und  Landau* 
theileif.  kömmt  ein  in  der  Ecke  angebrachtes  Numev- 
^kfeich^n  zii'Hfilf2;  und  erläntiEfrt*  dae  Weitare*  - 
'^'  ■ '  ''-  "'"'     •  ••  •     ■  -.       .•  •     u  ,;    ; 

Per  ätecliiir ,  Hr.  Trümmer^  hat  «eine  iSehuldrgkaSt 
iMicli  reä^c^  %ifmt;  Und  liefert  'durch  diese  Chtwte^ai^ 
aeii  'deU'tt¥i:)iitn  ^^Wtfis ,  dal^  tr  iteit  einigen^  Jahren 'via^ 
len  Flcifi  auf  «tfiifen  Stich  der  Gebirga«^  Situation' gewan* 
dat,  ui|d  ^ich  naeh  guten  Mustern  tu  bilden  ^suchte« 
Die"  ScÄri'ft/ i<it  dutehaus  rfein'und  deutlich,  und  die 
ganxe  Charte  sticht  merklich  gegen  ältere  Werke  dar 
VerlagshAndKii^g  ab  I  und  gereicht  ihr  xur  wahren  £hra. 


o.» 


100         Charten  -  Rezensionen. 

^3*  '       .     ■   ,-•.:,,    i  •:.-; 

J^opographisch-militäriscfie;r,  Afl'asylSfk 

Mecklenburg  und   den  darinne  begriffenen 

Ländern^     in   lO  Blättern  herdiisge^'ebed   iJM 

"dem  6eoßrapih/tn^titfit.ek,tJffUe,  n^t^.der 

'^^  neuesten    ojficiellen'  Birit^hhilü'iOg'»^ '^ mt 

^^Mecklenbutig:^,^e^werin^ iff/:se)ififutj^^  'A us^ 

'  ^a 6*.    Weimar,  18 n*  i      «  ^  .   ».. 

' ^       '■  t  '  ■••    .'>■  i   y'      Ut 

•  Oie^r,  in  jeder  Hiafi«ht  ftph^ne,  :T9U9t^i».4|g;e>  u^d 
dem  BeiHvorte  seine«  :TiteU  gaAf  .eatsp^ec^enki^/»  .^^tUsj  eir^ 
schien  schon  im  Jahre  igog^om  WfteniMalj  ^m,PMb}iU 
com,  und  wurde  bei  seiner  Erscheinung  (da  er  aus  Sec- 
tionen  der  grofsea  t^p^gta^h»  militär,  C^pJrU,yof^^.i^e^tsch* 
iand  iusammeng.esetzt  ist)  mit  einer  -JM^nge.  f[^^  liedeo^ 
tendsten  Verbeaserungen  i  die  sein  Mat^rialp  (d|,e-5c^mVt-* 
S«u'sohen  Chargen)  nicht  hatten,  und,  dur«^  p^ivät-Nach« 
mchten  einliefen,,  vextehen,  .wie  solciie  if  d^x)^  XXlX'« 
Btfide  der  J.  G.  B.  aufgeführt  iproxdeo.  i     .   • 

Aus  dem  Torigeu  JSaade . unserer  Ä.^G,  E,  kennen 
unsere  Leser  bereits  die  neue  Eintheilung  des  Hertog- 
thuinil  MeckienlniRg*»^ßchw€rin  f.  i:|nd  nach  dieser  Einthei- 
lung ist  nun  die  forliegende  neue  Ai^s^ii^e  4if*^.  Atlas* 
ses  colorirt,  und  nefier4i|igs  wieder  ^^  einigen  ^  noch 
hürslich  eingegangenen  yerbecserungon  vergehen  worden. 

1  Die  Grauten  det.  sffh^.fiistrictef  .pamli^^  des  J^r- 
new-f  Ostsee-,  Elb-^  Eld^^^  Reckenifz^-  und  Müriz-Df- 
itricts^  sind  jeder,  mit  e^er  besonderen  .^(^rbe^  so  .  wie 
auch  die  Mecklenburg-  Sirelitzischen*Besit%i\ngeny'  nmzo^ 
gen»  und  nach  Official •  Quellen  eingetragen. 

« 
Da  unsere  Leser  schon   durch  die  Ankfindigung  der 
ersten  Auflage  ^^n  der  ^rigen  Einrichtung  dieses  At- 


Charten  "  Meeensi^nen.         lOE 

lattet  unterrichtet  tind,  so  ist  es  unnBthig,  bier  weiter 
%twas  darfffaer  ta  sagen;  dock  bemei^eii  wir  dabei ^^^dafe 
das  geograph.  Institut  f  besonders  da  die  Gränten  aicfat 
gestochen ,  sondern  blofs  durch  lUuminirun^  in  diese 
Atlanten  eingetragen  Werden-,  auch  noch  immer  Ex em« 
plare  von  der  ^al^n  Ausgabe  hät^  und  lleferu  kann,  da 
solche  Tielleicht  in  historischer  Hinsicht  von  Liebhabinm 
gesucht  werden  möchten.  Auch  ist  ee  Sehr  wohlgethaa^ 
dafs  man  die  ausführliche  Sotzmannsche  Gränxen-  Be^ 
itimmung  der  Departements  aus  de»  4,  Cr.  B,  mit-  hat 
Itosonderi  abdrucken ,  und  dem  Adas  bdlugea  lassen. . 


4» 

Charte  von^^ervien^  Bosnien  und  dem  grdjs^ 
ten  Theile  von  Illyrien^  nach  bisher  noch 
unbenutzten  Aufnahmen  bearbeitet^  und  äU 
Fortsetzung  , der  Aufnahmen  des  Herrn\ObrU 
sten  Lipszky  von  Szedliosna,,  fn  4  Sectio^ 

.  nen  gezeichnet  von  J.  RiedU  Wien,  1810. 
Im  Verlage  det  Kanst «»  und  Industrie  *  Cootp» 
toirs;  gestochen  von  Fr«  Reiser» 


Ans  dem  vierten  Stücke  des  XKXIV.  Bandet  der  4^ 
<r.  E.  haben  unsere  Leser  die  igrscheinung  dieper  voc^ 
trefflichen  ^Charte  bereits  ersehen,  und  sind  von  ihrer 
inneren  Einrichtung  vollständig  unterrichtet  worden;  so 
dtih  es  ftec.  für  linndthig  hält,  etvfas  Weiteres  hierüber 
in  sagen.        . 

Hier  folgt  nun  die  Beendigung  derselben,  und 
der  Herr  Verfasser  hat  «uch  hier  Sich  bemüht ^  untereih 


I09f       '  Charten 'Reeeniionen. 

Htföherm    siihx    vBvdioaten    Lobe    ¥oUkqiii]nen    tn    ent*. 
sprdchen« 

Diese  Beendigun^^  betteb^,  so  wie  der  Anfang,  aus 
•inem  und  einem .  kalben  Blatte  im  ^ipsskyschen  For- 
ittatei  '  das  halbe  schliefst , an  Sieget,.  7.  voxl  Lipszky  niil; 
dar  gröfsten  Genauigkeit  an,    und  ist  lolgendan  Inbalti* 

r  Bs  anthflllt  nJ&n^iQb  ISs^HpH  den  Theil  des  türkisebtit 
Gebietes,  bis  einige  Meilen  jenseits  dei  Bema-Plussafi^ 
und  schliefst  westlich  an  die  XUyrisehe  Prorint  Crdatieit 
^n.  Südlich  reicht  dieses  Blatt  bis  xn  dem  Meridtaii 
Ton  44<^  zo'  nördl.  Breite»  und  bat  an  seinem  sädlicheii 
Rande  die  Stadt  Vinchaez^  in  Türkisch  Croatien  ^  und 
iVenai  in  der  Illyrischen  ProWni  Dalmatien»  Eben  ge« 
dachte  Provinz  ist  ganz  eben  so  wie  Sgrvitn  und  Boshieik 
ausgearbeitet,  und  reicht  auf  dem  südlich  anstofsenden 
Blatte  bis '^agufa  herab;  nördlich  wird  d^ieses  Blatt  toii 
der  t/nnay  und  weiter  ron  der  Donau  begrSnzt.  Oti 
Rauptgewässer  aind,  aufseir  den  bereits'  erwähnten  Flfis- 
fciiy'die  Z^rmagn^y  Sanna^  Verbas  und  Okrina,  welche^ 
den  ersten  der  eben  genannten  ausgenommen,  sämmt* 
lieh  in  ndrdlicher  Kichtung  strömen ,  und  in  die  Donais 
eich  #rg}efse^.  Von  Hauptstrafsen  finden  win  nur  die 
Strafse  von  Kattainiia  über  Kozaraez  nach  Banjaluoka^ 
und  von  da  weiter  über  Kottor  Vakup  nach  Traünhk^ 
welche  aber  'vermuthlich  aus  Versehen»  auf  dem  otberea 
Blatte  doppelt,  und  auf.  dem  anstofsende^  nur  einfach, 
•ttsgetogen*  ist. 

Der  Charakter  der  ganten  hier  vorgestellten  Lan* 
desstrecke  ist  eigentlich  Hochgebirg,  worunter  sich  aber 
Torzflglich  nachstehende  Ketten  und  Gebirgsstöcke  aut^ 
feeichnen. 

'^'  Das  höchste  Gebirg  Ist  die  forttäufende  Kette  dec 
VelUhits^  an  der  Gränse  zwischen  den  Illyrischen  Pr<h- 
^nsen  Dalmatien^  i^nd  .  flUUt-  Croatitn  ;  .  nächst  diesen 
aeichnen  sich  aus:  das  Ji^mio  B^rdo-  und  JCukoyiczq* 
Gebirg,    in  der  Nähe  YOuBan^'alucka;    das  Bissovatz-^ 


*fc|j^^Wn  -  Eeeensiohen.        V05 


r 


Germ§eh  •. und    Billainsko  ^Gthirg    unweit    des     C/nyu|^ 

Plasses,     das  CzerlivieczO'  ^    Bohära  ^  und  Jaiovniik  -  Ge- 

*]>irg  in  der  Gegend  von   Szokol^     das   Motroicza  •    ui|d 

rucxiafe»  Gebirg  südlich  der  Diriutu^  und  mehrere  Andere« 

Die  auf  diesem  Blatte  Torzfl^lichen  Orte  sind:  Bau« 
falucka^     KUucs^     Jaicz9  ^    Szokol^    Kotorsko^    Mo^rieh^ 

Dobvi  etc.  • 

i 

Das  südliehere  Blatt  enlftKlty  aufter  dem  Türkischen» 
ganz  DalmaxUn  mit.  seinen  Inseln ,.  bis  g«gen  AU^RagU' 
sa  herab,  und  ist  mit  jenem,  so  wie- sammtlichd  Inseln, 
onit  gleicher  Genauigkeit  und  gleichen»  •  Fleifse  anegear«»- 
beitet.  Auch  der  h|er  aufgestellt  ^rdthell  ist  durchg«« 
liends  gebirgig,  und  von  mehreren y  sehr  ausgedeha« 
ien,  Hauptketten  \  in  nordwestlicher  B^&tWiig  dui^hitri«* 
eben,  wovon  ^^iel^>gste  ejn^v^reckf  -irpn  i|iehr.  f}s  25 
Meilen  durchlauft»  Diese  Kette,  welche  4  Meilen  dst» 
lich>on  Mostor  hier  beginnt,,  begreift  das  Juar* Planta 
na~^  Bitovnja  -  ,  Seeez  • ,  Aadu^ra  •  und '  Vitoragü  -  Gebirg« 
in  sieb,  wird  von  mehreren  N^ri»eii->Oebirgeh^bbg1eitet^ 
und  wirft  seine J&weige  über' die  ganse  Gegend*  'J>to 
▼onüglioheren  drte  ,tind:  üfeftbr^  Trownidng-  j&itut^ 
darnach  u*  a*- m«  *  '"•' «    «  '^ 

■   -      ••  .  .       •....•,—  .;•••    ,...  M^ 

Haupt. Gewässer  sind  auf  ^eatii  BUllie,^  Üe  4Am  ' 
oben   erpHlhnte,   in  die  Donau  kieii"«>gi«l'sende-B»MM^ 
und  aufser  ihr  die.C#<m'na,  JTerius  tod  4Visrenfo, 'wMelä 
l)aZm«ti«n^u>ohströnlett ,    und  in  dai  Adriatisdie  Meer 
fidlen.  .,..:-••'..   J 

Der  Stich  dieter  Charte  ist,  wf^  tohon^  dtfr  Üfu^ 
teige  der  ersten  t  Blätter  gesagt  worden,  Von  Hrn.  He> 
itr^  dies  ist  schon  genug,  da  Herr  Aei/sr  sehen  lau^ 
als  einer  der  Torxnglichvten)  Sztliations "  Stechet^  diss 
künstlervollen  JVitn**  bekannt  war;  so  dafs  Kee.,  der 
selbst  einige  Zeit  in  Wien  lebte,  sieh  entsinnt ,'^ dafs *HI^. 
IKgUer  selbst  nur  vorzn gliche  Arbeitsrn  cum  Stich  an- 
nimmt, geringe  und  unbedetttelnd4  aber  Jkesoheiden  von 
itch  weiset;     Bei  dieser  Arbeit  li'at  abiel*  df^ser  vörsügli^* 


.J04     ^^^^r^^T*  "-^f  **;?*f^?f  Äff" 

che  Kunftter  «eine  Arbeit  undFleif»  mif  eiaein  aufgs- 
ieicHneten'  Werke'  gepaaret ;  uiid  Hr.  v.  Lipszkjr  wird 
•ich  sicher  über  diesen  Anhang  zu  seiner  tihArte  mit 
^dem  ganzen  geographüchen  Publicum  her&lich  freuen», 


6-  :•!•,'. 

Carte  de  Fempire  Frangais^  et  dp  roymu^ 

'     ine  d^'Italie^     atfec  une  partie  des  Etats  gut 

^'sont  sous  la  protection  de  Vßmpereur  Napo» 

.    lißn;    dß^44\  ^   ^a  MajestS  par^.  Picqusxs 

'  dr&siSt  par  Lapie^  Capt.  Ing:  Giogr^  'Sil*  .. 


«,'  \J(7ii/Uiri  dieser. lalmulil  ist  g«geiiwiiniga  neue«  stht 
itfUrmehrte  Ausgabe  di^ier>  ichon  feiVS  Jahren  beJcannp 
,taii  Andi^ts«)tätttep  Gm^äral^  0hmrt4-^  Frankreich,  er* 
schienen)  welche  nun  eine  recht  gute  Uebersicht  des 
ganien  Französischen  Reichs  und  des  Königreichs  Italien 
dib^  «Was  iln^a  Werth:  noch  mehr  erhöhet,  ist«  daft 
,jMMh:,dji^  !i^rr«s«AM.  Prcvmssn  mit  ihrer  dermaligca 
JSiillli^ilttiig  gaAz  (jmf  dirstflbea  rorgestelltsind. 

•  C>v.    .   '.-        '  ;?.fi  •».  ■      »•'    1    ,  i      ,         f     ^      's         1* 

Um  den  letztgedachten  Zweck  zu  erreichen,  ist 
rechts  an  die  Charte  ein  Stück  angesetzt  worden ,  wel- 
<^i«Sm auch;  oben,  um  die  neuen  HolliUdisc^en  und  sonsti. 
|;eii  nördh'chen  Depärtei?ients  ganz 'Torz|4 stellen  gesche.» 
Jien  ist.  —  Durch  di^e  in  der  That  bequeme  Einrichtung 
pAp  man.  nun  .dies,  ganze  unermeXslich^  £^aich.|mit  ällea 
seinen  JE^uropäi^chen  Besitzungen  zur  bequemsten  tJeber* 
t^cjit  vor  siqli.  ,... 

,K. ;  P®'* /A"tor    dieser  Cl^arte,Qenc  .^^  it^ 

tclion  riihmlighst,  b?.kfiayi^»    u^d  ts,  piS^f^  sich  auch  voo 


i^Jfr..  VJtvsßtK  Arbeit  jpichti  M.iit|bB)mäXfigM  erwarte ni$ 
wovon 'man  sich  aucH  beim  ersten  Anblicke  der  vorließ 
genden  Charte  überzeugen  kann.  Auch  selbst  der,  den 
Franz(^sefi  »oiist  an^ebex^de,  Fehler,  die  ausländische 
RechJtsohreibung  z^  verunstalten,  ist  hier  (einige,  gant 
nnbedeutende  Fälle  ausgenommen)  glückUch  vermieden 
worden. 

Uebjer  die  Einrichtung  xnm  bequemsten  Gebrauch« 
dieser  scl^ö|^^  Charte  nur  Folgendes. 

Alle  130  Departements  sind  beson<^ers  begränzt,  und 
init  abwecKsdlnden  Farbep  von  eiiiander  geschieden^  die 
Depairtements  -  und  Bezirks  -  Städte  durch  besonder^ 
Schrift  aus^e Lei chn et >  und  bei  ersteren  die  Entfernung 
nach  neuen  Meilen  zugesetzt,  welche  Einrichtung  je- 
doch bei  den  Holländischen,  Nordteutschen  und  den 
Departements  des.  ehemaligen  Kirchenstaates  noch  nicht 
getroffen  worden  ist. 

Im  Königreiche  Italien  ist  ebenfalls  in  Hinsicht  der 
Begrenzung  der  Departements,  Bezeichnung  der  Städte, 
dasselbe  beobachtet,  und  derselbe  Fall,  wie  schon  oben 
erwähnt  worden  f  ist  es  auch  >ei  den  lllyrisehkn  Pro* 
vinzen. 

Die    angr^zenden    Rheinbunds -Staaten    sind    nicht 
minder  vollkommen  ausgearbeitet,  und  mit  ihren  Haupt- 
gränzen  versehen. 
*  _    i 

Die  Haupt  -  Poststrafsen  sind  durch  die  ganze  Charte 
in  jedem  Theile  genau  eingetragen. 

•Ein  grofsAS  statistisches  Tablean  über  Frankreich^ 
Italien  und  Illyrien  verdoppelt  den  Werth  dieser  Charte. 
Dieses  Tableau  giebt  die  Departements  mit  ihren  Bevöl- 
kerungen, Flächeninhalt  in  Quadrat »Kylometern,  Ali- 
sahl  der  Deputirten,  Nummer  Hier  Serien,  Departements- 
^«nd  Bezirks  »Städte 9  wo  jedoch  bei  einigen  der  neueren 


Oepartenietttt  die  VbIkBiiieBgo  tmd  PlMcliräiiilialt   aodi 
fohlen* 

Der  Stich  ist  Torsilglieh  tchSn  and  deutlich;  fii^ 
Gebirge  jedoch  in  einer  alteren^ Manier^  ttnd  überdies 
i9it  Schatten  und  Lickt  dargeftellt«  - 

Dat  Format  dieser  Charte  ist  das  gewöhnliche  grofse 
Landcharteiiforniaty  ohne  das  angefflgte  statiitisehe  Tab* 
leaut  welches  die  Länge  beinahe  noch  nm  6in  Dritte 
tbeil  ▼esmehrt. 

Kurs,  diete  sohSat  Charte  hat  dareh  dieie  nene,  sehr 
▼ermehrte  Ausgabe  ungemein  gewonnen ,  und  verdient 
▼6rsfiglich  einen  ?latx  üi  je^er  guten  Chartcu^Samnlnng« 


r 


7'B 


VEÄMISCHTR    NACHRICHTEIn, 


Jbisfükrliche  Notiz  von  de  la  Roch^tte's  und 
Faden's  neuester  grofser  Charte  von  Süd* 
America  in  vier  Blättern.  ♦) 

Wenn  gleich  die  Atateige  roa  Landcharten  in  der 
Regel  aufserhalb  des  Kreises  unserer  Blätter  liegt,  so 
machen  wir  doch  in  einzelnen  Fällen  eine  Ausnähme^ 
wo  wir  glauben ,  dem  «Publicum  einen  wesentlichen 
Gefallen  dadurch  zu  erxeigen.  Eine  solche  Gelegen- 
heit bietet  sich  uns  jetzt  dar,  mit  der  grofstn  Charte  von 
Südamerica  von  William  Faden.  Zwar  ist  diese  Charte 
schon   ▼or  Tier  Jahren,   im  Jahre  1807,   in  Londo^n  er» 


*)  Ich  hebe  diese  Intereisant«  Notiz  toh  einem  der  wichtig« 
•ten  Producte,  womit  die  Geographie  in  den  letzten  Jah- 
nen bereichert  worden  ist ,  aut  No.  i8|  der  QbttingUel^en 
Gelehrt,  Anzeigen ,  da  uns  die  Seehandelf  -^Sperre  das 
Original  leider  bis  jetzt  noch  Tersagt!  für  die  Leser  der 
Jt,  O.  .E.  aus,  indem  ich  zugleich  in  ihrem  Namen,  dem 
.Hrn.maer  l^bo  do  SH9eir4,  fOr  *  die  gütige  Jtfitt^eilu^ 
derselben  öffentlich  danke.  b.  H. 


^oS         Vermischte    ifiaehriehttn^ 

f eHienea»  «ber^  to<  v^M  an«  baJBftnnt ,  hAt  nickt  snv  k«ül 
Exemplar  derselben ,  sonderiC  auch^  nicht  einmal  eine 
Nojtiz  davon»  bi«her:das  Conünent  erreicht.  \Wir  selber 
verdanken  ihre  Einsicht  der  gütigen  Mittheilung  des 
Herrn  Gesandten,  Chevalier  Loho  da  Silveira  (dem  Teut- 
.  tchen  Publicum  schon  durch  seine  Teutsch  geschriebene 
.  Skizze  von  Brasilien  [9.  Göet.  geL  Am,  1809  $t.  175I  *••* 
kennt),  der  sich  gegenwärtig^  bei  uns  aufhält.  Die  Charte 
gehört  in  mehrfacher  Rücksicht  zu  den  wichtigsten 
geographischen  Unternehmungen  unserer  Zeit.  S\^  ge- 
hört 4azu  schon/ durch  die  Gröfse  ihres  MaCsttabes ;  bei 
beinahe  8  Fufs  Höhe,  6  Pufs  2  Zoll  Breite »  so  dafs  sie 
de£|i}ia],b  .  in  4.  an  einander  passende  BJätter  ^  tei^egt  ist* 
Sie  g£^(^t  aber  dazu  ittzfC  weit  mehr'  duVeh  Hiren  in» 
nern  Gehalt,  da  eine  Menge  der  wichtigsten,  bisher  gänt- 
lieh  unbekannten,  handschriftlichen  Hülfsmittel  yer* 
tchiedener  Art,  vortiiglich  bei  dem  Portugiesischen  Süd» 
America,  genutzt  sind.  Wil  schreiben  daher  vor  Allen 
erstlich  den  vollständigen  Titel  ab,  in  welchem  diese  eile 
ängef 5hrt  sind :       ^    '  ^    .  ' 

Columbia  Prihä^  qt  South  America:  in  whick  if  ha* 
hetn  attempted  to  delineate  the  extent  of  cur  Knowledge 
,pf,  tJ^at  Continent^  extrqcted  chiefly  from  the  original  Ma^ 
puscript  Maps  of  his  Excellencjr  the  late  Chevalier  Pin* 
to;  likewise  from  those  of  Joao  Joaquim  da  RochOf 
Joaa  da  Costa  Ferreira^  el  Padre  Francisco 
Manuel  Sobreviela  etc«  etc.  and  from  the  most  au^ 
thentic  edited  accounts  cf  those  Countries,  digested  and 
eonstructed  bjr  the  late  eminent  and  learned  Geograph^' 
L^uis  Sjanislas  d*Arcy  de  la  Koch^ite,  LondSn^ 
published  by  William.  Fadeit^  Geographßr  to  his  Ma^ 
jesty  and  his. Royal  Hignefs^  the  Prince  öf  Wales.  Jw* 
ny  i^th  1807«  — *  C^oper  smps^Mt  deiin^  -*  «  •   • 

Unter  diesem  prHchtig  gestochenen  Titel  steht  fol» 
gen  des  ädvektisemevt  :  This  Map  of  the  ContiHem 
of  South"  America f  was  originally  und^rtaken  iy  tha 
advio4    of  his   EsctlUncy^     the    lato    Chevalier  Pmwto^ 


r 


'Vermischte  'Ndth^iiht^i/i.^  ^      lögt 

iuring  hii  rtufienet  in  %aHäon  ^  'as'Mihiit$r  phnifhi^ 
üntidrjr  from  ihe  Court  \f  Portugal \  tifkö  graei^-ü^ly^ 
patroni^id  the  werk  hy  ttcmmümcatihg  lall  the  ^Mnnusevijj^ 
thaps  and  other  geographical  "^döcuments  \>f^  thk  PöATVyf 
^vnzm  ^^ERsiToA'xss  f  whtth  Ms  IS^cHl^cy ,  wknn  Q^perJ' 
ior^of  Pataguay)  Jidd  dirthikdiö  bithade  and  cplleettdi- 
contaihing  pfincipallf  the  [/pljoivihg :  —  „Tä#  River  P«- 
ntgüay  M.  S-Vt^i.'  the  rlvert  Fhraguc^'and  Paftin» 
M.  S;  Gove^no  de  Moxoii  ^.5.  *  C&pitdnia  di  fas^'Gttayaif 
^Mt'S.^^  Cap(ükiWd^Minäs'i3irüesfM.*S.'i'!fr'J^  QaUHiä 
d9  Sacramento  M.  S:  Cüfta 'lifHiitit^e  dir  päy^'äS^  i^^ 
Orpssa  e  Cuyaha;  levantad»  pelos  Officiaet  da  Detnarcagao 
iß  Jtmß^.Q0in$rmff4^Ann0.4fi^gg  anjbf  1799,  J^T»  S^^tQffßßher 
mth  mndvyi'Mited  rnttpe  and  m^tm^fifipt  Ae«tar^f/*,  ^;  .  ^...^ 
r*    '  .•.'.•  •    .    .        '\K>.\   Vi'.-       -.      •        Ti,:wi-M;\ 

Xn 4ddi$io9i.f9ith,*  äh^ve  »Mkl^a^U ^MaUriah^,ji^aMy-  Qt^^ 
important  articles  have  been  ha-ppily.pracured  fbr  ^f  J^lff^ 
ther  illustratien  ef  the  hitherto  unknown  geography  of 
Rrezil ,  viz,  Mapa . da  America  Portugueza,  Capitania  ds 
ifinjis  geraeSj  Comßrca  ä'o  Serro^  Comarca  de  S7  Jdäo  d^ 
Key  f  Cpmarca  de  Vilf^  Aica  «  da  Cßia'p  deCuyate^-CdtH^^ 
ea  da  'Sahara,  Capitßnia  d&Rio  Janeiro  y  k  da  iWk'S.-  t)ä^^ 
talina»  These  unitfue  Manuscripit  are  the  restelt'ttf  ih^tn^ 
ducus  lahoufs  of  Joäo  Joaquim  da'  R'^c Ä'i^-  ''d^'^PörÜä^ 
gUMSt  Magistrate^  mäny  years^residing  in  those  Uoüfitrie^^i  ^ 

Mse-tt  topographiüml  Cottmfitk^  Ü^aftioftiSe  Gzpita*' 
«to'lSi'f-pÄlii*,  >#urv«y«il  «n  X790  «nu{  1800  iy  Ji^^v^ ^d,m 
Cmwi^m-  He^F^v  r  tir  «,  uHd^t  the  Ainrmtütns  efüu  Ute  4dmi^ 
ral  «C«^ phkl i;*  C^mmmdßr  -af^xhe  PwtugßiMtk , Shi^s  *^, 
wr  efH  thaV^H^ti^n^r,  ..  <  '•    .  -..s-  ■    ^ .    .^j 

:     -•    ■  '  •*  '-'••    ■        '-        -  ■         "  '•  .    -.^  •.     ,im 

T&t  -toMcting  und  tnlatghig  tk9  emglrMiphy.,of\.^k^ 
SvAsnk  O^»ftftrioMt',i0e  Heam  häd^atctjfm  tp  tke^foUomiiigi 
original  rhaps  in  mdnuscripi:  ^^^M^IA  de  As^i  M^eH^anfnsys- 
ffimtudk  dei  <^Reyno  del  p4^  ,  'ij^f  nnd  1788-*^  ,Pian-gen0^^ 
rat  de  la  Intehdencia  de  TarinAy  levantads  ptfir  .ehPfi/dre  J^ri». 
If a nu^l -Si^ ^rei>i€la;  Onärdinndd  Ocäptit ^  Mmpmmßv^'^mr^ 
phiea  del  Ohispad^  de  TruM^^^   iemutrtädp  pm-iA^i.  0fitutijk 


0$ill»,  La  Jntandfnj^a  dfit  Cufc^ y  de  lo^panidos de  Ahait^^ 
^^^fAimataeSf  Cotfikamhfis^  J^aruro^  Ch^mbricilcae^^Tinta^ 
Qi»>f?|VMzncA» ,  Paucartamho »  Ca/ca  y  Ur^hamb^,/*  JP#* 
ecripciQn,  histgrica  ,  (kographica^  FoUticß^  .^qflje^ifnica  ^ 
Mansarde  la  America  meridianal;  ordena4ß^por  el  Ffidr^^ 
Fr.  Manuel  Sobreviela  1796  Ä.  S.  ifikemse  tJ^  JMT«- 
m9irs.s^  Sobreviela^  P.  Gir^al  and^^tl^rs}  prpiliß'jf^ 
in  \he M^rpuriö Peruant^.andthf^  ei^ited.wfirkf  qfJLJc^df^^ 
Coietit  Molina\laCpn4a^mine^  G^fiM't,  f'f  ^f  »ft 
Maie s,pin^^  Juan.de  Uk  Cruz  etc., eta^f,    ,.    ^s.-...,i.  .      .v- 

'-•  BirtcÄ  OüiAWA  fe«#  >«eii  ^rtecied  fro'm  d^M^jß-^-Hhk 
Colonie  of  Surinam ,  eurveyed  hjr  or^et  üf  QoifßhvoT'  «oür»* 
Battenberg  M.  S,  and  from  the  edited  Map  of  Berbice^ 
Demirary  and  Esse^uehot  eümfeyed  by  Jß'u^ftitn^ti^Se^)  W^ 

*,  ■.  .         ^  ■     •'    «i*    i  ••  «.'.    *.•  i    '*.<•   it  j, 'tf '>' ^ii^\'j    '«'j  ' '. 

:  An  de»  «ndem  Seilte  der  bliaVte:*'ExB^ANATi:ÖH'.  TSi 
Ubitf  ^  f)^«  Sp.antsh  an4  PortugiteJe  TerritoHes^  äre  laif 
d^vfn  acifrding  to  the  ^eaty  cf  S.  tldefonto  in  iji^^ i  4ni 
frpfn^tpe  JAap  of\Maio  grosso  and  Cuyaifä^  drawn  1>y  the 
Xngenieur  a^pointed  bgr  tke  respective  tourts  of^pa^n  dni 
Portugal  f*  to  fix  the  boundaryline  in  tfioseparts.     ]^' 

'  Atti  diesen  Na^liriciiHii  .Tu»  4e«i  g4iM9iq)il^i«v(|nel- 
]»iietltellet,  dafo  die  wicIiftig8tMi|  dti;««U»e|i  nMiK|^ur^MiV< 
sutm  et^ffiiet  worden  «inily:  eöüder«  4litf«  J^r.RwiAilvgi 
iM  'BraeiiitnwvtcYi  die-Aegtermig'  «itti«r ,.  wcw>CI|teii#»,«iifER» 
telbarerweite/  dazu  mitgewirkt  hat,  d«.M#iii|^  ^ck»> 
CTtten  Plätten  das  Unternehmen  unterf  tütsten.  Die  Charte 
"^tdtoalfOfciiim'daittrcl^riiitte.eküiache  Wipfatigk|ii<  er«- 
telten,  die  ab«r  Bt>eh.sbhr  d«4«»Bh  ^eraturhrt  w^r^«. d«£»>. 
nicht  selten  aoeh  stftt^tttS9he  niid.ethnogra^iVische  Noti*. 
nn  beigefügt  sind»  da-fbr  grpCse  ^Maijst«b  4#«a  fJbis 
liers.  Wir  werden,  nhe  wir,  -iP  viel  ps- der  aaum  die*, 
ser  Blatter  geitAtM,  ins  Bintelne  gehen «  die  nül^higll« 
dlgemetnen  Nnchnchten  ▼•»».««Wichen;   ch  ^O  WK  ... 


r  .IHb  C^tzte  i{)e]it  to»  ,735^  N.  Bii.  bic,  56^«  IO^S»  E^,i^ 
VBd  vo^  15^  Mp  lOp®  ly^  .I^Änge.  vp^  Qrtenwich.  Si«| 
iiiiifalat  »Ito  (|lat.  günz€  tfi^licjfai^  Am«.rica,  ^on  der  Lan4'^^ 
•vg«  von  JPiaiiam«  bis  tum  Cap  Hftrn;  und  lelbit  die, 
»o<;h  Uni»»  auf  dem  ÜLande^emerlttett,  Intaln  v^  Du^a 
|Uxi9irezv  B«i  einer  neuen  .Charte  von  Südamericä^ 
hSmmt  es  vor  allem  4i|if  zmi  ^ng^  an  »  zuerst  auf  eiui' 
genaue  Darstalliing  de*  3yst^s  ^^,  Gebirge ,  diinn  'der 
FIfisi«»  Wenn  die  pata.d4^iVJn, den  angeführten  Hilfs-« 
nltteiii  gesn^ht.  Verden  .i^uJ!ste;i|,  so  gdi^  d^r  grqtse  Mafs^ 
Stab  der  Charte  (beinahe  ^o  Jt'ieue/i  nuf  den  Z.4b.  ^^^^^^ 
gienug  für  die^  Peutlicixjkc^tndez^  parsteilofig^ .  und  di« 
Xfajbmen;  so  wie  durch,  ,di^,in|i^|f|:.  oder  v^^niger  dunklf^^ 
Sehr^rung  die  gröfseie  oder  .gfringe|Fe  ErtiebHng  ,de|^^ 
leti^n.fingedeut^t  Werden^  konnte»  »^In  d^r  Xh^^  Sf:  ß*T, 
«äbprt  e|ne)i^a|iz  eignen. G^nufty  di^  g^nze  Ran^ificatiön^ 
der  Kette  Aer  Anden  auf  dieser  Rief ei|charte  niiti  Eineni' 
Blick ;  tu  übersehen.  Dieje  gewalMge, Kette  begiiv^fc  ^^o|i 
an  der  Spitze  des  Continen.ts  bei  pap  FroM;^4f,v.,.abe][  ia 
den  Patagonen  •  Lande  erbebt  sie  sich  nur.  werii^,  ßX9%, 
JMi  der  $üdgran;ie  fängt  pji^  an  ^  unter  429  S,  Br.  n^äch^' 
^'f  ßm^ox.  ^u.i^ljejgen;  ibr  höchster  Kücken  läi^jfii  hiei^ 
in  der  Bntfer^Hng  von  etwa  3p  Lieues  yon  d^mM^ere. 
bfr.  Die  einzelnen  Theile, derselben»  besonders  ^(ejen|- 
gca,  die  sich  bis  ül£»er  die  Sc^neelinie  erheben»  sind  be« 
nannt.  Auch  die  Vulcane  si|id  einzeln  nicht. |^ur  be- 
zeichnet» sondern  auch  begaannt;  und  der  Ueberblipi^  d%f  ^ 
yon  führt. zu  aulfaUendeii  Resultaten.  Sie  scheinen  einf^ 
Kette  zu  bilden»  die  dem  höchsten  Rücken  der  Andee 
folgt;  und  die  einzelnen,  Glieder  dieser  Kette  stellen 
meist  in  ähnlichen  Entfernungen  ,  von  einander,  Dit; 
tiidlichste  ist  der  Vulcan  5.  CUmtntt  46^9  S.  Br.  hiM 
tu  der  Gränze  von  Chili  sind  sie  noch  weiter  von.  em.«>. 
ander,  aber  von  hier  an»  längs  der  ganzen  hohen, 
Schneekette  yon  42<>  bis  30^  S.  Br,  darf  man  darauf  rech-, 
nen»  alle  30  bis  40  Lieoesx  einen  Vulcan  bezeichnet,  un.d 
benannt  zu  finden.  Von  50®  an»  wo  die  ,hohe  CordiU 
Ura-ntv^da  beginnt,  werden  die  Vulcane  auch  s^tenft;r» 
la  dtx  hehen  Kette  .von  P##tt   ;rer)iercn  sie   ficji  fai^^  * 


iti         reymiidlit^jffaehriehtiiL^  ' 

gani  Peru  liefif  ffcli  d«r  'hfcchsie'ftücken  dW  Aytäei'iü 
einer  Enlfemung  ron  tJi«Ät  melir  als  la  iiV'^iS  lÄeilfeJ 
Von  der  Küste  lief;  iiÄ  CUili  Hiüge'^  b^tfSgf  <jWe  Ent- 
#ernun^*fip  bi»  30  Meilen*.  So  ist  es  a«eh*lw  ^uiiTö^"v90 
sie  b^ttaVintlicK  ihre  Ktfchstö  ßoJie  erreicHt?;'  ab^i'^äucli 
in  4  nördlich  getienB«  ÄaÄ^t^rnie  «ich  iriiSit*/  ij/oVöii^ - 
dey  SofÄichste,  deA  Lauf  der' Kihte  folgend,  rftfrch 
die'  tartdehge  von  t^anania  j^eht,  woselbst  ^ie  ^rra"- 
ie'Catalagiia  die  öfMnie  4fwist;Kfen'  den  ^rovinzeii  »pÄna- 
rii^  \i\\i^Vitagua  ütner  ^^  JJ/ÖK,  niit^in  irwirdheii'Sild*^ 
,fÄä-Ädttlalnerica,'niadht:*Di¥  ändern  cfref'krtte  gWiT^n 
inrch  das  V\t^)ion\^e{ih^K\it^a^Otandüa'^  ^'nordprflfch' 
flim  öö?/  rem*  il^Vjtico^lilnaiyf/  'Der  letzte  derielbtrn  Äi-^ 
dÄ  in  d^m  Calo  Vtla^  bekänritlicli  dem^ötiänipüiict  twi-*\ 
•eben  ^^Ti  Caraccas  und  l^ueva  Granada, '^'^bet^^^Altidk 
dieser  höchsten  Kett^  tinseret  Erde  giefet  tiüf 'Viifaffif 
e'ine  tdöfe  voii  dWr  phjsfiscibeti  fieschaftenheit  der'Vtelt*' 
tiieilsl  to'  bfi1d''man  tiiö  in  ostlicber  fiibbt'üiig  von  ihr 
Hfusgeheaden  Arme  ztigli^ich  tibersieht  bei  erUe  voil^ 
'diesen  1^  •  von  Norden  "an^gfefang^n/  breitet  «eli  diirch 
'tCtuandnlusien  zu  beiden  S^iterides'  Oririöceo  aus,  slel&t 
aber  mit  der  Hauptkette  nur  durch  eineWitchmareJ  Arm 
in  Verbindung  twischeii  3.  und  40  N.  Br.  An  def  Sfid- 
^  teite'de«  Orinöcco  fdllt  et  d&s  eben  erwähnte  Land  ganz' 
ans.  '  Aut  ihn  folgen  ()t^  ^unermefslichen  Ebeneft  der 
M^ntarina  K€(A  und  der  'C^pftania  von  .trran  Para  ivC 
tirasiU'  Ein  zweiter',  glfefeftfalls  sehr  ictiiliaÜl- ,'  A'riij^ 
geht  unter  19.  und  20°  S:  BK  'dui'ch  «fflnia  Urüi  ie  la 
Sierra)  sicheint  tich  in  if«iBn'*Erdrrfcken  zu  verlieren," 
der  gleichwohl  die  Örartts^cfde  der  TTtifsig fehle te*'\dei^ 
Mtaragnon  nnd  '  Pardnä  maciit;^  in  Brasil  aber  wieder* 
zum  Gebirge  sieh  erheht,  "nnd^in  Ihelireren  Kichtungen 
•ich  durch  die^Capitaniös  \<stl^Mato  Gfoiso  und  X^uajas 
sieht,  bis  er  vorn  12**  bis  22°  an  der  Qsts^ite  von  'Brasil 
die  fortlaufende  hohe  ICette  bildet,  die  parallel  mit  dem 
Meere,  stets  in  der  Entfeirnung  von  üngefnhif  30  Mei- 
len, Iflnft  (n-nd  hier  für  Brasil  dasselbe  üngefä'&r  ist,' 
War  die  Kette  der  hlau%n'Bi&i'g«  für  das  Ge\»iet' '^der  ^Ver- 


r^ 


]f€rpii:9fiht^  Nachrichten.         jig 

«ifliglell  Sftat^n) ,    bii  aie  in  Rio  de  Janeiro  dem  Meter« 
•ick  nähert«  4d)er^  ftuch  ))ald  wieder  sich  davon  entfern^ 

Dieil«'4neicht  der  Gebirge  führt  von  «elbst  cn  der  Ue« 
htK<ioht  des  Flufe^ystenu  von  Sudamerica»  indem' man 
die  .Gebiete,  der.  Hauptströme  nun  bestimmt  undde^lby 
lieh  UAtilraeh^det*  Bekanntlich  giebt  es  keinen  Theil 
unterer  Erde»  auf  jdem  die  Flnlfsysten^e  so  merkwüi;^ 
dige  Resultate  darbieten,  als  Südamerica.  Nicht  nur 
lUe  pbysSiche^y  sondern  auch  groffentbeils  die  politi- 
adhe^  Gepg)«phi^' hängt  an  ihnei^*  Ein  deutliches  Bild 
der  Abtheilaiig  von  Südamerica .  erhält  man  nicht  eher» 
ale  bis  man  die  Gebiete  der  drei  grofsen  Ströme^  des" 
Qrinaccö  ,  dee  Maragnan  und  des^  La  Plata  -  Stroms  und 
^ne  Hanjitzweige  richtig  hat  unterscbeiden  gelernt* 
(Das  des  Maragnon  wird  allein  auf  88>oOo  Quadratmei*' 
len  berechnet!).  Auch  hier  erlaubte  es  der  grofse  IVlals« 
aleh)  auf  das  riüfssystem  die  gr^fsto  Sorgfalt  su  wenden, 
lud  ihn  diier.  nöthige  Deutlichkeit  su  geben.  Manlkanii 
mit  aller  Klarheit  und  Bestin^mtheit  jeden  Flufs  bis  la 
•einen  Quellen  vexf eigen.  Nicht. blofs  die  gröfsern,  son« 
dem  auch  die  .kleinern  Flü»s«  t  ae  viel  ihrer  angefahrt 
ttnd,  iind  .aneh  durch  ihre  N«»»«»  bezeichnet.  .  P^^% 
jettt  nioht  mehr  zweifelhafte,  VerMn/dung  des .  Orinocca 
und  Mar^gfipn :  durch,  den  .Ate  |i€/e  und  Cajiiguari  i^M 
hier  bes€imm.t  angegeben;  überhaupt  wird  der  Keiine|i 
der  Gteog9»phie  gerade  in  dem  Plufegebiete  des ,  Ori^s 
neeco.,.  dieser  terra  inoognitai  ei^en ,  ^eichthum  un4> 
eine  Fräcision  finden ,  die  in  ein  angenehmes-  gretSH^n^ilf 
fersetst. 

•  :  '  ■  '  '  r:*. 
Auch  einzelne  Merkwürdigkeiten  sind  bei  den  Ra|ipt?r 
str3nrien>  angemerkt;  so  bei  dem  Maragnon  der  Punct,» 
bi«  SU  dem  die  Fluth  hinaiifste^igt ,  bei  der  Enge  :(Pun« 
ku)  vonOviden,  56^  W.  l*.  von  Greenwich;.  bei  meh- 
reren die  Fälle,,  wie  el  gran  Salto  hei  dem  Paranai 
dieses  eineige  Schauspiel  eines  Stroms,  von  2000  Toisen- 
pIStslich  in  ein  Felsenbette  vpn  weniger  als  joo  einge<' 
zwängt.  Der  S,  Francisco  ist  mit  der  groI<te;ti  Bestimn^t« 
A.  G.  E.  XXXVII.  Bds.  I.  St.  H 


114  FermisthtB^-NacftriefitiBh. 

heil  bis  zu  seinen ,  bisheir  ftwinf elhafteii  i '  ■■  QueOete  nä«* 
gegeben;  niir  Termissen  wir  in  ihm- dlf^  Angehe  4ef 
Sumidura^  oder  des  Platzes ,  wo  er  sich  auf  xnehrer« 
Meilen  unter  einer  Decke  vei^birgt',  die  er  eieb  selber 
doreh  herabtreibende '  lind  gestaute  Baumstämtee  "gebÜ-^ 
det  haben  soll;  über  welche  sich  in'«lemilUuf 'der  lekt^ 
hunderte  wieder  eine  Kinde  von  Erde  geWgt  hiit'i  ätt» 
der  neue  Wälder  empor  gekeimt  «ind»  <    •     -  t 

Auch  die  Strafsen,  nicht  bloXs  die  gewShaliphea^ 
•ondem  auch  die  weniger  betretenen ;  auf  deiken.  4xie 
Gommunication  quer  durch  das  Innere  dieser.!: weiten^ 
Länder  eröffnet  ist  und' »unterhalten  Hiried  (<im  Spam«« 
sehen  America  kann  man  bekanntlich  mit  der  Post  vo)|f 
Buenos  Ay res  nach  Xrvmci^-ja  selbst  bis  aaeh  Caiifbrnieiiy 
Schreiben))  sind  angedeutet«  ,     .    _       .> 

...     .,.|       -;. 

'  Ein  anderer^  gerade  bei  Südameriea  sehr  wichtigeiv« 
Gegenstand  ist  die  genaue   und  richtige  B^ztUhnung  der 
politiscken   Gramm  ^    sowohl  zwischen   den  fiesit«ungev 
deir  Terschi'eden'en  Nittioneni  als  auch  besonders  d^r  v^«>. 
schiedenen  Gouvernements  und  Previtaven.    Wer  nur  ei*> 
aige  Kunde  unserer  neuen  Charten   von' Sfidamerlca,  be«**^ 
ützty   weifsy    wie  oft  man  hier  Ursache  hat,'  «oh  über- 
^Mangel  an  Bestimmtheit  und  Genauigkeit'  su  beklagea») 
Auch  darin  leistet  die!^  Charte  eine  Genüge;    Dib  Grän« 
zen  sind  durch  Illumination  beEeichnet»     Jede«  Vdkk  h«e- 
Jiint  Haap<farbe;"die  eincelaen  Abtheilnngen  ihx»  N»-  . 
Vettziinien*'        *  ^    • ' 

,  So  viel  im  Allgemeinen  von  der  Geographie.  Nicht 
wkiigeir  wichtig  ist  die  Charte  in  ethnographUchtr  Ktick'- 
sieht«  Man  hat  es  sich  zum  Gesetz  gemacht,  die  Na- 
.  men  der  Indianischen  Völkerschaften  möglichst  voll- 
kommen und  genau  einzutragen«  Die  Namen  derer ,  die 
weit  verbreitet  sind^  kommen  auch  an  verschiedenen 
SNteDen  vor.  Nicht  selten  sind  ihnen  Nachrichten  über' 
ihre  Lebensart ,  Nahrung  »  Sitten ,  beigefügt ,  wenn . 
der  A&um^atff  der   Charte    es   gestattete.      Da  greisen 


"P^ etmischte    N achrieht en»      115 

Tkeilff  Nachrichten  von  MitsionSren  die  Quelle  waren, 
so  konnte  hierüber  Vieles  gegeben  werden)  wiewohl 
auch  in  andern  Gegenden  der  Mangel  an  Naehziohteii 
«nsd^ftchlixjh'^'bÄinerkt  wird. 

▲ut  d«m  oben  angeführten  iTeineTchttisse  der  Qnelka 
,^eng 'schön  hervor,  dafs  der  Reifehthnm  an  diesen  an 
grofsten  bei  dem  PcrtugfetheHen'  Afneriöa'  war;*  also  g»»- 
rade  da:,  Wö'man  ihref  i^  meisften  bedurfte.  In  Vev« 
bindttng  mit  der  im  vorigen  Jaht'e  iki  England  ers^chie« 
nenen'  und  in  unsem  Bifittern  bereits  angeseigten,  ifo 
wichtige)!  HUtory  of  Brasil  hy  Koh^  S'öuthex  (s.  G.  g.  A» 
j8io  S.  IOOO),  wovon  jedoch,  'leider!  bisher  nur  tTer 
erste,  bis  164b  gehende,  Theil  uns  bekannt  gewördelk 
iit,  erhalten  wir  über 'dieses^  mit  jedem  Jahr«  wiehtiget 
werdende  Land,  an  Umfange' dem  Europäischen  Ktxfo-' 
land  gleich,  genauere  Aufschlüsse,  welche  die*  bc^deu.* 
tenden  Fortichtitte  '  der  Golonisation  im  fnnern,  wenig«^ 
fltens  in  einigen  Pro^^inzen,  bestätigen,  Überhaupt  fiber 
leigen,  dafs  man  in'  PoVtu gar  eine  viel  ausgebreiteter« 
Bekanntschaft  mit  dem  Lande  besitlt,  als  wir  es  wissen 
konnten;  wicWoM  es  in  de^  n<$rdlichen  und  weltlichen 
Gegenden  aubh  noch  grofse  Striche  giebt,  die  beinahe 
leere  Plätze  bleiben  mufsten.  Die  Eintheilung  nach  den 
Capitanias  wefcht  von  der  sonst  gewdhnlichen  ab;  Wo* 
bei  wir  jedb<ih  bemerken  müssen ,  dafs  die  Al^theiTung 
in  9  Gapitailiäs  (wie  sie, auch  Rec.  in  seinem  Bandhuf^ 
dtg  Kufop,  Staatensystems  gab)  deshalb  nicht  unrichtig 
ist,  weil  die  so  wichtigen  Statthalterschaften  ^ von  Rio 
Janeiro^  und  besonders  von  Bahiä  und  Pemambuctif 
wiederum  in  mehrere  zerlegt  sind,'  deren' Statthalter  fe* 
doch  untergeordnete  Plätte  haben.  Die  Capitanias  also, 
tuern  IKngs  der  Küste,  sind  von  Süden  oder  von  Ä  Pe*  \ 
dro  de  Rio  grande,  der  das  neutral^elaSsene  Gebiet  be-^ 
grknzi,  folgende:  i.  Capitnnia  dtl  Rey,  sonst  als  eilt 
Theil  von  Rio  Janeiro  anf^egeben.  2.  S,  Paulo,  Diese 
in  der  Geschichte  von  Brasil  so  bekannte  Statthalter« 
tchaft  nimmt  wenigstens  einen  Theil  der  Küste  ein» 
'  wenh'gleich  'der  grOfseze  Theil:  sich  weit  ins  Innere  er«« 

H  d 


ii6        Vermischte    Nachrichten. 

•treekt.  ,  In  ihr  die  QpellcB  des  Parana,  mit  dea  dar- 
nach genannteii  Fampai;  bei  denen  jedoch  bemerkt 
.wird,  dftff  «ic  zum.  Theil,  wie  derCertac  de  Joajr,  i*oqh 
wenig  bekannt  find.  Die  5udt  5.  Putdo  irt  nur  15 
Meilen  von  det  Küste  entfernt.  3.  Rio  de  Janeiro, 
,g««rade  Jun  de&i  Wen^zirkel -anfangend.  4.  Cap,  de 
ßspiro  Santo,,  mit  dem  wichtigen  Rio  Voce.  5.  Cöj?. 
.4#  Forto  seguroi,  .  Bei  den  an  der.  Küste  berüchtig- 
.leÄ  Äbrolhos  ist  weit  herum  selbst  die  Tiefe  des 
Ankergrundes  bemerkt»  r  Der  Äid  grande  trennt  sie 
pa  Norde»  vpn  6,  Cop.  dos  Ilheos^  so  wie  die  andern» 
9ach  der  HauptsUdt  geiiannt.  7,  Cap,  do  Bahia.  Im  In- 
aeri&  dieser  wichtigen  Statthalterschaft  leben  noch  jetat 
4i^  Topinambas  un4  GuvarM.  8.  Cap.  do  Sergipe.  Im  N. 
4ttrch  den  Hauptflufs  S.  Fransiseo  begränzt.  Längs  die- 
sem Strome  einzelne  Missionen.  Jens eit  desselben  die  Ära-' 
^tht  und  Acrias 9  hroughtto  civilisation  1774.  Die  5«rr^  de 
.Ptaiii^i  macht  die  Ostglänze.  9.  C(qi>.  of  Fernambuco ,  in 
4eta  Innern  fast  ganz  unbekannt,  wiewohl  eine  Indians 
find  trad^Tt  Road  dvLrdMüikiU  Die  Hauptvölker,  die  ilra- 
eufa*9  «  numerous  nation^  very  Utile  known;  thejr  livd 
skießx  on  Tigers fleth,  and  are  remarkable  for  the Ornaments 
ufhiehhangfromtheir  ears^  their  Ups,  and  their  Pidenda. 
Eerner  die  PetiguareSy  who  are  always  aX  jvßr  with  tbe 
Portuguese.  Abgesonderte,  aber  untergeordnete,  Statt- 
halterschaften sin^  die  Capitanias:  10.  of  Ilamaraca.  lU 
^Taraiba,  I2.  of  Rio  gründe,  welche  das  Vorgebirge  S. 
Roque,  das  östlichste  von  Südamerica,  enthält.  13.  •/ 
Seara,  In  derselben:  Delle,  an  independantdistrict,  of- 
cupied  byfugitive  Portuguese  and  mixed  with  Quiritariovis 
and  Gtjotapuguis  Indiens,  14.  Cap.  of  Pianhi^  szwischen 
der  Serra,  de  Pi>marre  und  dem  Pluls  Parnaiba,  längs  wel- 
chem sie  sich  weit  ins  Innere  erstreckt.  Sie  hat  4en  Na- 
men von  dem  Volke  der  Pianhi,  called  in  the  Maps  Tapu^ 
ias,  whose  language  divided  in  many  diälects  is  the  most 
common  of  Brasil,  J5.  Cap.  of  Mar  ankam.  In  dem  Innern 
meist  leer.  16.  Di©  nnermefsliche  Cap,  of  Gram  Para, 
mit  den  Mündungen  des  AmazoHcnflusses,  längs- welchem 
im  Innern  das  Go^verntvfktnt  of  üio  »negro^  jedoch. ohne 


'     'Vermischte  If^^t^hrithtenk         fci ' 

^¥iiib«8tiiiimiinff,'  noeh  davon  ^^^Ixewt  -uti^d»  So  tcliwor^ 
j«(«nmTheil  so  anmdgHeh ,  ist«Sy'£«politi«eh€  Eiikthei» 
lonf^  von  Bi'-iiHI  genau' anieugdlon. '  •    '-  - . 

Die  West^anve  d«s  'Portttgiesisehen  wfmmca  ;biiiK 
det  hier  d«r  Rro  Javati  \  wo  er  unter  4^  S.  Bk.'  «Ich*  lA 
den  Amatdnehsironi  treillert.  Die  Capitania  »  c[f  .ixraiii 
Pflrfl 'umfärÄl'  den  frofsefn  Thefil'  det  SüdgeMeUa  -dtt 
if ma^anenxr romi.  D&r  vtmasd nmftrom  liat  n nr  Eina  Haupt« 
Bifindiing,  aber  ^drch  mehrere  &Mne  Arihe-  h^Ugt^far  mit 
dem'  Rio'  dds  cBotäi  'tifsa^men,  iir  den*  ^ielt  dar  ^Ta* 
eantinet  ergieftty  un^  tfine  t weite  Hauj^m^ndnng  hih* 
det.  Das  da^von  eingescfiiossene^' liatid- iit*dia^'19i^a  ilüi^  ~ 
taxo  o  dos  J'oants  ^  whose  Lands  ar4  ähH&st*MiW9t)r*dr'6wm» 
td.  Der  Lauf  dieses  gewaltigen  Stron»  nfit  s^inbn  Wan^ 
dangen  und  disn  ihm  tufHtfs«nd0A  Neben str8m«li> ist Mdr 
nnn  mit  grof^er' Klarheit  dargelegt.'  SiSng^  dansaliHfAaiii* 
seine  Vorttrezzäs  ttnd  MtV^t'^Yien;  ~die'Kufserste,  nnmittaKi 
bar  an  der  spanischen  ^  G^fint^  ,**din'  4on  S,  Francisco  Xom 
vier.  Das  Z«a1ia'nördlit9i  \n  fkHüd  '9tfbia  fShrr  Aft^h  dittB»^^ 
nennmig  Poi^twgutse '  Quiana,  '  I^e  <srtnze  beitimnit  xieeo  m* 
ding  to  tJte  treaty  of  1801  Cnfttttlibh  swischOn' f^r%iiiftmdAi 
und  Portugal^  da  es  hier  an  das  Französische'  Büiant^ 
ftSfst).  Voh  den  Vielen  inKndiabheh  Volkersehüff^n  ha* 
merken  wir  nur  folgende^  An  dem  Rio  -Xingw^ie^  Gua^ 
pindayaSy  ioartike  Indiaiis-y  who^^o  not  suffer  the  -Portu» 
gutse  to  enter  thtir-  eouniry  xtrhich  ahounds  in  ^»Id;  ml^ 
Clin  gänx  unbetwun geiles  Voll^;  auch  darneben  die  Bemex«^ 
knug:  all  this  part  repOrted  to  ^k  irtontainous ,  had  l&aan 
unestplorid  in  1775.  Tief  im  Westeri ,  am  Rio  Purus ,  41« 
Mutuanet'  or  Corigueres^  who  are  iaid  to  he  of  a  Patago* 
nian  or  gigantic  siature,  They  Have-^no  settted  abotto^  but 
wander   behveen  the  rivers  Puru^    Beni  and  Madetm*    > 

Bs  bleiben  noeh  die  drei  Capifanfax  ifbrig,  die>  ohn« 
die^K^ste  sn^berühTen,  gans  deni  Innern  angeh^ven;  zuerst 
17.  die  Capitania  Mato  grosso  if-iäie  grBfste  Ton  allen  ^  in 
physischer  Hücksicht  meist  eilie  Foitietanng  der  vot^geii. 
Durch  dieselbe  xiehi  sich  inde£i^   in  vdddallinhai' ->Hioh« 


H8        Vermi9chte''N§phri^h,t^en. 

twngy  ^ie  Cardilhnr«^^4ilt  w«lche  im  S^dßn  dftg  G«]|l«» 
^99  »nitnaz^henHroi^s  hegränzt.  In  dem  südlichen  TlveU 
dieser  CordUtera  sieht. aMtt  di€t  Quellest \49S  ,P(^raguay^^ 
ftromSy  der  nach  Süden,  und  des  Madeira,  der  nach  Nor* 
fien  fliVst.  .VAn  den  ohern  Ge^ifenden  ^9  groSffn  Sümpfe, 
Che^ayesy  die  zur  Ref^nzi^it  ein  Sea  werdeji;  Nci^eii  ibneiik 
di«-  an  elpm  eis  liehen  VViesen1andery,/u||  pf  ii»i7f^  9x.!fn,  but^ 
pgry  fwampy  in  tke  .cold  seasQn,  •  In  dem  Hei^iMa  diesei^ 
Plroviifs,  hei  de^  Quellen  des  Par0guajry  13?  ^,  Bt.»  Pr^ 
9iiioxdof9  Dia^rnanus ^  mit  der  Bemerkmng ;  thg^richsst  und: 
tno4t  ^produ^tivp  di^pvjtry  of .  Diamonds ^  ■nmd»  in  1740* 
JDer  DttUriot  liegt  in  der  Shrra  de.  A^apares^  «twJi  20  Mei-» 

-l«ä  nördlioh.xron.  Quyaka^  Die9e  Stadt  ist  der  Punet,  wo 
dft«  StMiita  di«rob.  «Us  Innere  «usamjnenstoXseit.  Pie  Stra« 
£ie- durch  das  Diamanteni and.  geht  alsdann*  tu  dem  Ria^ 
iM^üf\d9Xiin  den  mächtigen.  Ta^o^o^y  4i^<}|^  in  4^^  ilfa<* 
rognati^  iHJAU  Bei  dem  «rster-^  «^  Benfe^}(^i|^£^  Doun^ 
th€40  riv€rs  the  tradert  g<y  ffrQm.  Cujaba  to  .  the  Amajzonm. 
Bm  mufs  also  dißses  i>ii|niai}t«^I(ind  nicht  mit  den^  l^ekann-: 
tiomin  >Mina*  ßtm^<f  yexwP9k$^\^W^A^^  Qi^i  ififXt^r  vou. 
Miat.o.gr4fS4o  (leicht  ^rei^^fil  so.  g-rofs,  wie.  Tei\t&chl^d>; 
abheint  sieh,  meist  ßiixi:§iß  Iffex  des  Madeira ^  qdex  Guom, 
p^r4tVL  besehrilnken,'  wo  di^.  Hauptstadt  Villa  bella  liegt.f 

,  Sonst  bauaaa  ii»  dem  Xi^nern  ^i«  ,nn^e«wungenan  Patinnen ^ 
dev 'Ciurfmaris ,    a  .numercms  find  warlike  natiwif  ißhßf^  mar-^,^ 
9iars  uredivided  in^p  s^neral  corp^  like  regime f^t'^  die  Ca^* 
-HtfaSy  ik^gr€a$part  ofwhom  live  on  raffts  and  float'-boatsf 
die.iritlijcorji/^    wha  are.namedjbx  the  Poztuguese  GentiQ 
Sae  XiavallÖros »  or  the  natian  (^  the  horsemen-;  die  Puf'^ 
sfit^f   who  are  of  a. white  co/our,    and  remarcak^fQr^  th^ir 
mildm^^  and  ingenuity,    They  live  upon  fruit;,  und  vielo 
«odere^«     l^.Die  Capitania  of  Guayras^  von  der  vorigen ^ 
getrewi«  dil^cH  den    Rio   grande    und    Ria    dof    Morus^ 
mit  der  Hauptstadt   Villa    boa^    In   ihrer   Nähe;     Desto* 
caimut^'düsDiamantes  de  Pilo'in^e.rio  Clara,    Durch  diese 

Frovinn  lävft  die  Fort«etcmig  dar  Serra  gerat  ^    die  hie«, 
Sfrrfii^e  St  Martha  h^H$tf,,utKd  fortdauernd  die  Ahda* 
ql^uq  galin  je  bildet  ^    die  das*  Gebiet  des  "dmaßQnenstrems^ 
ttHd  de»  i^wrag^ay  und  ^^rana  trennt,  ^  An  der  Nordfpitso 


.tf^rmiitehtot.  .Na abrichte n:>       149 

4er  PsOfiii^ «hillteii  der  Ri^grohtUMnd  Ri^>  Mmrünhaä  d«to 
fß^an^iikfi'f^^^n in ;  da«  Mündung  d^  Maragnon  fällt,  ode^ 
vielmelwt'^tfvtildliehe  Mündung  dosselban  bildet.  Auok 
die«e<  PmiHilttz  <:ea#liMt  ittdciXi.  vi^  Ebenen  ^^  von  wandern«^ 
den  Völkern  bewohnt.  £ndlich49,  die  ^urch  ihren  Reich«/ 
tbam  an  Gold  und  Diamanten  so  wichtige  Provin;  Minas 
gtratSf'  untere  denejr  dea  Iane»n>l|ei  weitem  dia  otiltivir« 
Ijüte.  3ie  .wird.  JiewaMevt  dnrch.deu  ^t.  FransiVcd^  nndi 
ii^  in  £omarcaä  ab^elheilt^  runter  den^n  die  Co/nar.ca,  dof 
fsrro  ftiü  ^  91U  Villa  del  iprinsipe^  bekanntUoh  ^ks  wiolhe 
^igsteiaty  du)rch  ihr  Gold  nnd  ihre  Diamanten.  .Indiachft 
Siämma  weiniea  in  dieser  .Pro vinct  gar  nicht  aiil^elJihri«» 
Die  Golonisatien  muCa.hier  jieluß.  fortgefchrittlm  aejn;. 
AUcf  iat  angelälU  mk:.Or|acha&aM,   ,< 

Des  beacIiränlEla  Rannte  u»t«fs«l .^Bl&tter  ««riagt.amtt« 
bai  dam  Spt^ischen^  SüdAtntrica'  kotzet' %u>  styn^'  waiohca; 
mit  so  viel  «lehtierihfnL  Keahte^igeAckciienka««^  «da-di«^ 
hier  ge^attcl\ten.  HtUftmiltöl  ««reit'  wenige«  Bau  ^warew;^ 
wie  dann  bei  denCaracca«  de  Pon9'^  bei  dfn  FroritMe»» 
JSiiane^  Ayr^s  und  Paraguay^  Hnr»  wieara^  gaautit  wQvdeii  iftst^^ 
Waa  wir.^iat  jedoch  varmisaanr^  iat'  dia  kestimmta  An»^' 
gaba  d#r.  Bes^ulrarlpa  und  dar^  Metalle ,  auf  welche  sia  ge«' 
kauet  werden  (wiewohl  as  ei»ielneii-  Steilen  Gold  und' 
SUber  bemacfctist),  wie  aia  auf  der  «Charte  iran  Südame^ 
rica  von  Reichardt  (Weimar  1804)  gegeben  ist^  (^ise«^^ 
fiberhaupt  selur  schätzbaren  Charte ,  wenn  nur  die  Schrift 
uadH^  ao.lUi]#achrltQh;.  iHid  dia  poHtiaohan  Begräntaagan 
genauer  wäre« f).... Diese  letitam  aiad  auf  uli^^er -Charta» 
durch  verschieden  illüminirta-  Grünslinien  so  baseiehv* 
i|at ,  dafa  ntan  das  Vieekönigreich  5.  Fe  von  der  CapU/ 
tania  g€n€rjU  d^  Caraecas^  und  wiadairttm  die  Vicekönig^^ 
reiche  Peru  und  Buenos.  - äyret  von  dem  Xösigreicha^ 
Chili  auf  den.  •  etrstea  Blich    unterscheidet. 

Wir  haben  als  .Probe  derGfuliuiglLest  die  an  wenig  bani 
kannt  gewordene BcschreibUngundSpecialcharteder  Land**' 
Schaft  A^arw»/(Celln.i798)  da* Exjeaaijien  Kei^Z  verglichen» 
und  uns  der  Uebereinstimmung  gefreut^    wie  i.  B«  im.'- 


loa        Ve^misa&tm:,  Na^hrie*  feli* 

den  ADfaben  und  der  BeMkrejlniitg  der^We^-dt^  'roH 
Quito  über  4ie>  hohe  CordHUra  za  den  Mistionen  an 
Rio  Hegro  und  Maragnon  föhrep.  .  Die  •£eatkeilit*g  ▼oil 
9eru  IM  'hier  genener ,  al«  auf  andern  ttix  Ir^kannt  ge« 
wördeuen  Charten,    angegeben. 

J>^  in.  dem  Terriiorio  de  Missionen  in  den  Pam* 
fuurdth'SaoramtntQ^  '  eo  wie  in  los  JHodfor^  nnd  2»# 
€!&i^cn>#,  die  Missionen,  wie  die  Indischen  Völkeir«-' 
tcdtafte»^'^  angegeben  sind,  brauchen  wir  nicht  ersi 
«HÜisngeyi.  Von  letztem  heben  wir  aus;  los  Pldtanos^ 
ar^iHo  Sibnrsmiths  ^  so  named  from  their  skili  in  leor^ 
^ftaing  silvif  and  goid,  >  This'  natiön  is  oxstfiVtt,  '  In  ihr^'. 
Nähe  die  Mayorunas^  oModL^y  tho  Spaniarßs  lös  Bar^ 
hudoSf  or  ths  beadted  Nation;  the  only  one  in  Ams» 
rißa^accotdinff  tha  Ai^fdo.  IHm  ChunShi^f  whost  'ehitf 
pivisndü  tp.  ^e- a^  dssctndant  of'ths  Yncas,  Tfuy  uro  aW 
imys  in  yxotitwith  »tiut  »Spaniaxds^ .  Alle  diaea  am  Ueaya%»i 
/j^  Parr4»«tund  PHcomayo  dit  -  Guaicurus ^  -A  ftr^ciout^ 
natiorif  tdiMAys  .in  uqar  with  the  Spaniards'  ^infZwtig 
dm  Ahipones-i ..  who  lino  upon  trees  during  the  flv€  niotßths 
&f>the  inundatipn*  Im.  Weetatt  Ton  BuenosxAyr^^^  irnmoii^ 
9e  plains.  Galled  Pampas  $  they.  are  oecv^iod  by  wmidring 
IndianSf  who  bear  the^.Htme  n^me^  and  mU  are  horsemen» 
In  Patagflnien^  the-Tehuelhets  named  Patag^nians  by  Mn« 
gelhaens^  .,   ■  * 

Aus  den  neuem  Nachrichic«  Qbev  i&oniiAina  wit*' 
ttn  wir  jetat ,  da£r  durch  die  Verbreknng  der  rer-^ 
wilderten  Pferde  die. Völker  ron  Nordamericä'f  wie  die 
v^  Südameriea^  groXsentheils  Reit'ervölker  geworden* 
find.  Aber  ungeachtet  der  gleickm&fsigen  Verbreitung^ 
'  des  verwilderten  Kindviehes  ist  dem  Aec.  doch  noeh  nicht 
Ein  Beispiel  vorgekommen,  daTs  irgend  ein  Amerieani* 
sches  Volk  ein  Hirtenvolk  geworden  wäre.  Worin  mag 
der'  Grund  davon  liegen?  Auf  der  Tierrd  del  "Futgo  wer- 
den 4^»  rtd  Magellanians  und  hlaek  Magtllanians  von 
einander  unterschieden^  der  Name  der  Peschäres  ftt 
nicht :  angegeben* 


^r\'>l(^t9Ahfthte  Na^richtgtu    \       f0l 


•'^'''  fWr  liifcgfa  ttm  Ti«l«iii  niiv  WtnigM  antlMliwiUii* 
■•n,'«^  «ri'e ' wir  much  die.HicIiiifkeit  der  Lage  der  Oev» 
t#r  («we  wir  'init  den  neueren: .  Angeben  darfiber.tvtrglvi 
cheoy  traf  zii)  Andern  überlatM»  «i^tett.  Aber  i»etineiil 
Zeitpuncte,  wo  diese  Länder  eine  so  viel  höhere  Stufe 
der  politiseben  Wiohtägkeit  evsteigvili  Jieffen  wir  liuch 
dnreh  dief«  Weaige  den  D^ofc  uiuerev  Leeer  %u  ires% 
dieseli^  '^-       ■ -^    :  '  -   •■     .         '•.^.  /  ...i;». 


2.  '■'••'. 

Wdt0r0  Notizen   vgn  den  Tristan  d^Acunha^ 

*•*    ,*'•'     '  Ins6lh.  ,  j 

Wijr  biibeü  im  September- Stöcke  vorigeik  JabriBt  der 
A.  Cr.  Ä,  S.  132  Nachricht  von  dem*  Hrn.  Lambert  fl:'ege- 
Ben  I  der  die  bisher  unbewohnten  Inseln  Tristan  d*'Acun*^ 
hn  in  Bcfsftt  genommen,  und  sich-  zum  Sbureroin  der« 
felben  ^erklärt  hat.  Einige  Bemerkungen  über  diere  In« 
sein  ddrfte'n  hier  vielleicht  nicht  am  unrechten  Orte 
ttehen.  Barrow  erwähnt  ihrer  in  seiner  Reise  nach 
Cochinchinay  und  macht  darauf  atifmerksam,  dafs  hier 
reicht  eine  Niederlassung  angelegt  Werden  könnte,  wel- 
che den'nech  Indien  oder  ins  stille  Meer  segelnden 
Sl^hffPen ,  schon  des  trefflichen  Wassers  wegen ,  unge* 
mein  vortheilhaft  werden  würde/  »tl^6r  Werth  einer 
solchen  Niederlassung,  sagt  iBarrow,  würde  dadurch 
noch  eth^t  werden  >  dafs  die  Insel  blofs  durch  eine  ein- 
zige, nicht  sehr  grofse  Seh^nxe  und  durch  einige  weni- 
ge Mann  auf  eine  solche  Art  tu  vertheidigen  wäre,  dafs 
aie  schlechterdings  durch  keine  feindliche  Macht  erobert 
werden  könnte.**  Die  Küste  besteht  nämlich,  aufser  an 
dem  Ankerplatxe,  aus  hohen  Felsen,  die  sich  senkrecht 
Über  das  Meer  erheben*  Barröw  vergleicht  sie  mit  ei* 
aer  uralten,  von  Aiefenhänden  erbauten  Mauer. 


•  Bitnt  duiFBHit-^Tköuar^  UafoH,  wie  fhßlifdtt^dft  ctie^ 
^Mn  «il^efühHent; Stelle; der  M,  G^  £.  gefiagt  w^nieiiyi  «i- 
ns  .B«sclire}Jiung'fUe4i»i^.InaBftn|  worauf  dM  3oivmaiX'd4 
j'^m/vare  Folgende»  mittbeHtk;!        (     ;>:;»...     ..'s '»«.'   »' 

r.^t'Oie/lslniile  .Gruppe  #  .die  ttut  den  Ihseln  Trittan  d^A» 
eKuAafsdaae  Unzugängiich^n ^.^VÜednttecw^hl^)  tm^  Aofw 
4ignol  besteht,  ist  durch  ihre  Lage  wichtig.  SieiiefiR« 
det  sich  im  Atlantischen  Ocean,  ungefähr  in  gleichi^r 
Entferniiiig  von  Südamerica  und  Afrika;  ist  Ton  jedem 
Lande  über  700  Lieuesrentfernt,  und  iwifchen  ihr  nnd 
^  dem  Südpol  liegt  vielleicht  nichts,  als  das  unermeXsliche 
Meer.  Die  gröfste  Insel,  der  Hr.  du  Petit •  Thouars  ei* 
nen  Umfang  von  5  bis  6  l^ues,  und  eine  Höh«  von 
1000  Toisen  über  dem  Meere  giebt,<  li«gt  unter  13*  45* 
witliicfhe^JNClkigievYon'  Paris,  ihid3?o  v^'  •ttfKtcliaß'SveK- 
te.  Sie  scheint  einen  yulcanischen  Ursprung  tu  )iabeii* 
Die  nicht  zahlt-eichen  Gattungen  von  Pflanien  und  Thie« 
jjeii,, .  die,  »nj^q,  hier  4"d^f.,  «jnd  i^  gr/oT«^  üehker^sta 
Yprhandea.  Einige  B.eiseu.de^  die  sie  ▼on  weitem  sa^liex^ 
b^ben  ^gegIaubt ,  dafs  sie  mit  den  schöiisteii  .Bäufnea  )h»* 
w|[cb8eu..sey;  Hr.  du  P»  T,  aber,  der  sie  gesucht  ha^ 
▼prsichejrt ,  dafs  eine  Art  Phylica^  die  giülstei  Fflanse^ 
ist,  die  auf  derselben  wächst.  Uebrigens,istr.|ie  mit 
^em  schönsten  Grün  bedeckt,  und  deir  niedere  Thei||. 
der  sel^r  fruchtbar  zir.  seyn  «cHeint,  .kc!U>nte.  vielleicht 
eine  An^abl  Familieji ,  die  sich  dort  niederlassen  wCU>( 
^en,  ernähren.  Das  Meer  ist  sehr  fischreich;  b^eso^devt 
sind  tdie  Seehunde  dort  so  häufig  und  so, wenig  scheiß 
d&fs  man  Hunderte  in  einigest  Stunde^  tödten  kann.  Hr« 
du  Pftit- TÄqttarx  hat.  loo  neue  ^^jQapzen  beschrieben« 
die  er^nuf  dieser  Insel  entdeckte,  und  ai^pb  ejiwe  Qharte 
von  de|r  Gruppe  stechen  l^s$en..    ,  ,  .^  .,  .     \  , 

In  ,  dem  vierten  Hefte  der  Annales  d^s  Voyages  von 
^alte-Brun  ist  der  Umfang,  der  unzugänglichen  Insel 
mit  9  Lieues  angegeben,  d|e  na^h  der  Charte  von  du  Pe" 
fit  Thouars  kaum  ein; Drittel,  so  grofs,  alt  Tmtan  dMcifn* 
ha  seyn  kann,  ....  r 


V^0r mischte    Naehrioht€fu       mj 
t 

3- 

Növeliistik. 


Airfhebung  der  Feudal  ^VerfaMung  in  den   drei 
nhuen  Hanseatischen   Departements*   ' 

Vermittelst  eines  Kaiserlichen  Decrets  vom  9ten  De- 
liember  ist  die  ganze  ehemalige  Feudalverfassung  in 
den  Departements  der  oberen  Ems  ^  der  tVeser-  und  Blb» 
MUndan^a  abgeschafft  worden.  Demnach  hören  alle 
Ehrenzeichen»  alle  Superioritat  und  Gewalt,  welche  sich 
anf  diese  Verfassung  gi^ündeten ,  ^pcht  minder  auch  diA.  . 
l^atrimonialjustiz  ySllfg  auf,  und  werde^i  durch  dieses 
Xlecret  ganilich  aufgehoben.  Das  Gesetz'  kennt  nur  AI-. 
Ibdfalglt^;  daher*  werden  alle  L^bn^fiier;;  von  \;*^elcW 
Art  sie  aneh  teyit  ml^gfen,  in  fi^i^  Allodiiim  verwan- 
delt,  und  von  jeder,  aus  der  Lehnsverbindung  herrfih* 
rendea,  I««st  befreit.  Glei^he^rmärsen  sind  Auth*  di« 
Rechte  der  FeudaUtt««eMioit »  ven  welcher  Axt  sie  s^yn 
.mögen  I  aufgehfoben;  nicht  minder  ist  dies  der  Fall  mit 
apen  lehnsherrlichen  oder  Feudal -JR-echten,  welche ^ohne 
Schadenersatz  abgeschafft  oder  bis  zur  Loskauft! ng  bei- 
behalten werden»  Hierfiber,  so  wie  übet  die  Aufhebung 
der  Lehnserbfolgö  finden  sich  in  dem*  Oeorete  noch  be^ 
floadere  Betstim oiuii^en.  .Alle,  wregen  sctieher  KecUtt»,  di^i 
obnQ  £r^^tz  abgeschafft  worden  sind^  anhängigen  Pr.o-'. 
cesse  sind  erloschen ,  und  jede  Partei  trägt  ihre  Kosten, 
Alle  Urtheile,  selbst  die  in  letzter  Instanz  gesprochenen, 
welche  Rechte,  die  durch  gegenwärtiges  Oecret  aufge- 
hoBen  worden ,  aufrecht  erhalten ,  sind  als  nicht  ergan- 
gen anzusehen. 


194^.       Vermischte  N achrichtdH/ 

B. 

Neues  Preufsisches  Münz  -  Regulativ^ 

Berlin^  den  14.  Ded  i8ll<  Es  ist  hier  eine  KSnigl. 
Verordnung  in  Betreif  der  Scheidemünze  erschienen» 
Mrelche  unter  andern  folgende  Bestimmungen  enthält: 
Sämmtliche  noch'  cursirende  und  schon  bisher  auf  zwei 
,  Dritfttheile  ihres  Nominalwert hes  redticirtff  Sdbeldemfhito 
soU>  sobald  als  möglich,  umgeschmolzen  ,.  affinirt  und 
in  vollwichtiges^  Gourant  umgewandelt  werden,  damit 
sie  ganz  aus  dem  Umlaufe  ver9chwinde.  Vom  15.  Jan., 
38X2  an  sollen  wenigstens  für  6o»ooo  Rthlr.  IV<^alwerth 
'dieser  Münze  wöchentlich  affinirt  und  in  Gourant  nach 
dem  Münzfufse  vom  1764  umgeprägt,  attch  damit  so  län* 
ge  ununterbrochen '  fortgefahren  werden ,  bis  die  jetz^ 
im  Umlaufe  befindliche  Münze  ganz  umgeprägt  .ist,  ode^« 
kßine  mehr  dazu  eingeliefert  wird.  Bis  .dahin. xfird  .dejc,^ 
cCara  derselbaa  falg^nder  ^^^afs^n  fixirts  .^   i:...,»s  ^   -. 

.  Ein  Keichfthaler^.QQlirMit  üt  gle)^y>  iuiMi^fcann  be- 
zahlt werden  hi  Nominal «  oder^eh%mfli!lig^i>  sogenannter 
schlechter  Münze,  •  in  den  Marken  und  JPommem  mit  42 
Groschenstücken,  in  Preufsen  und  Schlesien  mit  52  und 
einem  halben  Siibpiigvpschen  oder  Dütehenstückcn;  in.re« 
ducirter  oder  sogenannter  guter  Mfins^e  ( Miins  -  Gourant) 
in  den  Marken  und  Pvmmem  mit  gg^^oschen,  in  Freu- 
fsen  und  Schlesien  mit  35  Silbergrofchen  oder'Outchen. 

Hundert  Thaier  Courant  können  demnach  bezahlt 
werden  in  Nominal*  oder  sogenannter  schlechter  Münze 
mit  175  Thalern,  in  reducirter  oder  sogenannter  guter 
Munze^mit  Ii6|  Thalern.  Zu  diesem  Gours  mufs  Jeder- 
mann diese  Münze  statt  des  Gonrants  «anehmeB.    Jedem, 


Vermischte, Nachri.chten. '        J25    \ 

der  aeine  Sckei^emünte  lyill  ausprägen  lasien,  sldit  ^p 
frei,  Jie  in  die  Münte.su  liefern,  wo  sie  ihm  ohne  Jol- 
len Abiug  nach  dem  bestimmten  Conrte  bezahlt  wivd*  . 

Während  des  Umprägent  der  Scheidemünze  ist  de* 
.ren,  so  wie  des  Gourants  und  des  Silbctrs  in  Barren,  Ex- 
portation  verboten ,  und  kann  nur  auf  Pässef  des  Staats- 
cantiers Statt  finden.  Es  soll  aber  zu  Erleichterung  des 
Verkehrs  eine  Ansgleichungsmtinze  in  Kupfer  geprägt 
werden,  welche  jedoch  nie  als  Zahlungsmittel  statt  Cou* 
rants  gebraucht  werden  soll. 

Der  Thaler  wird  künftighin  sta^t  in  34' in  30  gleich« 
Theile  serfaliei!;  so  dafs  er  aus  goo  Pfennigen  besteht. 


Nachricht  '  über    den  Tod    des    Staatsrathes 
Pallas  zu  Berlin^. 

(AusBUg     eiiaes     Briefes.) 

Am  8ten  September  I8ll^  ttarb  bekanntlich  «der 
berühmte  Gelehrte,  Staatsrath  Pettr  Simon  Pallas  in 
Berlin^  und  wurde  den  12*  aufi  dem  Hallischen  Kirch- 
hofe zur  Erde  bestattet.  Er  zog  solches  in  seinem  letz« 
ten  Willen  dem  Familienbegräbnisse  in  einer  Kirche  vor, 
verbat  auch  jedes  prunkende  Denkmal.  Ein  einfacher 
Stein  mit  der  Inschrift:  Hier  ruht  Ptter  Simon  Pal* 
las^  geboren  zu  Berlin  i'^^y' gestorben  daselbst  den  8-  Septbr, 
181 1>  <oli  seine  Ruhestätte  bezeichnen.  Er  war  nur  ein 
Paar  Wochen  bettlägerig,    und  hat  seine  Besinnung  bis 


Id6        Vermischte  N  achrieht  en. 

mn  tein  Ende  behalten,  obschon  ihn  das  Gedüchtnifs  8f. 
ters  verlassen  hat.  Der  Anfang  seiner  Krankheit  war  ein 
'kafees  Fieber )  welches  nipht  zum  Aiisbruclf'  kam*  — 
Sein  Gabinet  hat  er  auf  dem  Sterbelager  unter  seine 
Freunde  vertheilt,  und  Jedem  gegeben,  was  er  ihm  zu- 
gedacht hatte.  Professor  Willdeno'w^  als  Botaniker,  so 
wie  der  Buchliändler  Hr.  Schüppel^  imd  Doctor  Klug^ 
nis  E!ntomologen ,  haben  ihm  ▼ersprochen ,  seine  Manu- 
scripte  zu  ordnen,  und  sobald  es  die  Umstände  erlau- 
ben werden,  herauszugeben,  welche  Zusage  ihm  die 
Scheidestunde  sehr  erleichtert  hatr^  Friede  tey  ttiit  sei-- 
ner  Asche !  — 


T^ 


\       n  w  i\  i 


•3  .•  n- 


I     N      H     A      L«    T. 


Ahhandlungen. 

SeitiT 

1.  Üebev  dton  jeiigen  Zustand  Ton  Grönland.         .        •      3 
3«  Tolfr€x*s  Nachricht  von  den  Gasten  auf  Ctylon^  ans 

den  Beilagen  zu  Valtntia^s  fteisen.  .        •        .        21 

3.  lieber  die  Wilden  im  holl.  Gmana^  von  Quandu      .36 

JB  ü  e  ii'e  r  -  Rectnsionen, 
X»  Trait^  de  G^odesie,    uiiH  Tirait^  de  Topographie 
d'Arpentage  et  de  Nivellement,  par  Puiffanr.        .        4^ 

2.  Alte  und  neue  Geographie  des  M.eletius.  .        •        »63 
3»  Gegenwärtiger  Zustand  der  Nicobarischen  Inseln,       74 

4.  Göa^  wissenschaftliche  Erdbeschreibung  von  Zeun«.  83 

5.  l>ie  Stadt  Luztrn •        •      ,  •        94 

Charten»  KecensxQnen^ 
Z«  Garte  de  la  Grhct^  ^bx  Müller»  •        .^       .        •        *    9^ 

2.  Deutschland^  von  C.  G*  Reichard»  •       v^        •        q8 

3.  Topograph,  milit.  Atlas  von  Mecklenburg»      »        .    100 

4.  Charte  von  Servien^  Bosnien  und  Illyrien^  von  Riedl, 

Wien.  •        •        •        • 10^ 

5.  Carte  de  Vampire  Fran^^aii  et  du  Aoyaume  d'Italie,      ^ 
par  Lapie 104 

Vermischte  Nachrichten» 
1.  Aafführliche  Notis  über  de  la  Rochette^s  und  Fa^ 
deh's  neueste  gcofse  Charte  ▼on  Süd  "America.     .        107 


,X118  Inhalt* 

- ..?.        ....  g^ii^ 

s«  Weitere  Notii  über  die  Tristan  dl'Acanlia  •>  latela«      121 
3.  NovelJcftik.  .  " 

.  A.    Aufhebung  der  Feudal  -  Verfassung  in  den  Han* 
seatischen  Departements.     •        .        .        «        .        X23 

B.  Neues  Preulsisches  Münx  •  Regulativ.         ..       .'124 

C.  Ueber  den  Tod  des  Hrn.  Staatsratht  Pallas»   «       X25 

Zu    diesem    Hefte    gehört: 
Das  Portrait  dee  Hrn.  Kriegsrathl  lUickard  %ufiothm» 


Allgemeine 
G*,  e.  o  g  r.a.  p  h  i  s  c  h\e  , 

E  i»  H  E  M  E  IV  I  D  E  R 


XXJtUitl.  Bds.  zweites  Stück.  Februar.  1$19.    , 


'r  \ 

A  B  H  A  N  D  L  U  N  G  E  N. 


I. 

Uebär  die   Existenz  eines  nördlichen  Pö- 
lariandes^  *) 
'Von'Hrn.     MAL«&-Bftifir« 


Seitdem  H^n  Hedenstrom  nach  Petersburg 
surackgekommen  itt,  tcheint  man  in  Ru/slamä 
mni.  TeutsMßnd  tich  immer  mehc  mit  der  Exi- 

^)  Alif  dem  Journal  de  V Empire yüh€r$et9t  und  liul  Alf* 
merkangen  begleitet  vom  Hrn.  Dt*  fäindner^  ^y 

,     A.  Q.  S.  XXJCril.  Bds.  %$t.  I 


ißo         "         Abhandlungen. 

stenz  eines  grofse'n  Landes  im  Norden  von  Sibi-: 
rien  zu  beschäftigen.  Der  genannte  Reisende 
hat  nicht  nur  die  beiden  Inseln  ^be^sucht,  die 
dem  Vorgebirge  Sviaitoi-  Noss  gegenüber  liegen,, 
sondern  ist  auch,  wie  man  versichert ^  über  den 
Aim  des  Meeres  gegangen  ^  Welcher  diese  Inseln 
von  einei^i  festen  Lande,  .  oder  'wenigstens  von 
einer  ||rtbf$i^n  Ins^l  tr.^bdt.  ;  Nach  Anzeige  des 
K^fmanneSx  und  S'igeiSr  Liaikbof  wurde  d^s  Land 
vmd  rejDe  Inseln  bereits  im*  J^hre  1774  von  dem 
Feldmesser  Chwo'inof  besucht.  Man  findet  ea 
ftuf  einigen  Charten  unter  dem  Namen  Liaikhofs 
Lapd  angezeigt;  Herr  Hedenstrom  nennt  es  Neu». 
Sibirien.  Hube  Berge  und  zwei  ansehnliche 
Flüsse,  die  man  gesehen  hat,  lassen  eine  gröfse- 
re  Ausdehnung  ^^s  Landes  vermuthen«  Man  hat 
auch^/SptiJren.  vop  9iK\wohiie«i  ilnd  Thieren  ge- 
funden; die  ersteren  aber  rührten  ohne  Zweifel 
nur  von  Sibirischen-  Jägern  her,  die  über  das 
geirorne  Meer  bis  hieihpr  vorgedrungen  waren« 

^*;^  J^xifigt  man  iji^si^.  gewisse  Entdeckung  mit 
einigen  weniger  2^ versichtlichen  Beobachtungen 
in  Verbindung:  to  wird  man  versucht  zu  glau- 
ben, daf«  iVeU^*  iSl'Wrien  nur  ein  Theil  eines  gro- 
fsen  "«irktischen  Continents  sey.  Schon  die  grofse 
Kälte,  welche  in  Grönland^  Labrador  und  Ca»' 
-^ada  tinter  Breitengrarden  herrscht,  unter  welchen 
im  Europa  und  seibat  in  Asien  noch  eine  ertrig- 
^üc&e  Temperatur  angetroffen  wird,  schon  dieaea 
bisher  noch  unerklärte  Phänomen  würde  kein 
'Brslaunen  mehr' erregen,  wenn  America  oäet 
Grönland  lieh  bis  2Utn  Pol  erstreckte;   denn  ala- 


Abhandlungen.  *  131 

dann,  wüxfle.  diese  Masse  von  Ländern,  die  immev- 
während  mit  Eise  bedeekt  sind ,  und  die  grofpe 
Seejinnd  gefrorne  Busen  umgeben^  als  der  Herd 
anzusehen  seyu,  von  welchem  sich  der  ai|fser<«- 
deutliche  Frost  über  die  neue  Wßlt  verbreitete«  ^) 
Jin  diese  Vermuthnng  reihen  ,sich  mehrere  uii> 
laugbare .thatsachen  an.  Die  Grönländer  sind  ohno 
Widerrede  Eines  Stammes  mit  den  ^squimo's  dea 
nördlichen  America^  bei  beiden  findet  man  die- 
selbe Sprache,  dieselbe  pj^ysiscbe  Constitution. 
Es  ist  nicht  wahrscheinlich  ^  daTs  eine  Aus  wände'» 
rung  zu  Wasser  von  einer  oder  der  anderen  Seite 

i 
*)  D^n  Fbänomea  der  gtöfsereu  Kälte  im  Norden  von  Arne* 
rica  scheint  uns  dadurch  noch  nicht  erklärt  zu  seyiEi; 
denn  warum  wird  gegen  den  Südpol  in  Breiten-^ 
grad^  y  in  denen  kein  Land  angetroffen  wird,  Und 
die  mit  nordlichen  Graden  correspondiren,  eine  un- 
gleich gröltere  Kälte  bemerkt?  —  Wo  Land  iit, 
da  sollte  vielmehr  ein  milderes  Klima  erwartet  w^- 
den,  besonders  in  einem  gebirgigten  Lande.  Hier 
miifite  in  den  Thälern,  während  im  Sommer  die- 
Sonne  nie  untergeht ,  ein  Herd  zur  Erzeugung 
'der  Wärme  vermuthet  werden.  Diese  Wärme  In 
den  Thälem  witrde  sich ,  mit  der  Kälte  anf  d#n 
Höhen  ins,  Gleichgewicht  setsen,  und  könnte  wohl 
Stürme  erzeugen»  würde  aber  immer  das  Klima  mil- 
dern. —  Der  Ausdruck;  Herd  {iojex)^  dessen  eich 
Hr.  Malte  -  ßrun  bedient ,  scheint  ihm  mehr  als  Bild, 
und  sogar  zur  Begründung  einer  Theorie  hinläng- 
lich tu  seyn.  Wir  sind  nicht  gesonnen  9  eine  Ver-^ 
i«ithu;ig  durch  Verrnnthungen  zu  bestreiten;  aber 
CS  scheint  uns ,  dafs  wir  über  die  erwähnte  &rschef  • 
nung  vielleicht  etwas  heller  sehen  würden ,  weuu 
in  jenen  Gegenden  genaue  Versuche  über  die  elek- 
trische und  magnetische  Kraft  angestellt  werden 
wftrden.  D.  U^ebers«     . 

I  a 


13»  Abhandlungen* 

Statt  httte;  da  überdem  die  Wotihistigen  di»t 
Grönländer  «ich  hu  zu  78^  erstfecken,  ohne  dafs 
man  hestiflimen  könnte,  dati  tie  iith  hier  enden, 
fo  ist  eine  Verbindung  auf  dem  Landwege  zWI- 
fcben  dieten  verwandten  Völkerfcfaaften  wahr*  . 
•cbeinlich.  Eine  andere,  noch  auffallendere  That« 
•ache  ist,  dafs  in  dem  Qsilichsten  Theile  vota 
Sibirien  sich  bisweilen  ganze  Heerden  weifse 
und  andere  Füchse  und  weifse  Bären  sehen  lab- 
ten, die  vom  Norden  über  das  gefrorne  Meer 
kommen.  Diese  Thiere  kommen  bisweilen  in  so 
grofser  Anzahl ,  dafs  ihre  Spur  im  Schnee  einer 
Armee  im  Marsche  gleicht.  Sie  müssen  also  aus. 
einem  Lande^  kommen,  das  grols  genug  ist,  tfio 
einen  Theil  des  Jahres  za  ernähren.  Zu  diesen 
Beweisen  kommt  noch  jdas  Daseyn  einer  Küste  . 
im  Nordosten  von  Spitzbergen,  welche  die  Hol» 
länder  im  Jahre  1707  gesehen  haben,  und  wel* 
«xhe  auch  auf  vielen  Charten  angezeigt  ist. 

Die  Einwendungen,  di6  man^von  der  angeb- 
lichen Schifffahrt  einiger  Holländer^  ven  d^nen 
behauptet  wird,  »ie  hätten  den  80.  Grad  erreicht, 
und  ein  offenes  Meer  gefunden ,  hernehmen 
könnte,  verdienen  so  lange  keine  Rücksicht,  ala 
'man  nicht  eihen  glaubwürdigen  Bericht  von  dio« 
iter  Reise  beigebracht  hat« 

Aber,     wird  man  vielleicht  fragen,    zU'  wel-* 
them  Behufe  soll   man   die   Aufmerksamkeif  der 
Reisenden    auf    einen    iTheil    der  Welt  hinleiten, 
dessen   Zugänge   durch    ein   ewiges   Eis  geschiot- 
ten  sind,    und  welches  al^ea  Leben   verbannt  za 


Ahhündlungen^  133 

w 

haben  fchefait?  Welcher  uoserer  NetfgierAe  wuc- 
dige  Gegenstand  würde  die  Gefahren  und  Leiden 
der  Reifeaden  belphnen  können? 

Es  scheint  unt  nicht  unnütz  zu  seyn,  daf^ 
eine  kleine  Ex.pedition  von.  Menschen,  die  an 
den  Frpst  de#  nördiiclien  Rufsland^s  und  an  daii, 
Jägejcleben  gew,öhat  sind^  ausgeriistet  werde,  um 
das  Pdiarland,  wenn  es  existirt,  zu  djurchreisen». 
Von  der  Sibii^schen  Küste  aus  wäre  der  Versuch 
Wi  ersten ''zu  :wegen.  ^)  Nioh.t^  kann  es  verhin- 
dern,  .naicK  Jakutskf  einer  ziemlich  lebhaften 
Stadt  in»  iöstlicben  Sibirien^  di^.  Instrumente, 
Werkzeuge, und  Waffen  zu  bringen,  womit  man 
sich  versehen  müfstei  man  würde  dort  Leut« 
finden,  welche  alle  Jahre  an  die  Küsten  des  Eis» 
meeres  gehen,  und  selbst  nach  den  Liaikhof» 
Imseln^  wo  sie  fossiles  Elfenbein  suchen.  Unter 
diesen  Leuten  müfste  man  die  Mitglieder  einer 
solcheii  Expedition  auswählen.  '*^*) 

Es    sind    nicht    die   inneren    Schwierigkeiten 
einer   <olchei|    Reise,     welche   die  in    Grönland 

♦)  Uater  den  Verwiesenen,  die  hier  oft,  ohne  Nutsen 
-für  die  Weh;  ein  elendes  Leben  künamerlicK  zu  Bnde 
bringen  müssen,  wfirden  sich  vielleicht  einige  fin« 
den,  die,  wenn  die  Freiheit  ihnen  als  Lohn  vejrhei- 
fsen  würde,  den  Muth  hatten,  deir  Gefahr  zu  trotzen, 
und  'si9h  um  die  Wissenschaften  verdient  zu  machen; 
i'"'  ^  ^    '  D.  Uebers. 

**}  Diese  Leute  mdchten  «ben  nicht  sehr  geeokickt 
seyui  wissenschaftliche  Beobachtungen,  die  hier  al- 
lein zu  erwarten  sind,  aniustellea.  .. 

-V  ./, .    .  .  ,  D.  Uebert. 


134  'Abhandlungen. 

y^oknenieik  Dänen  von  ähnlichen  Vertucfaen  nh* 
geschreckt  hahen.  Nur  die  Natur  dei  Bodens 
liat  sie  aufgehalten.  In  'Grönland^  wie'  in  NeU" 
^Hollahdy  stellt  s^iqh  eine  Kette  von  Gebirgen,  dia 
Wegen  ihrer  Steilheit  und  Höhe  unzugänglicli 
flind,  deni  Reisenden  entgegen,  und  beschränkt 
eeine  Kräfte,  wenn  er  auf  einer  beschwerlicheii' 
Wanderung,  von  Golf  zu  Golf,  oder  Von  Insel 
za  Jnsel  vordringen  will. 

Aber  was/  wtirde  man  entdtckeff? '  Erstlich- 
wäre  es  höchst'  interessant  fo«  alle  Zweige  des 
Wissenschaften,  die  äufsersten  Enden  äet  £rdo 
zu  kennen,  die  Entdeckung  v on' jimer ica  zn  voll* 
epden,  die  Erdkunde  vollständig  zu  machen,  we« 
nigstens  von  einer  Seite,  denn  der  Südpol  wird 
uns  wahrscheinlich  auf  immer  vesschlbssen  blei- 
ben. */)  Sodann  aber  versprechen  selbst  die  nn^* 
vollkommenen  Berichte  von  Chwo'inof  vkxd  He* 
denstrom- noch  andere  Entdeckungen  einer  neuen 
Art,,  und  würdig  unserer  Neugierde.  Man  weifs^ 
dafs  Sibirien  staunenswürdige  Ueberiresie  von  Thie« 
ren  aufbewahrt,  die,  so  weit  die  Geschichte  reicht, 
nie  lebend  gefunden  wurden,  und^einer  anders  ge- 
.  formten  Erde  anzugehören  scheinen,    aIs  es  ge- 

.*)  Doch  sind  wahrscheinlich  die  'Entdeckungen  gegen 
Süden  noch  lange  nicht  vollendet.  'Wenn,  nach 
Jahrhunderten  vielleicht,  i\r«u -iToZ/aiti/  'cultivirt 
seyn.wird,  so  könften  von  den  Küsten  dieses  Conti- 
sieats  Seereisen  sar  Eifweiterong  d«r  Geographie  nn-- 
ternontneu  werden,  welche  den  Europäern  gegen» 
vrärtig  xu  kos^ar  seya  würden« 

D.  UebeN. 


Abhandlungen^  135 

geniivlptfg  üifter  Planet  ist*  -  Man  kennt  das  b^^^ 
iruhmte  MaiHmaihstiiieT,  ei«ie  besondere  Gattung 
von>  filephanten,  welche  ehedem  in  ^rofser'Aa«' 
zjabl  in  diesen 'Gegenden  gelebt  Jiabe&  tnüWen^ 
ik8  llentige  Klima  aber  nicht  ertragen  Wut* 
den.  WeVin  die  Abhänge,  welche  die  Ufet  dec 
Flüfs»e^  in  Sibirien  bilden;  mit  solchen  erstaun* 
liehen ' Ueb^tf est en  angefüilt  sind,  so  findet  man 
auf  den  Liaikhöf  Inseln  noch  eine  auffallendere 
Erscheinung;  denn  überall  zeigt  die  leichte  ßr* 
de,  ^e  umter  "^dem  Fafse  def  Reisenden  rver' 
linkt,  etqen  on^henrea  Haufen  von  Elephanten- 
und  Rhinocero»knochen  mit  denen  grofser  WalU 
fische  vermischt.  Man  möchte  sagen,  es  sey  hier 
4er  gemeinsehaftliche  Kirchhof  aller '  Bcnvohner 
der  Vorwelt.  Gerade  därUeberflufs  von  fossilem^ 
jEIfenbein  zieht  die  Sibirischen  Einwohner  hier- 
hßx. ,  Das  gr9rse  Land  oder  Neu-  Sibirien^  das 
fleh  im  Nor  den.  t  der  Kn4tchen' Meerenge  f)  aus- 
idehnt ,  -zeigt  gleichfalls  solche  zahllose  Denkmä- 
ler ehaer  Erdxevolutidti;  aber  man  findet  Hort' 
noch  Ueberreste  ungeheurer  Vögel,  wie  man  sie 
sonsjK  n,ur  höqbst  selten^  antrifft«  Herr  Helfen'* 
«/rem  hat 4  wie- man  tagt,  Federkiele  and  Kltfuen 
init^ebradit;  ^di^  Vögelt)  'anzugehören  scheinen, 
welche  drei  oder  viermal  so*  grofs  gewesen  ^eyn 
müssen  y  als  der  Corid'or  oder  Greif  von  Chili, 
Derselbe^  Reisende   sijricht    von   gfolseo    Reiheki^ 


*)  Detroit  des  csiemens  wird  sie,  in  dexa  nenen  Atlat 
TOir75  Charten,'  der  ,  su,  •  Hru,  Malte.'^Brui^'sQio^ 
graphie^  univßrselU  gehört, .  genaniit*  .^ 


13$  Ahhmmdimngsn, 

wrsteitof»rtfti^  Bäame,    io  Form  von  rti0irtekj|;fv 

!|3alkeii.  Es  ist  cchvrer  zu  eniscbeidieR ,  ^w'w  man 
diese  tinYoUkommei»6  ftesclireibang  verstebea 
l^olK  Fast  möchte  inan  gUubeOt  dafs  der  Rei- 
sende bei  einer  flüchtige«  Ansicht  Basaltsäulen 
lue  yeisteinertes  Holz  genommen  Jiabe»  Wio 
dem  auch  sey,  so  ist  es  w^brscbainlicb ,  daCt  im 
#iesien  RegiQüeny  wo  eine  kümmerliche  Vegeta* 
lion  die  Felsen  nicht  untet  einer  dichten  Decke 
verbergen  kann,  man,  wenn  ich  so  sagen 
darf  9  die  Eingeweide,  der  Erde  '*')  wird  nackend 
flehen  können.  Nicht  nuv  die  Mineralogie  würdo 
'mit  neuen  Körpern   bei;eiQhert   werden,    sonderit 

*)  Es  leidet  keinen  Zweifel,  dafs  dt«  UntersnchuHg 
eines  arktischen  Landes  vcn  dem  höchsten  Interesse 
für  die  Naturgeschichte  der  Erde  wäre;  aber  eben 
so  wahrscheinlich  ist  es  auch  f  dafs  wir  dadurch  in 
der  Kenntnifs  des  Kerns  der  £rde  nicht  viel  weites 
kommen  würden.  Die  Knochen  südlicher  Thiere 
.  !(eigen'  deutlich  ^  dafs  diese  Gegenden  nieht  immer 
<dem  Eise  angehört  haben  können,  dafs  also  der  Pol 
▼errückt  worden  sey.  Spuren  einer  untergegan^^ 
nen  belebten  Welt  dürfen  wir  do^ft  erwarten,  aber 
keinen '  ursprünglichen  Zustand.  -  Wenn  es  in  de^ 
^  Käke  de»  Aequiit!ors  Creg^nden  glU>e,  wo  Verkadeh^ 
erungen  nördlicher  Thiere  gefunden  würden,  so 
könnte  man  dort  eher  auf  die  Eingeweide  der  Erde 
schliefsen ;  aber  lerder  gjeht  es  wenijg  Thiere,  die 
dem  Norden  allein  angeliören'.    Auf  jeden  Fall  mufs<* 

'  ten.aifdere  Erscheinungen  in, südlichen  Lfindem  mit 
dem,  was  das  arktische  Land  ausweiset,  in  Verbin- 
dung gebracht  werden,  und  hier  dürfte  das  hohe 
Mitteln  AHen ,  ^  und  vornehmlfeh  die  Wüsie  Cohi^ .  eia 
ehemaliges  Meer,  Tielleicht  die  wichtigsten  Beitrüge 

'    fn  einer  lehrreiekeH  Vergletohnng  liefern. 

D«  Uebei«. 


/ 


^ie  physi^lie .  Gesducbie  i^  Erde  wfiri*^  di^ 
KenntnKs  gan«  neuer  ErscheiQungea  erwerUe^l 
grofse  Bergskelette  müssen  diese  Gegenden  b^ 
decken,  wo,,  seit  der  Revolution,  die  unsere  Er« 
de  verändert  Ijiaf ,  sich  nichts  verändern  koiuite« 
Vielleicht  liegen  dort  die  Trümmer  der  aUea 
"Schale  unseres  Planeten  zerstreut  auf  dem  evvi* 
gen  Eise ,.r welches  nach  der  Meinifng  einiger  Ge^ 
lehrten  die  Masfe  utiserer  Kugel  bildet.  Difli 
Akademieen  der  Wissenschaften  müssen  als«^ 
wünschen,  dafs  kühne  Unternehmungen  ihren 
Blicken  die  Polar  weit  ^ ,  dieses  Reich  des  Schreck« 
ens,  öffnen,  worein  sich  der  weifse  Bär  und  dec 
l/Vallfisch  theilen,  und  wo  die  Politik  wahr- 
•cheinlich  nie  Grenzen  ziehen  wird. 


2i 


U  e  b  e  r 

4en  Gespen^t^t glauben  und  dU  Teuf^Ubg.n-' 
n&rderHindu€r.  .. . 

Eine  ethnographische  Notix  nach  3.  HaafntrU  Berichte."^ 


Der  Glaube  an  Gespenster  oder  unsichtbare 
Geister  und  Seelen  &er  Verstorbenen,    die    auF 

^)  In  dessen  sehr  interessanter  Keitg  in  eghen  Palankin 
etc.  I.  Th.  S.  59  u.  f.  vergliehea  mit  einigen  frühe* 
ten  Naehriehttn.  .D.  fi. 


\     ■  ■ 

/ 

der  Erde  tunherwaÜI^n,  meist  um  allerlei  ;Sptik 
tmdy  wo  sie  könrnen^  Schaden  anznncbten,  und 
die  damit  verbundene  abergläubische  Furcht  voi 
denselben  hat  man  hi<?her  beinahe  bei  allen  ^öU 
lerii  der^Erde  so  ziemlich  einförmig  gefunden; 
Und  daraus' Ilaben  philosophische  Oetiker,  nicht 
ohne  Grund,  auf  die  Allgemeinheit  des  -Glaubens 
an  die  Unsterblichkeit^  dei  menschlichen  Seele, 
«reibst  bei  den  rohesteu  Völkern  der  Erde,  ge* 
schlössen* 

Jener  Geisterglaube  erscheint  tvrar  bei  den 
verschiedenen  Volmern,  nach  Maasgabe  des  Gra* 
'dbs'i&rer  Aufklärung  und  Gultur,  in  verschiede* j 
nen,  doch  nicht  sehr  abweichenden  Gestalten; 
Ueberall  finden  wir  Gespenster,  Kobolde,  Pol- 
tergeister und  dergleichen..  Flirngespinnste,  'die 
ihren  Spuk  in  den  Köpfen  der  Abergläubischen 
lind  Furchtsamen  treiben.  Eine  wirklich  auffal- 
lende Uebereinstimmung!  -r-  So  finden  wie 
auch  .beinahe  überall,  wo  böse  Geister  ihren 
Unfug  treiben,  die  abergläubische  Meinung  von 
Bes^^senen,  zu  welchen  dann,  wie  iiatiirlick 
auch  die  Teufelshanner-  gehören.  «—  Wie  gerne 
^h^j^tjsi^h  di^.  Phantasie  des  Menschen  tiner^ 
klärliche  Trugbilder,  um  sich  daraus  die  weit 
leichter  zu  enträthselnden  Naturerscheinungen  zu 
f^:ck|äi:en  l  We}ch*,ein  weiter  Spielraum  wird  da- 
^ijLjcch  der  Gaukelei,  und  dem  Betrüge  geöffnet!  -^ 

Doch,  wir  wqU^n  nun  H/aafner's  agiemUch 
amfUhrlipbeo  Bericht,  über  das  G^spensterwesen 
und.dieTeuJeisbannexei  bei  deaüindju^rn  anböran. 


'    Althan  dt  u^g  e:n.  Ig<^ 

im  ^r  (3a<  Vollißt ändigste  ist,  wa»  uns  liklier  £b«t 
diesen  Theil  des  hindiiircfaeii  'Aberglaubeäs  Mw 
kannt  wurde*  •       ' 


„Wer  sollte  es  glauben,  sagt  Haafner,  dafs  sogat 
die  einfältigen  ünrnssenden  hindui^chen  Helden 
die  Kunst  veirstelien»  oder  wenigstens  2u  versteheil 
glauben,  die  sich  in  unserem  aufgeklärten  £li^* 
ropa  nur  eine  gewisse  Classe^yo|^  Priestern  irorbe« 
balten  hat?  —  Und  doch  ist  es  so;  ieh  Mantf 
es  als  Aagen^euge  bestättigen«  Aber  ich  mnU 
auch  gestehen,  dafs  die  hinduischen  TeufelsbaW 
Her  in  ihrer  Kunst  wenig  Erfahrung  zeigen,  ßji 
sie  oft  ?wei  und'  mehrere  Tage  mit  ihven  B^ 
tchwörungen  zubringen,  ehe  es  ihnen  gelingt, 
eine^  irartulfckigeii  Teufel  auszutreiben/* 

..•        -  ..."  •      .       '  .      r.*?! 

*  „Die  i!%'n<fuffr  glaüfaeü,  ergäbe  mllnnliohe 
und  weibliche  Taüfel}  jene  fahren  liMt  in  M^innt-^ 
diese  in  Brauen tpersöneq.  Gewdfanlic]^  hl^e^ 
sie  sich ,  nach  dem  herrschenden  Walne,  in 
'  grofsen  dicken  Bäumen  auf,  in^  welchen  sie  ihre 
Wolitittng  haben ;  aufser  deni^  Wurzel  -  (Pagoden-) 
bäume,  «welches  ein  heiliger  Saum  ist,  welchem 
sie' sich  nicht  nähern  ,^ « .ja  in  dessen  SeMatieti  ^t# 
nicht  einmal  verweilet'  dürfen*  ]>arum  weniett 
auch  utfter  diesen  Mum^n  Rubebäbke  und  Gött^ 
tutetopelchen  •  •gebaut*  t^^  *  ' 

•  /  j,    j    •)   '  i    .  .  •    i.  •  l.[    N    •>.  ,:  .   V  .i  .'     .:  ; 

„Die  abgeschiedenen  Seelen  der  Diebe ,  Räu* 
her.,  Mörder^  falschem  Zeugten,  Treulosen,  Ehe- 
brecher, Ungläubigen,  ^  Taugenichtse^  die  ihre 
AeU^niv^der  Lehrer  geschlagen  haben  und  ende- 


I|i9  Jltjhanilun  gen, 

Ifrfr^^H  Verbracher,  wenn  sie  unbestraft«* 9 qA 
olme  8ufi9  (;eUian  .itt.  habea,  sterbea,  werden^ 
nachdem  »ie  in  einer  der.  vier  ersten  Höllen 
(die  Hinduer  haben  deren  sieben)  S/rafe  und 
Peinigung  nach  Verdienst  ausgestanden  haben, 
Boch  obenein  von  dem  Richter  der  menscblicbeii 
Tbaten,  Jom  Raadsch,  auf  eine  unbestimmt^' 
Zabl.von  Jahren  verurtbeilt,  in  dieser  Welt  ala 
Gespenster  umhejLzu  irren.  ^Aus  diesem  Zustan* 
de  können  sie  nicht  anders  eslöset  werden,  alu 
f^enn  ihre  nachgelassene  Familie  hierzu  vorge* 
if^rlebene  Bufsübungen,  Gebete,  Opfer,  VdsXh 
^hrt.en  und  dergleichen  selbst  verrichlet  odfi 
durch  Andere  verrichteu  läfsu**  •«. 

,,Diese  herumirrenden  Geister  haben  nadb.  üh 

reo  verschiedenen  Gattungen  oderCiassen  auch  ver» 

achiedene  Namen,  als  z.  B.  Peüchaasch^    Pruett^ 

^  P€thoniei  :  Schankonie  ^     Saakschonit^     Duakhip!^ 

4>aan,  ^    Bramok  -  Dottie ,    Akasch  -  kanü ,    J^khiä 

(  Vy^^Blge  dieser  Geister  sind  bösartig,  andai» 
eil|4  unscbädiich.  *)  .  Z.  B.  die  Peitchßasdf  fia« 
4tii  ihr  Vergnügen  darin,  ^ie  Menschen  zu  äbg* 
«fi^n  und  au  erschrecken;  sie  hallen  sich  aa 
S|raf4eni  und  in  hohlien  Bäumen  auf;  auch  be«. 
wohnen  sie  die.  Kirchhöfe, ,  ui||l  die  ^nesdiißam 
(d.  h.  die  Plätze,     auf  welchen  die  Todten  ver* 


^  J^XÖamit  stimynt  Ahr,  Roger  (Offene  Thßr  des  Heiden- 
^  •  thams )  8.  296  f.  tt«  449  fibtrein»  *     ' 


Ahkan  diu  ngen.  141 

Itfattnt  werden  ).  An  solcbeii  Stelltn  erreBeiiieÜ 
sie  oft  in  furchtbaren  Geitalten;'  auch  hab«n  4i# 
die  Macht,  iiiejenigen  zu  plagen,  welche  die  ge* 
•etzliche  AbwascbiiDg  ulid  das  Morgen'gebet  vei> 
ffiumt  haben.  *^ 

.m      ■  *       ■   • 

,,Die  Preets  halten  sich  in  Hauieniv.  v«v* 
lassfenen  oder  verfallenen  Gebäuden  auf,  wo  sie 
ttäm  Schrecken,  der"  Menschen  aU  Ge^peiistejc  ih-. 
ifen  Spuk  treiben." 

«,Die  Pethoniey  Schankonie  und  Säbhschoniä 
•ind  Geister  weiblichen  Geschlechtes»  und  sucheli 
den  Menschen  zu  schaden,  indem  sie  ihnen  ia 
der  Gestalt  von  schönen  Weil>er0  und  Tänzetin» 
nen  erscheinen,  und  sie  zur  Wollust  zu  rei-^ 
%en  suchen;  wer  tich  dann  mit  ihnen  einläfst, 
ist  unglücklich;  denn  er  wird  entweder  von  ih- 
nen umgebracht  y  oder  sie  plagen  ihn  mit  einer 
mheiibaren  Kranjiheit.  Darum  sind  die  Hinduer 
io  mifstrauisch  gegen  die  näehtlichen  Sirenen; 
die  «ie   im  Dunkeln  um  Minnesold  ansprechen»*^  . 

y,Die  Daakhiedaan  (welcher  Name  so  viel 
bedeutet,  als  Zunrfen)  sind  Geister,  welche  ia 
Gebirgen,  Wäldern  und  Wüsteneieu  wohnen!,, 
und  deren  Geschäft  dann  besteht,  dafs  sie  dür^h 
Nachahmung  menschlicher  Stimmen  und  täa« 
•chehdes  Zurufen  (daher  ihr  Name)  auch  ia 
mancherlei  Gestalten,  z.  ft  als  Irrlichter,  als 
Wegweiser  u.  s.  w  die  Reisenden  zu  erschreckea 
odser  irre  zu  führen  sucbekiy  um  .sie  dann  in  ei« 
aaai.ßttjnpf  oder  Abgrund  stürtien  ilu.  inache»» 


14»  Abhandln  ngin* 

^e  Abineii  zu  dem  J||id6  aft  die  Stimme  eiii«0 
um  Hülfä  Rufenden  nach." 

yyDie  Brnnia^hut.  siftd,  wie  .  ihr  N^mie 
auch  andeutet,  u mhersch wärmende, Geister,.  di# 
nirgends  eine^leibende  Stelle  faabep,  und  dazu 
Terortlieilt  tind,  beständig  unstät  umher  zu  irren.^' 
■•,■'*' 

.^Die  Brrma^JDottie.  sind  Seelen  in  Sunden 
verstorbener  Braminen^  vorzüglich  «olclMr»  *welr^ 
che  unverheirathet  gestorben  sind,  ob  sie  gleicli 
da«  erfoMerliche  Alter  erreicht  hatten«  *  Dies« 
Geister  »ind  unschädlich.'* 

„Die  Akasch'Bahie   (d.  h*  Luftpfeile)    sind 
.Geister,     welche    in    der  Luft    leben,     die    $m ^ 
.  pfeikcti^nell   durchirren  ^"^    daher   ihr    Name;    ai# 
kommen,  nie  auf  die  Erde  herab.  *^ 

,,Alle  diese  Geister  und  noch  mehrere  an^ 
dere^  stehen  unter  einem  gemeinschaftlichen 
Oberhaufite,  ilerrome  oder  Nerudie  genannt.  -?— . 

,9  Einige  Geister  fahreh,  nach  einer,  be- 
ftimmten  Anzahl  von  Jahren ,  in  den  Leib  ei- 
nes Thieres,  um  ihn  zu  beseelen,  bis  sie  wiB^ 
der  in  einen  menschlichen  Körper  zurückkehren 
dürfen«  Andere  müssen  als  Geister  umherirren, 
bis  sie  eine  vorgeschriebene  Anzahl  von  Gebeten 
eingesammelt  haben.  '  Diese  Einsammlung  gp»> 
_  achieht  nämlich,  indem  sie  durch  mancherlei 
Krsdbeinungen,'  Geräusch  und  Vorspiegelungen^ 
die  Betenden  zu  ttaren  and  zu  unterbrechen^  aar 


Ahha.ndlungen.  14^ 

tdhetf;  das  ab^j^ebroclieiie  Gebet  eignen  sie  sich 
dann  für  ihre  Rechnung  zu.  Haben  sie  auf  diesd 
Weise  die  verlangte  Zahl  Gebete  zusammenge- 
bracht, so  dürfen  sie  wieder  einen  menschlichen 
Eörper  bewohnen/^ 

y,  Darum  werfen  die  Hinduer  ^  wenn  sie  be* 
ten  wollen,^  drei  Male  Wasser  über  die  linlee 
Schulter,  ylnd  sprechen  Verwünschungen  gegen 
die  JPIagegeister  aus ,  iim  dieselben  von  sich  ent- 
fernt zu  halten ,  und  dann  ungestört  von.  densel- 
bien  beten  zu  können/^ 

,yEine  besondere  Gattung  Geister  bilden  die 
JoTihie^  welche  Seelen  solcher  Menschen  sind, 
die  ein  Fürst  oder  Vornehmer  auf  der  Stelle, 
wo  er  seinen  Schatz  veVgraben  hat,  abschlachten 
iSfst,  so  dafs  ihr  Blut  und  Körper  die  Stelle  be* 
decken/  dalnit  dann  der  Geist  des  Ermordeten, 
nach  einer  vorher  getroffenen  Uebereinkunfr^ 
eine  bestimmte  Zahl  von  Jahren  hindurch  den 
Schatz  bewahre ,  der  auch  sodann  'für  diese  Zeit 
allen  Menschen  unzugänglich  wird.  Das  Ober^ 
baupt  dieser  Geister  ist  Kubeer^  der  Gott  dea 
Reicbthums,  der  daher  auch  Jokhia  Potie^  d.  h* 
Herr  der  Jokhis  genannt  wird. 

,,  Eine  besondere  Art  Ton  irrenden  Geistern 
nnd  die  Seelen  der  Ermordeten  oder  sonst  durch 
•inen  gewaltsamen  Tod  umgekommenen  (di^  in 
irechtmäfsigem  Kriege  Gefallenen  oder  durch 
Bicht^rsprnch  zuniT  Tode  Verurtbeilten  ausgeno'm* 
inen),    welche   so   lange   auf  der  £zde  umher- 


\ 


144  4thhMndlung9n^ 

fch weben  mfissen,    als  ihr  aatütUcIiet'  lieben  ft- 
dauert  haben  wurde.  '-^ 


,,Doch,  genug  von  diesen  Teufeln  und  6e»> 
ftern.  Wir  wollen  nun  sehen,  wie  sich  die  Hin* 
duer  dabei  benehmen,  wenn  ein  solcher  Gast, 
nach  ihrer  Meinung,  in  einem  menschlichen 
|Lerpe  |:hauset,  und  daraus  Arertrieben  werden  soll.^ 

„So  wie  man  in  einer  Hinduischen  Familit 
die  Bemerkuujg  macht,  dafs  eine  Manns- odex 
Weibsperson  besessen  ist,  so  ruft  man  den  Be^ 
acbwörer  oder  Teufelsbanner  herbei,  der  sodann 
•inige  männliche  und  weibliche  Geister,  die  un* 
ter  seinem  Befehle  stehen,  mitbringt.  Ein  Gei« 
aterbanner,  dem  nicht  wenigstens  ein  halbes  buz» 
^end  Teufel  zu  Gebete  stehen,  wird  nicht  ge» 
sichtet,  sondern  für  einen  Mann  gehalten,  des 
wenig  Macht  besitzt«*^  ^ 

.  .  „Das  Erste,  was  der  Beschwörer  thüt,  ehe 
er  in  die  Wohnung  des  Besessenen  tritt,  ist; 
dafs  er  einen  Zauberkreis  um  das  Haus  zieht, 
damit  ihm  der  Teufel,  der  in  dem  Menschen 
•techt,  nicht  entwischen  könne,  sondern  Rede 
atehen  müsse,  —  Dann  tritt  der  Wundermann 
XU  dem  Besessenen,  und  nach  einigen  vorgängi« 
gen  Gaukeleien  und  abergläubischen  Ceremonie^, 
fragt  er  den  Teufel  nach  seinem  Namen )  wohex 
et  ist,  wie,  warum,  wann  und  auf  welche  Weis« 
er  in  diesen  Körper  gefahren?  •— *  Der  Geist 
antwortet  auf  jede  dieses  Fragen  durch  den 
Mond  des  Beseisenen.  '* 


^^Eaad^cli  gebietet  .der  Kescbwörer  dem  Tea- 
,f«l*  seine  biisherige  Wobnuog  au  verlassen^  wo« 
2u  die$e3C  9ber  gewöhnUcl^^  nicbt  viel  Lust  hat, 
und  allerlei  Eiliwenduogen,  4^geg«P»;(  vorbringt. 
Beharrt  er  auf  «einer  Weigerung,  ;ünd  fährt  ec 
fort  9  seinen  Platz  hartnäckig  zu  behaupten  9  so 
sehickt  der  rTeufehbanner,  aq willig  über  di^ 
lange  Z6ge^n£,  einen  oder  ein  Paar  von  feineif 
bei  ^  sich  führenden  dienstbaren  Geistern  in  dei| 
Ko.rper  des  Besessenen  ab,  um  den  widerspämir 
stigen  Tepfel  zu  zücht,ige;n  und  zu  quälen,  bif 
er  mürbe  gemacht,  um  Gnade  fleht,  un4  abzui^ 
liehen  verspricht.  -Der  Beschwprer  verbannt  ihn 
dann  gewöhnlich  in  eine  entfernte  Landschaft, 
nder  nötbigt  ihn,  in  seine  Dienste  zu  treten^ 
und  sein  Gefolge  zu  vermehren.  ^ 

„Diese  Gaukeleien  und  abergläubischen  Ge« 
rexnonieen  veirichten  sie  ohne  Scheu  in  Jeder« 
mann«  G^enwart;  nur  Europäer  lassen  die  ifi/t» 
duer  nicht  dabei  zu/^ 

,,Der  Glaube  i^n  Hexen  ist  unter  diesem  aber« 
glanbischen  Volke  ebenfalls  gemein«     Auch  diese 
haben  die  Btrlaubnifs,    in    den  Körper  eines  sün« 
digen  Menschen  zu  fahren.      Ihre  Gegenwart  in 
•inem  menschlichen  Leibe   erkennt  man  vorzüg« 
.  lieh  daran ,    dafs  der  Besessene  nicht  nur  die  ge« 
wohnlichen     Zuckungen ,      Verdrehungen ,     An- 
ichwellnngen  4as  B<«ucheJ  u*  s.  w*  hat»    sondern 
auch  den  Schein  einer  Lampe  oder  eines  Fenere 
zehn-  bis  zwanzigfältig  zu  sehen  glaubt» 
■-      -  ,i  .;■•■•       ^ 
A.  O.  E.  XXXm.  Bdi.  9.  St.       >  K 


146  Ahhänälungifu 

„Aut:h  in  diesem  Falle,  wann  eine  Hexe^  in 
dem  Körper  des  Besessenen  steckt,  ISfst  man  wi- 
llen Geisterbänner 'herbeirufen,  der  dann,  nach 
den  gewöbk|licben'  C^rfmonieen,  den  Geist  der 
Hexe  befragt,' was  für  ein  Recht  er  habe,  diese 
Person  zu  qaäien?  <  — ^  Die  Hexe  •  bringt  dann 
eiiien  Verwand  von  einer  erlittenen  Beleidigung; 
einem  Hasse,  Neide  und  dergleichih' Weiblichkeit 
bei,  wodurch  sie  vermocht  worden',  iden  Besesse« 
nen  In  diesen  Zustand  zu  versetzen*  'Der  Gci- 
iterbanner  gebietet  ihr  hierauf,  den  besessenen 
Korper  zu  verlassen;  gewöhnlich  weigert  sie  sich 
aber  dessen.  Um  sie  nun  zum  Abzüge  zu  nö« 
thigen,  wirft  er  ihr  einige  Senfkörnei^  auf  den 
Leib,  die  ihr  eine  unsägliche  Pein  verursachen. 
Dadurch  sowohl,  als  noch  durch  andere  Mittisl^ 
zwingt  sie  der  Wundermann  endlich,  um  Gnade 
tXK  bitten,  und  dann  föhrt  sie  ab.  —  Ziim  Be-v 
weise  ihres  Abmarsches  befiehlt  hierauf  derBe-*» 
schwärer  der  bisher  besessen  gewesenen  Person 
einen  alten  Pantoffel  oder  Schuh  mit  den  Zähnea 
von  der  Erde  aufzuheben,  ihn  einige  Schritte  weit 
fortzutragen;  und  dann  wieder  fallen  zu  latsen."  —  • 

Dies  ist  nun  die  Hauptsnmme  dessen ,  wat 
uns  Haafner  aber  diesen  Gegenstand  mitifaeilt, 
den  die  übrigen  unserer  vorzüglichsten  Bericht 
geber  und  Gewährsmänner,  wie  z.  B.  Abr.  Rai^ 
ger^  Anquetii  du  Perron  ^  Sonnerat  ^  P.  PaoUno 
u.  t.  w.  nur  sehr  kurz  abgehandelt  haben* 

Wir  fügen  hier  noch  einen  Auszug  an» 
demjenigen  bei,    wa«    uaa   einer  der  neneatea 


Abhandlung  01^»  J4j 

Schrift §teller,  der  französische  Missionnär  Perrin^ 
fiber    die .  Zauberei  .  und   Hexerei    der   Hinduer 

,,Män  findet  unter  den  Hindßiern  eine  Gaste 
oder  Zunft  yvoga  Hexenmeistern  oder  Zauberern, 
welche  den  Teufel  anbeten;,  dei|i  Jie  ^  die« 
'  xieh.  JDiese  Zunft  besteht,  .aus  angesehenen 
Leuten,  welche  stolft  darauf  sind,  derselben  aix« 
^ugehören;  denn  du.rch  die  Aufnahme  in  dieselbf 
hält  sich  ein  Hanauer,  für  eben  so.  geehrt,,  alif 
ein  Europäer^  welchem  eH^^Qrdepisbwd  ^u  Theil 
wird.  — :  jpie  yetfiatavp^v^gf^  ^^set  .8au)>erp]ji 
Gesellen,  werden  bei  Mondscheip»  in  Wäldern 
«ind  Höhlen  gehalten,,  wo,^  ^e.. il|re  abergläubi« 
sehen  Cräuel  tmbeju..  So|phei  Zauberer  und  Be* 
schwörer«  die  sich  finef,  v#rtramea  Umgang^  n^it 
höllischen,  Geist^ern ,  rütufi^p » , .  >e^fil^en  sich ,  d^^ 
Hinduer  theils  um  sich«  an-Anderefi  jza  räcj^en^ 
theils  um  den  Thäter  einer  schlechten  Handlung 
und  dergl.  z.a  entdecken,  theilt  uiq  sich  d^e  Zu* 
kunft  enthüllen  zu  lassen.  **         , 

„In  wiefern  diese  zunftmafsigen  Heitenmei« 
ster  mit  denjenigen  in  Verbindung.,  at^ben.  ,wel« 
che  die  jGabe  mit  den  Augen  zu  bezaubern  (la 
Toqueillade)  besitzen,  w^eifs  icl^, nicht  anzuge« 
ben«      Diese  Augenbezauberung  ^ehi  immer  nuc 


*)  Voyage  dan^  l^^Tndostatt «  1^  f^^*^  Itie?*    It,  Vot*    S» 
im  «weiten  Bande  S.  78  f«        .       , 


H 


9 


148  Abhandlung  en. 

aof  einen  einzelnen  bestimmten  Gegesirtandy  i. 
B.  der  Eine  kann  mit  seinen  Bücken  die  Hiinet 
tödten,  der  Andere  die  Leute  krank  machen^ 
der  dritte  Leidenschaften  erregen  u.  s.  w.  u.  s.  w» 
Kurz,  Jeder  wirjkt-mit  seinen  Augen  nur  Einerlei* 
«—  Bin^  hierher  gehöriges  Beispiel  erzählte  mir 
•in  jesuitischer.  Missionnfir,  ein  sehr  glaubwür« 
4iger  Mann.  Derselbe  liefs  eine  alte  Kirche  ab« 
brechen;  um  eine  neue  zu  erbauen-  Ein  einziges 
Stück  Mauer  widerstand  allen  Anstrengpngen. 
Einer  von  den  Arbeitern  erbot  sich,  eitfen  Hin* 
iuischen  Zauberer  lierbei«uholen ,  der  die  Mauet 
itAt  seinen  Blicken,  würde'  einstürtzen  machen.^ 
Um  diese  thörichten  Leute  von  der  Nichtigkeit 
dieses  Aberglaubens  zu  überzeugen,  willigte  der 
Missionnär  darein;  aber  wie  sehr  erstaunte  er, 
iSi  die  Mauer  wirklich  mit  einem  fürchterlichen 
Gel  Öse  einbrach,  nachdem  sie  der  Zauberer  kaum 
i£härf  angeblickt  hattet*^ 


9»^®geä  diese  und 'ithnliche  Bezaubenmgen 
sichern  sich  die  Hinduer  durch .  allerlei  Ama* 
letie. " , 

-  f  •  . . 

'/Unser  )Vlissibnn&r  gesteht,  zur  Schande  sei« 
nes  Zeitalter^,^  'äafs  er  sieh  dieses  nicht  zu  er« 
llareh  wisse ''^'^V  'da  er' das  Factum  für  erwiesen 

'•'t/4»    i^:i:iMl    ,      \'  .,  .      .     .      , 


*)  War  hier  nicht  ein  Betrag  von  Seiten  der  Arbeiter 

•&    skögiibb?    Dfie  Maner  war  schon  diäreh  die  Anstren« 

gang  der  Arbeitsleute  erscliiittert,    kontite  sie ,  wenm 

atlch'Aicht  ein  Schelm  sie  unbemerkt  gestötxt  hatte, 

«ad  dao^  die  Stötae  wegnahm,  nicht  dann  suttUigev 


\ 


*  Ab  ha:ndlung0n.  149^ 

lialte»    iiiid  will  et  deo  Naturforichern  fibesUs- 
«en»  dieses  Räthsel  zu  lösen. 

BJ 


.    '        '     .  •  'S* 
jtlte  uftd  nsue  Man umente  von  Hi ndustan. 


Für  die  Würdigung  der  europäischen  Gß* 
schichte  und  der  Völker  unseres  Welttheiles  wäre 
nichts  lehrreicher,  als  die  Vergleichung  der  Gul- 
tur  eines  Volkes,  das  unier  einem»  ^ von  dem  uji- 
srigen  dorchau«.  verschiedenen,  Klima  eine  eben 
so  verschiedene. Ausbildung  und,,  unter  anderen 
Umständen,  au^cb  eine  andere  Geschichte  erhielt. 
£s  giebt  aber  fiufser  J^urgpa  nur  wenige  Völker, 
welche  zu  dieser  Vergleichung  geschickt  wären; 
wenige  unter  den  ausgestorbenen,. noch  wenigere 
unter  den  lebenden  Nationen.  Die  Aegypter  in 
Afrika t  die  Mexicaner  in  America^  unter  dem 
ersteren;  die  Chinesen^  Japaner  und  Hinduer 
unter  den  letzteren.  In  Aegypten  und  Megccco 
^ben  barbarische  Eroberer  gewüthet,  und  die 
sprechendsten  Beweise  der  Cultur  jener  Völker 
möglichst  zersjTört.  In  China  und  Japan  ves- 
schlofs  eine  argwöhnische,  nicht  ganz  grundlose 
Politik    den    Europäern    den    Zutritt,     und    wir 

Weise  gerade  in  dem  Augenblike  einstürtzen»  in  wel* 
chem  der.  angebliche  Zauberer  herbeikam  ?  — 

D.    H* 


150  Airhanälungrn»  ^ 

sind,  trotz  Atn  wichtigen  Beittfig«n^  zur  Kunde 
dieser  ostasiatischen  Staaten,  noch  nicht  im  Stan« 
de,  ein  vollkommenes  Gemälde  von  ihnen  auf* 
snstellüen,  und  ein  erschöpfende«  Urtheil  za 
iallen.  Nur  Ostindien  steht  dem  caltivirten 
Europa  offen ,  mit  allen  seinen  Schätzen  und 
Ueberresten  der  Kunst,, yxn^  der  Wissenschaft^ 
-^  wenn  man  anders  die  IVeisheit  der  Indier  mit 
diesem  Namen  bezeichnen  darf,  seitdem^  die  neue* 
ren  teutscben  Philosopheq  das  Wort  Wissen^ 
Schaft  nur  in  einer  schulgerechten  Bedeutung;  an" 
gewendet  wissen  wollen« 

Aus  Indien  holte  schon  Pythagoras  Weis- 
heit, d.  h.  eine  Lehre  über  die  tiefsten  Geheim« 
»isse  der'  Natur  und  des  menschlichen  Geistes. 
Die  Philosophie,  oder  besser,  eine  Philosophie 
mufste  also  damals  schon  in  Indien  blühen.  Ehe 
aber  die  Philosophie,  als  der  Gipfel  der  geisti* 
gen  Cultur,  unter  einem  Volke  erwachen  und 
sich  ausbilden  Icann,  mufs  es  deii  Kreis  der 
sinnlichen  Bildung  durchwandert  seyn/  und  da^ 
her  ist  es  zn  erwarten,  dafs  in  Hindus  tan  ^  wie 
fiberall,  Kunst  und  Poesie  früher  als  die  Philo* 
Sophie  geblüht  haben  müssen.  Die  Denkmale 
der  indischen  Kunst  aufzusuchen,  ist  ein  Ge- 
schäft, i^on  dem  sich  auch  der  Geo^ra^h  nicht 
lossagen  kann,  wenn  es  ihm  um  eine  vollständi- 
ge Uebersicht  aller  sinnlichen  und  geistigen  Er- 
scheinungen, die  Land  und  Volk  eharakterisi- 
ren,  zu  thun  ist.  Nachdem  er  sich  im  Besitz  ei- 
ner solchen  [Jehersicht  weifs,  wird  er  erst  der 
«ucofäischen  Cultur    ein    Gegenbild    zur  ,  Seite 


•teilen,  können ,  .und  in  dem  Yergleiche  die  in- 
teioessenteste.  Anwendung  •  aller  geogvaphischen 
Kenntnisse  efitdecken« 

Oaf  allgemeine  Int^reste«  welches  das  unter* 
richtete  Publicum  und  selbst  Menschen  ,  die  nur 
zn  ihrer  Unterhalt uir^g^  lefen,.  an  Nachrichten 
aus  Hindustan  nel^oieii,  ist  e|in  Beweis«  wie  sehr 
man  überzeugt  sey,  dafs  jenes  Land  Schätze  in 
sich  scbliefse,  welche  als  wichtige  Beiträge  zur 
Gesehic^tl^e^  und  Charakteristik  der  ]V|enschheit 
angesehen  werden  müssen^  und  überhebt  uns 
der  Mühe,  besonders  darauf  aufmerksam  zu  ma« 
cheo.  Wir  bemerken  nur,  d^fs  ein  Werk,  in 
welchem  jene  Schätze  gesamm^U  un^  slcjitbair 
dargestellt  würden ,  auf  die  Tbeilnahme  d^s  Bub- 
licums  den  gerechtesten  Anspruch  machen  könnte. 
Daher  zweifein  wir  nicht,  unseren  Lesern  eine 
angenehme  Neuigkeit  xpitzutheilen ,  indem  wir 
berichten,  dafs  in  Paris ^  gegen  Ende  des  ver« 
wicbenen  Jahres  eine  Ankündij^ung  und  die  erstt 
Lieferung  eines  solchen  wichtigen  Werkes  erschie- 
nen sejn,     das  folgenden  Titel  hat: 

Monumens  anciens  0t'  moderne^  de 
VHindoustan^  en  cent  cinquante  planche^^ 
dicrits  avec  des  Reeherches  sur  Vepoque  dß 
leur  fondation  f  une  notice  giograpkique  et 
une  notice  kistorique  de  cette  cantrie;  par 
L.  Langlhs^  membre  de  V  Institut  de  Fr  an» 
ce  etc.  Le  des^sin  et  la  gravure  dirigie  par 
A,  BoudevilU.        ,      . 


X5^^  AbJiandiung  ei^. 

Um  das  teutscbe  Piiblictini,:  soviel*  an  ' uns 
liegt  y  auf  diese  ärfreuliehe  ßrscheinutig  aufmerlDir 
sam  zu  machen  y  und  zur  Bestätigüiig  der  aiige-- 
führten  Bemerkungen,  wollen  mc  hier  zuerst  die 
Uebersetzung  eines  Auszuges  der  Einleitung  lie* 
fern,  welche  als  Ankündigung  besonders  gedruckt 
mit  französischen  Journalen  verschickt  wurde» 
und  werden  eine  Anzeige  der  ersten  Lieferungi 
die  vor  uns  liegt ,  folgen  lassen. 

9,  Die  Denkmäler  der  Architektur 'und  Bild« 
hauerei,**  sagt  Hr*  Langles^  der  gelehrte  Her- 
ausgeber dieses  Werkes,  ,, welche  in  ganz  Hih- 
dustanf  von  der  südlichen  Spitze  der  Halbinsel 
Ms  Kaschemir  zerstreut  angetroffen 'wierden,  sind 
nicht  Weniger  zähltr^icil  uiid  nicht  weniger  impo- 
ian{,  als  diejenigen,  welche  die  beiden  Ufer  des 
ÄzZif,  von  Memphis  bis  zu  den  Katarakten,  be- 
Üecken;  auch  behaupten  die  ersteren  vielleicht 
eiii  eben  so  hohes  Alterthum,  als  diese  ehrwür« 
digen  Ueberreste  der  Gröfse  der  Pharaonen^  diese 
beweise  der  Industrie  ihrer  unermüdet^n  Utitertha- 
nen.  Eine  solche  Versicherung,  ich  weifs  es,  Wird 
um  %o  kühneren  Widerspruch  finden ,  als  ich-  sie 
nicht  durch  das  Zeugnifs  der  Patriarchen  unter 
den  griechischen  Geschichtschreihern  faesrät igen 
kann.  Unberdem  haben  seit  einiger  Zeit  meh« 
rere  Gelehrte  Zweifel  gegen  das  hohe  Alterthum 
äer  Denkmäler  indischer  Kunst  und  Reiigron,  ja 
selbst  gegen  das  'Alterthum  der  heiligen  Schrif« 
ten  der  Hindus^  un^  Aet  Sprache,  worin  sie  ge* 
schrieben  sind  y  erhoben.  Aber  selbst  diese 
Zweifel,  das  Raisonnement  und  die  Beweise,  dia* 


khhandlungVn:  igg 

man  in  ibrei '  tJnteniütcuiig  anfülnt ,  telkviti«]! 
deih  Gegenstände  einen  netten  Grad  von  W44:k« 
tigkeit  und  Ihte>e8s#  zu  ^eben,  indem  sie  grand- 
Kche  und  unserer  Neugierd»'  würdige  Untei^- 
iuchnngen  Vetanlessen.  -'  Ich  mache  kdine  Ait- 
tprüche  deratif^  öine  Frage' in '  tieant wetten^  Mb 
wobl  noch  langö  unbeantwortet  bleiben  wifi4 
aber  ich  wage  zu  hoffen ,  ^daftf  man  mir  es  Dank 
wissen  wirdv  die  literariftcben  Acten  und  Denk« 
mäler/ die  zu  diesem  wichtigen « Streite  gehören; 
gesammelt  und  unter  einem  '  gemeintcha/ilichea 
Gesichtspein cte  zusammengestelh  tu  haben«'  -We» 
auch  das  Resultat  seyn  thag,  so  wird  man  die^^ 
sen  Monamenten  Wenigstens  die  Majestät  deic 
Massen,  die  Originalität ^  Mannichfaltigkdit,  und 
bisweilfeh  die  Eleganz  der  Formen  nicht  ebläug- 
nen  kö^niidd ;  vielleicht  wird  man  auch  durdli  dib 
vielfache  und  nnerklärbare  Ai»hnli^hkelt  mit 
Aegyptischen  -  ttnd  Mex1ctoi»chen  D^nkrilSIeni 
überrascht  seyn.  Ich  werdi»  ledeemel,  ''Wo-8i<>ll 
die  Gelegtoheit  darbietet,  4^f  dl^pse  AebtfÜoMibit 
duf merkiam'  madien ,  jedoch  den  Verda<^t  «inet 
vorgefarsteh  Meinung  oder  der  Vorliebe  ffir  ir* 
gend  ein  System  zu  vernteTden  suchen»  -    ' 

,,Die  aufserördentlichi^  Schwierigkeit»  'man 
kann  sagejiv  die'ÜnmögliiAkbity  die  Terschiede- 
nen  Denkmale  der  Baukunst  nild  Bildhauerei 
nac^  einer  chronologischen  Folge  zn  ojrdnen^  bat 
mich  benimmt  V  sie  in  di»te  W^rke  neeh  ihret 
geographischen  Lage,  von  Süd^li  ^tiach  NMien» 
aufzuführen.  N9chdem  wir  so  in  Indien  anf  dem 
Cap    Comorin   tenden,  *  fiddtn    wj^   ki    einiger 


154  Ah  Hm n diu  ng ^ n* 

Smftnniig  4a«  tamA  M^dhourhh^  wit^Mt  di# 
•Alten  schon  kannten ,  nn^  es  Regnum  PandionU 
•ttfnnten.  DiBnßt  4«tzie  Name  erinnert  an  eine 
der  beiden  grafsen  Familien    oder  Ni|tion«n  In- 

'  ^diän^if  (die  Pmndou'i  und  die  K^ourou's)  deren 
langem  und  merkwürdige  Kriege  fler,  .Gegenstand 
^nes  der  grö(sten  und  ältesten  Sajofscrit- Gedichte 
sind*  >Die- Festung^  der  Tempel  und  der  Tschul* 
txy  von.  Madhowphk  seiigen  noch  heutiges  Tages 
Von  der  Macht;  und  dem  gebildeten  Geschmack^' 
der  Fürsten,  welche  die^e  Gebäude  zu  verschie- 
denen Peiiod^9  f ufsicbteii  oder  ausbessern  Wen* 
•en.  '  TritsMnapali  f  Barramahl  und  Maissour 
{ Mysore)  sind  ungemein  reich  an  HipdostaniF 
sehen  und  Mnsefanännisthen  Monumenten;  unr 
ter  den  letzten  verdient  vorzüglich  das  Grabmal 
des  berühm tjen  ff^idßr  Jlly  -  Khan  ex\vä,hni  zu 
werden.  Es  beweist,  .dafs  die  Arabischen  Archi* 
Iftkten  ffon  .CairOf  FeZt  Cordova  und  des  Alham^ 

^  1ßr4i  noch  viüfidige  Nachfolger  unter  Muselmänni« 
fchnn  9;eumeisteV0  haben.  Die  ausgefaauenea 
fl'elsen  von  MavMpifTßm  9  die  upgeheur^n  Aus- 
höhlungen ,  und  unterirdischen  Tempel  von  Sa^ 
dräs^  Elephantu^  Salsette  und  Elora;  die  zahl^ 
losen  Statuen  und  Basreliefs,  womit  die  Tempel 
gescloQÜGkt  sind»  können  Gelegejaheit  geben,  zu 
Vergleicbungen  .mit  dism  Grabe  Rustan's^  mit 
d^m  Monumen^Q  des  Bay-Soutoun  in  |*ersien, 
mist  den  Syringen  oder  Gräbern  der  fiten  .^önige 
▼on  Theben/  und  mehreren  ,  Aztektsche«  oder 
MMicanischen  Denkmälern* 

f^yf9L»  ubidtgaas-  «bg|i  die  Mainoug  der  Oelehr- 


Un  ».  ^hiscbx^  ^^i^  4%0  .Vergjeicliuog  n^  y«b«r« 
eitistimmung.se^Q  at^g«  to  viufs  j^der,  der  auch 
imr  .did.Atii»ildaiig6ta  van  SUora  '*')  ynit  Aa{moi;]L« 
pamkeit  betrachtet  ^  •ing^stehjen,  dafs  diese  Aus» 
liöhlu^gen  uiid  die  BikibaMe«arbeit ,  womUsieg^« 
ziert  sindf  Alles  übcfrtrelfeiit  was^  die<  .fiinbil^ 
dungskraft  Riesenhaftes  und  Ai|ffe^i:deiM^i^l|ea«f:- 
sinnei»  kaxm*  Die  ic^o^ep  ufßgeiniäbigen  %  abe^c 
farchtsaqi^n  GK|r9päifc)w«.uG.Qbä.tt49!  itk  Madras 
nud  rCalcutia  bildeii  damit  -einen  auf&Ukndej| 
Contraat.  ,  Oufch  den  ^l^gaujtep  und  erniteii  Sij^ 
dieser '  neu«ffe;n  :  Gebäude  ge.währt  Calcuttu  .dei^ 
Anblick  «in^r  griechis<;ben.  Sudt,  die  di^fcb  Zau* 
herei  an  di^  Ufer  fi^B  Ganges  versetat  if>.  Alan ' 
wurde  vergessen »  dafs  diese  St^dt  auf  einem  Ba* 
den  erbaut  ist  »der  ehedem  Aßx  JC^U  oder  Göttin 
des  Todes  bei  den  f^induf,  .geweiht,  w<aip,  wenji 
niqht  der  traurige  Obel^k^Vl^^r  der  schwarzen 
HöhUf  wo  ;  1:^3  ^n^Z^il^r.„4^bendig^  binei|)* 
gestiirtu.»  und  darin,  e^n/^ni^  lang^an^yn  ,ua^ 
»chrecfclicben  Tode  geqpfej;t  wvixden.9.  ^u£  .^iniB.  so. 
fnrchtbare  als  nachdiück\ic]^ec  A^t  an  die.  «Ue  Be*. 
Stimmung  djos  Ortes  exinneipte.  -^  Uehextrifft, 
die  neue  Hauptstadt  «pn  BengaUn  die  ältere  An 
Fracht  uqd  Gröfse?  Nu^  B^iinen  bezeugen  ge« 
genwärtig  noch  das  D^seya.  ^^0^  Gour^^  ,.   ,  . 

,ySolche  traurigeti  (Jf^b^i^res^  der  Civilisirnng. 
und  Barbarei  sind  wenig/^ .  ;^l|lr«ich  i^  ä^nga^, 

*)  In  gern  Werke  de«  Hm»  LamgU$  tlttd  den  Moa«;« 
menten  von  Elora  34  Blätter  gewiedmet 


f56  Ab  ha  ndta^ngeiki 

len  Ä9  itat  Sshär.      Diese  Pcovinx   grSilKt  «0  lie 
vorige,    und  «cheim  4ie  Wiege, o^o'  dech    der 
Hauptort   der   Religion    der  Hindui   gewesen    zu 
teyn,     und  schon   der  Neme  Behar  oder  l^th^r^ 
^weichet  im  Sanscrit  eine  Pagode  bedeuti^,  scheint 
diese  Vermnthung  lu  bestättigen.     Es  ist  auch  za 
vetmutl^en,  dafs  in  Behar  sich  die  ersten  Scythi* 
sehen»     d.  i.  Tatfliischen  Horden,     die  von   dem 
Smaus  herabkamen,  nied^rliersen ;    denn  es  wür- 
de sttiwer  seyn,  den  alten  Anhän]gem  des  Brama 
einen    Tatarischen    Ursprung    zu    bestreiten,     da 
die  charakteristischen  Kennzeichen  de^  nordischen 
Sprachen  sich  im  Sansciit  und  in  den  davon  äbittam* 
mendenlttdischeii  Sprächen  nicht  verkennen  lassen« 
Diese    Meinung    behättigen    auch    die  Zeugnis^ 
der  Braminen  von  der   alten  Stadt  Käsiy     gegen* 
wartig  Benares  genannt.       Diese  Stadt  mufs   den 
Beschlufs*  einer    wissensichaftlichen    fteise    durch 
ffindostan    mac^hen*,   ^tid    das    Ziel    derjenigen 
seyn,    welche,     als' treue  und  bescheidene  Nach* 
a^nier  der  Griechischen;   Persischen ,    Arabischen 
und  Tibetanischen  PMlosopheh,     mehr  sich   für 
die  Wissenschaften  der /nVfitfr^  als  für  die  Früchte 
^es  herrlichen  Bodens,  und  die  Waaren,    die  ihr 
Fleifs  erzeugt,    interessiren.       Doch  würde  aller« 
dings  die  Wanderung  uu.vollständig    seyn;     wenn 
jman   nicht    auch   Dehly^     diese   Hauptstadt    von 
Hindostan^  kennen  lernen  wollte.     Die  Moscheen  ^ 
und  PallSste,    welt^e  sie  verschönern,    sind  frei- 
lich aus  einer  neueren  Zeit,  aber  als  Denkmäler 
der  Herrschaft  der  Masehnannec  dürfen  äie  nicht 
fibersehen  «rezden.  ^ 


Abhandlungen.  tgf 

D6T  dreifaclie  Styl  der  Gebäude  und  Stfttueii 
tnviU  den  Abbildungen  eine  gtofse  Mannichfali- 
tigkeit  geben;  abeir  sie  würden,  .gelbst  mit  einem 
•kürzte,  bloFs  erklärenden  Texte,  unverständlicb 
seyn^  wenn  man  nicht  eine  geographische  und 
eine  historische  Notiz  2u  dena  unter,  obigem  Ti- 
tel  abgekündigten  .Werke  hinzufügen  wollte.  In 
diesen  beiden  Notizen  wird  Hr«  Lmnglis  AllM 
zu  vevei^en«  und  nach  einer  systematischen  Ord^ 
nung  unter  einem  gemeinschaftlichen  Gesichts- 
puncte  anfznutellen  suchen,  was  von  verschiede* 
neu  Gelekifteto  über  diesen  Gegenstand  gesammelt 
worden  ist*  Eine  solche  Zusammenstellung,  de*^ 
ten  Wichtigkeit  bei  den  nhermefdichen  Mate^ 
iriallen  Jedermann  fühlt,  fehlte  bisl>ier  der  Lite» 
ratuf.  Herrn  Langles  Zusätze  za  CkardMs  Reise^ 
durch  Persien  f  die  zu  gleichem  Zwecke  ansgear- 
beitet  wurden,  können  als  Muster  dessen  dienen, 
was  wir  von  ihm  von  Indien  zu  erwaften  ha* 
ben.  —  Die  geographiache  Notiz  wird  von  ^1- 
ner  Charte  von  Hihdostari^'m  zwei'  Blättern  nach 
RennelL  und  Arrowsmith  ^  vom  Hrn.  Caprt.  Lapiä 
gezeichnet,  begleitet  seya. 

Um  den  beiden  Notizen  und  der  Erklärung 
der  Kupfer  alles  Interesse  und  diejenige  Bestimmt^ 
heit  zu  geben,  deren  sie  fähig  sind,  wird  Herr 
Langles  eine  analytische  Uebersicht  der  vorzüg« 
liebsten  Kosmdgenieön  der  Hindus^  Ihrer  Reli^ 
gionslehren  und  zahlreichen  philosophischen  Sy- 
steme hinzufügen,  und  zugleich  einen  Ueber« 
blick-  der.  Sanscrit- Literatur  liefern» 


15$  Abhandlungen^ 

Der  Plan  des  aii gezeigten  W'erkei  ist,  wie 
man  sieEt,  gänzlich  v.on  dam  des  Herrn  Solvyns 
verschieden.  Dieser  Reisende^  der  mit  gleicher 
Leichtigkeit  die  Feder ,  den  Gri£fel.  und  den 
Grabstichel  Hihrt,  stellt  uns  mit  grolser  Treue 
die  Bewohner  von  Hindustan  nach  ihren  •  Ca^ 
sten,  Gewerben,  Sitten,  Gebrauchen  und. den 
Erzeugnissen  ihrer  Industrie  vor.  .  Der  Zweck 
unseres  Herausgebers  ist  dagegen  unter  ma- 
lerischen, geographischen  und  historischen.  6e* 
eicbtspuncten  9  die  Denkmäler  der  Baukunst  und 
Bildhauerei  seit  dein  Anfange  der  Civilisirusg 
der  Hindus  bis  auf  den  heutigen  Tag  daraus tel« 
len.  Auf  solche  Art  soll  hier  ein  treue'  und, 
vollständiges  Gemälde  geliefert  werden,  wi«  n^a 
'es  noch  yon  keinem  Lande  in  AiUn  aufzuwei- 
sen bat» 

Die  Werke  von  Gough^  Crawfurd^  Holm$9^ 
Hödgef^  Colebrookey  Pennant^  Maurice  und  Da^ 
mell^  dfcren  Verfasser  sich  gleichfalls  die  Archi* 
tektur  und  Bildhauerei  von  Hindustan  zum  Ge- 
genstande  gewählt  haben,  sollen  benutzt  werden, 
ohne  sie  sclavisch  nachzuahmen.  Für  den  wis* 
•enscbaftliehen  '  Theil  seiner  Arbeit  wird  Herr 
LangliSy  der  im  B^iitse  mehrerer  Asiatischen 
Sprachen  ist,  den  unermefslichen.Vorrath  orien* 
talischer  Manuscripte  '^)  in  der  Kaiserlichen  Bib* 
liotliek,    von   denen   «ich   viele  noch   im   jung« 

*)  Der  Catalof  dieser  unermefslickea  Schatte  ist  ge- 
druckt. 

D.    H. 


fräolidieii  liiib«rahneii  Zustande  >tfiad^Q»    und 
feine  eigene  Smmlniig  benutzen^  ^) 


N    a    0    h    s    chrif    t. 


Wir  glauben»  iah  das  Obige  binreicl^en 
werde,  auf  die  Wichtigkeit  des  angezeigten 
Werkes  aofnoi^zkiaiii  za  •machen*  .  Die  erste  Lie- 
ferung,.  die  vor  uns  liegt,  b^stättigt  vollkommea 
die  Erwartung  9  zu  welcher  schon  der  Name  des 
Hm«  LangUs  berechtigte.  Der  Verleger,  Herc 
Boudeville^  hat  keine  Kosten  gespart,  uQi  das 
Werk  würdig  auszustatten.  Die  ersten  sechs,  mit 
vielem  Fleifse  und  Geschmacke  ausgeführten ,  Ka* 
pfer  stellen  Gebäude  auf  Madourih  dar.  Unter  die- 
sen ist  besonders  die  Abbildung  des  Tschoultry 
geeignet,  einen  Begriff  von  der  unglaublicbea 
Pracht    und    der  Kühnheit  Hindostanischer   Ge- 

*)  Herr  LangUs  besitit  unter  andern  ein  vielleieht 
eintigea  Manntcript:  Ayin  Ahhiry  genannt,  wel- 
ches eine  vollttändige  und  autffihrliehe  Beichrei- 
bnng  von  Indien  enthHlt,  mit  einer  erstaunlichen 
Menge  itatittitcher  Tableaux.  Der  Groft- Mogul 
Äkher  übertrug  die  Aufführung  peinem  Vetir  AhnuU 
Fütelf  der  noch  gegenwärtig  in  Hindustan^  leiaer 
Gelehriamkeit  wegen,  berühmt  itt.  Herr  Gladmin 
hat  einen  Auszug  darauf  ine  Englische  übezfctit| 
und  in  Cakutta  hcransgegebca« 


"\  '  , 

6itMe<2tr  lx«fe)rfi»  Es  ist  im  tiebenteiiiitta  Jafax^ 
hunderte  erbauet  worden,  und  soll  über  04  Mil* 
lionen  Francs  gekostet  haben*  Die  Gröfse  und 
Kühnheit  des  Gebäudes ,  der  Reichthum  der  Säu- 
len und  Figuren,  erregen  Staunen  '  und  Bewun* 
derang,  und  n^an  mufs  gestehen,  dafs  der  Indi* 
sehe  Geschmack,  ^de?  sich  hier  mit^dem  Musel* 
xnännischen  vereint  findet,  sinnliche  Gröfse  und 
Erhabenheit  zuläfst,  die  man  kaum  von  der  ein* 
fachen  Schönheit  diet  Griechischen  Styls  erwar- 
ten  kann.  Ein  Volk,  das  solche  Denkmäler  hin« 
te^lälst,  mächt  Anspruch'  auf  eine  ehrenvolle 
Stelle   in  der  Reihe  der   gebildetsteh  Nationen. 


bOcher-kbcensionen. 


Travels  in  various  countries  of  Europa  ^  A$iä 
and  Africa^  by  Edward  Daniel  Clarx^k. 
Part  the  firstf  Russiaf  Tartary  and  Türke/. 
in  4«    London»  for  T.  Cadell*     i8lo. 


Der  Verfasser  dieses  Werkes  hat  die  Absicht;  die 
Beschreibung  seiner  sämmtlichen  Reisen  in  Europa^ 
Asien  und  Afrika  nach  und  nach  in  drei  Banden  heraus« 
lugeben,  und  zwar  so,  dafs  jeder  Band  ein  für  sich  be« 
stehendes  Gantes  ausmachen  soll.  Dieser  erste  Baud 
enthält  nun  seine  Reisen  durch  Ru/sland  ^  die  Tatarti 
und  die  Türkei;  der  zweite  wird  ein  GemKlde  von 
Griechenland  f  Syrien  und  Aegypten  darstelleU,  und  der 
dritte  endlich  alle  auf  seinen  Reisen  durch  Dünemark^ 
Norwegen f  Schweden  ^  Lappland  und  Finnland  gesam- 
Stielten  Beobachtungen  enthaltea.  Sein  treuer  Gefährte 
auf  allen  diesen  Reisen  war  Hr.  Crippt^  Professor  .tu 
Cambridge f  von  dem  auch  alle  in  diesem  Werke  beiind- 
liehen  botanischen  und  meteorologischen  Beobaehtnngen 
herrühren.  Mehrere  andere  Bemerkungen  sind  aber  aQS 
dem  von  einem  zweiten  Reisegefährten ,  Hrn.  Reginald 
Htbgr^  Prof.  zu  Oxford  ^  gefühlten  und  dem  Verfasser 
JLO.B.  XXXVII.  Bds.  )•  St;  L 


i62  Bücher  -  Recensionem 

111  seinem  Gebrauch«  ülieclAMeiien  TagcbucKe  g«f ehSpft ; 
fie  sind  am  Ende  des  Werks  in  besonderen  Noten  iu* 
sammengefafst ,  und  schranken  sich  grölstentheils  auI 
die  Statistik  und  die  alte  Geographie  der  durchreisetea 
Länder  und  Orte  ein. 

Mit  Recht  klagt  der  Verfasser  ^    dafs  die  Geographie 
von  allen,  südwärts  von  Moskau  gelegeneUf  Ländern  noch 
so   wenig  bearbeitet   sey,    und  glaubt,     dafs  noch,  eine 
lange  Reihe  von  Jahren  hingehen  werde,    ehe  man.  eine 
^eUkaue  Kennimfe  -  von  diesen  entfernten  Pirovinzen  des 
Russischen  Reichs  erlangen  könne,    weil  es  ein  politi- 
scher Grundsatx   der  Regiemug  wäre ,    die  Bekanntma^ 
chung  aller  richtigen  Beschreibungen  derselben  zu  Ver- 
bindern,   Er  selbst  scheint  duf  seiner  Reise  durch  Rvjs^ 
land   die  Charte   di^«s  Reichs    von   Rexmann^    die   im 
lehre  iBo2  zu  Berlin   vou   Schmidt    herausgegeben  Wor* 
dett ,  hauptsäeblith  benutzt  zu.  haben ;    «UeiB  er  beklagt 
sich  sehr,    dals  auf  derselben  die  Länder  der  J[>on*scheii 
Kosackerif    der    Kubanischen    Tataren,    und     ider   grölste 
Tt^eil  der   Halbinsel  Krimni  unausgefüllt  und  ga^is  leer 
gelassen  wären»     Seiner  Meinung  nach  besitze  die  Russi- 
sche Regierung  ziemlich  leidliche  Charten  von  allen  die» 
sen  Lfinderu;    allein  sie  suche  dieselben  vor  den  Augen 
von  ganz'  Europa  sorgfältig  zu  verbergen.      Er  weifs  al« 
so  gar  nichts   von  der  grofseii  Charte  von  Rufsland  in 
100  Blättern,     die  von  der  Akademie  zu  Petersburg  her* 
ausgegeben  worden  ist,    und  bei  welcher  alle  einzelnen 
Charten  y    die  sich  in  den  Händen  der  Regierung  befan« 
den,    mit  acht  liberalen  Gesinnungen  an  die  Akadi;mie 
abgeliefert,    und  von  derselben  aufs  beste  benutzt  wor- 
den sind.       Dieser  ungegründete  Vorwurf  fällt  also  zur 
Schande  des  Verfassers  auf  ihn  selbst  zurück,    und  dies 
ist  bei  mehreren  ungünstigen  Urtheilen  der  Fall,   die  er 
über  Kv/>2afid  gefällt  hat,    da  er,    wie  wir  weiterhin  se- 
hen werden ,    dieses  Reich  mit  dem  höchsten  Grade  vc 
Spieen  und  mit    aller  parteiischen  Vorliebe  eines  Eng- 
länders für  sein  eigenes  Vaterland,    das  noch  dazu  da- 
mals in  einen  Krieg  mit  Ru/sland  verwickelt  war,  durch 
reiset  bat. 


'  Oflt  ht  rnia  dftr  Oetieiitfpanet,  AUt  d«m  iii«ii  dm 
lallte  Werk  beuith eilen  i^ufi,  wenii  man  $ich.  nicht 
durch  die  vorgefafsteii  Meiauiigeii ,  die  tröhen  Ant'ich«» 
ten  und  die  oft  ungegrni^deten,  häufig  aber  l\öchfft  un- 
anständigcu  und  unerlaubten  Ausfälle  dea  Verfassers 
fiber  GegenttMade,  die  ein  wa|irar  Oentjieman  zwar  frei- 
mUthig ,  aber  doch  nie  ander«  als  mit  anstiiadiger  fie* 
saheidenheit  berfihrea  aoUte ,  will  irre  führen  lastea* 
Debrigens  enthält  das  Werk  sehr  viel  Nntalichety  N^uea 
und  Brauchbal'ea ,  und  wenn  ea  von  den  Schlacken  ge- 
riiaigl  wttra^  womit  ea  durch  ^e  erbitterte  Feindtehafl 
einea  übertrieben  patriotischen  Engländers  äberfgih  ist, 
so  könnte  man  es  allerdings  einen  höchst  interesi antea  <. 
Biitrag  xur  Länder-  und  Vöütcrkandea^nnen. 

'•    Ea  wäre  «u  «rftaschen,  dala  von  einem  aachkundigca  . 
Manne  aua  dem>  759  Quartseitea  enthaltenden  Werke,  ein' 
gedrängter.  Ansang   in  einem,  mälfigen  Octavbande   ge-. 
fertigt  würde,  wodurch  unsere  mangelhaften  Kenntnisse 
von  jenea   Ländern  wesentlich    vermehrt    werden   könn* 
tea«    Eine  aolche  Uebenetaung  ist  auch  am  so  nöthrger, 
da-  das  englische  Original  schwerlich  ta  TeutJuhland  bcF 
kennt  werden  wird,     weil  es  nach  der  gewöhnlichen  ta*  ' 
delnssterthea  Art  der  Engländer  Unit  eiaem  solcl^ea  Lu- 
xus^ gedruckt,   und  mit  so  vii^en  Kupfern  und  Vignettea 
ausgeschipückt   ist,     dafs   der  übertriebene  Preis   dessel« 
bea  ihm  noth wendig  allen  Eingang  in   Teutschland  ver- 
sühliefsen    mufa«      Aufser    drei   am   Ende   befLaüiichea, 
lienslich   «brauchbaren    Charten   von   dem   alten  geogra* 
phiacben  Zuatande  der  Halbinsel  Krimm  su  Strabo^s  Zei- 
ten ,  von  der  Bai  von  Achtjar\   heut  zu  Tage  Sewastopol, 
und  von  der  Eeiseroute  des  Verfassers,    enthält  da«; selbe 
47  Rapferstiche ,    worauf  Ansichten   von  Städten,    Klei* 
dangsarten   und   Gebäuden  .abgebildet  sind,    und   noch 
überdies  33  Vignetten,    die  sioh  am'^Anfang  undL  Schlufs 
i^t  einielnen  Capitel  befinden,    und  auf  die  darja  abge- 
haadeltea  Gegeastäade  Bezug  haben. 

Dam  Werke  ist  eine  Tabelle  über  die  Maase,    Ge* 
wichta  und  Geldsor^a  in  Ki\filand  vorangeschickt  5    die 

L2 


i64  Bücher  -  R^e^nsio'n^^m^  - 

letttere  ist  jedoch  w5vllicii  aus  Georgiu  hitMtkmWimng 
▼on  Petgrshurg  getogen.  Hierauf  wird  in  den  26  Capi«^ 
lein,  woraus  dat  Gante  bettehty  von  folgenden  Gegen« 
■tinden  gehandelt:  r 

Erstes  CapittU  Pet'ershurg.  -*  Allee 9  was  über 
diese  merkwürdige  Stadt  gesagt  wird ,  i^  höchst  man- 
g^haft  y  und  scheint  in  einem  furchtbaren  Anfalle  ^voft 
Spleen  geschrieben  tu  seyn.  Oas  ganze  Gapitel  enthält, 
durchaus  nichts,  was  nicht  schon  auf  eine  vollständige«, 
re,  der  Wahrheit  angemesstoere  'Art  ^allgemein  bekannt 
wäre.  =  ^ 

Zweites  Capiteh  Reise  een  Pttersiurg  nach 
Moskau,  —  Art  tu  reisen;  Gärten  und  Pallast  ta 
Särskoeselo;  Anekdote  fiber  B^lingU  Reise  naeh  des 
Nordwestküste  von  America;  Ankunft  tu  Tfcwog&rodjf' 
Heiligenbilder  in  Rt^fsland;  Aberglauben  der  griechi« 
sehen  Kirche;  heilige  Jungfrau  mit  drei  Händen. 

Drittes  Capiteh    Nowcgorod,    —    Geschichte  die- 
ser Stadt ;    Wappen   derselben ;    Festung ;    Tracht    der 
Bin  wohner  von  fFaldai;    Grabhügel;   Fedrowa;  Lebens*  : 
art  der  Bauern ;    Zustand  der  Einwohner  von  RufsUmd^ 
Twer  -^  Welga  -»  Ankunft  tu  Moskau» 

Viertes  CapiteL  Mt^shau.  —  Klima  daselbst;  Ein* 
drudcy  den  die  Stadt  auf  die  Fremden  aiacht;  Russi*  • 
scher  Gasthof;  Menge  von  Fremden  aus  allen  Natio* 
nen;  ,( dicht  neben  uns,  sagt  der  Verfasser,  wohnten 
Persische  Gesandte;  weiterhin  logirten  Deputirte  der 
Kirgisen^  ein  fast  unbektinntes  Volk,  ron  dem  man  Je-  i 
den  eintelnen  in  einen  Käficht  gesperrt,  um  Geld  sehen 
lassen  könnte;  noch  weiter  wohnten  Bulgaren^  die  an 
Wildheit  den  Numidisehen  Eseln  gleich  sind ;  alle  diese 
Menschen  waren  als  Getandte  ihrer  Länder  ia  Peters^ 
bürg  'gewesen;,  und  hatten  daselbst  fiber  Handlung,  Krieg 
nnd  Frieden  unterhandelt);  Religionsfeierlidhkeiten  beim 
Osterfest;  prächtige  Ceremonieen  am  Anferstefanngs- 
feste;    Ostereier;    Ball  der  Battern;  Ball  der  Edellettte. 


Bücher  •  Meeensionsn.  165 

Funßes  CmpiuU  Moshau*  ^  Naclishmiuigttateat«  * 
^<n  Russen  i  Zustand  der  Litteratar^  «BacKhattdluiigea; 
(sie  sind  weit  besser  verselien,  als  die  in  Fiter thurg 
weil  weit  melir  reiche  Edelleute  in  und  um  Motkau, 
herum  leben ,  die,  nicht  sowohl  nm  die  Bächer  zu  le- 
gen,  als  vielmehr  der  Mode  weisen ,  grofse  Bibliothekwi 
-anlegen;)  Tracht  der  Einwohner;  Belnstigisngen )  of« 
•len^  Gapelle  in  einer  der  Hauptstrafsen  ^  Verehrung  der 
Heiligen;  ,  (alles,  was  man.  von  d«r  Bigotterie  der  Kat- 
holiken  gesagt  und  geschrieben  habe,  käme  dem  in  der 
gneehischen  Kirche  herrschenden  Aberglauben  bei  wei- 
'tem 'nicht  gleich)}  Frauen  der  Edelleute;  Lebensart 
ihrer  MSnner ;  Bestrafung  Orlafs  durch  .  den  Kai- 
«er  PauL 

Stehstts  Capiuh.  Mothau.  -*-  Zustand  des  »ach 
JIHnVit  Yexhamiten ;  (er  sey  bei' weitem  nicht  so  «rgt 
als  man  sich  ihn  vorstelle);  Ein  Fürst,  der  anf  Cl^n« 
der  leiht;  GemXldehSndler;  Zustand  der  Anneikundt»;  * 
•ditten  des  Völkisi;  Sitten  des  Adels ;^  Meinung  der  Rus» 
^sift  voii  den  Engländsrn^  (de»  Verfasser. eraählt;,  -dafs 
ein  Russischer  Fürst ,  bei  dem  er  gespeiset ,  bei  der 
Tafel  öffentlich  gesagt  habe;  dals  es  in  England  ^  so- 
wohl in.  Staatsämtera  als  im  Privatleben ,  keinen  eiinil» 
gen  Menschen  gebe , '  der  nicht  von  dem  Meistbieletidcn 
erkauft  werden  könne;  die  Sclaverei  der  Engländtr  wS- 
se  weit  weniger  tu  entschuldigen,  als  die  der  Russen  i 
•denn  die'esstere  wäre  Egoismus,  die  letztere  aber  ünr* 
tarwerfung  unter  di»  Gceette);  gegenseitige  Verhilt- 
aissa  mwischen  den  Sdaven  und  ihren  Herren;  Dienst- 
boten d<er  Edelleute ;  Kloster  von  JVe u  -  Jerusalem  ;  Klo- 
-atar  der  Dreieinigkeit;  Kirche  des  heiL  Basilius;  Czaar 
Iwan^  Basilüwitseh  L;  Auszüge  aus  den  Briefen  des  Eng- 
lischaa  Gesaadtschafte-Searetirs  Tubervile^  an  die  Her«- 
^raa  Spaneer,  Farkar  n.  a.  w»  uAtes  des  Königin  EluabetK 

Siehanteis  üapüeL'  Moskau»  «—  Sonntage.- Markt; 
Promenaden  in  der  Osterwoche;  der  Kremlin:  die  grofsa 
Oloeke;  (sia  soll  die  gröXste  sern,^  die  -  existirt,  und 
^Si?79  Ftmnd  wiegen,   folglich  dia  tu  ^isn  und  zu  Er- 


i66  B>üi:her^  Beeten 9 ionen*^ 

fürt  weit  übertrefFeii ) ;  die  grofse  K«noii«;  (die  Abbil- 
dung derselben  macht  die  Vignette  yor  diesem  Gepital. 
aus);  Alter  Pallast  des  Gzaars;  Kaiterkoher  Sichat«; 
Manuscripte;  ( gröXstentheils  in  Siaröaischev  Sprache , 
iin,d  nichts  Wichtiges  darunter);  PrSeht'iges  McdeU  von 
dem  Kre^ntin;  (es  kostet  50,000  Rubel,  und  wenn  Cf 
vollendet  wäre,  so  wörde  es  eine  der  bewundmrafwür* 
digiten  Seltenheiten'  der  Welt  aejnX;  Ansicht  vomKrenk* 
lin^  Fest  det  Anferttehnng.  > 

'  Aehtts  Capitd.  Mei^ftau.  *^  Maltheser  -  Orden ; 
Naturalien  -  Gabi  toet  des  Grafen  Golowkin;  GemSlde  nnd 
AUertiiänier  in  diesem  Museum;  Gemülde» Galerie  dca 
Fürsten  Galizin;  Bibliothek  des  Grafen  ButurliA\  i(ns 
befinden  sich  darin  alle  Editiones  principes^  und  die  im 
fünfzehnten  Jahrhundert  gedrückten  Werk«  belaufen 
'•i^<auf  6000  Binde;  der  Oaialog  von  diesen  alleik 
macht  cwei  starke  FoHobäude  aus^}  botanischer  Garten 
desselben;  (der  Graf  versicherte »  dafo  er  allen  Seaman 
von  seinen  Sibirischen  Pflansen  ans  JSrt^land  müsse  komc 
wen  lassen  9  ob  sie  gleich  in  seiner  Nähe  wild  wüchsen^ 
weil  sich  Niemand  die  Mühe  gäbe,  ihn  eintnsammaln ) ; 
nndere  Naturalien  •  Gabinetto;  dffentliohe' Bäder;  Wich- 
tigkeit derselben  ffir  die  Nation;  Hospital  fiir  Findlinga« 
kind«r. 

Neunus  Capiuh  Moskau,  •—  Besuch  bei  dem  Erc- 
bis^hof  PUtto;  (dies  ist  einet  sehr  interessante  Ersah« 
Inn^,  die  uns  diesen  Russischen  Geistlichen  als  einen 
•ehr  aufgeklärten,  denkenden  Mann  darstellt);  JLeieheBii- 
begängnif»  des  Ffirsten  Galinn;  Buden  von  Obst  nnd 
gekochtenl  Speisen;  Gegend  nm  Moskau^  (sie  ist  tehr 
•umpfig,  nnd  die  Menge  der  stehenden  Wasser  macht 
sie  ungesund  I  auch  wird  das  dasige  Klima  durch  din 
häufigen  und  plöttUchen  Abwechselungen  d^r  Wittarnng 
gefährlich))  Gastmälei^  der  Edelleute;  Gemäldehänd- 
ler; Abenteurer  und  Oanner;.  (in  keinem  Lande  in 
der  Welt  gäbe  es  deren  so  viele,  als  in  Ru/rland^  wtfil 
ain  nirgends  anders  so  leicht  ihv  G1I&6&  machen  kön»* 


Buche  r  •  Kecen st  ontn.  i6f 

ften);    U^ehenerer  Reiehtliain  der  Edellattte,    Zanatid 
der  Bauern« 

Zehntet  CapiteU     Reisg  von  Moskau    nach  IFe- 
renexe/k«    —     Celo  Molody;  Serpuchof;   Pluf«  Oka;  (er 
ist  lo  breit  wie  die  Themse ^    selir  fitchreich,    und  fälYt 
hti  külomna  in  die  Wolga);    Spiele  der  Bauern;   (das 
gewöhnlichste  Spiel  mit  kleinen  SchafsknöcheIcKen  muls 
infserst  alt  seyn^    denn  man  findet   hfiufig  Abbildungen 
davon  auf  Griechischen  Vasen ,  beioriders  in  der  HamlW 
«on*t€hen  Sammlung ) ;    Art  su  reisen ;'  (  Mangel  an  Gast- 
hSfen,  und  die  wenigen  derselben  so  schlecht,  dafs  man 
in  der  Hütte  eines  Lappländischen  Bauers  mehr  Bequem* 
lichVeit  findet);     Tula^   und  dasig«  Eisen  -   und  Stahlfa-' 
briken;  (die   Beschreibung    derselben    ist   sehr,  interes« 
■ant.    Die  Anzahl  der  Einwohner  beläuft  sich  auf  30,000 
Seelen,  worunter  sich  4000,  tum  Theil  sehr  wohlhabende 
Kaufleute  befinden ,    deren  Handel  sich  nicht  auf  die  bei 
ihnen  verfertigten  Stahlwaaren  von  aller  möglichen  Art 
einschränkt,    sondern  sich  auch  auf  alle  Europäischeil 
Waaren,   Griechische  Weine  und  viele  Producte  aus  der 
Türkei  erstreckt.      In   der  dasigen  kaiserlichen  Gewehr« 
fabfik  arbeiten  bestandig  6obO  Personen,    und  man  be^ 
iiauptet,  dafs  wöchentlich  13,000  (^ewehre  gefertigt  wer- 
den können.      Allein  nach  des   V'erf assers  Versicherung 
taugen  diese  Gewehre  nichts,    weil  sie  «u  seliger  und'^ 
plump  sind,    unter  sechsmaten  fünfmal  versagen',    und 
bei  einer  etwas  starken  Ladung  leicht  springen );    Weg 
▼on  Tula  nach    Wo  roneich;    Veränderung  des  KUma*s; 
Boghoroditz;     Celo    Nikitz  Kay;     Bffremof;     (so    heifse 
diese  kleine  Stadt,   und  nicht  Je/emow^   wie  tie  auf  den 
Charten  genannt  werde);     Eletz  oder  Jeletz^  (^ine  siem- 
lieh  grofse' Stadt ,   in  der  sich  ebenfalls  viele  Stahlfabri« 
ken  befinden);    bei  Zadonetz  auf  einer  Fähre  über  den 
Don;    herrliches,   fruchtbares  Land$    Einkunft  su  Wo^ 
rontscK 

Eilftes  CapiteU     Von  Woroneseh  in*  Gebiet  der  ' 
Dänischen  Kosacken,    —    Beschreibung  von  Woro* 
ne/cA;    Klima   und  Producte;    der  Garten '  Psur*»   du 


i68  B  üchwr  -  Reeensionen* 

Grofan ;  Zeuchham  ;  in  -  und  ausUndiseh^r  Handel 
daselbst;  (eine  der  wichtigsten  Fabriken  ist  die^on  ^ro« 
bem  Tuch  für  die  Armee,  die  von  Peter  I,  errichtet 
vroiden  ist»  der  das«lbst  residirte,  während  er  Peters^ 
*  purg  erbaute ) ;  veränderte  G^sichtsiüge  und  Sitten  ; 
(  ▼0]|  den  Don'schen  Kosac|cen  entwirft  der  Verfasser  ein 
sehr  vortheilhaftes  Bild.  Sie  stehlen  nur,  sagt  er,  wenn 
sie  in  fremden  Ländern  Krieg  führen  ^  aber  wenn  ein 
Fremder  in  ^hr  Land  kommt ,  so.giebt  es.  kein  gastfreie- 
xei't.rechtlicHares  Volk.  Man  kann  einen  oSTenen  Gqffer 
mit  4en  gröfsten  Kostbarkeiten  von  einem  Ende  ihres 
I«andes  bis  an  das  andere  schicken,  ohne  dafs  das  ge- 
ringste daraus  abhanden  kommt.  Ein  Banquier  ans  Mos^ 
hau  zerbri^ch  einmal  mitten  in  ihrem  Lande  seinen  Wa* 
gen,  und  mufs^e  nun  seine  Reis«  zu  Pferde  lortset«en; 
nach  einiger  Zeit  brachten  die  Ko sacken,  den  Wagen  mit, 
allem  Gapäek,  woran  auch  nicht  das  Allergerinj^ste 
fehlte,  nach  Taganrock^  einem  Seehafen  am  ^Joi4;*schei| 
Meere,  und  weigerten  sich  durchaus,  die  geringste  Be- 
xahlung  für  ihre  Muhe  anzunehmen);  Ebenen  südwärts 
von  fVor^nesch;  Malo^  Russen;  Locowa  Sloboda^  er- 
ster Wohnort  der  iVIalo- Russen;  Paulowskoy  am  Don; 
KMonkaja^  die  erste  Stanitza  der  Dou^schen  Kosacken* 

Zwölftes  CapitfL  Beschreibung  der  Don* sehen 
Kosaeken^  —  Zusammenkunft  mit  denselben;  Haus 
des  Ataman^f;  Beschreibung  der  Gegend;  Belustigungen 
niid  Tänze  der  Kosacken;  Gastfreundschaft  derselben; 
(  der  Verfasser  hatte  mit  seinem  Gefolge  das  gante  Haus 
des  Ataman*s  inne,  der  mit  Frau  und  Kindern  ausgezo« 
gfsn  war,  und  ihm  auch  sogar  seinen  mit  Sterlets  und 
anderen  Fischen  aus  dem  Don^  so  wie  mit  Wildprät  und 
mancherlei  sonstigen  Efswaaren  reichlich  versehenea 
Yorrathskeilcr,  zum  beliebigen  Gebrauche  überlassca 
hatte.  Bei  der  Abreise  nahm  er  nicht  nur  keine  Bczah« 
Inngy  sondern  auch  nicht  das  geringste  Geschenk,  weder 
fär  sich,  noch  die  Seinigen  an;  „die  Kosaoken,'*  gab 
er  zur  Antwort,  ,,sind  nicht  gewohnt,  ihre  Gastfreund- 
schaft tu  verkaufen  !*'J  Abreise  von  Kasankaja;  Step- 
pen,   Becnoh^o  €|iiiea^  Lager  der  Kalmücken;  erste  Zu- 


Bücher  -  Recensionen*  169 

famiiieBkuoft  mit  denselben;  Branntwein  am  Pferde« 
milch  verfertigt;  Besclireibung  der  Kaimucken;  ihr« 
Waffen;  ihre  BelAstigungen  und  Lebentart;  Ortschaf- 
ten der  Kosacken  in  den  Steppen;  (bei  der  Reite  durch, 
diese  Steppen  glaubt  man  oft  in  einer  ?öll]geny  einer 
nnnbersehbaren  Wiese  ähnlichen,  Einöde  zu  seyn,  wüh« 
rend  man  doch  auf  allen  Seiten  von  Dörfern  umringt 
ist.  Auf  dem  gewöhnlichen  Wege  wird  man  «war  kei- 
nes derselben  gewahr,  aber  beim  Uebersetzen  über  klei- 
ne  Flusse,  wo  der  Verfasser  die  ganse  Gegend  für  Men- 
schenleer hielt,  erblickte  er  häufig  mehrere  Dörfer  ca 
gleicher  Zeit,'  die  vorher  durch  die  hohen  Ufer  des  Flus- 
ses versteckt  gewesen  waren);  grofse  Murmelthiere, 
Dromedare,  Bären,.  Wölfe,  und  andere  Thierarten  in 
diesen  Steppen;  Unterschied  zwischen  den  Don^scheu 
Kosacken  und  denen  in  den  Steppen ;  ( die.  letzteren  «ol- 
len ein,  am  Polen  in  neueren  Zeiten  dort  angekommenes« 
Volk  seyn);  Kamtnskaja^  eine  Stadt  der  Kosacken;  Cty« 
mologie  des  Wortes  Tanais\  zahlreiche  I«äger  der  .Kai« 
mucken. 

Dreizehnte^  Capitel,  Hauptstadt  der  Dänischen 
Kosacken.  --:  Ankunft  zu  Oxai;  sonderbarer  Empfang 
▼oi\  Seiten  der  Kosacken;  Bevölkerung  ihres  Landes; 
(diese  Steppen,  die  man  nach  den  Charten  für  fast  gans 
unbewohnt  halten  sollte,  sind  längs  der  vielen  Flüsse» 
die  durch  sie  hindurchlaufen,  mit  einer  Menge  Stani« 
tzen  oder  Dörfern  bedeckt.  .  Die  Anzahl  derselben  be- 
läuft sich  auf  mehr  als  hundert «  und  diese  werden  von 
900»000  Kosacken  bewohnt,  unter  denen  sich  35^000  streit« 
bare  und  wirklich  bewaffnete.  Männer  befinden.  In  die« 
aem  Gebiete  der  Don'scben  Kosacken  wohnen  auTserdem 
auch  noch  über  30,000  Kalmücken,  die  ein  herumschwei- 
iendes  Leben  führen.  Der  General,  der  das  Oberhaupt 
des  ganzen  Landes  ist,  wohnt  zu  Tscherhask,  der  Haupt« 
ttadt,  auf  einer  Insel  im  Don);  Beschreibung  eines ^re* 
ligiÖsen  Festes;  Art  zu  fasten;  Aehnlichkeit  zwischen 
(dem  Den  und  demiVi7;  (der  Lauf  des  Don^s  beträgt  un- 
gefähr 130  teutsche  Meilen.  Er  entspringt  bei  Tii/a,  in 
einem  See,  der  den  NameA  5r«  JohannU^Sta  fahrt.    Un« 


t^O  iücher  -  KecensioHBn. 

t^haiti  WcTonttch  ist  «r  x wischen  300  bis  600  Faden 
bifext,  und  von  der  Mitte  des  Aprils  bis  tu  Ende  des 
Jnnius  tief  ^enng,  um  beträchtliche ISchifte  zu  tragen; 
das  librige  Jahr  hindurch  hat  er  aber  einen  so  geringen 
Wasserstand,  dafs  es  die  Sandbänke  kaum  2  Fufs  hoch 
bedeckt);  Natur -Merkwürdigkeiten  und  Alterthfimer; 
Fische;  sonderbare  Ansicht  von  Tscherkask ;  Einwoh- 
ner daselbst;  (die  Ansahl  derselben  belfluft  sich  aof 
f5}CK>o  Seelen);  Kirchen;  National «> Kostbarkeiten;  Ge- 
schichte der  Kosackcn  ;  ihre  Vermehrung  ;  Erbauung 
th^er  Hiuptstadt $  Handel  daselbst;  (die  Kanfleute  sind 
V  alle  Soldateii,  und  in  ihren  Armeen  giebt  es  selten  einen 
General  öder  Obersten,  der  nicht  auph  Kaufmann  ist. 
Ihre  Ausfuhr -Artikel  bestehen  hauptsSchlich  an  Fischen» 
Bisien,  Caviar  und  Wein)-;  anstandige  Sitten  der  Ko* 
sacken;    Fortschaffung  ganzer  Häuser;    Krankheiten. 

^  Vitt zehntes  Capitd,  Fahrt  auf  dem  Don  hinah 
nneh'  Asow  und  Toganrock.  -^  Besuch  bei  dem 
Obergeneral  derKosacken;  Golonie  von  .^Armeniern  tra 
Naktschiwan;  Bemerkungen  über  den  Südlichen  Theil 
von  Kufsland'y  (die^e  ganze  unermefsliche  Strecke  Lan- 
des vom  Dnieper  bis  an  die  Wolga  ^  und  bis  zum  Lande 
der  Kirgisen ,    neb^  dem  nördlichen  Theile  der  Krimm, 

,  macht  eine  eintig«,  fast  durchaus  unangebaute  Ebene 
anSy  die  von  den  alleräitesteii  Reitenden,  z.  B.  von  dem 

.  Missionnär  de  Ruhruquis^  in  der  Mitte  des  dreizehnten 
Jahrhunderts  9  schon  ganz  ebenso  beschrieben  worden 
'st,  wie  man  sie  noch  heiit  zuT^ge  findet);  Tataren  am 

~  Asowschen  Meier;  Festung  St,  Demetri  Rastofi  fernere 
Reise  auf  dem  Don;  Ankunl^  in  dem  Dorfe  Asow;  (ein 
h6chst  ut^b{*de  Uten  der  Or^,  '  der  mit  einer  sehr  geringen 
Mannschaft  weggenottimen  werden  könnte.  Blofs  durch 
di«  B.ollet  die  er  in  den  Kriegen  zwischen  Rufslahd  und 
der  Türkei  gespielt  hat,  ist  ihm  eine  Stelle  auf  unseren 
Chtfrtfttt  angewiesen  worden,  allein  das  geringste  Dorf 
in  Kamtschatka  kann  ihm  den  Vorzug  streitig  machen); 
viber  die  alie  Stadt  Tanais;  Garnison  tu  Asow;  Vorur* 
theile  der  Russen  gegen  die  Kosackeni,  Abreife;  An« 
hanft  SU  Taganrock,  '' 


Rüche  r  »  R^c^miö  He  n*         17)1 

'Funfzehn,Us  CapiuL  tEur^fpä-isehe  und  A statt'- 
§ehe  Kiüfte  4€S  AsowK^hen  Mteres»  -^  Be8chr«i- 
liung  Ton  Tagai^ecki  innrerer  und  Kufseier  Handel; 
über  den  Verbiadungscanal  s wischen  dem  GaspisoheH 
und  dem  Schwarzen  Meere;  (tqu  diesem  höchst  nuts- 
liehen  Canal ,  der  anter  P^er  l.  angefangen »  aber  nt4- 
mals  vollendet  worden  ist»  befindet  sich  ein  zierltcher 
Grundrifs,  00  wie  der  jCanal  dem  Plane  nach  hätte  wer- 
den sollen,  als  Vignette  vor  diesem  Oapitel);  Sittiia 
und  Gebräuche  'der  Kalmücken)  Henr^tb«  -Ceremonie^ 
.derselben}  geweihte  Fahren;  yerschiedenheit  swa<cbcn 
.ihrer  heiligen  und  profanen  Schreibart;.  £iiiwobn«r  to^ 
Taganrock ;  (der  Verfasser  «ah  einma}  Menschen  ve^ 
Jünfieha  .verschiedenen  Nationen,  die. alle  ihre  betoadeiP 
Nationaltracht  trugen  y  beistimmen  9  nämlich  Kutsnt^ 
Griechen ,  Armenier ,  Nogaiecht  Tarnten ,  Kalmuckatf 
Kpsackcn  f  Tejuuehe,^  Polen  ^  F.ranse^e»»  Engländer^ 
Türken  f  Itali'dn^r  ^  Malo*  Russen ,  Preuften  nnA  Uft/f 
garn)';  Alterthümer  an  der  Küste  des  Asowschen  Mee- 
ret;  Reise  ques  über  dieses  Meer;  ( der  Verfasset  Irollte 
.die  T/cfternemer^Ä;^.rc^en  Xasacken,  die  i^  4er  Kub««*f «heH 
Tatarei  wohnen,  kennen  lernen,. und. bis  n«cb  GJrctossie» 
vordriagen ) ;    Elende  Dörfer. 

Seohszehntes  Capitel,  Heis4  dutich  die  fuhan\ 
4che  Tatarei  bis  an  dis  Grän»^  9on  Circassien* 
•^  Beschreibung  der  Kosacke«  am  Schwaraen  Maar; 
Verschiedenheit  derselben  von  den  Oen'schen  KoM^kea^; 
Natur  historische  Bemerkungen;,  ^.v%  «u  reisea;  AnsiicHt 
des  Caucasus;  Ekatherinedari  oder  Catherijuengahe  ^  4ie 
Hauptstadt  der  Tschernomorskisoheu  Kosacken;  Sitten 
und  Gebräuche  der  Einwohner;  Besuch  vom  Atamanf 
Geschichte  des  'Krieges  mit  Circauien\  Ger^mpnieen 
beim  Friedf^Ml^phlusse ;  BescAuraijiaiig  der  Circgsixecb«» 
Bauern;  Tänse  der  Circassier;  Sprache  derselben  1  i'^ 
iLesgier,  ein  Stamm  der  Circassier;    Gircassierinnei^. 

Siebenzehntes  CapiuU  Reise  längs  der  QrUnf4 
von  Cireassien  bis  an  den  Cimmorischen  Bost 
jthorus.    -*    QuurAaUae;    Abrtisf  von  Ekaiherin§darq; 


17^  Bücher  ^  Reeensi ons'n. 

Frodsete  d«0  Landet ;  der  Pluls  Kuban  -  theilt  sieh  in 
«wei  Anne;  (der  eine  davon  heilst  Protocka^  und  fällt 
ina^ Ajow^^tche  Meer,  der  andere  aber  behalt  seinen  nr* 
apran^Iichen  Namen  bei ,  und  ergiefst'  sieh  in  das  Schwär* 
«e  Meer  ) ;  zahllose  Masq^iten ;  Beschreibung  des  Lan- 
get i^  Gircassien;  Wachtthürme ;  der  Gimmerische  Bot* 
phorua;  '  TVmrwcJb;  (in  der  Nähe  dieses  Ortes  stieg  im 
*J^hre  1799  ein  Vnlean  mxis  dem  Meere  empor,  und  bil- 
dete eine  ciemlich  beträchtliche  Insel,  die 'aber  einige 
«Zeit  nachher  wieder  nntergieng«  ^Hiervon  hat  uns  schon 
j^Ma»  in  seiner  Reise  durch  Kufsland  Nachricht  gege- 
l>ek) ;  Strabut  und  Pliniuif  mit  einander  verglichen ;  Fe« 
stong  und  Ruinen;  Sienna;  merkwürdiges  Grabmal  da* 
treibst;  goldenes  Armband;  Ursprung  der  Tempel ;  Fe* 
atuttgTitman;  Stadt*  Ttfmaii ;  Alterthümer  daselbst; 
Jlferkwfirdiges  Amphitheater;  andere  Üeberbleibsel  ^det 
alten  Phanegoria;  der  Valoan  Prekla;  alte  Inschri£teä 
'sm  Täniafu  *    ■ 

achtzehntes  CapiUl,  Van  dem  Cimmarisehen 
B^9fh0rusnaehKaffa.  —  Fahrt  -  durch,  die  Meer*- 
«og»^  Jenikale  ;  Neu  -  Griechen  ;  Marmorner  Sarko- 
phag; (er  besteht  aus  einem  einzige»  Block  von  weifsem 
Marmor ,  ist  in  einem  Grabmal  auf  der  Insel  Taman  ge« 
funden  wordeu,  und  dient  heut  zu  Tage  zu  einem  Öf- 
fentlichen Waschtrog);  sonderbares  antikes  '  Grabmal; 
der  Pharus  des  Mithridates;  Münzen  der  Könige  von 
Morpharus;  Ruinen;  die  Stadt  Kertseh;  Grabmal  des 
'Muhtidatis;  Alterthitmer  %vi  Kertseh 'y  Nachricht  von 
einem  daselbst  gestorbenen  Fremden;  Festung;  Kirche; 
Verwüstungen  der  Russen ;  Ursachen  von  der  Unbekannr- 
achaft  mit  der  alten  Topographie  der  Krimm;  Abireise 
von  Kertsck;  Heusehrecken  ;•  Giftige  Insecten;  Zigeu- 
ner; Tataren;  Ruinen  von  dem  Walle  A*andar*ss  •  An- 
kunft tu  Kajgfa, 

Neunzehntes  Capitel»  Von  Kaff d  nach  der  Haupte 
atadt  der  Krimm,  —  Beschreibung  von  Kaffa;  Be- 
tragen der  Russen:  (auch  Pallas  spricht  schon  von  den 
Zerstörungen,   di6  daselbst  vorgenommen  worden)^    In- 


■  j 


.Büehgr '^  Reeemion^n,  173 

fehnftea;  Eisthfeilitiig,  der  Stadt;  Aiiveise;  Stam  Crimf* 
Rainen  von  Bädern;  Villft  der  Kttlserin;  a|itiker  WaU| 
merkwürdiger  Berg;  .  Karasubazar;  Akmaschet;  (heut 
ttt  Tage  Simftropol , '  der  •  Siti  -  des  General «  Gou  vemenr» 
der  Krimm);  Prof.  Paüas;  ungesande  Lage  der  Stadt;' 
7erb#a*8.  odisr  Springhaasen ;  Bochtschiserai;  (ehemals 
die  Residens  der  £hans ,  und  die  Hanptstadt  dex  Krimm); 
Beschreibling  davon;  Brunnen;  Verheerungen  durch 
di»  Rustiflchen  Truppen;  Ursachen  von  der  Absetinng 
und  dem  Tode  des  letxten  Khans$  Folgen  von  der  Er- 
oberang  der  Krimm;  (hier  xeigt  sich  d«r  Verfasser  aU 
einen  erbitterten  Feind  der  Russen ,  und  wenn  auch  sei* 
ne  Beschreibung  nicht  gans  unwahr  ist ,  wie  wir  schoia 
ans  PMm  wissen ,  der  doch  mit  der  gröfst^n  Vorsicht 
schreiben  mufste,  so  hat  er  doch  ohne  Zweifel  die  Faf<», 
ben  seines  Gemäldes  vidi  su  stark  aufgetragen ) ;  Pallast 
der  Khans;  -  Anstalten  inm  Sntpfang  -der  Kaiserin  ^JTa* 
t1urina%  <-  Beschreibung  des-  Serails;  Festung  >  DsckufHt» 
haU ;  (  dieser  höchst  merkwürdige  Ort  wird  blofs  allein 
von  Juden  bewohnt ,  und  ist  vielleicht  die  eintige  Bo* 
titvung  in  der  Welty  die  noch  ausschlielsend  diesem. 
Volke  gehört.  Bie  Stadt  enthält  doo  Häuser  9  nnd  eine 
Volksmenge'  von  1300  Seelen«  Di^  dasi gen  Juden  sind; 
von  der  Secte  derKoraiten;  si«  stehen  unter  leinem  Rab- 
biner, der  von  Pettrshurg  dahin  gefchackt  wird);  vom 
der  Saete  der  KoraSten.  ^ 

ZwanzigtUs  Cmj^iteL  V$n  dtr  Bauptstadt  d$r 
Krim>n  naeh  dem  alt$n  Chersonesus^  —  Taran* 
tela;  Abreise  von  SaehuchUsrai^i  Achtjar;  (heut  an. 
Tage  Stwastopol);  Höhlen  su  Jnkerman;  nngesnada 
Lage  dieser  Stadt;  alte  Geographie  und  Alterthttiner 
der  kleineren  Kalbitosel ;  Eupatorium;.  Chertonesus; 
(diese  ganse  Beschreibung  der  alten  Krimm  ist  höchst 
interessant,  und  der  Verfassor  verräth  eine  v^tranto. 
Bekanntschaft  mit  Sirabo  und  PUniur»  Es  wäre  recht 
Schade,  wenn  diese  ganse  Beschrreibung ,  der  Krimm 
nicht  in  Teutschland  durch  eine  gute  CJebersetsnng  be* 
kannt   wardein   sollte);    Partheidum;     Kloster    des  heih 


tf^         B  ächmr  •  Rme  e  nsionsm 

Geovg's^    Saladava ;     Genuetitche    FeituDg;     Oeologltt 
der  JCrtitim;  (ein  eehr  dfirfttger  Artikel!). 

'     Ein  und    %wantigitt  CapiteL       Von  Chorsontiu^ 
längt  der  Südküste  d^r  Krimm,    —    Das  Thal  von 
Baidat ;  '  ( dieses  reitetode  Thal  wird  von  mehreren  Hei- 
•ebetchreibern   das  Tauriwehm  Arkadien  tiad  das  Krimm*-- 
ecke  Tempe  genannt);    Sitten  und  Gebräneher  der  Tata- 
ren)   Pflanien  und  Mineralien;  Beschreibung  der.Küst«» 
atn  schwanen    Meere  hin;    Jhtpka;    andere  Dörfer  aa 
der  Küste;    Ud^erreste  ron  der  Sprache  der  Genaeser;  ■ 
Rainen  eines  griechischen  Klosters;    Besuch  bei  einem 
Tomehmen  Türken;  Hnnrathsgebrftuche  der  griechischen 
Kirche;    Juden -Hochieit,    Ansahl    des  Militürs  in   dnv . 
Krimm;    Suwarof.  v 

ZtMt  und  twantigttes  Capitet»  Zurrtt«  llri^a  i"i»  > 
dte  lk{sincre  Halbinsel,  —  (Diese  tweite  Reise  ist 
in  Gesellschaft  des  berühmten  Pallas  gemacht  wordeiiy- 
der  auf  der  Küste  selbst  ein  Landgut  besaXs ) ;  Festung 
Mankup;  Meerschaum  -  Gruben ;  Manufaoturen  daron;. 
atitiker  Wall;  dya-Bürün;  (ein  gegen  das  Meer  tu  steti 
abgeschnittener  Marmorberg);  Knpfermünten  von  fVla^ 
dimir  dem  Grojsen;  Ruinen  des  alten  Chersonesus;  daa 
'Thal  von  Tsehorgena;  .gefährliches  Ktima  in  der  gansea 
Halbinsel;    Tatarische  Edelleute;    PfUntett. 

Df4i  und  ztosniigster  CapiteL  Aus  der  Krimm 
über  die  Landenge  von  Pereeop  nach  Nikolam 
jew,  -*  Reise  nach  Koslow;  Beschreibung  dieser  Stadt  $ 
Marsehai  v.  Biberstein;  Abreise  von  Akmetschet'f  Pereccp; 
(ein  elendes  Dorf);  Sahärndte;  Nogayi&che  Tataren; 
'Leichtigkeit  der  Reisen  in  Rutsland;  Banditen  ans  der 
Ukräne;  Anekdote  von. einem  derselben;  Unerschrocken« 
heit  eines  Conriers;  J^iroslaw^'  Cherson;  (diese  im  J.  ' 
j|78  ron  l^otamfcin.erbaüete  Stadt  ist  in  den  neueren  Zei- 
teb  iheils  wegen  ihrer  höchst •  unitesutt den  Lage,  theils 
auch  wegen  d^i  Vorsugs ,  ^womit  Odessa  behandelt  wird» 
wieder  sehr  in  Verfall  gerntfcen);  Begrabnifs  des  Für» 
sten  Fattmkin-j  neuere  Vorkehrungen  mit  seinem  Leich* 


'Bücher^  Aecentiongn.  ^       175 

UM«;  Tod  und  Begräbnirt  tob  UpwArd;  (die.  No^hricH* 
ten  fiber  d^n  Aufenthalt  und  den  Tod  diece«  edle|i  Mem* 
echenfreuudes  lu   Ch€^pn  «ind  neu  9    und  «ehr  interee 

•ftat);    Nikßlajew^i 

Vier  und  zw^nzigsttj  .  Capit$l.  Vpn  NiholaJ€w 
nach  Odessa»  —  Ueberbleibsel  von  Olbigp^lis;  {dim 
Vignette  yor  diesem  Gepitel  stellt  eine  elte  Münxe  ron 
dieser  Stadt  dar,  der  eiasigen  griechischen  Stadt  in  den» 
Europäischen  Sartnatien,  yon  der  noch  Miinten  vorhan« 
den  sind);  Inschriften;  Medaillen  ;.  Admiral  prsVxf* 
manni  über  den  Kalkstein  von  Odessa;  Folgen  von  de« 
ersten  Eröffi^ung  des  Tbracisohen.  Bosphorns;'  Beneh- 
men der  Regierung  in  Betreff  Odessa^ s;  Nachrichten 
über  Odessa;  (da  man  diesen  neu  aufblühenden  Ort,  der 
•einer   glücklichen   Lage   wegen   eine    höchst    wichtige 

.  Kolle  im  Handel  Burapä*s  spielen  himn,  noch  tel^r  we* 
»ig  kennt,    so  sind  diese  Nachrichten  höchst  mexkwür^ 

^cUg);    Abreise  nach  Constantin^pel.   . 

"  Fünf  knd  zwanzigstes  CapiteL  Reise  von  Odessm 
'in  den  Haven  Jheada  in  der  Türkei.  —  Contrast 
zwischen  ein^m  Russen  und  einem  Griechen;  Tearne* 
fort^s  falsche  Nachrichten  fiber  das  schwarze  Mee^; 
sonderbare  Temperatur  des  Klima's;  Festung  xu  Odessa^ 
Abreise  nach  der  Türkei;  Insel  Leucei  (die  Schlangen« 
insel  in  der  Mündung  der  Donau);  alte  und  neue  aber* 
gläubische  Meinungen  von  derselben;  Mündungen  der 
^  Donau;  furchtbarer  Sturm;  Haven  Ineada;  erste  Zn- 
sammeiikunft  mit  Türken;-  Beschreibung  derselben;  fia* 
saltsäulen ;  .deren  Entstehung« 

Sechs  und.  zwanzigstes  CapiteU  -Aus  dem  Haven 
Jneada  im  schwarzen  Meere^  nach  Constantina- 
pel.  -^  Fahrt  nach  Constantinopel \  Einfahrt  in  den 
Canal ;  Cyanische  Inseln;  Beschreibung  derselben; 
naturhistorische  Bemerkungen;  Entstehung  des  thraci* 
sehen  Bosphorus;  Alterthümer;  Ankunft  su  Constanti- 
nopel ;  Beschreibung  davon  ;  Galata ;  Pera ;  Zustand 
des  Handels  der  Türken;    Schlufs.  — 


176  s       Bü  eher  ^  Räc-mmionefA 

Auf  dieser  snmnuirisGhen  Antei|{e  des  Inhalts  'wffd 
man  sieh  schon  zur  Genüge  Ton  der  Reiehhaltifffceit  det- 
selhen  übertrugen  können ,  und  mit  mir  in  dem  Wun« 
eche  übereinstimmen,  dafs  es  einsr  soliden  Buehhand« 
Inng  gefallen  möge,  einen  tweckmSfsigen  Auszug  auf 
diesem  Werke  ffir  unser  teutschaa  Vaterland  bearbeiten 
in  Inssea.  *) 

Unter  "den  einstflta  beigefSgten  Aufsätten  mSehte  nur 
allein  der  drittt;  „lieber  Bngland^s  Handel  nach  dem 
Schwarten  Meere,*'  interessant  seyn,  denn  man  lernt 
daraus  die  Wichtigkeit  dieses  Handels,  sowohl  für  £ng{anil 
als  für  Franhreiehf  kennen,  und  ^ie  Mühe,  die  man  sieii 
Ton  beiden  Seiten  gegeben  hat',  um  sich  in  den  Besits 
desselben  tu  setten.  Die /fin/re  Beilage  enthält  ein  Ver» 
seichnifs  won  allen  Pflauten,  die  der  Verfasser  in  dar 
Krimm  gesammelt  hi^t,  und  wird  für  den  Botaniker 
nieht  ohne  Werth  eeyn.  Die  übrigen  Beilagen  sind  ta 
unbedeutend ,  alt  dala  -sie  besonder«  angeführt  la  wer^ 
den  verdienten. 


2. 

Beskrivelse  over  Bornholm  veä  (Beschreib 

hung  über   Bornkolm    von)   Peder  Nieolui 

,     Skovoa  ARD^  Litterätus.     Forste  DeeU     Kjö^ 

,  henhavn^  1^04*     ^^^*  ^'  4^^  '^^   ^ 

Kort  Oversigt  over  Bornholms  Amt  skre* 

vet    af  {Kurze   Ueh ersieht    über    Bornholm* s . 


e)  Dieter  ist  bereits  ia  Arbeit,    lind  er  wird  in  der  A.  Bibh 
d,  A€i$gn  n&chstent  geliefert  werden. 

B.    H. 


4 jl ^.^Vn  «K  ^.fiC  #  n  t f ö  R  « ffi*  ijfs 

'^)dmt^    lgi9$€krithim   vpn)    frigdrich    Tbaä* 

Nye  udföriey  B^skrivelte  over  den  vigw. 
.;  tige  danske  Soefaestning  Christiänsoe^ 

—  afen  xydsk  Reite  ^jQurnßL  .  Pi^is; 
*;tf{ait'iA  üdgipety  tildet  dabbelteforme^ 
.  r  ^  ty  a/ (Ne^^e  ausführliche  Beschreibung  über  die 

wichtige  dän,  Seefestung  Christiansoe ^  — ^  «ui  . 
^^in«m  Xeutsfhen  Reisejournal,       Dänisch  her^ 
^ausgegebene  ^über  di»  Half te^  vermehrt  ^    vony 
'    Christ.  \  f^eit.     Hbktbl.     Aalborg ^     1809. 
y.XXm  u,  5(5  &    8.     :  '    '         ] 


Tl}ikyemn\M€ß9ie  M^rihen  w«vd  f Itich  »«eh  ^rte 
ExüehpiMumf^  e«o£#«ifty  uod  der  V^vCuset  int  Gefftngnirs 
§«tttsti>  Die  Vettiaie  dme9  9%remg^  Vexfahrens  waren 
einige  üheteiUej-AwS^eftun^fin^  mie  t«  6.  8.  347  über 
Cerß*i  UhtftU.^  <wk>  «•  heifs«:  »id^r  Mum,  dessen  Ge«^ 
dichtBift  1100h  «ol  eiDem  öffentlichen  PUue.iq  K.opeiili«{* 
gen  tar  ewigen  Schande  für  Fricirii^V  i/J.  Hofgesinde!, 
4te  Kttnigi^  -dehi  KiSnig  selbst  steht;  -«-  doeh  wenn  hai|;e 
9«oh  D&Mmerh  eiifcea  grofsen  Mean ,  der  nicht  Unreeht 
leiden  miifste?  Es  wer  imm,er  der  Fell  von ,  T^«A9 
Weah€  bis^  eul  die  spiUeren  Zeiten**  u«  dergl»  jBrgi|si^ 
dieser  Art  Yerrefthen  ein  jngendliches  überspanntes  Ger 
nüthy  und  men  muTs  sie  übersehen)  besonders  war  ef 
«n  hert,  deser^gen  .ein  mit  vielem  ?lei(se.  geerbeitetiw 
Buch  dem  Publicum  lu  enttiehea« 

'  ThuTäü'E  Beiohveibimg  über  BoKfikolm^  die  im  Jehre 
1756  ^h«rinisl*m»!i  ist  tbeils  «nvollsUbidig,  theil^  nickt 
«ftehr  passend  ntif^dse  jetsige  Zeit  In  der  Vonrede  giebi 
der  Verl.'  Nachricht  Ton  den  wenige»  Schriften^  die  ¥ac 
tlua  übeie  ^Motinholm  erschienen  sind.,  md  die  im  OeAies 
^  A^Q.R.  XXXVIL  Bds.  3.  St.  M 


aiclit  viel  Jleliehteii.  Znenriläiidtlt  •lr\voHl  9f«aiM>dif 
Instl;  nachdeni  erjclif  .««rtcJiiedeii««  l^^inuiiKeii  4ai^l^er 
•ngeffihrt  hat»  stellt  er  seine  eigene  auf,  die  nns  sehr 
wahrtclMialidi  v<Mrk«aiiiit{  die  lieqttfme  .I*agfi  d««  .Bf» 
landet  machte  es^xa  eine^n  trefflichen  .Mittelpunot  ffic 
die  Seeräuber,  die  in  der  Mitte  der  Insel  eine  Bnrf  ahf» 
ftthrtauyN  weswegeli  aie '  trortagstvais»  die  Burgautl  ge« 
«amit  wird«  Dit  statistisch e«  Nachrichten  si^d  weit 
▼ollstindiger  in  dem  TAaaru/i^schen  Werke,  und  Reo. 
wird  sie^daher  lieber  ads'  denkselbtfn,  als  atnr  Slufugaard's 
Seschreibttng  mittheilea.  Ueher  die  Producta  de^  btßet 
nach  d^n  Ycrschiedenen  Naturreichen.  Der  Boden  itt- 
im  Ganieen  nicht  vorzüglich.  Hierauf  kömmt  der  VAff* 
iitt  Charakteristik  dte  Einwoliaer;  Oie.Etnwahvav  i^daa 
nördlichen  Th^ila  sind  ziemlich 'grofs  nnd  wohlgeh^nt^ 
nnd  gleichen  sehr  den  ThalmÜnnern ;  dagegen  sind  di« 
Südländer  merklich  kleiner  und  zartte;  )äne  haben iifoa« 
des  Haar  nnd  blaue  Augen,  diese  kleine  brana»  Angent 
und  rabenschwarzes  Haaf« 

*!  '  Det'S^hlftft^htt'wfffdnM*  •!«&  Iha»  iül«*  SKndMbisr, 
And  iie  sind  «ehr  guta  Se#]eute.  .  KranklMit»»iaiad  aeü 
ttn,  und  werd%A  mnfit  Wn'alt«a  Wafltaaihi  dbrch^nbaif 
lläubisehe  Mittergdhatlt^  ^e  sind  eben  niaht  aparMimf 
dem  Branntwein  sidd  sie  in  einem  iinhen  Grade  erga^ 
ben.  Sit  kleiden  sieh  besser,  als  dl«  ibrigea  Dinitah««  . 
Bauern.  Ehei^als  'W«i«n  sie  sehr  lu  SohUlgareiaa  gav 
hidgt;  nnd' die' verschiedenen  Kirchspiela  führten  fBm^ 
tiche  Kriege  unter  einander,  -bis  andlich  die  Regievnag 
ifch  dreinlegta ,  nnd  dia  Sitten  dbairhaiqit.«  müdatf 
imrden.  Di%  meistea  Bomholm^  kdandb  lasen  'nn4l 
.  fahraiben,  und  haben  grofse  Xnst  tum  I^esen.  DUtm 
Erscheinung  ist  um  so  merkwflrdiger^  -  da  es  weder  im 
Hen  Sttdton  ikoch  auf' dem  Lande  ein«  üffNitiichiB  Schula 
giebt.  !•       ::.  •     ;.   ■     ' 

"'  '^iitendü  herrseht  w(rfil  ein  »a  gA>lseir  Aberglaube, 
Ida  auf  diäter' Inaeir  <»'  Ifitevessant«  ist.  devidbadmiu  iroa 
^er  Spracht ,  Üia  1  sieb  mehr  der  Sobwediaeh^n  nl^ 
hart;  et  giebt  ^erac^ieden«  Dialekte.  Schätzbar  iilc 
Um  S^raahlosadka»  4m  das  dam  Bacb  batgdifigfta  Bar«^ 


i 


iöhnhi^  D&Msth0  W6neil»iich;  Utb«r  d«f  Er6reqbl|-wo- 
M  liBerkWvütdif  ii^«:  duft  <|i^  ii^f«  Ilicht  auf  den  iUtt^ 
ttaa«  S9«d«ra.  All!  den  )Jing«U«  Sohn  vererben;  v.o^ lie^ 
TocHteri^ .aber  li«t  die  mter«.  ivn  Vorzug. .  Ueber  dii| 
CiTilverfasauDg.  Die  ^iiUielieii  $telieu  auf  ^PfnhoU^ 
find  sehr  etntxiglioh« 

^  '  Alle  männliche  iSiiiwohi^er  der  liandes ,  mjt  weiiigen 
^usnalimen,  sind  cum  Militardie.nst' verpfliclitet, '  wen- 
den deswegen  in  den  WafTen  geübt,  '  und  sind  in  Gom- 
pitfnieeu  eingetlieilt.  Öi«  '  l^ewaiSrnung  \  ist^^'tulserst 
scmeehty'  iiniT  die  gitteren /Bemerkungen  des'Ve^f.  dar- 
fiber,  mS^en  Vielleicht' die' "währe 'tJrsache  der  Veffor« 
glin^en  gewesen  seyn ,  .die  er  erleiden  mufste.  Unter 
den  Officieren  befinden  sich  Individuen^  die  weder  leseii 
noch  schreiben  können.   '    '^      -■   * 

*  ••■  ■      •  ■•  ..••  :  >.  .    •  ■''      .  ■      "  ^        ■■       -T 

Die  -Wege  'im-  I^anda»  sind .  «ntwitetaMnd  sehtecht;  ^ ' 
fehlt  an  Btdeken,  nnd^wo^aid  ^0i4iaifden  sind«  befinde 
•ie  sieb'-il|  ^etn  tranngett  Snitande.  Es  giebt  \mvm 
Postli]iit4dh«»lilg-«s|il"de«rnCigsei,.fjttlbn  nicht^^intt  Kpptn^ 
kagtn.  *  JMIe  ^HMüt  gthdreinridaa^  Bdsfttism  eigeathüiiibHeh^ 
Ubitt*  ctoiBeaittivrinigSAvr'  vk  «akr^uagleiob  ,  iuid|  wie  4ät 
Terl.  grfiadlich  aus  einander  setsli  ungerecht«  :. t    , 

.     Zula1»t>^|«|«iilelr. .HfiT. . flt^^i ff^,i^^  aiisge«eichiietei& 

7amili9ir>uC''^r  Jnse]«>  ^i^r^uf  Xt^«^^.  .«^n  «"»,«  f9P9«'#r' 
pkiacha  AeteHxlsij^mtg  ^s^^Lf^j^M«^  ,^^e,  fehv  auslübrLich 

itiid  gcnaiii^ft». ... .%  jifißjteiMu  ^':im^ß^^^^fJ^J^^mf^ 

I,.  Qaellej^. HHd. andere  Gei^%IAfr..-.(DafJ(4anc{  w;i:4 
»aeh  dieii»4  G^rff^^tslsreisen  iJ^pj^Mf^^  bÄs^hdebei^  ^  E^^ 
gtittlMietjD^ler.gieM  es  auf  B4»rnh^m,  ,niphty  sondern 
aUa".yevileb^  .-uf^teK  4iftseni.  l^iUUf  n  .^in^  ^naafal  uraKreuf 
itebAü  tfimfndea  iirgßftdevüöte*  .%  «r«r<f«n  ^  i|efsohi«r 
denen  Xir^llfpieie,  di«  Mfrkll»tr(4igit«itffB  .i#  depi  ICir- 
^em  Uk  St.i.Mr.  sehr  geniMi  b«f«hr4eft)(eB ;  .und.^affi  J^n^ 
giebt  d«r,yari4  npch  eine  beson^efit  nebersicht  XAI^  ^ 
veraohiedailen  Erdarta»  in  )>dfi|i  Kbohs{ii#]B,..  tj^if 
•«hieehteste  Beiden  ist  in  d«r  Mitte,  de»  L(|pidai(i;i'#t 
dttaadifaitB  Üt»  mt  •iMtlnta  AiKMhmeBf  gut.. 

Mo 


"  Den  Schluft  d«^0  iN^diiss  mkcht  eine  N«e1ir»1tt  tttik 
•tt^n»  «nf  B<»rnfto{nt  Ifefahdeneii  Mtinceu  und  midci^miAU 
teilMtnern.  .  Man  hat  Ifetaiidairs  byi^tttimtclw  Gold« 
fünften  und  eine  Menge'  arabiscKnr  Siiberaiiiiisan  g«f  an«  . 
ttan^;  die  Naebrieht  iroii  den  lettteren  ist  sehr  oberflich* 
lieb.  Im  Jahre  1710  eder  1711  fand  man>  rlele  kleine 
qieiuchliehe  Figuren  ^  _  die  aus  dünnem  Goldblef}^  ge- 
schnitten waren;  aber  auch  hierübei^  ist  die  Nachricht 
des  Verf.  sehr  unvollkommen.  Der  andere  Theil,  def 
}«ider  nicht  erschieuen  ist,  sollte  eine  Beschreibung  der 
StädtVt  Nachrichten  vom  Handel,  die  Geschichte  des 
l«andeS|    und  eina  Landchartäenlh  altem 

Di^  zweite  Schrat' ist ,iux  die  Statistik  Von  gx'oEser 
^Dichtigkeit«  Ihr  Verfasser  (der  bekannte  D&nische  Su<- 
tistiker)  ist  Tom  Mai.  1804  bis  «um  ersten  «Februar  1809 
Amtmanä  odekr 'GbiireriMnc  fiber  die  Ins^l  gewesen»  und 
irat  also  die  beste  Gelegenheit  gehabt,  brau^hNre  Natih^ 
richten  eintusiehen»  Dia  Sebrilt  ist:  ma}^  %nn\  Öffent« 
liehen  Verkante  gadmckty  sondeirn  geiaiiaarmsften  aiii 
JlaAdschrtft  ta  betrachten^  ttn4  3iee«^glaaM  iM>er^  dais 
«in  anst^hrtichdr  Amsttg  den  JLeseXA  jdopytJiiiiiilifc^Mnma» 
«eyn  werde;  ,  m,    ».,-         -    , 

^ '  Zuerst  handelt  ^er  Whti.-  Von  dab  SehidfUn  *  und  Char« 
tSn  fibifrr  Börnhölm. « iJkffe-f  •  Gt^M^  KUm^}  Die  Obeiv 
fil^h^  nmfafst  18  Qu.  Meilen«  Det  Mangel  det'Oommoni« 
^ätiäai,  besonders lUrWiilter,  i j>t  siM  grbfs.  ^wai'^eispieln 
x^erd^tr'a^gefÜttH,  veii'i6K|'ttnd  1709/d»£tf^m«iiitauf.deai 
feisa  «ach  Sehonenhialt  fibi^gehen  könne«:  'Die  Volk», 
^ahl  vom  J.  I80t  bi^i^ug'  i€J,908  MenschM«*  '  $$9'  hat  seit 
^769'irfch^'tagenonmtett;  der  Verf«  schritfOytr  ^asüs  Um* 
itÜBiid'dlni^Auswandeiiiagen  sn.  An  dem  Vjbtfkichtf akter 
-smV  9%:  )steSy  einef  g^isse  argwdhaiische' Vatfsehlaasen* 
niii ,  "E^eliiiiit«; '  besMi^Wr  K^gen  Fremde^!  der  sich  Mq- 
fi%  'in,  Sttafaatfngsffllft^^  'offenbaret  1  Eigensinn  y  Dänkel, 
trÜ^efftMchlLeit,  UiiMrdliütig  bei  denDieiistlM>ted^9  Völlerei» 
Üb^trJMltMe  BTetfgi^i^^  UndaniEhatkei^»  Aberglanben^ 
Mlti&iii^ftillkeit  "an  alte  Gabräncbe.  Dagegen  giebt  ee 
viele  •ufg4wedBle'ISBpie;-^ie  JSemAeZjHsr  siad  ittdüstlida^ 


iJur  Vaterlftttd  $    «ie  sind  geaagsM»,   laSTtig  uad  nunitcr^ 

.  ,  .Broda«ti|«  -^.  Am  iiMitW  w«rd«ii  Roggen,  Qmf*U^ 
Ktfn  ^i  SrbMn  ttid  Wic)LeA  gel^ant«  Etwu  l^aolitlydii 
wirdviüftriE^eD»  Tdbftk  .wir4  gw  iiidity  liaii  Hoplea  na« 
iigiif  «IK  im  Klfiftc»  g^fWiiiit.  .  Qer  J(i|]rtfff4lHUft  f &ii^ 
««  subIi  «tt#9iabreil«q  i,  4^r  G«flen|»«ja  ^iik  jtn  foU^pklaai 
.ZttMuttd^^  Oit^,  Wildungen  iMtUkfii  mm^t  aus  «le.nif' 
4«n  Uckeo^}.«!  uricd  läkxUdi  noch.alwaf  Breamlipli  ain^ 

geffihrt.       -i     <.':..-.{       i    ..-    i-     .  '♦.:•;.,     :> 

wird  meht  gelidxig  bahanikU.  Dia  Zahl  wird  ni  l8>84i 
Stüokan  bavaalMift«  Dia  P£anl#aiii^  nur  v|Mb  mfilfigarOrlV* 
laev  '^  Btfe  Wartung  ict  bai  da»iRaliar^.  im  Allga meiiia|i 
^blaoliM  'Sti#  «rordaojiiaii^rlicli  gafiittart  underhalr 
tan  nur^Ski>ob  und  HaebtdL  Dav^ana?  bat  su  viel^ 
(Pfevde.i  ^.Ikm  iZtebl  auf  dar^  ga|i9«li  Ilüal  fajatrlgt  8360* 
Die  SdMifa/find  .▼«n:  dar  in.  Pütnemar^  .gawöhnlighen 
Jiatte;  daah  iit  die  Wolle  lainer  und  bei'tar,  als  .die  See- 
lindiscbe»  .Jeder  Bauer  bill^^atfre^  ein  DutMuc^;  ^^^  iip 
a^rdlieben  llniile^dea .  Landet  gi^ht  e«  iiale^  diji  niehr 
Mve  Hunderte. b^fitaen^  die  eneh  im  Winter  ficb  salba 
Ibre  Nahrung  tuchan.  Daa  Eiland  Imt  a3fiC30  Sebafcu 
Schweine  giabt  et  in  grofter  MEenge»:  V^nn  FadervifBlt 
werden  betondera^Odnte  und  Buian,  und  in  den  SUidte(|i 
RalkueHitohe  Hilbner  geiogen«^  Dje  Bienen  sucht  ist  a]|* 
iSduiIieh.  Wild  itt  wenig  ee^knnden« .  Det  Ackerbau  ift 
>^iidez  Teabeatamngen  liPiig«..  •<,         -.  i ...   t. .. 

,  In  AlIemx^]l•t  BernXtoZpn  ^i  HjMb;  Hb«?  ihvo  Betobaf- 
ffenbeit  giabt  der  Verf.  autfiihrliehe  Autknnit.  An  dcei' 
SteUen  findet  eich  Flugtand;  eur  Dumpf ung  deateibett 
Ist  «IWr üächte  gatekehen.  «-  Die  Haupt •Pjaeka^rtmi 
nind.  Lachs»  Doraeh  und  Wring»  die  mehrere  Meilen 
weit  Tom  Lande 'Teifolgt  werden.  Der  gröfate  TheiVdee 
Lachtet  wird  fritch  in  Kop$nhmgtn  abgeaetxt).  ein  Xheil 
witd  iwar  auch  gerinchert,  allein  dar  fcitche  wird  bet« 
Hr  betuhlt}   auch  itt  die  Art  de«  AKuflifknM  tidilecht» 


OiorDdw^li  «riiPd  tfaeUs  gesaU^n,  tlietls  aa  d0t-lS«h"|f»'* 
tYtfduMti'  tum  eigeo^  VeTbrauelte  fm  tjändkf;  ^  ein* 
Menge  wird  aber  auch  nach  Aopenhagen  gebri^:ht.  Der 
B^rhhalm^fO^^  Hlriihg  Ift'nibfaf'gyors ,  er  dlKtlii  g^eräu« 
th^rt  dal  ttgliettie  FrCÜMtftck'  der  ÜerM^oHn«**  aüt«  *«  iBli 
4lr#a<»)i*#iier  'MAnn^  spi«is)^t  tth^ 6 'bis  8  Stück  '  «ar^trinmal. 
B»Mt  9*1^  den»  Jabrd  ^756  ^tf rd«tt  lefreHdiji«^  «DotM^ia  'anit 

Ür^kÄkt:-  Um  -dte  'Insel  gtebt  et  eHie<^  Afibii^e  ^^«Mftde^ 
-die  der  Lachsfitcli^rei  ^ffDree*  tSdiadefi'  «liUtfi^^vOletFi^ 
scherei  in  frischen  Gevrässera  ist  unbedeatend*    .:*-;.  } 

^^^  SfimihoM  ist >»Mek  «^aar  Pt^cOitLcfd  des  Mumralr^iclif« 
{SCeiifkeblenlageir  Von  grojEüam  irmfattge  ^iebt  asrin  bv^ 
trltslitlicher'M^lige.  Sfffaon  seit  dani  slabite««Milten's£aluS 
liunder^  wurden' Vwrstieliia- gemachr,  i  11« '^iiriidnuti«», 
abar  mWn  h 8  rte  bald  wledav'mh  den  AKbcitiiBn  atif.  Im 
7abre  1773  wurden  si#  abermtfi^  ffiif  k8oigWoh«PRaehna«g 
-augef linken;  4b«r'  üaeh'  eiftem  A«IMiid»<<^von  eOyOöö 
Ktblm/  eingeteilt;  Nacbher  l^gta-  im  ^.  178$  ^hi  £ngt 
Icindtr  einen  Sfeittkcbleilbif lieh  und  «tfgleitrfi  irfna  Zi^ige'l« 
iN-eün^rei^  eine' t^dy«nbe-"uiid  T«bakspfaiftfn-Pabtik  aof» 
i|lb¥i^  di«  Werki  ^^lirdeli  mit  Tarlast' .gntritfben ,  und 
Giengen  nach  einigen  iWbfen  ein, :  Einigb  nen^a  tJma«> 
«ehmdngen  babefl  leinen  bitteren  Erfolg  gehübt »  niiil 
^i^''9t<eiiÄ^ohI<in  winden  ]etit  ni|r  «on  Privatpersohan  g«- 
^iban,  nnd  gr$ftten%hetft  im  Lande  Verbranidit,  Uebr#- 
•fent  ist  dia  Oüf»*^^d^l^^ornköimer  Slainkohlan'  Wsait  gäU 
ifluf^er^  als  dle^der-MiottÜttdifoheiK  &ift  Sandst^inbnaiiii 
wird  für  königliche  Rechnung  bafriaMn^  vdlatU<Fa*rlrtirnid 
1754  angelegt,  und  beschäftigt  ungefähr  50  Arbeiten 
llar  "^t^'  ist  in  '  ifan  latüien  Jkhra'n  «aArnv^'fllbeti  3000 
Kthlr./^ew^site.  Dia  Zahl  der  MÜtelinttbiild^^ia»}Mha. 
lioh  j|<liliefart  werden,  kt  nur  g^ing/  'Ole'StMn»  wad^ 
a^^n^fäist  9ammt!^hj nach  Kopenhagen  i^^sbtct.  ^'Di»  l^ 
'Bhl  hat  Gemetft,  der  4«n  HMlMndiäbiiaa^'an.Qttcn^&eQ^ 
Hkm,  nber  n1«ht  banutalS  wird;  dar^Stttttt^^Mlt  vdriimr 
'^cSMeiulrt  werd#n.    *  :.<.•.'        '      i 

M^rHh^lm  t^UAon^^  üth  'mieh  4ütA  sAfät a  ttakfe» 


1l^^m:ß^(f/»^eh^^^9>1fBk.^§^€rk,T^^  aus.      Di«,  ito- 

F^?ii^Af)^/(.Poi;p,fli%iafabri|c  wird  von  liier  aat  mit  dem 
^hop  rfr§eli0i|^,  dep  .lie,  >^^iarf ;,  die  Ausfuhr  der  tk 
Forcellain  und  anderem  Steingut  gebräuchlichen  Thon- 
•rtan  ist  verboten*  In  Rönne  werden  viele' T5pte  veir« 
/ftrHftt»  V^^^.M  bctY^phtlipbei;  Men^p  ausgeführt;  .fdleiä 
.^^Vo^tlb^il  d^r  i^beiter  ist  garing^  und  sie  sind  sehr 
Mtm^.  N.ur..eiue  Ziegelei  giebt  es^  vto  BornkolmiscUglLO^* 
.k^  ^^br^j^c^t,. werden;  sie ^prqäucirt  nur  wenig,  und 
.hat  .ih^<in/^fiau^tabsatz  in  Kopenhagen,  Zum  Schlufa 
wird  da^  Vo^sf^hlag  gemacli^  »^  auf  Bornholm  eine  Porcel* 
lainfabnk^  an  zulegen,  die  im  Stande  seyn  wurde,'  ihre 
.Erzcu^nisse^yoii  f  oriüglicher  öute  und  zu  billigen  Frei- 

Wzu  liefern,  ,        ^         **./"'* 

♦  ;Vp^»»,  den,  P^oducten.  dc^  Xn^ustrl^.  —  IJhrmacna* 
^f^J^  wirJl^jin  Rönfie*  getrieben ,  u^d  eine,  bedeutende  ISien« 
.ge,  Stuben uhren  jährlich  ai^jj^e^ührt  ,  deren  'Wirth  in 
ßewisse^  Jahrefi  Zwischen  13  .bis  14,000  ,  Rthtr.  .  hetrÄ* 
,g^n^  bat. .  .  I^;  Jahre  .  i'^ßQ  strandpt^n  >inige  .Englisdlle 
^Schiffe,  j  die  ^nl^x  andern  mehrere  Uhren  geladen  )i'at« 
ten;  sie  wu.irdfil  ,epig«u  «P rech siern  und  anderen  Leute/h 
.'sur  fLeinigu^g  upd  Ausbesserung  gegeben,  denen  si^  zu 
Xus|epn^d[i^^teiy^;  und  die  seitdem  sich  selbst  mit  der 
Verfe|rt^g]Upg  i^bgfben«»  Die  Üfirniacherei  ist  durch  ver« 
•chiedene  {königliche  Unterstützungen  begünstigt  wör- 
dei^;  i|nf«r,anderi|  ward  ein^  geschickter  Uhrmacher  afi« 
jg^fchickt,  u|n  die  BornAo/miJc^en'Fabricanten  in  'einer 
xif  hti^^n  ^hcorie  und  ^»esserei»^  Arbeitsart  zu  unterric^« 
^ten.  ,  H^.  TA«,  fügt  einige  Vors cmSge  zu  noch  lieiseter 
Aufnahme  dieses  Gewerbes  hinzu.  '^ 

,  Auf  d^i^  LaOjda  so¥rohl,^als  jn.den  Städten ,^weif7lAi 
j^plUn9  Zeufiha  verfertigt,  und  jährlich  wird  eine'' nicht 
«llJ^edeutende  Menge  nach  Aopfn^isgen  ausgeführt.  Au«1i 
^aa  grobe  Tuch  zu  Kleidern  wird  überall  im  Laii de  selb'sft 
▼«rffirfigt.«  Eine  Tabaksfabrik  in  ./ionne  ist  ohne  f^den« 
tung^  .Pie  Handwerker  sind  im^  Alljf{emeinen  schlecht, 
und  hlofse  Pfuscher;  «ie  treiben  daher  noch  allerlei 
•ndfirfil  Mdurnngsiirei^e.  un4  überhaupt  greifen  die  Gp* 


frerbf  Mhr  in  eiqimdevy/die  tiietfet  t^^ 
Söt(cher  iiiifi  Stulilm^lieV.      Brktintv^eiuDfblrcH&aeMl   wir! 
'j^berall,    nicKt  bloh  in  deii  Mdteb,    t^ltd«»'  lhGll''4di 
dem  Lande  getrieben«  '  -     .    -   i         .,.^. 

^  V  äandel.  -^  Im  iihr%  igoS  batMT  das  £tla«d  6a  ^MSb 
^i^mmeuy   ▼bn   53$|   GoinmertUtiei/^.  dU   B6bte^«bfdr 

.machten  eine  Ansakl  Von  §30  eutl  De^  Scliiffbatt'  'il?t 
tebr  uhbedentend.  Es  feblt  dem  Lande '4n'.|utöii  fiSv^; 
^der  l|aven  von  ilönn^  ist  an  einigen  Stptlen  ^^" sötikt  mvlr 
,  6  Pnfs  tief.  Et  ward  im  Jabre  1806  ein' Entwurf  iil  teff 
ner- Erweiterung,  gemach^;  allein  die  Ausführung  mufii 
bis  lum  Frieden  Tercchoben  werden".  Öet'  6a ^en  bei  IV^- 
Sä€  war  noch  viel  f  chlecbter,  itt  ab«r  durch  die  EjiiWbli« 
Her  in  den  letsten  |abjren  lehr  Terbettert  worden,  nnd 
jetit  6  bis   8  Fufs   tief,      in  Lootsen  dienen    auf  Ver- 

.langen. äie  Fischer  und  andere  Küstenbe wohnet.  Der 
ilandel  wird  im  Kleinen  getrieben  ^  jeder  Seifmann  nnd 
Schiffer,  handelt  9  ''iind  die  ^eigentlichen  iCaufleute.  habea 

.nur  höchst  unbeträchtliche  Vorräthe.      I)h  Frieden  hat 

.inan,  wenigstens  im  Sommer^  täglich 'G^lef(enheit^  sich 

.ans  Kopenhagen  mit  seinen  ßedürfnissön  tu'  rerseheii. 
Ehemals  war  der  Haupt  verkehr  mit  LUie'Sfi^    der  jettt 

.  ggnx  aufgehört  hat. '  Der  Schleichhandel  wird  dnirch  dilS 
J^ge  der  Insel, sehr  begiinstigL  .  Die  Raiip&xjiorlt^n  Be* 
stehen  in  guten  Jahren  in  Hafer,  Hafergrütze  und  Erb« 
Sjsn,  Fischen,  gesaixeneni  Fleische,  Fellen  nnä  Httnten; 
verschiedene    andere    Producte  .werden    in    geringere 

.Menge  ausgefObrt,  wie  Wachs,  Honig,  Übst  Ü-  äjfl'.  '  Kf. 
sen  grofsen  Theil  seiner  Järemden  Bedürfnisse 'erhäit'äja 
ItfUid  durch.  Strand ungen  ^    und  kann  sie  auf  diese  AH 

Jfm,  einen  ^ohlf;eilen  Preis  er^ipilten.  Unter  den^  Imper* 
ten  kommen  Colonialwaaren  und  andeYie  LtikuiaHitel  in 
Meiige  vor,    die,'  wenn    in4n' sie  im  Verhältnisse    iur 

iQröfse  der  Bevölkerung  betrachtet,' sehr  ansehnlich  ist.' 

^  Die  königlichen  ^otleihkfinfte  betragen  im  Dureli« 
..echnitte.eiwB  6000  Rthir*  Auf  dem  sogen annti^n  steileb 
'.fi^rce,,  ungef&h^  {  MefleVon  dei'  ^fserstlen  n5rdli<?h^B 

Ecke  des  Ländee,    ist  seit  4eiii  J.  ifM  ein '^eiMrUtmin 


.nS#tf*#pi^  JIIL##iifi#ifiiiv        48g 


^«fa  filMr'  dlim  Waü«n|^i«9«ly  lo  dttfo  t^l«  PJtfiMiira  tir  il«|r 

sogen  itty  abrieb  m  ävten-  guit  li>M  m^^  kAHn?  liiA 
iMit  cUdier  danm  gedmclrt^  •kf  ehMr  aitar^reif  tialltf  «m 
UeiBerM,  mit.4em'H«ii»tf«a»r  !m<tV)0rbüicln0g'  H^NHid«!,  ^ 
lAinpAittt^T'  intülef  e».  Auf;  OkHstims'4g  Mrdrim  Jalnli 
^ISOS  «t<«Mt  ei#'IiMiip^iifewir  -AafMttndat,  BüMA^Hcmp»» 
•TwM]^  fir  ^dj«  B^rokifer  gswUhiteii  dl«><Stfaada«i{([«ii 
«nd  Hftirerei«ii ,  wodurch  grötae^  Summen  ia  DiiiUtff  gn- 
iotM  Wiftd^til  •  l^eii  df>üok«Bd«n  At«ii||«l  «in^r-  Bonmäh 
iriishtittig' g«tl«lif  Hi>^  T^;  Hn«  «tnli*fmi»elao  Mofbtfdi^ 
'deretn^  lir  tiitt  dem  Hh^e  iBoS^uroi  Unig^mMfetittOettMi 
'^Migetielitei.-i*'    *       *  •    ^^  '5-'»       •;   Vi;.,.-  '•    i* 

^  Die  Bhn^^irii^thtm  StSdte  l)tiltt^iei|  »eieten«  «h 
•Strebbedeckten  ILelimhfilteil^^'r'dle  ob*e  alle  Ordnung  »•- 
%tA  eifllMidef  ^etlrlfoii  ;•  di^lr  «hat  Jll?ilim#  ft.  0.^569  Räueei^ 

und  69  Gas$en  und  Strafsei^.      Bevdlkeriing  iin  I.  laoi. 

Bonne ,  2422.  HasU^  487.  Sandwig^  212.  Mling$^  338« 
'lW«»fl»V'*^«''  5V;^«**f '  I2?4i  -  ilBfc/*Jl»*ji%-,  455.   /  iA^'ng«  ^ 

uiHF  StMiv>kk'%tMak  «M>i»'n«fii«Ma  Zeüen  auf  «ine  ^kf* 
'  iirecte  Att  «^dtiseb^  Oesre-chtaatae  ivluilUrn.'    Aue  pff^ 

seiliehir  und  i^eealDge  EiniiehtnUgen  fehlen  gaa»V  «»  B* 
«Wo^d)hlrirkte;  .^aethöle  u.  dei||l.  lim  Anteeamreeim 
'■itt  •eilrdeni^Ja%re''%B«('aiganfflfrt«    iiiigeaelitea  die  det- 

^^egkn  ^geti^oiü^tttM^  Anitultfi»  «Hgenfeine»  Mifev>evgnfig^h 
*)nnregten;    der  «hemalt  "grOCeen  Beitel«!'  ist  Emliait  g4. 

«ban.      An  eit^gen  6uJlleii  ükd  kMna  Haepitdier^      Wm 

Intet  hat  ewei  WähaftpMe.    0ieiKÜtt«!^iat  eine.  i^wSlui* 

liehe  Krankheit;    andere  Debelt    «elbet  die  Lnttseuche, 

.■ .    '  i  ^  ■■. .   r  .      „.    .  ..     ' 

Bief  l^er^Mefat *'»  Otoinilsslinien  sind  eingefiihv^  1  ^  aber 
«iliefit  wefd^'i^ur'lidclivi'  unbedeutende  Sachen  een  dMi« 
selben  rei^handdlt.  E«  giebt  ei»il«udg*erieht  au£  Berte- 
holm^  dae  einsige  Obergeriebt  ^itsept  Kamen»  in  Djkfk* 
ntark.  Der  Amtmann,  desten  Gehalt  1200  Rthlr.  betrigti 
iat  der  vorttilhnilve  Beamte.  Der  Amtlratwdter  aiammt 
i^ün  MBf^Miea'^Mnile.eki. 


^iigiiJ|fta.fili«v.^!lt«4^l|«UviN#i»  b««tijttigMi  im  GniHMii  4»P 

tG^io^Nibeity  auf  i}M4lii|y««iiiig.«u  wvit«ii«.|m4der  Veir- 

'  ^eAIäiMMr  dasu  fewIbU  wevtd«»  Müfoin..,  .  Im  7.  .1805 
iit'  «iti«  6e«el]fchft€t  .<ar  die  NMlJu>i|i4itpi  n  4»r  Ah^ 
^cht  ||;c«tift«t,  «jm  Auikläraiig  fibevlmupl*  undbino«- 
>4«w*'die- ÖkanoiQi^clie  CuUur  nach.  Krilft#ii  aa«tabre|* 
-tnt^mhmt  ihve # Wirtounkeji  ist  «ejiv  blNicJirlinkt.  B|. 
Äifl .  BttchdraeMiAi  i^«(  die  Intel,  iiic)ii«'|^ie •  prwihntß 
Oeiellfchaft  hat  den  Anfang  gemaoht,  ein^e  pffantUcli/s 
Bibiiothek  anzulegen.  Für  die  schönen  Kfinite  fehlt  aller  . 
^inn,  dagegen  sliigt)<aiQlii4er  iwU^kXßitmA»  Ja^x^t  auf 
^ne  rohere  Art,  in.ftbattriitlMHier  &lei4eiypraeht  u,;t.  ^* 
^ie  llftöbeln,  datiGariltha  u«  a.jr«  aia[d/iJi|.(i^aAieii  jggivr 
.lH»«h.4ßialach  und  icUfcht.  .    ^ 

-  .  ^^  '•  .-  •■  ,^''  *.  ^  '  •  -.  •  .-.  ■  ,....[ 
;  Auf  dar  gaiM^n  Intel  giebt  et  wir  '^in^^,  ^iniige4^l^^ 
^aolit«  l>ie.,FraiiJ»i|»]|iuiiar  J^o«niiMW  iiu«<«(u|  BäiLe^  sjo^t 
4«r  hei49^  G<9alU«h«(t«  wfi.f^lbft  die^Wrir^ii9;ierscheiDt 
.a;i9ht  )]|f»  iTi«eha,:$qm|exiii  hn^cgt  die  .^ji^f,  ,.  Sait.deipt 
Jab«*^^  li09  eiarft  zW^BiUlirdf.  #^t«WSh  .ijiw«)MKVVn 
^i«bfri»  i^ii^««-/Muij^  ivivfi.gar  «iii^  I^ 

MiliifUmitiahtangai»  tiad  ceittri69ß<^  %«(  ^xiafH  s^l^ea«^'^ 
-i^;9'fl.«^«etit.  :  Oia  £(ii|kjinlta.  von  .ß^fi^ol^,  ai^er  d^ 
«Sillen-ft  betrag««!  jährUch. ^4<M>fi5  J^lk^Vr  49i  ^^^4  ^iß  <f- 
•wlihiil^hatt  Aaigaban  maahen  nur  jlStOW)  AU4n  91»«     . 

Zum  Schla«se  fügt  Herr  Th.  eiae>  Vehf^fltüit  ^^v 
merkwördigften  Begebenhaitetn  auf  Bomholm^s  Gesohichte 

«kloasu'«  «ad  Vehi^adana:  Uet»a  1  Ai|lU(Ht^iigf  n»  ;i.  B* 
ttar^(bertthmta.Si^Mlft«9fo»a*y    die^AUarti^ügm^.,u.  d«(§L 

•  Jodin^:  gtebl  ea  pmkL  u^dw  la§eL  Ein  7itf|Uwp'er  lie- 
fert eine  Aiiei<lkt?tatt  4«r  Stadt  JliPyinf.   '  ^ 

.  ;;:'iDi9.,drill«  Ahr^h^  fiie  .tum  J|efl%t||,44r,4)äiufc]^ii 
Säeleial«   in   Engliichar  G«ia»g4l«lflia<^^:Hi9C|^9M  „i#tt 


Hr.  A'dti».««m«t;R«we.ta]W«iia£^iiad  tu  l^iJide  g«lj*« 
fert  hat;  nur  hat  der  Uebert«tter  ifcMMnAilfalwii  in  mmm 
•ystematiicha  Ordnung  gebracht,  und  mit  Znt&t«en  er- 
wkhmn'^^  4km  aher'iiam   Whüfan^m^iAmdmxmn    haltailiUit 

.•2- 


-r.  A.u-   , 

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dalf  en'^spagnol  et  en  Präiicaisi ,  in^quaht^ 
.  Iss  r0u4e»4iep0its0^^monid0i€ti0eli0ä:n^nMQm 
tSeSf  la^äistance  en  lieuek'  ^ÜH:  relaif;  ä'  Vau* 
tre^  et  celle  de  Madrid  qj^hajpufi^d^eu^^.^Prfh 
cSäid^unt  Instruction  euh  iahmniäre  de^ojrm^ 
0er  eh  poste^,  et,  sur  l^s ^rai^  ä  payer*^  et  ac< 
.  campaf^d  dfune  caria\  -^^  i  mdAp^mAaammm^ 
dei  routes  de  poftesy'  ädfAiä  aüssi  'tesroätel^ 
itinirairei  de  ces  deux  royaumes.  Par  Chm 
PicquxT^' Gäographe  graveur  du  oabinet  to* 
pogr.  de  S^  M^  Vßmpereur'et  RoL  Paris,  beim 
Verfatsex,  und  bei  dem  Buchbandler  Magimel. 
l8lo«    8*    (aber  erst  igii  erschienen.}« 

Das  Spanische  Fostbuch  des  I>*  Bemdräo'  EspihaU  y 
Oarcia^  das  lU  Madrid  i^Wli»>  Drii«k « iieraW«klim ,- ist 
swar  y<MVi  Verfmer  .tarn  Qrunde  gelf^,«alleli|  sajorrBe* 
arbeitoAg  Ut  so  reichhaltig  an  Zasätaea,^  Varbetierntt- 


•t  tn  einem  ftmuB  ntaes,  aelir  brettchhareii  u»d  fiirB.«i^ 

seiule  hl  fnantfnt  und  Fiknugalf    Mndnilie&riiete^  HaiHl^ 

^^di  aiife«m«liie»'ati  •->..  ."'•;jm'    -  > 

i'  ^Ilater>  die  wiehtigaieB  TelrBetMFnvgsli  «üd  Varm^lbv 
srungen  gehören  trstUch  38  neue.  Pottvouteii'«  ypm  wioli«^ 
tiiren  Gräns-  and  Seeplatven,  nach  Madrid  and  anderen 
lietrSchtlichen  Städten;  zweitens  die  Angebe  der  Be- 
schaffenheit einer  feden  Rente,  am  Ende  dertelben; 
drittent  die  Veränderungen,  welche  seit  der  fransöii- 
achen  Beaitinahme ,  aowohl  in  der  abgeänderten  Etchtung 
mehrerer  Routen,  aU  auch  in  Eihschaltnng  neuer  Statin* 
.  aen ,  sonderlich  xwiacjhen  Madrid  und  Bayannet  Madrid 
iaid*^ra«i7Mes»  Madrid. tmi'T0<l^o^  und  T^led^  '€adiß  vm€ 
^adajoz^  SUktt  gefufsida^  haben,  und  aufboren  Richtig« 
ieit  man  aich  um  so  mehr  verlassen  kann,  da  sie  Am 
Vcrfassi^  *  Tnn'  Oi&oieren  dte  Generalttabä  mitgethailt 
li[Oj^den  sind«  Auch  über  die  richtige  Anssirrache  ^er 
I^amen  einiger  Stationen  'fiadet  man  Zurechtweisungen« 
iDie  <jh«te,  welche  Portugal  und  Spanien  mit  allen  Pos^ 
iwd  ,fii|eb)Bins|rtiH9t;'be|^eiftj^  <attd  auf  einer»  bffoadei;en 
Abtheilung  die  Umgebnagen  von  Madrid  giebt,  ist  ein 
Muster  ton  Nettlieit  und  Deutlichkeit,  wi^  dies  Leb 
4an  ^wmiilan  Ailieiten  ilves  Zeidinei«,  des  Herrn  Lapia^ 
gebC^^v^  ,.  ^r  Zeiten  |(s|i(iev  dient  «in  tugleich  tnr  beaten 

>|irfktiachiatt  Head-Chairte. ' 

.«^»  y  'u  .      _ .  .  ,...•, .. .    .  fcu  ..  . 


D^  Thüringer  Wati^    hesonäers  für  Rei* 

9ende   geschildert    von   K.    £•    A-   v.   Hotw^ 

:.HwzegU    SaÄs.    Goth0i$chen  Hofrathe^    ^^ 

*   Chr.   PF.  Jacobs,    HerzpgU   Sachs.  Goaud- 


ächehOb^reotisistorialrathe.  Zwefteoder  tud^ 
ö$ t liehe  Hälfte t  |,  undf  3«  Heft.  Mit  Kt^ 
pfem  und  einer  Charte.  Geüia^  bei  Etüng«?, 
I8l9.,   XJJI  u.  526  S.  in  U.  Octar« 


Seit,^r,^|^f(]»9^ung  der  crjrtcn  iraZ/u  diefftt»  mit 
^inem^  Fl<^iffp  {,i|l^  aller  Sorgfalt  bearbeiteteD ,  Welfaeh 
Jiielelv^9f|ei|,]IV«^ket«.  ül^r  welche  erste  Hälfte  wir  uaa 
jm  deiiiJ^V.jl^n^e;  dieser  J^  G.  K.  von  S.  s^  bi«.3|y9 
weitiftnfigy  ju^^j^i^r  Wichtigkeit  iß$  Gegetpstaodet  eng«. 
messen,  Tcr^eitet  liaben ,  sind  nun  4  Jahre  verflossen. 

Difl)  JHdei^rfi»  Vfi^aster  h«hen.  sich  in  dieser  Zeit  darch 

öftere  Qkejf(^|i  in.  den  südSstlichen  Theilen  desTAurjn^«r 

.  .Waldgel^UCgftSy    TOn    welchen    viel   ufenigere    gute    und 

braucfalMafi, literarische  HtUlsmittel  vorhanden  sind,    als 

.  Ton  der  ^^ühtr  gi;schüdert<fn  Hälfte ,    durch  eigene  An« 

•icht  nnd.csigene  Krüfong    tqQ    allen   wissenswfirdigea 

,  VerhiltnisMA  der  Geographie  nnd  Statistik ,    der  Zeit« 

^\i|nd    Nalur^^chkhte,    der  Bewirthschaftung  und   Er« 

werhstweigei,    der  ^atur«,    Wissenschafts*  und  Kunst« 

Merkwirdigkeiten  aller  dieses  Gegenden  so  vollständig, 

als  es  nur  aidgjlich  wairi  unterrichtet,. so  daXs  alle  Thä« 

ler,    wenigstens,  von  Einem  derselben  f.  viele  Gegenden 

jedoch    auch  geilieinschaftlich   von   beiden   gans  genau 

durchwandert»  und  durchforscht  .wurden,      Ueber,  andern 

V^rhlUtnissey    die  nicht  von  eelbst  in  die  Sinne  fallen, 

wurden  sie  dagǤ^n  von  landeskundigen  und  xum  Theil 

«ibrigkeitlichen  Personen  auf  daf  freundlichste  und  libe* 

4rri9te,  belehrt.      Wo  sie  sich  auf  ältere  historische  Dat« 

betiehen,    sind  die  Qndlen  und  Schriftsteller,    nos  d^ 

nen  §i0  schöpften  ^  jedesmal  angeffihrt  worden. 

.  .     ••-..A    .-^        . 

Die  Beorm»  Verfasser  pr^ten  selbst  wieder  Wechsel* 

«eitig  ihre  AnM'beitungen,  von  wel^h^n  diejenigen  übe« 

:die  Thäler  der  Sdiv^za^  derlro^uir,   der  fVerra^  der 

^i^Miiflfik'  ^t^  Ao  irU  die  Gtgfa4«)i  tpa  SßeffM,    Le^ 


^•r  Thäler  der  Jim  ^  der  Schltvfst^  der  Jtz  und  der  5Uf • 
nach ,  mit  ihren  Nebenthäerii ,'  insbesondere  Hrn.  Jacot^ 
rtnm  Verfasser  kabeir«  •        «   V.     '     . 

—    •  *  #*    il  ••  .'1     .•       i 

^       Diese    xweiu  B'difte    ist    fibrigens   neeh    demselben 

Plane,  wie  die  erste  ^^/i#  bearbeitet»  nnd  enthilt  lau- 
ter ^ufserst  treue  und  genaue  Beschreibungen  der  eia- 
'selnen  Gegenden.  Da  nuih  diese  Gegieiiclea  '  d^r*  ri^eir^n 
Baifte  von  viel  größerem  UblfangepuiÜd/Hiioreh- reiche» 
^an  «u  beschreibenden  Gegcihstäh^en' sitiA,'äU*iN#'Gegeii^ 
'den  der  etstgn  Hälfte^  SO  mufstert  äubh  tt&  le^itef^a  hk/k» 
'den  Hefte  stärker  ausfallest  «>' als  die  erttlft^.  t  ■  >  •  -  -  f  ' 
-    •-.  ■'   :■    •-.  :    ;...  r  •'  ..  r.   f.  .  it-.  v   <««  ■» 

Es  herrscht  überall  Treue  und  Wahrheit|  GrBndliehheit» 
nÖglichste'UmfassuiJg  alles  W|[ssenswfirdi]gr«n'  einer  jedett 
Gegend  Schritt  vor  Schritt,  in  allen  Be^^l^ungeW,  physi* 

'haUschen,  naturhittorischen,  'mini/ralögischen  üitd  botaat« 
sch^n,  technologischen,  'mercantiKschen  nnfi 'Okononif* 
sehen,  }a  ethnographischen  d<^r  Bewohiter'fedes'Dorfes,  '}#• 

*des  Städtchens  ,  ja  einzelner  Häuser,  Sthlftis^r,  Febril« 
und  Manufactur- Anlagen   uf.  s.  w.^  Bergwerke  und  Hüf« 

'tenwetke  u.  s.  w.,  mit  belehrenden  BHckaa  in  die'  C^ 
schichte  der  Vorzeit;  mit  Angaben  der  Terrftorial  •  Her^* 
Schaft,  genauer  Bezeichnung  der^ Territorial -Gränieny 
der  Häuser-  und*  Volkszahl,  der  öiTeMichen  AnStalteli 
und  VerWaltniigen,  det  obrigkeitlichen'  Behörden  ,  •  d«r 
Erwrerbszweige,  des  KunstBeifses,  des  Hafldelsverkeh#a 
und  des  Wohlstandes;  der  Lebensweise ,"  Shtiea  nnd  G#* 
Bräuche;  mit  interessanten  Notizen  öbtfr  kiie  irorköramea-  , 
den  Fürstlichen  Fümilien;  desgfFeifchea  Wef  lebende  0#« 
lehrte  nud  sonstige  verdiente  Männer,    WissensehaftliekM 

'<ind  Kunst  ^animlungen  U.S.W.    Kurs;  es  ist  niohttWit*   . 

*  aenfwfirdiges  übersehen.* 

*..'»)•-..     =    .,.<  >»•/'.  •  •.  .« 

Daher  denn  auch  dieses  Werk  nieht  aar  allen  Oeo« 
graphen.  Geograph] efr^n den ,  'Btatistlkera'  tiad  Charten* 
seichnern  d«^s  In  «  nnd  Auslandes,  so  wie  ohnedies  ällefe 
gebildeten  Brwohnern  der  l%ürtiigef  Waldgegenden  aa4  • 
d«K  Nacbbarsdiaft»  "UM  Ulbrn  ;  dea<^^  TAOriags^  Wald  %m 


BttthniBff  .nM:K|im  Verg«i9«tt;B0t«illMid«ii  als  «i«  rälh 
ftiUidigeft  &«{>artorltim  aller  WiistMwiirdig^n  unan^^Hv^ 
lieh  itty  fondarM  auoh  firMMtefal^gen  und  Bptoa^4#r» 
•o  wie  filr  Kanfteate»  Fabvioanttn  -uii«}  Manufai;turif|»A 
ttefflich«  Ualyerticliteii  nnd  Tielfacli  lielehKaiida  NaoK^ 
wfut^ngBtt  entlidU;  ja  wegaii  4af  ^ewlliltaii  angenekoi 
aaii  yprtraji^  gkiak  emar  Aeiaekea^liretbiing 9  .au  «4i|f|K: 
mauBiclifach  unterhaltenden  und  belf^irendafi  IffjGtQr^ 
lär  gebildete  Leter  aller  Stände  geeignet  Ist. 

Eipig«  tonSglteli  maleriselie  merlftürdige  Qpg/mti 
fltinda  sind  durch'  artigip  IILtpferehf  n  dem  A^e  ▼eraln«^ 
Ucht  und  gfefj&iü«  4largc8telU.«roir^n«  $0  des  Bergsafikira 
Lau^nst€in,  im  ehemaligen  Baireuther  Lande;  $0  dt^ 
Bergschl<rfs  Schwarthurg  im  Rudolstädtitehen;  so  die 
grolsela  tSphftnen  Ruinen*  A^'JCJto^^'lKii'^he  von  J^tuUn'' 
%€lU^  ebenfaUa  im  RudQlst4d%jisG^tMn\.  ebenso  ^v$  Ruineiy 
4^a  ReVKfcblosses  |(ausnxtsin  im  Mi^in^ngUcheni  ^  und  1^ 
TileUKignelte.  die  Bau|I|P|  d^v  ritehlifibt en  ^  doch  solidaa 
Md'  daMfhafUii  3gna«ihftases  im  M$iningisch0n  Obe«» 
.lande«.'  ^    •   >     ■:  .  .       .  / 

Eh*  wir  den  Haaptinliall*4iattr  beiden  leisten  Heffit 
fcara  anxeigen,  haben  wir  erst  noch  tu  bemerken»  da£| 
ttr.  V.  HpS  und  der  Zeiekner  der  Chatte  sieh  alle  |if  fikn 
gegeildn  iksiben,  um  solehe  iq.  eaakrichttg  und  branakkav 
als  miiglich  su  machen.  Mit  Offenheit  wird  in  der  'BAw)^ 
leitung  von  Seite  VIII  bis  XII  die  gröfsere  oder  gerin« 
faire  Zureylässigkeit  der  gabrauchten  Hölfsmittel  enge- 
gebe»!  aiftft  walchen  sich  ergiebt,  dals  diese  ,Ch«rte  voif 
4ar  dfttliehen  Hälfte  des  T^vrcng^r  Waldes,  durch  die  anr 
gewendete  Sorgfalt  bei  weitem  gröC$ten  Theils  sehr  rieh» 
Üg  und  genau  befunden  werden  wird;  Gegenden,  die 
aadi  am  meiiten  der  Verbofsernng  bedarf  en,  sind  blofe 
die  der  iSc/iiears&urgixcAen  Antheile.  Vorsüglich.ist  dem 
2«aufe  der  Qewätser«  welcher,  bisher  auf  allen  älterei| 
Charten  von  diesen  Gegenden  häufig  sehr  fehlerhaft  dar« 
Heatellt  war,  die  |[r6fste  Sorgfalt  gewiedmet  worden» 
Qekrigens  e^ithäU  diese  Charte,  90  wie  im  ersttn  Theilß 
irtrspvochen  worde,  denjenigen  Strioh  der  ersten  Hälfte» 


weldiir  %n  aiaiigelluift  iotrg««lillt  i^ar  (qM  nnirtfg^e^f 
tchtlil!tMi  welrdea  kann)  tiaeh  mSglicktlen  V«rbe«s0rtt»* 
gen  noch  einmal  •«ich  v«i«fat  sie  -etwas  weitet  tutok  8ii« 
den  hf>r«b,  als  die  CiMtite  cler  ercten  H&lfte,  tin4  di» 
Biergschraffirungen  sind  Wel  Icräftiger.  Demtmfeaclitet 
«A^rfcllfe  cMe  lüSaRieir  d4u  8leidi«rs'  noeh  uidit.  die  Vöii- 
kommehheit,  wie  s6l«h«  #•  manche  ii«aaaEe  OdMirfsdu»- 
feii  fewonhen  haben i    > « 

Sowohl  in  der  Einleitung  von  S.  XUt  an«  als  anch 
liier  irad' da  im' Werke  seihst ,  Werden  Berfchtignttg^n, 
Verbesfentttgen  n«d<  ll««hirige  tdr  ^die  Beschi«tbtt'ttg«B 
vnd  die  Chart*  d#s  mrnm  Th^iU  anfieg^h^n»'  was  «Ar  w 
loben  ist. 

Das  4rtte  Heft  rdes  tweitcfn  Theils  enth&lt,  n^A  dem 
Plane  I  die  Besehreibting  der  Tbäler  des  nStdiUhen  Ah» 
hänge*  der  südöstlichen  Hälfte  de«  TMringer/WmLd^ 
taid  beginnt  mit  dem  Thale  der  //nt,  amFuAe  det 
Schndehefpfs;  es  ist  die  Bede  von  dtfa  StelnkoMenberf« 
werken  bei  Manebach  und  Cammerherg ^  so  wie  von. dem 
Umtnauer  Bergwerke ,  der  Stadt  und' Gegend;  sodami 
fillirt  die  Betcbreibung  weiter  cu  dem,  in  mineralischer 
Rüoksteht  merkwürdigen  Bhrm^erge ,  ttnd  von  da  dnrdi 
ias  Nebenthal  der  Schürte^  naeh  Langewieeen^  dUreh  dai 
Kebenthal  der  Wahlrw  «ni  Schobse  nach  Am-Sltkrek 
rind  dem  Singerberge» 

Sodann  beginnt  die  Wanderung  durch  das  girofm 
Hanptthal  der  Schwarre^  mit  den  NebenthÜem  der'  A«'ii> 
n«,  der  Sörbitt,  der  Lichte  und  Katte.  Es  ist  auf  die^* 
sem  Wege  die  Rede  von  der  ehemaligen  ziemlich  ergier\ 
higen  Goldwäsebe  an  mehreren  Orten  dieser  Gegenden^ 
und  von  den  VersocHen,  die  Lagerstfitte  der  Goldplitti» 
chen 'tu  finden.  RudeUtadi  und  das  Schlofs  Schwar%* 
hurg  mit  ibren  Merkwürdigkeiten  werden  autffibrück 
gescHilderti  desgleichen  fCiinigsee  nn&  PaulintelUj  Blanm 
henburg^  die  Hammerwerke  ''im  Schwarze -Tha}0  f  dib 
Glas  •  und  Porcellaii«Pabrikcii,  die  Marmor*  und  Sdiieisr' 


Tifümmtnn  dkfer  G«geaden  werden  «ngefllhrt. 

8od«iiB  geht  die  Heise  in  die  Gegeaden  u«  ^f^fyfS 
mnd  joi  der  Laftdftxilce  nwii  di<9ser  Sudt  bii  Ju^nikitfil^ 
dorck  Heile  •  £icA« ,  Gräfenthal  uad  den  fat$4lp^ff* 

Davenf  folgjfc  die  8p1iiU«rwg  def  Thi^ep  dmt  hßpiU^ 
Mit  dem  greJcen  Nebe»tbele  der  Sprmftz;  et  iet  ro^x^ 
lieh  die  Rede  toa.  fre^ifWIe,  Lau^mtsfn,  T.tfijtftßjfy 
Wurtbach  lutd  L«u»citAcrg,  und  den  jdorMgen  S^^Mrfefk 
J^vfieben»  — ^  Hieren  tchiiefst  die  Beeclireiliuog  dev  G^ 
gend  nm  Le^«ii#t«m  und  Ebertd^rf,  iwiechen  der  Sery 
mie  nad  SaaU  sich  en^  £s  iet  die  Rede  von.  den  höch^ . 
•ten  Bergen  der  Gegend  nm  Lpbg^stein,  d^m  M^glisr 
Berge  iron  3996  Beriser  Fals ,  und  dem  Cultn  von  2269 
Per«  Fuls^  über  der  Meeresfliche^  und  von  dev  SUdt 
JMmUuin,  MO  wie  von  Eä$rs4arf, , 

X 

De»  kweitcHir/t  hat  mm  Gef^nstende  die  Scbüder/- 
wagen  der  Thiiev  dei  ^üilicktu  Akhßng$^  d»f  iüdf^tUr 
MsA  Hälfte. 

Es.f^t  tnerst  die  Rede  V09  den  kleinen  JSrebenthCItqi 
4m  trtrra  in  der  Gegendr  von  Tlummr. 

■    '  '     •  ■•  .i 

Dann    folgen   die  ,Beeohreibnngen   .des  Heup^t|J^l|M 

iov  SdUea/i4i  mk  demen.^abfn^hiUera^  der  £rZ«i«^  fifß 

fUsstr^  der  iVaAs  uad  der  J^ihtr.     Vor^üglicH   iate^eest^ 

im  5cA/si<Ae->The1e  die  Schilderung  der  Stadt  S^KUusin» 

<  feilr*mit,  ihite  MecfctviMigkeiCfn» . 

'    '     '  •  ' '  •  ' '.   (to  / 

ille.;R«M«  gdbt  deranf  i;i  dae  ]EIaupUbal  ^Wß^^ 
hier  interessi'ren  ^sonders  die  Schilderungen  der  Resi- 
ddna  MiUSkurghautm  und  des  StjUdlchens  EiJ^fiiid. 

Haohher  hegiant«  die  Waa4«r^^g«n  in  d/en»  9^U|»i^ 

tiiale  dnr  lu«,    und  deren  .Keb^^h|lern>    df^  QrUrr^ifi^ 

dar  i^BfkiäUt^t    der  Röfken  nnd  der  5^faa/?&.      ]^fi^iei|r 

inalMfiAivarTheU,  cofwobl  In  nMn^^lWtff^y«  f^f  tt^ 

A  •.  Jt.  XXjrit.  ßds.2.  Si.  N  . 


moUfgi^lMV  Hioiioht/  Wegen  def  IndutttiefleifAet- dfet 
Bewohner  de«  9tSdte1ietf8  «nd'  der  Gegettd  'von  Senn«- 
hgrg;  denn  man  rechnet,  dafs  die  Sonnntberger  in  den 
)^jie£pdett  Zeiten  deii  tfandels  für  &oo,öoo  Gulden  an 
W«aren  versendeten ,  die  «ii  Centttexiahi  14,000  g«- 
•chfttit  Weitem  •     '  •  '  '  .  ^    .  .  -rü 

r"  'Nnnwit^  fo1|(en  die  WUnderttügen  durch  die  ThSIer 
ßer  Vqfiläch\  der  Krenaeh  tind  Rodäeh»  Aach  hier'i«! 
lier  ttineralogitehe  Theil  «ehr  lehrreich,  «o  mejidifr 
*dc)f11derung  der  Wichtigkeit  diftr  Bauholcflöieen  i|af  dii^ 
ired  Gegenden'  iiis  Ausland,  welche  jfihrlich  gegen  300^006 
'Gülden  ins  Land  sieben.  Man  findet  hier  die  Betdpjre^ 
Bung  der  Städtchen  Tenau-  und  Kronnehf  -der  Steinkoh- 
lenwerke hei  Stockkeim,  Die  '  Schilderungen  enden»  itm 
der  Grinse  det  Frankenwaldet ,  unweit  NoKdkMemm    ^ 

Nun  folgen  noch  drei  wichtige  Anhänge.  .  i>  Anhttngi 
Uehersicht  der  politischen  Eintheilung  und  dee  Bevölke* 
rungszustandes  des  7%t<rin^f>*  Waldes;  wir  thetiea  dhraut 
aehenitehönde  tahellariscfae  Uebersicht>4eii.  Innern. 


if«  Anhanjg:  Uehersicht  dex^eigenthümlichen  Produete 
%nd  ausgezeichneten  GewiSIrfiTe  *:  aül  dem  ^hiiringer  ;Wal« 
de  nach  den  drei  Abtheiluhgen:  e)  Pvoduo^..d«r^^t(l^ 
Talreichs  und  deren  Verarbeitung',  h)  des  Pflanzenreichs \ 
'c)  des  Thierreichs.  Ei^  spre^ender'  Be%reis  ffitt  den 
Xunstfleifs  der  Bewohner  fenefe- Gegenden  1  '  dei«tt.  thi* 
tigkeit  alle  Achtung  veirdient.  «:  .  . 

3»  Anhang:  VerzeT^nils  /der  Laaditraleeli,J(4tein^ 
Ton  Thütingen  nach  Franken  fiber  den  Thüringer  Wald 
Whtevij'init  Aufzählung  der  MMl#d)ttahl  für^iede  «thtioa. 

Dar  Ganze  heschliefst  ein  anefiifrrliehes  i^«jtfici»«ile- 
gister  über  alle  vier  Hefte  des  Werkes;  in  welchem 
'^urch  jäeHi  Zusatz  ^nzelner  Bnchttahen  hei  >diAirJlaiiien 
4pgle{ckr  tu  erkennen  i#t,  oh  der  Nanie  eineir  £tkdt,  ni. 
**lieni  'Dörfe,  einem  Flecken,  einer' Glashütte^ Wiiiem  *nia« 
leinen  Hefe,  einem  Landgnte' ödet- Hatiee,  eutna^tehlM- 


X^  9 


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-*  •-*    .\»  .Pk 


•wkomme.        >- *  .  Ij.-.  t.-..j  ,  i  '•-■,-..• '.-.,■.  .    .     -^ 

4'.-  Dm  in  «li^Kiirffe  «voll -dieMin  iateteitaiiteii  Werke 
hier  « AtagefOlurte »wird  ■  llsiireiehAnd  seyn ,' '  die  Wiehti^:. 
Aoiit  tti»d  BrtruclillirlPtit  4etselbeU  auf -der  tVeiehlialtfg* 
teit  des  IiUi«H#  i«'OriK«ii»en/'  utfÜ^Wh-  siiid  üBertetigt, 
nUfs  ^T-Wutüah  dev'ii«irreti  TerfäMer  atit  9ch!'us«e  des 
OKTerMt  Bei '>jed«m  l40fe«r  desselben  ^in  firfüHung^^  i^eheh 
-trerdeK;  dmh  tiliiiiUch  deii  Leeefn  ^ie  eiisfülirliche  Schill 
^«nMg  dieiet  freimdtfclieh  Qel^fi*gd#  Hfartreiofie  UiitetC 
, haUiiiig ,  «nt  •  dfti^i^eftitg^  -ifelbftt  'ileüiüi  %oh  ihnfen  ^  di« 
-•«'besttcHen,  gleicbetifohelukgeii'  Md"  Freäde^^g^ipHibii»!! 
Aittfrdfl» ,  weli>he  die  Herren  •  Veifftiber  «auf  -Ihren  Wand#> i 
•Mrttgleki  ditelbel  tn^'^rtebli^hem  MaAlie'  gMösseu  ffit;&«^ 
•INtt,  dankbar ^]»«keMiii.  '  *  ^      » 

.,'  .i  .•..;■:•.> .  '      *  ' 

II.".        .     ^      .    "• 


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M0numen.SL,anci0ns.  et  mo dünnst  de  VHijn^ 
dou^tän'  Sn  ceni  -  cinquanie  planches^ . dicritM 

i  ,.^t;«i?  d«   rjBckerck^s  sur  Mdp'qqu^  de  rleur  fon,; . 
dati0n>i  tmen^riee  gitrgriiphique '  »t^uHe  notiee 
historique   de  eette    contrde;    par  Lan QLsSf 
Meinbre  de  V Institut  imperial  'de  Frahc0etc* 

^^,  Le  4efsin ^et  la.ßravure  ditigis  par  A,  Baut» 
deville.  Prärn^  Livraisen»  &  Pari«,- che» 
Boudcjviile« .  Rue  du  Paon  S«  Andrö.  No*  i« 


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'    Die  Xeeer  werd^  «fit  der  «»betf  ^  S^  149;'  tnitgetheilfteli, 
Abliaiidluog    die   fiiurichtiiiif    diefes    icböneti   und  in- 

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MMiWMMi  Wftibef  mtukm.  Jiali«»,  üäkmf  tkkfUe.  da»» 
fiber  dm  so  kfirter  hier  l«f ten,  and  licb  dsraiif  riiitclurli^ 
k«ii  kann,  nur  den  Inkalt  der  erfchienenea  cr/ten  Litfgm 
rw^r  aaMteif  e«.     Diaea  aatUUi  »2II  £.  Binleltiuif  ,  an« 
weleli«r  in  der  «sfefilii^att  «kift«  Abhandlmif  das  W«- 
•entlickft»  kereite  fi)>eriaCst  warde»  üt     Wir  kemeiAaft 
kia»  aiir  naoh,  4afii  Bf»  LanglU  a«a  Hofftnag  mMoikty  ai 
^aem  Anfcaafa  la  dam  Werka  aaah  Akküdaagiea  ^idi§m 
Maanaieata  aos  dea  Zaeala  Ceylon j.  Java ^  Sumatra^  and 
aas  dam  BimianUckgm  RMicht  (Jbua  vmi>  P«^«)   tu  U«- 
Jara ;   voa  deaeii  av  -eiaa  frofa«  lAttaaU  Zeiakaaag a«  -h^ 
a9Ut|    aad  vaa  ivalcdiaa  .wjr  mit  üirnükanei^t  liad, 
iiMh,nß  fUickan  ftaaht  aaf  dia  Aalmarknuakait  dar  Qa- 
'  lakrUa  aad  K9«itlar.liakea«    üinler-JndM»»  .aro,  atak*iii 
V  Jiaaavea  4&eiMMi^  dla:Midea  groftaa  Aaicke  der  Jirmaaaa 
aad  du  Kaiaertham   Anam  {Tumkm  aad  Ceokiac^'na) 
gebildet  habea,  iet  ffir  dea  Geeckicktafortcker  aad  Uta* 
'  derkaadigett  am  so  mekr  voa  kokem  lateresse,    ale  sich 
kier  keiae  fremdea  Völker  eiagedrSogt  kakea,    sondern 
4er  airsprüaglicke  Zustaad  erkaltea.  kat|    aad  aU  diese 
Iraker  eiaea  kokea  Orad  Toa  Caltar  erreiektea,  ]a  s^kst 
<alae  aasekaücke  Literatar  besittea.      Aack  dia  Kfiasla 
/  aiail  aater  ikaea  sckoa  seilt  Jakrkaadertea  ia  Flor  ga« 
wesea.      Wer  eriaaert  sick  aiekt  aa  dea  majestälisckea 
'IFeiBipel  ia  Aa;'  der  aiaea  Ihohea  ifliefciff  aaa  «dea  AroM- 
tektar  dieses  Volkes  ca  gekea  g^ei|a|it^  is|.      Uastreitig 
wird  also  die  vefsprockeae  Zi^^e  roa  grofsem  Inter« 
aM*   ^eeyai  *iMem    die    Moaaitteate  -  dieser   Oegeadea 
.^ickeam  daa.  G^ft^ia»  daa  todiioliaa  J^fiaiM  liafi^klieCpaa. 


i^^e  seoks  ^apfer  der  €rt4sn  Litfarung  si|td  mit 
Tielem  Fleilte  and  Elegani  gearbeitet,  aad  können  als 
'Vasler  dieser  Att  tthr  Oarstelltiag  -äieaea«'  Wir  fikdea 
4|iar  folgeade  GegeaaiAa^o.akfilbildifa«. ,. 


Taf.  I.  Die  Festung  van  Madhurkk.  Es  ist  kier  dia 
Aasickt  eiaea  scköaea  Pavillons  mit  eiaer  Aastiokt  aaf 
4aa  MUal^rfü^ikiMat»   d>äa  Faataag  ie|,«i»  Viaraal^  Toa 


üNd  Stndis  im  ümbmum^  md:  ««UitTa  kf  sich .  «iAvn 
prmAl^MAUn  Pallast,  ««i^a  Paffoda .und  .eiutn  TfckttUn^ 
oder  Asyl,  dev  QattfraimdUclikaU  naweHu^  walchas  di#^ 
.frommen  Pilger  aufnimmt,  -und  in  den  muselmünni* 
etdian  Landern  untiev  dem  Namen  C^rpvan^erpy  keliaant 
iei,  «^  Der  PaviUoa,  der  cick  m.öttliclie«  Tkeila  de« 
Petliinf  l>afi»detf  •  ist  von  Steinta  «vbaiit.  Man  stain 
•ttf  densalbatt'  durah  aiaa  groCia  ianakl  von  Stufen  im 
mx»  offena,,  jidt  Sfinlan  und  ainar  Kuj^al  guiarta, 
Halles  £•  war  beitimmt,  um  Ton  kiar^ia  ,dia  Pfi^iai^ 
mmxk  und  religiösen  Qeremoniefu  .der  Hiniuir,  sekaa  19 
k&nnan;  wfthrsQliei»ll<ih  verlgglen  sich  die\KQn|lga  hin 
«atahati.  Galtgaiili«itaii.  dahin«  Oia^  AnMckt  in^  toa  Bmi« 
DmnUll  im  J.  if^  gafm«h9e(t  «fordwi» 

.  •  . »    .        .  .    '         . 

,  Dia^  Ulf  iü«  und  ir«  Tafa)>geh«a  Ji»«ie4le»  vfji 
dam  Pfahuf^  4em  Wohnsilta  dei?.4il«n  fUd^ehä^s  ^n 
Mmdkurkh,  Er  nimmt,  den  fansen  st%ddsttichen  TheiU 
dar  Pesnmg  aiu,  und  hat.  ^im^  Meile  im  Umfauga, 
Cr  heetiAt  an«  einem  wahren.»  Lahyriuthf  »  ,wo  man«  Tai«, 
•ha,  Gehfisehe,  Qaleriean,  3A1<»»  $lbüen  m^d  aerstraualg 
G«h&ud^  erh^cht..  AU  Mmdkutfhh  noch  im  Flor  WtOPf 
vtNreammeiteii  die  KatU^ihi^M^  hier  woU  loqo  ad&one 
Sranen.  Der  SatMrarai«  gah  Audien«  in  einem  Sa«le  toh 
aalcaner  P^raäht,  lu  dem  ein*  lange  und  arhaheae  Golojno 
nada  t^  eehwatien  trafflicli  gaerhmteien  Marmorsiolaa 
IBharte.  An  ditm^  eatgagmigesaUtmi  Ende  dieser  gaw&lb« 
ten  Galerie  kam  mea  in  eintu  grorsen  Hof»  der  dank 
▼ier,  nach  den  Tier  Weltgegenden  gerichtete,  Gebäude 
geaahlossen  war.  In  der  Mitte  einas  jaden  diese«  Ge« 
hdode  erhah  sioh  ein  weiter  Dom ,  dessen  Inneres  mit 
dar  schönsten  fiildhanierarbeit  getiert  wart  Aus  einem 
saüahen.  Dom  konnte  m^n  in  doa  andern  kommait ,  uu4 
durch  Galerieea^  Ober  welaho  in  den  S«k«il  Tb&mt 
jrangten ,  rnnd  umher  gehen. 

»•■•'*  .  t 

Mm  Theil  dlestf«  Pidastes,  der  myd  der  vißrtgn  T«fisl 
digabildet  ist,  ist  gal^uwUrtig  in  einaa  VioIbstaU  rorwan" 
dek  w•l^d^»;  duMor  Tk«ü  wiir,  ntah  de«  f^mMma  Mai» 


j . 


»ttii^,  der  ÄudieiiMial'  dfes  Aailj«AA*i,.  u*d  fil>€]r  '  m» 
FuJTs  l«ii|r.  —  Die  ^ngiändir  herbea  in  die  Uebevxpf*!» 
ies  Palastes  ihre  Garnison  und  Megasine  verlegt; 

Die  V.  Tafel  ctellt  den  Umkreis  der  Pagode  d«lr. 
Diese  wer  «hedem  niit  einer  dretfachen 'Mauer  umgs« 
ben^  vwilchen'welclten  Alleen  gepflantt;  auch  Befesti* 
gun^en  an^^braölit  #Qren;>  Ei  befand  sieh  nfimtieh  ^in« 
einfache  oder  doppelte'  Colonnade  an  dev  JM^ver^  -nnd^ 
das  Gewölbe  derselhft^  hildete'ein  Perapet. '  Die  Pägod« 
hat  Tier  Stockwerke,  und  ungefähr  63  Fufs  Höhe.  '  Di« 
Orundflüche  beträgt  4<>  l^ufs^im  Quadrat.  Die  Form  ü« 
^rtftnidansfeh ;  def^^ere  Stebk 'init  sdhSit  vergoldetieti» 
Kupfer  gedeckt»  Cine'grofse'AnKaM  V^n'  erhAbenen' PU 
guren  ^  ziert  die  vier  Seiten  des  Gebäudes ,  das  theile 
0tii  Qüadefs1^iäeliV''theil%  aus  Ziti^An  4i>htt^f  i$U  Ein 
^53  Fufs  hoh>¥r,  und  an  de<'-Gfundll6phe  ZiOtFufs  breitel» 
^urm  gietit'tien  AaCsenwerken  eiA  Ulajelifttisohes  AmxkfK 
hen.  Von  der  Bestimmung  die&eS'  ThAVm^i  i«t  nur  so 
viel  bekennt^,  dafs  sich,  bisweilen  frolnme' Branfinen  hev^ 
abgestürzt  hhben;  '  wc^nn  er  ihnen  hiebt  gelang,  Fried« 
swfscli^rt  ihi^r  'Cäete  und  der  Regierung'  eu  bewirkend 
Oft  hat  die  blofse 'Drehung' einer  selchen  Thatdie  P«n 
teien  Vei^sohnt.  Im  Ostetf^-  def  Pagftde^'eiSeht  mannncK 
einen  schönen  Pörtieus  gegen  'N<4^en.<^gei»ithtet,  nebew 
ireichpnilsich'  ehemals  ein  Triumphwagen  ri&t  das  fifiilidr 
der  Gottheit  befind,  welcher  "Wirgett  0O'«grofs  war,  daÜK 
4do' P«rsotfien 'dataUf  Kaum  httttea*    '     '  . 

Von  der  VI.  Tafel  ^  welche  das  Innere  des  T^i^eui^ 
try  zeigt,  gfebt  'obige  Abhandliing  bereits  einige  N^h^ 
ficht.  Im  Jehre  1623  ^*  ^'  Grund  dieses  «rfaah«i> 
nen  Gebä'udes  gelegt  worden.  Es  besteht  durchaus  nk« 
grauem  Grakiit,  'und  bildet  ein  längliches  Viereofk;  -dM» 
von  ISO,  nach  Anderen  von  3oo-$ätileta,' w«r0n')edgt«Ml0 
einem  Stuck  gehauen,  getragen  wird.  Zwischen  diesen 
Säulen  sind  "stfrgfäitig  gearbedileti^  ^^tatuen '  angehvilchty 
die  sich  auf  die  religiöse  Geschichte':  dei^  Al'hdus  bMd« 
heu.  Mall  kann  sieh  nicht  teioh^  >eifeen  erhabeneiMSI 
prachtvolleren   Tempel    vorstellen;    und   der  fiindruck. 


Büchse  -  Reeensiotir^n.  199    ' 

4eii  er  auf  die  Seele  .  des.  Zatcliaaerf  macht,  wird  »och 
gX^hcTf  wenn  er  sich  sagt,  dafs  dieser  Tempel  der  gast«' 
freundlichen  Tugend  gewiedmet  ist,  für  welche  wohl 
anXser  Asien  kaum  eine  Hütte,  viel  weniger  ein  folchei 
majestS^isohes  Gebäude  errichtet  wardib. 

Diese  kurze  Anzeige  wird  hinlänglich  seyn,  unsere 
.  Leser  auf  ein  Werk  aufmerksam  zu  machen ,  das  sie  als  ' 
Freunde  oder  Kenner  der  Geschichte,  der  Lätiderknude^  ' 
der  Kiinst,  und  selbst  des  Studiums  der  Menschheit  unter 
allen  Himmelsstrichen^  welches  Studium  wir  durch  das  alte 
WorX  ff^eltweishe^t  bezeiph|ie|i  möchten,  ^^n  gleich  ho* 
heni'Gl^de  intei'eslireli  ^t^f^.*  Der  würdige  'k^htif^l^', 
verdient,  'so  wie  Hr.  Boudeville^  den  wärmsten  Dank 
des  gelehrten  Publicnms,  für  diese  schätzbare  Untemeh- 
mung,  so  wie  für  die  Gewäl^ung  dieses  tehöAen  wis fteii« 
echaftlichen  Gei^assee* 


«««MäMMiü^i* 


CHARTBM  -^  KBCBNSIONEN.  ; 


pte  HerzogL  Sachs.  Furstenthümer  Weimar^ 
^. Gotha  ^nd  Meiningen^  die  Für$tenthümmr 
Sehwarzburg  und  Reu/s,  und  die  henaeh» 
harten  KqnigL  Sachs.  Aemter.  i  Entworfen  von 
Fi  L,öüseEFXLjff  erweitert  und  vollstäm^ 
dig  ausgearbeitet  vofi  CG.  Rkicbäkd^ 
lUmnher^^  bei  Homann't  Brbeiu    t^it* 


Di«fe  Chart«  wird  d«m  geograpltifclieii  Publicum 
In  doppelter  Rfiekficht  eine  erfreuliolie  Erscheinung 
firyn;  erstlich  weil  si#  eine  Lücke  in  Hinficht  auf  di« 
Sthwarzburgiscken  und  Hki^frischen  Länder  ausfüllt; 
Sweiteof  weil  sie  noch  eine  hinterlassene  Arbeit  des  für 
die  Länderkunde  so  verdienten,  rerewigten  GüsseftlJTs 
ist;  welche  der  nicht  minder,  um  die  darstellende  Geo* 
(paphie  wohlverdiente ,  Hr.  Reichard  ^  vollendete. 

Sie  In  in  d^m  g[r8fsten  Homannischen  Forma« 
U,    und  nach  einem  Maaattabe  von,  I»i5  Pifriter  Soll 

) 


auf  ^di#  f»ctfr|if]Mfolre  M«M«  ftArbtitet»  Si^  veüihl: 
»dHIicIt  bif  iti  dtm  Par«llelkreiie  vc^  Nordhmusen ,  und 
^guint  tü^liek  mit  dem  von  Hiof.  OestiUck  reicht  sip 
Mb  %u  der .  ä«£tersten  Granite  iiet  F&rftenthums  il/ti^n» 
(ur jT  f  nnd  westlich  bif  %u  der  wesUichtten  Grftuj^,  dcf 
Amtes  Gftstung€nf  det  Ffirftehthams  RUmiach» 

Ait&ar  den  nnf  dem  Titel  anfeführten  Landern  findeifL 
«Hr  Tott  den  kSnigL  Sacht«  Aemtem  thei}#  Bruchstücke^ 
theils  ga«»»  und  mit  gleichem  OelaU,  wie  die  fibrif« 
Charte  darcpetteUt,  die  Aemter  Wt^ffna*^  Arternf  Qver** 
furt^  Eokardsb^rgftj  Naumpu^rSr  WeifsfnfeU^  Zeit,  P#» 
güUf  Borna ^  NeuMtodP  (Anuhttugk),  Wtida,  und  SiM^ 

Hie  Charte  giebt  alles,  für  diesen  Maasstab  mSgU* 
«he,  Oetail;  %ä  B«  aufser  der  gehSxig  sweckmiirsigem 
Abltttfunf  >  det  Schrift  und  Zeiohen  bei  den  verschied«* 
nen  Gattungen  der  StSdte»  bei  den  Flecken  und  Dörfern^ 
find  afifegeb«n  FianrdIMrfer ,  Filiale i  Weiler,  Kammer- 
guter  4/ BiUersHxe,  Vorwerke,  einxfllne  H&ttteri  Kegi«* 
mngen ,  Consistorien ,  Snperintenduren »  Aemter,  Kreis« 
€mter,  Foststrafsen«  und  Wechsel,  Förstereien,  Ruinen^ 
BchlSsser,  GosOiöSt,  Mühlen«  ..WiadmOhle^  und  Harn« 
Intftriyarka«  /   •   •  '        -       . 

Bei  dem  genannten  Maasstabe  und  der  Torerwähntea 
jiMteUaltigen  2kichenerkli|irttng^.  wurden  unser«  l^eser, 
besonders  df  swei  so  bekannte  gute  Geographen  die  B»» 
•rbeiter  dev  Charte  sind,  sic|i  jiichts  Mittelmäfsige^ 
vermuthen,  und  B«e.  Tersicherti  dal^t  ^dieie  Charte  je»' 
den  billigen  Wunsch  und  jede  Erwartung  in  Hinsicht 
ihrer  Vollkommenheit  «rfüllt»  ' 

Die  GrSnsen  sind  mit  mS^tichstem  Fleilse  eingetra- 
gen; doch  T^rmitten  wir  noch  die  Abtretung  von  Häjs' 
leh€n  und  Dignstädi  von  Sckwarzhurg  an  Wtimar ; '  man 
kann  jedoch  dar6ber  dem  Verfasser  keinei^  Vorwurf 
machen,  denn  diese  Abtretung  ist  ganx  nün^  also  lange 
nach  des  ersten  Verfassers  Tode  geschehei^f  und  dem 
Bweiten^ist  solche»    da  kein  öffentliches  Blatt;  davon  ge- 


ifjyroüii^iiV  wahnrcrlieiAUch  ni^t  }i^k$m^  WfMen.  Üto 
yitneten  AbdVücie  *^e^  Biildauf^^h^A  Chane  VOB  WH^ 
'i/iär  j^ebenje^bch' Jen«  Abtrftturig' Ab%  '-^uird  nach  «olieher 
kchinte  dieseih  Mangel:  mit  «11er  Geil1itiigk«it  in  ier  Folg« 
ttbgehöffen  Werden.   '     \*  '      *    ^    »-  ^  i'  ■  •     :  . 

*  Bei  genauer  Ansicht  dieser  Charte  dringt  sieh  die 
9enieirki]i>ig  üW  äie' Ve^iilliedeAfii^it^'tfet  6eV91kel^ung 
#hiiger  hier  vorgest^Iten  G^egenden  attf;"  ^Wii^  fituten« 
B.  auf  einer  Qu.  Meil^  in  dem  Amte  At'^nbuJ-^' ^or^  ■  iht 
dem  Amte  Zeitz  50  bis  (k> ,  in  dem  Amte  Alf^tiidt  5/ und 
in^m  Amte  FranAimÄauj«»  4  Dörfer,  iincl  in  einigen. 
Ge^r^nden  der  thüringer  Waldes  finden  sich  sogar .  nolt. 
2  Dörfer  auf  dem  Erdstrich,  der  im  Alunbur gucken  70 
)iud  darüber  f afst:  D^iese  grofse  D itfe^iin^'  tiagt  unstrei-  / 
Hig  theils  in  der  Beschaffenheit  und  Fnlchtba^heit  des  Bo« 

denf,  theils  iit' der  <2äälitit  und  Einrichtung  der-DÖrfar, 

.   .  j.   -   «j       •     •      -  <         '.  >       ,- 

Der  Kupferstecher,  Kr,  Stndelmänn^  liBtCe  noch'  «t- 
was  maKr  tut  'SnfsefeÄ  ^ollkommenhatt  dieser  Chartir 
beitragen  können;  alMn  er  scheint  noch  nicht  gant  iü 
^e  neuere  Manier  der  Gebirgsscbi-afilrung'  eingearbeitet 
ztt  seyn.'-  fir 'detote  -  tili  s  dies  nicht  •übel;  und  mache  et 
,  wie  ^eitt  College,  Hr.  Trümmer^  der  seit  einem  fahtf% 
•ich  sehr  in  dem  Stiche  der  Gebirge  gebessert  hat« 

Ree.  -  sehliefif  ^ft  d«teH  Wunsche ,  dafs  di«'  Veriagifi> 
liandlnn^  hoch  'In^irere  Arbeiten  sfak 'der' ffinfterlassea* 
Schaft  nnseres  Ter^^i^tien  Gä/^e/elÜV-VohrMiig  haben , 
'%iid -selche  nach  iiitd  «täch  ins  Publleuta  fördern  möge. 


ii: 


Carte. .de.  la  Principauti  de  Neuchat el^ 

levie  de  igor  ä  it}06,'  et  didiie  ä  son  Altere 

Sirinissime    le   Prince    et   Duc    de  Neuchatet^ 

'"pur  X   F,  D^OsTBKfTALD^      ä.  Pürts^x  chez 

'^^ Ch.  Picquet.     Grdvie  par  Barrikrej  FEcri"  , 

iure  par  VAubertj  pire.     i8li*  > 


Biete ,  im  großseit  LandekojrWii>Foni^«toy  und  nach 
einem  Maatstabe  vob  :{,8  Pariser  Zoll  auf  die  ^eographir 
•che  Meile ,  bearbeitete  Charte^  ist  ia  jeder  Hinsicht  eiu 
Vbi^treitliehet  uiid  ^nä  Vollkommenes  Werk»  über  dest 
sen  We^th  und  -Sehöiib^^it  deir  Beifall  des  geographif ohea 
l^nblicunis  'igemfs  imgetkeilfr  seyn  wird« 

,j.    . 

Es  ist  in  der  That  unmöglich»  dem  Auge  eine  ga« 
Afiet^  "deutlfthei«  I]|af stellang  eines  Landes  durch 
Zeichnung  zu  verschaffen,  als  hier  geschehen  ist;  und^ 
Man  vwähnjt  heim  Anbli«]oe  diese«  ^cl^önei^  Ghart;e  in  ei«> 
ner  unj[eheueren  Höhe  eich  zu  befinden»  und  auf  di« 
Berge  und  Xhäler  des  Landes  herabzusehen"* 
*"  •       "  »      '       •  •         «        ,  \    ä 

—  ..XUfiSfil.Xiend,  obschon  es  sehr  gebirgig  ist»  h^t  doch 
mehr  i^rofse  Thäler  und  Kessel»  welche  2um  Theil  mek- 
rere  Aleilen  Ikng  und  beträchtlich  breit  sind.  DKM  Thmtf 
in  welehesder.iSi^on  flielst»  an  welchf m.V<ilUngin  und 
Jfeuchatel  liegen»  ist  gerade  3  Meilen  lang,  und  an  der 
i>reitesten  Stelle  über  |  Meilen  hreit;  in  diesem  l'hale 
liegen  in-  der  .fruchtbersten  Ehene  eine  Menge,  Dörfer. 
Ein  anderes  noch  längeres»  aber  nicht  so  breites ^  Thal 
erstreckt  sich  von  dem  Moiit^Sag^e^  südöstlich  von  Za 
CJiaux  ät  ' Fonds y  bis  herab  ^egen  Nrnraigu*  -an  dem 
Flusse  Reuse,  Auch  la  Chaux  de  Fonds  liegt  in  einem» 
ge^en  eine  Meile  laugen»  Thale.  Das  längste  dieser 
Thäler  ist  jedoch  jenef»    in  welchem  die  Dörfer  Chaux 

/ 


io« 


ßkmrtsm*  R^C0m$^i€^m€m 


du  MilUu  und  BnviM  liegen «    welehef  ticH  .Uittgt    der 
Gränse  de«  firÄniöfücken  BAicb«,  herabsieht,      ~ 

Die  bedentendttei^  OewSteeir  eiad  die  schon  gdnnni^ 
ten  beiden  Plfitse  Stycn  ni|d  Jl<u##9  oiid  aaTrerdem  der 
Oräntfluft  Doübs  und  die  Thide^  welche  den  Bunnßr* 
See  mit  dem  von  Neuehaul  verbindet.  Aafser  eben  ge* 
»etiaten  Seen  findet  sich  nur  poch  In  dem  «uleut^rer» 
wähnten  Thale  ein  kleiner  See,  in  der  Ggegend  von  dem 
Oorfe  Bemond^  und  einige  noch  unbedeutendere  bei  la 
Chaux  de  Fonds,  '  .\ 

Auffallend  ist  es  bei  dem  Ueberblieke  dieses  Erdstfi* 
ehe»,  chOs  nUe'^Gebii^siagey  Thäler  undvFlässe  wÖllig 
parallel  mit  dem  'See  von  Nevtfchatel  laufen*. 

Da  diese  Charte  sieh  auf  trigonometrische  Aufnahr 
men  grfindet«  so  dürfte  es  wohl  nicht  uninteressant  seya, 
ditt  geographische  Lage  der  voriiigUchston  Qilt  hie« 
austOheben« 


*-'.., 

L  ü  B  g  e. 

Br 

•  it% 

JV^ue&et^l          •        •        .        . 

0            ^             4S 

24      BS     «4 

o 
4* 

89     1« 

i 

Vaüengin      .-       .        . 

24     83      1« 

47 

o     4t 

X;«n#sroift^                                 , 

1 

24     43     40 

47 

a    4« 

la^  Chaux  de  Fonds      • 

H  .  «9     40 

47 

«  > 

le  Loch           i       .        •        « 

24     94     40 

47 

3     »5 

BoudH  •        .       .       .        . 

«4"    3»       0 

- 

-    > 
SU     4B 

\ 

to  4hr  eiBen  Eck«  dieser  Charte  Hat  der  Hr»  Verfi  ein« 
tattnlasg;  trigoiaometris«li '  h^reclmett  Hökco.  «itd^rg«» 
imgtt  wdche^  hier  belxnf^eii,  wohl  manch^ta  iui|ex«r 
%tm$t  angenehm  $9yti  durfte«  - 

Trif  onometriteh  berechnete  HShen  Hbar  4»m  MqI^ 
#en  i\^«i/c&aie{ 9, welcher  nach  d^Lufi  andJPiclM  {§43  Pa* 
cieer  Palf  über  der  Oberfl&ehe  4«i  Meei^et  erhaben  iat^« 

.    •  .        .    .   .        ■       '..-% 

Cba#ferol       •«••«••«  .3^44 

C^^#eroii         •        •                •        •        •       «       «  3613 

OgUJ(^d^  yent    ,  .        .,,     .       ♦       .....  j^'^ 

'  Maeine       *        ««^        •%•        •        •        «.  3096 

T^t€  ae  Ren^        .       •       .,       .       .       ^       .  304; 

SßrrolUtt        (•        ••        ••        •        ••  STQf 

Gr0x  TaureoH     ^   .        •        ^        •        •       ^,      *  S74f> 

Joudi;          «        ;•        •«•        9        ,        •  s64< 

Toumc  !•        .v       •.        •        «       «..•,.•        •  2631» 

jPouilUrH  •        •        •        •       •        .       •        •"■      n  dS99 

T«r<r  c&«s  U  Brand       •        •        •        ?        •        •  ^  ds^ 

Signal  ä€  Frän^QU  •      '•        •        •        •        «        * '"  8393 

Chaumont      •       • 2!i6q 

Les  Lpg4S        ••••••••  26x8 

2«c  a  rOixean      •.•«.<>.  2493 

Pocüta *      •        .  2439 

Munt  du  Cmrf                .        •        •        •       .        •  2349 

L4  Caham  du  Cernil       •        >        •        •        •        «  2298 

XiM  Jmis  de  la  VilU    ••••••  2370 

JO^rjif,  d€  Gardt  de  la  Sflgnß       ,    •*   .  •     <<•«....  ^<öß 

Caharet  du  kaut  des  Ceratki       •        •        •        .  ^233 

La  Crnnie          •        •        •        •        •       «       •       #  2169 

Caitar^t  4<  U  XoMiTi^  «        •        •        ^       •      .  •  .  .    ««145 

Lt*  Ruillikfes  Sandoz  .  •        .     .  •       ,.        •      .  •  .    ^9039 

Le  BrolUet  au  VaUon  de  la  Brevin^  •        •        •  1929 

Xe  Cm  du  LocU     •       ;       •        •        •       •       •  ji8i6  \ 

Lee  Bmfarde  •         •        .        •        •        ,        •        •  :   -  -,    #793 

Chaumont  Bosset      •        •        ^        »        «        .       ^  X788 

Chaux  dt  Fend0    .:;..«•  I732 

Ite  Pent ..        •        «        •        •        »•••  X727 


Aö6        ^Ohat'tfni>''^MecBntiaä^n.  . 

-Mimt  O^0nys '    •       •     '  \     •  •       .       •      *.  1646 

t,€-'L^u  .     .     .     .     .     •     .     .     ,      usr 

Brot_       .        K   ■    .        .        *        •       •*.        •       ^.       •'      Xdl9S, 

Ligniirtt            ..•.;...  I146 

Xa'  Plaine  dm'Bufsy     .'-»'..        .        .     *  974 

JPont  du  Möüiin'  '  w  ^  ;  •  . '  •  •  ;  969 
tallengin  '^  -  ^  <•./*.«•  •-;  '  \'  '\  •.  /  .  .  .67t 
Villarst      •        •        •        ;        k        •/        •        *        •        '    5^9 

Chänet    «',.««••'••  505 

X«  Aoc  •  ,  •  •  «  •  «  •  .  ;  4?9 
•    ,'             .                  .......          .•         .         j 

'  ^Die  SchSnIieit  det  SticKt  dieser  Charte  Ihat  Rece^i* 
'yent  jchbn  oben  im  Eingänge  'dieser  Anzeige  .gerühmt; 
tind  findet*  zur'  Bestättigung'  seines  Urihefls  nur  noch 
tdied  himfuzusetieii,  dals  der  Stich  so  scKdn  und  eben  so 
>nei^terhaft|  all  der  Ton  den  berühmten  Chasses  du  Kai 
ist,  und  folglich^  die  IStecher  als  wahre  Künstler  gearr 
*l)eitet9  und  alles  Erdenkliche  gele'istet'hab^n.  .Dies  vef* 
'ursachte  *  auch  tröhl  'den  ^ziemlich '  hohen  Preis  dieset 
Blatteil  denn  cfs  kostet  4  Thider«*         /         . 


*.  • 


'Clirte  de-  la  plus  granäe  partie  de  Ik 
Turquie    d\Europef    dressde   sur  Wanciens 

'    matiriaux^.rectifiis  par  les  observmtionw astro» 

.   *     IkomiäueSy  faites  ricemment  sur  les  cötes  et  *sur 

les  npmbreux  renseignemens  ^  Journis  par  dl- 

vers  voyageursi     Dediie  a,  s,  E.  Mgr.  le  MA' 

richdl   Duo   de   RaguseetCf,   par ,  ßaetan 

]      .  /    .  .      ...  .      \    %     X  .^\ 


r  pAZMa.    ä  Triesie^  an.  igli.  .  Graupe  par  Jo^^ 
Heph  Zuliani.'  (In  2  Blättcrü/^  ^ 


•  •'>-•-  •   ^    .'*  i  #-^.'  y  ;  »•■  •  •  v' 


Di6se  Charte  wird  n^estlicli  von  dem  Meridian  am^ 
32^  10',  'nnd  tSnlieh  von  dem  Meridian  47^^,  sfidlich  Ton 
"^dem'TaralT^tkreiie'von  37^  50',  nnd  nöirdlich  von  dem 
^on  .^S*'  '4o[  hejftämtl, ,  Jedes  der  x«?^i  Blätter  hat  26^4 
Par.  Zoll  H<^fae.»  tind  19,5  desselben  Maases  der  Breite, 
fo  dafs  tiei4e  zpfaihmen  einen  Raum  von  264  Zoll.  Höhe, 
und  .39  2^oU  Brf  ite'  einnehmen ;  der  Maasstab  ist  su  3,9 
Vßos.  Zolj  auf  i  6i;ad  der  Breite  angenommen.  , 

f.  ^Sq  nkiansahnlicjh ,  grell  und  geschmacklos  dai  A^uf* 
•0re  dief er:  Gharte^  ist,.  80  ist  ^och^^il^r-^Jinner^Br  W^rth 
moM  SU  veribennen.  .  Sie  ist ,  ihrem  Maasstabe  gemä(|i, 
inil  hin^ei^h^n^etn  Detail  versehen  ^  '«ohne  jedoch  mit 
Schrift  und. Gegenständen  überladen  tu  seyii.  Die  Ge* 
birg»  sind,' wie wokl^nichl  in  der  vorzüglichsten  Manier, 
doch  al^er.aahr  deutlich  und  ricbt^ij  dargestellt;  di«' 
Hauptiü^^e  lind  niedrigen  Abdaclii^ngen  gehörig  von  ein« 
ander  nntersehAeden  und  herausgehoben ,  <  und  die  vof«^ 
sfiglichsfen^  j^qppey  und  Partieen  mit  ihrön  Benennungen 
▼eriehen»  von  Stiidten^  Flecken  und  den  vorzüglichsten 
Daxfern' f^t.  durchaus  keines,  und  die  Haupt- Posi« 
vnd  Gon^mnAioatiQns-  Strafsen  sind  in  der  ganzen  Ghart^, 
in  den  'i'üi^<o)iei^ ,  so  wie  in  d<en  anjg;ränz'enden  Provin« 
«CB^  mjt  vieler  Genauigkeit  angegeben,  wetcder  Fall 
i|Uohf  b^  den.Flütsen,    Hauptbäohen  und  sonstigen  Gf* 

wässern  fStatt  hat.  • 

/         *  *    f         ■        * 

Rec-  hatte  Gelegenheit i^  die  dermaligen  lllyrischp^ 
Provinzen  ganz  zu  sehen  und  «n  hereisen  >  und  kann 
•  dieser  Charte  daher  in  jenen  Gegenden ,  einige  unbe- 
detttend^  R.echtscHreibungsfehler  geringer  Dörfer  abge- 
rechnet, durebaMs  (keinen  Fehler  «eihen;  auch  halten  dia 
fihrigen  dargestellten  Theile,  verglichen  mit  den  heften 
^orhandimen  ,Cbuit«i ,  aUe  Prchen  ans« 


-'  Der  Herr  VB^rfatiev  bat  auf  dem  Kande.  der  Ghnrte 
in  eiae^  Tafel  .die  BevölkeruDg  uiid  Häiuenalil  rQ^  83 
der  wichtigsten  Oerter  angegeben;  und  wir  glauben  ua- 
eeren  JLesern  dadurcb  einen  ilienst  sa  erweisen »  wenn 
wir  die  yorxfiglicberwi  davon  ausbeben. 


Artüy  in  AlhanUn     •      ••        * 
Croya      •        ♦        •        .        •        • 
Dtlvino       0        m        •        k      "^^ 
Berat      ^     .  .        .        •        • 
Prisrtnd     .        .        .    •    •    ^   ^        • 
Mezz9vc  •        •        .        .        • 
Seutari     ■  •        •        •  "      •        •        •  ' 
Seraglioy  in  Bosnien     •       •       •    * 

^rnunifc       .        .        .    '    .        •        • 

^Banja  Luöa^  in  Türkisch  Croatitn 
Mostar^  in  der  Hertegovina.      . 
JVpwi  Patar^  in  Songialtäe  Nävi  Biasar 

'Pf^i^n^  in  Bulgarien    ♦       '. 

'Jdrianppeif  in  Römelien  •        .   ' 

Constantinopel      ^*        «  '     «        • 
Vuhizza      •         •        .       *        •        • 
JSnax         f        •        •        •        «        • 
JS^Jict  Zaara        •    '    •     '  •        •        • 
OuJten^il         •        ,,"*.;*•        » 

\JCfichan       •        .        •        ... 
iCalkandere 

'Xeuperly     ♦     '   •      '.-       •'       •    '   •' 
Kastoria  •         •        •        •        • 

■  Keisentik    •        •        •        •        ♦      '  • 

'Tristtna.        .*       .         J'     -       ". 

' Bhilippopöli        •        •        •        •    ,    • 
Badosto  , '       •        •        »        •  '      <» 
a^rts  ".       •        ,        ...        .    ' 

'  Salohichi         •        *        «        • 

'f^cdl^       .       ".        .        .     .   •        • 

Tatar  Bazargik.  •  l'       •* "    i        .  ♦ 

'  XJscup  ••«.•• 


6|0cx> 

l    12,000 
I1,5CK> 

-7»6oo 

65fOOo 
6f000' 

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9,ooo 
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7i760 

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't,5öo 

•  ^ 

tftooo 

10,000 
10,000 

31^,000 


60,000' 

tofoaor* 


4fOoa 
16,000 


SiOOO 

4000» 


C  hartßn  •  R  e.e  en^i^n^sH.        S09 

Alle  flbn'gen  hier  nicht  ansgehöhenen ,  .  haben  üht^ 
5,000  Einwohner,  und  eine  uahetofichtliche  HäuferzahL 

^        i 

Als  ein  Voring  dieser  Charte  dfirfte  ihr  auch  wohl 
«trage stehen  seyn,    daTs   sie  in  2   Sprachen,    namlick 
Französisch  und  Neugrischisch  hesehrieben  itt,  wodurch 
sie  für  jene  Oegenden  einen  ungleich    höheren  Werth^ 
vrhält.  , 

Ware  sie  einem  geübten  nnd  geschickteren  Charten- 
«techer  in  die  Hfinde  gefallen ,  so  wfirde  sie  nnstreitig 
«u  den  vorsfiflichen  ge&graphitchen  Neuigkeiten  ge- 
hdren« 


4^ 

Carte  gSnSrale  de  la  Grice  etSPunegrande 
partie  de  ses  colonies  tant    en   Europe   qu^en"^ 
jisie*       Pour*   le   Voyage'  du  jeune  Ana-  - 
ckarsis^    par  J.    />«  Barbid    du  Bocage, 
Membre  de  Vinstit,  etc.    Paris,  i8(l. 


Diese  Charte  hat  26,2  Pariser  2ol1  Breite »  und  1%^ 
desselben  Maases  in  der  Höhe,  und  ist  in  einem  Maas* 
Stabe  von  1,83  Par.  Zoll  =s  !<>  der  Breite  bearbeitet.  Sie 
wurde  längst  sthon  Ton  dem  Publicum ,  als  noch  f u  der 
letzten  Ausgabe  von  'BartheUmVs  Voyage  du  jwung  Ana-» 
chatsis  fehlend ,  mit  Sehnsucht  erwartet.  Gedachtes 
Werk  besteht  in  7  Bänden  in  8.9  nnd  der  Atlas  in  4.}^ 
eine  andere  4^usgabe  in  4,  und  der  Atlas  in  Folio. 

Die  Charte  enthält  ganz  Griechenland ^  und  die  nörd- 
licfh  liegenden'  Länder  fast  bis  an  die  Donau;  einen  gro- 
fsen  Theil  von  Klein ',Asien^     gans    Unter  *  und  Mittel-^ 
JLG.E.XJS;xrJI.Bd.2*St^  O 


Jtalünf  iiitd  Sicilitrip  $19  lA  naelt  den  heiten  Mate« 
jialien  und  den /ticherste«.  »ttionomispben  Beobachtun- 
gen entworfen;  nnd  man  sieht,  dalt  man  weder  Mühe 
kioch  Kosten  gesj^art  hat,  um  dem  P|tliiioam  eine  recht 
▼ortreff liehe  Charte  von  dem  Lande/  welches  an  ao 
wichtige  Ereigniase  erinnert,  in  die  Hände  su  geben*     . 

Die  eigentliche  Bestimmung  derselben  ist,  einen  der 
wichtigsten  Zeiträume  in.der  Geschicbte,  der  noch  nie 
t'o  gani  genau  aus  ernander  geset«t  wurde,  anfxuklären. 
$ie  ist  für  das  Jahr  338  vxnr  Christi  Geburt  gestellt ,  in 
welcheih  die  Bataille  von  Chaeronma^  durch,  die  QrUt* 
chenland  seine  Unabhängigkeit  verlor ,  vorfiel.  Alles  isir  ' 
für  jene  Epoche  eingerichtet.  Die  Orte  sind  mit  ihren 
damaligen  Namen  eingetragen;  und  die  Eintheiluug  der 
'  Länder  ist,  so  wie  sie  das  gründlichste  Studium  angiebt, 
und  wie  sie  aus  der  Geschichte  gefolgert  werden  kann, 
gemacht. 

Qriethenlanä   wird    auf    dieser    Charte   nach   aeinto 
Ausdehnung    und    Grofse    in    deni     Augenblicke    seinea  / 
gröfsten  Glanzes,    aber  auph  am  Vorabend  seines  Unter« 
ganges,  dai^gestellt.      Die  Staaten  PhilipfkU  von  Maudo^ 
,nisn|    der  schon  vor  jener  berühmten  Schlacht  ein  eben 
so   weitläufiges   Reich,     wie  öritchirtland,    besafs,    und 
am  Tage  nach  der  Scblacht  letsteres  hoch   damit  verei* 
»igte,  sind  ganz  auf  dieser  Charte  zu  ersehen.     Italien**  ^ 
mit  'Griechen  bevölkerte  Küsten   sind  in  ihre  damaligen 
Fro^nzen  ,  eihg^dleilt ,    iind  ndrdlich   V9n   diesem  sieht 
mah  die  Römische  Republik,  die  damals  noch  nicht  den 
beträchtlichen  Zuwacba,    den  sie  ^ätei*  erhielt,    hatte«' 
Die  zwei  kleinen  Landstriche,    welche. die  Carthaginew 
S0r  zu  jeher  Zeit  in  Sicilien  inne  hatten,    sind  ebenfalls 
liemerkt  und'  ausgeieicbnet  worden» . 

Man  bätte  siclier  keine  glänzendere  Epoche  für  die 
griechische  Geschichte,  als  gerade  diese,  wählen  kön- 
nen. Sie  ist  in  der  Reise  des  jungen  AnocharsiSf  durch 
welche  der  Geograph  apricht,  gans  Vortrefflich  dar- 
gestellt, i 


Charten  «  Recensionen*  all 

* .       ..M»  — ' 

^  Auf  der  Charte  selbst  sind  die  Wege  dieses  jungen 

<  Seythen  aufgexeiolinet ,    <dessen  interessante  Schritte  und 

Bemerkungen  dieses,  uns  nur  durch  Schriften  Sekannte» 

Xand  seihst  tu  leiten  scheint* 

Allen  Besitzetm  des  BarthtlempBch^n  Werkes  ist  also 
diese  Charte  unentbehrlich ,  und  ohne  sie  ist  es  unroll* 
kommen;  sie  kann  jedoch  auch  bei  Lesung  älterer  grie- 
chischer Autoren,  als  die  gedachte  Epoche  ist,  mit  Nüs« 
seu*  gebraucht  werden. 

Sie  ist I  auf  gr^ses  9olo^^^'7^fCV  gadruck^«  yn4 
kostet  iDuminirt  7  Franken  50  Geat.>  und  auf  Velin  «Pa« 
pier  9  Fraaktn«  _ 


O  d 


VERMISCHTE    NACHRICHTEN. 


Fortsetzung  der  Anzeige  des  verbesserten  fVie^ 
land'schen  Atlasses  vonSchlesien^  von  Hrn. 

D.^F^   SOTZMANB.   *) 

8)  Om  FfinteiitbiiiB  Münsttrbtrg^  oder  der  Müntterhgrg^m 
sehe  and  FranJkenxmit'sclie  Krtis,  Geseichnet  von  J« 
W*  H  Uland  ,  und  Terbeesert  ▼om  Ingenieur  -  Major 
V.  Sc&nfrartA,  jetst  nber  umgearbeitet  und  vermehrt 
von  D«  F.  S^Mmawu  Nfirnberg^  bei  Homann*s  Eiben« 
1809. 

(Dieses  Blatt  ist  im  Atlas  das  sehnte.) 

«)  Im   Mrjtnxter&<r|^*seben  Kreüe^    und  twar  in  dt« 
üiBitb|iBg«&    dtr   Kreis  •   und   Hauptstadt  Münsterberg 


•)  Im  Xlii  Jmkrgmnge  der  jt,  G,  E.  fehr,  1809  S.  24^,  habe  ich 
die  Vcrbttserunfen  der  beiden  Blätter  des  WieUnd'schefl^ 
Atlasstt  von  Schlesien  No.  5  nnd  13,  die  FürstenthtUner 
rlfeijee  und  Giofaw^  un^  im  Septbr.  1809  des  namlicbem 
XII.  Jahriranf  et  S.  96  die  Fortsetzung  dieser  Verbessemc* 
§tn  der  Blätter  No.  6,  7,  8»  9  und  11  f  oder  der  F,:rs*.r]i-^ 
thümer  OtU^  Troppau  und  Jägerndorf  ^  JSgernämrf  al-^ 
-titti   ^#fai»   iXad  fc/tu;«<4inj<x' geliefert ,    und  dabei  dia 


vermischte  Nachrichten.         arj 

/  ,    • 

sind  himug^l^oinnieii :  daf  Wiesen  Vw. ,  ,die  Neue^ ,  ^W* 
feri"^  B^rg  -  und  Meser- Mühle  ^  die  Commende^  der 
Bütger "  Bezirk  f  /der  i?(»^«  6er jr  ^d  die  Hufen  bei  iT/. 
NosseHf  der  Kieferberg  hei  TarchwiU,  und  der  Fuchs» 
jB^.  bei  Tatchenberg;  bei  dem  Kloster  Heinrichau:  der 
Fnifan  •  Gorten ,  das  fint«n^aiix  und  das  Schimmelwitxer 
oder  Sehimmeley  Tw;.  der  Grofse  und  X/.  JButter&tfr^y 
und  der  Koppe 'fVald^  aa  der  Granze  des  Frantenstein'« 
•eben  Kteisei,  bei  Gro£s  •  Bftlmsdorf ,  imgleichen  der 
Marien- Berg ^  «wischen  Mosohwitx  und  Zinkwitz;  der 
Ro^eH'Berg  bei  Tromfdorf ;  das  tum  Gute  Miinchhof 
febörige,  an  der  Gränse  des  Strehlenschen  Kreises  lie« 
gen  de  y  Vw.  Schönhart  ^ .  die  Feld^  und  Bischof s  •  Mühl€ 
an.  der  <^rotkauer  Kreis ^  Gränte  unweit  Münchhof,  ei- 
ne Meile  ostnordiSstlieh  v^n  Mmisterberg,.  nebst  den 
&^ warsei»  und  Tuvek^  Teich  daselbst;  der  Beidenbüsoh 
bei  dem,  Gute  Bärdorf,  und  der  Sehwarte  Busch  i wisch ea 
Bärdorf  und  Glambachy  welches  letztere  ein  «wischen  ^ 
llergen  und  Wald  m  der  aüdlichsten  Spitze  des  Münster« 
^  lierg^schen  9nd  daran  gränzenden  Grotkau'schen  Kreises^ 
I|  Meilen  siidlieh  von  der  Kreisstadt  gelegenes,  Dorf 
ift;     die  i&rundhäuser  und  der  Grunde  Krug  ^    beide  ein 


Fortsetzung  der  übrigen  versprochen.  Diesem  Versprechen 
gemäfs  liefere  ich  hiermit  abermals  dasjenige,  was  auf 
den  5  Blättern  lo,  13,  u,  15  und  18  öder  in  den  Fürsten* 
thümern  Münsterbtrg ,  Jauer ,,  Oppeln  y  Ratibor  und 
BrzVf  vermehrt  und  verliessert  worden  ist.  Ich  glaube  den 
liiebhabern  der  Geographie,  vorzüglich  aber  den  Bewoh- 
nern  Schlesien*s  durch  diese  Darstellung  der  Verbesse« 
rungen  auf  den  Wieland'schen  Charten  einen  Dienst  %a 
erweisen,  indem  sie  viele  Dörfer,  Colonieen,  Vorwerke 
und  Schäfereien,  Ziegeleien,  Steinbrüche,  Mühlen, 
Flüsse,  ^een,  Canäle  und  Berge  darauf  finden  werden» 
die  in  den  vortrefflichen  Beiträgen  zur  Beschreibung  ^on 
Schlesien,  welche  der  Breslauische  Kammer- Ca] cttlator, 
Hr.  Zimmermann y  in  12. Bänden  herausgegeben  hat,  nicht 
vorkommen.  Die  Besitzer  dieser  Charten  können  sicl| 
tlberzeugt  halten ,  dafs  solche ,  so  wie  icfh  sie  dem  Pub- 
licum liefere ,  richtig ,  und  da ,  wo  sie  von  den  Zimmer^ 
nsann'schen  ^  Beiträgen  abweichen,  letztere  falsch  iind| 
w^  ihnen  sehr  oft  die  gehörig«  Genauigkeit  fehlt, 

An»,  d.  Vetfr 


r  314  VerMischts.Na4^hri:€htanm^ 

Anluitig  d«8  rorhin  gedachten  Dorfen  BiKrdorf ,  am  W^g» 
▼on  letzterem  nach  Neu  -  AUtnahntdorf ,  |  Meilea  süd« 
lieh  von  der  Kreiestadt  gelegen, 

^  •.     b)   Idi   Frani^eRfteiVBcSheii  JKrtise  find   hio«u{i^ekom-^ 
I  meii:     4er   Utrttbtfg^    die  HUlt^    der  fuF^^rt^ct,    der 
Feuerberg  ^    Knauer-Berg,    Hohn^tein  und   Taubensekiag-^ 
•ämmtlich  Berge   an  der   GrÜnae  der    Graffchaft .  Glats« 
nördlich  von  der  Fettung  Silberberg;  die  firend* Häu^^n 
nnd  Brand  "Mühle  bei  d#m  Oorfe  Raschdörf;  d#r  Krahfb^ 
Berg  bei  Lampersdorf,    und  der  Galgen -Berg  bei  Raudv 
vitz ;     die  G renr •  ,    Grund  -   und    7 eich  •  iKT. ,     nebgt    dem 
Piflgen-^    Hoppen "^    Kleitscher "^    Stein-    und  Vormerhe* 
Btrgy  nördlich  über  das,    aus  846  Einwohnern  b^ftehea^ 
de«    Schöne  Dorf  SehSnheide  liegend;     das-  Stein"  Vuk^ 
und  der  Oherhoffy    bei   eben  di)§seni,  Oorfe  ;    die  Breek* 
«nd  Busch'  Häutet^    det  mn  der- Spitze    d^s  ReichenbacE 
und   Nimptichen   Kreiset    {gelegenen    kleinen    Dörfchen! 
Haunold;    das,    d<!m   Dörfdhen  >  Rachsdbrf    einverletbtf 
Pantelwite;    das  sogenannte  Nieder  "Vw.f    am  JB»de'>ded 
Borfes  Bitmannsdotf ,  |  Meilen  n5rdlieh  von  dei^  Kreist 
tthdt  t^rank entstein,  und  der  vS'icm.- Dg.  daselbst;  Neudoi^ 
oder  Wehmut hshäuser,  ein  Dorf,  «reiches  zwischen  Schön« 
heide  und  Rothsam,  I  Meile  nordwestlich  von  der  Kreis« 
Stadt  liegt»    und  in  Zim,iuernianii>  Beschreibung  nicht 
vorkommt;  .die  Ziegelei .^,wUQke,n  Quickendorf  und  tiÖ- 
wehstein ,    und    die    Ziegelei    zwischen    Silberberg     und 
Quickenstein ;    der    Letzte   Heller ^    ein   Krug    und    eine 
ZUgelei  bei  Silberberg,    utid  der  B'öhm^fFald  daselbst; 
der  Stein"  und  Lemla-Bg,  bei  Peterwits,  und  der  l^uer- 
Bg,^    und  die  Harte  zwischen  Groehäu  und  J^icoUedorfi 
der  Jachßg»  bei  Grochau,    und  der  Luchsen  »Bg.   bei 
>3aumgaxten ,  nebst  der  Obermühle  bei  Hißgersdorf;^  fol- 
gende   an   der  Glatzer  Grenze»  'welche  hier  der  ßoge* 
nannte  Hölle -Bach  macht,  zwischen  den  Dörfern  Giersch« 
dorf  t^nd  Wiltsch  befindlichen  Berge:     de!r  Linden "Berg^ 
Mabjirlehne^  Chartze  Ruppe^    Wald  ^  Berg  ^   Graupen -Berg  ^ 
und  die    Wiltsch ^ Häuser;    desgleichen    bei   Wartha   der 
Fau  7  und  Ko hlen  •  Berg ;    bei   Ober «  Eichau  de«  >  T^ten* 
,  kopfi'^üet  Ikarberg^  Kalksteinbruch y  aebst  Ziegelei^   bei 


M^rmisehi€  N^^chriehtem  Oig 

dem  Anselniliclieii  y  aus  beinalie  ia^ifend  Einwohnern  be* 
.stehenden,'  Dorfe  Stoltz\  der  Hapten  Berg  bei  Camenx, 
nnd  die  Btitzfter  Mhhlt  bei  dem  Dotf«  Beiteen,  sd  «ti# 
'«lie  Ziegelei  ziirlsehen  Gamehz  \ind  HenAftein^dcrrf;  :deir 
EinsiedUr  b^i  dnm^  Dorfe  JoHn'^häch;  td^r ;  Butter -'^erjg 
lind  die  Schuster-^  Straf se  bei  Fölkti!el^<}e«f/  und  an  d«ir 
sudlicken  '^Spllte  dieses  attcl*^  des  'öltltier  Kireisei)«  .4let 
Pä/V,  der  Vo^it^mgi^  a0r^ RUhe^äg,,'''Jß^hl^Bg.^  ^nd 
der  Grofse  und  Ä/,  Jauer-  Berg,  ^ 

VAitl^ks^iit  in  beiden  Krefsetl  etfeV^d^  gfebirgigte 
Terrain  l#*getragen  werden I'   «^nd^ireb.  eieh  diese  «^r- 
stenthumscharte^egf^'  die   alte, '  uro   man  auf  die-  0«p-  , 
l^irgo  ge^-fce^ne  Kückskht  ^ ^nfotttmiFii   bat,    sehr  «usr 
seibhnet«  nA   -  -   •  ,  ■  .  .     \   •=  ■; 

^)  Bas  Ptirste4itlitfm  Brieg^  &det  ^äw  ^i^impüde  ^  5lHffts> 
2<n*sche»  OA]fa^*scfie,  •  BriV^'^ch«-  «rird  ir>*eicrs^{ti^^'k«1^ 
Kreis  ^  nebst  dfclm  ^utn  F^rstentiHitoie^  SrstfMu  4;©li^fi^ 
gen  Nämslauitr  ^Kreise,  GetteicHnet'^iro»*  J.^  ^-f"  W^'<^ 
2ani,  und  verbessert  vom  Ingenicnt^^^ Major  v.  Schu» 
harty  jetti-AYfeY  umgfeÄrbeitet  ^iftd  VeWneKrt  vbn.Ä 
F.  Sotzniann.  '  Nürnberg,  bei1f6fihani^s'Bvlben.  JBoglb 
(Dieses  Blat^  ist 'im  Attas  das.  aphU^Kht«?/]!  '     ' 

j  *  •   ,       "•*:':'...■  .■    ••     .'     ^'  it  a   >    r     •  ■      -^    . 

a)  Im  Mm/^xeAsrnJrriiV^  simdditnmigetomttien :  ;M^ 
^UiUnenthäl ;  lein  'Anten  bei  deib  JCIbsfevIUeiii  -JCniegntt«, 
.j}^  Meilen  ndrd&iek  rcbi  der  ürei^ecadblNtshfilScIi;  JVfhch' 
hcwi^y  andfr  J^idchwitz  genifiinf  ^^  ;;dle  *Ni^ie  tMUhh 
.um  Gnte  Foscxiitt  gehSrig,  uiid''Ui%  SalM*]jjL\.  H^tllt 
'der  Zopfer  Bruchei,  bei  hkng^n'mOela^  .^dtat  Carls tJBergf 
»wischen  €drlsdarf  -  und  Mellendorf  y .  x  xui'd  -der  ffedd&f 
Bergy  zwischen  KI.  Jeseritx  und  Tiefeissef ;  der  I^rfir 
^rahetL^  ssriseh'ei^  Srockut^ttnd  Gscfirtttdoif;.  dflsM)««f 
J^odcut,  i|  M.  nOrdoitOoK  von  der' Kreisstadt  H^^ettd, 
«wird  eigentlich  Nasse  Brefckut ,-'  zUm*  Untdrsehiede  .dtfe 
{M.  ostsudöstlich  von  NiatpUek<.befibdUcheh^GutesIliuEi0 
Brocküt  genannt;  der  Schlo/s^ Teich,  beim  Amte  Roth <> 
-Sbhlofs;  dex*  Pf^ekr'* Teich,  bei  Kasktäbfufid  der  Bi^ckuu 
Tgieh  f  bei  dm  'Dox|e  Naiie  »Brockut ;    de«  fVathuUBg^ 


^l6  WBrmischtß    Nachrichtens 

und  der  KU  Lohe ^  Flu/s  daielbst;  der  Bwi^^^  Fuehfr 
und  LaUich>m  oder  hatten^  Berg ^  cmtchen  Heidersdorf 
und  Sefinitz  ;  &.eT^Pristramfche  Straften  ^  Krug  ^  bei  dem 
X)orfe  Priftrani;  die  Ziegelei^  he%  'Kit^lau,  und  dr« 
SPein ' Mühle  j^  liei  der  K;reitstadt  Nimpttch;  der  Eich- 
■Berg^  bei  Qiumzendpvf;  der  Weinberg,  bei  MaUchttu» 
und  der  ffaldherg  bei. dem  Oorfe  SJcaliu;  der  Ziegen^ 
"^erg^.  cwiscbsn  ,  den  Dörfern  Plotniit  und  Nieder- 
Reichau.  .  '  ..      .   -r 

h)  Im  Stf>ehUi!k'^Mchen  Kreitet  wird  das  Ooiit  Campen 
auteh  Camp fnau,  und  da«  Dorf  Creutxburiif »  iedooh  abu« 
eive,  .  SchnapAuf  genannt;  der  Kampen -^ee^  bei  Rup« 
pertderff  und  da«  Vor^fsrh  nehst  Jiefsgarten  daselbst; 
die  Fischergasse  f  eine  Art  Vdretadt  auf  der  we«tlichea 
Seite  der  Kreisstadt  Strehlen;  HussineZf  eine  im  Jahre 
1^49  von  Böbakitehen  Colonisten  auf  des  ^tadtvprwerke« 
Aei^ern  erbaufe  Colonie  von  14p  Feuers  teilen ,  die  aber 
xkickt  beisammen,  «ondern  zerstreut  .lie^e«, ^  M.  südlich 
.▼dn'  der  Kreisstadt,  mit  692  Seelen;  Öber^,  Mittel'  und 
J^ieier  •  Podiehrjidt ,  eine  aus  drei  Theilen  bestehende, 
jinsden  Vorwverks^Aeckem  ^es  15  Feiierstellen  enthal«  ^ 
tenden  Gnt^  M^hUheiier^  angelegte  Colonie  von  aus- 
'  gewanderten,  reformirten  Bjohmen,  die.^auf  Crb,zins  siz* 
zen,  steuerfrei  sind,  und  «unii  Amte  Strehlau  gehören; 
«Ue  3  Theile  Hegen  «ärjiveut,  deif  erste  Ober -^  Püdiebradtf 
i  M.  südSstlieh'voh  Strehlen,  neben  dem  Oorfe  Xöppeti*> 
ddrf;  der  tweit»  Mitt^^Padiebradt^  f  M.  5.  südöstlich, 
'und  der  dritte  Nieder- PQdiebradt,  |  M.  siidÖstlieh  vou  ' 
MSirelilen  ^  neben  gedachtem  Gute  Mehlitlienelr ;  alle  drei 
Atttheile  bestehen  aus  .65  Peuerstellen  und  352  Meu- 
toben;  das  FerjtAinix'bei  Töppendörf,  und  die  Zis^cfa 
imrIeeheiiL  P4>g«rt  littd  Goppersdorf;  die  Genßkhäus^ ' 
isirischen  den  O&tem  Lorenzberg  und  Obbr^Ecker  i%Mp 
(«stsüdöstiBeh  von  der  Kreisstadt ,  Und  der  Große  TeicK^ 
b«i  Kieder- Ulbendorf ;  der  JCnotsn-^Ber^»  bei  £isenberg. 
Ml  der  Ohlau'scheii  KraisgränM»  .      .   / 

e)Jm  0&2att*^diettJ&-ei>e.- die  Verschiedeneu  Drirdh- 
atieha  des  Odtrs^ojat,     Auf  der  pQlulschen. Seite  ode^  . 


Vermischt i   N^ehrie^tej^.  \       Üij 

Iraf  der  redHten- Seite  äjeeet  Strömt,  sind  hiafugekom- 
anen:  das  seit  30  Jahrev  nach  und  nach  aus  gerodetem 
Walde  entstandene  Dorl  hlrkidorf,  V^  von  19  Gärtner- 
.Musern  und  100  Einwohnern»  2|  Meile  nördlich  von  der 
J^reisstadt^Ohiaa$  das  xa  Gr.  Duppine  gehörige  Kalu  Vw* 
,iind  Kl.  Eicht ^  aus  einigen  Häusern  bestehend,  die  ne* 
hen  den  vorigen  im  Waide' Hegen ,  und  auch 'au  Gr« 
Dappine  gehören;  das  MülUrhaus^  xwifchen  J)aupe 
undL^skowits,  welches  letztere  auch  O reifte u;i^  genannt 
. wird, ii und  der  Rofs-Garttn,  hei  Qnalwiti;  die  nahe 
iliei  Heiadorf  im  Walde  vom  kBuigl«  Forstamt  OhUu  i|  M. 
^stnofdöstlich  von  der  Kreisstadt  angelegte  Colonie  Pa- 
perwitz^  -auch  Korsawe  genannt^  von  6  Gärtnern,  bei 
welcher  das,  i  Meile  östlich  davon  liegende,  Dorf  Bisch- 
Jköwitx,  anch  Bischwitz  heifst)  die  Fürth  zu  Pferde^  über 
der  Oder;  hei  Ohlau.  Auf  der  teuUchen  Seite:  hier 
werden  nabhstehende  Dörfer,  Orabelwit«,  Thauderau, 
Stanowitt,  Meilen  , und  Sittmannsdorf ,  auch  GreblowiUj 
TsuäeraUf  Arnsdcrf^  MekUnmu,  und  Sindorf  genannt; 
die  Stanowitzer  Schohisey^  am  Wege  «wischen. den  Dör- 
fern Stanowitt  und  Leisewitz;  .  HUhnertträiAchirf  ein  aus 
3  Fenerstellen  bestehender  Ort,  swisehen  OhUu  und  dem 
3>orfe  Polnisch -Steine,  an  einem  See  liegend;  das  bei 
Poppelwiti  hefindUch»  Vwi  Fardune  oder  8«rdun£,  des^r 
een  Aecker  sn'ersterem  gf hören,  und  i{  M..  westsüd.- 
westlich  von  Ohlau  liegt;  das  Jägerhaus^  bei  Heydau^; 
das  «u  Kl.Oels  gehörige  und  dabei  Liegende  Kontsphütz€,r 
Fie»,  ^däs  Fw.  Kauern  f  bei  deni  Dorfe  gleich^  Namen^, 
imd  die  Kauersche  Mühle;  di^ö  Kaüener  M.,  Unks  neben 
dem  Dorfe  KaU^n,  am  Ohlau^Flasse,  l|  M.  südliqU  r^»!* 
der  Kreisstadt. 

dy  Im  BnVg'scKeii  Kreite  sind  dia  Golonieen  des  Ska» 
risehauer  Hahs  und  des  GonstSdt^schen  Districts  einge- 
tragen worden«  wohin  sie  auch  nach  der  gegenwärtigen 
Verfassung  gehören ,  -  ungeachtet  diese  Districte  auf  der 
Wieland'schen  Charte  bei.  Gels  illuminirt  sind«  Hinzu- 
gekommen sind  in  diesem  Kreisei  und  zwar  atif  d^r^  pol«  ^ 

y 

*)  Es  fehlt  in  BäsfMniU  nnd  Wernher's  Topographie.  : 


9iS       Värmischt9^Njai1iri^c4Lten. 

Aisclien  feite  €l«r>04«r^  die  Vor^Aäusm^  bei^flof^lunizi-.lf 
M.  »ordnorddstlich  vt>n  Srie^if,  aus  3  Häf^seam  iiostehend ; 
die  Neue  fVelt^  ein  Wirthiihaii« , '  und  die ,  ^sebm«Uke»ei 
^Sorecky  Beide  cum  Darfe  Mangsehüiz  geKörig,'  if  1^, 
nordöstlich  , von  Brie^;^  dib  flbkz  "  Ablage  a.tt  d«S'. Sfcöiie¥, 
bei  Stoberau ;  das  Forstkaus^  bei  Göln,  T^  M..>^tlieli, 
und  die  Br«ft.-itf.y  bei  Dbbern,  i^  M.  nördhcb  ▼bnx d«&r 
Kreisstadt;  folgende,  seit  17^6  näu  esbaute»' Coi«llnltK.• 
'iV€U•L^m(urg'y  xnm  BHeg' 9«hen^ Burganale. grhörigv,il|M. 
nördlich  von  Brieg  entfernt^^  mit /3a  Häusern;  u^diiij}3 
Einwohnern ;  Charlöttenrodä , . .  |  ASBÜen. .  nijrdlich' '  iroli 
Brieg,  am  Wege  Kwischen'  Sdieidelwitn  und.Mifihel'wit«! 
die    Zimtntri^ann    in    meiner  Besohreibung    nichts  au£- 

.  geführt  hat;  Neu- Leubusch ^  l}  M.  ao^döitlich-.  voa 
Brieg^,  deren  Zimmermann  gleichfalls  niiehit.  gedeeiki;. 
ebenso  Neü^'Moselach^t  %\  Mv  ostaordSstXieh  rod  (Brteg; 
CaHshürg\  zum  Aii|te  Garlsmarkt  gehörig,  äf  M.  ÖiitiidhL 
Von  der  Kreisstadt»  und  |  M.  vom-  Amte  nprdvrestlioli 
liegend',  hat  20  Häuser  and  93  »EinivohQer;  Gr^  .Pia$ten^ 
thaly  von  der  Stadt  Brf«^,  mit  S7  Häusevo  «rbaut,  worm 
153  Ein^6huer  befin,d2iah  sindi  Mie  liegt  |  M.. nordöst- 
lich von  Brie^  im  Walde, r  umd  ist- «dem  Vflrliesserer 
Schlesien*«  und  Polen^«   «u  Ehren  •  so    genannt  warden; 

^KL  Piastenthal,  nahe  bei  der  vorigen,  trelohe  dear  Ku- 
pferstecher aber  ansgelasten  v  und  der  Revisor  des  Pro- 
beabdntcks    bei    der  Gorr'ectur    übergangen  liat;    Neu' 

\Cdlln,  'tj  M.  östlich  vbn'Biieg,  «um  Bom^inenamt« 
Garhmarirt  gehörig,  hat  mit  .  dem  dabei  ./Hegenden 
'^ctiweinskretschahi  -t6  -Hauset  und  75,  meist  teutsche 
fiini/irohii^r ;  der  Pop/9 eZmitfr  £Vina/.  .Auf  der  teut sehen 
^eite  der  Oder  sind  eingetragen:  das  Seidenhaus  ^^  hin- 
ter Linden  an  der  Oder ,  auf  dem  Wege  nach  Polnisch- 
Stein'e;  ^das  lu  'eben  >  diesem  Dori6  Lindi^n  jg^iShörige 
freie  Baiierhgut  Stockteiehy  worin  13  Menrohen  wohnen; 
das  Vorwerk  bei  Brieeen ,    und   in  hittoriteher  Hinitokt 

^  bei  dem  Dörfe  Mollvritk  die  Schlacht  am  10.  April  X74I; 
die  itindmühle  bei  Schönfeld,  utid  der  ThiergarUn^  mi- 

^  weit  dem  Dorfe  Grofs  <>  Jc^nrAuuis.  .... 

€)  im  XriutzburgiM^m  Knise,:  Jie  i'«^-Jk2iiA/f »  ei« 


/ 


we^  {Meilen  ii6r<ilith  voq  Pits;;lieii  *)  an  der  Briefsnits 
liegende,  und  mit  dem  Herzog^thume  Warschau  gr^n* 
fende  Wassermühle :  die  Golkcwitzer  Häuser^  eiui)^:«  zunt 
Dorfe  Golkowitz  gehörige,  ^  1^.  nördlich  von  Pitsc^en 
liegende  Häuter)  die  zu  Kostau  gehörige,  am  vorge- 
dachten BriefsnitE- F^ufSe,  |  feilen  nordwestlich  von 
Pitsohen  liegende  K^stautr  ' M^ ;  die  vom  Amtsrath  Fi- 
scher  vor  33' Jahren 'aus  eigeileti '' Mitteln, .  bei  seinem 
Gute  Kein  en«lorf,  von  ir  Feuerütellen,  '  ij  M.  weirtlich 
▼ort  Plt8'6hen  einbaute  CoUnU  Fniiorf;  nebst  dabei  lie- 
iretiden  Zug^UieH\  Ahdr€aswHU^  •  vermuthlicli  dieselbe 
Gölonie,  welche  Zimmtrmatin  Andrcsiasthal  nennt»  und 
die  noch  niebt  erbaut  »eyn  soll,  sie  liegt  bei  dem  Dorfe 
Nieder >BruHB,  l|  M.  WestsüdwestHch  ;von  Pitschen,  wo- 
l»«i  aueh  die  sogenannte  Neue  fP'ilt  liegt;  das  atif  deni 
Pollanowitzer'  Grund  neu  angslofgte  D^rf  BirkenfeUl^ 
f  M.  westsiidtvestliQh  von  Pitschen,  mit  40  Bewohnern, 
>  die  Handarbeiter  sind;  die  Waldkäaser  ^  bei  dem  Gat6 
Roskowjtz,  1  Meilen  ostnordöstli^h  v^n  ^Pitschen ;/  di^ 
Bork  .  oder  Wälk^M.^  und  die  Damm-ilf. ,  bei  Schiros- 
lawitz,  an  elneni'  kleinen,  in  die  Bri^fsnitz  fallenden 
Bache,  |  M.  duticb  von  Pitschen,  an  der  Grä'nze  des 
Rosenberger  Kreises  und  des  Herzogth.  Warschau  9  die 
Co^onzV  Karlsthal  **)  ^  bei  Woislawitz,  i  M.  östlich  von 
Pitschen,  auf  Nafsadter  Grunde  angelegt,  worin  t^Teuer- 
ctellen  mit  34  Menscheii  befindlick  sind;  die  in  eine« 
rauhen  Gegend,  naöb  Ijandsberg  zu ,  t.  M.  östlich  vod 
Pitschen,  ebenfalls  auf  Nafsadler  Grund  erbaute  CölonU 
Srdmannshain,  von  lO  Stellen,  in  denen  40  Menscheii 
lohnen  ;  -  Qpoheck ,  welches  kein  eigentliches  Dorf  ist» 
da  es  weder  Gerichte,    noch  einen  Krug  hat,    sondern 


•)  Die  Entfernung  eincf  Ortes  ist  alUmal  von  derjenigen 
Stadt  fangegeben,  in  deren  Kreise  der  Ort  liegt,  damit 
man  witstn  könne,  ob  der  Ort  zu  dem  ehemals  aas  3  Krei^ 
sen  best)eb<^n46n  Pitscftenschen^  JLreutzburgUchen  ua^ 
Constädtschen  DUtricte  gehört.  .  , 

*♦)  Diese  und  alle  8  folgende  Colo^ieen  und  Oerter  sind  ai^f 
dem  2U  Nassadel  gehörigen  Grunde  angelegt  worden',  und 
belinden  sich  hart  an  der  Gränze  des  zttm  Filrstenthutali 
Oppeln  gehörigen  Kosenber{fer  Kreises. 


93p       Fe  r  mischte.  JN  achricht  s  n, 

nur  ein  mit  6  Häusern  bebauter  Fiats  an  der  Strafse  von 
Landfberg  naph  Pitsclien,  |.  M.  ostsüdöstlich  von  letste- 
rer  Stadt,  die  Häuser  gehören  xum  Theil  nach  Nafsadel« 
tum  Theil  nach  Woislairit«;  die  Colonit  Adalphahal^ 
ebendaselbst  auf  Nafsadler  Gründe,  Yon  8  StelUn»  ange*' 
legt,  worin  35  Bewohner  befindlich  sind,  und  au» 
Teutschen  und  Polen  bestehen;  die  Colonie  P^hlwitz^ 
ebandaselbat,  von  12  Gärlnern,  i  Häoslerstelle,  und  ^ 
Einwohnern;  di^  ColwtU  B/orkhausen^  von  8  Stelle»^ 
auf  gleichem  Grunde  erbaut,. dicht  beim  Dorfe  Nafsadel« 
1}  M.  sudöstlich  von  Pitschen,  wobei  auch  die  »oga« 
nannten  Berghäusßr  liegen;  die  Colonit  Gustnau  da« 
f  elbst ,  von  10  Stellen ,  mit  8I  Seelen ,  und  die  CalonU 
iVe«.  Nüfsadelj  von  10  Stellen.  Ferner  i  Albreckt tthalf  eine, 
l|  Meile  nördlich  von  Greutzburg,  an  der  Strarse  g«g«« 
Pitschen,  vom  Territorio  des  Dorfes  Skalung»  neu  eif# 
baute  Colonie  von  19  Feuerstellen,  mit  50  Seeleo ;.  die 
Colonie  Waldstetterfujs  ^  auf  der  Gränse  von  Grotte 
Schweinern y  mn  der  Straffte  »aeh  Namslau,.  2^  M.  west- 
»ordwestb'ch  von  Creuttburg,  von  8  Feuerstellen;  Co* 
lonie  Wesendorf ^  von  14  Häusern  und  46  Personen»  i^ 
M.  nordöstlich  vpn  Greutiburg,  auf  Mattdorf  er  Grun|lr 
und  Boden  angelegt,  und  gröfstentheils  ron  Ersgräbern 
bewohnt;  die  Colonie  Benjaminstht^l^  auf  den  Aeckera 
der,  Ffarrei  Wiedemuth  zu  Schmardt,  \  M.  nördlich  von 
Kreutzburg,  mit.  10  Fe uers teile n »  die  30  Fergonen  entn. 
lialten;  di^  Colonie  Buddenhrock  ^  I  M.  nordöstlich  von 
Creutzburg»  mit  34  Hänsern  and  95  Einwohi^ern,  wel« 
che  aus  dem  Zuwachs  der  Böhmischen  Colonisten  zn 
Hnesinetz  bei  Strehlen,  genommen  sind»  und  gleich  dei^ 
Einwohnern  ihres  Mutterortes »  nieist  vom  Baumwolle- 
Spinnen  leben;  Prittwitz,  ei|ie  i{  M.  ostnordöstlich  "von 
Cr^utzburg,  auf  dessen  Amtsgrunde  neu  angelegte  Golp- 
nie,  von  16  Häusern  und  65  Einwohnern,  nahe  an  der 
Gränze  ües  Rosenberger  Kreises;  das  Freigut  Babhows* 
hjf  und  die  Neue  Schäferei  hei  Liidwigsdorf ,  i  M.  «est« 
nordostwärts  von  Greutzburg;  die  Ziegelei  bei  Wütten- 
Äorf  ^  I  M.  östlich  von  Greutzburg;!  die  Colonie  Neu* 
vialde,\vii  Schmardter  Grunde ,  i  M.  westlich  yon  Greutz- 
burg angelegt,    mit  abteilen.    Im  Gonstädter  Diitrivt: 


FßrmisehtB    ffachrich'ten.       ft2I 

\^nni ,  eine  neue  Golonie  iHit  lauter  Reicfasläudern  bop-  v. 
^Bttztf  I  M«  westlich  von  Gonstädt^  und  ^  M.  wettlich 
TOD  Polnisch  Würwitc  im  Walde;  bei  dem  togenanatea 
Schwariwasser  gegen  die  Breslauer  Strafse  «u,  von  14 
Gärtnern ,  6  Hauslerstellen ,  un^  55  Einwohnern ;  die  Ce* 
2enis  Sophienthal  f  von  10  Stellen ,  welche  mit  38  teut-  - 
sehen  Einwohnern  besetzt  ist,  und  {  Meile  liordnord- 
westlich  auf  Eilgüter  Grunde  liegt;  der  Tannenber^y 
bei  Poln.  Würbiti,  und  der  Schwartwaiser  ^  Teich  ^  aa 
der  Grame  des  Nfimslauer  Kreises;  der  Wald- Krug  da« 
«elbst,  und  die  Colonie  Neu  -  MKondschütz  f  i  M«  südlick 
Tom  Dorfe  Wondschtttz.  , 

/}  Der   Namslau'sehe  Kreit   gehSrt    eigentlich   «um 
Ffirstenthum  Breslau,    hat   aber   seiner  entfernten  Laga 
wegen  auf  der  Charte  vom  Brieger  Furstenthume  abg»> 
.bildet  werden  müssen.     In  selbigen  sind  hinsugetragen: 
.die  dem  Fürstbischof  zu  Breslau  gehSrige  Colonie  l^örit*  v 
^erg^    2  M.  nordöstlich  von  der  Kreisstadt  Namslau,  im 
Jahre   177b  mit  20  Feuerstellen ,    und   116  Einwohnern; 
das  Dürrhaus  f    bei  dem  Dorfe  Droske;    Brzesinke  wird 
auch  Br€4chinJcey  und  das  Vorwerk  Sbitke  «u  Schmograup 
auf  teiiUch  (Uebrig)  genannt;    die  dem  Domprälaten  v«  ^ 
Straehtoitz    j^ehörige    Colonie    Friedrichhülfe  ^     welcha 
l|  M.  ostnordöstlich  von  der  Kreisstadt  X770  mit  10  Hau* 
fern  angelegt  worden,  und  25  Einwohner  hat$    die  }  M* 
südöstlich  von   voriger,    und  2|  M.   von  Namslau   enu 
fernte,  vorigem  v,  Strachwitz  gleichfalls  gehörende,  neu«  ' 
Colonie  Charlottehthal f  1770  mit  10  Häusern  erbaut,  unÜ 
47  Bewohner  enthaltend;    Herzherg,  eine  2  M.  ostnord- 
ostwärts   von  der  Kreisstadt,     1770  mit  22  Häusern  und 
116  Einwohnern,    neu  angelegte  Colonie,     dem  Fürstbi* 
schof  zu  Breslau  zuständig;  Neu- Folkwijtt,  eine  im  nam« 
liehen  Jahre  i|  M.  östlich  von  Namslau,   bei  dem  Gute 
Polkwitz,    mit  12  Feuerstellen   angelegte,    und   52  Ein«u. 
wohner  enthaltende  Colonie,     dem   teutschen  Orden  ge» 
hörig;    die   seit  1770  mit  10  Colonistenstellen  und  6  Ii|- 
colatshäusern  bei  Gruneiche,  |.M.  südlich  von  der  Kreis* 
Stadt  erbaute   Colonie  MarchwitZy    von  I46   Einwohnern  | 
Spphifnthal^    eina,    dem  Fürstbischof  zu  Breslau  geböri- 


8M  Termiseht»  Nfiehrichtän. 

^•^  im  üMmlichen  Jahre,  i|  M.  ostftfiddstlicli  ▼<m  IVftiii«« 
][au  im  Walde,  atf  einem  Se^  etablirte,  Golonie,  mit  2t 
^  FeHerstetlei!'',  und  115  Eitiwohttern ;  n^hst  dam  Förster^ 
hause  daselbst;  die  in  eben  dem  Jahre  neu  erbaute  Co^ 
lonie  Friedrichsbtrg  y  mit  6  Feuerstellen ,  tind  30  EinWoh* 
ii.eri|,  von  der  Kreisstadt  i|  M.  südöstlieh  entfernt;  di« 
fFald'M,^  am  Stober -FI  ufi  9  nahe  an  der  Gränze  des 
Crentiburger  und  Oppelner  Kreises,  und  cfer  Falkowitzer 
Vlofs-Bach  daselbst,  welcher  die  Granze  mit  dem  Oppel- 
»er  Kreise  macht;  die  dem  Ba^on  v,  Säurma  gehörig«^ 
•l|  M.  sfidsüdöstlich  von  Namslau,  bei  dem  ansehnli* 
chen  ,  gedachtem  Barön  gleichfalls  gehörenden  ,  Oorfe, 
Herzen dorf,  im  Jahre  T770  neu  angelegte  Colonie  Jo^ 
hannsdorf,  von  iS  Colonistenstellen ,  und  9^  Einwoh- 
nern; GroditZy  eine  Colonie^  welche  der  Graf  v.  Sari" 
dret^tky  mit  90,  seit  1770  neu  erbauten  Golonistanstellc^ti 
liesitzt,  worin  70  Einwohner  befindlich  sind.  Dieae  Go- 
lonie liegt  an  der  Gritnze  des  Bri^g'schen  Kreises  ^  zwi- 
schen, dem  gedachten  Grafen  gleichfalls  gehörenden, 
beiden  Dörfern  BanRwitt  und  Gülchen,  2  Meilen  $üd^ 
lieh  von  ^amslau*  Noch  ist  der  Name  Altfuhrwerg  bei 
dem  Vorwtrke  Hessenstisin ,  in  Alt  "Vorwerk  verf^andelt 
worden.  Dieses  Hessenstein  gehört  tu  dem  Dorfe  Mün^ 
"kcwshyy  welche  beidfe  der  Baron  y,  H^lj^herg  besitzt; 
letzteres,  ^o  l|  M.  südwestlich  von  Namsläu,  an  der 
,Gr2tnze  des  Brieg^schen  und  Oels  -  Berns tädtischen  Ktei- 
«es  liegt,  verdient  deshalb  hier  noch  angeföhrt  zu  wer-  • 
tden-,  weil  darin  das  Grabmal  des  verstorbenen  kÖnigl. 
Freufs.  Generals  der  Gavalerie  v,  SeydlitZy  eines  der 
grÖfsten  Helden  in  der  Freufs.  Armee,  befindlich  ist* 
Jeder  diese  (jegend  Besuchende,  wird  sich  darnach  er«< 
Icundigen,  am  Gtabe  weilen,  und  sich  der  Thaten  dea 
'Helden  unter  dem  Qrqfsen  Friedrich  im  fiebenjähngen  - 
XLriege  erinnern. 

20)  Das  Fürstenthum  Jauer^  oder  der  Jauersche,  Hirsch^ 

^srjrsche  «und   LöwenbUrg - Bunzlautche  Kreis,     welcher 

'  letztere  in  2  Districtc^,    den  Bunzlliiuer  und  Löwenber-    - 

ger  getheilt  wird.     Gezeichnet  von  J.  fV,  JVielandy  und 

verbflSfert  yjj^m.  Ingeniear- Major  Schübarth^  jetst  aber 


^      'Vermischte .  Nachrichten»  933 

eingearbeitet  und  rerinrbrt  von  D,  F.  Süttmann, 
Nürtiberg,  bei  Homana's  Erben.  -  i8il*  Mit  königL 
Baietecher  allergn.  Freiheit.  ^ 

(Dieset  Blatt  i$t  im  Atlaf  das  twolfte.) 

a)  Im  Jautrschen  Kf-eise  sind  binzugekommeh :    die 
JBonck  'Teich0f   twei  kleine  Teiche  an  einem  Bache,   der 
sich  nahe    dabei  in   die  Kattbach  ergiefst;     die  Teich'*^. 
Conrads ',     Brett"   und   Winkel. ^  Mühle ,    an  eben  diesem 
Bach;     zwei   Wassermühlen,    beim   Dorfe  Haasel;     WilU 
tnansdorfy    nicHt  Willmsdorf,    wird  auch  Wilhdorf  ge- 
nannt;   der  Hohe  Berg,  bei  letttgenanntem  Üorfe,    und 
der   Hohe  Berg,    beim   Oorfe  Pombsen,    nebst  2  Jfind" 
mühlen;    der  Brich-,  Eich-  und  Brand-Berg;    die'CoIo* 
nie  Christians-  oder  Christinenhöhe,  ij  Meile  nordwest* 
lieh  von  Jauer,  welche  aus  6  Häusern  besteht ,   und  von 
der  l  M.  östlich  davon  liegenden  Herrschaft  TriebelwUi, 
neu  angelegt  worden  ist;     die  Einsiedelei  auf  dem  Hes- 
«enbergy    bei    Herrmansdorf ;    der    Sau  -  und    Weinberg 
daselbst;    die  Wiegten -Mühle  und  Vorwerk ,    beim  Dorf« 
Peter witx;    die  Brücke  bei  Alt-Jauer,     filier    der  soga* 
nannten  wüthenden  Nejfse,  oder  die  Jauerbabh  genannt; 
der  Wach' Berg  f    xwischen  Alt -lauer  und  Brechelsdorf, 
Am  vorgedachten  Flusse;    Hermsdorf,   wird  auch  Herr* 
mansdorf\>der  KathoL' Hermsdorf,  genannt;    die  Hemm" 
\  Straf se,    zwischen    Peterwitz     und    Mochau;     Kotbnitx, 
wird  von  dem  gemeinen  Mann  Kulms  genannt,    und  ist 
deshalb  auf  der  Charte   hinzugefügt  worden;     die  Bücke 
oder   Buche" Berg,    bei    JSgendorf,    und    die    Eichhorn". 
Mühle  daselbst;     der  Mühlberg  bei  Jacobsdorf;     der  Ja-  ' 
nusberg  bei  Klonitz,    auf  welchem    ein    altes  zerstörtet 
Gemäuer,     vermuthlich  Kudera   von   einem  Götzentem- 
pel,    oder  die  Ueberre'ste   eines  Raubschlosses ,  ^worauf 
das  platte  Land  so  oft  beängstigt  worden,  befindlich  ist; 
der  Spitzberg  und  Breite  Berg  bei  Keulendorf;    Raitschitz 
ist  in  Ratschitz,  ein  zu  Kolbnitz  gehöriges  Gut,  |  Mei- 
len  westlich  von   der  Stadt  Jauer  gelegen,     verwandelt 
worden;     die  Mochauer  Mühle,  beim  Oorfe  gleiches  Na- 
mens;   das  Feigen "  Wirthshaus  f  zwischen  Jägendorl  und 


904        Vermischte^  N aeKriehtin.   * 

Gr.  Nendorf,  und  dn;  zum  letzteren  gebSrige  Gnt  SeUin* 
delwaldau^  nebst  dier  neuen  Hterstrajst  ^  von  Jauer  fiber 
Keulendorf,  Jacobtdorf  nach  6r.  Neudorf,  und  von. 
Kcdbiiitz  über  Jägendorf  nach  Mochau ;  2  IVindmiihlen 
bei  Ober-  und  Nieder- Hertwigs-Waldau;  3  dergleicben 
bei  Pjrofen,  und  l  bei  Jauer;  die  unter  der  Accite  ste- 
henden sogenannten  50  Hufen  heifsen  Gr'ögersdorf^  weK 
ches  aber  mit  dem  nicht  weit  da?on  Haltenden  Grögers- 
dorf  nicht  zu  verwechseln  ist;  das  Hochgericht ^  bei 
Jauer;  das  J  auer  sehe  Burglehn ;  die  Herrn' M^;  die 
Schenke» M.f  und  der  Schenke^Hoff,  sfimmtlioh  an  des 
togenannten  wiithenden  Neifse,  unterhalb  Jauer;  der 
Xieferhersr  bei  Dittersdorf ;  die  Eich  -  M.  am  Weidelach- 
F].t  I  Meile  südöstlich  von  Jauer,  an  der  Schweidnitzer 
Fiirstenthi.ms-Gräuze,  und  die  Windmühle  bei  Heriogs* 
waldau;     das  Hochgericht  bei  Leipe. 

h)  Im  Hir^cÄJ^r^'schen  Kreise:  das  zum  Oorfe  Neu- 
liirch  gehörijare  Vorw.  Krätzig^  i  Kalkofen  und  der  Harte 
Jtergy  I  Meile  südöstlich  von  Goldberg;  das  Hochge^^ 
rieht  bei  Reichwalde;  das  Vorw,  Rotfienhof^  |  M.  öst-  " 
lieh  von  dem  Städtcheni  Schön  au;  bei  Rövers(]orfy  der 
Zusatz  Obtr^  zum  Unterschiede  von  Nieder- Rover sdorji 
das  zum  Dorfe  AU-Schönau  gehörige  Kalten  »Vorwerfe 
oder  Vorder » Mochau^  welches  aus  i  Vorwerk  Und  5 
FenersteDep  besteht,  und  an  dessen  Stelle  auf.  den  alten 
Charrcn  Muchenfuhrw.  stand.  Die  Colonie  Adamsbach^ 
}  Meile  nordwestlich  von  Klein- Helmsdorf,  und  §  M, 
südöstlich  von  Schbnau;  Klein- Helmsdorf ,  wird  auch 
Kl.  Hannsdorf  genannt;  das  kleioe,  .1  Meile  Ostsüdost- 
lieh  von  Schönau,  heilst  nicht  Muchenhäuser,  sondern 
Ji^uschenhäuser ;  der  Marmorbruch  bei, Nieder- Kauffung^ 
i!ie  Hainhäuser  oder  Johannsthal,  2  Meilen  nordöstlich 
von  Hirschberg,  aus  I  Gärtner  und  Kretschmer,  und 
11  Häuslerstellen  bestehend,  und  zum  Dorfe  Hohen  Lie- 
iiemhal  gehörig,  welches  in  Oher»  ^  Mittel'  und  Nieder 
ebgotheilt  wird,  und  supplirt  worden  ist;  das  mit  Tief- 
Harimannsdorf  verbund*»ne  Vorw.  Steinhoff;  Schön waE 
ist  in  SchÖnwaldau  ^  oder  wie  es  insgemein  genannt 
wird,    Schiwaie  verwandelt  worden }    und  Ludwigsdorf, 


^f 'lli»^9^  iiordlicli  ▼on  Hir»o|il>^^#  liat  den  Zufi^tz  Lusch.^^  % 
^•i/y  wie^  et  inf^euxein  gennant  wii*«!,  trhjilten.;  ^  el)eii«9, 
Berbi840rf.  4«^ii  2^u<at«  ^ernc^orf,. ,  mit .  4Qr  Abtheilang^ 
ia^er-  i»|id  J^iedtr^;  4at  !{  M».  Ö4tlicl|  voj^  .Hir^chb^rg 
li^ettd«, .  auf«  I0{0  Eibwoliaeriij  bestehende ,    ansehnliche, 
Qorfy  «iorin  2  kMcJmn  h^Gj^ilichj  heifst  nicht  Gammern^ 
«raldfy   .8QjQd«rn  <<?amm<r<uya/fi0ft{     dat    ^nweit   .diesen» 
Harfe,. alMiritieli«^ auf  KaufEiunger  Qrunde  liegende^  loge- 
aannta  Mü^itlUch  ^ )  eine  grola«  unterirdische  Höhle  mit 
tielcsii  Gia#an^  .di«  nach  .«nd  na^h.  verfalle nf    die  HaiV 
•eifty  «in^ietaaleln«»!  vi*M«  »üdofttliob  von  3chdnau  an  ämt, 
'  Jaltelrtehein    Kr^is^Gränse.iie^end^a»    Haus,.    (Zi/itm^r* 
«lani?  ^firiRriHiit  4ip{che»  in- seiner  Betrh^eibungi  nic)|t)(« 
4as  ans  S33. .Ein wohoera  bestehi^ndei  .  sj  M.  östlich   Foa''' 
j^iifschberg  liegencUt    Dorf  Seitendarf»^    oder  inagemeii»; 
Stohendotf  gena^nA,  tiat  die  Abtheiluitg  in  Obtr-^*  Mit* 
uU  und  NUd§r-y.  exhaUeay.jnit  Atigabe  det  Gr*  Gmhff 
4at  i  M.  aordnordöMliek  von  Hiracliberg  liegende  S^oA 
hmtst  ^2»*-  Granan»tSuV  Untertckiede  von  N^n   Grnnan» 
ivalchea  «ohon, mit. i»ir  Vorstadt  «opr  Hmchhf rg  geredin 
met  wirA^,xdifl  Si^€nhäinserf    am  redite^  Ufer  des  J^«» 
httf  bei  Bisbev    KÖhrsdorf^«  die.  ZUnmermann  in  seines 
Beschrtibung  i^iteht.  airfitihrt.'     Die  DörDsr   Bärteltdor^ 
AeimnifeSy.  ^ett-Kemnita»  Kmaiendn,  «erden  auch .  Bat^.^'«« 
^rfy   ^§ibnitz^ ,  Neu9    JV^lt  .und  Cro^mmknau.  genannt! 
nach  Itnt.  die  daneben  liegende:  Kaemnütx  den  Znaatsii* 
%arlialteii|  statt  Xiaufnptolt« ,  LäuHpdt^r  ein  alte«  tteisUtt-* 
m99  GebKnde»    c^ne  .  Viertelstunde   Tom  Dorfa  Railiailiiti 
iron>  dem    es    bloCs    dureii    eine   Linden  Allee  .gatreaat 
wird;    d^e  Rtiin ^ SeKenlu ^    ein  Krogb^im  oberaa^Tliaä 
4iai   Doilee  Vogtsdorf,    der  Heyn  genannt  wirdf   Jjuhg* 
'  SeifershaUf  welche»  mit  dem  Dorfe  Grommenan  verbimf 
iden  ist,  and  ane  i  Vorwerk,  3g  GiUrtnern^  und  6  HäuM 
lern  «besteht;    dicht  daran  liegt  dae  JTol««  Vw»;    Bafthhiiitf 
M^  8 'Gftrttterstellen ,    sreicha  nahe  beim  Dorfe  Hindoil 
«vbäuteind,  .und  auch  dam  febönen;    Bufnhtrgy   Toa  % 
Hdüslbrat^n,    «relehee  mit  SeiferAa«   ein  Dorf  aa#f 
nacht,  ob  «•  gleich  |  Meilen  wee tlich  daron  liegt«  i^^nt 
^en  dabei  Tiegendea  X^derAäuiem ;  der  Jäginbirg^  Sßn^ 
iargi  'dh^näktrg  aad  Sürttmlftrg^   Mab  Heidelbaig  #!>* 
4.Q.M.XXXVU.»di.  4«  S$.  P 


Mimt;     Ifoitenfof^i  «m'KlJ^adkeii^PI,»  ron  tOUt^Mf 
^  67  Hautlerui  ttii4  i  Waiserttiähle ,  macht  mit  Piuchdoi;^ 
oder  Petersdorf  ei*  thxi  aasy   und  hängt  auch:  mit  let«^ 
torem  luiammeii;    das  Vw,  Krmts,,   nahe  bei'Kflneert#*lMr 
de,    weichet  in  Zimminn»nn^s  Beichreibiiifg   nieht   er»^ 
^  wlhnt  wird)    die  Papier^  M,  bei  Wernertdorf,    t^ad  dali 
Mpchggrich$  bei  HaÄrnidorf;    die'Oerter   ^githiehf   am 
Flutte  4|Ieiches  Namene;    Bututüdt^  Marion  -  oditr  AiMi 
m/rthalf   KarUthat  oder  dio  Striek$r*Häuswr  tkni  SUhtmi 
Häuser^    über  d«n  Zacken- Pl«ft 9    wolöhetämmtlicii'ttr 
dem  antehttlicbej»^  tehr  seratreut  liegenden  Borfed«bjr«ia 
ll«rthaa  gohdren ,    dat  1596  Einv^ii^r  bail    AUk  HtUtf 
(dtk  i^tt  lie^feiider  Berg,  twitchon  den  beiden  Afmendcfü 
Sacken «> Fluttet; /folgende    Oerter  werden  ebenfalls   inr 
d^r    Zimmermann^tchen    Betchreibun^    nie&t    gedacht; 
hiim  Ufildtit  Mannt    «in  einielnet  Haut,    am  Urtprttftig# 
«inee  Armet  irom  Zacfcii»« 'Flutte;   N4u^.  Olsßkütn  KarU* 
ihal^    am   linken    UCer  der  iter;    die   5tft>kor-.H^äii«tr^ 
obenlalk  am  liniwtt  Ufer  der  Iteri^  in  dem  WinlLOl,  {wo 
die  Mutamol  ita  dio  Iter  fült,    dio  hier  dio  GrSaid  mit 
Bl^niea  macht;  '  Aar' alti  Schloff  •  und  der  Itonga  Bergi 
Naok  dem  alton  Scbleti€«lien  Atlas  liegen  dSeao  »Oerto^ 
nttd  Bwg«  in  der  tüdlicfaen.  Spitte  det  Löw^nberger  J}U 
•toictt;    tio  gdidron  aboraUe  tum  iürtchiberger  Kroito* 
Femer    tind    hintugekommon :    die   Neue    Schnu^tm^ 
Akt  SchH4€  •  Baud0  ^    htid9   im   Rietengebirgo,    an    dot 
0»ilnto  von  Böhmen;    der  Vagtlsnin^  .^in  Borg,   oben«' 
düolbat;    4er  SchUgtl*  und  Pfützen  •  Berg  *y    dot  Zeter* 
CKit,  om  Vorwerk  bei  Voigttdorf;    die  KähnmühyUiu$€r^ 
Imko  a«  Kjraatt,  am  togenanntou  Kilfanwatter;     tio  bo* 
%tohon  ant  15  iiflntlorttellen ,   und  i  Wattermükle ,   und 
f%hdren  «n»  Dorfo  Saalberg;    daa  mit  Giertdorf  reral» 
nigte  C^l  Bronsäorff   von  J3  Oürtnern  und  {»  H&otlemi 
dnt  Kahe  Vw.  bei  Giert dlxrf$    der  üor&t  Grund  ^    worin 
dot   mit  Seydorl  ih  Verbindung  ttohteido  Qut  A^ikcn^ 
f^on  XI  Gärtno»  -  und  6  Silntlorttellen  liegt;    bei  Erik 
itiontderf  dat    BotJkt     Vw.    «md  i^pheübef    dieeo  ileidoti 
nebtt  AlFanberg  Und  £rdmanedorf,  Wetditn  intgemcin  dao  . 
Dorf  AnendQtf  genannt^  weichet  73o.fiinwohiier  ontbilt| 
da»  ^mm  Dorfes £cAi7dAM  gohöKifo,  .na  dolr  ifoojEitnUst 


tan'  Rokrbftch  i2*6h  Eiclrbeir|f  Iwgmd«  Vw.  Jokdinnifthatp 
und  die  ^M.  östnordds^ch  d(lirfi(ii  ^ntietnteTorßiütu;  am 
Schlqfi,  beim  Einflusie  der  Lotnniti  in  den  Bober ^  wo 
fiber  beide  FlÜBse  2  Brüeken  führen ,  gehört  %n  dem 
Jnerkwördi^ett  Dorfe  LomniU,  weichet  die  ich6t«tte  Kir* 
Ahe  im  ganten  Gebirge,  und  betrüchtlich^  Manttlectur« 
Geblude  Jiat ;  das  jDoH  Jänowitt  i*t  in  Jilt  •  nnd  N$t$ 
gelheilt  worden;  beim  Fleeben  Kupferberg  Dreihurg^ 
die  Sckmilzhütte  tmd  der  Neue  Krugi  beim  Bergtchlolll 
l'aUceniteia  die  Falketk- Berge ;  ei  sind  nakte  Felsen» 
.Von  denen  man  eine  weite  Atuticht. hat;  Södricb  wird 
Jinch  Soldrich  genannt)  ^e^ndorft  Barndorf;  Oanibergi 
J^eitier/', and, Grundmühle  Hariau^  der  au  Quirl  g#» 
Jiörige  0ÜSS4  Kreucham;  Brehdiohaua  Ist  in.  Drehhmu^ 
min  tum  Borfa  Buchwald  gejhörigeri  l^us  17  Gärtnerstel- 
jen bestahender  pr^i^Y^r wandelt  worden;  die>£retiit«^ 
dprffer  Led$rhäui9rf  di#  ttmutcftenhäueer^  BQfnhäueer  nnd 
Mummelgr^h^^  welcjie  s^mttui%:li .  2|  Maile  sttdUcb  ym 
Hirftchberg  im  Gebirge  Jl^ißP^f  P^  in  Zimmermännfs 
Bei^hreibuttg  uidit,;  gedacht .  «itDrdea; .  djt  Neue  fyit4$f 
AUS  t  Hansei  und  9  Wa«iero»ühl#ti . gm  |^g.>  Walter^ 
betteliendt  die  Zimmermann  nicht  erwlthni^  die  BUichß 
tmd  ^aUhmühU^  ftm  kletiian.  La«nniU*PL|^^nil  dai  H^^- 
raek-  FMf*  b«i  Sdnniadebetf  1  km  pufsa  dar.  Sahn^ek^pp«» 
'in  einem  langen  Titele;  die  Colm^ie.  Hot^nw^u*  4 
M.  sfidÖiUich  von  Hirichb(|rg|  9k^i  B^othen  Zecha^w 
Grundi  der,  OQheengrun^f  tii|d  4fnr  Alte  .Kamm ^  awai 
3erg«  im  Kiaseugehirge;  f^olffhoM^  an  der  Fiaeknitti 
•in  den  Gebirgtbauden  einr^l^ibtar  Pr^«  ^^  «i  in^  ^9* 
.ftember  Tage  giebt^  wo  kein  Tag  .wird;  dal  tum  Dor^ 
-Krummhübel  gehörige  Dorf  BUgßt^  f  in  welohem  die  ia 
beiden  befindliehen  428  Einwohner  viele  Artenaien  mu« 
'^en,  die  sie  im  Lande  verkaufei||it . und  deswegen  Lab«« 
ynnten  genannt  werden)  da$  Sahlenloehf  an  der  Seluiat* 
kö^pei  SamveUbauden  ist  in  ßame^shjßuden:  varwand^t 
winden ;  Haeenbaude ,  unweit  der  dchnftdkopj^l  und  di« 
•ogenaontft  KUine  Keppt. 

^)  Im  Lä(u;vn5er^  •  fiunslau^lien  KrtiH^  uüd  twart 

1)  Im  i»|4>#n*erffr  Dütriol:*  di«  Schäferei  bei  Nie* 
^       -  '    P  a 


nS        Vermischte  Naehrichtef^: 

jdler-  Mittelan;  di«  JFindniühle  bei  iYnrtlie;  bcfi  Giert» 
dovf  Mt '  f  tum  Unterschiede  ron  Neu ;  und  be^  ^irkwitt 
\  Ober ' 'und  Nitdtr^^  di^  Windmühle  bei  KesteJtdorf; 
Und  die  ztim  letzteren  gehörige  Colonie  Andreasthal  ^ 
Yoa  8  Gärtner  •  und  3  Häuslerstellen;  die  Simonshäu-- 
fer,  %^  Meilen  hordwestlich  von  Löwenbi^rg,  und  Ober^ 
tind  Nieder-  Stamniiteldorf,  J  ^eile  westlich  von  det 
fiauptstadt^  alle  3  hat  Zimmermann  in  seiner  Bekehret* 
bung  nicht;  die  Grofre^  Mühle  bei  Braunau,  und  di« 
*Breli  -  Mühle  bei  Neuland ;  die  Colonie  Friedriahshöhe^ 
X|  Meüen  westlich  von  der '  Hauptstadt,  beim  Dorf» 
Klein  -  Neudorf ,  mit  der  dariiber  liegenden  Bmch  Sehen» 
IkjEf,  und  dem  dai^unter  liegenden  Hochgerithtt;  Mauer* 
^ck  wird  auch  MVdrr- TAiVmenioi/ genannt;  die  Steine 
■Mühle  daselbst,  undtwticheil  Ober-  und  Mitte^>Thie« 
Üiehdorf  eine  Wibdinühle^  bei  Berteisdorf  die  CWonlf« 
^eu-BerteUdorf)^  die  zum  Oörfe  Win^^endorf  gehörig« 
Papiermühle^  welches^  4fwaV  '  ita  Löw^nberger^  District 
liegt,  aber  zur  ^ber -Lautitik  gehört;  und  der  dabei  ba*- 
«findlfche  Steih^Ber^y  Hebst  dem  -  Krufije ,  Orera^Woff 
»^eiianiit;  da«  Fto.  >  bei  Giefbübel;  dat^  Eich^tw.  und 
^tüe  Nieder  »M.  bei'  Längen -Oels;  die  Ober-^  und  i^ie- 
'ä^' Mühte  bei  Nieder  «Schoosdorf,  und  Eberhardshof^ 
mthit  noch  einem  einj^elnen  He/$  die  CoU  Neu^Schweid» 
Jlits,  {.'M.  ttordwestlfeh  von  der  Stadt  Greiifen4berg ,  suK 
TMyer '•  Lauftitt  ^ekBtigi  -die  Col^nit  •  Euffhroeintntkmi, 
^benfallt  I  M.  trordäktU^b  von  Greiffenberg,  die  Zim*. 
mermannr  in  seiner  Beec^eibung  nicht  hat;  ebenso  das 
Etablissement  Niu-Hngeniorf^  au  der  Heerstrafse  von 
"Krummeuölf  nach  d^ni  Kämmereigute  Hagendorf,  J  M« 
vordöstfich  von  Greifleliberg ,  uYid  ebenso  weit  »fidwest^ 
licli  von  liöwenbeicii;  statt  Neudorf  Neundorf  \  die  M« 
JenhHuser^  %  M.  Westlich  voil  Lowenberg«  ati  der  He«»» 
sb'afse  nach  Ober -Kim  seil  dorf;  Görisseiffen  ist  in  Obw^ 
^iükd  Nieder  *'  getheilt,  und  die  beiden  daselbst  befindll« 
'c&en  91  hehngüiet  Ntw^  Poitenberg  f  mit  23S'Eiftw.  hi«« 
cu^efiigt  worden;  das  Liebenthaltr  und  Di^Hn^Vw.^  d«r 
Liff^en^BorgdmBifdfiStf  mid'  di4  Feldhäuser  fiei  ^ehmot« 
seiifen ,  mit  der  Ende^Mühle\  Hölle  wird  gewöhnlicher 
HöltaUf  und  Caxlsthal  die  Folgenhäuur  gelraüiiti  so  wi« 


V^rmiichtä    Nathricht^n.     M9 

RShftdorf  ^in'i»-  Rohrsdorf  ^  tum  Uatertchied«  von-  «!•* 
liem  «nderei»,  3  M.  »üdwesüich  TOn  Xiöwenberg  bsi 
Friedebexg  am  Queift  liegenden,  Oorfe  Köhrsdorl;  dat 
ütnuirr- Fu»,,  nnWeit  dem  Bober ,  hei  der  Stadt  Lähn^ 
fler  aut.  13  Häusern  und  einem  Krug  bestehende  Ort 
ÜOU'  Flaehgfueiffen^  aneh  Buschkaden  oder  Hummol  ge« 
«annt;  die  Pa^or^M.  bei  Uilersdorf,  und  dat  Feruierlr 
bifei  Aabiichau;  die  Rabuehauor  Heyno^  ein  dem  Grafen 
1».  Schaf gotseh  gehöriger  Ort,  von  377  Einwohnern;  di« 
ftirei  Vorwtrko  cwisohen  Friedeberg  und  Birfcbol«,  am 
Queiff-Fl«»  Jii|d  die  beiden  Papior^M.  bei  Herratdorf  am 
Schwartbaeh;  der  Gesundbrunnen  bei  FUntberg^  iin4 
das  Zinn  Bergwerk  bei  Kessel,  inglleichen  das  Kobold^ 
Bergwerk  bei  Querbacb,  wriohes  nahe  dabei  1770  ange- 
legt worden,  und  dem  Grafen  v.  Schaf gotteh  gebort,  so 
wia  die  Papier' M.  daselbst;  Greiffenthal  heifst  auch 
die  Greiffenthaler  Borgfreiheit;  da^  tu  Blumend'orf  ge« 
i|Mge  Dörfchen  Steinhäuser^   von  8  HSuslerstellen ;     dev 

^jKnm'^lufs^    beim   Iser- Brunn,    und   der  Jordan*  ^* . 
beim  Ursprünge  des  Queifs,  ingleichen  die  Kammhäuser^ 

.  I  Meile  südlich  Ton  Flinsberg;  Stein  *  Glunts^  der  NaoM 
eines  Gebirgs,  zwischen  dem  Ursprünge  des  Queifs-  and 
Kemaitt  -  Flusses«  ^ 

8)  Im  Bunzlauer  DitUict :  Jacobsdorf  statt  Jaxbsdovf^ 
und  Rückenwdldau  statt  Rücken w aide;  das  Etablisse*- 
ment  Grüsgrund^  Ton  4  Gärtnerstellen,  und  2^.  Binwoh« 
aern,  9|  M.  nordöstlich  Ton  Bunxlau,  nebst  der  fFaik' 
M^  am  Seh  wart  Wasser;  Strausen  wird  auch  Straus  ge- 
nannt, und'  Haasenfuhrwerk  Hasenau;  dfr .  Silberberg 
am  Queifs -Fl.;  über  Lorenidorf  oder  Larzendorf^  nebst 
dem  dabei  liegenden  Orte  Hermwiesen ,  der  Bleichen^ 
und  einem  Vorwerke;  der  Ort  Ober  -  Bermmiesin  am 
QneiTs,  twischen  Buirgisdorf  and  Lorxendorf ;  die  Grund* 
mnd  Erben  ^Bleiche  am  Queifs,  «wischen  Burgisdorf  und 
Xlitsehdorf;  der  Rotkbusch,  4  tu  Wiesen  gehörige,  und 
seit  1776  tu  Bichberg  geschlagene  Häuser;  das  lu  Eich- 
berg gehörige,  aus  4  Peuerstellen  bestehende  Mildenberg^ 
am  Bober -PK,  und  der  Schmiedet  Kretscham  daselbst; 
di«  aus  451  Pertoaen  battehanda  m&hrisdM  Bxüder-Ce- 


tgo  Fermirchte    Naekri€ht0m' 

li^nU  Onadmber^f  b«i  Groft  •  K««nich«|  .»•btfc'  dt«  WiliC« 
»ühle  4M«U»t;  dat  Dorf  Sund  von  28  Häattfvd,  Üei 
BunftlftUy  am  linken  Ufer  lUr  Bober,  und  tum  Ootf« 
TiUendovl  gehörig,  nebtt  den  npngruhen  4aselb«t;  die 
WHiritern  bei  Dobtonu,  und  dtut  Mittel-  Kie«  bei  Ottendorl^ 
üermmtdorf  wird  ancb  Hermanntd^rf  genannt ;  der  fVein* 
J^rg  bei  Haugedorf  a;n  QneiTf^  da«  Nieder*^  Mitt^- f  Ha^  , 
9hel '  ^nd  Paulushrg-  Vorvterh^  tn  Gieimanntdorf  gebft* 
yjg;  die  F9idhHu4€r  bei  Seilferidorf;  de«  im  LiegniU« 
•eben  FSretenthame  abgetondert  liegende ,  nnd  an  die« 
$em  Pitlriot  geiiörige  MäehgUd0r^,  Ton  $  Hftiuterttel« 
laUf    n  gebdrt  «n  «leradorf. 

^  (Die  F^vU^tmnf   folgt) 


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t^       VtrniiiChtt    Ntt^hpii«t*h: 


Avenehes  in  der  Schweiz,  und  aufgefunden» 
alte  Inschriju  Aus  den  Papieren  ii^a  Rei' 
senden  vemJ.  i^il.      -  "       ' 

.  .  ,  .  .   Jcii  hatt^  mir  das  alte  Aveat^enn^.,  ü]^af>  d«t^ 
««n  «veitei; ,    in  |Corn .  und  Tabaktfelder  ttmg«wandeU«a 
Plätzen,'  ^raffen  Hud  vensebwun denen  FrachtgAanden, 
ji?tit  Pfltfg  mid  Harke  «ehalten,  autdriickliciv  tum  Nacht« 
l^ger  gewählt,     um  die  RMte  teiner  Ruinen  iwd  ke^rli. 
«lien  Mosaiken  ya.  durcVwanden^    Soaderlieh  «rollte  ich 
1»ach.  ^em  Grtbsteiq.  der  Jidia.  Alpinlila,    j,  d«n  ungliakU'  . 
ehea  Tochter  eines  ungläeklichen  Vatere ,  «•    wie  .*ia  »ieh 
•elb'st  nennt,  foracit««;  deren  Grabtohrift  meip  wackerar 
^hannt  MülUrin  (einer  St^weiier-GeMhiehte,    mnt 
O^uter,  neu  nba)ten  hat.       AJa  ^iulHut  4m  GMarom. 
Bomuchen  ^aiierthrono  atfirtste,  und  fiberall  Bote»  de« 
Aufruhr*  an  die  l,egioneii  auafandte,  irerhaftetkn  die  Bi«.^ 
»ohner  von'  Aventiiu»,    ah  , treue  |h.te,thaneii ,    •!«.« 
Hauptmann  «,it  «einen  Soldaten  j    der  in  die.er  Abtieh« 
wr  e^n^und  xwanjig.teu  Legion  kam;    Aber  M  weit  war 
«  mit  dem  Stolw  «n*  Ockermnthe  dieiar  L«iOMo  «•- 
diehe«,    daü    „     einen    au«   ifcra«    Miitela,    anch   i« 
4sr  «fer^cl.teitenAb,i!pht,    H3in<|  legan,  'ein  «i^elia.a- 
^-.  tl'^^t'"*"  -T*'-      ^'-    Feldherr,     Mlüe    Cäcin», 
uL  V'^L^^r  ;«u.a«men,    und   nach    *r  Wiader- 
Uge    der   HalraUsah«,    »eere.  fcei    r.„rfan,««,    »ff... 
ten    die  arme»   Avemiker,    ,»  denen   «eitdem  noch  di« 
Kunde  ^vonW*«.,    Stur.    geko»m^    war ,    wigj  3i. 
Throe.     hinlfealren    «n.    Zeichen    der    ünter;erfa»* 

I  V  .  "«»»f'«»«'««  nni  i,nge..han«tenl  Äfir.er«. 
A.  Vatar.  der  JuWa.  81.  begah  «ich  in«  Lager, 'ii 
«r,p<,ht.  AU^,  aine»  Vl^iedarrW  da.  Drtheif. :  ,'„  w 
wrfce«,aber_  vergebe.«;  af  Mif,  ihn  Tor<ih»n  Au. 
(Sßn  hwnc^a.  ^.Sia  fet«rb  aiu  jBxai..     ,,si»  M«  Ü 


uHitwänxigJahr$f**  föhlieftt  sieh  rfihrend  *)  4i«  Oralw 
•ehrfft.  Aber  so  ftiSchtig  wftr  die  Pareht)  daf»  nuin  di« 
Ursache  von  ihres  Vaters  Tode  kaain  leise  darauf  anxv« 
deuten  wa^te ,  und  diese  liebAnr  dem-  Verhftii|(iiiss«  so« 
sehrieb:  iMale  nfri  in  fntU  iUi  sMt;  uSein  böser  StenÜ 
wollte,  dafs  er  sterben  sollte! «  *^ 

Selioa  Johannes  MulUr  hatte  bemerkt,  dals  dieser 
Interessante  Stein  nicht  mehr  ge^iiden  werde.  Oa  ioh' 
aber  in  den  Rtitf' Briefen  der  la  Roche  von  1784  g^Ie^ 
ten  9  dafs  sie  ihn  damals  in  einem  Winket  des  -*^  jettt  ,^ 
leer*  und  Bde  stehenden  —  Schlosses  des  Landreif^  ent« 
deckte,  sö  hoifte  ich^  wieVohl  Tergeblich,  den  Fnnd 
«och  tu  tbnn.  Er  soll  eich  jedoeh  in  England^  -wahr^ 
foheinlichy  in  einem  von  den  verschlossenen '  Museen 
befinden  deren  es  dort  auf  den  Tillen  neidisobev  Jlti« 
eben  so  viele  giebt. 

Dagegen  wurde  ich  durch  die  Kund^  von  einer  Au'- 
d^ren,    noch   wenig  bekannten ,    Inschrift  'erfreut,    ditf 
-erst  vor  Kunem  auf  den  Aeckern'  des  Hrn.-  ie  Blane  ge- 
funden Worden,  '  'Drei  Seiten  der,    ungefMhir  2  FuTs  ho- 
ben,   und  ^8  bis  ^o  Zoll  breiten,    Marmorplatte ,    sind 
glatt.behaik^n ,.   die  vierte ,    weil  sie  vermuthlich  in  eine  . 
Mauer  eingelassen  war,   ist  roh  gehlieben.      Wenn  man. 
die  beiden  Bruchstücke  des  Platte  an  einander  ffigt,   so     - 
kommen    folgende    Worte    in    grofser    schönet  Sehrift    ^ 
Iberaut:  y     V_ 

D0MNAe.BAü6 

MATjii    CAS. TU  ob: 

HEL  V.      publice! 

^  '     '       ■  ■  ^       ^y     ,  ■/       .  • 

^     Dieser  Stein  war  also  ein  Ehvenmahl,  das  auf  Sffent^. 

l^che  Kosten  einer  Domna  Augusta »   odar  Kaiserin  Mvü" 

*e)  Tielieichtthifli'aas  eben  to  röhrende:  Br  Übte  91  Smhri 
an  dem  «dien,  einfach  schönen  Monumente  -des  MUdoli^h 
van  Jf^erdt  vor  den  Xhoren  von  Bern  (S.  meine  Bruch* 
etüche  im  Morgenlflettt )  eine  NachmhmaAg  davon  ist.  x^ 


* 
ur  M^  Lüget  9  vtn  dtti  K^lfclkr»  «rrfohMt  iMfdtSr 
Sitf •  Pomiift  Ifl  ktttt«  ftifdwr«,  •!•  di»  TMritia  /u|m  D«ifi«. 
na  i  Gunaliiin  det  Kais«r«  Sep^imu*  S^uerus;  m  kommti 
nit  dmm  Beitouneu-:  Jltf»«r  Casty^rumf  den  auck  «ad^r«. 
]UiMntt»fttt  CttfÜlirt  i  ,  idion  4Mf  dem  Tnamphbogen  ik« 
yep  Gemahls  9  und  auf  mdkr^rvn  Münsen  det  r^icHkalti^ 
gen  B^rner  Mönteabineti  (wo  sick  94  Mfinien  von  die« 
•er  Kkiaexin  befinden)»  und  de<  C»binele  des  Pr  L€V»d9 
III  Lausanne  f  ror.  Diese  Peme  sckaiiit  pin%  sonderbarst 
Vorliebe  Idr  den  Beinamen:  Mutter ^  gekabt  au  kaben^ 
denn  fie .  Hers  sick  auck  «uff  einigen  Marmorn  bald 
JVntler  ierKßUtr^  bald  Mutter  4ee  VaHrlande^f  bald 
Mutter  des  5fn49r^  9  nennen,  Mutk,  Sckdukeit  und  Liekn 
für  KLSnite  und  Wisseniuckaflen ,  teicknelen  übrigen^ 
,  diese  Kaiserin  eben  so  sehr  ans,  als  ihr  tragischea 
$ekick#a|t  Denn  einer  ihrer  Söhn«  liefe  seinen  Bruder 
in  ihren  Armen  «rmorden,  und  MaeHnue^  .jder  M9rd«K 
und  Tkronrauber  ikres  aweiten  Sohnes,  Caraealla ,  swang 
ai«!  den  Hungertod  «i  sterben«  Man  mufs  gestehen, 
die-  Homer  •  Geschickte ,  f  o  grofs  durck  edle  und  erkn« 
.  ^  ke«e  Thajien,  h«t  auch  der  Gräuel  nnd  Grauefmkeiten^ 
aoaderliek  in  den  Zaittn  des  &«ickf  -  Verfallai .  gar  man* 
did  MifittwtisaB  f 


Üeb§r ficht  dßs  SngUichen  Zeitungswesens, 

England  if%  das  Laud^  wo  Jedermann  eben  so  b^e* 
yig  Zeitungen  Hest«  als  Tkee  trinkt,,  und  d^shalk  isj^ 
die  Antahl  der  in  diesem  Lande,  besonderr  in  Lenden 
•rscheinenden  politischen  und  literarischen  Blätter  un« 
gaktnei^  Unter  den  politiacl^en  l^ondpa^  Zeitungaa 
(wir  entleknen  dieses  aus  einem  Oesterreickischen  Blatt«) 
«r^keiaen  einige^  mit  Ausnakme  des  Sonntags,  tXglick, 


Wärmi^ehtä  Ifmtkri€kt§iC       999. 

mwt  mn  ftwittaa  iMtdiwmteii  Wobheatig«» ,  nnd 
Boeh  aadara  blofii  Soantag«.  Die  täfcUeli  melMiii«ii4aft 
theilea  »inh  wioder  in  Mor|(9ii  •  und  Ab«iid  -  Zeitaagea; 
▼Ott  d«»  erftermi  •rtolieinen  iA  Londan  tftglidi  ii,  voit 
den  nnderea,  die  'eine  Antwnhl  auf  deto  Morgenblittenii 
detseibeo  Taget  nnd  alle  vo»  i  Uhr  de»  Naekmittage 
einlaufende  Naohriehten  enthalte»,  tiglieh  7.  l>iet« 
7  Ahendteitungeii  hahea  einen  «ngeheuereii  Ahfati»  weil^ 
man  lie,  hefendest  in  den  Protinseni  mehr  lieiet»  al0> 
die  MorgenhUUer.  Es  gehören  «•  B^  dahin ;  j  die  ^enne^  . 
der  Qourifr^  der  Sutß$4mani^ 

An  bcfdmmtea  Tagen  erteketaen  45  engl.  BUtter^ 
wo«u  anch  die  Lendener  Hofzeitung  {th$  London  Gn* 
utu)  gehSft,  die  Pienttag»  und  Sonaabendf  Abendn 
autgegeben  wird.  Aneh-  erscheinen  unter  diesen  20  Sonsi*^ 
tagsblitter ,  die  hanptstchlieh  eine  hnree  'Zusammenstel« 
lung  der  Tornehmsten  Neuigkeiten  tut  der  vergangeneit 
Woehe  liefern |  nnd  eb«nfalle  «iHir  gelesen,  werden««. 
Ueberdies  erscheinen  noch  in  London  Dienstags  unil 
Freitag«  n  Irans  2&«itungen  (der  i^enden«^  Courier  vmi 
4er  engl.  Courier)  und  eine  'teutsche;  Der  treue  .Wormi 
"kundiger,  Jii%$e  66,  fast  durchaus  politischen  Blätter» 
von  denon  die  bedeutendsten  5  bis  6,000  Exemplare  ab« 
fetxen,  und  von  denen  j&hrlich  wenigstens  13  Millione« 
500,000  einielne  Abdrücke  gemacht  werden,  werfen  ih« 
ven  Eig^thämerh  I  mit  InbegrilT  der  Insertionsgebüh« 
ren,  die  allein  wenigstens  xoo,ooo  Pf«  Sterl,  betragen, 
JShrlich  über  400,000  Pt  ab«  Daron  lieht  die  Regierung 
ungefähr  die  Hälfte  als  Stämpelgebühren ,  50,000 -^f* 
bleiben  den  Eigenihümevn  als  veiner  Oewinn,  und  voa 
den  übrigen  150,000  Pf«  leben  die  Redacteurp ,  über  300 
Drucker,*  einige  100  Ahschirmber  nebst  Ihren  Gehülfeq« 
Zieitungstriger  r  Papiermacher  n«  r.  w*  Hiertu  fcomoMn 
nna  noch  die  nicht  mindtr  gvnisen  Auflagen  von  Pro« 
TimsiaUeitungen  in  allen  Theilen  dna'IMch« ,  deren  Er« 
trag  man  über  {  Mill«  Pf.  berechnet,  und  wodurch  mehr 
als  ttSOO  Mentchei»  betchtftigt  'werden;  Diu  oben  ge- 
nannte Lond»n  Gm%4ne  ia%  4im  eiatige  oflMeile  Zeitung,' 
ieten  eioh  die  Aegierang  1«  iteea « leiraMntmanhnngeit 


936       y^rn^iiehte    Nu^hriekien. 

bedient.  Die  bekennte  Eiatheiluof  der  polititeheif  ettf« 
Utchen  Zeitangen  in  Mini«teriäl-  und  Oppqiitieniblättev 
xfikrt  blo(t  von  der  Veraehiedenlieit  der  percönlidten 
Getinnungen  und  Grundsatie  ihrer  Verfasier  und  Leser,  * 
und  keinetwegt  davon  ker,  dafs  die  Verfasser  der  erste* 
xen  unter  Aulitcht  oder  im  Solde  der  Miinistejr  stehen» 
Da  die  englische  Verfassung  politisohe  Parteien  eulSIsty 
eb  niufs  es  auch  für  jede  derseliien  Zeitungen  geben, 
die  ihren  Sinn  und  die  Grnndtätie  aussprechen«  Auch 
hleiben  diese  Bl&tter  den  Gesinnungen  und  Parteien »  eil 
denen  sie  sieh  einmal  bekannt  heben,  unverbrfichlick 
treu  f  so  dafs  x.  B.  das  Morning  -  ChronicU  ( Jetit  eins  der 
^ptschiedentften  OppoeitioBsklätter)  während  des  FoxU 
•eben  Ministeriums  eben  so  Ministerialt eitung  ward,  alt 
es  t.  B.  [etit* wieder  der  Courier^  die  Times  oder  ilier« 
nmg'Po^t  sind,  die  damals  den  Charakter  von  Opposi* 
tibnsblättern  annahmen«  Abfser  den  45  gröIstentbeiU 
politischen  Blättern  erscheinen  in  London  noch  46  Mo» 
naiSfchrilten ,  meistens  wissenschaftlichen  Inhalts,  und 
e&ne  Quartalschrift,  die,  so  wie  die  in  Mdinburg  erschei* 
nsnde,  blols  Kxitike«  Vih^x  in*  und  aasländiiche  Schrtf« 
ten  enthalt. 


Der  maliger  Zustand  der  Finanzen  der  vereinig* 
ten  Staaten  von  Nord  •  America. 

Der  Sfcretaitr  des  Schatsee,  Wtl  JUbort  OaÜatin^  hat 
«eine  jährliche  Kechnujig'  ober  den  Znstand  der  Pinan? 
«en.der  vereinigten  Staaten . abgelegt.  Diese  «nthält  ing 
Wetentüehen  falgettdntt  .  . 

Die  Einkünfte  eBer  Art.  in  dem  am  30.  September 

xSii    Terflossenen ,  Jahre  betragen:    19,541446   Dollar«, 

f  ?eneet|  die  temporääe  Anleiten  toai  31»  Dccbr.  i%i9 


'Vtrmi»cht€  Naekrietten.      -  937 

%etrnf  9,750,000  Dollars;  Total  der  Sinnahmto  föl|t1icli 
1^)291,446  DoUari »  37  Pencet.  Ueberdem  blieb  am  3t» 
Septbr.  1610  im  Schaffe  ein  Uebertebufs  ron  3»45<),odi^ 
'Doli.  72  P.y  welches  demnach  die  gante  disponible  Sttflä« 
at  auf  19,750476  Dollars )  9  Penee«  «vhebt*  1 

Die-Ansgaben  bejtanden  im  Pglganden: 

GiTil  -  Departement  und  auswSrtiga  Angelegenheiteni: 
I»35Dy868  Doli.»  9ß  Pences;  Armeen,  Befostigangen  and 
Arseuale:  3,I29|000  Doli.;  Marine:  2,130,000  Doli.;  In- 
dianisches Depart.  *) :  142,000  DolUf  Interessen  der  öffent- 
lichen Schuld:  .2,225,800  Dollars ^^  93  Pences;  Röokxah- 
luag  des  teitlichen  Anlehns :  2,750,000  D>llars;,  Abtra- 
gung, der  öffentlichen  HanpUobuld:  5,058,262  Doi<ari^,* 
£2  Pences;  Summe  der  A^j^i^en;  15,802,657  Dollar^» 
73  Pences.  Bleibt  folj^lich  für  den  Schatx  ein  Uebec- 
tchnfsTon  3,947>8i8  DolU  36  Pences. 
i. 

Die  Bin  nähme  übertrifft  dia  laufenden  Ausgaben  nat 
mehr  ak  5,000,000« 

Die  laufenden  Ausgaben  für  d.  J*  i8l2  sifid  imVorai|t 
geschätct  auf:  9,400,000  Dollars;  nXmJich  f&r  die  cItü- 
und  auswärtigen  Autgaben:  1,260,000  Doli.;  ffir  die  Ar- 
mee: 2,581,000  Dollars;  für  die  Arsenale  und  Artillerie: 
6x4,000  Dollars;  für  die  Matine;  2.300,000  Dollars;  ffir 
das  Indianische  Departement:  220,000  Dollars;  fftr  In- 
teressen der  öffentlichen  Schuld:  2,225,000  Dollars* 

Im  gegenwärtigen  Augenblicka  rechnet  man  ffir  das 
Jabr  i8)2  nur  auf  eine  vollkommen  ^  gesicherte  .Einnah- 
me von  8,200,000  Doli.;  das  Deficit  beträgt  also  1,200,000 
Pollars,  welche  durch  ein  teitliches  Anlehen  gedeckt 
werden  sollen.  ^ 

£s  ist  an  bemerken/  äafs  in  den  laufenden  An^ga* 
ben  ffir  das  Jahr  I8t2  die  aufserordentlichen  Ausgaben 

•>    '•  •        .  .•    .     "    ft 

*)  p.  i.  Verh&ltnisse  mit  den  Indianischen  Völkern. 


ifc^ttohii«!  iiiid^  wvUli«  die  Nothweilclijtkeit»  t7^dOaMAiui 
MheiU  Land-»  theili  See-Txuppen  in  Activit«nd  tu  «r« 
ilialten  ^  Temriach»!!«  Qhtt?  diesen  Zuvraclu  der.  Aueg»- 
Imo  wdrde  die  gesioiierte  Bimtehm«  die  $uiii.il|e  der  laa* 
feudeo  Au8g«)>eil  dberiteigen« 

Die  SffeBtliclie  Schuld  Ibetriif  den  t.  April  t9lß  an 
79i926,999  Dollars.  Am  i.  Jan.  1812  itt  sie  durch  die 
ällmählxgen  Abtahlttngen  bis  auf  S3,900,IIB$  Dollari  ver« 
Bimdert.  Fügt  man  hiertu  tl,2Sö,ooo  Oollart  für  dt« 
Schuld  Ton  Lmiuianai  so  beträgt  das  Total  der  öffent- 
lichen Schuld:  45, I54vr89  Dollart.  —  Die  Interessen^ 
welche  im  J.  jgoi  an  41I80463  Dollars  betrugen,  werden 
im  J.  1812  nur  2,222»48X  Dollars  betragen«  Diese  Ver* 
ninderung  von  beinahe  a  Millionen  der  Interessen,  mufe 
als  eine  wahre  Vermehxuiig  der  disponibeln  Einnahm« 
«ngesehen  werden;  '  ' 

Herr  Gallatin  «ndet  sciaea  Bericht  durch  ein« 
^Oebersioht  der  Einnahme  in  dem  nach  tgl^  folgenden 
Jahre  9  nn^d  er  glaubt^  ^9S»  eine  Additionnal*  Auflage  tob 
50  Procent  auf  die  eingeffihrten  Waaren  nöthig  seyn 
iKÖnnte,  um  den  Zustend  der  Aaieiricanischen' Pinansea 
Mühend  %ix  erhalten. 


6.. 

Abschaffung  des  Kindermord$$  unter  den  OstUk* 
dischen   Fürsten. 

Die  Englisch  -  Ostindische  Oompagnie  hat  ei  durc)i 

{<ire  3«niiähungen  endlich  dahin  gebracht^    dafs  der  ab- 

^«cheuliche  Oebrauch  des  Kindjermordes,    der  in  Kutsch 

tind'Buturate  bei   den  regierenden  Familien,    oder  den 

JUjak'a  (Radsch^L'a)  nad  ihrea  Agaatea^  dea  lasej«h*a, 


<  Ttrmiichts  KmthriehtMn^  <      s^ 

lirauclii  d#r  auch  unter  einigen  Gaslen  ht  der  Gegen4 
von  £<iuirt#  .  eicittizt^  ent^okt  «ich  nur  auf  die  weihJi» 
clicti  k^affeder»  und  ccfiteint  sein««  Grniid  in  dem  Stellt 
der  Päteten  tu  heben  ;^  weldie  nicht  wollen  ^  daC«  ilyre 
Tochter  unirerhenrathet  hleibett|  und  dOiCh  nicht  ehe«* 
hflttic«  Bhettiftnner  genug  finden«  2n  dieiem  Bew«» 
gnngeg)(ttniie  geeelit  sich  koA  Jivühl ,  ein  elender  G^i»^ 
der  die  Kosten  dec'£rtiehiilig£>tfrtpa»en.  WiU»  ilie  .Bft'' 
minen  unterstütten  diesen  harharischen  Gebrauch  mit 
ihrem  Ansehen»  wie  denn  diese  lettten  Bewahreif  der  in- 
dischen Weisheit  im  Allgemeinen  alles  unterstfitten,  wai 
der  Aberglaube  und  die  fromme  Narrheit  Grausames  «x* 
finden  kdnnen*      ^ 

Im  lahre  1804  erhielt  dei*  Gonverneiir  t>unean  durdi 

den  Major  Seton^  der. tu  Kutsch  residirte,  einen  authen« 

tischen  Bericht  >ön   der'  allgeine^hen '  Äustibunfg  dWsea 

Gebrauchs  in  )etfem  Theile  von  Indimt*      In  dem  Lande 

Yon  Kuuch  sind  über  2000»    und  in  Gututait  wohl  5000 

Kinder  ein  Opfer  dieser  Raserei  geworden*   ^^    Best  Ma« 

)or  l^i^lm^i    -der  von  der  Hegierung  tob  Bo  miff^  ^ibgäi* 

«chleht  wurde  y    um  die  wilde  Sitte   abiusohaffen,    hat 

aur  langsam  tum  Zweck  kommen  kgnn^n,  uiid.  blo£i  dn» 

-durch,    dafs  er  durch  Ahttwtung  kleiner  LXnderstrioh« 

und  andere  Begünstigungen,    den  Gel«  des  Ba)aVs  «w^ 

Besten  der  Menschheit  tu  'hestdchen  wufite»  tDä§  HaUfg 

,  4er  Jarejah*«  Y«n  Onsurnir^y  Friitt  Isehaji^   forderte  doi 

Betirk  von  MaUia,  «um  Ersata  dmn  Hechtes  |  seine  Tdek* 

#er  fttt  merdeui  worauf  er  Vettioht  tu  leisten  verspraeH. 

Der   Print  Ton    Mandat  wurde  durch   einen   Breminell 

fewonnen  ^ «  de«   das  ei^glls);he  Gouvernement   bewogea 

liatte,  sich  gegen  den  Rindermord  «u  erkliren.    Se.  Hb^ 

lieit  unterctoichnete  eine  fSrmliche  Acte,  worin  es  hellMi 

^iNachdem  die  ehreawerthe  Ostindische  Gompa^e  nnd 

<ier  Bramine  Anifud   Ra0^    nns    die    wahre  Lehre   du 

^hawtrms  In  Absicht  attf  dfo  TScftlef  kennen  gelehrt,  lind 

^itns  ülierteugt  haben ,    difs  der  KInfdermord  e4ne  groftb 

Binde  ist,    sö^  entsagen  wir  f&r  nilf  und  unter«  »Ifaefei» 

daasnmGtbtMieii^  bei  '%tnMwmn  <to»Cmid  BMfc 


/ 


f«<ckI«i»(Bn  SB  werden;^  ««^  Man  Ii|it  bei  dMtrvOel»*^ 
gtnheit  atifseirordeiitlibli»  Zfige  gesehen.  Ein  Ar^lnschet 
Haufiiiann  überrellete  eitiett  Indi^iichcn  FuMten  |  seine 
Kinder  nieht  mehr  cu  merdenf  indem  eriihm-'^nie'grairs« 
9«huld}  die  de/  Purst  coa^ehirt  hatte »  grofamiatbig  Bjß^. 
lieft»  Jßin  RMuber«  seiner  Handwerks  y  -  wavuücrt . erste 
unter  allen  Indischen- Ohefs,  welcher  der 'iSfimm^dev 
Xtatur  GehlSr  f^b,  ttnvl  dbe  -  Versprechen  abH^te,  «eine^ 
Töchtara  das  X«ebeii  aa  las  im  «t;  s.  lv«   -     • 


..     Neue  ItalienUche  0eßgraphische  Literaturf     * 
(Ans    B  i^i  ef  en.)         '•  ' 

Mailand  f  d«n  8*  Jtm..  —  Unter  den  Warl^n,  di« 
■in  li^lMn  herausgebomwifn  sind»  fcicilinet,  stob  ein« 
Schr^  auSf  die  den  Titel  führt:  Illustraziotid  €arp\r0s€^ 
£s  Ist  daeaelbe  «itf  gel«lurtei  Menit>ire .  jßber  di^  Oor 
«Chi ehta  T.on' Cer/uy  vpa^Hni*  .Mu#to<t<2^>  Histo^iogm» 
|riien-dn  lonischaQ .  Jnaeln.  rH»tx  Am^^tti  \in.  Mailand 
hM%  •aineBes^xeibungtdeor  Heise  des  CapitainSt  MalAai^ 
»üdo  um  cüe  Nordküstat  Tiftn  %4msrica  hefcannt  ^renlacbh 
Dieser  Bericht»  der  «ua  einem  Manus6»pllfe  »der  kö»igt> 
Uebei»  fiiibliothek  jn  Mailofid  genommen.- ifftm  ist  ea 
lüttbirürdig  als  sonderbar.  Man  •wied  raraiicht^  in  glan^ 
|>en ,  daf^s  es  im  Norden  •ron'  Jmerida  ajfife  jyiengie  xr^ia 
JlSittellandisekea  S^an  und  Meerengen  <g9(bat*i  tinc(  «»a< 
In  Breitengraden,  wo  man  allgemein  glaube,  ^dafs  dak 
Maer  mit  ewigem  Ciee  bedeokt'ist«  Wenigstens  scheint 
gegenfnLrtig  «lie  /Schifffahrt  in  diesen  Gegend«n  nnmog* 
lieh  %u  aejn*  Auch  betracbtetea .  seit  langer  >  Zeit  di« 
Ißelebrtea  jene  Keisebesclureibn^g .  des.Gapl.  Maldanadm 
sAi^elne. Isabel.  Hat  Hr«-i(mer«r»»  Me  Aeohtheit  dera^ 
kam bMvIiMtt?   äUurilMtt.mttsffii  4ia. Oaldhilaa  tmt 


Vermischte  Nacht ichtem  941 

ich^iden^  — ^  Herr  Scipione  Breislak  hat  ein  ijjteretsaa« 
tes  Werk  unter  dem  Titel  einer  Einleitanf[r  in  die  Geo« 
logie  ]!ierttu9f|^egebeii ,  worii»  er  die  Thatsachen  zusam- 
menstellt ,  die  auf  die  Eildung  der  Erde  Einflufs  geliabt 
li'aben  mfissen.  Der  Verfasser  ist  ein  Vulcanist.  Da« 
Werk  beginnt  mit- einer  Tabelle  der  Höhen  aller  wirk* 
-lieh  gemessenen  Berge« 


8- 

Biogruphische   Notiz  üb  er    den    Griten   Pierre 
Charles  Ciaret  de  PzEv^tuv.  ♦) 

Die  Journale  haben  fcanm  einige  Zeilen  dem  Anden« 
Icen  des  Hrn«  Grafen  v,  Flturieu,  Senators,  Gouvernenre 
des  Tttilerien  -  Palastes ,  Gröfs  •  OfÜeiers  der  Ehrenle* 
gion ,  Mitgliedes  des  Instituts  nnd  des  Bureau  des  Longi«. 
^udes»  gewiedmet,  welcher  den  18.  August  1810  in  elf> 
nem  Alter  von  72  Jahren  zu  Parit  gestorben  ist*  Bis  die 
Notiz  über-'diesen  berühmten  Seemann^  Reisenden  und 
Hydrographen  I  die  ein  ausgezeichneter  Gelehrter  zum 
Einrücken  in  die  Annales  des  Voyages  ausarbeitet,  er« 
scheint,  sey  es  uns^erlaubt,  mit  wenigen  Worten  an 
die  Dienste  zu  erinnern,  die  Hr.  v*  Fieuritu  dem  Vater* 
lande  und  den  Wissenschaften  geleistet  hat. 

Im  }.  1738  tu  Lyon  von  einer  I^amilte  geboren,  die  s^it 
lange  GivilsteUen  bekleidet  hatte,  folgte  Hr.  Pierre -Charles 
Ciaret  de  Fleurieu  frühzeitig  dem  Berufe  zum  Seewesen.  Mit 
Auszeichnung  diente  er  im  siebenjährigen  Kriege.  -  Dik 
Jahrbücher  der  Wissenschaften  werden  ewig  das  Anden« 
Icen  einer  Reise  aufbewahren,  die  er  im  Jahre.  1768  etif 
Befehl  der  Regierung  unternahm ^    um  die  Sceuhren  de«' 

*)  Aus  dem  Journal  de  TEmpire« 

A.  O.  B.  XXXVIL  Bds.  %.  Su  Q 


^'•; 


249  TermityChte    Nachrichten*.    ' 

^rn.  Berihoud  tu  berictiH^eif.  Der  iineiitfohiedeiie'S«ts 
^er  MeeresISng^en  ward  seitdem  so  weit  aufgelöset,  aU  «r 
wahrscheinlicher  Weise  je  nur  aiifgelöset  werden  kann* 
Vorher  liannte  man, kein  ^anz  aicheres  Mittel,  auf  der 
See  eine  bestimmte  Richtung  tu  nehmen,  Frankreich 
Jiatte  den  Ruhm,  es  sogar  den  Seefahrern  Englands  xu  . 
geben.  Der  Bericht  über  diese  Reise  gab  Hrn.  v.  FUu^ 
rieu  den  Vorrang  unter  den  Frantösischen  Hydro- 
graphen. 

Als  General  -  Director  der  Seehäiren  und  See  •  Arsenale, 
«u  welchem  er  im  Jahre  1776  ernannt  wurde,  entwick- 
elte er  noch  andere  Anlagen  und  Kenntnisse.  Seinen 
Arbeiten  und  Einsichten  verdankt  die  Frantösische  See- 
macht gVofsen  Theils  den  Glant,  mit  welchem  sie  Bich 
im  Americanischen  Kriege  »eigte.  Als  Minister  des  See- 
wesens im  Jahre  1790  sah^  sich  Hr.  v»  FUurieu  bald  ge» 
aiöthiget ,  den  Stärmen  der  Staatsumwälzung  zu  weichen, 
und  iin  Privatleben  einen  sicheren  Haven  zu  suchen, 
^och  als  Minister  gab  er  ein  wichtiges  VVerk  fär  die 
Geschichte  der  Schiiffahrt  unter  folgendem  Titel  heraus: 
■Entdechungen  der  Franzosen  im  Südosten  von  Neu  -  Gui" 
nea;  ein  Werfcjpin  dem  er  den  Franzosiseben  Seefahrern 
ui/d  unter  anderen  dem  ehrwürdigen  BougainvilU  ^  einen 
Ruhm  wieder  herstellte,  den  die  englischen  Schriftstel- 
ler ihnen  zu  rauben  suchten.  Der  Amtsverwaltung  des 
Hrn.  V.  FUurieu  verdankt  man  auch  die  schönen,  dem 
I^a  Perouse  und  von.  Entrtcatteaux  gegebenen j  Verhal- 
tungsbefehle. 

In  den  letzten  Jahren  der  Staatsnmwälzuog  schrieb 
Hr.  V.  Fleurieu  den  Reisebericht  des  Capt,  Marchand^ 
ein  Werk,  in  dem  einejan  sich  unbedeutende  Unterneh* 
mjingy  der  Text  zu. den  wichtigsten,  ausgebreitetsten 
und  tiefsten  ihm  beigefügten  Untersuchungen  über  eins 
gr^ofse  Menge  geographischer  utnd  naturhistoxischer  Gc- 
•gepständ^  geworden  ist. 

Seitdem  Se.  kaiserliche  Majestät  die  Zügel  der  Re- 
gierung Übernommen  hattei    kehrte  die  Wissenschaft  in 


Vermischte    Nachrichten.  243 

der  Pttrton  des  Hriu  v.  Fleurieu  im  Staetsrathe  vfieä(St 
ein.  Die  zahlreichen  Beweise  des  Wphlwollens,  womit 
Se.  Maj.  diesen  Greis  beehrte,  zeigen  hinlänglich  an, 
wie  er  dem  Vertrauen  dieses  Monarchen  entsprochen  hat« 

Mitten  unter  wichtigen  Beschäftigungen  9  am  Busen 
der  Ruhe,  in  seiner  Jugendkraft  und.im  ^holfen  Alter, 
▼erlor  Hr.  v;  FUurieit  nie  eine  grofse  Arbeit;  aus  ^en  Au- 
ßen ,  '  aaf *  die  er  seine  Rechte  auf  Unsterblichkeit  xu 
gründen  schien,  und  aus  dem  er  zugleich  ein  Denkmal 
SU  machen  hoffte,  das  geeignet  wäre,  die^ Fortschritte 
der  Wissenschaften  in  Frankreioh  zu  beweisen.  Ich  mei« 
ue  den  gro/sen  hydrographischen  Atlas  ^  oder  den  Neptun 
der  Nordmeere,  an  welchem  Hr.  v,  Fleurieu  seit  1786  ar- 
beitete, und  der  im  J.  1811  herauikqnimen  sallte.  '  Die« 
ses  Prachtwerk,  auf  welches  er  über  2po,ooo  Franken  ver- 
wandt hat;  bildet  mit  einer  gfnz  vorzüglich  ausgesuch- 
ten Büchersammlung .  den  vornehmiten  Theil  des  VermS- 
gens,'  welches  dieser  berühmte  Mann  hinterlassen  hat. 
Das  Genie  beschäftigt  sich  niemals  «nit  Reichtl^um. 

Als^eie tirf er  isei ebnete  sich  Hh  v.  F/ruriea>  durch  eine 
eben  so  weitläuftige,  als  sichere  Gelehrsamkeit  aus;  im-^ 
mer  schöpfte  er  aus  den  Quellen,  und  beleuchtete  Allef 
mit  der  Fackel  der  vernünftigsten  Beurtheilung.  Aia 
Mensch  bedAuern  diejenigen ,  welche  ihn  genau  kannten, 
in  ahm  den  basten  Freund,  Gatten  und  Vater.  Wirken* 
»en  behaupten , .  dafs  kein  Gelehrter  mehr  GefSlIigkeit, 
mehr  Eifjsr  für  das  Gute,  eine  leichtere  un4  belehre»« 
dere  U&terhaltmig  hatte,    alFcr*.  ";' 


\!  •         1.'     ' 


/   ,Q» 


INHALT. 

Ahkandlufigen»  Seat« 

!•  Ueber  die  Existenz  eines  nordi/ Polarlandet |    von  ^ 

Htn,  Malte -^Brun •         .        •     129 

2,  Gespensterglauben  und  Tenfelsbanner  der  Hinäutr^ 

nach  Haafner .         .         .         137 

g.  Alte  u.  neue  Monutnente  von  Ifiiuivrt an.         •        «    149 
Büch€i^*RecensiQnen4 

1.  Travels  in  Kurope,  Asiä  and  Africa^  by  C.  D.  Clarhe* 
Vart.h  RussiOjTtirtaryaudTurkex^  London.'  i^io.      l6l 

2.  Bescrivelse  over  fiomAptm,    ved  F.  iV.  Skougaard» 
I  E^eeL    KjÖbenbavn ,  1804. 

Kort  ov«rtigt  over  Bomholmi  amtskrev^t  of   F, 

Th^rup.  Kjdnbnh.  1810. 
Nye  udförlf^y   Bescrivelse    ovef  den  Stivfaettning 

Christiansoe,  af  0.  V.  HtrteL    Aalborg,  1809.       I76 

3.  Li  vre  des  Postes  A^Espagne  et  de  Portugal  ^  par  Ca, 
PicqueU     Paris,  IJIO.  *•....     187 

4.  Der  Thuring.  Wald,vonv.  Haß n.  Jacobs.  IL  Tbl.  Go- 
tha.  i8i2«  •        •        4        4        *        4        4        .        189 

5.  %6nnniens  anciens  et  mdcbrnes  de  VHindoustan^  en 

^     ^  150  Pianvbet ,  par  LangUr  et  BoudtvilU.  Paris.    .        195 
CAart<n-Kecenxion/n, 
I.  Die  IJrtgl.  S.  Furstentb .  Weimar,  Gotha  u.  Meiningen 
.    «te^von  Güssefeld  u.  H^ic^arcF^  Nfirnberg,  iSlI.   •        300 
St*  Garte  de  la  Principant^  de  Neuchaiel^  par  Of  t«ru;aZd. 

iPari«.  i$ii-        .444.*^.    S03 
3.  Carte  de,laTurquied'Enrope,p.P«lm«.iTrMStei8ii.  2o($ 
.   4.  Garte  g^n*  de  la  Gr^ce.  Pout  le  Toya^  du  >eune  Ana- 
ohitMi  )^T^  BarhiiduJi9cage.    Paris,  181 1«        •        209 
Vermischte  Nachrichten. 

1.  Fortsettnng  der  Anieige  des  verbess.  Wielandschen 
Atlasses  von  Sc1\lesien^  vom  Hrn.  Saizmann.         .        213 

2.  Uebersicht  des  Flächeninhalts,  d.  Bevölkerung  n.  des 
Viehstandes  d.  Preuft.  Staaten  am  Schlüsse  d.  J.  1809.«     23c 

3.  Avenches^  in  d.  Schwei«,  u.  aufgefund.  alte  Inschrift.     233 

4.  Uebetsiobt  des  Engl.  ZeitongSfi^esens.  •        •        .        234 

5.  Ftnananzen  d.  verein.  Staaten  von  Nord^ America»        £36 

6.  Abschaffungd.Kindennordes  unter d.  Ostin d.  Fürsten, 238 

7.  Italien,  geograph    Literatur.         .         .        .      '  .        240 

8.  Biograph.  Notic  über  den  Grafen  P.  Ch.  Ciaret  de 
FteurieU  ,  Von  Hrn.  Malte  -Brun.    •        •        •         •         841 


• 


Allgemeine 
Geographische 

E  P  H  E  ]\1  E  R  I  D  E  N. 


' .    XXXVII.  Bdi.  drittes  Stück.  ^  März,  i8i2. 
ABHANDLUNGEN. 


I. 

•     <  .         .  "^ 

Spanien* s  Handel  im  /♦  iSog.  *) 


Die  Nachrichten  9    welche  vpn  vertcfaiedenen 
Schriftstellern   über  den  ganzen  Umfang  des  Spa«* 

"^  '      •  ...  i  ^ 

♦)  Wif  heben «  diese  interessant«  üebersicht  fiber  5p«- 

,nien^s  Handel  aus  der  noch    iingedruckten,     tim  Vie* 

les   vollständigeren ,     teütschen   Ausgabe   von    Herrn 

Bibl    Kehfues  Voxoge  en   hspagne  ^  welcixf^  zur  U«  .r« 

Messe   d.  J.   im  Dtuck   erscheinen^    und  dem    teut* 

A.  G.  E.  XXXVll^  Bds.  ^.  Su  *_    ^ 


S46  Ab  handlun  g  e  n. 

nischen.  Handels  gegeben  worden  sind,  berahen 
auf  unsicheren  Caiculsy  und' auf  einzelnen,  nur 
selten  officiellen,  Angaben.  Auch  bin  ich  über- 
zeugt, dafs  die  Regierung  des  Landes  selbst  nie 
vollständig  davon  unterrichtet  gewesen  ist;  in» 
dem  das  Mauthwesen  und  die  anderen,  den  Han- 
del beschwerenden,  Abgaben  so  verwiclcelt  sind, 
dafs  die  Ziehung  eines  fe^t^n  Resultats  aus  den 
öffentlichen  Registern  ein  höchst  schwieriges 
arithmetisches  Problem  seyn  möchte;  nicht  zu' 
g^enken,  dafs  der  grofse  Umfang  des  Schleich* 
handeis  ein  solches  Resultat « immer  noch  yer- 
dä<rht]g  machen  würde. 
» 

Aus  der  Geschiebte  der  Spanischen  Nation 
geht  indessen  das  Hauptresultat  hervor:  da/s  sie^ 
trotz  ihrer  unerschöpflich  reichen  Colonieen^ 
und  dem  Ueberflusse  an  Erzeugnissen  aller  Art 
auf  ihrem  ßoden  in  Europa  ^  immer>  tiefer  poli'- 
tisch  gesunken  istj  und  ihr  tiefes  Heralisinken 
^  sogar  durch  das ^  allen  Staaten  am  Ende  ver*' 
der  bliche^  Zeichen  ^  durch  die  Schöpfung  einer 
Art  von  Papiergeld^  bewiesen  hat. 

Es  ist  mir  nicht  unbekannt,  was  gewisse  Sy« 
stematiker  gegen  diesen,  eben  ausgesprochenen, 
Satz  einwenden  kpnnen,  £s  ist  aber  hier  nicht 
der  Ort  9  mit  ihnen  eine  Streitfrage  durchzufech« 
ten,'\ welche!  nur  durch  das,    noch  nicht  vollen« 

sehen   Pnblipum    gewifs    ein  sehr  angenehmes   Ge« 
'  schsuk  seyn  wird. 


Abhandlungen.  24^ 

ilete^  Schicksal  eines  grofsen  Handelsttaate»^  pro- 
blematisch zu  seyn  scheint  Was  ich  hier  zu  be- 
merken habe,  ohne  das,  was  Andexj^  über  Spä^ 
Hien^s  Handel  geschriisben,  zu  wiederholen,  *be- 
steht  in  der  .Angabe  einer  Reihe  von  Gründen, 
die  das  Emporkommen  desselben  verhindert  ha- 
ben,  und  einigen  Notizen  über  den  Stand  dessel« 
b€B  in  den  letzten  Zeiten« 

^  Ein  Hauptumstand,  welcher  beso)nders  in 
neueren  Zeiten  seinen  Einflufs  auf  den  Handel 
ßo  schädlich  geäuTsert  hat ,  Hegt  in  dem  Gäist« 
der  Nation  selbst,  in  ihren  Vorurtheilen  und  in 
ihrer  Tr-ägheit.  Derjenige  Stand  derselben,  wel- 
cher das  Land  nach  seiner  natürÜcbeif  Bestim* 
mung  auf  die  höchsle  Stufe  voii  Wohlstaud  ua4 
Macht  erhefben  sollte,  ist  nicht  geachtet.  Das 
Gewerbe  des  Kaufmann$  steht  in  der  Meinung 
deif^olk^s  zu  niedrige  um  Menschen^  welche 
einige  Erziehung  genossen  haben  ^  und  im  Be« 
sitze  von  Vermögen  sind,  anzuziehen.  Diese 
wiedmen  sich  lieber  einer  Laufbahn  in  den  AiU 
ministrationsstellen ;  weil  man  in  diesen,  .beson- 
ders in  den  Colonien,  mit  weit  geriAgeref  Mü- 
he und  gröfserem  äurseriichen  Ansehen  zu  Reich- 
thümern  gelangen  kann;  oder  sie  wählen  den 
geistlichen  Stand,  der  in  Spanien  mehr,  als  ir« 
gendwo,  die  gröfsten  Vortheile  anbietet;  oder  sie 
treten  ins  Militär,  in  welchem  unter  einiger« 
mafsen  günstigen  Umständen  leicht  sehr  weit  zu 
kommen  ist. 


R  9 


948  Abhandlungen. 

Dw  Handel  Spanien' s-  ist  daher  im  L^nde 
selbst  grörstentheils  in  den  Händen  von  Frem* 
den,  welche  selten  einige«  Vermögen  zu  einer 
kaufmännischen  Niederlassung  rnitbringen,  und 
sich  die  erste  Grundlage  ihres  Glücks  sauer  ge- 
<  fing  werden  lassen  jnüssen.  Da  «s  nun  bei  die- 
sen gewöhnlich  der  Zweck  ist,  sich  so  schnell 
als  möglich  ein  V-fermögen  zu  erwerben ,  um  e« 
mit  Behaglichkeit  in  ihrem  Vaterlande  zu  genie- 
fsen,  so  verliert  Spanien  wieder  einen  ansehnlich- 
en Theil  des,  durch  die  jiandlungsthättgkeit  erwor^ 
be^ien^  Capitals,  und  dann  gründen  sich  auch 
seltener  die  grofsen  Häuser,  die  sich  in  weit  um^y 
fassende  Speculationen  einlassen  könnten.»  Ueber* 
-  dies  mäfsigen  sie,  wegen  der, Beschränktheit  ih- 
res  Plans,  euch  ihren  täglichen  Aufwand  $6  sehr, 
dafs  der  Reiz  eines  selbst  erworbenen  Vermö- 
gens durch,  einen  verhältnifsmäfsigen  GenuTs 
desselben  nur  Wenige  zur  Nachahmung  gleicher 
Industrie  verführen- kann* 

Wenn  sich  die  Spanier  daher  dem  Handels* 
Stande  ergeben ,  so  geschieht  es  im  Durchschnitte 
nur  duich  Menschen  aus  den  niedrigeren  Cias- 
een,  welche  weder  Ideen,  noch  Vermögen  ger- 
nug  besitzen,  um  sich  eina  kaufmännische  Eil« 
düng  ?su  erwerben*  Der  Nationalstoiz  utrd  die 
ReligionsvQrurtheile  verhindern  sie,  ins  Ausland  za 
gehen,  um  sich  dort  die,  für  den  Kaufmann  ein* 
mal  unentbehrlichen,  Spraehkenntnisse  zu  erw^* 
vfaen.  üeberdies  glaubt  sie  ein  etwas  kühneres 
Kopf  ^chon  darum  entbehren  zu  können,  weil  er 
in  den  Colonieen  sich   am  leichtesten  Meicnthü« 


Ahfianälungen*  349 

mer  erwerben  kann  9  und  in  fliesen  mit  seinei 
Muttersprache,  und  wegen  der  AusschUefsung 
aller  Fremden  aus  denselben ,  auch  die  Kennt« 
niri^   des  ausländisclien  Handel»  entbehren  kann. 

Bin  anderes  Hindernifs  des  fimporkommena; 
▼am  Spanischen  Handel  liegt  in  dem  Gompagnie-: 
wesen,  dem  die  .Ration  ganz  besonders  ergebea 
ist.  So  wenig  man  nun  daran  zweifeln  darf, 
dafs  grofse -Unternehmungen ,  besonders  zur  See 
und  nach  Ländern,  die  bisher  dem  Handel  vec«. 
•chlossen  waren,  -  blöfs  durch  Verbindung  einer 
gröfseren  Anzahl  von  Qapitdlisien  gedeihen  köa* 
nen«  so  offenbar  ist  es  auch,  dafs  dergleichen 
Gesellschaften,  wenn  sie  sich  hauptsächlich  dem 
Binnenhandel  ergeben  ,  einem  Staate  höchst 
schädlich  sind.  Durch  den  Umfang  ihres  Gapi« 
tals  und  ihrer  Thätigkeit  erzwinge^  sie  eine  Art; 
▼on  Monopol,  and  beherrschen  den  Markt  nach 
-  Gefallen.  '  Und-  dies  ist  gerade  in  Spanien  der 
Fall,  wo  ^ch  eine  Menge  Comf^agnieen  der  Art, 
meist  untet  dem  Namen  der  Gr.emios  befinden^ 
aeben  denen  sieh  selten  ein  anderer  einzelufK 
Speculant  halten  kann.  Ihre  Gefährlichkeit  hat 
•ich  selbst  schon  bei  grofsen  Stfiatseinrichtun* 
gen  gjBzeigt,!  lind  die  Bank  von  San  Carlos  wur- 
de hauptsächlich  durch  die  Eifersucht  der  Gre- 
miox  von  Madrid  in  den  schönen  Fortschritten 
aufgehalten,  die  sie  mit  aufserordentlicher  Schnel- 
ligkeit begonnen  hatte» 

Mit  dem  inneren  Verkehr  beginnt  der  Ha^* 
del  jeder  Nation,  und  wo  er  gehindert  ist,  kann 


250   .  Ahhandl-ung  e  n. 

lieh  dieser  nie  zu  einer  erfreulichen  Höhe  erhe- 
ben. Wie  er  durch  den  Manger  innerer  Com- 
tnunication  erscliwert  wird,  ist  schoia  mehrere 
Male  m  diesem  Werke  b^emierfit^  und,  wie  ihm 
die  ganze  Mantheinrichtung  hinderlich  wird,  an 
verschiedenen  Stellen  angedeutet  worden.  Letz- 
tere in  wirklich  80  verwickelt-,  dafs  mich  einige 
.  KaaFleute  in  Madrid  versichert  haben,  wie  sie 
keine  Unternehmung  mit  d^m  Auslände  mit  Si«^ 
cherheit  machen  könnten,  da  sie  die  Mauthko« 
sten  nie  mit  j^ehSriger  Genauigkeit  zu  berech« 
nen  vermöchten.  Auch  braucht  man  nur  den 
Mf)drider  Handlüngs*Almanacb  a'nzujfeben,  um 
sich  zu  überzeugen,  dafs  bei  dem  ganzen  Auüa*/- 
gensystem  gar  keine  Orundprincipien  zum  Grun- 
de liegen,  sondern  dafs  die  Artikel  alle  einzeln 
in  dem  Maase  beschwert  wurden,  in  welchem 
man  ihre  Einfuhr  zunehmen  sah«  Der  Tarif 
geht  so  sehr  ins  Einzelne,  und  ethebt  die  Aufla* 
gen  unter  so /Mancherlei  Titeln,  däfs  zuweilen 
die  nämliche  Waara  zugleich  nach  ihrer  Schwere 
und  nach  ihrem  Cubik -Umfang  taxirt  ist;  da* 
von  gar  nicht  zu  sagen,  wie  der  Seetransport 
wieder  für  sich  dutch  eine  Menge  von  Abgaben 
erschwert  wird,  von  denen  ich  der  Merkwürdig* 
keit  wegen  nur  einige  hersetzen  will.  " 

j4ncorage  heifst  eine  Abgabe,  welche  jedes 
Spanische  Schiff  entrichtet,  sobald  es  von  dem 
HaVen  eines  Seede^artements  (siehe  den  Artikel 
Marine)  in  den  eines  anderen  einlauft;  sie  ist  in 
Rücksicht  auf  die  Häven  und  auf  die  Last  dee 
Sdhiffes  verschieden. 


Abhandlungen.  85f 

Derecho  de  Almirantazgo*  Diete  Abgabe 
wird  von  den  Schiffen ,  die  nach  den  Coloniea 
gehen,  und  von  da  zurückkommen,  bezahlt,  und 
richtet  liich  nach  den  einzelnen  Waaren,  wovon 
indefs'  die  meisten  ausländiseh^n  A^tikH  autge- 
schlossen sind. 

Derecho  de  Internaci6H.  I«t  ein  t)^it'tel  der 

fonstigen   Einfuhrsafogabe  bet  det'   Maiith;  t  weU 

ches  besonders  erhoben  wird.  Man    bezahlt   sie 

aber    auch    bei    der   Ausfuhr  vi^n  Spanien   nach 

America.  .            .        ' 

Derecho  de  Tndulto.  Ein^  Abgabe,  wielc^e 
die  fremden  Schiffe  in .  den  Spanischen  Hayen 
Ton  denjenigen  Waaren  befahlen  ,^  die  nicht' aus 
ihrem  Vaterlande  od'er^  dessen  Colbnieii^  Kom- 
men. Sie  besteht  iif  zwei  Prozenten ,  nach  den 
übrigen  Einfuhrabgaben  berechnet,'  hat  aber  noch 
mehrere  Modificationen  ^.  >  welohe  ihiöeT  airikufittS 
xen,  zu  weitläuftig.  wäre. ' -^    't>  ,u      uii. 

•  '  Medio ^  porciento  de  äveria.  .  Eint. lialR Pro« 
cent,  welches .  ^^n .  dem  Betrag  der  Waaron^iA 
die  Consul^te  bezahlt  wird.    .         r 

Zu  dielen  iAbgalrtn*  fcon»men^  nan  matürlich 
noch  eine  Menge  qddeffe^  welche  sich'auE  den 
Werth  und  Umfang  idsr  Attiicf  1 ,  ^*'ih<  Vmiexl^^d, 
den  Ladungsort  9  ihre  <  Be0tinimiing,i  (Uadfi  die' 
Verhältnisse  dee  Speculanteit^beziehen.  •'ßierSpfi^, 
nischen  Häven:  cind  io>elliea  tdleiienr.Puncteiv  gro-, 
•tentheils  /lirschiedeti^'beluefdeltc,^  tmd  Aie^Schwie« 


/ 


^   9^2  ""  jtbhandlunpBH.        ^ 

rigkeit  der-  RenntDir«  dieser  Abwficfaimgeii  be« 
wkkt  ttaher^  dafs  die  einzelneD  Handlungshäuser 
in  den:  Spanischen  Häven  sich  gewöhnlich  auch 
nur  dem  Handel  nach  einzelnen  Orten,  oder  mit 
einzelnejQ  Artikeln  ergehen^  wie  ti^ian  es  häufig 
in  dem  Handlungsalmanach  bestimmt  üodet. 
Von  der  Verschiedenheit  der  Abgaben  mögen 
folgende  Tabejleo  ,  ^i|r>  icb  .  über  . einige-  Hauptar* 
tikei,  Q»l,f  rWein,  Walle. geben  will,  zeugen* 

:;      r      ,;<     ;     j^TabMe.     Geh 

ReaL    Maxavedis, 

Fremdes,  zum  Essen  zahlt  die  Arroba      3  ^5 

^Fi^epides,  wenn  ,es  nach  den  Colo- 

nieen  ausgefüHrt  wird  .  •  26  '  — 
Einheimisches,  das  ausgeführt  wird, 

die  Arroba    ♦         ♦        •  '     >         li  — 

'       2.  TaietU'     tt  e  i  n. 

BkümÜBr..  Wein,  *  mj  <Baril«n    odei^ 

Schläuchefl^,  die   Arrobil.    •  6  ft^ 

Fremder  Wein,   inBouteülen,  die 

u'^lMxsEfhar     ^    .   .^\";\*  '   .    ♦  .      .       15  '  — . 

Gemernrei'    P^i^agi^siacher  .  Wein,  ,      .   , 

die  Arroba         ......      .  »      *      6  --»''   ^^"*'  ^ 

Wein    von    Castilien     und    Rio  ja:,  '; 

jf- •>  •  wemn  «r  murt '  (rnenuden  '$>6inff6n    -       ;    1.  \ 
'    :   liaehr  eintm  .«iider«»^' Spani^  ^ 
Ju    isGkeiA  H&Ten:«tiitr    ^ahljt  wie   >  t  ;       .  ..^   ? 
t>>'   Ae.bei^4^s^  ^reteHsSort^i^«  1 


Ahhanilungen.  i  1253 

ReaL    Maraved^is. 

Wein  von  Castitien^  Id  Mancha  und 
den    inneren    Provinzen,     mit    ^' 
gleicher  Bestimmung,  die  Arr.       6  -^ 

Wein  von  Malaga^  Xerez  und  dem 
übrigen  Andalusien^  mit  glei- 
cher Bestimmung         .  '      *  lo  {^ 

Malaga  ,  der  auf  Spanischen  Schif- 
fen ins  Ausland, geht,  die  Arr.        22  %  * 

Malaga,  mit  fremden  Schiffen  4  17 

Rother  Wein    äberhaupt,     der    auf 

fremden  Schiffen  verführt  wird,  ^^ 

die  Arr.  ....  5  — 

Weifser,  unter  gleichen  Umständen     6  — - 

Wein  von  Valencia^  Benicarlo  und 
Murviedro ,  wenn  er  von  frem- 
den Schiffen  in  einen  anderen 
Spanischen      H&ven  *    gebracht  * 

-wird,  zahlt  die  Arr.  .  aj  — ^ 

3.   Tabelle,     Wo  II  e. 

Wolle  yon  Alpaka  in  America^  be« 

zahlt  bei  ihrer  Einfuhr  in  $pa* 

nien  nichts,  allein  bei  der.  Aus« 

fuhr  ins  Ausland   das  Quintal, 

weiches,  tu   600  Realen    ange-  ,     N 

-    schlagen  wird,  S  Pi^oc,  also       48  %        i^^ 
Wolle  von  Ceibo  .in  America  eben- 
so,   wie  oben,   zu  400  Realen 

angeschlagen,  4  Procent  16  •^  . 

Widder  wolle  aus  Amerika  f' da»  Quin- 

tal    zu  90O  Refden  angetchla* 


X 


254  Abhandlungen. 


Heal.    Maravedif. 


gen 9  wie  oben,  bei  der  Aus* 

fuhr  ♦    .    .    ^    •      66     28   ' 

Lana    de    Guanaco    aus    Americay 

wie  oben,  und  bei  der  Ausfuhr  , 

'  zu  800  Realen  das  Quintal  enge* 
schlagen,  8  Procent,  also  64.  —   . 

Lana  de  Viquna  aus  America.,  wie 

oben,  und  bei  der  Ausfuhr  2U  .. 

2880  Realen  das  Quintal  ange- 
schlagen, 15  PrG(cent,  also         432  — 

Feine    Europäisch -Spanische  WpU 

le,  Ausfuhr  d.  Arroba  .         66  28 

Wolle  von  Andalusieji^  Extrema* 
dura^  Huescar^  Grenada^  Sa- 
ragossa, Daroca  und  Teruel       66   .  ^       17 

Wolle  von   Valencia  .         ..  40  16 

Wolle  von  Catalonien,  Benasque^ 
BarraheSy  Cantaneja^  Vielsa^ 
Puiroles  und  Guistain        »      ^  32  13 

Diese  drei  Tabellen  mögen  binlän glich  sey»; 
um  zu  beweisto,  wie  verwickelt  in  Spanien 
das  Mauthwesen  isn  Indessen  beziehen  sie 
sich  nur  auf  den  Handel  der  Häven,  und  laicht 
auf  den  des  Inlandes,  und  ist  d%r  Verkehr  in  je- 
nen- noch  'weiter  durch  eine  M^nge  Einschrän- 
kungen, )Privilegien  «inzelnei*  Orte  u.  dergl.  er- 
schwert. Im  Innern  des  Landes  sind  die  einzel- 
neor  Provi^^en  wieder  duroh  eigene  Mauthen 
voD  einander  getrennt,  deren  F'i>rde^uto gen  hö/cb^ 
verschieden  von'  einander  sind^  -  «»nd  tu  weichen 
noch  Municipal.  Abgaben  und  Zölle   für  fromme 


Keal. 

Maravedi«. 

a 

— 

I 

i6  . 

8 

— 

4 

— 

2 

-r- 

9 

— 

^  Abhandlungen»  355 

Stiftungen  kommen.  So  erheben  z.i  B.  die  kö- 
nigiicben  Hospitäler  in  Madrid  eine  sehr  be- 
,'  trächUiche^Ab^abe  von  dec  £iofuhr,f^die  mt^ia^ 
der  Mf^rk Würdigkeit  wegen,  uns  foigendei:  Ta«* 
belle  etsehen  mag. 


Caff^,  das  Pfund  zahlt  .       • 
Zucker,  die  Arroba  .         • 

Holländischer  Zimmt,  das  Pfund 
Zimmt  von  Manilla  * 

Pfeffer,  das  Pfund         •         ♦        ^* 
Fremder  Wein,    die  BauteiUe 
Gebrannte    Wasser,     die    aus    dem 

Ausland  kämmen,  die  Boufeille   2  — 

Das  Stück  fremden  Pgicellaias    •         2  -  — 

Gröfsere  Stücke         «         •         ,         •     4  .  — 

Zu  diesen  Hindernissen  des  inneren  Han- 
dels kommen  noch  die  Verschiedenheiten  dec 
]\4aa$e.  Gewichte,  pnd  seihst  der  Münzen  in  den 
verschiedenen  Provinzen.  Spanien  ist  in  dieser 
Hinsicht  nicht  weiter  vorgerückt,  als  diejenigen 
Länder,  in  weltihen  die  Vers<:hiedenheit' der  Re- 
gierungen  diese  Unvollkommenbeit  Aet  Handels« 
verj^ehrs  noch  entschuldigen  kann,  wie  z.  B« 
in'  Teul,schland  und  in  hauen.  Auf  den  mei« 
sten^, Handlungsplätzen  wird  zwar  nach  Realen 
yon  3^  Maravedi's  gerechnet;  in  Valencia  hinge« 
gen  und  beinahe  im  ganzen  Nordosten  Spanien* s^ 
geschehen  die  Rechnungen  in  Libras,  deren  je« 
des  20  Sueldos,  nnd  diese  12  Dineros  h^trageiii« 
Jxk  Sevilla  ^t^cYifktl  man  nach  Reales  de  platf  an*^ 


/ 


956  Abhandlungen.  * 

tigüa^  welche  etwas  höher  sind,  ah  die  gewöhn« 
liehen  Reales  \^e  vellon.  In  den  Maasen  ,  und 
Gewichten  ist  die  Abweichung'  .unter  tlen  vex« 
schiedenen  Provinzen  noch  gröfser,  und  selbst 
einzelne  Orte  derselben  Provinz'  unterscheiden 
sich'  hierin  von  einander.  So  z.  B.  in  Galizien^ 
wo  wir  nur  die  Fanega,  eine  Maasbestimmung 
für  trockene  Dinge,  ^besonders  Getreide,  aushe- 
ben wollen. 

In  Coru&a  enthält  eine  Fanega  4  Ferrados. 
Allein  dieser  Ferrado  weicht  an  verschiedenen 
Orten  ab.  In  Neda  (bei  Ferrol)  ist  er  zum  Bei- 
spiel um  xW  gröfser,  als  in' Cor una.  In  einigen 
anderen  Gegenden  hat  die  Fanega  5  und  6  Fer- 
rados.  In  Santjago  ist  sie  um  ein  Dritttbeil 
gröfser,  als  in  Avila;  in  Lugo  noch  etwas  grö- 
fser,  als  in  Santjago^  In  Tuy^  in  Orense^  in 
Mondonedöf  ist  sie  wieder  verschieden,  und  die 
Verhältnisse  aller  dieser  Abweichungen  zu  be* 
stimmen,  ist  schon  eine  arithmetische  Aufgabe, 
welche  nicht  jeder  Kaufmann  mit  Leichtigkeit 
löset 

Zu  diesen  Haupt-Hindernissen  des  inneren  Han* 
dels  kommen  soditnn  die  wichtigen  Mängel,  wel- 
che ihren  schädlichen  £in£Iufs  direct  ^auf  das 
ganze  Handlungswesen  des  Staates  äufsem;  -Diesig 
liegen  in  der  Gesetzgebung  überhaupt,  in  der 
äuP$eren  Politik  dei  Regierung ,  und  in  dem  Co- 
lonialsystem» 

Jn  der  Gesetzgchung ;    indem  U  noch  kein 


,^  Abhandlungen^  257 

i 

Seerecht  giebt;  wesv^egen  dann  der  Processe  über 
Avarien,  Prisen  u.  dergl.  kein  £nde  ist.  JDie 
^  für  solch«  Fälle  vorhandenen  Gesetze  aind  gröfs« 
tentheils  aus  einer  Zeit,  da  die  säim^ntlicheo  Ver- 
hältnisse der  Nation  ganz  anders  waren ,  als  heut 
zu  Tage,  und  widersprechen  sich  nicht  selten  so 
sehr,  dafs  ein  geschickter  Advocat  jede  rechtliche 
Entscheidung  nach  Gefällen  hinhalten  kann. 
Ueberdles  fehlt  es  an  Tribunalen ,  in  welchen 
Kaufleute,  als  Sachv'ef ständige ,  ein  Wort,  mitzu- 
reden haben. 

In  der  Politik  der  Regierung.  Wir  wollen 
hier  den  Stand  Spanien^Sy  gegenüber  vom  übri« 
gen  Europa  ^^  und  besonders  dessen  Handlungs* 
joiächten,  nicht  berühren,  sondern  blofs  auf  sein 
Verhättnifs  zu  den  Raubstaaten  der  Barbarei  auf- 
merksam machen.  Im  Anfange  wiiki;en  hier  Re« 
ligionsvorurtheile,  später  Saumseligkeit  und  Schwä- 
che  überhaupt,  und  die  Sachen  stai^den  selbst  in 
den  jbeuesten  Zeilen  so,  dafs  die  Spanischen 
Schiffe  auf  ihren  eigenen  Küsten  nicht  sicher  wa* 
ren.  Did$es  hatte  die  Folge,  dafs  sogar  die  Spa- 
nische KüstenschifTfahrt  sich  in  den  Händen  frem« 
der  Nationen  befand,  weiche  sich  eutw.eder 
durc^  Tribut  vor  den  Räubereien  der  B.arbares* 
ken  zu  sichern  wufsten,  oder  ihnen  gegenüber 
immer  eine  drohende  Stellung  annahmen,  durch 
die  sie  in  Ehrfurcht  erhalten  wnrdenv  *  Niemand 
wird  wohl  heut  zu  Tage  an  der 'Unmöglichkeit 
2vveifeLa,  diese  Nordafrikanischen  Raubstaaten  zu 
\  bezwingen;  aber  welcher  Macht  wäre  dl^is  leich- 
ter,   alf  der  ^Spanischen,  die  durch  ihre  natürli- 


^58  Ab  h  an  dl  un  gen. 

che  Log«,  ihte  festfert  Plätze  iri  Afrika^  und 
durcli  den,  gerade  hier  so  leicht  zu  erregenden 
EnthusJasmus  der  Nation  von  selbst  dazu  aufge- 
fordert wiril.  '        ' 

In  dem  Coloninl- System.     Hierin  Hegt,  wie 
mich  dünkt,     deir  Hauptgrund    der  Abnahme  der 
Sp^nischett  Macht,  und  ihrer  nachtheiligen  Hand* 
lungsverhältnis&e  'zu    dem  ilbrigen  Europa.       Da 
das    sämmtliche    europäische    Coionialwesea    mit 
dem  Spanischen   angefangen    hat,     so   ist   es  viel- 
leicht nicht  uniRrichtig,    die  Politik  dieser  Regie-. 
Tung,  in  Absicht  auf  den  Verkehr  mit  ihren  (.än- 
dern auTser  Europa  ^   von  dem  Anfange  desselben 
bis   auf   die  neuesten    Zeiten    zu    verfolgen.       Ich 
nehme     hierbei    hauptsächlich     ein    vortreffliches 
Spanisches  Werk  zum  Führer.     ( Memorias   sobre 
la  legislacion  y  gobierno  del  comercio  de  los  £s« 
pafioles    can    sus   colonias    en    las  InHias  occiden- 
tales  por  Don  Rajael  Antunez  y  Acevedo.     Ma- 
drid, 1797.) 

Nachdem  1499  und  1493  die  ersten  Entdeck-' 
ttngen  im  Westen  durch  i  christoval  Colon  ge- 
macht worden  waren,  schlössen  sich  bald  die 
Handlungs- Speculationen  an  die  Erobefungsplane 
an.  Schon  I497  scheinen  comroercielle  Verhält- 
nisse mit  den  neu  entdeckten  Ländern  Statt  ge- 
funden zu  haben;  dehn  in  diesem  Jahre  ergieng 
eiii  königlicher  Befehl,  dem  zu  Folge,  so  lang 
e^  dem  Könige  gefallen  würde^  alle  fVaaren, 
welche   aus    Indien   nach   Spanien    kamen f     und 


jtbhandlungen.  ^059 

^on  da  nach  Indien  giengen^  von  jeder  Art  von 
Auflagen  und  Abgaben  freigesprochen  waren. 

Wie  schnell  der  Westindische  Handel  sich 
ausbreitete,  davon  ist  die  Verordnung  vom  14. 
Februar  1503  Zeuge,  welche  bereits  eine  Art  von 
Tribunal  ubd  Niederlage  für  denselben  in  Sevil- 
la niedersetzte.  Diese  Stflfdt  blieb  überhaupt  bis 
1529  der  einzige  Stapelplatz  für  die  Versendun« 
gen  nach  dem  Westen,  und  theilte  diesen  Vor-' 
tfaeil  nur  am  Ende  mit  Cadiz^  dessed  Nähe  die 
sämlicbe  höhere  Aufsicht  gestattete«  Verschie- 
dene Vorstellungen  und  Gesuche,  die  anderen  Hai- 
yen  des  Königreichs  von  der  Verpflichtung,  mit 
ihren. Ladungen  nach  America^  vorher  in  beiden 
Städten  einzulaufen,  loszusprechen ,  waten  yer- 
I        geblich  gewesen« 

Bis  1535  wechselten  die  drei  Richter  von  Se* 
Villa  in  der  Oberaufsicht  und  Untersuchung  der 
Ladungen  von  Cadii,  ab.  Einer  von  ihnen  mufste 
immer  persönlich  zugegen  seyn ,  nnd  die  beideo 
anderen  hatten  ihre  Stellvertreter  in  genannter 
Stadt.  In  diesem  Jahre  aber  ergieng  ein  könig- 
licher Befehl,  welcher  einen,  beständig- daselbsl 
xesidirenden ,  Richter  anordnete,  dem,  in  Ver- 
bindung mit  den  Stellvertretern  der  drei  Richter 
▼on  Sevilla y  die  Untersuchung  aller,  von  XJadiz 
ebgesandeen,  Ladungen  anvertraut  war;  indem 
nur  die  Processe  jenem  ersten  Gerichtshof  zur 
Entscheidung  blieben. 

Dies   war    die  Entstehung   des   Gerichtshofes^ 


ü6o  Ahhan diu  n ge n* 

von    Indien  (Jnzsrado    de   Indias),     der  bis    ijri^ 
f    zwischen   Cadiz  un&  Sevilla  getheilt  war,  in  wel- 
che   letztere    Sradt    alle    aus    PVestinditn    zurück- 
l^ommenden    Schiffe,     mit    wenigen     Ausnahmen, 
einlaufen  mnfsten      1529  war  zwar  verschiedenen 
underen  Häven  Erlaubnifs  zu  unmittelbaren  Aus-, 
züstungen  gegeben  worden;    es  scheint'  aber,  dafs 
von.  solchf^ii    gar   kein  Gebrauch  gemacht  wurde, 
und  dafs  Sevilla^  und  besonders  Cadiz ^  aqch   oh- 
ne ausscbliefsendes  Vorrecht,  im  Besitze  der  ün* 
ternehmungen    blieben,     welche    von    ihnen    aus 
angefangen  worden   waren*       Hierzu   mag   indes* 
sen  apf)  meisten  das,     jedes  Jahr  in  beiden  8ta3- 
ten  ausgerüstete,     bewaffnete  Geschwader   beige- 
tragen   haben,     welches    die    Handlungs    Flotten 
Dach  T^eu  Spanien  und  der  ühri^ert  Tierra  firm^ 
hegleitete«       Ueberdies  bestanden  die  Bedürfnisse 
der     Golonien     gröHsteiitheils     in    Lebensmitteln, 
"Waffen    und    Munition,     welche  ,  die    genannten 
Städte  am  leichtsten  lieferten.     Diese,  und  wohl 
iioch^  andere   Umstände    mögen     die   Verordnung 
von    1/573    veranlafst   haben ,     der    zu    Folge    alle  ' 
Schiffe,   wie  im    Anfange,    erst  vorher  in   Sevilla    ' 
nnd  Cflrfiz  untersucht,     und  aufs  strengste  ange- 
halten   werden    mufsten,     mit    ihrer    Rückladung^ 
wieder  daselbst  einzulaufen«      Alle  Versendungen 
bestanden  in  Producten,  entweder  des  Spanischen 
Bodens,     oder    der    Industrie    seiner    Bewohner«. 
Die  Auflagen  waren  daher  sehr  gering,  *tind  war* 
den    erst    später    mannichfach    erhöht,     nachdem 
die  National   Industrie  nicht  mehr  für  > die  West* 
indifchen  Ausrüstungen  zureichte. 


jlb  Handlung 0n.         ^        o^ßi. 

An  diesen,  natürlich  sehr  ansehnlichen,  Vor- 
theilen  nahmen  sondeiharer  Weise  nur  die  Ka» 
iiarischen  Inseln  Theil,  welche,  seit •  ihrer  Er- 
oberung, nach  denselben  Gesetzen  regiert  wur* 
den  ,  wie  die  Provinzen  des  Mutterlandes  selbst. 
Sie  halten  ihre  eigenen  Registerschiffe,  welche, 
xiach  den  letzten  Veiordnungen,  nur  ihre  Lan« 
desprqducte,  und  andere,  aus  den  Spanischen 
Häven  kommende,  Waaren  einschiffen  durften, 
mit  ihren  Rückladungen  aber  in  Cadiz  einlau- 
fen mufsten,  und  dafür  besondere  Abgaben  be- 
zahlten« 

Aufser  diesen  Inseln  war  hald  der  Haven. 
von  Cadiz  allein  in  den  Besitz  aller  Versendun« 
gen  nach  fVestindien  ffikomme]^;  worin  er  auch 
bis '  1765  hlieb«  JNur  die  Handlungs  •  Compag- 
nie  von  Guipuzcoa  und  die  von  Galizien  wa* 
Ten,  durch  .Privilegien  von  den  Jahren  ip^28  und 
1734,  2U  Registerschiffen  nach  Caracas  und 
Campeche  berechtiget  worden.  .  Mit  dem  Jahre 
1765  veränderte  die  Regierung  aber  dieses  Sy* 
Stern,  und  es  wurden  auch  andere  Häven  zum 
Handel  mit  einzelnen  Colonien  angewiesen.  Ich 
will  diese  mit  dem  Jahre  der  Bestimmungsacte 
hersetzen: 

1765  zum  Handel  mit  den  Inseln  -Cuba^  San^ 
to   Domingo  y    Puerto  rico^    Margarita  und    Tri- 
nidad\   die  Häven  von  Cadiz ^   Barcelona ^   Sant-  ^ 
ander  ^  Corunna  und  Gijon. 

A.  O.  E.  XXXriL  Bäs.  3,  SU  S 


^2  Abhandlungen. 

1768  öD^  ^770  zum  Handel  mit  Luitiana, 
die  Häven,  welche  den  Handel  nach  den  Inseln 
von  Barlövento  trieben,  und  die  Regist erschiffe 
der  Galrzischen  Handlung«  -  Gompagnie. 

1778  wurde  diese  Erlaubnifs  auf  alle  Schiffe, 
die  nach*.  Bu^no*  - /^yre^,  Chile  ^  Peru  und  ganz 
Indien  gierigen,  aus^edelint,  und  dafür  die  Hä- 
ven Sevilla j  Cadiz^  Malaga^  Almeria^  Cartage^ 
na^  Ali^ante^  Alfaques  de  Tortosa^  Barcelona^ 
Santander^  Gijon  j  Coruna,  Palma  (auf  der  In* 
•el  Majorca)  Santa- Cruz ^  (auf  der  Insel  Tene- 
riffa}  und  1783  auch  noch  der  Haven  f^igo  her.* 
stimmt» 

1789  wurde  erlaubt,  daft,  während  der  nSch« 
«ten  10  Jahre,  alle  Spanhchen  Uoterthan^n,  und 
die ,  der  Colonie  von  Neu  Orleans  gehörigeB, 
Schi£fe,  welche  dahin  und  nach  Panzacida  gien^ 
gen,  direct  aus  Französischen  Häven,  wo  Spani- 
sche s  Consuln  waren,  auslaufen ,  uiid  mit  den  * 
Producten  von  Luisiana  und  W^et- Florida  da-> 
hin  zurückkehren  könnten. 

1791  und  1794  erhielt  auch  deir  Havw  von. 
Valencia  an  diesen  Vortheilen  Antheil,  im  An- 
fange mit  Einsrhränkung ,  zuletzt  aber  init  völli- 
ger Gleichstellung  mit  allen  übrigen  privilegir- 
ten  Häven« 

In  Bezog  auf  die  Schiffis,  welche  zum  Han- 
del von  Indien  berechtiget  wurden,  bestanden 
natürlich  bestimmte  Verordnungen,  und  zwar  in 
Bezug : 


Abhandlungen.  a&3 

'  t)  Auf  da«  Vaterland  y  die  Besitzer  dec 
Schiffe 9  und  ihre  Mannschaft,  war  das  erste  Ge« 
setz,  dafs  die  Schiffe  Spanischen  Unterthanea 
gehören,  und  in  den  Spanischen  Häven  gebaut 
seyn  sollten.  Dieses  Geseiz  wurde«  ob^leicti 
nicht  immer  beobachtet,  dennoch  nie  förmlich 
widerrufen,  und  die  Einschränkui^gen  giengea, 
so  weit,  dafs,  nach  den  Verordnungen  von  1501,' 
welche  später  mehrere  Male  noch  deutlicher  und 
bestimmter  ausgesprochen  wurden,  und  jeden 
Michl*  Spanier  von  dem  Handel  dahin  völlig  aus- 
schlössen, gar  kein  Fremder  nach  Indien  geben 
durfte.  Dieses  setzt  natürlich  voraus,  dafs  im 
Anfange  Aen  Americaniscben  Handels  sich  di« 
Schiffswerft e  von  Spanien  in  einem  sehr  blühen« 
den  Zustand«  befinden  mufsten,  was  man  auch, 
noch  aus  anderen  Umständen  beweisen  k.önnte< 
und  ich  bemerke  nur^  däfs  man  die  ^iscajischen 
Schiffe  allen  übrigen  vorwog*  Der  spätere  Ver* 
Sa^l  derselben  machte  aber  Nachsicht  nöthig,  und 
eine  Verordnung  von  1778  sah  sogar  alle  dieje* 
Bigen  Fahrzeuge,  welche  in  einem  bestimmtea 
Zeiträume  von  Spanischen  Unterthanen  auswärts 
gekauft  worden  waren,  für  national  an» 

^)  In  Bezug  auf  die  Schifffahrt  selbst,  he- 
inrfte  es  fnr  jede  .Reise  nach  Indien  eieer  be- 
sonderen Erlaubnifs,  welche  von  den,  in  Sevilla 
und  Caäiz  residirenden ,  Richtern,  nach  vorher», 
gegangener  Untersuchung  des  Schiffes  selbst,  er- 
f heilt  wurde.  Nur  für  die,  nach  Buenos  Ayres 
bestimmten,  Fahrzeuge  gab  der  König  selbst  eine 
besondere  £riaubnif#y    weldie  später  allen  Schif- 

S  2 


264  Abhandlungen»  / 

fen  zum  Bediirfnirs  gemacht  wuvde.  Jene  Unter- 
suchung wurde  hei  jedem  SchiiTe  zu  dfei  ver> 
schiedenen  Malen  vorgenommen,  und  hezog  sich 
fluf  das  Vaterland,  das  Alter,  die  Last  des  Schif* 
fes,  seine  Bemannung,  seine  Vertheidigungsmit- 
tel  und  die  henöthigten  Mundvorräthe.  Die,, 
über  diese  Puncte  bestehenden,  Verordnungen 
sind  sehr  stueiig.  Sie  stellen  zugleich  die  Schwer-^ 
fälligkeit  des  Handels  dar;  (icdem  sie  z.  B.  für 
ein  Fahrzeug  von  100  bis  170  Tonnen  nicht  we-* 
niger,  als  32  Personen  forderten,  welche  nach 
Erhöhung  der  Tonnenzahl  vermehrt  werden 
mur5teii ),,  entwickeln  aber  auch  eine  löbliche 
Vori^icht  der  Regierung ,  die  noch  in  vielen  an- 
deren Vorschufien  sichtbar  ist,  welche  aber  hifer 
aufzuführen  zu  weitläuftig  seyn  dürft«. 

Im  Anfange  war  es  allen  Schiffen  frei  ge- 
stellt gewesen,  ihre  Reise  allein,  oder  in  Gesell- 
schaft zu  machen;  später  indessen  sah  man  sich 
genöthigt,  diese  Freiheit  einzuschränken^  und  zu 
verordnen,  dafs  die  Schiffe  nicht  anders,  als  in 
Flotten,  unter  Anführung  von  Admirälen,  abge- 
hen joUten.  '  Zweimal  des  Jahres  liefen  grofse 
Flotten  der  Art  aus,  die  eine  im  Jänner  nach 
^der  Tierra  Pirma^  und  die  andere  im  Aiigust 
Bach  Neu 'Spanien,  *)      Später    veränderte    sieb 

*)  Von  allen  diesen  Verordnun^n  waren  aber  sonder« 
barer  Weise  die  Lflnder  am  Rio  de  Iß  Plata  ausge- 
nommen,    welche  immer  mit  vöUiger  Absoi^derung 

-  von  den  übrigen  Indlsi:hen  Colonieen  behandelt  wur* 
den.  Die  älteste  Nachricht,  welche  sich  vom  Han- 
del dahin  findet,    ist  in  einer  Erlaubliifs   von  1595 


Ab  Handlung en/  265 

/  #  V^ 

dies  naiurlich  hAch  der  Ausdehnung  des  Han- 
dels, und  1778  hörten  die  r^gulirten  Flotten,  ia 
Folgb  eines  königlichen  Befehls,  ganz  aaf.j  In- 
dessen sind  alle  die  vielen  Verordnungen,/  vreU 
che  besonders  im  sechszehnten  Jahrhundert  in 
Bezug  auf  die^  Indische  Schifffahrt  erschient 
sind,  sehr  merkwürdig,  und  des  Studiums  voa 
Jedem  vyexth,  der  das  Marine-t Wesen  aus  höhe« 
ren  politischen  Siandpuncteii  studieren  will.* 

Die  weitere  Verbindung  mit  den  Colonien, 
sowohl  in  Rücksicht  auf  die  Administration, 
als  auf  den  Handel,  geschah  durch  Avisschiffo 
von  sehr  geringem  Umfange^  aber  von  vorzüg- 
licher ISchnelligkeit.  Jhre  Einrichtung  findet 
sich  bereits  in  der  Mitte  des  sechszehnten  Jahr- 
hunderts, und  dauerte  mit  mancherlei  Veränder* 
ungen  bis  ins  Jahr  1765,  wo  die  Seecouriere 
(los  Correos  maritimes)  eingerichtet  wurden, 
von  denen  jeden  Monat  einer  von  Caruna  nach 
dem  nördlichen  ./^m^rzca,  und  alle  >  zwei  Mo« 
nate  einer  nach  Montevideo  ^  zur  Communication 
mit  PerUf  abgieng. 


esthalten,'' welche  einem  gewissen  Pedro  Gomtz  Key» 
nel  auf  9  Jahre  lang  die  jährliche  Einfuhr  von 
^  4}250  Sclaven  nach  beiden  Indien,  und  für  Buenos- 
Jyres  auidrücklich ,  die  von  600  Sclaven  gestattet. 
Aus  späteren  Verordnungen  sieht  man,  dafs  der  Um- 
fang der  sonstigen  Einfuhr  nicht  nur  nicht  bestimmt, 
«sondern  auch  nur  gewissen  einseinen  Städten  er» 
laubt,  und  der  Verkehr  dahin  überhaupt  äufserst 
eingeschränkt  war,  um  den  übrigen  Colonieen  nicht 
"2u  schaden.  DieseV  dauerte  bis  1778»  wo  diese  Go- 
lonie  mit  den  übrigen  allen  gleich  gestellt  wurde« 


tM  Abhandlungen» 

In  Bezog  auf  den  Handel  Spanien* s  mit  sei- 
nen Golonien  bestanden  in  neuesten  Zeiten  fol- 
gende Verordnungen,  welche  noch  nähere  Auf- 
ffcUüsse  über  ^a$   ^anze  Wesen  desselben  geben* 

Wei:  ein  Schilf  baut,  das  300  oder  inebr  Ton* 
neu  L^st  führt,  geniefst  auf  seiner  ersten  Reise 
den  Vortheil,  dafs  er  ein  Dritttbeil  weniger  ZöUe 
von  den  nationalen  Artikeln  zahlt ,  als  gewöhn* 
lieh  ist. 

Die  Capitäns,    Patrone  und  übrigen  Ofiiciere 
müssen  sämmtlich- <9/7ani^r  seyn;;^   von   der   übri- 
^gen   Bemannung   darf  ein  Drimheil  aas   Auslän* 
dem  bestehen* 

Die  Waaren ,  welche  nach  den  sogenannten 
g^öfseren  Bäve.n  gehen,  zahlen  in  Europa,  wenn 
sie  national  sind,  drei  Procent,  wenn  sie  fremde 
Artikel  sind,  sieben  Procent  von  ihrem  Werthe. 
Welche  hingegen  nach  den  kleineren  Häven  se- 
geln, find  frei.  Diese  Häven  sind:  .Puerto  Hico^ 
Santo  '  Domingo  ^  Monte -Christi,  Santjago  (auf 
Cuba),  Trinidad,  San  Carlos  de  Matanzas^  Ba* 
tabäm&j  Santo  Tomas  de  Castilla^  der  Goifo 
dulce' und  der  Sitio  de  Bodegas ;  San  Jgustip> 
in  Florida,  Santo  Maria,  Rio  de  la  Hacha,  Por- 
tQvelo  y  Chagre,  Omoa,  Cumana,  Guayana^ 
Villa  -  hermosa  ,  Campecho  y  Maractiybo ,  Pre- 
sidio  del  Carmen,  San  Juan  de  Nicaragua,  Gra* 
nada,  Guanchaco  und  Pacamayo.  Die  Zölle, 
welche    sie    in    America    entrichten,     sind    vet- 


Ab  h  a  n  d  l  u  n  g  $  Hr  iAj 

ichiedmi ,  und  in   Valparaiso ,  ConcepMn  in  Chi- 
le ^  Arica  j  Callao  und  Guajraquil  ^m  böchtten.» 

Alle   National  Artikel    von    Schasfi  •  Woll«, 

Flachs,  Hanf  und  Baumwolle  sitjid  bei  ihrem  Ab» 

'  gehen  aas-  Spanien   und  bei  ihrer  Einfabr  in  die 

Colonien  frei;     Diese  Freiheit    bezieht  sich   noch 

airf  viele  Arbcitea  von  Eisen  ^    Gletf     Mannoes 

Aus  diesen  Nachrichten  übtr  den  Handel 
Sjpanien^s  mit  reinen  Colonieen  fdie  ich  übrt^ 
gens  nicht  für  vollständig  ausgeben  will)^  ersieht 
'malt,  wie  sehr  er  in  älteren  Zeiten  eingeschränkt 
war,  und  wie  er  auch  in  4en  neuesten  nicht 
so  frei  geworden  ist ,  als  es  hätte  seyn  müs^^en, 
um  ihn  hoch  zu  beleben.  £s  fehlte  der ,  für 
denselben  bestehenden,  Gesetzgebung  und  Poli« 
tik  yo^  allen  Dingen  an  Einfachheit,  und  am 
Geiste  der  Gleichstellung  sowohl  der  Colonien, 
als  der  Provinzen  de»  Mutterlandes  unter  ^ich« 
Besonders  scheint  mir  die  ängstliche  Ausschlies« 
suhg  der  Fremden  von  diesem  Handel  den  Spa* 
niern  nachtheilig  geworden  ^u  seyn;  indem  da» 
durch  die  Contrebande  befördert,  und  der  Wett* 
eifer  mit  anderen  Nationen  unterdrückt  wurde# 
Jene  schlug  der  .Moralität  der  Spanier  und  ihreie 
National -Industrie  die  tödtlichsten  Wunden;,  und 
der  Mangel  an  Wetteifer  liefs  sie  am  Alten  kle* 
ben,  so  dafs  die  unzähligen  Vortheile,  ,  welche 
ihnen  sowohl  das  Beispiel  des  Aaslandes,  aU  ih- 
re eigeneu  Hülfsmittel,  anboten  ^  völlig  unbe« 
nutzt  blieben. 


26s  Abhandlungen. 

Der  gtoise  Notzeti^  welölier  mit  d«m  Han- 
del nach  den  Colonien  für  den  einzelnen  Spe- 
culanten  verbunden  war,  verhinderte  die  Auf- 
inerksamkeit  auf  die  Vortheile,  tiie  das  Mutter- 
/  land  selbst  anbot.  Der  Küstenhandel  desselben 
war,,  wie  schon  bemerkt  worden,  ganz  in  den 
Händen  der  Fremden»  wodurch  Spanien  seine 
zunächst^  liegenden  Erwerbsquellen  gröf«tent heilt 
anderen  Nationen  überlassen  mufste,  und  die 
Contrebande  natürlich  aufs  höchste  erleichtert 
wurde.  Die  Transport  •  Marine  war  daher  Lviel 
geringer,  als  de  für  die  Bedürfnisse  des  Steatet 
hätte  seyn  sollen«  und  dieser  Umstand  wirkte 
auch  auf  die  bewafFnete  Seemacht,  deren  Schule 
immer  in  der  Handlungsfchifffahrt  liegl. 

Durch  die  Vemachlässigang  seiner  grofsen 
inneren  Mittel  kam  Spanien  am  Ende  in  den 
Fall,  mit  dem  übrigen  Europa  beinahe  nur  in 
Geld  activen  Handel  zu  treiben.  So  wenig  nütz* 
lieh 'dieser  an  sich  für  einen  Staat  ist,  so  wurde 
er  hier  durch  den,  ganz  natürlich  daraus  folgen- 
den Schaden  in  seinen  Wechselverhältnissen  mit 
der  übrigen  Handelswelt,  nachtheilig.  A.xxi  Spa* 
nien's  Metalle  gewann  nur  das  Ausland,  und 
durch  den  schlechten  Stand  seiner  Papiere  ver« 
loren  seine  übrigen  Producte  eben  so  im  Preise, 
als  seine  Bedürfnisse  aus  dem  Auslande  in  dem« 
selben  stiegen. 

So   war   denn  der  Spanische  Handel  beinahe 

,  ausschiieTsend    auf    die    Colonien     eingeschränkt, 

und   die  Ausfuhr   dabin   bestand  grölstentheils  in 


Abhandlungen.  269 

ausländischen  Artikeln ,  welche  die  Ftemden  nach 
den  Häven  des  Mutterlandes  brachten*  Mit  sei- 
nem nächsten  Nachbar,  Portugal,  machte  Spa* 
nun  gar  nichts;  den  ihm  so  bequemen  und  so 
einladenden  Handel  mit  d^r  Türkei,  der  Levßnte 
und  der  Barbarei,  überliets  es  Andern;  die  Aus- 
fuhr der  Kanarischen  -  Inseln  geschah  beinahe 
blofs  durch  die  Engländer  nni^Holl ander;  sein 
Verkehr  mit  dem  übrigen  Europa  war  in*  den 
Händen  der  Nordischen  Seemächte;  die  Sclaven 
«wurden  den  Golonien  gleichfalls''  durch  diese 
zugeführt;    '*')    selbst   seine   Assecuranz- Geschäfte 


♦)  Ueber  den  ScIavenTiandel  dtfr  Spanter  giebt  Antunet 
sehr  jnerkwürdico  historische  Nachrichten ,  welche 
hior  bn  ihrer  Stelle  seyn  möchten.  Eine  Verordnung 
von  1556  bestimmte  die  Preise  der  Sclaven  für  di« 
▼ertchiec^eaen  Puncto  in  den  Gotoni^en,  »hch  wel- 
chen sie  gebracht  wurden,  und  twar  auf  Hispaniola^ 
Portorico  und  Cuba  zu  loo  Ducadot  feder  Kopf  (  ca* 
da  pieza);  in  der  Prolins  von  Cartagena,  Tierraßr- 
me  u.  s.  w.  HO  Duc,  in  Neu- Spanien  120;  in  Peru 
und  Rio  de  la  Plata  T50  O.  in  Neu^ Granada  und 
Popayan  140  D. ,  in  Chile  180;  und  für  die  Negitossen 
von  Cabi>  verde  war  -überall  eine  Erhöhung  von  20 
Duc.  für  den  Kopf  erlaubt.  Diese  Taxen  horten 
1561  auf>  lind  jeder  durfte  verkaufen,  wie  er  wollte« 
In  der,  dem  oben  genannten  Rejrriel  gegebenen,  Er« 
lauhniis  wird  er  verpflichtet,  jedes  Jahr  4250  Scla* 
ven  nach  Indien  zu  bringen,  von  denen  wenigstens 
3500  b«i  seiner  Ankunft  noch  leben  mnfsten ,  widri- 
genfalls er  die  fehlenden  im  folgenden  Jahre  zu  er« 
setzen  angehalten  wurde.  Sie  mufften  überdies 
sämmtlich  Neger  aus  den  Portugiesischen  Besitttin- 
gen  ryn,  und  er  bezahlte  für  das  Monopol  QOOO  Du- 
cadoi  an  die  Spanische  Regierung.      Die  angeführte 


2'^Q  ^        Abhandlungen. 

wurden  im  Ausland  gemacht.  —  In  e«  daher  ein 
Wunder,  wenn  Spanien^  auch  bei  so  ungeheuereiTy 
natürlichen  Hülfsquellen,  politisch  immer  tiefer 
tank  9  und  die  Behauptung  mehrerer  Staatsmün«' 
iier  die  grofste  Wahrscheinlichkeit  gewann:  daf$ 
Spanien  ohne  \seine  Colonien  weit  kraftvoller 
und  mächtiger  dastehen  wärde^ 


2. 

U  e  b  e  f 
England^s  Handel-  nach  dem  Schwär- 
zen  Meere^  nebst  drei  officiellen  Ac- 
tenstückeuy  aus  dem  Englischen  Gesandt- 
Schafts  '  Archiv  zu  Constantinopel 
gezogen. 

Vou  einem  Mitgliede   der  LeTantiscben  Han- 
dels -  Gesellschaft.   *) 


Endlich    haben     einmal     die     unnatürlichen 
Feindseligkeiten  zwischen  En^Za/ti  and  der  Tär^ 

Sclavenzabl  nahm  aber  jedes  Jlibr  zu^  und  es  ist  wohl 
der  niedrigste  Calcul,  wenn  man  ein  Jahr  ins  ande« 
re  5000  Sciaven  annimmt,  die  nach  den  Spanischen 
Colonieen  giengen.  Seit  1500  bis  1800  also  die  runde 
Zahl  von  anderthalb  Millionen! 

'^)  Man  bat  zwar  schon  aas  einigen,  hin  und  nieder  in 
ofientlichen  Blättern  gestandenen,  NachnGh.en  gese- 


\ 


Ahhandlu  n  g  en.  %jx 

keif  di§  theil«  durch  fremde  Ursachen ,  theiU 
durch  schlechte  Maasregelxi  der  Englischeu  Re^ 
gieruog  so  lange  Zeit  hindurch  unterhalten  war- 
den»  ihre  £ndschaft  erreicht.  .  n 

s 

Nachdem  fast  zwei  Jahrhunderte  hindurch' 
alles  freaodscbaftliche  Verkehr  mit  diesem  Ret* 
che  unterbrochen  gewesen  war,  so  ist  es  jetzt 
aufs  Neue  wieder  hergestellt  worden,  und  man 
darf  hoffen,  dafs  uns  die  vorigen  Irrthümer  zur 
Lehre  dienen,  und  wir  nicht  mehr  in  dieselbeYi. 
verfallen  werden;  denn  politisches  Unglück  ist 
im  Grunde  nur  ein  anderer  Name  für  ein  unge« 
schicktes- Benehmen  und  eine  üble  Staatsverwal» 
tung*  Bis  jetzt  sind  un»  zwar  dia  Artikel  dee 
am  fünften  Januar  1809  abgeschiosseneu  Friedeas* 
tractats  noch  nicht  bekannt  geworden;     allein  ^ea 

hen ,  dafs  ticH  cKe  Englische  Regierung  in  den  nf^ne* 
reo  Zeiten  äufserst  bon^ubt,  und  ihre  freundschaft- 
lichen Verhältnisse  mit. der  Pforte  dazu  benutzt  hat, 
um  sich  in  den  Besitz  eines  freien  und  nneinge« 
schränkten  Handelsrcrkehri  nach  dem  Schwarzen 
Meere  zu  setzen;  allein  in  wiefern  e§  ihr  gelungen 
war,  wufste  man  bis  Jetzt  i^och  nicht.  Alle  die  dar- 
über erhaltenen  Nachrichten  waren  sokurt  und  itnToll« 
ständig,  dafs  man  die  wahre  Lage  dieser,  für  England 
so  höchst  wichtigen,  Angele^^enheit  unmöglich  deut- 
lich daraus  ersehen  konnte.  Um  desto  interessanter 
war  es  uns  daher,  in  dem  dritten  Anhange  zu  Clar- 
h  e^s  Travels  in  various  countries  of  Kurope,  Asia  and 
Africa^  I.  Th. ,  diesen, schätzbsfren  Aufsatz,  der  auf 
den  befragiichen  Gegenstand  das  helleste  Licht 
wiift,  zu  finden,'  und  wir  stehen  nicht  an,  unseren 
Lesern  denselben  in  einer  treuen  Uebersctzung  hier 
niitzuthcilen.  X}.    H.     . 


\ 


372  Abh  andlung  eiu 

üt  gär  nicht  zu!  bezweifeln,  dafs  si^^h  daranter 
aujch  einer,  die  freie  ScfiifTfahrt  auf  dem  Schwar- 
ze Meere  betreffend,  befinden  wird,  weil  diese 
letztere  uns  schon  im  Jahre  17^99  förmlich  zuge- 
standen worden  ist;  diese  aufs  r«feue  erlangte 
Freiheit  ist  aber  von  solcher  Wichtigkeit,  dafs 
sie  nicht  früh  genug  zur  Kenntnifs  unserer  Kauf* 
leute,  Schiffs  •  Eigenthümer  und  Seeleute  gebracht 
werden  kann. 

Das  Schwarze  Meer  ist  unglücklicher  Weise 
in  neueren <*  Zeiten  von  unserer  Regierung  mit 
einer  unbegreiflichen  Gleichgültigkeit  behandelt 
worden,  und  die  Republikeu  Genua  und  Vene- 
dig scheinen  überhaupt  die  einzigen  Mächte  des 
netteren  Europa  gewesen  zu  seyn,  welche  die 
Wichtigkeit  des  Handels  mit  demselben,  und 
dafs  man  auf  diesem  Wege  unmittelbar  in  das 
Merz  des  Continents  eindringen  könne,  einsa- 
hen. Aus  älteren  Tractaten  zwischen  England 
und  der  Ott omanni sehen  Pforte  ergiebt  sich 
zwar,  dafs  wir  schon  unter  der  Regierung  der 
Königin  Elisabeth  oder  Jacoh's  I.'den  Besitz  des 
freien  Handels  nach  dem  Schwarzen  Meere  er- 
balten hatten;  allein  ganz  ungewifs  ist  es,  wann 
lind  durch  welche  Veranlassung  wir  ihn  wieder 
aufgegeben  haben.  Alles,  was  Wir  mit  Zuver- 
lässigkeit über  diesen  Gegenstand  wissen,  ist  in 
dem  ersten  der  drei  unten  folgenden  Actenstücke 
enthalten;  dieses  Actenstück  ist  ein  Pro  Memo« 
ria,  welches  Hr.  Smith  ^  bevollmächtigter  Mini- 
ster Sr.  Majestät,  der' Pfort«  überreicht  hat,  und 
worin  derselbe  um  eine  neue  Anerkennung,  und 


^  Abhandlungen,  qj^ 

gewissermafsen  um  eine  ganz  neue  UeVertrtfgang 
des  Rechtes  der  freien  Schifff^hrt  in  clieseoi 
Meere  zu  Gunsten  der  Englischen  Flagge  geh«* 
ten  hat.  Diese  Bitte  wurde  ihm  auch  sogleich 
ohne  alles  Bedenken  zugestanden ,  wie  man  aus 
dem  zweiten  der  nachfolgenden  Actenstücke 
sieht,  welches  idie  bestimmte  Einwilligung  dea 
▼erstorbenen  Sultans  Selim  enthält.  Durch  ^in« 
von  den  excentrischen  Bewegungen,  welche  di» 
Englische  Diplomatik  charakterisiren ,  ist  di^see 
Minister  wenige  Wochen  nachher  'zurückberufen 
und  von  dem  Grafen  von  Elgin  ersetzt  worden» 
der  zugleich  den  Rang  eines  aufserordentlichen 
Gesandten  erhielt.  Allein  nicht  unter' ihm »  sön* 
dem  erst  als  Hr.  Stratton  in  der  Eigenschaft  als 
Charge  d'Affaires  auf  den  Grafen  gefolgt  war, 
wurde  das  dritte  und  ^  letzte  Actenstück  ausge- 
fertigt. 

In  wieweit  späterhin »  während  tHr.  Drum*^ 
mond  Gesandter  zu  Constantinopel  war,  von  die* 
ser  unsereir  erneuerten  Freiheit  Gebrauch  ge« 
macht  worden  ist,  kann  ich  nicht  mit  Bestin^mt« 
lieit  angehen;  allein  dafs  dieser  ganze,  so  höchst 
einträgliche,  und  kaum  erst  begonnene,  Handel 
späterhin  wieder  gänzlich  abgebrochen  worden 
ist,  dies  war  eine  von  den  vielen  nachtheiligen 
und  beklagenswerthen  Folgen  von  Hrn.  Arbuth'- 
nofs  unbegreiflicher  Flucht  von  Constantinopel 
im  J.  1807  am  Bord  der  Fregatte  Endymion. 

Ob  es  gleich  eigentlich  nicht  hierher  gehört, 
so  mufs  ich  doch,    bei  Gelegenheit   der  vielev^ 


974  A  b  h  a  n  d  l  u  n g  e^n. 

fchon  von  mir  genannten  Nameji.^  in  wenigeii 
'VVoften  mein  Bedauern  2u  ei kennen  geben,  daft 
h^i  uns  so  häufig  die  wichtigsten  ausländischen 
Missionen  mit  Neulingen  besetzt,  und  dagegen 
dJijB,  von  Jugend  auf  insder  Diplomati):  gebilde- 
ten Minister  bei  Seite  geschoben  worden.  Von 
den  sammtlichen  obon  genannten  Männern  hat- 
ten nur  allein  Hr.  Smith  und  Hr.  Stratton  in 
de  diplomatischen  Laufbahn  von  untenaof  ge« 
dient,  der  erstere  als  Gesandtscbafts^Sacretär  zu 
Constaniinopel  im  J.  1793*  unter  Hrn.  Listen^ 
nod'der  letztere  in  gleicher  Eigenschaft  unter 
Hrn«  Keith  zu  Wien  im  L  1788«  ^^^^  übrigen 
genannten  Repräsentanten  Sr.  Majestät  bei  dex 
Vforte  waren  weder  zu  diesem  Stande  erzogen 
worden,  noch  hatten  sie  sich  die  erforderliche 
Erfabriing  in  diesem  Fache  erworben,  noch  be- 
safsen  sie  auch  hinlängliche  Localkenntnisse,  um 
unsere  Angelegenheiten  in  6er  Levante  auf  eine 
zweckmäfsigo  Art  zu  besorgen*  Alle  diese  Män- 
^aer .  können  in  anderer  Rücksicht  ihre  grofsen 
Vorzüge  besitzen,  allein  zu  dieser  Stelle,  die^  ei- 
nen Mann  von  vorzüglicher  Erfahrung  und  Ge- 
fchicklichkeit  erfordert,  pafsten  sie  durchaus 
nicht;  und  dafs  auch  die  Regierung  dieses  bei 
Jedem  unter  ihnen  selbst  eingesehen  hat,  davo^ 
giebt  der*  Bericht  des  Finanz- Ausschusses,  der 
am  15.  Mar^  1808  dem  Hause  der  Gemeinen 
vorgelegt  worden  ist,,  den  vollgültigsten  Beweis  i 
denn  in  demselben  befinden  sich  fünf  Ex-Diplo- 
tnatiker,  die. alle  bei  der  hohen  Pforte  angestellt 
-gewesen  sind,  und  defen  desfalsige  Pension  sich 
.  «umnefar  jährlich  auf  die  Summe  von  8950  Pfd. 


A  b  h  a  n  d  l  un  g  s  m*  975 

Sterling  belauft.  Auch  Hy.  Adair  bat  ab  Ge? 
tändter  zum  ersten  Male  in  ^  iteinitfia  Leben  dea 
Fufs  in  die   Türkei  gesetzt«   : 

.'    *  "^ 

Ich  kehre  jedoph  wieder  zu  meiBem  Gegen*' 
etande  zurück.  Wenn  es  uns  also  geglückt  seyn  ' 
wird,  unsern  .  ehemaligen  Handel  auf  dieses 
Seite  des  Bosporus  wieder  heizusteUen,  so  müs- 
sen wir  auf  das  ip^b  st  liebste  darauf  bedacht  seyn, 
neue  Verbindungen  in  dea  Ländern  am  Schwär« 
zen  Meei^e  aniuknupfen.  Wie  grofs  die  Vor* 
^heile  sind^  die  in  dem  Verkehr  mit  fr^thden 
Xündern  aiis  einer  vorläufigen  genauen  Kenntnifs 
derselben  in  statistischer,  geographischer  und'hyr 
drographischer  Rücksicht  entsteben,  davon  ge» 
hen  uns  unsere  natürlichen  Nebenbuhler  das 
überzeugendste  Beispiel.  Es  ist  eine  bekannte 
Sache,  wie  unermüdlich  dii&  Franzosen  in  Erlan^ 
gung  aller  Arten  von  Local* Kenntnissen,  4ie  so* 
wohl  im  Krieg  als  im  Frieden  nützlich  seyn  kön- 
nen, sind,  und  wie  methodisch  sie  bei  der  An^  « 
Wendung  dieser  Kenntnisse  zu  Wer'ke  ^ehen. 
Bei  uns  hingegen  wird  dieser  Zweig  der'  Wissen- 
schaften allzusehr  vernachlässigt.  Im  Verhält- 
nisse zu  utiserer  Bevölkerung  besitzen  wir  zwar, 
vielleicht  eine  gröfsere  Anzahl  von  Gelehrten 
^nd  wohlunterrichteten  Individuen,  als  irgend  eitt 
Land  in  Europa^  Teutschland  aun^enommen;* 
allein  unsere  Kenntnisse  der  Erde  und  ihrer  ver- 
schieden^en  Theile  sind  nicht  gehörig  verarbeitet, 
und  werden  nicht  zweckmäfsig  angewendet,  ün*^ 
sere  Seecharten  sind,  mit  wenigen  Ausnahmen, 
so  äuts^ist  {ehiei^haft,  dafs  sie  einer  See  fahren* 
• 


276  Abhandlungen. 

den  Nation  zur  wahren  Schande  gereichen.  Ein 
Charten  -  Fabricant  zeichnet  immer  die  zahllosen 
Fehler  eines  älteren  wieder  nach,  und  diese 
Fehler  werden  daher  in  jeder  neuen  Charte  im* 
mer  wieder  gefunden ;  der  Kaufmann  ist  offen* 
b»r  mehr  iur  das  äufsere  Aussehen  seiner  Waare« 
als  für  den  inneren  Werth  derselben  in  wissen- 
scbafilicher  Rücksicht  besorgt.  Die  erneuerte 
Schiffahrt  nach  der  Levante  giebt  uns  aber  jetzt 
huifentlich  eine  erwünschte  Gelegenheit,  die  Hy« 
dio^sraphie.  des  Schwarzen  Meeres  gründlich  za 
berichtigen,  und  unsere  Charten  über  diesen 
wichtigen  geographischen  Gegenstand  zu  ver« 
hassern. 


I. 

PROMEMORiA, 

• 

u^elches    der    Erhabenen   Ottomannischen  ^  Pforte 
von '  Sr.   Majestät    bevollmächtigtem  Minister^ 
'  Hrn.  I.  S.  Smith^  übergeben  worden  ist. 

Der  'hevoUmä  chtigte  Minister  Sr.  Grofsbrit« 
taniichen  Majestät  hat  schon  einmal  die  Ehre 
gehabt,  die  Erhabene  Ottomannische  Pforte  von 
einer  Bitte  zu  unterrichten,  welche  Sr.  Majestät 
iron  einer  alten,  durch  königliche  Briefe  bestä* 
tjgten  Corporation,  nämlich  der  Compagnle  der« 
jenigen  Kaufleute  in  England ,  welche  nach  den 
Levantiscbex^  Meeren  Handel  treiben,  überreicht 
worden  ist.    Der  Inhalt  dieses  Bittschreibens  be** 


Abhandlungen.  277 

jteht  darin;     dar«  aic^  von   der  Erhabenen  Pforte 

die   nämlichen   Vortheile  zu  erhalten  wünschen, 

deren  sich  andere,  mehr  begünstigte  Nationen  in 

•dem  Oitomannischen  Reiche  zu   erfreuen  haben; 

unter    welche  Vortheile   sie   ganz   vorzüglicji   die 

den    Russen    und     Teutschen    ertheiite    Freiheit 

^ider  Schiff  fahrt  nach  d«m  .Schwarten  Meere  rech- 

-«len.      Die  damals  stallt   gehabte  officielle  ErölE- 

'  nung   dieser  Bitte   ist    so    günstig  und   wohlwol- 

lebd  aufgenommen   worden,     dafs   d^r  Orofsbrit* 

tanische   Minister  es    für  seine  Schuldigkeit  hält, 

seine    zu    jener    Zeit    nur    gelegentlich    mitge* 

theilten  Ide^i  nunmehi:   ausführlich  tfx ..  entwik- 

kein ,    und   diesiilben   in   ihrem  ganzen  Umfange 

mit  allen    dazti .  gehörigen  Beweisen   der  hohop 

Pforte  Torzulegen#tiT    r 

Vor  der  am  5.  Jänner  1799  abgeschlossenen. 
Of-und  Defensiv  »Allianz  beruhten  ;aUe  politi« 
sehen  Verbindungen  der  beiden  Reiche  aijif  der 
Basis  der  heiligen  Capitulationen  und  Friedens- 
Schlüsse j  wie  dieselben  in  älteren  Zeiten  durch 
verschiedene  Gesandten  zu  Stande  gebracht  wox« 
den,  und  wie  sie  nachher  im  L  i66i  oder  1663 
durc^  den  X^rafen  v.  fVinchelsea,  aufserordent- 
lichen  Gesandten  von  König  Karl  IL^  wifider 
erneuen  und  vermehrt  worden  sind«  Eine  ähn«^ 
liehe  Erneuerung  und  Vermehrung  erfolgte  auch 
noch  später\iin  zu  Adrianbpel  im  J*  1675  d|irch 
Hrn.  Jchn  Finch ^  aulserordentlichen  GlB^andten 
St.  genannten  Majestät ,  an  den  Sultan  Mahomed 
Khamn..  Dieser  alte  .  Vertrag  enthält  mehrer«  ^ 
X  Q.  JS.  XXX  VII,  Bds.  2    St.  T 


2jS  Abhandlungen» 

Artikel  9  welche  sich  in  den  bestimmtesten  Aus- 
drücken auf  die  gegenwärtige  Angelegenheit  be- 
ziehen, und  ich  mtifs-Gnir  daher  die  Erlaubcils 
ausbitten ,  sie  hier  kürz^lich  in  Erinnerung  briii* 
gen  zu  dürfen. 

"?  In  den  Artikeln  I.■4^  und  7.  ist  in  klaren 
Worten  festgesetzt,  dafs  die  englischen  Untertha- 
nen  ihit  ihren  Göterln  und  Waaren   ip  allenund 

jeden  Theilen  des  Ottomannischen  fleicbesc^ei 
iihd    ungehindert  «in  ^  und    ausgehen^     und  dafa 

'ihre  Sc^itfö  in  alle  und  iede  Häven  desselben 
diül^iiferi  ,  utid '  sich  darin  aufhalten,  dürfen*       la 

^dem  ä2.  Artikel  wird- diese  Erlauhnifs  der  freien 

^-SchiiTtahrt  und  des  AufentbdUes  i&'allen  Hävea, 
so  wie  auch  des  ungehindertesriv^aufesi* und  Ver- 
kaufes aller  erlaubten  Waaren  wiederholt,  und 
tu^leich  ein  umständliche«' Verzeichnifs  ^n  den 
verbotiaiien  Waaren  beigefugt.  Der  ig«  Artikel 
sichert  /den  Engländern  alle,  den  Handel  und 
die  Schifflahrt  betreffenden.  Rechte  und*  Privile- 
gien  zu,     die  irgend   einer  anderen  Nation    vei« 

*  willigt  worden  sind.       Um  aber    diesen  'letzteren 

'Pünct  tech  deutlicher  und  bestimmter  herauszu- 
hel>en,  wird  in  dem  37.  Artikel  erklart f'  dafs 
alle  durch  käiserl.  Decrete^  es  sey  vor  oder  nach 
^^f  Unterzeichnung  -dieses  Tractates,  an  andere 
Nationen  verwilligte  oder  noch  zu  yerwiiligende 
Recfhte  und  Privilegien  sich  auch  auf  die  iS/t^- 
länder  erstrecken,  und  auf  sie  angewendet  wer- 
den sollen.  Im  36.  Artikel  wird  den  Jin^h^chen 
Kaulleüten  in  den  bestimmtesten  Attsdrück«n  die 


Abhandlungen*  9jq 

Erlaubnif»  eTtheilt,  untter  ihrer  eigenen  Flagge 
auf  dem  Don  in  das  Moskowitische  Reich,  so 
wie  auch  nach  Persien  zu«  gehen',  trnd  zu  Land 
nnd  zu  Wasser  in  allen  diesen  Ländern  unge« 
hindert  Handel  zu  treiben. 

Damit    aber    auch    nicht    ein    Schatten    von 
Zweifel    über    deü    eigentlichen    umfang    dieser 
uns    zugestandenen  freien  Schifffahrt   übrig   blei- 
hen  sollte^,     so  enthält  der  3g.  Artikel  die  merk- 
würdige Efklärung,  dafs,    wenn  Englische,   nach 
Constantinopel   bestimmte,    Schiffe   durch  ungün- 
atiges  Wetter  genöthigt  werden   sollten,     in  Kaf*  . 
fa"^)    oder  in    irgend    einem   anderen   ähnlichen 
Haven  einzulaufen,    sie  nicht  gezwungen  werden 
sollten,     wider   ihren   Willen    einen   Theil    ihrer 
Ladung   zu    verkaufen.       Die   Orts  -  Beschreibung 
in    diesem   und   dem   vorhergehenden    Artikel   ist 
so  vollkommen  deutlich ,     dafs  jede    Weitere  £x« 
Uärung  unnöthig  ist. 

Dies  sind  nun  die  historischen  Zeugnisse, 
welche  den  Engländern  bei  ihreiti  "Gesuche  zu 
Statten  kommen.  Sie  beweisen  unwidersprech- 
lieh  9  dafs  wir  ehemals  das  Recht  dek"  freien  Schiff« 
fahrt  in  diesem  Meere  wirklich  •  bespssen  haben, 
dafs  dieses  Recht  durch  ein  authentisches  Docu- 
ment  anerkannt  worden,  dafs  es  zwar  in  der  Fol«  * 


*>  Ein  HaTon  im  Schwaxa^en  Meere  auf  der  sudöstüchen 
Käste  der  Krimm^ 

T  B 


d8o  "  Ab handlungen. 

ge  'durch  die  Veränderlichkeit  aller  menschlichen 
Dinge  eingeschlafen ,  aber  dessenungeachtet  nie- 
mals erloschen  ist;  der  hlofse,  durch  die  verän« 
dertan  Zeitumstände  veranlafste,  Nichtgebrauch 
eines  Rechtes  ist  ja  sehr  verschieden  von  einex 
Entsagung  od^  Verwirkung  desselben.. 

.  Wenn  man  aber  auch  annehmen  wollte,  dafs 
die  Gleichsetzung  der  Engländer  mit  anderen 
Nationen  nicht  so  bestimmt  ausgedrückt  worden 
wäre,  wie  es  in  dem  ig.  Artikel  dieses  Tractates 
t  geschehen  ist;  wenn. ferner  die  Küsten  der  ^rimnt 
nicht  so  deutlich,  wie  in  dem  38.  Artikel  bezeiph«' 
net  worden  wären;  ja  wenn  sogar  England  ganz 
und  gar  kein  früheres  Recht  besäfse,  das  ihm 
bei  seiner  jetzigen  ]^*oirderung  zu  Statten  käme, 
fo  giebt  es  doch  noch  andere  Gründe,  die  eine 
für  uns  günstige  Entscheidung  dieser  Angelegen« 
heit  erwarten  lassen,  und  diese  Gründe  liegep 
in  dem  liberalen  System  der  Erhabenen  Piorte, 
in  Rücksicht  ihrer  auswärtigen  Verhältnisse,  in 
der  Zuträglichkeit  der  Sache  an  und  fiir  sich, 
und  in  dem  eigenen  Interesse  des  Reichs.  Es 
würde  überflüssig  seyn,  wenn  ich  hier  Beispiele 
von  der  exemplarischen  Rechtlichkeit  und  Treue 
anführen  wollte,  womit  die  Ottomanni^che  Re- 
gierung alle  Verträge  zu  beobachten  gewohnt  ist, 
und  besonders  von  ihrer  gerechten,  und  billigen 
Verfahrungsart  gegen  England.  Alle  Europäi- 
f chen  Höfe  haben  hierüber  nur  eine  Stimme, 
ttn^  ich  glaube  daher  diesen  Gegenstand  hier 
unberührt  lassen  :^u  dürfen. 


Abhandlungen.  Sgl 

Seit  der  Zeit  aber,  ^o  das  Schwarze  Meer 
rings  amber  von  Türkischem  Gebiete  eingefafi t 
war 9  ist  durch  mancherlei  Umstände,  deren  wei« 
tere  Anführung  hier  unnöthig  ist ,  ein  Theil  toh 
den  Küsten  dieses  Meeres  an  Rußlund  gekom* 
men,  und  ähnliche  Vorfälle  ha'ben  auch  dem 
Hause  Oesierreich  das  Recht  der  freien  Schif« 
fahrt  in  demselben  verschafft,  ,  ob  es  gleich  nicht 
wie  die  erstere  Macht  ein  eigenthümliches  Ge» 
biet  auf  den  Küsten  desselben  besitzt.  So  natür« 
lieh  es  nun  auch  ist,  dafs  diejenige  Macht,  die 
sich  in  dem  alleinigen  Besitze  des  Schlüssele  von 
diesem,  mit  Land  umschlossenen  Meere  befindet^ 
et  für  eine  Pflicht  gegen  ihre  Unterthanen  hält^ 
sdle  Fremden  von  dem  Handel  und  der  Schiff- 
fahrt  aus  demselben  mit  der  strengsten  Vorsicht 
auszuschliefsen ,  so  fallen  doch,  sobald  einmal 
eine  einzige  fremde  Flagge  den  freien  Zutritt 
dasellist  erhalten  hat,  alle  vorherigen  Grunde  za 
Gunsten  dieses  Alleinhandels  weg,  und  es  tritt 
eine  andere  Ordnung  der  Oingie  ein,  wobei  der 
nnermefsliche  Gewinn  det  zuerst  Begünstigten 
unter  einen  oder  mehrere  andere  Mitbewerber 
vertheilt  werden  mulis. 

V  Dem  Türkischen  Kustenhandel  geschieht 
nicht  nur  durch  die  unmittelbaren  Reisen  von 
fremden  Schiffen  nicht  der  allergeringste  Eintrag, 
sondern  es  ist  vielmehr  vorauszusehen ,  dafs  die 
Ottomanniichen  Seelente  durch  das  Beispiel  ei- 
ner Seefahrenden  Nation:,  wie  die  Engländer , 
an  Kenntnissen  und  Erfahrung  beträchtlich  ge» 


2S2  Abhandlungen. 

winnen,  lind,  dafs  auch  die  Schi  ff  basier  durch  den 
Anblick  von  voll  komm  eneren  Modellen  »in  ihrer 
KuAst  bedeutende  Fortschritte  machen  werden. 
Dar  Transit  bei  Conti antinopel  mufs  für  den 
JCaiterl.^  Schatz  einen  höchst  ansehnlichen  Ge- 
»winn  abwerfet,  und  die  Waaren,  welplie  i?«^- 
,i/»ir}£2  liefert  ,  sind*  für  alle  Classen  dieser  Nation 
nützlich  ,  für  einige  derselben  aber  von  der  er- 
•ten  «Noth wendigkeit.  Wenn  einmal  die  Engli« 
sehen  Seefahrer  die  Erlaubnift  besitzen,  in  die 
innersten  Buchten  des  Schwarzen  Meeres  einzu* 
laufen^  und  auf  diesem  Wege  in. die  entlegen- 
»ten  Länder  vorzudringen ,  so  wird  sich  ihr  Han« 
del  nicht  mehr,  wie  jetzt,  auf  zwei  oder  drei 
Schiffe  einschränken,  die  blofs  allein  der  Haupt« 
«tadt  nach  ^^m.  geringen  Maase  ihrer  eigenen 
Consumtion  jährlich  die  benölhigien  Waaren  zu« 
führen,  sondern  man  wird  daselbst  in  kurzer 
.  Zeit  ganze,  mit  den  reichsten  Producten  der  al« 
ten  und  neuen  Welt  beladene'  Flotten  ankotn« 
men  sehen.  Durch  die  Capit&lien  und  den  Cre- 
dit der  Engländer  werden  bald  blühende  Nieder«^ 
l^ssungen  in  den  jetzt  öden  nnd  verlassenen  Hä« 
ven  von  Anatolien  entstehen;  hiervon  wird  das 
ganze  umliegende  Land  die  heilsamsten  Wirkun- 
gen empfinden,  und  den  Land  -  Eigenthümern 
>iwird  es,  niemals  an  einer  sicheren  Gelegenheit 
/nangeln,  ihre  Prodücte  abzusetzen.  Sinope  und 
Trehizbnd  ,v9erd9tx  emU  Neue  in  Rückncht  auf 
Wohlstand  und  Bevölkerung  mit  Aleppo  und 
Smyrna,  wetteifern.  Die  Ahazen,  Lazf^n  und 
andere  unruhige  Horden^     die  in  den  unzugäog- 


Abhandlungen»  283 

liehen  Gebirgi  -  Festungen  hausen,  werden  häu- 
figer auf  diesen  grofsen  Märkten  mit  ihren  Mit* 
Unterthanen  zusammentreffea,  und  dadurch  noth- 
wendigerweise  einsehen  lernen ,  dafs  ihr  wah* 
res  Iiiteresse  mit .  der  Erfüllung  ihrer  Püichten 
unzertrennlich  verbunden  iit.     ^ 


Es  giebt  zwar  noch  viele  andere  Grunde, 
die  ich  zur  Beförderung  dieser  Angelegenheit  an- 
führen  könnte,  allein  der  aller  vorzüglichste,  und 
auf  den  am  sichersten  zu  rechnep  ist,  liegt  in 
d«n  bekannten  grofsmüthigen  Gesinnungen  Sr.^ 
kaiserL  Majestät.  Dieser  Monarch  wird  zuver- 
lässig nicht  zugeben,  dafs  ein  alter,  unwandel- 
bar getreuer  AHürter  seines  Reiches  geringere 
Rechte  und  Vprzüge  in  seinen  Staaten  besitze, 
als  andere  Mächte;  das  Englische  Ministerium 
lebt,  im  Gegentheile  der  schmeichelhaften  Hoff* 
nung,  dafs  hei  Veranlassung  der  gegenwärngea 
Angelegenheit  unserer  Nation,  wenn  die  Wün* 
sehe  derselbe»  an  und  für  sich  nipht  unbillig 
und  mit  dem  wahren  Interesse  des  Ottomanni^ 
tchen  Reiches  nicht  unverträgkch  sind,  noch  an- 
dere und  mehrere  Veiwilligungen  zugestanden 
werden.  Gegenwärtig  bittet  man  blofs  um  diö 
Erneuerung  einer  ehrwürdigen  Urkunde,  um  die 
günstige  Erklärung  einer  alten,  durch  die  Zeit- 
umstände, zweideutig  gewordenen,  Verwilligung 
und  -Uni  die  Wiederherstellung  eines  Rechtes, 
das^  blofs  allein  durch  den  Nichtgebrauch  zweifel- 
haft geworden  ist.  ^ 


dg^         '  Ahhändlun  gen,  \ 

Aucfa  moralisehe  Wirlkungea  dürfen  von  ei- 
ner weisen  Regierung  bei  ihren  politischen  Ver- 
bindungen nicht  übersehen  werden,  denn  %o  wie 
ein  diplomatischer  Vertrag  gewissermafsen  den 
Körper  einer  Allianz  bildet,  ebenso  müssen  die 
National  -  Gesinnungen  und  Gefühle  die  Seele 
derselben  beleben.  £in  durch  die  Bewilligung 
dieser  Bitte  gegebener,  so  unzweideutiger  Beweif 
.von  dem  wohlwollenden  Interesse,  das  der'Rai» 
ser  an  dem  Besten  der  Engländer  äimmt,  mnfa 
aber  nothwendigerweise  einen  lebhaften  und 
ewig  dauernden  Eindruck  auf  das  Herz  Sr.  Ma- 
jestät des  Königs  machen,  und  sein  gerechtes 
Vertrauen  in  die  Person  und  die  Regierung  sei* 
nes  erhabenen  Alliirten  wo  möglich  noch  ver- 
mehren. Das  Volk  in  England^  das  sich  bekann- 
termafsen  durch  Thätigkeit  und  Industrie  so 
vortheilhaft  auszeichnet,  wird  eine  zu  gleicheK 
Zeit  so  schätzbare  und  so  weise  Verwillignng 
nach  ihrem  ganzen  Werthe  zu  erkennen  wissen« 
und  die  öffentliche  Meinung  wird  sich  mit  aller 
Stärke  für  die  dauerhafteste  Verbindung  zwischen 
beiden  Staaten  erklären*  Theil  zu  nehmen  an 
den  energischen  Unternehmungen  eines  kriege- 
rischen Volkes  ist  aber  keine  unpassende  Vergel- 
tung für  mercantilische  Begünstigungen;  die  >auf« 
richtige  und  tbätige  Zuneigung  einer  unabhän- 
gigen^ NatiQU  ist  kein  unwürdiger  Beweis  von 
Dankbarkeit  für  eine  empfangene  Gunstbezeug* 
ung.  Sultan  Selim  wird  siöh  in  den  dankbaren 
Herzen  der  Engländer  ein  nnvertilgbares  Denk- 
mal errichten!        •      n         ■  ^' 


Ahhandlung^n.  885. 

Der  Englische  Miniiter  glaabt  nniimelir  die ' 
Befehle  seines  Hof  et  hinlänglich  erfüllt  zu  ha^ 
ben.  Ex  hat  erstens  bewiesen,  dafs  seine  Natioa 
die  gerechtesten  Ansprache  auf  die  Erneuerano; 
der  befraglichen  Freiheit^  als  auf  eiti  noch  fort-' 
dauerndes,  in  keiner  P%ü'cksich«  evloschenes  Recht 
machen  könne;  zweitens  hat  er  auch  den  Ge* 
genstand  iii  Rücksicht  seiner  politischen  Zuträgt 
lichkeit  untersucht;  und  drittens  bittet  er  um 
die  kaiserliche  Bewilligung »  als  eine' der  Engli- 
schen Nation  zu  ertheilende  Begünstigung.  Ec 
aetzt  ein  so  festes  Vertrauen  in  die  Gerechtigkeit 
und  Weisheit  der  Erhabenen  Pforte,  und  vorzüg« 
lieh  in  die  Grofsrouth  des  Kaisers  selbst,  dafs  es 
ihm  nicht  einmal  einfallt,  auch  nur  den  gering* 
sten  Zweifel  in  den  glücklichen  Erfolg  dieser 
Unterhandlung  zu  setzen ,  weil  dieselbe,  wenn  ^ 
gleich  schwachen  Händen  anvertraut,  doch  auf 
einer  uner%chütterlich   festen  Basis  gegründet  is*t> 

Es  ist  nunmehr  noch  die  Pflicht  des  Unter* 
zeichnete^,  im  Namen  seines  Hofes  den  Gegen» 
stand  seiner  Bitte  bestimmt  auszusprechen.  Er 
besteht  nämlich  in  der  Ertbeilung  eines  kaiserli- 
chen Firmans,  durch  welchen  die  Schifffahrt  der 
Engländer  auf  dem  Schwarzen  Meere  auf  den 
Dämlichen  Fufs  wieder  hergestellt  wird,  wie 
sie  unter  der  Regierung  des  Sultans  Mahommed 
Khaan^  des  mächtigsten  Kaisers  der  Ottomannen^ 
und  der  Königin  Elisabeth  glorreichen  Anden« 
kens ,  oder  ihres  unmittelbaren  königlichen  Nach« 
folgers  y    zu  Folge  heiliger  Verträge   schon  wirk*^ 


2S6  Ahkandlu  nge  h. 

Iftth  Stmt  gehabt  hatte*  Besonders  wünscht  man^ 
dafs  di«  Erhabene  Pforte  diese  Freiheit,  der  Schiff- 
fahrt den  Engländern  in  xlem  nämlichen  Maasa 
efrtheilen  möchte,  .  'wie  »ie  dieselbe  den  Russen 
in  dem  Vertrage  von  Cpnstantiuapel  vom  ao.  Ja» 
nius  1783  y  u^^  durch  den  Frieden  von  Yassy 
vom  9. -Jänner  1792  zugestanden  hat,  und  dafa 
nur  solche  Abänderungen  dabei  angebracht  wer- 
den, die  der  seitdem  ?eiänderten  ZeitucDstände 
wegen  wesentlich  nöthig  sind.  Wenn  daher  'zu 
Treffnng  eines  endlichen  Uebereinkommens  voa 
beiden  Seiten  Abgeordnete  ernannt  werden  soll- 
ten, so  würden  bei  ihrem  Geschäfte  die  Conven- 
tionen,  welche  wegen  der  Fahrt  durch  den 
Sund  in  die  O^f«^^  abgeschlossen  sind,  oder  an» 
dere  ähnliche  Verträge,  die  in  den  Suropäischea 
See  Gesetzen  eine  öffentliche  Autorität  besiz* 
zen,  zum  Grunde  gelegt  werden  dürfen. 

Schliefslich  hält  es  nun  der  Unterzeichnetie 
noch  für  seine  Pflicht,  dem  erleuchteten  Otto« 
mannischen  Ministerium  bei  dieser  Gelegenheit 
seinen  ehrerbietigsten  Dank  abzustatten,  für  die 
'  g«täUige  Aufmerksamkeit,  womit  bisher  alle  sei- 
ne, in  den  Angelegenheiten  seines  Dienstes  über^ 
«eichten,  Vorstellungen  aufgenommen  worden 
nnd.  Br  glaubt,  in  sehr  kritischen  Zeitpuncten 
Beweise  gegeben  zu  haben,  dafs  er  immer  he- 
xeit  ist,  seine  Pflichten  gegen  deil  Hof,  an  wel- 
oiien  er  gesandt  worden ^  auf  das  gewissenhafte« 
fite  zu  erfüllen,  und  er  zweifelt  datier  nicht, 
dafs ,     wenn  er  hier   nochmals  die .  Veirsicheraog 


Abhandlungen.  287 

davon  wiederholt,  dieselbe  von  der  Erhabenea 
Pforte  als  aufrichtig  und  wahr  wird  angenooi« 
men  werden* 

Beligrad  bei  Constantinopel ,  im  Sept.   I799» 
(Signirt)     /.  S.  SmitK 


IL 

Kaiserliche  Verwilligung  der  freien 
^  Schifffahrt  auf  dem  Schw arzenM ee^ 
re^  so  wie  dieselbe  dem  engl.  Minister^  Hm, 
J.  S,  Smithy  übergeben  ^  und  in  die  ProtO" 
colle  der  englischen  Gesandtschaf  ts  -  Canzlei 
zu   Constantinopel  eingetragen  worden  ist. 

Da  nanmefar  das,  zwischen  der  Erhabenen 
Pforte  und  dem  Englischen  Hofe  von  den  alleräl« 
testen  Zeiten  her  bestandene  gute  Einverstänr^nifs 
durch  eine,  auf  die  Grundsätze  der  unerschütter- 
lichsten Aufrichtigkeit  und  Rechtlichkeit  gebaute, 
Allianz  gekrönt  worden  ist,  und  diese  neue,  zwi- 
«chen  beiden  Höfen  errichtete,  Verbindung  auch 
schon  gegenseitig  eine  Meng^  der  wohlthätigsteh 
Wirkungen  hervorgebracht  hat,  so  darf  man  mit 
Zuverlässigkeit  erwarten,  dafs  die  Folgen  davon  in 
Zukunft  noch  immer  mehr  und  mehr  heilsam 
und  erspriefsiich  seyn  werden.  Weil  aber  vor  ' 
einiger  Zeit  der  engl,  bevollmächtigte  Minister 
bei  der  Erhabenen  Pforte,     unser    sehr   geehrter 


<2g8  ''     Abhandlungen.   . 

Treund,  eiqe  Vor  stell  an  g  w  egea.  der  freien  Scbiff* 
fahrt  auf  dem  Schwarzen  Meere  für  die  Kauffahr- 
teischiffe seiner  Nation  bei  uns  eingereicht,  und 
clarini  das  gerechteste  Vertrauen  auf  die  Anhäng- 
lichkeit und  Freundschaft  der  Pforte  für  seinen 
^  Hof  zu  erkennen  gegeben  hat,  so  ist  diese  seine 
Vorstellung  von  uns  in  die  reiflichste  (Jeberlegung 

^  gezogen  worden.  Um  nun  einen  neuen  Beweis 
von  diesen  unseren  frenndschaftlichen  Gesinnun- 
gen zu  gehen,  und  weil  auch  die  Erhabene  Pforte 
die  Hoffnung  hegt,  dafs  aus  der  zwischen  beiden 
Höfen  abgeschlossenen  Verbindung  in  Zukunft 
die  wohltbätigsten  Folgen  für  beide  Reiche  ent- 
stehen werden,  so  hat  man  nicht  nur  die  Bitte 
des    oben    genannten    Ministers    bewilligt,     son- 

.  dern  diese  Bewilligung  wird  hierdurch  'auch  als 
eine  Gunstbezeugung  und  als  eine  freiwillige 
jl^usübung  d^r  Souverainetät  von  Seiten  Sr.  kai« 
serlichen  Majestät,  schriftlich  und  auf  das  al- 
lerförmlichste  bestätigt.  Diese  Bewilligung  soll 
ihre  ganze  volle  Kraft  und  Wirksamkeit  erhal- 
ten, sobald  in  ferneren,  freundschaftlichen  Con- 
ferenzen  mit  dem  Minister,  unserem  Freunde» 
die  Ladungen  der  englischen  Schiffe,  ihre  Durch- 
fahrt durch  den  Canal  von  Constantinopel^  und 
einige  andere  dahin  einschlagende  Gegenstände 
erörtert  und  fest  bestimmt  seyn  werden;  als« 
^ann  aber  sollen  die  Engländer  in  der  ihnen 
zugestandenen  freien  Schifffahrt  eben  so  genau 
und  pünctlich  geschützt  werden ,  als  irgend  eine 
andere  von  den  allerbegünstigtsten  Nationen  et , 
erwarten  kann.      Damit  nun  auch  der  Minister« 


Ahh.mndlung  en.     ^  ü^ 

uncer  Freund »    seinen   Hof    von    dieser   nn^eret , 
'ertJbeihen     Gnnstbezeugung   oißciell    benachrich- 
tigen  könne 9     so  ist   diese   gegenwärtige  Urkun- 
de anfgeseut  und  au  ihn  atisgefettigt  worden. 


Officielle  Note ,  die  von  dem  Reis  i:  Effe ndi 
dtfn  Hm,  Alex.  Stratton^  bei  einer  Confe* 
renz  in  Sr,  Bxcellenz  Hause  am  Canal^  am 
29.  Julius  1802  zugestellt  worden  ist. 

Es  ist  dem  Charakteir  treuer  Freundschaft 
angemessen,  alle  gegenseitig  nützliche  Angele- 
genheiten, durch  welche  die  vollkommen  gute 
Eintracht  und  das  enge  Band  der  Freundschaft, 
fo  wie  dasselbe  gegenwärtig  glücklicher  Weise 
zwischen  der  Erhabenen  Pforte  und  dem  Hofe 
von  Grojshrittanien  besteht,  noch  enger  zusam- 
mengezogen  werden  kann,  gern  und  mit  auf- 
richtigem Vergnügen  zu  besorgen*  Da  nun 
schon  auf  freiwilligen  Antrieb  des  grofsmüthi- 
gen  Herzens .  Sr»  kaiserl.  Majestät,  den  Engli- 
schen Kauffahrteischiffen  die  Freiheit  zugestan- 
den worden  ist,  iu  das  Schwarze  Meer  zu  sfe«  ' 
geln,  und  ungehindert  darin  Handel  zu  trei« 
ben,  auch  über  diese  kaiseriicho  Bewilligung  . 
schon  unterm  30.  Octöber  1799  unserem  Freun* 
de,    dem  damaligen  englischen  Minister  an  der 


£rliab€iieB  Pforte  eine  förmliche  Urkunde  über- 
gebeD  ivonten  in,  so  nacht  diese  nämliche  Be- 
winifriiDg  auch  den  Gegennand  von  dieser  oCfi- 
ciellen  Note  aat.  Der  kaiserliche  Hof  edüärt 
durch  dieselbe  nochmals  aaf  das  feierlichste, 
dafs  den  Englischen  Kauffahrteischiffen,  die  in 
dieses  Meer  segeln,  die  nämliche  Behandlang 
zu  Theil  werden  soll,  wie  sie  gegen  die  Schiffe 
d#f',  von  der  Erhabenen  Pforte  am  meisten  he» 
gnnstigten ,  Mächte  in  Rücksicht  auf  diese  Schiff- 
fahit  beobachtet  wird« 


BÜCHER-  RECENSIONEN. 


I* 


TraveU  in  the  South  of  Spain  in  letters  written 
a.  d^  1809  and  igio.  By  fVilliam  Jacoi^j 
Esq.     London  y   18  U.     4. 


.  CJnter  dietem  Titel  erhalten  wir  eine  Beschreibnirg 
von  den  tödlicben  Provinzen  von  Spanien,  die  sieh 
nicht  nnr  angenehm  lesen  läfst,  tfOtidern  auch  xur  nä« 
beren  Bekanntschaft  mit  diesem  reizend  schönen  Latrde 
wesentlich  beiträgt.  Das  Werk  besteht  ans  einer  Samm« 
lung  Ton  Briefen,  die  der-  Verfaner  wührend  seines 
techsmonatltchen  Aufenthalte^'  in  Spanien  an  seine  Fa« 
milie  und  seine  Freunde  in  England  gesohrieben  hat; 
und  man  kann  sich  daher  leicht  denken,  dafs  ein  grofsar 
Theii  ihres  Inhaltes  politischen  Gegenständen  gewied- 
met  ist.  So  interessant  diese  non  auch  für  die  Ge- 
ichichte  unserer  Zeit  seyn  m8gen,  so  müssen  sie  dotfh 
in  der  geographischen  Anzeige  dieser  Werkes ,  als  nicht 
dahin  gehörig ,  mit  Stillschweigen  übergangen  werden,, 
und  ich  werde  mich  daher  blofs  auf  die  Mittheiliing 
desjenigen  einschranken,  was  anf  Länder*  uud  Y<^^k«ir- 
kunda  Bacag  hat.     D«  der  Verfasser  sich  überhaupt  mir 


^g2  Bü  eher  •  Recensionen. 

kurze  Zeit  ia  Spanien  aufgehalten  hat,  so  kann  man  kei- 
ve  so  irr^ndliche  und  erschöpfende  Nachrichten  von 
ihm  erwarten,  als  uns  Bourgoing  in  seiner  classischen 
Beschreibung  Ton  diesem  Lande  lieferte;  allein  er  hat 
doch  ^^anches  gesehen ,  und  angenehm,  obwohl  mit 
fluchtiger  Feder,  beschrieben,  wodurch  unsere  KenAt» 
nifs  TOn  diesem  Theile  ron  Svanien  wesentlich  berei* 
chert  wird.  Ich  will  ihm  daher  auf  seiner  Reise  folgen, 
nind  alles  dasjenige  kürzlich  anzeigen,  waa  auf  das  Werk 
gelbst  aufmerksam  machen  kann. 

Die  Einfahrt  in  die  Bai  von  Cadit  sdiildert  der  Vev» 
fester  als  eine  der  reiiendsten,  die  er  irgendwo  gesehen 
bähe,  und  fügt  seinem  Werke  auch  einen  Plan  daroa 
nach  Tefino  bei,  den  man  mit  Vergnügen  durchlaufen 
wird.  Die  Stadt  selbst  liegt  auf  einer  Halbinsel , '  und 
ftwar  auf  der  aufsersten  Spitze  einer,  sich  weit  in  daa 
Meer  hinaus'  erstreckenden»  sandigen  Landenge.  In 
diesem  schmalen  Räume  ist  daher  auoh  jedes  Fleckchen 
Boden  benutzt  worden,  und  zu  öffentlichen  Plätzen  we- 
nig übrig  geblieben.  Es  giebt  deren  nur  einen  einzigen 
3ase!bst,  la  plata  de  St.  Antonio^  und  dieser  ist  sehr 
klein;  weil  er  aber  mit  prächtigen  Gebäuden  uraaingt 
itt,  und  mit  den  Strafsen,  die,  eine  einzige  breite  aus* 
genommen,  insgesammt  sehr  schmal  sind,  aulfallend 
conirastirt,  so  gewährt  er  detfenungeaehtet  einen  enge* 
aehmen  Anblick. 

Das  Klima  itt  gesund,  und  die  Luft  helle  und  trok- 
ken ,  obgleich  die  Stadt  ron  allen  Seiten  mit'  Wetser 
umgeben  ist«  Auch  ist  die  Hitze  daselbst  nieht  öbermä- 
fiig  stark,  und  das  Thermometer  steigt  sfltt^n  über  70^ 
Fahrenh.  Die  Lebensart  der  Einwohner  trägt  ebenfalla 
sehr  viel  zur  Erhaltung  ihrer  Gesundheit  bei,  denn  sie 
nähren  sich  gröfstentheils  nur  von  Obst  und  Vegetabi» 
lien,  und  selbst  an  den  vornehmsten  Tafeln  herrscht  die 
gröfste  Mälsigkeit.  Wein  wird  bei  Tische  nur  seh>  we« 
aig,  und  niemals  anders,  als  mit  Wasser  vermischt,  ge- 
trunken, und  diese  FTugalität  der  Spanier  erstreckt  sich 
nnch  auf  ihre  Mobilien  nnd  die  ganze  Ausschmäckoag 


Bücher'  Re  c  e  n  s  iü  n  en^         293 

ihrer  Wohtiimgen.  Nar  allein  auf  die  Kleidung  yet- 
wenden  beide  Geschlechter  äulserit  Tiel,  und  auch  das 
jSpiel,  dem  sie  leidenschaftlich,  ergehen  sind»  Terschlingt 
einen  grofsen  Theil  ihres  Vermögens.  .  Die  vornehme«» 
xen  Spanier  führen  ein  höchst  unt|iätiges  Lehen;  sie 
kennen  keihe  andere  Beschäftigung,  als  das  Besuchen 
der  Kirchen^y  das  täglich  mehrere  Male  wiederholt  wird, 
und  hierdurch  sowohl,  als  durch  die  schlechte  Erzieh- 
ung ,  die  sie  erhalten ,  wird  ihr  Verstand  so  abgestumpft, 
dafs.  nur  wenige  von  ihnen  %u  ernsthaften  Geschäften 
lurauchbar  sind.  ^ 

Unter  den  Gebäuden  %n  Cadiz,  die  der  Verfasser 
beschreibt,  erwähne  ich  blofs  des  Kapuziner- klostert, 
weil  sich  in  dem  Garten  desselbepi  ein  Baum  befindet, 
desgleichen  in  ganz  Europa  nirgends  gefunden  wird. 
Dies  ist  ein  Drachenblut  -  Baum ,  .  der  des  unter  diesem 
Namen  beka;inte  Harz  liefisrt ;  er  ^  seil  ursprünglich .  aue 
Ostindien  dahin  -gebracht  worden  seyn ,  allein  ans  weN 
eher  Gegend?  und  wann?  hat  der  ^exL  nicht  erfahren 
können« 

Dem  ehemaligen  Goarernear  ron  Cadiz^  Solana  ^  ei« 
aem  tapferen,  erfahrnen,  einsichtsvollen  und  durchaus 
vortrefflichen  Pfanne,  läfst  Hr,  Jacob  volle  Gerechtigkeit 
wiederfahren ,  und  man  kann  die .  Erzählung  von  dem 
unglücklichen  Sciiicksale  desselben  nicht  ohne  rege 
Theilnahme  lesen.  £r  kam  nämlich  in  Verdacht,  al« 
wolle  er  Cadiz  an  die  Franzosen  übergeben  ;  das  Volk 
«türmte  sein  Haus ,  rifs  ihn  aus  dem  Schlupfwinkel ,  wo- 
hin er  sich  verborgen  hatte,  heraus,  und  wollte  ihn  auf 
den  Fiats  führen ,  wo  er  gehängt  werden  sollte.  Allein 
ehe  er  noch  zum  Hause  herauskam,  waren  ihm  schon 
4ie  Kleider  vom  Leibe  gerissen,  und  er  an  allen  Thei- 
len  des  Körpers  mit  Messern  verwundet.  Nackt  und 
mit  Blut  und  Wunden  bedeckt>^ieng  er  festen  Schrittes 
Torwarts,  und  behielt  alle  Kühe  und  Gegenwart  dei 
Geistes  bei,  bis  endlich  ein  Soldat,  der  lange  unter  ihm 
gedient  hatte ,  und  die  qualvollen  Mifshandlungen ,  die 
4,  O.  iS.  XXXriI.  Bds.  3.  St.  U 


2^  Bücher  r  Rectmipn^n. 

ihm.  widerfabren ,  nicht  mehr  länger  mit  ansehen  kpna- 
te!l  ihm  liUf  ]V],itleiden  den  Degen  ins  Herx  stiefs. 

Von  Cadiz  machte  der  Verfatfer  eine  Reite  nadi 
S&villa^  wobei,  er  luertt  na  eh  Sta,  Maria  katn^  «in  er, 
in  dem  Innei^n  der  Bai  gelegenen ,  Stadt ,  in  welcher 
sich  damals  der  Erzbiichof  von  Toledo  und  die  Herio^^iii 
von  OrlianSy  Gemahlin  des  berühmten  EgaUti  ^  aufhiel« 
tcn;  die  letztere  war  aueh  hier,  wie  fiberall ,  allgemein 
beliebt.  In  Xtrts  erhfilten  wir  einige  interessante  Nach- 
rioKten  über  den  dasigen  Wein,  und  den  Handel  mit 
demselben.  Es  werden  daselbst  jährlich  im  Durchschnitt 
gegen  40,000  Pipen  ^)  davon  gewonnen,  und  hiervon 
ungefähr  25,000  Pipen  an  Ort  und  Stelle,  iü  Cndiz  und 
den    umliegenden    Gegenden    consnmirt ,    die    übrigen 

•  aber  naol»  America  und  yorznglieh  nach  England  ver* 
••kickt.  Wenn  der  Wein  neu  ist,  so  kostet  die  Pipa 
danon  nur  8  bis  10  Carolin;  dieser  Preis  nimmt  aber' 
sn,    ]e  älter  er  wird.      Derjenige  Wein,    der  ikach  Enß^ 

•  {and  g«ht,  wird  immer  vorher  mit  Branntwein  ver* 
aiiekt,  weshalb  auch  alle  Weinhändler  in  Xer0i  Brantit* 
weinblasen  in  ihren  Häusern  haben ,  die  biofs  bier«tt 
bestimmt  sind.  —  Die  Anzahl  der  Einwohner  von  Xt* 
W9*  wird  auf  40,000  Seelen  angegeben,  wor unter  aber  dat 
Stadtgebiet  mit  begriffen  ist ,  das  eine  Strecke  Landes 
Ton  9  Teatschen  Meilen  in  der  Unge  und  4  in  der  Er. 
nusmaeht,  und  folglich  gröfser,  als  manches  Pfirtten- 
tbum  ist»  Es  befinden  sich  darunter  nur  loi  grofse  und 
77  kleine  Pachtgüter,  555  Häuser,  worin  Winzer  woh- 
nen, 23  Häuser,  die  in  Oliven-  und  55,  die  in  Obst« 
bäum -Gärten  liegen;  so  dünne  ist  also  die  Bevölkerung 
in  einer  der  glücklichsten  und  von  der  Natur  am  reich- 
tten  ausgestatteten  t7«genden  der  Welt;  die  höchst 
schlechte  Regierunga  -  Verfassung ,  und  4«  Trägheit  dsr 
Einwohner,  haben  alle  diese  Wohhhaten  der  Natur  sn- 
nichte  gemacht.  \ 

Die  merkwürdigen  Alterthfimer  aas  den  Zeiten  der 
Homer ,  die  sich  bei  Lthrixa  befinden ,  werden  von  dam 

*)  Ein«  Pipa  hält  etwas  mehr  als  6  Eimer. 


B ur her  •  Recensione n. 


"^95 


Tvrfasseif  uinstän^lieh  beschrieben.  Bekanatermaftea 
hatte  in  ^dem  Kriege  zwischen  Ju/iux  CSxar  und  Pompe ju*^ 
der  letztere  hier  «ein  Hauptquartier,  und  ans  demsel- 
ben gi^ngon  y  kurz  vor  der  entscheiden^aa  Schlacht  ba£ 
Munda^ ,  wodurch  damals  das  Schicksal  ron  Spanien  ent* 
schieden  wurde,  drei  RSmische  Ritter  mit  einem  Th^il« 
•einer  Keulerei  zu  Cä^er -Über.  \      - 

Von  Lebrira  aus  führt  der  Weg;  durch  die  nn^f^enei 
Ten  Marschländer  y  die  nur  in  der  trockenen  Jahreszeit 
SU  passiren,    und  unter    dem  Namen  Martsma  bekamit 

,  eind.  Si%  erstrecken  sich  auf  7  Teutsche  Meilen  in  4^t 
LSnge  9  und  machen  eine  einzige  grofse  Viehweide  aus, 
die  mit  zahllosen  Heerden  von  lUndirieh  und  Pferdfo 
bedeckt  ist*      Die  Beschreibung    von  ^tvilla  fängt  der 

' Verfasser  mit  umständliehen  Nachrichten  von  dei^  Jtatta 
und  den  einzelnen  MitgUedera  derselben  aa.      E^  tadelt 

.  ihr  ganzes  Benehmen ,  und  schreibt  den  von  ihr  ergrif« 
fenea    falschen  Maasregeln  den  drückenden  Mangel   an 

.J>bensmitteln  zu,  der.  bei  der  Englischen  und  Spani- 
•chen  Armee  geherrscht  hat.      Besonders  beschuldigt  tat 

-die  Mitglieder  eines  gän^libhen  Mangels  an  Verschwie« 
gfenheit,  wodurch  es  gekommen  wäre,  dais  der  Feind 
alle  ihre  Plane,  lange,  ^ke  sie  noch  zur  Ausführung  ka- 
men, gekannt  habe;  er  hält  endlich  eine  gänzlidie 
Umänderung  der  jetzigen  Form  der  Verfassung  für  we- 
sentlich nothwendig,  fvean,  wie  er  sagt,  das  Land  ga« 
rettet  werden  soll. 

Die  Stadt  Seviüa  hat  Siffir  schmale  Straf sea;  in  we- 
nigen köasieu  zwei  Fuhrwerke  einander  ausweichen,  und 
in  sehr  viele  kann  kaum  ein  einziges  hineinfahren,  so 
dafs  n^an  darin  sehr  oft  an  den  Häusern  die  Spuran  djar 
Kader  sieht;  manche  Strafsen  sind  so  aufserordentlich 
achmal ,  dafs  liian  mit  ausgebreiteten  Armen  zu  gleicher 

Zeit  die  Häuser  auf  beiden  Seiten  berühren  kann. 

* 

lieber  die  königliche  Tabaksfabrik  lieffert  Hr.  Jaei^ 
•ehr  interessante,  obgleich  nicht  ganz  die  Sache  erseht» 
pfende ,    Nachrichten.      Vit  .Fabrioation  des  Tabaks  ist 

U  9 


896  Sucher  '  Recemionen. 

ein  kSulglicket  Monopol ,  und  ts  darf  in  dem  ganstfH 
südlichen  Spanien  kein  anderer  Tabak ,  als  der  der  Kro- 
ne xogehörty  verkaiift  werden.  Der  jährliche  Ertrag  da- 
von beläuft  siohy  nach  Abzug  aller  Unkosten ,  auf  «wei 
Millionen  Piaster. 

Unter  den  merkwördigen  Gebäuden  xu  SivUla  führt 
der  Verf.  besonders  die  Wasserleitung  an,  die,  nach  ih- 
rer versohiedenev  Bauart,  .  ein  ursprünglich  Römisches, 
aber  in  späteren  Zeiten  Ton  den  Mauren  wieder  auage- 
bessertet,  und  zum  Theil  erneuertes,  Werk  ist.      In  des 

ndasigen  Kanonengiefserei  axbeiten  täglich  800  MenseheBy 
allein  es  fehlt  ihnen  an  den  nöthigen  Maschinen',  so 
dafs  ihre  Arbeit  nothwendig  sehr  langsam  TOfi  Statten 
gehen  muXs.  Die  Kanonen  werden  gi Öls tentheils  nicht 
aus  Eisen,  sondern  aus  Messing  gegossen ,  was  wenig- 
•tens  iHnf  bis  sechsmal  >  tkeiirer  ist  ^  der  fOrund  hiervon 
ist,  dajDs  alle  Kupferbergwerke  in  ganz  Spanien  einen 
Theil  ihres  -Ertrags  in  natura  an  die  Krone  abgeben 
müssen,  weshalb  dieses  Kupfer,  da  es  niohts  kostet,, zu 
JKanonen  yef bi^ucht  wird.  Dafs  aber  eine  aufserordento 
liehe  Ersparnifii  daraus  entstehen  wiirde ,  wenn  die  Re- 
«gieruttg  dieses  Kupfer  verkaufte ,  und  Eisen  dafür  an- 
schaffte,, dies  ist  unter  der  vorigen  Verfassung  Niemand 
in  den  Sinn  gekommen.  ^-  Die  Börse,  la  Lonja^  ist  be-^ 
sonders  dadurch  merkwürdig,*  weil  daselbst  die  ganxtt 
Corre^ondtoz  mit  America  von  seiner  ersten  Entdeek- 
ung  an  bis  auf  den  heutigen  Tag  aufbewahrt  wird^  ^U« 
Original '  Schreiben  von  Co rus  und  Pizarro  liegen  hier 
begraben^  und  sind  bis.  jetzt  noch  von  keinem  einzigen 
6eschiohtschreiber  benutzt  worden*  Ohne  Zweifel  wev-^ 
den  sie  einst  vieles  Idcht  über    diese  wichtige  Periode 

•  werfen* 

Unf  treitig  das  wichtigste  unter  den  5ffentlicheii  Ge- 
bäuden zu  Sevilla  ist  der  Älcazar^  der  ursprünglich  von 
den  Mauren  erbaut,  aber  in  der  Folge  von  den  Spani« 
eohön  Königen  beträchtlich  erweitert  worden  ist;  wes- 
Aalh  denn  auch  daselbst  die  sonderbare  Vermischung  von 
Arabi«cher  und  Europäischer  Bauart  nicht  la  verkeants 


Bä ch  er  '  Re  cen st o n #if»  39^ 

iaU  Di«  dazu  gehörigen  Gärteii  sollen  sich  noch  ganz 
ladem  n&mlichcn  Zustande  befinden^  wie  sie  von  ^ÖMn 
Mauren  angelegt  wurden;  überall  sieht  man  marmorn« 
Bäder,  Springbrunnen,  und  dicht  beschattete  Orangen- 
Alleen.  Das  Ganze  ist  als  ein  Urbild  von  einem  Arab|« 
sehen  Garten  höchst  merkwürdig,  und  die  Beschreibun- 
gen Salomo*s  ^iA  seinem  hohen  Liede  tollen  gant  au? 
denselben  passen. 

Das  Inqnisitions- Gebäude  ist  das  ehemalige  Jesni«, 
ten  •  Collegium  ,  das  nach  Aufhebung  dieses  Ordens  seih9 
jetzige  Bestimmung  erhielt«  In  neueren  Zeiten  hat  jedoch 
die  Furcht  vor  diesem  sonst  so  schrecklichen  Gerichte 
sehr  abgenommen ,  und  wahrscheinlich  ist  zu  Sevilla  der 
berühmte  Olavides  das  letzte  Opfer  desselben  gewesen. 

In  der  Beschreibung  der  Sitten  und  Gebräuche  der 
Spanier  riihm^  der  Verfasser  besonders  die  ausgezeich- 
nete Achtung  derselben  für  das  weibliche  Geschlecht, 
die  aach  sogar  von  den  geringsten  Bauern  beobachtet 
wii'd.  DaTs  die  verheuratfaeten  Frauen  ihrä  Liebhaber 
oder  Cortejos  haben ,  ^ie  •  ihnen  aufs  treueste  ergeben 
si^d,  sie  auf  allen  ihren  Schritten  begleiten,  und,  wenn 
sie  ihnen  untreu  werden,  auf  ihre  ganze  Lebenszeit  ei- 
len Gredit  bei  dem  übrigen  weiblichen  Geschlechte  ver- 
liefen -^  diiese  allerdings  sonderbare  National  -  Sitte" 
liSIt  'Hr.  Jacüh  für  äufserst  unsittlich  und  tadelnswerth.' 
Allein  es  ist  sehr  zu  bezweifeln  j  ob  er  diese  Art  von 
Yerbihdungen  atis  dem  richtigen  Gesiefatspuncte  angese- 
lien  hat,  denn  wenn  es  auch  zuweilen  wohl  der  Fall' 
teyn  mtig^  dafs  dieselben  wirklich  strafbar  werden,  se 
sind  doeh  in  der  Reg^i  diese  Gortejaschaften  mehr  eiKe^ 
pUtdnische  tjiebe ,  und  ofPenbar  ein  Ueberbleibsel  von' 
dec^  rittersehafclichen  Onlanterie,  Dagegen  bekenht^ 
aber  auch  der  Verfasser,  dafs  man  den  eckelhaften  An* 
lilick  von  Freudenmädchen,  die  sich  öffentlleh  feil  bie- 
ten, in  gant  Spanien  nirgends  haben  kann,  «ufser  allen-' 
falls,  und  zwar  nur  sehr  selten,  in  den  Seehäven,  wo  abei^' 
blofs  alleih  die  Fremden  die  Veranlassung  dazu  geben.' 
Es  fftUt  d«lier  auch  einem  Spanier ,    de»  in  ündere  Li»* 


3^8  Bücher  -  Recensionen. 

d«ir  komnut^  nichts  to  empörend  auf,  ali  diese  Herak* 
Würdigung  alles  sittlichen  Gefühls  TOn  Seiten  des  vmsib- 
lichen  Geschlechtes. 

Eine  der  lobenswerthesten  Tagenden  der  Spanier 
ist  die  schon  oben  angeführte  Mäfsigkeit  im  Essen  und 
Trinken.  Ihren  Wein  vermischen  sie  durchgäagig  mit 
Wasser;  auch  in  den  vornehmsten  Häusern  sind  die 
Speisezimmer  die  schlechtesten  im  ganzen  Hause,  weil 
9|an  sich  nur  kurze  Zeit  darin  aufhält;  aliein  dagegen 
find  die  Qesellschafts- Zimmer  die  gröfsten  lind  Inf-^ 
tigsteuy  ol^leich  darin  den  Besuchenden,^  sie  mögen 
noch  so  vornehm  und  noch  so  zahlreich  seyn ,  ebenfallsi 
nichts  vorgesetzt  wird,  als  Eis -Wasser  mit  Zucker^ 
Von  den  zahllosen  Tisch-  und  Küchen  -  Geräihschafteny. 
die  bei  ups  zum  Bedürfnisse  geworden  sind,  wissen  die 
panier  durchaus  nichts.  Auch  in  den  vornehmsten 
Kuchen  findet  man  weder  Bratsplefs  noch  Kost ;  eine 
iprofse  Kohlpfanne ,  ein  kleiner  Vprrath  von  Kohlen  ,  ei^ 
»ige  Schüsseln  und  zwei  oder  drei  irdene  Plannen ^  sind 
kinreichend,  um  die  gjinze  Mahlzeit  zu  besorgen.  Das 
gewöhnlichste  Essen  ist  die  sogenannte.  Ollof  die  aus 
Zwiebeln»  Kohl,  Kühen,  Möhren»  Kartoffeln  und  klei« 
nen  Stückchen  Speck  und  Fleisch  besteht,  welche  zu^ 
eammen  in  einem  irdenen  Topf  gekocht ,  und  al»dan& 
euf  eine  Schüssel  dergestalt  angerichtet  werden,  daft' 
die  Figur  des  Topfes  npch  sichtbar  bleibt,,  denn  hiev«« 
von  ha^  das  Gericht  seinen  Namen  bekontmen.  Dim 
Lieblingsspeise  dea  gemeinen  Volkes  ist  der.  Gazpaeho^ 
der  aus  Brod  und  allerlei  VegeUbilien  besteht,  ,  die  mit 
Qel  und  Essig  gekocht,  und  in  der  P/anne  seibat  auf 
dien  Tisch  gestellt  werden;  hier  nin^ntsich  alsdann  jeder 
mit  einem  Löffel  nach  Gefallen  ,  heraus »  90  .dafs  am» 
W«der  T^llsr»  noch  Masfer»  noeh  Gabeln  braueh^. 

•    '        '  '  '■     .  ■ 

Was/dej  Verfasser  über  den  Ackerbau  in  Spanün^^ 
und  alles»  ^is  dahin  einschlägt,  sagt,  ist  ftufser«!  un- 
vollständig,  und  er  war  nicht  einmal  im  Stande«,  zu  er« 
fahren,  wie  grofs  der  Ackergebalt,  und  yrie  star^  im 
Ditrehschnitt    gsmommen    der  ^Ertrag   der   Ecndte.  iat. 


Bücher^  Recensionen.  299 

AntfShrlfelier  hia^eg^^n  handelt  er  Ton  den  Menno-  ' 
Heiden  y  und  der' jährlichen  höchst  merkwürdigen  Wan^ 
derung  dieter  Thiere.  So  interessant  diese  Beschreibung 
anch  ist,  eo  finden  wir  doch  nichts  in  derselben,  was 
äbicht  schon  Bourgoing  umständlicher  und  erschöpfender 
•rtMhlt  hätte.  Das  Nämliche  ist  auch  der  Fall  bei  dör' 
Besehreibung  von  dein  Handel  und  den  Manufacturen 
in  Spanirntty  es  ist  aber  auch  sehr  natflr]ieh,  dals  eim 
Reisender y  der  sichi  nnr  so  Kurze'  Zeit  in  dem  Lande' 
attfgehahen  hat,.'keii<e  gai»  befriedigende  Nachriehteii' 
über  Gegenstände  von  diesem  Umfange  und  Wichtigkeitr 
hat  einziehen  können.  Aller  Handel,  und  sogar  auoh 
«Her  Umsats  von  den  notliwendigsten  Bedürfnissen  des  , 
Xj^heue»  wir^  übrigens  in  Spanien  durch  die  höchst  un-, 
politische  Auflage,  die  den  Namen' äledlapa  fülkttf  auf 
das  gew Altsamste  unterdrückt,  und  'der  Verf.  wundert 
stiph  mit  Recht,  '  dafs  unter  diesen  Umständen  auch  nur' 
ttoch  ein  Scfiatfen  von  Handel  und  ttiercantilischem  Ver*' 
kehr  daselbst  existiren  kann.  Dittser  Akalavti  ist  tin^ 
Ahgabe  von  6  pr.  G. ,  die  bei  dem  Verkaufe  jedes  denkba-^ 
ren'  Eigenthums ,  so  oft  dasselbe  den  Desitzet  wechselt, 
Bezahlt  werden  mufs.  Sie  wird  mit  der  äufsersten  Stte^-- 
ge  eingetrieben,  und  e*  darf  kein  Baher  mit  ei  nein ' 
Korb  Zwiebeln  oder  Melonen  in  die  Stadt  kommen,  c^ne* 
amThor6pr,G.  von  dem  Werthe  daV6n  entrichtet  lu  ha« 
ben,  und  eben  so  viel  mufs  er  wieder  von  allem  btftah*^ 
Im,  was  er  in  der 'Stadt  einkauft. 

Von  Sevitla  teisete  der  Verf.  wieder  nach  Cndiz  in- 
rück,  und  hatte  unterwegs  Gi/l^genheit,  zu  Sknta  Ma-» 
ria  einem  Stiergefedhte  beizuwohnen,'  das  die  dasigeil^ 
Binwohner  deiti  Lord'  Wellington  zu  Ehren  anstelhen« 
Seine  Beschreibuiig  davon  ist  sehr  kurz,  und  wer  dar 
Werk  von  Bomrgoing  gelesen  hat,  wird  nichts  Neuef- 
darin  finden.  Interessanter  ist  aber,  was  er  Über  die' 
Spanische  Flotte,  den  Geist  derselben,  und  den  Admiral' 
Alava  eirzählt.  Mit  bitterem  Unwillen  versichert  der 
Engländer y  daTs  die  Spanischen  Seeofficiere  insgesammt 
schlechte  Patrioten  wären,  dafs  sie,^  Sobald  es  Napoleon 
glücken  wird,    Spanien  xu  aatet werfen,    lieber  in  seine 


•    I    ■ 

3cio  Bucher  '  Recensionw.  n^ 

Dienfte  gehen ,  als  einer  vertriebenen  IVegiera|i^  unt^r 
dem  Schutze  von  England  würden  treu  bleiben  wollen« 
Sie  hegten  einen  tiefen  Hafs  gegen  die  Brittische  Mari^ 
ncy  und  wären  der  Meinung,  dals,  sobald  ihre  Schi£Ea 
5pani<n  verlassen  mülsten,  keine  Hoffnung ,  «u  irgend 
einer  Oiens^eforderung  mehr  für  sie  vorhanden  wäre, 
wqgegen  sie  unter  dem  König  Joseph  unfehlbar  ihre 
fettigen  Stellen  beibehalten  und  in  deoselbeit. vorrücken 
wurden!  DaTs  aber  diese  Meinung  4er  Spanischen  See- 
ofüciere  nicht  ungegründet  ist,  konnte  Hr^  Jofioh,  «elliat 
nicht  läugnen.  . , 

Nach  einigen  Wochen  verlieTs  deir  Ve;rf.  Cadiz  wie« 
der,  und  reisete  nacfi  Gibraltar \  vra  er  .ui^s  über  dieaen 
to  wohl  bekannten  .und  so  oft  beschriebene^'  Or jt .  manche, 
interessante  Nachrichten  n^ittheilt*  Hierauf  begab  er 
siph  über  Marvella^  einer  Stadt  vqn.Sooo  Einwohnern» 
nach  Malaga  f  wpvoii  er  eine  ziemlich  ausführliche  und 
lesenswerthe  Beschreibung  giebt«  Es  ist  aber, nicht  die 
Stadt  an  und  für  sich ,  wodurch  Malaga  interessant 
w^rd,  denn. die  S.trafsen  sind,  wie  in  allen  Maurischen 
Stfdten,  ebenfalls  sehr  schmal,  sondern  das  vprtreffliche 
a^ilde  Klima,  und  die  unaussprechli9he  Fruchtbarkeit, 
miomit  die,  Natiuc  die  ,  umliegende  Gegend  gesegnet  hat^« 
aia/phen  diesei^.Qrt, zu  einem  der  reizendsten  und  anmu« 
thigsten.in  der  Welt.  Vor,  dem  Jahre^^ 804  .belief  sich 
.die  Anzahl  der  Einwohner  von  MaZa^r«  auf  75,000  See- 
len; allein  in  diesem  verderblichen  Jahre  wurden  die 
Bewohner  aller  Qrtscliaften  läifgs.  der.  Kü^te  des  Mittel- 
ländischen Meeres  durch  das  gelbe,  Fieber  zn  Tausenden 
hinweggerafiPty  und  die  ^ganze  VoUsaienige  wurd^  um  den 
▼ierten,  ja  an  manchen  Orten  um  den  dritten  Theil 
Vjermindert.  In  Malagja  starben  innerhalb)  j8  Monaten  ge« 
gen  22)000.  Menschen ,  worunter  sich^  17  A^^jie  befanden^ 
ly^d  gegen  Ende  Septembers ,  als  das. Fieber  f4st  gäox- 
lieh  nacihgelassen  hatte ,  belief  sich  ^ie  Auzahl  der  Ein- 
wohner noch  auf ^2^76  Seelen.  Am  furchtbarsten  wux« 
de  jedoch  die  benachbarte  Stadt  Velez  du^,ph  diese  Epi^ 
dettiie  mitgenommen  ^  .  denn  hier  staxbe^  7000  Mentchea 


I 

Bücher  -  Retensionen,         301 

Ton  l6»000|    aIio  f«tt  di«  Hälfte  der  tammtUclien  Ein« 
wohner. 

Die  Weinberge' um  Malaga  liefern  jShrlicTi  im  Pnroh-' 
selititt  8o>000  Arroben  Wein,  wovon  weit  über  die  Hälfte 
Aufgeführt  wird.  Ein  zweiter,  sehr  wicbtiger  Artikel  der 
Ausfuhr  ist  das  Olivenöl ,  mit  dessen  Zubereitung  über 
700  Mühlen  in  einer  Strecke  von  iso  Meilen  heechäfttgt 
ilnil*.  .Attfiierdem  wer/den  auch  sehr  viele  getrocknete 
Wteinbeeren»  Feigen  ,  Orangen  und  Gitronen  ausgeführt,. 
UiPd  der  Handel  von  Malaga  sowobi  mit  Europa^  als  mit . 
den  anderen  Welttheilen ,  kann  in  jeder  Rücksicht  aui- 
•erst  blühend  genannt  werden. 

•     Von. Malaga  ^eisete  der  Verf.   über  VeUz  und  Alka- 
mBf  dai  schpn  in  ^^n  Gebirgen  liegt,'    und   daher  auch 
von     dem   gelben   Fieber    durchaus    vevschont  geblieben 
ist,    nach  Granada ^     dieser   merkwf^rdigen  Residenz  der 
Maudsfihen    Könige.      Bei    dieser  Gelegenheit  gicbt  er 
uns  eine  Geschichte   dtsr  Mauren  ^    ihres  Aufenthaltes  in 
Spanien ,  <«ind  des  Unterganges  ihrei^  Reichs ,  welches  al» 
lee  er  jedoch  theils  aus  Mariana^     theils   aus  dem  Staat«, 
der  Mauren  in  Granada,  von  Simon  von  Argote  entlehnt 
hat..     Wie    sehr  diese  Stadt  in  den  neueren  Zeiten    in 
Verfall  gerathen  ist,  lafst  sich  schon  daraus  ersehen,  dafs  ^ 
im  J.  1311  ein  Spanischer  Gefandter  in  Wien  die  Anzahl;, 
der  Einwohner  von  Granada  auf  200,000  Mauren  ^   50,000  > 
.  Renegaten',  uitd  30,000  Christen  angab,  wogegen  sie  sich 
lieut    zu  .  Tage   nur    noch    ungefähr    auf    7o>uoo   Seilen 
belauft. 

In  «der  Beschreibung  dieser  Stadt  und  ihrer  öffent- 
lichen Gebäude  mufs  nothwendig  die  von  den  Ueberre-* 
•ten  der  Mauren^  und  Vorzüglich  von  dem  berühmten 
Alhambr»f  dem  Leser  am  meisten  Vergnügen  gewähren. 
Dieser  alte  Palast  der  Maurischen  Könige  wird  von  dem 
Verf.  nach  allen  seinen  einzelnen  Theilen  beschrieben, 
und  Ulfin  kann  nicht  genug  bedauern,  dafs  dieses  herr- 
liche Gebäude  jetzt  zusehends  zu  Grunde  geht,  weil  die. 
Krone  die  Kosten  j    die  seine  Ausbesserung    und  Unter'*' 


302  Bücher  *  R  ee  e  n^ionen^ 

halHmg- 6rfi»rd«vn  wurde,    nicht  herttigebea   im  SlAiid«' 
ift;    es  wird   daher  in  einer   kurzen   Reihe   von  Jahren 
nichts  mehr  davon  vorhanden  seyn,  ali  ein  Haufen  Rai* 
nen,  und  mit  ihm  wird  das  letzte  Andenken  an  das  hoch« 
herzig«  Volk  verschwinden ,    das  einst  die  Hallitusel  b«-  ^ 
herrschte. 

'  Die  Nachrichten  des  Verf.  über  Grantida  ^  seine  Pro* 
ducte,  seinen  Handel,  und  die  Gebirge,  die  das  Thnl 
von  ötanada  umsphliefsen,  sind  unstreitig  einer  der  we« 
sentlichsten  Gegenstände  seines  Werkes,  «»4  werden 
blofs  dureh  die  Beschreibung  seiner  Reise  durch  diefte- 
Gebirge,  und  besonders  durch  die  sogenannt«  Sierra  de. 
Ronda  noch  übertroffen;  denn  gerade  dieser' unwegsame 
Theil  von' .Spanien  ist  noch  so  wenig  bekannt,  daft-wir 
es  dem  Verfasser  Dank  wissen  müssen  y  una  näher  mit 
demselben  bekannt  gemacht  lü  haben.     < 

In  einer' Gegend  dieser  Gebirge  trifft  man  «uf  ihren 
Gipfeln  unermefsliche  Massen  von  Menschen knochen 
an,  und  sogar  ein  ganzer  grofser  Hügel  betteht  auf 
nichts  anderem.  Sobald  man  dnrch  eine  Lage  von  Kalk* 
süeinen  ungefähr  4  bis  5  Fiifs  tief  hindurchgekommen 
ist,  so  findet  man  diese  Gebeine  iü  einer  Schicht  von 
rother  Erde^  und  sie  sind  durchgängig  so  gut  erhalten^ 
dafs  man  Aerme,  Beine,  Hände,  Zähne  u.  dergl.  seh« 
deutlich  unterscheiden  kann«  Ganze  Gerippe  sfnd  je* 
doch  noch  niemals  entdeckt  worden.  Der  Verf.'  getraut 
sich  nichf  j  sich  in  eine  Erklärung  dieser  merkwürdigen 
Erscheinung  einznlasfen,  sondern  verweiset  deshalb  auf- 
das  Werk  von  Don  Isidoire  de  Amnion^  der  im  J.  180/ 
seine  deshalb  angestellten  Untersuchungen  durch'  den 
Druck  bekannt  gemacht  hat* 

Auf  dem  Wege  durch  dA9  Gebirge  kam  un^r  Ret« 
•en'der  dnrch  solche  wiiste  Gegenden^  dafs  er  einmal  auf 
einer  Strecke  von  5  Teutschen  Meilen  nicht  einem  einzi- 
gen Menschen  begegnet  ist.  Er  berfihrte  Loxa ,  eine 
Stadt  von  9000  Einwohnern ,  deren  vorzüglichste»  Pro- 
duet   in   0«1  besteht)    Chiuma    von    7000-  Eihwohnn»} 


Büeh^r  -  RBcen^ien^n»         303 

Jlnt4quara' von  40,000  Seelen,  eine  uralte  Sudt^  die 
'  echon  sur  Zteit  der  .Homer  berühmt  wer  9  und  nacHdem 
er  sich  wieder  i»  das  Thal  von  A.lorä  herabgelassen  hat* 
te,  welche  Stadt  er  umständlich  beschreibt,  so  kam  er 
»ach  Casarahontla^  einer  ätadt  Ton  4  bis  5000  Einwoh- 
nern, die  an  dem  Abhänge  eines  hohen  Berges  liegt^ 
und  ,wo  dicht  nebeii  den  Häusern  das  Gebirge  in  einer 
, Tiefe  von  80!Q  Eilen  ganz  senkrecht  .abgeschnitten  ist* 
Von  hier  aus  hatte  er  erst  die  steilsten  Gebirge  noch 
vor  sich,  die  ihn  unter  sahllosen  Beschwerden  nach  £1 
Burgp  führten«  In  der  Nähe  dieser  kfeinen  Stadt  kanir> 
er  %^  den  IVuip^n  der  Stadt  Acinipo^.  wovon'  noch  die 
Wälle«  ein  Theil  des  Amphitheaters,  und  einige  verfal* 
lene  Tempel  vorbanden  sind,  und  giebt  uns  nicht  nur 
^iue  siemlich  autfiihrliche  Besehreibuag.  von  d4ese«f- 
snerkwitrdig^n  Ueberresten  •  des  Alter th ums,  sondern 
theilt  uns  auch  seine  Vermuthungen  über  die  Geschieht» 

dieser  Stadt  mit* 

I 

Bei  Ronda^  einer  Stadt  von  30,000  Einwohnern,  von 
welcher    dieser    ganae  Theil    des    Gebirges    den  Namen 
SUrra  de  Ronda  erhalten  hat,  fand  der  Verf.  groXse  Fel- 
senmassen,   die  aus  nichts  als  Asbest  bestehem      Dieser 
mark  würdige  Stein,  ans  dessen  Fasern  die  bei  den  Alten 
so  sehr  berühmte  unverbrennliche  Leinwand  verfertigt, 
wurde,  ist  in  der  ganxen  Gegend  i;n  der  grdfsten  Menge, 
vorhanden,    und  hat  durchgängig  drei  bis  füt^f  Zoll  lan- 
ge  Fasern.      M/in  ercähli  vom  Kaiser  Karl  F.,    dals  er 
ein  ganses  leinenes  Tischgedeck  von  dieser  Substanc  ge- 
habt, und  die  Damen  seines  Hofes,  denen  die  besondere 
£)igenschaft  derselben  nicht  bekannt  war,  in  das  grölste,: 
Erstaunen  gesetzt  habe,    als  er  einmal  nach  geendigter 
Taüel  das  ganze  Gedeck  abnehmen ,   und ,  um  es  zu  rei- 
nigen,   vor  ihren  Augen  ins  Feuer  habe  werfen  lassen«  •. 
Die  Kunst,  den  Asbest  au  spinnen,  ist  aber  heut  zu  Ta« 
ga  verloreni  gegangen,    und    dies  ist  kein  grofses   Un«  . 
glück,  da  nichts  dabei  hereuskommt.      Man  hat  vor  un- 
gefahr  loo  Jahren  in  Italien  mehrere  Versuche  gemacht, 
sowohl  Leinwand,    als  Papier  aus  Asbest  zu  verfertigen, 
und  mit  so  gutem  Erfolge,    dals  ein  gavfiaser  Ctsm^uif . 


(\ 


304.  Bücher ^  Recentiönen^ 

das,Verfa1tr«n  dabei  im  J.  1698  tu  Rom  durcH  den  Drnck 
bekannt  gJniaclit  hat.  So  wänschenswerth  es  aber  äucli 
wSre ,  'wenn  man  ein  unverbrennbar^'s  Püpier  entdeckte, 
8d  vi^rde  es  uns  doch  ohne  eine  ebeft  so  dauerhafte 
Dinte  nichts  helfen^  - 

In  der  Sierra  de  Ronda  kam  der  Verf.  bei  mehreren 
Ortschaften  vorbei,  die  auf  den  höchsten  Gebirgen  lie- 
gen ,  und  kaum  tu  ersteigen  sind.  Besonders  merkwür* 
dig  ist  in  dieser  Kncksidht  die  von  den  Mauren  erbaute 
Stadt  Zahära,^  tn  der  nur  ein  einzigen*,  und  zwar  to 
SuOerst  schmaler- Weg  hinauffuhrt,  dafs  kaum  Maulesel 
darauf  forttkomtnen  können.  Di^  Straften  iind  Häuser 
der  Stadt  sind  inegesammt  in  dichten  Felsen  gehauen, 
und  unmittelbar  hinter  den  Häusern  ist  fast  auf  allen 
Seiten  ein  senkrechter,  iSoo  Fufs  tiefet  Abgrund, 

Der  Verf.  reisete  hierauf  immer  an  dem^-üfer  des 
Xeres  und  Guadiaro  hin,  und  kam  endlich  wieder  nach 
Gibraltar  surück.  Weil  di*  Frantosilichftfi  Truppen  ua- 
terdessen  isehr  grofse  Ff>rtschritte  gemacht  '  hatten ,  so 
eilte  er,  wieder  )n ach  Cadiz  zu  kommen,  und  wirk- 
lich hatte  er  dies^i  Ort  auch  kaum  'erreicht ,  '  als  die 
l^-anzoj^'  mit'  so tehem'  unwiderstehlichen  Ungestüm 
vordrangen,  daift  sie  wenige  Tage  nachher  die  ganze 
umliegende  Gegend,    und   auch  Santa»  Marih    Besetzten, 

/wobei   Hr.   Jacob    »och  manches  Interessante    ffber    den* 

inneren-   Zustand    der   Spanischen    Insurgenten  'erzählt. 

Er  hielt  sich  jedoch  nicht  mehr  länger  in  diesem  Lande 

'auf,    sondern  ergriff  die   erste  Gelegenheit,    um  s^ae 

'    Kückrei^e  nach  Z#o»(2dn  anzutreten. 

Dem  'ganzen  Werke  sind  noch  einige,  -  die  Zeitnm^ 
t^ände  betreffende,  Brii'fe  angehängt,'  die  in  dieser 
Kücksicht  äufserst  merkwürdig  sind.  Es  sind  ihrer  drei, 
von  döm  General  Arthur  fVelletley  ^  *  an  seinen  Bruder, 
den  Marquis  Wellesley^  im  Herbst  1809  geschrieben,  und 
diesen  ist  noch  ein  sehr  umständlicher  bfficieller  Be- 
richt von  dem.  MarquisT  IVellesUf  an  den  damaligen 
Sl*ata  -  Secretar ,    Hr«,  Canning ,    über  den  Zuftan4  der 


B u ^iher-  -  Re  censionen.  .305 

Spanitcben  Angelegenheiten  beigefügt.  Alle  vier  Aeten- 
Btücke  werden  einst  für  den  Oetcbiclitsciireiber  toa 
grofsem  Werthe  seyn. 


2. 

Voyage  de  Humboldt  et  Bonfland^  Prt' 
mihre  Partie ^  Relation  historique.  Atlat  pit» 
ioresque. 

Auch  unter  dem  Titel: 
Vues  des  Cordillires  et  Monumens  des 
peuples 'de  VAmSrique;  par  AL  de  Hum» 
MOLDT.  ä  Paris y  chez  'F.  Scholl,  igio.  gr^ 
Fol.  (Erste  und  zweite  Lieferung^  mit 
23  Kupfertafeln^  und  124  Seiten  Inhalt.  Preis 
auf  Velin 'Papier  21b  Francs^  auf  gewöhnli* 
chem  Papier  144  Francs.) 


Der  Snfsere  Titel  belehrt  unt^  daft  dieses  vortrefiF« 
liehe  Werk  als  der  erste  Theil  des  schon  seit  Jahren 
sehnlich  erwarteten  Reiseberichts  der  Herren  v.  Hunt' 
holdt  und  Bonpland^  anzusehen  ist.  Man  kann  es  mit 
grSfstem  Rejbhte  für  eines  der  reichhaltigsten ,  wichtig- 
sten und  voriüglichsten  Werke  der  ganxen  neuesten  Eu* 
ropSischen  Literatur  im  Fache  der  Geographie  und  Ge- 
schichte Erklären.  Dieses  Urtheil  wird  für  jeden,  xlez 
sich  mit  dem  Inhalte  desselben  bekannt  macht;  keine 
weitere  Auseinandersetzung  bedürfen.  Weil  aber  nur 
wenige  Leser  der  A,  G.  E.  bei  der,  thirch  die  %om  Theil 
wohl  nnnöthige  und  übertriebene  Pracht ,  veranlafsten 
Kostbarkeit  desselben,  Gelegenheit  haben  möchten,  die-* 


^06  Bücher  '  RecensiOH^m. 

ses  Werk  im  Origitial  sehen  tend  lesen  sik  können:  so 
hoffen  wir,  ihnen  durch  eine  gedrängte  aber  erschöpfen- 
de Angabe  seines  artistischen  und  literarischen  Inhalts 
nicht  nur  einen  angenehmen  Dienst  »u  erzeigen,  soa* 
dern  auch  Gelegenheit  zu  geben,  in  unser  Urtheil  dar- 
über mit  einxustimmen. 

Die  kurie  Einleitung  handelt  von  dem  verschiede* 
nen  Interesse,  welches  Denkmale  durch  langer  Jahrhnn* 
derte  Zwischenraum\von  uns  getrennter  Völker,  erregen 
können.  Kunstwerke  von  Nationen,  welche  schon  xu 
einem  betrl^chtlichen  Grade  von  Cnltnr  vorgeschritten 
waren,  nehmen  unsere  Bewunderung  in  Anspruch,  theil« 
durch  Schönheit  und  Harmonie  der  Formen,  theils  durch 
das  Genie,  das  sie  gedacht  hat«,  Dag«)K[en  können  die 
Denkmale  solcher  Nationen,  welche'  einen  so  hohen 
Grad  der  Gultur  noch  nicht  erreicht  hatten,  und  welche 
MUt  politischen  und  religiösen  Veranlass nn gen,  vielleicht 
selbst  wegen  der  Beschaffenheit  ihrer  Organisation,  we- 
niger empfänglich  für  Schönheit  der  F^rfmen  waren, 
nur  als  historische  Monumente  interestiren.  Zur  letzte- 
ren Glas«e  gehören  auch  die  schwachen  Ueberreste  der 
Kunst  oder  vielmehr  der  Industrie  der  Völker  von  Jme^ 
rica^  welche  übrigens  nur  hei  den  Gebirgs volkern  |(e- 
fundeti  werden*  tVTegen  der  Beziehungen  zwikchen  ihrer 
Bildung  und  der  sie  umgehenden  Natur,  war  es  zweck« 
mäfsig,  jene  Denkmale  derselben,  und ^die  malerischen 
Ansichten  des  Gebirgslandes,  in  welchem  iie  wohnten, 
in  einem  Werke  darzustellen.  Unter  diesen  hat  Jaan 
weniger  die|enigen  darstellen  wollen,  die  einen  maleri- 
schen Effect  hervorbringen,  als  die  Umrisse  der  Berge, 
die  Thäler,  von  welchen  ihre  Seiten  durohfiurcht  suftd,\ 
und  die  imposanten  Fälle  der  Giesbäche« 

Hierauf  folgen  die  Kupfertafeln,  nebst  ihren  Erklft- 
runged,  in  nachstehender  Ordnung. 

Tafdh  und//.  Büste  einer  Priesterin  d^r 
Azteken,  Dieses  kostbare  Ueberbleibsel  Aztekiscfaes 
Bildhauerei  befindet  sich  in  dem  Cebinet  ^Ums  einsickts- 


Bücke  r -- Recensi  onen»  307 

▼ollen  Kuottfreunde«  9  des  Spanifchen  Öffioierf ,  Herrn 
Dupd  zu  Mexico,  Unter  seinen  Augen  wurde  es  von  ei- 
nem Zögling  der  dortigen  Maler  ^Akademie  genau  ge* 
xeichnety  und  auf  den  vor  uns  liegenden  beiden  Tafeln 
ist  sie  in  ihrer  natürliehen  Gröfse,  welche  nach  Fran- 
zösischem Mäase.oiii. ,  38  Höhe»  und  o™.»  19  Breite  be« 
trägt,  von  iwei  Seiten  dargestellt«  Der  Kopfputz  hat 
einige  Aehnlichkeit  mit  dem  Schleier  oder  der  Calantioa 
der  liisköpfe,  dex  Spbinx,e  und  anderer  Aegyptischen 
jStatuen.  Kannelirte  Wulste,  weliihe  auf  der  Rückseit« 
einen  grossen,  in  der  Mitte  durch  einen  Knoten  befe- 
stigten Beutel  formiren.,  scheinen' Haarmassen  xa  seyn. 
Die  Stirne  ^st  mit  einer  Aeihe  Perlen  geschmückt,  wel* 
che  eine  schmale  Binde  einfassen.  Den  Hals  umhüllt 
.ein  dreieckiges  Tnch,  an  welchem  mit  vieler  Symmetrie 
22  Troddeln  oder  Schellen  herabhängen.  Am  Vordertheil 
der  Püfse»  einen  halben  Decimeter  über  der  Base,  be- 
merkt^ man  XU  beiden  Seiten  die  Zehen,  Handle  finden 
•ich  nicht,  zum  Beweis  der  Kindheit  der  Kunst.  Auch 
die  Augäpfel  sind  nicht  ausgedrückt,  wie  doch  sonst  » 
an  den  Attekischen  Basreliefs.  Nach  der  Rückseite  zu 
sohlie£sen,  ist  die  Figur  sitzend  oder  gßr  kauernd  vor<* 
gestellt.  Die  Masse  ist  ficbter,  mit  einigen  Körnern 
yon  Peridot  vermischter,  sehr  harter  Basalt  von  schö- 
ner Schwärze.  Die  Falten  des  Kopfputzes,  und  beso^* 
.ders  die  Perlen,  sind  Mufserst  feih  aufgearbeitet  $  ob* 
gleich  der  Künstler  bekanntlich  keine  Meifsel  von  Stahl 
dabei  gebrauchen  konnte.  Hr.  v«  Humboldt  hat  ihr  die 
Benennung:  Büste  einer  Priesterin ^  gelassen,  die  man 
ihr  im  l^ande  selbst  giebt;  halt  es  aber  für  möglich^ 
4aIs  sie  irgend  eine  Mezikanischb  Gottheit  darstellen, 
und  tirsprünglich  unter  den  Penaten  gestanden  haben 
könne.    Wir  treten  dieser  Vermuthung  bei* 

'  Taf.  HI,  Ansicht  des  gro/sen  Platzes  zu  Me» 
xieo.  Nach  einer  Zeichnung  des  Hrn.  Ximeno^  Direc* 
tors  der  Glasse  der  Malerei,  bei  der  Akademie  iä  Mexico* 
Dieses  neue,  von  Cortez  'auf  den  Trümmern  des  alten 
erbaute  Mexico^  zählt  etwa  140,000  Einw.,  und  läfst  sick 
gegenwärtig  durch  die  Verichönerung^n  des  VicekönigSf 


3o8         Bücher  -  Receniipnem 

Grafen  von  RevilUigigedb^  den  vortäglichsten  StSdtett 
von  Europa  vergleichen«  Der  hier  vorgestellte  grofse 
Platz  begreift  den  Raum,  welchen  vormals  der  grofte 
pyramidalische  'Tempel  des  Mexitli^  des  Sehutzgottes.  dec 
Azteken ,  einnahm.  Zur  Rechten  erblickt  man  den  Pa- 
last ^es  Vicekönigs  von  I^eu"  Spanien  ^  eiü  ursprünglich 
der  Familie  Cortez  Migehoriges  Gebaute,  'von  einfacher 
Architektnr.  In  der  Mitte  aefigt  sich  die  Hauptkirche, 
zum  Theil  in  gothischem  Styl  erbaut;  von  dertclbsMi, 
die  seit  1803  auf  Kosten  •  des  VicekÖnigs,  Marquis  von. 
Brancijcrte*  errichtete,  sehr  schön  ausgeführte  brontena 
Statue  ^qaestre  des  Königs  Karl  IV,  Der  Director  der 
Glasse  der  Bildhauerei  bei  der  Akademie  der  schönen 
Künste  «u  Mexico,  D*  Manuel  Tolsa,  aus  Valencia  ist 
Spanien  gebürtig,  hat  sie  gezeichnet,  modellirt,  gegos- 
«$n  und  aufgestellt.  Der  erste  Oufs^  dieses  schönen 
Werkes,  dessen  Gewicht  beinahe  23,000  Kilogrammen 
beträgt,  gelang  sogleich.  Das  Pferd  ist  nicht  vergoldet, 
sondern  mit  einem  olivenfarbigen,  ins  Braune  stechen- 
den f*irnifs  überzogen. 

Taf,  IV.  Natürliche  Brücken  über  den  /ce- 
nonzo.  Unter  den  reichhaltigen  majestätischen  Scenen, 
welche  die  Gordilleren  darbieten ,  ergreifen  am  'meisten 
die  Thaler  die  Einbildungskraft  des  Buropaischen  Rei- 
senden. Tiefer  nnd  enger,  als  die  der  Alpen  »und  Pyre- 
näen, tragen  dib  Ansichten  derselben  den  wildetteft  Gfia-^ 
rakter.  Klüfte  sind  sie,  deren  Grund  und  Rdnd  mit  ei- 
ner kraftvollen  Vegetation  geschmückt  ist,  und  oft  von 
so  ansehnlicher  Tiefe,  dafs  der  Vesuv,  in  sie  gestellt, 
doch  mit  seinem  Gipfel  nicht  hervorragen  würde.  Die 
obere  der  natürlichen  Brücken  über  den  Jconomo'^  auf 
welcher  man  von  einem  Theile  des  Thaies  nach  dem  an- 
deren gelangt,  «cheint  dadurch  entstanden  zu  seyn,  da£i 
bei  der  Bildung  4er  Kluft,  die  compacte  und  ^quarzig« 
Sandstein -Lage,  der  Gewalt,*  welche  das  Gebirge  zer« 
rifs,  widerstanden  hat.  Die  Brücke  wird  also  durch  die 
tinunterbrochene  Fortsetzung  jener  Lage  gebildet.  Sie 
Ira^  I4i  Meter  LSn^e,  12m.  ,7  Breite,  und  im  Mittel- 
puncte  2m.|4  Dicke«      Die  Höhe  über  der  WatterflScIif' 


Ü9B  uttt«r  Hur  ^raii«clieiid«ir  Waldstromt,  belrSgt  9?ip4 
7. '  Dia  aodtire  b^finttet  «ick  tebn  Toisen  unter  dieser* 
^Sie  beitebt  ans  den  ungeheneren  Felsetimefieti,  welch» 
gerade  te  üelen  »  dai«  eine  die  andere  stützt ,  und  di« 
mittlere  den  ^dtlulsstcin  des  Gewölbes  bildet.  Mittet» 
In  derselbea  biSfindet  >  sich  ein  Loob  von  «nebr  als  a^ht 
Quiidretmetenr  Umiaag.  Blickt  man  durcb  datselb«  in  , 
deü  Abgrund  hinab »  so  schein^  ^der  Strom  in  eine  finster 
Te^Hdble  «ü  flaefsen,  und  man  hdrt  das  klägliche  Ge« 
rftusiob  der  Nacbtvifgeli  welch*  die  Kluft  bewohnen» 
luid  die  man  %n  Tausenden  auf  dem  Watser  flattern  sieht* 

Tsf.  V,  Strafte  üb$r  dt-n  Ouindiu^  in  der  Cor* 
iillerä  der  Anden.    DascQuiniiit«Gcd)irgy  eiti  dichter,. 
▼Sllig  linbewobuter  Wi^d ,    gilt  für  dÜß  beschwerlichste 
SliraTse  in  der  Cordülera  der  Anden.     Man  kann  sie  auch. 
in  <'der  betten  «lalwesteit  nicht  schneller,  als  in  aeiin  o4ev 
swdil  Tafen  turücklcgen,  und  mufs  sich  auf  einen  gan- 
sea  Mbnat  mit  Vorräthen  versehen.    Der  esige,  sehr  be-r 
•ohwerliehe  Weg    gleicht   gröfstentheils.   einer   offenect^ 
durch  den.  Felsen  igehauenen  Galerie,      Da  es  bei  dem 
gegenwärtigen  Eusisande  desselben  unmöglich  wäre ,   ih«  . 
,  auf  Manlewelai  fturöeksalegen :  so  IftCst  man  sich,  umaha-. 
»iaht  zu  Puls  machen  zu  niitissehy  ton  Mensahen  tragen^- 
und  zwar  nuf  einem  Sessel,  de«  sie  auf  den.Aücken.  gß^ 
blinden'  haben.     Man  sjiricht  in  diesem  Lande  vpm  Aei*H 
•en  auf  dem  Rücken  eines  Meu sehen, .(aniar  en,Q^r4me^ 
ro)y   .wie anderwärts  vom  Keisen  .zu  Pferde«      Die.Car-; 
gtcsrej,   mit  d^ren  Gewerbe  man  gas  leine  erniedi^igettdo  < 
▼orsteUnng  verbindet,    tragen  gewöhnlijeh'  75  bist^o  Ki* 
logrammea.    Aber,  ungeachtet  der  Besohwerdeo  und  MUti* 
•eÜgkeiten  dieses  Gewerbes,    ziehen   es   doch  junge  und  s^ 
•tarie  Leute  1   die  am  Fufse  dieser  Gebiirge  wohnen»   al*. 
len  anderen  Arbeiten  vor,  und  n^ählan  es  freiwiUig^  aU#> 
Hang  tu  einem :  unabhängigen  i^nd  herumschweifen^Me  - 
I«oben;      Di«  Kupfertafel  zeigt  eine  sehr  p}tl»v4sk#tfil^i 
geWbeim  Eingande  in  das  Qnindiu  Gebirite»  ,  Om  iib<»' 
gestumpfte  Kegel  des  Tolima^    der  mit  ewigem liScbvoa» 
bedeckt  ist,    wird  ober  einer  Masse,  von  .GYanilfe^ea! 
ticbtbar.    Der  kleine  Flufs  Comheimd,  der  seine  WAittB 
JL  Q.  E.  XXXVll.  B4*.  ^.  S$.  X 


gl«  Aü^Acr  -  Jlll^4ii<j\0iiiL#n» 

mit  d«i»tii  iifct  Ri^  CuM^t  «9nm«toirt»  soMin^U  •{«^ 
durch  ein  enget  Thil,  und  bahnt  <ic)i«eiiHai.  Weg. dUirck 
ein  Xrebiutch  von  Palmbänintn.  Im  Hint^gniiul«  «i«ht 
inen  einen  Theii  der  Stadt  Uagut^  daf.  grölte  Thal  vQtm 
'M^gdäten$M-V\nl9^  und  .die  öttlielM.  Kette  di^r  Andtni 
^m  Vergmiid  einen  Trupp  Cat^Kuerety  welche ;.df»  Weg 
In  dat  Gebirg«  nehinte«.  Man  bemerkt,  a»i  ft<)kh»sopi* 
d«irbaje  Aft  ^er  Seasel  von  Bamliusx^^r,  den.tra'  naf 
den  dcholtem  tragen,  dnrchuein  3tiriibaiid.9  wie  -  l>ai 
Pferden  und  Ochten^  im  Gleicbgewioht  gehalten  wIjmL 

TajK  VI;  Der  Fall  des  Tequtndamn.  Der  ii'luira 
Funvha^  >  gewttht)li«h  /lio^  de  ßggota.  genanvl»  :  nachdem 
«r  alles  Walter  dk»  9^60  Metres^' über  deA  Meavtftpic^el 
erhabenen,  Yhalee  yon  Bogota,  atilgenonimeii  Jb«t,  ««r- 
lüftt  et  bei  4cp  Pächlerei  Tetfugndamay  und  ttürU,  ti^ch 
durch  eine  Oeflbung  in  eine  lUuft ,  die  lioh  g^gen  4«« 
Basti»  det  Magdalenen-Fluittct  herabtteht«  ^«ecer  Fall^ 
welcher  alto  «igeatlich  der  Fall  det  üie  «{«.»Begeta  bei 
Ttqutndäma ,  heifsen  sollte,  rereinigt  allet^  |vae  aina^Qo« 
gend  iin  höchtten  Grade  maleritth  machen  ha«a;  Zm« 
IM  er  nicht  die  höchate  Katkade»  ahf  der  ^ide»  wie  mnn. 
im'  I^ande  selbet  glai^;  .doch  wiid  et.  k««im  eine  gabea^ 
welche  "bei  «iner  to  ans^iAlidten  Fallhöhe  eine,  to^  grnla« 
Wattermatte  enthält*  Mähe  iib^r  dem  Salto  hat  dar 
Flnit  noch  eine  Brette  v^oii  41  Metern,  beim  Anfang« 
der  Kluft  aber,  die.  durch  ein  £rdbeben  gebildet  ifu  scqria 
fcheiDf,  verengt  er  tichiaehr,  weil  eie  mir  lobia  12  Ma* 
tr«i  Breite  hat.  I>i9  Wataermatee  ttärst  ti^.  in  awai 
Streifen  175  Metret  tief  ifierab,  und  hat  auch  noohauv 
Ztü  der  i>iirra  ein  Pirofil  von  9»  Quadratmetern.  Un<- 
^ohtet  bei-dem  Siurte  eine  Menge  Watmrt  tich  ia, 
DOtoiia.  verwandelt ,  to  itt  der  Stiom  .unten  deonoch  tO' 
lüftend,  dafatieli  >de«  Beobachter-  dem  Bat^in,  Wekhea 
elfrift  der  Watterfall>a«if gehöhlt  hat,  a«^a40  Metuet  nichli 
irilAi«^ ''hanli» .  ^Dffr  Grund  dieamr  Schlucht  wird  oiuB 
tt^aaU  vom  Tagesliöht  erleuehteu  UieiBintnmhett  de« 
OfH4^^4l«v  iLelehthnm  der  Vegetation  ^  und  dat  tchrenh« 
liehe  G«Wtnsoh,  weichet  man  vernimmt,  mAchfc  4»m 
vj' ... ,»  t'.ti-j'.  *  ,1    ^  ■  ■  .   1*  •       .»•    •     .»   ..    .r      . 


•  J 


IMif   lUftt»  Kaslia^  «II  mn»t  der  nMmtm  OegendM 
i]|  il9tt  CorcUlUrtB«  ,  ^ 

•'  *  • 

Tßß  V.IU  PxramiA€  von  Ch^lula.  DU  «H«« 
JI#jri«<»iMi' , und  mtlirere  «Ädere  Yolker tc haften»  weicl|# 
9oti  ili«ett»  Y^Mi:  *i»bMiWii  bis  «wölften  iahrbund^t^  d«r 
9lirist)i)qJlf|iM^itre«hBHn|rv»  auf  4«m  Boden  iJbres  iUi«li# 
ettcliteiiea  waren  ^ ,  yiad  sich  daselhtt  oiederfelaasen  hl^t«> . 
tea,  erriohteie«  pyramidenförmige  Gebäude,  «reiche  i*# 
alf  7«o<:aJli*#,  das  isfc^  als  Wohnungen  ihrevcpöuer  <u.<f 
•fthen,  Obsehon  v  von  verscliiedener  GröTse,  hatten  ik% 
deeh^  «U«  einerlei  Fothi.  Sie  waren  Fyraaiideii.  von 
inehreren  Aheatxen,  ^d•len  Seiten  sich  genav  nach  det 
Zylttlagf-  und  ParaUel  Linie  de«  Ortef  ricjiileUa.  'Ein 
eolcher  DtocalU  erhob  sich  mitten  auf  einem  viere ckit 
gen,  D^tt  einer  Mauer  ei|i^ofa(«ten ^  Räume ^  welcher 
fürten,  S|^ffin|tbtuf»ne»» .  die  Wohniingen  d^r  Priestexi 
und  tuweile«  «odb  Waffen r  Magasine  einschlofs^;  d^a 
feder  Mexisani^che  Göltertem^el  war.uigleicbi^eintfiist^iv 
0«t«  £i«»&  g>ro£ie. Treppe  führte  auf  den  GipiCel  der  eb? 
gettumpiteii  Pyramide«: ,.  Obeit  auf  dieser  Plate^^Fo^mo 
eteaden  «ii^e»  oder  «erei  .t)|urmiMrtige  Gapellen,  und^ 
denielbea  die  (lolees^len  BildjMuU«%  ,der  Gottheit^nv  woli» 
oliett  der  Teocfdli  gf  wiedmet  war.  Das  Innere  des  Ge^ 
bftudes  diente  »um  3«|griU»nifiort  der  Könige  und  «uge* 
eehener  Personen^  Di^  ÜehnlichHeit  dieser  Gebäo^a 
mit  dem  BahyU>nisflhe»  Temp^  des  Ju^^iurB^luf  int;  sehJf 
•uffellead«  Mehrere  dieeex  pyrAmIdallörmig«»  Mptiunj^e^t 
fe,  uKmlicih  die  Fftamid^^oa  Tseti^uocoa,  vour  Choluh 
und  von  PapentlA,  fftndeti  d|0  Mexicantr  oder  A^uk4i% 
sehen  bei  ihrer  Einwiandernng  ini  J.  .119a  de?  christl; 
Zeitrechnung ;  ja  es  wäre  miJgHch ,  dafs  sie  scho«.  vor 
der  Ankunft  der  Teitf^n».  d.  h«  vor  dem.  jTahi^e  64S  dj^e« 
•er  Zeitreehnung»  erbaut,  werded  wäceut..^.^e  jifid  nopk 
vorhlmdea;  Hr.  v«  HmnMdt  be^chfeibt  tiev»  giebt  il|xe 
Grofse  an^  und  vergleicht  sie  mit  den  pyfamid#Uso^e|i 
M«>it«menten  des  nUeei  .Gontinents.  Der  TeoealH  y^on 
'  ^0hUa  isl  ^  unter  aUen  pyratnidnUeQ^^eU'  I>enkii|p^äle|ru 
»oa  Aaahuac^  (so  aanii|9^.die  i|Aeiii(Nuier  du  l*en«f,,iroBi 
«mMi««  iJir/A«ch  einen  TJ|eü«aeinecb|^,)jd«t.i^e«eb 


I 

ftlteit*  uttd  *h9iikhmt9$ie.      Heilt  «b  Tage  iiMiat  »im  ita 
den )    von    Menschenhänden   gemaohtaii    S«fg  ( M(ni^# 
hgchQ  a  mano)^   ttnd  wirklich  könnte  man  ihn  euch  voa 
weitem  für  einen,  mit' Vegetation  bedeckten^  natdrlicHea 
Hfigel  hftlfejfe.      Diese  Pyramide    ^teht  öttlieh   Ton   der 
Stmdt  Chölula  f    auf  der  StriaAe' nach  Pu^l^,  -Die  Ka« 
ffertafel  giebt  sie  in  ihrem  gegenwinigen  V^rMl«  ^ronr 
der  Westseite  /  wo  sie  sehr  gut  erhalten  ist»     Die  Ebene  - 
^on  ChcMa  zeigt  den  nämlichen  (Charakter  von  Naekt^ 
heity  welcher,  allen  y    2Qpo  Metres  Sber  die  Meeresfl&ch« 
erhiiben^ik,   Plateaus  eigen  ist^      Auf  dem  Vordergründe' 
unterscheidet  man  einige  Agaren  «SfSmme  und  Drachen« 
Blume.     In  der  Feme  erblickt  mali  die  Spitte  des  /  mit 
Schnee  bedeckten,    Vnlcans  von  Orizaha^    eines  koIiMSft« 
Icn  Bergs  von  5295  Metres  absoluter  Höhe.      Die  ^ra- 
mide  selbst  besteht  aus  vjcfr  gleich  hohen  Absfitten ,  und 
scheint  genau  nach  den  vier  Himmelsgegenden  gestellt 
gewesen  tu  seyn.    Die  ursprüngliche  Richtung  ist  schwer 
itt  -erketonen ,    weil  die  Kenten  >an  den  Absllten   nicht 
mehr  genau  ausgedrückt  sind.     Sie  hat  eine  weit  ausge* 
dekntere-  Basis,  als  irgend  ein  OebSude  dieser  Art  in  der 
itkett  Welt.      Nach  Hrn.  v.  Humboidt^s  sorgfältiger  Mes- 
tuAg  hat  ihre  perpendtcul&re  Hohe  nur  54  Metres ,   )edt 
Seite  der  Basis  hingegen  459  Metres  Länge.  '  Wahrschein*  - 
lii^h  befinden  sich  mehrere  grolse  Höhlnngen  in  derselbe»^  . 
die    tu   fiegräbhissen    der  -B^ngebOmen    gedient  haben«  . 
Die  Entdieckung  einer  derselben  wurde   verantafst,    als 
ntan,    um  dem  Wege  nach  Pii^ht  «eine  gerade  Richtung 
tu   geben,    den  e'rsten  AbSntt 'der  Pyramide  dergestalt  . 
durchgeschnitten  hatte,  däftnnr  noeh  ein  Achttheti davon 
isoKrt,  wie  e^i  Haufen  Ziegel,  stehen  blieb.    Man  fand 
eitt  viereckiges  Ziiiimer,/ das  von.  Steinen  erbaut,    und' 
mit  Balken  von  Cypressenholt  {Cupressus'dinifiha}  u»* 
Ürstüttt  war/  Es  enthielt  twei'  Leichname,  Idole  von  Ba« 
iält^,    und   viele  gefimifste,    künstlich  gemalte  Oefäfs«» 
A4if  dem  Gij^el  der  Pyramide  befand  sich  vos^nals  ein»  . 
dem  Quettalcoatl^^   dem  Gott -der  Luft,   gewiedmeter  AI* 
tar.'  Ifi9  Plateforme  hält  420OQttiidrat- Metres  im  Umäang» 
Man*  genierst  dkielbst  eine  präehtige  Aussicht  auf  den 
Pö)p^}cm*pM ,  t  lien  Tomtcihuntl  ^  den  ,  Fic .  v«n  OrM^e^ . 


y 


-iäM  Sa  SUrra  vdo  Tlmeatla  imgenüick  Tläxcnaa^^fn 
^ie,  Mezioafiiiscfae  Spraehb  batte  kein  S), .  welcbe  dureh 
dl«  Oöwitter  berfiiiiiit  ist,  die  sich  um  ihre  Spitz»  tarn* 
jnetfl.  Man  fieh't  tu  gleicher  Zeit  drei  Bergir»  die  ho- 
lier  als  der  MonthlanCf  janä  ron  denen  xvtei  )>ren:ii0nde 
Vulcane  sind«  Eine  kleine,  vnüt  Zypressen  uniff^ebene» 
der  htiHfejri  Jungfrau  de  las  J\em4diö^  geweihte,  GaipelUy 
liat  den  Tempel  des -Gottes  der  Imft  evsettt,  und  ein 
GaistUnher  von  IncU«nisohem  Stemme  liest^  täglich.  d&^ 
Me$sß  aikl  dem  Gipfel  dieses  alten  Monuments« 

Taf.'iVIIL  Abgesonderte  Masse  von  dir  Byit'^- 
mide  von  Gholula,  ■  Man  *  erkennt  in  dersreihett'ivab^- 
weehselnde  Lageii  tron  Thon  und  Ziegeln*  v  Letitere.  ha- 
ben gewöhnlich  S^.Gentimetres  'Hohe  >iind  40  Gevftimetres 
Xftnge;  auch^scheineii  Mie'meht'gelirattnty  aondern  htols 
sm  der  Smine  getroctaet  tu  se^n*.'    , 

•• . '  \  ■  V  '  . '       •    .      •  ■  •     *   ^    ■ : 

Taf,  IX.  D^nhninl  vjon  JCä^kiealeo,  Der  auf 
dem  westlichen  Abhänge  dtat  Cordüleren  von  AnahHAo 
l^elegene.  Hfiged  Xachioalco^  d.  h.  das  Haus>  dev  ^Ui» 
tnem^  ist f  eine  isolirte  Masse- von  Felsen ,  welcher  die 
»Hand  des  Menschen  eine:  sehr  regelmäfsige  konisch« 
IPorm  gegeben  hat,  und  die  in  fünf,  ;mit  Mauerwerk  Jbb- 
deckte,' Absätse  oder  Terrassen  abgetheilt  ist.  Dieffi 
lAhsStze  haben  nngelfthr  30  Metres  senkreoht^r  Höhe, 
und  wesdea  gegen  den  Gipfel  tu  schmäler ,  ^ie  an  den 
Pjramideii,  welckto  oben  mit  eitlem' Altar  getiert^wa- 
Wen».  Ocv  Hfi|!el  ist  mit  einem  tiemlich  tiefei^  und  eefax 
lureiteii  Graben^  umg^eut^^so  dals  die  gam».  Verschall- 
inng  über  4000  Metres  Umfang  hat.  Im  Lande  selbi^ 
wird  dieses  'merkwürdige  Monument  für  ein  militXri- 
behes  Denkmid  gehalteh ,  und  den  ToUekeii  tugesclirie. 
tben.  Der  Gipfel  dieses  Hügels  bildet  eine  länglich^ 
PUteiorrme,  welche  von  NordeH  neoh  Süden  7a  Metre», 
lind  ▼önO^ten  nach  Westen  86  Metres  LKngo  hat*  Sie 
isft  mit  .eüier  über  st  Metret  hoheif  Mauer  von  gehauen 
aen  Steine«  umg^en,  die  wahvsdheinlich  denStfeitera 
sur*  Vtertheidigung  diente.  In  der  Mitte  derselben  finde» 
•Idi.die Jleste  eiaea.Pyramid*l- Monuments»  welches  ia 


014  SüxJk^r  ^  R§SentiiH0\t., 

;A»feI|tiilg'  der  Form  mit  den  Mlkon  erwKhntmt'Ti&efdiU 
<ib«rexnk«biv,  tmd  im  J.  1750  tmtik  •»  fünf  Abtätten  b«^ 
«ttfiid^  8«i^«m  aber  temöirt  wcirddii  i»t.  Nur  der  ertte 
ist  notth  vorbänden^  ^«d  wie  e«  Qllei  «ircnren  j  mit  Keliefc 
ibedeekiv  J«de  Pignr  idmmt  mobrere  Steine  tngleidk 
ein  y  und:  weil  die  Ümn^se  nicht  dureb  die  Fafren  iititer« 
brocrke^  sind,  to  darf  man  finn#fametty  dafs  die  Relierfii 
erst  nach  Vi>llenduiig  des'Gebftitdes  eing:ehaii«n  «wiirder'« 
Unter  de»  Batrelief«  erblickt  man  -Croeodilt  -  Köpfe^wrel^ 
che  Wasser^  speien  y  und' Figuren  von  Menschen ,  dl« 
tiach  asiatischer  Weise»  mit  ^fkreiizten  ßeineii  sitien» 
Hr.  i>,  Humboldt  vermutbet  auv  der  ||[rofsetf  U^eberetn- 
•tUmmin^g  der  Form  «wischen  dieser  vermeintÜobea'  Pyw 
rafinide  ilnd  den  TtocalUs  ^  dafa  dev  Hf^»Lirichte)«i»der»| 
als  eiü' b«lest3'gter  Temp«!  «v»r^  Ai»cH  irir  :k5mieii  tini 
dieser  .Vermutbiing  Mcht 'enthalteii;  ja  es',  sebeint  tarn 
sogar  Wahrscfaeinltch,  daft  die  l:iiniti»ebenPyramidmi  ( 


Kachahm!tiif^\ solcher  durch  Menschenhände  verschöner* 
iten-ataiör liehen  Hägtl  i;e«iesen\eind.  Uie  Zei^btuiag  ent» 
t^bMlt^das  Keliel  tm  dem  üoeb  voifbandanen  bioifen.  Abeais 
HMs^^aitf  der  Platefornve  des  HSfels  befindlich  j^ewsssoeii 
i|&ebättdek.  Sie  ist  nacb  ein«m'&apleiiittehe'Kem*dit»  wel* 
i^hML  Hr,  4lzat4  im  J.  ifi^t  im- Mexico  bcvatts^ab;  deiHt 
£bl.  <iH  Jir.  bat  dieaes  merkwürdige  Monument  kticJrit  aelbil 
4|eiehen.  Wir  kannten  n^  nhon  aus:  Dusäntigki  Mm^ 
■  numsnt^Ji  ufohUtHuru  ' iHeinctmay  ^  illuttnati  da^  Ppettm 
Martfutz^  Kama^  1804*  '8'  Dort  findet  man  snseh.  edaa^ 
-•ber  «ebr  klesne,  Abbild anrg  des  ganae«  Högala'VAft  d^ 
Asiitev  und  aacrh.  den  Vogel* Fevipeetitte.  .  Sebi  w^sob«»*» 
-wartb' würde  tm  geweian  Myn^«  dmpeb  Hrn.^«^  £&.bin» 
-  ^Unileere  «a 'exhi^lteti« -^   ,• :  •••>- 

^^Taftl  X.  Fuiaois  tre>n  Ceto^flfxi.  fiililetteM 
«fheinbt  Hx^  Vi  H,  von  dar  Phytiegnomie  '  der^  IGebirg» 
Jberbaupr,  «on  demVerfabceubeim  ,aeübne|r.  darseifaeit» 
^M  voin  dar  Uebereibitimmnng  dear.Myfi^Kntmüe  ider 
-Gebirge  auf  beiden  Oontisiettten.  Bee  ^efo^Mtfi,  idesseM 
Otpfel  die  Xu^ferftafdlfddretelk)  Jitnii«r'b5«beie;'ti»tBr 
dtoikfe'nigeB  VtilaeMf&tk  Üer  Jnien^  welche  >f«^beueimirZet^ 
neu  Aufbrüüb»  gMiaebt  bAibva.    'iSmuk^  nbto&i«v>  Bote 


iMtiSgt  5t54  Metr«f ,  otidlst  goo  MMtm  f^aftw,  hlf  di«'^ 
41^8  Veftai^t  «eyn  würde,  wenn  tfiaä  ibn  auf  den  Gipfet 
cl«t  JPte  Ton  T«ner(^a  «talUe. .  Er  wird  ontcr  «ilen  Vut- 
canen  ^on'^uito  am  maisteif  gefürchtet;  weil  seine  ver-  ' 
wül(taa^n  AtMbrüeha  häufig  wiederkabren.  Die  ve% 
ihm  ausgeworfenen  Schlacken  und  Pelsenstüöfce,  womil 
^r  benachbarten  ThKler  in  einem  Umkreise  von  mehre- 
ven  Quadiratmeilen  bedeckt  sind,  würden  sasaminen  gev 
-^ —  einen  colossalen  Berg  bilden. 


Im  J«^  T738  erhob  stell  die  Plammeniftale  900  Metrff ' 
Aber  den  Rand  des  Kraters;  im  J.  1744  'bahrte  man  sein 
Brüllen  zu  Hondas  in  einer  Entfernung  yon  200  Lieuei; 
17681  «m  4*  April  verfiastene  die,  aus  sehier  Mündniig 
•ttsgestoUene  Asche,  die  Luft  dergestalt,  dafs  di^  Ein- 
wohner der  Städte  Hambato  und  Tacunga  bis  g  Ubir 
Nachmittags  mit  Laternen  auf  den  Strafsen  gehen  mufs- 
tan.  Nach  ^ner  mehr  als  awaniigjährigeil  Ruhe  begann 
die  Explo^ioii  im  J^inuär  1803  damit,  daCt^  nach  Vevlaul  . 
einer  einaigen  Nacht  die  aulseren  Wftndli  d9B  Kegelig 
tlie  bis. tu  einev  sehr  kalten  Temj^eratur  hinaufreiehen, 
aioh  nackt  mid  schwere,  aho  in  der  eigenthümlichen 
Farbe  der  ««yglanen  Sehlacken  seigten.  Die  Reisenden 
liörten  im  Maren  Ton  Guayatjuil ,  52  Lieues  in  gerader 
Rteiftatig  vom  Rande  des  Kraters,  Tag  upd  Nacht  das 
Brüllen  de«  Berges,  gleich  dem  wiederholten  Ahfenetb 
«tner  Bagltetie;  ja  sie  unterschieden  dieses  selrveckUeh^ 
Getdse  selbst  auf  der  Südsec.noch,  Südwestlich  von  der 
Intel  de  la  Pirna«  Der  Cötopmxi  hat  die  schönste  uMl 
regelmfifoigste 'Porm  unter  allen  colossalen  Spitaen  der; 
hohen  Andtn^  denn  er  ist  ein  ToUkommener  Kegel,  wel- 
cher, mit  einer  ungeheueren  Schneelage  bedeckt,  bei 
«Sonnenuntergang  in  blendendem  Glanse  strahlt,  iiifd 
eich  auf  dem  aaurnen  Gewölbe  des  Hloimala  malerisoh 
herauf  hebt. 

TaftL  XL  Bin'  tu  Oasa-ea  ggfuiidenes  Afesf-/ 
eanigchts  H$li€/,  Es  scheint  eii^n ,  aui  der Schlachi 
hotfimenden^  mit  Beute  von  seinen  Feinden  gelierten, 
Kfieger,  verzustellen»    Zu  eeiaen  Füfsea  siiten  tütrri  Sda* 


3i6  Bücher  •  Reiß%nri0hsihf 

T«a  mit  gvkreotten  Beinen.  Wir  gettok^Q^  daCt  ihm 
Erklärung  uns  aicht  kelriedigt  hat;  obgleich  wir  «iekt 
vermögen,  eine /andere,  die  sich  durchaus  wahrsch^^ 
lieh  machen  liefse,  ru  geben.  'Das  Reliel  ist  in  eisen 
tfchwärclichen  und  sehr  harten  Stein  gehau««^  und  flbev 
«inen  Meter  hoch.  Obgleich  die  Figuren  detsaiben  de«, 
iren  in  den  hierogljphisohen  Handschriften  und  anda.va» 
ähnlich  sind ,  haben  sie  doch  auch  «inen  eigenen«  davoji 
Terschiedenen  Charakter.  Statt  jener  untersetzten  Men- 
schen, welche  kaum  fünf  Köpfe  hoch  sind,  findet  man 
liier  eine,  aus  drei  Figuren  von  schlanker  Form  beste- 
llende Gruppe I  deren  xiamlich  richtige  Zeichnupg  nicht 
mehr  die  erste  Kindheit  der  Kunst  irerrath.  Auch  hier 
Ün den  sich  aber  die  ungeheueren  Vasen,  welche  der  .we- 
sentliche Charakter  aller  Denkmale  von  Mexiaanischer 
Bildhauerei  sind. 

Taftl  XI  f.  enthält  swei  Brnchstficke  von  hierogly« 
phischen  Gemälden,  welche  beid«  jünger  sind,  als. die 
Ankunft  der  Spanier  auf  den  Kfisten  von  Anahuac*  Dim 
Originale,  nacAi  welchen  diese  Zeichnungen  gemaehft 
wurden,  gehören  tu  den  Aitekisohen  Handschriften,  die 
Hr.  1^.  H,  ans  Neu^Spanitn  mitgebracht,  und  in  der  Ur 
»iglichen  Bibliothek  xu  Berlin  niedergelegt  hat.  Die  ei* 
ne  enthält:  die  Genealogie  der  Fürsten  von  AzeapotaUp» 
Die  verschiedenen  Generationen  sind  durch  eben  a# 
viele,  unter  einander  gestellte,  Köpfe  beseichnet.  Die 
andeire  Migt;  ein  Proe^s»  Stück  in  Hieroglyphen  -  Sekri/t» 
'Viele  Mezicanische  Malereien  hatten  die  Bestimmung, 
als  Documente  in  .Streitsachen  su  dienen.  Da  der  Ur- 
theilsspruch  nicht  sogleich  nach  Anhörung  der  Parteieil 
^ag^ben  wurde,  erheischte  et  ihr  Vortheil,  in  iden  Hin« 
'den  der  Richter  eine  hieroglyphische  Malerei  su  lassen, 
jwelehe. diese  an  den  Hanptg^genstand  ihrer  Streits  erin- 
nerte. Die  hier/Tiiitgetheilte  scheint  einen  Procefs  xwi- 
sehen  Spaniern  und  Eingebornen  ru  enthalten,  über  eine 
.  Meierei,  deren  ^GVundrils  heigef ügt  ist.  Dies  Papier,  des- 
.sen  man  sich  tu  «liesen  Malereien .  bediente,  .  hat  viele 
Aehnlichkeit  mit  dem-  al^n  Aegyptischan ,  welches  aua 
Fasern    von   Sthilf    verfmigt    wurde.      In  Mixic^    ge- 


^  hnn^kU  maii  cur  Verfertigung  detielben  -  d(ci.FflaJii9^ 
4i«  in  aiutTeii  G&rten  unter  dem  Nttmen  Aloe  yorkommV 
die  Agave  amerUana ,  von  den  Mezicanischen  ^Völke^ft 
iM*t€  oder  Hßaguey  benannt.  Niichdem  man  die  Blätter 
11  n4  /Stiele  laiyge  genng  im  Wasier  eingeweicht  l^atte» 
um  die  Fasern  da^on  ^u  trennen,  Ifimte  man,  diese  l^« 
geaweis  clfa^eif  einander.  Oiesef  Papier  war  von  versckia« 
dener  Qualität;  ^eijuges  gli^h  dem  Pappendeckel,  ande- 
res hätte  man  für  das  feinste  jQhincsische  Papi^f  h^lt^n 
können«.  .Es  gieht  Stücke^  die  drei.  M^etrcs  lang,^  ,iinjl 
iwei  breit  sind«  ,   .  ,      .  t/ 

Tafel  XllL      Eint   Aztehi^che  Mieraglyphen^ 
J^andtSchriftf    die    s.ich.auf-dsr    VaticatniecJien> 
Mihliothek  h efi ndeu     Der  Erklärung'  läfst  Hn  v,  If. 
die  Resultate  seiner  Untersuchtti|gen  über  die  hierogly* 
phischen  Malereien  der  Americaner  vorausgeheni^     ^^ 
^Uen  Spuren  von  Cullur  und  Vervollkommnung  der  Spra- 
chen ,d<BS  neuen  Gontinents,    bat  siqh  doch  keines  seiner 
^ittgebomen  Völker  xu  der  Analfsis  der  Tone  erhobffn» 
welehe  xur  Erfindung    des   Alphab^    fuhrt;      Zpr.;^Zext 
find  durchaus  keine  Spuren   von  Tonsebrift  in  .^'nfric« 
gefunden   ifordea.      Weder  die  Inschrift ,    welche  ita/m 
i|i  d^n -Steppen  von  iTannda  gesehen,  haben  will,    necl^ 
4ie  vorgeblich  Phonizische  Inschrift  auf  den  Felsen  von 
Dightan  in  der  ^J^aran^a/rt-Bai,  vermögen  einen  Beweip 
.dagegen  abiageben.     Auch  gegen  die  von  dem  Mission« 
aar  Hammi  Bueno  dem  Hrn..  ti«  H.  mitgetheilte  Inschrift^ 
von  welcher  dieser  S*  61  die  Gppie  einiger  Ghai^aktert 
aitfcheilt,  Russen  sich  gründliche  Zweifel  eth eben.     Die- 
ser Mangel  ai»  Buchstabenschrift^  führt  Hrn.  v,  H.  auf 
den  GeditnkeUy    dafs  die  Stämme  von  Tatarischer  ^oder 
MoDgoUacher  Abkunft ^  .  von  denen  er  glaubt,    dafs  sie 
.rom.  östlichen    Asien  nach    America    gekommen    wärei^ 
und  w^lchje  nach  seiner  Afeinung  die  Keime,  aller  höhe« 
jren   Cultur    der  Antericaner  mit|^ebractit  una  yerpflanit 
haben    sollen »    die    alphabetisehe    Schrift    selbst    nicht 
kannten  ^  oder  sie  wieder  verloren,  haben.      Die  Mexicar 
nisehen  Völker  hatten  wahre,  einfache  Hieroglyphen  für 
Wasser,  Erde^  Luft 9  Wind»  1:ag,  Nacht ,  Mitterngoh|^ 


^31*8  Buchet^-'  Xtferfttian^ti» 

Wind  und  Bewegniig,  fäi^  dS«  ZaBIeii,  die  Ta|fe  md  Mo'v 
vflte  des  Sonnenjahret.  OurcK '  dieie  Zeipbeii  koimtett 
"sie,  wen»  sie  dem  GemSlde  einer  Begebenheit  beigeseUt 
wutden ,  auf  ei^e  sehr  schnrfsinnige  Weise  angeben;  oh 
die  Handlung  bei  Tag  odier  bei  Naobt  votgefällen  war» 
welches  Alter  die  Personen  hatten »  welche  bexeichni^ 
werden  sollten,  und  welche  ron  ihnen  am  meisten  gern* 
det  hatte.  Man  findet  sogar  Sparen  von  sogenannten 
phonetischen  Hieroglyphen  bei  ihnen  ^  '  d«  h.  solcher, 
welch«  Beiiehungen  nicht  anf  die'^Sileh»^  sondern  aof 
die  Sprache  I  welche  geredet  wurde  ^  andenteb.^ 

Di«  Mexicanischen  Ma^Breien  sollen  ^in€  -  grofs« 
Aefinliohkeit,  nicht  nrit  der  Hieroglyphen «>  Schrift  der 
J^iXpti^r  y,  sondern  mit  den  Papyrus -Rollen  haben  ^  wri« 
c^e  matt  iniden  Einwieteluttgs>*Sto£Pen  ihr  Mumien  fin- 
det. Ton  der  Vollkommenheit  der  Aegypti sehen  Hiero^ 
glyphett  waren  sie  weit  entfernt,  Weil  si^  die  einfachen 
Hieroglyphen  nur  wenig 'Icannten.  Ungeachtet  der  gro« 
fsen  Un Vollkommenheit  Ibi'er'HieirogTyphen -'Schrift «  er» 
lettte  dbch'der  Gebrauch  dieser  Malereien  ,den  Mexiea^ 
tiern  den'  MÄtigel  an  Bachern ,  Handschriften  nnd  alphn^ 
betischen  Charakteren.  Die  noch  vorhandenen  Codie$9 
meaicani  sind  auf  gegei^ti  Kirschhäute,  oder  anf  bäum» 
Wollenes  l'uch,  oder  anf  M«(rney- Papier  gemak.  Au« 
«ielchenl  Stoff  sie  aber  audh  bestehen  mochten ,  so  hat« 
len  sie  doch  nur  «etteo  die  Bdttimmung,  Rollen  %u  bil- 
den;  sondern  man  faltete  sie  beinahe  immet  ticktack,  , 
etwa  wie  iias  Papier  an  unseren  Fächern.  An  dfe  En- 
den würden  twei  Täfelchen  von  leichtem  ftolee  gebebt» 
das  eine  oben ,  das  andere  unten ,  so  Üti^M  das  Öanse, 
wenn  «s  lusommengesahlagen  war^  die  Vollkbmmensttt' 
A^hnlichl^eit  itiit  unseren  gebundenen  BÜthtm  Itntte. 
Solche  Bände  enthiallen  historische  AnnAlen  der  Mexi- 
kanischen'Reichs,  Ritualien,  kosmogenische  nnd  astrolo- 
gische Darstellungen,  Ptocefs  -  Stficke,  Verteiehnissn 
^ris  Tributs,  genealogische  Tafeln,  Kalender  »Yorstel - 
Ifingen  der  Strafen,  womit  die  Richter  die  Verbrechen 
yfi'.^en  s<)llten.  Alle  teigcte  Mne  anfse^rordentfidie  Un- 
s^ölikommedheil  in  den  pnArisseiiy   eine  ftvgttlick«  Sdrg- 


'Biitkär'^»t€'^ni^i^h)B^^-  319 

Li%b1i«(ftfsheil  4#f^  Parrbeti »  welelie'tlnfnleir  40  än^^ebracHt  - 
•ind,  difo  sie  yä\e  Hihii«i<ftend«t«it^tf%nuN»  btideh.  '  Vt^ 
Binfübtungr  «llir  Hl«irbgry{ib^  «^  Mttte«ei  li!pd!i«iit«*nr  iM 
dl«  Völker  «^etl  Anühuac  4lef'  Kiioteo' ^nd  m«bvfätbl^il  «^ 
f^^«n ,  «f elebe  die'  Peruftnftr-'Q»^piM''ii«noen.^  Die  M«^ 
leMflen  bvIfacHteti  znevst  die  9^^^»»^  ^i^  lüi  Jahr  62^ 
der  chriiVt.  Zeitreehnang  einwanderten.  In  denen /ti^- 
cbe  sie  mitbrachten,    war  enthalten ,    dafs  sie  im  J.  544 

wären,  yißt^'  ttivA'  su  gtoi4»iier  Zelt  -der  gänÜiehe  Start 
der  DynMti0  ««etf«  ^#^  unter  dtn  Völkern  von  Qjrt-ilmii 
greffe  B9^j^img^  v*rari^l^te5  »»  VoheMit  di«f  HerrA 
4>;  H.  ein  tnr^rlikii^liidigfer'lInittaMdt'für  4eine  Hypothese^, 
diafs  «ie  w^t  Arien  nttck  A*t»rtet$  gUbomthifen  wSr^;  SiA 
tu  beg#nstf|etf)^  sah«iifeB  sieh)  ihm 'einige  Toltekisi^Hifc 
mSttime^  mit  id«ni  Nationen,  «reMte  v«»inttaKv  dm  Laa$^ 
«wiiclien  dc^'B^ttiöben  VUltäet^.  JMiitidt^i  nnd  dem  At^ 
ltfntiseh#tt  0«#att/bfrwdhi^t€^  9*^ vefrmisttht  su  bab«n ;  weil 
^»  hierogiffihfsülien  OeinäldieV"i^lcl^«r  die  Jt^okeseh  ntk4  , 
Ünrifftiitn  ktif  Hielt  t^erfeKtigeit,  eineviralfellend«  AehnlMi^ 
Ir^i  4ntl' denen  d^'ilfei«cttn9r  httb^n.'  Na^h  unser^ 
Metnting  %Sit«-|ferade^  dSese  Erscheinung  «u  ^iner  ände- 
ren ,  weit  einfacheren  ^Erkllrinig»  {ihren  •  kennen ,  dt« 
wir  an  einem  anderen  Orte  su  versnehen  gedenken.  £s 
itrnik^ekMhit)'^%1l  Stumme  vOH^T^Itdkftcber  Rasse  bis  in 
^ft  iddlfthlh  Hilb&ugel  l  )i«|«  iSttir  Bbenün ,  «irelche  jrieh 
«HitSrti  '"eiiii  Hd^ii«  And^n  geg#kt  dU  «Wdr'  des  Marh&im, , 
Msdeiin^n^j  retfgtfdrttnfft^n  «InA  •  «ft«r  liebr 'me^kwülrdfi 
ist  es  )•  dal^  milttlitiwll  \\^  d«n  tniakhHngl^n-  Pa%Q$  - 1^ 
lli|imtl-n»'«n»dilk'4lf«m  dte^tl^f*^i#i<^  i*n  Mexioanisebei 
ühniiehe  Malereien  anf  siemlieh  fein gew oben embanm^ 
wollenem  Zeuche,  findet.  X*eider  ist  das  einxige  Haft 
«sieben,  «r^ltell«!»  Wtett'iic^  bis  {«^^«Irsch^fFen  kclnate,  - 
Vttrloi'0n"'giegang6ii.  •  ■  <»  •.     .-  ■  ^  '•.'"» 

Kair^kfbt  8#.  «.  H»  *Hie' S^s^hreibung  der  Mö^ieü« 
Mtchen  HaMsiilii^ilHm  vom  A^duWiti,  in  Bole^rnn,     Vi\^ . 
tHf     RätHit'  .ITtM -und  BeW^;' «diewaoh  den  vMf  ihi* 
iuigelfti^lKelitnilMiitflikilttkettclieN^r  t»T4(Ktt  die  »«hf  «ijf 


ligM  SammlsuigeB  dmal^ea  in  ^röpa  sii  ««3^  teh^ 
HAH.  Die  Sammliai^  in  5l«r  kouiglifelieii  Bibliotkek  s« 
J^resätn^  4ie  schon  OoftM  erwUhnt  und  betclirieben  hat» 
und  die  in  d^Bir  B4^dl€jani9ph§n,  BiJbliotliek  %a  Osford^ 
eiad  ihm  eise  nicht  bakenat  gewesen.  Dtß  grdffte  und 
«chdnste  vpn  alleD>  ^U  def  Ritters  falairi^»»  wälch« 
fteihahe  4|it  §ao  Oemäldan  beslenden  hat,  ist  serttvenft 
worden.. 

Die  XllL  Kxnpftrutf^l  seihet  enthlOtf.tiB«  Copte  der 
96|ten  Seite  des  Cedssv  v^t^eenfi«.  DifiGmppe  Nro.  I» 
»eigt  die  Anbetung  einer  Gottheit;  disbGri^p^  ü^ro.  TL 
•teilt  die  herfihttte  Frea  mit  der  Sohlenge  ror  ,  genM^t 
Cihuacohuatl^  d.  i*  Fnut  von  nnterevi  Fleische.  Henr 
V.  H,  erinnert  sich  dnhei  der  Eva  der  3e«itjeiAen  Töl« 
ytitf  und  bei  swei/ Backten  Ftguren»  dje  ailt  einandet 
SU  kümpfen,  scheinen  ^  und  höchst  arahvaeheinlieh  äur« 
Kiader  sind»  an  die  Brider  €a^n  und  AM  in  d?r  he* 
biftisphen  ^Tradition.  Wir.  finden  darin  nur  eine,  vom 
^den  Mexikanern  aus  Ikreiii-Uriende  im  {nn^i?!  von  Nord*  > 
Amtriea  mitgebraohley .  Tr^aditionf  welch«  eich  dort. bei 
den  ^rökee^fir  und  Murinen  bi#  auf  ftaeere  S^tsp  eriiaU 
ten  hall  wie  man  in  F.  MßjerU  m/i&eief  uofcsm  Tn/ebeiM 
^if/:A  Jahrg.  I.  S.. 339  u.i*  ersehen  kaaia«.r  . 

#s'&cn  ilf  A/cri|  suiilf«int«si(^iiia'#  Z}<i^  g[!lf:e.i«An#t 
wicr4«n.  £•  ^ind  ^tpignren  aus  denfr<'<^d|ij(;xiiien|'inua 
^K9«  S736  d«''  BaMsohrtf ten  im  Vi^icaUr ,  ^  eeehst» 
Sigur  teigt  den  naglii^Ueheii  M^nt^^nrnt^  ^  in  dem 
Ißofkleide«  das.,««  im »IwMya  i«üit»:nil«rti«.sa.  trage« 
'F4egte.<  '    "i  '   .'•  •  /ijf.'-H.  •,.»      .'  : 

Handschrift  treu  Velgtri.  Diese -Handschrift  ist 
Unter  allen  in  Itali^  befindlichen  Mezicanisohen  ^  die 
girälste^  ^  und  wegen  'des  Glantes  un4  dnr  grofrmt  Man* 
nrchfaltigkeit  der  Farban  die  mexkwfivdigste.  8ia  iM^t- 
44>.  hif  45  ?.alm^,:aahe  an  11  Metres  Läng»»  vnd^  Fal* 
ttt»€«n,   oder  7$  ^^m.   ßi^  itt  am  mHiiiiogVifhit^wil 


>  Büther  r  Mee&nridf-ne^^  391 

•ia  Ritttal '-Ahnanaieh.^  Di>  KuptotaM  Mtlilllt  lo'Gro^ 
pan- daTaus.  In  der  Erütttemiig  ^derselben  findet  dch 
«nch  eine  EraäUang  der  Ereignisse,  welche  die  Ein- 
f fihrnng'  der  Menschenopfer  ▼eranlafit'  haben.  Merk*» 
wördig  ist  es,  da£s  m'an  unter ^  den  MexicaniifrcheA  Hie^ 
yoglyphen  gar  nichts  findet»  was  ein  Symbol  der^eu^ 
gungskraft  <oder  den  Guhns  ;des  Lingam  ^re^riethe. 

Tafii,  XYU  Ansicht  de^  C-kimborato  und  d€M 
CarguairaMO»  Dabei  eine  nteisterhafte  Beschreibung 
der  Form  und  Physiognomie  der  i^Arf«n» Gebirge,  und 
▼MtrefTHche  Bemerkungen  darüber»  Der  Carguairaz0 
atürcte  in  der  Nacht  des  19.  Jnlius  1698  während  einea 
Erdbebena;  welches  Tausende  von  Einwohnern  in  den 
nahen  Stidteui  Hu m^ata  und  lälactacnnga  verschlang, 
gröfitenthaila  lutammen.  WassentrÖme.  und  Schlamm- 
auswfii^fe  brachen  aus.  den  geöffneten  Seiten  des  Berget  - 
iiervor,  und  machtata  die  ihn  uaegebendan  Gefilde  ua* 
fruchtbar^ 

Tafel  XVll,  Uin  Ptruanisehes  Jlf anument  auf 
dem  Cfthar,  Die  hohen  £beaeB ,  welche  si^h  auf  dem 
Röcken  der  Cürdilleten  vom  Aequator  bis  tum  3*  der 
südlichen  Breite  erstrecken,  stofsen  auf  eine  Masse  von 
Gebirgen,  welch«  4500  bis  4800  M^tres  hoch  siad^  und 
wie  ein  ungeheuerer  Damm  den  östlichen  JSamm  de» 
jfnden  von  Quite  mit  ihrem  westiiehen  verbinden.  Dibb^  . 
Gebirge  •»  Gruppe  ist  unter  deht -Nam^  de«  Pisrama  dal 
Aftuay  bekannt.  Mit  Erstaunen  findet  atan  >  auf  diesen 
Höhen,  die  Wel. ansehnlicher  sind,  als  die  des* JPiV/  Von 
Tansrtffa,  pra^trolle  Reste  einer,  von  den  Peruanischen 
JneaM  angelegten  Strafse.  Mit  grofsea  behauenen  Slei^ 
naa  eingefaftt,  da^ff  man  sie  den  sehÖiHft^  HeerstralJNrpi 
dar  hJ^mer  vergleichen.  Bei  derseiban  tiagen  die  Ruinett 
▼om  Palaste  des  Inca  Tupayapangi^  El%i  anderes  Oenk^ 
inal  aher  Peruanischer  Baukunst  findet"  man  südwAHa 
yom  ÄssuayJ  Es  ist  unter  dem'  Namen  Ingapilca^  Dder 
das  kleinen  Forts  von  Caäar  bekannt;  Dieses  i^ifitirf« 
•«he  Denkmal  ist '  waniger  wegen  seiner  Gröfse  mferl^ 
wfifdig,  als  wail  as*  sieh  ao  gut  ^halten  hat.    Elney  vo» 


froCitii^  WeykslaiiüMi  ftpüjgcfftlurt«,  MfUMr  •rbeH«ie1i  eu»«/ 
5  bis. 6.  Metref^  und  bildet  ein  ieiur  legcimäfsige«  OvaL 
MiUe«  in  der  mit  schöner  Veg«utioii  bedeckten  Fluch« 
i«i««rhalb  derselben t  t^eht  ciu  Haus,  das  nur  »rei  G«i» 
iBÜeher,  und  etwa  sieben  Metr^  Hohe  bat.  Bings  um 
4ie  Einfassung  findet 'man  noch  die 'Qr«ndmauern  eine« 
Menge  von  Gebäuden«  Merkwürdig-  is^  an  dam  noch 
stehenden  Hause  die  Form  des  Daches,  weil  sie  der  £u- 
»opäischen  völlig  ähnlich  ist.  Man  hat  }iehaupun  wol* 
len,  dieser  Giebel  sey  nicht  aus  den  Zeiten  der  Incaw; 
allein  »ach  Hrn»  v.  H.  Untersucbungan  wird  es  wahr* 
cebeialioh,  da£a  er  doch  von  aJiter  Arbeit  ist.  Da  wir  uns 
•zinnern  t  auch  von  anderen  alten  Aaaaricanischan  Ga« 
bänden  gelesan^iu  baban,.  dals  sie  tait  atihängigen  Di* 
ehern  versehan  wavan«  Hr.  v.  ü*  auch  falbst,  die  Bemar* 
l^ung  macht,  .  dafii  dar  Gebrauch  yon  Dächarn  mit  spia* 
aigan  Winkeln  in  ainam  Gebirgalande  f  wo  häufiger  Ha* 
g.an  fällt»  voi^  ftraliiem  Nutaen  g^wasaa.  seyis  mufsu;  a#  v 
läfst  sich  nicht  wohl  begreifen,  warum  man  sie  da« 
Psruaijiern  nicht  tugestehen  sollte» 

j.  Wir  varbindfat  damit  sogleich  die  Anteiga  der  Tu- 
f§l  XX. , .  wai«hf  das  inasra  vaa>  Ifame  4ßr  Inea^s 
^uf  dsm  Caia^ar  vorsM^i»  >  A^U  Aaata  r^P  Peruapischf t 
Hirrqhi^ktnr.  habaa  ip  .^aha^an  der  ^tatfie^  in  dar 
^orn|.:  dejt  Th^an>  in«  der  aymmalri^ahan  Vertheilung 
dar  Ni^han,  mt4.dem  vÖUigen  Maugal  an  äufser* 
ilahan  OrnamanlanY  gana  den  >Dämlichan  Charaktan^ 
fr-..  Uebaihaii!^  arhab  sich  dia  PamanMcha ,  Bankonst 
»ieht'iihef  dia  .Badütftiiasa  einae  Qaburgfvolkes*  ^ta 
bannte  wader  Fila||#a,  nach  Coloimatt,  iM>ob  Gewölbabö«  ' 
gaa;  aber  sia  vfufüe^fitniacbheit,  ^yaMnatria  undDauer- 
iMltigkait  in  aapsaicban..  *Das  MatariaM  des  Hauses  auf 
dam  Canar  ist  ain  .fab»  .barter  Trapp -Parphyr,  der  mü 
Ülaa-Pald^atb  »qd  ^mphibol  durchsiarangt.i^t.  Unter 
äail'Stainlrn  find«!  man  kainan  übarJ-Fuis  lang«  Aana» 
aavsc  sah&n  ia^l  iha»  Baanhakung,  Hier  sänd  sia  ohne  al« 
])B«  3tebaia^  aints  WSun^:  ausaauaea^iafügi;  aber  an  den 
.Q  sbihidimi  >airfsarhaib  dar -Einfassung  findatiman  walchan» 
Map  %ßi  %m  i^ac  blöx;,M  «ua.  c^^m  Q9mi$^k  von  hlai^ 


KWaSlaintii  und  .Tlion-MergfV»  .tiii4  «eiii  «i»it|iev  be« 
«fveifeller  Gebrauch  wird  dadi^rcb  erwiesen,^  Zuweileoi 
t^dieoteii  ^sie  »«h  auch  9in0s  Asphalt  »M orte U*  Dim  ^ 
Grundman^rn  ihrer  Thüren  sind  nicht  parallel ,  sondert^ 
laufen,  etwas  »usammenu  In  den  Mauern  brachten  sie 
Nischen  an,  wi;)che  tu  ScKr^nk4h| . dienten*  Zwischen 
diesen  Nisjchan  befinden  sich  cylinderförmige  Steine  mit^ 
poUrter  Fläche,  die  ffinf  Decimetrts  weit  über  dieMauec 
lierTorspriog^  I  "und  nach  der  Versicherung  der  Einge« 
bouiev  dazu  dienten»  Kleider  ui^d  Waffen  auftuhängen» 
9fiW«ndarnswärdig  ist  die  Rupst,  welche  die  Peruaner 
ohne  Eisen  in  fiehauttog  der  härtesten  Steine  gezeigt; 
liaben»  Man  findet  an  alten  Gebäuden  dieselben  Oma- 
niante  von  Pqrphyr,  welch«  Thierlarre^  forstellen,  mit 
,  4iur«hbrochenen.  Nasenlöchern,  und  darin  bewegliche,^ 
n^s-  demselben  Stein  verfertigte  BLinge.  Sie  gebrauchtem 
Aezte  von  Kicf^Istev&t  und  Werkzeuge  aua  'gehätteteni,. 
mit  Zinn  gemischtem  Kupfer,  fiin  alter  Peruanischer 
Meiselr.  ipreichen  Hr.  Vau^lm  analjsirte,  bestand  au» 
O»^  Kui^fapr,  und  0,06  Zinn. 

.  Tüja  XVIIL  Der  Fels  von  Inti^Ouaicu.  In, 
tinem  Thale,.  unweit  des  Forts  ^vom  Canar^  findet  mau 
kleine»  iui  da»  FeUan  ausgehau^n«  Pfade,  die  nach  e^« 
Aer  Kluft  ilihren ,  welcha  in  der  GuicAun  -  Sprache  Inti^, 
Cuoien,  o^€X  diß  Schlucht  dgr  Sonne  ^  heiXst.  In  diesauL 
^nsamen  Qrta  erbebt  sich  eine  isolirte  Masse  von  Sand'* 
aiein,  welche  nur  4  bis  5  Metrei  Höhe  hat.  Eine  Seite 
füesee  Falspns  ist  durch  ihre  Wcifse  merkwürdig;  das 
transa  ist  söhn urgatoday  .  wie  vom  ]M(«nschenhänden  be* 
Hauen«  Auf  dem.  ebenen  und  w#4fsen,  f^aun»«  erblicht, 
man  concenttischa  Kreise  »  welche-  das  Bilcl  der  Sonna. 
▼erstellen ,  wie  man  es  im  Anfang«  4er  Givilisation  al* 
ler  .Völker  der  Erde  findet.  Diasa.Ki^aise  sind  schwarv^ 
Ibrä unlieb.  Bei  nüherer  Untersuchung  entdeckt  maUf, 
4a;rs  sie  hlaina -Enadar nsvi^  brann^m  Eiften  sind|.  wi% 
man  sie  in  Sandsteiv- Bildungen  f^w&faulich  Undet«  Dla^ 
l^öge,  welche  Augen  und  Mund  betiei^dtoeny,  sifid  offen« 

b4Mr  mit  einem  Werhie^g«  9>ngeftir«be»s    wghr^cba^ili^h) 


3^4'  *  Büßhet^^^^ Reeensiönem  ^' 

Tafgl  XIX.  Yn'ga^  Chiihgana^  ip,  dk'r  "l^ahg  v'0th 
Canau  Dieses  kleine  Denkmal,  Spiel  d$r  Incas  ge^ 
nannt,  besteht  in  einer  eintigen  Steinmassifr,  per  Quart« 
Sandstein,  der  seine  Besis  bildet,  wurde  dermafsen  ver- 
kleinert, dafs  nach  WefischafFung  der  Schichten,' welches' 
seinen  Gipfel  bildeten,  blofs  ein,  mit  einer  Einfassung 
timgebener,  Site  übrig  geblieben  hU  Diesen  erblickt 
man  auf  der  Kupfertafel.  Von  weitem  gleicht  er  einem 
Giii>apee,  dessen  Rncklehne  auf  der  Kante 'mit  einer  Art 
kettenförmiger  Arabesken  verziert  ist«  Tritt 'mafii  in  di^ 
ovale  Einfassung  selbst,  so  sieht  man,  dafs  hier  blöfa 
für  eine  einzige  Person  Sitz  ist,  aber  sehr  bequem,  und' 
äo ,  dafs  sie  die  herrlichst«  Aussicht  auf  df<e  Tiefb  dMf^  * 
^ales  von  Gulan  geniefst,  Die^hen  In^iäfit^  irersieh-» 
ern,  dafs  die  an  dem  Kande  der  Einfassung  etngehauett« 
Kette  zu  kleinen  Kugeln  diente ,  welche  nllfln  zur  Bein« 
ftigung  des  Pursten  darin  in  Bewegnng  settte»  "   ' 

Tafel  XXJ^     Ein   auf  dem  grofsen' Plätze  von 
Mexico  gefundenes  Axte^i^ehee  Baer^lief.  Oi«^  ' 
•er  Stein,  welchen  man  gewöhnlich  den  Opferstein  nennt, 
(piedra   de  los  sacrificiosy^    hat  eine  cyllndrische  Form» 
3  Metres  Länge,    und  li  Decimetres  Höhe.      Ringt  ist 
•r  mit  einem  Basrelief  umgeben,    in  welehem*  mau  20 
Gruppen  von  2 'Figuren,    alle  in  derselben  Stellung  ge- 
zeichnet,   erkennt,      fiine  derselben  ist  immer  dieselbe, 
nämlich  ein  Krieger^  oder  vielleicht  ein  Gott,   der  «ein«  * 
linke  Hand  auf  den  Helm  eines  Mannes  ttfittt,'  welcher- 
ihm  sum  Pfände  sreines  Gehorsams  Bluitien  überreicht«'  ' 
Auch  uns  scheint' ei  die  richtfge  Meinung  zu  seyn,  daCs 
diese  Bildnerei  die   Eroberungen' eines  Aztekischen^  K5*' 
Bigs  darstellt.     'Der  Sieger  ist  immer  derselbe;    der  b«*- 
siegte  Krieger  aber  trSgt  die  Kleidung  des  Volks,'  dem 
er  angehört.    Hinter  ihm  'steht  die  Hieroglyphe,   welche 
'die    eroberte  Pro viiit '  bezeiehbet.  '    Zu  bedauern  ist  es^ 
dafs   uns' Hr.*  »/fr.   nur  iwti^  dieser  Hieroglyphen    nnti* 
nidht  alle  sf)  gegeben  hat. '     Gewifs  mit  grofsem  Rechte* 
behaupjlft'  er ,'    dafs  dieser  Stein '  nicht  ein  eigentlicher' 
Opfersteiit,   wie  sie  auf  der  Spitze  der  Tempel  -  Pyrami« 
dtn  ftandeBj  gewetea  ist|  iondera  km  Temülüe*tl ^  od»r' 


B  üe  h  »r  •  Recension^n*         %%^ 

•iner  deliftnigen  Steine,  auf  denen  der  Gladiatoren* 
Kampf  swischen  dem,  zum  Opfer  bestimmteii  Gefange^ 
j»en.  und  elnera^  ^exicanischen  Krieger  fr^lialteB  wurde* 
Cebrigens  iweifelt  er  sehr  daran,  dafs  das  Basrelief  att 
diesem  Stein  und  to  manche  andere.'  Bildhauer ar^c^len 
in  Basalt  Porphyr  blofs  mit  Werkseui^en  von  Bitterstein 
oder  ähnlichen,  sehr  harten  Steinen  ausgeführt  worden 
«ind.  Wahrtoheinlich  hatten  «ie  f^leich  «len  Piruanem 
1/Verkseuge  aus  einer  Mischung  von  Kupfer  und  Zi«ia. 

Tafel  XXII.  Basalt^Felsin^  und  Kaskade  van 
Regia,  Die  Basalte  von  Regia ^  25  Lieues  nordöstlich 
▼pn  Mexico^  liefern  einen  unwidersprechlichen  Beweis 
der  Identitit  der  Formen,  welche  an  den  Felsen  d^i^ 
verschiedenen  Klimata  beiperkt  wird ,  und  über  welche 
Hr.  V.  H.  einige  vortreffliche  Bemerkungen  macht.  Dia 
kleinsten,  in  den  Europüischen  Säulen -Felsen  beobach« 
taten  Zufälligkeiten,  finden  sich  auch  in  dieser  Gruppe 
von  Mexicanischen  Basalten»  Ein  kleiner  Flufs,  ^er  die 
aum  Verquicke))  iiöthigen  ^tampfwerke  in  Regia  treibt, 
bahnt  sich  durch  Gruppen  von  Basalt- Felsen  seineu 
Wfg.  pie  herabstürzende  Warserma^se  ist  sehr  ansehn- 
lich; aber  ihr  Fall  beträgt  blof»  7  bis  8  Metree.  Aal 
beiden  Seiten  der  Schlucht  erheben  sich  Säulen  Basalte^ 
die  Über  30  Melius  hocli ,  nnd  dicht  mit  Cactus  und 
Yucca  filamentosa  übersogen  sind.  Die  Prismen  habei^ 
gewi^hnlich  5  und  auch  6  Seiten,  und  manchmal  bis  auf 
12  Decimetres  Breite.  Sie  ruhen,  was  fSr  die  Geologen 
«ehr  merkwürdig  ist,  auf  einer  Thon- Schicht,  untafr 
welcher  man  gleichfalls  wieder  Basalt  antrifft. 

M.    F. 


A.  a.  K.  XXXVIi:Bd^i.$p  Y 


336  Sü.cher  '  Reeeni^i^o^nen. 

■     ■        .3*  ,  .   "     ", 

Connaissance  des  tems  ou  des   mouvemens 

'Celestes^     ä   Vusage   des  astronomes  et  des  na^ 

vigateurs  pour  Van   l8i3«     PuhliSe  par  le  Bw 

reau  des  Lö/igitudes»     Paris,  chez  Courcier  etc, 

Igil. 


Diesem  unseren  Lesern  schon  rüTimlichst  bekannta 
Jahrbuch  astronomischer  Vorarbeiten  kam  schon  vor  ei- 
nigen Monaten  für  das  Jahr  1813  in  unsere  Hände;  und 
blofs  Mangel  an  Haum  hielt  uns  bis  jetzt  ab,  unseren 
Lesern  &crine  Erscheinung  früher  anzuzeigen.  Die  die* 
ses  Werk  iahrlich  begleitenden  Additions  sind  aber  noch 
nicht  erschienen ,  und  soneu  von  uns  nachgetragen 
werden.  ' 

Ea  enthdU  also   dieser  Band  vor  der  Hand    nichtj^ 
was  für  unsere  A,  G.  E,  gebort ,    alt  die  Sammlung  der 
geograplii sehen  Ortsbestimmungen,    die  für  dieses  Jahr 
einen  bedeutenden  Zuwachs  von  neuen«  erhalten  hat.   Mit 
Bedauern  bemerkt  jedoch   Rec.  zuglciich,     dafs  auch  äl- 
tere Ortsbestimmungen ,     welche  schon   in  (len  früheren 
Jahrgängen  standen,  weggeblieben  sind,  so  C'^h  auf  diese 
^Art  die  Sammltnig  nie  vollkommen  werdeh  kann.  Was  uns 
aber  noch  mehr  befremdet,  ist,  dafs  die  Ortsbestimmun- 
gen,  so  in   den  vorigen  Jahrgängen  theils   an  sich  selbst 
fehlerhaft,  theils  in  andere  Länder  versetzt  waren,  noch 
immer  nicht  berichtiget  sind,  und  wir  nun  schon  Fehler 
seit  3  Jahren  immer  fortgetragen,  und  nie  verbessert  sa- 
hen,    obwohl  solche  schon  jedes  Jahr  in  diesen  Blättern 
gerfigt  worden  sind. 

So  liegt  %.  B.  Oera  noch  immer  in  Böhmen,    eben 
so    JfZau;    so    steht    noch    immer    Warm€n4doTf   statt 


Bücher  r  Recßnsionen, 


3^7 


fFermsdorf^  IsseUer f^  9tAtt  Issetburg  u,  $,vf.  Die^neuen, 
diesem  jWh^^'Ziigewacliseiieiiy  Ortsbettimmungen  sind  fol« 
gende« 


Ort. 


Jdventure^  Bai 
Mguts    Mvrtes 
jirendal 
Aspoe^  Insel 
Atomtri 
Baiada 
'Bergen 
Biörneborg 
Blomot 
Boni 

Brilly  Felsen 
Caiman  -Grande 

-^        Chico 
Carlsham 
'  Christinnia        ^ 
'  Christiansund 
Christianstadt 
Christiansund 
Christinestadt 
Cimbritzham 
Cleve 
Condom 
Coupang 
DeUvranc€r  Cap 

de  la 
Denis f  Cap 
Diemen  f     oSrdl. 

Haven 
Diemen  ^       südl, 

Hnven 
Egersünd 
Fleckeroe 
Foeder^  d.  «röfse, 

Leiichnliurm 
Frontignan 
Gira^liä^Thnrm 
Goula    \   BatQU^ 

Felsen 
Guüiha^ 


Ins.  Diemen. 

Frankreic'h. 

Norwej^en. 

Norwegen. 

Brasilien. 

Neu  -  Oaledonien« 

Norwegen.   . 

Ruf f1  and. 

Norwegen. 

Ind.  Archipel. 

Ind.  Archipel. 

Golf  V.  Mexico. 

Golf  V.  Mexico." 

Schweden. 

Norwegen.^' 

Norwegen^ 

Schweden. 

Norwegen* 

Hufsland. 

Schweden. 

Prankreich.        "** 

Frankreich. 

Timor. 

Louisiana.      .'^    , 
Louisiana. ''  *     '  * 

Diemens  •  Land. 

Diemens  -  Land. 

Norwegen» 

Norwegen. 

Norwegen. 
Frankreich. 
Insel« Corsi ca. ' 

'Ind.  Archipel.      ' 
Terra -fixma; 


Breite. 

«  /  // 

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—  32 

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-  23 

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-  18 

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3^8 


Büeh9r^  RBC^nsiinin^ 


Ort. 


Huäwiekswalt 
Huiddin^t  -   de, 
Feuer 

Kanary^     Insel^ 
gröfftft 

k)Oslöw 

Kostroma 

Krontadt 

Zialfitiu 

Laholm  )  ' 
.  JLancaster 

Ltuwiiif  Caip 
,  tjefßo  \ 

JÜilandiil 

Maritnburg- 

Mnrko€ 

Morup  Tangp 

Mowdßf  Insel 

I^ovrkoping 

Norrt€lg€ 

Odessa 

Otrehro 

Ortgrund 

^        l^eiifiht 
tKttrm,  iDiel 

Oster '  Risoer 

Ost'Hammär 

Ptra 

Pillau 

Pfata^  Im 

P»lotx 

Porkala  -  Uid 

Raiftna 

Rendsburg 

Roca^  Cap  la 

Rocf^lUiJa 

Rondo'i^  Feuer 

Rouri^  Insel  , 

Sagewien  ^  Insd 

Sta,  Cathaliha 

S$ß,FddoBog9ta 


L  •  B  d. 


[Norwegen. 

Norwegen« 
Moldau, 

Molacken. 

Schweden. 

Rursland. 

HuTslend. 

Kufsland. 

Pi^ufsen. 

Schweden. 

Vereinigte  Staaten, 

^eu- Holland. 

Timor. 

Norwegen« 

Pretilsen. 

Norwegen« 

Norwegen. 

Grofser  Ocean, 

Schweden. 

Schweden. 

Kulsjand. 

Schweden. 

Schweden. 

KMlsland. 

Norwegen. 

Schweden. 

Insel  Mafork«. 

Preufsea. 

Peru, 

Rufslatad. 

Rufsland. 

RufslaUd.        I 

Dänemark. 

Portugal. 

Prankreiek. 

Norwegen. 

Gr.  Oeean. 

Neu  •  Guinek. 

Insel  ^alomon. 

T«irr«*finn«. 


Bre'ite. 

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—  148 

—  1801 
W.  66439 


8 ü  eher  •  M^censt^nen. 


3?9 


Ort. 


Salayer^    Nord^ 

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Sitzrun' 
Sirevaag 
Skudtfiäfs^  Feuer 

Sthl€9Wlg 

So  der  -  Hamm 

Smissitm 

Spoletp 

Stavanger 

Stralsund 

Stromstadt 

Sunds-  Vall 

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Tarvtstad^     ' 

Töhnjngfn 

Totma 

TreUehorg 

Utklippar^  Feuer 

I/to,  Ins.  Feuer 

Vtndoiaj  Instl 

Wologda 

tVesterwick 

Wihorg 

WUhy> 

ZuriksM 


Land, 


Ind.  Archipel* 

Rufilahd. 

Ind.  Archipel. 

tVuffland. 

Schweden. 

Schweden. 

OSnemark. 

Schweden. 

Frankreich. 

Frankreich« 

Norwegen. 

Pommern. 

Schweden. 

Schweden. 

Rnftland. 

Norwegen. 

Dünemark. 

Rulfland. 

Schweden. 

Schweden. 

Rufsland« 

Admiralit.  Ittteln. 

Euroland. 

Schvjreden« 

Rufsland. 

Schweden. 

Pxankrtiolu 


iBreite. 

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34 

44 

330  Buch  er  •  Rehenii  on  e  it- 

Taschenb'uch  ä^rR'eisen^  oder  unterhalten» 
de  Damellkhg  der  Entdeckungen  des  acht^ 
zehnten  Jahrhunderts  in  Rücksicht  der  Län". 
""der  ,  Menschen-,  und  Producten  Kunde;  für 
jede  Classe  von  Lesern  ^  von  E.  A,  JV.  vott 
Z^MMBRMANir.  Etlfter  Jahrgang,  Er  He 
Abtheilung  für  dasJ-  l8X2.  Mu  lO  Kupfern  u.  I 
Charta.     Leipzig,  bei  G., Fleischer,  dem  Jung» 


Dieser  eilfte  Jahrgang  des  beliebteh  Taschenhuchs 
d^r  Reisen  enthält  nach  der  Vorrede  von  VXII  Seiten,  m- 
«rst  eine  Einleitung  Von  Seite  i  bis  13,  worin-der  Hetr 
Verf  eine  kurse  l/ehersicht  von .  Hinter  -  Indien  giebt, 
und  'sod^nn  folgend^  Länder  und  Inseliv  beschreibt ,  als: 
Siam^  Laos  und  Cßmhodia^  di^  Halbinsel  Jj/Jalacca^  den 
M^rgui'  Archipel^  die  Andaman^  und  Nicobar  Inseln^ 
lind  das  kleine' Königreich  Tipo^o;  den  B^schliifs  macbt 
ein  ethnp graphischer  Rückblick' auf  Hinter-  Indien. 

In  der  Vorrede  sagt  der  .verdienstvolle  Hr.  «•  Zim« 
mermannz  „Nicht  ohne  gegründete  Jpurcht  übergebe 
ich  dem  Leser  diesen  Tbeil  des  Taschenbuchs  der  Reisen, 
Die  darin  durchgegangenen  Länder  sind  grörstenthtfils 
nur  wenig  bekannt;  und.  bätte  uns  nicht'  Imdwig^s  XIV, 
Politik  Süim  tufällig  etwas  besser  kennen  gelehrt,  so 
wäre  offenbar  die,  von  der  Natur  am  üppigsten  ausge* 
•teuerte,  R«gion  Asicn^s^  die  sugleich  die  merkwür- 
digsten Pbänomena  des  Menschengeschlechts  enthält| 
selbst  noch'  je^st  grofsentheila  eine  Terra  incognitu,  *^ 

Ei  ist  unstreitig  xu  bedauern,  dafs  Hinter  *  Indien 
oder  fiie  Halbinsel  jenseits  des  Ganges  den  Eurbpaern 
vicbt  näher  bekannt  iftt|    um  to  mehr«    da  AUm»    was 


<^  Bücher  ^  R^eensionen.  ^31 

Symes  von  dem  Birmanischen  Reiche ,  Schütten  ^  Chau» 
montf  Choisy\  ^Taschard,  Gervaise^  van  yiiet^  de  la 
hjoubhre  und  Turpin  von  Siam,  Bofri^  Tissemare^  Alt'* 
xander  deRJiodes^  Marini^  Richard y'  Ba^row  lind  Ae- / 
nouard  de  St,  Croix  von  Cochinchina  und  •  Tunibm 9  und 
mehrere  Ostindische  Reisende  und  Missionnäre.  von  Hinm 
ter^  Indien  überhaupt  niiitgetheilt  feabön  '•— »  da«  Inter«' 
esse  des  Geographen  im  hohen  Grade  in  A^nspruch  nimmt^ 
aber  seine  Wifsbeglerde  mehr  reitt  als)  befriedigt.  Wir 
levnen  unter  diesem  schönen  Himmel  üppige  fruchtbar« 
X^Bndei',  kraftvolle,  originelle  Völker  kennen,  und  fin* 
den  Spuren  einer  merkfvürdi|ren  Gultur  in  den.  Schrif* 
ten,  wie  in  den  architektonischen  Oenkmäfern  diesem 
Volker;  doch  All«s  in  ungleich  höherem  Grade  im  Bir* 
manischen  Reiche  ^  als  in  Sia/n, 

Jenes  Reich  hat  ^Hr.  v«  Z.  im  vorigen  Jahr^ai^g« 
•eines  Taschenbucha»  beschrieben,  in  diesem  s  nd  dent 
Königreiche  Sinm  119  S<iten  gewiednket.  D<^r  Hr.  Verf. 
entwirft  zuerst  eine  allgenleine  Uebersicht  des  Landes, 
führt  dann  die  Producte  auf,  *  von  den  n  er  di^e  merk- 
würdigsten, dem  Bedürfnisse  seiner  Leser  gemäfs ,  nach 
den  drei  Naturreichen  beschreibt,  und  liefert  eine  eth^ 
nographische  Sliizie  der  Bewohner,  nach  ihrer  Gestalt, 
Ihren  Sitten,  ihrer  Industrie,  in  Bezu^  auf  den  Handel 
und  die  Wissenschaften,  und  beschliejst  diese  mit  eines 
kurzen  Geschichte  det  Regierun §^^ 

Die  Geschichte  von  Siam,  welche  bekanntlich  7\ir'm 
pin  nach  guten  Quellen  ziemlich  ausführlich  beschrie- 
ben hat,  ist  nicht  geeignet,  ans  für  ein  Volk  tu  inte?r«> 
essiren ,  das  sich  seit  vielen  Jahrhunderten  alle  Aus- 
schweifungen des  abscheulichsten  Despotismus  gefhllen 
liefs,  und  —  was  hier  nicht  einmal  auffallend  herausge« 
boben  ist  ^  jich  empörte,  als  der  weise  König  CAaou 
Nataye  mehr  Licht  iind  Thätig^keit  verbreiten  wollte. 
Die  Geschichte  dieses  Königs,  der  einen  Griechen,  Con^ 
stäntin  Faulcon^  zum  ersten  Minister,  und  den  franzö- 
sischen Grafen  Forhin ^  xu  seinem  Gen*»ralis^imus  und 
Obcr-Admir«!  ernannt« ,  ist  rxm  grofsem  Interesse,  Ult4 


j3^  Bücher  .'.Retensioußn*^ 

belehrend  in  Absichtvaaf  die  mögliche  Veirbess«|rnng  des 
pelititcKeii'  Zustandet  der  Asiaten,  AiicK  der  kurze 
Ueberblief^  dieter  Getchichte,  den  I^err  von  Zimmer^ 
mann,  niittbeiltv.  wir«!  nieht  ohne  Theilaabme  gelesen 
werden^    >        .  •  ^         . 

Die  BescbreibuBg  von  Laos  \%tiA  Camhodia  mnfete 
natiirlich  sebr  kur^  ausfallen»  weil  «rir,  di^ Wahrheit 
^u  sagen  y  voijii  d/esen  Ländern  so  viel  als  nichts  wissen» 
pnd- es  selbst  zweifej,haft  ist,,  ob  sie  noch  unAbhängige 
S.^aat^n  bilden,  -  Mit  g/espannter  Neiigierde  ifiufs  maii 
daher  einer  neuen  Beschreibung  iron  Laos  uud  Camba" 
dU  entgegensehen»  welche  neuerlich  in  Französischen 
,  Blattern  angekündigt  wurde  ,  und  deren  Verfasser»  eiia 
Missionnär,  ^ich  mehreri^  Jnhre  dort  aufgehalten  ha- 
ben, soU,^  « 

Ehe  Hr*  v.  Z.  «u  dstf  Halbiiisel  oder  grofsen  Erdi- 
sunge  von  Malaqca  Übergeht,  erwähnt  er  noch  eines 
deinen  Ländchens,  PiifithiJhios  genannti  welches  im  Syl- 
den  von  Cambodim  liegt,  und  vormals  dazu  gehörte, 
Kif^n^  tse^  ei^  chinesijch<*r  Kaufmann^  ^^richtete  hier 
i^  eint-m  schönen,  aber  verödeten,  Landictriehe  (unter 
11^  30'  N.  B.)  eine  Colonie  von  Chinesttip  Siamesen  und 
ander^  Bewohnern  Hinter^  Inditn^s^  deren  Chef  er 
irurdej  und  sie  mit  Weisheit  und  Gerechtigkeit  regierte. 
Das  reizende  Gemälde,  das  uns,  Potvr^,  dem  Hr.  1/.  Z. 
fol^t,  in  dessen  Voyage  d^un  philosophe^  von  dieser 
platonischen  .Kepublik  entwirft,  scheint  in  der  That, 
wie  auch  Hr,  v.  Z.  vermuthet,.  von  der  .jBinbildunjgs- 
Jtraft  des  wohlwollende!^  Schriftstellers  einige  schöne 
Farben  «eliehen  a^u  haben,  und ^ kann ^ daher  für  die  ge- 
«ammte'Mentohheit.kein.^besondera  merkwürdiges  Bild 
•eyn,  indem  diese  nur  durqh  das  wirkli^  Vorhandene« 
lielehrt  wer^n  kann  s  und  aoll. 

Der  Gharakteriatijc-  der  höchst  merkwürdigen  Malayem 
bat  Kec.  mit  eiliger  Erwartung  entgegen  gesehen;  und 
natürlich  war  es,,  daXs  er  von  einem  vielbelesenen  und 
]i^tthii|Lten  Geographen  über  die  la^t  uubegpreifUelie  Ver* 


^  Bücher  -  Reeensionen.  333 

breitUQ^  der  Malayen  ^on  Madagatcar  bis  tu  tien  Sandl- 
wichs  •  Inseln  und  der  Oster  -  Insel  ^  «war  nicht  neue 
Thatsachen ,  aber  neue  Ideen  und  wenig  bekannte  Be*  ' 
merkungen  noch  unbenutzter  Schriftsteller  erwartete.  Hr« 
v.  Z.  aber  verweist  in  dieser  Hinsicht  auf  sein  g^ofseres 
Werk:  Australien ^  II.  Band,  und  berührt  hier  nur  flüch- 
tig den  Gegenstand«  Indessen  finden  wir  ^inen  Aut- 
druck, der  seine  Ansicht  «u  terratheiv  scheint.  Er  sagt 
nämlich  Seite  17^3  ^^ Historische  Beweise  «eigen,  dalt 
die  Malayen^  wenigstens  von  Madagascar  an,  über  alle  ' 
Theile  der  heifsen  Zone  der  alteii  W>slt,  über  die  Int<?ln 
dtes  Indischen  Archipels,  Sber  ganz  \forder  und  Hint'^r- 
Indien,  sodann  über  die  grolsen  Sunda  •  Inseln,  wie  auch 
über'  alle  Moiuhken  zum  Oceän  von  Australien  fortgien- 
gen;  dafs  sie  in  diesem  unermefslichen  IMeere  selbst  bis 
über  die  nördlichen  Gränzen  der  wärmeren  Zone  gegeit 
die  neue  Welt  bis  zu  den  Sandwichs  -  Inseln  vordrangeiit  , 
.}ä  in  Süden  diese  in  Neu-  Zeeland  t|m  mehr  denn  zwa«« 
zig  Grade  überschritten.*^ 

Recensent  jf^esteht,  dafs  ihm  keine  historisehfn  Be»  v 
ibeite  bekannt  sind,  die  für  eine  solche  Fortwanderung 
der  Malayen  von  fVesten  nach  Osten  sprechen;  er  be- 
dauert daher,  dafs  Br.  v.  Z.  diese  Beweise  nicht  wenig- 
ftens-  angedeutet  hat.  Wohl  weifs  er ,  dafs  m^^hrer« 
Schriftsteller  von  dem  ehemaligen  Glänze  der  Halayi» 
sehen  Macht,  und  von  ihrer  ausgebreiteten  SchifFfahrt 
allerlei  vermuthen^  um  sich  das  Phänomen  der  grofsea 
Verbreitung  dieser  Menschenrasse  zu  erklären;'  aber  hv* 
storische  Beweise  sind  Ihm  nie  vorgekommen.  Anek 
erinnert  er  sicK  ,  irgendwo  die  Bemerkung  eines  Spani- 
schen Reisenden  gelesen  zu  haben,  dafs  die  Maiayen  att€ 
den  Philippinen y  nach  einer  inländischen  Volkssage,  rfitt 
Osten  gekommen  wären.  Diese  Wanderung  ist  dem  Strieha 
der  Monsun's  angemessener.  Ueberhaupt  aber  scheine 
jede  Wanderung  hier  ein  un erklärbares  historisches  Pre» 
blem  zu  seyn;  denn  auf  allen  Xhseln,  wo  die  Afaltf^ri»  siek 
ausgebreitet  haben,  finden  .wir  noch  eine  andere^  durch* 
aus  v^on  ihnen,  verschiedene,  ne^er^rtive,  Ra^se,  die  Im 
wilden  rohen  Zustande  der  Natur  von  keiner  SchiSiahrc 


334  Bücher  •'Recemionsn^t^ 

etwas  weifs.  Wie,  tind  diese  von  Mndagasear  bis  nach ' 
Ntu*  Guinea  und  Otaheittj  wo  sie  ebenfalls  gefunden 
wurden  ,  gewandert?  Da  alle  Inseln  Poljrnesien^s  Sparen 
einer  zerstörten  Welt  aufweisen;  so  halten  wir  es  fär 
weniger  unwahrscheinlich,  dafs  die  Inseln,  wie  ihre 
Bewohner,  die  Ueberreste  eines  grofsen  untergegange«  . 
neu  Südlaudes  seyu  könueu* 

*  '  .  •  * 

Den   i)f«r^ui- Archipel  becchreibt  Hr.   v.   Z.   vorxüg^- 

lieh  nach  Robert  Foren^j.  Voyages   from  Catcutta  to  the 

^<r^u/-ArchipeIag  etc.     London.  1792,     und  die  Anda^ 

man    inselü  nach  Symes  und  Sonnerat, 

Bei  den  Nicoharishen  Inseln  nimmt  der  berühmte  Hr. 
Verf.  Gelegenheit,  die  Sage  zu  prüfen,  ob  es  wirklich 
geschwänzte  Menschen,  oder  Schwauzträ^er,  wie  Herr 
V.  Z.  sie  nentit,  die  man  ehedem  auf  diesen  Inseln  gese* 
hen  haben  will,  gäbe  oder  nicht,  und  erklärt  sich  für 
die  Existenz  derselben.  Wir  gestehen,  daXs  bei  einem 
Naturforscher»  der  dem  naturhistorischen  Theile  seines 
Taschenbuchs  der  Reisen  offenbar  die  gröfsten  Vorzuge 
gegeben  hat,  diese  Meinung  uns  auffallend  war.  Alles, 
was  die  angeführten  Schriftsteller  behaupten |  läuft  am 
Bnde  auf  einzelne  Mifsgeburten  hinaus/  und  überdem 
gehört  eine  solche  Monstrosität,  nach  unserer  Einsicht, 
yielmchr  in  die  Pathologie,  als  in  ein  geographische« 
Iiesr>bi^ch  für  jede  Classe  von  Lesern,  Hr.  v.  Z.  sagt: 
„Wäre  denn  aber,  ohne  Vorurtheil  darauf  hingesehen, 
„ein  solches  Schwänzchen  eine  so  aufserordentlich  an- 
„zustaunende  Monstrosität?  —  So  sonderbar  es  una  . 
„auch-  Anfangs  scheinen  möchte,  bei  einem  feinea 
„Herrn ,  oder  gar  einer  Dame ,  einen  solchen  wandeln* 
„den  Wandhaken ,  woran  sich  im  Fall  der  Noth  der  Hut 
,, anhängen  liefse,  vorzufinden,  so  scheint  dennoch  die 
„Natur  nur  einen  fast  unbedeutenden  Mifsstand  hervor« 
„gebrach^  zu  h^ben.  —  Stets  bleibt  es  aber  merkwfir- 
„dig,  dafs  die  heifse  Zone,  besonders  in  A^ien^  derglei* 
„chcn  Mifs^estalten  häufiger  erzeugt.  <*  —  Wir  enthal- 
ten uns  jeder  Bemerkung  über  diese  naturhistorifche 
Merkwürdigkeit,    und  gestehen  nur,    dafs  unt  diesslbe 


fiüche  r.  -  •  il«c  en  sione  n»^  335 

ini  jetzt  noeh  dnröhan«  unerwiesen  bleibt,  wat  man  ancH 
von  einer  mögUchen  Vevläageraag  des  ossis  caccygit 
EBg^vi  möge. 

Diete  kleine,  vielleicht  mehr  hum(»rit tisch  als  ernst- 
haft unternommiene,  AbschweilunK  abgerechnet,  müssen 
wir  diesem  Jahrgange  des  vortreff hohen  Taschenbuchs 
das  Zeugnifs  geben,  dafs  1er  Hr.  Verf.  seinen  StofF  mehr 
als  fe  ron'  allen  fremdartigen  ^Episoden  rein  gehalt-^n» 
ifbd  Sonach  dafür  den  aufrichtigsten  Dank  ^e9  sachkun- 
digen Publicum«  verdient  hat  Wir  können  tnine  Ar- 
beit im  Ganifen,  wie  immer/  nur  loben;  doch  sey:  es 
uns  vergönnt,  in*Rücksicht  auf  den  Ztveck  des  Taschen« 
buchs,  nnd  4n  Becug- auf  unseren ,  im  JCXXVI.  Bande 
tier  A,  G.  E.  Seite  ;2,32  aufgestellten  Oesichtspnnot,  hier 
eiiiige  Bemerkungen  zu  mächen,  die  zum  Bewf'is  dienen 
]itö^«*n ,  mit  welcher  Aufmerksamkeit  wir  des  Herrn 
Verfassers  unterhaltende  Darstellung  der  ßntdeckungan 
ti.  s.  W,  getesen  haben« 

Seite  34  nennt  der^Hr.  Verf«  die  Rümer  „ein  Mard-  ' 
volkf  das  selbst  Menschen  ^  von  wilden  Bestien  im  Kam- 
l^fe'  zerrissen^  mit  roher  Tigerfreude  bejauchite.  **  Eine 
grofse  Nation,  die  riesenhaft  und  bewunderungswürdig 
aus  dem  Alterthume  hervorragt,  und  deren  Cnltur  grofs 
genug  war,  unsere  barbarischen  Vorfahren  noch  nach 
Jahrhunderten,  su  bändigen,  und  Selbst  nach  dem  Unter« 
gantce  der  Nation  durch  ihre  Gultur  zu  besiegen,  sollte 
in  einem  Buche,  das  allerlei  Leser  hat,  und  auch  un« 
wissercde,  nicht  so  wegwerfend  beurtheilt  werden,  in« 
dem  man  sonst  gerade  den  Unwissenden  verleiten  könnte, 
^  die  Römer  su  verachten.  Und  doch  sind  wir  noch  lange 
keine  Römer ^  und  Niemand  weifs  besser,  als  der  Geo- 
graph, dafs  die  grofsen  gebildeten  Nationen  auf  der 
Erde  nicht  häufig  angetroffen  werden. 

Was  Seite  ^141  von  der  vernünftigen  Staatsform  ge- 
sagt wird,  scheint  uns  denr  Orte  nicht  angemessen.  Ei- 
jie  republicanische  Verfassung  wäre  nur  einem  höchst 
fittlichen  gebildeten  Volke  anzurathen«      Eine  Kepublik 


336  Bücher  ^  R€€en9i  on^n* 

in  Lao9  aber  itti  iii*B«siiK  iuf  dat  Volki  durcliaiia  •« 
«lopasseud,  als  «ine  vepublicAttifche  Verfassung  nntar 
itiigexogeaen  Kindecn.    . 

Das  S.  151  be$ciiriebeii9  Gift  ans  nneig  nnbekannteit 
Baume  ist  wobl  noch  su  atenig  erwiens«,  um  hier  ein« 
Stelle  Bu  verdienen. 

Endlich  müssen  wir  fragen »  vftrum  Hr,  v.  Z.  stete 
nur  die  Längengrade  nach  dem-  M^idian  von  GreMnwich 
«ngiebt,  da  sein  Buch  doch  fnr  teutsche  Leser  bestimmt. 
ist,  denen' die  Langa  von  F0rrQ  gel&upger  ist?  Eia 
Gleiches  gilt  van  den  Eng  Visehen  Meikq«  .  Nicht  jede 
ClassB  von  Leser«  weifs,  wie  sich  ilu»sa  %u  ifiai  geogra- 
phischen verhalten.  / 

Diese  und  andere  unbedeutende  kleine  Eigenheiten 
irerringern  {edocb  den  Werth  des  Qanten  nicht,  4«sa9- 
streitig  liestimmt  ist,  eine  so  angenehme  als  belehrende 
Lecture  für  gebildete  Leser  in  seyn.  Wir  iNrünsc,hen  da« 
her ,  defs  es'  dem!  berühmten  Htu.  Yerf.  gefallen  möge, 
mit  seinem  reichen  Vorrathe  a»  Belesenheit,  Geschmack 
.  und  Kritik ,  uns  ferner  treue  und  labti»4igt  fiil^pr  dm 
ErdA  und  ihrer  fiawohaer  au  liefern. 


CHARTEN  —  RECENSIONBN. 


Charte  d&s  Grofsherxogihums  Baden^ 
ßnt^üorfen  auf  dem  Grojsherzogl,  Badischen 
Ingenieur '  Bureau  ^  und  revidirt  von  J,  O^ 
TuLLA,  GroßherzQgh  Badischen  Major.  Mi£* 
KönigL  Baierischent  KönigL  Sächsischen  und 
Grojsherzogl.  Badiscfien  gnädigsiem  Privile^ 
'  f 20  gegen  den  Nachstich  tf»  f*  w^  Gestochen 
Ufon  Hutter.  Sr.  Königl.  Hoktit  dem  Grofs^ 
herzog  Carl  von  Baden  unterthänigst 
gewidmet  von  deih  Verleger.  C.  F.  Müller, 
Hofbuciidrttcker  in  Carlamfae*     l8ii. 


Sdion  Ilng«!  ward«  dte<e  Chitirte  T«n  dem  PubKcum 
init  Sehnsucht  «rMrartet,  und  idre  ErtcheinangeDUpricHt 
in  jeder  Hinficht  dieser  Ervrartuag.     Dieses  geschmack- 
voll  gearbeitete  Blatt  ist  iti^  Zoll   hoch,     und  13,7  Zoll^ 
krtiti  and  hu%  o,^  Zoll  tiim  DAmw  eiuav  geogr«  Meile. 


338  eil  arten  -  Keeensi  orten. 

Da  seit  der  leUten  Abtretung  von  Wirumhtrg  an 
Baden  nock  in  keiner  Charte  von  diesem  Maasstabe  die 
Grfifisen  genau  in  ersehen  waren,  so  ist  die  Chartf*  auch 
in .  dieser  Hinsicht  eine  äufserst  willkommene  Erschei- 
nung, und  sie  befriedigt  deshalb  einen  dringenden 
Wunsch  der  Geographen  und  Statistiker.  Es  ist  zwar  von 
dem  Maasstabe  eine^  halben  Zolls  auF  die  geogr.  M'ile 
nicht  zu  erwarten,  dafs  man,  alle  Dörfer  und  Ortschaf- 
ten darauf '  finden  könn|*;  allein  die  Auslassungen  sind 
mit  vieler  Auswahl  gemacht,  und  nur  da,  wo  die  Orte 
sich  zu  sehr  häufen,  sind  die  unbedeutenderen  der  Deut* 
lichkeit  halber  weggeblieben. 

In  dem  nordlicheren  Theile ,  so  weit  die  Haasische 
Charte  des  Odenwaldes  reicht,  findet  man  in  der  Benen- 
nung der  Dorfer  bedeutende  Abweichungen  von  jener 
Charte,  wobei  man  aber  wohl  unserer  vorliegenden  mit 
Becht  den  Vorzug  gtben  kann^  da  $ie  auf  dei|^ ^I^a^dea- 
herrlichen  Ingenieur  Bureau,  wo  es  g/'w  fs  an  officiel- 
]en  und  gründlichen  Hülfsmitteln  nicht  fehU,  V^iv^offen 
und  revidirt  ist..  '    \  .      «. 

Wir  finden  hier,  was  vielleicht  unseren  Lesern  ge<- 
nau  zu  eriahren ,' angenfhm  söyn  wird,  folgende  Encla- 
ven  für  Baden  im  Auslande. 

Nordöstlich  von  Utm  das  Dorf  Unter-  "SlcJungem  an 
der  Strafse  zwischen  Heilbronn  uiid  Eppingen  das  Dr^rf 
Schlüchtern^  und  mitten  im  Fürsti?nthume  Leyen  das 
porf  IVittelhach^  und  endlich  am  Main  zwischen  Wiirt^ 
tufg  und  Frankfurt  angeschlossen,  die  OrtscHaften  Sen* 
delhachy  Maria -Buchen^  Pfio^chihach^  Wflldzell,  Stein* 
feld.  Erlach,  Anspach^  Roden ^  Zimmern ^  Karbach^  Bir^ 
henjeld  und  Greusenheim, 

\ 

In  Baden  selbst  befinden  sich  f(|f  Ingräin sende  LSn« 
der  gar  keine  Ausgränzungen  aufscr  Hoheniwitl  iftt  iVif^ 

temberg.  •  '  '  ' 

Da«   Gebirg   ist  in    diesem   BlaUe   tehr    gut  und 


Char  tert"  Rece,nsionen.         339 

deutlich ,  In  deir  Lynlitf  sehen  Manier  dargestellt,  ui|d 
für  diesen  beschränkten  Maasstab  dUes  das  Mögliche 
geleistet,  indem  mehr  aU  die  bIo£sen  Hauptlüge  ange<» 
geben  «ind,  .  ,    . 

Die  ^angiänxenden  Lander  sind  zwar  nur  skizzirt; 
doch  aber  mit  vieler  Genauigkeit  angegeben ,  und  die 
Hnuptflücse,  fast  alle  Strafsen  mit  dem  ^röfsten  Theil 
der  anliegenden,  und  übrigens  alle  Hauptorte  darin  ein* 
getragen. 

Der  Stich  ist  geschmackvoll  und  schon,  die  Schrift 
deutlich  und  rein ,  und  die  ganze  Charte  empfiehlt  s\c\^ 
aufser  ihrem  inneren  Gehalte,  auch  noch  durch  ein  sehr 
gefälliges  Aeufsere, 

Den  ?reis  von  i  FL  19  kr.  wird  Jedermann  billig 
finden. 


2« 

General  •  Charte  von  der  Moldau^  enu 
tvorfen  von  J,  Riedl^  und  unter  dessen  Lei» 
tun  ff  gezeichnet  von  F.  Fried.  Wien  und 
Pesth  lg II.    Im  Kunst  -  und  Industr.-Comptoir; 


Der  Verfasser  dieser  Charte,  Hr.  Riedlf  ist  nnsereh 
Lesern  schon  rühmlichst  aus  seiner  Charte  von  Servien 
tind  Bosnien  bekannt,  und  wir  freuen  uns,  dafs  derselbe 
fortfährt,  in  dieser  Kunst  zu  arbeiten;  wodurch  wir  be- 
rechtigt sind,  von  der  V^erlagshandlung,  nümlich  dem 
Wientr  Industrie 'Comptoir  {Schrtyvogl  und  Riedl^  der 
eben  genannte)  welches  ticli  von  jehet  bemüht,   vorzug- 


340  Charten -'Kecensionen. 

Hell   gute  Arbeiten   tu  liefern ,    «och  recht  vifel  und  oft 
«usgeteichnete  Charten  «u  versprachen, 

D«s  vorliegende  Blatt  ist  ^9,9  Pair  Zoll  hoch,  und 
ift  Zoll  breit,  «nd  in  einem  Maasstabe  von  0,35  =  I 
feeoffT  M  gearbeitete  Vermuthlich  hat  der  Hr.  Verfawer 
»ichtöber  l  BlÄtt  für  dieae  Charte  hinausziehen  wollen, 
sonst  wäre  fet  bei  einer  nicht  unbedfeuteöden  Vetgrafse- 
rnn«  des  Maasstabes  sehr  leicht  gewesen,  auch  diese 
Charte  wie  iene  von  Servien  und  Bosnien,  an  die 
Lipszhysche  Charte  von  Ungarn  u.  t.  w.  anzureihen, 
«nd  als  Anhang  derselben  tu  b^a^beiten.  Dafs  die  Ma- 
terialien  hierin  hinreichen,  weifs  jeder,  der  die  ßrolse 
MaufTSche  Charte  der  Moldau  kennt. 

Da  wir  so  eben  das  Materiale  genannt  haben,  wer- 
ans  gegenwürtijfe  Charte  gearbeitet  ist,  so  ist  es  bei  des 
Hrn.  Verf.  bekannten  Genauigkeit  und  voriüghcher  Ar. 
li^it  beinahe  überflussig ,  noch  etwa«  mehr  cum  Lo- 
be derselben  lU  «agen.'  Wir  setien  blofs  noch  hintu, 
'  defs  solche  im  Vergleiche  mit  der  genannten  Bauerschefi 
Charte  alle  Proben  gesteht,  und  jedem  Ghartensamm- 
ler  empfohlen  «u  werden  verdient. 

Es  ist  den  aufmerksamen  Lesern  unserer  Jt,  O.  E. 
wehl  »chf^erlich  entgangen,  dafs  wir  von  dem  JTiWr 
industri€-fomptoir  auch  in  Hinsicht  des  Stichs  noch 
nichts  Miiteimäfsiges-  erhalten  haben ,  welcHe«  seinen 
jfuteb  ur»d  triftigen  Grund  darin  hat,  dafs  diese  Hand- 
Inng  ein  eigenes  Öhartenstecher  -  Institut  unter  der  Lei- 
tung des  verdienstvollen  Kunstlers,  Hrn.  Stöbers,  halt, 
•US  dessen  Händen  sowohl,  als  denen  seiner  Zöglinge, 
so  achöne  aU  brauchbare  Arbeiten  kommen. 


Ch  art0n^  Rece  n^i0  nen^       32^1 

3-  - 

Special  "'Charte  von  der  Neumark  und 
den  angrenzenden  Ländern^,  in  f^  See* 
tionen*  Nach  den  Special- ^r  eis 'Charten  und 
anderen  guten  Hülfsmitteln  zusammengetra*' 
gen  imJ.  1808  von  D,  F,  Sotzmann.  Heraus^ 
gegeben  im  T,  18 n  von  Simon  Schropp  et 
'Comp,  in  Berlin*     Gesiocheni  von  Rieht  an. 


'  \  D6n  Liebliabexn  der  Geographie  und  Charten saihm^ 
Afn  wird  fes  wohl  liicht  unbekannt*  seyn ,  däft  wir  tchoa 
•ine  Charte  der  Ntumark  von  demselben  Verfasser  in 
6  filMttefn  besitzen..  D,er  Titel  der  v.orliegen den  sagt 
tiniy  dafs  ^^olche  keine  Keducfion  von  jener,  sondexo 
eine  neue  Ari)eit  nach  den,  Sp^^ial- Kreis  «Charten  se^» 
Wenn  aber  kuch  dies  der  FäÖ  nicht  wäre,  so  wiirde  diese 
Charte  doch  dem  geographischen  Publicum  nicht  unwill« 
kommen  s.eyny  da  sie  in  einem  bedeutend  verminderten 
Maasstabe  und  weit  bequemeren  Formate ,  in  2  Blätteyn^ 
mithin  zu  billigem  Preise  volUg  das  N&mliche  giebt, 
was  jene  in  6  Bl&ttarn  lieferte. 

^\ 
Diese  Charte  ist,  ungeachtcPt  des  geringen  Maas* 
ttahee,  tu  0|ß3  Par.  Zoll  £&=  i  Meile' r=:  2000  rheinlSndl- 
scha  Rutheiiy  so  speciell,  als  sie  nur  immer  seyn  kann, 
indem  sie,  die  Figuren  der  Dorfer  ausgenommen,  mit 
völlig  topographischer  Genauigkeit  und  Detail  g<>ärbeitet 
ist,  welehea  Am  so  mehr  möglich  war,  da  die  T^tumark 
bekanntlich  ein  ga|iz  ebenes,  von  allem  Gebirge  Ueieg, 
Land  ist., 

Jedes  diese«  a  Blütter  ist  25  2oU  breit,    und  i^^SS 
hoch,    so  dals  das  xusammengestellte  Tableau  28i7  Zoll 
hoch,  and  25  Zoll  breit  ist. 
A.  Q.B,  XXXViLBds.  3.  $U  Z 


344 


Charten  •  Aecen^if^neh» 


der  Stral^e  nacH  Btcrgdwf  und  Hahst€tt€n\  und  endlich 
wettlich  eine  Stünde  gegen.  Genf  cii-bit  tu  Bümptitz  und 
Hinter"  Cappelen  an  der  Jar,  und  aut  der  Sjtrafse  nach 
Freihurg  y  ehenialU  bif  eine  StUiide  gegen  diesen  Ort  xu. 
Aus  diesem  ergiebt  sich  also  von  selbst,  dafs  der  Plan 
die  Umgebung  von  Bern^ '  eine  Stund«  im  Umkxeiie, 
entbfilt. 

Alles  darin  Vorgestellte  ist  mit  grSfster  Graauigkeit 
vnd  fleirsig  ausgeführtem  Detail  gearbeitet  ^  so  dafs  nur 
die  Abtheilung  der  Felder  noch  fehlt,,  um  'den  Pl«ii 
selbst  ökonomisch  nennen  th  können.  f 

Der  Künstler,  Hr.  Sohguormann^  hat  mit  volrztig^* 
cHem '  Fleifse  gearbeitet,  und  viel  zur  Verschdnenmg 
des  Ganzen  beigetragen«  • 


5*      . 

Neue  politisch^militoßirische  Karte  iAon 
Spanien  und  Portugal^  mit  eingäbe  alter 
Festungen  und  befestigten  Oerter  (beinahe 
400),  Bergketten^  Flüssen ^  Gränzen  der  Pro^ 
vinzen,  Post»  und  Landstrajsen.  Herausge* 
geben  von  J^  C.  Hinrichs.    Leipzigs  l^ioi. 


Recensent  wurde  ^urch  Hrn.  Buchhändler  Hinrichs 
Irocht^nende  Ankündigung  dieser  GÜiat^e  in  Nro.  233  der 
Leifftiger  Zeitung  i^m  vorigen  Jahre  aufmerksaiü  *  auf 
dieselbe' gemacht;  denii  dort  iiiefs  es,  sie  solle  „die  voll- 
„stSndigHe  seyn,  welche  wir  besitzen. <«  So  sagt  Hr. 
Hinrichs^  anders  denkt  und  nrtheilt  das  "Publicum  und 
der  Kenner. 


Ciiarten  '  R9e0nsion0n*         345/ 

■  ■*>  ■  -  -  "     ^    I 

'  Dies«  Charte  gehört  «war  nicht .  unter  die  schlech- 
ten» aber  obiges  Lob  Terdient  sie,  keineswegs.  Wahr« 
acheinlich  meint  auch  Hr.  H»  durch  den  r  Ausdruck :  y^die 
wir  ^ejitzsfi,**  nur  sich  und  seinen  Verlag,  und  da  mag 
er  Recht  haben.  ^ 

In  jener  schönen  und  bescheidenen  Ankündigung 
heifst  es  ferner:  „so  bleibt  den  Freuiufen  der  Geogra- 
„phie  nichts  mehr  cu  wünschen  übrig;  die  Zeitnngsleser 
,,u.  s.  w.^werden  den  besten  Gebrauch  davon  machen 
,  ^ykönnen.'*  Das  Letztere  wäre  in  gewissem  Sinne  ihöglich. 
Aber  gesetxt,  es  fällt  eine  Schlacht  bei  einem  nicht  sehr 
bekannten  Orte  in  einer  Provinz  vor;  der  Hr.  Pastor  X. 
in  Z.  liest  davon  jn  den  Zeitungen ,  und  hat  kcfine  andere 
Charte  i^on  Spanien  als  diese,  auc^sonst  kein  geograplii* 
eches  Werk  bei  der  Hand;  wie  lange  wird  der  arme  Mann 
auf  der  Charte  suchen  müssen ,  ehe  er  z.  B.  Marchena  fin« 
det,  wenn  er  nicht  weifs,  welche  von  den  die  kreuz  und 
quer  blau  durch*  und  umzogenen  AbtheÜungen  die 
Firovinz  Sevilla  ist.  Welchen  besten  Gebrauch  .wird  nun 
der  Zeitungsleser  von  dieser  Charte  macheh  ?  Ich*  wage 
nicht,  es  su  bestimmen.  ^  Kann  eine  Charte,  wo  nicht  ein« 
mal  die  Provinz  -  Namen  eingetragen ,  oder  durch  Zahlen, 
in  einem  Tableau  enthalten  sind|  eine  politische  ChaHe 
genannt  werden?  Schwerlich;  und  so  wäre  denn  dat 
erste  Wort  des  Titels  der  Charte  schon  eine  Unwahr« 
|ieit^  und  die  Prahlerei  in  der  Ankündigung  etwas  st^rk. 
Die  AnmaTsung,  Unwissenheit  und  der  Eigendünkel  des 
Ankündigers,  erreichen  aber  zuletzt  noch  einen  höheren' 
Gipfel,  wenn  er  von  seiner  Charte  sagt:  „dafs  sie 
„vor  mehreren  Charten ,  welche  Spanien  und  Pormgah 
„bisher  darstellten,  untfettingt  den  Vorzug  ter dient ^^ 

Diese  Behauptung  ist^  gleichwohl  sehr  demüthig;  denn 
sie  beweist,  dafs  Hr.  IL  wenig  Kenntnifs  der.  neueren 
Charten  von  Spanien  (der  älteren  trefflichen  Lopez*» 
fchen  nicht  zu  gedenken)  haben  müsse,  da  er  so' 
etwas  ZU/ sagen  wagt.  Sind  ihm  die  Lapie^eche^  die 
Schneide r^sehBf  die  5£rstt*sche  Charte  von  Spanien  nnbe« 
kennt?  Je  nun,  er  hat  es  nicht  weit  in  der  geographischen 
Literatur  gebracht. 


346  Charten  -  Reeensionen. 

Warum  hat  der  Verf.  dieset  Meisterwerks  sich  nicht  ge- 
nannte? denn  heut  zu  Tage  ist  es  gar  nicht  Gebrauch, 
.  ^ine  voriügliche  Charte  so  anonym  herauszugeben ;  oder 
Jiat  der  Verf.  etwa  insgeheim  die  LHnder-  Aufnahmen  aus 
dem  köiiigl.  Spanisch* topographischen  Bureau  oder  an* 
dere  geheime  Quellen  benutzt,  und  will  deshalb  unbe- 
kannt bleiben  ?  Bas  wäre  sehr  wahrscheinlich ,  wen» 
die  MisittUKg^  dals  di$  Ankündigung  eine  eitle  Prah- 
lerei des  Verlegers  sej ,  nicht  noch  wahrscheinlicher 
wäre. 

Wenn  die  Charte  to  vollständig ,  so  einzig  ist,  wo 
ist  denn  die  Stadt  Barcelonetta^  die  I0|000  £in wohner 
und  650  Häuser  hat|  geblieben?  Wo  sind  die  bekanntes^ 
hohen  Berge  in  den  Pyrenäen  ^  der  Pia  du  Midi^  Mont" 
Ptrdy^^  Tour  dt  Marbre  u.  s.  w.  ?  Wer  hat  den  Mant» 
strrat  zu  einer  Festung  gemacht?  Es  ist  eine  Be- 
nedictiner»  Abtei  am  Abhänge  eines,  3»937  Fufs  hohen 
Berges  j  aber  mitnichten  ein  fester  Ort  in  der  Ebene. 
Warum  hat  der  Kaiser  -  Canal  seinen  Namen  nicht  er- 
halten? 

^  poch  genug  hiervon!  Es  liefsen  sich  solcher  Fehles 
nad  Auslassungen  eine  Menge  aufführen;  dann  aber  ge« 
ziethe  man  ip.  Gefahr  zu  glauben,  dafs  diese  Chart« 
kaum  unter  die  mittelmäXsigen  gehöre. 

Wie  Hr.  fl.  auf  den  i^Scherlichen  Einfall  %erathea 
konnte,  diese  Charte  eine  militärische  zu  nennen,  blieb 
.  Rec.  lange  ein  RäthseU  denn  wie  kann  eine  Charte, 
welche  zwei  Königreiche,  die  zusammen  gegen  10,600 
Qu.  Meilen  Plächenraum  enthalten,  aiif  Einem  Blatte 
dars^llt,  eine  militärische  genannt  werden?  Zu  wel- 
chem Zwecke  könnte  der  Militär  eine  solche  Charte  ge- 
brauchen ?  Doch  wohl  zu  nichts  anders ,  als  Reisen  auf 
den  Hauptstrafsen  von  einem  grofsen  Orte  zum  andern 
zu  machen;  "aber  bekanntlich  ist  dies  beim  Kriegs- 
Handwerke  nur  selten  der  Fall,  geschweigedenn ,  daCs 
an  Operationen,  Positionen,  O^monstretionen ,  Disioce- 


Charten  -  Reeensi'cnen*  34^ 

tionen  u.  f.  w.  nacb  aolch  einer  (Hiarte  ancli  mir  in 
dmkea  wäre. 

Reeenseiit  glaubt  jedocli,  den  Panct  getroffen  zu  ha- 
lieiii  warum  Hr.  H,  das  Beivrort  militä^iich  ,%u%vkMßt%en 
eich  berechtigt  glaubte.  Et  sind  nämlich  unter  dem. 
Rande  die  Provinz  «Namen  (jedoch  ohne  Hinweisung 
durch  Zahlen  oder  Farben  auf  die  Provinzen  selbst)  hin« 
gestochen  worden ,  und  unter  jeder  eine  ZahH  wie  viel 
eich  nach  des  ungenannten  Verfassers,  ode^  Copisten, 
Meinung  Festungen  jn  jeder  Provinz  befinden.  Da  aber 
liierzu  auch  der  Montserrat  gezählt  ist,  bq  möchten  wir 
wohl,  die ^  Anzahl  von  3^$  festen  Orten  in  Spanitn  siech 
^•ehr  bezweifeln.  Weil  nun  die  Festungen  bi^kanntiich 
den  Militär  mehr  interesairen ,.  als  den  Givilisten,  so 
lieifst  diese  Charte  auch  eine  militärisch:  —  Dies  wära 
swar  nur  eine  Ausrede,  sie^alsta  jedoch  wenigstens  in 
etwas ;  ffir  das  Wort  pah'ttf cfc  läXst  nch  abar  gar  haine 
Entschuldigung  finden.  .       •     .  ^ 

..  Hftta  Herr  Hmric&# .  nicht  gar  zu  viel  Rfthmtne 
Ton  seiner  Charte  gemacht,  und  die  anonyme  Ariieit 
fiber  alle  andere,  schon  bekannti6  und  bessere  Werke  ^e- 
aaillitarl  llnforen  erheben  wollend  'SO  hätten  wir  In  den 
A.  G.  £•  keine  Notiz  von  dieser  Charte  genommen ,  und 
das  VerscAtweigen  der  Existenz  einer  so  mittelmäfsigen 
Arbeit  ffir  die  schicklichste  Kritik  anerkannt. 


r 


VERMISCHTE    NACHRICHTEN- 


Statuten 

i€9  mmten  Köm.  Sehu^d,  Orden»  Cakl^m  XIIL 

Aus  dein  Seh w ed.  Origia«!* 
dtQ^kb-olm,     1811*'    Si'B^gett    iü    Foli^o»  *)    - 

(Mii  Abbild,  auf  beiliegtuder  Kaplertaf«!.  > 


VfiT  Carl  X 111^  u,  f.  w.  macliett   bekannt:    uatn 
den  Sorgen y   die  wir  durch  göttliche  Schickung  mit  der 


^)  Wir  liefern  hier  Abbildung  und  Stataten  des  so  merkwür- 
digen neuen  K.  Schwed.  Ritterordens  CarVsXIll..,  so  wie 
wir  dieselben  ans  Stockholm  erhielten  Das  Ordenskren^ 
welches  hier  in  natürlicher  Grdfst  dargestellt  ist,  hat  in 
der  Mitte  itin^  weifs  emaillirte  Kagel,  mit  der  doppelt  ver- 
schlungenen goldnen  Namens  *  Chiffre  C  i  und  der  Zahl 
XlII.  Atif  der  Kehrseite  steht  auf  der  Kegel  der  Freimanre- 
rische,  schwarz  emaillirte  Triangel,  mit  einem  schmalen 
goldnen  Rande,  und  in  demselben  der  Buchstabe  B. 
Die  4  Arme  des  Krettses  sind  von  RtibinJElusse  mit  Fecer« 


J 


Vermischte  Nachrichten^       ^49 

Scfaffeclischeii  JCrone  übernommen  habea^y  .  ist   ffir   ui|t ' 
immer    die  >  liebste    gewesen,    das     Verdienst    aufsusn- 
eben  und  tu  belohnen ,  auf  welche.  Art  es  cum  ^Ugemei* 
nen  Besten  beiträgt*     Wirhab&n  gesehen ,    wie  bei  glei- 
cher Denkttugsart   unsere  glorwürdigen  Vfiter  und  Vor* 
ganger  durch  die  Erneuerung  verschiedener  Orden,  aus 
der  Vorieit   und  die    Stiftung    von    neuen  ,     ritterliche 
Tbaten  und  patriotische 'Bemüh nngen  ermuntern  |    und 
sum  Innern  Werth  der  Tugend  auch  die  Sichtbarkeit  dee 
.  Sniseren  Zeugnisses  legen  wollten.    Wenn  wir  jedoeh  in 
den  Beweisen  der  Treue,    Tapferkeit,    Wissenschaft  und«* 
Betriebsamkeit,  worauf  wir  unter  unseren  treuen  Unter«^ 
thanen  durch  die  Möglichkeit  der  Belohnungen,    aber 
nicht    durch   die  Aniahl    der   ViTurdtgen    eingeschränkt  J 
werden  können,    das  offenbare  Verdienst  ehren,    ist  bei 
uns  nicht  Weniger  der  Gedanke  an  die  wohlgesinnten 
Mitbürger  in  allen  Ständen  Entstanden,    die  in  weniger 
^  gHlni enden  Oesohäften  und  beschräukteren  Kreisen,  ohne  , 
Anspruch  auf  Belolinungen   und  Vorcüge,    von    blofser 
Begierde  Mitmenschen  su  nützen,   geleitet,    lind  mit  ei- 
nem, den  Schwedischen  Charakter  unter  andern  Völkern 
auszeichnenden  Edelmuth,    so  oft  unbekannt   zur  Hülfe 
der  Nothleidenden  und  Vaterlosen  beitragen,  und  in  den 
Wohnungen  derselben  ihre  Wohltbaten,  aber  nicht  ihre 
Kamen,  lassen. 

Da  wir  auch  diese,  von  den  Geietseii  nicht  vorge- 
echriebenen,  und  selten  zur  Achtung  dea  Publicuma  her- 
vorgerufenen ,  Tugenden  zu  ehren  wünschen ,  so  haben 
wir  am  wenigsten  umhin  können ,  unter  dbnen ,  4i*  *te 
ausüben  >  eine  achtungswfirdige  Schwedische  Gesellschaft 
in  unser  besonderes  gnädiges  Wohlwollen  zurückzurufen, 
die  wir  selbst  verwaltet  und  der  Wir  vorgestanden,  de- 
ren Absichten  und  ausgedehnte  Einrichtungen  zum  Be* 
sten  der  Menschhait  Wir  umfafst  und  erwaitertf  und  mit 


ten  und  golc^em  Rande.  Bat  Kreuz  hSngt  unter  einer 
goldnen  Königs  kröne ,  und  wird  en  Collier  an  einem  ge- 
w&sierten  feuerfarbenen:  Bande  getragen.  Die  Statuteii 
sollen  von  dem  Hrn.  Grafen  Oxsnstjgrna  vtrfafst  seyn." 

D.   H. 


/J 


r 


VERMISCHTE    NACHRICHTEN. 


Statuten 

^9  muen  Köm.  Sehumd.  Orden»  CAKt^»  XIIL 

Aus  dem  Schwfrd.  ÖrigiaaL 
dtQckb-olm,     i8ii*'    Si'B^gatt    in    Foli^o»  *)    - 

(Mii  Abbild,  auf  beiliegtuder  Kuplertaf«!.  > 


"Wir  Carl'XTIL  u,  f.  w.  maehatt   bekannt:    uatn 
den  Sorgen  y   die  wir  durch  göttliche  Schickung  mit  der 


^)  Wir  liefern  hier  Abbildung  nnd  Stataten  des  so  merkwür- 
digen neuen  K.  Schwed.  Ritterordens  CarVsXIll,.,  so  wi« 
wir  dieselben  aiis  Stockholm  erhielten  Das  Ordenskreni^ 
welches  hier  in  natürlicher  Grdfse  dargestellt  ist,  hat  in 
der  Mitte  liin^  weifs  emaillirte  Kugel,  mit  der  doppelt  ver- 
schlungenen goldnen  Namens » Chii&e  C  i  und  der  Zahl 
XIII.  Auf  der  Kehrseite  steht  auf  der  Kegel  der  Freimanre- 
rische,  schwarz  emaillirte  Triangel,  mit  einem  schmalen 
goldnen  Randa,  und  in  demselben  djer  Buchstabe  3, 
Die  4  Arme  des  Krauset  sind  toxi  RUbiniflttMe  mit  Facef- 


^ 


Vermischte  ü aehrichten.       ^49 

Sdiireiitelieii  J&rone  übetüoiimien  ]iabe»y .  ist   fSr   xa^t  * 
immer    die  ^liebste    gewesen,    das     Verdietitt    aufxQtti« 
«ben  und  «u  belöbnen ,  auf  welche  Art  es  cum  allgemei- 
nen fieftttu  beiträgt«     Wir- habin  gesehen,    wie  bei  glei- 
cher Denkungsart   untere  glorwürdigen  V&ter  und  Vor« 
ganger  durch  die  Erneuerung   verschiedener  Orden,  ant 
der  Vorxeit   und  die    Stiftung    Von    neuen  ,     ritterliche 
Thaten  und  patriotische  Bemühungen  ermuntern,    und 
sum  innem  'W'erth  der  Tugend  auch  die  Sichtbarkeit  dea 
.  Sniscfren  Zengnisses  legen  wollten*    Wenn  wir  jedoah  in 
den  Beweisen  der  Treue,    Tapferkeit,    Wissenschaft  und'^ 
Betriebsamkeit,  worauf  wir  unter  unseren  treuen  Unter-^ 
thanen  durch  die  Möglichkeit  der  Belohnungen,    aber 
nicht    durch  die  Ansahl    der   Würdigen    eingeschriakfe  J 
werden  können,    das  offenbare  Verdienst  ehren,    ist  bei 
uns  nicht  Weniger   der  Gedanke  an  die  wohlgesinnten 
Mitbürger  in  allen  SUnden  antstanden,    die  in  weniger 
>  ghlnsenden  Gesohäften  und  besohntnkteren  Kreisen,  ohne 
Anspruch  auf  Belohnungen   und  Voriüge,    iron    blofser 
Begierde  Mitmenschen  xu  nützen,   geleitet,    und  mit  ei-  . 
nem,  den  Schwedischen  Charakter  unter  andern  Völkern 
auszeichnendem  Edelmuth ,    so  oft  unbekannt   zur  Hülfe 
der  Nothleidenden  und  Vaterlosen  beitragen,  und  in  den 
Wohnungen  derselben  ihre  Wohlthaten,  aber  nicht  ihre 
Kamen,  lassen. 

Da  wir  auch  diese,  von  den  Gefttsea  nicht  rorge* 
•chriebenen,  und  selten  zur  Achtung  des  Publicumt  her- 
▼orgerufenen  ,  Tugenden  zu  ehren  wünschen ,  so  haben 
wir  am  wenigsten  umhin  können ,  unter  dbnen ,  4ie  <te 
ausüben^  eine  ach tungs würdige  Schwedische  Gesellschaft 
in  unser  besonderes  gnSdiges  Wohlwollen  zurückzurufen, 
die  wir  selbst  verwaltet  und  der  Wir  rorgestanden ,  de- 
ren Absichten  und  ausgedehnte  Einrichtungen  zum  Be- 
sten der  Menschheit  Wir  umfaTst  und  erweitert,,  und  mit 


ten  und  gol^^em  Rande.  Das  Krens  hSngt  unter  einer 
goldnen  Königtkrohe ,  und  wird  en  Collier  an  einem  g«- 
w&sserten  feuerfarbenen  Bande  getragen.  Die  Statu teii 
sollen  von  dem  Hrn.  Grafen  Ostnstjtrna  verfafst  teyn." 

D.   H. 


r 


VERMISCHTE    NACHRICHTEN. 


I4 

Statuten 
iM  MMtii  mm.  Sdutmi.  OrdeM  Cäki^U  Till. 


Aus  d#ai  Sekw»d.  Origiaal. 
(Mii  A^tOC  %«£  WiUcfuitec  KmffiBtaW.  ) 


flM  SwfM,  «•  wir  dhndk  fitülcl* 


*v^s^«^^MM«  ^>feis«ft  X^UMVES-C^tfi*  C-»  «au*   «er  Zaki 


Vermischte  Naehrickten»       ^49 

Sohirecliielieii  J&rone  übernommen  liabeir,. .  ist   fSr   va^  * 
immer    die «  liebste    gewesen,    das     Verdienst    aufznstt« 
eben  und  «n  belöbnen ,  auf  welcbe  Art  es  cum  allgemei- 
nen fieften  beiträgt«     Wir*- habin  gesehen,    wie  bei  glei- 
cher Denkungsart   unsere  glorwürdigen  Vfiter  und  Vor« 
ganger  durch  die  Erneuerung   verschiedener  Orden,  ans 
der  Vorxeit   und  die    Stiftung    Von    neuen  ,     ritterliche 
Thaten  und  patriotische  ^Bemühungen  ermuntern,    und 
sum  Innern  ViTerth  der  Tugend  auch  die  Sichtbarkeit  des 
.  linlseren  Zeugnisses  legen  wollten.    Wenn  wir  jedoeh  in 
den  Beweisen  der  Treue ,    Tapferkeit ,    Wissenschaft  und'  ^ 
Betriebsamkeit,  worauf  wir  unter  unseren  treuen  Unter-^ 
tbanen  durch  die  Möglichkeit   der  Belohnungen,    abtv 
nicht    durch  die  Ansahl    der   Würdigen    eingeschrfiakfe  J 
werden  können,    das  offenbare  Verdienst  ehren,    ist  bei 
uns   nicht  Weniger   der  Gedanke  an  die  wohlgesinnten 
Mitbürger  in  allen  SUnden  entstanden,    die  in  weniger 
^  ghlnsenden  GetohJiften  und  besehrtiakteren  Kreisen,  ohne  , 
Anspruch  auf  Belohnungen   und  Voriüge,    von    blofser 
Begierde  Mitmenschen  zu  nützen,   geleitet,    und  mit  ei- 
nem, den  Schwedischen  Charakter  unter  andern  Volkern 
auszeichnenden  Edelmuth ,    so   oft  unbekannt   zur  Hülfe 
der  Nothleidenden  und  Vaterlosen  beitragen,  und  in  den 
Wohnungen  derselben  ihre  Wohlthatea,  aber  nicht  ihre 
Kamen,  lassen. 

Da  wir  auch  diese,  von  den  Gefttsen  nicht  rorge* 
•chriebenen,  und  selten  zur  Achtung  des  Publicums  her- 
vorgerufenen  ,  Tugenden  zu  ehren  wünschen ,  so  haben 
wir  am  wenigsten  umhin  können,  unter  dbnen,  4i*  «i« 
ausüben^  eine  achtungswfirdige  Schwedische  Gesellschaft 
in  unser  besonderes  gnädiges  Wohlwollen  zurückzurufen, 
die  wir  selbst  verwaltet  und  der  Wir  vorgestanden ,  de- 
ren Absichten  und  ausgedehnte  Einrichtungen  zum  Be» 
•ten  der  Menschheit  Wir  unJaTst  und  erweitert|.  und  mit 


ten  und  gol^^em  Rande.  Das  Kreuz  hSngt  unter  einer 
goldnen  Königtkrone,  und  wird  en  Collier  an  einem 'ge- 
w&sserten  feuerfarbenen  Bande  getragen.  Die  Statu teii 
sollen  von  dem  Hrn.  Grafen  Ostnstitrna  verf afst  teyn." 

D.   H. 


354      V^rmisehtB    Nathriehtan, 

'  ,  §•    15-      . 

Wenn  der  Ernatinte  eingetreten  ist,  ▼erliefet  der 
Orden'f  -  Secretär  den  Brief,  wodurch  der  König  ihn  xiiai 
Bitter  beruft,  der  also  lautet: 

„Wir  N.  N.  von  Gottea  Criiäden  der  Schwedin ,  (?«• 
then  und  Wenden  Konig  u.  s.  w.  thuii  kund:  daft  da 
bei  Uni  fn  gnüdijee  EvwSgting  gekommen,  ■  dat  eifrige 
und  wohltKfttige  Bemühen ,  womit,  der  Uns  liehe  N»  N» 
gesucht  und  noch  sucht,  seine  Unterthaden ^  «od  Btiv^ 
ger •  Pflichten  zum  allgemeinen  Nutzen  tu  erfüllen,  so 
haben  Wir  zur  Belohnung  für  solche  Gesinnung  und 
%nr  Emiunterung ,  um  darin  Weiter  forte ufah reu,  aus 
XönigL  Gun«t  und  Wohlwollen  . annehmen  wollen,  wie 
Wir  auch  hiermit  Und  kraft  dieses  yaseres  offenen  Brie« 
fes  annehmen,  ihn  N.  N.  IVüter  zu  seyn  '▼on  uneerem 
CnrV^  XIIJ,  Orden^  wovon  Wir  selbst  Ordentmeistey 
sihd.  Wir  legen  ihm*  deswegen  hiermit,  »eJMt  diesem 
Ehren-  und.  Vertrauens > Zeichens,  alle  die  ITorrechte^ 
Freiheiten  und  Gerechtigkeiten  bei,' die  dietem  Un/Mrem 
Orden  beigelegt  sind,  odur  in  Zukunft  beigelegt  wee4en 
könnten.  Besonders  nehmen  Wir  ihn  hiemut  in  Uttte» 
ren  König].  Schirm  und  Schutz,  so  dafs  wenn  ihm  als 
Ritter  irgend  etwas  Widriges  wiederfährt,  et  von  Uns 
mit  höchster  Ungnade  engesehen  und  geahndet  'werden 
eoH.  Wonach  AUe ,  denen  es  zukommt ,  sieh  zu  richten 
haben.  Zn  mehrerer  Gewifsheit  haben  Wir  dieeeemit 
eigener  Hand  unterschrieben,  und  mit  Unserem  K&aiglt 
Seraphinen -Ordens -Siegel  bekrXftigen  lassen* 

^ecls^flfcre ,  im  Ordent^Gapitei,  den  u*  s.  w^^V 

§: '  i6. 

Der  Ordens  »Ganzler  ruft  darauf  den  Ernannten  mit 
diesen  Worten  zur  Ablegung  des  Eides  auf:  „Ernannter 
Kitter  von  Carl  XII L  Orden  tretet  vor,  um  Euren  Eid 
%tt  leisten*':   worauf  der  Ernannte  vortritt,  und  auf  den 


Vermischte    Nachrichten.      355 

Kaio«»  Mtffitnänk  Eid  nachfpric&ty  dejr  ilun  vom  Qvdent« 
Secretär.Torgeiagt  wird:        '  ., 

,,Ich  N.  N.  gelobe  und  schwBre  bei  Gott  uad  sei« 
nein  beiligen  Evaogelittxiiy  dafs  ich  in  unverbtQchlicber 
Befolgung  meiner  bereits  eingegangenen  Verpilichtun* 
gen  mit  Gut  und  Blut  den  reinen  evangelischen  GUu«» 
ben  und  Lehr«  vertheidiges,  meinem  Könige  und  seinem 
Atfiche  .treu  und  gewirtig  $ejn^  sein 'und  des  Reiche 
Beste  beldrdem,  dem  Unrechte  entgegen  ««wirken ,  utfd 
^Becht  und  Frieden  vermehren,  Einigkeit  und  Gehorsam 
gegen  die  Gesetze  befordern,  und  Ritterschaft  nach  mw- 
nem  besten  Wissen  nnd  den  Statuten ,  die  zn  dieseni 
Zwecke  befeits  Torgesohriebea  sind,  oder  mir  vorge- 
trieben werden,  üben  will  und  wexAe;  so  wahr  jQÜr 
Gott  helle  an  Leib  und  Seelfl  << 

;  §•  17- 
Wenn  dieser  Eid  abgelegt  ut^  tritt  der  Ritter  vor» 
tind  fällt  anf  die  Kniee,  auf  einem  Polster  vor  dem  K^« 
Bjge ,  der  ihn  /mit  seinem  Schwerdt  durch  drei  Streich« 
•ul  die  linke  Schulter,  zum  Rittor  schlägt,  sprechend: 
Wir  N*  N«  von  Gottes  Gnaden,  der  Schweden ^  Gpthen 
«md  Inenden  König  n.  s.  w.,  nehme»  4;>iGh  zum  |UM<r 
iinseref  obceii^enhea  Ordens  CarVs  XJII.  null  S^ 
würdig! 

Der  König  empfängt  darauf  das.Ordenszeioheu  voW 
Ordens* Schatzmeister,  .hängt  es  über  des  Ritters  HalS| 
der  hernach  auffteht,  ^und  die  Band  des  Königs,,  sunt 
Dank  für  die  wiederfahrn«  Gnade  küTst.  / 

§.  18. 
Das  Ordenszeichen  ist  ein  Kreu«  von  RubinjFarbe; 
die  vier  Arme  desselben  gehen  in.  Gestalt  von  vier 
gleichschenklichten  Dreiecken  von  einer,  auf  beiden  Sei- 
ten weils  emaillirtejfi ,  Kugel  aus,  auf  dessen  oberster 
Seite  sich  zwei  über  einander  gelegte  C.  befinden,  die 
in  ihrer  Ueberschränkung  die  Zahl  Drsis^^n  in  römi» 
sehen  Ziffern  in  sich  schliefsen }    auf  der  anderen  Seite 


35« 


Vermischte    Nachrichten. 


Sst  deT  Bnebstabe  E.  mit  toHwarxer  Farbe»  itt  eintm  nül 
Gold  geicichneten  Dreieck  eingefafst.  Dietea  Ordens- 
seichen  ist  unter  einer  goldenen  KönigL  Krone  befesti- 
get» und  wird  an  einem  xöthen  feuerfarbenea  Seiden« 
Itaade  getragen. 

§•    19- 

Bitter  ron  Carl'«  XÜI»  Ordm  sind  an  Wfirde  tu« 
Hiebst  den  Gommaadenrs  und  vor  den  JRittflca  unaerar 
Orden* 

§.    20/ 

Wenn  ein  Ritter  dieses  Ordens  Commandeur  >en  ir« 
gend  einem  Unserer  Orden  ist »  oder  tfacn  erbttbt  wird^ 
und  also  .eine  Stelle  in  Unserem  OrdenS'*GapiteI  ^eia^ 
nimmt,  so  trage  er  dann,  auf  seiner  Ordenstracht  diesea 
Ordensband  und  Kreus  unter  den  anderen  Ordeaskettea» 
imd  fibrigen«  inimer  unter  ihrem  Bande» 


/. 


Geht  ein  Ritter  "mit  Tode  a^»  ae  toll  das  Abtteiliea 
^nrch  den  ältesten  anwesenden  Ritter  dem  König»  als 
It^hstesi  OrdensmeisCftr»  in  Untnrthftkigkeit  angetelgt 
werden.  Oas  Ordensteichen  wird  bei  der  Beerdigung 
des  Verstorbenen  auf  die  Att  getragen,  wie  bei  unsere» 
lEftirigen  Orden  gewohulidi  ist^  und'wifd  liemach  durch 
3  Ritter  tum  Könige  hevaA^ebvaokt»  der  es  seibat  vo« 
ihnen  entgegennimmt. 


Sollte  ein  Ritter  dieses  Ordens  bei  seinem  Tode  un- 
mündige Kinder  in'  solcher  Oärftigkeit  hmterlassen»  daft 
aie  nicht  ernührt  und  erlogen  werden  können,  so  ^ wird 
bei  darüber  gemachtem  unterthänigen  Bericht,  der  Kö* 
nig»  als  selbst  höchste  Zuflucht  und  Beschützer  der  Va- 
terloten ,  wegen  ihrer  Verpflegung  und  firtiehung  Befehl 
ertheüen« 


Vermischte  N achrichten.        3.57 

§•    23. 
Zu    mehrerer  Gewifsheit   liaben    wir   diese  Statuten 
mit    eigener  Hand    unterschrieben,    und    mit   Unserem 
Königl.  Seraphinen -Siegel  bekräftigen  lassen. 

StücJsholm^  im  Orden$  •  Capitcl  den  2?9^en  im  Mai* 
monaft ,  im  Jahre  nach  Christi  Geburt  181I9  und  um erer 
Regierung  im  andern. 

Carl. 
(L.    S.) 

Carl  Morner. 


2. 

Bescheidene  Zurückweisung  eines   eben  so  unhe*  - 

scheideneHf  ah  ungerechten  Angriffs. 

Es  hat  dem  Hrn.  Ma'or  Weiden  in  Wien  gefallen, 
in  einem  zwar  jjani  gründlichen, '  aber  wenig  Neues  lie* 
fernden  ,\Auf  atte  über  Terrain  -  Zeichnung,  im  X.  Herte 
d<T  Wiener  neuen  mit it arischen  Zeitschrift  von  l8iT  No.  I. 
einen  eben  so  sonderbaren,  als  unverständig<*n  Ausfall/ 
auf  unsere  grof^e,  nun  bald' vollendete  Topogr.  mitUärm 
Charte  von  Teutschland,  in  204  .^/a'^ter» ,  ««"'thun.  Wo- - 
durch  wir  den  Groll  und  Unwillen  dieses  geehrten 
H-rrn ,  mit  dem  wir  nie  eineVi  Verkehr  noch  Beirührungs- 
punct  hatten,  auf  uns  geladen  haben,  dafs  er  utis  ^o 
widersinnig  und  ganz  aus  htsi  1er  Haut  angreift,  können 
Wir  schlechterdings  nicht  errathen  ,  weifn  (*r  uns  nicht 
den  Gefallen  thun.  Und  es  uns  selbst  sagen  will.  —  Doch 
kurz  zur  Sache. 

Nachdem  Hr.  Major  Weiden  von  der  grofsen  Schwie- 
rigkeit gesprochen ,  Topographische  Charten  in  einem 
^  A.  G.  E.  XXXVIL  Bds.  3.  Su  Aa 


358         Vermischte  N  a  citri  cht  en. 

,\ 

grofsen  Ma^sstabe  mit  ricKtigstAm  Detail  des  Terrains 
nach  Original  -  Auf  »»ah  m*»!!  zu  liefern,  dafs  dieses  ;nur 
mit  beträchtlichstem  Kosten -Aufwende  viQi  Regierungen 
geschehen  könne,  ihr  Voldmen  sehr  ^rofs ,  und  ihr  sehr 
hoher  Preis  nur  dem  reichen  Privatmanne  den  Ankauf 
erlauben  werde;  nachdem  er  gesagt,  ^dafs  keine  von  al« 
len  bis  jettt  ierschieuBnen  Topographischen  Charten  seine 
aufgestellten  Ansprüche  befriedige,  und  daft  die  HuasU 
jche  Sitnations  -  Charte  von  Uarmstadt^  die  bohnenber* 
ger'^sch.e  von  Schwaben y.  die  Leco^^sche  von  Westphalen/ 
die  V,  Sehrötter  -  und  T^jtor'sche  von  Preufseuj  alle 
noch  in  Rücksicht  der  Terrain^ Zeichnung  fehlerhaft 
und  unrichtig  seyen »  springt  er  auf  einmal  auf  unsere 
Topogr,  militär,  Charta  von  Teutschland  über,  und  sagt: 

„Aber  waft  soll  man  von  einer  militär.  Topograph. 
„Karte  von  Teutschland  io  200  (204)  Sectionen,  vom 
„Weimarischen  Industrie- Com pioir  {Geo graphitchen  Insti" 
f^tuu)  anführen?  Das  Puhhcum  kann  danken  un'i  der 
„Kenner  sich  behelfen,  wenn  ein  Privatmann  die  so 
„seltnen  Hülfsmittel  mit  eigenem  Fleifse  vereint,  nnd 
„Karten  herausgiebt;  aber  wenn  eine  Wissenschaft  aus 
,,blofser  Speculation  —  Gegenstände,  die  einer  so  ver- 
„schiedenen  aufmerksamen  Bearbeitung  bedürfen ,  fa- 
jibrikenmafaig ,  wie  in  einer  Kattundrnckerei ,  behandelt 
„Werden  ,  dann  soll  man  doch  weder  auf  Dank ,  noch 
„auf  Abgang  Anspruch  machen i  '*  -* 

Was  will  nun  Hr.  M.  Weiden  mit  diesem  eben  sa 
inconsei^uenten,  als  schief  gestellten  elenden  Ausfalle  auf 
liusere  grofse  Topogr,  miliu  Charte  von  Teutschland  ei- 
gentlich sagen?  Wir  wollen  , versuchen,  ob  wir  einen 
Sinn  hinein-  oder  herausbringen  können. 

Will  er  uns  überhaupt  übel  nehmen,  dafs  wir  Char« 
ten  .unternehmen  und  herau>-geben,  weil  er  von  Specula^ 
tion^  aus  Welcher  die  Wissenschaft  behanrfelt  vjerde^ 
spricht,  so  wäre  dies  höchst  lächerlich,  und  et  miifste 
dem  ehrwürdigen  Oesterreichischen  General- Qu aj^ti' r- 
meisterstabe  in  Wien^  der  Akademie  d«r  Wissensch alten 


T^er mischte  Nachrichtens  359 

In  Berlin,  -der  köiii(sL  Dänischen  Akademie  in  Kopenhagen, 
dem  ka  serl.  Charten  -  Depot  in  St,  Pktersburg,  dem  Depot 
de  la  Guerre  in  Paris ^  dem  Ko^mo^raphischen  Bufeau 
Ml   Wien  u.  s.  w*  denselben  Vorwurf  machen  ! ! !      > 

Will  er  damit  la^^en ,  dafs  wir  die  (  wie  er  teThst  ^^ 
steht)  für   einen  Privatmann  jö   seltnen  Hülfsmittil,     in 
Unserer   Charte,  .in    Rücksicht   der  Terrain    Zeichnung, 
I    tchl-pcht  und  fabrikenmälsig ,    wie  in  einer  Kattundrucke^ 
Tei  !  !  !  ,     verarbeiten   und   liefern ,    ,to   komme   er  doch 
heraus,     und   gebe    uns  nur   einen    bettimmten   Fall  aUf 
wo    wir    SU    einem    Lande   oder    einer    Sectios    unserer 
Ch'irte  uns  die  besten   MateHalien,  auf  «ine  ehrliche  Art, 
ZU   verschafFeD  ,    nicht   a'le  Mühe,     Sorgfalt  und  Kosten 
anwandten,     und    wo    wir    bessf*re  hallen,     diese    nichjt 
snr^ fältigst    benutsten    und    schlecht    verarbeiteten.      Er 
komme  doch  hierher,  und  sehe,  welche  Noth  und  Mühe 
wir  haben,     selbst  nur  mittelmäfsig  «ute  Materialien    za 
manchen  Sectionen  aufzutreiben  ?     W  ifs  er  nicht.,     vifie 
ofi    wir   dies   dem   Geographischen    Publicum    selbst^  ge* 
98«; t  und  «eeklagt  haben,  dafs  wir  durch  den  Mangel  der^ 
telben  im  schnelleren  Portschreiten   mit   unserer   Charta 
behindert    worden,     und    für    manche   Sectionen    lieber 
gute,     bald  erscheinende,    HulfsmiUei  erwarttrn,    aU  sie 
nach    schlechteren   schlecht    liefern   wollten?     Forderten 
-wir  nicht  jeden  Kenner  wiederholt  auf,     uns  Verbe5ser«> 
im  gen     und    Bericfati^unf^en  .  mancher    S-ction    gütigs.t 
mitzutheilen,     ui>d    nahmen    wir  dergleichen,     wenn  %ip 
u»s  eii.giengen  ,     nicht   sogleich   dankbar  auf,     und  v^r*« 
besserten   die   fragliche  S  ctien   damit?    Haben   wi^  uns 
je    angemafst,     in    unterer   Charte    9in  .unverhesserli^ue ^ 
vollkommenes   Meisterwerk   lu  liefern?     Wir   werdet«^. 
B    nieabläugnen,     dafs    wir   unaere,  S()ctionen    von  £öÄ«' 
men  nach  der  grofs^^n  Afii//er*schen  Charte,  welche  noch 
immer   das   beste  zugängliche  Material   davon  ist,     hear« 
b'  iten  miifsten ;     aber  sollten  wir  die  darauf  nach  WjU« 
kühr    hingestreuten   alten  Heuhaufen   statt   des   Gebir$i,a9 
wieder  liefern?     und   mufsten    wir  uns   nicht   dabei  ans 
Pri  vat    Notizen  helfen  ,  so  ?ut  wir  konnten  ^.  Und  «vaif  das 
billige  Publicum  nicht  zufrieden  damit?    Hä  ten  uns  die 

A  a  d 


360^         Vermischte   Nachrichten» 

Plan -Kammern  der  sämmtlichen  Regierungen^  die  Gene«. 
Talstäbe   der    Arnipen  Teuuchland^s  nach  WiUkühr  offen 
iindf  ihre  Original  Aufnahmen  zu  Gebote  gestanden  ,  dann  . 
veidienten   wir  wohl   des  Hrn.  Maj.  fF.  Vorwurf ,    ^enn 
wir  gute  Materialien  schlecht  Verarbeitet  hätten.  — 

Warum  Hr.  Maj.  IV,  ^  dem  man  doch  als  Officiev 
eines  respectabein  Generalstabs  und  Verfasser  obgedach- 
ten  Aufsatzes,  Verstand  und  Einsichten  sutrauen  sollte, 
gerade  nur  auf  unser  Institut  diesen  feindlichen' Ausfall 
macht,  ist  uns  unerklärbar.  Man  sollte  doch  meinen,  es 
^gäbe  ib  Teutfc^ZaYrüi  mehr  dergleichen  Anstalten,  deren 
Arbeiten  jenes  nngönstige^rtheil  eh«r  verdient  hätten. 
Wir  kennen  t.  B.  eine,  deren  Oirector  sich  oft  von 
pflicht vergessenen  Menschen ,  durch  Bestechung  und 
Schleichwege,  Copiender  ihnen  anvertrauten  Original- 
Aufnahmen  zu  verschaffen  wufste,  >und  demungeachtet 
den  miserabelsten  Gebrauch  davon  machte,  und  erbärm- 
liche Fabrik  -  Sudeleien  lieferte.  Za  solchen  Schleehtig« 
keiten  haben  wir  uns  «her  nie  erniedrigt.  Wif  schonten 
Ifei  unseren  geographischen  Untemehmui^gen,^  die  wir 
hoffentlich  nicht  ohne  Xenntnifs  und  Ueberlegung  he* 
gX)nnen,  Weder  Kosten,  Verluste  (denn  wir  wurden^ gaz  / 
oft  von  Windbeuteln  und  Grofssprechern  betrogen)  noch 
MiHte,  11m  dns  gute  Hällsmittel  zu' verschaffen ,  liefer- 
ten darnach  was  wir. konnten,  und. glaubten  durch  das: 
ultra  p^sse  nemo  pbUgatur  ^  völlig  bei  dem  Poblici^m  ge* 
rechtfertigt  zu  seyn.  .  "  . 

Biiher  hatten  wir  auch  in  der  That  die  angenehmste 
Ueberzeugung  davon ,  denn  was  den  Dank  des  Fublicums 
nnd^den  Absatz  unserer  Arbeiten  betrifft,  .die  Hrn.  Maj. 
W,  üble  Laune  '(wir  wollen  gelind  es.  so  pennen >  uns 
ganz  absprachen  wHI^sSo  müssen  wir  ihn  versichern, 
dafs  er  ein  sehr  schlechter  Prophet  «ey,  denu  wir  haben 
bisher  gar  manchen  ermunternden  Dank  vom  geographi- 
schen Publicum,  und  sogar  von  sehr  gf achteten  Oester- 
reichi^ch an  Geographen  und  Officieren  des  kaiserl.  kö- 
nigl.  General -Qnaitiermeister- Stabs,  eingeärndtet»   und 


Vermis  chte  J^achrichten.  v      ggj 

was  den  Absatz  unserer  Arbeiten »^b ^trifft,     so   haben  wir 
bis  jetzt  noch  alle  Ursache,    damit  zufrieden  zu  se^n. 

Was  wollte  also  nun /eigentlich  Hr.  Major  IVeldei, 
mit'Seinem  ungerechten  Ausfalle  auf  unsere  Topograph, 
militär»  Charte  von  Teutschland?  Man  sollte  sogar  twei- 
feln,  dals  er  sie  selbst  genjiu  kenne  oder  untersucht  habe, 
da  er  sie  ganz  falsch  citirUy  und  ihr  nur  200  Blätter  statt 
204  Sectionen,  und  elTenso  eine  falsche  Verlags -Firma^ 
.  nämlich  die  des  Landis- Industrie -ComptoirSy  statt  der 
unsrigen  giebt !  !  !  "  Der  Stein  also,  den  er  beleidigend 
nach  uns  warf,  fällt  auf  seinen  eigenen  Kopf'  zurück, 
und  wir  sind  unschuldig,  wenn  er  ihn  selbst  verwundet. 
Wir  werden  bescheiden  unsere  Strafse  fortgehen ,  .  und 
unsere  Pflicht  gegen  die  Wissenschaft  und  das  Publicum 
möglichst  zu  e^üllen  suchen.  Wir  wünschen ,  dafs  Hr. 
Maj.  Weiden ^  oder  wer  tonst  hin;er  seiner  Maske  standy 
diel  auch  thun  möge« 

Weimar  9  den  l.  Febr.  1812. 

Das  Geograph.  Institut. 


3- 
Notiz  über  die  Reise  in  den  Kaukasus  und 
nach  Georgien f  unternommen  auf  Veran^- 
staltung  der  Kaiserlichen  Akademie  der  fVis- 
senschaften  zu  St.  Petersburg ^  enthaltend  eine 
vollständige  Beschreibung  der  Kaukasischen 
Ländler  und  ihrer  Bewohner ^  von  Julius  v. 
Klaproth,  Kßis.  Russ,  Hofrathe  und  Mit* 
gliede  der  Akad.  d,  Wissenschaften  zu  St.  Pe- 
tersburg.    Zwei  Bände.     Met  drei  Charten, 

Da  ich  mich   entschlossen   habe,     dem  Publicum  di« 
Resultate  meiner  Heise  in  den  Kaukasus  voxsulegen,   io 


■\ 


36»'  Vermischte^  achrichten. 

halte  ich  es  für  noth wendig,  dasselbe  voTlä>ifi?«mit  den 
Gegenständen  m^iher  Untersuchungen  luid  dem  Gango 
der  jranzen  Unternehmung  bekat>nt  zu  machen;  damit 
der  Leser  wisse,  was  er  davon  zu  erwarten  hab(f,  und 
'einen  Maasstab  erhalte,  um  das  iroa  mir  Geleistete  za 
beurtheilen.  ^  Ich  lasse  daher  au«  der  Einleitung  des  , 
Wt^rkes  selbst  dasjenige  hier  abdrucken,  was  eine  allge- 
meine Uebersicht  der  R-'ise  gieht,  und  zei^'-n,  wird,  wie 
wichtig  ihre  Bekanntmachung  für  die  Wissenschaften 
seyn  mufs. 

Zu  den  merkwürdigsten  Gegenden  and  zu  den  unbe- 
kannteren der  alten  ^Velt  gehört  der  Kaukasus^  der  mit 
seinem  langen  und  schneebedeckien  Rücken  Asien  von 
Europa  trennend,  als  Gränisch^id«?  beider  Weltf heile 
dasteht y  und  dessen  Vorgebirge  die  Landenge  zwischen 
d^m  Kaspiscben  und  Schwarten  IVfe^re  ausfüllen.  Die 
Geschichte  liefert  nur  wenig  Beispiele  von  Ueberschrei- 
tun>{  «'.(eses  Gebirg-^s  durc^i  wandernde  Völkerschafteit, 
die  auf  diesem  Wege  in  ff  och  4sien  eindrangen.  In 
tinsert^n  Zeiten  war  es  den  Russische/i  Waffen  nntffr  der 
glorreichen  K-  gierung  der  ^roj'sen  Katharina  aufbehal- 
ten, durch  die  schon  im  \lterthum  ^  so  berühmte  Kau« 
kasische  Pforte,  Dariel,  über  das^  Schneegebirge  den 
W^»g  nach  Georgien  zu  sucht»n,  der  seit  Timur^s  Zug  in 
den  Kaukasus  f  von  Kriegsheeren  unbetrefeen  geblie- 
ben war. 

Anfänglich  waren  es  tiur  Hulfstr'ippen,  die  Kufsland 
dem  Könige  IrakHi  {Heraklius)  geg*n  die  ihn  bedran- 
genUeW  Tutken,  und  hes^ur  z.ir  linrerstützung  schickte; 
allein  bald  sah  dieser  die  Unmöglichkeit  ein,  als  selbst« 
stfindiger  Fürst  seinen  Feinden  auf  die  Dauer  zu  ^rider- 
Stehen,  und  unterwarf  sich  daher  im  Jahre  1^83  der 
Krone  Rufsland*s,  Sein  geistesschwacher  Sohn  Giorgi 
forlgte  ihm  in  der  Regieirung,  und  als  dieser  im  J.  igoo 
«tarb,  traten  mehrere  Georgische  Fürsten  zusammeu, 
und  schickten  Abgeordnete  nach  St,  Petersburg^  um  den 
Kais-'r  zu  ersuchen,  ihr  Vaterland  zur  Russischen  Pro- 
irins  SU  machen ,    und  es  dadurch  gegen  alle  feindliche 


Vermischte    Nachrichten,       363 

Angriffe  seiner  Nachbarn  in  Sicherheit  «u  setzen.  Ihr 
Wunsch  ward  auch  bald  darauf  erfüllt,  un-d  Georgien 
hörte  nun  auf,   von  eigenen  Königen  regiert  zu  werden. 

Diese  Occu^tion  hatte  die  Folge,  dafs  man  in  St, 
Petersburg  beschlofs ,  nach  und  nach,  den  ganzen  Kauka" 
juf  zu  unterwerfen,  und  die  Gränzen  des  Erichs  bis 
zum  Araf^  {Araxes)  auszubreiten,  und  so  erfolgte  die 
Besetzung  von  Dhagestan  und  Imerethi^  wodurch  die 
noch  nicht  unterworfenen  Gebirgsbewohaer  überall  von 
Russischem  Gebiete  umzogen  wurden. 

Sobald  die  Hoffnung  da  war,  diese  Vergröfserungeii 
zu  machen,  war  man  in  St,  Petersburg  darauf  bedacht, 
genaue  Naphrichten  über  den  Kaukasus  einzuziehen!» 
Man  wollte  aber  dieses  Gebirge  nicht  allein  physisch  ge- 
nau kennen  lernen ,  sondern  auch  die  Sitten'  seiner  Be« 
wohner  und  ihre  Verhältnisse  gegen  einander,  Dx^b 
berücksiclitigte  man,  als  1767  die  gr<\fse  Kaiserin  den 
Befehl  gab,  das  ganze  Keich  von  Mitgliedern  -der  Aka- 
demie der  Wissenschaften  bereisen,  zu  lassen.  Der  Kau^ 
kasus  und  Georgien  fielen  bei  dieser  wichtigen  Unter- 
nehmung dem  Professor  Güldenstädt  zu,  und  eine  bes- 
sere Wahl  hätte  man  nieht  treffen  können.  Drei  Jahre 
hielt  er  sich  in  und  bei  diesem  berühmten  Gebirge  auf; 
aber  leider  hinderte  ihn  ein  frühzeitiger  T.pd  seine  Be- 
merkungen selbst  herauszugeben.  Vieles 9  was  in  seinen 
Handschriften  fehlte,  wollte  «r- aus  ,dflm  Gedächtniss« 
ergänzen^  besonders  alles,  was  er  bei, seinem  langen  di|- 
^igen  Aufenthalte  über  Sitten  und  'Gebräuche  der  Kau^ 
kasier  bemerkt  hatte.  Nun  aber  wyrde  sein  Nachlafs  ei- 
nem Herausgeber  übergeben  ^  der  weder  die  Gegenden, 
^e  Güldenstädt  bereiset,  selbst  kannte,  noch  Lust  und 
Liebe  genug  hatte ,  nxta  ein  fremdes  Werk  wie  sein  eige- 
nes zu  behandeln ,  und  in  der  möglichsten  Vollkommen- 
Heit  erscheinen  zu  lassen.  Daher  kommt  es  auch,  dafs 
^er  Theil  der  Güldenstädtischen  Reise,  welche  den  Kau- 
kisus  btHriift,  zwar  der  Anlage  nach  systematisch  und 
vü^tteiflich y    aber  nicht  genug  ausgefüllt  ist»    und  dafs 


364        Vermischte    N  ach  richte  n. 

di?  Namen  von  einer  unglaublichen  Men^e  toh  Draok- 
fehlern  entstellt  werden. 

Nach  ihm  besuchte  der  Abenteurer  RtinVggs  den 
Kaukasus \  allein  seine  höchst  flfichtige  Beschreibung 
dieses  Gebirges,  in  der  die  Hälfte  der  angeführten  Din- 
g«^  unwahr  oder  fälschest,  wnrde  noch  durch' einen  un- 
wissenden Herausgeber  verschnitten,  und  ist  nur  dem 
einigerinafs-^ri  brauchbar,  der  selbst  im  Kaukasus  gewe- 
sen, und  ihre  Fehler  iit  bemerken  im  Stande  ist. 

In  naturlii.storischer  Hinsicht  sind  seit  dieser  Zeit 
tnehrere  Reisende  in  und  am  Kaukasus^gewesen,  allein 
Be»nGrkuij«en  über  .seine  ßeuvohner  sind  wenig  oder  gar 
nicht  öffentlich  bekannt  gemacht  w>rden.  Der  würdige 
Graf  Joiiann  Potockiy  welcher  sich  im  Winter  1797  bis 
179S  am  Fufse  des  Kaukasus  auf«;ehalten ,  und  den  ich  auf 
der  nach  China  bestimmten  Russischen  Gesandtschafts- 
reise, in  begleiten  die  Ehre  hatte»  glaubte  den  Wessen- 

Schäften  einen  Dienst  su  thun ,  wenn  er  eine  n^üe  Heise 
in  dies  Gebirge  veranlafstd^    deren  Zweck  nur  Kenntnilt 
der  Länder,  Geschichte  und  Sprachkunde  sey,  und  dachte ' 
gütig   genug   y-on  meiner  Geschick!  chkeit   zu    einer  sei- 

-  chen  Unternehmung,  dafs  er  mir  diu  glückliche  Ausfüh- 
rung derselben  tutraute.  Er  wandte  sieh  daher  mit  die- 
sem Plan  an  den  damaligen  Präsidt-nten  der  K.  Akade- 
mie der  Wissenschaften,  und  dies <;r  legte  ihn  der  Aka- 
demie seihst  vor,  ron  4er  er  auch  angenommen  wurde, 
und  die  des  Herrn  Örafen  auf  mich  gefallene  Wahl  toluu 
ICaukasischen  Reisenden  bestätigte. 

Die  I*nstruetionen,  die  man  mir  mitgab,  waren  theils  ^ 
vohi    Grafen   Pi^ocki   selbst,     theils    von  den   Hofräihen 
und  Mitgliedern  der  Akademte  v.  Krug  und  v.l^thrhtrg 
verfafst,  und  sollen  wegen  ihrer  Wichiigkeit  dem  Werke 
vorgedruckt  werden.  , 

Ich  verlief s  die  Hauptstadt  in  der  Mitte  der  S^epten- 
bers  1807^  und  reisete  über  Moskwa  und  Charkow  n/ch 
Alt-Tscherkafsk,     der  Hauptstadt  der  Kosaken  am   ^*», 


Vermischte  Nachrichten.         365, 

wo  ich  iHiicli  eini^  Zeit  aufhielt,    um  4ie  benachbarten 
Kalrnüken  zu  be$uchan.     Im  November  gieng  ich  weiter 
nach    S^den    durch    die    Steppe    nach    Georgiewskj     der 
Hauptstadt     des     neuen    Kaukasischen     Goufrernements.  . 
Hier  hatte  ich  die  beste  Gelegenheit ,    genaue  Nachrich- 
ten von   den  Tseherkessen  und  den    Völkerschaften ,  .  die  ^ 
jenseit  4es  Ckukans  wohnen,  zu  erhalten.      Ich' bereisete 
die  Ruinea   Von  Madschar   an   der  Kuma,     die  Miii«rral- 
quellen  des  KmükasusTindi  den  Beschtaut  eins  der  nördlich- 
aten  Vorgebirge  dieses  Gebirges.      Gelegenheiten  Sprach* 
proben,  Alterihäm^er  und  Merkwürdigkeiten  zu  sammeln, 
«eigten  steh  in  Menge.    Mein  erster  Plan  war,  den  nörd- 
liche» Kaukasus  auerst  zu  durchstreifen.      Allein^ da  mir 
der   Gouverneur  vorstellte,    daXs   ich  auf  diesen  Reisen 
beständig  durch  die  strengen  Quarantainen  würde  aufge- 
halten werden,    deren  Aufhebung   man  für  das  folgende 
.Jahr  erwartete,   so  entschloXs  ich  mich,    noch  in.  diesem 
Winter  nach    Tiflis  zu   gehen^    und    begab    mich    nach 
Mosdocky     um  den  Abgang  eines  grofsen  Gonvoy   zu  er-' 
warten,    der  dorthin  bestimmt  wa^.      Hier  sammelte  ibh 
die   besten    Nachrichten    über    die    Osseten    und    Kisten. 
theils  von  Eingebornen  selbst,  thüils  durch  freundschaft* 
liehe  Verwendtingeif  der  P.  P.  Jesuiten ,  welche'  hier  ein 
Haus  haben  ,  und  die  katholische  Kirche  versehen.    Von  , 
Mosdock   aus   gieng  mein  Weg    durch   die  kleine  Kabar-' 
dah  nach  fVladikawhas  am  Terehj  und  von  da  tu  beiden 
Seiten   dieses   Flusses   durch  das  enge  Thal,     in  dem   er 
flicfst,    bis  zu  seinen  Quelle|i  im  Schneegebirge  hinauf. 
Am  26k  December  passirten  wir  dies,  und  setzten  unsern 
Weg  längs  der  Rechten  des  Flusses  Aragui  nach  Mzt^eta^ 
der  ehemaligen  Hauptstadt  von  Georgien,   fort,    von  der 
aber  selbst  dio  Ruinen  verschwunden  sind,     und  an   de-^ 
rcn   Stelle   ein  Kloster  steht,     das   jetzt  zur  Qüarantaine 
dient.    —    Endlich    kamen    wir    am    14.   Januar    i8o8   '"« 
Tiflis   an ,     wo    ich    bis    zum    Anfang   des  Märzes   bli*b, 
theils  um  historische  Nachrichten   über  Georgien   einz«-' 
sammeln,  'theils  um  die  bessere  WitferuMg  zum/n(»?sea 
abtuwarten.       Am    5.    dieses   Monats   verliffs   ich    Tiflis, 
und    ^eng   über  Mzcheta,  -Muchran    und    Achalgoii    hi9 
zum  Ursprung  des  Ksani^  vou  da  zu  den  Tirsau^  einem 


366        Vermischt e    Nachrichten. 

Ossetischen    Stamm,     an    den    (ijuellen    des    Terek^    und 

dann  über  Kohi,    längs   dem  Aragui   nach  Tißis  zurück. 

Am<  29.  März  r&^sete  ich  von  dort  x\f\c\\  Thianethi  in  Aa- 

,  chethi^    um  Nachrichten   über  die    Lesgier   einziiziehen, 

und   machte   überhaupt   bis   zum    29.    Mai    rersohiedene 

Reiseni  in  Georgien»     Dann  gieng  ich  über  Ananuri^  Kai' 

schauri  qnd  Lars  nach   fViadikmvkas  ^    und  kehrte  am  12. 

Jiinius  wieder  nach  Tißis  zurück,     wo   ioh  tKich  mehre« 

re^s  aus  Acten  stücken  sammelte,    dann  Georgien  gänzlich 

irerliefs,     und   am   14.  Julius 'in   M^sdok  ankam.       Hier 

liefs    ich  meine   kranken   Leute,-    und   machte    bis    zum 

Ende    des   Augusts    verschiedene    gröfsere    und   k|ei»ere 

Keisen  durch  die 'grofse  Kabardah  in   die  Schneegebirge 

d^r  Osseten  und  Dugoren,      Darauf  bereisete  ich  wieder 

Madschar  und  einen  Theil  des   Ckuhans^    und  kehrte,    da 

verschiedene   Umstände*  mich   abhielten,     den    östlichen 

Theil  des  Kaukasus  ^kennen  tu  lernen,    im  Januar  1809 

nach  5^  Petersburg  zurück. 

( 

Am  ersten  Januar  iSis« 

Julius  Vi  Klaproth^ 

.  '  -        -*         ♦         *  ,     - 

Das  Werk»  dessen.  Verlag  wir  übernommen  haben, 
erscheint  in  der  Oster- Messe  9812,  in  zwei  Bänden  in 
gr,  8*  auf  sehr  gutem  weifsen  Papier,  und  u.m  die  An- 
schaffung desselben  dem  Publicum  zu  erleichtern,  schla- 
gen wir  den  W  g  der  Pränumeratiou  ein.  Diese  beträgt 
fünf  Thaler ,  und  findet  bis  zum  ersten  Mai  Statt.  Der 
nachherigp  Ladenpreis  dürfte  7  bis  8  Rthlr.  seyn.  Alle 
gute  Buchhandlungen  und  Postämter  werden  Vorausbe- 
,zalt  Untren  anuehmen ,  und  wir  bitten  alle  Freunde  der 
Erdbeschreibung  und  der  nützlichen  Leotüre  sich  .dafür 
zu  interessiren.  Wer  auf  fünf  Exemplare  pränunierirt 
und  sich  directe  an  uns  wendet,  erhält  das  sechste  Ex- 
emplar frei.  Da  die  Namen  der  Eränumeranten  dem 
Werke  vor^edruckt  werden  sollen,  so  bitten  wir  um  deut- 
liche Angabe  derselben.  , '  . 
Halle  f  im  Jannar  I8i2. 

Buchhandlung  des  Waisenhauses. 


Vermischte  Nochrichten.  367 

'4- 

Nuchricht    die    v,   Lncoqsche    Charte   von    West^ 
phalen  betreffend. 

Bei  der  Erscheinung  der  .i6ten  6nd  20«teii  Section 
dieser  vortrefflichen  G»iarte,  hrkben  wir  <ie  Ehr  •  4«i 
Herren  Siibscribenten  anzuzeigen ,  daf»  nun  i6  Blätter 
d  rseiben,  nämlich  die  Sect.  i  bis  14 ,  16  und  20  nebst 
T  tp]  und  Tableau  d*assembla;je  er5chien<?n  sind.  O.er 
Suhscriptions- Preis  dauert  nur  bis  tum  i.  März  1813» 
dann  tritt  nach  geschlossener  Subscription  der  erhöhete 
Ladenpreis  ein. 

Diejenijifen  Herren  Suhscrihenten,  welche  noch  vom 
Herrn  Generalmajor  von  Lecoq  oder  vom  Hm  P'ankam- 
xner - Inspector  Reymann,  Blätter  zu  fo-  Jern  naben,  be- 
lieben dieselben  bei  uns,  die  wir  den  all«ini^en  Debit 
übernommen  haben ,  in  Emafang  zu  nehmen ;  jedoch 
mufs  dieses  noch  bis  zum  i.  Vlärz  1813  geschehen,  in* 
dem  nachher  kein  Subscriptious  -  Recht  mehr  f^ültig  ist» 

Denen  Herren,  welche  die  erste  und  zweite  Liefer« 
Iltis  schori  bezahlt  liaben^  dient  zur  Nachricht,  dafs  die 
erste  Lieferung  aus  den  Sf>ct.  I.  3.  5.  8-  II »  i2  und  Ti- 
telblatt, die  zweite  aus  den 'Sect.  2*  4-  6  13  und  U'^ber« 
tichrsblatt,  (die  sMmmtlich  schon  im  October  1806  er« 
schienen  waren)  besteht. 

Die  Sect.  7.  9.  10..  14.  16.  20.  sind  neue  Blatter,  die 
Sect.  15.  17.  18.  19.  werden  bis  zu  Ende  Fehruar  i8l^ 
fertig. 

Die  Nicht -Snbscribenten,  oder  die,  welche  die 
Charte  erst  seit  dem  Januar  IS'19  besitzen,  oder  jetzt 
noch  kaufen  wollen,  bezahlen  das  Blatt  mit  3  Thaler, 
den  Titel  und  TJebersichtsblatt  zusammengenommen  mit 
l|  Rthlr.  Fr.  Cour*     Wer  von  den  Herren  Subscribenteti 


368         Vermischtp    Na  chrickten. 

die   Charte  fortzusetzen    gedenkt,    wird  ^rsuchi  ^    seinm 
richtige  Adresse  gefälligst  zu  überschicken  an 

Simon  ScJiropp  und  Comp, 
Berlin  f  den  i.  Febr.  1812. 


5-  ' 
Novell  isti  *♦ 


Unheil  ein0s   Engländers  über   das   neue  Fran* 
zösische  grofse  Prachtwerk  über  Aegypten. 

Das  grofse  Werk  über  Atgypten^  das  in  Franhrtick 
auf  Befehl  Sr.  Maj.  des  Kaisers  erscheint ,  wird  von.  ei- 
nem der  gt^achtetstea  englischen  Journale  auf  folgende 
Art  angezeigt;  Handels  -  und  politische  Rücksichten 
erlaube]^  den  Engländern  nicht,  gleichgültig  suzusehea, 
wenn  eine  andere  Nation  sich  Aegyptens  bemeistert,  «und 
ruhiger  Eigenthümer  dieses  Landes  wird;  allein  ein 
Mitglied  der  gelehrten  Republik ,  das  sich  darauf  be- 
schrätiken  dari,  hiofs  das  lnte\ess€  der  Wissenschaften 
und  Künste  in  B^racht  zu  ziehen,  wird  sich  geneigt 
fühlen,  zu  bedauern,  dafs  die  Franzosen  nicht  länger 
im  Besitze  dieser,  einst  so  berühmten  und  nun  so  tief  ge- 
sunkenen Oegen den  geblieben  sind^  Zu  keiner  Zeit  ist 
eine  so  furchtbare  Armee,  in  ^<>g2eittmg  so  vieler  Ge- 
lehrten und  Künstler,  auf  Broberungen  ausgezogen,  und' 
nie  sind  selbst  Europa^s  Alterthümer  mit  so  vielem  En- 
thusiasmus, Talent  und  glückliclu^m  Erfolge  beobachtet 
worden.      Wenu  wir  finden ,    dafs  unsere  Feinde   in  der 


Vermischte     Nachrichten.    "369 

Vorrede  dieses  prächtigen  Werks  durch  das  Geständnifs, 
dafs  wir  ihre  Flotte  in  der  Schlacht  bei  Abukir  geschia« 
gen,  dafs  wir  alle  ihre  Plane  durch  unsere  Siege  an  den 
Ufern  des  Nils  vereitelt  haben,  unserer  Tapferkeit  Ge- 
rechtigkeit wiederfahren  lassen,  '^o  wollen  wir  auch  oh- 
ne Anstand  bekennen,    dafs    ihre  Absichten  grofs  waren, 

'  und  dafs'  ihre  Untersuchungen  über  die  Alterthümer  und 
die   Naturgeschichte   AegypterCs    während  ihrer  dortfgen 

, Anwesenheit  den  Gelehrten  und  Künstlern,  welche  Theil 
an  der  Expedition  gehabt  haben,  zUm  Ruhme  gereichen. 
Das  Publicum  erhält  hier  ein  Werk,  das  wahrhaft  kai* 
serlich,  und  von  herrlicher  Ausführung  ist.  In  demsel- 
ben wird  öfters  bemerkt,  der  franzosische  General  habe 
lur  Absicht  gehabt,  aus  Aegypten  eine  franzosische  Pro- 
vinz zu  bilden  ,  zu  Cairo  ein  Institut  zur  Verbreitung  der 
Wissenschaften ,  zu  Untersuchung;  der  Alterthümer  und 
Wiederherstellung  des  Ackerbaues  und  der  Künste  uliter 
den  gegenwärtigen  Bewohnern  Aegypten's  zu  gründen» 
und  dieses  Land  wieder  wie  vormals  zum.  MittelpuncC 
des  Handels  zwischen  Ostindien  und  Europa  zu  macheu. 
So  sehr  wir  Engländer  das  Mifslingen  dieser  weit  ausse- 
henden Projecte  wünschen  mnfsten ,  so  können  wir  docK 
nicht  läugnen,  dafs  die  deshalb  unternommene  Expedi- 
tion, der  Literatur^  den  Wissenschaften  und  Kühsteit 
eine  reichere  Aerndte  Verschafft  hat,  als  seit  Jahrhun-x 
derten  in  diesem  berühmten  Lande  gesammelt  worden 
ist.  Nie  studierte  man  mit  so  vielem  Geschmacke  Ae^ 
.gypten''s  Denkmäler,  nie  wurden  sie  so  genau  gemessen,^ 
und  so  i^rächrig  abgebildet,  wie  durch  die  Männer  von 
Genie,  welche  dieies  wahrhaft  einzige  Werk,  hervor- 
brachten. 


B. 
Neueste   Bevölkerung  des  Französischen  Reichs» 

Nach  dem  Almanach  Imperial  von  iglT   beläuft   sich 
die  jetzige  Bevölkerung  des   Franz'ösischen  Kaiserthums 


370       Ve  rmis  chte     Nachrichten. 

^uf  4^^  ur'd  die  de»  Königreichs  Italien  ouf  beinahe 
7  Millionen  Menschen.^  Paris  hat  547,000  Einwohner; 
Bordeaux  pi^ooo;  Brüssel  66,000;  Colin  43,000  i^  Liitw 
tich  50,000;  Lyon  8<)|000;  Marseiile  96.OOO;  Ronen  87,000; 
Toulouse  50*000;  Turm  07,0^10 ;  Versailles  37,000  Ein- 
whrier.  Venedig  zählte  Eud*»  des  Ja' res  I81I  ,  116,340 
Einwohner«  nämlich:  55..100  männlich-^,  und  61,150  «reih« 
liehe.  Unter  dieser  Zahl  sind  die  Fremden  und  die  Gar- 
nison nicht  begriffen. 


c. 

Jetzige  Population  der  vereinigten  Staaten  von 
Nord  -  America» 

Die  Bevölkerung  der  vereinifrten  Nordamericani* 
toben  Staaten  bestand  nach  einer  officiellen  Angabe  vom 
Jahre  i8io^  in  Allen;!  aus  7.'i39,9o3  Personen,  worunter 
sich  x>l9l}364  Sclaven  befauüen. 


D. 

Notiz  ilher  die  neue  Marien  *-  Luisen  -  Strafse  in 
Croatien* 

Da  die  Angaben,  welclie  mehrere  anslSndische  und 
einheimische  Blätter  ober  die  nen^  Landstrafse,  welche 
Karlstttdt  mit  Fiume  verbindet,  enthalten,  einer  näh or*»» 
£rläuterung  und  B^richtigun^g  bedürfpn,  so  wird  es  dem 
geographischen  Publicum  angenehm  «eyn ,  zu  wissen, 
dafs  dieso  Stralse  ihr  Daseyn  einer  Privat  Gesellschaft 
Oesterreichischer  Patrioten »    besehend  aus  den  Fürsten 


I 

Vermischte   Nachrichten,  371 

V,  Lichten  stein ,  Dietrichstein  und  Esterhazy-,  den  Gra- 
fen von  Aspremont  ^  Karl  von  Eatthyani^  Johann  v,  Har- 
rach u.  A  verdankt,  welche  v6n  Vaterlandsliebe  und 
dem  Eifer  für  grofse  und  gemeinnützige  Unternehmung 
gen  beseelt,  dieses  Werk  mit  einem  Aufwände  von  drit- 
tehalb Millionen  Gülden  jetziger  Währung,  zu  Stande 
Brachten.  Die  St'^afse  hat  ihren  Namen,  nach  dem  Wun« 
sehe  der  edlen  Unternehmer,  von  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin' 
•won  Oesterreich,  schon  im  J  i8o8  erhalten.  Die  Erpighisse 
des  nachmaligen  Krieges,  in  Folge  dessen  derjenige  Theil 
Croatien^Sy  in  welchem  die  Strafsc^  angelegt  war,  von 
der  Opsterreichischen  Monarchie  getrennt,  und  zu  den 
neu  errichteten  Provinzen  von  ^llyrimi  gezogen  wurde, 
als  dieStr^fse  ihrer  Vollendung  nahe  war,  haben  in  Rück- 
sicht auf  dieselbe,  keine  w,6(entliche  Veränderui^g  her« 
Torgebracht,  indem  die  Französische  Regierung  dafür 
den  Unternehmern  ^in  neues  Octray  bewilli^nt  hat.  So 
ist  sie  vorigen  Herbsr  ganz  zu  Stande  gekommen.  Ihre 
Längte  ro^  18  teurschen  Meilen,  n'ber  eine  fast  ununter- 
brochene Gebirgskette,  ihre  Breite  von  26  Pufs,  un>d  ihe  > 
sanft «>s  ,  nirgends  4  Zoll  auf  '-ine  Wiener  Klafter  über- 
.teigendes  Qpfälle  (ungeachtet  sie  sich  von  ihrem  End- 
puncte  Fiume  ais  zur  Prodolji^r  Spitze  fast  auf  3000  Pufs' 
erhebt),  machen  sie  zu  einer  deir  merkwürdigsten  Kunst- 
St-alsen  von  Europa,  Sie  gewährt  die  Möglichkeit,  40 
Gr'iitner  mit  4  Pferden  von  Karlstadt  bis  Fiume  zu  schaf- 
fen, ohne  irgendwo  des  Vorspanns  oder  der  Radsp^rre' 
SU  bedürfen,  und  bietet  den  Reisenden  durch  die,  auf 
schicklichen  P-mcten  angebrachten,  Gasthäuser  alle  Be- 
quemlichkeit dar. 


E. 

Waaren-  Einfuhr  aus  der  Türkei^  auf  dem  neuen 

Wege  durch  Illyrien* 

Der  Werth  der  im  Laufe  des  Jahres   igir    aus    der 
Türkti  auf  dem  neuen.  Wege  über  Couainizza  eingef  ilhr- 


372  Vermischte  Nachrichten. 

ten  Waaren  betrug  nn^refalir  10,169,066  Franken.  Ueber 
Spälatro  wurden  binnen  eben  diesem  Jahre  eingeführt 
für  1,277,259  Fr.  Waaren.  Die  wichtigsten  Artikel  die- 
ser Einführe  sind:  Baumwolle,  Schaafwolle,  Wachs, 
Ochsen-,  Ziegen-  und  Schaafhäute,  Tabak,  Maroquin 
und  Kameelhaar.  Die  Ausfuhr  besteht  dagegen  in  Tuch, 
pr^lzwerk,  Papier,  Büchern,^  Uhren,  Spiegeln,  Pistolen, 
GaüTeemühlen ,  Nähnadeln,  Sammet,  Seidenzeuchen,  fal- 
schen Steinen  und  Perlen ,  goldenen  Galonen,.  Kii^cben« 
tierrathen  u«  f .  w» 


F. 
Neue    Reisen^ 
welche  zu  Paris   theils  so  eben   erschienen  sind^ 
^       theils  in  Kurzem  erscheinen  werden» 

1.  Voyage  au  Nouveau^Mexigue^  k  1a  suite  d^une 
exp^ition  ordonn^e  par  le  gouvernement  des  Etats-Unis; 
pour  reconnaitre  les  sources  des  ri viferes  Arkansas y  Kan^ 
sksj  la  Platte  et  Pierre 'Jaune,  dans  rint^rieur  de  la 
Louisiane  occidentale ;  pr^c^d^  d'une  excursipn  "aux 
sources  du  Mississipi  pendant  les  ann^es  1S05,  I806  et 
1807  Par  le  Major  Z,'M,  Pike,  Tradiiit  de  TAnglais 
par  M.  Breton  ^  auteur  de  la  Bibliothfeque  geographique. 
Deux  Voll,  in  8-     Orntfs  d*une  carte  de  la  Louisiane ,'  en 

'llrois  feuilles.  A  Paris«  chez  d^Hautel  ^ibraire,  rue  de 
la  Harpe  No.  80,  et  chez  le  Normant  ^  rue  de  Seine, 
No.  8m  9'^*  ^®  P<>^^  d^*  Arts.  l 

2.  Etat  actuel  de  Tunkin  ^  de  la  Coehinehine  et  des 
royaumes  de  Camhofe,  Laos  et  Lac-Tho^  par  M.  de  la 
Bissachere  ^  m^esionnaire  qui  a  r^sid^  dix-huit  ans  dans 
ces  contrees.  Tradnit  d^aprfes  les  relations  originales  de 
ce  voyageur.  2  Voll,  in  $.  Paris,  chez  Galignani,  Prix 
12  Fr. 

/  '  - 


TtrmiBcht^   N ächrichten^        373 

3.     Voyoge  pittoresqye   ä   l^Ile  de  France   au  Cäp    de 

Bonne •  Esper ance  et  k  V lle  de  Tiniriffe^  par  M',  J,  Mil» 

herty    pcintre   exnbarquö  sur  la  corvettc  le  Göögraphe, 

«t    directeur    des    graVmes    de   la    partie    historique    du 

■«»pyage  *mx  Tetres-Australes.     2  Voll,  in  8»   avec  un  Ai^ 

loSf    QompoM.6  de  ^  caxtes  g^ographiques,     et  de  43  vues 

pittoresques^ .,..., 

I    •'..•"   j,'  :         •       ^  ^ 

.4.     G.  Sannini  j  als  Naturförsclier  und  gelehrter  Rei- 

ae^eschreiber    rüIimlicH    beka^nnt,    ist  von    seiner  Reise 

Mfch   der  Moldau  und   JVallachei  wieder    nacli  Paris  zu» 

YÜckgekefart,    und  wird  seine  ^ejamme/tm  Reise  ^Bemer» 

^HJmf.''^  }9iit  bekannt  machen.    .         ' 


-•L    ^.       ■..'..    > 

Auszug    eines   Briefes    aus    St,  Petersburg   vom 
18.   Decbr.  l8li>    ä»  ^^n  Herausgeber. 

Von  Ä'rujenjfcrnV  Reise  erscheint  nächstens  d^r 
III.  Band.  —  Langs^orf*s  Reise  wird  in  Teutschland 
nun  bald  in  Ihren  Händen  seyu;  das  Werk  wird  viele 
Leser  finden.  ^  ^ 

/ 

Von    Särytschew^s  Reisen    ist    ein  Supplemetit-Band 
Russisch   erschienen,    welcher  die  Landreise   durch  das 
Land  der  TschuJtt sehen ^    die  Instruction  für  Billings  u. , 
'  s.  w.  enthält »  und  sehr  interessant  ist. 


if^  G.  E.  XXXVIL  Bds.  3.  St,   ^  B  b 


374  Vermischti'Nachrichtßn^ 

H. 
Hm,  V.  Textor*s  Tod  und  letzte  Arbeit, 

(Aufzug  eines  Schreibens  aus  Berlin,  y.xi.Febr.  an  denHerausg. ) 

Dars  unser  treiFHcher  Capit.  v.  Ttxtor  gettdrben  iü, 
werden  Sie  schon  wissen.  Seine  letzte  Arbeit  war  diA 
Trigonometrische  Aufnähmet  der  Mark  Brandenlhurg  nnd 
Pommtrn,  Ewig  Schade,  dafs  er  sie  nicht  vollenden 
konnte;  denn  es  ist  nur  erst  ein  kleiner  Theil  der  Mit" 
tel'M(Lrk  fertig  geworden.  Wie  .ich  hÖre,  so  wird  sein 
'Gehülfe,  der  Lieutenant  v.  Oesfeld^  ein  Sohn  unserer 
▼erstorbenen  bravei^^  Geographen,  Geh.  R^ths  v,  Oes* 
ftld^  diese  Arbeit  heuer  fortsetzen.  Auch  SchUsitn 'moTSl 
40  aufgenommen  werden ;  alsdann  hätten  wir  ein  Trigb- 
nbmetrisches  Netz  von  der  ganzen  Pfvufsischen  Monar« 
chie,  welches  ein  wahres  köstliches  Geschenk  für  die 
Geographie  seyn  würde« 


I.    N      H      A      L„  T. 


Ah  H  a  n  d  l  u  n  g  e  n.  Seite 

Z,  Spanien* s  Handel  im  J.  iBoS*  Vom  Hrii.  Bibl.  Rehfues.  345 
jSK.  England^t  Handel  nach  dem  Schwarzen  Meere  u*  <• 
w.  Aa».C2arfc<VXrav«ls  u,  s.  w«  ,        •        «         •    3?0 

"i.  Travels  in  thte  Söuth  of  Spain  in  lettre^  written  «.  d.  - 
1809  and  1810.  By  William  Jacob  Esq.  Loud.  18II*  4>     29C 

2«  Vues  des  Cordillferes  et  Monumens  des  ^euptes  de 
VAmirique-,  par  ></.  de  Humboldt,  Paris  1810.  gr.Fol.   305 

3.  Gonnaissande  des  tems  etc.  pour  Tan  1813.  Paris  181 1.   $26 

4.  Taschenbuch  der  Reisen,  von  v«  Zimmermann,  xiter 
Jflll^gy^^rst?  Abtii.,fiirx;8i2.      .  •        *        -        •        •    33^ 

Charten  "Kecensionen^ 
X,  Charte  des  Grofsh.  Baden  ^    von  Hrn,  Major  Tulla^ 

Carlsruhe  i8it .        337 

3.  Ge^.  Charte  v,  d,  Moldau ,  von  J.  RiedL    Wien  im   .  x 

Kunst-  u.  Industrie  -  Comptoir.  i8ll*        •        •        •  '339^^ 

3.  Special- Charte  von  der  Neumark  u.  den  angränzen« 
den  Ländern ,  von  Sotzmann,     Berlin  1811.    .         •         34^ 

4.  Plan  von  d.  Stadt  u.  dem  Beiirk  Birrn,  von  Bollin, 
Bern  i8ii.     .        •     .  < •        .    342 

5.  Neue  polit.  militMr.  Karte  von  Spanien  u.  Portugal, 
Herausgegeben  von /fmr'ic&f.     Leipzig  i8i2«         ♦        344 

Vermischte  N achrichten* 
I.  Statuten  des  neuen  K,  Schtved.  Ordens  CarV*  XllL 

Au»  dem  Schwed.  Original 384 

3.  Bescheidene  Zurückweisung   eines   eben  so    Uttbe«  ' 

tcheidenen  alt  ungerechten  Angriifs.     •     -  .        •        357 


376  '     1  n  h  a  l  U  ' 

Seite 
9.  Notis  über  die  Reite  in  den  Kaulcasus  undnach  Geor- 
gien, Yxm  JuL  V,  Klaprfiih,  .         •         •        •         .    361 

4.  Nachricht  die  v.  Lecoq^ sehe  Charte  von  fFestphakn 
betreifend.  .        .       ^        •        •        •        •        •        367 

5,  Novellistik. 

A.  Urtheil  eines  Engländers  über  dai  neue  frans. 

grofse  Prachtwe^k  übAf  Aegypten,  4.       .  '♦      .         .    368 
B«  Neueste  Bevölkerung;  des  franz.  Keichf.         •        369 
C.  Population  der  veräih.  Staaten  v.  J^ord- Amtrica,     370» 
JX  Notiz  über  die  Marien -Luisen- Strafsein  Creatien.  370 
£.  Waaren  •  Einlief  aus'  der  Türkei  iauf  denr  neuen 
.  "Wege  durch  lllyrien,         .        .        .        ^  ^    \       -*   '37t 

F.  Neutf  Reisen ,  welche-  zvC  Paris  ersehieneh  sind.     '37* 

G.  'Austug  eines  Briefes 'aus  St.  Petersburg;  jrrM#en-'" 
stern*s  und  Saryt9cJk9U}*s  Reisen  h.e^eifend.  •    •        373 

H,  -v.  T€aior\s  Tod  und  letzte  Arbeit.       ,      ^        ,    37^ 


Zu    diesem    Hefte    gebort: 
Abbildung  des  neuen  K,  Schwed.  Olsens  CatVs  Xlli. 


'  •  .1      V.     .  /  I 
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*     UiE  VT^  YORK 
|>riUCUBRARY 


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G  e  p  g  r  a  p  h  i  8  c  h  0  ,        .  r 

E  P  H  E  M  E  R  I  D  i:  Nl 


XXXPII.  Bds.  viertes  Stück.     ApriU  l8ia* 


.    ABHANDLUNGKN, 


Bemerkungen    über    Neu-*  Süd  ^  PFallis^ 

Gesammelt  im  J*   1804.    von   einem  Engl« 
See  «^Qfi^icier.  ♦) 

(▲ttf ;«leA  Aab<  aes  Yojages  pfx  Mt  Malte  «Brun. Ab tirileUt») 


B  as'M^StraJf  e.     Di«  6a$''^  -  Straße^   wel- 
clie  Fän*  Diemens 'Land  vdn  Neu  ^Holland  icheU 

<»)  DK  geeoiiiekte  und  TonHeilliaft  bekannte  S.eemann,   « 

äfi^  IMS  diese  Bemerkungen  mitgetlieilt  Hat^.  kiefi^v 
JL  Oi  E.  XXXVn.  Bds.  4.  5u  Co 


3^8  Abhandlungen» 

det,  ist  i6o  Meilen  lang  und  120  Meilen  breit. 
Beim  westlichen  Eingänge  in  die  Meerenge,  und 
lö  Lieues  Süd  Sud  Ost  vom  Cap  Albany  Otway 
auf  dem  festen  Lande  *),  liegt  King*s  Island^ 
ungefähr  40  Meil.Jm  Umfange ,  inon  mittelmärti- 
ger  Höhe,  und  ii|it  einigen  Ebenen  versehen,  die 
des  Ackerbaues  fähig  wären;  '  Man  findet  auch 
Teiche,  tiie  i^iehlid^  ^oth  Reg^nWaslibr  gefällt 
w^den^  Der  beste  Ankerplatz  ist  auf  d^i^  Ott- 
•^ke\'Jloclt  selbst  hier  ist  det  Zughng  l^fährllcb. 
Die  Insel  wird  häufig  von  kleinen  Schiffen  be- 
'sucht,  die  von  Port-  Mahbn  hierher  kommen 
um  Seekälber  zu  fi^ngep.  Die  Leute,  ^ die .  sich  die- 
ser "Beschäftigung  wiedmen,  haben  an  ^em  Ufer 
des  Meeres  einige  .Hütten  aufgerichtet,  und  ei- 
nige ^Anpfianzungen  gemacht. 

Iifi'Nord  Äord-  ^esf  diir  nördwesttictien  Spitze 
von  Ringes  Island  sieht  man  zwei  grors>3  Eelsen- 
ketten,  gegen  welche  das  Meer  mit  Ungestüm 
anschlägt.  Diese  Felsen  tfind  sehr  steil,  und 
beide  Ketten  sind  durch  tiefe  Ganäle  geschieden, 
während  andere  Canäle  sie  von  King's  •  Island 
trennen.    '  ,, 

Um  in  die  Meerenge  einzulaufen,  wählt  man 
gewöhnUoli    die   Sti^fie   ^cwitcfaen    Cap    Albany 

det  sich   gegenwärtig  zu    Verdun.      Seine  Gefangen* 
i  >  echaft  ist  ein;  TJnl^ti^k  f lir  4ie  FosCfeäintte  äet  nau- 
tischen  Geographie..     ^    ,,  ,     .        ^^^      ;\ 

A.  d.  f.  H. 
*}  Unter   dem   festen   Lande  verstehen  wir  Neu  -  HoU 
Und.    'Cap  Albany  ^  Otttmy  liegt  390  S.  Br.  4ntf'i43,i5 
'  V  O^  L.  von  JP«r/l^  D,  *▼.' 

•  ■  »  o   J» 


Abhandlungen.  ,  379 

'Otway  iinA  King^s  Island,  Diese  Straf««  hält  in 
gröfstefr  Tiefe  50  Faden.  '  Der  Raum  zwischen 
King^S'  Island  und  der  Küste  von  Fan  DUme/ti'- 
JLand  ist  durch  den  Archipel   der  Hunte/"  Ihselii 

-besetzt;  man  kennt  keine  nchere  Strafse  Zwischen 

^dl^sen  Irfselri  Hindurch. '   '  '  • 

•  Philipps  fleiven  und  Äer  t/Vest-Haveh'^öhe'iiy 
ionel'  bis  fetzt  bekannt' ist ,  d^neinzigea  Schütz 
all  der  NPördkäste  der  Meerenge;  In' beiden  findet 
man  Wasser  und  Holz  im  Ueberflusse!  Vom 
'W\dtt&även  bit  zum  Vorgebirge  Wilson '  ist  das 
4^fer  mit  steilen  und  felsigen  Erdspitzen' besetzt } 
kaum  ^li^merkt  man  einige  Santldämme.  Die 
'Sud wihde  treiben  'die  tVogen  gegen  'diefses  Ü^ei? 
mit  SGJßtföt  Gewalt,  dafsr  e^  unmöglich  fst;.  sich 
demselben  zu  nahen.  Die  Spitze  Wilsort/ ^^Iche 
iten  ostlichen  Eingang  de'r  Bds^s-  Stra/se  im  (for« 
Atiä  begränzfV'  ift  ein  ungeheurer  G'raniiblök  *) 

.»...•       •     '■       ■  •  •  ■    y.  •. - j    . 

♦)  Der  Granit  ist  die  gemeioste  Steinart  auf  der  Süd-  , 
'  küste  von  Neu-  Holland  und  auf  VandUmens-  Lundf 
«o  wie  auf  allen  Inseln  der  Meerenge,  In  den  nord« 
lieben  Gegenden  findet -Aan  Mngegbn  feinen  Saäif, 
eine  Art  Bruchsteine  und  Corallen.  Dieter  Ünfcex^ 
schied  icheint  antuieigen,  dafs  die  letzteren  neue- 
ren Urfprnng^  sind,  und  früher  einen  Archipel  von 
Corarien» Inseln  gebildet  haben,  die  nachher  dnrch 
das  Waohsthum  der  Riffe  Tereiniget  wurden.  EfWst 
nicht  uftwabvecheinlich,  .d*fs  Ütiroli  einen  ihnlidheh 
Procefa  der  Archipel  der  ^Zomefi#«*Inseln  und  nnde^ 
re  Insel •  Gruppen  im  stillen  Meere,  wenn  i^ph.erst 
^  nach     Jahrhunderten ,    ein    festes    Land    ausmachen 

werden.  —   Das  Vorgebirg^  ^iZ^on  liegt  39«  11'  30'* 
^,  Br.j  und  147«  I'  40"' O.  L;  rau' Paru.  '  * 

Cc  3 


38o  Ahhandlumg^^ 

Üet  •ine  Halbiniel  bildet,  und  mit  dem  festen 
Lande  durch  eine  Landenge  zutammenhängt* 
Itß  Norden  und  Octen  gewähren  mehrere  Bach* 
ten  den  kleineren  Schi£Fen  einen  sicheten  Za- 
flachtsort;  auch  können  diese  daselbst  Holz  und 
Wasser  einnehmen.  Im  Süden  de^  Voji^ebirges 
störst  man  anf  mehreie  Gruppen  kleinerer  Gra- 
nit-Eilipsde.  Alle  die$e  Inseln  sind  sehr  steil, 
iund  die  Fahrt  zwischen  ihnen  hat  durchaus  I^ei- 
ne  Gefahr.  „Die  erste  dieser  Ifiseln  ist  hoch,  fest 
«zirkelrund,  und  liegt  drei  Lienes  von  dem  Vor- 
gebii^ge.  Drei  Meilen  von  dieser  Iiisel  sieht  za«|i 
im  Osten  derselben  zwei  Felsen  von  geringerez 
Gröfse ,  sich  über,  das  Meßt  erheben.  .  Im  Südefi 
der  runden  Insel  liegt,  .fünf  Lieues  V09  ihr  ent- 
fernt, eine  Gruppe  ,^  Sir  Roger  C^urtis  genannt, 
welche  aus  drei  nackten  Felsen  besteht,  .  dere^ 
g;rörster  noch  keine  Meile  im^  Umfang  hat;  map 
sieht  darauf  kaum  eine  Spur,  vop  Vegetation* 
Die  einzigen  lebenden  Wesen,  die  man  dort  ge- 
wahr wird,  sind  Wasservögel;  die  Seekälber,  kön- 
lien  nicht  darauf  landen;  zwischen  dieser 'Gruppe 
und  der  runden  Insel  liegt,  .  unter  dem  Wasser 
verboirg^n»  .  U}n  dea  Schiffern  sehr  gefahrlicher 
Felsen.'  ■  t  . .     ,  ; 

-  ■    ■•  ■    .  -  ^ 

Die  drei  Ho^en- Inseln,  .  sieben j  Meilen  Süd- 
ost von  dem  Vorgebirge»  sind  gröfsf^r,  und  der 
Vegetation  weniger  ungünstig,  als  die  CurtU* 
inseln  %  sie  werden  vDn  den  Seekäibern  häufig 
besucht.  -*  'Die  Kent  -  Gruppe  besteht  gleich- 
falls aus  drei  Issein;  die  gröfste  derselben  ist 
eine  Lieiie    lang   und^  eine  haihe^Ljieue  breit. 


Ahhanilungen.  38i 

Zwisclien  Ost  und  West  dieser  Insrin  befindet 
sich  ein  Canal,  der  eine  halbe  Meile  breit  ist, 
nnd  zwei  oder  drei  Schiffen  von  mittlerer  Gröfse 
einen  sicheren  Schatz  gewähren  kann.  Diese 
Inseln  sind  pflanzenreicher,  als  die  vorigen;  aber 
man  findet  frisches  Wasser  nur  in  den  Felsen« 
höhlen,  wo  ed  sich  zur  Regenzeit  in  geringer 
Menge  ansammelt.  Sie  werden  von  zweierlei 
Arten  ron  Quadrupeden  bewohnt,  von  den  Kän- 
guruh nämlich  ^  und  von  den  Opossums  (^DideU 
phis  Opossum).  In  Ost -Süd  «Ost  dieser  Inseln 
findet  sich  ein,  durch  seine  pyramidalis  che  Ge« 
italt, 'und  well  er  völlig  isolirt  ist;  ausge^^eichne* 
ter  Felsen« 

•  i 

Von  dem  Vorgebirge  JViUon  bis  zum  Cap 
Howe  ist  die  Käste  auf  einer  Strecke  von  60 
K«ieaes  durchaus  unzugänglich ,  selbst  für  das 
kleinste  Boot;  sie  hat  eine  mäfsige  Höhe,  ist  bif 
ans  Meer  mit  Holz  bewachsen,  und  ununter« 
brechen  mit  hohen  Sandufern  besetzt,  ausgenom- 
""  men  \it\  K4}mehead^  unter  37°  40'  S.  Br«,  wo' sie 
in  Gestalt  eines  Felsen  sich  ins  Meer  hinein  er« 
streckt.  Das  Cap  Howe^  37»,  ^  S.  Br.  und  150,^0 
O  L.,  liegt  an  der  Südost  Spitze  von  NeU'-^ 
Holland^  und  ist  an  der  Richtung  des  Landes 
kennbar;  welches  sich  einerseits  nördlich,  und 
anderefseit«  südwestlich  gegen  die  Bas^S"  Strafsi 
hinzieht. 

^       Ostküste  von  Neu 'Holland.     Die  Küste  zwi- 

.    fCben    Gap   Howe    und    Two  fold-  Bay,    35**  50' 

8«  Br,y    seheiat  sehr  uneben,    unfruchtbar  und 


^9'  Ahhand'lungen. 

ixDzagäogUch  zu  seyn.  Dat  Innere  des  Land^ 
ist  von  einer  hqhen  Gebirfstkette  ilurcbzo^en. 
:  Der  höchste  Berg  ist  der  Dromedar  des  Gapitaine 
Coo\^  der  in  einer  Entfernung  von  ^5^  Meileo 
sichtbar  ist« 

'  .  Die  Two  'joli  •  Bai  kann  zwei  oder  .  ^xn 
Schiffe  aufnehmen;  es  giebt  hier  aber  kein  an- 
deres frisches  Wasser,  als '  welches  sich  nach 
dem  Regen  in  den  Teichen  der  Moräste  «ammelf« 

Dip  Bucht  von  Barmouth  liegt  sieben  Ljetet 
nördlich  von  der  Two-fold-  Bai^     Und  ktftH  nur. 
kleine  Fahrzeuge  aufnehmen. 

Die  BtUeman^  B^\  dr^i  Lienes  voin  4er  vo- 
rigen, hat  die  nämJicHe -Unbequemlichkeit  ale 
jene,  und  ift  ganz  offen i  die  d^ei  oder  vier 
kleinen  Inseln  y  welcjlie  iiie  umgebeq,  sipd  so  ge« 
lege«,  dafs  sie  keinen  Schutz  gewähren. 

Die  JarDis'Bai^  unter  35^  6'  S.  Br.,.  ist  ein 
völlig  sicherer  Haven   für  Sejiiiff^    jeder  Grofse, 
indem   der  Ostwind   durch   eine/ von  den   iimlte*     \ 
^enden  Ii^seln  aufgehalten  wird«  ! 

^     ,ShoahHaveit^    340  gg«  und   P$nt  -  Haeking^      ] 
tiebe.tt  Meilen  südlich  von  Botany '^  Bai  ^    können 
nur  kleine  Schiffe  aufnehmen.  * 

^  Dif ..  auf  dieser  Rüste  angelegte  .Golonie  ist 
i|i  England  allgexnein  unter  dem  Namen  Boirnny* 
Sßi  btk^nnty   und  Qhn$  Zweifel  wird  noch  vielj» 


4^bh  HQtfjVj?«^/ 

2eU  verg/ihen^  ehe  man  sich»  .^]ti .  df j»  i  Naniji^ 
Neu  •  Süd '  Wallis  o4er  P^^r^  •^ofiksot^  •  iß^'^^ptf 
Pie  Ufev.  voo  jBo^/my  ^ß^i.itinii  noch  so  wiiste^ 
a)$  zur  Zeit,  4a  Ca^pt«  Coo^  daseibsjt^l^pfiete.  .  £if 
Beiwi4cTf :  ^  Jli^^:  ans  I^%i|d  «twgt ,  w.ü<4e  «f 
nicht  glauben^  dafs  sielten  MeiUn  von  hier  jetf 
?vöUig  colti^rinet  ßtablitcem^n]!;  existirt.  .Pif^si 
Bai  sojbieint  %af  den  ersten  Anb^ci  ein  si^hf^fH^ 
Haven  j^u,,«eyn;'  xnan  überzpngt  ijch  ftbc;r>ai|> 
d^fs  •  da$  Walser  nicht  tief  genug  ist,  jxjxi.npf 
inittelmäfsige  Schiffe  .  axifznnehtnen ,  4e^^^p4^ 
dafs.sie  genöthigt  sind,  auf  einejr  offenen, tt^U^ 
Oefahren  anigesetzten .  Rhed«  AnHer .  ^w  w^^l^% 
Wir  .wfijrd/en.Jn  der  Fojig^  .Oelj^g^nlKeit  .  ba^H^ 
von  ein^m  grofsen  Fluise  *u  r€tAe#«  ^m^.§y^j» 
diefe  Bai  ergiefit. 

Port  'Jackson*  •  Di^^ser  Ha¥;ep  verbindptn^^ 
dien  y ortheilen  der  Tiefe.  uo4  -  Sich/erheit  jft/q^ 
denjenigen,.  Mts  dei  Etor  nn^^  Aufgang  mit  Jn- 
dem  Winde  leicht,  und  er  fiOM^h  einer  der -Ja* 
sten  in  der  Weit  ist»  Der  Einftityg,  Jiegt  ii^ieq^HMii 
z^vrei  hohen  und  steilen  Vorgtf|i|§en,  die,  ui)§f- 
f ähr  zwei  Meilen  von  eina^4j9ip.,I\en^fernt  ^.  aifvj, 
und  durch  lüuiit  noch  um  eine  iVi^rt^lmeUe  fii^y- 
ander  genähert  werden  könaen,  sp  daXs  4^ 
Raum  für  die  Scbifffahrt  auf  eine  und  eint  hfAi>? 
Meile  eingetchrllnkt  würde*  '^  .  •  ;.. 

Beim  Eingiinge  theilt  tich  derHaven  ^^ftfrfti 
Arme ;  des  eine  ^tgaht  bif  auf  *^ine  .  finlfflRniNIg 
von  aechnehn  Meilen  weitlioh ;  der  and^yeruecd- 
westlich  bif  «ttf  eine  fintfernmlg  ßtiux  4]Ah«n  Afoi« 


384  AhhmHälung0n. 

'  IteJ^  Der  erste  enthält  mehr  als  fSnftig  Bttch« 
ten,  wovon  wenigstens  zwanzig  die  gröfsten 
Schiffe,  aufnehmetiy  und  sie  gegen  Strömüiig  und 
Fluth  schützen  können,  die  in  einer  Stunde  zwei 
bis  vier  Meilen  steigt,  bis  zn  einer  senkrechten 
Höhe  von  sechs  Fufs. '  Die  einzige  Gefahr,  die 
ntif  dem  Wege  nach  Siäney  droht,  ist,  gegen 
eine  Felsenbank  zu  segeln ,  welche  in  der  Mitte 
4es  Canals,  drei  Vierteloieilen  diesseits  des  Vor- 
gebirges liegt,  und  gegen  welche^  das  Meer  un« 
ilnfhörisch  mit  Ungestüm  anprallt«  Auf  beiden 
Seiten  aber  ist  eine  freie,  Fahrt  bei  fünf  bif  teche 
Faden  Wasser;  sobald  man  die  Bank  vorbeigese^ 
fett  hat,  nimmt  die  Tiefe  zu  bis  sechszehn  oder 
fiebiBnselm'  Faden« 

Die  Brdspitzen,  welche,  indem  man  weiter 
Vordringt,  die  Buchten  einschliefsen^  sind  im  Alk 
gemeinen  mit  Felsen  besetzt,  und  sehr  steil; 
Üe  bilden  solcher  Gestalt  natürliche  Qaais,  wo 
üb  Schiffe  bei  Mvülf  C^ufs  Wasser  mit  einem  Ten 
angebunden  werden,  und  leicht  mit  dem  Lande, 
Vermittelst  einet '. Planke,  communiciren  können. 
'Die  Sidney*  Bucht  ^  an  der  Südküste  dieses  Ha- 
"ren-Arms,  kehn  sechs  Linienschiffe  am  Anker- 
tau halten/  und  zwischen  diesen  eine  grpfse  An-  ^ 
^ehl  kleinerer  Si^iffe.  Ein  kleiner  Bach  mit 
•uTsem  Wasser  ergiefst  sich  in  den  Bingaog  die« 
•er  Bucht,  indem  er  durcl^  eine  enge  Schlucht 
bringt,  über  weiche  eine  steinerne  Brüche  führt, 
diu  nur  einen  Bogen  hat»  Das  Wasser  dieses  Be* 
-ehet  wird  in  zwei,  in  den  Felsen,  der  die  Schlucht 
bildet,  gehöhlte  Beseif  oirs  gesamuMrUi  von  hier* 


Abhandlungen.  385 

aut  wird  ••  «^f  die  Scl^ffe  gebracht.  Ungeachtet 
4ä§  Weiser  gewöhnlich  etwa«  sohlammig  ist,  so- 
Ut  et  doch  übrigens  Ton  der  bettln  Art»  In  di^ 
•em  Arm  des  Havens  findet  man  nt>ch  mehrere 
feisichte  Intelni  die  zu  Befestigungs- Arbeiten» 
M^azinen  n.  s.  w*  geschickt  sind. 

Der  andere  Arm  des  Habens  auf  der  Nord- 
west* Seite  wird  von  einer  Sandbank'  durchzogen» 
di^  nur  zwei  Faden  tief  unter  dem  Wasser  liegt; 
ist  man  über  die  Bank  hinaus»  so  findet  man 
«cht  bis  zehn  Faden  Tiefe.  Auch  dieser  Arm 
het  mehrere  schöne  Buchten. 

Die"  Stadt  Sidney^  der  Hanptort  der  Golenie» 
liegt  auf  der  Westküste  der  Sidney»  Buchte  und 
besteht  ans  ungefähr  250  Häusern,  die  theils  von. 
Steinen»  theils  von  Ziegeln  oder  auch  von  Holz 
erbaut  sind.  Jedes  Haus  hat  einen  kleinen  Gar* 
ten.  Bi|ie  einzige  Strafse  ausgenommen,  hat  die* 
Ujigleichheit  des  Bodens  es  nicht  erlaubt»  naeh 
der  Schnur  zu  bauen ;  man  hätte  jedoch  mit  et« 
was  mehr  Mühe  und  Aufmerksamkeit  diesen  Feh«* 
1er  weniger  auffallend  machen  können« 

Das  Haus»  das  der  Gouverneur  bewohnt»  bt 
asi  dem  äufsersten  finde  der  Bucht  erbaut,  und 
lieherrtoht ,  s|e  durchaus.  Von  diesem  Gebäude 
aus  sieht  man  einen  Signalhaven  »*  der  auf  der 
westlichen  Spitze  an  der  Mundung  der  Rhode 
liegt»  und  wegen  seiner  Brhöhung  über  die  zwi* 
schenliegenden  Spitzen  hervorragt.  .  Dlis  Haus  ist 
vom  Steinen,  Zi#geln  und  H^b  zusammengesetzt» 


386  Abhandlungen. 

und  i«  keiner  Rucksicht  wundfg,.  4ey  Siti  det 
General- Capitains  und  Ober  «Gouverneurs  einac 
brittischea  Niederlassang  zu  seyn.  ^  Vor  demseK 
ben  liegt  ein  kleiner  Garten,  wo -man  auch  ei* 
atge  atMländiscbe  Pflanten  anbaut ;  untern,  atidera 
sieht  maux  20  Fufs  hohe  Eichen,  die  .  aus^.  zwfei 
Eicheln  gezogen  sind,  welche  aus  England  ge« 
bracht  wai'en,  und  vom  Gouverneur  PhMiffk  ge- 
pflanzt wnrden*  Zur  Veischönernng  dieses  Gar* 
tens  hat  man  mehrere  Bambuspflanzen  und  Fioh«^ 
ten  von  Nets  •  Seeland  und  det  JNorfolk  •  Insel 
kommen  lassen.  ' 

Das  Haus  des  Vice- Gouverneurs  (Liejitenant" 
Ooüiferneur)  ist  von  Holz,  in  Gestalt  eines  indi- 
schen Bungalow  erbaut«  Die  Casernen  sind  mit 
Ziegeln  gemauert/ liegen  auf^  einer  Anhöhe,  und:, 
nehmen  drei  Seiten  eines  grofsen  Vierecke  ein-s 
•ie  haben  Gärten,  die  an  die  hintere  Seite  an* 
ftofse«;  In  diesem  Augenblicke  baut  man  .die 
Hivehe  Frieder  auf,  welche  vor  einigen^  Jahren 
durch. :eine  Feuetshrunct  zerstört*  wurde;  sie  ist 
von  Steinen;  aber  der  Architekt  wird  sicherlich 
nicht  die  Ehre  «haben,  mit  einem.  Vitruv  zu* 
gleich  oder  Jnigo  Jones  genannt  zu  werden.  Daa 
Wai&enhaas  ist  ohne.  Widerrede  dasgrölttn  und 
aln  besten  gebaute  Haus  in  der  Stikdi.  '  Ma» 
nimmt  darin  nicht  Hlofs.  Waisen  •  auf,  .sondern 
auch  die  Kindet  armer  Aeltern  oder  sateher  Leute» 
die  sich  durch  ihre  Auffö hr  11  ng  unwürdig  zeigen« 
dafs  man  ihnei^  die  Erziehung-  überlaaston  dürfte. 
Die  Zahl  der  Mtdoben  in  diesem.  Hospital  be» 
trägt  gegenwärtig  sieb6nzig{  sie  sind  alle  auf  der 


GqI<)xii«  g^borenv  und  cmehrere/ iintdr  ihneA  ha- 
'kien  bemts.jdaf  mannbfa»- Alte^  «jriMcht:  Da« 
nöthigen  Fonds  zum  Untei:]iaU^  dieftJBi:  yoftseffU^ 
chen  Arr«talt  kommen  aas  einer  Auflage  voa 
6  SoiiSi  .  die  von;  jedem ,  van vKaedOFalurteisichifFea 
auf  der  Coli^nie^;  gelöscfaten»  Ballen  befahlt  wer* 
d^n  mups,  und  einer  and^fen  Auficqge  von  6  Schill 
Ung  für  |ede  Gallone  tpiritueser  Getränke ,  .  aut 
di^r  Mafse  der  aUgemeiiien  Haven  -.  Abgaben,  und 
au«  dem  Ertrag'  einer  g^ten  Päcbterei ,  welche 
durch  die  Daportirten  bearbeitet  wird; 

Par0maita.  Wenn  man  Sidney  verläfst,  nm 
tvt  Lande  nach'  Ratamaita  zu  gehen ,  so  sieht 
man  .1»  eiäfer  :£ntfernung  von  etwa  zehn  MIntH 
ten  von  det  Stadt  den  Begrlärtiifs  •  Ort.  Die  Grahf 
Hügel  .^d.  dulichgangig^.  mit  Axisnahnie  ein^i^ 
kleinen  Anzahl  iron  Gräbern ,  unter  walchen 
freie  Colonisten  und  Soldaten  liegen,  ohne  St6i- 
IJH^  ,obne  Intebriften;  odest  irgend  «eine  Verzierung, 
walch^  die  letzte  Behausung  derer ,  die  hier  xa* 
hen,  |ii|M]«im  köiintÄ.  ♦).  ^^      - 

Vehwc  den  Kirchhof .  hinaus  führt  der  Weg 
durch  eineHaide,  die  .ehedem  n^iit  Holz  bewach^ 
sen  war;  jetzt  ^ar  aiebt  -  man  keinen*  Baum 
mehr;  da  der  Boden  sehr  unfruchtbar  ist,  «o  bat 
anau  noch  keinen  Versuch,  ihn  zu  benutzen^  -ge* 
nacht.. 

^-   %  — «       '".  •  •  • 

*)  Qer .  Verfasser  maeht  äb^r  d|e^Q  Qleieb^tiickest 
ge|()en^  das  Andenken  hach  dem  Xpde  einige  empfind- 
same Bemerkungen,  die  wir,  als  nicht  geographisch^ 
übergehen.  Der  Uebers.    ^ 


.   388    '  X  Jlbhanälungen. 

Ungefähr  vier  .Meilen  weiter  van  Sidf^ey 
wird  dai  Erdreich  betier»  je  Weiter  man  sich 
▼on  der  Stadt  entfernt. 

Secht' Meilen  von  Sidney  kommt  man  in  ei- 
nen dichten  Wald,  welcher  unanterbrochen  rieh 
hi«  mäch  Pammatta  hinzieht;  man  sieht  « nur 
zwei  Pachtereien,  die  aber  kaum  des  Bemeikent 
Werth  sind.  Der  Weg  durchs  Hok  ist  vortreff« 
^lichy  und  die  hohen  Bäume  zu  beiden  Seiten 
desselben  schützen  vollkommen  gegen  die  Glut 
der  Sonnenstrahlen.  Nicht  volle  zwei  Meilen 
▼An  Paramatta  sieht  man  grolse  bearbeitete  Fel- 
der, doch .  wenig  Zeichen  der  glücklichen  und 
fcet willigen  Industrie,  welche  in  Sngland  in 
den  kleinen  niedlichen  Häusern  der  Pächter  alle 
GenüiKse  und  Bequemlichkeiten  des  Lebens  ver- 
einiget. 

Die  Stadt  ParumMta  liegt  am  Ende  dft 
'  westlichen  Armes  des  Havens,  und  ungefähr  zehn 
Meilen  von  Sidney^  wenn  man  zu  Wasser  reiset 
^  und  fünfzehn  Meilen  auf  Aem  Landwege,  entfernt« 
Man  zählt  dort  ungeföhr  loo  hölzerne  Häuser, 
die  eine  breite,  nach  der  Schnur  gerade,  von 
Osten  nach  Westen  laufende,  Gasse  bilden.  Das 
Haas  des  Gouverneurs  ist  von  Stein ,  auf  einer 
Erhöhung,  die  Rose-  Hill  heilst,  am  östlichen 
Ende  der  Strafse^  Im  Äeufseren  und  Inneren  ist 
dieses  Haus  noch  einfacher,  als  das  Gouverne- 
sneifitshauiB  in  Sidney  i  doch  ist  der  Garten  mit 
i^epfel-.  Bim-,  Pfirsich-  und  anderen  Fruchtbäu* 
ihen  gut  versehen»  eine  Seite  des  Hügels  ist  selbst 


Ahhandlungen.  389 

mit  Weinttppken  besetzt ,  die  aber  in  elnßtn  er- 
bätmlicben  Zustande  sind.  Die  Regierang  baue 
die  Vorsotge  gehabt,  400  Fraotzosen  binzuschik- 
ken,  damit  sie  Versuche  im  Grofsen  mit  dem 
Weinbau  anstellen  möchten^  da  man  aber  auf 
finen  einzigen  Ort  besclMränkt/vtrar,  so  wollten 
die  Versuche  nicht  gelingen  ^  ohne  dafs  man  die 
Ursache  davon  angeben  kann,  indem  die  Brasil ifi- 
nisch^n  Trauben  und  die  vom  Cap  in  allen  .Qäi^ 
tea  von  Sijdney  vortjefHich  gedeihen.  .   -^ 

Die  Kirche  von  Paramatta  ist  ein  artiges 
Gebäude  von  Ziegeln.  Die  Casernen  sind ;  sehr 
bequem»  und  können  50  Manii|  aufnehmen;  si<f 
sind,  wie  die  Magazine  der  Regierung,  yon  Zie« 
geln  ,  Steinen  und  Holz  zusammengesetzt.  Man 
findet  hier  auch  ein  von  Steinen  erbautii^s  Ge« 
fäognifs;  ein  sehr,  noth wendiges  Gebäude  für  ei^ 
Niederlassung,  yio  drei  Viertheile  der  Golonisten 
aus  verbannten  Verbrechern  bestehen. 

Der  Capellan  ist  in  Paramatta  die  Tovnebm- 
ste  Magistratsperson  9  und  sein  Haus^  wie  sej^ne|h 
Pachtung  9  zeichnen  .  sich  durch  Bequemlichkeit 
und  Flei^s  aus.  Drei  oder  vier  Givilbeamte  woh- 
nen hier  gleichfalls  mit  ihren  Familien.  Hier 
lebt  auch  der  berühmte  Spitzbube  George  Bar» 
rmgton.  Dieser  Unglückliche,  ist  jetzt,  völlig 
blödsinnig  geworden«  Man  hat  ihm  eine  beqve«; 
me  Wohnung  und  eine  Pension  von  50  Pfundl 
Sterling  jährlich  gegeben,  in  Rücksicht  auf  die 
guten  Dienste»  die  er^v?ä'hrend  seiner  Verwaltung^ 
als  Poiizeimeister  geleistet  hat,    wobei  er  siph  90 


390  .       jtdiifidlUhgefu 

"siht  amifeicbnet'e'y    ^fs  er  das  Spriöhwort  beitä« 
xigie:     Set  a  thief  to   catch  a  thief  '(der  beste 
'  Aufseher' der  Räuber  ist  ein  Kä  ab  er). 

Der  Boden  der  umliegenden  GTegend  von  Pa- 
ramatta  besteht'  grdrsterithdils  aus  Tbon,  und 
obgleich  er  bei  weitem  nicht  so  gut  ist,/ 'als  in 
anderen  Gegenden  der  Colonie,  so  siefit  matt 
doch  einige  Pachtungen,  besonders  diejenigen, 
die  den  Civilbeamten  gehören,  welche  mit  deift 
l)esten  Erfolge  bearbeitet  werden* 

^Das  Mfl!^{/ßZä  liegt^  in  einer  angebauten  Ges 
gehd,  fünf  Meilen  irön  Paramatt  it.  '  Die  Lage 
ist  bewundernswürdig  und  abwechselnd;  die -Aus« 
Sicht  avt  Port- Jackson  gewäKrt  einen  maleri- 
schen Anblick*  Der  Capellan  besitzt  in  dieser 
Gegend  eine  Pachtung ,  die  mit  R^cht  das  glück- 
Rehe  Thal  genannt  wird.  '  -  - 

Der  angebaute  Bezirk  der  stehen  Hügel  liegt 
sechs  Meilen  nord -öMidh'von  Paramatta.  '  Der 
fiodeh  ist  von  guter  Beschaffenheit,  und  die  Pach- 
tungen, die  gröfstentheils  den  Officieren' und  den 
vorzSglichsten  Colonisten  gehören,  sind  im  AU« 
gemeinen  sehr  einträglich. 

Castle- Hill^  ein  Bezirk,  sieben  Meilen  nörd- 
Iic&  voii  Paramatta^  Ist  eine  Gegend,  wohin 
diejenigeu  Deportirten  gebracht  werden,  die  sidh 
einei^  netten  Verbrechens  schuldig  gemacht  ha« 
ben;  sie  werden  dort*  zu  schwerer  Arbeit  angä«* 
halten,'    es'sey  zur    Urbarmachong    ies  Bodens, 


Abhhndlun^hh^  99g 


tuet  ziiiüt 'AiÜ9du  yöh  Ländereien;  die  derRegii^ 
ftfhg  gehören.  In  diese^n  Bezirk  besitzt*  ein  ekel 
itialiger  frhnz.  Ludwigsrrtter;  def  früher  Connittiea«> 
flant  d6r  Tfuprp^n  von  PonAiohiri  v^ar,  eine  gcbl«6 
Pachtung  (o*der  Landgut).  Dieser  OfBciert)  ha% 
kleidete  bei  der  Errichtung  der  Colonie  diB«  AtM 
eines  «ferv^jor  general  (oder  General  -  Feldmet* 
ter);/ abfer^ein  lK>h^s^Ue^  ünct'  seine  Schwäche 
inechien-  Ws 'ihnk*  unni6'g!leh|  die  Besohw^^rddil 
dieses  Amt  ips  %nger' zu  ertragen;*  er  bat  «ich  zii^ 
rückge'ioge^*,  ^  und  lebt  !tn  WobUtande  voif  ^defil 
IKrträge  siiiiie« 'Gutes  un,d  «einer  Pension.  ■  '  f 

'  '  Plr^ip^t^' tfill ,  ein  bikgebinter  Beiirk,  %i%^ 
ben  Meilen  Von'*  ParamaWa^  g^gen  'Nordwest,  itf 
eine  der  ^blühendsten  G^getid^n  der  Colonim 
Das  Lfai/H'iict  gebirgig,  aber  die  Thiler  sind  übev^ 
eus  fruchtbki^  nwd  wohl  biwäss^ft.  Von  der  H^^'^ 
he  h%t  män.die  Aussicht  aUf- den  Signal •  Hai^li^ 
der  an  der  mittäglichen  Spitze  am  Eingange  der 
Bb^de  liegt,  dergestalt',-  dcK^s"  durch  Wied^rho- 
Inng  der  Signale  afle  benachbarten  Bezirke  tev 
der  Ankunft  der  Sehiffe  in  Port- «/tfcAso/t  b<^ii«ehi 
xichti|et  sindrf 

Die  Stadt   Tpwngabbee^  vier  Meilen  v<ui  Ptf- 
ramattfL^     bes^tebt  aus  ung^eFähr  fünfzig   elenden ; 

•  *)  Die ,  neu^ften  fran^fiscbtn  Weltu^oipegleir,  die  bei 
Sidnex,.  landeten,  besuchten  diese»  interessanten 
Mann,  und  ^eben  einige  Nacjirictiten  von  ihni*  'S* 
Peron's  Reise  u.  s.  w. 

Der  Uabers.  •     * 


399  AhhmnälungBn. 

HihMli,  die  gröbtentheUt  niibewolmt  tlAd.  Ott 
Boden  ist  thonaitig,  und  obgleich  aaf  eine  be* 
uMchtlicbe  Strecke  urbar  gemacht,  haben  ihn 
doch  die  Pa^chter  fast  alle  varlasten,  ;  um  sich  aa 
den  fruchtbaren  Ufern  des  Hawk€ibury'¥kaM$%9 
Biederzulassen. 

In  Towngdbhs%  findet  man  eine  sehr  gut« 
Melkerei  y  die  der  Regierung  gehört  $  von  hieran« 
wird  da«  .Haut,  des  Gouverneurs  mit  frischer  Bnt« 
ter  vexsehen.  Die  Butter  ist  hier  ein  Gegenstand 
des  Li:fxusi  di^  Fremden  können  sich  dieselbe 
nur  durch  besondere  Begünstigung  einer  Beam« 
teHfrau  verschafFen»  welche  in  der  Colonie  die 
einzige  Person  ist,  die  Butter  zum  Verkauf 
inacht,  und  aus  einer  merkwürdigen  Uneigen* 
nützigkeie  ihren  Freunden  oder  anderen  beson« 
derf  empfohleiren  Leniendas  Pfund  für  6  Schil« 
linge  (ungelähr  2  Thaler  Sachsisch)  iibexlälst. 

Niederlassung  am  Flutse  Hawkesbujy.  yna 
rem  Paramatta  nach  dieser  Niederlassung  ao 
kiommen,  mu£s  man  durch  ein  reiches  Thal  g^ 
hen,  das,  wie  die  umliegenden  Berge,  mit  hoch- 
ftämmigen  Wäldern  besetzt  ist.  £in  Embryo 
von  Stadt,  die  bis  jetzt  noch  der  grilne  Berg 
heitst',  weil  die  Gegend,  wo  sie  erbaut  wvirde, 
früher  so  genahnt  wurde,  liegt  am  sfi^dlichen 
Ufer  des  Hawke^bury-FluBsn^f  94  Meilen'  nord* 
westlidh  von  Faramunay  und  90-  Meilen  von  der 
Broken-Bai  (di^  gebrochene  Bai),  wo  der  Fluft 
•eine  Ausmündung  hat.  Diese  kleine  St^dt  be» 
•(eht  aus  fiMufzig  hölzernen  Hätten^    einem  aoi 


A  b  tra  nd  lungern..  .  3^ 

Ziagthi  erbanten  Magazin,  einem  Kornboden» 
und  einer  bölzeinen  Scbule;  das-üaus  des  Goim 
^ernenn  und  das  Stadthaus  lind  gleicbfalla  von 
Hol«,  "^       ^ 

Det.  Hawkeshury '*  ^1^119  ist  der  bedeutendste 
in  der  Coionie;  Broken-Bai  an  seiner  Mündux^g 
bietet  eine  grofse,  in  :  verschiedene  Arme  ge* 
theilte-,  Wassermtasse  d«r,  .  »nd  gewährt  für  ^ife 
gröfsten  Schiffe  «inen  guten.  Aakerplutz.  In  dxef 
eaiT'  Bai  sammelt  »Ken  vorziigUcb  die  Muscheln, 
ans  welchen  Kalk  füv  den  Be4a|i  dejt  Stßdt  «SidL- 
nef  gebrannt  wird,    .    .  ' .   :V       . 

'  Der  Flurs   geht  von  d#r  Bai  bis  mv^.gru^^f^ 
Berge  zwischen  West  vad:Nerdwest,..,ixnd. bildet 
auf  4iiesem  Laufe  verscbiedene  .B  achtem,  ^b^  ,df{( 
ichönen  .  Aussichten     wegcapt».  .  merk^wü^^dig^.  s|^4) 
Ble  Flut  steigt  bis  9^  einer  Entfernung  >pn  viejB; 
zig    Meilen   hinauf,     bis   wohin   der^  Fl^fs;^  selbff 
für  d^e  gröfsten  Schiffe  schiffbar  ist;  von  dort  bis 
wm    g^rimeTi    Jerg^e    können  r  nur    Scbif||»^     die 
nidit   über  neun   Fiff»  lief,  gehen ,  hinauf fajbriin> 
In  dieter  .Gegend   ist   er.  iSp.-Hutben^  breit  t    und 
obgleidt   die  Ufer    über   4ex?  gewöbiflix^hei}  yVA9^ , 
sev  -  Spiegel  wohl  fünfzig  bis  sechszig  .Fufs   l^oph^ 
liegen^  m>  Jiat  inan  doch  «gesehen »    dafs  das^T^Taf« 
ser  bis   zu    vierzig  Ptifs  ^npch    über  die  Ufer  ge-*' 
treten  ist,    und  die  Häuser  «und  ILrndten  der  po« 
lenisten  mit  sich  forigeiAs«^^  hat.    ,  Di^s/ß  Jp^^er^ 
schwemm ungen    kommen   ni^ht  regeln;iä(sig  ^  ^# 
Jahre  y     wie    di^e   des.  Nils    uod    anderer   g^ofsen 
FkMse;  man  mufs  sie  hier  nur  den  heftige^  uii 4 
A.  O.  E.  XXXVU.  Eis.  4.  St.  D  d     V 


394  Ahhmndtunß'iBn^' 

plötzlicheik  Itegen  zoichrtlbeii  ^  wticbe  fdnteifi 
der  Gebirgskette,  4ie  von  Ndriten  n/ich  Südes 
die  Koste  einfafst,  faetabfalUns  denn  io  den,  von 
den  Colonisten  bewohnten,  Gegenden,  hat  itiail 
kein  Beispiel  eines  so  grofsen  Wassersturzes,  aus 
vi/ltcliem  sich  diese  Ueberschwemmungea  verklä- 
ren liefsea.  Vierzehn  Meilen  weiter  von  dem 
'jgrünen  Berge  hinauf,  findet  tich  in  der  Mitte 
des  Flusses  eine  Pelsentank ,  weiche' die  Wasser^ 
tiefe 'jum  z^rei  bit  Ajt^i  Faft  vermiodert;  weiter 
hinauf  aber  wird  der  Flufs  wieder  tchiffbär,  mid 
nimmt  ifi  seineM  Lanfe  den«  €rev«  anf,  welcher 
voo  det  Bergkette .  durch  eine  enge  OWfnneg 
herabkommt*  Oberhalb  der  Gegend,  wo  diese 
D^'teiMgung  Statt  findet,  wendet  sich  der  Haw» 
keshury  echnell  naoh  Sftden,  und  erhält  dem  NA- 
iuen  Neptan.  In  dem  weiteren  Laufe,  wenig* 
t^Mi  bl«  dahin,  wo  man  aufgehört  hs(t,  ihn  ca 
Ybrft)l^«n,  behält  et  tfteti  div  Richtung  zwiecheil 
West  und  Südwest.  ^ 

Die  Lander^ien-,  -  welche  die  Regierang  lest 
Deportirteü  angewietea  hat,  eivtrecken  sich  nn* 
gefähr  von  einer,  40'MfeitM  oberhalb  der  Broken* 
Bai  gezogenen  Linie,  bisf  wtwa  üo  Meileb  diea» 
teiiM  Ricfimönd'HilL  Die  bebauten  Stücke  lie* 
gen'  gförsfentheils  an  dem  stidHchea  Ufer  dei 
flusles  in  einiger  BnifUrnung  ;von  einander,  zwi* 
sehen  denen  «ich  gi^fse  Ferste  finden.  .  Di«  In* 
dtii^xie  ist  auf  mehreren  Pachtungen  tefar  leh» 
Bäft,  aiif  einigen  ist  bereite  der  Pflng  eingeführt 
Der  Boden  ist  /  höchst  fruchtbar,  ohne  Zweifel 
wegen      dieif     auigeschwemmien     vegetnbiliedidii 


Stofil^en  der  gewöliDlicb'bi^  dtfWibfgFuri  hocb  auf^ 
liegt.  Der  Ertrieig  kt  der  Gut«  dö«  Brdreichs  an«^ 
gvmetsen«  Wäizen'  trägt  iiiindertfti6he  Fracht^ 
und  ein  Schefi^i  reicht  hin,  einen  Morgen  {Acre) 
Land  W  besäen.  Die  ^rndte  wird  zur  See 
nach    Sidney    gebracht,     welehen'  Weg    man  iii^ 

iwei  bis  drei  Tagen  zniüeklegt.  \^ 

,     .  .       ...  .      ,.   ,     ^ .   ■       .  ^        ...... 

Zwischen  den  grünen  Bergen  und  Riehmond; 
(In  einer  Entfernung  von'  zwölf  Meilen,  wenfll 
man  zu  Lande  reiset,  die  aber  auf  dem  Wasser* 
wege  #eit  grStier  wtrd,  weil<  der  Flufs  zahMl- 
che  Kräminniigen  matoht)  sind  die  Felder  mit 
Bergen,  fib^nlrn  uiid  grofien  Terchen  durchschnitt 
ten,  welches  einen  anfserord^iitfieh  *  tfcfadnen  Aojt 
Mick-  gewShtt.  The  Teiefae  werden  dttr6fa  dl# 
)8hrlichen  ^ägen  ^efKIlt,  tind  'könven,  wegel^ 
des  dichten  Schatteut  der  umliegenden  Waldun^ 
|en,  idxcht  verdttfiistett*  -;      . 

Richmond  -  Hill  erhebt  stdhi  an  einem  stM« 
len  Abhangaf'  am  trÖrdlichWtt  Ufetr  des  Flusser, 
welcher,  von  der  Hohe  herab  gesehen,  eiüd^ 
weite  und  schöne  Landschaft  bildet.  Man  findet 
hier  ein  halbes  Dntzend  «chiecbte  Hütten,  de- 
ien  Bewohner  eben  se  armteHg  isu  s^yn  fch^ 
Sien.  Die  Ursache,  warum  dieses,  vou  der  Natut 
io  begünstigte,  Land  tich  gleichwohl  in  einem  iro 
Verlassenen  Zustand  befindet,  mofs  man  inr  deni 
eeltsamen  Mifsgriff  beim  Entstehen  der  Culonie 
suchen,  wo  man,  statt  die  freien  Golonisten  aufL 
2umuntern,  sich  hier  anzuhiiuenv  die  LtttdereieH 
anter  diejenigen  Depoztirten  vertheilte,  die  ihre 

D  d  9 


^  \4h,h,anjilungenK 

Zeit  fast  uberttfnden^  hatten,  deren  latterBafte 
Meigui^geii  ajber  sie '  von  einer  Lebensart  abzot» 
gen»  die  Arbeit  und  HBittliches  Betragen  erfordert» 

«,  ..  Gß,Qrg0^S'  Flu/s. ,  Dieser  Flufs,  der  sich  in 
dip  ßoiany-.Bai  exgiefst,  be^iauptet'  nach  dem' 
Hawkeshury  den  sweitep  Rang*  £r  ist  schiiEfbaf 
fQr  Schiffe,  die  nenn  bis  zehn  Fufs  Wasser  hal« 
ten,  voll  tfx  Bai  bis  .dreiCug  Meilen  aufwärts, 
wo  er  a^t^^ig  {(utlien  breit  ist,-  und  sic^  in 
sMuei  kxm/e  \hf^  ^;.  deren  eiper  sieb  bis  auf  drei 
l^eil^A  dejr  Sta^t  Pummatta  n|Lhert,  and  olioe 
lidi^he  für  gsofse  ».^».rken  schiffbar  gemficbt  wer^ 
den  könnte»  ^lift  JSxxnct  der  Theilung  dieser  Av» 
^9  ist  anf  .dem  Lrsndwege  34  Meilen  von  SLdnej[% 
und  sieben  MeUe^ji  von  Paramatta  entfernt.  Es 
giebt  bier  einige  «ehr  gut  angebaute  ^Pachtungen, 
deren  Ertrag  an  Waizen  zur  See  nach  Sidnej{ 
verführt  wird.  Der  Geargs's  ^  Fliiß  tritt  in  der 
Regenzeit  regelmäfsig  aus,  aber  seine  Ueber- 
•chwemm^pg^i^  %9^^en.  ntfr/nfteh  und  nach, 
nnd  «ind^  .  in}.  V|»rg|lqiche  mit  denen  des  HqW'^ 
JfgsburXf  wenig  ben^^uhigejj^d.. .  \    (. 

i  '  ■  •"»      ..  •   .   J  '•     >       '  -i 

..:.  Eine  ande,re  Niederlassung'  der  Colonie  ist 
.fin  kleiner  I^c^te^.iuBn^  Flusse,  Ht^nter^  növdljich 
vpn  Port,  ffiLckson ;  .  man  ^fiyidet  4ort  Steinkohlen 
für  den  Bedarf,  der:  Stadt  Sidncy^  und  Zimnjier» 
|loU  für  die  Mfirine,.  besonders  eine  Art  Cedern- 
und  ApAj^ou*Bäunie«^  LUie  Muodung  des  Flussaf 
l^ildet  einen  sehr  sicherep  Haven,  der  durch  .e^ne» 
pit  hoheii  Bergen  durchzogene,  Insel  geschüt^it 
wiird.  .        . 


jth  ha  ndluh  gen.  $97 

Das  Innere  der  €oli»nie.       Es  ist  »cliwdr  zti 
bereifen,  wie  sehr  die  Kenntnirs  der  Einwohner 
fiber  das  Innere  d'ds  Landes  beschränlKt  itu  «  Mit 
Staunen  sieht. man,    wie  der  Eifer  einzelner  (\eiw 
v^nden^     Entweder  um  ihre   eigene  Neugierde  zu 
befriedigen,  öder  om  die  Absicht  ettiiger,  füll  das 
allgemeine  Beste  besorgten  Gesellschaften  zu  an« 
t^rstfitzen,    sie  vermocht  hat ,    allen  Mühseligkei- 
ten und  Gefahren  zu  trotzen»   um  die  glühenden 
Wüsten  von  Afrika^  o^ex  die  undurchdHnglichea 
Wälder   von  America    zu  untersuchen;     während 
'Neu  •  Holland  ^     das   in    vielfacher  Rücksicht  füx 
England  höchst    interessant    ist,     für    den  Staat 
und   selbst   für  seine  Bewohner  noch  ein   unbe- 
kanntes Land  ist.       Es  ist  wahr,     bei  der  ers«ett 
Niederlassung  der  Colonie  waren  die  Hindernisse; 
die  sich  der  Kenntnifs   des  Innern   entgegeuset«^ 
ten,  fast  unübersteiglich.     Die  Bingeborneu  kon^ 
ten  bei  ihrer  geringen  Anzahl,     und   da  sie   aui€ 
einer    so    ungeheueren  Strecke    zerstreut   wareü^ 
den  Dnternehmungen  der  Europäer  zwar  keinen 
Schaden   zufügen;     aber  eben  so  wenig   konnten 
sie  ihnen   auch  förderlich   seyn,    weil  sie  •  einet 
'Theils   keine    Hausthiere,     und    anderen    TheiU 
keine  zur  Nahrung  dienliche  Pflanzen,  und  über- 
haupt keinen  Begriff  von  Aclcerbau  hatten.      Die 
ersten  Colo nisten,    welche  hier  landeten,    waren 
ausschliefslich   beschäftigt,     sich    die   ersten    Be« 
llirrfniise  des  Lebens -zu  verschaffen^    und  batteii 
weder    Zeit,    noah    Gelegenheit,    Entdeckungs- 
Ettt würfe  «u  Hiathen.    Nach  Verlauf  einiger  Zeit 
sah  sich  di^  Colonie  allerdings  gegen  alle  Furdht 
Tojc  Httiigaxsnotli  gesichert;    doch  j^Ut  bemäeli« 


1 


^g  Abhandlungen^ 

tagte  «ifdi  die  Ge wjnntacbt  aller  Geister,  und  geradt 
diejenigen  Menschen,  die  am  ersten  fähig  gewesen  , 
wKren,  nütsUche  Untersuchungen  über  den.  Zustand 
des  Landes  anzustellen, richteten  ihre  Aufmerksam- 
fce^t  einzig  auf  die  Beförderung  de«.  Handels.  Oa> 
iier  ^techah  es,  dafs  die  sehr  beschränkten  Kennt* 
mase^  welche  wir  über  diese  Gegenden  besitzen, 
Yen  einigen  Oeponieten  mitgetbeilt  wurden, 
welche,  nachdem  sie  ihre  Fesseln  gebrochen  hau 
ten,  das  Land  hin  und  wieder  durchstreifte n,|  um 
kich  den  Yerfolgungea  der  Gerechtigkeit  zu  enu 
nehen» 

Nahe  an  der  Küste  besteht  der  Boden  durcli* 
ant  ourr  aus  Sand  und  Stein.  Dieser  Umstand 
jnaebte  die  ersten  Colonifiten  muthlos,  und  lieb 
aie  glauben»  daXs  sie  in  eine  unfruchtbare  Ge- 
gend; gerathen  wären,  welche  sie  für  ihre  Mühe 
siSMi  Arbeit  keineswegs  entschädigen  könnte.  Späf 
%tx  überzefQgte  man  sich,  indem  man  weiter  vor- 
wärts dra^g ,  dals  das  Land  .  ii^  Auf ehung  der 
•Fcttchtbarkeit  des  Bodens  keinem  anderen  nach« 
etehe.  Verfolgt  man  die  westliche  Richtung  tob 
Port'  Jackson^  so  findet  man  das  Erdreich  un« 
^en  und  gebirgig;  der  Boden  ist  hier  thoohaltig, 
mit  Waldbäumen  besetzt,  und  vom  niederem  Ge- 
«Iväuch  gänzlich  entblöfst«  Westlich  von  Sidney 
kommt  man,  nach  einer  R#iie  von^fönfzi^  Mai« 
leii  *),  la  einer  Gebirgskette,  welehe  die  bUuu^ 

'  f)  Wir -finden  airgands  aat«zeigt,  nafh  walakem  Msi- 
Ifnmaase  dw  ir«rfauer  rechoat;   et  ist  {«doch  wahr- 
..^  .ffheialich,  d«fs  er  durchgängig  englische  Meilen  so* 
gegeben  hebe.  X);  U^- 


4if^ßndlung€n.  399 

Berge  genannt  wird,  und  bis  jetzt  allen  weitereti 
Sntdeckungen  unübers teigliche  Schr^nk,en  entge- 
gensetzt. £he  man  zu  dieser  Gebirgskette  ^ 
kommt,  ist  das  Land  wUd  nnd  unfruchtbfir ;  di» 
ganze  Ot^ejrflSche  ist  mit  eisenhaltigen  Steinen, 
die  Höhen  aber  sind  mit  dichten  Wildern 
)>esetzt* 

Man  behauptet  9  dafs  einige  I^eute  bis  14p 
Meileo'  südwestlich  von  Sidney  vorgedrungen  siod^ 
wo  nie  das  Land  sehr  abwechselnd  gefunden  ha« 
ben;  bald  zeigten  sich  unbeholzte  Ebenen  mit 
schönen  Weideplätzen ,  bald  steinigte,  unfrucht- 
J>are  Strecken ,  die  an  einigen  Stellen  mit  klei- 
nem Gehölz  und  2Uicuiriiben  besetzt  v^aren,  bald 
Gegenden,  die  viel  Kalk  und  Steinkohlen  ent- 
hielten» 

IJngefabr  40  Meilen  südlich  vpn  Paramatta 
und  an  dem  westlichen  Ufer  d/Bs  Nepean  (wel« 
chen  Namen  der  Hawkesbury  einige  Meilen  ober- 
halb Richmond  erhält)  findet  man  fette,  ausge- 
dehnte Weideplätze,  auf  welchen  wilde  Ochsen 
mit  den  Känguruhs  und  Opossum^s  das  Reich 
'  theilen*  biese  Ochsen  etammen  von  einem  Stier 
und  drei  Kühen  her,  welche  sich  bei  der  ersten 
Niederlassung  der  Colonie  von  Paramatta  ver- 
irrten.  Sie  bilden  jetzt  mehrere  Heerden,  und' 
mögen  sidh  auf  40O0  Stück  belaufen»  Es  ist  bei 
schwerer  Strafe  verboten ,  sie  zu  tödten  $  daher 
wird  die  Rasse  in  einigen  Jahren  sidi  bi»  ine 
Onendlicbe  vermehren. 


400  Ahhahdlungtn,  ' 

•  In  einer  Bhtförnüng  von  140  Meileii  tüd- 
westlich  yön  Sidney  ^  hat  man  einen  ansehnli- 
chen Flufs  entdeckt;  der  seinen  Lauf  nach -Südr 
Ost  nimmt,  und  sich,  aller  Wahrscheinlichkeit 
nach,  bei  Port  •  Philippe  in  die  Bas*s  «^  Sttafse 
erliefst. 

Dies  sind  die  Nachrichten,  die  wir  über  dnt 
Innere  des  Landes  von  den,  am  meisten  unter- 
richteten Colonisten  einziehen  konnten.  *) 


<^)  Man  muTs  es  einer  so  neuen  Golonie  verzeihen ,  wenn 
sie  in  das  Innere  des  Landes  noch  nicht  hat  vor- 
dringen können.  Aber  was  soll  man  dazu  sagen,  da£s 
die  Europäer  seit  'Jahrhunderten  sich  auf  einigen 
Ineeln  ansiedelten,  un^  von  dem  Inneren  nicht  mehr 
wiesen  y  als  von  den  Ländern  im  Monde.  Die  Hol" 
länder  ^  haben  grofse  Strecken  des  schmalen  Eilandee 
"^aya  nicht  gekannt,  und  die  Spanier  wagten  es  noch 
nicht,  sich  auf  der  gröCsten  der  PhÜrppintn^  anf 
Luzon^  ^üher  sechs  geographische  Meilen  von  der 
Küste  zu  etitfernen.-  Ja  sie  kennen  selbst,  das  Innero 
der  kleineren  Inseln  noch  nicht. ^  Es  ist  überhaapt 
merkwürdig,  und  verdient  die  Berücksichtigung  deir 
Geographen,  dafs  die  schönsten  und  fruchtbarsten 
Inseln  nur  an  den  Kasten  besucht  wurden.  Anf 
Ceylan  gab  es,  wenigstens  noch  vor  Kurzem,  gaoie 
Provinzen,  wohin  nie  ein  Europäer  gekommen  war. 
Ueber  das  Innere  von  Bomeo  wissen  wir  weniger, 
als.  über  das  Innere  von  Jfnka;  ein  Gleiches  gilt 
von  Celebtff  Sumatra^  Mindanao  u.  s.  W;  Rech« 
net  man  hierzu  noch  die  unbekannten  Gegenden 
des  festen  Landes  von  ,vlxf«n,  z.  B.-  die  sogenannte 
Chinesische  TatarH  j  das  Innere  dei;  Länder  auf  dev 
Hialbinsel  jenseits  des  Ganges  ü.  s.  w.,  wohin  80 
bald  noch  kein  unterrichteter  Europäer  gelange« 
dfirfte:    so  moli  man  ^n  unsere  Unbekanntscheft 


AJfhandlungen*  40X 

Klima.  Die  Gesundheit  de»  Klima*«  iö  den 
von  der  Coloaie  bewohnten  Gegenden,  ist  hin- 
läDglich  duxch  die  geringe  Zahl  von  KrankfaeiT 
ten»  denen  die  Golonisten  ausgesetzt  sind,  exwiar 
«en.  Selbst  die  neuen  Ankömmlinge  verfallen 
telten  in  galliohte  Krankheiten >  die  sonst,  bei 
Versetzung  aus  einer  Weltgegend  in  die  änderet 
häufig  erfolgen.  Die  Zahl  der  im  Lande  erzeug- 
ten  Kinder  und  die  vollkommene  Gesundheit^ 
deren  sie  gepiefsen,  obgleich  sie  aus  eio^m, 
durch  Unmäfsigkeit  und  Ausschweifungen  ver- 
derbten Blute  stammen,  welches  durch  die  Ge- 
wohnheiten und  Sitten  der  Colonie  eben  nicht 
verbessert  wird,  müssen  als  neue  Beweise  von 
4der  Güte  des  Klimans  angesehen  werden.  Bin» 
für  die  physische  Bescha£tenheit  der  auf  4er  Co> 
lonie  g«fbornen  europäischen  Kinder,  merkwürdi« 
ger  Umstand  Ist  es,  dafs  die  meisten  mit  bloi»^ 
den  Haaren,  wie  die  alten  Skandinavier ^  gebo« 
xen  werden. 

\ 

mit  der  alten  Welt  erschrecken»  und  es  nicht  nahe- 
Ijreiflich  finden,  da£i  die  Colonie  von  New  Süd'- 
Wallis  noch  wenig  entdeckt  hat.  Nur  mit  zuneh- 
mender Bev^ölkeruii«;  werden  die  Golonisten  «weiter 
nach  Westen  gelangen  können.  —  Bei  den  )}eschränk- 
%4n  Kenntniss.en  eines  grofsen^  Theils  der  Erde  zinü 
gleichwohl  einige  Sophisten  voreilig  genug  gew^^en, 
Theorien  der  Erde,  und  gleichsam  Geogfapliien  a 
priori  ^rschaffei^  zu  wollen.  Man  sollte  Charten  ent* 
werfen,  auf  denen  aUe  unbekannte  Länder  illumiuirt 
wiren  \  daraus  würden  diese  Herren  sehen ,  was  nim 
nicht  wissen  und  iii  wissen  vermeinen. 

Der  Uebers. 


40d  AhhMndla  n^tiA^ 

'  la  Port  -  Jackson  fängt  der  Fruhliaf  f  egeit 
Ende  Septembers  an,  wo  neue  Blätter  die  alten 
verdrängen;  denn  alle  einheimi»chen  Pflanzen 
behalten  das  ganze  Jahr  ihr  Grün.  In  diesem 
Monat  werden  die  Land  -  und  Seewinde  ^egel» 
snäfsig;  die  letzteren  wehen  den  ganzen  Tag, 
lind  mäfsigen  die  Hitze,  welche  bisweilen  sehr 
gröfs  ist,  und  nicht  sehen  schon  im,October  an* 
fangt,  obgleich' Regen  und  Hagel  in  dieser  Jah- 
reszeit häufig  sind.  Die  Monate  November  und 
December  sind  trocken  und  heifs,  und  oft  steigt 
der  Thermooteter,  wenn  die  Landwinde  weben, 
bis  zu  too  Grade  Fahrenheit.  Vooi  Januar  bis 
in  den  April  ist  die  Luft  schwer;  Stürme «  Don* 
aer.  Blitze  und  Platzregen  sind  häufig.  In  die* 
sen  Monaten  zeigen  sich  öftere  Windstöfse  aas 
Nordwest 9  die  in  Rücksicht  der  Stärke  der  Hitze 
mit  dem  Sirocco  der  Levante  rerglichen  wwden 
können.  Sie  deuern  nnr  eine  Viertelstunde, 
and  gewöhnlich  folgt  ihnen  ein  angenehmer  fii» 
•eher  Sud  wind.  *) 

Im  April  ist  die  Witterung  gewöhnlich  trok* 
ken,  und  fängt  an,  sich  abzukühlen.  Der  Win* 
ter  fangt  im  Mai  an,  und  dauert  bis  in  den  Au- 
gust. Während  dieser  Jahreszeit  ist  das  Wetter 
sehr,  vf rändexlich.  In  den  Nächten  fällt  biswei- 
len ein  unbedeutender  Reif;  aber  nie  haben  die 
Colonisten  nöthig,    ihre  Wohnungen  zu  heitien. 

*)  Die  aufferordentlicHe  Hitse  dieser  jählingen  Winde 
macht  es  wahrscheialxch,  daft  sie  von  einer  Sand« 
wüste  im  Innern  des  Landes  kommen, 

D.  V. 


Ah  handlungeHi  40I 

Die  heftigtUn  Regen  feilen  im  Angnst  und  Sep- 
tembeT>«  und  nach  diesen  Hegen  berechnet  der 
Laiidbauer  feine  Hoffnung  einer  reichlicheti 
Erndte.  Man  hat  tiuf  Port  r  Jackson  wenig  Bei* 
•piele.voa  Nebeln,  aber  Tha^e  sind  hä;a{ig. 

Ackerh-au.  Die  Getreide  •  Gattungen ,  die 
man  in  der  Niederlassung  baut,  sind  Walzen, 
Gerste  und  Mais ;  der  erste  dient  zur  Nahrung 
für  die  Einwohner,  der  letzte  für  das  Vieli. 
Gerste  wird  nicht  allgemein  gebaut«  s  D^e  Me« 
thode,  welche  die  mi^sten  Pächter  bei  dem  An« 
bau  ät%  Landet  beobachten ,  bestehet  in  Folgen* 
d^m:  Sie  hauen  die  Bäni^ie  nieder,  oder  fällea 
«e  dadurch,  dafs  sie  Feuer  an  die  Wurzeln  le- 
gen; die  Bäumte  werden  auf  einen  iAg^sonder" 
$49$  Haiifen  gelegt,  und  in  Asche  verwandelt. 
'Diese  Arbeit  ist  am  allerbeschw^rlichsten ,  wegen 
dem  Verfuhren  der  Bäume;  sie  ist  aber  uneif* 
Ufflich ,  weil  man  beobachtet  hat ,  dafs  die  Erde, 
worauf  das  Holz  verbrannt  wird,  erst  nach  meh« 
ceren  Jahren  frucbttj^ar  wisd.  Die  Wurzeln  läfst 
man  in  d^r  Erde,  weil  es  zu  viel  Zeit  und  Ko- 
sten erfordern  würde,  wenn  man  sie  ausrotten 
wollte.  Ist  die  Erde  nun.  von  den  Bäumen  enft* 
blöfst,  so  gräbt  man  «ie  auf,  und  zerschlägt  die 
Schollen  mit  der  Hai;fke*  Sodann  wird  gesäet, 
.uud  darauf  geegget.  Wfti^en  wird  gewöhnlich 
vor  dem  ersten'  Julius  gesäet ,  und  Mais  vor  En« 
de  des  Septembers;  der  erste  reift  im  November, 
und  wird  um  Weihnachten  geerndt^  Der  Malt 
wiM  im  Januar  reif;  dieErqdte  fängt  imFebrnac 
mtf   uQod  veclängeit  siqh  ^»i^wAile/i  bis  zum  Mai, 


404  yihhandlun  g  eiu 

^  je  naehdei^  die  Saat  ~  früher  oder  tpater  ,  yorge* 
BOknmen  wurde.  Tritt  in  den  Monaten  August 
und  September  Trockenheit  ein,  «o^ist  die  Waii 
zeaerndte  nicht  ergiebig;  der  Mais  wird  oft  durch 
die  heifsen  Winde  im  üecember  verbraniiit.  Füt. 
Waizen  zahlt  man  in  der  Hegel  sechs  Schilling 
für  den  Scheffel ,  und  für  Mais  fünf  Schilling. 

Die  Gärten  der  Colonlsten  bringen  alle  Ku- 
chengewächse,  wie^n  Europa,  hervor,  und  aus« 
•erdeih  noch  andere  der  heifsen  Zone,  als  Yamt, 
aüfse  Patatten  u.  s.  w.  An  e(3bropäi^chen  Früch- 
ten zieht  man  Aepfel,  Bitnen,  Pfirsich^, "Feigen, 
Maulbeere/ Quitten,  Mandeln,  Granatäpfel,  Orsm* 
gen  und  Citronen.  Stachelbeere  und  Johannit* 
beere  behalten  das  ganze  Jahr  ihre  Blätter,  tra- 
gen aber  keine  Früchte.  Die  Weinreben  lastea 
uichts  zu  wünschen  übrig.  Cacaobäume,  Bania« 
aeii  und  €assa\ren  scheinen  dem  Klima  yoii  Port* 
Jackson  nipht  angemessen ;  würden  aber  vielleicht 
einige  Grade  nördlicher  (d.  h.  näher  dem  Ae« 
quator)  gut  fortkommen«  Der  Tabak  gedeihet 
hier  so  reichlich ,  wie  in  seinem  ursprünglichen 
Vaterlande.  Hanf  und  Flachs  werden  mit  Erfolg 
gebaut;  mehrere  andere  exotische  Pflanzen^ 
z.  J3.  Palma  christi,  J^bttlnisbeeren'  v6m  Gap, 
Hopfeni  n.  s.  w«  haben  sich  an '  das  Klima  ge« 
wohnt,  und  entsprechen  den  Erwartungen  Amt 
Pflanzer^ 

Hausthiere.  Die  ersten  Versuche  der  Re- 
gierung und  einiger  Privatleute  zur  Einführung 
^nd  Zucht  der  Hautihiere  auf  der  Celonie  mifi» 


lin^ipi,  ^•JJ.es  «nrstrard^^ntUch  schwfr  was»  sie 
vom  Cap  od^r  Indien  übet  ^as  stuTmifcbe  Meec 
der  südlichen  Halbkugel  zu  transportiren.  Drii 
Vieftel  der  Thiere:kaiQeii  auf  der  Reise,  um, 
ujad.das  letzte  Viertel  litt  nach  der  Ankunft,  auf 
4flt  Colonie  noch  durch  allerlei  Zufälle.  Zeit 
und  Beharrlichkeit  habeti  jedoch  diese  Sckwie« 
mgkeiXBu  überwunden,  und  die\  CoioQie  besitzt 
gegeniwäirtig  eine  ^prä^l^tliphe  Anzahl  von  Haut^ 
thieren,  obgleich  sie  noch  nicht  hinreicht^  all0 
dessen  der  Einwohner  täglich  mit  Fleisch  zu 
Tiei^sehea«^  Das  Hornvieh  besteht  aus  eimr  ge* 
mischten v^asse,  denn  m^n,hat  Rinder  vom  Cap» 
vqn  BrasHi/en  nai  Bfß^galerp  bringen  lassen.  Dtm 
il'^fli^cli  ist  vortrefiU^lb,;  die  Kühe  geben  ab^ir,  wen«. 
^i^l^  Milch  als  bei  uns,  ^  Die  wildem  Qchfeil 
iind  eine  reine  Rafse  vom  Cap«  ^an  bedient 
•ich  djer  «ahmen  Qchsen  zum  Ackerbau,  sowohl 
auf  f^n  Gütern  der  ^Leglexung,  als  auf  den  gro* 
fsen  Pachtungen  *)  der  Colonisten« 

.  Die  ^Schafe  von  englisciher  Rasse  iiajbeii/:  s^ch 
bereits  bis  zur  vierten  Generation  fortgepflanzt, 
«nd  sind  weder  \p  Ansehung  des  Fleiscbef,  noch 
der  WMle  ausgteartet.  ^  Maa  kann  spit  rOrund 
'  eine .  Verbesserung  der  Walje  erwartfn,  teitdem 
diix  Herzog  von  Northumberland  ein^ n*  Stähr  und 

^)  Wir    haben    den     Ansdnickr    ferm^f    durekftingig 

.    '.dureh  Pachtung  tibersettt;    man  mufs  aheir- danin ter 

laicht  einp  teatsche  Pachtung  varstehan;    die.Qfiter 

in  Ntu- Holland   scheinen    entweder  gämlieh  «freies 

.  Eigenthiun  oder  Erbpaehtungen  %a  Hjn» 

De»  UUlers« 


40^  Ab han  dl uiüg'h n. - 

mihren  Sehafe  von   d«i:  Mtrinos-daül»  Itil^lK^ 
schickt  hat» 

Die  Zie||[eii  gedeihen  nicht,  und  sind  ddbe« 
vernacbiäsfiget.  Die  Schweine  haben  nch  nnter 
all^n  Thieien  am  meisten  Terme^rt.  Ao  die 
Deportirten  wird  nur  Schweinefleisch  verthetlt^ 
das  Pfund  kostet  dort  sechs  Pences  (ungefähr 
vier  Groschen  Sachs. )f  Hammel-  und  Rindfleisch: 
aber  i8  Pences,  ^ 

tSttä  QTficiere,  Beamten  und  mehrere  Gelo^ 
nisten  haben'  Pferde ,  diese  kommen  von  einwt 
Termischung  der  Rassen  vom  Cap^  von  Benga* 
len  und  d^r  englischen,  wddtrreh  sie'atrl^r  niiihtff 
gewonneii  haben,  Ein  prächtiger  ,  eiigli^eher 
Heiagsf,  den  der  Herzog  vbn'  Nortkufnderland 
det^  Cölonte  geschenkt  hart,  wird  allem  Anscheint 
nach  dazu  beitragen  >  eine  neue  ver&e^serte  Rasae 
zu  erzeugen«  "*") 

Man  hat  mehrere  Versuche  gemacht,  die 
Keninchen  einzuführen;  aber  kleines  von  denen» 
die  man  ausgesetzt  hatte,  ist  je  wieder  gesehen 
würden,  und  man  vermuthet,  dafs  sie  Aen  ein« 
heimischen  Hunden  znt  Beute  geworden  sind. 
Av^t  Bengalen  sind  Damhirsche  angekommen,  die 

'^>  Die»i^  S9liv  zweifelhaft;  •  denn  bei  den  Pfwden  Ist 
esiriclit.ww  bei  den  Schafen,  dals  dareh's  Kreaiaa 
eine-  bessere  Zucht.  gewiOBieeii  werden  Jiaiiti ;  nur 
dtireb  das  Reinb alten  der  Raste  erhält  man  auf  die 
Dauer  eine  gute  Zuaht.  S*  D^Aüan^s  N^mrgeschichle 
das  Pferdei.  Der  Uebers. 


'  ticb  aber  noch  nicht  vervielfältiget  haben.'  ,Alle 
Colonisten  sind  überflü^tig  mit  Geflügel  verse« 
hfn;  man  hat  alle  auf  der  bekannten  Erde  vor- 
gefundenen  Arten  hierher  gebracht:  als  Truthuh«' 
ner»  eine  gtofse  Gattung  Brasilianischer  Enten, 
Gänse  vom  Cap^  und  endlich  Hühner  aus  allen' 
Ländern.  ^    , 

'       Im   Jahre  igo4  wurde  die  Zahl  aller  HaRerr- 
thiere  folgend^rmafsen  berechnet: 

Pfjexde  •                «        •        •        •  450 

Hornvieh          .        .        ♦        •  3^S^ 

Schale  ♦                 •  ,     •               .•  16*000 

Schweine 149O09 

In  demselben  Jahre  hatte  die  Begiepunf 
ga.öoo  Acres  Land  vertheilt,  wovon  17,000  be» 
Xffiita  fruchttragend  waren. 

Die  Bevölkerung  betrug  nach  der  ZSh}u]|g 
in  demselben  Jahre  8*9 10  Seelen;  nämlich: 

Auf  dem  festen  Lande  Männer  und  ^ 

WAber        .        .        •        «        •  6»05p 

Rinder  .         .        .        ....        ♦  1,36© 

^  Aul  der  Insel  Norfolk      •                 «  f,ioo 

Auf  P'an  Diemgm^Land     «        .        .  400, 

I  I.  (     i.  in  1 1 1  ■  I  '\ 

In  Snnama  8f9&9 


Enträthselungen    eines    ethnogra* 
phischen  Mßhrchens. 


Scbon  lange  ist  es  bekannt;  mehrere' glaub« 
vrwrdjge  Ber^^btgebqt,  heben  es  gesagt  f . .  Niemand 
hat  mehr  an  der.  Wahrheit  der  Sache, gezweifelt; 
Hunderte  haben  es  nachgeschrieben,  ^nd  Tau- 
fende haben  sich*  darüber  lustig*  gemtft^t:  —  — > 
if  Dafs  bei  den  Karaiben  in  Guiana  die  tolle 
Sitte  herrsche,  welcher  zu  Folge  der  Ehemann 
sich  in  seine  Hängematte,  sein  Rühebette  legt, 
•obald  sein  Weib  niederkommt,  die  dann  geno- 
Urigt  ist,^  Trotz  ihres  Zostandel,  ifarfe  häudichea 
:Arbeiten  fortzusetzen  9^  und  noch  überdies  ihren 
jMann  zu  bedienen ,  der  sich  es  inzwischen  in 
•e>ner  Hangematte  wohl  seyn  läTst^^^^nd  vom 
Hichtsthun  auirruht.  ^ 

Man   hat   diese   widersinnige  Sitte  auf  man« 
cherlei  Wei^e '  zu  erklären    gesucht;     aber  bishec 
W^r'es   noch  deinem   gelungen ,     auf  die  rechte 
S^uf  zu  kommen. 
••  ■    '         .         .         .      ^  •    I ,  .  .   •■  ^, 

Bndlich  tritt  Hiv  Quandt^  ein  Missipnnär  der 
Bruder «Unität  auf,  und  erklär)  uns  die  ganze 
Sadhe  auf  die  befrfMigendste  Weise,  und^  znc 
Beschämung  Aller,  die  darüber  gelacht  haben, 
auf  folgende  ganz  schlichte  Art.  '*') 

*)  In  seiner  ziemlich  reichhaltigen  Nachripht  von  Su» 
rinam^    (Görliti  ,  1807.)    S.  359  u.  f.- 


AJbhmndlung  ^n^  409 

Ein^abergläubuchar  Gebrauch  verbietet  den 
veiheiratheien  Karaiben^  sobald  ihre  Weiber 
M  die  Wochen  kommen,  einen  Baum  zu  Üälleni 
•ine  Flint«  abzufeuern«  ein  grofses  Wild  zu  ja* 
gen»  kurz  einer  von  teineii  gewöhnlichen  Beschäf- 
tigungen nachzugehen  y  ^m  ihn  vom  Hause  ent«" 
fernen  würde;  und  zwar  nnter  der  Bedrohung, 
dab  5onst  das  Kind  sterben  müsse. 

Was  bleibt  nun  dem  Wilden  übrig,  der  es 
gewohnt  ist,  um  der  Jagd  und  der  Fischerei- wil« 
len,  in  den  Wäldern  und  an  den  Flüssen  umher- 
zuschweifen? Er  darf  wohl  in  der^Nähe  kleine 
Vögel  mit  Pfeilen  schiefsen,  und  kleine  Fische 
angeln;  aber  hat  er  immer  Gelegenheit  dazu? 
Ekelt  ihm,  der  an  andere  Beschäftigungen  ge- 
wöhnt ist,  nicht  bald  vor  solchen  Kindereien? 
MiCsmuthig  wirft  er  sich  auf  sein  Hangbette,  das 
ihm  als  Sorgensessel  dienen  müfs  —  denn  Stühle 
hat  er  nicht  —  und  bringt  da  den  gröfsten  Theil 
der  Zeit  zu,  während  welcher  er  in  seine  Hütte 
gebailnt  ist.  Sein  Müssiggang  wird  ihm  zur 
Pein!  -^ 

Seine  Frau,  die  Wöchneriii  hingegen,  die, 
wie  alle  wilden  Naturkinder,  so  äufserst  leicht 
entbunden  wird,  dafs  sie  nicht  nöthig  hat,  ihre 
kleinen  Hausgeschäfte  zu  unterbrechen,  legt  sich 
nicht  in  ihre  Hangematte,  um  sie  nicht  zu  ver- 
nnreinigen,  sie  legt  dafür  ihr  Kied  hinein,  und 
kauert  sich  auf  die  sandige  Erde  in  ihrer  Hütt^ 
nieder,  wo  sie  dann  ihre  kleinen  häuslichen  Ar« 
.beiten  verrichtet,  die  Speisen  zubereitet  u.  t,  w.  ^ 
ohne  dafs  dies  ihr  beschwerlich  fiel.] 
A.  Q.  E.  xxxvn.  Bis.  ^.  St.  B  e 


41«  Bücher  '  Recensionen^ 

•ehreibuvg' diese«  Dtparttmttits  »ind  «ogefeb«!! :  D«  Jlf«- 
rinix  «t  Morinorum  rtbus^  gedruckt  im  J.  1654,  in  3  Tlu 
in  4*9  verf.  voin  Jesuiten  Malhrancq,  —  Histoire  gdndrals 
d*ArtoUf  pttr  M,  V  Abhi  HtnntherU  1788.  2  Voll,  in  8- 
iSine  andere  Geschichte  Ton  Artois  vom  Benedictiner 
Dom  Devitnne;  -—  histoirt  de  Calais  et  du  Calaisis^  par 
itf*  Le  Wdhvre.  Paris,  1766.  2  Voll,  in  4.  —  Mdmoires  hi^ 
storiques  sur  PAftois,  Paris,  1763.  ^  Mdmoires  sur  Va* 
griculture  de  Boulonnais  et  des  cantons  maritimes  voisinsm 
Boulogne  ,  1789 1  *-  der  Almanach  departemental  du 
Pas  de  Calais^  pour  VanX.^  und  endlich  die  wahrschctn- 
-lich  angedruckten  Arbeiten  der  Ptäfectur- Beamten  Lm 
Ducq  und  Alexander, 

Das  Departement  besteht  ans  dem  ehemaligen  Ar^ 
tois^  (wovon  nur  ein  kleiner  Theil  zu  anderen  Departe- 
ments geschlagen  ist,)  den  kleinen  Ländern  B^oulormais^ 
Calaisis  und  Ardresis,  welche  Theile  der  ehemaligen  nie* 
deren  Picardie  waren.  Es  ist  im  Allgemeinen  fruchtbar« 
der  Ackerbau  ist  im  Flor ;  die  Städte  sind  rolkreich» 
und  haben  Fabriken.  Die  ältesten  Einwohner  waren 
die  Airebates  und  die  Morini,  Bis  zum  fünften  Jahrhun«* 
dert  waren  sie  den  Römern  unterworfen.  Nachher  ver« 
wfisteten  Vandalen  das  Land.  Clodwich  vereinigte  es  mit 
dem  fränkischen  Königreiche.  Seit  dem  achten  Jahr* 
bunderte  stand  es  in  Abhängigkeit  von  den  Grafen  von 
Flandern  f  und  hatte  mit  ihren  anderen  Besitzungen  ei« 
Herlei  Schicksal.  Unter  Philip  August  wuYde  es  wieder 
mit  Frankreich  vereinigt«  Ludwig  VIII,  gab  Artois  sei'- 
nem  zweiten  Sohne,  und  Ludwig  IX,  belehnte  seine  Brü- 
der förmlich  damit,  unter  dem  Titel  der  Grafschaft  Ar* 
tois.  Durch  Heirathen  und  Verträge  kam  die  Grafschaft 
nachher  an  das  Haus 'J3 ur^und,  und  von  diesem  an  Oe- 
eter reich.  Im  Vertrage  von  den  Pyrenäen  ward  es  1659 
an  Frankreich  von  Oesterreich  abgetreten.  Als  Apanage 
der  zweiten  Brüder  der  Könige  von  Frankreich  wurde 
ez  zu  den  sogenannten  Staats  -  Ländern  gezählt  |  und 
batte  einen  Gouvemenr  gdndraK 

Das  Departement  erstreckt  sich  von  50«  bis  51«  N*. 


Bücher  -^  ReCBitfi  ofien.  4x3 

Br«  'Der  Meridian  Von  Paris  geht  durch  datstlbef  dit 
ottliclie  Grause  entfernt  sich  um  49  Minuten ,  und  di» 
wattliche^um  47  Min.,  ron  diesem  Meridian«  Die  Grämen, 
das  Klima,  die  Winde,  Krankheiten,  Berge,  Plüsie, 
Canäle,  Seen,  Teiche,  Moräste,  Haren,  der  Boden, 
Ackerbau,  die  Producte,  die  Industrie,  der  Handel,  die 
BeTdIkerung,  der  Volkscharakter  und  die  Sitten,  der  öf- 
fentliche Untenficht  und  der  Gottevdienst,  werden  hiesfi 
auf  beschrieben.  Ueberall  finden  wir  sehr  schär xbare 
interessante  Notisen ,  die  wir  aber  aus  Mangel  an  Raum, 
nicht  mittheilen  können.  —  Das  Departement  ist  in 
6  Arrdndissements  getheilt.  Die  vorzüglichsten  Städte, 
die  hier  beschrieben  werden,  sind:  AmUf  St»  OnuTf 
JBoulognef  Calais^  Airt  vu  fl.  w. 

Dieses  Heft  schliefst  mit  dem  Beweite,  dals  Per» 
tus^Itius  der  Römer  das  heutige  Boulogne  sey.    , 

XLJ^  'Atfu  Departement  des  Mont-Manc.  56  Sei« 
teil.  Quellen:  Die  Geschichten  des  alten  Königreicht 
BurgunA^  der  Dauphin^  und  von  Savoien;  Description  dtg 
Alpts  grecqxus  et  celtiennes  ^  par  M»  Albanis  -  Behumonu 
k  Paris.,  i8o2.  2  Voll,  in  4.;  NouvelU  Description  des 
glaciires  et  valUes  de  glace  de  la  Savoie^  de  la  Suisse  et 
de  Vltalie^  par  M,  Bourrit;  Saussure  vojrages  dans  leg 
Alpes  \  zwei  Memoiren  yon  Saus sayeun^  Verneilh\  ferner 
Mimoire  statistiguepour  servir  ä  la  description  mindralogi» 
tfue  du  ddpart.  du  Mont^Blang^  und  das  statistische  Me« 
moire  von  Lelivee  im  Journal  des  mines;  endlich  die 
Annuaire^  du  Mont-Blanc,  par  Mt  PaÜuelp  und  «wei  me« 
dicinis che  Topographien,  die  eine  von  Chambdry  und 
den  umliegenden  Gegenden,,  von  Daquin;  and  die  an« 
dere  von  Aix^  von  Depine^  dem  Sohne. 

Das  Departement  ist  eines  von  denen  des  Reicht, 
die  am  wenigsten  gekannt  sind.  Dieter  Wohnsitz  der 
nltea  Allohroger  erhielt  im  fünften  Jahrhundert  den  Na- 
men Savoien  ( Sapaudiea  odet  Sabaudia),  Gegen  930 
wurde  Savoien  mit  dem  Königreiche  Bur^uni  verbunden» 
Nachher  erhieU  es  eigene  Grafen  aut  einem  Getchlecht, 


414  Bücher  -  Reeeniionen. 

das  schon  im  zelmten  Jahrhundert  blühte,  nad  sieh  bis 
•uf  den  heutigen  König  ron. Sardinien  fortgepflanzt  hat. 
Kaiser  Sigismund  erhob,  bei  seiner  Durehreise  durch 
^hamhtrXf  Savoicn  zu  einem  Hersogthum,  zu  Gunsten 
eines  Grafen  Victor  Amadeus^  der  damals  regierte.  Seit 
dem  22.  Septbr.  1792  j  da  eine  französische  Armee  das 
Land  besetzte  ^  hat  es  seine  alten  Beherrscher  verloren, 
und  ist  mit  dem  französischen  Reiche  rerbuttden  worden. 

Das  Departement  liegt  zwischen  45^'  5'  nnd  46^  t' 
N.  Br.,  und  zwischen  3^,16'  und  4'  48"  östlicher  Lange 
von  Paris,  Die  gröfste  Länge  von  Süd  nach  Nordwest 
von  den  Chßrmellen  .bis  Stahles  beträgt  22  Lieues ,  die 
gröfste  Breite  von  Osten  nach  Westen »  von  den  Quel« 
len  der  Isere  bis  über  Saint- Genis,  unweit  der  RkoM 
hinaus,  beträgt  23  Lieues.  Die  mittlere  Höhe  1856  Mc- 
tres  (952  Toisen).  Der  Gipfel  des  ßiont^Blanc  erhebt 
sich  2450  Toisen  über  der  Meeresfläche. 

Das  Klima  ist  aulserordentlich  unbeständig;  Hitze 
und  Kälte  wechseln  schnell,  wie  die  Winde  in  diesen 
Thälern.  Wurmkrankheiten  und  Faulfieber  sind  die  ge- 
wöhnlichsten Krankheiten ;  selbst  die  Greise  find  den 
ersteren  unterworfen. 

Die  Beschreibung  der  Berge  in  diesem  gebirgigtea 
Lande  ist  kurz ,  ohne  jedoch  dem  Wesentlichen  zu  scha- 
den; sie  ist  aus  Verneilh  und  Hassenfratz  Schriften  ge-» 
nommen. 

Die  höchsten  Berge  des  Departement«  sindt 

Höhe  üb.  ä.  M. 

Der  Mo  n»*B/anc  .        •        «        .        •  2450  Toisen, 

D^r  Ment'Ieträn     ......  1800      — 

Der  M.  Saint^  Michel  ....  1760      — 

Der  M,  Valaisdn       ,         ,        .         ,         ^  1710      ^- 

Der  M^  Saint  -  Bernard        .         .         .         *  1132      — 

La  Tournette ixoo      — 


Bücher'  Recensionem         415 

;  '     Höhe  üb.  d.  M. 

Der  Mont*  Cenis,  •        •         •        •        9    1059  Toisen. 
Der  Mont-  Grenier  •        ^         «         .         ,  949      — 

Der  Mont  du  Chat  .         ,         .         .         .       830       — 
La  Dent  de  Nivolep  ♦         .         ♦         •  719      — 

Die  vornehmsten  Seen  sind:  jder  See  von  Bourget, 
der  See  von  Annecy  ^  von  Aigue-  BeUtte^  von  Mont  -Ce^ 
nis,  und  einige  andere  kleinere  Seen.  —  Die  gröfst© 
Strafse  in  dem  Depart.  ist  diejenige,  welqhe  von  Paris  nach. 
Mailand  über  den  Mont  -  Cenis  geht.  Ihre  Länge  im 
Depart.  beträgt  34  Lieues.  —  Alles,  was  über  den  Bo- 
den, die  Producte,  vorzüglich  die  des  Mineralreich^^ 
über  Industrie  und  Handel  gesagt  wird,  ist  im  hohen. 
Grade  interessant,  und  gewifs  noch  nicht  allgemein  be- 
kannt, wenn  gleich  in  vielen  Schriften  sich  einzelne 
Angaben  zerstreut  finden.  -^  Ein  Auszug  könnte  hier 
nur  sehr  unvollständig  ausfallen;  da  aber  der  Wertli 
dieser  Nachrichten  gerade  in  ihror  Vollständigkeit  be- 
steht, so  müssen  wir  auf  das  Werk  selbst  verweisen» 
Die  Bevölkerung  beträgt  283>lo6  Seelen.  —  Die  vor* 
lüglichsten  Städte  sind:  Chambery ^  der  Sitz  der  Pra- 
fectur,  Annecyy  Montiert  j  Saint  Jean  de  Maurienne  ^  Aix 
oder  4ixe^  Montmelian^  Pont- Beauvoi sin ^  Rumilly^  ThdmSf 
ConßanSy  AiguehelU  U»  3.  w. 

XLIl  Hefu  Departement  der  Marne,  ^2  Seiten, 
Quellen:  Metropolis  Nemensis,  Lille  1679,  von  Mar^ 
2at.  Promptuarium  antiquitatum  Tricastinarum ^  gedruckt 
in  Troyes  1610.  Annales,  eocUsiastujfues  du  diocese  de 
Chälons  y  par  Charles  Rapine.  Paris  1636.  Mimoires  hi^ 
storiques  de  la  province-  de  Champagne,  k  Ghälons  1721, 
2  Voll,  in  8,  von  Baugier,.  Histoire  civile  et  politique 
de  la  vilU  de  R^tns ,.  par>M,  Anquetil,  Keims  1756.  3  Voll, 
in  12.  Annales,  de  la  ville  de  Chälons  sur  Marne ^  par  M, 
Buirette  de  Verrieres,  k  GhÄlons  s.  M.  1788.  2  Voll,  in  g. 
und  Observateur  de  la  Marne ,  par  M.  Mcnesson.  k  Epcr« 
ney  löoö*    .  ^ 


'if^f^^JWW^- 


416  B&ejk^r  *  Rseen  si9n0n* 

Der  gröfstentheils  anfrnchtbare  Bodeu  det  Oeparte-r 
ments  wird  durch  die  trefflichen  Weinberge  ersetst,  wel- 
che die  vorzüglichste  Quelle  des  IVeichthumt  der  Btt« 
wohner  sind.    In  den  Städten  herrscht  viel  Industri«. 

Das  Departement  gehört  «u  der  ehemaligen  'Cham* 
•pagne\  in  der  Hauptstadt  Rheims  hat  sich  noch  der  Na* 
me  der  altän  gallischen  Bewohner  ^  die  Caesar  Rtmi 
xiennt,  erhalten.  —  Lage  zwischen  48^  31'  und  490  26' 
N.  Br« ,  und  zwischen  i«  5'  und  2'  40'  CX  L.  von  Pari4, 
Das  Departement  hat  Hügel,  aber  keine  Berge.  Die 
Marne f  Seine  und  Aisne  sind  die  bedeutendsten  Flüsse 
in  diesem  wasserreichen. Lande.  Seit  der  Revolntion  hat 
man  auch  in  dem  unfruchtbarsten  Theile  des  Departem. , 
in  der  sogenannten  lausigen  Champagne  {Champagne 
pouilleuse)  angefangen  ,  durch  Anlegung  künstlicher 
Wiesen  und  Aecker  dem  undankbaren  Boden  Fruchtbar* 
keit  abzutrotzen«  Die  Weinberge  in  den  anderen  Ge- 
genden sind  alt  und  berühmt;  sie  betragen  in  dem  De- 
partement 45,000  Arpens.  Die  besten  Gattungen  de« 
weifsen  •  Champagner  -  Weins  sind:  die  von  Sillery^  Axf 
Mareuil^  pierry^  Epemay^  Dizjr,  Und  des  rothen^  die 
von  Verzenay,  Verzy,  Bouzy^  Thaizy^  Cumihres^  Ay^ 
Hautvillers ,  Mareuil  ^  Dizy  und  Pierry,  —  Bei  Ambo* 
nay^  JBsrru,  Boursault^  Hermonville^  Reims  ^  Rotnay^ 
Sermaize  und  Vitry  -  sur ^  Marne  giebt  es  Mineralquellen» 
—  Die  Bevölkerung  beträgt  310,493  Seelen.  Vorzüglich- 
ete  StXdtd:  ReimSf  Sitz  der  Prafecfir,  hatte  ehedem  eine 
Universität  9  jetzt  nur  ein  Lyceuio;  ehedem  60,000,  jetzt 
nur  11,120  Em  wohner  ;  Sainte  •  Menehould  ^  Fitry^sur^ 
Marne  f  Chdlonf  und  Bpernay, 

XL  111.  Heft,  Departement  des  Indre,'*  40  Seiten, 
Quellen :  Recueil  des  tintiquitds  et  pripilkges  de  la  vilU 
4e  Bai^r0$s ,  par  Jean  Chenu.  Paris  1621.  Histoire  du 
Berry,  par  de  ia  Taumassier^  Paris  1 689«  NpuvelU  As- 
stoirede  Berry  ^  par  M.  Fallet.  Paris  1783*-'  Culture  du 
dipartemeni  de  VJndre^  par  Ckalumeau.  k  GlUteauvienz 
1799.  Mimoires  statistiques  du  ddparttment  de  Vlndre^ 
par  M.  D'Alphonse,    Paris  1804. 


B&eh  er  "  Aeeensionem         417 

Dieses  Deptrtement  besteht  grSfsteutheils  ans  dem 
•lieinäligen  Nieder- BerTy^  liegt  fast  im  Mittelpnncte 
Ton  Frankreicht  und  hat  CJeberflufs  an  Getraide,  Früch* 
ten,  Weiden- und  Vieh$  man  findet  auch  mehrere  P^« 
briken,  vorzüglich  Eisenhämmer*  Es  könnte  eines  der 
Teichstep  in  der  Monarchie  seyn,  wenn  die  Ausfuhr 
nicht  schwer,  und  die  Bevölkerung  nicht  so  gering  wS^ 
re.  Auf  einem  Räume  von  1,375,000  Arpens  zählt  et 
nur  207,928  Einwohner.  Der  Ackerbau  ist  sehr  yernach* 
iSssiget ,  und  die  Ausfuhr  erstreckt^  sich  fast  nur  auf  ro* 
be  Prodncte«  Vorzüglichste  Städte  sind ;  Chdteaurourf 
Sitz  der  Präfectur  mit  8148  *  Bin  wohnero  ;  Issoudun^  die 
wichtigste^  Stadt  des  Departements,  mit  10,156  Ein* 
wohnern;  La  Chätrej  mit  3463  Einwohnern,  und  l4€ 
.  hlonc  y  mit  4663  Einwohnern* 

XL IV.  Htft^  Departement  des  Oher^  Rheins,  56 
Seiten«  Quellen:  Alsmtia  illustraia  auct.  Sehoepflin,  Ar- 
gentör.  1762.  Und  von  demselben  Verfasser;  Alsaticßm 
Tum  rirum  scriptores^  Xbid.  1764*  Histoire  eccles,  civ,  ep 
Uttir,  de  la  province  d^Alsace^  par  M*  V  Ahbi  de  Grandi'ß 
4ier.  Strasbourg  1786t  Memoire*  de  M»  dp  la  Orange 
sur  VAUace,  wovon  ein  Auszug  in:  L^Etat  de  la  France, 
par  le  cQmte  de  Bpulainvilliers ;  und  die  Annuaires  tlt$ 
dipartement  du  Haut  •  Rhin» 

Dv  Departement  besteht  aus  einem  Theil  der  ehe* 
naligen  EUafs^  den  kleinen  Ffirstenthümern  Bruntrut 
^Porentrui)  und  Mämpelg^rd  (Montbiliard)^  Und  der 
Schweizerischen  Stadt  und  Republik  Mühlhaksen.  Die 
ältesten  Bewohner  waren  die  Sequaner  und  Rauraker» 
Die  Bischöfe  von  Basels  als  Fftrsten  von  Bruntrut ^  wa« 
sen  Herren  von  einem  grofsen  Theile  des  Departements» 
bis  es  im  !•  1792  von  Frankreich  in  Besitz  genommen, 
und  Anfangs  als  das  Departement  des  Schreckensberges 
^Mont  terrikle)^  dann  aber  des  Ober  "Rheins  mit  der  Re- 
publik vereinigt  wi^rde,  Miihlhausm  wurde  erst  179! 
%U  Frankreich  gezogen. 

Dm  Departeinent  ift  dttrebeiit  gebirgig;    die  Betg* 


4i3  Buch  er  -  R^censian  $JL 

ketten  hangen  mit  dem  Jura  und  den  Vogesen  lUMmmen. 
Die  ersteren^  der  iVir^f er- J«ra  genannt,  sind  Ber^e  zivei* 
ter  Fqrmation,  und  Kalkgebirge.  Der  Berg  Chasserale 
|;enannt,  im  Canton  Bienne^  ist  der  höchste,  und  793 
Toisen  üb.  d.  M.  —  Die  Kette,  welche  von  den  yoge* 
sen  ausläuft,  hat  mehrere  Spitzen,  deren  ,höohste  der 
Berenkopf^  7I8  Toisen  über  d.  M.  Sie  enthalten  Granit, 
Feldspath ,  Jaspis,  u.  5.  vr,  , —  E^  giebt  viele  Flösse  in 
diesem  Departement,  unter  denen  der  Rhein  im  Osten, 
und  der  Doubs  im  Südwesten  die  bedeutendsten.  WiB 
'Ltieperette f  die  lli^  die  Busich  und  die  Birßtn  entsprin- 
gen in  den  Qebirgen  des  D<'partementf,  —  Die  gröfs* 
ten  Seen  sind  der  Bienner-^  GuebwilUr-  und'  Daren^See* 
Man  zählt  308  Teiche,  23  Sirafsen ,  wovon  eine  erster 
Glasse^  welche  von^Faris  n^ch  Basel  geht. 

Von  dem  Boden,  der  Agricultur,  den  Producten, 
der  Industrie  und  dem  Handel,  werden  genaue  und 
merkwürdige  Nachrichten  gegeben«  Die  Ausbeute  aus 
den  Bergwerken  dieses,  an  Metallen  so  reichen,  Lande« 
ist,  mit  Ausnahme  des  Eisens,  seit  der  Revolution  ganz 
unbedeutend.  Die  Silber-,  Knpfe^  -  und  Blei  Gruben 
sind  'Völlig  verlassen.  Es  ist  möglich,  dafs  die  schätz* 
hären  Bemerkungen  über  diesen  wichtigen  Zweig  der 
Industrie  dazu  beitragen ,  ihn  von  Neuem  «u  beleben.  1— 
Die  Bevölkerung  beträgt  382,285  Seelen;  der  tausendste 
Theil  derselben  sind  Anabaptisten,  welche  in  den  Ge- 
birgen wohnen,  und  sich  durch  die  Keinheit  ihrer  Sit- 
ten und  ihren  Fleils  empfehlen.  Die  wichtigsten  Städte 
sind  Colmar,  der  Präfectursitz ,  mit  13,396  Einwohnern; 
Altkirch,  mit  J720  Einwohnern  ;  Dilemont^  mit  904  Ein- 
wohnern; jBruntrut,  mit  2032  Einwohnern;  Bifort  oder 
Beifort,  mit  4400  Einwohnern;  Miihlhausen,  mit  6615 
Einwohnern;  Mömpelgard,  mit  3693  Einwohnern;  Hü- 
ningen,  eine  Festung,  mit  774  Einwohnern;  Bienne,  mit 
9014  Einwohnern  u.  s.  w.  —  Man  findet  in  dem  De- 
partement einige  merkwürdige  Alterthümer  aus  den  Spel- 
ten der  Römer« 

Wir  müssen  uns  mit  dieser  mageren  Skizze  begnügen. 


Bücher''  Recensionen/'       -   419' 

weil  es  uns  'aii  Raum  fehlt,  wichtigere  Auszüge  tu* 
machen.  Da  wir  übrigens  überteugt  sind,  dats  dies 
wichtige  M^rk  in  keiner  Bibliothek  fehlen  wird,  indem 
es  als  ein  Muster  einer  guten  topographisch -sj^atisti-: 
sehen  Beschreibung  von  jedem  Geographen  und  Ge- 
schäftsmanne  gekannt  zu  wcraen  verdient:  so  glauben 
wir,  dafs  eine  ausführlichere  Angabe  des  Inhaltes  hier 
um  so  leichter  zu^  entbehren  ist» 

Jedem  Hefte  ist  eine  Charte  des  beschriebenen  De« 
partements  beigefügt  worden.  Bei  diesen  sehr  guten, 
durchaus  empfehlungswerthen  Charten  hat  man  mehr 
auf  Brauchbarkeit  und  Genauigkeit,  als  auf  Pracht  gese« 
ben ,  wodurch  das  Werk  nicht  unnütz  vertheuert  wor- 
den'ist,  und  auch  dadurch 'einen  Vorzug  erhalten  hat. 


.2* 

J^etnoire  ^ur  la  projection  des  Cartes 
gdographiqueSy  adoptSe  au  Depot  gdnSral  ' 
de  la  guerre;  par  M.  Henks^  Colonel  au 
Corps  imperial  des  Ingenieurs  -  Geographes*. 
Publide  pär  ordre  de  S.  1^.  M.  le  Duc  de 
Feltre^  Ministre  de  la  guerre,  pour  faire 
suite  au  mdmorial  topographique  et  militairk»^ 
k  J^aris  de  rimprimerie  imperiale.     Igio. 


Das  kaiserl.  D^pdt  giniral  de  la  guerre  in  Paris 
gtebt  bekanntlich  ein  fortgehendes  Werk  unter  dem  Ti- 
tel:  Memorial  topographique  et  militaire  heraus,  wo-, 
von  von  Zeit  zu  Zeit  Bände  ^erscheinen*  Dieses  Werk 
hat  den  Zweck ,  alle  jene  lYissensehaften,  die  den  Corps 


490  Buch  er  -  Reoensionen^ 

des  In||[tfiiieurs^  Ing^nieurf  -  fif^ogTaphefl  und  des  Gene* 
ralstabs  nöthig  sind,  nach  und  nach  systematisch  Tona^ 
tragen,  und  gleichsam  ein  wissenschaftliches  Dienitre* 
glement  und  Normale  für  alle  obgedachte  Zweige  de« 
Militär«  aufsuitellen. 

Zu  diesem  Mimorial  topograpkique  gehört  nun  auch 
▼orliegendes  Werk;  da  es  aber  so  nahe  mit  der  Geogra* 
phie  verwandt  ist,  und  eigentHcH  in  das  Feld  der  mathe- 
natischen  und  bildenden  Geographie  gehört,  so  halten 
wir  IHM  für  schicklich ,  untwen  Liesem  eine  koxie  An* 
teige  davon  tu  liefern* 

Hrn.  Henryks  Memoire  handelt,  waf  tahon  der  Titel 
tagt,  von  der  Entwevfungs- Art,  der  man  sich  bei  dem 
haiserl,  Charten  -  D6:j^t  für  immer  bedient; 

Man  hat  in  diesem  Zwecke  die  Terbesserte  Flamsteed» 
sehe  Projection  als  die  vollkommenste,  und  der  Natur 
getreueste  befunden,  und  diese  ist's  auch  allein,  welch« 
in  diesem   W^rke  gründlich  und  gut  abgehandelt  wird. 

Es  ist  220  Quart- Seiten  stark,  mit  4  erlüuterndeii 
Kupfertafeln ,  und  «erfällt  in  2  Abtheilungen.  Die  erst« 
davon  erklärt  die  gewählte  Bntwerf ungs  -  Art ,  und  ana- 
lysirt  lum  Behufe  dieser  Arbeit  alle  nöthige  Formeln  in 
%l  verschiedenen  Gapitelnj  die  zweite  macht  nun  von 
de|i  entwickelten  Formeln  und  der  besagten  Projectioii 
die  Anwendung,  und  vonäglich  auf  die  Gonstructioa 
einer  Charte  von  Europa^  in  8  Capiteln,  wovon  das  letit« 
aliein  die  Construetion  rediicirter  Charten  enthält« 

Beide  Abtheilungen  beschliefst  eine  Folge  von  18 
verschiedenen,  tur  Erleichterung  der  Arbeit  bereehueteii, 
Tafeln  auf  75  Seiten. 

Alles,  in  diesem  Werke  Vorgetragene,  ist  anfserst 
gründlich  und  detaiilirt,  so  dafs  es  sicher  jeder,  mit  den 
gehörigen  mathematischen  Vorkenntnissen  Tersehenar 
Zeichner  gewils  Feritahen  wird:  doch  bafärchtal  K99Uk^ 


Bücher  *  H^csnsionen.  411 

«eBty  dikU  der  Gebrauch  dei  tweiten  Theils  lür  diejeni- 
gen, die  noch  nicht  schnell  und  genau  mit  den  franzö- 
aischen  Maacen  xu  rechnen  und  tu  arbeiten  wissen,  mit 
einigen  Schwierigkeiten  verknüpft  teyn  möchte. 

In  Hinsicht  der  typographischen  Schönheit  und 
Richtigkeit  zeichnet  sich  diefs  Memoire  besonders  aus- 
auch  sind  der  Druckfehler  &ufierst  wenig,  und  alle  am 
Ende  des  Buchs  angezeigt. 

Rec.  erwähnt  dies  geflissentlich,  weil  jeder  Mathe- 
matiker weifsy  wie  unangenehm  und  Mühe  verursachend 
oft  ein  Druckfehler  in  einer  analytischen  Entwickelung 
und  Darsiellung  ist« 


3* 

Jtiniraire  eomplet  de  VEmpire  Francais. 
Seconde  iditian^  considirabl^ment  augmentiß^ 
comprenant  la  Hollands  f  une  partie  de  VAlle^ 
magne^  Vltalie^  et  les  Provinces  lllyrienne^ 
par  Vauteur  de  VAhrigi  de  la  Geographie  de 
Cuthne;  le  taut  dressd  et  dessini  sur  les  lieux 
par  plusieurs  Ingenieurs  •  Gdographes;  orni 
d'une  grande  carte  routikre.  Guide  indispen- 
sable aux  voyageurs^  itrangers^  curieux  et 
'  nigocians.  Tome  h  413  pages.  T.  II.  6i2  p. 
Tom.  IIL  3r2  p.  avec  une  table  alphabdtique 
des  Relais  de  Poste  et  autres  Ideux^  dicrits  dans 
cet  ouvrage*    ä  Paris  i^  chez  Langlois  181 1. 


Dieses  sehr  corpulente  Itin^raire  enthSlt:    i)  Allge- 
meine  Bemerkungen  Ober  die  Art,  in  den  230  Departe- 


4M  rBücher  ^'Recen  sio  n^n^ 

tnents  zvl  reisen/ oder  Unterricht  über  Oewiohte,  Maate 
und  fremde  Münzen  mit  den  französischen  vergliöhes; 
eine  Liste  der  Postwagen  und  öffentlichen  Fuhrwerke 
den  Tag  und  die  Stunde  ihrer  Abreise  und  Ankunft,  die 
Zeit  der  Reise ,  die  guten  Wirthshäuser,  und  die  Rei- 
techarten. 

2)  Eine  ausführliche  Topographie  aller  Poststrafsen, 
sowohl  der  neuen,  als  derjenigen,  die  noch  im  Werden 
sind,  woJjei  alle  Gegenden,  durch  welche  der  Reisende 
kommt,  und  die  Orte,  die  er  rechts  uild  links  von  der 
Stralse  erblickt,  beschrieben ,  die  Scheidewege,  Strafsen 
und  abkÜTxenden  Fuf&sleige  angegeben,  die  Berge,  Thä- 
1er,  Küsten,  Flüsse,  Bäche,  Seen,  Teiche  eines  jeden 
pepartements,  das  man  durchreiset,  benannt  sind^  nicht 
zu  vergessen  die  Aussichten,  schönen  Gegenden,  Spring- 
brunnen ,  Mineralquellen  u»  «.  w. 

3)  Eine  Beschreibung  der  Städte,  Flecken  und  ande- 
rer merkwürdigen  Orte,  in  Absicht  auf  Industrie,  beni- 
mäier,  Kunst-  und  Natursekenheiteii. 

Dies  Alles  wird  wenigstens  von  dem  Herausgeber 
•Versprochen,  und  in  der  That  ist  es  nicht  Zu  verk^nn^en, 
'dftfs  derselbe  vielem  Fl^ils  bei  der  ,  Zusammen tragang 
seiner  Materialien  bewiesen  habe.  Wäre  dies  nur  im- 
mer mit  gehöriger  Kritik,  mit  Rücksicht  auf  die  neue«* 
ren  (wir  sagen  absichtlich  nicht  anf  die  neuesten)  V;er« 
änderungen,  und  vor  allen  Dingen  mit  etwas  mehr  Ge- 
schmack geschehen.  Der  Verfasser  hat  sich  aber  die 
IVIühe  des  Sammeins  bisweilen  durch  das  blofse  Abschrei- 
ben sehr  erleichtert,  hat  nicht  nach gefors.eht,  ob  4^s^'^ 
was  ehemals  von  den  Städten*  und  Ländern,  ihren  l^in* 
Richtungen  und  Monumenten  galt,  auch  jetzt  noch  wahr 
/ist,  und  endlich  hat  er  gute  itnd  schlechte  Beschreibun- 
gen so  ungewogen  durch  einander  geworfen  ^  dfifs  sein 
Bucli  dadurch  ein  wundersam  buntschäckiges  Ansehen 
erhalten  hat.'  Wir  wollen  di6  Beweise  unseres  Urtbeilt 
anführeti* 


Sücli  isY  -  R  ec  ensi  a  n'e  H.  423 

Der  erste  Theil  beginnt  mit  allgemeinen  Bemerkun- 
gen, Manihre  de  v^yager  flberschrieben.       Hier,  sind  die 
Conseils    et    Keglet  pQur    Us    etrangers   aus    Reichard^s 
Guide  des  Vcyageurs  abgedruckt.     Es  ist  wahr,  der  Heir- 
ausgeber    zeigt    seine    Quellet    an  ,    aber    ein    geborner. 
Yranzo^se   bätte    die  Gewissenbaftlgkeit   des  Abschreibens* 
nicht  so  weit  treiben  sollen,     äafs   eir  auch  die  Wacblas-' 
•igkeitetrdeiB  Styls,  die  man  «inem  Teutschen  unn^oglich 
übel  nehmen  kann,     und  wötübet  sjcb'der  Verfasser  des 
Guidk    mit   Bescheidenheit    und  Resignation   erklärt,  — ' 
Ifier  unverändert  wiedergab.    So  hei'fst  es  S.  ki'J^es  vo^u-' 
ges  faits  eh  courant  laissent  la  tete  vuide^  et  n^ont  ä'auire 
ftierite ,     que   d*avoir  fäit  couYir  äleiir  homme  \ ?)  bieti^ 
des  posies.  —  In  diesen  Conseils  it  RkgleSf  von  denen  det 
Herausgeber  ausdriieklirb  sagt:    ces  avis  sont  utiles  aussi 
aux   FrangaiSf    führt   er   aucb    an:     La    langue  frangaise 
est  tellement  tipendUe,    qu'un   voyageur   itranger   (?)    quV 
se  propose    de   voir   des  pays   dont   il  n^entend  pas  ta  lan^' 
gue^     doit  au   moins   entendre   le  frangais.       Dieser  gute 
Rath,     den    de):  Herausgeber  den  Franzosen  giebt,     dafs''' 
sie,  um  zu  reisen,  wenigstens  Französisch  verstehen  sol-^ 
len,     scheint  nur   lächerlich,     denn  der  Abschreiber  hat 
bei   dem   Ausdrucke    ä   leur   homme  bewiesen,     dafs    der. 
Rath  nicht  überflüssig  sey,   zugleich  aber,  dafs  er  nicht 
immer  befolgt  wird.  / 

Der   dritte  Abschnitt  dieser  Saniere  de  voyager  ent- 
hält Wetterprophezeihnngen,  wobei  der  Herausgeber  die 
bekannten     Beobachtungen      des     Quatremere     d'*Isjonvdl' 
nicht  vergifst,     und  dabei  ausführrich.«0nzeigt,     was  dat  ' 
verschiedene    Gewebe    der    Spinnen    za    bedeuten    habe«  ' 
Um  allen  Nutzen  aus  diesen  Prophezoihungen  zu  zi*  hen, 
mufs  also  der  Reisende  wunächen,  dafi  er  in  Wirthshäu-' 
ser  einquartirt  werde,     wo  die  Reinlichkeit  den  Spinnen 
ihr  nüttliöhes  Werk  nicht  zerstört. 

In  der  Beschreibung  der  Städte  wirft  der  Herausge- 
ber Alles,  man  verzeihe  mir  den  Ausdruck,  wie  Kraut 
und  Ruhen  durch  einander.  So  erzählt  er  von  Paris  in 
einem  Athemzuge,    dafs  diese  Stadt  an  der  Seine  liege, 


4A4  Büther  ^  Biecensioneff, 

dafs  sie  tn  Casafs  Zeiten  Lutecia  hiefs,  dafs  Cl^iivieh 
im  J.  508  darin  feine  Residenz  nahm,  nachdem  er  den 
Marich,  Kbnig  det  Visigothm^  getödtet  hatte ;  dafs  sie 
im  J.  585  i^ast  ganz  ahhrannte;  845  und  856  von  den 
Normänntrn  zerstört  wurde,  welche  sie  886  und  890  he* 
lagerten)  dafs  sie  im,  J.  I206  yon  der  Seine  (nicht  etwa 
von  der  Donau)  überschwemmt  wurde;  und  da£s  man 
heutiges  Tages  1200  StraXsen,  go  Plätze,  15  Brücken,  über 
26,000  Häuser  u.  s.  w«  zs^hle.  Der  Le&er  wird  hierbei 
die  grofse  Merkwürdigkeit  nicht  übersehen,  dali  Paris 
schon  im  Jahre  845  von  einer  Belagerung  zerstört  wur- 
de, die  erst  886  anfieng;  eben  so  wenig  wird  er  den  ly- 
vischen  Schwung  verkennen,  mit  welchem  der  Städtebe* 
Schreiber  sich  von  der  Ueberschwennnung  im  J.  1206  in 
die  laoo  Gassen  versetzt.  Von  der  groXsen.  Bibliothek  in 
Paris  heilst  es:  Entre  untres  richesses^  eile  posshde  une 
immense  eollection  de  Romans  et  de  poetes,  et  sur  taut 
de  pohtes  latins.  Diese  Zusanimenstellung  der  Romana 
mit  den  lateinischen  Dichtern  ist.  abermals .  ein  Beweis 
Ton  der  schönen  Ordnung,  welche  der  Verf»  in  seiner 
Beschreibung  beobachtet. 

In  der  Beschreibung  von  Rom  hat  der  Verf.,  wie 
ihm  bereits  die  Pariser  Journale  nachgewiesen  haben, 
noch  alle  Kunstwerke,  als  in  Rom  sichtbar,  aufgeführt^ 
die  bereits  seit  mehreren  Jahren  sich  in  Paris  befinden. 
Dies  ist  in  der  That  eine  unverzeihliche  Nachlässigkeit, 
da  es  nur  einen  Gang  in  die  Museen  der  Hauptstadt  ge« 
iLostet  hätte,  um  dergleichen  Fehler  zu  vermeiden.  — 
Seite  147  heilst  es;  „On  jouit  ä  Rome  d'*une  honn4i€ 
libertiy  —  le  goüi  de  la  satire  y  est  dominant^  surtmit 
pmtr  cette  espkce  d*^pigrammes  ^u^on  appelle  pasquinades.*^ 
Gehören  diese  Pasquinadeii  auch  zu  disr  libertd  honnite? 

Bei  der  Besehreibung  der  Hauptstädte  in  d^  Ter« 
einigten  Departements  wäre  eine  kurze  Uebersicht  ihrer ' 
Geschichte   gewifs  für  viele  Reisende  erwünscht  gewe- 
sen.   Es  hat  dem  Verfasser  nicht,  gefallen,  etwas  derglei* 
chen  XU  liefern.     Und  freilich  ^^  wenn  man  aUf  seine  Ge» 


seKiebtt  rM  Paris  denkt,  00  aiub  sma  Boa  daffir  Dank 
Witten. 

Ef  ifftrcle  ^m»  Uielut  werden  1  eine  Menge  anderei^ 
Beweise  von  der  Schwaclie  und.  Dneulünglichkeit  dfesee 
iVegweisers  aningeben,  wenn  et  nicht  von  der  anderen 
S^ite  ein  ao  verdriefsliches  alt  undankbaret  Getchaft  wll* 
ve,  Fehler  und  Unrichtigkeilen  an  protocolliren.  Recen* 
eent  hat  keine  Ui^sachet  gegen  diet  Buch  eingenomme« 
SU  seyn»  nnd  folgt  blofs.dem  Eindrn^key  den  |ias  Diireh« 
letcn  detselben  auf  ihn  gemacht  hat« .  ijilit  Unparteilieh« 
keit  muti  er  dai  Urtheil  füllen ,  daft  dieser  Itindrairs 
€ompl€t  sehr  iacomplet  sey.  Der  Redapteur  hat,  vos 
Begierde,  alle  ni5glichen  6egentt|nde  tu  berühren^ 
keinem  die  nothige  Aufmerksamkeit  schenkeii  können^ 
'  um  etwas  VollttSndiget  tu  liefern*  Der  Ouidt  de*  Voya* 
g€UTS  det  Hrn.  Heichard  itt  offenbar  »ein  Mutter  gewe^ 
aen;  aber  seine  Bemühung,  dat  Mutter»  to  eiligst  und  ^ 
achleunigst  alt  müiglich,  zu  fibertreJfen,  hat  gerade  be-» 
wirkt,  daft  er  weit  hinter  demtelbeh  eurückgeblieben 
ist.  Indessen  wollen  wir  nieht  llngnen ,  daft  auch  die« 
aer  Wegweiser  den  Reisenden  nfittlich  seyn  könne; 
wer  ihn  neben  andere  au  packen  Fiats,  g^^nug  hat,  uiid 
«inige  Thaler  mehr  oder  weniger  nicht  achtet,  wird, 
wo  es  um  das  Detail  der  Gegenden  zu  thnn  itt,  '  nfdit 
eelten  intereetante  Nntiien  darin  finden. 

Die  Fottcharte  det  franadsischen  Reicht  ist, taubes 
gestochen»  äie  hat  24.8f  ariser  SioU  äöhe,  und  19  Zoll 
Breite;  ein  Breitengrad  beträgt  s  Zoll  und  i  geograph. 
Meile  1,33  Linie«  Die  Charte  umfaXst  gana  fmnkrei^ 
einen  grollen  i^heil  von  ttuUehland^  bis  Bretlau^  un4t 
iron  Italien ,  bis  Rom.  Wahrscheinlich  itt  es'  eine  sdioa 
firfiher  gestochene  Charte,  denn  .die  HolUndischen  und 
hanseatischen  Departements  sind  in  einem  Winkel  deif 
Charte  angesettt»  und  nur  mit  geheuer  Noth  hat  inen 
bis  naeh  Lübeck  antreichen  kdnnen.  In  ein^m  anderen'  - 
.Winkel  ist  ein  Stfiek  vom  ehemaligen  Kitchemtaat  an« 
getetati^  -"■'..■ 

4.  G.  E.  latxtit  Ais.  4.  iK  l^f 


426  ^,  ßJiüher^M^iinfiiqin^i^ 

ßphMxf^fn  f^ttf.,  ii^fjur  Charte  die  Qr^nse  des.  alten 
'Frankreichs  verläfst,  mufi  man  auf  Kichtigkeit  der  N«.; 
snen  Verlieht  leiiten.  So  liegt  %,  B.  zwischen  Nassau 
und  Wishadtn  der  Ort  Nasttchen,  welches  Nasstedten 
h^iCsen  soll:  ''Diesi^s  Verunstalten  der  tfamen  Wird  im- 
Btör  ärger,  ]«  weiter' mann  Äch  ^orü  Khein  entfernt; 
Wir  wollen  nur'  einige'  der  '  auffalle üdsten  anffihren. 
Idotzhofeh,  ithXt  Mürzhofen ;  Kiegldch  statt  Kfieglaehi 
SchetTwich  9t^  Schöttwitn ;  Feintssdb  ff  st.  FreiVi e rsdo  r/ ; 
Bekelietau  st.  3thttietäu^j  CarUhach  st.  Cärtshäd;  Oedin-^ 
gtn'  st:  Oettingen.  Am  schlimmsten  geht  eS  den  lllyri- 
Sähen  Pr&vinzen^  dettii  hi^r  finden  wir  i.  B.  Rotafiaqua 
tt.  Xutaloqua\  ^Octctiasso  vi*  Ottockacz;  Materie  st«  JVIa* 
itria;  Chrtua'  t/t.  Castud  u.  e.  w.  Und  so  mufs  maa 
denn  gesteh  ett,  «lalf  die  Charte  giuitdem  Werke  ange- 
aii^Men  ist.  •       • 


Djbt  Passagier  auf  der  Reise  in  Deutschland^ 
in  der  Schweiz  •  zu  Paris  und  Peters* 
bürg;  ein  .  Heise  -  Handbuch  f&t-'  Jedermann, 
Vom  Kriegsrath  Rkicuakd»  Nebst  ^  Reise* 
Charten.  Vierte  umgearbeitete i  neu  verbes-^ 
eerte  und  neu  vermehrte  Auflage»-     Erste  und 

i  zweite  Abtheilüng.      Berlin^   bei' den   Gebr. 

[  Gädicke.     13..  Igu. 


^,  ^£t  ist  eine  sehr  richtige  Bemerkung^ ,  daXs  keine  ^il*» 
eher  schneller  ▼  eralten t   und  keine  dah^r  sp  sehr  hedur» 
fep  Ton  Zeit  tu  Zeit  ^verjüngt^  und  ;neu  beai^beitet  zu  wer« 
den,  als  Aeise-  Bücher«    Desto  jchwieiiger  ist  aber  auch 


ihre  tJntern<»limungt  denn  el  gehört  von  Seiten  d«f  Ver- 
legers man  che  Anfopfernn^^  nod  alt  Verfaiser  ein  Mann 
data,  der  selbst  viel  gereiaet  i«t^  praktische  Welt-| 
Menschen-  und  Geschäfts •  Ken ntnifs,  hat,  sich  stets  eine 
helle  Ut^'r^icht  cfer  fragliehen  Länder,  sd  ^ie  der  Zeit« 
Eroigniü«^  verhält »  und  Ali^s  anlfafst «  was  .Nantes  in  ^ei« 
nem  Felde  erscheint  ^  Und  es  richtig  zu  bi^nrtheilen  und 
anzuwenden  versteht.  Dafs  Hr.  K/R.  Keichard  alle  dies# 
Bigenschaften  hesitta,  jtnd  einen  unermüdlichen  PlfeiXa 
an  seine  Reisa-Bficher  wende^  hat  derselbe  schön  längst| 
tind  erst  fetzt-  noch  durch  die  ganz  neue  fiattrhaitung 
der  se^hätifi' Ausgäbe  Meinet  vortrefflichen  Guide  dwV^yA^ 
geurs  en  Europt  bewiesen«  undzaigta  es  auch  andiaaor 
neuen  Auflage  seines  PasiagSirs  auf  d€tr  Reise  in  Teuiseh^ 
land  tt.  s.  w.  Et  ist  dio  'eierte ^  welche  dies  lehon  faa* 
kannte  gemeinnütdgo  Reita^Bnch  erlebt,  «nd  Reoentent 
kann  v^rsich^rn,  daf«,  aufeer  dem  weit  beqnemaraii  l^i 
ichen  -  I^Ärmate  -*  welehet  ^f\  Reise  «Buch  eigeatiiaii 
Immer  haben  tollte  —  diese  Ausgabe,  duticii  die^Meng^ 
Von  Berichtigungen ,  einige  ganz  umgearbeitete  Artikid^ 
Und  neue  Zusätze ,  sehr  beträehtliehe  VorzO^«  vor  deA 
Vorigen  erhalten  hat.  Dies  ist  besondert  bei  dem-  AM» 
hei  der  Ks»xe«Rautsit  aftffatlend«-  .    ■   ' 


Aath  duteh  die  beiden  Reitl^-€hftrt»ll  ^«1  dtv  Pagüi 
tMgfer  wesentlich  gewonnen  ^  denn  der  verbesterten  alh 
gemeinen  Pieise -Charte  durch  TeuttehVand'^h9»''.Aet  Ytge 
leger  ein  sehr  brauchbares  Repertorlum  beigefagt^-1u»4 
auf^erdein  noch  eine  Artige  sehr  xompendiM»  ^dkii* 
Charte  der  beiden  Pariser  HaupistraMn.  itb*v  Meftnn^. 
fiber  Strasburg  mit  geliefert.  Kurz,  di^ne-^eua-AiäHMte 
wird  sieher  keinen  Reisenden  iH  Temt'Mand^  iiid»9AcM 
digflatscn,  ' '■   *       <•    '    -^  -«»c--.      .-. -..vS 

•'-'•■•♦      •.    ..•    :••  -.-  .   '.   .r.> 

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'  •                                      •  •  «...  ■'*  •    •  ;K 

.r  .  .  '        ■.    -.     :  .f  .Uv-)Vr«**r'*- 

.  ,    Ffi 


49S         Much0r:'yRtdsnsi0.ntn* 

■        '       ,5.     ■; 
Allgemeines  genealogisches  und  Staats'^ 
.  Handbuch.     LXIV.  Jahrgang,      igii.     Er* 
ster  Band.    936  Seiten.    Frankfurt  am  Main. 
.    13 II*    Sei  Johann  Friedrich  Wenner. 


Das  iMkanate  bb4  mit  Reeht  gelchltste  fofenaniito 
VmrrmuruppUche  \Sia0iu  ^Handbuch  war  ätucK  die  Zeit- 
«mittiftde  t«ift  dem  Jahre.  180$  uateKliroclien  wotd^, 
«ud  emoheiat  nun  wiedec»  aaeli  einer  «echsjahrigea 
Pause»  in  verfttfdeiter,  6an  neuetteii  Begebeaheitea  un« 
•erea  Welttheüa  angemeaaettar^  Gesialt;  Die  Branchb'ar« 
hth  und  Zareakmäfijgkeit  (Ueaar  Arbfit,  die  suei^t  tob 
einem  gelehrten  und  rfihmUehit  bekanjfitea  teatschm 
0e«chllftsmanne  unternommen  wurde ,  hat  ihr  die  lange 
Pauer  geaiohert,  und  waaJge  ähnliche  Unternehmungen 
taben  eieh  einet  riet  und  techtaigj^hrigen  Lebens  %m 
«rfreuan.  gehabt.  Bei  der  AufiSsung  des  Teutsohas 
Kelches  t  bei  dem  Verschwinden  ganter  Staat^  ana  der 
Reih^  unabhängiger  Reiche,  der  schnellen  Verküraung 
fiitfigerV  und  dar  eben  aa  schnallen- Vergrölserung  ande« 
«isr,  nnd  endlich  bei  der  nothwandig  gewordenen  Um« 
adMelanng  dar  Verfiusimg  last  aller,  war  ea  kein  leich- 
#ea  «Unternehmen,  ein  Gemälde  des  geganwärtigen  peli- 
tisehin.  Xnüandaa  der  Welt  tu  entwerfsn*  .Die  Auf« 
gebe  -ist  fedoch ,  aa  glücklich  als  es.  Zeit  und  Umstand« 
nnliefseni  bereits  in  denk  HaiseVtchien  und  von  Schorch 
imttgaseUtan  AUgem..  Etirop.  Suiats^  und  Addr^s-Hand^ 
huhe^  (Weimar  im  Verlage  des  H.  5:  Landes -^  Indu^rU* 
CmmpfirM  1809  und  181I )  galSset  worden.  Neben  diesni 
trefflichen  Arbeit  aber  b^anptat  das  f renik/urfsr  Sfat** 
Handbuch  gleichfalls  einen  ehreuTollen  Rang;  kainea 
macht  das  andere  entbehrlich,  indem  jedea  einen  andn- 
san  Zwech  verfolgt,  und  sonach  auf  ein  vertchiedanec 
BedfirfaiTs  der  Leser  berechnet  ist.  ,  Das  Frankfurtmr 
Mandbuoh  ist  ▼nrtäglich  wichtig  in  genealogUchtr  Hin 


Htshtf '  vmä  vm&fft  nielyk-älofs  die  wirklichen  tonwrai* 
nen  Fürsten,  tontfeva  giebt  avch  genealogisehe  und  hi* 
storische  'Narchrtehlen  tFon  den  endeten  erlaucKten  all«  * 
iiSügigeii  Ffirtten- Häusern  und  grXf liehen  FamHiea; 
«rührend  das  Weimmritehs  tich  anr  mit  den  seuTeraiaen 
Staaten  befaCit , '-  von  diesen  din  Abstammung  in  einer 
historischen  Uebersicht  liefert,  und  sich  sodann  über 
Statistik,  Staats* Verfassung  und  Staats •  Verwaltung  Te?- 
breitfft,  worötk  wisdernm  das  Frank/urter  Werk  wenig, 
und  besonders,  was  die  Constitntion  lietrifEt,  anr  betllHiip 
fige  Nachricht  giebt.  Nur  in  Absicht  auf  die  Address^« 
der  hohe»  Staatsdiener  koauaen  beide  Handbücher  tber« 
ein;  sind  dlier  auch  darin  Texeohiedea,  dafs  das  JPVtmo» 
riiehe  Addrefabooh  in  mehreren  Zewigen  aasführlieüer 
ift^  als  es  wenigstens:  die  Irülierea.- iahrgäage'  dea~rai*» 
rsntrappixflftsn  waren;  denn  in  diesem  Jahrgange  fehlen 
ttoeh  die  Addresstti,  und  sollen  erst  in  einem  s^eiten 
Bande  folgen.  . 

■'  '      -  .    '  .     .  *  * 

Bei  dfeter  Angabe  der  Verschiedenheit  beider  Werk» 
findet  eigentlich  keine  VeTgleichung  Statt,  indem  {edet 
eeiaea  eigenen  'Wmg  ff^l^t,  uad  andere  Bed^rfniseei  dee 
Oesohi&ftsmannies  befriediget.^ 

Wir  wollen  liier  küi^lleh  'den  lahislt  des  Frankfuritr 
Werkes  ansefgen,  und  anr .  einige  Bemerkungen  hiatief 
lügen,  die  wir  ^em  Interesse,  der  Sache  selmldif  sind. 

J.  €apiul.  Von  dea  gelnriSatea,  moaandiisch  regier 
rendea  Sonrcraias  tXmmtlieher  Staaten  von  enropiitehei^ 
Cultnr,  auTser  feaen  des  rheinischen  Bandet« 

Aul^er  den  eigentlich  tu  Buropa  gehörenden  SIMf 
ten,    die  hier  aaoh  dem  Alphabet  aufgeführt  werden^ 

^  giebt  dieses  Capitel  auch  Nachricht  roa  BrvtHUtHf  fm» 
doch  aar  ia  bo  weit,   als  der  Bvasiliaaisehe  Bof  Aedent 

^ifrtugal  beherrschte,  uad  ohae  sieh  über  die  Qepdiiclito 
uad  Verfassung' von  BrasilUn  fu  rerbreite|i.  Dio  verei- 
aigten  Staaten  von  Nord^Ammi^  und  daa  SpaniselMi 
•Ammen,  hJUttn  hier  w.ohl  oine  SteUo  ▼esdiont.^     Wirnnt 


«iitd  n%  amirelasien  wdrcUia?  Ode*  wamm  {tt  Tofeantk 
in  diesem.  jCapitel  -unter  d^n  eigenen  Staaten  anf^^eführt, 
''  d^  es,  wie  auch  Seite  50  ausdrücklich  ^m^kgt^vivfä.^  nuc 
^in<^reneraN  Gouvernement  von  Frankrtieh  Ut7  Knth 
leliJt  hier  das  söuveraine  'Förstenthnm  Wtuchattl^  das 
milz  Unrechl  unter  dfe  nichtfOUTarainan  3Natai|  Tertettt 
Trorden:-'ist,  >     •-  ' 

,\u.Lh  CapiteU  Van  deir*voni^ii|stei|  Monarphan  dff 
•iniCm^attix>p5if«dia|i*lieiipha^   ?rj  - 

i«'-'   .     . ;  ^   '      '.-    \   '  ^  ' 

' Hier  ßndan  ulir '  Mgaiida  Staatan:  PersUn;  '  Cttnda* 
htit  loder  Afgßninmt;'  övarfMit  nehst  Imirttu*  s*-  ArahU 
'$4h4PUr*t*ni.  als:  «) Sphanf: vo»  itf cfcA^ii  und ittfi^ma,  uacl 
^^imon' von  J«mM;  üvHdaxtnn  r; «)  IVo^  von  Ou4^ 
#>-5«2>a/i  Toa  JDeimii^;  c) 'iVai«A>  von  Ciornatilb  od^r  j|r- 
^t''^rundd)Suhah:r9n.B4ngaiim^  -r*  Staat  der  ^  Matat^ 
|en,  wo  der  RajaH  Scindißf  der  Holkar ^  der  Boune<U 
oder  Regent  von  Nagpur ^  und  Rajah  von  JSernr  Ufl4 
iOviVIvry',  und  dar  ü^ja^  von  .8&l^/'l^aor#  angaffihirt  wer« 
4an|  Myiorg'^  Ava  lund  jPe^«»**  '5tfam;  I\ciiAtir;  •  CAiiM^ 
ufatpo»;  Manche.;  dia  s5asräitl^- 5taafr»  Ton  Algkr^ 
^  TunU  und  Tripolis-^    AheuinUn ^  ^vMi^  dm^ch >JCan|ra, 

%.\  Es  w«r  allevdidgi  s<ahr  ««aiBkailSCiig,  hi^r  auch  eiai- 
fa:  Naohrichten  von  -den  a«fsar -< europ^Uaeliaii  ^taataa 
mitiäin^nflechtaa;'  indem,  iImbu  glaidi  dar  algentlielt« 
3taatsmann,  für  dessen  Bedürfnisae  dieses  Ifandhuch  ba- 
yvoliu&t  isti  r  seiian  in  laiaete  GeachXftaa  darauf  hingen 
|a}t»t' ^exd^i  wird»  es  doch  tu  eiaem  Staatengamaldt 
^er  Weit  gehört,  .auch,  von  jeaea  Raiahaa  Umriaae  ta 
liefern.  Dabei  hStten  aber  die  neuesten  Heisebeschret- 
Insallear'^ünd  aii der eÖütfs mittel  henutct  werden  müssen. 
3tatt  ^saen'  finden  wir,  da£B  dieses  Gaaitel  fkst  unvar« 
4i|d«^t;aus.ilem*£rüheinBB  ^Jahrgänge  von  1805  abgedruckt 
ia|üQ.>Jlabera8«'es  dann  ^ekommea ,  dafs  Tunhin  noch  als 
«i^i  eSf^nea  Reich  aufgeführt  ist,  und  dia.Nachricbt^a 
Yon  damselbeji  nur  bis  1748  geh ^n.  Der  Verf.  hStte 
^a  Barrpw'f  und  Re^auarä  de  $t,  Qraix^t  -Reihen  erss- 
lian,  kikinani  d»U  !rnhki^  aut  CMiiacUn^  vairdidigat ,  d«l 


KmUirtHtim  idnäm  bi^^n.  In  ctetT'  S'eerä'ubet  -  Staate^ 
sind  gleichfallf  Veränderang«!!  vbi>g6falien ,  die  'hiec 
mcht.  «^ge^Kpigt*,  verdan.  ;  Bili  iOff  jii»i«i»»  Käfeten/^F^^ere« 
tSfCs  Reisen. ii^!ig«8e|iea  wenden  müssen^  Wir  sweifelH: 
Ufcht ,  dajf,  hn\  ^fi»  künftigen  Ji^hrgängen  dies»  FaKIok 
Ypi>  der  »ufnAerktameit  Kedaciio«  reibf^sert  sejn  wjBv^ 
den,  und  en^pifehlep  hierzu  als  HnümiiMel  Maliti* 
Brunos  Annales  ^fs  Voyages,^  dif  Ml^tm^  Geogr^.^phe" 
merideh ^  .  v,  Zimn^erman n'x  ^ Tascfienhuch  ^ der^  ^ Reisenm 
und  die  neueste  Kunde  von  Aj^ieri^  jon  Ehrmannf  ^o*t? 
gesetzt  von  Lindner,  Auch  werden  im  Moniteur  und 
hn' Journal  de  V Empire  häufig  Nac)iric)iten  und  Auszüge 
aus  den  neuesten  Reisebeschreibungeu  geliefert,  daher 
diese  Blätter  zu  Rathe  gezogen  werden  uiüsseu« 

III,  Capitel.  Von  den  Souveräins  des  Rheinischea 
Bundes.  Dia  ■  whr  gu^  geWhylebeiie  hütorisehe  Einlei- 
tung SU  diesem  Csipitel  liefert*  etue^^Ufte  Uebet'stc'ht  ^^ 

^ehiteks«le/Üesidli^einelige»i'«)ln«ri{ch  -'t^fts^hett  Reicht; 
und  c^r  ^BtsHeiii^isg'  des  Rhein<seli«n» Bundes.  ^  Rec.  fin*^ 
det  an  dimär  idi&ftig  gc^evelnieteii^  Sld%ce  nur  einen  eitt^ 
tigen  Ausdruck,  unrichtig,  ..uilt^dl«s4  l^richtigkeit  be» 
steht , darin, ^  daf^., das  röiniic V ^<^^<^^t  H.eipl|  seit  den 
Jahren  8qq  bis  iBp6  dif  zweite ^s Q'hp  njir^^Epqche ,de^  rä-* 

^mischen  liei^chs  genannf  wird-,  .]^ei^al^r  Achtung  für  di^ 
gegenwärtigen  Te^t^ff^^,,  kann^  JH^jPÜ,  »iql^  ef  nicht  ver^ 
hehlen,  "d^f^^i^e ^Vorfahren  Barbaren  waren,  und  daf« 
die  tausendjähirigeyGeschicKte  des  .teiA^scheu  Reichs  mit 
ivenigen  sehr  be&chräi^ten  Periadpu  nichts  als  Anarchie|^ 
Usurpationeii  ,  .  iiine.rliche  Kriege,  Priesterwuth  und 
Volksbetrug ,  Verheerungen  ,  Rau)) ,  Despotismus  und 
Farteigeist  aufzuzählen  hat.  Es  möchte  daher  schwer 
•eyii,  di<^  SckMhMeJi  dfesät" Epoche^  im  Vergleich  mit 
dem  ZeitaUer  der  Antonihg  anzuzeigen:  Gott  bewahre 
UII3  in  Zuku^ll  (iir  «al^h^n  .8«h4nliaiC^>tt 

Die  .Rjieinisoha  Bandefacfe  ,tjit  nicht  mitgetheiU 
frotden,  un'l.  wird  i^a}irschaii\li^  .er jt.fm. Zweiten. Baad#^ 
wenigstens  im  Auszuge ,  aufgeaomman  werden ,  wo'  dia 
jDäherau  Bestiiiuiiung;en»-  der  Umfang  und  die  Staatokräfta 


I 

i 


4«?  Boitd«tttuft«n   wntlSufifcig«r  Jb^igehraekt  nad  iUtit* 
tifcli  gewürdigt  trerden  fiollfii. 

DIb,  FfivtteB  dM  Rheiaiiolitn  Band««  sind  nach  dem 
Alpliebet  eefgefährt.  Die  httteritehen  nnd  genealogi-* 
ecbea  Ne^hrichten  «ind|  meh  der  Ait^firflli^rev  Jehrgäa^ 
ge,  xunt  Theil  niiTerandert  ab  gedruckt,  und  tum  Theil 
Bach  den  neoeetea  Verftndevangeii  beriektiget  worden. 

ly,  CqpUfl.  Von  den  ebemaligen  Regenten  undFfir« 
iten,  welebe  durch  die  neueven  i^eitumstinde  ihrefi 
^beilt  mit  3ottTerainetMt »  ^eiltmit  Landeeho}ieit  beses« 
•enen  Staaten  ^nd  Lander  Terluftig  geworden  ^ind.  Wir 
ilnden  hier  die  Beurbons^  den  vormaligen  Kirchenstaat^ 
das  Haus  Bramnsekwfi^  ^  ^ie  vormalige  Kurlinie  Heu*% 
Ifoisau  •  OranUn  ,  «md  die  depossedirtea  geistlichea 
Fürsten  und  PrilaU«. 

'  Bei  Rom  müssen  wir  bemerlEen ,  dale  e#  unrichtig 
Sit,  wenn  diese  Stadt  hier  eine  kaiteiKche  freU  Aeicks« 
ftadt  genannt  wird.  Et.  g^a^  keine  fmian  Rei^tstidtt 
]nebr4  t^om  iat  «war  nne  ei7ie  impdriaü  i  hnt  aber  gleich« 
wohl  eine,  von  anterei|  ehemaligen  ReiduMtidlea  durch« 
aus  vers^hiedc^ae,  Verlaflnang., 

F.  CaphßL  Uebdg*  'wehliche  Ffirsfen  ohae  Sonre- 
rainetlt  oad  Land^shohfit  in  Tifktsohland'^*  Qtnerreichjt 
Italien  a«  ff.  w.  Hier  vennilet  man  ^lle  fran^dsische 
Fürsten ,  die  um  eo  weniger  hi(ttaa  ausgelassen  werde« 
f ollen,  elf  ein  Geicltaftsmaän  eher  yer^nlassung  findet, 
eich  nach  den  Ifäutem  JBenffvsiif,  Tar§nt,  Dalmatiin^ 
fUvoli^  4uernädt  u.  t.  w. ,  alt  nach  den  Altitri^  Bar" 
hsrmi^  Chi^i^  SehilH^gt/Orit^  Jablonows^x  n^d  Nitsviict, 
äu  erkundigen. 

FI.  (?apit€l^  Von  griiUehea  Famjiiea..  Auch.hiei 
fchlen  flie  französischen  Grafea. 

Rec.  wünacht  dem  S$mmis--  Handbuehk  allet  Gedeihen, 
welches  dasselbe  durch  eeiae  Brauchbarkeit  »ehr  ver« 
dient,  hofft  aber  auch»  dafs  den  kieV  angeseigteu  Mia- 
geln  in  den  küultlgen  iahrgüngea  abgefiolfdn  umd^ 
wird,  ^         •'-'     ■     ■  • 


Bücher  •XMeengionem         433 

Beiträge  zur  genaueren  Kunde  der  hon. 
Baier*  Monarchien  bearbeitet  von  M^  G.  VT. 
^.  PtKSirscHBRt  ordentl,  Prof,  der  Getch»  ajfß 
illustren  Christ*  Emest.  Collegia  zu  Baireuth^ 
Adjuncten  der  philos.  Faqiltät^  und  Mitglied 
verschiedener  Akademien  und  gelehrter  Ge^ 
eeUschaften.  L  ßd.  igll.  Ji^Ui.  u^  375  S. 
8,    München,  bei  lacob  GieL 

s    Aach  unter  dem  Titel : 

Statistik  des  FUrstenthume  Baireutlu 
iL  Theil.) 


.  Bairmith  Jiat  •inan  «lelit  naliatvlolitliclieii  RdoK* 
thum  mn  hiatoriielM»,  geof  rapkiMikeB ,  topographitchet» 
und  ftHm  Tiiail  aip  ftatittiaehatt  Quallan'  und  HSIMntt- 
teln  aufsaweifan.  Dia  Brgiabifkak  derialb«ii  im  Allge<; 
neiaati  ax  klärt  sich  aua  der  Badantanhait  dai  Pür«taii« 
thunu,  jo  klein  at  aoah  an  anlk  ist»  Dia  Gaiahlchta 
hatta  dia  ihrigan  dan  VarwidEaltiiigeii  sn  vardankeii| 
worin  das  fiqrggraf^um  Nürnberg  ▼arfloahten  'war; 
und  woraua  sich,  das  Ffirstantlkam  «l^aliied.  Zn  diesen 
Verivickelttngan  trug  das  Bnrggrafthnm  als  solchat ,  IittA 
saitJdas  PBrstan  Johmnms  Jlh  Toda  im  7»  1430,  die  Ver* 
bindungrial  bei 9  vi^at9iA  bs  mit  dar  Mark  kam,  dia 
Fritdrick  (/.y,  Johannes  Bmdar  and  Nachfolger ,  fünf 
Jalira  tiivar  arkanffc  hatte.  Biaaef  sog  Erbfolge  «Ord- 
nangen,  Thailungani  Wiadarrarblndnagen  getrennter. 
Thailat  .Vardndarungaa  durch  Tanach  und  Kattf  in  vär* 
f ahiadanen  Intarralleii  rqn  Junten  nach  ticH »  und  ans 
dar  Wieder aareinignng  mit  dar  Kurmark  seit  179T9  giang 
das  Schicktal  der  naaeren  Saat  harter»  nimlioh.die  Be- 


setzaag  d€9  Landes  durch  franzöiisclie  Truppen ,  den 
7.  October  iSoö,  die  Abtretung  desselben  im  Frieden 
▼OD  Tilsit;  die  französische  Administration  und  die  .end,^ 
lith«.  Verfeikun^  an  Bäiern^  den  30.  Junius  £810.  Für 
jejden  die^/er  ^ngeseigi^n^GAg^nstSiide  liers  sich  aus  dem 
Arsenal  der  historischen  Literatur  eine  ■  bedeutende  An- 
ffthl  Schriften  nimhäft  machen  y  wenn  es  hier  der  Ort 
erkubie«  "    i  •..-«-'      ^ 

Schon  im  J.  ij6i2  hatte  (was  die  Topographie  des 
La<ide#.  betri^ ).  Christof^  Schltupner  zu  Hof  in  seiner 
Iiarmajiia,.€'O\f^g€li0rum  £^^istji^0ruiH  dominicalium  eine 
kurze  Skizze  der  Aei^ter,  Städte  und  Schlösser  mitge* 
theiU,  den  nachher,  iCenUck  in  seinem  Brandenhur gischen 
Cederhain  1681  copirte.  So  mager  flM  Gerippe. i^t^  ao 
verdient  schon  eine  blofse^  Nom'enclatur  den  Dank  der 
Literatqren  ^n  da  sie  df  n  .Naiaen  von  Orten  und  Plützvo, 
worauf  sich  der  dreilsigiährige  Krieg  warf>  erhielt.  Wie, 
viel  gilt  da  oft  nicht  der  blofse  Name?  X,  WilPs  Para^ 
disus  piniftr;  oder  TeutfßJ^is  JParadits  im  vortrejßichen 
Fichtelberge  f  blieb  Manuseript;  wenn  Matthias  Grofsen^ 
der\pit  in.  seiner  ^«r^.r  uvtii  Markgräfliehtn  Br»ndehbur^ 
gifphen,  Landes^  und  ifUgmUtm- Histi^ri^  (Schwabaeh  1749) > 
b.^utUe,  zkuc  Beuctheilung  des'  Werthes  dienen  kann,  so 
Wäre.d^|p,Topogi»pkie  %vt  der.  Zeit  nibht  viel  mit  ihr  ge- 
holfen gewesen,  da  saaj meistens  gesehiehtiich  ist..  -Auf 
Qwg^jp^ui  UünfCsLfatiMn  t^ßgra/^hicutn  des  fränUschtm 
Kreises ^.{frtkti)K.f^r\  ültd  Leifnig  1747),  wie  auf  J.  Ksup. 
J^ndst^ukfs  ge^^raphischf'Statiniseh*  und  tapo graphisches 
Lexie^n^wton  Franken  (Ulm  1799  — XS04  VI  Bd«.  8-)  kani» 
mft9  vsenjg  haUen^»  -  weijv.  bieide  gleich,  nnhaltbar  sind, 
H^ehrimf gerafft,  als  ^sijchtet  haben,  ^iktp  M^ifgA  aiz 
Verlegern  oder  an  UnterstMttHiigv  viallefcHfrtnifidi  aus 
polirischen  Ursachen y  blieben  Joh.  Gtutf^^  Biedermanns 
Pfarrers  «u  Untersteinadi»  «nj4  Arnold  Langes  (Hofcom* 
und  .Gonsisto.rial  Käthes)  itopograplitsche  Werke  tuige* 
^TUcH^9  vtrpraiis  wabBsdimolieh  .xnm- Theil  des  Gonsist. 
l^athei.Dr.  J«/t,.  JC«pp^ 's'tthüt^aree  AlphaheUfchs*  Fer* 
zei^hnijfs  aller  Ortschaften  it»  dem  ^ürstentbauHw  Baireuth 
{^7PS)    entstanden  ösf«  ..-r-v   J^ne  einzige  t>eila  dessalba« 


ikut  atelit-WcrÜiy  al«  ein  B4ii4  dMC»  vom  Reot  Poni  21antal 
JLangöliushet&^gegehenen  BeschrtiHing der  in  dieLandei* 
hauptmanfuckaft  zum  Hff  gtk'ötlggn  Oerter.  Ueo* ,  dmr 
-die  sicherß  Nachrichten  von  Br^denburg i  Culmba^h^  wot*  * 
iu  ditfse  Beachraibung  enthalten' ist,  besitzt,  darfdari« 
jAevfk  V^xiai ter  beictimmen,  dafr  der  Text  in  (twecklosen) 
•Noten  ersäuft  tat.  Büsching ,  *der  aoM  teinheimischett 
.Qnelleii  stopfte,  und  die  Knast  verstand,  sich  an  die 
rechte  Quelle  «a  wenden,  und  aas  ihr  su  schSplen,  ist 
«pch  immer  in  neoifraphischer  Hinsicht  classisch,  und 
lifst  die  Lesicof;raph«n ,  Itinevographon ,  und  aadoea 
O^ographen  apSterer  SMt,  wait  hiMtar  sich. 
..    .'>      ,'        . 

Daraus,  dtik  Christoph »LaUrury  4er  schon  i68c  aaia 
Werk:  Burggrafiatus  Noriei  Principatus  mpcrior^  her- 
ai^sg^h,  'Uttd  ritt  dem-Zosatie  tum'Titdl:  ^tcuti  nunc  so 
haboty  das  Oeffihl  und  BedfirffniXs ,  den  lt9Utand  danoh 
«teilen,  .]ebendi|(  beurkundet,  darf  man  nicht' fntKern, 
<dafs  er,  odar  raiue  Nachfolf^r  die  Statistik  glücklich  bo-« 
Arbeitet  hltten.  Sein  Werk  telbit  war  nur  ein-flfichti« 
•ger  Umrifs  des  Landes ,  und  arst  hundert  Jahre  apKter 
erschienen  -des  Iianddrosten  Joh,  Heinrich  Moyor's  Nach- 
richten'  wm  der  politische^  und  öhonomiseheh  Verfassung 
des  Fürsienthums  Brnreuth^  Gotha  1780^  woraus  zwar 
Jok»  Heinrich  Jakobi  die  statisHseh"  geographische  £a*. 
Schreibung  der-  ^'Fürstenthümer  Ansbach  und  RaireutK 
X  Berlin  1794),  alles -das ,- was  das  Fürstcnthum  Baireuxh 
anlangte,  wörtlich  entlehnte,  und  die  statistische  Hand- 
>bibel  wurde ;  allein  weder  Mayer^e  ( an  sich  sehr  «chäts- 
bara)  Nachrichten,  noch  Jakobi ^  genfigen  —  nicht  lo- 
ser, da  seine  Nachrichten  weder  d^n  Umfanf^  der  Siati- 
^ik  und'  ihren  Inhalt  umschliefse»,  noch  ^r  die  St»» 
tistik  ganz  einheimisch  sind  —  nicht  dieser  >  da  er 
nichts  wefter,  ah  Abtchjreibar  ist.  Mit  den  vertrautet 
iMefenf  über^das  Fürstenthwn  Baireuih  vor  und  nach  dem 
^reu/siechen  Regierungs  ^  Antritt ^  Baireuth  1794 >  einem 
aaichten  HinsoBnement,  das  jede  neue  Regierungs- Ver* 
Inderudg  in  der  Partei  der  Zufriedenen  nnd  l/ntarfria* 
denen  hatronnri^en  pflegt,  hätte  man  es  nicht  so  aroAit* 
Hob  liakilie*  aolleit)  alt  et  in  dan  Briefen  ^ur  Uorithtig» 


wng  derielben  1^4  ^^olMlieii  ist.  leife  und  (SI«MJ^fliigttll 
in  ihrer  Berit^htigung  unter.  Wer  seine  Kraft  unwertk 
▼ergeadety  verliert  dtin  Wertli  der  Kraft.  —  Etaeaaffiitieii* 
'  'de  Ersc^heiniing  ist  es,  dafs  wfthrend  der  ganten,  für  etat!» 
ettsclie  Mittheünngen  so  liberal  gesinnten  preufs.  Regt«» 
vang;  aufser  des  Verf.  der  Uehgrtiela  dtr  Stadt  üiff  f  Vf27% 
das  Hrn.  PA.  Ludw,  von  Weiurshausen  gegenwärtigem  Zv» 
stunde  d«f>  l^andtshauptmanneehaft  Hof  (Baireath  T792)» 
kein  einsiges  statistisdias  Werk  ersokiatteA  ist;  denn  daa- 
ianri^e  ron  J,  A.  P.  WHtrich:  Erinmorvngem  für  dU  JETm- 
seokntfr  des  Fü^^stentfutate  Baireuth^  aus  den  -pireufsischmm 
Regierungsjal^en  t^^x8p7  (Büimtth  180S)»  da*  daft 
Nachhell  des  Andenkens  enthtlr,  liefert  aar  aiftisAna 
TOvtrelEltöhe  statistische  Data. 

Alle  diese  Mingel ,  FeUar,  Itiekea ,  fcearogaa  da« 
fira.  Fttien/cAer.,  ein  eigea^n  Wwk  fSr  die  Statistik  dea 
Pfirsteatkums  anaxuatkeiten«  Sckon  vertrant  mit  der 
Gesohichte  und  Topographie  desselben,  wie  mit  anderea 
dahin  gakörigen  (gelehrten)  Nathrickten,  wovon  ar  Im 
I^ruoke  mehrere  mitgatkeüt  hatte,  fohlte  er  si«k'  als 
Lehrer  verpilidrtet,  und  ab*  Gelektter  befoehtigt,  aichl 
blofs  alles  das,  was  äim.die  Leetüre  und  eigene  Local^ 
kenntnifs  aa  die  Rand  gaben,  ia  diesem  Werke  nieder- 
anlegen,  sondern  anok  das  Sehwankaade,  Schief a,  Ua- 
jrichtige  in  den  Hülfsmitteln  nach  Quelian  und  nach 
aeiaer  topographischen  Keantaifs  au  beaicktigen.  Dien 
Frucht»  eiaes  viel)Ikrigan  Fieifses  nnd  oft  kostopieliger 
Bernükungea  avheisckctt  u&seren  Dank,  den  wir  ika^ 
nickt  besser,  als  durch  eine  etwas  auiffihriidie  Anzeige 
des  Inhalts  mit  denienigen  Bemerkungen  begleitet,  sal- 
Jen  kSaneä ,    woaa  uns  die  Sacke  selbst  TcranlaCst. 

Das  srste  Hismptstückf  womit  sieh  dieser  Band  alMa 
keschdfeigt,  ist  iiberjekri^>ent  Pkx'ijcA  •  öianamüela 
und  anderweitige  Beschaffenheit  der  Landes»'  Dieep  Clekea« 
eckzift  ist  unrichtig;  denn  sie  palst  nidit  auf  dta  Ein» 
wahaer,  vo&  devea  Nationalbestande,  Spracka»  Raliglea» 
^tten,  Charakter,  Nattonalfleifse,  Geifteteitkar,  Wie« 
sensokaftea,  Kdnstea  hiar  die  Reda  laC,  and  aaderwifti» 


Bju^hir  ->  R^etn sinnen.  4Sf 

g^.  Seichrffenhtit  ht  ein  %n  viel  iMfender,  «Tfo  letK«r 
Begriff.  Besser  wäre  die  kurze  Uisherschrift  gewe^eale 
Darttellttiif  ile«  Gebiets  ujid  der  £iiiiivohiier  det  Fiia^- 
«tentliuittSk  '        / 

Du  stvsft«  ir«w^u«d«fc  (odcrt^eitw  Theil),  dessem 
Folge  der  Verfasser  aieht  ahnen  lUfst,  wärde  aUdaiue 
(die  Darstellaflig  der  Verfassimg  und.  VerwaUung  uior 
scblie£seny  und  ein  drittes  müfsle  die  Statistik  der  ein- 
zelnen Orte  enthalten.  Er  zerlegt  das  Gante  in  IV.  Ab* 
jchnitf^,  wovon  der  tnu  von  dem  Laude,  der  zwttt^  veil 
den  Einwohnern»  der  dritte  von  den  Pz^oducten  nndi  den» 
Nationaifleirse,  der  vrsrfs  von.  der  Cultur  des  Geistes^ 
der  Ersiehung»  den  Wissensehahen  und  Knnsteo  hau* 
delt«  Jeder  Abschnitt  lerfdllt  in  Gapitel,  diese  in  Unter* 
Abtheilungen ,  und  letttere  in  Paragraphen.  Das  Ga^»f 
iit  gut  geordnft. 

Lnnd»*  »aeli  einer  karten  EInleitnng  Über  die  Ge« 
eehichte  des  Landes  ^werden  Lage»  Gr&nsen»  FlXcbenin« 
kalt,  Gebirge I  Th&ler»  Gew&sser,  Quellen»  minerelische 
Quellen»  Klima,  Witterung»  Beschaffenheit  des  Bodens, 
EinUieilung  des  Landes »  Besehaffenheit  der  OrUohaf ten» 
Wege  und  Ghansstfen  angegeben.  —  Dm  Fdrstenthuim 
liegt  unter  26«  —  39^  65'  Länge»  und  49»  35'  —  ^^  z^ 
K.  Br. »  nfithin  also  aueh  nicht  in  der  Mitte  vp;^  Teuuchm 
landy  wie  der  Yeriasfer  glAubt.  Seine  beiden  Theile, 
das.  Ober-  und  Unterland,  werden  von  dem  Cehemali«'- 
gen)  Bamberg» jcAsn  dnrchschnltten.  Den  FlächenraunA 
achligt  er  approximativ  nicht  aal  5$}»  wiei  J^  Em,  Stier- 
Ungf  und  3  oh»  T.  £.  Hof  mann  ^  und  auf  72^  wie  meb- 
srere  Geographen »  sondern  auf  62  Quadrat -Meilen  an^ 
die  grdfste  Ausdehnung  beträgt  25  Meilen  in  der  Länge, 
und  9  in  der  Breite.  Das  Land  ist  noc^  nicht  ausger 
snessen;  man  hat  also  auch  noob  kejne  richtige  Charte. 
Das  Unterland  ist  meistens  Ebene}  im  Oberlande  wech* 
eeln  Gebirge  und  Thäler.  Das  Hauptgebirge  ist  da% 
echon  von  C.  B>-uic^  1683 >  *^  vollständigsten  un<t  rieh*' 
tigsten  aber  von  «/•  T;  B.  Helfrecht  beschriebene,  Fich» 
iügehirgf  woi^acb  dfr  Verlasaer  die  einialnenTheile»  als 


438     '    Buch  er  '  Re'cen  fion^tn. 

te^  Ochsenkopf ^  d^fl  SehnUhtfg^  Ä^n  Sfthlofthgrg  iflfft 
idftin  Rudolfsteintj  den  Sehlojsherg  mit'  dem  EpprecHts- 
sttinej  de»  grofsen  und  kleinen  Kttmhe^gi  #eif  Itcot  odeir 
Xiuchsy  auch  Luisenherg  mit  Bur^-  und  Haberetein^  den 
Kossein  ^  den  Oedewald  mit  der  AoAen  MuUe,  und  dem 
ToAUn1copf€y  deti  Fahrn^  oder  FarthU^eh^  den  Nufshart 
mit  anderen  kleiner<in  Bergen,  die  als  ^weigpe  oder  Aeste 
betrachtet  werden ,    in  besonderen  Parkigl>iqphett  darstellt 

Das  Wunderbare  I  Wilde  und  GhfMtische  der  unter 
^einander  geworfenen  6ranitb]5clce  und  Ihrer  Bildun- 
gen, bat  dem  Verfasser  die  richtige 'Bestimmung,  wel» 
eher  Tbeil  nicht  blofs  der  schönste,  sondern  sogar  der 
grofste  ist,  (»eraubt,  und  ihn  tu  Ausdrficken,  die  «a 
dem  übHgen  ruhigen  Vortrag  nicht  passen ,  und  zu  ib» 
Ten  Wiederholungen  Terleftet «  t.  B.  ^ev  SchUfsherg  be- 
wirthet  an  einer  Stelle  auf  offener  T^fel' mit  einem  groi 
fsen  Vorratlie  von  Heidel-  und  Himbeeren ,  S.  14;  die 
Katur  seheint  dem  Beobachter'  ein  3ch»«yidach  'tattt  stei- 
"kiernen  Blöken  bei  eitt  fallen  dem  Ungewilter  aa  gelegt  tu 
babeii ,  S.  15;  auf  dem  Looshergg  verSüfut  die  mütter- 
^che  Natur  die  Muhe,  mit  welcher  mad  die  Felsen  be- 
ftpigt,  «m  ihre  grotesken  Schdnheit«i'*  tu  betrachten, 
IdadnrcA ,  dafs  sie  auf  vielen  PItttteh  ihren  reichen  Tiscb 
ittit  Heidel-  und  Himbeeren  deckt,  S.  i^;  es  scheint 
iSsst,  als  wenn  di^  Natur  abiichtlicb  4uf  dem  Kossein 
ein  Wetterdacb'  für  Reisende  und  Hirten  besorgt  babe, 
Seite  22.  '  .         '  • 

i       '    '  ' 

ThBUn  der  FiehuUety  wo  die  fhihe  und  der  Maim^ 
}ieii^'  nach  Süden ,  dieser  nach  Westen  sich  entbinden» 
'dlis  OeUnitzthäl^  das  Saalthal ^  dai  Laniittkäi,  das  Selä* 
dachtJialy  das  Mayerhofthal  ^  das  ^gerthaly  das  Rbslathai^ 
das  schönste  unter  allen;  eintelne  kleinere  ThStert  das 
TTemmersdorfet  und  l^eidenhergertTiäl  ^  die  berrlicben 
Mainthäletf  der  Aischgrund^  gehSi^n  in  fleu  stilleren 
Freuden  und  Genüssen  der  Natur.  Die  5e€n,  als  der 
Fichtilsee  und  der  fFeffsenstäiter ^  sind  blofse  Weiher* 
Seit  dem  achtlehnten  Jahrhundfett  nimmt  die  sonst  gro- 
fse  Anzahl  von  Teichen  betrSdhtlicb  ab*.   -Er  tbeilt^  W9ß 


Bücher  ^  ReC'en^ione^  439 

df«  Stacht  fordert,    den  Main  in    den   r^nhtH^'Alerhti 
Jiotlunaynsbrunntn  in  dem  sogenannten  Simmtlbucfie  en^* 
•priiTgt,  und  sich  mit  dem  Q^cit,    0$lsniz ,   MitUlhaehi 
JptUin^  Mennigau  vereinigt,  und  in  don  weifst  «b»   der 
9m%x9  Zu&itfse.don  Qndllen  -Oe/jniz,  Kronach ^^Tpebftüst^ 
Sch.orgastj     Suinaeh  nnd  Schwarztich  verdfitikn      Wenn 
wir  auch  bei  dieser  B«fcL«eil»ung   der  einieln^n  Quellen 
«.  B.  «olch«  Ausdrucke)    der  Berg  «chwiut  die   Qnelle 
auf ,    und  selbst  das  Kleinliche  nicht  tadeln,  wollten ,    to 
wünschten  wir  doch,    daCs  dieses  Kleinliche  ttngefäh/ 09 
praktisch  »  wie  von  Mensel  und  von  HdJ\  in  der  Bfischrei- 
buDg  der  Flüsse  vorgetragen»  und  der  HauiK^unet,   die 
»  Verbindung  des  Mains  mtt  der  Donau  nicht  unberührt 
geblieben    wate* .  .  A-ufier  dwn    Main   werden- noch    die 
Saale  mit  der  Lo/snit»  oder  AtUk.hthstenhuthe  ^  de^lZ/i* 
Tichshache\    der  LamiZy    dem  Grünau^     der   oberen  und 
unteren  *Keg?iis,  der  Selbig  ^'dtm  5t€&en&ae&,' detthiSrinv 
gischen  Mujsnitz^    die  Bgtr  mit  den  kleinen  ZuflüsfienY 
dem  Lehsun^  der  Selh^  der  lR#^2a;   die  iViite,  die  Pr«^«« 
nii2^    die.-.  iisdni>  mit  der  Zrn< ,    der  gröfstren  J9\L)rach^ 
4er  unteren  Schwaba^h*^    die  Afseh  mit  den  verschiede- 
ne^  kleinen  Zuflüssen^    und  der  &ke\    dar  Bitbert ^    4i** 
XfOcVu.mit  der  Truppaoh}    die  Krinaehi  Akm&Jil^  Creu* 
Jsenj  Thiemitz^  Lami$9f  Langenau»Oslsnits  ukd^Üifbach' 
genau  dttaiUirt*  .  . 

,     S9. reich  das  Oberland  «n  PIÜmoi^»  BSchen»  Quellen^ 
so  reich  ist  es  an  mineralischen  und  (xesuHd'- Brunnen  $' 
aber,  d^^wegen.  bai  dis  ji^:raiuf<r*f  •  Bad   noch  /»icht  die 
herrlichsten  Anstalten.    ^^    Nach  den   verschiedenen  Ge« 
g^enden   wechselt   das*  Klima;    im  Untevlande    meisten« 
ni^dr.  im  Oberlande»   nnd  xwav  in  der  Nähe  der  Gehir» 
ge,   rauh«      Dar  Boden  im  Durchschnitt  gut,    im  Ober-' 
lande  mehr  lehmig  und  steinig v   im  Unterlande  sandig' 
und  l^lkartig.      Im t  Jahre  179a  rechnete    man  227,106^' 
T;Agweirk«an  Privat  TAeckern,  900,07}  an  Privat*  Wiesen»' 
5»33S|<An   Gärten»    ^,159!  an  Hnthweidtfn,    54«650,i  «n 
I|oUv.  die  sämnttliehen.  Waldungen  im  Jahre  iglo   be*^* 
trugen  252^699  Tagwerke»  wovon  133  043I  Domainen  wa-^ 
reHt    Erst  in  Hauptmaunschafften  ( schon  seit  1464 )  dann 


440  Mucker  ^  Reeensionen. 

(tcfit  dem  18.  ApviL  I797)  in  Krei«e,  diete  in  Attilter  A* 
getheilt,  «ablte  1806  das  gaiiie  Föntenthum '7  ImmedittU 
SUdte,  12  Nebenst&dte,  43  Mirkte^  1961  Kirchddrinr» 
Weil^r^  ftttsammeii  2,034  Ortocluifteii  mit  38,576  Feaer* 
stellen»  von  denen  61S36  in  den  SUdten,  die  ttrig»a 
nuf  dem  i:.ande  waren.  Die  Häatersabl  in  den  St&dt«i 
und  Märkten  belief  sich  im  J*  1798  auf  33,211 ,  woroa 
Xf842  gan»»  3,141  halb  massiv  waren;  in  den  Dörfer« 
'  und  Weilern,  die  freundlich  aus  einander  gebaut  sindf 
nnf  18)815  alte I  und  l»7?6  gant,  5,349  balb  massive,  und 
10^793  mit  Ziegeln  oder  Selnefer  gedeckte  neae  Hiluser« 
X)as  Assecuranx  -  Quantum  betrug  im  J4 1777  för  die  Hau* 
jer  und  Gebäude  auf  dem  Lande  914689034}  Fl.  RheinL  , 
im  Jahre  1808  «her  23,076,010  Fl.  Rheinl.  Der  grSiata 
Theil  dar  Hccrttrafien  besteht  aus  Chaussee« 

JSinmo^nen  Das  Total  der  Bevölkerung,  die  der 
Verf.  von  I530  an  in  verschiedenen  Intervallen  mittheüt» 
{iebt  ffir  das  Jahr  i807^eine  Seelen^ahl  von  250,7089  wo« 
Ton  121,290  männliche,  52,043  Slädter,  ungefähr  6,oo<» 
Katholiken,  2,500  Refnrmirte,  einige  Grieohen,  und 
3,300  Judep  sind.  Die  Folgen,  di«  aus  den  Populatiottfl- 
Tabellen  g#togen  werden «  sind  sehr  intevassant,  «.  B. 
die  Getr%ttteu  verhalten  sich  ca  dan  Gebomen  wie  i  xa 
4,^;  die  Ehen  in  den  Städten  tu  den  Ehea  auf  de» 
I^ande  wie  i  si|  yr»  ^^®  Unehelichen  in  den  Städtea 
SU  denen  auf  dem.  Lande,  wi«  i  lu  3|;  die  uaehelidk 
Oebornen  bei  den  Evangelischen  In  den  Städten  in  dea 
•beliehen  wie  i  xu  7f  $  bei  dian  Reformiifen  wie  i  la 
^7;  bei  den  Katholiken  wiie  i  lu  19.  Die  Matter  pflegen 
oft  xwei  Jahre  lang  die  Brust  ihren  Säuglingen  xu  g»^^ 
heu.  Beinahe  sämmtlicho  Einwohner  sind  eingebomo 
odor  fremde  Teutsche,  einige  feanxösische  Aefugidt 
(nach  Aufhebung  des  Edicts  von  Nantes)^  1798  nooh  1371 
•inige  Italiener  und  Griechen  abgereichnet.  Die  Active 
Capiulien  wurden  im  J.  1808  im  ganxen  Lande  «u  13 
Millionen,  dio  Geldren^on  xu  200,000  Fl.,  die  Natural* 
Irenten  xu  3ob;ooo  Fl«  angeschlagen*  Die  Lebensart  ist  im 
Oberlande  kärglicher,  als  im  Unterlande.  Bm  den  Hodk- 
Bciten  das  Laadaunaat  gatohieht  die  Aii#erbung  (Anra^* 


'S 'S  eher  •  RecenftoHen.*  ^j^t 

änikt  gtUftimt)  dttrcit  einen  Wottfiihter>  (Sciiihuseir)^ 
Sittd  die  Präliminar -Artikel  berichtigt,,  lo  wir^d  ein  Tag- 
^^T  Bauthschaü^  d.  h.  iii  der  von  den  Aeltern  der  Bratut 
Vortnnehmendeti  Besichtigung  des  Hausgeräthes  Und  der 
Herrlichkeiten  des  Bräutigams,  angestellt,  während  weU 
l^ier  Zcsit  die  Braut  in  dem  Hause  des  Geliebten  bleibt, 
Welcher  (sollte  der  VeHasser' hier  nicht  zu  sehr  alT^gev. 
^tneinern?)  sich  sogleich  in  den  vollen  fiesiti  ihrer  Per- 
son setzt,  und  mit  ihr  die  Eheprobe  vornimmt.  Dei^ 
Charakter  ist  biedeir,  im  Oberlande  tlrotzig^  im  Unter« 
laude  geschmeidig. 

Pröducie.  Grat  tind  ^ütterkrauteir  zulSngHch;  be- 
iönden  gedeihlich  für  den  Landbau  war  die  Aufhebung 
der  Gem^inhttten,  d«n  24.  Jun.  1796;  man  kann  5,20^ 
Baireuther  Sra.  Dinkel  und  Waizen,  8,220  Korn,  8>od6 
Gerste,  1^9190  Hafer,  700  Ei^bsen,  Linsen,  Wickln,  1,400 
Lein^  i7<5^  ^*  Erdäpfel,  als  Aussaat  annehmen;  Tabak 
Wird  auf  1,300  Tag^erken^  gebaut;  ftöpfen  aut  360  Mörm 
gen;  Wein  wächst  l>Iofs  im  Unterlande;  Jder  Iphof^i* 
t[  2,369  Morgen  zu  160  Quadrat  •  Ruthen )  ist  der  beste* 
"Kctchengewächse ,  Obst,  fan  Hbeirail,  wo  der  undankbare 
Boden  nicht  widersteht^  hinlänglichi  Die  Waldungen^ 
die  sonst  den  vieften  Theil  deä  Fütstenthums  einnahmen^ 
betragen,  wie  oben  -angegeben  .ist,  viel  weniger.  Im  Un^ 
terlanda  (168,24t  Tagewerke)  bestehen  sie  aus  Eichen 
und  Bachen,  im  Oberlande  aus  Fichten,  Tannen,  Föh- 
ren. Von  Maolbeer-  und  Acatien  Plantagen  ist  man  mit 
Recht  znrüokgekommen*  Pär  die  Fauna  ist  noch  eine 
ireiche' Aeirndte.  Die  Antah^  der  t*ferde  kann  man  an- 
schlagen auf  5,600,  des  Rindviehes  auf  42,240  Ochsen^ 
49.320  Köhe,  52,057  Jungvieh )  der  Schafe  auf  54,935 
Mntterichafe^  40,558  Hammd;  iet  Schweine  auf  30,500 
Stück.  Dai  Wildpret  mangelt  im  Verhältnisse  voriger 
Zeiten ;  l^iscbe  nicht  mehr  im  vorigen  Ueberfiusse ;  di'ö 
JPkrlenfircherei  elrstteckt  &ich  nur  auf^die  Otlnizy  Schwez- 
nit  tind  hamiz;  die  Perlenmuscheln  füllen  hier  oft  d^i 
gante  Sette  au«^  manche  derselben  sind  6  bis  f  Zoll 
lang.  -^  Delr  Bergbau  des  Oberlandes  —  im  Unterlands 
kennt  man  ihn  nicht  ^  ist  nitiht  mehf  66  ^fheblk^l  jlli 

'     A.  G*  £.  xxxrii.  Bi  4.  Ä.  G  g    ;: 


r    i. 


1 


44^  Bücher  »Recensionen, 

sojist*  Der  Verfasser  ^iebt  in  sehr  schätzbaren  e'eUiIUr* 
ten  Nachrichten  den  Eitrag  der  verschiedr  nen  Gruben 
an,  ^woraus  hervorgeht,  dafs  die  Vortheile  desselben 
nicht  sehr  bedeutend  sind» 
s 
Nati  onulflei/s.  Unter  den  95  Handwerkern  nnd 
Gewerben  ist  die  Leineweberei ,  als  beträchtlichstes  Ge- 
werb, 2899  Meister»  93^  Gesellen,  344  Lehrjung^en  stark; 
dann  folgen  aufser  den  Schneidern  (1489  Meistern)  Schub- 
machern (1445  Meistern )$  die  Branntweinbrenner  1033; 
Zeuchmachcr  nur  169;  Tuchmacher  107;  Blau  -  und 
Schönfärber  81;  Billardeurs  45;  Goldschmidte  41 :  Mu- 
sioanten  36 ;  Porcellaininacher  21;  Uhrmacher  17 ;  che- 
's  mische  Laboranten  ^i ,  Maler  xi;  Papiermüller  5;  Salpe- 
tersieder  4;  Instrumeutenmacher  3;  Bildhauer  i.  Der 
vorzüglichste  Nahrungizweig  sind  die  Bierbrauejeien. 
(325)000  Eimer  >ährlioh) ,  Essigbrauereien,  Branntweio- 
brennereien  (2646  Blasen),  die  Lederbearbeitungen,  Hörn- 
drechselei  in  fVunsiedtl^  die  Flaschaerarbeiten  (12,000 
Fl.  jährlich). 

/" 
Die  Fabriken:  14  hohe  Oefen,  23  Frischfeuer,  3  Waf- 
fenhämmer; 63  Drathzüge;  i  Rollenhammer;  i  Hade* 
koppenschmiede ;  2  Vitriol-  und  2  Alaunhütten,  die,  mit 
EinschlnCs  der  Köhler,  399  Hüttenleute  bescbäftigtev, 
und  einen  reinen  Gewinn  von  203>9iz  Fl.  gaben;  die  im 
J«  1732  von  Martin  Tropp ,  Angelegte  Marinorfabrik  hatte 
sonst  jährlich  einen  Absatz  von  6  bis  7000  Fl, ;  die  Spiel- 
karten-Fabrik verfertigte  sonst  wöchentlich  50  Dutzend 
sehr  gesuchte  Karten;  die  Fprcellan  -  Fabrik  besohäftigt 
30  Personen;,  6  Knopf-  und  Pnttcrles-  (Korallen-)  Fa- 
briken lieferten  6)04B>ooo  Dutzend;  eine  Glas.-  und  eine 
Spiegel  -  Fabrik ;  ^iq  Glashütten,  die  spnst  am  Material 
12,000  FL,  mitEinschhifs  des  Arbeitslohns,  verarbeiteten; 
der  Zinnfolienhammer  brauchte  400  Gentner  Zinn;  ^ß 
Farhefabriken  (meistens  in  schönem  Berlinerblan,  sii  9 
Sorten,  Mineralblau,  Berggrün,  rpthem  und  blauem  Lack) 
gaben  32,500  Fl.;  Rauchtabaks -Fabrik  (163,935  Fl.  werth); 
Hälstücher-,  Sacktücher-,  Mousseline  i\nd  Leinwand« 
Manufacturea,    unterhielten   2,653  Stühle,    16,753  Mea- 


Bücher  *  Recensioneri.  443^ 

^elien^  und  veirferti^tcn  jährlich  20,547l  Dutzend  halb- 
seidene upd  baumwollene  TQcher  tu  14  FL; '98,544  Dm* 
%end  gan«  banmwollene  Halstücher ^  zu  9  Fl.;  35,000 
Dutzend  halbbaumwollejie  und  leinene  Sacktücher;  4,046 
Stück  Kattun  zu  14  Fl. ;  1,519  feine  baumwollene  Waa<^ 
'ten  zu  Moufiseline,  zu  8  Fl.;  26,442  Stück  bunte  und 
feine  Leinewand,  zu  I4F'.(I|823>4Ä8  Fl.Werth)j  Strumpf- 
nnd  Hauben  -  Manufacturen  (305^600  Fl.  Werth);  Biium- 
wollen •  Strick -Manufactur  existirt  nicht  mehr;  Bandfa« 
briken  (19,536. Fl.  Werth);  Baumwollen  *  Spinn  >  Mann* 
factnr  (21,400  Fl.  Werth);  Wollenzeuch  -  Manufactur 
(129,400  Fl.  W.  )5  Kattun  -  Man ufacturen  und  Drucke* - 
reien  ( 74,000  W. )  j  Tuch  -  Manufactur  mit  1,468  Men- 
schen (210,000  Fl.  W.  ;  Leder -Man  Ufa  et  uren  verar- 
beiteten im  Jahre  1798  nur  238}000  Felle  ^  Romanische 
Handschuh -Manufactur  (109,260  FI.  W.)$  Hutmannflac- 
tür  1806  ( 38,900  Fl.  W. )  Der  Vertrieb  der  Gewerbe 
brachte  einen  reinen  Ueberichnft  Von  2,608,518  FI.  -wotn. 
Auslände. 

Handel.  Das  Handels -Personale,  welches  aueh  die 
Handels- Gegenstände  bezeiehnet,  besteht  in.  15  Grofs- 
sisten,  i  Wechsfer,  30  Wein-^  26  Eisen waaren -,  10  Ga- 
lanterie -  ,  65  Manufactur  -  Waarett - ,  74  Material- ^^ 
16  Nürnberger  Waareu  -  ,  4  ^ueli-,  4  PoreelJan-,  8 
Holz-,  6  Getraide-,  i'^  Pferde -Händlern,  376  KrM*. 
mern,  53  Höbkeru ,  57  Buchhaltern,  19  Apothekern» 
Der  Getraidehandel  ist  activ;  der  Wein«»,  Crewürz*  und 
Specereihandel  passiv;  der  Kindviehhandel,  der  Händel 
mit  Flachs,  Manufacten,  Eisen  waaren,  Bergwerks  -  Pro- 
ducten  aotiv.  Schade,  dafs  die  Ein-  und  AusfuhrliUen 
fehlen. 

Cultur  äet  GeisteSi  Erziehung^  Wissen^ 
schuf  t€n,  Künste.  Die  Zahl  .der  Elementar- Schulea  . 
belief  sich  ipi  J.  I801  auf  230;  in  abgelegenen  Orten 
giebt  es  wandernde  Schulhalter  (meistens  unwissende 
Menschen).  —  Aufser  dem  Privat -«- Unterrichte ,  der 
von  Candidaten  ertheilt  wird,  und 'aufser  einigen  Win« 
kel- Schulen  und  Feusibns  -  Anatalten  giebt  es  12  Bürger* 

Gg  8 


.i|44  S üeh  ^r  •  Recensionen^ 

oder  Trivial  •Schnlepy    liSbere  Bfirger*  Schulea  8,     eu» 
Gymnasium    illuströ    (Cl}riitiaii*Enie«tinisohe)    «u  Bai?> 
reuth,  die  Friedrichs- Univer^itäl  zu  Erlangen^  die  ron 
dem  ietiigen  Monarchen  den  25.  Nov.br.   1810  bestätigt 
ist,    Ihr  Ausgabe -Etat»  den  sie  hinlSoglich  decken  kann^ 
ist  70,000  PI.      Die    Zahl  der  Studierenden   beläuft  sicH 
auf  200.    Untet   den  gemeinnützigen  Anstalten  zeichnen 
«ich   die   Universitäts*  Bibliothek  (420   Pergament-«   15a 
Papier- Manuscripte 9  40,000  Bände)  mit  einem  Ausgabe* 
'Btat  Ton  l»750  Fl.«    die    Seileriscfae   theojogiscl|e   Lese^ 
bibliotheky     die    Naturalien-    und   Kunst- Sammlungen^ 
das   Instrumenten  -  Cabinet  ^    das   Prediger  -  Seminariumy 
der  botanische  Garten  und  die  Anatomie,  das  chetnische 
Laboratorium«    die    ambulatorische   Acconchir •  Anstalt, 
^as  klinische  Institut«    das  Krankenhaus ,   das  MiliUirho* 
'apital»    daa  philologische  Seminariomi    das  Institut  der 
IVtoral,  gymnastische  Feofaf*,  Keit- ,  Bade- und  SchMrimm- 
Anstalten,  aus. '  Die  Anzahl  der  Freistellen  im-  Gonvicto« 
rium  ward  im  J.  i£|04  i^uf  50  festgesetzt«   wovon  25  giutf 
frei  waren.    Die  kaiserliche  Akademie  der  Naturforscuez 
.  hat  seit  20  Jahren  ihren  Präsidenten  zu  Erlangen*    Düfs 
die    schöne    Bibliothek    derselben     von    Erfurt   dorthin 
wanderte«  'hat  der  Verfasser  nicht  berührt«      Die  Hülfs« 
mittel  zur  Beförderung  der  Geistesbildung  sind  liberal 
und  bedeutend.    Man  zählt  gegen  60  nicht  unbetvächtli- 
ehe  Stipendien.     Die  Galerie  der  Schriftsteller  in  jedem 
Fache  i«t  ansehnlich  1  und  durch  die  Namen  ausgezeich- 
neter Männer  decorirt.      Dem  Kunstsinne  fehlt  es  noch 
•a  Leben  und  Bedeutung«    so  sehr  ihm  auph  der  VerL 
huldigen  mag. 

Aus  dieser  gedrängten  Anzeige  spricht  die  Bedeuteii* 
heit  des  Werkes  selbst  an.  Die  Weitschweifigkeit  in 
manchen  Nachrichten' gereicht  ihm  nicht  zum  Vorwurfe; 
•ie  wird  durch  die  Wichtigkeit  ersetzt.  Die  Vorliebe 
xum  Lahde«  die  aus  der  Charakter- Sclulderung  der  Un* 
terthanen«  und  aus  der  Darstellung  der  Verdientste  der 
Universität  hervorleuchtet,  kann  man  eiuem  im  Lande 
lebenden  Schriftsteller  nicht  übel  nehmen.  Die  Ueber- 
Zeugung    wächst   hier   mit  der   Gewohnheit,    und  ihre 


'Bucher  '-RBeBnsion^n.       ^    44g 

Darstf^Uubg  wird  durch  die  Liebe'  sür  Eulie  jj^eb'oten. 
Das  Zeitalter  der  stürmischen  AafklSrei^  ist|  Dank  dem 
Genius  der  Menrichheit,  vorüber,  r- 

Soll  das  Werk  vollstindig  wftrden,  was  wir  cum  Be* 
sten  der  Literatur  sehr  wünsohen  müssen ,  so  hat  der 
Verfasser  ih  deitl  «weiten  Th eile,  der 'die  Regierung  und 
Verwaltung  dea  Landes  nmfassen  tollte»  die  g^sehichtli* 
ehen  Perioden  scharf  lu  bezeichnen,  i|nd  in  der  Special-. 
Sutistik  der  StSdte  und  des  Landes  die  aUgemeikta  iwd 
besonderen  Eigenheiten  näher  aniadeaten. 

9 


Die    Ritterhurgen    und    BergsehlSsser  Deuttf^^^ 
^  länd^s^   von  Friedr^  Gottschalk,  Anhalt" 

Bernburg.  Rathe.     IL  Bd.     I8ll>     302  S.    3«. 

Halle 9.  bei  Hemmerde  und  Schwetschke, 


Dieser  iweit^  Band  hat  noch  vor  dem  ersten,  dem 
wir  bereits  sein  gebührendes  LoK>  in  unsisren  A.  G.  E, 
gezollt  haben,  unverkennbare  Vorzüge,  die  nicht  blofs  in 
einer  tieferen  Geschichts- Untersuchung  und  Berathung 
achter  Quellen,  sondern  auch. in  der  Entfernung  desjeni- 
gen bestehen ,  was  sonst  als  blofser  Leetfirköder  betrachtet 
werden- ttiufs.  Der  trtu  Th§il  enthielt  19,  dieser  in  fort- 
laufender  ^ahl  $i;  ^  beide  also  41  Schlosser  und  Ritter- 
burgen. Am  Schlüsse  dieses  Theils  sind  sie  sämmtlich 
alphabetisch  geordnet,  doch  folgt  daran«  nicht»  dafs  der 
Verf.  die  Foruetzuug  aufgegeben  habe. 

1)  Das  erste  (oder  XX.)  Schlofs.ist  Hohenstäufgn, 
l|  Stunde  von   der  Stadt  Oöppingtn  im  Wirtemhergi« 


446  Bücher  '  Reeemionen» 

tchen ,  das  lebendig  an  die  F^urstengruft  erinnert.  Maje^ 
•tätisQli:  in  der  Ferne,  Tcrnui^dert  «ich  sein  Eindruck  im 
Verhältnisse  mit  der  Nähe.  .  Die  Umsicht  hat  das  nicht, 
was  so  viele  Reisende,  j^iner  dem  andern  nachschrei- 
bend, von  ihr  rühmten;  und  von  .  der  alten  Veste  Ist 
nur  ein  kleiner  Rest  Mauerwerk  übrig  geblieben.  Pro- 
fane Hände,  die  die  Ruinen  abbrachen,  um  sie  cum 
Aufbaue  neuer  Gebäude  zu  venprenden,  oder  die  in  den» 
Nachgraben  nach  Schätzen  die  Grundl^en  unterwähl* 
ten,,  haben  die  gante  Fläche  deS  Berges  in  eine  dürftig^« 
Weide  armer  Hirten  umgewandelt.  Da  der  Verfasser  dia 
Geschichte  des  blutdürstig  ausgerotteten  Hohenstaafi- 
sehen  Hauses  erzählt,  so  hätte  er  dabei  des  Wansbeeker 
\  Boten  pragmatische  Fjrage:  Was  lernen  wir  aus  dieser 
Geschichte?  mit  der  pragmatischen  Antwort  verbinden 
müssen:  man  soll  kein  Hohenstaufe  ieyn^ 

\  2)  (XXI.)  Frauenhergi  if  Stunde  von  Marburg^ 
auf  dem  Lahnberge,  mit  einigen«  aogenblicklichen  Ein* 
sturz  drohendeh,  alten,  inneren  und  äufseren  Mauern, 
in  ihrer  gröfsten  Stärke  12  Fufs  dick,  von  der  Heriogin 
Sophia  auf  Brabant  im  J.  1247  «'baut. 

3)  (XXll.)' Qugstenberg^  in  der  Grafschaft  StoU- 
lerg/ eine  Stunde  von  Ro/sla,  auf  einer  Anhöhe  von  fast 
400  Fufs,  wovon  sich  einige  Fragmente  der  Burgmanec 
und  die  Keller,  das  Thorgewölbe' und  das  Burgverliefs, 
erhalten  haben«  Wer  dieses  listig  (verborgen)  angelegt» 
Schleis  erbaut  hat,  ist  unbeli;annt  Im  zwölften  und  drei* 
sehnten  Jahrhundert  besafs  es  die  Familie  von  JDmuS 
oder-  Knut»  Der  Verfasser  vermuthet ,  ohne  ««  mit  ei« 
nem  Beweise  tut  unterstützen,  daXs  die  Grafen  von  He«' 
hensuin  die  Erbauer  gewesen  seyn  müssen.  Dawider 
läfst  sich  ep'nnern,  dafs  die  meisten  Schlösser  am  Harze 
von  raubsüchtigen,  ^  mit  dem  Untergange  ihrer  Burgen 
ausgestorbenen.  Kittern  ihre  Entstehung  datireik,  da£t 
die  Grafen  Yon^  Hohenstein  nie  zu  dieser  Glasse  |i[ehör- 
ten,  und  ihre  Besitzungen  ebenso,  wie  ihre  Gauen, 
früh  genug  ausgemittelt  werden  können;  und  warum 
tullte  die  Burg    einen  so  faerühmtea  Namftn   geändert 


B  a  ch  e  r 'R  e  ce  nsi  o  n  e  n*.         44^ 

Itaben?    Die   Eticiarung    des    hie^t   üi^lichsir  Volksfeätös 
'  von  dar  Freude   eines ,    »ach  langem  Suchen  wiederge- 
fundenen 9  Kindes  |  hat  nichts  wider  sich« 

i  .  « 

2)  (XXin.)     Scharf enh er g^    am   linken  Ufer  der 

Elbe,    eine    2   Stunden    oberhalb   Mei/>en ,    vom- König, 

(nicht  Kaiser)   Heinrich  1.   wahrscheinlich  erbaut,     und 

von   dem^  Kdrsächs.   Geh.   Käthe  Haubold  von  Miltiz,  im 

Jahre  1653  ^^^^  ^^^  errichtet.     Pie  Titelvignette  stellt  es 

io  treu  dar,  wie  Rec.  es  1799  sah. 

4)  (XXIV.)  Starhenhur^  bei  Heppenheim ^  an  der 
ISergstrafse y  Burgeheldan  genannt,  vom  Abte  des  nahefi 
Klosters  Lorsch ,  bei  Gelegenheit  einer  Fehde  mit  dem 
Bischof  Adelbert  von  Bremen  1066  errichtet,  ist  voti  Kur- 
Mainz  y  bis  auf  den  noch  vorhandenen  schön'^n  vierecki- 
gen Thurm  von  Quadern ,  geschleift.  ..ber.Aufsat«  hat 
Hrn.  Dahl  in  Gern9h€im  zum  Verfasser. 

...  •  ".  - .  t       •' .      /  ^.  .'•*■*  . 

5). (XXV.)  Erichshurgy  im  Herzogthwnm  Anhalt  * 
Bernburg  f  an  der  Strafse  von  Quedlinburg  nach  Stollberg^ 
WOV09  fa>t>  nöeh  wenig  Spiären  vorhanden  sind. 

6)  (XXVI.)  Dohna,  das  Stantnihaus  der  Burggra- 
fen, 3  Stunden  von  Dre^^^H',  schon- seit  1107  mit  ein ei^ 
Burggrafen  besetzt.  Die  Güter  der  Olafen  von  Übhnt^^ 
zum  Theil  auf  dem  Raubwege  erworben,  ihre  .ausge- 
dehnte Lehenshoheity  die  durch  das  ierrungene  Recht^ 
ein  k;  Landgericht  im  Lande  Meifseh  zu  halten ,  noch 
mehr  erweitert  wurde,  und  ihr  Einfiufs  auf  Landes  >  An- 
gelegenheiten machten  die  Familie  selbst  bedeutend, 
adi)er  ihre  Räubereien  und  ihr  Trotz  eben' so  gehässig. 
Wilhelm  der  Einäugige,  Markgraf  votf  Meifsen,  persön- 
lich beleidigt  durch  die  Grafen,  liefs  Dohna  und  auch 
Jibnigstein  im  Anfange  des  fünfzehiiten  Jahrhunderts 
schleifen.  Dohna  ^  das  dieses  Loos  14Ö3  im  Jnnius  tral> 
liegt  seit  dieser  Zeit  in  Ruinen,  wovon  noch  einige 
Mauern  sich  erhalten  haben. 

7X(XXVIL)    Orgifgnstein,   2  Meilen  ven  IFUn, 


448  Bücher  ^ M^c^:0n9i(in'tn^ 

roJi  dß3fn  FreiHer^n  von  Boxn§hurg^    i|ait  Bennftung  d«IP 
Wanderungen    und  Spazierfahrten  in   ii6  Qegeii4*i|    iiii| 

fVien^  Yon  Gaheis, 

8)  ( XXVIII. )  Kansttin^  auf  dem  ISi^hsfelde,  swei 
Stunden  von  Witzenhaus en^  IVecei|se|it  hätte  hier  eii|i| 
nähere  Erörterung  der  Geschichte  ^et  H^nsttinischm 
pamilie/  »um  fheil  naph  Wolf^  den  der  Verfasser  ao* 
ffihrt,  erwartet,  da  das  Schloff  es  v^erdienty  and  4ei? 
Verfasser  in  die  Geschichte  der  (ibrigen  S^hlpff^f  «Li^ 
familien-Geschieh^e  eingeht. 

9)  (XXIX)  Krißhenstfin^  im  KQnigr,  Sachsen  |>ef 
JValdheim^  1302  bis  1407  von  JJfif^rich  von  Bßtnwaldi  ex- 
))attt^  utid  iioch  g(^nz  {erhalten« 

10)  (XXX.)  Tennfhergf  «ni  7hüriD|;eir  Wald^i 
9w«i  Meilen  von  €fütha^ 

^i)  (XXIv)      FaHen*t^in^    in    Ober  -  Qes  I^Tmf bf 
.ß  Meileii  ^on  Isin^j,  von  Freiherrn  vDf»  B^yneburg» 

12)  (3pCXIX.)  Hardegstn^  im  •hemaligan.  FursteiM 
thume  KaUnber^^f  aus  ^etn  neuen  Hanndt^rischen  Maga« 
fine  yon  iSlOy  watu  d«r  Verfasser  Domeier  ^  Predigeip 
fU  Hardegseny  Herrii  Gptts^häll^^  iioph  fini^e  l^acbridi« 
^en  mitgetheiU  bft, 

13^  (XXXIIL)  Aittnf^tirgf^  bei  Bamberg  in'Ptutm 
.]cen,  sonst  Babenberg  f  auclt  dnrcb  C.^B^ritfcV/  Bemer-- 
Zungen  i|uf  einer  Reise  «us  T^icrfit^^n  n^ch  IFien  1808« 
I,  Heft,  niiher  bekannt.  "DeiT  Verfasser  vermuthet,  anl 
^ii)e  der  Geschichte  nicht  entsprechende  Art,  dals  die  I4 
dieser  Gegend  angesiedelten  Franken  sie  erbaut  hätteSf 
lind  dafs  sie  sii  Katt*.  des  Gro/sen  Zeitj&ip  ypn  den  Gräfe« 
yon  Babenberg  besessen  wären,  Kecfoseiit  kann  keine  Binr- 
gen  in  so  früher  Seit,  d.  h,  noch  vor  J(arl  d,  Gr.,  ns- 
ter'den  Pranken  annehmen.  Sie  eitständen  erst,  als 
4er  Streit  mit  den  Sachsen  entgluhte,  und  die  Fehde 
»ach  dem  dreiXsigillhrigeu  Kriege  durch  einen  Stillstand 
«uf  einigf  Jahre  e|ida(|te,      Hmriph  If  leh^int  erst  diese 


.  ^^         Buchet  *  ttee0nsi6n0n^^    '     449 

fwpg  «rbant  tu  Itsbeiti    Zviv  Qe^eKichte  dieser  lS«it  w&r- 
de  ^o/^mann  4em  Verf.  nützlich  gewesen  leyn. 

14)  (XXXtV.)  Habiehtstftn^  iiü  Leatmeritiev 
Kreise  von  Sühminf  aUi  MeifsnerU  histori9cl|*|nal«ri^ 
«eben  par Stellungen  von  Btihmtn^  1^98* 

15)  (XXXV.)  Falltpnsttin^  am  Harze,  mit  einem 
Titelkupfer,  Ein  Aufsatz,  der  mit  den  zwei  folgenden 
unter  die  gerathensten  gehört;  meistens  duroh  Unter« 
fuchungen  und  Ansichten  des  Verfasiers  unter«tätzt, 

16)  (XXXVL)    Kyffhausen. 

17}  (X^VII.)    B.at€nhurg,  i^  äer  goldn^n  Aue/ 

18)  19)  ?0)  (XXXVHI.)  (XXXIX,)  (XL,)  Rau0n^ 
stein  f  Rauh^neckf  ^ch^rfen^ek^  in  den  Umgebun- 
gen Baden* s  von  Qes^trreichf    nach  Schuttes  und  SartorU 

2i)  (XLI. )  Man^feld.  Auch  die^n  Aufsatz  kdn- 
SMn  wir >  den  besseren  b^izühlen«  -—  Mit  dem  Titel: 
Teutschlapd's  ScJUösser^  bat  w  der  Verf.  nicht  so  genau 
genommen.      Per  Portsetzung  seh^n^  wir  mit  Vergnügen 


1 


CHARTEN  —  RECENSIONEN. 


Plan  fon  der  Gegend  um  Potsdam  ^  auf  Sr.  Ko- 
nigU  MajestifX  ^lerhöfhsten  Befehl  aufgenom- 
men ^  und  in  6  Sectiom  eingetheilt;  -van  dem 
Major  li.  PffTTLiTZf  im  ehemaligen  Regi'^ 
ment  von  Tschammer ^  in  den  Jahren  i8l0 
tit  I8li* 


Unter  dieiem  Titel  ist  die  am  17.  August  vor.  Jab- 
res  in.  der  Berliaer  Haude  -  und  Spentr^ichen  Zeitung 
]9o.  99  angekündigte  Charte  erschienen.  Nach^ieser 
Ankfindigung  erwartete  dat  sachverstSndige  Publicum 
«inen  TorzüglicH  schonen  und  richtig  topographischen 
Plan  von  der  interessanten  Gegend  um  Potsdam,  In 
Polge  der  angestellten  Vergleichungen  desselben ,  mit 
anderen  sehr  richtig  aufgenommenen  Charten»  und  mit 
der  Natur  selbst,  findet  sich  a£hrf^  da/s  die  Ankfindi- 
Unng  den  gehabten  Erwartungen  bei  weitem  nicht  ent« 
•pricht,  ) 


*  Charten  -  RecBiisioneiu  451 

Nach  dem  xu  dieser  Aufnahm^  gewählten  grofsen  Maas- 
Stabe,  von  400  Ruthen  auf  den  DecimalxoU,  konnte  das  Ter- 
rain mit  weit  mehrerer  Genauigkeit  aufgenommen  und 
gezeichnet  werden,  als  geschehen  ist.  Das  vom  Herrn 
v.  PuttUtz  neu  erfundene  und  hierzu  gebrauchte  Instru- 
ment, dessen  Einrichtung  man  durch  öifeutliche  Be« 
kanntmachung  wohl  näher  zu  kennen  wünschte,  und 
mit    welchem    die    Objecte   trigonometrisch    niedergelegt 

'  urorden,  mufs  entweder  eine  sehr  fehlerhafte  Gonstruc* 
tion  haben,  oder  bei  der  Operation  selbst  ist  mit  dem- 
selben nipht  genau  genug  verfahren;  denn  mehrere  i^uf 
deni  Plan  ▼örfaandene  Objecte  haben  keine  richtige  geo* 
graphische  Lage.      Zum  Beweise  werden  nur  einige  von 

«.den  angestellten  Yergleiehnngeri ,  sb  sich  auf  gründliche 
Untersuchungen  stutzen»  hier  angeführte 

Wenn  die  Garnison  -  Kirche  in  Potsdam ,  welche  auf 
.dem  Plan  südlich  '  des  Ganais,  und  rechts  der  Strafse 
▼cm  Schlosse  nach  dem  Neustädter  Thore  durc|i  ein 
Kreuz  angedeutet  ist,  «um  Standpancte  angcnommt^n» 
und  von  diesem  der  Winkel  zwischen  der  auf  Sect.  tV. 
liegenden  Kirehe  in  Per  rieh  ^  und  der  auf,  See  t.  I.  nahe 
liei  Bochqu)  liegenden  Windmühle  gemessen  wird,  so 
'  enthält  derselbe  nach  dem  Plan  45  Grad  30  Minuten,  in 
der  Natur  aber  nur  42*^,  30',  und  ist  also  um  3*  *tt 
grofs.  Desgleichen  der  Winkel  zwischen  dem  Belvedere 
bei  Knohloch  auf  Sect.  III.,  und  der  Kirche  in  fVuster*  . 
mark  auf  derselben  Section,  enthält  140,  in  der  Natnv 
aber  190  f5',  und  ist  solcher  nach  (dem  PI4n  also  tun  5 
Grad  za  klein« 

'/ 
Nimmt  man  ferner  auf  Sect.  IXI.  die  Kirche  in  Fahr" 
,    land  zum  Standpuncte  an ,  und  miXst  von  hi^r  aus: 

t)  den  Winkel  zwischen  der  Kirche  in    Werder  und   . 
der  Kirche  in   Wustermark^     so  hat  solcher  I2i«  30',    in 
der  Wirklichkeit  abei^  126«»  30',    und  ist  mithin  auf  de» 
Charte  um  5  Grad  zu  klein. 

9)  Der  Winkel  zwischen  der  Kirche  in  Kttziti^    und 
der  Windmühle  bei  Döberüs  auf  Sect«  IIL  enthält  89* 


452        Charten  -  Rtcemionen.  * 

^%  nach  richtigen  Met  tunken  aber  99»  30%  vnd  ist  liier 
'  «in  (Jnterfchied  von  iq  GraÜ 

.  3)  Der  Winkel  twischen  der  Itirche  in  Wustemuuh 
und  der  Windmühle  bei  Döberitz ^  hat  ^7^  4^',  ia  der 
Wirklichkeit  aber  42^  43',  if  findet  eiph  hiernach  wie- 
der -ein  Unterschied  von  5  Grad.  Eine  natürliche  Folge 
^  dieser  verschiedenen  Winkel  -  Abweichungen  iat;  dalf 
auch  die  Entfernungen  der  Qbjecte  fast  all^  unter  nfäk 
g0  sehr  bedeutend  differiren  ^lüssen^  als; 

Auf  dem  Plane  ist  die  Entfernung  in  geradair  lanif 
von  der  Garnison  •  Kircha  in  foU4ßnt. 

1)  nach  d .  Kirche  in  Ferrich  gegen    170 Rman  RhnL  %u  gnk 


2)  nach  d.  K.  in  Groff-Krm*     — 

iieo 

— .. 

*-. 

\n^nU 

5)    «-         —    Sckmergow         •!— 

ifio 

^ 

— 

xaltlein 

4)    —        --     Carpzöw              ^r^ 

300 

-- 

— 

sugrofs 

5)    —        —     i^uitermark       --^ 

400 

--^ 

--. 

sugroJs 

6)    "—        —    Saarmuud           — 

150 

— 

— 

lugrofs 

7)     —         —     Frtsdorf             — . 

180 

— 

— 

sttgrob 

8)  Von  d,  Windmühle  bei  JDo^srsu 

nach  d.  Bglvtder  chti  Knohlqch 

300 

^ 

•^ 

sahlsni 

undHBO  wie  ^WBf    weichen  fast  alle  Gegenstände  mehr 
oder  minder  von  ihrer  wahren  Ltage  ab,  wovon  ,man  sich 
mit  dem  Plane  in  der  Rand  sehr  leicht  übarzeugen  kannt 
Als  Beispiel  dia^e  folgendes: 
/.••♦■ 

Auf  Sect.  VI.  lie^t  rechts  dem  SspZp*schen  See,    der   l 
^Xug'WHhelmsbrückj  der  nach  dem  Plane  Neue  Krif^  gt- 
nannt  wird  i  wenn  man  hier  vom  Anfange  des  durch  den   ■' 
See  führenden. Damifies  jnach.  dem ,   twischen  dem  Dorfs 
'  Cladpvt  und  dem  H^use  JEireiten  Horn^  im  Norden  liegen* 
dem   neuen   Vorwerke «  .  so   hier   nicht  beschrieben  ist» 
•ine  Gesichtsünie  tieht|    so.  wird  das  letttera  auf  dem 
'     tlan  durch  den,  in  der  Havel  liegenden,  Sandwerder  ga- 
.    deckt i  in  der  Natur  liegt  solcher  aber  weit  rechts,   und 
ungefähr  so,  wie  die  im  Jahre  161P  aulgenommena  mili« 
täritche  Situations- Charte  von  der  Gegend    um  Berlin^  1 
IfHtdam  lind  Spandau  9  richtiger  nach#eiset.  ' 


Charten  ^  A^censi  onem        453 

Die  wenigeit  angegel^etien  AbweicBtuigeii  der  Qbjecte 
In  eBeneu  Entfernungen  sind  so  be^deutend»  ^aTs  man  in 
die»  auf  denik  Plane  angeteigteli  Höhen  der  Berge ^  wel« 
che  mit  demselben  Instrumente  gemessen  wordeii,  um  so 
jnehr  einen  gegründeten  Ziyeifel  setzen  darf ,  4^  der  auf 
Seet^V.  oben  rechts  am  Rande  liegende  Judenberg\  des^ 
•en  Hohe  durch  ein  frfiheres  Nivellement  bejcannt  ist^ 
über  40  Fuls  zu  hoch  angegeben  worden;  desgleichen 
ift  auf  Sect.  II.  unteh  bei  Bötnim  der  mit  XXIII*  be« 
merkte  Zachlensberg  um  13  Fufs  höher  angegeben,  als  der 
mit  XXIV.  bemerkte  Heintberg;  beide  Berge  sind  aber 
nach  einem  vor  einiger  Zeit  vorgenommenen  Nivellement 
l^leich  hoch/  In  der  bereits  erwähnten  Ankündigung  sagt 
der  Autor :  dals  alles  Terrain  mit  topographischtr  Richtig« 
kifit,  SIT  viel  es  der  Maasstab  von  400^  üuf  den  Decimal- 
Zoll  suliefSy  gezeichnet  sey. 

Um  zu  zeigen,  in  liefern  derselbe  tt\ti  Versprechen 
««füllt  hat«  sey  es  erlaubt,  auch  in  dieser  Hinsicht  eini- 
^e  Vergleichungen  seines  Plans  mit  anderen  richtigei^ 
Charten I  und  der  Natur  anzustellen,  und  zu  diesem 
Zwecke  jenen,  wie  folget,  durchzugehen. 

ieet.  t.  Hier  ist  die  Situation  des  Waldes  nicht  der 
Natur  treu  gezeichnet;  derselbe  zieht  sich  im  Morgen 
von  Blitsendotf  nicht  hit  an  die  PosUtraXse  heran,  son«  , 
dern  es  liegt  noch  eine  bedeutende  Ackerfläche  dazwi- 
schen ;  demnächst  geht  die  Poststrafse  nicht  durch  ^iaeti 
xusammenhängenden  Wald  bis  gegen  Petzow^  sondern 
letzteier  besteht  mehr  aus  einzelnen  unzusampenhäi^gen« 
den  Rämeln,  mit  mehr  ein  und  ansspringenden  Winkeln. 
Der  zwischen  Bitehow  und  OotUsdorf  liegend^  Bnsch; 
mufs  über  100  Ruthen  nüher  nach  GohUdorf,  und  zwav/ 
•o^zü  liegen  kommen,  dafs  die  n<>rdwestljche  Ecke  des- 
selben  in  der  geraden  Richtung  mit  der  Windmühle  von 
Bochow  und  der  Kirche  in  GohUdorf  liegt. 

In.  dem  Dorfe  Groß  ^  Kreuz  ist  weder  das  Fosthaus, 

^  noch  dfe  Chaussee -Zoll:  Stätte  angemerkt;  ersteres  liegt 

auf  der  Westseite  des  Dorfes   im  Norden.,     und  letzteres 

auf  d^r  Ostseite  im  Süden  der  Chaussee.      Rechts  dem 


N 


454.  C ha rten  -  Recensiönen. 

Glindow -See  lie^  ein,  und  zwiscYien  Glindow  ntkä  Dre-i 
Witz  liegen  zwei  Chaassö^warter- Häuser,  welche  «war 
gezexdinety  aber  nicht  beschrieben  sind. 

Im  Dorfe  Bliesendorf  ist  die  Post-Ümspanniltig 
nicht  bemerkt.  Die  Windmühle,  welche  auf  dem  mit 
IX.  bezeichnetem  Berge  liegt,  heifst  die  KrtutmühU^ 

Stet.  IL  Die  Feldmark  im  Süden  des  Dorfes  Schmer-* 
gowy  welche  eine  Insel  bildet,  und  auf  einer  Anhöhe 
liegt,  ist  zu  klein;  es  fehlen  auch  auf  derselben^die  be- 
dieutenden  Wiesen  ,  so'  durch  abgelassene  Seen  entstan- 
den sind,  und  aus  welchen  mehrere  Graben  nach  dem 
im  Westen  liegenden  Haupt* Abzugsgraben  fnhten.  .Die 
ganze  Gegend  von  Leiit  bis  Goetkinj  von  der  tVublitz 
bis  an  die  Havel  ^  ist  um  soo  Ruthen  tu  achsnal« 
'  Die  Weinberge  bei  Holm  haben  eine  ganz  falsche  Lage. 
Der  Fufssteig  von  Linstädt  nach  Einhaus  fehlt* 

Die  Fähre  über  die  Havel  bei  der  Stadt  Werder^  ist 
nicht  bemerkt.  '  Der  Park  von  Marquart^  welcher  im 
Westen  der  Kii/che  und  des  Vorwerks  liegt,  ist  als  sol- 
cher anzudeuten  vergessen  worden.  Der  Weinberg  bei  ' 
XJetZj  welcher  südlich  des  Dorfes  liegt^  ist  nicht  ange- 
'  geben.  ' 

Im  Osten,  ^en  KohlhergeSf    der  mit  No.  XX.  ange- 
merkt ist,  fehlt  eine  bedeutende  Bergkuppe.      Die  Däm- 
me, welche  vorlängst  der  JVuhliiz  zwischen  den  Dorfern 
Golme  und  Gru^<^  }iegen,  sind  20  Ruthen  breit,  also  über 
die  Hälfte  gröXser,  als  nach  der  Natur  gezeichnet.     Süd* 
westlich  der  Stadt  Werder ^    rechts  am  Wege  nach  Kem^ 
nitZf    liegen  2  Gebäude  mit  einem  Garten,    welches  die 
Scharf  richterei,    und   hier  nicht  beschrieben  ist.      Dia 
Hauser,    welche    im  Wessen     am    Dorfe   Bornim ^    und 
links  am  Wege  nach  Golme  und  Grübe  liegen,    sind  die 
Golonie  Neu^  Bornim  ^    deren  Namen  unbemerkt  geblie« 
,hen.    Der  Graben,  welcher  von  dem  nordSstlichen  Ende 
des  Dorfes  Bornim  nach  dem  Schiffsgraben  fliefst,  heitst 
der   Tyroler   Graben»      Das   mit  Entenfänger •  Wchnung 


\ 


Ckar  ten ->  R<eee  nsio  nen^     '   4^5 

bemerkte  Etabh'fsement,    ist  ein  Forsthiatts,    ttnd  heifit 

MntenfJng. 

Stet,  III,    Hier  fehlt  die  Windmühle  zu  Falkenrekde^ 
welche  auf  dem  mit  No.  5  bezeichneten  Berge  Hegt.  \ 

Die  Situation  zwischen,  Dö^eriiz' und  F«r3itz  hat  mit; 
der  Natur  keibe  Aehnlichkeit.  Die  'Entfernuivs  beider« 
Dorf  er  ist  nach  dem  Plan  noch  nicht  400» ,  )n  der  Natur 
ist  sie  aber  600^;  daher  kommt  es  denn  auch,  dafa 
durch  dieses  Zusammendrängen  die  Feldmark  im  Westen« 
des  Dorfes  Döhtritz  zu  schmal  angegeben  forden  ^  sol* 
che  hat  hier  eine  weit  gröXst:re  Ausdehnung »  indem  der 
Weg  Ton  Döberitz  nach  Ferbitz  noch  zwei  bedienten  de 
Thäler  durchschneidet,  ehe  er  den  Wald  erreicht ,  'wel* 
che  gar  nicht  vorhaaden  sind» 

V  Der  Weg  von  Döberitz  und  «von  Ferbitz  nach  Carp» 
%oui  führt  nicht  durch  das,  ^auf  der  Südseite  dee  am 
t  Fulse  des  Eichberges  liegende  Bruch,  sondern  auf  der' 
Pfordseite  desselben  hart  unter  dem  Eichberge  herum» 
J\ex  gröfste  Theil  des  Eichberges  an  der  Südseite,,  isb 
nicht,  wie  angedeutet,  mit  Holz  bewachsen,  sonderia- 
wird  beackert.  Das  Bruch  im  Westen  von  Jf^ustermark, 
über  welches  der  Damm  nach  Wemitz  geht,  ist  nfcb&\^ 
halb  so  breit,  al;B  solches  hier  gezeiehnet;  auch  liegt 
swischen  demselben  und  erstgenanntem  Dorfe  noo^  ein» 
Ackerfläche,  die  g^gea  200  Ruthen  breit,  und  hier  fast 
gar  nicht  bemerkt  worden.  Das  Terrain  zwischen  Dcrfte-' 
rit:i  und  Seeburg  ist  ferner  unrichtig;  der  Wald,  welcher 
von  Döberitz  aus  bis  an  dem,  südlich  von  SeebMrg  lie» 
genden  BrucI^ ,  gezeichnet  ist,  hat  nicht  dieien  Zusam- 
inenhang*  Auf  den>  Wege  von  Seeburg  nach  Däherits 
liegt  nicht  nur  eine  bedeutende  Ackerfläche,  sondern  der* 
Acker  zieht  sich  Überall  mit  mehr  abwechselnden  Eckeia^ 
in  den  Wald  herein,  welcher  letztere  auch  melflr  aus  ein«« 
jzelnen  Rämela  besteht.  Alle,  «wischen  Döberitz  and 
ör^  GJienicke  liegende ,  nicht  unbedeutende  AuhÖhen,. 
fehlen  gant. 


/ 


456    >     Chmrten  *  Recension§n. 

S§et.  IV.  Nahe  dem  Dorf«  Stütken^  Hnlw  am  We|^ 
üiit^h  Sthlurikendorf^  ist  die  Wassermfihl«  niclit  bemWkt^ 
auch  füHrt  dieser  Weg  durfeh  hohes  Holt»  und  nickt  bei  - 
clet  Wiardmühle  y  sotidern  auf  der  Sfidottseite  im  Oorf« 
hinein.  Zwischen  Ssädin  und  SchlunkendorJ  im  Westen,* 
ank  Wege  nach  Behlitz^  sind  mehrere  Häuser  und  Gar- 
ten gezeichnet  t*  die  keinen  Namen  haben..  Wenn  diefe 
der  ehemalige  Weinberg,  die  Neuendorfgt  Hufen  und* 
das  Müll erhans  teyn  sotteni  so  zu  der  IrÜherkin  hier  ge<^ 
standenen^  Windmühle  gehörten ,  und  mit  die  Peldtnark 
der  Stadt  Bthlitt  ausmachen  j  so  liegen  AUte  IxebSnde 
iriel  tu  nahe  an  den  erstgenannten  Dörfern*  Nahn  am 
Schwihiif '  See  liegt  das  Etab.'irsement  Flott stelU;  der  da* 
bei  vorhandene  Acker  ist  nicht  bemerkt.  Cuneriderf, 
am  Seddiner ^Se^f  ist  der  Sit«  des  Porstamtes^  Schmeiy 
terg  ist  ein  Krug  und  Unterförster -Wohnung,  und  der 
am  Lihewitz»S6e  fe^egene  Theerofen,  heilit  Linewitz. 

Seeti  V.  Westlich  ren  Potsdoni\  rechts  aiii  Wege 
iröm  Neuen  Palais  nach  Fotädam^  gleich  über  der  Brücke 
noeh  vor  dem  Bel^edere^  liegt  ein  Etablissement^  ge- 
nannt Hepfenkrugf  so  ganz  fehlt.  Von  hier  etwas  link» 
iiber  dem  Keller -Berge^  liegt  das  Vorwerk  Pirechheide^ 
470^  weiter  ostw&rta  Bührihgivürwerk;  Ton  beiden  sind 
ftwat  die  Gebäude  angegeben  ^  aber  die  Namen  detseften 
ansgelasften.  Im  Westen ,  nahe  am  Dorfe  Neu-Gettow^ 
Und  im  Süden  der  Ghaussi^e»  fehlt  das  Chaussee  >  Zoll- 
haut. Am  fecliten  Ufer  der  Havels  links  Potsdam  über 
dem  Worte  Tornevt^  liegt  ein  Kalkofen,  der  nichts  son- 
dern nur  Gebäude  bemefkt  sind;  195^  rechts  dieser  Ge- 
bllttde,  westli^  des  Grabens,  und  südlich  nahe  an  der 
Chanse^e,  liegt  4im  Köhler* ttiie  Cichorien -Fabrik,  bei 
ipielcher  eine  Windmühle  vmrhandeny  die  ganz  fehlt.  Die 
iveAliche  von  den  beiden  Windmühlen  >  welche  auf  dem 
linken  Ufer  des  JVfci&e- Flusses ,  nahe  an  seiner  Einmün- 
dung« in  der  Havel  liegen  ^  heifst  die  ilfe^c^'ar -J^fihle. 
In  einer  Entfernung  ton  150^  im  Süden  dieser  Mühle, 
nnd  der  StraÜ^e^  so  über  die  Nuthe  führt,  liegen  rechts 
dem  Kirchhofe,  das  Porstamt  Potsdam^  und  links  dieser 
Strafse  naöh  Nowawte^    auf  der  Nuthe  4  Wassermühlen, 


«0»lcHe  nicKt  bemerk  cind*  Die^^bctr  d«iit  l^orte  Ba* 
iel sher gic  f,i^teichneten  Weinberge  sind  nicht  vornan d«iii^ 
D«s  Haas  am  Rande  der  Section  rechts »  nahe  an  der 
GUeniktr  Brücke,  ist  das  Chaussee  •'Zollhaus«  JDer  neue 
Qarten  am  heiligen  See  ist  %a  t>reit|  auch  hätte  dai^ 
hierin  bemerkte  königl.  Marmorschloft  wohl  beschrie- 
ben werden  können.  Das  Hans  auf  der  Westseite  det 
Weges  von  Potsdam  nach  RehbrQqk  gehSrt  zu  der  hi^ßi 
vorhandenen  und  nicht  bemerkten  Maulbeer- Plantagi^« 
Die  Windmühle  nebst  Müllerhaus ,  so  tu  Drewitz  gehört, 
i^nd  nähe  bei  diesem  Dorfe  auf  dem  linken  Ufer  der  Nu^hf 
liegt«  fehlt.  Das  «wischen  Philip fthal  und  $aarrnun4 
an  der  Nutht  geseichnete  Haus,  heilst  ^iecisr-Haus. 

Von  SecU  IV»  ab,  nordwestlich  Michendorf  auf  deni 
Felde,  und  von  hier  an  durch  die  Cunersdorfer  ForstJ 
bis  ^en  Saugartenberg  auf  Sect^  F«  sind  mehrere  i^ihÖ* 
hen,  dfe  gar  nicht  angegeben  sind« 

Stet.  VL  Bei,  dem  Dorfe  Sachrow  fährt  die  Ueb er** 
fahrt  nicht,  wie  auf  dem  Plan  bemerkt,  aus  dem  Fark^ 
acndern  von  dem,  aus  dem  Dorfe  komn^enden,  ^Wege  bei 
-  dem  einzeln  gezeichnet«*n  Hause  über  die  HdveU  Die 
Pfauen  •  Insel  ist  zu  grofs ,  und  der  nördliche  Arm  der 
Havel  viel  zu  schmal  gezeichnet;  auch  sind  di<*  auf  der«' 
selben  vorhandenen  zwar  gezeichneten,  Gebäude,  als:  daa 
königl.  Schlofs,  das  Gavalier  Haus  und  die  IV^cier^i  SQ 
wenig,  als  der  rechts  der  P/eusn  Insel  in  der  Häv^l  lie- 
gende KiHJi€rw€rd€r  ^  der  zu  grols  gezeichnet  ist,  ba«' 
•chrieben.  Das  am  westlichen  Ende  des  Schlachta^SeeM 
gezeichnete  G  .bäude  ist  eine  Ünterför^terei.  Das  liukf 
am  Rande  bemerkte  Etablissement  Xohlha4enhrUcli  itt 
ein  Krug  und  Ziegelei,  und  dfe  von  hier  h^*  Statisdorf 
▼orlfingst  der  Böcke  gezeichneten  dunklen  Stellen,  sind 
Torfstiche.  Mitten  im  Dorfe  Gütergotz  liegt  eine  Kir- 
che, aie  nicht  gezeichnet  ist;  desgleichen  fehlen  am 
Wege  von  hier  nach  Stansdprf^  .wie  an  mehreren  We- 
gen, die  Bäume»  An  der  Chaussee  von  Glienitkt  nach 
Ze^(en der/  Hegen  3  G ha uss^ewftr:tei-- Häuser,  die  geaeich« 
ntt,  aber  nicht  als  solche  bemerkt  sind.  - 

JLQ.  M.  XXXmi.  Mds.  4«  &  Hh 


} 


'•'  Wtfäil*'  man  nicht  %u  weitla^ftig  'werdeti  wollte ,  f ö 
k<$iinte'  aurier  diesen  hier  angeführten,  noch  eine  weit 
^vÖIs^te  Aatahl  Ton  Fehlern  angezeigt  werden ,  welche 
aile'voiä  der  Art  sind,  dafs  sie  auf  einem  richtigen  topo- 
i^iraphischeh  Plane,  der  nach  einem  so  greisen  Maasstabe 
äüfgenönUmen  und  gezeichnet  worden,  vermieden  werden 
äiufst^n;  Welches  der  Verfasser  auch  nm  so  leichter 
konntib,  Wenn  er  die  von  der  Oegend  um  Potsdam,  vcr- 
<öhiedentlich  aufgenommenen,  und  durch  den  Stich  be- 
kannt gemachten  Plane  zu  Hülfe  genommen  hätte,  wozu 
ier  Von  'C.  'J,^von  ^umhett  im  J.  1^99  in  4  Sectionen 
herausg^egellene , Plan  von^  der  Insel  Potsdam^  welcher 
sich  wegen  seiner  richtigen  Aufnahme ,  genauen  Zeich* 
ani^g  und  schönen  Stichs  vorzüglich  auszeichnet,  ganz 
AejSnders  geeignet  war.  'iSs  isl;  auffallend ,  warum  der 
Verfasser  nicht  diesen  jPlan  zum  Grunde^  gelegt,  uiid  den 
teinigen  mit  gleicher  .Genauigkeit  und  in  gleichem  Styl 
fortgearbeitat  hat$  das  sachverständige  Publicum  wfirde 
alsdanp   fplchen  mit  dem  grdlften  Danke  aufgenommen 

''  *^as  eleu  Stich  dieses  Plans  anbelangt,'  so  ist  solcher 
ebeiifalTs  nichts  weniger  als  elegant,  oder,  auch  nur  an- 
genehm, sondern  sehr  leicht^  und  eigentlich  blols  ea 
Üroqnfs' gehalten ,  und  das,'  was  viel  zur  VerschSnernng 
einet  Plans,  in  Hinsicht  des  Stichs  beiträgt,  als  Wasser, 
Waldüngen  I  Wiesen  u."  s.'  w.  blols  durch  Farben  an- 
gegeben« 

Aus  Allem  diesen  erhellt,  dafs»  wenn  et  nicht  der 
Titel,  sfigte,  dem  Plane  es  Niemand  ansehen  würde,  dafs 
er  auf  kiiniglichen  Befehl  im  Publicum  erschienen  ist. 


Oeneral  -  Charte  dir  Preufsischen  Mö^ 
/larchiCf    in  2  Blättern,     nach  von  Schroff 

i.  ter*Sy,,GiUy' Sf  Satzmann^s  und  ^ndm^ 
guten  Charten  entworjen  und  gezeühnii  v&n 
F.  fV.  SxB^MJt^^  OherclieuU  W|ri|RM>»Li  im 
Verlage  de«  deögtapb.  iDslituu*     igt*.     '^  *  ^ 


Das  6i»0fr«p9i}tcbe  .Institut  hat  diorcli  die  Hervwfft» 
be  dieser^  in  {eder  Hinsicht  volikommeiien  und  «choceai 
Charte  «ine  bedeutende  Lücke  in -seinen  Verlai^iwer'- 
ken  ausfeefüllt.  Jedes  dieser  beid^ea  Bli(ner  ist  23,9 
.Pariser  %Kt\\  hoch,  nnd  16,1  Z9II  hr^it^  fol|rUeh  bilültttt 
beide  tufammen  ein  Tablea^  von  93,9  Zoll  Höh^^  und 
30,2  %oll  Breite^  Zur  Oröft«  eines  .Grades  sind  4  ZoU< 
angenommen,  co  dafs  0,266  ...  =  i  geograph«  Meile; 
und  dieser  Maasstab  ist  gerade  hinii^ngUch  9  nv^^lles^ 
«SM  man  von  einer  guten  G^oral  -  Chart«  verlangt ,  tut 
vollkommener  Genauigkeit  und  Deutlichk^t  darxtttteilen^ 
X>ii-$9  Charte  bann  als  Seitenftuck  su  des  Hrn.  Verfas»- 
ters  schon  rühmlichst  bekannter  Charte  von  Ttuuehlanä 
in  4  Biätteru  dienen,  da  der  Grad  .der  Breite  ajoeerer 
▼orliegenden  nur  um  l  Pariser  Linie  kleiner ^  als  bei  je- 
Mer  Ci|ar«e.voi)  TtUUchland  angenommen  ist,  90  daili  der 
^aasstab  ?cui, dieser  sieh  xadem  von  }%ntiß  «rie-^^Q:  406 
verhält. 

Der  Hr.  Verf.  bat  Jirit  ▼ortüglicheni  Pleilse  gearbei-, 
tety  und  die  auf  dem  Titel  benannten,  vollkommen  guten 
Materialien  mit  mö«Hehs«er  Sorgfalt  und  Kritik  benut«!, 
^  Folgende  kitrte  Uebecsicht  vr^rd  seige^,  was  ^n%e  Charte 
liefert. 

Die  Preufsische   MonaroUe  iit  ha2h  ihren' Haupt« 
<iBd   Provinz «.Abtheilmigeii^  .diese   wieder   iraidi   ihrea 

Hh  1> 


\ 


460  Charten  ^  RBcensi^n^n. 

Unter  «-Abtheilungen^  nnd  solche  endlich  wieder  in  ilur» 
Kreite  abgetl|eilt.  Residenzen,  Haupt ^ Provin^stftdtey 
Xrei«  •  f»|id  findere  Städte , .  Kirchderi^er ,  Dörfer  ,  Colo* 
nien  oind  Schlosser  sind  besonders  bexeicbnet»  und  die 
£[ittpt-I>'oststrarsen  mit  ihren  Stationen  mit  möglichster 
.iScnsttigkeit  eingetragen |  und  auch  in  dieangränsettden 
Länder  lortgesetst» .... 

'  Die  im  Ausland«,  oder  ron  sölchcfn  in  der  Monar- 
ehia  liegenden  "Enclaven ,  sind  bis  auf  die  un bedeuten d- 
tten.(wie  t.  B.  der  Brandenburger  Krug  unweit  Beizig  im 
Wittenberger  Kreise  ron Sachsen)  angegeben,  und  durch 
Co]orirung  vu  ihren  Provinten  gezogen;  so  wie  dies 
«Rdt  nnter  den  Prorinten  und  Kreisen  seihst  beobach- 
latist.  * 

All«  angrfinxenden  LSnder  sind  mit  rieler  Sorgfalt 
fearbeiteti  nur  in  etwas  lichter,  als  die  Preufsische  Mo- 
aarcht«  gehalten.  Schwedieeh^  Pommern  aber  gana  wio 
Wret{fgenf  selbst  mit  seinen  Kreis  -  Gransen  ausgearbeitet» 

^Oat  Riesen' (Mirg^  Ist  vortflglich  gut  dargestellt, 
mid  von  d^m  Stecher,  Hm»  Htftf  mit  vieler  Nettigkeit 
•iMgaflihrt*  ^>  Ueberhanpt  hat  Hr«  He/s  cur  Verschöne- 
rung dieser  Charte  das  Seinigo  reichlich  beigetragen, 
und  sich  besonders,  selbst  in  den  roUsten  Parthien,  ei» 
Her  schönen  und  deutlichen  Schrift»  bedient. 

Die  rechte  untwe  Ecke  dee  «weiten  Blattes  ist,  als 
leer,  Ten  dem  Herrn  Verf.  su  einem  statistisohen  Tableau, 
welches  di«  Eintheilung,  Volksmenge  und  den  Flächen- 
Inhalt  der  Monarchie  angiebt,  sehr  sweckmäfsig  benutzt 
worden»  Die  Kreise  sind  mit  Nnmtrn  liezeiehaet,  wel- 
che auf  die»  «uf  der  Charte  in  die  Kreise  eingetragenen 
hinweisen »  und  die  Namen  der  einzeloen  Kreise  auf  der 
Charte  ersparen,  wo/iurck  solche  natfirlick  ungemein  an 
Deutlichkeit  gewonnen  hat. 

Auf  4iesem  Tableau  giebt  der  Hr.  Verf.  den  Fl^cheu- 
inhalt  der  jetiigea  Pr«u£i«  Monnrchi«  su.it7?9|  Qtt«dral» 


Charten^  iTäe-eYi^i&nifL         461 

neildn,  uiitl  di»  Volktnletige  tu  4t559>(S4l  an,  welche 
Angaben  mit  den  neuetten  Notizen  davon  fibereiu^ 
stimmen*  ^ 

Die  Leter  unterer  if •  G.  JS.  eelien  hieran»/  dale  diese 
Charte  nicht -unter  die  gewöhnlichen  Producta,  iroitdera 
unter  die  vori6glichtten  und  ausg^teichneteten'  geogra- 
phischen Neuigkeiten  gehört.   ; 


S chulkarte  de»  Königreichs,  Sach^eH, 
entworfen  zum  Gebrauche  der  Engelhardtschen 

'  Brdbeschreibung,  von  JV.  B.  Al  r.  Scblte" 
9EN,  kSnigL  $^chs.  Lieutenant  und  Ober"' 
Land  •  Feldmeesen    Oreeden,  i8lO> 


\ 


^  Auch  aufser  dem  Gehrauche  fur56hulen  liefert  ^ieie 
Charte  eine  fehr  gute  Debersicht  dietes  Konigreicht» 
und  der  Herr  Verf.  hat  nacK  sehr  ,gut  gewählten  S^^te- 
rialien  feine  Skitze  seines  Vaterlandee  dargestellt,  die 
jl^rem  Entiwecke  yollkommen  entspricht. 

Es  sind  swar  n^r  Stidte,  Flecken  und  die.  yorvSg« 
liebsten  Dörfer  darinne  aufgenommen.^  aber  fLiese  si^^ 
in  Hinsicht  ihrer  Erzeugnisse,  Pahrikenv  und  Mannfjaptu- 
ren  so  ausgezeichnet,  dafs  die  Charte  dadurch  einen  be* 
sonderen  statistischen  Werth  erhält/  Auch  in  Hinsicht 
der  inneren  3e|^lisizung,  die  in 'dem  Königreiche  Saah' 
sen  auf  die  sonderbarste  Art  durcheinander  läuft,  ist 
diese  Charte  interessant,  und  das  Amt,  welches  der  Hr« 
Vf.  bekleidet,  darf  hier  wohl  ffir  die  |U«htigkeit  hürgiui« 


469         Chm^ten  ^  R0csnsietn^.^nf 

Wir  fioden  ftpl«er  der  -Grljknzhe%eiQhi»nng  auch  tfe 
Grftfl«  Schönburgitchen  und  «StDi/Ätfr^iidWn  Besitzungen,' 
«o-wie  die  Stifier  Naumburgs  '  Zfitz  und  Merftffurg  )>e. 
«otfderi  begränzt.  Die  2eiclien  -  Erktäi;ui]g  \tt  sehr 
teichhaltiff  ; '  pie  giebt  57  vergeh iedeo«  ^ic^en  an  ^  wel- 
ishe  aaf  Orto-Beseioh»!in|(,  (^blrgfarlan,  Producta »  F«« 
lirikan  lu  •  «w,  3e&iig  h^ben. 

Das  Format  üt  das  gewöhnliche  grofte  Landchartea- 
Format.  —  Der  Stich  ist  rein  und  klar ,  fängt  aber 
schon  jettt  an  matt  und  uiMletttUeb  su  werden,  to  da£s 
•in  baldiger  Aufstich  dieser  Platte  sich  nöthig  mache« 
dürfte. 

Der  Frei«  ^les^r  Charte  ist  9  Ggr,  ^  wer  solche  aber 
lom  Ar  ff.  V,  .Sinhf\0lf€i(k^  Aa^t  \En^^hard^  dircct  nimmt, 
besahlt  nur  7  Ggr. 


4- 
J>as  Oehiet  dir  Stadt  Hanihurg  mit  den 
angränztnden    Ländern^     von  P,    OJ  flKiS' 


Gegenwärtige  Charte  ist  besonders  in  d^m  dermaligen 
'Zeiträume  eine  interessante  Erschpinuni» ;  sie  gehSrt 
dligen tlich  zu  He/s  TopogrophU  «on  Hamburg ^  und  zwar 
zu  der  neuen  Ausgabe  di^von. 

Dieses  ebenso  Vollkommene,  als  elegante  Blatt  ist  17 
Soll^ breit  und  19  Zoll  hoch,  und  nach  einem  Maasstabe 
▼on  3  Pariser  Zoll  auf  die  geographisch«  Meile  bearbei- 
te*   fis  begreift  4uAI^)r  tltfm '  ehemaligen  Stadtgebiete  ?oa 


'  Charsien  "  R  eeensionen,         463 

<■  ■         ,  '  V     .'  i 

^umhurg   noc^   cmmi»  >gMlM».*SiMil  von  RpUupiy    die 

Gegend%von  Haarburg  bis  Masehen  und  Hope^    und  ein 

kleine*  Stück  des  ehemaligen  LauenbU^ger  Gebietes  dies« 

und  jensieits  ,der  Elbe^    Men  kann  von  diesem  Maasstabs 

alles  Detail  erwarten;    der  Verfasserji    vereifit    mit   dem 

Künstler, .  hat  aber  ailch  alles  Mögliche  darauf  geleistet. 

Durch  Golorirung  und  Bezifferung,  welche  auf  ein 
anf^eklebtes  Cantans*  uud  Mairie- Verzeichnifs  hinver* 
weiset.,  i<l  die  Charte  nach  der  neuesten  Eintheilung 
in  Mairien  getheilt,  und  für  den  jetzigen  Gebri^uch  ein* 
irerichtet.        >  . 

Sie  reicht  vbn  Hope  und  Lafsronne  südlich  bis  nach 
Oldisloh  nördlich,  und' Ton  Gejt^acAt  und  Ober  •Mar*' 
Schacht  östlich  an  der  Elbe  bis  wisftlich  über  Neucnfeld  und 
Blankcnsee  ^  und  stellt  den  Lauf  der  Elbe  von  Osten  bia 
Westen  zwischen  letztbenannten  Orten  mit  acht  topo» 
||rapfais9har  Genauigkeit  dar,.  so^daTs  schon  in  dieser 
Hinsicht,  (da  wir  au£f er , dieser  Charte  noc|i  nichts  Voll* 
koittihene«  übet  den  sonderbaren  Lauf  ttnd  dieviden 
Inseln  der  Elbe  haben)  diese  .Qharfee  eine  höchlt  .n^U«» 
kommen e  Erscheinung  iit. 

Als  Garton  ist  die  Gegend  von  Bittebüttel  und  Cux» 
kaverij  als  ehemals  lu  Hamburg  gehörig,  an'dem'W^lbC 
t^n  Ran'de  angebracht.  Rec.  ist*  de^  Meinung,  dafs  ä^ae 
Charte  durchaus  in  keiner  Charten  -Sammlung  ftfKfen 
dürfe;  und' ei  Ist  zu  wünschen,'  däfs  wir  über^'M^J^r- 
Sachsen  bald  meh)t  dergleicheii  vortreffliche  Matenalfen 
und  Beiträire  tu  Teuuchlaiid's  Geographie  unti  Tofogtti^ 
phi«  erhalten  mögen.  '         '  .      C 


■■) 


iiijK,  sif,  zk  :    .  it»? 


VERMISCHTE    NACHRICHTElil, 


/ 


!♦ 


Wortietzung  der  Anzeige  dei  vethetserten  JVie* 
.    iand'sch^n  Atlasses  von  Schlesien^  von  Hrn. 
Ä  F.  SoTZMAir»*     ' 

(Forttetximf  Ton  Seite  QB* )       ^ 

•  » ■  .      .1 

XI). S/u    Ffirttentbam     Oppeln    oder    der    Ppp€ln*$ek9f 

.  Falhtnbgrg^ $ch9  j    Luhlinitx* sthef    Rosßnbetg^Mche  ^     Gr, 

^Strßhliti' 9eh9^    Cosi^Mche^     Tosttr    und    Neustadt'* %€ih» 

.  XrtiM  y     nebst  .  der    freien    Standeslumricliaft    Beutlien 

oder    dem    Beuthntr   lirMisß^       Qeteichnet    von    J.    W. 

,,jyUlanA^    und   verbestert   Tom  Ingenieur  -  JV^ajor  Pen 

Schuhart \    |etst   aber  umgearbeitet  und ,  vermehrt  von 

D.  F.  Sottmann.     Niimberg,  bei  Ho mann*s  Erben  i8U* 

Mit  fcöni^l.  Baierscber  allerfnädigtter  Freiheit. 

(Dieies  Blatt  ist  im  Atlas  das  ▼ianehnte.) 

n)  In  keinem  d«r  übrigen  Fürstenthümer  SehUnsmU 
•ind  so  viele  merkitfirdige  Golonien,  Berg-  und  Hütten- 
werk« und  andere- Fabriken  angelegt  .worden ,  als  in  dir- 
besottdnrs  in  d«m  0/)p#M'schea  Kreis«,    wodurch 

/ 


die'pretirHiiche  Hegierunif  Wohlttand- ttnd  GuUur  in  sehr 
llohem  Maate  ▼ermehYt  hat;  -  Dieset  BKitt  ist  daher  ei* 
nei  der  iaterestantetten ;  efs  enthSlt  so  riele  Zusatse 
nmd  Beriehtigungeo,  uad  besonders  GrSas-Verdnderaii^ 
gen,  dafs  die  JSesiuer  der  älteren  Ausgabe ,  wenn  si« 
diese  damit  Targleioheiiy  das  Inaeta  kaum  wieder  kennen 
werden. . 

a)  Im  Op]f€in*$then  KrgUe  sind  eitf getragen:  die  Co« 
loni#n  ^Nemogd$if  T775  erbaut,  und  mit' teutschen  Aus*^ 
Iftndern  besetet^  sie  hat  95  Einwohner,  und  liegt  5  Mei*. 
len  nördlich  von  der  Stadt  Oppeln;  ^  SH/senrodCf  eben* 
iteelbst  Ton  70  Binwohnern;  Plümhtnau  i^  erbaät, 
th  der  westliüben  Gränte  des  Rosen  berger  Kreiseis; 
^ZUUt*  von  so  HXusem;  ^Seidlitz  desgl.,  1773  enge« 
lagt ;  *  Biumtnthai ,  1773  an  der  Garlsruher  Gräme  an- 
fS^^S^i  "^  TauMnzUnow  1773  erbaut,  von  20  Häusern; 
*  OeQrgmiwerk  an  der  westlichen  Gränse  des  Rosenber* 
fer  Kr^ikes  1777  angelegt;  *  Sahen  fon  40  Stellen,  3} 
Meile  itordnord westlieh  von  Corel;  Lubine^  3|^  Meile 
HordnordwestHeh  von  Oppeln ;  eine  C^olonie ,  die  Zim* 
wurmimn  in  seiner  Besehreibung  von  Schlesien  (3r  Band 
Seite  78)  nicht  aufgelfihrt  hat;  *  Hirtehfeldt  von  20  Stel« 
len<;  *  Salzbrunn  von  18  Häusern,  1771  erbaut;  Fris- 
driehsthal ,  3  Meilen  nördlich  von  Oppeln ,  dem  ^chlesi- 
tchen  Ober  -  Bergamte  gehörig,  welche  aus  54  Besitzun- 
gen und  343  Einwohnern  besteht,  und  bei  dem  CrsutZ'^ 
hurger  Hüttenwerke  angelegt  ist,  berfihmt  durch  die  höl- 
«emen  Tabakpfeifen' Köpfe,  die  in  dieser  Gdlonie  von 
der  besten  Art  verfertigt  werden ;  Orahzog  von  14  Häu- 
sern; Budfcöwitz  und  ^Pedewils^  beide  an  d^r  westli- 
chen Gränte  ^et  Rosenberger  Kreises ,  erstere  von  14, 
und  letsiere  von  20  Häusern;  *  Heinrich tfelde^  I773  mit 
90  Gärtnerhäusem,  an  der  nämlichen  Gränse  angelt  gt; 
Klink,  S  Meilen  nordwestlich >on  Oppeln,  an' der  Oder, 
beim  Dorfe  gleiches  Namens;  welche  beide  im  Zimmer" 
mann  fehlen;  *  Finkennein  unweit  der  Oder,  i|  Mei- 
len nordttordweatlich  von  Oppeln,  von  20  Häusern,  1771  , 
erbaut;  *  Maesow,  1772  erbaut,  mit  aa  HKuser.«»;  Horste 
1773  ^  XFa/de  ^cÄun>Ä(/a  angelegt,  ron  20  Siellca^hie»- 


^64      Vejrn^i»€thte    NqehriipJ^^0ML 

▼on  Qppel9)  all  einca»  Arm  ä«r  Mjdipane,  mit.  4ent 
Xfeuen  Stahlwerkß,  welches  .hei des  in).  Zimmermann  nicM 
v4>rkoinmt;  (  Ttmpelh^J)  .1770  mit  30  GürtoevcUHen  ßom^ 
gislegt^  {Münchhaus€n)  ^1773  7oa  "20  SteUen  erbaut^ 
t  FriedrichsgrätZf  nahe  b«i  cWr  vorigen  y  .^^  M^ilan  dst^ 
lieh  von  der  Kreisstadt,  1750  erbaut,  sie  hat  loo  Hüoseir 
mit  468  reformirten  Einwohnern ;  Jedlinow  iJei  dem  Zioy-n,» 
Hammer  JedUt2€f  an  der  Mala|«ne^  g}  M.  ott«ud5stlich 
▼ön  Oppaln  ,  1771  iaiigalegt;  Ant^nia^  I78Q  mit  14  HSo-? 
feni,  nah^  bei  der  vorigen  angelegt ;  HiitHndarf  mit 
23,Häaflern,  1750  erbaut,  beide  dem  Ob«r- Bergamt«  g«. 
hörig  y  Carmerau^  %vtx  Hallte  im  Gr.  Strehlji.xer  Kreis^ 
liegend  y  ist  X771  mit  19  SteUen  anfgob^nt;  {QrtHtuhall 
2^  Meile  westlich  ron  der  vorigeD ,  1770  erbaut ,  auLt  20 
Gärtnerstellen;  (Dirschau)  l{.  Meile  ^silvich  von  dor 
Kreisstadt,  177g. mit  QQ  Häusern  im.  Wa)#o  nngeiact; 
{Gräfenarth)  i\  Mail«  südlich  .von  Oppeln.an  der  Odei^ 
1771  mit  20  Häusern  errichtet  ^    ( ^hulenhurg  und  Ku* 

\jff erber g)  in  eben  der  Gegend  1773,  fed^  mit  80  95uMni 
erbaut;  Qder^ans,  unweit  der  Oder,  §  Meile  nördlich 
von  der  Stadt  Kf kppijt««  1776  von  17  Häusern  ianfelegt^ 
JTup,    em  sogenannlef^Rentan^t,    2|  Meile  ,nöiyllich  wem 

.der  Kreisstadt,  an  dem,UMnen  FlüCschen  Brennit»^  mit 
^nfir  evangelischen  Kirche,  tavschiedenen  Wobaungen 
der  Officienten  und  8  6oIoni$ten* Häusern,  1780  — .178a 
erbaut.  *)  Ferner  sind  hinzugekommen:  der  Ort. Lie» 
henaUf  4|  Meilen  nördlich  von  Oppeln,  um^  ,Merr4naUf 
4  JMeilen  davon,  beide  hat  Zimmermann  nicht;,  da» 
Voriverk  CJ/triVtianx^p/ und  der.Ho^e  Ofen  hßji  Krogulno; 
die  Schialkowitter ,  Brücke  .und  der  Buthomit^er  Flefe^ 
^acJK\    der  Tiäergarten^  bei  dem  «ehr  angenebmen  Orte 

t)  Von  diesen  55  neu  eingetrsgenen  Goloivltfn-  g*li^ren,  auTser 
tZ  alteü  Dörfern  ttnd:^  alten 'Golo Bleu >»  .18  ne^e.Colöaien 
zu  diesem 'Rentamte  Kup ,  die  hi^r  säxfiptlich  mit* einem 
,  •  bezeichnet  sind.  Die  mit  \  )  bezeichneten  8  Colonien 
Sind  zum  Amte  Opp'eln  geschlagen ,  und  trageh  ihre  Zin- 
sen dort  ab;    die  Übrigen  9  9irid  Colonien  deir  Priv»tgutf- 

,.  Besitser,  ^eren  es  .in  diesem  Kreise  eine  heirftchlliche 
Anzfthljpebt.        ^  '       .    ^ 


.,V.£rmi$chte   Nachrichten»  \        467 

' "      '        .  .  '      V        *     ' 

Garls^uke ^^tLui  dessen  Schloßte  «ich  im  Sommer,.  4^  Qei- 

•iscW  Hpf  aufsahalten  pflegt;    f^upilas,  >»in  kiemer  Ort 

bei    der .  Goloaie  X^nentienow ,     ntid    die  Glashütte    und 

Nmue  Mühle  daielbst^     die    Glashütte   z wische«  dea  Co* 

lonien  Friedrichsthal  und  Grabezog;   am  Briniue -J^luls: 

die  M^tiller  und  Grßbler  Mühlen;      der  Ort  Grobeck  ^    2^ 

Meilen  nördlich  von  der  Kreisstadt,     und     die  Pechhütte 

dntelbst  ;    beide  im    Zimmermann    fehlend ;     der    Poppe- 

lauer  "Canal,    welbh9r   von   Siöberai/  iän^s   der  Qder  Mb 

Qrofs- Döbern  ^eht;     Kandt ,.    ein-  Paar  Häuser    an   der 

Oder,     nicht  «veit    vom    Dorfe    Chrostitz;     die    Zelßsner 

Ueberfuhr;     Rzenzouf   wird    auch  Friedrichsfeld  g^naunt; 

Poliwoda.  Af.;    ^>>r    kleine     Ort    Masur;     d,as    Vorwerk 

Spitzk»\    der     Orpfse    Kaiisch  -  Teich     bei    Oppeln;    der 

Teich  Kreischen  daselbst;     die  Schäferei  bei  Oembyhant« 

m^Xi     Skodnia  und  die  Malap anhätte  ^m  Flusse  gleiches 

Kamens4     S'dr^kwitz  wird  auch  Zyrjiqwitz,    Krbichezin^ 

na     Chrostzinna,     und    Taecane    Dechantsdorf   genannt; 

Hammer^    Viu    Plütznitz^   und  die  KHizniig^er  M. ,   alle  3 

über  Proskau;     zur  Teutschen  Mühle  der  Zusatz  :^I>anie - 

tzer  i)f.;     die  Rasdhauer  AT.;    das  Dori' KU  Grabow  und 

Gr.  Grp&au), ^welches  unrecht  Klein    Gjrabow  he^fst;   das 

Forsthaus    bei    dem  Dorfe    Dembi;     das   Dorf  Pryschet9 

bei  der  Stadt   Pro&luu»    Ploschunka^    i|   Meüe    sOdlich 

von   Oppeln   an  der  Oder^    das   Vorwerk  Sowirbs;     der 

Pechofen  bei  Schiedlo,    und , das  forsthans  im  Walde  da,<r 

selbst;     das    Dorf  Michelsdorff    unweit   der  Stadt  Falken« 

l^erg,     welches  mit  Baumgarten    tiir.ein  Dorf  |(erecUnet 

wird,,  und    dem    Grafen    Praschna    gehört;     das    Dorf 

tValdau;    diis  Vorw.  Ascher  ^    und  Oratsch  bei  Krappitz. 

j  b)    Im  FaZÄenJsr^'s chen  '  Kreise :    das  Vorwerk  HoU» 

dirselber^  zwischen  den  Städtei^  Scbürgast  und  Löwen; 
das  Fischerhaus  an  der.  Oder  bei  Schürga«t;     die  *  Schaf r, 

-^  bei  Golschwitz;  ()ie  Norocker  Fähre  über  dier  Oder,  2 
Meilen  nordwestlich  von  der  KrcMs^tadt;  die  Windmühle 
bei  Karbiesch;  die  Ziegelei  bei  Tsoh'-ppelwitz;  das  Vw.' 
PeuckwitZi  Gr,  Guhre^  zum  Unterschied  von  dem^ 
nicht  .weit  davon  liegenden^  Dorfe  Kl«  Guhre;  .die  PVind'* 


468       VBtf^isehte    Nachrichten. 

mühU  twiteheit  Kandk«  und  Tamitxe^  des  Vorwerk 
Sorgtnfreif  i  Moile  we^tlich^  von  der  Kreissjtaclt  Fstken« 
iMrg;  der  im  Zimmermann  nicht  angeführte ,  i{  Melle 
wettlich  von  der  Kreisitadt  an  der  Neyfse  liegende,  .Ort 
Friedrichs feld ;  gan«  in  der  tfidlichen  Spitie  dieses  Krei- 
ses Lilienthal  und  Brdmannshof ,  beide  unweit  dem  Fiek- 
k^n  Friedland.  ^ 

c)  Im  Lublinitte€r  Kreise,       Hier  sind  neu  elngetm« 
gen.*    Die  Vorwerke  JTierd^zte,     Sehirlenter^     Punoschau 
lind  das  Dorf  Punotchauy  sämmtlich  an  der  Warschauer 
GrSniej^    unweit  der  Liefs  -  WaAhe  liegend,    2|  Melle 
nördlich  von  der  Kreisstadt  Lublinitx;     Biadact  und  die 
IfFüldhäiuer  ebendaselbst;    die  Ahe  Glashütte  bei  Wend- 
sin  daselbst;    die  5cfcc(/€rft  bei  Sierokaur    Oorodzie,  un- 
weit der  vorigen;    die  <^olohie  Charlotttnthal ^    2\  Meile 
nordwestlich  von  der  Kreisstadt ,    im  Jahre  1775  von  ic 
Hänslem  angelegt,     dem  Grafen  v.  Sobeck  gehörig;     ein 
Paar  Häuser,    JTotsurcis  genannt,     und  die  Waldhäuser; 
^Uu    Vorwerk    Kotzur;     der    Ort    Przywarow ;    die    AtU 
Glashütte    bei    Rzendowits ;     das    Vorwerk    Besiuhkau ; 
Kuditzky  bei  der  Stadt  Gutentag,    und  der  bei  letscerer 
befindliche  Hohe  OJen;    das  N'eue  Vorwerk  bei  Dzielna; 
die  Oerter  Mlenak  und  Czur zinke;    das  VorWerk  Ncuhcf; 
di|fe  Katschmati- Häuser  an  der  Liefs- Warthe;    die  Del- 
now-  M, ;    der  Ort  Barwinek ,    2  Meilen   nordöstlich  von 
der  Kreisstadt;    dieQoIonie  Liehsdorf,    i|.  Meile  nord- 
(Sstlich  vcm  der  Kreisstadt  auf  Lissauer  Grunde,   an  der 
Warschauer 'GrSnie  angelegt,    von   ib  Feuerstellen;    die 
nicht  weit  davon  erbaute,  im  Zimmerniann  fehlende,  Ca* 
lonie    JVielowiczi     die    Oisrter    Ostrow    und    Parschiwitz^ 
nebst  deni  Schaf  stall;     Gaschinka  und  Powelka  ,    sSmmt* 
lieh  liber  der  Kreisstadt  liegend;    der  Ort  Grutkehusch^ 
I|  Meile  östlich  ron  der  Stadt  Gatentag»    die  Schäferei 
bei  Gewosdzan;    der  Hohe  Ofen  bei  Bzienitz;  '  das  Alu  , 
Vorwerk  bei  Gr«  Lagiewnik;     fJ'aplatik,  die  dabei  liegen- 
de Schäferei f  utid  Zawada,  nebst  dem  Vorwerke  Andreas* 
thal  und  Schäferei f    letztere  unweit  der  Kreisstadt  west- 
lichi  wo  voll  2ümthermann  nichts  erwähnt;    dies  ist  audi 


vermischte  Nachrichten*  469 

6»T  Fall  mit  dcn^  um  die'KreistUdt  liegenden  Ovietliaf- 
ten  MachoWf  der  Neuen  Muhl^y^dem  Vorwerke  GuHna^ 
und  den  Walihäuiem;  die  Colonie  Feterskof^  2M.  West- 
end westlich  Ton  Lnblinitty  ,en  der  nördL  GrMnxe  der 
Toeter  Kreieet,  im  J.  1752  t  |  Meile  vom  Finder  enge- 
le(cty  mit  13  Hausern  und  i  Vorwerk)  die  Sichneide-' M,^ 
das  Jägerhaus  und  Frisehfeuer  daselbst;  das  Vorwerk 
Biser  beim  Dorfe  Kochanowits;  die  }  lyieile  iron  Baro* 
aow  neu  angelegte  Golenie  Neu-  Hadra  von  10  Feuer« 
«teilen  und  einem  Frisehfeuer;  das  Vorwerk  Solha  und' 
Wier0hishe\  die  Colonie  Dürre  Bsr|r,  2{-  Meilen  östlich 
Tön  der  Kreisstadt;  die  Golonie  Neud»rf  und  Demhotoa 
Gura^  ingleichen  die  Oerter  Sumpe^  GrxjrboWf  'der  Krug 
Zinnawoda  und  die  Kia^M,^  finden  sich  gleichfalls  alle 
9 'in  Zimmermannes  Beschreibung  nicht,  und  liegen  2- 
bis  3  Meilen  östlich  Ton  der  Kreisstadt  an  der  Grinie 
des  Hersogthums  Warschau;  die  Golonien  Lissagurä^ 
2{>  Meilen  östlich  y  und  Nywa^  3  Meilen  ösilich  ron  der 
Kreisstadt^  |ed4  Von  10  Feuerst  eilen ;  äi^  '  OlhriMrhätt» 
#er,^  f  Meilen  südlich  von  Nywa;  die  Olbrand^y  Bme- 
lesr-  und  Kuskowiizer  Mühlen  daselbst;  ferner  sind  fol- 
gende, im  Zimmermann  nicht  berührte,  an  der  War* 
sehancr  6r an se  liegende,  Ortschaften  eingetragen  woi^« 
den:  KriUka^  Kcwalna  £rcseinä,  Swimaky  Szaka,  Prty^ 
hutkaf  Zutlow  und  die  L^hjfhäuser^  letstere  beide  bei 
der  Stadt  Woschnik;  Vorwerk  Ludupigsthal  ^  Kleine  M,^ 
Waldhüuern^  Darf  Kur e  ^  Psuek^M.^  Schlinsehky  ^  M^ 
Ziegelei^  Plaseinnnka  und  Neue  F.  bei  dem  Oorfe  Trze« 
bin ;  die/  neue  Golonie  Erdmannshofn,  dem  Grafen  Fück^ 
lett  gehörig,  so  mit  28  Meiraehen*-  bewohnt  ist,'  und  2{ 
Meilen  t>svs|idöstltch  von  der  Kreisstadt  liegtir  die  5cAa-» 
^  ferei  und  Pilet^M.  daselbst,  und  der  Ort  Olbranueh; 
am  Malapane  >  Flnfs  t  '  Nissitkow  vmd  Lehoneki  Vorwerk 
Dulittky ;  der  Znaynhammer  Figlarina^  fV9i*eck  und . 
Topf  er;  die  3  Wassermühlen  K^kaUk^  Neue  und  Gans* 
kff  beim  Dorfe  Rnstnowits;  der  JKuie&ineitfilrrsr  oder' 
Fosnih  •  Teich ,  |  Meilen  südlich  ron  der  Kreisstadt» 
der  gröbte  im  gansen  Kreise,  nnd  die  dabei  liegen* 
den  Oertftrs     WaUh&user^    GßngA  und  Rackbau§r, 


4^0  F^rmiseht^  Nm^hriekten^ 

il)  Im  Rosenbetgef  XrgU§:  *)  *  Wbdiy'^M.j  an  d«r 
iiBrdl]'ch»teii  Gränxe  di^es  Kreise«;  Golbnie  KariawitZy 
%am  Dorfe  Gohie  (^böri|jr,  if  M^le  nordiiordw^estltcl» 
von  der  Stadt  Landsberg,  Ton  .10  Feuerstellen ;  cUn 
*  Ohtr  Vorwerk i  *  Sawada  iind  *  Doinbrowka  daselbst; 
die  Colonie  KönigswUU  bei  dem  Dorf»*  Gohle ,  woieu  %iB 
mneh  gebort^  von  Xo  Häusern;  <  die  *  Plewe  M  ,  nnd  di« 
141  *Karlowuz  geböriftes  HJ^user»  nebst  der  Möhle  *N'€Um 
H^fky;  und  dem  Orte  *  Trusckezi$z ,  welche  sUmmtKch 
aan  Briesoitz  Flutte  Iief^en,  der  hier  die  Gräme  mit  dem 
Herzogthume  Warschau  rmdcht;  die  Ooloiiien  Josephen* 
htTß  %k%d''Tenezinau  bei  Neudorf,  Jede  von  10  Peneritei« 
loa,  f.  Meüe  nordwestlich  von  Landsberg;  die  Golonto 
^l'auiyüitz^  X  ]>1.  weataord westlich  an  der  Crcntsbarfi« 
sehen  KteisgrÜnie;  die  *  Wieser"  llL^  und  das  *  Vorwerh 
iia£e  bei  Landsbeyg;  die  Gc^lonie  Sophienberg  vcn  wo 
]?e Herstellen y  ebendaselbst»  und  tu  Landsberg  gehörig, 
wosu  auch  die  ^  Meile  weststid westlich  angelegte  Colo- 
nie Karliberg  von  10  Stellen  ^  und  die  beiden  dabei»  vom 
Grafen  Henkel  im  J.  1777  erbauten»  Golonien  Qber^  und 
Nifd^r  '  Donne^smarh  ^  von  loi  und  6  FeuorsteJlen ;  Ov- 
pin  wird  Neu  -  Dupine  genannt»  und  ist  gleichfalls  ein« 
vom  Grunde  des  Dorfes  Panlsdorf »  mit  6  Hüusetn  erbaote 
Coloni^i  der  *  Schafstall  bei  der  Colonie  Rmrlsbergi 
und  die  *  Schäferei  nebst  *i  Altert  Glajhütte^  so'  wie  das 
yorwerk  *  Kopelina  beim  Dorfe  Panlsdorf;  die  *  Drschep» 
kfi'f  ^Wang^t'  und  *  Mnke seh  ^Mühlen ^  ^nehsl  dorn  Vor- 
werk *  Usdinetti^  beim  Dorfe  Stirnaliti;  dio,  Golonien 
Koipniu.  und  FriedrichswiUe^  letttere  1774  von  80  Stellen 
durch  Hrn.  v,  Jordan  erbaut t  i  Meile  nordostlich  von 
der  StadI  Roseuberg;  dar  VorwerlD*  Joi&urirfcci,  die  T  ZU» 
gelei  und  der  *  Strajs  Krug  daselbst;  die>  bei  dem  Dorfe 
NtfulMirmunky  I7?4  ««rf  xo.  SfeeUen  erbaute»  Golonie  ÜIU 
rUckenäQpf^  z|  Meile  ostnordostwÜrts  von  der  ILreisstadt; 
^i»  *  PUnick'M.  an  der  Li  eis  Warthe  bei  Bodzaoowitt» 
und  die.  *  JeufeU  M,  mebst  den  xn   *  Kmdlow  gehörigen 


♦)  Alle  von  hier  bis  ans*  Ende  mit  einem  ♦  bezeichne^' Ort- 
schaften hat  Zimnttr)iutrirri'^ini  itfftiM'Ad^'^ihn  hkkd^  seiner 
Beiträge  aar  Beschreibung  von  Schlesien  nicht  berührt. 


J 


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Ftrmisehte   N^  trhrichtem       471 

Hintern;  die  Gölöilie  ^Suvmlsky^  }  Miile  ottHcli  vem 
der  Kreisstadt,  und  darüber  das  Vorwerk  * Plakosjti'^ 
"^IValdhauern  y  *'R:ots>ossen  und  *  Charlottenhurg  \  die 
Colonie  **iVeu-^Czor%e  oder  Charlotteiifeld  ^  i|  M«  iiord* 
westlich  von  der  Kreisstadt  mit  der  dabei  liegenden 
*Czorker»M»;  die  ♦  Öui/cfc  -  und  *  Qorsolka*  Mühlen^ 
l  Meile  nördlich  von  Rosenberg;  und  die  *  Kiefern- M. 
nahe  bei  dieser  Kreisstadt,  so  wie  die  Mühlen  ^Sckar^f" 
Utk  und  *Zurzick;  die  Golonie  Schoneiche  beim  Borftr 
Kielbaschtn,  von  8  'G&rtnerst eilen ,  und  die  im  J.  1774 
bei  dem  Out^  l*hule  angelegte  Cölonie  Marienfelde ^  von 
20  Stellen,  nebst  ^ner  *Glathütte,  2}  Meilen  westlich 
▼on  der  Kreisstadt';  '  der  *  Sandferu^  bei  Thule,    und  <lat 

*  Frischfeuer  am  Budkowitter 'Mofsbaeh ,  und  die  *i|fij- 
h$r  M,  an  eben  diesettr  Bach^;  dS^  Rademmer  Hütte  und 
der  Hohe  Ofen^  zu  Kaminiez  gehSfig;  der  Bauerhof 
oder  Vorwerk  Kuhökie  oder  Kubrocie^  tnih  Dorfe  Lasso« 
wit«  gehörig;  die  Golonie  Wälrpeck  von  sl6^ Stellen  ,^  na« 
he  bei  der  Sik^  Rosenberg  und  ihr  peMrig,  nebst  dex^ 
ffächoschen^M,;  ^mgleiehen  die  Golonie  Rosenhayn^ 
▼on  12  Stellen,  ebenfalls  der  Stadt  eigenthtimlich ;  *Neu*^ 
fPachow^'  }'  Meile  südlich  von'  Rosenberg;  die  Mühlen 
*Zohttshy  und  *  Dorsttuiky  und  ^Chezowshy^    nebst  den 

*  Strachwitzhäusem";  der  Ort  * Piehewskitatek  beim  Dorfe 
LtOmnitz;'  die  Golonie  *  Felsrühe  i'  das  Vorwerk  *  Dir»* 
dusch  und  der  *  ChrotitZ'-Serg'^  sMmmtlich  an  der  nörd« 
liehen  GrXnze  des  Lublinitter  Kreises;  die  Ortschaften 
♦iWxunzflnefe,  Lunke^  *  Sawnda^  ^Wypechowj  *  Lesznoken 
Und  "*  NeiJtddrß ;  das  3  Meilen  südlich  voh  der  Kreis« 
stddt  liegende  Döxf  *Neu^fVatlow^  neben  dem  im  Lubli* 
nitzer  Kreise  befindlichen  Dorle  Warlow  oder  Alt-War- 
föw;    die  *  Bor cwrany Häuser  und  das  Vortv.  ^  NeuHof,   , 

'  e)  Im  Grafs '  SirelHzer  Kreise :  Die  ^  Colonie  und' 
der  *Hohe  Ofen  am  Bzinitzö-Plufs,  der  sich  hier  nicht 
Weit  davOn  in  die  Malapane  ergiefst ;  imi^leichen  dlis 
Orofse  Luch  daselbst;  folf^ende  Ortschaften  am  Himmel- 
witzer  Wasser  Hegend:  *Binateh^  *Banatke^  *  Bar  bin 
aebit  *  Schmelz  '  Ofen  f    die  ^Briesch-MühUf  die  ^3  Rä* 


^j%        Fe.rmi  saht  a-^N  a.c^  h  r  i  ch4>ni. 

4€r '  MSkU ,  and  di«  *  Nimitz  -  BL ;  der  Oft  *  UUrmimj 
Ji  MeiU  nord veitlicli  ro«  der  KreitAtadt  Or^  Strehlits, 
init  der  daaelbft  an  einem  See  Itegeade»  *T#cA«»«r* 
JkricA^;  die  ^  Zeia  M.  beim  Dorf e  Oxodif  ko ;  *  PoZ-^ 
^orni  bei/n  Derfe  lU.  Roimir  und  *  PolbortU  bei  Nen- 
dorf ,  nebft  den  * Waldhäusem  in  ^]'e«er  Gegend;  des 
VoTw  *  liubewshy^  die  Colon i«  *Malin.thy  ^  ^tk  dem  Ba« 
ron  V»  Larisch  gehörifpe  Dorf  *  TracXiw& .  Danir^A  «-  und 
die  Colonie.  Heinrichfdorj  von  1 1  FeueritcUen*,  welche 
OFtfchaften  eile  ij^  Meile  nordwestlich  von  der  Kreii« 
aMdt  liegen;  das  Dorf  *JBiadaea.an  der  Malapane,  5^« 
ottnordöctüch  ron  Gr*  jStrehliti;  da«  Vorwerk  *^l,  Ka^ 
Una^  I  Meile  we«t)icb,  und  die  Colanie  Kllgut^  l|  M« 
weftsndweatlich  von  der  Er^itstadt;    die  *  iVcue- jlf. »  imd 

*  &rl€nhau  unweit  iwt  Öfter.,  an  der  Oppelnsühen  Kreis« 
gräntci  die  Colonie  Wystpha^  1773  auf  16  Stellen  exw 
l^adt,  l|  Meile  weitsüdwettlich  ron  der  I^reitstadt;  dis 
Vorwisrke  *  Nakum^ntig  und  *Ri$%insky^  eriteref  |  MeiL 
•fidUcbi,  und  letzteres  fi-M«  tÜ.lafid westlich  von  Grois- 
Strehlits ;  die  ^  3  Fähren  über  die  Oder  bei  Solawnis 
und  Wielmiertcbowitx.  ^ 

f)  Im.  Cojsrschen  Kreis§:  Dis  *  FähK^e  aber  dar 
Oder,  ganc  im  nördlichsten  Theile  dieses  Kreises;  dis 
Cusqwer  M.  beim  Dorfe  gleiches  Namens ,  und  .dasu  ge- 
hprig»  die  Rcgauer  M,  an  der  «Oder  9  und  die.^J^uik<l<- 
und  Klodnitztr  M.  am  Klodaitt  <  Baoh^  der  h||ftr  ober- 
halb Ces'l  in  die  Oder  fallt»  mit  d^m  Klodniner  Canal; 

*  Fischerei^  verschiedene  einteln  liegende  Hfiuser  ühss 
Cosel,  und  das  Hospital  unte^  Coael;  JuLiutbur^^  f  M« 
vprestlich  von  Cosel  sind  einige,  von>dera  Baron  v.  Grut* 
ichr eiber  n^u  erbaute,  Hjäuser  bei  Potskarbe;  ^J^fum" 
nifhoff  ein  Forsthaus  beim  DorfeTrawnig;'.  "^  CAudo&s 
bei  Urbanowits»  und  der  *  Heilige  Brunn  beim  Dorfs 
Koske)  das  Dörfchen  Wjgodda^  tu  I«andsckitt  gehoirig; 
das  Vorwerk  «itoponin  dasell^t,  und  die  Colonie  Pireh^^ 
wit9  von  10  Häusern ;  vom,  Oherst  o*  J^rch  erbaut  9  .(  M. 
südlich  von  der  Kreisstadt;  Ctyseek^  ein  Dorf  von  ^6S 
Einwohnern,  wobei  Mne  Fahre  über  der^Oder  ist,  .  uvid 
das  Vorwerk  JSrsejouia;  die  Vorwt-rke  ^i^ransdpr/ und 
Gulaschkü  SU  AofcAeieMd^r/ gshöxig  ^     wtlohsa  letstevs 


4p  M^V\«nc|  mit  4fn  Mdeoi.Vfrwfli^«  S4lMinw^^^ 

l|,<M0>lf^  tWwffH4«hc:v?f  i^  ^^witadt.^sflMi.jIttrGiriUlfm- 
•MMfc^  *.  ^4  ♦  X»«n«iHI^WÄg  jl|  JfiiiUaa».  $ üdU^K»  rM,.qoii^ 

iNii  bMi  t^M  «illpr  .k^n^^»,JMl|??j9lii||b  smd,«i|cii»f^£^'i4^ 
»}.M/jiadU9h.tott;Gmdi9^'.  ^riir.  /  v  ^  •  .<>,*    rv.    >.,,.m 

Tftc^i.  i  abM«lU'^iiör4MAhrTiK«»^ici|»t  ^  v  A^iüli  J9*r|f^^ 

4M9a«l?  .^iV)rH4A|/yi  a|.4»l«)^iik^«mP«4ö#liAF(||b7«l» 
iiiu4dbd  li«|;«i^d»  V«rir«rli  *  |F«iiffFÄ#aft,  u/i4  4Jf«  J%fM9 

«M  a|7«OilMi:ö^l]c]i-!roii.>Cwel,  .ftflMt  4flll 'Vffffl^rkK 

iyi»Wte»va<iwiit)  Pfiita>H>clwiiit  sota»  Yf^fmvfh  ?:^(9!>K<i 

Inf»,  ifmura§4Mmmuiäf^^¥0ksaM$i.u^i^^ 

JL  Q.  E.^XXXVII.  Bis.  4.  5r.  li 


r    \iy  Im:  B€k$ktmi^i^XM*0-9UUi  lrillili««UfaMi|i  s  üOm 

wilm  sai  Walde;  dt»  iw  Jaln»  »7^  TOltf  Vorir.  BI#ndMk 
VM  10  Stfftt«ii  «ttfslegte^GoloKfoiyfon-eibtfdbfd,-  |  Mtii« 
SttU«]!  Toi^  Tanowtt«,  und'  4k4  ddMllwt  um  SMiA^Tltdk 
JbtfinllidMB  •Sowitmr^*4¥mik^  atid  */faipito ■  JKiWw^i  üdbdg 
dM  SttPiAtecta«  gahftrifsb  £«f«n&a««rfar»  .Ud«>«Ur  *£^i^.i 
4rtcikMüll#,  imgletehmi  die  Vorwttrlcfl'i^JiKpirtyJk^  tuiA 
#iM«lcAarM«lb;rr  a«ti<t  *^Ü^  ^liUriKCUMf  n^Mlbtt^  di« 
Vorwark«  •0#i?ikiiUr<Jr«jf..itoid:«Dr4Hka>  )  BMI«  ve<tllcll 
inon  Tnrattwitt;  d«b  Vörw.  CaHsh^ftm^  Um  k*  WfiUfiehw^ 
gruhtn^  #!■  altes:  Silb«rib«rgirev]E  ;•  iftigM4Mfli'd«.«Jir«r 
#ianlkra^;  ^et  .*r.  A«ii-5*#«t&^  läid  1d«^  lieMeU  iMiev 
%li00arvtt;iia  aad  « 7VecilM&&»>'^ ,  ^ountlieli  iiKMSlieUi 
Valaie«»iU|,:  aach  BeniM»  fluliegaad;  'Mt  JRl4kptiri$a^ 
M.f  |<M;i#ettfödiräitli^hrToa  TaiMwiU,  bii«t0bitM^ 
gleidM  ficaieas;  d«f  Gut  V0'«pA«*iiM<>  |  Bft.  fn^tdöaM 
Holt.  Aotk  Jfteaüliea  aat  Bnakttf  «Flaiii  dM  IHir  4i»Ovto« 
s»  mh  d«M  HerxT^lm^  rWiiriebaui  aiacktr  ^M-ilTemit. 
Ml^mliraiffHray  eine  ^^UifgeM  aad.  *  Fe r44l|i»(#.'r  diüi  *JB»v 
eAbtx-Jlf.  üad  die.6e&t«x<«- firadm,  \a«MHMlM|c|  fi^fil« 
»dvdliek  vea  disr  Xadtüadt.  «alfitast;  jd4#-yani(4  MVca» 
AejfT  aad^CepiäHoy  uatf  ^di»  i«M;]bcr  ilfii4/«isa4»l.  )A»ai 
Ott«  •  JTer^a ,  '  •«ainaUcb'  anlMlHail  andr  Mi»(ktm  im 
ftfeitttadt  li^ead^  .4to  ¥orwl  «JTe^awil«^  {^l^tfila^aMr 
»enUfli  Vea  Beafhea';  die.  Goloaie  Mmfiäiß^iMd-  ^m 
IS^tellwii  «iebit  *:Bif«iii^af|imfr,  aasdef  (Braille  ileaTflk» 
•ler  Xrelfee,  a  Meile*'  arertiadwitliih  ja^Brde«.  KMe» 
eMdl;  die  CoiMie  XL  2o&rs#/  im  J.  17|*  ▼om  w,  Buth 
Im  l^a  Oetfe  SUbsä»  «ageiegt/  4  M.immfmm»«9k 
«•a  i«r  Kreit^ladt;  dia  aahe;  dabei  177IB  mit:.  19  ^Mlaii 
e#fcftate  Goloaie  Dpr^th^^ndotf^  aad.  di*-  da  4imtr  Qi^ 
gead  im  1.  1774^  aagelcgtea  .3-  Golbaiett  fmikdu^rfywi^ 
ttknt€Hd9rf^    evatete  v^a  19  uad  letstate  f«»w*i4  Peoea« 

völfeeMidoirf  aad  8;a«ikd<iDfi^  dit  Oöifdlr 'atM^*^.^mi4<  J^m^ 
dU^  -  Bfaltcfteariisv-  üMu  dei^  >  i6at|  *J&tliaipi4dQFv.  z^fM 
^fTarm^lew^  8  Itfeilfeft»  afidwattlidli  ▼ett  iler  jLüiiila^lf 
tewefc  die  Mftlilea  MSctoa^ör«;  <'irirr«lr,vtF«dal#n,..*itor 
i^fctfr  u^d  «Jlodatr  J|aia«f.  m^*itf¥  tiHB^m^tAß»PjMtl 

f  ;  I 


l«if;'^  i|  M.  tüdBttlieh  vt>a  Bttutheti.     In'  den  Umgfhnm* 

^H^b^&y^Wt^    Üat    uett»   Vcvw^riE^Bi^rdk;     das  VorwWk ' 
4  0^(/m5rbii7<fv'  2i'M«ileii  ffidwcifülcli  von  Hetttlmr  du 
*l^ivii'  Örojhat^^M.^    did'  •  ^^e»lift#»Vi  • /K  Und  dai^¥«g| 

^Hfth^j/chMccwitt.  "  '*^       '^  ••  '  ■ \    *^.ü 

Kb  1^9*  ^^r.tf^^l^.^'?^^''^^''  od^r  dar  H^tßoi^er  Ar«»; 
Iiely^,^9|;  Ifeie»  ßw4efher|f«qk«ft   P/V^^    der   frei^ä 


««^f^^i^n.Jl^^ff.f^F  .m^'^tW^^^^^.  ^^^  vermehre  Voi 
IIPi  iSC  fi?ifP*»'**i  i.^üri^l»€rg /.  bei   Ifoinann^s  'ferl>ei(, 

...  ^lKeBef^"Blitttfm  iiU  AÜdt' dik  Oaduthum^)!     •    j- 


*'  ''oVInt^  jr^f/^rei^  iTreOi  iiihtl  liiii«iigek<Hti«iMii  J>1» 
tlotohU  belm''Di6'rfe  tikmiiit^»';  ^e^^utih  fiber  der  Odw 
Wm'Dörfe  Kudii/  mid'^  d«^  Ort  ^  £Ajra)bt  dteeevlte  d«» 
Oclei"  tieim'Gnte^SlsWil^ahi;  ' i^ciMvf ' bei ' dtfta  Dwe§e V^ 
nent^cHtU,  ihir^dil  mndi^u'Ai«  ^bei  Seh0»witf;  ^dte 
Käiz%d'-Ml  dle^s^itt«'  ^oä- dat^l^tw;  TrÄidnilb  )MiB»ili 
%»{•  OdeC;  ^^e  fb&ft;Aet9t't2er^  Af.  und  Fffflr«;  -die  Bkiftd^ 
^  jf!a-/}^«M«-^  GurraWedct^«^  vdld'  jf<lafHaMffr«r.A^;«'dte 
Co^oniV  lief  'Sehöbiottitt ,  oAd^  diit  'ditrtbev*lie|t^'d«  0«t 
^riis^'oiu;'  Mh  berter  'KäMn{k\.  Oprnke;  ^zipky^^  MU^ 
'giif  'BaYäntdükay  Adamusiek  nnd*  Podhiäiä^  '  in^htfl  diA 
Totwg^ken  DamascTiek^  Wetff'y  Mog^lrto  uWd  dem  TOüipfiih' 
'w^  Bisih '  Hammer  f  iUnAnÜMk^' iuHt  «tod  Heben^deiil 
^jbforf«  Keüdifn' Iteg^nd  ;  ebtoda^lbet  die  ito  Jalnr»  1779 
«Bgelect^'  C6loHf€  RgnnersdoYf  von-  25  PMiereteHett  Und 
^^106  ^eeleit;  /die;  i&Oter '  OotcMnitz  '  bei  '^5t<»io</^  .  Pmei- 
ViVts  ebend*i|siklbkt';  Xaminitt^  Itotikowitz  nnd'  Lipis^hA 
Wonnöwic^:'  idaEdoU)  bei  '  Summta ;  dfts  1P^eiH^.^>  Of^db^ 
Wtii'/'^amihW/iind  äl^'  Mldilut^ieHilti^M.  bei  dem  Ddrfft 

^fcl^fr  iTd^h-f  ibhit  d«ii'  OM^titfyh^wk»  IWb||cOoi4b 


|«|»olIe  und.  die  Buiatz^M,.-  Pttrusohamiiz^r  M,  nebit 
^i^m^Xini^  ParuiTifh^ßwiisi^  ,uow«il  4^  &udt  JELibnik;  dia 
Im  J.  1779  ikei^d^m  Botfp  .4;^«fhin.^voti  13  Häu««rA  «r« 
iüiitf  fii^oi«»<i<  MiK4^«(4lff;  /4li%  ypirw»,  P#tko«ve  d^elb«c| 
fUtf  <SmI  ii#«^^«»c|0r.iM4  .^«^jfj«  l|ßi^ d«aik  Oprifi  SUiiQwits|^ 
d«s  K.  £n|r«2,  hart  an  der  südl.  Grause  des.X4^^  Kü^fMlff ' 
die  Przegtnzatr  M,,  sum  Dorfe  f»lei«hef  NameiM  gehörig, 
ttfid  fl«r  /fff^e  P/^l  lae^tt  FrifckJ^uer  v^nd  BllgctUr  Hamm 
W  j^erdem  Potfe  Ob.  tllgott.  unWeit'ÄifettJtj'Üi  C^ 
Ma^kenhkl  und  P^üUäor/l  ert tere  {  ttf.' VI8rSt  >to  de» 
Blad^  Sohreii  ]i.ej<etid'»    im  jf.  <|^7^  iwitoheti 'den  IMrÜnr« 


'ynd  dat'Gut  F^tsi^^jyu»;  f.*  M.  nördntürd^  wfja  dök« 

Vau;  ^i«  bei  dem'JDöHife  Vörbigeu;  {  M^  lniifrdvrMlfell 
von  «n#^f»«*  i»  I,  MTdcVOn  )f^  ^(eU^r4|ii|r^)/^  G»Ioim 
Üehrietund^rf^  der  Wigodda'^Krug  und  di«  Sehwark^r^ 
»M  ImmmP^rmhkm  <i9^«2M;  f(ie  3^«^.^  1^  K/»w«»f 
VMd^  da«  V.  W4m0Af<m.,i^  <|«|^,.  Si^t  Sol>|ivii|;  das  yon^« 
I0eik»rf»ii»  n»d  der  .Ort.tff^MfAoMy^.  }  Bf«  Midö<tli«k  vo«. 
^ohraiii  :  <Ue  P^uvr^^üd,  .^i  dfoi  lil«rle,)^ol(öf«^liiB,  i»q4 
Am  Y\  lUgußeh  nptbft  Gji&i«  i^oifi»»^».b<joi.  Dorle  Bpgtt* 
«RkkowiU;..  4as  I  1VMk'<^4Mck  yM  der  3tJ|4t  ^^nik  entr 
^rnte  Ottt  Schwirzina  ,ui«d.  PQde^sctU  iul|*t  d^r  C&»«I«» 
2i4«iser  ;l|f.,,  l^m^rp  «um?  P^^rft  .nleücM«  .^•«Kjof  i*Mrig; 
^m$  tu  J»n^wlt%j§^9vig«;,r«  Jamekow  uipd  v<if r  Ghrft*^M- 
^^fiVfht^\  das  .F'.^f^/»  ..mp^d  d%9  Gut  JfViptMdQm  h^im 
il^orl»  BirtuHow;  dpktji^^uf  K^  ,h  5ifeeri».e  jiud  d«r  Ort 
IfVM^.  b«im  O^^a-^dultow;  .die  17^  bei.  dem  Dorf* 
Aebyrbit»  yo«  J^  Fe|9erfft«Uea,,fingebaiit«t  .C^ouie  SehUchm 
ettndorfy  cf  ^*  ^«•4i^.,r9^  RibAJk;  ßfe^jPf^fonit,  Qr^ 
mU*  bei'  dem  J>f  rie  Qfomiti ,  r77a  mU  §  v^^en  ^ag«. 
legt ;  ^  di»  iVbffclib^  -  .  uad  Pomolgt» -Ij/iy^jifiA .  ^em  Dorfe 
iDtimif«^  und  d«^  Gut  .Pet^icri«  beim,  jQerfjiPWoiifa«! 
4im  0^l9WH^ühdmth€rg^  «uch.  ^udeZ^d^'i/ geminnt,  i 
JMeüje  .•rcmtUeh  ^911 /^^itib^r»  aabe  bt)tm.  jÖorfe  Loniti, 
:trn  «i>t;  Zt»  Ff  ij|itrftf)li!ll  «ngtltgt^.   di(^  iQertav!  JTuntatlp 


hßinQ  hmi  dem  Dor£e  SyriO'i  dai  Gut  Czirzowitz.  bei 'So - 
wjEt^f  flLtkÄ  die  Col^nif  Bllgppt^  auf  dem  W(*g^^  yon  Gra« 
l^O^rkf^  nach  IVogaa,;F9b<ei  a^9h  daf  Pnt  WitHimow  bo- 
fki4mi&:^}i  «vi^#i  Mein«  Oerfer  ^ei.dejn  ,Oox^^(f/^ttk^U| 
JKain^.e.fi;iiiMiat|  .  iAt  Sahneid^r  und  Makl'r  ilf.  bei  Ell^ 
gptt  ai^  der  Odet;  das  Fischärhaus  und  die  N€botschüt9€r 
Jfiti  ;dat  Gut  JeÄannc^ru^^  |^  M«  südlicli  Von.Ratibor, 
Vliweit  der  Oder;  d^  F.  frzucAen  bei  RatiboT»  und  dif 
TßieJ^^  Scheunen  dai^bsV;  di^  Gut  Czercjenl  |  M.  wettf 
^ioh  w6u  ILatiboTf  ,nnd  4^*,^®^  Paulau  lifgßudj^  Voruu 
Fai^lskofp,  wQ]^e|  auqb  die  an^^^bauten  HHuafr ,  IFii/i#2mf • 
i^cr^i^  befindliek  find ;.  die  Voriverker  üo^ei^^^und  Kßpa^ 
f^itif  ^df'  ,f^/>/d«  K^  bfi^^^Qlniach-Krawarn;  4mp  Vorm» 
J^fohlom  neb«t.^cA«fi|i<nt  .und,  der  Ort  Kempen  am  s0g.er 
||«ji^nten  .ß^ipztr  Ttichf »  r  nebst  B^4eGk  beim  I>orla  R»- 
üf^üt^i  da^  Schaf itßU  bei  Neudorf.  --  ^eJ^rigens  ist 
^ck  ||(u  bemerken ,  dob  dai  |nm  Ratiborer  Kreive  gebi^« 
tw^  Uohn  licgen4«  Stfick.Land,  .weLchet  feiner  m)i^u* 
fpQtstn  Entferaung  wegen  auf  dieser^  GHar^e  nichl  anc^» 
|iri^gajn.war«  und  folgende  4  Dörfer;  Oischktm^  OohU 
-fQ}i^^  DohroslaioitZ'VLrkd  Matj^kirch  entlMt^  auf  der  Charly 
jvom  Ffirstcutkum  Oppejn^  bfrp.  14.  an .  der  ^«i|d]iclwi 
jOrilAa«  des  Qofelaqben  Krei^eji. befindUf:ii.ial«v.  ,    ...  , 

,,   iX.lmßlMi4€h0nKri\f9^VLvA%wKr  t  -•  ^h 

'  I)  In  der  freien  Stlind«tker)r0ckaft'Pltf/x.*  das  Gn^ 
B^et^n/  i(  Meile  aordlkbrdSfttlieli  rou  der  Stadt  Ificolat^ 
^nd  dta  Zaunwärter^Mäus  ha^VffRlde^  beim  0orfa  Kit. 
'ilrin(B$  das  aus  2  Vorwerken ,-  ^6  Bauer  •  19  Ginaerstel* 
l^n/l  SchÜlerei,  mit  t46'S'eeUli  bewohnte,  und  mit  ei* 
ner  katholftehen  Kirdbe'  Versehene,  Dorf  J9zUdtkowitt ;' 
idie  Ola^hütHH  bd  WiJsMo  nWd'  Lasisk,  tibfl  die  tnite 
«Anita /tendiin'  gA6H|^e'  i^mielü^  Jfä. ,  i  Mftile  nöraick 
>dir  der  Stadt  Bei^Qil;  k\4.  €oi6ni$  lifo ri^iu,  t  wie  jhen  dte 
^StaJt'  tt^ieoUi  und  dem*  IMrft  Mökran ,  n^slb  d^i  StlioU 
*ttrü  bei  Nied.  Laiisk;'  dA'Liltau«r  F.,  üiid' das  Lauer" 
*kaui  bei  deift  !Doi^e  ÖmtttbwiU ;'  ^das  Gut  BiUwin  u^d 
>iib  I^JkiiUturiielm' $«i^i^fos^»  Üüüi  Dbxftf.Örxesch^  g«^ 


4^       rkVtiirciei^  yTht^lrirchVe m. 

fcMg ;    tt»  tSdtoaf  •'  tob  30  Fctterkefl^n  Mai  DcmiIW  4B«- 

w4da;    der  KM'^^ruch   bei    Miti^- Lasisk' Am    Onrt^ 

Berge t     nn'i  das  |  M.'  tfidl^ck  voft  tticoM  fiagettd«  Ovt 

jr<0|wfii/Mj;    iM^tht  tAUmer  nebst  MmüMomM^    miWHt 

tfet  tlöflet  Tidbaii;    d^  Paptot tarier  'Mkmmur   hm  de«t 

Dorfe  Reichet  Ifami^nf »  nad  die  Breit  •M.  dcti&st;    di« 

Schneide' Mi ^  der  RohrhamnUr  aad  Katk-Ofek  km  Jmr^^ 

sehowhzer   Teich ^    {  M.  aordl ich '  von  Bervn,    md  ^er 

CametU' Berg  nebst  Bleiche ^    htüiA  dmrom  bei  Lcadtin  $ 

die  ISofoiiM  Golawiez  b^i   dem  Porls  gleiches  Nttmea«, 

Und  die  f^ntat  Podhuze  ani   ^z^^Tta  - Br^eiiu« •  Fl ,   'der 

bier  die  Grlifxe  mit  dem  Hertogtbiime  Warsebeii  maebt^ 

Tamonem  and  die  Sieezk^BLi    die 'C/rfr- üf.;'  der  JU*- 

izma*.  und  Hilmietzkx'^erg;    did   SchBizerei,  "eidf   f^ei^ 

ifftfrXr,  '  simmtlicb  bei  der  Stadt  Beruii  ,  aebst-dem  Satt- 

fteinhruth  bei   und  sa  dem  Dolrfe  Stscftitn  oder  Scieni 

febdrig;'   die  Schneide •!».  beirii  Dorfe  Gbstiav    «nd  dib 

/Mnhl'  und    Schneide  ^M.   beim   Dorfe   Zawllrti;  '  das-lft 

'^ithmermann  fehlende  Doff  Zascdro/s^  ilMelT^  stfden^lt^ 

lüäh'  vbo  Ificolai  s wischen   den  Ofitera 'Oardaw^tt  «ei 

Puhönitt;    t^e  Schäferei  aaweit  dem  Dorfe«  l^eti^  ^^ 

.  'die  Gifter  Grabawha    nad   Podlesie   daselbst;    das    D^bVf 

}fdM«r'a^  korci»tiiett-F?.   tob  25^ 'Seelton ,    f|  M.'  itf9r#- 

lieh  Ton  PItofk;  '  Aie  aas  10  Peuerstellea  mif  38  '^ersoa A 

bestehende  Cal.  Erdmannehrueh^  bei  dem  Dorfe  Gillowits 

angelegt»    nebst  dete    dd^ei  befiadÜchea   F.  jy^Mr^hm 

^1^  gefiäferei,  «o  wie  auch  ^9  Schwer  ei  bei  Qar^;    die 

Sars.'.^,    hn  Janbowits;    der   5ar^fffn«-  Tcicb    and   der 

J^pf^rcfsJ^xiche  JVald  ^neikst  J^arr-(Uod  £att«r«Tsic&    di^ 

ß9l^\X'^^^ti^  J^f  LuKuisenhff^^    Friig;uf.  Qrteb^üwit^^^^    Ach^^ 

,Jß^uer^    .CJffiHuUfa-fM^p    Ziegelei  dmr,  ^ad$  uo^  honhauff 

/ref,ch ^    ^n4,  d^  ( über  Jetoterem^b^ndlicb^  Teiohwäfter^ 

'  ^f|3mtl|c|)  jiip  dei|  Unigebiuigea  .d^^KfiesssjUd^tPIefs^;  ^d^ 

^hüfCkaiur,    Üf^l^^M^.  b^ei.  depa^Pjorle  ,gleiphifs   H^^eiis» 

^f^t^iSqhi^e^hai^\imd  ^.  Ne^e.  ^c)ißWM  ^ase^)^»  Jngjeji- 

.clie%  4M  ?•  r^ f'*'"/f**»*.  i^di^lit  Gut  Pßfghfok^  k^^d^,  «ä 

d'-r  yiTeiohs^I.  4regend|    ^^tJ^9S#fs^7>ioA  beid^-Di^e 

Brz4*s^»  lind  .dfl^  T, -^faii^f^^.^fnJpojr^.^^jU^s^.Q 

gehjE>rJ|f;   ^ü%Cz9tUwßr  F\,^^^i^^ef^ol^stIieb^ /^  ^ 

Sladt  Sohrtu,  und  der  Goch-Ü4t%manniüu^  und  Pickinäm 


hannanimrß,zJOi^M.  tüdsüclwesUiclIi  Ton  Sohran;  die  Co/. 
Ooldmatüdorf  b«i  d«m  Dorfe  Goldman tdorf»  ron  54 
Gärtnerslellen »  mit  gi^  pOT$<m*ii^  und  die  Colonie  do- 
'  lastountz  Ton  20  Stellen,  ebeti  da  selbst;  to  wie  die  Col, 
€harlait€ndorf^  ti  Meile  südlich  von  Sohrajir  deren  Zim« 
m0rmann  in  seiner  Befchreilnung;  nicht  ;gedenkt;  die  so« 
genanqle  il2u  Colonie  an  .^er  Gränze.des  F ii rasten th umt ' 
n«ehAl^«BA4i^oQ¥l.  i^Hottrik^wH^s^^Mt  lo  Btellen^^  liiit 
90  Penonen ,  bei  deio^  -^9^^^,  t^?}?^*  Namens, 

.aordire|J4)Dhiil<»9  l?Rlf»  ^<?*<^«»^»f  «ft**  .»  M^eil?  5>*m9.^f 
▼on  der  Stadt  Lo^slau  erbaute    Col,   Cogelau;    das   ru;, 

|ie(i<i4l*ntQnt#.gIeie^e.e  sHa^f^eMtr  H9C<M<i..«iim  Qiifvii^%> 
Mas^na  StilMirs9fba#tlfe;b9ii;#<Vi«^W(/%r44>ilf.  iSt«^k^ 
*ll«^WrtHii|^lÄ(>p«wiW,  .trtrtiflli^  iF^Mritf*:  4M#ib9i*; 

Mtji*«»  D#rli  JfUi|it^ii5  intln^nH; vdjr/ f^W-  Bn^MMe 
^'M«l}M4MdbHiirimr.7lßt||%nk.(d¥»r«;rMjl<f;#(  beiß^^h 
^JNMT^Ii;  .|die..C«<^.  £^|iFit«Y  ¥RMIffl«A/f;  «K^c:*A  hni.dfim 

.^ttn,Mmchim$m%9r^i:di%  C^inr  :J/Hif#e%v»,t  ^^tüftif^* 
^M4itUflb  fiV9ii  iMeUu   un^r  CfiH^h%i  fbwKJii^bsU  /4b 
m^$  fro.Aftrti)«r4Vttvi:bfaie|Mm4«i<39/.ii«VVM4ir,  ,ti 
,e0dtä4$«llj«l^  Yo«-  leMflüH;  -.^  ir^^n  j^«»fr;4M'inxn«B<9%t 
^MB{ukH9    GpL  'MriodriQk4tfm{^  a  M,  il44lMltl.Mr<WI  |«M- 

Jafi>  Mi  ^i^ßufhMfßki  tß9ht$.ti€t\mjD^no  Sht ifKihaii ;.  4^ 
j^<;^^i^<^  bei  «r».  .Goraitt;  T4i%  -CJ^U,  «c;|iMmi,ioprf  .iunT 
,pykfngflu^d)  imweit  t^Bßlmt  dm  ;Rwm«rmipi»».  beW» 
«^icHt.^Wlb^iU;  r4^e  «antjr.,if.:.bei,,B^49»A#,i  nnd  üß 

Sch4^€iji€h9l  Softaf4tuU  Uhu«  HSHklpmUk.  . 

;iv'.  ./;  ,  •  ,^-  \.  .1.;.  '  ;'  .     .\  I     :  ;    .^  -i.  «  .  t  »    fl .  »!j  ;ir<) 
J'    l  aii*t  4v  %rrf«baf>  Odtri^rg:  ,ilafe  r♦f«^  Q/JS«<i|, 

1}  Meüe   weiuödw«#|l>i}i  rf»l;J«MlMeJiNlA)ditti/if0^ 


48t       WniifnkiS'^ht0YNM,ehrt(9kf^H. 


^Otoiftii,  iiAit  r'^Bii'  TMfih^  K  .4u4M^.  4ii9fAftiV  «»€  f 
MMof«   tili  .fonnftlE^pMt  fMMm  lwrfoli|ia«v]M% Wl^QÜI 
und  9  Hft«»l«r«,   am  Oi^fM^tigen  Vin  49'.«04»r,»  Od(tci* 

(Den  ftetehlulf  liXclifteiii.)     "' 


•  2* 

Frankfurt.         '*    *  ' 

'^  Von  ^em  GrbllihmrtogtliQm  Fraiti/)crt^  Bkt  lijui  man» 
folg^ndd    öffiicjieir«^  ftAtistifclie  Notitek'erbAltMi.  ^        *^ 

itfinincli:  Fratiifikr^  As^ajftmhupg^.  -FUidt^  vid*  SiMaH% 
4M  Mtnif ««H6B  «iiNl  itf  r afecliMi^n^  liiäf«lli«il^  aiüdfoht 
*tf«ft'  MSkiiterium  4e¥  JuMil',  det  Iiiiiiwiiy'd4r>Fo]i«#i,<4«r 
Sfl«gt^4ifmiliJkd^Mo*^  >tfeip^Giihtit'«ii4  <«r  Kai«««i.  Mim 
4iv  6|flUKe  idev  V^iWidtitiif  it«Hot  In  f»d«iii  D<Bptfvt«Rc«it  «te 
-IPillfifct ;  htd  *  dMriMib^il  *  irhi  ^f äf «dar- G«n«fiil -  S«eMH 
ilitf  und  Mn  ^]teec^ii#^-*'Rtt1fll>  Td»  4  ^Vsihieb/  -'In  jtiwt 

'4m9  DepftHNMtt#illr  iit-^^Ffteder  in' Diiif f«it  -  iMrilüt  ^iC^ 
•Ikntti, '  dl«  iü^  ihk'1^tpwnmi^ikU''Fir4ti»ltfiim;^Bänou  and 
'  AkM«!  immitteHnir  ^M  M^m^  Prireelen«'»ei»i»li'dV«b.  In 
.  #lm  Depanem^nt  P¥ankfun  besteht  #in«  lietbllderb'  UiK 
'tiÜ:*Prfil«etvr,  iTt^Mf^-^  In  dem  Dep«rtem«it  il^#cAij^#ii|- 
'»tff^^  ^eli«ii  15  Dlftri^t^^-^Maifi^n  nnmittell^«^  jiVil«r  dein 
'^hHE^eet«tar;  tödMiii  itehen*-ttnter  ihm  iJ^Unt^r^MIfecta- 
'-l^n  j  ^IRingmhiyg  uifd«Or>;  uiVti4  fHtl^rciifth^i^  4^  ftttter. 
^dieser  2  Di9ft^«tt-%iiliifi«n>«^  iede^  Öi»ti«Dts-Me«rf^  ist 
eingetheilt  in  MunicipalitMten  oder  Mairien*  Jedem  Mair« 
t»)li#*I    <ldaf  ^  mailreyd  '  Ädfiihtie  heij);«|äifltt.'  'Füf   jed# 


Das  ftas^  Orebliertogtliiim  «iUaU  0}  Qu«  Mi^tv«  ' 
auf  «ralehea  3d2,og2  Sedea  wdiaea;    aäaiUeh: 

Depärttment  FranK/K|t  6  Qu.  MeÜM,   5,3q6  Woha« 
Ii8ut9^9  52,576  8«elen;  hierv^on  kominta  aaf  die  Hiiapt* 

tern'ifnil  Höfen  >v    uii4  40,485  Sedea« 

Depertement  Aiehafftnburg  34- Qu«  M.|    X69O32  Ffaais 
«feilen,  91,296  Steif n.  -^     .  -  •     .^ 

Departement  Tulda  38^  Qu«  Mdlen,      I3»?94  P«n«>^ 
ilallea  utfd  100,366  Seelen. 

Depariiment  Haiiau  il8  Qa«?M.|   9JM?  Fto^ntallaa 
Md  57,854  Seelen. , 

Der  Militär-  Etat  det  Öroftkerzogthniaf  Jfranft/urt  ka« 
ftniit  in  einem  Infanterie  -  Regiment  aus  3  Bataillonfy 
Jedef  lu  6  Oompagnien;.' einer  Artillerie -Xömpagaft ; 
•iner  Ingenieur  -  Gömpagaie;  einein  Land-  Sig^arhelta* 
^0»i^^#V' «^»«r.  Eaeailffott  Jlniaxan  uiul  aiaar^Oatip^^ala 
uaJberittaaar  Jügei^     •  ..      .  ^ 


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.Vi'-'.-.        ,  :     '      .     .' 


481       W4^^m^4s^§ht0YJNrM.ehrM^f^n. 


'(k9kU,,  iiAft  .^m,*  .Wfit^  r.  autMbtts,  M9§hn  tt«i 
(Den  fteselilulf  liXchit^iil.)     ''^'       ''' 


;  ■;;_;;      ::. -•■2. ,   ,\„-^';;:^-.  ;  "^ 

Frankfurt.         '*    *  * 

'^  Von  ^em  Grbfihertogäiiim  FranhfM^  Bkt  ttjui  mwr 
iTolg^Bdd    öfficieir«^'  ttAtistitelie  If otiteit '  erttiatMi.  "■ 

«inilicli:    FranifUtr^  Aithacgtmhupg ^ .  -F^im wld'JXMumi    ' 
'jM  Mtnifkrtett  «iiNlterarectiM^n  tfaf«^         aÜttUdn 
'tf«i'  Mikisteriiufi  de»  Juitlil',  diri  Iiili*niV''d4r'Folit#i/  4«r 

4iv  6|fliUe  (iev  V^iWidttiiif  iltottot  in  f«d«iii  D<Bp4n«Rc«it  «te 
IPillfifct ;  tivl  *  d%«iMtb«il  *  «ht  ^räfectar*  G«a«fiil -  S«mH 
ilitf  und  Mb  ^iteec^M^ifUllflli  T6»  4  ^Irtihieb/   *  In  \i^tm 

t^Mo^viiittkt  <  itfi  •  Ml' IfrtfttMit  -  0«pflNiiiitik«i^  lUdh;  !•- 
H«t  Dep«fteitf«i*lr  in*^  «Ff teder  in*  Diltti«ta  -  IMriita  •iifrt<* 
41i«0t,  -  die  ftk  dilii.-0«ptlt«Ail«Mt'-JFV4(^i^i«t/  'ÜyAUK  imd 

t^H9  iinftiitteHMir  ^v^Mi  =4ein'Prireeietf<*lte/Ä6SMl*«ta.  lai 
.  4tfim  DepAfCement  Prtmkfutt  besteht  #itie  besbllder«  UiK 
'«to*Prfil«etvv,  iTvMM«»^  >  In  deM  Departement  if>cAis0^(nih- 

»tf^^^^h«!!  t^  Dlftriet^^-'Mafrien  QliJiifltell^«^  jiVi^rdeln 
'^S^eetetf;    aödMHi  itefien*  runter  ihm  )lk'üiit«r^Flrif«cta-  ^ 

'•IMPO I  lliifi^Wi^rg  uifd^Or^;     uiVtl4  fMti^r titeh«^  4,  Uiitaf.  1 

dieser   2   DisCi^ktt-%ililfi«n;*''  iNde^  Öitti^Dtt-^MeM^   ist 

«ingetheilt  in  Municipalitäten  oder  Mairien*  Jedem  Mair« 
«•)li#*l  «de»  ^  nli^lreye  '  Ädfiiht^  ieijjfH^'bfltt^  'lür.  fed* 
Tslftixl«lM)rtlAti«ilfflihiii^UiaAthit^''  - 


Da*  ftas^  Grebliertogtkttm  «aUiXll  9$}  Qu«  Mt^Nr^  ^ 
anf  «raleheii  3d2*,og2  Sedea  wduMaj   näniUeh: 

Depärttment  Fraitl(/K|t  6  Qu.  MeiUa»   5,3q6  Wohn« 
Mufet^y  53,576  S«elen;  hiervon  kominoB  ftuf  die  Hiiapt« 

Mxnv^nd  Höfen  >v    un4  40,485  Sedea« 

Departement  ÄMchafftnhurg  34^  Qu.  M«i    x6}032  Ffnais  . 
«teilen,  91,296  Steif n.  -•      .    *     .'^ 

Departement  Fulda  38|  Qo«  Meilen,     I3»?94  Pener«^ 
nUUen  utfd  100,366  Seelen.  *  ^ 

Depariiment  Hanau  i8  Qa«?M.|   9JM?  FaonatollMi 
«BcK  57»B54  Seelen« , 

Der  Militär*  Eut  dee  Örofthierzogthnma  Wranhfvart  bn« 
ftnht  in  einem  Infanterie  -  Regiment  ant  3  Bataillonty 
jedes  in  6  Ooinpagnien;  einer  Artillerie  •Xompagaft; 
niner  Ingenieur  -  Gömpagnie;  einem  Land*Sig^arheita» 
'0»r^#^'' einer  Eeeaiboii  Jinsaxan  uiul  aiaar  «Ooalp^^ 
nnharittaaar  Jügai^     .  ^ 


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L^ng,e. 

'P  reite,! 

14 

Ähru"  Schure  JGylnu 
im  rollt.  MMre 

Aien,  Vgh,  Arabien 

Jilach^  Arabien 

AUsämdr€n€f   Syr. 

Amaeusa^  I.  alchtt 
Japaift 

dmbüitu^  Int.  der 
Molukkeft 

ifme^*.  Int«  iläqbft 
Cbina 


5^ 
53 

55 
35 

0 
0 
0 
0 

S.  16 

57 
42 
16 
36 

0 

0 

0 

27 

—  12 

-  29 
-36 

H? 

30 

0 

-  3i 

j45 

0 

146 

0 

0 

S.     3 

45 

0 

136 

43 

0 

|N,  24 

33 

0 

EVosHi^r^ 


RotiHy. 


RoBilly, 


P.  L.  B. 


Gr*ndpr^r 


Grandpr^, 


DaLrymple. 


Abkür^nnfen.     1.  P.  la  Ptrense.    Man.  MansTiUttte.      Cd. 

T.  Coanaittanca  des  Ten«.  P.  ti.  B*  Pariser  Lfiagen-Bnraan. 
'    1..  A.  Liechtenttern*t  ArcUr.     I.  Intel.     Its.   Iiifela.     Ind. 

Indien.     M.  Meer.      Oc.  Ocean.     Ps.  Persien.     Ar  Arabien. 

$jr.  Syrien.  Ch.  China.  Tart.  Xaitarei.  I(et.  IM^te.  IT« 
I      Nördlich.  8.  ittdUch. 


r.«R#i«>'«^4>v<^^4<i';M^f#i*i       4% 


Ort«. 


Länge. 


0|2 
?  15- 


Breite. 


3  91?!?' 


Jnanhas^  h  imjöd. 
Ücean 

Jngtr^    Landfp.  I* 
Java 

Aniina^  Cap  im  Ja- 
pan, M. 

pea»d.KiiBte  \on 
Caoara 

Anteine^  Pican  der 
laFerpüs^Straric 

Aquelüü^    Ins.  der 

ÄJia^  Havea  auf  Ja- 
pan.  .  . 

BahthMandeh^  Ar. 

Cambaya 

Ocean 

Bp/r:j-ore,Küstc  Co- 
Tomandcl 

Ba ?f on imi n n^f ,    Fa- 
nal auf  Java 

Banca^  I.    im  Ind. 
Ocea» 

Bflniörfi^  T.  an  der 
Kii»tev,MaUb- 

Münguitj^  I,  im  lud, 
Meere 


153 


j63 


I2ä 


162 
94 
91 


160 
91 


157 
6l 


89 
'34 


105 


i3r 


1^3 
90 


135 


4J 
o 

9 

5 
40 

37 
ro 

35 
7 

32 

4fi 
10 

50 
40 

IQ 

10 


N.     2 


-  14 


-  46 


—  34 

_t2 


-  19 


—  7 

—  21 


5.     S 


58 

LD 

8 

4 

36 

5^ 

37 
42 

H 

4^ 
3fi 

32 

19 
30 
32 

30 


QJ^*l^«ö^ 


ManneviUftte. 


Grandpr^. 


ManDeTitl^lt^i, 


P.  L,  B, 


Li-v. 


^a 


Matinevin^fei. 


La  PeröUÄSj,. 


Man, 


olLa  Pdroüif« 


-1 


o'Kosilly. 
o 


Nit^buhr. 


Man« 


iü  tnuA 


Mati. 


\ 


aitchie  u*^\  aistejt^ 


Man- 


Man. 


P-  L.  B 


1  '.y  *  r^ 


N.  19 


^         l^ytHiii^te'^iMki^ietnsm,^ 


^A«  *       ' '' '  \ 

Ltiij^. 

jjBreite. 

Qaellvo. 

tr'T  t'e.-' 

Baravgl.  Int.  dtx 

1Ö3 

92 

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Ind.  Meer 

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iiettlar^  Lakedif* 
Iqs. 

Mindanao ,      Fhil* 
Ins. 

llfocantfoFt ,      Gapf 
Arabien 

Mocha    od.   i)loka, 
Arabien 

Mohanza^  C^P»  Ib* 
.    dien 

Jtfofca,  Arab. 

Mohnerorif    Insiel, 
Talarei 

Monopin  ,       Berg 
auf  Sumatra 

Monti^   Cap^   Ta- 
tarei 


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C-  ^  A.      ^ 

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Jtoucflj^    I»ff*  Ind. 
Meer 

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ri^  J&  4a  »4  l*wift  ^«-n.  /     i^^        -Mit« 

X.  Üi^ber  Neu^Säd'  WallU.  .        »       •        •        •       •    277 
2*  Entrlths^ungeii  einet  ethnograpli.  BCähroheai«         408 

Bücher  mRßotn^iontn^ 

I,  Desc^ipkioA    topogrephi^ae   et  stetittique    de   la 
France ;    p«v  Pguehtt  et  Chanlaire;    Ceb,  40 v-  44.^      4x1 

52.  Memoire  tiir  1«  projecffbu  des  C  artet  gtfograpli.t 
adopUe  au  dtfp6t  gtfn«  de  la  gnerre;  per  M.  JEf^nij.  419 

3.  Itin^raire  eemplet  de  rEmpire  Prangait*  se  Edit«       481 

4.  Der  Pattagier  auf  der  IB^eite  n.  t.  w* ;  tob  Ktichari. 

'    4te  Aufl« «        •       •        «    49d 

5.  Allgemeinet  genealog.  Suatt*  Handbuch.     Frank* 
fart  am  Main«    •        •        •        •        •       ^        .      \       488 

t,  Beiträge  xnr  Kunde  der  K.  Baier*  Mdnaroliie;  Toa    *     .   . 
Tiktnscher.    •        •        • '433 

7.  Die  Ritterburgen  und  Bergtchldtier  Tenttcbland^ 
Ton  Goit9€iha\K        •        •'      •        •        •        •        •     ,  445 

Ch  atttn  •  K^tMn^iontn. 
X.  Plan  und  Gegend  um  Pottiam^'  von  v^PuttUu*         450 

3,  General»  CharU  der  Preudiachen  Monarchie,  TOtt 
SirciU         •        •        »        •      ^.        •        »        •        •        469 

-   / 


,     S^  Inhalt, 

3.  Selutlkatte  d«0  KSnigt«  Sachsen^  ron  v»Sehli€b$m^      461 
4«  Dm  Gtbiet  d«rStadt  Hamhurg,^  toii  MHnrieh.       «    469 

Vermiichte  Nachrichten. 

I.  Portgetetn«   Anseig«   des   V0i^«w«rten   WiclaHtP* 
sehen  AtlMMfl  "fi^n^chUclen;  wm  Hf)|i»  ^«^Miaii».       464 

t»  Statittifeli«  CJ«iicvnclit  dM  Groftlltrs dgtli.  Frank- 

futt.  •       •       ...  .^_    ,       •    ^  •       ^,      ^        48t 

^  Oeograi^isehe   Orttbesttmmanf «a  t     von     Strcic^ 
^iMfen.    A  bis  M.^  #  f^   '».  :..    /  »'      U       »  484 


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REGISTER. 


AeinlpoV  Ruin«»  ^vt  Suiit» 

An^ypieA,  französ.  groue$ 

*  Pnchtw^rk  itber«  368/ 
Albaity-Otway^Gapi  O.B. 

Altenbturffy  Schlofff  448. 
'AmotettiMi   Nachricht    ron 
'  •  tiM]r    Ktiteht$chT^ihang 
'    dei'Cäpt.  Maldonado  un 
die  Nordküste  r»  Ameii- 

*  ea;    340. 

Ai^phialaa«  Vorgebir|(y  ]rt« 
*A»corage»  eine  An  Abgabe 

in  Spanien,    350. 
Andeii,  Gebijrgikette»  i^l  f. 
Aiigeköks ,      Zauberer     in 

6r6nlaDd ,    \g, 
Antegnara,  alte  Stadt ,  gDS» 
Astunet.  Nachlebten  fiber 
'    den    Sclarenhandel     der 

Spanier,    i€g. , 
Arawalcken»    S3« 
r'Asien  \  Streh's  Ortfbettim- 
•    muikflen ,    von  A  bi«  M. 

484  £ 
Athen»  SUdt,    79« 


Arenebet  (ATenticamlf  Ift 

der   Scbweis»  332^    auf* 
"'  gefundene  alte  Ihtchrift^ 

ebd. 
Atcapotalco ,  ^   G,eneatogi# 

der  Ffirtten  voA,    316. 
Aiteken.  ßüfte  einer  Ptie» 
'    iteritty  306 
Axtekitehes    Basrelief    auf 

dem  grodien  Platte    voa  ^ 

Mexico  f    324. 
Attekiicbe     Hieroglypben* 

Hanaschrift^  317.  32Q.     ^ 


Baden»  Chatte  ▼.  d«  Grofsf 
heftogth««    rec«    337, 

Bäireuth,    Statistik  i.  Für» 

*    itenthumsy    433* 

Ballatore,  dinuch^  Fac^o*. 
rei,    76.       .  , 

Barnngton.    George,    389. 

Berthelemi^i  Reise  des  jnn*' 

'    gen  Anacharsis,    209  f. 

,Bas*8-Striirse,    377  f. 

^salt  Feiten    u.    Caioiid* 
▼on  Regia,    325» 

Bateman-isai,    ^2» 


4M 


Ä  «  8 


t  f  f>tf  r. 


B«ttrfig«  t.  f^enaneren  itun- 
d«  derfcönigl.  Baieriscfaea 
Monaxehie,  Ton  M«  G« 
W.  A.  Fikeatcheer^    reo. 

433* 
Bemerkmgea  über  die  Sit« 

ten  u.  Gebräuche  d.Wi)-. 
^  den  im  holländ«  Guiana,  . 

36  f. 
Berge,  blauei  398  1  grfine, 

393  f. 
Berffe,  höchste ,  de»  Dept« 

Montblanc  9    41X. 
Bern, .  Plan  von  der  Stadt, 

a.  dem  Beiiiike,  ilrec»'342V 
^Blseach^re,    t.  Etat« 
Blaue  Berge,    398  i. 
Boeage,    J.  D.  Barbitf  ditt - 

Charte   r,  Griechtalandf 

ree.    209. 
'Bogahr     (Ficttt    religioi^ 

auf  Ceylon,    33. 
Bollittf!,  R.  1«,  Plai^  ▼.  im 

Stadt  n.  d.  Bezirke  Bern, 
*   rec.    348. 
BoU^  Oberst,    80. 
Bo^pland  ,    ••  Bucher  -  Re- 
y  cenifoneU,  unter  Voyage« 

Boraholm .    s.  Bücher*  K<ir 

centioneii, 
Bosnien,  RiedFs  Charte  r., 

rec.  .  loii  '  . 

'        Botany-Baiy   382*    dfCs  In- 
nere der  Colooie,    397. 

Klima,    401. 
BoudeviUe,  A',  K95.    199. 
'    Boudri,    O.  R«    204., 
Brauron,    Flecken,'  7!, 
Breislak's,   Scipione,    Ein* 
'  leit.  in  die  Geologie,  241. 
Brief,  Charte  vom  Fürktenr 

thum,  915* 
Bücher  -  R€C€ntion)tnm 

Alli^em.  genealog.  Staats^ 

handbuch ,  64.  Jahrg.  42^. 

Beitr8ge    «ur   genaueren 

Kunde- d.  k5n.  Baierschea 
V     -         Mouarehie,' V.  M«  W.  G. 

A*Fiktnf  «beer,  433.    fie-> 


,  ^krivelse  over  BoraVolflH 
ved  P.  N.  Skoogaard,  176. 
Kort  Oversfgt  over  ^ora- 
liolms  Aiiit,  af  Fr.  Thaa- 
rup,  177.  Beskrivelseover 
den  daaske  Seeffiataiag 
Christians5e ,  ndg,  af 
Gh.  V.  Hertel,  177.  Con- 
aatssance  des  tems  p.  Taa 
1813*  326,  Descriptioa' 
topograph.  et  Statist,  de 
la  France,  p.  J.  Penchet 
et  P.  G.  Ghanlaire,  Geh«, 
40,—  44.  411.'     Göa,  Ver- 

1  such  eitler 'brissenscheft- 
lichen  Erdbeschreibnng, 
▼on  A.  Zcirae,  83  f-  Li* 
.  vre  des  Postes  d^Espaga« 
et  de  Portugal ,  pair  Gh. 
Picquet,  187.  Itiadraira 
complet  der  Empire  Fraa« 
cais,  aec.  i^t.  ^9i.    Ofa 

;.StadtJUuaera  i^ilwp.Uak« 

'  gebungen,  94.'  'MMsriei^ 
ywmy^^ui  «aAsi«  um  v§t^ 
od.  aJte  u.  niaae  Geogra- 
phie des  Meletius,  vom  j 
Anthimos  Gaza,  63  f.  MJS^ 
moires  sav  la  prf^iectioii 
descartes  g^ograpiMqaee 
adontde  au  Odpdt  gda^r. 
de  la  guerre,,  p.  Haary, 
419.  Monumei»  ancieat 
et  moderaes  derHindon« 
•tan,  en  z^.  pK .  p.  Lana^ 

.  Us,  195.  De  aicobarisie 
Gert      airvgrende  .  Til- 

>.  stand ,  af  B.  Pmhl,  74  1 
Üer    Passagier    auf     der 

'Beise  in  Deutschland,  v* 

^.;B.eicltard,  4te  Aufl     426. 
Die  Ritterburgen  u.  Berg-«- 
Schlosser     Deatachlaads, 

"voaPr.G^ottsehalk,  »Bde, 
445.  TasohenbuiDh  d.  Rei- 
ten, von  E,  A»  w.  V.  Ziia- 

.  mevmaoo,  irr.  Jahrgang,  . 
le.  Abtheü.,    330.      Dirr 
Tbflriager  Wl^^»  besoa- 


Ä 


dert.    Ton  K.  E.  A^  tob 

'^'fPraitif  de  G^desle,  par 

j^uüf^ty    44  f.      Tmitd 

-^  dc^  ^opograp^i«  d*Arpeif 

^  tager  at  'de  Nirellenteii^, 

par  la  m6iiia-44  f . .   Tn- 

"•  Yalt^'in  var.  <M»(iiitriat.  of 

*'  Europa,  Ada  jiiid  Afrfca, 

'   fcy  C.  6.   Clarka,/  i6t  f. 

TrmwtU  in  tha  South   of 

',  dpahiy    by    Will.   Jacob, 

'  fi^T.      Voyaga    da   Hnm* 

'  lioldt  at  Bonplaiid/L  part. 

'   odar  ^ru^B   daf  Gdrdill^ 

-  ra»  at  MonnmeDt  d^i  pau« 

Slet  da  TAni^nquey    j^ar 
lax.  da  Humboldt  y  ^t 


6. 


i 


Cadit»  Stadt,  292.  Bibfafiit 
in  dia  Bat»  abd.  Klima, 
abd.  Das  Kapuiiaar  Uo- 
star.y    1193  • 

Calicut,  däaitcba  Factorai^ 

76. 
C|iuar,  pemaniffphes  Mqnu- 

inent  auf  dAmselben,  3är; 
'    dal  lonara  vom  Hauta  4^ 

IncM»    3i2. 
Cap  Albcfn j  -  Otway »  O«  BL 
'  378. 

Cap  Howa'y  O.  B.    381* 
Capo^Gol.onn^y    72* 
Ca r|ra4irato ,    Aniiebt  daa^ 

321.  , 

Carl  dat  Dreisaltntaii  Or- 

dt^nj    350;       - 
Casara^onela^^^  SjUidt,    303. 
Caseada  Tou  Ka|[I&,   325. 
Cafltla-H^l>   '390/ 
Ceylon^  Tolftay^slüraebrielii 

Ton  dan  Gasten  dat.  25  f. 
' '  Picot  Taliaiof a ,  *  33» 
Chanlaira,  F.   O.,    ••  Dar 

tcription* 
läliKoii^«, :  BataUIa  ▼«  •2«o« 


*  Garta  da'U  Gi^a,  p>*Pt. 
lai;  MOllar,   96*      ftti^k 

>  Tetttschland  in  M* 

*8€bar  Projecticm  vop- 

Keiofaard^gS.     «Topogng* 

*-  pihifcher  Athif  ron-M^cii- 

tenburg,  loo.     Gharea  ▼• 

'    3arvian^  BofniiH  u.  Hiy* 

.rian,  T,on  Ribdl,  tot.   Cagr- 

'".  te  da  llSmpjr^  Pningm  * 

at  du  Roy.  d'Iialie ,    par 

"  liapia,    104,      (ha  H.  S« 

Pfirftantbdmer    Waimv^ ' 

Gotha  vi  Mainingch,  dim 

.Pfirstenth;   -Schwanburg 

V.  IV^nfta,  ai|tw.  'r.  P.  L.  ' 

Oiisefald  9    erw,  ran  u. 

'  6.  Raicfaard«  2obf/GaMli 

da  la  Pnnaip.  da  Neiif. 

ehätal,  par  I.  P.  d*Otter^ 

:'*wald,   203.  ■   Garta  d*  fW  . 

:p]uf  graiide  partia  da  la 

Tar(]rttia    d^fiuropa,    paV 

Gaatan     Palma  ^     206   f. 

Garca  gdp.   de  la  Gr^ce, 

p.  J.  O.  Baybitf  du  Boca- 

Se,  209.  Gharta  d»  Groft» 
artpgthnms 'B§dati^  337» 
.  Gaiiaralobarte  ▼.  d.  MqU 
'   dau»  antw.  von  T,  tAeiL 

Set.   Ton  F.  Fried  t   331^ 
pacialcharte  ▼.  d.  Neu* 
mark  u.   den  angrüntati» 

*  dan  Lttndern ,  ron  D.  P. 
Sotsmanny  3444  Plan  r/ 
der  Stadt  u.  dam  Bäzirlca 

'  Barn,    von  R.  J.  Bollii^  < 
S^2.    Neue  polit.  mtlftSr 

/  Charta  von  Spanien  rtnd 
Portugal,  344.    Plan  Von 

*' d.  Gagand  um  Pota^ütar; 
▼on  d.  Major  r.  Pitttlitt> 
450.  Ganeralaluirte  dat* 
prauCi.  Munarehfii;  in  i 
Bl.    T.  P.  Wi  Straft,  450, 

'.Schulaharta  dal''«aai|9[ 
'  Sacbiao  >    Toa  W.  S^  ^» 


,S¥t 


yfl^^t'ifi  ^ 


r. 


^biet  d,  3tadfcHaii^)>i|rg« 

von  P.  p.  Hoiiirich^  ^« 

Chaux  deFonidf,  O..f(..Sb04* 

CShimborfizQ  9    i^icht  4e«9 

Chium« ,  Stodt^  302.     .  l 
ChoiuU.»  ^Pytamid«  ypii| 

Christiafl<9«j  ^^    £ücher- 

HeceniioneiiA       v 
Ciampini*«  V«rfn6ht».  t«ieiii- 
wapd  u.   Papior  a.M*-  A** 
bi^t-suirerfertigen,  3Qg  f * 
ClaiiÄ.»  E,  Ü. ,    g.  Travels. 
Codex  vfUcanut»    320«) 
iCoiiiiaiifanoe    di(S   tems*  p. 
*".  Tan  I9i3..rec.    326*  .  i 
Xio^p|u[i^  Vulcan  v.  314. 
Craiic    Beschrtibiuig  ..^on 
'Grönland»    4.       .       .  . 
Crippfly    frot,    i6l»       ^ 
xGroatiiQ ,    Maximn^hmiM$u^ 

Curtit ^Inseln,    380.,  . 


D^paj^tatnopt  def Tndrei  '4,16. 
DescrjpUpa  tppoRrapl).  et 
.   ctatitt*  de  la  Franc«,  par 

J.  Peu&bet  «tP.  G,  CHan- 
•  lai;ra,  Cah.  4Q  —  44. .  jrec. 
•    4ll.»' 

JKacOy    Jfisel,    9* 
pewBekq    d«  AlmirafiUfgo, 
<  95I*  .   per^cho  de  Ißt<er« 

tiaqjol^,  ^bd.    Danwchojde 

InduitOy    ebd.  . 

Denu«lilattd^ai€bani'fCb. 

von,  rec    98»  ^/ 

Dobna.;;  ScbloXs«    447.  . 
Doaitcbe     Kofakesi      i^g, 
^  Hauptstadt  der#elb.   'X6g» 


^   aen  fi^t^Uxfib^  ic*   G^ia« 

laad,    4. . 

Xlett^«(Elt!ui1ay,,JJti|dt,  71. 

£tiglaad*4  HkadeL  ^äch   d« 

!  ^  ..»th wat*teii .  Meere  j^    tiiU>at 

I..,  dlrcl^fj^cielleJi  J^jctens^«» 

.  Jien »  87a    i)  Pro  Mei^o- 

'i  'j^ia  von'J.  S.  Sipitlf,.  fler 

otto^anii.  Pforte  libevge- 

^  "bell ,  276»     i)  Kai«/  Ver- 

'  i,  wiiligun'g  d.  freien  Schiff- 

labvt   auf   .4*    tchvartea 

Meer^  ^  ,^\  ptllcjeUe 

Note  deii  Reicnt-Elteiidi, 

EiLKliffcbef  ^ekiiMsweflea, 
Ü^ibersicK^  aesgelb.    2'34* 

Etat  actuel  d«  Tnnkin,  par 
M.  de  la  Bttsacb^re,  372* 

,  cbeii|uä6it.£ntratbaeiaiigt 

•  F.  *•    »     '''  '^ 

S'aden^ff,    William^    grofa« 
*•  Gbarte  v.  Sfia- America, 

J(ipudaUV^r£asimig^<^  Ani^ 
bebiing  derselben  m  den 
drei  neiif  n  banseatisdiMi 
Depart»'  I23f .  >•     .     .     ^ 

Sibeiucbe^*;^ ,  Vf^  .ß^  VTy 
A.  f  Beiträge  zur  genaue* 

. .  reuKulide  lier^aa«  Bäier* 
toben    Mona^cbie  I  ;  rec* 

J^iamateedVjBiitWerl^ngsarl 
d.  Gbarten,    /üo.    .         , 

£ieiuia|r/  Graf' P'^Cb«  Cl*j 

/  ret  qe,  biogi;apkiacHe  No« 
tft,  241.     dg$$i/^  l^ydro- 

.^grapb.  Atla*,    1^(13^  ; 

Pranifurt,  stati|it.  Uebert, 
4tt.Gn?fibfl|sgtb.. .  4$8. :  | 


A  e  g,i  s  t  e  r.\ 


«05 


yf«ii)(refc]i,  tm^'9  Charte 

von ,     rep.     104.  ^ 

Fr4iixö$i*clies  Reich,  neuer 

ste  Bevölker.     369« 
Fraoenherg,    Schlof«,    44Öi 
Fried,    F.,     de«sen   ^eiph- 

iiiiDg  d.  G^neralcbart^  ▼. 

d.   Moldau,     rec.  '  3^9*   . 
Ftiedrichs^ago«,  dft».  Pac^ 

torei ,76. 
Funzha   (Rio   de  BogoU)f 

3W* 


Gallätin*ey  A.,  Rechming 
über  den  Zustand  d.  Fi- 

t  'Sianx''n  der-  vereinigten 
Staaten  von  Nordamerica. 

n6.  ^ 

Garcia»  D.  Bern.  Espinalt  y, 
'■  epaniscbe«  Postbueh,  iSt* 

Gaza>  Anthimos,  t.Bücket'- 
Recenaione«.  ^^ 

Psary^a(t)i0t  .  vfwr8piM})  ,     VOÄ 

•  •  Demetrius  Daniel  Philip- 
pides,   74. 

Geographischee  Institut ; 
desslben  bescheidene  Zu.* 
TÜckweisung  eines  eben  so 
unbescheidenen  als  unge- 
rechten Aligriffs,    357. 

Georgs   Flufs,    396. 

jGeorgien,    b.  Klaproth* 

Göa ,  Versuch  einer  wissen- 
•chaftl,  Erdbeschreibung 
von  A.  Zeune,  r^c,  83  t. 

Goothaab,  Golpnie  v,  Grön- 
land^   8. 

Gottschalk's  Ritterburg^ 
u.  Bergschlösser  Deutsch« 
|and^s,    3r.    Band,    reo. 

445* 
Grenada y  Stadt,   BQU    dar 
.    Palast  Alhambra,  301  f.. 
Grei£enstein,  Schlofs,  447f. 
Griechenland,  Charte  von, 

rec.   J209« 


Gr^inlficrd,  Aa9Z  B^e^r«!^ 
bung  von»    4.'   fiberdee- 
Sen  jet tiefen  Zustand^. ,9^ 
Niederlass.ungen  .daselbe^ 
[  6.    Producte  a.  d..  Pila«r 
.    zenreich,    9.  ,  aue    dem 
Thievreich,  10.     Missio- 
uKre^aselbst^  :.22.  131. 
Gr^/s '  Nie  ober,  Ins«    79, 
Ötöne  Berge»    3^  ^..     ,^^ 
Guiana,   Sitten  ju.  Gebrau- 
che d*  Wilden  das.     36. 
Guldenstädt,.TProf,,   dessen 
Reise    in   den  Kaukasus, 
.363. 

Güssefeld^s,  F.  L.,  Charta 
von  d.  H.  .S.  Fürstenthd-- 
xneijn^  .yVeimar,  Qothii» 
bieininigen,    rec«    900  U 


Haa[fner*i  Bericht  vom  jGe« 
^tcepenet^rgüauhen    d.   Hin« 

duer,    138. 
Bambiirg,    das  Gebiet  des 

Stadty  von  P.  G.  Heinrich, 
.  rec.   4^a.- 
hanseatisches  Departement, 

.    Auf hebui^g  d;  Feudal  Ver!r 

fassunj^,  ^  123. 
Hawkesbury,  Flufs,  392  f. 
Heber,      Prof.      Reginald, 

161. 
Hedenstrom,  dessen  Zurfick- 

kunf t  nach  St.  Petersburg, 

1Ä9' 
Heinrich,    P.  O.,   das  Gt» 

biet  der  Stadt  Hamburg, 

rec.  ^  462^ 
Henry ,  •  e*  M^moires. 
Hertel,,Ch.  V.,    s.  Bücher« 

Recen^ionen. 

Hefs , .  Kupferstecher ,    460. 
Hinduer,     Gespenstergla'u« 

be  u.  TeufeUoauner  der* 

.selben,    137. 


A.  o,  £.  xxxrn.  Bis.  4.  Su 

\ 


LI 


506 


Reg  tit  e  n 


tbnhmän^  alte  ii.  tiene  Mo^ 

numente,     149. 
Hi  nier  -  In d i eti ,     196* 
H<>gen  -  Iiisehi ,    380. 
Hohenttatifeii,  Schlofs,  445. 
Jlatnboldt,  AIpx,  de,  sieh« 

Voydge  u.  Vues; 
HiMitor,    Fiufo,    396. 
Hiiusfeld,    Prediger,    77,^ 
Hjmelius>    Berg,^.      -^ 


desselBen  Uiit«#  d.  o'vtittdL 

Fürsten ,    230.. 
Kiugt-Iilandy    378. 
Klaproth ,   Jtil.  v<m ,    Nods 

ub^r    die   Reise   ^in     dea 

Kaukastif   u.rnach  Geor^ 

frien,     361. 

Sruseaftern'iy  Ton.  &eif^ 

373- 


I. 

Jacob  5    WilUaaii    s.    Tra- 

•  velg. 
/fairyis^- Bai ,     382. 

Jauer ,    Charte  v.  Fürsten* 

•  ti^im,'-  j:^,^2. 

IcoMOOio ,  oatSrliche  Brdk- 

ken  über  dex^ selben  ,  308« 

HJustracioni  Corcires^,  240« 

locas  9     Sj^iele     derselben, 

324- 
Isti-Onaieity  dier  Pi>lg  ron» 

32i^- 
ftalieniircKe  geogf,  Liter«« 
«'  ti»r,    240. 

Itin^raire  coniptst  de  I*Em« 
=  ttire  Pran^ats,  rec.  421. 
Julian  haib,   Niedelrla^Hiig 

in  -Gxönland  |    6. 


Äaffa,    17Ä. 

Kamorte  f  Colonie  dateüiit« 

' .  79. 

JLa#i,    alte  Stadt,    156. 

Kassa ve-  o(}«r  Maniok #av- 
xeln- in  Snrinam,.   38. 

JUinItasus  ,  Gti)denstadOa 
'^ene  dabin,  363,  Klap- 
roth'f  Notiz  über  die  Reise 
In  den  Kauk.  u.  nachGedr« 

^g>«n>    361. 

X«nt  GriTppe,    380. 

Kindermord ,     AJkethaiffniig 


Landeron  9  Oi^B.    204. 
Laiigife«,    s,  Monument. 
Lan^sdorTs  Rei^e,    373. 
Lapie,    detsen'  Chan«  ron 
.    Frankreich    und   Iiaüea, 
^,104.       .     ,       .,  ^ 
Lebrixa,    Alterthämer  dat. 
.   2f4- 
Leco^'s  Charte  y.  Westpka- 

lea  betreiFend,    367. 
Lode,    O.   B.    204. 
Loxa,     Stadt,    302. 
Ljitern,    <j[ie  Stadt  mit  ih* 

ren    Umgebungen,     vec» 

94. 

LykaiNittat,  haherBerg,  70. 

M. 

Madhonrdh  rRegnum  Pav» 
dionif),    154, 

Bladhurdhy  Feetung,-  796. 
Aiiaichten  ron  dem  P»- 
latte  der  alten  Radacha*«» 
197- 

Maina  u.  Maiaotten,    74. 

Malagfa,  Stadt,  300.  Wein- 
bau,   gor. 

Malayew  ,     332  f, 

Mnldoniade,    t.  Amorettf. 

Malte  -  Brunos  biographi* 
sehe  Notiz  über  d.  Gm« 
f*»»  P.  Gh.  Ciaret  «in 
Fleurieui  84l*    über  din 


J{  f  ^  t  f  t  *  K' 


ßo? 


Eyifte»^.  eiiif s  ii]5rdh  Po« 

l^r landen  9     129-',     !,        .    ' 
ManiokvtuTzeln     in'  Suri- 
nam,   ;^8«> 
li^ara^noii ,'  ^lafs»  .  113« 
^arathona^ ,     Flecken,    73. 
Maretma ,  Martchlfindez  .i|| 

Spanien »    295. 
Iblari^n    Luisen    StrAlie    i^ 

Croatieu,     370. 
Marne.  D^part.     415. 
]Vlt;kl*>nbur((,    toppgr.  mih 

Atlas,     100« 
IVIeletiuSi  Nächrichten  von 

dessen   Leben«     64. 
fä^moires  sur  la  projection 
,  öfß  car Us  ^^ograph.   par 

Henry »     419. 
Mörnonaltopograph.  etmi* 

litajre,    419« 
Ht'xicaniscKe       Malereien, 

Mexico,  Ansicht  d.  groffen 

fUtzes  daselbst,    307. 
Milbfrt,    8^  Voyagei  pitto- 

r»*sques. 
li^oldau,  Generalcharte,  rec« 

330. 
Moll  weide,  Prof.,  über  dia 

Mappirung^unst,    57. 
Molo  von  N^uMiatel,    tri- 

fonometrisch  berec^hnele 
öhen     fiber    dcmsell^en, 
«05.  ^  ,       ' 

Montblanc»  Depart.  413. 
Höchst«  Berge  des  Dep, 
414. 

Mpnumens  anciens  et  mo- 
dernes de  THindoustan, 
par  Lc  LangUsy  15t«  195. 

Moskan,    164  £. 

MAnsterberg ,  Charte  vom 
Ffirstenth.    2I2.     • 

Mnstoxidi't  llluttrasioAi 
Gorcirese,    1^40. 

M  jopolis  (Eripeion)y  Sudt»  ' 
.     72- 


Nepean -Flnfsy    394« 
Neu-OänemarR,     77." 
N^fchatel ,      Charte     vo^ 

r«c.  iO!.    O.  B.     204. 
Neuholland ,  Ostkiii^te  ?6n,  < 

Neuipark,  Sottinann's  Spa» 
cia Ich  arte»    rjec.    ^x. 

Neu   Sibirien,     131. 

Neu  Süd>  Wallis,  Keüter* 
hangen  darüber  -von  ei- 
nem  engl.  -  See  -  Officicr, 

377  f- 

Nicobar »  jQrors-,  (Iija,).j»9. 

N  i  coBarl  s  che  In  sei  n  »  ^. 

Nord  -  Amer'ica,  ver^f  nijgt« 
Staaten  von  f-  dernfaligor 
Zustand  der  FiQant<>i^ 
2^6.      fettige   Popalaüo» 

^   4fiieU>«ii»    370*  '« 


Oazaca^    ein    daseihst.  ge« 
f  uhdenes  fnesican.  Relief^ 


)^if-l 


Ober  -  Khein  -  Pepartement» 

4*7- 
Oenöe,    Stadt '^    72. 

.  Qmartock » . .  In  sei ,    vnaroia 
Quellen  daselbst,    9.  i' 

Op>eln,   Charte  r.  d.  Für- 

..   stenthnm,    46i4. 

Orinpcco»  Fluft,  113,    dei*  - 
fen  Verbindung  mit  dem 
Maragnbn,    113. 

Ortsbc^timtnungenf  v«  Asif^i 
von  h  bis  M.  484  ft.'neu 
hinsugekommene  in  der 
'**  Connaissance  dei.  teins 
pour  ran  1813  327  *f'  Cap 
Albany-Otway,  379.  Cap 
Howe,  381*  N^ufchatei, 
^  204.  Valiengin,  304.  Yor- 
gebirg  Wilson^  3^9.  r 


J^08 


Re 


g  X  st «  n 


Oesleldy   Lietit.  Ton,    374. 

Osterwald*s  ,  !•  '  F.  ▼on« 
Charte  toIi  NeufcKaÜely 
rec.    203.  ♦ 

Ostindisöhe  Ffirtten ,  Ab- 
«chafPun^  d.  Kindermorr 

*    des  unter  iKneii ,  ,233* 

Ozi^nitierita ,  ^Grai),  V«rf. 
'der  Statuten  des  neuen 
kKnigl,  Schured.  Ord«tt3, 


•    ^^    .■  F..  -.      '      t 

*•. 

Tallai,    Sjlaatfratlf,    NacV 
richt    über    dessen    Tod^ 

•  ^25.    *  * .    ^ 
^alma^s»    Gaefiin^     Ckarte 
].   iron    d(^r    eu^pp.   Türkei, 

areci  -206.  f.    '     , 
Pan  thiain  OS' ,       '  Lätf  dchftn , 

Paramatta,    Stadt,     38?. 
Farnes,  (Parnetbe,  Pentele). 

Berg,    79  . 

Pas  de  CalaiS;^    IXepart^'nL. 

*  411  f. 

Pasäa^i^^r  (der),    auf    der 

'    Reise  in  Deutschland,  ▼. 

Reiebard,    4te  Aufl*  re«« 

426,  .   ' 

'Patnä ,  dlnise^a  Niedftxlac- 

sang)    76. 
*1^eiraiieu« ,    Havan ,    71.. 
Peruanisches  Mounment  «• 
.-dem  danor,    32«. 
iPetit' Thouars,    Nachricht 
von  den  Tristan  d'Acun- 
y,    ba- Inseln,     122. 
Peuchet,     J. ,    •..   Descrip- 

tion.  \ 

Philipps -Haven    auf    P^eu- 

hoÖand,    379. 
Pi4e,  Z.  M. ,    s.  voyagc. 
Piräeus,     Haycn ,    71. 
.Pl««^^    von   der  Gebend  um 
Potsdam,  /von  dem  Ma- 
|oir  T«  Futtlits,  rac  '490. 
\     i    i 


Pbiarland,    übdr' dio  Hxi« 
.  Stent    eitt^s    nördlichen^ 
'  129  f. 
Port-  Jackson.  383.    Klima» 

401.  Aekerbliu,  403«  Vieb- 

zudht,    404.. 
Pbrto  Leone  ^     71. 
Potpcki,  Graf  Johann,  364« 
Preufsische  Monarchie,  Ge- 

neralcharte,    rec.     45Q. 

Preufsiscbe  Staaten,  Üeber- 

i  sieht  des  FlKcheninhalts, 

der  BeirÖlkerang  und  des 
*^  Vichstandes  zu  Ende  d.  J« 
.     ?8o9.    2il. 

Preufsif che^i    Münz  .  Regu- 
lativ vom  14.  Decbr.  18II« 

124. 
Proipect  -  Hill ,    391. 
Puissaat,      s.    Bücher    Ra- 

censionen  unter  Trait^. 
Futtlitz,  Major  vqb,  Plan  f. 

der  Gegend  um  Potsdam» 

Tee.     450. 
T^ramide  v.  Chiilula,   3ir« 
^   abgesonderte  Mdssen  yoik 
•    derselben',    313* 


QuaAd!t,     MissionSr,    408« 

'     Biitrlthselüng  einet   etb- 

nogfap.h.Mährchens,  409. 

dessen   ^)ach]^icbten    voä 

•     Surinftni ,    36  f. 

Questenberg,  Schlofs,  446* 

Quindiu'.,«    öebirg  ,      f^QO« 

Strafsa  über  dasselboi  ebd. 


rRaiibor,.  Charta  rom  Für- 
sten thum,    477. 
Rehfues  Voyaga  e»  Espag- 
'     ne,     245. 

Reichard's,   G.G.,   Charta 
voll   den  H.  6.  Fürsten« 


R  e  g  i  f  t  0  r^ 


1 


509 


tMmthrif^imary  Gotha 
u.  Meinifi^en,    rec.    200. 

Keicha^tl*f  Passa^er  auf  d« 
Aeise,  in  ipeutschland, 
4te  Aitfl.     rtfc.    426. 

Rpi'neggs  Keise  ia  d.  Kaa* 
kasu's,    364! 

B.e '8,611/  lieae,  welch«  SU 
Päris'er^hienen  sind,a.  in 
Kurzem  erscheinen  wer- 
den,   372.      ^»  ^ 

Reiser,  Sitaationt  -  Stecher, 

Relief,  ein  tti  Oaxaca  ge« 
fündenei,    315. 

Rhamnaa,    Flecken,    73«  ' 

hichmond  -  Hill ,    305. 

Riedl*9,  J.,  Charte  roil 
SerVien,  Bosnien  vi,  IN 
Irrf^n,  rec  loi.  dessen 
Generaich  arte  ▼.  d#  Mbl- 
dan,    rec.     339, 

Bitterburgen  »,  Bergschlds- 
ter  Deutschland't ,  von 
Fr.  Gottschalk,  2r.  Bd. 
rec.    445. 

RocHette*!,  L.  St.  d'Arcy 
de  la,  gi'ofse  Charte  ron 
Süd -America,     108. 

Ronia,    Stadt,    303* 

8. 

Saehsan,    Schnlohane    daa 

Königreichs^    rec.    461. 
St.  Petersburg,  Ausi.  einet. 

Briefes   von   daher,    373, 
Sarytschew^s  Reisen,    373. 
Saroien,    (Sapaudica),  413. 
Scharfenberg,  Schlofs,  447. 
Scheaermann,     Knpferste.* 

cher,    344. 
Schlesien,    Wieland's  rnr* 

hesserter  Atlas  TOtt,  2X2* 

Schlichen,    W.  E.  A.  von, 
.    ^chu  Icharte   des  KSaifgr« 
Sachsen  ^    rec.    461« 


Sehwannset  Maar,  England*« 
Handel  dänin ,    270. 

Schwedischer  Orden,  neuav 
•kSnigL  mit  AbbiU.    348- 

Setvien,  RioidPs  Ghaxte  v. 
r^c.    lOf.        ,      ' 

Sevilla,  Stadt,  295^    Was- 

^  serleitungen ,  296.  der 
Alcatar,  296  f.  die  Bdi^ 
•e,    296. 

Shool  <^  Ha  ven ,    382. 

Siam,    Xönigreich,    331. 

Sidneyj    Stadt,    385* 

Sidney  -  Bucht ,    384. 

Sierra  de  Ronda,    303« 

Silreira,    Lobo  da,     I08. 

Sir  Roger  Curtis,  FaUen- 
gruppe,    380. 

Skougaard,  s.  Bfich«t-Ra« 
ceasionen.  ^^  , 

Solano ,  Gouvart^aov  von 
Cadis ,    293- 

Sonnini,  G. ,  dessen  RSok* 
kehr  nach  Paris,    3^3« 

Sotvmann's,  O.  F.^  Anxai- 
ge  des  verbesserten  Wie* 
landschen  Atlasses  vott 
Schlesien,  212*  264«    det^ 

'  sen  Specialoharte  von  <L 
Nenmark  n.  den  attgrftn« 
zenden  Underb^  rec.  341. 

Spanien's  Handel  im  J.  i8o8* 
245.  Tabellen  üb.  Ahga- 
ben  von  Waaren ,    252  f.  . 

•  Terseliiedenheit  d.  Mfin- 
tea,  Maase  li.  Gewichte, 
355.  Hindernisse  d.  in- 
neren Handels,    256. 

Spanien  u.  Portugal,  neue 
polit.  milit  Ckarttt  von, 
rec.    344. 

Spanier,  Sitten  n.  GebrXa- 

'  che  derselbeil,  297.  ilira 
Mäfsigkait  im  Essen  und 

'    Trinken.    298. 

Staatshanctbuch,  allgemain. 
genealog.,  64.  Jahrg.  rec. 
438. 

Starkenburg,  SaUoUli  447. 


«K> 


^  €  t  i  94  4t  tk 


Slaftifiik  d^f  PflrstM«kHiiiii» 
Bareuth,    rt^c.    433. 

Staiuten  4o,<  neuen  iköQigL 
Schwed.    Qrdeiks«    Karr» 

.  XIIX.  mit  Abbild.^  ^JJ.  - 
.  Slöver,  Director  d.'Kupfer- 
•techec-InstilttU  in  Wien^ 
340.  ' 

,  Streit'f^  P.  W.,  General- 
Charte  d«  preu(f.  Monar- 
chie,, in   2  BK  rec.     f^ 

Susi  "  America  ,  Nachricht 
▼.  d^neuepgroffeaChartn 
davon«     107. 

Snninm,    Vor#e|>irg,i  72. 

Surinam,.  Qaandt>  Nach? 
;  ricblen  von,  36  f.  Kas« 
tave  -   od^  M^niokwur- 


TagiAirock ,    171.. 

Te<|uendam4iy  der  FaU  dea» 
3W, 

Teutschland^        Reiohaxd*! 
Charte  von,    g&, 

T.  Tesctor's  T^d  und  leUt« 
Arbeit^    g74.    , 

ThaaYup,   Fr.,    •.  Bucher- 
\    .    fteeentionen.  . 

Themsiichef  Feld,    71. 
/  .Thö^inger- Wald,,  etaüf ti- 
sch e  Ueherückt  dtf  telkeii» 

.    1Q4' 

ToMteyU  Niachricht  v.  den 

Gasten  fLof  Ceylon «   25  f. 
Tolta,  D.  M.,   Üirector  d., 

Bildhauex-Akad.  i^u.  Jü^e-' 

xico,    308.- 
Towiigabbee,     Stadt,     391. 
Tninquebar,  dänische  Nin- 

derldfsuitg  9    76 
Travels    in    thp    South    of 
.    Späin-,    bj    WilL   JüQob, 

Tee«    391. 
Tr?$tan    d'Acanha  -  Inseln, 

Trummar,Kupferstecher,99. 


Tola,  da8i«S:^ff|f^Ti^$Ul|l- 

.  fabriken ,  .  167. 

Tulla,  J.  G  , .dessen  Revi-r' 
s>oii   d.  Cljiarte   v.  Grofs- 

'  •h^•r^rtifth.  B  .  '  »1,,     3i"'k 

T^urkei,  europäisch!»,  Gh^r» 
te,  rec.  2c6  f.  Beirölke- 
jrui^g  d«?r  wicbtigiten  Oes« 
ter,  208.  { '  Waaren  -  Ein- 
fuhr,   371. 

Two-fold'Bai,    382« 


U^rnawlek,  Ni'aiarlass^u^ 

in  GrönUnd,    6. 
PrtheileiueS  Engländers  üb. 

das  i|^eMe.|ranz^.  grofsc 

FrachtMr.erk  n)>er  4ag7P- 

t«u,    368. 

V. 

Vallengin,    O.  B.    204* 
Vel^tri,    attekifche   H^ero» 
i   giyphen  aus  dessen  Hand* 

Schrift,     320. 
Voyage    de    Humboldt     «ft 

Bonpland,     rec.     305. 
Voyage    au   Nouveau    M^ 

xique,    par  le  .Major    2S. 

BiLTike.    372. 
^oyMe  pittoresque   k  Tue 

de  France  au  Cap  de  Bon« 

ne  Esperance,  par  M.  J. 

Milbert,    373. 
Vues    des    Cordill&res.,    efe 

M6numens    des     penplet 

de  TAm^rique,    p*  Alex. 

de  Humboldt,    rec.     305. 
Tuloan  von  Gotopaxi,  314. 


Walter,    Major^    239, 
Wa^aueq,     38. 
Weimar,    Gotha  und  Mei* 
«ingen,  Keichard's  Okar« 


.^J*  • 


Jl  ^  ^  j  ^  f  ^  n 


5" 


.ta  TOfi  den  SL^«  Füsttta». 
thumerii ,     i^c.    200« 

Weiden,     Major,     357. 

W*>.<t    H^ven,     3-^9. 

Wielaiid'«  verbesst^rter  At- 
las von  Schleiien  ,  212* 
464. 

Wilson,   Vorgebirg,    O.  B* 

379. 
WoUquare,    SecTetftr,    77. 


Xer99^  Weinbau  dafelbtt, 
294. 

Xin>«no,  I>hrector  der  Ma- 
ler-Akadcfinie  in  Meziobf 
307- 


.Xochicalco,  Dankmal  voBy 
313- 
.  .   Y. 

iftiga- Ghulc^ana,  (Spief  dev 
Incaf  )  3S^. 


ZaViara,'   Stadt,    304. 

Zeune^s,    A. ,    Göa,    83  f. 

Z^rnmermanii^t»  i,,  A.  W» 
von  ,  'tWchenbuch  der 
Reisen,  ur»  Jahrg.  i.  Ab- 

-    theiL    rec.    330. 

Zurückweisung,  bescbeide- 
ne,.  eines  eben  so  unbt« 
idhiiideiien  als  utigi^rech* 
tan  Angrifisy    357. 


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zu  diefeni  Psx^.S®  {^ehori^eii  |t!np{er. 


Portrait  des  Hrn.  Kri«gsr«tlis  H.  A.  O.  Rtichard^ 
lüfeuer  kpaigU  Schwad.  lUttarordeii  KarPs  XJUIm 


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